LTE Re Sa. ee TIEFER == Ere ER Ser2S a STE RL BD N ÿ Verhandlungen der à Naturforschenden Gesellschalt Basel. Fünfzehnter Band. Mit neun Tafeln und einem Bild in Lichtdruck. Basel Georg & Co. Verlag 1904. INHALT. Chemie. Georg W. A. Kahlbaum. Über Metalldestilla- tion und über destillierte Metalle. 1. — H. Kreis. Über Farbenreaktionen fetter Öle. 225. Geologie. E. Baumberger. Über die Molasse im Seeland und im Buchegeberg. 317. — Ed. Greppin. Über Origina- lien der geologischen Sammlungen des Basler Naturhistorischen Museums 25. — Fr. Hinden, Neue Reaktionen zur Unter- scheidung von Calcit und Dolomit. 201. — H. Preiswerk. Die metamorphen Peridotite und Gabbrogesteine in den Bündner- schiefern zwischen Visp und Brig, Wallis. 293. — C. Schmidt. Notiz über das geologische Profil durch die Ölfelder hei Bo- ryslaw in Galizien. 415. — K. Strübin und M. Kaech +. Die Verbreitung der erratischen Blöcke im Basler Jura. 465. — Aug. Tobler. Einige Notizen zur Geologie von Süd- russland. 272. &eschichte der Naturwissenschaften. Fr. Burck- hardt. Historische Notizen. 334 — K. Sudhoff. Noch ein- mal Rheticus und Paracelsus. 329. Medizin. W.Falta. Über einiee Fragen des Eiweissstoffwech- sels. 206. — A. Jaquet. Ein neuer Apparat zur Untersuchung des respiratorischen Stoffwechsels des Menschen. 252. Physik. Fr. Klingelfuss. Untersuchungen an Induktorien an Hand der Funkenentladungen bis zu 100 cm. Funkenlänge in Luft von Atmosphärendruck. 135. Zoologie. R. Burckhardt. Das koische Tiersystem, eine Vorstufe der zoologischen Systematik des Aristoteles. 377. — J. Roux. Reptilien und Amphibien aus Celebes. 425. Nekrologe. H. Christ. Fritz Riggenbach. 478. — J. Koll- mann, + Wilhelm His, Worte der Erinnerung. 434. VI Bericht über das Basier Naturhistorische Museum von Dr. Th. Engel- mann für das Jahr 1902. 171. — von Dr Fr. Sarasin für das Jahr 1903. 346. Bericht über die Eihnographische Sammlung von Dr. L. Rütimeyer für-das Jahr 19022 187. Bericht über die Sammlung für Völkerkunde des Basler Museums von Dr. Fr. Sarasin für das Jahr 1903. 361. Dr. J. M. Ziggler’sche Kartensammlung. Vierundzwanzigster Bericht. 1902. 195. Fünfundzwanzigster Bericht. 1903. 372. Chronik der Gesellschaft. 487. Mitgliederverzeichnis. 491. Verzeichnis der Geselischaften im Tauschverkehr. 502. Verzeichnis der Tafeln. I zu W. Falta: Über einige Fragen des Eiweiss- IT III IV VI VIT VIIT IX stoffwechsels. zu A. Jaquet: Ein neuer Apparat zur Untersu- chung des respiratorischen Stoffwechsels des Menschen. zu Aug. Tobler: Einige Notizen zur (Creologie von Südsumatra. und V zu H. Preiswerk: Die metamorphen Pe- ridotite und Gabbrogesteine in den Bündner- schiefern zwischen Visp und Brig, Wallis. zu E. Baumberger: Über die Molasse im Seeland und im Bucheggberg. zu ©. Schmidt: Notiz über das geologische Profil durch die Ölfelder bei Boryslaw in Galizien. zu J. Roux: Reptilien und Amphibien aus Ce- lebes. zu K. Strübin und M. Kæch +: Die Verbreitung der erratischen Blöcke im Basler Jura. Über Metalldestillation und über destillierte Metalle.') Von Georg W. A. Kahlbaum. Vorgetragen am 20. November 1901. Die Arbeit, über die ich Ihnen berichten will, die Destillation der Metalle und die physikalische Unter- suchung derselben, ist eine recht umfangreiche, sie hat mich rund 10 Jahre — allerdings durchaus nicht aus- schliesslich — beschäftigt. Berichtet habe ich Ihnen da- rüber bereits 1893 und 1899. Die Ausdehnung der Arbeit bringt es mit sich, dass ich auf Einzelheiten nicht eintreten kann, und ganze grosse Gebiete, wie die krystallographische Un- tersuchung der destillierten Metalle, die mein Mitarbeiter, Herr Dr. K. Roth, durchgeführt hat, vollkommen über- gehen muss. In der Zeitschrift für anorganische Chemie, in der die Arbeit erscheint, wird sich das alles finden. — Von zusammenfassenden Bemerkungen über die Flüchtigkeit der Elemente sind mir aus der Litteratur nur zwei bekannt, von Lothar Meyer und von Horstmann. Was da gesagt wird, ist nicht viel, nicht immer ganz klar, und widerspricht sich zum Teil. Am allgemein- sten bekannt ist der von- Lothar Meyer behauptete Zusammenhang zwischen Flüchtigkeit und Atomvolum- 1) Vergl. auch Physikat. Zeitschrift. Bd. 3. 1901. S. 32. Be kurve. Derselbe wird folgendermassen ausgedrückt: „Nur die auf den aufsteigenden Ästen der Atomvolum- kurve stehenden leicht schmelzbaren Elemente sind flüchtig.“ Mit Ausschluss von Brom, Jod, Schwefel u.s. w., deren Flüchtigkeit auch bei gewöhnlichem Druck längst bekannt ist, habe ich destilliert: Selen, Tellur, Kalium, Natrium, Lithium, Arsen, Antimon und Wismuth, Magne- sium, Calcium, Strontium, Barium!), Aluminium und Thallium, Zink und Kadmium, Kupfer, Silber und Gold, Nickel, Eisen und Ghrom, Zirkon?) und Blei, und viel- leicht auch Zinn. Von diesen 25 Elementen haben 12: Aluminium, Magnesium, Calcium, Sirontium, Barium, Kupfer, Silber, Gold, Nickel, Eisen, Ghrom und Zirkon, ihren Platz auf ab- steigendem Aste oder in den Minimis der Atomvolum- kurve; womit der Nachweis erbracht ist, dass, in Bezug auf Flüchtigkeit, sich die auf aufsteigendem Aste fin- denden Elemente eines besonderen Privilegs nicht erfreuen. Von diesen letztgenannten Metallen war allein die Flüchtigkeit des Magnesiums durch Schuller, der das- selbe, und mit ihm 9 von den ersterwähnten, im Vakuum destillierte, bekannt. Was Sfass für Destillation des Silbers gehalten hatte, war, die Menge lässt sicher darauf schliessen, wohl nur ein mechanisches Mit- führen der geschmolzenen Silberteilchen. Über den Destillations-Apparat habe ich dem früher gesagten kaum etwas hinzuzufügen, nur dass ich die dort 1) Ich habe Barium nicht als reines Metall auffangen können, aber destilliert ist es zweifelsohne. 2) Nach den neusten, noch jetzt (4. I. 1902) in Gang be- findlichen Versuchen bin ich nicht ganz sicher, ob auch Zirkon übergegangen ist. MURS beklagte Undurchsichtigkeit der für sehr hoch siedende Metalle nun einmal nicht zu umgehenden Porzellan- röhren dadurch behoben habe, dass ich dieselben mit Xstrahlen durchleuchtete, und damit m der Lage war, die Vorgänge im Porzellanrohr zu kontrollieren, Übrigens wurde, je nach dem Schmelzpunkt des Metalls, den eigentlichen Destillierröhren eine mehr oder weniger veränderte Form gegeben. Da die Aufgabe nicht war, die Temperatur zu bestimmen, bei der ein Metall unter gegebenem Druck siedete, sondern es darauf ankam, nicht unerhebliche Mengen zum mindesten zweimal überzutreiben, so wurde von einer genauen Temperaturmessung abgesehen und nur bestimmt, wie hohe Temperaturen mit den ver- schiedenen Wärmequellen zu erreichen waren; wobei sich ergab, dass dieselben das Intervall von 600° ©. bis 1450° C. umfassten. 1450° C. war nicht die höchste erreichbare, wohl aber die höchste, ohne Gefährdung des Apparates, praktisch verwendbare Temperatur. — Der Druck im Apparat ist von der Temperatur abhängig; so wechselt er, unter Belassung der gleichen Wärmequelle, mit dem steigenden oder sinkenden Gas- druck der städtischen Leitung; da er aber zugleich eine Kontrolle für das richtige Funktionieren des Apparates und die Leistungsfähigkeit der Pumpe abgiebt, wurde er täglich vielmal gemessen. Dabei ergab sich z. B. bei der Destillation des Eisens: Gesamtdauer der Ope- ration 610 Stunden, mit einmaliger Unterbrechung des Pumpens — nicht der Destillation und der Evakuation — für etwa eine halbe Stunde, behufs Auffüllen der Luftfinge, nach 300 Stunden. Mittlere Temperatur 1250° ©, Druck während der letzten 150 Stunden im Mittel 0,00007mm, nach 600stündiger Arbeit heim lang- samen Erkaltenlassen des Apparates, I 0 VIE ARS um 7 Uhr 0,00008 mm OP MD DO0DUTE 700205000022 177200000 und! nach dem Löschen der Flamme, um 5 Uhr 0,0000018 d. h. rund zwei Millionstel mm. Die letzte Zahl entspricht den niedrigsten bis heut überhaupt erzielten Drucken. Die günstigen Resultate wurden beobachtet bei den Versuchen, Barium aus seinen Legierungen abzudestil- lieren. Das Barium hat offenbar eine solche Verwandt- schaft zu den Luftgasen, dass es sie alsbald verschluckt, und so war denn auch bei den höchsten Temperaturen kaum noch ein Druck abzulesen. — Doch dies nur in Parenthese. — Die gegebenen Zahlen zeigen, dass der Apparat, was die Zeitdauer wie den Grad seiner Beanspruchung betrifft, jeder Anforderung genügt. Von den 24 destillierten Elementen sind 9 bisher näher studiert worden, die andern harren noch der Untersuchung. Von diesen letztern seien nur als be- sonders interessant kurz das Calcium und das Strontium erwähnt. Das Rohmaterial zu beiden Metallen ver- danke ich Herrn Prof. Dr. Adalbert von Lengyel, der die grosse Güte hatte, es mir zur Verfügung zu stellen. Beide Elemente wurden elektrolytisch gewonnen. Ganz entsprechend den Erfahrungen am Magne- sium, liessen sich beide alkalische Erden, diese ureigen- sten Vertreter der schwer schmelzbaren Elemente auf fallendem Ast der Atomvolumkurve, entgegen Lothar Meyers Anschauung, recht leicht verflüchtigen. Nach unserer Beobachtung Stronlium wohl noch leichter als Calcium. Dies jedoch ohne Gewähr. Beide Metalle an Re reduzieren, wie das Magnesium, Silicium aus dem Glas resp. Porzellan, des Destillierapparates. Calcium setzt sich als prächtig silberweisser, einen Stich ins Gelbliche zeigender, deutlich krystallinischer, von den Wandungen unschwer lösbarer Beschlag an. Das Strontium stellt wohl ausgebildete, in ihrem Habitus an das destillierte Kadmium oder Silber erinnernde Agelomerate dar, stark metallglänzend, doch ins Braun- gelbe spielend. Das von der Färbung gesagte gilt von den ein Mal destillierten Metallen, es bleibt immerhin möglich, dass bei wiederholter Destillation die Metalle silberweiss erscheinen, Das Sérontium setzt sich, im Gegensatz zum Cal- cium, als dichter, zäher Mantel an, der die inneren Wandungen des Destillationsgefässes so fest umgiebt, dass er sich nicht lösen!), und das Porzellanrohr sich auch mit dem Hammer nur schwer zertrümmern lässt. Beide Elemente zersetzen Wasser, doch ohne sich zu entzünden ; Sérontium mit besonderer Heftigkeit. Calcium verbrennt mit leuchtender weisser Flamme. Strontium zu entzünden, ist mir nicht gelungen, entweder weil die Flamme nicht heiss genug war, oder weil ich es, wie gesagt, nicht von der Porzellanwand lösen konnte. — Die neun bisher näher untersuchten Elemente waren: Tellur, Zink, Kadmium, Antimon, Wismuth, Blei, Kup- fer, Silber, Gold. Alle diese schlugen sich deutlich krystallinisch nieder, so dass bei allen Winkelbestimmungen, bei der Mehrzahl Krystallmessungen, vorgenommen werden konn- ten. Ich gehe, wie gesagt, auf diesen Teil der Arbeit hier nicht ein. Nur die Mikrophotographie eines Tropfens geschmolzenen Kupfers, der ganz mit wohl ausgebilde- 1) Vergl. hierzu die Angaben von Gunts über das Barium. Compt. Rend. T. 133. 1901. p, 872. LR OURS ten, orientierten Oktaedern besetzt ist, will ich vorlegen. — Es war das die erste Mikrophotographie, die auf- genommen wurde, und ist leider übersehen worden, die Vergrösserung zu bestimmen. — Der Zweck der Destillation ist, wie bekannt, Rei- nigung; sie ist allen chemischen Methoden, die stets auf Wechselwirkung von mehreren Stoffen beruhen müssen, aus dem Grunde überlegen, weil der Stoff für sich allein bleibt. Das Ideal der Reinigung durch Des- tillation ist Schneefall, weil da das destillierte Wasser fest wird, ohne mit einer Gefässwandung in Berührung zu kommen, und etwa gelöste Gase ausfrieren. Erste- res ist bei der Destillation im Vakuum natürlich nicht ausführbar, das letztere wird jedoch durch das Vakuum auch erreicht; und das ist nicht unwichtig. Ich erin- nere nur an die Aufnahme von Sawersloff durch ge- schmolzenes Kupfer. Die Destillation im Vakuum wirkt durchgreifender als die unter gewöhnlichem Druck, nicht etwa weil bei Druckabnahme die Siedetemperaturabstände immer wüchsen, wie man früher annahm, — dass dies nicht der Fall, habe ich genugsam nachgewiesen, — sondern, weil bei vermindertem Druck und verminderter Temperatur in einer Mehrzahl von Fällen die Lösungsfähigkeit der Stoffe abnimmt. Dass das in allen Fällen, für alle Tem- peraturen und alle Drucke gilt, behaupte ich nicht. Dass auch die hochsiedenden Metalle auf diese Weise gereinigt werden, habe ich an drastischen Bei- spielen schon früher nachgewiesen. So habe ich Ihnen s, Z. eine Nickelmünze vorgewiesen, aus der ich das Kupfer herausfraktioniert hatte. Dabei ist mir damals ein Irrtum mit unterlaufen, auf den Herr Prof. K. A. Hofmann in Miinchen mich aufmerksam zu machen jüngst die Güte hatte, und den ich hier pflichtgemäss berichtigen will. Der Gedanke, eine Nickelmünze zu destillieren ging von meinem damaligen Assistenten, Dr. Eduard Thon, aus, der mir auch die Zusammensetzung 750/, Ni und 25% Cu angab. Ich muss offen gestehen, dass mir die Zusammensetzung nicht bekannt war, mir die angegebene aber ganz plausibel erschien. Das Des- tillationsergebnis des 4 gr schweren 10-Pfennig- stückes, mit 0,95 gr Verlust an Kupfer, das sich als eine dichte, prachtvoll leuchtende, krystallinische rote Haut angesetzt hatte, schien diese Angabe auch zu be- stätigen. Nun ist aber die Zusammensetzung der Reichs- münzen, wie mir Herr Prof. Hofmann schreibt, 74°/o Cu, 24,50/, Ni, 0,5°/o Fe, Zn u. s. w. — Wohl habe ich also aus der Münze Kupfer herausfraktioniert, keineswegs aber, wie ich nach der falschen Angabe meines Assistenten an- nahm, das Kupfer fast quantitativ. Erfreulicherweise be- sitze ich den Nickelregulus noch, und werde ich versuchen, noch das übrige Kupfer herauszudestillieren, um festzu- stellen, ob ich rein zufällig nach dem Abtreiben von 25°o Kupfer aufhörte, oder ob etwa das noch restie- rende schwerer nur fortgeht; denn dass auch Nickel bereits begonnen hat sich zu verflüchtigen, zeigte ein silberglänzender Beschlag unterhalb des Kupfers.') Kennzeichen der Reinigung ist vollkommene Ein- heitlichkeit des Beschlages im Destillierrohr. Bei un- reinen Metallen zeigen sich stets deutlich gesonderte, auch durch die Farbe unterschiedene Schichten; auch äusserst geringe Verunreinigungen verraten sich so. 1) Der Versuch wurde seither ausgeführt und ergab, dass nur eine zufällige Unterbrechung der Destillation stattgefundeu hatte. Bei der zweiten Operation konnten noch weiter 0,96 gr Cu abge- trieben werden, und würde der Rest Kupfer ohne Zweifel gleich glatt bei einer dritten Destillation übergehen. RE Neben diesem mehr rohen Hilfsmittel ist das beste Prüfungsmittel das Spektrum. Das Metall wird als völlig rein anzusehen sein, dessen Spektra vor und nach der Destillation völlig koinzidieren. Dass bei den von uns untersuchten Metallen dieser Idealzustand bereits er- reicht sei, wage ich nicht zu behaupten. Für unsere Messungen waren verhältnismässig zu bedeutende Men- gen nötig, um diese beliebig oft destillieren zu können. Wir liessen uns also, vom reinsten Metall ausgehend, an zwei, zuweilen drei Destillationen genügen, als Kri- terium der Reinheit die erwähnte Einheitlichkeit des Beschlages benützend. Zudem waren die geringfügigen verbleibenden Verunreinigungen für die von uns zu- nächst zu bestimmenden physikalischen Konstanten wohl belanglos. Der grossen Güte der Herren Eder und Valenta in Wien verdanke ich eine photographische Aufnahme des Tellur- Spektrums. Ausgangsmaterial war soge- nanntes reinstes Tellur von Kahlbaum (Berlin). Nach einmaliger Destillation waren 25 Linien, nach der zweiten weitere 21 Linien, im ganzen also deren 46, ausgeschaltet. Es ist deutlich ersichtlich, wie zuerst die stärkeren, von gröberen Verunreinigungen herrühren- den Linien verschwinden, oder abgeschwächt werden, während durch die zweite Destillation auch die ge- ringfügigeren Verunreinigungen und feineren Linien betroffen werden. Andere Linien werden nur abge- schwächt, bleiben aber auch in der letzten Fraktion noch sichtbar. Aus dem früher, wie dem eben hier Gesagten geht also hervor, dass unsere Metalle wohl den Titel „sehr rein“, aber noch nicht den „absolut rein“ verdienen. 1) Über die Reinheit des Tellur Kahlbaum vergl. Köthner, Das reine Tellur, Habilitationsschrift. Halle 1901. S. 30. RAC de Für die so gereinigten Metalle sollten nun als erste physikalische Konstanten die Dichten und die speziti- schen Wärmen bestimmt werden. Dabei ergab sich dann leider, dass, um zu einigermassen verlässlichen Zahlen zu gelangen, sehr viel erheblichere Mengen Metall angewendet, also auch destilliert werden muss- ten, als ursprünglich vorausgesetzt war. Denn für Gold z. B. influiert eine Gewichtsdifferenz des verdrängten Wassers um nur 0,0001 gr, bei Anwendung von 1,5 gr Metall, die Dichte um zwei Einheiten in der zweiten, bei 5 gr Metall immer noch um acht Einheiten in der dritten Dezimale. Helfen konnte da zweierlei, schwerere Flüssigkeiten statt des verdränsten Wassers, oder mehr Metall anzu- wenden. Ich übergehe wieder alle Einzelheiten über schwere Flüssigkeiten, von denen wir mehr als ein Dutzend, bis zum spezifischen Gewicht 3,5 (Thalliumäthylat), darge- stellt haben — die auch optisch untersucht wurden, — sie haben sich für unsere Zwecke alle nicht bewährt. Wir kehrten also zum Wasser zurück, das aber invol- vierte die Anwendung grösserer Metallmengen. Wie- derum nach Versuchen in allen Richtungen entschlossen wir uns zur Bestimmung im Pyknometer. Damit war aber eine Grenze für die anzuwendenden Metallmassen durch die zulässige Grösse der Pyknometer, bedingt durch die mögliche Beanspruchung der Wage, gegeben; es resultierte, dass Massen von rund 1,5 cm?, der hand- licheren Form wegen, zu Cylindern von 45" Höhe und Guam Durchmesser, im Vakuum geschmolzen, anzuwen- den seien. Das entspricht etwa 18 gr Blei, 16 gr Silber, die noch mindestens zweimal zu destillieren waren! Auch das Schmelzen im Vakuum bot mancherlei Schwierigkeiten. Antimon, mit dem Schmelzpunkt 430°, tou schmolz, trotz stundenlanger Erwärmung im Luft- bad von 650 bis 660° C., nicht, und konnte erst bei direkter Erwärmung mit der Flamme eines grossen Teklu-Brenners, die eine Temperatur von etwa 1000° ©. giebt, geschmolzen werden. Wismut dagegen, mit dem Schmelzpunkte 270° C., schmolz vollständig im Luft- bade von 280—300° C. So war einmal zu befürchten, dass ein Teil des Metalles fortsublimiere, das andere Mal, dass ein Teil noch nicht geschmolzen sei. Auch hier gaben die X-Strahlen erwünschte Auskunft. Die Bestimmung der spezifischen Wärmen, um das kürzere Kapitel vorweg zu nehmen, erfolgte im Eiska- lorimeter. Um die Frage zu entscheiden, ob das Bun- sen'sche, oder die Schuller- Wartha’sche Modifikation em- pfehlenswerter sei, wurden die Bestimmungen in beiden Apparaten gleichzeitig vorgenommen, und zwar mit der Vorsicht, dass bei dem Bunsen-Kalorimeter das ganze Zeigerrohr in Eis gekühlt und stets möglichst an der- selben Stelle der Skala abgelesen wurde. Da aber eine Teilung auf Glas nicht wohl weiter als bis auf einen Millimeter ausgeführt werden kann, wurde noch ein Vernier aus Celluloid, der in 0,25 mm geteilt war, zu Hilfe genommen, und mit der Lupe abgelesen. Koin- cidenz der ganzen Teilstriche schützte vor Parallaxe. Die so gesteigerte Genauigkeit der Ablesung am Zei- gerrohr macht beide Apparate völlig gleichwertig, und empfiehlt damit, da alle Wägungen fortfallen, den so montierten Bunsen’schen Apparat, als den weniger un- ständlichen. Auf die Methode der Erwärmung, genauen Tem- peraturbestimmung, und die Art der Einführung der Metalle in die Kalorimeter, gehe ich wieder nicht ein; nur das soll bemerkt werden, dass die Resultate inner- halb der gleichen Grenzen schwankten, wie dies in der 1 — schönen Arbeit von U. Behn der Fall war, der mehr als 10mal so grosse Mengen, stets etwa 18 cm?, anwandte. Wie vorauszusehen, ergaben unsere Beobachtungen der spezifischen Wärmen an den destillierten Metallen eine nennenswerte Abweichung von den früheren Be- stimmungen nicht, es ist deshalb nicht nötig, an dieser Stelle hier, Zahlen zu geben. — Schon vor 18 Jahren, 1883, habe ich ein modifi- ziertes Flaschenpyknometer beschrieben, bei dem der Hauptmangel aller solcher Instrumente, der Fehler durch die Verdampfung, so gut wie ganz behoben wird. Das Instrument hat sich, soviel ich weiss, gar nicht eingeführt, und doch hat es sich auch bei diesen Unter- suchungen wieder vortrefllich bewährt, und zwar derart, dass in demselben die Dichten der Metalle bei in Summa 101 Einzelbestimmungen im Mittel bis auf 0,0016 für jedes besondere Individuum übereinstimmend gefunden werden konnten, das ist hart an der Grenze des unter den gewöhnlichen Umständen überhaupt erreichbaren Grades der Genauigkeit, die massgebenden Ortes (Bu- reau international des Poids et Mesures) auf etwa 0,001 geschätzt wurde. Im ganzen scheint das spezifische Gewicht eine so abgegriffene Grösse, die, von neuem zu bestimmen, kaum ein wesentliches Interesse beanspruchen dürfte, Diese Ansicht ist aber grundfalsch. Hier ein Beispiel. Wir kennen z. B. die Dichte von gegossenem, gehämmertem, gezogenem und elektro- lytischem Kupfer. Nach den Angaben schwanken die- selben zwischen 8,30 und 8,96, also um 0,66, oder rund 8 Prozent des Wertes. Welches ist nun da das spezifische Gewicht des chemischen Elementes Kupfer, dem doch ein ganz be- stimmtes, einziges und unwandelbares Gewicht zukom- SR De men muss? Das wissen wir nicht. Ein eingehendes Studium war also nach der Richtung erwünscht und geboten. Als Ausgangsmaterial für die Kupferdestillation diente uns norwegisches Roroskupfer, das 99,92 Prozent reines Kupfer enthält. Aus einem kleinen Block dieses Kupfers von etwa 40 mm Breite, 50 mm Höhe und 70 mm Länge, von dem reichlich ein Drittel schon ander- weitig verwandt war, wurden 4 Stäbchen in den gedach- ten Dimensionen abgedreht, und die Dichte bestimmt. Es wurden gefunden : Cu: = 8,4412 Cuz — 8,6926 Cus = später bestimmt. Cur — 8,4297 Bei einer Genauigkeit der Bestimmung, die hier etwa 0,001 beträgt, weichen also die Werte um rund drei Einheiten in der ersten Dezimale, oder 3,5 Prozent des Wertes ab, und das bei einem so kleinen Block, der aus so reinem Material besteht. — Daraus erhellt, dass das, was wir als spezifisches Gewicht bestimmen, eine sehr viel individuellere Grösse ist, als im allge- meinen angenommen wird. Sehen wir von etwa aufgenommenem Sauerstoff ab, der bei einem so kleinen Block wohl gleichmässig ver- teilt sein dürfte, so erklärt sich die Differenz wohl, um es mit einem Wort auszudrücken: aus Gussfehlern, die, ob ganz oder nur zum Teil, bleibt zu beobachten, durch Pressung des Metalls werden behoben werden können. Rationelles Pressen, rationell, weil ich genau weiss, mit welchem Druck, ist wohl nur in Flüssigkeiten aus- führbar, in denen der zu pressende Körper — hier das Metall — von allen Seiten gleichmässig, nach keiner Seite ausweichen könnend, in sich selbst hineingepresst wird. le Ich übergehe wieder alle Vorversuche. Gepresst wurde in Rizinusöl, der denkbar zähesten Flüssigkeit. Um die Metalle vor dem Eindringen des Öls zu schützen, wurden dieselben in Papier eingeschlagen und in Gummi eingebunden. Das hat sich voll bewährt. Vorgenom- men wurde die Pressung in einem Cylinder aus bestem Werkzeugstahl von rund 300 mm Höhe, 150 mm Durch- messer, 65 mm Wandstärke, in den ohne jede Dichtung ein glasharter Stahlstempel, vom Durchmesser 20,65 mm, genau passte. Das ergiebt für die Stempelbasis 3,35 cm?, so dass derselbe pro Atmosphäre auszuübenden Drucks mit 3,35 kg belastet werden musste. Ausgeführt wurden die Pressungen in der Eidgenössischen Material- prüfungsanstalt am Polytechnikum zu Zürich, mit der grossen Presse, die einen Druck bis zu 150,000 kg pro Quadratcentimeter zu geben gestattet. Begonnen habe ich mit einem Druck von 4000 Atmosphären, dem ich 15 Minuten gab, und bin dann schrittweise aufgestiegen bis auf 10,000 Atmosphären bei elfstündiger Dauer, und weiter zu 20,000 Atmo- sphären bei einstündiger Dauer der Pressung; d.h. zuletzt ruhte auf jedem Stäbchen eine Belastung von 180,000 kg, was dem Gewicht von 18 Eisenbahn-Wagen- ladungen entspricht. Es sind dies für solche Flüssigkeitspressungen ganz ungewöhnlich hohe Werte. Bei dem Huber’schen Press- verfahren zum Kaltformen hohler Metallkörper z. B. wird nur 1 Minute, und nur auf 7000 Atmosphären, ge- presst; auch Professor W. Spring in Lüttich presst im allgemeinen auf 7000 Atmosphäre, doch hat er auch höhere Drucke angewandt und dieselben beträchtlich längere Zeit als ich wirken gelassen. Herr Spring presst in Formen und nicht ın Flüssigkeiten. Ob das wirk- lich ganz das gleiche ist, erscheint doch noch fraglich. EN TSURE Nach diesen Pressungen zeigten sich die Metall- stäbchen wesentlich verändert. Der Glanz, die Politur, alle Stäbchen waren vorher trocken poliert, war vernichtet, und statt dessen die Oberfläche mit Narben, Poren, ja tie- ten Löchern dicht besetzt. Sie waren abgeplattet, ver- bogen, gekrümmt, bald waren sie länger geworden, z. B. war das destillierte Silber nach elfstündiger Pres- sung auf 10,000 Atmosphären um 1,8 mm gewachsen, bald verkürzt, das gleiche Silber war nach der Pressung auf 20,000 Atmosphären in seiner Länge um 2,7 mm zurückgegangen, bald waren sie dicker geworden, so sing z. B. das destillierte Kupfer nicht mehr durch den Hals des Pyknometers, u. s. w. Mit einem Wort, die Metalle werden unter diesen Drucken plastisch, Für das Plastischwerden der Metalle giebt ein schönes Bei- spiel das von Spring ausgeführte Zusammenschmelzen von Bleipulver unter Druck ohne Anwendung von Wärme. Für die so gepressten Metalle wurden nun die gleichen Konstanten festgelegt. Neben den spezifischen (sewichten auch die spezifischen Wärmen. Es ist nicht gerade viel, was sich aus den weit über 100 Bestimmungen der spezifischen Wärme ableiten liess; etwa das folgende: Bei dem gleichen Stoff nimmt mit wachsendem Druck, dem er ausgesetzt wird, die spezifische Wärme ab, aber der Wert dieser Abnahme liegt, bei der für uns erreichbaren Genauigkeit, so hart an der Fehlergrenze, dass er sich mehr empfinden, als mit Zahlen belegen lässt, Und auch das gilt nur für einzelne Stoffe, bei an- dern liess sich eine Abnahme überhaupt nicht mehr nachweisen, ja es kamen auch Bestimmungen vor, die eine Zunahme aufwiesen; das alles aber in so gerin- gem Masse, dass dieselben nach keiner Richtung als 15 von ausschlaggebender Bedeutung angesehen werden dürf: en. vorn Dabei ist jedoch zu bemerken, dass wir Wärme- messungen nur an den bis 10,000 Atmosphären ge- pressten Metallen, nicht mehr an den höher gepressten ehmen konnten. kalorimeter. Und nun zu den spezifischen Gewichten. Dieselben ergaben folgendes: Ich gebe wiederum nur eine kleine Auslese der bestimmten Werte, (Tabelle 1) und beginne wieder mit der Betrachtung der Roroskupfer. Tabelle I. Im Sommer versagen die Eis- III Mittlerer Fehler 0,0016 : Ben IV 11.$td. auf ) 1. Std. aufl.Std.au D Vor der Go, mono | 2000! 7 4 / 4 | Pressung! tm, | IM | Am. | Am. | Il NIET SEEN Cu 1 |8,4412 8,8962) 4 0,4550 8,9115 0,4703 40.0153 Cu 8,6926 8,9122 0,2196 8,9101 +0,2175 0,0021 Ge 8,5693 8,8739 4.0,0046 Cu a 8,4297 8,9088 40,4791 8,9121 1.0.1894 +.0,0033 Die Dichten nehmen zu. des ursprünglichen Kupfercylinders ist, um so mehr wächst sie bei gleichem Druck unter der Pressung. Cu:, ursprünglich leichter als Cuı, übertrifft nach elfstündiger Pressung auf 10,000 Atmosphären!) das- Je geringer die Dichte 1) Die Höhe und Zeitdauer der Pressung sind nur in Mittel- Einzelne der Metalle sind dazwischen und Endwerten angegeben, noch kürzere Zeit auf niedere Drucke gepresst worden. Um die Übersichtlichkeit der Tabelle nicht zu stören, wurde das hier nicht besonders aufgeführt. np selbe an Dichte, und zwar um 0,012, also weit oberhalb der Fehlergrenze, die im Mittel 0,0016 beträgt. Bei weiterem Pressen bis zu 20,000 Atmosphären nimmt das nun dichter gewordene Cu: weniger zu. Die Differenzen zwischen beiden Kupfern, die ursprünglich 0,0115 betrug, steigt, dabei den Sinn wechselnd, auf 0,0126, um nach weiterer Pressung bis auf 20,000 Atmosphären auf 0,0006, also bis erheblich unter die Fehlergrenze zu sinken. Bis auf Cus, welches voraussichtlich ursprünglich das, leider nicht bestimmte, niederste spezifische Gewicht gehabt haben dürfte, und das der Hochpressung auf 20,000 Atmosphären so wenig wie Cu: bisher ausgesetzt wurde, sind die erst im Mittel um 0,2629 abweichenden Werte der Dichten für die 3 verschiedenen Kupfer Cu: Cuz Ouınun bis auf die dritte Dezimale überein- stimmend gefunden worden, und weichen erst in der vierten Dezimale um 7 Einheiten im Mittel ab. Da aber die aus den unvermeidlichen Beobachtungsfehlern resultierende mittlere Abweichung 16 Einheiten in der vierten beträgt, so sind die Dichten der 3 Kupfer über- einstimmend auf 8,912, nach dem Pressen, gefunden worden. Aufmerksam sei hierbei jedoch ausdrücklich darauf gemacht, dass bei Pressung über 10.000 Atmosphären, bis 12,000 Atmosphären, das sonst spezifisch schwerste Cus, einen kleinen Rückschlag um 0,0021 zeigt und damit unter die Dichten der beiden Kupfer Cu: und Oua nach den Pressungen auf 20,000 Atmosphären sinkt. Das würde selbstverständlich als ein Beobachtungsfehler angesehen werden müssen, wenn sich nicht analoges bei den destillierten Metallen zeigen würde. Denn betrachten wir nun diese, so zeigt sich fol- sendes eigentümliche Bild. PURES Tabelle IL. ') I II III IV Mittlerer Fehler = 0,0016 Vor der (il. Std. auf) 27 [1 Std. autli. Std. at) 7 | 4 | 4 | 4 Pressung 10,000 Atm.| 1-1} 112,000 Atm.i20,000 Atm.. I | EI | UN | HW Pb.| 11,3414 | 11,3457 +0,0043 11,3298 —0,0116 —0,0159 Cd|| 8,6482| 8,6477|—0,0005 8,6390 —0,0092 —0,0087 Cu.) 8,9326| 8,9377 |+0,0051 8,9317 --0,0009 — 0,0060 Zn) 6,9225 | 7,1272 |+0,2047 Sb.| 6,6178, 6,6909 0,0731 An.|18,8858 | 19,2653 |+0,3795 192646 +0,3788 —0,0007 Ag. 10,4923 | 10,5034 +0,0111 10,4993 +0,0070 —0,0041 ° Bis zum Druck von 10,000 Atmosphären zeigen alle hier wiedergegebenen Zahlen, mit Ausnahme der für das Oadmium,?) dass die spezifischen Gewichte mit den Drucken zunehmen, wie das ja zu erwarten war, aber setzen wir die Pressung fort, so zeigt es sich, dass diese Grössen mit steigenden Drucken sinken, und zwar ohne Ausnahme für alle Metalle, die höheren Pressungen ausgesetzt wurden. Damit kann natürlich nicht gesagt sein sollen, dass die Dichten immer bis 10,000 Atmosphäre wachsen um dann abzunehmen, sondern die Zahlen zeigen nur, dass bis zu diesem Druck für keines der untersuchten Me- talle, mit der genannten Ausnahme, die aber ganz inner- halb der Feblergrenze liegt, ein Rückgang der Dichte bis unter den ursprünglichen Wert sich hat nach- weisen lassen. 1) Von Höhe und Zeitdauer der Pressungen gilt das bei Ta- belle 1 gesagte. 2) Bei der ersten Veröffentlichung hatte sich beim Cd. ein Irrtum eingeschlichen, indem 8,6462 für 8,6482 gesetzt war. 2 Aber wie beim Gold und Silber dieser Rückgang unter den ursprünglichen Wert bei den angewandten Drucken überhaupt nicht eintritt, wohl aber ein Sinken bis unter die bei 10,000 Atmosphären Druck erreichte Höhe, so ist es möglich, dass die Dichten der Metalle beim Pressen bis zu einem Maximalwert steigen, der bei 10,000 Atmosphären schon wieder im Rückgang be- griffen ist. Ähnliches konnte in der That auch beobach- tet werden. Für Cadmium z. B. ergab das allerdings etwas unsichre Mittel aus 2 Bestimmungen nach der Pressung auf 5,000 Atm. die Dichte zu 8,6582. So dass für dies Metall gefunden wurde: 1) Vor der Pressung 8,6482, 2) Nach der Pressung auf 5,000 Atm. 8,6582, Zunahme gegen 1) = 0,0100 3) Nach der Pressung auf 10,000 Atm. 8,6477, Abnahme gegen 2) = 0,0105 4) Nach der Pressung auf 12,000 Atm. 8,6390, Abnahme gegen 2) = 0,0192 Die beobachteten Thatsachen sind ausserordent- lich merkwürdig, sie sind es in so hohem Masse, dass es zunächst Pflicht ist, nach Fehlerquellen, die sie veranlasst haben könnten, zu suchen. Eine solche bietet sich in der That dar. Es ist möglich, dass die Luft, die die Metalleylinder trotz der Grummimäntel immer umgiebt, bei sehr hohen Drucken in die Poren der Metalle hineingepresst wird und bei der Dichtebestimmung dann einen Auftrieb veranlasst, der das spezifische Gewicht scheinbar herabsetzt. Dass ein solches Einpressen von Luft wirklich statt hat, konnte aus der ungewöhnlich grossen Menge von Luft- blasen, die sich beim Auspumpen der Metalleylinder im Pyknometer unter Wasser nach den Hochpressungen entwickelten, nachgewiesen werden. Deshalb wurden die hochgepressten Metalle vor der Bestimmung erst eine Stunde hindurch im tiefen Vakuum auf 100° erhitzt. Wie sich beim Behandein Op in dem Pyknometer zeigte, wurde dabei in der That alle Luft ausgetrieben. Diese etwaige Fehlerquelle war also ausgeschieden, dagegen konnte bei diesem Verfah- ren eine bleibende Dehnung der Metallcylinder statt- finden, die ebenfalls erniedrigend auf die Dichte wirkte, obgleich nicht recht einzusehen ist, warum sie unter- halb der ursprünglichen sinken sollte, da die Metalle vorher im luftleeren Raum von ihrem Erstarrunspunkte an abgekühlt waren. Möglich wäre als Fehlerquelle noch die beim Be- handeln in Wasser, und durch etwa zwölfstündiges Stehenlassen darin, unvermeidliche Oxydation. Um deren Grösse kennen zu lernen, wurde die Dichte des, die Oxydhaut am deutlichsten zeigenden, Bleies bestimmt. Es wurde gefunden die Dichte des Pb: abgedreht und frisch poliert 1153307 vorher mit Oxydhaut — 11,3296 0,0009 ein Wert der also innerhalb der Fehlergrenze liegt, während die beobachteten Rückgänge mit einer Aus- nahme diese weit überschreiten. Der möglichen Fehler bin ich mir also, wie hier gezeigt, völlig bewusst. Gegen diese Erklärung der Abnahme aus möglichen Fehlerquellen sprechen, dass nur die destillierten Me- talle und dazu das dichteste Kupfer, das nicht einmal auf den höchsten Druck noch gepresst war, diese Er- scheinung zeigen, während doch die weniger dichten Roros Kupfer für etwa einzupressende Luft empfänglichere Objekte hätten sein sollen. Weiter spricht dagegen, dass die gleiche, sagen wir — Unregelmässigkeit, — sich auch an Zahlen andrer Forscher findet. Aber, und das muss der Wahrheit gemäss denn doch hier betont werden, oe ist bisher diese — Unregelmässigkeit — von niemandem beachtet, oder doch von niemandem auch nur mit einem Wort darauf hingewiesen worden. Und das ist ganz natürlich, da es sich bisher ausschliesslich um Einzel- fälle, nicht aber um eine, wie von mir bei den destil- lierten Metallen nachgewiesen ist, durchgehende Erschei- nungsreihe, gehandelt hat, und nur ein Mal ist bisher ein Rückgang der Dichte bis unter die ursprünglich vor der Pressung gefundene, beobachtet worden. Marchand und Scheerer z. B. geben 1842 an für die Dichte des Kupfers: Durch starken Druck gepresstes — 8,931 Krystallinisches Kupfer — 8,940 Geschmolzenes Kupfer = 8.021 Kupferdraht — 8,949 Kupferdraht gehämmert — 8,951 ı Gewalztes Blech gehämmert 8,952 Es ist also auch hier das gepresste, mit Ausnahme des gegossenen, von allen das leichteste Kupfer. Die gleichen Forscher geben das spezifische Gewicht des reinen Wismuth zu 9,799 bei 19° an. Für das rohe Metall fanden sie 9,783, nach dem Pressen auf 100,000 Pfund war es auf 9,779, nach erneutem Pressen auf 150,000 Pfund auf 9,655 zurückgegangen. (Erdmann Journ. prakt. Ohemie Bd. 27, 1842, S. 209.) Nicht ganz das gleiche wie von mir, doch ähnli- ches wurde z. B. auch 1846 von Heinrich Rose, der seine Metalle einfach prägte, festgelest. Dann neuer- dings ganz in derselben Weise von W. Spring in Lüttich, derselbe fand bei der Pressung von Blei das spezifische Gewicht desselben um 0,009, allerdings bei etwas hö- herer Temperatur, zurückgegangen. Derselbe Forscher fand für Kadmium keine Änderung, für Zink einen Po Rückgang um 0,003, doch bleiben seine Dichten immer höher als die des Ausgangsmaterials, während sie das- selbe bei mir unterbieten. Spring hat also damals, 1883, bei 2 unter 5 Fällen einen Rückgang beobachtet. Ge- presst wurde von Spring in Formen auf 20,000 Atmo- sphären. Ob dabei der ganze Druck zur Geltung kommt, bleibt immerhin noch zu untersuchen. Wie mir Herr Spring bei einem Besuch in Lüttich, den ich, grad um den hervorragenden Forscher mit meinen Beobachtungen bekannt, und ihn auf die Übereinstimmung mit seinen alten Feststellungen aus dem Jahre 1883 aufmerksam zu machen, nach der Versammlung in Hamburg, wo ich zuerst über diese Arbeiten referierte, ausführte, persönlich mitteilte, hat er folgenden Versuch gemacht. In einer Form, die am Boden ein feines Löchlein hatte, presste er Wismuth auf 7000 Atmosphären, dabei wurde natürlich ein feiner Faden Wismuths durch die untere Öffnung herausgepresst. Das Wismuth, das sonst ausser- ordentlich spröde ist und ausgezeichnete Spaltbarkeit zeigt, ist in dieser Fadenform biegsam wie Blei, das spezifische Gewicht war geringer als das des gepressten, nicht ausgeflossenen Metalles. Schlang man den Wis- muthfaden zu einem Knoten, so gab es an dieser Stelle eine Wärmetönung, und das Wismuth nahm dort wieder die spaltbare Natur an. Seit meinem Besuch hat nun Herr Spring, wie er mir am 19. November schrieb, die Versuche wieder aufgenommen und meine Beobachtungen am Silber und am Kadmium wie unsre am Blei, bestätigt gefunden, und am Zinn das gleiche Verhalten beobachtet. Ich wieder- hole, dass nach der von Herrn Spring gewählten An- ordnung des Versuches, das Einpressen von Luft, ausge- schlossen ist. So weit das Thatsächliche. Nun einen Versuch der Erklärung dafür, dass, bei erhöhtem Druck, von einer bestimmten Grenze an, die spezifischen Gewichte der Metalle — das müsste übri- gens dann endlich für alle festen Stoffe gelten — ab- nehmen sollen. ! Nach Maxwell folgen die Atome dem allgemeinen kosmischen Anziehungsgesetz. Sie ziehen sich, Entfer- nungen vorausgesetzt, die sich zu ihrer Masse unendlich gross verhalten, direkt proportional der Masse, umge- kehrt proportional dem Quadrat der Entfernung an. Bei grösserer Annäherung findet zwar zunächst noch Anziehung nach unbekannten (Gesetzen, dann aber Abstossung statt. Beweis: z. B. Sprengwirkung durch Eis. — In unserm Falle würde anzunehmen sein, dass bei den Hochpressungen die Atome so nahe aneinander gerückt werden, wofür auch die von mir beobachtete Plastizität in sich spricht, dass die Grenze von Anzie- hung und Abstossung überschritten wurde und damit die Repulsivkraft in Aktion getreten sei. Da die spezifischen Gewichte unter den ursprüng- lichen Wert gesunken sind, wäre anzunehmen, dass die Repulsivkraft über die äusserste noch mögliche Annä- herung der Atome hinaus gewirkt habe. Diese Annahme involviert die Voraussetzung, dass die Grösse der Ab- stossung proportional ist der Grösse der Annäherung, was, wie mir scheint, durchaus zulässig ist. Bestätigt würde diese Annahme werden, wenn das durch Hoch- pressung verminderte spezifische Gewicht durch gelinde Pressung wieder erhöht, auf das Maximum gesteigert und endlich, durch erneute Hochpressung, wieder ver- mindert werden könnte. Damit ist der Weg für die Fortsetzung der Unter- suchung genau vorgeschrieben. Es muss jedoch betont A a werden, dass auch die Môglichkeit eines erreichten stationären Zustandes, so etwas wie eine Polymerisation, nicht völlig ausgeschlossen ist, und somit auch ein Fehlschlagen der Versuche in angedeuteter Richtung nicht ohne weiteres als beweisend gegen den vorgetra- genen Versuch einer Erklärung angesehen werden darf. Auch die geringe Änderung der spezifischen Wärme, und das Ausbleiben der erhofften Abnahme bei gestei- gerter Pressung, wie wir es beobachten konnten, er- scheint nun in neuem Licht, auch sie könnte ihre Er- klärung in der Annahme finden, dass die Hochpressungen eine Abstossung der Atome, somit eine Lockerung der Materie zur Folge hatten. Meiner beiden Arbeitsgenossen, des Herrn Dr. Karl Roth, mit dem ich in täglicher Gemeinschaft wirkte, und des Herrn Dr. Philipp Siedler, der die über- grosse Mehrzahl der Dichtebestimmungen ausführte, — die endgültigen Messungen mussten ja selbstredend den jüngern Kräften, denen der Dienst noch nicht die Zeit raubt, überlassen bleiben, — sei auch an dieser Stelle ausdrücklich und dankbar gedacht. Basel, am 20. November 1901. Über Originalien der geologischen Sammlungen des Basler Naturhistorischen Museums. Von Ed. Greppin. Bei der im Jahre 1898 stattgefundenen Übersie- delung der geologischen Sammlungen in die neuen Lo- kalitäten des Basler Museums wurde die Gelegenheit benützt, das überaus reiche Material einer zeitgemässen Neuordnung zu unterwerfen. Im Laufe dieser sehr umfangreichen Arbeiten zeigte sich die erfreuliche Thatsache, dass unsere geologischen Sammlungen, die speziell aus dem Juragebirge stammen, eine grosse Zahl von Fossilien enthalten, die von ver- schiedenen Forschern als Belegstücke zu Artentypen gewählt und in den diesbezüglichen Werken abgebildet worden sind. Ich habe mir nun die Aufgabe gestellt, alle diese Originalien, die bekanntlich den Sammlungen stets einen sehr grossen Wert verleihen, zu Handen der vielen Publikationen, aus den Hunderten von Schiebladen her- auszusuchen, mit der Absicht die Namen aller dieser Typen in den Verhandlungen der hiesigen naturforschen- den Gesellschaft zu publizieren. Es soll damit bezweckt werden, die Schätze, welche die geologischen Sammlungen des Basler Museums ent- PO CAES halten, einem weiteren Publikum bekannt zu geben. Dem Paläontologen kann eine solche Aufzeichnung ebenfalls gewisse Dienste leisten; denn es ist oft sehr wichtig zu erfahren, wo das eine oder das andere Ori- ginal zu suchen ist. Eine solche Publikation sind wir gewissermassen Ratsherrn Peter Merian schuldig, der mit treuer Hin- gabe während mehr als eines halben Jahrhunderts da- für gesorgt hat, dass das ältere Material nicht nur er- halten geblieben, sondern durch neues ganz bedeutend vermehrt worden ist, so dass die jüngere Generation noch für lange Zeit hinaus wird Nutzen daraus ziehen können. Wie sehr Peter Merian für die Erhaltung der Basler naturhistorischen Sammlungen besorgt war, geht aus einer „Erklärung“ aus dem Jahre 1834 hervor, als es sich um die Teilung des Staats-Vermögens vom Kanton Basel handelte. Diese Erklärung ist von Peter Merian verfasst und von den damaligen Kommissions-Mitgliedern des naturwissenschaftlichen Museums unterschrieben, Wir lesen unter anderem: „Alle Geschenke und Legate werden nur unter dem bestimmten Vorbehalte gemacht und angenommen, dass sie wnabänderlich und unver- äusserlich in der Stadt Basel zu möglichst gemeinnützi- gem Gebrauche sollen aufgestellt bleiben. Hievon sind allein ausgenommen Doubletten und abgängige Stücke, deren Veräusserung jedoch nur zum Vorteile der An- stalt gestattet ist.“ „In allen möglichen Wechselfällen soll die Bedin- gung der Unentfremdbarkeit dieser Gegenstände von der Stadt Basel heilig und unverletzt gehalten werden, auch zur Wahrung dieser Bestimmung in kemem denkbaren Falle weder dem Staate, zu dem die Stadt Basel je- weilen gehören wird, noch der Stadt Basel selbst irgend oe ein Opfer rechtmässig auferlegt werden können, so dass folglich eine jede Teilung, jede Auferlegung einer Aus- kaufssumme, jede zu diesem Zwecke vorgenommene Schatzung der aus Schenkungen und Legaten herrühren- den Bestandteile der Sammlungen, sowie überhaupt jede Massregel ähnlicher Art als Raub und offenbare (Cre- waltthat zu betrachten wäre. Diese Erklärung soll sowohl der Ehrw. Akademi- schen Regenz als dem löbl. Erziehungs-Kollegium zur Genehmigung vorgelegt werden und dem E. E. Stadt- rat das Ansuchen gestellt werden, die vorstehende Er- klärung zu Protokoll zu nehmen und zur Wahrung der darin enthaltenen Bestimmungen mitwirken zu wollen.“ Wenn wir das von Peter Merian während 55 Jah- ren geführte und von ihm selbst geschriebene Geschenk- buch durchgehen, so finden wir, dass dieser Gelehrte Jahr für Jahr die Sammlungen mit kleineren oder grösseren Suiten von Fossilien bedacht hat, und soll es uns daher nicht wundern, dass die Peter Merian’sche Sammlung im Laufe der Zeit ganz bedeutende Dimen- sionen annehmen musste, Durch seine Beziehungen mit allen bedeutenden Geologen des letzten Jahrhunderts wusste er sich auch ein ausserordentlich reiches, für paläontonische Arbeiten so wichtiges Vergleichsmaterial zu verschaffen. Aus der Trias-, Jura- und Kreideformation allein liegen circa 300 Schiebladen vor, die eine Fläche von über 100 m? einnehmen. Als Grundstock der Peter Merian’schen Sammlung haben wir offenbar die Sammlungen von Hieronymus d’Annone, von Heinrich Bavier, von Professor Joh. Jak. d’Annone und endlich von Alt Stadtrats-Präsidenten Hieronimus Bernoulli zu betrachten, Sammlungen die ÉD SE in den Jahren 1768, 1777, 1806 und 1830 dem Basler Museum geschenkt wurden. Die beiden erstgenannten Sammlungen haben Stoff zu dem bekannten Bruckner’schen Werke: Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdig- keiten der Landschaft Basel, 1748 —1763. geliefert. In dem bedeutenden Werke von Knorr und Walch erkennen wir eine grosse Zahl von Fossilien aus der Sammlung von Joh. Jak. d’Annone. Über das Knorr und Walch’sche Werk sagt Zittel in seiner Geschichte der Geologie und Paläontologie bis Ende des 19. Jahrhunderts folgendes: „Aus der meist rein descriptiven Litteratur dieser ganzen Periode (von den Anfängen der Versteinerungs- kunde bis Ende des 18. Jahrhunderts) rast ein Werk durch Gelehrsamkeit, kritisches. Urteil und historische Kenntnisse des Herausgebers, sowie durch herrliche Aus- führung der Tafeln über alles andere hervor. Den vier Foliobänden der „Sammlung von Merkwürdigkeiten der Natur und Altertümer des Erdbodens,“ wovon der Nürn- berger Sammler und Künstler Georg Wolfgang Knorr (geb. 1705, gest. 1761) den ersten, die übrigen nach Knorrs Ableben der Jenenser Professor J.C. J. Walch herausgab, hatte kein Land in jener Zeit etwas Eben- bürtiges zur Seite zu stellen.“ In neuerer Zeit haben die geologischen Sammlun- gen noch einen bedeutenden Zuwachs erhalten durch die Sammlungen von Cartier aus dem Solothurner Jura, von Gillieron aus dem Neuenburger Jura und von Koby aus dem Rauracien des Berner Jura, Durch diese drei Sammlungen ist die Zahl der Originalien beinahe um das vierfache vermehrt worden. In der Liste habe ich nun, um dem Ganzen mehr Übersicht zu geben, die Typen von ein und derselben 290 Publikation beisammen gelassen und die Werke selbst in einer chronologischen Reihenfolge geordnet. Die Originalien-Sammlung besteht heute aus 1768 Stücken, sie sind in 24 Publikationen verteilt. Das älteste Original ist die schon oft erwähnte Ophiura Gagnebini, Merian. Dieses seltene Stück, welches wohl verdient einmal genau untersucht zu werden, ist von Abraham Gagnebin, diesem genialen Naturforscher, von welchem Thurmann im Jahre 1851 ein so vortreffliches Lebensbild gegeben hat, gesammelt worden. Es gehört wahrscheinlich Effingerschichten an, welche die Über- gangszone zum Rauracien charakterisieren. Bourguet gibt zuerst in seinem „Traite des Pétri- fications 1742“ eine Abbildung dieses Originals: eine zweite finden wir in den Acta helvetica, Bd. T und end- lich eine dritte in der oben erwähnten T'hurmann’schen Biographie von Gagnebin. Die Typen der älteren Autoren tragen keine Namen oder nur solche, die als Synonym einen Wert haben. Da wo ich es für gut fand, habe ich diese Namen in Klammern eingesetzt. In der letzten Rubrik ist zu jedem Original das genaue geologische Alter angeführt und lasse ich zur Orientierung am Schlusse der Liste ein Profil folgen, welches im Grossen und Ganzen die stratigraphischen Verhältnisse im Juragebirge andeuten soll, a - No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1 | Ophiura Gagnebini, Merian Bourguet | Traité des pétrifications | 2 | Belemnites giganteus, Schlotheim | Bruckner | Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel 3 | Nautilus intermedius, Sowerby 5 À - 4 ” 2 5 7 ” 5 ” ” 1 Le] 1 6 | Ludwigia Murchisonae, Sowerby à è “ 7 3 ” ” ” 3 8 | Sphaeroceras polyschides, Waagen 5 ; à 9 | Nerinea contorta, Buvignier 5 ; 3 10 | Trigonia tuberculata, Agassiz 2 > 0 11 » costellata, Agassiz | à = B 12 7 ” 7 „ ” 13 1 ” n a) 7 14 » Of. Merian, Agassiz | > " ) 15 | Ostrea explanata, Goldfuss : A 16 | Gidaris glandifera, Groldfuss 5 » » 117 » forigemma, Phillips 5 n ” 18 | Hemicidaris crenularis, Agassiz = Rn x 19 | Clypeus Plotii, Klein (Echinites si- nuatus) | n ) » 20 | Collyrites elliptica, Desor 5 3 21 | Millerierinus echinatus, d’Orbigny 5 x A 22 5 Escheri, Loriol 5 » „ 23 ” „ ” ” ” 24 = horridus, Schlotheim 2 5 n | 25 » Milleri, Schlotheimsp. n 5 er 26 D] ” ” 7 ” 27 3 à 5 „ n 28 ” ” 1 1 I 29 „ Münsterianus, Goldfuss 5 N x 30 ” 3 ” 2) 2) 31 » „ ” ) » 32 » Nodotianus, d'Orbigny 7 " ” 39 , polycyphus, Merian sp. 5 3 A 54 ” ” En) l ” | al rS Jahr 3 Seite| Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1742| — | 79 59 438 La Ferrière Effingerschichten 1762 | 5 |2523| 21 H Baselland Humphriesischicht. 1757 | 4 15005 | 17 D Frenkendorf Arietenkalk 1757 | 4 | 3010 17 G Pratteln À 1753 | 2 | 1037 9 h r ù 1754 | 5 11754 10 @ nn Murchisonaeschicht. 1754| 3 |1160| 10 F Liestal 5 1754|53 1275| 11 b Füllinsdorf Sauzeischichten 1748| 1 | 94 1 l Muttenz Oberes Rauracien 1760 | 5 | 2309 19 G Tenniken Opalinusschichten 1760. 5 12309 | 19 CD 5 $ 1760| 5 |2309| 19 E 3 1760| 5 |2309| 19 F 3 5 174801092 1 © Wartenberg Hauptrogenstein 1755| 3 [1548| 13 d |Neunbrunn b. Waldentg. | Humphriesischicht. 1762| 5. | 2601 | 22 N Bärenwil Unteres Sequanien 1762| 5 |2601! 22 L Pfeffingen Unteres Rauracien 1762| 5 12605 | 22 x 5 n 5 1762| 5 |2598| 22 i Muttenz Discoideenmergel 1755| 3 |1550| 13 i Waldenburg Effingerschichten 1755| 2 | 887 8 © Baselland Unteres Rauracien 1762| 5 |2423| 20 29 5 a n 1762| 5 2425 | 20 34 D : " 1757 | 4 | 1909 16 f Asp. Graben ; 5 1753 | 2 | 888 8 Il Baselland ; 5 1753 | 2 | 888 8 m : 3 ; 1757 | 4 |1623| 14 h Bennwil à a; 1762| 5 |2430| 20 |38 39 Baselland à 5 1753 | 2 | 813 7 K ; ; . 1762| 5 |2422| 20 35 5 5 5 1762| 5 |2422| 20 28 » 3 4 1752| 2 | 888 8 K 5 à à 1752| 2 | 813 7 i 5 = À 1762| 5 |2422| 20 | 30 32 No, Name des Originals Autor Name des Werkes 35 | Millerierinus polycyohus, Meriansp. | Bruckner | Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel 36 | Balanoerinus pentagonalis, Goldf. 2 5 À 37 | Cainocrinus Andreæ (Des.) Loriol ß ; : 38 9» „ „ 3 ” 39 | Trigonia costellata, Agassiz Zwinger Acta helvetica 40 ” ” 5 y >) 41 | Millerierinus Milleri, Schloth. sp. Hofer 2 £ 42 ” ” | ” ” ” 43 „ echinatus, Schloth. sp. ù 2 R 44 , Nodotianus, d'Orbigry : S à 45 | Balanocrinus pentaganalis, Grold- fuss sp. 5 4 " 46 | Gainoerinus Andreæ, de Loriol Andrex | Briefe aus der Schweiz 47 | Nautilus intermedius, Sowerby Knorr Naturgeschichte der | Versteinerungen 48 1 21 3 » ” 49 | Arietites Bucklandi, Sowerby sp. x x a 50 | Nerinea suprajurensis, Voltz 5 a : 51 | Amberleya ædilis, Münster sp. x à = 52 | Gypricardia trianguiaris, Meriansp. s 5 3 53 | Nucula Gottaldi, de Loriol 5 à 54 | Trigonia signata, Agassiz è 2 > 55 » denticuiata, Agassiz à > 56 | , costellata, Agassiz à ” » 57 | Lima lineata, Schlotheim > » » 58 ” ” „ „ » 59 | Plicatula ventricosa, Münster 5 H ; 60 | Ostrea eduliformis, Schlotheim R 2 R 61 | Alectryonia flabelloides, Lamck. sp. : à 62 ” >) ” » 5 63 | Spiriferina rostrata, v. Buch. à SE 5 64 » Walcoti, Sowerby ; 5 65 | Rhynchonella spinosa, Schloth. sp. ® % 5 66 | Hemicidaris intermedia, Forbes 2 5 à rg Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1762| 5 |2424| 20 36 Fringeli Unteres Rauracien 1752| 2 | 888 8 p Baselland Renggerithone ‚1755| 3 11275| 11 e | Rôüseren b. Liestal | Unt. Hauptrogenstein 1762| 5 | 2425] 20 | 37 Arisdorf à à 1758 | 3 | 231 8 d e Tenniken Opalinusschichten 1758 | 3 | 231 8 f 5 5 1760| 4 | 203 Sao Kt. Basel Unt. Rauracien 1760 | 4 | 203 8 16 5 = 1760 | 4 | 196 6 32 : e 1760 | 4 | 2066 6 76 : | & 1760 | 4 | 200 6 17 = Renggerithone 1763 — | — 2 9 Arisdorf Unt. Hauptrogenst. 1768 | 2 92, A IV 1 5 Arietenkalk 1768| 2 52 PAS TVA 09 Pratteln à 1768 | 2 54 AV 3 Niederschönthal 5 1768| 2 | 128 C IV 4 Kt. Basel Unteres Sequan. 1768| 2 | 128) C IV 2 Muttenz Humphriesischichten 1768 | 2 75\ Bla 6 Kt. Basel à 1768 | 2 16) 418 ES) = Renggerithone 1768 | 2 75| Bla 8 Ulmatt Humphriesischicht. 1768 | 2 15) Bla 7 Arisdorf 5 1768| 2 9, Br an 9.25 Tenniken Opalinusschichten 1768| 2 23 18 164) 2 Kaiser-Augst Wellenkalk 1768| 2 23, DB Ta 4 5 ; 468,722 150) DAV 4 Arisdorf Arietenkalk 176822215012 DV PE a Humphriesischicht. 146822141) DIT) 109 Kt. Basel A 1768 2 | 141| D I* 3 ® h 1768 | 2 90 B IV 3 Muttenz Arietenkalk 1768, 2 95| B IV 3 Arisdorf 5 1768) 2 | W|BIv 4 Muttenz Variansschichten 1768 | 2 | 180) E IL | 4 Bubendorf Sequan. SE) 4 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 67 | Glypticus hieroglyphicus (Gf.,, Knorr Naturgeschichte der Agassiz Versteinerungen 68 | Stomechinus perlatus, Desor 5 : & 69 | Holectypus depressus, Leske sp 5 = x 70 | Collyrites ovalis, Leske sp. 5 ? 3 71 | Belemnites acuarius, Schlotheim x e 3 72 » Umbilicatus, Blainville 2 x 2 45 » Compressus, Stahl = £ a 14 » umbilicatus, Blainville 5 Ä s 75 » dÿiganteus, Schlotheim R 3 5 76 : : 6 : 17 A hastatus, Blainville 5 À 18 ” » „ » 79 | Lima Annonii, Merian , : 80 | Pecten Meriani, Greppin 5 à 81 | Clenosireon pectiniforme, Schl. sp. B ; 2 82 | Serpula Nagellum, Münster S E N 5. » Vertebralis, Goldfuss x = 8 „ delphinula, Groldfuss 5 D \ 85 » gordialis, Goldfuss ; : 5 86 5 . 5 : 87 | Apioerinus polyeyphus, Merian 5 ö : 88 ” ” D) ” ” 8) ” ” ” n D) 90 | Hillericrinus Münsterianus, d’Orb. a 3 x 91 „ ” ” 2 7 92 2) ” ” » | 93 x = à 2 3 94 » Escheri, Loriol 5 5 S 95 » Knori, Loriol 5 5 B 96 7 ” 1 ” ” 97 5 echinatus, (Schl.) d’Orbigny 2 R = 98 | Cidaris florigemma, Phillips Andreæ |Briefe aus der Schweiz 99 | Millerierinus Milleri, (Schl.) d’Or- bigny ” oo) 1 Le Jahr 3 Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1768 | 2 | 180 | E IT 3 Kt. Basel Unt. Rauracien 1768 022170, BE IH 2 Pfeffingen 5 = 1768,22 518077 E TI 6 7 Muttenz Discoideenmergel 1768| 2 | 182 | E III 6 5 Unt. Callovien 1769| 2 | 271 JE 1 E Oberer Lias 1769 120271 JE 2 Pratteln Mittlerer Lias 1769 | 2 | 271 | J* 4 = : 1769 | 2 | 271 JE 7 5 5 1769| 2 | 272 I, 8 Arisdorf Humphriesischicht. 169102 7272| J* 9 5 s 1769 | 2 | 272 J* 5 Baselland Terrain à chailles 1769| 2.) 272 Jo 6 5 3 1769| 2) 301 | K II 6 Arisdorf Humphriesischicht. 17633 820 73012 2. KSTI 4 : 5 1769) | 2 | ADL PACE 5 h 2 1769 | 2 | 288 J 2 7 Kt. Basel Terrain & chailles 1769 | 2 | 288 Ja 8 Muttenz Variansschichten 1769 | 2 | 288 J à 10 Birsbett Terrain à chailles 1769 | 2 | 288 Ja 11 Kt. Basel : 1769 | 2 | 288 Ja 14 A = 17692229136 | GLV. 2 Pfeffingen 5 1769 20383. 7 GI il 3 176922 135,.G TIER N 12 5 cn 176917220136 G TV. 1 Zurzach A 1769| 2 | 136 | G III 5 Kt. Basel Unt. Rauracien 1769 | 2 | 136 | G III 6 . 2 1769 | 2 | 136 | G IL 7 a n; 1769) 2 | 155 | G IH 3 5 a 1769 | 2 | 136 | G IV 4 a = 1769 | 2 | 136 | G IV 3 5 a 1769|2|14 | G IT 2 Pfeffingen à 1776 40 5 EMA Kt. Basel » 1776 — 32 3 d Birsbett 36 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 100 | Trigonia tuberculata, Agassiz Agassiz | Mém. sur les Trigonies 101 ” clathrala, Agassiz ” | ’ 7 ” 102 „ Signata, Agassiz > lee „ ii 105 „ denticulata, Agassiz | à re ; à 104 » ündulata, Fromherz > | sn L 5 105 „ Meriani, Agassiz 5 | £ 106 |, geographica, Agassiz : rs a 5 107 „ Cardissa, Agassiz a | à ñ ; 108 ” ” 3 1 1 ” 109 | Cidaris laeviuscula, Agassız = Echinodermes suisses 110 | Rhabdocidaris horrida, Merian À 5 5 111 | Pseudodiadema æquale, Agassiz (Diadema æquale Ag.) 5 5 » 112 | Acrosalenia Meriani, (Ag.) Desor ñ » 5 115 | Pholadomya nuda, Agassiz | à Mollusques fossiles 114 | Cidaris propingua, Münster Desor et | Echinologie helvetique 115 5 5 de Loriol | 4 à 116 » Coronata, (Schl.) Goldf. = B 117 „ 1 n | ” ” 118 2 2 ” | ” ” 119 » ; » | » » 120 1 n n | nm ” 121 » Hugii, Desor > | en 5 122 „ Cartier, Desor = | à E 123 „ forigemma, Phillips = | a 5 124 „ Blumenbachi, Münster 5 | 5 : 125 9 2? 67 n ” 126 n ” ” 22 n 127 „ elegans, Münster = ® À 128 ” ” ” 2 ” 129 » Olandifera, Goldfuss n à = 130 1 ” n » n 151 » ” » br 152 | Rhabdocidaris horrida, Merian x . À 155 „ ” ” ” 2 154 n n ” ” ’ ne) ST — TD Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1840 | — | 20 9 | 6-8 | Tenniken Opalinusschichten 1840 | — | 22 9 9 | Waldenburg Humphriesischicht. 1840 | — | 19 9 5 Arisdorf : 1840 | — | 38 11 18 | Kilchberg N 1840 | — | 54 10 14-16) Piemont Hauptrogenstein 1820 | = ONE 9 | Muttenz , 1840) = | 25 10 da) = 5 a5, 11 40617 Ve Mans Oberes Callovien ? 180) || A | A 2 1840 |—| 64 | 21 a 18-20 Birmensdorf Birmensdorfersch. 1840) | 72 MON a 2 Bad Bubendorf Sauzeischichten 1840 |-- | 18 17 36381 Kt. Basel Unteres Rauracien | 1840 | — | 19 17 44-48 Kilchberg Oberes Callovien 1842 | =| 64 | 2» |9—11| Bas Dauphiné Grünsand 1868 | — | 22 3 5 | Oberbuchsiten Birmensdorfersch. 1868 | — 22 B) qu | ” ” 1868 | — | 24 3 Be a à 1868 | — | 24 3 100) 5 & 1868 | — | 24 3 11 = R 1868 | — | 24 3 112 r = 1868 | — | 24 3 13 = 5 1868 |— | 50 4 10 & = 1868 |— | 34 5 2 5 à 1868 | — | 36 5 6 Berner Jura Unteres Rauracien 1868 | — | 40 6 2 Oberbuchsiten Badenerschichten 1868 | — | 40 6 3 5 2 1868 |— | 40 6 4 5 2 1868 | — | 46 7 8 Berner Jura Unteres Rauracien 1868 | — | 46 7 9 : à 1868 | — | 54 8 7 Bärenwil Crenularisschichten 1868 | — | 54 8 8 ; s 1868 | — | 54 8 9 S = 1868 | — | 60 8 14 Bad Bubendorf Sauzeischichten 1868 | — | 60 8 15 5 à 1868 | —| 60 8 17 5 5 38 Name des Originals Autor | Clypeus rostratus, Agassiz Rhabdocidaris nobilis, (Mü.) Desor » trispinata, (Qu.) Desor » triaculeata, (Qu.) Desor >» » Hemicidaris crenularis, Lamarck 5 diademata, Agassiz 5 stramonium, Agassiz Pseudodiadema pentagonum, Wright ” æquale, (Ag.) Desor Hemipedina granulata, (Mü.) Loriol » ” : rotula, Desor Glypticus sulcatus, (Gf.) Agassiz Stomechinus perlatus, (Desm.) » ” ” Acrosalenia Meriani, (Ag.) Desor Holectypus depressus, (Leske) Des. » hemisphæricus, Agassiz | Galeopygus Cartieri, de Loriol Echinobrissus clunicularis, LIhwyd " amplus, (Ag.) Desor 5 avellana, Desor ; truncatus, Desor » Hugi, Agassiz ” n Pygurus depressus, Agassiz » tenuis, Desor, Desm. Collyrites ovalis, Cotteau ” Lo] ” : bicordata, Leske » trigonalis, Desor n Friburgensis, Ooster Desor et de Loriol Name des Werkes Echinologie helvetique n ” ” 5 ” n ” ” „ 7 ” ’ ” ” 9 r ” ” ” n ” ” ” r ” ” 1 ? »n ’ ’ ” ” 7 ” ” ” n n I ” 1 ” n » ” ” n ” nl ” ” ” ” n ” 71 n DEN Lis rg Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1868 |— | 68 10 1 Oberbuchsiten Badenerschichten 1868 | — | 75 | 12 9 Olten 5 | 1868 | —| %| 12 2 Oberbuchsiten | Wettingerschichten | 1868 |— | 76 12 3 5 hi 1869 | — | 104 16 6 Kt. Basel Unteres Rauracien 1869 | — | 110 | 17 8 : Crenularisschichten ı 1869 | — | 114 19 1 |La Baume b. Locle) Humeralisschichten 1869 | — | 165 27 2 | Munien b. Liestal | Discoideenschichten 1869 | — | 173 29 1 Kt. Basel Crenularisschichten | 1870 | — | 188 | 31 6 Rüneburg Macrocephalussch. 1870 | — | 188 | 31 7 ; & 1870 | — | 193 31 8 Oberbuchsiten Badenerschichten 1870 | — | 206 34 5 5 " 1870 |— | 221 | 27 1 | Combe d’Eschert Unteres Sequan. 1870 | — | 221 27 2 5 x 1870 | — | 221 27 9 5 à 1870 | — | 250 | 40 5 Kilchberg Macrocephalussch. 1871 !— | 258 44 1 Muttenz Discoideenschichten 1871 | —| 261 | 45 6 Füllingsdorf | Humphriesischichten 1871 | —| 296 | 47 5 Oensingen ii 1871 | — | 305 48 8 Kt. Basel Discoideenschichten 1871 |— | 310 | 49 3 Lörrach à 1871 | — | 324 50 8 Oberbuchsiten Badenerschichten 1871 |— | 325 | 58 10 Alle Virgulien 1871 | — | 333 52 4 Kt. Basel Discoideenschichten 1871 |— | 334 52 4 x N 1871 | — | 534 52 7 : . 1871 | —| 334 53 1 5 x 1872 | — | 339 56 3 ” N ‚1872 | — | 547 50 1 Oberbuchsiten Badenerschichten 1872 | — | 356 58 1 Muttenz Discoideenschichten 1872 |— | 356 | 58 2 5 ù 1872 | — | 356 58 3 Ifenthal 5 1872 | — | 364 | 58 JUL Delsberg Terrain & chailles 1872 | — | 371 59 5 Oberbuchsiten Badenerschichten 1872 | — | 375 60 3 Châtel St-Denis Unt. Tithon Ai ei Er NI NI NI I NID CR Name des Originals Autor Name des Werkes Sphærodus neocomiensis, Agassiz| Loriol et Urgonien inférieur 5 5 Gillieron à à Panopæa neocomiensis, (Leym.) | d’Orbigny 5 | = s; Anatina marullensis, d'Orbigny 2 | à ; Mytilus Cuvieri, Matheron a | à AE » belus, (J. Sow.) Forbes 5 | 5 5 Lima Tombeckiana, d’Orbieny S | 5 2 Pecten Landeronense, Loriol 2 | : Alectryonia rectangularis, Rom. sp. x | 5 5 ” ” ” | ” 39 ” » „ | ” 2 » Boussingaulti, d’Orbigny ® a 3 ” ” 7 ” ” ” n ” | ” D) ” ” ” | ” ” Terebratula sella, Sowerby 2 | 5 5 D Ebrodunensis, Agassiz à | 2 a Spiripora neocomiensis, d’Orbigny a | à L Entalopora salevensis, de Loriol | ù s » neocomiensis, d’Orbieny 5 | h s Mesinteripora marginata, d'Orbig. 5 | 5 5 à Hiselyi, de Loriol È | n h Reptomulticava hellula, de Loriol u | À 2 ” ” de Loriol ” n ” Ceriopora dumosa, de Loriol | à a ” ” ” | 7 ” Peliastes Lardyi, (Cotteau) Desor M | 5 5 ” ” ” | 7 ” »” 5) » | » ” Cyphosoma Loryi, Gras è | : 5 Siphonocælia cyathiformis, de Loriol à | 3 5 ” ” ” ” ” 5 {enuieula, de Loriol à 5 à Discælia Perroni, Fromentel B 5 a » flabellata, Fromentel P 5 5 | ee Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1869 | — | 6 1 2 Landeron Unt. Urgonien aaa 60): 1 3 : | 2 A ” ec 10 À 1 10 5 ee | 7 il : : 1869 =) GNT 14 s 5 SE 7 | 1 15 : a 9 1 | 17 ; ; eo | ea ae 49 2 À 1869 || 25 | 1 | 20 > i a | i , ie | 1 | 20 g . 1869 2 NS AIM 23 1869 — 26 | 2 1 s a | | a 3 2 E 18692 2 17.96 2 4 5 = 1869 | —| 29 | 2 8 ; ; 1869 —| 31 | 2 7 : | sa 2 | 18 : : 1869 | — | 38 2 20 ; . 1869 | — | 39 2 19 hs ” 1869| 39 | 3 2 \ h 1869 \-| 40 | 3 1 : : 1960 20, 3 9 5 & 1 | =) a 10 5 5 1869 20 3 3 ‘ - 1869 |—| 42 | 3 4 : ; 1869 | 47) 4 5 ; ; dee 47 A 6 5 fi 1869 || 47 | 4 7 k \ 1869 |—| 50 | 4 4 - 5 1669 ch A 10 ; À ee 61 4 | 1 ; : 1869 |—| 62 | 4 9 5 i || | 2 | 15 { | {sc | 63, 2° | 19 , \ 3 IN Rec Name des Originals Autor Name des Werkes Discælia flabellata, Fromentel | Loriol et Urgonien inferieur 5 5 Gillieron = A » glomerata, Fromentel ® = & ”„ ” N n 2) » Helvetica, de Loriol ; a À » Billieroni, de Loriol 2 = E » Cotteaui, Fromentel ® de Le ”- ” » | ” ” 1 „ 2 ” Elasmoierea sequana, Fromentel h 5 a ” ” 7 ” 92 » crassa, Fromentel ; 2 % Sparsispoigia hrevicauda, de Loriol À R : ” ” ” » ” » 2? ” ” , > abnormis, de Loriol = N ” 2 ” ” n ” ” 1 » ” ” 7 22 29 Gribrospongia neocomiensis, de Lor. ñ 5 & Chenendroscyphia crassa, Fromtl. = " A Elasmostoma neocomiensis, de Lor. à 5 ” ” ” „ ” 5 acutimargo, Fromtl. 5 5 % Actinofungia raresulcata, de Loriol | 5 “ h ” ” ” » N ” 7 ” ” 27 Gupulochonia Couloni, de Loriol = R 5 " Sabaudiana, de Loriol 5 3 5 5 Hiselyi, de Loriol ë Ei a ” ” ; ” 3 Amorphofungia cæspitosa, de Loriol 5 : ñ Peltastes stellulatus, Agassiz de Loriol | Echinologie helvétique > Pr a Terrains crétacés Salenia folium-querci, Desor 2 5 ; Cyphosoma Loryi, Gras " x 5 43 — TD Jahr E Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1869 | — | 63 4 20 Landeron Unt. Urgonien 1869 |— | 63 4 21 5 5 18695 1764 4 14 5 5 1869 | —| 64 4 15 5 5 1869 |— | 65 D) 4 5 nn 1869 |— | 66 4 16 : ; 1869 | —-| 67 5 1 " à 1869 | — | 67 5 2 E = 1869 |— | 67 5 3 : s 1869 | — | 69 Dal : a 1869 | — | 69 5 15 n - 1) TO 5 12 à 5 1 | =) Al 5 19 > : SCIE Nr 5 20 5 5 1869 || ra Don 2 À 1869 | — | 74 6 3 : 5 1869 | — | 74 6 4 : 5 1869 | — | 74 6 5 : 5 1869 | — | 74 6 6 : > 1869 |— | 75 6 16 5 5 186917 76 6 9 n 5 1869 |— | 78 7 3 5 5 1869 | — | 78 7 5 5 » 1869 | — | 79 6 10 5 5 1869 | — | 80 6 12 : 5) 1869 | — | 80 6 13 " 5 1869 | — | 80 6 14 > : 1869 | —| 81 6 17 : : 1869 |— | 82 7 10 à 5 1869 |— | 85 7 7 Su : 1869 |--| 85 7 8 La Russille Urgonien 1869 | — | 86 7 16 » » fee ce | 11a 3 : 8720| 768 11 15 $ 5 1872 | — | 80 12 8 7 D 1872 | — | 145 9 D 44 Zi 2 Name des Originals | Autor Name des Werkes D ND [SS D He te 9 NON N HR HR © ID Er =] ND ND D ND QU Et Ex Et Et © OO I an Qt D D D I I h © © NN D RU CS) o Psammechinus Hiselyi, Desor n Gillieroni, Cotteau Glyptichinus Rochati, Desor Botropygus Escheri, Desor Pygurus Gillieroni, Desor Holaster suhglohosus, Agassiz Pholadomya gigantea, Sowerby 1 N ” ” :, nuda, Agassiz Encrinus liliiformis, Lamarck Apiocrinus polyeyphus, Merian » ” n ” „ Meriani, Desor ” n Gillieroni, de Loriol Millericrinus cfr. Adnetensis, Quen- stedt ».. Münsterianus, d’Orbig. 5 od, Apiocrinus de Loriol Moesch ” ” de Loriol » Terrains crétacés ” » 1 ” 2) 1 z) ” 7 n» Abhandl. der schweiz. pal. Gesellschaft Crinoïdes suisses Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” ” 2) ” ” ” n n 1 » ? ” D) ) on] 1 5 ” 1 1 2) ” ” 2 ? n 3 ” ” ” » » 1 ” ” rl 2 n rg Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol: Horizont 1872 | — | 163 10 14 Landeron Hauterivien 1872 | = | 4 La Russille Urgonien 1872 | — 169 | 11 5 i à 1972 | IBM 8 ; 1872 | — | 250 17 6 5 | = 1872 | — | 284 | 24 3 Vigneules | Valangien 180221332 | 26 11 Biel | Cénomanien 1875 2| 82 31 | 20 61 Ligerz | Valangien 1875 | 2) 3 ENS i | : 1876 2 Selen 4 . | à 18702 722.109. 36 8 Bas Dauphiné ? Gault STATE 9 1 1 Thiengen Ob. Muschelkalk 1677 A215 4 2 Fringeli Unt. Rauracien 1807 LIANT 6 x | : reg | 20 |» ale 6 7 2 | 5 aaa 4.20 2 Î Rädersdorf | Humeralisschichten 1870 2 50 | 2 2 5 | s et oo 00 3 = s 1877 | 4 | 20 2 9 5 ; era 200), 2. 10 5 : 1877 | 4 | 20 2 13 5 1877 | 4 20 2 15a „ : 1874 | 4 | 20 2 14 5 5 Sad 420 3 il Burg = 1877 | 4 | 4 6 9 Lützel 1877 | 4 | 30 8 29 Vigneules Valangien 1877 |4| 34 8 25 Tremona Arietenkalk lon 4235 7 3 Fringeli Unt. Rauracien ie 5. 7 40 à à lea de Be 2 5 1877 | 4 | 35 7 12 5 > 177 A0 35 7 14 5; 5 1877 | 4 | 4 6 10 Delsberg 46 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 275 | Millericrinus od. Apiecrinus de Loriol | Abhandl. der Schweiz. | pal. Gesellschaft 276 ” pr] 1 I ” 277 » Choffati, de Loriol % = x 278 » Nodotianus, d’Orbigny 5 5 3 279 ” ” » ’ 2 280 n 1 » 7 » 281 » gracilis, d’Orbieny n > „ 282 7 2 1 2 ” 283 » Miller, (Schl.) d’Orb. 5 ps 5 284 ” 1 1 7 ” 285 » 1 n n 7 286 » 1 ” 1 » 287 ” n ” 1 3 288 ” ” n ” ” 289 1 7 7 ” 290 1 n ” 1 » 291 1 ” 11 « ” pl 292 » Hoferi, Merian 5 a à 295 D) ” » 2) ” 294 » » 1 7 2 295 ” » ” D) ” 296 » 3 1 7 27 297 , Escheri, de Loriol R 5 5 298 ” » » ” ) 299 ” n » ” ” 300 » echinatus, Schloth. sp. 2 ee 5 301 2) n ” ’ ” 302 ” ” ” ” ” 303 2) 2 3 %) ’ 304 ” 2 bu ” 7 309 ” 1 1 n ” 306 1 ” ” pl 7 307 21 » 1 n 7 a : e 309 » horridus, d’Orbigny » 2 5 AU rS Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1877 | 4 | 41 6 14 Delsberg Unt. Rauracien 1877 | 4 | 41 6 13 Bubendorf Crenularisschicht. 18400 4 43 7 i7 Kt. Basel Humeralisschicht, 1877 | 4 | 46 8 12 Delsberg Unt. Rauracien lade a A6 | 8 14 Blochmont 5 1877 | 4 | 46 8 15 Delsberg 5 1878 | 5 | 53 8 17 Fringeli 5 1878 | 5 53 8 20 „ 5 1878 | 5 | 54 9 1 Kt. Basel 5 ETC MONET 9 3 Fringeli 5 1878 | 5 | 54 9 6 Delsberg » 1878 | 5 | 54 9 8 Kt. Basel ” 1878, 5) 54 ) 10 ei n of, | 9 | Be 9 11 5 n 1878 | 5 | 54 9 12 5 » 18780092754 ) 15 > » 1878 | 5 | 54 9 114 Bubendorf n 1878 | 5 | 62 10 1 Rädersdorf Humeralisschichten 97e) | 50062 10 2 a : STORE 7 62 10 4 5 ke 1878 | 5 | 62 10 5 5 : 1878115 | 62) | 10 | 8 : Ä lee | TS 13 8 Baden Badenersch. 1878 | 5 | 68 10 38 Trimbach < 1878 | 5 | 68 | 10 | 40 Lägern ; 18785 | 75 11 3 Pfrt Unt, Rauracien 1870, Ho | 75 11 5 Fringeli 5 1878 | 5 | 75 11 il Wahlen 8 le on 75 | 1. 12 : ; 1676 | | | Fringeli : 1878 | 5 | 75 11 17 Bubendorf 5 1678 || Ze ee e 2 iss au 09 É : ETS Non Berl) 11 14 Fringeli ; 1870 75, 79 11 20 Delsberg 48 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 310 | Millerierinus horridus, d’Orbigny | de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 511 77 r ” N » 912 : = » „ 313 ” ” ” » 7 314 „ Boupilianus, d’Orbigny 5 5 : 315 » Tegularis 5 5 5 316 | „ Matheyi, de Loriol = = 5 oi „ Bruckneri, de Loriol S : 5 318 77 ” ” ” 2 919 1 ” » » 1 320 > alternatus, d’Orbieny = 5 a 321 | Cyclocrinus areolatus, Moesch & À 5 322 | Gainoerinus Andreæ, Desor sp. 2 : g 923 | ” 11 ”„ » 9 324 | Pentacrinus crassus, Desor à s n 925 | ” n ” » ” 326 | n ” n ” 17 327 | , basaltiformis, Miller ï v 2 328 | ” ” n n ’ 329 | » moniliferus, Münster à 5 x 330 | „ erista-galli, Quenstedt > . & 351 | ” ” ” ” ” 332 | 1 ” ” ” 1 339 | 27 „ n ” ” 334 | » lupsingensis, de Loriol D » ” 335 » Cingulatus, Münster = » „ 336 m cs " „ ” 337 3 5 s „ ’ 558 = 5 cn n D) 339 „ amblyscalaris, Thurmann de = 340 » Desori, Thurmann a : : 341 ” ” ” » 2 342 ” » ” ” ? 544 | » ” ” ” ” rg Jahr E Fundort Geol. Horizont 1878 | 5 21 Delsberg Unt. Rauracien 1878 | 5 26 Klein-Lützel ® 1878 | 5 37 Pfeffingen | 1878 | 5 2 Oberlaro 5 1878 | 5 117 Kt. Basel a 1878 | 5 18 Fringeli = 1878 | 5 23 Kt. Basel 5 1878 | 5 11 : > 1878 | 5 25 Berner Jura | \ 1878 | 5 26 : | 5 1878 | 5 23 Kt. Basel | ; 1878 | 5 £ Oberbuchsiten | Birmensdorfersch. 1878 | 5 Arisdorf Unt. Hauptrogenst, 1878 | 5 | 112 3 os 1878 | 5 | 121 Pratteln Arietenkalk 18785 | 121 À | 5 lose) || 8 | Al2al à x 18787 3, 123 2 Kt. Basel Mittler. Lias 1878 | 5 | 123 3 5 | . 18732762 127 1 7 Giebenach 5 1879 1355| 1 25 Münchenstein | Humphriesischicht. 1879 155 26 à = 1879 135 27 a 5 1879 135 28 en à 1879 138 39 Lupsingen Variansschichten 1879 143 4 Oberbuchsiten Birmensdorfersch. 1879 5 # 5 1879 6 5 n 1879 8 ” | ” 1879 18 Istein Unt. Rauracien 1879 21 Rädersdorf | Humeralisschichten 1879 22 5 | ; 1879 24 | Bure (Berner Jura) “ 1879 25 » 1879 26 1 Name des Originals Pentacrinus solodurinus, de Loriol 5; subteroides, de Loriol Balanocrinus subteres, Münster sp. Eugeniacrinus caryophyllatus, Goldf. 7 » hutans, Groldfuss ” » » 2] „ Hofer, Münster n ” Antedon asper, (Schlüt.) Quenst. Antedon Gresslyi, (Et.) de Loriol Tetracrinus moniliformis, Münster ” D) n ” D) ” n ” Plieatoerinus hexagonus, Münster Serpula thermarum, de Loriol Autor Name des Werkes de Loriol Abhandl. der Schweiz. pal, Gesellschaft 71 ” n 21 ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” n ” 7 ” n n ” 7 ” ” ” ” » ” ” ” ” » n 7 ” ” ” n ) ” 7 7 n ñ ” ” ” ” ” 7 Br] ” » » ” ” ” 7 ” n » » ” Zone à Am. tenuilobatus d’Oberbuchsiten T E Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1879 | 6 154 | 16 31 Laupersdorf Oberes Sequan. 1187,90 OST | 17 10 Birmensdorf Birmensdorfersch. 1078) | Sl A a 37 n 5 STRING 198° 18 19 Oberbuchsiten 5 1879 |6 | 198 | 18 20 2 5 1187092 6751987, 18 24 5 2 13032 | © 7119877218 25 = ; 1809 ON ENS EN 18 26 : x 1879 | 6 | 198 | 18 27 5 4 18236) 204 | 18 32 Birmensdorf 5 1879 | 6 | 204 | 18 52 Oberbuchsiten : 1879 | 6 | 204 | 18 40 Birmensdorf 5 18729 | 6 | 215 | 18 68 Oberbuchsiten 2 1949) | © | ae ale 69 n I 1879 |6 | 215 | 18 70 5 A 1879| 6| 215 | 18 71 e = SONG 721 18 72 5 : 1873 | 6 | 215 | 18 dd 5 5 1879 | 6 | 215 | 18 78 5 5 18090 562 257 |, 20 16 - 5 1879 | 6 | 257 | 20 17 : 5 1879 | 6 | 262 | 20 1 Rädersdorf Humeralisschichten 1879 | 6 | 262 | 20 2 > 5 1879 | 6 | 262 | 20 3 > h 1879 | 6 | 262 | 20 4 = 5 1879 | 6 | 262 | 20 5 5 = 1879 | 6 | 262 | 20 7 5 a 1879 | 6 | 243 | 19 37 Oberbuchsiten Birmensdorfersch. 1879 | 6 | 243 | 19 43 Hauenstein ; 1879 | 6 | 243 | 19 44 Oberbuchsiten a 1879 | 6 | 243 | 19 45 " 5 187916 | 243 | 19 46 5 > 1879 | 6 | 246 | 19 49 5 5 1880 | 7 5 1 3 ; Badenerschichten 52 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 379 | Serpula thermarum, de Horiol de Loriol | Zone à Am. tenuilobatus d'Oberbuchsiten 380 » Medusida, Etallon À Abhandl. der Schweiz. pal Gesellschaft 3581 5 " » » » 382 | Belemnites astartinus, Etallon » D „ 383 | Oppelia Holbeini, Oppel sp. » » ” 384 . 5 » » » 385 | Perisphinetes Achilles, d’Orbigny » ” ” 386 5 br » » » 387 ” Lothari, Oppel SP. ” ” n 388 = Eupalus, d’Orbieny n 5 = 389 à subinvolutus, Moesch » » » 390 5 Roberti, de Loriol 5 n » 391 „ „ ” ” ” 392 » polygyratus, Rein sp. 5) 5 » 393 # » ” ” n 394 5 Frischlini, Oppel sp. 5 2 » 395 | Aspidoceras longispinum, Sow. sp. à 5 » 396 | Simoceras cfr. Herbichi, v. Hauer 5 . n 397 ; n » » n 398 | Abtychi cellulosi 5 » » 399 » imbricati » ” ” 400 5 . ” » » 401 | Tornatella Egerkingensis, de Loriol 5 5 ” 402 | Gerithium Gartieri, de Loriol 3 » » 403 » grandineum, Buvignier S ” » 404 5 ” ” ” ” 405 | Pseudomelania Delia, d’Orbieny 5 " » 406 | Natica hemisphærica, (Roem.) d’Orbieny 5 » „ 407 | Natica Cartier, de Loriol » ” ” 408 Y . ” » » 409 » Suprajurensis, Buvignier 5 5 5 410 1 ” ” ” ” 411 | Turbo Gartieri, de Loriol rS Jahr E Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1880 | 7 5 1 4 Oberbuchsiten Badenerschichten 1880 | 7 5 1 2 5 ” 1880 | 7 6 1 1 = 5 1880 | 7 7 1 5 x ; 1880 | 7 9 1 7 5 À 1880 | 7 9 1 8 5 5 18808 77.10 2 il a 8 188 10, | 53 1 : N 188027 13 6 1 à 1880 | 7 | 16 3 2 5 > 18805 7 6 5 Baden 5 ISSUE TE MAS 4 — Oberbuchsiten = 1880 | 7 | 18 5 2 a 5 1880 | 7 | 20 6 4 à & 1880 | 7 | 20 6 5 5 à 1800 | 7128 2 1 e e 1880 | 7 | 24 7 4 5 R 118807 777.25 7 2 a 5 10) 77 725 7 3 5 x 1880 | 7 | 27 7 8 5 5 1880 | 7 | 27 7 6 : 5 18801 7 | 22 a 7 „ 5 1880 | 7 | 28 8 4 Egerkingen à 1880 | 7 | 29 8 1 Oberbuchsiten 5 1880 | 7 | 30 8 2 5 1880 | 7 | 30 8 3 5 D 1880 | 7 | 32 8 6 5 5 1880) I 7 | 88 8 7 à 5 1880 | 7 | 34 8 8 5 “ 1880 | 7 1.134 8 9 : ; 1860 |A sa 10 à = 1880 | 7 | 36 8 12 5 5 1880 | 7 | 37 8 13 No. Name des Originals 412 | Turbo Cartier, de Loriol 413 | ,, Langi, Cartier 414 | Patella Cartier, de Loriol 415 | Dentalium argoviense, de Loriol 416 | Pholadomya Protei,(Bre.)Defrance 417 ” » 418 ” ” 419 | Cardium Banneianum, Thurmann 420 „ intextum, Münster 421 » Cartier, de Loriol 422 | Astarte nummus, Sauvage 423 „ Sphærula, Sauvage 424 | Opis Phillipsiana, d'Orbigny 425 | , n 426 po) » 427 | ,„ Michelinea, Buvignier 428 | ,, carinata, Quenstedt 429 | Trigonia papillata, Agassiz 430 , huchsitensis, de Loriol 431 5 x 432 » Cartieri, de Loriol 433 „ Clathrata, Agassiz 454 = à 455 n 436 5 = 437 | Arca mosensis, Buvignier 438 | Mytilus æquiplicatus, Strombeck 439 | Pinna Cartier, de Loriol 440 | Gervilia cfr. strialula, Contejean 441 » tetragona, Roemer 442 | Monotis Oscar, Moesch 443 | Lima Streitbergensis, d’Orbigny 444 | ,„ Moeschi, de Loriol 445 | „ tumida, Roemer 446 | Pecten subarmatus, Münster Autor Name des Werkes de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 2 ” ” 7 La) 1 2 ” N ” ” 2 ” rl ” N ” 2 2 71 2 » „ „ 2 ” 1 2 ” ” » ” ” 22 » 2 2 ” ” 2 7 »” 7 ” » Lo) ” ” ph ” ” D) 2 2 22 1 n ” ” ” ” ” 2 ” 2 ” N ” 7 2 2 27 ” 72 2? 29 ” 2 n 2 ” rS Jahr Ss Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1880 | 7 | 37 8 14 Oberbuchsiten Badenerschichten | 1880 | 7 | 39 8 15 D 5 1880 | 7 | 41 ns al? : » 1880 | 7 | 43 8 18 » » 1880 | 7 | 46 9 1 » » 1880 | 7 | 46 9 2 » ” 1880 | 7 | 46 9 3 eh + | 1880 | 7 | 54 10 3 n 7 | 1880 | 7 | 55 10 4 » » | 1880 | 7 | 56 10 5 » ; 1880 | 7 | 58 10 12 » » | 1880 | 7 | 59 10 15 on » 1880 | 7 | 60 10 6 n D 11880174 60 | 10 7 » ” 1880 | 7 | 60 10 8 „ » 1881 | 8 | 62 10 9—10 . ; | 1881 | 8 | 63 | 10 h1o—11 ; | 1881 | 8 | 64 10 17 1 » | 1881 | 8 | 65 11 1 » » 1881 | 8 | 65 11 2 ” » 1881 | 8 | 67 11 3 » » | 1881 8 68 11 4 » » | 1881 | 8 | 68 11 6) » ) | 1881 | 8 | 68 | 11 6 ; n 1881 | 8 | 68 11 7 » » | 1881 | 8 | 71 10 16 % » 1881 | 8 | 75 11 8 » » 1881 | 8 | 74 12 1 n | 1881 | 8 | 75 11 10 » » 1881 | 8 | 76 11 9 ” „ | 1881) a ee J ; 1881 | 8 | 82 aul 13 e » | 1881 | 8 | 83 11 14 » » 1881 | 8 | 84 12 7 5 » 1881 | 8 | 85 12 2 . 5 56 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 447 | Pecten subarmatus, Münster | de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 448 | Pecten inæguicostatus, Phillips 5 5 a 449 „ Cartier, de Loriol ® ; 2. 450 ” Lo) ” ” 27 451 ” ”» ” 7 22 452 - erinaceus, Buvignier 5 n 5 453 n ” ” 2 2) 454 » Vitreus, Roemer a 2 à 455 » 21 » 2 Er 456 | Ostrea Roemeri, Quenstedt 5 a à 457 | Aectryonia hastellata, Schloth. sp. 5 à ® 458 » 5 n ) n 459 3 subserrata, Münst. sp. » n Ù 460 » „ ») 5 7 461 2 2 n I 7 462 2 n » 7 7 463 | Ostrea bruntrutana, Thurmann is : 3 464 br] » ” 2 22 465 | Exogyra virgula, Defrance sp. a e a 466 2 7 7 2) RB 467 br] ” ” „ ” 468 | Aulacothyris Moeschi, Mayer sp. ” ” ? 469 | Zeilleria humeralis, Roemer sp. 5 5 à 470 ” n 1 2) I 471 | Terehratula cfr. subsella, Leymerie 5 à 2 472 ” 7 > 7 1 473 2 ” ” 7 ” 474 ”» 2 ” » ” 475 » Gessneri, Etallon E a ; 476 | Rhynchonella pinguis, Roemer 5 2 s 477 » 2 » 3 x) 478 ” 7 2 2 tx) 479 | Trochoeyathus corallinus, Koby Koby Polypiers jurassiques 480 | Ennahohelia elegans, Groldfuss 2 Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft a rg Jahr : Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont _ | 1881 | 8 85 12 4 Oberbuchsiten Badenerschichten 1881 | 8 | 87 12 6 - 9 188 | 8 | CO MA 8 5 » 1881 | 8 | 88 12 9 5 n ea a 10 5 5 1881 | 8 92 15 1 » ” 1881 | 8 92 15 2 » ” 1881 | 8 3 13 3 " » 1881 | 8 3 13 4 n » 1881 | 8 JON RELS 7 » ” 1881 | 8 97 15 8 ñ 5 1881 | 8 97 15 9 n » Neal Ge Cf) ti 2 » 2 18812 7871799714 3 » » 1881 | 8 99 14 4 5 5 1881 8 99 14 5 „ ” erst 8 I all 14 6 n » 1881 | 8 | 101 14 8 n n 1881 | 8 | 102 14 9 ” » 1881 | 8 | 102 14 10 » ” 1881 | 8 | 102 14 ul » » 1881 | 8 | 103 14 14 5 5 1881 8 104 14 15 912 ” 1881 | 8 | 104 | 14 16 » ” 18317 | 8°) 105 14 21 » » 1881 | 8 | 105 | 14 22 n » SSI ISSN SIDE NLL 23. » ” 1881 | 8 | 105 14 24 » » 1881 | 8 | 106 | 14 20 n » 1881 | 8 | 107 14 25 5) ” 1881 | 8 | 107 14 26 5 » 1881 | 8 | 107 14 28 5 » 1880 | 7 11 5 |12-12a St-Ursanne Oberes Rauracien 1880 | 7 16 1 il Combe Chavatte | Unteres Rauracien 98 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 481 | Ennahohelia corralina, Koby Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 482 | Dendrohelia coalescens, Goldfuss 9 » » 483 ” „ ” ” ” 484 ” ” n ” D] 485 „ ” ” ” 7 486 1 ” ” » n 487 » Mamillaris, Koby " 5 » 488 | Trochosmilia excelsa, Koby : ” » 489 5 inflata, Koby ” 3 ” 490 | Epismilia irregularis, Koby À 3 - 491 5 laufonensis, Koby n » 492 » Multisepta, Koby > » » 493 z 4 5 5 n 494 5 crassisepta, Koby 5 : 495 » Magna, Koby " » » 496 » cylindrata, Koby ” » ” 497 | Plesiosmilia gracilis, Koby » » » 498 : truncala, Koby 5 h 5 499 à corallina, Koby £ 5 5 800 ” ” ” ” ” 501 | Pleurosmilia excavata, Koby 5 2 502 | Aplosmilia semisulcata, Koby . à 503 5 rugosa, Koby 5 5 » 504 er ” 5 » » 505 » „ „ ” n 506 n 5 B ” ” ” 507 spinosa Koby „ » ” 508 B Thurmanni, Koby 5 ” n 509 | Dendrogyra Thurmanni, Etallon = » ” 510 : angustata, d’Orbieny N » n 511 | Stylosmilia Michelin, Koby " » ” 512 ” ” ” ” ci] 515 D corallina, Koby „ B) D) 514 ” ” ” n ” 515 | Heliocænia corallina, Koby n D. Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont } 1880 | 7 | 18 1 2 Soyhières Oberes Rauracien | 1880 | 7 | 19 1 7 St-Ursanne A . 118807719 1 12 a s à IMISSON | 19 2 1 Caquerelle N | 1880 | 7 | 19 2 4 Soyhières a x 1) 270) 19 2 5 5 N 2 I 1880| 7 | 21 1 5 5 S , 1880 | 7 | 23 3 14 _ Caquerelle Ä | 1880 | 7 | 24 3 19 a L 2 ISSU PT 10027 6 5 Soyhieres E \ 1880777. 28 6 6 5 a L | 1880 | 7 | 30 6 9 Caquerelle S 1880 | 7 | 30 15 2 Soyhières 5 e 18802 572 7 31: 6 2 St-Ursanne 3 À 1880 | 7 | 32 4 10 Caquerelle \ n | 1660 nz 33 5 5 Soyhières À 5 1880 | 7 34 4 7 Combe Chavatte | Unteres Rauracien | 1880 | 7 | 35 4 8 " 5 2 1880 | 7 | 37 4 9 » Oberes Rauracien | 1880 | 7 | 37 6 il Caquerelle à = 1880 |7 | 40 4 3 Soyhieres EN a 1880 | 7 | 50 14 2 * 2 a | 1880 | 7 | 52 ? 1 n 5 © 1880 | 7 | 52 Û 3 Ä a 5 1880777 | 52 7 4 à 2 = 11880 7 | 52 2 5 2 a N | 1880 | 7 | 53 7 7 a À 5 1880 | 7 | 54 8 6 Caquerelle ; 4 ED I | Bi 10 2 ” n » MISS0 70,58 10 il Soyhières 4 » 1881 | 8 | 61 13 3 > a 5 1881 | 8 | 61 15 4 Caquerelle ; e | 1881 | 8 | 62 14 3 a ; à 1881 | 8 | 62 14 4 St-Ursanne : a 1881 | 8 | 65 27 5 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 516 | Heliocænia corallina, Koby Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 517 = D » n n 518 | Diplocænia stellata, Koby n » » 519 D polymorpha, Koby » » » 520 ” ” » ” ” 521 | Stylina Girodi, Etallon 5 » n 522 » Subramosa, Koby - » » 523 » tubulifera, Koby 55 ” » 524 | Gryptocoenia Thiessingi, Koby ” ” » 525 5 Cartier, Koby 5 ” » 526 à > 1 » ) 527 n 5 ; » ) 528 > à h 9 9 D29R 5 decipiens, Etallon : » » ES 0 AE R a à 5 531 5 limbata, Goldfuss a D ” 532 2 : 5 „ » 533 „ A » 2 n 534 À 5 5 5 „ 535 | Gyathophora Thurmanni, Koby 2) 2) ” 536 D Gresslyi, Koby » ” ” 537 , faveolata, Koby » n » 538 , 5 5 9 » 539 | Convexastrea Meriani, Koby ” ” ” 540 ‘ a 5 5 ; 541 | 2 2 5 : 542 1 » ” » 3 543 5 sudradiata, Goldfuss 5 ” ” 544 ; Bernensis, Etallon 5 » » 545 = A à : 546 | Montlivaultia Etalloni, Fromentel 5 „ ” 547 ” Choffati, Koby 5 5 D) 548 » vasiformis, Michelin » ” n 549 = Matheyi, Koby D » ” dar et et D 3 Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 3 | CON 5 St-Ursanne Oberes Rauracien 8| 65 | 28 6 és | 3 13 82407 2% 3 Caquerelle N & 8| a2| 19 1 5 5 E &l 72 18 3 Soyhieres 3 à @ | 20 || a0 1 Caquerelle : à © aa lo 3 Soyhieres 5 as 8. ee ale 1 Caquerelle 5 a 8| 86 119) 2 Combe Chavatte | Unteres Rauracien 889,7 22 4 Fringeli A A 82.892 7722 5 Günsbere Crenularisschichten SHOT | 22 6 à 5 8 9 | 2 3 ue = 80.902220 1 Soyhieres Oberes Rauracien 8.900 2:20 2 Caquerelle à Salon il : à Sl % | Combe Chavatte |! Unteres Rauracien al oil all 5 | Kt. Basel Oberes Rauracien 8 Sa 022 | 5 \ 5 8| 96 26 4 | Caquerelle = 5 8| 96| 29 GR E A < 8| 101 | 25 6) Fringeli Unteres Rauracien 1-0. able) 20) 7 | Combe Chavatte a 5 8| 102 25 al Kt. Basel à à Qu. 102 095) 2 Fringeli = 81022025 3 à | = 5 8 | 102 23 4 Combe Chavatte a 3 8| 103 | 25 3 : à . 8| 105 | 24 1 Caquerelle Oberes Rauracien 8 | 105 | 24 2 Kt. Basel “ 7 1051122124 7 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien 0 ae 31 4 R SL A 10| 115 | 23 12 St-Ursane Oberes Rauracien 10 116 25 17 Combe Chavatte | Unteres Rauracien Name des Werkes Abhandl. der Schweiz. | pal. Gesellschaft No. Name des Originals Autor 550 | Montlivaultia truncata, Edwards Koby et Haime 551 5 P 5 > 552 \ { 5 > D53 n ” 1 n 554 1 1 2] ” 555 „ dilatata, Michelin sp. 5 > 556 » ” Pb el 557 1 ”» ” 2 558 ” „ 7 3) 559 ” » 7 » 560 » Orassisepta, Thurm. = a 561 ” ” ” ” 562 ” ” ” ” 563 » » » » 564 ” » 1 " 565 ” ” n 1 566 » Subdispar, Koby Be » 567 ” ” pr] br) 568 ” ” 1» 7 569 » infata, Fromentel 5 ® 570 ”» ” 7 ” 571 ”„ » » 7 572 ”» ” 1 2 573 » Charcennensis, Fromtl. 5 3 574 » # ” ” 575 „ Caryophyllata, Lamou- roux ) mn 576 » Ducreti, Koby = 5 577 » dactardi, Koby ” ” 578 » Meriani, Koby ® 5 579 » Langi, Koby a : 580 RS ıkoby, E 5 581 » Ovata, Koby % x 982 5 „ ” ” 585 “ ” ” ” 63 — ro Jahr 3 Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1883 |10| 118 | 28 1 Kt, Basel Unteres Rauracien 1883 |10| 118 | 28 2 5 & 5 1883 |10| 118 | 29 1 : À 1883 |10| 118 | 29 2 5 \ R 1883 \|10| 118 | 43 1 | Combe Chavatte % a 1883 10| 120 | 39 4 Kt. Basel ; & 1883 |10 | 120 | 40 3 5 5 5 1883 | 10 | 120 | 40 4 > 5 X 1883 |10| 120 | 40 5 Calabri ; 5 1883 |10| 120 | 40 6 Kt. Basel 5 4 1883 |10| 122 | 36 5 : > . 1883 | 10| 122 | 36 6 5 5 5 1883 |10| 122 | 38 3 Günsberg | Crenularisschichten 1883 |10 | 122 | 38 4 5 à 1883 | 10 | 122 | 38 5 5 4 1883 |10| 122 | 39 3 5 5 1883 |10| 124 | 37 1 5 5 1883 |10| 124 | 37 2 u 5 1883 110 | 124 | 37 3 5 5 1883 |10| 127 3 1 Fringeli Unteres Rauracien 1883 |10| 127 | 33 12 5 5 N 1883 |10 | 127 | 33 13 > x 5 1883 |10 | 127 | 33 14 Kt. Basel 5 5 1883 |10| 128 | 31 7 | Combe Chavatte = & 1883 | 10| 128 | 33 15 Fringeli ; 5 1883 |10| 130 | 35 4 Kt. Basel Bathonien 1883 |10| 154 | 41 8 Trimbach ; 1883 |10| 1356 | 32 2 Fringeli Unt. Rauracien 1883 |10| 155 | 34 9 | Combe Chavatte se 1883 |10| 137 | 37 4 Günsberg Crenularisschichten 1883, 101137 | 37 5 5 5 1883 |10| 158 | 51 6 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien | 1883 |10| 138 | 41 5 4 4 : 1883 |10| 138 | 41 6 n : > Name des Originals Autor Name des Werkes Montlivaultia compressoides, Koby | Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft » Sreppini, Koby " ; r ” n ” „ ” 2 „ D = ” » Vesiculosa, Koby E a ” ” ” ” ” „» Thurmanni, Koby » ” » 9? ” 37 ” ” „ Semiglobosa, Koby ; & = „ laufonensis, Koby à > 5e „ media, Koby I ; VU, humilis, Koby À ; 3 „ Cartier, Koby \ 5; 4 1 ” ” ” ” | LH 77 37 | ” 39 » Cytinus, Fromentel ; is a ” ” ’ 2) ” » hellis, Koby S À Plesiophyllia recta, Koby à 5 » | Thecosmilia grandis, Koby i : 1 » 7? ” ” n # ; n ” = Cartier, Koby ; : : 7 ? ÿ Lil 2 ) „ 2) Y 27 1 5) ” ” » ” ) ” Y 1 ” 1 3 , 1 92 9. ” 2 ” 2 ” ” ” ” 97 ” ” „ Langi, Koby „ 1 »” ” » ” ” ” Lo n ” „ 17 ” n ” ” ” Tafel | Figur = | Jahr | & | Seite pa 1885 | 10 | 139 26 1883 | 10 140 31 1885 10 | 140 41 1883 | 10 | 140 41 | 1883 |10| 141 31 | 1883 | 10 | 141 51 | 1883 | 10! 142 36 1885 | 10 142 36 1883 | 10, 145 32 1883 | 10 | 146 32 1883 | 10 | 147 32 | 1883 110 | 149 32 1884 | 11 | 150 58 1884 | 11 150 58 | 1884 |11| 150 58 | 1884 | 11 | 152 58 1884 |11| 152 58 1884 |11 | 156 55 1884 |11 | 158 49 1884 | 11] 159 47 1884 | 11 | 159 47 1884 | 11 | 159 47 1884 | 11, 160 44 1884 |11 | 160 47 1884 | 11 | 160 48 1884 11 | 160 48 1884 |11 | 160 48 1884 |11 | 160 48 1884 |11 | 160 48 1884 11 | 160 48 1884 |11 | 160 48 1884 |11| 161 49 1884 '11| 161 49 1884 | 11 | 161 49 1884 11 | 161 49 En EL DH ti Où BR mm D ND O0 Oo Sp C2 Bonn AI Fundort Geol. Horizont Caquerelle Combe Chavatte Calabri ” Kt. Basel Combe Chavatte Caquerelle ” Blauen Caquerelle Thiergarten Liesberg ” Calabri Fringeli Günsberg Lo Combe Chavatte Günsberg 2 2) Fringeli Hofbergli Combe Cavatte ” Hofbergli Fringeli Hofbergli ” n Oberes Rauracien Unteres Rauracien ” Oberes Rauracien 21 2 22 3 Unteres Rauracien ” 9 Crenularisschichten, ” Unteres Rauracien Crenularisschichten >] 9 Unteres Rauracien Crenularisschichten Unteres Rauracien 2 » Crenularisschichten 2 ” 2 Unteres Rauracien Crenularisschichten 2 ” Qt Name des Werkes No. Name des Originals Autor 619 | Thecosmilia annularis, Flemming Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 620 E tricholoma, Goldfuss » ” ” 621 5 » ” 7 ” 622 p costata, Koby » »9 3) 623 S 5 à : 9 624 5 n Re 625 cn en 5 ; » 626 ; 5 7) » » 627 ” n n » » 628 » » ” ” D) 629 5 p 5 „ » 630 „ ” ” ” ” 631 = 2 5 ; 5 632 5 2 à 5 3 633 ” ” ” 1 ® 634 ; D . n » 635 | Gladophyllia ramea, Koby » 2) » 636 5 5 3 » ” 637 5 5 | ; 2 » 638 | Calamophyllia flabellum, Koby » » » 639 » „ ” ” » 640 ” „ D] ) ” 641 5 R | 5 a ” 642 À Duereii, Koby D ” n 643 n furcata, Koby » ” ” 644 5 crassa, Koby > ; » 645 | Rhabdophyllia cervina, Koby, 5 ’ 2) 646 ” ” ” ” ” 647 | Dermosmilia crassa, d’Orbieny » » » 648 5 a 3 9 D 649 „ ñ „ 5) ” 650 à a ; 3 5 651 en) „ ” ” ” | 652 r S n » » 653 5 laxala, Etallon » ” n rg Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1884 |11| 162 | 47 1 Fringeli Unteres Rauuracien 1884 | 11) 168 | 45 il Caquerelle Oberes Rauracien 1884 |11 | 168 | 45 2 n » » 1884 |11| 169 45 3 Beinwyl Crenularisschichten 1884 | 111 169 | 45 4 5 ” 1884 |11 | 169 | 55 9 Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1884 |11 | 169 | 55 10 „ ” » 1884 |11 169 | 5 11 5 » n 1884 |11 169 | 5 12 5 " » 1884 |11 169 | 59 13 n ” n 1884 11 169 55 15 11 » n 1884 jail 169 55 16 „ ” ” 1884 |11 169 | 55 17 2 » n 1884 |11 | 169 59 4 Fringeli ; 5 1884 |11| 169 | 59 5 ÿ » n 1884 |11| 169 | 59 7 » » » 1884 |11 | 178 57 1 Caquerelle Oberes Rauracien 1884 !11| 178 | 57 2 n n » 1884 |11 | 178 | 57 3 ” » » 1884 | 11] 183 | 53 2 » » » 1884 |11 183 | 53 3 n » » 1884 | 11 | 183 54 1 » n » 1884 | 11, 183 | 54 2 n n » 1884 |11 | 185 59 5 » ” ” 1884 |11 | 187 54 2 5 » » 1884 |11 | 181 | 59 1 Soyhières > E 1884 |11| 191 | 56 4 St. Ursanne à 5 1884 |11 | 191 | 56 5 > » » 1884 | 11 | 194 | 50 1 Caquerelle » D 1884 | 11 | 194 50 2 " » » 1884 | 11 | 194 | 50 3 D » ” 1884 |11 | 194 50 4 3 » » 1884 |11 | 194 | 50 5 ® D n 1884 |11| 194 | 50 6 » n » 1884 |11 195 | 51 1 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 654 | Dermosmilia laxata, Etallon Koby Abhandl. der Schweiz. | pal. Gesellschaft 655 ” 7 3 ” 25 656 br] ” | ” » 2 657 a divergens, Koby | 5 > 5 658 » » | 5 ” » 659 ” ” 2 ” ” 660 5 arborescens, Koby ï 5 5 661 n ” ” ” ” 662 ” 2») 2 2 52 663 ” ” n ” ” 664 ” ” ”» 1 21 665 5 corymbosa, Koby a ® : 666 ” br » ” ” 667 ” bo] ” 1 ” 668 » ” » à n 669 » Etalloni, Koby 5 : 5 670 3 rugosa, Koby u 3 a 671 ” ” ” N ” 672 ” ” n ” n 673 71 ” 7 ” ” 674 | Favia striatula, Koby a » 5 675 „ lobata, Koby ” x 5 676 | Goniastrea Delemontana, Koby + R 5 677 » Thiergartensis, Koby a 5 E 678 | Chorisastrea Gaquerellensis, Koby a s à 679 ” ” 9 N ” 680 ” ” 1 7 ” 681 N ” 2 1 vol 682 ” ” ” ”„ 22 683 ” ” ” Le » 684 ” » ”» 1 1” 685 ” ” ” ” ” 686 » ” n ” 71 687 ” crassa, Koby ” n ” 688 » ” » 1 ” GE — rS Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1884 |11| 195 51 3 Caquerelle Oberes Rauracien 1884 11 | 195 51 4 » » » 1884 |11 195 | 51 5 D ” » 1884 |11| 196 | 51 6 D » ” 1884 | 11] 196 51 7 » » » 1884 |11 | 196 | 91 8 7 ) ” 1884 | 11} 197 51 9) n : M) 1884 |11| 197 51 10 » n ) 1884 | 111 197 51 ill » n ” 1884 | 11] 197 52 il St. Ursanne ” 1884 | 11 | 197 52 2 5 ) ) 1884 | 11! 199 52 4 Caquerelle ; 1884 | 11] 199 | 52 5 a » » 1884 |11 | 199 52 6 ÿ ) » 1884 [11 | 199 52 7 n D » 1884 | 11 | 200 52 3 Soyhières D P 1884117207, 52 8 „ » n 1884 |11| 201 52 9 ” ” n 18842 EE 2017 7752 10 Caquerelle 5 5 1884 |11| 201 | 52 11 Soyhieres à ) | 1884 | 11 | 209 61 6 n » » 1884 |11| 210 | 62 4 Caquerelle > ; 1885 | 12, 215 | 79 5 Sur Chetre Unteres Rauracien 1885 | 12 | 216 | 79 6 Thiergarten à 5 1885 |12| 218 | 64 il Caquerelle Oberes Rauracien 1885 |12| 218 | 64 2 : Ë e 1885 |12| 218 | 64 3 n 5 h 1885 |12| 218 | 64 4 E : \ 1885 |12 | 218 | 64 5 : : 1885 |12| 218 | 64 6 5 " ) 1885 |12| 218 | 64 7 5 5 5 1885 \12| 218 | 64 8 N N 1885 |12| 218 | 64 9 2 k 5 1885 |12 219 | 64 | 10 À n ; ı 1885 |12| 219 64 11 No, Name des Originals Autor Name des Werkes 689 | Chorisastrea crassa, Koby Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 690 » ” » ” ” 691 ” ” » ” » 692 5 " » » ) 693 » ” ” 7 ” 694 „ ; ” ” ” 695 „ „ ” » ” 696 ; glomerata, Koby 5 n » 697 Fr > 5 » » 698 „ ” „ ” ? 699 . 5 = ; » 700 r Mn D ; ) 701 3 5 ; . » 702 D 5 » » ; 703 „ ” 3 1 ” 704 B elegans, Koby m » ; 705 „ ” ” ” 706 = 5 » ) » 107 ” ” ” Ÿ 708 ” ” ” N 709 | i Fromenteli, Koby ; n 710 à Thurmanni, Koby D ” Ù 711 5 = » » 712 ” ” ” ” ? 713 „ » D) 2 ’ 114 „ ” » ’ ui 715 : Delemontana, Koby ir » 716 | Stibastrea Etalloni, Koby » ; ” 717 | Latimæandra corrugata, Edwards et Haime ; ; » 718 » » ” ’ ” 719 » Curtata, Etallon » : » 720 ; hr » n » 721 à Mayeri, Koby ” , ” 722 5 5 » ; » ro | 3 Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 12| 219 | 64 12 Caquerelle Oberes Rauracien 12 | 219 | 64 13 5 à a 12,219| 64 | 14 5 E : 12) SONG ; : 12| 219 | 64 16 a P = 12) 219 | 64 | 12 : 5 1 12| 219 | 64 18 5 5 ; 12)20| 4 | 19 ï à R 12| 220 | 64 | 20 x R à 520 6 : S À 121 220 | 64 | 22 È $ 12) 220 | 64 23 : % 5 12| 220 | 64 | 24 : à Ê 12| 220 | 4 | 25 2 ; 12| 220 | 64 26 " > 5 12 | 221 | 65 4 : 5 N 12202210768 6 ch 5 5 12| 221 |! 65 7 5 5 m 12.221 | 6 8 » ” ” 12 | 221 | 65 J : : n 12| 222 | 65 13 Liesberg Unteres Rauracien 12) 223| 65 1 Caquerelle Oberes Rauracien 12! 993 | 65 2 : 5 à 12| 223 | 65 3 5 n a 12, 223 | 65 5 „ : > 12| 223 | 65 10 > 5 5 12 | 224 65 12 | Sur Chêtre bei Delshery| Unteres Rauracien 12| 226 | 65 al Caquerelle Oberes Rauracien 1885 |12| 228 | 66 2 5 a a 1885 \12| 228 | 67 il 2 : 1885 |12| 233 | 69 2 " » ” 1885 |12| 233 | 69 3 5 > n 1885 |12| 236 | 65 14 Soyhières a ; 1885 | 12| 236 | 65 15 Caquerelle 5 ; No, Name des Originals Autor Name des Werkes 25 | Latimæandra brevivallis, Beck Koby Abhandl. der. Schweiz pal. Gesellschaft 124 2 22 22 7 7 725 es Greppini, Koby : . = 726 = minima, Koby e à ; 727 x irregularis, Koby h 2 1 728 rn extensa, Koby 2 S 129 ” 7 3 ? 22 150 ” 5 1 ” 37 131 rl ” 27 7 7 732 , Ducreti, Koby à à 7 r sinuosa, Koby 5 = : 7 $ Gresslyi, Koby 5 8 ; ” ” 2 7 29 & Amadei, Etallon £ ; 5 1 er) bb] ’ ” n I ” 5 ” „ n 2 9 » 5 92 2 je 32 ” ) ” 9 ” » ” ” 7 7 7 ” 1 3 7 Je lotharinga, Etailon 5 ; a Confusasirea depressa, Koby 3 = = 7 » ” 2 ” = rustica, Defrance = ® = Heliastrea Lifoliensis, Michelin B : = 7 7 „ 2) » n Langi, Koby ” ” ” Clausastrea parva, Edwards et Haime » 1» ” 152 ” » ” 1 ” 753 ä dichotoma, Koby n 5 5 754 | Isastrea explanata, Goldfuss n ) » 15 1 7 2] ? ” 756 ” # ” ” I lo — rS Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1885 12) 237 | 63 1 Soyhières Oberes Rauracien 1885 | 12 | 237 | 70 4 Caquerelle 5 5 1885 |12| 239 | 68 3 Soyhières ; e 1885 | 12 | 242 | 68 4 5 5 1885 |12 | 243 | 67 4 Caquerelle k a 1885 |12|.244 | 75 6 a à 2 1885 |12| 244 | 75 7 = 5 > 1885 |12 | 244 | 75 8 5 > 5 1885 |12| 244 | 75 9 > ) s 1885 | 12 | 245 | 70 2 = ; „ | 1885 |12 | 252 ral 7 Soyhieres ; N 1885 12| 253 | 73 4 Caquerelle ; 5 1889, 121.253 | 73 5 5 à : 1885 |12| 254 | 71 D 5 5 > 1885 |12| 254 | 72 il : 5 5 1885 | 12| 254 | 72 3 5 5 ; 1885 |12| 254 | 72 4 x \ 1885 |12| 254 | 72 5 : : ï 1885 | 12] 254 | 72 6 5 " = 1885 |12| 254 | 72 7 . 5 5 1885 |12| 254 | 72 8 5 5 D 1885 |12 | 256 | 73 6 Soyhières ; 5 1885 | 12 | 258 | 78 4 Blauen ; a 1885 |12| 258 | 78 5 à S à 1885 |12| 259 | 77 4 Günsberg Crenularisschichten 1885 |12| 264 | 78 al Caquerelle Oberes Rauracien 1885 | 12| 264 | 78 2 : 5 > 1885 |12| 265 | 78 3 Günsberg Crenularisschichten 1885 |12| 266 | 88 2 Caquerelle Oberes Rauracien 1885 |12| 266 | 88 6) Delsberg Unteres Rauracien 1885 |12| 268 88 4 Combe Chavatte = 5 1885 | 12 | 269 | 80 1 Soyhières Oberes Rauracien 1885 |12| 269 | 80 3 Caquerelle : 5 1885 |12| 269 | 80 4 Fringeli Unteres Rauracien | No. Name des Originals Autor Name des Werkes 757 Isastrea explanata, Goldfuss Koby Abhandl, der Schweiz. pal. Gesellschaft 158 2» 3 ” 2 ” 759 „ Thurmamni, Etallon H ; u 760 „ Crassa, Goldfuss 5 s 5 761 » Greppini, Koby 5 „ n 762 » tenuisepta, Koby A ROSE 763 » bropinqua, Thurmann : 5 = 764 Fromenteli, Koby ® a Le 765 Hu Matheyi, Koby 5 : “ 766 29 2 ” ” ” 767 | Stephanocænia trochiformis, Etallon 3 ; 3 ” 2 2 1 ” ”„ ” ? ” I... ramulifera, Etallon > 5 » 29 » ” „ Lo ” 5 ” 71 ” 2 n ” N » Greppini, Koby 5 » » Goniocora socialis, Koby “ à ei ” N ” 2) ”„ ” 21 nb] 7 ” ” ”„ 7 1» Lo 27 , ” 1 ” N ” 2 ) 2 1 ” 7 Y 2 » tubia, Koby 5 i ” ” Lo ” ” n 7 » ’ ” ” ” ” n ” ” magna, Koby 3 ” ” n 7 ” 7 2 ” 1 ” ” 22 n 2 1 2) ” 2 n 1 ” ” » aggregata, Koby 2 5 m rS Jahr E Seite Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1885 )12 269 | 81 il Combe Chavatte | Unteres Rauracien | 1885 [|12| 269 | 81 2 Delsberg 4 a | 1885 |12| 272 | 84 4 5 s 2 1885 |12| 273 | 80 2 Soyhières Oberes Rauracien 1885 |12| 274 | 84 1 Caquerelle n À 1885 |12| 277 85 5 Pichoux Unteres Rauracien 1885 |12| 285 | 81 4 Caquerelle Oberes Rauracien 1885 |12 | 288 | 84 2 Soyhières 5 h; 1885 |12| 295 | 87 7 > 5 Ë 1885 | 12 | 295 | 87 8 = 5 h; 1885 |12| 301 | 85 1 Caquerelle ñ un 1885, 4220301217 85 2 } 5 , 1885 |12| 301 | 85 3 : s 5 | 1885 |12| 303 | 88 5 : = a 1885 |12| 303 | 88 6 ; " . 1885 | 12 | 303 | 88 7 5 e ® 1885 |12| 305 | 88 8 a 5 a 1886 |13 | 305 | 100 al Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1886 |15| 306 | 90 10 | Caquerelle Oberes Rauracien 1886 |13 | 306 | 90 11 : S : 1886 |13 | 306 | 90 12 | : a ; 1886 |13| 306 | 90 | 13 1886 |13| 306 | 90 | 14 R 7 n 1886 |13 | 306 | 90 15 ; n n 1886 |13| 306 | 90 16 5 : ; 1886 |13| 307 | 10 1 k R ; 1886 |13| 307 | 90 2 ; > h 1886 |13| 307 | 90 3 3 a ; | 1886 |13| 307 | 90 4 : a 5 | 1886 |13| 308 | 90 5 hr y n | 1886 |13| 308 | 90 6 k 5 5 1886 |13 | 308 | 90 7 x : : | 1886 |13 | 308 | 90 8 2 R 1886 |13| 308 | 90 9 5 is 5 | 1886 |13| 310 | 90 29 à 2 5 Name des Originals Autor Name des Werkes Goniocora agyregata, Koby Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft » furcata, Koby » 9 » 7 22 2 3 ” 3 ” 2 2] 1 » gracilis, Koby à 5 à 2 ” ” ” ” Leptophyllia Intermedia, Koby à : ” 1 ” ” ” 2 27 ” 37 ” 7 5 11 7 ” 7 2 3 77 ” ” » ” ” » 1 ” 7 ? 2) I ” ” 39 7 7 27] ” 5 Thurmanni, Koby ö & 7 ” »n 7 22 n I n” )) 7 ”» » ” 2) 2 7 77 2” ” ” » rl ” ? » 5 7 22 » 7 1 3 2 n ” 52 92 1 ” 2) ” ” ” » 7 ” 3 ” er} ” „ 29 ” 2 2 1 n % ” 7 1 3 ” 5 Montis, Fromentel 5 = ; 27 ” 7 21 7 7 ” 7 „ 1 ” excelsa, Koby 5 3 5 ” 29 77 5 ” 7 2 29 21 21 D Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 18862 113,0310) 1). 90 23 Caquerelle Oberes Rauracien lasse 13)s1 | 90 | 17 à : : 1886 |13| 211 | 90 | 18 ; : N 1886 13 311 90 19 „ 9 N 1886 13 | 311 90 20 ” » » 1886 | 15 | 311 50 21 D 1886 |15 | 316 91 6 » » » 1886 | 13 | 316 91 7 » » » 1886 | 13 | 316 91 8 D » » | 1886 | 13 | 316 91 9 » » D) 1886 |13| 316 | 91 10 1886 | 13 | 316 y al » » » 1886 | 13 | 316 91 12 F » » 1886 | 13 | 316 91 15 ch » D) 1886 | 13 | 316 91 14 » » » 1886 |13| 317 91 15 ” » n 1886 15 | 517 91 16 ” ” ” 1886 | 13 | 317 91 17 ” »” 2 1886 13 | 317 91 18 ” ” » 1886 |13 | 317 91 19 n „ » 1886 |13 | 317 91 20 n » 1886 | 13 | 317 91 21 »” » ” 1886 |13 | 317 91 22 » » » 1886 | 13 | 317 91 23 » » » 1886 | 13 | 317 91 24 7 „ » 1886 | 13 | 317 91 25 » ” ” 1886 |13 | 517 91 26 » » » 1886 |13 | 317 Sl 27 5 ” » 1886 | 13 | 318 91 28 3 n » 1886 13 | 319 92 1 D n » 1886 | 13 | 319 92 2 . D » 1886 |i3 | 319 92 3 =, » » 1886 | 13 | 320 92 8 a » » 1886 | 13 | 320 92 9 » ” » 1886 | 13 | 320 92 10 ” \ ” n No. Name des Originals Autor Name des Werkes | er. 827 | Leptophyllia excelsa, Koby Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 828 | D conica, Koby » ” ” 829 | n D n N) ) 83 5 = » ” 2) | Bil ; ; & „ n | 832 » Ducreti, Koby r n » | 853 5) » 3 ” ” 834 » oblonga, Koby p 5) n 835 5 fragilis, Koby : > " | 836 2 » ” ” ” 837 5 cornieulata, Koby 5 „ » 838 5 5 » » » 839 A costata, Koby 5 » ” 840 ” ) ” ” ” | 841 ci n » n » 842 5 : » » n 843 E x x 844 9 n „ ” ” 845 „ 51 » » 3 846 2 5 x ; x 847 2 5 > > 5 848 | „ recta, Koby » » ” 849 5 > » » ” 850 R 5 5 à 851 mn rn 7 » ” 852 | Thecoseris Matheyi, Koby 5 „ ” 893 ” ” ” ” 22 854 à x 2 a 9 855 ” ” n ” 2) 856 n D) ” ” ” 857 5 5 % n n 858 D) ” ” ” n 859 5 corallina, Koby n n » 860 ” ” » ” ” 861 n ” rS Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1886 |13 | 320 | 92 11 Caquerelle Oberes Rauracien 1886113 | 321 | 92 4 5 ” ” 1886 |13| 321 | 92 5 > » ” 1886 | 13 | 321 | 92 6 ” ” ” 1886 | 13 | 321 | 92 7 5 » » 1886 |13 | 322 | 92 12 ” ” » 1886 |13 | 322 | 92 13 : » n 1886 |13 | 323 | 90 26 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1886 |13 | 324 | 92 14 Caquerelle Oberes Rauracien 1886 |13 | 324 | 92 15 Soyhières 5 & 1886 | 13 | 325 | 101 1 Caquerelle n Tu 1886 |13| 325 | 101 2 St. Ursanne de a 1886 |13 | 325 | 93 1 Caquerelle D 5 1886 |13 | 325 | 93 2 - ” ” 1886 113 | 325 |. 95 3 n » n 1886 |13| 25 | 3 4 „ » » 1886 |13| 325 93 5 » » ” 1886 | 131 325 | 93 6 5 „ » 1886 113 | 325 | 93 7 a n ” 1886 113 | 325 | 93 8 > ” » 1886 | 13 | 325 | 93 9 n 2) » 1886 113] 327 | 93 10 ; ” n 1836 13109272795 al! n » ” 1886 |13 | 327 | 93: 12 5 ” » 1886 |13| 327 | 93 13 > » ” 1886 |13| 332 | 93 25 St. Ursanne a à 1886 13 332 93 | 26 „ ” ” 1886 |13 | 332 | 93 27 » » ” 1886 |13 | 332 93 28 5 5 1886 |13 | 332 95 29 5 » ” 1886 |13| 332 | 93 30 » n n 1886 13 | 332 | 93 31 - n n 1886 |13 | 334 93 14 Caquerelle n ; 1886 113 | 334 | 93 15 ñ » » 1886 |13 | 334 | 93 16 n M) 2) No. Name des Originals Name des Werkes 862 863 864 869 866 867 | 868 869 m 871 CO I © D © À mm © O0 O0 O0 O7 On NI A] A] NI NI I =] | Thecoseris corallina 5 ursicina, Koby ” ” ” ” cornuta, Koby r „ 2 ” Lithoseris grasilis, Koby n compressa, Koby Dermoseris nodosa, Koby 5 cæspitosa, Koby » blicata, Koby ” ” » dichotoma, Koby 9 ” ” »” ” ” ” ” Dimorphastrea multisepia, Koby » Variabilis, Koby LE e vasiformis, Koby ” ” . conica, Koby Protoseris Gresslyi, Koby Abhandl. der Schweiz. | pal. Gesellschaft re oem rS Jahr E a Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont | 1886 113 | 334 93 17 Caquerelle Oberes Rauracien | 1886 |13| 333 | 93 22 St. Ursanne ä ; | 1886 13 | 333 | 93 28 : . La i 1886 |13| 333 | 93 | 24 5 5 5 | 1886 |13| 335 | 93 | 18 5 n à 1886 |13| 335 | 93 19 à n 5 | 1886 |13| 355 | 93 20 Caquerelle 5 ö 1886 |15 | 338 3 32 St. Ursanne $ @ 11886 |15| 339 | 93 33 > x 2 ı 1886 |13| 341 | 89 4 Caquerelle 5 R | 1886 |13| 343 | 101 16 St. Ursanne & 3 | 1886 |13 | 344 | 46 Jon 5 » ” | 1886 | 13| 344 | 46 2 a » ” 1886 | 13 | 345 46 4 Soyhières à ni 1886 |15 | 345 | 46 5 ; ” ” 1886 |15| 345 | 46 6 5 » ” 1886 13! 345 | 46 7 n ” ” 1886 |13| 345 | 46 8 5 5 5 1886 13 | 346 | 96 31 S 5 ” 1886 |13 | 347 95 4 Caquerelle ï 5 1886 |13| 347 | 95 5 ; és » 1886 |13| 347 | 95 6 5 B A 1886 15 347 95 7 ” ” ” 1886 13 | 347 | 95 8 ” » n 1886 |13| 347 | 95 9 ; 5 n 1886 | 13 | 347 | 95 10 5 5 a 1886 |13| 347 | 95 11 5 ” ” 1886 |13| 347 | 95 12 a en ; 1886 |15| 347 | 95 13 n > 5 1886 |13| 347 | 95 14 ” 5 a 1886 |13 347 95 15 ” ” ” 1886 13 | 348 | 9 1 5 n » 1886 |13| 348 | 95 2 : ” » 1886 |13| 349 | 95 3 n 5 5 1886 |13| 350 | 96 4 5 » ” No, Name des Originals 897 | Protoseris Gresslyi, Koby 898 » ? plicata, Koby 899 5 ” 909 | Thamnastrea Mayeri, Koby 901 : Bonanomii, Koby 902 Mn : 903 5 Delemontana, Koby 904 3) arachnoides, Koby 905 5 = 906 ” » 907 ÿ 5 908 à oculata, Koby 909 5 Gillieroni, Koby 910 5 J. Moeschi, Koby 911 5 collinaria, Koby 912 5 dentreidea, Koby HS z a 914 a Choffati, Koby 915 ” ” 916 5 Lomontiana, Eta 917 N ” 218 5 Coquandi, Etallon 919 1 » 920 » gracilis, Goldfuss 921 ” 1” 922 72 ” 923 8 minima, Koby 924 a concinna, Etallon 925 » » 28) ne ; 927 ” ” 928 » ” 929 | Dimorpharea Köchlini, Edwards et Haime 930 Autor Name des Werkes Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft n ” ” ” ” 7 ” 22 br 3 ” ? 2 à ” ” ” ” 7 Lo 1 ” ” ” 1 ” n 5 ” n n ” » 71 ” ” h) ” ” ” » » 2 21 7 ” n 1 ” ” ” 29 » n 3 ” N 2 ” br] 2 ” 1 1 22 n 22 n ” n ” 1 n ”» » 11 ” 7 ” 2 ” 1 ”» 92 ? 7 &) n Lo) „ n ” 1 pe] ” Le] 2 n ” n ” rS Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1886 |13| 350 | %| 5 Caquerelle Oberes Rauracien 1886 [13 | 351 96 2 „ 2) ” 1886 |13 | 351 96 3 = n à 1887 |14 | 354 97 1 Blauen 5 N 1887 |14| 356 | 98| 1 Caquerelle e 5 1887 | 14| 356 98 2 > 5 5 1887 |14| 357 | 103 7 Delsberg Unteres Rauracien 1887 |14 | 358 97 5 Combe Chavatte 5 Fr 1887 | 14 | 358 97 6 5 : B 1887 | 14| 358 97 7 Delsberg = is 1887 |14 | 358 99 6 Combe Chavatte 5 ® 1887 |14 | 359 96 7 Caquerelle Oberes Rauracien 1887 \14 | 360 | 100 3 Delsberg Unteres Rauracien 1887 14 | 361 97 2 5 : 5 1887 |14 | 362 | 105 ®) Caquerelle Oberes Rauracien 1887 14 | 363 | 105 1 Blauen 5 1887 | 14| 363 | 105 2 5 „ 1887 |14 | 363 | 108 1 La Roche Unteres Rauracien 1887 |14| 363 | 108 7 5 a » 1887 |14| 366 | 108 3 Caquerelle Oberes Rauracien | 1887 |14| 366 | 108 5 5 & 5 1887 |14| 368 | 108 6 à ; 5 1887 14 | 368 | 108 7 Soyhieres is 5 1887 |14| 371 | 102 1 Caquerelle n à 1887 |14| 371 | 102 2 = a 5 1887 |14| 571 | 102 3 ; à : 1887 | 14) 372 | 100 7 5 A D 1887 | 14) 375 | 102 4 5 a 5 1887 |14 | 375 | 102 5 5 x > 1887 |14 | 375 | 102 6 „ D : 1887 |14 | 375 | 102 7 5 D 5 1887 |14| 375 | 102 8 5 D 5 1887 | 14] 387 | 108 1 Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1887 |14| 387 | 108 3 7 1 » No. Name des Originals Autor Name des Werkes 931 | Dimorpharea Küchlini, Edwards Abhandl. der schweiz. et Haime Koby pal. Gesellschaft 932 | Microsolena Edwardsi, Koby + : & 933 h Fromenteli, Koby 5 à A 934 2 ” » ” ” 935 ”„ 7 ” ” ” 936 = Studeri, Koby 3 a : 937 n 21 n » ” 938 5 Cæsaris, Etallon = = „ 939 5 Haimei, Koby “ à 3 940 ” ” ” 1 ” 941 à rotula, Koby » » » 942 ” ” ” ” 2) 943 » n ” n 5 944 5; Thurmanni, Koby a a = 945 ” 1 2 ” 1” 946 ” exigua, Koby D ” ” 947 5 dubia, Koby R . = 948 à cavernosa, Koby à à 5 949 | Gomoseris irradians, Etallon 5 5 = 950 5 meandrioides, Edwards et Haime 5 ñ $ 951 e interrupta, Koby 5 à 5 952 n 1 » 2 ” 953 | Meandrarea Gresslyi, Koby - 5 5 954 1 ” ”» ”„ ” 955 LD] » 1 21 ” 956 | Thamnarea arborescens, Koby 5 “ = 957 n 1 71 1 ”„ 958 7 ” ” ”„ n 959 ” » ” 1 » 960 ” 2 2 ” 2 961 5 digitalis, Etallon 5 = à 962 » ? granulosa, Koby „ n ” 963 » ?bacillaris, Koby n n n 964 ” ” rg Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol: Horizont 1887 |14 | 387 | 108 4 Delsbere Unteres Rauracien 1887 |14 390 | 106 1 5 = e 1887 |14 | 391 99 1 Soyhières Oberes Rauracien 1887 |14 | 391 99 2 Delsbero: | Unteres Rauracien 1887 |14 | 591 99 3 Caquerelle Oberes Rauracien 1887 |14| 392 | 107 6 N # 1887 |14 392 | 107 7 5 = 1887 |14 393 | 106 2 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1887 |14 394 99 4 Caquerelle Oberes Rauracien 1887 |14 | 394 99 5 5 5 5 1887 |14 | 395 | 107 8 à 5 5 1887 |14 | 395 | 107 9 5 ; x 1887 |14 | 395 | 107 10 5; 5 5 1887 |14 | 596 | 106 4 Blauen = „ 1887 [14 | 396 | 106 5 5 5 D 1887 |14 | 400 | 109 1 5 5) 5 1887 ‚14 | 402 | 107 5 Caquerelle » a 1887 |14 | 403 ! 110 1 5 : n 1887 |14 | 404 | 111 5 5 ; 5 1887 |14 | 405 | 111 2 5 à 5 1887 |14 | 406 | 111 3 a ; 5 1887 |14| 406 | 111 4 5 = ; 1887 |14 | 408 | 109 1 > = 5 1887 |14| 408 | 109 2 Soyhieres = E 1887 |14 | 408 | 109 3 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1887 |14 | 412 | 110 2 Soyhières Oberes Rauracien 1887 |14 | 412 | 110 3 Caquerelle À S 1887 |14| 412 | 110 4 Blauen a à 1887 | 14] 412 | 110 5 Calabri Unt. Rauracien 1887 |14, 412 | 110 6 es ni 5 1887 |14 | 412 | 110 7 Combe Chavatte 5 ; 1887 14 | 413 | 110 8 Caquerelle Oberes Rauracien 1887 |14| 413 | 110 9 | . Soyhières 5 à 1887 14 | 413 | 110 10 1 Name des Originals No. 965 | Cheilosmilia microstoma, Koby 966 SR s 967 | Lingulosmilia cornuta, Koby 968 5 : 969 Lo] n 970 " emarginata, Koby 971 ” 2 972 à excavata, Koby 973 RN x 974 29 1 975 : s 976 ” » 977 ; vermicularis, Koby 978 | Sclerosmilia rugosa, Koby 979 ” ” 980 5 hs 981 2 1 982 > Laufonensis, Koby 985 » ” 984 | Pseudothecosmilia Fromenteli, Koby 985 | Amphiastrea gracilis, Koby 986 | Schizosmilia corallina, Koby 987 | Epismilia grandis, Koby 988 » n 989 » elongata, Koby 990 2 ü A ; | 992 » » | 995 7 N” | 994 „ Contorta, Koby | 995 „ drregularis, Koby | 996 » infata, Koby | 997 „ 1 | 998 „ tenuis, Koby | 999 ” ” Autor Name des Werkes Koby Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” 2 ” ” N ” ” ” ” ”„ ” ) 27 1 1 7 n » ” tr) n Lo] 2 1 ” ” 77 1 n ” » 1» ” ” 2 ” ” ” 2) ”» ” 1 N ” Le 2 ” nl ” » „ n 22 br) ] ” ” ” ” ” 2 1 7 „ 7 N n ” ” 1 7 2 ” 22 ” ” ” 1 n ” 27 ” x 1 » ” ” ” ” ” » ” u ro Jahr R= Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1887 |14 | 420 | 113 6 Caquerelle Oberes Ranracien 1887 |14 420 | 113 | 7 x x 1887 |14| 422 | 113 1 5 \ 2 1887 |14| 422 | 113 | 2 : à 3 1887 |14| 422 | 113 | 3 2 : 1887 | 14] 423 | 113 4 5 = 5 1887 |14) 493 | 113 | 5 \ : x 1887 |i4 | 424 | 112 24 " $ 5 1887 |14| 424 | 112 | 25 À À R 1887 |14| 424 | 112 | 26 ; { 1 1887 |14| 424 | 112 | 27 à : : 1887 |14 424 | 112 | 28 : ; 1887 |14 495 | 112 | 9 & 1 \ 1887 |14| a6 | 113 | 8 A 5 { 1887 1446 113 | 9 h à N 1887 |14| 426 113 | 10 5 5 1887 |14) 426 | 113 | 11 : à , 1887 \14| 427 | 112 | 30 Blauen à \ 1887 |14| 427 | 112 | 31 n = k 1887 \14 | 429 | 112 32 St-Ursanne 5 \ 1887 |14| 424 | 115 | 3 Soyhières ö 4 1887 |14 457 | 114 5 Caquerelle 5 2 1887 |14|a39| 4 | 3 s A x 1887 |14| 439 | 42 4 4 a 1884 1a Aal 49 | 5 x 2 4 1887 |14| 441 42 | 6 £ À 1887 | 14) 441 42 8 Soyhières 5 » 1887 |14 | 441 42 9 Caquerelle 5 2 1887 |14 441 | 42 | 10 x ; r 1887 |14| 442 | 117 | 3 e L N 1887 |14 442 | 116 4 ; k 1887 14 | 443 | 114 1 n ; D 1887 |14| 443 | 114 | 2 ; \ 1887 |14| 444 | 116 | 8 x A 1887 444 | 116 9 88 No. Name des Originals 1000 | Epismilia tenuis, Koby 1001 » Obesa, Koby 1002 ù , 1003 » ” 1004 | Pleurosmilia maxima, Koby 1005 » » 1006 : incerta, Koby 1007 ” ” 1008 5 vesiculosa, Koby 1009 5 pumila, Koby 1010 À E 1011 x bellis, Koby 1012 : debilis, Koby 1013 ” » 1014 | Rhipidogyra percrassa, Etallon 1015 5 elegans, Koby 1016 | Aplosmilia Thurmanni, Koby 1017 » Semisulcata, Koby 1018 5 5 1019 5 5 1020 ” ” 1021 5 R 1022 | Dendrohelia ursicina, Koby 1023 9 » 1024 | Psammohelia Fromenteli, Koby 1025 | Reterocænia crassa, Koby 1026 5 Rütimeyeri, Koby 1027 = 5 1028 | Diplocænia ursicina, Koby 1029 | Gyathophora Thurmanni, Koby 1030 5 n 1051 | Dermosmilia laxata, Etallon 1032 x simplex, Koby 1033 7 er] 1034 » ? pusilla, Koby Autor Koby Name des Werkes Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft BD) rg Jahr 3 Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1887 | 141 444 | 116 10 Caquerelle Oberes Rauracien 1887 |14 | 445 | 116 5 n D » 1887 |14 445 | 116 6 » 2) ” 1887 |14| 445 | 116 7 2) n ) 1887 |14| 445 | 117 1 m » » 1887 |14 | 445 | 117 2 » » n 1887 |14 | 446 | 117 6 5 ” ” 1887 |14 | 446 | 117 7 n n ” 1887 | 141 447 | 117 3 5 ” ” 1887 |14 448 | 117 4 » n 5 1887 |14 | 448 | 117 5 » » ” 1887 |14 | 449 | 116 11 5 n n 1887 |14 450 | 116 | 2 5 , ” 1887 | 14] 450 | 116 13 9 n ” 1887 |14| 451 | 119 1 : » n 1887 |14| 453 | 119 2 ” ) » 1887 ‚14 | 456 | 120 8 = , » 1887 |14| 50 | 120 9 sn ” ” 1887 |14| 50 | 120 11 » ” , 1887 |14| 50 | 120 12 2) ” ” 1887 |14| 50 | 120 13 = ) 5 1887 |14| 50 | 120 14 à ) 5 1888 |15 | 457 | 127 il St-Ursanne ; 5 1888 |15 | 457 | 127 2 n ” ” 1888 |15| 458 | 121 8 Fringeli Unteres Rauracien 1888 |15 | 460 | 123 5 Liesberg Oberes Rauracien 1888 | 15| 460 | 126 2 Gempen = 5 1888 |15| 460 | 128 2 Hochwald à = 1888 |15| 464 | 125 2 St-Ursanne s à 1883 |15| 472 | 123 5 Caquerelle = 5 1888 |15| 472 | 123 4 > 5 1888 |15| 474 | 124 6 " » ” 1888 |15| 476 | 124 3 » 2) ” 1888 |15| 476 | 124 4 ” ) » 1888 |15| 477 | 124 1 No. Name des Originals Autor 1035 | Dermosmilia ? pusilla, Koby Koby 1036 | Baryphyllia rauracina, Koby à 1037 | Diploria corallina, Koby 5 1038 | Latimæandra Bonanomii, Koby n 1039 | Stibastrea Etalloni, Koby ” 1040 | Isastrea sulcata, Koby » 1041 | Latimæandra Fringueliana, Koby a 1042 | Leptophyllia lobala, Koby 5 1043 = e : 1044 ” ” b>/ 1045 | Diplocænia Matheyi, Koby 5 1046 | Actæonina rissoides, Buvignier | de Loriol 1047 ” ” ” 1048 ” ” n 1049 - Greppini, de Loriol = 1050 » » > 1051 ” ” ” 1052 | Gylindrites mitis, de Loriol 5 1053 | Purpuroidea Moreana, Buvignier = 1054 à tuberosa, Buvignier 5 1055 » ” ” 1056 | Brachytrema Kobyi, de Loriol s 1057 | Harpagodes aranea, Piette = 1058 | Maria alba, Thurmann N BI Re : 1060 ER À 1061 ” n ” 1062 ” ” ” 1063 | Itieria Clymene, d’Orbigny A 1064 | Ptygmatis Bruntrutana, Thurmann = 1065 » ” n 1066 2 » ” 1067 A 2 x 1068 ; R = 1069 Name des Werkes Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” ” ” ” ” n 2 n ” » Couches coralligènes inf. du Jura bernois Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” ” ” n ” ” » ” ” ” 1 n ” » ” ” ” n ” „ D ” ” ” ” ” ” ” „ n » ” n ” n 91 rS Jahr E Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1888 15| 477 | 124 2 Caquerelle Oberes Rauracien 1888 |15 478 | 124 @ > = 1888 115) 479 | 121 5 5 a \ 1888 |15| 481 | 121 4 5 N N 1888 15 | 485 | 121 7 = “ à 1888 |15 | 485 | 126 5 Blauen 5 n 1888 |15| 482 | 128 5 Fringeli Unt. Rauracien 1888 |15| 485 | 126 2 Caquerelle Oberes Rauracien 1888 |15, 485 | 126 3 „ R e 1888 |15 485 | 126 4 = à n 1888 |15 70 17 il : ! S 1889 |16 7 1 3 Bure > El 1880 | ze : Ba 1889 |16 7 1 5 5 5 a 1889 | 16 8 1 6 Blauen Mittleres Rauracien 1889 |16 8 il 7 a à ñ 1889 | 16 8 1 8 À n ; 1889 |16| 10 1 9 Tariche Oberes Rauracien 1889 |16| 14 2 1 St-Ursanne a 1 1889 |16| 15 2 3 Caquerelle a ; 1889 |16| 15 2 4 St-Ursanne ; LA 1889 |16 20 2 6 . ; 5 1889 116, 21 2 8 Tariche 5 “ 1889 |16| 22 2 10 Bure “ fs 1889 16 22 2 dt a : 5 1889 |16| 22 2 12 5 : a 1889 116 22 2 15 es à ® 1889 |16 | 22 2 14 à a 5 1889 |16 25 5) 2 Blauen Mittleres Rauracien 1889 \16| 27 5) 3 St-Ursanne | Oberes Rauracien 1889 |16| 27 3 4 2 s 1889 |16| 27 3 5 à hr : 1889 |16 27 3 6 = = ; 1889 | 16| 27 3 7 5 ; 1889 27 3 8 No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1070 | Ptygmatis Bruntrutana, Thurmann | de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1071 n 9 » 7 ” 1072 D 5 5 | n 5 1073 o) n ” n ” 1074 a crassa, Etallon 9 n 5 1075 | Nerinea nodosa, Voltz » » ” 1076 » D | 5 D) » oz Te 5 n 2 1078 0 5 | 5 n 5 1009.00, , | 9 ) » 1080 » Défrancei, d'Orbigny | D 5 5 1081 : ” | n D) ” 1082| , ; Wa, ; ; 1083 5 Gagnebini, de Loriol | 5 ” » 1084 5 > | 9 D) » 1085 » Usicina, Thurmann | 5 n » 1086| „ 5 an a » 1087 n 5 D] » ” 1088 » ” 5 ” ” 1089 0°, 5 | - 9 » 1090 » boncourtensis, de Loriol ” 5 » 1091 „ Suprajurensis, Voltz » ” ” 1092 5 : n » ” 1093 » Gresslyi, de Loriol a à 5 1094 „ Gaudryana, d’Orbigny 5 » 2 1095 s 1 3 7 ” 1096 ” » n » ” 1097 „ Laufonensis, Thurmann » 3 » 1098 s episcopalis, de Loriol x à S 1099| , 5 5 : x 100) a | : 5 » 1101 = ” n » 1102 » turritella, Voltz 3 » ” 1103 à à » » ” 1104 » 9 ” ” ” Do — rs Jahr 3 Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont | 1889 |16| 27 3 9 St-Ursanne Oberes Rauracien 1889 |16 27 3 10 = # ® 1889 |16 | 27 3 12 ÿ = & 1889 |16| 27 3 13 Caquerelle = = 1889 |16 | 31 3 15 5 5 ; 1889 |16 32 4 7 Montrusselin 5 . 1889 |16| 32 4 8 St-Ursanne 5 5 1889 |16 | 32 4 9 à = : 1889 | 16 | 32 4 10 Montrusselin e R 1889 |16| 32 4 11 5 je R 1889 |16 34 4 1 Caquerelle 5 ; 1889 |16 | 34 4 2 : 3 3 1889 |16 34 4 3 S a à 1889 |16 36 5 1 = à : 1889 |16 | 36 5 2 5 2 s 1889 |16| 37 6 3 Bure “ x 1889 |16 | 37 6 4 Tariche 5 = 1889 |16| 37 6 6 St-Ursanne | > 1889 116 37 6 U: Caquerelle : 5 1889 |16| 37 6 8 Tariche e N 1889 |16| 40 6 9 Boncourt : F 1889 |16| 42 4 2 Blauen Mittleres Rauracien 1889 116) 42 7 5) Caquerelle Oberes Rauracien 1889 |16| 44 4 6 5 = à 1889 |16| 45 5 3 a is : 1889 |16| 45 5 4 = R à 1889 |16| 45 5 5 Sn : 3 1889 |16| 46 6 4 2 Rn F 1889 |16| 48 7 8 Blauen Mittleres Rauracien 1889 |16| 48 7 9 s 5 s 1889 |16| 48 7 10 ss ; à 1889 116| 48 7 11 = 5 = 1889 |16| 49 8 7 Tariche Oberes Rauracien 1889 |16| 49 8 8 Caquerelle a 3 1889 |16| 49 8 9 a de ; No, Name des Originals Autor Name des Werkes 1105 | Nerinea turritella, Voltz de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1106 » elatior, d'Orbigny > » » Io & À 5 » 1108 „ Cybele, de Loriol ” ” » 1109 „ Stalata, Voltz » » » MON 5 à 9 > all » 5 ” 2 ” 1112 7 Greppini, de Loriol en ” ” 1113 » ” ” ” ” 1114 » Flora, de Loriol " » » 1115 » Kobyi, de Loriol » » » 1116 » Olegans, Thurm 5 h 1117 2 = 2 ï 1118 contorta, Buvignier y ) » 1119 Gerithium corallense, Buvignier 5 ” n 1120 ” » cn ; n 1121 » Ursiginum, de Loriol ” ” ” 1122 5 y ” ) ” 1123 i 5 5 n » 1124 „ Collineum, Buvignier 5 ” » 1125 2 n 5 » » 1126 » busiris, de Loriol n ” » 15127 „ lotundum, Etallon ” ” ” 1128 » limæforme, Roemer ” 2) ” 1129 > = " ; » 1130 : ni ee » » 1151 | Ditretus Thurmanni, de Loriol - » 2) 1132 | Pseudonerinea hlauensis, de Loriol = ” » 1133 5 ; 5 n „ 1134 | Oonia Daphne, de Loriol ” » n 1135 | Tylostoma corallinum, Etallon ” ” ” 1156 5 n » ” » 1157 | Natica Mihielensis, Buvignier 5 ” ” 1138 » amala, d’Orbigny D » » 1139 n ” ro Jahr 8 Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1889 |16| 49 8 10 Tariche Oberes Rauracien 1889 |16| 53 8 2 St-Ursanne = 5 1889 |16| 53 8 3 a » » 1889 16 | 58 7 7 Blauen Mittl. Rauracien 1889 116 | 54 8 4 St-Ursanne Oberes Rauracien 1889 |16| 54 8 5 Bure » » 1889 |16| 54 8 6 > » » 1889 |16 | 56 7 12 Blauen Mittl. Rauracien 1889 |16| 56 7 13 Caquerelle Oberes Rauracien 1889 |16 | 57 5 7 St-Ursanne n je 1889 |16| 35 4 4 Caquerelle ; # 1889 |16| 59 8 12 St-Ursanne ñ 5 1889 |16 | 59 8 15 = à à. 1889 |16| 62 8 1 Montrusselin : 5 1889 |16 | 65 9 1 St-Ursanne . 5 1889 |16| 65 9 2 » ” 1889 |16| 66 9 3 5 c a 1889 |16 | 66 9 4 ; A & 1889 |16| 66 9 5 5 ; 3 1889 |16 | 68 9 6 2 5 & 1889 |16 | 68 9 7 5 ; a 1889 |16 | 69 9 10 = x à 1889 |16| 70 9 9 Caquerelle 5 5 1889 |16 73 9 12 Blauen Mittleres Rauracien 1889 |16 | 73 9 13 A n ” 1889 |16| 73 9 14 2 » » 1889 16 | 75 8 18 St-Ursanne Oberes Rauracien 1890 |17 | 81 10 1 Blauen Mittleres Rauracien 1890 |17 | 81 | 10 4 & 5 à 1890 |17 | 87 Jul 6 St-Ursanne Oberes Rauracien 1890 |17 | 90 11 9 z 5 ; 1890 7 90 | 11 | 10 h \ 2 1890 E17. MONT 11 1 Tariche h = 18902 a7 92 11 13 St-Ursanne 5 R 1890 |17 | 92 11 14 po) 96 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1140 | Natiea Euryta, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1141| „ Verdati, de Loriol 5 5 » 1142| „ ursicina, de Loriol 5 ” ; 1143| „ blauensis, de Loriol = „ » 1144| „ ” n n n 1145 D cn x » n 1146 | Neritopsis Cottaldina, d’Orbigny & x 1147 # ” ” 1 ” 1148 ” ” ” ” n 1149 | Nerita mais, Buvignier 5 à n 1150 5 „ ” fn ” Ab » Thurmanni, de Loriol 5 £ 1152 n 2 ?} n 1153 „ Corallina, d'Orbigny = | 5 : 1154| , canalifera, Buvignier = | 5 a 1155 3 „ 2 | ” 21 1156, , constricta, de Loriol | p 1157 | 1 1 ” | ’ ” 1158 » ponderosa, de Loriol À ; ; 1159| , Boris, de Loriol 5 h ë 1160 | 9 „ ” ” ” 1161, ,„ coneinna, Roemer 9 5 „ 1162 2 1 ” ” 7 1163 2 ” ” „ ” 1164! Pileolus costatus, Sowerby Fe a „ 1165 » „ ° ” ” 1166 » ”» ” 27 ” 1167 | „ Moreanus, d’Orbigny 9 » n 1168 „ „ Lol 9 ” 1169 | Turbo epulus, d’Orbigny » ) „ 1170 ” ” ” Lol ” 1171, „ ursieinus, de Loriol 5 a , 1172 1 2 ” h) ” 1173 „ Er, d’Orbieny D » n 1174 „ granicostatus, Buvignier n 5 à QU S. Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1890 17 | 94 11 17 St-Ursanne Oberes Rauracien 1890 |17 | 96 12 15 7 à » 1890 | 17| 97 12 6 ; ; » 1890 |17 | 98 12 7 Bure ; p 1890 |17| 98 12 8 e ) „ 1890 |17| 98 12 9 . ; » 1890 ‚17 | 99 12 10 St-Ursanne ! 5 1890 17] 99 12 11 ue » » 1890 |17 | 99 12 12 & 5 » 1890 | 17 | 101 13 10 à » » 1890 | 17 | 101 13 11 Bure 3 h 1890 | 17 | 102 15 12 St-Ursanne ; j 1890 | 17 | 102 1 13 . ’ ; 1890 | 17 | 105 12 15 % 5 n 1890 | 17 | 104 12 14 » » » 1890 7 104 | 12 | 15 Tariche n 1890 |17 | 105 2 17 St-Ursanne à 5 1890 ‚17 | 105 12 18 5 à » 1890 |17 | 106 12 19 F » » 1890 | 17) 108 | 13 7 ee 5 5 1890 |17 | 108 15 8 5 D ) 1890 |17 | 109 15 1 D » » 1890 | 17] 109 115) 2 p n n 1890 |17| 109 | 13 3 : k : 1890 |17 | 112 14 2 5 » » 1890 |17| 112 14 6) 5 % » 1890 |17| 112 | 14 4 5 5 S 1890 |17| 114 14 6 5). » » 1890 |17| 114 | 14 7 Soyhières " a 1890 |17| 115 | 14 8 Tariche 5 5 1890 |17| 115 | 14 9 St-Ursanne : 5 18900 14 118 | 1a | 11 % S h 1890 |17 | 118 14 12 c » n 1890 |17 | 120 14 15 n » » 1890 |17 121 | 15 1 > S h No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1175 | Turbo subrugosus, Buvignier de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1176 ” ” ” D) ” res 2 5 : > 1178 ” ” » ” ” 1179| ,„ Erinus, d’Orbigny ” ” ” 1180 005 R ’ 5 1181 a D » n ” 1182) „ corallensis, Buvignier » ” » 1183 | Trochus Dædalus, d’Orbigny » 2) 2) 1184 É r » » » 1185 en n n 7 ” 1186 „ aeculicarina, Buvignier ” ” 1187 5 Hr » ; n el Le s u 5 . 1189 ; 5 » n ” 1190 » Delia, d'Orbigny n ? ” EHE : n » 1192 ” ” ” ” ” 1193 » Dirce, de Loriol 5 n » 1194 » Virdunensis, Buvignier » ” 2) 1195 | Delphinula funata, Goldfuss » » ” 1196 5 5 D > 1197 » „ 9 I ” 1198 » Stellata, Buvignier 5 ) ” 1199 | Rimula cornucopiæ, d’Orbigny n 2 ” 1200 ” ” » ? 2 1201 | Emarginula Michælensis, Buvignier n ” ” 1202 | Fissurella Kobyi, de Loriol » ” ” 1205 | $Seurria moreana, Buvignier n n » 1204 „ ” » ? ul 1205 | Heleion Thurmanni, de Loriol » ) ” 1206 | Pleurotomaria Antoniæ, Etallon n n Ù 1207 | Ditremaria Thurmanni, de Loriol » n à 1208 | Actæonina acuta, d’Orbigny ” ” ” 1209 5 ursicina, de Loriol ” ” n ne. Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1890 |17 | 125 15 2 St-Ursanne Oberes Rauracien 8902 Hz 1237. 15 3 5 „ : 1890 | 17 | 123 | 15 4 n » » 1890 |17\| 123 | 15 5 » „ » 18907217125 | 15 7 5 » » 1890 17 125 15 8 » ” ” 18908 E22 1257 2.15 9 5 » » 1890 |17 | 126 15 11 » ” » 18307 MA 1292 15 12 : 5 > 18908 #17. 51295715 13 n » » 1890R 7.1292 715 14 : » » 1890 |17 | 131 15 15 5 » » ED A7 Est) 16 à ” » » 1820 IS 15 1 n » » 1890 | 17 | 131 15 18 » » n 1890 |17 | 13 16 1 » » n 1820 EE ets 2 » ” » SONATA 1352 16 3 5 5 » 1890 | 17 | 137 15 21 » n » 1890 |17 | 138 | 16 5 » ” » 1890 |17 | 142 | 16 10 Caquerelle a) : 1890 |17 | 142 16 11 n » » 1890 | 17 | 142 | 16 12 » n » 1890, Et A 16 14 Tariche 7 » 1890 |17 | 149 17 3 St-Ursanne s . 1905 A AI 17 4 n » n 1890 |17 | 151 1 5 Tariche » » 18908 FL 527 7 St-Ursanne ss à SOS ASS NIET 10 Bure 5 n 1890 17 | 153 17 11 St-Ursanne 5 „ 1890 |17 | 155 17 13 Caquerelle “ ; 1890 |17 | 157 17 1 Blauen Mittleres Rauracien 1890 |17 | 162 18 6 St-Ursanne Oberes Rauracien 1890 |17 | 166 | 18 7 Bure PE à 1890 |17| 167 | 18 | 10 St-Ursanne - b QC IDD — No, Name des Originals Autor Name des Werkes 1210 | Gerithium Thoro, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1211 | Anisocardia bernensis, de Loriol A 2 1212 | Gardium corallinum, Buvignier n » ? 1215 2 » ” ” Lo 1214 N ” 2 ” Lo) 1215 » Ursicinum, Thurmann 7 » n 1216 21 ” ” 2) ” 1217 ” ” ” 2 ” 1218 | Bradicardia Kobyi, de Loriol 5 = 5 1219 | Corbis gigantea, Buvignier ; 5 5 1220 | „ episcopalis, de Loriol n & 2 1221 » » 2 1 ” 1222 » Kobyi, de Loriol 5 > : 1223| „ Buvignieri, Deshaye : LE î 1224 » Valfinensis, de Loriol n 5 Is 1225 Lo ” 9 ” ” 1226 ”» ” n ” ” 1227 » Stobinella, Buvignier S & £ 1228 » burensis, de Loriol ” a 3 1229 | Lucina blauenensis, de Loriol 3 n » 1230| „ Merope, de Loriol “ 2 - 1231 9» „ „ 2) 2) 1252 » » » ” n 1233 ” ” ” ” ” 1234| „ Lydia, de Loriol - à 5 1255 ” ” ” ” » 1256 ” ” » dl ” 1237 ” ” ” ” ” 1238 b) ” » » ” 1239 » Aspasia, de Loriol A 2 5 1240| ,„ Drya, de Loriol 5 à 5 1241 » Erin, de Loriol 5 5 7 1242| ,„ burensis, de Loriol ” » ” 1245| „ Phadra, de Loriol n » ñ 1244| ,, Diana, de Loriol Qi — rS Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1890 |17 | 175 | 18 15 St-Ursanne Oberes Rauracien 1891 118 184 | 19 20 Caquerelle r 5 1891 |18| 185 | 20 1 - - > 1891 18) 185 | 20 2 3 : > 1891 |18 185 | 23 3 Tariche 5 5 1891118 187 | 25 5 St-Ursanne a s 1891 | 18 | 187 | 25 6 = n n 1891 | 18 | 187 | 25 7 : " » TEEN I ee al 1 n > > ee | ale 10 21 Caquerelle 5 E ee 2 St-Ursanne à 5 1891 118| 193 | 21 3 à # h 1891 |18| 194 | 22 il Caquerelle n R 1831118, 195 | 20 5 Dittingen Mittleres Rauracien 1891 |18 | 196 | 20 6 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 | 18 | 196 | 20 7 à > ” 1891 | 18 | 196 | 20 8 n n 5 JMS 1199 1022 4 Dittingen Mittleres Rauracien 1891 | 18 | 200 | 22 2 Bure Oberes Rauracien 1891 |18 | 203 | 22 10 Blauen Mittleres Rauracien 1891 |18 | 205 | 22 12 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 | 18} 205 | 22 13 > > n 1891 |18| 205 | 22 14 > 5 5 1891 |18| 205 | 22 15 D 5 2 1891 |18 | 208 | 23 il St-Ursanne \ a 1891 |18| 208 | 23 2 Caquerelle ja Rs 1891 |18| 208 | 23 3 St-Ursanne = à 1891 |18 | 208 | 23 4 » 5 5 1891 18.208 | 23 5 s 5 5 1891 |18| 208 | 22 17 Caquerelle 5 5 1891 |18| 209 | 22 18 5 5 > el ee 723 8 5 5 5 1891 1118| 212 | 23 g Bure a es 1891 |18| 213 | 23 11 Caquerelle a 5 1891 |18| 215 | 23 15 Bure 102 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1245 | Astarlopsis elongata, de Loriol | de Loriol | Abhandl. der Schweiz, pal. Gesellschaft 1246 3 Etalloni, de Loriol ” » » 1247 5 h 2 5 : 1248 5 s ’ 5 5 1249 | Diceras arietinum, Lamarck » ” » 1250 5 3 » ” » 1251 ” » ” ” ” 1252 3 ” ” ” ” 1253 » Sinistrum, Deshayes » ” ” 1254 D cn » » » 1255 » Ursicinum, Thurmann n » » 1256 7 ” ” n ” 1257 u 5 » n » 1258 ” ” ” n ” 1259 „ » ” » 1260 ” n ” ” ” 1261 » ?Kobji, de Loriol ; . n 1262 | Pachyrisma septiferum, Buvignier s 5 1263 | Astarte robusta, Etallon = s & 1264 ” ” D) 7 ” 1265 ” ” ” ” ” 1266 » blauenensis, de Loriol R à ’ 120 > 5 > 5 1268 5 » ” ” 1269 5 à 5 ” » 1270,00, 5 5 n n 1271 » Matheyi, de Loriol > n ” 1272 » Valfinensis, de Loriol ” ” à 12781) 7 SES e n 1274 » Quehenensis, de Loriol » ” n 1275 ” ” ” u) 22 1276 ” ” ” n 1 1277 » Daphne, de Loriol 5 n n 1278 » burensis, de Loriol D ” n 1279 | Opis Kobyi, de Loriol 5 ” ” QE — rg Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort 1891 \18| 219 | 23 18 St-Ursanne 1891 \18| 220 | 23 20 Caquerelle 1891 |18| 220 | 23 21 & 1891 |18| 220 | 23 22 St-Ursanne 1891 |18| 221 | 24 1 Caquerelle 1891 |18| 221 | 24 2 \ 1891 |18| 221 | 24 3 St-Ursanne 1891 |18| 221 | 24 4 h 1891 |18| 223 | 25 2 Blauen 1891 |18| 223 | 25 1 Sa 1891181225 | 24 6 Caquerelle 1891 1181 225 | 24 8 Tariche 1891 |18| 225 | 24 9 A 1891 |18| 225 | 24 | 10 A 1891 |18| 225 | 24 11 5 1891 |18| 225 | 24 12 Caquerelle 18912418) 227 | 23 24 = 1891 |18| 228 | 25 4 St-Ursanne 1891 |18| 230 | 24 13 Blauen 1891 |18 | 230 | 24 4 n 1891 |18| 230 | 25 15 5 1891 |18| 232 | 25 OS 5 1891 |18| 232 | 25 11 5 1891 |18| 232 | 25 13 . 1891 |18| 232 | 25 14 5 1891 |18| 232. | 25 15 5 1891 |18| 232 | 26 2 5 1891 |18| 237 | 26 9 5 1891 |18| 237 | 26 10 A 189118 239) 26 12 > 1891 |18| 239 | 26 15 5 1891 |18| 239 | 26 17 5 1891 |18 | 244 | 26 25 5 1891 |18| 247 | 27 1 Bure 1891 |18| 247 | 27 3 Caquerelle Geol. Horiz ont Oberes Rauracien n Mittleres Rau pr] racien ” Oberes Rauracien ” 7 Oberes Rauracien ” » = (TEE No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1280 | Opis Kobyi, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1281 3 2] 1 ” 29 1282 ” » ” r ” 1283 | „ Gaulardea, Buvignier = 5 | 1284 1 ” » ” ” 1285| „ Moreana, Buvignier : a g 1286 | „ virdunensis, Buvignier à | r 1287 ” ” ” 1 2 1288 3 n ” ” ” 1289) ,„ quadrata, de Loriol à 2 3 1290 |, Greppini, de Loriol 5 5 a 1291 | Trigonia geographica, Agassiz à > x 1292 „ Meriani, Agassiz 5 | 5 à 1293 1 ” ” | 5 „ 1294 | Area laufonensis, Etallon x | 3 5 1295| „ 2 ï | à 1296 » ” ” | 5 » 1297 | „ pomana, de Loriol n | % x 1298 | , bipartita, Roemer ; | ji N 1299 ” ” ” » ” 1300! ,„ Cepha, de Loriol h à : 1501 » ” ” D) ” 1302 „ ” D) ” ” 1303 ” D) 1 ” ” 1304| „ burensis, de Loriol N is : 1305) censoriensis, Cotteau : 5 N 1306 | „ Bourgueti, de Loriol ® 5 R 13507 | , Kobyi, de Loriol u 5 x 1308 ” ” ” ” ” 1509 ” ” ” ” » 1310| „ (lytia, de Loriol 1 à 5 Tea ae E 5 S 1312| „ subtedata, de Loriol “ is v 1313 | Modiola longæva, Contejean 4 > : 1314 | Pachymytilus petasus, d’Orbigny 5 à “ 105 —= Jahr Seite 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 1891 Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 27 4 Caquerelle Oberes Rauracien 27 5 1 2 » 27 13 Le) ” 2] 27 6 1 D] ) 27 7 1 ” ol 27 8 n » » 27 9 Blauen Mittleres Rauracien 27 10 ” 1 ” 27 11 ” 7 N 27 12 Caquerelle Oberes Rauracien 27 20 Bure 4 A 28 8 Blauen Mittleres Rauracien 23 | ; : 28 2 » ” n 29 2 D 1 ) 29 3 5 ” ” 29 4 ” » » 29 10 2) ” ) 30 1 1 ’ D) 30 2 » ” D) 30 7 Caquerelle Oberes Rauracien 30 8 » D » 30 J ” : » 30 10 ” n ” 30 12 Bure 3 5 30 13 Caquerelle 3 5 30 16 ” ” 2] 30 17 ” ” ” 30 18 ” ” » 30 19 » » ” 51 3 ” ” ” 51 ” ce] » Blauen Mittleres Rauracien ” St. Ursanne ” ” Oberes Rauracien — 106 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1315 | Pachymytilus petasus, d’Orbigny | de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1316 „ „ ” ” 1 1317 | Lithodomus socialis, Thurmann » » ” 1518 „ 1 3 n ” 1519 » 5 ” » » 1320 > Sowerbyi, Thurmann n » » 1321 | Gervillia suleata, Etallon n » ” 1322 | Avieula burensis, de Loriol : » ” 1523 | Pecten inæquicostatus, Phillips » » ” 1524 D : » n n 1325 „ P) ” ” 2 1326) ,„ subarticulatus d’Orbieny n » ” 1327 | ,„ beaumontinus, Buvignier h n ” 1328 » qualicosta, Etallon ® » ” 1529| ,„ ferax, de Loriol 5 ” » 1330! „ pertextus, Etallon 4 n ” 1331 » Nais, de Loriol 5 5 n 1332 ca Fm 5 » » 1333 | , ursannensis, de Loriol 5 ” » 1354 cn mn) ” » ” 1535| _„ vitres, Roemer = 3 ” 1336 | Hinnites spondyloides, a „ » 1337 5 : n ” ” 1338 » ? lepidus, de Loriol cl » n 1339 | Lima tumida, Roemer = » n 1340| „ vicinalis, Thurmann ” ” ” 1341| , corallina, Thurmann : » ” 1342 7 mn ” ” ” 1543| „ Greppini, de Loriol a ” u) 1344| „ ' & à „ 1345 | „ Pieleti, Etallon " D ” 1346 | „ Kobyi, de Loriol N = A 1347 | , sublaeis, Thurmann 5 a à 1348| , 5 D n n 19401 5 » » ” 2 106 rg Jahr E Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1891 |18 | 291 31 9 Tariche Oberes Rauracien 89718 | 291 | 31 10 Caquerelle 5 # 1891 |18 295 | 32 2 St-Ursanne = 2 sl 718,029 732 3 5 à a 1891 |18| 295 | 82 4 ÿ 5 a a 29 | 32 5 Caquerelle à “ 1891 |18| 298 | 32 6 Blauen Mittleres Rauracien 1891 |18| 300 | 32 11 Bure Oberes Rauracien 1891 |18 | 301 32 13 Blauen | Mittleres Rauracien 1891 |18 | 301 | 32 14 = 4 5 78 18 3017| 32 15 * à a 1891 118 | 303 | 32 16 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 |18 | 305 | 52 18 Blauen Mittleres Rauracien 1891 \18| 306 | 32 21 Bure Oberes Rauracien 1891 |18| 308 | 33 1 Caquerelle 5 R 1891 |18 | 309 33 2 Blauen Mittleres Rauracien 1891 18-310 | 33 3 Caquerelle Oberes Rauracien SJ IS 310.733 7, 4 5 5 5 1891 |18 | 311 33 5 St-Ursanne : u 1891 |18| 311 | 33 6 : cn R 1891 |18 | 312 3 8 Blauen Mittleres Rauracien 1891 18 | 314 ; 33 9 St-Ursanne Oberes Rauracien 1891 18, 314 33 10 Blauen Mittleres Rauracien 1891 |18 | 316 83 11 Tariche Oberes Rauracien HS IMISr PS 180033 14 3 5 h 1891 |18 | 322 33 19 Blauen Mittleres Rauracien 1891 |18 | 324 | 34 2 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 |18 | 324 | 34 3 4 a ù HSM 873267 34 4 Bure 5 : 1891 |18| 326 | 34 5 4 > R 1891 |18| 327 | 34 6 St-Ursanne 5 ns 1891 |18 | 328 | 34 7 Caquerelle : 5 1891 |18 | 330 | 34 8 St-Ursanne | R à SE 5185330, 77 34 9 ; 5 en 1891 |18 | 330 | 34 10 5 je à — 108 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1350 | Lima hurensis, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1351 | ” ” ” ” ” 1352 | Plieatula coralligena, Greppin : ä 5 1553 ” n D] ” ” 1554 ” ” ” D] ” 1355 » Kobji, de Loriol s 5 5 1356| 5 S ; x n 1357 | Terquemia ostreiformis, d’Orbigny 5 » » 1358 , irregularis, Etallon = 5 à 1359 | Placunopsis blauenensis, de Loriol x o 1360 s blandus, de Loriol 5 “ n 1561 ” ” ” ” ” 1362 | Anomia foliacea, Etallon a : x 1363 | Alectryonia pulligera, Goldfuss & 3 h 1364 5 solitaria, Sowerby = à E 1365 ” ” D] »” ” 1366 > hastellata, 5 & = 1367 | Ostrea dextrorsum, Quenstedt à: « 2 1368 | Terehratüia Bauhini, Etallon & x 3 1369 ” D] ” ” D) 1570 ” ” ” ” ” 1371 5 ; : : 1372 : Kobyi, de Loriol R $ = 1373 | Zeilleria Huddiestoni, Douvillé 5 | 5 2) 1374 » » » » » 1575 2 » ” | 1 ” 1376 | Glyptieus hierogiyphieus, Agassiz 5 à AE 1377 | Actæon Rütimeyeri, Greppin Greppin Couches coralligènes d’Oberbuchsiten 1378 a 5 2 Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1379| ,„ Cartier, Greppin = Mn a 1380 | Actæonina acuta var. minima, Grep. : à a 1581 1 ” 7 ” 7 ” n 1382 7 rl » n » 7 N 109 — D Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 189118) 331 | 34 se Bure Oberes Rauracien 1891 |18| 331 | 34 12 = NS à 1891 |18| 332 | 35 1 Caquerelle à 1891 |18| 332 | 34 15 3 3 à 1e el 3320 32 | 14 : : : 1891 |18| 534 | 35 2 St-Ursanne à : 1891 |18| 334 | 35 3 5 > 5 1891 \18| 333 | 35 5 Caquerelle 5 : SIM le 33 6 Blauen Mittleres Rauracien ee 187339) 35 8 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 |18| 359 | 36 1 Bure = u 1891 |18| 33 36 2 à 5 L 1891 118 | 340 | 36 3 Montrusselin a 5 1891 |18 | 342 | 36 4 Caquerelle n x 1891 |18 343 | 36 5 5 à ï 1891 |18 345 | 26 6 Bure as a 1891 |18| 346 | 26 8 Blauen Mittleres Rauracien 1891 |18| 345 | 56 7 Caquerelle Oberes Rauracien 1891 |18| 350 | 36 15 St-Ursanne "S & 1891 |18| 350 | 36 16 Tariche 2 5 1891 |18| 350 | 36 19 5 Le x 1891 |18| 350 | 36 20 5 n N 1891 |18,| 351 | 36 15 St-Ursanne ; À HSM 1813520156 22 Tariche 5 . 1891 18; 352 | 36 23 = " 5 1891 ‚18 | 352 | 56 25 St-Ursanne an 5 1891 |18| 364 | 39 9 Oberbuchsiten 5 a 18332120 19 1 4 s Oberes Sequan 1893 |20| 19 1 5 5 a 3 1893 |20| 20 2 12 à : 5 1893 |20| 21 1 1 rn 5 5 1893 |20| 21 1 2 ; ; 5 1893 |20| 21 31 3 : 5 — 10 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1383 | Actzenina Sanctæ Verenæ, Grep. | Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1384 5 lauretana, Guirand et Ogérien = 5 = 1385 | Cylindrites Sauvagei, de Loriol 5 5 - 1386 5 Cartier, Greppin 5 x à 1387 en Condati, Guirand et Ogérien ” 7 22 1388 | Brachytrema Cartieri, Greppin ' 2 2 1389 | Alaria Langi, Greppin R 1390 | Ptygmatis Clio, d’Orbigny 5 n x 1391 | Nerinea contorla, Buvignier E 5 . 1592 n ” ” ” ? 1395 ” ” ” ” ” 1394 | , strigillata, Credner 6 5 Ri 1395 | „ episcopalis, de Loriol 5 N > 1396 | Cerithium oherbuchsitense, Greppin 5 x 2 1397 » Lorioli, Greppin “ s x 1398 » Sanctæ Verenæ, Greppin x ; i 1399 » blauenense, de Loriol , ' N 1400 | Ceritella Greppini, de Loriol 5 : L 1401 » Carinella, Buvignier 5 r s 1402 » Minima, Greppin A 5 à 1405|) , Sanctæ Verenz, Greppin - > ; 1404 » » » „ 5 1405 ” ” ” ” ” 1406 | Pseudomelania Meriani, Greppin e È 5 1407 | Exelissa sequana, Greppin à : 5 1408 | Pseudomelania inconspicua, de Lor. à : 2 1409 5 Rollieri, Greppin 5 ; s 1410 | Rissoina valfinensis, Guirand et Ogérien hr 2 ix 1411 | Natica Matheyi, de Loriol ï 5 i 1412 | Nerita canalifera, Buvignier À ù 5 1413 | Pileolus Michaelensis, Buvignier a 3 5 1414 7 ” — il — Band Jahr Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont —: Oberbuchsiten Oberes Sequan Où 1895 |20| 22 al 1893 |20| 23 il 1 1893 |20| 24 1895 |20| 25 FH H N SEES N 1893 |20| 26 1893 |20 | 26 1893 |20 | 28 1893 |20| 29 1893 |20 | 30 1893 |20 | 30 1893 [20 , 50 1893 |20| 51 1893 |20| 33 1893 |20 | 34 1893 |20| 35 1893 |20 | 36 1893 |20 | 57 1893 |20 | 37 1893 |20 | 38 1893 |20| 39 1893 ,20| 40 1893 |20| 40 1893 |20| 40 1895 |20| 41 1893 | 20) 41 1893 |20 | 42 1893 |20| 43 EE © OO H À © I Où Et À © H 4 © ÿ 3 ND NN ND ND O2 D ND ND ND © D © © Hr Mr © U © © © NN D NE EE À Hh pr pi rs 1893 |20| 44 1893 |20| 45 1893 \20| 46 1893 |20| 47 1893 \20| 47 | e . . O2 À À D HM u LI No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1415 | Turbo Erinus, d’Orbieny Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1416 | Euchrysalis pupæformis, Greppin x 3 a 1417 | Ghilodonta clathrata, Etallon À 5 1418 | Helicoeryptus pusillus, Roemer sp. = 3 : 1419 | Lucina rugosa, Sowerby Be > = 1420 | Venerunis corallensis, Buvignier > ” n 1421 | Anisocardia humilis, de Loriol » » ” 1422 22 ” ” ” ” 1423 | Pterocardium Zetes, de Loriol 5 n n 1424 | Corbis Buvigrieri, Deshayes R à = 1425 1 1 Lo ” „ 1426 | Astarte robusta, Etallon » n ” 1427 » Uiminutiya, de Loriol N R 5 1428 » quehenensis, de Loriol R = x 1429 N Li ” „ n 1430 » Kobyi, Greppin 5 3 ; 1451 | Macroden bipartitum, Roemer sp. S 4 1452 | Arca transyersa, Greppin ei * 7 1453 | „ Glyia, de Loriol = ; 3 1454| , bürensis, de Loriol à N de 1455| „ minima, Greppin = S el 1436 | „ oberbuchsitensis, Greppin A > 2 1457 | Limopsis oberbuchsitensis, Greppin & à ® 1438 | Myülus furcatus, Münster = 5 : 1439 | Modiola pumila, Greppin = 5 5 1440 ” 5 » n ” 1441 » longæva, Contejean = A à 1442 | Avicula Gessneri, Thurmarn a 5 a 1443 » Douvillei, de Loriol > 5 À 1444 | Gervillia sulcata, Etallon 5 5 x 1445 | Lima tumida, Roemer 5 : 2 1446 , Thishe, de Loriol Es = 5 1447 | Limatula suprajurensis, Contejean à À 4 1448 » Costulata, Roemer . 2 ; en 1449 | Ctenostreen proboseideum, Sowerby = sn A — 113 — S Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1893 |20| 48 3 2 Oberbuchsiten Oberes Sequan. 1893 |20| 49 3 b) = » ” 1893 | 20| 49 2 15 - » » 1893 | 20| 50 3 7 » » n 1893 |20| 52 4 1 » » ” 1893 | 20| 53 À 3 à 5 » 1893 | 20) 54 3 11 5 » » 1893 | 20, 54 3 12 5 n , 1893 | 20| 55 4 4 » » » 1893 |20 | 56 4 8 » ” » 1893 | 20| 56 4 9 » ” » 1893 | 20, 58 4 2 » » » 118930120) 59 3 14 5 » n 1895 |20| 60 3 15 » » » 1893 | 20| 60 3 15 » ” ; 1893 | 20, 60 4 17 n ) » 1893 | 20! 62 4 11 » » » 1893 |20| 62 4 7 » » » 1893 |20 | 64 4 12 » » n 1893 ‚20 | 64 4 6 » » » 1893 | 20| 65 4 19 D » » 1893 | 20! 65 4 18 n » » 1893 | 20, 67 3 16 5 5 ” 1893 |20 | 68 4 14 » n ” 1893 |20| 69 4 15 ” » » 1893 | 20| 69 4 18 » ” 1893 | 20 | 69 4 21 » » » 1893 |20 | 70 4 22 5 n » 1893 |20| 71 | 4 28 a » n 1893 120| 71 4 10 n „ » 1893 |20| 72 5 1 » » 1893 | 20 | 75 5 9 „ » » 1893 120, 76 6 4 » » » 1952071077 6 2 » » » 1893 | 20 | 74 6 il » » » ee No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1450 | Pecten intertextus, Roemer Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1451 | „ Yitreus, Roemer ” » 2) 1452| , inæquicostatus, Phillips » ” ” el & 5 > n 1454 ” ” „ ” ” 1455 „ Yimineus, Sowerby = à : 1456 er D » » » 1457 » » 0] 5 » 1458 ” ”„ 1 ” ” 1459| „ virdunensis, Buvignier | : 5 1460 | Hinnites astartinus, J. B. Greppin | u ” » 1461 » ” 1 ” ” 1462 | Alectryonia rastellaris, Münster 5 » » 1463 5 pulligera, Goldfuss ; ” ” 1464 n 5 5 7 » 1465 » solitaria, Sowerby 5 ” » 1466 | Exogyra virgula, (Defr) d’Orbie. ; 5 5 1467 ” ” » ” ” 1468 » duadrata, Etallon 3 D 3 1469 ” ” » ” » a | à x 5 » 5 1471 | Osirea rugosa, Münster ; " 5 1472| , Thurmanni, Etallon " » 5 1473! , bruntrutana, Thurmann 5 5 n 140 ” ” ” ” ” 1475 ” » ” M 1476 | Anomia foliacea, Etallon : » > 1477| ,„ undata, Contejean 5 > 3 1478 | Terebratula insignis, Schübler ” ” ” 1479 ” ” br] ” »” 1480 x Bauhini, Etallon 5 3 5 1481 » ” ” ” Pr] 1482 ” ” ” ” ” 1483 | Zeilleria Huddlestoni, (Walker) Douville Jahr E Seite Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1893 | 20| 78 4 22 Oberbuchsiten Oberes Sequan 1893 | 20| 78 5 4 » 2) » 1893 20 80 4 23 1 ” ” 1893 |20| 80 4 26 » » n 1893 | 20| 80 4 27 » » n 1893 | 20| 81 5 3 52 » n 1893 |20| 81 5 7 n ” n 1893 20 81 5 8 > » ” 1893 |20| 81 5 10 ” ” » 1893 | 20| 83 à) 6 » » » 1893 |20| 85 D 2 » » n 1893 | 20| 85 0) 3 n 2) n 1893 | 20| 86 6 19 » ” ” 1893 | 20| 87 6 17 ” » » 1893 |20| 87 6 18 ” 2) ” 1893 |20| 88 6 21 » » ” 1893 |20| 89 6 7 » » » 1893 | 20! 89 6 8 5 2) » 1893.20) 91 6 9 ” 2) ” 189320) 01 6 11 5 » ” 1893.20, 91 6 13 » ” ” 1893 | 20| 88 6 15 ” ” ” 1893 |20| 90 6 10 ” ” „ 1893 |20| 90 6 12 2) » » 1895 [20 | 90 6 14 » n » 1893 |20| 90 6 20 ” ” » 1893 | 20 | 92 6 6 » ” ” 1893 |20| 92 6 5) pi ” ” 1893 |20| 93 7 il ” » ” 1893 |20| 93 7 7 » » » 1893 |20| 94 d D » » 7) 1893 |20| 94 7 9 » 2) ” 1893 |20| 94 7 10 " 5 » 1893 120| 95 6 16 — 116 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1484! Zeilleria Hudélestoni, (Walker) Greppin | Abhandl. der Schweiz. Douvillé pal. Gesellschaft 1485 | Terebratula sp. = : A 1486 | Terebratulina substriata, (Schl.) Davidson = 2 5 ” ” 2 ” ” ” 1 » ” ” ” » ” ” ” Rhynchonella corallina, Leymerie 5 x = ” » 1 n ” „ trilobata var. Maschi, Haas „ 2 2 Terebratella pectuneuloides, Schlot. & N à » ” ” ” ” n ” ” ” ” Phytogyra magnifica, Koby Koby Polypiers jurassiques > rauracina, Koby 2 Abhandl. der Schweiz. Dermoseris humilis, Koby à pal. Gesellschaft Perisphinetes chavattensis, de Lor. | de Loriol Rauracien inférieur ” ” Pseudomelania liesbergensis, de Lor. » n Neritopsis crassicosta, Zittel Turbo chavattensis, de Loriol Trochus Kobyi, de Loriol ” „ „ Andreæ, de Loriol Pleurotomaria chavaitensis, de Lor. Pholadomya Kobyi, de Loriol Lucina ehavatiensis, de Loriol Corbula Kobyi, de Loriol Prorockia Ghoffati, de Loriol » ” Opis fringueletensis, de Loriol » Virdunensis, Buvignier Area quadrisulcata, Sowerby Nucula cf. Cottaldi, de Loriol Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” ” ” ” a) 1 » ” n ” ” ” n ” „ 1 n n ? ” „ ” ” ” n ” ” ” ” n 117, — ” rg Jahr 3 Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1893 | 20) 95 il 22 Oberbuchsiten Oberes Sequan 1893 |20| 95 7 6 Laupersdorf 5 5 1893 |20| 96 7 13 5 5 A 1893 |20| 96 7 14 5 5 E 1893 | 20| 96 7 16 » ; h 1893 | 20| 96 7 19 5 s à 1893 | 20| 97 7 11 Oberbuchsiten 3 h 1893 | 20| 97 7 12 5 = ; 1893 | 20| 98 7 3 2 5 5 1893 |20 | 97 7 15 Laupersdorf s , 1893 |20| 97 6 17 à Rn h 1893 | 20| 97 5 18 5 u 5 1894 |21| 4 1 2 Liesberg Oberes Rauracien 1894 |21| 6 1 1 Röschenz 5 A 1894 |21| 19 4 11 Liesberg 5 5 1894 |21| 5 1 1 | Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1894 |21| 5 1 2 a = S 1894 |21| 6 2 2 = ; à 1894 |21| 6 2 3 = a > 1894 |21| 8 1 3 Fringeli ; 4 1894121 10 2 4 | Combe Chavatte ; 5 1894 21) 12 | 1 4 1 h \ 1894 |21| 12 1 5 5 k 5 1894 |21| 13 2 5 5 a à 1894 |21, 15 3 1 n à 3 1894 |21| 18 3 3 = 5 1894 |21| 20 3 4 5 A 5 1894 |21| 21 3 5 5 R 5 1894 |21| 23 3 6 5 A 5 1894 |21| 93 | 3 7 5 x 5 1894 |921| 24 | 4 1 Fringeli : ; 1894 |21| 24 4 2 | Combe Chavatte 5 > 1894 |21| 31 4 7 5 5 - 1894 |21| 33 4 8 — 118 — No, Name des Originals Autor Name des Werkes 1518 | Nucula Gepha, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1519 » ” ” ” ” 1520 | Lithodomus subeylindricus, Buvig. 5 h; 7 1521 | Pecten moreanus, Buvignier » " ” 1522| „. Laure, Etallon 5) 5 5 102300 7 » » n 1524 » episcopalis, de Loriol k 5 = 1525| , cf. nattheimensis, de Lor. D ù 5 1526 ” ” ” 2 ” 1527 » » » » ” 1528| ,„ Buchi, Roemer „ S a 1529| ,„ chavattensis, de Loriol 5, : 5 1530 | Lima Renevieri, Etallon 2 si = 1531| „ perrigida, Etallon = N ; 1532 | , læviuscula, Sowerby “ à à 1533 | Plicatula semiarmata, Etallon 5 à - 1534 | Ostrea Kohyi, de Loriol Mr a r 15355 | ,„ alligata, Quenstedt 5 N à 1536 | Aleetryonia hastellata, Schloth. sp. rn x = 1537 ” » ” 1 ” 1538 ” » ” ” D) 1539 a Pyrrha, de Loriol 3 h 5 1540 » vallata, Etallon » » ” 1541 ” ” ” ” ” 1542 | Terehratula Bourgueti, Etallon : 5 5 1543 | Zeilleria Delmontana, Oppel 5 5 # 1544 ” 1 » » 2 1545 cn 5 » » ” 1546 » » n » D 1547 ” » ” ”» ” 1548 | Belemnites astartinus, Etallon & Rauracien sup. du Jura 1549 | Perisphinctes chavattensis, de Lor. 5 bernois, suppl. 1550 ; 5 5 Abhandl. der Schweiz. 1551 5 2 5 pal. Gesellschaft 1552 ” ” ” 1 ” 119 — rS Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1894 |21| 34 4 9 Combe Chavatte | Unteres Rauracien 1894 |21| 34 4 10 G » » 1894 |21| 37 4 11 » » » 1894 |21| 40 4 12 Liesberg 5 5 1894 |21| 47 6 3 Fringeli a 5 1894 |21| 47 5 D in » » 1894 ‚21| 50 6 2 D » » 1894 \21| 52 6 4 h n » 1894 |21| 52 6 5 Combe Chavatte ; ei 1894 ‚21| 52 6 6 = n » 1894 |21| 52 6 7 Fringeli 3 À 1894 |21| 55 6 8 Combe Chavatte 5 D 1894 |21| 59 6 9) Fringeli „ ” 1894 |21| 61 7 5 D ” » 1894 \21| 63 7 6 » » » 1894 |21| 69 8 5 Calabri » » 1894 \21| 71 8 6 n » » 1894 |21| 81 9 7 Combe Chavatte D a 1894 \21| 72 9 1 " n » 1894 |21| 72 9 2 » » » 1894 |21| 72 9 3 n » » 1894 ‚21 | 74 9 4 ) » » 1894 21 75 9 5 » » ” 1894 |21| 75 9 6 » » » 1894 |21| 84 10 10 Fringeli n ” 1894 |21| 85 10 2 n » » 1894 |21| 85 | 10 5 Liesberg ” » 1894 |21| 85 | 10 6 Fringeli » » 1894 |21| 85 10 7 5 ” n 1894 |21| 85 10 8 Liesberg ” » 1895, 22 5 1 1 Bure Oberes Rauracien 1895 | 22 6 2 1 St-Ursanne = E 1895 1221 6 1 2 » ) » 1895 |22| 6 1 3 n » D) 1895 |22| 6 1 4 » » » — 20 — No, Name des Originals Autor Name des Werkes 1553 | Perisphinetes chavattensis, de Lor. | de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1554 | Purpuroidea Moreana, Buvignier à N 2 1555 | Brachytrema simplex, de Loriol 5 2 Se 1556 | Harpagodes aranea, Piette à 2 AR 1557 | Chenopus anatipes, Buvignier se : R 1558 | Ternatina Kobyi, de Loriol = : & 1559 | Nerinea laufonensis, Thurmann 5 n a 1560 » ” » » » 1561 » Ursicina, Thurmann à & £ 1562 » düsiformis, d’Orbieny A si x 1563 ” ” ” ” 1 1564 | Cerithium Schardti, de Loriol 5 2 2 1565| , e | : 3 E 1566 » Moreanim, Buvignier : $ X 1567 » detes, de Loriol 3 5 à 1568 » 1 ” 7 ” 1569 ” ” n » » 1570| ; Agen, de Loriol 5 5 e 1571 | Oonia Guirandi, de Loriol : 5 2 1572 | Rissoina Valfinensis, Guirand et Ogérien 5 N 1573 | Nerita Kobyi, de Loriol 2 5 4 1574 n ” ” ” » 1575| , constricta, de Loriol = ie 1576| ,„ Âspasia, de Loriol 4 5 A 1577| »; ” ” » » 1578 | Pileolus Valfinensis, de Loriol = 4 4 1579 | Turbo plicato-costatus, Zittel 3 = À 1580 ” ” ” ” » 1581| , Greppini, de Loriol 5 5 £ 1582 | Delphinula Kobyi, de Loriol R ss à ie) co : ; 1584 ” ” D) n ” 1585 ” n n ” ” 1586 | Corbis episcopalis, de Loriol % es 2 — 121 — An Jahr E Seite | Tafel | Figur Fundort Geol. Horizont 1895 |22| 6 1 5 St-Ursanne Oberes Rauracien SE RENE) b) 2 » » » 1895 22 9 1 6 ” » » 1895. 22 10 2 2 ” „ ” 1895 \22| 11 2 3 Blauen Mittleres Rauracien 1895 |22| 12 3 il Dittingen : A 1895 122 | 13 3 3 Caquerelle Oberes Rauracien 1895 ..22| 13 3 4 Tariche a x 1895 |22| 14 3 5 Caquerelle & 5 1895 |22| 15 3 6 n n » 1895 |22| 15 7 3 » » » 1895 |22| 16 3 9 St-Ursanne 5 à 1895 122 | 16 3 10 » » » 1895 |22| 17 3 11 5 ” » 1895 22 18 3 12 ”„ 1 ” 1895 |22| 18 3 13 : » » 1895 |22| 18 3 14 5 ” 5 1665) | 227 219 3 5 » » » 1895 |22| 20 3 16 » » » 1895 122 | 21 3 17 5 » » 1895 22 23 4 2 5 ” ” 1895 122, 25 4 3 » » » 1665221808 4 1 - m » 1895 |22| 24 4 4 > » » 1895 |22| 24 4 5 5 » n 1895 |22| 25 4 6 Soyhieres „ » 1895 122 | 26 4 7 St-Ursanne 5 „ 1895 |22| 26 4 8 " n ” 18935222), 2% 4 9 D » » 1895 |22| 28 4 10 = » n 1895 122 | 28 4 11 7 » » 1895 122 | 28 4 12 n „ » 1895 |22| 28 4 13 5 » ) 1895 122 | 30 5 1 5 » » Name des Werkes No, Name des Originals Autor 1587 | Corbis ursannensis, de Loriol de Loriol | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1588| „ mirabilis, Buvignier » » » 1589 » Valfnensis, de Loriol » » n 1590 | Lucina Tarichensis, de Loriol 5 5 À 1591 ” » ” ” ”» 1592 | Diceras ? Kobyi, de Loriol à » x 1595 ” ” ” 1 ” 1594 ” » n » " 1595 » Cotieali, Bayle » » ” 1596 „ „ » 22 1 1507) 7 à 5 n » 1598 | Pachyrisma septiferum, Buvignier 5 5 5 1599 ” » ” » ” 1600 | Aucella solodurinus, Merian à = 5 1601 | Hinnites ursieinus, de Loriol . 5 2 1602| Pecten Zwingensis, de Loriol „ ” 5 1605) , Guyot, de Loriol » ” 2) 1604 » Neckeri, de Loriol »” » n 1605 | Spondylus Greppini, de Loriol 2) ” ” 1606 | Lima burensis, de Loriol n » » 1607 | Terebratula anatina, Merian 5 5 > 1608 ; nutans, Merian 5 » » 1609 | Pæcilomorphus eyeloides, d’Orb.sp. | Greppin | Bajocien sup. des en- 1610 | Liogeras sp. A virons de Bäle. 1611 | Sphæroceras polyschides, Waage. sp. n Abhandl. der. Schweiz 1612 = u = pal. Gesellschaft 1613 n ” ” ” ” 1614 | Tornatellea Cossmanni, Greppin a 3 5 1619 n ” ” ” n 1616 » ” 1 ” »” 1617 | Gerithium subscalariforme, d’Orb. n ” ” 1618 n ” ” ” ” 1619 ” ” » ” ” 1620 » Of. gemmatum, Morris and Lycett 2 a ; — 19 — Le} Jahr E Seite | Tafel Figur | - Fundort | Geol. Horizont 1893.22) 31 5 2 St-Ursanne Oberes Rauracien 18952221732 5 4 : à 5 18992 722.732 5 3 5 > je 1895 |22| 33 5 5 5 a 1 18952221733 5 6 Tariche à k 1895 |22| 34 5 6 St-Ursanne à is 1895 |22| 34 6 2 5 5 A 1895 |22| 34 5 7 5 ä E 1895 22) 35 7 1 5 5 \ 189522 35 7 2 à 1: 1895 |22| 35 7 3 a | ; 5 1895 |22| 37 8 2 | | 5 à 1895 |22| 37 8 3 5 ù 5 1895 |22| 38 9 5 5 5 5 189522239 9 1 = | ei 2 1895 |22) 40 10 1 Blauen Mittleres Rauracıen 1895 |22| 42 10 2 : 5 £ 1895 |22| 43 | 10 5: 5 | h ; 1895 122 | 45 10 3 Caquerelle Oberes Rauracien 1895 |22| 47 9 2 St-Ursanne a 5 1895 |22| 49 10 6 Efringen à R 1895 |22| 51 10 9 Zwingen | Mittleres Rauracien 1898 125 | 25 3 Füllinsdorf | Humphriesischicht. 1898 |25| 22 il Liestal , Sauzeischichten 1898 |25| 31 2 — Arisdorf | ; 1898 |25| 31 3 il à | 5 1898 |25| 31 3 2 ; à 1898 | 25| 36 4 2 Muttenz Humpbhriesischicht. 1898 |25| 36 4 5 $ A 1898 |25 | 56 4 4 à 3 1898 |25| 37 4 9 5 > 1898 |25| 37 4 Jul 3 à 1898 |25| 37 4 12 à 4 1898 |25| 37 5 11 Liestal = | — 124 — No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1621 | Cerithium flexuosum, Münster Greppin |Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1622 » » 5 » n 1623 n » ” » 1624 . n » » » 1625 | Pseudocerithium Bajocense, Greppin : = à 1626 » ” » ” ”» 1627 | Exelissa Weldonis, Hudleston 5 à 2 1628 ” ” ” ” ” 1629 | Ampullina basileensis, Greppin 3 5 RN 1630 | Amberleya ædilis, Münster 2 = à 1631 n » » n ” 1632 | Littorina prætor, Goldfuss sp. À 5 n 1633 » polytimeta, Hudleston = Fe = 1634 » Hudülestoni, Greppin = ” = 1635 | Ziziphinus Lorioli, Greppin x n ” 1636 ” œ » » D 1637 ” ” 5 ” ” » 1638 » Væcilia, Greppin 5 = 5 1639 | Dentalium sp » » 4 1640 | Thracia lata, Goldfuss sp. = : 2 1641 | Gresslya abducta, Phillips. sp, > » » 1642 » Concentrica, Agassiz „ » » 1643 | Pleuromya marginala, Agassiz 5 5 À 1644 D tenuistria, Agassiz » » » 1645 „ „ 5 » ” 1646 » elongata, (Mü.) Agassiz » » n 1647 | Pholadomya Leuthardti, Greppin » » » 1648 | Cypricardia rostrata, Sowerby sp. D ” ” 1649 | Quenstediia oblita, Phillips sp. - ” » 1650 “ > » » » 1651 | Cypricardia triangularis, Merian > » 2) 1652 » infata, Greppin BD) D) n 1653 | Gorbicella Schmidti, Greppin n » ” 1654 | Lucina despecta, Phillips » n D) 1655 | Trigonopsis similis, Sowerby 5 5 » 125 — rg Jahr 3 Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1898 |25| 39 4 6 Muttenz Humeralisschichten 1898 |25 | 39 4 13 5 5 1898 |25| 39 4 14 à 5 1898 |25| 39 4 15 x à 1898 |25 | 40 4 6 5 N 1898 |25| 40 4 8 5 4 1898 |25| 40 4 5 5 5 1898 |25| 40 4 10 n 5 1898 |25| 41 5 10 5 à 1898 |25| 44 5 2 5 5 1898 |25| 44 5 3 Arisdorf 2 1898 125| 46 D 4 Muttenz > 1898 |25| 47 5 8 5 a 1898 |25| 47 5 12 5 2 1898 |25 | 48 5 5 5 ; 1898 |25| 48 5 6 7 » 1898 |25| 48 5 7 » 2) 1898 |25| 50 5 9 » ” 1898 |25| 52 5 15 : n 1899 |26 | 53 7 al 5 5 1899 |26 | 56 6 3 5 : 1899 |26| 55 7 3 5) 5 1899 |26, 60 7 5 Liestal 5 1899 | 26 | 61 7 D) Muttenz a 1899 26 | 61 7 4 » 5 1899 |26 65 7 8 ” ” 1899 126 | 67 6 al Itingen Sauzeischichten 1899 |26 | 70 8 2 Muttenz Humphriesischicht. 1899 |26 | 72 7 6 Kt. Basel R 1899 |26| 72 7 7 Muttenz ÿ | 1899 126, 77 8 1 Baselland x 1899 |26 | 78 8 5 Muttenz 5 1839726) 79 8 4 = 4 1899 |26 79 8 3 A = 1899 |26| 80 8 6 5 126 — | No. | Name des Originals Autor Name des Werkes | ÿ RE = = ER 1656 | Trigonopsis similis, Sowerby Greppin | Abhandl, der Schweiz. pal. Gesellschaft 1657 | Astarte minima, Phillips sp. A N À 1658 5 1 ” » 1 1659 „ denressa, Goldfuss 5 R = 1660 » Quenstedi, Greppin 5 5 = 1661 » Meriani, Greppin 3 a = 1662 » Mühlbergi, Greppin 5 » > 1663 | Trigonia costata, Sowerby sp. 5 5 à 1664 ” ” ” ” D) 1665 „ denticulata, Agassiz 5 a : 1666 » » » » ) 1667 » » ” ” 7) 1668 „ tendicosta, Lycett 2 4 1669| , signata, Agassiz A ” s 1670 | n » n » ) 1671 ” ” D) » n 1672 „ Noutierensis, Juycett 5 E À 1673 ” ” 77 » ” 1674 Leda laeryma, Sowerby sp. is > à 1675 | Hueula variabilis, Sowerby à 3 x 1676 | Pinna Buchii, Koch & Dunker & 5; : 1677 ” D) ” ) ” 1678 Macrodon elongatum, Sowerby sp. = À 5 1679 | Cucullæa cf. coneinna, Phillips 5 , a 1680, subdecussata, Münst. sp. 5 n 5 1681 |, Modiola yigantea, Quenstedt 3 = à 1682), Sowerbyana, d’Orbieny 2 2 y 1683 | Pinna isognomoides, Stahl n » ) 1684 | Pleroperna hajociensis, Greppin 5 n ” 1685 | Inoceramus secundus, Merian 5 = = 1686 | Posidomya Mülleri, Greppin in & à 1687 | Oxytoma Münsteri, Bronn. 5 = 5 1688 » Hersilla, d’Orbigny & > A 1689 ” ” 1 2 ” 1690 | Chlamys ambiguus, Münster sp. 5 5 ix 127 rS Jahr E Neite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1899 | 26) 80 8 7 Muttenz | Humphriesischichten 1899 |26| 82 8 10 e s 1899 |26| 82 8 12 5 : 1899 |26| 83 8 11 R Ri 1899 |26| 86 8 8 5 | 5 1899 |26| 87 8 9) a | 5 1899 |26| 88 8 15 5 | a 1899 |26| 89 | 13 1 Baselland | 3 1899225 892,13 2 5 5 18998 7265 22907210 4 Tenniken s 1899 |26| 90 10 5 Muttenz a 118998 26.9027 11 1 Gelterkinden : 18932 26. 922210 3 Kilchberg 5 1899 |26| 94 9 11 Muttenz à 1899 | 26] 94 9 12 a 5 1899 |26| 94 | 10 1 Baselland | R 1899 2612.93 0.15 3 5 | Sowerbyschichten 18395 | 26 | 208) UE) 4 Schauenbure | Murchisonæschicht. 189326 97 9 1 Muttenz Humphriesischicht. 1899 |26| 98 9) 2 5 5 1899026, 2.992 12:15 5 n - 1899226. 990° 13 6 D = 1899 |26 | 100 9 4 n = 1899 |26 | 101 9 3 5 5 1899 | 26 | 103 9) 6 ie ARE 1899 |26| 105 | 11 4 Arisdorf Tr 183926 | 106 | 9 9 Gelterkinden 3 1899212621, 107 ES 7 Böckten 5 1899 126 | 108 9 7 Muttenz 5 18995 26.1.1097 15 1 Sommerau Murchisonæschicht. 16998 261101 13 8 Thürnen Sauzeischichten 1899226. 2113,12 4 Muttenz Humphriesischichten 1899 |26| 114 | 14 5 Liestal Sauzeischichten 1899 | 26 | 114 | 19 20 5 5 1899 |26| 114 | 14 4 Humphriesischicht. ” — 128 — ELLE SS RTS No. Name des Originals Autor Name des Werkes 1691 | Chlamys Dewalquei, Oppel Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1692 » Lotharingieus, Branco » ” ” 1693 » Petitclerci, Greppin » ” ” 1694 » Meriani, Greppin » » » 1695 | Pecten harbalus, Sowerby " ” » 1696 | Camptonectes lens, Sowerby sp. - n ” 1697 a einetus, Sow. sp. » » » 1698 » » » n » 1699 | Entolium disciformis, Schübler sp. D ” n 1700 » Spathulatus, Roemer sp. » » » 1701 » Gingense, Quenstedt ” ” » 1702 | Amusium pumilus, Lamarck sp. » | n » 1703 > =: n - 5 1704) Plagiostoma semicireulare, Goldf. n | » » 1705 Choffati, Greppin 5 | » n 1706 Si Annonii, Merian » » " 1707 a Schimperi, Branco n | ” ” 1708 À propingua, Merian à | » 1709 x alücosta, Chapuis et | Dewalque | » » 1710 x Mülleri, Greppin » ” n lat : i 5 5 2 1712 a Matheyi, Greppin 5 ” ” 1715 | Radula duplicata, Sowerby » ” ” 1714 | Limea duplicata, Münster sp. ” | » ) 1715 | Semipecten tuberculatus, Goldf. sp. " » ” 1716 | Alectryonia Asellus, Merian ” ” ” 1717 : 3 3 9 » 1718 » : » » » 1719 »„ Knorri, Voltz sp. 5 » ” 1720 » Cfr. rastellaris, (Mü.) Goldfuss sp. ; » » 1721 | Ostrea obseura, Sowerby » ” ” 1722 „ talecola, Zieten n ” ” 1723 | Gryphæa sublobata, Deshayes n ” ” 129 ro Jahr E Seite Tafel Figur Fundort Geol, Horizont 1899226116. 12 8 Arisdorf Humphriesischicht. 1839 1 26| 117 12 2 Liestal 5 1899 | 26 | 118 2 3 $ 5 1899 |26| 119 2 7 Arisdorf ” 1899 |26| 120 2 d Kilchzimmer 3 189926) 121 | 13 9 Füllinsdorf R 1899 |26 | 122 | 14 15 Schmutzberg Sowerbyschichten » 189906 122° 19 18 Itingen 5 1899 1126 | 124 | 15 5) Pratteln Murchisonæschicht. 1899 | 26) 125 | 15 4 A f 1899 | 26 | 126 2 1 Arlesheim À 1899 126 | 124 | 14 6 | Wintersingen ; 1899 |26| 124 | 14 7 £ : 1900-27\ 197 | 15 6 Liestal Humphriesischicht. 1900 | 27 | 128 | 15 d 5 Blagdenischichten 19007 52172129 2 o1at: 5 Arisdorf Humphriesischicht. 1900 2013010 16 2 i . 1900 127 132 | 11 2 | Münchenstein 2 1900 | 27 | 134 | 16 4 Itingen Sowerbyschicht. 1900, Dr 35, 12 6 Thürnen 5 1900 |27 135 | 16 3 à : 1900 PAG MG 6 Baselland Humphriesischicht. 1900 |27 | 137 | 13 10 Itingen 5 1900 |27| 138 | 15 8 Muttenz ÿ 1900 |27 | 143 | 16 il Bubendorf à 1900 27 | 147 | 17 1 5 x 1900 [27 | 147 | 17 2 ; : 1900 |27| 147 | 17 5 L 3 1900 | 27 | 148 | 17 4 Muttenz 3 1900 27 149 | 16 8 Liestal : 1900127) 152 |. 17 3 Muttenz É 190027, 153 | 27 6 5 > 1900 |27) 149 | 16 7 Itingen Sowerbyschichten 9 LD ru ce No. Name des Originals | Autor Name des Werkes 1724 | Terebratula decipiens, Deslongch.| Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft ” 7 5 perovalis, Sowerby " ” » 127 „ „ » ” ” 7 | 7 30 » „ „ | ” D) 5 151 ” ” ” ” ” 3 732 a omalogastyr, Zieten 5 | » » 3 ” 34 2 Württembergica, Oppel 5 » » Phillipsii, Morris 24 » » globata var. Birälipensis, A EH HE À EE Eh RH I I NI I O9 ww ww [0 0] ES oo Walker 5 a A Heimia Mayeri, Choffat sp. 5 | : js 1739 | Zeilleria Gadomensis, Deslongch. | 5 Mi e 1740 „ Subbucculenta, Chapuis et Dewalque = | à . 1741 ” ” ë ” ” ” 1742 » Waltoni, Davidson 5 2 5 1743 | Aulacothyris carinata, Lamarck sp. A | N à 1744 | Rhynchonella quadriplica, Zieten e 5 $ 1745 ” ” » ” ” 1746 = Pallas, Chapuis et Dewalque à 5 5 1747 , Ssubtetraedra, Davidson RE » » 1748 , Obsoleta, Sowerby s à 1749 , Subdecorata, Davidson è | n à 1750 » ” ” ” ” 1751 . acuticosta, Schloth. sp. 5 5 e 1752 „ ” ” ” ” 1753 ” ” e ’ ” ” 1754 | Acanthothyris spinosa, Schloth. sp. n ñ 5 1755 » ” | ” ” ” 151. —_ 7 rS Jahr E Seite | Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1900 |27 159 | 19 1 Muttenz Humpbhriesischicht. 1900 27-159: | 19 1 x À 1900127 155 | 18 1 Baselland 23 1900 |27 | 155 | 18 2 Muttenz n 1900 |27 | 155 | 18 3 5 > 1900 |27 | 155 | 18 6 x N 1900 |27| 155 | 18 7 & " 1900 | 27 | 155 | 18 10 > » 1900 |27 | 157 | 18 14 = 5 1900 |27| 157 | 18 15 à 5 1900 | 27 | 158 17 9 Baselland 5 190081527. |7.160 | 17 7 Galms b. Liestal " 1900| 27) 160 | 17 8 Bubendorf > 190022722161 |) 17 10 Liestal Sauzeischichten 1900 |27 | 164 | 18 9 Füllinsdorf Humphriesischicht. 1900727 165: | 18 4 Baselland À 1900 | 27 | 166 Wi 11 Muttenz à 1900 27 | 166 | 18 5 » 9 1900 | 27 | 168 18 13 5 Sauzeischichten 1900 | 27 | 169 18 12 5 Humphriesischicht. 190027 1:20 | 19 6 » 5 1900 127 170 | 19 En 5 5 1900 |27 | 172 | 19 4 Baselland 5 19007277173 | 19 16 Liestal Sowerbyschichten 1900 |27 | 174 | 19 5 Muttenz Humphriesischicht. 1900 |27| 176 | 19 10 Kuttingen Sauzeischichten 1900 |27 | 176 | 19 9 5 a 1900 | 27 | 177 | 19 ll Muttenz Humphriesischicht. 190027 147 | 19 12 % 5 19300127. 1772| 19 118) à B 1900 |27| 178 | 19 3 : à 1900-1277178 1007 8 No, Name des Originals Autor Name des Werkes 1756 | Acanthothyris Crossi, Walker Greppin | Abhandl. der Schweiz. pal. Gesellschaft 1757 7 » ” ” 7 1758 | Gamptoneetes aratus, Waagen sp. 3 » » 1759 ” ” Lu] » 21 1760 | Harpoceras Hersilia, d'Orbieny sp | de Loriol Oxfordien inf. du 1761 | Oppelia calcarata, Coquand „ Jura bernois 1762 | Nucula Cottaldi, de Loriol à Abhandl. der Schweiz. 1763 » Oppeli, Etallon = | pal. Gesellschaft 1764! , longiuscula, Merian 5 | : R 1765 | Leda phaseolus, Merian 3 ; : 1766| , hordeum, Merian 5 à N 1767 | Dacryomya acuta, Merian sp. & a a 1768 | Phylloceras lajouxense, de Loriol | : ; ù ro Jahr 3 Seite Tafel Figur Fundort Geol. Horizont 1900 |27| 189 | 19 14 Muttenz Humphriesischicht, 1900127 180.| 19 15 a a 1930027 | — 19 7 Itingen Sowerbyschichten 19007 27 19 19 5 5 1898 |25| 11 al 7 Châtillon Renegerithone 1898 |25| 61 ) 2 Liesberg R 1899 \26 | 155 | 10 14 Roche x 18991126 | 157 | 10 32 Baselland 5 1899 |26 | 159 | 10 23 & RN 1899 |26 | 161 | 10 36 x $ 1899 \a6\ 162 | 10 | 27 5 x 1899 |26| 164 | 10 30 5 & 1900,27, \£1 3 al Bellefontaine Uebersicht der Schichten der Juraformation im Schweizerischen Jura. { Purbeckien | Portlandien Kimméridien £ = Séquanien l Argovien- Rauracien | Dogger (Ledonien) Aalenien Toarcien Lias ; Charmouthien || | [4 F | Sinémurien | Westlicher Jura Nordöstlicher Jura Vergleich zum Schwäbischen Jura! | | Oberes Rauracien | |! Mittleres | Virgulaschichten ' Pterocerasschichten Dolithe astartienne | Humeralisschichten Naticaschichten | Corallien LE] Unteres -Glypticien 33 | | el à chailles | Oxfordien | | Callovien | | Bathonien | Bajocien Renggerithone | Lamberti-Athletaschichten Dalle nacrée | Hacrocephalusschichten Variansschichten (Calc. roux sableux) Discoideenschichten (Ferrugineussch.) J Oberer Hauptrogenstein Luciensismergel (Maxillataschichten) Acuminataschichten | | Unterer Hauptrogenstein (Oolithe subcompacte) Blagdenischichten Calcaires à Polypiers Sauzeischichten Sowerby-Goncavusschichten F Murchisonæschichten | UOpalinusschiciten | f Jurensismergel A Leptolepisschichten | f Margaritatusschichten UNumismalisschichten [ Turnerithone R Arietenkalk | Pseudocidaris Thurmannischiehten Badenerschichte \ J | posa Plattenkalke Wettingerschichten Wangenerschichten (St. Verenaschichten) Crenularisschichten Geisshergschichten Effingerschichten Birmensdorferschichten Cordatusschichten Ornatenthone Dalle-nacrée Macrocephalusschichten Variansschichten Spathkalke Oberer Hauptrogenstein | Homomyenmergel Parkinsonischichten Blagdenischichten Humphriesischichien Sauzeischichien Sowerby-Concavusschichten Murchisonæschichten Opalinussehichten Jurensismergel Posidonomyenschieier Margaritatusschichten Numismalisschichten Turnerithone Arietenkalk weisser zeta epsilon delta gamma beta alpha Lo) brauner zeta nn alpha Lias epsilon-zeta delta 1 ” gamma beta alpha Untersuchungen an Induktorien an Hand der Funkenentladungen bis zu 100 cm. Funkenlänge in Luft von Atmosphärendruck. II. Mitteilung von Fr. Klingelfuss. In der Gesellschaft vorgetragen am 4. Dezember 1901. In meiner ersten Mitteilung „Untersuchungen an Induktorien an Hand der Bestimmungsstücke derselben“) habe ich gezeigt wie: 1) 3) die erreichbare Funkenlänge (f2) abhängt von der Windungszahl ne der sekundären Spule; dass die Anzahl Windungen bei zweckmässig ge- wickelten Spulen viel kleiner sein kann, als bis dahin allgemein angenommen war, wodurch die Isolation im verfügbaren Raum besser, der innere Widerstand, die Kapazität und die Selbstinduktion in der sekundären Spule kleiner und infolgedessen die Schwingungszahl erheblich grösser werden. sich die Spannung 4/2 bei Funkenentladungen ermitteln lässt aus der Spannung /ı, des am primären Kondensator gemessenen Extrastromes der primären Spule und dem Windungsverhältnis ne :nı der primären und sekundären Spule; die Spannung Z+ eines Funkens von ein und derselben Länge mit zunehmender Intensität (Elektrizitätsmenge) in der Entladung wächst; 1) Fr. Klingelfuss, Verhandlungen der Naturforschenden Ge- sellschaft in Basel Xill 2 p. 228—270. 1901. Ann. der Phys. 5 p. 837—871. 1901. — 136 — 4) die Spannung Z2 auf gleicher Höhe bleibt, so lange der Magnetisierungsstrom Jı auf gleiche Höhe gebracht wird, wenn auch die Funkenlänge innerhalb weiter Grenzen verändert wird; 5) sich die Schwingungsdauer T bei einer Funken- entladung proportional der Quadratwurzel aus der Kapazität K des primären Kondensators ändert, wie sich die Spannung 4/2 umgekehrt proportional der Kapazität K ändert, und wie die Spannung 4/2 konstant erhalten werden kann, wenn Jı/p. K konstant ist, wobei p = 2/T ist. Ich habe dann im Anschluss daran noch einige flüchtige Angaben gemacht über Apparate, die auf Grund der aus jener Arbeit hervorgegangenen Beobachtungs- ergebnisse ausgeführt worden waren. Heute bin ich in der Lage, über einige Entladungs- - erscheinungen berichten zu können, die ich seither an einer grösseren Anzahl durch meine Hände gegangener Induktorien zu beobachten Gelegenheit hatte, und die mir geeignet erscheinen zur weiteren Entwicklung der ‚Theorie über das Induktorium beizutragen. VI. Entladungen und deren Beobachtung. Für die Beobachtung der Funkenentladungen kann die Photographie nützliche Dienste leisten, wenn unter richtiger Beschränkung deren Hilfe zugezogen wird. Ist aber schon die photographische Aufnahme eines durch einmalige Unterbrechung des Magnetisierungsstromes induzierten ,Einzelfunkens“ auf einer ruhenden Platte nicht geeignet für die Beurteilung einer solchen Ent- ladung, um wie viel weniger ist das der Fall bei Zeit- . aufnahmen von Dauerentladungen, bei denen die einzelnen Funkenbilder sich überlagern. Letztere Art Bilder geben — 137 — nicht einmal den Eindruck wieder, den die Entladungen auf das Auge hervorbringen, sondern erscheinen stets stark übertrieben. Als Beispiel diene hier das Bild der nebenstehenden Figur, einer Entladung von 30 cm Länge, Entladung von 30 cm. Länge, bei der in Wirklichkeit ein etwa fingerdickes Band innerhalb kurzer Zeit aufsteigt. bei der in Wirklichkeit ein etwa fingerdickes Funken- band innerhalb kurzer Zeit durch die erhitzte Luft in die Höhe steigt. Das Auge sieht nur jenes Funkenband, während die Expositionsdauer einer Sekunde genügt hat, auf der photographischen Platte das Bild einer Flamme zu zeichnen. Bei der Neuheit derartiger Entladungen an Induktorien, die man bisher an diesen Apparaten zu sehen nicht gewohnt war, ist es immerhin angezeigt, sie auf ihren wahren Wert zurück zu führen. Solange wir nicht die Leistungen eines Induktoriums durch exakte Messungen beurteilen können, wie das bei andern, ver- wandten Maschinen der Fall ist, was zum Teil daran liest, dass wir die Vorgänge im Induktorium und in der Funkenstrecke vor und während einer Entladung noch zu wenig genau kennen, solange bleiben wir auf eine rohe Schätzung dieser Leistungen angewiesen. Zu dieser Schätzung dienen uns, als zunächstliegend, die Entladungen in der Funkenstrecke. Funkenentladungen sind auf photographischem Wege schon vielfach untersucht worden, und man kann die hierbei angewandten Methoden als bekannt voraus setzen. Im Vorliegenden handelte es sich besonders darum, Einzelfunken von Induktorien bis zu sehr grosser Länge (100 cm) oder bis zu sehr grosser Dicke (Intensität) zu beobachten. Dabei sollte vor allem auch die Beziehung der Aureole zur blauen Funken- entladung untersucht werden, Zu dieser Untersuchung eignete sich die Methode zur Aufzeichnung langsamer elektrischer Schwingungen, wie sie von Hrn. W. König!) oder in anderer Art von Hrn. P. Grützner?) angegeben ist, aus naheliegenden Gründen nicht. Überdies war mir darum zu thun, die Funkenentladung in einer Luftstrecke beobachten zu können, in der die Entladung durch keine fremden Einflüsse irgend welcher Art geändert werden konnte. Zu diesen Einflüssen reihe ich auch die Änderung des Widerstandes in der Funkenstrecke, hervorgerufen 1) Walter König, Wied. Ann. 67 p. 535. 1899. 2) "BP. Grützner, Ann..d. Phys 1 pP. 087.1900: nage durch die Entladung selbst, weshalb ich zwischen zwei zu beobachtenden Entladungen (,Einzelfunken“) soviel Zeit verstreichen liess, dass man annehmen konnte, der frühere Zustand der Luft sei wieder hergestellt. Einen der interessantesten Fälle, bei denen sich der Einfluss vorhergegangener Entladung auf dieWiderstands- änderung in der Funkenstrecke bemerkbar gemacht hat, trifft man in den Arbeiten Oberbecks') an. Bekanntlich nimmt das Entladungspotential mit abnehmender Schärfe des positiven Entladungspoles zu, insbesondere dann, wenn die positive Spitze durch eine Kugel oder flache Scheibe (Platte) ersetzt wird. Das findet sich auch in den Oberbeck’schen Zahlen bestätigt, bis auf eine auf- fallende Abweichung für kurze Funkenlängen. Man findet daselbst (Tabelle 24) das Entladungspotential zwischen einer positiven Spitze und negativen Platte bei 0,5 cm angegeben zu 4,7.10° Volt; für die gleiche Funkenlänge zwischen einer negativen Spitze und positiven Platte (Tabelle 25) dagegen nur zu 3,2. 10° Volt, während schon von einer Funkenlänge von 1 cm an aufwärts die Spannung für die gleiche Funkenlänge erheblich höher ist, sobald die positive Spitze und negative Platte an den Polen des Induktoriums vertauscht werden. Die auffallende Ab- weichung erklärt sich dadurch, dass der durch die Schliessuug des Magnetisierungsstromes induzierte Funke trotz seiner erheblich niedrigeren Spannung, bei so kurzen Strecken dann zur Entladung kommen kann, wenn am negativen Pole sich eine Spitze befindet. Diese Spitze erleichtert die Entladung des (entgegengesetzt gerichteten) „Schliessungsfunkens“, während derselbe bei normaler Stellung von Spitze und Platte nicht zur Entladung ge- kommen wäre. Folgen sich nun Schliessung und Öffnung 1) A. Oberbeck, Wied. Ann, 67 p. 397. 1899. 10 des Magnetisierungsstromes schnell nach einander, so entlädt sich der „Öffnungsfunke“ im Luftkanal, den der „Schliessungsfunke“ hinterlassen hat und die Entladung des „Öffnungsfunkens“ kann bei niedrigerm Potential stattfinden, weil der Widerstand im Kanal kleiner ist, als in der ihn umgebenden Luft. Um den Funken zu einer beliebigen, mir passend scheinenden Zeit springen lassen, und dabei auf einer bewegten Platte photographieren zu können, habe ich folgende Einrichtung getroffen. Auf das Ende der Achse eines kleinen Elektro- motors (Fig. 16) (wozu sich die bekannten kleinen Fächermotoren sehr gut eignen, nachdem man den Wind- flügel entfernt hat) ist eine kreisrunde Holzscheibe be- festigt, die zur Aufnahme einer lichtempfindlichen Platte eingerichtet ist, ähnlich wie bei der üblichen Kassette, jedoch ohne Verschluss. Die Holzscheibe muss gut aus- balanciert sein, um Erschütterungen beim Lauf des Motors zu vermeiden. Das photographische Objektiv wird auf einem Tische befestigt, während sich der vorerwähnte Motor mit der Platte behufs Einstellung auf dem Tische verschieben lässt. Für die Einstellung wird an Stelle — D CE ES GRR ne mn TT enr pen — 141 — der lichtempfindlichen Platte ein weisser Karton ein- gelegt. Bei kurzen Entladungen lässt sich auch die Funkenstrecke auf dem Tische unterbringen, während für lange Funken Tisch und Induktorium, letzteres mit direkt aufmontierter Funkenstrecke in passender Ent- fernung aufgestellt werden. Die Grösse der Holzscheibe ist so bemessen, dass sowohl Platten vom Format 13 x 18 cm, als auch solche von 9 x 12 cm darin befestigt werden können. Man kann nun die Einstellung entweder so treffen, dass die beiden Enden der Entladung sich auf der gleichen Seite vom Plattenmittelpunkt befinden, wie in Fig. 23, Seite 151 oder aber, dass die Endpunkte auf entgegengesetzten Seiten davon liegen, wie in Fig. 19 Seite 145 und ausserdem im letzteren Falle so, dass die kräftige Lichtwirkung der Entladungspole auf der Platte Kreise von verschiedenen Durchmessern beschreibt, wie in Fig. 24—26, Seite 152. Da wir diesen Lichtwirkungen an den Entladungspolen unsere besondere Aufmerksamkeit zu- wenden werden, ist auf die Trennung dieser Kreise bei den betreftenden Aufnahmen stets besonders Bedacht genommen worden. Mit der vorbeschriebenen Einrichtung lässt sich nun eine günstigste Geschwindigkeit der bewegten Platte leicht einstellen, diese sich während der Entladung konstant erhalten, und die photographische Platte bleibt dabei stets im Felde des photographischen Objektivs. Die auf diese Art erhaltenen Bilder sind nun allerdings so, dass die Linien sich im Drehungsmittelpunkt der Platte schneiden, was aber die Ablesung, wie wir sehen werden, nicht wesentlich stört. Bevor ich zur Besprechung dieser Photogramme übergehe, gebe ich in nachstehender Tabelle IX die Magnetisierungsstromstärken Jı an, die ich bei ver- schiedenen Funkenlängen (fs) beobachtet habe, um ent- weder A) noch Büschelentladungen, B) den Beginn der blauen Funkenentladung, C) intensiv blaue Funken- entladung, D) den Beginn der sichtbaren Aureole neben der blauen Entladung und schliesslich E) Entladung mit sehr dicker Aureole zu bekommen. Diese Beobachtungen wurden gemacht an Einzel-Entladungen in Luft von Atmosphärendruck zwischen positiver Spitze und nega- tiver Platte bei einem Induktorium für 100 cm Funken- länge, dessen primäre Spule 800, und dessen sekundäre Spule 90000 Windungen einer auf das sorgfältigste her- gestellten Spiral-Staffelwicklung besitzt. Der der primären Unterbrecherstelle parallel geschaltete Kondensator hatte eine unveränderte Kapazität von 0,18 Mikrof. während der ganzen Beobachtungsreihe. Um den Einfluss einer schnellen Funkenfolge auf die Änderung des Widerstandes in der Funkenstrecke zu verhindern, wurde die Ablesung vorgenommen, derart, dass zwischen zwei sich folgenden Entladungen mindestens 10 Sekunden verstrichen waren. Tabelle IX. (2) 10- 20 .30 40, 50 60. 70° 80 90. Mie A)- 09, 1,70. 9,0533. 41 48 058 70, sono B) 0,9518 25 35.49 49. 60 75 901 oO) 16 29 40° 45 63 75, 89° 11,95 1 D) 25. 34 50-55 070 90 95 130 170 200m E)) 9,5-12,0515,0 20.0 2700.00 0 0 en ” ” Die Ergebnisse aus der Tabelle IX sind in Fig. 17 für die obere Grenze der Büschelentladung (Kurve A), die intensiv blaue Funkenentladung (Kurve C) und die Entladung mit sehr dicker Aureole (Kurve E) graphisch dargestellt, als Abscissen die Funkenlänge (fs), als Or- dinaten die Magnetisierungsstromstärken Jı (Eine Kurve für den Beginn der blauen Funkenentladung würde sich — 143 — mit der Kurve A für die obere Grenze der Büschel- entladung nahezu decken.) Aus den in Tabelle IX zusammengestellten Be- obachtungsergebnissen ist ersichtlich, dass sich die In- tensität in der blauen Entladung nicht über eine be- stimmte Grenze hinaus steigern lässt. Diese Grenze liegt nur um weniges höher als die Kurve C, Fig. 17, 28 Mes POSE Lane 24 ABER ER T 7 22 — + —t zT = 18 7 x Le — fl | + A = + Ba nan a + a 2 an = A el I | (| Fig. 17. bei der nach weiterer Erhöhung des Magnetisierungs- stromes Jı unter allen Umständen die Aureole beginnt. Je grösser die Funkenlänge ist, um so grösser wird die Elektrizitätsmenge, die in der blauen Entladung über- gehen kann, d. h. um so dieker wird der blaue Funke, ehe die dem Auge direkt oder auf der bewegten photo- graphischen Platte sichtbare Aureole beginnt. Ferner zeigt die Zusammenstellung in Tabelle IX, dass der Elektrizitätsfluss (Intensität) in der Aureole erheblich grösser werden kann, als im blauen Funken. So erhalten wir z. B. bei 50 em Funkenlänge das — 14 — Maximum der Intensität in der blauen Entladung mit 6,3 Amp., bei 7 Amp. ist schon die Aureole sichtbar, und mit 27 Amp. wurde die Aureole fingerdick. Würde man einen Kondensator von grösserer Kapazität ein- schalten, so könnte man den Magnetisierungsstrom ohne Bedenken noch bis 40 oder 50 Amp. erhöhen, und er- hielte dann eine noch dickere Aureole. Unter Vernachlässigung des Wirkungsgrades, der übrigens bei guten Induktorien mit rationellen Unter- brechern ähnlich demjenigen guter Transformatoren sein muss, verhalten sich die Stromstärken in der primären und sekundären Spule umgekehrt wie die Windungs- zahlen. Hiernach ist in obigem Falle in der Ent- ladung mit dicker Aureole eine etwa vier mal grössere Elektrizitätsmenge zum Ausgleich gekommen, als im blauen Funken. Ähnlich verhält es sich bei den übrigen Funkenlängen unterhalb 50 cm. VII. Photogramme von blauen Funken-Entladungen. Wenn man blaue Funken-Entladungen auf eine rotierende lichtempfindliche Platte photographiert, so beobachtet man, dass ein „Einzelfunke“ aus einer bis zu mehreren Teilentladungen besteht. Je grösser die Elektrizitätsmenge ist, d. h. je dicker der blaue Funke sich ansieht, um so grösser ist die Zahl der von den Teilentladungen herrührenden Linien auf der photo- graphischen Platte. Das Maximum der Anzahl Linien irgend einer Funkenlänge erhalten wir in der intensiv blauen Entladung. So nannten wir die, entsprechend unserer Kurve C, Fig. 17 (Seite 143) mit dem höchst- möglichen Magnetisierungsstrom erhaltenen blauen Ent- ladungen, ohne dass die Aureole dabei bemerkbar wird. Die Fig. 18 zeigt uns das Bild des etwa zwôlffach verkleinerten intensiv blauen Funkens von 100 em Länge, mt — 19 — der mit einem Magnetisierungsstrom von 20 Amp. er- halten wurde. Die photographische Platte wurde bei dieser Aufnahme nicht bewegt. Photographieren wir einen ähnlichen Funken gleicher Länge auf eine Platte, Fig. 18. Blauer ,Einzelfunke“ von 100 cm Länge auf eine ruhende Platte photographiert. die mit 17 Umdrehungen in der Sekunde rotiert, so zeigt er das Aussehen der Fig. 19, bei der die einfache Funkenbahn, wie sie das Auge sieht, in fünf deutliche Linien aufgelöst ist. Die Anzahl der deutlich erkenn- baren Linien ist unter sonst gleichen Verhältnissen nicht immer gleich; es mag das zum Teil von der mehr oder weniger guten Unterbrechung des Magnetisierungsstromes abhängen. Ausser diesen deutlichen Linien sind im Original-Photogramm noch weitere feine Nebenlinien vor- Fig. 19. Blauer „Einzelfunke“ von 100 cm Länge auf eine bewegte Platte photographiert. handen, neben der ersten deutlichen Linie deren drei, und neben der zweiten deutlichen Linie noch deren eine. Bei den übrigen Linien sind diese Nebenlinien schon so nahe an die Hauptlinie herangetreten, dass sie nicht 10 — 146 — mehr durch einen erkennbaren Zwischenraum davon getrennt sind. Die Lichtwirkung der Nebenlinien auf die photographische Platte ist ganz bedeutend schwächer als die der Hauptlinien, so dass die Nebenlinien nur mit bewaffnetem Auge kenntlich sind. Die ausserordentlich kurze Zeit, in der die erste Nebenlinie auf die erste Hauptlinie folst, die einer Schwingungsdauer von der Ordnung 10° Sekunden entspricht, ferner die sehr geringe Intensität in diesen Nebenentladungen und schliesslich der Umstand, dass die Schwingungsdauer von Linie zu Linie grösser wird, lassen vermuten, dass sie Entladungen sind, entsprechend denjenigen Herz’scher Primärleiter, die die etwa 60 cm hohen Metallstangen der Funkenständer hier bilden. Die Selbstinduktion in der sek. Spule bei der hohen Schwingungszahl der Neben- entladungen staut gleichsam den Eintritt der letzteren in die Windungen der Spule, sodass sich der, einer Haupt- entladung folgende Vorgang zunächst nur in den Funken- ständern und in der Funkenstrecke abspielt, wie das übrigens auch beim Herz’schen Primärleiter der Fall sein muss, Verhält sich der Vorgang so, dann können die Nebenentladungen oscillatorisch sein und die Haupt- entladungen mit ihren Nebenentladungen, wie sie das Original der Fig. 19 zeigt, geben uns in dem Fall das Entladungsdiagramm Fig. 20, als Abscissen die Zeit, als Ordinaten die Potentialdifferenz. Wir dürfen aber nicht ausser Acht lassen, dass die oscillatorischen Neben- entladungen eine sekundäre Erscheinung sind, und nur dann zustande kommen, wenn die Bedingungen hierfür besonders günstig liegen. Bei den Photogrammen von Entladungen mit Aureole habe ich diese von Neben- entladungen herrührenden Linien nie gefunden. Die von der Sekundärspule induzierten Entladungen sind unzweifelhaft sämtliche gleicher Richtung. In den Photogrammen erkennt man das an der verschieden starken Lichtwirkung am positiven und am negativen Pol. Die Punkte der stärkeren Lichtwirkung befinden sich alle am gleichen Ende der Teilentladungen, Diese Punkte sind in der Bewegungsrichtung der Platte kaum merkbar in die Länge gezogen, ein Zeichen wie schnell in Bezug auf die Dauer einer Schwingung, d. i. von O EI Fig. 20. einer Linie zur nächsten das Potential angestiegen und wieder abgefallen ist. Wir werden später sehen, dass die von der Aureole herrührenden Lichtwirkungen der Pole nicht mehr Punkte, sondern Striche von ziemlicher Ausdehnung sind. Ich gebe noch die Fig. 21 wieder, die ebenfalls von einer 100 cm langen blauen Entladung herrührt, wobei das Bild jedoch nur auf 30 cm Länge vom positiven Pole reicht, während die Fig. 19 die Ent- ladung von Pol zu Pol zeigt. Die Anzahl Linien in die sich eine, durch einmalige Unterbrechung des Magnetisierungsstromes hervorgerufene blaue Entladung auflöst, ist grösser (bis 7 Linien in — 148 — Fig, 21) bei den dem Auge dicker scheinenden Ent- ladungen, kleiner bei dünnen, sodass oft nur zwei Linien erhalten wurden. Überhaupt habe ich bei 20 cm Funken- länge nie mehr als zwei, bei 40 cm noch drei und bei 80 em bis zu fünf Linien erhalten. Diese Erscheinung stimmt mit den in Tabelle IX zusammen gestellten Be- obachtungen überein, wonach mit zunehmender Funken- länge die Intensität in der blauen Entladung grösser wird, bevor die Aureole beginnt. Blauer „Einzelfunke“ von 100 cm Länge auf eine bewegte Platte photographiert. — Das Bild reicht nur auf 30 cm vom positiven Entladungspol. Die Thatsache, dass selbst bei den Entladungen von 100 em Länge die sämtlichen Linien einer Entladung von Pol zu Pol sichtbar sind (Fig. 19), widerspricht der Anschauung, dass der Funken nicht auf einmal in seiner ganzen Länge von Pol zu Pol zustande komme. Bei Büschelentladungen durchschlägt der entstehende Funke die Bahn nicht sogleich, sondern die sich folgenden Ent- ladungen werden von Fall zu Fall entsprechend der vorrückenden Jonisierung der Luft und der damit offenbar zusammenhängenden Widerstandsverminderung länger, bis schliesslich der Funken die ganze Bahn von Pol zu Pol durchschlägt. Das geschieht aber nicht, weil die elektro- motorische Kraft der Entladung nach und nach grösser — 149 — wurde, sondern weil die für die Jonisierung des Luft- kanals aufgewendete Energie einerseits, und der Wider- stand in der Funkenstrecke andererseits kleiner geworden sind, wodurch die Entladung auf eine grössere Entfernung begünstigt wird. Man darf deshalb aus diesem Vorgange die Entstehung der Funkenentladung nicht ohne weiteres herleiten.!) Im Gegenteil zeigen die Figuren 19 und 21, dass das Entladungspotential so ausserordentlich schnell zu seinem höchsten Werte ansteigt, dass Vorentladungen gar nicht zustande kommen können; nur muss der End- wert des Potentials und die in Fluss gebrachte Intensität so gross sein, dass ersteres den Anfangswiderstand der eingeschalteten Luftstrecke zu überwinden vermag und letztere für die Jonisierung des Luftkanals in seiner ganzen Länge hinreicht. Ist für eine gegebene Luftstrecke das Entladungspotential zu niedrig, oder die Intensität der Entladung zu klein, so haben wir eben Büschel- entladung. VII. Photogramme von Funken-Entladungen mit Aureole. Überschreiten wir die bei einer bestimmten Funken- länge für die intensiv blaue Entladung erforderliche Magnetisierungsstromstärke Jı, so erhalten wir eine Funkenentladung mit Aureole. Mit zunehmender Aureole seht die Intensität in der blauen Entladung zurück. Für den Nachweis, dass die Aureole neben der blauen Entladung vorhanden ist, gibt die photographische Platte weit zuverlässigeren Aufschluss als unser Auge. Fig. 22 zeigt uns das Photogramm einer Entladung von 20 cm Länge, bei der die Aureole eben begonnen hat, so dass sie das Auge wegen der grellen Lichtwirkung im blauen 1) Vergl. B. Walter, Wied. Ann. 66 p. 636 1898; 68 p. 776 1899. Funken noch nicht sicher zu erkennen vermochte. Wir. sehen aber in der Figur 22 neben den beiden, von der blauen Entladung herrührenden Linien am negativen, Ende noch eine Anzahl Striche mit abnehmender Stärke in dem durch die bewegte Platte beschriebenen Bogen verlaufend. Sie rühren von der Lichtwirkung der Aureole am negativen Entladungspol her. Die Aureole selbst war so schwach, dass von ihrer Bahn auf dem Photo- ‘gramm nicht die geringste Wirkung zurückgeblieben ist. Blauer „Einzelfunke“ von 20 cm Länge mit beginnender Aureole, auf eine bewegte Platte photographiert. (Die Verlängerung der Linien nach links über den punktierten Kreisbogen hinaus, rührt von der spiegelnden Fläche am negativen Entladungspol her.) Wird die Aureole dicker, so beschreibt die Lichtwir- kung an den Entladungspolen bei mässig schnell be- wegten Platten zusammenhängende Kreislinien von ziem- licher Ausdehnung. Bei der Fig. 23, einer Entladung von 3 cm Länge mit dicker Aureole, umschreiben die Kreisbogen einen Winkel von über 200 Grad, wobei die Platte mit 13 Umdrehungen in der Sekunde bewegt wurde. Es ergibt sich hieraus eine Dauer für die Ent- ladung der Aureole von über 0,04 Sekunden, während der blaue Funke, in der Figur die dünne radial ver- laufende Verbindungslinie beider Kreislinien am Anfange derselben, in einer ausserordentlich kleinen Zeit ver- laufen ist. In der Figur ist der äussere Kreis vom ne- gativen, der innere vom positiven Entladungspol ge- zeichnet worden. Man sieht auch hierbei, trotzdem die Funkenlänge nur 3 cm betrug, und die Entladung zwi- schen stumpfen Spitzen stattfand, dass die Entladung während der ganzen Dauer einseitig gerichtet blieb, Fig. 93. Einzelentladung von 3 em Länge mit dicker Aureole auf eine bewegte Platte photographiert. Der äussere Kreisbogen wurde vom negativen, der innere vom positiven Entladunespol beschrieben. denn der äussere und der innere Kreis bewahren längs der ganzen Dauer der Entladung den jedem eigenen Charakter. Um den verfügbaren Raum auf einer photographischen Platte vom Format 9Xx12 cm besser auszunützen, das heisst für die Beobachtung geeignetere Bilder zu be- kommen, habe ich die Einstellung so getroffen, dass der positive Entladungspol auf der einen, der negative auf der andern Seite vom Plattenmittelpunkt sich befindet, — 152 : — so jedoch, dass die von diesen Polen beschriebenen Kreise verschiedene Durchmesser erhalten, wie in Fig. 24. Die Aureole war bei dieser Entladung zu stark, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte in Bezug auf die- Schwingungsdauer zu klein, um auf dem so erhal- tenen Photogramm eine befriedigende Ablesung machen Fig. 24. Einzelentladung von 6,5 cm Länge mit dicker Aureole, auf eine zu langsam bewegte Platte photographiert, zu können. Besser gelingt uns das bei den Photogram- men der Figuren 25 und 26. Die beiden von den Polen beschriebenen Kreise unterscheiden sich im jeder dieser Figuren sehr auffällig von einander. Der äussere, vom negativen Pol beschriebene Kreis ist unscharf, oft heller aufleuchtend, oft verlöschend; es rührt das bekanntlich her von dem Wandern des Lichtpunktes am negativen Pol, rings um die Elektrode herum. Die innere, vom positiven Pol beschriebene Kreislinie dagegen ist äusserst genau gezeichnet und daher für die Ablesung ganz be- sonders geeignet. Man sieht, wie die Helligkeit dieser Linie allen Stromschwankungen in der Entladung folgt. Fig. 25. Fig. 96. Einzelentladungen von 6,5 em Länge mit dicker Aureole auf eine mit passender Geschwindigkeit bewegte Platte photographiert. [ Charakteristik auf dem positiven (inneren) Kreisbogen. Daïwo die hellen, von den Entladungen herrührenden Schichtungen enden, wird auch die Kreislinie heller, in den dunklen Zwischenräumen zwischen zwei Schichtun- — 154 — gen wird sie wieder dunkler, bis die Zeichnung schliess- lich in eine ununterbrochene, an Helligkeit allmählich abnehmende Linie übergeht. Die Entladungspole beschreiben auf dieser Bahn eine eigentliche Charakteristik der Entladung, die je nach Umständen am negativen oder positiven Pol für die Ablesung deutlicher ausfällt. Beobachtet man diese Charakteristik in den Fi- guren 25 und 26 genauer, so findet man eine auffallende Merkwürdigkeit. Messen wir nämlich auf der Kreislinie die Abstände von Mitte zu Mitte der durch die Ent- ladungen daselbst verursachten hellen Anschwellungen, so finden wir wohl eine gute Übereinstimmung derselben, so lange wir diese Messung auf die von der Entladung der Aureole hervorgerufene Zeichnung beschränken, nicht mehr, wenn wir von der ersten Linie der Aureole rückwärts zur Linie der blauen Entladung messen. In beiden Figuren zeigt es sich, dass die Entfernung dann nur noch etwa halb so gross ist. Ich erinnere daran, dass wir bei der intensiv blauen Entladung stets mehrere Linien erhalten haben, deren Enden sich durch besonders helle Punkte auszeichneten. Sobald jedoch die Aureole beginnt, nimmt die Intensität der blauen Entladung ab, offenbar infolge der starken Dämpfung durch das ferromagnetische Feld. So sehen wir auch in den Figuren 25 und 26 nur eine Linie der blauen Entladung, aber wir sehen auf der positiven Kreisbahn zwischen der ersten und zweiten Entladung der Aureole einen hellen Punkt (in den Figuren deutet ein Pfeil darauf hin), über dessen Bedeutung wir nach unsern bisherigen Beobachtungen nicht im Zweifel sein können. Er befindet sich um eine ganze Schwingungsdauer vom Endpunkt der blauen Entladungslinie entfernt, also da, wo die zweite blaue Linie sichtbar sein würde, falls keine — 155 — Aureole vorhanden gewesen wäre. Man erhält den Punkt nicht regelmässig, und besonders dann nicht, wenn die Intensität in der Aureole gar zu gross ist. Für uns ist dieser Punkt ein Beweis, dass die Pulsation der blauen Entladung nicht plötzlich aufhört mit dem Beginn der Aureole, sondern neben der Entladung der Aureole weiter besteht. Vor allem aber erkennen wir, dass der blaue Funke und die Aureole nicht in der gleichen Phase pulsieren, sondern zwei nebeneinander herlaufende, “o LIE mm a R B b Fig. 27. besondere Ströme sind. In den Figuren 25 und 26 liegen die Phasen um annähernd 180° auseinander. Wir sind in der Lage uns an Hand der Charakteristik der Fig. 25 oder 26 ein Entladungsdiagramm ähnlich wie in Fig. 20 zu konstruieren, zu welchem Zweck wir der bessern Übersicht wegen den vom positiven Pol be- schriebenen Kreis (die Charakteristik) abwickeln (Fig. 27 a), dann geben uns im Entladungsdiagramm Fig. 27 b die Abscissen die Zeit, die Ordinaten die Entladungen, die Kurve B für die blauen Entladungen, A für die Aureole. Bei der Aufzeichnung dieses Diagramms haben wir zu beachten, dass die erste blaue Entladung auf der Charakteristik einen Punkt, der in der Bewegungsrich- tung der Platte nicht merkbar in die Länge gezogen — 156 — ist, gezeichnet hat, ein Zeichen, dass das Potential sehr schnell ansteigt und wieder auf Null abfällt. Es müssen der ansteigende und abfallende Ast der Kurve dem- entsprechend nahe zusammenfallen. Der Punkt der zweiten, nicht mehr als Linie sichtbaren blauen Ent- ladung erscheint in beiden Photogrammen auf der Cha- rakteristik schon etwas mehr in die Länge gezogen, ein Zeichen, dass die Zu- und Abnahme des Potentials nicht in so kurzer Zeit erfolgt ist, als bei der ersten blauen Entladung. Wir können daraus schliessen, dass sich die Kurve der blauen Entladungen nach und nach verflacht. Die Kurve für die Entladungen der Aureole verläuft nach der Charakteristik der Figuren 25 und 26 derart, dass sie sich mit der Kurve der blauen Entladung scheert. Auf der Charakteristik zeichnet die Aureole anfänglich Striche, deren Länge sich über eine halbe Schwingungs- dauer hinziehen. ‚Jeder dieser Striche nimmt allmählich an Helligkeit (Dicke) zu und wieder ab. Erlauben wir uns, aus der Lichtwirkung an den Polen auf die Po- tenzial-Zu- und Abnahme zu schliessen, so ergibt sich daraus der ungefähre Verlauf der Kurve für die Aureole. Die beiden vom positiven und vom negativen Pol beschrie- benen Kreise bewahren jeder während der ganzen Ent- ladungsdauer den ihnen eigenen Charakter; es geht da- raus unzweifelhaft hervor, dass alle Teilentladungen gleich gerichtet und nicht oscillierend sind. Ferner er- kennt man an der charakteristischen Verdickung der blauen Entladungslinie nach dem negativen Pol hin, worauf schon Hr. Walter!) aufmerksam gemacht hat, dass die Entladung der blauen Funken und diejenige der Aureole in der gleichen Richtung erfolgt. (Diese Verdickung zeigt sich nicht immer, und bei grossen 1) B. Walter, Wied. Ann. 66 p. 646. 1898. a Funkenlängen gar nicht; ist sie aber vorhanden, dann ist sie stets nach dem negativen Ende zu gelegen. Ich besitze auch eine grössere Anzahl Photogramme, bei denen die blaue Linie an der Stelle der Verdickung vielfach unterbrochen ist.) Wir haben demnach die Kurve für die Aureole nach der gleichen Richtung hin aufzu- tragen wie diejenige für die blaue Entladung. Auf der Charakteristik der Figuren 25 und 26 sehen wir die hellen Striche für die Entladung der Aureole von Schwingung zu Schwingung länger werden, die dunkeln Zwischenräume verschwinden immer mehr, bis schliess- lich die Zeichnung in eine ununterbrochene, allmählich an Helligkeit abnehmende Linie übergeht. Daraus haben wir den Schluss zu ziehen, dass auch die Kurve der Aureole sich immer mehr verflacht und dass da, wo die Linie auf der Charakteristik einen kontinuierlichen Ver- lauf hat, die Pulsationen ganz aufgehört haben müssen und die Entladung in kontinuierlichen Fluss überge- gangen ist. Das findet dann statt, wenn die Schwingungen beider Kurven eine gleich grosse Amplitude haben und entgegengesetzt gerichtet sind. Bei Wechselstrom würde in diesem Falle die Summe beider Kurven in jedem Augenblick gleich Null sein, bei pulsierendem Gleich- strom dagegen addieren sich die beiden Kurven in jedem Augenblick zu dem Maximalwert jeder einzelnen Kurve. Es ist dies unter anderm ein weiterer Beweis dafür, dass diese Entladungen pulsierender Gleichstrom, und kein Wechselstrom sind. Mit abnehmender Intensität der Aureole wird die Phasendifferenz zwischen den beiden Kurven kleiner, was man in der Fig. 22, Seite 150 deutlich erkennen kann. Die blaue Funken-Entladung und die Aureole sind zwei nebeneinander herlaufende besondere Ströme, deren Phasen um so weiter auseinander liegen, je grösser die — 159, — Intensität in der Aureole ist, und deren grösste Phasen- differenz 180° betragen kann; deren Ströme von gleicher Richtung pulsierend sind, und deren Pulsationen dann einen gleichmässigen Abfluss der Entladung her- beiführen, wenn ihre Amplituden entgegengesetzt gerichtet und in jedem Augenblick von gleicher Grösse sind. IX. Die Drehung der Aureole im Magnetfeld des Induk- toriums erfolgt nach der Ampere’schen Regel wie in einem Gleichstrom-Magnetfelde. | Du Moncel !) hat schon zu Anfang der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts experimentell die Dre- hung der Aureole in einem Gleichstrom-Magnetfelde nachgewiesen. Er sagt diesbezüglich: „Wenn die Ent- ladung in der Richtung der Kraftlinien zwischen den Polen eines Elektromagneten erfolgt, so wird die Au- reole abgelenkt und bildet eine sehr charakteristische Schraubenlinie, welche die blauen Funkenbahnen nach links und nach rechts umschreibt und deren Umdre- hungssinn sich ändert mit der Richtung des Stromes.“ °) Du Moncel arbeitete mit den bis heute noch vielfach im Gebrauch befindlichen Induktorien Ruhmkorff’scher Bauart, mit wenig Eisen, verhältnismässig viel zu hoher sek. Windungszahl und Selbstinduktion, und mit nach dem damals üblichen Wickelverfahren unter Anwendung von Teilspulen hergestellten Windungen. Um mit diesen Apparaten eine einigermassen kräftige Aureole zu be- kommen, ist man genötigt mit ganz kleinen Funken- längen zu arbeiten, und dann noch ist die Wirkung so schwach, dass man Dauerentladungen mit schneller !) Du Moncel, Notice sur l’appareil d’induction de Ruhm- korff, Paris 1867. 2) 1. e..p. 74 — 159 — Funkenfolge anwenden muss, um die oben genannte Er- scheinung einigermassen wirksam zu erhalten. Hier zeist es sich wieder, dass die auf die Vervollkommnung der Konstruktionsprinzipien bei Induktorien verwendete Mühe keine vergebliche ist. Bringt man nämlich einen Einzel- funken, mit dicker Aureole, wie man sie bei den nach meinen Angaben hergestellten Spulen bekommen kann, in ein kräftiges Gleichstrommasnetfeld, parallel zur Richtung der Kraftlinien, so kann man beobachten, dass die Aureole sich in vielen Schraubenwindungen um die Bahn windet, ın der der blaue Funke sich entladen hat. Solche Entladungen von Einzelfunken von 14 cm Länge zeigen die Figuren 28 und 29. Es gibt wohl kaum einen physikalischen Apparat, der die objektive Darstellung der Ampère’schen Regel in so anschaulicher Weise vor- zuführen gestattet, als diese Drehungen der Aureole in der Funkenstrecke. Man kann zeigen, wie die Ablenkung der Aureole mit zunehmender Intensität des Magnet- feldes oder der Aureole grösser wird, derart, dass die Aureole sich in einer grösseren oder kleineren Anzahl Windungen um die blaue Funkenbahn bewegt. Man kann ferner zeigen, wie der Umdrehungssinn sich ändert, wenn man entweder die Magnetpole wechselt, oder die Stromrichtung in der Entladung umkehrt. Auf alle diese Anderungen reagiert die Aureole mit grosser Empfind- lichkeit. In Fig. 23 wurden nach den beiden obern Ent- ladungen die Magnetpole vertauscht, während in Fig. 29 letztere unverändert beibehalten, dagegen die Richtung der Entladung entsprechend den Vorzeichen in den Fi- guren vertauscht worden war. Man erkennt in den Fi- guren dieser Entladungen, die alle vom gleichen, seitlich der Symmetrieachse gelegenen Standort aus photogra- phiert wurden, aus der Form der Schraubenlinien, die zum Beispiel oberhalb der Linie für die blaue Entla- Fig. 28. Fig. 29. \ Nach den beiden oberen Entladungen Nach den beiden oberen Entladungen wurden die Magnetpole vertauscht. wurde die Entladungsrichtung umgekehrt. Einzelentladungen von 14 em Länge mit dicker Aureole im Magnetfeld. dung entweder spitzig zuläuft, oder in weitem Bogen abgerundet ist, leicht den veränderten Drehungssinn der Aureole. Insbesondere wird die Orientierung erleichtert durch einen je zur Hälfte links und rechts gewundenen Draht, Fig. 30, der in die Funkenstrecke gebracht und _ vom gleichen Standort aus photographiert wurde, wie die Entladungen der Figuren 28 und 29. Vergleicht ) man die Form der gewundenen Aureole mit den Win- dungen dieses Modells, so findet man unter Berück- sichtigung der Vorzeichen (-- —) für die Richtung der Entladung den Umdrehungssinn sofort heraus, und ebenso an Hand der Ampère’schen Regel die Lage der Magnet- pole. Photographiert man ähnliche Entladungen von einem,Standort aus, der senkrecht und symmetrisch zur Funkenbahn liegt, so zeigen die Bilder das Aussehen wie in Fig. 31, in denen man die Drehung der Aureole Fig. 30. nicht mehr erkennt, aber die scharfen Zickzacklinien zeigen doch die grosse Ablenkung der Aureole aus ihrer ursprünglichen Bahn. Da alle diese Entladungen in einem Magnetfelde stattfanden, dessen (uerschnittsfläche die Windungs- fläche der Aureole weit übertraf, in dem also vor der Entladung ausserhalb dieser Windungsfläche etwa die gleiche magnetische Dichte herrschte wie innerhalb der- selben, so dass sich die Wirkungen gegenseitig aufheben müssten, kann man sich das Zustandekommen der Dre- hung nur so erklären, dass ebensowohl, wie die Kraft- linien bestrebt sind die Aureole abzulenken, die Aureole al a ihrerseits die Kraftlinien in das Innere ihrer Windungs- fläche hineindrängt, die ausserhalb ihrer Windungsfläche liegenden dagegen abstösst. Die Achse für die Schrauben- windungen bildet stets die Bahn des blauen Funkens, obschon beide sich zeitlich nach einander folgen. Übri- gens lässt sich der Einfluss des kräftigen Magnetfeldes auf den blauen Funken, ähnlich wie auf die Aureole in einigen Bildern deutlich erkennen. : Bei einigen Ent- Fig. 31. Einzelentladungen von 14 em. Länge mit dieker Aureole im Maenetfeld. ladungen findet man in der blauen Funkenbahn Krüm- mungen in gleichen Abständen wie die Ganghöhe der gewundenen Aureole. In Fig. 28 unten rechts ist sogar eine vollständige Schleife, die man im. Photogramm deutlich sieht. In einem Wechselstrommagnetfelde kommt die Dre- hung der Aureole nicht zu stande. Es muss daher diese Erscheinung geeignet sein, das Magnetfeld des Induk- loriums dahin zu prüfen, ob der Magnetismus desselben während der Dauer einer Entladung die Pole wechselt oder nicht. Nachdem wir gesehen haben, dass die Ent- ladungen selbst einseitig gerichtet sind, mussten wir — 163 —- schliessen, dass auch das Magnetfeld kein Wechselstrom- feld sei, aber es fehlte uns der experimentelle Nachweis hierfür. Auch die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass die Gleichrichtung der Entladungen durch Ver- schiebungsströme zu stande kommt, selbst wenn die Mag- netpole Wechseln unterworfen sind. Ändert nun der Magnetismus während einer Entladung die Pole nicht, so muss die Drehung der Aureole, wie sie im Gleich- a b © is Q] Ce} 0:0. 0.00 © 00 0/0 0:0:0 00000000000000 00000000000000 © 00 00 00.060 Fig. 32. strom-Magnetfelde zu stande kommt, auch im Magnet- felde des Induktoriums zu stande kommen, falls sich dieses wirksam genug in Bezug auf die Entladung her- stellen lässt. Dies zu prüfen, habe ich folgende Ver- suchsanordnung getroffen. Auf dem obern Querbalken eines Induktoriums mit „geschlossenem“ Eisenkern (Funkentransformator) Fig. 32 befand sich, durch eine 2 mm dicke Hartgummiplatte h isoliert, die Funken- strecke a—b mit einem Spitzenabstand von 11,5 cm. Der Spalt in dem obern Querbalken verursacht, dass bei D und D: kräftige Magnetpole entstehen, so dass — 164 — sich ein dichtes Magnetfeld nicht nur in dem Quer- schnitt zwischen D und Di, sondern auch in der nähern Umgebung des Spaltes bildet. Unter der Einwirkung dieses Magnetfeldes nun steht die Entladung zwischen a und b. Die Stärke des aufgewendeten Magnetisie- rungsstromes betrug 25 bis 30 Ampere und als Ka- pazität wurde der primären Unterbrecherstelle ein Kon- densator von 1,2 Microf. parallel geschaltet. Fig. 33. Einzelentladungen mit dicker Aureole im Magnetteld des eigenen Induktoriums (nach Schema Fig. 32). In diesem sehr kräftigen Felde erhielt ich nun die Drehung genau so, wie im besonders erregten Gleich- strom-Magnetfelde, wie die beiden Entladungen in Fig. 33 zeigen. Allerdings lässt sich mit dieser Anordnung die Ampère’sche Regel nicht in allen Teilen zeigen, denn die Polarität des Magnetfeldes und die Richtung der Entladung sind hierbei in der Weise von einander abhängig, als die Umkehrung des einen auch die Ände- rung des andern bedingt. Aber das war ja auch nicht — 165 . — der Zweck, sondern wir haben hiermit experimentell gezeigt, dass das magnetische Feld des Induktoriums unter normalen Verhältnissen kein Wechselstromfeld ist. X. Nachtrag. Es erübrigt mir noch die Besprechung der hier gezeigten Photogramme von Funkenentladungen nach einer andern Richtung hin, nämlich zu der, eigentlich viel näher liegenden Benützung derselben für die Er- mittlung der Schwingungsdauer. Ganz besonders eignen müssen sich hierzu die scharf abgesetzten Linien in den Photogrammen der Figuren 19 und 21, aber auch die Charakteristik in den Figuren 22 und 24 bis 26 muss in dieser Hinsicht ziemlich genaue Resultate geben. Kennt man die Umdrehungszahl des Motors, so lässt sich aus den Abständen der Linien, bezw. den Punkten und Strichen auf der Charakteristik die Zeit von einer Entladung zur andern leicht bestimmen. So machte zum Beispiel bei der in Fig. 19 wieder- gegebenen Entladung die lichtempfindliche Platte 17 Umdrehungen in der Sekunde, und es ergibt sich hieraus die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hauptlinien zu 0,0004 Sekunden. Wir haben gesehen, dass alle hier besprochenen Entladungen nicht oscillierende, sondern pulsierende das heisst gleichgerichtete Entladungen waren. Bei Wechselstrom oder oscillierendem Strom im allge- meinen haben wir zwei Maxima der EMK in einer ganzen Schwingung (Periode). Bei pulsierenden (gleich- gerichteten) Entladungen haben wir dagegen in einer Periode nur ein solches Maximum. Es kommt demnach in unserm Falle auf eine ganze Schwingung nur eine Entladung, und nicht deren zwei, wie bei oscillierenden Entladungen. Hiervon ausgehend ist die Zeit von einer — 16 — Entladung zur nächsten zugleich die Schwingungsdanuer, die bei unserem Photogramm Fig. 19 demnach 0,0004 Sekunden beträgt, woraus sich 2500 ganze Schwingungen in der Sekunde ergeben. Unter Benützung dieser so ermittelten Zahl in der Formel oft 10° ne ') A = —— au DR on berechnet sich die bei dieser Funkenentladung von 100 cm Länge induzierte Spannung 42 zu 795.10? Volt. Dabei haben wir zu berücksichtigen, dass p in obiger Formel die Polwechselzahl, das heisst die halbe Periode bedeutete. Für p haben wir demnach einzusetzen 2.2500; Jı betrug 20 Ampère; K— 0,18 Mikrof.; n, — 90000; 21% 800; Vergleichen wir den auf diese Weise ermittelten Wert von 42 mit früher von mir aus den Messungen der Spannung des primären Extrastromes und Multipli- kation derselben mit dem Windungsverhältnis beider Spulen erhaltenen Werte für 42, so finden wir durch Angliedernng des Wertes an die Kurve der Fig. 7?) eine befriedigende Übereinstimmung. Wir würden da- selbst durch Verlängerung der über ein Bereich von 10—90 em. reichenden Kurve für 100 em. etwas über 8.10° Volt erhalten, sodass die Abweichung von höch- stens 5°/ dieser beiden, auf gänzlich verschiedenem Wege erhaltenen Zahlen eine Bestätigung dafür ist, dass sich die Spannung der Funkenentladungen bei ge- nauer Kenntnis der primären und sekundären Win- dungszahlen einer Spule berechnen lässt entweder aus der Spannung des primären Extrastromes, oder aus der LAC ip 2982 12:02 1P:#8302: Are el. er 1% 160 Schwingungsdauer der Entladung. Da sich die Schwin- sungsdauer mit grüsserer Genauigkeit und weniger müh- sam ermitteln lässt, als die Spannung des primären Extrastromes, so ist der letztere Weg der empfehlens- wertere. Für die richtige Abmessung der Isolations- stärken ist die Kenntnis der bei Funkenentladungen vorkommenden Spannungen von ausserordentlicher Wich- tigkeit, und man ist erst durch diese Erkenntnis in die Lage gekommen, den Spulen jene Abmessungen zu geben, die für deren Haltbarkeit erforderlich ist. Wir sind heute nicht nur in der Lage die Windungszahl für irgend eine Funkenlänge zum voraus zu bestimmen, sondern wir können auch an Hand der von der Spule induzierten Maximalspannung die Isolationsstärken für die grössten Spulen zum voraus feststellen. Nachdem wir gesehen haben, dass bei den Schwin- gungen im Induktorium Polwechsel nicht vorkommen, ist es angezeigt den Ausdruck p für die Polwechselzahl, der in obiger Formel sinnstörend ist, zu beseitigen. Setzen wir p — ee wo T die Schwingungsdauer be- deutet, so erhält die Formel folgende Form: do OP One DER AT A, = worin Jı den Endwert des Magnetisierungsstromes in Ampere, T die Schwingungsdauer (hier Zeit von einer Entladungslinie zur andern), K die Kapazität des pri- mären Kondensators, ne und nm die Windungszahlen der sekundären und der primären Spule bedeuten. Man darf aber die Schwingungsdauer nicht mit der, mit der Fre- quenz des Unterbrechers zusammenhängenden Funken- folge bei Dauerentladungen verwechseln, es sei denn, dass die Eigenschwingungen des Funkens und die Fre- quenz des Unterbrechers von gleicher Grösse sind, was weder beim elektrolytischen Unterbrecher, noch bei den nach dem Prinzip des Wagner’schen Hammers ange- ordneten Unterbrechern ohne weiteres der Fall sein wird. Bei den verschiedenen rotierenden Unterbrechern, deren Frequenz von der Tourenzahl des Motors abhängt, ist die Übereinstimmung von vornherein ganz ausge- schlossen. Deshalb ist die Schwingungsdauer T an „Einzelfunken“ zu bestimmen, und man kann dann zu- gleich durch genügend langes Eintauchen in den Queck- silberschluss den Endwert von Jı ablesen. Ich habe wiederholt auf die grosse Wichtigkeit hingewiesen, die Windungszahlen der primären und se- kundären Spulen seines Induktoriums zu kennen. Nun gibt es aber eine grosse Anzahl älterer Apparate, bei denen die Windungszahlen entweder gar nicht ange- geben worden, oder deren Daten verloren gegangen sind. Für die primäre Spule bietet es in der Regel keine Schwierigkeit, die Windungen nachzuzählen, aber bei der sekundären Spule, deren Drähte in einer harten Isoliermasse eingebettet sind, ist es geradezu unmöglich, ohne Zerstörung der Spule auch nur annähernd die Windungszahl durch Nachzählen ermitteln zu können. Mit Hilfe der Formel Ins ak m > == = . DT RR ni sind wir in der Lage, durch Einschlagen des im folgen- den skizzierten Weges die Windungszahl der sekundären Spule mit befriedigender Annäherung zu bestimmen. Da die Minimalspannung einer Entladung für eine bestimmte Funkenlänge mit der Form der positiven Spitze des Entladungspoles sich ändert, so thut man gut Js für ganz bestimmte Entladungspole (positive Spitze und negative Platte) und die in Frage stehende — 169 — Funkenlänge mit Hilfe eines Induktoriums zu ermitteln, dessen Windungszahlen bekannt sind. Dabei beachte man die von Hrn. Walter !) angegebene Regel, wonach als Masstab für die thatsächliche Erreichung einer be- stimmten Funkenlänge der Magnetisierungsstrom Jı nicht höher genommen werden soll, als dass von 10 Unter- brechungen 8 bis 9 Funken überspringen und 1 bis 2 Entladungen aussetzen. Indem man nun diese selben Entladungspole auf das, auf seine Windungszahl zu untersuchende Induktorium aufsetzt, ermittelt man die- jenige günstigste Kapazität K und denjenigen günstig- sten Magnetisierungsstrom Jı mit dem bei diesem In- duktorium ebenfalls von 10 Unterbrechungen 8—9 Fun- ken springen und 1—2 Entladungen aussetzen. Das findet statt mit der gleichen Spannung Je, die wir an dem Apparat mit bekannter Windungszahl ermittelt hatten. Aus der Schwingungszahl T, die wir durch photographische Aufnahme eines dieser Funken in be- kannter Weise ermitteln, des abgelesenen Wertes für Jı, der eingeschalteten Kapazität K und unter Be- nützung des obigen Wertes für 42 können wir das Windungsverhältnis ns/nı mit Hilfe obiger Formel be- rechnen, und erhalten daraus durch Nachzählen der Windungen auf der primären Spule die sekundäre Windungszahl. Bei der Bestimmung von Z2 ist es unter Umständen, insbesondere wenn die Beobachtungen zeit- lich weit auseinander liegen, nötig, den Barometerstand, die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu notieren, und bis auf weiteres die Prüfung der in Frage stehenden Spulen unter möglichst ähnlichen Zu- ständen vorzunehmen. 1) B. Walter, Wied. Ann. 62”p. 301. 1897. OUR = Ich betrachte die vorliegenden Mitteilungen keines- wegs als abgeschlossene Arbeit, sondern deren Aus- arbeitung und Nachprüfung unter andern Versuchsbe- dingungen als Notwendigkeit. Die zeitraubenden Ver- suche neben meiner beruflichen Thätigkeit haben mich veranlasst, diese Arbeiten hiermit vorläufig abzuschliessen. Basel, Mai 1902. Bericht über das Basler Naturhistorische Museum für das Jahr 1902. Von Th. Engelmann. Im abgelaufenen Jahre haben wir in erster Linie einige Veränderungen im Personalbestande sowohl der Kommission als auch der Assistenten zu erwähnen. Im Dezember 1901 begaben sich die Herren Dr. F. und P. Sarasin auf ihre zweite Reise zur Erforschung von Celebes. Von ihrer grössten Expedition sind die beiden Forscher trotz mannigfachen Schwierigkeiten glücklich nach Makassar zurückgekehrt und wir hoffen, sie im Laufe des nächsten Jahres wohlbehalten bei uns wieder begrüssen zu dürfen. Anfang des Sommers reichte unser langjähriger Custos, Herr E. Schenkel, sein Entlassungsgesuch auf 1. Oktober ein. Wir entsprachen seinem Wunsche unter bester Verdankung der geleisteten Dienste und gedenken billiger Weise auch in diesem ‚Jahresberichte nochmals der zahlreichen, wertvollen Leistungen dieses gewissen- haften und treuen Beamten. Aus der Zahl der Bewerber, die sich auf die Aus- schreibung der Custosstelle im Kantonsbiatt hin gemeldet hatten, wählte die Kommission einstimmig Herrn Dr. Jean Roux von Genf, der sich bisher in sehr zufrieden- stellender Weise in seine Obliegenheiten eingearbeitet hat. Im Herbste meldete sich Herr E. Mory als frei- williger Assistent für die Coleopteren, so dass wir Herrn Roux von der Verpflichtung gegenüber der entomolo- gischen Sammlung, welche bisher mit seinem Amte ver- bunden war, entheben konnten. In der geologischen Abteilung verliess der Assistent Herr Dr. Karl Strübin uns schon nach Ablauf des ersten Quartals. An seine Stelle trat Herr Dr. Max Käch. Von dem freiwilligen Museumsverein wurde der osteologischen Abteilung in dankenswerter Weise ein Beitrag von Fr. 1000.— zur Erwerbung einer wichtigen Sammlung zur Verfügung gestellt. Von der Akademischen Gesellschaft wurde uns en Rest des Fonds für einen akademischen Lehrer mit Fr. 441.70 zu Ausgrabungszwecken zugewiesen. Über die Verwendung der beiden Summen berichten wir bei der osteologischen Abteilung. Der schon längst in Aussicht gestellte Staatsbeilrag von jährlich Fr. 1000.— für die Rütimeyer’schen Samm- lungen wurde im Budget für 1902 bewilligt und gelangte in diesem Jahre zum erstenmale zur Auszahlung. In der zoologischen Abteilung wurde von Säugetieren Equus Asinus Somalicus in einem erwachsenen und in einem jungen Exemplare angeschafft. Diese Stücke bilden eine sehr erwünschte Vervollständigung unserer Wildpferde- serie. Ferner erwarben wir eine Anzahl Säugetiere von Sumatra, sämtliche für unsere Sammlung neu, von Herrn &. Schneider. Durch Herrn Dr. Büttikofer in Rotterdam konnten wir je ein Exemplar von Chinchilla lanigera und Cerco- pithecus Talapoin, beide für uns neu, erwerben. An Geschenken erwähnen wir in erster Linie eine Sendung von 15 Fledermäusen von Herrn Dr. Göldi in Parà und eine Anzahl sumatranischer Säugetiere von Herrn A. von Mechel, worunter ein Exemplar des noch nicht vorhandenen Sciuropterus platyurus; eine Anzahl für die Sammlung verwertbarer Tiere erhielten wir ferner durch die Direktion des Zoologischen Gartens. An einheimischen Säugetieren verdanken wir Herrn P. Fon- tana, der uns alljährlich mit Geschenken erfreut, zwei seltene Fledermäuse; den Herren Schenkel, Vater und Sohn, eine Anzahl Species aus unserer Umgebung. In der Abteilung der Vögel wurden zur Vervoll- ständigung der Sammlung der Paradiesvögel zwei noch fehlende Species von Neu-Guinea angeschafit. Durch Vermittlung des Herrn Dr. Büttikofer erwarben wir ein sehr schönes Exemplar von Carbophaga Warthoni von Christmas-Island. Geschenke erhielten wir von den Herren Dr. Bütti- kofer und E. Schenkel, von Frau Fäsch-Schlöth, vom Tit. Erlenverein und von der Direktion des Zoologischen (sartens. Für die Reptiliensammlung wurden zwei bei Dornach gefangene Exemplare der diesen Sommer besonders häu- figen Juraviper, Vipera aspis, angekauft. Eine erfreuliche Vermehrung dieser Sammlung wurde auf dem Tauschwege erzielt. Herr J. Hurter in St. Louis U. S. A. sandte uns als Gegengabe gegen eine Serie aus unsern Doubletten 34 nordamerikanische und kuba- nische Reptilien in 21 Arten, wovon nicht weniger als 18 für die Sammlung neu sind. Geschenke gingen ein von den Herren: A. von Mechel, Wegelin in Frauenfeld, Dr. P. und F. Sarasin, A. Urech, Frl. Fäsch, F. Riggenbach-Stehlin, K. Geigy-Burckhardt und E. Fäsch Sohn. Die Sammlung der Fische erfuhr eine wertvolle _ Vermehrung durch eine Sendung von unserm unermüd- — 174 — lichen Günner, Herrn A. von Mechel von Sumatra, um- fassend 65 Exemplare, welche noch der genauen Be- stimmung harren. Die Mollusken-, Spinnen- und Crustaceen-Sammlung wurde von den Herren P. Fontana, H. De Lessert in Genf und G. Schneider durch Geschenke und Tausch vermehrt. Belangreicher ist der Zuwachs der Abteilung der Tausendfüsse, welcher eine Serie von 11 uns noch feh- lenden schweizerischen Arten zukam, die von Herrn Dr. Faes in Lausanne, dem Verfasser eines Werkes über die einheimischen Tausendfüsse, erworben wurden. Die beiden Assistenten waren hauptsächlich mit Revisionsarbeiten am Reptilien-, Säugetier- und Vögel- katalog beschäftigt. Ferner wurde die Sammlung der aussereuropäischen Spinnen geordnet. Der immer mehr zunehmende Raummangel dieser Abteilung veranlasste uns zu einer eingreifenden Reduktion unserer ältern Doublettenbestände. Um der zoologischen, osteologischen und entomolo- gischen Abteilung neue Gönner zu werben, ist noch im Verein mit Herrn E. Schenkel eine für den Druck be- stimmte Anleitung zum Sammeln ausgearbeitet worden, die wir an Schweizer im Auslande zu versenden gedenken. Schliesslich erwähnen wir noch, dass unser gesamter Diplopodenvorrat zur Bearbeitung an Herrn Dr. Carl in Genf gesandt worden ist. Die Entomologische Abteilung hat nach Mitteilung ihres Vorstehers, Herrn F. Riggenbach-Stehlin, nebst einer Anzahl von Erwerbungen durch Kauf, Geschenke erhalten von den Herren: Dr. Göldi in Parä, Kübler- Heissinger in Basel, Paul Fontana in Chiasso, Gymnasial- lehrer Schäfer in Basel, W. Rütimeyer, J. Strub, E. Barth, il von der Tit. Universitätsbibliothek und dem Vorsteher der Sammlung. Der Assistent, Herr H. sa, hat in aller Treue seines Amtes gewaltet, Eines ganz ausserordentlichen Zuwachses erfreute sich die osteologische Sammlung. Aus dem Berichte ihres Vorstehers, des Herrn Dr. H. @. Slehlin entnehmen wir folgendes: Die Fundstelle in Egerkingen wurde dieses Jahr aus verschiedenen Gründen nicht ausgebeutet. Dagegen wurde wieder im Mormont bei La Sarraz durch eigene Grabungen eine Anzahl interessanter Fossilien, worunter zwei wahrscheinlich neue Formen, erhalten. Aus Val d’Arno, wo wir die alten Beziehungen durch gütige Vermittlung von Herrn Pfr. H. Iselin in Florenz weiter unterhielten, sind zwei Sendungen eingetroffen, die uns neben mancherlei interessanten Belegstücken der bekanntern dort vorkommenden Säugetiere einen sehr schön erhaltenen Unterkiefer des Val d’Arno-Affen, Aulaxinus Florentinus, brachten. Eine wertvolle Vermehrung der Bestände an Pliocän- Fossilien von Perrier erhielt Herr Dr. H. Stehlin in- folge Verbindung mit Herrn Bielavsky in Issoire, Im übrigen wurde bei den Ankäufen im Hinblick auf die stetig fortschreitende Sichtung unserer Bohnerz-Fauna das Hauptaugenmerk auf die Vermehrung unserer eocä- nen Säugetierserien gerichtet. Zunächst gelang es, von dem neu entdeckten Fundort Robiac bei St. Mamert (Gard) eine hübsche Dokumenten- sammlung zusammen zu bringen. Ebenso wurde von den Fundstellen St. Hippolyte-de-Caton und La Debruge (Vaucluse) allerhand willkommenes bezogen. Die Haupt- vermehrung aber brachte der Ankauf zweier Sammlungen von Fossilien aus den obereocänen und unteroligocänen Phosphoriten des Quercy, der von dem Vorsteher der Abteilung schon seit mehreren Jahren ins Auge gefasst war. Unser Bestand an Fossilien aus diesem jetzt so ziemlich erschöpften Fundgebiet hat durch denselben eine sehr erfreuliche Vollständigkeit erlangt. Geschenke erhielt die Abteilung von den Herren Dr. Veillon, Direktor Frohnhäuser in Wylen, Professor Koken in Tübingen, Gallien Mingaud in Nimes, Prof. Charles Depéret in Lyon und vom löbl. Baudepartement. Ein Ereignis für die Abteilung, das besonders her- vorgehoben zu werden verdient, war die Herstellung eines Gypsausgusses des Aristodesmus Rütimeyeri aus dem Bunt-Sandstein von Riehen. Unter der sorgfältigen Überwachung des Herrn Dr. von Huene wurde diese Arbeit im geologischen Institut in Tübingen ausgeführt. Sie ist über alle Erwartung gut und ohne die geringste Beschädigung des Origmals geglückt. Der Ausguss hat neue Aufschlüsse über die Organisation des seltsamen Tieres gebracht, die in einer nächstens erscheinenden Arbeit des Herrn von Huene behandelt werden. Die Ankäufe von recentem Material traten in diesem ‚Jahre hinter denjenigen von Fossilien aus verschiedenen Gründen, unter anderm wegen Unzulänglichkeit der Raum- und Mobiliarverhältnisse stark zurück. Es wurden Skelette von zwei Affenspecies, sowie von Equus Asinus Somalicus erworben. (seschenkweise gingen ein eine grosse Serie von Skelettmaterialien aus Celebes von den Herren P. und F. Sarasin, sowie diverse weitere Objekte von den Herren A. von Mechel, A. Ryhiner-Stehlin, Ingenieur E. Riggen- bach, René La Roche, Ingenieur Klingelfuss, G. Schneider, E. Schenkel und von der Direktion des Zoologischen Gartens. Die Revision der Bohnerz-Fossilien ist soweit ge- diehen, dass nunmehr ein erster Teil der geplanten Arbeit, die Perissodactylen betreffend, redigiert werden kann. Die Abteilung hat im Berichtsjahre den Besuch von Herrn Dr. Jean Giraud von Clermont-Ferrand erhalten, der dann in seinen , Etudes géologiques sur la Limagne“ die Säugetier-Fossilien aus der im vorigen Jahre er- worbenen Sammlung Vannaire aufgeführt hat. Der Diener J. Stuber ist im Berichtsjahre seinen Verpflichtungen in befriedigender Weise nachgekommen, Aus der geologischen Abteilung sei zunächst erwähnt, dass die Umordnung der petrographischen Sammlung in die neuen Schränke laut Bericht ihres Vorstehers be- sonnen hat; sie soll im kommenden Jahre, in welchem die Sammlung in einem frei gewordenen Parterrelokale des Rollerhofes Unterkunft finden wird, vollendet werden. Angekauft wurde für dieselbe eine Serie von Mont- blancgesteinen, die unter Leitung von Prof. Du Parc in Genf zusammengestellt wurde. Geschenke gingen ein von der Direktion der Rhä- tischen Bahn (Albulatunnel), von der Bauunternehmung des Simplontunnels, von Herrn Dr. R. Helbing, Dr. H. Preiswerk, Dr. E. Greppin und Prof. ©. Schmidt. Von den Arbeiten des Herrn Dr. E. Greppin er- wähnen wir die Bestimmung und Einordnung der Fossilien des nordöstlichen Juras. Ferner die Zusammenstellung einer kleinen, übersichtlichen petrographischen Sammlung zur Erklärung der Schichten des Basellandschaftlichen Juras. Der von ihm erstellte Katalog von Originalien ist in den Verhandlungen der Basler Naturforschenden Gesellschaft Band XV publiziert worden. Von Erwerbungen erwähnen wir eine Petrefacten- sammlung aus dem schweizerischen und französischen Jura von Herrn Gally-Preiswerk. Eine Sammlung von 800 Fossilien aus dem obern Sequan von Cordebugle bei Lisians (Normandie) von Herrn Brasile, Geologe in Caën. 12 — 1718 — Geschenke gingen ein von den Herren: Dr. Strübin, Ratschreiber Oertlin in Grenzach, Sarasin-Warnery, Felix Burckhardt und vom Vorsteher der Sammlung. Der von Herrn Dr. Gutzwiller verwalteten Sammlung Jossiler Pflanzen übergab Frau Geigy-Burckhard in Münchenstein eine grosse Serie von Keuperpflanzen aus der Neuen Welt, welche ihr verstorbener Sohn, Herr Dr. E. Geigy gesammelt hatte. Fernere Geschenke gingen ein von Herrn Oberst W. Bischoff, Dr. H. Preiswerk und Dr. A. Gutzwiller. Die demselben Kommissionsmitglied unterstellte Sammlung tertiärer und quartärer Fossilien wurde mit Hilfe des Herrn Prof. Ch. Meyer von Zürich, einem der besten Kenner der Tertiärconchilien, teilweise neu durchbestimmt und geordnet. Greschenke gingen ein von Herrn Dr. Greppin und dem Vorsteher der Abteilung. Die unter der Obhut des Herrn Dr. Th. Engelmann stehende mineralogische Sammlung blickt auf ein ruhiges ‚Jahr zurück. Unter den Erwerbungen erwähnen wir eine Serie von Dolomitmineralien des Binnenthales. Eine Anzahl derselben sind von dem besten jetzigen Kenner, Prof. Baumhauer in Freiburg (Schweiz) selbst bestimmt. Sie sind in einem besondern Pultkasten einheitlich aufgestellt. Des fernern verzeichnen wir einen grossen, tiefroten Flussspathkrystall, Octaeder von über 6 cm Kantenlänge, von dem berühmten Funde am Gotthard zu Anfang der achtziger Jahre herstammend. Von den in den schwei- zerischen Sammlungen vorhandenen Stücken dürfte unser Exemplar eines der grössten jenes Fundes sein. Geschenke erhielt unsere Abteilung von den Herren: Prof. W. von Speyr in Bern, Pfr. Iselin in Riehen, H. Bernoulli, Fehlmann, Prof. ©. Schmidt und Dr. Th. Engelmann. Ro Der diesen Herbst verstorbene Herr E. Kellermann- Preiswerk vermachte der mineralogischen Sammlung ein Aquarell des Malers J. W. Lerch 1846. Das Bild stellt eine Koralle, zwei Muscheln und eine Bergkrystallgruppe aus der Dauphinée in feiner und getreuer Weise dar und ist eine freundliche Er- innerung an den Geber, der sich in jüngern Jahren für . Mineralogie besonders interessierte. Es hat in unsern Saale seinen Platz gefunden. Der Besuch der Sammlungen war ein überaus erfreulicher. Wir schliessen, indem wir unser natur- historisches Museum dem steten Wohlwollen der hohen Behörden und unserer Bürgerschaft empfehlen. Verzeichnis der Geschenke an das Naturhistorische Museum im Jahre 1902. 1. Zoologische Sammlung. Herr Dr. Büttikofer, Rotterdam: Chamaepelia patterna, Nord-Amerika, neu für die Sammlung. Tit. Erlenverein: Cygnus melanchorhyphus. Fräulein Faesch: Testudo graeca. Herr E. Faesch: Hyla arborea. Frau Faesch-Schlöth: Ruticella phoenicura. Herr P. Fontana, Chiasso: Vesperugo Kuhli und Vesper- tilio Capaccini von Chiasso (letztere neu für die Schweiz); Unio spec. „ K. Geigy-Burckhardt: Coronella Austriaca, München- stein (3 Exempl.). mr OU \ Herr Dr. E. A. Göldi in Parà: 15 südamerikanische Fle- dermäuse in 6 Arten, wovon 3 neu für die Samm- lung. (Molossus obscurus, Noctilio albiventer, Carollia brevicauda.) „ de Lessert in Genf: Zwei für die Sammlung neue Spinnenarten in 4 Exemplaren. „ A. von Mechel: Sciuropterus platyurus (für die Sammlung neu); Hylobates agilis juv. 17 Rep-. tilien in 14 Arten, wovon eine, Hypsirhina alter- nans, für die Sammlung neu. 65 Fische von ca. 34 Arten, worunter diverse für die Sammlung neu. Alles von Sumätra. F. Riggenbach-Stehlin: Tropidonotus natrix von der Bechburg. Herren P. und F. Sarasin: Testudo radiata. E. Schenkel, Vater und Sohn: Diverse einheimische Säugetiere und ein Lanius auriculatus aus den langen Erlen. Herr A. Urech: 3 Axolotl; Orthomortha gracilis von Sumatra. , Wegelin, Frauenfeld: Eine javanische Schlange. Tit. Direktion des zoologischen Gartens : 9 Säugetiere (wovon 3, Antilope cervicapra, Dicotyles labiatus, Lemur macaco für die Sammlung neu), 7 Vögel (wovon einer, Sarcogeranus leucogeranus für die ” Sammlung neu). Eintomologische Abteilung. Herr Dr. Göldi in Parä: Verschiedene Orthopteren. Kübler-Heissinger von Basel: Blattide aus Blauholz von Yucatan. Tit. Universitätsbibliotek Basel: Insektengallen von Bremi Wolf, in einem Buch geordnet. 2 HSE Herr P. Fontana in Chiasso: Diverse Coleopteren. „ Gymnasiallehrer Schäfer: Einheimische Lepi- dopteren. „ W. Rütimeyer: Alpine Coleopteren. „ J. Strub: Ein Lucanus Cervus. „ E. Barth: Insekten verschiedener Ordnung aus Onitsha, Afrika. „ Riggenbach-Stehlin: Eine Stegania cararia von der Bechburg, der einzigen Gegend der Schweiz, wo bis jetzt diese Geometride gefunden wurde und Lucanus laminifer aus Anam. 2. Osteologische Sammlung. Tit. freiwilliger Museumsverein: 1000 Fr. Extrabeitrag zur Erwerbung von Säugetierfossilien aus Süd- frankreich. Tit. Akademische Gesellschaft: Fr. 441.70 zum Zwecke von Ausgrabungen. Tit. Baudepartement: Molar von Elephas primigenius, gefunden im Kies bei der Fundamentierung des Birsigviaduktes. Herren J. B. M. Bielawski (Clermont) und H. G. Stehlin: Säugetierreste aus dem Pliocaen und Pleistocaen der Umgebung von Perrier (Puy de Döme). Herr Prof. Ch. Deperet (Lyon): Säugetierfossilien und Gipsabgüsse von solchen. Tit. Ethnographische Sammlung: Säugetierreste aus Pfahl- bauten und Höhlen. Herr Frohnhäuser, Direktor in Wyhlen: Reste von Mammuth und Bos aus dem Löss von Wyhlen. » Klingelfuss, Ingenieur: Femur eines Elephanten. — 12 — Herr Prof, Koken (Tübingen): Gipsabgüsse fossiler Rep- tilienknochen. . R. LaRoche: Cadaver von Felis Chaus. „ À. v. Mechel: Skelet von Hylobates agilis; Schädel von Tomistoma, Felis nebulosa. „ 6. Mingoud (Nîmes): Gipsabguss von Lophiodon. J. Mory: Hirschknochen aus Kiesgrube bei Birs- felden. „ Ed. Riggenbach, Ingenieur: Schädel einer Bündt- nerkuh. „ À. Ryhiner-Stehlin: &eweihe von Cariacus. Herren Drs. P. und F. Sarasin: Schädel und Skelette von celebensischen Säugetieren und Vögeln (65 Nummern). Herr E. Schenkel: Verschiedene Schildkrötenschalen ; Wapitigeweih. , G. Schneider: Schädel von Felis nebulosa. „ H. 6. Stehlin: Säugetierfossilien von St. Hippolyte de Caton und Robiac (Gard). „ Dr. E. Veillon: Knochen von Ursus arctos aus einer Höhle bei Erschwyl. Tit. Zoologische Abteilung: Diverse Skeletmaterialien aus Bälgen. Tit. Direktion des Zoologischen Gartens: 15 Cadaver von Säugetieren und Vögeln. ‘ 3. Geologische Sammlung. Von der Tit. Direktion der Rhätischen Bahn: Belegstücke aus dem Albulatunnel. Tit. Bauunternehmung des Simplontunnels: Ca. 150 Beleg- stücke aus dem Simplontunnel. Herr — 183 — Dr. E. Greppin: Fossilien aus dem Eozän des Melch- thales und von den Giswylerstöcken. Prof. C. Schmidt: Suite von Erzgangstücken aus der Gegend von Wesserling (Vogesen). Dr. R. Helbing: Originalsuite (280 Stück) zur Un- tersuchung des Mont Chemin im Wallıs. Dr. H. Preiswerk: Originalsuite (150 Stück) zur Untersuchung der Serpentine des Geisspfades. Dr. Strübin: Diverse Suiten von Fossilien aus verschiedenen Schichten der Umgebung von Liestal. Ratsschreiber Oertlin, Grenzach: Ein schönes Exemplar von Pemphia Suenfi aus dem Muschel- kalk vom Grenzacherhorn. Sarasin-Warnery: Eine Suite von Callovien Fos- silien von Tenay, Departement de l'Oise. Felix Burckhardt: Ein prächtiges Exemplar von Pholadomya Idea d’Orb von Schauenburg. Dr. E, Greppin: Beträchtliches Material aus seinen diesjährigen Excursionen in Baselland und Berner Jura. Geigy-Burckhardt in Münchenstein: Sammlung fos- siler Keuperpflanzen. (550 Stück.) Oberst W. Bischoff: Ein grosses Stück fossiles Holz aus dem Oligocän des Fichtenhofes bei Laufen. Dr. H. Preiswerk: Fossile Pflanzen von Lenzkirch, Schwarzwald. Dr. A. Gutzwiler: Fossilien von Lenzkirch und aus den Sandsteinen des Septarienthones der Thon- warenfabrik Passavant bei Allschwil. Ferner eine Suite Oligocäner Fossilien von Istein und Klein- kems, sowie von Fossilien von Liesberg und Bru- derholz. Dr. E. Greppin: Fossilien aus Tongrien von Develier. — 184 — 4. Mineralogische Sammlung. Herr Prof. W. von Speyr in Bern: Eine Anzahl Schwarz- . waldmineralien aus dem Nachlasse seines verstor- benen Vaters. Pfr. Iselin in Riehen: Bronzit von Libbiola, Italien. H. Bernoulli in Basel: Eine Anzahl Binnenthaler Mineralien. Herren Prof. C. Schmidt, Fehlmann und Dr. Th. Engel- mann: Verschiedene schweizerische Mineralien. Herr E. Kellermann-Preiswerk, sel.: Ein Aquarell des Malers J. W. Lerch 1846. Verzeichnis der Ankäufe des Naturhistorischen Museums im Jahre 1902. l. Zoologische Sammlung. Säugetiere, Equus asinus somalicus, Häute eines er- wachsenen undeines jungen Tieres, Somaliland (G. Schneider 320 Fr.); Semnopithecus albocinereus, Balg (dto. 70 Fr.); Semnopithecus Siamensis 0’, Balg (dto. 85 Fr.); Felie badia, Balg (dto. 75 Fr.); Sciurus vittatus, affinis, auriventer; Tupaja splendidula, chry- sura; Rhinolophus trifoliatus; Taphozous affinis; alle von Sumätra und für die Sammlung neu. Chinchilla lanigera, Cercopithecus Talapoin, beide neu für die Sammlung (aus dem Zoologischen Garten in Rotter- dam). — 185 — Vögel, Amblyoruis inornatus und Falcinellus Meyeri, montierte Bälge; beide von Neu-Guinea und neu für die Sammlung (Umlauff in Hamburg, 200 Fr.); Carpophaga Warthoni, Balg (Zoologischer Garten in Rotterdam). Reptilien, Testudo graeca; 2 Vipera aspis von Dornach. Myriapoden, 20 schweizerische Myriapoden in 11 für die Sammlung neuen Arten oder Varietäten. Ferners durch Tausch gegen Doubletten erhalten: Reptilien aus Nordamerika und Cuba, 21 Arten, wovon 17 für die Sammlung neu, in 34 Exemplaren (durch Herrn J. Hurter in St. Louis). Zwei Reptilien-Arten und eine Amphibien-Art von Java, sowie 3 Crustaceenarten von Singapore (durch Herrn (+. Schneider). Entomologische Abteilung. Schmetterlinge und Käfer verschiedener Herkunft. 2. Osteologische Sammlung. Säugetierfossilien aus den Phosphoriten des Quercy, Süd- frankreich (Museumsverein und Rütimeyerstiftung). Säugetierfossilien von Robiac (Gard). Säugetierfossilien von St. Hippolyte de Caton (Gard). Säugetierfossilien aus Val d’Arno. Säugetierfossilien aus der Molasse von Stein a./Rh. und Staffelbach (Aargau). | Skelette von Equus asinus somalicus, Semnopithecus Thomasi, Macacus nemestrinus. Schädel von Semnopithecus Thomasi juv., Equus asinus Somalicus juv. — 186 — 3. Geologische Sammlung. Sammlung von Montblancgesteinen, von Minod, Genf. Petrefactensammlung aus dem schweizerischen und fran- zösischen Jura von Herın Gally-Preiswerk. Sammlung von 800 Fossilien aus dem obern Sequan von Cordebugle von Lisians (Normandie) von Herrn Brasile in Caën. 4. Mineralogische Sammlung. Serie von Binnenthaler Mineralien. Grosser, roter Flussspathkrystall vom Gotthard. Eine Anzahl seltener Vorkommnisse. Bericht über die Ethnographische Sammlung des Basler Museums für das Jahr 1902. Von L. Rütimeyer. Das Berichtsjahr, über welches in Vertretung unseres Präsidenten, des Herrn Dr. F. Sarasin, dem Unterzeich- neten zu referieren obliegt, erhielt naturgemäss durch die lange Abwesenheit der Herren F. und P. Sarasin, dieser unermüdlichen Förderer und Mehrer unserer Sammlung seine Signatur und war demgemäss mit Aus- nahme einer für unsere Sammlungs- und Finanzverhält- nisse ungewöhnlich grossen Unternehmung knapp vor Jahresschluss, ein normales und ruhiges. Wenn uns durch die Forschungsreisen unserer berühmten Vorstands- mitglieder in Celebes auch die von ihnen sonst aus- gehende persönliche Anregung zur Arbeit an unserer Sammlung leider fehlte, so wussten wir doch, dass sie auch in der Ferne für uns wirkten, und dass die ethno- graphischen Schätze, die sie im Innern von Central- Celebes, in Gegenden und bei Volksstämmen, die noch nie eines Europäers Auge gesehen, sammelten, auch unserm Museum zu Gute kommen werden, so dass trotz der räumlichen Entfernung es an aufmunterndem Beispiel von jener Seite her durchaus nicht fehlte. Die prächtige Schenkung des Herrn Federspiel aus den Gegenden des obern Congo, Aruwimi, Ituri, aus Mombuttu und den Gegenden am Albert und Albert : — 1388 — Eduard-See, die Ende des letzten Berichtsjahres einging, wurde katalogisiert und aufgestellt; auch die Katalogi- sierung der glücklicherweise zahlreichen aussereuropäi- schen Einläufe des Jahres wurde jeweilen vollständig durchgeführt. An erster Stelle, was die uns gewordenen Geschenke betrifft, ist dieses Jahr Asien zu nennen, woher uns als erwünschte Vervollständigung der alten von den Herren Sarasin s. Zt. geschenkten Bestände eine aus ca. 60 Objekten bestehende Sammlung zukam, welche die ge- nannten Herren zusammen mit dem Unterzeichneten auf Reisen in Ceylon sammelten, bis wohin letzterer die beiden Forscher bei ihrer wissenschaftlichen Ausreise nach Celebes im Dezember 1901 begleitet hatte. Zunächst sind hier zu nennen einige sehr in- teressante, bei einem Besuche der Weddas im Nilgala- Distrikt in Südost-Ceylon im Januar 1902 von uns ge- sammelte Gegenstände: eine alte Elephantenpfeilklinge der Bergweddas, Thontopf für Honig, ganz ähnlich ge- wissen neolithischen Töpfen unserer Pfahlbauten, ein Täschchen aus Eichhornfell, ein Bogen mit Holzpfeil eines Weddaknaben, ein Hüftrock aus Blättern (Geschenk von Dr. F. und P. Sarasin), alles von noch in durchaus ur- sprünglichem Zustande vorgefundenen Naturweddas, welche eben leider in rapidem Dahinschwinden begriffen sind. Damit ist die Ergologie der Naturweddas in unserm Museum so ziemlich vollständig repräsentiert, sogar voll- ständiger als in der betreffenden Abteilung des Museums in Colombo. Bei der Sammlung singhalesischer Objekte, wodurch ebenfalls Lücken unseres alten Bestandes ausgefüllt werden, wurde besonders Bedacht genommen auf Gegen- stände, die zum buddhistischen Kultus in Beziehung — 189 — stehen. In erster Linie steht hier eine schöne alte Buddha-Statue in Bronceguss, die wir in Colombo kauf- ten; sie stammt aus einem Tempel von Mandalai in Birma und wurde uns vom Tit. freiwilligen Museums- verein geschenkt, wofür auch hier der beste Dank aus- gesprochen sei. Die singhalesischen Objekte sind fol- sende: Tempel-Trompete aus Muschel, Betelbüchse, alte Waffen aus Kandy, Elephant aus Holz, bemalter Holz- teller (Geschenk von Dr. F. und P. Sarasin); steinerne Oel-Lampen aus alten Tempeln, Dachziegel eines Tem- pels mit Löwe, der gelbe Rock eines Buddha-Mönches, ein hölzernes Säulenkapitäl aus einem alten Tempel bei Kandy in ausserordentlich schöner alter bemalter Holz- Skulptur, entsprechend den berühmten Kapitälen der Gerichtshalle in Kandy, Holzidol einer Flurgottheit vom Adamspik, drei hölzerne Kindermasken von eben daher, zwei Masken aus Affenfell aus Südost-Ceylon, zwei alte singhalesische Bogen, Reismörser, Schildpattkamm der Singhalesen (Geschenk von Dr. F. und P. Sarasin und L. Rütimeyer); Almosennapf eines Buddha-Mönches mit Bindung, Messing-Platten für Blumenopfer, kleiner hei- liger Feigenbaum aus Messing als Opfergabe, alte Holz- skulpturen aus einem Felsentempel, Rosenkranz, irdene Trommel, Fussschellen für Teufelstänzer, Messingkamm und Haarnadel aus Messing, Elephantenglocken, Areka- nussschneider, Betelbüchse, Kokoslöftel mit geschnitztem Gestell, Kokosraspel, alte Säbel aus Kandy, Schleuder- bogen, eisernes Gerichtsscepter (?) in Form einer Hand mit Silber-Tauschirung aus Sana in Arabien (Geschenk von Dr. L. Rütimeyer). Herr Prof. Alex. Agassiz in Cambridge, Mass. U.S.A. beschenkte uns in Colombo mit einer Anzahl origineller Kupfermünzen von den Malediven. — 190. — Aus dem übrigen Asien erhielten wir von Herrn W. Baader das Modell eines japanischen Hauses, von Herrn W. Schmid-Hirt drei hockende elfenbeinerne Figürchen und eines aus schwarzem Stein aus China, drei ebensolche Figuren aus Elfenbein gab uns Herr W. Schmid-Muth und Herr Peter Sarasin beschenkte uns mit Tusch-Figuren, chinesischen Schuhen, einer chinesischen Pfeife, einem Essbesteck, einer japanischen Tuschschale und einem Sarong aus Java. In zweiter Linie in Bezug auf Zahl der Geschenke steht Afrika, wobei die Vermehrung ausschliesslich West- afrika betrifft, indem uns Herr A. Vischer aus Basel, der längere Zeit in Loko am Benue als Missionar sta- tioniert gewesen war, mit einer schönen Sammlung aus Nigeria, speciell der Hausa, erfreute. Es sind 48 Stücke: eine Feldhacke und zwei Sicheln der Hausa, drei Streit-Äxte, vier Dolche, drei Köcher mit Pfeilen, ein Bogen, zwei Schwerter, zwei Speerspitzen der Hausa, ein Dolchmesser „Kangua“ der Aku, einem seit Flegel nie mehr von Europäern besuchten heidnischen Neger- stamm südlich vom Benue, zwei Ceremomialstücke aus Adamaua, vier sehr originelle hölzerne Armspangen mit Tauschirarbeit in Messing aus Kano, Kämme und Haar- nadeln von ebendaher, verschiedene Kleiderstoffe, Gürtel, Mützen, lederne Korantasche, Brieftaschen in hübscher Lederarbeit der Hausa, endlich sechs Holz-Idole aus Abome. Herr H. Ryff bereicherte unsere wohl für alle ethno- graphischen Museen einzigartige Sammlung von Skulptu- ren in Speckstein aus dem Hinterlande von Sherbro um zwei weitere Stücke, so dass unsere Kollektion dieser von Negern gefertisten Rundskulpturen aus Stein nun- mehr 28 Stücke beträgt. oe Durch Kauf erwarben wir vom Museum Umlauff in Hamburg sieben Holzidole, meist aus Kamerun, eines vom Kongo. Sehr bemerkenswert ist ein lebensgrosser Kopf aus Kamerun in sehr guter Holzschnitzerei, der mit einem aus 4 Hörnern bestehenden Kopfaufsatz ver- sehen und mit einer glatten, fast haarlosen Haut über- zogen ist. Herr Prof. Kollmann hatte auf unser An- suchen die grosse Freundlichkeit, diese Haut mikrosko- pisch zu untersuchen, wofür ihm auch an dieser Stelle bestens gedankt sei. Er schreibt darüber: „Die Haut ist hellgelblich und durchsichtig. Sie rührt nicht von einem Menschen her, wie man bei der glatten Beschaffen- heit und bei der fast vollkommenen Haarlosigkeit ver- muten könnte. Die Untersuchung ergiebt des bestimm- testen, dass der helle Überzug aus Tierhaut äusserst geschickt fabriziert ist. An einzelnen Stellen des Hinter- kopfes erhaltene Haare stammen von einem Tier, dessen Fell von Haaren befreit wurde bis auf einige spärliche weisse Härchen. Die Haare sind durch eine sehr ge- schickte Prozedur des Gerbers beseitigt worden, die dem Fabrikanten alle Ehre macht. Es wurde eine ganz glatte Haut erhalten, welche in der Glätte an die Haut un- serer Glac&handschuhe erinnert. Die Durchsichtigkeit und die helleelbe Farbe geben ihr eine besondere Zart- heit. Auch die mit einer schwarzen Haut überzogenen Hörner auf dem Kopfe zeigen bei mikroskopischer Unter- suchung, dass sie von einem Tiere stammt, und zwar von derselben Tierart, welche den Überzug für Gesicht und Hals geliefert hat. Der Fabrikant des Werkes hatte also ein doppeltes Verfahren Häute zu färben, schwarz und gelb.“ Ein analoges Stück dieser eigentümlichen westafri- kanischen, kürzlich von Staudinger beschriebenen Kunst- produkte, von denen auch die Sammlung des hiesigen — 1920 Missionshauses bemerkenswerte Exemplare aus Kamerun enthält, konnten wir vom ethnographischen Museum in Freiburg i. B. erwerben. Der Kopf ist analog garbeitet, trägt aber einen Haarputz aus einer filzartisen Masse. Er stammt von Lopez am Cross River. Von den Danakils erwarben wir durch Kauf eine Lanze und einen sehr schön gearbeiteten Dolch. Amerika hatte im Berichtsjahr keinen Zuwachs, doch ist ein solcher mit Sicherheit zu erwarten, indem Herr Dr. Göldi in Parà sich bereit erklärte, für uns eine kleine Sammlung aus dem Innern Brasiliens zu- sammenzustellen. Eine sehr bedeutende Vermehrung steht hingegen der Abteilung für Neu-Guinea und Melanesien bevor, indem wir uns nach reiflichem Bedenken, im Vertrauen auf die Beihilfe von Günnern der Sammlung, entschlossen haben, eine höchst interessante, aus 840 Stücken bestehende Sammlung anzukaufen, die Herr Plantagen- Direktor Wandres in den Jahren 1896—-99 persönlich gesammelt hat. Sie erstreckt sich über ganz Neu Deutsch-Guinea und die benachbarten Inseln French Islands, Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg, Neu-Hannover, Admiralitätsinseln und die Salomonen Buka, Bougain- ville, Ohoiseul, ete. und wird uns ein ziemlich voll- ständiges Bild der dort noch existierenden, aber in rapidem Rückgang befindlichen Steinzeit geben, was durch den Vergleich mit unserer neolithischen Pfahlbauer- Periode gerade für ein schweizerisches Museum von hohem Interesse sein wird. Die Sammlung ist ausgezeichnet durch eine grosse Anzahl alter Stücke, die dem Sammler nur in seiner Eigenschaft als hoher Beamter auf weiten Reisen im Innern zu erhalten möglich waren, und hat einen besondern wissenschaftlichen Wert deshalb, weil von jedem Stück — Se die Herkunft genau festgestellt ist. Sie enthält eine Menge Steinwerkzeuge, Masken, Schnitzereien, Beklei- dungs- und Schmuckgegenstände, Waffen, Haus- und Fischereigeräte, die näher anzuführen Sache des nächsten Berichtes sein wird. Wir glaubten die wertvolle Sammlung, die uns für 6500 Mark angeboten wurde, namentlich auch deshalb erwerben zu sollen, da es hier heisst zu sammeln „so lange es noch Tag ist“ und es spätern Verwaltern unserer ethnographischen Sammlung immer schwerer möglich sein wird, solche authentische Objekte für an- nehmbare Preise zu bekommen, Die prähistorische Abteilung, die wegen Behin- derung des Vorstehers, Herrn Dr. Th. Engelmann, leider auch dieses Jahr dem Publikum noch nicht geöffnet werden konnte, erhielt eine Schenkung von Herrn Prof. Von Speyr: in Bern, aus dem Nachlasse seines Vaters. Es ist dies, wie Herr Dr. Engelmann berichtet, eine srössere Anzahl Pfahlbautengegenstände aus dem Neuen- burger See, die besonders durch eine Anzahl hübscher Broncen eine wünschenswerte Ergänzung unserer an solchen noch armen Pfahlbauten-Sammlung _ gewährt. Eine interessante Bronce-Axt von Mörigen mit einem ‚Stück des alten Holzstiels, die besonders erwähnenswert ist, da sie seiner Zeit die einzige Doublette der Art war, die das Museum von Bern abgab, erhielten wir von Herrn Dr. Th. Engelmann. Das Berichtsjahr hat uns also mit der kurz vor dessen Schluss angekauften Neu-Guinea Sammlung einen Zuwachs von über 1000 Stück gebracht, eine Bereicherung, wie sie ihr noch in keinem Jahre zu teil wurde. Es macht dies auch eine Vermehrung von Wandschränken zur absoluten Notwendigkeit, wenn nicht eine Menge 13 RR oa schöner Objekte, die für das unsere Sammlung immer sehr gut besuchende Publikum von grossem Interesse wären, in Kisten verpackt sollen liegen bleiben. So sehen wir denn angesichts der so erfreulichen Entwicklung unserer Sammlung, die wir bei diesem An- lasse wieder dem Wohlwollen der hohen Behörden, un- sern speziellen Gönnern und der ganzen Bürgerschaft des wärmsten empfehlen, guten Mutes in die Zukunft. Zum Schlusse sei nochmals den verehrlichen Dona- toren des Berichtsjahres an dieser Stelle der wärmste Dank gesagt, ganz besonders auch denjenigen, die uns bis jetzt schon zur Anschaffung der neuen Neu-Guinea Sammlung verholfen haben, sei es durch Zeichnung von Beiträgen, sei es durch Vorstrecken der nötigen Kauf- summe. Es wird, wie schon erwähnt, im nächsten Jahresbericht, wo sich alles besser überblicken lässt, näher auf diese Dinge einzutreten sein. Vierundzwanzigster Bericht über die Dr. J. M. Ziegler’sche Kartensammlung 1902. I. Geschenke. Staatskanzlei des Kantons Basel-Stadt: Bibliographie der schweizerischen Landeskunde Fasc. NP 0 3,2, 9.h 6: Spezialkarte des Basler Jura und der angrenzenden Gebiete 1:50000. Bern. (1902.) Aufgez. 2 Exem- plare, wovon eines getönt, Rud. DeBary-Bavier: Kriegs-Expeditionskarte von Deutschland von 1756 bis Januar, 1859. 1 Bl. Rizzi-Zannoni, Nürnberg. Homann’sche Erben 1759. IB]. Carte administrative de la France. Par J. B. Poirson 1808. 1 BI. Frau Professor Meyer-Schmid : Panorama vom Jägerhaus auf dem Hasenberg bei Stuttgart, aufs. von Behr und Bettex. Stuttgart, ol zeh, Bl. C. Fr. Beck: Plan der Stadt Bern. Von Karl Mischler 1 : 6250. Bern 1899, 1 Bl: Güther, F., Terrainkurkarte von Heidelberg. 1 : 25 000. Heidelberg. 1 Bl. — 196 -— Stierlin, Rob., Alpenansicht vom Gurten bei Bern. Bern 1868. 1 Bl. Kleiner Deutscher Kolonialatlas 1:5 000 000 und 1:12000000. Berlin 1898. Professor Dr. Fritz Burckhardt: J. M. Ziegler’s Karte des Kts. St. Gallen. 1 : 25 000. (Exemplar Ziegler’s). 16 Bl. Professor Dr. Rud. Burckhardt: Huot, J.J.N., Spezialkarte der Krim 1 : 848 940. Breslau 1855. 1 Bl. Erben von Herrn Emil Kellermann-Preiswerk: Karte der Gotthard-Bahn 1:100 000. Winterthur 1880. 1 Bl. Schwegler, J., Panorama vom Rigikulm, aufgenommen mittelst L. Meyer’s neuem topogr. Zeichnungsap- parat. Luzern 1853. 1 Bl. Exposition universelle de 1867. Vue panoramique du Palais et du Parc. Paris 1867. 1 Bl. H. Keller’s Reisekarte der Schweiz. Ed. orig. de 1826 gravé p. J. Scheurmann, Zürich. 1 Bl. H. Keller’s Reisecharte der Schweiz. (Zürich 1826.) 1 Bl. Kellers zweite Reisekarte d. Schweiz. Zürich 1833. 1 Bl. Souvenir du nouveau Paris, ses monuments, prome- nades. Paris. o. Jan) AN bl. Plan der Stadt Basel hg. von G. Bachmann 1 : 10 000. BI. Panorama du Faulhorn dans Oberland bernois p. R. Dickenmann, Zürich. 1 Bl. Übersichtsplan der Stadt Basel. Lithogr. von Fr. Bruder. 1862. 1 Bi. Lehrer H. Niederer, Kleinlützel: Karte des Kantons Solothurn. Bearb. von Kümmerly & Frey, Bern. Obligatorisches Lehrmittel 1:100 000. Solothurn. 1 Bl. RO II. Anschaffungen. Carte géologique internationale de l'Europe. Livr. 4.7 Bl. Sprigade, Paul und Max Moisel, Grosser Deutscher Ko- lonialatlas. Hg. von der Kolonialabteilung des aus- wärtigen Amts. Lief. 1: Kamerun m 6 Blättern. 111000 000: Berlin 1901. 6 Bl. Neue Generalkarte von Mittel-Europa. 1:200 000. Diet. 24, 25. -15 Bl: Kiepert, Richard, Karte von Kleinasien in 24 Blatt, 1:400 000. Berlin 1902. 8 Bl. Becker, F., Die oberitalienischen Seen und ihr Exkur- sionsgebiet. 1:150000. Winterthur 1902. 1 Bl. Kiepert, H., Italia antiqua in usum scholarum descripta. Ed. nova emendata. 1:800000. Berlin. (1902.) Aufgez. 1 Bl. Neue Verkehrskarte der Schweiz. 1: 200 000. Win- terthur 1902. 4 Bl. Karte der Vogesen. Blatt 14-—20, 1:50 000. Strass- buse 1900, 1901. Aufgez. 6 Bl. Die Einordnung beträchtlicher Bestände aus der Kirchenbibliothek, der Universitätsbibliothek und der Bibliothek des Offiziersvereins und Signierung der Karten wurde fortgesetzt. Signiert sind bis jetzt in der Abteilung „Schweiz“: die Atlanten und Karten der ganzen Schweiz (Sign.: Schw. A), die Karten grösserer Teile — Cen- tral-, NW-, NO-, SW., SO-Schweiz — (Sign.: Schw. B). die Karten des Kantons Zürich (Sign.: Schw. Ca). Dazu sei noch bemerkt, dass jede Karte innerhalb der durch Buchstaben bezeichneten Unterabteilung eine laufende Nummer erhält, so trägt z. B. das Unicum der Univer- sitätsbibliothek, die Tschudi’sche Karte, die Signatur de — „Schw. A 64“, die reizende kleine Handzeichnung Heinrich Keller’s, den Kanton Zürich darstellend, die Signatur „Schw. Ca 58“. Auf den Katalogzetteln wird jeweilen der genaue Titel der Karte samt den sich auf dem Blatte nennenden oder sonstwie bekannten Zeich- nern, Stechern, Verlegern und dgl. vermerkt, mit Bei- fügung der Grösse des Blattes in mm und eventuell des Masstabes und mit Angabe, ob Stich, Handzeichnung oder Lithographie, ob Grenz- oder Flächenkolorit, ob ein Gradnetz vorhanden oder sich nur Gradeinteilung am Rande vorfindet. Verweise werden gegeben unter den Namen aller Zeichner, Stecher, Lithographen, Herausgeber, Drucker und Verlagsfirmen und diese Verweise alphabetisch geordnet; aus praktischen Gründen wird hiebei auf die Signatur der Karte verwiesen. Zu Ausstellungszwecken anlässlich einer Konferenz solothurnischer Bezirkslehrer wurden im verflossenen Jahr aus der reichen Sammlung von Schweizerkarten 45 Blätter ausgesucht, die ein vollständiges Bild der Entwicklung der schweizerischen Kartographie vom XVI. Jahrhundert bis auf unsere Zeit zu geben im stande waren. Wir dürfen uns der Hoffnung hingeben, dass die grosse Sorgfalt, die auf die Ordnung und Katalogisierung der Sammlung verwendet wird, sich für vermehrte Be- nützung fruchtbar erweisen werde und verdanken die mannigfaltigen Geschenke aufs wärmste. Basel, am 14. Januar 1903. Prof. Fr. Burckhardt. — 199 — Rechnung über 1902. _ Einnahmen. Aktivsaldo voriger Rechnung . Jahresbeiträge . Zinsen Ausgaben. Anschaffungen . Honorar Einzug der ahmesbeitrheel Saldo auf neue Rechnung Status. . 2 Oblig. à Fr. 5000 Handwerkerbank Basella 32/40)0. à Saldo pro 31. Dezember 1902 Status pro 31. Dezember 1902 Status pro 31. Dezember 1901 Vermögenszunahme 1902 Basel, den 10. Januar 1903. Fr. 4,257. 82 . DAG = > 466. 20 Er 74,97X02.02 Fr. 355. 48 5 300. — ” 12. ser ie 667. 48 de San Br, 4,970. 02 Fr. 10,000. — 4309. 54 Fr. 14,302. 54 Da Er: 44.72 €. Chr. Bernoulli, Quästor. Neue Reaktionen zur Unterscheidung von Calcit und Dolomit. Mitteilung aus dem chemischen Laboratorium der Mineralogisch- geologischen Anstalt der Universität Basel. Von Fritz Hinden. Ein Mittel zur raschen Unterscheidung von Calcit und Dolomit ist bekanntlich das Verhalten dieser beiden Mineralien gegen kalte verdünnte Essig- oder Salzsäure. In neuerer Zeit hat W. Meigen !) eine farbige Re- aktion zur Unterscheidung von Calcit und Aragonit an- gegeben. Hiedurch veranlasst versuchte ich ebenfalls eine farbige Unterscheidungsreaktion der rhomboëdrischen Calcium- und Magnesium-Carbonate zu finden und stu- dierte deshalb die Einwirkung wässriger Lösungen von Eisenchlorid, Kupfersulfat, Bleiacetat und Quecksilber- chlorid auf kohlensauren Kalk einerseits, auf Dolomit andrerseits. Für den vorliegenden Zweck geeignet erwiesen sich hievon nur zwei Salze, in ersier Linie das Eisenchlorid, in zweiter Linie das Kupfersulfat. Schüttelt man ca. 1 gr gepulverten Kalkstein tüchtig mit 5 cem 10 prozentiger Eisenchloridlösung, dann be- ginnt zunächst eine lebhafte Kohlensäureentwicklung, die Lösung wird dunkelrotbraun durch Bildung von 1) W. Meigen, Beiträge zur Kenntnis des kohlensauren Kalkes. Berichte der Naturf. Gesellsch. Freiburg i. Br. Bd. XIII. 1902. 14 000 basischen Ferrichloriden und nach 2—3 Minuten wird der vorher flüssige Inhalt des Reagenzglases dick und gallertartig, sodass meist beim Umkehren des Glases nichts mehr herausfliesst. Dabei ist gleichzeitig der In- halt durch nun ausgeschiedenes Eisenhydroxyd rosibraun gefärbt. Derselbe Versuch mit Dolomilpulver wiederholt, er- gibt keine Veränderung. Ein Umsatz mit dem Eisen- chlorid findet in diesem Falle nicht statt. Wird aber das Dolomitpulver mit der Eisenchlorid- lösung erwärmt, dann tritt auch hier, analog dem Ver- halten gegen Säuren, die vorhin beim kohlensauren Kalk erwähnte Reaktion ein. 1 gr Caleitpulver verbraucht zu seiner vollständigen Zersetzung ca 14 ccm der 10 prozentigen Eisenchlorid- lösung. Da wir nun vorhin zu den beiden Proben ab- sichtlich je nur 5 cem Eisenchlorid zugesetzt haben, so wird alles Eisen beim Calcit (Kalkstein) als Hydroxyd gefällt sein, ausserdem muss noch ein bedeutender Über- schuss von Calcit vorhanden sein. Auf Zusatz von 5 ccm 5prozentiger Kaliumrhodanatlösung wird daher keine weitere Veränderung mehr eintreten, Anders bei der nicht erwärmten Dolomitprobe. Hier blieb alles Eisen in Lösung, Zusatz der gleichen Menge Kaliumrhodanat gibt daher die bekannte tiefrote Eisenreaktion. Man kann dieses Verhalten dazu benützen, um rasch aber nur ganz angenähert, den ungefähren Gehalt des Ca ©O3-Überschusses stark dolomitischer Kalke quanti- lative zu bestimmen. ') . 1) Die dolomitischen Kalke bestehen aus x0/0 (Mg CO3 - Ca 005) + yPlo (Ca CO3). — y0/o (Ca CO3) bezeichne ich als Ca CO;:- Überschuss. Einen Ca CO3- Überschuss besitzen somit alle reinen Carbonate, welche weniger als 21,900/0 Mg O (= 45. 65%/0 Mg CO:) enthalten. Für diese quantilative Bestimmung gibt man zu 1 gr feinstem (Cresteinspulver im Reagenzglas oder in einem Medizinfläschchen 5 cem 5 prozentige Kalium- rhodanatlösung und setzt unter tüchtigem Schütteln so lange 10 prozentige Eisenchloridlösung aus einer Bürette oder graduierten Pipette zu, bis bleibende Blutrotfärbung eintritt. Die Anzahl der ccm der verbrauchten Eisenchlorid- lösung wird in bestimmtem Verhältnis stehen zur Menge des vorhandenen Ca CO3-Überschusses. Ich habe etwa - 15 quantitativ analysierte dolomitische Kalke in dieser Hinsicht geprüft. Es ergaben 7.1 B:: 1. Kalkstein der Geissbergschichten Aarau. Quantitativ bestimmt: a) Me. ©0357, 17209/0 Ca 003 —,,90:000% Daraus berechnet: b) Mg 00: + Ca CO; — 2,60, Ca COs- Überschuss — 88,6 %0 c) Verbrauch von 10 prozentiger Fe Cl: Lösung: 11 ccm. d) 1 cem Fe Ol; Lösung entprechend 8°/ Ca CO;, Ca CO;- Überschuss somit 8Xx11 — 85% 2. Dolomitischer Mergel von Schweizerhalle. Quantitativ bestimmt: a) Mg CO: — 2,20% Ca COs — 26,54% Daraus berechnet: b) Mg CO; + Ca CO; — 2800 Ca CO: - Überschuss — 24,2% c) Verbrauch von 10 prozentiger Fe Cl: Lösung: 3 ccm. d) 1 cem Fe Cl Lösung entsprechend 80/5 Ca CO, Ca CÖs-Überschuss somit 8X3 — 240, Nach den Resultaten der von mir ausgeführten Versuchsreihe ergibt sich, dass man die Zahl der ver- brauchten cem Eisenchlorid-Lösung mit 7—8 zu multi- plizieren hat, um die angenäherte Prozentzahl des Ca CO:- Überschusses in der Probe zu erhalten. Die durchgehende Anwendbarkeit dieser Regel ist jedoch noch weiter zu prüfen bei dolomitischen Kalken in allen möglichen Variationen ihrer Zusammensetzung. Wie mit Säuren, tritt auch mit Eisenchlorid, direkt auf das Handstück aufgebracht, eine Reaktion ein. Während die Säure den Unterschied fast momentan zeigt, dieser aber nach Absättigung der Säure fast ebenso rasch sich wieder verwischt, erfordert die Einwirkung des Eisenchlorides 1—2 Minuten um den Unterschied deutlich hervortreten zu lassen. Die Calcitprobe zeigt hiebei eine dunkelroibraune Färbung, welche mit der Zeit an Intensität zunimmt. Dolomit in gleicher Weise behandelt, zeigt keine Veränderung, während dolomitische Kalke — mit Be- rücksichtigung der Zeitdauer der Einwirkung —. einen ihrem Ca COs-Überschuss entsprechenden helleren oder dünkleren Farbton erzeugen. Entgegen der Säurereaktion bleibt die Eisenchlorid- reaktion längere Zeit bestehen. Beide Prüfungsmethoden können aber auch zweck- mässig gleichzeitig ausgeführt werden, wenn hiezu eine Lösung verwendet wird, welche besteht aus 50/0 festem Eisenchlorid, 5°/, conc. Salzsäure (spez. Gew. 1,19) und 450/, Wasser. 1 Teil dieser Lösung verdünnt mit 4 Teilen Wasser ergibt eine saure 10 prozentige Eisenchloridlösung, welche sich dann auch zur Ausführung des qualitativen Ver- suchs mit dem Gesteinspulver vorzüglich eignet. 205. Eine dem Eisenchlorid entsprechende Einwirkung auf Caleit und Dolomit erhält man auch beim Kochen mit 10 prozentiger Kufpersulfatlösung. Calcit erzeugt hie- bei eine blaue Färbung von basischem Kupfercarbonat. Dolomit verändert wiederum nichts, Ammoniak zeigt daher in den decantierten oder besser tiltrierten Liö- sungen der beiden Proben — bei Verwendung von 1 gr Gesteinspulver und 5 cem 10 prozentiger Kupfersulfat- lösung — nur beim Dolomit die dunkelblaue Kupfer- reaktion, während die Calcitprobe kein Kupfer mehr gelöst enthält und daher farblos bleibt. Über einige Fragen des Eiweisstoffwechsels. Vortrag gehalten in der Naturforschenden Gesellschaft zu Basel am 18. Februar 1908. Von Dr. med. W. Falta, Assistenzarzt an der medizinischen Klinik. Mit einer Kurventafel. Unsere Kenntnisse über die Schicksale, welche die Eiweisskörper auf ihrem Wege durch den Organismus erfahren, lassen sich in drei grosse Gebiete gliedern. Das erste umfasst jene Umwandlungen, die die Eiweiss- körper durchlaufen, bevor sie in den Säftestrom des Körpers übertreten; das zweite betrifft den intermediären Stoffwechsel, das dritte endlich die Chemie der Stoft- wechselschlacken. Unsere Kenntnisse auf dem ersten (rebiet sind eine Errungenschaft des letzten halben Jahr- hunderts. Die Entwickelung derselben ging Hand in Hand oder fusste vielmehr auf dem kolossalen Aufschwung, den die Eiweisschemie in der letzten Zeit genommen hat. Indem sich diese an die im Organismus sich abspielen- den Vorgänge anlehnte, gelang es ihr, durch Einwirkung der verschiedenartigsten Mittel die Eiweisskörper in vitro in ihre krystallinischen Endprodukte zu zerlegen. Die Erfolge auf diesem Gebiete sind wiederum auf unsere Anschauungen über die erste Etappe des Stoffwechsels massgebend geworden; denn neuere Forschungen haben gezeigt, dass die Eiweisskörper auch im Magen-Darm- kanal vor der Resorption zum grossen Teil bis zu ziem- lich einfachen Bausteinen abgebaut werden. oo Der Erforschung der zweiten Etappe — des inter- mediären Stoffwechsels — stellen sich naturgemäss noch grössere Schwierigkeiten entgegen. Tatsächlich entbehren unsere Kenntnisse hierin noch sehr einer festen Grund- lage. Dagegen sind wir über die Schlacken des Stoif- wechsels durch die in den letzten Dezennien wunderbar ausgebaute Harnchemie besser informiert. Wenn die Physiologie nicht mehr weiter kann, geht sie zur Pathologie in die Schule. Es gilt dies für viele Zweige der Physiologie. Ich erinnere nur daran, wie durch die einsetzende Entwicklung der Pathologie des Centralnervensystems die Entwicklung der Physiologie dieser Organe einen mächtigen Ruck nach vorwärts be- kam. Auch für die Physiologie des Eiweisstoffwechsels trifft dies zu. Auch hier hat die Lehre von den Ano- malien und Hemmungsvorgängen, bei welchen interme- diäre sonst weiter verbrannte Stoffwechselprodukte in den Harn übertreten, der Physiologie -— ich möchte fast sagen — die entscheidende Richtung gegeben. In die Rubrik dieser Anomalien gehört zweifellos die Alkaptonurie. Man versteht darunter die Erscheinung, dass bei einzelnen Menschen meist während des ganzen Lebens im Harn aromatische Oxysäuren auftreten, die dem Harne sehr charakteristische Eigenschaften verleihen. Ein solcher Harn färbt sich beim Stehen an der Luft dunkel, er reduziert Cuprihydroxyd in der Wärme, am- moniakalische Silbernitratlösung in der Kälte und gibt mit verdünnter Eisenchloridlösung eine rasch wieder ver- schwindende Grünfärbung. Von einem diabetischen Harn unterscheidet sich der Alkaptonharn durch den negativen Ausfall der Wismutprobe, durch die mangelnde Gährungs- fähigkeit und die optische Inaktivität. Die diese Reak- tionen bedingenden Säuren werden unter dem Namen Alkaptonsäuren zusammengefasst. — 208 — Über den Begriff dieses Alkaptons herrschte bis zu der klassischen Arbeit von Wolkow und Baumann in der Literatur die grösste Verwirrung. Wolkow und Baumann konnten aus dem Harn eines Alkaptonikers eine Säure isolieren und deren Konstitu- tion als die einer Dioxyphenylessigsäure feststellen. Da diese nach der Stellung ihrer Hydroxylgruppen das nächst höhere Homologon der Gentisinsäure darstellt, nannten sie sie Homogentisinsäure. Sie studierten ferner die Eigenschaften dieser Säure und die ihrer Verbindungen und suchten endlich Klarheit darüber zu bringen, wo- durch ihr Auftreten bedingt und an welcher Stätte im Organismus sie gebildet werden könnte. Da bisher die Synthese aromatischer Verbindungen nur bei der Pflanze, niemals aber im Tierkörper beobachtet worden war, so konnten als Muttersubstanz dieser Säure nur die aro- matischen Gruppen des Eiweisses in Betracht kommen, und von diesen voraussichtlich nur das Tyrosin und Phenylalalin. Diese Überlegung wurde in hohem Grade durch die Beobachtung gestützt, dass die Homogentisinsäureaus- scheidung zum Eiweissreichtum der Nahrung in direkter Beziehung stand und dementsprechend bei einer kohle- hydrat- und fettreichen aber eiweissarmen Nahrung be- deutend herabgedrückt werden konnte. Für das Tyrosin konnte die Voraussetzung, dass es die Muttersubstanz des Alkaptons darstelle, bewiesen werden, da nach Ver- abreichung von reinem Tyrosin dieses fast quantitativ im Harn des Alkaptonikers als Homogentisinsäure ausge- schieden wurde. Dagegen haben die beiden Autoren und später Embden, ein Schüler Baumanns, die Betei- ligung des Phenylalalins an der Alkaptonbildung als sehr unwahrscheinlich bezeichnet. Embden konnte nämlich durch Verabreichung von Phenylessigsäure und Phenyl- aminoessigsäure keine Vermehrung der Alkaptonproduk- tion erzielen und schliesst daraus, dass „die Reduktion der Parahydroxylgruppe ein integrierendes Moment des zur Homogentisinsäurebildung führenden Prozesses dar- stelle.“ So schlagend nun der Beweis geführt worden war, dass das Tyrosin wenigstens eine der Muttersubstanzen des Alkaptons sei, so schwierig war es, sich eine Vor- stellung über die Natur dieses Umlagerungsprozesses zu bilden. Die Formeln des Tyrosins und der Homogenti- sinsäure stehen weit auseinander. Zur Überführung des erstern in die letztere ist zunächst — ich folge hier der Darstelluug Wolkows und Baumanns — die Reduktion der Hydroxyleruppe des Tyrosins nötig, ferner müssen durch eine an zwei ganz anderen Stellen des Benzol- ringes einsetzende Oxydation zwei Hydroxylgruppen ein- geführt werden, die in Parastellung zu einander, in Ortho- respective Metastellung zum aliphatischen Rest zu stehen kommen. Eine derartige Umlagerung ist im tieri- schen Organismus nie beobachtet worden; denn alle aro- matischen Körper, die bisher nach Verfütterung von Eiweiss aus dem Harn, oder durch Fäulnis des Eiweisses dargestellt werden konnten, enthielten die Hydroxyl- gruppe in der Parastellung zum aliphatischen Rest. Wolkow und Baumann kommen daher zu dem scharf präzisierten Schluss, dass die Homogentisinsäure nicht in den Geweben gebildet werden könne. Dagegen liesse sich die Alkaptonbildung wohl erklären, wenn man sie in den Darm verlegte, und annehmen würde, dass sie dort durch den Einfluss spezifischer Bakterien vor sich ginge. Denn ganz ähnliche chemische Prozesse, nämlich „Oxydation an der einen, Reduktion an der andern Gruppe eines Moleküls“ seien bei der durch Hefen be- wirkten Gährung beobachtet worden. Wenn diese Voraus- ol setzung richtig gewesen wäre, so hätte sich die Intensität dieses Prozesses gerade so wie die Ausscheidung der Ätherschwefelsäuren durch Darmdesinfizienten beein- flussen lassen müssen. Baumann und Wolkow haben durch Darreichung von Salol, später hat Embden durch Terpentinöl, Kefir und Rieinusöl die experimentelle Be- gründung dieser Hypothese versucht, aber mit negativem Erfolge. Man war also der Lösung dieses Rätsels nicht näher getreten, und, wie ich gleich erwähnen will, sind spätere Untersucher hierin nicht weiter gekommen, Die weiteren Mitteilungen über Alkaptonurie gehen über den Rahmen der Kasuistik kaum heraus, abgesehen von den eingehenden Untersuchungen Hupperts, der die Konstitution der Homogentisinsäure bestätigte, und die zweite, zuerst von Kirk beobachtete Alkaptonsäure, die von ihm Uroleucinsäure genannt worden war, als Dio- xyphenylmilchsäure erkannte. Dagegen wurde ein wesentlicher Fortschritt in der Erkenntnis des uns interessierenden Prozesses durch Versuche gebracht, die die Herren L. Langstein und E. Meyer an einem Falle von Alkaptonurie auf der hiesigen Klinik anstellten. Die beiden Herren konnten zeigen, dass bei Verabreichung grösserer Mengen von Plasmon die Vermehrung der Homogentisinsäure grösser war, als dem bisher angenommenen Gehalte desselben an Tyrosin entsprach, und haben deshalb die Vermutung aussprechen zu dürfen geglaubt, dass noch andere aro- matische Gruppen des Eiweisses an der Homogentisin- säurebildung beteiligt seien. In meinen Versuchen ging ich nun vorerst von dem Gedanken aus, durch Verabreichung von Substanzen, die in ihrer Konstitution dem Tyrosin nahe stehen, die Natur jenes eigentümlichen, unserem pharmakologischen Vor- stellen so schwer begreiflichen Umlagerungsprozesses zu studieren. Es ist dieser Weg schon von Embden ein- geschlagen worden, und nur der Umstand, dass diese Substanzen sehr schwer erhältlich sind, erklärt, dass spätere Untersucher diesen Weg nicht weiter verfolgt haben. Ich habe nun zuerst eine Dioxyzimmtsäure — die Kaffeesäure — ferner zwei Monooxyzimmtsäuren — die Orthocumarsäure und Paracumarsäure — dargestellt und jede in einer Tagesdose von durchschnittlich 4 gr verabreicht. Diese drei Versuche fielen negativ aus. Interessant war der Befund hauptsächlich bezüglich der Paracumarsäure, die in ihrer Konstitution dem Tyrosin sehr nahe steht, und sich von diesem nur durch das Fehlen der Alphaaminogruppe und durch die doppelte Bindung unterscheidet. Doch ist aus diesen Versuchen der Schluss nicht gestattet, dass die Abspaltung der Alphaaminogruppe für die Homogentisinsäurebildung not- wendig sei, da das Vorhandensein der doppelten Bindung wohl für den negativen Ausfall allein bestimmend ge- wesen sein kann. Dagegen führte ein anderer Versuch, den ich gemeinsam mit Herrn Dr. Langstein ausführte, zu einem positiven Resultate. Nach Verabreichung von Phenylalalin trat eine beträchtliche Vermehrung der Homogentisinsäureausscheidung auf. Es liess sich be- rechnen, dass ca. 90 °/o des Phenylalalins in Homogen- tisinsäure umgeführt worden waren, ein Resultat, das mit dem von Baumann und Wolkow bezüglich des Tyro- sins erhaltenen schön übereinstimmt. Dadurch ist be- wiesen worden, dass auch das Phenylalalin eine Mutter- substanz der Alkaptionsäuren ist. Dieser Befund gab mir einen Fingerzeig für die Beurteilung von Versuchen, die ich vorher an dem Al- kaptoniker begonnen hatte und die den Zweck hatten, das von Langstein und Meyer eingeschlagene Verfahren gewissermassen quantitativ durchzuführen, um zu erfahren, wie viel Homogentisinsäure die einzelnen Eiweisskörper überhaupt bilden könnten. Die Versuchsanordnung war so gewählt, dass ich auf eine konstante Kost die ein- zelnen Eiweisskörper — Caseïn, Fibrin, Ovalbumin, Blut- albumin, Blutglobulin und Leim — superponierte. Es konnte der Patient bei der von mir gewählten Kost mit ziemlicher Genauigkeit auf eine konstante Homogentisin- säuremenge innerhalb 24 Stunden eingestellt werden. Die Schwankungen nach oben und unten betrugen nur we- nige Zehntelgramm. Ich konnte also das Plus an Homo- gentisinsäure an den einzelnen Versuchstagen direkt auf die verabreichten Eiweisskörper beziehen. Es liess sich durch diese Versuche zeigen, dass jeder einzelne Eiweiss- körper immer gleich viel Alkapton bildete, und dass, wenn man die durch Hydrolyse oder tryptische Verdauung bei jedem einzelnen erhaltene Menge von Tyrosin und Phenylalalin auf Homogentisinsäure umrechnete, die so berechnete Zahl mit der im Versuch erhaltenen annähernd übereinstimmte. Eine vollkommene Beweiskraft möchte ich diesen Versuchen nicht zuschreiben, immerhin ist dadurch wahrscheinlich gemacht, dass das in den Eiweiss- körpern enthaltene Tyrosin und Phenylalalin bei meinem Alkaptoniker fast quantitativ in die Alkaptonsäuren um- geführt wurde, dass also die Alkaptonbildung bei ihm eine maximale oder nahezu maximale ist; ferner dürfte dadurch die Annahme nicht unwahrscheinlich erscheinen, dass von den Bausteinen des Eiweisses nur das Tyrosin und Phenyl- alalin für die Alkaptonbildung in Betracht kommen. Die Auslegung dieser Versuche könnte etwas ge- wagt erscheinen; doch sind die nun folgenden Versuche meines Erachtens nach geeignet, diese Auffassung be- deutend zu stützen. Erst seit verhältnismässig kurzer Zeit hat man die Einführung von Halogenen in das Eiweissmolekül ver- 29 — sucht. Es hat sich gezeigt, dass die unter gewissen Bedingungen zu erzielende Maximalsubstitution von Ha- logenatomen für verschiedene Eiweisskörper verschieden, für jeden einzelnen aber konstant ist. Die Halogen- eiweisse geben die gewöhnlichen Halogenreaktionen, — dies gilt auch für die äusserst empfindlichen Jodreak- tionen — nicht. Die vollständige Entfernung der so eingeführten Halogene erfolgt nur bei Anwendung inten- siver Oxydationsmittel und hoher Hitzegrade. — Bei Superposition maximal bromierten Caseïns und Albumins auf die konstante Kost des Patienten blieb nun eine Vermehrung der Alkaptonausscheidung ganz aus. Ebenso führte ein Versuch mit Tyrosin allein, in dessen Benzolring 2 Bromatome eingeführt worden waren, zu einem negativen Resultat. Als ich aber ein Jod- caseinpräparat verabreichte, das etwas mehr als ein Drittel des maximalen Jodgehaltes besass, so betrug auch die Vermehrung des Alkaptons nicht ganz zwei Drittel der bei Darreichung der gleichen Menge reinen Jaseins erzielten. Kurze Zeit nach Darreichung des Jodcaseïns trat intensive Jodreaktion im Harn auf, die nach ca. 24 Stunden schwächer wurde, nach 36 Stunden abgeklungen war. Der Organismus vermag mit Leichtig- keit eine Reaktion bei 37° C. zu vollziehen, für deren Zustandekommen in vitro wir der stärksten Oxydations- mittel und hoher Hitzegrade benötigen. Aus diesen Versuchen geht vor allem hervor, dass die Alkaptonbildung durch Einführung von Halogenen in dessen Muttersubstanzen verhindert wird, ferner bilden sie eine willkommene Bestätigung des Satzes, dass bei Einführung von Halogenen in das Eiweissmolekül dessen aromatische Komplexe der Sitz der Halogene seien, endlich zeigen sie, dass die Einführung der Halogene nicht bloss in das Tyrosin, sondern auch in das Phenyl- — 214 — alalin erfolst,') da sonst ein vollständiges Ausbleiben der Alkaptonvermehrung bei Darreichung maximal bro- mierter Eiweisskörper nicht erklärt werden könnte. — An dieser Stelle will ich noch eines Versuches mit Somatose Erwähnung tun. Da die Somatose die Millon- sche Reaktion nur sehr schwach gibt, so war es von Interesse zu sehen, ob trotzdem eine Vermehrung der Alkaptonbildung auftreten würde. Die dargereichte Menge betrug 90 gr. Die Alkaptonausscheidung wurde dadurch nicht beeinflusst. Ein Schluss in der oben angedeuteten Richtung liess sich aber aus diesem Resultat nicht ziehen, da aus der nur minimalen Vermehrung des Harnstick- stoffes und der hingegen bedeutenden Vermehrung des Kotstickstoffes hervorging, dass nur sehr geringe Mengen der Somatose resorbiert worden waren. Was nun den Ort der Alkaptonbildung anbelangt, so lässt sich die Hypothese Wolkows und Baumanns, die denselben in den Darm verlegten, kaum mehr auf- recht erhalten. Schon der Umstand, dass Darmdesin- ficientien die Alkaptonbildung nicht beeinflussen, spricht gegen diese Auffassung. Embden, der trotzdem an der Wolkow-Baumannschen Hypothese festgehalten hat, be- richtet noch von einem Versuche, der von ihm — wie mir scheint — nicht genügend gewürdigt worden ist. Er konnte nämlich zeigen, dass per os eimgeführte Homo- sentisinsäure von einem normalen Organismus verbrannt, von einem Alkaptoniker fast quantitativ durch den Harn wieder ausgeschieden wird. Dieser letzte Versuch Emb- dens dürfte sich, insofern er bei anderen Alkaptonikern 1) Mittlerweile ist auch A. Oswald (siehe Hofmeisters Beiträge Bd. III, Heft 9 u. 10) auf anderem Wege zu der Annahme ge- langt, dass das Phenylalalin zu den Jodbindenden Gruppen des Ri- weisses gehört, da es ihm gelang, in das Glutin, welches kein Tyrosin, wohl aber geringe Mengen von Phenylalalin enthält, 11 2—20/o Jod einzuführen. bestätigt wird, nach der Wolkow-Baumannschen Hypo- these kaum erklären lassen. Denn wenn man die Bil- dung des Alkaptons in den Darm verlegt, muss man demnach dem Alkaptoniker neben der besondern Eigen- tümlichkeit der Alkaptonproduktion im Darm noch die, besondere Eigentümlichkeit zusprechen, dass seinen Ge- weben die Verbrennungsfähigkeit für Homogentisinsäure mangelt. Man könnte allerdings den Einwand machen, der Alkaptoniker besässe ebenso wie der normale Or- ganismus die Fähigkeit, täglich eine gewisse Menge Homogentisinsäure zu verbrennen, nur sei die Menge der gebildeten Homogentisinsäure zu gross, um voll- ständig verbrannt zu werden. Dieses ist aber unwahr- scheinlich; denn aus dem Umstande, dass eingeführtes Tyrosin und Phenylalalin beim Alkaptoniker fast quan- titativ in das Alkapton übergeführt werden, ferner dass bei Darreichung verschiedener Eiweisskörper das in ihnen enthaltene Tyrosin und Phenylalalin fast quantitativ im Harn als Homogentisinsäure wieder erscheint, geht her- vor, dass grössere Mengen von Homogentisinsäure nicht verbrannt worden sein können. Es scheint dem Alkap- toniker die Fähigkeit zu fehlen, den Benzolring dieser Substanzen aufzuspalten. Man könnte demnach die Alkaptonurie in folgender Weise auffassen: Während der normale Organismus das ihm als solches oder im Eiweiss eingeführte Tyrosin und Phenylalalin in seinen Geweben zu Kohlensäure, Harnstoff und Wasser ver- brennt, führt der Alkaptoniker diese Substanzen in Uro- leueinsäure resp. Homogentisinsäure um, und scheidet sie als solche aus. Die Alkaptonurie ist daher nicht eine Anomalie der Verdauung, sondern des intermediären Stoffwechsels. Die gelegentliche Superposition reiner Eiweisskürper auf eine konstante Kost hat aber noch zu einem andern — 216 — Resultate geführt, das von einem mehr allgemein physio- logischen Interesse ist. Wie ich schon früher erwähnt habe, war die Versuchsanordnung so gewählt, dass ich auf eine konstante Kost die einzelnen Eiweisskörper — Caseïn, Blutglobulin, Blutalbumin, Fibrin, Ovalbumin, ferner Leim und Jod- und Bromeiweisse — superponierte. Ich konnte mich im Verlaufe der nun ein halbes Jahr fortlaufenden Untersuchung überzeugen, dass der Orga- nismus dabei nicht nur auf eine konstante Homogentisin- säuremenge, sondern auch auf eine konstante NMenge eingestellt war. Die NBestimmungen im Kot wiesen auch keine wesentlichen Schwankungen auf, so dass wenigstens in den hier angeführten Fällen — bei den übrigen sind die Untersuchungen z. T. noch nicht abge- schlossen — eine gute Verwertung der gereichten Nah- rung angenommen werden kann, Ich konnte also das über die Norm auftretende Plus an N ebenso wie die Alkaptonvermehrung direkt auf das superponierte Eiweiss beziehen. Das Resultat dieser Versuche war die Er- kenntnis, dass bezüglich der Zeit, innerhalb welcher die Nhaltigen Endprodukte wieder ausgeschieden werden, für die einzelnen Eiweisskörper grosse Verschiedenheiten existieren, dass speziell das Eiereiweiss und die bromierten Eiweisse gegenüber den andern, bisher untersuchten Ei- weisskörpern eine exceptionelle Stellung einnehmen. Dem- nach fällt auch die prozentuale Verteilung des N auf die einzelnen Tage, während welcher eine N Vermehrung im Harn auftritt, für verschiedene Eiweisskörper verschieden aus, ist aber für einen bestimmten konstant. Es lässt sich dieses Verhalten in Kurven darstellen, die für einen bestimmten Eiweisskörper — gleiche Versuchsbedingungen vorausgesetzt — immer in derselben Gestalt ablaufen. Als Beispiele will ich das Casein und das Ovalbumin anführen, deren Verhalten mehrere Male mit dem glei- PATES chen Resultat nachgeprüft wurde. Ich will gleich hier erwähnen, dass die meisten andern bisher untersuchten Eiweisskörper, abgesehen von den später zu besprechen- den Bromeiweisspräparaten, in ihrem Verhalten näher dem Caseïn als dem Ovalbumin zu stehen scheinen. Nach Darreichung von 80 gr Casein!) steigt die NKurve rasch an, erreicht innerhalb der ersten 24 Stun- den ihren Höhepunkt, fällt am Tage darauf um die Hälfte ab und ist am nächstfolgenden Tage fast wieder zur Norm zurückgekehrt. Bei Darreichung von 80 gr Eier- eiweiss?) verteilt sich die NVermehrung im Harn aber auf 6 Tage. Die NKurve steigt hier langsamer an; ihren Gipfelpunkt, der um die Hälfte niedriger ist, wie beim Caseïn, erreicht sie erst innerhalb der zweiten 24 Stun- den, von hier ab kehrt die Kurve nur allmählich zur Norm zurück. Es konnte dieses für das Ovalbumin charakteristische Verhalten auch durch einen Versuch bei einem Diabetiker bestätigt werden. Der Umstand, dass das Eiereiweiss in dem zeitlichen Ablauf seines NStoffwechsels so weit aus dem Rahmen des für die meisten andern Eiweisskörper typischen Ver- haltens heraustritt, bedingt eine Einschränkung der von Voit aufgestellten Gesetze. Voit hat nachgewiesen, dass beim Übergang von einer eiweissarmen zu einer eiweiss- reichen Nahrung nicht sofort NGleichgewicht eintritt, son- dern erst nach einigen Tagen, und zwar umso später, je grösser die Differenz im Eiweissgehalt der beiden Nahrungsperioden ist. Er erklärt dies in der Weise, dass dem jeweiligen Eiweissgehalt der Nahrung eine ent- sprechende Menge sogenannten zirkulierenden Eiweisses entspreche. Wenn wir daher von einer eiweissarmen zu einer eiweissreichen Kost übergehen, so muss der 1) Siehe Kurve I. 2) Siehe Kurve II, 15 — 218 — Organismus die Menge seines zirkulierenden Eiweisses erhöhen, und dies geschieht dadurch, dass er N retiniert. Gruber hat später die Versuchsanordnung Voits in der Weise modifiziert, dass er nach einer Hungervor- periode eine einmalige reichliche Fleischnahrung gab. Er konnte dabei zeigen, dass die NAusscheidung „explo- sionsartig“ in die Höhe ging, niemals aber binnen 24 Stunden zur Norm zurückkehrte, sondern durch längere Zeit hindurch einen immer niedriger werdenden Schweif nach sich zog. Auf Grund dieses Befundes er- klärt nun Gruber die von Voit gefundene Eiweissre- tention einfach als „Folge der Superposition der durch einmalige Nahrungsdarreichung erzielten Kurven.“ Da- mit war nun allerdings der Verlauf der Voitschen Kurven erklärt; es war aber noch nicht erklärt, warum ein Teil des Muskeleiweisses in so auffallend verzögerter Weise zersetzt worden war. Den Grund hiefür sucht nun Gruber darin, dass „das Muskelfleisch nicht homogen sei, dass die verschiedenen Eiweisskörper und eiweiss- artigen Substanzen, die bei der Verdauung entstünden und resorbiert würden (Globuline, Acidalbumine, Albu- mosen etc.) nicht mit gleicher Leichtigkeit im Organis- mus verbrannt würden.“ Diese Vermutung Grubers konnte durch meine Ver- suche wenigstens teilweise experimentell begründet wer- den. Dadurch ist aber eine Einschränkung der Voit- schen Gesetze notwendig geworden. Es ist einleuchtend, dass, wenn ich die Darreichung der einzelnen Eiweiss- körper in derselben Anordnung wie Voit vorgenommen hätte, das heisst wenn ich dieselben nicht bloss an einem Tage, sondern durch eine längere Periode hindurch super- poniert hätte, der Anstieg der NKurve trotz ganz gleicher Versuchsbedingungen beim Caseïn anders ausgefallen wäre, wie beim Ovalkumin; beim Caseïn wäre sehr rasch Moro NGleichgewicht erzielt worden — am zweiten oder dritten Tag — beim Ovalbumin aber erst am fünften oder sechsten Tag. Wir sehen also, dass beim Übergang von einer eiweissarmen zu einer eiweissreichen Nahrung die Zeit, innerhalb welcher NGleichgewicht eintritt, nicht bloss — wie Voit dies gelehrt hat — von der Differenz im Ei- weissreichtum der beiden Nahrungsperioden, sondern auch von der Art der in der Nahrung enthaltenen Eiweiss- körper abhängig ist. So dürfte sich wohl beim Über- gang vom Hunger oder einer eiweissarmen Nahrung zu einer reichlich Milch enthaltenden Kost rascher NGleich- gewicht erzielen lassen, als beim Übergang zu einer Nah- rung, die vorwiegend aus Eierklar besteht. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass diese Überlegung uns in der Beurteilung solcher Stoff- wechselversuche, bei denen Eiweisspräparate in grossen Mengen verabreicht werden, vorsichtig machen muss. Ich brauche hier nur das in der Diabetes-Literatur eine so grosse Rolle spielende Verhältnis von D zu N erwähnen. Man wird, abgesehen von den beim Diabetiker häufig zu beobachtenden NRetentionen erst beweisen müssen ob man den innerhalb 24 Stunden ausgeschiedenen Zucker immer auf den gleichzeitig ausgeschiedenen N beziehen darf. Es gilt dies in erster Linie für das Eiereiweiss. Es wird sich dies beim Diabetiker wohl leicht demon- strieren lassen, wenn man die oben beschriebene Ver- suchsanordnung beibehält, das heisst, wenn man den be- treffenden Fiweisskörper auf eine konstante Kost super- poniert. Aber auch bei einer andern Versuchsanordnung, z. B. bei einer solchen, wo man den N der Nahrung einmal durch Casein, ein andermal durch Ovalbumin, oder durch irgend einen andern Eiweisskörper ersetzt, wird man bedenken müssen, dass auch hier die Ver- schiedenheit im zeitlichen Ablauf der N Ausscheidung —. 220 — zum Ausdruck kommen muss. Es werden die den ein- zelnen Eiweisskörpern entsprechenden Kurven ineinander übergreifen, und es wird ein klares Resultat nur erhält- lich sein, wenn die einzelnen Versuchsperioden sehr lange ausgedehnt werden. — Endlich können durch die eben erläuterten Momente leicht NRetentionen vorgetäuscht werden, die in Wirklichkeit gar nicht existieren. Dies gilt wieder in erster Linie für das Ovalbumin. Noch in anderer Beziehung sind diese Versuche lehrreich gewesen. Sie zeigten, dass der Abbau der einzelnen Komplexe des Eiweisses nicht immer gleich- mässig abzulaufen braucht. Fast in allen meinen Ver- suchen kehrt die Alkaptonkurve viel rascher zur Norm zurück als die NKurve; besonders instruktiv ist in dieser Hinsicht eine der Kurven des Ovalbumins, wo die Al- kaptonvermehrung mit den ersten 24 Stunden beendet ist, die NKurve sich auf sechsmal 24 Stunden hinauszieht. Es ist daher wahrscheinlich, dass die aromatischen Gruppen im Organismus rasch aus dem Eiweissmolekül abgespalten werden; Emil Fischer hat dies extra corpus für den Seidenleim gezeigt. Eine Erklärung, warum die einzelnen Eiweisskörper in dem Ablauf ihres NStoffwechsels sich so verschieden verhalten, ist nur sehr schwer und mit grossem Vorbe- halt zu geben. Vor allem könnte man daran denken, dass das Eiereiweiss schlechter und daher langsamer ım Darm resorbiert würde. Diese Annahme ist wohl von der Hand zu weisen. Es müsste dann ein Teil des Eier- eiweisses oder ein Teil seiner Spaltungsprodukte min- destens viermal 24 Stunden im Darm verweilt haben, was unsern Erfahrungen über die Schnelligkeit der Nah- rungspassage widerspricht. Ich erinnere hier nur an den Befund von Schmidt-Mülheim, der 16 Stunden nach einer reichlichen Fleischfütterung den Dünndarm eines Hundes leer fand. se Ein verschiedener Gehalt an Ammoniak — Mona- minosäuren — und Diaminosäuren N, ein verschiedener Reichtum an aromatischen Gruppen, endlich eine ver- schiedene Zusammensetzung aus der Hemi- und Anti- gruppe des Eiweisses kann auch nicht zur Erklärung herangezogen werden. Denn Substanzen, die gerade hier grosse Verschiedenheiten aufweisen, wie das Caseïn und der Leim, verhalten sich im Ablauf ihrer NKurven gleich, während das Ovalbumin in der Mitte zwischen beiden Sicht In eine ganz andere Beleuchtung rücken die Tat- sachen, wenn wir die jüngsten Erfahrungen über das Verhalten des Eiereiweisses im Körper berücksichtigen. Von einer grossen Anzahl von Untersuchern wird ange- geben, dass bei Verabreichuug grösserer Mengen von Eiereiweiss oder nach subcutaner Injektion desselben dieses z. T. in den Harn übertreten kann — alimentäre Albuminurie.') Bei Einspritzung in das Blut erfolgt der Übergang in den Harn schon bei verhältnismässig klei- nern Mengen. Ebenso genügen beim Nephritiker viel geringere Mengen auch bei Darreichung per os, um den Eiweissgehalt des Harnes zu vermehren. Ein ähnliches Verhalten wurde von Ascoli nach Verabreichung grösserer Mengen von Muskelfleisch beobachtet; endlich hat er die Befunde am Eiereiweiss dahin erweitert, dass er den Übergang desselben auch in die Lymphe zeigte. Der Nachweis wurde mittels der biologischen Reaktion ge- führt. Wenn nun auch der Wert derselben nach neueren Befunden von Obermeier und Pick und von Rostoski eingeschränkt werden muss, so kann man doch dem Auftreten der biologischen Reaktion im Blut und in der 1) Hierin müssen jedenfalls grosse individuelle Verschieden- heiten existieren; bei meinem Patienten konnte ich nach Verab- reichung von 80 gr Ovalbumin kein Eiweiss im Harn nachweisen. — 222 — Lymphe nach Darreichung von Eiereiweiss nicht alle Bedeutung absprechen. Wenn wir berücksichtigen, dass die Eiweisskörper durch die peptische Verdauung in vitro sehr rasch ihre präzipitablen Eigenschaften verlieren, „rascher sogar als ihren Eiweisscharakter“ (Michaelis und Oppenheimer), so muss bei der Verabreichung grösserer Mengen von Eiereiweiss ein Teil desselben der peptischen und tryptischen Verdauung entgangen sein und es müssen jenseits der Darmwand entweder der Eiweisskörper selbst, oder hoch zusammengesetzte Atomkomplexe desselben vorhanden sein. Unsere Anschauungen über den Abbau der Eiweiss- körper im Darm haben in der letzten Zeit bedeutende Wandlungen durchgemacht. Durch die grundlegenden Untersuchungen von Kutscher und Seemann ist bewiesen worden, dass der Abbau der Eiweisskörper im Darm viel weiter geht, als man vorher angenommen hatte. Diese beiden Autoren gehen sogar so weit, anzunehmen, dass das Eiweiss nur in Form seiner krystallinischen End- produkte resorbiert würde. Die Hofmeistersche Schule geht in der Auffassung dieser Frage allerdings nicht so weit, und auch die Befunde am Eiereiweiss sprechen dafür, dass wenigstens bei einzelnen Eiweisskörpern die Resorption sich z. T. in Form höherer Atomkomplexe voll- zieht. Auch über den Ort der Eiweissynthese herrschen gegenwärtig noch weit differierende Anschauungen. Wäh- rend die einen denselben in die Darmwand verlegen, glauben andere, dass die krystallinischen Endprodukte selbst in den Kreislauf gelangten und erst in den Ge- weben sich die Synthese vollzöge; andere endlich nehmen an, dass zwar in der Darmwand eine Synthese statt- fände, die aber nicht bis zum Eiweiss führe, dass viel- mehr höher zusammengesetzte, aber nicht eiweissartige Substanzen in den Kreislauf gelangten und hier nun je nach Bedarf an das Protoplasma verankert würden. Übertragen wir nun diese Anschauungen auf die uns interessierende Frage, so können wir vielleicht den Versuch einer Erklärung wagen, warum der NStoff- wechsel nicht bei allen Eiweisskörpern in derselben Zeit abläuft. Es wäre möglich, dass der Abbau der einzelnen Eiweisskörper im Darm verschieden weit geht, wenig- stens bei Darreichung grösserer Mengen derselben, dass daher die einen in Form relativ einfacher Atomkomplexe zur Resorption gelangten; andrerseits könnte aber bei- spielsweise das Ovalbumin zum Teil der peptischen und tryptischen Verdauung entgehen, der Eintritt ins Blut würde sich demnach teilweise in Form hoch zusammen- gesetzter, die biologische Reaktion noch gebender Atom- komplexe vollziehen. Eine Stütze für diese Auffassung bilden vielleicht folgende Versuche. Es gelang durch Einführung von Brom in das Eiweissmolekül, eine bedeutende Verlang- samung im Ablauf der entsprechenden NKurve') zu er- zielen. Es konnte dies durch wiederholte Versuche am Bromeasein und Bromalbumin konstatiert werden. Die Kurven gewinnen hiedurch z. B. für das Casein beinahe den Charakter einer Ovalbuminkurve. Diese Verlang- samung der NAusscheidung ist offenbar darauf zurück- zuführen, dass der Organismus das Brom nur schwer aus organischen Verbindungen abzuspalten vermag. Da- für spricht auch das vollständige Ausbleiben einer phar- makologischen Wirkung. Wenn nun das Bromcasein im Darm ganz bis in seine krystallinischen Endprodukte aufgespalten worden wäre, so wäre eine Verzögerung wohl nur für den N der das Bromatom enthaltenden aromatischen Komplexe, also nur für den Tyrosin und Phenylalalin N verständlich; dieser aber macht einen so geringen Prozentsatz aus, dass dadurch die Kurve ihre Gestalt kaum verändert hätte. 1) Siehe Kurve IM. Da das Jod im Organismus leichter abgespalten wird, war eine Beeinflussung der NKurven nach Dar- reichung von Jodeiweisspräparaten in diesem Sinne nicht zu erwarten, was auch tatsächlich eintrat. Nehmen wir also an, dass die Aufspaltung des Oval- bumins, der bromierten Eiweisskörper und vielleicht noch anderer im Darm eine weniger vollständige sei und dass sie in Form hoher zusammengesetzter Komplexe resor- biert würden, dann könnte wohl auch der Weg, den diese Komplexe bis zu ihrer Überführung zu den end- siltigen Schlacken des Stoffwechsels zu durchlaufen hätten, ein komplizierterer und längerer sein, und sie daher bis zu ihrem Wiedererscheinen im Harn längerer Zeit be- nötigen. Auch ist hier zu berücksichtigen, dass der Beweis hiefür noch nicht erbracht ist, dass alle Eiweisskörper, und von einem bestimmten wieder alle seine Bausteine über den Weg der Eiweissynthese verlaufen. Die Summe der Möglichkeiten würde durch die gegenteilige Annahme ins Unendliche wachsen; es wäre aber sehr wohl mög- lich, dass hier tiefgreifende Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen der Eiweisskörper bestünden und dass sich diese kaum zu überblickende Summe von Môglich- keiten in neue einfache Gesetze eingliedern lässt. Die genauere Mitteilung dieser Versuche und die Zahlenbelege werden an anderer Stelle erfolgen. — Über Farbenreaktionen fetter Öle. Von Hans Kreis. Vorgetragen in der Sitzung vom 11. März 1903. Im Winter 1898!) hatte ich die Ehre, Ihnen über eine Reihe von Butteruntersuchungen zu berichten, die zu dem Zwecke unternommen worden waren, zu erfahren, innerhalb welcher Grenzen der (Gehalt des Butterfettes an flüchtigen Fettsäuren, Schwankungen unterworfen sein könne. Damals handelte es sich also um rein quantitative Untersuchungen. Heute möchte ich mir gestatten, Ihnen einiges über die qualitativen Methoden der Fettanalyse, im besondern über die sog. Farbenreaktionen, mitzuteilen. Ich beabsichtige, Ihnen eine Auswahl der wichtigeren und schöneren Reaktionen dieser Art vorzuführen, um dann, daran anschliessend, auf einige eigene Beobachtungen einzugehen, die ich im Laufe der letzten Jahre zu machen (relegenheit hatte. Bevor ich jedoch damit beginne, wollen Sie mir er- lauben, einige allgemeine Bemerkungen über die Ent- wicklung und Bedeutung der Fettanalyse vorauszuschicken. Das Problem, exakte Methoden zu finden, mit deren Hilfe die einzelnen Fette scharf von einander unter- schieden und in Mischungen mit Sicherheit wieder er- kannt werden können, ist von ebenso grosser praktischer Bedeutung, als anziehend in rein wissenschaftlicher Hinsicht. 1) Verhandl. der naturforsch. Gesellschaft Basel, Band XII Heft 1, 1898. — 226 — Praktisch wichtig ist diese Aufgabe, weil die Fette je nach ihrer Art und Herkunft sehr verschiedenen Handelswert besitzen und es deshalb von jeher üblich, weil lohnend gewesen ist, teuere Fette mit billigeren zu verfälschen. Dass es sich dabei um enorm grosse ma- terielle Werte handeln kann, wird sofort klar, wenn man sich vergegenwärtigt, welch einen gewaltigen Umfang die Produktion und der Verbrauch von Fetten zu Speise- zwecken sowohl, als zu technischen Verwendungen an- genommen hat. Deutlicher als durch lange Zahlenreihen lässt sich die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Speisefettindustrie, lassen sich die in grösstem Masstab betriebenen Ver- fälschungen auf diesem Gebiete dartun, durch einige typische Beispiele, die der Fachliteratur entnommen sind. Ganz besonders lehrreich waren in dieser Hinsicht die Erfahrungen, die man mit dem amerikanischen Schweine- fett gemacht hat. Als im Jahr 1888 gelegentlich der Be- ratung eines Gesetzentwurfes über den Verkehr mit Schweineschmalz die Produktion dieses wichtigen Volks- nahrungsmittels durch eine besondere Kommission des amerikanischen Parlaments eingehend studiert wurde, stellte es sich heraus, dass bei einer jährlichen Produk- tion von ca. 300 Millionen Kg. seit etwa 10 Jahren gegen 40° mit Baumwollsamenöl und Rindsfett ver- fälscht worden waren. Es wurde u. a. amtlich kon- statiert, dass im Jahr 1886 bei einem Umsatz von 135 Millionen Kg., aus Chicago 36 Millionen Kg. Schweine- fett mehr ausgeführt worden waren, als dort die Einfuhr und die Produktion betragen hatte. Und im Olivenöl- handel scheint es damals nicht viel besser ausgesehen zu haben. So hatte beispielsweise im Jahre 1889 die Verfälschung des Olivenöles in Salon so beträchtliche Dimensionen angenommen, dass die Ölproduzenten in 220 Nizza die Regierung zu besondern gesetzlichen Mass- nahmen gegen diesen unlautern Wettbewerb aufforderten. Und in Italien wurde im Jahr 1886 durch das Finanz- ministerium eine aus fünf Chemieprofessoren bestehende, von Cannizzaro präsidierte Kommission eingesetzt, eigens zu dem Zwecke, um ein von Bechi angegebenes Ver- fahren zum Nachweis von Baumwollsamenöl: im Olivenöl auf seine Brauchbarkeit zu prüfen. Diese Tatsachen reden eine deutliche Sprache; sie lassen einerseits den gewaltigen Umsatz in Speisefetten und damit ihre nationalökonomische Bedeutung erkennen und zeigen anderseits, dass der Überwachung dieses Handels an der Hand zuverlässiger Methoden die grösste Wichtigkeit zuerkannt wird. : Was sodann den rein wissenschaftlichen Wert der Fettanalyse anbetrifit, so hoffe ich durch meine heutigen Ausführungen wenigstens andeuten zu können, dass hier ein Arbeitsgebiet vorliegt, das von jeher der theoretischen Forschung und Spekulation eine reiche Fülle von an- regenden Fragen geboten hat und immer noch bietet. Um so auffallender mag es erscheinen, dass, obwohl es sich hier um praktisch wie wissenschaftlich gleich lohnende Aufgaben handelt, eine intensive und erfolg- reiche Bearbeitung dieses Gebietes eigentlich erst in den letzten 20 Jahren des vergangenen Jahrhunderts be- sonnen hat. Nichts dürfte geeigneter sein, den Unter- schied zwischen damals und jetzt augenfälliger hervor- treten zu lassen, als eine Vergleichung der damalıgen mit der heutigen Literatur. Während das vor kurzem in 4. Auflage erschienene Handbuch der Fettanalyse von Benedikt-Ulzer einen stattlichen Band von gegen 1000 Seiten bildet, ist in dem berühmten Handbuch der chem.-techn. Untersuchungen von Bolley-Kopp vom Jahre 1874 die ganze Fettanalyse auf 30 Seiten abge- handelt. Und in dem damals vollkommen auf der Höhe stehenden Lebensmittelbuch von Dietzsch vom Jahr 1879, hat alles, was der Verfasser über Speisefette mitzuteilen weiss, auf 15 Seiten Platz, während ein voluminöses Werk des Franzosen A. J. Zune (Traité général d’analyse des beurres, Paris et Bruxelles 1892) vorwiegend der Analyse der Butter gewidmet ist. Rein äusserlich betrachtet tritt also die Dürftigkeit der fettanalytischen Methoden von damals unverkennbar hervor und dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man genauer zusieht, was eigentlich an brauchbaren wissenschaftlichen Hilfsmitteln vorhanden war. Treffend charakterisiert Kopp in seinem schon erwähnten Werke den damaligen Stand und die praktische Verwendbarkeit der wissenschaftlichen Fettanalyse. Nachdem er auf die Unzulänglichkeit der auf die Sinnenprüfung und die che- mischen Reaktionen begründeten Untersuchungsmethoden hingewiesen hat, fährt er fort: Die Sache steht so, dass wir sagen müssen, zur Unterscheidung der einzelnen Öle haben wir bis jetzt keine zuversichtlichen Mittel, die Schwierigkeit ist noch grösser, wenn die fraglichen Öle semischt vorkommen und vollends sind unsere Mittel nicht ausreichend, um die Mengenverhältnisse solcher Mischungen zu bestimmen. Zu jener Zeit kannte man von quantitativen Me- thoden nur die Bestimmung des spezifischen Gewichtes und von Farbenreaktionen nur die Calvert’schen, die Behrens’sche Sesamölreaktion, sowie die Elaidinprobe. Dem gegenüber verfügen wir heute über eine ganze An- zahl exakter quantitativer Methoden und wir kennen eine Reihe von äusserst charakteristischen Farben- reaktionen, durch die man imstande ist, in einzelnen Fällen noch Bruchteile eines Prozentes gewisser Öle in Mischungen mit Sicherheit nachzuweisen. Es würde zu dor weit führen, heute auf eine auch nur flüchtige Besprechung der quantitativen Methoden einzutreten, doch sollen die wichtigsten derselben der Reihenfolge ihres Bekannt- werdens nach hier wenigstens genannt werden. Als erste erschien im Jahr 1877 die Hehnerzahl, 1879 brachte die Verseifungszahl und die Reichertsche Zahl, 1886 die Jodzahl und die Refraktionszahl, 1888 die Acetylzahl. Seit 1898 besitzen wir in der Bömer’schen Phytosterin- und Phytosterinacetatprobe ein untrügliches Mittel, um noch 1 °/o eines pflanzlichen Fettes in Gemischen mit tierischen Fetten zu erkennen.”) Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass man die praktische Bedeutung der „Zahlen“ anfänglich , in der ersten Freude darüber, etwas Quantitatives zu haben, sehr zu überschätzen geneigt war, indem man den Fehler beging, die Voraussetzung zu machen, es sei die Zusammensetzung der Fette keinen grösseren Schwankungen unterworfen und es könnten demnach die Zahlen innerhalb ziemlich enger Grenzen als konstant betrachtet werden. Erst ganz allmählich ist die Er- kenntnis dieses Irrtums durchgedrungen und es darf hier vielleicht daran erinnert werden, dass meine eingangs erwähnten Butteruntersuchungen eben den Zweck hatten, das Dogma von der Konstanz der Reichert-Meissl’schen Zahl für unsere schweizerischen Verhältnisse zu be- kämpfen. Noch aus dem Jahr 1895?) lässt sich aus der Literatur ein treffliches Beispiel anführen für die un- kritische Anwendung der Jodzahl. A. à. O. wird als unübertroffene Methode für die Olivenöluntersuchung die Hübl’sche Jodadditionsmethode empfohlen und an- gegeben, dass reines Olivenöl die Jodzahl 80—84, 2) Zeitschr. für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 1898,38. 21, 31,532, u: 19028: 1018: 3) Centralblatt f. Nahrungs- u. Genussmittelchemie, 1895, S. 10. Arachisöl (Erdnussöl) durchschnittlich die Jodzahl 96 habe. Dann heisst es wörtlich: „Ein Öl mit Zahl 88 ist zusammengesetzt aus Oliven- und Arachisöl zu gleichen Teilen; die Zahl 86.1—87.0 gibt Gehalt von 33/3 %/, an, die Zahl 85.5—85.8 zeigt 25 /o Arachis- ol ans Zunächst hat der Autor vollständig übersehen, dass eine erhöhte Jodzahl des Olivenöles auch durch andere Öle als nur durch Arachisöl verursacht sein kann, und ferner war ıhm offenbar unbekannt, dass die Jodzahl des Olivenüles 79 —88, diejenige des Erdnussöles 83—100 betragen kann. Er würde gestützt auf seine Argumen- tation unter Umständen einerseits reines Olivenöl als stark verfälscht bezeichnen und anderseits müssten ihm ganz grobe Verfälschungen einfach entgehen, ja es könnte sich ihm sogar ereignen, dass er ein Erdnussöl für reines Olivenöl halten würde. Je mehr die Zahlen als allein massgebend für die Beurteilung betrachtet wurden, um so mehr gerieten die Farbenreaktionen, zu denen ich mich jetzt wenden will, in Misskredit, und zwar aus Gründen, die noch zu be- sprechen sein werden. Zuvor aber möchte ich einige allgemeine Bemerkungen über ihr Wesen und ihren Wert voraus schicken. Wer sich mit der Chemie der Fette nicht eingehen- der befasst hat und etwa nur weiss, dass dieselben im wesentlichen aus Gemischen der Verbindungen des Gly- cerins mit Stearin-, Palmitin- und Ölsäure bestehen, der ist gewöhnlich etwas erstaunt, wenn er von Farben- reaktionen der Fette sprechen hört. Denn die erwähnten Verbindungen des Glycerins, das Stearin, das Palmitin und das Olein finden sich nicht in der Liste der farb- stoffgebenden Substanzen. Nun handelt es sich ja hier allerdings auch nicht um eigentliche Farbstoffbildungen, sondern nur um gefärbte Körper, und ferner sind es nicht die Hauptbestandteile der Fette, welche die Far- benreaktionen geben, sondern diese Farbenreaktionen verdanken ihr Entstehen der Einwirkung der verschieden- artigsten Reagentien auf gewisse, zumeist noch ganz un- bekannte Substanzen, die in einzelnen Fetten und stets nar in sehr geringer Menge vorkommen. So erklärt es sich, dass, während die intensivsten und schönsten Farben- reaktionen schon lange bekannt sind, es bisher nur in einem Falle gelungen ist, den die Reaktion verursachen- den Körper zu isolieren, während die chemische Identi- fizierung derselben immer noch auf sich warten lässt. Es erklärt dies auch, dass von wenigen Ausnahmen ab- gesehen, die meisten Farbenreaktionen durch zufällige Beobachtungen und nicht auf dem Wege wissenschaft- licher Überlegung gefunden worden sind. Bemerkens- wert ist ferner die Tatsache, dass typische Farbenreak- tionen fast ausschliesslich nur von pflanzlichen Fetten bekannt sind und dass man für Olivenöl immer noch keine Farbenreaktion kennt. Die Vorteile, welche sichere Farbenreaktionen bei der Untersuchung der Fette bieten, liegen zunächst da- rin, dass diese Reaktionen, wie Sie sich selbst werden überzeugen können, leicht und rasch ausführbar sind und sozusagen keine Apparatur erfordern, während die quantitativen Methoden meist längere Zeit in Anspruch nehmen, eine gewisse analytische Geschicklichkeit erfor- dern und den Besitz einer chemischen Wage oder eines Refraktometers voraussetzen. So eignen sich die Farben- reaktionen ganz besonders zu sog. Vorprüfungen, sei es bei zolltechnischen Revisionen, sei es bei Massenunter- suchungen zu lebensmittelpolizeilichen Zwecken. Es liegt ja auf der Hand, dass eine Lebensmittelkontrolle um so: wirksamer ist, je öfter die zu überwachenden Objekte — . 232 — geprüft werden können und es ist deshalb für den Le- bensmittelchemiker von der grössten praktischen W ichtig- keit, Methoden zu haben, mit denen unter einer grossen Zahl von Untersuchungsobjekten rasch die verdächtigen herausgefunden und einer eingehenderen Prüfung zuge- führt werden können. Zu diesem Zwecke leisten nun, wie schon erwähnt, bei Fettuntersuchungen die Farben- reaktionen vorzügliche Dienste. Ein anderer, ganz unschätzbarer Vorzug derselben besteht darin, dass die Anwesenheit gewisser Öle in Ge- mischen überhaupt nur in dem Falle herauszufinden ist, wenn das betreffende Öl eine Farbenreaktion gibt, wäh- rend andernfalls entweder umständliche Wege einge- schlagen werden müssen oder sogar die peinlichste quan- titative Untersuchung überhaupt nicht zum Ziele führt. Hiefür zwei Beispiele: Für das Erdnussöl (Arachisöl) war bis vor wenigen Jahren keine Farbenreaktion bekannt und um dieses in Gemischen zu entdecken, war man darauf angewiesen, einen nur im Erdnussöl vorkommenden Bestandteil, die Arachinsäure, abzuscheiden.*) Alle Verfahren, die diese Aufgabe zu lösen versuchen, sind aber entweder recht zeitraubend oder, wenn abgekürzt, nicht ganz zuverlässig. Auch bei der von mir im Jahr 1895“) ausgearbeiteten Methode zum Nachweis der Arachinsäure, die in das Schweiz. Lebensmittelbuch aufgenommen worden ist, *) Es hat zwar van Engelen in der Sitzung der Association belge des Chimistes vom 16. Mai 1896 (Chem. Zeitg. 1896 S. 440) als charakteristische Reaktion für Arachisöl angegeben, dass es sich beim Vermischen mit einer Lösung von molybdänsaurem Natron in conc. Schwefelsäure stark purpurn färbe. Allein nach ein- gehenden Versuchen von Dieterich (Helfenberger Annalen 1896 S. 170) ist diese Reaktion weder für Arachisöl charakteristisch, noch geeignet, dieses Öl in Mischungen mit anderen nachzuweisen. 4) Chemiker-Zeitung 1895, S. 451. muss man immerbin einen Tag auf das Resultat warten, man kann dafür aber auch noch 5°/ Erdnussöl in Mischungen sicher entdecken. Während beim Erdnussöl wenigstens die Möglich- keit eines Nachweises noch gegeben ist, würde eine Untersuchung ohne Farbenreaktionen beispielsweise ganz aussichtslos sein bei einem Gemisch von Sesamöl und Cottonöl (Baumwollsamenöl). Die Zahlen dieser beiden Öle sind nämlich so wenig von einander verschieden, dass selbst Zusätze von 50° und darüber sich kaum würden erkennen lassen. | Ein dritter Vorzug der Farbenreaktionen ist sodann, dass einzelne derselben geeignet sind, annähernde quan- titative Bestimmungen auf kolorimetrischem Wege zu gestatten, so dass man vielfach in der Lage ist, sofort unterscheiden zu können, ob es sich um eine wirkliche Verfälschung oder nur um eine zufällige Verunreinigung handelt. Die Gründe, warum trotz dieser beträchtlichen Vor- teile, ja trotz der teilweisen Unentbehrlichkeit die Farben- reaktionen an Vertrauen haben einbüssen können, sind verschiedener Art. Am meisten mag dazu beigetragen haben, dass angebliche Farbenreaktionen veröffentlicht worden sind, die sich bei genauer Nachprüfung als Täuschung oder doch als unsicher erwiesen haben. Ein Beispiel hiefür ist eine Reaktion von Hauchecorne. Dieser hat im Jahr 1863°) angegeben, dass verschiedene Öle beim Schütteln mit Wasserstoffsuperoxyd charakteristische Färbungen geben würden, mittelst welcher Verfälschungen des Olivenöles erkannt werden könnten. Schon im darauf- folgenden Jahr empfiehlt derselbe aber, statt Wasserstoft- superoxyd starke Salpetersäure anzuwenden. In der Tat muss seine erste Mitteilung auf einer irrtümlichen Be- 5) Zeitschr. für analytische Chemie 1863, S. 443. 16 obachtung beruht haben, denn beim Schütteln von Ölen mit Wasserstoffsuperoxyd erhält man überhaupt keine Färbungen. Dagegen tritt, wie ich erst kürzlich be- obachtet habe, wenigstens mit Sesamöl, eine intensiv olivengrüne Färbung ein, wenn man dieses "Öl mit Schwefelsäure von 75 Gew. °/o, die etwas Wasserstoff- superoxyd enthält, schüttelt. Dann sind auch manche Misserfolge darauf zurück- zuführen, dass die Reaktionen nicht genau nach den An- gaben der Entdecker ausgeführt wurden. Gewöhnlich geht es so, dass sobald eine neue Farbenreaktion be- kannt wird, dieselbe von vielen Seiten nachgeprüft und dabei oft so lange daran herumgeändert wird, bis schliesslich vor lauter. Modifikationen das ursprünglich gute Verfahren verloren geht. Weiter haben unrichtige Beobachtungen in anderer Hinsicht zur Diskreditierung der schönsten Farben- reaktionen nicht wenig beigetragen. So ist z. B. mehr- fach behauptet worden, das Erdnussöl gebe die für Baum- wollsamenöl und Sesamöl charakteristischen Reaktionen, während es sich nachträglich herausstellte, dass den betr. Beobachtern eben kein reines Erdnussöl vorgelegen hatte, Einen in dieser Hinsicht besonders typischen Fall kann ich aus meiner eigenen Praxis anführen. Es war eine ganze Reihe von Mohnölen aus verschiedenen Verkaufsstellen untersucht und bei allen die Baudouin’sche Sesamöl-Re- aktion erhalten worden, was den betr. Analytiker zu der Vermutung veranlasste, es möchte diese Reaktion auch dem Mohnöl eigen sein. Zufällig war ich in der Lage, diesen Irrtum aufzuklären. Kurz vorher hatten wir ein Mohnöl wegen einer groben Verfälschung mit Sesamöl beanstandet und es war dann nachträglich von dem Lieferanten zugegeben worden, dass man in der Fabrik vor dem Mohnöl Sesamöl ausgepresst habe, wodurch DCE pue ganz wohl Sesamöl bis zu 20%, in das Mohnöl habe hineinkommen können und es stellte sich ferner heraus, dass die vorhin erwähnten Mohnöle alle aus dieser Quelle stammten. Endlich ist das Vertrauen in die Farbenreaktionen nicht wenig erschüttert worden durch Beobachtungen, die unzweifelhaft dargetan haben, dass die für gewisse Öle charakteristischen Reaktionen unter Umständen aus- bleiben können, z. B. wenn das betr. Öl auf Tempera- turen gegen 200° erhitzt worden ist. Erst in der jüngsten Zeit wurde ferner in unserem Laboratorium beobachtet, dass eine sehr intensive Reaktion, diejenige von Bellier, von der noch eingehend zu sprechen sein wird, nicht mehr eintritt, wenn die Öle längere Zeit dem Sonnen- licht ausgesetzt waren. ‘Aus diesen allgemeinen Bemerkungen über die Vor- züge und Nachteile der Farbenreaktionen haben Sie wohl den Eindruck gewonnen, dass dieselben in manchen Fällen sehr nützlich sein können, dass sie aber nur mit Vorsicht und Kritik angewendet werden dürfen, und die Erkenntnis, dass die Farbenreaktionen in diesem Sinne behandelt, ganz wertvolle Anhaltspunkte bei der Unter- suchung der Fette geben können, bricht sich denn auch immer mehr Bahn. Gestatten Sie mir jetzt, Ihnen eine Auswahl solcher Farbenreaktionen vorzuführen. Den ersten Anstoss zu der Beobachtung, dass die Öle unter dem Einfluss gewisser Reagentien verschieden- artige Färbungen zeigen können, gab wahrschemlich die sog. Elaidinprobe, die von Apotheker Poutet in Marseille zur Prüfung des Olivenöls vorgeschlagen und schon im Jahr 1832 von Boudet‘) zum Gegenstand einer gründlichen wissenschaftlichen Untersuchung gemacht wurde. Die Elai- dinprobe beruht auf der Tatsache, dass das Glycerid der 5) Liebigs Annalen, Band IV, 1832, S. 1. — 236 — Ölsäure, das Olein, durch salpetrige Säure in eine bei gewöhnlicher Temperatur feste Masse verwandelt wird, während die Glyceride der Leinölsäuren flüssig bleiben. Die Probe kann auf verschiedene Arten ausgeführt wer- den, am einfachsten wohl so, dass man Salpetersäure (25 °/o) mit dem zu untersuchenden Öl überschichtet und durch Einbringen eines Kupferdrahtes die Entwicklung von salpetriger Säure veranlasst. Olivenöl wird bei dieser Behandlung nach mehreren Stunden fest, während andere Öle mehr oder weniger flüssig bleiben. Am deutlichsten tritt der Unterschied im Verhalten bei der Elaidinprobe bei Olivenöl und Leinöl hervor. Bei der Benützung dieser Probe machte man die Beobachtung, dass einzelne Öle sich beim Zusammen- treffen mit Salpetersäure verschieden und zum Teil sehr auffällig färbten. Dies hat offenbar zu den sog. Crace- Calvert’schen oder Chäteau’schen Reaktionen, wie sie auch genannt worden sind, geführt. Bei diesen Reaktionen, welche lange Zeit die einzigen gebräuchlichen blieben, verwendete man folgende Reagentien: 1. Salpetersäure von 3 verschiedenen Konzentrations- graden. 2, Ein Gemisch von Salpetersäure und Schwefelsäure. Schwefelsäure von 3 verschiedenen Konzentrations- graden. CO 4. Königswasser. Syrupöse Phosphorsäure. 6. Natronlauge. PA Die Beobachtungen, welche man beim Schütteln dieser Reagentien mit den verschiedenen Ölen machen kann, sind tabellarisch zusammengestellt worden. Heute werden diese Reaktionen in ihrer Gesamtheit wohl kaum mehr angewendet. Schon im Jahr 1871 sind sie von unserem Herrn Prof. Goppelsröder‘) auf Grund zahl- reicher sorgfältiger Versuche ganz richtig gewertet wor- den, indem er sagt: „Diese Reaktionen bieten nichts charakteristisches und sind daher für die Butterunter- suchung nicht zu empfehlen.“ Das gleiche Urteil passt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch für die übri- gen Fette. Von all diesen Reaktionen ist eigentlich nur die- jenige mit Salpetersäure vom spez. Gewicht 1.4 übrig geblieben und mehrfach von verschiedenen Seiten em- pfohlen worden. Diese Säure gibt wirklich, wie Sie sich gleich werden überzeugen können, mit einigen Ölen ganz kennzeichnende Färbungen. Reines Olivenöl färbt sich damit nicht und es ist dies deshalb eine recht gute Vor- prüfung bei Olivenöluntersuchungen. Hier bietet sich auch Gelegenheit ein Beispiel dafür anzugeben, in welch wenig rationeller Weise etwa versucht wird, solche ein- fache Reaktionen zu modifizieren. So hat im Jahr 1878 Bieber*) vorgeschlagen, an Stelle der Salpetersäure ein Gremisch von gleichen Gewichtsmengen conc. Schwefelsäure, roter rauchender Salpetersäure und Wasser zu verwenden und einen Teil der völlig erkalteten Mischung mit 5 Teilen Öl zu schütteln. Ich muss an dieser Stelle auch der in mehrfacher Hinsicht interessanten Reaktion von Behrens”) gedenken. Dieser, ein Apotheker in Orbe, hat im Jahr 1852 die Beobachtung gemacht, dass Sesamöl mit einem Gemisch von gleichen Teilen Salpetersäure und Schwefelsäure ge- schüttelt, eine intensiv grüne, aber rasch vorübergehende Färbung gibt. Diese Beobachtung wurde damals als so wichtig betrachtet (es war eben die erste typische Re- 7) Milch-Zeitung 1871, S. 47. 3) Zeitschr. f. analyt. Chemie 1878, S. 264. 9) Mitteilungen des schweiz. Apothekervereins 1852, S. 117. aktion auf Sesamöl), dass zwei Mitglieder des Apotheker- vereins in Paris den Auftrag erhielten, das Verfahren zu prüfen. Das Resultat ihrer Untersuchungen fiel günstig aus, es wurde auf ihren Antrag dem Entdecker ein Dankschreiben überreicht und beschlossen, das Ver- fahren im Journal de chimie et pharmacie zu veröffent- lichen, da es nützliche Dienste zur Auffindung des Sesam- | öles leisten könne. Noch im Jahr 1866 hebt Flückiger'®) den Wert dieser Reaktion besonders hervor, indem er bereits erwähnt, dass die Ursache derselben in einem im Sesamöl enthaltenen harzartigen Stoff zu suchen sei. Seither ist die Reaktion durch andere ersetzt worden und so ziemlich in Vergessenheit geraten. Wie ich gelegentlich beobachtet habe, erhält man die Grünfärbung unter Umständen auch mit Salpeter- säure allein, aber merkwürdiger Weise nur bei einer gewissen Art von Sesamölen, die sich in anderer Hin- sicht ganz eigenartig verhalten. Eine der wichtigsten Spezialreaktionen ist diejenige von Bechi'') auf Cottonül. Ich finde diese Reaktion, die im Laufe der Jahre zu einer grossen Anzahl von Modi- fikationen Anlass gegeben hat, unter dem Namen Emilio Bechi zuerst im Jahr 1884 erwähnt.*) Das Verfahren beruht darauf, dass Baumwollsamenöl unter geeigneten Verhältnissen mit Silbernitrat erhitzt, sich schwarz färbt und zwar offenbar aus dem Grunde, weil darin Stoffe enthalten sind, die Silbersalze zu reduzieren vermögen. 10) Schweiz. Wochenschr. f. Pharmacie 1866, S. 283. 11) Zeitschrift für analyt. Chemie 1834, S. 97. *) 0. Dietzsch gibt in seinem Buche (Die wichtigsten Nahrungs- mittel und Getränke, deren Verunreinigungen und Verfälschungen 3. Aufl., Zürich 1879) schon an, dass Rüböl und Baumwollsamenöl durch eine weingeistige Lösung von Silbernitrat zu erkennen seien, ohne aber einen Autor für diese Reaktion zu nennen. — 239 — Heute wird die Reaktion so ausgeführt, dass man das Öl mit einer alkoholisch-ätherischen Lösung von Silber- nitrat, die etwas freie Salpetersäure enthalten muss, während 15 Minuten im Wasserbade erhitzt. Nur um Ihnen zu zeigen, von welchen Kleinigkeiten das Gelingen solcher Versuche oft abhängt, will ich anführen, dass die Reaktion nicht eintritt, wenn etwas zu viel Salpeter- säure vorhanden ist und dass man sie anderseits auch mit andern Ölen erhält, wenn zu wenig Salpetersäure zugegen ist. Diese Reaktion, von der etwa zehn Modi- fikationen bekannt geworden sind und die auf Grund von Experimentalarbeiten von den Einen als ganz un- zuverlässig und unbrauchbar, von den Andern als abso- lut sicher bezeichnet wird, ist in den letzten Jahren von Raikow'?) sehr gründlich studiert worden und seine Ar- beiten haben wesentlich dazu beigetragen, die Ansichten über diese und die später zu besprechende Halphen’sche Reaktion abzuklären. Auf alle Fälle ist es interessant, zu sehen, wie die Bechi’sche Reaktion, nachdem sie die Prüfung durch die eingangs erwähnte italienische Kom- mission siegreich bestanden hatte und mehr als 10 Jahre lang in zahlreichen Laboratorien fast täglich benützt wurde, immer wieder von verschiedenen Seiten als un- sicher bezeichnet werden konnte. Daran mögen aller- dings die vielen Modifikationen nicht wenig Schuld sein. Dazu kamen noch Beobachtungen, die anfangs der 90er Jahre eine grosse Unsicherheit hervorriefen, indem es sich nämlich zeigte, dass schon ein Erhitzen auf etwa 200° genüge, um einem Cottonöl die Fähigkeit zu nehmen, nach Bechi zu reagieren. Im Jahr 1891 wurde eine neue Reaktion bekannt, die im Gegensatz zu den schon vorhandenen, durch Zu- 12) Chem. Zeitung 1899, S. 1025, 1900 S. 562 u. 583. — 240 — fall aufgefundenen, sich als die Frucht einer wissen- schaftlichen Überlegung darstellt. \Welmans, #)uder damals im Englerschen Laboratorium in Karlsruhe ar- beitete, ging von der Annahme aus, dass in den pflanz- lichen Fetten Glycoside oder Alkaloide in kleinen Mengen enthalten sein könnten. Er untersuchte deshalb die Ein- wirkung der bekannten Alkaloidreagentien auf Fette und fand, dass mit einer einzigen Ausnahme, keines derselben irgendwelche bemerkenswerte Reaktion gab. Nur die salpetersaure Lösung von molybdän - phosphorsaurem Natron verhielt sich ganz auffallend. Schüttelt man z.B. Cottonöl, das in Chloroform gelöst ist, mit diesem Rea- gens, so färbt sich dieses intensiv grün. Die Färbung beruht auf einer Reduktion der Molybdänsäure, das Re- duktionsprodukt ist blau gefärbt und gibt mit dem über- schüssigen gelbgefärbten Reagens grün. Fügt man Ammo- niak hinzu, so wird das Reagens entfärbt und die blaue Farbe tritt rein hervor. Alle Pflanzenfette, mit Aus- nahme des Cocosfettes, geben diese Reaktion, wenn auch in verschieden intensivem Grade. Tierische Fette ver- ändern nach Welmans Angabe das Reagens nicht, mit Ausnahme des Leberthrans, der damit intensiv reagiert. Welmans erklärt dies durch den Gehalt des Leberthrans an aliphatischen Aminen und Alkaloiden. Diese Reaktion ist von Engler und Rupp,'‘) die eine grosse Anzahl von amerikanischen Schweinefetten damit geprüft haben, warm empfohlen worden, ebenso von Mecke und Wimmer,!?) namentlich mit dem Hinweis da- rauf, dass auch erhitzte Cottonöle die Reaktion noch seben. Jetzt ist sie ziemlich in Misskredit geraten, weil 13) Vierteljahrsschrift Chemie der Nahrungs- und Genussmittel 1891, S. 459. 14) Zeitschr. f. angew. Chemie 1891, S. 389. 15) Zeitschr, f. angew. Chemie 1891, 8. 518. — 241 — mehrere Beobacher, u. a. Lewkowitsch,'°) sie auch mit reinen tierischen Fetten, sowie mit Mineralölen und Harz- ölen eintreten sahen. So geben z. B. die meisten Butter- proben etwas Grünfärbung, und nach Soltsien!”) soll die Reaktion überhaupt bei allen gelben Fetten eintreten, d.h. durch den gelben Farbstoff der Fette bedingt sein. Ähnliches haben in jüngster Zeit Seiler und Verda!*) bestätigen können. Anderseits ist berichtet worden, dass. die Reaktion mit ranzigem Cottonül nicht mehr gelinge. So ist es gekommen, dass von dieser seinerzeit so schöne Hoffnungen erweckenden Reaktion im Jahr 1900 in der Literatur bereits sehr abfällig geurteilt wird und dass an dieser Beurteilung trotz einer geschickten Verteidigung. Welmans!?) heute nicht viel zu ändern ist. Ein besseres Schicksal scheint einer im Jahr 1897 bekannt gewordenen Spezialreaktion auf Cottonöl be- schieden zu sein. Von Halphen?®) ist zufällig beobachtet worden, dass die Zinkseifen der Fettsäuren aus Cotton- öl, über denen Schwefelkohlenstoff verdunstet war, sich schön rot färbten und dass diese Färbung intensiver wurde, wenn er Schwefel und Amylalkohol zugab. Dies führte ihn dazu, eine Reihe von Ölen mit einer Lösung von Schwefel in Schwefelkohlenstoff und Amylalkohol zu erhitzen, wobei er sich überzeugte, dass allein das Cot- tonöl sich rot färbte. Auch diese Reaktion, mit der man noch weniger als 1 °/ Cottonöl in Gemischen nachweisen kann, ist 16) Vierteljahrschr. Chem. d. Nahrungs- u. Genussmittel 1894, S. 340. S. auch Benedikt-Ulzer, Anal. der Fette und Wachsarten 3. Aufl., S. 416 (4. Aufl. S. 557). 17) Zeitschr. f. öffentliche Chemie 1900, S. 187. 15) Schweiz. Wochenschr. f. Chemie u. Pharm. 1903, S. 63. 19) Zeitschr. f. öffentl. Chemie 1900, S. 127. 20) Vierteljahrschr. Chemie der Nahrungs- u. Genussmittel 1897, S. 524. — 242 — vielfach nachgeprüft worden, ohne dass es bis jetzt ge- lungen wäre, das Vertrauen zu derselben zu erschüttern. Sie gilt gegenwärtig als die zuverlässigste und intensivste Reaktion auf Cottonöl. Über den Bestandteil des Cotton- öles, der ihre Ursache ist, bestehen bis jetzt nur Ver- mutungen. Nachdem ich Sie nun mit den Reaktionen auf Cot- tonöl ‚bekannt gemacht habe, will ich nicht unter- lassen, eines interessanten Versuches zu gedenken, welcher die gewiss überraschende Tatsache zu Tage gefördert hat, dass von den Bestandteilen des Cottonüls, welche zu Farbenreaktionen Anlass geben, bei der Verfütterung von Baumwollsamenpresskuchen einige in das Körperfett übergehen, andere dagegen nicht. Am 10. März 1901 erhielt Soltsien?!) Fettgewebestücke von amerikanischen Schweinen, die mit Baumwollsamenpresskuchen gefüttert und in Gegenwart eines deutschen Konsularbeamten ge- schlachtet worden waren. Das im Laboratorium aus- gelassene Fett gab die Halphen’sche Reaktion und die Salpetersäurereaktion so intensiv, als ob es ca. 250% Cottonöl enthalten hätte, dagegen gab es die Silber- reaktion von Bechi nur mässig stark und die Molybdän- phosphorsäurereaktion von Welmans nicht. Durch Swaving”’) ist erst vor kurzem nachgewiesen worden, dass bei Verfütterung von Baumwollsamenmehl der Körper, der die Halphen’sche Reaktion gibt, in das Butterfett übergeht. Bei Verfütterung von Sesamkuchen gibt dagegen das Butterfett keine Reaktion nach Bau- douin oder Soltsien. Noch reaktionsfähiger als das Cottonül hat sich das Sesamöl erwiesen; von keinem andern Öl sind so viele 21) Zeitschr. £. öffentl. Chemie 1901, S. 140. 22) Zeitschr. f. Unters. der Nahrungs- und Genussmittel 1903, SLT und schöne Farbenreaktionen bekannt, wie von diesem. Schon seit dem Jahr 1878 haben wir die Reaktion von Baudouin, die im Jahr 1882 von De la Souchère”*) noch- mals entdeckt wird und bis heute alle Angriffe siegreich überwunden hat. Von der Behrens’schen Reaktion habe ich bereits gesprochen. Schüttelt man Sesamöl mit stärkster Salzsäure und etwas Rohrzucker, so tritt bald eine prächtige und be- ständige Rotfärbung auf. Es ist dies eine der schönsten und empfindlichsten Farbenreaktionen. Villaveechia und Fabris**) haben 1892 gezeigt, dass nur Lävulose und solche Zuckerarten, die mit Salzsäure Lävulose abspal- ten, die Baudouinsche Reaktion geben und 1893 ist es ihnen gelungen, die Substanz, welche die Ursache der Reaktion ist, zu isolieren. Es ist das sog. rote Öl, eine stickstofffreie Substanz, deren chemischer Charakter im übrigen noch nicht näher aufgeklärt ist. Dieses rote Öl gibt die Reaktion noch in Verdünnungen von 1 :500,000.”°) Gleichzeitig haben Villavecchia und Fabris gefunden, dass man mit Vorteil statt des Zuckers eine verdünnte Fur- furollösung anwenden kann, wobei sie von der Tatsache ausgegangen sind, dass durch Einwirkung von starken Säuren auf Lävulose Furfurol sich am reichlichsten bildet. Wie man sich leicht überzeugen kann, tritt in der Tat die Reaktion mit Furfurol viel rascher ein als mit Zucker. Wenn man sich ein wenig mit dieser absolut sichern Reaktion vertraut gemacht hat, kann man es kaum be- greifen, dass noch im Jahr 1894 die Reaktion in ihrer ursprünglichen Form, mit Zucker ausgeführt, als irrtüm- lich bezeichnet werden konnte. Tatsächlich aber findet 23) Zeitschr. f. analyt. Chemie 1882, S. 445. 24) Zeitschr. für angew. Chemie, 1892 S. 509 u. 1893, S. 505. 25) Zeitschr. f. Unters. der Nahrunes- u. Genussmittel 1899, S. 405. — 244 — sich um jene Zeit in der Literatur die Angabe, dass in der Kälte bei Sesamöl keine Reaktion, in der Wärme aber bei allen Ölen Rötung eintrete®). Man kann sich dies nur durch die Annahme erklären, dass der betr. Beobachter eine zu schwache Salzsäure genommen habe, während anderseits das Erwärmen ganz vorschrifts- widrig ist. 1893 hat Soltsien’’) die interessante Beobachtung gemacht, dass Sesamöl beim Erhitzen mit stark salzsäure- haltiger Zinnchlorürlösung, d. h. mit dem Bettendorf’schen Reagens, intensive und ziemlich beständige, Rotfärbungen gibt. Diese Reaktion hat sich namentlich bei der Unter- suchung von Fetten bewährt, die mit einem Azofarbstoff gefärbt sind (z. B. Dimethylamidoazobenzol), der mit roter Farbe in die Salzsäure übergeht und dadurch allenfalls bei Ausführung der Baudouin’schen Reaktion Sesamöl vortäuschen oder sonst störend wirken kann. Durch das Bettendorf’sche Reagens werden die Azo- farbstoffe zerstört und Rotfärbung tritt nur ein, wenn Sesamöl zugegen ist. Eine merkwürdige Eigenschaft des Sesamöles hat Bishop”) im Jahr 1889 entdeckt. Er beobachtete näm- lich, dass Sesamöl, wenn es einige Tage dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt gewesen ist, die Fähigkeit erhalten hat, beim Schütteln mit starker Salzsäure intensive Grün- färbungen zu erzeugen. Dieses eigentümliche Verhalten ist ziemlich unbeachtet geblieben: eine zufällige Beobachtung hat.mich erst darauf aufmerksam gemacht. Gelegentlich der Untersuchung einer zuckerhaltigen Substanz, bei der 25) Vierteljahrschr. für Chem. der Nahrungs- und Genussmittel 1894, S. 516. ‘ 2) Vierteljahrschr. f. Chem. der Nabrungs- und Genussmittel 1893, 9.372. 25) Vierteljahrschr. f. Chem. der Nahrungs- und Genussmittel 1889, S. 434. — 2435 — ich mich rasch überzeugen wollte, ob dieselbe Rohrzucker enthalte, führte ich damit die Baudouin’sche Reaktion aus, bekam aber statt einer roten erst eine grüne, dann blaue und schliesslich violette Färbung. Ich muss noch hinzufügen, dass ich zufällig ein Sesamöl verwen- dete, welches schon lange in unserer Sammlung gestanden hatte und ganz gebleicht war. Die abnorme Färbung erinnerte mich nun daran, dass Ambühl”’) im Jahr 1892 von einem Ähnlichen Fall berichtet hatte, ohne eine an- dere Erklärung dafür zu geben, als dass es sich um ein ranziges Sesamöl gehandelt habe. Als ich des- wegen die Literatur nachsah, fand ich die Bishop’sche Reaktion erwähnt und wie ich mich gleich überzeugte, gab mein Sesamöl dieselbe in kräftiger Weise. Damit war die abnorme Färbung bei der Baudouin’schen Reaktion erklärt: es ist dies nichts anderes als eine Mischfarbe, entstanden durch das gleichzeitige Auftreten der grünen Bishop’schen und der roten Baudouin’schen Reaktion.°°) Die Beschäftigung mit diesen Versuchen führte mich dann zu einer andern eigenartigen Beobachtung, indem ich von folgender Überlegung ausging: Man ist heute berechtigt anzunehmen, dass bei gewissen Arten des Ranzigwerdens der Fette sich aldehydartige Oxydations- produkte bilden. Nun kann man die Bishop’sche Reak- tion so deuten, dass man sich sagt, die Grünfärbung mit Salzsäure ist eine Baudouin’sche Reaktion, bei welcher das Furfurol, der Aldehyd der Brenzschleimsäure, durch einen andern oder andere im ranzigen Sesamöl entstan- dene Aldehyde ersetzt ist. Trifft diese Annahme zu, so konnte es gelingen, die Grünfärbung auch in der Weise 29) Schweiz. Wochenschr. f. Chemie und Pharmacie 1892, S. 381. 30) Chem. Zeitung 1899, S. 802. — 246 — zu erhalten, dass man ein Gemisch von frischem Sesamöl und einem beliebigen anderen, ranzigen Fett mit Salz- säure schüttelt. Denn das Sesamöl enthält den einen, die Reaktion bedingenden Bestandteil, das rote Öl, und das ranzige Fett enthält den andern Bestandteil, den Aldehyd oder die Aldehyde. In der Tat hat sich diese Voraussetzung als richtig erwiesen. Vermischt man Sesamöl, das mit Salzsäure nicht die geringste Färbung gibt, beispielsweise mit Cottonöl, das durch Belichten gebleicht ist, aber mit Salzsäure ebenfalls unverändert bleibt und schüttelt mit Salzsäure 1.19, so tritt sofort die Grünfärbung ein.?!) Ich füge hinzu, dass alle belichteten Fette nach einiger Zeit die Eigenschaft annehmen, mit frischem Sesamöl und Salzsäure geschüttelt, Grünfärbungen zu geben, selbst wenn sie durch das Belichten noch nicht merklich gebleicht sind. Wir haben somit in dieser Re- aktion ein Mittel, um auf chemischem Wege eine gewisse Art des Verdorbenseins der Fette erkennen: zu können, für die man bisher allein auf die Sinnenprüfung an- gewiesen war. Von dieser Reaktion wird später noch einmal zu sprechen sein, vorher aber möchte ich Sie noch mit der neuesten Farbenreaktion, mit derjenigen von Bellier, bekannt machen, mit der ich mich in der letzten Zeit etwas eingehender beschäftigt habe. Bellier**) hat 1899 gefunden, dass beim Vermischen gewisser Öle mit einer kalt gesättigten benzolischen Resoreinlösung und Salpetersäure 1.4 prachtvolle, aber rasch vorübergehende Violettfärbungen eintreten. Diese Reaktion ist schon insofern von grosser praktischer Wichtigkeit, als es bis jetzt die einzige ist, die auch mit 3) Chem. Zeitung 1899, S. 802, 32) Ann. chim. anal. 1899, S. 217, u. Schweiz. Wochenschrift f. Chem, u. Pharm. 1899, S. 472. Erdnussöl eintritt, von dem bisher keine Farbenreaktion bekannt war. Fast alle Samenöle geben diese Reaktion, Olivenöl aber, das bekanntlich ein Fruchtöl ist, gibt sie nicht und es kann deshalb nicht genug auf die Wichtig- keit dieser Reaktion für die Untersuchung des Olivenöles hingewiesen werden. In der Tat ist diese Reaktion nach unseren bishe- rigen Erfahrungen so zuverlässig, dass man sagen darf, wenn ein Olivenöl keine Reaktion nach Bellier gibt, so wird man auf anderem Wege meist keine Verfälschung darin entdecken können. Aber auch diese Regel ist nicht ohne Ausnahme, es gibt gewisse Fälle, die bei der Anwendung dieser Reaktion zur Vorsicht mahnen und von denen noch die Rede sein wird. Vorher aber möchte ich noch einige Beobachtungen erwähnen, die gelegentlich des Studiums dieser Reaktion gemacht worden sind. Da Bellier gar nichts darüber sagt, wie er zu seiner Reaktion gekommen ist, war es nicht ohne Interesse zu versuchen, wie sich andere Phe- nole verhalten würden, bezw. ob sich das Resorcin durch andere Phenole ersetzen liesse. Anfangs verliefen alle diese Versuche resultatlos: Carbolsäure, Brenzkate- chin, Hydrochinon, Pyrogallol, Phloroglucin und Naph- tole, die in Benzollösung angewendet wurden, gaben gar nichts. Am meisten wunderte mich das vom Phloro- sluein, das doch bezüglich der Stellung seiner drei Hydro- xylgruppen dem Resorcin so nahe verwandt ist. Ich nahm deshalb später die Versuche mit diesem nochmals auf und bemerkte jetzt, dass es in kaltem Benzol so gut wie unlöslich ist. Dies war der Grund des anfänglichen Misserfolges. Sobald mit einer ätherischen Phlorogluein- lösung operiert wurde, trat eine Farbenreaktion ein und zwar intensive Rotfärbung bei allen Ölen, welche die Bellier’sche Reaktion geben.%*) Die Färbungen sind etwas beständiger als bei der Resorcinreaktion und lassen des- halb unter Umständen kolorimetrische Bestimmungen zu. Auch da verhält sich das Sesamöl wieder ganz eigen- artig. Die Färbung ist mehr bläulich und beim Ver- dünnen mit Wasser geht ein blauer Farbstoff in Lösung, während bei andern Ölen das Wasser ungefärbt bleibt. (relegentlich dieser Studien wurde auch eine neue Farbenreaktion des Thiophens gefunden.”*) Nachdem es ursprünglich nicht gelungen war, bei der Bellier’schen Reaktion das Resorcin durch andere Phenole zu ersetzen, gedachte ich die Reaktion mit Chinolinabkömmlingen zu versuchen. Zu diesem Zweck wurden .die zu verwenden- den Substanzen zunächst in benzolischer Lösung ohne Zusatz von Öl mit Salpetersäure 1.4 zusammengebracht und dabei zeigte es sich nun, dass mit Thallın (Tetra- hydro-p-oxychinolinmethyläther) eine intensive Violett- färbung entstand. Es wurde sodann festgestellt, dass diese Färbung durch das im Handelsbenzol immer vor- handene Thiophen verursacht war und nicht mehr ein- trat, als das Benzol mittelst konzentrierter Schwefelsäure vom Thiophen befreit worden war. Diese Reaktion ist äusserst empfindlich, sie ist beispielsweise noch wahrnehm- bar, wenn man Thiophen und Thallin im Verhältnis von 1: 100,000 in Petroläther löst und mit 2 Vol. 04, Sal- petersäure schüttelt. Nach dieser Beobachtung drängte sich nun die Frage auf, ob etwa auch bei der Bellier’schen Reaktion das Thiophen im Spiele sei. Das ist indessen nicht der Fall: die Bellier’sche Reaktion tritt auch ein, wenn man thio- phenfreies Benzol als Lösungsmittel für das Resorcin verwendet. 33) Chem. Zeitung 1902, S. 897. 3) Chem. Zeitung 1902, S. 523. — 249 — Es ist höchst wahrscheinlich, dass die der Bellier’- schen Reaktion analogen Farben-Reaktionen nur erhalten werden mit aromatischen Hydroxylverbindungen, die mindestens zwei Hydroxylgruppen in Metastellung ent- halten. So gibt z. B. das Dioxynaphtalin 2.7 keine Reaktion, wohl aber das Naphtoresorcin (Dioxynaphtalin 1.3), von dem ich eine kleine Probe der Freundlichkeit des Herrn Prof. Rich. Meyer in Braunschweig verdanke. Die eintretende Färbung ist grün und sehr rasch vorübergehend. Wenn ich vorhin bemerkte, dass in gewissen Fällen die Bellier’sche Reaktion mit Vorsicht angewendet werden müsse, so hat es damit folgende Bewandtnis. Es hat sich nämlich gezeigt, dass unter gewissen Umständen die Bellier’sche Reaktion entweder ganz ausbleiben kann, oder nur noch in schwachem Masse auftritt. Ganz ebenso verhält es sich mit der Phloroglucinreaktion. Bis jetzt weiss ich nur, dass es belichtet gewesene oder vielleicht auch durch andere Ursachen in ähnlicher Weise verän- derte Öle sind, welche diese beiden Reaktionen nicht mehr geben. Das ist insofern fatal, als solche Öle, wenn zur Verfälschung verwendet, sich dem Nachweis durch die Bellier’sche Reaktion entziehen würden. Ganz be- sonders misslich wäre dies beim Arachisöl, für das wir ja keine andere Farbenreaktion kennen. Mit diesen Beobachtungen hat sich aber erfreulicher- weise auch das Mittel gefunden, um Öle, die in der be- schriebenen Art verändert sind, zu erkennen.*) Ich will dies an einem praktischen Beispiel erläutern. Angenom- men, es läge ein Olivenöl zur Untersuchung vor und man hätte damit keine Bellier’sche Reaktion erhalten. In diesem Falle sind zwei Möglichkeiten vorhanden, nämlich, 35) Chem. Zeitung 1902, S. 897. 17 — 250 — entweder ist das Olivenöl unverfälscht oder es enthält ein Öl, das belichtet war und somit nach Bellier nicht mehr reagiert. Um diese Frage zu entscheiden, hat man nur nötig, das Olivenöl mit frischem Sesamöl und Salzsäure zu schütteln: Tritt Grünfärbung ein, so ist belichtetes Öl vorhanden und man muss nun auf anderem Wege zu erfahren versuchen, welcher Art dieses ÖL ist. Hiebei ist zu berücksichtigen, dass auch unverfälschtes, aber belichtet gewesenes Olivenöl die Ursache der Grün- färbung sein kann. Da aber vielleicht nicht immer Sesamöl zur Hand ist, das für sich allein mit Salzsäure keine Grünfärbung gibt, so war es wünschenswert, andere Reagentien zu haben, um belichtete Öle zu erkennen. Es ist denn auch gelungen, solche zu finden, die mit derartigen Ölen ganz prachtvolle Farbenerscheinungen erzeugen.’°) Diese Re- agentien sind Resorcin, Phloroglucin und Naphtoresorcin, d. h. die nämlichen, welche bei Gegenwart von Salpeter- säure die Bellier’sche und analoge Reaktionen geben. Schüttelt man belichtete Öle mit Salzsäure 1.19 und den ätherischen (1°/oo) Lösungen der erwähnten Reagentien, so entstehen Färbungen (violett, rot und grün), die in ihrer Schönheit und Beständigkeit an Anilinfarben erinnern. Eigenartig verhalten sich das Oxyhydrochinon und das Pyrogallol. Nach der Stellung der Hydroxylgruppen im Oxyhydrochinon wäre zu erwarten, dass es sich bei der Salpetersäurereaktion dem Resorcin analog verhalten sollte. Das ist aber nicht der Fall: mit Salpetersäure erhält man keine Farbenreaktionen, wohl aber gibt das Oxyhydrochinon die Reaktion mit Salzsäure auf belich- tete Fette. Die hiebei eintretende Färbung ist grün. Ein ähnliches Verhalten wurde von Herrn Otto Wolf beim Pyrogallol beobachtet. Dieses gibt ebenfalls die 56) Chem. Zeitung 1902, S. 1014. — 231 — Salpetersäurereaktion nicht, erzeugt aber beim Schütteln mit Salzsäure und belichteten Fetten schöne Blaufär- bungen, die allerdings nicht sofort, sondern erst nach einiger Zeit ihre volle Intensität erreichen. Bei diesen Reaktionen ist das Sesamöl, bezw. der wirksame Bestandteil desselben, das rote Öl, durch Phe- nole ersetzt worden, sollte da nicht der Rückschluss er- laubt sein, dass das rote Öl phenolartiger Natur sei? Ein erster Versuch schien diese Annahme zu bestätigen. Bei einem Sesamöl, das ich mit einer wässerigen Emul- sion von Diazonaphtionsäure schüttelte, trat nach Zusatz von Alkali sofort Farbstoffbildung ein, was das Vorhandensein eines Phenols wahrscheinlich machte. Leider aber gaben weitere Versuche, mit andern Sesam- ölen angestellt, die Farbstoffbildung nicht.*) Bis jetzt habe ich zwischen diesen beiden Arten von Sesamölen nur den einen Unterschied herausfinden können, dass die azofarbstoffgebenden Öle sich mit Salpetersäure allein srün färben, die andern dagegen orange. Das wäre also noch genauer zu studieren und es wird jetzt meine nächste Aufgabe sein zu versuchen, die azofarbstoffsebende Substanz aus dem Sesamöl zu iso- lieren. Dadurch und durch die nähere Verfolgung der heute mitgeteilten Beobachtungen hoffe ich, wieder einen Schritt weiter zu kommen in meinem Bestreben, etwas beizutragen zur Aufklärung der Farbenreaktionen fet- ter Öle. *) Es möge noch ausdrücklich erwähnt sein, dass die Diazo- naphtionsäure, auf Zusatz von Natronlauge allein, vollkommen farb- los in Lösung ging, womit bewiesen ist, dass die Diazotierung voll- ständig war und die bei Sesamöl beobachtete Farbstoffbildung nicht etwa durch unveränderte Naphtionsäure verursacht sein konnte, Ein neuer Apparat zur Untersuchung des respiratorischen Stoffwechsels des Menschen. Von Prof. A. Jaquet. Mit einer Tafel. Eine möglichst vielseitige und den normalen Ver- hältnissen entsprechendeUntersuchung desrespiratorischen Stoffwechsels erfordert von dem dazu verwendeten Appa- rate die Erfüllung folgender Bedingungen : 1. CO ot der Der Apparat soll in einer Weise eingerichtet sein, dass damit Versuche von längerer Dauer, womög- lich von 24 Stunden, gemacht werden können. . Die Versuchsperson muss im Apparate vollständig frei atmen können und darf sich überhaupt in keiner Weise durch den Versuch belästigt fühlen. . Sie muss im Apparate ihre Mahlzeiten nehmen, ihre Bedürfnisse verrichten und sich zum Schlafe bequem hinlegen können. . Die Untersuchung des Gaswechsels muss sowohl die Kohlensäureproduktion als den Sauerstoffver- brauch berücksichtigen. . Die verschiedenen Phasen eines Versuchs müssen verfolgt werden können, | Diese verschiedenen Bedingungen werden von keinem gegenwärtig im Gebrauche stehenden Respirations- Apparate in vollem Umfange erfüllt. oe Der Apparat von Peltenkofer gestattet wohl Versuche von längerer Dauer und die Versuchsperson befindet sich darin unter Bedingungen, welche denjenigen des normalen Lebens nahe kommen. Er gestattet aber keine _ direkte Bestimmung des verbrauchten Sauerstoffs und eine Verfolgung der stündlichen Kohlensäureproduktion ist mit demselben nicht gut möglich. Die nach dem gleichen Prinzip konstruierten Appa- rate von Tigerstedt und Sonden und von Atwater und Rosa zeichnen sich vom ursprünglichen Petienkofer’schen Apparate dadurch aus, dass sie infolge einer besseren Vorrichtung zum Sammeln der zur Analyse bestimmten Luftprobe, sowie empfindlicherer gasanalytischer Me- thoden, die CO2-Produktion in Zeiträumen von belie- biger Dauer zu bestimmen gestatten und somit die Ver- folgung der verschiedenen Phasen eines Versuchs ermög- lichen. Diese Apparate lassen aber eine direkte Bestim- mung des verbrauchten Sauerstoffes nicht zu. Der einzige Apparat, welcher eine direkte Bestim- mung des Sauerstoftverbrauchs erlaubt, ist der nach Regnault-Reiset’schem Prinzip von Hoppe-Seyler kon- struierte Respirations-Apparat. Mit demselben können wir aber nur den gesamten Gaswechsel einer ganzen Versuchsperiode bestimmen, während die Verfolgung der verschiedenen Phasen eines Versuchs damit unmög- lich ist. Diese Apparate haben ferner den gemeinschaftlichen Nachteil sehr voluminös zu sein und zu ihrer Aufstel- lung grosse Räume sowie einen starken Motor zu ihrem Betriebe zu erfordern. Sie sind dementsprechend auch sehr teuer, so dass die wenigsten Institute imstande sind, sich den Luxus eines solchen Apparates zu leisten. Die Unmöglichkeit, diese Apparate von einem Orte zum anderen zu transportieren, ist auch ein Nachteil, der Da sich bei der Untersuchung des pathologischen Gas- wechsels besonders fühlbar machte, indem die wenigsten Kranken sich dazu hergeben, zu blossen Versuchszwecken in ein fremdes Institut transportiert zu werden. Diesen Umständen ist es zu verdanken, dass man mit einfacheren Vorrichtungen den respiratorischen Stoff- wechsel zu bestimmen versucht hat. Hier wären die Methoden von Speck, von Zuntz und Gepperl und von Hanriot und Richet hauptsächlich zu erwähnen. Es lässt sich nicht bestreiten, dass mit Hilfe dieser Methoden unsere Kenntnisse des menschlichen Gaswechsels in sehr wertvoller Weise bereichert worden sind; jedoch sind mit denselben manche Fragen in endgiltiger Weise und mit der genügenden Sicherheit nicht zu lösen, indem erstens diese Methoden nur Versuche von kurzer Dauer und keine kontinuierlichen Bestimmungen gestatten, so dass man auf diese Weise gewissermassen nur Stich- proben des Gaswechsels untersucht. Ausserdem atmet die Versuchsperson nicht frei, sondern durch ein Mund- stück. Durch grosse Übung bringen es allerdings viele Leute fertig, durch ein Mundstück zu atmen, ohne Be- einträchtigung der normalen Atmung. Bei weniger Ge- übten, namentlich bei Kranken, bei welchen gewöhnlich nur eine beschränkte Anzahl von ‚Versuchen gemacht werden kann, beeinträchtigt das Mundstück die normale Atmung oft in empfindlicher Weise, und manche schwer erklärliche Resultate rühren augenscheinlich bloss von einer abnormen Atemmechanik her. Diese Störungen der Atemmechanik beeinflussen aber die Kohlensäure- ausscheidung viel mehr als die Sauerstoffaufnahme, so dass man Werte für den respiratorischen Quotienten erhält, welche mit dem tatsächlichen Verbrauch an Sauerstoff und mit der Kohlensäureproduktion während der Versuchszeit nicht übereinstimmen. Die Unzuläng- — 25 — lichkeit der Methoden mit kurzer Versuchszeit wird auch am meisten empfunden bei den Untersuchungen, welche auf den R. Q. ein besonderes Gewicht legen. Aus diesen Gründen habe ich versucht, einen Re- spirationsapparat zu konstruieren, welcher sämtlichen oben aufgestellten Bedingungen genügt. Zu diesem Zweck wurde mir die tatkräftige Hilfe der akademischen Ge- sellschaft zu teil, welche durch einen namhaften Beitrag mir die Lösung meiner Aufgabe ermöglichte. Es sei mir. gestattet, an dieser Stelle dem Vorstand der akademi- schen Gesellschaft meinen verbindlichen Dank dafür auszusprechen. Der neue Apparat besteht aus einer luftdicht schliessenden Kammer (Fig. 1) von möglichst reduzierten Dimensionen. Der Kubikinhalt beträgt leer 1387 Liter. In dieser Kammer kann ein Erwachsener sowohl sitzend wie liegend verweilen, ohne sich beengt zu fühlen. Sie wurde so eingerichtet, dass für die sitzende Stellung möglichst viel Raum zur Verfügung stand, während der bei liegender Stellung für den Unterkörper reservierte Teil so knapp wie möglich gehalten wurde. Die Kammer erhält von drei Seiten Licht und ist so hell, dass man darin bequem lesen und schreiben kann. Ein zusammenklappbarer Tisch gestattet der Versuchs- person bei sitzender Stellung zu arbeiten und dient ferner auch als Esstisch, während ein Bett von genügen- der Breite eine bequeme liegende Stellung erlaubt. Die Kammertüre A wird von oben nach unten ge- öffnet. Auf ihrer Innenfläche trägt sie zwei Schienen, über welche die Rollen des Bettes laufen. Dasselbe kann auf diese Weise aus der Kammer herausgezogen und bettlägerige Patienten können, bevor sie in die Kammer gebracht, bequem gelagert werden. Für Ver- suche in sitzender Stellung kann man die gepolsterten —_ 200 Bettkissen zu Arm- und Rückenlehnen umstellen. Der Wechsel kann ohne Mühe von der Versuchsperson selbst in der verschlossenen Kammer vorgenommen werden. Nach innen zu ist der Rand der Türe mit einer tiefen Metallrinne versehen, in welcher ein Fahrradschlauch eingelegt ist. Dieser Schlauch wird aufgeblasen, nach- dem man die Türe geschlossen hat, und somit ein luft- dichter Verschluss der Kammer bewerkstelligt. Der Verkehr der Versuchsperson nach aussen wird durch einen doppeltürigen, luftdicht schliessenden Kasten B ermöglicht. Die Speisen werden von aussen in den Kasten gelegt, worauf die Aussentüre geschlossen wird. Erst dann öffnet der Insasse des Apparates die Innen- türe und nimmt die für ihn bestimmten Gegenstände hinein. In umgekehrter Weise werden die Dejektionen der Versuchsperson aus dem Apparate entfernt. Der sprachliche Verkehr wird mit Hilfe eines Telephons € bewerkstelligt. Die Kammer ist ausserdem noch mit zwei durch Kautschukpfröpfe verschliessbare (in der Abbildung nicht sichtbare) Öffnungen versehen. In der einen steckt ein Thermometer zur Bestimmung der Kammertempe- ratur, während die andere im Innern des Apparates einen Schlauch mit Mundstück trägt. Während der Versuchszeit ist diese Öffnung geschlossen. Nach Be- endigung des Versuchs nimmt die Versuchsperson das Mundstück in den Mund und atmet durch den Schlauch direkt nach aussen, während man durch eine andere mit einem Hahn verschliessbare Öffnung eine Probe der Kammerluft zur Analyse entnimmt. Vor der Probeent- nahme wird mit Hilfe eines durch ein Uhrwerk in Tätig- keit gesetzten Flügelrades für möglichst gleichmässige Mischung der Kammerluft gesorgt. Diese Vorsichts- massregel ist bei Versuchen von längerer Dauer über- br flüssig ; bei kurzdauernden Versuchen ist es hingegen notwendig, die Kammerluft mit in Rechnung zu ziehen. Zur Ventilation des Apparates dient ein durch eine kleine Wasserturbine in Tätigkeit gesetzter, doppelt- wirkender Blasebalg, der die Luft aus dem Apparate durch die Schlauchmündung D aspiriert. Die entwei- chende Luft wird durch reine Luft ersetzt, welche mit Hilfe einer besondern mit E verbundenen Leitung direkt aus dem Freien entnommen wird. Auf diese Weise können wir dem Apparate eine Luft von genügend kon- stanter Zusammensetzung zuführen, um uns eine Ana- lyse der einströmenden Luft zu ersparen, was für lang- dauernde Versuche von grossem Wert ist. Die aus dem Apparate aspirierte Luft streicht durch eine genau geaichte Gasuhr @ (Fig. II), in wel- cher ihr Volum gemessen wird; gleichzeitig wird von derselben ein aliquoter Teil zur Analyse entnommen. Zu diesem Zweck wurde an der Hauptleitung M un- mittelbar vor ihrem Eintritt in die Gasuhr eine capillare Zweigleitung it angebracht, welche mit einem Glas- cylinder O von 1 Liter Inhalt verbunden ist. Dieser Glascylinder dient zur Aufnahme der zu analysierenden Luftprobe, welche mit Hilfe einer besonderen Vorrich- tung während der ganzen Versuchsdauer automatisch gesammelt wird, so dass die Zusammensetzung der Cylinderluft genau der durchschnittlichen Zusammen- setzung der während der entsprechenden Versuchs- periode durch die Gasuhr geströmten Luft entspricht. Dieses Resultat wurde auf folgende Art erhalten: Auf der Achse der Gasuhr ist das eine konische Zahn- rad eines Winkeltriebes befestigt, welcher die Bewegungen der Gasuhr auf einen Zahntrieb überträgt. Die Über- tragung findet statt mit Hilfe einer Treibstange a, welche an ihren beiden Enden mit einem sog. Universalgelenk — 258 — versehen ist, wodurch man in der Aufstellung des Appa- rates mehr Freiheit hat und nicht befürchten muss, durch unerwünschte Reibungen gestört zu werden. Der Zahntrieb greift in ein grösseres Zahnrad b em, auf dessen Achse eine Spule € befestigt ist. Auf dieser Spule ist ein Faden aufgerollt, der über eine Leitrolle d läuft und an seinem äusseren Ende eine Abflusspipette e trägt, welche durch einen Kautschukschlauch n mit dem unteren Ansatz des Sammelcylinders verbunden ist. Die Bewegung der Gasuhr wird somit auf die Spule übertragen; der Faden wickelt sich ab und die Abfluss- pipette fällt durch ihr eigenes Gewicht um eine ent- sprechende Höhe. Infolge der dadurch zwischen der Pipettenmündung und der Oberfläche der Flüssigkeits- säule im Cylinder eintretenden Niveaudifferenz, fliesst ein entsprechendes Quantum Flüssigkeit aus dem Cylinder heraus und wird in demselben durch eine entsprechende Menge Kammerluft ersetzt. Die Pipette läuft zwischen zwei Führungsstangen g, welche eine Drehung derselben verhindern. Die Übertragung wurde so gewählt, dass der Cylinder geleert wird, wenn die Gasuhr 200 Um- drehungen gemacht hat; somit entspricht eine Luftprobe zur Analyse einem Luftquantum von ca. 2000 Litern. Als Sperrflüssigkeit habe ich zunächst saures Wasser versucht; dasselbe absorbiert jedoch während der Dauer eines Versuchs merkliche Mengen von Kohlensäure. Die Absorption wird nicht verhindert, wenn man Gas und: Wasser durch eine Schicht flüssigen Paraffins trennt. Am Geringsten ist die Gasabsorption mit einer konzen- trierten Ohlorcaleiumlösung. Das Arbeiten mit einer solchen Lösung ist jedoch unsauber; jeder Tropfen, der aus dem Sammelgefäss spritzt, verursacht einen Flecken, und die Metallteile des Apparates werden durch das hygroskopische Salz angegriffen. Aus diesem Grunde sah — 1259) ich mich veranlasst, Quecksilber als Sperrflüssigkeit zu nehmen. Der Preis des Apparates wird dadurch nicht unerheblich erhöht; man hat aber mit Quecksilber einer- seits den Vorteil einer grösseren Genauigkeit, anderseits die grosse Annehmlichkeit einer sauberen Arbeit. Vor dem Versuch wird der Sammelcylinder bis zum oberen Hahn mit Quecksilber gefüllt. Zu diesem Zwecke öffnet man die Klemmschraube des den Trichter A mit dem Sammelcylinder verbindenden Schlauches m, während gleichzeitig der den Cylinder mit der Ab- flusspipette verbindende Schlauch n zugeklemmt wird. Die Abflusspipette wird in die richtige Lage gebracht, indem man die Mutter lockert, welche die Spule auf der Achse des Zahnrades befestigt, und den Faden auf- windet. Die Klemme m wird dann geschlossen, die Klemme n geöffnet; man notiert den Stand der Gasuhr, die Höhe des Thermobarographen und die Zeit, zu welcher das Sammeln beginnt. Während des Versuchs wiederholt man von Zeit zu Zeit die Ablesungen an der Gasuhr und am Thermobarographen T, um sich zu über- zeugen, dass der Apparat gut funktioniert und dass die Ventilation genügend ist. Sobald das Quecksilber aus dem Cylinder beinahe vollständig abgeflossen ist, be- stimmt man ein letztes Mal Zeit, Stand der Gasuhr und des Thermobarographen und schliesst den Hahn p, so- wie die Klemme n. | Zur Analyse wird eine Luftprobe aus dem Sammel- cylinder in einen Aufbewahrungscylinder C (Fig. III) übergefüllt. Diese Cylinder sind oben und unten mit Schwanzhähnen zur Spülung der schädlichen Räume versehen. Der mit Quecksilber gefüllte Aufbewahrungs- eylinder wird mit der Schwanzbohrung des Hahnes p des Sammelcylinders verbunden. Man öffnet die Klemme m und setzt die Luft in O unter positivem Druck. Nach gehöriger Spülung des schädlichen Raumes werden die Hähne des Aufbewahrungseylinders geöffnet; Queck- silber fliesst ab und wird durch die zu analysierende Luft- probe ersetzt. Der Cylinder kann dann bis nach Been- digung des Versuchs zur Analyse bei Seite gestellt werden. Der Sammelcylinder wird wieder bis zum oberen Hahn sefüllt, die Abflusspipette in die richtige Lage ge- bracht und, nachdem der Stand der Gasuhr und des Thermobarographen 7 notiert worden ist, kann das Sammeln einer weiteren Gasprobe beginnen, Diese verschiedenen Ablesungen geben uns an, in wie viel Minuten eine gegebene Anzahl Liter Luft durch den Apparat aspiriert wurde, so dass wir durch eine einfache Rechnung die Ventilation pro Stunde bestim- men können. Die Ablesungen am Thermobarographen ermöglichen die Reduktion des direkt gemessenen Luft- volums auf 0° und 760 mm. Hg. Da diese Vorrichtung mit derjenigen, welche Zuntz an seine Experimentier- gasuhr angebracht hat, identisch ist, können wir eine Beschreibung derselben an dieser Stelle unterlassen. Ich habe bereits erwähnt, dass eine Füllung des Sammelcylinders einer Ventilationsgrösse von etwa 2000 Liter entspricht. Daraus geht hervor, dass die gasana- lytische Methode ausserordentlich genau sein muss, wenn sie brauchbare Resultate liefern soll, da jeder Fehler sofort mit 2000 multipliziert wird. Die Bunsen’sche Methode arbeitet zu langsam und ist überdies nicht empfindlich genug, so dass sie für unsere Zwecke ausser Betracht fiel. Zunächst hatte ich die Absicht, die Gas- analysen nach der einfachen und bequemen Methode von Speck vorzunehmen. Dieselbe erwies sich aber als zu wenig empfindlich, da man mit derselben CO: und O- Gehalt der Luft höchstens auf 0,05 bis 0,1°/o bestimmen kann. Dagegen eignete sich die Methode von Peltersson = POIL und Högland für unseren Zweck vorzüglich, denn diese Methode erlaubt in kurzer Zeit Gasanalysen auszuführen, deren Genauigkeit von keiner anderen Methode über- troffen wird. In seinem ursprünglichen Apparate bestimmte Pei- tersson‘) nur die Kohlensäure, später wurde derselbe vervollständigt und für Sauerstoffbestimmungen einge- richtet. Darüber findet sich aber nur eine vorläufige Mitteilung ohne genauere Beschreibung des Apparates in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft 1889. Der Güte der Herrn Prof. Pettersson in Stock- holm und Chr. Bohr in Kopenhagen verdanke ich aber direkte Auskunft, welche mir erlaubte, mich über die Leistungen des Apparates genügend zu orientieren und einen solchen für meine Zwecke konstruieren zu lassen.?) Das Prinzip der Methode beruht darauf, dass man keine absoluten Gasvolumina misst, sondern nur die relative Abnahme eines Gasvolums nach Absorption der darin enthaltenen Kohlensäure und des Sauerstoffs be- stimmt. Man braucht sich weder um den Barometerdruck, noch um die Temperatur zu kümmern, indem die Mess- pipette durch einen Differentialmanometer mit einem Kompensationsgefäss von gleicher Grösse verbunden ist, welcher allen Temperaturschwankungen in gleichem Masse wie die Messpipette ausgesetzt ist. Man braucht nur dafür zu sorgen, dass bei jeder Ablesung der Druck in der Messpipette dem Drucke im Kompensationsgefäss genau gleich ist, um etwaige Variationen der Temperatur, welche im Verlaufe einer Analyse auftreten, vernach- lässigen zu können. à 1) O. Petierson und A. Palmquist. Apparat zur Bestimmung des atmosph. CO2-Gehalts. Forschungen aus dem Gebiete der Agri- kulturphysik. Bd. XVI. Heft 1-2. 2) s. a. Tobiesen. Skand. Arch. für Physiolog. VI. p. 237. 1895. — 262 — Der Apparat (Fig. III) besteht aus einer Mess- pipette A von 60 ce. Inhalt. Diese Pipette trägt zwei Kalibrierungen: eine untere bis zur kleinen Kugel in /ıoo°/o für den Abschnitt von O bis 1°/o. Sie dient für die Kohlensäurebestimmungen. Eine zweite Kalibrierung ebenfalls in !/ıo0 °/o umfasst den Abschnitt zwischen 20 und 21,5°/ und dient für die Sauerstoffbestimmungen. Die Kalibrierung ist also nicht nach absoluten Volum-Ein- heiten, sondern nach Prozenten des Pipetten-Inhaltes vorgenommen, und die oberhalb der grossen Kugel an- gebrachte Marke entspricht 60 ccm. = 100°/o der Pipette. Auf diese Weise gibt die abgelesene Zahl die bei einer Analyse eingetretene Volumabnahme ohne weiteres in Prozenten an. An ihrem unteren Ende ist die Messpipette mit einer Quecksilberfüllkugel D verbunden, während sie oben mit zwei Orsat’schen Absorptionsröhren KH und Kı kommuniziert, deren eine mit Kalilauge zur Absorption der Kohlensäure gefüllt ist, während die andere eine alkalische Lösung von Pyrogallussäure zur Absorption des Sauerstoffs enthält. Endlich steht die Messpipette durch den Differentialmanometer # mit dem bereits er- wähnten Kompensationsgefäss B in Verbindung. Pipette und Kompensationsgefäss sind von einem mit Wasser gefüllten Glasmantel umgeben. Der Gang einer Analyse gestaltet sich folgender- massen: Der Aufbewahrungscylinder C wird mit Hilfe eines möglichst kurzen Kautschukrohres mit dem Ana- lysen-Apparat einerseits und anderseits mit einer Queck- silberfüllkugel Dı verbunden. Der Hahn m ist ein Schwanzhahn, der die Spülung des schädlichen Raumes gestattet. Durch Öffnung des Hahnes m und Senkung der Füllkugel D bei gleichzeitiger Öffnung des Hahnes s wird die zu analysierende Luft in die Messpipette ge- trieben und dieselbe bis zum Nullpunkt gefüllt, wobei stets auf Vorhandensein von positivem Druck zu achten ist. Zur Sättigung der zu analysierenden Luft mit Wasserdampf muss die Quecksilbersäule in der Mess- pipette stets von einer kleinen Wasserschicht bedeckt sein. Der Schwanzhahn m wird dann so gedreht, dass der in der Pipette herrschende Druck ausgeglichen wird, worauf man zunächst ohne Ablesung die Luft in die mit Kalilauge gefüllte Absorptionsröhre zur Absorption der Kohlensäure, dann in die andere Röhre zur Absorption des Sauerstoffs überführt um den Apparat mit Stick- stoff zu füllen. Da bei der Sauerstoffabsorption mit Pyrogallussäure geringe Mengen von Kohlenoxyd ent- stehen, empfiehlt es sich, zum Schluss das Gas noch einmal in die Kali-Röhre überzuleiten. Die Absorption wird wesentlich beschleunigt, wenn man durch vorsich- tiges Heben und Senken der Füllkugel Gas und Ab- sorptionsflüssigkeit in stetiger Bewegung erhält. Nach beendigter Absorption wird das Gas genau bis zum Punkt 60 aus dem Apparate herausgetrieben, so dass der ganze Raum oberhalb der Kalibrierung mit Stick- stoff gefüllt ist. Darauf wird der Apparat zum zweiten Male mit der zu analysierenden Luft gefüllt und zwar bis etwas unterhalb vom Nullpunkt, wobei zu achten ist, dass ein leichter Überdruck im Apparate herrscht. Der Überdruck wird ausgeglichen und die Flüssig- keitssäule auf den Nullpunkt eingestellt. Zu diesem Zwecke bedient man sich der Regulierschraube r, nachdem man den Hahn s geschlossen hat. Darauf öffnet man die Hähne p und p1, des Differentialmano- meters, sowie den Hahn nı (in der Figur nicht sichtbar) des Kompensationsgefässes, um den in demselben herr- schenden Druck mit dem atmosphärischen Druck auszu- gleichen. Man schliesst sodann die Hähne 9 und pı und —. 264 — öffnet vorsichtig den Hahn n, der die Verbindung zwi- schen Pipette und Differentialmanometer herstellt. Ist der Druck in der Pipette dem im Kompensationsgefäss herrschenden gleich, so bewegt sich der Index x im Differentialmanometer nicht. Dieser Index besteht aus einem Tropfen mit Alkanna gefärbten Petroleums. Man liest den Stand des Index auf der graduierten Skala ab, schliesst die Hähne, kontrolliert die Ablesung am 0-Punkt und treibt dann die Luft in die Kali-Pipette zur CO2 Absorption über. Nach vollendeter Absorption wird das Gas in die Messpipette zurückgebracht und die Flüssigkeitssäule in derselben so eingestellt, dass der Druck wieder genau dem im Kompensationsgefäss herrschenden Drucke entspricht, was aus der Stellung des Index am Differentialmanometer sehr genau bestimmt werden kann. Diese Einstellung erfordert einige Sorg- falt, da sonst der Index leicht aus dem Manometer her- ausgeschleudert wird und die Analyse verloren ist. Man öffnet zunächst nur den Hahn n und beobachtet, nach welcher Richtung sich der Index bewegt. Man korrigiert dann sorgfältig den Druck in der Messpipette, bis der Index in seine ursprüngliche Stellung zurückgekehrt ist. Man schliesst dann den Hahn n und öffnet nı; bewegt sich der Index nicht oder nur unbedeutend, so stellt man durch vorsichtiges Öffnen des Hahnes n die Kom- munikation zwischen Pipette und Kompensationsgefäss her. Zur feinen Regulierung bedient man sich der Schraube r. Hat man den Druck ausgeglichen, so ergibt die Ablesung an der Skala ohne weiteres den CO»- Gehalt der Luft in °% an. Darauf wird der Sauerstoff absorbiert und in der gleichen Weise der Druck aus- geglichen und abgelesen. Diese Methode erfordert allerdings eine gewisse manuelle Geschicklichkeit und zu ihrer sicheren Hand- — 265 — habung ist eine ziemliche Übung notwendig.!) Dafür ist sie aber ausserordentlich genau. Wenn man mit allen Cautilen operiert, wie Pettersson in seinem bloss für CO2 eingerichteten Apparate, so kann man ÜOs>- Analysen bis auf 0,001 °/o Genauigkeit ausführen, Diese Genauigkeit erreicht man zwar nur, wenn man sämtliche Temperaturschwankungen, sowie die Schwankungen ın der physikalischen Absorption der Gase zu vermeiden imstande ist. Bei etwas vereinfachtem Verfahren, wie wir es angewendet haben, gelingt es aber ohne Mühe, eine Übereinstimmung sowohl der CO2 wie der Sauer- stoffanalysen bis auf 0,01°/, zu erzielen. Dieser analy- tische Fehler ist so gering, dass er praktisch vernach- lässigt werden kann, Als Beispiel der Genauigkeit der Methode mag folgende fortlaufende Reihe von Analysen atmosphäri- scher Luft angeführt werden, welche 6 verschiedenen Luftproben entspricht. CO: O, 1.0.02 07 20,93 2. 0,03 20,935 3. 0,032 20,928 4. 0,032 20,928 5. 0,038 20,94 6. 0,032 20,94 0,031 | 20,934 Als Durchschnittszahl einer grösseren Reihe von Bestimmungen erhielt Pettersson für den Sauerstofi 20,940/,. Wenn man in der Handhabung des Apparates 1) Sollte durch eine unvorsichtige Manipulation Lauge aus einer Absorptionsröhre aspiriert worden sein, so ist der Apparat gründlich zu reinigen, zuerst mit verdünnter Salpetersäure, dann mit dest. Wasser. 18 2000 die genügende Übung sich erworben hat, so ist diese Übereinstimmung eine konstante Erscheinung. In einer Reihe von 28 Doppelanalysen habe ich ein einziges Mal eine Abweichung von 0,02°/o zwischen zwei Bestim- mungen ein und derselben Gasprobe konstatiert. Was nun die Leistungen des Apparates selbst an- betrifit, so habe ich, um mich darüber zu orientieren, eine Reihe von Verbrennungen mit Spiritus in demselben ausgeführt. Folgende Zahlen enthalten die gefundenen Werte für die produzierte Kohlensäure und den ver- brauchten Sauerstoff und daneben, die aus der Ver- brennung des Alkohol theoretisch berechneten Werte für O und CO. Alkohol 100 °/o gefunden berechnet 1. 22,73. er. CO, 42,49 sr. 43,47 gr. 2.2809, CO, 50932, 49,71 à na (CO, 41,93 , 4446 , RER FOTO 48,62 „ oe [CO, 47,89 , 18,98 , PO 5410 DS LE CO: 38,71 39,950, 5 2 an a a 2 |O 44,04 „ 4498 , as ICO 2712 I DA er FO 2450512 310 Ein einziges Mal erreicht die Abweichung zwischen den berechneten und wirklich gefundenen Zahlen 5°), in allen anderen Fällen ist der Fehler geringer als 5°/o. Dieses Resultat kann als sehr befriedigend betrachtet werden, besonders wenn man berücksichtigt, dass bei diesen Alkoholverbrennungen es sich um kurzdauernde Versuche handelt, bei welchen geringe Spiritusmengen verbrannt wurden, so dass die Versuchsfehler relativ gross aus- fallen mussten. Diese kurzdauernden Versuche sind aber insofern von Wichtigkeit, als sie uns zeigen, bis auf welchen Grad von Genauigkeit wir rechnen können, wenn wir mit unserem Apparate Versuche von bloss einer Stunde anstellen. Es versteht sich von selbst, dass bei Versuchen von längerer Dauer der Fehler ent- sprechend geringer ausfallen muss. Unser Apparat arbeitet somit ebenso genau als die genauesten der bisher verwendeten Respirationsapparate, denn selbst mit dem Tögerstedi’schen Apparat schwanken die Abweichungen zwischen — 1,57 und + 2,37°/, so dass wir einstweilen eine Genauigkeit von 5°/o als durch- aus befriedigend acceptieren müssen. Für die Praxis haben überhaupt Abweichungen von 5°/o keine grosse Bedeutung. Nachdem durch diese Versuche die Leistungsfähig- keit des neuen Apparates festgestellt worden war, haben wir eine Reihe von Versuchen an gesunden Menschen ausgeführt, darunter ein 12stündiger Versuch am Tage und ein 13stündiger Versuch während der Nacht. Sämt- liche Versuchsindividuen erklärten übereinstimmend, durch den Aufenthalt im Apparate nicht im mindesten inkommodiert geworden zu sein. Beim Nachtversuch schlief die Versuchsperson während der ganzen Nacht. Am Tage verzehrte der im Apparat eingeschlossene Mann eine kopiöse Mahlzeit mit bestem Appetit. Am Ende des Versuchs war kein übler Geruch im Apparat wahrzunehmen. Die Temperatur war bis auf 16° C bei einer Zimmertemperatur von 13° gestiegen. Nach allen diesen Kontrollversuchen ist man be- rechtist zu behaupten, dass der Apparat allen an ihn gestellten Anforderungen genüst: er gestattet Versuche von längerer Dauer ohne Beeinträchtigung der Versuchs- person; die verschiedenen Phasen eines Versuchs können — 268 — einzeln verfolgt werden und wir sind imstande, sowohl die COs-Produktion als den Sauerstoffverbrauch zu be- stimmen. Zahlreiche Fragen, namentlich auf dem Gebiete des pathologischen Gaswechsels, welche bisher aus Mangel an einer geeigneten Methotik nicht untersucht werden konnten, sind jetzt mit Hilfe unseres neuen Apparates einer Bearbeitung zugänglich. — Ich muss aber, nachdem ich meine bisherige Stellung an der medizinischen Klinik aufgegeben, ihre Bearbeitung einem anderen überlassen. ANHANG. Respirationsversuche am Menschen. Vers. I. J. J. 32 Jahre. 59.5 Ko. gesund. Analytische Daten. .„ | Stand der | Thermo- Temp. Luftanalyse he zu Gasuhr!) | barograph. 1) | d. Kammer | C030/% | 02% Bemerkungen Vorm. I { En ode nn 0.61 |20.35 | sitzend, nüchtern fee 3225 1085 150 |, on 50 | 10855 150, | 0.463 POLE n „ j 918 | 5560 | 108.65 | 150 | | IT | 1010 | 7670 | 108.67 | 153 | 07? |2017 n à | { 5,5 10 Uhr 16. Fleischbrühe 5 DI. JE ee ar n | 0.86 | 20.0 Beh 70 gr. À 99 a ; ro gr. 11.12 | 10100 | 108.95 | 15,0 | NEN 12060 10005 KL 150 200 1000 Nachm. 12.08 | 12310 | 109.1 | 15,0 als me | 1252. 14260 1092 | 152 | | f 102 | 14460 | 1093 | 16,0 RU De VII | 1.50 | 16410 | 1094 | 16,0 0.86 |20.005| 1 Glas Wasser j 1.56 | 16650 | 109.45 | 16,0 le ® 22 | 18610. 10942.) 160 | 120.0 2.50 | 18860 | 109.45 | 16,2 £ IX | 3.43 | 20870 | 109.55 Gl 3.49 | 21100 | 109.55 | 16,0 le À | 440 23050. | 196 Iasoı 120-078 4.45 | 23300 | 109.6 | 16,2 20. Ss | | 20210 er 0 | ÉOEL [ 5-43 | 25465 | 109.6 | 16,50) |, A lo 1096 a 1) Der Kürze halber geben wir für jede Periode nur Anfang und Endablesung wieder. Bestimmungen. Die CO2 und O Werte sind Mittelwerte aus 2 270 Vers. II. verspüren. C. D. 52 J. 55 Ko. Körpergewicht. Hirnlues mit Tremor der r. Hand und des r. Beines behaftet, sonst gesund. Blieb im Ganzen 13 Stunden im Apparat ohne die geringste Störung zu Im Verlaufe der 9ten Stunde brach ein Ventil des Blasebalges, dadurch wurde die Ventilation verlangsamt, so dass der CO2 Gehalt der Ergebnis. (ESS : Ventilation | CO2 Produktion 02 Verbrauch | No. Zeit pro Stunde || pro Stunde | pro Kilo u. | pro Stunde | pro Kilo u. R. Ç. | in Liter | Min. incc. in Liter | Min. in cc. I wird nicht mitgerechnet. Uhr ILE || || 11, 082921955 2 1435 4.02 | 1621 4.54 | 0.885 III | 9-10| 2135 | 14.73 | 413 | 1725 | 480 | 0854 EV. 10210 9270 | 18:84 5.28 22.36 6.28 | 0.842 V jit—12| 2137 | 1771 496 | 1932 543 | 0.916 VI |12—1 | 2227 | 1872 5.24 | 20.82 5.80 | 0.899 122,2 29995, |, 18:50 5.18 | 21.87 6.14 | 0.845 VITD 2-3 | 2238| 1802 | 5.05 | 20372 | 520 170:883% IX | 3—4 | 2176 || 16.63 4.66 | 18.57 5.18 | 0.895 X | 4-5 | 2094 || 16.92 4.74 || 19.06 5.34 || 0.888 XI | 5-6 | 2056 | 15.01 4.20 18.06 5.06 || 0.831 EXIT 26 7220068 |, 21445 4.05 17.77 498 | 0.812 Ist infolge einer alten Gasproben mit unserem Apparate nicht mehr bestimmt werden konnte. Analytische Daten. ., |Stand der | Thermo- Temp. Luftanalyse No. Zeit Gasuhr barograph. | d. Kammer | COs 03 Bemerkungen | ue 5 Unmittelbar vor Beginn. d I I | De He de | 0.985 19.825 Meran an 6.2. ana | ; 2 ).3 ; eissupne. 813 | 9692 | 109.35 | 16.0 I 97 |19.82 \ | 9.04 | 11630 | 1095 | 160 | 027 | 198 j 911 11925 | 1096 16.0 is & Schlaf, etwas IN | 9066| 13010 | 100 65 iso 0 | A 2 | 10.02 | 14210 | 109.7 | 16.0 ıv | 59 |20.22 | tiefer Schlaf | 1050 | 16190 | 109.85 | 160 | 22? | 20 lé tn cle { 10.57 | 16480 | 1099 | 16.0 RE Fe N | 1146 | 18510 110.0 0.62 | 20.16 | leichte Bewegung 11.53 | 18800 | 110.05 | 16.0 | vil 45 | 20.13 VI À 1241 | 20807 | 1101 | 165 | 9.649 | 20.135 2.48 | 21125 ; . VII | 1 ; à ae Fe . en 059 0018 Heron «9 Le 5 OL nf 145 | 23500 | 110.05 | 16.0 : en oe 202 nn oe Ergebnis. Ventilation\)) (02 Produktion 02 Verbrauch No. Zeit pro Stunde || pro Stunde | pro Kilo u. || pro Stunde | pro Kilo u. R. Q. in Liter | Min. in cc. | in Liter | Min. in cc. || Abds. | NT N I 7—8 | 20048 19.15 5:8 | 22:58 6.84 | 0.848 Il 8—9 | 2083.95 19.58 5.95 | 24.60 7.45 | 0.796 III 9—10| 24148 | 16.67 5.05 || 22.4 6.8 0.744 iv 102 11.2254 || 12.62: | 3.83. | 1755 | 532 | 0.219 V |11-12, 2260 Mgs. | | NI |12—1 | 2279.6 | 14.02 4.25 || 19.9 6.0 0.705 Mn 12. 229836 | 1275 |.386 | 1889 | 572 | 0675 NIII | 2—3 | 2308.2 || 11.77 3.57 || 16.56 5.02 0.711 Die hohen Werte für CO2-Abgabe und O-Verbrauch in den ersten Stunden rühren offenbar vom Tremor her. 13.54 4.04 | 194 5.9 0.687 Berechnung eines Versuchs. Beispiel: Vers. II. No. 5. Ventilation in 49 Min. = 2030 L. = 2485.7 L. pro Stunde. 2485.7 L. bei einem mittl. Stand des Thermobarograhpen von 109.95 = 2260.7 L. bei 0° und 760 mm Hg. 2260.7 L. enthalten bei einem CO2-Gehalt von 0,62 0/0 14.017 L. CO2 — CO2 Gehalt der einströmenden Luft (0.03 %/0) = 0.678 L. = 13.339 L. COz. 100 — 20.78 (0.62 + 20.16) = 79.220%/0 N. in der Ventilationsluft. 2260.7 L. Luft enthalten demnach 1791 L. N. Bei einem normalen Gehalt der Luft von 79.04 N und 20.96 O2 entsprechen 1791 L. N 474.9 L. Oz. Der Sauerstoffgehalt der Ventilationsluft beträgt 20.78 — 0.62 = 20.16 /o; 2260 L. enthalten also 455.5 L. O2. Der Sauerstoffdeficit beträgt somit 4749 — 455.5 = 19.4 L. Bei Versuchen von kurzer Dauer muss man selbstverständlich die erste Versuchsstunde, sowie die Zusammensetzung der Kammerluft am Ende des Versuchs berücksichtigen. Einige Notizen zur Geologie von Südsumatra. Von Aug. Tobler (Basel). (Mit einer Kartenskizze in 1: 1,000,000. — Tafel 3.) Während der Jahre 1900, 1901, 1902 und 1903 hatte ich als Geologe zweier holländischer Petroleum- gesellschaften Gelegenheit, umfangreiches paläontologi- sches und petrographisches Material in Südsumatra zu sammeln. Ich hoffe, dass dasselbe nach Beendigung einer zweiten Expedition nach Indien, die ich demnächst an- zutreten gedenke, von mir selbst oder von andern wird bearbeitet werden. Heute finde ich nur die Zeit zu einigen vorläufigen Mitteilungen, die Nachträge und Er- gänzungen zu R. D. M. VERBEERS grundlegendem Werke über Südsumatra bilden), Zum Zwecke bequemer Be- nützung und Vergleiehung führe ich dieselben nach der in der genannten Arbeit VERBEEKS durchgeführten An- ordnung auf, | A. Gesteinsformationen. I. Die „alten‘‘ Schiefer (De oude leivorming). Es ist mir ebensowenig wie VERBEEK gelungen, in den sogen. alten Schiefern des Barissangebirges”) Fos- 1) R. D. M. VERBEEK. Topographische en geologische Beschrij- ving van Zuid-Sumatra, bevattende de Residentiën Bengkoelen, Palem- bang en de Lampongsche Districten. Jaarboek van het Mijnwezen in Nederlandsch Oost-Indië. Tiende Jaargang. - Eerste Deel. 1851. 2) Das centrale Kettengebirge von Sumatra heisst „Barissan“- Gebirge, was so viel bedeutet wie „Reihen“- oder Kettengebirge; baris heisst anreihen oder ausrichten (z.B. das Ausrichten der Soldaten); barissan ist das von baris abgeleitete Substantiv. — 273 — silien zu finden. Ich habe die von VERBEEK loc. cit. pag, 92 bis 94 unter c, d und e beschriebenen Vorkommen besucht. Zu den Beschreibungen der Vorkommen c und e habe ich keine Bemerkungen hinzuzufügen; die unter d aufgeführten ,Barissanlejen“ von Muara Sindang in Bengkulen sind da, wo sie nicht metamorphisiert sind, im Handstücke von gewissen miocänen und unterpliocänen Schieferthonen nicht zu unterscheiden. Es scheint des- halb die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass diese „oude leien“ wenigstens zum Teil dem Tertiär angehören. Für diese Möglichkeit spricht auch der Umstand, dass bei Bajur, im Krater des benachbarten Vulkanes Ringgit, der zweifellos dieser Schieferformation auf- gesetzt ist, Petroleum austritt, das ohne Zweifel aus diesen Schiefern stammt, In Sumatra ist aber Petroleum bislang nur in tertiären, niemals in ältern Gesteinen bekannt geworden. 5 | Neue Vorkommen von grünen, z. T. erzführen- den metamorphen Schiefern, die im Aspect mit den von VERBEEXR beschriebenen Schiefer von Udjan mas und Muara Sindang vollständig übereinstimmen, habe ich im Quellgebiete des Enim (Talschaft Smendo) und bei Djeramba Sipin (zwischen Damarpura und Tandjung Bringin am Kumering) aufgefun- den, an welchen beiden Orten die VERBEER’sche Karte nur vulkanische Gesteine verzeichnet. Bei Djeramba Sipin ist der Kontakt dieser hell- und dunkelgrün- gestreiften metamorphisierten Schiefer mit einem dunkel- grünen diabasartigen Gestein sehr schön aufgeschlossen. Il. Granit und Diorit (De graniet- en diorietgroep). Ich habe das Granitmassiv des Bukit Garbo (nordöstlich von Muara Dua am Kumering) in Palem- — 2m bang und den Dioritzug von Tjuko Nau (am Ajer Luas) in Bengkulen besucht. Zu ersterem ist zu bemerken, dass vielleicht dessen unterirdische Ausdehnung durch die Kolorierung der VERBEER’schen Karte, nicht aber dessen oberflächliche Ausdehnung richtig wiedergegeben ist. Es gibt einen begangenen Fusspfad, der von Muara Dua am Kumering über Kota Wai-Pulu Panggung nach den Lampong’schen Distrikten hinüberführt. Überall längs demselben sind vulkanische Tuffe und Agglomerate in mächtigen Auf- schlüssen zu beobachten und Granitgesteine kommen nur als Geschiebe im Ajer Sako, Ajer Giham und Ajer Tahami vor. Das eigentliche Bukit Garbo-Massiv reicht somit nur wenige Kilometer südlich über den Kumering hinaus. Erst weiter südöstlich, da wo die Grenzen von Palembang, Lampong und Bengkulen zusammenstossen, scheint dann wieder ein neues Granitmassiv aufzu- tauchen, das die Quellgebiete der drei genannten Flüsse umfasst und das wir als Ulu-Giham-Massiv bezeichnen wollen. Besondere Beachtung verdientdas Vorkommen von dunkelm, schwerem Hornblendegranit als Geschiebe des Ajer Tahami. Im eigentlichen Bukit Garbo-Massiv herrschen saure Porphyrgranite mit grossen Orthoklas- einsprenglingen. An der grossen Strasse von Tandjung Bringin am Kumering nach Muara Dua sind Scharen von Aplit- und Quarzgängen, die den Granit durchsetzen, prachtvoll aufgeschlossen. Der Dioritzug von Tjuko Nau am Ajer Luas in Bengkulen dehnt sich weiter nach Norden aus, als auf der VERBEER’schen Karte angegeben: ich habe im Ajer Kinal noch zahlreiche dioritische und granitische Gesteine an- getroffen. Sein Flusssystem würde aber nach der VER- BEER’schen Karte noch ganz dem jung-vulkanischen Ge- biet und dem alten Schiefergebiet angehören. Diese 20 — „dioritischen“ Gesteine zeigen mannigfache Varietäten und vielfache Übergänge von granitoidem zu porphy- roidem resp. andesitischem Typus. Schon VERBEER betont die Möglichkeit eines jüngern, vielleicht tertiären Alters dieser Diorite. Es ist dies wahrscheinlich deshalb, weil durch C. Schmipr!) an andern Orten Südsumatras, speziell am Bukit Pendopo der enge Zusammenhang dioritischer Gesteine mit andesitischen Effusivgesteinen nachgewiesen worden ist. I. Eocän (De eocene vorming). Etage 1. Die Sandsteine und Konglomerate des untern Eocän (E! Verbeeks) waren bisher nur in der Residenz der Lampong’schen Distrikte bekannt. An der neuen Strasse nach Muara Dua längs dem Kumering- flusse findet man zwischen Tekana und Muara Dua mächtige Blöcke von Quarznagelfluh, die offenbar in diese Etage I des Eocäns gehört. Die Lagerungsver- hältnisse sind leider nicht aufgeschlossen. Etage IV. Die orbitoïdenführenden Korallenkalke von Südsumatra sind nach den von VERBEEK bei Batu _Radja am Ogan gesammelten Fossilien von BOETTGER zuerst als eocän, dann als miocän angesehen worden. Die Frage nach ihrem Alter scheint heute noch nicht entschieden zu sein; die Bearbeitung ziemlich reicher Fossilsuiten, die ich bei Batu Radja selbst, dann aber besonders bei Tandjung am Lenkajap und auch bei Meningin am obern Ogan gesammelt habe, wird einen Beitrag zur Lösung derselben liefern. Die Verbreitung des Batu Radja-Kalkes ist weit bedeutender als bisher angenommen war. Von Batu 1) C. ScHmipT. Observations géologiques à Sumatra et à Borneo. Bull. soc. géol. de France. 4° série, tome I. page 260. 1901. — -216 — Radja (am Ogan) weg konnte ich diese Formation noch 15 Kilometer weit südostwärts bis halbwegs zum Kumeringflusse verfolgen. Bisher war angenommen wor- den, dass sie östlich des -Ogan nicht zu Tage aus- streiche. In beträchtlicher Ausdehnung ist diese korallogene Kalkformation längs der neuen Strasse von Batu- Radja nach Muara Dua zu beobachten. Sie bildet daselbst auf etwa 20 Kilometer Länge vom Lenkajap bis zum Kumering den Rand des Gebirges in einem Grebiet, das auf der VERBEER’schen Karte als alluvial bezeichnet ist. Am Lenkajap ist bei Tandjung folgendes Profil zum Teil sehr fossilreicher Schichten aufgeschlossen: £ Mächtigkeit, 5. Marine krystallinische Grobkalke mit Ko- rallen, Pecten, Lithodomus etc. . . .ca. 10 m. 4. Dunkelgrauer Thon von Bryozoen durchsetzt 0,5 , 3. Brauner bituminöser Schieferthon mit ver- kieselten Hölzern RER 2... 00% 1.0 ;; 2. Brüchiges Muschelagglomerat mit Korallen- stöcken 7... 2.0 1. Im Wasser: Blaue Mergel (scheinen nach unten in Konglomerate überzugehen) . = Fluss abwärts, von Tandjung bis unterhalb des Dorfes Pajung bildet die Kalkschicht Nr. 5 die Ufer der Lienkajapschlucht etwa 6° ostwärts einfallend. Dann folgen diskordant, d. h. etwa 15° einfallende Fora- miniferensandsteine, hernach blausandige Schieferthone, wie sie anderwärts im Pliocän vorkommen und die auch hier das Pliocän repräsentieren mögen. Diese Letzern wer- den ihrerseits von ganz horizontalen Bimsteintuffen über- lagert bei dem Dorfe Pagar. — AU 7 Die in Rede stehende Korallenkalkformation ist vielfach von Andesitmassen durchbrochen. Am Kontakt sind Gestein und Fossilien verkieselt; von solchen Stellen stammen die prächtig erhaltenen verkieselten Korallen- stocke, die nicht ganz selten als Geschiebe in den Fluss- läufen des obern Kumering- und Ogangebietes ange- troffen werden. IV. Die ältern Andesite (De oudere andesieten). VERBEEK hat aus den Verhältnissen am Kemumu- fluss in Bengkulen !) das miocäne Alter eines Teiles der südsumatranischen Andesite abgeleitet. Zu diesen alt- miocänen Andesiten rechnet VERBEEK auch die Gesteine des Serillogebirges, das, aus einer stattlichen An- zahl malerischer Bergkuppen bestehend, dem Central- kettengebirge (Barissangebirge) vorgelagert ist. Im Ab- schnitt VIII wird im Gegensatz zu dieser Anschauung VERBEEKS für die Senillo-Andesite jüngeres und zwar postpliocänes Alter nachgewiesen werden. © V. Altmiocäne Sedimente (De oudmiocene vorming). Ich hatte leider keine Gelegenheit, Terrains zu besuchen, in denen die von VERBEER als altmiocän be- stimmten Sedimente anstehen, Ich verweise auf die Beschreibung VERBEERS (loc. cit. I pag. 126). VI. Jungmiocäne Sedimente (De jongmiocene vorming). Die von VERBEEK als jungmiocän bezeichneten Bil- dungen konnte ich in Bengkulen an den Flüssen Saung und Kinal, in Palembang südlich von Lahat im sogen. Gumaigebirge untersuchen. Es ist mir aber auch nicht gelungen, im Anstehenden dieser äusserst mächtigen Schieferthonformation, in der untergeordnete Kalk- und Kalksandsteinbänke eingelagert sind, Fossilien zu finden. 1) VERBEEK, BOETTGER und FRıTscH. Die Tertiärformation von Sumatra. Jaarb. v. h. Mijnwezen in Ned. Oost-Indie. Tiende Jaargang. II Deel 1881, pag. 27 ff. — 218 — Die Verbreitung und das sich gegenseitig aus- schliessende Vorkommen der im Abschnitt III bespro- chenen Korallenkalkbildungen (im Osten) einerseits und der sog. jungmiocänen in Rede stehenden Schieferthon- formation (im Westen) andrerseits macht wahrscheinlich, dass beide Bildungen nur fazielle Abänderungen und gleichaltrig seien. Eine Andeutung der Kalkfazies des Ostens finden wir in den untergeordneten Kalk- und Kalksandsteinbänken der Schieferthonformation des Westens. Bei eingehender geologischer Aufnahme des Grumaigebietes würden diese Kalkbänke, die bis jetzt wohl nur längs der grossen Strasse südlich von Lahat untersucht sind, sich an einigen Punkten doch als fossil- führend erweisen. Der Fund einer verkieselten Asträide im Flussgebiet des Lematang (oberhalb Ulaq Pandan) deutet darauf hin, dass Fossilfunde im Anstehenden zu erwarten sind. Für die Möglichkeit, dass die beiden Bildungen gleichaltrig sind, scheint auch noch folgender Umstand zu sprechen: Die Kalkformation von Batu Radja wird segen Süden hin in der Katongbucht von flötzfreien und flötzführenden Pliocänschichten überlagert, gleich wie die entsprechenden Pliocänbildungen bei Lahat auf der sog. jungmiocänen Formation aufliegen, Ein Bindeglied zwischen den jungmiocänen Bildungen von Bengkulen und der Kalkformation von Batu Radja bildet endlich schiefriger Stinkkalk, der in Batu Radja direkt über dem Korallenkalk liest und in Bengkulen im Ajer Kinal anstehend gefunden wurde. VII. Pliocän (De pliocene vorming). Da die ausbeutungswürdigen Petrolvorkommen von Südsumatra ausschliesslich dem Pliocän angehören, konnte ich dieses Terrain sehr genau untersuchen und kennen lernen. TOME Ich begrenze das Pliocän folgendermassen: Zur untern Grenze wähle ich mit VERBEEX die Grenze zwischen der obermiocänen, fossilfreien, grauschwarzen Schieferthonformation des Gumai- gebirges einerseits und den blauen überall fossil- führenden Letten, die im Lematangbett bei Lahat so schön zu Tage treten, andrerseits'). Die obere Grenze lege ich so, dass ich zum Pliocän die jüngsten noch gefalteten Sedimente rechne, währenddem ich die diskordant darüber liegenden Gebilde als Pleistocän bezeichne. Im ganzen Gebiet der Residenz Palembang, deren Oberflächeninhalt etwa demjenigen der Schweiz gleich- kommt, kann ich jetzt nach den jahrelangen Unter- suchungen mit Leichtigkeit folgende Gliederung durchführen’). a. Unterpliocän. In einer Mächtigkeit von mindestens 1500 m. bilden blaue Letten, die stellenweise in sandige Schieferthone und in feinkörnige thonige Sandsteine übergehen, den untern Teil des Pliocäns. Charakte- ristischer Weise kommen innerhalb dieses Schichtkom- plexes Kalk-Septarien häufig vor, deren Hohlräume meist mit weingelben Kalcitkrystallen ausgekleidet sind. (Im höheren Pliocän fehlen diese Septarien). Die Gesteine des Unterpliocän sind überall fossil- führend; es gibt aber nur wenige privilegierte Punkte, wo ordentlich erhaltenes, bestimmbares Material auszu- beuten ist. Kleinere Suiten bestimmbarer Fossilien habe ich nördlich vom Musi, bei Kukui unweit Babat gesammelt. Prof. C. ScHmipr hat von einer Lokalität in Benakat am Lematang gut erhaltene Fossilien mit- t) Vergl. VERBEEK loc. cit. I. pag. 137. 2) Ich hatte leider keine Gelegenheit, die Pliocänbildungen von Bengkulen zu untersuchen. gebracht. Zwei kleine Faunen wurden von mir in dem Antiklinalenzug vonSuban Kladi zwischen Muara Emin und Lahat ausgebeutet. Sehr reiche Suiten habe ich dagegen in Senabing am Ajer Puntang und in Mans- gul am Ajer Lematang gesammelt. Vorherrschend unter den Fossilien sind die Lamellibranchiaten und die Gastropoden, Echiniden und Bryozoen sind selten, noch . seltener Einzelkorallen und Fischreste. Die Verbreitung des Unterpliocäns erstreckt sich über das ganze Gebiet der Residenz Palembang, zwi- schen dem Ajer Rambang (Nebenfluss des Ogan), dem Barrissangebirge und dem Djambigebiet, wo dasselbe in den meisten Antiklinalen als Kern zu Tage tritt. Ausserdem scheinen unterpliocäne Gesteine in der Katong- bucht südwestlich von Batu Radja vorzukommen. Das Unterpliocän ist peiroleumführend und zwar in den verschiedensten Niveaux, Es scheint aber kein Niveau besonders privilegiert zu sein. Die Mehrzahl der südsumatranischen Bohrterrains sind auf Unterpliocän angelegt. b. Mittelpliocän. Das Auftreten zahlreicher Braun- kohlenflötze charakterisiert diese Stufe in auffälligster Weise (Braunkohlenflötze fehlen dem Unterpliocän ganz, und im Oberpliocän kommen höchstens ganz un- regelmässige Trümer bituminösen oder verkieselten Holzes vor). Die Flötze sind mehr oder weniger deutlich in drei Flötzgruppen oder Flötzpakete angeordnet: ein basales, ein mittleres und ein oberes Flötzpaket. Zwischen dem untern und dem mittleren Flötzpaket ist das vorherrschende Gestein sandiger, meist sehr ebenflächiger Schieferthon, ähnlich demjenigen des Unter- pliocäns, aber ohne marine Fossilien! —— 1281: — Zwischen dem mittleren und dem obern Flötzpaket sind himmelblaue, grünblaue und braune Thone vorherr- schend, die keinerlei Schieferung aufweisen und getrocknet sich specksteinartig anfühlen; direkt unterhalb und innerhalb des obern Flötzpaketes erscheinen dann fein- körnige, weiche Schiefersandsteine von hellblauer oder weisser Farbe. Die Gesteine des Mittelpliocäns habe ich mit einer einzigen Ausnahme frei von marinen Fossilien gefunden: am Ajer Lintang, einem Nebenfluss des Niru (südöstlich von Muara Emin) entdeckte ich in den blau- grünen Thonen des Mittelpliocän zahlreiche Steinkerne einer kleinen Cardienart und einer (?) Myenart. Fossile Pflanzenreste sind, abgesehen von den eigent- lichen Flötzen, ziemlich selten. Ich habe eine einzige reiche Fundstelle entdeckt. Bei Keban unfern Lahat habe ich in einem sehr feinen Thone zahlreiche, sehr gut erhaltene Blätter ausgebeutet; die Arten scheinen mir den an Ort und Stelle heute lebenden ausserordent- lich nahe zu stehen. | Die Mächtigkeit dieses flötzführenden Mittelpliocän beträgt in der Nähe des Gebirges, z. B. bei Lahat und Muara Emin ca. 600 m. Im mittlern und obern Flötz- paket erreichen einzelne Flötze 12 bis 15 Meter Mäch- tigkeit. Die Flötze des untern Paketes sind weniger mächtig und bilden auch ein weniger geschlossenes Paket als diejenigen des mittleren und oberen Paketes. Gegen Nordosten, i. e. gegen die Ostküste hin, nimmt die Mächtigkeit der ganzen Bildung, sowie die Anzahl und Mächtigkeit der einzelnen Flötze ab. Eigenartig ist die Erscheinung, dass einzelne Flötze 10 bis 30 cm. dicke Schichten von verkieselter Kohle einschliessen und es lässt sich diese Erscheinung inner- halb des einen Flötzes auf mehrere Kilometer Entfernung 19 — 282 — verfolgen. Diese verkieselten Kohlenlagen sind aber nicht etwa charakteristisch für ein bestimmtes Flötz oder Flötz- paket, sondern ich habe welche im untern, im mittlern und im obern Flötzpakete angetroffen. Die oberflächliche Verbreitung des Mittelpliocän ist wie diejenige des Unterpliocän im Gebiete zwischen Rambang, Barissangebirge und Djambigrenze auf die Antiklinalzüge beschränkt. In der Katongbucht, süd- westlich von Batu Radja und ziemlich weit entfernt von dem eben erwähnten nördlichen Verbreitungsgebiet, treten in den Flussläufen flötzführende Thon- und Schieferthon- schichten zu Tage, die offenbar dem Mittelpliocän ange- hören. Das Vorkommen von Pliocänschichten in der Katongbucht ist bislang ganz unbekannt gewesen. Auch das Mittelpliocän ist petroleumführend; und es hat den Anschein, dass hier das Öl mehr als das- jenige des Unterpliocän auf bestimmte Horizonte, speziell jeweils an der Sohle der Flötzpakete, konzentriert sei. Exploitierbare Mengen des Mittel- pliocän sind natürlich nur da vorhanden, wo dasselbe im Scheitel der Antiklinalen erhalten ist: Wenn die Antiklinalen so stark aufgetrieben sind, dass der unter- pliocäne Gewölbekern zu Tage tritt, wie das meistens in Südsumatra der Fall ist, ist das Petroleum des Mittelpliocän in geologischer Vorzeit bei der Abrasion verschwunden und die Exploitation betrifft dort das mehr diffus verteilte und weniger gut geleitete Petroleum des Unterpliocän, c. Oberpliocän. Dicht über dem mächtigen Kohlen- flötze, mit dem die mittelpliocänen Bildungen nach oben abschliessen, fangen ganz heteropische Gesteine an: tuffoide Sedimente, die in grosser Menge vulkanische Auswürflinge in Form von Asche, Bimstein und sehr verbreiteten Quarzkrystallen enthalten, manchmal aus- — 283 — schliesslich aus diesen Bestandteilen zusammengesetzt sind. Als offenbar submarine Bildungen weisen dieselben zum Teil ausgezeichnete Schichtung auf. Fossilien mit Ausnahme von vereinzelten Hölzern, Blättern und Harzen scheinen ganz zu fehlen. Die maximale Mächtigkeit ist schwer zu ermitteln, die minimale beträgt wohl 1000 bis 1500 Meter. Diese geschichteten Tuffe, Cinerite und Krystall- sandsteine sind die jüngsten mitgefalteten Gebilde Süd- sumatras. In der Gegend des Enim und des Lematang stehen sie da, wo die Antiklinalen im Streichen ein- sinken, zum Teil steil bis senkrecht. Das Oberpliocän ist in Bezug auf Petroleum durch- aus séerûl. Die oberflächliche Verbreitung des Oberpliocän über- trifft weit diejenige des Mittel- und Unterpliocän: nord- westlich des Rambangflusses füllen die Oberpliocän- schichten die tektonischen Depressionen zwischen den Unter- und Mittelpliocän-Gebieten aus; südöstlich des- selben treten überhaupt nur oberpliocäne (und pleisto- cäne) Bildungen zu Tage. VII Vulkane und jungvulkanische Gesteine (De vulkanen en vulkanische gesteenten). a. Alter Basalt: Ulu-Danau-Vulkan (Ouder Basalt; Oeloe-Danau-vulkaan). Das interessante Maar Rakihan im Barissangebirge auf bengkulenscher Seite verdankt seine Entstehung einem prähistorischen Einsturz des Ulu-Danau-Vulkanes. Ich habe dieses in reizen- der Landschaft gelegene Maar besucht und zahlreiches Gesteinsmaterial gesammelt, das aber noch der petro- graphischen Untersuchung harrt. Den Bemerkungen VERBEEKS über dieses Gebiet habe ich nichts beizu- fügen. —. 284 — b. Jüngere Vulkane und vulkanische Gesteine (De jongere vulkanen en vulkanische gesteenten). Dem Stu- dium der dem Barrissangebirge aufgesetzten Vulkan- kegel konnte ich nur wenig Zeit widmen und es sind in dieser Beziehung den Ausführungen VERBEERS kaum Bemerkungen beizufügen. Es ist nur zu betonen, dass die Fumarolen- und Solfatarentätigkeit am Vulkan Ring- sit II im obern Ogan- und Kumeringgebiet eine so energische ist, dass derselbe zu den tätigen Vulkanen gerechnet werden muss, die dem umliegenden Lande noch immer Verderben drohen und denen deshalb die grösste Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Mehrfache neue Beobachtungen konnten hingegen in dem dem Barissangebirge östlich vorgelagerten Se- rillogebirge gemacht werden. Im Abschnitt IV ist schon erwähnt worden, dass die diesen Andesitzug zu- sammensetzenden Gesteine nicht altmiocän sind, wie VERBEEK annahm. Es zeigte sich nämlich, dass überall im Serillogebirge in den Talsohlen die intensivge- falteten Pliocängesteine anstehen und dass die Andesite deckenförmig über denselben ausge- breitet sind. Im Sungi Kluangi, einem Zufluss des bei Ulag Pandan in den Lematang mündenden Ajer Sandaran, sind auch deutliche, mehrere Meter mächtige, die pliocänen, etwas gehärteten Thone durch- dringende Apophysen zu beobachten. An mehreren Stellen sind Porzellanjaspis und hornfelsartige Gesteine als direkte Produkte der Kontaktmetamorphose im Serillo- gebiete konstatiert worden. Das Postulat, das mit der Annahme eines post- pliocänen Alters des Serilloandesites verknüpft ist, nämlich dass andesitische Breccien und Konglomerate innerhalb der pliocänen Schichtreihe fehlen müssen, ist vollständig erfüllt. Die jungtertiären Sedimente des Serillogebietes unterscheiden sich faziell auch nicht im geringsten von denjenigen des Vorlandes. In Bezug auf Verbreitung der Eruptivgesteine des Serillogebietes ist die VERBEER’sche Karte insofern zu korrigieren, als dieselben nicht eine kontinuierliche Masse, sondern zerstreute, isolierte Erosionsrelikte einer früher kontinuierlich gewesenen Decke darstellen, Die nördlichsten Vorposten dieser Decke sind der Bukit Appuan und der Bukit Assam gegenüber Lingga Baru und Tandjung am Enim und der Pema- tang Bahi, ein Höhenzug westlich von den genannten zwei Bergen gelegen. Dort ist die Erosion soweit vorge- schritten, dass die Andesitmasse keine ragende Berg- kuppe mehr bildet, wie am Bukit Assam und am Bukit Appuan, sondern aufgelöst erscheint in ein grobes Block- werk, unter dem in den kleinsten Bachrissen das Plio- cän noch zum Vorschein kommt. Ausser dem Serillogebirge sind dem Barissangebirge noch andere andesitische Eruptivmassen vorgelagert. Bekannt ist schon durch VERBEEK diejenige des Gru- maigebirges, die ich leider nicht besuchen und deren Alter somit auch nicht bestimmen konnte. Neu aufgefun- den habe ich Eruptivmassen an folgenden Orten: 1) am Ogan, unfern südöstlich und südwestlich von Batu Radja auf Bukit Katung und Bukit Napo; 2) am Wai Kemang südlich von Batu Radja; 3) am Sungi Bungin, einem Nebenflüsschen des Kumering in der Nähe von Tulang Bawang. Schliesslich ist hier noch anzuführen die von C. Scamipr entdeckte Eruptivmasse des Bu kit Pendopo!), die allerdings noch bedeutend mehr ostwärts ins Vorland herausgerückt erscheint als die eben genannten Eruptiv- massen. 1) C. SCHMIDT, loc. cit. pag. 263. — 286 — Es ist möglich, ja wahrscheinlich, dass die in die- sem Abschnitt aufgeführten Eruptivmassen von Gumai, Serillo, Katung-Napo, Wai Kemang, Sungi Bungin und Bukit Pendopo nicht nur hinsichtlich ihres geographi- schen Auftretens östlich vom Barissangebirge, sondern auch hinsichtlich ihres Alters in eine Kategorie zu rechnen sind. Eine sichere Altersbestimmung konnte aber nur für das Serillo-Gebirge durchgeführt werden. Anhang zu Abschmitt VIIl. Heisse Quellen, Fuma- rolen, Solfataren, Mofeiten u. s. w. (vgl. VERBEER loc. cit. pag. 202). Von den Eingeborenen sind mir mehrere z, T. sehr bedeutende Thermen, Fumarolen, Solfataren und Mofetten gezeigt worden, die auf der VERBEER’schen Karte nicht verzeichnet sind. 1. Unweit westlich von Bajur (Quellgebiet des Kumering, Landschaft Kisam) im gewaltigen, fast voll- ständig bewachsenen Hauptkrater des Vulkans Ringgit II, der oben schon wegen des eigenartigen Petroleum- vorkommens angeführt worden ist, befindet sich eine Gruppe äusserst kräftiger Fumarolen (von den Malayen Gemurrä genannt). Neben heissem Wasserdampf, der unter tosendem Lärm dem Boden entströmt, entweichen auch verschiedenartige gasförmige Schwefelverbindungen. Die Stelle befindet sich etwa 1100 Meter über Meer. 2. Inmitten des Serillogebirges kommen an zwei Stellen Thermen von 40 bis 60 Centigrad Wärme zum Vorschein: die eine, mit Salzwasser, befindet sich am Ajer Sandaran, am Weg von Talang Lubu Limus nach Talang Sukaramo, die andere, mit gewöhnlichem Wasser, weiter südlich unfern Prangai. Das Auftreten dieser beiden Thermen spricht gewiss auch dafür, dass die vulkanische Tätigkeit im Serillogebiete jungen Datums und heute noch nicht ganz erloschen ist. LS SORT N 3. Bei Lambur am Enim und bei Gunung Meraksa am Ogan befinden sich Thermen. Diejenigen von Gunung Meraksa führen Salzwasser. 4. Östlich von Batu Radja entströmt den Batu- Radja-Kalken an zwei Stellen Kohlensäure: im Suban Punai und im Suban Talang Sukarami. 5. Eine ganz grossartige Mofette ist diejenige von Wai Merunga bei Martapıra am Kumering. Ein kleiner Teich wird daselbst von der kräftig ausströmen- den Kohlensäure in lebhaft brodelnder Bewegung er- halten. 6. Am Ajer Himus, einem rechten Nebenfluss des Kumering, finden sich etwas südlich des oben (pag. 274) erwähnten Fusspfades von Muara-Dua Kota-Wai Pulu- Panggung sehr bedeutende Mofetten im Tufte; in nächster Nähe ist auch eine Solfatara vorhanden. 7. Schliesslich ist eine ganze Gruppe von Thermal- quellen. Mofetten und Solfataren zu nennen, die dicht an der Palembang-Lampongschen Grenze gelegen sind und die den Flüssen Ajer Pila Massin und Ajer Pila Linggut (massin = salzig; linggut, Bedeutung mir unbekannt) den Namen gegeben zu haben scheinen. IX. Pleistocän (De quartaire afzettingen). a. Tuffe und Agglomerate. Diskordant über den pliocänen Schichten liest eine Decke von horizontal gelagerten Bimsteintuffen, grobkörnigen Tuffsandsteinen und Andesitblockagglomeraten. Das Gestein der letztern stimmt absolut mit den Andesiten der Serillogruppe überein. Quarzkrystalle, die so charakteristisch sind für die ältern, mitgefalteten Tuffe des Oberpliocän, scheinen in dieser Jüngern ungefalteten Tuffserie ganz zu fehlen. Diese Decke von Auswurfmassen begleitet den Ge- birgsrand der Gumai- und Serillogruppe als ein Streifen von etwa 20 Kilometer Breite, landauswärts allmählich an Mächtigkeit abnehmend, Diese Tuff- und Agglomeratdecke entspricht unge- fihr dem, was VERBEEK als ,Meerdiluvium“ bezeichnet. b. Flussterrassen. a. Höhere Flussterrassen. Etwa 20 bis 30 Meter über dem normalen Trockenzeit- spiegel der Flüsse Enim und Lematang und ihrer wich- tigsten Nebenflüsse erstrecken sich stellenweise mehrere Kilometer landeinwärts flache bis 10 Meter mächtige Kiesterrassen, deren Material ganz oder doch im oberen Teile lateritisiert ist. Letzteres scheint zum grössten Teil aus der eben beschriebenen Blockagglo- meratdecke zu stammen. Diese mutatis mutandis „Hoch- terrasse“ zu nennende Bildung reicht bis unterhalb des Zusammenflusses von Lematang und Enim. ß. Tiefere Flussterrassen. Nur 2 bis 4 Meter über dem normalen Spiegel der genannten Flüsse und zumeist noch im Bereiche der grossen modernen Über- schwemmungen liest die Oberfläche der tiefern Fluss- terrasse („Niederterrasse“*) deren Material frisch, nicht in Laterit umgewandelt ist. Diese Niederterrasse wird im Gegensatz zur eben beschriebenen Hochterrasse zur Sawah-Reiskultur benützt. Die Verbreitung des Pleistocän (VERBEERS Dilu- vium) ist auf der VERBEEK schen Karte viel zu gross angegeben. Weitaus der grösste Teil des Vorlandes hat unverdecktes Pliocän') zum Untergrund und plei- stocäne Bildungen sind auf die Talungen der grössten Flüsse und auf den Agglomeratstreifen längs des Ge- birgsrandes beschränkt, 1) Über Lateritisierung der Pliocängesteine siehe €. ScHMinr loc. eit. pag. 265 und 266. AAA ST AE B. Lagerungsverhältnisse. Von C. Schmipr sind die tektonischen Grundzüge von Südsumatra, speziell diejenigen des palembangischen Tertiärlandes, dargestellt worden !). Dieser Autor unter- scheidet dreitektonische Glieder, die westliche Küsten- zone, das centrale Kettengebirge und das tertiäre Vorland. Zu seiner Beschreibung der «westlichen Küstenzone» und des «centralen Ketten- oder Barissangebirges» ist hier nur beizufügen, dass es natürlich erscheint, das Gumai- gebirge bei Lahat und das Katonggebirge bei Batu Radja nicht mit in den Verband der eigentlichen Barissange- birgszüge einzubeziehen; insbesondere weicht das Ka- tonggebirge in der Streichrichtung wesentlich von letzteren ab. Was das «tertiäre Vorland» anbelangt, so ist her- vorzuheben, dass dasselbe in zwei prinzipiell ganz ver- schiedene Teile zerfällt: 1. Nördlich vom Rambangflusse, einem bedeutenden Nebenflusse des Ogan, finden wir tatsächlich Verhält- nisse, wie sie von C. SCHMIDT dargestellt worden sind. Dort handelt es sich um eine typische Pénéplaine, deren Untergrund aus gefalteten Unter-, Mittel- und Oberpliocänschichten besteht, die unabhängig vom geo- logischen Faltenbau entwässert wird und deren Hügel und Kämme sich nirgends mehr als ca. 50 Meter über das Niveau der grossen Flüsse erheben. 2. Südlich vom Rambangflusse bilden ungefaltete, borizontalliegende Tuffschichten des obern Pliocän den Untergrund der Landschaft. In der Peneplaine nördlich des Rambangflusses bilden die Pliocänschichten ein wellenförmiges Falten- 1) Observations géologiques à Sumatra et à Bornéo. Bull. soc. géol. de France. 4° série, tome T, pag. 260. 1901. — . 290 — system mit einer durchschnittlichen Amplitude von etwa 1500 Metern und einer Wellenlänge von 8 bis 12 Kilometern. Die durchschnittliche Neigung der Antiklinalschenkel beträgt 10 bis 20 Grad, aber inner- halb eines jeden Schenkels einer jeden Antiklinale kommt je eine flexurartige Einknickung vor, die sich oberflächlich als eine Zone steilgeneigter bis senk- rechter Schichtenstellung zu erkennen gibt. Ich habe diese Beobachtung in sämtlichen Antiklinalen Palembangs machen können, die ich untersucht habe. Die Breite dieser Einknickungszonen beträgt je 100 bis 300 Meter. Nach der Tiefe der Antiklinalmitte zu konvergieren diese Einknickungen: ist die Erosion soweit vorgeschritten, dass die Einknickungszonen der beiden Schenkel zu- sammengerückt erscheinen, ohne zwischen sich mehr eine flache Scheitelregion einzuschliessen, so handelt es sich um die fatalen sogenannten „offenen“ Antiklinalen, die keine lohnende Petroleumausbeute ergeben. Die den Untergrund des plateauarligen Gebietes südlich des Rambangflusses bildenden horizontalen Tuff- schichten des Oberpliocän werden nach mündlicher Mit- teilung der Herrn Dr. Jos. ERB an einigen Stellen in den Lampongschen Distrikten von liparitischem Eruptiv- gestein unterbrochen. C. Geologische Geschichte von Südsumatra. Da vortertiäre Gesteine mit Sicherheit in Süd- sumatra überhaupt nicht nachgewiesen sind, kann die geologische Geschichte vorläufig nicht über die Eocän- zeit zurück rekonstruiert werden. Die Geschichte, wie sie sich aus dem Studium der (resteinsfolgen und der Lagerungsverhältnisse ableiten lässt, habe ich versucht in tabellarischer Form wieder- zugeben: Petrol- | Vulkanische Eruptionen Zeit Art der Sedimente füh und \ unrung | orogenetische Vorgänge ne Diop a Moderne Eruptionen. | Ober | Bimstein und Flussalluvionen | Plei- | Jüngere, tieferliegende, nicht stocän| lateritisierte Terrassenschotter — = | mit Lehmbedeckung. | Ältere, höherliegende, lateri- Effusion der Andesite | tisierte Terrassenschotter und u. Diabase des Barissan-| Unter| deckenförmig ausgebreitete, — gebirges und des öst- | Plei- | nicht gefaltete Tuffe und lich vorgelagerten OCR Agglomerate. Serillogebirges. | NER EN Eee Denudation a Allein | Faltengebirges zur Pénéplaine des Vorlandes. Faltung. Oben re ee ee Plio- | Submarine Tuffe und Sand- Eruption resp. Zersprat- cin | Steine mit äusserst zahlreichen > zung der sehr sauren | Quarzkryställchen. Materialien für die Tuffe. Oberes Braunkohlenflötzpaket Mittel Sehr weicher Schiefersandstein Petrol (in Braune und blaugrüne Letten ? Effusion des Ulu- 2lo= EE à Exploi- in Mittleres Braunkohlenflötzpaket en Danaubasaltes. = Sandiger Schieferthon Unteres Braunkohlenflötzpaket ater Letten, Schieferthone und Petrol (in PI feinkörnige Sandsteine, ohne ec 10- & B: : : 3 - = 2 Flötze; überall mit marinen ı ve Fossilien. alien) Südlich vom Nördlich. vom \ Rambang: Rambang : Petrollan Miocän a. Stinkkalk von | Schieferthonund | einzelnen Effusion des oder Batu Radja. Sandsteinfor-. Randetellen K ten b. Koral i i : emumuandesites. Eogen orallenkalk | mation mit Kalk De mit Orbitoïden | bänken v. Gumai von Batu Radja. | und Bengkulen. Unter | Breccien und Conglomerate. = Versinken des Festlandes. Eoeän — 292 — Das Resultat der eben skizzierten geologischen Ent- wicklungsgeschichte ist die heutige Oberflächengestaltung von Südsumatra mit folgender natürlicher Gliederung: Von Osten nach Westen, im Querprofil der Insel, reihen sich folgende Elemente aneinander an: 1. Ausgedehnte mehr oder weniger labile Aestuarien- dépôts pleistocänen Alters mit ausgedehnten Sümpfen und Mangrovewäldern wohl zum grossen Teil auf dem westlichen Rand des Bankagranitmassives aufruhend'). 2. Das Vorland, nördlich vom Rambangflusse mit gefalteten, südlich davon mit ungefalteten Pliocänschichten ; dort als Pénéplaine, hier als Plateauland.?) 3. Der Tuff- und Agglomeratmantel, sich diskordant über die gefalteten und konkordant über die ungefalteten Pliocänschichten legend und geographisch den Übergang vom Vorland zum Gebirge bildend. 4. Das Serillogebirge, die vordere Reihe andesitischer Vorberge bildend. 5. Das Gumai- und Kalonggebirge, aus vorpliocänen, tertiären Sedimentgesteinen bestehend und die hintere Reihe andesitischer Vorberge einschliessend resp. tragend. 6. DasBarissangebirgeaus Granit-und Dioritmassiven und aus stark gefalteten Schiefern meist unbekannten Alters zusammengesetzt, mit den aufgesetzten Kegel- bergen der tätigen Vulkane. 7. Der westliche, aus westwärts einfallenden Tertiär- schichten gebildete Küstenstreifen. Basel, den 12. Juli 1903. 1) Siehe C. ScHMiDT, loc. cit. pag. 265. 2) Der Vollständigkeit halber sei hier nochmals das kleine, inmitten der Pénéplaine gelegene, isolierte und mit Andesitaus- bruch begleitete Erhebungszentrum des Bukit Pendopo erwähnt (siehe oben Abschnitt VII); ferner die nur durch Bohrungen er- schlossene unter dem Pliocän legende Liparitmasse vom Balei Bukit zwischen Musi und Banjuassin (siehe C. ScHMiDT, loc. cit. pag. 265). Die metamorphen Peridotite und Gabbrogesteine in den Bündnerschiefern zwischen Visp und Brig. Wallis. Von Heinrich Preiswerk. Mit 2 Tafeln. Die grosse Mulde inneralpiner, mesozoischer Sedi- mente, die vom Bedrettotal über den Nufenenpass ins Rhonetal hinüberstreicht, enthält an manchen Stellen Einlagerungen von amphibolitischen oder chloritischen „Grünschiefern“ ') und von Serpentingesteinen. Vom Nufenen an nach Westen finden’ sich diese (resteine zuerst am Westabhang des Banhorns am Hohsandgletscher in einem einige 100 m. mächtigen Lager. Weiterhin er- langen sie wieder im Binnental grössern Umfang, sowie am Saflischpass zwischen Binn und Brig. H. Gerlach hat auf Blatt XVIII der schweiz. geolog. Karte in 1:100,000 keines der genannten Vorkommen eingetragen. Die erste dahin gehörende Aufzeichnung ist die des 1) Der für diese Vorkommnisse gebräuchliche Name „Grün- schiefer“ ist nicht immer zutreffend, da darunter Gesteine vorkommen, die keine Spur von Schieferstruktur aufweisen. In solchen Fällen wäre wohl der Name „Grünstein“ vorzuziehen. Die Bezeichnung Prasinit (V. Novarese: nomenclatura e sistematica delle roccie verdi nelle alpi occidentali 1895) ist nur für einen Teil — wenn auch für den grössten — der zu besprechenden ,Grünschiefer“ anwend- bar, da die feldspatharmen- und -freien Varietäten darin nicht ein- geschlossen sind. Mit dem Namen Amphibolit bezeichne ich die Amphibolprasinite. grossen Serpentinlagers bei Visp. Dasselbe liest an der Stelle, wo die Mulde der mesozoischen Schiefer sich in 3 Arme teilt, die von Visp an ostwärts, durch zwei Gneissmassen getrennt, einander parallel laufen. Wesent- lich an den mittlern dieser Muldenzüge, der über Nanz- lücke und Berisal auf den Kamm der Gneisskette zwischen Monte Leone und Ofenhorn zieht, sind die Grünschiefer gebunden. Gerlach gibt in dieser Mulde noch zwei kleine Serpentinlinsen an: am Südfuss des Gebidem und auf der Passhöhe der innern Nanzlücke. Die Verbrei- tung des Serpentins ist in Wirklichkeit eine grössere, auch finden sich in seiner Begleitschaft meist ausgedehnte Lager von Grünschiefern, die auf der Karte nicht ein- gezeichnet sind. In den Sommern 1900 und 1901 hatte ich die Grün- “ schiefer und Serpentine dieses Muldenzuges in Zusam- menhang mit den erwähnten Grünschieferlagern im Binnental, die ich später beschreiben werde, geologisch aufgenommen und möchte im folgenden die Resultate ihrer geologischen und petrographischen Untersuchung mitteilen. Die zu besprechenden Gesteine treten an folgenden Stellen zu Tage: 1. Südlich vom Dorfe Visp zu beiden Seiten des Baches (Profil I, Tafel I). 2. Am Südfuss des Gebidem zwischen Visperter- binen und dem Gamseki (Profil II). 3. Auf der West- und Ostseite der innern Nanz- lücke (Profil LIT). Die letzten Spuren von Grünschiefereinlagerungen in diesem Kalkphyllitzug zeigen sich auf dem Kamm zwischen Schienhorn und Staldhorn nordwestlich von der Simplonpasshöhe als nur wenige Meter mächtige — 295 — Amphibolitlagen und als kleine Linsen vom sog. „Gilt- stein“ oder „Ofenstein“, d.h. einem Dolomit oder Bren- nerit führenden Talkschiefer. (Profil IV.) Das Gemeinschaftliche in den Lagerungsverhält- nissen dieser (Grünschiefereinlagerungen ist, dass sie sämtlich nahe der Grenze von Kalkschiefer und Gneiss jenem eingelagert erscheinen und zwar stets auf der südlichen Seite der Mulde. Demgemäss lagern sie bei Südfallen der Mulde im Hangenden der Schiefer. So von Visp bis zur Nanzlücke. Östlich des Schienhorns dagegen treten sie im Liegenden auf, da hier die Mulde durch eine Torsion Nordfallen angenommen hat. (Vel. Profile III und IV.) I. Visp. In den obern Lagen der Kalkschiefer bei Visp, etwa 3 km. südlich vom Dort, ist am westlichen Talgehänge eine grosse, keilföürmige Serpentinmasse entblösst. Sie liest, von kleinern Kalkschieferlagern begleitet, zwischen zwei, wahrscheinlich der Trias angehörenden, schroffen Fels-Bändern dolomitischen Kalkes eingeschlossen, von denen das liegende von der „Hohen Fluh“ am Visper Bach gegen „Kalkflüh“ hinaufzieht, das hangende als Abschluss der mesozoischen Sedimente gegen die darüber lagernden Gneisse und Glimmerschiefer den Steilabsturz östlich unter Schulmatten bildet. Die Kalkschichten und . die eingeschlossene Serpentinlinse fallen mit ca. 30° nach SSW. Die ungewöhnliche Streichrichtung OSO entspricht der Richtung des schmalen Kalkschieferbandes, das hier auf der Südseite von der grossen Mulde ab- zweigt. Unten und oben ist der Serpentin durch Grün- schiefer vom Kalk getrennt. Zwischen Hohe Fluh und Eich erreichen dieselben bis gegen 100 Meter Mächtig- keit. Sie wechsellagern hier stellenweise mit Kalkschiefern, — 296 — die von einer, offenbar der Trias angehörenden Glimmer- quarzitschicht begleitet werden. Grosse Massen von Grün- schiefer sind auch im Liegenden des Kalkbandes der Hohen Fluh den Kalkschiefern eingelagert. Am Fuss der Felswand lassen sie sich bis zum Katzhaus verfolgen, keilen aber höher am Gehänge allmählich aus. (Profil J). Serpentingesteine. Die oben als „Serpentin“ bezeichneten Gesteine sind verschiedenartige Umwandlungsprodukte von peri- dotitischem Tiefengestein. Den besten Einblick in dessen ursprüngliche Beschaffenheit gewährt ein Gestein, das im obern, westlichen Teile des Rebberges bei „Im Eich“ ansteht. Es besteht aus dunkelgrüner Serpentingrund- masse, in der zahlreiche gelblich-grüne bis weissliche Flecken augenartig eingelagert sind. Unter dem Mikro- skop lassen sich die Flecken als mehr oder weniger frische Reste von monoklinem, schwach bräunlich ge- färbtem Pyroxen bestimmen. Schnitte senkrecht zu c zeigen neben guter prismatischer Spaltbarkeit eine weniger gute nach dem Orthopinakoid. Die Auslöschungschirfe auf 010 ist ca. 40°. Bei der Umwandlung dieser Py- roxene scheiden sich neben fein verteilten Eisenerzpar- tikelchen auch Rutilkörner in nicht unbeträchtlicher Menge auf den Spaltrissen aus. Der frische Pyroxen scheint demnach hohen Titangehalt zu besitzen. Der Raum zwischen den Pyroxenen wird durch zu- sammenhängende Massen von Serpentin ausgefüllt, der bald als Antigorit, bald als Chrysotil in typischer Maschen- struktur auftritt. Die Maschen sind von Erzschnüren begleitet. Allem Anschein nach liegen hier Pseudomor- phosen nach Ofivin vor, der auch hie und da in kleinen Mengen innerhalb der Maschen erhalten zu sein scheint. Doch lassen die kleinen Reste keine sichere Bestim- SA — 297 — mung zu. Eisenerze sind auch ausserhalb der Olivin- pseudomorphosen reichlich vorhanden. Sie sind regel- mässig von einem Hof anscheinend isotroper Substanz umgeben, die teilweise aus einem sehr feinen Gemisch von Antigorit- und optisch positiven Chloritschüppchen besteht.!) Die ursprüngliche Mineralkombination des Gesteins war nach obigem: Olivin, diallagartiger Pyroxen und Eisenerz, also die eines Wehrlits. Der Mangel des Py- roxens im grössten Teil der übrigen Serpentinmasse darf indessen wohl nicht nur der Zerstörung des Mine- rals durch Umwandlung, sondern wesentlich seinem Fehlen im Muttergestein zugeschrieben werden, das ver- mutlich seiner grössern Masse nach aus Olivinfels be- standen hat. Das wechselreiche Aussehen der übrigen, diesem Gesteinskörper angehörenden Varietäten, die sich vom Muttergestein durch ihren ausgeprägten metamorphen Charakter mehr als die oben beschriebenen Typen ent- fernen, wird wesentlich durch das Mengenverhältnis und die Ausbildungsart der sekundären Minerale sowie durch den Grad der mechanischen Umwandlung bedingt, 1) Dieselbe Erscheinung findet sich in grosser Verbreitung auch in den Serpentingesteinen am Geisspfadpass. Vielleicht ist sie durch die Gegenwart eines serpentinartigen Minerals bedingt, das ein kaum merklich doppelbrechendes Zwischenglied darstellen würde zwischen dem hier optisch positiven Chlorit und dem optisch nega- tiven Antigorit. Bei beiden Mineralen ist ja in den Richtungen _L zur spitzen Bissektrixe die Differenz der optischen Elastizitäten äusserst gering, sodass sie nur wenig vom Verhalten optisch ein- axiger Minerale abweichen. Denkt man sich nun die Elastizität der Richtung a beim Antigorit abnehmen, die von c beim Chlorit zu- nehmen — ein Vorgang, der mit dem Wechsel im Aluminiumge- halt in Zusammenhang zu bringen wäre — so würde jeweilen ein Mineral von kaum wahrnehmbarer Doppelbrechung resultieren. 20 — 298 — Das Serpentinmineral tritt hier nie mehr mit Maschen- struktur auf, sondern in wohl individualisierten Antigo- ritblättern, die die übrigen Gemengteile geradlinig in eckige Stücke zerschneiden. Schön ist diese Erscheinung namentlich an den Eisenerzen zu beobachten. (Vgl. Tafel V, Figur II.) Entsprechend dem Kalkgehalt des Diallag erscheinen in den Umwandlungsprodukten Tremolit und Dolomit, die nesterweise um die Pyroxenreste herum sich aus- bilden. Durch intensive dynamische Wirkung bilden sich flasrige und schiefrige Strukturen heraus. Damit Hand in Hand geht die Bildung grösserer Individuen von Do- lomit, deren spiegelnde Spaltflächen dann schon im Handstück bemerkbar werden. Das Eisenerz erleidet Umkrystallisation in Oktaeder, die erst in mikrosko- pischen, dann in mehrere Millimeter grossen Krystallen auftreten. An Stelle des Serpentins tritt oft Talg mit Magnesit oder Dolomit. Als Endprodukte der Metamorphose gehen somit folgende Haupt-Gesteinstypen in buntem Wechsel her- vor: Serpentinschiefer mit Magnetitkrystallen, Serpentin- Talkschiefer mit Dolomitkrystallen, Talkschiefer mit Dolo- milkrystallen und Talkschiefer mit Magnetitkryslallen. Grünschiefer. Von den Serpentingesteinen sind die sie begleitenden Grünschiefer petrographisch scharf getrennt. Sie zeigen hellgrüne Farben und stets deutlich schiefrige Struktur. Die Hauptbestandteile sind Amphibol, Chlorit und Pla- gioklas. Daneben treten auf: zweierlei Epidotminerale, Titanit, Caleit und selten etwas brauner Glimmer. Der Plagioklas tritt in grössern, rundlichen Kôrnern auf, die von zahllosen Amphibolnädelchen durchschwärmt — 299 — werden. Seine Bestimmung ist nicht leicht, da durch die Einschlüsse die Spaltrisse undeutlich werden und Zwillingsbildung recht selten ist. In einigen Fällen konnte die Auslöschungsschiefe in der Zone L 010 ge- messen werden. Sie beträgt im Maximum gegen 16°, was für Albit spricht. Der Raum zwischen den Feldspäthen ist grossen- teils von Amphibol und Chlorit ausgefüllt, die in ihrem gegenseitigen Mengenverhältnis stark schwanken. Durch diesen Wechsel sind auffallende Verschiedenheiten in der Gesteinsstruktur bedingt. Bei vorherrschendem Am- phibol ist das Gefüge mehr fasrig, amphibolitartig, bei grüssern Chloritmengen körnelig durch die von Chlorit- häuten umwickelten Albitknauern, die als zahlreiche Knötchen hervortreten. Es entspricht dieser Typ dem „Ovardit“ der italienischen Geologen.') Der Amphibol bildet lange, büschelförmige Nadeln, die mehr oder weniger nach der Schieferrichtung orien- tiert die andern Gemengteile durchspicken. Die Farbe ist ganz schwach grünlich c : c beträgt 16°. Der Chlorit zeigt stark grüne Farbe und deutlichen Pleochroismus: € = grünlichgelb, a und b = grün. Der optische Charakter ist —. Als Einschluss im Feld- spath tritt Chlorit nur spärlich auf. Die chloritreichen Gesteinstypen zeigen daher einschlussärmere Feldspäthe als die amphibolreichen. - Die Epidotmineralien zeigen sich in grösserer Menge namentlich im amphibolitischen Typus, während bei Vor- walten des Chlorit ein grösserer Teil des Kalkes an Kohlensäure gebunden erscheint. An den stets unregel- mässig begrenzten Epidotkörnern sind sehr häufig ver- schiedene isomorphe Schichten erkennbar, die in ihren physikalischen Eigenschaften auffällig von einander ab- weichen. 1) V. Novarese LI. c. — 300 — Die äussern Schichten zeichnen sich durch weit höhere Doppelbrechung — sie schwankt im nämlichen Individuum bei 0,035 mm. Schliffdicke oft zwischen gelb- grün II.O. und blaugrau I. O. also ca. zwischen 0,004 0,024 — ferner durch höhere Lichtbrechung und etwas gelbliche Farbe vor dem ganz farblosen Kerne aus. Die Kerne entsprechen der Mineralsubstanz, die von E. Wein- schenk ') Klinozoisit genannt wurde, während die Rand- schichten aus eisenreicherem Epidot bestehen. Ein geeigneter Schnitt im Dünnschliff ermöglichte es auch die Lage der optischen Elastizitätsaxen, die in den beiden Mineralsubstanzen eine verschiedene ist, zu bestimmen. Ein unregelmässig begrenztes Epidotkorn ist durch den Schliff parallel 010 durchschnitten, vgl. beistehende Figur. Zwillingsebene 100. _ E = \- Spalkbarkeif 100 72 : SG À} Tinozorsi/ In der Mitte liegt ein Kern von Klinozoisit, der durch die Trace der Flächen 100, 001 und eines Orto- domas gegen die Epidothülle scharf abgegrenzt ist. Hülle 1): E. Weinschenk, Über Epidot und Zoisit. Zeitschrift f. Kry- stallographie 1896, XXVI, 2 — 301 — und Kern sind durch ein und dieselbe Zwillingsgrenze in 2 Teile geteilt. Ebenso setzen die Spaltrisse nach 001 und 100 ununterbrochen durch die beiden Mineral- substanzen. Dagegen ändert sich von der einen zur andern mit den übrigen optischen Eigenschaften auch die Richtung der Auslöschung. Während in der Hülle a von ce nur ca 1° im spitzen Winkel & abweicht, be- trägt die Abweichung im Kern 2° bis 3° im stumpfen Winkel #. Die optische Elastizitätsaxe a erscheint dem- nach im Klinozoisit gegen ihre Lage im Epidot um 3—4° gedreht und zwar aus dem spitzen Winkel & in den stumpfen hinein. Neben den beschriebenen Gemensteilen findet sich stets Titanit in Schwärmen von kleinen Körnchen. Die chemische Zusammensetzung der amphibolreichen Abart dieser Grünschiefer ist folgende: !) Sı O2 = 49,39 0a 055 Al O3; — 12,58 Fe Os = — Re 072 72,050 E20 role MO =, .8,61 KO = 2,45 Na OP 3416 HO = 2,44 Sa. — 98,84 Die Zusammensetzung ist die eines Diabases oder Gabbro, freilich mit etwas geringem Eisengehalt. Ausser dem chemischen Bestande weist auch die Analogie mit benachbarten Vorkommnissen im Binnental aufs deut- lichste darauf hin, dass die den Visper Serpentin be- gleitenden Grünschiefer als Umwandlungsprodukte von 1) Anal. H. Preiswerk. — 302 — Diabas- resp. Gabbrogesteinen anzusehen sind, wenn- schon weder in Struktur noch in Mineralbestand irgend- welche Reste des ursprünglichen Gesteins erhalten sind. Kontaktgesteine. Für die Auffassung der Grünschiefer als ehemalige Diabasgesteine würde es eine Stütze sein, wenn in den umgebenden Kalkschiefern noch primäre Kontaktmeta- morphose nachweisbar wäre. Beim suchen darnach fiel mir ein dicht bis feinkrystallin aussehendes Gestein auf, das bei Eich und unter der „Hohen Fluh“, wo die Grün- schiefer mit den Kalkschiefern häufig wechseln, ziemlich regelmässig eine etliche cm. bis dm. mächtige Lage an der Grenze der beiden Gesteinsarten bildet. Es besteht dieselbe aus einem feinkörnigen Gemenge von viel Quarz mit etwas Albit, Muscovit, strahlsteinartiger Hornblende, eisenarmem Epidot und Calcit. Das Gestein ist in seiner mineralogischen Zusammensetzung und auch im äussern Aussehen nicht unähnlich den Adinolen, jenen kiesel- säurereichen Gesteinen, die häufig in den Kontakthöfen der Diabase beobachtet werden. Das gleichartige im geologischen Auftreten beider Gebilde scheint mir auch analoge Bildungsweise wahrscheinlich zu machen. Ferner weisen die Kalkschiefer in der Nähe der Grünschiefer mancherorts viele kleine Knötchen auf, die aus grössern Albitindividuen mit häufigen Einschlüssen von organischer Substanz bestehen. Auch diese Bil- dungen, die ich „Albitschiefer“ nennen will, enthalten viel Quarz; sind daher als Glied der Kalkschiefer auf- fallend hart und grobmuschelig brechend. Ein höchst eigenartiges Kontaktgestein fand sich im Hangenden der Serpentinmasse in der Runse süd- westlich über den Häusern „Im Eich“. Hier steht an der Grenze der Kalkschiefer gegen die Grünschiefer ein Gestein an, das bei völlig richtungslos-körniger Struk- — 9303 — tur in einer gelblich-grünen feinkörnigen , Grundmasse“ zahlreiche dunkle Flecken mit hellem Rand, sowie hie und da Büschel von hellgrünen Amphibolnadeln aufweist. Die dunkeln Flecken samt dem hellen Rande erscheinen regelmässig von einer einheitlich spiegelnden Spaltfläche durchschnitten, die ca. 1 mm. grossen Plagioklasindivi- duen angehören. Zur genauern Bestimmung wurden ge- messen: 1. Die Auslöschungschiefen bezogen auf die Spalt- risse von 001, in Schnitten senkrecht zur positiven Bis- sektrix, 0 = 24° 2220 14° | 2. Die Auslöschungschiefen bezogen auf 010 in Schnitten senkrecht zur negativen Bissektrix. 18°} 8° Mittel 13° 290 | 3. Die grüssten Auslüschungsschiefen in Schnitten senkrecht zu 010 Kor o, 120000 149% 17.05129149213.%102,.15272 9,152 Der Plagioklas ist dadurch als Albit bestimmt. Die im Albit eingeschlossenen dunkeln Flecken bestehen aus kleinen Blättchen und Flittern kohliger Substanz,') die eine sehr bemerkenswerte Anordnung zeigen: Die kleinen Blättchen sind meist zu feinen, parallelen Zügen vereinigt, die oft prachtvolle Fältelung aufweisen. Der ganze Komplex der kohligen Einschlüsse beschränkt sich stets auf das Zentrum des Albites und Mittel 20° 1) Die mit schwerer Lösung isolierten Feldspathe wurden durch H F1 und H O1 zersetzt. Es hinterblieb ungelöst ein schwarzer Rückstand, aus dem die gelösten Stoffe durch Dekantieren entfernt wurden. Hierauf konnte der Rückstand durch Glühen gänzlich verbrannt werden. — 304 — ist von dem einschlussfreien Albitkorn durch meist scharfe, oft geradlinige und deutlich krystallogene Grenzen ge- trennt. Bisweilen findet sich im Innern der Flecken nochmals einschlussfreier Albit, sodass die kohlige Sub- stanz auf eine beiderseits krystallartig begrenzte Zone beschränkt erscheint. (Vergl. Tafel V, Figur I.) Es lässt dies aufs deutlichste die Abhängigkeit der Anordnung des kohligen Pigments von der Krystallisa- tion des Albits erkennen. Die kohligen Partikel er- scheinen aus ihrem frühern Zusammenhang durch den Prozess der Albitbildung herausgerissen und auf be- stimmte Zonen des neugebildeten Minerals lokalisiert worden zu sein. Neben den beschriebenen, grossen Albitindividuen treten auch noch kleinere Körner ohne kohlige Ein- schlüsse auf. Sie bilden zusammen mit den übrigen Gresteinsgemengteilen gleichsam eine Grundmasse um die grossen Albite herum. Alle Gemensteile ausser dem Albit haben idiomorphe Ausbildung. Darunter ist der hauptsächlichste der Epidot. Er ist reichlich in den Zwischenräumen zwischen den grossen Albiten und in deren äusseren Teilen vertreten. An den schwach gelb- lichen Durchschnitten sind die Formen 100, 001 und 102 häufig erkennbar. Weitere Gesteinsgemengteile sind: Ammphibol in Büscheln von langen Nadeln, die im Querschnitt die Formen 001, 010 und 110 erkennen lassen. Der Pleo- chroismus ist a = gelblich, b = grünlich, c = bläulich- grün. €: C beträgt 12° bis AO Granat in farblosen Rhombendodekaedern oder runden Körnern. Titanit in zierlichen rautenförmigen Durchschnitten. Spuren von Eisenerz und Calcit. Die chemische Zusammensetzung des Gesteins ist folgende: 03, > Si O2 = 0200 00 Ti O2 SR OO A OS 2 24.414, Re CAS. APCE A Fe O =. 120 Me O = Vol 5 (BEN) = Cr. Mn O 0. 0,427, Na O ROLE K2 O — ol Glühverl.= 1,20 „ Sa. = 100,53 %o Das Gestein enthält, aus der Analyse ') berechnet, 50,4% Albit und ca. 35°), Epidot. Man könnte es demnach etwa als Albit- Epidolfels bezeichnen. Die Einschlüsse von kohliger Substanz und die Art ihrer Anordnung, sowie die Beziehungen zu den be- nachbarten, den Kalkschiefern zugehörenden Albitschie- fern bestimmen mich, das Gestein der Formation der Kalkschiefer beizuzählen. Entsprechend dem hohen Thonerde- und Kalkgehalt könnte man dasselbe als Umwandlungsprodukt eines Kalkthonschiefers betrachten. Dann bleibt aber noch der hohe Gehalt an Alkalien, namentlich Natron, noch zu erklären. Nun kennt man ja derartige Anreicherung von Natron in Sedimentgesteinen vielfach bei der sog. Spilosit-, Desmosit- und Adinolebildung in den Kontakt- höfen der Diabase. Zwar bilden sich dort dichte, splittrig brechende Gesteine, während die vorliegenden relativ srob krystallin sind. Doch dürfte dies bei der allge- meinen Umkrystallisation, die diese alpinen Gesteine er- fahren haben, kein Hinderungsgrund sein, die beiden Bildungen in Parallele zu setzen. !) Anal. Dr. F. Hinden mineralog. Institut Basel. — 306 — Die Richtigkeit dieser Auffassung wird durch die angegebenen Tatsachen freilich nur wahrscheinlich ge- macht, noch nicht bewiesen. Es bleibt noch durch wei- tere geologische Beobachtungen darzutun, ob diese Bildungen auch an andern Orten mit der den kontakt- metamorphen Gebilden eigenen Gesetzmässigkeit auftreten. II. Visperterbinen, Gebidem. Auf dem rechten Ufer der Visp treten die Serpen- tin- und Grünschieferlager in bedeutend reduzierter Mächtigkeit auf. Zwei kleinere Grünschieferlinsen, die triasischen Marmorbänken eingelagert sind, schneidet der Weg südlich der Einmündung des Staldbaches an.!) Weiter südlich bei , Warthaus“ trifft man an der Strasse die Fortsetzung der Serpentinmasse des Westufers. Nach der Darstellung von Gerlach spaltet gewissermassen die Serpentinmasse den Kalkschieferzug in 2 Arme, die östlich der Visp getrennt bleiben, sodass der Serpentin an seinem Ostende rings von Gneiss und Glimmerschiefer umschlossen wird. Dies ist jedoch in Wirklichkeit nicht der Fall. Die von Gerlach östlich oberhalb Visperter- binen eingezeichneten Kalkschiefer lassen sich über Ried und Bitzenen bis zur Visp hinunter verfolgen. Sie ent- halten hier als Einlagerung den rechtsufrigen Serpentin, der übrigens, im Gegensatz zu Gerlachs Angaben, auf das Nordufer des Riedbaches beschränkt ist und somit gegenüber der westlichen Fortsetzung eine Verschiebung zeigt, die auf eine Verwerfung längs der Visp hinweist. Auch die östliche Fortsetzung des mittlern an den ‚Visperserpentin anschliessenden Kalkphyllitzuges ist über- aus reich an Einlagernngen von Serpentin und Grün- schiefern. Kleine Linsen davon treten bei Stalden ob 1) Vel. Blatt 496 der topographischen Karte der Schweiz in 1 : 50,000. — 307 — Bitzenen und nördlich von Visperterbinen am Weg nach Ried zutage. Grössere Ausdehnung erlangen diese Gebilde erst wieder auf der Passhöhe gegen das Gamseki (Profil II) bei dem kleinen See, auf dessen Ostseite die Grerlach- sche Karte Serpentin angibt. Die ganze Zone der meso- zoischen Sedimente ist hier sehr reduziert, sie tritt bei flachem Südfallen in einer Breite von nur etwa 400 m. zutage. Eine ca. 150 m. breite Linse von Serpentin mit dazwischen gelagerten Chlorit- und Amphibolgesteinen trennt zu beiden Seiten des Sees auf ca. 1 km. Länge die Kalkschiefer von den hangenden Gneissen. Verfolgt man die obere Grenze der Kalkschiefer ostwärts, so findet man weitere Serpentinlinsen — auf der Gerlachschen Karte sind sie nicht angegeben — in den Schluchten der Bäche, die von Schönwasen und der Passhöhe nach Niedersten fliessen.') Das Profil durch die ganze Kalkschiefermulde ist hier gut aufgeschlossen. (Vgl. beistehende Skizze). Schönwasen NO SW Einschlüsse von A&lkschiefern AS nn RES 4 EI SI Grephikechiefer = Grünschiefer Greiss «S erpenlin Trias dolomik Niedersten Gneiss. 1) Blatt 497 des topographischen Atlas 1 : 50,000. — 308 — Steigt man von Niedersten den Bach nordwestlich der Häuser empor, so trifft man in den untern Teilen der Runse Triasdolomit, der hier dem ,Gebidemgneiss“ mit ca. 20° Südfallen auflagert. Über dem Dolomit stehen bis in halbe Höhe des Berghanges Kalkschiefer an. Darüber treten linsenförmige Massen von Serpentin zu- tage, die wiederum von Grünschiefern überlagert werden. Diese schliessen hie und da dünne Lagen eines harten, quarzitähnlichen Gesteines ein, das aus viel Quarz, aus Albit mit häufigen Einschlüssen kohliger Substanz, aus braunem Glimmer, Chlorit und reichlich Apatit besteht. Die mikroskopische Struktur ist dieselbe wie die der Albitschiefer, die im Kontakt mit den Grünschiefern bei Visp auftreten. Offenbar liegt hier ein durch den Fal- tungsprozess stark dislozierter Kalkschiefer-Grünstein- kontakt vor, bei welchem die Kalkschiefer bis auf ge- ringe Reste ausgequetscht erscheinen. Zu oberst im Profil folgen die ältern krystallinen Schiefer und Gneisse, welche hier und auch weiter ostwärts in den untersten Partien dicht über dem Grünschiefer stark graphithal- tige Schichlen aufweisen. Hie und da finden sich faust- grosse Linsen fast reinen Graphits. Möglicherweise sind diese Graphitlager die östlichsten Spuren der Carbon- formation, die ja vom Unterwallis her bis über Turtmann hinaus, d. h. bis auf eine Entfernung von ca. 3 Stunden von unserm Profil verfolgt werden kann. Die petrographische Ausbildung der Grünsteine ist mit der der Vispergesteine identisch. Die Serpentine sind ungeschiefert. Ihr Hauptbestandteil ist Antigorit in wohlkrystallisierten Blättern. Daneben finden sich Reste von Pyroxen, sowie Eisenerze, die beide von den Anti- gorittafeln in eckige Stücke zerschnitten erscheinen. (Mel. Tafel V, Big. TE.) Die Grünschiefer sind stark geschiefert; sie gehören zum Typus der „Ovardite*. III. Innere Nanzlücke. Eine beträchtliche Verbreitung haben die Grün- schiefer und Serpentine am Passübergang zwischen Gamsertal und Simplonpasshöhe, der innern Nanzlücke. Auf der Karte von Gerlach ist nur auf der Passhöhe eine kleine Serpentinlinse eingetragen. Ich habe jedoch dieses Gestein auf der westlichen Abdachung des Ge- birgskammes bis nahe an den Talboden bei Bististafel verfolgen können als breite Zonen, die beiderseits von Grünschiefern begleitet wird. Der ganze Komplex der Serpentine und Grünschiefer, der ob Bistimatten 500 bis 600 Meter breit ist, hat dieselbe Lagerung wie die entsprechenden Gesteine am Gebidem, nämlich er bildet das Hangende des zwischen den Gneissen eingelagerten Kalkschieferzuges. Die Grenze gegen den obern Gneiss ist auch hier durch eine dünne Lage graphithaltiger Schiefer charakterisiert. Serpentingesteine. Die petrographische Ausbildung der Serpentinge- steine ist sehr eintönig und identisch mit der am Ge- bidem. Ursprüngliche Gesteinsbestandteile sind nicht vorhanden. Die schiefrigen Abarten enthalten reichlich Magnetitkrystalle. Auch Talkgesteine finden sich, zum Teil — so auf der Passhöhe — mit schönen Aktinolit- krystallen durchspickt. Grünschiefer. Reicher an charakteristischen Gesteinstypen sind die Grünschiefer. Auch fehlt es nicht an Erscheinungen, die aufihre ursprünglich eruptive Natur hindeuten. Die feldspathaltigen Arten d. h. die eigentlichen Prasinite lassen sich, noch schärfer als dies bei den Visper Ge- steinen geschehen konnte in 2 Gruppen trennen. Île 2, — 810 — Prasinit mit vorwiegendem Amphibol, also eigent- licher Amphibolit (nach der Definition von Rosen- busch.') Prasinit mit vorwiegendem Chorit entspricht dem Ovardit der Italiener. Die beiden Typen fallen schon im Handstück durch die verschiedenartige Struktur auf. Der Hornblende- filz verleiht dem Amphibolit einen mehr schaligen Bruch, während der Ovardit körnig-flasrige Struktur zeigt durch das hervortreten von Chloritumwickelten Feld- spath-Knötchen auf der Bruchfläche. Ik, (1. 1. Amphibolit. Die Bestandteile des unter 1. erwähnten Typus sind: Wasserhelle Körner von Oligoklasalbit oder Albit in mosaikartiger Anordnung. Zwillingsbildung ist selten. . Intensiv grüne Hornblende in unregelmässiger Ver- teilung. Gegen den Plagioklas zeigt sie idiomorphe Ausbildung in den Formen 100, 110 una 010, Der Pleochroismus ist kräftig. a = hellgrün b = grasgrün c = blaugrün c:c beträgt 16°. . Zoisit spärlich in rundlichen Körnern. Teilweise liest wohl Klinozoisit vor. . Wenig Chlorit von optisch negativem Charakter. Reichlich Titanhaltiges Eisenerz, das randlich be- ginnende Umwandlung in Leucoxen zeigt. 2. Ovardit. Im Ovardit tritt der Plagiokals durchweg in gros- seren, oft verzwillingten Individuen auf. Er lässt sich hier mit Sicherheit als Albit bestimmen. 1) Elemente der Gesteinslehre 1898 pag 511. —. QU Die Hornblende ist dieselbe wie im Amphibolit, bleibt aber der Menge nach bedeutend hinter dem Chlorit zurück. Der Chlorit zeigt äusserst schwache Doppelbrechung von wechselndem, vorwiegend positivem Charakter. Der Axenwinkel ist nahe 0°. Der kräftige Pleochroismus zeigt für a und b = grün c = schwach grünlich gelb Ein Unterschied gegenüber dem Amphibolit zeigt sich auch in dem reichlichen Auftreten von Caleil, sowie im der viel weiter vorgeschriltenen Umwandlung der Erze in Lencoxen. Die beiden Gesteinstypen Amphibolit und Ovardit fasse ich als Derivate desselben diabas- oder gabbro- artigen Eruptivgesteins auf, wobei der zweite Typus eine höhere Stufe der Umwandlung darstellt als der erste, aus dem er dadurch hervorgeht, dass aus dem Albit- mosaik grössere Individuen auskrystallisieren, die Horn- blende durch Chlorit und Calcit ersetzt wird und — dies scheint mir mit eine Stütze der Auffassung zu sein — dass die Lencoxenbildung bedeutend zunimmt. Als ein extremes Produkt der Metamorphose in dieser Richtung wären Gesteine wie die Albütschiefer von Brusson') auf- zufassen, in denen der Plagioklas bis zu 2 cm grossen Individuen anschwillt. 3. Amphibol-Klinozoisitschiefer. Neben den genannten Gesteinstypen kommen auch feldspathfreie Gesteine vor, die wesentlich auf die Rand- partien der Grünschiefermasse beschränkt erscheinen. Leider ist der Kontakt von Grünschiefern und Neben- gestein meist schlecht aufgeschlossen oder schwer zu- 1) H. Preiswerk, Untersuchung eines Grünschiefers von Brousson (Piemont) Zentralblatt für Mineralogie 1901 No. 19. — 312 — zugänglich. Am besten ist er an einem Gesteinsblock sichtbar, der von den, an den Steilhängen östlich der Passhöhe anstehenden Grünschiefern losgebrochen ist. Der Block besteht zur Hälfte aus einem hellen grünlich weissen, epidotreichen Carbonatgestein, das wohl der Trias angehört. Mit scharfer Grenze stossen daran die Grünschiefer an. Etwa 1 Meter vom Kontakt ent- fernt besitzen sie eine mit den übrigen Grünschiefer- arten der Lokalität übereinstimmende Korngrösse. Mit der Annäherung gegen das Nebengestein wird das Korn allmählich feiner. Hart am Kontakt erscheint das Ge- stein ganz dicht und ist äusserst widerstandsfähig. Diese Abnahme der Korngrösse gegen den Kontakt ist sicher- lich ein noch erhaltener Rest der Struktur des ursprüng- lichen Eruptivgestein. Namentlich die feinkörnigen Varietäten haben noch ganz diabasartiges Aussehen. Damit übereinstimmend spricht auch der Mineralbestand und die mikroskopische Struktur für einen noch relativ ursprünglichen Gesteinstypus. Es tritt in dem Gestein nämlich ein primärer Pyroxen auf, den ich in den diabasartigen Grünschieferen der mesozoischen Sedi- mente vom Nufenen bis zur Visp sonst nirgends ge- funden habe. Dieser Pyroxen ist stets von gleichorien- tierter blaugrüner Hornblende umwachsen. Häufig ist die Grenze zwischen beiden durch eine braunbestäubte Zone ausgezeichnet, was den Pyroxen im Dünnschliff rasch auffinden lässt. Seine Farbe ist bräunlich violett für parallel b und c schwingende Strahlen, a ist farblos. Nur die prismatische Spaltbarkeit ist deutlich. c:c beträgt 35°, Die Hornblende kommt meist in grössern einheit- lich orientierten garbenförmigen Büscheln vor, die ver- mutlich die Stelle der ursprünglichen Pyroxene einnehmen, aus denen sie grösstenteils durch Uralitisierung hervor- — 313 — gegangen sein dürften. Die Eigenschaften stimmen mit denen der Hornblenden in den oben beschriebenen Ge- steins-Typen überein. Häufig treten stellenweise Um- wandlungen in Tremolit, Chlorit und Talk ein. Wohl über '/s der Gesteinsmasse besteht aus Mi- neralien der Epidotgruppe und zwar weitaus zum grössten Teil aus Klinozoisit. Dieses Mineral zeigt neben den krystallographischen Eigenschaften des Epidot eine sehr schwache Doppelbrechung. Die Interferenzfarben stei- gen in Schliffen von ca. 0,03 mm Dicke selten bis (Gelb I. ©. Meist herrschen Farbentöne niedererer Ordnung vor, besonders ein eigentümliches Stahlblau, das durch die starke Dispersion entsteht. Als Klino- zoisit charakterisiert das Mineral auch die Lage von a im stumpfen Winkel bp. Die Dispersion der Bissektricen ist gross. Der Winkel zwischen a und € beträgt: Max. 2°05‘) Min. 1°50°) Max. 2°45°) Min. 2°07% Max. 3°17°) Min. 2°52°) Max. 3°07% Min. 2°45‘) für Lithiumlicht 1958’ (Mittel a. 3 Mess. „ Natriumlicht 2°28° (Mittel a. 4 Mess. „ Talliumlicht 3° 02° (Mittel a. 5 Mess. „ weisses Licht 2°55° (Mittel a. 4 Mess, Die Messungen wurden an einem Gesteinsdünnschliff angestellt, der ein nach 100 verzwillingtes Klinozoisit- korn parallel 010 durchschneidet. In dieser Schnitt- lage erreicht die Interferenzfarbe bei einer Schliffdicke von 0,03 mm die untere Grenze des Gelb I. ©. Die Doppelbrechung ist demnach ca. 0,01, also etwas höher als bei Zoisit. Die Bissektricendispersion ist leicht da- ran erkennbar, dass beim Drehen der Nikolhauptschnitte 21 — 914 — aus der Dunkelstellung gegen die Trace von 100 hin zuerst blau, bei umgekehrtem Sinn der Drehung zuerst gelbe Farbentöne auftreten. Am äusseren Rande der Klinozoisitkörner findet sich hie und da Epidot als schmale isomorphe Schicht. Die übrigen Bestandteile des Gesteins sind : Chlorit, Calcit, sowie körniger Titanit. Feldspath fehlt gänzlich. Die chemische Zusammensetzung des Gesteins ist folgende!) SiO2 = 44,70 % O2 20:05 A 052 216.89 Fe Os = 9,48 , Fe O = tr Me 02 2 77,533, 007 23.928 Nas RP OO 0, 5 0 HOME 23885 C O2 = 045 „ 98,89 % Der chemische Bestand ist der eines Gabbrogesteins. Berechnet man die Typenformel nach Osann,?) so erhält man 4 Si 50,3 209 LE Die Zahlen entsprechen genau dem Typus Bagley Creek (1. c. pag 424). Das starke Vorwiegen des Kalkes über die Magnesia tritt ähnlich bei Gabbroge- steinen aus dem niederösterreichischen Waldviertel auf, die Osann unter dem „Typus Langenlois“ anführt (l. c. p. 425). 1) Analyse ausgeführt durch Dr. F. Hinden. 2) Versuch einer chemischen Klassifikation der Eruptivge- steine. Tscharmak’s miner. und petr. Mitteilungen Bd. XIX Heft 5/6, 1900. — 315 — Zusammenfassung. Das Lager mesozoischer Sedimente, das auf der geologischen Dufourkarte Blatt XVIII zwischen Visper- terbinen und Berisal eingetragen ist, steht mit der Hauptmulde der Bündnerschiefer bei Visp in ununter- brochener Verbindung. Die darin auftretenden linsen- förmigen Einlagerungen von Serpentin und Grünschie- fern sind geologisch identisch mit denen von Visp. Hypothetisch stellt sich uns die Bildung dieser Einlagerungen und der sie begleitenden Gesteine fol- sendermassen dar. In die der Trias auflagernden thonigen und kalkigen Bündnerschiefer, teils auch in die Kalke der Trias selbst drang — zu einer zunächst nicht näher bestimmbaren Zeit — basisches Eruptiv- magma von der Zusammensetzung der Diabase und Gabbrogesteine ein. Die umgebenden Gesteine erfuhren dabei stellenweise jene für Diabaskontakt charakteris- tische Veränderung, die in Vermehrung des Kieselsäure- und des Natrongehaltes besteht. Weitere Nachschübe von eruptivem Material brachten noch basischeres Mag- ma, das innerhalb der Diabas- und Gabbromassen zu Peridotit, namentlich Wehrlit und Dunit erstarrte. Ihre jetzige Gestalt erhielten die Gesteine dann durch die, die gebirgsbildenden Prozesse begleitende intensive Umwandlung der Struktur sowohl als auch der mineralogischen Zusammensetzung, wodurch der ursprüngliche Gesteinscharakter bis auf Spuren ver- schwand. In ihrem gegenwärtigen Zustand erinnern die Gesteine nur noch in folgenden Punkten an ihre eruptive Natur. 1. In der chemischen Zusammensetzung. 2. In der Struktur, z. B. Abnahme der Korngrösse mit Annäherung an das Nebengestein. — 316 — 3. In den noch vorhandenen Resten primärer Mine- ralien; dem augitartigen Pyroxen in den Grün- schiefern der Nanzlücke, dem Diallag und der Maschenstruktur als Olivinprendomorphose in den Serpentingesteinen von Visp. Die Mehrzahl der Gesteine bestehen jedoch durch- weg aus neugebildeten Mineralien, die zu folgenden Ge- steinsarten zusammentreten. Aus dem Olivinfels und Wehrlit entstanden die ihrer Hauptmasse nach aus Antigorit bestehenden, bald _massigen, bald schiefrigen Serpentine sowie vielgestaltige Talk-Tremolit- und Magnesiumcarbonathaltige Produkte. Die diabasartigen Gesteine lieferten bei ihrer Um- wandlung folgende Hauptgesteinstypen: Amphibolprasi- nite (Amphibolit), Chloritprasinite (Ovardit) und Amphi- bol-Klinozoisitschiefer. Die Ausbildungsweise der neugebildeten Mineralien ist von andern Gesetzen abhängig, als die der ursprüng- lichen Gesteinskomponenten; sie richtet sich nach der den verschiedenen Substanzen innewohnenden Krystal- lisationskraft. Die dadurch bedingte Struktur wird von Becke') die krystalloblastische genannt. Eine wichtige Rolle spielt in dem neuen Mineral- verband der Albit und zwar dieselbe in Gesteinen von ganz verschiedenem Ursprung. So tritt er in gleicher Weise in den umgewandelten Diabasgesteinen wie in den Kontaktprodukten der Kalkphyllite in Individuen auf, die gegen fast alle anderen Gesteinskomponenten allotriomorph begrenzt sind und deren Zahl mit fort- schreitender Umwandlung des Gesteins sich vermindert, während die Grösse in gleichem Maasse zunimmt. 1) Sitzung der Wiener mineralog. Ges. 3 III 1902. Ref. Zentralblatt f. Mineralogie etc. 1902 No. 21 pag. 665. Über die Molasse im Seeland und im Bucheggberg. Von E. Baumberger. In den letzten Jahren hatte ich Gelegenheit, die Molassehügel des Seelandes und des Bucheggberges näher kennen zu lernen. Die Resultate meiner diesbezüglichen Beobachtungen sind in den beiliegenden Profilen zum Ausdruck gebracht worden. Dieselben sind geeignet, uns über die Angliederung des genannten Molassegebietes an die südlichen Jurafalten aufzuklären. Die orographische Gliederung!) ist kurz folgende: Die südlichste Jurafalte zwischen Landeron und Grenchen heisst westlich der Taubenlochschlucht Seekette, östlich Bözingerberg. Nur zwischen Twann und Alferme am Bielersee ist derselben noch das kleine Kapf-Gewölbe vorgelagert. Im Relief der angrenzenden Molasseland- schaft treten folgende Hügelzüge besonders hervor: Der Molasserücken am südöstlichen Ufer des Bielersees trägt bei Nidau den Namen Jensberg und erreicht in der Knebelburg eine Höhe von 600 m. ü. M. Der Büttenberg zwischen Madretsch und Meinisberg, durch eine durch- schnittlich 1 km. breite Schotterebene vom Bötzinger- berg getrennt, erhebt sich 550 m. über Meer. Der westliche Teil zwischen Madretsch und Mett heisst Krähenberg. Zwischen Solothurn und Dotzigen wird das Aaretal im Süden begrenzt durch die Molasselandschaft des Bucheggberges. Die Partie zwischen Büren und 1) Siegfriedblätter: 121, 122, 123, 124, 125, 128, 138, 139. Vergleiche auch die Kartenskizze der Profiltafel. — 918 — Dotzigen wird als Bürenberg bezeichnet. Der Schloss- hügel mit der Ruine Strassberg erhebt sich 556 m. über Meer. Der Südrand des Bucheggberges fällt ziemlich steil ab zum Limpachtal. Die relative Höhe der Mo- lasserücken, auf das Aaretal berechnet, schwankt zwischen 120 m. und 230 m. Am Aufbau der genannten Molassehügel beteiligen sich hauptsächlich die untere Süsswassermolasse und die marine Molasse. Die obere Süsswassermolasse besitzt eine weit geringere horizontale Verbreitung, und ihr Nachweis stützt sich mit wenig Ausnahmen bis jetzt nur auf die Lagerungsverhältnisse. Die untere Süsswassermolasse') scheint eine ganz gewaltige Mächtigkeit zu besitzen und ist ein grauer, glimmerreicher Sandstein, zu Bauzwecken völlig untaug- lich. In unserem Gebiet ist dieser Sandstein durchzogen von harten Molasseschmitzen, oder es treten isolierte Knauer auf, die äusserst hart und widerstandsfähig sind. An steilen Anschnitten treten diese Knauer und Linsen als Gesimse weit aus dem weichen Sandstein hervor. Studer nennt diese Molasse Knauermolasse. Recht häufig sind den Sandsteinen bunt- bis rotgefärbte Mergel ein- gelagert; diese Mergelbänder lassen sich oft auf weite Strecken verfolgen. Wo diese Mergel tonreich auftreten, werden sie als Rohmaterial für die Ziegelfabrikation benutzt.”) Diese Mergel sind ferner schätzenswerte Wasserhorizonte, obschon sie nie sehr starke Quellen liefern. !) Wir verweisen bezüglich der detaillierten Gesteinsbeschrei- bung der Molassebildungen in dem Gebiete auf folgende Arbeiten: B. Studer : Beiträge zu einer Monographie der Molasse. 1825. B. Studer: Geologie der Schweiz. II. Band. 1853. B. Studer: Index der Petrographie und Stratigraphie. 1872. E. Kissling: Nachweis der obern Süsswassermolasse im See- land, Mitteilungen der Naturf. Gesellschaft in Bern. 1893. 2?) Zum Beispiel in Mett. — 319 — Am Jurarande (Lengnau, Pieterlen, Twann) hat die petrographische Ausbildung der untern Süsswasser- molasse insofern etwas geändert, als der graue, weiche Sandstein reichlich mit grossen Glimmerblättchen ge- spickt ist; die schon erwähnten harten Knauer und zahl- reiche Tongallen hat sie mit den höhern Niveaux gemein. Die Molasse in Grenchen, welche im Oberdorfe (Ober- Däderiz) aufgeschlossen ist, dürfte ebenfalls diesem Ho- rizont angehören. Vor einigen Jahren konnte ich bei Twann und Wingreis dieselbe Molasse') nachweisen mit vielen, leider unbestimmbaren Blättern. In dieser Ausbildung fand ich die Molasse auch auf dem Plateau von Diesse, im Tälchen von Péry (hier mit Blattabdrücken) und bei Perrefitte im Münstertal. Rollier?) hat diese Molasse als „Molasse alsacienne“ bezeichnet und hält dieselbe für gleichaltrig mit der Blättermolasse von Aar- wangen. Wir haben es hier ohne Zweifel mit den ältesten Schichten der untern Süsswassermolasse unseres Gebietes zu tun, während in den Hügeln höhere Niveaux auf- treten. In der marinen Molasse können wir mit Sicherheit 3 petrographisch verschiedene Niveaux unterscheiden. An der Basis treffen wir Gerölllager, die in mehreren Niveaux, durch Molasse getrennt, übereinander liegen; einzelne Lager bilden eine typische Nageltluh; am Sonnen- rain auf der Südseite des Bürenberges (nordwestlich vom Moosbad) enthält der Zement reichliche Muschelfrag- mente; am Krähenberg sind in dieser Nagelfluh Fisch- zähne nachgewiesen worden.) Studer beschreibt dieses T'ON AR Baumberger: Über die geologischen Verhältnisse am linken Ufer des Bielersees. Mitteilungen der Naturf. Gesell- schaft in Bern. 1894. 2) Ls. Rollier: Etude stratigraphique sur les terrains tertiaires du Jura bernois (partie sept). Archives des sc. phys. et nat. T. XXX. 1893, pag. 6. 3) Kissling: Süsswassermolasse loc. cit. pag. 16. — 320 — Gestein in seinen genannten Arbeiten als Muschelnagel- fluh. Die Gerölle erinnern sehr an diejenigen der bunten Nagelfluh. Das zweite Niveau besteht aus bläulicher, weicher Molasse; typisch ausgebildet und der Beobach- tung leicht zugänglich findet sich dieser Sandstein im Schleifengraben am Jensberg. Das dritte Niveau bietet den typischen Muschelsandstein mit Haifischzähnen, Knochentrümmern von Säugetieren, Schalenfragmenten von Acephalen und Gastropoden. Obschon der Muschel- sandstein von Brüttelen bei Ins, vom Bucheggberg und im Aargau längst bekannt ist, ') ebenso die Nagelfluh, herrschte über die stratigraphische Lage der beiden Niveaux noch Unklarheit.?) Es ist in der Tat recht schwierig, auf den bewaldeten Hügeln und bei den re- lativ seltenen guten Aufschlüssen sich über die Lage- rungsverhältnisse zu orientieren. Es lässt sich indes sicher nachweisen, dass Nagelfluh und Muschelsandstein durch ein bedeutendes Molasselager getrennt sind. Ich schätze die Mächtigkeit dieses Molasselagers im Buch- eggberg und am Jensberg auf 60—70 m. Durch Ischer und Kissling #) ist am Krähenberg und am Jensberg die obere Süsswassermolasse mit Blättern und Schnecken nachgewiesen worden. Stratigraphisch lässt sich nur feststellen, dass diese Sedimente über dem Muschelsandstein liegen. Der Kontakt mit dem Muschelsandstein ist nirgends freigelegt; wir können somit den Charakter der den Muschelsandstein direkt überlagernden Schichten bis jetzt nicht beurteilen. Es ist möglich, dass die marine Serie mit dem Muschel- ) Vel. die Arbeiten von Studer und ferner J. Bachmann: Über 2 drone in der Gegend von Reiden (Luzern). Mitteilungen der Naturf. Gesellschaft in Be 1867; ferner 0. Heer: Urwelt der Schweiz. 1883. 2) Vergl. die früher genannten Arbeiten von Studer. 3) Loc. cit. Se — 321 — sandstein noch nicht ihren Abschluss findet, sondern dass noch eine Decke mariner Molasse auftritt, die oro- graphisch nicht von der jüngern Süsswassermolasse ge- schieden ist und infolge Mangels guter Aufschlüsse bis jetzt nicht näher untersucht werden konnte. Bei Nidau können über dem Muschelsandstein dunkle Mergel, am Bürenberg (Sandreisigraben) graue Mergel und hier über denselben nochmals Molasse in bedeutender Entwicklung beobachtet werden. Die tektonischen Verhältnisse ergeben sich aus den beiliegenden Profilen. Die gebirgsbildenden Vorgänge, welchen das Juragebiet sein Relief verdankt, haben auch die Molassezone am Jurarande schwach gefaltet; analoge Erscheinungen sind für die Molasse am Alpenrande lange schon nachgewiesen.') Der Jurarand. Wir sehen den Südschenkel der ersten Jurafalte ziemlich steil unter die Ebene hinab- tauchen. Längs des Bielersees liegen die Molasserelikte jedenfalls auf Kreide; bei Pieterlen und Lengnau scheinen Bohnerztone und Molasse direkt die Portlandkalke zu überlagern. Bei Anlass einer Brunnenexpertise im Jahr 1899 konnte ich in Pieterlen folgende Details feststellen: Längs den Felswänden, welche aus Portlandkalk be- stehen, hat sich reichlich Gehängeschutt angehäuft; da- runter folgt eine mächtige Lage lehmiger Grundmoräne mit verhältnismässig wenig gekritzten Geschieben. Dieser Lehmmantel hält das aus den Kluftspalten der Jura- kalke sickernde Wasser zurück und veranlasst Stau- quellen, deren Wasser durch den Gehängeschutt abfliesst und sich hier reichlich mit Kalk beladen kann. Wo es aus dem Gehängeschutt ausfliesst, bilden sich reichliche 1) Vergleiche E. Renevier: L’Axe anticlinal de la Molasse aux environs de Lausanne, Eclogae geol. helv. Vol. VII. No. 4, pag. 287. 1903. Tuffablagerungen. Auch der Tuffkopf, auf dem die Kirche steht, entstammt dem Gehängeschutt. Aus den Lagerungs- verhältnissen der Tertiärbildungen im benachbarten Leng- nau zu schliessen, müssen in der Tiefe direkt über dem Jurakalk auch die roten Bohnerztone und dann Molasse folgen. Die Grundmoräne bedeckt jedenfalls die Schichten- köpfe der Molasse. Trotzdem die Tertiärschichten am Fusse des Jura östlich von Biel direkt dem Portland- kalk aufzulagern scheinen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass in der Tiefe noch Kreidesedimente sich einschieben zwischen die Ablagerungen der Juraformation und der Tertiärformation. Die Faciesverhältnisse der bei Biel noch anstehenden Kreideablagerungen sprechen sehr für eine frühere grössere horizontale Verbreitung derselben.') Freilich setzt diese Annahme eine alt- oder vortertiäre Abtragung des Kreidemantels und eine diskordante Über-. lagerung der Kreide durch die Molasse voraus. Sollte die Kreide wirklich in der Tiefe noch vorhanden sein, so würde die Mächtigkeit der Süsswassermolasse be- deutend reduziert. Denken wir uns die Süsswassermo- lasse, welche das Nagelfluhlager an der Waldlisiere des Krähenberges bei Mett unterteuft, unter der nördlich folgenden Schotterebene in Zusammenhang mit der Mo- lasse am Jurarande, so ergibt sich für dieselbe die ausserordentliche Mächtigkeit von etwa 1000 m. Büttenberg und Krähenberg. Die Profillinie verläuft über den westlichen Teil des Büttenbergs zwischen Mett und Safneren; hier treten die verschiedenen Molasse- stufen schon in der orographischen Gliederung des Hügels hervor, während im östlichen Teil der ganze Molasserücken eine bedeutende Quartärdecke besitzt. 1) Vergleiche Z. Baumberger: Über Facies und Transgressionen der untern Kreide am Nordrande der mediterrano-helvetischen Bucht. Programm der Töchterschule in Basel. 1901. 2 gay Der breite Einschnitt des Talgrabens trennt marine und Süsswassermolasse. Bei der Ziegelhütte in Mett (460 Meter über Meer) fallen Sandsteinschichten und eimge- lagerte Mergellager mit 45° nach Südwesten. Ungefähr diesen Fallwinkel weist die Süsswassermolasse auch am Krähenberg auf. Bunte Mergel und Molasse sind auch im obern Teil des Talgrabens am Bache aufgeschlossen. Der Grat des Wilerberges, der bis auf 543 m. an- steigt, trägt eine Decke von Muschelsandstein von höchstens 10 m. Mächtigkeit. Der untere Talgraben durchbricht den Grat nördlich der Mühlematten von Safneren; in der Nähe des Scheibenstandes fällt der Muschelsand- stein, in welchem ich Fossilien, namentlich gut erhaltene Pecten bemerkte, mit 10—12° S. Er taucht nun nicht, wie man erwarten könnte, unter die Schotterebene der Aare, um den Bürenberg zu erreichen, sondern er er- scheint wieder in der Richtung Windesg-Orpundeinschlag- Safneren. Nach einer freundlichen Mitteilung von Dr. Antenen in Biel ist derselbe im Orpundeinschlag schon zu Bauzwecken ausgebeutet worden. Die ganze Schottermasse des Aaretals liegt hier in Süsswassermolasse eingebettet. Im Krähenberg erscheint der Muschelsandstein mit vielen Haifischzähnen und Knochenfragmenten wieder, senkt sich rasch nach Süd- westen, so dass er schon im Unterdorf Madretsch im Niveau der Strasse zu beobachten ist. Wo der Fahrweg, der von Mett nach Brügg hinüber- führt, den Waldrand erreicht, treffen wir die Basis der marinen Schichtserie. Das Nagelfluhband, sichtbar in einer Mächtigkeit von 1!/2 m., ist von Molasse unter- teuft und vom Muschelsandstein durch Molasse geschieden. Im Büttenberg ist der Nagelflubhorizont bisher nicht bekannt, dürfte aber am bewaldeten Nordabhang des Wilerberges zu suchen sein. - — 324 — Das Molasseareal, das im Oberdorfeinschlag nörd- lich von Orpund eine Höhe von 520 m, erreicht, ist durch eine Depression deutlich vom Muschelsandstein- erat des Wilerberges getrennt. Es ist die direkte Fort- setzung der obern Süsswassermolasse im Brüggwald, deren Alter durch Fossilfunde unzweifelhaft festgestellt ist. Bürenberg und Jensberg. Beide Hügel gehören geo- logisch zusammen und stellen den Nordschenkel der ersten Molasseantiklinale dar. Die Schichten fallen zwischen 30—40° N. Zwischen Büren- und Büttenberg verläuft in unserem Gebiete eine Molassesynklinale. Am Nordfusse der beiden erstgenannten Molasse- hügel treffen wir hie und da die bunten Mergel der untern Süsswassermolasse, so beim Scheibenstand ob Büren, im Hintertal am Bürenberg,') in den Bachbetten im Kessiholz und im Oberholz südlich der Strasse Ipsach- Mörigen. In Dotzigen, ferner im Walde über den Dotziger Reben und am Sonnenrain nordwestlich vom Moosbad treten die Schichtköpfe der Nagelfluh zutage. Im Hohl- wege, der von Dotzigen südlich vom Signalpunkt 530 vorbeiführt, konnte ich ein Nordfallen der die Nagelfluh überlagernden marinen Molasse zu 30—34° bestimmen. Im Muldental, hinter dem Schlossberg gelegen, steht der Muschelsandstein an, welcher die Molasse des Schloss- berges unterteuft und im Sandreisigraben wieder zum 1) Im Sandreisigraben erscheint der Muschelsandstein in einer Höhe von ca. 490 m. über Meer. Haben die marinen Sandsteine eine Mächtigkeit von ca. 60 m., so tauchen die tiefer folgenden Nagelfluhbänke unter die Schotterebene der Aare, und es sind Aufschlüsse der bunten Mergel nicht mehr zu erwarten. Die er- wähnten Aufschlüsse derselben finden sich am Ost- und Westende des Hügelzuges, wo der Abhang stärker erodiert erscheint, als in der Gegend des Schlossberges. Indessen ist noch nicht mit Sicher- heit nachgewiesen, dass bunte Mergel nur der untern Süsswasser- molasse angehören. — 325 — Vorschein kommt. Nach der Lagerung muss der Sand- stein des Schlossberges zur obern Süsswassermolasse gehören. (Vide Bemerkung pag. 321). Am Jensberg treffen wir am Südabhang die Nagel- fluh und an der Knebelburg den Muschelsandstein wieder. Letzterer ist auch auf dem Nordabhang, an der Strasse Nidau-Belmont, in einer Grube aufgeschlossen. Unten -erscheint er dickbankig, oben in Schichten von 1 dm. und weniger Mächtigkeit. Diese Bänke fallen mit 5—8° S in den Hügel ein; es stellt diese gegen den See vor- geschobene Partie des Hügelzuges einen Teil des Mulden- kernes dar. Statt der aus der Mulde gegen den Jura ansteigenden Molasse, der Fortsetzung des Bütten- und Krähenbergs, treffen wir zwischen Jensberg und Biel eine Alluvialebene und weiter westlich die Wasserfläche des Bielersees. Über die Verhältnisse des Untergrundes von Nidau kann ich folgendes berichten: Im ‚Jahr 1895 hat die (remeinde Nidau in der Nähe des Schlosses ein Bohr- loch bis auf 30 m. Tiefe erstellen lassen, um Molasse- wasser zu gewinnen. Sie ist dazu veranlasst worden durch den überaus günstigen Erfolg, den ein gleiches Unternehmen bei Madretsch!) zu verzeichnen hatte. Hier wurde bei 44 m. Tiefe durch Zufall eine Kies- einlagerung der untern Süsswassermolasse von jedenfalls bedeutender horizontaler Ausdehnung angebohrt, welche reichlich gutes Trinkwasser liefert. In Nidau?) durchbohrte man: 1) Untere Fabrik gegen das Schlachthaus; die untere Süss- wassermolasse wurde schon bei 31/2 m. erreicht. 2) Angaben über den Untergrund von Biel finden sich in Rollier: Mat. pour la Carte géol. de la Suisse (Jura central) VIII® livraison, 1° supplément, pag. 187. Bezüglich Zusammensetzung und Mächtigkeit der Alluvialgebilde können in benachbarten Loka- litäten bedeutende Unterschiede auftreten. — 326 — Torfschicht, mit Lehm an der Basis . 2 m. Schotten... 8% et ee an Blauer Liebe sans a en Lehmige, z. Teil sandige Grundmoräne 23 m. Dann folgte die untere Süsswassermolasse. Südrand des Bucheggberges. Etwa 21/2—3 km. süd- lich vom Bürenberg treffen wir die genannten Sediment- serien unserer Molassehügel mit Südfall. In der Grube auf dem Salacker, zwischen Schnottwyl und Aspihölzli, fallen die Nagelfluhlager 10° SW. Die tiefste Bank direkt über der in der Nordwestecke der Grube noch sichtbaren Süsswassermolasse ist früher als „Mühlestein“ ausgebeutet worden.!) Wir befinden uns hier im schwach fallenden Südschenkel einer Molasseantiklinale in der Nähe der Muldenumbiegung. Die Molasseantiklinale selbst ist bis tief in die untere Süsswassermolasse hinein abgetragen und mit Quartär bedeckt. Die Geröllschichten von Schnottwyl können auch am Steilhang gegen das Limpachtal, aber hier mit schwachem Nordfallen, nachgewiesen werden; ich fand dieselben am Fussweg von Oberramsern nach Lüterswyl in einer Höhe von ca. 590—600 m. Lehrer Jaggi in Biezwyl machte mich auf 2 Stellen an der Bergkante gegen Balm (ca. 600 m. über Meer) aufmerksam, wo vor ungefähr 40 Jahren die Nagelfluh zu Mühlestein und Bauzwecken abgebaut worden ist. Ungefähr 60 m. über den Gerölllagern bei Schnott- wy! erscheint bei Biezwyl wieder der typische Muschel- sandstein?) in dünnplattiger Absonderung und mit vielen Haifischzähnen. Das Liegende desselben ist der marine 1) Vergl. hierüber Studer: Monographie der Molasse, pag. 187. 2) Derselbe, in der Umgebung als Biezwylstein bekannt, hat seine Bedeutung verloren, seit Zement- und Backsteine als Bau- material überall Verwendung finden. — BA Sandstein (in der Südostecke der Grube anstehend), der am Rapperstübli mit schwachem Nordfallen wieder zu- tage tritt. Etwa 30 m. höher, am Flühli, wird der Muschelsandstein mit Haifischzähnen gegenwärtig zeit- weise noch ausgebeutet; die Schichten fallen nach Nord- westen. Bei Dotzigen (Nordschenkel) und zwischen Biezwyl und Aspi (Südschenkel) stehen Muschelsandstein- und Nagelfluhlager schief zur Antiklinalaxe ; diese Erscheinung dürfte sich auf ein südwestliches Absinken der Gewölbe- axe zurückführen lassen. Es scheint das gefaltete Mo- lassegebiet im allgemeinen nur verhältnismässig kurze Gewölbe, sog. Brachyantiklinalen, aufzuweisen. Die Muschelsandsteindecke hat auch andere höhere Hügel des Bucheggberges vor der Abtragung geschützt. Bei Biezwyl und am Schöniberg zwischen Lüterswyl und Aetigkofen fällt der Muschelsandstein schwach nach Norden, ebenso auf dem obern Bockstein. Beim untern Bockstein dagegen fällt die Schichtserie — ähnlich wie die Nagelfluh in Schnottwyl — mit 10—15° in den Berg ein. Am Fusse des Steilhanges gegen das Limpachtal treffen wir häufig Aufschlüsse der untern Süsswasser- molasse. Bei Krayligen, ferner nördlich von Aetigen und Balm, treten namentlich die bunten Mergel schön zutage. Ergebnisse. 1. Im Seeland und im Bucheggberg lassen sich in der marinen Molasse mit Sicherheit 3 verschiedene Ni- veaux unterscheiden: Nagelfluh, Sandstein, Muschel- sandstein. Die Gesamtmächtigkeit dürfte etwa 80 m. betragen. 2. Am Büttenberg und Bürenberg finden sich Mo- lasselager, die ihrer Lagerung nach der obern Süsswassermolasse angehören. — 328 — 3. Die Molasse am Jurarande ist schwach gefaltet. Der Büttenberg gehört zur ersten Jurafalte und ist ein Relikt ihres frühern Molassemantels. Jens- berg und Bürenberg stellen den Nordschenkel der ersten Molasseantiklinale dar; auf den Südschenkel treffen wir bei Schnottwyl. 4. Die Schotterebene zwischen Grenchen und Biel ist ein Isoklinaltal; das Tal des Bielersees ist eine Molassesynklinale; der See ist breiter geworden, weil der Molassemantel am linken Ufer bis auf spärliche Überreste durch Erosion verschwunden ist. Die erste Synklinale ist in ihrer Richtung bestimmt durch Bielersee, Zihlkanal und Aaretal von Büren an ostwärts. Basel, 25. August 1903. Noch einmal Rheticus und Paracelsus. Von Karl Sudkoff. Der Zufall, der freundliche Gehilfe redlichen Forscher- strebens, hat mir in diesem Frühjahr auf der Fahrt zum Historiker-Kongresse in Rom in der Blütenstadt Florenz eine neue Blume zum Sträusslein meiner Rheticusfind- linge in den Schoss geworfen — hier ist sie. Alter Gewohnheit getreu, habe ich auch beim Be- suche der R, Biblioteca Nazionale Centrale — die kost- bare Laurenziana, deren wunderbare medizinische und naturwissenschaftliche Handschriften mit ihrem präch- tigen Bilderschmuck reichen Genuss boten, war für Para- celsus ohne Ergebnis — sofort die Frage gestellt, ob nichts Handschriftliches von Theophrast von Hohenheim unter den dortigen Schätzen (18,500 Manuskripte !!) sich befinde. Der stets hilfsbereite Direktor liess sofort nachschlagen, und siehe da, für Paracelsus kaum ein Gewinn, aber für Rheticus ein schlagender Beleg seiner Beschäftigung mit den Schriften des Weisen von Ein- siedeln ! In einem Kodex in Folio, betitelt „Varia opuscula Chimica“, signiert „XVI. 8.113“, findet sich auf Blatt 99 — 0 — 137 folgendes Fragment, von einer geübten Hand um 1575 etwa geschrieben: Philippi Theophrasti Paracelsi De Alchimia liber Vexationis latine conscriptus per Georgium Joachimum Rhaeticum. Prohemium. Vos dilecti et honesti chimice artis magistri, vosque omnes qui desiderio desideratis iuxta magnas chimice artis promissiones ditescere, multumque auri et argenti fabricare sicut hec ars multis id docet modis largiterque promittit. Et uos quicunque in hac arte se aliquando execrcitaturi estis, seque eousque uexationibus exposituri donec re ipsa experiamini, quod ea uobis largiatur, et quo modo maximis suis respondeat promissis. 2. Quotidiana, eee [Bl. 137b am Ende:] 11. Sin autem Deus improbis annuerit uotis labor ipsum quandoque invitiabitur oceanum se in transmuta- tione ad perfectionem. Damit bricht der Text am Ende des Blattes ab; der Rest ist verloren gegangen. Der Verlust ist bedauerlich, aber er lässt sich wohl verschmerzen; denn auch so ist eine hochwillkommene Stütze für die fast märchenhafte Kunde des Michael Toxites von einer in seinen Besitz geratenen Archidoxen- Übersetzung des Rheticus gewonnen, ein neuer einwand- freier Beweis für das eingehende Studium, welches der Schweizer Mathematiker den chemischen Schriften des Schweizer Arztes hat angedeihen lassen: wir haben hier ein recht beträchtliches Bruchstück einer lateinischen Übersetzung einer deutschen alchemistischen Sehrift Hohenheims durch den bedeutenden Astronomen, eine — 991 — glückliche Ergänzung unseres im XVI. Bande dieser „Verhandlungen“ S. 349—362 gegebenen Beweismaterials der Paracelsusjüngerschaft des Georg Joachim Rheticus. Am 28, Oktober 1567 hat Adam von Bodenstein bei Samuel Apiarius in Basel in Druck gegeben den Liber Vexationum. D. Phil. Theophrasti Paracelsı. Kunjt ond Natur der Uldimia vnd was Ddarauff zu halten jey, duch jiben gegründte Regeln gegen den jiben gemeinen Metallen zugeriht....“, der zur Ostermesse 1568 in Peter Perna’s Verlag in die Welt ging [cf. Huser 4°-Ed. der Paracelsischen Schriften Bd. VI. S. 375 ff]. Gleichzeitig kam auch eine lateinische Bearbeitung des Werkchens in den Handel — Willer erwähnt sie schon in dem Messkata- loge zur Fastenmesse 1568 —, welche der federschnelle, aber recht mangelhafte lateinische Stilist Gerhard Dorn, ein Schüler Bodensteins, als PYROPHILIA VEXATIONVMQVE LIBER D. PHIL. THEOPHRASTI PARACELSI..... Per Doc- torem Adamum à Bodenstein ex authoris archetypo Grermanico promulgati: Postmodum per Gerardum Dorn quanto fidelius debuit, ac ratio materiae patitur in La- tinum sermonem versi. BASILEAE, Per Petrum Pernam. 1568. für den Druck fertiggestellt hatte. Sei es nun, dass unserem Rheticus diese lateinische Übersetzung nicht genügte, sei es, dass ihm nur die deutsche Ausgabe zuhanden kam, oder dass er gar nicht einmal diese kannte, sondern nach einem handschriftlich ihm zugekommenen deutschen Texte, was mich am wahr- scheinlichsten dünkt*), seine Übersetzung anfertigte — jedenfalls ist in der ganzen gedruckten Paracelsuslite- ratur von einer lateinischen Bearbeitung dieses, immer- hin zweifelhaften, Paracelsischen Traktates durch Joachim Rheticus gar keine Rede, Die Dorn’sche Übersetzung in all ihrer Ungelenkheit wird immer und immer wieder abgedruckt und fand sogar in die Palthen’sche Frank- furter (1603—1605) und in die Genfer lateinische Aus- gabe (1658) Aufnahme. Ja, 1652 veranstaltete Johann Rudolf Glauber in seiner „Operis mineralis pars tertia“ Amstelodami apud Joannem Janssonium nochmals eine selbständige latei- nische Bearbeitung dieses vielbenutzten Büchleins, dem er ausserdem einen besonderen Kommentar angedeihen liess. Zum Vergleich möge der Anfang der beiden Über- setzungen Dorns und Glaubers hier nebeneinander stehen: Dorn 1569. O Vos Alchimiae periti, quotquot etiam vobis maxi- mas pollicemini diuitias, aut auri atque argenti plurimum cupitis extruere: quod Al- chimia diuersimodè pollice- tur ac docet. Pariter et vos qui labores et vexationes libenter sustinetis, abstinere tamen ab ea minimè vultis, donec vobiseius praemia pro- Glauber 1652. Dilecti et experti artis Alchymisticae,vosqueomnes qui multis pollicitationibus ditescere cupitis, multi auri argentique confectione, quod Alchymia ubertim docet et promittit, quique hisce rebus occupati vexari vultis, nec cessare parati donec quid det, quidque promissorum praestet experiamini; uti missionesque cognita sint: | quotidiana experientia do- experientia docet in dies... Cem #) Ein Wolfenbütteler Manuskript vom Jahre 1579 beruht zweifellos auf handschriftlicher Überlieferung und will ausdrücklich nach einer in einem Österreichischen Kloster von Hohenheim hinter- lassenen Handschrift geschrieben sein (vgl. meine Paracelsus-Hand- schriften Berlin 1899 S. 124 f. und 8. 135 £.). — 333 — Man sieht, die Dorn’sche lateinische Eingewandung fällt gegen die Glauber’sche bedenklich ab, doch ist dieser die des Rheticus an Flüssigkeit noch überlegen. Wir begrüssen das Zufailsgeschenk der Florentiner Handschriftensammlung als gutes Omen, dass in Zukunft bei emsigerer Musterung der Bibliotheken weitere Hand- schriften auftauchen werden, welche von der Beschäfti- gung des Georg Joachim Rheticus mit Hohenheim und seiner Chemie noch lauteres und verständlicheres Zeugnis ablegen, als die bisher gefundenen gedruckten und dies Florentiner handschriftliche Dokument. Historische Notizen. Von Prof. Fr. Burckhardt. I. Triangulation des Kantons Basel. Die erste methodisch angelegte und sorgsam durch- geführte Triangulation des Kantons Basel stammt von Daniel Huber. Ist auch diese Persönlichkeit einer kleinen Anzahl unserer Gesellschaftsmitglieder nicht unbekannt, so dürften doch einige Angaben über ihn, den Vater unserer Gesellschaft, am Platze sein, um ıhn auch den Mitgliedern näher zu bringen, denen er bis jetzt fern gestanden hat. Ich entnehme die Daten dem Nekrolog, den Peter Merian zu den Verhandlungen der schweize- rischen Naturforschenden Gesellschaft in St. Gallen 1830 geliefert hat und der Lebensbeschreibung in Rudolf Wolfs Biographien zur Kulturgeschichte der Schweiz. Bd. I, p. 441—462. Der am 23. Juni 1768 in Basel geborene Daniel Huber war der Sohn des Mathematikers und Astronomen J. J. Huber, der infolge einer ganz ausserordentlichen Menschenscheu sich während eines grossen Teiles des Lebens so von jedermann abschloss, dass selbst seine Nächsten ihn nur selten zu Gesicht bekamen. Man glaubt den Grund dieses Verhaltens darin zu finden, dass er einst um eine Anerkennung und eine Belohnung für eine Erfindung betrogen wurde. Er soll nämlich als disciple intime einige Zeit bei James Bradley zugebracht PRE — 93939 — und während seines Aufenthaltes eine Uhr mit dem Echappement libre von Thomas Mudge nach eigenen Angaben haben anfertigen lassen. Letzterer soll einen unrechtmässigen Gebrauch davon gemacht und Huber um die vom Parlament ausgesetzte Belohnung gebracht haben. Durch Johannes II Bernoulli an Maupertuis empfoh- len, wurde er 1756 als Astronom nach Berlin berufen, fand aber die astronomischen Einrichtungen daselbst so mangelhaft, dass er nicht vorsah, ordentliche Beobach- tungen machen zu können. Die durch den Krieg er- schöpfte Staatskasse konnte eine Änderung nicht her- beiführen; deshalb gab er die Stelle auf und kehrte nach Basel zurück. Sein Nachfolger Johannes 111 Ber- noulli war glücklicher, indem er eine für die Zeit an- nehmbare Ausstattung der Sternwarte in Berlin erlangte. Huber schloss sich in Basel von der Menschheit ab. Als bei seinem Sohne Daniel sich die Neigung zu mathematischen Studien einstellte, sah es der Vater nicht gerne; er erteilte auch dem Knaben keinen Unter- richt, sondern half ihm nur gelegentlich über Schwierig- keiten weg, besonders als dieser, angeregt durch Dode’s Erläuterung der Sternkunde, sich mit astronomischen Dingen zu beschäftigen begann. Da aber diese Studien keine Aussichten auf Lebensunterhalt boten, studierte Huber Medizin, wodurch er mit den Naturwissenschaften näher bekannt wurde und die vielen Kenntnisse erwarb, die später dem Sammler und Bibliothekar nützlich waren, Seine Erstlingsarbeiten, die in der öffentlichen Bib- liothek aufbewahrt werden, sind astronomischen Inhaltes. Huber war Mitelied der im Jahre 1751 in Basel gegründeten Societas Physico - Mathematico - Anatomico- Botanico-Medica Helvetica, über deren physikalische Arbeiten ich bei der Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Naturforschenden Gesellschaft in Basel berichtet habe. (1867). Den Schluss des letzten Bandes der Gesellschaft (Nova acta Helvetica Vol. I. Bas. 1787) bildet eine Ab- handlung Hubers über die Ursache der Veränderlichkeit des Sternes Algol. Mit dieser Publikation hörte die Tätigkeit der physischen Gesellschaft auf, die einst unter ihren Mitgliedern Männer gezählt hat wie J. Rud. Zwinger, Daniel Bernoulli, Joh. 11 Bernoulli, Heinrich Lambert, Albrecht und Theophil Emanuel Haller, Leonhard Euler. Für Zuber bot sich bald eine seinen Studien und Kenntnissen entsprechende Stelle, indem auf Empfehlung des Philosophen bernhard Merian die Berliner Akademie Huber an das Observatorium in Danzig berief. Be- scheidenheit und Liebe zur Vaterstadt veranlassten ihn, die Stelle auszuschlagen; ein Jahr darauf wurde er an der Universität Basel der Nachfolger von Johannes 11 Bernoulli auf dem Lehrstuhl der Mathematik. Er lebte während der folgenden, politisch aufgeregten Jahre in Stille seinem Amte und wurde zum grossen Nutzen der öffentlichen Bibliothek deren Bibliothekar (1803). Seine eigene, überaus wertvolle Büchersammlung vermachte er testamentarisch der öffentlichen Bibliotliek, wodurch diese eine Vermehrung von 8—9000 Bänden erhielt (1829) und zu einer Fundgrube für Studien m der Geschichte der Mathematik und der exakten Wissen- schaften wurde. Nachdem im Jahre 1815 die schweizerische Natur- forschende Gesellschaft in Genf gegründet war, besuchte Huber deren Versammlung in Bern (1816). Überzeugt von der hohen Bedeutung solcher wissenschaftlicher Vereinigungen sammelte er einige Männer zu der Ge- sellschaft, deren wir uns heute erfreuen. Neben mathematischen Arbeiten theoretischen In- haltes unternahm Huber vom Jahre 1813 an eine prak- tisch-geodätische, nämlich die Triangulalion des Kantons Basel, die von ıhm im Jahre 1824 beendet wurde. Das Manuskript dieser trigonometrischen Vermes- sung, das im Antiquariatskatalog Geering ausgeboten war, ist durch Ankauf vom Eidg. topographischen Bu- reau in Bern erworben und von Hrn. Prof. J. K. Graf in den Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern (1902) veröffentlicht worden.*) Zugleich wurden die betreffenden Akten des Staatsarchivs abgedruckt, so dass nun die wichtigsten Tatsachen, die sich auf dieses mit seltener Ausdauer, persönlicher Hingebung und be- wundernswerter Sachkenntnis und “Genauigkeit, sowie mit bescheidenen ökonomischen und technischen Hilfs- mitteln ausgeführte Werk beziehen, an das Tageslicht gebracht, sind. Da nun in den Jahren 1893—1896, zu- nächst auf Veranlassung der Regierung von Baselland, durch das eidg. topographische Bureau ein neues trigo- nometrisches Netz bearbeitet und direkt mit dem Dreiecks- netz der schweizerischen Gradmessung verbunden wor- den, dessen Aufnahme in den Jahren 1893—1895 wir dem hier wirkenden Ingenieur, Hın. Martin Stohler, verdanken und dessen Resultate in der 4. Lieferung des Werkes: Die Ergebnisse der Triangulation der Schweiz, herausgegeben durch das eidg. topographische Bureau : Kanton Basel-Stadt und -Land, Bern 1897, publiziert sind, so mag es nicht ohne Interesse sein, die Resultate der Auber’schen Messung, so weit als tunlich, mit denen der neuen Messung einer Vergleichung zu unterziehen. Diese Vergleichung kann sich nicht auf viele Punkte erstrecken, weil die meisten nicht beiden Vermessungen gemein sind. Und unter den gemeinsamen sind solche, *) Dieser Publikation sind die nächstfolgenden Daten ent- nommen. — 938 — deren Signale der Zeit und rohem Mutwillen zum Opfer gefallen oder bei der frühern Vermessung so gewählt worden sind, dass sie heute nicht mehr aufgefunden und verwertet werden konnten. Wenn z. B. Huber eine noch nicht alte Eiche auf dem höchsten Teile des Sonnen- berges gegen Westen über Maisprach wählte, so muss wohl diese in den achtzig Jahren, wenn sie überhaupt nicht zu Nutzholz oder Eisenbahnschwellen verwendet worden ist, sich wesentlich verändert haben, wie auch eine Föhre auf Scheuerhalden über Arisdorf oder auf dem Hühnersedel neben der Sissacherfluh. Aber auch richtig aufgestellte, nicht genau genug versicherte Signale an Punkten, die bei beiden Vermessungen Verwendung fanden, konnten nieht mehr dienen, während durch Ver- messungen in der Umgebung des bearbeiteten Gebietes neue Punkte festgestellt worden sind. An Instrumenten standen Huber zur Verfügung ein sechszölliger Theodolit von Baumann in Stuttgart, welches Instrument nicht den höchsten Grad der Voll- kommenheit besass; (Grenauigkeit wurde durch Verviel- fältigung der Beobachtungen erstrebt. Daneben wurde das astronomische Instrument von Reichenbach mit dem zwölfzölligen Kreise von Borda an einigen Punkten in der Nähe der Stadt (Chrischona, Schauenburg, Scheuer- halden) verwendet. Dieses Instrument befindet sich in der Sammlung des Bernoullianums. Ein einziger Winkel wurde mit dem neunzülligen Reflexionssextanten von Trougthon gemessen und zwar in Basel selbst (Ohri- schona—-Basel--Ober-Gruth: 75° 16‘ 12,1‘). Als Basis verwendete Huber die ihm durch Vermittlung von Buch- walder mitgeteilte, einer französischen geodätischen Ver- messung entnommene, nämlich die Entfernung: Signal Wiesenberg vom Mittelpunkt des südöstlichen Münster- turms (Martinsturms) 21 738,33 m. — 85 392,44 frz, Russ. io ea Aus einer ihm früher mitgeteilten Reihe minder vollkommener Messungen hatte Huber abgeleitet 85 390,9 und 85 385,5‘. Huber glaubt, in den meisten Fällen werden sich die Beobachtungsfehler kompensieren und sagt: „Ich sollte nicht glauben, dass in den Coordinaten sich irgendwo ein Fehler befinde, der über 2 oder 3 Fuss ist. Es ist dies zwar keine grosse Genauigkeit, aber doch hinreichend für den Zweck, weswegen hauptsächlich diese Triangu- lation unternommen worden ist, dass sie nämlich zur Begründung einer Katastervermessung diene.“ Während Huber seine Berechnungen auf die fran- zösische Vermessung gründete, die auf einer Basis, bei Ensisheim gemessen, beruhte (19 044,39 m.), schliesst sich die neueste von Herrn Martin Slohler ausgeführte Vermessung an die Schweizertriangulation an, die be- kanntlich auf drei mit äusserster Genauigkeit gemessenen Grundlinien bei Aarberg, Weinfelden und im Tessin beruht. Zu den Winkelmessungen verwendete Herr Stohler einen achtzölligen Theodoliten von der Firma Kern in Aarau; dieses Instrument wurde vom Kanton Solothurn zur Verfügung gestellt. Die Vergleichung der Arbeit von Huber und Stohler erstreckt sich aus vorher genannten Gründen nur auf 5 Azimute und Dreiecksseiten, weil sich mehr als diese identischen Punkte in den beiden Vermessungen nicht finden lassen. Hiebei sei bemerkt, dass Auber die Azi- mute von N über O angibt, während Siohler in astro- nomischem Sinne von S über W; beide werden hier wegen des Vergleichs in letzterer Weise angegeben ; ebenso werden die Huber’schen Pariserfuss in Meter reduziert. Wir erhalten demnach folgende Übersicht: Azimut. Länge. 1) Basel südl. Münsterturm H 307. 56. 36.0 27 138,83" — Wiesenberg Sion. St 307. 49. 50.4 21138,70m + 6. 45.6 + 0,13 2) Wiesenberg Sign. H 80. 26. 49.0 110657 - Wyl Sign. St 80. 20. 04.6 11 965,359 + 6. 444 — 0,18m 3) Basel südl. Münsterturm ER 254. 189250 6 850,76. — Chrischona südl. Giebel St 254. 06. 32.3 6881,19 m + 6. 52.7 - 0,43 m 4) Pasel südl Münsterturm H 219. 01. 05.0 o 855,75 — Tüllinger Kirche südl. Giebel St 218. 54. 38.8 D 855,86 + 6. 26.2 - 0,13 m 5) Farusbure H 354. 30. 02.0 10 077,990 — Wiesenbere St 354. 23. 03.7 10 077,89 = + 6. 56.3 + 0,06 Das Mittel aus den Azimutaldifierenzen ist 6’ 45%. Die Beobachtungen Hubers gehen aus vom Basler Meridian, die Siohlers vom Berner Meridian, die mit einander den Winkel bilden 6° 441. Die Differenz von + 0,9” spricht sehr zu Gunsten der gewissenhaften und genauen Arbeit Daniel Hubers. Die mittlere Länge einer Seite beträgt 12 504 m., die mittlere absolute Abweichung einer Seite + Om, 186 oder per Kilometer + Om, 015, d.h. 1,5 cm. Die Unkosten, welche die Triangulation von 1813 bis 1824 dem Staate verursacht hat, belaufen sich mit Einschluss der Anschaffung eines Theodoliten auf alte Franken 4569 = neue Fr. 6527. 10. Ich füge diesem bei, dass Herr Martin Stohler, der die Katastermessung von Baselstadt leitet, über seine bisherige Tätigkeit einen umfassenden Bericht erstattet, — 341 — der im Auszuge in der Zeitschrift des Vereins schwei- zerischer Konkordatsgeometer 1903, No. 8 und 9 ent- halten ist. Il. Samuel Braun. In dem dreizehnten Bande der Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel behandelt Herr Georg Henning die Reisen des Samuel Braun, den er als den ersten deutschen wissenschaftlichen Afrikareisen- den bezeichnet. Über den Lebensgang dieses Baslerbürgers hat Herr Henning so viel mitgeteilt, als er teils aus dessen Reisebeschreibung, teils aus den von Herrn Staatsarchivar R. Wackernagel gesammelten Notizen entnehmen konnte. Um die letztern zu vervollständigen und um den Fami- lienzweig Braun, der von dem Reisenden abstammt, bis auf unsere Zeit zu verfolgen, habe ich Nachforschungen angestellt, die einige Ergänzungen und Berichtigungen ergeben haben. Eine Hauptquelle besteht in der Sammlung der Leichenpredigten, die sich auf der öffentlichen Bibliothek befindet. K A. G. IX. Tom. XIX, Dort lesen wir: Christliche Leich-Predist/Von Reisen vnd Wander/ schafften: So dann auch von der/Artzney vnd Wund- Artzney/was davon zu halten./Gehalten/Sontags den 2. Augusti, Anno 1668 in der Parfüsser/Kirchen zu Basel:/ Bei Bestattung, des Ehrenvesten, Fürnehmen/vnd Weisen/ Herrn Samuel Braunen, /Wund-Artzts/vnd dess Rahts/ Durch Lucam Gernleren, D/Getruckt bey Jacob Bertsche/. Text:/Auß Matthäi des Evangelisten Cap IV vers 23. 24. 25. Die Personalien lauten wie folgt: — 0 942 — Es ist Herr Samuel Braun, des Rahts, nach Gottes Fürsehung gebohren, den 19 Marti, An 1590. Seine Eltern sind gewesen, Meister Leonhard Braun, der Schwarzferber, vnd Frau Anna Vollz. Von denselben ist er Christlich erzogen, vnd zeitlich, zur erlehrnung der französischen Sprach, naher Genff gethan, bald darauff zu der Barbir-Kunst verdinget worden: auf deren er eine seraume Zeit gewandert. Dann An. 1607 hat er sich in die Churfürstliche Pfaltz begeben: Bald darauff vnder den Vnionsfürsten ein zeitlang als Feldschärer gedient. An. 1611 ist er auff Ambsterdam gezogen, alda er lust bekommen, etliche frembde Länder vnd Insuln, dahin er die grossen Schiff abfahren sahe, zu erkundigen. Hat darauff den Herren Staden in fünff gefährlichen Schiffahrten, als ein Bal- bierer vnd Wundartzet, bey zehen Jahren gedient, vnd viel namhaffte Insuln vnd Königreich, nicht nur in der Christenheit, sondern auch in Africa, Ost- vnd West- indien etc. gesehen. Gott hat ihn in allen Trübsalen vnd gefahren wunderlich erhalten, vnd, seiner Verheib- ung nach, endlich aus der tiefe des Meeres widerumb geholet (Psalm LXVIII. 23): Vnd zwar dergestalten, dass er von seinen Patronen ehrliche Abscheid, vnd Zeugnub seines wohlverhaltens, mitgebracht hat. Nach dem er An. 1622 widrumb in seinem Vatter- land ankommen, hat er sich folgendes Jahr ersten mals verehlicht, an Jungfrau Barbara Braunin, mit deren er droben zu Liechstal sechs Jahr haussgehalten: nach verfließung derselben ist er von Christlicher Obrigkeit zu einem Spital-Balbierer allhier auffgenommen worden, _ welchem Dienst er getrewlich, vnd mit vieler Patienten nutzen, bey 28 Jahren abgewartet. Hat in dieser Ehe 15 Kinder, 11 Söhn vnd 4 Töchteren erzeuget, davon ein Sohn vnd zwo Töchteren an noch in leben. Anno 1648 hat er sich mit Frau Maria Trewin verheurathet, welche vor dreyen Jahren ihm auch den Weg alles Fleisches vorhergegangen. Es hat ihn auch Gott der Herr vor neun Jahren in den Ehren-Stand herfür- gezogen, daß er, al ein Meister seiner Zunfit, in das Regiment ist gezogen worden. Durch Gottes Gnad hat er sich beflissen, in dem Gottesdienst andächtig, in seiner Kunst vnverdrossen vnd nutzlich, in seinem Ampt getrew, in seinem Creutz geduldig zu seyn: dann Gott ihn, von geraumer Zeit her. mit einem schmertzhafften Leibes-zustand gezüch- tiget, vnd al ein Sünder, dardurch zur Bußfertigkeit verleitet hat. Wie er ihm denn auch die Gnade ver- liehen, daß er die ganze Zeit über, sonderlich auch in seiner letzten Krankheit, mit Demuth, göttlicher Trau- rigkeit, Gedult vnd eifferiger Anrufung (Gottes, seiner gnädigen Heimsuchung sich vntergeben, den Trost aub Grottes Wort mit Begierd, vnd gutem Vertrawen ange- nommen, vnd mit großem Verlangen auff seine Auff- lösung gewartet. Die ihm dann der getrewe Gott vor- gesterigen Abend, zwischen sieben vnd acht Vhren, hat erscheinen lassen, da er ihn in dem 78 Jahre seines Lebens gnädiglich auffgelöset hat. Die Leichenrede schliesst mit den Worten: Er, der barmherzige Gott, der ihn nunmehr an den rechten Port hat anlenden lassen, laß ihm auch das Schifflein vnseres Lebens, alldieweil es auff diesem vn- ruhigen Welt-Meer herumbfahren muß, befohlen sein, gebe, dab wir nach dem Compaß des Wortes Gottes, vnsere Schiffahrt anstellen, vnd treibe uns dapffer fort, durch die guten Wind des heiligen Geistes, Er seye vnser Artzet in Krankheit, vnd, wann Tempesten sich erheben, verleyhe er, daß vnsere Seelen halten an der angebottenen Hoffnung, alß an einem festen vnd sicheren — 344 — Ancker: biß dal wir dermalen uns an dem erwünschten Vfer des ewigen Vatterlands anländen, vnd singen werden: Zum sichern Port ich kommen bin, Sünd, Trübsal, Noth, ist alles hin: Mit Christo hab ich Fried vnd Frewd, Vnd leb in ewiger Seligkeit, Amen. In der Aufzählung der Grabschriften in der Fran- ziskaner Kirche führt Tonjola Basilea sepulta p.263 an: 1648. Hier liegt begraben die Ehren- vnd Tugend- same Fraw Barbara Brunin, Meister Samuel Brunen des Spitalscherers, gewesene Hausfraw. Starb selig den 26. Hornung 1648, ihres Alters 43 vnd ein halb Jahr. Deren Gott eine fröliche Aufferstendnub verleyhe. Der seinen Vater, den Spitalscherer, überlebende Sohn: Samuel wurde 1683 Ratsherr und starb den 19. Februar 1733. Dessen Sohn: Johann Jakob hat eine Dissertation de ossium cor- ruptela Praes. Theod. Zwingers 1722 zu Basel in 4° herausgegeben. Dessen Sohn: Samuel wurde 1757 in das Predistamt aufgenom- men, im gleichen Jahre noch Feldprediger im Regiment Planta in französischen Diensten, 1765 Prediger zu St. Jakob, ehe er aber den Dienst antrat, Pfarrer in Bretzwil, 1778 Helfer bei St. Peter und starb am 6. August 1789. Er war verheiratet mit Ursula Paravicini (1765). Von ihm ist im Druck erschienen: Das freudige und herzliche Lob Gottes eines stre- benden Christen für empfangene göttliche Wohlthaten, über Ps. OIII 1—4. 4°, Basel 1780. Dessen Sohn: Samuel Rudolf geb. 25. Juli 1777, gest. 21. Oct. 1836, war Notar und Staatsschreiber von Basel. Ver- heiratet mit Sara Margaretha Walz am 20. Sept. 1802. noie Ihn hat ein Sohn Friedrich (geb. 2. Aug. 1803, gest. 1837) um ein Jahr und eine Tochter Karoline (geb. 11. Sept. 1808, gest. 1863) um 27 Jahre überlebt, während ein Sohn Adolf (geb. 9. Juli 1805, gest. 1834) schon vor seinem Vater gestorben ist. IIf. Jacobus Rosius. Wie ich in meinen Notizen über Jacobus Rosius in unsern Verhandlungen Bd. XVI p. 387 mitgeteilt habe, erscheint im Kalender von 1681 Jacobus Rosius Mathematieus obüt. An. Christi MDCLXXVII Mensis August. Aetat. An LXXVIII; ich habe daraus ge- schlossen, dass die Geburt des Rosius in das Jahr 1599 falle. Um nun den Geburtstag festzustellen, wandte ich mich an das Hauptpfarramt in Biberach mit dem An- suchen, in den Büchern den Tag aufzusuchen. Da ich hierauf keine Antwort erhielt, gelangte ich an Hrn. Dr. Thomä, Universitätsbibliothekar in Tübingen, der sich mit dem Stadtpfarrer in Biberach, Herrn Werner, in Verbindung setzte, worauf er folgenden Auszug aus dem Pfarrbuch als Antwort erhielt: 20. Decembris 1598. Philip Ross | Catharina | Jacob | Kind Jacob Kibel | | Margaretha Jegerin | evetteric Eltern Hiemit ist nun der Zweifel gehoben und zugleich in Erfahrung gebracht, dass der deutsche Name nicht hose, sondern Ross lautete. ID (3%) Bericht über. das Basler Naturhistorische Museum für das Jahr 1903. Von Fritz Sarasin. Als erste Pflicht betrachtet es der Verfasser, den Herren Dr. Th. Engelmann und Dr. H.@. Stehlin, welche während seiner Abwesenheit( Dezember 1901 bis Juni 1903) seine Obliegenheiten als Präsident der Kommission und als Vorsteher der Zoologischen Sammlung freundschaft- lichst übernommen haben, an dieser Stelle den wärmsten Dank auszusprechen. Das verflossene Jahr ist eine Pe- riode ruhiger Arbeit und gedeihlicher Mehrung der sämtlichen Sammlungen ohne Ereignisse weittragender Art gewesen. Von Personalveränderungen ist zu er- wähnen, dass an der Osteologischen Abteilung Dank eines Beitrages der Akademischen Gesellschaft Herr cand. phil. @. Niethammer als Assistent angestellt wurde, ferner, dass der freiwillige Assistent der Entomologischen Ab- teilung, Herr E. Mory, welcher die Neuordnung der Bischoff-Ehinger’schen Käfersammlung an die Hand ge- nommen hatte, seine Demission einreichte, an dessen Stelle gegen Ende des Jahres Herr Lehrer E. Liniger gewonnen werden konnte. Der Diener am Naturhisto- rischen Museum, J. Stuber, vermochte infolge vielfacher Inanspruchnahme von verschiedenen Seiten, namentlich auch von der Ethnographischen Sammlung, trotz bestem Willen und Fleiss nicht mehr die gesamte Arbeitsmasse — 941 — zu bewältigen, weshalb von der Kommission beschlossen wurde, an die Akademische Gesellschaft mit der Bitte um Gewährung eines Kredites behufs Anstellung einer durchaus notwendig gewordenen Hilfskraft zu gelangen. Der Freiwillige Museumsverein ermöglichte uns durch einen Beitrag von 2000 Fr. die Erwerbung der Koby- schen Petrefaktensammlung, über welche unten ein mehreres. Wir beginnen die Übersicht über die einzelnen Ab- teilungen unseres Museums mit der Zoologischen Samm- lung. Hier ist im verflossenen Jahre begonnen worden, der Vogelsammlung eine andere Aufstellung als bisher zu geben. Ausgehend von dem Gesichtspunkte, dass eine Anordnung nach Faunen lehrreicher sein müsse als eine solche nach dem gerade bei dieser Tiergruppe schwankenden, zoologischen System, ist zunächst eine Fauna von Mittel-Europa und eine der nordischen Länder zusammengestellt worden. Im kommenden Jahre soll dieses Unternehmen auf die Mittelmeerländer und dann auf die aussereuropäischen Gebiete ausgedehnt werden. Inner- halb jeder Fauna wird in der Anordnung der Vögel die. systematische Reihenfolge der britischen Museums- kataloge beibehalten, so dass der Kenner sich leicht zurechtfinden kann. Im zoologischen Saal kam ferner ein grosser neuer Glaspavillon zur Aufstellung, in welchem unsere Sammlung von Wildpferden untergebracht wor- den ist. Unser Custos, Herr Dr. J. Roux, führte in diesem Jahre die Neukatalogisierung der Reptilien zu Ende, worauf die der Amphibien in Angriff genommen wurde. Nebenher gingen Arbeiten in verschiedenen wirbellosen Gruppen. Die Vermehrung der Zoologischen Sammlung durch Ankäufe war in diesem Jahre eine sehr kleine, da mehr ESA ee als zwei Dritteile des Kredites auf Präparier- und Kon- servierarbeiten verwandt werden mussten. Von Säuge- tieren wurde bloss der Balg eines jungen grönländischen Moschusochsen angeschafft. Geschenke erhielt diese Ab- teilung von den Herren P. Fontana in Chiasso, E. Fäsch, J. Stuber und der Direktion des Zoologischen Gartens. Die Ornithologische Sammlung erwarb einige Nas- hornvögel von den Philippinen und als sehr willkommenen Zuwachs 25 Arten von den Galäpagos-Inseln, deren isolierte, hochinteressante Vogeiwelt bisher gar nicht vertreten gewesen war. Die wesentlichste Vermehrung des Jahres bildete die Schenkung der Sarasin’schen Celebes-Sammlung, welche mit anderen als Material für das grosse Werk: The Birds of Celebes von A. B. Meyer und L. W. Wiglesworth gedient hatte; sie umfasst 635 Bälge und eine Anzahl Nester und Eier. Vertreten sind 256 Arten und Varietäten, von denen 177 unserer Samm- lung fehlten, darunter 10 Typen neuer Arten. Weitere Geschenke gingen ein von den Herren Ad. Vonder Mühll- Bachofen (Phasianus colchicus L., Albino, von Ottmars- heim), £. Schenkel und dem Zoologischen Garten. Reptilien und Amphibien wurden keine angekauft. Schenkungen verdanken wir den Herren K. Käser, P. Fontana, L. Trübner in Bahia, B. Hügin, Rob. Kühn, L. Hofmeier und P. und F. 8. Von der Sammlung der Fische wäre es am besten, ganz zu schweigen, da der jetzige Raum keine Vermeh- rung oder wenigstens keine übersichtliche Ausstellung mehr gestattet. Geschenke sandten Herr P. Fontana und Herr A. Urech. Auch bei den Wärbellosen Tieren beruht der ganze Eingang auf Geschenk und Tausch, welch’ letzterer Weg uns freundlichst vom Genfer Museum angeboten wurde. Unter den Geschenken erwähnen wir Krebse, Skorpione — 349 — und Mollusken von dem schon mehrfach genannten Herrn Fontana und eine Sammlung sumatranischer Land- und Süsswasserschnecken von Herrn Dr. Aug. Tobler. Endlich ist noch die Riesenmuschel, Tridacna gigas L., hervorzuheben, welche in einer Nische unten an der Haupttreppe ihren Platz gefunden hat. Sie stammt vom Korallenriff „de Brill“ südlich von Makassar in der Java-See und wiegt 203 Kilogramm; die grössere der beiden Schalen misst in der Länge 107 cm., die kleinere 105 cm. Eine Umfrage bei einigen Museen ergab, dass nur Barcelona eine grössere Muschel als die unsrige besitzt, nämlich eine von 119 cm. Länge. Das Exemplar von Aarau, welches unlängst Herr Dr. M. Mühlberg mitge- bracht, misst 106 cm., das grösste im Dresdener Museum 103, das grösste im Jardin des Plantes zu Paris aus- gestellte 102, das grösste im Britischen Museum 94, im Hamburger Museum 92, im Berliner Museum 90 cm. Dann folgen mit 87 cm. die berühmten, als Weihwasser- becken dienenden Schalen in der Kirche St-Sulpice zu Paris, welche die Republik Venedig Franz dem Ersten zum Geschenk machte, und ein im Museum zu Leiden liegendes Stück von 82 cm. Länge. Diese Zahlen sind natürlich sehr unvollständig, sie zeigen aber doch so viel, dass offenbar mit ungefähr 110 cm. Länge die heutige Tridacna ihre Wachstumsgrenze erreicht. Die Entomologische Abteilung weist, wie Herr F. Riggenbach-Stehlin berichtet, keine grosse Vermehrung auf. Angekauft wurden verschiedene Partien meist exo- tischer Schmetterlinge, wobei besonders auf schöne und seltene Arten gefahndet wurde; Geschenke gingen ein von den Herren Dr. H. Christ (Urfa, Mesopotamien), P. Fontana (Chiasso) und L. Paravicini-Müller. Herr Hans Sulger war in gewohnter Weise auch dieses Jahr in der Abteilung tätig. — SU Auch die Vermehrung der Osteologischen Sammlung hielt sich nach dem Berichte ihres Vorstehers, Dr. A. G. Stehlin, in engeren Grenzen als im Vorjahre. Von einem starken Zuwachse der Sammlung recenter Ske- lette musste schon darum abgesehen werden, weil der Diener mit der Präparation nicht mehr nachkommen konnte. Es wurden bloss 2 Schädel des sehr seltenen Mindoro-Büffels von den Philippinen angekauft und der Schädel eines jungen Moschusochsen. Unter den Ge- schenken sind zahlreiche Gaben des Zoologischen Gartens zu verdanken, ein Tigerschädel von Herrn @. Schneider und celebensische Säugetierschädel, sowie das Skelett eines Zwergpferdes von der Insel Sumbawa von ?. und F. 8. Die Wirbeltier-paläontologische Abteilung dagegen zeigt stärkeren und willkommenen Zuwachs. Eine ziem- lich kostspielige Grabung in Egerkingen blieb zwar ohne grossen Erfolg, füllte aber immerhin einige Lücken aus. Aus dem Mormont erhielten wir teils durch Sammeln unseres Dieners in seinen Ferien, teils durch Kauf eine Anzahl kleiner Säugetierreste, darunter den Oberkiefer von Cainotherium, einer für diesen Fundort neuen Er- scheinung, weiter Reste von Schildkröten, Eidechsen, Schlangen und Vögeln. Reiche Vermehrung brachten wieder die nun seit Jahren unter gütiger Mitwirkung von Herrn Pfarrer H. Iselin in Florenz fortgesetzten Bemühungen im Val d’Arno. Es trafen nicht weniger als vier Fossiliensendungen ein. Besonders hervorzuheben sind das nahezu vollständige Skelett eines hornlosen, weiblichen Bos etruscus Fale., ein gewaltiger Hirnschädel von Elephas meridionalis Nesti, ein Unterkieferstück einer kleinen, bisher unbeachtet gebliebenen Pferdeart und ein Zahn der seltenen Hystrix etrusca Bosco. Das übrige verteilt sich auf Arten, die 90, in der Sammlung schon mehr oder minder reichlich vertreten waren. Aus Val di Chiana ging ein prachtvoller Riesen- schädel von Bison priscus Boj. ein. Weiter erwarb der Vorsteher bei einer Reise im Orleanais aus den dortigen untermiocänen Flusssanden eine gute Reihe von Säuge- tierfossilien, die eine wesentliche Lücke unserer Samm- lung ausfüllen, ferner in Paris Fossilien aus den unter- pliocänen Sanden von Montpellier. Aus dem Pleistocän unserer näheren Umgebung erhielten wir Geschenke von den Herren Pfarrer K. Sar- torius in Pratteln, Direktor Frohnhäuser in Wyhlen und Lehrer Tsehopp in Birsfelden. Aus Frankreich sandte Herr J. B, M. Biélawsky in Clermont einige Anti- lopenreste aus dem Pliocän von Perrier und die Herren haimond Rollinat und E. Benoist in Argenton eocäne Säugetierreste von ebendaher. Gypsabgüsse von Fossilien verdanken wir Frau Marie Pavlow in Moskau und dem verstorbenen Professor Munier-Chalmas in Paris. Über die wissenschaftliche Tätigkeit in der Abtei- lung ist zu berichten, dass der Vorsteher seine Bearbei- tung der Bohnerzmaterialien, deren erster Teil nächstens erscheinen soll, fortgesetzt und ausserdem zahlreiche Bestimmungen in der Sammlung revidiert hat. Herr Dr. R. Martin hat die Bearbeitung der Carnivoren aus den Phosphoriten des Quercy in Angriff genommen und der Assistent, Herr @. Niethammer, mit der Nummerierung des ganzen Bestandes säugetier-paläontologischer Objekte den Anfang gemacht. Eine Reihe von Triasreptilien- Resten der Sammlung sind in einer Arbeit F. von Huene’s beschrieben worden. (Übersicht über die Reptilien der Trias, Geol. und paläont. Abh. N. F. Bd. 6). Endlich ist zu erwähnen, dass der Schildkröten- handel mit dem Solothurner Museum in der Weise freundschaftlich beigelegt wurde, dass die Originalien der Rütimeyer’schen Arbeit nach Solothurn zurückwan- derten, wofür unsere Sammlung eine Anzahl anderer Schildkrötenreste (siehe im Anhang) als Gegenwert er- hielt. In der Geologischen Abteilung setzte im vergangenen Jahre Herr Dr. Ed. Greppin stetig die Revision der meso- zoischen Fossilien fort, mit dem Ziele, tadeliose, nach Horizonten und Regionen geordnete, paläontologische Sammlungen zu gewinnen, wodurch die Verwendung zu wissenschaftlichen Arbeiten, welche die Fauna einzelner Schichten oder Schichtenkomplexe eines (rebietes mit der Tierwelt gleichaltriger Schichten anderer Gegenden ver- gleichen wollen, wesentlich erleichtert wird. Diese Revision und Neuordnung wurde auch auf die Peter Merian’sche Sammlung ausgedehnt. Dank der Unterstützung des Frei- willigen Museumsvereins ist es möglich geworden, den Rest der Koby’schen Sammlung zu erwerben, Fossilien wunder- barer Erhaltung aus den Oxfordschichten der Umgebung von Pruntrut umfassend. Der Wert dieser Sammlung ist durch die Bearbeitung, welche ihr Herr P. de Loriol angedeihen liess, wesentlich erhöht worden. Durch ihre Erwerbung ist die Zahl unserer mesozoischen Typen neuer Arten von 1768 auf 2077 gestiegen. Es ist nur zu hoffen, dass wir einst dazu kommen werden, alle diese schönen Dinge den Besuchern vor Augen führen zu können, Auch dieses Jahr hat Herr Dr. F. von Hüne in Tübingen unsere Sammlung reich bedacht und zwar mit einer wertvollen Reihe von Fossilien und Hand- stücken aus dem schwäbischen Jura, so dass nunmehr eine ziemlich vollständige stratigraphische Sammlung aus diesem Gebiete zusammengestellt werden konnte. Eben- — 303 — dasselbe gelang dank einer zweiten Reise des Vorstehers für die Normandie, eine bekanntlich für Jura-Geo- logie klassische Gegend. Mit wenigen Lücken ist auch hier die ganze Schichtfolge der Jurasedimente vorhanden. Eine Reihe von Brachiopoden aus dem englischen Jura schenkte der Vorsteher der Sammlung und einige Stein- platten mit prächtigen Exemplaren von Pentacrinus Leuthardti de Lor. der Forscher, dessen Namen die schöne Art trägt. Die Sammlung des Tertiärs und Quartärs wurde gleichfalls nach Regionen und innerhalb derselben strati- graphisch geordnet, eine Arbeit, die wesentlich von Herrn Dr. M. Mühlberg ausgeführt wurde. Der Vorsteher der Abteilung, Herr Dr. A. Gutzwiller, nahm gemeinschaft- lich mit den Herren E. Greppin und H. Stehlin Nach- grabungen vor bei Hochwald, oberhalb Dornach, zum Zwecke des Auffindens der mitteleocänen Süsswasser- ablagerung mit Planorbis pseudammonius Schloth. Wir sind hiedurch in der Tat in den Besitz von hunderten, zum Teil tadellos erhaltenen Exemplaren der bei uns so seltenen Planorben gekommen, nebst einzelnen anderen Süsswasser- und Landschnecken. Doch erfüllte sich leider die weitere Hoffnung, auch Wirbeltierreste zu finden, nicht. Geschenke gingen der Sammlung zu von den Herren Dr. E. Greppin, Dr. H. Stehlin, Dr. K. Strübin und dem Vorsteher. Die Sammlung Fossiler Pflanzen blieb dieses Jahr beinahe stabil. Der einzige wertvolle Zuwachs bestand in schönen Calamitenstücken aus dem Buntsandstein bei Inzlingen, welche uns Herr Pfarrer L. E. Iselin in Riehen schenkte; es sind dies die ersten Pflanzenüberreste, die wir aus dem Buntsandstein unserer Umgebung besitzen. An der Petrographischen Sammlumg, deren Vor- steher, Herr Prof. @. Schmidt, gegenwärtig abwesend ist, wurde im verflossenen Jahre vom Assistenten, Herrn Dr. M. Kaech, die Reinigung und Neuordnung beinahe zu Ende geführt, wobei die Belegstücke zu den Arbeiten der verschiedenen Gelehrten von Peler Merian’s Zeit bis heute zusammengestellt wurden. Diese ganze, elf Schränke füllende Sammlung ist aus Raummangel ausser- halb des Museums in Parterre-Räumlichkeiten des Roller- hofes untergebracht. Ebendort befindet sich in beson- derem Zimmer die Sammlung der Gesteine und Fossilien aus Niederländisch-Indien, deren Hauptbestandteil (65 Schiebladen) die umfangreiche und wissenschaftlich wert- volle Sammlung aus Sumatra und Java bildet, welche wir in diesem Jahre Herrn Dr. Aug. Tobler verdanken. Der letztere hatte die Güte, selbst die Ordnung dieser in- dischen Abteilung auszuführen. Weitere Geschenke bilden die schöne Gesteinsserie zur Beschreibung der Erzlager- stätten am Mont Chemin von Herrn Dr. R. Helbling und Gesteine aus den Freiburger und Walliser Alpen von Herrn Dr. M. Kuech. Im Mineralogischen Kabinet setzte der Vorsteher, Herr Dr. Th. Engelmann, die Sichtung der Bestände fort, behufs Aufstellung einer lehrreichen Sammlung schweizerischer Mineralien. Auch bei den Ankäufen wurden solche bevorzugt. Erwähnenswert sind ein gut ausgebildeter, ausserordentlich grosser Jordanitkrystall aus dem Binnental, ein grosser Quarzkrystall mit Ein- schlüssen von Rutilnadeln vom Piz Aul, Graubünden, eine glänzende Gruppe von Quarzkrystallen mit Amianth- einschlüssen vom Gotthard und einige Mineralien aus dem Simplontunnel. Von Erwerbungen nicht schweize- rischer Herkunft heben wir nur hervor einen pracht- vollen Labradorit aus Labrador, drei interessante Vor- kommen von Psilomelan (Hartmanganerz), Limonit (Braun- eisenstein) aus Nassau und einen grossen, tiefgrünen Berylikrystall (Smaragd). 2a Geschenke gingen ein aus dem Nachlass der Frau Socin-Burckhardt sel., von den Herren Prof. C. Schmidt, H. Sulger und dem Vorsteher. In der Bibliothek des Naturhistorischen Museums sind die Buchbinderarbeiten auf Kosten der gesetzlichen Eigentümerin, der öffentlichen Universitätsbibliothek, in diesem Jahre fertiggestellt worden, wonach mit der Kata- logisierung (Zettelkatalog) begonnen wurde. Geschenke gingen ein von den Herren Prof. F. Hagenbach-Berri, A. Müller-Mechel und Dr. H. @. Stehlin. Allen Gebern und Gönnern herzlichen Dank sagend, empfehlen wir zum Schlusse dieses Berichtes unsere Anstalt auf’s neue dem Wohlwollen der hohen Regie- renden und dem Interesse der Basler Bürgerschaft. Verzeichnis der Geschenke an das Naturhistorische Museum im Jahr 1903. 1. Zoologische Sammlung. Herr E. Fäsch: Ein Igel. P. Fontana (Chiasso): Dipus gerboa Fisch., 18 Rep- tilien- und Amphibienarten aus Algier (1 noch nicht vertreten), Fische aus Marseille, Krebse und Mollusken aus dem Mittelmeer, Scorpione aus Alsier. L. Hofmeier: Ringelnatter. „ B. Hügin (Oberwil): 2 Ringelnattern. „ K. Käser: 3 Schlangen von Kamerun, 2 für uns neu. „ R. Kühn: Ringelnatter. ” — O0 — Herren P. und F. Sarasin: 635 Vogelbälge von Celebes in 256 Arten, eine Sammlung Nester und Eier ebendaher, 39 Reptilien und Amphibienarten von Ceylon, Sammlung Kriechtiere von Celebes (in Bearbeitung durch Herrn Dr. J. Roux), Tridacna gigas L. Herr E. Schenkel: 1 Nachtigallennest. „ 4 Stuber: kleine Säugetiere. Dr. Aug. Tobler: Land- und Süsswasserschnecken von Sumatra. L. Trübner (Bahia): Eunectes murinus L., Bale. „ Ad. Urech: 1 Schleierschwanz. „ Ad. VonderMühil-Bachofen: Phasianus colchicus L., Albino, von Ottmarsheim. Zoolog. Garten, Direktion: Diverse Säugetiere, Vögel und Amphibien. Tausch. Naturhistorisches Museum Genf: 20 Krebs- und 6 Myrio- podenarten. Entomologische Abteilung. Herr Dr. H. Christ: Einige Insekten aus Urfa, Meso- potamien, » P. Fontana (Chiasso): Schmetterlinge aus dem Tessin und aus Algier. „ L. Paravicini-Müller: Exotische Pieriden. 2. Osteologische Sammlung. Herr E. Bénoist (Argenton): Säugetierreste von Aillas (Gironde) und Monlis. » J. B. M. Biélawsky (Clermont-Ferrand): Antilopen- reste von Perrier (Puy de Dôme). ee Herr Th. Burckhardt-Biedermann: Reste zweier mensch- licher Skelette, ausgegraben beim Theater in Ausst. Direktor Frohnhäuser (Wyhlen): Mandibelfragment eines Boviden aus dem Löss von Wyhlen. „ Prof. Munier-Chalmas (F Paris): Gypsabguss eines Coryphodonschenkels. Frau Marie Pavlow (Moskau): Gypsabgüsse von eocänen Säugetierresten. Herr Raimond Rollinat und Herr E. Bénoist (Argenton): Eocäne Säugetierreste aus der Gegend von Ar- genton (Zähne und Knochen von Lophiodon, Chasmotherium, Propalaeotherium). Herren P. und F. Sarasin: Skelettmaterialien von cele- bensischen Säugetieren u. s. w. (2 Schädel von Canis familiaris L., 3 Sus celebensis Müll. & Schleg., 4 Cervus moluccensis Q. und G., Megapodius Cumingi Dillw., Crocodilus porosus Schn.), Skelett eines Ponny’s von Sumbawa. Herr Pfarrer K. Sartorius (Pratteln): Pferdzahn und Nashornrippe aus der Niederterrasse von Pratteln. » 6, Schneider: Tigerschädel. „ Lehrer Tschopp (Birsfelden): Bovidenwirbel aus einer Kiesgrube auf dem Birsfeld. Zoologischer Garten, Direktion: Diverse Säugetiere. Tausch. Naturhistorisches Museum, Solothurn: Gegen 8 Schild- krötenreste aus den Solothurner Steinbrüchen: 3 Schalenstücke von Plesiochelys Solodurensis Rüt., je eines von Pl. Jaccardi Pictet und PI. Etalloni Pictet. Herr 2 — 998 — 3. Geologische Sammlung. Dr. E. Greppin: Jurafossilien aus der Normandie; Fossilien aus dem Meeressand von kl. Blauen; Brachyopoden aus dem englischen Jura. Dr. A. Gutzwiller: Fossilien aus dem Meeressand der unteren Klus bei Aesch (neuer Fundort); Fossilien aus dem Helvetien von St. Gallen und Umgebung. Dr. R. Helbling: Belegstücke zur Beschreibung der Erzlagerstätten am Mont Chemin. Dr. F. von Hüne: Fossilien und Handstücke aus dem schwäbischen Jura. Pfarrer L. E. Iselin (Riehen): Calamitenstücke aus dem Buntsandstein vom Maienbühl bei Inzlingen. Dr. M. Kaech: Gesteine aus den Freiburger- und Walliseralpen. Dr. F. Leuthardt: Platten mit Pentacrinus Leut- hardti de Lor. Tit. Freiwillig. Museumsverein: 2000 Fr. (in 2 Jahres- Herr Frau raten) Beitrag an den Ankauf der Sammlung Koby aus den Oxfordschichten der Umgebung von Pruntrut. Dr. H. 6. Stehlin: Süsswasserkonchylien von Vermes (Berner Jura) und Meereskonchylien aus dem Eocän von Epernay. Dr. K. Strübin: Alpine Gesteine aus den Grund- moränenresten des Basler Jura. Dr. A. Tobler: Gesteine und Fossilien aus Su- : matra und Java. 4. Mineralogische Sammlung. Socin-Burckhardt sel. Nachlass: Einige grössere Bergkrystalle, Tunnelgesteine aus dem Gotthard. ie Herr Dr. Th. Engelmann: Diverse Mineralien. „ Prof. Dr. C. Schmidt: , 5 „ NH. Sulger: 5 2 5. Bibliothek des naturhistorischen Museums. Herr Prof. F. Hagenbach-Berri: Spix und Martius, Reise in Brasilien, 3 Bde. A. Müller-Mechel: Transactions ofthe Entomological Society of London 1902/03. Verzeichnis der Ankäufe des Naturhistorischen Museums im Jahre 1903. 1. Zoologische Sammlung. Säugetiere: Junger Moschusochse von Grönland. Vögel: 3 Nashornvögel von den Philippinen, 25 Arten in 40 Exemplaren von den Galapagos-Inseln. Entomologische Abteilung. Verschiedene Partien meist exotischer Lepidopteren, da- runter die noch seltene Ornithoptera paradisea aus N. Guinea. 2. Osteologische Sammlung. Zwei Schädel von Probubalus mindorensis Heude von Mindoro. Schädel eines jungen Moschusochsen (zu Balg gehörig). Schädel von Bison priscus Boj. aus dem Pleistocän von Val die Chiana. — 860 — Säugetierfossilien aus dem Val d’Arno (Skelett eines weiblichen Bos etruscus Falc., Schädel von Elephas meridionalis Nesti, Mandibel einer kleinen Pferdeart, Zahn von Hystrix etrusca Bosco, Reste von Equus Stenonis Cocchi, Sus Strozzii Menegh. und zwei Hirschen). Säugetierfossilien von Egerkingen und aus dem Mormont. Säugetierfossilien aus dem Pliocän von Montpellier (Rhinoceros megarhinus Christol und Antilope Cor- dieri Christol.) Säugetier- und Reptilreste aus den untermiocänen Sanden des Orléanais (Reste von Mastodon angus- tidens Cuv., Palaeochoerus aurelianensis Stehlin, Rhinoceros sp., mehreren Cerviden,. Anchitherium aurelianense Cuv., 2 Carnivoren, Testudo, Trionyx, Crocodilus). 3. Geologische Sammlung. Jura-Petrefacten aus der Normandie. Fossilien aus dem Kimmeridgien vom Born bei Olten. 4. Mineralogische Sammlung. Jordanitkrystall aus dem Binnenthal, Quarzkrystall mit Rutilnadeleinschlüssen vom Piz Aul, Gruppe von Quarzkrystallen mit Amiantheinschlüssen vom Gott- hard, violetter Anhydritkrystall und Dolomit auf krystallisiertem Kalkspath aus dem Simplontunnel, Labradorit aus Labrador, drei Vorkommen von Psi- lomelan, Limonit aus Nassau, grosser Berylikrystall (Smaragd). Bericht über die Sammlung für Völkerkunde des Basler Museums für das Jahr 1903. Von Fritz Sarasin. Mit der Annahme des Gesetzes über das Univer- sitätsgut durch den Grossen Rat hat unsere Ethnogra- phische Sammlung offiziell die Bezeichnung: „Samm- lung für Völkerkunde“ erhalten. Wir hatten diese Än- derung seinerzeit vorgeschlagen, weil uns schien, es treffe die genannte deutsche Benennung sehr gut das Wesen und den Zweck unserer Sammlung und mache somit ein unnötig gelehrt klingendes Fremdwort überflüssig. Die im Jahre 1902 unter dem Präsidium Herrn Dr. L. Rütimeyer’s, welcher während der Abwesenheit des Verfassers dieses Berichtes gütigst dessen Pflichten über- nommen und mit grosser Hingabe durchgeführt hatte, angekaufte Sammlung Wundres, 840 Objekte aus Deutsch Neu-Guinea und den diesem vorgelagerten Inseln mit Einschluss der Salomonen umfassend, ist dieses Jahr zur Aufstellung gekommen und wird sicherlich jeden Besucher durch das eigenartige Kulturbild, das sie bietet, lebhaft erfreuen. Die ganze Sammlung besteht aus authentischen, der Herkunft nach aufs genaueste be- stimmten Stücken. Eine Aufzählung derselben würde hier viel zu weit führen, ja selbst die kürzeste Beschrei- bung auch nur der wichtigsten Stücke, wie etwa der 24 Be riesigen, geschnitzten Holztrommel vom Ramufluss oder der wertvollen Masken, Ahnenbilder und Schilde den Rahmen eines Jahresberichtes weit überschreiten. (Glücklicherweise baben sich eine Anzahl Gönner gefunden, welche uns an die Anschaffungskosten (zirka 8000 Fr.) Beiträge haben zukommen lassen. In erster Linie haben wir dem freiwilligen Museumsverein, der uns schon so oft geholfen hat, für eine Gabe von 2000 Fr. (in zwei Jahresraten) den verbindlichsten Dank zu sagen. Dann haben sich einige Freunde der Sammlung bereit erklärt, einzelne besonders hervorragende Objekte zu schenken, so die Herren Dr. @. Finsler, R. Geigy- Merian, Dr. J. R. Geigy-Schlumberger, Dr. Rud. Kündig, E. Passavant-Allemandi, Dr. W. Vischer-Iselin und @. VonderMühll. Trotz alledem und trotz grösster Be- schränkung in den Ankäufen des verflossenen Jahres schliesst unsere Rechnung mit einem beträchtlichen Defizit ab, was uns für weitere, grössere Erwerbungen zunächst die Hände bindet. Zu einer sehr lehrreichen Ausstellung hat Herr Dr. Rütimeyer die kleinen altägyptischen Bestände unserer Sammlung, meist Schenkungen früherer ‚Jahre, Mumien, Statuetten, Skarabäen u. s. w., vereinigt. Wir hatten da- bei den Vorzug, die Mithilfe eines ausgezeichneten Kenners, des Herrn Dr. Poeriner in Mülhausen , zu geniessen, dem wir auch die Altersbestimmung der Mumiensärge und die ausführlichen, der Ausstellung bei- gegebenen Etiketten verdanken. Noch sei erwähnt, dass bei der Untersuchung der Mumien ein wertvoller Papyrus zu Tage gefördert wurde, der ein Kapitel aus dem Toten- buch enthält, besonders aber dadurch merkwürdig ist, dass das Blatt vor der Beschreibung zu höchst eleganten Zeichnungsversuchen gedient hatte. Dem immer drohender werdenden Raummangel konnte einstweilen dadurch etwas abgeholfen werden, dass alle Schilde und vielfach auch die Lanzen, Bogen und Pfeile aus den Schränken entfernt und an der Wand des Saales befestigt wurden. Für grössere Objekte reicht aber trotzdem der Platz nicht mehr aus. So mussten von den diesjährigen Eingängen in Vorratsräumen unter- sebracht werden ein vollständiger Webstuhl, den uns Herr Dr. Aug. Tobler aus Sumatra mitbrachte, und ein höchst interessant geschnitzter, aus Eichenholz gebauter Erntewagen vom Gute Gargallo bei Carpi (Provinz Mo- dena) mit Jochen, Glocken und Bänderschmuck für fünf Paar Zugochsen, eine prächtige Gabe des Herrn Oberst Th. von Sprecher in Maienfeld. Für solche land- wirtschaftliche Geräte wie dieser Wagen, oder wie unsere schöne Sammlung von Pflügen, die Dreschwägen aus Äsypten und Tunis, sowie für die Geräte von Schiffahrt, Jagd und Fischfang sollte eine eigene Halle, ein Licht- hof oder dergleichen zur Verfügung stehen. Der Besuch der Sammlung war ein sehr guter, ja an öffentlichen Tagen, angesichts der Enge der noch freien Passagen fast zu reichlicher, und ebenso zeigen die vielen Geschenke von einem grossen Interesse des Publikums. Gekauft wurde dieses Jahr fast nichts, und dennoch beträgt der Zuwachs nahezu 1000 Nummern... Eine sehr unerwartete und erfreuliche Schenkung war die eines fremden Besuchers, des Herrn P.@. Black aus Sydney, der an der Sammlung Gefallen fand und durch eine höchst wertvolle Sendung von 560 Objekten aus Englisch Neu-Guinea und Australien (siehe darüber unten) eine unserer klaffendsten Lücken ausfüllte. Möge unsere Sammlung sich noch recht vieler solcher Besucher erfreuen! Die prähistorische Abteilung, gewöhnlich einseitig Sammlung der schweizerischen Pfahlbauten genannt, ist, — 364 — nachdem sie kurze Zeit den Besuchern geöffnet gewesen, auf’s neue geschlossen worden, weil sich Herr Dr. Paul Sarasin erboten hat, die höchst nötig gewordene, wissen- schaftliche Durcharbeitung derselben vorzunehmen. Es ist dies eine weitführende Unternehmung, da manche alte Bestände nur mangelhafte oder gar keine Her- kunftsbezeichnung tragen und weiterhin manche Samm- lungen, wie z. B. die von Quiquerez, teils bei uns, zum Teil aber im historischen Museum liegen. Es ist daher im Juli eine Eingabe an die Kommission des histori- schen Museums gerichtet worden, mit der Bitte, uns die sämtlichen vorrömischen Objekte zu übergeben, da- mit sie zu einem übersichtlichen Ganzen könnten ver- einigt werden. Wir hoffen, im nächsten Jahresberichte die Erfüllung dieses Wunsches melden und zugleich einen ausführlichen Bericht des jetzigen Vorstehers dieser Sammlung über ihren Bestand und ihre Entstehungs- geschichte vorlegen zu können. Betrachten wir nun den Zuwachs des Jahres. Das historische Europa weist als Vermehrung nur den oben schon angemeldeten Erntewagen des Herrn Oberst von Sprecher und eine Lappländer-Ledertasche von Herrn W. Schmid-Hirt auf, wogegen das prähistorische durch eine grössere Zahl von Geschenken bereichert wurde. Herr Dr. J. Heierli, unser vortrefilicher, schweizerischer Prähistoriker, übergab uns eine lehrreiche Reihe palä- olithischer Silexgeräte von den klassischen Fundstellen Freudenthal, Kesslerloch und Schweizersbild im Schaff- hausischen, Herr Pfarrer E. Thurneysen ein von ihm selbst nahe der Ruine Alt-Bechburg gefundenes Jadeitbeil, das beste unserer Sammlung, Herr Mathieu Mieg in Mül- hausen Silexartefacte aus den von ihm ausgegrabenen Höhlen in der Umgebung von Istein, Herr R. Sarasin- Warnery solche aus einer Höhle bei Rossillon (Ain). Wenn wir hieran gerade auch die aussereuropäische Prähistorie reihen wollen, so verdanken wir Herrn H. W.Seton-Karr eine schöne Serie neolithischer Pfeilspitzen aus dem Fayum (Ägypten) und sehr roh behauene, paläolithische Steininstrumente aus dem Laterit von Ka- dapah und von Pundi in der Gegend von Madras (Vor- derindien), ferner Herrn AR. Merian-Zäslin Pfeilspitzen, Steinäxte und Thonscherben aus Japan und Herrn J. Tobler einige neolithische Thonscherben aus der Gegend von New-York. Von den asiatischen Kulturländern ist China dieses Jahr nur durch zwei Kämme, reichlicher dagegen Japan vertreten. Acht Kostümfiguren und eine ausserordent- lich schöne, 3 m. 30 lange Staatslanze verdanken wir Herrn Walter Baader und eine grössere Serie vortreft- lich ausgewählter Gegenstände Herrn Hans Spörry in Zürich. Es finden sich darunter ausnehmend schöne Lackarbeiten (Toilettekästchen, Tischchen, Kannen, Schalen, Löffel, Nackenstütze zum Schlafen), ein Gold- lackkasten mit zwei Metallgefässen, Thon- und Metall- kannen, eine Wanduhr, eine Standarte, ein Korb zur Aufnahme der Kriegsrüstung, ein Rollbild in Seiden- rahmen u. a. m. Angekauft wurde eine alte, 70 cm. hohe Tempelglocke mit Inschrift, wie sie früher ihres guten Metalls halber vielfach in europäische Glockengiesser- werkstätten wanderten. Aus Birma stammt eine alte, 57 cm. hohe, sitzende Holzfigur (Buddha), mit schöner, schwarz und goldener Lackarbeit überzogen, ein Geschenk des Herrn R. Nü/z- lin-Werthemann, aus Ceylon ein fein geschnitzter, elfen- beinerner Griff eines Buddhapriester-Fächers, eine bron- zene Beteldose von seltener Form und ein Stück alten Gewebes von Kandy, aus Nordindien ein Tuch mit auf- gedruckten Figuren (P. & F. S.). COUT E— Zum Niederländischen Kolonialbesitz übergehend, : haben wir ın erster Linie eine grosse Sammlung aus Sumatra (Residentschaft Palembang) zu verdanken, die Herr Dr. Aug. Tobler uns mitgebracht hat. Sie umfasst mit vielem Verständniss ausgesuchte Gegenstände des täglichen Lebens. Die Webekunst ist durch einen voll- ständigen Webstuhl mit dem gesamten, teilweise elegant ornamentierten Zubehör aus Bambus (Hülsen für die Fadenspulen etc.) vergegenwärtigt und weiter durch den golddurchwirkten Slendang (Schultertuch) einer Braut, die Flechtindustrie durch Matten aus verschiedenen Ma- terialien, worunter solche aus Rotang mit eingebrannten Ornamenten hervorzuheben, Mützen und Körbe diverser Bestimmung, die Töpferei durch einen Thonherd und Gefässe, die Fischerei durch ein Netz, die Haus- und Feldarbeit durch Axt und Haumesser mit durchbrochen geschnitzten Holzscheiden, der Krieg durch Dolche, Krisse und einen Säbel. Einige Gegenstände der Tobler’schen Sammlung führen uns nach Java und Madura hinüber, so drei Krisse, zwei Kuhglocken und einige Goldschmiedarbeiten. Zwei javanische Theater (Wajang)puppen aus Holz, mit Tuch bekleidet, schenkte Herr V. Jenny in Makassar, drei hölzerne Theatermasken, drei Wajangfiguren aus Leder, zwei alte Messer aus der Hinduperiode und zwei kleine Fischkörbe P. & F. $., ebenso eine weibliche, geschnitzte und bemalte Hindu-Gottheit aus Bali. Von Lombok erhielten wir zwei Krisse mit wunderbar gear- beiteten Klingen und einen Slendang eingeborener Webe- und Färbearbeit, welche Herr J. D. W. Lüning in Am- penan der Sammlung zum willkommenen Geschenk machte. Aus Celebes stammen zwei Wurfhölzer (Bumerangs), (Geschenke des frühern Gouverneurs, Herrn Baron G. W. W. C. von Hoëvell, dem die Wissenschaft die Ent- a > deckung dieses Gerätes auf der Insel verdankt; ferner ein Rotanghelm und ein geflochtener, mit weissen Conus- scheiben reichlich dekorierter Toradjapanzer aus der Gegend von Duri (südwestliches Central-Celebes), Ge- schenke des Herrn Residenten J. A. @. Brugman in Makassar, endlich ein lederner Schuppenpanzer aus Süd- ost-Celebes von Herrn W. H. Brugman, ebendort. Einen hölzernen Kindersarg aus einer Totenhöhle der kleinen Insel Kalao, südlich von Celebes, verdanken wir wieder Herrn Baron von Hoëvell. Die Sarasin’sche Celebes- sammlung soll erst als Eingang des nächsten Jahres aufgeführt werden, da wir das darüber im Erscheinen begriffene Tafelwerk von A. B. Meyer und O. Richter in Dresden erst abwarten wollen. Angekauft wurde ein Holzidol von Aias, zehn Ge- genstände von den Philippinen und ein Muschelbeil von den Carolinen. Wie schon eingangs gemeldet, hat, wie im letzten Jahre, so auch in diesem, Neu-Guinea die reichlichste Vermehrung aufzuweisen, und zwar heuer durch die hochherzige Schenkung des Herrn P. G. Black in Syd- ney. Es ist ein glücklicher Zufall, dass diese Schenkung gerade diejenigen Teile der Insel betrifft, die im Ankauf des letzten Jahres nicht vertreten gewesen sind, näm- lich den südöstlichen englischen Teil, nebst den Trob- riand-Inseln (Kiriwina), der D’Entrecasteaux- Gruppe, Woodlark-Insel und den Louisiaden. Von der Hauptinsel stammen, in erster Linie er- wähnenswert, eine Reihe von Steininstrumenten, so zwölf Steinkeulen mit reichem Federschmuck der Holzschäfte, zwei Steinäxte und zwölf lose Klingen, worunter einige aus Nephrit, weiter vier Holzkeulen, fünfzehn Speere, dreiundsiebzig Pfeile, zwei Armschutzringe, beim Bogen- schiessen gebraucht und fünf Schilde, alle in Form und — 368 — Material von einander abweichend. Zur Kleidung und Leibesschmuck gehören fünfundzwanzig Stücke Baum- baststoff, verschiedentlich bemalt, ein Frauenkleid aus Bast, mit Früchtchen bestickt und eine ebensolche Mütze, ein Zeremonialmantel aus Palmblatt, zwei Grasschürzen, sieben Kopfschmuckringe aus Kasuarfedern, vier Brust- schmuckstücke aus Eberzähnen und Muscheln, hundert- dreiundvierzig Arm-, Hals- und Gürtelbänder aus ver- schiedenem Material, einundzwanzig Ohrringe, zwei Kämme und zwei Nasenstäbe. Hiezu zwei Nackenstützen zum Schlafen, zwei Fischnetze, zehn geflochtene Säcke, eine Trommel, drei Tabakspfeifen, ein Korb, eine Mund- harmonika, fünf Löffel, drei Mörser, vier Knochenspatel und zwei Schiffsornamente. Das seltenste Stück dürfte ein ornamentierter menschlicher Schädel sein, mit ca. 10 cm. langen, hölzernen Stielaugen, welche, ebenso wie die Stirne und die Ohrgegend mit den kleinen weissen Fruchtgehäusen von Ceyx lakryma dicht beklebt sind. Ausserordentlich feine und elegante Schnitzerei zeigen vierundzwanzig Spatel von Kiriwina (Trobriand), elf schwertförmige Holzkeulen, vier Tanzstäbe, eine Minia- turtrommel (Kinderspielzeug) und drei kleine Mörser, alle aus schwarzem, hartem Holz mit vollendeter Fertig- keit und Geschmack gearbeitet. Von derselben Insel- gruppe stammen vier Schilde mit den für diese Gegend charakteristischen, feinen Bemalungen, ein Bogen, vier Steinäxte, zwei Holzgefässe und neun Objekte des Hausgebrauchs. Von anderen Inseln sind aus einer grösseren Zahl von Gegenständen vier geschnitzte Trom- meln von Woodlark, drei Speere und drei Schädel, wo- von einer rot bemalt, von D’Entrecasteaux und zehn Salomonenspeere hervorzuheben. Auch Holländisch Neu-Guinea ist in der reichen Schenkung vertreten und zwar durch eine Trommel, == 369° — einen Ceremonialstab und vierzig Pfeile, unter denen besonders solche, bei denen als Klinge Kasuarklauen verwendet sind, auffallen. Aus demselben Teile der Insel stammt ein sehr merkwürdiges Stück, ein beim Tanz gebrauchtes Gerät in Form eines gegen 2 Meter langen Krokodils, aus leichtem Holz geschnitzt und mit verschiedenfarbigen Früchtchen beklebt, ein Geschenk des Herrn Barons von Hoëvell. Endlich schliesst ein alter Schild von Matupi (Bismarck-Archipel) mit ge- schnitztem Menschenkopf und roter Bemalung den Zu- wachs von Neu-Guinea ab. (P. & F. S.) Nicht minder wichtig sind uns die Objekte der Black’schen Schenkung aus Australien, zumal dieselben srösstenteils aus Queensland stammen, während bisher nur Nordwest-Australien durch die Sammlung Clement einigermassen nennenswert vertreten gewesen war. Es sind einundzwanzig Speere, wovon einige ganz aus Holz bestehen und hölzerne Widerhaken tragen, andere eine Knochen- spitze aufweisen, deren Hinterende als Widerhaken dient, endlich solche, bei denen europäischer Eisendraht die Knochenspitze ersetzt; weiter fünf Speerwerfer, fünf Holzkeulen, ein Holzschwert, zwei Bumerangs, ein be- malter, sehr primitiver, spiralig gedrehter Schild und ein Etui mit zwei langen Holzstäben, die zum Feuer- reiben dienen. Aus Neu-Seeland konnten wir nach längerer Kor- respondenz drei geschnitzte Teile von Maori-Häusern erhalten, von denen zwei zweifellos gute, alte Arbeit sind, ein langes Giebelstück dagegen eine moderne, wenn auch von Maoris ausgeführte Copie zu sein scheint. Durch Tausch bekamen wir von der Berner Ethno- graphischen Sammlung sieben Gegenstände von Hawaii (Sandwich-Inseln): vier Steininstrumente, eine Tintenfisch- angel, ein Schaber aus Schildkrötenschale und ein Holz- gefäss. Ausserdem ist die Inselwelt der Südsee nur durch zwei Gegenstände vertreten, ein Halsband aus Delphin- zähnen von Kingsmill und ein Tapastück von Tongatabu, beide aus der Schenkung Black. Bei dem totalen Nieder- gang der eingeborenen Kultur in der Südsee wird es kaum je mehr gelingen, unsere kleine Sammlung, die ja manches Alte und Gute enthält, weiter auszubauen. Amerika hat leider auch dieses Jahr keine Ein- gänge grösserer und wichtigerer Art zu verzeichnen; nur einige wenige Gaben. bildeten einen kümmerlichen Zuwachs. Herr P. Fattet aus Buenos-Aires schenkte zwei Ohrringe, zwei Tabakspfeifenköpfe und ein Täschehen aus Paraguay, Herr Eberhard in Bolivia einen Bogen und zwölf Pfeile, Dr. Th. Engelmann eine kleine Skulp- tur aus Mexiko, P. & F. $. einen Bogen und! zwei Pfeile mit Flaschenglasspitzen der Feuerländer und das Historische Museum einige Dinge, die sich dorthin ver- irrt hatten, eine alte hölzerne, nordamerikanische- Keule, eine Pfeife und vier silberne Figürchen aus Mexiko. Auch Afrika zeigt infolge unseres niedrigen Kassen- standes eine ungewöhnliche Depression. Gekauft wurde nichts; geschenkt wurden ein Sattel mit Zaum und Schabraken und ein hölzernes Idol der Haussa von Herrn Assistent-Resident Hanns Vischer in Muri, Bri- tisch Haussaland, ferner einige südafrikanische Gegen- stände: eine Keule, zwei mit Messingdraht umwundene Speere und vier Hals- und Armringe aus demselben Stoff von Herrn A. Kling, ein westafrikanischer Bogen samt Pfeilen von Herrn Dr. Th. Engelmann und vom Historischen Museum ein elfenbeinernes, westafrikanisches Kriegshorn. Auf dem Tauschwege erhielten wir vom Berner Museum und Herrn Dr. Zeller ebendort einige erwünschte Dinge: ein Wurfholz aus Darfur, einige Objekte von der Goldküste, darunter Attribute eines Fetischpriesters, eme Fetischtrommel und einen Idolkopf aus Thon, von Kamerun eine Sprechtrommel, von Da- homeh einen Häuptlingsstuhl und eine Streitaxt, aus Por- tugiesisch-Ostafrika drei Streitäxte und zwölf Wurfspeere, mit Messingdraht umwundeu, weiter Bögen, Sitzschemel, Nackenstütze u. s. w. Die altägyptische Sammlung kaufte neun Skara- bäen, deren Echtheit uns durch Kenner verbürgt wurde, an. Als Geschenke gingen ein: eine kleine Figur der nilpferdköpfigen Göttin Tauéris, aus feinem Kalkstein gearbeitet, von Herrn R. Nötzlin- Werthemann, ein Mu- mienkopf aus Theben von Herrn À. Sarasin-Iselin, drei aus dem Fayum (Dr. L. Rütimeyer und P.& F.S.), und endlich als eine freundliche Aufmerksamkeit von der Deutschen Orientgesellschaft zu Berlin eine Schachtel, gefüllt mit Spreu von Emmer (Triticum dicoccum) aus den Gräbern der Zeit des Mittleren Reiches (um 2000 v. Chr.) Von wissenschaftlichen Arbeiten ist zu erwähnen, dass eine Anzahl Objekte der Sammlung von Herrn Dr. L Rütimeyer in seiner wichtigen Mitteilung über die Nilgalaweddas von Ceylon (Globus, Bd. 83, 1903) beschrieben und abgebildet worden sind. Ausserdem wurde Mancherlei von auswärtigen Gelehrten zum Ver- gleich herangezogen. Wir schliessen diesen Bericht, den verehrlichen Gebern herzlichen Dank aussprechend und in der frohen Hoffnung, dass sich die Sammlung für Völkerkunde immer mehr das Interesse und die Sympathie der hohen Behörden und der Basler Bürgerschaft gewinnen werde. Fünfundzwanzigster Bericht über die Dr. J. M. Ziegler’sche Kartensammlung 1903. I. Geschenke. Prof. H. Kinkelin: Engadin-Orientbahn. 1898. 1 Bd. Staatskanzlei des Kantons Basel-Stadt: Bibliographie der schweizerischen Landeskunde, Fasc. Via... 1903. 2. Bd: Samuel Baur: Reisekarte von Basel nach Biel. 1788... BE II. Anschaffungen. Sprigade, Paul und Max Moisel, Grosser Deutscher Kolonialatlas, hg. von der Kolonialabteilung des aus- wärtigen Amts. Lief. 2. 1:2000 000 und 1 :3 000 000. Berlin 1903. 3 BL Pelet, P., Atlas des Colonies françaises. Paris 1905, 1 Bd. a Rocchi, E., Le Piante iconografiche e prospettiche di Roma del secolo XVI. Rom 1903. Text und Atlas. 2 Bde. Kiepert, H., Atlas antiquus Graeciae. Aufgezogen mit Stäben. 1 Bl. Kiepert, Richard. Karte von Kleinasien in 24 Bl. 1.2100.0002 Bérhn 1903. Bl CV, DW. 2 El Neue Generalkarte von Mittel-Europa. 1: 200 000. Lief. 26. 8 Bl. Fischer, J. und Wieser, Fr. v., Die Weltkarten Wald- seemüllers 1507 und 1516. Facsimilereproduktion. Text und Karten (aufgez.) Innsbruck 1903. 1 Bd., 7 Bl: Mundus novus. Ein Bericht Amerigo Vespucci’s an Lorenzo di Medici über seine Reise nach Brasilien in den Jahren 1501/02. In Facsimile hg. von Emil Sarnow und Kurt Trübenbach. Strassburg 1903. 1 Bd. Die Arbeiten an der Signierung und Catalogisierung der Kartenbestände erstreckten sich im abgelaufenen Jahre auf die Abteilung Schweiz. Aufgenommen sind nunmehr die topographischen Karten der Schweiz und der einzelnen Kantone (Schw. A, Schw. B, Schw. Ca— Cw). Die Bearbeitung erfolgte nach den im vorigen Berichte mitgeteilten Grundsätzen. Unter den im Jahre 1903 angeschafften Werken befindet sich die Reproduktion der Weltkarten Wald- seemüllers (Martin Hylacomilus), auf die wir noch be- sonders aufmerksam machen wollen. Die seiner Zeit in grosser Auflage hergestellten Karten Waldseemüllers galten als vollständig verschollen; vor kurzem erst gelang es Prof. Jos. Fischer ein Exemplar aufzufinden, wonach die vorzüglich gelungene Reproduktion angefertigt wurde. ea Die Karte vom Jahre 1507 ist darum interessant weil sie zum ersten Male den Namen „Amerika“ bringt und weil sie den späteren Weltkarten des sechszehnten Jahrhunderts zur Grundlage diente, wie z. B. der- jenigen des Abraham Ortelius, von welcher unsere Kartensammlung den bis jetzt einzigen bekannten Ab- druck besitzt. Unsere Rechnung weist eine erfreuliche Vermögens- zunahme auf, die hauptsächlich von einer auch an dieser Stelle aufs wärmste zu verdankenden Gabe lıer- rührt. Basel, den 14. Januar 1904. Prof. Fr. Burckhardt. — 9310 — Rechnunge über 1903. Einnahmen. Aktivsaldo voriger Rechnung . . . . Fr. 4,302. 54 Jahresbeiträge . . N De 224, — Gabe von E. B. in 4 NS dental SE 500. — Abrechnung von Schwäbe .. > , 10 — PSN ER NRA EPS Ur Ta 489. 80 Fr. ‚5,326. 34 Ausgaben. nschatumoem, 20 vinades „ae. Br, 251.15 IButchbinder Inserate „22... 2.202, 11. 95 GAIN tr an ae 300. — Keapıtalanlaser ns. en er nn 2,000 Fr. 2,563. 10 Saldo auf neue Rechnung „ 2,963. 24 Fr. 5,526. 34 Status. 2 Oblig. à Fr. 5000 Handwerkerbank Basel wann: Fr. 10,000. — 2 Oblig. & Fr. 1000 Handelcbank Bel A. en 20008 Saldo pro 31. Der ben 1903 PA A 206022 Status pro 31. Dezember 1903 Fr. 14,963. 24 Status pro 31. Dezember 1902 „ 14,302. 54 70 Vermögenszunahme 1903 Fr. 660. Basel, den 13. Januar 1904. C. Chr. Bernoulli, Quästor. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Tafel 1. Band XV. Curve Ill Curve II Curve I =—— = = = = = 20 = = R= | Ex} 5 9 19 11 18 10 17 16 5 15 7 Nr Se | EE 2. | === it EE EE Et AN = = f ee lee se i a: À == HOUR Ses = = a a a L = > = à 5 a = = = Es _ m _ | IN IS = = >= = = N ae = = = =: == == == == = S } f Î 4 3 F 2 F == =. SzEe wa > 10 g Versuchsta ersuchstag 4 \ 82 gr Ovalbumin ersuchstag v 50 gr Bromcaseïn 80 gr Caseïn Die fetten Zahlen und fetten Linien bedeuten Gramme — N Ausscheidung. Alkaptonsäurenausscheidung Die Kursivzahlen und Doppellinien bedeuten Gramme Re RE. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV, Tafel II fer Angeuikonische sngrsitisene Eruptiv- gesteine 9" wBarıısan:| bryes gesiyer Ba: UvBossunsisgnes 2 À { ar T Tief- Plafeau | ——— =) - ) Wicnt gefalteies Oberohscan | j | Gulaitetes ] j Pliocda | Untergpünd: Chorizontal liegepdesOberpliocan N { ra Precau bedecte | 00 Wostaüsre À Vulkan Ringgit Fümgrolep Ay, Tertisrsegimeute 4 éstl Bebingshunges. 08. Alte Schiefer Grevit-vsa Diorit Massive © Meretten dumarolen u Jolfataren Tektonische Kartenskizze eines Teiles von Südsumatra. b von 11000000 mir Benutzung der Geolegischen Karte von Südaumsira im Maasstab von 1: 500000 von R D.M Verbeek entworfen von Aug Toblar ( Basel ) Tafel 3. erhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV. Tafel IV. . Fu. NNW ; \ 350 à Clishorn zum Jchienhorn 2672m Tonschen Her - 500m NNW SON) : > Glishorn le Snitcharn, gr 2474 m BER Oamser Cha Hor = 500 1m: N Cebidem © 2328 m. Schonwasen/ Hor. - 500m: 48 N Schulmalten S Zeneggen: pente et û 169, 2 A À Alone TI ar > ! ' ‘ \ Ne Mn ul He == RES DD VEN 7 TR Gherss Graphifschieler "2! ee VEREIN, » Grünschieler Serpenhingasttine Allonum Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV. Tafel I. Zone kohliger Einschlüsse in Albit. (vergl. pag. 304.) II. Antigoritserpentin mit Eisenerzen. (vergl. pag. 298.) TR tre LD BR Fur: Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV. Tafel VI. à Banntregee Anlasıe im Seeland Bnaherpberg ch den Dulbenderg und Bucheggberg AQuerprofil au Dire MAP srree Mialene pige karg 2277/07/74 Uber Ramon > Zénge four AarlensWizxe des, Yolasregeéteées der ÜlngebungrenBären Höhe Jyrces 1 Profil Bret Misau Jenséerg Legende nn ireereienen MS Quartar À Molasse ht Artgffene ? für Brofil, Legende für die Biofite Denn, ñ Marine D 4 3 Yarıne Sandsteine Nolasıe amuunarande u Pahrerz ler v Allurialedenen + Nusehelsandsten 7 Untere Sässwassermolasst | Molasse Magelflur QAÄreidesedimente Perklandaalke u. Purdeh ans Sidscherkel dererstewlurafalte FE anmsengın del Das koische Tiersystem, eine Vorstufe der zoologischen Systematik des Aristoteles. Von Rudolf Burckhardt. I. Einleitung. Die aristotelische Tiersystematik hat bisher als der erste Versuch gegolten, die Mannigfaltigkeit der tie- rischen Organismen nach logischen Prinzipien zu ordnen. „Von den Versuchen Früherer, das Tierreich einzu- teilen, sagt J. V. Carus (No. 5 des Litteraturver- zeichnisses, p. 77), ist höchstens mit Ausnahme einiger Ausdrücke, kein Zeichen auf die Nachwelt gekommen“ und nachdem er eine Übersicht des aristotelischen Systems gegeben hat (p. 84): „unverkennbar liegen in dem hier flüchtig skizzierten Systeme die Keime zur Entwicklung der natürlichen Anordnung des Tier- reichs.“ Dies ist die in der Zoologiegeschichte heute giltige Anschauung und sie mag durch einen wei- teren Ausspruch von Carus illustriert werden, der lautet (p. 62): „Der Hippokratiker hier zu gedenken, könnte natürlich erscheinen, da ja die menschliche Ana- tomie ihnen besonders nahe lag. Der ganze Gewinn, welchen Zootomie und vergleichende Anatomie dieser Schule verdankt, ist aber keineswegs nennenswert.*“ Auch der von einem vorzüglichen Kenner und Über- setzer der hippokratischen Schriften, von R. Fuchs ver- fasste Abschnitt des neuen Handbuchs der Geschichte 25 — 918 — der Medizin berichtet nichts über Verdienste der hippo- kratischen Schriftsteller um die Zoologie und deren Systematik. Beim Studium des Corpus hippocraticum fiel mir nun auf, dass der Verfasser des zweiten Buches der Schrift swegi dıairng zweiundfünfzig Tiere mit Namen aufzählt und deren diätetischen Wert bespricht. Die ganze Aufzählung, die sich zwischen eine solche der vegetabilischen Nahrungsmittel (Kap. II—IX nach Fuchs, No, 8) und der animalischen Produkte (Kap. XIV und XV) einschiebt, umfasst nur vier Kapitel (X —XILI). Das letzte derselben fällt für unsern vorliegenden Zweck erst in zweiter Linie in Betracht, da es von den Be- ziehungen zwischen physiologischen und anatomischen Eigenschaften der Tiere und deren entsprechendem Nährwert für den Menschen handelt. Die drei übrigen aber enthalten eine Reihenfolge von Tieren mit Rück- sicht auf ihren Nährwert, die ich eines eingehenderen Studiums und namentlich einer sorgfältigen Vergleichung mit dem aristotelischen Tiersystem für bedürftig halte, da den betreffenden Kapiteln von den Hippokrates- forschern wohl in manchen Punkten, aber nicht mit Rücksicht auf die zoologische Systematik, insbesondere nicht auf die zeitlich zunächst liegende und ausführ- lichste des Aristoteles, Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. II. Vorbemerkung über die grossen Gruppen. der aristotelischen Tiersystematik. Das aristotelische System der Tiere hat durch J. B. Meyer (No. 14) eine eingehende Darstellung erfahren, die auch in weitestem Umfange bestätigt und acceptiert worden ist, Auf Grund derselben, sowie im Anschluss an ihre eigenen Untersuchungen haben Aubert und u al > Wimmer die grossen Gruppen des aristotelischen Tier- systems zu einem Gresamtbilde vereinigt (No. 1, p. 60), da bei Aristoteles selbst eine zusammenhängende Dar- stellung der obersten Gliederung der von ihnen geschil- derten Tierwelt fehlt. Diese Übersicht leidet nur daran, dass in ihr die &vroua, die die Autoren an dritter Stelle unter den Wirbellosen folgen lassen, von Aristo- teles erst als vierte Gruppe unter den @varuıa besprochen werden, und zwar wiederholt, besonders aber an der Hauptstelle (No. 1, IV 1 und 68—77), wo die Blut- losen eingehend in ihren Hauptmerkmalen charakteri- siert werden. Mit dieser Korrektur würden also die obersten Glieder des aristotelischen Systems lauten: I. eva ua (Bluttiere). 1. Iworozovvra Ev avrois (Säugetiere). vovı des (Vögel). Teroanod« 7 God wyoroxovvia (Reptilien). 4, iy9ves (Fische). II. &vaıua (Blutlose). 1. uaAazıa (Weichtiere). 2. uahazoorvgax« (Weichschaltiere, Crustaceen). 3. oorgaxodegua (Schaltiere, Muscheln, Schnecken ete). 4. &vrou@ (Insekten, inkl. Spinnen, Würmer). Was zunächst die Einteilung in Bluttiere und Blut- lose betrifft, so ist die volle Bedeutung der Tatsache aufrecht zu erhalten, dass Aristoteles bereits Demokrit von Blutlosen reden lässt (No. 2, III. 4. 1.). Hierauf haben Brandis und J. V. Carus (No. 5, p. 77) die Môglich- keit ausgesprochen, dass diese Unterscheidung vor- aristotelisch sein könne, wenn es auch noch nicht ge- lungen ist, Zellers Einwand hiegegen (No. 22, II. 2. p. 554) zu entkräften. Jedenfalls darf Aristoteles nicht zum Urheber dieser Einteilung gemacht werden. Die grossen © So) 21, 380 = Gruppen (yevn ueyıora) der Bluttiere sind gegeben und berühren den Zweck unserer Arbeit nicht. In der Reihenfoige der drei Gruppen von Blutlosen schwankt übrigens Aristoteles. So zählt er sie IV 1 auf: 1. Weich- tiere. 2. Weichschaltiere. 3. Schaltiere, während bei Anlass der Eiablage und der Begattung er sie ein- ander umgekehrt folgen lässt (No. 1, 1V. 61—80, 81 —86, 87—91 und VIII. 172). III. Der zoologische Teil der hippokratischen Schrift eo duaitrs. Treten wir nun mit diesen Feststellungen an die Schrift wegt dıairng heran. Nach Fredrich (No. T, p. 172) ist das zweite Buch „für das ganze Altertum das be- deutendste des Werkes gewesen. Es verdient auch gegenüber den andern drei Büchern diese Hervorhebung, weil es ausser den von dem Autor von xegi Goy. Imrgızng und Diokles getadelten, hypothetischen Erklärungen eine Menge praktischer Beobachtungen verwertet. Ich sage: verwertet, denn diese waren wohl alle schon von andern gemacht worden (r« uër noosonuéra mavra eigyraı), sie sind hier nur bequem zusammengestellt und mit jenen Erklärungen nach der Feuer-Wasser- theorie versehen worden.“ Als eine solche Zusammen- stellung erweist sich denn auch das Verzeichnis der diätetisch wichtigen Tiere, welches wir der in dieser Schrift eingehaltenen Reihenfolge gemäss nunmehr folgen lassen und zwar im Wortlaut der Fuchs’schen Über- setzung (No. 8, I p. 322): Kapitel X (XLVI). Über die Tiere, welche man isst, hat man folgender- massen zu urteilen. Rindfleisch ist kräftig, verstopfend und schwer verdaulich für den Magen, weil dieses Tier — 981 — dickblütig und vollblütig ist; sein Fleisch, die Fleisch- fasern an sich, das Blut und die Milch sind dem Körper gegenüber schwer. Bei denjenigen Tieren hin- gegen, deren Milch fein und deren Blut ebenfalls fein ist, hat das Fleisch die gleiche Eigenschaft. Ziegen- tleisch ist leichter als dieses und führt mehr ab. Schweinefleisch verleiht dem Körper zwar mehr Kraft als dieses, führt aber ziemlich heftig ab, weil das Schwein feine und wenig blutreiche Adern, dafür aber viel Fleisch hat. Lammfleisch ist leichter als das Fleisch von Schafen und das des Ziegenbocks leichter als das der Ziege, weil es weniger Blut enthält und feuchter ist. Das Fleisch von Natur trockner und kräftiger Tiere führt, solange die Tiere zart sind, ab, wenn sie hingegen herangewachsen sind, tut es das weniger. Mit dem Kalbfleische verhält es sich dem Rindfleische gegenüber genau so, Das Fleisch von Ferkeln ist schwerer als das von Schweinen, denn da das Tier von Natur viel Fleisch hat und blutarm ist, hat es, solange es noch jung ist, einen Überschuss an Feuchtigkeit; wenn demnach die Poren die hinzu- kommende Nahrung nicht aufzunehmen vermögen, so verbleibt das Fleisch im Magen und verdirbt ihn. Eselsfleisch führt ab, das Fleisch junger Esel noch mehr. Pferdefleisch ist leichter. Hundefleisch macht warm und trocken und verleiht Kraft, führt jedoch nicht ab. Fleisch von jungen Hunden macht feucht und führt ab, befördert aber mehr die Urinausscheidung. Fleisch vom Wildschweine macht trocken, kräftigt und führt ab. Hirschfleisch macht trocken und führt den Stuhl weniger, den Urin mehr ab. Hasenfleisch ist trocken und verstopfend, bewirkt aber eine gewisse Be- schleunigung der Urinsekretion. Fuchstleisch ist feuchter und wirkt anregend auf die Harnabsonderung. Auch — 382 — das Fleisch des Landigels führt den Urin ab und macht feucht. Kapitel XI (XLVIN). Mit den Vögeln steht es folgendermassen. Das Fleisch der Vögel ist fast ohne Ausnahme trockner als das der Vierfüssler, denn diejenigen Tiere, welche keine Blase haben, weder Urin noch Speichel absondern, sind durchaus trocken. Wegen der Wärme des Leibes nämlich wird das Feuchte aus dem Körper als Nahrung für das Warme aufgebraucht, sodass das Tier weder uriniert noch Speichel secerniert. Wer aber solche Feuchtigkeit nicht in sich hat, der muss notwendiger Weise trocken sein. Am trockensten scheint das Fleisch der wilden Holztaube zu sein, an zweiter Stelle das der zahmen Taube, an dritter Stelle das des Rebhuhns, des Hahns, der Turteltaube, am feuchtesten aber das der Gans. Diejenigen Vögel, welche Körner aufsammeln, sind trockner als die übrigen. Das Fleisch der Ente und aller der übrigen Tiere, welche in Sümpfen oder Wässern leben, ist ohne Ausnahme feucht. Kapitel XI (XLVil). Von den Fischen sind folgende am trockensten: der Drachenkopf, der Drachenfisch, der rauhe Stern- seher, der Knurrhahn, der Schattenfisch, der Barsch, die Thrissa; leicht sind fast alle in der Nähe von Felsen lebenden Fische, z. B. der grüne Klippfisch, die schwarze Meergrundel, die Elephitis und der Kaulkopf. Diese und die vorgenannten Fische sind leichter als die Wanderfische, denn da sie sich ruhig verhalten, haben sie ein lockeres und leichtes Fleisch. Die Wander- fische hingegen, welche durch die Wellen verschlagen werden und durch die Anstrengung ermatten, haben ein härteres und dickeres Fleisch. Der Zitterrochen, der Stachelrochen, die Steinbutte und dergleichen sind leichter. Diejenigen Fische aber, welche ihre Nahrung in schmutzigen Wässern suchen, wie z. B. die Meer- äsche, der Pfriemfisch und der Aal sind schwerer, weil sie ihre Nahrung aus dem Wasser, dem Schmutze und dem darin Wachsenden nehmen, deren blosse Aus- dünstung schon, wenn sie dem Menschen entgegenkommt, ihn schädigt und ihm Beschwerden macht. Die Fluss- und Teichfische sind noch schwerer als diese. Die Seepolypen, die Tintenfische und dergleichen sind weder leicht, wie es scheint, noch abführend, aber sie schwächen die Augen; ihr Saft dagegen führt ab. Was die Schalentiere anbelangt, wie z. B. die Steckmuschel, die Purpurschnecke, die Napfschnecke, die Trompeten- schnecke, die Auster, so macht das Fleisch an sich trocken, der Saft dieser Tiere aber führt ab. Mies- muscheln, Kammmuscheln und ze/Al/var führen mehr als diese ab, am meisten aber die Meernesseln. Auch die Knorpelfische machen feucht und führen ab. Die Eier der Seeigel und der feuchte Bestandteil der Krabbe führt ab, nicht minder tun das die ä&pxoe und die Krebse, und zwar in höherem Grade die Flusskrebse, doch auch die Seekrebse, zugleich befördern sie die Urinsekretion. Eingesalzene Fische machen trocken und schwächen, besonders führen die fetten ab. Am trocken- sten von den eingesalzenen Fischen sind die Seefische, nächstdem die Flussfische, am feuchtesten aber die Teichfische. Von den Seefischen selbst wieder sind die sogenannten Barsche am trockensten, sowohl frisch, als auch eingesalzen. — 9384 — Kapitel XIE (XLIX). Von den Haustieren sind diejenigen, welche in den Wäldern und auf den Feldern ihre Nährung suchen, trockner als die im Hause aufgezogenen, weil sie bei dieser Anstrengung sowohl durch die Kälte trocken ge- macht werden, als auch eine trocknere Luft einatmen. Die wilden Tiere sind trockner als die zahmen, des- gleichen die Rohes und Laub fressenden und die Wenig- fresser als die Vielfresser, desgleichen diejenigen, welche Trockenfutter fressen, als diejenigen, welche Grünfutter fressen, die Frucht fressenden als die nicht Frucht fressenden, die wenig saufenden als die vielsaufenden, die vollblütigen als die blutlosen und blutarmen, die in der Vollkraft stehenden als die zu alten oder zu jungen, die männlichen als die weiblichen, die nicht verschnit- tenen als die verschnittenen, die schwarzen als die weissen, die dicht behaarten als die haarlosen. Tiere entgegengesetzter Beschaffenheit sind feuchter. . Von den Tieren selbst wieder sind diejenigen Fleischteile, welche am meisten arbeiten, am blutreichsten sind und auf welchen sie liegen, die stärksten, am leichtesten hin- gegen diejenigen Fleischteile, welche am wenigsten arbeiten, am ärmsten an Blut sind, im Schatten liegen und im tiefsten Innern des Tieres gelegen sind. Von den blutlosen Teilen ist das Gehirn und das Mark am stärksten, am leichtesten sind der Kopf, die Sehnen, die Schamgegend und die Füsse. Bei den Fischen sind die obern Teile am trockensten, die Bauchteile am leichtesten, der Kopf ist wegen des Fettes und des (rehirns feuchter. Zunächst einige Bemerkungen zur Übersetzung und Erklärung von Fuchs. zegdıS ist im Anschluss an die Aristoteleskommentatoren (Sundevall No. 20, p. 139 und Aubert und Wimmer No. 1, I p. 104 und 105) besser — 389 — mit Steinhuhn zu übersetzen, da das Steinhuhn schon seiner äusseren Erscheinung nach erheblich vom Reb- huhn abweicht und ein wahrer Charaktervogel der Küstenländer des ägäischen Meeres ist, während das Reb- huhn wohl neben ihm, aber viel seltener daselbst auf- tritt. (No. 18, p. 116 und 189). Unter dem Barsch mweox7 braucht, wie mir scheint, nicht notwendig der Fluss- barsch verstanden zu sein, da so viele ähnlich gestaltete Küstenfische von ähnlichem Habitus und derselben Familie angehörend, im Mittelmeer vorkommen, schon auch deswegen, weil wie Fredrich (No. 7, p. 181 und 182) die æégxr) von Diokles (Athenaeus VII 305 b; 309 ec) zu den xergaior gerechnet wurde, was wohl kaum ge- schehen wäre, wenn der Name sregxn bloss für den Flussbarsch und nicht ebensowohl für die marinen Barsche verwendet worden wäre. Insbesondere scheint mir damit der auch heute noch am Mittelmeer sehr geschätzte Seebarsch (Labrax lupus) in erster Linie ge- meint zu sein. Zu Anmerkung 37 von Fuchs ist zu notieren, dass Seespinne der Vulgärausdruck für einen Krebs, Carcinus moenas ist; dass er auch für Octopoden gebraucht werde, ist mir nicht bekannt. Koyyvkıa wäre wohl besser mit Muscheltieren oder Konchylien zu über- setzen, nicht mit Schaltieren. Die Bezeichnung Schal- tiere ist von den Aristotelesübersetzern für die ootoa- x0degua von Aristoteles gebraucht worden, die neben den Muscheltieren, die auch bei ihm x0yxv4ıa heissen, noch weitere Tiergruppen umfassen. Vollends darf aber nicht eine Krebsart wie die «20: in Anmerkung 49 als Gattung von Schaltieren bezeichnet werden, da sie in Zusammenhang mit andern Krebsen aufgezählt werden, die insgesamt von den Aristotelesübersetzern als Weich- schaltiere (uaiazoorgaze, nicht unkazoorgazoı, wie Fre- drich p. 182 schreibt) bezeichnet sind. -— 386 — IV. Reihenfolge und Charakter der Tierwelt in der Schrift des Diätetikers. Stellen wir übersichtlich nochmals die Reihenfolge der in diesen Kapiteln abgehandelten Tiere zusammen. I. Säugetiere. 1. Rind, | 2. Ziege, | (Paar- 3. Hausschwein, hufer), 4. b. Schaf, a. Lamm, Ha [d. Ziege, c. Ziegenbock, (es [f. Rind], e. Kalb, [h. Hausschwein|, g. Ferkel, 5. a. Esel, b. junger Esel,|(Unpaar- 6. Pferd, | hufer), 7. a. Hund, b. junger Hund, | 8. Wildschwein, | 9. Hirsch, 10. Hase, (Wilde Säugetiere). 11. Fuchs, 12. Landigel, II. Vögel. . Wilde Holztaube. . Zahme Taube. . Steinhuhn. Huhn. . Turteltaube. FıGans. | . Ente, | DD m 1 D CR Co (Wasservögel). III. Fische. . Drachenkopf, . Drachenfisch, . Sternseher, . Knurrhahn, . Schattenfisch, . Barsch, Thrissa, . Grüner Klippfisch, . Schwarze Meergrundel, . Elephitis, . Kaulkopf, A canthopterygier). | (Küstenbewohnende | | Fa Wanderfische. 2. Zitterrochen, | . Stachelrochen, . Steinbutte, | . Meeräsche, | . Pfriemfisch, (Schlammbewohner). Aal, (A Ne) (Selachier). Em Hi H CO = ei Se Fluss- und Teichfische. IV. (Weichtiere.) 1. Polyp. 2. Sepia. V. (Schaltiere.) 1. Steckmuschel, | 2. Purpurschnecke, 3. Napfschnecke, | 4, Trompetenschnecke, Konchylien, 5. Auster, Muscheltiere. 6. Miesmuschel, 7. Kammmuschel, 8. eAllvaı, 9, Meernesseln, J 0. Seeigel. Knorpelfische. — 9388 — VI. (Weichschaltiere.) Krabbe (brachyure Krebse). 2. 49x01, | 3. Seekreb, | | 4. Flusskrebs, | Ken (makiure Krebse). Bei dieser Aufzählung sind in runde Klammern gesetzt diejenigen Allgemeinbezeichnungen für Gruppen, die nicht in der Schrift selbst gebraucht werden, die sich aber doch aus der Reihenfolge ergeben. In eckigen Klammern stehen die rekapitulierend erwähnten, schon genannten Tierbezeichnungen. Die römischen Ziffern entsprechen yevn usyıora von Aristoteles; die arabischen denjenigen Vulgärbezeichnungen der Tiere, die wir etwa als Arten oder Gattungen bezeichnen würden; das kleine Alphabet giebt die diätetisch unterscheidbaren Varie- täten, die Fleischarten verschiedener Altersstufen wieder. Cursiv gedruckt sind die Gruppenbezeichnungen, welche beim Autor der Schrift selbst vorkommen. Cursiv und eingeklammert diejenigen, die bei ihm nicht in einem Wort zusammengefasst sind. (sehen wir nun zur Analyse des Tierverzeichnisses selbst über, so sind zunächst die mutmasslichen Ge- sichtspunkte, die zur Aufstellung einer solchen Reihen- folge führen mussten, in Erwägung zu ziehn. In erster Linie kam es dem Diätetiker auf Re- gistrierung der zweckmässigen oder schädlichen tierischen Nahrungsmittel an. Das musste gewisse Zusammen- fassungen zur Folge haben. In zweiter Linie war für seine Aufzählung der lokale Charakter der zu be- sprechenden Objekte massgebend und drittens etwa die Berücksichtigung einer seiner Zeit schon bekannten Reihenfolge anstatt einer regellosen Aufzählung, wie wir sie vor ihm, etwa bei Herodot, anzutreffen gewohnt — 989 — sind. Endlich kommen Rücksichten auf die stilistische Behandlung des Stoffes in Betracht, die auch bei der sorgfältigsten Verarbeitung eines theoretischen Cregen- standes zu praktischen Zwecken unvermeidlich sind. Rein praktisch diätetischer Art scheint mir der Exkurs, der bei Anlass des Verhältnisses von Schaf und Lamm gemacht wird und der Veranlassung giebt, auch die Jugendformen, resp. das Geschlecht verschie- dener Säugetiere in ihrer diätetischen Bedeutung zu erörtern, nachdem die erwachsenen Tiere bereits er- ledigt waren. Der Gegensatz im diätetischen Charakter der Jugendstadien, sowie die Tradition der Nahrungs- mittelwahl erklärt dies hinreichend. Ebenso entscheidet über die Reihenfolge der Tauben der Grad von Trockenheit ihres Fleisches, sonst würde wohl die zahme Taube vorangestellt worden sein, wie die zahmen Säugetiere den wilden vorangehn. Die Auster ist gemäss dem günstigeren Grad ihrer diätetischen Wirkung den übrigen Konchylien zuletzt angeschlossen und von den weniger günstigen nahe ver- wandten Muscheltieren dadurch etwas abgesondert. Da- für, dass die Byssos liefernde Steckmuschel von ihren Verwandten entfernt und vor die Purpurschnecke ge- stellt ist, mag vielleicht als Grund folgender gelten. Beide haben überhaupt weniger diätetische Bedeutung, waren aber technisch umso wichtiger und wurden daher vielleicht umso eher in Verbindung genannt. Der Gesichtspunkt der Diätetik tritt auch da her- vor, wo zu Ende des zwölften Kapitels die eingesalzenen Fische eine besondere kleine Gruppe bilden, die wir aus unserm Verzeichnis ganz weggelassen haben. Endlich treten auch diätetische Gründe der An- ordnung und Bezeichnung in Verbindung mit andern auf, vor allem mit oekologischen (auf den Wohnort der — 390 — Tiere bezüglichen). Hierher gehören die zusammen- fassenden Bezeichnungen: Wanderfische, Flussfische und Teichfische, auch die Gruppe der Schlammbewohner, wenn auch ihr oekologisches Merkmal in einem ganzen Satz und nicht in einer zusammenfassenden Bezeichnung ausgedrückt ist. Eigenartig ist die Stellung der Knorpelfische in der Reihenfolge; davon noch mehr. Ein rein diätetisches System konnte schon deswegen nicht zur Durchführung gelangen, da irgend ein oberflächlich liegender Ein- teilungsgrund diätetischer Art fehlte. Wir wären ja auch heute mit aller physiologischen Chemie noch in der bittersten Verlegenheit, wenn wir fünfzig Nahrungs- tiere in ein wissenschaftlich gerechtfertigtes System der Diätetik bringen müssten. Lassen wir also einmal diesen Anwurf der diäte- tischen Interessen an die Reihenfolge bei Seite und ebenso die durch sie hervorgerufenen Gruppierungen, so erhebt sich als zweite Frage, welches der allgemeine Charakter der Glieder dieser Fauna sei. Dies ist ein sehr bedeutungsvolles Moment für die Beurteilung der gesamten Reihenfolge. Als negativer Zug tritt in dieser Aufzählung her- vor, dass alle diätetisch bedeutungslosen Tiere von vorn- herein weggelassen sind. Fredrich vermutet (No 7, p. 183), unser Autor habe im Innern gelebt oder man habe die „grossen Meerfische (Delphine [sic! nobis], Thunfisch)“ nicht gegessen. Davon ist wohl die letztere Ansicht die allein richtige. Demgemäss fehlen denn auch alle ungeniessbaren Tiere, wie Wale, kleine Nager, Fleder- mäuse, Eidechsen, Schlangen, Insekten, Würmer u. s. w., obschon sie bekannt waren, wie aufs deutlichste aus Herodot und dem Corpus hippocraticum hervorgeht. Im übrigen setzt sich der gesamte Tierbestand zu- RON re sammen: 1. aus Haustieren, 2. aus wilden Landsäuge- tieren und Vögeln, 3. aus der spezifischen Küstenfauna des Mittelmeers und zwar nur deren regelmässigen Vor- kommnissen (daher auch der Thunfisch und seine Ver- wandten fehlen). Ja es springt uns geradezu das lebens- volle Bild des Fischmarktes eines abgelegenen Küsten- städtehens im Mittelmeer vor Augen, wie es auch heute noch hundertfach vorkommt. Diese kleinen Fischmärkte sind konservativer, als die der grossen Hafenstädte und was „man“ isst, ist dort durch zwei Jahrtausende wohl ähnlich geblieben. Von diesem Gesichtspunkte aus möchte ich auch zwei Stellen unseres Autors deuten. Einmal scheinen mir unter der Bezeichnung re4kıvar jene kleinen Küstenmuscheln überhaupt zusammengefasst zu sein, wie Arca, Venus u. a., die auch heute auf den kleinen Fischmärkten mehr als auf den grossen zu Haufen getürmt feil geboten werden und die immer noch zu vortrefllich schmeckenden Suppen verarbeitet, aber wegen ihrer abführenden Wirkung mit Vorsicht genossen werden. Auffallend ist ferner der Unterschied, der auch heute noch mit Rücksicht auf die verschiedene Geniessbarkeit der Selachier gemacht wird. Die grossen werden, so viel ich gesehen habe, nur in den grossen Städten gegessen. Als Delikatesse gelten in Neapel Hexanchus und Lamna, auch ist Alopias geschätzt. Die kleinen dagegen, namentlich Scyllium und Mustelus, die man auch auf den kleinen Fischmärkten antrifft, sind nicht beliebt und werden von den nicht Hungers Sterbenden gemieden. Daher spielen die Selachier auch im Marktbestande kleiner Städte nur insofern eine Rolle, als ihre mit Placoidschuppen besetzte Haut zu Chagrin verarbeitet wird. Es fiel mir auf, dass Körbe voll kleiner, abgehäuteter Scyllien und Mustelen feilgeboten werden, da diese»Selachier nicht beliebt sind und die 2 ao wertvollen grossen nur ausnahmsweise gefangen werden, jedenfalls aber, auch wenn sie von Alters her sollten gegessen worden sein, nicht dem regelmässigen Markt angehören. So scheint es mir auch zu deuten, wenn der Diätetiker die wertvolleren Rochen und den ver- meintlich zu ihnen gehörenden Steinbutt an ihrem Ort aufzählt, die Knorpeltische, unter denen er wohl jene kleinen spindelförmigen Haje versteht aber nur als einen diätetisch unbedeutenden Artikel im Anschluss an die Meernesseln kollektiv und flüchtig anführt. Es wäre ein Irrtum, wollte man sich vorstellen, dass die Aufzählung des Diätetikers wesentlich neue, seinen Zeitgenossen unbekannte Elemente enthalten hätte. Aus Alhenaeus geht hervor, dass bereits zu einer Zeit, die zweifellos um ein Beträchtliches vor Abfassung der Schrift de diaeta fällt, der „Vater der griechischen Komödie,“ Epicharmos (ca. 470 v. Chr.) eine Fülle der hier aufgeführten Tiernamen (für unsern Zweck kommen nur die Wassertiere in Betracht) gekannt hat. Das nachfolgende Verzeichnis beweist dies zur Genüge: Dar Athenaeus VII 320 e. 2. : VII 305 ce. 3 e NEE 38201 5. n VII 295 b. 6. a VIL.329.e.2 19h: 8. = MIR S0Hre. we Lie À VII 309 d. 16. à VALID: 1:7: 5 VII 297 e. IV ou : 2. : ln Sie (3.) ho. NL: Athenaeus III 85 d. D. sk He255%c; 4, 5 1 8brd: 5. a HS Sid: 6. N Rz 8ard. 8. à HÉLANS HE Ma N ITE105,b. Ausserdem wird der Ausfall an solchen Formen unseres Tierbestandes, die bei Alhenaeus nicht Epicharmos zugeschrieben werden, reichlich aufgewogen durch eine Zahl von Tiernamen epicharmischer Fragmente, die wiederum im Verzeichnis des Diätetikers fehlen. Nicht gering ist ausserdem die Anzahl von Tiernamen, die Archippos und Arisiophanes von Athenaeus entnommen sind; sie beweist, dass zur Zeit des Diätetikers auch in Athen ein dem seinigen ähnlicher Bestand an Wassertieren mit Namen genannt, ja bereits in den Wortschatz der Komödiendichtung übergegangen war. Wie sollte dies möglich gewesen sein, wenn es sich nicht um anschauliche Typen des marinen Lebens ge- handelt hätte, die jedermann geläufig waren? Wenn wir nun diese diätetischen und lokalfau- nistischen Instanzen in Rechnung setzen, so bleibt uns in der Aufzählung des Diätetikers eine Reihenfolge übrig, die nicht eine zufällige sein kann und die zu weiterer Erklärung deswegen gerade herausfordert, weil der Autor sie so selbstverständlich giebt. Es ist eine absteigende Stufenleiter von Lebewesen, die weitgehende Ahnlichkeit zeigt mit der aristotelischen. Wenn wir auf Grund der populären Kenntnisse heutiger Zoologie diese Tiere ordnen müssten, wir würden kaum wesentlich anders verfahren. Aber nicht nur die Reihenfolge der 52 Tierarten ist eigentümlich, 26 — 394 — sondern auch die Zusammenfassung zu grösseren Gruppen. Da nun der Verfasser der Schrift der koischen Schule angehört und er selbst einleitungsweise bekennt, andere Autoren zu verwerten, so schliesse ich, dass ihm ein Vorbild für seine Reihenfolge müsse vorgelegen haben; ja dass es seinen Lesern ein ziemlich bekanntes gewesen sein müsse. Dieses Vorbild, ob es nun in einer selb- ständigen Schrift niedergelegt war und ob diese von einem Arzt oder Sophisten mag verfasst gewesen sein, möchte ich als das koische Tiersystem bezeichnen und ihm einmal die nun übrig bleibenden Züge der Abschrift des Diätetikers zuschreiben, anderseits seine Beziehungen zur späteren griechischen Systematik der Zoologie be- leuchten. Ich unterscheide also zwischen der Reihen- folge des Diätetikers und dem koischen Tiersystem selbst, dessen Teile im nachfolgenden Abschnitt zu sichten sind. V. Das koische Tiersystem. Die Säugetiere sind so geordnet, dass der Anfang mit den Haussäugetieren gemacht wird (I 1—7); unter diesen sind die Zweihufer an die Spitze gestellt (1—4), _es folgen die beiden Einhufer (5—6). Diese Einteilung scheint sich in Zusammenhang mit der Tierzucht in Westasien ausgebildet zu haben, wofür ja auch die Ein- teilung der Säugetiere im Pentateuch spricht (ILI. Buch Mose 11 und V. Buch Mose 14), wie weit aber diese Unterschiede mit andern anatomischen Eigentümlich- keiten ihrer Träger verbunden wurden, das beweist die von Gomperz (No. 11, I p.253) so hoch geschätzte Stelle in der Schrift über die Gelenke, wo von Zweihufern und Einhufern die Rede ist (No. 8, Bd. III, p. 91), Unter den Haustieren kommt der Hund (7) in letzter — 399 — Linie. Ihm folgen die wilden Säugetiere (I 8—12) und zwar etwa der Masse ihres Fleisches nach, also diätetisch geordnet. Die Vögel imponierten von jeher als eine geschlos- sene Gruppe. Als anatomisch-physiologische Merkmale werden für sie die Äbwesenheit der Blase, sowie das Fehlen von Speichel und Urin angegeben. Leider ge- langen auch nur die diätetisch wertvollen zur Behandlung. Nr. II 1—-3 sind nur diätetisch angeordnet. Aus der Reihenfolge liesse sich allenfalls schliessen, dass eine Stufenleiter: Flugvögel, Erdvögel, Wasservögel möchte bestanden haben, wovon nur die letztgenannten kollektiv bezeichnet sind. Höchst beachtenswert ist die Gruppe der Fische. Da. wir unter wegxrn, wie p. 385 gezeigt, nicht den Flussbarsch zu verstehen brauchen, so lassen sich III 1—11 als Acanthopterygier der Küste bezeichnen, freilich unter dem Vorbehalt, dass für Thrissa und Elephitis keine Erklärung vorliegt. Die hartstrahlige erste Rückentlosse, sowie überhaupt das stark ver- knöcherte Skelett galt wohl als Beweis für ihre „Trockenheit.“ Der ganze Bestand erinnert an den- jenigen, wie er buntschillernd in demselben Korbe ver- einigt auch heute noch vom Mittelmeerfischer pflegt feilgehalten zu werden. Ill 12—14 werden zusammengehalten durch ein- seitige Oberflächenfärbung und abgeplattete Körperform. Dass diese beim Steinbutt anatomisch völlig anders zu deuten ist als bei den Rochen, hat auch später noch lange die Systematiker nicht beunruhigt. Die übrigen Fische werden durch die oben er- wähnten oekologischen und diätetischen Merkmale ver- einigt, wobei keine scharf bestimmbare Reihenfolge dieser Gruppen beobachtet wird. een Auf die Fische folgen die Seepolypen, Tintenfische und dergleichen. Es sind hiemit die beiden typischen Gruppen der Cephalopoden bezeichnet, von denen die eine acht gleich lange Arme besitzt (Octapoda), die andere ausser diesen noch zwei besonders gestreckte Haftarme (Decapoda). In zweiter Linie unter den Wirbellosen ist die Gruppe der Konchylien genannt, wo- bei mit Ausnahme der Steckmuschel, für deren Stellung wir oben (p. 389) eine Vermutung ausgesprochen haben, die Schnecken den Muscheln vorangehn. Die Meernesseln, womit wohl die Seeanemonen gemeint sind, da sie doch an Massenhaftigkeit ihres Auftretens an den mediterranen Küsten alle andern Knidarier weit übertreffen, sind wohl an dieser Stelle nicht mehr der Allgemeinbezeich- nung Konchylien untergeordnet. Diese Stelle wird wohl richtiger mit den älteren Herausgebern so gelesen: ai de #vidar ualıora, za Ta 08ldyEa, Vygalveı al bLaywgesu und nicht wie Ermerins will: ai Te zvidaı ualıora. zal Ta etc. Dabei würden die Selachier, die aus den oben erwähnten Gründen hier nur ganz flüchtig angeschlossen werden, gleichsam in Parenthese eingeschoben sein, was auch besser mit ihrer oben erwähnten Bedeutungs- losigkeit als Marktware passen würde, als wenn sie von den Fischen getrennt hier nochmals als Subjekt eines besondern Satzes auftreten würden, wie die neueren Herausgeber annehmen wollen. Den Schluss der Aufzählung bilden die Seeigel, deren Eierstöcke auch heute noch eine Delikatesse sind, mit der den Neuling vertraut zu machen, Fischern und Schiffern der Mittelmeerküsten eine besondere Freude gewährt. Sodann die Krustentiere, die als Krabbe, &gros und zweierlei Krebse, also langschwänzige Kruster, und zwar Seekrebse und Flusskrebse unterschieden werden. Damit ist die Reihenfolge des koischen Tiersystems zu Ende und es fragt sich nun, ob sie eine rein zu- fälıge oder eine planmässige sei. Für letztere Auf- fassung ist erforderlich, dass ihr ein bestimmter Ein- teilungserund innewohnt und ob sich die Absicht einer wissenschaftlichen Systematik darin nachweisen lässt. Wir werden zuerst suchen, ob aus den aufgezählten Tieren sich grössere Gruppen bilden lassen, ob nun diese Gruppen Kollektivbezeichnungen tragen oder nicht. Zu kleineren Gruppen sind vereinigt: I 1—4, 15—6, TIL -12—14, III 15-17, IV 1-2, V 1-8, VI 2—4,. Zu grösseren Gruppen sind vereinigt: I 1—-7 (Haus- säugetiere), I 8—12 (wilde Säugetiere), wie denn über- haupt die Säuger in ihrer Gesamtheit. IT Vögel, welche unter gemeinsamer Bezeichnung auftreten und auch diätetisch in Zusammenhang mit ihren anatomisch- physiologischen Eigentümlichkeiten behandelt werden. III 1—11 (küstenbewohnende Acanthopterygier), da- neben treten die Kollektivbezeichnungen Wanderfische, Fluss- und Teichfische auf, während die ebenfalls kollek- tiv erfassten III 12—14 (geniessbare Selachier) und IIT 15—17 (Schlammbewohner) nicht ebenso bezeichnet sind. Unter den Wirbellosen sind allein die Muschel- tiere (x0yyVAıa) auch mit einer Gruppenbezeichnung aufgeführt. Die Reihenfolge für I, II, III ist eine alt herge- brachte. Dagegen ist nicht ebenso selbstverständlich, dass auch die grossen Gruppen der Wirbellosen so zu- sammengefasst und aneinandergereiht sind, wie es hier geschehen ist, IV entspricht den ualazıa von Aristo- teles (Weichtiere, Aubert und Wimmer). V den oorg«- x00eQua von Aristoteles (Schaltiere, Aubert und Wimmer) —. 398 — VI den uwsazoorgaza don Aristoteles (Weichschaltiere, Aubert und Wimmer). Die Reihenfolge dieser Gruppen aber ist original, wie denn auch ihre Ablösung von den übrigen Wassertieren, die gemeinhin als „Fische“ be- zeichnet wurden. VI. Der Zusammenhang zwischen dem koischen Tiersystem und dem aristotelischen im Einzelnen. Vergleichen wir nun dieses koische Tiersystem mit andern, so springt sofort in die Augen, dass es in vielen Punkten dem aristotelischen gleich kommt, jedenfalls näher als irgend einem andern, ja dass, wenn wir von jenen durch den Zweck und die Umstände des Autors gegebenen Verschiebungen absehn, es beinahe dasselbe ist. Allerdings bei einer zehnfach geringeren Anzahl der anzuordnenden Tiere. Wie haben wir uns nun die geschichtlichen Beziehungen zwischen dem koischen und dem aristotelischen System vorzustellen ? Hier schienen mir folgende Möglichkeiten often zu stehn: Entweder das zweite Buch der Schrift zegi dıairag wäre nacharistotelisch und ihr Autor würde im grossen ganzen dem aristotelischen System gefolgt sein, oder die drei Kapitel über tierische Nahrungsmittel wären eine nacharistotelische Interpolation in das zweite Buch der Schrift wegt dıairns; dieses selbst hätte dabei doch vor- aristotelisch sein können. Drittens Aristoteles hätte bei der Abfassung der zoologischen Schriften auf der Reihenfolge von megi dıairns gefusst. Viertens, und dies war das wahrscheinlichste: der Diätetiker und Aristoteles benützten die nämliche Quelle, die später verloren gegangen ist und die das koische Tiersystem enthalten hatte. — 399 — Ich wandte mich daher an Herrn Prof. Dr. Robert Fuchs, den Verfasser des Abschnittes über die Medizin der Griechen im Handbuch von Puschmann (No. 9), den Übersetzer des Corpus hippocraticum (No. Seal: wies mich in freundlichster Weise auf die Unter- suchungen von Fredrich (No. 7) und Poschenrieder (No. 17) und schrieb mir im Anschluss an meine Dar- legungen: „Es ist also kein Zweifel: wir haben die älteste zoologische Systematik vor uns, die wahrschein- lich auch von dem koischen Verfasser von de diaeta entlehnt worden ist und später auf Aristoteles in gleicher Weise überging. Dass die betreffenden zoologischen Kapitel später eingeschoben sein sollten, ist deshalb unmöglich, weil sie sprachlich mit den botanischen vor- diokleischen Kapiteln auf das engste zusammenhängen.“ Daraufhin sah ich mich nicht mehr genötigt, eine nacharistotelische Einschiebung anzunehmen, da ein so gewiegter Philologe und Hippokrateskenner wie Herr Prof. Fuchs sich mit mir über den mutmasslichen Zu- sammenhang in Übereinstimmung befand. Ich richtete daher meine Bemühungen darauf, die Übereinstimmung zwischen dem Diätetiker und Aristoteles einer nähern Prüfung zu unterwerfen, um einesteils die aus der Reihenfolge der Tiere sich ergebende Schlussfolgerung zu erhärten, andernteils Anhaltspunkte für die Entwick- lung des aristotelischen Systems zu gewinnen. Die Gruppe der flachen und als Nahrungsmittel geschätzten Fische, die wir beim Diätetiker antreffen, lautet nach der Ausgabe von Cornarius (Basel 1538, No. 12, p. 93) vagxaı de za Hlvaı, za 70001, za Ta TOL@DTa (5 EAKPQOÔTEQK. Diese Fischgruppe (III 12—14 unseres Verzeichnisses) kehrt bei Aristoteles wieder (Hist. anim. IX 134, 135); allerdings in etwas zerdehnter, durch Einschiebungen unterbrochener Folge (No.1,11,p. 268 und 269): » de vagxn — 400 — yaveod £orı za TOUS WWILITOVS TOLOVOE VAQAAV: HG YU uicovor d'éavra zal 0voS zal Baros za brera zal Ov... Hierbei ist övos ein ‚bisher ungedeuteter Fisch, faros augenscheinlich einer der zahlreichen Rochen, sei es nun Rhinobatus oder Laeviraja. „Jedenfalls handelt es sich in beiden Fällen um dieselbe Gruppe von wohl- schmeckenden Flachfischen, der beide Autoren die ana- tomisch abweichende, nicht zu den Rochen gehörige brira zuzählen. Noch merkwürdiger aber scheint mir eine andere Übereinstimmung zu sein, die gerade, weil sachlich un- bedeutend, umso schlagender ist. Der Autor regt dıeirng schreibt nach Cornarius No. 12, p. 94: Tor dE EXlvov 1a Wa za 70 VyQ0v zagaßow weg za @gx0ı za zagzıyoı (wohl aus Versehen accentlos!) uallov uEv ol noraiuor, rag za ol Yahdocıoı dLayW- QÉEL za OVOEETOL. Daraus macht Ærmerins No. 13: Tov dè Eyivaw Ta Wa zal TO Vye0r zagaBwv dıayo- g£sı, za où xagzivor, alhoy uëv ot rorduıoı, Krag Rai ot 90400101 duazogeovor, zai dıovgeovrae und fügt die Anmerkung bei: Ante vulgatum za zagzivor vulgo uveg za &gxoı (@gxroı E. H. K. Zuing). Littreus wveg omisit, equidem xœi «gz01 e vicino zagzivo. ortum esse puto, quare uves zat @gxzoı cum $ omitto. — Fuchs hat sich augenscheinlich von diesem summa- rischen Verfahren nicht bestechen lassen und übersetzt wenigstens nach Littré, der das rätselhafte d«gxor stehn liess: „nicht minder tun das die &gxoe und die Krebse und zwar in höherem Grade die Flusskrebse, doch auch die Seekrebse....“ Zu doxo macht er die Anmerkung: Eine bisher nicht bestimmte Gattung von Schaltieren. Fredrich endlich schreibt nur anmerkungsweise : AO — „Vor xapzxivor steht in den schlechten Handschriften zur 0x0; 9 lässt diese „unbestimmte Gattung von Schaltieren (Fuchs),“ die durch Dittographie entstanden ist, fort.“ Er acceptiert also die £rmerins’sche Streichung und zitiert die Fuchs’sche Anmerkung ungenau, die ausser- dem, wie oben (p. 385) bemerkt, auch sachlich nicht richtig ist. Denn die &gx0: wären ja im aristotelischen Sinne, wie die übrigen Krebse, Malakostraken (Weich- schaltiere) und nicht Ostrakodermen (Schaltiere). Nun hat mich die Unklarheit des Ausdrucks &gxoı veranlasst, bei Aristoteles zu suchen, ob etwa dieselbe Bezeichnung sich bei ihm finde. _ Im Index verborum von Aubert und Wimmer (No. 1) fisuriert p. 389 das Wort dzror, ualazoorgaza 5, 86. Im Tierverzeichnis derselben Autoren (!) steht dagegen p. 152: „1. @oxros. Da von ihm gesagt wird, er laiche zu etwa den gleichen Zeiten wie die zagaßoı, er auch bei andern Schriftstellern nicht vorkommt, ist er völlig unbestimmbar, wie auch schon Cuvier 1. c. p. 16 findet.“ Bei der Verzweiflung, die das fatale Wort den Herausgebern und Auslegern von Hippokrates sowohl wie denen von Aristoteles bereitet hatte, war ich nicht wenig überrascht, an der angegebenen Stelle der Tier- geschichte folgenden Wortlaut anzutreffen: „rois de yoovors agamıınotws za al xaAovuevar GQXTOL TÉALOUOL TOIS zagapoıg.“ Was Aubert und Wimmer übersetzten (No. 1, p. 501): „In den Zeiten des Eierlegens stimmen die sogenannten „Arktoi“* (Bären) mit den Langusten überein.“ In den grossen Wörterbüchern von Slephan (No. 19) und Passow (No. 15) findet sich die hippokratische Stelle erwähnt. Die Lexikographen scheinen keinen Anstoss daran zu nehmen, dass die Schreibweise &ozog — _A402 — durch Auslassung des z entstanden sei. Wie leicht ein solches Versehen möglich ist, das lehrt die Schreibweise ägros, die bei Nnesimachos auch für @gxros vorkommen soll, sowie das Versehen in Aubert und Wimmers In- dex verborum. Jedenfalls aber deutet die Zusammenstellung der beiden Krebsarten beim Diätetiker und hei Aristoteles einmal darauf hin, dass die Konjektur von Ærmerins za àpxor sei durch Dittographie zu erklären, zum min- desten durchaus überflüssig war. Fernerhin aber darauf, dass gerade die gemeinsame Aufzählung von zagaßoı, 00x01 und zagzivor sowohl beim Diätetiker als bei Aristoteles, bei diesem sogar mit einem diätetischen Fingerzeig versehen, einen sehr bedeutsamen Hinweis auf gemeinsame Quellen in sich schliesst. Ich würde diesen zwei Argumenten nicht solche Bedeutung beilegen, wenn sie allein stünden. Aber Poschenrieder (No. 17) hat eine kritische Übersicht über die weitgehenden Zusammenhänge des aristote- lischen Textes über Anatomie und Physiologie des Menschen mit den hippokratischen Schriften gegeben und bewiesen, dass Entlehnungen aus Hippokrates bei der Abfassung der aristotelischen Schriften zweifellos müssen stattgefunden haben. Die beiden von mir an- gezogenen Stellen dürften daher nur im Sinne einer Bestätigung der Poschenrieder’schen Ansicht auf anderm Gebiete erscheinen. Nebenbei gesagt, möchte ich auch die Stelle über die Eingeweidewürmer bei Aristoteles (H. a. V. 94) als von der betreffenden in der hippo- kratischen Schrift æegi vovowv d Kap. XXIII entlehnt und verkürzt annehmen. In diesem Zusammenhange ist nochmals auf die grossen Gruppen der Wirbellosen zurückzukommen. Im koischen Tiersystem treten sie begrenzt, aber mit = eh de Ausnahme der Muscheltiere nicht kollektiv bezeichnet auf. Die Bezeichnung x0yyV4ıa ist noch nicht durch die wissenschaftliche oorgazodegua ersetzt. Es fehlen die Bezeichnungen ualdra und uakaxoorgaxa. Dar- aus lässt sich schliessen, dass das System prodiokleisch sei, denn sonst würden wohl bei der sonstigen Neigung des Diätetikers, Gruppenbezeichnungen der verschiedenen Fischgruppen (Wanderfische, Flussfische, Teichfische, Knorpelfische) zu brauchen, die Bezeichnungen für die Gruppen der Wirbellosen zur Verwendung gelangt sein, wenn sie bereits wissenschaftlich fixiert gewesen wären. ualazıa nannte schon Diokles die Cephalopoden; die Allgemeinbezeichnung xoyyvlia konnte auch ihm noch genügen, wie sie im koischen System angewandt wurde; an der einen von Afhenueus (III 91 d) zitierten Stelle kommt sie aber nicht einmal vor, sondern es werden z0/ycaı aufgezählt und dahinter spezifiziert, an der andern (III 86 b) wird sie von ihm gebraucht. Für die oorgarodegua des Aristoteles gebraucht (III 105 b) aber Diokles noch keinen besondern Namen, sondern führt sie einzeln auf. Die Bildung grösserer Gruppen der Wirbellosen scheint sich also folgendermassen vollzogen zu haben: Im koischen System waren da: die Abteilungen der Weichtiere, Schaltiere und Weichschaltiere. Mit Aus- nahme der Schaltiere (zoyyVAıa) trugen sie noch keine Gruppenbezeichnungen. Bei Diokles finden wir die Weichtiere zuerst unter der Bezeichnung ualaxua, die zoyybkıa (x0oyyaı) hat er mit übernommen. Aristoteles stellt diese mit einigen weiteren Gruppen niederer Wirbelloser unter der Bezeichnung o0orgax0dsgu@ zu- sammen und verwendet xoyyvlia für die solid beschalten Lamellibranchier und Gasteropoden; ihnen stellt er die uakaxoorgaza« gegenüber, für die auch Diokles noch By keine Bezeichnung hatte. Noch bei Aristoteles schwankt ihre Reihenfolge. Neu hinzu kommen die &vroua, die wohl auch im koischen System nicht gefehlt haben, von denen aber aus begreiflichen Gründen der Diätetiker nicht berichtet, So bestehen denn die wesentlichsten Unterschiede zwischen dem koischeh und dem aristo- telischen System in drei Punkten: 1. in der Umstellung der ualazoorgaxa und oorgazodegua, 2. in dem Fehlen der Gruppennamen, 3. in der Verschiedenheit des Ge- brauchs von xoyyvlix für eine weitern Gruppe im koischen, eine engere im aristotelischen System. Das Fehlen der &vrou« findet in den Absichten des Diä- tetikers seine volle Erklärung. Wie verhält es sich nun mit der zeitlichen Auf- einanderfolge der Schrift des Diätetikers, der Fragmente des Diokles und den zoologischen Schriften von Aris- toteles? Hier hat wohl das erste Wort die Philologie und Quellenkritik. In Betreff des Aristoteles herrscht kein Zweifel. Etwa 335/34 kam er nach Athen und da ent- standen seine Hauptschriften binnen 12 Jahren (Zeller II 2, p. 28). Die Tiergeschichte fällt also auf ca. 330. Als Abfassungszeit des II. Buches von wegt dıeicng nimmt Fuchs (No. 9) an ca. 400. Diokles wird von ihm wegen seiner Polemik gegen „die offenbar noch nicht lange vorliegende pseudohippokratische Schrift de diaeta* in den ersten Teil des IV. Jahrhunderts verlegt (also zwischen 400 und 350). Mag nun immerhin die Ab- fassung von regt duaitune um das Jahr 400 stattgefunden haben, so ist doch anzunehmen, dass das koische Tier- system, das vielleicht in einer besonderen Schrift nieder- selegt war, damals schon eine bekannte Schrift älteren Datums war, also wahrscheinlich vor 400 zu datieren ist. Ja der Reichtum von denselben Tiernamen be Epicharmos und dem Diätetiker legen der - Annahme ADS kein Hindernis in den Weg, dass: das koische System bereits zu Beginn des fünften Jahrhunderts könnte vor- handen gewesen sein, da der Komiker schwerlich so zahlreiche Namen verwenden durfte, wenn nicht die Begriffe seinen Hörern geläufige waren. VII. Die knidische Tierfolge. Bisher habe ich die Frage gar nicht berührt, ob auch in andern hippokratischen Schriften ähnliche Tier- aufzeichnungen vorkommen. In so ausführlicher Weise, wie beim Diätetiker, ist dies allerdings nirgends der . Fall. Doch kommt ein bedeutend kleineres und weniger geordnetes Tierverzeichnis in diätetischem Zusammen- hang’ in der Schrift sei nasav (No. 8, IL. p. 373) vor. Die Reihenfolge ist hier: Hund, Geflügel, Hase (in dieser Verbindung diätetisch zusammengestellt), Rind, Schwein (ebenso), Schaf, (Schwein); gegenüber- gestellt ist dieser Reihe Wildpret. Dann folgt ein Satz über die Abhängigkeit der diätetischen Bedeutung des Fleisches von der Ernährung des Schlachttieres. Fische: a. im Allgemeinen, b. im Besondern unterschieden in Teichfische, fettere Fische, Flussfische, Küstenfische, Meerfische. Der wissenschaftliche Charakter dieser Aufzählung ist etwa folgendermassen zu präzisieren: In Bezug auf Spezifizierung ist sie weit ärmer als das koische Tiersystem. Die Reihenfolge, die bei der geringen Zahl von Elementen noch leichter systematisch richtig sich gestalten liess, ist weniger konsequent, wenn das Geflügel zwischen die Säugetiere eingeschoben, der Hase nicht zum Wildpret gezählt ist. In Bezug auf Gliederung ist in ihr ein ursprünglicher Zustand da- durch gewahrt, dass als Fische noch alle Wassertiere bezeichnet sind, ferner dass ein Einteilungsgrund nur — 406 — bei den Fischen zu finden ist und zwar der Ort des Vorkommens, also ein oekologischer, kein anatomischer, wie man ibn in der solidarpathologisch und daher ana- tomisch veranlagten knidischen Schule am ehesten an- zutreffen erwartet hätte. Die einzige Spur systematischer Absichten lässt sich darin erblicken, dass die nach Wohnorten unterschiedenen Fischgruppen wenigstens geographische Konsequenz verraten, wie wir sie beim koischen Tiersystem vermissen. ‚Aus alledem scheint mir hervorzugehn, dass diese Aufzählung älter und weniger durchgebildet ist als die koische und der Betonung systematischer Absichten entbehrt. Ich möchte sie daher nicht mehr als System, sondern einfach als die knidische Tierfolge bezeichnen. Über ihr Alter mag die Philologie entscheiden. Nach Fuchs (No. 9, p. 214) wäre die betreffende Schrift für Laien verfasst und knidischen Ursprungs. Nun soll aber der Verfasser von æegè maÿwv dem ebenfalls kni- dischen von zsgt vovoov a’ sehr nahe stehn, dieser selbst wieder seine Schrift nach segi aegwr, voarur, torcov gearbeitet haben, die endlich als echt hippokra- tisch gilt, d. h. Hippokrates II. (dem Grossen, geb. ca. 460) zugeschrieben wird. Da nun aber die letztgenannte Schrift zwischen 420 und 406 angesetzt wird, müsste, wenn diese Bestimmungen annähernd richtig sind, zwischen sol aégur etc. und regt dıairng IT entstanden sein: cegl maÿor und regi vovowr «, erst dann das koische Tiersystem, das selbst wiederum regt duairns IL voranging. Damit würde die p. 405 gemachte Annahme eines höheren Alters für das koische Tiersystem wieder- um in Zweifel gezogen. AAO ve VIII. Zur Urgeschichte der systematischen Prinzipien, Die knidische Tierfolge besitzt aber nicht nur das Interesse, weit genereller und unvollkommener zu sein als das koische Tiersystem, das mit ihr keinerlei nähere Berührungspunkte aufweist; sie erinnert in ihrer Ein- fachheit und Allgemeinheit viel mehr an Aufzählungen, wie uns eine solche etwa im Dekalog des I. Buches Mose erhalten ist, wo die Tiere ebenfalls nach dem Einteilungsprinzip des Mediums unterschieden werden, Damit ist der Punkt erreicht, auf dem die Zoologie der Urvölker steht: die ganze leblose Natur wird mit Dä- monen verphantasiert, das lebende Wesen aber wird als blosses Möbel in der Weltwirtschaft aufgefasst. Die Vervollkommnung in der Betrachtung und Ord- nung der Tierwelt, die sich von der knidischen Tierfolge bis zum koischen Tiersystem vollzieht, besteht wesentlich darin, dass einmal die Reihenfolge des Diätetikers be- reits eine weit grössere Zahl von Einzelobjekten inner- halb grösserer Gesamtbegriffe vereinigt und wohl geordnet wiedergibt, dass sie dabei nicht nur nach oekologischen und diätetischen Einteilungsprinzipien verfährt und dass sie eine ganze Reihe von Wirbellosen, zum erstenmale von den Fischen im engeren Sinne abgetrennt, nach anatomischer Verwandtschaft ordnet. Gerade in der Betonung und Abtrennung der Wirbellosen aber ist ein Hauptfortschritt des koischen Tiersystems zu sehen. Im koischen System erst ist die Mannigfaltigkeit der Lebe- welt zum Forschungsobjekt und die Einheit der ana- tomischen Übereinstimmung zum Einteilungsprinzip er- hoben. In diesem Zusammenhange habe ich jetzt erst auf das XIII. Kapitel des Diätetikers einzugehen (vergl. oben — 408 — p. 384). Hier erscheint eine Aufzählung des Nahrungs- wertes der Tiere: 1. Nach dem Grad der Domestikation : b. halbwilde Haustiere, a. echte Haustiere, c. wilde Tiere. 2. Nach der Ernährungsweise: a. Rohes und laubfressende, b. Wenigfresser, c. Vielfresser, d. Trocken- futter fressende, e. Grünfutter fressende, f. Frucht fres- sende. 3. Nach dem Verhalten inbezug auf Flüssigkeiten : a. Aufnahme von Wasser, «. wenig, f. viel, b. Gehalt an Blut: «. vollblütig, y. blutarm, 9. blutlos; 4. nach den Lebensaltern: b. Vollkraft, c. alt, a. jung, 5. nach Geschlecht: a. männliche, b. weibliche, ce. verschnittene. 5. Äussere Bedeckung: a. Farbe, b. Behaarung. Dieser Aufzählung schliesst sich eine solche an, die wir als anatomische bezeichnen könnten und die von den vermeintlichen Leistungen des Fleisches, aktiven und passiven ausgehend, aus der Oberfläche nach der Tiefe des Körpers vordringt. Die Verallgemeinerung der Ansicht, dass Blutgehalt und Topogrophie in correlativem Verhältnis stehen, führt zu der Annahme der Blutlosig- keit für die innersten Organe, Gehirn und Rückenmark. Auch für die Fische wird noch kurz eine topographische Diätetik aufgestellt. Hiebei treten verschiedene bemerkenswerte Punkte zutage. Dieses Kapitel zeigt uns ein ebenso grosses sy- stematisches Talent an der Arbeit, wie die vorangehen- den. Der Diätetiker war es kaum selbst; aber er bindet sich wohl an ein übernommenes biologisches System, dessen Einteilungsprinzip in der ersten Hälfte ein phy- siologisches ist und gemäss der starken Betonung der geographischen Physiologie bei den Hippokratikern ein vorwiegend geographisch-physiologisches. In der zweiten Hälfte ist es die Topographie innerhalb des tierischen Individuums, die als Einteilungsprinzip figuriert. Das ganze Kapitel vermag nur den Eindruck zu verstärken, — 409 — dass auch in anderer Richtung hier die Wurzeln bio- logischer Systematik zu suchen sind und dass bereits dem Diätetiker und seinen Lesern neben der Einteilung der organischen Naturwissenschaften in Botanik und ‚Zoologie eine Dreiteilung der letztern geläufig war in Zoologie, Physiologie und Anatomie. Demgemäss darf man sich die Entwicklung der biologischen Systeme be- reits vor dem Diätetiker nicht etwa unbedeutend vor- stellen; welche Fortschritte weiterhin in der koischen Schule noch gemacht worden sind, entzieht sich der Beurteilung und wir erinnern nur nochmals an Diokles, von dem unter den bekannten Koern wir uns am ehesten Bemühungen zur Erweiterung und Ordnung des bio- logischen Tatbestandes vorstellen könnten. Nur eine voraristotelische Tierfolge ist ausserdem bekannt, die platonische zu Schluss des Timaeus (No. 16, p. 220— 222), wo der Mensch zum Weib, zum Vogel, zum vierfüssigen und zum vielfüssigen Tiere degeneriert, wo endlich die Füsse verloren gehen, die Wassertiere entstehen, die Fische zuerst, dann die Schaltiere. Dem wirklichkeitsfremden P/ato kann, da auch sonst der Ti- maeus nicht die geringste Vertrautheit mit der Beob- achtung organischer Naturerscheinungen aufweist, un- möglich eine selbständige Aufstellung solch einer Suc- cession zugemutet werden. Sie erscheint vielmehr in ihrer ironischen Fassung als eine Parodie auf sophistische Traditionen, deren Ursprung wir wohl in demselben Kreise zu suchen hätten, dem sie auch der Verfasser von ruegl daiıng entnommen hat. Damit aber verrät sie immerhin, dass der tierischen Stufenleiter schon vor Àri- sioteles eine allgemeine Bedeutung beigelegt worden ist. Und nun Aristoteles selbst. Die von ihm zu bewäl- tigende Fülle der Tierformen war im Vergleich zu der des Diätetikers die zehnfache; lag jedoch ein koisches 27 — 40 — Tiersystem vor, so dürfen wir den Unterschied zwischen der Artenzahl bei Aristoteles und der jenes Tiersystems nicht so hoch einschätzen, da doch schon Herodot etwa 70 Landtiere erwähnt und der hypothetische koische Systematiker hievon wohl ebenfalls einen grossen Teil, ausserdem aber die Wassertiere in grösserer Anzahl kannte, aus diätetischen Gründen aber nicht zu erwähnen hatte. Die grossen Gruppen übernahm Aristoteles aus dem koischen Tiersystem, wie wir oben (p. 404) wahr- scheinlich zu machen suchten; den Gedanken einer Suc- cession der Lebewesen ebenfalls. Das wesentliche Merk- mal seiner Systematik ist also wohl nicht in der spe- ziellen Anordnung des Stoffes zu suchen, sondern viel- mehr in seiner Entwicklung der logischen Prinzipien für die Systematik. Hiefür ist von fundamentaler Bedeutung, dass er der erste uns bekannte Bekämpfer der physio- logischen Einteilungsprinzipien ist, die er durch anato- mische mit voller Absicht ersetzt. Sollte man finden, dass seine Verdienste um die zoologische Systematik durch den Nachweis des koischen Tiersystems gemindert würden, so ist darin ein Gegenwert zu erblicken, der ihm kaum kann bestritten werden. Das logische Instru- ment also, das vor ihm bestenfalls instinktiv gehandhabt wurde, er wendet es bewusst an, wenn er (de partibus anim. I. 3. 643 a 35) sagt, man dürfe die beseelten Wesen nicht nach gemeinsamen Verrichtungen einteilen, auch nicht nach dem Vorkommen in Land- und Wasser- tiere (de partibus anim. 144 b 32 und J. B. Meyer (No. 14, p. 89 ff.) Um die Bedeutung dieses Prinzips für die zoologische Systematik zu ermessen, hat man sich zu vergegenwärtigen, dass sich in ihm ein Prozess zu voll- ziehen begann, der die ganze Entwicklung der zoolo- gischen Systematik in der Folgezeit bis zur Gegenwart, ja noch auf lange hinaus kennzeichnet. Es ist hiefür — 41 — nebensächlich, ob wir der anatomischen Begründung der Systematik eine rein logisch-ideale oder eine genetisch- reale Deutung verliehen. Um nicht über den Vorstel- lungskreis der heutigen Zoologie weiter hinauszugreifen, will ich nur einige bekannte Beispiele aufführen, die moderne Anwendungen desselben Prinzips sind, wonach Aristoteles die Wale für Säugetiere, die Vögel für Ver- wandte der Reptilien, erklärte. In der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts sind aufgelöst worden die Wal- tiere in Wale und Sirenen, deren letztere den Huftieren angeschlossen wurden (Owen), die Waltiere selbst wie- derum in zwei getrennte Abteilungen von verschiedener Abkunft: Zahnwale und Bartenwale (Kükenthal). Die unter dem Namen Edentaten vereinigten Säuger hat Flower in die anatomisch geschiedenen Nomarthra und Xenarthra zerlegt. Ein klassisches, hier nicht näher aus- zuführendes Beispiel ist die Entstehung und Wieder- auflösung der Quvier’schen Pachydermata. Die ehemalige Ordnung der Laufvögel haben Owen und Fürbringer endgiltig aufgelöst und die verschiedenen fluglosen Vögel als Abkömmlinge von einstigen Fliegern ihren näheren Familienverbänden zugewiesen, denen sie dem Augen- schein nach fern standen und neben denen sie eine gemeinsame Ordnung zu bilden schienen. Als Beispiel aus den Wirbellosen sei erwähnt die Abtrennung der Brachiopoden von den Mollusken und ihre Einreihung in die Würmer. Für die Gruppe der Knochenfische sind wir gar nicht imstande, anatomisch begründete Ver- wandtschaft an Stelle von Anordnungen zu setzen, die physiologischer Gemeinschaft der Merkmale stark ver- dächtig sind. Ob es jemals gelingen wird, ihre genetische Verwandtschaft festzustellen, muss die Zukunft lehren. Dasselbe gilt aber für die meisten artenreichen Tier- und Pflanzengruppen, die der Scheidung physiologischer (Anpassungs-)Charaktere und genetischer (Vererbungs-) Charaktere noch bis auf unsere Zeit den grössten Wider- stand entgegensetzen. Einstweilen bleibt also Aristoteles der erste, der die Prinzipien der zoologischen Systematik bewusst ange- wandt hat Anderseits erscheint nun aber sein System nicht mehr als die Grundlage und der Anfang der zoologischen Systematik, sondern es ist das Endglied einer langen und langsamen Entwicklung des Denkens über die orga- nische Natur und ihre Mannigfaltigkeit, eines Prozesses, dessen dunkle Spuren immerhin noch zu verfolgen sind. Eine solche Auffassung der aristotelischen Systematik verträgt sich auch mit der von modern philologischer Seite vertretenen Anschauung über die Abhängigkeit des Aristoteles von seinen Vorgängern. Ich brauche nur an die Worte von Diels (No. 6) zu erinnern: „Wer die Entstehungsweise unserer aristotelischen Lehrbücher kennt“, muss sich sagen, „das hier bereits ein unend- liches Material aus einer grossen Bibliothek aufgehäuft sein musste, ehe der Baumeister sein Werk beginnen konnte.“ Von den verschiedenen Tieraufzählungen verdienen eigentlich nur das koische und das aristotelische die Bezeichnung von Systemen, da nur in ihnen die Einzel- glieder sich Allgemeinbezeichnungen oder wenigstens Gruppen unterordnen, die selbst wiederum zu einander in einem logischen Verhältnis, nämlich der Stufenleiter der Lebewesen entsprechend angeordnet sind. Um die volle Bedeutung dieser Werke logischer Kunst zu wür- digen, ist einmal zu berücksichtigen, wie wenig noch die knidische Tierfolge diesen logischen Anforderungen ent- spricht, wie spät also erst das koische Tiersystem sich bildete und anderseits, wie rapid nach Aristoteles die — 413 — Systematik in Verfall geriet, geschweige denn, dass sie bis auf Linné hinab einen wesentlichen Ausbau im Sinne von Aristoteles selbst erfahren hätte. Schon in der peripatetischen Schule entstanden jene Machwerke, zu denen nicht nur die falschen Bücher der aristotelischen Tiergeschichte, sondern auch jene von Athenaeus aufgeführten Zwıx« zu zählen sind, „das Musterbild aller späteren und vielfach nicht eben be- sonders erquicklichen Schriftstellerei dieser Art“ (Suse- mihl Bd. I, p. 166). Schon bei Aristophanes von Byzan- tion (ca. 257—180 v. Chr.) scheint das Gefüge der ari- stotelischen Reihenfolge auseinander gegangen zu sein (Ebenda p. 442). Alexander von Myndos lief bereits in katalogisches Verfahren mit seinen Tiergeschichten aus und Alhenaeus (um 228 n. Chr. geb.) war bei der alphabetischen Aufzählung angelangt (VII 277 e.). Wo- fern nicht weitere Vereinfachung den Nachfolgern zweck- mässig schien, genügte die alphabetische Aufzählung, die wir denn auch charakteristisch genug bis auf Conrad Gesner (No. 10) verfolgen können. Erst durch ıhr Isoliertsein also rücken die beiden Tiersysteme, das koische und das aristotelische ins richtige Licht und bei aller Unvollkommenheit des ersteren wird man ihm diesen Ruhmestitel schwerlich bestreiten können. Ebenso wohl wie für die zoologische Systematik scheint Aristoteles auch nicht ganz ohne Quellen für die anatomische Systematik gewesen zu sein, da uns doch das XIII. Kapitel der Schrift meçi dıaieng ebenfalls Spuren topographisch-anatomischer Systematik verrät. Sein besonderes Verhältnis zur physiologischen Syste- matik hier schon darzustellen, würde uns zu weit vom Zweck unserer vorliegenden Studie wegführen. Basel, Januar 1904. DD Litteratur. . Aristoteles Thierkunde von Aubert und Wimmer. Leipzig 1868. . Aristoteles, Vier Bücher über die Theile der Thiere, griech. und deutsch von A. von Frantzius. Leipzig 1853. . Athenaeus oraeco-latinus Casauboni. Lugduni 1657. . Athenaei Naucratitae Dipnosophistarum Libri XV, rec. G. Kaibel. Lipsiae 1837. . J. V. Carus, Geschichte der Zoologie. 1872. . H. Diels, Über die Excerpte von Menons Jatrika in dem Londoner Papyrus 137. Hermes XXVIII. . C. Fredrich, Hippokratische Untersuchungen. Philol, Unters. von Kiessling und Wilamowitz Heft XV. Berlin 1899. . R. Fuchs, Hippokrates, sämmtliche Werke, übers. u. comm. München 1895 — 1900. . R. Fuchs, Geschichte der Heilkunde bei den Griechen. (Handb. d. Gesch, d. Med. von Puschmann I u. II Lfg.) 1901. . C. Gesner, Historia animalium. 1551. . Th. Gomperz, Griechische Denker, Bd. I. Leipzig 1896. . Hippocratis Coi Medici libri omnes. Basileae 1538 ed. Cornarius. . Hippocratis et aliorum medicorum veterum reliquiae. ed F. Z. Ermerins Vol III. 1864. . J. B. Meyer, Aristoteles Thierkunde. Berlin 1855. . F. Passow, FHandwörterbuch der griechischen Sprache 1841. . Platons sämmtliche Werke, übers. v. Hier. Müller, Bd. VI. . F. Poschenrieder, Die naturwissenschaftlichen Schriften des Aris- toteles in ihrem Verhältniss zu den Büchern der hippokra- tischen Sammlung. Bamberg 1887. . R. B. Sharpe, Catalogue of the Birds in the British Museum (Natural History). Bd. XXII. . Stephani Thesaurus graecae linguae. Paris 1841. . C. Sundeyall, Die Thierarten des Aristoteles, übers. Stockholm 1863. . F. Susemihl, Geschichte der griechischen Litteratur in der Alexan- drinerzeit. Leipzig 1891/92. . E. Zeiler. Die Philosophie der Griechen, III Aufl. II. 2. 1879. Notiz über das geologische Profil durch die Ölfelder bei Boryslaw in Galizien. Von C. Schmidt. Vorgetragen in der Sitzung vom 16. März 1904. Tafel VII. Gelegentlich anderweitiger geologischer Studien, die ich gemeinsam mit Dr. M. Mühlberg und Dr. A. Tobler im Sommer 1903 in Galizien auszuführen Gelegenheit hatte, besuchte ich das Gebiet der Ölfelder bei Borys- law in Ost-Galizien. Herr Prof. R. Zuber in Lemberg hatte die Freundlichkeit uns zu begleiten und uns seine damals noch unveröffentlichten geologischen Profile zur Verfügung zu stellen. Auf unserer Exkursion habe ich das Profil der Tafel VII von der Höhe nördlich ob Schod- nica bis Boryslaw gezeichnet, der südwestlichste Teil des- selben, Schodnica betreffend, wurde lediglich nach den genannten Zuber’schen Entwürfen zusammengestellt und über das Feld von Boryslaw selbst hat R. Zuber neuer- dings ein Profil veröftentlicht.') Den geologischen Bau des Karpathenrandes bei Boryslaw in der Richtung unseres Profiles haben ©. M. Paul und E. Tietze im Jahre 1879 zuerst zur Darstel- 1) Während des Druckes dieser Notiz erhielt ich die Arbeit von B. Zuber „Die geologischen Verhältnisse der Erdölzone Opaka- Schodnica-Uryez in Ostgalizien“ (Zeitschr. f. prakt. Geol. Heft 3, 1904). — 46 — lung gebracht; das neueste Profil durch dies Gebiet gab Dr. J. Grzybowski im Führer für die geologischen Ex- kursionen des 9. internationalen Geologenkongresses. Ein Vergleich der beiden genannten Darstellungen mit der unsrigen mag die Veröffentlichung dieser Notiz recht- fertigen. Die wichtigste von mir benützte Literatur ist folgende: Diet 2) 1879. 9) 1881. 4) 1897. 5) 1899. 6) 1901. 7) 1903. 8) 1908. 9) 1903. Paul und Tietze. Studien in der Sandstein- zone der Karpathen, Jahrb. d. k. k. geol. ji CAL SOROWIUE Paul und Tielze. Neue Studien in der Sand- steinzone der Karpathen. Jahrb. d. k.k. geol. RA Bd, XOIRe C. M. Paul. Die Petroleum- und Ozokerit- Vorkommnisse Ostgaliziens, Jahrb. d. k. k. geol Rn Bd. RER R. Zuber. Karte der Petroleumgebiete in Galizien. Lemberg. R. Zuber. Geologie der Erdölablagerungen in den galizischen Karpathen. Lemberg. R. Zuber. Kilka slow o rzekomych sladach lodowca dyluwialnego pod Truskawcem, Kos- mos, Bd. XXVI. Lemberg. Jos. Muck. Der Erdwachsbergbau in Borys- law. Berlin. Joh. Holobek. Die geolog. Verhältnisse der Erdwachs- und Erdöllagerstätten in Borys- law. Führer für Exkursionen des IX. inter- nat. Geologenkongresses. Nr. III®. Wien. Jos. Grzybowski. Geolog. Skizze der Um- gebung von Schodnica bei Drohobyez in den Ostkarpathen Galiziens. Führer für Exkur- sionen des IX. internat. Geologenkongresses. Nr. IIIP. Wien. — 417 — 10) 1904. AR. Zuber. Die geologischen Verhältnisse von Boryslaw in Ostgalizien. Zeitschr, f. prakt. Geologie. Heft. 2 und 3. Seit Alters ist Boryslaw berühmt als das wichtigste Produktionszentrum für Erdwachs (Ozokerit); gegenwärtig gehören Boryslaw und Schodnica zu den reichsten Öl- feldern Galiziens. Nach J. Muck betrug im Jahre 1876 die Produktion Boryslaws an Erdwachs 8750 t und an Erdöl 3600 t. Gegenwärtig produziert Boryslaw ca. 2000 t Erwachs!) und ca. 480,000 t Erdöl.) Auf den beiden andern wichtigen Ölfeldern unseres Gebietes, in Mraznica und in Schodnica, hat ebenfalls in jüngster Zeit die Intensität der Ausbeute bedeutend zugenommen. Die Bohrungen in Mraznica geben verhältnismässig wenig Öl, ihre Produktion ist aber nach den Erfahrungen seit etwa 35 Jahren sehr andauernd.*) Das Feld von Schod- nica und Urycz hat nach Grzybowsky im Jahre 1900 aus 611 Bohrlöchern 176,300 t Rohöl produziert im Werte von 10,516,000 Kr. Das auf dem Profil ver- zeichnete Bohrloch „Jakob“ ergab aus 303 m Tiefe an- fänglich eine Produktion von 3500 t monatlich. Das geologische Profil Schodnica-Boryslaw ist be- sonders instruktiv, weil wir hier sowohl in stratigraphischer als auch in tektonischer Beziehung die wesentlichsten Typen der Ölvorkommnisse Galiziens vertreten finden. 1) Die Produktion von Boryslaw an Erdwachs von 1863—1902 wird auf 268,000 t im Werte von 1521/2 Millionen Kronen ange- geben. 2) Jos. Muck gibt die Erdölproduktion von Boryslaw im Jahre 1901 zu 2,332,100 q an, während nach J. Holobek die Menge des. daselbst im selben Jahre gewonnenen Rohöles 915,853 q betrug. Nach der zweiten Angabe würde Boryslaw kaum ein Viertel, nach der ersten über die Hälfte der galizischen Produktion liefern. 3) Vgl. Br. Walter, Jahrb. d. k. k. geol. R. A. 1830. Bd. XXX p- 124. — 48 — Die starkgefalteten Kreide- und Tertiärschichten der Karpathen streichen hier von NW nach SE; am Nord- ostrand der Karpathen selbst liest Boryslaw; den Rand des Gebirges fixierend fallen hier bei der ruthenischen Kirche die Tertiärschichten der Karpathen (Menilit- schiefer) steil gegen das Gebirge und nordostwärts lagern sich an dieselben die jüngern Tertiärablagerungen (Salz- thon) des vorkarpathischen Hügellandes. Nach der Dar- stellung von Paul und Tietze sind in der karpathischen Randzone Schodnica-Boryslaw zwei gegen NE überge- neigte Gewölbe vorhanden, in deren Kern bei Mraznica Kreide (Ropiankaschichten), bei Schodnica Eocaen (obere Hieroglyphenschichten) entblösst sind. Nach den neuern Untersuchungen gestalten sich die Verhältnisse etwas komplizierter. Nordöstlich des Gebirgszuges Telsta-Miel- niczna (ca. 850 m) verfolgen wir über Opaka, Schodnica, Urycz von NW gegen SE eine Muldenzone, bestehend aus Eocaen und Oligocaen, die von Verwerfungen durch- zogen wird und in welcher sekundäre Aufsattelungen sich finden. An diese Aufsattelungen sind die ölreichsten Schichten gebunden und zwar finden wir im Eocaen zwei Horizonte und einen dritten in den Inoceramenschichten, welcher die grössten Quantitäten Öl liefern soll. — In dem Höhenzuge von Buchow nordöstlich von Schodnica haben wir wieder eine überstürzte Kreideanticlinale, deren Nordostschenkel von einer Verwerfung durchzogen ist. Das überschiebungsartige Aneinanderstossen von stark gefältelten Menilitschiefern und Inoceramenschichten ist an der Strasse Mraznica-Schodnica sehr schön zu be- obachten. Von hier bis zur ruthenischen Kirche von Boryslaw beobachtet man längs des Flüsschens Tysmie- nica vier Anticlinalen in den Inoceramenschichten, wo- von diejenige bei Mraznica offenbar die für Ölführung günstigste Form zeigt. — 49 — Die an das Karpathenvorland angrenzende Anti- clinale ist am stärksten nach Nordosten übergelegt; die ihrem Nordostschenkel angehörenden Schichten des Oli- gocaens, Eocaens und der obern Kreide fallen steil süd- westlich gegen das Gebirge ein und werden so durch die neogenen Schichten von Boryslaw unterteuft. Diese Überfaltung des Karpathenvorlandes lässt sich von Bo- ryslaw aus weiter gegen Südosten verfolgen: bei Neu- Mizon, ca. 55 km südöstlich von Boryslaw, finden sich noch bergwärts fallende Menilitschiefer, im Tale der Czeczwa bei Spas hingegen, ca. 70 km südöstlich von Boryslaw, fallen nach Paul und Tietze die Menilitschiefer am Karpathenrande vom Gebirge weg, normal gegen Nordosten und werden direkt von den Gesteinen der Salzthongruppe überlagert und zwar so, dass eine scharfe stratigraphische Grenze zwischen beiden nur schwer zu erkennen ist. Unter der ruthenischen Kirche bei Boryslaw be- obachtet man in spärlichen Aufschlüssen die neogenen Salzthone mit eingeschlossenen exotischen Blöcken (Stram- berger-Kalk) unter die Menilitschiefer einschiessend. Weiter gegen Nordosten sind keine Aufschlüsse mehr vorhanden bis in die Gegend von Wolanka-Tustanowice, wo eigentümliche Konglomerate sich finden, die bereits im Jahre 1879 von E. Tietze als das Liegende des Salz- thones (Dobrotower Schichten) erkannt worden sind.') 1) Die sandigen und konglomeratischen Schichten im Liegen- den oder in den tiefern Teilen des Salzthones sind in den östlichen Karpathen ausgezeichnet durch das Vorkommen eigentümlicher exo- tischer Gerölle. Es sind dies meist kieselige, grüne Gesteine, welche als metamorphosierte Diabastuffe sich erweisen. Mehrfach sind diese Gerölle verglichen worden mit den exotischen Gesteinen in der bunten Nagelfluh in der Schweiz, ich erwähne nur Tietze (1879), Uhlig (1888) und Zuber (1902). In einer spätern Arbeit hoffe ich eingehender auf diese auch für die Geologie der Schweizer Alpen so wichtigen Fragen eintreten zu können. nn oa Der geologische Bau des eigentlichen Erdöl- und Erd- wachsgebietes von Boryslaw ist nur aus den bergbau- lichen Arbeiten (Wachsschächten und Ölbohrlöchern) zu erkennen, eigene Wahrnehmungen fehlen mir hier voll- ständig. Seit Alters wird angenommen, dass die Haupt- region des Ozokerits einer Anticlinalenaxe im Salzthon entspreche. Zur Konstruktion meines Profiles benutzte ich für diese wichtige Gegend ausser den von Jox. Muck und Joh. Holobek veröffentlichten Darstellungen das so- eben von À. Zuber in der Zeitschrift für praktische Geo- logie veröffentlichte Profil. Nach den bisherigen Untersuchungen über Boryslaw dürfte es wohl feststehen, dass hier das Neogen, von Südwesten her durch das Oligocaen der Karpathen über- schoben, in zwei Horizonten, im Salzthon und in dem Dobrotower Sandstein, Ölhorizonte führt und zwar finden sich auch hier, innerhalb dieser gegenüber den Karpathen versenkten Region, die grössten Ansammlungen von Öl und Erdwachs in den Sattelregionen der Falten. Der Salzthon ist die jüngste der ölführenden Schichten Ga- liziens; ausser in der ca. 20 km langen Zone bei Bo- ryslaw wird im Salzthon Erdöl gewonnen bei Bolochow und bei Solotwina südöstlich von Boryslaw. Durch grossen Ölreichtum ist das subkarpathische Miocaen in Rumänien ausgezeichnet.') Das Öl der Salzthonformation ist an sandige Einlagerungen gebunden, die in unregelmässiger Verteilung sich finden und auch von Ort zu Ort in ver- schieden hohem Masse imprägniert sind. Das Erdöl von Boryslaw enthält bis über 600 m Tiefe 6—10°/o Paraffın und mit diesem Paraffin-Reichtum des Öles steht sicher- lich das Vorhandensein der gang- und lagerförmigen 1) Vgl. Mrazee et Teisseyre, Aperçu géologique sur les for: mations salifères, etc. en Roumanie. — Moniteur des intérêts pétro- lifères Roumains, 1902. — 421 — Ansammlungen von Erdwachs in ursächlichem Zusammen- hang. Das Erdwachs, mit Ölsandsteinen verbunden, wird hauptsächlich in Tiefen bis zu 260 m unter der Ober- fläche gewonnen, ist aber noch bis zu 695 m Tiefe ge- funden worden. Über die Entstehung des Erdwachses sind zwei Ansichten veröffentlicht worden.!) Das Erd- wachs wird entweder als ein durch Verdunstung ohne Oxydation entstandener Rückstand paraffinreicher Öle aufgefasst oder aber beide Stoffe sollen als homologe chemische Körper gleichzeitig aus demselben Material entstanden sein. Den Entscheid in dieser Frage müssen wir den Chemikern überlassen. Ich erwähne hier nur, dass in Erdölen von Borneo festes Wachs in solchen Mengen schwimmend sich findet, dass die Leitungsröhren verstopft werden. Erdöl und Erdwachs gehören bei Bo- ryslaw sicherlich primär dem Miocaen an.’) Nirgends aber überhaupt findet sich in stark gefalteten Schichten das Öl noch genau an dem Orte seiner Entstehung: es ist nach den Scheitelzonen der Falten gedrängt worden und hat sich auf diese Weise so angehäuft, dass die Gewinnung mittelst freifliessender Brunnen möglich wird. In Boryslaw haben wir primär neben- und übereinander vorkommende Lagen von Erdöl anzunehmen, die zum Teil sehr reich an Paraffın waren.*) Bei der sehr intensiven 1) Vel. z.B. R. Zuber. Zeitschr. f. prakt. Geol. 1904, p. 46. 2) Vgl. Muck, loc. cit. p. 32. 3) In Ost-Borneo (Kutei) hatte ich kürzlich Gelegenheit Be- obachtungen zu machen, welche für die Beurteilung der Boryslawer Lagerstätte wohl von einigem Interesse sind. Wir haben hier eine ölführende, sehr regelmässige Anticlinale in kohlenreichen Miocaen- schichten. Die produktive Scheitelregion liegt zwischen den ca. 200 nach Ost und nach West einfallenden Schichten und ist ca 200 m breit. Auf die Länge von etwa 2000 m, in der Richtung der Anticlinalenaxe, finden wir folgende Verteilung der verschiedenartigen Olhorizonte: 1) In Tiefen von ca. 60, 130 und 180 m unter Meeres- — 422 — Faltung ist das den sandig-thonigen Schichten einge- lagerte plastische Wachs in weitgehendem Masse defor- miert worden und bei wohl auch gleichzeitig eintretenden chemischen Umwandlungen hat es so seine heutige Lagerungsform als Lager, Trümer und Gänge ange- nommen. Als das Liegende des Salzthones von Boryslaw er- scheinen die sog. Dobrotower-Schichten, deren genaue Abgrenzung gegen den Salzthon im Hangenden wahr- scheinlich sehr schwer zu bestimmen ist. Es wird ange- nommen, dass dieser Horizont, der, wie erwähnt, bei Tustanowice hauptsächlich konglomeratisch entwickelt ist, unter Boryslaw sich faziell ändert und in Sandsteine über- geht, welche jene Ölmassen enthalten, die aus Tiefen von 800— 1000 m die vielen freifliessenden Brunnen speisen, von denen einzelne anfänglich bis 300 t täglich geliefert haben. Das hier beschriebene Profil Schodnica-Boryslaw zeigt, wie bereits erwähnt, die stratigraphische Stellung aller galizischer Ölhorizonte, Erörterungen über die viel- umstrittene stratigraphische Bedeutung der einzelnen niveau finden sich auf die ganze Länge Ölhorizonte in nicht ganz konstant durchgehender Verbreitung, die sogenanntes „Schweröl“ liefern von 0,995 spez. Gew. und einem Gehalt an Leuchtöl von 2500. 2) Auf die Länge von ca. 1200 m verfolgen wir ohne Unter- bruch in 250—300 m Tiefe einen Horizont mit sog. „Leichtöl“ von ca, 0,85 spez. Gew. und einem Gehalt von 55°/o Leuchtöl, Nach einem Unterbruch in der Länge von 300 m erscheint dann dieser selbe Horizont wieder, konstatiert auf ca. 300 m Länge. 5) Da wo die genannte Leichtölzone auf etwa 300 m Länge aussetzt, finden wir in 350 m Tiefe etwa einen neuen Ölhorizond, dessen Öl 600, Leuchtöl liefert und 59/0 festes Paraffin mh t. Beeren wert ist es, dass den Bohrlöchern, welche dieses paraffinhaltige Öl trafen, gewaltige Mengen von Gas entströmen. — Nehmen wir eine bedeutend grössere Intensität der Faltung und wohl auch einen noch grössern Gehalt des Öles an festem Wachs an, so werden uns Ver- hältnisse, wie wir sie in Boryslaw beobachten, durchaus verständlich. hu Schichtgruppen wollte ich vermeiden: die sog. ,Obern Hieroglyphenschichten“ vereinigte ich mit den „Roten und grünen Thonen“ zum „Eocaen“ und der ,,Jamna- Sandstein“, der z. B. von Uhlig') zum Eocaen, von an- dern Forschern, z. B. von Zuber heute noch zur Ober- Kreide gerechnet wird, wurde als deutlich hervortretender Grenzhorizont zwischen Kreide und Eocaen aufgefasst, während Grzybowski denselben in der Gegend von Mraz- nica mehrfach vernachlässigt. Hinsichtlich des Gebirgsbaues ergeben sich für un- sere Gegend grössere Komplikationen, als wir sie sonst in Erdölgebieten zu treffen gewohnt sind. V. Uhlig schreibt in seinem neuesten schönen Werk, Bau und Bild der Karpathen (p. 827): „Die Öllinien entsprechen teils Längsspalten oder Verschiebungen, teils Scheitel- linien von Anticlinalen.‘“ Die ,,Scheitellinien von Anti- clinalen‘ würde ich unbedingt in erste Linie setzen. Unser Profil zum Beispiel zeigt, dass tatsächlich hier die Tektonik bedingt ist durch Längsspalten und Ver- schiebungen im gefalteten Gebirge. Innerhalb dieser überschobenen oder versenkten Zonen aber bei Schod- nica”) sowohl als auch bei Boryslaw sammeln sich die Erdölmengen in den Scheiteln der auftretenden Anti- clinalen. Das erfolgreichste Bohrloch „Jakob“ liegt ge- rade im Scheitel eines solchen Aufbruches. Mraznica stellt einen typischen Ölsattel dar, bei Thysmienica potok stehen die Schichten zu steil, um viel Öl liefern zu können, die bei Wapniarki aufgeschlossene Ölzone ver- diente weiter gegen Nordosten verfolgt zu werden, die Bohrlöcher von Schodnica potok waren von vorneherein aussichtslos. Wir erkennen, dass auch in den Karpathen !) Bau und Bild der Karpathen. Wien und Leipzig 1903, p. 869. 2) Vel. Profil von „Schodnica“ bei J. Grzybowski und bei C. M. Paul (loc. cit.). — A24 — die richtige Anwendung der alten Anticlinalenthéorie ‘) für die Praxis von grösster Bedeutung ist.?) Leider findet der Fernerstehende in der überreichen galizischen Literatur polemische Erörterungen über stratigraphische Fragen und theoretische Spekulationen über die Ent- stehung des Erdöles den grössten Raum einnehmend. (senaue Angaben über die Profile der Bohrungen und die geologische Lage derselben finden wir fast nirgends, so ist hinsichtlich des so wichtigen Olfeldes von Borys- law das kürzlich von Rud. Zuber publizierte Profil das erste, welches billigen Anforderungen entsprechen dürfte. Mit grossem Interesse erwarten wir die von Dr. Grzy- bowski in Angriff genommene Monographie des Borys- lawer Erdölterrains. 1) Vel z. B. Edward Orton, The Trenton Limestone as a source of Petroleum and inflammable Gas in Ohio and Indiana. — Eighth Annual Rep. of the U. St. Geol. Survey 1836—87. Part. IL 2) Die Petrollager der Tertiärformation in Indien, auf Sumatra, Java und Borneo, werden seit einigen Jahren durch eine grosse Zahl von Geologen untersucht und auch hier hat sich überall gezeigt, dass die Anticlinalentheorie durchweg sich bestätigt und dass so durch den tüchtig geschulten und sorgfältig arbeitenden Geologen für die Praxis die grössten Erfolge erzielt werden. Im Jahre 1899 hatte ich auf Sumatra allein Gelegenheit, 319 Bohrlöcher in der Gesamtlänge von 55 861 m zu prüfen und in ihrer geologischen Lage zu fixieren. Ein Vierteil dieser Bohrungen war produktiv und sie alle lagen günstig nach der Anticlinalentheorie, von den drei Vier- teilen unproduktiver Bohrungen waren zwei Vierteile nach unsern Anschauungen ungünstig gelegen und hätten nie ausgeführt werden sollen, während ein Vierteil wohl als unsichere Versuchsbohrungen Berechtigung hatten. Es zeigt sich, dass von den ohne geologische Untersuchung ausgeführten Bohrungen nur 25/0 produktiv waren, während bei richtiger geologischer Prüfung zum mindesten 500/0 der Bohrungen produktiv sein müssen. Bei grösserer Erfahrung des Geologen und bei noch sorgfältigerer Untersuchung stellt sich, wie die Praxis zeigt, das Verhältniss noch bedeutend günstiger. (Vgl. ©. Schmidt, Observations géologiques à Sumatra et à Bornéo. — Bull. soc. géol. de Fr. 1901, p. 260.) Reptilien und Amphibien aus Celebes. von Dr. Jean Roux Kustos am Naturhistorischen Museum. Mit Tafel VIII. Von ihrer letzten Reise (1901—1903) zurückgekehrt, haben die HH. Sarasin die von ihnen aus Celebes mit- gebrachte Reptilien- und Amphibiensammlung mir zur Bearbeitung übergeben. Diese Sammlung umfasst 30 Reptilien in 19 ver- schiedenen Arten und 24 Amphibien, die sich auf 10 Spezies verteilen. Alle diese Arten — mit Ausnahme eines Frosches — sind schon in der früheren Sarasin- schen Sammlung vertreten gewesen. Die neue Amphibien- art, deren Beschreibung unten folgt, gehört zu der Gat- tung Rhacophorus und ist der Liste der endemischen Arten von Celebes hinzuzufügen. Im Jahre 1897 wurden in einer Arbeit von G. A. Boulenger die Resultate der verschiedenen Untersu- chungen über die herpetologische Fauna der Insel zu- sammengefasst.') Da die HH. Sarasin, während ihrer letzten Reise, zumeist wenig oder gar nicht untersuchte Landstrecken der Insel bereist haben, ist es nicht ohne Interesse, die 1) A Catalogue of the Reptiles and Batrachians of Celebes, with special reference to the collection made by D" F. & P. Sarasin 1893—1896. Proc. Zool. Soc. London 1897. 28 e — 426 — Namen der mitgebrachten Spezies mit den neuen Fund- orten anzugeben. In dem dritten Bande ihres Celebeswerkes haben die HH. Sarasin für den malayischen Archipel die grosse Bedeutung hervorgehoben, die der Kenntnis der ver- schiedenen Inselfaunen beizumessen ist. Namentlich waren es Schlüsse von geologischem Interesse, die sich aus der Zusammensetzung und der Vergleichung der Faunen ergeben haben. Diese aus der Verbreitung der Tiere von einer Insel auf die andere gezogenen Schlüsse werden durch die neueren Fundortsangaben vielfach bestätigt. Vor allem aber lernen wir durch die neue Liste die Ver- breitungsgebiete der Tiere der Insel Celebes selbst besser zu verstehen und gewinnen durch die genauere Kenntnis der Fauna auch ein klareres Bild derselben. Das Literaturverzeichnis findet man bis 1901 in: F.&P.Sarasin Celebes Bd. III: Über die geologische Geschichte der Insel Celebes auf Grund der Tierver- breitung. Neue Reptilien oder Amphibien von Celebes sind seither keine beschrieben worden. Es bleibt mir noch die angenehme Pflicht übrig, den HH. Sarasin sowohl für die Überlassung des Ma- terials als auch für die verschiedenen Ratschläge bei dessen Verarbeitung herzlich zu danken. Zu grossem Danke bin ich auch Herrn Dr. G. A. Boulenger in London verpflichtet, dessen unbestrittener Autorität ich die Resultate von vier Bestimmungen zur Prüfung vor- gelest habe. Ich erlaube mir, in Übereinstimmung mit den Entdeckern, die neue Rhacophorus-Art diesem hoch- verdienten Forscher zu Ehren zu benennen und zwar, da Ah. boulengeri bereits vergeben ist, mag die neue Art nach dem Vornamen des genannten Forschers Rha- cophorus Georgi heissen. — 427 — I. Reptilia; Emydosauria. Crocodilidae. Crocodilus porosus Schn. Schädel. Maros S. Celebes. Lacertilia. Geckonidae. Gecko verticillatus Laur. 1 Stück. Ponre in Wallanae Thal. Bone. S. Celebes. Lebend war das Tier dunkelrot gefieckt. Agamidae. Draco beccarii Pts. & Dor. 2 St. © Lamontjong. S. Celebes. Pundidaha. S-O. Celebes. Calotes cristatellus (Kühl). 2 St. 12.1J. Paluthal | West-Centr. Celebes. ua Diese Exemplare besitzen 57—62 Schuppen rund um dem Körper herum. Die hinteren Glieder sind länger als bei der typischen Form, sie reichen über die Schnauzen- spitze hinaus. Lophura amboinensis (Schloss.). 2 St. 12. 1 juv. Lamontjong. S. Celebes. Bei dem ® Tiere ist die grösste laterale Schuppe 8 mm breit; es sind 11 Femoralporen vorhanden. Scincidae. Mabuia multifasciata (Kühl). 2 St. ©. Sakedi. West-Centr. Celebes. Puriala. S-O. Celebes. Mabuia rudis Bler. 1 St. ©. Bantimurong. S. Celebes. Lygosoma nigrilabre Gther. 3 St. 2 J. 1 juv. — 428 2 Sadaonta | Tuwa | Diese für Celebes endemische Art ist über die ganze Insel verbreitet. Lygosoma smaragdinum (Less) 2 St. 1d. 1 9. Makassar. S. Celebes. Sakedi. West-Centr. Celebes. Lygosoma bowringi Gray. 2 St. d. Makassar. S. Celebes. Bisher war diese Art nur vom Norden der Insel bekannt. Da sie auf Java nachgewiesen worden ist, war zu erwarten, dass sie auch in Süd-Celebes zu finden sei (Javabrücke). Lygosoma infralineolatum (Gther.). 3 St. 29%. 1 juv. Makassar. $S. Celebes. Diese ausserhalb Celebes nur auf der Insel Siao (Sangi) nachgewiesene Art ist im Norden sowohl als im Süden von Celebes verbreitet. Lygosoma Sarasinorum Bler. 1 St. d. Bontorio. S. Celebes. Diese endemische Art wurde bis jetzt nur im süd- lichen Central-Celebes nachgewiesen. Bei diesem & Exem- plare ist die Kehle blau gefärbt in ähnlicher Weise wie bei Lygosoma nigrilabre. Dibamidae. Dibamus novae-guineae D.B. 1 St. Meraka. S-O. Celebes. Bisher nur aus dem Norden und in Central-Celebes bekannt. - West-Centr. Celebes. Ophidia, Typhlopidae. Typhlops braminus (Daud.). 3 St. Makassar. S. Celebes, Tamangura bei Maros. S. Celebes. sag 2 Diese bisher nur aus Nord-Celebes bekannte Art war aus theoretischen Gründen im Süden unbedingt zu erwarten. Boidae. Python reticulatus (Schn.). 1 St. juv. Konawchafluss. S-O. Celebes. Colubridae. Zamenis dipsas (Schleg.). 1 St. Kolaka, Mingkoka-Bai. S-O. Celebes. Diese auch auf Halmahera (Molukken) vorkommende Art war bisher nur in Nord-Celebes nachgewiesen. Totallänge 1 m 50. Schwanzlänge 45 cm. Preocular ungeteilt. Temporal 2+2. 5 Labiales infer. in Kontakt mit dem vorderen Kinnschilde. Ventr. 198. Anal geteilt. 112 Subcaud, in 2 Reihen. Coluber erythrurus (D. B.). 1 St. Tjamba. S. Celebes; in Reisfeldern. Das Exemplar stimmt am besten mit der Form Ab von Boulenger’s Katalog (Snakes II p. 63), zeigt jedoch einige Verschiedenheiten. Die Schuppen sind uni- form braun gefärbt ohne schwarzen Rand. Die dunkle Linie hinter dem Auge ist nicht angedeutet. Totallänge 1 m 20. Schwanzlänge 25 cm. Ventr. 231. Anal ungeteilt, Subcaud. 96 in 2 Reihen. Dendrophis pictus (Gm.) 1 St. Makassar. S. Celebes. Totallänge 85 cm. Schwanzlänge 33 cm. Temporal 2+2. Ventr. 170. Anal geteilt. Subcaud. 136 in 2 Reihen. Hypsirhina plumbea (Boie). 1 St. juv. Lamontjong. S. Celebes. II. Batrachia. Salientia. Ranidae. Rana modesta Bler. 1 St. ©. 0 Bontorio. S. Celebes. Diese endemische Art war bis jetzt nur aus der nördlichen Halbinsel von Celebes bekannt. Nach diesem neuen Funde dürfte ihr Verbreitungsgebiet die ganze Insel umfassen. Rana microdisca Bttgr. 2 St. d. Korothal 500-700 m. West-Centr. Celebes. Oberhalb Kolaka 500 m. S-O. Celebes. Diese für Flores, Java und Sumatra schon bekannte Art war bisher nur für den Norden von Celebes nach- gewiesen; sie ist jetzt auch, wie zu erwarten war, im südlichen Teile der Insel gefunden worden. (Java und Floresbrücken — aber auf Saleyer und Djampea noch nicht nachgewiesen —). Rana palavanensis Blgr. 1 St. ©. Takalagebirge 1200—1600 m. West-Oentr. Celebes. Schon bekannt aus mehreren Lokalitäten im N. und S. der Insel. Rana erythraea (Schleg.). 8 St. d' und juv. Makassar. S. Celebes. Rana everetti Bler. 1 St. d. Pundidaha. S-O. Celebes. Auf der ganzen Insel verbreitet. Rhacophorus /eucomystax (Gravh). 4St. 1 d. 3 juv. Tuwa Po Ro en West-Centr. Celebes. Tjamba. S. Celebes. Tinondo. S-O. Celebes. Rhacophorus Georgii n. sp. (Taf. VII). Graumenzähne in zwei mittelgrossen schiefen von einander getrennten Gruppen am innern Vorderrand der Choanen. Kopf im Verhältnis zum Körper sehr breit; er ist ebenso breit als lang. Schnauze abgerundet, can- — 451 — thus rostralis deutlich aber abgestumpft auch zwischen den Nasenlöchern und der Schnauzenspitze sichtbar. Nasenlöcher der Schnauzenspitze näher als dem Auge. Lorealgegend leicht concav. Maul sehr breit. Zunge herzförmig, nach hinten frei und tief eingebuchtet. Inter- orbitalraum zweimal so breit wie ein oberes Augenlid. Auch diese Fläche ist leicht concav, dabei etwas run- zelig. Auge gross vorspringend. Tympanum oval, sehr deutlich ganz nahe hinter dem Auge schief gelegen. Seine Breite ist gleich der Distanz zwischen dem Nasenloch und der Schnauzenspitze. Der hintere, etwas gewölbte Teil des Kopfes ist mit vier gleich weit entfernten starren, 2 mm hohen und 3 mm breiten rundlichen dornartigen Erhebungen ver- sehen. Die lateralen, die oberhalb des Tympanum einen vom hinteren Augenwinkel ausgehenden Kamm bilden, sind seitlich abgeplattet. Die zwei anderen hingegen sind nur ganz wenig von vorne nach hinten abgeplattet. Der Körper verschmälert sich nach hinten zu. Die vordere Extremität ist kurz. Die breiten Finger endigen in ovalen breiten Scheiben. Die grösste Scheibe, am dritten Finger, ist fast so breit wie der kleine Durch- messer des Tympanum. Der erste Finger kürzer als der zweite; Schwimmhaut °/s der Fingerlänge einnehmend. Am Aussenrand besitzt der vierte Finger einen schmalen Saum, der eine kurze Strecke weit unter dem Unter- arm weiter läuft. Ein schwach angedeuteter welliger Hautsaum bildet den Winkel zwischen dem Aussenrand des Unterarms und des Armes. Hinterbeine sehr lang; das tibio-tarsale Gelenk reicht über die Schnauzenspitze hinaus. Die Schwimmhaut erreicht die Basis der Scheiben, ausgenommen am 4. Finger, wo sie nicht so weit nach vorne läuft. Subarticulare und innere Metatarsalhöcker wenig vor- springend. Äusserer Metatarsalhöcker fehlt. Der Aussen- rand der fünften Zehe ist mit einem schmalen Saum versehen; dieser läuft noch etwas unter dem Tarsus fort. Ferse mit einem zweilappigen, kleinen, runden Hautlappen versehen. An der vorderen Seite des Kniegelenks eine distal vorspringende Falte. Haut des Kopfes, des Rückens und der oberen Seiten der Glieder mit kleinen, nahe beiein- ander stehenden, mässig vorspringenden, ungleichgrossen Warzen oder Körnern bedeckt. Bauch und Kehle kör- nig; die Körner am deutlichsten am Bauch. Hintere Schenkelseite ebenfalls, aber ungleich granuliert; nahe dem After mehrere grössere Tuberkel. Farben des lebenden Tieres: Rücken hellgrün, hell getupft; Seiten des Körpers und der Schenkel dunkel- grün und gelb marmoriert. Kehle und Bauch rotge- sprenkelt, Kehle ein wenig dunkler. Im Sprit wird das Tier graublau mit kleinen, helleren, ungleichgrossen Flecken auf dem Rücken und der oberen Seite der Glieder; die Marmorierung der Körperseiten und der Schenkel wird violett und weiss. Dimensionen. Länge des Körpers 7 cm. Länge des Hinterbeines (vom After) 11'/ cm. Länge und Breite des Kopfes 29 mm. (rösste Breite des Körpers vorne 22 mm. Von dieser merkwürdigen und sehr auffallenden Art ist in der Sammlung nur ein d Exemplar vor- handen. Es stammt aus: Tuwa, Paluthal, W est-Centr. Celebes. Engystomatidae. Sphenophryne celebensis. F. Müll. 4 St. 22.2 d. — 433 — Takalagebirge 1200—1600 m. W. Centr. Celebes. Topapu 1400 m. West-Centr. Celebes. Momiberg. West-Centr. Celebes. Bowonglangi Gipfel 2000 m. Süd-Celehes. Diese endemische Art ist in verschiedenen Teilen der Insel nachgewiesen worden. Von den vier unter- suchten Exemplaren zeigte nur ein juv. die charakteris- tische Bauchgranulierung; bei den andern war die Haut glatt. Callula baleata. S. Müll. 1 St. juv. Lindu-See. 1000 m. West-Centr. Celebes. Bufonidae. Bufo celebensis Gther. 1 St. ©. Ahuafluss. S-O. Celebes. Diese für Celebes endemische Art ist über die ganze Insel verbreitet. + Wilhelm His. Worte der Erinnerung gesprochen am Begräbnistage den 4. Mai 1904 in der Sitzung der Naturforschenden Gesellschaft zu Basel Von Dr. J. Kollmann, Professor der Anatomie. Heute Nachmittag um 3 Uhr wurde eines der her- vorragendsten Mitglieder der Basler Naturforschenden Gesellschaft, ein rastloser Forscher, der Anatom Professor Wilhelm His in Leipzig zur ewigen Ruhe bestattet. Er war bekanntlich hier bis zum Jahr 1872 Professor der Anatomie und Physiologie gewesen. Diese beiden heute so umfangreichen Disciplinen waren früher in einer Hand vereinigt und so auch in Basel. Die physiologischen Anschauungen überhaupt und besonders jene, welche gerade damals eine besondere Anziehungskraft ausübten, muss man ins Auge fassen, wenn die Arbeiten von Wilhelm His richtig beurteilt und ihre hohe Bedeutung hervorgehoben werden soll. Ich beginne meine Betrachtungen mit dem Jahre 1872, mit seiner Berufung an eine der ersten Universitäten Deutschlands. In Leipzig lehrte damals Prof. Ludwig die Physiologie; er hatte die eine Hälfte der Lehrtätigkeit Ernst Heinrich Weber’s, des gefeierten Gelehrten, über- 1831—1904. Se LEE nommen, der im Jahre 1866 die Physiologie diesem be- rühmten jungen Genossen übertragen hatte. Die Ana- tomie war noch in Weber’s Händen geblieben, bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die medizinische Fakultät auf Betreiben Ludwigs unsern Wilhelm His auf die Lehr- kanzel der Anatomie berief. Diese höchst ehrenvolle Beachtung verdankte der Basler Gelehrte seinem Erstlingswerk, das den Titel führt „Über die erste Anlage des Wirbeltierleibes.“ Es war eine kühne Tat, dieses gewaltige Problem vom Gesichtspunkt physikalisch-mechanischer Kräfte aus einer Lösung entgegenzuführen. Es handelte sich dabei nicht zur um das Hühnchen, an dem die Untersuchung am meisten aussichtsvoll erschien, Wi/he/m His wollte die erste Anlage des Leibes aller Wirbeltiere aufklären. Wenige Jahre zuvor hatte die Descendenztheorie, unter dem Namen der Darwin’schen Theorie zumeist bekannt, ihren Siegeslauf durch die Welt begonnen. Die grosse Schar der jungen Zoologen, Anatomen und ver- gleichenden Anatomen, die man neuerdings unter der gemeinsamen Bezeichnung der Morphologen zusammen- fasst, hatte sich dieser Auffassung des Werdens der Geschöpfe angeschlossen. Die Anlage des Wirbeltier- leibes wie seine weitere Entwicklung erschien als ein Phänomen der Vererbung, geleitet und geführt durch äussere Faktoren. Wilhelm His schloss sich dieser Auffassung nicht an, wenn er sich auch nicht direkt ablehnend verhielt. Die Physiologie lehrte damals, wie in allen Organismen chemische und physikalische Kräfte beständig in voller Tätigkeit seien, und Wilhelm His zog daraus den Schluss, dass auch im Beginn der Organisation, bei dem Werden des Wirbeltieres, wenn aus dem flachen blattähnlichen Keim allmählich die cylindrische Körperform hervorgeht, — 456 — chemische und physikalische Kräfte wirksam sein müssten. Er untersuchte den Hühnerkeim unter dem Gesichts- punkt einer elastischen Platte mit Zug- und Druck- spannungen. Da trugen die Furchen und Falten des Keimes vom ersten Auftreten an die Spuren mechanischer Notwendigkeiten in sich, und zwar war dies der Fall durch das ganze Wirbeltierreich. Die Entwicklung der Knochenfische, die schon sehr früh in den Bereich seiner Untersuchung gezogen worden waren, dann die Ent- wicklung der Selachier, der Vögel, der Säugetiere — alle schienen den nämlichen Regeln zu folgen. Was bei dem Gang der Untersuchung und der Me- thode. die Beweise für seine Angaben herbeizuschaffen, besonders neu und eigenartig war, das war die Rekon- struktion der in Schnittserien zerlesten Embryonen. Damit ist er der Begründer der Anatomie der Embryonen geworden, denn diese Methode macht es allein möglich, die zarten Bilder der feinen Schnitte in vergrössertem Massstabe, genau nach den Proportionen des Organis- mus zu einem Ganzen zusammenzufügen und so mit freiem Auge zu beurteilen, zu prüfen und zu vergleichen, was nur bruchstückweise und unvollkommen mit dem Mikros- kope erkennbar wird. Durch die Methode der Rekonstruktion bekam nicht allein das Mikrotom erst seinen erhöhten Wert für die Embryologie, die von His angefertigten Modelle wurden gleichzeitig auch die unentbehrlichsten Lehrmittel für den embryologischen Unterricht. Seine Modelle sind überall in Verwendung, denn die Methode hat allseitige Aufnahme gefunden; sie bezeichnet für den Hörsaal wie für das Laboratorium einen bahnbrechenden Fortschritt. Was für den Physiker und Astronomen das Pendel, das ist für den Embryologen die Rekonstruktion, denn sie gibt den Arbeiten erst die Sicherheit richtiger Beurteilung. 2 — 480 °— Schon heute ist es allgemein anerkannt, dass keine embryologische Arbeit über den Aufbau der Organismen vollen Wert besitzt, die nicht durch die Rekonstruktion eine umfassende Begründung erhalten hat. Die von His inaugurierte physiologische Auffassung des Entwicklungsganges und die strenge Methode der Forschung über den Aufbau des Wirbeltierleibes riefen berechtigtes Aufsehen hervor und lenkten, wie er mir einst selbst erzählte, die Aufmerksamkeit des Physio- logen Ludwig nach Basel — und is wurde nach Leipzig berufen. Er hat die Hofinungen, die auf ihn gesetzt wurden, im reichsten Masse erfüllt. Seine Verdienste als Lehrer wie als Forscher sind in gleichem Grade hervorragend. In Leipzig wurde Wilhelm His vor allem die Aufgabe gestellt, ein der Grösse der Universität und den Anfor- derungen des Unterrichts entsprechendes anatomisches Institut zu bauen. Es ist erstaunlich, wie der in den damals engen Verhältnissen Basels Herangewachsene sofort das richtige Augenmass findet für das, was eine grosse Universität erheischt. Es lässt sich heute kaum mit hinreichender Deutlichkeit begreiflich machen, wie klein die Hilfsmittel für Anatomie und Physiologie in Basel waren. Am Rhein- sprung, im alten Kollegienhaus, sassen die Anatomie, die vergleichende Anatomie, die pathologische Anatomie und die Physiologie vorzugsweise im Souterrain dicht ineinandergeschachtelt, Die Zahl der Studenten klein, das Leichenmaterial dürftig und die Hilfsmittel ungenügend nach jeder Richtung hin. Wilhelm His erkennt aber in Leipzig mit erstaunlichem Scharfblick die ganze Grösse seiner Aufgabe. Er baut sofort eine Anatomie im grössten Stil, er gliedert sie nach den drei wichtigsten Anfor- derungen: in Hörsäle und Demonstrationsräume für den — 438 — Unterricht; in Seziersäle und dazu gehörige Einrichtungen für die Übungen an der Leiche; endlich in Arbeits- zimmer für die Angestellten. Zentralheizung, Kraft- betrieb, alle neuen Hilfsmittel der Technik wurden in Anwendung gebracht, um das Gebäude praktisch aus- zugestalten. So ist es noch heute eines der vollkom- mensten anatomischen Institute, umfangreicher als das der grössten Universitäten Deutschlands von gleichem Range. Ich führe dies an, um die Aufmerksamkeit auf die weitgehende Einsicht des Mannes zu lenken, der die Anforderungen der Wissenschaft und des Unterrichts mit klarem Auge erfasst und sie mit siegreicher Kraft und im grössten Massstab verwirklicht. Wilhelm His besass überhaupt einen grossen Mass- stab für alle Dinge, die mit seiner Wissenschaft zu- sammenhingen. Dieser grosse Masstab reifte in ihm z. B. den Riesengedanken, die Hirnforschung in Eu- ropa und Amerika nach einem gemeinsamen Plan zu organisieren. In den nächsten Tagen wird dieser grosse Gedanke von His verwirklicht werden. In London tritt eine internationale Kommission zusammen, um das vor- gelegte Programm der Hirnforschung zu beraten. Wil- helm His war als eines der ersten Mitglieder zur Ver- tretung Deutschlands berufen. — Er sollte die Verwirk- lichung seiner Idee leider nicht mehr erleben. Als seine Erkrankung eine beunruhigende Wendung ange- nommen hatte, hat er Professor Waldeyer mit der Über- nahme der Vertretung betraut. Doch durfte er sich noch freuen, dass das Ziel schon in der Nähe deutlich erkennbar war. Das Organ des Geistes, der Sitz aller Fähigkeiten, die den Menschen zum Herren der Welt machen, das Organ, dessen Funktionen die Philosophen analysieren, dessen Krankheiten die Psychiater mit heissem Bemühen zu durchschauen versuchen, das ewig — 439 — neue Versuchsfeld der Pädagogen, das Ziel aller physio- logischen und morphologischen Betrachtung: es sollten nach einem gemeinsamen Plane seine Rätsel erforscht werden. Es war ein Lieblingsgedanke von His, alle Forschungsrichtungen, die der Anatomie, Physiologie, der Pathologie, der Embryologie und vergleichenden Morphologie zu gemeinsamer Arbeit zu verbinden und in allen zivilisierten Ländern die Beobachtungen ziel- bewusst einander zu nähern. Dabei sollte das zum Studium des Gehirnbaues unerlässliche Material auf- bewahrt und vor dem Untergang bewahrt werden. Als Ergebnis seiner bedeutungsvollen Anregung kann schon heute hervorgehoben werden, dass die im Kongress vertretenen Akademien Europas und Amerikas namens der Vereinigung, ihren Regierungen den Vor- schlag unterbreiten werden, eigene Institute oder De- partements zum Studium des menschlichen Zentral- nervensystems dort zu errichten, wo solche in der ge- dachten Art noch nicht vorhanden sind. Es gehört ein ausserordentlicher Grad wissenschaft- lichen Ansehens dazu, um den Areopag der ganzen gelehrten Welt zu veranlassen auf einen so weitgehen- den Vorschlag einzugehen. Das betreffende interessante Schriftstück von His findet der Leser in dem Verzeichnis der Arbeiten aufgeführt, das unten folgt — das Schrift- stiick stammt aus dem Jahre 1901. Es ist gleichzeitig ein Beweis für die Bedeutung und die Notwendigkeit der organisierten Hirnforschung, welche nunmehr durch den Kongress der internationalen Vereinigung der Akademien eine bedeutungsvolle Sanktion erhalten hat. Aber von dem His’schen Gedanken, der damit zum Durchbruch kommt, wird man sagen dürfen, er bezeichne einen weithin sichtbaren Markstein in der Geschichte der Hirnforschung. — 440 —— His war zu dieser Anregung vor allem berechtigt; hatte er doch dem ersten Aufbau dieses Organes einen grossen Teil seiner Arbeitskraft in den letzten zwei Dezennien ge- widmet und wusste gerade er am besten, wie unendlich viele Rätsel dieses Organ noch umschliesst. Die Grösse und die Bedeutung eines solchen Unternehmens liegt nach dem Gesagten jedem klar vor Augen. Schon seit langer Zeit war Leipzig durch His’ eigene Arbeiten und durch die Arbeiten Flechsig’s und Held’s eine Zentralstätte für Gehirnforschung geworden, von der die fruchtbarsten Anregungen und Entdeckungen ausgegangen sind; wie erfolgreich musste erst gemeinsame Arbeit im grossen Stil in der Zukunft sich ausgestalten! Unterdessen durfte er sich freuen, dass ein anderer Lieblingsgedanke von ihm, die Errichtung einer Zentrale für Gehirn- forschung und Unterricht in der Anatomie des Nerven- systems in jedem der forschenden Kulturländer in kurzer Zeit schon Verwirklichung gefunden hatte, nämlich in Deutschland und dort in erster Linie. Durch einen der grössten Industriellen, durch Krupp in Essen, wurden die bedeutenden Mittel bereit gestellt, um in Berlin ein neuro-biologisches Universitäts-Laboratorium zu errichten. Der Leibarzt Krupps, Herr Dr. Vogt hat jüngst auf dem Anatomen-Kongress in Jena über diese wertvolle Institution berichtet. Wer heute, sei er junger Arzt, Physiologe, Anatom oder Psychiater in den Bau des Gehirns tiefer eindringen will, findet dort die reichsten Hilfsmittel: Modelle, die den feinen Bau dieses Organes aufklären, wissenschaft- liche Werke die von belehrender Wichtigkeit sind, zur- zeit schon eine Zahl von dreimalhunderttausend Serien- Schnitten von Gehirnen sowohl des Menschen als der für die Forschung wichtig gewordenen Wirbeltiere, photographische Serien dieser Schnitte im vergrösserten — 41 — Massstabe, Mikroskope, unterrichtete Kollegen — all das steht ihm zur Verfügung, um in kurzer Zeit den Bau aller Gehirnpartien kennen zu lernen, soweit bis heute ein Einblick erreichbar geworden ist. — War so die Aufmerksamkeit von Wilhelm His für Hebung der Forschung und des Unterrichts auf die weitesten Kreise gerichtet, seiner unmittelbaren Aufgabe, dem Unterricht der Mediziner an der Universität Leipzig widmete er sich mit peinlicher Sorgfalt und Umsicht, Was bei allen bedeutenden Lehrern wirkt, das war auch bei ihm wirksam: die innere Wahrheit der Vor- träge und die sorgfältige Vermeidung alles Scheines in den Erklärungen. Das war das ernste Gepräge seiner Vorträge, die ich bei der Sektion der naturforschenden Gesellschaften Deutschlands und der Schweiz so oft bewundernd angehört habe. Er war kein glänzender Redner, aber sein Vortrag war streng geordnet, die Angaben genau, präzis und stets auf das tatsächliche gerichtet. Das ist mir auch oft von seinen Zuhörern gerühmt worden, die immer die Zuver- lässigkeit und Gewissenhaftigkeit seiner Angaben aner- kannten und hochschätzten und mit grösster Verehrung an ihm hingen, die dem akademischen Lehrer nicht ohne wirklich aufrichtiges Bemühen in den Schoss fällt. Wilhelm His war eben von jener edlen Achtung für seine Zuhörer durchdrungen, die für jeden Lehrer eine unerlässliche Eigenschaft darstellt, will er seine Erfolge nicht in Frage stellen. Manche von denen, die vor uns sitzen, werden dereinst eine ähnliche Aufgabe über- nehmen in engeren oder in weiteren Kreisen. Für sie alle ist der Lehrer in seinem Tun überdies das nächst- liegende Beispiel, das um so dauernder nachwirkt, je treuer er seine Aufgabe erfüllt und je mehr ihn die Freude an der Jugend und die Rücksicht vor ihrem 29 Geist durchdringt, der nach Wissen, nach klarem, ver- ständlichem Aufschluss ein tiefes Verlangen besitzt. Das nämliche Streben nach gewissenhaftester Pflicht- erfüllung als Lehrer, dem Studierenden das Beste auch in den Lehrmitteln zu bieten, veranlasste ihn, unter seiner besonderen Leitung zahlreiche genaue Abgüsse über die Topographie der Eingeweide herstellen zu lassen nach einer besonderen von ihm angewandten Methode. Diese lehrreichen Modelle fehlen kaum an einer ana- tomischen Anstalt. Sie dienen selbst in Amerika dem Unterricht. Der Jugendstätte seines Wirkens, der Ana- tomie in Basel, hat er sie bei der Eröffnung des Vesa- lianums zum Geschenk gemacht. So viel von dem Lehrer Wilhelm His, wobei zu er- kennen sein sollte, dass er seine Lehraufgabe im weitesten Sinne des Wortes fasste, weit über die Grenzen des Hör- saales hinaus, wenn er die Modelle für die topographische Anatomie herstellte oder die Forderung für neue biolo- gische Laboratorien zum Studium des Gehirns in allen Ländern immer aufs Neue hervorhob. Ich kehre nun wieder zu seiner forschenden Tätigkeit zurück, die ihn zunächst zu einer wichtigen Zntideckung, zu derjenigen. der organbildenden Keimbezirke führte. Bei den Studien über die Anlage des Wirbeltier- leibes kam er von der ausgebildeten Körpergestaltung des Embryo rückläufig forschend zu der Einsicht, dass in der flachen Platte der Keimscheibe schon das Material für die spätern Organe angeordnet sei. In dieser Form ist dieser wichtige Satz unangreifbar, dennoch ist er anfangs falsch gedeutet worden, aber nach und nach hat er doch allgemeine Anerkennung gefunden. Jetzt betrachtet man ihn als eine selbstverständliche Wahrheit. Es mussten freilich Jahrhunderte vergehen, ehe sie aus- gesprochen werden konnte. Von der Keimscheibe weiter zurück führte diese Auffassung in logischer Schlussfolge Wilhelm His dahin, selbst in dem Ei schon eine bestimmte Gruppierung der lebendigen Substanz anzunehmen, eine „germinal prelo- calisation,* wie sie neuerdings von E. B. Wilson ge- nannt wird Auch diese Voraussetzung ist bekämpft worden. Doch hat sie His selbst noch in der letzten Zeit mit vollem Recht und siegreich verteidigt. Unter- dessen sind überdies seine Angaben von Boveri, Flemming, Platiner, Roux, Whitmann u. a. experimentell nachge- wiesen worden. Sie zeigen, dass selbst im Ei die organ- bildenden Substanzen schon nach einer bestimmten Regel geordnet sind. Diese Forschungen streifen direkt an die grosse Frage, an das Rätsel aller Rätsel, an die Er- scheinungen der Vererbung hinan, mit denen sich auch Wilhelm His in tiefgehender Weise beschäftigt hat. Selbstverständlich ist er auch nach dieser Richtung hin in Streit geraten und zwar mit den Vitalisten oder wie sie heute genannt werden, mit den Neovitalisten, während der Leipziger Anatom auf dem Boden der Mechanisten stand, ein Standpunkt, den ich für den allein richtigen halte. Die Dinge müssen durch die Annahme von natürlichen Vorgängen begreiflich werden, sonst hat Naturwissenschaft keinen Sinn. Ich komme jetzt zur Betrachtung zweier grosser Lebenswerke von Professor Wilhelm His, zu der Ana- tomie menschlicher Embryonen und zur Entwicklungs- geschichte des menschlichen Gehirns. Nach langen eingehenden Vorstudien, deren um- fassender Fortgang durch viele einzelne Abhandlungen bekannt wurde (siehe das Verzeichnis), begann mit dem Jahr 1880 die Herausgabe eines grossen Atlas in Folio, begleitet von einem Textband, unter dem Titel: Anatomie menschlicher Embryonen. Mit Hilfe der Rekonstruktion — 444 — hat His darin die Entwicklung des menschlichen embryo- nalen Körpers von dem jüngsten Embryo aus dem Ende der zweiten Woche angefangen, der noch kaum die Länge einer kleinen Waldameise besitzt, bis zum Ende der achten Woche genau dargestellt und erklärt und diesen Zweig der Entwicklungsgeschichte neu begründet. Diese Anatomie menschlicher Embryonen ist ein funda- mentales Werk, das allein schon genügt, His Namen dauernd in der Wissenschaft und für alle Zeiten festzu- halten. Mit der ihm eigenen Zähigkeit hat er das wider- strebende Material durch seinen Geist belebt, so dass Jetzt die Embryologie des Menschen auf einer ebenso hohen Stufe steht, wie jene irgend eines Wirbeltieres, auf die mangels hinreichender menschlicher Embryonen so lange Zeit zurück gegriffen wurde. Im Inlande wie im Auslande wurde seinen Untersuchungen das wärmste Interesse entgegengebracht, wie die Sendungen von Untersuchungs- material aus allen Weltgegenden beweisen. Man hat oft geglaubt, der Mensch entwickle sich in vollkommenster Übereinstimmung mit den Säugetieren. Im allgemeinen ist dies ja auch vollkommen zutreffend. Aber auf einer bestimmten Entwicklungsstufe schlägt er die Bahnen der individuellen Entwicklung ein, die ihn von derjenigen der nahestehenden Wesen trennt und ihn jener Höhe entgegenführt, die seinen Organismus auszeichnen und diese Bahnen müssen unbedingt und genau bekannt sein. So ist schon aus diesem einen Grunde eine um- fassende und gesonderte Darstellung der Menschenent- wicklung unerlässlich, und diese Grosstat ersten Ranges hat Wilhelm His mit seinem scharfen Verstande erkannt und bewunderungswürdig ausgeführt. Um die ganze Bedeutung dieses Werkes nach seinem vollen Umfange richtig zu schätzen, muss noch — 445 — folgendes beachtet werden. Die pathologische Anatomie ‘braucht für das Verständnis der menschlichen Monstra aller Formen in erster Linie die Entwicklungsgeschichte gerade des Menschen und vor allem der frühesten Stufen, denn es hat sich gezeigt, dass die Störungen der Körper- form wie diejenigen der einzelnen Organe in den meisten Fällen schon in den frühesten Tagen verderbenbringend eingreifen. So sind also Pathologie, pathologische Ana- tomie und Chirurgie, welch’ letztere manche Störungen durch das Messer beseitigt, auf eine genaue Kenntnis der menschlichen Entwicklungsgeschichte angewiesen. Durch die Anatomie menschlicher Embryonen hat Wilhelm His ferner die berechtigte Forderung erfüllt nach einer gesonderten Darstellung des Entwicklungs- ganges unserer eigenen Spezies. Wir verdienen es wahr- lich, dass das Genus Homo sapiens auch endlich einmal in würdiger Übersicht dem forschenden Menschenge- schlecht dargeboten werde, nachdem wir uns lange, lange, freilich wegen Mangel an genügendem Unter- suchungsmaterial, mit der Embryologie des Hühnchens und des Kaninchens begnügen mussten. Und endlich darf man einen letzten und wichtigen Gesichtspunkt nicht übersehen: Die Anatomie mensch- licher Embryonen ist und bleibt die unentbehrliche Grundlage und der einzig sichere Anhaltspunkt für alle phylogenetischen Spekulationen über die Abstammung unseres eigenen Geschlechtes. — Das andere grosse und bedeutungsvolle Lebenswerk von Wilhelm His: die Arbeiten über die Entwicklung des Gehirns kann ich nach dem, was schon über Gehirn- forschung mitgeteilt wurde, in wenig Worten kenn- zeichnen. Es ist diese onto- wie phylogenetische Entwick- lung des Organes des Geistes von ebenso fundamentaler Bedeutung, wie die Anatomie menschlicher Embryonen. — 46 — Wieder hat er hier, wie bei seinen Studien über die organbildenden Keimbezirke die weiter vorgeschrittenen Entwicklungsstufen zuerst herangezogen und kam, an den Ausgangspunkt sich rückwärts wendend zu der Auf- klärung der ersten Bildungsvorgänge. Er hat uns dabei so unendlich viel gelehrt, dass wir heute noch nicht völlig imstande sind, den ganzen Umfang der dargebotenen Entdeckungen vollauf zu ermessen. Für die Fern- stehenden mag die Tatsache genügen, dass die ganze naturforschende und ärztliche Welt seinen wissenschaft- lichen Eroberungen auf diesem Gebiet Hochachtung und Bewunderung gezollt hat. Die Neuronentheorie Waldeyers, welche alle unsere Vorstellungen über den physiolo- gischen und histologischen Aufbau des Nervensystems beherrscht, konnte nur auf Grund der Untersuchungen von His über die Entwicklung des Gehirns aufgestellt werden. Die wichtigen und zahlreichen Monographien über die Entwicklung des Gehirns des Menschen hat His vor wenigen Monaten noch durch ein neues Werk bereichert, das weitere und höchst willkommene Auf- klärungen bringt. Damit schliesst sein reiches Forscherleber ab, von dem ich hier nur die grossen Linien entwerfen wollte. Von Wilhelm His lässt sich sagen, er hat wie wenige sein Leben in erfolgreichster Weise ausgenützt und wissenschaftliche Siege errangen, die seinem Namen dauernd einen hochragenden Platz unter den Natur- forschern zuweisen. Während er aber diese Siege er- rang, blieb ihm, dem rastlos tätigen, dennoch Zeit für eine Menge allgemeiner Aufgaben. Die Universität Leipzig verliert an ihm einen seiner besten Berater, Ob Rektor jener Hochschule oder Dekan der medizinischen Fakultät, er war immer bereit, seine Kraft einzusetzen für das Ganze. — Die neue Organisation der deutschen Gesell- schaft der Naturforscher und Ärzte ist zu einem an- sehnlichen Teil seiner tiefgehenden Geschäftskenntnis in der Leitung von grösseren Vereinen zu verdanken (siehe 1891 des Verzeichnisses), wozu er schon eine reiche Erfahrung aus der Schweiz mitgebracht hatte — aus seiner Heimat, die er so sehr geliebt hat. Jedes Jahr sahen wir ihn in der Schweiz, und fast regelmässig bei den Versammlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Ich persönlich hatte mich seiner freundschaftlichen Teilnahme zu erfreuen, die sich besonders auch auf die Anstalt erstreckte. Alle seine hervorragenden Werke hat er unserer hiesigen Anstalt zum Geschenk gemacht, und ich folge nicht allein der Pflicht der Dankbarkeit, sondern auch einem innern Drang, wenn ich diese unerschütterliche Freundschaft gegen mich und gegen die anatomische Anstalt wärmstens dankend hier noch besonders hervorhebe. Das ganze Lebenswerk dieses bedeutenden Mannes zu würdigen, dessen Arbeitskraft und dessen Leistungen weit über das gewöhnliche Mass hinausgehen, wird eine wichtige Aufgabe der Geschichte unserer Wissenschaft sein innerhalb des Rahmens einer grössern Biographie. Das beigefügte Verzeichnis der zahlreichen Schriften wird ja für viele, denen diese Blätter zu Gesicht kommen, namentlich auch den ferner stehenden einen Einblick gewähren in die umfassende Arbeit. Es bietet an sich schon einen wertvollen Masstab für die erfolgreiche Tätigkeit. Allein nicht minder bedeutungsvoll ist der Umstand, dass Wilhelm His von vielen hervorragenden gelehrten Korporationen der Welt zum Mitglied er- nannt war. Jede von ihnen setzte eine Ehre darein, seinen Namen in der Liste der Ritter vom Geist zu besitzen. Wenn irgend Körperschaften die Verdienste — 448 — auf dem Felde der geistigen Arbeit anerkennen, so sind es vor allem die gelehrten Vereinigungen, die der Welt mit berechtigtem Stolz verkünden, dass sie einem Sieger in dem Wettkampf um wissenschaftlichen Ruhm den Lorbeer überreichen durften. Wilhelm His war Mitglied der Berliner und der Münchener Akademie der Wissenschaften, dann der gelehrten Gesellschaften von Moskau, Petersburg, Christiania, Lund, Upsala, Stockholm, Kopenhagen und Edinburgh, von England und Irland, von Leipzig, Bonn, Halle, Genf und Paris. Dass um einen solchen Lehrer die Universität vor allem in: tiefe Trauer versetzt wurde, an der er über ein Vierteljahrhundert gewirkt hat, ist selbstver- ständlich. Wie ich nachträglich aus Leipziger Zeitungs- nachrichten entnehme, gab der gesamte Lehrkörper der Universität mit dem Rektor Magnifikus und den Dekanen der Fakultäten an der Spitze, sowie die studentischen Korporationen dem Dahingeschiedenen das letzte Ge- leite. Im Namen der medizinischen Fakultät sprach deren Dekan die innige Betrübnis aus, welche die Kunde von dem Hinscheiden von Wilhelm His ın der gesamten wissenschaftlichen Welt hervorgerufen habe. Die höchste Verehrung verdiene überdies His als Kollege und Mensch. — Die königliche Gesellschaft der Wissenschaften, in der der Verewigte durch Wahl 6 Jahre lang das Amt eines Sekretärs der mathematisch-physikalischen Klasse inne hatte, liess einen Lorbeerkranz auf den über und über mit Kränzen bedeckten Katafalk niederlegen und im Auftrage der kgl. preussischen Akademie der Wissen- schaften war ein Abgesandter erschienen, um den Ver- storbenen als eines der erfolgreichsten Mitglieder der Akademie letztmalig zu ehren. — 449 — Auf dem Johannisfriedhof in Leipzig hat Wilhelm His im Alter von nicht ganz 74 Jahren seine Ruhe- stätte gefunden. Was ich hier zu seinem Ruhm in der Mitte unserer Gesellschaft gesagt, ergriffen von tiefer Trauer über den schmerzlichen Verlust, der uns betroffen, enthält nur in grossen Zügen ein Bild seiner umfassenden Tätigkeit und seiner grossen Erfolge. Die wenigen Blätter sollen einen bescheidenen Kranz darstellen auf dem Grabe des grossen Gelehrten. Aber das Gesagte mag zunächst genügen, um allen Anwesenden in die Erinnerung zu bringen, dass ein grosser Gelehrter heute in Leipzig, am 4. Mai in die Erde gesenkt wurde — ein berühmter Naturforscher, ein treuer Sohn Basels und ein unerschütterlicher Freund unserer Universität und unserer Naturforschenden Gesellschaft. Verzeichnis der von Professor W. His veröffentlichten Arbeiten in 1859. 1859. 1859. 1861. 1561. 1861. chronologischer Reihenfolge aufgeführt. — Untersuchungen über den Bau der Hornhaut. Verhandl. der physik. mediz. Gesellsch. in Würzburg. Bd. IV. 5.96. Sitzung vom 2. Juli 1853. Untersuchungen krankhaft veränderter Hornhäute. (briefl. Mitth. an den Herausgeber) Virchow’s Archiv Bd. VE S. 557. Beiträge zur normalen und pathologischen Histologie der Cornea. Basel, Schweighauser’sche Sort.-Buchh. Ueber die Beziehungen des Blutes zum erregten Sauerstoff. Virchow’s Archiv Bd. X. S. 485. Französisch: Sur les relations qui existent entre le sang et l’ozone Brown-Sequards. Journal de la Physiologie Bd. I. S. 634. Ueber das Verhalten des salpetersauren Silberoxyds zu thierischen Gewebsbestandteilen. Virchow’s Archiv Bd. XX. S. 207. Ueber die Thymusdrüse. Verhandl. der naturf. Ges. in Basel. B. IL. S. 522. Beiträge zur Kenntnis der zum Lymphsystem gehörigen Drüsen. Ztschrft. für wissenschaftliche Zool. Bd. X. 333. Zur Casuistik des Cretinismus. Virchow’s Archiv Bd. XXI. S. 104. Zur Anatomie der menschl. Thymusdrüse. Ztschrft. für wissenschaftliche Zool. Bd. XI. S. 164. Ueber den Bau der Lymphdrüsen. Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. III. Heft I. 1861. 1862. 1862. 1564. 1864. 1864. 1864. 1865. 1865. 1865. — 41 — Untersuchungen über den Bau der Lymphdrüsen. Ztschft. f. wissenschaftliche Zool. Bd XI S. 65. Untersuchungen über den Bau der Peyerschen Drüsen und der Darmschleimhaut. Zischft. f. wissenschaftliche Zool. Bd. XI S. 416. Ueber die Wurzeln der Lymphgefässe in den Häuten des Körpers u. über die Theorien der Lymphbildung. Ztschft f. wissenschaftliche Zool. XII. S. 223. Ueber die Endigung der Gefässnerven. Virchow’s Archiv Bd. XXVIH. S. 427. Ueber die Einwirkung des salpetersauren Silberoxydes auf die Hornhaut. Schweizerische Zeitschrift für Heilkunde B. II. S.1I Ueber das Epithel der Lymphgefässwurzeln und über die v. Recklinghaus’schen Saftkanälchen. Ztschft. für wissenschaftliche Zool. Bd. XIII. S. 455. Ueber ein perivasculäres Kanalsystem in den nervösen Centralorganen u. über dessen Beziehungen zum Lymph- system. Ztschft. f. wissenschaftliche Zool, Bd. XV. S. 127. Crania Helvetica. Sammiung schweizerischer Schädelformen in Gemeinschaft mit Ludw. Rütimeyer. Basel. H. Georg 4. Mit 82 Doppel-Tafeln. Sur la population Rhétique. Bulletins de la Société d’An- thropologie de Paris. Tom. V, pag. 868. Vortrag über die Bevölkerung des rhätischen Gebietes. Ver- handl. der schweizer. naturf. Gesellschaft. 48. Versamm- lung in Zürich. Beobachtungen über den Bau des Säugetier-Eierstockes. Archiv f. mikroskopische Anatomie v. M. Schultze. Bd 3. 191. Die Häute u. Höhlen des Körpers. Akademisches Programm Basel. Wieder abgedruckt im Archiv für Anatomie und Physio- logie, Anat. Abtg. 1903. Ueber die Lymphgefässe der Netzhaut. \erhandl. der naturf. Ges. in Basel. Bd. IV, Heft 2. S. 256. 1866. 1866. 1867. 1868. 1868. 1869. 1870. — 452 — Beschreibung einiger Schädel altschweizerischer Bevölke- rung nebst Bemerkungen über die Aufstellung von Schädeltypen, Archiv für Anthropologie. Bd. I. S. 61. Ueber die erste Anlage des Wirbeltierleibes. (Vortrag in der naturf. Ges.) Verhandl. d. naturf. Ges. in Basel, Bd. IV. u. abge- gedruckt in M. Schultze’s Archiv für mikroskopische Anatomie. Bd. II. S. 515. Ueber die erste Anlage des Wirbeltierleibes (Fortsetzung) Das Gesetz des Wachstums u. seine Folgen. Verhandl. der naturf. Ges. in Basel. Bd. IV. Untersuchungen über die erste Anlage des Wirbeltierleibes. Die erste Entwickelung des Hühnchens im Ei. 49, Leipzig F. C. W. Vogel. Mit 12 Tafeln. Akten in Sachen der von Prof. E. Dursy gegen W. His er- hobenen Anklagen (als Mspt. gedruckt). Leipzig F. C. W. Vogel. Mit 12 Tafeln. Ueber die Gliederung des Gehirnes. Verh. der naturf. Ges. in Basel. Bd. V. S. 327. Ueber den Bau des Eies einiger Salmoniden. Verh. der naturf. Ges. in Basel. Bd. V. S. 457. 1870 u. 1871. Die Theorien der geschlechtlichen Zeugung (I, IH). 1870. 1870. 1870. 1871. 1872. Archiv für Anthropologie. Bd. IV. 197 u. 217 und Bd. V. 66. Ueber die Bedeutung der Entwicklungsgeschichte für die Auffassung der organischen Natur. Rektoratsrede. Leipzig, F. C. W. Vogel. Beschreibung eines Mikrotoms. M. Schultze’s, Archiv f. mikr. Anatomie Bd. VI. S. 229. Besprechung von H. Lotzes Mikrokosmos. Archiv für Anthropologie. Bd. IV. S. 126. Gutachten der Spezialkommission für Schulgesundheitspflege und Bericht über den gegenwärtigen Stand der Schul- bankfrage. Basel, I. G. Bauer’s Buchdruckerei. Berichte der Spezialkommission für Schulgesundheitspflege über den gegenwärtigen Stand der baslerischen Schul- lokale. An das Sanitätskollegium des Kantons Basel-Stadt. 1875. 1875. 1875. 1876. 1876. Ueber die Aufgaben und Zielpunkte der wissenschaftlichen Anatomie, (Antrittsrede in Leipzig). Leipzig, F. C. W.Vogel. Untersuchungen über das Ei u. die Entwicklung bei Kno- chenfischen. 40, Leipzig, F. €. W. Vogel. Ueber die Bildung d. Lachsembryo. Verh. d. naturforschenden Gesellschaft in Leipzig. 5. Juni 74. Ueber die Entwicklung der Grosshirnhemisphären. Verh. der naturf. Ges. in Leipzig, 31. Juli 1874. Unsere Körperform u. das physiologische Problem ihrer Entstehung. Briefe an einen befreundeten Naturforscher. Leipzig, F. C. W. Vogel. Die Keimzelle des Hühnereies und die Entstehung para- biastischer Zellen. Ztschr. f. Anat. u. Entwgeschichte Bd. I. S. 274. Ueber die Entdeckung des Lymphsystems. Ztschr. f. Anat. u. Entwgeschichte Bd. 1. S. 128. Untersuchungen über die Entwicklung von Knochenfischen bes. über diejenige des Salmens. Ztschr. f. Anat. u. Enfwicklungsgeschichte Bd. 1. S.1. Die zoologische Station in Neapel. In der Zeitschrift „Das neue Reich“, herausgegeben von A. Dove. Verlag von S. Hirzel. Jahrgang 1876. S. 913. Besprechung über die ,Entwicklungsgeschichte der Unke“ von Alexander Göite. Ztschr. f. Anat. u. Entwgeschichte Bd. I. S. 298 u. S. 465. Zur Frage von der Zusammenfügung des Embryo. Fakultäts-Programm Leipzig. Ueber die Bildung der Haifischembryonen. Ztschr. f, Anat. u. Entwgeschichte Bd. IL S. 108. Besprechungen über die Leitungsbahnen im Gehirn und Rückenmark des Menschen von Paul Flechsig u. L. Ran- vier, technisches Lehrbuch der Histologie. Ztschr. f. Anat. u. Entwgesch. Bd. IL S. 451 u. 465. Bericht über die anatomische Anstalt in Leipzig. Ztschr. f. Anat. u. Entwgeschichte Bd. I. S. 411. Neue Untersuchungen über die Bildung d. Hühnerembryo. I. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1877. S. 112. Untersuchungen über die Bildung des Knochenfischembryo. (Salmen). Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1878. S. 180: 1878. 1880. 1880. 1880. 1880. 1831. 1881. 1881. iS82. 1882. — 454. — Ueber Präparate zum Situs viscerum mit besonderen An- merkungen über die Form und Lage der Leber, des Pankreas, der Nieren und Nebennieren, sowie der weibl. Beckenorgane. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1878. S. 53. Ueber die Anfänge des peripherischen Nervensystems. Archiv €. Anat. u. Phys. Anat: Abtlg. 1879.. S. 156. Das Vesal’sche und die Plater'schen Skelette in der Basler anatomischen Sammlung. Korresp.blatt für Schweizer Aerzte, Jahrgang IX. Ueber den Schwanzteil des menschl. Embryo. Antwort- schreiben an Hrn. Geh. Rat A. Ecker in Freiburg i. Br. (dazu A. Ecker Replik und Kompromissätze nebst Schluss- erklärung von W. His). Archiv. f. Anat, u. Phys. Anat. Abtle. 1880. S. 431 u. 441. Anatomie menschlicher Embryonen. I. Embryonen d. ersten Monats. Leipzig, F. W. C. Vogel. Mit Atlas in Folio. Abbildungen über das Gefässsystem der menschlichen Netz- haut und derjenigen des Kaninchens. Arch. f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1880. S. 224 Zur Kritik jüngerer menschlicher Embryonen. Sendschreiben an Prof. W. Krause in Göttingen. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1880. S. 407. Mitteilungen zur Embryologie der Säugetiere und des Menschen. { Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1881. S. 303: Erwiderung auf Prof. Lesshaft’s Bemerkung zur Lage und Bewegung des Magens. Virchow’s Archiv Bd. 86. S. 368. Die Lage der Eierstöcke in der weiblichen Leiche. Archiv f. Anat. Phys. Anat. Abtle. 1881. S. 398. Anatomie menschlicher Embryonen. Il. Gestalt- und Grössen- entwicklung menschl. Embryonen bis zum Schluss des zweiten Monats. Leipzig, F. C. W. Vogel, Zur Lehre vom Bindesubstanzkeim. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtle. 1882. S. 62. r Sec 1882. 18853. 1883. 1883. 1884. 1554. 1885. 1885. 1885. 1885. 1885. 1886. 1886. 1886. — 455 — Ueber Entwicklungsverhältnisse des akademischen Unter- richtes. Rektoratsrede Leipzig. Ueber das Auftreten der weissen Substanz in den Wurzel- fasern am Rückenmark menschlicher Embryonen. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1883. S, 163. Besprechung von V. Hensen Physiologie der Zeugung. Archiv f. Anthropologie XIV. 257. Leitfaden für die Präparanten der anatomischen Anstalt in Leipzig. Herausgegeben von W. Braune u. W. His. Leipzig, Veit u. Co. Die Anfänge unseres körperlichen Daseins. Korresp.blatt. f. Schweizer Aerzte. Jahrg. XIV. Biographische Notiz über Fr. W. Theile in den nach dessen Tod herausgegebenen „Gewichtsbestimmungen zur Ent- wicklung des Muskelsystems und des Skelettes beim Menschen“. Nova Acta der K. Leopold. Akademie’ Bd. XLVI No. 3. Der Ductus thyreoglossus und die Aortenspindel. Briefl. Mitteil. an A, Kölliker. Sitzungsbericht d. Würz- burger Phys. med. Gesellsch. April 1885. Zur Geschichte des Anat. Unterrichts in Basel. Festschrift zur Eröffnung d. Vesalianums etc. Leipzig Veit & Co. Anatomie menschlicher Embryonen. HE Zur Geschichte d. Organe. Leipzig, F. C. W. Vogel. Mit Atlas im Folio. Christoph Theodor Aeby. Nekrolog. Korresp.blatt für Schweizer Aerzte. Jahrg. XV. Vogelschnabel und Säugetierlippe. In Fortschritte der Medizin herausges. von Friedländer. Bd. Hl. No. 15. Zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Halsss, Vortrag in der anthropolog. Ges. zu Leipzig, abgedruckt im Korresp.blatt d. Ges. für Anthropologie. Jahrg. XVII. No. 3 u. 4 u. in Betz ,Memorabilien“ 1886. Heft 4. Beiträge zur Anatomie des menschlichen Herzens. (Festschrift für Prof. F. Miescher-His). Leipzig, F. €. W. Vogel. Ueber den Sinus praecervicalis und über die Thymusan- lage (nebst Nachtrag). Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1886. S. 421. 1886. 1886. 1886. 1886. 1886. 1887. 1887. 1887. 1887. 1887. 1888. 1888. 1888. 1888. — 456 — Die Retromandibularbucht. Anat. Anzeiger, Jahrz. I, S. 22. Die Entwicklung der zoolog. Station in Neapel und das wachsende Bedürfnis nach wissenschaftlichen Central- anstalten. Vortrag in der allgem. Sitzung der Ver- sammlung Deutscher Naturf. u. Aerzte in Berlin. Zur Geschichte des menschlichen Rückenmarkes u. der Nervenwurzeln. Abh. der k. sächsischen Ges. d.Wissensch. math. phys. Kl. Bd. XIIEL No. VI. Ueber embryonale Ganglienzellen. Sitzber. d. k. sächsischen Ges. d. Wiss. 1886. S. 290. Ueber die Entstehung u. Ausbreitung d. Nervenfasern. Verh. d. Vers. deutscher Naturiorscher u. Aerzte Berlin. Siehe auch Anat. Anz. Bd. 1. (1886) S. 284. Zur Bildungsgeschichte der Lungen beim menschlichen Embryo. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 89. Ueber das Photographieren von Schnittreihen. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 174. Die Entwicklung der ersten Nervenbahnen beim menschl. Embryo. Uebersichtl. Darstellung. Ebenda. S. 368. Die morphologische Betrachtung der Kopfnerven. Ebenda. S. 379. Formation des voies du systeme nerveux. Archive des sciences phys. et natur. No. 11. Ueber die Methoden der plastischen Rekonstruktion und über deren Bedeutung für Anatomie u. Entwicklungs- geschichte. Anat. Anz., Jahre. II. No. 12. S. 382. Ueber die embryonale Entwicklung der Nervenbahnen, Verh. d. anat. Ges. Zweite Versamml. in Würzburg, Anat. Anz. Jahrg. III. No. 17. S. 499: On the Principles of Animal Morphology. Letter to Mr. John Murray. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XV. Dasselbe in deutscher Uebersetzung in der naturwissensch. Rundschau. Jahrg. IV. No. 38. Zur Geschichte des Gehirns, sowie der zentralen und peri- pherischen Nervenbahnen beim menschlichen Embryo. Abh. der k. sächsischen Ges. der Wissensch. math. phys, Kl. Bd. XIV. No. VI. 1889. 1889. 1889. 1889. 1889. 1889. 1889. 1889. 1890. 1890. 1890. 1890. Sr Ein Brief von Prof. W, His betreffend Prof. v. Preuschen’s blasenförmige Allantois beim Menschen. Anatom. Anz. Jahrg. IV. S. 17. Die Neuroblasten und deren Entstehung im embryonalen Mark. Abh. d. k. sächsischen Ges. d. Wissensch. Bd. XV. No. 4 wieder abgedruckt in Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1889. S. 249. Eröffnungsrede zur dritten Versammlung der anatom. Ge- sellschaft in Berlin (über Nomenklatur). Verh. d. Anat. Ges. Dritte Vers. in Berlin. Jena, G. Fischer. S. 2, Schlundspalten u. Thymusanlage. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 155. Ueber das menschl. Ohrläppchen und über den aus einer Verbildung desselben entnommenen Schmidt'schen Be- weis für die Uebertragbarkeit erworbener Eigenschaften. 5) Korresp.blatt der d. Ges. f. Anthropologie XX No. 5. Zur Anatomie des Ohrläppchens. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 301. Die Formentwicklung des menschlichen Vorderhirns vom Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Monats. Abh. der k. sächsischen Ges. der Wissensch. math. phys. Kl. Bd. XV. No. VII. Ueber d. Entwicklg. des Riechlappens u. d. Riechganglions und über diejenige des verlängerten Markes. Verh. d. Anat. Versammlung Berlin. Bemerkungen über die ärztliche Vorprüfung vom Stand- punkte des anatomischen Unterrichts. Anat. Anzeiger, Jahrg. V. S. 614. Der Kongress für internationale Medizin in Kopenhagen (1884) und die damalige Wahl Washingtons als Ver- sammlungsort. (Als Manuskript gedruckt). Bemerkung zu dem Aufsatz v. Swieeicki. (Ohrläppchen- fissuren). Archiv für Anat. und Physiol. Anat. Abte. S. 300. Histogenese u. Zusammenhang der Nervenelemente. Referat in der anat. Sektion des intern.-medie. Kon- sresses in Berlin. Archiv. f. Anat. u. Phys. Anat. Abte. Suppl. Bd. S. 95. 30 1890. 1891. 1891. 1891. 1891. 1891. 1891. 1892. 1892. 1892. — 458 — Die Entwicklung des menschl. Rautenhirns vom Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Monats. Abh. d. k. sächsischen Gesellschaft der Wissensch. math. phys. Kl. Bd. XVIE No. I. Versuche über die Lymphwege des Auges von Karl Merian+. herausgegeben von W. His. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 108. Ueber Verwertung der Photographie zu Zwecken wissen- schaftlicher Forschung. Anat. Anz., Jahrg. VI. S. 25. Zur Frage der Längsverwachsung von Wirbeltierembryonen. Verh. der anat. Ges. auf der 5. Vers. zu München. Anat. Anz. Jena, Fischer. S. 70. Der Traktus thyreoglossus und seine Beziehungen zum Zungenbein. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1891. Ss. 26. Schriftstücke betreffend die Gesellschaft deutscher Natur- forscher und Aerzte. 1. Denkschrift über die Statuten der Ges. deutscher Naturforscher u. Aerzte neben einem Entwurf neuer Statuten. 2. Zweiter Bericht an den Vorstand.der Ges. deutscher Naturforscher u. Aerzte betreffend die Statutenfrage. 3. Vorstandsbericht an die Mitglieder der Ges. betr. einer Revision der Statuten u. den Entwurf einer Geschäftsordnung. 4. Dritter Bericht an den Vorstand und Statuten der Ges. d. Naturforscher u. Aerzte. Ent- wurf des Vorstandes etc. [1 Offene Fragen der pathologischen Embryologie. Internationale Beiträge zur wissenschaftl. Medizin. Fest- schrift für Rud. Virchow. Bd. I Berlin, Hirschwald. Der mikrophotographische Apparat d. Leipziger Anatomie. 40. Leipzig, F. C. W. Vogel. Zur allgemeinen Morphologie des Gehirns. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 346. Eröffnungsrede bei der 6. Vers. der anatom. Gesellschaft in Wien (Allgemeine Hirnmorphologie). Verhandlungen der anat, Ges. auf der 6. Versamml. in Wien. Anat. Anz. 1892. 1892. 1892. 1892. 1893. 1893. 1893. 1893. 1894. 1894. 1894. 1894. 1894. 1594. 1594. 1895. — HO Zur Erinnerung an Wilhelm Braune. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtle. S. 231. Le Développement de la physiognomie de l’homme et des animaux. Compt. Rend. 75 sess. Societ. helvet. sc. nat. Basel. Die Entwicklung der menschlichen und tierischen Physiog- nomien. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat, Abtlg. S. 384. Zur Nomenklatur des Gehirns und Rückenmarks. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. 1892. S. 425. Vorschläge zur Einteilung des Gehirns. Ebenda. S. 197. Ueber das frontale Ende des Gehirnrohres. Ebenda. S. 172. Ueber den Aufbau unseres Nervensystems. Vortrag in der allgem. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturf. u. Aerzte in Nürnberg. Verhandl. d. Ges. Bd. I. Wieder abgedruckt -in der Berliner Klinischen Wochen- schrift 1893. No. 40. Ueber das frontale Ende u. die natürliche Emteilung des Gehirnrohres. Verh. d. Anat. Versammlung Göttingen. Anat. Anz. 1893. Ueber die Vorstufen der Gehirn- und Kopfbildung bei Wirbeltieren. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 813. Sonderung und Charakteristik d. Entwicklungsstufen Junger Selachierembryonen. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtle. S. 337. Ueber mechanische Grundvorgänge tierischer Formenbil- dungen. Ebenda. S. 1. Besprechung eines jüng. menschl. Embryo. Vers. deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien. Ueber die Verwachsg. v. Selachierkeimen, besond. üb. die Untersuchg v. Urmund u. Primitivstreifen. Ebenda. Ueber die frühesten Stufen a. Gehirnbildg. b. Wirbeltieren. Akten des 11. Internat. Mediz. Kongr. Rom Ueber die Charaktere sympathischer Zellen. Anat. Anz. Yu Bde Su Tee Ueber die wissenschaftliche Wertung veröffentlichter Mo- delle. Anat, Anzeiger, Bd. X. S. 358. 1895. 1895. 1895. 1895. 1895. 1895. 1835. 1895. 1896. 1897. 1897. 1897. 1897. — A) — Bemerkungen zu Prof. Altmanns Aufsatz über Mikrologie, Archiv f. Anat. u. Phys. Anat Abtle. S. 235. ©. Ludwig. Anat. Anzeiger, Bd. X. S. 591. Carl Ludwig u. Kari Thiersch. Akademische Gedächtnisrede im Auftrage der mediein. Fakultät zu Leipzig. Leipzig, F. C. W. Vogel. Zum Gedächtnis an Carl Ludwig. Rede im Auftrag der k. sächsischen Ges. der Wissensch, gehalten in der öffentlichen Leibnizsitzung am 14. Nov. 1895. Bericnte der math. phys. Klasse der k. sächsischen Ges. d. Wissenschten. Die anatomische Nomenklatur. Nomina anatomiea. Eingeleitet und im Einverständnis mit dem Redaktions- ausschuss erläutert von W. His. Leipzig, Veit u. Co. Neue Gehirnmodelle von F. J. Steger. Verhandi. der Anat. Ges. auf der 9. Vers. in Basel. Jena, Fischer. S. 104. Johann Sekastian Bach. Forschungen über dessen Grabstätte, Gebeine und Antlitz. Bericht an den Rat der Stadt Leipzig im Auftrage einer Kommission erstattet. 49. Leipzig, F. C. W. Vogel. Anatomische Forschungen über Johann Sebastian Bach’s Ge- beine n. Antlitz, nebst Bemerkungen über dessen Bilder. Abhandl. der k. sächsischen Ges. der Wissenschaften math. phys. Klasse. Bd. XXI. No. 5. Diskussionshemerkung zu Retterer: Sur l’origine des folli- culles du tube digestif. Verh. der anat. Versammlung Basel. Anat. Anz. Herr Burt Wilder und die anatomische Nomenklatur. Anat. Anzeiger, Bd. XII. S. 446. Die histochemischen und »hysiologischen Arbeiten von Friedrich Miescher, gesammelt und herausgegeben von seinen Freunden. 2 Bd. Leipzig, F. C. W. Vogel. Les Travaux scientifiques du professeur F. Miescher. Bib- liotheque Universelle. Archives des sciences physiques et naturelles. 102ïième Année 4ieme Periode t. IV. Genève. Ueber den Keimhof oder Periblast der Selachier. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtle. S.1. Adress upon the development of the brain. Transactions of the Royal Academy of Medecine in Ireland 1897. 1897. 1897. 1896. 1898. 1899. 1899. 1899. 1899. 1899. 1900. 1900. 1900. 1900. 1900. 1901. — 461 — Die Umschliessung der menschlichen Frucht während der früheren Zeiten der Schwangerschaft. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 399. Zur Geschichte der Gefrierschnitte. Schreiben an den Her- ausgeber. Anat. Anz., Bd. XIH. S. 331. Ueber Zellen und Syneytienbildung. Studien am Salmo- nidenkeim. Abh. der k. sächsischen Ges. d. Wissenschaften, math. phys. Kl. Bd: XXIV. No.V. . Referat über: Rütimeyer. Gesammelte kleinere Schriften. Korresp. d. deutscher Anthrop. Ges. Ueber Elastizität und elastisches Gewebe. Anat. Anzeiger, Bd. XV. S. 360. Protoplasmastudien am Salmonidenkeim. Abh. der k. sächsischen Ges. der Wissenschaften, math. phys. Kl. Bd. XXV. No. IH. Demonstration anatomischer Diapositive. Verhandl. der anat. Ges. auf der 13.Versamml. in Tübingen. Anat. Anz. Jena, Fischer. S. 38. Diskussionsbemerkung zu W. Flemming: Ueber Zell- strukturen. Ebenda. A la mémoire de Xavier Bichat. Im Jubelband der Société de Biologie in Paris. Ueber die sogen. Amitose. Verhandl. der anat, Ges. auf der 14. Vers. in Berlin. Anat. Anz. Jena, Fischer. Ueber Syneytien, Epithelien und Endothelien. Verh. d. Vers. deutscher Naturforscher und Aerzte in Aachen. Richard Altmann +. Anat. Anzeiger, Bd. XVII. S. 589. Leeithoblast und Angioblast. Abhandl. d. k. sächsischen Ges. d. Wissenschaften, math. phys. Kl. Bd. XXVI No. IV, Développement de la substance grise de l'écorce cerebrale. XII. Congrès international de Médecine. Paris 1900. Compte rendu de la Section d’Histologie et d’Embryo- logie. :S. 36. Das Prinzip der organbildenden Keimbezirke und die Ver- wandtschaften der Gewebe. Archiv f. Anat. u. Phys. Anat. Abtle. S. 307. ff. 1901. 1901. 1901. — 462 — Antrag der Königl. sächs. Ges. der Wissenschaften auf Be- stellung einer Fachkommission für menschliche und tierische Entwicklungsgeschichte und für Anatomie des Gehirns, vorgelegt der internationalen Association der Akademien in Paris. Berichte der k. sächsischen Ges. d. Wissenschaften Bd. 53, März 1901. Ueber wissenschaftliche Centralanstalten und speziell über Centralanstalten zur Förderung der Gehirnkenntnis. Berichte der k. sächsischen Ges. d. Wissenschaften Bd. 55. S. 413. ff. Sitzung vom 1. Juli. Beobachtungen zur Geschichte der Nasen- und Gaumen- bildung beim menschlichen Embryo. Abhandl. der k. sächsischen Ges. der Wissensch. zu Leipzig. Bd. XXVIL No. HIT. 1902. Die Bildung d. Somatopleura u. die Gefässe beim Hühnchen 1902. 1903. 1903. 1903. 1903. 1904. Anat. Ane, Bd. 21. 2S. 319: Zur Vorgeschichte des deutschen Kartells und der inter- nationalen Association der Akademien. : Berichte der k. sächsischen Ges. d. Wissenschaften math. phys. Kl. Sonderheft. 1902. Bericht an die k. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften über die am 5. Juni 1903 in London abgehaltene Sitzung der von der internationalen Association der Akademien niedergesetzten Kommission zur Gehirnerforschung, er- stattet von den Delegierten Paul Flechsig und Wilhelm His. Berichte d. k. sächsischen Ges. der Wissenschaften, math. phys. Kl. zu Leipzig. Sitzung vom 8. Juni. 1905. Die Zeit in der Entwickelung der Organismen. Verhandl. der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Bd. XV. Wiederabdruck des Programmes vom Jahr 1865 über Häute und Höhlen des Körpers. Archiv für Anat. u. Phys. Anat Abtlg. S. 369. Studien an gehärteten Leichen über Form und Lagerung des menschlichen Magens. Mit Tafeln. Archiv für Anat. u. Phys. Anat. Abtlg. S. 345 ff. Antrag der von der internationalen Association der Akade- mien niedergesetzten Kommission für Gehirnforschung (der Generalversammlung der Association in London zum 25. Mai vorgelest). Leipzig, Teubner. >. — A 190%. Protokolle der von der internationalen Association der Akademien niedergesetzten Centralkommission für Ge- hirnforschung. Bericht d. k. sächsischen Ges. der Wissenschaften math. phys. Kl. Sitzung vom 11. Jan. 1904. 1904. Die Entwicklung des menschlichen Gehirns während des ersten Monats. Untersuchungsergebnisse. Mit 115 Ab- bildungen im Text. 86, Leipzig, S. Hirzel. Zu diesen zahlreichen Publikationen kommt noch die Heraus- gabe des Archives für Anatomie und Physiologie und zwar von dessen Anatomischer Abteilung. Bald nach dem Antritt des Lehr- amtes in Leipzig gründete Wilhelm His eine „Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte“. Der erste Band erschien im Jahre 1876 bei Veit u. Comp. in Leipzig, herausgegeben von His und Braune. Der zweite Band wurde 1877 veröffentlicht. Aber noch in dem nämlichen Jahre wurde die Zeitschrift auf den Vorschlag ‚von Du Bois-Reymond mit dem Archiv für Anatomie und Physiologie vereinigt, welches das von Reil, Reil u. Autenrieth, J. F. Meckel, Joh. Müller, Reichert und Du Bois-Reymond herausgegebene Archiv fortsetzte. Dieses Archiv mit seiner alten und berühmten Tradition wurde den Anforderungen der Zeit entsprechend in zwei Ab- teilungen getrennt: in eine Abteilung für die Physiologie und eine solche für die Anatomie. Diese anatomische Abteilung haben dann im weitern Verlauf der Jahre die Herren His und Braune heraus- gegeben. Später, nach Braunes Ableben 1892 wurde die Anatomische Abteilung von His allein redigiert bis zum Ende des Jahres 1905, Es sind im Ganzen 29 Bände mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen erschienen. In diesen Bänden des Archives haben sowohl viele Forscher des In- und Auslandes ihre Arbeiten nieder- gelegt, als auch Wilhelm His selbst, wie dies an mehreren Stellen aus dem Schriftenverzeichnis hervorgeht. Neben den literarischen Arbeiten von Wilhelm His verdienen die schon erwähnten Unterrichtsmodelle noch besondere Erwähnung. Von anatomischen Modellen erschienen bei F. J. Steger in Leipzig jene bekannten in Gips hergestellten und bemalten Modelle zum Situs viscerum, wofür His eine besondere Methode der Leichen- härtung angewendet hat. Die Anmerkungen über die Form und — il — Lage der Leber, des Pankreas, der Nieren und Nebennieren (siehe das Literaturverzeichnis 1878 S. 454) lehren ganz neue Beziehungen dieser Organe zueinander. Das anatomische Institut in Leipzig hat ferner unter der Anregung von W. His Herrn Steger, seit mehr als 20 Jahren, reiche Gelegenheit geboten, noch andere wertvolle Modelle als Lehrmittel herzustellen u. a. Gehirnmodelle, die His auf dem Anatomenkongress in Basei mit einigen Worten vorgelest hat (Litteratur-Verzeichnis 1895) dann Modelle über die Lage der Beckenorgane bei der Frau, über das Zwerchfell, über die Musku- latur des Dammes u. s. w. bis herauf in die jüngste Zeit als unter Anwendung des Formalins eine Reihe von Abgüssen entstanden, welche die Lage des Magens in einem neuen Lichte erscheinen lassen (siehe His, das Literaturverzeichnis 1903 S. 462). Was die embryologischen Unterrichtsmodelle des Prof. W. His betrifft, so beruhen sie entweder auf der von ihm erfundenen oder auf der von Born abgeänderten Rekonstruktionsmethode. Die Modelle wurden zumeist in dem rühmlichst bekannten Atelier für wissenschaftliche Plastik von Friedrich Ziegler in Freiburg i/Breisgau hergestelit. Es existieren mehrere Serien. Die älteste stellt die Entwicklung des Hühnchens dar in 12 Modelien. Diese Serie stammt aus den Jahren 1867 und 1868. Eine Serie von 14 Modellen behandelt die Entwicklungsgeschichte des Lachses. Sie entstand ebenfalls um dieselbe Zeit noch in Basel. In Leipzig folgte 1885 eine Serie von 12 Modellen über die Entwicklung des Herzens; eine reiche Serie von 16 Modellen umfasst die Anatomie menschlicher Embryonen und eine letzte mit 8 Modellen ist der Entwicklung des menschlichen Gehirns gewidmet. Alle diese Modelle sind abgesehn davon, dass sie ein Unter- richtsmaterial von unschätzbarem Wert darstellen, ebenso gut wissenschaftliche Urkunden für His eigene Arbeiten, wie irgend eine literarische Abhandlung. Sie geben in ihrer plastischen Form Einzelheiten wieder. deren Schilderung in Worten oft kaum er- reichbar ist. Es dürfte wenig Anatomen vergönnt gewesen sein, in so breiter und lehrreicher Weise dem akademischen Unter- richt zu nützen, wie dem Begründer der Anatomie menschlicher Embryonen: Wilhelm His. Die Verhreitung der erratischen Blöcke im Basler Jura von K. Strübin, Pratteln und M. Kaech, Parä +). Mit einer Karte, Tafel IX. In dem Gebiet des Basler Tafel- und Kettenjura sind sowohl in den Tälern als auch auf zahlreichen Höhen (Glacialablagerungen in Form von typischen Moränen und erratischen Blöcken sehr verbreitet. An- gaben über Moränen in dem in Rede stehenden Gebiet finden wir in den Arbeiten von Müller‘), Mühlberg?), Gutzwiller?), Huene®), Strübin?) und Buxtorf®). Da eine Gesamtbearbeitung der Glacialreste unsrer Gegend eine genaue, systematische Untersuchung und mehr Zeit er- fordert, als uns zu Gebote steht, beschränken wir uns, einer Anregung von Herrn Dr. A. Gutzwiller in Basel folgend, darauf, die Verbreitung der erratischen Blöcke zur Darstellung zu bringen. Eine Zusammenstellung der Literatur, in welcher speziell erratische Blöcke aus dem Basler Tafeljura er- wähnt werden, geben wir am Schluss unserer Arbeit. Auf zahlreichen, zum Teil gemeinschaftlich ausge- führten Exkursionen haben wir uns bemüht, sämtliche bis zur Zeit in der Literatur aufgeführten Findlinge 1) Müller, A. Geol. Skizze des Kantons Basel ete. II. Aufl. 1884. Beitrag z. geol. Karte d. Schweiz. 1. Lieferung. 2) Mühlberg, F. Bericht über die Exk. der Schweiz. geolog. Gesellsch. vom 7.—10. Sept. 1892. Verhandl. d. naturf. Gesellsch. in Basel 1892. Bd. X. 3) Gutzwiller, A. Die Diluvialbildungen der Umgebung von Basel. Verhandl. d. naturf. Gesellsch. in Basel Bd. X., Heft 3. 4 Huene, F. von: Geol. Beschr. d. Gegend von Liestal. Ver- handl. d. naturf. Gesellsch. in Basel 190). Bd. XII. 5) Strübin, K. Beitr. z. Kenntnisse d. Str. d. Basl. Tafeljura. Verhandl. d. Nat. Gesellsch. in Basel 1901. 6) Buxtorf, A. Geologie d. Umgeb. v. Gelterkinden im Basl, Tafeljura. Beitr. z. geolog. Karte d. Schweiz. Neue Folge. XI. Lieferg. 1901. +) Herr Dr. M. Kæch starb leider den 22, Mai 1904 in Para. — 466 — wieder aufzusuchen. In der Mehrzahl der Fälle konnte ihr Vorhandensein noch konstatiert werden. Auf jeder Exkursion entdeckten wir eine Anzahl neuer Blöcke. Die zahlreichen Glacialgeschiebe, die nicht minde- stens Kopfgrösse erreichten, wurden nicht als erratische Blöcke aufgefasst und deshalb nicht berücksichtigt. Die bereits bekannten, sowie die neuentdeckten Findlinge wurden in die Kartenblätter des Siegfried- atlas 1:25,000 eingetragen. In der Tabelle geben wir die genaue Ortsbezeichnung jedes Blockes durch Abs- zisse (West-Ostrichtung) und Ordinate (Süd-Nordrich- ung) an, wobei die Südwest-Ecke des betreffenden Sieg- friedblattes als O-Punkt gilt. Die unserer Arbeit beigegebene Karte im Massstabe 1:100,000 soll nur dazu dienen, die Verbreitung der erratischen Blöcke übersichtlich darzustellen. Die einzelnen Blöcke sind auf der Karte und in der Tabelle mit fortlaufenden Nummern versehen. Mit der Nummerierung begannen wir im Osten und schritten talschaftenweise nach Westen fort. Ausser der genauen Fundortsangabe nahmen wir hauptsächlich darauf Bedacht, die Gesteine möglichst genau petrographisch zu bestimmen, um gestützt darauf die ver- mutliche Herkunft der Blöcke zu ermitteln. Zu diesem Zweck schlugen wir von jedem Block ein Handstück. ') Zum Vergleich standen uns einige umfangreiche Sammlungen alpiner, besonders Walliser Gesteine zur Verfügung. Ausser den von M. Kaech gesammelten Walliser Gesteinen, kommen in erster Linie die um- fangreichen Aufsammlungen der Herren Prof. C. Schmidt und Dr. H. Preiswerk in Basel in Betracht. Die betreffenden Sammlungen wurden uns in libe- ralster Weise zur Benützung überlassen. Bis anhin waren in dem von uns berücksichtigten Gebiet 32 Blöcke bekannt. Durch unsere Untersuchung hat sich ihre Zahl ungefähr verdoppelt. 1) Sämtliche Handstücke sind der geologischen Sammlung des Basler Museums einverleibt worden, — 41 — Wie aus der Zusammenstellung ersichtlich ist, stammen sämtliche Gesteine, welche eine genaue petro- graphische Identifizierung zuliessen, aus dem Gebiet des Rhonegletschers. 5 Unsere auf der Ubersichtskarte zur Darstellung gebrachten Beobachtungen scheinen die Annahme von Mühlberg') zu bestätigen, dass der Rhonegletscher zur Zeit seiner grössten Ausdehnung, die auf die Ablage- rung der Hochterrasse folgte, mindestens bis in die Nähe von Basel gereicht habe. Wir fanden die nördlichsten Blöcke, welche deut- lich auf die Herkunft aus dem Wallis weisen, auf einer ungefähr in der Ost-Westrichtung über die Höhen von Nusshof, Hersberg, „Burghalden“ bis ,Sichtern“ bei Liestal verlaufenden Linie. Ausser den von P. Merian und A. Müller zitierten, unter der Rheinniederterrasse bei Basel liegenden Blöcken weisen an einigen Orten Reste von glacialen Ablage- rungen?) darauf hin, dass der Gletscher die oben er-. wähnte Linie noch überschritten hat. Am Schlusse dieser Arbeit möchten wir betonen, dass unsere Zusammenstellung der erratischen Blöcke im Basler Jura auf absolute Vollständigkeit keinen An- spruch macht. Die zusammenfassende Darstellung der Verbreitung der bis jetzt bekannten Findlinge schien uns deshalb von gewissem Interesse, da nur durch solche Lokalmonographieen die Sleealhanlleniks der Schweiz die erforderliche Vollständigkeit erlangt. Für weitere Mitteilungen zur Vervollständigung unserer Erraticakarte des Basler Jura sind wir stets dankbar. Neu bekannt werdende Findlinge sollen später in Nachträgen publiziert werden. 1) Mühlberg: Bericht über die Exkursion d. Schw. geol. Ges. 1901. Ecl. geol. Helv. 1902. 2) Beitr. z. Kenntn. d. Strat. d. Basl. Tafeljura (Diss.) Verh. d. Nat. Ges. in Basel B. XIII. No. Lokalität Siegfriedblatt Masse in cm Abszisse Ordinate à 5 5 = 5 (BE) > de, =] 90 : 40 : 35 I 1. | nördlich von „Rothacker“ |No.147 Läufelfingen | 1 | 1/4 Stde. oberh. Läufelfingen | „ „ x — = — 2.*| „Isenthal“ bei Häfelfingen | „ , ; 125: | 1410250230248 | 3. | Kätzigraben bei Rünenberg | „ „ 5 165 | 2112202190 | \ | 4. Dorf Rünenberg a 5 184 | 241 | 80:75:40 5): Eihalde bei Gelterkinden | No. 31 Gelterkinden | 82 | 81 | 35 : 39 : 15 6, | Buhalde bei Gelterkinden nn e 88,5 | 100 | 130: 45 : 20 7 ” » 7 ” „ 9 91,9 104 | 25 25 15 8.*, Fussweg vom „Stock* nach No. 149 Olten — | — !105:30:? der ,Hagnau“ bei Eptingen 9. | Leisebach gegenüber d. Hof k 2 5 | 2102) 809265220 „Dreher* hei Eptingen i 10. | Brücke oberhalb Zunzgen No. 30 Liestal 3147| 400102835550 | 11. | „Schwengi* b. Langenbruck |No, 148 Langenbruck 250 103,5; 40 : 20 : 20 | 12. |Schwengibächlib. „ SENT 5 209 | 76 | 35:20:15 || 13. : Te SNS 5 206 | 74,5 | 40:35:10 Die mit * verschenen Blöcke sind nicht mehr an Ort und Stelle. 469 PP EE RER NE ET DCE EUR “SENTE RUE, , | Gesteinsbeschaffenheit Herkunft Quarzreicher chloriti- Wallis scher Gneiss, dichte Vari. d. sog. Arolla- gneisses weisser oberer Jurakalk Chlorit-Albitschiefer Arollagneiss quarzreicher, graphitoi- discher Phyllit Quarzit chloritischer und seri- zitischer Gneiss, zum Arollagneiss gehörend ? feinkôrniger Quarzit Glimmerschiefer Hornblendefels feinkörniger, flasriger Saussuritgabbro Arollagneiss Hornblendefels 1 serizitischer Quarzpor- phyr weiter zurückliegende Jurahöhen Zone der Cassanna- schiefer, Wallis Dent-Blanche-Massiv Carbonzug des Wallis | Trias, Unter-Wallis Wallis ? Perm-Trias, Unter- wallis Zone der Casanna- schiefer, Wallis Allalingebiet, Wallis Dent-Blanche-Massiv Zone der Cassanna- schiefer, Wallis entweder östl. Gneiss- zone des Mont-Blanc- | Massivs, oder Serizit- gneisszone im Lôtschenthal Bemerkungen v. Hrn. Lehrer Leuzinger in Neuewelt aufgefunden | ob erratisch ? | | v. Hrn. Lehrer Leuzinger| aufgefunden. Der Block befindet sich in seinem | Besitz der Block ist nicht ganz sichtbar der Block ist nicht ganz sichtbar der Block ist nicht mehr vorhanden der Block ist nicht ganz sichtbar |v. Hrn. Strasseninspektor| Brodbeck aufgefunden sichtbar der Block ist nicht ganz | Ho. des Literatur- yerzeichnisses NO RGO No. 15 No. 15 NO 1,9) | Noto A0 EC TE PI IDE RECENSE | No. 16. 17. 18. 19? Lokalität am südlichen Abhang des „Dürstels“ bei Langenbruck Bächlein bei Hof „Dürstel* bei Langenbruck Bächlein hinterh. Schönthal bei Langenbruck Bächlein hinterh. Schönthal bei Langenbruck Bächlein bei Schönthal bei Langenbruck Bächlein bei Schönthal bei Langenbruck 3ächlein unterh. Schönthal bei Langenbruck Bächlein bei Wald * Schattenbergacker, Punkt 760 Bächlein nördl. , Lochhaus“ 7 7 ” ” ” ” ” » 7 südlich von Langenbruck Breitenhöhe b. d. Bachtelen Bachtelengraben Siegfriedblatt No. 148 Langenbruck ” 1 1 9 1 7 ” » » » ” ) 1 7 ” » » ” ” ” n » ” ” ” ” » ” ” n 21 » = | Æ | Masse incm| mm mm 257 |122 | 55:20:10 218 |140 | 30:20:12 212 |136 1160:90:c4120 211 135,5) 80 : 40 : 30 210 |135,9, 80 : 40 : 50 207 | 131 | 100 : 50 : 35 LATE 9 212,5] 153 | 15:10: 3 187 ! 63 | 40:25:10 1922, 1622 7202492210 192,5) 62 | 45:30:15 193 | 60 | 40:35:10 — || — srosserBlock 116 | 95,5 | 100 : 100 : 40 134 | 94 |150:180:70 148 | 97 | 100 : 100 : 50 + Gesteinsbeschaffenheit a nn an nn nn Serpentin chloritischer u. serizi- tischer Gneiss Kalkphyllit Protogin Serizitchloritgneiss Serizitgneiss Arollagneiss Serizitschiefer Serizitschiefer Gabbro Kalkphyllit Norit Amphibolitschiefer Granit Biotitgranit Quarzit congl. congl. Quarzit 471 — Herkunft Inneralpine Sediment- mulden, Wallis Mont-Blanc-Massiv Wallis Wallis Dent-Blanche-Massiv Wallis Dent-Blanche-Massiv Wallis Wallis Wallis Valloreine ? Trias, Unter-Wallis Trias, Unter-Wallis | Bemerkungen nicht aufgefunden in 2 Stücke zersprengt “ das Handstück liegt im Museum Basel der Block konnte nicht aufgefunden werden derselbe dient alsSockel des Kruzifixes der Block ist nicht ganz sichtbar der Block ist nicht ganz sichtbar No. des Literatur- verzeichnisses No. 3, 8,5,9 No. 3, 5, 8,9 No. No. — 472 — cac Se A = No. Lokalität Siegfriedblatt = | 5 zZ | S | mm mm Sl Bachtelengraben No. 148 Langenbruck|151,5| 97 | 3% 2 en ” 159 | 98,5 | co 53. | Dürrenberg b. Langenbruck | „ , 5 — — 34. | Kunigraben b. Langenbruck| „ , 140 | 145 F r r 30. ” ” ” ” » ” 154 152,5 36.*| Sixtfeld bei Liedertswil No. 146 Hölstein | 20 | 31,5 |: a en | 37.*| Sattel zwischen Reigoidswil| „ , = = — | und Waldenburgerthal | | 58. | Unter dem Brunnen beim AR 147,5 | 87 Trottenhaus "Titterten 29. Hof Erlibeidititerten | 50 5 | 60 110,5 1 40*) „Teufe“ bei Arboldswil LAINE ï 130 | 45 & 41. Arboldswil, Garten von A : 36,5 1147,9 | | Herrn Eduard Ränftli | nr |42.| Hof Fuchs bei Ziefen No. 97 Bretzwil |345 | 187 43. | Luxmatt b. Schloss Wilden- | No. 146 Hölstein |88,5 | 30 | stein 44.*| Schloss Wildenstein ALAN a — | | 45. » ” ” 22 ” + Lu, | a | 46. n » » ” ” NE 3 a 30 : 25 : 20 0 : 60 : 45 grosser Block 082 218 50 : 20 : 10 170: 70:40 150 : 50 : 15 32 : 20 : 17 kleiner Block kleiner Block ca. 1/10 m? Gesteinsbeschaïfenheit Quarzit glimmeriger Sandstein zersetzter Gneiss Eklogit Vallorcineconglomerat serizitischer Gneiss eklogitartig. Flasergabbro Serizitgneiss Serizit-Albitphyllit lagen, gehörend Flasergabbro quarzitischer Kalk (Pontiskalk) Flasergabbro Granit Amphibolit. (wie di Be im Kunigraben) | Serizitschiefer m. Quarz- feinkör niger Biotitgranit wahrscheinl. zu diem Commenté Herkunft Trias, Unter-Wallis Carbon, Turtmanthal 2 Allalingebiet Carbon, Unter-Wallis Allalingebiet Allalingebiet ? À Allalingebiet Trias, Wallis Allalingebiet Mont-Blanc-Massiv 2 Bemerkungen derselbe gehört vielleicht zu den von Müller er- wähnten Blöcken der jetzt zerstörte Block wurde von Herrn Kan- tonsförster Müller auf- gefunden das Handstück befindet sich im Museum Basel; dabei liegen Stücke von Flasergabbro u. Stücke von zersetzten Gneissen das Handstück befindet sich im Museum Basel das Handstück befindet sich im Museum Basel das Handstück befindet sich im Museum Basel No. des Literatur- verzeichnisses VIREN NO EM 0e No. 11 No. 11 a = I No. Lokalität Siegfriedblatt = S Masse in cm = |l© À DENE BLIEB ES RC EB EEE ee I SL | mm mm AVE Schloss Wildenstein No. 146 Hölstein — — | ca. 1/10 m? 48. | Westabhang des Blomd bei No. 30 Liestal 26 | 52 | 40:20 :? Punkt 407 5 49.* Bachbett d. Frenke ER 5 102 |166 | kopfgross „Steinenbrücklein“ b. Liestal 50.*| Brunnenbachthal b. Liestal : 3 | 168 | 40:45:10 51.*| „Sichtern“ bei Liestal N À 17 |197 | kopfgross 52.*| „Thiergartenfeld“ bei Liestal RENE ï 76,5 | 203 | 30:20:15 Dan ” bi) ” De n 76,5 203 12312310 54. | ca. 1 km. westl. oberhalb | No, 31 Gelterkinden | — — ? Rickenbach bei Punkt 603 55. | Schward Ostseite b. Nusshof No. 30 Liestal 272,5) 228 | 40:25:20 56. |Schward Nordseite b. Nusshof TEN 5 267 | 227 | 100 : 45 :20 ” ” » ” ” » ” 268 227 45 - 29 : 15 57.*| Schward Nordseite bei Se 4 hr 90 : 65: 8 Hersberg 58. Unter-Schward Weg bei es A 236 | 226 | 80 : 60 : 30 Punkt 559 59. | Strasse Liestal-Hersberg se 5 202 | 226 | 95 : 40 : 40 60.#| ,Burghalden“ bei Liestal EN > 108 | 19 | 27:20:12 Gesteinsbeschaffenheit Quarzit Gneiss serizitischer Gneiss mittelkörn. Grauwacke orobkôrniger glimm. Sandstein Vallorcineconglomerat Aplitischer Granit Quarzit ? chloritischer Gneiss Chlorit-Talkgestein | Lavezstein | u. Serpentin Granatglimmerschiefer (Casannaschiefer) Valloreineconglomerat Kalksandstein Quarzit Herkunft Trias, Wallis Carbon, Unter-Wallis Carbon? Wallis Carbon, Unter-Wallis Bietschhorn, Bietsch- thal, nördl. Raron ? Wallis ? Wallis Wallis | Wallis Unter-Wallis Unter-Wallis . Flysch? Freiburger Alpen ? Trias, Unter-Wallis Bemerkungen das Handstück befindet sich im Museum Basel der Block konnte nicht aufgefunden werden. nach Buxtorf verwitt. Verucano, nicht aufge- sucht 4 grosse Stücke liegen daneben, eklogitähnl. Gestein von Mühlberg dieser Block ist auf der Karte mit Block No. 55 zusammengefasst der Block dient als Trep- pentritt am Hause des Herrn Itin in Hersberg in der Arbeit v. Strübin als Flysch bezeichnet der Block ist in 2 Stücke zerschlagen No. des Literatur- verzeichnisses No.29,.09 No. 14 16 No. 10, 11, 12 8) 9) Verzeichnis der Literatur über erratische Blöcke 1842. 1842. 1863. 1866. 1868. 1884. im Basler Jura. Fr. Fischer. Mitteilung über einen Findling von Glimmer- schiefer bei Eptingen. — Bericht über die Verh. d. naturf. Gesell. in Basel 1842—1844 VI. Bd. (1844.) 7. Sept. 1842, pag. 57. P. Merian. Bemerkung zu der Mitteilung v. Prof. F. Fischer. — Ebenda, pag. I7—58. A. Mülier. Vorlegung der geognostischen Karte des Kantons Basel und der angrenzenden Gebiete. — Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Neue Folge. Bd. III, pag. 126. P. Merian. Erratische Blöcke im Kanton Basel. — Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. IV (1867), pag. 551. A. Müller. Über einige erratische Blöcke im Kanton Basel. -- Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. V, pag. 247—251. A, Müller. Vorkommen erratischer Blöcke in und um Basel. — Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. VI (1875), pag. 276. B. Studer, Daubrée und A. Favre. Über erratische Blöcke im Baselland. — Actes de la Soc. helvet. des sciences natur. réunie à Bex 1877, pag. 64. A. Müller. Geologische Skizze des Kantons Basel und der. angrenzenden Gebiete. — 2. Aufl. 1884. — Beiträge zur geol. Karte der Schweiz. 1. Lief. pag. 75—76. A. Favre, Carte du phénomène erratique et des anciens gla- ciers du versant nord des Alpes suisses et de la chaine du Mont-Blanc. 1:250,000. — Publiée par la commission géo- logique de la soc. helvét. des sciences naturelles. . F. Mühlberg. Kurze Schilderung des Gebietes der Exkursionen der oberrhein. geol. Gesellschaft vom 22.—24. April 1892 im Jura zwischen Aarau und Olten und im Diluvium bei Aarau. — Mitteilungen d. aargauisch. naturforsch. Gesellschaft. VI. pag. 219. 11) 1892. 12) 1896. 13) 1896. 14) 1900. 15) 1901. 16) 1901. arr F. Mühlberg. Bericht über die Exkursion der schweiz. geol. Gesellschaft vom 7.—10. Sept. 1892. — Verh. der naturf. Gesellschaft in Basel, Bd. X, pag. 341, 342, 406. F. Mühlberg. Der Boden von Aarau. — Festschrift z. Eröfl- nung des neuen Kantonsschulgebäudes in Aarau. Pag. 158. E. Greppin. Einiges über die Orographie der Umgebung von Langenbruck. — Verh. d. naturf. Gesell. zu Basel. Bd. X, pas. 151. F. von Huene. Geologische Beschreibung der Gegend von Liestal im Schweizer Tafeljura. — Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. XII, pag. 372. K. Strübin. Beiträge zur Kenntnis der Stratigraphie d. Basler Tafeljura. — Verh. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. XIII, pag. 86-87. Basler Tafeljura. — Beiträge z. geolog. Karte der Schweiz. Neue Folge. XI. Lieferg., pag. 70. A. Buxtorf. Geologie der Umgebung von Gelterkinden im Fritz Riggenbach. Geb. 11. September 1821. Gest. 3. März 1904. Die Zeit ist vorüber, da die Wissenschaft mit etwas abschätziger Gönnermiene auf die Dilettanten herabsah. Namentlich würde unsre Gesellschaft übel daran tun und sich des Undanks schuldig machen, wenn sie noch den leisesten Unterschied machen wollte zwischen zünftiger und Dilettanten - Arbeit. Seit mehrere unserer be- deutendsten Sammlungen dem Fleiss und der Hingabe von Liebhabern ihren Bestand verdanken, und seit auch bahnbrechende Beobachtungen, welche Grundlage ganzer Grebiete schweizerischer Naturforschung bilden, von Laien, selbst im Bauernkittel, ausgegangen sind, wollen wir uns der Mitarbeit der Dilettanten immer bewusster erfreuen. Den Dilettanten zeichnet auf alle Fälle etwas aus, ohne das auch der Berufsarbeiter in der Wissenschaft kein Meister wird: das Feuer der Begeisterung, die unaus- löschliche, glühende Liebe zu seinem Gegenstand. Ein soleher Dilettant in des Wortes edelster Be- deutung ist von uns geschieden in der Person von Fritz Riggenbach von Basel, dessen vielseitige Talente es zweifelhaft lassen, ob wir sein Andenken mehr als des genialen Musikers, des hervorragenden Bürgers oder des Entomologen zu ehren haben, wobei immer noch der liebenswürdige Mensch wohl am höchsten zu stellen sein dürfte. Aug Hier möge seiner Tätigkeit als Naturforscher und speziell als Mitglied unserer Gesellschaft in liebender An- erkennung gedacht sein. Fritz Riggenbach-Stehlin ist geboren am 11. Sep- tember 1821 als Sohn einer aus Baselland stammenden Familie. Der Vater Joh. Riggenbach war einer der be- deutenden Bankiers Basels. An vielseitiger Begabung, an allumfassendem Interesse und an Fleiss ragte Fritz Riggenbach über die meisten seiner Generation hervor, und die damals recht strenge und peinlich bürgerliche Lehrzeit im Bankhause seines Vaters konzentrierte diese Eigen- schaften eher, als es sie unterdrückte, Und fortan wusste er auch als Teilhaber und bald als Chef dieses Hauses, obwohl er darin hohe geschäftliche Erfolge errang und ihm bis zum Lebensende treu blieb, Kunst und Wissen- schaft mit seltener Ausdauer festzuhalten und sich darin zu entwickeln. Es ist bekannt und an anderer Stelle bereits veröffentlicht, welchen Impuls er dem musika- lischen Leben der Vaterstadt mitgeteilt hat. Es ist er- staunlich, dass er neben dieser grossartigen Tätigkeit noch Kraft und Zeit übrig hatte für die Entomologie. Wann Fr. Riggenbach, der schon als Knabe mit Verständnis Insekten sammelte, sich mit voller Entschiedenheit den Lepidoptern zuwandte, verliert sich für uns ins Dunkel sehr früher Jahre. Er selbst teilt mit, dass er vom Jahr 1866 an seine Sammlung neu begonnen und seither unausgesetzt fortgeführt hat. Mit jenem feinen und sichern Sinn für kleinste und zarteste Unterscheidungs- merkmale ausgestattet, welcher den geborenen Entomo- logen bezeichnet, wurde es ihm leicht, sich in den arten- reichsten und schwierigsten Gattungen zurecht zu finden. Gerade solche zogen ihn am meisten an, und er konnte seine Freunde vor einem Kasten mit Bräunlingen, an denen unsre Fauna so reich ist, auf feine charakte- — 480 — ristische Unterschiede aufmerksam machen, die sich in den Büchern kaum erwähnt finden. Eine besonders un- scheinbare Art, deren Diagnose ungemein schwer deut- lich zu geben ist, freute ihn gerade darum besonders. An deren Namen Erebia Eriphyle knüpfte er die launige Bemerkung, man müsse es eben „fühlen“, worin die Unterschiede beständen. Folgerichtig waren es denn auch weniger die „seltenen“ Spezies, als die Linien und Kreise, in denen die Variation der Arten unserer Schmetterlingsfauna sich bewegt, die unsern Freund am meisten anzogen. Daher kamen die langen Reihen einer und derselben Spezies, die er in seiner immer mehr an- wachsenden Sammlung aufbewahrte. Es war ein Genuss, sich von ihm die scheinbar monotonen Reihen deuten, jedes Exemplar in seiner besondern Variation erklären, und so den Umfang der Variabilität jeder Art feststellen zu lassen; zu hören, wie das eine Genus in der Richtung der Verdunkelung und Verstärkung der Zeichnung, das andere in der Richtung des Albinismus variert, während andere Genera in mehrfacher Richtung abändern. Mit welcher Freude nahm er dann von jeder neuen Arbeit Notiz, die sich mit diesen Fragen beschäftigte, nament- lich als sich durch Einfluss von Wärme und Kälte die Kausalzusammenhänge für mehrere dieser Varietäten enthüllten. Wie freute er sich etwa auch der Melitæa Cynthia, einer Alpenform, die einen konstant gewordenen Albinismus zur Schau trägt, und noch mehr, als wir zu- sammen an den heissen Hängen ob Naters die Melitæa Phœbe mit einem „südlichen“ Albinismus behaftet fanden! Die Gabe des echten Forschers, Beobachtungen zu kombinieren, daraus Hypothesen zu ziehen, aber sofort durch gesunde Kritik die Hypothese wieder zu bekämpfen und auf ihr zulässiges Minimum zu beschränken, war ihm in hohem Maasse eigen. AO Dass der feine Ästhetiker Fritz Riggenbach, bei seinem Bienenfleiss und seiner Energie bald eine Samm- lung angelest hatte, die an Sorgfalt der Einrichtung, an Reinheit der Stücke und Eleganz der Anordnung ihres Gleichen in der Schweiz suchte, darf uns nicht wundern. Dabei kam ihm auch seine eiserne Rüstigkeit und rasche Gewandtheit zu statten. Auf Alpenreisen wie in den heissen Pyreneen entfaltete er einen Sammelfuror, der andere geradezu abenteuerlich dünkte. Nur ein Beispiel. Auf einer Fahrt auf der Bahn durch Baselland, dem Hauptquartier des prächtigen Augsburger Bären (Matro- nula) flogen 2 ganz frische Stücke des geschätzten In- sekts durch das offene Fenster einer fremden Dame an das Gewand. Das Fenster schliessen, der Dame die nötige Erklärung geben, an der nächsten Haltstation aussteigen, im Packwagen den Koffer suchen, ihn öffnen, das Cyankaliglas herausnehmen, zurück an seinen Platz eilen und glücklich das schöne Pärchen im Glase bergen, war für Riggenbach die Sache weniger Minuten. Seit er in den Sommermonaten von 1866 an viel auf seinem, entomologisch und botanisch höchst günstig ge- legenen Schloss Bechburg am Rande des Solothurner Jura verkehrte, und im höhern Alter daselbst wohnte, hat er den Fang der Nachtfalter an der Lampe mit er- staunlicher Ausdauer, oft Nacht für Nacht geübt, und das „Lämpeln* war ihm ein Hochgenuss, denn da er- gaben sich wie von selbst Beutezüge, unter denen die Neuheiten oft geradezu sich herbeidrängten. Im Winter galt es dann, in den prachtvollen Kasten, der eine ganze Wand des Sammlungszimmers im „Ketten- hof“, dem Hause Riggenbachs in Basel, einnahm, all die neuen Fänge einzureihen. Die einzelnen Glaskästchen (hunderte sind es) zeichnen sich durch einen ganz raffi- nierten schief einfalzenden Verschluss aus; das Modell — 482 — entstammt dem britischen Museum. Vor etwa 10 Jahren wurde diese Sammlung, in etwa 50 Kisten verpackt, ohne Havarie nach der Bechburg transportiert, auch für die Exoten eine neue Serie von Deyrolle’schen Kartonkästchen angelegt. Riggenbachs Studien erstreckten sich aufalle Gruppen der Falter, und die schweizerischen, darunter die juras- sischen Arten standen in erster Linie. Allmählich zog er die ganze paläarktische Fauna heran, und nur mit einer gewissen Zurückhaltung gab er dem — bei seinem ästhetisch gerichteten Sinn allerdings verführerischen Zuge zur Tropenfauna nach, deren glänzende Vertreter er gerne auch Nichtkennern vorwies. Sein Arbeitsfeld im engern Sinn ist aber die heimatliche Fauna geblieben, und was irgend sich damit aus fremden Gebieten in Ver- bindung setzen liess. Am meisten aber wird uns in Erstaunen setzen, dass Fr. Riggenbach’s Interesse an dem, doch schon so weiten Gebiete der Grossschmetterlinge noch keine Sät- tigung fand, sondern dass er eine beträchtliche Samm- lung von Micro (13 Kästchen) zusammengebracht hat. Die Beschäftigung mit diesen stellt solche Anforderungen an die Zeit, an die Augen, an die Geduld und Sorgfalt des Beobachters, dass heutzutage kaum noch ein Ento- molog sich mehr finden wird, der auf gleicher Linie sich mit Macro und Micro abgiebt, vielmehr bleiben den Macro- Lepidopterologen in der Regel die Geheimnisse der Micro auf immer verschlossen. Unser Freund brachte es fertig als Dilettant, was den wenigsten Fachmännern gelingt, auf beiden Gebieten sich mit dem Erfolg zu versuchen, von welchem seine Sammlung Zeugnis ablegt. Die Sammlung befindet sich a. in 135 Kästchen in Holz und Glas, davon nach einer Zusammenstellung vom August 1892: | H ge © | Kästchen Spezies Davon Bechhurg Varietäten Davon Bechburg Anzahl der Exemplare 42 | Rhopalocera | 323 | 95 |133 | 22 | 3787 7 | Sphinges. .| 106 | 27 | 24 8 579 16 | Bombyces .| 238 | 102 | 35 9 | 1524 34 |Noctuæ . .| 656 | 263 | 83 | 40 | 4361 23 | Geometræ .| 462 | 216 | 47 | 25 | 3446 122 1785 | 703 | 322 | 104 | 13697 Im Ganzen . | 122 | Europ. Macrolepidopteren Exemplare | 13697 Dazu noch . | 13 » Microlepidopteren ï 1417 135 Europæer | 15114 | b. In 84 Kästchen in Karton und Glas (System Deyrolle) die Exoten, von denen übrigens ein Teil auch in 20 Holzkästchen untergebracht sind, indem der Schrank für Holzkästchen deren 180 enthält. Dass die Anschaffung einer Bibliothek der wert- vollsten und zum Teil seltensten Werke nicht unter- lassen wurde, versteht sich von selbst. Darunter finden sich: Die Schmetterlinge von Europa von Ochsenheimer und Treitschke 17 Bände, die Europäischen Schmetter- linge von Esper 8 Bände, Sammlung Europäischer Schmetterlinge und Raupen von Hübner 11 Bände, Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa von Herrich-Schæffer 6 Bände, Neue Schmetterlinge von demselben 1 Band, Beiträge und Neue Beiträge von Freyer 10 Bände, Icones von Boisduval 2 Bände, Icono- graphie et Continuation von Milliere 7 Bände etc. Ein Mann vom Charakter Riggenbachs war selbst- verständlich eine Zierde und Stütze der schweizerischen entomologischen Gesellschaft, der er seit Oktober 1861 — . 484 — angehörte. Die Mitteilungen dieser Gesellschaft zeugen von seiner regen Tätigkeit im Schooss derselben. Im Jahr 1879 war er deren Präsident, und zweimal: 1880 und 1891, versammelte er die Kollegen auf der Bech- burg und gab ihnen Gelegenheit, die edle Gastfreund- schaft des Besitzers mindestens so sehr zu würdigen als dessen entomologische Schätze. In den Mitteilungen von 1876 hat er auch eine grössere Arbeit: Die Macrolepidopteren der Bechburg, veröffentlicht (Band 4 Seite 597) und darin (Seite 607) eine neue Art: Caradrina Jurassica, benannt und be- schrieben. In der Iconographie von S. Milliere, Con- tinuation 1878, ist diese Neuheit abgebildet. Dieser Aufsatz von Riggenbach über die Fauna seines Lieblingsplätzchens am Jura-Rande enthält eine sehr anziehende Einleitung, worin er diese Gegend, namentlich nach ihrer pflanzen- und tiergeographischen Eigentümlichkeit, vortrefflich charakterisiert, und dann übergeht auf die verschiedenen Fangmethoden mittelst Schutzköder und mittelst der Lampe. Er berichtet hier sehr interessante Erfahrungen, und konstatiert, dass sich die Falter zu diesen zwei Methoden sehr verschieden verhalten, dass z. B. Weibchen und Männchen zugleich an den Köder gehen, während von vielen Arten nur letztere dem Licht entgegenfliegen; dass es lichtscheue Arten gibt, die man an der Lampe kaum je zu sehen be- kommt, dass bei hellem Mondschein der Lampenfang ganz unergiebig war, während trübe, regnerische aber warme und windstille Nächte die reichste Ausbeute an der Lampe gewährten. Zu solcher Perfektion brachte es der fleissige Sammler, dass er einmal, im Juli 1876, in einer Nacht, von der Dämmerung bis 1'/e Uhr nachts, genau hundert Spezies verschiedener Falter an der Lampe einfing. 409 — Im Novemberheft der Mitteilungen für 1884 findet sich ferner eine kleine Arbeit Riggenbachs: Verschiedene Beiträge zur schweizerischen Insekten-Fauna, worin er wiederum u. A. neue Funde von der Bechburg mitteilt und mit dem bezeichnenden Worte schliesst: „Nur nicht immer in die Alpen! Der Jura ist weit reicher an In- sekten aller Art“, Ob das von J. Wullschlegel in den Mitteilungen IV 1877 33 erwähnte Verzeichnis der Noctuinen der Bech- burg bei Önsingen nebst faunistischen Mitteilungen aus verschiedenen Gegenden der Schweiz ein Manuskript ist oder sich irgendwo in den Mitteilungen abgedruckt findet, entzieht sich dermalen meiner Kenntnis. Selbstverständlich wandte Riggenbach der entomo- logischen Sammlung unseres Museums sein wohlwollendes Interesse zu. Mitglied der Basler Naturforschenden Gesellschaft war er schon seit 1867; der Kommission des Museums gehörte er als Leiter der entomologischen Abteilung seit 1879 an, zwei Jahre nach dem Tode des frühern Vorstehers, des Coleopterologen Bischoft-Ehinger, und füllte diese Stelle bis zu seinem Tode aus, nicht ohne durch Zuwendung schöner und neu entdeckter Schmetter- linge seine Liebe zur Sache zu bezeugen. Dass sein Eifer für die Insektenwelt kontagios wirkte, dafür ist der Schreiber dieser Zeilen ein Beleg, indem er wesentlich durch Riggenbach zur Anlegung einer eigenen Sammlung gelangte, die ihm als Kontroll- mittel beim Studium pflanzengeographischer Fragen be- deutende Dienste leistete, indem sich ein nahezu voll- ständiger Parallelismus der geobotanischen Erscheinungen mit denen der Schmetterlingsverbreitung nach Zonen und Regionen ergab. Neben und mit der Insektenwelt zog Riggenbach die Geologie und Botanik seiner schönen Juragegend ın — 1800 — den Kreis seiner Studien. Mit Cartier, dem originellen Pfarrer des nahen Egerkingen, pflog er beste Nachbar- schaft, und war erfolgreich darauf bedacht, dass dessen reiche Sammlung der berühmten fossilen Egerkinger Säugetierfauna unserm Museum zugewandt wurde. Die schweizerischen Botaniker erfreuten sich unter seiner Führung jener klassischen Fundorte der Ravellen-Fluh, wo die Iberis saxatilis als äusserster Vorposten aus dem tiefen Süden blüht. Die letzten Lebensjahre brachten dem treffichen Mann mit dem weissen Bart und dem fröhlichen, hellen Auge kaum spürbare Kraftabnahme: jedenfalls blieben sein Interesse und sein Eifer dieselben. Den achtzigsten Geburtstag feierte er noch mit müheloser Ersteigung des Roggenberges. Nur drei Tage dauerte seine letzte Krankheit, eine Lungenentzündung. Er starb am 3. März 1904, und kurz vor dem schmerzlosen Ende fragte er noch, ob im Garten die Eranthis hiemalis bereits blühe. An seiner Leichenfeier wurde mit Recht das Wort auf ihn angewandt: „Seine Augen waren nicht dunkel ge- worden, und seine Kraft nicht verfallen“. Ein Muster von Pflichttreue, ein Freund alles Schönen und Guten ist uns mit ihm entrückt. Seine herrliche Sammlung soll nun, nach dem Willen der verehrten Familie, als bleibende Stiftung dem Basler Museum zufallen, und wird das Andenken an einen Mann unter uns bewahren, der in Kunst und Wissenschaft drei Generationen fruchtbringend angeregt hat. H. Christ. Chronik der Gesellschaft. Biennium 1902-1904. Beamte. Präsident: Herr Professor Dr. R. Metzner. Vizepräsident :: » Dr. Pierre Chappuis. Erster Sekretär: „ Prof. Dr. K. VonderMühll. Zweiter Sekretär: „ Prof. Dr. H. Rupe. Bibliothekar : nr Prof. Dr. G. Kahlbaum. Vorträge: 1902. 5. Nov. Herr Dr. G. W. A. Kahlbaum: Das Hagelwetter am 8. August 1902. — Das Zusam- mentreffen von Goethe und Berzelius in Eger 1822. — Prof. Heydweillers Entdeckung der Gewichtsänderung ra- dioactiver Substanz im geschlossenen (refäss. 19. Nov. „ Prof. Dr. Rudolf Burckhardt: Die Struk- tur der nervösen Gewebe. 3. Dez. » Prof. Dr. F. Siebenmann : Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Taub- stummen-Labyrinthes. „ Prof. Dr. A. Jaquet: Über sogenannte Chlor-Acne. 0. Dez. » Dr. A. Binz: Floristische Beobachtungen. » Prof. Dr. R. Metzner : Die exogene Spo- rulation und die Sporozoiten-Befreiung bei Coccidium cuniculi. 217 18. ar 20. 10: 24. . Jan. Jan. . Febr. Febr. März . Mai Mai Juni Juni = in — 1903. Herr Dr. Hükscher: Messungen in der Or- thopädie, Prof. C. Schmidt: Der gegenwärtige Bergbau im Wallis. Dr. F. Hinden: Neue Reaktionen zur Unterscheidung der natürlichen Car- bonate. Ingenieur 0. Spiess: Begriffe und Prin- zipien der Elektrizität, erklärt am Ana-, logon des Wassers, und über das Dogma der Begriffsmultiplikation. Prof. Dr. C. Schmidt: Vulkanische Erup- tionen Mittelamerikas im Okt. 1902. Dr. W. Falta: Über einige Fragen des Eiweiss-Stoffwechsels. Prof. Dr. H. Kreis: Über Farbenreak- tionen fetter Öle. Dr. 6. Wolff: Zur Funktion des Nerven- systemes. Dr. H. Preiswerk: Über die Geologie des Zermatterthales. Dr. M. Mühlberg : Geologische Beobach- tungen auf Borneo und den Molukken. Prof. Dr. C. Schmidt : Mitteilungen über die Geologie von Wesserling in den Vogesen. Apotheker E. Steiger: Über die Flora des zentralen und südlichen Teiles der Adulagebirgsgruppe. Dr. Paul Sarasin: Reise durch Zentral- Celebes. Dr. Fritz Sarasin: Durchquerung der südöstlichen Halbinsel von Celebes. Ie ID 110, nr LOUE Nov. Herr Prof. Dr. F. Burckhardt: Historische Nor. Dez. = Jan: . März N 1 Notizen : Über den Mathematiker Georg Johann Rhäticus, über die von Dr. D. Huber 1813 bis 1824 ausgeführte erste Triangulation des Kantones Basel, über den Afrikareisenden S. Braun aus Basel, über den Geburtstag des J. Rosius. Prof. Dr. W. His: Über physikalische Vorgänge bei der Resorption patholo- gischer Exsudate. Prof. Dr. E. Hagenbach-Bischoff: Bestim- mung der Zähigkeit einer Flüssigkeit durch Ausfluss aus Kapillarröhren. Prof. Dr. H. Rupe: 1. Über eine neue Klasse stickstoffhaltiger Verbindungen. 2. Über Methin-Ammoniumfarbstoffe. Prof. Dr. Rud. Burckhardt: Das älteste zoologische System. 1904. Dr. E. Baumberger: Ein Molasse-Profl am Jura-Rande bei Biel. Prof. Dr. F. Fichter : Über 1.8-Amido- naphtol und über Calciumcyanamid. Dr. C. Senn: Flagellaten als krank- heitserregende Blutparasiten. Dr. L. Reinhardt: Die Malaria, deren Verbreitung und Bekämpfung, nach den Ergebnissen der neuesten Forschung. Dr. Chappuis : Über eine neue Bestim- mung der Ausdehnung des Quecksilbers. Dr. Griesbach : Ergebnisse ästhesiome- trischer Messungen. 92 — 490 — 16. März Herr Prof. Dr. Goppelsrœæder: Über die An- 4. Mai » 1° Juni „ 6. Juli » wendung der Capillar- Analyse bei Harn- untersuchungen und bei vitalen Tinc- tionsversuchen. Prof. Dr. C. Schmidt: Erdwachs und Petroleum in Galizien. Dr. Br. Bloch: Zur Geschichte der Em- bryologie. Dr. K. Strübin: Die Verbreitung der erratischen Blöcke ım Basler Jura. Prof. Dr. 6. W. A. Kahlbaum : Über die Veränderlichkeit der spezifischen Ge- wichte. Prof. F. Fichter: Über die Bildung von Salpetersäure aus Luft (mit Demonstra- tionen). Professor Hagenbach-Bischoff und Herr F. Klingelfuss: Vorführung eines neuen Induktoriums. Am 14. Juni 1903 fand eine ne Exkursion nach Wesserling (Vogesen) statt, gemeinschaftlich mit der Naturforschenden Gesellschaft in Freiburg i. B. Verzeichnis der Mitglieder der Naturforschenden 18 wm m Gesellschaft in Basel, Juli 1904. a. Ehren-Mitglieder. Herr Alexander Agassiz, Direktor des Mu- seums für vergleichende Anatomie in Cambridge, Mass... N „ Albert Günther, Konservator am Bri- tish Museum in London ; Simon Schwendener, Professor in Berlin „ Dr. Karl Sudhoff, prakt. Arzt in Hoch- dahl bei Düsseldorf . iR: Karl Engler, Professor in Karlsruhe . Eduard Schaer, Professor in Strassburg » Dr. Johann Coaz, Eidgen. Ober-Forst- inspektor in Bern. » Pereival de Loriol in Genf korresp. Mitglied 1880. b. Korrespondierende Mitglieder. Mitglied seit 1880 1880 1880 1895 1899 1899 1902 1904 . Mitglied . Herr E. de Bary-Gros in Gebweiler » BE. Benecke, Professor in Strassburg . Dr. Robert Billwiller, Direkt. der schweiz. meteorolog. Central-Anstalt in Zürich » P. G. Black in Sidney, New-South- Wales. seit 1867 1880 1887: 1903 —. 492 — 5. Herr George Albert Boulenger, British Mu- seum, London . Eh Le Dr. Johannes Büttikofer, Direktor des zoologischen Gartens in Rotterdam . Giov. Capellini, Professor in Bologna. Ed. Cornaz, Dr. med. in Neuchätel Carl Euler in Bom Valle, Brasilien Erneste Favre, Geolog in Genf. Erwin Federspiel, Major des Kongo- Staates, Stanley-Falls Dr. F. A. Forel, Professor in Morges Dr. Emil August Goeldi, Direktor des Museums in Para, Brasilien Dr. Paul Groth, Professor in Minen Dr. Bernhard Hagen m Frankfurt a. M. Jakob Heierli, Dr. phil. in Zürich. Hans Iselin, Pfarrer in Florenz. Dr. Friedrich L. Koby in Pruntrut u des Museums in Lyon Dr. Forsyth Mon in london Anton von Mechel in Indragiri, Sumatra Dr. Adolf Bernhard Meyer, Geh. Hofrat in Dresden ae... Mathieu Mieg ın Milan dE OR Dr. F. Mühlberg, Professor in Aarau Müller, Apotheker in Rheinfelden . Charles Oberthür in Rennes . E. Renevier, Professor in Lausanne Dr. Gustav Steinmann, Professor in Kireibureni an 2 Dr. Hermann Strebel in Haabans Dr. Theophil Studer, Professor in Bern Grust. von Tschermak, Professor in Wien 1900 1900 1875 1856 1865 1875 1903 1880 1899 1880 1892 1905 1903 1900 1372 1880 1900 1900 1903 1893 1867 1903 1880 1300 19053 1300 1880 Aufnahmsjahr 1. Herr Manfred Alioth, Dr. phil. . 1900 » Wilhelm Alioth-Vischer, Oberst . 1890 u Hıins? Anneler, Chemiker . 1376 . Dr. med. Dati Baumaun, prakt. Arzt à in Riehen An 1896 » Ernst Baumberger, Dr. phil. . 1900 „ Wilhelm Bernoulli-Sartorius, Dr. med. 1862 , Wilhelm Bernoulli-Vischer, Architekt . 1901 „ Eugen Beuttner, Apotheker 1902 "Aimé, Bienz, Dr. pbil., Selaudaslehrer 1892 „ August Binz, Dr. phil, Reallehrer . 1896 » Eugen Bischoff-Wieland, Dr. med . 1884 "Bruno, Bloch, Dr. med. 1903 „ Samuel Blumer, Lehrer 1900 - . Jess Die, Zglolle Inollleres 1891 „ J. Bollinger-Auer, Lehrer. 1877 » J. Brack-Schneider, Ohemiker 1892 „ Fritz Brändlin, Redaktor 1900 „ Wilhelm Brenner, Dr. phil. 1905 „ EmilBucherer, Dr.phil., Gymnasiallehrer 1876 »„ Emil Bürgin, Oberst ; 1883 „ Prof. Dr. Gustay von Bunge 1886 „ Eduard Burckhardt, Dr. phil. 1902 „ Gottlieb Burckhardt, Dr. phil., in Lenz- burg de 1894 ee Karl nent Bi phil. 1894 » Prof. Dr. Rudolf Burckhardt. 1892 „ Adolf Burckhardt-Bischoff . & 1876 „ Prof. Dr. Fr. Burckhardt-Brenner . 1853 » Prof. Dr. Albrecht Burckhardt-Friedrich 1881 » Gottlieb Burckhardt-Heusler, Dr. med. 1868 „ August Burckhardt-Heussler . 1896 Adolf Burckhardt-Merian . 1892 — 419 — c. Ordentliche Mitglieder. — 494 — 32. Herr August Burckhardt-Schaub 39. 34. 39. 96. 37. 90. 99. 40. 41. 42, 45. 44. 45. 46. AT. 48. 49. 90. sl. 52. 53. 54. = D). 96. 57. 58. 59. 60. 61. 62. Hans Buss, Dr. phil., Chemiker August Buxtorf, Dr. phil.. Pierre Chappuis-Sarasin, Dr. phil. . Hermann Christ-Socin, Dr. jur. et phil. August Collin, Dr. phil., Chemiker Prof. Dr. H. K. Corning . 3 Felix Cornu, Chemiker in Vevey Prof. Dr. Ludwig Courvoisier Jules Curchod, Dr. med. Hermann Dh Dr. med. et phil. Brombach Wilhelm Dietschy- Sn De ger Alfred Ditisheim . Adrien Dollfuss in Ban : Prof. Dr. Friedrich Egger Theodor Engelmann, Dr. phil. et med Apotheker Rischard Fäsch Be Wilhelm Falta, Dr. med. . Emil Feer, Dr. med., Privatdocent Prof. Dr. Fitz Fichter Julius Finckh-Siegwart, Dr. hit Professor Dr. Alfred Fischer Robert Flatt, Dr. phil., Rektor . Rudolf Forcart-Bachofen Oskar Frey, Lehrer. Ludwig Frohnhäuser, Dir cho in Wanılen Albert Gassmann, Dr. med., Privat- docent . Hermann Geiger, Dr. phil., Apotheker Paul Geiger, Dr. phil., Apotheker . Karl Geigy-Burckhardt, Ingenieur . Carl Geigy-Hagenbach . 1893 1900 1900 1880 1857 1886 1893 1868 1889 1898 1898 1896 1904 1901 1899 1882 1900 1902 1896 1896 1896 1902 1887 1899 1904 1902 1902 1897 1902 1892 1892 — 495 — 63. Herr Joh. Rud. Geigy-Merian 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. Te 12: 73. 74. 75. 76. tte 18. 79. 80. 8. 82. 83. 84. 8. 86. 87. 88. 89. 90: IL 92. Rudolf Geigy-Schlumberger, De A. Prof, Dr. Robert Gnehm in Zürich Prof. Dr. Alfred Goenner - Burckhardt Prof. Dr. Friedrich Goppelsroeder. Eduard Greppin, Dr. phil, Chemiker. Dr. Hermann Griesbach, Professor in Mülhausen 1. E. Eugen Grossmann, Dr. phil. . Kaıl Grüninger, Dr. phil. . Heinrich Gruner-His, Ingenieur. Andreas Gutzwiller-Gonzenbach, Dr. phil. Hermann Haagen- ldenensen. Dr nad. Adolf Hægler-Gutzwiller, Dr. med. Prof. Dr. Karl Hægler-Passavant . Eduard Hagenbach, Dr. phil., Chemiker Ernst Hagenbach, Dr. med. . Prof. Dr. Ed. Hagenbach-Bischoff . Prof. Dr. Ed. Hagenbach-Burckhardt. Karl Hagenbach-Burckhardt, Dr. med. Hans Hagenbach-VonderMühll, Dr. phil., Chemiker. L. Gottfried Hagmann, Dr. Ba in Para, Brasilien . Otto Hallauer, Dr. med., prakt, er Johns Hay, Dr.phil 2 2 > Prof. Dr. Otto von Herft Prof. Dr. Otto Hildebrand : Fritz Hinden, Dr. phil., Chemiker Emil Hindermann, Dr. phil., Chemiker Prof. Dr. Wilhelm His-Astor Prof. Dr. Friedrich Hosch-Jaquel . Carl Hübscher - oo. Dr. med, Privatdocent. a 1876 1888 1887 1884 1859 1885 1883 1900 1863 1860 1876 1861 1863 1892 1888 1904 1855 1867 1892 1898 1897 1896 1885 1901 1899 1901 1898 1902 1877 1892 — 230. — 93. Herr Julius Hurwitz, Dr. phil. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100, 101. 102. 105. 104. 105. 206. 107. 108. 109, UE It 1172 113. 114. 115. 116. LIT 118. 1697 120. 121. 122. 123. 124. 125. Alfons Jäckle, Dr. phil, Chemiker Konstantin von Janitzki, stud. phil. . Prof. Dr. Alfred Jaquet-Paravicini Lucius Jecklin, Dr. phil. Fridolin Jenny, Dr. phil. Gottlieb Imhof, Lehrer Friedrich Kägi, Dr. phil. Hans Kägi-Stingelin Prof Drr@G we. "A6 cle Hans Karcher, Dr. med.. Prof. Dr. Eduard Kaufmann Ernst Keller, Zahnarzt i Hermann Keller, Dr. med., ın et felden - a N Prof. Dr. Hermann Kinkelin Dr. J. A. Klaye, Chemiker. Albert Klett, Apotheker in Freibune IB. Friedrich Klingelfuss, Elektrotechniker Theophil Knapp, Dr. phil., Apotheker Carl Keechlin-Iselin, Nationalrat . Paul Köchlin, Dr. phil., Apotheker . Peter Kechlin-Kern : Prof. Dr. Julius Kollmann . Hans Kreis, Dr.phil., Kantonschemiker Ludwig Kubli, Dr. phil. Rector . Hans Labhardt, Dr. phil, Mannheim Alfred La Roche-Iselin, Dr. jur. Franz Leuthardt, Dr. phil., in Liestal Friedrich Lindenmeyer-Seiler Rudolf Linder-Bischoff Albert Lotz, Dr. med. Arnold Lotz, I)r. med. ee Walter Lotz, Dr. phil., Chemiker 1896 1900 1902 1888 1904 1887 1898 1892 1896 IKT 1896 1898 1899 1889 1860 1879 1900 1892 1897 1892 1888 1900 1879 1893 1899 1899 1899 1891 1392 1892 1903 1890 1903 — 0 — 126. Herr Theophil Lotz-Landerer, Dr. med. 127. 128, 129. 130. ons 132. 133. 154. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 145. 144. Otto Lutz, Dr. jur. DR Jakob Mähly-Eglinger, Dr. phil. Paul Mähly, Dr. phil. Jakob Mast Dixon, mar Mellinger Heinrich Merian-Paravicini . Hans Merz, Dr. med.. Prof. Dr. Rudolf Metzner Paul Miescher-Steinlin, Gas- Direkte. Eric Mory, Stud. med. Gustav Müller STE SED Hans Müller, Sekundarlehrer Heinrich Müller, Chemiker . Robert Müller, Slaundarlehner Friedrich Münger, Dr. phil., Reallehrer Arthur Muthmann, Dr. med. Adalbert Mylius, Chemiker . : Casimir Nienhaus, Dr. phil, Privat- docent . Bro Dir. Rudolf Nietzli Dr. Emil Neelting, Direktor der be schule in Mülhausen i. El. Rudolf Oeri-Sarasin, Dr. med... Wilhelm Oser, Dr. phil., Apotheker . Oarl DR angel Passayanı Allernand: Brot Di Je Bieearde. Benjamin Plüss, Dr. phil. 5 Ernst Preiswerk, Dr. phil., Chemiker Gustav Preiswerk, Dr. med. et phil., Zahnarzt . Hans D er Driver Ce lehrer . 1867 1903 1886 1899 1892 1891 1893 1903 1897 1889 1902 1900 1901 1889 1398 1895 1901 1387 1881 1884 1897 1877 1903 1900 1892 1870 1874 1902 1895 1886 — 498 — 156. Herr Heinrich Preiswerk, Dr. De Privat- 157. 158. 159. 160. 161. 162. 165. 164. 165. 166. ONE 168. 169. 170. il. 172. 173. 174. 175. 176. Le 178. 179. 180. IST. 182. 183. 184. 185. 186. docent . Arnold Refardt- Be Ludwig Reinhardt, Dr. med. Wilhelm Respinger, Dr. med. . Prof. Dr. A. Riggenbach - Burckhardt Albert Riggenbach-Iselin . Eduard Riggenbach- nu m genieur à Otto Roechling . Eugen Rognon-Schönbein : Max Ronus, Dr. phil., Chemiker . Jean Roux, Dr. phil. . a a Ernst Rudin, Dr. phil., Chemiker Leopold Rütimeyer, Dr. med, Privat- docent. Professor Dr. Dans Kap Traugott Sandmeier, Dr. phil., Chemie Fritz Sarasin, Dr. phil. et med. Paul Sarasin, Dr. phil. et med. Peter Sarasin-Alioth Reinhold Sarasin- Warnery Ernst Sauerbeck, Dr. med. . Gustav Schaffner, Dr. med. Ehrenfried Schenkel Paul Scherer, Dr. jur. Fr. Schetty, Dr. med. Emanuel Schiess, Dr. phil. . Prof. Dr. Heinrich Schiess . . Benedict Schlup, Sek.-Lehrer . Peter Schmid Error Dr. ®arl Shah Gustav Schneider, Präparator . Georg von Schröder, Dr. phil. . 1901 1889 1896 1900 1880 1876 1892 1892 1899 1902 1902 1903 1888 1896 1889 1886 1886 1896 1901 1901 1894 1892 1892 1892 1901 1864 1891 1896 1385 1902 1873 — 499 — Dr. ©. ©. Schulthess-Schulthess Gustav Senn, Dr. phil., Privatdocent Dr. Otto Settelen, Zahnarzt Prof. Dr. Friedrich Siebenmann Hermann Siegrist, Dr. jur. . E. Siegwart, Chemiker u. Carl Simon, Dr. phil., Chemiker . Charles Socin, Dr. med. . Hans Speiser, Photograph Prof. Dr. Paul Speiser-Sarasin Wilhelm Speiser-Strohl Alfred vonSpeyr-Merian . Karl vonSpeyr-Bernoulli . Otto Spiess-Fäsch, Ingenieur Alfred Staehelin, Dr. med., in Aarau August Staehelin-Burckhardt, Dr. med. Rudolf Staehelin, Dr. med. . Hans Stehlin, Dr. phil. Karl Stehlin, Dr. jur. Roman Steiner, Zahnarzt Emil Steiger, Apotheker . à Paul Stöckmann, Hochofeningenieur in Choindez . AdolfStreckeisen- Bar ehhar dt, D. ed Privatdocent 5 August Strub, Sek. Ei in chen Karl Strübin, Dr. phil., in Pratteln . Theodor Stuckert in Cordoba, Argen- Emien . MH. Hans Sulger, Ingenieur Rudolf Sulger Emil Suter, Optiker N Friedrich Suter-Vischer, Dr. med. August Tobler, Dr. phil., Privatdocent 1892 1896 1902 1888 1899 1892 1897 1896 1894 1887 1877 1870 1893 1873 1864 1900 1904 1892 1896 1901 1889 1904 1892 1896 1901 1900 1870 1842 1888 1896 1894 218. Herr — : O0. — Friedrich Tschopp, Dr.phil., Gymnasial- lehrer . IR Ne Emanuel Veillon, Dr. med., in Riehen Professor Dr. Henri Veillon Emil Villiger, Dr. med., Privatdocent Friedrich Vischer-Bachofen . Wilheim Vischer-Iselin, Dr. jur. . Theophil Vischer-VonderMühl] . Prof. Dr. H. Vöchting in Tübingen . Robert Vogel-Sarasin, Dr. med. Hans Vogelbach, Dr. med. . 4 Prof. Dr. Karl VonderMühll-His Paul VonderMühll- Passavant, Dr. med. Gustav Wackernagel-Merian Joseph Weiss, Dr. med. . A Rudolf Weth, Dr. phil, Reallehrer Xaver Wetterwald, Dr. phil. Emil Wieland, Dr. med., Privatdocent Eugen Wild, Professor in Mülhausen 1./E. er ot Dr. Paul Witzig, Zahnarzt . : Moritz Wolf, Dr. phil., Chemiker Otto Wolf, Chemiker . Professor Dr. Gustav Wolff Friedrich Zahn-Geigy . Eduard Ziegler-Blumer, Dr. jur., Direktor . He Gerold Zimmerlin-Boelger Wilhelm Zinstag, Dr. med.. Edwin Zollinger, Dr. phil. Prof. Dr. Friedrich Zschokke . Joseph Zübelen, Chemiker . 1886 1898 1890 1902 1883 1901 1876 1897 1903 1903 1867 1892 1892 1909 1893 1892 1897 1900 1892 1904 1898 1898 1876 1904 1892 1892 1892 1887 1890 — 501 — Seit Veröffentlichung des letzten Mitgliederverzeich- nisses (Januar 1902) sind 17 Mitglieder aus der Gesell- schaft ausgetreten, wegen Fortzugs von Basel: Mitelied von bis Here Predrich von Huene, Dr. phil... 1896 1904 2 O:to Merkens, Di phil. 0062219022 1903 » Professor Dr. Friedrich Müller. . 1899. 1902 = à ee AiredOsann ee 7 1897/1908 Female Schmoll, De. med. 2, 18901908 „ Professor Dr. August Siegrist- Müller 1897 1903 Me CeorSurheck Dr. phil 2. ... 1899 1903 Durch den Tod sind der Gesellschaft entrissen worden die korrespondierenden Mitglieder: Mitglied IlerrgRroressorn: Dr Charles Dufour Im DE Moreesı 00 1002 0 Drespoil: Ed mund; von Be bee in Dernaenle on ne 2eT0 00 O0? A À on LUS a die ordentlichen Mitglieder: Mitglied ler I bachoten-Petersen 2.72 2227189771904 Pessbllenei Besson...... ..0.0.0.0..1888. 1903 Bra bischen 271820, 1902 Dr. med. Martin nealchanli His 1847 21902 Professor Wilhelm His-Vischer in reine. oO Dr phil: Max Rech Geolbe 2210901071904 „ Guido Kern, Ober-Ingenieur. . . 1886 1903 Brofessor Rudolt Massın. 2.218762 1902 Friedrich Riggenbach-Stehlin . . 1867 1904 Dr. med. Maria Anton Schwendt, Erivatdocene mr a 2000000002.18982 1902 Verzeichnis der Gesellschaften und Institute, mit welchen die Naturforschende Gesellschaft in Schriftenaustausch steht. August 1904. Aachen. Meteorologische Station I. Ordnung. Aarau. Naturforschende Gesellschaft. Abbeville. Société d’emulation. Agram. Societas historico-naturalis Croatica. Aguascalientes (Mexico). Redaccion de El Instructor. Albany (New York, U.S.A.) New York State Museum. Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Oster- landes. Amiens, Société Linnéenne du Nord de la France. Amsterdam. Koninklijke Akademie van Wetenschappen. — Koninklijke Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra. Angers. Société d’études scientifiques. Annaberg. Annaberg-Buchholzer Verein für Natur- kunde. | Augsburg. Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben und Neuburg. Aussig. Naturwissenschaftlicher Verein. Bamberg. Naturforschende Gesellschaft. Batavia. K. Natuurkundige Vereeniging in Neder- landsch Indie. Bautzen. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. — 503 — Belfast. Belfast Natural History and Philosophical Society. Belfort. Société Belfortaine d’Emulation. Bergen. Bergens Museum. Berkeley. University of California. Berlin. Kegl.preussische Akademie der Wissenschaften. — Gesellschaft naturforschender Freunde. — Deutsche geologische Gesellschaft. — Deutsche physikalische Gesellschaft. — Kgl. preussisches meteorologisches Institut. — Kegl. preussische geologische Landesanstalt. — Kel. zoologisches Museum. — Redaktion des Prometheus. — Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Bern. Naturforschende Gesellschaft in Bern. — Schweizerische entomologische Gesellschaft. — Schweizerische naturforschende Gesellschaft. — Schweizerische Landesbibliothek. Besancon. Institut botanique de l’université. — Société d’émulation du Doubs. Béziers. Société d'étude des sciences naturelles. Bistritz. Direktion der Gewerbelehrlingsschule. Böne. Academie d’Hippöne. Bonn. Naturhistorischer Verein der preussischen Rhein- lande. Bordeaux. Société Linnéenne de Bordeaux. — Société des sciences physiques et naturelles. Boston. American Academy of Arts and Sciences. — Society of Natural History. Bourg (Ain). Société des sciencesnaturelleset d’archeo- logie de l’Ain. Braunschweig. Verein für Naturwissenschaften. Bremen. Meteorologisches Observatorium. — Naturwissenschaftlicher Verein. — 9504 — Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. — Verein für schlesische Insektenkunde. Brooklyn. Museum of the Brooklyn Institute of Arts and Sciences. Brünn. Naturforschender Verein, Bruxelles. Academie royale de Belgique. — Bibliothèque de l'Etat indépendant du Congo. — Société royale de botanique de Belgique. — Société entomologique de Belgique. — Société royale malacologique de Belgique. — Société belge de microscopie. Budapest. Kgi. ungarische Akademie der Wissen- schaften. — Kgl. ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft — Kgl. ungarisches Nationalmuseum. — Koel. ungarisches Nationalmuseum, ethnographische Abteilung. — Kel. ungarische geologische Reichsanstalt. — Kgl. ungarische Reichsanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus. Buenos-Aires. Museo Nacional. — Deutsche Akademische Veremigune. Buffalo (New York). Buffalo Society ofNatural Sciences. Bukarest. Institut météorologique de Roumanie, Cagliari. Istituto di zoologia ed anatomia comparata della r. università. Cairo. Institut egyptien. Calcutta. Indian Museum. — Geological Survey of India. Cambridge (England). Cambridge PhilosophicalSociety. Cambridge (Mass, U. S.A.). Museum of Comparative Zoology at Harvard University. Cape Town. South Africa Philosophical Society. — or Cassel. Verein für Naturkunde. Catania. Accademia Gioenia di scienze naturali. Châlon s. Saône. Société des sciences naturelles de Saône et Loire. | Chambéry. Académie des sciences, belles-lettres et arts de Savoie. Chapel Hill (N.C. U.S.A.). Elisha Mitchell Scien- tific Society. Charkow. Société de médecine scientifique et d’hygiene annexée à l’université. Charleville. Société d'histoire naturelle des Ardennes. Charlottenburg. Physikalisch - technische Reichs- anstalt. Charlottesville (Virginia, U. S. A.). Leander McCor- mick Observatory of the university of Virginia. Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Cherbourg. Société des sciences naturelles et mathé- matiques. Chicago. Chicago Academy of Sciences. — Field Columbian Museum Christiania. K. Norske Universitet. Chur. Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Cincinnati (Ohio). Lloyd Library. — Cincinnati Museum Association. — Cincinnati Society of Natural History. — University of Cincinnati. — American Association for the AdvancementofScience. Coimbra. Sociedade Broteriana. Colmar. Naturhistorische Gesellschaft. Colorado Springs. Colorado College Scientific So-- ciety. Columbia (Missouri). University of Missouri. Columbus (Ohio). Ohio State University. —. Oo Cordoba (Argentina). Academia nacional de ciencias de Argentina. Danzig. Naturforschende Gesellschaft, Darmstadt. Grossh. hessische geologische Landes- anstalt. — Verein für Erdkunde. Davenport (Iowa). Davenport Academy of Natural Sciences. Dijon. Académie des sciences, arts et belles-lettres. Dorpat. Naturforscher-Gesellschaft bei der Universität. Dresden. Genossenschaft „Flora“, Gesellschaft für Botanik und Gartenbau. — Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. — Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. — Verein für Erdkunde, Dublin. R. Irish Academy. — R. Academy of Medicine in Ireland. — Royal Dublin Society. — Trinity College Library. Dürkheim (Rheinpfalz). Pollichia, naturwissenschaft- licher Verein der Rheinpfalz. Edinburg. R. College of Physicians. — R. Physical Society. — Royal Society. Elberfeld. Naturwissenschaftlicher Verein. Emden. Naturforschende Gesellschaft. Epinal. Société d’&mulation du département des Vosges. Erfurt. Kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften, Erlangen. Physikalisch-medizinische Societät. Firenze. Accademia economico-agraria dei georgofili. — Società botanica italiana. — Societä entomologica italiana. er DUT Frankfurt a. M. Senckenbergische naturforschende (Gesellschaft. — Physikalischer Verein. Frankfurt a. OÖ. Naturwissenschaftlicher Verein des Regierungsbezirks Frankfurt a. O. Frauenfeld. Thurgauische naturforschende Gesellschaft. Freiburg i. Br. Naturforschende Gesellschaft. — Badischer botanischer Verein. Freiburg i. Schw. Société fribourgeoise des sciences naturelles. Fulda. Verein für Naturkunde. Genève. Institut national genevois. — Société de physique et d’histoire naturelle, Genua. Museo civico di storia naturale. -— Società Ligustica di scienze naturali e geografiche. (ent. Kruidkundig genootschap Dodonaea, (riessen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Glarus. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus. Glasgow. Natural History Society. Görlitz. Naturforschende Gesellschaft. _— Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Göteborg. Kgl. Vetenskaps- och Vitterhetssamhället. Göttingen. Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften. Granville (Ohio). Denison Scientific Association. Graz. Steirischer Gebirgsverein. — Verein der Aerzte in Steiermark. — Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Greenwich. Royal Observatory. Greifswald. Geographische Gesellschaft, — Naturwissenschaftlicher Verein von Neu-Vorpommern und Rügen. Grenoble. Laboratoire de géologie de l’université. — ab Le Gross-Lichterfelde bei Berlin. Redaktion der Natur- wissenschaftlichen Wochenschrift. Güstrow. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Halifax (Nova Scotia). Nova Scotian Institute of Science. Halle a. S. Kaiserl. Leopoldino-Carolinische deutsche Akademie der Naturforscher. — Verein für Erdkunde. — Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. Hamburg. Deutsche Seewarte. — Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg. — Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. Hannover. Naturhistorische Gesellschaft. — Deutscher Seefischerei-Verein. Harlem. Fondation de P. Teyler van der Hulst, Musée Teyler. — Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen. Heidelberg. Naturhistorisch-medicinischer Verein. Helder. Nederlandsche dierkundige Vereeniging, Helsingfors. Commission géologique de la Finlande. — Geografiska Föreningen i Finland. — Societas pro fauna et flora fennica. — Finlands geologiska undersökning. Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Natur- wissenschaften. Hof. Nordoberfränkischer Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde. Jekatherinburg. Société Ouralienne d’amateurs des sciences naturelles. — 909 — Indianapolis. Indiana Academy of Science. Innsbruck. Ferdinandeum, — Naturwissenschaftlich-medicinischer Verein. Iowa City. Laboratories of Natural History of the State University of Iowa. Karlsruhe. Centralbureau für Meteorologie und Hydro- graphie. — Naturwissenschaftlicher Verein. — Badischer zoologischer Verein. — Allgemeine botanische Zeitschrift, Redaktion. Kasan. Physiko-mathematische Gesellschaft bei der Universität. — Gesellschaft der Naturforscher bei der Universität. Kiel. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig- Holstein. Kiew. Societe des Naturalistes. Klagenfurt. Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten. Klausenburg. Siebenbürgischer Museumsverein. Königsberg. Physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Kopenhagen. Dansk Geologisk Forening. — Kgl. Danske Geografiske Selskab. — Kgl. Danske Videnskabernes Selskab. Krakau. K. Akademie der Wissenschaften. Krefeld. Verein für Naturkunde. Kremsmünster. K. K. Sternwarte, Landshut Botanischer Verein. La Plata. Museo de La Plata. Lausanne. Société vaudoise des sciences naturelles. Lawrence. Kansas University. Leipzig. Fürstl. Jablonowskische Gesellschaft. — Naturforschende Gesellschaft. — K. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften, — Verein für Erdkunde. — 5» — Liège. Société médico-chirurgicale de Liège. Liestal. Naturforschende Gesellschaft von Baselland. Lincoln. University of Nebraska Agricultural Ex- periment Station. Linz. Verein für Naturkunde in Österreich oh der Enns, Lisboa. Academia real das sciencias. — Aquario Vasco da Gama. — Direceäo dos servicos geologicos de Portugal. — Sociedade de geographia. Liverpool. Liverpool Biological Society. — Literary and Philosophical Society. Llinas (bei Barcelona). Observatorio Belloch. London. British Association for the Advancement of Science. — Royal Institution of Great Britam. — R. Geographical Society. — Geological Society. — Linnean Society. — R. Microscopical Society. — Royal Society. Louvain. Rédaction de „La Cellules. Lübeck. Naturhistorisches Museum. Lüneburg. Naturwissenschaftlicher Verein. Lund. Universitätsbibliothek. Luxemburg. Fauna, Verein Luxemb. Naturfreunde. — Institut grand-ducal, section des sciences naturelles. — Société botanique. Luzern. Naturforschende Gesellschaft. Lyon. Académie des sciences, belles-lettres et arts. — Muséum des sciences naturelles. — Société d'agriculture, sciences et industrie. — Société Linnéenne. Madison (Wisconsin). Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Lettres. — ils — Madrid. Real Sociedad Espaüola de Historia Natural. Magdeburg. Naturwissenschaftlicher Verein. Manchester. Manchester Museum, Owen’s College. —- Literary and Philosophical Society. Mannheim. Verein für Naturkunde. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften. Marseille. Bibliothèque de la Faculté des Sciences. Melbourne. Royal Society of Victoria. Meriden (Connect.\. Scientific Association. Messina. R. Accademia Peloritana. Mexico. Istituto geolögico de Mexico. — Observatorio meteorolögico central. — Secretaria de fomento. — Sociedad cientifica „Antonio Alzate“. Milano. R. Istituto Lombardo di scienze e lettere. — Società italiana di scienze naturali. Milwaukee. Wisconsin Natural History Society. — Public Museum of the City. Minneapolis. Minnesota Academy of Natural Sciences. — Greological and Natural History Survey of Minnesota. Missoula. University of Montana Biological Station. Montbéliard. Société d’emulation. Montevideo. Museo Nacional. Montpellier. Académie des sciences et lettres. Moskau. Société impériale des naturalistes. Mount Hamilton. -Lick Observatory. Mülhausen i. E. Industrielle Gesellschaft. München. Kegl. bayrische Akademie d. Wissenschaften. — Bayrische botanische Gesellschaft. — Ornithologische Gesellschaft in Bayern. Münster. Westfälischer Provinzialverein für Wissen- schaft und Kunst. — Al — Nancy. Académie de Stanislas. — Société des sciences de Nancy. Nantes. Société des sciences naturelles de l’ouest de la France. Napoli Accademia delle scienze fisiche e matematiche. — Redazione delle Annali di nevrologia. Neisse. Philomathie. Neuchâtel. Société Neuchâteloise de Géographie. — Société des sciences naturelles. NewHaven. Connecticut Academy of Arts and Sciences. — Astronomical Observatory of Vale University. New York. New York Academy of Sciences. — New York Botanical Garden. — American Museum of Natural History. — American Geographical Society. Nimwegen. Nederlandsche botanische Vereeniging. Nowo-Alexandrija (Gouv. Lublin, Russland). Re- daktion der Memoiren des Instituts für Land- und Forstwirtschaft. Nürnberg. Naturhistorische Gesellschaft. Odessa. Observatoire magnétique et météorologique de l’université impériale. Offenbach. Verein für Naturkunde. Ô-G yalla (Ungarn). Meteorologisches und erdmag- netisches Observatorium. Osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein. Ottawa. (Geological Survey of Canada. Padua. Accademia scientifica Veneto- Trentino- Istriana. Palermo. Accademia di scienze, lettere e belle artı. — R. Istituto ed Orto botanico. — Società dei naturalisti sieiliani. — Società di scienze naturali ed economiche. Parä. Museu (Groeldi. Paris. Ecole Polytechnique. — Museum d’histoire naturelle. — Société d’anthropologie. — Société française de minéralogie. — Société française de physique. — Société de géographie. — Société de mathématique de France. — Société philomathique. Passau. Naturhistorischer Verein. Perugia. Accademia medico-chirurgica. St. Petersburg. Kais. Akademie der Wissenschaften. — Physikalisches Central-Observatorium. — Russische geographische Gesellschaft. Philadelphia. Academy of Natural Sciences. — Wagner Free Institute of Science. — American Philosophical Society. — Zoological Society. Pisa. Società Toscana di scienze natural. Plymouth. Marine Biological Association. Porrentruy. Société Jurassienne d’emulation. Portland (Maine). Society of Natural History. Posen. Deutsche Gesellschaft für Kunst und Wissen- schaft. Naturwiss. Abt. Potsdam. Meteorologisch-magnetisches Observatorium. Prag. K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. — Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. — K.K. Sternwarte. — Deutscher naturwissenschaftlich-medicinischer Verein für Böhmen „Lotos“. $ Pressburg. Verein für Natur- und Heilkunde. Regensburg. Kgl. botanische Gesellschaft. — Naturwissenschaftlicher Verein. — . dla — Reichenberg (Böhmen). Verein der Naturfreunde. Reims. Société d'étude des sciences naturelles. Riga. Naturforscher-Verein. Rio de Janeiro. Museu Nacional. -— Observatorio astronomico. Rochester (New York). Academy of Science. Rolla (Missouri). Bureau of Geology and Mines of the State of Missouri. Rom. R. Accademia dei Lincei. — R. Corpo delle miniere, uffizio geologico. — Società Romana d’Antropologia. — Società zoologica italiana. Rouen. Société libre d’&mulation, du commerce et de l’industrie de la Seine-Inferieure. Rovereto (Tirol). I.R. Accademia degli Agiati. Saint-Dié. Société philomathique vosgienne. Saint Louis (Mo. U.S. A.) Academy of Sciences. — Missouri Botanical Garden. Salem (Mass). Peabody Academy of Science. — Essex Institute. San Fiel (Portugal). Redactores de La Broteria. San Francisco California Academy of Sciences. San José (Costa Rica). Instituto meteorologico nacional. — Museo Nacional. SanktGallen. St. Gallische naturwissenschaftliche Gesellschaft. ; Santiago (Chile). Deutscher wissenschaftlicher Verein. Säo’Paulo (Brasilien). Museo Paulista. Sassari (Sardinien). Redazione degli Studi Sassaresi. Serajevo. Bosnisch-herzegowinisches Landesmuseum. Sèvres. Bureau international des poids et mesures. Siena. R. Accademia dei Fisiocritici. — Istituto e Orto botanico della r. universitä. Sion. La Murithienne, société Valaisanne des sciences naturelles. Solothurn. Naturforschende Gesellschaft, Springfield (Mass). Museum of Natural History. Stavanger. Stavanger Museum. Stockholm. Entomologiska Föreningen. — Sveriges Geologiska Undersökning. — Kgl. Svenska Vetenskaps-Akademie. Strassburg i.E. Centralstelle des meteorologischen Landesdienstes in Elsass-Lothringen. — Direction der geologischen Landesanstalt von Elsass- Lothringen. — Kais. Universitäts- und Landesbibliothek. Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Sydney. Australasian Association for the Advance- ment of Science. — Australian Museum. — Linnean Society of New South Wales. — Royal Society of New South Wales. Tacuba ya (Mexico). Observatorio astronömico nacional. Thorn. Coppernicusverein für Wissenschaft u. Kunst. Tokyo. Tokyo Zoological Society. Topeka (Kansas). Kansas Academy of Science. Torino. R. Accademia d’Agricoltura. — R. Accademia delle scienze. _ — Musei di zoologia ed anatomia comparata della universitä. Toronto. Canadian Institute. Toulouse. Académie des sciences, inscriptions et belles-lettres. — Societe d’histoire naturelle. eg = Trencsén (Ungarn). Naturwissenschaftlicher Verein des Trenesiner Comitates. Trento. Direzione della Rivista „Tridentum“. Trenton. New Jersey Natural History Society. Triest. Associazione medica Triestina. — Museo civico di storia naturale. — K. K. astronomisch-meteorologisches Observatorium. — Societä Adriatica di scienze naturali. Tromsö (Norwegen). Tromsö Museum. Trondhjem. Kgl. Norske Videnskabers Selskab. Ulm. Verein für Mathematik und Naturwissenschaften. Upsala. Kel. Universitätsbibliothek. Urbana (Illinois). Olinois State Laboratory of Natural History. Utrecht (De Bildt bij). Kon. Neder!l. Mae Institut. Venedig. R. Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Warschau. Redaktion des „Swiatowit“. Washington. Bureau of Ethnology. — U.S. Department of Agriculture. — Smithsonian Institution. — U.S. Geological Survey. Weimar. Thüringischer botanischer Verein. Wellington. New Zealand Institute. Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien. K. Akademie der Wissenschaften. — K.K. Centralanstalt für Meteorologie u. Geodynamik. — K.K. Zoologisch-botanische Gesellschaft. — K.K. Naturhistorisches Hofmuseum. — K.K. geologische Reichsanstalt. — Vereinz. Verbreitung naturwissenschaftl. Kenntnisse. — OÙ = Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. Winterthur. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Würzburg. Physikalisch-medizinische Gesellschaft. York. Yorkshire Philosophical Society. Zürich. Schweizer. meteorologische Centralanstalt. — Schweizerische geologische Commission. — Schweizerische botanische Gesellschaft. — Naturforschende Gesellschaft. — Physikalische Gesellschaft. Zwıckau. Verein für Naturkunde. Basel, August 1904. Georg W. A. Kahibaum, Bibliothekar der Naturforschenden Gesellschaft. Sendungen an die Naturforschende Gesellschaft in Basel werden wumpersönlich an die Adresse „Naturforschende Gesellschaft (Uni- versitätsbibliothek)“ erbeten. 1 URN) N Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft Basel, Band XV. ! Geologisches Profil durch die Oelfelder von Schodnica, Mraznica u. Boryslaw (Galizien) entworfen nach del Angaben von R. Zuber, J. Grzybowski, J. Muck, F, Bartonec u. A. von C. SCHMIDT. Massstab - 1 : 25000. Mielniezna SERIEN asien N Wapniarki Buchowlas Schodnica polok Mochowate Pasieczki Thysmienica pot Mraznica Ruthen. Kirche Mecresnivean Rothe Thone u. Sandsteine Obere Hieroglyphen-Schichten Oellwrizonte Dobrotower-Schichten (Oligocaen-Mivcuen) ron r Wachsgänge u. Wochslager Conglomerate É EEE zamnaSandstein an == Menilit-Schiefer Hornsteinlagen (Oligocaen) Salzthon {Miocaen) (Eocaen) Jnoceramen-Schichten ‚Kreide! = Tafel VIL NE. Wolanka Poryslau €. SCHMIDT gez HIS RE 17 AMEL. congé A PEL OR RES Sd Ad” TE NO IE A CEE PRE a TL TA Een “een der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV. Tafel VIII. Rhacophorus Georgii. J. Rour. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XV Tafel IX. # 3 N ! N ? ÿ NN Sk satıneWilen Dr fe Ne N AAA HEIN EE, ÜBERSICHTSKARTE 1 : 100.000 mit Einzeichnung der ERRAT. BLÖCKE IM BASLER JURA von K. Strübin u. M. Kaech. Mit Bewilligung der Schweiz. Landestopographie reproduziert. | + Ci wi Be u x À. a DR a FR EL CR EE a EN 8 PAR PAR RER ERP ER ER " i nl 1 1 1 Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft GR RO ARR ARR A AR LR RE ARR KRAFT A TA À À SE) KARA Band XV. Heft 1. Le IEASS Bi Ti Georg & Co, Verlag R 1903. CASSER ETES ES) | DSP RE RIRE RER RAR A A À DO À AP RE AE AT À A À AS) © ; GEORG & Co., Éditeurs, Bâle, Genève et Lyon. an OUVRAGES BOTANIQUES. Annuaire du Conservatoire et du Jardin botaniques de Genève. Gr. in-80. Années I à VI 1897—1902. 53 — Atlas de la Flore alpine, Pulilié par le Club alpin allemand et autri- chien. Texte par Henri Correvon. In-80. 5 vol. atlas contenant 500 planches et 1 vol. texte. 1899. 19 — Bernet (H.) Catalogue des hépa- tiques du Sud-Ouest de la Suisse et de la Haute-Savoie. 139 p. et 4 pl. er. in-80. 1888. 6— Bernoulli (C.-G.) Die Gefässkrvpto- samen der Schweiz. In-80. 1857. 150 Boissier (Edm.) Flora orientalis sive enumeratio plantarum im Oriente a Græcia et Aegypto ad Indie fines hucusque observa- tarıım Vol, 1. Thalamifloræ. In-80 1017 p. 1867. 2 — — — Vol. I. Calycifloræ In-80, 1160 De 1872: 29 — — — Vol. IM. "Calyciflore Gamo- petalee. 1033 p 1875. 23 — - Volk IV. 12 GCorollitlore. p. 1—280. 1875. .— = Vol. IV. 2. Corolliflorarum ordines posteriores et Monoch- lamydes. p. 281-1276. 20 — _— — Vol. V. 1. Monocotyledonearum pars prior. p. 1—428. 1882. 10 — — — Vol. V. 2. Monoeotyledone- arum pars posterior, p. 429—868. 1884. 15 — — — Supplémented.R. Buser. 466. p., 1 portr. et 6 pl. 14 — Une flore d’Orient oü toutes les es- pèces nouvellement décrites seront syste- matiquement classées est devenue néces- saire à la botanique proprement dite; elle ne l’est pas moins à la géographie bota- nique ; c’est done un vrai service que M. Boissier, connaisseur si parfait de la végé- tation de l'Orient, a rendu aux sciences en se livrant à un travail si colossal que la „Flora orientalis“. Boissier (E.) Voyage botanique dans le midi de FEspagne pendant l'année 1837. 2 vol. gr. in-40, 206 pl. 1859—1845. cart. 162 — avec pl. coloriées 242 — Boissier (E.) Icones Euphorbiarum, ou figures de 122 espèces du genre Euphorbia, dess. par Hey- land, avec des considérations sur la elassifiea tion et la distri- bution géograph. des plantes de ce genre, In-fol. 120 pl. 1866. 70— Briquet (J.) Monographie des Bup- levres des Alpes maritimes. Gr. in-80, 4 — — Les Labiées des Alpes maritimes. 3 parties. Avec illustrations. In- 80. 1891—1895. 15 — — Études sur les Cytises des Alpes maritimes compr. un examen des affinités et une révision génér. du g. Eytisus. Avec 3 pl. In-80. 1894. D — Monographie des Centaurées des Alpes maritimes. Avec 1 pl. et 12 vien. In-80. 6 — Faitpartie de , Matériaux p. s. à l’hist. dela flore des Alpes maritimes,“ par Burnat, Bulletin de l’herbier Boissier. Prix d’abt Suisse 20 —, Etr. 25 — Bulletin des travaux de la Société bota- nique de Genève. Nos Ï à 9 (années 1878 à 1899). Gr. in-80. 29 20 Burnat (E.) Flore des Alpes mari- times ou catalogue raisonné des plantes qui croissent spontane- mentdanslachaine des Alpes ma- ritimes y compris le département de ce nom et une partie de la Ligu- rie occidentale. Vol. I, TI et III 1892, 1896, et 1899. Gr. in-80 Vol. I et II à 9 — Vol. ET deux parties 10 — BurnatetGremli. Les Roses des Alpes maritimes. Etudes sur les roses qui croissent spontanément dans la chaine des Alpes maritimes et le département français de ce nom. In-80, 136 p. 1897. 4 — — Catalogue raisonné des Fliiera- cium des Alpes maritimes. In-80, 108 p. Mai à Oct. 1885. 4 — N PN. ER ACER destillierie Metalle „Ed. Greppin. Über Originalien der geologischen Sammlungen des Basler Naturhistorischen Museums Fr. Klingelfuss. Untersuchungen an Induktorien an Hand der Kinn lee bis zu 100 cm. ERS “es in Luft von Atmosphärendruck Th. Engelmann. Bericht über das Basler Naturhistorische Museum für das Jahr 1902 L. Rütimeyer. Bericht über die Ethnographische Sammlung des Basler Museums für das Jahr 1902 Vierundzwanzigster Bericht über die Dr, J. M. Ziegler’sche Kartensammlung 1902 Seite Georg W. À, Kahlbaum. Über Metalldestillation und über 171 187 EMIL "BIRKHAUSER, BASEL à SR de Pr de dar Ve Ve de de Ÿ Ye GI S Ÿ de Ÿ ne Ve Ve Pb de a Ye Ÿ dt 22 RE . le Yeti eterei ct BARARSRAEBRAnE EBEARBERBII ICH AR BEASEABERESERE BE BE A Dre => MERE ENONCE SENTE EE ENS ET ET Verhandlungen 2 der Es imstorschanden Gesellschaft Band XV. Heft 2. RIRIRIRIRES (CARRE NES EE ES Se a oe Mit sechs Tafeln. BASSE AE Georg & Co, Verlag 1904. , oo Ze 99-00-00 4 ete + ee a x $ 5 a à 2: > 5 5 À 5 5 e $ 5 = 5 - 5 5 5 à 5 >) . D © Verzeichnis der Tafeln. Tafel I zu W. Falta: Über einige Fragen des Eiweissstoffwechsels. Tafel II zu A. Jaquet: Ein neuer Apparat zur Untersuchung des respiratorischen Stoff- wechsels des Menschen. Tafel III zu Aug. Tobler: Einige Notizen zur Geologie von Südsumatra. Tafel IV und V zu H, Preiswerk: Die metamorphen Peridotite und Gabbrogesteine in den Bündner- schiefern zwischen Visp und Brie, Wallis. Tafel VI zu E. Baumberger: Über die Molasse im Seeland und im Buchegeberg. nm Co., Éditeurs, Bâle, Genève et Lyon. GEORG & OUVRAGES BOTANIQUES. Candolle (Casimir de) Anatomie com- parée des feuilles chez quelques familles des Dicotylédones. 60 p'ret:2) pl'in40-"1879. 75 — — Considérations sur l'étude de la Phyllotaxie. 78 p. in-80. 1881. 9 50 — Nouvelles recherches sur les Pipéracées. In-49, 14 p. et 5 pl. 10 — Chodat (R.) Monographia Polygala- cearum. 2 parties. Avec 35 pl. In-40. 1891—95. 50 — Extr. des Mémoires de la Société de phys. et d’hist. natur. de Genève. Christ (Dr. H.) Über die Verbreitung der Pflanzen der alpinen Region der europ. Alpenkette. Mit color. Karte. In-40. 1867. 4 — — Über die Pflanzendecke des Ju- ragebirges. In-80. 1868. 1 — Die Rosen der Schweiz mit Berücksichtigung der umliegen- den Gebiete Mittel- und Süd- europas. Ein monographischer Versuch. In-80, 220 p. 6 — La monographie de M. Christ est ap- pelée à faire sensation, elle est le résultat de longues et patientes recherches. — Le genre Rosa. Résultats gé- néraux des travaux de botanique systématique concernant ce genre. Traduit par Emil Burnat. Gr. in-80, 56 p. 1885. 2 — — Eine Frühlingsfahrt nach d. canarischen Inseln. In-89, mit 26 Illustrat. nach Skizzen des Verfassers. 7 50 Ce charmant récit d’un voyage aux îles Canaries contient beaucoup de détails sur la flore et la végétation de ces îles. Christ (Dr. H.) Fougères des Alpes maritimes. 42 p., 80. 1900 1 50 Cramer (Dr. €.) Über die geschlechts- lose Vermehrung des HFarn- Prothallium namentlich durch Gemmen resp. Gonidien. In-40, 15 p. 3 pl. 1881. 9 D — Cramer (Dr. C.) Über die verticillirten Siphoneen, besonders Neomeris und Cymopolia. 50 S. 5 Taf. 40. 1888. I — — — Neomeris und Bornetella. SS MES O0! 6 Excursion, une, au Montblanc. 2° ed. In-80, av. 3 pl, 1— Contient des details sur la flore du Montblane. Fauconnet (Dr. Ch.) Ilerborisations au Saleve. In-80. 1867. 4— — Promenades botaniques aux Voirons et supplément aux her- borisations. In-80. 1868. 2 — — Excursions botan. dans le Bas- Valais. In-50, 145 p. 1872. 3 — Fischer (Dr. L.) Untersuchungen zur vergl. Entwicklungsgeschichte und Systematik der Phalloideen. 103 S. 6 T. 40. 1890. 9 — — Neue Untersuchungen etc. 54 Sera Taf. on 40) 1893.09 — Dritte Serie. 88 S., 6 Taf., or. 40. 190. 1 — Forel (F.-A.) Le lac Léman. Précis scientifique. 2° éd. In-120 1886. Cart. 2 — Contient des notices sur les flores pélagique et profonde et la flore littorale. Franzoni (A.) Le piante fanerogame della Svizzera insubrica enu- merate secondo il metodo De- candollano. Annot. di A. Len- tichia, con note et agg. di L. Favrat. In-49. 1890. 12 50 Ghika (Prince N.) Cing mois aux pays des Somalis. Un beau vo- lume gr. in-S0 avec une carte et 27 illustrations. Relié toile 15 — Suivi de Ia faune somalie et d’une liste des plantes decrites par G. Schwein- furth et G. Volkens. Heer (Dr. Osw.) Über die nivale Flora der Schweiz. In-40, 114 p. 1884. 5 — Heldreich (Th. de). Flore de l’ile de Céphalonie. In-80. 9 p. 1883. 4 — — DIN EE Ad Te E. Baumberger. Über die Molasse im Seeland und im Buch- eggberg Fr. Burckhardt. Historische Notizen W. Falta. Über einige Fragen des Eiweissstoffwechsels . Fr. Hinden. Neue Reaktion zur Unterscheidung von Calcit und Dolmt ne ANNE Cr de | A. Jaquet. Ein neuer Apparat zur Untersuchung des respi-. ratorischen Stoffwechsels des Menschen H. Kreis. Über Farbenreaktionen fetter Öle H. Preiswerk. Die metamorphen Peridotite und Gabbro- gesteine in den Bündnerschiefern zwischen Visp und Brig, Wallis . Fr. Sarasin. Bericht über das Basler Naturhistorische Museum für das Jahr 1903 Fr. Sarasin. Bericht über die Sammlung für Völkerkunde des Basler Museums für das Jahr 1903 . K. Sudhoff. Noch einmal Rheticus und Paracelsus Aug. Tobler. Einige Notizen zur Geologie von Südsumatra Fünfundzwanzigster Bericht über die Dr. J. M. Ziegler’sche Kartensammlung, 1903 . Seite EMIL BIRKHAUSER, BASEL ER re ae " ed: To | Area Be ue. * Dr a er 5 Verhandlungen : - : | der | | Naturforschenden Gesellschaft E BASEL. ; KRFRERNS | | Band XV. Heft 3. Mit drei Tafeln und einem Bild in Lichtdruck. PREREREBESES EEE EINTRETEN BAS ENT Georg & Co, Verlag | | 1904. | pl an. _ BEBERBERERZ HN F Verzeichnis der Tafel VII z zu 2.0 ach à No über das zeologisehe 1 Profil dur “in: Galizien. Tafel VIT zu Te Roux: ne und a aus “8 GEORG & Co., Éditeurs, Bâle, Genève et Lyon. Micheli (M.) Contributions à la flore du Paraguay. 7 parties. 64 planches. In-40 1883 1897. .60.— I. II. Légumineuses, avec suppl. — III. Polygalacées, par R. Chodat. — IV. Cypéracées, par 2. Maury, — V. Malpighiacées, par R. Chodat. — VI. Pipéracées, par 0. de Candolle. — VII. Labiées, par J. Briquet. Ces fascicules se vendent aussi séparément. Minks (Dr. A.) Das Microgonidium. Ein Beitrag zur Kenntnis des wahren Wesens d. Flechten. Gr. in-8°, 250 p. et 16 pl. col. 15.— Müller (Dr. J.) Monoeraphie de la famille des Résédacées. 239 pag. avec 10 pl. 4. 1858. 15.— — Graphideae Feeanae, 80 p. in- al elle: D. — Pyrenocarpeae Feeanae. 45 p. 49. 1888. 3.— — Lichenes Epiphylli novi. 22 p. or. in-8°. 2.50. — Lichenologische Beiträge. 52 p- 80, 1900. 2.50 Nägeli (Dr. C.) Uber oligodynam. Erscheinungen in lebenden Zel- len. Mit Vorwort von S. Schwendener und Nachtrag von C. Cramer. In-40 1893. 3.50 — Die Cirsien der Schweiz, In-49, TO piret TH pl. 6.— — Die neuern Alcensysteme und Versuch zur Begründung eines eigenen Systemes der Algen und Florideen. In-40, 275 p. et 10 pl. 1848. 8.— — Gattungen einzelliger Algen phy- sioloeisch und systematisch be- arbeitet. In-40, 147 p. et 8pl. 5.— Rion (Chanoine). Guide du bo- taniste en Valais, publié par Ritz et Wolff sous les auspices de la sect. Monte-Rosa du C. A. S. (Sion). 244 p. 1872. D. — St-Lager (Dr.) Catalogue des plantes vasculaires de la flore du bassin du Rhône. Gr. in-80, 886 p. 1883. cart. 20.— Schneider (Ferd.) Taschenbuch der Flora v. Basel u. d. angrenzen- den Gebiete des Jura, des Schwarzwald und der Vogesen. Zum Gebrauche auf botanischen : Excursionen. {n-120, 344 p. 1880. 2.— relie 3.— Schroeter (C.) Der Bambus und seine Bedeutung als Nutzpflanze. In-40, 56 p. et i table. 1885. 2.50 Schweinfurth (G.) Récolte et con- servation des plantes pour col- lections botaniques principale- ment dans les contrées tropica- les. Trad. par E. Autran. In-120. 1889. 1.50 Stefani (C. de), Forsyth et Barbey. Samos. Etude géologique, pa- leontologique et botanique. 103 p-, 14 pl. par Ouisin. 41: 1892, 20.— Jaccard (Prof H.) Catalogue de la flore valaisanne. 528 pages, in 40. 1895. 25.— Leresche et Levier. Deux excur- sions botaniques dans le Nord de l'Espagne et le Portugal en 1878 et 79. In-80%, 196 p. et 9 pl. 1881. 6.— Magnin (Dr. A,) La végétation de la region lyonnaise ou descrip- tion topogr., geoloe. et botan. des regions du Lyonnais, du Beau- jolais, etc. Gr. im-80, 530 p. et 7 cartes. 1886. 20.— Mazel (A.) Etudes d’anatomie com- parée sur les organes de végé- tation dans le genre Carex. 213 Dep 821891: 8.75 Hs Chriet? PntzaRiocendache 22. 2.2. 20 3. er Verzeichnis der Gesellechaften. im Tauschverkehr R. Burckhardt. Das koische Tiersystem, eine Vorstufe der zoologischen Systematik des Aristoteles‘. . . . J. Kollmann. + Wilhelm His. Worte der Erinnerung J. Roux. ls und Amphibien aus Celebes | Fo C. Schmidt. Notiz über das geologische Profil durch die Ölfelder bei Boryslaw in Galizien TR AE K. Strübin und M. Kaech. 7 Die Verbreitung der erratischen & Blöcke im Basler? Jura seen eee Chronik der Gesellschaft . . . . . x Re: n ER, Mitgliederverzeichnis Re Me EMIL BIRKHÄUSER, BASEL Rte DER EN Que it LULU 175 SE 03 5 WH a : RER EEE Br Pl 4 Kalk me Hi 125 Hand en je nn