. L 7 ! f D 4 { \ ER / z Ex “ Ss Im r ; a } # 7 ı . Br z 1 , 1. 4 1889. VERHANDLUNGEN KAISERLICH-KÖNIGLICHEN GEOLDEISCHEN REICHSANSTALT Jahrgang 1889. Nr ] bis 18, (Schluss.) WIEN, 1889. ALFRED HÖLDER, K. U. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER, 2 Ba Sr R | x } | | : Rothenthurmstrasse 15. 2 Den 1589. VERHANDLUNGEN KAISERLICH-KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. al N IEEREN ; N N TER . SS IN 72 v, Yan £ & Br ÄRIBy5 vRTsIS IS Pf u ZI u ei Jahrgang 18339. Nr. 1 bis 18. (Schluss.) & 0 e2 DA 5%) en 6° or me] WIEN, 1889. ALFRED HÖLDER, K. U. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER, Rothenthurmstrasse 15. Be = Alle Rechte vorbehalten. Digitized by the Inter in 2012 with fund California Academy of S http://www.archive.org/details/verhandlungender1839kkge 1589. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 8. Jänner 1889. Inhalt: Jahresbericht des Directors D. Stur. Jahresbericht 1888 des Directors D. Stur. Hochverehrte Herren! Zum vierten Male habe ich die Ehre, den üblichen Jahresbericht über die Wirksamkeit unserer k. k. geologischen Reichsanstalt vorzu- legen, aus welchem hervorgehen wird, dass auch das eben verflossene Jahr 1888 eine rührige Thätigkeit in Vollbringung unserer Aufgaben und eine, wenn auch nur langsam fortschreitende Entwicklung unserer Verhältnisse gestattete. Seine kaiserliche und königlich apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschliessung vom 23. Jänner 1888 dem greisen Adolf Senoner eine Gnadengabe jährlicher fünfhundert (500) Gulden huld- reichst zu bewilligen geruht. Die Erwirkung dieser allerhöchsten Gnadengabe ist der Herzens- güte Seiner Excellenz des Herrn Geheimrathes und Cabinetsdirectors, Adolf Freiherrn v. Braun, zu verdanken. Es sei mir gestattet zu referiren, dass Herr Senoner seitdem sein Zimmer nicht mehr ver- lassen hat und seine gewohnte Thätigkeit im Bette liegend fortsetzt. Laut hohem Erlasse vom 26. Februar 1888, Z. 845, wurde Herr Ernst Girardi, k.k. Rechnungsassistent im k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht, mit der Fortführung der vom gnädigst enthobenen A. Senoner bisher besorgten Agenden bis auf Weiteres betraut, Laut hohem Erlasse vom 4. December 1888, Z. 23799 hat Seine Excelienz der Herr Minister für Cultus und Unterricht die Verwendung des bisherigen Assistenten der Lehrkanzel für Paläon- tologie an der Universität n Wien, Gejza Bukowski, als Praktikanten an der geologischen Reichsanstalt mit dem Adjutum von jährlich sechs- hundert (600) Gulden vom 1. Jänner 1889 gnädigst genehmigt. Am 10. November 1838 hat Herr Josef Prochazka sein Gesuch an die Direetion eingereicht mit der Bitte: als Volontär sich an unseren Arbeiten betheiligen zu können. K,k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 1. Verhandlungen. 1 5) Verhandlungen. Nr. 1 Der von Seite der Direetion eingereichte Plan für die geolo- gischen Aufnahmen im Sommer 1888 (Zahl 192 vom 29. März) fand im hohen Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 9. Mai 1888, Z. 6781, die hohe Genehmigung. Diesem Plane zufolge waren die Detailaufnahmen in Steiermark und Mähren in gewohnter Weise fortzuführen. Die Aufnahmen in Steiermark und in den angrenzenden Gegenden Niederösterreichs in der Seetion I hatten die Herren: Chefgeologe Ober- bergrath Dr. E.v.Mojsisoviecs und die Sectionsgeologen M. Vacek, Dr. Alex. Bittner, Friedr. Teller und Georg Geyer zu besorgen. Die Dur ehführung der Aufnahme in Mähren wurde der Section II anvertraut und hatten unter der Leitung des Chefgeologen Herrn Berg- rath ©. M. Paul die Herren Sectionsgeologen Dr. V. Uhlig, Dr. L. v. Tausch und Carl Bar. v. Camerlander die angestrebten Arbeiten durehzuführen. Herr Chefgeologe Dr. E. Tietze hatte die im Interesse der Zusammenstellung der Uebersichtskarte von Galizien noch nöthigen Revisionsarbeiten im Felde zu unternehmen. Die wichtigsten Resultate, die bei diesen Aufnahmsarbeiten des Sommers 1888 erzielt wurden, enthält nach eigener Mittheilung der betreffenden Herren Geologen der folgende Bericht. Der Chefgeologe der I. Section, Herr k. k. Oberbergrath Dr. Edm. Mojsisovies unternahm zunächst einige Exeursionen im Gebiete Me Semmering, wobei das Studium der daselbst auftretenden Trias- bildungen in erster Linie stand. Hierauf begab sich derselbe in das auf den Blättern der Special- karte, Zone 15, Col. XIII, Zone 15, Col. XIV, Zone 14, Col. XIH, dargestellte Gebiet der Raxalpe, Sehneealpe und des Sehneeberg in welchen er theils in Begleitung des Herrn Geyer, theils allein die wichtigsten Aufschlüsse untersuchte, während die detailirte Kartirung dieser Gegend Herrn Geyer, welcher sich während der beiden letzten Jahre die ausreichendste Kenntniss und Erfahrung angeeignet hatte, anvertraut werden konnte. Die hierbei erzielten theoretischen Resultate stehen im vollsten üinklange mit den in den Mürzthaler Alpen gewonnenen Ergebnissen und liefern neue umfassende Beweise für die Richtigkeit derselben. So konnte neuerdings der allmälige regionale Uebergang des Cephalopoden und Monotis führenden Hallstätter Kalkes in den Diplo- poren oder Wettersteinkalk nachgewiesen werden. Aus letzterem und nicht, wie früher angenommen worden war, aus dem sogenannten Hochgebirgskalk (oder Korallenriffkalk) bauen sich die Plateaumassen der Raxalpe und des Schneeberges auf. Der vom Wettersteinkalke leicht zu unterscheidende Korallenriffkalk kommt in den im Vorjahre und heuer untersuchten Gebieten blos an einer Stelle, und zwar im Gebirgsstocke der Tonion vor, wo die Korallenrifffacies bereits im Niyeau der unteren Hallstätter Kalke zu beginnen und bis zur rhätischen Stufe emporzureichen scheint. Die bereits aus der Mürzschlucht nächst Frein bekannten schwarzen oberen Hallstätter Kalke in Reiflinger Facies wurden auch weiter östlich Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 3 bis über die niederösterreiehische Grenze mehrfach nachgewiesen. Die in diesen Kalken entdeckten Cephalopoden sprechen für karnisches Alter, und zwar speciell für die Gleichstellung mit den karnischen Hallstätter Kalken der Aonoideszone. Die mehrfach beobachtete Wechsel- lagerung der schwarzen Kalkbänke mit Reingrabener Schiefern steht mit dieser paläontologischen Parallelisirung im besten Einklange. Ein ganz besonderes Interesse knüpft sich an einen kleinen Denu- dationsrest von Hauptdolomit, welcher in der Gegend von Neuberg bei fast söhliger Lagerung als Kappe eines aus Hallstätter Kalken bestehenden Hügels gefunden wurde. Die den Hauptdolomit unmittelbar unterlagernden Schichten bestehen aus schwarzen Kalken und Rein- grabener Schiefern, während tiefer norische Hallstätter Kalke mit Cephalopoden und Monotis folgen. Es beweist diese kleine, mitten in die Region der Hallstätter Kalke eingesenkte Scholle, dass sich einst eine eontinuirliche Decke von Hauptdolomit über dieses Gebiet ausdehnte, welche gegenwärtig bis auf jenen kleinen Rest bei Neuberg denudirt ist. Geologe M. Vacek verwendete die erste Hälfte des Aufnahms- sommers zu einer Revision der wichtigeren Eisensteinbezirke der Nord- steiermark , insbesondere jenes von Eisenerz. Neu aufgenommen wurde von demselben, im Anschlusse an das im Vorjahre kartirte Semmeringgebiet, der grössere südöstliche Theil des Blattes Neun- kirchen-Aspang (Zone 15, Col. XIV), umfassend die Wechsel- gruppe mit ihren. Vorlagen in Nord und Ost oder der sogenannten Bucklichten Welt bis an die Ebene des Steinfeldes und die Wasserscheide des Rosaliengebirges, sowie die Umgebung von Aspang. Auf diese Art wurde auf niederösterreichischem Gebiete der natürliche Abschluss für die Studien in der Grauwackenzone Nordsteiermarks erlangt. Dr. A. Bittner setzte die Aufnahme auf dem Blatte, Zone 15, Col. XII (Eisenerz-Wildalpen — Hochschwabgebiet) fort. Es wurde vor Allem die Gegend von Aflenz, welche durch eine ganz eigenthümliche Entwicklung und Gliederung der Triasbildungen ausgezeichnet ist, ein- gehender studirt, um die bei der ersten Begehung derselben noch ge- bliebenen Zweifel (vergl. Verhandl. 1887, pag. 92) zu lösen. Ein vor- läufiger Bericht über diese Untersuchung ist in den Verhandl. 1888, pag. 248, zum Abdrucke gelangt. Die weitere Fortsetzung der Aufnahmsarbeiten wurde durch eine schwere Erkrankung des Aufnahmsgeologen, welche Mitte August ein- trat, verhindert. Die demselben gestellte Aufgabe — Fertigstellung des Blattes, Zone 15, Col. XII, und Ausdehnung der Untersuchungen auf das nördlich angrenzende Blatt behufs Richtigstellung des Anschlusses an den Grenzen beider Blätter — konnte somit in diesem Jahre nicht mehr durchgeführt werden. Wir hielten Herrn Dr. Bittner durch lange Zeit hindurch für verloren. Für mich sowohl, wie für seine Freunde und Collegen, war es ein Trost, zu wissen, dass derselbe im Spitale zu Bruck a. M. mög- lichst gut untergebracht war; einerseits unter der liebevollen Obhut seiner eigenen Schwestern, anderseits unter der ärztlichen Behandlung der hochgeehrten Herren: kaiserlichen Rath Dr. C. Schmid, Direetor des Rudolfsspitales in Bruck a. M., Dr. v. Kutschera ebenfalls 1 4 Verhandlungen. Nr. 1 daselbst und Dr. F. Liehtenegger in Aflenz, welcher Letztere dem Kranken die erste Hilfe leistete und für dessen Ueberführung von Aflenz nach Bruck a. M. bestens sorgte. Allen denen Damen und Herren, die sich um die Genesung unseres, in der Section, während der Aufnahmsarbeit krankgewordenen Freundes und Collegen verdient gemacht haben, sagen wir hiermit unseren herzlichsten, zugleich verbindlichsten Dank. Doch nicht nur uns, seinen Collegen, hat die Erkrankung des Herrn Dr. Bittner Sorge gemacht. Während meiner Anwesenheit am internationalen Geologencongresse in London haben sich die Geo- logen fast der ganzen Welt, Amerikaner, Belgier, Deutsche, Engländer, Franzosen, Portugiesen, Russen, Schweden angelegentlichst um den Stand der Krankheit erkundigt, und haben der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die kräftige Natur des Feldgeologen über die schwere Krankheit siegen wird. Es ist für den Feldgeologen die während der Erkrankung unseres Freundes gemachte Erfahrung gewiss erfreulich und erhebend, dass sich in diesem Falle nicht nur allgemeine Theilnahme der Geologen- Fachgenossen recht bemerkbar gemacht hat, sondern auch Menschen- freunde sich gefunden haben, die den einsamen, durch unerwartete Er- krankung in der Fremde schwer heimgesuchten, seine Pflicht erfüllen- den Collegen alle nur mögliche vorzügliche Hilfe in eifrigster und freund- lichster Weise angedeihen liessen, was hier zu constatiren meine an- genehmste Pflicht ist. Sectionsgeologe F. Teller hat seine vorjährigen Aufnahmen in den östlichen Ausläufern der Karawanken von Schwarzenbach und Miess in Kärnten nach Ost bis in die Senkung von Windischgratz in Süd- steiermark fortgesetzt. Die Arbeiten, an welchen zeitweilig als Volontäre die Herren E. Jüssen und A. Ruvarac theilgenommen haben, be- wegten sich auf den Blättern Unterdrauburg (Zone 19, Col. XH) und Prassberg (Zone 20, Col. XID. Von dem erstgenannten Blatte sollte dem diesjährigen Aufnahms- plane zufolge nur der südlich von der Linie Bleyburg-Prävali-Guttenstein- Unterdrauburg liegende Terrainabschnitt zur Untersuchung gelangen, und es konnte derselbe auch thatsächlich zum Abschlusse gebracht werden. Von dem gleichzeitig in Angriff genommenen Blatte Prassberg wurde die nordwestliche Seetion untersucht und bis an die Wasser- scheide zwischen Miess und Sann vollendet. Die Haupterhebung dieses Gebietes — das im Ursulaberge eulminirende Kalkgebirge — bildet, wie in orographischer so auch in geologischer Beziehung die unmittelbare Fortsetzung der Petzen. Wie dort liegen auch hier die ältesten Glieder der mesozoischen Schichten- reihe, welche diesen ostwestlich streichenden Gebirgsstreifen zusammen- setzen: Werfener Schichten und Muschelkalk, im Süden, die jüngsten: Kössener Schichten, Lias und Jura, im Norden. Doch sind die Lagerungs- verhältnisse gerade im Bereiche des Ursulaberges ganz andere, als man nach dieser allgemeinen Anordnung des Schichtenmateriales und nach. den übereinstimmenden Darstellungen Lipold’s und Rolle’s erwarten sollte. Für ihre richtige Deutung boten erst die in grosser Ausdehnung und mehrfacher Wiederholung auftretenden Züge von Carditaschichten, Nr: 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D, Stur. 5 welche im Verlaufe dieser neuen Begehungen im Gebiete des Ursulaberges constatirt werden konnten, eine sichere Handhabe. Das Alter der Gipfel- kalke des Ursulaberges, in welchen schon Lipold kleine Megalodonten auffand, erscheint nun durch den Nachweis der fossilreichen dunklen Kalksteine der Kössener Schichten an der Nordseite dieses Gebirgs- stockes völlig sicher gestellt. Die ehedem als Klauskalk zusammen- gefassten Juragebilde in der nördlichen Umrandung dieses Gebirgs- absehnittes bilden keine zusammenhängende Gesteinszone, sondern er- wiesen sich als isolirte Schollen von sehr verschiedenem stratigraphischen Werthe; räumlich die grösste Bedeutung besitzen hier unzweifelhaft die oberjurassischen Aptychenschichten. Im Norden und Süden treten unter diesen mesozoischen Gebilden in breiten Zonen altkrystallinische Schicht- und Massengesteine zu Tage. In der südlichen Zone finden wir die granitisch-dioritischen Massen- gesteine und die bankförmig gegliederten Tonalit-Gneisse von Eisen- kappel wieder; beide setzen über die Landesgrenze nach Südsteiermark fort. Die nördliche Randzone, ein westlicher Ausläufer der alten Schiefer- umrandung des Bacher, besteht aus einem einförmigen Complex von Phylliten und Phyllitgneissen mit Lagern von Pegmatit und Bänder- kalken, der an zahlreichen Stellen von jüngeren, bis in die Gesteine der mittleren Trias — den sogenannten erzführenden Kalk — hinauf- reichenden Intrusionen jenes Eruptivgesteines durchbrochen wird, welches v. Rosthorn als „grauen Porphyr“ in die Literatur eingeführt hat. Dasselbe bildet geologisch wie petrographisch ein genaues Analogon zu den vor Kurzem aus Tirol beschriebenen porphyritischen Eruptiv- gebilden, speciell zu den durch ihre reiche accessorische Granaten- führung auffallenden Quarzglimmerporphyriten des Iselthales und be- nachbarter Gebiete. Sectionsgeologe Georg Geyer setzte nach Beendigung einiger Revisionstouren in der Gegend von Gusswerk die im Vorjahre bis an den Meridian von Neuberg gediehenen Aufnahmsarbeiten unter Leitung des Herrn Öberbergrathes v. Mojsisoviecs über die steirische Landes- grenze und die grossen Kalkmassen der Schneealpe, Rax und des Schneeberges östlich fort, bis zum Durehbruch der Sierning bei Sieding. War auch in diesem Jahre die Grenze der Werfener Schiefer gegen das Paläozoische als südliche Aufnahmsgrenze gegeben, so mussten die Arbeiten, um einen natürlichen Abschluss zu gewinnen, nach Norden bis zu jener longitudinalen Depression ausgedehnt werden, welche im Hallthale, am Lahnsattel, am Gscheidl, im Preinthale und im Vois- thale mit der Linie Mariazell-Buchberg zusammenfällt. Sowohl in strati- graphischer als auch in tektonischer Hinsicht erwies sich das so um- grenzte Terrain als unmittelbare Fortsetzung des Gebietes von Mürzsteg, indem nicht nur dieselbe Anzahl und Aufeinanderfolge von Sehicht- gliedern, sowie auch dieselbe regionale Anordnung gewisser Facies beobachtet, sondern auch nachgewiesen werden konnte, dass alle Haupt- störungslinien aus der Gegend von Dobrein, Frein und Hallthal in das östliche Gebiet hinüberreichen. Nachdem der Genannte einen detaillirten Bericht über seine zwei- Jährigen Aufnahmen in der nordöstlichen Steiermark vorbereitet, möge hier nur darauf hingewiesen werden, dass auch die Untersuchungen 6 Verhandlungen. Nr. I des verflossenen Sommers vielfach Gelegenheit gaben, sich mit den interessanten, auf die Stellung der grossen südlichen Kalkmassen dieses Gebietes und auf das Verhältniss der Hallstätter Kalke zu den Raibler Schichten bezüglichen Fragen zu beschäftigen. Der Chefgeologe, Bergrath C. Paul, hat im letztvergangenen Sommer die nördlichen Hälften der Speeialkartenblätter, Zone 9, Col. XVII und Zone 9, Col. XVIII aufgenommen. Dieses Terrain umfasste das nordöstliche Ende des Marsgebirges, dlas Marchthal zwischen Ung.-Hradisch und Tlumatschau, die Um- sebungen von Napajedl, Zlin, Wisowitz, Klobouk und die nördliche Umgebung des Curortes Luhatschowitz. Das Terrain schliesst gegen Nordost an das im vorigen Sommer aufgenommene Kartenblatt der Gegend von Wallachisch-Meseritsch, Roznau und Wsetin, gegen Nordwest an das in diesem Jahre von Dr. Uhlig cartirte Blatt der Umgebungen von Kremsier und Prerau an. Südwärts erreicht es nicht die ungarische Grenze und stellt somit noch kein geologisch und topographisch abge- schlossenes Ganzes dar, daher auch nähere Mittheilungen über die geolo- gischen Verhältnisse desselben vorläufig besser aufgeschoben werden. Nur soviel kann heute schon mit Sicherheit constatirt werden, dass mit Ausnahme des bei Wisowitz sein westliches Ende erreichenden Höhenzuges des Javornikgebirges, dessen Sandsteinmassen anticlinales Fallen zeigen, und daher wohl einem älteren Niveau angehören, alle übrigen Karpathensandsteine des Terrains sicher alttertiären Alters sind, und dass innerhalb dieser Gruppe die Sandsteine den schieferigen Bildungen gegenüber nicht ein bestimmtes Niveau bezeichnen, sondern als heteropische Einschaltungen erscheinen. Dies wurde namentlich auch mit Bezug auf den, für die dortigen Quellenverhältnisse wichtigen Sand- stein von Luhatschowitz constatirt. Herr Dr. Vietor Uhlig hatte die Aufnahme in der Umgebung von Teschen abzuschliessen und das Blatt Kremsier-Prerau (Zone 8, Col. XVII) zu kartiren. Das letztere Blatt gehört in seinem mittleren, östlichen und südlichen Theile der Karpathensandsteinzone an und ist grösstentheils aus Alttertiärbildungen zusammengesetzt. Diese letzteren bestehen hier aus grauen Schiefern, Sanden und plattigen Sandsteinen, Menilitschiefern, bunten Schiefern, massig-mürben Sandsteinen und Schiefern , welche die massigen Sandsteine begleiten. An mehreren Punkten wurden in diesen Schiehten Nummuliten aufgefunden und besondere Aufmerksamkeit wurde den Conglomeraten zugewendet, die an vielen Stellen, namentlich im massigen Sandstein eingeschaltet sind. Unter den Bestandtheilen der Conglomerate seien als besonders auffallend ein weisser Kalk mit zahllosen grossen Nummuliten und Alveolinen und ein rother Granit hervorgehoben, welcher mächtige Lagen in kleineren und grösseren Blöcken selbstständig zusammensetzen kann. Die bekannte Kalkinsel von Kurowitz, welche längere Zeit als neocom angesehen wurde, muss nach ihrer Fossilführung zum oberen Jura gestellt werden. Eine zweite kleinere Klippe vom oberen Jura wurde bei Freistadtl eingezeichnet. Der nördliche Theil des Blattes fällt der karpathisch-sudetischen Grenzregion zu. Der sudetische Randstreifen besteht hier aus Devonkalk Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D, Stur. 7 und Culmschichten, deren Lagerung hochgradige Störungen aufweist. Trotz im Allgemeinen mangelhafter Aufschlüsse konnten ToBen manche Beobachtungen angestellt werden, welche für das Verhältniss der Kar- pathen zu den Sudeten von Bedeutung sind. Die Miocänablagerungen bestehen aus versteinerungsarmen Thonen, Sanden und verschiedenartigen Conglomeraten. Sie bedecken in weiter Ausdehnung und flacher Lagerung sowohl sudetische, wie karpathische Sehiehten. Da, wo sie auf dem Devonkalk aufliegen, füllen sie auch die Höhlungen, Taschen und Triehter desselben aus. Von grosser Wichtigkeit sind namentlich jene durch eine individuenreiche Peeten- fauna ausgezeichneten Miocänsande, welche in unmittelbarer Nähe der sefalteten Oligoeänbildungen horizontal auf Culmschichten aufruhen. Im Bereiche des Diluviums wurden Schotter, Löss und Lehm und Kalktuff unterschieden. Kalktuff wurde an fünf Punkten nachgewiesen, welehe ungefähr. in der Richtung von WNW. nach OSO. aufeinander- folgen. In der Localität Tutschin enthält dieser Kalktuff eine ziemlich reiche Conchylienfauna. Dr. V. Uhlig unternahm ferner einige Revisionstouren im die penninische Klippenzone und besichtigte einige wichtige Localitäten im Waagthale. Sectionsgeologe Dr. L. v. Tausch eartirte den ihm zugefallenen Theil des Blattes Mährisch-Weisskirchen. Abgesehen von den älteren Bildungen, wie Devon, Culm und Alttertiär, boten die jüngeren Ab- lagerungen des Mioeäns, "insbesondere die Strandbildungen an der Devon- kalkklippe von Czernotin manch’ Beachtenswerthes. Ferner wurde die geologische Aufnahme des Blattes Neutitschein vollendet. Speciell die Umgebung der Stadt Neutitschein, die durch überraschende Wechsel der Faeies auf räumlich sehr beschränkten Ge- bieten ausgezeichnet ist, wurde einer genauen Untersuchung unterzogen. Nicht minder interessant sind die zahlreichen Vorkommnisse der makroskopisch oft so verschiedenen Eruptivgesteine. Eine besondere Aufmerksamkeit erfordert die Untersuchung der Kalkeonglomerate (die einzelnen Blöcke bestehen fast ausschliesslich aus Stramberger Kalk), aus welchen fast alle höheren Berge und Kuppen in der Umgebung von Neutitschein zusammengesetzt sind. Grösstentheils dürften diese Conglomerate dem Alter nach gleich sein jenen, welehe bei Chlebowitz, Richaltitz ete. an der Basis der typischen Godulasandsteine liegen. Schliesslich sei noch erwähnt, dass auch auf die Kohlenvor- kommnisse in den jüngeren Formationen ein besonderes Augenmerk gelenkt wurde. Baron v. Camer ande hatte den Haupttheil des Blattes 2. C. XVII (M.-Weisskirchen), d. i. den nördlich der Betschwa en sudetischen Antheil zu ee, In einem Reiseberichte hat derselbe über einen Theil seiner Arbeitsergebnisse bereits berichtet und hat über- dies in einer der letzten Sitzungen das fertig gestellte Kartenblatt vor- gelegt und erläutert. Indem diese Kartenerläuterung in Form eines längeren Jahrbuchaufsatzes bereits druckreif vorliegt, darf ich im All- gemeinen auf diesen verweisen und bemerke hier nur, dass das Gebiet, welches zum grössten Theile der Culmformation zufällt, doch eine Reihe g Verhandlungen. Nr. 1 von nicht uninteressanten Beobachtungen anstellen liess. Auch dieses, sonst so eintönige Culmgebiet selbst berühren dieselben, ich nenne die Beobachtungen, die sich auf die Tektonik, zumal auf die besonders gestörten Lagerungsverhältnisse im äussersten Süden der Sudetenaus- läufer, in der Richtung gegen Prerau beziehen, auf die bisher so gut wie unbekannte Erzführung des Culm, die in früheren Zeiten jedenfalls an einer ganzen Reihe von Punkten Gegenstand bergbaulieher Arbeit war und die jetzt auch an ein paar Punkten wieder neu erschlossen wird, die Conglomeratführung des Culm und die stratigraphische Stellung dieser Schichten, die so eigenthümliche Anwesenheit kindskopfgrosser Geschiebe von krystallinischen Gesteinen in der Gangausfüllung eines der neu in Angriff genommenen Bleiglanzbaue mitten im Culmgebiete u.s. f. Auch für die lange bekannten, aber bisher niemals eingehender studirten Kalkinseln in der March- und Betschwatiefenlinie, jene von Grügau-Krtschmann, Sobischek und Radwanitz konnte durch den Nach- weis der Quarzite, wie sie das Unterdevon bei Brünn bezeichnen, im Liegenden der Kalke von Grügau, deren Alter bestimmter gedeutet werden, indem sie selbst sich so gut wie fossilleer erwiesen. Ebenso wurde durch den Nachweis mürber grauer Schiefer wahrscheinlich im Hangenden der Mitteldevonkalke ein neuer Beitrag zur Kenntniss dieser Inseln geliefert, gleichwie durch das Studium der Granite und Glimmer- schiefer der Insel Krtschmann deren eigenthümliche Bildungen näher beleuchtet werden konnten. Es sind pegmatitische Bildungen, schöne Sehriftgranite, wie sie in dieser Form dem krystallinischen Gebiete der mährisch-schlesischen Sudeten fremd sind. Neu war ferner der Nachweis von Miocänbildungen, und zwar zu Sand zerfallender Conglomerat- schichten, die in horizontalen Bänken in Thaleinsehnitten des Culms hier ebenso lagern wie im nordwestlichen Theile des Blattes Neutitschein, in dem Camerlander neuerliche Begehungen unternahm. In diesem Gebietstheile zumal spielt das Miocän eine bisher unbekannt gewesene Rolle, Tegel mit einer ziemlich reichen Fauna begleiten den Lauf der Oder im Kuhländehen und erscheinen auch sogar in Gebirgsthälern bei Fulnek und Wolfsdorf, und eine Reihe verschiedenartiger, zum Theile fester Sandsteine und Mergel (mit Amphistegina Haueri ete.) vertritt das Miocän auf der Höhe und der Ostflanke der europäischen Wasserscheide von Bölten-Weisskirchen-Deutsch-Jassnik, wo der nie- drigste Sattelpunkt dieser Wasserscheide die in einer Streichriehtung gelegenen Thäler der Betschwa, in der Richtung Weisskirchen-Prerau, und der Oder, in der Richtung Mankendorf-Oderberg, heute von einander trennt. Der Nachweis einer langen Reihe typischer Lössvorkommen in der Gegend südöstlich von Olmütz, bei Trschitz, Kokor ete., zum Theil mit Knochenfunden und stets mit Lössschnecken, gestaltete auch im Diluvium die Kartirung etwas abwechselnder, welche sonst, z. B. in dem breiten, nicht lössartigen Lehm der Betschwatiefenlinie so un- dankbar war. Der Chefgeologe Dr. E. Tietze setzte die von ihm im vorigen Jahre unternommene Revision unserer galizischen Aufnahmsblätter fort. Er besichtigte bei dieser Gelegenheit das Tatragebirge und einige Theile des karpathischen Hauptklippenzuges, insbesondere am Dunajee, um für Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 9 den geplanten Bericht zu einer ganz Galizien zusammenfassenden Ueber- sichtskarte zu einer selbstständigeren Auffassung der betreffenden wich- tigen Gebiete zu gelangen. Ausserdem unternahm er Excursionen in den Umgebungen von Sandee, Gryböw, Gorlice, Jasto, Krosno, Zmigröd, Dukla, Iwoniez, Frysztak, Brzozöw, Rymanöw und Sanok. Es wurden dabei Beobachtungen gemacht, welche es gestatten werden, stellenweise nicht unwesentliche Veränderungen der Karte vorzunehmen. Insbesondere ist es die Stellung gewisser, bisher den oberen Hieroglyphenschichten irr- thümlich mit zugerechneter Sandsteine, welche anders präcisirt werden muss, als bisher geschehen war. In dieser Hinsicht werden die Aen- derungen der Karte sich nicht blos auf einzelne Rectificationen der Grenzen beschränken, sondern sie werden auch prineipieller Natur sein. Bezüglich der nicht prineipiellen, sondern nur gleichsam additionellen Karten- correeturen, welche vorgenommen werden müssen, ist in erster Linie die Auffindung eines bisher nicht verzeichneten Menilitschieferzuges südlich von Iwoniez zu erwähnen. Gelegentlich seines Aufenthaltes in jener Gegend wurde übrigens Dr. E. Tietze, wie noch gesagt werden kann, im Vereine mit Professor v. Dunikowski aus Lemberg auch einer amtlichen Commission bei- gezogen, welche sich mit dem Schutzrayon der Heilquellen von Iwoniez zu beschäftigen hatte, worüber der Erstgenannte in einer unserer letzten Sitzungen bereits einen vorläufigen Bericht erstattet hat. Während der Zeit vom 20. Juli bis zum 4. September setzte Herr Vicedireetor Oberbergrath Stache seine Studien in den paläozoischen Schichten Kärntens im Gebiete des Gailthales und Canalthales fort. Dabei gelang es demselben wiederum einige neue und wichtige Resultate zu erzielen. Unter diesen ist die Entdeckung des südtirolischen, ober- permischen Bellerophonkalkhorizontes auf der Südseite des Canalthales und die Auffindung eines neuen obercarbonischen Bellerophonhorizontes im Sandstein unter dem Fusulinenkalk des Carbongebietes der Kron- und Zirkelalpe im Gebirge der Nordseite dieses Thales hervorzuheben. Die scharfe Grenze, welche hier der schwarze Bellerophonkalk (im Schwefelgraben bei Lusnitz ausgezeichnet durch das Auftreten der charak- teristischen Spiriferiden-Fauna mit Spirif. vultur und megalotis St. und Spirigera Janiceps St.) gegen eine sehr mächtige Schichtenmasse von Buntsandstein (sammt Röth) — gelbe Mergel- und Kalkschiefer mit Monotis (Posidonomya) aurita Hau., Avicula striata Hauer ete., gefolgt von zum Theil sehr diekbankigen rothen, grünlichen und grauen Sandstein- und Sehiefervarietäten — macht und die engere Verbindung, in welchem der- selbe mit seiner aus Rauchwacken, Mergeln, Asche, Gyps und Dolomit (mit Natica aff. minima Brown.) bestehenden Unterlage besteht, setzt die Vertretung des Oberperm in einer Zechsteinfacies verbunden mit jener specifisch alpinen Regionalfauna, welehe Dr. Stache bereits für Südtirol nachwies, noch mehr ausser Zweifel. Die weiteren Folgerungen, die sich bei diesen Untersuchungen bezüglich der Position der im Canalthal fehlenden Grödener Sandstein- Facies und der Gliederung der alpinen Perm-Entwicklungen überhaupt ergeben, sind natürlich ausführlichen Mittheilungen vorbehalten. Ebenso kann die Erörterung der speeielleren Bedeutung des erwähnten Fundes im Obercarbon sowie der weiteren Aufsammlungen im Unter- und Ober- K. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 1. Verhandlungen. 2 10 Verhandlungen. Nr. 1 silur (D. und E.), sowie im devonischen Korallenkalk des OÖsternig-Gebietes an dieser Stelle nieht Platz finden. Es mag nur bemerkt werden, dass das für eine Publication über die Localfaunen des alpinen typischen Unter- und Obersilur (D. und E.) bereits vorbreitete Material etwa 16 Tafeln unseres Grossquart-Formates in Anspruch nehmen dürfte, von welchen bereits 4 in Lithographie vorliegen. Im Spätherbst endlich unternahm Herr Öberbergratli Stache noch eine dreiwöchentliche Reisetour nach Triest und Istrien. Während der- selben wurden einige Punkte in der Nähe von Triest behufs Eintragung in die geologische Karte des Stadtgebietes besucht. Schliesslich nahm derselbe, da er des Eintrittes zu ungünstiger Witterungsverhältnisse wegen die beabsichtigte Fortsetzung seiner Reise bis nach Lesina (Dalmatien) aufzugeben vorzog, die Gelegenheit wahr, die Sammlung des Herrn Dr. Antonio Seampichio in Albona, sowie diejenige des Stadtmuseums von Triest mit Rücksicht auf seine Arbeiten über das Küstenland näher zu durchmustern. Der ungünstige Verlauf der Witterung des Jahres 1888 liess es nicht zu, dass ich ausser den noch weiter unten zu erwähnenden Ex- eursionen, im Laufe des Sommers mehr thun konnte, als an dem inter- nationalen Geologen-Congresse in London theilzunehmen. Es ist nicht meine Absicht, hier über den Verlauf des Congresses und dessen Thätigkeit zu berichten; denn ich halte dafür, dass einem jeden Collegen die Möglichkeit vorliegt, entweder durch persönliche Betheiligung an dem Congresse oder durch Studium der Publicationen, die der Congress selbst drucken lässt, sich von dem Verlaufe der Dinge am Congresse selbst ein Bild zu schaffen. Dies gilt namentlich von dem dritten Congresse, welcher im Jahre 1885 in Berlin getagt hat und dessen Compte rendu, Berlin 18°, uns knapp vor dem vierten Congresse zu London zugekommen war. Dass uns der vierte Congress in London, an welchem von den Wiener Geologen die Herren Dr. E. v. Mojsisovies, Prof. Dr. M. Neumayr und Bergrath F. PoSepny theilgenommen haben, vielfach: erfreut hat, geht schon aus den Vorläufern des Compte rendu hervor, worunter die: Explications des Excursions, vom Generalseeretär des Congresses, W. Topley, unter Collaboration von E. Van den Broecek und T. Purves redigirt, voranzustellen sind, die sieh Mühe geben, den neuesten Standpunkt in der Kenntniss der betreffenden Gegen- den Englands den excursirenden Geologen in die Hand zu geben. Es genügt, die Titel der betreffenden Abhandlungen zu reprodueiren, um die Wichtigkeit dieser Publieationen zu documentiren: I. Introduction, par W. Topley. II. La Geologie du Nord du Pays de Galles, par Henry Hicks. III. La G£ologie de l’Ouest du Yorkshire, par M. M. F.E. Marr et R.H.Tiddemann. IV. La Geologie de /’IIe de Wight, par Aubrey Strahan et Clement Reid. V. La Geologie de l’Est du Yorkshire, par C. Fox-Strangways et G.W. Lampluch. VI. La G£ologie de la Region du Crag et des Cötes du Norfolk, par Clement Reid. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D, Stur. 11 Die Hauptaufgabe, die ich mit dem Besuche des Geologen - Con- sresses zu London verbinden wollte, bestand darin, nach Möglichkeit die Floren des englischen Carbons zu studiren. Als ich vor Jahren mieh nach London verfügte, hatte ich das- selbe Ziel zu verfolgen mir vorgenommen. Durch freundliche Zusage des Foreign Secretary of the geologieal Society of London und Chief Inspeetor of Crown Mines, Herrn Warington Smyth, hoffte ich einige Excursionen in England in seiner Begleitung durchführen zu können. Doch eine plötzliche Erkrankung des Genannten hat es unmöglich gemacht und ich, der englischen Sprache unkundig, musste mich begnügen, London zu sehen und in dessen Sammlungen zu studiren. Doch auch die Sammlungen des grossartigen South Kensington- Museums waren erst in der Aufstellung begriffen und ich hatte von Pflanzen auch da nur minder Wiehtiges zu sehen bekommen. Einzig und allein boten mir die Sammlungen fossiler Pflanzen des Museums of Geology and Geological Survey Office in Jermyn Street reichliche Belehrung. Die Scharte von dazumal wollte ich gerne heuer auswetzen und ich konnte dies umsomehr hoffen, als Herr A. C. Seward vom St. Johns College in Cambridge, welcher im Frühbjahre mehrere Wochen in Wien weilte und sich, ein Schüler Prof. W. C. Williamson’s, vorzüglich mit dem Studium fossiler Pflanzen in unserem Museum beschäftigte, freundlichst versprach, mir in England ein kundiger Führer sein zu wollen, wofür ich ihm hier den besten Dank darbringe. Vollständig wurde mein Ziel nieht erreicht, namentlich insofern, als der sehr fleissige Publieist über die Carbonflora Englands, Herr R. Kidston, der in Stirling in Scotland seine Sammlung von fossilen Pflanzen, also auch alle Originalien, aufbewahrt, momentan nicht zu Hause war, ich also seine Originalien nicht zu sehen bekam. Mein Begleiter und ich, wir fuhren am Samstag den 22. September von London nach Cambridge, woselbst ich im Museum eine reiche Sammlung von Carbonpflanzen und die Sammlung der Originalien zu John Leekenby: On the Sandstones and Shales of the Ooliths of Searborough with Deseriptions of some New Species of fossil plantes (Quarterly Journ. of the geolog. soc. of London 1864, pag. 74, Tab. VIH bis XI) zu sehen bekam. Ich war darüber hoch erfreut, dass jene Sammlung oolithischer Pflanzen, aus der Umgebung von Scarborough, die unserer Anstalt im heurigen Frühjahre Herr W. H. Hudleston gesendet hatte, und welehe mir beim Studium der Flora von Grojee in Galizien zum Vergleiche dienen sollte, dieser Leck enby’schen Originalsammlung nicht sehr weit nachsteht und ich ergreife hier die Gelegenheit, Herrn Hudleston unseren höflichsten Dauk dafür darzubringen. Unsere nächste Station war Manchester und unser Ziel die Sammlung von Originalien zu den berühmten Arbeiten Prof. W.C. Williamson’s: Ueber die Organisation der Pflanzen des Carbons (On the Organisation of the fossil plants of the Coal-Measures. Part I- XI). Zwei dieke Bände in Folio enthalten den wohleingerichteten Catalog zu dieser Sammlung. Die Sammlung enthält, ungerechnet eine grosse Anzalıl von grossen Stücken des organische Structur zeigenden pflanzenführenden Materials, an 2000 Nummern Schliffe. Wenn man nun I%* [a / 12 Verhandlungen. Nr. 1 beachtet, dass die Besichtigung eines Schliffes unter dem Mikroskope sammt Besprechung, mindestens eine Viertelstunde Zeit in Anspruch zu nehmen im Stande ist, und man acht Arbeitsstunden pro Tag rechnet, so wären mindestens zwei Monate nöthig, um diese eolossale Sammlung durehzustudiren. Ich konnte daher dies nicht anstreben, und ich bat Herrn Williamson, er möge selbst die Auswahl der Schliffe treffen und sie mir zur Besichtigung vorlegen. Sie waren mir alle gleich werthvoll. Und so haben wir einen prächtigen Tag in der Sammlung des Herrn Williamson verlebt. Ich habe den unendlichen Fleiss, der zur Fertigung der Zeichnungen und zum Studium dieser Schliffe ver- wendet wurde, bewundern gelernt, habe gesehen, dass die Erhaltung der Präparate genau dieselbe ist, wie an unserem Materiale, den Torf- sphärosideriten von Orlau, und dass die Methode, diese Gegenstände zu zeichnen, ein specielles Eigenthum der Künstlerhand des Herrn Williamson sei. Ich sage Herrn Prof. Williamson meinen höflichsten Dank für viele Belehrung, nicht minder für freundliche Aufnahme in seinem Hause. Am andern Tage konnten wir die reiche Sammlung an fossilen Pflanzen im Museum zu Manchester eingehend besichtigen. Das wichtigste und auffälligste Stück des Museums ist das colossale Exemplar einer Stigmaria (siehe: Solms-Laubach, Einleitung in die Paläophytologie. 1887, pag. 292, Holzschn. 37 A.) von Bradford. Unser nächstes Ziel war das gerade ostwärts von Manchester liegende und von diesem durch einen mächtigen Zug des Milstongrit getrennte Barnsley, im Yorkshirer Kohlengebiete liegend. In der Nähe von Barnsley wollten wir zunächst bei Darton die Halden einer Kohlengrube besehen. Nach der Ausdehnung der Halden hofften wir, sammeln zu können. Die Ausbeute hat jedoch die Mühe nicht gelohnt. Die Pflanzenreste treten da sehr selten, sehr vereinzelt und zerstückelt in den sehr leicht verwitterbaren grauen Schiefern auf. Das, was sich vorfand, sprach ganz evident für das Vorhandensein der Schatzlarer Schiehten bei Darton. Dann besuchten wir in Barnsley einen schlichten Bergarbeiter in einem Gartenhause und fanden dessen kleinen Wohnraum ganz gefüllt mit zahlreichen Resten fossiler Pflanzen aus verschiedenen Kohlen- gruben der Umgebung. Hier gab es nun Gelegenheit, zahlreiche Arten der Schatzlarer Flora zu sehen, die ganz auf gleichen, grauen Schiefern wie in Belgien, Frankreich und Westphalen, von völlig identer Gestalt und Erhaltung, sich allerdings durchwegs nur in mässig grossen Bruch- stücken finden lassen. Dann führte uns Mr. W. Hemmingway in das Museum von Barnsley und zeigte uns aus der Umgebung von Barnsley die Prestwichia rotundata, Lepidodendron elegans Bgt., einen Steinkern von Calamites cruciatus Artis, Calamites Schützei Stur, Calamites Suckowü Bgt. Endlich fanden wir in unserem Hötel eine grosse Kiste voll ver- schiedener Pflanzenreste, die Herr Seward vor einigen Wochen in der Umgegend von Barnsley gesammelt und zu dem Zwecke zurückgelassen hatte, um mir dieselben sehen zu lassen. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 13 Alle die in diesen vier verschiedenen Suiten von mir gesehenen Arten, deren Anzahl sich auf cirea 40 beläuft, sind durchwegs ganz charakteristische Pflanzen der Schatzlarer Schichten. So wie in Frankreich, Belgien und Westphalen, bemerkte ich auch unter der Menge die bei Barnsley gesammelt wurde, nicht eine Spur von Östrauer Schichten, oder von noch älteren Culmarten; ebensowenig von obercarbonischen Pflanzenresten. Sehr wichtig erscheint mir ein Fund des Herrn Seward, den derselbe in Pennystone gemacht hat. In Pennystone dürften die tiefsten abgebauten Flötze der Schatzlarer Schichten vorliegen, die da un- mittelbar im Hangenden des Milstongrit lagern. Hier fand Herr Seward mehrere Schieferstücke mit dem auch in Halifax im Ganister- Sandstein vorkommenden Aviculopecten papyraceus, wovon ich ein Stück nach Wien brachte und welches im Gestein und der Erhaltung der Muschel völlig gleich ist mit einem gleiehartigen Funde aus dem Flötze Catharina, der Zeche Hansa bei Huckarde in Westphalen. Dieser Fund beweist, dass auch die tiefsten Flötze der Ablagerung bei Pennystone den Schatzlarer Schichten angehören, und wenn man hier einen Vergleich mit unseren Verhältnissen durchführen wollte, man den Milstongrit als genau die Stellung der Ostrauer Schichten einnehmend hinstellen müsste. Von Barnsley fuhren wir direet nach Neweastle-upon-Tyne. Im Museum daselbst wird die Sammlung der Originalien , die Lindley und Hutton in ihrer „Fossilflora* beschrieben und abgebildet haben, aufbewahrt und sehr sorgfältig gepflegt. Ich erlaube mir hier einzuschalten, dass der Direetor des Museums, Herr Richard Howse, eben während meiner Anwesenheit mit der Correetur einer recht verdienstvollen Arbeit beschäftigt war, die sich betitelt: A Catalogue of fossil plants from the Hutton Colleetion, welche Abhandlung (From natural History Transactions of Northumberland, Durham and Newcastle upon-Tyne, Vol. X) mir der verehrte Autor eben zugesendet hat. Herr Howse war freundlichst bemüht, mir die Schätze der Hutton’schen Colleetion in liberalster Weise zu zeigen, wofür ich zu höflichstem Danke verpflichtet bin. Ich habe hier die Freude erlebt, zu sehen, wie meine Bemühungen um die Deutung der alten Originale, der schon längst ver- storbenen Autoren, unserer hochverdienten Vorgänger in alter guter Zeit und die Benützung dieser alten ersten Daten und Angaben über die Arten der verschiedenen Floren, also um den möglichst wahrheits- getreuen Fortbau unseres Wissens auf den alten Grundlagen, das Richtige getroffen haben. Es ist bekannt, dass die bildliche Darstellung der Objeete unserer Forschung uns die grössten Schwierigkeiten bereitet. Jeder neuere Autor findet Gelegenheit zu klagen über die nicht entsprechende oder sogar unrichtige Darstellung der Origimalien seiner Vorgänger. Wenn diese Klagen bei Thieren, z. B. Cephalopoden, in der Wirkliehkeit begründet sind, sind diese ganz gewiss weit berechtigter bei den alten Darstellungen der Bruchstücke der fossilen Pflanzenreste. Ein Beispiel möge ausreichen diese Thatsache zu erläutern. Lindley und Hutton haben ihre an sich sehr zarte Sphenopteris (Senftenbergia) 14 Verhandlungen. Nr. 4 erenata sehr verkleinert abgebildet. Während das Originale ursprünglich, nämlich vor seiner später erfolgten Zerbröckelung, ein Blattstück von circa 45 Centimeter Länge und 30 Centimeter Breite abgelagert enthielt, hatten die Autoren dieses Blattstück auf einer Octavtafel, also sehr verkleinert dargestellt. Währezxl ich nun reichlich Gelegenheit erhielt, die durch die Museen Deutschlands und Frankreichs zerstreuten Original- exemplare der älteren Autoren zu sehen und an denselben meine Studien durchzuführen, hatte ich nicht das Glück, vor der Drucklegung meiner Arbeiten über die Flora der Schatzlarer Schichten, auch die Originalien der englischen Autoren Lindley und Hutton zu sehen, und ich musste, so gut es eben ging, mich mit der Benützung der Abbildungen begnügen. Meine Neugierde ist daher erklärlich, mit welcher ich in das Museum zu Neweastle u. T. eintrat und es nun erfahren sollte, ob meine Deutungen richtig waren oder nicht. Um nun bei dem obigen Beispiele zu bleiben, fand ich, wie ich es vorausgesetzt hatte, das Originale zu Sphenopteris crenata L. et H., welches ziemlich gut restaurirt und erhalten ist, völlig ident mit dem Aspidites silesiacus Goepp. und mit eimem Stücke der Senftenbergia crenata L. et H. sp., welches unser Museum vor vielen Jahren von C.H. Schulz Bipontinus aus Bexbach im Saarbecken erhalten hat. Die Originalien der Hutton’schen Colleetion sind meist in einem dunklen matten Kohlenschiefer enthalten, von dem sich die Pflanzen- reste nicht sehr klar abheben, ähnlich wie in dem Schiefer von Neurode, der überdies glänzt. Mit Ausnahme einiger Arten, die aus der Um- gebung des Bristol Canals aus dem Oberearbon stammen , wurden die übrigen von Lindley und Hutton abgebildeten Pflanzenreste, wie dies Howse in seiner oben erwähnten Publication ausführlich mit- theilt (pag. 11) in den folgenden drei Flötzen: High-Main-Seam (6 Fuss), Bensham-Seam (4 Fuss 8 Zoll) und Low-Main-Coal (6 Fuss) in einer Tiefe von 792 bis 1158 Fuss, also in einer Mächtigkeit von 30) Fuss der Neweastler-Schatzlarer Schichten gesammelt. So oft ich die Abbildungen der ausschliesslich englischen Arten: Sphenopteris artemisiaefohia, Sph. erithmifolia und Sphenopteris strieta von Sternberg, Brongniart und Lindley and Hutton zu sehen bekam, schien es mir, als müssten diese entweder als Repräsentanten einer Permflora, oder Stammverwandte jener Flora sein, die aus den Kalken von Bourdie House!) (Sphenopteris bifida L. et H., Sph. crassa L. et H.; Howse, ]. c. pag. 42), die ferner aus den Caleiferous Sandstone Series of Edinburg (Sph. affinis L. et H., Sph. obovata L.et H.; Howse, pag. 44 und pag. 50) und endlich aus den Lower Carboniferous Shales of Slateford SW. von Edinburg (Adianti.les Lindseaeformis Bunbury ; Mem. of the geol. Survey 1. e. Fig. 26, pag. 151) gesammelt und bekannt gegeben wurden. Nach der ganz bestimmten Angabe Howse's sind jedoch die Sph. artemisiaefolia Sternb., Sph. eritmifolia L. et H. und Sph. strieta Sternh., jedenfalls der Schatzlarer Flora angehörig; da sie, und zwar die erstere in High-Main-Seam, die zweite in Bensham-Seam ') Memoirs of the geological Survey of Great Britain. 1861: The Geology of the Neighbourhood of Edinburgh, pag. 144. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 15 und High-Main-Seam zu Gosforth und die dritte in Bensham- Seam gesammelt worden sind, mit der übrigen grossen Menge der von Lindley und Hutton aus diesen Flötzen beschriebenen Arten. Es ist dies entschieden eine sehr bemerkenswerthe Thatsache, dass diese drei auffallend grossblätterigen und merkwürdig differenzirten Arten bisher sonst in keiner anderen Gegend, in den Sehatzlarer Schichten, gefunden worden sind. Wenn ich nun nach den Thatsachen, die mir auf meiner diesjährigen Reise durch England bekannt geworden sind, ferner aus meinen früheren Studien der Literatur und der mir zu Gesichte gekommenen Pflanzen, eine flüchtige Skizze des momentanen Standpunktes meiner Kenntnisse über die Steinkohlenformation Englands nieder- schreiben sollte, so würde sich ein folgendes Bild ergeben : Der südlichste Punkt, an welchem in England Kohlenpflanzen ge- sammelt wurden, ist: Bidefort in Devonshire.1) Aus den dortigen obersten kohlenführenden Schichten, die man, l. e. pag. 677, „Upper Culm Measures“ nennt, hat man nach Bestimmungen von Prof. Lindley (omissis omittendis) gesammelt: Asterophyllites foliosus. Foss. Fl. Pl. 22 f. 1. Jarrow Colliery. Neuropteris gigantea Sternb. Pecopteris Lonchitica Schl. sp. Die erste Art ausdrücklich mit jener von Jarrow Colliery bei Neweastle-upon Tyne, aus den dortigen Schatzlarer Schiehten verglichen, kann unmöglich eine Culmart sein. Neuropteris gigantea Sternb. und die nach Lindley’s ausdrücklicher Angabe in Bidefort häufigste Pöcopteris Lonchitica sind allbekannte Arten der Schatzlarer Flora, die fast auf Jedem Fundort dieser Schichten sich einfinden. Die sogenannten „Upper Culm Measures“ bei Bidefort können nach diesen Daten unmöglich dem Culm angehören, und ist Bidefort als ein Fundort der Schatzlarer Flora aufzufassen. Die Vorkommnisse der Steinkohlenformation bei Bristol, speeiell von Radstock wurden von Herrn R. Kidston: On the Fossil Flora of te Radstock Series of the Sommerset and Bristol Coalfield (Trans- actions of theRoyal Society of Edinburgh. XXXIH, Part. II, pag. 335. Pl. XVIITL—XXVII) ausführlich erörtert. Das Vorkommen von: Annularia stellata Schl. sp., n sphenophylloides Zenk., Pecopteris arborescens Schl., Y Candolleana Bogt., e unita Brgt., \ emarginata Goepp., B Pluckenetü Schl., Alethopteris Serlüi Bgt., sprechen dafür, dass wir hier die jüngsten Schichten des Carbons, die Rossitzer Schichten, vor uns liegen haben. Dass die Kohlenformation inSouth-Wales, nördlich vom Canal von Bristol, bei Llanelly und Swansea in den Gruben Newill’s !) Transactions of the geological Society of London. Second Ser., Vol. V, Part. 3, 1840, pag. 681. 16 Verhandlungen. Nr. 1 und in der Crombach-Grube, den Rossitzer Schiehten angehört, habe ich in unsern Verhandlungen 1884, pag. 135 u. f. ausführlich nachgewiesen. Dortselbst habe ich ferner auch die Steinkohlengebiete von Forest of Dean in Gloucestershire und die von Forest of Wyre in Woreestershire, wegen Vorkommnissen der Pecopteris Serlü Schl. neben andern dort genannten Arten des obersten Carbons, mit Rossitz und Wettin für gleichzeitig erklärt. Es ist sehr erwähnenswerth, dass im letzteren Kohlengebiete bei Alveley nach Geinitz Walchia piniformis gefunden wurde, hier also auf die höchsten Schichten des Carbons wie in Rossitz, im Banate und anderwärts, unmittelbar auch die Dyas- ablagerungen folgen. Das Steinkohlengebiet von Shrewsbury inShorpshire kenne ich nur aus der Literatur; doch kann die Angabe der „Fossil Flora“ über Leebwood Coal Pitt four miles from Church Stretton, and nine miles from Shrewsbury, mit den Vorkommnissen von: Neuropterts cordata. I, T. 41, Odontopteris obtusa. 1, T. 40 und die From Weltbatch, near Shrewsbury mit Pecopteris oreopteridis. III, T. 215, n abbreviaeta L. et H. III, T. 184, nicht anders gedeutet werden, als dass im Shrewsburyer Kohlengebiete das oberste Carbon, von Dyas begleitet, auftreten müsse. Hiermit bin ich an das Südende jenes grossen Milstongritzuges angelangt, welcher von Derby an nach Nord, bis nach Northumberland, die Mitte von Nordengland durchzieht. Hier ist das berühmte Coalbrock-Daler Steinkohlengebiet vorerst in’s Auge zu fassen, dasim V. Bande der Transact. of the geolog. Soe. of London, 1840, pag. 413—493 von Josef Prestwieh jun. ausführlich dargestellt ist. Leider ist bisher dieses Steinkohlengebiet in Hinsicht auf dessen Flora nicht hinreichend untersucht, und habe ich aus demselben bisher noch keine fossile Pflanze zu sehen bekommen. Lindley und Hutton haben nur zwei sehr zweifelhaft erscheinende Pflanzen aus diesem Gebiet genannt. Dagegen findet man in obeitirter Abhandlung Prestwich's nach Bestimmungen von Mr. Morris eine lange Liste, pag. 488 — 489, von Pflanzen angegeben, die fast alle aus dem Carbon bekannten Pflanzennamen enthält, auch Namen von Pflanzen, die ausserhalb der Steinkohlenformation Mittelböhmens noch von Niemandem gesammelt wurden, unter anderen auch Calamites arenaceus Jaeg. und Alnites Kefersteinii Goepp. (wofür offenbar eine Fruchtähre einer Volkmannia erklärt wurde). Es ist gewiss, dass man mit diesen Daten an die Be- antwortung der Frage: welehe Carbonschichten sich im Becken von Coalbrock-Dale abgelagert finden? nicht schreiten darf. Vielleicht wird man aber nicht fehlen, wenn man zunächst das Steinkohlengebiet in Süd-Staffordshire zwischen Birmingham, Dudley, Wolverhampton und Walsall in’s Auge fasst, aus welchem Professor Josef Prestwich, am Internationalen Geologen-Congresse A 1 N a De Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur, 7 in London, und zwar von Öoseley bei Dudley in Pennyston-Braun- eisenknollen eine prachtvolle Flora ausgestellt hat (auch das Museum in South-Kensington hat eine sehr schöne Sammlung von dieser Localität), die folgende höchst charakteristische Arten der Schatzlarer Flora enthält: Odontopteris Schatzlarensis Stur. mser. Neuropteris heterophylla Bgt. Neuropteris gigantea Sternb. Alethopteris Lonchitica Bgt. Hist. I, T. 84, Fig. 3. Von Coseley bei Dudley gibt R. Kidston (Transact. of the roy. Soe. of Edinburgh. Vol. XXXIH, Pl. XIII, Fig. 8) auch die Calymmotheca Avoldensis Stur an. Hieraus möchte ich schliessen, dass auch das Kohlengebiet von Coalbrock-Dale mit denselben Pennystonlagern. in welchen Prestwichia rotundata und auch Aviculopecten papyraceus, also der Repräsentant der westphälischen Marinenfauna gefunden wurde — wenigstens zum Theile mit Schatzlarer Schichten erfüllt sei. Ob man aber das Becken von Coalbrock-Dale nicht vielmehr für das „englische Saarbeeken“ zu halten hat, in welchem nieht nur die Sehatzlarer Sehichten, sondern auch jüngere Carbonschichten nebst dem Rothliegenden vorhanden seien, wird man wohl erst nach speciellen Untersuchungen entscheiden können. Bei der Thatsache, dass inShropshire auch Obercarbon vorliegt, ferner dass, wie ich gleich weiter unten erwähnen werde: auch noch bei Wigan, weit nördlicher, Oberecarbon angedeutet erscheint, ist die Annahme, dass in Coalbrock-Dale auch Oberearbon vorhanden sei, sehr wahrscheinlich und würden mit dieser Thatsache die obercarbonischen Pflanzennamen in dem Verzeichnisse Prestwich’s in Uebereinstimmung sich finden. Ueber die Steinkohlenschichten inNord-Wales bei Denbing, Flint und Anglesea (Unterwood) habe ich keine Notizen vorliegen. Dasselbe gilt von dem Steinkohlengebiete von Nord-Stafford- shire, im Nord von Neweastle unter Lyme, welcher Name in dem Falle, wenn derselbe nicht speciell orientirt ist, eine Verwechslung der Angaben über Neweastle-upon-Tyne zulässt. Wenn man von da westlich vom grossen Milstongritzuge in Nord fortschreitet, gelangt man in das Steinkohlengebiet von Lancashire und Cheshire, im Norden der Liverpool-Manchester-Eisenbahn. Hier liegt der Fundort Oldham mit Odontopteris obligua Bot., einer Saarbrücker Art, und mit den knolligen Pflanzenconeretionen, die dem Prof. Williamson zu seinen Studien ein reiches Materiale lieferten. Hierher gehört ferner Ringley mit Pecopteris nervosa Bgt. ß. Während also hier, an den Milstongritzug die Schatzlarer Schichten lagern, wurden weiter in West bei Wigan (Lancashire, Cocklebed above Alzey mine) gesammelt: Annularia stellata Schl., Pecopteris Pluckeneti Schl., R arborescens Schl., wie dies eine prächtige Suite von Pflanzen im Museum of Geology and Geologieal Survey Office in Jermynstreet zu London lehrt. Erst wieder weiter nördlich liegt das Steinkohlengebiet von Cumberland, die Solway Firth im Südosten einfassend, von St. Bees K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr.ı. Verhandlungen. 3 18 Verhandlungen. Nr. 1 Head über Whitehaven, Workington und Maryport bis Wigton. Der Fundort Whitehaven hat das Originale zu den Taf. 100 und 101 im II. Bande der Fossilflora, nämlich zu Sphenopteris (Senften- bergia) erenata L. et H. geliefert. Die Schatzlarer Schichten von White- haven unterscheiden sich im Gesteine, einem lichtgrauen Schiefer, wie er namentlich in Bexbach und Duttweiler im Saarbeeken häufig vor- kommt, wesentlich von dem dunkeln Schiefer zu Newcastle upon-Tyne. Von Whitehaven bildet die „Fossilflora“, IL, T. 107 auch die Pecopteris serra L. et H. ab, die bisher nur von dieser Localität bekannt ist. Mit dem Steinkohlengebiete von Cumberland endet die Reihe der westlich vom grossen Zuge des Milstongrit lagernden Kohlenablagerungen. Vis-A-vis von dem letzterörterten, und jenseits im Osten des Milstongrit- zuges liegt jenes Kohlengebiet, in dessen Centrum Neweastle-upon- Tyne placirt ist und welches unter dem Namen: Steinkohlengebiet von Durham und Northumberland bekannt ist. Dieses Kohlen- gebiet hat, wie schon erwähnt, aus den drei Flötzen: High-Main- Seam, Bensham-Seam und Low-Main-Coal das Materiale ge- liefert, welches Lindley und Hutton in ihrer „Fossilflora* be- schrieben und abgebildet haben. Die Flora dieser drei Flötze ist als eine Flora der Schatzlarer Schichten aufzufassen. Wendet man sich nun von Neweastle-upon-Tyne südwärts, so begegnet man im Osten des grossen Milstongritzuges zunächst das Steinkohlengebiet von Derbyshire und Yorkshire. Diesem Ge- biete gehören die Schatzlarer Schichten von Barnsley, Darton und Pennyston an, über die ich Eingangs nähere Daten mittheilen konnte. Diesem Gebiete gehört ferner Halifax mit seinen organische Structur zeigenden Pflanzenresten, die durch Williamson bekannt gemacht wurden, mit seiner marinen Fauna: Goniatites Listeri, r Diadema, Orthoceras Steinhaueri, Nautilus tuberculatus, Avieulopecten papyraceus, die ebenso zu Halifax wie zu Leeds im Ganistersandstein gesammelt wurde. Diesem Gebiete gehören die Fundorte von Pflanzen in der Fossilflora: Coalmeasures of Low Moor, Mines Lea Broock und del-Secar near Wentworth, Hound Hill near Pontefraet, Sandston quarıy east of Sheffield, Clay Gross mit Saccopteris Essinghütl Andr. sp., wie ein schönes Exemplar im Museum von South Kensington uns lehrt. Ich habe in Barnsley Gelegenheit gefunden, einen Durchschnitt durch das Derby-Yorkshirer Kohlengebirge von Ibbson zu sehen, welcher von Pontefract über Conisbro, Shir Oat, Sutton, Annesley nach Northingham, also von Nord in Süd dem all- gemeinen Streichen der Schichten parallel verlaufend die Lagerungs- verhältnisse des Gebietes darstellt und welcher eirca 24 Flötze in ihrer welligen, fast horizontalen Lagerung verzeichnet. Ueber die Kohlengebiete von Warwicekshire und Leicester habe ich bisher keine Gelegenheit gehabt, eigene Notizen zu sammeln. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 19 Aus ihrer Lage am Südende des grossen Milstongritzuges, wie sie einerseits an das Derbyshirer, andererseits an das Südstaffordshirer Kohlengebiet angereiht erscheinen, wird die Behauptung kaum gewagt erscheinen, dass auch diese den Schatzlarer Schichten angehören dürften. Das grosse schottische Steinkohlenfeld habe ich aus eigener Anschauung noch nicht kennen gelernt. Die Nachricht, die mir von Herrn Direetor A. Geikie wurde, dass ich in Edinburg keine nennenswerthen Suiten von Pflanzen aus diesem Gebiete finden dürfte, hatte mich davon abgehalten, meine Reise bis nach Edinburg auszu- dehnen. In der Literatur sind nur wenige Daten über Pflanzenfunde in diesem Gebiete niedergelegt, die aber höchst beachtenswerth sind. Die hervorragendste Stelle verdienen entschieden die Pflanzen- reste von Bourdie House in der Nähe von Edinburg, deren ich bereits weiter oben gedachte. Von den dort gefundenen Arten vergleicht Herr Howse die Sphenopteris bifida L. et H. mit Calymmotheca (Todea) Lipoldi Stur aus dem Culm-Daehschiefer. Diese Identifieirung ist nach einem zweiten Exemplare, das ich in der Hutton’schen Sammlung zu sehen bekam, und nach jenem, welches R. Kidston (Transact. of the roy. Soc. of Edinburgh, Vol. XXXII, Pl. XIII, Fig. 16) abbildet, nicht unmöglich, inden das von Kidston abgebildete Blattstück die Spitze der Blätter derselben Art darstellt, von welcher ich die Blattmitte als Todea Lipoldi (Dachschieferflora, Taf. XI, Fig. 8) abgebildet habe. Dass also Kidston’s Blattstück das Vorkommen meiner Todea Lipoldi im Kalkschiefer von Bourdie House ganz ausser Zweifel stellt, sehe ich für erwiesen an, während ich von der Identität der Todea Lipoldi mit Sphenopteris bifida nicht völlig überzeugt bin, da das Original Hutton’s jedenfalls ungenügend ist hierzu. Der Nachweis nun, dass Calymmotheca (Todea) Lipoldi Stur in Bourdie House gefunden wurde, führt uns zur Annahme, der Kalk- schiefer von Bourdie House repräsentire im grossen schottischen Becken unseren Culm-Dachschiefer. Die zweite Art von Bourdie House ist die Sphenopteris crassa L. et Hutt. Howse vergleicht die Art mit meiner Sphenopteris Krowitzensis ; ich selbst habe schon auf die Verwandtschaft beider aufmerksam ge- macht, aber auch darauf hingewiesen, dass die Sph. crassa weit breitere Abschnitte besitze und weniger hoch differenzirt sei als die Sph. Kiro- witzensis. Beide Abbildungen stellen die Gabelung des Blattes bei gleicher Dicke der Stiele dar, daher können sie bei thatsächlieh sehr verschiedener Differenzirung ihrer Blattspreiten nicht als verschiedene Theile eines Blattes oder Art aufgefasst werden. Eine Verwandtschaft beider gebe ich gerne zu. Hier möchte ich gleich beifügen, dass der Adiantides Lindseaeformis Bunbury aus den Lower earboniferous Shale of Slateford bei Edin- burg (Holzschnitt Fig. 26 auf pag. !51 in obeitirter Abhandlung: The Geology of the Neighbourhood of Edinburgh 1861) sehr viel Aehnlichkeit zeige mit meiner Rhacopteris flabellifera (Culmflora, I. Taf., Fig. 10) und es hält mich nur die nicht ganz glatte Vergleichbarkeit der Bun- buryschen mit meiner Abbildung davon ab, beide zu identifieiren. Viel weiter fasst Herr R. Kidston diese Art, indem er auch noch 3. 20 Verhandlungen. Nr. meine Rhacopteris Machanecki und Rh. paniculifera mit Adiantides Lindseaeformis vereinigen möchte. Wir hätten nach diesen Daten mit ziemlicher Sicherheit anzu- nehmen, dass der Kalkschiefer von Bourdie House und der Lower carboniferous Shale of Slateford ein Aequivalent des mährisch-schlesischen Culm-Dachschiefers darstellen. Herr Howse hatte während meines Aufenthaltes im Museum zu Newcastle u. T. wiederholt der Meinung Ausdruck gegeben, der Culm- Dachschiefer sei ferner ein Aequivalent des Caleiferous Sand- stone bei Edinburg. Wie ich aus seinem Catalogue of fossil Plants from the Hutton Collection, pag. 44 und 50 es entrehme, gründet er diese Meinung auf die Arten der Flora dieser Sandsteine, wovon er die Sphenopteris affinis L. et H. mit meinem Adiantides Machanecki und die Sphenopteris obovata L. et H. mit meinen Arten Sphenopteris Ettingshauseni und Sph. Haueri aus dem Dachschiefer vergleicht. Wie man aus den Angaben Howse’s ersehen kann, liebt es dieser Autor, den Arten ausserordentlich weite Grenzen zu geben, welche Meinung ich nicht theile, namentlich in dem Falle nicht, wenn man mittelst so weit gefasster Arten Identifieirungen weit auseinander stehender Ablagerungen vornehmen will. Ich habe in meiner Culmflora I ebenfalls auf die Verwandtschaft der drei letztgenannten Arten hin- gewiesen, habe aber constatirt, dass die Sph. obovata eben breitere Abschnitte habe, während Sph. Haueri und Sph. Eitingshauseni lange und schmale Abschnitte besitzen. Die verdienstvolle Arbeit von R. Kidston: Report on Fossil Plants, eollected by the Geological Survey of Scotland in Eskdale and Liddesdale (Transact. of the royal Soc. of Edinburgh, Vol. XXX, Part. II, 1881—82, Plates XXX to XXXII, pag. 531), behandelt die in den Calciferous Sandstone in neuerer Zeit gesammelten Pflanzen und be- rechtigt zu der Hoffnung, dass bei fernerer Ausbeute der genannten Fundorte die Flora des Caleiferous Sandstone eine wesentliche Erweiterung erfahren könnte. Unter den aufgezählten Arten dieser Flora befindet sich die Sphenopteris bifida L. et H., die nach dem Vorhergehenden als ident gelten könnte mit Todea Lipoldi Stur aus dem Dachschiefer. Es ist ferner möglich, dass Kidston unter dem Namen Sphenopteris Hönings- hausi Brong. nicht die ursprünglich von Werden und Newcastle-upon- Tyne stammende Art der Schatzlarer Schichten, sondern jene Culmart, die ich aus dem Dachschiefer unter dem Namen Sphenopteris Falken- haini beschrieben und abgebildet habe, vorgelegen ist. Hieraus wird man ersehen, dass die Flora des Caleiferous Sand- stone im schottischen Steinkohlenbeeken an die Flora des Culm-Dach- schiefers manche Anklänge zeigt, die uns dahin bringen, anzunehmen, dass zwischen dem Culm-Dachschiefer und dem Caleiferous Sandstone keine wesentliche Altersverschiedenheit vorliegen dürfte. Ueberrascht war ich endlich über die grosse petrographische Aehnliehkeit zwischen den Caleiferous Sandstone, von welchem uns Herr Howse eine grosse, in der Galerie des Museums aufgestellte Sammlung gezeigt hatte und der sogenannten Landshuter Grau- wacke Goeppert's. Es fiele mir schwer, Stücke des schottischen Caleiferous Sandstone und der Landshuter Grauwacke irgendwie unter- Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner, D. Stur. | scheiden zu können, nachdem auch die Führung an Fossilresten: Zepi- dodendron Veltheimianum, Lepidodendron Volkmannianum, Archaeocala- mites radiatus selbst in der äusserlichen Erhaltung in beiden völlig ident erscheint. Das Resultat der vorangehenden Untersuchung lässt sich folgend zusammenfassen : I. In England findet man vorerst die I. Culmflora des Culmdach- schiefers im grossen schottischen Becken in den Kalkschichten von Bourdie Hous, in den Carboniferous Shale of Slateford und in dem Caleiferous Sandstone. In Devonshire dagegen repräsentiren die „Lower Culm Measures“ bei Bideford den Culmdachschiefer, während die „Upper Culm Measure“ bereits dem unteren Carbon angehören und mit Schatzlarer Schichten ident sind. II. Die II. Culmflora der Ostrauer Schichten scheint in England nach meinen bisherigen Untersuchungen gänzlich zu fehlen. Ich habe noch’ keine charakteristische Art der Culmflora II aus England gesehen. Nach meinem vorläufigen Dafürhalten ist der grosse Zug des Milstongrit im Liegenden der Sehatzlarer Schichten bei Pennystone und Barnsley so placirt, dass man ihn als einen Vertreter der Ostrauer Schichten betrachten möchte. Die II. Culmflora wäre daher in den zerstreuten Vorkommnissen schwacher, unabbauwürdiger Kohlenflötze im Milstongrit zu suchen. Es wäre ferner möglich, dass die im grossen schottischen Becken enthaltenen, nach Römer in sechs getrennten Partien vorhandenen Coalmeasures, aus welchen ich bis jetzt keine fossile Pflanze gesehen habe, den Ostrauer Schichten entsprechen. III. Der grösste Theil der m England gewonnenen Kohle wird den Schatzlarer Sehiehten entnommen. Die englischen Schatzlarer Schichten legen sich bei fast horizontaler Lagerung, von Neweastle-upon- Tyne angefangen, über Leeds, Pontefract, Barnsley, Sheffield, Derby, Leicester, Dudley, Coalbrock-Dale, Newcastle unter Lyme, Manchester Oldham, Lancaster und nach einer Unterbrechung von Whitehaven bis Wigton allerdings in unterbrochen zu Tage tretenden Partien an den grossen Milstongritzug und umgeben ihn seiner ganzen Länge nach zunächst. Howse zählt in seinem oft eitirten Werke, pag. 11, 13 über- einander folgende Flötze im Newcastle u. T.-Gebiete, wovon die ge- nannten mächtigsten drei Flötze je 6 Fuss mächtig sind; Ibbson zählt in dem York-Derby-Gebiete circa 25 Flötze auf. IV. Die oberearbonischen Rossitzer Schichten finden sich in England vorzüglich um den Bristol Channel, und zwar im Osten bei Bristol und Radstock, im Norden aus der Gegend von Merthyr Tydvil über Swansea nach Caermarthen. Von dieser Hauptverbreitung der englischen Rossitzer Schichten hin in Nord lassen sich dieselben durch den Forest of Dean und den Forest of Wyr nach Shrewsbury und als letzter Posten bei Wigan in Lancashire nachweisen. Sie sind hier im Westen des Milstongrit- zuges vorhanden und durch die zwischengelagerten Schatzlarer Schichten von demselben getrennt. V. Es ist höchst merkwürdig, dass bisher im Osten des grossen Milstongritzuges keine Spur vom Vorhandensein des Oberearbons nach- gewiesen werden konnte. Die im Osten des Milstongrit lagernden 99 Verhandlungen. Nr Schatzlarer Schichten Englands zeigen daher ein identes Verhalten, wie die allein vorhandenen Schatzlarer Schiehten in Westphalen, in Belgien und Frankreich, woselbst das Oberearbon fehlt. Man denkt unwillkürlich daran, dass ebenso wie die jüngeren Schichtenreihen Englands- von Trias und Lias bis zur Kreide aufwärts den Gegenflügel einer Mulde auf dem Festlande diesseits des Canals darstellen, dies auch von dem Untercarbon speciell der Schatzlarer Schichten gilt, die in England, Westphalen, Belgien und Frankreich sich in der Flora, in der Ablagerung der Kohle, in der Anzahl der Flötze und der Beschaffen- heit der sie begleitenden Gesteine als vollkommen ident erweisen. VI. Das Obercarbon dagegen liegt im centralen Frankreich, in Böhmen und Sachsen, auch im Banate, vielfach direet über viel älteren, namentlich krystallinischen Gesteinen, also in discordanter Lagerung in kleineren zahlreichen Becken. Auf der Linie Swansea, Bristol, Forest of Dean, Forest of Wyre bis Shrewsbury wird in ähnlicher Weise das Oberearbon über ältere Gesteine in isolirten Partien lagernd gefunden. VII. Von den Schwadowitzer Schichten, die im nordöstlichen Böhmen und dann erst wieder am Dnieper sicher nachweisbar sind, ferner von der sächsischen Koblenablagerung (Oberhohndorf bei Zwickau), von den Radnitzer Schiehten und Zemech-Schichten bei Kladno, gelang es in England nicht die Spur bisher nachzuweisen. Diese Sehichten wären dort zu suchen, wo das Oberecarbon an die Schatzlarer Schichten herantritt (Wigan, Coalbrock-Dale), und woselbst, wie es im Saarbecken durch Weiss erwiesen ist, die Schielten vom mittleren Carbonalter nachgewiesen werden könnten. VIII. Aus dem Fehlen der einzelnen Schiehtengruppen der Stein- kohlenformation in England, Frankreich, Belgien und Westphalen, nament- lich also der Ostrauer Schichten, des sächsischen Carbon, und der Rad- nitzer Schichten und aus dem Vorhandensein der Rossitzer Schichten in England muss man schliessen, dass während der Steinkohlenzeit grossartige Veränderungen in der Configuration des festen Landes statt- hatten und dass die Ablagerung der Kohle und der sie enthaltenden Gesteine zeitweilig an gewissen Stellen aufgehört und an anderen Stellen begonnen habe und dies wiederholt wurde, so dass fast jede jüngere Schichtenreihe auf den älteren Schiehtenreihen oder dem Grundgebirge discordant auflagere. Die reiche Gliederung der Steinkohlenformation, verbunden mit einer grossen Mächtigkeit einzelner Schichtenreihen , ist geeignet, einen sicheren Einblick in die grossartige Dauerzeit dieser Epoche und deren Eintheilung zu gestatten. Der Einblick in diese Ver- hältnisse wird noch erhöht und vervollständigt durch die Verschiedenheit der Floren der einzelnen Schichtenreihen, wenn man nämlich bedenkt, welch’ ungeheuere Zeitdauer die Veränderung der Floren, von einer zur anderen, erfordert haben mag. Es freut mich sehr, an dieser Stelle aus einem Briefe des Herrn Prof. J. Blaas vom 21. November 1888 Folgendes mittheilen zu können: „Nach mehr als einem Jahre sind endlich die vier Karten der Umgebung von Innsbruck, welche Sie mir anvertrauten, soweit sie das (uartär umfassen, colorirt. Durch neue Begehung sowohl, als durch freundliche, mir zuge- gangene Bemerkungen von Fachgenossen,, wäre ich nunmehr in die Lage versetzt, nicht unwesentliche Aenderungen in meiner Arbeit vom Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 23 Jahre 1885 anzubringen; zudem ist die damalige Arbeit so detaillirt und in der wenig verbreiteten Ferdinandeums-Zeitschrift publieirt, dass der wesentliche Inhalt derselben vielen Interessenten weniger leicht zugänglich ist. Eine übersichtlichere Darstellung des Innthal-Diluviums wäre daher wohl erwünscht und ich würde die Gelegenheit, die mir die Colorirung dieser Karte bietet, nicht ungern zu einer solchen Dar- stellung benützen, falls im Jahrbuche für eine derartige Arbeit Raum werden dürfte. Im bejahenden Falle möchte ich dann an Sie die Bitte richten, mir die Karten noch einige Zeit zur Benützung zu überlassen.“ Es ist selbstverständlich, dass dem Herrn Prof. Blaas die Karten auch ferner zur Disposition stehen und wir nicht nur seiner Abhandlung über das Diluvium des Innthales bei Innsbruck den nöthigen Platz in unserem Jahrbuche gerne gönnen wollen, sondern es gerne sehen würden, wenn derselbe seine Arbeiten und Studien sowohl thalabwärts als auch thalaufwärts auszudehnen für gut fände, zu deren Vervollständigung und Vervollkommnung wir ausser der schon im Jahresberichte 1386, pag. 15, erwähnten, kleineren Summe, weitere Mittel, soweit es die Dotation der Anstalt gestattet, zu verwenden, eventuell bereit wären. Unsere Aufnahmen im Felde fanden im Jahre 1883, wie in früheren Jahren, vielfache freundliche Unterstützung, die ich gerne hervorhebe, um Gelegenheit zu finden, den betreffenden Herren unseren besonderen Dank auszudrücken. In erster Reihe habe ich zu erwähnen, dass uns folgende ver- ehrliche Verkehrsanstalten mit Freikarten versorgt haben; Die Erste k. k. priv. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft; die k. k. priv. galizische Karl-Ludwigbaln ; die k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn ; die k. k. priv. Lemberg - Czernowitz - Jassy - Eisenbahn - Gesellschaft ; die mährisch - schlesische Centralbahn; die k. k. priv. Ostrau - Friedländer- Eisenbahn; die k. k. priv. österreichisch - ungarische Staatseisenbahn- Gesellschaft; die k. k. priv. Stauding-Stramberger Localbahn; die k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft ; die k. k. priv. Neutitscheiner Localbahn; die Waagthalbahn (Szab. oszirak-magyarällam vasüt tarsasäg) und die k. k. priv. Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Es ist meine angenehme Pflicht, den Genannten für sehr geschätzte Unterstützung und Förderung unserer Aufnahmsarbeiten den höflichsten Dank abzustatten. Die I. Section ist in Folge der Gestattung des freien Eintrittes in die Allerhöchst reservirten Jagdreviere bei Mürzsteg und des betreffenden Gebietes (hoher Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 9. Mai 1888, Z. 6761), dem gesammten Forst- und Jagdpersonale für die zahlreichen Fälle freundlichen Entgegenkommens, zum verbind- lichsten Danke verpflichtet. Die zuvorkommende Bereitwilligkeit zur Unterstützung seiner Studien, sowie die gastfreundliche Aufnahme, welche Herr Vieedirector Öberbergrath Dr. G. Stache in Kärnten, und besonders bei Gelegenheit seiner Spätherbstreise in Istrien fand, legt ihm den Wunsch nahe, Herrn Finanz-Öbercommissär C. Rötky in Villach, den Herren Direetor Dr. ©. Marchesetti und Antonio Valle in Triest, Herrn A. Covaz in Pismo, sowie den Herren J. und E. Naecinovich in $. Domenica und Dr. Antonio Seampichio in Albona, an dieser Stelle seinen besten Dank auszusprechen. D4 Verhandlungen. Nr. 1 Herr Chefgeologe Dr. Tietze fühlt sich zu Dank verpflichtet Herrn Ochmann in Krosno, Herrm Ingenieur Sehwarz in Krosno und Herrin Direetor Wisniewski in Iwoniez. Herr Sectionsgeologe Dr. L. v. Tausch hat seinen Dank für die freundliche Unterstützung seiner Aufnahmsarbeiten abzustatten an Herrn Deehant P. Prorok in Neutitschein und Herrn Wachtmeister Stefan Weigel m Zauchtl. C. Baron Camerlander gedenkt dankend der folgenden Persönlichkeiten, die ihm bei seinen heurigen Aufnahmen fördernd zur Seite standen, der Herren Dr. Franz Kupido und Wilhl. Posselt in Stadt Liebau, Bergingenieur F. DoleZek in Olmütz, der bereits M. V.Lipold bei der Begehung des gleichen Gebietes 1360 begleitete, Schieferbruchbesitzer W. Hutter in Waltersdorf, Med. Dr. Teieh m Bodenstadt und konnte überdies mit zwei der ältesten Correspondenten der Anstalt, den Herren J. Biefel, fürsterzbisch. Ingenieur in Kremsier und Dr. H. Rössner in Waltersdorf wieder in Fühlung treten, wie er auch mit einem Correspondenten der Anstalt aus dem Gründungs- jahre, Herrn Dr. Josef Melion in Brünn, eine gemeinschaftliche Ex- eursion im Aufnahmsgebiete unternahm. Schliesslich hat Camerlander der hochlöblichen Generaldirection der k. k. priv. Kaiser Ferdinands- Nordbahn, sowie der Direction der Mähr.-schles. Centralbahn für die ihm verliehenen Permanenzkarten zu danken. Ueber die Arbeiten des Comites für naturhistorische Durch- forschung Böhmens erhielt ich von Herrn Prof. Dr. A. Fritsch in Prag folgende Mittheilung : Die Arbeiten der paläontologischen Section des Comites für Landes- durchforschung bestanden hauptsächlich in der Verarbeitung des ange- häuften Materials. Von dem Werke Fauna der Gaskohle veröffentlichte Prof. Dr. A. Fritsch das 7. Heft, die Lurchfische (Dipnoi) behandelnd. Für die Haifische und Ganoiden wurde an 10 weiteren Tafeln litho- graphirt. Eine weitere Studie über die Kreideformation der Teplitzer Schichten von demselben Autor wird eben im Drucke beendet. An den Pflanzen der Kreideformation arbeitete Dr. J. Velenovsky mit grossem Fleisse und bereitet darüber eine weitere neue Publication vor. Zwei neue Käfer aus den Perucer Schichten beschrieb Prof. Fritsch unter dem Namen Lamcites simillimus und Velenovskya inornata. Auf den Exeursionen wurde ein Vorkommen von Süsswasserkalk hoch oben am Erzgebirge bei Stolzenhan nachgewiesen und wird darüber eine Publication vom Herm M. €. Klika im Archive für Landesdurch- forschung erscheinen. In Tremosna bei Pilsen wurde ein kostbares Material von Haifischen der Permformation (Aenacanthus) aus den Nyraner Schichten gesammelt, musste aber sogleich zu galvanischen Copien verwendet werden, da die Schiefer unter der Hand verwittern. Die Entdeckung einer Phryganäenröhre in diesen Schiehten dürfte von hohem Interesse sein. Zur Sicherstellung der Lagerungsverhältnisse der fischführenden Brandschiefer vom Kosehtialov wurden von Dr. Fritsch genaue Profile aufgenommen und ein ganzes Exemplar des Lurchfisches, Otenodus, aequirirt, welches für die in eben publieirter Arbeit gemachten Voraussetzungen die Bestätigung bringt. N. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 95 Ueber die von der geologischen Section der physio- graphischen Commission zu Krakau ausgeführten Unter- suchungen verdanke ich dem Vorstande der Section Herrn Prof. Dr. F. Kreutz folgenden Bericht: Seitens der physiographischen Commission zu Krakau wurden geologische Untersuchungen sowohl in Galizisch-Podolien als auch im Krakauer Gebiet angestellt. In den verflossenen Herbstferien befassten sich mit geologischen Untersuchungen in Podolien Herr Bieniasz in der Gegend von Borszezow-Skadat, Herr Lomnicki bei Stanislau-Haliez, Herr Teisseyr bei Tremblowa-Podwodoezyska und Herr Szajnocha, weleher ‘die wichtigeren Petrefaeten-Fundstellen der podolischen Silur- formation besuchte und seine Untersuchungen, welche über die strati- graphischen Verhältnisse derselben von den bisherigen Anschauungen abweichende Ergebnisse geliefert haben sollen, bis nach Kamieniee Podolski und Chozim in Russisch-Podolien ausgedehnt hat; auch Herr Wisniowski war mit Profilstudien und Einsammlung von Versteinerungen bei Skada am Zbrucz beschäftigt. Im Krakauer Gebiete hat Herr Zareezny seine mehrjährigen Studien fortgesetzt und als theilweises Resultat derselben eine geologische Karte dieses Gebietes bereits der Commission übergeben. Ferner haben sich Herr Raciborski mit der Sammlung und dem Studium der sehr interessanten Flora der feuerfesten Thone und Herr Tondera der Steinkohlenformation des Krakauer Gebietes befasst. Endlich hat Herr Ossowski die Höhle von Bembfo bei Ojeow untersucht und die in derselben gefundenen diluvialen Säugethierknochen, unter denen sich Reste von Ovibos moschatus, Elephas primigenius, Rhinoceros, von fossilen Pferdegattungen und vom fossilen Hirsche unterscheiden liessen, bereits der Commission übergeben. Auch im heurigen Jahre wurde die Thätigkeit der Mit- glieder der Anstalt mehrfach, sei es in rein wissenschaftlichem oder praktischem Interesse in Anspruch genommen. Der Herr Vicedirector, Oberbergrath Dr. G. Stache, hatte die Aufgabe übernommen, im Interesse des hohen k. k. Reichskriegs- ministeriums, „Marinesection“, die geologischen und hydrographischen Verhältnisse der Umgebung des Hafengebietes von Pola in ausreichend genauer Weise zu studiren, geeignete Vorschläge für die Erweiterung und Verbesserung der Wasserversorgungseinrichtungen des k. k. Kriegs- hafens und der Stadt Pola machen zu können. Derselbe nahm, um die diesbezüglichen Studien durchzuführen, einen, wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse längeren, vom 22. Jänner bis 25. März reichenden Aufenthalt in Pola. An der geologischen Terrainbegehung nahm während des grösseren Theiles dieser Zeit Herr Dr. Leopold v. Tausch als Assistent Theil. Das eine Darstellung des geologischen Baues und der Wasserverhältnisse des untersuchten Gebietes und die resultirenden Vor- schläge enthaltende Elaborat des Herrn Oberbergrath Stache wurde Anfang Juni der hohen Leitung der k. k. Marinesection überreicht und wird, dem Wunsche seiner Excellenz des Herrn Marinecommandanten entsprechend, demnächst im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt (1889) zur Veröffentlichung gelangen. Es wurde überdies eine Besichtigung der nächsten Umgebung des Schwefelbades von 8. Stefano im Quietothal, zum Zweck des K,k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 1. Verhandlungen. 4 26 Verhandlungen. Nr. 1 Quellenschutzes gegen das Zusitzen kalter Quellen und das Eindringen von Hochwasser des Quieto, im Interesse des Badebesitzers Herm Bertetich vorgenommen. Im Spätherbst dieses Jahres übernahm der Chefgeologe Dr. Tietze zur Besichtigung eines Petroleumvorkommens noch einen Ausflug nach Siebenbürgen in das Gebirge an der rumänischen Grenze östlich von Zabola bei Kezdi-Vasarhely. In einem am 21. Februar 1888 Abends während der Sitzung er- haltenen hohen Erlasse des k. k. Ackerbau-Ministeriums vom 14. Februar 1888, Z. 2130/147, wird der Direction der k. k. geologischen Reichsanstalt Folgendes eröffnet: „Aus Anlass des Wassereinbruches in der Vietorinzeche bei Dux und des durch denselben verursachten Sinken der Wasserspiegel in den Termalquellen zu Teplitz-Schönau hat die Berghauptmannschaft in Prag im Einvernehmen mit der Statthalterei, mit Erlass vom 3. Jänner 1. J., Nr. 26, dem Revierbergamte in Brüx die Fortsetzung der bezüglich dieser Katastrophe bereits gepflogenen Erhebungen aufgetragen. „Da einen Gegenstand dieser Erhebungen auch die Erörterung und Lösung der Frage zu bilden hat, ob dureh die Weiterteufung der bereits bestehenden Quellenschächte oder durch neue Schachtabteufen oder Bohrlochniederbringungen bis unter das Niveau der Einbruchstelle in der Vietorin-Zeche die Teplitz-Schönauer Thermen von dem Berg- baubetriebe unabhängig gemacht werden können, sowie ob die von den montanistischen Sachverständigen bei den bereits gepflogenen Er- hebungen beantragte Errichtung einer Centralwasserhaltungsanlage in Teplitz ausführbar und zweckmässig wäre, so sollen denselben ausser den montanistischen Sachverständigen auch zwei Fachgeologen als Ex- perten zugezogen werden. „Mit Rücksicht auf diesen Umstand wird die k. k. geologische Reichsanstalt im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht eingeladen, einen ihrer Geologen als Experten zu den obangeführten Erhebungen, deren Beginn von dem Revierbergamte in Brüx auf den 23. Februar l. J., 10 Uhr Vormittags, in Dux anberaumt worden ist, zu entsenden und die getroffene Wahl mit thun- lichster Beschleunigung anher bekannt zu geben. Zugleich wird der k. k. geologischen Reichsanstalt noch bekannt gegeben, dass unter Einem an die Berghauptmannschaft in Prag der Auftrag ergeht, auch den Professor der Geologie an der deutschen Universität in Prag, Dr. Laube, einzuladen, bei den in Rede stehenden Erhebungen als zweiter geologischer Experte zu interveniren.“ Wie aus dem sehr klaren und präeisen Wortlaute dieses hohen Erlasses zu entnehmen ist, hatte der von unserer Anstalt entsendete Experte einer schweren und verantwortungsvollen Aufgabe entgegen- zugehen, mit zu entscheiden: ob man die Quellenschächte zu Schönau- Teplitz weiterteufen, oder einen neuen Schacht oder ein Bohrloch niederbringen, oder endlich eine Centralwasserhaltungsanlage bauen solle; wie man wohl ohne Weiteres zugeben muss, lauter Projecte, die nieht nur für den Curort Teplitz-Schönau und den inundirten Bergbau von vitaler Bedeutung sind, sondern auch eolossale Auslagen an Geld, ausserordentliche Leistung an Arbeit und höchst gefährlichen Zeitverlust für die Curorte bedeuten. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 27 Am 23. Februar, 10 Uhr Vormittags, sollte unser Abgesandter bereits in Dux bei der Commission sitzen, während der hohe Erlass vom 14. Februar, erst am 21. Februar Abends in unserer Sitzung an mich gelangte. Also standen unserem Experten auf Vorbereitung zur Reise, auf Durchsicht der ungeheueren Literatur über Teplitz und auf die Reise nach Dux, 66 Stunden, mit Einrechnung der Nächte zur Dis- position. Es war daher absolut unausweichlich, dass ich mündlich und actenmässig mich bemühen musste, eine Vertagung der Commission zu erlangen, wenn ich nicht zugeben konnte, dass unser Experte bei der Commission die Rolle eines Nichtssagenden spiele — umsomehr als gleichzeitig die Nachricht eintraf, dass die Umgebung von Teplitz- Schönau mit 3 Fuss hohem Schnee bedeckt sei. Die hohen Orts ge- machten Schritte hatten die „Vertagung der Commission auf unbe- stimmte Zeit“ zur Folge. Der weitere Verlauf der Angelegenheit des zweiten Wassereinbruches in Teplitz-Osseg ist aus meiner bezüg- lichen Publication (Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt, 1888, 38. Bd., pag. 417) bis zur Abgabe der Gutachten an das löbliche k. k. Revier- bergamt Brüx ersichtlich. Ich meinerseits war redlich bemüht, dem ungeheueren Schaden gegenüber, welchen die abermalige Katastrophe in Teplitz-Ossegg den Curorten und dem Bergbaue gebracht hat, die Hilfsaetion so einzu- richten, dass sie möglichst wenig Geld und Zeit koste. Ich habe im Verfolge dieser Intention nachzuweisen mir Mühe gegeben, dass ein Weiterteufen der Quellenschächte, als höchst gefährlich für den Bestand der T'hermen, nicht vorzunehmen sei. Dass die Bedingungen, um die Thermen mittelst eines oder mehrerer Bohrlöcher an die Tagesoberfläche zu bringen, nicht vorhanden seien und dass man mittelst der Bohrlöcher nach den heute berechtigten Voraussetzungen über die geologische Beschaffenheit des Untergrundes von Teplitz-Schönau keinen Nutzen, möglicher Weise aber einen grossen Schaden den Thermen bringen könne. Ebenso habe ich erwiesen, dass ein Abteufen eines neuen Schachtes in Teplitz-Schönau keine Aussicht auf Erfolg, aber wohl auf die Gefährdung, namentlich Abkühlung, der Thermen habe. Endlich dass eine Centralwasserhaltungsanlage, gleich- giltig ob in Teplitz oder im Muldentiefsten bei Bruch-Wiese ausgeführt, vom Gesichtspunkte der Nützlichkeit für den Bergbau als ein Unding sich präsentire, mit sicherer Aussicht auf vollständige Zugrunderichtung aller Bedingungen des ferneren Bestandes der Curorte Teplitz-Schönau. Es blieb daher, nachdem die im obeitirten hohen Erlasse vor- geschlagenen Hilfsactionen refusirt werden mussten, vom Standpunkte des Bestehens der Thermen und des Fortbetriebes der Braunkohlen- baue nichts anderes übrig, als das Loch, durch welches das Wasser in die Vietorin-Grube einbrach, zu verstopfen. Betreffend die Ausführung der unausweichlichen Verstopfung des Einbruches waren zwei Wege möglich. Der eine Vorgang, der bei der ersten Katastrophe Anwendung fand, mittelst Auspumpens der die Bergbaue erfüllenden Wassermassen und Blosslegung der Einbruchstelle durch Niederhaltung der Gruben- 4.* 28 Verhandlungen, Nr. 1 wässer, endlich durch regelrechten Verbau, respeetive Verstopfung, der Stelle, hat sich allerdings als sicher zum Ziele führend erwiesen. — Dieser Vorgang war aber sehr kostspielig an sich schon und in Folge der Nothwendigkeit der Haltung der colossalen Wassermassen während der Ausführung. Dieser Vorgang involvirt ferner die jeden Moment zu erwartende Störung des Bezuges der Therinen, also der Einnahmen durch mindestens zwei Saisonszeiten, somit eine eventuelle, als irre- parabel gefürchtete Schädigung der Curorte. Diesen Weg der Trockenlegung und Verbauung des Einbruch- loches, als das letzte übrigbleibende Mittel der Hilfsaction, wollte ich nur im äussersten Nothfalle angewendet wissen, wenn es absolut un- möglich sein sollte, wohlfeiler, und mit Anwendung kürzerer Zeit, zum Ziele zu gelangen. Demgemäss habe ich einen möglichst einfachen Gedanken, nach- dem die Möglichkeit der Ausführung zugegeben, die Kostenberechnung nur eine geringe Summe für die Durchführung veranschlagt hatte, der Commission vorgelegt: Das Einbruchsloch mittelst eines gebohrten Schachtes aus starkem Blech, welcher genau auf das Bohrloch es umfassend nieder- gebracht, mit Cement ausgefüllt werden sollte, zu verstopfen. Dieser einfache Gedanke wurde von anderen berufenen technischen und montanistischen Kräften commentirt und variirt, und dabei gewann das Projeet, die Hilfsaction auf diesem einfacheren Wege einzuleiten, mehr und mehr an Boden, und wurde der Beschluss gefasst, den Verbau des Einbruchsloches unter Wasser durchzuführen. Hierdurch waren Vortheile zu erreichen, die für die Durchführung sprachen: 1. Die Möglichkeit der Durchführung der Verstopfung des Ein- bruchsloches in einigen wenigen Monaten. 2. Die Ersparniss der Auspumpungskosten der colossalen Gruben- wässer und der Thermenwässer des Porphyrs und des Pläners, nebst den Kosten der Niederhaltung dieser Gewässer auf dem Niveau des Einbruchsloches während der Hilfsaction. 3. Der ungestörte Verlauf der Saisonszeiten in den Curorten. 4. Die Unabhängigkeit des Bergbaues von den Saisonszeiten, indem die Beseitigung der Grubenwässer aus den Bergbauen nach voll- zogener Verstopfung der Einbruchstelle ohne Rücksicht auf die Curorte unmittelbar in Angriff genommen und in möglichst kurzer Zeit durch- geführt werden kann. 5. Die Erfahrung, wie solche Einbrüche, die sich jedenfalls wiederholen können, in möglichst kurzer Zeit und mit Aufwand mög- lichst geringer Kosten beseitigt werden können. Soweit ich aus persönlichen und Zeitungsnachriehten über die Angelegenheit orientirt bin, wurde hohen Orts der Verbau des Ein- bruchloches unter Wasser durchzuführen beschlossen, und ist man heute mit der Durchführung dieser Hilfsaetion so weit, dass man bereits mit der Auspumpung der in den Grubenräumen vorfindlichen Einbruch- wässer begonnen hat. !) !) Ich erhielt am 26. December 1888 von den Eigenthümern der Vietorinzeche, Gebr. Böhler & Comp., folgendes Schreiben : „Ich beehre mich, Ihnen einige Daten über die vor Kurzem begonnene Wasser- hebung auf den Össegger Schächten zu übermitteln, welche der Hoffnung Raum Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 29 Bei dieser Gelegenheit habe ich mich bemüht, die festgestellten Thatsachen genau zu verzeichnen, die irgendwie für die geologische Kenntniss der Umgebung des unglücklichen Ereignisses wichtigen Daten, Errungenschaften und Folgerungen zu deponiren, und glaube auf diese Weise auch unser Wissen möglichst gefördert zu haben. Auf besonderen Wunsch Seiner Excellenz des Herrn Landeshaupt- manns der Steiermark Gundaker Grafen Wurmbrand-Stuppach reiste ich am 16. Mai 1888 nach Rohitseh-Sauerbrunn, um mich über die Verhältnisse der dortigen Sauerquellen zu orientiren und in der Angelegenheit eines zu bauenden Füllschachtes meine Meinung abzugeben. Es gelang auch bei dieser Gelegenheit, wie ich dies in dem Auf- satze: Fünf Tage in Rohitsch-Sauerbrunn (Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1888, 38. Band, pag. 518) ausführlich erörtert habe, eine Menge wichtiger Thatsachen für unser Wissen fest- zustellen. Die wichtigste Feststellung betrifft die ausserordentliche Ver- änderlichkeit im Gehalte der Quellwässer an festen Bestandtheilen. Die Erfahrung, dass zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Chemikern verfertigte Analysen eines und desselben Quellwassers oft sehr wesentlich differiren, welche Differenz als in der Execution der chemischen Arbeiten gründend betrachtet wurde, findet nun die natür- lichere Erklärung darin, dass eben eine und dieselbe Quelle in ver- schiedenen Zeiten einen verschiedenen zwischen Maximum und Minimum schwankenden Gehalt des Wassers darbietet, und in Folge davon die Analysen verschiedene Resultate der zufälligen momentanen Üoncen- tration der Quellen ergeben haben. Ich kann nicht unterlassen, hier auf eine Abhandlung des Herrn Prof. A. Inostranzeff: Sur la variabilit& de la concentration et de la composition de sources minerales (Compte rendu du Congres geologique internationale de la 3 Session. Berlin 1585, pag. 85) hin- zuweisen, welche ähnliche, sogar tägliche Schwankungen in der Con- eentration der Quellen zur Kenntniss bringt. Ich habe diese Abhand- lung knapp vor meiner Abreise nach London, im Compte rendu des Geologen-Congresses, zu sehen bekommen und konnte dieselbe daher in meinem obigen früher gedruckten Aufsatze nicht eitiren. s Auch an ehrenvollen Anerkennungen der Leistungen der ein- zelnen Mitglieder unserer Anstalt hat es im heurigen Jahre nicht gefehlt. gewähren, dass die Betonirung des Einbruchsloches der Vietorinzeche vollkommen ge- lungen ist. Beginn der Wasserhebung: Mittags den 22. December 1888. Bis 25. December 6 Uhr Früh waren 11'86 Meter ausgehoben, somit die Seehöhe des Wasserspiegels der Grubeninundation von 181'32 erreicht. In Teplitz ist am 24. December der Thermalwasserspiegel um 60'040 Meter (von 197°42 auf 19746) gestiegen. (Der Thermalspiegel hat bis zur Seehöhe der Löwenköpfe noch 5'54 Meter zu steigen.) Bei der Hebung sind betheiligt: Nelson mit 7'5 Cm. pro Minute Kortschrunie. u Ad, 5 Vietorin Eu AED INN, 5; Dioklun gene enloia 00; ) Wegen Schwierigkeiten beim Ablauf der gehobenen Wassermassen kann diese Anlage nicht zur vollen Kraftentfaltung gelangen. Gisela pumpt nur Nachts. Neue Hilfsanlage wird erst im Jänner mit eintreten.“ 30 Verhandlungen. Nr. 1 Die Soeicte geologique de Belgique in Liege hat den Chefgeologen der Anstalt, Herrn k. k. Oberbergrath Dr. Edmund v. Mojsisovies zum eorrespondirenden Mitgliede ernannt. Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat laut hohen Erlasses vom 29. September den Chefgeologen Dr. E. Tietze für die Dauer des beginnenden Studienjahres zum Mitgliede der Staatsprüfungs- commission an der k. k. Hochschule für Bodeneultur in Wien ernannt. Zur Berichterstattung über unser Museum übergehend, habe ich vorerst zu erwähnen, dass wir, nachdem die Restauration des Mohs- saales beendet war, an die Ausdehnung der Musealsammlung in diesen neuen Saal geschritten sind. Wir hatten programmmaässig für die Trias- sammlung aus den Nordalpen den nöthigen Raum, für drei neue Petre- factenkästen, freizumachen, und haben also eirca um diesen Raum die Reihe unserer alten Petrefactenkästen weiter in den Mohssaal hinaus- rücken müssen. Durch dieses Vorgehen und in Folge der Thatsache, dass der Raum in unserem sogenannten Bärensaale zur Aufstellung längerer Petrefactenkästen Gelegenheit gibt, wurde der Mohssaal soweit oceupirt, dass uns nur mehr ein kleinerer Raum zur Unterbringung von höchstens drei bis vier Petrefactenkästen übrig bleibt. Die Sache ist so sehr auf- fällig, dass unser hochverehrter Referent Herr Hofrath Lucas Ritter von Führieh nach dieser Dislocation der Kästen, unser Museum mit seiner Gegenwart beehrend, unwillkürlich den Ausspruch that: „Das hier eigentlich nur noch sehr wenig Raum zur weiteren Erweiterung der Musealsammlungen übrig bleibt.“ Der vom 3. bis 7. September 1888 in Wien abzuhaltende all- gemeine Bergmannstag war für uns ein willkommener Anlass, in unserem Museum eine wenn auch nur provisorische Ausstellung unserer Sammlung von Erzgängen und Erzen vorzubereiten. Den ver- ehrten Gästen waren unsere älteren Sammlungen zum Theil sehr genau bekannt, während unsere Erzesammlung bisher das Licht des Tages noch nicht gesehen hatte, also manchem Gaste einen willkommenen Anblick zu bieten geeignet war. Selbstverständlich war diese unsere provisorische Sammlung un- vergleichbar mit jener prachtvollen Erzesammlung in der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung, die das hohe k.k. Acker- bau-Ministerium in einem eigenen Pavillon glänzend ausgestellt hatte, unter Beifügung von Bergbaukarten, Profilen und jeder Art Er- läuterungen über die Verhältnisse des Vorkommens und Verwendung dieser Erze und deren Derivate — welche Sammlung dem k. k. natur- historischen Hofmuseum zur Disposition gestellt wurde und in demselben zur bleibenden Ausstellung gelangen wird. Unsere kleine Sammlung sollte uns Veranlassung geben, unsern Freunden zu zeigen, wie vieles uns noch fehlt und wie vieles zu er- gänzen, hier noch der Güte und Bereitwilligkeit der Herren Erze ab- bauenden Montanisten überlassen bleibt. Der Besuch unseres Museums durch die geehrten Mitglieder des allgemeinen Bergmannstages am 5. September war, trotz des Umstandes, dass das verehrliche Comit& des allgemeinen Bergmanns- tages gesorgt hat für reichliches Programm von Vorträgen und Besuchen "Nr. 1 Jahressitzung am 8, Jänner. D. Stur. 31 von Museen, worunter viele neue, noch nieht gesehene, besondere An- ziehungspunkte den Besuchern boten, ein für uns sehr erfreulicher. Nun wird, sobald die nöthigen Kästen fertiggestellt sind, an die definitive Aufstellung unserer Erzesammlung geschritten werden. Die Vorarbeiten sind bereits im vollen Laufe. Hier habe ich eine Nachriehtvoneinemsehrerfreulichen Erfolge einzuschalten. Gestützt auf die frühere langjährige Gepflogenheit, dass das Museum der k. k. geologischen Reichsanstalt alle wichtigen Vorkommnisse von Erzen und Mineralien aus den Erzbergbauen der österreichischen Mo- narchie, ohne Weiteres, zugeschickt erhalten hat, theils direet von den betreffenden Grubenbeamten, theils von den Aemtern selbst, welche Zusendungen die Bestimmung hatten, in den Sammlungen des ehemaligen Museums der k. k. Hofkammer für Münz- und Bergwesen die Repräsentanten aller bergbaulich wichtigen und wissenschaftlich werthvollen Funde zu deponiren, — gestützt ferner auf die Erfahrung der neueren Zeit, dass in Folge erfreulicher Vermehrung der Institute zur Pflege der Naturwissenschaften, an welchen die kleinlichen über- nommenen alten Sammlungen vergrössert und vermehrt werden sollten — die uralte Gepflogenheit fast ganz in Vergessenheit gerieth und die früher reichlichen Quellen unseres Museums beinahe gänzlich zu fliessen auf- gehört haben, hat mir den Muth gegeben, an das hohe k.k. Acker- bau-Ministerium einen unterthänigsten Bericht zu unterbreiten, welcher die Lage, in die die Mineralien- und Erzsammlung unserer Anstalt als Erbin des Museums der k. k. Hofkammer für Münz- und Berg- wesen gerathen ist, klarlegt und hieran die unterthänigste Bitte anschliesst : Ein hohes k. k. Ackerbau-Ministerium wolle gnädigst auch die k. k. geologische Reichsanstalt in Schutz nehmen und unsere Sammlung an den Funden von Mineralien sowohl, als auch an Erzen wohlwollendst partieipiren zu lassen, indem eine jede solche werthvolle Gabe unserer Anstalt um so werthvoller erscheint, als durch dieselbe eine bestehende, aus alter guter Zeit herüberreichende Staatssammlung vermehrt und mit den neueren und neuesten Funden versorgt werde. Diesem Berichte wurde im hohen Erlasse vom 18. September 1888, Z. 12944/1401, eine gnädigste, dahin lautende Erledigung zu Theil, dass die Verwaltungen der dem hohen k.k. Aekerbau-Ministerium unterstehenden Bergwerke beauftragt seien, Musterstücke der dort vor- kommenden tauben Gesteine und Erze in guten Exemplaren von ungefähr 15: 10 Centimeter Grösse, wie solche zur Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung hieher gesendet worden sind, mit genauen Etiquetten noch im laufenden Jahre an die k. k. geologische Reichsanstalt zu senden; zugleich hat Seine Excellenz die Bergwerks-Direction Pfibram aufmerksam gemacht, dass Musterstücke namentlich der Erze von verschiedenen Teufen eines und desselben Ganges, dann auch von den Anbrüchen vor und hinter der Lettenkluft erwünscht sein werden. Es ist selbstverständlich,, dass diesem hohen Erlasse die Einsen- dungen der Bergverwaltungen unmittelbar folgen. Thatsächlich haben wir Sendungen empfangen: 1. Vonderk.k. Berg- und Hüttenverwaltung Brixlegg m. 31 Stücken. 2. Von der k. k. Bergverwaltung Raibl mit 28 Stücken. 3. Von der k.k. Bergdireetion Idria mit 53 Stücken. 39 Verhandlungen. Nr. 1 4. Von der k. k. Hüttenverwaltung Joachimsthal 17 Stücke. 5. Von der k. k. Oberberg- und Hüttenverwaltung in Jacobeny 9 Stücke. 6. Von der k. k. Bergverwaltung Klausen mit 38 Stücken. 7. Von der k. k. Bergverwaltung Kitzbühel mit 12 Stücken. 8. Von der k. k. Bergdireetion Pribram mit 56 Stücken. Zusammen also 244 Stücke von Erzen und Nebengesteinen. Für diese ganz ausserordentlich werthvolle Bereicherung unserer Sammlung haben wir pflichtgemäss vor Allem Seiner Excellenz dem Herrn k. k. Ackerbau-Minister Julius Grafen v. Falkenhayn unseren unterthänigsten Dank darzubringen. Dem langjährigen hochverehrten »önner unserer Anstalt, Herrn Hofrath F. M. Ritter v. Friese sei zunächst unser höfliehster und verbindliehster Dank dargebraeht; nieht minder Herrn Bergrath W. Gö bl die Versicherung unserer Dankbarkeit bekanntgegeben. Ebenfalls dem allgemeinen Bergmannstage zu Ehren hatte ich die neuesten Acquisitionen von Pflanzenresten aus den Kohlenbergbauen der Lunzerkoble, in einem dreifenstrigen Wandkasten aufgestellt, ungemein woblerhaltene, meist fertile Exemplare von Farren, die wir Herrn Haberfelner verdanken. . So wie unsere Erzsammlung Funde aus alter guter Zeit von längst verlassenen Erzbergbauen enthält, ist die Sammlung der Lunzer Pflanzen eine Erinnerung an einen kurzlebigen und nur noch in einer einzigen rentirenden Grube fortlebenden Kohlenbergbau. Beide Sammlungen, wie viele andere in unserem Museum, geben Zeugniss von dem innigen Zu- sammenhange des Bergbaues mit den geologischen Aufnahmen, und wenn thatsächlich mancher Bergbau schon längst einging, bewahren wir die von ihm sprechenden Documente in unserer Sammlung. An den kurzen Bericht über die Sammlung der Lunzer Schichten aus unserem Gebiete reihe ich unmittelbar die erfreuliche Nachricht an, dass wir durch die freundliche Vermittlung des Directors des U. S. geologieal Survey office, Washington, D. C., Herrn J. W. Powell, von Herrn Prof. W.M. Fontaine eine Kiste fossiler Pflanzen von dem Riehmonder Kohlenreviere, und zwar zum grössten Theile aus einem Quer- schlage zu Clover Hill erhalten haben. Diese Sammlung hat mir Gelegenheit gegeben, in einem Aufsatze unserer Verhandlungen, 1888, Nr. 10, die Thatsache festzustellen, dass in den „older Mesozoies beds of the Coal-Field of Eastern-Virginia“ bei Richmond und zwar namentlich im Querschlage zu Clover Hill, unsere Lunzer- (Lettenkohlen) -Flora auftrete. Es war dies die mir gegebene erste Gelegenheit, Pflanzen aus Amerika in natura zu sehen und kann ich auch diese Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen, ohne meine, schon wiederholt vorgebrachte Bitte an unsere amerikanischen Collegen laut werden zu lassen, sie möchten bei sich gebender Gelegenheit, von ihren colossalen Schätzen an überaus wichtigen Pflanzenmaterialien, namentlich der paläozoischen Zeit, einen Theil an unsere Anstalt abgeben, um die Vergleichsstudien zwischen den amerikanischen und unseren Floren, die so versprechend sieh dar- stellen, zu ermöglichen. Unsere beiderseitigen Abbildungen reichen nicht aus für diesen Vergleich; es ist nothwendig, wenigstens einzelne Stücke derArten innatura zusehen, um die vielen und werthvollen Angaben jenseits und diesseits des atlantischen Oceans sicher ausnützen zu können. Nr. I Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 33 € Eine zweite sehr werthvolle uns geschenkte Sammlung stammt aus dem liegendsten Theile der Kreideformation Böhmens, aus den Perucer Schiehten. Es ist ein grosses Verdienst der leitenden Männer des Museums in Prag, dass sie, dem Umstande Rechnung tragend, dass die Kreideflora unter allen älteren und jüngeren Floren am wenigsten bekannt war, und dass gerade in dieser Flora das erste massenhafte Auftreten der Dieotyledonenpflanzen zu studiren sei, reichlich gesammelt, aber auch eine junge Kraft geweckt haben, welche sich dem Studium dieser Flora aus vollem Herzen widmete. Dr. J. Velenovsky hat es mit wirklichem Erfolge unternommen, die Kreideflora Böhmens zu beschreiben. Er hat es ferner übernommen eine Samnilung aus den Dupletten im Prager Museum für unser Museum mit Gestattung des Herrn Prof. Dr. A. Fritsch zusammenzustellen, welehe 42 Arten enthält und welche mit Originalbestimmungen des Autors versehen, in unserer Sammlung für ÖOriginalien betrachtet werden können. Wir sagen Herrn Prof. Dr. A. Fritsch und dem Autor unsern höflichsten Dank und sprechen den herzlichsten Wunsch aus, dass dem eifrigen Autor die Gelegenheit gegeben werde, seine Arbeiten und Studien über die Kreideflora Böhmens zu vollenden. . Jeh war sehr erfreut, als ich am 8. Mai 1888 aus Poisdorf in Niederösterreich einen Brief erhielt, in welchem uns Herr Josef Ulle- pitsch, k. k. Oberwardein in Pension zu Gnezda im Zipser Comitate in Ungarn, die Sendung einer Kiste mit Versteinerungen anzeigt, die er während seinem Sommeraufenthalte zu Poisdorf im dortigen Sande gesammelt hat. Im weiteren Verfolge der Correspondenz erhielten wir noch weitere Sendungen dieser Petrefacten, die in einer der nächsten Nummern unserer Verhandlungen erörtert werden sollen. Hier haben wir dem Herrn Ullepitseh unsern freundlichsten Dank dafür auszusprechen, dass er die Mühe und Kosten der Aufsammlung nicht scheute, dass er die gemachten Beobachtungen nicht in Verlust gerathen liess. Das werthvolle Geschenk eines Rhinocerosschädels aus der Eibiswalder Kohle von Feisternitz hat Herr Geologe M. Vacek in unserer letzten Sitzung besprochen und den speciellen Werth der Stücke ausführlich erklärt. Mir erübrigt es sowohl Herrn Generaldireetor Ritter v. Frey, als auch dem Finder und Bewahrer der Reste, Herrn Werks- direetor F. Knaffl zu Eibiswald, unsern höfliehsten Dank wiederholt zu unterbreiten. Es sei nur noch kurz berichtet, dass unser Museum Herrn Hof- ratı F. M. Ritter v. Friese Gyps von Raibl, Limonit und Pyrit von Rezbänya, Sternquarz von Pribram; Herrn Regierungsrath v. Kundrat zwei sehr seltene Stufen von Uranpecherz aus dem Edelleuthstollen von Joachimsthal; Herrn Prof. Dr. Fr. v. Sandberger eine Colleetion der von Lenk beschriebenen Gesteine aus der südlichen Rhön; Herrn Werksdireetor C. Rochata Antimonite, Erze, Nebengesteine und Kıy- stallisationsproducte der Hütte von Schlaining; Herrn Bauunternehmer A. Schlepitzka schöne Gesteinssuiten von Dornach; Herrn Dr. Kupido in Libau Mineralien von Freiberg; Hermn Julius Saltery diverse Vorkommen von der Goldkoppe; Herm Wyezinsky Salz von Truskawiee, Herrn v. Luschin Asbeste zu verdanken hat. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 1. Verhandlungen. 5 34 Verhandlungen. Nr. 1 Wie die vorangehende Erörterung es deutlich zeigt, flossen die Geschenke unserer geehrten Gönner, Correspondenten und Freunde für unser Museum nieht weniger reich im verflossenen Jahre, wie in früheren Jahren, worunter sehr erfreuliche wesentliche und höchst erwünschte Bereiecherungen unserer Sammlungen sich bemerklieh machen. Es ist meine angenehmste Pflicht, den geehrten Gebern, und zwar den Herren: Franz Babanek, k. k. Berg- und Hüttenverwalter in Joachimsthal; Franz Bartonee, Director in Siersza; H. Beeker in Kaaden; G. Buchich auf Lesina; Dr. A. Cathrein in Karlsruhe; Josef Cermäk, Berg- und Hüttenverwalter in Brixlegg; Gebh. Dörler, Bergverwalter in Kitzbühel; Dr. Franz Dvorsky, Professor in Brunn; Direetor Hofrath A. Exeli in Pribram; Sr. Excellenz Herrn Julius Graf Falkenhayn, k.k. Ackerbauminister; Prof. W. M. Fontaine in Washington; Carl August Ritter v. Frey, Generaldireetor der öster- reichisch alpinen Montangesellschaft in Wien; F. M. Ritter v. Friese, k.k. Ministerialrath im k.k. Ackerbauministerium; Prof. Dr. A. Fritsch in Prag; Bergrath Wilh. Göbl im k. k. Ackerbauministerium ; Ober- forstrath Guttenberg in Triest; Jos. Haberfelner in Lunz; Josef Habermann, k.k. Inspector in Raibl; P. Rud. Handmann S. J. im Observatorium zu Kalocesa in Ungarn; Prof. Max v. Hantken in Budapest; Alois Heppner, Öberbergverwalter in Hall; A. Hof- mann, Docent in Pfibram; Wilhelm Huschak, k.k. Militärbeamter in Wien; H. Hutter, Schieferbruchbesitzer in Waltersdorf; Max v. Isser, Berg- und Civilingenieur in Schwaz; Joh. Kamieäskim Neumarkt; Ferdinand Knaffl, Werksdireetor in Eibiswald-Feisternitz ; Dr. F. Kupido, Notar in Libau; Prof. J. Kusta in Rakonitz; Prof. Dr. C.G. Laube in Prag; Franz Löffler, k. k. Bergverwalter in Klausen; v. Luschin, Direetor in Wien; Dr. Jos. V. Melion m Brünn; Bergrath Johann Noväk, k. k. Bergdireetor im Idria; A. Freih. v. Nordenskiöld in Stockholm; Dr. J. Palacky, Professor in Prag; Prof. A. Pichler in Innsbruck; L. V. Pompee in Pisek; Direetor J. W. Powell in Washington; Werksdireetor C. Rochata in Schlai- ning; Jos. Rädler in Aussig; H. Rössner, prakt. Arzt in Walters- dorf; Max Rubesch, Bergdireetor in Bilin; Joseph Saltery in Freiwaldau; Prof. Dr. v. Sandberger in Würzburg; J. C. Schluet in Graz; L. Slänsky, Schuldireetor in Niemes; Carlo de Stefani in Florenz; M. W. Thileston-Dyer, Direetor des botanischen Gartens in Kew; Josef Ullepitsch, k. k. Oberwardein in Gnezda, Zipser Comitat in Ungarn; E. Urban in Troppau; Dr. J. W. Velenovsky, Docent in Prag; K. Vischer, Beamter des Maltheser-Ritterordens in Mailberg; k. k. Oberbergrath Walter in Jacobeny; Prof. Dr. J. N. Woldrich in Wien; Josef Wyezinski, Bergverwalter in Truskawiee, Galizien; Dr. Stanislaus Zareezny, Professor in Krakau; Josef Zgrzebny, Bergwerksbesitzer in Tischnowitz; Dr. G. Zechenter in Kremnitz für ihre respeetiven Sendungen unsern verbindliehsten Dank auszusprechen. Hier am Schlusse des Berichtes über den Stand der Arbeiten in unserem Museum, habe ich zu erwähnen, dass der Direcetion in einem h. Erlasse vom 24. Juli 1888, Z. 14.369, Folgendes notifieirt wurde: „In Erledigung des Berichtes vom 29. Februar 1888, Z. 102, eröffne ich der Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 35 Direction, dass ich bei aller Anerkennung der Gründe, welche die Creirung einer Custos- und einer Bibliotheksbeamtenstelle für die ordentliche Gebahrung mit den Sammlungen der Anstalt wünschens- werth erscheinen lassen, nicht in der Lage bin, die diesfalls gestellten Anträge schon in nächster Zeit, und insbesondere für das Jahr 1889 zu berücksichtigen.“ Es sei allen jenen Herren, die mich in den Arbeiten des Museums, dureh Präparationen, Bestimmungen und durch Zusammentragung der aufzustellenden Objeete wirksam unterstützten, mein herzlichster Dank dargebracht. Mein Bericht über den Stand der Arbeiten in unserer Bibliothek kann heuer möglichst kurz gefasst sein. Vorerst gebe ich den Ausweis über den Zuwachs an Bücherwerken in der Bibliothek der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ausweis über den Zuwachs in der Bibliothek der k. k. geologischen Reichsanstalt im Jahre 1888. [2 Benennung der Druckschriften || Einzelwerke | Zeit und Ge und Separat- sellschafts Zusammen abdrücke schriften Bände Bände Bände Num- | una | Num- | "und Num- | und Nenn Hefte | Mern | Hefte | ern | Hefte Mit Ende des Jahres 1887 waren vor- kandeni. .. 2.5.2 2.4 “1. 2.28 13:373 1 14.64 927| 19.089) 14.300| 33.853 Zuwachs in Laufe des Jahres 1887. 340 350 19 SER0l 72359110511 Neuer Zuwachs im Laufe des Jahres | HOBBn 0. RR; a cae i 496 548 45| 1.029 541| 1.577| Verbleiben daher mit Ende des Jahres 1888 in der Bibliothek. . . . . || 13.869) 15.312 972| 20.118) 14.841| 35 430 Nach diesem Ausweise des Herrn Bibliothekbesorgers Dr. A.Matosch beträgt der neue Zuwachs: an Einzelnwerken 496 Nummern und 548 Bände und Hefte (gegen das Vorjahr: 340 Nummern und 350 Bände und Hefte), an Zeit-und Gesellschaftsschriften 45 Nummern und 1029 Bände und Hefte (gegen das Vorjahr: 19 Nummern und 701 Bände und Hefte). Unsere Bibliothek besitzt somit Ende des Jahres 1888 an Einzeln- werken: 13.869 Nummern in 15.312 Bänden und Heften; an Zeit- und Gesellschaftsschriften: 972 Nummern in 20.118 Bänden und Heften ; zusammen 14.341 Nummern in 35.430 Bänden und Heften. In den neuen Bibliothekssaal, in welchem unsere Einzelwerke plaeirt werden, wurden bis heute 2300 Nummern übertragen und um- fassen diese die Werke der Autoren von A bis inelusive D. Es versteht sich von selbst, dass von diesen Werken allen auch der neu anzulegende Zetteleatalog fertig ist. Vor Allem möchte ich solcher Einzelwerke gedenken, die selbst- ständig im Buchhandel erschienen, durch Tausch nicht zu erhalten wären und die sonst nur im Wege des Kaufes, also für klingende Münze, in unsere Bibliothek hätten gelangen können, wenn sie uns nicht als werthvolle Geschenke eingesendet worden wären. Es sei erlaubt, die erwünschtesten hier aufzu- 5* 36 Verhandlungen. Nr. 1 zählen und den freundlichen Gebern unsern lebhaftesten Dank dafür beizufügen. Barrande J.: Systöme Silurien du centre de la Boh@me. Partie 1. Recherches palaeontologiques. Continuation editee par le Mus&e Boh@me. Vol. VII. Ouvrage posthume publice par Dr. W. Waagen. Prague, 1837. 4°. Geschenk des böhmischen Museums. Diesterweg C. Dr.: Beschreibung des Bergreviers Wied. Be- arbeitet im Auftrage des kgl. Oberbergamts zu Bonn. Bonn,» 1888. 8%, Geschenk des kgl. preuss. Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Etheridge R.: Fossils of the British Islands stratigraphically and zoologically arranged. Vol. I. Oxford, 1888. 4°. Geschenk d. Dele- gates of the Oxford University Press. Etudes des gites mineraux de la France; publices sous les auspices de M. le Ministre des travaux publies par le service des topographies souterraines. Bassin houiller de Valenciennes. Description de la Flore fossile par R. Zeiller. Paris, 1888. 4°, 1 Vol. Text; 1 Vol. Atlas. Fayol H.: Etudes sur le terrain houiller de Commentry. Part. I. Lithologie et Stratigraphie. St. Etienne, 1887. 8° und f?. Text und Atlas. Geschenk des Autors. Friese F.M., Ritter v.: Bilder von den Lagerstätten des Silber- und Bleibergbaues zu Pribram und des Braunkohlenbergbaues zu Brüx. Wien, 1887. 8°. Mit 105 Gangbildern und einem Atlas in Folio. Geschenk des hohen k. k. Ackerbauministeriums. Fritsch C. v., Prof. Dr.: Allgemeine Geologie. (Bibliothek geo- graphischer Handbücher, herausgegeben von F. Ratzel.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1888. 8°. Geschenk des Verlegers. Geinitz H. B., Prof. Dr.: Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächsisch-böhmischen Kreidegebirges, sowie der Ver- steinerungen von Kieslingswalda. Zweite Ausgabe. Leipzig, 1850. 4°. Geschenk des Herrn M. Vacek. Grave H.: Hydrologische Studien. Heft I. Wien, 1887. 8%. Geschenk des Autors. Handmann P.R. S. J.: Die Neogenablagerungen des österr.- ungarischen Tertiärbeckens. Münster 1888. 8°. Geschenk des Autors, HandmannP.R.S.)J.: Die fossile Conchylienfauna von Leobers- ni im Tertiärbecken von Wien. Münster 1887. 8°. Geschenk des utors. Katzer F.: Das ältere Paläozoieum in Mittelböhmen. Prag, 1888. 8°. Geschenk des Autors. Kokscharow N. v.: Materialien zur Mineralogie Russlands. Bd. X. St. Petersburg, 1888. 8°. Geschenk des Autors. Lehmann J. Dr.: Mittheilungen aus dem mineralogischen Institut der Universität Kiel. Kiel und Leipzig, 1888. Band I, Heft 1. Neumayr M., Prof. Dr.: Erdgeschichte. Bd. II. Leipzig, 1887. 8°, Geschenk des Autors. Neumayr M., Prof. Dr.: Die Stämme des Thierreiches. Bd. 1. Wirbellose Thiere. Wien-Prag, F. Tempsky, 1889. 8°. Geschenk des Verlegers. Prestwich J., Prof.: Geology chemical, physical and strati- graphical. Vol. II. Oxford, 1888. 8°. Geschenk des Autors. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D, Stur. 37 Steinmann G. et Döderlein L.: Elemente der Paläontologie. I. Hälfte. Leipzig, W. Engelmann, 1888. 8°. Geschenk des Verlegers. Suess E., Prof. Dr.: Das Antlitz der Erde. III. Th. Die Meere der Erde. U, Bd. Wien und Prag, 1888. 8°. Geschenk des Autors. Toula F.: Die Steinkohlen, ihre Eigenschaften, Vorkommen, Entstehung und nationalökonomische Bedeutung. Wien, 1888. 8°, Geschenk des Autors. Traube H.: Die Minerale Schlesiens. Breslau, J. U. Kern, 1888. 8°. Geschenk des Verlegers. Wünsche ©., Dr.: Das Mineralreich. Fünfte, gänzlich umge- arbeitete Aufl. (Aus gemeinnützige Naturgeschichte von Dr. H. O. Lenz.) Gotha, E. F. Thienemann, 1887. 8°. Geschenk des Verlegers. Nach dem von unserem Zeichner, Herrn E. Jahn, zusammen- gestellten Ausweise wurde die Kartensammlung der k. k. geo- logischen Reichsanstalt im Jahre 1888 um 129 Blätter vermehrt. Von unseren Druckschriften, für deren Herausgabe uns immer nur noch die Summe von 6000 fl. zur Disposition steht, wurden unter der bisherigen Redaction der Herren Dr. E. v. Mojsi- sovies und C. M. Paul im Verlaufe des Jahres 1838 ausgegeben wie folgt. Vorerst wurden die Vorbereitungen für unsere Abhandlungen, nämlich die Fertigung der Tafeln, mit möglichstem Eifer betrieben. An die Drucklegung der Texte durfte ich nicht früher Hand an- legen, bis die Angelegenheit des Jahrbuches, die am Schlusse des vorigen Jahres sich ergeben hat, wieder in das normale Geleise ge- bracht wurde. Die geologische Karte der Umgebung von Krakau, die im vierten Hefte des Bandes unseres Jahrbuches 1887 vom Chefgeologen Dr. E. Tietze zu erscheinen hatte, gab nicht nur durch die langwierige Drucklegung derselben zum verspäteten Erscheinen Anlass; es hatten, da für Anfertigung derselben eine sehr bedeutende Summe bezahlt werden musste, die Ueberschreitungen in den Quartalsdotationen von einem Vierteljahr auf das andere sich verschoben, und es wurde erst am Ende des Jahres ein Ueberblick des verwendeten und noch ver- wendbaren Geldes ermöglicht. Es konnte also erst im November wieder an die Drucklegung der Abhandlungen, und zwar des XIII. Bandes, geschritten werden, welcher die I. Abtheilung einer Abhandlung von Herrn Vicedireetor Dr. G. Stache: „Die Liburmische Stufe und deren Grenzhorizonte“ enthalten wird. Auch Herr v. Mojsisovies hat mir die erfreuliche Nachricht eröffnet, dass derselbe die Fortsetzung seines grossen Werkes über das Gebirge von Hallstatt nach dem Neujahr der Druckerei zur Druck- legung übergeben wird. Ausserdem liegen aber noch zwei Arbeiten druckfertig vor: G. Geyer’s Die Brachiopoden der Hierlatzkalke mit acht Tafeln und Dr. L. v. Tausch’s Die Fauna der grauen Kalke der Südalpen mit acht Tafeln. Beiderlei Tafeln bis auf eine sind fertig gedruckt. In weiterer Aussicht steht ferner eine schon sehr weit vorgerückte Abhandlung von Herrn Dr. Alex. Bittner über die Brachiopoden der Trias, von welcher auch schon eirca die Hälfte der Tafeln angefertigt erscheint. 38 Verhandlungen. Nr. 1 Schliesslich will auch Herr F. Teller den Ceratodus aus den Reingrabener Schiefern des Pölzberges bei Lunz zur Drucklegung fertig machen. Wenn ich daher auch von unseren Abhandlungen keinen fertigen Band vorlegen kann, so ist doch für das Materiale mehrerer Bände vollkommen vorgesorgt, und liegt deren Drucklegung und Fertigstellung nur die Beschränkung im Wege, die in Folge der Verausgabung der Dotation auf die vermehrten Beilagen des Jahrbuches entstanden ist. Vom XXXVII. Bande unseres Jahrbuches 1888 sind die, die drei Quartale des Jahrganges repräsentirenden Hefte (Heft 1 und 2, Heft 3) bereits ausgegeben und das Heft 4 im Drucke, so dass ich hoffe, auch das 4. Heft möglichst bald vorlegen zu können. Leider hat uns der letzte Buchdruckerstrike einen Zeitverlust zugezogen. Der XXXVIH. Band unseres Jahrbuches enthält in den aus- gegebenen Heften 1, 2 und 3 Arbeiten der folgenden Autoren: N. An- drussow in Petersburg; Dr. Alex. Bittner; Aug. Brunnlechner; Carl Freih. v. Camerlander, H. Bar. v. Foullon; A Hofmann; C. v. John; Friedr. Katzer in Prag; Dr. Josef v. Siemiradski in Lemberg; D. Stur; Dr. Vietor Uhlig; S. Freih. v. Währmann; Dr. Stanislaus Zareezni, Gymnasiallehrer in Krakau. Im Jahrgange 1888 unserer Verhandlungen sind Original- beiträge enthalten von den Herren: Dr. Alex. Bittner; Dr. v. Blaas; Carl Freih. v. Camerlander; A. Cathrein in Carlsruhe; H. Baron v. Foullon; Georg Geyer; H. Grav&; Dr. C. W. v. Gümbel in München; Dr. G. C. Laube in Prag; Friedrich Katzer m Prag; E. Kittl in Wien; Dr. A. v. Klipstein in Giessen; F. Kraus in Wien; A. M. Lomnitzki in Lemberg; Dr. E. v. Mojsisovies; Julian Niedzwiedzki in Lemberg; M. Neumayr; J. Palacky in Prag; Adolf Patera; C.M. Paul; A. Pichler in Innsbruck; Ph. Po&ta in Prag; A.Rzehak in Brünn; Fr. v. Sandberger in Würz- burg; Dr. R. Seharitzer; Ferdinand Seeland in Klagenfurt; Dr. G. Stache; Carlo de Stefani in Florenz; D. Stur; L. Szainocha in Krakau; Dr. L. v. Tausch; Friedrich Teller; Dr. E. Tietze; F. Tondera; Dr. V. Uhlig; M. Vacek; Th Wisniowski zu N. Woldrich; G. Wundt in München. Ueber die neuesten Publieationen in den Beiträgen zur Paläontologie erhalte ich von Herrn Dr. E. v. Mojsisovics folgende Mittheilung:: Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegeben von E. v. Mojsisovies und M. Neumayr. Bd. VI, 3. Heft, A. Weithofer, Beiträge zur Kenntniss der Fauna von Pikermi bei Athen. 4. Heft. F. Wähner, Beiträge zur Kenntniss der tieferen Zonen des unteren Lias in den nordöstlichen Alpen. 5. Theil. Bd. VII, 1. und 2. Heft. Max Schlosser, Die Affen, Lemuren, Chiropteren, Inseetivoren, Marsupialier, Creodonten und Carnivoren des europäischen Tertiärs und deren Beziehungen zu ihren aussereuropäischen Verwandten. II. Theil. E. v. Mojsisovics, Ueber einige japanesische Triasfossilien. Julius Dreger, Die tertiären Brachiopoden des Wiener Beckens. Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 39 Ebenso füge ich hieran die Titel der Publieationen des Herın v.M oj- sisoviecs, die ausserhalb unserer Druckschriften erschienen sind. Ueber einige arktische Trias-Cephalopoden des nördlichen Sibirien. Memoiren der kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, 7. Serie, 36. Band. Ueber einige japanesische Triasfossilien, Beitrag zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. VII. Band. Ich kann diese Stelle meines Berichtes nicht verlassen, ohne meiner Freude über das Erscheinen M. Neumayr's: Die Stämme des Thierreiches, Bd.I, 1339, bei F. Tempsky, Wien und Prag, Ausdruck zu geben. Nicht ist es allein die Richtung, die das Buch verfolgt und die mit jener meiner speciellen Untersuchungen über die vorweltlichen Floren übereinstimmt, die meine Freude erregt. Weit mehr Gewicht lege ich auf den Umstand, dass die ersten Studien, die zu diesem hochinteressanten Werke geführt haben, schon zu einer Zeit begonnen und weit fortgeführt wurden, als der geehrte Autor noch unser sehr geschätzter College war. Alle jene Arbeiten, die er bei Gelegenheit der Betheiligung an unseren Aufnahmen durchgeführt hat, alle jene Studien, die er machen musste, um namentlich in unseren jurassischen Ablagerungen die richtige Reihen- und Altersfolge der Schichten zu eruiren, alle die Feststellungen über die Natur und Gestaltung der in diesen Ablagerungen auftretenden Thierreste, sie alle waren schätzbare Vorarbeiten zu dem Werke, wovon vorläufig der erste Band vorliegt. So wie wir uns gerne an jene Zeit erinnern, wo er zu den unserigen sich zählend, eifrigst mitgearbeitet hat an der gemeinsamen Aufgabe und hochschätzbare Zeichen seiner erspriesslichen Thätigkeit an unserer Anstalt dieser zurückgelassen hat und nunmehr an erhabener Stelle die durch mühsame Arbeit errungenen Thatsachen und Schlussfolgerungen lehrt; möge auch ihm das werthvolle Buch eine Erinnerung sein an die lustigen Fahrten eines jungen Feld- geologen über die Spitzen der höchsten Alpen, über die Klippen der Karpathen, über das Flachland Croatiens und Slavoniens, zu welchen ihn die k. k. geologische Reichsanstalt veranlasst hat. Gewiss stellt die überaus productive Thätigkeit unseres hochver- ehrten Freundes ein nachahmenswerthes Beispiel mir und meinen Collegen. Wenn jeder von uns an der Stelle, die er eingenommen hat, soviel leisten würde, wie unser hochverehrter Freund, dann müsste bei uns ein idealer Zustand des Fortschrittes sich einstellen, um den wir beneidet werden müssten. Im chemischen Laboratorium wurden wie alljährlich, zahl- reiche Proben und Untersuchungen für Parteien vorgenommen. Es wurden im Ganzen von 85 Parteien 138 verschiedene Proben zur Unter- suchung übergeben, von denen von 75 Einsendern 123 Proben tarif- mässig bezahlt wurden. Ueber die in letzter Zeit vorgenommenen Untersuchungen wird im 4. Heft unseres Jahrbuches 1888 eine kurze Zusammenstellung erscheinen. Wenn auch die Zeit der Chemiker der Anstalt in beträchtlichem Masse von der Durchführung dieser Arbeiten in Anspruch genommen wurde, so war es doch möglich, auch noch andere , wissenschaftliche Arbeiten vorzunehmen. 40 Verhandlungen. Nr. 1 Der Vorstand des chemischen Laboratoriums Herr ©. v. John führte eine Reihe chemischer Analysen von Mineralien dureh, über deren Resultate Aufsätze in unseren Schriften erscheinen werden. So untersuchte er mehrere Varietäten des von Herrn Dr. Woldrich in Radomilie in Böhmen aufgefundenen Moldavites, ferner ein inter- essantes Vorkommen von fast reiner Huminsäure in Form einer erdigen Kohle des Falkenauer Beckens und ist momentan mit der Durehführung einer Arbeit über die chemische Zusammensetzung der Pyrope beschäftigt. Herr Baron Foullon hat sieh vorwiegend mit petrographisch- chemischen Arbeiten beschäftigt. Eine kleinere solehe über Einschlüsse im Basalt ist bereits im 4. Heft unseres Jahrbuches publieirt. Unter- suchungen über nordalpine Eruptivgesteine sind weit vorgeschritten und werden bald zum Abschluss gelangen. Ebenso die von Herrn Bukowsky aus Rhodus mitgebrachten Gesteine. Die krystallographische Untersuchung einiger von ihm selbst dargestellter Krystalle ist beendet und bedarf es nur auch der Zusammenstellung der erhaltenen Resultate. Herr Dr. L. v. Tausch hat zu Besinn des Jahres als Assistent des Herrn Obkh it erenhen Dr. G. Stache an der geologischen Auf- nahme des südlichen Istrien theilgenommen und wurden von demselben die wichtigsten der mitgebrachten Gesteinsproben im Laboratorium der Anstalt chemisch untersucht. Ausser der Untersuchung der von früheren Aufnahmen stammenden krystallinischen Gesteine von Westschlesien, die Baron Camerlander demnächst zu vollenden hofft, beschäftigte ihn im Frühjahre ein mikro- skopisch-chemisches Studium des im diesjährigen Februar in Schlesien und Ungarn gefallenen gelben Schneestaubes. Ueber die Ergebnisse dieser Untersuchung hat Camerlander in längerer Arbeit bereits Rechen- schaft gegeben und darin versucht, über die weite Verbreitung dieses Phänomens genauere Daten zu liefern, wie er auch eine analoge, im Jahre 1864 in Schlesien gefallene Staubbildung in den Bereich seiner Untersuchung zog. Im diesjährigen Herbste begann und vollendete der- selbe ausserdem eine petrographische Untersuchung der eigenartigen Schriftgranite, wie sie südlich von Olmütz die in der Marchebene sich erhebende Granitinsel von Krtschmann zusammensetzen; über die Re- sultate dieser Untersuchung, die sich auch auf sedimentäre Bildungen, wie unterdevonische Quarzite, Grauwacken des Culm und zumal auf wenig aufgeklärte Geschiebe krystallinischer Gesteine inmitten eines Bleiglanz- ganges des Culms erstreckte, wird Camerlander in seiner schon fertig gestellten Arbeit über sein diesjähriges Aufnahmsgebiet berichten. Von meiner Seite habe ich diesem Berichte noch hinzuzufügen, dass ich heuer nach vollendeter Installirung des neuen Laboratoriums die Freude erlebt habe, dass die beiden Chemiker desselben, Herr Vorstand ©. v. John und Herr Adjunet H. Baron v. Foullon, mir ihren besten Dank darbrachten für die Herstellung des neuen Labo- ratoriums, zugleich ihre Befriedigung aussprachen über die Einriehtung desselben. In der weiteren Versorgung des Laboratoriums fortschreitend, habe ich zunächst meine Aufmerksamkeit den Waagen des Laboratoriums zugewendet und wurden 4 Stück der vorhanden gewesenen Präcisions- waagen reconstruirt und eine neue Waage Nr. 30 aus dem Institute Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 41 des Josef Nemetz in Wien mit Schneiden von Bergkrystall angekauft, wofür im Ganzen 350 Gulden zu entrichten sind. Es ist Hoffnung vorhanden, dass diese weitere Versorgung unseres Laboratoriums mit dem Nöthigsten, aus den Ersparnissen, die in Folge der Reconstruction der Gasleitung im ganzen Amtsgebäude sich ergeben dürften, gedeckt werden können. Unser Archiv betreffend, möchte ich mir erlauben, zu notifieiren, dass im Jahre 1888, ungerechnet eine Menge privater Anfragen, die besser zu den Agenden eines Auskunftsbureaus gehören würden, 643 Acten-Nummern zugewachsen sind. Nach Angabe des Herın E. Girardi sind darunter 53 Erlässe des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht und 9 Erlässe des hohen k. k. Ackerbau-Ministeriums. Für die Restauration des Amtsgebäudes der k.k. geo- logischen Reichsanstalt wurde in diesem Jahre eine ausserordentliche Summe von 2266 Gulden gnädigst bewilligt und mit Genehmigung des hohen Ministeriums diese Summe in eigener Regie auch verwendet. Trotz- dem sind abermalige Unterhandlungen im Gange, die die Bewilligung einer ausserordentlichen Summe von eirca 4500 Gulden anstreben, welche Summe im nächsten Jahre auf Reconstruction des noch schadhaften Theiles des Daches verwendet werden soll. Im Verfolge seiner Studien über die Brachiopoden der Trias hatte Herr Dr. Bittner gleich im Frühjahre den Wunsch ausge- sprochen, nach München zu reisen und dortselbst in dem berühmten paläontologischen Staatsmuseum das an Trias-Brachiopoden vorhandene Materiale kennen zu lernen. Ich habe ihm zu diesem Behufe aus den Mitteln derSchlönbachstiftung ein kleinesReisestipen- dium anweisen können. Aus dem Vorangehenden ist eine langsame aber stetig fortschreitende Besserung der Verhältnisse, unter welchen wir unsere Thätigkeit zu entwickeln haben, herauszulesen. Die Erweiterung und Neuordnung unserer Bibliothek, die Vermehrung unserer Musealsäle und die Möblirung derselben, die Neugestaltung unseres Laboratoriums und die Versorgung desselben mit dem Nöthigsten, endlich die Restaurirung des Amtsgebäudes, alles dies erfordert Zeit und materielle Mittel, auch die Schaffung neuer Arbeitskräfte. Alles dies lässt sich nicht plötzlich erreichen, sondern will nach und nach erobert werden — und wenn dies thatsächlich doch gelingt, so haben wir den Erfolg nur dem hohen Woll- wollen Seiner Excellenz des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht zu verdanken, da Hochderselbe bisher nach bester Möglichkeit, stets zu Gunsten der gedeihlichen Entwicklung unserer Anstalt omädigst entschieden hat; wofür ihm in tiefster Ehrfurcht unser unterthänigster Dank dargebracht sei. Ich gelange zu dem angenehmsten Theile meines Berichtes, in- dem ich Allen und Jedem, die, ob in hohen Kreisen, ob in den uns befreundeten Schichten der Gesellschaft die Gelegenheit nehmen, zur Besserung unserer Verhältnisse beizutragen, hier unseren höflichsten Dank darbringe. Vor Allem ist aber dieser Dank dem unermüdlichen Wohlwollen unseres Herrn Referenten im k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht, Herrn Hofrath Lucas Ritter v. Fürich dargebracht! Wenn ich von einem hocherhebenden Ereignisse von ausserordentlicher Bedeutung für unsere Anstalt bisher geschwiegen und K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 1. Verhandlungen. 6 42 Verhandlungen. Nr.% entsprechende Gelegenheit, darüber zu berichten und unsere Freude darüber kundzugeben, unbenützt vorübergehen gelassen habe, so ge- schah dies auf einen hohen Orts mir gewordenen Befehl, dem der aus- drückliche Wunsch hinzugefügt worden war, erst in der Jahressitzung dieses Ereigniss zu erörtern. Das Museum der k. k. geologischen Reiebsanstalt besass bisher in zwei verschiedenen Sälen zwei ausserordentlich werthvolle Kunst- gegenstände : eine Büste des ersten Direetors W. v. Haidinger und ein Porträt des zweiten Directors Dr. Franz v. Hauer. Die Geschichte, wie diese beiden Kunstgegenstände in den Besitz unseres Museums gelangt sind, ist mit dem Leben und der Wirksamkeit unserer Anstalt auf das Innigste verknüpft. Es geschah im Jahre 1865 am 7. Februar, dass die ersterwähnte Büste Haidinger’s der Anstalt übergeben wurde, durch ein Comite, bestehend aus den Herren: Prof. Dr. A.Reuss, Dr. Moritz Hörnes, Dr. Ferdinand von Hochstetter, Otto Freiherr von Hingenau, H. Drasehe und (dem einzig davon heute noch lebenden) Dr. Franz von Hauer, welches es übernommen hatte, eine Subscription zur Be- streitung der Auslagen der Büste zu eröffnen. Der Erfolg dieser Subseription war ein so glänzender, dass nicht nur die sämmtlichen Kosten davon gedeckt werden konnten, sondern von dem Ueberschuss noch ein Briefbeschwerer mit 1 Pfund schwerem Würfel in Gold dem Gefeierten, Haidinger, übergeben werden konnte. Es hatten nämlieh drei Hundert und zwölf (312) Durchlauchtigste, Hochgefeierte und Hochgeehrte Gönner und Edle Freunde unserer An- stalt bedeutende Summen zu diesem Zwecke subseribirt. Die Büste wurde von dem hochangesehenen Hanns Gasser trefflich ausgeführt und das Postament, auf welchem dieselbe heute ruht, wurde nachträglich von Herrn Robert in Oberalm aus Serpentin prachtvoll gedreht, eben- falls der Anstalt zum Geschenke gemacht. Der zweite Kunstgegenstand, das Porträt v. Hauer's, wurde ohne irgend welche Hilfe von Aussen aus Spenden angefertigt, welche die im Jahre 1885 angestellten Mitglieder der Anstalt spontan und vollkommen freiwillig geopfert haben, um in dem Porträt „der k. k. geologischen „Reichsanstalt ein Andenken an das 35jährige Wirken ihres Mit- „begründers, wissenschaftlichen Leiters und zweiten Directors, des „nunmehrigen Intendanten des k. naturh. Hofmuseums zu stiften“. Dieses Porträt wurde von dem leider zu früh verstorbenen Professor Canon gemalt und nach der knapp vor seinem Tode erfolgten Fertig- stellung, im Frühjahre 1885, dem Museum übergeben. Auf diese gewiss in jeder Beziehung die Anstalt ehrende Weise sind, ich möchte sagen: kostbare Monumente den beiden Directoren, und zwar einerseits dem „geistigen Gründer“ der Anstalt, Haidinger, und dem „geistigen Mitbegründer“ derselben, v. Hauer, gesetzt worden — die als Gaben an sich, einerseits von einem die hohen Verdienste Haidinger's anerkennenden, glänzenden Kreise und andererseits als Ausdruck der Anerkennung der getreuen Verehrer und Collegen Hauer's gegeben, überdies einen hohen Werth als Produete hervorragender Künstler: Gasser und Canon besitzen. Niemand wird, unser Museum besuchend, diese beiden Kunst- gegenstände anblicken können, ohne einerseits dem glänzenden Kreise Nr. 1 Jahressitzung am 8. Jänner. D. Stur. 43 der höchsten und hohen Verehrer Haidinger's aus dem Jahre 1865 die verdiente Bewunderung zu zollen, ohne über die Opferwilligkeit der getreuen Collegen Hauer’s im Jahre 1885 eine erhebende Empfindung in sich erregt zu fühlen. Doch so erhebend dieser Besitz für die Anstalt selbst für alle Zeiten bleibt, so deprimirend war die Thatsache, dass an unserer An- stalt, respective in unserem Museum, das allerorts und zu allen Zeiten als allererstes Porträt verehrte Allerhöchste Bildniss Seiner kaiserlichen und königlich Apostolischen Majestät, unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn fehlte — des Erlauchtesten „faetischen Gründers“ unserer Anstalt, «des erhabensten Monarchen, der in seinen jugendlichen Jahren dem gedachten Gedanken Haidingers und Hauer’s Aller- höchst zu Schönbrunn am 15. November 1849 Fleisch und Blut gab und seitdem unter den schwierigsten Verhältnissen unser gütiger Schutz- und Schirmherr uns aufrecht stehen liess. Diese Motive waren es, die mich nöthigten, all mein Trachten auf die Erlangung eines Allerhöchsten Bildnisses für den Festsaal unseres Amtsgebäudes zu concentriren. Mein erster Schritt in dieser Angelegenheit musste der sein: an die Gnade Seiner Excellenz des Herrn Ministers für Cultus und Unter- richt zu appelliren. Mein unterthänigster Bericht, Nr. 41, vom 29. Jänner 1887 über das Fehlen des Allerhöchsten Bildnisses in den Räumen unseres Museums wurde auch mit gewohntem hohen Wohlwollen ent- gegengenommen. Immerhin war und ist die täglich wachsende Last der Bedürfnisse nicht nur der Unterrichtsanstalten im Allgemeinen, sondern ganz speciell auch unserer Anstalt selbst, die das in früheren Jahren Nichterreichbare nachzuholen hat, so gross, dass der in diesem Berichte ausgesprochene Wunsch keine Hoffnung hatte, baldigst erfüllt zu werden. Einerseits das unabweisbare dringende Bedürfniss, andererseits die Unmöglichkeit, auf einem anderen Wege die Erfüllung des Wunsches zu erreichen, gaben mir den Muth, mich mit meiner unterthänigsten Bitte in tiefster Ehrfurcht an Seine Excellenz Herrn AdolfFreiherrn von Braun, Cabinetsdireetor Seiner k. u. k. Apost. Majestät, Geheimen- rath, Staatsrath und Kanzler, den Verehrer geologisch-mineralogischer Studien, den stets wohlwollenden Gönner unserer Anstalt, zu wenden (15. September 1837). In ganz kurzer Zeit, am 25. October 1837, wurde ich durch eine hohe Zuschrift der Cabinetskanzlei, Nr. 942, hochbeehrt und durch den folgenden Inhalt hocherfreut: Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben allergnädigst zu gestatten geruht, dass Allerhöchstihr Porträt für die unter Ihrer Leitung stehende geologische Reichsanstalt auf Kosten der Cabinets- cassa angeschafft werde. Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, Euer Hochwohl- geboren von diesem der geologischen Reichsanstalt erneuert zu Theil gewordenen Acte Allerhöchster Huld in Kenntniss zu setzen. Braun m. p. Nahezu ein Jahr war seitdem verflossen, als ich am 20. September 1883 vom k. k. Regierungsrathe Herın Josef Ritter von Kundrat die erfreuliche Nachricht erhielt, dass das für die Anstalt bestimmte 44 Verhandlungen, Nr. 1 Allerhöchste Bildniss fertig ist und nächster Tage in die Räume des Museums gebracht werden wird. Das Allerhöchste Bildniss von Herın Friedrich v. Thelen- Rüden nach Herrn v. Angeli 1888 gemalt, wurde thatsächlich am 6. November 1888 geliefert. Dieses grossartige und pompöse Allerhöchste Bildniss Seiner kaiserlichen und königlich Apostolischen Majestät unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn Sol in unserem Museum, als ein glänzendes Zeichen des unserer Anstalt erneuert zu Theil gewordenen Actes Allerhöchster Huld, als das Bildniss «des er „faectischen Gründers“ unserer Anstalt, durch alle Zeiten verehrt werden, soll uns als das erhabenste Beispiel strengster Pflichterfüllung, uner- müdeter Thatkraft und williger Arbeit fürden Fortsehritt der Wissenschaft voranleuchten; soll aber auch als ein im Jahre 1885 der Anstalt übergebenes Allerhöchstes Geschenk, das geeignet ist unserer Anstalt neuen Glanz und neue Kraft zu verleihen und in unseren Herzen den allerunterthänigsten Dank für alle Zeiten zu erhalten, zugleich als bleibendes Andenken an das vierzigjährige Regierungs- Jubiläum Allerhöchst Seiner Majestät uns Gelegenheit geben, unsere allerunterthänigste Huldigung in allertiefster Ehrfurcht, mit dem Ausdrucke unwandelbarer Treue, Ergebenheit und Dankbarkeit darzubringen, indem wir aus voller Brust ausrufen: Seine kaiserliche und königlich Apostolische Majestät unser allergnädigster Kaiser und allergütigster Herr lebe Hoch! Hoch! Hoch! Ich habe nur noch dem innigsten Wunsche Worte zu verleihen: Es möge uns gegönnt sein, der Allerhöchsten Huld und Gnade mög- liehst lange uns zu erfreuen und unter der Allerhöchsten Aegide uns unserer Aufgabe vollends zu widmen, Ein aufrichtiges herzliches Dankgefühl drängt mich noch, ihm Worte zu verleihen. All mein Trachten um die Erlangung eines Allerhöchsten Bildnisses für den Festsaal unseres Museums wäre, das weiss ich nun ganz ent- schieden, resultatlos geblieben, wenn nicht die hohe Gnade Seiner Excellenz des Herrn geheimen Rathes Freiherrn v. Braun diese so sehr vitale Angelegenheit unserer Anstalt in die gütigen Hände genommen und auf jene Bahn geleitet hätte, auf welcher einzig und allein das Eingreifen der Allerhöchsten Huld möglich geworden ist. Daher fliesst aus vollem Herzen in tiefster Ehrfurcht der Dank unserer Anstalt für das hohe Wohlwollen Seiner Excellenz, mit Hilfe dessen der neuerliche Act Allerhöchster Huld unserer Anstalt zu Theil geworden ist. Endlich habe ich noch zwei werthe Namen zu nennen, denen die Ausführung der allergnädigst bewilligten Anschaffung des Allerhöchsten Bildnisses anheimfiel. Dem Künstler Herrn v. Rüden verdanken wir das gelungene Bildniss, Herrn Regierungsrath v. Kundrat die grossartige und pompöse Ausschmückung desselben. Beiden Herren sei unser tiefempfundener verbindlichster Dank dargebracht. Verlag ve von 1 Alfr 77 Hölder, = K: Hof- und Univeraitäts-Buchländleri in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. TON N N Ve $ „s 4 Im) Ä 2, eK N ) > ei S sd N £ no) = EUTTT \ Verhandlungen der k. K. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 22. Jänner 1889, Inhalt: Vorgänge an der Anstalt. — Eingesendete Mittheilungen: Dr. G. Starkl. Farbenerscheinung und Mikrolithen in Kupferschlacken von der Schmelz bei Annaberg. Dr. H. L’echleitner. „Pletzach oder Ladoi“. — Vorträge: M. Neumayr. Ueber einige Bel-mniten ausCentralasien und Südafrika. G. Geyer. Vorlage der geologischen Bne hi Mürzthaler Kalkalpen und des Schneeberges. -— Literatur-Notizen: C. Diener, W. Kilian. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Vorgänge an der Anstalt. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg hat den Chefgeologen der Anstalt, Herrn k. k. Oberbergrath Dr. Edmund v. Mojsisovics, zum correspondirenden Mitgliede gewählt. Eingesendete Mittheilungen. Dr. Gottfried Stark. Farbenerscheinung und Mikro- lithen in Kupferschlacken von der Schmelz bei Anna- berg in Niederösterreich. Abbe A. Stütz berichtet in seinem mineralogischen Taschenbuch !) über den Abbau von nutzbringenden Mineralien in der Umgebung von Annaberg, namentlich über das Vorkommen von Galmei, der am Schwarzenberg abgebaut und in die Schmelz zur Verhüttung geführt wurde. Kupfer wurde nach seinen Berichten dort wenig gewonnen, das meiste aus Ungarn in die Schmelz geführt und zur Herstellung von Messing benützt. Noch gegen Ende des vorigen Jahrhunderts waren die Oefen im Betrieb, wurden aber zu Anfang des jetzigen aufgelassen, da der Ertrag nur zur Hälfte die Arbeitskosten deckte. Im Sommer des Jahres 1886 kam ich in die Schmelz , besuchte die Stollen auf dem Säbelberg, die bereits ganz verfallen sind, und welche noch aus den vor ihren Eingängen aufgethürmten Schuttkegeln auf eine ehemalige rege Thätigkeit schliessen lassen. Im Thale findet man hier und da Schlackenhaufen, die ebenfalls Zeugen einstiger Ausbeute sind. Mehrere in dieser Gegend gesammelte Schlackenstücke verdienen eingehendere Beachtung. ‘) Andreas Stütz, Mineralogisches Taschenbuch, pag. 241 u. d. f. (herausgegeben von J. @. Megerle v. Mühlfeld, Wien und Triest 1807). K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 2. Verhandlungen. 7 +6 Verhandlungen. Nr. 2 Man findet sie kurz vor dem Eingange in die Schmelz am linken Ufer des Lassingbaches, gerade dort, wo die Strasse vom Säbelberg dureh den Säbeleraben 3a das Thal miindek 4A. Rothbraune Kupferschlacke. Die Stücke, die mir zur Untersuchung dienten, sind von roth- brauner Farbe (Radde’s kleine internationale Farbenscala 30 f), derb, glasartig , stark glänzend, bald blasenfrei, bald reichlich von Blasen- räumen durchsetzt. Interessant sind diese Kupferschlacken in erster Linie wegen eines optischen Phänomens, das bisher noch nicht an derlei Produeten er- wähnt wurde. Die im auffallenden Lichte rothbraunen Splitter oder Dünnsehliffe zeigen im durchfallenden Tageslichte eine schön grüne oder blau- grüne Farbe. Dass nicht die in denselben enthaltenen Einschlüsse diese Farben- erscheinung verursachen, beweist der Umstand, weil die einschlussfreien Dünnschliffe dieses Phänomen in noch erhöhter Schönheit zeigen. Die Ursache der Farbenerscheinung dieser Schlaeke, im auffallenden Lielte rothbraun, im durchfallenden grün bis blaugrün zu erscheinen, liegt unzweifelhaft in dem wenn auch geringen procentarischen Kupfergehalt, was nachfolgende Versuche bestätigen. Wird nämlich einer Boraxperle eine geringe Menge von Kupfer beigegeben, so wird durch dasselbe die Perle in der Oxydationsflamme rotbbraun, in der Reductionsflamme dagegen blau bis blaugrün gefärbt. Beiderlei Farben entsprechen den Farben, die an den Dünnschliffen der vorliegenden Schlacke bei verschiedenem Lichte auftreten. Entscheidend für die Thatsache ist aber de: Umstand, dass eine mit Kupfer rothbraun gefärbte Boraxperle, wenn diese alsdann ‚genü- gend dünn geschliffen wird, fast ganz genau dieselbe Farbenerscheinung zeigt, wie das vorliegende Hochofenproduct. Auch dieser im auffallenden Tageslicht rothbraun gefärbte Perlen- schliff erscheint im durchfallenden ganz deutlich grün bis violett. Schwarz!) hat venetianische Gläser analysirt, und zwar interessirte er sich hauptsächlich für Kupferoxydulgläser, die aus der Fabrik Salviatti stammten. Sein Streben war, die Bedingung zu finden, unter welcher das Durchgehen des Glases von grün bis roth er folgt. Er fand, dass rothe Gläser beim Uebergang von On, O in Cu O grünlich werden. Vergleicht man nun sämmtliche Ergebnisse, so "resultirt daraus für die vorliegende rothbraune Kupferschlacke , dass bei derselben ähnlich wie bei den Gläsern Cu, O noch nicht vollständig in (Cu O überging, was bei rascher Erstarrung eventuell möglich war. In zweiter Linie ist diese Kupferschlacke beachtenswerth wegen ihrer Einschlüsse. Von den angefertigten Dünnschliffen sind die einen fast vollständig blasenfrei und ohne jeglichen Einschluss, während die anderen runde Blasenräume und zahlreiche Mikrolithe beherbergen. Letztere treten an manchen Stellen vereinzelt, an anderen dagegen in grosser Menge dieht gedrängt neben einander auf und sind selbst bei ') Dingler's polytechnisches Journal, 1885, Bd. 258, pag. 228. Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. G. Starkl. 47 Betrachtung des Schliffes mittelst der Lupe im durchfallenden Lichte sichtbar. Die Einschlüsse sind von zweierlei Art. Die einen, die in der überwiegenden Mehrzahl auftreten, sind von lichtbrauner Farbe und erinnern sofort an die Wedel der Farnkräuter.. Mit abnehmender Länge reihen sich symmetrisch an einen langgestreckten Ast gerade, unverzweigte Seitenästehen, Fiederchen an. Sie stehen gegen den Hauptast entweder unter einem Winkel von 80° geneigt oder bis- weilen fast ganz senkrecht auf den Hauptast. Diese einfach gefiederten Blättern ganz gut vergleichbaren Einschlüsse sind in der homogenen, glasartigen Grundmasse regellos zerstreut. Sie liegen entweder vereinzelt oder sind um einen Punkt mit ihrem unteren, breiteren Theile gruppirt. In diesem Falle bilden sie schöne vier- oder sechsstrahlige Sterne, welch’ letztere eine überraschende Aehnlichkeit mit Schneeflocken be- sitzen. Nicht selten findet man diese Einschlüsse senkrecht auf der Peripherie von den Blasenräumen stehend, wodurch sich ein vielstrahliger Stern mit liehtem Centrum präsentirt. Diese blattartigen Einschlüsse liegen entweder parallel der Fläche des Dünnschliffes oder schief oder senkrecht zu derselben ; im letzteren Falle erscheinen sie als dünne, langgestreckte Stäbchen , die unter verschiedenen Winkeln sich durchkreuzen. Aehnliche blattartige Einschlüsse beschrieb Vogelsang!)von einer Roheisenschlacke von der Friedrich-Wilhelms-Hütte bei Siegburg und Rosenbusceh), die ineinem Pechstein von der Insel Arran sich fanden. Eine zweite Art von Einschlüssen tritt in sehr geringer Zahl auf. Sie sind von bedeutender Grösse, von oblonger Form, fünfmal so lang als breit und an den Enden skeletartig ausgebildet, so zwar, dass sie an den gegenüber liegenden, schmäleren Seiten zweizackig enden. Einen lichtgrauen, getrübten körnigen Kern umgibt eine vollständig klare, reinweisse Substanz mit scharfrandiger Begrenzung, gleichlaufend der Längsrichtung. Die Auslöschung ist ebenfalls parallel der letzteren. Dem ganzen Erscheinen nach sind diese Einschlüsse Gehlenit-Mikrolithe. Erwähnenswerth ist noch die überaus hübsche Massen-Fluidal- struetur, die am schönsten an den einschlussfreien Dünnschliffen im durehfallenden Lichte zu sehen ist. Schmale, bandartige Streifen , die scharf von einander abgegrenzt sind und verschiedene Nuancen von grün, blau bis violett zeigen, durchziehen die gleichartig gefärbte Grundmasse. Diese deutlich hervortretenden Streifen sind zu einander parallel gerichtet, biegen dann mit unveränderter Breite knieförmig ab, machen wiederholt S-fürmige Windungen und geben recht schön die Flussrichtung der zähflüssigen Masse an. Die Farbenerscheinung sowohl als auch die Mikrolithe machten es wünschenswerth, diese Kupferschlacke auch betreffsihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften zu untersuchen. Das speeifische Gewicht beträgt als Mittel von vier Wägungen, bestimmt mittelst Pyknometer, 2852 mit genügender Genauigkeit. !) Ueber die mikroskopische Structur der Schlacken und über die Bedeutung der Mikrostructur zur Genesis der krystallinischen Gesteine. Poggendorf'’s Annalen. 1864, CXXI, pag. 106. *) Mikroskopische Physiographie. 1873, pag. 129. 7* 48 Verhandlungen. Nr.z2 Dünne Splitter schmelzen sehr leicht in der Löthrohrflamme, noch leichter im Gebläse zu einem Email. Das Pulver der Substanz ist violett !) und färbt sowohl die Borax-. wie die Phosphorsalzperle gelbliehgrün, die aber beide nach dem Erkalten farblos werden. Die geglühte Substanz zeigte keinen Glühverlust und war während (les Processes zu einem olivengrün gefärbten Knochen zusammengebacken ; offenbar ging Cu, O gleichwie bei den Gläsern hierbei in Cu O über. Von verdünnter kalter Salzsäure wird die fein gepulverte Substanz unter Ausscheidung von Kieselsäure vollständig zersetzt; letztere ist beim Eindampfen gallertartig. Auch verdünnte Schwefelsäure bewirkt vollständige Zersetzung. Die einerseits durch kohlensaures Natronkali aufgeschlossene, ander- seits dureh Salzsäure zersetzte Substanz zeigte folgende quantitative Zusammensetzung: | Aufgeschlossen Zersetzt mit kohlensau- En Neger durch Salzsäure | ee SE Er at ” 28 | b ce | d So, . 45357 | 47496 | 44622 | 46643 | CH ARE 10.660 | 7390 | ons! MORE En gun £) 1a 21071 10.094 | 12:068 ‚| 70397 OR. zuärani le a SR ER 1513 | 1029 | 1:928 CO .2222222222.| 20832 | 20862 | 21.226 | 19893 0 a 9 RA ER 8296 | 11.967 | 11789 | | \ 98266 | 98921 | s8302 | 100610, Die Menge von FeO wurde mittelst Chamäleon-Titrirung bestimmt. Die feingepulverte Substanz wurde mit verdünnter 4, SO, versetzt und hermetisch verschlossen; nach drei Tagen war bereits vollständige Zer- setzung erfolgt. Eine Bestimmung ergab 3°812%/, FeO; doch wird der Gehalt von FeO bei anderen Proben etwas variiren, da auch der Procentgehalt der übrigen Stoffe ein wechselnder ist. Wie aus den anderen gefundenen Daten ersichtlich ist, differirt am stärksten der Gehalt an $0, und MgO. während der Procent- gehalt der übrigen Glieder bei den verschiedenen Analysen keine be- deutenden Unterschiede aufweist. Der verhältnissmässig grosse Procent- satz von CaO und MyO rührt offenbar von dem dolomitischen Kalke her, der in der Umgebung der Schmelz sich findet und als Zuschlags- mittel benutzt werden durfte. Dass der Gehalt an S57O, kein constanter ist, kann damit gerecht- fertigt werden, dass bei den einzelnen Analysen Materiale von ver- schiedenen Stücken benützt wurde, die von verschiedenen Chargen her- rühren konnten; überdies kann die ungleiche Vertheilung der Mikrolithe, die oft in grosser Menge gedrängt auftreten, das Ergebniss der Analyse beeinträchtigen. ') Radde’s kleine internationale Farbenscala 23 r, violett, erster Uebergang nach purpur. Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. G. Stark!. 49 Eine ähnliche Zusammensetzung einer rothbraunen Kupferschlacke von der Friedrichshütte bei Riechelsdorf in Hessen mit einem specifischen Gewichte von 2:683 führt Rammelsberg in seiner Metallurgie 1850, pag. 236 an: SO, = 4447 MnO0 = 030 Al,0; = 12:96 GuO= 1:23 er KR, 02:90 Ge 0 = 21:20 Na H=I03T M0= 1:00 Mo 0, — 0:38 Totalsumme. . 9916 Vergleicht man die Resultate dieser Analyse mit der unter e an- geführten, so ersieht man, dass diese in mehrfacher Beziehung überein- stimmen, und dass sowohl die verhütteten Erze als auch die Zuschlags- mittel aller Wahrscheinlichkeit nach sehr ähnliche gewesen sein dürften. Nach Rammelsberg sind es Kupferschiefer und Sanderze, die in Riechelsdorf zur Verhüttung kamen. Als Zuschlag wurde gewöhnlich Fluorit benützt. B. Schwarze Kupferschlacke von der Schmelz bei Annaberg. Dieselbe stammt von derselben Fundstelle wie die früher behandelte. Sie ist dunkelschwarz, stark glänzend und bricht in sehr scharfkantige Bruchstücke. Der Bruch ist uneben und lässt an der rauhen Oberfläche zahlreiche Einschlüsse selbst mit unbewaffnetem Auge erkennen. In der Flamme des Gebläses schmelzen kleine Splitter sehr leicht zu einer Kugel, ohne dabei die Farbe zu verändern. Das speeifische Gewicht beträgt 3'384 als Mittel dreier Wägungen. Das grauschwarze Pulver färbt die Boraxperle bleibend grün. Von Salzsäure wird die feingepulverte Substanz sofort zersetzt und 870, ausgeschieden, welche beim Eindampfen gallertartig wird. Diese Schlacke enthält im Allgemeinen dieselben Stoffe wie die rothbraune, zeigt aber in der procentarischen Zusammensetzung wesent- liche Differenzen. Während der Gehalt an $Y O0, = 33'646°/,, Mg O = 5'168°/, und Ca O0 = 17:058°/, ein geringerer ist, steigt der Procentantheil für Fe, O, + Al, 0, = 33°064°/, und Cu O = 5'811°/, beträchtlich. Dass hier die durch den Kupfergehalt erzeugte Färbung nicht zur Geltung kommt, dürfte in dem grossen Gehalt an Eisen liegen. Im Dünnschliffe erscheint die homogene, glasartige Grundsubstanz tombackbraun und enthält in reichlicher Menge Mikrolithe eingebettet. Sie sind unregelmässig zerstreut, reinweiss, durchsichtig und doppelbrechend. Ihre Formen sind ausserordentlich mannigfaltig und oft recht zierlich ausgebildet. Sie sind quadratisch, was aus den senkrecht zur Hauptaxe durch- schnittenen apolaren Formen ersichtlich ist. Wie man weiters aus den zahlreichen Schnittflächen entnehmen kann, sind die Flächen o P und © P%& dominirend. In den seltensten Fällen findet man eine vollständige Entwicklung, überwiegend ist die skeletartige Ausbildung. 50 Verhandlungen. Nr. > Im ersteren Falle, wofern der Schnitt senkrecht zur Hauptaxe geht, sieht man schartbegrenzte Quadrate mit Spaltungstracen parallel den Seiten; die Spaltung ist demnach parallel © Px; im letzteren Falle jedoch, was in den angefertigten Präparaten sehr häufig zu sehen ist, hat man sehr schöne, vierarmige Sterne vor sich. Die Seiten, welche das Quadrat bilden, verlaufen nicht als gerade, sondern als mehr oder minder sanft nach einwärts gebogene, scharf markirte, krumme Linien. Je zwei gegenüber liegende Eckpunkte verlängern sich in der Riehtung der Diagonalen und endigen mit sehr feiner Spitze, so dass die Symmetrie durch diese Verlängerung keineswegs gestört ist, indem die Verbindungslinien der Eckpunkte wieder ein der Grundform ent- sprechendes Quadrat geben. Im Centrum dieser senkrecht zur Hauptaxe geschnittenen Mikrolithe ist öfters die glasige tombackbraune Grund- substanz als Kern eingeschlossen, der entweder kreisrund ist oder den äusseren Umrissen vollständig parallel verläuft und so von der Mikro- lithensubstanz ringsherum gleich breit umrahmt wird, so dass der Schichtenbau bisweilen recht deutlich hervortritt. Häufig treten auch vierstrahlige, scharfbegrenzte Sterne auf, die von zwei auf einander. senkrecht stehenden Armen gebildet werden welche sich nach den entgegengesetzten Seiten hin verjüngen. Im vorliegenden Falle gleichen diese Mikrolithe Schlagfiguren, wie man sie an Steinsalz künstlich erzeugen kann. Seltener findet man solehe Formen, zu deren Bildung vier Bögen zusammentreten. Die Endpunkte der Bögen berühren sich aber nicht, und an den Eekpunkten, die dem convex nach innen eingezogenen Quadrate ent- sprechen, sieht man die in entgegengesetzter Richtung nach auswärts gekrümmten Hörner, zwischen denen die Grundsubstanz der Schlacke eindringt. Neben den erwähnten typischen Formen liegen noeh oblonge Durchschnitte von Kryställchen parallel der c-Axe. Sie sind von derselben schwach liehtbreehenden Substanz, mit Spaltungsrissen gleichlaufend der Längsrichtung oPx. Bei einzelnen Schnittformen sieht man dreistrahlige Sterne, Formen, welche fossilen Haifischzähnen nieht unähnlich' sind. Alle diese angeführten Mikrolithe sind aller Wahrscheinlichkeit nach Gehlenit-Mikrolithe. Für diese Annahme spricht erstens die Form, da die Durehschnitte senkrecht zur c-Axe quadratisch und apolar sind, zweitens die Spaltungs- richtung und drittens die Auslöschung, die parallel und senkrecht zu den Spaltungstrae en gefunden wurde Da Gehlenit in A/, 0, und Ca © reichen Schlacken !) vorzukommen pflegt, so hat man umso mehr Grund, die in vorliegender Sehlacke auftretenden Mikrolithe für Gehlenite zu halten. Schliesslich bemerke ich, dass ich ein einzigesmal Quarz ein- zebacken gefunden habe. Derselbe glieh im Durehschnitte einem sphä- rischen Dreiecke , zeigte starke Doppelbrechung und lebhafte Inter- Tor Ian. ') J. H. L. Vogt, Studien über Schlacken, Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie von Groth. 1886, XI. Bd., pag. 324. INA »2 Sitzung am 22. Jänner. H. Lechleitner. 5] Der in unserer Schlacke vorkommende Quarz dürfte jedenfalls dem Zuschlag sein Dasein verdanken; doch war über Zuschlagmittel nichts Sicheres zu erfahren. Auch die Angaben von A. St ütz genügen nicht zu einer plausiblen Erklärung des vorliegenden Krystalldurch- schnittes. Abb& Stütz erzählt blos in seinem bereits erwähnten minera- logischen Taschenbuch, dass in den Glashütten bei Annaberg Quarzsand in Verwendung kam, der von der Donau, wie er erfuhr, genommen und bis dorthin geführt wurde. Ob derselbe aber auch in den Oefen benutzt wurde, blieb unerwähnt. Die Originalstücke befinden sich im mineralogischen Museum der k. k. Universität. Dr. Hans Lechleitner. „Pletzach oder Ladoı.“ Eine Erwi- derung an Herrn Dr. A. v. Klipstein. In Nr. 14 der Verhandlungen 1888 tritt Klipstein gegen meine Behauptung auf, dass die Kreide von Ladoi Kreide von Pletzach heissen solle. Es ist zunächst richtig, dass Dr. A. v. Klipstein durchaus nicht in leichtsinniger Weise, voreing, sondern dass er sich irrte, weil sich ältere Forscher, die diesen Namen aufstellten, geirrt haben, weil sich Atzwanger irrte, der ihn damals bei seinem Tagesausflure be- gleitete, und weil sich Alle irrten, die sagten, dass von einer Alpe Pletzach in der dortigen Gegend nichts bekannt sei. Setzt nıan nämlich den Weg in das Innere der Kreidemulde fort, so sieht man rechts eine Alpe liegen, welche die Pletzach-Alpe heisst. Dass diese Alpe nieht dieselbe ist, wie die Latdoi-Alpe, davon kann man sich überzeugen, wenn man in der Richtung seines Weges weitergehend den steilen Abhang emporsteigt. Man kommt dann zu einem Hag, der die Ladoi- Alpe von der Pletzach-Alpe trennt. Jenseits dieses Hages, also auf dem Boden der Ladoialpe finden sich nur melır schwache Spuren der Kreide. Der Boden von Ladoi ist grösstentheils Schotter und Hauptdolomit. Die Ladoialpe steht auf einer Terrasse, die Pletzachalpe in einer Mulde. Mit meinen Ausführungen stimmt die alte Kaıte von Anich über- ein. Auch im k k. Mappenarchiv findet sich diese Alpe in „Mappe der Steuergemeinde Marienthal“ unter Parcelle Nr. 641 angegeben. Endlieb steht diese Alpe auch auf der angerufenen Generalstabskarte. Daselbst steht sie allerdings etwas zu weit rückwärts in gleicher Linie mit der Ladoialpe, während sie in Wirkliehkeit in Bezug auf die Ladoialpe näher gegen das Thal steht. Aus diesen Gründen ist der in die Literatur eingeführte Name „Kreide von Ladoi“ ein Irrtbum. Hinsichtlieh der übrigen Bemerkungen fiel mir auf, dass der kaum 30jährige Dr. med. Atzwanger als erster Entdecker des Kreide- vorkommens genannt wurde, obwohl dieses Vorkommen schon auf der im Jahre 1349 erschienenen Karte des geognostisch-montanistischen Vereines angegeben ist. Zum Schlusse muss ich hervorheben, dass es nicht in meiner Absicht lag, den hochverdienten Forscher Dr. A. v. Klipstein zu verletzen, sondern ich wollte nur das Richtige an’s Licht ziehen. 52 Verhandlungen. Nr. 2 Vorträge. M. Neamayr. Ueber einige Belemniten aus Central- asien und Südafrika und über den Canal der Belemniten. Während eines Aufenthaltes in London im Herbste des vorigen Jahres ergriff ich die Gelegenheit, in den Sammlungen der geologischen Gesellschaft in Burtington House, zu denen mir in der liebenswürdigsten Weise uneingeschränkter Zutritt gestattet wurde, unter anderen auch die Jura- und Kreideversteinerungen von aussereuropäischen Fundorten zu studiren. Unter denselben zogen zwei Vorkommnisse von Belem- niten meine Aufmerksamkeit auf sich, über deren Bedeutung ich hier eine Mittheilung machen möchte. Ehe ich jedoch auf diesen Gegenstand eingehe, muss ich ein paar Worte zur Charakterisirung der Gruppe von Belemniten anführen, welcher diese Arten angehören. Unter den Belemniten mit tiefer Furche auf der siphonalen Seite der Keule werden in der Regel drei Hauptgruppen unterschieden, welche mit dem Namen der Canaliculaten, der Hastaten und der Belem- nitellen unterschieden werden. Bei den letzteren ist die Furche kurz und zu einem tief und verhältnissmässig breit bis auf die Alveole ein- dringenden Einschnitte entwickelt; bei den Canalieulaten und Hastaten soll dagegen nur eine oberflächliche Furche vorhanden sein. Der Unter- schied zwischen diesen beiden Gruppen beruht vorwiegend darin, dass bei den Hastaten Seitenfurchen („Dorsolateralfurchen“) vorhanden sind, bei den Canalieulaten nicht. Die Wichtigkeit dieses seiner ganzen Be- deutung nach sehr unklaren Merkmales ist vielfach ausserordentlich überschätzt worden; ganz besonders gilt das von unserem Falle, in welchem manche Canalieulaten Spuren von Seitenfurchen zeigen, während sie bei manchen Hastaten so überaus schwach entfaltet sind, dass man selbst bei aufmerksamster Betrachtung kaum eine Andeutung findet; bei manchen scheinen sie auch ganz zu fehlen. Auf der anderen Seite sind Canalieulaten und Hastaten durch ein wichtiges, aber noch nicht hinreichend beobachtetes Merkmal mit- einander verbunden. Munier-Chalmas und Deslongehamps haben darauf hingewiesen, dass bei den Canalieulaten des Unterooliths in Wirklichkeit nicht nur eine oberflächliche Furche vorhanden ist, sondern dass vom Phragmocon aus eine senkrechte Schalenlamelle des Östracums durch einen freien Schlitz bis zur Oberfläche des Rostrums in die Furche dringt; die Furche dieser Canalieulaten entspricht der Austrittsstelle dieser feinen Ostracumlamelle.!) Ich habe diesen Gegenstand etwas weiter verfolgt und mich dabei überzeugt, dass die von Munier-Chalmas und Deslongehamps geschilderte Eigenthümlichkeit auch bei der Gruppe der Hastaten auf- tritt, wo ich sie bei Bel. Beyrichi und hastatuws beobachten konnte. Inter diesen Umständen halte ich es für unzulässig, die echten Canali- «ulaten von den Hastaten getrennt zu halten; der letztere Name sollte onz fallen gelassen werden. ') Da ich diesen Gegenstand an einem anderen Orte demnächst ausführlicher behandeln werde, so füge ich hier keine ausgedehnten Literaturnachweise für den paläontologischen Theil dieser Notiz bei. Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. M. Neumayr. 53 Wenn man dagegen die Canalieulaten nach der bisherigen Fassung näher prüft, so findet man, dass unter denselben zwei sehr verschiedene Gruppen vereinigt werden; neben den echten Canalieulaten finden sich nämlieh andere Formen, von denen die von Phillips als Del. sulcatus Miller aus Kelloway- und Oxfordschichten beschriebene Art, ferner Bel. absolutus Pander und Bel. Volgensis Orb. aus dem russischen Jura die bezeichnendsten Typen sind. Diese Arten sind in erster Linie dadurch charakterisirt, dass ihnen die von dem Phragmocon in die Furche hinaufragende Lamelle fehlt; dazu kommt, dass bei diesen Formen, die ich als die „Ab solütx“ bezeiehne, die Furche der Siphonal- seite gegen das Oberende des Rostrums stets seichter wird oder ganz aufhört; endlich aber tritt noch in der Struetur des Rostrums eine sehr charakteristische Abweichung hervor. Bekamntlich ist in dem Belem- nitenrostrum ausser der:radialen auch eine sehr ausgesprochene concen- trische Struetur vorhanden: betrachtet man nun auf einem Querbruche die einzelnen eoncentrischen Ringe mit Aufmerksamkeit, so findet man, dass dieselben bei den Oanalieulati (inel. Hastati) nieht von der Canal- furche geschnitten werden, sondern, dass jeder einzelne Ring eben- falls dem Canal entsprechend in gleicher Stärke eingebuchtet ist; bei den Absoluti dagegen fehlt den concentrischen Ringen die dem Canale entsprechende Einbuchtung entweder ganz oder sie ist seichter als der Canal selbst; diese Canalfurche des Rostrums schneidet daher mehr oder weniger tief in die Kalkringe ein, welche sich zu beiden Seiten derselben eigenthümlich aufblättern; bei genauer Betrachtung gleicht: eine solche Furche in stark verkleinertem Maasstabe dem Einschnitte eines Baches in ein horizontal gelagertes Schiefergestein, wie das bei Belemnites Volgensis am auffallendsten zu sehen ist. Unter den Absoluti zeigt der im Kelloway und Oxford von England und Nord-Frankreich auftretende Bel. suleatus (Mill.) Phillips die Eigenthümlichkeiten der Gruppe am wenigsten entwickelt, und im Allgemeinen steht diese Art den echten Canalieulaten so nahe, dass man sie als eine durch Verlust der vom Phragmocon aufsteigenden Schalen- lamelle modifieirte Canalieulatenform betrachten kann. Weit entwickelter sind die Abtheilungscharaktere bei Bel. absolutus und Volgensis; von sonstigen Vertretern dieser Gruppe ist noch Bel. Gerardi aus ver- muthlich oberjurassischen Ablagerungen von Spiti in Tibet zu nennen, sowie eine noch unbeschriebene Form aus den Hilsbildungen von Nord- deutschland. Weit grösser aber ist die Zahl derjenigen Arten, welche sich zwar hier anschliessen, aber so wesentlich neue Charaktere erwerben, dass sie als besondere Gruppe betrachtet werden müssen; sowohl an russischem als an englischem Material lässt sien beobachten, dass die Furche von oben her kürzer wird und schliesslich nur mehr als eine kleine flache Einsenkung oder Abplattung im unteren Theile des Rostrums vorhanden ist oder ganz verschwindet; dabei stellt sich häufig eine starke Excentrieität der Apicallinie ein. Hierher gehören aus dem englischen und nord-französischen Jura Bel. abdreviatus, Owen, Puzosianus, excentricus und Verwandte, aus dem Hils und Aptien Nord- deutschlands und den analogen Ablagerungen Englands Bel. subquadratus, Brunsvicensis und eine Reihe noch unbeschriebener Arten, endlich aus dem russischen Jura Bel. Panderianus, Russiensis, Kirgisensis, K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 2. Verhandlungen. 8 54 Verhandlungen. Nr. 2 magnificus ete. Man reiht diese Formen in der Regel der Mehrzahl nach an die Paxillosen an, mit welchen sie aber nur einige äussere Aehnlich- keit, aber keinerlei durch U Jebergänge bekundete Verwandtschaft zeigen ; ich fasse diese Formen als eine Gruppe der Kxcentrici zusammen, deren richtige Beziehungen zu canaltragenden Formen, wie deren Unab- hi äneiekeit von den Paxillosen bisher nur von Ch. Mayer-Eymar richtig betont worden zu sein scheinen. Das geologische Vorkommen der Exeentriei reicht vom Oxfordtbon bis zum Aptien. Sehr wichtig sind die geographischen Verbreitungsverhältnisse der Absoluti und Excentrici: beide finden sich namentlich in der borealen Provinz, sie treten massenhaft im russischen Jura auf, sind an einer Reihe von Punkten der Polarregion gefunden, und gehen nur in den nördlichen Theil der mitteleuropäischen Provinz, nach Norddeutschland, England und Nord-Frankreich; ausserdem finden sie sich in Nord- amerika im Jura der Black Hills von Dacota und in Bel. Gerardi tritt ein Vertreter aus den Spitishales auf, welche auch sonst in auffallender Weise durch den borealen Charakter ihrer Fauna ausgezeichnet sind. Im ganzen südlichen Theile der mitteleuropäischen Region und im ganzen alpinen und äquatorialen Bezirke fehlen diese Formen voll- ständig. Ein jenen entgegengesetztes Verhalten zeigen die Canalieulati, welche der borealen Region durchaus fremd sind. Ich kehre zu den exotischen Belemniten in der Sammlung der Londoner geologischen Gesellschaft zurück, welche beide der Gruppe der Adsoluti angehören; wir haben eben die Charaktere und die Ver- breitung dieser Abtheilung kennen gelernt, und werden danach die Bedeutung des Auftretens in den vorliegenden Fällen beurtheilen können. Das eine Vorkommen wird repräsentirt durch einige schlecht erhaltene Exemplare, welche aber die charakteristische Autblätterung der con- centrischen Kalkspathringe an der Furche in der deutlichsten Weise erkennen lassen; eine genaue Fundortsangabe ist nicht vorhanden, die beiliegende Etikette besagt, dass die Stücke aus der chinesischen Tartarei („Chinese Tartary“) stammen. Wohl ist diese Angabe etwas vag, jedenfalls aber beweist sie das Vorkommen von Belemniten- schichten im centralsten Theile von Asien, aus welchem von cephalo- podenführenden Ablagerungen dieses Alters bisher nur sehr wenig bekannt ist. Belemniten sind von Stoliezka am Karakorampasse entdeckt worden, Regel führt solche aus dem Thianschan auf, und diesen schliesst sich nun der hier erwähnte Fund an. Die volle Bedeutung dieser Thatsachen überblicken wir aber erst, wenn wir uns an die geographische Verbreitung der Belemniten aus der Gruppe der Absoluti erinnern, welehe in Russland so überaus ver- breitet sind; einem nach Süden vorgeschobenen Posten dieser borealen, der äquatorialen Juraregion fremden Belemnitenabtheilung finden wir in den von Oppe] aus den tibetanischen Spitischiefern beschriebenen Bel, Gerardi, und die vielleicht zu dieser selben Art gehörigen Stücke aus der „chinesischen Tartarei“ bilden nun räumlich ein Bindeglied zwischen dem nordischen Vorkommen und demjenigen in Tibet. Diese Erscheinung steht nicht allein da; schon bei einer früheren Gelegenheit habe ich darauf hingewiesen, dass die Spitischiefer eine Anzahl von nordischen Typen enthalten, und diese Ansicht ist seither mehrfach bestätigt worden; Perisphinetes Sabineanus Opp., Olcostephanus Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. M. Neumayr. 55 Schenki Opp. und einzelne andere Ammoniten, ferner das häufige Auf- treten von Aucellen weisen darauf hin. Ich hatte daraus geschlossen, dass zur Zeit der Ablagerung der Spitischiefer oder wenigstens eines Theiles derselben eine Meeresverbindung von dem südlichen Tibet aus nach Norden gereicht habe, als deren einzelne Etapen die Funde von Belemniten am Karakoram-Passe und im Thianschan, sowie die von Muschketoff und Romanovsky angegebenen Juravorkommnisse im Pamir betrachtet wurden. Diese Auffassung erhält durch den Nach- weis der Charaktere und Bedeutung der , Absolusi“ und durch das Auftreten einer Form aus dieser Gruppe im centralsten Theile von Asien und in Spiti eine entscheidende Bestätigung. Der Versuch einer Widerlegung dieser Ansichten durch Nikitin dürfte damit als end- giltig erledigt zu betrachten sein. !) Aus einem sehr weit entfernten Gebiete stammt die zweite Form aus der Gruppe der Adsoluti, über welche zu berichten ist; es handelt sich um die-Art der Uitenhaageschichten iin Südafrika, welche vonR. Tate unter dem Namen Te Africanus beschrieben worden ist.: 2) Diese Art hat bei der Controverse über das Alter der betreffenden Ab- lagerungen eine Rolle gespielt, indem sie als ein Glied der specifisch mitteljurassischen Gruppe der Canalieulati und daher als Beleg für die Zugehörigkeit der Uitenhaageschichten zum Jura angeführt wurde. Ich hatte schon damals auf Verwandtschaft mit einer Form aus der Gruppe der Adsoluti hingewiesen ®); heute schen wir in Bel. Africanus mit seinen deutlich an der Furche abblätternden Kalkringen einen typischen Vertreter dieser Abtheilung, welche von der Kellowaystufe bis zum Aptien reicht, und es kann daher aus diesem Vorkommen ein sicherer Schluss auf das Alter überhaupt, und speciell auf jurassisches Alter nicht abgeleitet werden. Nach einer anderen Richtung hat aber die Beschaffenheit von Belemnites Africanus weit grösseres Interesse; wie erwähnt, sind die Absoluti nordische Formen, welche der ganzen äquatorialen Region fremd sind. Im Süden der äquatorialen Region stellen die Uitenhaage- schichten einen Vertreter der südlich gemässigten Entwicklung der Unterkreideschiehten dar, welche mit den bekannten alpinen und äqua- torialen Ablagerungen keine nähere Verwandtschaft in der Cephalopoden- Fauna zeigen. Dagegen finden wir in Olcostephanus Atherstoni und Baini und in Orioceras spinosissimum aus Südafrika Formen, welche zu den weit entlegenen Vorkommnissen im Norden, namentlich zu solchen der norddeutschen Hilsbildungen auffallende Beziehungen zeigen. Zu diesen merkwürdigen Erscheinungen der Recurrenz nordischer Formen in der südlich gemässigten Entwicklung gesellt sich nun noch als besonders t) Vergl. namentlich: Neumayr, Ueber klimatische Zonen während der Jura- und Kreidezeit. Denkschriften der Wiener Akademie. Bd. 47. — Neumayr, Geogsr Verbreitung der Juraformation. Ebenda. Bd. 50. — Nikitin, Ueber die Beziehungen zwischen der russischen und der westeuropäischen Juraformation. Neues Jahrbuch 186, II, pag 205. — Neumayr, Ueber die Beziehungen zwischen der russischen und der westeuropäischen Juraformation. Ebenda. 1887, I, pag. 70. 2) R. Tate, On some Secundary Fossils from South Africa. Quart. Journ. Geol. Soc. 1867, pax. 151. ») Holub und Neumayr, Einige Fossilien aus der Uitenhaageformation in Südafrika. Denkschriften der Wiener Akademie, 1831, Bd.44, pag. 268. — A.a.O, Zeile 28 von oben, steht irrthümlich Belemnites magnificus statt B, Volgensis. Ber 56 Verhandlungen, Nr. 2 charakteristisches Glied das Auftreten einer Art aus der Gruppe der Absoluti in den Uitenhaageschichten. Georg Geyer. Vorlage der geologischen Karte der Mürzthaler Kalkalpen und des Schneeberges. Der Vortragende knüpfte an die Vorlage der von ihm unter der Leitung seines Chefgeologen Oberbergrath v. Mojsisovies in den Sommermonaten 1887 und 1388 aufgenommenen Karte eine Besprechung (ler stratigraphischen und tektonischen Verhältnisse im östlichsten Theile der nördlichen Kalkalpen. Das untersuchte Gebiet umfasst einen auf den Blättern: Mürzzuschlag (Zone 15, Col. XIII) und: Schneeberg und St. Aegyd (Zone 14, Col. XTID), sowie auch auf den westlich und östlich angrenzenden 4 Blättern ent- haltenen Terrainabschnitt zwischen dem Aschbach bei Wegscheid und der Sierning bei Buchberg, zwischen der paläozoischen Grenze im Süden und der Mariazell-Buchberger-Linie im Norden. Den bedeutenden Schwierigkeiten, welchen, wie schon wieder- holt von älteren Autoren hervorgehoben worden ist, dem raschen Wechsel der Facies zufolge alle Versuche einer detaillirten, allgemein durehführbaren Gliederung der Triasformation in diesem Gebiete unter- liegen, konnte nur durch genaue Festlegung der in einzelnen Abschnitten entwickelten stratigraphischen Reihenfolge begegnet werden. Es wurden daher der Reihe nach die in verschiedenen Bezirken des ganzen Terrains vorherrschenden Faciesverhältnisse aller überein- anderliegenden Niveaus untersucht und sodann die gewonnenen Ein- zelnprofile miteinander verglichen, wobei an manchen zweifelhaften Punkten das Studium der Grenzregionen, namentlich jenes der merge- ligen oder dolomitischen Liegendschichten der Hallstätter Kalke, über die gegenseitigen Verhältnisse Aufklärung gab. Als wichtigste stratigraphische Typen seines Terrains stellte der Vortragende die Entwicklungen an der Hohen Veitsch, an der Weissalpe (Lachalpe, Rauhenstein, Almgraben, Rax, Schneeberg), in der Mürzschlucht, auf der Tonion, am Student, auf der Wildalpe, am Nasskör (Krampen, Donnerswand, Goldgrubhöhe, Steinerkogl, Rauch- kogl), im Schwarzriegelgraben, endlich jene im Gebiete des Walstern- thales dar. Ueber dem Werfener Schiefer folgen in dem ganzen Gebiete unmittelbar (eine Ausnahme bildet nur die Gegend in Tirol bei Krampen) mächtige Massen lichter Dolomite, welche bald durch ein tieferes Mergelniveau (Zlambach-Schiehten), bald von Hallstätter Kalken, bald unmittelbar durch ein höheres Mergelniveau (Raibler Schichten) bedeckt erscheinen und sonach verschiedene stratigraphische Werthe annehmen können. Die beiden paläontologisch von einander abweichenden, petro- graphisch jedoch vielfach sehr ähnlichen Mergelniveaus sind bald nur einzeln entwickelt, bald aber greifen sie übereinander (Mürzschlucht) hinweg, getrennt durch die ganze Masse der fossilführenden (unteren und oberen) Hallstätter Kalke. Dabei befinden sich vielfach in Distrieten, woselbst nur das Niveau der Raibler Schichten in Mergelfacies entwickelt ist, an der Basis der dem unteren Dolomit unmittelbar auflagernden Hall- stätter Kalke genau zu verfolgende Aequivalente der obersten Grenz- lagen der Zlambachschichten in Form von kieselig-sandigen Kalken oder von kieselig-thonigen Schiefern, welche bänderartig gestreift und ..- Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. Ü. Diener. 57 fast immer durch eine liehtgrüne oder gelbe Facte ausgezeichnet sind. Dieser Horizont lässt sich, allerdings oft nur in Spuren, aus Ab- schnitten, wo das untere Mergelniveau thatsächlich entwickelt ist, ununterbroehen hinüber verfolgen in Gebiete, wo das untere Mergel- niveau bereits in Dolomit aufgegangen ist und erweitert auf diese Art den Bezirk, innerhalb welchem die relativ höhere Position der Raibler Sehichten auch stratigraphisch durch Ueberlagerung nachweis- bar ist. Ein derartiges Profil bietet ein Schnitt von S. nach N. durch die Schneealpe, an welchem der Vortragende abermals die Ueberlagerung der Hallstätter Kalke durch Raibler Schiehten demonstriren Konnte. Schliesslich wurden noch die wichtigsten tektonischen Linien einer kurzen Besprechung unterzogen. Literatur-Notizen. Dr. ©. Diener. Geologische Studien im südwestlichen Graubünden. Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. Math.- nat. Cl. Bd. XCVII, Abth. 1. Oct. 1888. (Mit 4 Profiltafeln und 3 Text- figuren.) In einer Reihe von kurzgefassten Schilderungen beschreibt der Verfasser eine Anzahl von Localitäten im südwestlichen Graubünden, deren geologische Untersuchung er im Laufe des Sommers 1837 durchgeführt hat. Die guten Aufschlüsse, welche die gewählten Localitäten bieten, sowie die Fortschritte, welche die Wissenschaft in jüngerer Zeit gemacht hat. ermöglichten es demselben, vielfach werthvolle Erweiterungen und Correeturen zu den Schilderungen und Ansichten zu liefern, welche vor längerer Zeit Theobald in seiner „Geologischen Beschreibung von Graubünden“, dem Fundamental- werke über dirse schwierige Gegend, niedergelegt hat. Der Verfasser beginnt mit der Beschreibung einer Anzahl von Punkten des Ober-Engadin, die grösstentheils der Gipfelrezion im Quellgebiete des Inn ange- hören, wie Piz Padella und Trais Fluors W. v.Samaden, ferner PizSuv retta N. v. Julieıpasse und die Höhen zu beiden Seiten des Silsersees. Daran reiht er die Besprechung der geologischen Verhältnisse der Gipfelhöhen, welche das Ober- halbsteinthal umrahmen, wie Piz Michel, P. Curver, P. Platta, P. d’Err und schliesst mit einer Besprechung des Kalkberges N v. Splügen im Hinter- rheinthale. Gesondert von der Detailschilderung enthält ein zweiter Abschnitt die Ergebnisse und Schlussbetrachtungen, die im Wesentlichen das folgende Bild der geo- logischen Verhältnisse im südwestlichen Graubünden geben. Die Hauptmasse des Gebirges bilden Gesteine der Gneiss-G@limmerschiefer- und Kalkphyllit-Gruppe. Der letzteren sind häufig krystallinische Kalke und Eruptiv- gesteine (Gabbro, Diorite, Serpentine) eingeschaltet. In Berninamassiv soll über den Kalkphylliten ein zweiter, jüngerer Gneisshorizont auftreten. Die als Kalk phyllit- gruppe ausgeschiedene Abtheilung entspricht z. Th. den Casannaschiefern, z. Th. den Bündnerschiefern Theobald’s. Die ersteren bilden, wie der Verfasser betont, keinen bestimmten stratigraphischeı Horizont, wie man eine Zeitlang ange- nommen hat, sondern stellen nur eine bestimmte Entwicklungsform, eine Facies dar. Auch die Bündnerschiefer Theobald’s bilden einen Sammelbegriff für sehr altersverschiedene Elemente, unter denen jene vom Alter des Lias, in welchen Theobald die ganze Gruppe verwies, nur den allergeringsten Antheil haben. Der Hauptmasse nach bestehen die Bündnerschiefer Theobald’s, nach den Erfahrungen des Verfassers, nur aus zwei Ele- menten, nämlich aus eocänen Flyschgesteinen und Gesteinen der Kalkphyllitgruppe, die sich schon petrographisch auf das Beste von einander unterscheiden lassen. Hiermit bestätigt der Verfasser vollkommen die Richtigkeit der Auffassung, welche der Referent für das Glarnerische vor längerer Zeit geäussert und die auch Güm bel in neuerer Zeit im Unter-Engadin, entgegen seinen früheren Anschauungen, gewonnen hat. Ueber den Gesteinen der Kalkphyllitgruppe folgen bunte Thonschiefer mit ein- geschalteten Conglomeraten, Arcosen, Grauwacken und Quarziten, die der Verfasser unter der Bezeichnung Verrucanogruppe zusammenfasst und für vom Alter des Carbon 58 Verhandlungen. Nr. oder Perm ansieht, Bildungen, welche der Autor mif einigem Zweif«l der unteren Trias zuzählt, treten im Gebiete nur sehr beschränkt auf. Umso besser entwickelt dagegen und in weiter Verbreitung treten die Bildungen der oberen Trias auf, in welcher der Verfasser folgende drei Abtheilungen unterscheidet: „Ein tiefstes Glied, bestehend aus Gypsen, Kalkmergeln und Rauchwacken, vielfach durch Einschaltungen von Conglomeraten und Breceien ausgezeichnet, ein mittleres, aus Plattenkalken bestehend, Jie das landschaftlich am meisten hervortretende Triasglied bilden und nicht selten zu einer Mächtigkeit von 400—500 Meter anschwellen, endlich ein oberes, bestehend aus schwarzbraunen und gelbgrauen Mergelkalken und Kalksteinen, durch Fossilien der rhätischen Stufe als Kössener Schichten gekennzeichnet.“ Diese als austroalpin bezeichnete Entwicklung der Trias reicht nach Westen nicht über den Splügenpass hinaus, sondern findet in der Gruppe des Kalkberges ihr Ende. Eine von dem Verfasser vielfach beobachtete und hervorgehobene Erscheinung ist das transgressive Auftreten der mesozoischen Bildungen über einem unebenen Unter- grunde der älteren Schichten, die durch ihre Aufrichtung unter der flach gelagerten übergreifenden Trias zu der Annahme einer prätriassischen Faltung des Gebirges ge- gründeten Anlass bieten. Diese nun schon an einer ganzen Reihe weit von einander entlegener Punkte der Alpen beobachtete Erscheinung findet sich sonach auch in dem speciellen Gebiete des südwestlichen Graubündens wieder. Nach des Verfassers Meinung fand von der unteren Trias aufwärts bis in den Lias hinein nur eine einzige positive Bewegung der Strandlinie statt, durch welche das Meer nach und nach immer grössere Räume occupirte. Eine Periode allgemeiner Trockenlegung und darauffolgender Denudation hat, nach ihm, nur am Schlusse der paläozoischen Aera stattgefunden. (M. V.) W. Kilian. Deseription g&eologique de la Montagne de Lure (Basses-Alpes). Ann. des sciences ge&ol. Paris 1839, Vol. XIX und XX, 458 Seiten mit mehreren Tafeln, geolog. Karten und Text- figuren. Die hervorragende Bedeutung dieses beschreibenden geologischen Werkes wird es rechtfertigen, wenn auch an dieser Stelle davon Notiz genommen wir, obgleich die Gegend, auf welche es sich bezieht, fern vom Arbeitsgebiet der geologischen Reichs- anstalt gelegen ist. Der knappe Raum, der hier zu Gebote steht, gestattet es nicht, der reichen Fülle von augenscheinlich sehr gewissenhaften stratigraphischen und paläontologischen Beobachtungen nach jeder Richtung hin gerecht zu werden, es kann hier nur auf die wichtigsten allgemeinen Daten verwiesen werden. Die Erfolge, welche L&enhardt mit seinen Untersuchungen über den Mont Ventoux aufzuweisen hatte. veranlassten den Verfasser, die noch wenig bekannte Chaine de Lure zu seinem Arbeitsgebiete zu machen. Nach einer Einleitung, welche die Geschichte der geologischen Kenntniss dieser Gegend und die oro- und hydrogra- phischen Verhältnisse betrifft, bespricht der Verfasser zunächst die allgemeine Strati- graphie. Alle grossen Formationsgruppen von der oberen Trias bis zu den jüngsten Bildungen sind hier vertreten. Die obere Trias besteht aus versteinerungsfreien Sand- steinen und bunten Thonen, welche an den Keuper Lothringens und des Jura erinnern und tritt nur im NO. des Gebietes auf. Die jarassischen und neocomen Ablagerungen werden aus lithologisch sehr einförmigen Kalken und Mergeln zusammengesetzt, welche von Fossilien fast ausschliesslich Cephalopoden ein«chliessen. Sie zeigen in ausgesprochener Weise die alpine oder mediterrane Faeies. Kilian betrachtet es als unrichtig, die Ammonitenkalke und -Mergel als pelagische Ablagerung zu bezeichnen, wie dies häufig geschieht. Die Gleichheit der petrographischen Merkmale, welche sie auf weite Strecken hin bewahren, spricht wohl dafür, dass sie der Zone der Küsteneinflüsse entrückt waren. Sie sind also nicht a's echte Küstenbildungen zu be- trachten, aber auch nicht als pelagische Absätze, wie aus anderen Gründen hervorgeht. Man könnte sie als subpelagisch oder sublittoral bezeichnen. Die Juraablagerungen liegen concordant auf der oberen Trias und werden ebenso concordant vom Neocon überlagert. Die Basis des Lias wird aus blätterigen schwarzen Mer- geln und mergeligen Kalken gebildet, darüber folgen schwärzliche Kalke mit Mergellagen. Beide Schichtgruppen, von denen die untere fossilleer ist, während die obere Ammonites angulatus und einige Bivalven enthält, werden als Infralias zusammengefasst. Der Lias besteht aus einem einförmigen Wechsel von schwärzlichen Kalken, Mergeln und Schiefern, es lässt sich unterer, mittlerer und oberer Lias unterscheiden. Der untere Lias wird chara kterisirt durch eine Bank mit Gryphaea arcuata und Pentacrinus tuberculatus. Er enthält ausserdem zahlreiche Bivalven und Brachiopoden , darunter Spiriferina Hartmanni, Bhynchonella belemnitica, plicatissima ete. Der mittlere Lias ist durch Nr. 2 Sitzung am 22. Jänner. W. Kilian. 59 E4 Am. margaritatus ausgezeichnet, der obere durch Harpoceras striatulum, radians und Coeloceras crassum. Wie der Lias ist auch das Bajocien und Bathonien in so einförmiger Weise aus mächtigen dunklen Kalken und Schiefern zusammengesetzt, dass die Trennung dieser Etagen sehr schwer wird, zumal auch die Fossilführung ziemlich übereinstimmt, ja überhaupt nur eine Fauna vorhanden zu sein scheint. Von den 16 Arten der Doegerfauna des beschriebenen Gebietes finden sich [0 in den ostalpinen Klausschichten, so dass man diese Fauna wohl auch als Klausfauna bezeichnen könnte. Es ist hier eine Mischung von Arten des Bajocien und des Bathonien zu constatiren. Die Lagen mit Posidonomya alpina werden dem Bajocien zugeschr.eben. D;s Callovien besteht aus dunklen Schiefern mit Posidonomya Dalmasi und geht in die Oxfordmergel über, welche ein unteres Niveau mit Am, Lamberti, Pelto- ceras instabile ete., ein oberes mit Am. cordatus, tortisulcatus und perarmatus um- fassen. Darüber bauen sich mergelige Kalke auf, welche an der Basis einen Horizont mit Am. canaliculatus, Martelli, virgulatus, Tiziani, etwas höher den Horizont des Am. bimammatus erkennen lassen. Nach oben zu nehmen Kalke überhand und sc'liessen zahlreiche Polyploken und andere Ammoniten der Teuuilobatusstufe ein. Zwischen diesem Horizonte und den cretacischen Brrriaskalken kommt ein Verband von massigen, theilweise bre’cienartigen Kalken zur Ausbildung, welche zu unterst Am. Loryi, polyoleus und eine Mischfauna enthalten; darüber folgen Breccien und Kalke mit Am. geron und senex und endlich weisse Kalke und Breceien mit Am. privasensis, Am. Calisto, Am. transitorius, Terebratula janitor. Von den Korallenkalken, die sich weiter südlich und in den Alpes Maritimes in der Nähe der hyerischen Masse zwischen die Acanthieus-Schichten und das Neocom einschalten und durch ihre Natur die Ufer- nähe beweisen, finden sich hier keinerlei Spuren vor. Die Juraformation dieser Gegend, obwohl fossilreich und gut gegliedert, wird in dieser Hinsicht von der Kreideformation noch weit übertroffen. Von den Berrias- schichten an bis zum Gault liegt eine ununterbrochene, paläontologisch und strati- graphisch so eng verbundene Schichtfolge vor, dass es schwer wird, durchgreifende Grenzen zu ziehen. Jeder Horizont oder Zone enthält eine Fauna, welche mit der vor- hergehenden und nachfolgenden durch einzelne gemeinsame Arten verbunden ist, es entsteht dadurch eine continuirliche Faunenfolge, doch so, dass die Endglieder mit den Anfangsgliedern keinerlei Formen gemeinsam haben. — Der Gault und die jüngeren Kreideglieder dagegen verhalten sich gegen die untere Kreide discordant und transgre- dirend, die petrographische Natur der Sedimente ändert sich, es treten neue Faunen auf, von denen die älteste, die des Gault, mit der vorangehenden des Aptiens nur wenig Beziehungen aufweist. Es ist daher ganz consequent, wenn Kilian alle Kreidestufen bis zum Gault zusammenfasst und sie der oberen Kreide (als „section n&ocomienne“ zum Unterschiede von der engeren tage n&ocomien) gegenüberstellt. Da es der knappe Raum des Referates kider verbietet, auf die einzelnen Stufen und deren Faunen näher einzugehen, müssen wir uns mit der tolgenden tabellarischen Uebersicht begnügen. a) Mergelige Kalke mit Am. Boissieri, oceitanicus, Euthymi, Malbosi ete. 30—50 Meter mächtig (Cale. & ciment de la Porte de france, Calcaires de Berrias, Berriasien). b) Mergelige Kalke und Mergel mit in Schwefelkies erhaltenen Fossilien. Niveau des Am. Roubaudi neocomiensis. (Marnes a Bel. Jatus Pietet, H&bert. Marnes neocomiennes inferieures Lory. Marnes infran&ocomiennes Lory. Marnes ä ammonites pyriteuses aut.) c) Mergelige Kalke mit Am. Jeannoti, amblygonius und Leopoldi. Ein Niveau, welches noch wenig Beachtung gefunden hat und hier zum ersten Male scharf präeisirt wird. Die Fauna desselben ist leider arm, d) Schichten mit Crioceras Duvali und Belemnites dilatatus (Cale. ä Crioceres Lory [part.], Zone de Belemnites plates Em. Dumas). Dickbankige mergelige Kalke, Cementkalke und graue schieferige Mergel, welche zum erstenmal zahlreichere Vertreter von aufgerollten Ammoniten führen. e) Kalke mit Am. diffieilis und Macroscaphites Yvani (Barr&mien Cog. (part.), Cale. a Cephalopodes deroules, Cale. a Scaphites Yvani, Cale. ä Crioceres et ä& Ancyloceres Lory (part.), Zone a Am. recticostatus Reyn.). Kilian unterscheidet in diesem wichtigen Niveau, welches in Südfrankreich so vorzüglich entwickelt ist, zwei Unterstufen (eine dritte ist nicht constant) und führt eine Fauna von 100 Arten, darunter 80 Cephalo- poden an. Wir erhalten hierdurch zum erstenmale ein verlässliches Bild der so inter- essanten Barr&me-Fauna Südfrankreichs. Eine grosse Anzahl von Arten, welche der Referent aus den Wernsdorfer Schichten der nordwestlichen Karpathen bekannt gemacht hat, wurden nun vom Verfasser in Südfrankreich nachgewiesen und es erscheint die Angabe des Referenten, dass zwischen der Barrömefauna Südfrankreichs und der der 60 Verhandlungen. Nr. 2 Wernsdorfer Schichten eine weitgehende Uebereinstimmung bestehe, im vollsten Um- fange bestätigt. f) Harter, hornsteinführender Kalk mit Ancyloceras Matheroni, Am. Deshayesi, Martini (Couches de la Bodoule, Aptien inferieure Hebert, Calc. de Vaison et Cale. marneux ü Ami, consobrinus Leenhardt Niveau inf. de Gargas, Cruasien Toreapel ete.). Dieser Horizont, welcher das Barr&mien überlagert und das eig-ntliche Aptien 'zum Hangenden hat, wurde vom Verfasser auch an einer Reihe von Punkten ausserhalb des Untersuchungsgebietes aufgefunden, so dass dessen Beständizkeit im alpinen Gebiete Südfrankreichs als erwiesen gelten kann. Von grösster Wichtigkeit sind die Beob- achtuugen, welche erweisen, dass diese Kieselkalke allmälig in die weissen Kalke mit Requienia ammonia (Urgonien) übergehen. Es erscheint hierdurch erwiesen, dass in denjenigen Gegenden , wo die genannten Kalke fehlen, keineswegs Ablagerungslücken vorhanden sind, sondern diese Kalke genau dem unteren Aptien entsprechen 9) Mergel mit Am. nisus, furcatus, Guettardi und Belemnites semicanaliculatus (\arnes de Gargas, Aptien sup., Argiles a Plicatules, Gargasien Kilian). Die gesammten Schichten @—- y bilden die Section ne&ocomienne. Ueber diesem Schichtenverbande folgen in transgressiver Lagerung, mit deutlichen Spuren einer vor- ausgängigen Erosion der Gault ın Form von Breccien, glauconitischen Sanden und Lagen mit Phosphatknollen und die Cenomanstufe. Die Tertiarbildungen spielen keine hervorragende Rolle. Kilian unterscheidet Eoeän, Tongrien, Aquitanien, Miocene moyen (Helvetien), Miocene sup. (Tortonien et Thracien). Das Miocan tritt transgressiv auf. Nach Besprechung des Diluviums und Alluviums geht der Verfasser zur Dar- stellung des tektonischen Baues über. Die Lurekette bildet eine ostwestlich streichende Anticlinale, die in einen Längsbıuch übergeht (pli-faille de Lure). Die Schichtenköpfe treten auf der Nordseite hervor und die Schichten fallen vom Kamme gegen Süden ab, unter Gault- und Cenomanbildungen und das Tertiär untertauchend. Nördlich von der Autielinal de Lure verläuft die Anticlinal du Nord, welehe in Sisteron von der Durance durchbrochen und bei Saint-Geniez durch einen von SO. nach NW. verlaufenden Bruch abgeschnitten wird. An der schmalen zerstückelten Mulde zwischen den beiden Anti- cliualen sind noch Miocänbildungen betheiligt. Die Bildung der grossen Faltenverwerfung der Anticlinal de Lure scheint durch die starke Abnahme der Mächtigkeit der Schichten nördlich von der Axe der Anticlinale begünstigt worden zu sein. Kilian unterscheidet im untersuchten Gebiete drei Gruppen von Störungen, Brüche, welche älter sind, als das Helvetien, wie die von Saint-Geniez und Melan, ferner die Anticlinal de Lure, welche nachmiocänen Alters ist und endlich das locale Bruchnetz von Banon, welches mit den Brüchen von Andreasberg in Parallele gesetzt wird. Es ergibt sich, dass die Faltungen ein um so jüngeres Alter haben, je mehr man sich dem Aussenrande der Kette nähert. Die innere ältere Zone zeigt Spuren von einer von N. nach S. wirkenden Kraft, während die Störungen am Aussenrande auf eine entgegengesetzt von S. nach N. wirkende Kraft hinweisen. Im nächsten Abschnitte bespricht der Verfasser die Virgation (im Sinne von Suess) der Ketten zwischen dem Centralplateau, der hyerischen Masse, den Massivs der cottischen Alpen, der Seealpen und des Mt. Pelvoux, welche Ketten nach der Gegend von Nizza zu convergiren und in ihrem Verlaufe wesentlich von den genannten Massivs beeinflusst werden. Obwohl die Rolle der krystallinischen Massivs in dieser Richtung dieselbe ist, haben sie doch eine verschiedene geologische Geschichte. Kilian führt Gründe an, aus welchen hervorgeht, dass die hyerische Masse mindestens seit Beginn der mesozoischen Epoche Festland bildete, während die gefalteten Centralkerne der cottischen, der Seealpen und des Mt. Pelvoux während der mesozoischen Epoche zwar vom Meere überzogen gewesen zu sein scheinen, jedoch schon in alter Zeit eine Faltung bestanden haben. Das Centralplateau wird jedenfalls als altes Festland be- trachteı. Das Verständniss der betreffenden Auseinandersetzungen wird durch ein schema- tisches Kärtehen der Leitlinien wesentlich gefördert. Im paläontologischen Theile wird eine Anzahl neuer oder wenig bekannter Arten beschrieben, darunter mehrere Arten der merkwürdigen Gattung Heteroceras. Die geologischen Karten, Heliotypien und lithographischen Tafeln, welche dieser wichtigen Arbeit beigegeben sind, zeichnen sich durch vorzügliche Ausführung aus, (V. Uhlig.) Verlag von Alfred Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien, 1589. MM W ? IE Sr WIE u N > VORIEVS RISSSC DAREAS P- S a NT“ Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Su am 19. Februar 1889. Inhalt: De Tramer. — Todes-Anzeigen. ee Badische geol. Landesanstalt. — KEingesendete Mittheilungen: Prof. A. Rzehak. Ein neues Vorkommen von Aturienmergel in Mähren. Prof. A. Rzehak. Ueber ein neues Vor- kommen eines diatomeenreichen Thonmergels in Mähren. — OR Dr. E. v. Mojsi- sovices. Ueber den Charakter der japanischen Triasfauna. Dr. E. Mojisisovics. Ueber einige arktische Teias-Ammoniten des nördlichen Sibirien. K.M. Se Vorlage der geol. Karte der Gegend von Napajedl und Luhatschowitz in Mähren. — Literatur-Notizen: M. Neumayr. W.Waagen. M. L. Babu. M. Tzwetaev. J. Boeckh. S. Roth. Dr. E.v. Dunikowski. A. W. Stelzner. K. Schneider. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Unsere Trauer. Unter dem schweren Drucke tiefster Trauer, welche die ganze Monarchie tief gebeugt hat, haben wir die jüngst vergangenen herben Tage verlebt. . Unsere Trauer hat eine schwer wiegende specielle Verschärfung eigen. Ist doch Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr, Allerhöchst der Kaiserliche Vater des Edelsten Sohnes und Durchlauchtigsten Kronprinzen, der Allerhöchstihm und der Gesammtheit des Reiches entrissen wurde, zugleich der Erlauchteste faetische Gründer unserer k. k. geologischen Reichs- anstalt! Ist doch an der Seite des durchlauchtigsten, geliebtesten und verehrtesten Verblichenen, an der Seite Weiland Seiner kaiserlichen Hoheit Kronprinzen Rudolf in den Jugendjahren, unser unvergesslicher Freund und College, der Geologe Dr. Ferdinand v. Hochstetter gestanden, aus dessen Munde K. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 3. Verhandlungen, 9 62 Verhandlungen. Nr. 3 die Lehren über Naturgeschichte, über Geologie”und Paläon- tologie der hochbegabte Prinz am liebsten entgegennahm! So waren wir wohl berechtigt, die uns belebende Hoffnung zu nähren, dass die Allerhöchste Huld und Gnade des Erlauchtesten Gründers unserer Anstalt, die erst noch neuestens dureh eine Schenkung des Allerhöchsten Bildnisses für unsere Anstalt unverkennbar bethätigt erschien, nach Jahren, auf den Erhabensten Sohn, die Zukunftshoffnung des Reiches, sich vererben werde; der die Bedingungen des Fortschrittes der Wissenschaft, auch der Geologie, in der denkbar eingehendsten Weise zu würdigen vorbereitet war. Das herbe Schicksal hat uns diese tief in unseren Herzen still gehegte Hoffnung unbarmherzig entrissen und es bleibt uns nur noch der innige, erst vor Kurzem an dieser Stelle gesprochene Wunsch: „Es möge uns gegönnt sein, der Aller- höchsten Huld und Gnade Seiner Majestät möglichst lange uns zu erfreuen und unter der Allerhöchsten Aegide uns unserer Aufgabe vollends zu weihen.“ Unsere Trauer dauert fort; aber dem erhabendsten Vor- bilde gemäss, sehen wir in uns „das Gefühl der Pflicht“ erwachen und wollen an die Ausführung unserer Arbeiten schreiten. Wien, den 19. Februar 1839. D. Stur. Todes-Anzeigen. Giuseppe Meneshini +. Den 29. Januar, 10 Uhr Vormittags d. J. starb in Pisa Giuseppe Meneghini, der Nestor der italienischen Geologen und Paläontologen. Er hatte daselbst seit 40 Jahren gewirkt, gelehrt. Geboren in Padua den 30. Juli 1811, promovirte er daselbst in der Mediein und Chirurgie, was dazumal alle zu thun genöthigt waren, die sich dem Studium der Naturwissenschaften widmen wollten. Un- mittelbar darnach trat er in den akademischen Lehrkörper als Assistente gratuito an der Lehrkanzel für Botanik und wurde im folgenden Jahre mit Decret der k. k. Regierung vom 22. October 1835 als effeetiver Assistent ernannt. Im Jahre 1839 eoneurrirte er um die Lehrkanzel der vorbereitenden Wissenschaften (Physik, Chemie und Botanik) für Chirurgen, welche Stelle er bis zum Jahre 1848 behielt. Auf Anrathen des Professor Paolo Savi wurde er vom Gross- herzog von Toscana, als Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität von Pisa an Stelle des Professors Leopoldo Pilla ernannt und im October 1851 wurde ihm auch der Unterricht der physischen Geographie übertragen. NY. 3 Sitzung am 19. Februar. Giuseppe Meneghini Yf. 63 Die provisorische Regierung von Toscana bestätigte ihn im Jahre 1861 als Professor der Geologie, Mineralogie und als Supplenten für physische Geographie. Mit Decret Seiner Majestät des Königs von Italien (Ja- nuar 1863) wurde er als solcher ernannt. Während der medieinischen Studien widmete sich Meneghini besonders der Physiologie des Nervensystems und der Pathologie der Geisteskrankheiten. Als Assistent in seiner Vaterstadt, studirte er Mor- phologie der Pflanzen und waren es die Algen, die ihn beschäftigten. Im Jahre 1846 publieirte er die Monographie Nostochinearum italicarum in Turin, wofür ihm die goldene Medaille der Akademie der Wissenschaften in Turin verliehen wurde Ein weiteres Werk des Verstorbenen: Sulla animalitä delle Diatomee e revisione organografica dei generi die Diatomee stabiliti dal Kützing in den Acten der Sitzungen des k. k. venetianischen Insti- tutes publieirt, wurde in englische Sprache von Johnson übersetzt und in den Verhandlungen der Ray Society (London 1853) ein- geschrieben. Die ersten Arbeiten Meneghini’s über Geologie datiren vom Jahre 1845, als er die Lager von Combustibile fossile diRaveo zu untersuchen anfing und das triasische Alter derselben, entgegen allen vorherigen Meinungen feststellte. Folgten die: Considerazioni sulla geologia stratigrafica della Toscana, die er mit Paolo Savi gemeinsam als Anhang zu dem Werke Murchison'’s: Sulla struttura geologica delle Alpi, degli Appennini e dei Carpazi publieirte. In dieser Publication ist hervorragend die Entdeekung der Steinkohlenformation in Toscana. Unter andern erschien sein grosses Werk über die Paläontologie der Insel Sardinien, welches noch immer sich durch Genauigkeit der Angaben auszeichnet. Die beschriebene Silurfauna machte neue geologische Horizonte in Italien bekannt und war Veranlassung zur Entdeckung noch älterer eambrischer Fossilien, die von Dr. G. J. Bornemann und von anderen Ingenieuren des Bergbaudistrietes von Inglesias in den letzten Jahren gemacht wurden. Es würde zu weit führen, alle die Publicationen Meneghini's, die. über 100 zählen, anzuführen; es sei nur noch die prachtvolle Abhandlung: Monographie des Fossiles appartenant au ealecaire rouge ammonitique de la Lombardie et de lApennin de lItalie central, an welcher er 14 Jahre gearbeitet hat, erwähnt. Das letzte Werk von Meneghini handelt über die cambrischen Trilobiten von Sardinien; er hatte dieses Werk erst vor einigen Monaten vollendet und keine Zeit mehr gewonnen, sich des Erfolges desselben lange zu erfreuen. Es ist selbstverständlich, dass die Verdienste Meneghini’s um die Wissenschaft allseitig in seinem grossen Vaterlande, nicht minder vom Auslande anerkannt und geehrt wurden. Es genügt, zu notifieiren, dass ihn Deutschland mit dem „Croix pour le merite“ ausgezeichnet hat. Die k. k. geologische Reichsanstalt trägt ein herzliches Beileid um ihn, den Correspondenten der Anstalt vom Jahre 1855 und theilt den Sehmerz um den Verlust, welchen Italien und dessen wissenschaft- 9* 64 Verhandlungen Nr-3 liche Kreise dureh den Tod ihres Altmeisters erleiden, der durch zwei Generationen lehrend, die Geologie in seinem Vaterlande eingeführt, seine Schüler zu dankbaren Verehrern zählen darf und ihnen für alle Zeiten ein leuchtendes Beispiel bleibt. Dr. M. €. Dr. Heinrich v. Dechen +. Gleich Anfangs des Jahres 1887 erhielt ich einen unerwarteten geehrten Brief, der mich tief betrübt hatte. Derselbe von Bonn den 26. Februar 1887 datirt, Jautet wie folgt: Mein hochverehrter Oberbergrath ! Aus der Anlage wollen Sie ersehen, dass ich in der Sitzung am 2. November (1386) der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur und Heilkunde einen Vortrag gehalten habe; zwei Tage nachher von einer linksseitigen Lähmung, Schlaganfall betroffen worden bin. Der Arzt verbietet auch jetzt noch jede auch die kleinste geistige Anstrengung. Sie verbietet sieh bei Schwächung des Gedächtnisses auch von selbst. Die Briefe, die ich von Ihnen erhalten, liegen hier bei. So schleiche ich kümmerlich durch das Leben dem Ende entgegen. Gedenken Sie mein freundlichst bis an mein Ende. Bonn, den 26. Februar 1887. Ganz der Ihrige H. v. Dechen. Ich hatte das Glück, Herrn v. Deehen am internationalen Geo- logen-Congresse zu Berlin im Jahre 1885 persönlich kennen zu lernen, habe Gelegenheit erhalten den Ausdruck seines aufrichtigen Wohlwollens für unsere k. k. geologische Reichsanstalt entgegenzunehmen, die seit ihrer Gründung, mit ihm, durch v. Haidınger, v. Hauer fort- währende wissenschaftliche Verbindung zu erhalten bestrebt war, habe den liebenswürdigen Nestor der deutschen Geologen sein Abschiedswort an den internationalen Geologen-Congress, dessen allgemein verehrter Ehrenpräsident er war, sprechen gehört, in dem er an den ersten wissenschaftlichen Congress, der in Berlin unter den Auspicien Ale- xander v. Humboldt's im Jahre 1828 getagt hat, erinnerte, dem er angewohnt hatte. Trotz den 57 Jahren, die seitdem verflossen sind: in stets regem Studium und Schaffen, in nie ermüdender splendider Unterstützung aller wissenschaftlicher Bemühungen seines grossen Vaterlandes, speciell der Rheinländer, kam mir die obige Nachricht über die Entsagung der altgewohnten Wirksamkeit, der geistige Tod, fast als unmöglich und unannehmbar vor. Heute ist endlich auch die letzte traurige Nachricht eingelangt, dass am 15. Februar 1889 Mittags 1°/, Uhr nach langem Leiden Herr Heinrich v. Dechen in fast vollendetem 89. Lebensjahre sanft ent- schlief, also auch der Körper des Verblichenen seine Ruhe gefunden. Es ist nicht meine Sache, die hohen Verdienste des verehrten Ver- storbenen hier aufzuzählen. Sie sind so bedentend und zahlreich , dass Nr. 3 Sitzung am ]9. Februar. Prof. A. Rzehak. 65 sie gewiss an competenten Stellen eine ausführliche Darlegung erfahren müssen. Uns bleibt nur der Ausdruck tiefster Trauer über das Hinscheiden des Nestors der deutschen Geologen, dessen Name „v. Dechen“ seit W. Haidinger’s Zeiten, oft als der Name eines hochverdienten Gönners und wohlwollenden Freundes unserer Anstalt, genannt und geehrt wurde. Wir wollen seiner freundlichstgedenken auch nach seinem Lebensende. D. Stur. Grossherzoglich Badische geologische Landesanstalt. Wir erhielten eben die höchst erfreuliche Nachricht, von der Neuerrichtung einer Grossherzoglich Badischen geologischen Landes- anstalt, respective das Statut derselben, welches mit Allerhöchster Genehmigung aus Grossherzoglichem Staatsministerium vom 24. Decem- ber 1888 erlassen und zur öffentlichen Kenntniss gebracht wurde. Wir verdanken diese Nachrieht und Sendung des Statuts dem Director dieser Anstalt, Herrn H. Rosenbusch. Derselbe spricht zu- gleich den Wunsch nach einem Austausch der kartographischen und literarischen Veröffentlichungen der dortigen und hiesigen geologischen Anstalten, dem wir von unserer Seite gerne nachkommen werden. Es steht das erste Heft der „Mittheilungen der Grossherzoglich Badischen geologischen Landesanstalt“ bereits in Vorbereitung. Wir begrüssen die neuerrichtete Grossherzoglich Badische geolo- gische Landesanstalt mit einem collegialen „Glück auf“ auf’s herz- lichste. Der Name des Dircetors gibt sichere Hoffnung auf Erfolg und Vollbringung der Aufgaben. Als die erste Aufgabe dieser Anstalt wird die Ausführung und Veröffentlichung einer geologischen Spe- cialkarte des Grossherzogthums unter Zugrundelegung der topographischen Aufnahme des Landes im Maasstabe von 1:25.000 d. N. hervorge- hoben, und die Publieirung der Uebersichtskarten erst in zweite Linie gestellt. Dieser präcis vorgeschriebene Anfang allein sichert der gross- herzoglich Badischen geologischen Landesanstalt einen Vorsprung gegen- über ihren Colleginnen, welchen, wie unserer Anstalt, erst noch die Erwirkung der Mittel zur Drucklegung unserer Karten, nach fast 40jährigem Bestehen , bevorsteht. Eingesendete Mittheilungen. Prof. A. Rzehak. Ein neues Vorkommen von Aturien- mergelin Mähren. Gelegentlich einer Exeursion in das Tertiärgebiet von Nikolsburg in Mähren besuchte ich auch den am westlicben Fusse des Polauer Juragebirges gelegenen Ort Bergen, da auf Fötterle's geologischer Karte von Mähren in dieser Gegend Mioeäntegel verzeichnet ist. Ich fand am oberen Ende des genannten Ortes einen ziemlich grossen Ziegelschlag, der in der That ganz im Miocän angelegt ist; doch hat 66 Verhandlungen. Nr. 3 man es hier nieht mit Tegel, sondern mit wohlgeschichtetem, thalwärts etwas geneigt liegendem Mergel zu thun, der in seinem petrographischen Eigenschaften und in seinen Einschlüssen übereinstimmt mit dem Aturien- mergel der Gegend von Nusslau. Es finden sich darin nur selten sehr mürbe und gebrechliche Conchylienschalen, am häufigsten noch Scherben von Aturia f. ind., ferner Melettaschuppen , Seeigelstacheln, Ostracoden, Fischotolithen, Foraminiferen, sehr häufig Spongiennadeln und eben- falls ziemlich reichlich Diatomaceen. Dieses Vorkommen zieht sich nordwärts bis über Ob.-Wisternitz hinaus, denn bei letzterem Orte fand ich als Ueberreste von einer Kellergrabung grosse Haufen eines ganz ähnlichen Mergels, mit der- selben Mikrofauna. An Foraminiferen wurden constatirt: Cornuspira involvens Rss., Textularia aff. gramen d’O., Bolivina punctata d’O., Bolivina f. ind., Nodosaria consobrina d’O., N. Adolphina d’O., N. elegans d’O., Am- phimorphina Hauer! Neug., Oristellaria inornata d’O., Globigerina bul- loides d’O.; Truncatulina eryptomphala Rss, T. af. Dutemplei d’O., Pulvinulina f. ind., Uvigerina tenwistriata Rss., U. cf. brunnensis Kar., Nonionina umbilicatula var. Soldanii d’O., Folystomella erispa L., P. macella F. et M. Von Diatomaceen sind die Coseinodiscen weitaus vorherrschend, darunter findet sich auch eine sonst seltenere Form, nämlich Coseino- discus Levisianus Grev.,;, ausserdem sind Actinoptychen, Melosiren, Biddulpbien und Triceratien häufige Erscheinungen. Der Aturienmergel von Bergen und Ob.-Wisternitz nähert sich in Hinsicht der Diatomaceen am meisten den von Dr. J. Pantocsek beschriebenen Diatomaceenmergeln von Szakal und Szent Peter im Neogräder Comitat in Ungarn. Für die Geologie Mährens ist der neu entdeckte Fundort des Aturienmergels auch topographisch wichtig, weil dadurch die analogen Gebilde der Umgebung von Gr. Seelowitz mit denen im südwest- lichen Mähren und den angrenzenden Theilen Niederösterreichs ver- knüpft werden. Prof. A. Rzehak: Ueber ein neues Vorkommen eines diatomeenreichen Thonmergels in Mähren. Der marine Tegel von Brünn ist, wie ich schon vor längerer Zeit in einer kurzen Notiz in diesen Verhandlungen (1885, Nr. 6, p. 166) bemerkte, durch allerdings ziemlich seltene, aber sehr schöne Diatomaceen ausgezeichnet. Seit Prof. Cleve eine Mittheilung über diese prächtigen Organismen (On some Fossil marine Diatoms, found in the Moravian „Tegel“, from Augarten near Brünn; Journ. oft the Queekett Mierose. Club, Ser. 11, Nr. 13, 1885) publieirte, hat man dem Vorkommen derselben eine erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet und die Nachfrage nach „Brünner Diatomeentegel“ war bald eine sehr rege. Leider wurde der ausgiebigste Fundort in neuerer Zeit verbaut, während die un- mittelbar angrenzenden Partien des Tegels als viel ärmer und die Mühe kaum lohnend sich erwiesen. Bei meinen neueren Untersuchungen des mährischen Tertiärs habe ich auch stets auf das Vorkommen von Diatomaceen geachtet, und Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. Dr. Edm. v. Mojsisovies. 67 fand dieselben mehr oder weniger reichlich in fast allen miocänen Thonen und Mergeln, namentlich jedoch in letzteren. Schon vor vielen Jahren fiel mir das Vorkommen von Diatomaceen und Radiolarien im Sehliermergel von Nusslau bei Gr.-Seelowitz auf; in dem von mir ent- deekten Aturienmergel von Bergen, der in der vorhergehenden Notiz beschrieben ist, treten die Diatomaceen so zahlreich auf, dass nach einer freundlichen Mittheilung des Herrn Kantonsapothekers ©. Keller in Fluntern bei Zürich, dem ich eine Probe des Gesteins üibersandte, 100 Gramm dieses Mergels mehr Individuen enthalten, als 1 Kilogramm des Brünner Tegels. In der Gegend zwischen Butschowitz und Neu- Hwiezdlitz in Mähren, am Rande der karpathischen Sandsteinzone , bei dem Orte Deutsch -Malkowitz, fand ich eine Partie von miocänem Thonmergel, der ebenfalls ziemlich reiehlich Diatomaceen enthält. In einer nur kleinen Probe konnte Herr ©. Keller folgende Formen eonstatiren: Aetinocyclus Ehrenbergiüi Kalfs, Actinoptychus Gründleri 4A. 8, 4. stella A. S. (nebst der var. Thumii A. 8.), A. splendens var. californica Grun. und var. nicobarica Grum., A. amblyoceros A. $., Arachmoidiscus ornatus Ehr., Asterolampra marylandica Ehr., Aula- ceodiscus angulatus Grev., A. Grunowüi ÜÖleve, Auliscus coelatus Bail., Biddulphia pulchella Gray, B. Tuomeyi Rap., Campylodiscus hibernieus Ehr., Vocconeis pellucida Hantzsch, Coscinodiseus nitidus Greg. ©. Argus Ehr., ©. marginatus Ehr., ©. Oculus Iridis Ehr., Eudyetia oceanica Ehr., Grammatophora maxıima Grun., Isthmia nervosa Kutz., Melosira sol Ehr , M. Barrerii Grev., Navicula praetexta Ehr., N. lyra var. elliptica Ehr., N. gemmata var. spectabilis Grev., N. Beyrichiana A. 8., N. Orabro Kutz., Orthoneis splendida Grun., Ithabdonema adriaiicum Kutz., Stauroneis phoenicenteron Ehr., Triceratium favus Ehr., T. Stokesianum Grev., T. trisuleum Bail., T. areticum Br. Diese Formen kommen alle, bis auf Actinoptychus amblyoceros A. 5., im Tegel von Brünn vor. Durch Verarbeitung grösserer Mengen des Materials wird die Anzahl der Formen ohne Zweifel sehr bedeutend vermehrt werden. Vorträge. Dr. Ed. v. Mojsisovies. Ueber den Charakter der japa- nischen Triasfauna. In einer im Jahre 1825 erschienenen Abhandlung !) „Arktische Triasfaunen“, zu welcher auch die Herren Dr. A. Bittner und F. Teller Beiträge geliefert hatten, wurde der Nachweis erbracht, dass die aus dem hohen Norden (Spitzbergen, Nordsibirien) und aus den Küsten- strichen des paeifischen Oceans bekannt gewordenen Triasfaunen einen einheitlichen Charakter tragen. Es wurde für dieses grosse Faunen- gebiet die Bezeichnung „Arktisch-paeifische Triasprovinz“ in Anwendung gebracht und auf die faunistischen Beziehungen, welche zwischen dieser Provinz, der indischen Trias und den in den Hallstätter Schiehten der Juvavischen Provinz umschlossenen Faunen nachweisbar sind, hingewiesen, sowie auch aus den in der arktisch-paeifischen Triasprovinz vorherr- 1) Mem. de l’Academie Imp. de St. Pötersbourg. 7. Serie, Tome 33. — Siehe auch „Verhandlungen d, k. k, geol, Reichsanstalt“ 1886, pag. 155. 68 Verhandlungen. Nr. 3 schenden Faciesgebilden auf das hohe Alter des paecifischen Meeres- beekens geschlossen wurde. Aus Japan waren damals blos die Angaben E. Naumann’s über das Vorkommen von Monotis salinaria (reete Pseudomonotis ochotica) und Halobien bekannt. Seither wurden nun dem Vortragenden durch Herrn Naumann, sowie durch die Herren Dr. Toiokitsi Harada und Prof. Dr. B. Kotö eine grössere Anzahl von Ammoniten, Pseudomonotis und Daonellen zur Untersuchung eingesendet, welche in der zur Vorlage ge- brachten Abhandlung „über einige Japanische Triasfossilien“ ?) beschrieben und abgebildet wurden. Der grössere Theil der Ammoniten stammt aus dem Kitakami- Bergland der Provinz Rikuzen, aus derselben Gegend, aus welcher auch die ersten Pseudomonotis-Reste durchNaumann bekannt wurden. Einige dieser Ammoniten waren von Brauns und Gottsche mit oberjuras- sischen und liasischen europäischen Arten identifieirt worden, obwohl Naumann auch für dieselben auf Grund der Lagerungsverhältnisse triadisebes Alter in Anspruch genommen hatte, und zwar, wie die nun durchgeführte Untersuchung zeigte, mit vollem Rechte. Die zweite Triasgegend, aus welcher Versteinerungen (Arpadites, Pseudomonotis, Daonella) zur Bearbeitung eingesendet worden waren, ist das Sakawa-Becken auf der Insel Shikoku. Es ergab sich nun, dass die durchwegs neuen Arten angehörigen Japanischen Ammoniten den Gattungen Oeratites, Arpadites und Gymnites zufallen. Die beiden zuerst genannten Gattungen sind durch Formen vertreten, welche ihre nächsten Verwandten in der nordamerikanischen Star-Peak-Gruppe (Nevada, Californien) besitzen. Sie zeigen sonach einen ausgesprochenen pacifischen Charakter. Die Gattung Gymnites ist blos durch ein einziges Exemplar vertreten, dessen Artcharaktere am meisten an eine aus den norischen Ablagerungen der juvavischen Triasprovinz stammende Art erinnern, wie sich denn auch bei den japanischen Ceratiten und Arpaditen wieder nahe Beziehungen zu juvavischen Formen der Hallstätter Kalke ergeben, genau so wie dies bei den Ammoniten der Star-Peak-Gruppe der Fall ist, welche als ein homotaxes Aequivalent der norischen Stufe betrachtet werden muss. Dr. Ed. v. Mojsisovies. Ueber einige arktische Trias- ammoniten des nördliehen Sibirien. Auch diese vom Vortragenden vorgelegte, in den Memoiren der kais. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ?) erschienene Ab- handlung bildet einen ergänzenden Nachtrag zu der in denselben Memoiren im Jahre 1885 publieirten Arbeit über „Arktische Triasfaunen“. Dieselbe enthält zunächst Nachträge zur Fauna der Olenekschiehten, unter welchen insbesondere zwei Ceratiten aus der Gruppe der „Sub- robusti“ Interesse erregen. Ferner bespricht “diese Arbeit die von Baron Toll auf dem Magyl- Felsen an der unteren Jana (unterhalb Werchojansk) gesammelte kleine Cephalopodenfauna, welche, hauptsächlich aus den Gattungen Ceratites, ') Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausg. von . Mojsisovies und M. Neumayr. Bd. VII, Wien 1888. ”) VII. Serie, Tome XXXVI. Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. M. Neumayr. 69 Hungarites und Meekoceras zusammengesetzt, wahrscheinlich einem tieferen Niveau der Muschelkalkstufe angehört. Diese Fauna enthält zwei, auch vom unteren Olenek bekannte Arten, welche daselbst getrennt von der mit der Fauna der Werfener Schichten homotaxen Olenekfauna vorkommen und wegen ihres vorgeschrittenen Entwicklungsstadiums bereits in der Arbeit von 1885 als muthmasslich einem geologisch- Jüngeren Schiehtencomplexe angehörig betrachtet wurden. Es wird dadurch die Uebereinstimmung der Magylschichten mit dem jüngeren, am Olenek vertretenen Niveau und zugleich auch das Auftreten einer gesonderten Muschelkalkfauna am ÖOlenek nachgewiesen. K.M. Paul. Vorlage der geologischen Karte der Gegend von Napajedl und Luhatschowitz in Mähren. Die zur Vorlage gebrachten Kartenblätter umfassen die nördliche Hälfte der Specialblätter, Zone 9, Col. XVII und Z.9, C. XVII, somit den nordöstlichsten Theil des Marsgebirges, das Marchthal bei Napajedl, und das Karpathensandsteingebiet des mährisch-ungarischen Grenz- gebirges zwischen dem erwähnten Theile des Marchthales und dem Lissapasse. Es sind auf diesem Gebiete die folgenden Glieder (von oben nach unten) zur kartographischen Ausscheidung gebracht: 1. Alluvium. 2. Löss. 3. Diluvialschotter. 4. Neogenschotter. 5. Magurasandstein. 6. Schiefer des Magurasandsteines. 7. Obere Hieroglyphenschichten. 8. Sandsteine der oberen Hieroglyphenschichten. 9. Javorniksandstein. Ein Bericht über dieses Terrain, sowie über die im Jahre 1887 aufgenommenen Gegenden von Wall.-Meseritschh, RoZnau und WSetin wird in unserem Jahrbuche gegeben werden, wenn die Aufnahmen im mährisch-ungarischen Grenzgebirge südlich bis an die Landesgrenze vorgerückt sein und dadurch einen natürlicheren Abschluss erlangt haben werden. Literatur-Notizen. M. Neumayr. Die Stämme des Thierreiches. I. Bd. Wirbellose Thiere. Mit 192 Textabbildungen, 603 Seiten. 8°. Wien und Prag (F. Tempsky) 1889. Einen wie mächtigen Aufschwung die Paläontologie als selbstständige Wissen- schaft in den letzten Jahrzehnten genommen hat, geht unter anderem aus dem Erscheinen mehrerer allgemeiner, zusammenfassender Werke hervor, welche in jüngster Zeit in verhältnissmässig kurzen Pausen der Oeffentlichkeit übergeben wurden. Kann man das Handbuch der Paläontologie von Zittel, welches namentlich der Systematik im weitesten Umfange gerecht wird, als die unumgängliche Grundlage der praktischen Forscherarbeit bezeichnen, so haben uns z. B. Hörnes und Steinmann Bücher geboten, welche namentlich für den Unterricht an Hochschulen bestimmt sind. Wiederum etwas anderes ist es, was Neumayr mit dem vorliegenden Werke geschaffen hat. Durchdrungen von der Ueberzeugung, dass die Erscheinungen der organischen Welt nur im Geiste der Descendenzlehre richtig erfasst werden können, war Prof. Neumayr seit Jahren bestrebt, auf dem Gebiete der Paläontologie nach Belegen für die Darwin’sche Lehre zu suchen. Im Verlaufe der Arbeit ergab sich aber bald, wie der Verfasser im Vorworte mittheilt, die „Nothwendigkeit einer kritischen Durcharbeitung der gesammten Morphologie der fossilen wirbellosen Thiere, aus welcher sich dann von selbst die theoretisch wichtigen Punkte abhoben“, Prof. Neumayr bringt demnach nicht nur eine einheitliche Dar- stellung der so wichtigen und doch so vielfach verkannten Beziehungen zwischen Paläontologie, Geologie und Descendenzlehre, wie sie bisher in dieser Ausdehnung noch K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 3. Verhandlungen. 10 70 Verhandlungen. Nr. 3 von Niemandem versucht wurde, sondern er entwickelt auch eine allgemeine, von genetischen Gesichtspunkten getragene Morphologie des gesammten Thierreiches. Der allgemeine Theil, in welchem sich Prof. Neumayr sowohl an die Paläon- tologen, wie ganz besonders auch an die Zoologen wendet, bildet nicht blos die end- giltige Grundlage für die Beurtheilung des Verhältnisses der Paläontologie zur Descen- denzlehre, er geht über dieses Ziel soweit hinaus, dass man ihn wohl als den wichtig- sten Beitrag zum weiteren Ausbau der Abstammungslehre bezeichnen kann, der in den letzten Jahren überhaupt gefördert wurde. Im speciellen Theile hat man keine zusammenhängende Darstellung des syste- matischen Details zu erwarten; der Aufgabe des Verfassers gemäss wurden in erster Linie die allgemeinen Organisations- und Verwandtschaftsverhältnisse berücksichtigt, es wurden neben den Uebergangstypen alle jene Gruppen, deren Stellung gegenwärtig eine unsichere ist, besonders eingehend abgehandelt. Um eine möglichst breite Grund- lage für seine Folgerungen zn gewinnen, bringt der Verfasser die Ergebnisse der Paläontologie mit denen der neuesten zoologischen Forschungen in engste Beziehung und so konnte es bei der erstaunlichen Formenkenntniss des Verfassers und dessen Scharfblick nicht fehlen, dass zahlreiche neue Verwandtschaftsbeziehungen entdeckt und sowohl die Bedeutung einzelner Typen in ein neues Licht gerückt, als auch die An- ordnung der grossen Gruppen umgestaltet wurde. Es ist natürlich nicht möglich, im knappen Rahmen eines Referates der Bedeutung des vorliegenden grossen Werkes auch nur einigermassen gerecht zu werden. Wenn ich trotzdem den Versuch mache, den Gang der Darstellung kurz zu skizziren, so geschieht dies in der Erwartung, dass hierdurch doch eher ein Begriff von dem reichen Inhalte zu geben möglich ist, als durch allgemeine Bemerkungen. Obgleich die Paläontologie zweifellos berufen ist, in Fragen der Descendenz eine zum Theil geradezu entscheidende Rolle zu spielen, wurden die Ergebnisse derselben bisher oft in ganz entgegengesetzter Weise verwerthet. Um eine endgiltige Basis zu schaffen, musste der Verfasser zunächst darüber Klarheit verbreiten, was von der Paläontologie überhaupt erwartet werden darf und es war namentlich nothwendig, fest- zustellen, welche Bedeutung dem so viel missbrauchten Schlagworte von der Lücken- haftigkeit der Ueberlieferung zukomme. Neumayr löst diese Frage durch eine klare und streng inductive Ableitung‘), und gibt hierauf eine kurze Skizze der Geschichte und des Inhaltes der Abstammungslehre. Sodann wird gezeigt, dass die Species in der Jetztwelt nichts constantes bedeutet, dass zwischen Art und Varietät kein durchgreifender Unterschied besteht und die Varietäten in der That als beginnende Arten bezeichnet werden können. Selbst der schwerwiegendste Einwurf, der gegen die Abstammungslehre erhoben wurde, nämlich, dass Varietäten einer Art sich fruchtbar, verschiedene Arten dagegen sich unfruchtbar kreuzen, hält einer strengen Prüfung nicht stand. Dies voraus- geschickt, tritt Prof. Neumayr einen dreifachen unumstösslichen Beweis für die Ver- änderlichkeit der Arten an, indem er die Ergebnisse der Züchtungsversuche, die That- sachen der geographischen Verbreitung der Thiere und Pflanzen und endlich die paläontologischen Formenreihen vorführt. Der ganzen Anlage des Werkes gemäss werden namentlich die letzteren an der Hand der klarsten Beispiele ausführlich be- sprochen. Es wird der Unterschied zwischen Variation und Mutation erörtert und die Fehlerhaftigkeit der Behauptung erwiesen, dass in den Formenreihen nichts von den gleichzeitigen Varietäten verschiedenes vorliege. Viele der paläontologischen Formen- reihen, die uns gegenwärtig bekannt sind, sind intermittirend, es felılen darin einzelne Zwischenglieder. Für solche Formenreihen könnte die Annahme zeitweiliger „Umprä- gungen“ oder „Transmutationen“ nicht zurückgewiesen werden, wenn nicht auch voll- ständige Reihen vorhanden wären, welche diese Annahme ausschliessen. Die fast als Regel geltende Seltenheit der Uebergangstypen erheischt dagegen eine besondere Be- achtung und man wird wohl zu der Annahme Zuflucht nehmen müssen, dass in der Entwicklung der Reihen kürzere Perioden rascherer Veränderung mit längeren Zeit- räumen relativer Constanz abwechseln, wie dies ja auch schon von Darwin selbst ausgesprochen wurde. Die nächstliegende, wenn auch vielleicht untergeordnetste Folgerung aus diesen Thatsachen wäre das Verschwinden des Speciesbegriffes aus der paläontologischen Systematik. Dieser ist in der Paläontologie unfindbar und unanwendbar und muss mit der Zeit aus ihrem Bereiche verschwinden. Eine nächste Frage geht dahin, bis zu '’) So wichtig gerade dieser Abschnitt ist, ist es leider doch nicht möglich, auf nähere Details einzugehen, doch kann darauf verwiesen werden, dass ein Theil des Inhaltes desselben im Jahrbuche 1878, XXVII, pag. 37 veröffentlicht wurde. Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. M. Neumayr. 71 welchem Betrage Veränderungen angenommen werden dürfen und müssen. Dass uns die Paläontologie Uebergänge zwischen sehr weit auseinanderliegenden Typen, oder gar zwischen einem Protisten und einem Säugethiere nicht liefern kann, liegt in der Natur der Sache. Dagegen sind Wahrscheinlichkeitsbeweise für weitgehende Veränderungen auf den verschiedensten Gebieten in erdrückender Menge vorhanden. Neumayr erweist dies an einer Reihe von Beispielen und zeigt, dass manche räthselhafte und isolirte Typen sehr leicht zu den so seltenen Uebergangsformen gehören könnten, uns aber die Handhaben fehlen, um sie als solche zu würdigen. Das Fehlen von Anhaltspunkten über die Abstammung mancher grosser Gruppen mag sich auf diese Weise erklären, es gilt dies aber nicht allgemein, namentlich nicht für die hochorganisirte cambrische Fauna. Wäre diese letztere wirklich die älteste Fauna, die je gelebt hat, so könnte eine Umgestaltung der Arten nur in sehr be- schränktem Masse angenommen werden. Diese Schwierigkeit entfällt, da aus verschiedenen gevlogischen Gründen die Annahme unabweisbar ist, dass schon zur archäischen Zeit organisches Leben bestanden haben muss. Wichtige Belege für die Abstammungslehre bieten neben den Uebergangsgliedern die Stammbäume und die Ergebnisse der Embryologie und der vergleichenden Anatomie. Wäre die Abstammungslehre unrichtig, könnten die Verwandtschaftsbeziehungen unmög- lich in Form einfacher Stammbäume zur Darstellung gebracht werden, es müssten Uebergänge nach den verschiedensten Richtungen vorhanden sein, was in Wirklichkeit nicht zutrifft, wie an Beispielen gezeigt wird. Von den Ergebnissen der Embryologie und der vergleichenden Anatomie wird am ausführlichsten der Parallelismus zwischen Ontogenie und Phyllogenie besprochen und bierbei auf die Fehlerquellen besonders aufmerksam gemacht, welche der embryo- logischen Methode in Folge der sogenannten „Fälschung und Abkürzung der Entwicklung“ und in Folge des Umstandes, dass in manchen Fällen verschiedene Stämme unabhängig von einander ähnliche Veränderungen erleiden, anhaften. Mit einigen Worten über die Urzeugung schliesst Neumayr die Besprechung der Thatsachen , die für die Abstammungslehre zeugen und wendet sich sodann den Ursachen jener Veränderung der Organismen zu. Er erörtert zunächst die von Darwin erkannten Ursachen, also die natürliche Zuchtwahl, den Kampf um’s Dasein, Anpassung und Mimiery, die rudimentären Organe, das Gesetz der Correlation, die sexuelle Zucht- wahl, dann aber werden auch die von anderer Seite erkannten oder behaupteten Ein- wirkungen in den Kreis der Besprechung gezogen, so das sogenannte Vervollkom m- nungsprincip, wie es namentlich von Nägeli ausgebildet wurde. Neumayr erweist, dass die Ergebnisse der Paläontologie damit nicht übereinstimmen, eine strenge Musterung der Thatsachen ergibt „rasche Vervollkommnung der jeweiligen Herren der Erde, bei allen übrigen Abtheilungen ein buntes Gewirr von fortschreitenden, rück- schreitenden und verharrenden Typen“, also eine Art der Entwicklung, wie sie mit der Selectionslehre gut übereinstimmt. Bezüglich der „Migrations- und Isolirungshypothese“ erwesit Neumayr durch Thatsachen, dass zur Veränderung der Arten Absonderung nicht nothwendig sei, dies ändere jedoch nichts an den Schwierigkeiten, welche der Selectionslehre durch die Aus- gleichung der auftretenden Varietäten durch Wechselkreuzung erwachsen. Reich an neuen Gesichtspunkten ist der folgende Abschnitt über die individuellen Abweichungen. Diese können nur von zwei Factoren abhängig sein, von äusseren me- chanischen Einflüssen und von der Constitution des Organismus, auf welchen diese Einflüsse einwirken. Da sich nun die letzteren naturgemäss häufig wiederholen und bestimmte Organe durch dieselben leichter beeinflusst werden, als andere, so ist von vorneherein anzunehmen, dass sich gewisse Abänderungen häufig und auch bei einem beträchtlichen Theile aller Individuen einstellen werden. Dies entspricht auch den that- sächlichen Verhältnissen sowohl in der Jetztwelt, wie in der Vergangenheit, wie aus Beispielen hervorgeht. Da nun durch Kreuzung und Vererbung die betreffenden Merkmale leicht fixirt werden können, so steht der Bildung neuer Arten auf diesem Wege, ohne Einwirkung der natürlichen Zuchtwahl nichts entgegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach verdanken die sogenannten morphologischen, für den Organismus gleichgiltigen Merk- male diesem Vorgange ihre Entstehung. Welcher Art die mechanischen Einflüsse sind, wird in einem eigenen Abschnitte dargelegt. Die Auseinandersetzungen über die Abstammungslehre beschliessend,, wirft Neumayr die Frage auf, ob denn die angeführten Gründe genügen, um all’ die Er- scheinungen des organischen Lebens zu erklären. Als eine grosse Schwierigkeit wird der Parallelismus in der Entwicklung verschiedener Thiergruppen bezeichnet, so die 107 72 Verhandlungen. Nr. 3 - fortschreitend höhere Ausbildung der Kammerscheidewände bei den verschiedensten Ammonitengruppen, die Bildung der verknöcherten und gegliederten Wirbelsäule bei Fischen und Amphibien, die ähnliche Gestalt von Archegosaurus und Krokodil, von Beutelwolf und Hund, von Beutelnagern und Nagethieren u. s. w. Offenbar deutet diese Uebereinstimmung auf Anpassung an übereinstimmende Lebensverhältnisse hin, allein ob diese erstaunlichen Aehnlichkeiten lediglich darauf zurückzuführen sind, kann nicht unbedingt bejaht werden. Wir stehen da noch ungelösten Räthseln gegenüber, welchen man mit vagen Ausflüchten, wie „phyletische Lebenskraft“, „inneres Entwicklungsgesetz“ nicht näher tritt. Die Lösung derselben, wie mancher anderer Probleme, wie Zeugung und Vererbung, erste Entstehung des organischen Lebens auf der Erde u. s. w. wird die Aufgabe kommender Generationen bilden. Mit einem Abschnitte über das Aussterben der Arten und einer Besprechung der Einwürfe gegen die Descendenzlehre schliesst die allgemeine Einleitung. Ueber den Inhalt des speciellen Theiles, welcher bis zu den Molluscoiden vor- geschritten ist, können hier selbstverständlich nur einige wenige Bemerkungen Platz finden. Solche Gruppen, über welche bisher nur eine Menge systematischer Einzelheiten, aber keine genügende Grundlage für eine rationelle morphologische Behandlung der fossilen Arten vorliegt, z. B. Radiolarien und Bryozo@n, wurden nur ganz kurz geschildert, während andere Abtheilungen, welche in dieser Hinsicht günstigere Verhältnisse dar- bieten, ausführlich abgehandelt erscheinen. Bezüglich derForaminiferen darf wohl auf das Referat über Neumayr’s Arbeit „Ueber die Verwandtschaftsverhältnisse der Foraminiferen“ (Verhandlung. 1887, pag. 334) verwiesen werden, worin die neuen Gesichtspunkte, dieNeumayr zur Systematik und zu den Verwandtschaftsverhältnissen der Foraminiferen beigebracht hat, bereits be- sprochen wurden. Für den Formenkreis derSpongien wird mit geringen Aenderungen das System von Zittel angenommen, die Formverhältnisse werden ziemlich kurz, die Abstammungsverhältnisse, so weit darüber gegenwärtig ein sicheres Urtheil möglich ist, ausführlich besprochen. Von den Ausführungen über die Abstammungsverhältnisse sei nur hervorgehoben, dass Neumayr im Gegensatze zu der ziemlich verbreiteten An- schauung, wornach die Tetractinelliden und Lithistiden einerseits, die Hexactinelliden andererseits als selbstständig aus gerüstlosen Spongien hervorgegangene Grundformen zu betrachten seien, die Möglichkeit erweist, beide auf eine gemeinsame Urform mit bereits entwickelter Skeletbildung zurückzuführen. Entsprechend ihrer grösseren Wichtigkeit erscheinen dieCorallen viel eingehender dargestellt, und unter diesen wiederum besonders die so merkwürdigen und vielumstrit- tenen Tabulaten bevorzugt. Eine grosse Anzahl von Formen wird hier in neuer Beleuch- tung vorgeführt. Eine kritische Besprechung jener Formen von Hexacoralliern, die aus dem Paläozoischen, und von Tetracoralliern, die aus dem Mesozoischen und der Jetztwelt beschrieben wurden, führt zu dem Ergebnisse, dass die ersteren in Wirklichkeit zu den Tetracoralliern die letzteren zu den Hexacoralliern gehören. Für eine dieser Zwischen- formen, Calostylis, gelangt Neumayr zu dem überraschenden Resultat, dass wir in ihr den bisher einzigen Vertreter einer Gruppe von Tetracoralliern vor uns haben, die zu den übrigen Tetracoralliern in demselben Verhältnisse steht, wie unter den Hexacoralliern die Perforaten zu den Eporosen. Ein strenger Beweis für den Zusammenhang der Tetracorallier mit den Hexa- coralliern ist bisher noch nicht erbracht, wenn auch sehr wichtige Wahrscheinlichkeits- gründe dafür sprechen. Die Verhältnisse der Tabulaten erfahren eine bemerkensweıthe Klärung, wenn auch die Ergebnisse negativer Natur sind. Neumayr zeigt, dass die Versuche, die Tabulaten an irgend eine Gruppe der Jetztwelt (Milleporen, Poritiden, Bryozoön etc.) anzuschliessen, als gescheitert zu betrachten sind. Man hat die Tabulaten als eine selbstständige, den Hexa- und Tetracoralliern ebenbürtige Abtheilung anzusehen, in welcher drei Hauptgruppen festgehalten werden können, Ueber den Zusammenhang der grossen Abtheilungen der Corallen unter einander liegen noch keinerlei Anhaltspunkte vor und selbst innerhalb dieser Abtheilungen sind wir nur hier und da im Stande, einen genetischen Zusammenhang zu vermuthen. Die Ursachen dieses Verhältnisses sind zum Theil auf die geringe Kenntniss der Corallen- fauna, namentlich an der Grenze der paläozoischen und mesozoischen Aera, zum Theil auf den Umstand zurückzuführen, dass ganz ähnliche Gestaltungen der Skelettheile in sehr verschiedenen Ordnungen wiederkehren, ähnlich, wie dies bekanntlich bei den Gasteropoden der Fall ist. Ganz gegentheilige Verhältnisse bieten in dieser Hinsicht dieEchinodermen dar, bei welchen sich die Harttheile bekanntlich in strengster Abhängigkeit von der Orga- nisation wichtiger Weichtheile befinden. Neumayr gelangt denn auch auf diesem Gebiete, Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. M. Neumayr., 713 das offenbar mit besonderer Vorliebe behandelt wurde, zu vielen neuen Ergebnissen, welche für die Auffassung der Morphologie der gesammten Echinodermen von der grössten Wichtigkeit sind. Als die primitivste Gruppe der Echinodermen betrachtet Neumayr die Cystideen, die den Knotenpunkt bilden, in dem alle Fäden der Ver- wandtschaft zusammenlaufen. Die Seeigel schliessen sich durch Cystocidaris, die See- sterne durch Paläodiscus und Hybocystis, die Blastoideen durch Codonaster und Astero- blastus an die Cystideen an. Dieses auf paläontologischem Wege erreichte Schluss- ergebniss steht mit den eingehend discutirten ontogenetischen Verhältnissen insofern in Widerspruch, als man bisher die eilf primären dorsalen Tafeln der Crinoiden, mit denen der Seeigel für homolog angesehen, und daher beide Classen mit einander in Verbindung gebracht hat, Neumayr erweist die Unhaltbarkeit dieser Anschauung, und zeigt, dass die in neuerer Zeit mit grosser Vorliebe gepflegte Richtung, welche die einzelnen Platten des Crinoidenkelches mit solchen des Seeigelscheitels und der Dorsalseite der Seesterne in Parallele stellt, vollständig verlassen werden muss.‘) Innerhalb der einzelnen Classen liegen die meisten Anhaltspunkte über die Abstammung bei den Echinoiden vor. Auch über die Verwandtschaftsverhältnisse der Crinoiden lassen sich gegenwärtig, nachdem die Arbeiten von H. Carpenter über recente, die von Wachsmuth und Springer über paläozoische Crinoideen eine ungeahnte Fülle neuer Thatsachen beigebracht haben, neue und richtigere Vorstellungen bilden, die zunächst im Fallenlassen der alten Ein- theilung in Paläo- und Neocrinoiden (Tesselaten und Articulaten) ihren äusseren Ausdruck finden. Auf Grund sehr eingehender Darlegungen wird erwiesen, dass die so formen- reiche Gruppe der Cyathocrinacea weit mehr wahre Verwandtschaft mit Pentacrinus oder anderen recenten Crinoiden zeigt, wie mit einem beliebigen Sphäroidocrinoiden. Die genannte Gruppe wird daher mit den geologisch jüngeren Crinoiden vereinigt. Darnach zerfallen die Crinoiden in zwei Abtheilungen, die Hypascocrinen und die Epasco- erinen, von denen die erstere die Gruppen der Sphäroidocrinacea, Haplocrinacea, Ichthyo- crinacea, die letztere die Gruppen der Cyathocrinacea und Pentacrinacea mit ihren zahl- reichen Familien umfasst. Einige Formen bleiben bei dieser Eintheilung vorläufig in der Schwebe. Innerhalb der Epascocrinacea lässt sich eine allmälige Entwicklung von den Formen mit fünf Oraltafeln und über denselben fest zusammengefügten Decktäfelchen zu den Pentacrinaceen mit offen liegendem Munde und Ambulacralfurchen in den Haupt- zügen verfolgen, bei den Hypascocrinen gestalten sich die Verhältnisse schwieriger. Wie zu erwarten war, zeigt sich demnach bei den Echinodermen eine aus- gezeichnete Harmonie der Erscheinungen in der Natur mit den Voraussetzungen der Darwin’schen Lehre. Die letzte Classe, welche in dem vorliegenden ersten Bande ausführlich abgehandelt wird, bilden die Brachiopoden. Neumayr steht bezüglich der Systematik der Testicardines auf dem bereits im Jahre 1883?) gewonnenen Boden. Innerhalb der Gruppe der Pegmatobranchier werden nach dem Vorhandensein oder Fehlen von Spiralkegeln Helicopegmata und Campylopegmata nach dem Vorgange von Waagen unterschieden, doch mit dem Bemerken, dass diese bequeme Eintheilung nur als Nothbehelf zu be- trachten sei. Es kann nämlich sehr wahrscheinlich gemacht werden, dass die als Helico- pegmata zusammengezogenen Formen nur die mit vollkommener Verkalkung der Arme versehenen Glieder genetisch und morphologisch wesentlich von einander verschiedener Gruppen darstellen. So sind, wie schon Quenstedt hervorgehoben hat, Atrypa mit Rhynchonella, Retzia mit Waldheimia näher verwandt, als die im System nebenstehenden Gattungen. Da man aber gegenwärtig für die Mehrzahl der Helicopegmata nicht angeben kann, wo sie sich anschliessen, so muss vorläufig die alte Eintheilung beibehalten werden. Von der Stammesgeschichte der Brachiopoden kennen wir nur hie und da einzelne Stücke, ein befriedigender Ueberblick ist uns gegenwärtig noch versagt. Der Gattungsfassung bei den Brachiopoden, bezüglich deren so verschiedene Wege ein- geschlagen werden, ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Die Abbildungen, welche übrigens in ziemlich mässiger Anzahl dem Texte ein- gefügt sind, beziehen sich selbstverständlich auf die zoologisch wichtigen Formen, gleichgiltig ob ihnen zugleich eine geologische Bedeutung zukommt oder nicht. Es erhalten die „Stämme des Thierreiches“ auch dadurch ein eigenthümliches, von den meisten Lehrbüchern abweichendes Gepräge. !) Im Nachtrage wird mitgetheilt, dass F. und P. Sarasin neuestens auf rein zoologischem Wege zu der Ansicht gelangten, dass eine wirkliche Homologie zwischen dem Crinoidenkelche und den 11 Tafeln im Scheitel der Salenien und der jungen Gly- phostomen nicht besteht, dass die letzteren nur ein „Crinoidenphantom“ darstellen. ?) Vgl. Verhandl. 1883, pag. 260. 74 Verhandlungen. N. 3 Niemand wird das besprochene Werk aus der Hand legen können, ohne den Eindruck empfangen zu haben, dass wir hier einer gewaltigen Arbeitsleistung gegen- überstehen, welche auf die Entwicklung der Paläontologie auf Jahre hinaus einen be- stimmenden Einfluss ausüben wird. Dem Referenten, als ältestem speciellem Schüler des Verfassers, welcher jahrelang an dessen Seite arbeiten konnte, wird es gestattet sein, dies in besonders warmer Weise zum Ausdruck zu bringen. Wir dürfen zuver- sichtlich hoffen, Jass das Werk von Prof. Neumayr wesentlich dazu beitragen wird, sowohl die Zoologen zu engerer Fühlung mit der Paläontologie zu vermögen, als auch im Kreise der Paläontologen das Bewusstsein der strengsten Abhängigkeit der Paläon- tologie von der Zoologie immer weiter zu verbreiten, Angesichts der Fortschritte, die Neumayr’s Werk fast auf Schritt und Tritt aufweist, dürfen wir auf einen hohen Gewinn für die einschlägigen Wissenszweige rechnen, dessen ganzer Umfang sich wohl erst nach Jahren richtig beurtheilen lassen wird, (V. Uhlig.) W. Waagen. Salt-Range Fossils. I. Produetus- Lime- stone Fossils. Memoirs of the Geologieal Survey of India. Palaeon- tologia Indiea. Ser. XIII. (Published by Order of His Excelleney the Governor General of India in Couneil). Caleutta: Geological Survey Office und London: Trübner & Co. 1879— 1887. Der Abschluss des ersten grossen Haupttheiles des Werkes, welches der Ver- fasser in vier Bänden erscheinen zu lassen beabsichtigt, legt es dem Referenten be- sonders deshalb nahe, an dieser Stelle eine etwas ausführlichere Darlegung des reichen Inhalts zu versuchen, weil damit ihm selbst für seine Studien in den paläozoischen Schichten der Alpen nicht minder wie jedem, der sich mit carbonischen oder per- mischen Faunen beschäftigt, eine ganz fundamentale Unterstützung geliefert wird. Des grossen Umfanges der Arbeit wegen kann über eine systematische Aufzählung der in den untersuchten Faunen vertretenen Genera nicht recht hinausgegangen werden. Immerhin sollen bei den betreffenden Abtheilungen, Classen oder Familien die besonders wichtigen für Systematik und Morphologie ete. gewonnenen Hauptresultate hervorgehoben und auch die Bedeutung des Werkes für die vergleichende Stratographie angedeutet werden. Das Erscheinen der noch in Aussicht stehenden Part II: Fossils from the Ceratite beds, Part III: Fossils from the Newer Mesozoie Formations und Part IV: General wohl Conelusions kann nicht abgewartet werden, nachdem der vorliegende Part. I schon ein so grosses selbstständiges Werk repräsentirt. Ueberdies regt das Gefühl der Befriedigung über das Erscheinen einer der Erweiterung und Befestigung der positiven Grundlagen unserer Wissenschaft, deren Fortschritt in erster Linie durch die Pflege der ver- gleichenden Stratographie bedingt wird, in so hervorragender Weise gewidmeten Arbeit umsomehr zu eingehender Würdigung derselben an, als der vielfach zu stark auf die vorzeitige Lösung bestehender oder ersonnener theoretischer Probleme gerichtete, specu- lative Zug der geologischen Forschung diesen Fortschritt weit weniger sicher und meist nur sehr bedingungsweise fördert. Unter den Fischresten sind: Sauroiden durch Sigmodus Waagen (1), Cochliodontiden durch Poecilodus Agassiz (l) und Psephodus Agass. (2), Cestracionten durch Helodopsis n. 9. (2) und Psammodus Agass., Petalodontiden durch Petalorhynchus (1), Ichthyo- dorulites durch Xystracanthus Leidy (2) vertreten. Die Cephalopoden sind von höchstem Interesse wegen des ersten Nach- weises von Vertretern dr Ammonitiden-Familie in permischen Schichten‘), und zwar: Cyclolobus Waagen n. g. (1), Arcestes Suess (2), Thaumatacanthus Waagen (2), Xenodiscus Waagen (2) und Sageceras Mojs. (3). Unter den Nautiliden erscheint Nautilus Sect. Simplices mit. n. sp. (1) Seet. Tuberculati mit 3 sp. (neu 2) Gruppe Traut- scholdi-Waagen (2 sp. n.) und eine neue aberrante Art. Sect.: Ophionei 3 sp. n. — überdies Gyroceras Koninck n. sp. — Orthoceras Breyn. 4 n. sp. Innerhalb der Classe der Gastropoden spielt die Familie der 2elle- rophontidae eine besonders hervorragende Rolle und hat das Material den Verfasser in die Lage versetzt, in Bezug auf die systematische Stellung und Gruppirung der Vertreter dieser Familie wesentliche Fortschritte zu erzielen. Waagen begründet die Einreihung der Bellerophonten in dem Tribus der „Dieranobranchiata* neben der Familie der „Fissonellidae“ und stellt dieselbe zwischen diese und die dem Tribus „Schismobranchiata“ angehörenden „Haliotidae“. !) Ueber G. Gemmellaro’s diesbezügliche wichtige spätere Nachweise siehe Verhandl. 1888, Nr. 11, Referat-pag. 232. Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. W. Waagen. 75 Die nach Waagen zu den „Bellerophontidae“ zu stellenden Gattungen sind : 1. Bellerophon Montfort 1808. 2. Bucania Hall 1843. 3. Phragmostoma Hall 1862. 4. Salpingostoma F. Roemer Leth. palaeoz. 1876. 5. Tropidodiscus Meek 1866. 6. Mogulia Waagen nov. gen. 7. Tremanotus Hall 1864. 8. Tubina Barrande MS. 9, Warthia Waagen n. gen. 10. Euphemus M’Coy 1862. 11. Stachella Waagen nov. gen. 12. Bellerophina d’Orb. 1843; endlich wird als zweifelhaft auch Cyrtolites Conrad 1838 im Anschluss genannt. Aus dieser Reihe sind nur die Genera: Bellerophon (mit 9 Arten — alle neu mit Ausnahme von Bell. Jonesianus und orientalis Koninck), Bucania (4 nov. sp.), Mogulia (nov. sp.), Warthia (3 n. sp.), Euphemus (4 n. sp.), Stachella (2 n. sp.) in der hier in Rede stehenden Schichtenreihe des Carbon und Perm vertreten. Im Uebrigen wird die Gasteropoden-Fauna durch folgende Genera illustrirt. Inner- halb der Ordnung der Prosobranchiata erscheint die Familie der Solariiden vertreten durch: Enomphalus Sow. (2 nov. sp.), die Eulimidae durch Holopella M’Coy (l n. sp.) und Macrocheilus avellanoides de Koninck, die Naticidae durch Naticopsis M’Coy (2 n. sp.), die Velutinidae durch Platystoma Conr. n. sp., die Neritiden durch Neritomopsis Waagen n. 9. (2 n. sp.), die Turbinidae durch Phasianella Lamk. (1 n. sp.), die Trochidae durch Margarita Leach (1 n. sp.). Abgesehen von der bereits speciell hervorgehobenen Familie der Bellerophonten ist die Unterordnung der Fissobranchiata (Tribus Schismatobran- chiata) nur durch die Familie der Pleurotomariidae mit Pleurotomaria Defr. (4 neue Arten) und Murchisonia Arch. und Vern.n. sp. Die Familie der Thecidae — mit 2 neuen Formen von Hyolithes Eichwald (für welche Gattung Neumayr eine nähere Verwandtschaft mit den „Capulidae“ annahm) und 2 Macrotheca Waagen n. 9. — vereinigt Waagen mit den Conulariidae und Tentaculitidae zu einer besonderen Ordnung: Conularida. In der Ordnung der Proso- pocephala tritt nur die Familie der Dentaliidae mit Entalis Hereulea Koninck sp. und das Genus Antale Aldrovand. unter den indischen Productus-limestone-Fossilien auf. Die Classe der Pelecypoda ist ziemlich reichlich vertreten und als ein be- merkenswerthes Resultat der Untersuchung des Verfassers ergibt sich, dass hier ebenso wie bei den Gasteropoden eine Mischung von paläozoischen und mesozoischen Typen an der obersten Grenze des Perm zur Erscheinung gelangt. Die Familie der Gastrochaenidae ist nur durch eine neue Form der Gattung Spengleria Tryon, die Myidae durch eine neue Art von Bucharis Reckluz vertreten. Die Anatinidae weisen eine neue Cardiomorpha Koninck, 4 neue Formen von Allo- risma King und das neue Genus „Palanatina“ in einer Art auf. Unter den Lucinidae erscheint neben einer neuen Sphaeriola Stolicezka, — Lucina Brug. und Loripes Poli mit je 2 neuen Formen; unter den Astartidae Cardinia Agass., Astarte Sow. Gouldia Adams mit je einer, Pleurophorus King mit 4 und (leidophorus Hall mit 2 neuen Arten. DieTrigoniidae zeigen neben Schizodus rotundatus Brown noch drei neue Formen von Schizodus King und drei neue Formen von Myophoria Brown. Die Nucu- lanidae sind nur mit einer neuen Nuculana Lmk., die Nuculidae nur mit Nucula ventricosa Hall und Nuc, trivialis Eichw., die Arcidae mit Macrodon Lycett nov. sp. und 2 neuen Species von Dolabra Me’Coy aufgeführt. Aus der Familie der Mytilidae führt Waagen als neues Genus Lithodomina mit 2, Septifer Recluz, Litho- domus Cuvier, Modiola Lamark, Mytilus Linn und Atomodesma Beyrich mit je einer neuen Art auf. Besonders bemerkenswerth erweist sich die Vertretung der Aviculidae durch das Erscheinen einer Anzahl schon bekannter Formen. Pseudomonotis Beyrich erscheint in 6 Foımen, darunter 3 (Pseud. garforthensis King, radialis Phill. und Kazanensis Vern.), welche der Gruppe der Pseudomonotis speluncaria angehören ; überdies er- scheint Oxytoma Meek, Avicula Klein und das neue Genus „Löebea“ in je einer neuen Art. Innerhalb der Ordnung der Ostreacea spielt die Familieder Pectinid ae und inner- halb derselben das Genus Aviculopecten M’Coy eine Hauptrolle; es werden nicht weniger als 9 Arten unterschieden, darunter zwei Koninck’sche Species (Av. cerebri- striatus und asiaticus). Auch unter den 5 Vertretern von Pecten Klein befindet sich eine schon beschriebene Form (Pect. Flemingianus Koninck). Ueberdies ist noch BEuchondria Meek: und unter den Radulidae: Lima Brug. mit je einer neuen Form vertreten. Den hervorragendsten Antheil an der Gesammtfauna nehmen die Brachiopoden und es hat der Verfasser Gelegenheit gefunden, die Classification dieser MolJuscoiden- Classe insbesondere durch Einführung von Unterordnungen der 2 Hauptordnungen (Arthro- und Lyopamata) in zweckmässiger Weise weiter auszugestalten: Die Subordo 76 Verhandlungen. Nr. 3 I. Kampylopegmata oder Terebratulacea: Die Familie der Terebratulidae ist innerhalb der Unterfamilie: Terebratulinae durch die Gattungen: Dielasma King (6 Gruppen) mit 10 Arten (darunter Diel. elongatum Schloth. u. D. itaitubense Derby) — Dielasmina n. g., Hemiptychina n. gen. mit 5 Arten (darunter Hemipt. Himalayensis Davids.) und inner- halb der Centronellinae? durch 8 Arten von Notothyris Waagen n. gen. (darunter Nat. subvesicularis Davids. und Djoulfensis Abich. sp.) vertreten. Ein besonderes Interesse nimmt Waagen’s Einreihung und genaue Beschreibung der auffallenden nenen Gattungen Lyttonia und Oldhamina in Anspruch, welche bei der Familie der Thecideiden neben den beiden Unterfamilien der Megathyrinae und Thecideinae Dall. als dritte unter dem Namen „Lyttoniinae“ untergebracht werden, Das erste Genus ist durch drei Formen (darunter Lytt. cf. Richthofenii, Kays. sp.), das zweite nur durch Old. decipiens Koninck sp. repräsentirt. Innerhalb der Fam.Rhynchonellidae ist die Unterfamilie der Rhynchonellinae durch 4 spec. nov. der neuen Gattung Terebratuloidea Waagen und 3 nov. spec. von Uneinulus Bayle, sowie von Khynchonella Fischer v. Waldh. — die Unterfam. Camerophoriinae Waagen durch Camerophoria Purdoni Davids., Humbletonensis Howse, globulina Phill., superstes Vern. und eine neue Art vertreten, während die dritte Subfamilie: Pentamerinae ohne Vertreter ist, ebenso wie die in diese Unter- ordnung gehörende Familie der Stringocephalidae. Die Subordo II: Helicopegmata oder Spiriferacea zeigt in der Fam.: Atrypidae Dall. keinen sicheren Repräsentanten ; in der Fam.: Athyridae Phillips hat Waagen als neues Genus Spirigerella (Syn. Athyris pars auct.,) mit 10 neubenannten und in 3 Gruppen vertheilten Formen (zumeist Typus subtilita) aufgestellt. Athyris M’Coy erschrint gleichfalls mit 10 in 3 Gruppen untergebrachten Formen, darunter Ath. Royssii LeveillE und cf. pectinifera Sow. — die übrigen neu benannt. In der Fam.: Nucleospiridae Dav. ist das Retziinen-Geschlecht Humetria Hall durch 2 Arten und die neue Gattung Uncinella als Repräsentant der Subfam. Uneitinae durch eine neue Form vertreten. Die Fam.: Spiriferidae King zeigt 5 Arten von Spiriferina Orb. (darunter Spirif. eristata Schloth. und multiplicata Sow.) und 8 Arten von Spirifer (darunter Sp. striatus Mart., Musakheylensis Davids. und alatus Schloth., 2 sp. n. Martiniopsis Waagen, 5 sp. Martinia M’Coy (darunter Mart. cf. glabra Martin sp. und 3 sp. Reticularia M’Coy (Spirif. lineatus (Mart.) Koninck). Waagen’s Subordo III. Aphaneropegmata sive Productacea — zeigt, da der Autor die Gattung Syntrielasma Meek — Enteletes Fisch. v. Waldh. zu einer besonderen Subfamilie der Orthidae erhebt, keinen Vertreter der Parambonitidae in den Saltrange- Faunen. DieEnteletinae sind durch 7 als von Syntrielasma hemiplicata (Hall) Kayser und Lamarcki Fisch. v. Waldh. unterscheidbare Formen von Enteletes, die typi- schen Orthinae durch 7 Orthisarten (darunter Orth. Pecosii Marcou) repräsentirt. Die Strophomenidae zeigen ebenfalls eine reiche Entwicklung. In der Subfamilie Ortho- thetinae W. erscheint das Genus Streptorhynchus King in 7 Arten (darunter Strept. pelargonatus Schloth. und pectiniformis Davids.); 6 neue Arten kommen auf die wegen der durch Mr. Derby zuerst eıkannten Verschiedenheit der inneren Structur neu aufgestellten Gattung Derbyia Waagen und eine auf Orthothetes Fisch. v. Waldh. Aus der Subfamilie: Strophomeninae ist nur das Genus Leptaena Dalm. (emend. Davids.) in einer neuen Form beschrieben. Die umfangreiche Familie der Productidae tritt im Productus-limestone-Complex, wie schon der Name andeutet, in sehr reicher und vielgestaltiger Entwicklung auf. Die Unterfamilie Chonetinae zählt ]4 verschiedene neue Formen von Chonetes Fisch. v. Waldh., 8 Formen von Strophalosia King (darunter Stroph. ewcavata Geinitz und horrescens Vern. und eine Chonetella nov. gen.) — Die Unterfamilie: Productinae zählt 2 Arten von Aulosteges Helmersen (dabei Aulost. Dalhousii Davids.), 20 Species von Productus Sow. (in VI Sectionen: Lineati, Semireticulati, Spinosi, Fimbriati, Horridi und Irregulares) darunter Prod. Cora Orb. semireticulatus Mart., Humboldti Orb., Purdoni Davids ), endlich noch 6 Sp. des neuen Genus Marginifera. In Waagen’s Subordo IV: Coralliopsida nimmt die für Anomia Lawreneiana Koninck, d. i. die Gattung Richthofenia Kayser aufgestellte Familie Richthofenidae und die derselben gewidmete Untersuchung, welche zu der Einstellung in die Nach- barschaft der Productiden und an das Ende der zur Ordnung der Arthropomata gerech- neten Familien führte, ein bedeutendes Interesse in Anspruch wegen der Beziehungen, welche diese ungewöhnliche Schalthierform äusserlich zu den Corallen, bezüglich der Structur auch zu den Pelecypoden (zumal Rudisten), in überwiegender Weise jedoch zur Schalenbeschaffenheit und dem Bau der Productinen nach Waagen undnach Kayser Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. W. Waagen. u auch der Craniadae erkennen lässt. Die Aufstellung einer besonderen Unterordnung zwischen den Arthropomata und Lyopomata ergab sich demnach als die entsprechendste Lösung für die systematische Einreihung dieser ganz aus aller Art schlagenden, philo- genetisch gewiss räthselhaften Schalthiersippe, aus welcher Waagen Richth. Lawren- ciana Koninck sp. und sinensis n. sp. beschreibt. Die Subordo: Gasteropegmata oder Craniacea ist nur durch die Familie : Craniadae, und zwar nur durch eine Art des Genus nov. Cardinocrania Waagen, dieSubordo: Daikaulia oder Diseinacea durch eine Species von Discinolepis Waagen n.g.derDiscinidae und eine Species von Schizopholis Waagen n. gen., die Subordo Mesokaulia oder Lingulacea durch zwei Arten der stratographisch wichtigen Gattung Neobolus Waagen der Familie: Obolidae, 2 Arten von Davidsonella Waagen n. gen. der Trimerellidae, und endlich auch durch 2 spec. nov. von Lingula Bruguiere der Lingulidae in der Schichtenreihe des Productus-Limestone vertreten. Der Uebersicht über das aus den Thierclassen: Bryozoa, Annelida, Echinoidea, Crinoidea, Anthozoa, Hydrozoa, Amorphozoa und Rhizopoda von Waagen unter- suchte und zur Darstellung gebrachte paläontologische Material seines Producten-Kalk- Complexes mag die Bemerkung vorausgeschickt werden, dass er sich zur Bewältigung desselben der Beihilfe zweier seiner Schüler und Assistenten, der Herren J. Pichl und J. Wentzel, zu versichern wusste, und dass Herr Dr. C. Schwager in München die Bearbeitung der letztgenannten Classe durchführte. Wie innerhalb der oben be- handelten Theile des grossen Werkes finden wir auch in den bezeichneten Abschnitten eine Reihe von für Entwicklungsgeschichte und Classification bedeutsamer Beobach- tungen und wichtiger Hauptresultate verzeichnet. Unter diesen nimmt die Begründung der Unterscheidung zwischen Bryozoen und Korallen nach der Art der Knospung, der Nachweis der Verwandtschaft drStromatoporiden und Milleporiden und die morphologische Erklärung des Amorphozoen- Körpers den hervorragendsten Platz ein. Innerhalb der von W. Waagen und Pichl bearbeiteten Olasse: Bryozoa oder Ciliopoda erscheinen, da die von Lindström und Zittel dieser Classe beigezählten Chaetetidae ihre Stellung bei den Korallen finden, nur die der Ordnung: Gymnolaemata (Subordo: Cyclostomata) zugehörenden Familien der Fenestellidae, Petaloporidae und der Thamniscidae als Repräsentanten der Salt-Range-Fauna beschrieben. Aus der erst- genannten Familie sind 3 Species der Gattung Fenestella Lonsdale (darunter Fenest. pere- legans Meek) als Vertreter der Subfamilie: Fenestellinae, 8 Species von Polypora M’Coy (darunter Pol. megastoma und Sykesi Konink sp. und P. biarmica Keyserling), 3 Species von Phyllopora King (darunter Phyll. cribellum und Haimeana Konink) und Synocladia (King.) virgulacea Phill. sp. als Vertreter der Subfamilie: Poly- porina, — endlich noch eine nov. spec. des Genus Conocladia R. Etheridge jun. der Subfamilie: Conocladinae aufgeführt. Die Thamniscidae sind durch Thamniscus (King.) dubius Schloth, sp. und Acanthocladia (King.) anceps Schloth. sp. repräsentirt. Die Petaloporidae Waagen zeigen sich in zwei nov. sp. von Rhombopora Meek. Die Classe: Annelida hat nur zwei Vertreter aus der Subordnung: Tubicola der Chaetopoda aufzuweisen nämlich: Spirorbis (Daudin) Helix King und Serpulites (Murchison) nov. sp. Die Classe: Echinoidea der Echinodermata zeigt nur innerhalb der Familie: Archaeocidaridae einen Vertreter nämlich Eocidaris (Desor) Forbesiana Koninck sp. Die Classe: Crinoidea nimmt nur mit 4 neuen Species von Cyathocrinus Mill. der Familie: Cyathocrinidae, — einem fraglichen Rest von Hydrioerinus Trautschold, zwei fraglichen Formen von Stielresten der Gattung Poteriocerinus Mill. der Familie: Poteriocrinidae und guten Kelchresten von Philocrinus cometa Koninck der Familie: Heterocrinidae an der Gesammtfauna Theil. In der Classe: Anthozoa sind die Zoantharia der Subordnung Hexacoralla durch die Familie: Poritidae mit 2 spec. nov. des Genus Araeopora Nicholson; durch die grosse Familie: Favositidae (Unterfamilien: Favositinae, Trachyporinae, Miche- liniinae, Syringolitinae und Alveolitinae) mit nur 2 spec. nov. der Gattung Pachypora Lindström und 4 Arten von Michelinia Koninck (darunter Mich. ef. glomerata M’Coy, und durch die Familie: Monticuliporidae (welchen eine sehr ausführliche kritische Besprechung und Analyse gewidmet ist) mit einer sp. nov. der Gattung Monotrypa Nicholson und Orbipora (Eichw.) Dybowski der Unterfamilie Monticuliporinae und mit 2 Arten des Genus noyv. Geinitzella Waagen und Wentzel, nämlich Gein. colum- naris Schloth. sp. und crassa Lonsdale sp., sowie mit 4 Arten von Stenopora Lonsdale (darunter Sten. ovata Lonsdale) der Unterfamilie Stenoporinae vertreten. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 3. Verhandlungen. 1l Verhandlungen. ‘Nr. 3 -—] DR Die Subordo: Tetracoralla sive Rugosa tragen in der Familie Expleta (Sub- familie: Pleonophora) durch 4 nov. spec. der Gattung Lonsdaleia M’Coy und (Subfamilie : Diaphragmatopora) durch 2 nov. spec. von Amplezus Sow. zur Ergänzung der Re- präsentanz der Zoantaria bei. Die Ordo der Aleyonaria nimmt nur durch eine Reihe durchaus neuer Formen der die Subordo Helioporacea vertretenden Familie der Fistuliporidae, welche in die Unterfamilien: Calloporinae, Prasoporinae und Fistuloporinae zerfallen, an der Salt- Range-Korallenfauna Theil. Es erscheinen jedoch nur Calloporinae, und zwar durch die neue Gattung Hexagonella mit 3 Arten, und die Fistuloporinae durch die neue Gattung Dybowskiella mit 2 Arten, sowie Fistulipora M’Coy mit einer neuen Species. Die Classe der Hydrozoa gab dem Verfasser Anlass, die zur Subordo der Hydro- ceorallina gehörenden Fossilreste einer sorgfältigen Untersuchung und kritischen Prüfung zu unterziehen. Insbesondere wird der Nachweis geliefert, dass die von Nicholson und Murie in der Familie Stromatoporidae vereinigten Formen zum Theil nähere Beziehung zu Millepora haben, dass besonders das Genus Stylodietyon Nicholson und Murie auszu- scheiden ist und dass endlich Skeletcharaktere von grosser morphologischer Bedeutung (wie die Durchquerung durch verticale oder gewundene Röhren), welche nur einem Theile der übrigen Formen zukommen, die Aufstellung zweier besonderen Familien an Stelle dieser einen nothwendig macht. Demnach zerfallen nach Waagen die Hydro- corallina in 4 Familien: die Stylasteridae Grey, die Milleporidae Moseley, die Coeno- stromidae Waagen und Wentzel und die Stromatoporidae. Nur die Familie der Coenostromidae, deren Unterscheidungsmerkmale gegen- über den Milleporidea ebenso ausreichend befunden wurden, als gegenüber den Stromato- poriden des Typus Stromat. concentrica Goldf. ist in der Salt-Range-Fauna vertreten, und zwar: durch die drei neuen Gattungen Carterina, Disjectopora und Irregulatopora mit je einer Art, welche von der Gattung Coenostroma Winchell 1866 mit dem Typus Coenostr. (Stromatopora) dartingtonense Carter sp. abgetrennt erscheinen. In der Subordo der Tabulariae trennt Waagen und Wentzel eine Familie Sphaeractinidae von den Hydractinidae und beschreibt 2 Arten eines neuen Genus „Circopora“, Auch bei der Bearbeitung der Classe der Amorphozoa hat Waagen neue Gesichtspunkte für die Entwicklung und Morphologie gewonnen. Erstlich wird der nähere Anschluss an die Coelenterata statt an die Protozoa begründet und zweitens wird für die Ordo der „Pharetrones“ ein höherer Modus der Organisation gegenüber allen anderen Amorphozoen nachgewiesen. Unter dem von Steinmann innerhalb der Subordo:: Sphinctozoa aufgestellten 4 Familien erscheinen nur 2, — die Sphaerosiphonidae und die Sphaerocoelidae — in den Salt-Range-Schichten ; von ersteren sind 4 Species des Genus Amblysiphonella Steinmann (darunter Amblysiph. vesiculosa Koninck sp.) — von letzteren 2 Arten des neuen Genus Steinmannia Waagen und Wentzel beschrieben und abgebildet. In dem durch C. Schwager bearbeiteten Rhizopodenmaterial ist die Familie der Nummuliniden (Subfamilie: Fusulininae) 4 Species der Gattung Fusulina d’Orb. (darunter Fus. longissima Möller) und eine neue Art des Subgenus Fusulinella Möller, die Familie Lagenidae (Subfamilie: Nodosarinae) durch die Gattung Lingulina d’Orb. decipiens Schwager n. sp. und die Familie Lituolidae (Subfamilie: Endothyrinae) durch eine neue „/nvolutina“ Terquem und durch das für Saccamina Schwageri Zittel aufgestellte neue Genus Margaritana Schwager, — sowit nur durch Formen der Fora- miniferae repräsentirt. Bezüglich der Speciesbezeichnung „decipiens“ mag bemerkt werden, dass dieselbe vergriffen ist, ausser für den Fall, dass die tertiäre Form aus Neu- seeland, welche auf Taf. XXII, Fig. 17 der Abth. Paläontologie, Novara-Expedition — als Lingulina decipiens Stache— abgebildet wurde, nicht zur Gattung „Lingulina“ gehören sollte. Aus der gegebenen Uebersicht ist allein schon ersichtlich, welch’ umfangreiches paläontologisches Material aus der Carbon- und Permgruppe hier in genauer, kritischer Durcharbeitung vorliegt und wie wichtige Resultate für die Systematik einer ganzen Reihe von Thierclassen und für die vergleichende Stratographie damit erzielt wurden, Wenn wir auch schon jetzt dem Eindruck vollauf Rechnung tragen müssen, dass wir in dem grossen, auf vier Haupttheile angelegten Werk, dessen mit Volumen I be- zeichnete, aber für drei ansehnliche Bände ausreichende Reihe von paläontologischen Originalabhandlungen wir in Kürze charakterisirt haben, eine der wichtigsten und gediegendsten Fundamentalarbeiten für die vergleichende Stratographie zu begrüssen haben werden, so dürfen wir doch den diesbezüglichen speciellen Folgerungen und Resultaten nicht vorzugreifen versuchen, deren Darlegung der Verfasser erst für den Schlussband des ganzen Werkes in Aussicht stellt. Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. -W. Waagen. 79 Immerhin ersehen wir schon jetzt aus der Vorrede zu der paläontologischen Bear- beitung der Faunen des gesammten Productus Limestone-Complexes der Salt-Range-Region, dass bedeutsame Hauptresultate auch in dieser Richtung gewonnen wurden. Die Bezeichnung des Complexes nach einem der wesentlichsten Faunenelemente der Carbonreihe bringt zugleich die Thatsache zum Ausdruck, dass Productusfaunen gerade in den Aequivalenten der indischen Permformation noch zu wiederholter und charakteristischer Entwicklung gelangt sind und eine noch engere Verbindung zwischen den Carbon- und Permablagerungen darstellen, als bisher sich insbesondere in der Schichtenfolge von Nebraska city und in regional beschränkter Weise auch für die Südalpen erkennen liess. Waagen ist daher geneigt, die Permformation nur als eine oberste Unterabtheilung des Gesammtcarbon zu betrachten. Die ganze mächtige Schichtenreihe, deren Fossilien wir auf 994 Seiten beschrieben und auf 128 Foliotafeln abgebildet finden, wird in drei Hauptgruppen und eine Reihe von Unterabtheilungen gegliedert, wie folgt: Top most beds Upper Productus limestone | Cephalopoda beds I. Silieious limestone grou bowex: beda ’ Upper beds Middle Productus-limestone | Middle beds Lower beds Lower Productus-limestone Spekled sandstone III. Magnesian sandstone group em Il. Speklet sandstone group | Der obere und der mittlere Productuskalkstein zeigen die reichste Fauna und die verschiedenen Unterabtheilungen sind je durch eine gewisse Anzahl ihnen speciell eigener Formen charakterisirt. Der allgemeine Habitus der Gesammtfauna jeder Abtheilung würde auf ein carbonisches Alter hinweisen ; bei genauerer Prüfung hat sich jedoch ergeben, dass zumeist nur ähnliche aber keineswegs mit typischen Carbonformen identische Arten vorliegen und dass unter den kleineren, minder auffälligen Fossilien permische Typen immer häufiger werden und endlich so überwiegen, dass man zur Ueberzeugung gelangt, man habe es hier mit einer Permfauna zu thun, welche die bisher beschriebenen Permfaunen an Formenreichthum und typischen Arten übertrifft. Die grössere Abweichung der Permfaunen Europas von dem carbonischen Faunentypus hängt von localen Ein- flüssen und nicht von einen allgemeinen Wechsel des organischen Lebens herbeiführenden Ursachen ab. Das organische Leben der Permformation zeigt sich in enger anschliessender Verbindung mit demjenigen der Carbonzeit, als dies Murchison annahm. Waagen gibt dieser Anschauung dadurch Ausdruck, dass er das permische Alter des oberen und mittleren Productuskalkstein-Stockwerkes, also seiner ganzen Kieselkalkstein- (Silicious limestone-) Gruppe, als unzweifelhaft hinstellt. Eine nähere Detailparallelisirung mit den Permablagerungen Europas und Amerikas bleibt natür- lich dem Schlussband vorbehalten. In dem unteren Productus limestone überwiegt die Zahl der typischen Carbonarten ganz beträchtlich, während nur sehr wenige Permformen mit unterlaufen. Waagen stellt diese Schichtenstufe mit dem Sandstein von Artinsk und den Schichten von Nebraska city als Mittelstufe zwischen Perm und Carbon in Alterscorrespondenz. Entgegen der früheren Annahme des Schichtenschemas von Wynne, nach welcher die unter dem Magnesiansandstone liegenden „Obolus- oder jetzt Neobolus-beds“ dem Silur zugetheilt wurden, hat Waagen für seine schon früher ausgesprochene Ver- muthung, dass dieselben carbonischen Alters seien, durch einige von Herrn Dr. H. Warth in den Salt-Range-Schichtenfolgen gemachte Entdeckungen die Bestätigung erhalten. Die nachgewiesene Position unter sicher obercarbonischen Schichten und ihre engere stratographische Verbindung mit diesen macht den Schluss am annehmbarsten, dass die Neobolus beds in das Untercarbon gehören, zumal paläontologische Gründe nicht nur nicht für sondern sogar gegen die ältere Ansicht Wynne’s sprechen. Die bewunderungswürdige Arbeitskraft unseres hochverehrten Freundes lässt auf die ungestörte Fortsetzung und Vollendung der noch in Aussicht gestellten 3 Abthei- lungen seines grossen Werkes „Salt-Range-Fossils“ hoffen, für dessen Zustandekommen sich mit uns alle Freunde der positiven und kritischen Forschung gewiss gern dem Dank anschliessen, welchen der Verfasser Herrn H. B. Medlicott, dem ausgezeichneten Director des „Geological Survey of India“ in dem Vorwort zu dem ersten Bande aus- 12 so ° Verhandlungen. Nr. 3 gesprochen hat. Der volle Dank des Autors ist allerdings schon durch seine wissen- schaftliche Leistung selbst ausgesprochen, welche die „Paläontologica Indica“, als ein dauerndes Denkmal des glücklichen Zusammenwirkens Medlicott's und Waagen’s im Interesse unserer geologischen Wissenschaft, — für alle Zukunft zieren wird. (G. Stache.) M. L. Babu. Note sur lozok&rite de Borysdaw et les petroles de Sftoboda (Galicie). In den annales des mines. Paris 1888. 8. serie, 14. Bd. Der Verfasser ist französischer Bergingenieur, nicht zünftiger Geologe, weshalb ihm seine gänzliche Unbekanntschaft mit der geologischen Literatur Galiziens nicht allzu sehr zum Vorwurf gemacht zu werden brauchte, wenn diese Unkenntniss nicht mit einer wenig angemessenen Sprache verbunden wäre, die er den österreichischen und deutschen Geologen gegenüber führt. Die Ansichten dieser Geologen über das galizische Erdöl, meint er, seien ohne Begründung, und doch hat er sehr zu seinem Nachtheil sich gar nicht die Mühe gegeben, sich mit den Schriften derselben bekannt zu machen. Er kennt in der That nur die Aufsätze einiger anderer französischer Ingenieure über den fraglichen Gegenstand und gibt auf diese Weise ein Beispiel von Oberflächlichkeit und von Geringschätzung der deutschen Wissenschaft, wie es bei seinen Landslenten zum Vortheil und zur Ehre der französischen Wissenschaft immer seltener bemerkt wird. Wo Herr Babu beispielsweise in den Einschnitten der podolischen Ebene eocäne und neocome Schichten bemerkt haben mag, welche dort nach ihm mit dem Devon zusammen an den Flussufern vorkommen, ob er das jüngere Tertiär und die obere Kreide dafür gehalten, ist schwer zu beurtheilen; ebenso wenig weiss man, woher er die An- gabe nimmt, dass die Ropiankaschichten Nummulitenschichten sind. Recht gut und für die Informationen des Verfassers recht bezeichnend, ist auch folgender Satz (pag. 167): „In einer gewissen Tiefe findet man („in Boryslaw“) in den Thonen Bruchstücke dolo- mitischen Kalkes. Dieselben zeigen eine grosse Zahl von mehr oder weniger grossen Höhlungen, welche mit einem ziemlich limpiden Oel erfüllt sind. Unter dem Vorwande, dass diese Hohlräume ohne Verbindung mit aussen erscheinen, zweifeln die deutschen Geologen“ (unter denen doch vermuthlich die Wiener Geologen verstanden sind) „nicht daran, dass ein Fossil diesem Oel zum Ursprung gedient habe.“ Hat Herr Babu das irgendwo gelesen und wo, oder hat ihm ein Spassvogel in Boryslaw dieses Märchen erzählt? Woher weiss Herr Babu ferner, dass „gewisse Geologen“ noch immer daran festhalten, die ölführenden Schichten vor SYoboda rungurska zur miocänen Salz- formation zu rechnen? Jedenfalls hätte er sich sagen dürfen, dass Niemand auf ihn gewartet hat, um zu erfahren, wohin wir unsere Schichten zu stellen haben. Es liegt ja übrigens wenig daran, wenn der Autor glaubt, dass die deutschen Geologen es mit ihren Aufgaben noch leichter nehmen, als er selbst die seine aufgefasst hat; ob ein Unberufener mehr oder einer weniger über solche Dinge spricht, ist gleichgiltig, aber dass eine ernsthafte Zeitschrift wie die „Annales des mines“ einen Aufsatz, wie den vorliegenden ohne vorherige Censur aufgenommen hat, ist etwas befremdlich. Ueber die Einzelheiten technischer Art, die dieser Aufsatz, abgesehen von den geologischen Expectorationen enthält, wollen wir ein Urtheil nicht abgeben. Es sei uns nur gestattet, unsere Freude darüber auszudrücken, dass nach der Meinung des Herrn Babu die Production in S{oboda rungurska sich in wenigen Jahren verfünffachen wird. Nach den uns zugänglichen Nachrichten ist diese Production in den letzten Jahren etwas zurückgegangen. Wenn die Rathschläge, welche der Autor vielleicht zu ertheilen in der Lage war, diesen Rückgang in einen derartigen Aufschwung verwandeln sollten, wie er einer Verfünffachung der Production entsprechen würde, so würden wir ihm seine Abneigung gegen die deutschen Geologen von ganzem Herzen vergeben. (E. Tietze.) Marie Tzwetaev. Cöphalopodesdelasectionsupe6rieure du caleaire carbonifere de la Russie centrale. Petersburg 1888, Mem. du com. geologique. Eigene Aufsammlungen und ein sorgfältiges Studium der russischen Museen haben die geehrte Verfasserin in den Stand gesetzt, ein grösseres Material von Cephalopoden aus dem oberen russischen Kohlenkalk zu bearbeiten, von welchem insbesondere der Oolith von Dewiatowo, der Fusulinenkalk von Miatschkowo und der Fusulinenkalk des Canals Matkosersky als reiche Fundstätten zu nennen sind. Diese Ablagerungen werden auch als gleichaltrig betrachtet. Besonders häufig sind unter den Cephalopoden in diesem Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. Johann Böckh. 81 Falle die Nautilen, welche dann ihrerseits mit den von Dschulfa in Armenien bekannten Formen die meisten verwandtschaftlichen Beziehungen aufweisen, Die Verhältnisse der weit verbreiteten Gruppe der Tuberculati unter den Nautilen deuten den gegebenen Ausführungen nach darauf hin, dass in Russland der Uebergang aus dem Carbon in's Perm sich ohne wesentliche Störungen vollzogen habe. Zwei instructive Tabellen erläutern die Ansichten der Verfasserin über die Verbreitung der Nautilen in den wichtigsten oberpaläozoischen Gebieten der Erde. Für die Alpen wäre dabei eine Benützung der Stache’schen Arbeiten über die Fauna der Bellerophonkalke erwünscht gewesen. Sechs trefflich ausgeführte Petrefacientafeln schmücken die vorliegende Schrift, welche uns schon deshalb bemerkenswerth erscheint, weil wir hier eine die fachmännischen Formen beherrschende Dame sich an der Lösung paläontologischer Aufgaben betheiligen sehen. (E. T.) Johann Böckh. Daten zur geologischen Kenntniss des nordwestlich von Bozovics sich erhebenden Gebirges. Aus dem Jahresberichte der kgl. ung. geolog. Anstalt für 1886, pag. 135 —168. Budapest 1888. Der Verfasser berichtet über die Ergebnisse seiner geologischen Aufnahmen im westlichen Theile des Banater Gebirges, und zwar speciell über jenen Felsenzug, welcher den östlichen Bruchrand der mesozoischeu Zone dieses Gebirges bildet. Während Kudernatsch in seiner ausgezeichneten Geologie des Banater Gebirges (1857) in diesem Theile nur Kreidebildungen nachweisen konnte und nur vermuthungsweise die Möglichkeit aussprach, dass auch der obere Jura hier vertreten sein könnte, gelang es dem Verfasser, nachzuweisen, dass am östlichen Bruchrande der mesozoischen Kalkkette zwischen der Minis und der Valea Lapusnik in der That jurassische Ablagerungen zum Vorschein kommen, innerhalb deren sich vorläufig zwei Horizonte unterscheiden lassen. Der höhere besteht aus einem fast hornsteinfreien, dolomitischen, weissen Kalkstein mit Belemnites sp., Lytoceras sp., Alectryonia cf. rastellaris Goldf., Pecten aceroerysus Gemm. et Di Blas., aratoplicatus Gemm. et Di Blas., Rhynchonella Astieriana Orb,, Terebratula immanis Zeusch., Tichaviensis Suess, moravica Glock. Er lässt sich dem- nach nach seiner Fauna recht gut als Aequivalent des Stramberger Tithons ansehen. Der tiefere Horizont wird zumeist aus hornsteinführenden Kalken, welche auch eine glimmerig-sandige, mergelige Ausbildung annehmen können, zusammengesetzt. Auch er gehört nach seinen Versteinerungen (Waldheimia Kudernatschi n. sp., aus der Ver- . wandtschaft der W. Möschi May., Pecten biplex Buv., Pecten vitreus Roem,) dem Malm an. Korallenkalke finden sich in beiden Horizonten. Ueber den oberjurassischen Kalken bauen sich gegen Westen Kalke mit einzelnen Requienien auf, welche bereits der Kreide angehören, aber so allmälig in die jurassischen Kalke übergehen und denselben petrographisch so nahe stehen, dass die Scheidung nur annäherungsweise vorgenommen werden kann. Es sind diese Kalke nichts anderes, als die Kalke der „tieferen Gruppe“ aus der Gegend von Bucsäva und die Weitzenrieder Kalke Tietze’s, Man kann mit Grund vermuthen, dass sie die tiefere neocome Abtheilung der Kreideformation vertreten. Gegen das Hangende zu stellen sich bald Foraminiferen, namentlich Orbitulinen in immer grösserer Menge ein, es erscheinen grosse Requienien, Austern, Sphäruliten, Gastropoden, Brachiopoden u.s. w. und so entwickelt sich die zweite höhere, foramini- ferenreiche Abtheilung der Kreideformation, welche den unteren Rudistenkalken von Kudernatsch entspricht. Der letztere betrachtete dieselben als Oberneocom. Nach Böckh kann man vorläufig dabei stehen bleiben. Die Fauna und die petrographische Facies erinnert sehr an das Urgo-Aptien, eine nähere Bestimmung des Horizontes wird aber erst nach Untersuchung der Fossilreste vorgenommen werden können. Ueber den Kalken der höheren Gruppe lagern glauconitische, glimmerige und mergelige Sandsteine mit Terebratula Dutempleana und Inoceramus Solomonis d’Orb. Im benachbarten Gebiete kommt ausserdem nach L. v. Roth Haploceras Sacya Forb. vor. Man kann daher diese oberste Kreidegruppe des Banater Gebirges als Obergault oder Untercenoman ansprechen. Der Kreidezug wird, wie wir aus einem älteren Berichte des Verfassers wissen, in der Gegend von Bucsäva durch einen Hauptverwurf abgeschnitten, längs dessen Callovienschichten mit Harpoceras punctatum auftreten. Diese Callovienzone setzt sich in das nördlicher gelegene Gebiet der Plesiva mare, wo auch die gryphäenführenden Mergel zum Vorschein kommen, fort und streicht bis in die Gegend der Minis. Die Natur der erwähnten, schon Kudernatsch bekannten Dislocation wird eingehend besprochen, 82 Verhandlungen. Nr. 3 Die carbonischen Ablagerungen, die am Fusse des östlichsten Kalkfelsenzuges hervortreten, bestehen. aus pflanzenführenden Sandsteinen, Conglomeraten und Schiefern, welche in keinerlei Weise in die darunterliegenden krystallinischen Schiefer (krystall. Schiefer der dritten Gruppe) übergehen, wie Kudernatsch und U. Schloenbach angedeutet haben, sondern ein Sediment von normaler Beschaffenheit bilden, dessen Unterscheidung von den krystallinischen Schiefern keinerlei Schwierigkeiten bereitet. (V. Uhlig.) Samuel Roth. Spuren einstiger Gletscher aufder Nord- seite derHohen Tatra. Földtani Közlöny. XVII. Bd., 8.—10. Heft. 1888, pag. 395 —431. In derselben Weise, wie der Verfasser vor einigen Jahren!) die einstigen Gletscher der Südseite der Hohen Tatra behandelt hat, entwirft er in der vorliegenden Arbeit ein Bild über die diluvialen Gletscher der Nordseite. Die Literatur verfügt zwar bereits über mehrere wichtige Beiträge zu diesem Gegenstande, es sei nur an das bekannte Werk von J. Partsch und die vielfachen Angaben erinnert, die in Stach e’s geologischer Karte der Tatra enthalten sind, allein es fehlte bisher eine zusammenhängende, alle Thäler gleichmässig berücksichtigende Darstellung, welche uns nunmehr durch S. Roth geboten erscheint. Der Verfasser bespricht die alten Gletscher des Javorinka-, des Bialka-, des Suchawoda-, des Bystre- und des Koscieliskothales. Bezüglich des Javorinka-Gletschers werden die Angaben von J. Partsch grösstentheils bestätigt, zum Theil auch ergänzt und berichtigt. Der Javörinkagletscher erhielt seine Hauptverstärkung aus dem Kupfer- schächtenthal. Bei der Mündung desselben erweitert sich das Hauptthal beträchtlich. Der Gletscher breitete sich auf Kosten seiner Mächtigkeit aus. Weiter nördlich tritt wieder eine bedeutende Verengung des Thales und damit auch eine Steigerung der Gletschermächtigkeit bis zu 90 Meter ein. In der Gegend von Javorina konnte sich der Gletscher der Thalweitung entsprechend abermals ausdehnen, er folgte aber nicht der nördlichen Richtung des Javorinkathales, sondern gelangte, die bisherige nordwestliche Richtung beibehaltend, auf den Rücken der Polana pod Gombosovi, welchen er auch überschritt. Das vor Javorina in das Hauptthal mündende Sirokathal hat keine Ver- stärkung des Javorinkagletschers herbeigeführt, da der Sirokagletscher schon weiter oben sein Ende nahm. Der ehemalige Bialkagletscher lässt drei Endmoränen, von denen die oberste den grossen Fischsee abdämmt, ferner auch Seiten- und Grundmoränen erkennen. Die Mächtigkeit der letzteren beträgt an manchen Stellen mehr als 20 Meter. Dies lässt auf eine sehr beträchtliche Mächtigkeit des Bialkagletschers schliessen, welcher mit dem Poduplaskigletscher vereinigt, ein so bedeutendes Anschwellen des Eises im Hauptthale verursachte, dass eine Mächtigkeit von 246 Meter resultirte. Sehr interessant sind die Glacialverhältnisse in dem weiter nördlich zum Hauptthale stossenden Thale der polnischen Fünf-Seen oder Rostokathale, wo überall deutliche Spuren der glättenden und erodirenden Thätigkeit des Gletschers wahrnehmbar sind. Die Becken des grossen, des kleinen und vorderen Sees wurden im anstehenden Gesteine ausgehobelt. Thalabwärts von den Fünf- Seen beobachtet man Rundhöcker und Gletscherschliffe, so schön und grossartig, wie an keiner anderen Stelle des Gebirges. Nach der Einmündung des kleineren Seitengletschers des Waksmundskathales erreicht der Gletscher im Hauptthale seine grösste Mächtigkeit mit 263 Meter. Noch vor Austritt des Gletschers aus dem Hochgebirge gab derselbe einen linken Seitenzweig ab, welcher über den wasserscheidenden Przyslop-Sattel in das Zadniethal des Filipkabaches einschwenkte und auf dem Sattel nahezu 50 Meter mächtig gewesen sein muss. Die eigenthümlichen Verhältnisse des Bialkagletschers bei seinem Austritte aus dem Bochgebirge erklärt Roth in der Weise, dass der Gletscher durch die vor- springende Felsmasse der Skalki eine Spaltung in zwei Theile erfuhr, vor denen der eine den Windungen des Bialkathales gegen NO. folgte, während der andere seine ur- sprüngliche Richtung beibehaltend, ähnlich wie der Javorinagletscher den flachen Rücken der Wasserscheide überwand und weit in das Alttertiärland am Fusse des Hochgebirges hineinreichte. Wo der Bialka- und Javorinkagletscher ihr Nordende hatten, lässt sich nicht leicht bestimmen, da die erwähnten alttertiären Bergrücken weithin mit grossen Granitgeröllen überschüttet, die eigentlichen Endmoränen aber nicht !) Földtani közlöny. 1885, pag. 53. Nr. 3 Sitzung am 19. Februar. Dr, Emil v. Dunikowski. 83 erhalten sind, doch scheint Roth geneigt, den genannten Gletschern eine grössere Ausdehnung nach N. zuzugestehen, wie J. Partsch. Der weitere westlich folgende Gletscher des Suchawodathales zeichnet sich, wie dies schon Partsch ausführlich beschrieben hat, durch schöne Erhaltung der Endmoräne aus. Auch er sendet einen Seitenzweig über die linksseitige Höhe in das Olezyskothal ab.') Der Gletscher des Bystrethales gehört zu den kleineren Tatragletschern , ebenso wohl auch der Gletscher des Koscieliskothales, über den aber noch keine völlig aus- reichenden Daten vorliegen. Der letztere unterscheidet sich dadurch von den übrigen, dass er schon tief im Hochgebirge sein Ende erreicht haben musste und nicht bis an das Vorland heranreichte. Von den die Zusammensetzung des Grundgebirges betreffenden Bemerkungen, die da und dort eingeschaltet sind, sei hervorgehoben, dass der Verfasser auf der Siroka eine Ueberlagerung von Granit auf rothem Permsandstein beobachtet hat. Offenbar handelt es sich da um eine ähnliche Erscheinung, wie sie Referent im westlichen Theile der Tatra beobachtet hat. (V, Uhlig.) Dr. Emil v. Dunikowski. Die Cenomanspongienaus dem Phosphoritlager von Galizisch-Podolien. XVI. Bd. der Denkschrift. der math.-nat. Classe der Akademie der Wissenschaften in Krakau, mit drei Tafeln. 4°. Polnisch mit deutscher Inhaltsangabe. Das Cenoman von Niezwiska in Galizisch-Podolien besteht aus glauconitischen Mergeln mit Acanthoceras rhotomagensis, A. varians, Pecten asper, Zähnen von Lamna und Oxyrhina ete., welche auf den oberjurassischen Nerineenkalken aufruhen und von Senon, Miocän und Diluvium überlagert werden. In der Mitte der nur wenige Meter mächtigen Cenomanschichten befindet sich ein Phosphoritlager, welches aus einer Anhäufung von Fossilien besteht. Unter den letzteren wiegen gut erhaltene Spongien weit vor, und zwar Hexactinelliden, bei welchen das ursprünglich kieselige Skelet in phosphorsauren Kalk umgewandelt wurde. Die innere Structur, die Axencanäle und Kreuzungsknoten zeigen sich trotzdem sehr wohl erhalten. Die Analyse eines solchen Schwammes ergab über 71 Procent phosphorsauren Kalk und nur 6'88 Procent Kieselsäure, welche hauptsächlich auf die, die Hohlräume erfüllenden Sandkörner zurückzuführen ist. Der Verfasser beschreibt folgende Formen : Craticularia cylindriformis n. sp. A mazxima n. sp. Y tenwis Roem. Ventriculites glauconiticus n. sp. 5 erassus N. Sp. > galicianus n. sp. Sestrocladia ruthenica n. sp. Sporadoscinia capax Hinde Plocoscyphia labrosa Toulmin Smith 5 podolica n. sp. n baculiformis n. Sp. a cerebralis n. sp. tostum pisum n. Sp. Toulminia polonica n. sp. 5 elegans n. sp. Camerospongia capitata T. Smith. Callodietyon regulare n. sp. Diplodictyon heteromorphum Reuss. Leptophragma sp. Phymatella sp. (ein unvollständig erhaltener Lithistide). Der polnische Text enthält eine etwas ausführlichere Beschreibung der Formen und geht auf historische und geologische Details ein. Der Arbeit sind zwei litho- graphische und eine phototypische Tafel beigegeben. (V. Uhlig,) !) Es darf wohl darauf hingewiesen werden, dass dieses interessante Verhältniss auch aus Stache’s geologischer Karte hervorgeht. 84 Verhandlungen. Nr.2 A. W. Stelzner. Der Werkotsch bei Aussig. „Himmel und Erde.“ 1888, pag. 160--166. Als Erläuterung zweier Holzschnitte nach Zeichnungen von Olof Winkler gibt Stelzner einige Mittheilungen aus den Basalt- und Phonolitgebiete des böhmischen Mittelgebirges, die auch den Fachmann interessiren, indem sie eigene Beobachtungen an der Strecke Aussig-Wannov enthalten, die aber für den weiteren Leserkreis der neuen Zeitschrift „Himmel und Erde“ (herausgegeben von Dr. G. Meyer) als Erklärung der gelungenen Ansicht des durch seine schönen Basaltabsonderungsformen bekannten Werkotschberges gewiss ein noch erhöhtes Interesse besitzen. K. Schneider. Umwandlung des Titanitsin Perowskit. Neues Jahrb. für Mineralogie ete. 1889, Bd. I, S. 99. In einem phonolithischen Gesteine des Klein-Priesener Steinbruches, am rechten Elbeufer, fanden sich Pseudomorphosen, die sich nach ihren scharflinigen, spitzrhom- bischen Durchschnitten als solche nach Titanit erkennen liessen. Die Titanitsubstanz ist vollständig verschwunden, die Formen sind hauptsächlich von Caleit erfüllt, indem sich gelblichbräunliche Kryställchen finden, die sofort als Perowskit erkannt wurden, auch liess sich, nach ihrer Isolirung, Titan nachweisen. Der Perowskit erscheint hier sowohl in Octaedern als auch in Würfeln, (Foullon.) Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Yun DET v B RISS Verhandlungen der k. k. ee Reichsanstalt. Sitzung am 12. März 1889. Inhalt: Moden. azeice — Hingesendete eng Dr. Kramberger- Gorjanovic. Ueber F. Bassani’s Ricerche sui pesei fossili di Chiavon. — Vorträge: F. Teller. Tapirus hungarieus H, v, M, aus dem Tertiärbecken von Schönstein bei Cilli in Süd- steiermark. H.B. v. Foullon. Ueber Quarzglimmerdioritporphyrite aus dem östlichen Kärnten. — Literatur-Notizen: ne A. Fritsch und J. Kafka. R. Handmann S. J. Dr. L. Ammon. St. Meunier. J.G. Bornemann. M. Canavari. — Berichtigung — Deal rzeichniss der geologisch ceolorirten Karten. 1 NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Carl Deschmann }. Es sind kaum acht Tage seitdem verflossen, als wir das kleine Büchlein: Führer dureh das krainische Landesmuseum, Rudolfinum in Laibach, von unserem hochverehrten Freunde Carl Deschmann erhalten haben und heute liegt uns schon das Telegramm vom 11. März Correspondent Carl Deschmann heute verschieden! Dieses „kleine“ Büchlein ist mit der Arbeit eines ganzen thätigen Lebens erfüllt. Wer die emsige, unermüdliche Arbeitskraft und Leistung Carl Deschmann’s, der als Musealeustos seit mehr als 40 Jahren in Laibach wirkte, kennen lernen will, der muss das neuerbaute pracht- volle Museum Rudolfinum in Laibach besuchen und daselbst die in den Jahren 1885—1888 fertig gebrachte Aufstellung, insbesondere der überaus prächtigen und werthvollen Sammlung der Pfahlbau- funde besichtigen, die wohl Jedermann nieht nur höchlich befriedigen wird, sondern durch den ungewöhnlichen Reichthum an kostbarsten Gegenständen auch den verwöhntesten Museenbesucher überraschen muss. Den Naturforscher werden überdies die Sammlungen über die Fauna und Flora Krains, namentlich wenn er es erfährt, dass die seltensten Objeete dieser Sammlungen durchwegs Deschmann’s Funde sind, sehr befriedigen. Sein Tod ist jedenfalls zu früh erfolg st und zu bedauern. Wir wollen seine Thätigkeit als die des Musealeustoden, die uns allein näher berühren kann, ehren und ihm ein freundliches Andenken bewahren ! D. Stur. K. K. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 4. Verhandlungen. 12 86 Verhandlungen. Nr. 4 Eingesendete Mittheilung. Dr.Kramberger-Gorjanovic. Ueber Fr. Bassani's Ricerche sui pesei fossili di Chiavon.!) Vorliegender Auszug zeigt uns eine gedrängte Uebersicht einer der interessantesten Fischfaunen, und zwar ‚derjenigen von Chiavon. Es werden von dieser Localität nicht weniger als 58 Arten, die 14 Familien und 32 Gattungen angehören, beschrieben. Nach vergleichenden Studien dieser Fischfauna mit verschiedenen anderen kommt Verfasser zum Schlusse, dass die Fischfauna von Chiavon bezüglich des Alters der aquitanischen Stufe angehört. Nachdem uns die Originalarbeit mit Tafeln noch nicht vorliegt, wollen wir uns vorläufig in keine weitere Discussion dieser Schrift einlassen, was wir aber nach der Publication der Originalarbeit gerne ausführlicher thun werden. Einiges aber muss ich hier erwähnen, um eventuellen Missver- ständnissen vorzubeugen. Es werden nämlieh im gesagten Auszuge öfter die Localitäten Podsused, Radoboj und Dolje bezüglich ihrer Fischfauna eitirt und bei dieser Gelegenheit ihnen die Alters- bezeichnung „Schlier“ beigesetzt. Nachdem ich nun durch mehrere Jahre hindurch diese Fundorte studirte und auch die ihnen entstammenden Reste bereits veröffent- lichte und mich bei dieser Gelegenheit doch deutlich über das Alter der fischführenden Mergel und Tripolis von Radoboj, Sused und Dolje ausdrückte, so bin ich nun überrascht, zu sehen, dass man die von mir als sarmatisch bezeichneten Localitäten nun auf einmal in den sogenannten „Sehlier“, also in ein tieferes Niveau, versetzen will, natürlich den klaren stratigraphischen Verhältnissen ganz und gar zuwider! Ich will vun der Reihe nach ganz kurz jede dieser Localitäten beschreiben, insbesondere aber die stratigraphische Stellung der respec- tiven Fischlagerstätten fixiren. 1. Podsused. Ueber diesen Fundort brauchte ich nicht viele Worte zu ver- lieren, es würde genügen, blos die von Pilar und mir (1882—1883) publieirten Arbeiten ?) zu erwähnen, um Jedermann zu überzeugen, dass man die Fische dieser Localität unmöglich in den Schlier herab- zwingen kann, ohne damit nicht auch gleichzeitig grobe Fehler zu begehen! Der grösste Theil der in Podsused aufgesammelten Fische stammt nämlich aus einem zumeist grauen Mergel her. In diesem Mergel lagerte ein grosser Block Leithakalkes, welchen die Brandungen des einstigen sarmatischen Meeres unterwaschen und zum Sturze in die a bildenden Straten des genannten Meeres brachten, die ihn dann 2) Estratto dal Rend. della R. Accad. delle Scienze Fisiche e Matem, Fasc. 7. Luglio 1883, Napoli. ®) Pilar, „Flora fossilis Snsedana.“ Agram 1888, pag. 132—135. — Kram- berger, „Die jungtertiäre Fischfauna Croatiens* in Neumayr-Mojsisovies’ paläontolog. Beiträgen. 1882. (Siehe Vorwort.) Nr. 4 Sitzung am 12. März. Dr. Kramberger-Gorjanovic. 87 auch noch überdeckten. Nun glaube ich kaum, dass bei diesem That- bestande noch Jemand behaupten könnte, dass die Fischreste, welche aus den den Leithakalkblock einschliessenden Bildungen stammen, älter wären als der Leithakalk! Diese bildeten sich erst, als der Leitha- kalk schon ein festes Ufer darstellte! Was die übrigen, aus den tieferen Schichten herrührenden Fische betrifft, so habe ich zu bemerken, dass sie nur der mediterranen Stufe (um ganz deutlich zu sein, der Med. II) angehören, da ja hier in Podsused gar keine älteren tertiären Bildungen vorkommen. Vom „Sehlier“ in Podsused kann also im Ernste wohl nicht gesprochen werden! 2. Radoboj). Ueber Radoboj wurde schon Vieles geschrieben !) und doch finden sich merkwürdiger Weise noch immer Forscher (natürlich solche, die niemals an Ort und Stelle waren), die die bekannten fisch-, inseeten- und pflanzenführenden Mergel für älter („Schlier“) halten, als sie den factischen stratigraphischen Verhältnissen nach wirklich sind! —- Es kommen wohl in Radoboj ältere tertiäre Bildungen vor, und zwar am Fusse des Veliki Zleb, die man als aquitanisch betrachten kann. Zwischen diesen älteren Straten und den sarmatischen Mergeln zieht sich der Leithakalk des Malagoraberges hindurch sammt dem ihn begleitenden sogenannten Badener Tegel, nach welehem erst der be- kannte inseeten-fischführende sarmatische Mergel folgt. — Ich wundere mich über die auffallend eonsequente Art, mit der man die älteren oligoeänen Bildungen von Radoboj stets mit den sarmatischen Mergeln vertauscht, wenngleich sie mit diesen in gar keiner Verbindung stehen ! 3, Dolje: Dass man auch diesen Fundort fossiler Fische in den Schlier mit hinabzieht, nimmt mich weniger Wunder, da eine erschöpfende Dar- stellung dieser Lagerstätte noch nicht publieirt wurde. Zwar habe ich im Jahre 1882—1883 in meiner schon eitirten Fischfauna Croatiens die Fauna von Dolje als sarmatisch bezeichnet und auch Pilar (1883) in seiner „Flora Susedana“ den in Rede stehenden Fundort ziemlich eingehend beschrieben, doch wurden nirgends die stratigraphischen Verhältnisse desselben mit genügender Klarheit festgestellt. — An der Beschreibung, welche uns Pilar über Dolje lieferte , soll vor Allem Einiges berichtigt werden, damit eventuellen falschen Deutungen über die stratigraphische Stellung des Tripoli vorgebeugt wird. Pilar be- zeichnete (l. ec. pag. 138) nämlich die fischführenden Tripoli von Dolje als Uebergangsschichten (Les couches de passage), was ich indessen ganz entschieden bestreiten muss, da dieser Tripoli in gar keinem directen Zusammenhange mit den mediterranen Bildungen steht, vielmehr von diesen durch andere, bereits der sarmatischen Stufe an- gehörende Bildungen getrennt ist. Um dies zu beobachten, brauchen wir blos zur Spaltung des Doljethales, d. h. zum SW.-Abhang des !) Paul, Verhandl. d. k.k. geol. R.-A. Wien 1874, pag. 223 —225. — Hauer, „Geologie.“ Wien 1875, pag. 578. — Pilar, Verhandl. d. k.k. geol,R.-A. Wien 1877, pag. 99—102. — Kramberger, „Jungtertiäre Fischfauna Croatiens.“ 17382, pag. RR. 12* -WW Yrospmımo] sowvarpewW A |] 7Pb.rW FRUOOPSTAUL AL aus undsemnuns 2p Quaunpas 5 --& --Dole Budcı ° Save Ebene 1opoyns Verhandlungen. Nr. 4 sy: Abhang d Bukovcal: B u S Bukovdakberges zu gelangen und dort die mediterranen Bildungen aufzusuchen. Man findet sie auch neben der Strasse unter dem Gebüsche, und zwar als schmutziggelbe, etwas sandige Mergel mit Corbula, Pec- ten u. s w. (= Badener Tegel). Auf diese Mergel folgen (im Hofe vor dem ersten Hause) graue kal- kige Mergel mit Fucoiden und spärlichen Blätterresten. Diese, an organischen Ueberresten arme Bil- dung stellt uns das tiefste Glied der sarmatischen Stufe dar. Gehen wir nun langsam zum südlichen und süd- östlichen Abhang des Bukovcakberges, so beobachten wir nun (knapp hinter dem Hause des Bauern Fistric) ge- schichtete hellgelbe Sande, in diesen zu chca 6 Centimeter dicke Platten von kalkigem Sandstein. dann weiter gehend sehen wir gelblichen kalkigen Mergel, ferner diekere Bänke von Conglomeraten und kalkigem Sand- stein, welche stellenweise Cerithium und Cardium enthalten und end- lich gelangt man zum Tripoli. — Diesen Tripoli, welchen Pilar mit Dolje B bezeichnete , durchsetzt in der Tiefe von 87:0 Centimeter eine 75 Centimeter dieke Kalksandstein- bank mit zahlreichen Mollusken- resten), welche Pilar irrthümlicher Weise als das Liegende des Tripoli betrachtet. Sande durch- setzen öfter den Tripoli oder besser, kommen wechsellagernd mit dem Tripoli vor und enthalten die charak- teristische Molluskenfauna der sar- matischen Stufe (Cerithium pietum, ©. rubiginosum, Trochus sp., Cardium obsoletum, Ervilia podolica u. Ss. W.). Die eben geschilderte Wechsel- lagerung beobachtet man sehr gut, wenn man vom Hause des Bauern '), Pilar erwähnt davon Cardium und Modiola, sagt aber, dass auch noch andere Bivalven darin vorkommen, die aber in keiner Weise an solche der U. mediterranen Fauna erinnern (l. ec. pag. 138). Nr. 4 Sitzung am 12. März. Dr. Kramberger-Gorjanovic. 89 FiStrie die gegen den Goljakberg in SO.-Riebtung hinaufführende Strasse begeht. Man beobachtet linkerseits ober der Oele dünne Lagen von Sanden und Mergel, dann Sande mit zahlreichen Molluskenresten (die wir zuvor erwähnten), hellgrauen Tripoli, gelbliche Mergel, Tripoli !), dann Sande und beim Kreuze am Goljak helle Kalkmer gel mit Trochus und schliesslich solche mit Planorbis, Limnaeus. Von da ab in SO.-Riehtung sehen wir neben der Strasse Prigornica (je nach dem die Wa sserrie seichter oder tiefer sind) kallige Mergel, Sande oder Tripoli. Endlich, zur Saveebene angekommen, sehen wir "Ausbisse von Sanden und Mergel mit sarmatischen Mollusken. — Der geschilderte Tripoli von Dolje ist nicht blos an diese Localität gebunden, sondern bedeckt einen grösseren Flächenraum, welcher sich bis gegen Stenjeveec hin erstreckt. (Auch habe ich Kieselschiefer mit Melettaresten in St. Nedelja gefunden, die ebenfalls der erwähnten Stufe angehören.) Nach den eben geschilderten stratigraphischen Verhältnissen von Dolje ist es leicht ersichtlich, dass der in Rede stehende Tripoli ein typisches Glied der sarmatischen Stufe ist, und dass man ihn keines- wegs als „Uebergangsschichten“ bezeichnen darf. Er ist be- züglich seiner Fischfauna ganz gleichwerthig dem Fisch-, Inseeten- und Pflanzenführenden Mergel von Radoboj, den grünlich-grauen bituminösen Schiefern von Vrab&e und St. Simon bei Agram. Nur der Fundort Podsused zeigt uns einen allmäligen Uebergang der mediterranen Mergel in solche der sarmatischen Stufe. Die Fundorte Dolje, Podsused, Vrabde und gegen Stenjevac be- suchte ich auch in Gesellschaft der Herren: Fuchs, Andrussow und Stefanescu und bemerke, dass überall die sarmatischen Bildungen mit Leichtigkeit erkannt wurden. Schliesslich bemerke ich noch, dass ich den sogenannten „Schlier“ als ein blos faciell verschiedenes Glied der mediterranen Stufe (und zwar Med. IT) betrachte und erwähne noch, dass wir im Agramer Gebirge auch Sedimente mit Pecten denudatus, Solenomya Doderleini, Aturia Aturi u. s. w. besitzen, aber es ist mir trotzdem noch niemals eingefallen, diese mediterranen Bildungen als „Schlier“ anzusprechen und sie in ein tieferes Niveau herabzudrücken. Endlich betrachte ich es für kein wissenschaftliches Verdienst, fest- stehende Thatsachen, die nach mühseligen Beobachtungen im Felde errungen wurden, ganz einfach’ — je nach Bedarf — umzuändern, um sie damit — eventuell — zweckentsprechender zu machen. Dadurch werden blos Begriffsverwirrungen eingeleitet, was man aber, um der Wissenschaft aan ech zu sein, sorgfältig vermeiden sollte. !) Damit man nicht etwa meinen möchte, dass dieser Tripoli ein anderer wäre als jener, welcher der Stelle, die Pilar mit Dolje B bezeichnete, entstammt, habe ich ihn einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen und gefunden: dass er genau dieselbe schöne Dietyocha, dieselbe Cocconeis, dann dieselbe grosse Menge verschiedener Spongiennadeln enthält, wie der Tripoli von Dolje B, und dass er uns folglich eine mit dem vorerwähnten Tripoli ganz gleichartige und isochrone Bildung darstellt. 90 Verhandlungen. Nr. 4 Vorträge. F. Teller. Tapirus hungaricus H.v. M. aus dem Tertiär- beeken von Scehönstein bei Cilliin Südsteiermark. Der Vortragende bespricht die Reste eines fossilen Tapirs, welche im verflossenen Herbste während der Abteufung des Kaiser Franz Josef- Schachtes bei Skalis im Hangendtegel des Schönsteiner Lignitflötzes aufgefunden und von dem Herın k. k. Bergrath E. Riedl in Cilli zur Untersuchung eingeschickt wurden. Die Resultate dieser Untersuchung sind bereits im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt (38. Bd., 4. Heft, pag. 729—772, Taf. XIV und XV) zum Abdrucke gelangt und es kann daher hier von einer Wiedergabe des Inhaltes dieses Vortrages abgesehen werden. H. B. v. Foullon. Ueber Quarzglimmerdioritporphyrite aus dem östlichen Kärnten. Im östlichen Kärnten, in der weiteren Umgebung von Prävali treten an zahlreichen Punkten porpbyrische Gesteine auf, die schon v. Rosthorn bekannt waren und von ihm als „dioritischer Porphyr“ ?), später als „grauer Porphyr (Grünsteinporphyr)“ ?) bezeichnet wurden. Eingehendere Beschreibung gab er keine, es werden hinter dem Namen nur die Fundstellen angeführt. Die bezeichnete Gegend bildet einen Theil des von Herrn F. Teller im vergangenen Sommer aufgenommenen Terrains, bei welcher Gelegenheit an mehreren Punkten theils wenig veränderte Proben dieser Gesteine aufgesammelt wurden, die sonst an den meisten Stellen ihres Auftretens einer weitgehenden Veränderung anheim gefallen sind. In einem kurzen Resum& seiner Aufnahmsthätigkeit hat Teller dieser Porphyrite bereits gedacht und auf ihre Aehnlichkeit mit jenen aus dem Iseltlale hingewiesen.?) Bei der Besichtigung der Handstücke wird man sofort an die Gesteine vom Gehöfte „Oblasser“ erinnert, und erweisen sich die Tiroler und Kärntner Vorkommen als nahe Verwandte, die vieles Gemeinsame, aber auch manche Verschiedenheit besitzen. Wie die hier in Betracht kommenden Tiroler dioritischen Porphyrite, treten auch die zu beschreibenden Kärntner Gesteine ausschliesslich in Gängen auf.*) Der echt porphyrische Charakter der Iselthaler Porphyrite tritt bei der Mehrzahl der Vorkommen so recht erst unter dem Mikroskop hervor, während er bei denen aus Kärnten meist typisch ausgesprochen ist. Am Nordfusse des Ursulaberges (Ostkarawanken) liegt bei Gutten- stein das Bad „Römerquelle“. Von da zieht das Thal „Wolfsgrube“ gegen Süd und am Eingang in die Klamm setzen im Kalk der oberen !) Beiträge zur Mineralogie und Geognosie von Kärnten von F. v. Rosthorn und J. L. Canaval. Jahrbuch des naturh. Landesmuseums von Kärnten. IE. Jahrg, 1853, S. 148—149. 2) Ebenda, IV.— VIII. Jahrgang, 4. Heft, 1859, S. 130—131. ®) Verhandlungen d. k.k. geolog. Reichsanstalt. 1889, Nr. 1, S. 5 im Jahresbericht. *) F. Teller, Ueber porphyritische Eruptivgesteine aus den Tiroler Centralalpen. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1886, B. 36, S. 715—746. Die Vorkommen des Iselthales, S. 732—738. Die Beschreibung der von mir mikroskopisch untersuchten Tiroler Porphyrite folgt unmittelbar auf Teller's ceitirte Abhandlung, S. 447—777; jene der Iselthaler findet sich S. 749—753. Bezüglich der Kärntner Gesteine danke ich Herrn Teller mündliche Angaben. Nr. 4 Sitzung am 12. März. H. B. v. Foullon., 91 Trias die Porphyritgänge auf. Die Proben sind ziemlich frisch und sogar an der Oberfläche liegende porphyrische Feldspathe bis zu 1 Centimeter Durchmesser zeigen lebhaften Glanz. Andere kleinere sind entweder ihrer ganzen Masse nach oder in einzelnen Zonen weisslich getrübt. Die Grundmasse ist tief grau mit einem schwachen Stich in’s Grüne. Ausser den, in reichliceher Anzahl vorhandenen porphyrischen Feldspathen treten noch Quarz, Granat, Glimmer und Hornblende deutlich kenntlich auf. Der Quarz bildet dihexaedrische Krystalle mit abgerundeten Kanten, bei denen nicht selten das Prisma ganz fehlt, die grössten Individuen erreichen ebenfalls nahezu 1 Centimeter Längserstreekung, die Mehrzahl ist kleiner. Der Anzahl nach stehen grosse und kleine Quarzindividuen gegen eben solche des Feldspathes zurück. Es sei gleich hier erwähnt, dass die porphyrischen Quarze die bekannten Einbuchtungen ete. besonders schön zeigen und manchmal grosse Glaseinschlüsse in Form „negativer Krystalle“ enthalten. Bei manchen tritt auch die rhomboedrische Spalt- barkeit deutlich hervor. Nur vereinzelte der eingesprengten rothen Granate erreichen über 0'8 Centimeter Durehmesser und lassen dann die Rhombendodekaeder- flächen erkennen. Die übrigen, in geringer Zahl auftretenden Individuen sind Körner, von denen einzelne zur mikroskopischen Kleinheit herab- sinken. Im Feldspath erscheinen auch kleine, ziemlich gut ausgebildete Kryställchen als Einschlüsse. Die dunklen Hormblendesäulchen sind klein, kaum 0’4 Centimeter lang. Der Biotit bildet wieder nach der c-Axe entwickelte Säulen, aber lange nieht in jenen Dimensionen wie bei den verwandten Iselthaler Gesteinen, in denen er eine so hervorragende Rolle spielt, die längsten messen nur O'5 Centimeter, auch ist ihre Zahl viel geringer. Weniger ausgesprochen porphyrisch ist eine Probe, die losen Blöcken oberhalb des Gehöftes des Bauers Gosten&nik (östl. vom Bade Römer- quelle) entnommen wurde. Es fehlen die grossen Feldspathe, der Quarz und Granat, hingegen sind Glimmer und Hornblende häufiger und ein- zelne Säulen überschreiten etwas die oben gegebenen Dimensionen. Dieser Varietät ähnlich ist eine solche aus der Wolfsgrube, die von losen Blöcken abgeschlagen wurde, welche’ bei dem dortigen Bauern- hof liegen. Die Farbe der reichlich vorhandenen Grundmasse wird deutlich grünlichgrau und fast nur dadurch sind sie vom Iselthaler Vorkommen unterschieden, deren Grundmasse viel lichter ist. Hier sind bis 0:5 Centimeter lange Hornblendesäulchen und noch kleinere weiss- liche Feldspathe die Einsprenglinge, der Biotit ist untergeordneter und vom Granat wurde nur ein Korn entdeckt. Natürlich fehlt es nicht an Apatit, der in verhältnissmässig dicken, scharf ausgebildeten Säulen auftritt, etwas Magnetit und Zirkon, doch ist die Menge dieser drei letztgenannten Gemengtheile verschwindend gering. Unter dem Mikroskop erweisen sich die Feldspathe ausnahmslos als Zwillinge, die aus wenigen breiteren Lamellen zusammengesetzt sind. Ausserdem zeigen sie einen äusserst complieirten schaligen Bau, wie die Feldspathe der beschriebenen Tiroler Porphyrite. Die dort angeführten Verhältnisse (a. a. O., S. 751— 752) wiederholen sich hier in derselben Weise. Schon dort wurde bemerkt, dass einzelne grössere Feldspathe dieses schaligen Baues entbehren und chemisch einheitlich sind, so auch 92 Verhandlungen. Nr. 4 hier. Diese zeichnen sich den anderen gegenüber durch ihre Frische aus. Spa erscheinen wasserklar und homogen; Blättchen parallel P (001) geben Auslöschungen gegen die Trace PM_ von — 16° bis — 17, solche parallel M -— 29° bis — 30°. Im eonvergenten polarisirten Lichte lassen sie in Uebereinstimmung hiermit genau die von M. Schuster für Bytownit gegebenen Erscheinungen erkennen. Diese einheitlich auf- gebauten Individuen entsprechen demnach einem Bytownit von einem Mischungsverhältnisse Ab 1: An 3. Schwierig wird es, die Mischungs- verhältnisse der verschiedenen Schalen der zonal gebauten Einspreng- linge zu beurtheilen. Im Allgemeinen lässt sich Folgendes sagen: Die um den Kern sich legenden Schalen bilden wie in den Tiroler Vor- kommen „Gruppen“, von denen 2 bis 4 vorhanden sind. Die Gruppen selbst bestehen aber wieder aus einer mehr weniger grossen Anzahl feiner und feinster Schalen. Es bilden nun schon die Gruppen keine regel- mässig nach einer Richtung hin verlaufenden Mischungsabände- rungen, sondern zeigen z. B. Gruppe I und 3, Kern Gruppe 2 und 4 Je die gleichen oder nahe liegenden Hauptauslöschungsschiefen, während die einzelnen Schalen untereinander nur ganz geringe Differenzen in der Lage der Hauptschwingungsrichtungen aufweisen. Bald zeigen sich Kern und Aussenrand, bei anderen einzelne oder paarige Schalen getrübt. Aus dem Ganzen geht aber mit Sicherheit hervor, dass (wenigstens weitaus in den meisten Fällen) der Kern am reichsten an Anorthit ist, um den sich eine albitreichere Schale legt. Auf diese folgt eine, die mit dem Kern gleiche Zusammensetzung hat u. s. f£e Kleine Verschieden- heiten werden natürlich immer noch vorhanden sein, aber wirklich nur sehr kleine, weil sich die hier beobachteten Mischungen nur zwischen Labradorit (3:4) und Bytownit (1:5) zu bewegen scheinen, innerhalb welcher Grenzen die Auslöschungsschiefen sich mit kleinen chemischen Unterschieden schon stark ändern. Es muss noch be- sonders hervorgehoben werden, dass nahe beieinander liegende Feld- spathe verschiedenen Aufbau zeigen, dass sie also wohl dureh die Aus- scheidungen der nächsten Umgebung wesentlich beeinflusst worden sein müssen. Die Grundmasse ist durchaus holokrystallin und besteht wesentlich aus Feldspathkryställchen, alle Bestandtheile haben geringere Dimen- sionen als in den meisten nahe verwandten Gesteinen der Lienzer Gegend. Während dort Quarz unschwer als Bestandtheil der Grundmasse erkannt werden kann, ist dessen Nachweis unter dem Mikroskope hier nicht möglich. Es wird auf ilın bei der Discussion der Analyseuresultate zurückgekommen werden. Zu den Feldspathen treten noch Glimmer und Hornblende, die letztere nur in verschwindender Individuenzahl. Die zweite Generation der Hornblende fehlt, denn die in der Grundmasse liegenden wenigen Kryställ- chen unterscheiden sich durch nichts von den grösseren. Die Menge des Glimmers ist recht wechselnd, während sie z. B. in einem Präparat eines Handstückes aus der Wolfsgrube, vielleieht 5—8 Procent beträgt, zeigt ein Präparat eines anderen Stückes dieses Mineral reichlicher, es steigt da vielleicht bis zu 15 Procent an. In manchen Präparaten ist der Glimmer fast durchwegs noch braun, in anderen schon grün, wieder andere zeigen, wie die Wandlung der Farbe von den Rändern aus gegen das Innere fortschreitet. Nr. 4 Sitzung am 12. März. H.B. v. Foullon, | 93 Ein Theil der Feldspathkryställchen präsentirt sich in den kurz rechteckigen Schnitten, die man gewöhnlich als dem Orthoklas ange- hörig betrachtet. Unzweifelhaft gehört auch ein guter Theil wirklich dem Kalifeldspath an. Allein schon der gefundene Kaligehalt würde für die beobachtete Menge.nicht ausreichen, anderseits zeigen auch einzelne Proben, so namentlich die von dem Bauernhofe Gosten£nik solehe kurz rechteckige, fast quadratische Schnitte, die einen zonalen Bau mit einzelnen getrübten Schalen besitzen, wonach wohl diese als Plagio- klase aufzufassen sind. Hauptsächlich zu dem Zwecke, um die Zusammensetzung der Grundmasse einigermassen näher kennen zu lernen, wurde das Gestein aus der Wolfsgrube der chemischen Analyse unterzogen, deren Resultate unter I angeführt sind. Unter II füge ich die Analyse des „Palaeo- Andesits“ von Lienz bei, die seinerzeit v. John!) ausführte: I II Kieselsäure . . 60°84 Procent 5995 Procent Inansatre, Mh 039 ı ,, = INhonerdenn aa 18:49) u, 14.35.1093 Eisenoxyds zei 1401), 144 „ Eisenoxydul . 3:48 | 5:59 r 1 SS EZ 2 7257 6=U). ‚ae Maspesianunek mi. 195. \', SSL, Bene rl, „ 2:08 N Namona Rn Fern 288r u; 3301 INSBer ts. m , 142 „ Glühverlust 100°19 100°76 Bevor ich in die Discussion der Analyse eingehe, sei erwähnt, dass die Bestimmung der Kieselsäure, Thonerde, des Gesammteisens, Kalk und Magnesia in 1 Gramm erfolgte, die Alkalien in 1:5 Gramm und die Titansäure in 2 Gramm bestimmt wurden. Bei der Kieselsäure der ersten Bestimmung fanden sich 0'21 Procent Titansäure, der Rest wohl bei der „kleinen Kieselsäuren“, der vernachlässigt wurde. ®) Beim Aufschliessen ) Dr. G. Stache und C. v. John: Geologische und petrographische Beiträge zur Kenntniss der älteren Eruptiv- und Massengesteine der Mittel- und Ostalpen. II. Das Cevedalegebiet als Hauptdistriet älterer dioritischer Porphyrite (Palaeophyrite). Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt. 1879, Bd. 29, Analyse S. 400. 2) Die Bestimmung des Eisenoxyduls wurde nach den Angaben von A.Knop: Ueber die Augite des Kaiserstuhlgebirges im Breisgau. Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1885, X. Bd, S. 58—81, ausgeführt. Zur Verdampfung der Flusssäure wurde ungefähr eine Stunde erwärmt. Eine zweite Probe, welche nach der fast momentan erfolgenden Aufschliessung titrirt wurde, ergab 3:52 Procent. Diese Methode empfiehlt sich namentlich bei leicht aufschliessbaren Silicaten sehr, da die Eisenoxydulbestimmung bequem in 30 Minuten ausgeführt werden kann. ®) Eisenoxyd und Thonerde wurden wie immer vorerst zusammen gefällt, geglüht und gewogen, dann wieder gelöst, mit Kalilauge getrennt, separat gefällt und wieder gewogen. Es bietet dieses Verfahren erstens die Möglichkeit, die sogenannte „kleine Kieselsäure“ abzuscheiden und anderseits eine Controle für die Eisenoxyd- und Thon- erdebestimmung, namentlich die Sicherstellung, dass nicht Magnesia mit dem Eisenoxyd gewogen wird. Bezüglich der Titansäure habe ich wiederholt beobachtet, dass sehr kleine Mengen, die mit einem verhältnissmässig bedeutenden Ueberschuss von doppeltschwefel- saurem Kalium aufgeschlossen werden, beim nachfolgenden Erhitzen und Kochen, selbst K.k. geolog. Reichsanstalt 1889, Nr.4. Verhandlungen. 13 94 Verhandlungen. Nr. 4 zeigte sich eine minimale Spur von Mangan. Phosphorsäure, nach dem mikroskopisch nachweisbaren Apatit unzweifelhaft vorhanden, wurde nicht bestimmt, da ihre Menge voraussichtlich ausserordentlich gering ist. Das Wasser wurde in 1 Gramm direet bestimmt, es gehört wohl zum grössten Theil den veränderten Feldspäthen an. Der Wolfsgrubner und der Lienzer Porphyrit stehen sich chemisch sehr nahe. Der höhere Eisen-, Kalk- und Magnesiagehalt im Lienzer Porphyrit finden sofort eine Erklärung in den grösseren Mengen von Glimmer und Hornblende in dem letzteren Gestein. Bezüglich der Vertheilung der Bestandtheile auf die einzelnen, den Kärntner Porphyrit zusammensetzenden Minerale stösst man aber auf Schwierigkeiten, welche eine ganz befriedigende Erklärung nicht zulassen. Erstens ist die partielle Veränderung in den Feldspäthen ein Uebelstand, von dessen schaligem Aufbau ganz abgesehen, zweitens ist die Zusammensetzung von Hornblende, Glimmer und Granat un- bekannt. Würde man auch über genügendes Material verfügen, um diese Bestandtheile zu isoliren, so würde doch die Analyse des Glimmers zu keinem klaren Resultat führen, da er reich an Einschlüssen ist, ja die Glimmersubstanz oft nur ein Gerippe darstellt, in dem die anderen Minerale, allerdings vorwiegend Feldspathe, liegen, dem sich zum Ueberfluss noch das wenige, im Gestein vorhandene Erz zugesellt, welches fast ausschliesslich auf das Vorkommen im Glimmer be- schränkt ist. Unter so bewandten Umständen ist man — wie ja fast bei allen Gesteinen — auf „Schätzungen“ angewiesen. Aus ‚diesen soll aber hier nur so viel abgeleitet werden, als mit einem höheren Grade von Wahrscheinlichkeit möglich ist. Die Menge der Grundmasse möchte ich auf etwa 55 Procent, die der Einsprenglinge von verschiedener Grösse auf 45 Procent schätzen. Letztere würden sich aus 20 Procent Feldspath, 15 Procent Quarz und 10 Procent Hornblende und Glimmer mit wenig Granat zusammensetzen. Ein Theil der porphyrischen Feldspathe entspricht, wie oben gezeigt, einem Bytownit vom Mischungsverhältniss Ab, : An;. Die schalig gebauten Einsprenglinge verschiedener Dimension dürften sich in der Labradoritregion bewegen, so dass nach den zu schätzenden verschiedenen Mengen als Durchschnittszusammensetzung aller Feldspathe hier ein Labradorit Ad, : An, angenommen werden kann. Unter den Bestandtheilen der Grundmasse würden sich, wenn der ganze Kaligehalt dem Orthoklas angehörte, nur 12:6 Procent von diesem befinden können. Da aber ein guter Theil des Kalis unzweifel- haft dem Glimmer zufällt, so muss seine Menge geringer sein und kann kaum 7—8 Procent erreichen. Nach den für Orthoklas zu halten- den Schnitten würde man sie für viel höher schätzen. Anderseits zwingt der, nach Abzug von 20 Procent Labradorit 4, : An, restirende Kalk- und Natrongehalt zu der Annahme einer albitreicheren Mischung für den Plagioklas der Grundmasse, 30°7 Procent Andesin Ad, : Ans, entsprechen dem restlichen Natron und wird der Kalk bis auf 008 Procent aufgezehrt. Dem Plagioklas ist auch fast der ganze Wassergehalt zu- bei sehr weitgehender Verdünnung, nicht ausfallen. Sicher konnte ich dies aber allemal dann erre'chen, wenn die Schmelze so lange geglüht wurde, bis der grösste Theil der abgebbaren Schwefelsäure vertrieben war. Nr. 4 Sitzung am 12. März. H.B. v. Foullon. 95 zurechnen. ‚Zieht man noch 8 Procent Orthoklas ab, so ergeben sich folgende Reste: TiO, SiO, 4Al,0,;, F&0, FeO MgO Ca NO RO H,O 0'29 6084 1875 1'40 3'48 1'395 532 288 2:13 3:15 Te —— —- — 2. ab: in Procenten für 20 Proc. Labra- dorit Ab,: Ann: = — 104 638 — — — . 272 076 — \ für 30 Proe Andesin 315 A An UI — 25 ‚02 2:12 — 8 Proc. Orthoklas . = — lass lan —= —_ _ nee Ret . = 029 297.63 277 140 348 195 008 — 078 — Aus diesen restlichen Bestandtheilen lassen sich die schätzungs- weise vorhandenen Mengen von Glimmer in der Grundmasse, Glimmer, Hornblende und Granat unter den Einsprenglingen nicht ableiten. Zieht man von der restlichen Kieselsäure mit 27:63 Procent die ge- sehätzten 15 Procent Quarz ab, so resultiren noch 12:63 Procent SO,, die die vermuthlich vorhandenen Mengen von 20—22 Procent Glimmer, Hornblende und Granat nicht verbrauchen können. Der Quarz muss seiner Menge nach unterschätzt sein. Dieser Irrthum dürfte sich aber auf den porphyrischen Quarz nicht beziehen, wornach er wohl in der Grundmasse vorhanden sein dürfte, obwohl er sich da mittelst des Mikroskopes nicht nachweisen lässt. Vom Glimmer lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen, dass er reich an Eisenoxyd und arm an Magnesia sei. Hierfür spricht die geringe, überhaupt vorhandene Menge von Magnesia. Wie das Ver- hältniss von Eisenoxyd gegen Oxydul auch durch den Granat beeinflusst wird, entzieht sich der mangelnden Kenntniss der Zusammensetzung des letzteren wegen der Beurtheilung. Die ausgewiesene Titansäure wird nahezu ganz dem Glimmer zufallen, wenn auch vielleicht ein kleiner Antheil von dem enthaltenen Erz herstammt. Ein etwas anderes Aussehen haben Porphyrite, die Gänge im Phyllit des Lieschagrabens bei Prävali bilden. Diese sind in dem alten Steinbruch daselbst gut aufgeschlossen, der zur Gewinnung von Bruchsteinen für Anlage der obertägigen Förderbahn des Kohlen- werkes Liescha betrieben wurde. Die Grundmasse des einen ist grau und dicht, in ihr liegen zahl- reiche weisse Feldspathkrystalle, von denen die grössten kaum 1 Centi- meter Durchmesser erreichen. Neben ihnen tritt Quarz, wenig Glimmer und sporadisch Granat in kleinen Kömern auf. Hornblende scheint zu fehlen. Eine zweite Probe enthält in einer grünlichgrauen Grundmasse sehr viele Feldspatheinsprenglinge (vielleicht 35—40 Procent) , die bis 2 Centimeter lang werden. Quarz in bis 1 Centimeter grossen Krystallen, tritt mehr zurück ; kleine, lange a treten in grosser Zahl auf, solche ausgeblichenen Glimmers in geringer, Granatkörnchen sind in der Grundmasse und im Feldspath nicht Kelen: Von einer Detailbeschreibung dieser schon mehr veränderten Gesteine will ich absehen und nur einige Eigenthümlichkeiten hervorheben. So weit noch einzelne klare Schalen des zonal gebauten Feld- spathes ein sicheres Urtheil gestatten, kann man diesen entnehmen, dass hier die Zusammensetzung innerhalb weiterer Grenzen schwankt, 192 96 Verhandlungen. Nr. 4 als in dem Wolfsgrubner Vorkommen. Es wurden in Präparaten parallel MT (010) Auslöschungen von 30—33° beobachtet, die also der ganzen Bytownitgruppe entsprechen. Wegen mangelhafter Spaltbarkeit müssen die Präparate beiderseits angeschliffen werden. Hierdurch entstehen natürlich leieht Abweichungen von der parallelen Lage gegen M, worauf wohl die beobachteten Auslöschungsschiefen bis zu 38° zurückzuführen sind. Man vergleihe übrigens das betreffende Capitel bei Schuster. Präparate parallel P(001) ergaben —5° bis —6° und —24° bis — 26°. Die ersteren entsprechen einem Labradorit Ad, : An,, die letzteren Bytownit von Ab, : An,— Ab, : An,. Es sind dies Grenzen der Mischungsverhält- nisse, wie sie in solchen Gesteinen noch kaum beobachtet worden sind. Unter dem Mikroskop lässt sich auch in der ersten Probe etwas Hornblende nachweisen, aber sehr wenig. Die der zweiten Probe bildet fast ausschliesslich Zwillinge. In der Grandmasse beider Handstücke lässt sich Quarz als wesentlicher Bestandtheil erkennen. In der sehr feinkörnigen ersten sind die Quarzkörner der die bedeutendsten Dimensionen erreichende Gemengtheil. Literatur-Notizen. Dr. A. Fritsch und J.Katka. DieCrustaceen der böhmischen Kreideformation. Veröffentlicht mit Subvention des Comites für Landesdurchforsehung von Böhmen. Mit 10 Tafeln in Farbendruck und 12 Textfiguren. Prag 1887, Selbstverlag. 32 Seiten Text in 4°. Durch die Arbeiten der Landesdurchforschung wurde ein sehr grosses und schönes Materiale an Crustaceenresten der böhmischen Kreide zusammengebracht. Die Cirripeden und Ostracoden wurden von Assistent Kafka bearbeitet, die übrigen Ordnungen und die Gattung Lorieula der Cirripeden von Prof. Fritsch selbst. Die Originale befinden sich grösstentheil in dem Landesmuseum in Prag, einige Stücke auch im geolog. Institute der deutschen Universität in Prag. Es erscheinen in der Crustaceenfauna der böhmischen Kreide gegenwärtig vertreten: Ordnung Cirripedia: Loricula mit einer Art, L. pulckella Sow. aus dem böhmischen Turon und Senon, sonst in der unteren weissen Kreide von Rochester. Die böhmische Senonform wurde als Var. yigas unterschieden. Scalpellum in 9 Arten, darunter 3 neue, Scalp. Kamajkense Kafka, Sc. crassum Kafka und Sc. nitens Kafka. Am reichsten an Scalpellum sind die Korytzaner Schichten (Cenoman). Pollicipes mit 10 Arten, worunter ebenfalls 3 neue, P. costatus, cuspidatus und Kosticensis Kafka. Auch diese Gattung ist am zahlreichsten in den cenomanen Korytzaner Schichten vertreten. Balanula (2) mit einer etwas zweifelhaften Art 3. eretacea K. vom cenomanen Fund- orte Kamajk. Wenn die Bestimmung richtig ist, der älteste bisher bekannte Balanide. Ordnung Ostracoda: Mit den Gattungen Bairdia (4 Arten, eine davon neu), Cythere (11 Arten, wovon 4 neue), Cytheridea (1 Art), Cytherideis (1 Art), Cytherella (4 Arten). Die Ostracoden sind zumeist senonen Alters, Ordnung Decapoda: Es sind sowohl Macroura als Brachyura vertreten, erstere in den Familien der Palinuridae, Glyphaeidea, Astacomorpha und Thalassinidae, letztere durch Angehörige Dromiaceae, Oxystomata, Oxyrhyncha und Cyclometopa. Die bisher bekannten Arten sind: Macroura: Podocrates Dulmensis Schlüt. Aus den fischführenden Knollen an der Basis der Iser- schichten in den Plänerbrüchen zu Vinar bei Hohenmauth und aus den Chlomeker Schichten, Nr. 4 Sitzung am 12. März. P. R. Handmann, S. J. 97 Palinurus Woodwardi Fr. Aus dem untersten Turon des Weissen Berges bei Prag, wohl der älteste Kreidepalinurus. Glyphaea bohemica Fr. Alle aus dem Wehlowitzer Pläner der Weissenberger Sch. bei Prag (Turon). Die Art konnte pag. 24 in restaurirtem Zustande dargestellt werden. Enoploclytia Leachii Mant. Seit Reuss in zahlreichen Exemplaren aufgefunden, des- halb auf pag. 28, 29 in restaurirter Gestalt wiedergegeben. Vom unteren Turon bis in’s Senon. Schlüteria tetracheles Fr. Die von Fritsch neu aufgestellte Gattung Schlüteria ähnelt in der Gestalt Znoploelytia, ist aber durch eine abnorme Entwicklung der Scheere des zweiten Fusspaares verschieden. In den Weissenberger Schichten (Turon). Auch diese Form konnte restaurirt werden (pag. 32). Nymphaeops (2) lunatus Fr. Aus dem turonen Pläner des Weissenberges. Bisher mangelhaft bekannt. Hoploparia biserialis Fr. Zu Vinar bei Hohenmauth im Turon. Hoploparia faleifer Fr. In den Weissenberger Schichten (Turon). Paraclytia nephropica Fr. Steht zwischen Nephrops und Hoploparia; Weissenberger Schichten (Turon) ; pag. 38 restaurirt dargestellt, Stenocheles parvulus Fr. Noch wenig bekannte Gattung. Die Art aus dem Wehlowitzer Pläner (Turon). Stenocheles esocinus Fr. In den höchsten Lagen des Inoceramenpläners der Priesener Schichten bei Podiebrad. Nur Scheere und Abdomen bekannt. Callianassa. Ist durch sechs Arten vertreten, welche von Fritsch bereits früher in einer monographischen Arbeit (böhm. Gesellschaft der Wiss. XV, 1867) behandelt worden sind. Die Arten sind €. Turtiae Fr., C. bohemica Fr, C. antiqua Otto, C. brevis Fr., C. elongata Fr. und C. graeilis Fr. Callianass. antiqua Otto konnte diesmal (pag. 44) restaurirt dargestellt werden, £ Brachyura: Polyenemidium pustulosum Reuss. Nach Reuss copirt. Palaeocorystes isericus Fr. Aus den höchsten, an Callianassa reichen Lagen der Iser- schichten. Die beiden abgebildeten Stücke sehen sehr verschieden aus. Palaeocorystes Callianassarum Fr. Aus den Chlomeker Schichten von Kieslingswalda. Neerocareinus avicularis Fr. Scheeren. Neerocarcinus perlatus Fr. Scheere. Lissopsis transiens Fr. Erinnert an die recente Lissa. Iserschichten bei B.-Trübau. Etyus Buchii Mant. Nach Reuss copirt. Lupeites granulatus Fr. Sehr unvollständig erhaltener Rest. h Ausserdem mehrere Fragmente und Reste, deren Deutung völlig unsicher ist. Sie werden provisorisch als (Cancer) und (Astacus) angeführt. Eine tabellarische Uebersicht pag. 50—52 erleichtert die Orientirung über das Vorkommen aller der beschriebenen Crustaceen. Das Haupteontingent zu der bisher bekannten Fauna, respective zu den ansehnlicheren und auffallenderen Typen derselben, stellen die Macrouren, von denen Verwandte noch heute sogar im Mittelmeer leben, zum Theil in Arten der Tiefseefauna zu finden sein dürften. Als Beleg für letztere Ansicht bildet der Verfasser zum Schlusse den Tiefseekrebs Astacus (2) Zaleueus W. Schm. ab, dessen Scheere mit jener von Stenocheles esocinus eine auffallende Aehn- lichkeit besitzt. (A. B.) P. R. Handmann, S. J. Die fossileConchylienfauna von Leobersdorf im Tertiärbeeken von Wien. Mit 3 Figurentafeln. Münster 1887. 47 S. Text in 8°, Die von P. Handmann zu Leobersdorf entdeckten Süsswasser- und Land- conchylien der Congerienschichten sind durch mehrere Mittheilungen aus der Feder F. Sandberger's in diesen Verhandl. (1885, pag. 393, 1886, pag. 118, 331) bekannt geworden. In der vorliegenden Arbeit beschreibt nun P. Handmann selbst die Gesammtfauna dieser Localität. Dieselbe liegt nahe bei Leobersdorf, gegen Solenau, unweit vom Marienbrunnen („heilsamer Brunnen“). Die Süsswasser- und Landconchylien (pag. 42 ff.) zählt der Verfasser nach den grösstentheils am oben genannten Orte publieirten Bestimmungen Sandberger's auf. Neu sind hinzugetreten: Hyalina 1 oder 2 spec., Helix cfr. cobresiana Alt., Carychium Sandbergeri Handm. (eine Art von Kotting- brunn, erwähnt in Verh. 1885, pag. 393 nennt Handmann Car. Vindobonense). 98 Verhandlungen, Nr. 4 Die Neritinen, Melanien und Melanopsiden bearbeitete Handmann selbst. Es werden 3 Neritinen (N. Leobersdorfensis Hdm. auch abgebildet) beschrieben, 3 Mela- nien namhaft gemacht und die zahlreichen Melanopsis dieser Localität in 5 Subgenera mit 28 Arten und zahlreichen Varietäten zerlegt. Sie lassen sich in ihrer Mehrzahl schon nach den Abbildungen leicht auf die bekannten Typen der Melanopsis pygmaea, Melanopsis impressa und M. Martiniana und Melanopsis Bouei zurückführen. Nur einzelne der gerippten Formen (Melanopsis plicatula, Melanopsis austriaca Hdm.) ent- fernen sich weiter von den gewöhnlichen Typen der Wiener Congerienschichten, Ausser den Melanopsiden erscheint (Tab. VIII, Fig. 24) auch Strobilus tiara Sandb. abgebildet. Von Bivalven hat die Localität nur wenige Congerien, Cardien und ein Pisidium geliefert. Ausserdem finden sich einzelne sarmatische und marine Formen eingeschwemmt. (A. B.) P. R. Handmann, S.J. Die Neogenablagerungen des österreichisch-ungar. Tertiärbeekens. Mit 86 ÖOriginal- zeichnungen auf (8) Tafeln. Münster 1888. 71 S. Text in 8%. Eine nicht durchaus glückliche Compilation, zu deren Ausführung vorzugsweise die Arbeiten von Oustos Th. Fuchs benützt wurden. Während zahlreiche neuere Arbeiten vom Verf, gänzlich unberücksichtigt geblieben sind, citirt er an zahlreichen Stellen Ansichten, welche gegenwärtig zum Theil veraltet sind, zum Theil von ihren Vertretern selbst in aller Form zurückgenommen wurden. In den Verzeichnissen der Marinconchylien von Vöslau, Gainfarn, des Leithakalks und des Sarmatischen figurirt eine grössere Anzahl von neuen Namen. Auf pag. 52 ist die oben beschriebene Fauna der Congerienschichten von Leobersdorf wiedergegeben. Auf den 8 beigegebenen Tafeln erscheinen ausser 9 der in der vorangehend angeführten Arbeit beschriebenen Melanopsiden noch Melania Badensis Handm. aus dem Süsswasserkalke von Baden (vergl. Verhandl. 1885, pag. 391; 1886, pag. 119, 332) und Pleurotoma Enzesfeldensis Handm. abgebildet. Letztere Art wurde bisher zumeist als Pl. efr. pustulata Brocc. bestimmt. (A. B.) P. R. Handmann, S.J. Kurze Beschreibung (Charak- teristik) der häufigstenund wichtigsten Tertiärconchylien des Wiener Beekens. Mit 8 Figurentafeln. Münster 1839. 164 S. Text. Diese Arbeit ist gewissermassen ein paläontologischer Theil zu der vorher- erwähnten. Eine grössere Anzahl von Arten werden darin neu beschrieben, aber mit Ausnahme von Pleurotoma Enzesfeldensis, Melania Badensis und einiger schon in der ersterwähnten Arbeit über die Conchylien von Leobersdorf beschriebener Mela- nopsiden nicht abgebildet. Die 8 beigegebenen Tafeln sind dieselben, welche auch die voranstehende erwähnte Arbeit begleiten. Im Anhange pag. 138 ff. kehren auch die Fossilverzeichnisse von Vöslau, Gainfarn, Leobersdorf u. s. f. wieder. (A. B.) Dr. L. v. Ammon. Die Fauna derbracekischen Tertiär- schiehten in Niederbayern. Sep.-Abdr. aus den „Geognostischen Jahresheften“. Kassel 1887. Mit 1 Tafel, 22 S. Text in gr. 8°. Der Verfasser gibt hier im Anschlusse an eine kürzlich erschienene Arbeit Gümbel’s (vergl. diese Verhandl. 1887, pag. 330) eine faunistische Darstellung der sogenannten Kirchberger Schichten Niederbayerns. Die in denselben vorkommenden Arten sind folgende: Cardium bavaricum n. sp. Vertritt in Niederbayern die beiden Ulmer Arten C. sociale und C. solitarium, steht aber auch dem (©. obsoletum des Sarmatischen nahe. ©. jugatum Krauss. Ist vielleicht nur eine Abart des Vorigen. ©. efr. planicostatum Desh. ©. Kraussi Mayer, Stimmt fast ganz mit der Ulmer Art überein. C. solitaroideum n. sp. C. cfr. papillosum Poli. Dreissena amygdaloides Dunk. und var, Rottensis n. Dr. sub-Basteroti Tourn. Oncophora Partschi Mayer (0. socialis Rzeh.) und var. Gümbeli M. Hoern. Die erstere Form selten, die letztere häufig. Ammon schliesst sich der Ansicht Sandberger's an (vergl. diese Verh. 1883, pag. 209), dass Oncophora ein Subgenus von Tapes sei. Bythinia graeilis Sandb. Neritina fluviatilis L. sp. Melanopsis impressa Kr. Nr. 4 Sitzung am 12. März. Dr. L. v. Ammon. 99 An einigen Orten sind marine Formen beigemengt, und zwar Lutruria oblonga Chemn., Arca dilwii Lam. und Calyptraea sinensis L. Ammon fasst in Uebereinstimmung mit Gümbel die Kirchberger Schichten Niederbayerns als eine Flussmündungsbildung auf. Zum näheren Vergleich setzt der Verfasser sowohl die Fauna der Kirchberger Schichten der Ulmer Gegend, als auch jene der Sande von Oslawan Mährens bei. Beide Ablagerungen werden als’ gleichalterig mit den brackischen Schichten Niederbayerns betrachtet. Trotzdem weisen letztere einen besonderen Localcharakter auf: Oncophora Partschi ist zumeist durch die kleinere var. Gümbeli vertreten, die beiden häufigen Cardien der Ulmer Gegend sind durch ©. bavaricum ersetzt ; letzteres besitzt Anklänge an das sarmatische (©. obsoletum, sowie auch die niederbayerische Melanopsis impressa grosse Aehnlichkeit mit der Wieuer Form dieses Namens hat. Wenn es gestattet ist, sagt Ammon zum Schlusse, die Fauna von Schicht- complexen, die im Alter, wenn auch nicht beträchtlich, verschieden sind, mit einander zu vergleichen, so könnte man sagen, die Fauna der Brackwasserschichten in Niederbayern nähere sich bereits in ihrem Charakter derjenigen der Schichten von gleicher Facies in den östlichen Gebieten. Wahrscheinlich sind die Formen, die später dort ihre weitere Entwicklung gefunden haben, in unserem Gebiete in den Kirchberger Schichten bereits vorgebildet gewesen. Es ist wohl wahrscheinlich, dass Ammon hier zunächst an die sarmatischen Schiehten des Wiener Beckens denken mag, wenn er es auch nicht direct ausspricht; wogegen Gümbel pag. 324 seiner oben angezogenen Arbeit bei Ausführung desselben, nicht mehr neuen Gedankens nur die Congerienschichten von Wien im Auge zu haben scheint. Die Bemerkungen Ammon’s erscheinen daher in dieser Hinsicht präeiser, Das gilt auch für das, was Ammon über die Lagerungsverhältnisse der brackischen Schichten mittheilt. Ausserdem ist bemerkenswerth, dass die einzelnen Horizonte des niederbayerischen Neogens bei Ammon gegenüber der Eintheilung Gümbel’s um einen Grad nach aufwärts verschoben werden: Nach Gümbel Nach Ammon Meeresmolasse mit Ostrea cras- sissima Untermiocän. Mergelige marine Sande u. blätterige | Mittelmiocän oder oberes ; Untermiocän [Oberes Mittelmioeän, z. Th. Mergel vom Alter des Schliers von \ Mittelmioeän . . terası Obermiads Ottnang, local brackische Schichten un SEE Eengene Obere Süsswassermolasse und Braunkohlen und Helix silvana = \ Obermioecän | | Obermiocän, z. Th. viel- sarmatisch : { ° leicht noch jünger Quarzgeröllschichten — Belvedere- | oberstes Obermiocän schotter Die Folgerungen mehr theoretischer Natur, welche Ammon aus den mitge- theilten Lagerungsverhältnissen ableitet, scheinen mit diesen thatsächlichen Verhältnissen nicht in vollem Einklange zu stehen. Wenn die Schlierbildungen unter die brackischen Lagen hinabtauchen (pag. 4), wenn marine Bildungen tiefer liegen als die Oncophora- schichten (pag. 6), wenn letztere von Mergeln, die weiter im Osten in Schlier über- gehen, unterteuft werden (pag. 7), wenn sich die brackischen Schichten selbst gegen Osten auskeilen (pag. 7), wenn sie gegen oben fast unmittelbar von den Süsswasser- bildungen der Silvanastufe überlagert werden (pag. 5), so sucht man zunächst vergebens nach einem Grunde, der den Verfasser zu dem Ausspruche zu zwingen geeignet wäre, dass die brackischen Schichten zwar auf sogenannten Schlierbildungen liegen, diese letzteren aber auch als Zeitäquivalent der brackischen Absätze anzusehen seien und sich in dieser Facies sogar noch weiter nach aufwärts erstrecken dürften. Weder der Satz pag. 4 „die Schlierbildungen scheinen sich aus den bracki- schen Lagen, unter welche sie nach Westen zu hinabtauchen, und wahr- sceheinlich auch aus höheren Schichten zu entwickeln“, noch auch die pag.7 zu- sammengestellten Gesammtergebnisse der Untersuchung über die Lagerung der brackischen gegenüber den marinen Schichten berechtigen zu einem solchen Schlusse, ja nicht einmal die Mittheilung pag. 7 „desgleichen werden die brackischen Lager im Rottthal durch Schliermergel ersetzt“, denn sie besagen höchstens, dass die brackischen Lager im Rottthale eben „desgleichen“, wie bei Braunau u. a.a. O. vom Schliermergel „ersetzt“, d.h. dass sie, insoferne sie überhaupt vorhanden sind, von demselben unterlagert werden. Es ist also nach den eigenen Beobachtungen und Mittheilungen Amm o.n’s kein 100 Verhandlungen. "Nr. 4 Grund vorhanden, anzunehmen, dass die Schliermergel auch noch in höhere Niveaus als jenes der brackischen Schichten hinaufreichen. Halten wir uns streng an die Thatsachen, so sind die brackischen Schichten Niederbayerns jünger als der „Schlier“ oder höchstens gleichalterig mit den oberen Theilen desselben. Vergebens sucht man dagegen nach Beobachtungen auf niederbayerischem Boden, welche dafür sprechen würden, dass der Schlier theilweise auch jünger sein soll, als die brackischen Schichten. Die Anhalts- punkte für diese Ansicht müssen also wohl anderen Distrieten entnommen sein und man wird hier wohl nicht fehl gehen, wenn man sich der Mittheilungen Rzehak’s über die Lagerung der Oslawaner Sande erinnert, welche mit den bis vor Kurzem allein herrschend gewesenen Ansichten über die Gliederung des Wiener Tertiärs übereinstimmen. Rzehak führt bekanntlich in seiner Arbeit über die Oncophorasande von Oslawan 1883 (Brünner Naturf.-Vers., pag. 33) an, dassin denhöherenLagen der Oslawaner Sande, also über den brackischen Vorkommnissen, abermals marine Formen, und zwar solche vom Grunder Charakter, auftreten, was auch Ammon pag.20 eitirt. Es ist aber zu beachten, dass die betreffende Beobachtung Rzehak’s vielleicht nicht vollkommen sicher- gestellt ist, denn in diesen Verhandl. 1882, pag. 114 heisst es: „In derselben Sand- ablagerung, jedoch anscheinend in etwas höherer Lage“ und auch in der Darstellung der geologischen Verhandlung der Umgebung von Brünn von Makowsky und Rzehak, 1884, pag. 125 wiederholt sich diese Angabe, dass die marinen Formen der Oslawaner Sande „anscheinend“ in etwas höherer Lage als die dortigen Brackwasserformen vor- kommen. Es bleibt also hier offenbar noch Einiges sicherzustellen. Bleiben wir also deshalb bei den niederbayerischen Verhältnissen stehen, so mag nochmals constatirt werden, dass die brackischen Kirchberger Schichten dieses Distrietes zum Theil Aequivalente des oberen Schliers sein mögen, wahrscheinlich aber sogar jünger sind als dieser. Fügen wir ferner hinzu, dass nach Gümbel (l. ce. 319) der typische Schlier von Ottnang seiner geologischen Stellung nach nur den höchsten Horizonten der sogenannten 2. Mediterranstufe und nicht einmal (pag. 325) den Grunder Schichten, viel weniger der 1. Mediterranstufe gleichgestellt werden kann, so folgt unmittelbar, dass auch die Kirchberger Schichten Niederbayerns zu diesen jüngsten und hangendsten Schichten der 2. Mediterranstufe gezählt werden müssen. Damit im besten Einklange steht der Ausspruch F. Sandberger’'s in diesen Verh. 1886, pag. 119: Im alpinen Theile des Wiener Beckens würde man dieKirchberger Schichten unmittelbar unter der sarmatischen Stufe zu suchen haben. Das ist nun in gar keiner Weise mit den Angaben Rzehak'’s vereinbar, welcher bekanntlich seine Oncophorasande mit dem Niveau von Grund identifieirt oder dieses und die gesammte 2. Mediterranstufe über diesen Oncophorasanden beginnen und liegen lässt. Wollte man also von diesen Verhältnissen in Mähren ausgehend auf Nieder- bayern zurückschliessen, so müsste über den brackischen Schichten und über dem Schlier auch hier erst die gesammte 2. Mediterranstufe beginnen, und Gümbel’s Ansicht, dass der Schlier viel jünger sei, dass er schon den höchsten Schichten jener zweiten Mediterranstufe entspreche, müsste unbedingt ein Irrthum sein. Hat aber andererseits Gümbel Recht, so können über den mährischen Oncophorasanden nicht noch die gesammten Ablagerungen der 2. Mediterranstufe folgen, wie Rzehak angibt. Es ist wohl kaum Spiel des Zufalls, dass dann sowohl hüben als drüben eigentlich jeglicher Raum für eine Unterbringung der sogenannten 2. Mediterranstufe in der ihr theoretisch gebührenden Stellung zu fehlen scheint und dass man dieselbe, von der Richtigkeit der Gümbel’schen Anschauung ausgehend, unter der oberen Grenze der brackischen Schichten und des Schliers vertreten lassen sein muss, während sie gleich- zeitig in Mähren über denselben brackischen Schichten liegen würde. Unter der Voraussetzung also, dass die brackischen Schichten wirklich dem Niveau noch identisch sind, muss geschlossen werden, dass entweder hüben oder drüben ein sehr schwerer Beobachtungsfebler vorliegt. Und es wird der anzuhoffenden Lösung dieser Frage gewiss nicht hinderlich sein, wenn man über diesen Umstand völlig klar wird, mit anderen Worten, wenn man auch die Consequenzen sich ableitet, die aus den neueren Arbeiten Gümbel’s und Ammon’s für die Gliederang des österreichischen Neogens sich unwiderruflich ergeben, In Anbetracht des schon heute als verhältnissmässig jugendlich festgestellten Alters der Kirchberger Schichten (auch Ch. Mayer ist schon 1876 Journal de Conch., pag. 179 geneigt, dieselben eher für messinisch als für tortonisch zu halten) und der von Ammon neuestens betonten faunistischen Verwandtschaft derselben mit den sarmatischen Bildungen könnte es auch nicht besonders überraschen, wenn die kr Pin Re Nr. 4 Sitzung am 12. März. Meunier. J. G. Bornemann. 101 Kirchberger Schichten demnächst direct als den sarmatischen Schichten gleichstehend erachtet würden. Gümbel freilich erklärt die Traunthaler Braunkohlenbildung für sarmatisch, die hangenden Schotter derselben für Belvedereschotter. Hat Gü mbel hier Recht, so fehlt uns hier eine Vertretung der Congerienschichten. Tausch hat aus Säugethierresten geschlossen, dass die Traunthaler Kohlen dem Belvedereschotter gleichstehen. Vielleicht liegt die Wahrheit auch in der Mitte, d. h. die Traunthaler Kohlen sind Congerienschichten, wieHauer, Geologie, 1878, pag. 629 annimmt. Dann müssten etwaige Aequivalente des Sarmatischen in den Sanden und Mergeln, die zwischen dem Schlier und der Braunkohlenbildung liegen, gesucht werden. Diese liegen aber genau in demselben Niveau unter der Silvanastufe, wie die brackischen Schichten Niederbayerns. Nach dem, was man über die Geschichte des „Schliers“ von Radoboj und über gewisse Schlierbildungen von Südsteiermark weiss (vergl. Jahrbuch der geol. Reichsanstalt, 1884, pag. 498 ff), brauchte man aber selbst vor dem Gedanken nicht zurückzuschrecken, dass ein Theil des Schliers bereits der sarmatischen Stufe zufallen könne. (A. B.) Stanislas Meunier. G&eologie regionale de la France, Cours professe au Museum d’histoire naturelle, Paris 1889, 789 S. in 8°, Das vorliegende Buch ist die Frucht dreijähriger Vorlesungen des Verfassers über die Geologie von Frankreich. Es behandelt diesen umfangreichen Gegenstand nach einer Eintheilung in eine grössere Anzahl (18) von Regionen, innerhalb welcher dann erst nach der Reihe der Sedimente vorgegangen wird. Die einzelnen Abschnitte sind folgende: ]. Das Centralplateau, 2. die Bretagne, 3. die Ardennen, 4. die Vogesen, 5. die Umgebungen von Paris und die Touraine, 6. die Haute Normandie, 7. Picardie, Boulonnais, Flandern, &. Burgund, Champagne, 9. Jura, 10. La Bresse et les Dombes, ll. die Alpen, 12. das südöstliche Littorale, 13. Corsica, 14. Le Vaucluse et les Bouches du Rhöne, 15. die Pyrenäen, 16. das Vorland der Pyrenäen, 17. Aquitanien, 18. Charentes et Poitou. Zahlreiche geologische Kärtchen der einzelnen Regionen und eine grosse Anzahl von Profilen und Ansichten begleiten den Text. (A. B.) J.G. Bornemann. Ueber Schlackenkegelund Laven. Ein Beitrag zur Lehre vom Vulkanismus. Jahrbuch der königl. preuss. geol. Landesanstalt für 1887. Berlin 1888, pag. 230—282. Mit 2 Tafeln. Das Schauspiel, welches sich Bornemann beim Ablassen von Bleischlacken aus dem Hochofen in den Stolberger Hüttenwerken bot, war, indem es Lavaströme und vulkanische Auswurfskegel in täuschendster Weise vor das Auge zauberte, Veranlassung zu der vorliegenden Studie, die eines der allezeit fesselndsten Oapitel des Vulkanismus behandelt. Indem in der Stolberger Hütte grosse, fahrbare Pfannen zum Auffangen der Schlacke bestimmt sind und die flüssige Schlacke somit in grosse Gefässe als dicke und langsam erstarrende Masse gesammelt wird, resp. gesammelt wurde (1876), konnten daselbst stets Schlackeiukegel von besonderer Schönheit gewonnen werden. War die Oberfläche der flüssigen Schlackenmasse erstarrt, so bildeten sich bald in derselben Risse durch Zusammenziehung der Kruste und Ausdehnung des noch flüssigen Magmas. Aus den Rissen, die sich oft unter rechten Winkeln kreuzten, quoll bald flüssige Schlacke nach und erstarrte, Rippen oder deckenartige Ausbreitungen blieben zurück und schlossen so die Spalte wieder. Selten blieb mehr als eine Stelle offen, die sich dann ausrundete, und, indem hierdurch stets neue, flüssige Schlacke nachdrang, bildeten sich Kegel. Diese wuchsen, indem stossweise stets neue Masse herausgetrieben wurde und über den „Kraterrand“ überfloss. Wurde der Kegel höher, ergoss sich die Schlacke auch nicht mehr allseitig herab, es bildeten sich getreue Modelle von Lavaströmen, Allmälig kam. das ruhige Ausfliessen zu Ende und kleine Explosionen, die einzelne Tropfen oft weit ausschluderten, stellten sich ein, bis schliesslich auch dieses Spiel sein Ende fand und nur mehr der Rauch von Metalloxyden dem kleinen Vulkanschlund entstieg, der sich als weisse Kruste am oberen Rande der schwarzen Mündung festsetzte. An einem der schönsten dieser so erhaltenen Kegel, den uns Bornemann in einem schönen Lichtdrucke und in halber Grösse — diese betrug 12:5 Centimeter — vorführt, hat er auch über die mikroskopische Structur der Schlacke sich zu ver- gewissern gesucht und dieselbe als aus wasserhellen, rhombischen, dem Chiastolith ähn- lichen, aber nicht mit ihm identischen Krystallen und Glasmasse, die zumal in der Kruste vorherrscht, bestehend erkannt. . K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 4. Verhandlungen. 14 102 Verhandlungen. Nr. 4 Indem Bornemann hervorhebt, dass all die Erscheinungen, welche die Stol- berger Kegel darboten, durchaus ohne Mitwirkung von Wasser (Wasserdampf) entstanden, Erscheinungen, die er bis in's Detail und eingehender, als es hier geschehen kann, mit verwandten Vorgängen an Vulkanen vergleicht, übergeht er nunmehr zu diesen letzteren selbst; auch diese mögen ohne die Mitwirkung von Wasser zu Stande gekommen sein und es gelte, diese anderen Motoren, die zunächst den ruhigen Auftrieb, hierauf das Schlackigwerden der erstarrenden Schmelzmasse, die Detonationen und das Ausschleudern bewirken, diese Motoren zu ergründen. Reineswegs fällt es nun Bornemann etwa bei, die active Mitwirkung von Wasser und Wasserdampf bei einem Theile unserer Vulkanausbrüche in Abrede zu stellen, nur gegen die gar zu allgemein gehaltene Fassung dieses Satzes möchte der Verfasser Einsprache erheben und reiht nun, um derselben mehr innere Beweiskraft zu verleihen, eine bedeutende Zahl von Beobachtungen, die er im Vulkangebiete Süd- italiens anzustellen Gelegenheit hatte und Dünnschliffuntersuchungen, die er an Laven vornehmen konnte, aneinander. In letzterer Beziehung hat Bornemann ein besonderes Augenmerk gewendet auf die in den Vesuvlaven vorkommenden Leueite und Granate, denen er in sehr eindringlicher Weise, mikroskopisch wie chemisch zu Leibe geht. Es wäre zwecklos, diese mannigfachen Untersuchungen hier halbwegs im Detail wieder- zugeben und so mögen denn nur die Schlussworte hier Platz finden, die andeuten, welche Factoren Bornemann die sonst dem Wasser, dessen Bestandtheile bei dessen leichter Zersetzung zur Bildung anderer Verbindungen Verwendung finden, zugeschriebene Rolle spielen lassen würde. „Beim Aufsteicen d-er Lavasäule im Kraterschacht finden gewaltige Reibungen statt, chemische Zersetzungen vollziehen sich bei der Berührung der glutflüssigen Masse mit ihrer neuen Umgebung; eine stärkere Erhitzung und eine Verflüssigung des zähen Magmas muss stattfinden. Gase, aus den chemischen Processen entstehend oder aus der porösen Umgebung mechanisch hinzutretend, werd»-n in ver- grösserter Menge in der Lave diffundiren, emporfahrende Bomben rühren den Glutbrei durcheinander. ..... Der Wasserdampf aber spielt durchaus nicht die Rolle, welche ihm von Vielen zugeschrieben wird und besonders weisen uns das wasserfreie Chlorcaleium und die hohen Schmelztemperaturen der Vesuvbomben darauf, dass andere chemische Vorgänge stattfinden“. M. Canavari. Contribuzione alla Fauna del Lias in- feriore di Spezia. Memorio del Regio Comitato geologico d'Italia. Vol. II, Parte 2 Firenze 1388. (9 Tafeln). Theils auf Grund eigener Detailstudien, theils fussend auf den neueren, in der Literatur niedergelegten Arbeiten über mediterranen und mitteleuropäischen Lias, hat es Dr. M. Canavari unternommen, seine in Band XIX der Paläontographiea von Dunker und v. Zittel, Cassel 1883, publieirte Abhandlung: „Beiträge zur Fauna des unteren Lias von Spezia“ (Ref. Verhandlungen 1883, pag. 74) einer neuerlichen Bearbeitung und Ergänzung zu unterziehen, deren Resultate uns hier vorliegen. Weitaus der grösste Theil derselben widmet sich der paläontologischen Be- schreibung einer ebenso reichen als interessanten, jedoch fast ausschliesslich nur aus kleinen Formen bestehenden Fauna, an deren Zusammensetzung die Brachiopoden (4 Arten) und Gastropoden (12 Arten) nur untergeordneten Antheil nehmen. Das Schwer- gewicht fällt der Familie der Ammoniten zu, welche in dieser Ausgabe viel ausführ- licher behandelt und theilweise anders gruppirt erscheinen, so dass es wünschenswerth wird, auf die verschiedenen neuen Ergebnisse hinzuweisen. Zunächst sei bemerkt, dass Canavari vorliegender Ausgabe eine schärfere generische Unterscheidung, welche in der deutschen Bearbeitung vielfach nur unter Paren- these angedeutet worden war, zu Grunde legt und das ganze Material an Ammoniten in folgende 12, statt in 7 Gattungen gliedert. I. Amaltheus Montf. (1 Art), Amaltheus margaritatus Montf., dessen Vorkommen im unteren Lias von Spezia bereits früher (M. Canavari, B. Lotti, D. Zaccagna: Di alenne ammoniti del Lias medio, rinvenute a Monte Parodi di Spezia. Soc. Toscana. Proc. Verbali. Vol. III, 1883, pag. 246) angezweifelt worden war, wurde in die neue Ausgabe nicht aufgenommen. Amaltheus (Oxynot.) Castagnolai Cocchi erscheint nunmehr als Arictites Waag. II. Oxynoticeras Hyatt. (2 Arten). Oxynoticeras? sinister Can., ehedem als Amaltheus (Sphenodiseus 2). Oxynoticeras Sismondae d’Orb. wurde hier neu beschrieben. III. Rhacophyllites Zitt. (emend. v. Mojs.) (1 Art). IV. Phylloceras Suess (sens. str.) 8 Arten. Nr. 4 Sitzung am 12. März. M. Canavari. 103 V. Lytoceras Suess (sens. str.) (5 Arten). Eine Art (Zyt. n. sp. ind,) wird nru beschrieben, Lyt.? subbiforme fällt zum Theil einer neuen Gattung (siebe unten) zu, ehenso zwei andere Species. VI. Pleuracanthites nov. gen. Canav. 1.83 (l Art). Schon in seiner ersten Arbeit vom Jahre 1883 hatte Canavari auf eine Gruppe von in ihrem Lobenbau den Lytoceraten ähnlichen Ammoniten hingewiesen, welche auf ihren inneren Umgängen an der Externseite Knoten tragen (dadurch an degoceras erinnernd) und 1883 (Soc. Toscana. Proc. Verbali. Vol. III, 188, pag. 279) für dieselben den Gattungsnamen Pleuracanthites vorgeschlasen. Pl. biformis Sow, umfasst auch einen Theil der früher als Lyt. subbiforme Can. beschriebenen Art. VII. Eetocentrites Wähmner (in litt.) 1887 (3 Arten). Davon 2 früher als Lyto- ceras beschrieben, während eine dritte: Bet. Petersi v. Hauer vun von Lyt.? Meneghini (Deutsche Ausgabe, pag. 37, Taf. III, Fig. 24—25) abgetrennt wurde. Diese Gattung unterscheidet sich von Lytoceras Suess sens. str. durch ihren Externlobus, welcher bis auf die Tiefe des I. Laterallobus hinabreicht. VIII. Schlotheimia Bayle (emend. Wähner). 1886 (9 Arten). Aegoe. deletum Can. 1883 erscheint nun als Schlotn. sp. ind. cf. Schloth. Tacunata Buckm. IX. Psilöceras Hyatt. (emend. Wähner), 1886 (6 Arten). Dieselben waren in der ersten Ausgabe theils als Angulaten betrachtet worden (Ps. euptychum Wähn., Ps. Guidoni Sow., Ps. pleuronotum Cocchi, Ps. Portisi Cau.), theils wurden sie von Aeg. pleuronotum Cocchi als für Spezia neue Formen, nämlich als Ps. caleimontanum Wähn. und Ps. Kammerkarense Gümb. abgetrennt X. Aegoceras Waag. (emend. v. Zittel). Diese in der ersten Ausgabe durch zahlreiche (23) Arten vertretene Gattung erscheint nunmehr durch eine Art: Aegoceras? Cocchi Menegh. m. s. repräsentirt. Alle Species vertheilen sich nur mehr unter Schlot- heimia und Psiloceras einerseits und unter Aricties (Aeg. tortuosum Cau und Aeg. helicoidum Men. — Ar. proaries Neum., Aeg. carusense d’Orb = Ar. raricostatus Ziet,) anderseits. Aegoceras cf. Regnardi d’Orb. wurde als wahrscheinlich einer anderen (mittel- liasischen) Localität entstammend, aus der neuen Bearbeitung eliminirt. XI. Arictites Waag. (27 Arten). Davon waren in der deutschen Ausgabe 7 Arten als Aegoceras und ] Art als Amaltheus (Oxynoticeras) beschrieben. 3 Arten sind für die Localität, 3 Arten überhaupt neu. XI. Tropites v. Mojs. Als wesentliche Ergänzung der neuen Auflage müssen die das allgemeine Schluss- capitel einleitenden, stratigraphischen Details über die Lagerungsverhältnisse des Rhät und Jura in der Umgebung von Spezia bezeichnet werden. An der Hand zweier sich ergänzender Profile wird die zuerst durch Capellini erkannte, theilweise Ueberkippung der Schichtreihe erklärt, der zu Folge seinerzeit auch auf paläontologisches Gebiet hinüberspielende Differenzen in der Auffassung verschiedener italienischer Geologen entstanden sind. ‘Was die paläontologische Bedeutung der Fauna anbelangt, werden die schon früher gezogenen Schlüsse im Allgemeinen aufrechterhalten. Die Ablagerung, welche sich nicht weiter gliedern lässt und vermöge der gleich- mässigen Vertheilung der Fossilien in allen Lagen als einheitliche Stufe aufgefasst werden mäss, bildet in Süditalien die unterste Stufe des Lias. Verglichen mit anderwärtigen Vorkommnissen jedoch, entspricht dieselbe haupt- sächlich den alpinen Zonen des Ps. megastoma Gümb. und der Schl. marmorea Opp. und greift mit wenigen Arten hinab in die Zone des Ps. calliphyllum Neum. und hinauf in jene des Ar. rotiformis Sow., was beiläufig den drei mitteleuropäischen Zonen des Ar. lagueus Qu., der Schl. angulata Schl. und, des Ar. Bucklandi Sow. - gleichkommt. (G. G.) G. Bruder. Berichtigung. (Aus einem Briefe an D. Stur.) Auf pag. 331 (Jahrgang 1888, Heft 18 der Verhandlungen) finde ich unter Ein- sendungen für die Bibliothek (10.706. 8°) Br. @. (Bruder G.) Böhmens „Classische Formation“ (Zeitungsartikel aus der Politik vom 9. September 1888. Prag.) Ich erkläre hiermit, dass jener Zeitungsartikel nicht’ von mir herrührt, seinem Inhalte nach mir gar nicht bekannt ist. 104 Verhandlungen, Nr. 4 Preis-Verzeichniss der von der k. k. geologischen Reichs- anstalt geologisch colorirten Karten. A. Neue Specialkarten im Massstabe von 1:75000. Geld- Geld- Geld- Nr.) Titel der Karte |betrag INr.| Titel der Karte | betrag Inr Titel der Karte Fr ‚A. |kr. fl. |kr. A. |kr. || | Ober- und Nieder- | 3| xyıı Walach. - Mese- 15 ) Lietzen..».|| 5) - Oesterreich. | h match. “..| 2|50|16 Grübming . lad > | 6 reistadt . . »- | 4 | 50] 17 | UTAU_ . . le 12) er Tittmoning.. . | 1150| 7 XIX. Teschen. ... .|| 3 50 |ıs | Gurkthal. . .|| 3]. | 12 [| yo, Braunau 1|.| 8) xx.Bialau.Bielitz | 5| - [19 Klagenfurt u.| 13 N Mattighofen 4 |50 | | Villach ... .| 6/50 11 Passau .. | 550 Tirol. | 20 | Radmannsdorf | 5 | 50 12 Schärding .. 5| - I; \ Boden-See 1!50[ 21 |] Bischoflack. .|| 5| - '13 |7 TX.Ried u. Vöcklabr. 5) + (16 j I. Hohenems . .| 3| - [22!? 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Holitz u. Jiein 'Königgrätz Caslau-Chrud. Deutschbiod . Trautenau . - Josefstadt „Reichenau . . Leitomischl Policka Braunausen. Kronstadt . . * Senftenberg Landskron . : ka 4 rd 2 a - — Lam] a „ < ” < Ungarische Länder. | Eisenstadt . XV. Oedenburg . || Göding und Lundenbg. , Dürnkrut u. Bösing . Pressburg EN U.-Altenburg | W.-Neustadtl | Wisowitz u. Bellus . .|| Trentschin . | Sillein .....|| Tot-Pröna Rosenberg u. Rutka . .| . Mosögu.Altg.|| Neu- u. Alt- sohl . . Turdossin a | Arva... Liptö St. Mi KIosmm | XV XVII. XVII. XIX. XX I. Breznöbänya Dettva-Li- bethen . . | Iok u. Ruma Hohe Tatra || ‚ Quellengeb. d. Gran Karlowitz Käsmark . “ Wagendrüsel Kisz Szeben Eperies-Göll- * Fnitz Töke-Terebes, Saros-Nagy- | at.-Satoral. attaja-Dog- | näcska . .| Kudr.-Orav. || Weisskirch. || Alt-Moldova | Homonna .|| Karänsebes | XXVI.Krassova. . Bozovies . . Berzaszka Borlova . .|| Korniareva Mehadin . . (Alt-)Orsova XXVL. Nr. 4 Preisverzeichniss der geologisch colorirten Karten Nr. Titel der Karte betrag “a! Titel der Karte | a. |ee| | b 5 Krakau Bil 13 7 Bogdan .. 6 | XXII. Wieliezka 4| . |14 Sa7T Ruszpodyana 7 | Tymbark . 2|50| 4 |) Szezurowice 8 Nowytarg 8| » und Bere- 5 Uscieu.Soino| 1 | 50 steczko 6 |\ yayır Bochnia all 2u1rd Brody 7 "Neu-Sandec | 4| .| 6 Zlo: Zw 8 Alt-Lublau . | 8| . | 7 Pomorzany 4 Treuen Sul > 3 DEREN ‚ 5 abrowa uU. onaster- Tarnöw .|| 250 eXXXI. zyska .. 6 |} xxry, Pilzna u.Ciz- 10 ı| Tysmienica . kowice . . || 3/50] 11 Kolomea . . 7 Gorlice und 12 KOtyarere Gryböw 4| » 113 Mareniezeni | 8 Bartfeld 2|50|14 Szipot - . . 3 } Tarnobrzeg le 115 Kirlibaba 4 Mielee und 16 Rodna Nova | | Maidan .|| ı |50|17 |) Borgo 5 Ropezyce u. 6) Zalosce N xxV. Debica . . || 3 7 Tarnopol. . 6 Brzostek und 8 Trembowla. | er 3 2 9 an 7 ‚Jasle Dukla | 3 10 agielnica . 8 Dukla-Pass 11 XXXII. Zaleszezyki b.z. aren ze 150] 12 Selatyn - 3 Rozwadöowu. 13 avideni. . Nisko . 150] 14 Wikow Werschny 4 Rudnik und 15 Kimpolung . - Ranizöw . | 2 16 | Dorna -Vatra 5 Lanceut und 7 ) Podwoloczyska , | Bon 2|50| 8 | en: “er 6 czyn un 9 opyezy N zxVvI. 2 a 212 |1281:80,170 | Borszezöw . 7l Rz und 11 xxxryMielnica, u anok 3/5012 [ Czernowitz . 8 Lisko und 13 Hliboka Mezö-Labore | 3 14 | Radautz . . 9 olsigher 15 ) eh . EIN FRE aiasesci. . 3 a | Kamence. . 4 | en 1/50| 15 I RRXV. Uidesti. - - | 5 Jaroslaw . 2|» | ” 6 Ixxvir. Przemysl 3 | Böhmen. 7 ‘Dobromil 4 4 VI Rossbach 8 U 5 | ae NE, oln, a raslitz 9 Orosz-Ruska|) 3| . | 5| Falkenau und 5 on. 2 5 ‚ VII. Eg ae öl, ubaczöow . | 2|.| 6 Marienba .| 6 Moseiska.. . | 1[/50| 7| Pfaumberg . .| 7/7XXVII.Sambor . . | 2| . 8 Klensch . . . 8 Staremiasto 4[/50| 3 u ue 9 Murkare . .1 8801 4 Kaaden 10 |) Smorze . | 450] 5 Karlsbad... 4) Beizeec, und. 6 \yıı Tepl. u. Mies Uhnön..| 3 7 "Kladrau ... . 5 | 8 | ans u. Klat- uska - .|| 5 . au her 6 Jaworow. .| 2/50| 9 |) Eisenstein . . 77 XXIX. Rudki Ko- 3 Dux u. Brüx . marno ..| 2|. 4 Komotau... 8 Drohobyez . | 21.15 Rakonitz. . . 9 Skole . . .|| 3/50] 6 N IX Kralowitz 10 Tuchla...'.113 |“ 7 E H 11 Okörmezö .| 3) .| 8 epomuk .. 3 Warez . | 1|50| 9 | Schütthofen . 4: Belz u. Sokal BEIDEN Kuschwarta . 5 Zolkiew ..| 3|.| 1) Lobendau . . 6 Lemberg . EN 5 IE ee Hr 7 xXX x, Mikolajow | 31. | 3 Leitmeritz . . 8 X. Zydaczöw > Ela Jungferteinitz 9 Bolechöow .| 2|. 5 Kladoo. - . . 10 Dolina . . .|| 8}. | 6|, X. Beraun ... dt Porohy .» a. 17 Piibram . . 12 Brustura. .| 1/50] 8 Pisek u. Blatna 3) Stematyn a Protivin .. . | Eallzjarhöy, 2150| 10 en . 5 amionka- | 11 ohenfu Strumilowa 3150| ı Schluckenau . 6 Rusk. . leo] of: Rumburg TI» XXXI. Przemyslany Fr ur Leipa | 8 Hy ..1.8[50| 4 xI Meaie . 9. LEYA ..| 2|. 5 DEIaB nee 10 = Stanislau Isle | 6 Beneschau . . 11 Nadwörna .| 3|. 7 Selceau ...» 12 |J Körösmezö.. | 2 8 PBEbar-aen K. k. geolog. er 1889. Nr. 4. Verhandlungen. SDR HWDEDSTMTDUPOD HH PUSH HU PuwuogomkHwun vwe r 15 Geld- ‚ betra ei fl. kr. »uPpuoHrwonp or www w sw Der DD PrRumM MH ww wo Oro ee He De DD OD He DT OO on vım » a om o Oo 106 Verhandlungen. Nr. 4 B. Specialkarten im Masse von 1: 144000 der Natur; 2000 Klafter = 1 Zoll. Schw.) Color, \Schw.\ Color. Schw. Ar, Karte [\r. | Karte [Nr | III. Steiermark und | | | I er eun rruaf | Illyrien. le N. jkr.| A. kr. a.kr | | | | ve (Schladming. . » .||- 40| 1j.| 3 fReichenberg . . .|. 40) 5 50 e| (Ledenitz ..... . 40 Ww2 Rottenmann . . . |. /40| 45ul 4 Neustadil. .... A 10 4|.| 8/3] |Trentschin .....|./40 3 Bruck u. Eisenerz |. 40| 450| 5 Neudek . er. «1. 400. 11701. 9)4l | Tyrnaurn. Seen 40 | 4 Mürzzuschlag . | 40) 350] 6 Komotau . ....1.140| 5150| 15) I[Neutra ...... 40) 5 Grossglockner 4 :1|.| 7 Leitmeritz ....|. 401 °6|. 1] . 1Caamı 72. > 40 6 Ankogel .....).j40) 1).| 8 Jungbunzlau . . . |. 40 5/50 F Silo as „205 r 40 7 Ober-Wolz .... .|./40| 350] 9 Jin. Bun Wmn [.,40| 6150| p)3) |Kremnitz. .. .|. 40 | 8 Judenburg . . . ||. 40 350] 10 Braunau le 140 4. 4 Schemnitz . . . .||.140 9 Grazls. 2 22.140 3,501 11 Bere en 6 0 5. E Verebely u. Bars. | 40 10 Ober-Drauburg . - |. 40) 3/50] 12 Lubenz . . |) 4 50 6 Gran . en 11 Gmünd ....n, || - 140 3/50] 13 Brasyr. rue. . 1401 5150 1|l INamjesto..... . 40 12 Friesach ..... . 1401| 5|.| 14 Brandeisezer .|401 4. F Rosenberg u. Kubin. . 40 13 Wolfsberg .. . .|- 40) 4|.| 15 Königgrätz . . . .|. 401 4|.|g/3)| [Neusohl ..... . 140 14 Wildon ... ..|.140 4.|16 |. |keichenau ..l. 40) 4. 41 PAltsohl’ 2%. - „aan 15 5$[Villach u. Tarvis. |. 40 4|.| 17 |S|Plan > 40 350] |5| |Balassa-Gyarmath |. 40 16 | >|Klagenfurt .......|. 40 6 185,1 Pilsen ea, .40| 350] '6 JWaitzen ..... . 140 17 | sol Windischgratz . . |. 40 5150| 19 ‚@IBeraun....... 1.1401 5|. 1 @1Magura-Gebirge .. 40 18 | 8)Marburg ....,.140 4 20 |34Beneschau .,. . . |. 40 4. l > |Käsmark u. Poprad| . 140 19 | 2\Friedau. . . .| a0) 1 21 [© |Chrudim u. Caslau|. 40 3150| 9/3 z0lDobschau. .... || 40 20 |, S|Caporettou.Canale |. 40° 3). | 22 Ei Leitomischl . .|[. 40) 3/50) 48 ee nntwall .11. 40] 21| S|Krainburg . . . . |. 40) 4/50| 23 iS) Klentschakee.. (..140| "11251 |5,2\Fülek. =. . 27 I. 1401 22 P[Möttnig u. Cilli . |. 40 5)50| 24 Klattau ..... Il. 1401 alsol \6lniErlau......: 140, 23 | Windisch-Feistritz | - 140 5/00] 25: |° | Mirotitz u. 0: |. 140| 4 EI LIEHIOF 5 er . 140 24 Gr |l.|40| 2)50[,26 Tabor) men I. 1201 31. 2 [Leutschaun .....|40 25 Barbachl.. ... |» 40| 5|.| 27 Deutschbrod . - . ||. a0) 2|. 3. |Schmölnitz und 4 26 Weichselburg. . . |: 40| 4150| 28 Bistrau .. ... .|/.|40) 1150 I | Rosenau .... .|. 40) 27 Landstrass - - . .||- 401 2].][ 29 Schüttenhofen . .. 40) 250] |[4 Szendro .„.“. 8 . 40! 28| ITrieste .....|.)40| 2|.| 30 Wodnian ..... ./40| 4.| (5 [Miskolez ..... . |40) 29 Laas u. Pinguente |. 40 | 450| 31 Neuhaus ..... .140 4 6 Mezö-Kövesd . . ., ./40 30 | Mötthnel 2.0. |. 401 3150| 32 Zerekwe ....|.40 1. | iBartfelds?. Yrseae: 140) 31 Cittanuovau.Pisino . 40| 2,50| 33 Kuschwarda . ..|. 40) ı1| | lEperies... .-.. 140) 32 Fianona u. Fiume |. 40 3|.| 34 Krumauwar.. 28 .]40) 5/.[g)3| |Kaschau ..... . 140 33 Novi u. Fuseine .||- 40| 3\.] 35 Wittingau ....|./00| Aa. 4 |Sätoralja-Ujhely . . |40) 34 Dienano ..... . 401 1/20] 37 Rosenberg . . . . ||. |40 I8o| |5| ITokay ..... .i.jaol 35 Veglia u. Cherso . |- 40) 2\.|38 | (Puchers ..... . |40) 70) \6| |Hajdu Böszörmeny . 40 36 (Ossero -.. . .|.|40| 1. Die ganze Karte. |.\. | 135 . 2 SNIna 7. re . 40 Die ganze Karte. |. | - | 121| - ı]L3 [Unghvär .....40) l V. Ungarn. | | | l4| |Kiräly-Helmeez. . . 40 IV. Böhmen | Im 19 | | 1; Lutta. ..... «||. 140] . | P Umgeb.v. Skalitz und|| | | | 4 (Nizny-Verecky . . . 20 el all , ac]; ag) | mel: - alle 3 ” n .|* 2| & „ Tetschen . . ||. 140 5150 le “ „ Pressburg .|. e | C. Generalkarten. VI. Bosnien und Herzegowina; in 7 Blättern im Masse 1:30000 . x»... ... +. werden schwarze Karten geologisch colorirt. Durch Farbendruck veröffentlichte Uebersichtskarten im Verlage von A. HÖLDER, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler. Geologische Uebersichtskarte der österr.-ungar. Monarchie. Nach den Aufnahmen der k. k. geolog. E Reichsanstalt von Fr. Ritter v. Hauer. Massstab 1:576000. 12 Blätter ......... - en Geologische Karte der österr.-ungar. Monarchie. Nach den Aufnahmen der k.k. geologischen Reichs- anstalt von Fr. Ritter v. Hauer. Massstab 1:2,016000. 4. Auflage. 1 Blatt .......... 37m 6 Blätter. Beilage zu dem Werke: „Die Dolomitriffe von Südtirol und Venetien“. Gesammtpreis ... . Geologisohe Uebersiohtskarte der Küstenländer von Oesterreich-Ungarn. Nach der Aufnahme der k. k. geolog. Reichsanst. und eigenen, neueren Beobachtungen von Dr. G. Stache. Massstab 1 :1,008000. ı Blatt Geologische Uebersichtskarte von Bosnien-Herzegowina. Von Dr. Edm. v. Mojsisovics, Dr. E. Tietze und Dr. A. Bittner. Massstab 1:576000. 1 Blatt (zugl. ES zungebiEen zur Uebersichtskarte der öst.-ung. Monarchie). Beilage zu dem Werke „Grundlinien der Geologie von Bosnien-Herzegowina“. Gesammtpreis Geologische Grubenrevierkarte des Kohlenbeokens von Teplitz-Dux-Brüx. Von H. Wolf. Massstab 1: 20000: "16 BREUER TER ee te En ur a ur me ee erden Verlag von ALFRED HÖLDER, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien, Karte 3 [77 4 Color. dab ak OU IND OD Han He CD IND eb dk CD pn Hi WI WW © a DLID Or Co Co Dı Or OD Me Or OD AU Die geologisch colorirten Karten werden von der k.k. geologischen Reichsanstalt auf Bestellung geliefert: auch BE n 2.60 „12.— n 24.— Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Se am 19. März 1889. Inhalt: Eingesendete NER A. Cabkräin. Be lırrkn des Baryts von Valsugana. Prof. Dr. Gustav Laube. Notiz über eine Brunnenbohrung im bürger- lichen Bräuhause zu Leitmeritz. — Vortrag: Dr. V. Uhlig. Ueber den Nordabfall der hohen Tatra. — Literatur-Notizen: F. v. Sandberger. Dr. A. Fritsch. E. Koken. W. Dames. — Einsendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. A. Cathrein. Krystallformen desBarytsvon Valsugana. Von den zahlreichen Barytvorkommnissen der Tiroler Alpen’) wurde bisber nur das Vorkommen aus dem Arlbergtunnel 2) und jenes vom Kogel bei Brixlegg:) krystallographisch untersucht. Es war daher gewiss wünschenswerth, dass auch andere Funde auf ihre Formen ge- prüft würden. Eine willkommene Gelegenheit hierzu boten mir nun neulich zwei seit mehreren Jahren in meiner Sammlung befindliche Barytstufen vom Fronteberg bei Vitriolo oberhalb Levico in Valsugana, wo der Baryt in Gesellschaft von Flussspath und Quarz gangförmig im Schiefer aufsetzt. Bezüglich seiner Krystallformen besitzen wir ledig- lich die unbestimmte Angabe von Liebener und Vorhauser, dass Tafeln von verschiedenen Modificationen auftreten. ®) Das eine der beiden mir vorliegenden Stücke besteht ganz aus milchig-trübem , gelblichweissem Baryt von schaligem Gefüge, wobei sich öfter deutliche Krystallenden zeigen in parallelen Lagen und mit zahlreichen glänzenden Flächen. An der zweiten Stufe bedecken wasser- helle Baryttäfelehen eubischen Fluorit von graugrüner Farbe auf einer Unterlage von krystallinischem Quarz, wovon man da und dort auch kleine Kryställchen als Ueberzug des Baryts erblickt. Für die Messungen am Reflexionsgoniometer wurden sechs der best- entwickelten und flächenreichsten Barytkry ställchen ausgewählt. Trotz der geringen Dimensionen von wenigen Millimetern gewährten diese Krystalle vermöge der Glätte und Spiegelung ihrer Flächen Messungen, welche hinreichend sicher waren zur genauen Bestimmung der Formen. Die Orientirung der Krystalle ist der Art, dass die Ebene der vollkommensten Spaltbarkeit die Basis (001), die beiden gleichwerthigen 1) Liebener und Vorhauser, Die Mineralien Tirols. 1852, pag. 41; Zepha- rovich, Mineralogisches Lexikon. I, 50 und II, 48. 5) Foullon in Jahrbuch der k. k. seolog. Reichsanstalt. 1885, XXXV, pag. 99. ») Cathrein in Tschermak’s Min. u. petrogr. Mittheilg. 1888, X, pag. 5%. SWarar0,9pag42! K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 5. Verhandlungen. 16 108 Verhandlungen. Nr. 5 vollkommenen Spaltflächen hingegen das Prisma (110) mit dem Beschauer zugewendetem stumpfen Winkel darstellen. Folglich diente zur Berechnung der Parameter und Winkel der Flächen das bekannte Axenverhältniss: eb: ce —= 0'852 2121.36 Beobachtete Formen Winkel gemessen gerechnet ci (00NoP (001): (110) = 90° 02’ 90° 00° 00” a= (100) o Po (100): (001) = 90° 03° 90° 00° 00° =... (010) o Po (010): (110) = 50° 45° 50° 48° 47° m= (110)? (110):(100)— 39° 10° 39° 11’ 13 Fe (210) © P2 (210) :(ADO) == 220x092 22° 10’ 337 „= (101) Po (101): (001) = 58° 14° 580 10’ 37“ d= (102), Po (102):(001) = 38° 55‘ 380 51‘ 29" «= (205) ef, Po (205): (001) = 32° 28' 320 48° 14 = (1041, Po (104):(001)—= 21° 48° 21° 56‘ 31“ v= (106), Po (106):(001)= 14° 51° 150 01° 58% = (011) Poo (111): (CO1) = 64° 20° 64% 18° 43° 2 — aeg (223): (001) = 54° 21° 54° 11° 21 R= (223): (112):(001) = 46° 00° 460 06° 33% = (112) np (113): (001) = 34° 36° 340 43° 17“ = (dn)ı,P (115): (110) = 67° 22° 670 25‘ 22 v= (115)1,P (1.1.10):(110)—= 78° 25° 780 15° 21” 3=:(1.1.10) u (1.1.20):(110)—= 84° 14° 840 03° 56% e=(1.1:.20)1/. P (1.1.20):(001)= 6° 10° 5° 56° 04“ Bemerkenswerth ist unter den angeführten Formen, abgesehen von der für Baryt seltenen (1.1.20) ?/, F, die Pyramide (1.1.10) !/y £, weil sie für Baryt ganz neu ist. Ihre an einem Krystalle beobachteten Flächen sind schmal, das Reflexbild schwach und in Folge einer feinen Streifung nach der Basis etwas breit. Demungeachtet stimmen die wieder- holten Messungen so gut überein, dass das angenommene Symbol un- zweifelhaft erscheint, während die vieinalen Formen, nämlich die schon bekannte (119) 1/;, P und die noch unbekannte (1.1.11) %,, P sich weit mehr von der Messung entfernen, wie eine Vergleichung der be- treffenden Winkel lehrt: Winkel gemessen gerechnet (1.1.10):(110) 780.257 T8U 15" 21% (119): (110) 16° 59° 35 (Ina . 21) (140) IE SP" Der allgemeine Habitus der Krystalle ist stets tafelförmig nach der Basis (001), mitunter gestreckt nach der d-Axe. Von den vier be- obachteten Zonen sind [100 :: 010] und [001 :010] arm, [001 : 100] und [001 : 110] jedoch reich an Flächen. In Betreff der Häufigkeit, Ausdehnung und Oberfläche der einzelnen Formen ist Folgendes zu bemerken: (001) und (110) erscheinen constant, immer vorberrschend und mit ausgezeichneten Reflexbildern. Die Flächen (210) sind selten und sehr schmal, so dass sie keine Bilder geben und ich mich mit Schimmermessung bei vorgesetzter Loupe begnügen musste. Nicht so selten sind die kleinen (100) und (010), welche ziemlich gute Bilder liefern. Nur einige Male sah ich das Brachydoma (011) bestimmt durch die Zonen [010:001] und [111:111]. In der Makrodomenzone Il Nr. 5 Sitzung am 19. März. Prof. Dr. Gustav Laube. 109 fehlen fast nie (102) und (104), die relativ breit sind und sehr scharfe Bilder zeigen, manchmal jedoch verschmälert sich (104) und. refleetirt schwach. Weniger häufig und meist schmal sind (101), (106), (205) mit blassen, verbreiterten Bildern. Rücksichtlich der Pyramidenzone ist das stete Vorwalten der nie fehlenden Grundform (111) zu erwähnen, welche bei unsymmetrischer Flächenentwicklung klare Reflexe gibt, wogegen die anderen Pyramidenflächen seltener und schmal sind und theilweise noch schwache breite Bilder refleetiren wie (115), (223), (1.1.20), (1.1.10), theils nur noch schimmern wie (112) und (113). Diese stumpfen Pyramiden bedingen oft durch oseillatorische Combination eine rhomboidale Streifung auf der Basis (001). Aus vorliegender Untersuchung ergibt sich sohin, dass der Baryt von Valsugana weit flächenreicher ist als jener vom Arlberg und von Brixlegg, und dass derselbe überdies eine seltene und eine bisher un- bekannte Pyramide zeigt. Prof. Dr. Gustav C. Laube. Notiz über eine Brunnen- bohrungim bürgerlichen Bräuhause zu Leitmeritz. Die Braubürgerschaft zu Leitmeritz hat in dem ihr gehörigen Bräuhause dort durch den bekannten Bohrmeister J. Thiele (Ossegg) einen Bru'nen bohren lassen, um hierdurch eine grössere Menge Wasser zum Betriebe zu erhalten, nachdem man erfahren hatte, dass die dortige Actienbrauerei „Elbschloss“ auf demselben Wege zu einem sehr befriedigenden Erfolge gelangt war. Da man im verflossenen Herbst bereits in eine Tiefe von 226°8 Meter gelangt war, ohne, wie man gehofft, ein frei abfliessendes Wasser zu erzielen, wandte sich das Direetorium der Braubürgerschaft an mich um ein bezügliches Gut- achten, was mir Gelegenheit gab, Finsicht in die Verhältnisse zu nehmen, die mir interessant genug scheinen, hier eine kurze Mit- theilung davon zu geben. Das in einem schon vorhandenen Brunnen im Bräuhause selbst niedergebrachte Bohrloch hat nach den Ausführungen des Tagebuches folgende Schichten durchsunken: ‚| Mäch- | Er tig- reichte Durchbohrte Schichten || keiten | Teufe Meter | vi e 1 Tiefe des alten Brunnen || 18 18 | 2.\ Gelber Letten‘!).. . ...|| 2 Ale re ; r user Plimerkalk. .. 46 66 |8 Senoner (Teplitzer) Pläner 4 | Etwas weicher Kalk 48 114 ke 5| Grauer Sandstein . . . 22:50 | 136°50, 5 | Turoner (Iser, Mittel) Quader 6 Grüner Letten nkalalı 2_ 138:50 © Quader (Mallnitzer) Mergel t 7| Weisser Sardstein . .23°7 ‚1622 |'5 | Turoner (Königswalder) Sandstein 5 Runen Fa M! ; . I ah 6 ae re Schwarzer Schieferlet en 46 70) = erutzer) Schieferthon 10 Schwarzer Sandstein .| 140 | 169:10 —- 1 „ Süsswassersandstein Il | Schwimmsand 0:50 | 169:60| „ | ? i i 12 | Gelbgrauer Schiefer. . | 3:55 17315 = | Rothliegend 13 | Weisser Steinletten . . || 2:35 | 17600 ” | Letten 14 | Rother Letten . . . . | 50:80 | 2268 | | Sandstein ! I } 5 !) Die Bezeichnungen nach den Eintragungen in das Bohrtagebuch. 6* 110 Verhandlungen. Nr. 5 Aus den vorstehenden Angaben ergibt sich zunächst die inter- essante Thatsache, dass durch die Bohrung alle Horizonte mit Aus- nahme der senonen Baculitenthone, welche die Kreide in Böhmen hat, sowie theilweise das darunter liegende Rothliegende durchbohrt wurden. Das Profil, welches sich hierdurch herausstellt, gleicht ganz jenem, welches weiter südlich oberirdisch bekannt ist, die untersten Kreide- schichten liegen auch hier unmittelbar auf Rothliegendem, und dieses ist bis in den deutlich erkennbaren Sandstein der mittleren Etage an- gebohrt. Die untersten als schwarzer Sandstein in der Bohrliste an- geführten Kreideablagerungen enthalten in den Schlemmrückständen als charakteristische Kennzeichen zahlreiche Peehkohlenkörnchen. Die oberen Glieder liefern durch vorhandene Foraminiferen den Nachweis ihres marinen Ursprunges, wenn man darüber in Zweifel sein könnte. Es musste mir auffallen, dass bei dem Umstande, als alle Sand- steine Wasser führen, und, wie man aus den Anführungen ersieht, innerhalb der Kreideablagerungen drei Sandsteinhorizonte durchsunken wurden, kein befriedigender Erfolg erzielt worden sein sollte. Die Er- klärung hierfür fand ich in den örtlichen, sehr gestörten Verhältnissen. Die Glieder der Kreide sind am Fusse der Berge, welche Leitmeritz im Norden umgeben, abgerissen und bei schwebender Lagerung treppen- förmig an steilen Sprungklüften abgesunken. Derselbe Sandstein, welcher unter Nr. 5 in einer Tiefe von 114 Metern angetroffen wurde, liegt, wie ich durch eine gütige Mittheilung des Herrn Prof. v. Wolfinau erfahren habe, nördlich von der Stadt auf dem Wege" von Pokratitz nach Minschowitz zu Tage. Querbrüche, deren einer durch eine breite, lehmgefüllte Schlucht angedeutet wird, welche sich zwischen der Elb- schlosshöhe und der Stadt einschiebt, und damit verbundene Ver- schiebungen erklären die Thatsache, dass dieser Sandstein wieder im Actienbräuhause 64 Meter unter der Brunnensohle, d. i, 50 Meter höher als im bürgerlichen Bräuhause angebohrt wurde, wo er eine aus- reichende und aushaltende Menge Wasser liefert. Nach einer Mittheilung des dortigen Herrn Braumeister wird der Wasserspiegel des Brunnens bei einer Entnabme von 340—500 Hektoliter für den Tag nur um 1 Meter gesenkt, der Wasserstand gleicht sich innerhalb einer Stunde wieder aus. Diese Thatsache, welche die erste Anregung zur Bohrung im bürgerlichen Bräuhause gegeben, sowie der Umstand , dass das Wasser in der Verrohrung des Bohrloches beständig einige Centimeter über dem Spiegel des Brunnenwassers stand, liess erwarten, dass die Bohrung dennoch eine grössere Wassermenge liefern werde, wenn man, da ihm offenbar nur der nöthige Druck fehlte, das Wasser durch eine zweck- mässige Pumpe heben würde. Auch im Actienbräuhause ist man zur Anwendung dieses Hilfsmittels genöthigt. Es fragte sich hierbei nur, ob die Ausdehnung der wasserführenden Schichten nicht durch etwaige Sprünge zu sehr beschränkt wäre, um anhaltend eine ausreichende Menge Wasser zu liefern. Dies war "dureh zweckmässige Versuche fest- zustellen. Von Seite des Direetoriums der Braubürgerschaft wurde ich nun verständigt, dass man die Ueberzeugung gewonnen hat, dass der Bohrung durch eine eingebaute Pumpe eine sehr befriedigende Menge Wasser zum Betriebe entnommen werden kann, ohne dass hierdurch Nr. 5 Sitzung am 19. März. 'F. v. Sandberger. 1819: auch bei längerer Arbeitsdauer der Wasserspiegel herabgedrückt wird. Dieser günstige Erfolg wird sich voraussichtlich durch die nachfolgende Ausweitung der Wasserzuläufe steigern, noch mehr, wenn man sich hierdurch bewogen fände, das Bohrloch zu erweitern. Vortrag. Dr. Vietor Uhlig. Ueber den Nordabfall der Hohen Tatra. Der Vortragende legt die geologische Karte des Nordabfalles der Hohen Tatra zwischen dem Chocholower und dem Suchawodathale vor und bespricht die in diesem Gebiete auftretenden Schiehtgruppen und deren Lagerungsverhältnisse. Ein ausführlicher Aufsatz über diesen Gegenstand wird im Jahrbuche niedergelegt werden. Literatur-Notizen. F.v. Sandberger. Ueber Lithionit-Granite mit beson- derer Rücksicht auf jene des Fichtelgebirges, Erzge- birges und des nördlichen Böhmens. Sitzungsberichte d. kgl. bayr. Akad. d. Wiss. 1888, Bd. XVII, pag. 423—492. Die Einleitung zu dem hier vorliegenden I. Theil dieser Studie, die mit den be- kannten Untersuchungen des Verfassers über die Abstammung der Erze aus dem Nebengestein in engstem Zusammenhange steht, bildet eine gedrängte Uebersicht der geschichteten krystallinischen Gesteine, mit denen die Lithionitgranite im Erz- und Fichtelgebirge in Berührung treten. Es soll durch diese Schilderung der normale Zustand der genannten krystallinischen Schichtgebilde fixirt werden, gewissermassen als Grundlage für die Darstellung und das Verständniss der Veränderungen, welche dieselben durch den Contact mit den granitischen Gesteinen oder auch nur durch deren Nachbarschaft erfahren haben. Die grosse Aehnlichkeit, welche das Gesteinsmaterial des Erz- und Fichtel- gebirges schon äusserlich aufweist, wird nach des Verfassers Erfahrungen umso anf- fallender, je tiefer man in den petrographischen und chemischen Bestand dieser Materialien eindringt. Dieselbe erstreckt sich auch noch aufdas sogenannte Karlsbader und Tepler Gebirge, sowie auf den,Kaiserwald, die ja auch geologisch-tektonisch be- trachtet, nur als Theile der eben genannten grösseren Gebirgskörper erscheinen. Dagegen sind Böhmer- und Bayerischer Wald aus wesentlich anderen Gesteinen zusammengesetzt, und stehen den erst erwähnten Gebirgsab«chnitten fremd gegenüber. Die eigenthüm- lichen. Gneisse und Lithionitgranite, welche jenen gemeinsam und für sie charakteristisch sind, fehlen im Böhmerwald und im bayerischen Wald vollständig. Die allgemeine Grundlage, auf welcher sich die jüngeren krystallinischen Schiefer- gesteine des Fichtelgebirges aufbauen, ist ein im petrographischen Habitus auffallend constanter Flasergneiss. Zwischen langgestreckten wellenförmigen Zonen eines dunklen, im frischen Zustande fast schwarzen Glimmers liegt eine feinkörnige Grundmasse aus Quarz und Feldspath, in welcher nur untergeordnet Schüppchen von weissem Glimmer auftreten. Als accessorische Gemengtheile erscheinen in grösster Häufigkeit Magneikies, seltener Turmalin, Zirkon, Rutil; hierzu kommen noch der von Sauer bei Freiberg nachgewiesene mikroskopische Staurolith, der übrigens eine weitere Verbreitung haben dürfte und als besondere Seltenheiten Cordierit und Mikrolithe von Uranpecherz. Eine besondere Abänderung dieses Gneisses bildet der sogenannte Augengneiss, der, im Fichtelgebirge, wie auch im sächsischen Erzgebirge eine bedeutende Rolle spielt. Der Glimmer dieser Gneissvarietät, über welche eine Analyse von Scheerer vorliegt, ist ein Eisenmagnesiaglimmer mit hohem Gehalt an Natron und Titansäure und sehr geringem an Kali. In Proben von sächsischen Fundorten hat der Verfasser in diesem Glimmer Arsen, Blei, Zink, Kupfer, Zinn, Kobalt, Nickel, Fluor und Borsäure nach- gewiesen. In dem Glimmer der Gneisse des Fichtelgebirges fanden sich nur Blei und Kupfer. Der vorherrschende Feldspath dieses -Gneisses ist Orthoklas, der stets kleine 112 Verhandlungen. Nr..5 Mengen von Baryt enthält; der trikline Feldspath ist in den meisten Fällen wohl Oligoklas. Zu den accessorischen Bestandtheilen dieser Gneisse sind die im Gneissschutt nicht selten vorkommenden Splitter von lauchgrünem Augit zu zählen, welche voll- ständig mit den analogen, von Becke beschriebenen Vorkommnissen aus dem Wald- viertel übereinstimmen. Bei der Verwitterung wird zunächst der Glimmer ergriffen, dann der Oligoklas und nach diesem erst der Orthoklas; als Endproduct dieser Zer- setzungsvorgänge erscheint ein Grus von verschiedener Korngrösse, in dessen Schlemm- rückständen sich nicht selten die ganze Reihe der oben erwähnten mineralischen Acces- soria nachweisen lässt. Von besonderem Interesse ist darunter ein Gebi!de, das der Verfasser vorläufig als „schwarzen Zinnstein“ bezeichnet, und das im halbverwitterten Gestein als eine Anhäufung von schwarzen, undurchsichtigen, auf den ersten Blick an Magneteisen erinnernden Körnchen innerhalb des Glimmers auftritt. Der Verfasser ver- muthet für dasselbe eine ähnliche Zusammensetzung, wie sie das strahlige sogenannte Holzzinnerz aufweist. Es bildet dieses Vorkommen die Grund'age der im Gn-issgebiete des Fichtelgebirges bestandenen Zinnseifen, deren Blüthezeit etwa in das 15. Jahr- hundert fällt, und denen die Stadt Wunsiedel z. B. ihre einstige Bedeutung verdankt. Der ausschliesslich Kaliglimmer führende rothe Gneiss des Erzgebi'ges scheint im Fichtelgebirge zu fehlen. Dagegen sind die Quarziteinlagerungen des erzgebirgischen Gneissgebietes auch im Fichtelgebirge nachweisbar. Von sonstigen untergeordneten Lagermassen im Gmneissgebiete sind nur noch die Hornblendegesteine zu erwähnen, die hier eine eingehende Besprechung finden. Die nächst jüngere Schichtgruppe, die Glimmerschieferzone, gelangt im Fichtel- gebirge nicht mehr zu jener ausgedehnten räumlichen Entwicklung, die sie im Erz- gebirge besitzt und bietet auch in ihren petrographischen Verhältnissen ein viel ein- förmigeres Bild. Wie im Gneissgebiete finden sich auch im Glimmerschiefergebiet des Fichtelgebirges Zinnseifen, die wieder auf die oben erwähnten zinnhaltigen Mineralein- schlüsse im Glimmer zurückzuführen sind. Ueber dem Glimmerschiefer oder, wo dieser fehlt, unmittelbar und concordant dem Gneiss aufgelagert, folgt die über ein weites Gebiet ausgebreitete Phyllitgruppe. Die Gesteine dieser Gruppe zeigen in ihrer mineralogischen Zusammensetzung und dem der Einlagerungen dieselbe Mannigfaltigkeit, welche die Phyllite anderer Länder ans- zeichnet. Die durch Feldspathaufnahme (Albit), durch verschiedene chloritische Mineralien und durch Graphitoid entstenenden Abänderungen, sowie die Hornblende führenden Einlagerungen (Strahlsteinschiefer, schieferiger Gabbro etc.) werden ausführlich be- sprochen. „Schwarzen Zinnstein“ finden wir auch in dieser Schichtabtheilung wieder. Unter den Einlagerungen im Phyllit sind endlich schon mit Rücksicht auf ihre Erz- führung von besonderer Bedeutung Lagermassen von Kalk und Dolomit. Der Kalk ist körnig und seiner chemischen Zusammensetzung nach von ausserordentlicher Reinheit. Manchen Bänken sind dunkle Streifen von Graphitoid beigemengt. Accessorische Mineralien sind wie auch in anderen Gebieten zahlreich. An vielen Stellen geht der Kalk in zuckerkörnigen Dolomit über. Da Kalk und Dolomit öfter wechsellagern, so ist eine secundäre Bildung des letzteren durch zusitzende magnesiahaltige Wässer aus- geschlossen, nicht aber eine Anreicherung an Bittererde durch Auflösung und Weg- führung des kohlensauren Kalkes. Wo Kalk und Dolomit tief verwittert sind, werden sie häufig von erdigem, mit Manganerzen gemengtem Brauneisenstein bedeckt, der wiederholt Gegenstand des Abbaues geworden ist. Der Verfasser betrachtet diese Vor- kommnisse als das Resultat einer lang» Zeit hindurch fortgesetzten Concentration des in Kalk und Dolomit vorhandenen Eisengehaltes und scheidet sie streng von den Eisen- spath — und den, aus deren Verwitterung hervorgegangenen Brauneisensteinlagern, welche an der Grenze von Kalk und Phyllit beobachtet werden, und als deren Typus die von Gümbel geschilderten Arzberger Lager anzu-ehen sind. Die Structur dieser Lager entspricht ganz jener der Kalkbänke, auch findet man in ihnen dieselben Aggregate von farblosen Glimmerblättchen und von Grammatit, wie in dem Kalk und Dolomit selbst. Diese Eisenspathlager waren nach des Verfassers Ueberzeugung ursprünglich gewiss ebenfalls Kalk und Dolomit, und wurden erst durch eindringende Lösungen von doppeltkohlensaurem Eisenoxydul allmälig ganz oder theilweise in Eisenspathlager umgewandelt. Die schwere Löslichkeit des kohlensauren Eisenoxyduls unterstützt diese Auffassung, ebenso der Umstand, dass gewisse accessorische Mineralien der Kalklager in dem Spatheisenstein erhalten geblieben »ind; die elben konnten eben, da sie, wie z. B. der Grammatit, durch das kohlensäurehaltige Wasser schwer angreifbar sind, bei den Umwandlungsvorgängen nicht zersetzt werden, und erlitten nur durch die Volums- veränderungen, welche dieselben begleiteten, mechanische Umgestaltungen. Die Eisen führenden Lösungen werden aus der Auslaugung der Phyllite erklärt. nn Nr. 5 Sitzung am 19. März. F. v. Sandberger. 113 Nach der Schilderung der krystallinischen Schichtgesteine geht der Verfasser zur Beschreibung der Lithionitgranite über. Der Name wurde ursprünglich für den Granit von Eibenstock im Erzgebirge aufgestellt, nachdem dessen dunkler Glimmer- bestandtheil als Lithioneiseuglimmer erkannt worden war. Dieselben Merkmale zeigen aber auch die braunen Glimmer zahlloser Granite des sächsischen und böhmischen Erzgebirges, des Karlsbader Gebirges, des Kaiserwaldes, des centralen Fichtelgebirges und des Steinwaldes, dann Central-Frankreishs, Cornwalls, Irlands, Sibiriens, vermuth- lich auch jene der ostindischen Inseln Banca und Bilitong. Der Verfasser nannte diesen Glimmer Protolithionit, zum Unterschiede von dem jüngeren secundären Eisen- lithionglimmer, als dessen Typus der Zinnwaldit zu betrachten ist, Der Orthoklas dieser Granite enthält gewöhnlich Einschlüsse anderer Mineralien, am häufigsten Plagio- klase, die auch in perthitartigen Verwachsungen oder als Ueberrindung der Orthoklase auftreten, und Blättchen von braunem Glimmer. Die Analysen der Orthoklase ergeben daher immer zu hohe Zahlen für Kalk und Natron, und zwar überwiegt bald der eine, bald der andere Bestandtheil, so dass man aus den Bauschanalysen mit ziemlicher Sicherheit auf die Natur des beigemengten Plagioklases schliessen kann. In dem Eiben- stock-Neudecker Stocke ist es vorherrschend Albit, im Fichtelgebirge dagegen meist Oligoklas, der mit dem Orthoklas vergesellschaftet erscheint. Der Plagioklas scheint keinem dieser Granite zu fehlen; in sehr vielen Fällen sind die gestreiften Leisten des triklinen Feldspathes schon mit freiem Auge zu erkennen. Meist sind es die Plagioklase, welche zunächst der Verwitterung zum Opfer fallen; bei manchen Varie- täten werden regelmässig die Orthoklase zuerst angegriffen und bilden specksteinartige Massen, während der Granit, in welchem sie liegen, noch ziemlich frisch erscheint. Der Verfasser ist der Meinung, dass es sich in solchen Fallen vorzugsweise um Ortho- klase handelt, die mit reichlichen Plagioklas-Einschlüssen versehen waren. Der in vielen Lithionitgraniten auftretende lichte Glimmer ist optisch-zweiaxig und stimmt in der Form seiner Schleifen gänzlich mit dem gewöhnlichen Kaliglimmer überein. Von den accessorischen Bestandtheilen sind die gewöhnlichsten Zirkon- und Apatitmikrolithe. Ausserdem wurden beobachtet: Topas, Almandingranat, Magnet- und Titaneisen, Tuımalin und Beryll. Die Classification der Lithionitgranite kann nur eine künstliche sein, da zwischen den Hauptvarietäten stets vermittelnde Gesteinsabänderungen zu beobachten sind. Auch die chemischen Analysen der ‚einzelnen Varietäten weisen nur solche Unterschiede auf, welche sich durch Einmengungen grösserer Quantitäten von Plagioklas (Kalk- und Natrongehalt) oder Protolithionit (Eisen- und Lithiongehalt) sofurt erklären. Für die nun folgende Specialbeschreibung unterscheidet der Verfasser zunächst zwei grosse Gruppen, die glimmerreichen und die glimmerarmen Protolithionitgranite, die wieder nach Korn und Structur in verschiedene Unterabtheilungen gebracht werden. Den letzten Abschnitt des bis heute vorliegenden I. Theiles dieser interessanten Studien bildet eine sehr eingehende Schilderung der Drusenmineralien des Lithionitgranites und der klar ausgesprochenen Reihenfolge ihrer Bildung. Drusenbildungen gehören in diesen Gesteinen nicht gerade zu den häufigen Erscheinungen, und erreichen auch nie die Dimensionen und den Reichthum der Mineralfüllung, welche die Vorkommnisse in den Graniten Sibiriens und Elbas auszeichnen. Im Fichtelgebirge bilden Epprechtsstein und der Capellenberg bei Schönstein die wichtigsten Fundstätten. Die Reihenfolge der Mineralien in diesen Drusenräumen ist nach des Verfassers Untersuchungen die folgende: Orthoklas, (Pegmatolith Breith.), Quarz, Zinnwaldit, Turmalin, farbloser, secundärer Glimmer, Albit, Flussspath,, ein jüngerer Glimmer (Gilbertit), Rauchtopas ; vereinzelt kommen dann noch vor: Nadelförmiger Zinnstein, Wolfram, Apatit, Hyalit, Lithiophorit, Kalk-Uranglimmer und Kupfer-Uranglimmer, Mit Ausnahme der ältesten lassen sich alle diese Mineralier als Auslaugungsproducte aus den Graniten oder dessen Nebengestein deuten, ohne dass das letztere stark zersetzt erscheint. Ist das letztere der Fall, so überwiegen auf den Gangspalten Erze und Quarz weitaus über die Silicate, cebwohl auch diese niemals fehlen. Der Unterschied zwischen der Füllung der Drusen und den Mineralassociationen der Gänge besteht hauptsächlich darin, dass Zinnstein und Wolfram in den Drusenräumen nur spärlich, in den Gängen dagegen reichlich vor- kommen, während umgekehrt Turmalin und Albit, die in den Drusen eine so wichtige Rolle spielen, in den Gängen nur untergeordnet auftreten. Sehr analog den beschrie- benen Drusenfüllungen sind die sogenannten „granitartigen Gemenge aus Quarz, Feld- spath, Zinnwaldit und glimmerähnlichem Talk (Gilbertit)“, welche im Eibenstocker Revier als Ausfüllung vou Gängen beobachtet wurden, sowie die Gangfüllungen in den sogenannten Greisen, In diesen letztgenannten Gesteinen, welche ein feldspathfreies Gemenge von (Quarz und Zinnwaldit darstellen (zersetzte Lithionitgranite), sind die 114 Verhandlungen. Nr. 5 mineralreichsten Serien bei Zinnwald zu beobachten. Nach Breithaupt’s und des Verfassers eigenen Untersuchungen ergab sich hier folgende Reihe: 1. Quarz, 2. Zinn- waldit, 3. Zinnstein, 4. Wolfram, 5. Gilbertit, 6. Scheelit, 7. Flussspath, 8. Apatit, 9. Kupfer-Uranglimmer Nur als Seltenheiten finden sich die noch jüngeren Mineralien: Bleiglanz gemengt mit Zinnblende, Zinnkies, Kupferkies, Kupferglanz, sowie deren Zersetzungsproducte, Die Analogie der Gangfüllungen mit den Mineralassociationen in den Drusen- räumen wird durch dieses Beispiel besonders klar. (F. Teller.) Dr. A. Fritsch. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmens. Bd. I, Heft 3. Die Lurchfische, Dipnoi. Nebst Bemerkungen über silurische und devonische Lurchfische. Prag 1888. (4°, pag. 65—92, Taf. 71—80.) Die erste Nachricht über das Auftreten von Lurchfischen in der Gaskohle ver- üffentlichte der Verfasser bereits im Jahre 1874 (Sitzber. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissenschaft), und zwar auf Grund eines bei Kounovä gefundenen Gaumenzahnes, welcher damals wegen seiner Aehnlichkeit mit Ceratodus serratus Ag. dieser Gattung einverleibt und als Ceratodus Barrandei Fr. in die Literatur eingeführt wurde. Dieser Fund blieb nicht lauge vereinzelt; an der vorerwähnten Localität und in der unweit davon gelegenen Grube Krouloyä, sowie endlich in der Kohlengrube Zabor bei Schlan, wurde in der Folge ein ausserordentlich reiches Material an Zähnen und Skeletresten dieser merkwürdigen Fische zu Tage gefördert. Die Funde stammen durchwegs aus der sogenannten Schwartenkohle, welche im Schlan-Rakonitzer Becken das Hangende des schwachen oberen Kohlenflötzes bildet; die Kohlenwerke, in welchen diese Materialien gewonnen wurden, sind jedoch gegenwärtig nicht mehr in Betrieb. Vergleiche mit den Fossilresten aus den Kohlenlagern Northumberlands führten den Verfasser zur Ueberzeugung, dass die aus dem Schlan-Rakonitzer Becken stammenden Fischzähne zur Gattung Ctenodus zu stellen seien, und dass speciell Ceratodus Barrandei identisch sei mit Ctenodus obliquus Hane. et Atth., ein Resultat, auf welches bereits Davis bei seiner Beschreibung der Fischreste aus der Cannelkohle von Yorkshire (Quart. Journ. Geol. Soc. 1880) hingewiesen hat. Der Verfasser konnte aber auf Grund seines reichen Materiales an Zahnplatten ausserdem noch den Nachweis erbringen, dass auch Ctenodus elegans Hane. et Atth. nicht als selbstständige Art aufrecht erhalten werden könne, sondern nur eine in Altersverhältnissen begründete Abänderung von (ft. obliquus darstelle. Das Material, das dem Verfasser vorlag, war nicht etwa auf die durch etwa 50 Kauplatten verschiedener Grösse und Gestalt repräsentirte Bezahnung beschränkt, sondern erstreckte sich auch auf die Hautknochen des Schädels, verschiedene Reste des Körperskeletes und Schuppen. Da sich die Stücke durchwegs isolirt vorfanden , so gestaltete sich die Deutung der einzelnen Knochenreste oft recht schwierig und manchen Theilen des Skeletes konnte die ihnen zukommende Stellung überhaupt nicht mit voller Sicherheit angewiesen werden. In anderen Fällen ergaben sich wieder auf Grund des Vergleiches mit Ceratodus interessante Reconstructionen, wie zum Beispiel jene des Schultergürtels, die der Schläfenregion u. a. m. Auch die isolirten Dermalknochen des Schädeldaches waren noch zum Theile ihrer wahren Stellung nach zu bestimmen, wenn auch ein Gesammtbild der Scheitel- platte nicht entworfen werden konnte, da die einzelnen Platten Individuen verschiedener Grösse und verschiedenen Alters, vielleicht auch verschiedenen Arten angehört haben. In der Bezahnung und im Detail des Skeletes ergaben sich so viele und so überraschende Beziehungen zu dem lebenden Ceratodus, dass der Verfasser lange im Zweifel blieb, ob er überhaupt von seiner ursprünglichen generischen Bestimmung dieser Fischreste abgehen solle. Jedenfalls glaubt er sich aus der weitgehenden Ueberein- stimmung in anderen Merkmalen zu dem Schlusse berechtigt, dass Ctenodus obliquus keine heterocerke Schwanzflosse besessen habe, wie Dipterus, sondern eine diphicerke, mit einem Hautsaum umgrenzte nach Art von Ceratodus. Aus diesen Gründen erscheint ihm auch die Stellung von Ctenodus bei den Ctenodipterinen als den Thatsachen wenig entsprechend und er schlägt daher vor, die Gattung Ctenodus zu Ceratodus, also in die Familie der Dipnoer zu stellen. Für die Vereinigung der Gattung mit den Ctenodipterinen spricht nur die grössere Zahl der Hautknochen des Schädels; da aber gerade diese Dermalgebilde von grosser Variabilität sind, so glaubt der Verfasser, dass sie nicht in demselben Masse berücksichtigenswerth sind, wie Zahn- und Skeletbau. Nr. 5 Sitzung am 19. März. Dr. A. Fritsch. E. Koken. 115 Die Ossification des Skeletes von Ctenodus ist weiter vorgeschritten als jene des lebenden Ceratodus. Es ist das dieselbe Erscheinung, die bei den permischen Amphibien im Vergleich zu deren jetzt lebenden Verwandten beobachtet werden konnte. Neben Ctenodus obliquus H. u. Atth. finden sich in der böhmischen Gaskohle noch zwei, vorläufig nur durch spärliche Reste vertretene Arten der Gattung, welche als Ct. applanatus und Ct, trachylepis beschrieben werden. Als Gattungen , die eine grosse Verwandtschaft mit Ütenodus zeigen, und die jedenfalls zu den Dipnoern zu stellen sein dürften, bezeichnet der Verfasser schon in der Einleitung: Megapleuron Gaudry, Conchopoma Kner und Phaneropleuron Huxley. In einem besonderen Anhang werden sodann noch eine Anzahl von Funden aus silu- rischen und devonischen Schichten ‘besprochen, welche der Verfasser ebenfalls den Lurchfischen zuweisen möchte. Es sind dies folgende Reste: 1. Dipnoites Perneri Fr. Ein Kopfschild eines Fisches aus der oberen Silur- formation Böhmens, und zwar aus dem Kalke der Barrande'schen Etage Gg, von Hlubocep bei Prag. Es erinnert in seinen Umrissen und in der Ausbildung eines eigen- thümlichen, vom Ossificationspunkt ausstrahlenden Canalsystemes auffallend an das Dermosupraoceipitale von Ctenodus obliquus aus der permischen Schwartenkohle von Kounova. 2. Gompholepis Panderi Barr. Das von Barrande unter dem vorstehenden Namen beschriebene, als Fischschuppe gedeutete Fundstück aus dem böhmischen Ober- silur (@g, von Choted) ähnelt in Gestalt und Ornamentirung so sehr einem Haut- knochen des Ctenodus-Schädels, dass aer Verfasser darin einen zweiten (und zwar den geologisch ältesten) Vertreter der Dipnoer im Obersilur erblickt. 3: Palaedaphus Van Ben. und de Kon. Die hierher gehörigen ursprünglich auf Selachier bezogenen Reste aus dem belgischen Devon hat bereits Traquair zu Ceratodus in Beziehung gesetzt. Der Verfasser macht darauf aufmerksam, dass der Mandibularzahn von Pal. insignis an den Kämmen deutliche Einkerbungen erkennen lässt, und dass er in der besser erhaltenen rechten Hälfte 5 Zahnleisten besass. Auch bei Pal. devoniensis ist, wie an einer Seitenansicht erläutert wird, die Kerbung der Zahnrippen schärfer ausgesprochen, als man nach der ÖOriginalzeichnung erwarten möchte, wodurch die Uebereinstimmung mit Ctenodus noch mehr in die Augen springt. 4. Phyllolepis concentrieus Ag. Die grossen Schuppen, welche Agassiz unter diesem Namen aus dem Devon beschrieben hat, sind wahrscheinlich Hautknochen eines Fisches aus der Abtheilung der Dipnoer. Ein vom Verfasser nach einem Gypsabguss aus dem britischen Museum reprodueirtes Stück zeigt Structureigenthümlichkeiten, die lebhaft an Gompholepis Panderi erinnern. " 5. Archaeonectes pertusus H. v. M. Schon H. v. Mayer hat die Vermuthung ausgesprochen, dass dieser aus dem Devon von Gerolstein stammende Rest in die Nähe von Ceratodus und Palaedaphus gehöre. Der Verfasser hält das Stück für ein Gaumen- fragment und die gekerbten Leisten nicht für den Zahn selbst, sondern für die Basis, auf welcher ein kräftig gekerbter Zahn aufgelegen hat. 6. Holodus Pander. Der von Pander als Gaumenfragment eines Lurchfisches beschriebene, mit Dipterus und Lepidosiren verglichene Rest wurde von Traquair als ein Stück des Unterkiefers gedeutet. Der Verfasser wird durch das Stück an die Vomerbezahnung eines Lurchfisches erinnert, wodurch die Auffassung des Restes als Unterkiefer wieder fraglich wird. Zum Schlusse gibt der Verfasser eine tabellarische Uebersicht über die zu den Lurchfischen gehörigen Gattungen der Primär-Formation an. Dieser Zusammenstellung zufolge entfallen auf die Silurformation 2 Gattungen: @ompholepis Barr. und Dip- noites Fr., auf das Devon 6 Gattungen: Palaedaphus, Phyllolepis, Archaeonectes, Holodus, Conchodus M Coy und Mylostoma Newb., auf Kohlen- und Permformation endlich 8 Gattungen, und zwar: Megapleuron Gaudry, Campylopleuron Huzxl., Concho- poma Kner, Phaneropleuron Huxl., Ctenodus Ag., Ptyonodus Cope, Gnathorhiza Cope, Sterigilina Cope. Dass diese Zusammenstellung sehr ungleichwerthige Gattungen umfasst, ist schon aus den vorangehenden Bemerkungen ersichtlich. (F. Teller.) E. Koken. Neue Untersuchungen an tertiären Fisch- Otolithen. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft. Jahrgang 1888, pag. 274—305, Taf. XVII—XIX. Im Jahre 1884 hat der Verfasser eine sehr interessante Studie über die Gehör- steine recenter und fossiler Fische veröffentlicht (vergl. Zeitschrift d. deutschen geol. Gesellschaft, Jahrgang 1884, pag. 500—565, Taf. IX—XI), in welcher der Nachweis K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 5. Verhandlungen. 17 116 Verhandlungen. Nr. 5 erbracht wurde, dass diese sogenannten Otolithen unter gewissen Umständen eine bessere Grundlage für die Charakterisirung einer fossilen Fischfauna abgeben, als die in Schiefern erhaltenen Skeletabdrücke. Da in jener Arbeit der erste Versuch vorlag, die Otolithen für die systematische Zoologie, resp. Paläontologie zu verwerthen, so wurde derselben eine breitere Exposition über die historische Entwicklung unserer Kenntniss dieser Gebilde, über ihre anatomischen Beziehungen zum Gehörorgan und ihre Morphologie beigegeben, und es wurden zugleich eine Anzahl der wichtigsten Typen von Otolithen lebender Fische beschrieben, so dass sich auch für jene, die dem Gegenstande ferne stehen, ein trefflicher Einblick in dieses neue Studiengebiet eröffnete, Das fossile Material, welches im Anschluss an diese umfangreichen und gründlichen Vorarbeiten zunächst zur Untersuchung gelangte, ‘stammte aus den Ablagerungen des norddeutschen Oligocäns. Es konnten in denselben im Ganzen 2] Arten unterschieden werden, von welchen sieben auf die Familie der Gadiden entfallen; ihnen reihen sich die Perciden nebst den Apogoniden und Trachiniden mit zusammen 5 Arten an, während die Sciaeniden durch 3 Arten repräsentirt sind. Endlich sind noch die Familien der Spariden, Tri- gliden und Pleuronectiden durch je eine Art vertreten. Nur zwei der fossilen Otolithen liessen sich in keine der bekannten Familien einreihen., Den Charakter der Fauna bestimmten offenbar die Gadiden, welche ja auch heute im nördlichen atlantischen und im nördlichen pacifischen Ocean eine Hauptrolle spielen. Die Clupeiden, Salmoniden, Cottinen und Cataphracten, welche in diesen nordischen Meeresgebieten mit den Gadiden die Herrschaft theilen, fehlten dem nordischen Oligocänmeere, an ihrer Stelle finden wir Perciden und Sciaeniden, welche heute den südlichen Theilen des atlantischen Oceans eigenthümlich sind. Die Fischfauna des norddeutschen Ologocäns weist also eine Mischung von nördlichen und südlichen Typen auf, wie wir sie in keiner der bekannten fossilen oder recenten Faunen wiederfinden. Ein ungewöhnlich reiches Material an fossilen Otolithen aus dem Alttertiär Nordamerikas, den Vicksburg-, Jackson- und Clayborne-Schichten von Mississippi und Alabama, regten den Verfasser zur Wiederaufnahme dieser Studien an, und die Ergeb- nisse dieses neueren, auf bedeutend erweitertes Vergleichsmaterial gestützten Unter- suchungen bilden den Inhalt der vorliegenden Abhandlung. Der Verfasser kommt zunächst nochmals kurz auf die Organisation der Otolithen zurück und macht darauf aufmerksam, dass dieselben wegen ihrer Lage im Innern des Körpers Anpassungs- und Umgestaltungsprocessen in Folge äusserer Einflüsse weniger leicht unterliegen werden, als Zähne, Integument und Bewegungsorgane, und dabei die einmal gegebene Form zäher bewahren als diese. Die artliche Verschiedenheit kommt in kleinen, aber scharfen und beständigen Merkmalen zum Ausdruck. „Der Otolith eines Stachelstrahlers ist nicht mit denen eines Anacanthinen zu verwechseln, und wie sich die grossen Abtheilungen in allgemeineren Merkmalen unter- scheiden, so führt eine beständige Abstufung des Charakters herab bis zur Trennung engverwandter Arten Gadus morrhua und Gadus aeglefinus, Mugil cephalus und Mugil saliens. Die Berechtigung mancher in der letzten Zeit vorgenommenen syste- matischen Umstellung, wie z. B. die Entfernung der Apogoniden von den Perciden, als deren Unterfamilie sie lange galten, oder die Vereinigung von Centropristis mit Serranus, von Pagrus mit Sparus, ist auch aus den Eigenschaften der Otolithen ersichtlich.“ Dass die Otolithen in manchen Ablagerungen in so grosser Häufung auftreten (Sternberger Kuchen, Meeressand von Waldböckelheim, Tertiär von Alabama und Mississippi ete.), darf nicht etwa dahin gedeutet werden, dass dieselben zufällig zusammengeschwemmt worden seien; man könnte dann mit demselben Rechte gewisse an Mollusken besonders reiche Localitäten des ÖOligocäns in gleicher Weise inter- pretiren. Es muss im Gegentheil betont werden, ‚dass gerade in den fischführenden Schiefern, Tripolis ete. häufig heterogene faunistische Associationen vorliegen, welche auf ungewöhnliche Verhältnisse der Sedimentirung und Einbettung der Fossilreste hin- weisen ; hierher gehören die Einmengung von Süsswasserarten in marine Faunen, oder das masseuhafte Auftreten von pelagischen Fischen innerhalb einer localisirten Küsten- fauna, wie z. B. der Lepidopiden in den oligocänen Fischschiefern von Glarus. Dem gegenüber erscheinen die Otolithen führenden Thone und Sande geradezu als die wichtigsten Behelfe zur Reconstruction des Bildes der reinen Meeresfaunen einer bestimmten geologischen Epoche. Mit der reichen Entwicklung, welche einzelnen grossen Familien, wie z. B. der Gadiden, Sciaeniden, Trigliden in den Meeren der. älteren Tertiärzet zukam, hat uns erst das Studium der Otolithen bekannt gemacht; in den Fischschiefern gehören die Reste dieser Familien zu den gıössten Nr. 5 Sitzung am 19. März. E. Koken, 117 Seltenheiten, so dass man auf solche Ablagerungen allein gestützt zu ganz unrichtigen Vorstellungen über die einstige Verbreitung dieser wichtigen Bestandtheile unserer heutigen Fischfaunen gelangen musste. Die Untersuchung der Otolithen des nordamerikanischen Alttertiärs gestattete die Feststellung von 23 Arten, welche sich auf 12 Familien mit mindestens 16 Gattungen vertheilen; einige der Otolithen liessen sich mit Sicherheit auf recente Gattungen zurückführen. Die Fauna besteht zum überwiegenden Theil aus Acanthopterygiern (Carangiden, Apogoniden, Spariden, Sciaeniden, Trachiniden, Cottiden, Cepoliden und Mugilidon), unter denen wieder die Sciaeniden durch die Zahl ihrer Arten (7) besonders hervorragen; aller Wahrscheinlichkeit nach sind darunter auch die recenten Gattungen Sciaena, Johnius und Umbrina. Die Anacanthinen sind durch drei Gadiden und zwei Pleuronectiden vertreten, die letzteren durch die lebenden Gattungen Platessa und sSolea. Die Physostomen lieferten nur einen Otolithen, der Gattung Conger zugehörig. Ein Otolith eines Stachelflossers, der hinsichtlich der Familie und Gattung nicht näher bestimmt werden konnte, steht dem Otol. umbonatus von Lattorf sehr nahe und gehört einem Typus an, der im nördlichen Europa aus dem Paleocän (v. Koenen) bis in’s Miocän verfolgt werden konnte. Die meisten Otolithen lieferten die Jackson-Schichten (16 Arten), dieselben haben mit den Vicksburg-Schichten 2 Arten, mit den Clayborn-Schichten eine Art gemein, Eine einzige Art Otol, (Platessae) sector geht durch alle drei Horizonte hindurch, Zu den norddeutschen Oligocänbildungen und den paleocänen Schichten von Kopenhagen ergeben sich zwar vielfache Beziehungen, aber im Ganzen gelangt der Verfasser doch zu dem Resultate, dass die westliche und östliche Küsten- region des nördlichen atlantischen Oceans auchinalttertiärer Zeit bereits faunistisch verschieden waren. So treten die in dem deutschen Tertiärmeere so häufigen nordischen Gadiden in der Tertiärfauna Nordamerikas sehr auffallend zurück. Dagegen treten hier die Sciaeniden, welche bei uns erst im Ober- Oligocän nachgewiesen sind, in grosser Häufigkeit und Formenmannigfaltigkeit auf. Ein dritter, dem amerikanischen Alttertiär eigenthümlicher Zug ist die Häufigkeit einer Platessa, während im deutschen Oligocän Pleuronectiden nur vereinzelt vor- kommen. Vergleiche mit recenten Faunen führten den Verfasser zu dem Schlusse, dass sich die fossile Fischfauna von Alabama und Mississippi recht gut in den Rahmen jener Fauna einfügt, welche gegenwärtig die Küsten der südlichen Vereinigten Staaten, des Golfes und das westindische Meer belebt. Nur zwei Familien, die Trachiniden und die Cepoliden, finden sich gegenwärtig nicht mehr in den atlantischen Gewässern Nordamerikas vor; von der erstgenannten Familie kennt man aber so nahe Verwandte an den atlantischen Küsten, dass man dieselben ehedem direct zu den Trachiniden gestellt hat, während die Cepoliden mit Trachinus und Trigla zusammen die medi- terrane Provinz bewohnen und von hier an der Ostseite der Atlantis bis nach England hinaufziehen. Die Uebereinstimmung der alttertiären Fischfauna Nordamerikas mit der Fauna der südatlantischen und Golfstaaten, die Beziehungen derselben zur heutigen Mittelmeerfauna und die Abweichungen von der alttertiären Fischfauna Norddeutsch- lands sind also, wie wir sehen, Ergebnisse, die unter einander im engsten Zusammen- hange stehen. Interessant ist es, dass in den alttertiären Schichten Nordamerikas keine ein- zige Tiefseeform nachzuweisen war; auch rein pelagische Formen fehlen. Die Fauna ist eine litorale, und zwar in jenem weiteren Sinne, welcher die an ganz besondere Verhältnisse angepassten, extrem litoralen Typen ausschliesst. „In den Küstenfischen in dieser Begrenzung haben wir die normalste Fauna eines Oceans zu erblicken, welche am ehesten eine Vergleichung mit anderen Gebieten gestattet und am besten vollzogene Veränderungen in der Gestaltung der Fauna, sei es durch Wanderungen, sei es durch geologische Factoren wiederspiegelt, während die pelagischen Fische, schon ihrer Anzahl nach von geringer Bedeutung, unstete Wanderer sind, welche nngeheure Flächen durchmessen , ohne irgend einem engeren Bezirke anzugehören und die Tiefseefische eine fast einheitliche, unter Hochdruck aufbewahrte, meist alter- thümliche Fauna bild«n, welche durch Anpassung an das abyssale Leben das Beispiel einer ganz ungestörten aber auch fast unv-rän derlichen Existenz bieten.“ Die Otolithen führenden Ablagerungen, die altterliären Schichten Nordamerikas, wie auch unsere Oligocänbildungen sind Ablagerungen der Küstenzone. Pelagische Fische finden sich nur hie und da in Schiefern, Tiefseefische überhaupt sehr selten. Der Verfasser wirft hier die Frage auf, ob die als Tiefseefische betrachteten fossilen Typen nicht vielleicht Ip 118 Verhandlungen. Nr. 5 nur die litoralen Vorfahren gegenwärtig allerdings auf die Tiefsee beschränkter Fische darstellen. Keinesfalls sei es gestattet, aus solchen Resten unmittelbar auf den Tiefsee- charakter der Ablagerung zu schliessen. So genügt z. B. in der Fischfauna des Libanon die Anwesenheit von Rochen, um trotz des Vorkommens der Beryciden ete. auf eine Küstenfacies schliessen zu lassen. (F. Teller.) W. Dames. DieGanoidendes deutschen Muschelkalkes. Paläontol. Abhandl. herausgegeb. von W. Dames und E. Kayser, Berlin 1888, IV. Bd, 2. Heft, pag. 133—180, Taf. XI—XVla. Die Unsicherheit, welche in Bezug auf die wahre systematische Stellung der meisten aus dem deutschen Muschelkalk bekannt gewordenen Fischreste besteht, be- stimmte den Verfasser jm Anschluss an ein besonders günstig erhaltenes Fundstück aus dem oberen Muschelkalk Hannovers das gesammte derzeit zugängliche Material einer kritischen Ueberprüfung zu unterziehen; die vorliegende Monographie bildet das Resultat dieser schon allein mit Rücksicht auf die vielfachen Irrthümer und Wider- sprüche älterer Literaturangaben sehr mühevollen Untersuchungen. Zwei Gattungen bestimmen hauptsächlich den Charakter der Fischfauna des deutschen Muschelkalkes: @yrolepis Ag. und Colobodus Ag. Die erstgenannte Gattung, welche bisher so ungenügend charakterisirt war, dass sie wiederholt (Giebel, Tra- quair) als völlig unhaltbar bezeichnet und in verschiedene andere Gattungen auf- gelöst wurde (Amblypterus, Aerolepis ete.), repräsentirt nach den vorliegenden Unter- suchung thatsächlich einen selbstständigen Gattungstypus, welcher in die Familie der Palaeonisciden einzureihen ist. Ein auffallend langes und schmales Opereulum, die grosse Zahl der Brustflossenstrahlen, von denen nur die letzten eine Gliederung aufweisen und die Verwachsung der Interciaviculae zu einem Stück, unterscheiden Gyrolepis sehr scharf von den nächstverwandten Palaeoniscidengattungen. Nach unseren heutigen Er- fahrungen ist Gyrolepis auf die Triasformation beschränkt und erscheint hier zugleich als der einzige Vertreter der Palaeonisciden. Das untersuchte Material gestattet die Unterscheidung folgender Arten: Gyrolepis Agassizii Münster spec. 3 ornatus Giebel spec. unterer Muschelkalk Gyrolepis Albertii Ag. oberer Muschelkalk. Gyrolepis Quenstedtii Dames Lettenkohlenformation. Die Gattung Colobodus Ag. wurde auf halbkugelige und eylindrisch oder keulen- förmig verlängerte Zähne mit einer kleinen zitzenförmig vorgezogenen Warze auf dem Gipfel der Krone gegründet und ursprünglich zu den Pycnodonten gestellt. Die Form der einzelnen Zähne und ihre Verbindung zu unregelmässig angeordneten Pflastern weist jedoch auf die Sphaerodontiden (Ordnung der Lepidosteiden) hin, als deren Haupt- vertreter Lepidotus erscheint. Die Mittelwarze auf dem Gipfel der Krone fehlt den Lepidotus-Zähnen. Nach der Form der Schuppen unterscheidet der Verfasser 3 Gruppen: Eine erste Gruppe, bei welcher die Furchung der Ganoinlage schon nahe dem Vorder- rande der Schuppe beginnt und sodann nach rückwärts so tief eingreift, dass der Hinterrand fingerförmig zerschlitzt erscheint. Es ist das der eigentliche Typus der Gattung, welcher durch Colobodus varius Giebel und C. maximus Quenstedt spec. repräsentirt wird. Eine zweite Gruppe bilden jene Arten, bei welchen die Schuppen mit Ausnahme der ersten hinter dem Kopf liegenden Verticalreihen grösstentheils glatt und nur an dem Hinterrande ausgezackt sind. Sie stehen durch die schwache Sculptur der Schuppen der Gattung Lepidotus näher als die früher genannten Arten und könnten unter dem von Kunisch gegebenen Namen Dactylolepis zusammengefasst werden. Es gehören hierher : ©. gogolinensis Kun. spec. und C. frequens Dames. Ganz isolirt steht endlich als Vertreter einer dritten Gruppe ©. chorzowensis v. Mayer spec. aus dem unteren Muschelkalk von Oberschlesien da. Für diesen Typus könnte eventuell der von H. v. Meyer gegebene Gattungsname Nephrotus verwendet werden. Die Gattung Colohodus ist bis jetzt auf Muschelkalk und Keuper beschränkt. Ein sehr schön erhaltenes Schuppenstück eines grossen Fisches aus dem Muschel- kalk von Würzburg führt zur Aufstellung der neuen Gattung COrenilepis. Das Stück wird als Crenilepis Sandbergeri beschrieben. Form und Seulptur der Schuppen lassen keinen Zweifel darüber, dass diese Gattung bei den Lepidosteiden einzureihen ist; die näheren verwandtschaftlichen Beziehungen lassen sich dermalen noch nicht ftststellen, da Gebiss und Flossenstellung unbekannt sind. Eine eingehende Beschreibung wird hier ferner jenen Fischresten gewidmet, welche Quenstedt unter dem Namen Serrolepis aus der Lettenkohle der Umgebung Nr. 5 Sitzung am 19. März. W. Dames. 119 von Hall (Württemberg) bekannt gemacht hat. Zittel stellte die genannte Gattung wegen der Aehnlichkeit des Umrisses der Schuppen mit jenen von Dapedius und Tetragonolepis zu den Stylodontiden. Der Verfasser schliesst sich dieser Ansicht an, da auch die Zähnchen des auf Serrolepis bezogenen Kieferfragmentes einer solchen Stellung im System nicht widersprechen. Anhangsweise wird endlich noch ein Fischrest aus dem Braunschweiger Muschel- kalk geschildert, der wahrscheinlich den Typus einer weiteren neuen Ganoidengattung aus der Ordnung der Lepidosteidae darstellt. Da die ungünstige Erhaltung über mehrere für die Charakteristik wichtige Merkmale kein Urtheil zulässt, so hat der Verfasser von der Aufstellung eines neuen Gattungsnamens vorläufig abgesehen. Da die Schwanz- flosse homocerk ist und Fulcra zu fehlen scheinen, so kann der Rest weder den Sphaero- dontiden, noch den Stylodontiden zugewiesen werden. Näher scheint die Verwandtschaft mit Pholidophorus oder Isopholis zu sein; sollte sich diese Annahme bestätigen, so besässen wir in diesem Funde den ersten Muschelkalk-Saurodontiden, und damit zugleich den ältesten Vertreter dieser Familie überhaupt. Der Verfasser gibt hier auch der Vermuthung Ausdruck, dass die völlig glatten rhombischen Ganoidschuppen, die man aus Rhät und Keuper kennt, und welche als Gyrolepis und Tetragonolepis beschrieben worden sind, vielleicht zum Theile auf die Familie der Saurodontiden zu beziehen sein dürften. Mit dem Abschluss der vorliegenden Studien beläuft sich die Zahl der im deutschen Muschelkalk nachgewiesenen Ganoidenarten auf zwölf; unter diesen sind es insbesondere die Arten der Gattungen Gyrolepis und Colobodus, welche der Muschel- kalkfauna das charakteristische Gepräge verleihen. Dieselben sind aber noch aus einem anderen Grunde von besonderem Interesse. Gyrolepis bildet gewissermassen einen ver- einzelten Nachzügler, der im Carbon, im Rothliegenden und im Zechstein ihre Haupt- entwicklung erreichenden rhombiferen Palaeoniseiden und zugleich das Bindeglied mit der spärlichen Vertretung, welche diese Familie noch im Lias besitzt. Colobodus da- gegen eröffnet andererseits die später so formenreiche und für den Charakter der jurassischen Fischfaunen so bezeichnende Familie der Sphaerodontiden mit ihrem Haupt- vertreter Lepidotus. In den Gyrolepis-Arten sind also die letzten Ausläufer einer aus- sterbenden älteren, in Colobodus die ersten Anfänge einer entwicklungskräftigen neuen Fauna zu erblicken. Die beschriebenen 12 Ganoidenarten vertheilen sich nach geologischen Horizonten in folgender Weise: Der untere Muschelkalk enthält 6, der mittlere Muschelkalk 1], der obere Muschelkalk 5, die Lettenkohle 3 Arten Nur Colobodus frequens Dames ist allen 3 Etagen des Muschelkalkes gemeinsam; Colobodus maximus Quenst. sp. reicht aus dem oberen Muschelkalk in die Lettenkohle hinauf. (F. Teller.) W. Dames. Amblypristis Cheops nov. gen. nov. spec. aus dem Eocän Aegyptens. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde, Berlin 1888. Nachdem der Verfasser bereits im Jahre 1883 aus den Aufsammlungen Sch wein- furth’s im Birket el Kerun Zähne und Rostralfragmente eines fossilen Sägefisches bekannt gemacht hat (Propristis Schweinfurthi Dames in den Sitzungsber. d. kgl. preuss. Akad. d. Wissensch. Berlin 1883, I, pag. 136, Taf. 3f 1—2), wird hier diese im fossilen Zustande so seltene Familie abermals um eine interessante neue Gattung bereichert, für welche der Name Amblypristis gewählt wurde. Das Rostrum ist unbe- kannt, die Gestalt der Zähne aber so eigenthümlich, dass die Aufstellung einer beson- deren Gattung vollkommen motivirt erscheint. Während nämlich die einzelnen Zähne einer Säge von Pristis oder auch des fossilen Propristis ihrer Gestalt nach am besten mit einer Dolchspitze verglichen werden können, sind jene von Amblypristis von ab- gestumpft vierseitigem Umriss mit schneidenden Rändern, so dass sie, wie der Verfasser sich ausdrückt, an das obere Ende einer gerundeten Tischmesserklinge erinnern. Es liegen drei Stück solcher Zähne vor, die nahezu gleiche Dimensionen aufweisen. Die Basis lässt erkennen, dass die Zähne nicht aus festem Dentin, sondern aus faserigen Elementen aufgebaut sind. Längs- und Querschliffe zeigten dasselbe histologische Bild wie die Zähne von Pristis und Propristis, und dies, sowie die scharf ausgeprägte, am Hinterrande aufsteigende Basalfurche waren hauptsächliah für die Bestimmung der systematischen Stellung dieser Reste entscheidend. (®. Teller.) Einsendungen für die Bibliothek. Einzelnwerke und Separat-Abdrücke. Eingelangt vom 1. Jänner bis Ende März 1889, Agassiz, L. Hugh Miller, author of „Old red sandstone“ and Footprints of the Creator.“ 1850. Vide: Miller, Hugh, Foot- prints of the Creator. 17. edition, pg. IN—XXxXVI. (10.850. 8°) Ammon, L. v. Dr. Die Fauna der bracki- schen Tertiär-Schichten in Niederbayern. (Separat. aus: Geognostische Jahreshefte. Bd. 1.) Kassel, Th. Fischer, 1887. 8°. 22 8. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (10.789. 8°.) Becker, M. A. Hernstein in Niederöster- reich. Mit Unterstützung Sr. kais. Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Leopold herausgegeben. «a) Theil III des Textes in 2 Halbbänden. 8°. (Wien, typ. A. Holzhausen, 1888.) b) Textbeilage (eine Teufelsbeschwörung zu Starhemberg). 8°. ce) Plan des Parkes von Hernstein mit Skelet. 2 Blätter. 2°. d) Mappe mit Plänen und Ansichten von Hernstein aus den Jahren 1853—1883. 23 Blätter. 2°. Gesch. Sr. kais. Hoheit des Durchl. Herrn Erz- herzog Leopold. (7762. 8°. 132. 2°.) Bezzenberger, A. Prof. Dr. Die Kurische Nehrung und ihre Bewohner. (Aus: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, hsg. v. Dr. A. Kirchhoff. Bd. III, Hft. 4.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. 140 S. (165—300) mit 8 Holz- schnitten im Text, 2 Tabellen und 1 Karte. br. Gesch, d. Verlegers. (10.790. 8°.) Bonney, T. G. Prof. The foundation- stones of the earth’s crust. An evening discourse, delivered at the Bath Meeting of the British Association on septemb. 10, 1888. London, typ. Spottiswood & Co., 1888. 8°. 15 8. steif. Gesch. d. Autors. (10.791. 8°.) Bornemann, J. G. Der Quarzporphyr von Heiligenstein und seine Fluidalstruc- tur. (Separat. aus: Zeitschrift der deutsch, geolog. Gesellschaft. Bd. XXXIX. 1887.) Berlin, typ. J. F. Starcke, 1887. 8°. 5 S. (793—797) mit 1 Taf. (XXX). steif. Gesch. d. Autors. (10.792. 8°.) Bornemann, J. G. Ueber Aufnahmen auf Section Wutha. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. 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LXXI—LXXV.) e) Reponse a la note de van Ertborn & Cogels sur les consequences de certaines erreurs d’interpretation au point de vue geologique. pg. 45—47. (lbid. Tom. XX. 1885. Bul- letins. pg. X—XIL) /) Reponse ä la replique de van Ertborn & Cogels au sujet des consequences de certaines erreurs d’interpretation au point de vue geologique. pg. 49—55. (Ibid. Tom. XX. ‚1885. Bulletins pg. XXII—-XXVIII.) (10.796. 8°.) Broeck, E. van den. Documents nouveaux sur la base du terrain tertiaire en Bel- gique et sur l’age du tufeau de Ciply. Paris, 1887. 8°. Vide: Rutot, A. & E. van den Broeck. (10.876. 8°) Broeck, E, van den. Note preliminaire sur l’origine probable du limon hesbayen ou limon non stratifie homogene. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Belge de geologie. Tom. I. Annee 1887. Proces verbaux.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceu- terick & Lefebure, 1887. 8°. 98. (151— 159). steif. Gesch. d. Autors. (10.797. 8°.) Broeck, E. van den. 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Neu-Brünn, wie es entstanden ist und sich gebildet hat. Thl. 1. Die äussere Entwicklung der Stadt. Herausgegeben von der histor.-statistisch. Section der k. k. mähr.-schles. Gesell- schaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brünn, typ. R. M. Rohrer, 1883. 8°. V—281S. br. Gesch. d. Section, (10.813. 8°.) Fackenthal,B.F. Hollow iron pig-patterns, (Separat. aus: Transactions of the Ameri- can Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 38. mit 7 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (10.814. 8°.) Fernow, B. E. The mining industry in its relation to forestry. (Separat. aus: Transactions of the American Institate of Mining Engineers; octob. 1888.) New York, Instit, of Min. Engin., 1888. 8°. Il S. steif. Gesch. d. Instit. (10.815. 8°.) Foullon, H. Baron v. Optisches Ver- halten und chemische Zusammensetzung des Andesins von Bodenmais. Wien 1837. 8°. Vide: Schuster M. &H. Bar. v. Foullon. (10.900 8°.) Foullon, H. Baron v. Ueber Granitit- einschlüsse im Basalt vom Rollberge bei Niemes in Böhmen. (Separat. aus: Jahr- buch der k.k. geolog. Reichsanstalt. 1888. Bd. XXXVII. Hft. 4.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 12 S. (603—614) mit 3 Text- figuren. steif. Gesch. d. Autors. (10.816. 8°.) Fraas, E.Dr. Die geognostische Profilirung der württembergischen Eisenbahnlinien ; hsg. v.d. kgl. statistischen Landesanst. Lfg. IV. (Die Gäu- und Kinzigbahn von Stutt- gart nach Schiltach.) Stuttgart, typ. J. B. Metzler, 1888. 8°. 12S. mit 1 Profil in Farbendruck. steif. Gesch. d. Autors. (10.817. 8°.) Frazer, P. Dr. Archean characters of the rocks af the nucleal ranges of the An- tilles. — On & specimen of quartz from Australia and three specimens of oligo- clase from North Carolina exhibiting curious optical properties. (Read at the Bath Meeting af the British Association, 1888.) London, typ. Spottiswood & Co., 1888. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Autors. (10.818. 8°.) Nr. 5 F., F. M.v. (Friese, F. M. v.) Wilhelm Zsigsmondy. Nekrolog. Wien, 1889. 8°. Vide: (Zsigmondy, W.) (10.895. 5°.) Geinitz, H. B. Dr. Die Versteinerungen des deutschen Zechsteingebirges. Dresden und Leipzig, Arnold, 1848. 4". 26 S. mit 8 Taf. Pprbd. Kauf. (2947. 4°.) Gordon, F. W. Large furnaces on Ala- bama material. Continued. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engimeers; may 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1858. 8°. 38. steif. Gesch. d. Instit. (10.718. 8".) Greene, F. V. Asphalt and its uses. (Separat. aus: Transactions of the Ameri- can Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 19 S. mit 2 Figuren im Texte. steif. Gesch. d. Instit. (10.819. 8°.) Gutbier, A. v. Abdrücke und Versteine- rungen des Zwickauer Schwarzkohlen- gebirges und seiner Umgebungen. Zwickau, G. Richter, 1835. 8° und 4°. 80 S. Text (8°) und 12 Taf. Abbildungen (4°). steif. Kauf. (10,820. 8° und 2948. 4°.) Haas, H. J. Prof. Dr. Verzeichniss der in den Kieler Sammlungen befindlichen fossilen Molluskenarten aus dem Rupel- thone von Itzehoe, nebst Beschreibung einiger neuer und einiger seltener Formen. (Separat, aus: Schriften des naturw. Ver- eins für Schleswig - Holstein. Bd. VII. Hft. 2.) Kiel, typ. Schmidt & Klaunig, 1889. 8°. 34 S. mit 4 Taf. steif. Gesch. dsAntors (10.821. 8°.) Handmann, R. Kurze Beschreibung (Charakteristik) der häufigsten und wich- tigsten Tertiärconchylien des Wiener Beckens. Münster, typ. Aschendorft, 1889. 8°. 164 8. mit 8 Taf. br. Gesch. d. Autors. (10.822. 8°.) Harden, J. H. Note on the Koepe system of winding from shafts. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Instit. (10.823. 8°.) Hasenörl, E. Neuestes über die Verröhrung bei Erdbohrungen. Wien, typ. W. Stein, 1886. 8°. 20 S. mit vielen Textfiguren. steif, Gesch. d. Autors. (10.824. 8°.) Hatle, E. Dr. Beiträge zur mineralogischen Topographie der Steiermark. Mittheilungen aus dem naturhistorischen Museum am Joanneum. (Separat. aus: Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereines für Steier- mark. Jahrg. 1888.) Graz, typ. Styria, 1889. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Autors. (10 825. 8°.) Hewett, G. C. The northwestern Colorado coal-region. (Separat. aus: Transactions Einsendungen für die Bibliothek. 125 of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin. 1888. 8°. 58. steif, Gesch. d. Instit. (10,826. 8°.) Hinde, G. J. Dr. On Archaeocyathus, Billings, and on other genera, allied to or associated with it, from the eambrian strata of North America, Spain, Sardinia and Scotland. (Separat. aus: Quarterly Journal of the Geolog. Society. Vol. XLV. 1889.) London, Longmans, Green & Co,, 1889. 8°. 248. (125—148) mit 1 Taf. (V). steif. Gesch. d. Autors. (10.827. 8°.) Hunt, A. E. & G. H. Clapp. The im- purities of water, (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 18 S. steif. Gesch. d. Instit. (10.828. 8°.) Hunt, R. W. Steel rails and specifications for their manufacture. With Discussion (on the same subject, by C. P. Sand- berg). (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engi- neers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 16 S. mit 4 Text- figuren und 5 S. (Discussion). steif. Gesch. d. Autors. (10.829. 8°.) Jacobus, D. S. Water-gas as a steam- boiler fuel. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New- York, Instit, ofMin. Engin., 1888. 8°. 68. steif. Gesch. d. Instit. (10.830. 8°.) Jones, C. A rapid method for the reduetion of ferrie sulphate in volumetrie analysis. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 98. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Instit. (10.831. 8°.) Kaup, J. J. Prof. Dr. Beiträge zur Kennt- niss der urweltlichen Säugethiere. Darm- stadt und Leipzig, E. Zernin, 1862. 4°. 5 Hefte in 1 Bande (143 S. mit 34 Taf.) Pprbd. Kauf. (Hft. I. Neue Ausgabe. Darmstadt, E. Zernin, 1862. VIL—14— 4—2—7S. mit 10 Taf. Hft. II. Darm- stadt, C. W. Leske, 1855. 23 S. mit 7 Taf. H£ft. III. Darmstadt, C. W. Leske, 1857, VI—-27 S. mit 6 Taf. Hft. IV. Darmstadt, E. Zernin, 1859. IV—16 S. mit 6 Taf. Hft. V. Darmstadt, E. Zernin, 1861, 32 S. mit 5 Taf.) (2949. 4°) Keep, W.J.& E.Orton jr. Ferro-silicon and the economy of its use, (Separat. aus; Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°, 98. steif, Gesch. d. Instit. (10.832. 8°.) 8 K.k, geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr.5. Verhandlungen. 1 124 (Khueller, Sebastianus.) Kurtze und warhafttige Historia (von einer Junck- frawen (welche mit etlich und dreissig bösen Geistern leibbafftig besessen) und in der Schloss-Carpeln zu Starnberg ... . genedikglich davon erlödiget worden. München, bey Adam Berg. s.a. 8°. Vide: Becker, M. A. Hernstein. Text-Beilage. (7762. 8°.) Kilian, W. Sur quelques fossiles du er&tace inferieur de la Provence. (Separat. aus: Bulletin de la Sociste geologique de France. Ser. III. Tom. XVI. 1888.) Paris, typ. E. Colin. 1888. 8°. 298. (663—691) mit 6 Taf. (XVII—XXI; IV). steif. Gesch. d. Autors. (10.833. 8°.) Koch, A. Prof. Dr. a) Ueber die Ver- hältnisse des Vorkommens des hypersthe- nithältigen Augitandesites von Mälnäs in Ost-Siebenbürgen. — 5) Sabal major, Ung. spec. in der fossilen Flora Sieben- bürgens.. — c) Viertes Supplement zu dem Verzeichnisse der siebenbürgischen Funde von Ursäugethier-Resten und prä- historischen Artefaeten. — (Separat. aus: Orvos-termöszettudomanyi Ertesitö ; Erdelyi-Muzeum. Medieinisch-naturwissen- schaftliche Mittheilungen. 1888. Kolozs- värt (Klausenburg), typ. Ev. Ref. Koll. Betuivel, 1888, 8°. 8 S. (297306). Gesch. d. Autors. (10.899. 8°.) Koch, Fr. C. L. & W. Dunker. Beiträge zur Kenntniss des norddeutschen Oolith- gebildes und dessen Versteinerungen. Braunschweig, Oehme & Müller, 1837. 4°. 64 S. mit 7 Taf. Pprbd. Kauf. (2950. 4°.) Kogovsek, M. Industrie, Handel und Ver- kehr des Gebietes von Hernstein. Wien, 1888. 8°. Vide: Becker, M. A. Hem- stein. Theil III. Halbband I«a. (7762. 8°.) Kowalski, H. Dr. Ueber bacteriologische Wasseruntersuchungen. (Separat. aus: Wiener klinische Wochenschrift 1888. Nr. 10, 11, 14, 15, 16.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 20 S. mit 4 Tabellen. steif. Gesch. d. Autors. (10834. 8°.) Kramberger, D. M. Pilarit, ein neues Mireral aus der Gruppe des Chrysocolla. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallo- graphie und Mineralogie hsg. v. O. Groth. Bd. V.) Leipzig, W. Engelmann, 1881. 8°. 18. (260). steif. Gesch. d. Autors. (10.835. 8°.) Kriz, M. Dr. Külna a Kostelik. Dv& jes- kyn& v ütvaru devonskeho väpence na Morayö, Bädäni a rozjimäni o prav&kem &loveku. (Kulna und Kostelik. Zwei Höhlen im mährischen Devonkalke. Studie über den prähistorischen Menschen.) Brno (Brünn), typ. mährische Actien-Buch- druckerei, 1889, 8°. 130 S. mit 1 Titel- bild und 7 Taf. steif, Gesch. d. Autors. (10.836. 8°.) Verhandlungen. Nr. 5 Krones, F. v. Prof. Dr. Die deutsche Besiedelung der östlichen Alpenländer, insbesondere Steiermarks, Kärntens und Krains, nach ihren geschichtlichen und örtlichen Verhältnissen. (Aus: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde hrsg. v. A. Kirchhoff. Bd. III, Hft. 5.) Suttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. 176 S. (301-476) br. (10.901. 8°.) Kusta, J. Prof. O blattine z lupkov&ho ubli z Tiesmosne u Plzne. Mit einem Resume in deutscher Sprache: Orykto- blattina Arndti n. sp. aus der Plattel- kohle von Tiemosna bei Pılsen. (Separat. aus: Vestnik. Kral. cesk& spoleönosti nauk. 1888. Praze, typ. Dr. E. Gregra, 1888. 8°. 387—39) mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Autors. (10.837. 8°.) Lahovari, G. J. Dietionar geografie al judetului Arges. (Lucrare premiat@ de Societatea geograficä romana; premiul „Dimitrie Sturza“.) Bucuresti, typ. Soceeü & Teclu, 1883. 8°. 1688. br. Gesch. d. Societatea Geograf. Romana. (10.838. 8°.) Leggett, Th. H. Notes on the Rosario mine at San Juaneito, Honduras. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 18S. mit 8 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Instit. (10.839. 8°.) Lehmann, J. Prof. Dr. Zur Erinnerung an Gerhard vom Rath. Nekrolog. Stutt- gart, 1888. 8°. Vide: (Rath, G. vom). 10.787. 8°.) Leppla, A. Dr. Ueber den Buntsandstein im Haardtgebirge (Nordvogesen). (Se- parat. aus: Geognostische Jahreshefte. Bd. I). Kassel, Th. Fischer, 1888. 8°. 236 S. (39—64) mit 3 Profilen im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10,840. 8°.) Lepsius, R. Prof. Dr. Das westliche Süd- Tirol geologisch dargestellt. Herausgegeben mit Unterstützung der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Mit vielen Holzschnitten im Texte. 7 Taf. Petre- facten und2 Taf. Profile. Berlin, W. Hertz, 1878. 4°. X—372 S. Hiwd. (2944. 4°.) Lindström, G. Einiges über die silurische Gattung Calostylis. Eine Entgegnung aus Veranlassung einer Arbeit des Herrn Prof. M. Neumayr. (Separat. aus: Geolo- giska Föreningens i Stockholm Förhand- lingar. Bd XI, Hft. 2, 18°9.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1889. 8°. 38. (112—114) steif. Gesch. d. Autors. (10.841. 8°.) (Lipold, M. V.) Nekrolog. (Feuilleton in: Laibacher Wochenblatt v. 28. April 1883. 10 Spalten.) 8°. steif. (10.842. 8°.) Nr. 5 Löwl, F. Prof. Dr. Der Lüner See. (Se- parat. aus: Zeitschrift des deutsch. und österreich. Alpenvereines. 1888.) München, typ. Dr. Wild, 1888. 8°. 188. (25—34) mit 2 Seetiefenkärtchen und 4 Profilen im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10,843. 8°.) Loretz, H. Ueber das Vorkommen von Kersantit und Glimmerporphyrit in der- selben Gangspalte bei Unterneubrunn im Thüringerwalde. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geol. Landesanstalt, für 1887.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1888. 8°. 198. (100—118) mit 1 Profil im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10.844. 8°.) Luschan, F. v. Dr. Reisen in Lykien. Milyas und Kibyratis ..... vonE. Peter- sen&F. v. Luschan. Wien, 1889, 2°. Vide: Reisen im südwestlichen Kleinasien. Ausgeführt auf Veran- lassung der österreichischen Gesellschaft für archäologische Erforschung Kleinasiens . im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegeben. Bd. II. (137. 2°.) Major, Forsyth. Sur un gisement d’osse- ments fossiles dans l’ile de Samos, con- temporains de l’äge de Pikermi. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Aca- demie des sciences, 31. Dec. 1888.) Paris, typ. Gauthiers-Villars, 1888. 4°. 48. steif. (2951. 2°.) Mallet, F.R. A manual of the geology of India. Part IV. Mineralogy (mainly non- economic). Caleutta, 1887. 8°. Vide: Manual, A. (6683. 8°.) Manual, A, of the geology of India. Part IV. Mineralogy (mainly non-economic) by F. R. Mallet. Published by order of the Government of India. Calcutta, typ. Govern. Printing Office, 1887. 8°. XI—179 S. mit 4 Taf. Lwd. Gesch. d. Geolog. Survey of India. (6683. 8°.) Marcou, J. Lettres sur les roches du Jura et leur distribution geographique dans les deux hemispheres. Paris, F. Klinch- sieck, 1857—1860. 8°. XXIV—364 S. mit 4 Tabellen und 2 Karten. Hiwd. Kauf. (10.845. 8°.) Margerie, E. de. Les formes du terrain. Paris. 1888. 4°. Vide: No&, G. de la& E. de Margerie. (9254. 4°.) Means, E.C. The flue-dust of the furnaces at Low Moor, Va. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1838.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 28. steif. Gesch. d. Institut. (10.846. 8°.) Melion, J. Dr. Die Meteoriten. Brünn, typ. C. Winiker, 1889. 8°. 14 S. steif. Gesch. d. Autors. (10.847. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 125 Merritt, W. H. The minerals of Ontario and Sheir development. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers ; octob. 1888. New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 88. steif. Gesch. d. Instit. (10.848, 8°,) Meunier, St. Geologie regionale de la France. Cours professe au museum d’hi- stoire naturelle. Paris, Veuve Ch. Dunod, 1889. 8°. XV—789 S. mit 111 Holz- schnitten im Text. br. Gesch. d. Autors. (10.849. 8°.) Miller, Hugh. Footprints of the Creator or the Asterolepis of Stromness. With Memoir. (Hugh Miller, author of „Old red sandstone“ and „Footprints of the Creator“) by L. Agassiz. (pg. III bis XXXVI.) 17. edition. London, W. P, Nimmo, 1875. 8°. LXII—-352 S. mit 67 Textfiguren. Lwd. Kauf. (10.850. 8°.) Mueller, Ferd. Baron v. Kurze Beob- achtungen über ein neues Genus von fossilen Coniferen : Spondylostrobus Smy- thüi. |Deutsche Uebersetzung zu: Geolo- gical Survey of Vietoria. Observations on new vegetable fossils of the auriferous drifts; by Bar. F. v. Mueller. Decade 1. pg. 7—9. (Vgl. Plate I.) Melbourne, 1874] Manuscript. 5 Bogenseiten (Ohne Tafel) 4°. steif. Gesch. d. Autors. (2952. 4°.) Mueller, Ferd. Baron v. Neue vegeta- bilische Fossilien: Phymatocaryon Ma- ckayi et Trematocaryon MeLellani. [Deutsche Uebersetzung zu: Geological Survey of Victoria. Observations on new vezetable fossils of the auriferous drifts; by Bar. F. v. Mueller. Decade I. pg. 10— 14 (Vgl. Plate II und III). Melbourne, 1874.] Manuseript. 9 Bogenseiten. (Ohne Tafeln) 4°. steif. Gesch. d. Autors. (2953. 4°.) Nehring, A. Prof. Dr. Vorläufige Entgegnung auf Wollemann's Ab- handlung über die Diluvialsteppe. (Sepa- rat. aus: Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin v. 20. Novemb. 1888.) Berlin, R. Fried- länder & Sohn, 1888. 8°, 148. (153 —166). steif. Gesch. d. Autors. (10.851. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber die Her- kunft des Meerschweinchens (Cavia cobaya Marcgr.) Ueber Riesen und Zwerge des Bos primigenius. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin, v. 15. Jan. 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8°. 78. steif. Gesch. d. Autors. (10.852. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber fossile Spermophilus-Reste von Curve bei Wies- baden. — Ueber die gegen ihn gerichtete Wollemann’sche Polemik hinsichtlich 18* 126 der plistocänen Steppenfauna. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin, v. 19. Febr. 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8°. 178. (35—51) mit einem Holz- schnitt im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10.853. 8°.) Nicolis, E. Sopra uno scheletro di teleo- steo scoperto nell’ eocene medio di valle d’Avesa. (Separat. aus: Memorie dell’ Accademia d’agricoltura, arti e commercio di Verona. Vol. LXV, Ser. III.) Verona, typ. G. Franchini, 1888. 8°. 7 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (Zwei Exemplare.) (10.854. 8°.) Nieolis, E. Spaccati geologiei delle prealpi settentrionali. (Separat. aus: Memorie dell’ Accademia d’agricoltura, arti e commercio di Verona. Vol. LXVI. Ser. III.) Verona, typ. @. Franchini, 1888. 8. 36 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (10.855. 8°.) Nieolis, E. Contribuzione alla conoscenza degli strati acquosi del sottosuolo della bassa pianura del Veronese e dintorni. (Separat. aus: Memorie dell’ Accademia d’agricoltura, arti e commerecio di Verona. Vol. LXVI, Ser. III) Verona, typ. G. Franchini, 1889. 8°. 13 S. steif. Gesch. d. Autors. (Zwei Exemplare.) (10.856. 8°.) No&, G. de la& E. de Margerie. Les formes du terrain. (Service geographique de l’armee.) Paris, Imprimerie nationale, 1888. 4°. VII-205 S. Text und Atlas v. 49 Taf. br. Gesch. d. Autors. (2954. 4°.) Nordenskiöld, A. E. (Mineralogiska Bi- drag 6.) Trenne märkeliga eldmeteorer, sedda i Sverige under ären 1876 och 1877. (Separat. aus: Geologiska Föreningens i Stockholm Förhandlingar. Bd. IV. 18:8.) Stockholm, typ. P. A. Nordstedts Söner, 1878, 8°. 3 Hfte. steif. Entbält: Hft. I. Meteorstensfallet vid Ställdalen den 28. Juni 1876. 16 S. mit 2 Karten (Ibid. pg. 45—61 und Taf. II— 111.) Hft. II. Meteoren, som visade sig den 18. Mars 1877 öfver en stor del af Mellerita Sverige och söndersprang öfver den vid tillfället isbelagda sjöün Wenern. 19 S. mit 1 Karte und 2 Taf. (Ibid. pg. 73—95 und Taf. VI—VII). Hft. II. Meteoren (Kometoiden) af den 29. April 1877. 39 S. mit einer Karte und 2 Tat. (Ibid. pag. 117—155 und Taf. IX—XT). (10.857. 8°.) Nordenskiöld, A. E. (Mineralogiska Bidrag 11 und 12.) «) Om gadolinitjordens atomvigt (pg.442—446). b) Undersökning af ett kosmiskt stoft, som nedfallit pä Cordillererna nara San Fernando i Chili (pg. 446-452). (Separat. aus: Geologiska Verhandlungen. Nr. 5 Föreningens i Stockholm Förhandlingar. Bd. VIII, Hft. 5.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1886. 8°. 11 S. (442— 452). steif. Gesch. d. Autors. (10.858. 8°.) Nordenskiöld, A. E. Om ett den 5 och 6 februari 1888 i Schlesien, Mähren och Ungarn med snö nedfallet stoft. (Separat. aus: Öfersigt af kongl. Vetenskaps- Akademiens Förhandlingar. 1888. Nr. 7.) Stockholm, typ. Kongl. Boktryckeriet, 1888. 8°. 88. (497—504). steif. Gesch. d. Autors. (10.859. 8°.) Oelwein, A. Die Wasserversorgung der Stadt Iglau aus den Pistauer Teichen. (Separat. aus: Zeitschrift des österreich. Ingenieur- und Architekten-Vereines. Hft. III. 1888.) Wien, typ. R. Spies & Co., 1888. 4°. 14 S. mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2955. 4°.) Olmsted, J. Notes on the roasting of the Hudson river carbonates, (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New- York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 7S. steif. Gesch. d. Irstit. (10.860. 8°.) Orton, E. jr. Ferro-silicon and the econo- my ofits use. New-York, 18°8. 8°. Vide: Keep, W.J&E. Orton. (10.832. 8°.) Page, W.N. Coal transfer of the Mt. Carbon Company, Limited. (Separat aus: Trans- actions of the American Institut of Mining Engineers; febr. 1889.) New-York, In- stitut of Min. Engin.. 1889. 8°. 7 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Institut. (10,861. 8°.) Peil, R. v. Hartenfeld. Das Berg- und Hüttenwesen sammt den einschlägigen Industrien auf der Jubiläums-Gewerbe- Ausstellung in Wien. Wien, typ. G. Gistel u. Co. [1888] 8°. VIL—88 S. steif. Gesch. d. Autors. (10.862. 8°.) Penck, A. Prof. Dr. Ziele der Erdkunde in Oesterreich. Vortrag, gehalten in der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien am 22. Nov. 1887. Wien und Olmütz, E. Hölzel, 1889. 8°. 16 S. steif. Gesch. d. Autors. (10.863. 8°.) Petersen, E. & F. v. Luschan. Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratis, Wien, 1889, 2°. Vide: Reisen im südwest- lichen Kleinasien. Ausgeführt auf Veranlassung der österreichischen Gesell- schaft für archäologischeErforschung Klein- asiens. Im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegeben. Bd. II. (137. 2°.) Pethö, J. Geologische Studien in den nörd- lichen Ausläufern des Hegyes-Dröcsa- Gebirges an dem linken Ufer der Weissen Körös. Bericht über die geologischen Nr. 5 Detailaufnahmen im Jahre 1887. (Sepa- rat. aus: Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt für 1837.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1889. 8°. 35 8. (67— 70). steif. Gesch. d. Autors. (10.904. 8°.) Phillips, W. B. Dr. Phosphate slag. (Se- parat. aus: Transactions ofthe American Institute of Mining Engineers; may 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°, 11 8. steif. Gesch. d. Institut. (10.897. 8°.) Phillips, W. B. Dr. The chlorination of low-grade amiferous sulphides. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; octob 1889.) New-York , Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 9 S. steif. Gesch. d. Institut. (10.864. 8°.) Pohlman, J. Cement-rock and gypsum deposits in Buffalo. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 4S. mit 1 Text- figur, steif. Gesch. d. Institut. (10.865. 8°.) Pohlman, J, The life-history of Niagara. (Separat. aus: Transactions ofthe American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. .8°. 17 S. mit 6 Figuren im Texte, steif. Gesch. d. Institut. (10.866. 8°.) Potter, W. B. A present need in the en- gineering profession. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers ;octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1858. 8°. 98. steif. Gesch. d. Institut. (10.867. 8°.) Proescholdt, H. Ueber gewisse nicht her- eynische Störungen am Südweststrand des Thüringer Waldes. (Separat. aus: Jahr- buch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1887.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1888. 8°. 17 S. (352—348) mit 3 Text- figuren, steif, Gesch. d. Autors. (10.868. 8°.) Quenstedt, F. A. Prof. Die Ammoniten der schwäbischen Jura. Hft. 20, 21. (Text pg. 1017— 1140 u. Atlas Taf. 115—126.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1888. 8° u. 4°. Kauf. (9403. 8° u. 355. 4°.) Ranft, Th. Origin and formation of auri- ferousrocksand gold. A treatise embodying a theory based on observations which were made on the australian goldfields. Sydney, typ. Turner & Henderson, 1889. 8°. 223 S. mit 29 Figuren im Text. Lwd. Gesch. d. Autors. (10.869. 8.) (Rath, G. vom.) Zur Erinnerung an Ger- hard vom Rath. Nekrolog verfasst von Dr. J. Lehmann (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Jahrg. 1888. Einsendungen für die Bibliothek. 127 Bd. II, Hft. 3.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1888. 8°. 15 S. steif. Gesch. d. Autors. (Zweites Exemplar.) (10.787. 8°.) Raymond, R. W. Soaping geysers. (Se- parat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers ; octob. 1888.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 58. steif. Gesch. d Institut. (10.870. 8°.) ReisenimsüdwestlichenKleinasien. Ausgeführt auf Veranlassung der öster- reichischen Gesellschaft für archäologische Erforschung Kleinasiens, unter dienst- licher Förderung durch Seiner Majestät Raddampfer „Taurus“; beschrieben und im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegeben. Bd. II. Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratis; von E. Petersen und F. v. Luschan. Wien, C. Gerold’s Sohn, 1389. 2°. 248 S. mit 112 Textfiguren und 40 Tafeln. Hlwd. Gesch. d. k. k. Mini- sterium für Cultus und Unterricht. (237. 2°.) Renault, B.&R. Zeiller. Sur l’attribution des genres Fayolia et Palaeoxyris. (Se- parat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences, 1888.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1888. 4°. 48. steif. Gesch. d. Autors. (2956. 4°.) Rokinson, Th. W. The effect of velocity and tension of gases on the reduction of ores in the blast-furnace. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New- York, Instit. of Min. Engin., 1888 8°. 12 S. mit 1 Textfigur, steif. Gesch. d. Institnt. (10.871. 8°.) Rodler, A. Dr. Bericht über eine geolo- gische Reise im westlichen Persien. (Se- parat. aus: Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Abthg. I, Bd. XCVIII, 1889.) 8°. 12 S. (18—39). steif. Gesch. d. Autors. (10.872. 8°.) Rodler, A. Dr. Einige Bemerkungen zur Geologie Nordpersiens. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften; math. - naturw. lasse, Abthlg. I, Bd. XCVII, 1888.) Wien, typ- Staatsdruckerei, 1888. 8°. 10 S. (203— 212). steif. Gesch. d. Autors. (10.873. 8°.) Roemer, F'. A. Die Versteinerungen des nord- deutschen Oolithen-Gebirges. Mit Nachtrag. Hannover, Hahn, 1836 (Nachtrag 1839). 4°.214S. und Nachtrag 58 S.; mit 21 Tat. Hlwd. Kauf (2957. 4°.) Rogers, E. M. The equalization of load on winding-engines by the emplpyment of spiral drums. (Separat. aus: Trans- actions ofthe American Institute of Mining Engineers ; octob. 1838.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 8S. mit 2 Text- figuren. steif. Gesch. d. Institut. (10.874. 8°.) 128 Rumpf, J. Prof. Offener Brief an den Herrn k. k. Oberbergrath Dionys Stur. | Betreffend dessen Abhandlung: Fünf Tage in Rohitsch - Sauerbrunn.] Graz, typ: J. Janotta, 1888. 8°. 7 S. steif. Gesch. d. Autors. (10.875. 8°.) Rutot, A. De l’extension des sediments tongrie's sur les plateaux du Condroz et de l’Ardenne et du ıöle geologique des vallees d’effrondement dans les regions ä zones calcaires de la Haute Belgique. Bruxelles, 1888. 8°. Vide: Broeck, E. vonden & A. Rutot. (10.800. 8°.) Rutot, A. Deuxiöme notesur la reconnaissance geologique et hydrologique des emplace- ments des forts de la Meuse. Bruxelles, 1888. 8°. Vide: Broeck, F. vanden &A. Rutot. (10.801. 8°.) Rutot, A. Un nouvel appareil portatif de sondage pour reconnaissance rapide du ter- rain. Bruxelles, 1888. 8°. Vide: Broeck, E. van den&A, Rutot. (10.802. 8°.) Rutot A. & E. van den Broeck. Do- cuments nouveaux sur la base du terrain tertiaiıe en Belgique et sur l’age du tufeau de Ciply. (Separat. aus: Bulletin de la Soeiet6 sgeologique de France. Ser. III, Tom. XV.) Paris, typ. P. Aureau, 1837. 8°. 6 S. (157-162). steif. Gesch. d. Autors. (10.876. 8°.) Rziha, F. v. Prof. Gutachten in Sachen des am 28 November ı887 erfolgten Wassereinbruches auf der Vietorin-Zeche bei ÖOssegg und der dadurch hervor- gerufenen neuerlichen Alterirung der Tep- litz-Schönauer Thermen. Wien, typ. R. Spies & Co., 1888. 4°. 47 S. mit 5 Taf. Gesch. d. Autors. (2960. 4°.) Sandberger, F.v. Ueber Lithionit-Granite mit besonderer Rücksicht auf jene des Fichtelgebirges, Erzgebirges und des nörd- lichen Böhmens. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der mathem.-physik. Classe der k. bayer. Akademie der Wissenschaften. 1883. Bd. X VIII. Hft. III.) München, typ. F. Straub, 1883. 8° 708. (423—492) steif. Gesch. d. Autors. (10.877. 8°.) Sapper, ©. Ueber die geologischen Verhält- nisse des Juifen und seiner Umgebung mit besonderer Berücksichtigung der Lias- ablagerungen. (Dissertation.) Stuttgart, typ. A. Bonz, 1888. 8°. 34 S. mit ] Taf steif. Gesch. d. Autors. (10.878. 8°.) Schaffer, W. Das neue Schloss Hernstein. Baugeschichte und Baubeschreibung. Wien, 1888. 8°. Vide Becker, M. A., Hernstein. Theil III, Halbband I b (7762. 8°.) Schindler, C. Die Forste der in Verwaltung des k. k. Ackerbauministeriums stehenden Staats- und Fondsgüter. Im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn k. k. Ackerbau- Verhandlungen. Nr.,5 minister Julius Graf v. Falkenhayn dar- gestellt. Herausgegeben vom k. k. Acker- bauministerium., Theil ]I. Wien, typ. Staats- druckerei, 1889. 8°. VIII-743 8. br. Gesch. d. k. k. Ackerbauministerium. (9545. 8°.) Schnürer, Fr. Dr. Topographie des Ge- bietes von Hernstein. Wien, 1888. 8°, Vide: Becker, M.A. Hernstein. Theil III, Halbband Ie. (7762. 8°.) Schuster, M.& H. Bar. v. Foullon. Optisches Verhalten und chemische Zu- sammensetzung des Andesins von Boden- mais. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsaustalt. Bd. XXX VII. 1887.) Wien, A. Hölder, 1887. 8°. 4S. (219 — 222). steif. Gesch. d. Autors. (10.900. 8°.) Shimer, P. W. Determination of phos- phorus in iron and steel. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; may 1888.) New York. Instit. of Min. Engin, 1888, 8°. 4S. steif. Gesch. d. Institut. (10.898. 8°,) Stapff, F.M.Dr. Das „glaziale“ Dwykakon- glomerat Südafrikas. (Separat. aus: Natur- wissenschaftliche Wochenschrift, redig. v. Dr. H. Potonie.) Berlin, H. Riemann, 1889. 8°. 25 S. mit 1 Abbildung im Text und | Taf. steif. Gesch. d. Autors, (10.879. 8°.) Stelzner, A. W. Prof. Dr. Der Werkotsch bei Aussig, gezeichnet von Olof Winkler in Dresden. (Separat. aus: Himmel undErde. 1888. III.) Berlin, H. Partel, 1888. 8". 7S. (160—166) mit 2 Abbildungen im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10.880. 8°.) Stenzel, G. Prof. Dr. Die Gattung Turbi- caulis Cotta. (Mittheilungen aus dem kgl. mineralogisch-geologischen und prähistori- schen Museum in Dresden; von Dr. H. B. Geinitz, Hft. VIII) Cassel, Th. Fischer, 1889. 4°. 50 S. mit 7 Taf. steif. Gesch. d. Director Geinitz. (2958. 4°.) Stinde, J. Neue Nachrichten aus der Stein- kohlenzeit. (Feuilleton der „Wiener All- gemeinen Zeitung“. Beilage zu Nr. j12 von 22. Juni. 1880.) 3 Spalten. 8°. steif. (10.881. 8°.) Struever C. Sulle leggi di geminazione e la superficie di scorrimento nella ematite dell’Elba. (Separat. aus: Atti della Reale Accademia dei Lincei. Anno 1888. Ser, IV. Rendiconti Vol. IV. Sem. 2.) Roma, typ. Salviucci, 1888. 8°. 3 S. (347—349). steif. Gesch. d. Autors. (10.882. 8°.) Struever, G. Ulteriori osservazioni sui giacimenti minerali di val d’Ala in Pie- monte. II. L’idocrasio del banco d’idocrasio nel serpentino della Testa Ciarva al piano della Mussa. (Separat aus: Reale Acca- demia dei Lincei. Ser, IV. Memorie delle Nr. 5 classe di scienzo fisiche, matematiche e naturali. Vol. V. Seduta del 6 maggio 1888.) Roma, typ. Salviucci, 1888. 8°. 278. (305—329) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (10.287. 8°.) Stur, D. Momentaner Standpuukt meiner Kenntniss über die Steinkohlenformation Englands. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Bd. XXXIX, Hft. 1.) Wien, typ. G. Gistel & Co., 1889, 8°. 208. (1—20.) steif. Gesch. d. Autors. (10.883. 8°.) Teller, F. Ein pliocäner Tapir aus Süd- steiermark. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1888. Bd. XXXVIII. Hft.4.) Wien, A. Hölder, 1888. 8. 448. (729—772) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (10.884. 8°.) Terhune. R. H. Note on cast-steel water- jackets. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engi- neers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 1 S. steif. Gesch. d. Instit. (10.885. 8°.) Tietze, E. Dr. Zur Geschichte der An- sichten über die Durchbruchthäler, (Se- parat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1888. Bd. XXX VIII. Hft. 4.) Wien, A. Hölder, 1888. S°. 24 S. (633— 656). steif. Gesch. d. Autors. (10.886. 8°.) Toula,F. Prof. Geologische Untersuchungen im centralen Balkan. Ausgeführt mit Unter- stützung der kais. Akademie der Wissen- schaften und des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht. (Separat. aus: Denkschriften der mathem.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. LV.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1889. 4°. 108 S. mit 49 Textfiguren, 1 geolog. Karte, ] Profil-Tafel und 8 pa- läontolog. Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. i (2959. 4°.) Wainwright, J. T. A differential rege- nerative hot-blast stove and its application to an open-hearth blast-furnace. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining. Engineers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8°. 4 S. mit 1 Textfigur. steif. Gesch, d, Instit. (10.887. 8°.) Warren, W. Y. Note on the cultivation of mushrooms in abandoned mines at Akron, N. Y. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining En- gineers (octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin. 1888. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Instit. (10 888. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 129 Williams, H. J. The determination of silicon in ferro-silicons and a study of its reactions with alkaline carbonates. (Separat. aus: Transactions ofthe Ameri- can Institute of Mining Engineers; Febr. 1889). New York, Instit. of Min. Engin, 1889. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Instit. (10.889. 8°.) Wisniowski, Th. Beitrag zur Kenntniss der Mikrofauna aus den oberjurassischen Feuersteinknollen der Umgegend von Krakau. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstal. Bd. XXXVII. 1889.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 44 S. (657— 702) mit 2 Taf. (XII—XIM). steif. Gesch. d. Autors. (10.902. 8°.) Woodward, H. Guide to the collection of fossil fishes in the department of geology and palaeontology, British Mu- seum (naturalhistory). Second Edition. London, typ. St. Austin and Sons, 1888, 8°. VII—51S. mit 81 Textfiguren. steif. Kauf. (10.890. 8°.) Yarkovski, J. Hypothese einetique de la gravitation universelle en connexion avec la formation des elements chimiques, Moscou, typ. J. N. Kusnerev & Co. 1888, 8°. II—137 S. br. Gesch. d. Autors. (10.891. 8°.) Zahn, J. v. Dr. Geschichte von Hernstein und der damit vereinigten Güter Star- hemberg und Emmerberg. Wien, 1888, 8°. Vide: Becker, M. A. Hernstein. Theil III. Halbband II. (7762. 8°.) Zeiller, R. Sur l’attribution des genres Fayola et Palaeoxyris. Paris, 1888, 4°. Vide: Renault, B. & R. Zeiller. (2956. 4°.) Zepharovich, V. v. Prof. Dr. (Minera- logische Notizen Nr. X). Neue Mineral- Fundstätten in den Salzburger Alpen. a) Pyroxen aus dem Krimler- und dem Stubachthale. 5) Scheelit aus dem Krimler- Thale. (Separat. aus: „Lotos“, Jahrbuch für Naturwissenschaft. N. F. Bd. VII. 1887.) Prag, typ. H. Mercy, 1887. 8°. 20 S. (159—176) mit 6 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10.892. 8°.) Zepharovich, V. v. Prof. Dr. Ueber Trona, Idrialin und Hydrozinkit. — Die Krystallformen des Mamnit, €, H,, 0,. — (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallo- graphie und Mineralogie. Bd. XIII. Hft.2). Leipzig, W. Engelmann, 1887. 8°. 15 8. (135 — 149) mit 5 Holzschnitten im Text. steif. Gesch, d. Autors. (10.893. 8°.) 130 Verhandlungen. Nr. 5 Zepharovich, V. v. Prof. Dr. Die Kry- (Zsigmondy, W.) Wilhelm Zsigmondy +, stallformen einiger organischer Verbin- dungen. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. Bd. XV. Hit. 2—3.) Leipzig, W. Engelmann, 18°9, 8°. 21 S (213—233) mit 14 Holz- schnitten im Text. steif. Gesch. d. Autors. (10.894, 8°.) Zieten, C. H. de. Les petrifications de Wurtemberg. Stoutgart, Expedition de l’Histoire de notre temps, 1830, 2°. 102 S. mit 72 Taf. Hlwd. Kauf. (151. 2°.) Nekrolog, verfasst von F. M. v. F, (F. M. v. Friese) (Aus: Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, Jahrg. XXXVII, 1889. Beilage „Vereins- Mittheiluugen“, Nr. 1, pag. 9—10). Wien, typ. G. Gistel & Co., 1389, 8°. steif. (10.895, 8°.) Zuber, R. Dr. Informe sobre Jas minas de petröleo al Sur del Cerro de Cacheuta (Prov. de Mendoza, Repüblica Arg.) Buenos Aires, typ. G. Kraft, 1888. 8". 18S. mit 1 Karte. br. Gesch. d. Prof. Szajnocha. (10.896. 8°.) Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 1589. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 2. April 1888. Inhalt: Vorgänge an der Anstalt. — Eingesendete Mittheilungen: Prof. Dr. Gustav €. Laube. Zum Capitel „Zinnwald“. Prof. J. Niedzwiedzki. Ergänzung zur Fossilliste des Miocans bei Podhorce in Ostgalizien. — Vorträge: Dr. L. v. Tausch. Bericht über die geologische Aufnahme der Umgegend von Mährisch-Weisskirchen. C.v.Camerlander. Von dem inneren Aufbau und der äusseren Gestaltung der mährisch-schlesischen Sudeten. — Literatur-Notizen. Dr. C. Diener. Dr. A. Denckmann. Dr.G. Gioli. €. H. Hering. C. Tavi. M. R. v.Friese. J.Soukup. A.Hamberg. F.Posepny. HansCommenda. Dr. M. Kispatic. — Berichtigung bezüglich Ceratoconcha costata. NR. Die Autoren sind für den Inhalt Ihrer Mittheilungen verantwortlich. Vorgänge an der Anstalt. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 23. März 1. J. dem Director der geologischen Reichs- anstalt, Oberbergrath Dionys Stur, den Titel und Charakter eines Hofrathes und dem Chefgeologen derselben Anstalt, Dr. Emil Tietze, den Titel und Charakter eines Oberbergrathes, beiden mit Nachsicht der Taxen, allergnädigst zu verleihen geruht. Eingesendete Mittheilungen. Prof. Dr. Gustav C. Laube. Zum Capitel „Zinnwald‘“. Herr Prof. Dr. Hörnes hatte die Güte, mir einen Abzug seines Artikels „Zinnwald“ aus dem Jahrbuche der k. k. geologischen Reichs- anstalt zuzusenden, ehe ich noch das Heft des letzteren erhalten habe. Ich freue mich, aus demselben zu ersehen, dass mein II. Theil der Geologie des Erzgebirges, darin ich mich über die Verhältnisse des Zinnwalder Stockes aussprechen musste, gewürdigt wurde, und im Stande war, die Aufmerk- samkeit von Fachgenossen auf die so schwer enträthselbaren Verhältnisse von Zinnwald zu lenken, so dass zu hoffen steht, die zur Klärung der Ansichten wünschenswerthe Discussion werde damit in Fluss kommen. Ich freue mich dessen, trotzdem Herr Hörnes den von mir dargelegten Anschauungen nicht beipflichtet und mir gegenüber Herrn E. Reyer vertheidigt und von dessen widerlegten Ansichten zu retten sucht, was noch zu retten ist. Ich bin allzeit bereit, Belehrung dankend ent- gegenzunehmen, und huldige von jeher dem Demosthenischen Satze: „Wenn es Jemand besser weiss, der solle es sagen!“ Ich bin auch ganz und gar nicht gewillt, meine über den Zinnwalder Greisen vorgetragene K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 6. Verhandlungen. 19 132 Verhandlungen, Nr. 6 Ansicht als unfehlbar hinzustellen; im Gegentheil bin ich gerne bereit, dieselbe gegen eine entsprechendere zu vertauschen. Im vorliegenden Falle aber muss ieh sagen, dass ich mich durch Herrn Hörnes' nur die „grössere Wahrscheinlichkeit“ für Herrn Reyer’s Theorie bean- spruchende Auseinandersetzungen eines Besseren nicht überzeugt sehe. Gerne überlasse ich es einem Dritten, das Für und Wider zwischen Herrn Hörnes und mir zu erwägen, und darnach auf die eine oder andere Seite zu treten. Ich habe auch gar nicht die Absicht, lang und breit meine Ansicht zu vertheidigen und eine längere Polemik anzuspinnen ; ich glaube in der knappen Form dieser Erwiderung ein Auslangen zu finden, um auf das zu antworten, worauf ich antworten muss. Nach meiner Meinung wird die Behauptung, dass der Greisenstock von Zinnwald dem Porphyr angehört, oder das Gegentheil derselben dadurch erbracht werden müssen, dass Jemand an der Hand von ge- nügendem, an Ort und Stelle, d.i. auf einer Strecke aus dem Quarz- porphyr in den Greisen oder umgekehrt gesammelten Materiale diese Zusammengehörigkeit oder Verschiedenheit des Ganzen erweist. Da die Zechen im sächsischen Theil im Greisenstock weiter nach innen liegen und die Strecken meines Wissens nicht oder nur an einer Stelle aus diesem hinaus getrieben sind, die auf dem böhmischen Theile hingegen gelegenen Gruben mehr der Peripherie genähert sind, so müsste auf den letztern ein Erfolg in obigem Sinne zu erwarten sein. Thatsächlieh führt Reuss!) mehrere Stellen an, wo man dieses sehen zu können hoffen konnte. In dieser Absicht unternahm ich unter Führung des nun verstorbenen Bergdireetors Joh. Schmid eine beschwerliche, für mieh nicht ganz gefahrlose Grubenfahrt durch die Lobkowitz’schen Baue, zu welchen jene Stellen gehören; leider ohne Erfolg, da die Zugänge mit Bergen versetzt waren. Ob man sächsischerseits vielleicht im Bünnaustollen ein glücklicheres Resultat erzielen werde, scheint mir nach dem, was ich von dort kenne, sehr fraglich. Ich möchte aber nun nach dem Gesagten Herrn Hörnes fragen, ob ich darnach be- rechtigt bin zu sagen, dass es mir heut zu Tage unmöglich scheine, zur Erbringung eines sicheren Beweises hinreichendes Material zu sam- meln, ob er anerkennt, dass ich den nöthigen Ernst daran gewendet habe, die Frage zu ergründen, und ob er sich noch zu dem mir auf Seite 580 gemachten Vorwurfe berechtigt sieht, ich hätte nicht einmal den Versuch gemacht, die Sachen zu prüfen. Ich meinerseits kann Ergebnissen aus der Untersuchung von auf umgewühlten Halden aufgelesenen Handstücken von Gott weiss welcher Herkunft keine beweisende Kraft zuerkennen. Was über den anstehenden Granitporphyr zu berichten war, ist von mir auch mitgefheilt worden. Ich übergehe dann, da ich mich nur auf die Hauptsache zu be- schränken beabsichtige, den angeblichen eireulus vitiosus, der nur von Jemandem gefunden werden kann, der Granitporphyr und Quarzporphyr als identisch auffasst, was ich bekanntlich nicht thue. Auch das Drehen und Deuteln, damach weiland Borieky trotz seiner eigenen Aussage doch etwas wie Lithionglimmer gefunden haben dürfte, obwohl dieser Petrograph sagt, „das fragliche Mineral sei zum Talk zu rechnen“, oder ein „grünlieher Glimmer vielleicht zum Talk zu rechnen“. Ich will nur 1) Die Umgebung von Teplitz, pag. 41. Nr. 6 Sitzung am 2. April. Prof. Dr. Gustav C. Laube. 133 dem Vorwurf entgegentreten, „ich selbst, obwohl ich Reyer nach Herrn Hörnes’ Ansicht unbarmherzig tadle, habe wohl kaum einen einzigen Dünnschlift eines Zinnwalder Greisen untersucht‘. O ja — nicht nur den Zinnwalder, auch andere Greisen habe ich recht genau, und zwar unter dem Mikroskop besehen, und wenn das Herr Hörnes des Vergleiches wegen auch gethan hätte, so hätte er schon im Alten- berger Greisen jene so angestaunte mikrogranitische Grundmasse in noch weit reicherer Menge gefunden, «deren Vorhandensein ihm an und für sich den bergmännischen Namen „Zwitterstoekporphyr“ eintrug. Aber auch in Greisen, die wie die von Hengstererb, vom Kaff, von Geyer u. s. w. aus unzweideutigem Granite stammen, ist sie vorhanden, und somit werden Herrn Hörnes’ petrographische Entdeekungen, welche er bescheidentlich selbst recht unvollständige nennt, noch schwindsüchtiger. Ueber den mikroskopischen Funden hat er allerdings augenscheinlich längst bekannte Thatsachen übersehen, nämlich die im Greisen vor- handenen Granitmassen, die thatsächlich durch Uebergänge mit jenem zusammenhängen, und doch auch etwas bedeuten. Die weiteren Einwendungen über die Natur und Entstehung der Greisen und anderes lasse ich dahin gestellt. Meine Ansichten können sie nicht ändern. . Was endlich die theoretische Ansicht des Herrn, Reyer. über die Entstehung der Greisenstöcke anbelangt, so mag es Jedem unbenommen bleiben, derselben beizupflichten oder nicht. Herr Hörnes hält es mir als grosses Unrecht vor, dass ich Herrn Reyer nicht beistimme, sondern es Jedem freistelle, sich die unerschlossene Teufe des Zinnwalder Stockes vorzustellen, wie er wolle. Er beruft sich darauf, dass man zu idealen Ergänzungen von Profilen in der Geologie immer werde greifen müssen. und verweist dann auf den von Herrn Reyer zur Anschaulichmachung der Verhältnisse durch ein Loch im Brett gequetschten Gypsbrei. Ganz richtig; zu solchen Hilfsmitteln wird man immer greifen müssen, nur wird man Niemanden zwingen können, dieselben auch jederzeit als be- weisend anzuerkennen. Es mag also auch Einer den Ergebnissen des durch ein Loch im Brett gequetschten Gypsbreies unzweifelhafte Beweiskraft zuerkennen. Ein Anderer aber wird das Experiment für abgeschmackt erklären und sich eine passende Anschauung aus Erfahrungen bilden, die er aus ähn- lichen Fällen in der Natur gewonnen hat. Das ist eben das Fördernde für die Wissenschaft, dass wir nicht gewillt sind, einander in allen Stücken nachzutreten. Meine Ansichten habe ich nach bestem Wissen zu begründen ver- sucht, und habe hierzu die Herbeiholung von Kleinversuchen von frag- lichem Werthe, sowie die Hereinziehung der amerikanischen Lakkolithen, obwohl etwas derartiges im Bereiche der Zinngranite längst bekannt ist und sohin recht nahe lag, gar nicht nöthig gehabt. Herr Hörnes glaubt durch seine Erörterungen gezeigt zu haben, dass die Reyer’sche Ansicht zum mindesten vielmehr Wahrschein- lichkeit als die meine besitze. Das scheint mir ein recht bescheidenes Ergebniss zu sein, zu welchem er gelangt. Es wäre dies auf kürzerem, zugleich durch unberechtigte, ungebührliche Angriffe, wie ich sie ab- wehren musste, nicht entstelltem Wege besser zu erreichen gewesen. 19* 134 Verhandlungen. Nr. 6 Um diesem Erfolge ein wenig aufzuhelfen, schreibt Herr Hörnes am Schlusse: „Von ferneren Untersuchungen (insbesondere aber von der Untersuchung des Altenberger Stockes durch die sächsischen Geologen) erwarte ich den vollgiltigen Beweis, dass es sich in den Zinnlager- stätten des östlichen Erzgebirges wirklich um einheitliche Eruptionsmassen handle, die in den tieferen und inneren Theilen granitische, in den höheren und äusseren aber porphyrische Textur besitzen.“ — Weniger zuversichtlich hätte er sich wahrscheinlich ausgedrückt, wenn ihm ein Brief des sächsischen Landesgeologen Herrn Dr. Dalmer über die sehr interessanten und lehrreichen Ergebnisse einer vorläufigen Unter- suchung des Altenberger Granitstockes, abgedruckt im 39. Bande der Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft, pag. 819 ff., bekannt ge- worden wäre. Dort nämlich liest man: „Ich theile durchaus nicht die Reyerssche Anschauung, dass die Granite der Gegend von Altenberg derselben Eruptionsepoche an- gehören wie der Teplitzer Quarzporphyr, halte vielmehr dieersteren für beträchtlich älter.“ Indem wir nunmehr Weiteres ruhig abwarten wollen, betrachte ieh meinerseits die Angelegenheit Herrn Hörnes gegenüber als abgethan. J. Niedzwiedzki. Ergänzung zur Fossilliste des Mioeäns bei Podhorce in Ost galizien. Wie dies bereits Dr. Hilber auf Grund seiner sehr gründlichen Studien bei den geologischen Detailaufnahmen in Ostgalizien in der Abhandlung: Geologische Studien in den ostgalizischen Mioeängebieten“ im Jahrbuche der geolog. Reichsanstalt, Bd. 32, Jg. 1882 hervorgehoben, gehört die Umgebung von Podhorce zu den an wohlerhaltenen Fossilien reichsten Localitäten des galizisch-podolischen Mioeäns und die dortigen Vorkommnisse repräsentiren zusammen mit denjenigen der benachbarten, wenn auch nicht unmittelbar verbundenen Sandbildungen von Holubica so ziemlich die gesammte derzeit bekannte Sandfauna des jüngsten mediterranen Miocäns des ostgalizischen Gebietes. Zur Vervollständigung der bisherigen Kenntnisse dieser Fauna erlaube ich mir hier nachfolgend eine Anzahl von Lamellibranchiaten und Gastropoden-Species anzuführen, die ich in den Sanden der Um- gebung von Podhorce gesammelt, welche aber in dem von Hilber l. e. pag. 237 gebotenen Verzeichnisse der von Stur von Holubica an- gegebenen und sonst von ersterem in den mediterranen Sanden Ost- galiziens gesammelten Arten nicht enthalten sind und füge unter Einem auch etliche Arten hinzu, die zwar in dem genannten Hilber'schen Verzeichnisse enthalten sind, welehe sich aber nieht unter den von Hilber bei Podhorce gesammelten vorfinden. Diese letzteren blos für Podhorce neuen Arten sind hier mit einem Stern markirt. Ringieula costata Eichw. Monodonta Araonis Bast. * Oolumbella seripta Bell. \ Vermetus arenarius Linn. *Öhenopus alatus Bichw. | *Turbonilla gracilis Broce. * Pyrula condita Brong. Rissoa turitella Eichw. Cancellaria contorta Bast. Bulla convoluta Broce. h ‚fenestrata Eichw. Ensis Rollei M. Hoern. Pleurotoma obeliseus Desm. Panopaea Menardi Desh. Nr. 6 Sitzung am 2. April, ©. v. Camerlander. 135 Mactra Basteroti Mayer. Lucina Sısmondae Desh. Tellina planata Linn. „ preciosa Eichw. | ornata Ag. Tapes vetula Bast. | | ”» * Spaniodon nitidus Reuss. * (ardıta rudista Lam. *Oytherea Ohione Linn. Se, Peeten exilis Eichw. Circe eximia M. Hoern. Vorträge. Dr. L. v. Tausch. Bericht über die geologische Auf- nahme der Umgegend von Mährisch-Weisskirchen. Der Vortragende besprieht den geologischen Bau jenes Theiles des Kartenblattes Mährisch-Weisskirchen (Zone 7, Col. XV), welcher südlich der dieses Kartenblatt durchschneidenden Kaiser Fer- dinands-Nordbahn gelegen ist. Es wurden in diesem Gebiete die folgenden Glieder zur karto- graphischen Ausscheidung gebracht: 1. Alluvium, 2. Eluviale Bildungen, 3. Löss, 4. Miveän, 5. Menilitschiefer, 6. Obere Hieroglyphenschichten, 7. Jura (Tithon), 8. Culm, 9. Devon, 10. Pikrit. Die paläozoischen Ablagerungen gehören dem Gebirgssystem der Sudeten, die mesozoischen, alttertiären und der Pikrit den Karpathen an. Die mioeänen Bildungen finden sich in der Thalniederung, welche von Pohl nach Keltsch führt und die geo- logische Grenze der Sudeten und Karpathen bildet. Bezüglich der eingehenden Darstellung der geologischen Verhältnisse in diesem Gebiete sei auf den Reiseberieht (Verbandl. 1888, pag. 243) und den in dem nächsten Jahrbuchhefte erscheinenden Aufsatz über Mährisch-Weisskirchen verwiesen. C. v. Camerlander. Von dem inneren Aufbau und der äusseren Gestaltung der mährisch-sehlesischenSudeten. Der Vortragende hat einen Versuch für wünschenswerth gehalten, die selbst in Fachkreisen nicht zu genau bekannten Grundlinien des tektonischen Aufbaues der mährisch-schlesisehen Sudeten mit jenen der äusseren Bodenplastik in Einklang zu bringen. An diesen Stellen können nur die Hauptmomente dieser Auseinandersetzung festgehalten werden. Die genauere Ausführung, sowie andererseits die Beibringung des rein geographischen Materiales wird an anderer Stelle zu erfolgen haben. In dem tektonischen Aufbaue der mährisch-schlesischen Sudeten ist zunächst ein Kriterium gegeben, diese eine Hauptgruppe abzutrennen von anderweitigen Gruppen des grossen Sudetenbogens, indem die mährisch-schlesischen Sudeten jenen Theil desselben darstellen, der durch den Aufbau aus weit vorherrschend südwest-nordöstlich streichenden Schichten bezeichnet ist, gegenüber den Gruppen des Riesengebirges, Eulengebirges ete., die ein südost-nordwestliches, oft direet „das sude- tische* genannte Schichtstreichen zeigen. Die Thallinie der Neisse von Wartha über Glatz südwärts bezeichnet im Allgemeinen scharf diese Grenzlinie; es ist dies zugleich die Tiefenlinie, längs welcher die Kreidebildungen weit in den Sudetenbogen hineindrangen; Reste eben 136 Verhandlungen. Nr. 6 derselben bezeichnen über die Wasserscheide Neisse-Adler, sowie jene der Adler-Mareh hinaus die Fortsetzung dieser bedeutungsvollen Tiefenlinie nach Süd, die als Grenze tektonisch verschieden gebauter Gebirgsstücke bis Sehildberg in Mähren zu verfolgen ist. In diesem Sinne hat auch die Gruppe des Spieglitzer Schneeberges den „mährisch-schlesischen Sudeten“ beigezählt zu werdeh. Die Grenze gegenüber den Karpathen muss wohl — wie von geographischer Seite meist geübt — durch die im Streichen der mährisch- schlesischen Sudeten verlaufende Tiefenlinie Betschwa - Oder, die „mährische Pforte“, gezogen werden, mag auch an einer Stelle jenseits derselben (Leipnik-M.-Weisskirchen) noch ein kleiner Antheil sudetischer Gesteine erscheinen, indem angesichts einer oroplastisch so bedeutungs- vollen und im übrigen, weitaus grössten Theile auch geologisch äusserst scharf bezeichneten Tiefenlinie auf die gezwungene Führung einer anderen Grenzlinie wohl zu verzichten sein wird. Wenn das Nordoststreichen der mährisch-schlesischen Sudeten, das nicht genug oft hervorgehoben werden kann, in der äussersten Kand- zone gegen das nördliche diluviale Flachland in das südöstliche über- geht, so geht es doch wohl nicht an, auf Grund dieser Aenderung im tektonischen Aufbaue das so bezeichnete Gebiet als eigene Gruppe vom übrigen abzutrennen, indem einen solchen Vorgang keinerlei Moment im landschaftlichen Charakter, in der äusseren Gestaltung zuliesse. Wohl aber bedingt ein solches, das in der geologischen Zusammensetzung des Gebirges gründet, die Abtrennung des eigentlichen „Massenzebirges“, des aus Grauwackensandsteinen und -Schiefern der Devon- und Culm- formation aufgebauten „Niederen Gesenkes“ von den zwei anderen Unterabtheilungen, dem scharf ausgesprochenen Kammgebirge des „Hohen Gesenkes“ (mit dem 30 Kilometer langen Hauptkamm des Alt- vater ete.) und der Gruppe des Spieglitzer Schneeberges, welche durch die Vereinigung und Durcehdringung mehrerer Rücken bezeichnet ist, während die geologische Zusammensetzung aus meist krystallinischen Schiefern den beiden gemeinsam ist. Die genauere Führung der betreffenden Grenzlinien, bei welcher der Geolog und Geograph Hand in Hand gehen können, sowie ein Versuch, innerbalb dieser drei Hauptgruppen geologisch und nach dem landschaftlichen Bilde zusammengehörige Untergruppen auszuscheiden und dieselben, wie der Vortragende meint, überhaupt zum ersten Male auch näher zu begründen — bleibt ausführlicherer Schilderung vorbehalten. Indem sodann der so auffällige Gegensatz zwischen dem Haupt- schichtstreichen und der besonders massgebenden Leitlinie des Gebirges und seiner Hauptkämme — diese nach Südost, jenes nach Nordost — hervorgehoben wird, muss ein Versuch, aus den heutigen „Resten“ eines einstigen, nordost-südwest gerichteten Gebirges, dieses etwa zu recon- struiren, abgelehnt werden, indem auch die Hauptwasserscheide völlig der heutigen Kammlinie folgt, gegenüber dem Harze etwa, als einem mannigfach analog gebauten Gebirge, dessen Hauptwasserscheide nicht der heutigen Hauptkammlinie, ‘sondern einer, dem Schichtstreichen ent- sprechenden Linie folgt (vgl. Philippson). ‘s werden noch andere Momente gestreift, die sich aus dem geologischen Aufbaue ergeben und für das heutige äussere Relief von Ba Nr. 6 Sitzung am 2. April. Dr. €. Diener. 137 Bedeutung sind, so der auffällige Parallelismus vielfacher Thalbildungen ; wenn die so häufig wahrnehmbare Nordostrichtung derselben da sich einstellt, wo die Thäler von dem südostgerichteten Rücken herabkommen, wird eine Zuhilfenahme tektonischer Einflüsse völlig überflüssig sein, während dort, wo ferne dem wasserscheidenden Rücken, im Mittellaufe, das Ueberspringen der Thalrichtung in die südöstliche erfolgt, wohl mit der Annahme ausschliesslicher Erosionsthäler kaum das Auskommen gefunden werden dürfte. Ferner wird darauf hingewiesen, dass, wiewohl die Pässe der Hauptkämme im krystallinischen Schiefergebiete in die Glimmerschiefer oder wohl gar in noch weichere phyllitische Schiefer eingebettet sind, das Gebiet der höchsten Erhebung der Hauptkamm- linie andererseits eben solehen weichen phyllitischen Bildungen angehört und werden noch weitere Punkte gestreift, auf die hier nicht näher ein- gegangen werden kann. Nachdem diese Vorträge beendet waren, ersuchte Herr k. k. Hofrath Joseph Rossiwal Ritter von Stollenau. um's Wort und beglückwünschte in sehr warmen Worten die k. k. geologische Reichsanstalt aus Veranlassung Allerhöchster Auszeichnung zweier Mit- glieder derselben. Sich der herrlichen Jugendzeit herzlich erinnernd, da er im ersten Jahre des Bestehens der k. k. geologischen Reichsanstalt Dienste an derselben, als College des jetzigen Directors, geleistet hatte, sprach er den Wunsch aus: es möge dem Director gelingen, in der bisher bethätigten Weise das Erreichen der Ziele unserer Anstalt möglichst zu fördern. Literatur-Notizen. Dr.C. Diener. Zum Gebirgsbaue der „Centralmasse des Wallis“. Sitzungsber. d. k. Akad. d.Wissensch. in Wien, Matlı.-nat. Classe ; 1889, Bd. XCVIIL, pag. 73—96. (Mit 2 Tafeln und 1 Textfigur.) Als „Centralmasse des Wallis“ bezeichnet der Autor, mit Desor, das grosse Gneissmassiv östlich vom Grossen St. Bernhard bis zu den Visperthälern, welches durch die Hochgipfel Dts. d’Arolla, Matterhorn, Dte. Blanche, Weiss- horn, Rothhorn bezeichnet ist. In der westlichen Hälfte dieser Gebirgsmasse herrschen eigenthümliche Glimmer-Talk-Gneisse, welche von den älteren Forschern (Desor, Studer, Gerlach) den Namen Arollagneiss erhielten und stratigraphisch dem tiefsten Gliede der Gneissreihe, dem Protogin des Mt. Blanc, verglichen wurden. Dieselben Arolla- gneisse herrschen auch noch jenseits des Matterjoches in der Masse des Gran Cervino, wo aber Giordano in Bezug auf ihre stratigraphische Stellung zu dem Resultate gelangte, dass dieselben nicht das tiefste, sondern ein schon jüngeres Glied der Gneissreihe bilden. In der vorliegenden Arbeit stellt sich Dr. Diener die Aufgabe, einen Beitrag zur Lösung des Widerspruches zwischen der Auffassung Giordano's und der Schweizer Forscher zu liefern. Seine Beobachtungen betreffen vorwiegend die centralen Theile der oberwähnten Masse zwischen dem Arollathale und dem Matterjoche,. Derselbe zeigt zunächst, dass die steile Schichtstellung, welche die älteren Schweizer Forscher in dem centralen Theile der Masse, speciell in der Dte. Blanche, zu beobachten glaubten, und auf Grund deren sie eine Fächerstructur dieser Masse annahmen, nur eine ausgezeichnete Clivage sei, während die wahre Schichtung in der Kette der Dte. Blanche auf eine sehr flache Lagerung hinweise, die sich fast über den ganzen Kern des in Rede befindlichen Massivs erstrecke. In Bezug auf die stratigraphische Position der Arollagneisse kommt der Autor, nach Untersuchungen im obersten Theile des Nikolaithales in der Gruppe des Matterhorn zu dem Schlusse, dass die Arollagneisse das Hangende eines verhältnissmässig jungen krystallinischen Schiefer- und 138 Verhandlungen. Nr. 6 Kalkcomplexes bilden und daher jünger seien als die Gruppe der Kalkphyllite, aus denen sie sich allmälig -entwickeln. Dieses Resultat steht allerdings im Gegensatze nicht nur zu den beiden älteren Auffassungen, sondern auch zu den Beobachtungen von H. de Saussure über den Bau des Matterhorns, nach welchen die Schiefer- gesteine an der Basis des Matterhorns nicht den wirklichen Untergrund der gewal- tigen Pyramide bilden, sondern der Hauptmasse der Arollagneisse, aus denen das Matterhorn besteht, nur anlagern. Da ein solches Verhältniss der Anlagerung der sogenannten Schieferhülle an die alten Gneissmassen in den Alpen unzweifelhaft eine grosse Rolle spielt, die Möglichkeit eines Missverständnisses aber bei so schwierigen Unter- suchungen niemals ausgeschlossen werden kann, dürfte es vielleicht angezeigt sein, die Centralmasse des Wallis vorläufig noch nicht gänzlich aus der Reihe der sogenannten Centralmassen zu streichen, wie dies der Autor zu thun geneigt ist. (M. V.) Dr. A. Deneckmann. Ueber zwei Tiefseefacies in der oberen Kreide vonHannover und Peine und eine zwischen ihnen bestehende Transgression. Jahrbuch der königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1888, pag. 150—8. Gute Arbeiten pflegen von einer längeren Reihe kritisch sorgfältig gesichteter Thatsachen ausgehend das in diesen Thatsachen übereinstimmende Moment klarzulegen und so auf inductivem Wege einen nenen Eıfahrungssatz zu begründen. Eine solche Arbeit ist die von D. Brauns „Ueber die obere Kreide von Ilsede bei Peine und ihr Verhältniss zu den übrigen subhercynischen Kreideablagerungen“ (Verhandlung. des nat. Ver. d. pıeuss. Rheiulande und Westfalens, Jahrg. 31, 1874, pag. 56—76). In dieser Arbeit erbringt D. Brauns auf Grund einer längeren Reihe von Beobachtungs- daten den Nachweis, dass die oberen Kreidebildungen der Gegend von Hannover eine merkwürdige und auffällige Discontinuität in der Ablagerung zeigen, welche an die Basis der Senon-Abtheilung fällt. Auf Grund von neuen Studien in derselben Gegend, nur weniger einlässlich, dafür aber mit einigen modernen Schlagworten ausgestattet und auf zwei Voraus- setzungen, Krücken gleich, gestützt, behandelt der vorliegende kleine Aufsatz des Herrn Denckmann genau dasselbe Ihema. Nach den gangbaren Begriffen über Priorität sollte man erwarten, dass sich Herr Dencekmann ausführlich auf die Leistung seines Vormannes berufen we'de. Dem ist jedoch nicht so. Im Gegentheile findet der kritische Leser D. Brauns nur (pag. 152) in einer Fussnote zu dem Zwecke eitirt, dass ihm eine kleine Ungenauigkeit vorgeworfen werde. Ein mit der Literatur minder vertrauter Leser aber bekommt den Eindruck, als hätte Dr. Denckmann die senone Trans- gression um Hannover erst gefunden. Der kritische Leser würde ferner kaum glauben, dass ein Aufsatz, der über obere Kreide handelt, der „passende Ort“ ist zu einer Discussion über die Lias-Jura-Grenze, wenn es ihm nicht vom Autor selbst (pag. 156) gesagt würde. In dieser Discussion versucht Herr Denckmann hauptsächlich den Nachweis zu führen, dass er in seiner Arbeit über die geol. Verhält. d. Umg. von Dörnten (Abh. z. geol. Spec.-Karte v. Preussen, VIII, 2. Heft) die Bezeichnung Jurensiszone für ein Umlagerungsproduct aus Gesteinen dieser Zone correct angewendet habe. Da aber über dieses Thema eine ausführlichere Arbeit versprochen wird, dürfte es angezeigt sein, deren Erscheinen abzuwarten, um sich von den Ansichten Dr. Denckmann’s ein klareres Bild zu machen, als dies nach den bisherigen kurzen Noten möglich ist. (M. Vacek.) Dr. G.Gioli. Fossili della oolite inferiore di S. Vigilio ediMonte Grappa. Attisoc. Toscana sc. nat. 1888, Vol. X, pag. 1—18. (Mit 1 Tafel.) Bei Bestimmung des reichen Materiales von Cap S. Vigilio und Monte Grappa, welches sich im Besitze des paläontologischen Museums von Pisa befindet, hat Dr. Gioli eine Anzahl neuer Formen entdeckt, welche in den bisherigen Arbeiten über die Fauna dieser beiden bekannten Fossillocalitäten nicht beschrieben sind, und liefert so in der vorliegenden Abhandlung eine sehr dankenswerthe kleine Ergänzung zu der oberliasischen Fauna mit Hammat, fallax. Der Nachtrag betrifft speciell die in der Fauna von Cap S. Vigilio selteneren Gruppen der Gastropoden, Lamellibranchier und Echinodermen und besteht in folgenden Formen; Nr. 6 Sitzung am 2. April. A. Hamberg. 139 Alaria cf. erassicostata Hudlestone. Alaria cf. dubia Hudlestone. Turritella sp. indet, Pecten sp. indet. Discohelix cf. tubereulosa Thorent sp. Lima Vigilii nov. sp. | Goniomya Vaceküi nov. sp. | Turbo ef. orion Orb. | Hemipedina cf. Marconissae Menegh. I Mytilus sp. indet. Ditremaria depressa nov. Sp. Pentacrinus sp. indet. Lyonsia sp. indet. (M. V.) C. H. Hering. Die Kupfererzlagerstätten der Dyas im nordöstlichen Böhmen in Bezug auf ihre Abbauwürdig- keit. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen. 36. Jahrg. 1888, Nr. 51, S. 676—618; Nr. 52, S. 685--688. Entgegen älteren Ansichten, nach welchen der Kupfergehalt der Schiefer auf nachträgliche Infiltration zurückzuführen wäre, ist Heriug überzeugt, dass die Erze urspiünglich mit abgelagert wurden, welche Anschauung wesentlich gestützt wird durch das Gebundensein der Erze an bestimmte Schichten. Der Gehalt an oxydischen Erzen nimmt mit der Tiefe ab, an ihre Stelle treten geschwefelte, eine Erfahrung, die mehrfache Analogien besitzt. Hering hält die böhmischen Ablagerungen nur für einen Theil jener grossen Kupfererzablagerungen der Dyas, welche sich vom mittleren Deutschland bis zum Ural erstrecken, ohne sich von der Ungleichförmigkeit tes Muttergesteins beirren zu lassen, da örtliche Verhältnisse diese hervorriefen. Bezüglich des Details sei auf das Original verwiesen und sei nur bemerkt, dass mit Recht auf die grosse, hier ruhende Metallmasse hingewiesen wird, für deren Zugute- bringung die Verhältnisse günstiger liegen als im Mansfeldischen. (Foullon,) ©. Tavi. GoldproduetionSiebenbürgens. Oesterr. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen. 36. Jahrg. 1888, Nr. 52, 5. 688—690. Es ist die Goldproduction der Jahre 1883 bis inclusive 1887 nach den monat- lichen Einlösungen zusammengestellt und sind die Ursachen der Schwankungen in diesen monatlichen Productionen, respective Einlösungen discutirt, welche wesentlich in den Wasserverhältnis.en ihre Begründung finden. Das Wasser ist nämlich das einzige Betriebsmittel der Aufbereitungswerkstätten und sind diese während der wasserarmen Zeiten wenigstens zum Theil ausser Betrieb oder derselbe doch stark reducirt. (Foullon.) M.R.v. Friese Alte Goldfunde bei Zuekmantel in Schlesien. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen. 37. Jahrg. 1889, Nr. 10, S. 119. Notizen. In einer Fachversammlung der Berg- und Hüttenmänner legte der genannte Herr die Abbildungen jener zwei grossen Goldstufen vor, die zu Ende des XVI. Jahrhunderts in dem Goldbergwerke am Querberge bei Zuckmantel gefunden wurden und die zu den bedeutendsten Gediegengoldvorkommen gehören. (Foullon.) J. Soukup. Erzfunde in Bosnien. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- Be Hüttenwesen. 37. Jahrg. 1889, Nr. 8, S..98. In der Nähe von Fojnica sind alte Bergbaue im Thonglimmerschiefer nachge- wiesen. Es finden sich da Magnetkies und silberhältiger Bleiglanz. In neuerer Zeit wurde in den alten Halden auch Zinnober beobachtet und hofft man nach den im Zuge befindlichen Gewältigungsarbeiten anstehende Zinnobererze anzufahren. In der Nähe dieser alten Bergbaue fanden sich goldbältige Kiese in vier parallelen Lagern von !/,—2 Meter reiner Kiesmächtigkeit auf 2 Kilometer Streichungs- länge. Der Goldhalt beträgt 0-8 Gramm Gold per 100 Kilogramm Roherz. (Foullon.) A. Hamberg. Natürliche Corrosionserscheinungenund neue Krystallflächen am Adular vom Schwarzenstein. Bih. t. Sv. Vet. Akad. Handl. 1887, B. 13, II, Nr. 4. Nach einem Auszuge in der Zeitschr. für Krystallog. ete. Bd. XV, 1. Heft (1888), S. 84—85. „Verfasser bespricht eingehend die Flächenbeschaffenheit einer Anzahl von ihm untersuchter Adulare der genannten Localität. Diese lassen sich auf Grund der etwas verschiedenen Flächenbeschaffenheit in zwei Typen theilen. An beiden Typen sind K. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 6. Verhandlungen. 20 140 Verhandlungen. Nr. 6 (101) und P (001) immer glänzend, doch mit Aetzgrübchen bedeckt.“ n (021) und « (221) sind immer matt und rauh, mit Aetzhügeln bedeckt, welche hauptsächlich von (ll) und (110) begrenzt werden. Letzterwähnte Flächen sind stets lebhaft glänzend. Es kommen Kanten und Ecken abstumpfende Flächen vor, die Verfasser für secundär, durch Aetzung entstanden hält. Für seine Ansicht spricht eine diesbezügliche Beob- achtung, indem an einem Krystall die Fläche (24.15.1)? zweimal auftritt, und zwar einmal an einer natürlichen Ecke, das zweitemal an einer solchen, welche durch Berstung des Krystalls nach P(001) entstanden war. Ausser ı (807) haben die secun- dären Flächen hohe Indices. Neue primäre Flächen sind » (310), » (11.6.0)? und E (13.8.0)? (Foullon.) F. Posepny. Ueberdie Adinolen!vonPfribramin Böhmen. Mineral. und petrograph. Mittheilungen. 1385, X. Bd., pag. 175—202. Mit 2 Tafeln. Einer beabsichtigten Schilderung der zahlreichen Tagaufschlüsse in der Umgebung von Pfibram, wie vor Allem der grossartigen Bergbauaufschlüsse vorgreifend — in- zwischen erfuhren übrigens die letzteren in den schönen Lagerstättenbildern des k. k. Acker- bauministeriums von anderer Seite eine wenigstens graphische Darstellung —, gibt PoSepny in der vorliegenden Studie eine Schilderung bisher wenig bekannter Vor- kommnisse innerhalb des cambrischen Schichtencomplexes von Pribram, eine Schilderung von Adinolvorkommnissen. In ziemlich ausführlicher Einleitung nimmt PoSepny Gelegenheit, uns seine Ansichten auch über viele andere Punkte der Geologie von Pribram auseinanderzusetzen. Davon interessirt uns in erster Linie der Versuch, den Pribramer Sandstein Lipold’s zu gliedern, und zwar in kartographisch ausscheidbare Stufen; so erscheinen denn auf der beigegebenen Karte, die im Massstabe 1:50.00) die Umgebung von Pribram dar- stellt, die Zitecer Schichten (Conglomerate), die Bohutiner Schichten (dunkle Sandstein«) und Birkenberger Schichten (lichte Sandsteine und Schiefer), wobei jedoch hervor- gehoben wird, dass Conglomerate auch in den zwei letzteren Schichten keineswegs fehlen. Diese drei Schichteomplexe vereinigt PoSepny mit den fossilführenden Iinecer Schichten (Primordialfauna) als concordant miteinander verbundene Glieder des Cam- briums und trennt den so erhaltenen cambrischen Complex von den Pfibramer Schietern Lipold’s, die discordant überlagert werden, als präcambrischen Schicht»ncomplex. Hierbei wird mit v. Sandberger polemisirt, der über die gegenseitigen l,agerungs- verhältnisse dieser Gruppen andere Ansichten ausgesprochen hat.) Verzeiclinet sei aus diesem einleitenden Capitel, das noch Mittheilungen über die Granit- und Kalkvor- kommnisse des Gebietes gibt, nur noch die Bemerkung, dass Verfasser „von dem Grundsatze ausgehe, dass eine rein sedimentäre Schichte die Form eines, wenn auch mitunter sehr flachen Kegels repräsentiren müsse und keineswegs die Ausdehnung über das ganze Becken haben könne, wie eine Ablagerung von chemischen Präcipitaten“ und endlich jene, dass die Umgebung von Pfibram in der Karte der geologischen Reichsanstalt zum Theile „einen ganz anderen Charakt-r habe, als die Resultate seiner (des Verfassers) Aufnahmen ergeben haben“. Was nun die Ad:nolvorkommen selbst betrifft, so führt Posepny deren vier über Tag (im Stadtpark, auf dem Certuv pahorek, beim Duschniker Jägerhause und auf dem Gipfel des Dubovaberges) an, während die Aufschlüsse des Bergbaues eine grössere Zahl solcher Vorkommen kennen lehrten. Nach der Meinung des Verfassers liegen die- selben in zwei verschiedenen Horizonten und werden auch gleich passende Namen für diese gewählt, und zwar heisst die Summe von Adinolvorkommen, die im Hangenden einer zweiten Reihe gleicher Vorkommen zu liegen scheinen, wie der Verfasser schreibt, „die Mayeradinole“, während „die Grimmadinole“ die Reihe der Adinolvorkommen im Liegenden repräsentirt. Es werden nun die näheren Angaben über. beider Auftreten gegeben, der Zusammenhang mit den umgebenden Gesteinen geschildert, auf einer Tafel von Profilen auch graphisch dargestellt und schliesslich ausgesprochen, „dass es klar sei, dass durch die Verfolgung der Adinolvorkommnisse die nicht unbeträchtlichen !) Wenn Verfasser auch im Titel und auch an den meisten Stellen des Textes das Wort feminin sein lässt, so wird es von ihm doch manchmal auch masculin ge- braucht, so dass in bunter Abwechslung die eine Adinole und mehrere Adinole, Adinol- vorkommen, Adinolenvorkommen und auch Adinolevorkommen sich finden. Richtig ist wohl nur der Adinol (vergl. Lossen, Kalkowsky). 2) Sitzber. math.-phys. Classe der kgl. bayr. Akad. 1837, pag 441. Nr. 6 Sitzung am 2. April. Hans Commenda. 141 geotektonischen Complicationen sich werden lösen lassen“. Vorläufig stellt PoSepny nur an dem einen Profile die Verwerfungen dar, welche die Schichtgebilde von Pribram durch die Grünsteine erfahren haben. Ueber ein anderes Verhältniss zwischen dem Grünstein und der Posepny’schen Adinole findet sich aber keinerlei Bemerkung: ich meine darüber, ob die Adinol- vorkommen von Pfibram nicht wenigstens theilweise anch genetische Analoga zu so vielen anderen Adinolvorkommen seien, die eben Bildungen am Contact von Diabasen mit Sedimentgesteinen sind. Diese Deutung scheint der Verfasser ais ear nicht dis- eutirbar anzusehen, so weit man dies aus der den Profilen gegebenen Deutung er- sehen kann. Was die petrographische Schilderung anlangt, die der Verfasser den Adinolvor- kommnissen angedeihen liess, so beschränkt sich diese auf die Beschreibung et!icher Dünnschliffe, die von Herrn J. Gränzer stammt. Darnach zeigen die Gesteine in sehr feinkörniger Grundmasse Körner von Quarz, Plagioklas, Aktinolith, Muskovit, seltener von Epidot und rhomboedrischen Carbonaten und entsprechen sohin der Rosenbusch'schen Schilderung ; möglich sei es, dass ein Theil der Bildungen zu den Spilositen gehöre. Eine Reihe von chemischen Analysen, ausgeführt von den Herren Sekerka und Stanök, ist bestimmt, uns über die Zusammensetzung der Vorkommen zu unterrichten. Auf die mannigfachen persönlichen Auslassungen des Verfassers, die sich auf die k. k. Bergdirection Pfibram beziehen, wurde hier natürlich nicht eingegangen un verweisen wir hier nur auf die Entgegnung eben dieser Direction in Nr, 6 der österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, der PosSepny in Nr. 7 wieder eine Erwid-rung entgegengesetzt; in Nr. 12 wird auch diese beantwortet. Zu verzeichnen wäre für unsere Zwecke nur, dass die Bergdirection „in der Zusammenziehung der einzelnen Adinol- vorkommnisse zu geologischen Horizonten nur eine ideale Vorstellung des Herrn F. Posepny. erblickt, die noch nicht geeignet sei, für die Wissenschaft und Praxis nutzbar gemacht zu, werden“. (C. v.. C.) Hans Commenda. Geognostische Aufschlüsse längsder Bahnen im Mühlkreise. 18. Jahresbericht d. Ver. f. Naturk. in Oesterreich ob der Enns. Linz 1888, pag. 1—24. (Mit 2 Profiltafeln.) Als anspruchslose Skizze über eine Terra nova will der Verf. die vorliegende kleine Arbeit angesehen wissen und vielleicht vermag sie der wissenschaftlichen Landes- kunde doch mehr zu bieten als manche grössere und minder anspruchslose Arbeit. Es werden die durch den Fahnbau möglich gemachten Beobachtungen längs der Mühlkreis- bahn, die zu Evde 18*8 dem Verkehr übergeben wurde, mitgetheilt und daran die- jenigen angeschlossen, die längs der, zu Anfang der Siebziger-Jahre erbauten Dampfbahn- strecke Linz-Budweis nachträglich vorgenommen werden konnten. Indem die beiden Bahnstrecken in der That durch ein Gebiet führen, dessen geologische Verhältnisse nur in den Umrissen bekannt sind, mag der Verf. durch die Skizzirung der längs derselben anstellbaren Beobachtungen eine dankenswerthe Arbeit geliefert haben, die durch bei- gegebene Profile') und Zeichnungen noch gewinnt, indem seit dem Tode unseres H. Wolf derartige Arbeiten. die das wissenschaftliche Interesse des Geologen mit dem praktischen des Ingenieurs verknüpfen, so ziemlich geruht hatten. Die neue Mühlkreisbahn führt in das wenig bekannte, durch Peters theilweise studiıte krystallinische Gebiet des Mühlthales, um bei Aigen, unweit der Böhmerwald- ausläufer, ihr vorläufiges Ende zu finden. Zuvor noch schneidet sie längs der Donau von Uıfahr aufwärts im Alluvialgebiete, ja sogar zum Theile im Inundations- gebiete der Donau ein und berührt bei Walding das Gebiet Kohlen führender Tertiär- mergel. Commenda schaltet hierbei etliche Notizen ein über den in früheren Zeiten daselbst versuchten Kohlen- und Alannbergbau und bemerkt nur noch, dass gegen- wärtig die früher dariu gefundenen Knochenreste so wenig wie die zu Schwefelkies petri- fieirten Schneckengehäuse, deren alte Schriften gedenken, eruirt werden konnten. Von den Ligniten des Hausruck ist dieses Vorkommen jedenfalls wesentlich verschieden. Um von hier die Höhe des Granitplateaus zu erreichen, sind Steigungen nothwendig, die mit 1 Meter Steigung auf 22 Meter Länge unter die stärksten bei österreichischen Eisenbahnen gehören. In diesem Gebiete des Mühlthales interessiren uns zumeist jene Beobachtungen, die sich auf das gegenseitige Verhältniss der Granitarten beziehen, unter denen die !) Zu bedauern ist, dass die Benützung der zwei Hauptprofile in Folge Mangels einer Zeichenerklärung schwierig ist. 142 Verhandlungen. Nr.-6 erobkörnige als die älteste erscheint, während Pegmatite nnd feinkörnige Abarten diese in Gängen (Pürnsteintunnel) durchsetzen, sowie jene Beobachtungen, die sich auf die Beziehungen der Granitarten zur Bodenoberfläche und auf ihre Verwitterung beziehen. Von den Bemerkungen über die Strecke Linz-Budweis nenne ich jene über die „Riesentöpfe“ bei Pulgarn, deren möglicherweise glaciale Entstehung auch heute keines- falls mehr erwiesen ist, als zur Zeit der ersten Schilderung, die Verf. 1884 an dieser Stelle gab. Von Interesse sind die Bemerkungen über den, durch den Bau der Eisen- bahnbrücke bei Steyregg bekannt gewordenen Untergrund des Donaubettes, über die bei St. Georgen auf 300 Meter und darüber ansteigenden Diluvialschotter (Höhe des Donau- spiegels über 250 Meter), sowie über das Profil, das durch den Ebnereinschnitt blossgelegt wurde, und jenes durch die, zum Theil Kohle führende Schichtenfolge bei Kattsdorf. Vom Ebnereinschnitt liegen Säugethierzähne vor und als Nautilus bestimmte Reste. (0: 0) Dr. M. Kispati. Ueber Serpentine und serpentinähn- liche Gesteine aus der Fruskagora (Syrmien). Mitth. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. geolog. Anstalt. 1889, Bd. VIII, pag. 197—209. Gegenüber H. Wolf, der an dieser Stelle 1861 die Serpentine der Fruskagora als zwei parallele Züge beschrieb, bemerkt KiSpatic, dass vielmebr ein einheitliches Vorkommen von der Nord- zur Südseite über den Gelirgskamm hinüberzieht, und gegenüber A. Koch, der das Gebiet und die Serpentinvorkommen des Oefteren behandelt hat, dass die Muttergesteine des Serpentins keineswegs Gabbros und Olivin- Enstatitgesteine gewesen seien. Vielmehr seien dieselben theils reiner Olivinfels, theils wechselnde Verbindungen von Olivin mit Salit und Bronzit gewesen; die Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchnng für eine Reihe von Serpentinvorkommnissen, die Koch zuvor auch schon eingehend beschrieb, werden ausführlich aufgeführt, die Ansicht bezüglich der Abstammung zu erhärten. Hier ist besonders der Hinweis von Interesse, dass Koch die erhebliche Betheiligung von monoklmem Pyroxen, deu Kispatid eben als Salit bezeichnet, neben dem rhombischen (Bastit) übersehen habe. Ueber die Koch’sche Ansicht von einem cretacischen Alter der Serpentine äussert sich Verf. nicht näher, Bezüglich der serpentinähnlichen Gesteine, die für die FruSkagora bisher nicht bekannt waren, wird zunächst die Vergesellschaftung mit Amphiboliten hervor- gehoben, von welchen in Folge des nralitischen Ansehens der Hornblende, der grossen Menge von Epidot und der Anwesenheit zersetzten Augits eine Entstehung aus Augit- gesteinen angenommen wird. Aus den Amphiboliten aber hat sich das begleitende serpentinähnliche Gestein gebildet, dessen Antigoritblättchen deutlich die Herkunft von Hornblende oder auch Salit zeigen. (C. v. C.) Berichtigung bezüglich Ceratoconchacostataaus dem Miocän von Podsused. Im ersten Hefte des „Glasnik“, bekanntlich einem in Agram erscheinenden Fachorgane für Naturwissenschaften (Bd. IV, 1889, pag. 48—55, Tab. I, Fig. ] u. 2), habe ich erst unlängst zwei Petrefacten publieirt, die ich nach ihren äusseren Merk- malen als Rudisten bezeichnete, und sie n. gen. et sp. Ceratoconcha costata Kramb. @orj. benannte, Nachträglich wurde ich erst gewahr‘, dass mir bei der Bestimmung obiger Petre- facten, aus Mangel an Literatur, ein Malheur passirte, indem derartige Fossilien bereits im Jahre 1876 von Seguenza (im X. Bande der Academia Pontaniana in Neapel) als dem Genus Pyrgoma Leach und der Familie Balanidae angehörend beschrieben wurden. a Ich corrigire hiermit meine in obengenannter Fachschrift veröffentlichte Publication. Agram, den 19. April 1889. Dr. Kramberger-Gorjanovie. Verlag von Alfred Hölder, k. k Hof-und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp, in Wien. 1589. W Sy hebt PN N >> S Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 16. April 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: Fr. Bartonec. Galmeivorkommen auf secundärer Lagerstätte bei Nowa Göra in Galizien. A. Bittner. Ein neuer Fundort von Brachiopoden des Hallstätter Kalkes auf dem Nasskör bei Neuberg a. d. Mürz und die Hall- stätter Brachiopoden von Mühlthal bei Piesting. — Vorträge: Dr. Clar. Zur Hydrologie von Gleichenberg. M. Vacek. Ueber die geologischen Verhältnisse des Wechselgebietes. Dr. L. v. Tausch. Ueber einige nicht marine Conchylien der Kreide und des steirischen Miocäns und ihre geographische Verbreitung. NB. Die Autoren sind für den Inhalt Ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. Fr. Bartonec. Galmeivorkommen aufsecundärerLager- stätte bei Nowa Göra in Galizien. Unter den vielen interessanten geologischen Formationen unserer Gegend fesselt uns, abgesehen von der Steinkohlenformation, wohl die Trias am meisten und auch mit voller Berechtigung, denn sie ist die Trägerin unserer Galmeiblenden- und Bleierzlagerstätten. Diese Erzablagerungen treten zumeist flötzförmig auf; doch wurde auch die Gangform zum Oefteren nachgewiesen und es sind die Schaarungs- punkte (Durchkreuzungspunkte) dieser beiden Lagerungsformen diejenigen Orte, welche das meiste und edelste Erz geben. Ausser diesen regelmässigen, sich ‘auf primärer Lagerstätte befind- lichen Ablagerungen dürften wohl jene das allgemeine Interesse wach- rufen, welche sich auf secundärer Lagerstätte vorfinden und, wie ich anzunehmen Grund habe, dem Diluvium angehören. Die Erscheinung des Vorkommens ist conglomeratartig, denn es finden sich Kalksteine, Dolomite, Galmeie und Bleierze mit Sanden und Thonen gänzlich loeker untereinander gemengt, doch ist immer durch dazwischen horizontal eingelagerte Thonschiehten der sedimentäre Cha- rakter nachgewiesen. Dass diese Ablagerungen postjurassisch sind, beweisen die darin vorgefundenen Jurakalkbrocken; der Kreide und dem Tertiär können dieselben nicht angehören, nachdem der zu beschreibenden Oertlichkeit diese Formationsglieder fehlen. In den Gegenden von Nowa Göra, Mickinia, Czerna und Psary werden in jüngster Zeit Versuchsbaue getrieben, die gezeigt haben, dass die darin vorfindlichen Galmeie sich nicht auf ursprünglieher Lagerstätte befinden. Charakteristisch ist das Vorkommen in der Gegend des Nowa Göraer Friedhofes und vis-A-vis davon in Mickinia. K. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 7. Verhandlungen. 21 144 Verhandlungen, Nr. 7 Das anstehende Gestein daselbst ist Wellenkalk und nicht, wie die geologischen Karten andeuten, erzführender Dolomit. Derselbe tritt stellenweise gleich unter dem Rasen, stellenweise aber erst in 15 bis 20 Meter Tiefe auf. Im Anfang erschien mir dieses Vorkommen sehr räthselhaft, denn auf einer Stelle trat der Sohlenstein obertags auf, kaum 20—50 Meter weiter wurde mit einem 15 Meter tiefen Schacht (Galmei gewonnen. Doch bei näherer Betrachtung zeigte es sich, dass dieser Galmei nicht im festen Dolomite eingelagert war, sondern sich im Thon und Sand emgebettet vorfand, und zwar auf keine grösseren Erstreckungen ; denn man kam früher oder später in horizontaler Richtung auf den anstehenden Sohlstein. Das Vorkommen zeigte sich einfach als Muldenausfüllung im stellen- weise weggewaschenen nnd weggetragenen Wellenkalk. K) EST N RE ET. > — av Die beigegebenen zwei Skizzen mögen das Gesagte besser veran- schaulichen, 3ei Fig. I wurde Schacht A im Thon angeschlagen und wurde auch die Galmeilage in 15 Meter erreicht und nachdem sich dieselbe eeeen die Richtung des Ortes 3 hinzog, auch daselbst einer abgeteuft, doch kam man merkwürdigerweise nach 2 Meter in Wellenkalk. Es wurde dennoch derselbe bis in das Niveau der Lagerstätte des Schachtes 4 abgeteuft und eine Streeke im Gestein gegen denselben getrieben. Das Resultat war, dass man nach Durehfahrung der anstehenden festen Schichten in die diluviale Mulde kam und so die Configuration des Sohlsteines eonstatirte. Ganz dasselbe Verhältniss ist aus Profil Fig. II zu ersehen. Auf allen bis jetzt erschienenen geologischen Karten sind in den berührten Gegenden „erzführende Dolomite“ eingezeichnet, und zwar glaubten die Verfasser dies mit voller Berechtigung, nachdem dieselben Nr. 7 Sitzung am 16. April. A. Bittner, 145 auf den Halden der alten Schächte Dolomite und Galmeie vorgefunden haben, ohne zu ahnen, dass dieselben einer seceundären Lagerstätte entnommen worden sind. Solehe Vorkommnisse lassen sich nur durch den Bergbau constatiren. Die auf den besagten Lagerstätten sich vorfindenden, stellenweise reichen Kieselgalmeie sind ganz von derselben Qualität wie die im Mutter- gestein erschlossenen in der Gegend von Galman, Lgota und Ostrezniea. Jedenfalls sind wir berechtigt, anzunehmen, dass dieselben dureh die Zerstörung der nördlich von Nowa Göra vorkommenden Galmei- lagerstätten , dann Hinwegführung und Ablagerung in die Mulden des Wellenkalkes, entstanden sind. Analog ist das Vorkommen in Czerna und ist anscheinend sogaı das Untergestein Kohlenkalk. Doch bedarf dieses erst der Bestätigung durch Auffindung von Petrefacten, denn petrographisch ist der an- gewitterte Kohlen- und Wellenkalk schwer zu unterscheiden. Zu erwähnen wäre noch, dass in den Gegenden von Nowa Gora, Galman weder auf der primären noch auf der seeundären Lag ‚erstätte Blenden gefunden wurden, wie solche in Wodna-Trzebionka unter der Galmeilage stellenweise auftreten, auch ist die Qualität der Galmeie auf letzterwähnten Orten eine ganz andere; da jedoch die Baue daselbst sich erst im Stadium des Aufschlusses befinden, muss ich mir die Be- schreibung der ebenso interessanten als wichtigen Lagerstätten für eine spätere Zeit vorbehalten. A. Bittner. Ein neuer Fundort von Brachiopoden des Hallstätter Kalkes auf dem Nasskör beiNeubergan der Mürz und dieHallstätterBrachiopodenvonMühlthal bei Piesting. Herr G. Geyer brachte von den Sommeraufnahmen des Jahres 1887 einen kleinen Block von dunkelgrauem Hallstätter Kalk vom Nasskör mit, welcher zwei Durchschnitte von Brachiopoden zeigte. Bei der Herausarbeitung derselben erwies sich das Gestein als ungemein reich an Brachiopoden. Ich besuchte deshalb im vergangenen Jahre den Fundort. Er liegt nicht weit westlich von der Stelle, an welcher die Nasskörstrasse die Kante des Plateaus erreieht, und besteht aus wenigen Blöcken, die aus einem kleinen Wegeinschnitte bei Seite geworfen wurden. Es gelang mir noch Einiges zu finden, aber eine grössere Aus- beute zu machen wäre nur möglich, wenn man daselbst Sprengungen vornehmen lassen würde. Das Gestein ist sehr dunkel und führt nesterweise auch kleine Cephalopoden, insbesondere Cochlocerasformen. Die gesammte Brachiopodenfauna des Fundortes ist nachstehend auf- gezählt. Sie steht jener der niederösterreichischen Fundstellen Hernstein und Mühlthal bei Piesting sehr nahe und es ist deshalb zum Vergleiche auch die Fauna von Mühlthal, des reichsten Fundortes für Hallstätter Brachiopoden, beigegeben worden. Es sei dazu bemerkt, dass von den drei neuen Gattungen Nucleatula, Juvavella und ee Medenen die beiden ersten bereits in den Verhandl. der k. k.geol. R.-A. 1888, pag. 125 diagnostieirt, die letzte im Jahrbuch der geol. R.-A. .. pag. 288 erwähnt wurde. Der Fundort Mühlthal findet sich in meiner Arbeit über die geol. Verh. der Umgebung von Hernstein 1852, pag. 131 angeführt. 21* 146 Mühlthal. Waldheimia Ramsauerti Suess. Waldheimia efr. pulchella nov. spec. Nucleatula retrocita Suess spec. Juvavella Suessii nov. spec. Thecidium Piestingense nov. spec. Ihynchonella ex aff. dilatatae Suess. Rhynchonella spec. indet. (juvenis). nn longteollis Suess (nicht häufig). Rh Yynohonelld Juvavica nov. spec. (Spirigera Strohmayeri Suess pro parte). Rhynchonella notabilis n. sp. var. sagittalis. Rihynchonella intermixta nov. spec. (bei früherer Gelegenheit als Zr. laevis Suess angeführt). Rhynchonella Kitlil nov. spec. Ethynchonella Geyeri nov. spec. Rhynchonella superba nov. spec. Spiriferina spec. indet. Retzia cfr. pretiosa nov. spec. Spirigera Strohmayeri Suess h. h. Koninckina quadrata Suess in coll. Koninckina elegantula Zugm. nov. spec. Koninckina strophomenoides Zugm. nov. spec. Amphielina Hernsteinensis n.spec.(?) Amphielinodonta Zugmayeri nov. spec. Amphielinodonta amphitoma Zugm. nov. spec. Amphiclinodonta crassula An nov. spec. Wie sich aus voranstehender Liste ergibt, Nasskör 13 Arten geliefert. 13 Arten des Fundortes Nasskör sind 10 auch von Mühlthal Arten vom Nasskör haben sich zu Mühlthal bisher nicht 24 Arten an Brachiopoden , Nur drei der Verhandlungen. Nr. 7 Nasskör. Waldheimia reascendens nov. spee. Waldheimia pulchella nov. spec. Nucleatula retrocita Suess spec. Juvavella Suessil nov. spec. Ichynchonella nux Suess spee. Rhynchonella Kittlii nov. spec. Iöhynchonella Geyeri nov. spee. Spiriferina spec. indet. lietzia pretiosa nov. spec. Spirigera Deslongchampsii Suess (Fragment). Spirigera Strohmayeri Suess (1 Ex.) Koninckina nov. spec, elegantula Zugm. Amphiclinodonta umphitoma Zugm. nov. spec. hat Mühlthal bisher Von diesen bekannt. gefunden, Waldheimia reascendens n. sp., Rihynchonella nux Suess spec. und Spirigera Deslongchampsü Suess. Die erstere Art ist bisher nur vom Nasskör bekannt, Ahynchonella nux und Spirigera Deslongehampsit sind dagegen die beiden charakteristischen Arten des Steinbergkogels bei Hallstatt. Letztere liegt allerdings nur in einem Fragmente vom Nr. 7 Sitzung am 16. April. Dr. Clar. 147 Nasskör vor, das aber mit genügender Sicherheit als dieser Art zugehörend betrachtet werden darf; die Art ist bekanntlich auch am Steinbergkogel eine grosse Seltenheit; die Exemplare der Ahynch. nux Suess spec. stehen an Grösse den Stücken des Steinbergkogels nicht nach. Durch diese beiden Arten werden also in der Fauna vom Nasskör die niederösterreichischen Vorkommnisse mit jenen des Salzkammer- gutes verknüpft. Von den Arten von Mühlthal, welche sich bisher auf dem Nasskör nicht vorgefunden haben, sind Waldheimia Ramsaueri Suess (zu Mühlthal nicht selten) , Rhynchonella longreollis Suess (nicht häufig zu Mühlthal) hervorzuheben. Ihr Fehlen fällt auf; aber auch Spirigera Strohmayeri, die häufigste Form der niederösterreichischen Hallstätter Kalke, ist erst m einem Exemplar vom Nasskör bekannt. Letzterer Umstand würde damit im Zusammenhang gedacht werden können, dass diese Art auch im Salzkammergut zu den grössten Selten- heiten gehört. Nur vom Hundskogel bei Ise hl ist ein Stück bekannt geworden. Eine verwandte Erscheinung ist das Zurücktreten der Konin- ekiniden in der Fauna des Nasskörs. Hier ebenso wie im Salzkammer- gut erscheinen diese merkwürdigen Arten der niederösterreichischen Fundorte nur spärlich der übrigen Fauna beigemengt. Aber sie sind im Nasskör doch noch in zwei aakerähicheh Arten vertreten, während sie im Salzkammergut noch weit seltener vorzukommen scheinen. Doch muss hervorgehoben werden, dass der Fundort Nasskör verhältniss- mässig wenig ausgebeutet worden ist. Es wird sich hier gewiss noch Vieles finden. Auch ist der Umstand zu beachten, dass zu Mühlthal die einzelnen Arten wieder in eigene Lager und Nester vertheilt auftreten, so dass deren Gewinnung häufig von Zufälliskeiten im Aufschluss abhängig wird. Auf jeden Fall kann heute schon der Fundort Nasskör neben Mühlthal und Hernstein als einer der reichsten und wichtigsten der interessanten Brachiopodenfauna des Hallstätter Kalkes bezeichnet werden. Es sei schliesslich erwähnt, dass die Gesammtanzahl der bekannten Hallstätter Brachiopoden gegenwärtig auf etwa 70 Arten sich gesteigert hat, nachdem dem ersten Bearbeiter derselben, E. Suess, nicht mehr als 14 Arten (davon nur 9 mit Namen belegt) bekannt geworden waren. Vorträge. Dr. Clar. Zur Hydrologie von Gleichenberg. Schon längere Zeit hindureh ist in Gleiehenberg eine Quelle, S. von der Constantinsquelle am Eingang des Badehauses neben dem Bach, unter dem Vulgärnamen „Bachquelle“ bekannt. Ber grath Wolf fand seinerzeit deren Temperatur gleich jener der Constantinquelle mit 13°R., ver- anlasste eine Analyse im Laboratorium des Herrn Professor Gottlieb in Graz, und dieser bestätigte die Vermuthung, dass die beiden Quellen als identisch aufzufassen sind. Vor zwei Jahren musste gelegentlich der Einwölbung des Baches, welcher das Brunnenthal durchfliesst, diese Bachquelle angefahren und in einem Betonkranze neu gefasst werden, wonach ich deren Temperatur um 2° erhöht, also auf 15°R. gestiegen vorfand, was mich veranlasste, im Laboratorium des Herrn Professor 148 Verhandlungen. Nr. 7 Ludwig zu untersuchen, ob mit der Temperatursteigerung auch eine Erhöhung des Concentrationsgrades Hand in Hand gehe. Zu diesem Behufe beschränkte ich mich auf die Bestimmung der Hauptbestand- theile des fixen Rückstandes, und unterliess absichtlich eine Gruppirung der Säuren und Basen zu Salzen, reehnete vielmehr aus Gott- lieb’s Analyse der Constantinquelle diese Grundwerthe zurück. Eine quantitative Bestimmung der die Quelle in reichem Ueberschuss dureh- strömenden Kohlensäure wurde nicht vorgenommen und ebensowenig eine Berechnung der als gebunden anzunehmenden Menge derselben. Es enthält in 1000 Gewichtstheilen die Constantinquelle die Bachquelle Kieselsäure . . 00634 00663 1 A 1} 02089 Masresia ....- 22 02239 Schwefelsäure . 00448 OVADS Ghlor. me 11247 Natrıum“ „7 FE 18625 Kalıım. ern 00358 Diese Parallele weist zwar deutlich einen etwas höheren Stofl- gehalt der Bachquelle aus, doch ist dieses Plus ein so geringes. dass es nur von wissenschaftlicher, aber kaum von praktischer Bedeutung erscheint. Ausserdem sei hier noch darauf hingewiesen, dass ich die Bach- quelle vollkommen jodfrei fand, ebenso wie es nach Gottliel's Analyse in Raspe’s Sammelwerk die Constantinquelle ist, während dort für die unmittelbar neben derselben entspringende Emmaquelle von demselben Chemiker ein geringer Jodgehalt ausgewiesen erscheint. Eine andere Reihe von Bestimmungen betrifft den Gehalt an alkalischen Erden, welchen eine Anzahl Süsswasserquellen aufweist. die am nördlichen Abhange des Hechstradenplateau aus Cerithiensanden entspringend, für die Wasserversorgung des Curortes Gleichenberg nutzbar gemacht werden sollen. Herr Hofrath Stur, welcher im Jahre 1884 ein „Promemoria über geologische Verhältnisse des Curortes Gleichen- berg“ auf Grund unmittelbarer Erhebungen an Ort und Stelle den Händen der Badeleitung übergab, betont neben einer Reihe specieller Vorschläge das Prineip, sich mit den Versuchen zur Wassergewinnung im Horizont jener Sande zu halten, welche den Hangendtegel des Gleichenberger Trachytes und Andesites unmittelbar überlagern. Als günstigstes Terrain wurde diesbezüglich im troekenen Sommer des Jahres 1857 das Gebiet zwischen dem Curort und dem Hochstraden- kogel erkannt, dessen Quellen trotz der allgemeinen Dürre persistirten. Das beifolgende schematische Profil soll nur zur allgemeinen Orientirung dienen, und die Ueberlagerung der oberen sandigen Stufe der Cerithien- schichten durch eine ausgebreitete Basaltdecke veranschaulichen, auf welchem Plateau das Dorf Hochstraden liegt. Dasselbe gipfelt im Hoch- stradenkogel und sein Liegendes bilden die wasserführenden Sande, welche nirgends mehr in der hügeligen Umgebung des Curortes in so grosser Flächenausbreitung erhalten blieben, wie unter dem schützenden Basaltlager. Die aus ihnen entspringenden Quellen zeigen denn auch Nr. 7 Sitzung am 16. April. Dr. Clar. 149 eine weitaus grössere Constanz der Wasser- = 88 lieferung als jene, welche dem übrigen 2) parcellirten Hügelterrain angehören. Die nach Gleichenberg einzubeziehen- den Quellen entspringen theils an den Hängen des 'T'halkessels von Dorf Steinbach, theils im binteren Thalschluss von Bairisch-Köhl- dorf, wie der noch nicht gefasste Ursprung des vulgo Hofteiches und die Steinhauer- Quelle. Diese ist durch den schmalen steilen Sandrücken des Landlkreuz vom Steinbacher Kessel getrennt, und rationeller Weise nicht nur sie selbst, sondern der ganze Wasser- schatz dieser Scheidewand mittelst einer OW.-Durehquerung im Tegeiniveau in das Quellterrain von Steinbach mit einzube- ziehen. Die Steinhauer-Quelle ist dureh ihre Wassermenge und gleichzeitige Höhenlage von 40 Meter über der Constantinquelle die imponirendste des ganzen Gebietes, und ich fand sie durch Verfolgung des Abflusses bis zum Ursprung, als Herr Ingenieur Bardel mich in Begleitung des Herrn Brunnendireetors W olf am Ende der Saison yra@a2y Aoq 1837 in’s Köhldorfer Wassergebiet führte. Meine Analyse des am 4. November 1837 durch letztgenannten Herrn gefüllten Wassers ergab folgende Grundwerthe: Hochstradenplatea: EEE AG <09 7? Hy USPRASYD0H] = R ES N "S In S BR S N x 3 Sn S Ds RS S URAN) Tara ura gt on nduonnyunazp * Meeresrniveau zyRSUa2S04ay Kieselsäure . . 00124 Kalk UVA ‚10388 Magnesia ..817,270:0443 Teoyquouunig Schwefelsäure . 00071 Frog uoy21279 Ghana 3 2030071 auoun) Natrium . °. . 00058 KRalum!)d Hin 10:0017 4° B 5 INAQULDISTYN wobei diese Zahlen Grammen im Liter ent- 7” ITEM sprechen und eine Bestimmung der über- schüssig vorhandenen Kohlensäure nicht gemacht wurde. Ueber die Schiehtengliede- ,,, abe rung des Köhldorfer Thalschlusses, dem arlanshre auch in einem unteren Niveau die sehr wasserreiche Schicht des Hofteiches ange- hört, hat Herr Bardel dureh systematische Explorativbohrungen eine sehr genaue Auf- nahme gemacht, welche die Grundlage einer epenbiyag rationellen Ausbeutung bilden wird. Bisher wurden nur die dem Curort = zunächst gelegenen Wässer der Steinbacher = Trahyt 150 Verhandlungen, Nr. 7 Gruppe durch bergmännische Arbeit unter Leitung des Herım Miller v. Hauenfels jr. mittelst Saugstollen entbunden, doch konnte sich der löbl. Ausschuss des Gleichenberger Actienvereines bisher noch für keines der differenten Wasserleitungsprojeete entschliessen, und sind die Resultate meiner seit 21. Jänner 1888 sistirten Arbeit, welche ein vor- läufiges Minimum von einigen sechzig Liter in der Minute aufweist und dem dringendsten Bedürfnisse abhelfen würde, dem Curpublieum noch nicht zu Gute gekommen. Den Erdgehalt dieser durch Herrn Direetor Wolf sämmtlich zwischen dem 16. und 20. Februar 1888 geschöpften Wässer habe ich in folgender Uebersicht mit jenem der beiden Haupt- quellen der schon bestehenden kleinen Wasserleitung aus den Cerithien- schichten zwischen dem Curort und Gleichenberger Kogel zusammen- gestellt, und diese zwei Wässer zuletzt aufgeführt. | Lack- |Wiesen- Erl- | Hackı. | Obere | Untere Gute | Höch- ner | (quelle 1 quelle | quelle ana ‚Klienzl- Quelle | Peter BR. DE ‚Quelle | k BEGEHEN | ana » ı Qu uelle | | Kalk. fo 1084 0 ‚1056 0: 1262 0° 1150 00716 0: 1162|0: 1220. 0'1266 | Magnesia . 2% 0335| 0: 0376 0" 0420 0' 0389 0:0234| 0' 0454 0 041 11 0.0328, Diese Zahlen, welche Sähntlle in Liter bedeuten, etkale einen ziemlich hohen Härtegrad für sämmtliche Quellen und stellen sie dies- bezüglich in eine Linie mit der Steinhauer-Quelle, deren Gehalt an Erden der höchste ist und die mit 20 Härtegraden gerade die Grenze der Zulässigkeit erreicht. Obwohl die Untersuchung dieser Quelle auf Se, Ammoniak und salpetrige Säure ein negatives Resultat rgab, so entspringt sie doch, wie ein Theil der Steinbucher Quellen, aus eultivirtem Terrain und entspricht somit noch nicht den für einen Curoıt zu stellenden idealen Anforderungen für eine Trinkwasserleitung, denen zu Folge eine Verunreinigung durch Jauche vollkommen aus- geschlossen erscheinen müsste. Bezüglich der Höhe, in welcher die zahl- reichen Quellen des ganzen Geb entspringen, können wir sie nämlich in drei Gruppen theilen. Die mittlere liegt in einer Höhenlage von 30 bis 40 Meter, die untere in etwa der halben und die obere in einer solehen von 50 bis 100 und 200 Meter über der Constantinquelle. Nur die obere, im Hochwalde gelegene Gruppe ist als Trinkwasser sanitär ein- wurfsfrei und entspricht allen diesbezüglichen hygienischen Anforderungen, während nicht alle Quellen diesbezüglich vollkommen gefahrlos genannt werden können. Da der des Wassers dringend bedürftige Curort nieht warten kann, bis alle Quellen gefasst und durch jahrelang fortgesetzte Mes- sungen aufihre maximalen und minimalen Leistungen geprüft sind, musste auf Grund des Bedürfnisses zu einer approximativen Schätzung der zu erhoffenden Gesammtlieferung aller Quellen geschritten werden, und wurde diesbezüglich als Grundlage für die Berechnung des Rohrstranges summarisch ein Zufluss von 300 Liter in der Minute angenommen. Für das Steinbacher Terrain wäre nach Vollendung der Arbeiten das Doppelte der jetzigen Minimalleistung, das ist 120 Liter und für das Köhldorfer Terrain das Dreifache, also 180 Liter, zusammen also 300 Liter zu veranschlagen , was einer 24stündlichen Gesammtmenge von mehr als tausend Cubikmeter gleichkäme. Nr. 7 Sitzung am 16. April. M. Vacek. 151 Eine Trirkwasserleitung kann nur aus den oberhalb der Culturen gelegenen Hochwaldquellen hergestellt werden, welche in separater Leitung über den Sattel des T'heresiensitzes mit dort anzulegendem Druckreservoir nach dem Curort gebracht werden können, von denen aber vorläufig erst die Lackner-Quelle gefasst ist. Drei andere Brenn- punkte der localen Wasserfrage sind die Wasserversorgung der im Brunnenthale zu erriehtenden neuen hydriatischen Anstalt, die Speisung eines davon getrennten Schwimmbassins und die Nutzwasserbeschaffung für Bespritzung der Wege, Canalspülung ete. Mit Berücksichtigung der gegebenen geologischen Verhältnisse geht mein Vorschlag dahin, die mittelhoch gelegenen Quellen unter vorläufiger Einbeziehung der Lackner- Quelle für die hydriatische Anstalt, die tiefe Quellgruppe für das Schwimmbassin und Nutzwasser, das eventuell noch maschinell gelioben werden könnte, zu verwenden. Es ergibt sieh dann die folgende Be- rechnung: Die Steinbacher Quellen mit der angenommenen Wassermenge von 120 Liter in der Minute werden aus einem Sammelbassin im Niveau der Erlquelle durch einen 3 Kilometer langen, 100 Millimeter weiten Rohrstrang mit 30 Meter Gefälle nach der hydriatischen Anstalt geleitet. Die genannten Prämissen ergeben dort eine Ausflussgeschwindigkeit von 0'8 Meter, also eine minutliche Wasserlieferung von rund 380 Liter, so dass der 24stündige Zufluss der Quellen schon in S Stunden, z. B. von 10 Uhr Abends bis 6 Uhr Früh, in ein correspondirendes Reservoir im Curort überführt werden kann. Die Köhldorfer Quellen mit der angenommenen Wassermenge von 180 Liter in der Minute werden aus einem Sammelbassin im Niveau des Hofteiches in einem ebenfalls 100 Millimeter weiten Rohrstrange auf kürzestem Wege, also am linken Ufer des bair. Köhldorfer Baches, dem Steinbacher Rohrstrange angeschlossen, wodurch diese Leitung eine Gesammtlänge von 5 Kilometer erhält. Am Zusammenflusse beider Lei- tungen ermöglicht eine Ventilvorrichtung in Form eines Schieberkastens abwechselnd das Erlquellen- oder Hofteich-Reservoir mit dem Curort in Communication zu setzen. Für die Hofteichleitung steht bis zu dem auf der Teiehwiese des Actienvereines anzulegenden Schwimmbassin ein Druckgetälle von 28 Meter zur Verfügung und dort berechnet sich eine Ausflussgeschwindigkeit von 0°6 Meter in der Secunde, so dass der Rohrstrang eine Wassermenge von rund 370 Liter in der Minute ent- leeren würde. Die angenommene 24stündige Gesammtlieferung der Köhl- dorfer Quellen kann also schon in 16 Stunden, z. B. von 6 Uhr Früh bis 10 Uhr Abends, nach dem Curort geschafft werden und stände nach der Verwendung im Schwimmbassin noch als Nutzwasser zur Verfügung. Demnach würde durch denselben Rohrstrang bei Tag das Köhl- dorfer und bei Nacht das Steinbacher Quellterrain nach dem Curort entleert werden. M. Vacek. Ueber die geologischen Verhältnisse des Wechselgebietes. Der Vortragende erstattete Bericht über die im Sommer 1583 durch- geführten Aufnahmen auf dem Blatte Neunkirchen-Aspang (Zon. 15, Col. XIV der Gen.-St.-Karte). Im Anschlusse an die vorjährigen Arbeiten K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 7. Verhandlungen. 22 152 Verhandlungen. Nr. 7 im Semmeringgebiete (vergl. Verhdlg. der k.k. geolog. Reichsanstalt 1SSS, pag. 60) wurden die Aufnahmen über die Grenze von Steiermark auf niederösterreichisches Gebiet fortgesetzt zu dem Zwecke, einen natürlichen Abschluss für die Studien in der sogenannten Grauwacken- zone zu gewinnen, welche Zone erst mit dem Kamme des Rosalien- gebirges im ganzen Grossen endigt. Die geologisch neukartirte Fläche wird durch die Lage der Eckpunkte Gloggnitz, Spitze des Wechsels, Umgebung des Ortes Aspang und Kamm des Rosaliengebirges bestimmt und grenzt im Norden an die Ebene des Wr.- Neustädter Steinfeldes. Dieselbe entspricht so ziemlich genau dem Quell- gebiete des Leithaflusses und gliedert sich schon äusserlich orographisch in zwei natürliche Bezirke, von denen der südlichere die grosse flache Pyramide des Wechselstocekes umfasst, während die nördliche Vorlage dieses Stockes durch das kleinkuppige. vielfach zer- schlitzte Gebiet zu beiden Seiten des Pittenbaches dargestellt wird, welches unter dem sehr zutreffenden Namen Bucklichte Welt bekannt ist. Diese orgraphische Gliederung steht im innigsten Zusammenhange mit dem geologischen Baue der Gegend. Da das vorliegende Terrain die unmittelbare Fortsetzung des Semmeringgebietes bildet, stellen sich, wie vorauszusehen war, dieselben stratigraphischen Verhältnisse ein, wie sie für das genannte Gebiet (1. e.) dargelegt wurden. Wir haben es auch im Quellgebiete der Leitha mit einer Reihe von disparaten Schiehtsystemen zu thun, die mit jenen des Semmeringgebietes vollkommen überein- stimmen, mit dem einzigen Unterschiede etwa, dass deren Zahl eine etwas geringere ist. Es fehlen nämlich im vorliegenden Gebiete einmal die Carbonbildungen, die sich in einem langen, nahezu ununter- brochenen Zuge vom Schloss Trautenfels im oberen Ennsthale bis nach Glog ssnitz in Niederösterreich verfolgen liessen. Jenseits des A uethales fand sich in der Aspanger Mulde keine Spur von Carbon weiter. Ferner hat sich auch keine weitere Spur der Rhätbildungen, welche die Mulde Göstritz-Semmeringsattel füllen und durch ihre Gypsführung ausgezeichnet sind, weiter nach Osten hin wieder- gefunden. Dieselben erscheinen sonach ausschliesslich auf die eine geschützte Position an der Semmering-Wasserscheide beschränkt. Da- gegen setzen die übrigen sechs von den im Semmeringgebiete unter- schiedenen acht Schichtgruppen mit den gleichen Charakteren auch weiter nach Osten fort und sollen im Folgenden der Reihe ihres relativen Fe nach mit einigen Worten näher besprochen werden. Gneissgruppe. Die Gneisse des Wechselgebietes und der MO Te angrenzenden Theile des Rosalieng ebirg ges gehören ihrer überwiegenden Masse nach zum Typus der porphyrisch ausgebil- deten groben Gneisse und Augengneisse. Besonders die tiefsten Partien des Gneissprofils des Wechsels, welche besonders in der Umgebung von Kirehberga. W. einerseits und auf der Strecke Aspang-Rosalien- kapelle andererseits eine hervorragende Rolle spielen, zeigen jene Ausbildung, die man in den älteren Arbeiten vielfach als Gneissgranit bezeichnet findet. Auf diese Gmeissgranite folgt eine Abtheilung von vorwiegend schieferigen Gneissen, die sich in einer den Wechselstock auf der Nord- und "Ostseite bogenförmig umsäumenden Zone aus der Nr. 7 Sitzung am 16. April. M. Vacek. 153 Gegend des Trattenbaches über den Nordhang des Alpelberges in den Molzgraben, von da am Nordgehänge des Kampstein in die Gegend von Aspang und von hier weiter gegen den Sattel von Mönichkircehen verfolgen lassen. Diese Gneisse, deren Korn übrigens ziemlich wechselt, zeigen vorwiegend eine dunkelgrüne Färbung, die von dem Glimmerbestandtbeil (Biotit) und einem Gehalte an Hornblende, sowie den Derivaten dieser beiden (Chlorit, Epidot) herrühren dürfte. Höher gegen den Gipfel des Wechselstockes baut sich über dieser etwas abweichenden Zone noch eine grosse Masse abermals vorwiegend grob- körniger Gneisse auf, deren Structur vielfach dadurch auffällt, dass die eonstituirenden Elemente verworren, richtungsios erscheinen. Schieferige Partien treten dagegen in dieser obersten Abtheilung des Wechselprofils nur noch unterg geordnet auf und stimmen dann in ihrem Charakter mit der schon besprochenen schieferigen Zone überein, welche auf diese Art sozusagen nach oben ausklingt. Einer Nebenerscheinung, welche die tiefste Abtheilung des Gneiss- profils charakterisirt und sich besonders auf der Strecke Aspang- Rosalienkapelle vielfach der Beobachtung aufdrängt, soll ausführ- licher Erwähnung gemacht werden wegen der Bedeutung, welche sie für einen in der Gegend sehr bekannten Industriezweig, die sogenannte Talkschlemmerei, besitzt. Es sind dies in der Regel nur wenige Fuss mächtige Einlagerungen von feinblätterigen, milchweissen , sich fettig anfühlenden und leicht zerreiblichen Schiefern, welche mit den groben Gneissen, denen sie regelmässig interpolirt sind, in der auf- fallendsten Art contrastiren. Diese untergeordneten Einlagerungen wurden schon von Czizek (Jahrb. 1854, pag. 492) klar beobachtet und als Talkschieferzüge auf den Karten eingetragen. In neuerer Zeit hat Herr Starkel (Jahrb. 1883, pag. 644) sich sehr eingehend mit der minera- logischen Beschaffenheit dieser Schiefer befasst und gezeigt, dass die Hauptmasse derselben nicht Talk sondern ein Aluminium-Silicat sei, das in die Nähe der Bravaisite und Paragonite gestellt werden müsse. Da aber die Uebereinstimmung mit keinem dieser Minerale eine vollkommene ist, wird das neue Vorkommen als Leuco- phyllit neubenannt. In gewissen Lagen, die jedoch auf einen bestimmten engen Horizont beschränkt sind, erscheinen die Leucophyllite ziemlich rein, d.h sie enthalten nur wenig Quarz in Form von kleinen Linsen, welche die feinblätterige Schiefermasse durchschwärmen, und bilden dann in der Regel den Gegenstand industrieller Verwendung. Geht man von einer solchen relativ reinen Lage in dem Gmneissprofile auf- oder abwärts, dann sieht man ähnliche weisse schieferige Lagen noch mehrfach mit den groben Augengneissen wechsellagern, aber diese Lagen werden, ‚je weiter ab von dem Mittelpunkt der Erscheinung, den die reinen Lagen gleichsam darstellen, immer unreiner, d.h. sie nehmen immer mehr Quarz auf und stellen sich schliesslich als eine Art lichten Gneisses dar, dessen bindender Bestandtheil nieht Glimmer sondern Leueophyllit ist. Die Erscheinung klingt also von einem bestimmten Horizonte, in welchem sie ihre grösste Intensität erreicht, nach beiden Seiten in die groben Gneissmassen allmälig aus. Bringt man die reineren Leucophyllitlagen in’s Wasser, so zerfallen dieselben sehr leicht und das feinschuppige Mineral, welches die Haupt- 22* 154 Verhandlungen. Nr. 7 masse bildet, kann durch Schlemmen leicht von dem verunreinigenden Quarz getrennt werden. Das reine Schlemmproduet, welches in der Gegend als Talk bekannt ist, wird bei der Papierfabrication verwendet. Es finden sich in dem untersuchten Gebiete vier solche sogenannte Talkschlemmereien, und zwar im Klein’ Pischingthale und im Hartberge bei Aspang, femer bei Thomasberg im Edlitz- thale und östlieh von Schleinz im Ofenbachth: ale. Ausserdem finden sich eine ganze Reihe guter Aufschlüsse auf der Strecke A spang- Rosalienkapelle, an denen man die Wechsellagerung mit dem groben Gneisse sehr gut beobachten kann, wie z. B. in dem Graben hinter Schloss Thomasberg, oder nördlich der Rosalienkapelle in dem Hohlwege gegen Forchtenau. Weniger gut sind die Auf- schlüsse in der Aspanger Gegend, weil hier vielfach auf natürlichem Wege aufbereitete Umlagerungsproduete (Weisserde) die ursprünglichen Lagermassen verdeeken und man diese nur in den Grubenbauen studiren kann. So wie die Weisserde scheint auch das von Starkel als Pykno- phyllit beschriebene Mineral ein seeundäres Produet zu sein. Werfen wir nun noch einen kurzen Blick auf den tektonischen Aufbau der Gneissmassen des Wechselgebietes, so lässt sich in dem grössten Theil des eigentlichen Wechselstoekes ein südliches Ein- fallen mit einer deutlichen Abweichung in West beobachten. Jenseits des Sattels Aspang-Mönichkirchen aber und weiter in NO. bis zur Rosalienkapelle hin zeigen die Gneissmassen das entgegen- gesetzte Einfallen. Hiernach besitzen also die Gneissmassen des Wechsel- gebietes einen synklinalen Bau, welcher durch den oben geschilderten, bogenförmigen Verlauf der schieferigen Gneisszone als Orientirungsniveau klar illustrirt wird. Die Tiefenlinie der grossen Synklynale streicht so ziemlich NO-SW. und wird beiläufig durch die Lage der Orte Aspang- Frohsdorf bezeichnet. Dabei liegt die Mulde aber nicht vollkommen horizontal, sondern neigt als Ganzes gegen SW. während sie sich in der entgegengesetzten Richtung über die Horizontalebene heraushebt. Dieser synklinale Bau der Gneissmassen des Wechselgebietes wird erst verständlich und klar, wenn man dieselben im Zusammenhange denkt mit den benachbarten Gneissmassen im Mürzthale, welche ihrer Lagerung nach klar den NW. neigenden Gegenflügel zu der Masse des Wechsels bilden. Die einzelnen eentralen Gneissmassen, wie sie durch die Decke der jüngeren Sedimente durchstechen, bilden also nicht selbst- ständige tektonische Individuen, sondern erweisen sich als Bruch- theile eines grösseren Ganzen. 2. Quarzphyllitgruppe. Neben den Gneissen nehmen die Gesteine der mächtigen Quarzphyllitgruppe den grössten Flächenraum im vorliegenden Gebiete ein. In petrographischer Beziehung bieten die- selben kein wesentlich neues Moment. Es sind dieselben dünnschieferigen, quarzreichen Glimmergesteine, wie wir sie auf dem Nordabhange "der Cetischen Alpen und in der Semmeringgegend kennen gelernt haben. Mehr Interesse bietet die Lagerung und Verbreitung dieser Gruppe. Verfolgt man nämlich die Quarzphyllitmassen in der Umrandune des Wechselstockes, der wie eine Art Bastion der altkrystallinischen Centralmasse gegen NW. vorspringt, so sieht man die Quarzphyllite sich überall den Contouren der Gneissmassen mantelartig anschmiegen Nr. 7 Sitzung am .16. April. M. Vacek. 155 und von dem alten Kerne allseitig abfallen. Die Lagerung der Quarz- phyllite stimmt also in keiner Art mit dem oben angegebenen inneren Bau des Gneisskernes, sondern nur mit dessen äusserlichen Relief- eontouren und dieselben Quarzphyllitmassen, welche in der Aspanger Bucht vielfach einem Schiehtenkopfe der tiefsten Abtheilung des Wechsel- Gneissprofils aufruhen, findet man auf der anderen Seite, aus der Gegend des Grossen Pfaffen her, zum Theil schon den höchsten Gliedern desselben Gneissprofils unmittelbar uneonform auflagernd. Die flache Pyramide des Wechselstockes erscheint demnach als ein Torso, der aus einer ihrer tektonischen Anlage nach muldenförmig gebauten Gneiss- masse herausmodellirt ist und der später auf drei Seiten von den Ab- lagerungen der Quarzphyllitgruppe wieder eingehüllt wurde. Diese uneonforme Lagerung der Quarzphyllite wird weiter auch noch dureh den Umstand illustrirt, dass wir hier zwischen Gneiss und Quarzphyllit ein anderwärts in dieser stratigraphischen Position auftretendes, colossal mächtiges Glied, das der Granaten-Glimmerschieferg TUppe, vermissen, sonach eine auffallende stratigraphische Lücke zu ver zeichnen haben. 3. Quarzitgruppe. Die Mitte der von Quarzphylliten ein- genommenen Mulde zwischen Wechsel und Rosaliengebirge, an deren Südspitze der Ort Aspang liegt, wird in der Gegend von Thernberg - Scheiblingkirchen- "Seebenstein- Pitten, also da, wo die "Mulde gegen die Ebene des Wr.-Neustädter Steinfeldes ausmündet, von den jüngeren Bildungen des Gebietes eingenommen, welche vier verschiedenen, von einander stratigraphisch unabhängigen Gruppen zufallen. Die älteste dieser Gruppen bilden die Quarzite, welche, wie bekannt, im Semmeringgebiete eine hervorragende Rolle spielen und sich mit geringen Unterbrechungen aus der Gegend von Raach und Otterthal über die Ramshöhe und das obere Hass- bacehthal zum Kulmberg, der östlichsten und landschaftlich hervor- ragendsten Partie des Quarzitbezirkes der Aspanger Mulde, verfolgen lassen. Die Gesteine der Quarzitgruppe bilden in der Umrandune der Thernberger und Seebensteiner Kalkpartien eine Reihe ziemlich mächtiger Massen, jedoch keinen zusammenhängenden Gürtel. Eine solche Masse verquert man auf dem Wege von Pitten nach Leiding. Eine zweite bildet den Haidenberg und zieht sich von da südlich bis in die Thaltiefe von Bromberg. Eine dritte verquert man im Urbachgraben, wo sie die Basis des Gsollberges bildet. Etwas mehr Zusammenhang zeigen die Quarzitmassen am linken Hange des Pittenthales, auf der Strecke Seebenstein-Station Edlitz, wo sie den Zug des Harth, den Kogel und Schöberlberg bei Warth, sowie die Basis des als Aussichtspunkt bekannten Kulmriegel bilden. 4. Gruppe der Semmeringkalke. Wiewohl im grossen Ganzen mit der vorhergehenden Gruppe in der Verbreitungsarea über- einstimmend, zeigen sich die Kalke der Thernberger und Seeben- steiner Gegend in ihrer Lagerung vollkominen unabhängig von dem Auftreten de Quarzite, die da, wo sie unter den Kalken in einzelnen unregelmässigen Partien zum Vorschein kommen, immer deutlich beweisen, dass sie schon vor Ablagerung der Kalke isolirte Denudationsreste gebildet haben :müssen. In ihrer petrographischen Ausbildung zeigen die Kalke 156 Verhandlungen. Nr. 7 des Thernberger und Seebensteiner Bezirkes die vollkommenste Uebereinstimmung mit den Kalkmassen des Semmeringgebietes und gehen wie diese vielfach in Dolomit und Rauchwacke über. Leider bezieht sich die Uebereinstimmung auch auf den vollständigen Mangel an organischen Einschlüssen. Die Kalke der Aspanger Mulde bilden, wenn man von ihrer oberflächlichen Zerschlitzung durch die vielen Thalfurchen absieht, zwei durch einen alten Untergrundriegel getrennte Partien, von denen die eine die nähere Umgebung von Seebenstein bildet, während die andere zwischen Bromberg und Station Edlitz die Umgebung von Thernberg und Scheiblingkirchen beherrscht. Der oberwähnte alte Untergrundriegel, welcher die beiden Kalkpartien trennt, besteht vorwiegend aus einer mitten im Gebiet der jüngeren Massen auftauchenden Gneissinsel, welche die Höhen Kerschbaum- riegel und Arzberg bildet und aus denselben groben Augengneissen besteht, die auf der Strecke Aspang-Rosalienkapelle das herr- schende Gestein bilden. Jede der beiden durch diesen alten Riegel getrennten Kalkpartien zeigt einen selbstständigen muldenförmigen Bau, wobei das Streichen mit dem allgemeinen NO.-Streichen der oben be- sprochenen grossen Mulde des Gneissfundaments ziemlich gut überein- stimmt. 5. Eisensteinformation. Von dieser Schiehtgruppe findet sich ein isolirter kleiner Rest hinter dem Sehlossberge bei Pitten und bildet hier den Gegenstand eines alten Bergbaues, über dessen Verhält- nisse schon von Haidinger (Abh. d. kön. böhm. Ges. d. Wiss., 5. Folge, Bd. IV, 1846), Morlot (Haidiuger's Mitth. Bd. VII, 1850, pag. 81) und Czizek (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1354, pag. 515) ausführlichere Berichte vorliegen. Nach übereinstimmenden Angaben der genannten Autoren sollten die Pittener Eisenerze im Gneiss aufsetzen und in diesem ein regelmässiges Lager bilden. Nach den Erfahrungen, welche man über das Auftreten der Spatheisensteine an einer langen Reihe von Vorkommen in Nordsteiermark und den angrenzenden Theilen von Niederösterreich sammeln kann, treten die Eisenspathe zumeist als Lager auf in einer stratigraphisch selbstständigen Schieferformation mit ganz bestimmten, leicht wieder zu erkennenden Charakteren. Dagegen führen die groben Gneisse der zweiten Gmeissabtheilung,, welcher die (neissmassen des Wechselgebietes angehören, an keiner Stelle Eisen- spathe. Eine genauere Untersuchung des westlichen Theiles des Pittener Grubenfeldes hat denn auch thatsächlich ergeben, dass hier ein Miss- verständniss vorliegt, indem die Spatheisensteine, wie man sie am Ende des Gabrielistollens vor Ort untersuchen kann, nicht ein Lager in Gneiss bilden, sondern in einem schmutzig graugrünen, serieitischen Schiefer, der mit den Schiefern der Eisensteinformation anderer Loca- litäten gut: übereinstimmt. Diese ganze Schiefermasse aber erscheint uneonform in eine alte Runse eingelagert, welche der durch Erosion erweiterten Contactgrenze zwischen dem Kalke des Schlossberges und der alten Gneissunterlage entspricht. Die Eisensteinformation füllt hier also ähnlich wie an vielen anderen analogen Localitäten (Frösch- nitzgraben, Dürrgrabenete.) eine alte Terrainvertiefung auf und verdankt ihre Erhaltung an dieser Stelle hauptsächlich der schützenden Vorlage, welche die Kalkmassen des Schlossberges bilden. Demnach Nr. 7 Sitzung am 16. April. Dr. L. v. Tausch, 157 hätte man es also bei Pitten mit keiner Ausnahme zu thun, sondern mit der ‘bekannten Erscheinung eines zufällig erhaltenen, zwischen die Kalk- und Gneissmassen eingeklemmten Restes der Eisensteinformation. 6. Neogengruppe. Im nördlichen Theile des Terrains, da wo die Aspanger Mulde in die grosse Wiener Bucht mündet, spielen Ab- lagerungen der Neogenzeit eine nicht unbedeutende Rolle. Dieselben sind wohl grossentheils auf den Aussenrand der Mulde beschränkt, greifen aber zum Theil auch in die Thäler hinein und erscheinen daselbst in einer Reihe von kleinen Denudationsresten erhalten, welche der krystallinischen Basis unmittelbar unconform aufliegen und zumeist dureh ihre Kohlenführung bekannt sind, wie die Reste im Walpers- bachgraben Ö. von Leiding und auf dem Sattel von Sehauer- leiten südlich von Schleinz. Die Baue auf Kohlen erscheinen aber heute an beiden Localitäten vollständig aufgelassen und verfallen, so dass sich keine neueren Beobachtungen den zahlreichen älteren dies- bezüglichen Angaben anfügen lassen. Nach den aus der Kohle von Leiding bekannt gewordenen Säugethierresten (Dorcatherium vindo- bonense H. v. Mey., Palaeomery& medius H. v. Mey., Ihinoceros Schleier- macheri H. v. Mey., Anchitherium Aurelianense Owv.) und den Resten einer über dem Kohlenflötze von Scehauerleiten liegenden Flora (Apoeynophyllum plumariaeforme Ett., Plumaria div. sp., Widdring- tonites Ungeri Endl., Cassia ambigua Ung., Dombeyaceen, Filices) dürfte man es mit Aequivalenten der älteren Ablagerungen der Wiener Bucht zu thun haben. Dagegen gehören die an den Aussenrand der Aspanger Mulde beschränkten Ablagerungen in der dreieckigen Fläche St. Va- lentin-Neunkirchen-Schwarzau zum Typus der sogenannten Rohrbacher Conglomerate, die nach Karrer (Jahrb. d. Kökeg: R.-A. 1573, pag. 132) eine Randbildung der Congerienstufe darstellen, wofür auch ein Fund von Dinotherium Cuvieri spricht, der in diesen Conglomeraten bei Brunn a. Steinfeld in neuerer Zeit gemacht wurde (vergl. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1882, pag. 342). Dr. L.v. Tausch. Ueber einige nichtmarine Conchylien der Kreide und des steirischen Miocäns und ihre geo- graphische Verbreitung. Veranlasst durch die Einsicht in eine Sammlung von Conchylien aus dem Tanganyika- und Nyassa-See, welche Prof. Lenz für das k. naturh. Hofmuseum mitgebracht hatte, bespricht der Vortragende das Verhältniss der fossilen Pyrguliferen der Kreide zu den recenten Paramelanien aus dem Tanganyika-See, vertheidigt seine, resp. White’s Anschauung von der Identität beider Gattungen, gestützt auf die Ausführungen Prof. Holzapfel’s, gegen die Polemik Pelseneer's und sucht dieselbe auf Grund des vorliegenden Materials endgiltig nachzuweisen. Des Weiteren legt der Vortragende drei neue nichtmarine Con- chylien aus dem Miocän der Steiermark vor, von welchen zwei, Lanistes noricus, aus dem Feistringgraben bei Af lenz und Pumnaelis Hofmanni aus der Umgebung von Leoben mit zwei von Prof. Neu- meyr aus dem Orient (Assos in der Troas) beschriebenen Formen, Lanistes (Faludomus? Neum.) trojanus und Limnaeus Dilleri eine über- 158 Verhandlungen. Nr. 7 raschende Uebereinstimmung aufweisen. Eine den beiden miocänen Lanisten schr nahestehende Art, Lanistes carinatus Lam., auf welche in Bezug auf die fossile asiatische Form schon Sandberger hinwies, lebt im Nil, während die dritte steirische Form, Physa norica aus Fohnsdorf, sich kaum durch eine andere Eigenschaft als die be- deutendere Grösse von Physa Nyassana Smith aus dem Nyassa-See unterscheidet , wie die vorgelegten Exemplare beider Arten beweisen. Somit wäre das Auftreten von gewissen, keineswegs indifferenten, sondern gut charakterisirten tropisch-afrikanischen Typen im steirischen niehtmarinen Miocän nachgewiesen. Weitere Einzelnheiten sowie die Beschreibung auch noch anderer niehtmariner Miocän-Concehylien der Steiermark werden in einem besonderen Aufsatze folgen. Verlag von Alfred Hölder, K. K. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien. Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp in Wien. IA YR Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 31. Mai 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: A. Bittner. Revision der Brachiopoden von St. Cassian. A. Cathrein. Petrographische Notizen aus den Salzburger und Tiroler Alpen. — Literatur-Notizen: E. Hatle. O. Luedecke. NB. Die Autoren sind für den Inhalt Ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. A.Bittner. Revision derBrachiopoden von Set. Cassian. Die erste Bearbeitung der Brachiopoden von Set. Cassian durch Graf Münster 1841 förderte (27 oder nach Wegfall der Orbieula lata, vergl. Laube, pag. 31) 26 Arten zu Tage. Von diesen 26 Arten sind 18 leicht wiederzuerkennen und gut charakterisirt, zwei (Terebra- tula bipartita und Spirifer rostratus) gegenwärtig nicht mehr mit voll- kommener Sicherheit zu eruiren, resp. auf die Originale zurückzuführen, zwei (Terebratula vulgaris mit der Hauptform vulgaris minor und Ter. elongata var.) sind neu zu benennen gewesen, während die letzten vier (Ter. quadricostata, Orthis concentrica, Spirifer dichotomus und Spirifer spurius) verschollen sind, wenigstens (mit Ausnahme der letzteren Art) seit Münster von Niemand mehr gesehen oder angeführt wurden. Alles in Allem wird es nicht möglich sein, eine dieser 26 Arten als nicht existirend oder nicht wiedererkennbar aus der Liste der Set. Cassianer Brachiopoden zu streichen. Klipstein fügte im Jahre 1545 23 neue Arten hinzu. Von diesen sind Terebratula aequalis und Spirifer Brandis (laut Suess bei Laube, pag. 31) wohl am besten zu streichen. Von den 21 verbliebenen Arten fallen 6 oder 7 (Teerebr. Joannis Austriae, T. sellaris, T. eristagalli, T. Buchi, T. praemarginata, Producta problematica, vielleicht auch Ter. Haueri?) mit Münst er’schen Arten zusammen. Von den restirenden 14 Arten sind mir sechs (Ter. Bronni, Ter. triangulata, Spirifer Maxi- miliani Leuchtenbergensis, Sp. Calceola, Sp. Buchüi, Sp. bidorsatus) nicht aus eigener Anschauung bekannt geworden, ohne aber dass dies als Grund geltend gemacht werden sollte, sie zu ignoriren. Einzelne sind in ihren Originalen von Anderen gesehen worden und man wird sich entschliessen müssen, auch alle diese Arten im Verzeichnisse fortzu- führen. Die letzten acht der Arten Klipstein’s halte ich ohne weiters für wohlbegründete Species oder für Varietäten, die eigene Namen verdienen. Es sind Ter. semiplicata, Ter. multicostata, Ter. pentagonalis, Ter. hemi- K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 8. Verhandlungen. 23 160 Verhandlungen. Nr. 8 sphaeroidica, Orthis Dalmani, Spirifer Humboldtü, Sp. procerrimus und roducta Calymene. Von den 23 neuen Klipstein’schen Arten sind also 14 aufrecht zu erhalten. Vier Arten von Set. Cassian beschrieb Cornalia im Jahre 1853. Nur eine davon, 7. depressa, ist aufrecht zu erhalten, 3 fallen mit bereits von Münster beschriebenen Arten zusammen. Die bis zu dieser Zeit bekannten Formen erreichen also die Zahl 41. Laube (1865) lässt nur 24, resp. 27 davon gelten; dazu be- schreibt er 9 neue Arten; er hat "also im Ganzen 36 Species an Set. Cassianer Brachiopoden in seine Monographie aufgenommen. Es sollen nachstehend die Arten Laube’s kurz besprochen werden. Terebratula. Laube führt 4 Arten an: Ter. suborbieularis Münst., T. Sturi Laube, Ter. Schloenbachi Lbe. und Ter. indistineta Beyr. Dazu im Anhange Ter. Bronni Klipst. Ter. suborbiceularis Münst. Hierzu wird Ter. semiplicata Klipst. gezogen, welche aber mindestens als var. aufrecht er- halten zu werden verdient. Man kann dann eine 7. suborbieularis var. typica und eine Ter. suborbicularis var. semiplicata wnter- scheiden. 7. octocostata Corn. ist ein Synonym von 7’. suborbieularis. Ter. Sturi Laube. Nur in zwei Exemplaren vertreten, die Laube- schen Originale zu Fig. 2 und Fig. 25. Dagegen gehört das Original zu Fig. 2a nicht hierher. Das Citat der Art muss also den Zusatz „exelus. Fig. 2a“ erhalten. Ter. Schloenbachi Laube. Ist eine Spirigera, welche der Ter. (Spirigera) subeurvata Münst. sp. überaus nahe steht. Die Art heisst also Spirigera Schloenbachi Laube spec. Terebratula indistincta Beyrich. Von dieser Art sind zunächst Ter. sufflata, Ter. elongata var. und Ter. bipartita Münst. zu trennen. Auch nach dieser Abtrennung besteht die Art in der Fassung Laube’s noch aus zwei wohlunterscheidbaren Formen, einer grösseren Spirigera und einer kleineren Terebratula. Die Spirigera ist identisch mit Beyrich’s Zer. indistineta von Füssen; dieselbe muss also heissen: Spirigera indistinceta Beyr. spec. (? syn. T. vulgaris minor. Münst. — ? syn. T. elongata Münst. pr. 2. — T. indistincta bei Laube, XI, Fig. 4, 5, 6, 10). Für die damit zusammengeworfene kleine Terebratel schlage ich folgenden Namen vor: Terebratula Cassiana nov. nom. (? syn. T. vulgaris minor Münst. — Terebratula indistineta bei Laube, 2,728, 9), Beide, sowohl Spirigera indistincta Beyr. spee., als Terebratula Oassiana m. gehören zu den häufigsten Formen der Cassianer Brachiopoden. Für die oben erwähnte, von Ter. Sturi abzutrennende Form wähle ich den Namen: Terebratula neglecta nov. nom. (Ter. Sturi Laube pr. p. tab. XI, Fig. 2a.) Ausserdem sind noch einige neue Terebrateln zu erwähnen, die weiterhin angeführt werden sollen. Hr Bericht vom 3]. Mai. A. Bittner, 161 Waldheimia. Laube kennt drei Waldheimien von Set. Cassian, W. Münster! Lbe., Waldh. subangusta Münst., W. Eudora Laube. W. Münsteri Laube. Ob Münster's 7. vulgaris hierher zu ziehen sei, ist zu bezweifeln. Die Art, von der nur das Laube'sche Original vorliegt, gehört möglicherweise zu Terebratula, und zwar zu jener Gruppe von Arten, die in der oberen Trias (Cardita- schichten, Raiblerschiehten) sehr verbreitet auftreten. W. Eudora Laube. Hierzu vielleicht 7! elongata Münst. var. tab. VI, Fig. 14, wenn das Münchener Original authentisch ist. W. Eudora, bekanntlich eine der grössten und schönsten Br achiopodenarten von Set. Cassian, vertritt hier einen eigenen Typus von Waldheimien, der in der oberen Trias weitverbreitet ist und zu welchem auch Waldheimia carinthiaca Rothpl. spec. und W. forfeula Rothpl. von Raib] (erstere auch zu St. Cassian vorkommend), Waldheimia Beyrichüi m.!) (Waldh. Ramsaueri Suess p. p.) und die nahe verwandte Waldh. Damesi m. der Hallstätter Kalke, endlich Waldh. (Rhynchonella) faucensis Rothpl. sp. von Vils (W: aldh. Ramsauer! aut.) gehören. Waldheimiasubangusta Münst. sp. (Ter. praemarginata Klipst.) Diese Art in Laube’s Fassung zerfällt in 3 Formen: 1. Die echte Münster'sche Waldh. (Aulacothyris) sub- angusta (die beiden ersten Exemplare bei Laube, XI, 11) von kürzerer Form mit anliegendem Schnabel, dessen Zahnstützen zu einem Mittelseptum vereinigt sind, ein Merkmal, das bei vielen der kleinen obertriad. Aulacothyriden wiederkehrt. 2. Eine gestrecktere Form mit abstehendem Schnabel, ge- trennten Zahnstützen und längerem Septum der kleinen Klappe, die ich Waldheimia (Aulacothyris) porrecta n.n.(Waldh. subangusia bei Laube pr. p.) nenne und welcher das 3. Original Laube's zufällt.. Es dürften übrigens auch noch andere unter- scheidbare Aulacothyris in der Fauna von Set. Cassian vertreten sein, vielleicht auch solche Formen, die zwischen W. subangusta und W. porrecta in einzelnen Merkmalen die Mitte halten. 3. Eine Form, welche mit Waldheimia subangusta Münst. sp. gar nichts zu thun hat, das letzte der vier von Laube abge- bildeten Stücke, Tab. an Fig. 115 (die beiden Figuren rechts unten). Sie besitzt weder ein deutliches Medianseptum der kleinen Klappe, noch Zahnstützen im Schnabel; ihre Schleife erreicht nicht ganz die halbe Länge der kleinen Klappe. Ich stelle die Form zu Terebratula und nenne sie Terebratula capsella n.sp.(Waldh. subangusta Münst. bei Laube p.p.) Es schliesst sich eine weitere, sehr ausgezeichnete Form hier an: Waldheimia cfr. bipartita Münst. spec. (? Terebr. bipartita Münst. pag. 60, Tab. VI, Fig. 11.) 1) Terebratula (Waldh.?) Beyrichii Oppel des Hierlatz ist, wie mir Herr G. Geyer mittheilt, keine Waldheimia,; der Name ist daher frei. 23* 162 Verhandlungen. Nr. 8 Münsters T. dipartita wird von Laube zu Ter. indistineta ge- zogen. Das einzige Münchener Stück, das als Original gilt, stimmt mit der eigenen Beschreibung und Abbildung Münster’s durchaus nicht überein. Es ist ohne Zweifel eine Spirigera, die weiterhin als Spirigera Münsteri n. sp. beschrieben werden soll. Dagegen liegt im kais. Hof- museum in Wien eine so auffallend mit Ter. bipartita Münst. stimmende Form, dass ich dieselbe mit grosser Sicherheit auf diese Art be- ziehen zu können glaube. Es ist eine Waldheimia, nach dem langen Septum zu schliessen, und sie wird sich am besten an die oben er- wähnte Waldh. (Aulacothyris) porrecta m. anreihen lassen. Nach Hinzufügung der ganz neuen Arten stellt sich die Vertretung der Gattungen Terebratula und Waldkeimia in der Set. Cassianer Fauna wie folgt: Terebratula suborbicularis Münst. | T. capsella nov. nom. mit var. semiplicata Klipst. ı T. (Waldheimia?). Münsteri (Orb.) ?T. Bronni Klipst. | Laube. T. Sturi Laube. Waldheimia (Aulacothyris) sub- T. Cassiana nov. nom. angusta Münst. sp. T. neglecta nov. nom. Waldh. (Aul.) porrecta nov. nom. T. ladina nov. spec. ' Waldh. /Aul.) cfr. bipartita T. tenella nov. spec. Münst. sp. T. debilis nov. spec. Waldh. Eudora Laube. T. turgidula nov. spec. Waldh. carinthiaca Rothpl. spec. T. aulacothyroidea nov. spec. Thecidium, Laube kennt 3 Thecidien von Sct. Cassian, Thecidium concen- trieum Münst. sp., Thhecidium Lachesis Laube und T'hecidium bidorsatum Klipst. spec. Thecidium concentricum. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die von Laube beschriebene Form mit Orthis concentrica Münst. identisch sei. Von der ausgezeichneten Radialstruetur, die Laube's Art besitzt, erwähnt Münster nichts. Weit eher könnte Orthis concentrica Münst. auf Thecidium tyrolense Loretz aus den korallenführenden Schichten der Seelandalpe bezogen werden. Es dürfte sich daher empfehlen, die Art als Thecidium concen- tricum Laube zu bezeichnen. Thec. Lachesis Laube. Der Typus dieser Art ist nach Laube das Stück, welches seine Fig. 2 darstellt. Häufiger als diese Form ist die flache 2a, welche überhaupt die häufigste Thecidee von Set. Cassian zu sein scheint. Es ist, wie Schliffe zeigten, eine Thecospira und ich nenne sie Herrn H. Zugmayer zu Ehren als zweite Art dieser von ihm begründeten Gattung Thecospira Zugmayerinov. spec. (syn. Thecid. Lachesis Laube pr. p. Fig. 2a). Ich habe bereits in diesen Verhandlungen, 1888, pag. 127, auf das Verkommen anderer Thecospira-Arten hingewiesen. Seither wurden noch einige andere constatirt. So gehört Thecidium tyrolense Loretz zu Thecospira ; ebenso eine merkwürdige Form, welche Suess [ Nr. 8 Bericht vom 31. Mai. A. Bittner. 163 schon 1856 (Classifie. d. Brach. nach Davidson, pag. 134) als muth- massliche Strophalosia aus den Starhembergschichten von Piesting an- führte und später mit dem Musealnamen Aulosteges Davidsoni belegte. Dieselbe soll daher Thecospira Davidsoni (Suess) nov. sp. heissen. Es ist interessant, dass diese Art die grösste ihrer Gattung ist, geradeso wie Aetzia superba und Spirigera oxycolpos des Rhät als die jüngsten bekannten zugleich auch die grössten Formen ihres Ge- schlechtes darstellen. Die Spiralkegel aller dieser Formen bestehen, wie bei dem Typus 7h. Haidingeri, aus zwei zu einer vollkommenen Rinne verbundenen Lamellen. Thecidium bidorsatum Klipst. spec. hat auch Laube nicht in Händen gehabt. Sie scheint sehr selten zu sein. Die nordalpine Form, welche Laube damit vereinigt, wird besser davon zu ent- fernen sein. Ausser diesen Formen kommen auch noch andere theeidienartige Brachiopoden zu Set. Cassian vor. Eine davon hat Laube mit seiner Oyrtina Buchil Klipst. spec. vereinigt. Es ist das Tab. XII, Fig. 4, k abgebildete Stück. Es mag heissen: Thecidium discors nov. nom. (syn. Oyrtina Buchli Klipst. sp. bei Laube pr. p.). Ausserdem sind mir noch zwei neue Arten bekannt geworden, so dass die Liste der thecidienartigen Brachiopoden von Set. Cassian gegenwärtig folgende ist: Thecidium concentricum Laube. Thec. gryphaeatum nov. spec. ? Thecidium (Orthis) concentricum | Thec. asperulatum nov. spec. Münst. sp. Thec. discors nov. nom. Thec. Lachesis Laube. Thecospira Zugmayeri nov. nom. Thec. bidorsatum Klipst. sp. Die Mehrzahl dieser Arten, wenn nicht alle, dürften sich wohl nach und nach als zu Thecospira Zugm. gehörend erweisen lassen. Spiriferina. Ganz auffallend selten sind die Vertreter von Spiriferina in der Set. Cassianer Fauna. Münster zwar führt schon 4 Arten an, von denen indessen Spirifer spurius (nach Suess bei Laube, pag. 30) vielleicht zu Retzia gehört. Von den 7 Spiriferen Klipstein’s sind zwei Retzien, eine Art ist ein Theeidium ; es verbleiben somit 4 Arten, denen sich als 5. Orthis Dalmani Klipst. anschliesst. Wie schon eingangs erwähnt, dürfte indessen Sp. Brandis Klipst. besser gänzlich zu ver- nachlässigen sein. Keine der 4 Arten ist auf eine Art von Münster zu beziehen. Laube hat nur zwei Spiriferinen in seine Monographie aufge- nommen, Spiriferina Cassiana Lbe. und Spirif. Dalmani Klipst. spee., im Anhange führt er noch Spirifer calceola Klipst. auf. Spiriferina Cassiana hält Laube für identisch mit Spiriferina rostrata Münst., ob mit Recht, mag dahingestellt bleiben, da das Münster'sche Original verschollen ist. Es verbleiben nach Entfernung des Spirifer Buch Klipst., von dem später die Rede sein soll, 6 Arten: 164 Verhandlungen. Nr. 8 Spiriferina Cassiana Lbe., die Art scheint äusserst selten zu sein. Spiriferina Dalmani Klipst. spec. ist nahezu oder ganz identisch mit Sp. Köveskalliensis (Suess) Boeckh und es scheint mir nicht ganz festgestellt, ob die Art wirklich aus den Set. Cas- sianer Schiehten stammt. Trotzdem sollte der Name Spirif. Köreskalliensis für die ältere (Muschelkalk-) Form auf jeden Fall erhalten bleiben. Spiriferina rariplecta Münst. sp., die Laube nicht kannte, hat sich wiedergefunden. Dagegen ist mir Spiriferina dichotoma Münst. sp. nicht bekannt geworden, ebensowenig wie die beiden Arten Spiriferina Mae Leuchtenbergensis Klipst. und Spirif. Calceola Klipst., die jedenfalls zu den grössten Selten- heiten von Set Cassian e.ehören. Von neuen Arten nenne ich vor- läufig nur die Namen. Es sind: Spiriferina Klipsteini n. sp. | Spirif. tyrolensis nov. spec. Spirif. frondescens nov. spec. | Spirif. badiotica nov. spec. Spirif. venustula nov. spec. | Was endlich Spirf. (Oyrtina) Buchli Klipst. anbelangt, so kann ich mich der Ansicht von Laube nicht anschliessen, dass die Stücke, welche er unter diesem Namen beschreibt, mit dem ursprünglichen Sp. Buchüi Klipst. identisch seien und schlage für dieselben den Namen Oyrtina Zittelii vor. Die Synonymie würde dann lauten: . Oyrtina Buchii Klipst. sp. Spirifer Buchii Klipst. pag. 230, Tab. XV, Fig. 14. Oyrtina Buchii Klipst. spec. bei Laube, pr. p., u. zw. Tab. XII, Fig. 4a, b, c 2. Oyrtina Zittelii now. nom. Oyrtina Buchü Klipst. sp. bei Laube, pag. 14, Tab. XII, Fig. 4 N Fig. 4a, 5b, c; 4i, k). Spirifer Buch Klipst. bei Quenstedt, Brach., pag. 180, Tab. 4 Fig. 99 (Copie). Spirigera. Die Spirigera-Arten Set. Cassians sind nach Laube folgende: Spirigera Wissmanni Münst. sp., Spürigera qwinquecostata Münst sp., Spirigera fleruosa Münst. spec., Spirigera hemisphaeroidica Klipst. sp., Spirigera sellaris Klipst. sp. und Sp. Oppelii Laube. Diese 6 Arten sollen zunächst besprochen werden. Spirigera Wissmanni Münst. sp. Hierzu gehören Terebratula Buchli Klipst. und Terebr. aureolata Cornalia. Dagegen würde wohl 7. subeurvata Münst. sp. wieder davon zu entfernen sein. Man müsste anderenfalls, wollte man sie bei Spirigera Wissmanni belassen, auch Laube’s 7er. Schloenbachi, die ihr äusserst nahe steht, zu Sp. Wissmanni ziehen. Spirigera Wissmanni bleibt auch nach Ausscheidung dieser beiden Formen noch eine sehr variable Art. Die Synonymie würde sich dann folgendermassen verhalten: Nr. 8 Bericht vom 31. Mai. A. Bittner. 165 1. Spirigera Wissmanni Münst. spec. Terebratula Wissmanni Münst. Tab. VI, Fig. 18 (nieht typisches Exemplar). Terebratula Buchli Klipst. Tab. XV, Fig. 2. Terebratula aureolata Cornalia, Spirigera Wrssmann‘ Münst. sp. bei Laube pr. p. Tab. XII, Fig. 5a—f, pag. 15 (exelus. syn. 7. subeurvata Münst.). 2. Spirigera subeurvata Münst. spec. Terebr. subeurvata Münst. Tab. VI, Fig. 17. Spürigera Wissmanni Münst. sp. bei Laube pr. p. Tab. XII, Fig.5 g, h, ü. 3. Spirigera Schloenbachii Laube spec. Terebr. Schloenbachi Laube, pag. 5, Tab. XI, Fig. 3. Ich bemerke ausdrücklich, dass alle diese 3 Formen einander sehr nahe stehen und dass es Ansichtssache ist, ob man dieselben getrennt halten oder aber als Varietäten einer Art betrachten will, Spirigera hemisphaeroidica Klipst. sp. ist eine ungemein charakteristisch gestaltete Art, der nur einzelne Abänderungen der Sp. Wissmanni einigermassen ähnlich werden. Einzelne Exemplare werden an der Stirn sehr diek und verhalten sich dann ähnlich zur typischen Form wie Sp. subceurvata zu Sp. Wissmanni. Spirigera quinguecostata Münst. spec. Identisch damit ist offenbar Klipstein’s Ter. eristagalli. Ob aber Ter. multicostata Klipst. dazu gehöre, darüber lässt sich streiten. Würde man beide vereinigen, so müsste eigentlich Klipstein’s Name als der der ausgebildeteren Form vorgezogen werden. Ich möchte indessen beide getrennt halten. Wenn Laube auch Cornalia’s 7. depressa hierherzieht, so hat er Unrecht; diese Art ist eine Rhynchonella. Zu Spirigera multicostata Klipst. spec. (Terebr. multi- costata Klipst. Tab. XV, Fig. 5) ist also auch Spirigera qwinquecostata Münst. sp. bei Laube pr. p., u. zw. Tab. XII, Fig. Ta, dB, c, zu eitiren. Spirigera flexuosa Münst. spec. Diese merkwürdige Form, deren sonderbare Berippung die typischen Stücke sofort erkennen lässt, varjirt in recht bedeutenden Grenzen. Jugendexemplare sind leicht mit anderen Arten zu verwechseln. Spürigera sellaris Klipst. spec. hat nichts mit Klipstein's Terebr. sellaris zu thun, die eine Ahynchonella ist und offenbar mit Rh. subacuta Münst. sp. zusammenfällt. Laube dürfte seine Art nur wegen einer vermeintlichen Aehnlichkeit mit Sperigera nux Suess des Hallstätter Kalkes zu Spirigera gestellt haben; es ist aber wahrscheinlicher, dass die Art ebenfalls zu Rhynchonella gehört. Sie muss deshalb provisorisch heissen: ?Rhynchonella sellaris Laube spec. (non Terebr. sellaris Klipst. — Spirigera sellaris Laube, pag. 18, Tab. XII, Fig. 8 exelus. synon.). Spirigera Oppelii Laube. Die beiden Originale Laube's sind unzweifelhaft Rhynchonellen. Ein einziges der von Laube als 166 Verhandlungen. Nr. 8 Spirigera Oppeli bestimmten Stücke besitzt einen deutlich terminal durehbohrten Schnabel. Nach diesem Stücke sind vielleicht die Schnäbel der beiden abgebildeten Exemplare gezeichnet. Die Art ist demnach als solche unhaltbar und müsste eigentlich cassirt werden. Ich ziehe es vor, das erwähnte Exemplar mit durehbohrtem Schnabel als fraglich zu Spirigera zu stellen und ihm den Namen ?Spirigera Oppelii Laube zu belassen, während die beiden Originale zu Laube's Spirigera Oppelül weiterhin als Rhyncho- nella Pichlerin.n. angeführt und beschrieben werden sollen. Beim Citiren der ?Spirigera Oppelii Laube muss also die Abbildung Laube’s, Tab. XII, Fig. 6, weggelassen werden. Ausser diesen von Laube angeführten Spirigera-Arten enthält die Fauna von Set. Cassian noch eine ganze Reihe anderer: Spirigera indistincta Beyr. spec. (Terebratula indistincta Beyrich bei Laube pr. p. vergl. oben), die häufigste Art von Set. Cassian neben Koninckina Leonhardt. Spirigera sufflata Münst. spec. (Terebratula sufflata? Schloth. bei Münster, pag.63, Tab. VI, Fig. 15. — Terebratula indistincta Beyr. bei Laube, pr. p.). Das mir vorliegende Münchener Original zeigt, dass Münster Recht hatte, wenn er die Form mit Ter. subcurvata und 7. Wissmanni in eine Gruppe vereinigte. Ob sie als Var. zu Spirigera Wissmanni zu stellen sei, darüber lässt sich streiten, zu Spirigera indistineta Beyr. spec. gehört sie aber keines- falls. Da ein bestimmter Name für sie existirt, kann er ja wohl beibehalten werden. Das Gleiche gilt für Spirigera pentagonalis Klipst. spec. (Terebratula pentagonalis Klipst. ” pag. 220, Tab. XV, Fig. 12), welche Klipstein ganz richtig mit seiner T. Buchil (Spirigera Wissmanni Münst. sp.) ver- gleicht. Sie steht der Spirigera sufflata sehr nahe und besitzt nur einen etwas verschiedenen Umriss. Es ist jedenfalls eine seltene Abart aus der Gruppe der Sp. Wissmanni. Spirigera Münsterinov.nom. (? Terebratula bipartita Münst. pr. P.). Voranstehenden Namen schlage ich vor für eine Art, die in einem Exemplare in München vertreten ist, welches Exemplar für das Original zu Münster's T. bipartita gilt. Da es aber mit der Abbildung Münsters nicht stimmt, dieselbe vielmehr auf eine entfernt ähnlich gestaltete Waldheimia bezogen werden kann, der Name bipartita seither durch Laube ausser Kraft gesetzt und durch Stache für eine Spirigera des Bellerophonkalkes ver- griffen wurde, so glaube ich am besten zu thun, wenn ich der erwähnten Form einen neuen Namen gebe. Laube hat wohl das- selbe Stück aus München gesehen und als Var. zu Ter. indistincta Beyr. gezogen. Die Medianfurche auf beiden Klappen spricht sehr entschieden dafür, die Form von Spirigera indistincta getrennt zu halten. Sie schliesst sich näher an gewisse Formen des oberen Muschelkalkes und der Hallstätter Kalke (Spirigera Sturi Boeckh, Sp. Strohmayeri Suess) an. Spirigeraquadriplecta Münst. sp. wurde von Lau be fälschlich unter dem Namen Zetzia quadricostata Münst. angeführt und dazu Nr. 8 Berieht vom 31. Mai. A. Bittner. 167 noch Ter. contrapleceta Münst., eine selbstständige, gute Art gezogen. Die Synonymie ist also folgende: Spirigera quadriplecta Münst. sp. (Terebratula quadriplecta Münst., pag. 58, Tab. VI, Fig. 9, 10. — Retzia quadricostata Münst. sp. bei Laube, pag. 22, Tab. XIII, Fig. 6 exclus. syn. contraplecta Münst.). Spirigera quadriplecta repräsentirt eine eigene Gruppe unter den Set. Cassianer Spirigeren, welche in eine Anzahl von Varietäten zerfällt, die man beinahe als selbstständige Arten betrachten könnte. Spirigeracontraplecta Münst. spec. (Terebr. contraplecta Münst., pag. 59, Tab. IX, Fig. 2. — Retzia quadricostata Münst. bei Laube pr. p.) ist ebenfalls eine wohl charakterisirte Art, die von Laube mit Unrecht zu seiner Zetzia quadrieostata, welche richtig als Spirigera quadriplecta Münst. sp. zu bezeichnen ist, gezogen wurde. ? Spirigera quadricostata Münst. spec. Tab. IX, Fig. 5, dürfte wohl ebenfalls eine Sperigera sein; sie ist mir unbekannt geblieben. Die Liste der Set. Cassianer Spirigeren ist also folgende: Spirigera indistineta Beyr. sp. ? Sp. quadricostata Münst. sp. Sp. Wissmanni Münst. sp. Sp. hemisphaerordica Klipst. sp. Sp. subcurvata Münst. sp. ? Sp. Oppelü Laube (emend.). Sp. Schloenbachüi Laube sp. Sp. quinguecostata Münst. sp. Sp. sufflata Münst. sp. Sp. multicostata Klipst. sp. Sp. pentagonalis Klipst. sp. Sp. flexuosa Münst. sp. Sp. Münster nov. sp. Sp. quadriplecta Münst. sp. Sp. contraplecta Münst. sp. Retzia. Schon von den beiden älteren Bearbeitern der Fauna werden drei wohl charakterisirte Arten von ARetzia angeführt; es sind dies: Terebratula lyrata Münst., Spirifer Humboldt und Spirifer procerrimus Klipst. Laube hat fünf Arten: Ketzia lyrata Münst. sp., BR. procer- rima Klipst. sp., R. Arara Laube, R. pachygaster Laube und R. quadri- costata Münst. sp. In der Anwendung der älteren Namen hat Laube fehlgegriffen. Retzia lyrata Münst. bei Laube entspricht durchaus nicht der Münster’schen Art; es ist vielmehr eine Art, die weder Münster noch Klipstein gekannt haben. Sie möge heissen: Retzia Laubeinov. nom. (ketzia lyrata Münst. sp. bei Laube, pag. 20, Tab. XIII, Fig. 3 exclus. omn. syn.!). Von ihr wohl unterscheidbar ist die echte Retzia lyrata Münst. sp. (Terebr. lyrata Münst., pag. 56, Tab. VI, Fig. 5, non Retzia Iyrata Münst. bei Laube!). Retzia procerrima Klipst. sp. bei Laube ist ebenfalls nicht die ursprüngliche Art Klipstein’s, sondern steht dessen Z. Hum- boldtii weit näher, kann aber meiner Ansicht nach auch von letzterer Art getrennt werden. Ich nenne sie Retzia Klipsteinci nov. nom. (Retzia procerrima Klipst. bei Laube, Tab. XIII, Fig. 4, exel. Fig. 3 d, pag. 20 exclus. omn. syn.). Für die echte R. Humboldtii Klipstein’s, die häufigste Art dieser Gattung zu Set. Cassian, lautet dann die Synonymie K.k. geolog. Reiehsanstalt. 1889. Nr. 8. Verhandlungen, 24 R Verhandlungen. Nr. 8 wie folgt: Retzia Humboldtii Klipst. spec. (Spirifer Humboldtül Klipst., pag. 233, Tab. XV, Fig. 17. — Hetzia procerrima Klipst. spec. bei Laube, pr. p., und zwar Tab. XIII, Fig. 3d. — KRetzia lyrata Quenst. Brach. p. p. Fig. 98?). Eine weitere, sehr schöne und wohlcharakterisirte Form ist Retzia procerrima Klipst. sp. (Spirifer procerrimus Klipst., pag. 233, Tab. XV, Fig. 3 non Retzia procerrima Klipsi. bei Laube!). Retzia Arara Laube. Eine leicht kenntliche Art. Retzia pachygaster Laube. Weicht so weit von allen Trias-Retzien ab, dass mir ihre Zutheilung zu diesem Genus nicht vollkommen sichergestellt zu sein scheint. Retzia quadricostata Münst. sp. bei Laube ist, wie schon oben erwähnt wurde, keine Retzia, sondern identisch mit Spirigera quadriplecta Münst. spec. Mit Hinzuzählung einiger neuer Arten sind gegenwärtig folgende Retzien von Set. Cassian bekannt: R. Arara Laube, Retzia Laubei nov. nom. R. Humboldtü Klipst. sp. | R. Münsteri nov. spec. R. Klipsteinü nov. nom. , R. ladina nov. spec. R. lyrata Münst. sp. ? R. pachygaster Laube. R. procerrima Klipst. sp. ı 2? R. spuria Münst. spec. Koninckina. Zu der altbekannten X. Leonhardi Wissm. spec. tritt noch eine neue Art, K. oligocoela nov. sp. Koninckella. Ist in zwei Arten repräsentirt, Koninckella triadica Bittn. (von mir Jahrb. d. geol. R.-A. 1887, pag. 290, Tab. XIV, Fig. 11, 12, 13 als X. triassina beschrieben) und K. fastigata nov. spec. Amphbiclina. Hierher die beiden, schon Laube bekannten Arten, A. dubia Münst. sp. und A. Swessii Laube und eine neue Art, Amphi- clina Laubei. Die Koninckiniden besitzen also zu Set. Cassian folgende Re- präsentanten: Koninckina Leonhardi Wissm. sp. | Amphichina dubia Münst. sp. K. oligocoela n. sp. ' A. Suessü Laube. Koninckella triadica Bittn. 4A. Laubei nov. spec. K. fastigata nov. sp. Rhynclionella. Die häufigeren Rhynchonellen der Fauna stellte schon Graf M ünster’'s Monographie dar. Klipstein’s Arten sind fast alle auf Arten Münster’s zurückführbar, mit Ausnahme von 7. triangulata. Eine Art machte Oornalia bekannt. Laube kennt 5 Arten: Rhynch. semiplecta Mstr. sp., Ich. subacuta Mstr. sp., Rh. semicostata Mstr. sp., Ichyneh. quadriplecta Mstr, sp. und Rh. eynodon Laube. Nr. 8 Bericht vom 31. Mai, A. Bittner. 169 Rhynchonella subacuta Mstr. sp. Hierher wohl sicher auch Terebratula sellaris Klipst. (non Spirigera sellaris Klipst. sp. bei Laube). Rhynchonella semiplecta Münst. sp. Wohl mit Recht wird Klipstein’s Ter. Joannis Austriae hierhergestellt, wahrscheinlich gehört auch seine 7. Haueri hierher, ebenso wie Cornalia’s T. triplecta. Rhynchonella semicostata Münst. sp. Einige der breiteren Formen, die Laube zu seiner Ph. cynodon zieht, sind vielleicht besser hier anzuschliessen. Rhynchonella cynodon Lbe. Als Typus der Art möchten wohl die schmäleren, hohen Formen zu betrachten sein, die Laube Fig. 5a abbildet. Rhynchonella quadriplecta Münst. sp. Die von Laube unter diesem Namen beschriebene Art ist thatsächlich Terebr. tricostata Münst., wie das Münchener Original lehrt. Sie muss also heissen: Rhynchonella tricostata Münst. sp. (Ter. tricostata Münst., pag. 57, Tab. VI, Fig. 7. — Phynchonella quadriplecta Münst. spec. bei Laube, pag. 26, Tab. XIV, Fig. 4, alle Synonyme zu streichen mit Ausnahme von Terebr. tricostata Münst.). Ithynchonella tricostata Münst. sp. ist eine besonders auf- fallende Form unter den Set. Cassianer Rhynchonellen. Was Polifka im Jahrb. 1886, pag. 604, als Zöhynch. quadriplecta Laube aus dem Dolomit von Mte. Cislon anführt, ist gewiss etwas ganz Verschiedenes, höchstwahrscheinlich eine Spirigera. Zu diesen 5 Arten Laube’s tritt ferner noch hinzu: Rhynchonella triangulata Klipst. spec. welche ich nicht gesehen habe. Ferner wahrscheinlich: ?Rhynchonella sellaris Laube (non Klipstein!), eine in- verse Form. Und: Rhynchonella Oornaliana nov. nom. (Rhynch. depressa Oornalia) der Name musste geändert werden, da er längst vergriffen ist. Rhynchonella Pichleri nov. nom. (Spirigera Oppelii Laube pr. p. pag. 19, Tab. XII, Fig. 6 — die Figuren gekünstelt!). Endlich kommen einige neue Arten hinzu, so dass die Liste der Set. Cassianer Rhynchonellen folgende Formen umfasst: Rhynchonella subacuta Münst. sp. | Ith. tricostata Münst. sp. Rh. lingulata nov. sp. Rh. Cornallana nov. nom. Rh. semiplecta Münst. sp. Rh. Blaasi nov. sp. Rh. semicostata Münst. sp. Rh. sublata nov. sp. Rh. cynodon Laube. ? Rynchonella sellaris Laube. Rh. Pichleri nov. nom. ? Rhynch. triangulata Klipst. sp. Zum Sehlusse seien noch die beiden Arten Discina discordea Schloth. und Crania Calymene Klipst. spec. (Discina?) erwähnt. Es sind also in der Brachiopodenfauna von Set. Cassian folgende Genera vertreten: 24* 170 Verhandlungen. Nr. 8 Terebraular!: . . . .. mit 11-12 Arten Maine. wer. ya a. ENDETE a Re re > 6-7 „ NRebasparalit). 2 8% Binthamne in 2 I Ber (Eat A ae, 2 08 Spunigenaenv.. . . (War ee (Dr, Retzia a 9—10 „ Moninelina. 2.2000 N PER Koninckella e 2 Amphreling Kae SEr Sa) Rehynchonella RR 1295 Discina (incl. Orania?) . . „ 22.05 Summe 79— 84 Arten. Gegenüber dem Resultate Laube’s wird das vielleicht über- raschen, da Laube nur 36 Arten anführt; wenn man aber bedenkt, dass schon vor Laube 41 Arten existirten, Laube selbst aber noch 9 hinzufügte, so erscheint die Vermehrung der Artenzahl dieser Fauna, seit deren letzter Bearbeitung über 20 Jahre verflossen sind, von 50 auf eirca 80 keineswegs als etwas Auffallendes. Wie ein Blick auf obige Liste lehrt, überwiegen in der Fauna die Spiren- träger weit über die nicht Spiren tragenden Formen. Es sind vertreten: Spirigera . ...2.. .„. mit 15 | Terebratwlidae . .. . rain Spiriferina und Oyrtina . „ 13 | Rhynchonelae .. . . „ 12 Retzia . 2 2) 29 Koninckinidae MER S 7; Thecidienartigenn... 22.208008 53 Also 53 Spirenträger gegen 29 nicht Spiren tragende Formen. Dabei sind die Theeidien allerdings schon zu den Spirenträgern gezählt, da sie voraussichtlich sich als T’hecospira-Arten erweisen werden. Spirigera steht sowohl in Bezug auf Artenzahl, als auch auf Individuenzahl obenan. Spiriferina und Retzia besitzen wohl zahl- reiche Arten, die aber durchaus selten sind. Terebratula und Rhynchonella spielen so ziemlich dieselbe Rolle in der Fauna; die eine Gattung zählt eine der häufigsten Arten (T. Cassiana) zu den ihrigen, die andere besitzt mehrere Arten, welche immerhin in grösserer Individuenzahl auftreten. Gegenüber Spirigera aber treten beide Gattungen stark zurück. Koninckina ersetzt durch die Häufigkeit einer ihrer Arten ihre geringere specifische Differenzirung. Koninckina Leonhardi und Spirigera indistincta überwiegen alles Andere an massenhaftem Auftreten. Es zeigt sich also in der Fauna ein ganz bedeutendes Ueberwiegen der Spirenträger. Wenn man darnach, ins- besondere nach der zahlreichen Vertretung der Gattungen Spirigera, ferner von Retzia und schliesslich wohl auch von Spiriferina, sowie in dem Auftreten der Koninckiniden einen alterthümlichen Charakter der Brachiopodenfauna von Set. Cassian zu erkennen berechtigt ist, so ist das schon von Laube, pag. 2, betonte Vorhandensein eines solchen Charakters durch die hier mitgetheilten Resultate der neuen Untersuchung abermals vollauf bestätigt und wohl sogar noch schärfer präcisirt worden. Nr. 8 Bericht vom 31. Mai. A. Cathrein. 1lzcl A. Cathrein. Petrographische Notizen aus den Salz- burser und Tiroler Alpen. 1. Ueber den „ProterobasvonLeogang“. Seit Entdeckung dieses Gesteines!) und der letzten Mittheilung über dessen Verbreitung und Lagerung ?) bin ich demselben auf meinen Wanderungen im Salzburg-Tiroler Grenzgebiete öfters wiederbegegnet. Erstlich fand ich dieselben diabasartigen Gesteine als Geschiebe in dem Bache, welcher bei Zell am See von der Schmidtenhöhe herabkommt, später am Aufstieg von Mühlbach im Pinzgau auf den Pass Thurn in zahlreichen Findlingen. Nachträglich angefertigte Dünnschliffe von dem im Trattenbach bei Pillersee beobachteten Anstehenden des Leoganger Gesteines offen- barten unter dem Mikroskope ein Abweichen der Zusammensetzung insoferne, als hier die Hornblende seltener wird oder ganz verschwindet, wodurch sich ein Uebergang von Proterobas zu normalem Diabas voll- zieht. Ebenso zeigte ein mikroskopisches Präparat des Gesteins von der Schmidtenhöhe keine Hornblende mehr, sondern nur Augit. Gleichwohl bleibt die Structur, sowohl makroskopisch als auch mikroskopisch, eine echt diabasische, indem die Plagioklase leistenförmig erscheinen. Auf dieses Verhalten noch einmal zurückzukommen und dasselbe be- sonders zu betonen, zwingt mich eine Bemerkung von Rosenbusch, welcher den Proterobas von Leogang „seiner Structur nach lieber zum Augitdiorit stellen möchte“.°) Indessen beruht dieses Urtheil lediglich auf der Anschauung eines einzigen von mir erhaltenen winzigen Splitters und Dünnschliffes, während meine Erkenntniss von der diabasischen Struetur nicht nur durch Beobachtung wunzähliger Stücke, sowie an- stehender Felsmassen begründet wird, sondern auch durch die völlige Uebereinstimmung der zum Vergleich herangezogenen typischen fichtel- gebirgischen und sächsischen Proterobase. Uebrigens kann diese Structur- bezeichnung auch durch die in meiner zweiten Notiz erwähnte Tafel- form des Plagioklases nicht erschüttert werden, da letztere bekanntlich auch bei den echten Diabasen getroffen wird. Es ist also die durch die leistenförmigen Feldspathschnitte bedingte Diabasstruetur als ein geradezu charakteristisches und auszeichnendes Merkmal der Leoganger Gesteine festzuhalten und die Bezeichnung Proterobas, beziehungsweise Diabas vom eng petrographischen Standpunkt, hin- sichtlich der Bestandtheile und Structur, sowie der dunkleren Gesteins- farbe vollauf berechtigt, wobei allerdings die geologischen Verhältnisse, auf welche ich schon aufmerksam gemacht habe), noch zu berück- sichtigen wären. Ich hoffe, später noch Gelegenheit zu finden, über die Verbreitung, Lagerung und Zusammensetzung dieses interessanten Gebirgsgliedes eingehender zu berichten. !) Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1883, II, 183. (Referat hierüber diese Verhandlungen. 1883, pag. 282.) 2) Neues Jahrbuch f. Min. 1887, I, 113. (Referat hierüber diese Verhandlungen. 1887, pag. 131.) 3) Mikroskopische Physiographie der massigen Gesteine. 1887, 2. Auflage, pag. 209. 4) Neues Jahrbuch f. Min. 1887, I, 113 u. 114. 172 Verhandlungen. Nr. 8 Ueber den „Augitporphyr* von Pillersee. Eine petrographische Untersuchung dieses im Bletzerbach bei Piller- see entdeekten Gesteines wurde bereits vor zwei Jahren veröffentlicht. !) Später fand ich es auf einer Tour von Hochfilzen nach Fieberbrunn häufig unter den Geschieben der Pillersee-Ache weit vor ihrer Vereinigung mit dem Bletzer Bache, woraus auf dessen Verbreitung im südlichen Gebirgszuge dieser Gegend geschlossen werden darf. Im letzten Herbste dann bemerkte ich dieselben Geschiebe im Auracher Bache unweit Kitzbühel, welcher den dem Bletzer Graben gegenüberliegenden Abhängen entquillt, ‘so dass ein Anstehen dieses Gesteines am wasserscheidenden Gebraranken, Bischofkogel und Mottstein wahrscheinlich wird, womit das eben erwähnte Auftreten seiner Geschiebe im Oberlaufe der Pillersee- Ache, welche in diesem Gebirgsstock entspringt, stimmen würde. Eine weitere Wahrnehmung, welche ich an den Geschieben der Pillersee-Ache gemacht habe, betrifft die Structur des Gesteines und ist umso bemerkenswerther, als dadurch ganz ebenso wie bei dem besprochenen Proterobas begründete Bedenken erhoben werden gegen die eruptive Genesis, und namentlich auf Grund von allmäligen Uebergängen der massigen in vollkommen schieferige Abarten ihre Zu- gehörigkeit zu den krystallinischen Schiefern wahrscheinlich wird. In den schieferigen Varietäten ist die Chloritisirung des Augits, auf welche ich schon früher hingewiesen habe, gewöhnlich weiter vor- geschritten, so dass an Stelle der Augitkrystalle häufig Chloritaggregate erscheinen. Eine versteckte Schieferung kann füglich selbst an den ganz massigen Stücken bei der Bearbeitung mit dem Hammer meistens ent- deckt werden, und spielt daher die massige Structur hier dieselbe Rolle, wie bei vielen Gneissen und Amphiboliten. Uebrigens ist die elementare Zusammensetzung und echt porphyrische Structur, wie ich bereits in meiner ersten Mittheilung hervorgehoben, vollkommen zutreffend für Augitporphyr, eine Abweiehung davon kann höchstens in der lichteren durch Erzarmuth bedingten Farbe des Gesteines erblickt werden. Sobald es die Zeit gestattet, gedenke ich weitere Studien, zumal über Lagerungsverhältnisse und Verbreitung dieses merkwürdigen Augit- gesteines auszuführen. 3. Ueber den Chloritoidphyllit von Gerlos. Ein erneuter Besuch von Gerlos ergab wieder einige Beobachtungen über den unlängst dort entdeekten Chloritoidphyllit zur Ergänzung meiner früheren Darstellung. 2) Vorerst ist eine Abänderung vom normalen Chloritoidphyllit zu erwähnen , bei welcher der Chloritoid nicht in einzelnen Blättehen gleichmässig dureh das Gestein vertheilt, sondern in grösseren, nach der Schiefer ung gestreckten, unregelmässigen Aggregaten erscheint ; ausserdem fehlt hier das rhomboödrische Carbonat, der Ankerit, vollständig. Diese Varietät fand sich zusammen mit dem normalen Chloritoidphyllit im Oberhofer Bache. Bemerkenswerth ist ferner ein noch nicht erwähnter accessorischer BEeEeN des Chloritoidphyllites, nämlichSch wefelkies in Würfeln, Y) Diese Verhandlungen. 1887, pag. 86. 2) Diese Verhandlungen. 1888, pag. 159. Nr. 8 Bericht vom 3]. Mai. A. Cathrein. 173 welche 5 Millimeter Kantenlänge erreichen, mit einer Verwitterungs- rinde von Brauneisenerz bedeckt und von einem parallelfaserigen Quarz- hof umgeben sind, wobei der Ansatz dieses Gesteinselementes besonders in der Richtung der Gesteinsstreckung erfolgte. Weiterhin ist hervorzuheben das Auftreten von Quarz, welcher theils Queradern, theils der Schieferung eonforme Einlagerungen bildet, wobei lagenweise unter Zurücktritt der Glimmerhäute Quarzchloritoid- gemenge, also Uebergänge zum eigentlichen Chloritoidschiefer, ähnlich jenem aus dem Grossarlthal'), zur Entwieklung kommen. Bezüglich der Verbreitung des Chloritoidphyllites wäre beizufügen, dass ich die Spuren desselben auf dem Wege von Gerlos gegen Pinzgau etwa drei Kilometer weit verfolgen konnte, ja an einer Stelle im Walde durchquert er den Weg, und auch jenseits der Salzburger Grenze, wo der Pfad zur Krimmler Platte hinaufzieht, fand ich typische Stücke mit grösseren Chloritoidblättehen. Die nun folgenden drei Gesteine wurden von Herrn Professor v. Pichler aufgefunden und mir zur näheren Untersuchung überlassen. 4. Ueber Eklogit aus der Sill. Das vorliegende Geschiebe, dessen Anstehendes nach Mittheilung des Herrn Prof. v. Pichler im Stubeithal sich finden soll, erscheint makr o- skopisch aus 0'5—2 Centimeter langen, faserigen, schimmernden, hellgrasgrünen und augitisch spaltbaren Körnern, welchen ebenso gefärbte, glänzende Leistehen in der Richtung der Faserung oder auch schief dagegen eingewachsen sind, und aus braunen, schwärzlichgrün um- randeten Granatkrystallen von 1—3 Millimeter Durchmesser zusammen- gesetzt. Zwischen diesen ungefähr in gleicher Menge auftretenden Bestand- theilen liegt, gleichwie eine Grundmasse, ein bald grasgrünes, bald srünlichweisses, dichtes und splitteriges, kurz saussuritäbnliches Aggregat, untergeordnet auch glänzend weisse krystallinische Partien, welche aus Feldspath zu bestehen scheinen. Von accessorischen Gemengtheilen sieht man vereinzelt glänzende Pyritkörnchen. In der lagenweisen Vertheilung der wesentlichen Bestandtheile kennzeichnet sich die Schiefernatur des Gesteines. Durch die mikroskopische Untersuchung wurde vor Allem das grasgrüne Element als Omphaecit erkannt. Derselbe zeigt un- regelmässige, farblose bis blassgrünliche Schnitte, welche in der Mehr- zahl der Fälle faserig und trüb erscheinen in Folge ihrer Spaltrisse, massenhafter Rutileinschlüsse und der schon mit freiem Auge und be- sonders deutlich mit der Lupe wahrgenommenen perthitähnlichen Ver- wachsung mit unzähligen farblosen, theils schmalen, theils breiteren, unter sich und zur Spaltenrichtung der Omphaeitsäulen parallelen Leist- chen und auch schief eingelagerten grösseren Nadeln. Dieselben gehören offenbar dem gewöhnlichen Begleiter des Omphaeites, dem Smaragdit an, was auch ihre geringe Auslöschungsschiefe von 18—22 Graden gegenüber der beim Ömphaecit beobachteten grösseren von 36—40 Graden beweist, während sich die chromatische Polarisation bei beiden gleiehartig und lebhaft zeigt. Die scharfe Abgrenzung zwischen Smaragdit- 1) Mineralogische und petrograph. Mittheilungen. 1886, VIII, 331. (Ref. diese Verhandlungen. 1887, pag. 195.) 174 Verhandlungen. Nr. 8 lamellen und Omphaeit, ihre gleichmässige Vertheilung und nieht vom Rande oder Spalten und Klüften ausgehende Ansiedlung, die nirgends vollständige Verdrängung der Omphaeitsubstanz, das Fehlen von Ömphaeitkernen, kurz, die ganze Erscheinungsweise spricht für eine ursprüngliche Verwaehsung und gegen eine Neubildung und Umwandlung. Sämmtliche Omphaeitschnitte erschienen einfach bis auf einen, an dem zwei durch eine deutliche gerade Zwillingsnaht getrennte Theile wahrgenommen wurden. Die erwähnten charakteristischen Rutileinschlüsse, welehe nicht nur im Omphaeit, sondern auch im Smaragdit, obwohl in geringerer Menge erscheinen, sind meist ringsum und scharf ausgebildete Kryställehen mit pyramidalen Enden und oft in parallelen Richtungen angeordnet. Daneben fehlen nicht grössere, rothbraune Säulen und Körner von Rutil, womit auch schwarzes Erz verwachsen ist. Der zweite wesentliche Gesteinsgemengtheil, der Granat, zeigt die bemerkenswerthe Umwandlung in Hornblende, welche ich bereits eingehend besprochen habe !), in unzweideutiger Entwicklung; der scharf dodeka@drische Rand wird von einem körnigen oder auch stängeligen Aggregat lebhaft pleochroitischer, blau- bis grasgrüner Hornblende eingenommen, gegen welche sich der noch unveränderte Granatkern meist unregelmässig abgrenzt, und welche Hornblende auch die Klüfte der Granatkrystalle erfüllt. Ueberdies zeigt der Granatkern da und dort beginnende Chloritisirung. Ausserdem fanden sich in dem Gestein feinkörnige Aggregate lappiger Hornblende, welche farblos bis gelblichgrün und mit äusserst feinfaserigen, daher trüben Hornblendebüseheln eng verbunden erscheint. Diese eigenthümlichen Amphibolmodifieationen, auf welche ich schon die Aufmerksamkeit gelenkt habe), sind es, welche vor- wiegend die makroskopisch saussurit- oder nephritartigen Gesteins- partien darstellen und gewiss die Zähigkeit desselben verursachen. Solche lappige und faserige Hornblendehaufen stellen sieh be- sonders auch im Omphacit in geringeren bis grösseren Mengen ein, welche eine wolkige Trübung hervorrufen und überwuchern ihn von Spalten und Sprüngen aus, so dass es den Anschein gewinnt, man habe ein Umwandlungsproduct des Omphaeites vor sich. Selten waren in dem untersuchten Dünnsehliffe farblose Körner- anhäufungen mit matten, bläuliehgrauen Interferenzfarben zu sehen, in welchen man Orthoklas vermuthen kann. Vereinzelte undurehsichtige Körner mit metallischgelben Reflexen und dunkelbraunen Limonithöfen entsprechen dem Pyrit. Das besprochene Gestein gehört sohin nach Bestandtheilen und Struetur zum Eklogit, welcher ein in Tirol noch wenig erforschtes Gestein ist. 5. Ueber einen Stubeier Amphibolit mit epidotisirtem Zoisit. Das vorliegende Geschiebe lässt mit freiem Auge ein Gemenge von durehschnittlich 1 Centimeter langen und 1 Millimeter breiten glänzenden ') Zeitschrift für Krystallographie u, Min. 1885, X, 441. (Referat in diesen Verhandlungen fehlt.) ?) 1. c. pag. 437, 442 und 443; Taf. XIII, Fig. 3 und 5. Nr. 8 Bericht vom 31. Mai. A. Cathrein. 175 Hornblendesäulen von grünlichschwarzer Farbe und ausgezeichneter Spalt- barkeit erkennen. Darin gleichsam porphyrisch eingebettet treten, nach Art der Diabasfeldspathe, massenhaft gräulich- bis gelblichweisse und gelblichgrüne, theils matte, theils elänzende, zugespitzte Leisten in obigen Dimensionen lebhaft hervor. Vereinzelt zeigen sich glänzende Pyritkörnchen. Das Gemenge ist sehr innig und fest, dabei ist eine Sehieferung und Streekung der Gemengtheile, namentlich an der Horn- blende deutlich erkennbar. während die hellen Nadeln in der Schiefe- rungsebene alle möglichen en einnehmen. Ausserdem zeigt das Gestein auch eine Bänderung durch Wechsel von dunklen hornblende- reicheren mit helleren Lagen. Das mikr oskopische Studium gibt vorerst einen interessanten Aufschluss über die Natur der lichten Säulen. Dieselben erscheinen stets ohne Endflächen und niemals einheitlich, vielmehr aggregirt, und zwar aus nahezu gleichlaufenden kürzeren Säulchen zusammengesetzt. Letztere zeigen oft giebelfürmige Enden und immer ausgezeichnete Quergliederung, starkes Relief, äusserst lebhafte Polarisationsfarben und schwachen Pleochroismus von farblos parallel ihrer Längsaxe zu gelblich für dazu normale Schwingungen. Die Auslöschung ist stets gerade. Alle diese Eigenschaften verweisen bestimmt auf Epidot. Die scharfen ununterbrochenen und einheitlichen Umrisse der Leisten, welche aus eben diesen Epidotsäulchen aufgebaut und damit erfüllt sind, wider- sprechen der Annahme, dass wir es mit ursprünglichen Epidotbündeln zu thun haben, vielmehr muss man an eine Pseudomorphose von Epidot denken. Die aufmerksame Beobachtung führte denn auch auf die Spuren des formgebenden, ursprünglichen Minerales, dessen Reste hier und da als farblose , nicht pleochroitische Kerne mit demselben starken Breehungsvermögen, aber schwacher Doppelbreehung in blauen und grauen Polarisationsfarben und mit gerader Auslöschung zu er- kennen sind. Bezeichnend ist auch noch ihre Querabsonderung, welche ungestört auf die randlichen Epidotsäulchen übergeht. Die erwähnten Merkmale lassen in dem ursprünglichen Minerale Zoisit erkennen. Dass aber der Epidot in der That durch Metamorphose des Zoisites entstanden ist, wird weiterhin dadurch bestätigt, dass mitunter die noch durchwegs quergegliederten Zoisitsäulen von einem feinkörnigen trüben Epidot, so wie er im Saussurit aufzutreten pflegt, erfüllt werden, welche Epidotmodification mit der stängeligen wechselt und durch Uebergänge verknüpft erscheint. Ebenso werden frische Zoisitkerne von Epidotwolken umhüllt. Es liegt somit eine merkwürdige und meines Wissens noch nicht bekannte Pseudomorphose von Epidot nach Zoisit vor, welche in Anbetracht der Isodimorphie der Substanzen analog ist der Paramorphose des Uralites, noch mehr jedoch der Umwand- lungs-Pseudomorphose von Albit nach Orthoklas gleicht, welche jüngst Sauer in den Graniten von Socotra nachgewiesen hat. !) Der zweite Hauptbestandtheil, die Hornblende, ist ganz gewöhn- licher Art, prismatisch ohne Endflächen mit einem Pleochroismus von grau- zu gelblichgrün. Unter den accessorischen Gemengtheilen ist am häufigsten Rutil in scharf ausgebildeten Kryställchen als Einschluss 1) Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft, 1888. XL, 146—152. K.K. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. s. Verhandlungen. 25 176 Verhandlungen. Nr. 8 in der Hornblende und im Epidot, in diesem jedoch weniger reichlich; vereinzelt sind Sphenaggregate, Quarzkörner, Biotit und Pyritkörnchen mit Limonitsäumen. Nach diesem Befunde war also das untersuchte Gestein, welches nach Mittheilung des Herrn Prof. v. Pichler wie das folgende im Stubeithale anstehen soll, ursprünglich ein Zoisitamphibolit, dessen Zoisit nunmehr der Epidotisirung anheimgefallen ist. Von demselben Gestein besitze ich ein Diluvialgeschiebe, welches mir vor einigen Jahren in der Brandenberger Ache bereits aufgefallen war. 6. Ueber einen Stubeier Amphibolit mit biotitisirtem Granat. Das schwärzliche Geschiebe ist schwach aber doch unverkennbar schieferig, indem schmutzigweisse Partien und Granaten lagenweise auftreten. Schimmernde, schwarze, kleinkörnige und faserige Hornblende bildet mit grauen und gelblichen Körnehen ein Grundgemenge, aus dem vereinzelte Pyritkörnchen autleuchten; in demselben treten zahlreiche, durehschnittlich etwa 3 Millimeter messendeG ranatformen porphyrisch hervor, welche auffallender Weise einen von einem schmutzigweissen Hof wumgebenen Kern von glänzendbraunen Biotitblättchen, seltener von rothbraunem Granat zeigen. Der Biotitkern besitzt stets äusserst scharfe, dem Dodekaöder entsprechende Umrisse, meistens in Form von Hexagonen, Quadraten oder Pentagonen. Die Umrandung dieses Kernes hingegen ist nach aussen gewöhnlich unscharf, es geht vielmehr allmälig in die umgebende Gesteinsmasse über, in welcher auch seine Elemente wiedergefunden werden. Ferner ist der weisse Hof ganz ungleichmässig breit und häufig nach der Streekungsriehtung des Gesteines ausgezogen und linsenförmig zugespitzt; auch zeigt er mitunter einen schaligen Aufbau, indem sich eine Zone von Hornblende oder Granat, beziehungsweise Biotit einschaltet, wodurch Perimorphosen zur Entwicklung kommen. Die noch erhaltenen, frischen Granaten sind ebenso scharf umrandet als die Biotitaggregate,, welche sie ersetzen. Sowohl in den Granat- als Biotitkernen sieht man unregelmässige Ein- schlüsse und Adern der weisslichen Randsubstanz, welche oft bewirken, dass die Granatformen und damit natürlich auch die Biotitpseudo- morphosen mangelhaft oder in einzelne Partien aufgelöst erscheinen. Besonders lehrreich ist auch die vom Wasser bearbeitete Oberfläche des Geschiebes, da man hier deutlich den Uebergang des weissen Hofes in die Gesteinsmasse verfolgen kann und das ursprünglich von Granat eingeschlossene Geäder der weisslichen Substanz skelett- oder netzartig hervortritt, nachdem der die Maschen erfüllende Biotit in Folge seiner Weichheit ausgewaschen, während der viel härtere Granat zurück- geblieben ist. Die mikroskopische Betrachtung des Dünnschliffes ergab als vorwiegendsten Bestandtheil die Hornblende, welche prismatisch, selten mit Endflächen entwickelt ist und deutlich die Spaltensysteme, sowie starken Pleochroismus von blaugrün zu grün zeigt. Zunächst fällt nun eine farblose, klare Grundmasse in das Auge, in weleher die Hormblende eingebettet ist. Im polarisirten Lichte ent- hüllt sich dieselbe als ein Aggregat. von vorwaltendem Plagioklas Nr. 8 Bericht vom 31. Mai. A. Cathrein. 1urlri mit untergeordnetem Quarz. Ersterer ist vollkommen frisch, zeigt Spalten und kurzsäulige Entwicklung. Die Zwillingsstreifung ist ab und zu sehr deutlich , häufig aber versteckt und in einem und demselben Korn unterbrochen. Die Polarisationsfarben sind matt bläulich und gelblich. Die Continuität zwischen gestreiften und ungestreiften Partien, sowie die übrigens völlige Gleichartigkeit der Schnitte lassen die Bei- mengung von Orthoklas unbestimmt. Der (Quarz hingegen tritt in grösseren spaltenlosen, unregelmässigen und gelappten Körnern mit lebhafter chromatischer Polarisation auf. Ein weiterer wesentlicher Gemengtheil, der Epidot, charakteri- sit sich durch vorwiegend ungemein scharfe Krystallausbildung als primäres Element. Davon finden sich auch grössere Körner und parallel stängelige Aggregate, oder es setzt sich ein grösseres Korn randlich in kleinere Säulchen mit paralleler Stellung fort. Bezüglich der Granaten gibt das mikroskopische Bild Auf- klärung über die Natur ihrer weissen Höfe und Einschlüsse, indem die- selben aus dem gesteinsbildenden Plagioklas und Epidot bestehen, welch letzterer in den scharfen primären Säulehen erscheint. Man sieht recht klar die Verschmelzung der Granathöfe mit dem Gesteinsgemenge. Als Zersetzungsproduct von Granat kommt zum braunen, stark absor- birenden Biotit noch etwas Chlorit mit entsprechendem Pleochrois- mus von graugrün _Lc zu gelbgrün || c. Deutlich ist auch der allmälige Uebergang der Granatsubstanz in den Biotit wahrzunehmen. Accessorisch erscheinen: A patit instarkbrechenden, farblosen, quer- gegliederten, bläulich polarisirenden Säulen, Braunspath grösstentheils in Limonit zersetzt und schwarzes Erz in grösseren Körnern, sowie Quadraten, Rhomben und Sechsecken, welche wohl auf Magnetit schliessen lassen. Von besonderem Interesse ist an dem beschriebenen Granat- amphibolit der Nachweis emer Umwandlungs-Pseudomor- phose von Biotit nach Granat, welche bis jetzt am Tiroler Granat noch nicht bekannt war und überhaupt selten zu sein scheint, nachdem eine Umwandlung in braunem Glimmer nach Blum’s Dar- stellungen nur am sogenannten Spessartit von Stengerts bei Aschaffen- burg sicher beobachtet ist?), während die anderen Beispiele die Neu- bildung von Musecovit und ( hlorit betreffen, oder die bezüglichen Angaben sich auf Verwechslung von Glimmer mit Chlorit zurückführen lassen. ?) Auch von der Nenbild ung von Chlorit legt mir ein aus- gezeichnet typisches Präparat vor aus einem Diluvialfindling, welchen Herr Prof. v. Pichler bei Innsbruck entdeckt hat. Die Gesteinsgrund- masse besteht wiederum aus dem bekannten lappig feinkörnigen Horn- blendeaggregat ; die enthaltenen Granatformen weisen randlich secundäre Hornblende auf, wogegen das Innere von radialfaserigen Chlorit- aggregaten, denen sich wenig Biotit und selten ein Granatrest beigesellt, erfüllt wird. Die Bildung von Biotit und Chlorit wird sich an magnesiahältigen Eisen-Thongranaten vollziehen, während kalkhältige Epidot und Plagio- klas zu liefern vermögen. !) Pseudomorphosen des Mineralreiches. 1863, III. Nachtrag, pag. 92. 2) Blum, Pseudomorphosen. 1879, IV. Nachtrag, pag. 44; Pichler, Neues Jahrbuch f. Min. ete. 1871, pag. 55. (Ref. diese Verhandlg. 1871, pag. 30.) en —1 Verhandlungen. Nr. 8 Literatur-Notizen. E. Hatle: Beiträge zur mineralogischen Topographie der Steiermark. Mitth. des naturwissensch. Vereines f. Steiermark. Jahrgang 1888, Graz 1889. Sep.-Abdr. 8 8. Auf Calcitdrusen aus dem Bleibergbau bei Deutsch-Feistritz fanden sich vereinzelte, meist zu radialstrahligen Büscheln aggregirte haarfeine Nadeln, die als Göthit bestimmt wurden, welches Mineral für Steiermark neu ist. Der Caleit zeigt die Formen — '/, R,rx (0112) und © R (1010). Auf einem Stück sind Pyrit- krystalle mit den Formen (111) und (100) dem Caleit aufgewachsen. Vom Aschacherfelsen bei Neuberg stammen Calcitdrusen, deren Krystalle die Combination R3, x (2131) und — !/, R (0112) aufweisen. Die Unterlage besteht aus Kalkspath, Zinkblende, Schwefelkies und devonischem Schiefer. Gyps von Gams bei Hieflau. Die fast wasserhellen Krystalle einer Druse besitzen folgende Formen: (111), (110), (010) und (103); sie sind nach (111) breit säulenförmig. Aus dem Lorenzergraben bei St. Lorenzen im Paltenthale wird Pikros- min und aus einem alten Stollen ausgetragener Brauneisenocker angeführt. Im Katzgraben bei St. Dionysen fand sich in neuerer Zeit ein Magnetit- vorkommen in Begleitung von Talk. Vom Rabenstein stammen Calcit- und Pyritkrystalle von gleicher Formentwicklung wie jene von Deutsch-Feistritz, die Unterlage bilden Kalkspath, Schwefelkies, Zinkblende und Qnarz, anch Schwerspath gesellt sich hinzu, die zusammen auf devonischem Schiefer lagern. Im Deutsch-Feistritzer Bergbau fanden sich im alten Mann auf dem Bergversatz Ueberzüge von drusigem Gyps und nierenförmigem Zinkspath. Es werden noch angeführt: unreiner Graphit vom östlichen Bacherabhange bei Pollana nächst Kötsch, Bergkrystall vom Bachergebirge in der Nähe von Oplotnitz, Pyrit von Zellnitz bei Marburg, Calcit vom Husarensprung bei Marburg und eine Olivinbombe von Weissenbach. An dem von Hatle in seinem Werke „Die Mineralien des Herzogthums Steier- marks“ beschriebenen Pyrit vom Rötzgraben bei Trofaiach hatte später H.Hoefer das Vorkommen des Pentagondodekaeders (610) angegeben.') Hatle hat nun neuerlich 60 lose und 5 eingewachsene Krystalle von demselben Fundorte untersucht, von denen nur 17 keine Pentagondodekaederflächen aufweisen, alle übrigen zeigen (210). Das von Hoefer beobachtete Pentagondodekaeder fand sich nicht vor. (Foullon.) O. Luedecke: Ueber Datolith. Eine mineralogische Monographie. Zeitschr. f. Naturwissensch. 1389, B. 61, S. 235 —404. Tafel IV bis inel. IX. Es ist hier nicht der Ort, auf die umfangreiche Arbeit einzugehen, die neben den zahlreichen eigenen Beobachtungen eine kritische Behandlung der ganzen ein- schlägigen Literatur in sich schliesst, sondern sei lediglich auf die, die österreichischen Vorkommen Bezug habenden Capitel hingewiesen. Alles was bisher über die Funde von der Seisser Alpe, Theiss bei Klausen und Kuchelbad bei Prag bekannt wurde, findet sich kritisch gesichtet vereint beisammen und wird durch eigene Bemerkungen ergänzt. An der Hand dieses Werkes wird es künftighin leicht sein, sich in den schwierigen Verhältnissen des Datolith zurechtzufinden und können wir dem Autor für die Schaffung dieser Monographie nur bestens danken und wünschen, dass sie auch separat im Buch - handel erscheint. (Foullon.) 1) Siehe Ref. diese Verhandlungen. 18883, S. 304—305. Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 1889. > De AR _ 5V3 KL NSIS Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 30. Juni 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: Weithofer K. A. Tapir und Nautilus aus oberösterreichischen Tertiärablagerungen. R. Hoernes. Bemerkungen zur Zinnwalder Frage. R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks. 1. Das Vorkommen von Fusulinen- kalk bei Wotschdorf. D. Stur. Eine Sammlung fossiler Pflanzen aus der Kreideformation Böhmens. — Literatur-Notizen: A. Rothpletz. Georg Böhm. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. Weithofer K. A. Tapir und Nautilus aus oberöster- reichischen Tertiärablagerungen. Vor Kurzem übergab mir Herr Prof. Suess, dem hierfür meinen verbindlichsten Dank auszusprechen mir gestattet sei, zur näheren Be- stimmung zwei interessante Fossilien, die er bei einem Besuche der Stadt Linz im dortigen Museum Franciseo-Carolinum vorgefunden hatte. Sie wurden beide bereits in einer Arbeit Herrn Prof. H. Commenda’s „Geognostische Aufschlüsse längs der Bahnen im Mühlkreise“!) erwähnt. Sie stammen nach diesem Autor aus dem Ebner Einschnitte der Mühl- kreisbahn, 20°8 bis 21'1 Kilometer von Linz. Der Einschnitt bietet folgendes Profil?): „Obertlächlich Mergel mit Eisenkiesknollen und Versteinerungen etwa 10 Meter mächtig, darunter 30 Centimeter Lehm und die wasserführende „Rutsehschichte“, hierunter abermals eine 27 Centimeter mächtige Mergelschichte, endlich fester Sand, resp. Sandstein, auf welehem der Bahnkörper fundirt werden konnte. Die erwähnten Versteinerungen zeigen sich als zwei Kieferfragmente mit Backenzähnen eines Säugers und als ein wunderschöner Nautilus, beide von Schwefelkies durchdrungen (vergl. Fig. 8 und 9)*. Letzteres Fossil ist ein, wie erwähnt, ganz in Pyrit verwandelter, echter Nautilus, und. bietet daher schon als solcher, bei der ausser- ordentlichen Seltenheit dieser Gattung in Jünger als eocänen Schichten, besonderes Interesse dar. Er dürfte sich am nächsten noch an Nautilus 1) Jahresbericht des naturwissensch. Vereines in Linz. 1882. — Wie mir Herr Prof. H. Commenda nachträglich auf privatem Wege freundliehst mittheilte, sollen nach den Angaben des Herrn Streckenvorstandes J. Ritt. v. Aigner noch mehr Knochen an dieser Stelle gefunden worden sein, von denen jedoch nur diese beiden Objecete zu retten möglich war. Ole pas. 2, Hier 6: K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 9. Verhandlungen. Pi 180 Verhandlungen. Nr. 9 Alltonii Michelott! aus dem Miocän von Turin anschliessen, wenn er aueh in der Form nicht ganz unbedeutende Abweichungen zeigt.!) Der eitirte Säuger ist ein Angehöriger des Genus” Tapirus. Das mir vorliegende Stück ist ein neh Oberkieferfragment mit wahr- scheinlich den beiden Molaren 1 und 2, wobei jedoch an letzterem die Innenhälfte abgebrochen ist. Bei der ausserordentlichen Schwierigkeit der Bestimmung isolirter Tapirzähne kann einer unter solchen Um- ständen erfolgten Diagnose natürlich nur ganz approximativer Werth zugesprochen werden. Aus Fr. Teller's vor Kurzem erschienener Arbeit ?) ergibt sich, dass wir bis jetzt aus unseren Tertiärablagerungen von nur drei Speeies sichere Kennzeichen besitzen: Tap. Helvetius H.v.M., priscus Kaup und Hungaricus H. v. M., von denen Top. Helvetius der kleinste, Zap. priscus der grösste ist. Die Maasse der vorliegenden Zähne stimmen nun fast vollständig mit ersterem überein.°) Sie betragen: m [ Länge, aussen. = "allze ‚Millimeter ı | Breite, in der Vorderhälfte . 20:5 £ M, Länge, AUSSEnyE Du en ® Die Fauna, mit der Zap. Helvetius in der Schweiz vergesellschaftet vorkommt, ist (nach Meyer, l.c.) im Wesen annähernd dieselbe, wie sie im oberen steierischen Kohlenhorizonte (Leoben, Eibiswald, Köflach, Pitten ete.) angetroffen wird. Nach diesen überaus dürftigen Anhaltspunkten auf das relative Alter der Fossilien in irgend einer bestimmteren Weise schliessen zu wollen, davon kann wohl nieht gut die Rede sein. Mit einiger Sicher- heit kann nur das Miocän als geologischer Horizont dieser Petrefaete angegeben werden, innerhalb welchem nach jetziger Kenntniss vielleicht die älteren Schiehten wieder zunächst in Betracht kommen dürften. Auch das anhaftende Gesteinsmaterial zeigt sich dem oberösterreichischen Schlier, der ja in unmittelbarster Nähe unserer Fundstelle am Südrande des enicelen Massivs sehr verbreitet auftritt, vollständig gleich. R. Hoernes. Bemerkungen zur Zinnwalder Frage. (Schreiben an Bergr. C. M. Paul, ddo. Graz, 21. Mai 1889.) — Wenn ich Dich heute mit einigen Zellen behellige, so geschieht es, um einige Bemerkungen an Herrn Professor Laube's Erörterung der Zinnwalder Frage in der letzten Nummer der „Verhandlungen“ zu knüpfen und Dich um Veröffentlichung derselben an gleicher Stelle zu ersuchen. Nach wie vor betrachte ich diese Frage als eine offene, von der ich hoffe, dass sie in Bälde durch eingehende Untersuchung von Seite eines tüchtigen Petrographen ihre Lösung finden wird. Lediglich Wahrscheinlichkeitsgründe sind es, welche mich für die Ansicht Reyer's -)) ve gl. L. Bellardi, I molluschi dei terreni tertiari del Piemonte e della Liguria. Parte r Torino 1872, pag. 20; Tafel III, Fig. | und G. Michelotti, Deseriptions des Fossiles des terrains miocönes de l’Italie septentrionale. Leide 1847, pag. 347—48, Tafel IV, Fig. | und 6. ”) Fr. Teller, Ein plioeäner Tapir aus Südsteiermark. Jahrb. k. k. geol. R.-A. 1888, 38. Bd., pag. 729. ®») Nach H. v. Meyer, Die fossilen Reste des Genus Tapirus. Paläontogr. 1865 --68, Bd. XV, pag. 195—197 und 202. Nr. 9 Bericht vom 30. Juni. R. Hoernes. 151 gegen jene Laube's einnehmen; doch hat das Gewicht dieser Gründe durch die letzten Ausführungen Laub e's eher zugenommen. Ueber die Zusammengehörigkeit des gewöhnliche n erzgebirgischen Quarzporphyrs und jenes Gesteines, welches von Cotta als „Syenitporphyr“, von Borficky als „Granitporphyr“ bezeichnet wurde, ist Laube selbst (vergl. seine „geologischen Exeursionen im T'hermalgebiet des nord- westlichen Böhmens“, pag. 28) früher jener Ansicht gewesen, welche ich auch heute für die elae halte. Was aber die Zusammengehörig- keit des sogenannten Syenitporphyrs mit einer mikrogranitischen, Grund- masse und des zinnführenden Granites und Greisen anlangt, so möchte ich glauben, dass Laube’s neuerliche Ausführungen dafür eher eine Bestätigung als eine Widerlegung gegeben haben. Denn das von mir beobachtete Vorkommen von mikrogranitischen Partien in den genannten Gesteinen, welche Laube ebenfalls wahrgenommen hat, sprieht doch viel eher für meine Auffassung als für die seine und lässt sich auch kaum mit der Annahme vereinbaren , dass man es mit Umwandlungs- gesteinen zu thun habe. Die Sandberger'sche Lateralsecretions- Theorie halte ich hinsichtlich der Zinnlagerstätten des Erzgebirges für nicht stichhältig und möchte glauben, dass man dieser Theorie, welche ja beschränkte Geltung haben mag, eine viel zu weitgehende An- wendung zu Theil werden lässt, wenn man diese Zinnerzvorkommnisse ebenso wie die Lagerstätten von Pribram und Schemnitz durch sie erklären will. Lebhaft bedauere ich, dass Laube meine Bemerkung , er habe wohl kaum den Zinnwalder Greisen zum Gegenstand genauerer er graphischer Untersuchung gemacht, so übel genommen hat. Thatsächlich findet sich aber im zweiten Theile der Geologie des böhmischen Erz- gebirges auf pag. 80 nur eine sehr kurze Bemerkung über die petro- graphische Beschaffenheit der Greisengesteine, so dass ich Veranlassung zu jener Aeusserung hatte. Was endlich die vorläufige Mittheilung des Herrn Dalmer über die Ergebnisse seiner Studien in den Lagerstätten von Altenberg an- langt, auf welche sich Laube zu Gunsten seiner Ansicht beruft, so kann ich dieselbe als eine endgiltige Beantwortung der Zinnwalder Frage nicht anerkennen. Ueber diese, Ergebnisse wird man erst dann ein Urtheil fällen können, wenn eine ausführliche Darstellung derselben vorliegen wird. R. Hoernes. Zur Geologie von Untersteiermark. Ich möchte die sich darbietende Gelegenheit benützen, um über einige bei meinem letzten Aufenthalt in Untersteiermark ge- machte Beobachtungen zu berichten, von welchen ich glaube, dass sie besonderes Interesse besitzen. Ich hatte mich im Laufe des Monates April d. J. im Auftrage des steiermärkischenp Landes-Ausschusses mit dem Studium der Quellverhältnisse von Rohitsch-Sauerbrunn befasst und glaube, einige für die geologische Kenntniss Untersteiermarks be- sonders wichtige Thatsachen, welche ich bei dieser Gelegenheit beobachten konnte, zum Gegenstand vorläufiger Mittheilungen machen zu sollen. Dieselben werden folgende Gegenstände umfassen: 1. Das Vorkommen von Fusulinenkalk bei Wotschdorf nächst 26* 182 Verhandlungen. Nr. 9 Pöltsehach. — 2. Das Vorkommen von Sotzka-Schichten bei St. Marein, Heil. Kreuz und Dobovee. — 3. Die Facies- Verhältnisse der ersten miocänen Mediterranstufe in der Gegend von Rohitsch-Sauerbrunn. — 4. Die Donati Bruehlinie. 1. Das Vorkommen von Fusulinenkalk bei Wotschdorf. Auf die Fundstelle wurde ich durch die nachstehende Schilderung Th, v. Zollikofer's aufmerksam gemacht, welcher bei Wotschdorf ein Vorkommen von „Nummulitenkalk“ angibt: „Dazu kommt nun ein neuer Fundort oberhalb Wotschdorf (östlich von Pöltschach). Daselbst steht — leider nur auf eine ganz kleine Strecke entblösst — ein schwarzer, leicht geaderter, massiger Kalk an, welcher an ausge- witterten Stellen deutliche Nummuliten aufweist. Beim Anschleifen eines Handstückes zeigte sich, dass dieselben stark gewölbt, fast sphärisch sind, da sie auf allen Seiten runde oder fast runde Sectionen ergeben. Die grössten Exemplare haben 5—6 Millimeter im Durchmesser. Es dürfte wahrscheinlich eine neue Species sein. Der Nummulitenkalk liegt derart auf dem Kalk des Wotsch auf, dass wir ohne diese zufällige Entdeckung organischer Reste nie daran gedacht hätten, ihn davon zu trennen“ (Th. v. Zollikofer, Die geologischen Verhältnisse des Draunthales in Untersteiermark. Jahrb. d. k.k. geol. R.-A. X. Bd., 1859, pag. 216). In Stur’s Geologie der Steiermark findet sich dieses „Nummuliten- kalk“-Vorkommen nicht näher besprochen (nur auf pag. 624 wird des Vorkommens eocäner Gestene am Süd- und Nordgehänge des Wotsch- berges gedacht, doch ist es auf der geologischen Karte der Steiermark von Stur an der von Zollikofer beobachteten Stelle eingetragen worden. Liess schon die Schilderung des Gesteines und der angeblichen „Nummuliten“ vermuthen, dass es mit den letzteren ein besonderes Bewandtniss haben möge, so wurde dies zur Gewissheit, als ich die von Zollikofer genau bezeichnete Stelle besuchte. Die zahlreichen, in dem dunkelgrauen, dicht geaderten Kalk (vulgo „Schnürlkalk*) er- sichtlichen Versteinerungen gehörten erstlich zweierlei Fusulinen an. Die häufiger vorkommende, grössere, sphärische, über 8 Millimeter Durchmesser erreichende Form dürfte wahrscheinlich der Fusulina globosa Stache entsprechen, etwas seltener tritt eine kleinere, eylindrisch gestreckte Form auf, die ich nach den schlecht erhaltenen ausgewitterten Exemplaren umso weniger bestimmen kann, als bis nun eine genaue mit Abbildungen versehene Darstellung der zahlreichen von Stache aus alpinen Schichten angeführten Fusulinen noch nicht vorliegt. Der „Schnürlkalk“ von Wotschdorf enthält aber auch zahlreiche Crinoiden- fragmente, Durchschnitte von rugosen Korallen (Zaphrentis?) und andere Reste, von welchen mir insbesondere ein (rasteropoden-Durch- schnitt bemerkenswerth scheint, der wohl von einem Dellerophon stammt. Weitere Aufsammlungen werden zweifellos für die Kenntniss der paläo- zoischen Schichten der südlichen Steiermark umso belangreichere Er- gebnisse liefern, als bisher relativ sehr wenig über Versteinerungen derselben bekannt ist. Die „Weitensteiner Eisensteinformation* wird en u a Nr. 9 Bericht vom 30. Juni. D. Stur. 183 bis nun auf Grund der von Rolle im „Schnürlkalk* und im Sphäro- siderit beobachteten Versteinerungen (Stur erwähnt in der Geologie der Steiermark auf pag. 174: Stielglieder von Crinoiden, Spuren von Anthozoen und Bryozoen, Gasteropoden, zu Ohemnitzia und Natica gehörig, und Produetus cora d’Orb.) der Steinkohlenformation zuge- rechnet. Vielleicht gestattet das Vorkommen der Fusulinen die genauere Bestimmung des Horizontes, der vermuthlich oberearbonisch oder permisch sein dürfte. Höchst merkwürdig ist das von Rolle, Zollikofer und Stur ausführlich geschilderte Zusammenvorkommen der Weitensteiner Erz- formation und tertiärer Ablagerungen in gestörter Schichtstellung (vergl. Geologie der Steiermark, pag. 171 bis 182). Ich werde bei Besprechung jener Störungslinie, welche ich, nachdem sie auch mit der Aufriehtung der Strandbildungen der ersten Mediterranstufe im Donati zusammen- hängt, als „Donatilinie“ bezeichnen will, Gelegenheit haben, die merk- würdigen Verhältnisse zu erörtern, unter welchen sich tertiäre und ältere Gesteine am Südfusse des Wotschzuges finden. Unter den älteren Ge- steinen, die auf dieser Linie inmitten tertiärer Schichten klippenartig hervortreten, fanden sich auch die charakteristischen Gesteine der „Eisensteinformation“: „Schnürlkalk“ und „Breöka“, doch gelang es mir bei meinen flüchtigen Excursionen nicht, Versteinerungen darin zu entdecken. D. Stur. Eine Sammlung fossiler Pflanzen aus der Kreideformation Böhmens. Geschenk der Herren Professor A. Fritsch und Dr. J. Velenovsky. In meinem Jahresberichte 1888 nahm ich bereits Gelegenheit, den Herren Prof. A. Fritsch und Dr. Velenovsky unseren Dank auszudrücken für eine unserem Museum geschenkte Sammlung fossiler Pflanzen aus der Kreideformation Böhmens. Diese Sammlung ist nun soweit präparirt und etiquettirt, dass dieselbe dem Museum einverleibt werden kann und will ich einige Notizen über deren Inhalt folgen lassen. Dr. Velenovsky hat den grösseren Theil der Dicotyledonen dieser Flora in den Heften I—IV der Beiträge zur Paläontol. Oesterreich- Ungarns und des Orientes (Bd. II, Heft 1 und 2; Bd. III, Heft 1; Bd. IV, Heft 1; Bd. V, Heft 1) beschrieben und abgebildet. Ferner hat derselbe in einem Hefte die Gymnospermen der böhmischen Kreideformation (mit 13 Tafeln, Prag 1885), in einem weiteren Hefte die Farne der böhmischen Kreideformation (mit 6 Tafeln und 1 Textfigur; Abh.d.k. böhm. Gesellschaft der Wiss. VII. Folge, 1888, II. Bd.; math.-naturw. Classe Nr. 8) behandelt und arbeitet noch fort an den übrigen Abthei- lungen dieser Flora, wie auch im eitirten Jahresberichte davon Er- wähnung geschieht. Es muss uns sehr erwünscht sein, vom Autor dieser Abhand- lungen selbst bestimmte Pflanzenstücke aus den Kreideablagerungen Böhmens zu erhalten und wollen wir dieselben als Originalien in unserem Museum betrachten und aufbewahren. Unter den erhaltenen Suiten ist die Fundstelle der Perucer Schiefer- thone von VySerovice (Cenoman-Schichten) am reichsten vertreten, zum Theile durch sehr wohl erhaltene Handstücke folgender Arten; 184 Verhandlungen. Nr. 9 Pteris frigida Heer. | Proteopsis Preserpinae Vel. An- @leichenia Zippei Corda. thodien. Kirchnera arctica Heer. Araliphyllum propinguum Vel. Microzamia gibba Corda. Zapfen, " Daphnophyllum Vel. Samen. Aralia primigenta Sap. Ounninghamia elegans Üorda. Hederaephyllum primordiale Sap. Zavfen, Zweige. Magnolia amplifolia Heer. Widdringthonites Reich Ung. | Myrtophyllum Geinitzii Heer. Echinostrobus squamosus Vel. 5 augustum Vel. Myricophyllum Zenkeri Ett. Hymenaeophyllum primigeniumSap. Myricanthium amentaceum Vel. | Ürednera bohemica Vel. Blüthenstand. | Dewalguea coriacea Vel. Von Lipenee aus den Perucer Schieferthonen liegen vor: Pseudasterophyllites cretaceus O. F. Cunninghamia elegans Corda var Sequoia crispa Vel. stenophylla. Öeratostrobus sequoiaephyllus Vel. | Frenelopsis bohemica Vel. Zapfen, Zweig. 5 Die Perucer Schieferthone im Fundorte Liebenau und Boh- dankov bei Liebenau haben geliefert: Podozamites latipennis Heer. | Araliphyllum formosum Heer. en lanceolatus Heer. | Öussoniphyllum partitum Vel. Die Schieferthone von Perue bei Schlan sind vertreten durch die Arten: Sequoia heterophylla Vel. im Schiefer. Araliphyllum Daphnophyllum Vel. im Sandstein. Aus den Perucer Schieferthonen von Lidice bei Schlan: Sequoia minor Vel. Myrsinophyllum varians Vel. Bresciphyllum eretaceum Vel. Von Melnik an der Säzawa in dunkelgrauem Schieferthon der Perucer Schichten : Platanus laevis Vel. Von Vydovle bei Prag: Butomites cretaceus Vel. Von Kuchelbad (Chuchle) liegen vor aus dem plastischen Perucer Thone: Dryandrophyllum cretaceum Vel. Myrtophyllum Geinitzü Heer. 5 angustum Vel. In Kralup wurde gesammelt: Sequoia major Vel. Aus den Weissenberger Schichten vom Weissenberge bei Prag haben wir erhalten: Fritia nobilis Vel. Zapfen. Im gelblichen Sandstein der Perucer Schichten von Nehvizdy braun gefärbte Blätter und Früchte der Nr. 9 Bericht vom 30. Juni. A, Rothpletz. 185 Krannera mirabilis Corda und Frotopteris punctata Sternb. Im weisslichen groben Sandstein von Rynholee erhielten wir: Tempskya varians Corda. Endlich ist der Fundort Landsberg bei Wildenschwert durch im fast schwarzen Schieferthon der Perucer Schichten erhaltene folgende Arten repräsentirt: Pinus Quenstedti Heer. Nadeln. Widdringtonites sp. Araliophyllum anisolobum Vel. Den geehrten Gebern dieser für uns sehr werthvollen Sammlung sei unser verbindlichster Dank wiederholt dargebracht. Literatur-Notizen. A. Rothpletz. Das Karwendelgebirge. Zeitschr. des Deutsch. und Oesterr. Alpenvereines. Jahrgang 1388, Band XIX, München 1838. 70 Seiten Text. Mit 3 Karten, 4 Phototypien und 29 Textfiguren. Die geologische Karte, welche dieser Arbeit beigegeben ist, ist das Ergebniss gemeinsamer Arbeit, an welcher sich die Herren Prof. Dr. v. Zittel, Dr. Clark, Eb. Fraas, G. Geyer, O. Jäckel, O. Reis, A. Rothpletz und R. Schäfer betheiligten. Das aufgenommene Gebiet umfasst etwas über 12 Quadrat-Meilen, die Aufnahmszeit betrug ungefähr 4 Monate, welche sich auf die Jahre 1886 und 1887 vertheilten. Der Maassstab der Karte ist ] : 50000. Die geologische Beschreibung des Karwendelgebietes, resp. die Erläuterung zur Karte desselben stützt sich einerseits auf die Berichte der betheiligten Geologen, andererseits auf die Begehungen des Terrains durch Dr. Rothpletz selbst. Die Bestimmung und Bearbeitung des paläontologischen Materiales wurde unter Leitung von Prof. v. Zittel von den Herren A. Rothpletz, den Aufnahmsgeologen und den Herren C. Schwager, v. Suttner und Dr. Wöhrmann durchgeführt. Ihrer Wichtig- keit gemäss wurde auf dieselbe, wie Rothpletz hervorhebt, eine besondere Sorgfalt verwendet. Zur Stratigraphie. Trias, Jura und Kreide sind am Gebirgsbaue betheiligt. Die einzelnen Schichtglieder sind folgende: 1. Werfener Schiefer. Am Stanserjoche fand Prof. Pichler Myophoria costata Zenk., „welche anderwärts (in Thüringen, Schlesien und Polen) als eine bezeichnende Versteinerung des Röth auftritt“. 2. Myophorienschichten. Ein in engster Verbindung zu den Werfener Schichten stehendes, mächtig entwickeltes System blauer, selten röthlicher Kalke, zelliger und poröser Rauchwacken, dolomitischer Breceien, Mergel, Salzthone, schwarzer und grüner sandiger Schiefer. Versteinerungen nur in den blauen Kalken. Nur zwei Arten häufig: Myophoria costata Zenk. und Natica Stanensis Pichl. Ausserdem Pecten diseites, Gervillien, Modiola, Pleuromya, Naticella costata, Holopella efr. gracilior. Es unlerliegt nach Rothpletz keinem Zweifel, dass diese Kalke dem „Myophorien- kalke“ des Krakauischen entsprechen, da in letzterem neben der Myophoria auch die Natica Stanensis häufig vorkommt. Da nun der „Myophorienkalk“ von Krakau allgemein als „Röth“ gilt, so würden wohl die Myophorienschichten des Karwendels ebenfalls als Röth zu deuten seien, sollte man meinen. Nach Rothpletz stehen sie richtiger zwischen Buntsandstein und Muschelkalk. Auf diese Art müssten wohl auch die Myophorienkalke von Krakau nach aufwärts verschoben werden, was allerdings für den Leser der Arbeit von Rothpletz deshalb erschwert wird, weilRothpletz selbst gerade zuvor die Werfener Schiefer mit demselben Myophorienkalke, resp. Röth von Krakau zu parallelisiren scheiut. Vielleicht wäre diese Schwierigkeit zu beheben gewesen, wenn Herr Rothpletz weniger entlegene Vergleichsgebiete für das Karwendelgebirge gesucht hätte. Als solche wären die nächstanschliessenden Alpentheile, sowohl Ost- als Südalpen zu nennen, wo man schon seit geraumer Zeit (durch Benecke, Lepsius, Stur u. A.) die Myophoria costata als bezeichnende Versteinerung des Röth kennt, 186 Verhandlungen. Nr. 9 wo eine eigene Facies des Röth von Lepsius als Myophorienschichten oder Myophorienkalke des Röth bezeichnet worden ist, welche Myophorienkalke seither in weiter Verbreitung nachgewiesen wurden (Verhandl. der geol. R.-A. 1886, pag. 387), wo man ferner eine petrefactenführende Facies des alpinen Muschelkalkes oder Gutten- steiner Ralkes als Reichenhaller Kalke bezeichnet hat, auf deren muthmassliche Aeguivalenz mit Pichler’s Schichten der Natica Stanensis ebenfalls bereits hingewiesen worden ist (diese Verhandl. 1886, pag. 446). Lepsius’ Myophorienschichten sind Röth, Rothpletz’ Myophorienschichten dagegen offenbar Muschelkalk und gewiss nichts anderes als die Reichenhaller Kalke der östlichen Gebiete. Der von Rothpletz gewählte Name dürfte demnach als eine nicht ganz glückliche Bereicherung der alpinen Nomencelatur zu betrachten sein. Es kann natürlich Niemanden vorgeschrieben werden, wie weit er die bereits vor- bandene Literatur über einen bestimmten Gegenstand benützen will; wenn sich aber in Folge von Nichtbenützung derselben Uebelstände der angedeuteten Art herausstellen, wenn überdies diese Nichtbenützung einer geflissentlichen Ausserachtlassung ähnlich gemacht wird, dadurch, dass man zu entfernten Vergleichsobjecten, über die ganzen Ostalpen hinweg, bis nach Krakau greift, dann wird es vielleicht gestattet sein, einem ganz leisen Staunen über eine derartige Vergleichsmethode Ausdruck zu geben. Aber Rothpletz sorgt dafür, dass es nicht bei diesem Staunen bleibe. Pag. 433 sagt er: „Auf die sandigen Werfener oder Campiler (!) Schichten folgen fast überall in den Ostalpen Seisser Mergel, Gutensteiner Kalke oder Dolomite, in unserem Gebiete als Myophorienschichten entwickelt.“ Nach Rothpletz sind also die Myophorienschichten des Karwendels einmal gleich dem Krakauer Myophorienkalke, der allgemein als Röth gilt, einanderesmal gleich den Gutensteiner Kalken, die jünger als Röth sind, aber auch gleich den Seisser Schichten, von welchen man bisher meinte, dass sie den tieferen Theil der Werfener Schiefer repräsentiren und unter den Campiler Schichten lägen, weshalb sie nicht den Gutensteiner Schichten gleichstehen können. Diese famosen Myophorienschichten des Karwendels repräsentiren also gleichzeitig nach Rothpletz einerseits die unteren Werfener Schiefer (Seisser Schichten), die oberen Werfener Schiefer (Campiler Schichten = Röth) und die Guttensteiner Kalke, während sie andererseits nach seinem eigenen Ausspruche zwischen Buntsandstein und Muschelkalk stehen, sind also ein Niveau von einer Elastieität, welche selbst den Kenner alpiner Schichtgruppen und ihrer Verwendung in ganz ungemessene Verwunderung zu versetzen im Stande ist. Man fühlt sich da wirklich angeregt, darüber nachzudenken, ob man die oben hervorgehobene Nichtbenützung oder ob man diese Benützung der alpinen geologischen Literatur durch Rothpletz vorziehen solle. 3. Muschelkalk. Kalke, die oft sehr kieselig sind, herrschen. Während die vorhergehende Schichtgruppe eirca-500 Meter mächtig ist, beläuft sich die Mächtigkeit des Muschelkalkes auf 3—400 Meter, von denen die obersten 100 Meter vielleicht nicht mehr hierhergehören. Es lassen sich drei Horizonte unterscheiden : a) Gasteropodenhorizont mit Enerinus gracilis, Lima, Gervillia, Modiola, Myophoria, Natica gregaria, Holopella gracilior, b) Brachiopodenkalk mit den bekannten Brachiopodenarten des Muschelkalks, hie und da auch mit Cidaritenstacheln. c) Ammonitenhorizont, in den auch die Brachiopoden heraufreichen, mit Pleuro- nautilus, Orthoceras campanile, Gymnites, Arcestes, Balatonites, Monophyllites sphaerophyllus, Ptychites flexuosus. d) In den obersten 100 Metern dieser Kalke keine Fossilien; eine sichere Abgrenzung gegen die Unterlage aber nicht durchführbar, weshalb sie auch auf der Karte nicht besonders ausgeschieden wurden. Man hat es hier offenbar mit Reiflinger Kalken zu thun. Nach oben werden diese Kalke heller, die Kieselknollen verschwinden und es findet ein allmäliger Uebergang in den massigen weissen Wettersteinkalk statt. Nur an wenigen Stellen zwischen Muschelkalk und Wettersteinkalk die Partnachmergel, die sonst als durch diese obersten hellgrauen Kieselkalke vertreten angesehen werden können. In. diesem Falle wären dieselben schon Keuper, wofür auch ihre petrographische Aehnlichkeit mit den Buchensteiner Kalken und mit den „Cassianer Schichten“ der Vilser Alpen nach Rothpletz sprechen würde, 4. Partnachschichten. Nur ganz local entwickelt. Ohne nennenswerthe Fossilführung. Von den früher oft erwähnten unteren Carditaschichten führt Roth- pletz nichts an. 5. Wettersteinkalk. Das Hauptgestein des Karwendels. Mittlere Mächtigkeit 700 Meter. Von Versteinerungen am häufigsten Gyroporella annulata, ausserdem Nr. 9 Bericht vom 30. Juni. A. Rothpletz. 187 Corallen, Crinoiden und dickschalige Gasteropoden. Andere Fossilien nur local. Unter ihnen wird angeführt: Monotis salinaria von der Hochalpe, Cladiseites cfr. tornatus Br. von Ladiz. Das Vorkommen von Monotis dürfte wohl das erste bekannt gewordene aus den Nordtiroler Kalkalpen sein und wäre somit, wenn die Bestimmung richtig ist, von grossem Interesse. 2 6. Raibler Schichten. Es lassen sich Cardita-, Austern-, Pentacrinus- und Megalodusbänke unterscheiden, bilden aber keine fixen Niveaus. Oft tritt mächtige Rauchwacke ein. Die Petrefactenführung der Nordtiroler Carditaschichten ist bekannt; letzterer Name wäre passender als jener der Raibler Schichten für diese Ablagerungen zu verwenden. Die Mächtigkeit beträgt eirca 100 Meter. 7. Hauptdolomit. 200—50V Meter mächtig. Sehr versteinerungsarm; hie und da Asphaltschiefer mit Fisch- und Pflanzenresten eingelagert. 8 Plattenkalk. Er entwickelt sich gegen oben aus dem Hauptdolomit und wird 50—300 Meter mächtig. Grosse Megalodonten, Rissoa alpina und eine Anzahl bekannter rhätischer Arten (Avicula contorta, Cardita austriaca ete.). 9. Kössener Schichten. Mergel und Kalke, unter letzteren Crinoiden-, Spirigeren-, Rhynchonellen- und Korallenkalke, unter ersteren Choristoceras- und Cardita- mergel. Aber eine bestimmte zeitliche Aufeinanderfolge kommt diesen Bänken nicht zu. 10. Dachsteinkalk. Nur an einer Stelle über den Kössener Schichten. Es ist zu bedauern, dass diese ganz unpräcise Anwendung des Namens Dachsteinkalk auch hier sich wiederfindet. Jura. Es lassen sich sechs verschiedene Horizonte unterscheiden, die gleich- förmig übereinanderliegen, obschon der ganze Dogger und der unterste Malm fehlen. Die unterscheidbaren Horizonte sind: ll. Lias. «) Unterster Lias, Lias « Schwabens mit der Planorbis-, Johnstoni-, Angulaten-, Arieten- und Schlotheimia marmorea-Zone. 5b) Unterer Lias in Hierlatz- facies mit Brachiopoden. c) Mittlerer Lias mit Terebr. Aspasia und Knollenkalk mit Harpoc. Algovianum und Doscense. d) Oberer Lias mit Harp. bifrons, Stephanoc. subarmatum; darüber sandige graue Mergelbänke mit verkohlten Pflanzenresten, 12. Oberer Jura. a) Acanthicuszone. Nur an einer Stelle nachgewiesen. 5) Aptychenkalke. Ihre oberen Lagen sicher tithonisch, die unteren versteinerungslosen Lagen vielleicht auch Theile des Doggers repräsentirend. 13. Neocom. Bildet den Schluss der marinen gebirgsbildenden Ablagerungen, Von jüngeren Bildungen sind nurnochdiluvialeundalluviale Ablagerungen vertreten. Es folgt nun ein Abschuitt, „das alpine Meer und seine Wandlungen“ betitelt, der wohl als Concession des Verfassers an den weiteren Leserkreis seiner Zeitschrift anzusehen ist, deshalb auch grösstentheils unberücksichtigt bleiben kann mit Ausnahme eines schon oben citirten Passus, der in dieser unrichtigen Form auch Laien nicht geboten werden sollte, Auch der Schluss dieses Abschnittes, pag. 436, fordert Bedenken heraus. Wenn es hier heisst, dass das Zurückweichen des Meeres nach der Neocomzeit durch bedeutende und unregelmässige Schichtenbewegungen der bereits vorhandenen Ablagerungen bedivgt war und unmittelbar darauf die Bemerkung folgt, dass also schon lange vor der Entstehung der Alpen in diesem Theile der Alpen die alten Meeresablagerungen aus ihrer ursprünglich horizontalen Lage aufgestört worden waren, so wird sich wohl auch der denkende Nichtgeologe unschwer die Folgerung ableiten: dann sind also die Alpen wenigstens theilweise schon lange vor ihrer Entstehung entstanden. Diese Ungereimtheit erklärt sich für den Fachmann aber durch die beiden letzten Capitel der Arbeit — Bau und Entstehung des Karwendelgebirges — in welchen der Verfasser in sehr eingehender und ungemein anregender Weise die tektonischen Verhältnisse seines Gebietes besprichtt. Rothpletz unterscheidet hier nämlich ein System von Hebungen und Senkungen nach Brüchen von der eigentlichen gebirgs- bildenden Faltung. Er denkt sich durch das erste System thalähnliche Vertiefungen und sie trennende Höhenrücken entstanden, und zwar nimmt er noch speciell für das Karwendelgebiet an, dass die Schichten dabei kaum aus ihrer horizontalen Lage gekommen seien. Gleichwohl verhehlt er sich nicht, dass mit diesen Vorgängen auch bereits Aufrich- tungen und Verbiegungen verknüpft sein konnten, obwohl es ihm scheint, dass man für das Karwendelgebiet auch ohne solche auskommen könne, Aber noch mehr, er scheidet beide Systeme von Bewegungserscheinungen auch zeitlich, er lässt die Hebungen und Senkungen „präalpin“ sein und erst nachdem sie ihre Wirkungen geäussert haben, lässt er den alpinen Faltungsprocess beginnen, durch dessen Eingreifen auf ein bereits K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 9. Verhandlungen. 97 > u 18 Verhandlungen. Nr. 9 in der angenommenen Weise zerstücktes Terrain dann seiner Ansicht nach unmöglich Sättel und Mulden von der gewöhnlichen Regelmässigkeit entstehen konnten. Es ist in die Augen fallend, dass der Autor hier von zwei unerwiesenen An- nahmen ausgeht, welche als positive Thatsachen hingestellt werden. Diese sind erstens, dass die Hebungen und Senkungen ausser Beziehung zur Faltenbildung stehen und ein seibstständiges System von Bewegungen repräsentiren — und zweitens, dass diese Hebungen und Senkungen älter sind als der Faltungsvorgang. An und für sich sind ja die Annahmen von Rothpletz nicht ohne jegliche Begründung und nicht schlechter als viele andere ähnliche Annahmen, aber ihre Begründung ist nicht so einleuchtend und so zwingend, dass sie, insbesondere jene zwei Punkte, als Axiome hingestellt werden könnten. Wenn Rothpletz profilmässig darstellt, dass durch die Faltenbildung selbst ganze Gebirgsschollen, wie jene des Gamsjoches und Umgebung, in eine voll- kommen überkippte Stellung, zuweilen sogar mit Schichtwiederholung, gebracht werden konnten, so wird gear Manchem die Kraft dieser gebirgsbildenden Faltung gross genug erscheinen, um auch die Emporpressungen älterer Schichten in antiklinalen Achsen und die Versenkungen jüngerer Gebilde an Stellen, wo man dieselben zunächst den ältesten Ablagerungen antrifft, auf sich nehmen zu können. Eine besondere Nöthigung, noch eine eigene präalpine Hebungs- und Senkungsperiode für das Karwendelgebiet anzunehmen, scheint demnach nicht vorhanden zu sein. Aber selbst zugegeben, eine solche Periode sei dagewesen, so entsteht erst recht die Frage, ob das von derselben betroffen gedachte, nunmehr in vertical verschobene parallele Streifen zerlegte Terrain bei Eintritt der nachfolgenden Faltungsepoche sich wirklich in der Weise falten konnte, wie nach Rothpletz (Tab. XII, 2) das Karwendelgebirge gefaltet ist, d.h. ob dieser Complex von durch Brüche getrennten und gegen einander verschobenen Streifen als Ganzes doch noch eine derartige Faltung erleiden konnte, deren Grundelemente doch wieder nach der Darstellung von Rothpletz selbst die gewöhnlichen schiefen Falten sind. Gerade die angegebene Profilskizze 2 lässt es als ebensogut möglich erscheinen, dass die Faltung das ganze Gebiet als zusammenhängende Masse ergriffen hat und dass die Unregelmässigkeiten und Einstürze gleichzeitig oder sogar später erfolgt sein konnten, als die Faltung selbst. Zum Schlusse wendet sich der Verfasser gegen die Annahme, die Kaare des Hochgebirges seien ausschliesslich Erosionswirkungen der Gletscher zuzuschreiben. Georg Böhm. Ueber dieFauna der Schichtenmit Durga im Departement der Sarthe. Mit 1 Tafel und 2 Holzschnitten. Berlin 1889. Sonderabdr. aus der Zeitschr. d. Deutschen geol. Ges. 1888, Bd. XL, 5 Seiten Text. Der Verfasser beschreibt hier die schon früher von ihm avisirte Fauna des Departements de la Sarthe (vergl. Ref. in diesen Verh. 1887, pag. 309), welche ihn so lebhaft an Jie Fauna der grauen Kalke von Venetien erinnerte. Er bestimmte folgende Arten: Lithiotis problematica Gümb., Perna Taramellii Böhm, Opisoma (?, sartha- cense nov. sp., Megalodon pumilus Gümbh., Megalodon protractus Böhm, Durga Nicolisii Böhm, Durga crassa Böhm, Scurriopsis (?) sp., Natica spec., Chemnitzia spec. Davon sind Durga crassa, Megalodon pumilus, Megalodon protractus und Scur- riopsis (2) sp. auf der beigegebenen Tafel, Opisoma (?) sarthacense ist im Texte abgebildet. Die hier beschriebenen Formen beweisen nach des Autors eigenen Worten, dass die Fauna der grauen Kalke der Südalpen sich tief in die mitteleuropäische Provinz hinein erstreckte. Da die hier bekannt gemachten Arten der Sarthe entweder neu oder den grauen Kalken eigenthümlich sind, so ergeben sie, das Alter der bezüg- lichen Ablagerungen betreffend, kein Resultat. In seiner ersten Mittheilung über diesen Gegenstand hatte Böhm die Frage angeregt, ob und welche Beziehungen zwischen den grauen Kalken von Venetien und diesen Ablagerungen der Sarthe bestehen und die Meinung ausgesprochen, dass diese Frage erst dann zu beantworten sein werde, nachdem die betreffenden Fossilien ein- gehend studirt sein werden. Diese Frage ist somit heute erledigt. Eine zweite Frage aber ist nach der damaligen Mittheilung Böh m’s die, welche stratigraphische Stellung die Pernenkalke im Dep. de la Sarthe einnehmen und diese Frage könnte (nach Böhm) eventuell für die Stellung, beziehungsweise Gliederung der grauen Kalke Venetiens von entscheidender Wichtigkeit sein. Ich habe nun in einem Referate in diesen Verhandlungen 1887, pag. 309, in vollkommen objectiver Weise Folgendes geschlossen: Da nach Böhm selbst weder das Liegende noch das Hangende der betreffenden Kalke im Departement de la Sarthe Nr. 9 Bericht vom 30. Juni. G. Böhm. 189 bekannt ist und deshalb nur die Vermuthung ausgesprochen werden kann, dass sie mittleren Lias repräsentiren mögen, so ist man bezüglich ihrer Altersfeststellung auf ihre Fauna angewiesen. Gesetzt nun den Fall, Böhm würde finden, dass die Fauna mit jener der grauen Kalke Venetiens identisch sei, also das denkbar günstigste Resultat erreichen , so würde nur der Schluss folgen, dass die grauen Kalke Venetiens viel- leicht ebenfalls mittelliasisch seien. Das würde das Aeusserste an Präcision sein, was Böhm durch seine paläontologische Untersuchung in Bezug auf die Stellung der grauen Kalke Venetiens erhoffen dürfe. Heute liegen nun die Resultate dieser Untersuchung vor; sie ergeben mit den eigenen Worten Böhm’s, das Alter der bezüglichen Ablagerungen betreffend, kein Resultat. Dazu ist nichts weiter zu bemerken, Ein solches Resultat wird von Böhm erst erhofft von weiter noch vorzuneh- menden Untersuchungen über die etwaige Verbreitung jener Ablagerungen der Sarthe, üb-r ihr Hangendes und Liegendes, über ihre Fauna und Flora. Diese Studien werden nach Böhm voraussichtlich den Schichten mit der oben beschriebenen Fauna eine bestimmte Stellung innerhalb der Serie mitteleuropäischer Juraablagerungen an- weisen; der daraus sich ergebende Schluss aber „könnte eventuell für die Stellung, beziehungsweise Gliederung der grauen Kalke Venetiens von entscheidender Wichtigkeit sein“. „Eventuell aber auch nicht“ darf man hier.wohl einschalten. Es ist gewiss nur als löbliche Consequenz zu bezeichnen, wenn Böhm die auf die grauen Kalke der Sarthe gesetzte Hoffnnng auch heute noch aufrecht erhält, jedoch muss ich bemerken, dass seine Motivirung dieser Aufrecht- erhaltung nicht correet ist, indem sie auf einer kleinen Trübung der Thatsachen beruht. Herr Böhm erklärt nämlich diese gesperrt gedruckte Stelle speciell nur deshalb auf- rechterhalten zu wollen, weil ich mich gerade über diese Stelle ereifert habe. Herr Böhm könnte das nicht behaupten, wenn er meine Bemerkungen auf- merksam gelesen, resp. verstanden hätte. Es ist unrichtig, dass ich mich über diese Stelle ereifert habe, wie sich Jedermann leicht überzeugen kann. Wenn ich mich wirklich ereifert habe, so habe ich es gethan über den Schlusssatz jener anderen Arbeit, die unter der Autorschaft von G. Böhm und Chelot im Bulletin erschienen ist. Den Umstand, dass G. Böhm unterlassen hat, diesen Schlusssatz der französischen Mittheilung auch in seinem deutsch geschriebenen Aufsatze (Zeitschr. d. Deutschen geol. Gel. 1887) abzudrucken, habe ich mit gutem Grunde als „eine bemerkenswerthe kleine Schwäche“ des geschätzten Autors bezeichnet. Es hat bis zum Erscheinen der diesmal vorliegenden Schrift Böhm’s eben Niemand ahnen können, dass Herr Böhm die Verantwortlichkeit für eine Arbeit, die er als Autor gezeichnet und die .er persönlich an seine deutschen Fachgenossen versendet bat, nach- träglich ablehnen werde. Als ich jenes Referat schrieb, war Böhm für alle darin enthaltenen Aeusserungen ebenso gut verantwortlich wie sein Mitarbeiter Chelot, ja er war es in noch höherem Grade als dieser, weil man von Chelot billigerweise eine erschöpfend genaue Kenntniss der Literatur der grauen Kalke nicht verlangen konnte, während Böhm eine solche unbedingt besitzen musste, Herr Böhm findet nun, dass Uneingeweihte sich fragen werden, welche Beziehungen zwischen seinen kleinen Schwächen und den granen Kalken Venetiens bestehen. Er rechnet also auch heute noch auf die Uneingeweihten. Man kann ja wohl versuchen, diese einzuweihen. Die Beziehungen zwischen diesen kleinen Schwächen und den grauen Kalken liegen eben darin, dass Herr Böhm eine Behauptung über das Alter der grauen Kalke, von welcher er heute selbst erklärt, dass er sie in dieser Fassung nicht würde haben drucken lassen, in einer von zwei gleichzeitig erschienenen und mit seinem Namen gezeichneten Publicationen (und zwar gerade in jener, von welcher erwartet werden durfte, dass sie von dem in diese Fragen einge- weihteren Theile der Fachgenossen gewiss weniger eingehend berücksichtigt werden würde) Aufnahme finden liess, während diese Behauptung in seine zweite, deutsch geschriebene, also von den Eingeweihteren mehr gelesene Mittheilung nicht aufgenommen wurde. Es lag also ungemein nahe, daran zu denken, dass Herrn Böhm eine gewisse Uneingeweihtheit in diese Fragen für die Propagation seiner weitergehen- den und weniger zu rechtfertigenden Behauptungen günstig zu sein scheine, während er diese Behauptungen vor dem eingeweihteren Theile der Fachgenossen zu unter- drücken für besser halten mochte. Und darin liegt eben die kleine Schwäche des Herrn Böhm. Dass derselbe sich hinterher an dieser Fassung seiner französischen Ausgabe als gänzlich unschuldig erklären würde, ist ganz belanglos. Diese kleine Schwäche hat Herr Böhm sogar heute noch nicht ganz überwunden. Ihr Rest zeigt 27* 190 Verhandlungen. Nr. 9 sich darin, dass Böhm es nicht über sich vermocht hat, auf pag. 665 seiner neuesten Arbeit den Schlusssatz der Arbeit von Böhm und Chelot in seiner Gänze wieder- zugeben, Er lautet: „Wenn die Identität der Arten auf Grund der von Böhm vorzu- nehmenden Untersuchungen sich herausstellen sollte, so wird die Wichtigkeit dieser Entdeckung umso grösser sein, als sie erlauben wird, in end- giltiger Weise das Alter der grauen Kalke von Venetien festzustellen, einer beson- deren Facies, welche die einen in den Dogger, die Anderen in den Lias stellen.“ Die Identität der Arten ist festgestellt und das Resultat dieser wichtigen Entdeckung mit Beziehung auf die grauen Kalke Venetiens ist gleich Null. Den Satz, dass die Einen die Fauna der grauen Kalke in den Dogger, die Anderen in den Lias stellen, glaubt Böhm auch heute noch ganz besonders für „that- sächlich richtig“ erklären zu müssen. Darüber hat ja auch Niemand geredet, es war nur davon die Rede, ob die Ansicht der Einen, oder jene der Anderen richtiger oder besser begründet sei. Herr Böhm hat damals nicht gesagt, dass er sich der Ansicht der Anderen anschliesse, wie er es heute thut, er hat in dem Satze, den er auch heute noch als thatsächlich richtig erklärt — (für den er ja also wohl die Verantwortung mitübernimmt, denn warum sollte er sie für einen thatsächlich richtigen Satz nicht übernehmen?) — wenn er auch bemerkt, dass er ihn in dieser Fassung nicht würde haben drucken lassen, die Altersfrage der grauen Kalke als eine vollkommen schwebende und ungelöste hingestellt. Erst von der Entdeckung der grauen Kalke der Sarthe und speciell von den anzuhoffenden paläontologischen Untersuchungen des Herrn Böhm selbst wurde eine definitive Lösung jener Frage erwartet und auge- kündigt. Die Sache liegt eben so, dass jener Satz in seiner Gänze auch trotz des neuerlichen Nachdenkens des Herrn Böhm über denselben nicht richtig ist, denn wenn auch De Zigno die grauen Kalke thatsächlich zum Dogger stellt, so ist die Frage nach ihrem Alter trotz alledem entschieden, wie ja Böhm selbst zugibt. Herrn Böhm würde es daher jedenfalls besser angestanden haben, sich deshalb, weil Dinge, die er gegenwärtig nicht verantworten will, unter seinem Namen veröftent- licht wurden, bei seinen Fachgenossen ganz einfach zu entschuldigen, resp. diese Aeusserungen in aller Form zurückzuziehen, nicht aber diejenigen, welche sich mit vollem Rechte darüber gewundert oder selbst ereifert haben, nachträglich deshalb in einer durchaus nicht correeten Weise anzugreifen, um seinen Rückzug den Unein- geweihten annehmbarer erscheinen zu lassen. Die Art und Weise, in welcher Böhm bei dieser Gelegenheit die Thatsachen trübt, der ganze Aufwand von Genauigkeit und Wahrheitsliebe, welchen er dabei entfaltet, machen die Erwägung zu einer vollkommen berechtigten, ob man seiner Versicherung, dass er mit der „Böhm und Chelot“ gezeichneten Arbeit nichts zu thun habe, glauben wolle oder nicht. Nachdem aber Herr Böhm noch etwas weiter ia die Vergangenheit zurückgreift und den Fachgenossen zu verstehen gibt, dass auch in meinem Referate, Verhandlungen, 1885, pag. 154 (über seine Arbeit: Beiträge zur Kenntniss der grauen Kalke in Venetien) Ding- enthalten sind, für die er nicht verantwortlich gemacht werden könne, weil ich sie zwischen den Zeilen herausgelesen habe, so erkläre ich, dass Herr Böhm hiermit eine offene Un- wahrheit ausgesprochen hat und fordere Jedermann auf, sich davon selbst zu über- zeugen. Es war wirklich nicht nöthig, in jener Arbeit zwischen den Zeilen zu lesen; das einfache Nebeneinanderstellen von Aussprüchen aus dem geologischen Theile jener Arbeit genügte vollauf, den Geist zu kennzeichnen, der jene Zeilen durchweht. Das, was auch diesmal wieder Böhm als seine Ansicht über das Alter der grauen Kalke hervorhebt, weiss man schon längst besser und präciser; Herrn Böhm kommt nur das zweifelhafte Verdienst zu, sich hier einigemale recht unklar ausgedrückt zu haben. Und dieses Verdienst soll ihm ungeschmälert bleiben, ebenso wie die Berechti- gung, alles aufrecht zu erhalten. was er jemals über die grauen Kalke gesagt hat. Was den paläontologischen Theil seiner Arbeit anbelangt, so wird von anderer Seite demnächst darauf zurückgekommen werden. (A. Bittner.) Verlag von Alfred Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. N 10% Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 31. Juli 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: R. Hoernes. Zur Geologie Untersteier- marks. II. Das Vorkommen von Sotzkaschichten bei St. Marein, Heiligenkreuz ete. Th. Wi$- niowksi. Einige Bemerkungen über die Technik der mikroskopischen Untersuchungsmethode der Hornsteine.. H. B. v. Foullon. Ueber den Prehnit aus dem Floitenthale, Einsendungen für das Museum. J.Prochäzka. Die Fauna des miocänen Sandes von Poisdorf, nach Mit- theilungen des Herrn Josef Ullepitsch. NB. Die Autoren sind für den Inhalt Ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks. II. Das Vorkommen von Sotzkaschichten bei St. Marein, Heiligenkreuz und Dobovec in Steiermark, bei Hum, Klenovee und Lupinjak in Croatien. Die genannten Vorkommnisse gehören einem ostwestlich streichen- den Aufbruche der Sotzkaschichten an, den ich aus der Gegend von St. Marein bei Erlachstein bis nach Lupinjak in Croatien verfolgt habe, und welcher auf der Stur’schen geologischen Karte der Steiermark nirgend eingetragen erscheint. Stur hat vielmehr, der Darstellung Zollikofer's folgend, eine ausgedehnte Decke von „Leithakalk“ ein- gezeichnet, über welche er pag. 630 der Geologie der Steiermark sagt: „Eine eolossale Decke von Leithakalk breitet sich in dem Raume von Ponigl östlich aus, die, sowie die Vorkommnisse des Leithakalkes bis Wöllan hinauf, dadurch ausgezeichnet ist, dass der Leithakalkmasse grosse Mengen des Detritus der vorherrschend grünen Hornfelstrachyte und Tuffe der Sanngegenden beigemengt erscheinen, die den Leitha- kalk graugrün, nicht selten ganz dunkelgrün färben. Ihre respective Menge nimmt von West nach Ost ab, so dass hierdurch der Ursprung dieser Beimengung aus dem zur Zeit der Leithakalkbildung zerstörten Hornfelstrachytgebirge erwiesen ist.“ In einem weiteren Aufsatze werde ich zu zeigen haben, dass die durch tuffige Beimengungen aus- gezeichneten Lithothamnienkalke dieses Gebietes nicht der zweiten, sondern der ersten Mediterranstufe angehören, jetzt möchte ich nur auf das ausgedehnte Auftreten oberoligocäner Bildungen hinweisen , deren Alter durch zahlreiche bezeichnende Versteinerungen sichergestellt ist. Eine ausgezeichnete Fundstelle „in brackischer oder mariner Form entwickelter Sotzkaschiehten“ traf ich an einem schon von Th. v. Zolli- kofer erwähnten Punkte südlich von St. Maren. Zollikofer rechnet K.k., geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 10, Verhandlungen. 28 192 Verhandlungen. Nr. 10 die in dem betreffenden Aufschlusse zu beobachtenden versteinerungs- reichen Schichten dem „Leithamergel“ zu und sagt wörtlich: „Petre- facte kommen hier und da seltener vor, doch hat nur eine Localität eine kleine Reihe bestimmbarer Arten geliefert. Es ist dies ein Hohl- weg in der kleinen Anhöhe nördlich von Bresie, fast in der Mitte zwischen St. Marein und Süssenheim. Daselbst finden sich: 1. Thracia ventricosa Phil. (Lutraria convexa Sow.) 2. Corbula carinata Duy. 3. Oytherea sp. 4. Pholadomya alpina Math. 5. Rostellaria sp. ähnlich R. pes pelecani. 6. Cerithium sp.“ (Th. v. Zollikofer: Geologische Verhältnisse des südöstlichen Theiles von Untersteiermark. Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1862, pag. 344.) Ich konnte an dieser Stelle in glimmerreichen, theilweise zu festen Sandsteinbänken erhärteten Sanden folgende Conchylien aufsammeln: Oerithium margaritaceum Brocc. Mehrere Exemplare jener stachel- tragenden Varietät, für welche D’Orbigny den Namen (er. Serresii gab. Oerithium plicatum Brug. Ungemein häufig in mehreren Varietäten. Diplodonta fragilis Braun. Nicht selten. Öytherea styriaca Rolle. Mehrere gut erhaltene Stücke. Corbula aff. carinata. Von der echten Corbula carinata durch mehrere Merkmale, insbesondere aber durch die fast doppelte Grösse verschieden. Cardium aus der Gruppe des Cardium echinatum L. (Bruchstück). ÖOyrena semistriata Desh. Massenhaft. Anomia costata Brocch. Nicht häufig. Östrea crassissima Lamk. Einzelne Bruchstücke. Höchst wahrscheinlich sind unter diesen econchylienreichen Bänken auch die kohlenführenden Sotzkaschichten vorhanden, wenn: auch ein Aus- biss derselben in unmittelbarer Nähe nicht zu beobachten war. Doch wurde in der Gegend von St. Marein, an Stellen, die ich nicht besuchte (in der Nähe des sogenannten „Zigeunerwirthes“), tertiäre Kohle er- schürft, welche aller Wahrscheinlichkeit nach Sotzkakohle sein dürfte. Im Fortstreichen dieses Aufbruches der Sotzkaschichten ist jenes Kohlenvorkommen bei Heiligenkreuz südlich von Rohitsch-Sauerbrunn gelegen, welches bei Verleihung des bergmännischen Schutzrayons für die Quellen von Sauerbrunn in Betracht gezogen werden musste. In der Brochure des Herrn Prof. Dr. J. Glax: „Rohitsch-Sauerbrunn während der Saison 1875“ findet sich pag. 16—25 ein aus der Feder des Herrn Prof. Hans Hoefer herrührender Aufsatz über den Schutzrayon, sowie über die Entstehung der Rohitscher Säuerlinge. In diesem Aufsatze wird auch des in petrefaetenreichen Mergelschiefern auftretenden Flötzes der Massen des Herrn Dr. Faber bei Heiligenkreuz gedacht, welches gegen Nord, und zwar unter 45° verflächen soll. Dieses Kohlen- vorkommen wurde nieht in den Schutzrayon einbezogen auf Grund einer Erwägung, die ich nicht als stiehhältig anerkennen kann: Das Verflächen der kohlenführenden Schichten ist 45°, dieselben treten 4800° vom Tempelbrunnen zu Tage, es müsste daher etwa aus diesen Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. R. Hoernes. 193 Schiehten der Quellspalte in 4800° Tiefe zusitzendes Wasser eine Temperatur von 48°C. haben. Dem gegenüber möchte ich bemerken, dass die im Aufbruche mit steilem Winkel einschiessenden kohlen- führenden Schiehten sich jedenfalls gegen die Mitte der Mulde flacher legen und gewiss unter Rohitsch-Sauerbrunn nicht 4800‘ tief; liegen werden, da die Ablagerungen der ersten Mediterranstufe,, welche hier die Decke der Sotzkaschichten bilden, sicher nicht an 5000’ Mächtig- keit erreichen. Uebrigens verweise ich auf die unten folgende Dar- stellung der Verhältnisse von Klenovee, welche deutlich zeigt, wie nördlich vom Sattel die Sotzkaschichten sich flacher legen. Einen viel wirksameren Schutz, als durch den zu ihren Gunsten gezogenen Schutz- rayon finden die Quellen von Rohitsch-Sauerbrunn jedenfalls durch die an dieser Stelle einen ausgedehnten Bergbau nicht zulassende geringe Mächtigkeit der Kohle. Ich werde jedoch unten zu zeigen haben, dass an anderen Stellen desselben Zuges durch Mächtigkeit, Lagerungs- verhältnisse und Qualität der Kohle die Vorbedingungen einer grösseren Entfaltung des Bergbaues gegeben sind. ug Da der Bergbau bei Heiligenkreuz längst zum Stillstand ge- kommen ist, auch sonst Aufschlüsse nur insoweit vorhanden sind, als dureh Brunnengrabungen gefördertes Materiale vorliegt, konnte ich nur wenige Bruchstücke von Versteinerungen aus den dort vorkommenden braekischen Sotzkaschichten aufsammeln. Immerhin konnte ich die- selben Ostrea-Anomia-Arca-Formen beobachten, die auch an anderen: Stellen desselben Zuges auftreten. Gleiches gilt von den zahlreichen Schürfen im Bereiche der Gemeinde Hum in Croatien. Auch hier fand ich auf den alten Halden massenhaft Ostrea crassissima, Anomia costata und zahlreiche Fragmente anderer Conchylien. Zur Orientirung über die einzelnen Vorkommnisse des östlichen Theiles des besprochenen Zuges von Sotzkaschichten sei hier auf die nachstehende topographische Skizze verwiesen, wobei bemerkt wird, dass die Landes- grenze zwischen Steiermark und Croatien durch die Sottla gebildet wird. 5. ER f ara Rohusch TSsze g GI ED S2F ED fe 3 = E = as Roch - & ji LT “ ECAE > = - rl AD Se.Poter LT, - BITTE a > ® ee a. var N g > FE SLIIP IT SE == Eruptiv-Tuffe | der ersten FL EEE Augit-Andesit | Mediterranstufe F77Z7 Sotzka-Schichten . Kohlenvorkommen bei Heiligenkreuz (Faber'sche Massen). . Kohlenausbisse in der Ziegelei des Herrn Miglitsch zu Tersische. . Alte Schürfe in der Gemeinde Hum. . Bergbau des Herrn Sonrenberg zu Klenovec, . Schürfe in Doboveec. . Kohlenvorkommen von Lupinjak. g I. Augit-Andesit von Videm. — II. Augit.-Andesit von St. Rochus (Terlitschno). 28* 1 2 3 4 5 6 194 Verhandlungen. Nr. 10 Der einzige, gegenwärtig im Betrieb stehende Bergbau des ganzen Zuges ist jener von Klenovece, welcher das Brennmateriale für die Glas- fabrik StraZa liefert. Durch die Freundlichkeit des Besitzers Herrn E. Sonnenberg war es mir gegönnt, diesen Bau in seiner Begleitung in allen Theilen zu befahren. Das in Abbau stehende Flötz ist vier bis fünf Fuss und darüber mächtig, fasst in seiner ganzen Masse reine, aus- gezeichnete Kohle, welche nur gegen das Hangende einige taube, jedoch kaum einige Millimeter starke Schieferthonlagen aufweist. Im Hangenden des Flötzes finden sich brackische Schichten mit Conchylien erfüllt, unter welchen zahllose Exemplare der Ostrea crassissima und der Oyrena semistriata neben weniger häufigen des Cerithlium margaritaceum, des Mytilus Aquitanicus, einer Arca aus der Gruppe der Arca turonica u.a. beobachtet werden konnten. Kohlenbau von Klenoveec. . Sotzka-Kohle. . Hangendthon mit Cyrena semistriata, Ostrea crassissima, Cerithium margaritaceum, Mytilus Aquitanicus ete, . Sandstein. . Gröberer und feinerer Sand. . Eruptivtuffe. . Lithothamnienkalk. \ I. Mediterranstufe. [BE SCH Sn Das Flötz bildet einen Sattel wie das beigefügte Profil aufweist, fällt es ziemlich steil, etwa unter 45° gegen Süd, etwas weniger steil gegen Nord ein und legt sich auch hier in einiger Entfernung vom Sattel noch flacher, wie durch vom Sattel sowohl nach Süd als nach Nord vorgetriebene Gesenke erwiesen ist. Hervorgehoben muss dabei der Umstand werden, dass die Kohle nicht absätzig ist; es finden sich wohl kleine im Streichen liegende Verwerfungen, aber sie übersteigen kaum die Mächtigkeit des Flötzes, sind sonach leicht auszurichten und er- schweren den Abbau kaum. Ich möchte glauben, dass hier ein aus- gedehntes Feld für den Bergbau vorhanden ist, der zumal dann lohnen wird, wenn nicht blos die allerbeste Stückkohle für den Gasofen der Glasfabrik in Verwendung kommen kann, sondern auch Würfel und Kleinkohle, die jetzt auf die Halde gestürzt werden, zur Ausnützung gelangen. Sehr zahlreich sind die Aufschlüsse in der Gemeinde Lupinjak, doch reichen sie nicht hin, über die Zahl und Mächtigkeit aller Flötze sichere Aufklärung zu geben. Ausser den, durch einige kleine, gleich zu besprechende Schurfstollen aufgeschlossenen Kohlen in den ausgedehnten gräflich Palffy’schen Massen bestehen noch zahlreiche Freischürfe west- lich von diesen, in welchen Kohle nachgewiesen wurde, die stellenweise auch in beträchtlicher Mächtigkeit gelegentlich in den Wasserrissen durch Rutsehungen aufgedeckt wurde. Hier kommt zuweilen der Fall vor, dass die Bauern viele Wagenladungen solcher zufällig aufgedeckter Kohle Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. Thaddäus Wisniowski. 195 davon führen, da bis nun durch die Ungunst der Verkehrsverhältnisse der Bergbau nicht zur Entwicklung gekommen ist. In den Palffy’schen Stollen, welche theils im Streichen des Zuges (Ost, West, genauer nach Stunde 7), theils senkrecht auf dasselbe (gegen Mittag) nur wenige Klafter in’s Gebirge getrieben wurden, handelte es sich nur darum, das Vorhandensein der Kohle nachzuweisen. Es ist daher wohl möglich, sich bei ihrer Befahrung davon zu vergewissern, dass mehrere (anscheinend wenigstens vier) abbauwürdige Flötze von einer Mächtigkeit, welche meist zwischen drei und fünf Fuss schwankt, stellenweise aber noch weit beträchtlicher ist, vorhanden sind; es ist aber nieht möglich, von dem Anhalten dieser Flötze in unveränderter Qualität auf eine grössere Erstreckung sich zu überzeugen. Dort, wo die Flötze durch die erwähnten Stollen aufgeschlossen sind, fallen sie sehr steil, etwa unter 60 bis 70° gegen Süd. Ein so steiles Fallen würde allerdings den Abbau schwierig und kostspielig machen. Es ist aber leicht möglich, dass, ähnlich wie dies bei dem Bergbau in Klenovee (dort allerdings im nördlichen Flügel der Anticlinale) der Fall ist, in kurzer Distanz vom Sattel ein flacheres Einfallen eintritt. Hervorheben muss ich auch, dass ein Theil der im Bereiche der Gemeinde Lupinjak zwischen den Massen des Grafen Palffy und des Herrn Sonnenberg gelegenen Freischürfe Flötze aufgeschlossen hat, welehe dem nördlichen Flügel der Antielinale angehören und welche auch auf steirischer Seite ihre Fortsetzung in den Schurfen und bereits verliehenen Massen der Gemeinde Doboveec finden. Sowohl in Lupinjak, als in Dobovee konnte ich zahlreiche charak- teristische Versteinerungen der brackischen Sotzkaschichten im Hangenden der Flötze beobachten. Besonders bemerkenswerth scheint mir, dass die Hangendschichten in Dobovee feste, blaugraue Sandsteine vom Aussehen des Wiener Sandsteines sind, welche jedoch durch das massenhafte Vorkommen von Sculpturstenkernen der Cyrena semistriata, neben welcher ich auch einen Steinkern des Mytilus Aquitanicus beobachtete, in ihrem Alter unzweifelhaft sichergestellt erscheinen. Ich zweifle nicht daran, dass es nur der Belebung des Verkehres und der Industrie in diesem, jetzt etwas abgelegenen Winkel der Steier- mark und Zagoriens bedarf, um den Bergbau auf Sotzkakohle hier zu einer gedeihlichen Entwicklung zu bringen ; — hauptsächlich aus diesem Grunde habe ich den abgehandelten, auf den gegenwärtig in Gebrauch stehenden geologischen Karten nicht ersichtlichen Zug der Sotzka- schichten so ausführlich besprochen, als es meine flüchtige Begehung desselben gestattete. Thaddäus Wisniowski. Einige Bemerkungen über die Technik der mikroskopischen Untersuchungsmethode der Hornsteine. Als eine für verschiedene Hornsteine ziemlich verbreitete Erschei- nung habe ich schon vor Kurzem !) nach Hinde und Po&ta Hohlräume beschrieben, welche in Folge der vollkommenen Auflösung der Spongien- !) Th. Wisniowski, Beitrag zur Kenntniss der Mikrofauna aus den oberjuras- sischen Feuersteinknollen der Umgegend von Krakau. (Jahrb. der k. k. geolog. Reichs- anstalt. 1888, 38. Bd., 4. Heft.) 196 Verhandlungen. Nr. 10 nadeln in diesem Gesteine entstanden sind. Spätere Untersuchungen haben erwiesen, dass ein solcher Vorgang an den Spongiennadeln während der Bildung der Hornsteine einen der verbreitetsten Fossilisations- processe der Spongienelemente darstellt und sogar auch an den kiese- ligen Gitterschälehen der Radiolarien, welche in unseren Gesteinen ein- geschlossen sind, sich constatiren lässt. Nachdem der flüssige Canada- balsam diese Hohlräume in einem Dünnsehliffe ausgefüllt hat, entziehen sich, wie einleuchtend, solche Organismenreste oft gar der Beobachtung. Weil unsere Hohlräume als solehe zu erkennen manchmal kaum möglich ist, begegnen wir in dem Falle der überraschenden Erscheinung, dass die Reste der Spongiennadeln, Radiolarienschälchen ete., welehe wir noch vor Kurzem deutlich bemerken und untersuchen konnten, in demselben Präparate so vollkommen verschwunden sind, dass nicht eine erkennbare Spur nach denselben zurückgeblieben ist, wodurch das Präparat selbst, wie ersichtlich, gewöhnlich einen hohen Grad der Durchsichtigkeit erreicht. Eine solche Entdeckung muss gewiss sehr unangenehm für denjenigen, der diese Gesteine untersucht, sein; ich wurde also auch höchst unan- genehm überrascht, als ich vor einigen Tagen in einem Präparate aus meiner Sammlung der oberjurassischen Feuersteindünnschliffe, in welchem das einzige Exemplar der neuen Radiolariengattung Podo- bursa Dunikowskii Wisn sich befand, dieselbe nicht mehr wieder- finden konnte. Das Schälchen stellte sich früher so deutlich und derart dar, dass dasselbe nur als einen Hohlraum zu betrachten kaum möglich erschien, ich war sonach damals fest überzeugt, dass man hier nur mit einem schwarzbräunlich gefärbten Gitterschälchen zu thun hat. Auf einmal, nachdem ich seit einigen Monaten das Präparat nicht ge- sehen habe, constatire ich, dass nicht nur zahlreiche Spongiennadeln- reste, sondern auch ein so schönes Radiolar ganz aus dem Präparate verschwunden sind!! Weil ich solche Erscheinung an den Spongien- resten, welche nur als Hohlräume erhalten waren, in meinen Feuer- steinen häufig beobachten konnte und in unserem Falle eine chemische Reaction in Folge des vielleicht verunreinigten Balsams als nicht wahr- scheinlich erscheinen musste, drängte sich die Vermuthung auf, dass man hier mit einem ganz analogen Vorgange mit den in Folge der Ausfüllung durch den flüssigen Canadabalsam verschwindenden Spongiennadeln zu thun hat. Ich beschloss daher zu versuchen, ob nach Entfernung des den Dünschliff durehtränkenden Balsams die Ur- sache dieser gewiss ziemlich überraschenden Erscheinung nicht aufge- hoben werden könnte. Und in der That, nachdem ich den Dünnschliff im absoluten Alkohol gekocht, und dann über der Spirituslampe, bis er eben sich so, wie vor dem Finschliessen im Canadabalsam, darstellte, ge- trocknet habe, erhielt ich das Präparat mit der so deutlichen Radiolarie, wie sie früher war. Da in den letzten Zeiten nach dem Vorgange des Herrn Prof. Hantken, Dr. Rüst ete. verschiedene Hornsteine den Gegenstand zahlreicher mikropaläontologischer Untersuchungen bilden und so, wie in dem Falle, erhaltene Radiolarien vielleicht auch in den Koprolithen vorkommen können, weil ich in dem Dünnschliffe von dem Koprolithe von Zilly, welchen ich der Güte des Herım Dr. Rüst verdanke, a Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. H. B. v. Foullon. 197 zahlreiche Spongiennadeln auch nur ais Hohlräume erhalten gefunden habe, mag diese Mittheilung für manchen Freund der mikropaläonto- logischen Untersuchungen nicht ganz uninteressant scheinen. Sie zeigt, wie vorsichtig man verfahren muss, um in solchen Präparaten Alles das, was dort zu sehen ist, auch wirklich beobachten zu können. Wenn die Spongienreste nur als Hohlräume erhalten sind, entziehen sie sich ganz nach ihrer Ausfüllung mit Canadabalsam einer Beobachtung und dasselbe kann auch mit den Radiolarienschälehen geschehen , so dass Jemand in dem Falle die Anwesenheit dieser Organismenreste in einem solehen Präparate wohl verleugnen könnte. Öhne eine positive Vermuthung aussprechen zu wollen, möchte ich hier nur an zwei eminente englische Forscher, Sollas und Hull, erinnern. von denen der erste zahlreiche Spongiennadeln in den Horn- steinen aus den irländischen Kohlenkalken entdeckt hat, während der zweite die Anwesenheit derselben in diesem Gesteine ganz bestimmt verneinte. Vielleicht war hier dieselbe Ursache dieser Controverse, welche wohl noch vor einigen Tagen die Existenz meiner Podobursa für Jemanden auch als höchst zweifelhaft machen könnte. Ohne diese Vermuthung weiter zu verfolgen, will ich hier noch hinzubemerken, dass ich massenhaft vorkommende, in Hohlräume umgewandelte Spongien- nadeln, welche auch nach Ausfüllung mit Canadabalsam immer fast vollkommen in dem Präparate zu verschwinden pflegen, in den car- bonischen Hornsteinen aus den permischen Myslachowicer Conglo- meraten der Gegend von Krakau gefunden habe; über dieselben werde ich mir erlauben hier später zu referiren, jedenfalls muss ich aber schon jetzt mit Nachdruck betonen, dass ein so häufiges, manchmal recht massenhaftes Vorkommen in verschiedenen Hornsteinen von so umge- wandelten Spongiennadeln, kieseligen Radiolarienschälchen ete. eben gewiss den schlagendsten Beweis für die noch von mancher Seite be- zweifelte organogene Natur unserer Gesteine liefern muss. H.B.v.Foullon. Ueber den Prehnit aus dem Floiten- thale. Mit der grossen Platter’schen Sammlung kamen im Jahre 1833 auch mehrere Stufen in unser Museum, welche aufgewachsenen Prehnit zeigten. Wie die reichen Suiten von Apatit, Periklin und anderen Mineralien musste nach den ersten und oberflächlichen Untersuchungen, die nur den Zweck des sicheren Nachweises hatten, auch das neue Prehnit- vorkommen beiseite gelegt werden, eingehende Bearbeitung des ganzen Materials im Auge behaltend, welche leider aus Zeitmangel noch immer nicht ausgeführt werden konnte. In neuester Zeit hat nun A. Cathrein über dieses Vorkommen eine Mittheilung gemacht !) und so erscheint es wohl zweckmässig, die Beobachtungen an unseren Stufen hier folgen zu lassen. Wie überall, ist auch in unserem Falle der Prehnit eine ver- hältnissmässig junge, seceundäre Bildung, eine Folge von Zersetzungen im Gneiss, und zwar der darin enthaltenen Plagioklase. Die Kluft- !) Mineralogische und petrogr. Mitth. 1889, Bd. X, Heft IV und V: Beiträge zur Mineralogie Tirols, S. 387—402. XVII: Ueber ein neues Vorkommen von Prehnit, S. 392— 393. 198 Verhandlungen. Nr. 10 flächen, auf welchen das Mineral zur Ausscheidung gelangte, waren, den vorliegenden Stufen nach, wenig mächtig; so zeigte eine einen Apatitkrystall, der bei 5 Centimeter Durchmesser kaum 1-5 Centimeter dick und trotzdem mit beiden Basisflächen an die Kluftwände fest angewachsen war, so dass er durch die Erweiterung und Loslösung ganz zertrümmert, resp. von Sprüngen durchsetzt wurde, die zur Zer- bröckelung führten ; es ist nur mehr ein kleiner Rest von Apatitsubstanz auf der Stufe erhalten. Die Gneissstücke tragen auf der Oberfläche gegen die Kluft in reichlichen Mengen Adular-, Muscovit- und Apatitkrystalle, etwas Quarz, Periklin, vereinzelte lichtgelbe Epidotsäulchen und wechselnde Mengen von Chloritstaub. Wie der letztere das Wachsthum der verschiedenen Minerale beeinflusste, verdient in einer eigenen Arbeit eingehend mit- getheilt zu werden, zu der sich hoffentlich bald die nöthige Zeit findet. Der Apatit bildet zum Theil die prächtigen flächenreichen Krystalle von kugeligem Habitus, aber auch an dicktafeligen Individuen fehlt es nicht. Der Reihenfolge nach haben sich gebildet zuerst der Adular, dann Quarz und Muscovit, Periklin, Apatit, Epidot und zum Schluss der Prehnit. Der Chlorit tritt in den verschiedenen Bildungsperioden in mehreren Generationen auf. Näheres hierüber muss der erwähnten Arbeit vorbehalten werden. Der Prehnit erscheint als Ueberzug auf Theilen der Stufen, er bildet ein wirres Gemenge kleiner Kryställchen, die auf den ersten Blick wie Hyalithkrusten aussehen. Diese Ueberzüge sind auf einem Theile der Stufen ziemlich geschlossen, d. h. sie lassen nur kleinere Partien der unterliegenden Minerale frei, sie sind ferner „einseitig“, in- dem die Inerustationen auf den einzelnen Stufen und Mineralen alle auf gleicher Seite liegen, auf der anderen die freigebliebenen Flächen der überwucherten Krystalle. Nicht alle Minerale sind gleich stark überwachsen, so ist der Adular meist völlig umhüllt, der Apatit zum grössten Theil, während der Glimmer an den Schmalseiten der Blätter- aggregate mit Kränzen kleiner Prehnitkryställchen umrahmt ist, wogegen die Endflächen oft ganz frei blieben. Der übrige Theil der Stufen zeigt keine Spur von Prehnit, offenbar waren die Spalten nur zum Theil mit Lösungen erfüllt, was auch durch eine Art „Strandlinie* — wenn der Ausdruck gestattet ist — documentirt wird. Es zeigt sich nämlich an der Grenze der inerustirten und freien Theile eine An- häufung, eine Art Wulst aus Prehnitkryställchen, die hier durch reich- liche Mengen eingeschlossenen Chloritstaubes grün gefärbt, während die übrigen farblos und durchsichtig sind. Es ist nun wohl die An- nahme gestattet, dass die freien Partien nach oben, die inerustirten nach unten lagen. Orientirt man die Handstücke nach dieser Voraus- setzung, so zeigt es sich, dass der Ansatz der Prehnitkrystalle vor- wiegend auf den Unterseiten der durch ihn überzogenen Minerale erfolgte, während die Oberseiten zum Theil frei sind. Irgend eine Einwirkung der Lösung, aus der sich der Prehnit abschied, auf die übrigen Minerale ist nicht wahrzunehmen, im Gegen- theil. Die Apatite erscheinen, wenn auch einzelne Flächen Aetzfiguren zeigen, besonders glänzend, während sie auf den prehnitfreien Theilen der Stufen oft matt und weniger scharf ausgebildet sind. Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. H. B. v. Foullon. 199 Besondere Erwähnung verdient ein Stück, das wesentlich aus einem dichten Aggregat von Laumontitkrystallen und Muscovit besteht. In Drusenräumen ist der Laumontit frei auskrystallisirt und der grösste Theil des Hohlraumes ist mit Prehnitaggregaten ausgekleidet. Es sind genau dieselben Krystalle, wie die der anderen Stufen. Endlich sind noch jene Aggregate zu erwähnen, die, zu Krusten vereinigt, nirgends Anwachsstellen zeigen. Sie sind in Folge reichlicher Chloriteinschlüsse tief grün gefärbt und haben sich wahrscheinlich in Chloritnestern gebildet, wie eben daherstammende Epidotkrystalle, die bei der Dicke eines Fingers ebenfalls keine Anwachsstellen, wohl aber vielfache Wachsthumsbeeinflussung durch den sie umgebenden Chlorit- staub zeigen, in welehem sie schwebend wuchsen. Auf diesen Krusten erscheinen als allerjüngste Bildungen Rosettehen eines Zeolithes, wie es scheint, von Laumontit, möglicherweise von Desmin. Liessen schon die mit der Lupe besehenen Kryställchen kaum einen Zweifel, dass sie dem Prehnit angehören, so wurde diese Voraus- setzung durch das Verhalten im Kölbehen , in der Platinpincette und auf Kohle!) gegen Säuren und die bedeutende, 6 übersteigende Härte bestätigt. Eine qualitative Prüfung reinsten Materials ergab eine Zu- sammensetzung aus Kieselsäure, Thonerde, Kalk, erst bei Glühhitze abgehenden Wassers und trotz der Farblosigkeit ist auch eine kleine Menge Eisen vorhanden. Auf einzelnen der wirren Aggregate, die von Cathrein be- obachteten radförmigen fehlen hier, fanden sich scheinbar sehr gut ausgebildete Kryställchen, welche der goniometrischen Messung unter- zogen wurden. Das Resultat derselben war aber ein recht schlechtes, indem von den vorhandenen acht Flächen nur vier einfache Bilder gaben. Nach der optischen Orientirung, über welche unten das Weitere folgt, besitzen die Kryställchen die Formen (100), (110) und (001), welche auch Cathrein angibt. Der Winkel (110) (110) soll beim Prehnit nahe 80° betragen. Die Messungen an drei Kryställchen am Goniometer ergaben im Mittel 530 83‘ mit Grenzwerthen von 820 44‘ bis 84° 45°. Zahlreiche Messungen unter dem Mikroskop lieferten ähnliche Werthe, niemals einen solchen von 80°. Die Flächen (100) der nach der Axe 5 langgezogenen Individuen geben keine Bilder, wenigstens keine solchen, die tautozonal mit jenen der Prismenflächen lägen, auf (001) erscheinen ungemein liehtschwache Bilder in einem Haufen, offenbar Reflexe der zahlreichen, nicht genau parallel aufgewachsenen Sub- individuen. Die Beobachtung unter dem Mikroskop zeigt, dass die Flächen (001) ganz bedeckt sind von kleinen bis ungemein dünnen Kryställchen, welche nahezu gleich orientirt sind, wie das Haupt- individuum. Auch auf (100) finden sich solche, hier gewahrt man aber auch bei vielen Exemplaren, dass die scheinbar einheitlichen Krystalle eigentlich eine Verwachsung mehrerer gleichgrosser Individuen sind. Merkwürdigerweise erfolgte diese nicht immer genau parallel (001), sondern unter einem kleinen Winkel, so dass die Gruppen an dem spitzen Prismenwinkel, der niemals durch (010) abgestumpft wird, etwas dicker sind, als in der Mitte. >) Siehe V.Goldschmidt: Unterscheidung der Zeolithe vor dem Löthrohr. Fresenius, Zeitschr. {. analyt. Chemie. Bd. XVII, S. 267 u. £. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 10. Verhandlungen. 29 200 Verhandlungen. Nr. 10 Wie die Betrachtung der Kryställchen im polarisirten Lichte zeigt, besitzen sie einen complieirten Bau und ist wohl durch diesen die Ab- weichung des Prismenwinkels um mehr als 3!/,° vom normalen bewirkt. In der Figur ist eines der grössten Kryställchen (1'4 Millimeter nach der d-Axe lang, 0'65 Millimeter nach der a-Axe breit, 0:27 Milli- meter nach der c-Axe dick) bei gekreuzten Nicols möglichst naturgetreu bildlich dargestellt, so weit dieses ohne Anwendung von Farbendruck möglieh ist. Die beiden Partien gegen den spitzen Prismenwinkel werden bei gekreuzten Nicols vollständig dunkel, die Axenebene liegt parallel (010), die spitze Mittellinie tritt senkrecht auf (001) aus. Der Axen- winkel ist so gross, dass im Mikroskop kaum mehr beide Hyperbeln gleich- zeitig sichtbar sind, bei schwacher Dispersion ist o<{v, es herrschen also die normalen Verhältnisse. Bei einzelnen Krystallen werden die den Endflächen (100) und (100) zugekehrten Partien ebenfalls ganz dunkel, diese auslöschenden Theile bilden dreieckige Flächen. deren Spitzen gegen den Mittelpunkt der Krystalle gekehrt sind. Bei den meisten Krystallen tritt hier nicht mehr vollständige Dunkelheit ein, trotzdem treten die Axen normal aus, wenn auch die Axenbilder etwas verwaschen aussehen. Von den Prismenflächen ziehen sich streifige Partien gegen den Mittelpunkt, die mehr weniger parallel den gegen- überliegenden Prismenflächen liegen und in Folge dessen Winkel von 83—84° mit einander einschliessen, wie dies schon Des-Cloizeaux und Mallard am Prehnit von Farmington ete. beobachtet haben (82° bis 83°%).!) Diese Streifensysteme werden bei keiner Stellung dunkel, zwischen ihnen gibt es aber immer kleine Partien, die vollständig aus- löschen, wohl ein charakteristischer Unterschied von dem „sanduhr- artigen“ Bau. Trotz dieses Verhaltens kann man bei einzelnen Krystallen doch noch die normale Lage der Axenebene constatiren, wenn auch die Axenbilder sehr verwaschen sind, wonach anzunehmen ist, dass die Hauptmasse jener Theile, durch welche hier das Lieht dringt, doch normal gelagert ist. Unbedingt möchte ich mich der Ansicht Des-Cloizeaux’ an- schliessen, nach welcher der Prehnit rhombisch krystallisirt. Es kann aber nicht verschwiegen werden, dass der Aufbau mancher Krystalle auch für die Ansicht Mallard’s spricht, wonach vier sich durch- kreuzende Systeme vorhanden sind, von welchen drei in der Ebene von (001) liegen, das vierte dazu senkrecht steht. Man sieht nämlich, wie schon oben erwähnt, bei manchen Krystallen auf (100) ganz deut- lich, dass sie aus drei, aber nicht genau parallel (001) en - Individuen bestehen und auf (110) Andeutungen. welche auf das vierte, um 90° gedrehte System, deuten. Diese Art der Verwachsung kann ja aber auch bei der rhombischen Natur des Prehnit ganz wohl be- !) Siehe diesbezüglich das Referat von Klocke im N. Jahrb. f. Mineralogie ete. 1883, Bd.I, S. 358—361, woselbst die einschlägigen Arbeiten von Des-Cloizeaux und Mallard über die optischen Anomalien des Prehnit (Bull. d. 1. societe min£ralogique de France. 1882, Bd. V) zusammengefasst sind. Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. J. Prochäzka. 201 stehen, ohne dass deshalb zur Erklärung das hexagonale System herbei- gezogen werden müsste. Keineswegs sind die Acten über den Prehnit geschlossen und wird sich hoffentlich auch einmal das entsprechende Material finden, an welchem sich die Gesetze der Verzwillingung bestimmen lassen. Einsendungen für das Museum. J. Prochazka. Die Fauna des miocänen Sandes von Poisdorf, nach Mittheilungen des Herrn Josef Ullepitsch. Durch die Güte des Herrn Josef Ullepitsch, Oberwardein i. P,, haben unsere paläontologischen Sammlungen eine schätzenswerthe Sendung tertiären Materiales aus den Sanden von Poisdorf erhalten, von wo bis zur Stunde miocäne Petrefacte nicht bekannt gewesen waren, wenigstens liegt über diese Fauna bis nun keine Nachricht vor. Wenn also schon dadurch das Geschenk des Herrn Ullepitsch an Interesse gewinnt, so gewinnt es nicht minder auch an Wichtigkeit durch den Umstand, dass beim Aufsammeln desselben alle jene Vorsichtsmassregeln beobachtet worden sind, wodurch das Vermischen von Arten der höher gelegenen Lagen mit jenen der darunter befindlichen hintangehalten wird. Das in Rede stehende Material wurde in einer drei Meter tiefen Sandgrube im Dorfe Poisdorf selbst, und zwar in dem Gastgarten des „Lindenwirthes“ (am SW.-Ende des Dorfes), abgebaut und an die Anstalt in demselben Zustande gesendet, wie es eben angetroffen worden. Aus dem Schreiben des Herrn Ullepitsch an die Direction entnehme ich über die Sande von Poisdorf Nachfolgendes: Der Sand, dem die unten angeführten Arten entstammen, ist grobkörnig, von bis nussgrossen, stark abgerollten Quarzstückchen ge- bildet und nimmt an Grösse des Kornes nach oben allmälig zu, so zwar, dass die oberste Bank bereits grössere Geröllstücke, mitunter auch faustgrosse Geschiebe ein- schliesst. Er ist ziemlich fest und hält bis drei Meter hohe Wände ans. An den Wänden der bereits erwähnten Sandgrube zu Poisdorf machte Herr Ullepitsch die interessante, wenn auch zu wiederholten Malen gemachte Beobachtung, dass er auch dort die Wechsellage von groben und feinen Sandbänken beobachtete, von denen die ersteren zumeist grosse und stark abgerollte, sowie beschädigte, die letzteren kleine und kleinere Gehäuse von gutem Erhaltungszustande einschliessen, Aus dieser Einsendung des Herrn Ullepitsch, von ungefähr 25 Kilogramm Gesammtgewicht , ist es mir gelungen, über 1450 Gehäuse, 103 Arten angehörig, zu gewinnen und zu bestimmen. Diese Arten vertheilen sich nun derart, dass auf die Gastropoden 66, die Acephalen 20, die Foraminiferen 3, die Bryozoen 4, die Anthozoen 3, die Vermes 3 Arten entfallen. In diesen 103 Species sind zwei Arten von Krabben, von denen nur die Scheeren gefunden wurden, miteingerechnet. Diese Krabbenüberreste lassen sich zwar mit Leichtigkeit als zwei verschiedenen Arten angehörig erkennen, spotten aber jeder Bemühung, sie zu bestimmen. Ebenso ungenügend sind die Ueber- reste des Halitherium aus den Poisdorfer Sanden. Gastropoden. Conus Mojsvari R. Hoern. u. A.. 2 | Columbella fallax R. Hoern. u. A.. 2 „ Gainfahrensis R. Hoern. u. A. 1 spec. Men! „ subraristriatus Costa . j| Bus cerithiforme hung. 2... „ Aldrovandi Broce. Eau) n Schöni R. Hoern. ie 2) BrVercomBrocc... 2... .02l » nodosocostatum REN - 2 „ Moraviensis R. Hoern. u.A. 2 5 Vindobonense May. . 9 Bponderosus Brocce... . - 4 | Triton nodiferum Lamk. . . 1 „ Suessi R. Hoern. u. A.. . . 3 | Murex Sedgwicki Micht. (?). 1 » Vindobonensis Partsch... . . 13 | „ scalaris Brocc. 3 Petentricosus Bronn. 2. ...16 „ sublavatus Bast. . 7 mediterraneus Hwass. . 12 | Pyrula rusticula Bast. 9 Cypraea amygdalum Broce. . ... 2 | Fusus Puschi Andırz. . 3 Marginella minuta Dr 4 „ Valeneiennesi Grat. 1 Mitra ebenus Lamk. . . 2..2...% | Pleurotoma interrupta Broce. g IBOntScHE NE HOernee y asperulata Lamk. 1 Columbella curta Duj. : 1 5 Schreibersi M. Hoern. 2 29% 202 Verhandlungen. Nr. 10 Pleurotoma Vauquelini Payr. . . . 1 | Caecum trachea Mont. 2 Cerithium pietum Bast. . 2.0... 12 | Nerita expansa Reuss ® 4 Cerithium rubiginosum Eichw. . „| 2 Rlanonbısee ; 1 ie lignitarum Eichw. . . . 18 | Rissoina pusilla Br cc. 10 5 scabrum Olivii . ..... 21 | Rissoa Venus d’Orb. 1 ” Schwartzi M. Hoern. B ” Montagui Payır. 25 spec? ıl m Lachesis Bast var. laevis 4 Turritella subangulata Br. cc. 4.8 ® inflata Andrz. 50 a bicarinata Eichw. A) = Clotho M. Hoern. 1 Chemnitzia perpusila Grat. 2 costellata Grat. - 6 Reussi M. Hoern. ji Eulima Eichwaldi M. Hoern. 1 Turbonilla pusilla Phil. £ 2 | Natica redempta Micht. . 4 Turbinolia subumbilicata Grat. 1 | Bulla conulus Desh. 1 Phasianella Eichwaldi M. Hoern. 34 „ truncata Adams 1 Monodonta angulata Eichw. . 12 „ eonvoluta Broce. 3 Trochus quadristriatus Dubois 1 | Crepidula unguiformis Bast. 24 Vermetus arenarius Linnd 1 a gibbosa Defr. . 13 ” intortus Lamk. 14 Bivalven. Corbula cf. Basteroti rs 1 | Nueula nueleolus Linne . T Saxicava spec.? . 1 FPeetuneulus pilosus Linne 3 Tellina donacina Linne , 1 , Ervillia pusilla Eichw. . 11 Venus multilamella Lanık. 2 , Arca diluwii Lamk. 1 „ eineta Eichw. Sr: 1 Buronica Di. 2.2: 10 Cardium papillosum Poli . 6 ' Chama gryphoides Linnd 2 Lueina exigua Eichw. 1 | Ostrea digitalina Dub. 40 » Dujardina Desh. 6 „ erassissima Lamk. . 2 „ incrassata Dubois . 92 | Lithodomus Avitensis Mayer 1 Cardita rudista Lamk. . 1 | Jouanettia spec.? . 2 Foraminiferen. Alveolina meloe Orb. .. Dendritina spec. 3 Quinqueloculina Haueriana W’Orb. 2 "Bryozoen. Cellepora deplanata Reuss Lepralia Endlicheri Reuss Eschara spec. ? - planiceps Reuss Anthozoen. Cladangia conferta Beuss. Bruchstücke von Einzelnpolyparien. Solenastraea tenera Reuss. | Vermes. Serpula spee. . 1 | Serpula spee. 2 | Serpula spec. .4 Arthropoda. Vertebrata. Krebsscheeren Halitherium spec. Es genügt, einen flüchtigen Blick in die hier angeführte Fauna von Poisdorf geworfen zu haben, dass man deren Typus gewahr werde. Die Zusammengehörigkeit dieser Fauna und der von Grund geht deutlich genug beinahe aus allen Merkmalen hervor, welche wir aus dem hier angeführten Verzeichnisse herauszulesen vermögen. Sie erhellt sowohl aus den Gastropoden, als auch aus den Bivalven, sowie aus den Anthozoen, Foraminiferen und Bryozoen. Nicht minder einschlägig ist in dieser Hinsicht das Häufigkeitsverhältniss der einzelnen Arten. Dasselbe etwas genauer betrachtet, gibt eine ziemlich sichere Antwort auf die Frage, ob diese in Rede stehende Fauna mit der von Grund wirklich so identisch ist, wie es im ersten Augenblicke erscheint. Und die Antwort lautet nun dahin, dass die Fauna der Poisdorfer Sande thatsächlich aus einer sehr grossen Anzahl von wirklich für die Grunder Facies charakteristischen Arten besteht, doch nichtsdestoweniger auch eine nicht unbedeutende Menge von Arten des oberen Tegels einschliesst. Wie gross nun die Neigung unserer Fauna zu dem Typus des hangenden Tegel ist, kann vorläufig nicht angegeben werden, wird aber hoffentlich erbracht werden können, bis man die Fauna sowohl dieses Sandes, als auch jene des sandigen Tegels, welcher die Poisdorfer Sande überlagert, wird ausgebeutet haben. Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 1589. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 31. August 1889, Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: Dr. v. Gümbel. Ueber einen aufrecht- stehenden Kohlenstamm der Pilsener Mulde. Dr. J. E. Hibsch. Der Doleritstock und das Vorkommen von Blei- und Silbererzen bei Rongstock im böhmischen Mittelgebirge. — Reise- Berichte: F.Feller. Daoneila Lommeli in den Pseudo-Gailthalerschiefern von Cilli. C.M. Paul. Aufnahmsbericht aus dem östlichen Mähren. D. Stur. Zur Kenntniss der Verhältnisse im Steinbruche bei Mietniow im Südosten bei Wieliczka. — Literatur-Notizen: Dr. Stanislas Meunier, F. v. Sandberger. — Einsendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. Dr. v. Gümbel. Uebereinen aufreehtstehendenKohlen- stamm der Pilsener Mulde. Ein weiteres Beispiel des Vorkommens von aufreehtstehenden Stämmen im Kohlengebirge Böhmens, welches ja bereits mehrfach, z. B. von Wranowie bekannt ist, habe ich bei meinem letzten Besuche des Pilsener Kohlenbeckens auf der fürstlich Thurn und Taxis’schen Frisch Glücker-Zeche bei Littitz unfern Pilsen angetroffen. Der Stamm wurde bei dem Betrieb einer Strecke auf dem sogenannten Hangendflötze, welches ungefähr 30 Meter über dem Hauptflötze liegt, und meiner Ansicht nach noch der oberen Stufe des echten Steinkoblengebirges angehört, angefahren und blossgelegt. Der etwas geneigt stehende Strunk misst am unteren Ende bei etwas ovalem Umrisse 120 und 1 Meter im Durchmesser und wurde auf eine Höhe von 4 Meter auf- wärts durch die verschiedenen Schiehten verfolgt, ohne dass das obere Ende ganz erreicht wurde. Hier misst der künstlich abgebrochene Stamm noch 1 Meter im Durehmesser. Unmittelbar auf dem Kohlenflötz aufsitzend verbreitert derselbe sich nach unten und zeigt hier wurzel- ähnliche - Ausläufer. Doch konnte wegen Brüchigkeit des kohligen Materials dieses Verhältniss nicht scharf genug beobachtet werden, um mit Sicherheit sagen zu können, dass dieselben auf der unten liegenden Kohle wurzeln. Dem Ansehen nach ist dies allerdings der Fall und der Stamm mag etwa schwebend in aufrechter Stellung herbeige- schwemmt worden sein. Das Innere des Stammes ist mit Sandstein ausgefüllt, enthält jedoch stellenweise einen zweiten innern Kern, der nicht blossgelegt werden konnte, ohne den Stamm zu zerstören. Derselbe mochte einem Markkörper entsprechen, wie er z. B. bei Arthropitys vorzukommen K.k.geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 11. Verhandlungen, 30 204 Verhandlungen. Nr. 11 pflegt. Die Aussenseite des völlig ungegliederten Stammes ist mit einer durchschnittlich 10 Millimeter dieken, freilich an vielen Stellen abge- sprungenen Kohlenrinde bedeckt. Die Kohle ist glänzend schwarz und bricht würfelig. Dass dieselbe die Stelle der früheren Rinde einnimmt, ergibt sich auch aus dem Umstande, dass zum Theile Schwefelkies dieselbe ersetzt, welcher die Natur eines Rindenüberzuges besitzt. Die Rinden- oberfläche, wie die durch abgefallene Kohle theilweise freigelegte innere Oberfläche des Stammes zeigt eine breite Streifung in der Weise, dass 10—15 Millimeter breite schwach gewölbte Erhöhungen durch dazwischen laufende Rinnen getrennt sind. Eine Querabgliederung und irgend Spuren von Blatt- oder Nadelansätzen sind nicht zu bemerken. Es laufen die Streifen vielmehr, soweit sich dies verfolgen lässt, nach der Länge des Stammes ohne Unterbrechung fort. Von Schuppen, Narben, Abzweigungen ist nichts zu sehen. Ich bin daher recht zweifelhaft, ob man den Stamm etwa der Sagenaria rimosa zuzählen darf. Am besten stimmt der von G. v. Sternberg abgebildete Stamm von Üycadites columnaris Presl (ll, pag. 194, Fig. 47) überein. Die Beschaffenheit der Kohlenrinde liefert hier wieder einen Beweis für die Richtigkeit der Annahme, dass bei dem Uebergang der vormaligen Pflanzensubstanz in Steinkohle eine wesentliche Aenderung der Dimension nicht einge- treten ist. In diesem Falle kann von einer Mitwirkung grossen Druckes zur Bildung der Kohle doch wohl nicht die Rede sein. Ich bin der Meinung, dass durch einfache Schwellung der früheren Pflanzensubstanz bei der Umwandlung in Kohle der Raum ausgefüllt wurde. Ich habe die Kohle der Behandlung mit chlorsaurem Kalium und Salpetersäure unterzogen. Die Kohle wird verhältnissmässig leicht und schnell zersetzt. Es bildet sich eine huminartige Substanz, welehe theil- weise in Alkohol, theilweise in Ammoniak löslich ist. Bei sorgfältiger Behandlung bleiben dann flockige Reste in grosser Menge zurück, welche sich unter dem Mikroskope deutlich als Reste einer Rinden- schicht zu erkennen geben. Man kann sogar eine zarte Streifung der Zellenwände wahrnehmen. Von Fibrovasalsträngen ist nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren die Zellen der Rinde stark verdickt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch erwähnen, dass man bei einem Uebersiehbruch in der gleichen Zeche auf ein ziemlich lockeres Geröll stiess, wie es ja massenhaft in der Pilsener Mulde über die Oberfläche ausgestreut lagert. In demselben fanden sich Stammstücke von Lignit (Coniferen-Holz) ganz von tertiärem Habitus. Es wäre dem- nach dieser Geröllablagerung ein tertiäres Alter beizulegen. Der oben erwähnte Steinkohlenstamm ist jetzt im Garten der fürstlichen Bergbau-Inspection auf Mathilde-Zeche, soweit es thunlich war, in seiner natürlichen Stellung aufgerichtet. Dr. J. E. Hibsch. Der Doleritstock und das Vorkommen von Blei- und Silbererzen bei Rongstock im böhmischen Mittelgebirge. Nahe dem Centrum des böhmischen Mittelgebirges, dort wo die grösste Massenerhebung des Gebietes, das Plateau von Wernstadt- Reichen-B.-Pokau-OÖhren, vorhanden ist, hat die 300—400 Meter tiefe Thalfurche der Elbe bei Rongstock ein eigenthümliches Gestein an- Nr. 11 Bericht vom 31. August. Dr. J. E. Hibsch. 205 geschnitten, welches von Reuss!) und von Jok&ly?), die es zuerst eingehender beschrieben, „Syenit“, von Krejdi?) hingegen „syenit- ähnlieher Grünstein“ genannt wurde. Dieses Gestein tritt zwischen dem Dorfe Rongstock und dem Köhlergrunde in Form eines kleinen Stockes auf, weleher in der Horizontalen etwa 500 Meter misst und sich vertical nahezu 200 Meter über den Spiegel der Elbe erhebt. Die eingehendere Untersuchung des Gesteines ergibt das Resultat, dass dasselbe weder ein Syenit, noch ein Grünstein ist, sondern als ein posteretaceisches Basaltgestein angesehen werden muss. Es besteht bei mittlerem bis grobem Korn überwiegend aus schwarzen Augiten und grünlichgrauen oder weisslich trüben Plagioklasen. Ab und zu gewahrt man eine schwarze Glimmertafel. Local kann jedoch das Gestein sehr reich an Glimmer werden. Wie die mikroskopische Untersuchung lehrt, ist das Gestein holo- krystallin mit-derjenigen Structur, welcheRosenbusch die hypidiomorph- körnige genannt hat.*) Es nähert sich das Rongstocker Gestein dem Typus des Gesteines von der Löwenburg im Siebengebirge.°) Am Aufbau unserer Felsart betheiligen sich Eisenerze und Apatit, dann Titanit, Augit und Magnesiaglimmer. Sehr untergeordnet findet sich stark corrodirte Horn- blende vor. Den Raum zwischen diesen Gemengtheilen erfüllt Plagioklas in grösseren und kleineren Krystallen. Ein Theil des Plagioklas scheint zu den Producten der letzten Erstarrungsperiode zu gehören. Olivin ist sehr selten, aber sicher vorhanden. Glasbasis fehlt gänzlich ; das Gestein ist, wie schon oben gesagt, holokrystallin. Quarz und Orthoklas wurden nicht beobachtet. Die Augite werden rosa und lichtbräunlich durch- sichtig. Auf den Kluftflächen ist viel Eisenkies angesiedelt, derselbe bildet allda nicht selten zusammenhängende Ueberzüge. Es ist der im Vorhergehenden beschriebene Dolerit wohl nur ein Theil von dem am entgegengesetzien rechten Elbufer befindlichen grösseren Doleritstocke des Leechenberges zwischen Pschüra und Klein- priesen. Das Gestein des Leechenberges wurde schon von Jokely °) als Dolerit erkannt. Wahrscheinlich stammt von dem Leechenberger Doleritstock auch das Material zu den Blöcken von „körnigem Andesit- basalt“, welche Borieky’) vom „Leichenberge“ beschreibt. Es herrscht sowohl in petrographischer Beziehung, als auch rücksichtlich des geolo- gischen Auftretens so vollständige Uebereinstimmung zwischen beiden auf den verschiedenen Seiten der Elbe sich gegenüberliegenden Dolerit- stöcken, dass wohl die Vorstellung berechtigt ist, beide jetzt getrennte 1) Aug. Em. Reuss, Geognost. Skizzen aus Böhmen. (Umgebungen von Teplitz und Bilin u. s. w.) Prag, Leitmeritz und Teplitz. 1840, pag. 19 fi. 2) Joh. Jok&ly, Das Leitmeritzer vulcanische Mittelgebirge in Böhmen. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Wien. 1858, IX, pag. 430. 3) Joh. Krejdi, Vorbemerkungen über allgemeine geolog. Verhältnisse des nördlichen Böhmen. Archiv f. d. naturw. Landesdurchforschung von Böhmen. Prag 1869, I. Bd., pag. 13. *) H. Rosenbusch, Mikroskop. Pbysiogr. d. Gesteine. II. Aufl. 1837, pag. 723. 5) H. Rosenbusch, a. a. O. pag. 724. 6) Joh. Jok&ly, Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. Wien 1858, IX, pag. 411, ?) E. Boficky, Petrograph. Stud. an den Basaltgesteinen Böhmens. Archiv f, d, naturw. Landesdurchforschung von Böhmen. Prag 1874, pag. 144. 30* 206 Verhandlungen. Nr. 11 stockförmige Massen seien blos Theile eines einzigen früher zusammen- hängenden Stockes. Die Elbe hat die ursprünglich. einheitliche Masse nur getheilt. Auf beiden Elbufern hat der Dolerit ungewöhnlich umfangreiche exomorphe Contacterscheinungen in den ihn unmittelbar umgebenden Bakulitenmergeln und mitteloligocänen Sandsteinen hervorgerufen. Dem- nach besitzt er zum mindesten ein oligocänes Alter. Und darauf, sowie auf der Abwesenheit von Orthoklas in seinem mineralischen Bestande beruht seine Bestimmung als Basaltgestein. Es erscheint der Doleritstock allseitig begrenzt von umgewandeltem Bakulitenmergel und tertiärem Sandstein; ein unmittelbarer Zusammen- hang mit dichten Feldspathbasalten ist nicht erkennbar. Bei voller Berücksichtigung aller hier zu Tage tretenden Erscheinungen sieht man sich gezwungen, die gesammte, jetzt durch das Elbthal zertheilte Doleritmasse aufzufassen als einen Gesteinskern, welcher in der Tiefe eines grösseren tertiären Kraters unter höherem Drucke allmälig erstarrte. Man hätte bei dieser Auffassung auch im böhmischen Mittelgebirge Verhältnisse, welche erinnern an die zuerst von J. W. Judd:), dann von J. v. Szabö?) aus der Umgebung von Schemnitz beschriebenen tertiären Gesteine mit dem Habitus von älteren Gesteinen, sowie an die ebenfalls durch J. W. Judd) bekannten ähnlichen Vorkommnisse in Schottland und Irland. Der Krater, in dessen Tiefe der Dolerit erstarrte, mag zu den ältesten Gebilden des ganzen Mittelgebirges gehören. In seiner Umge- bung haben sich, gestützt durch den verfestigten Kraterkern, die vor- basaltischen Sandsteine und Braunkohlenthone in grösster Höhe (rund 450 Meter Meereshöhe) erhalten, während sie in den entfernteren Theilen des Mittelgebirges bedeutend tiefer (bis 200 Meter Meereshöhe) ein- brachen in spät-oligocäner und in der nachbasaltischen Zeit. Nur auf diese Weise lässt sich die Bildung des oben genannten Plateaus von Wernstadt-Reichen-B.-Pokau-Ohren erklären. Die Thätigkeit des Kraters selbst mag lange angehalten haben, bis der Krater durch die spätere Eruption der Phonolithe südlich und westlich von Rongstock theilweise zerstört wurde. Die Phonolithe müssen deshalb für jüngere Bildungen erklärt werden, weil sie den Doleritstock gangförmig durchsetzen. Der umgekehrte Fall findet nicht statt. Auf die lange anhaltende vulcanische Thätigkeit, während welcher der Kraterraum durch geraume Zeit mit glühenden Gesteinsmassen er- füllt war, ist die gewaltige Contaetwirkung in den umgebenden Gesteinen, die den Krater begrenzten, zurückzuführen. Ein Contacthof von mehr als 800 Meter radialer Ausdehnung umgibt den Doleritstock. Die besten Asa gewährt der Bakulitenmergel entlang der Linie der österr.- 37: v. Szabö, Vorläufige Schilderung der geologischen Verhältnisse von Schemnitz. (Mathemat.- -naturw. Berichte aus Ungarn. 1885, III, pag. 197—R13.) Ref. im N. Jahrb. f.M., G. u. P. 1887, II, pag. 465. 2) J. W. Judd, On the tertiary and other peridodites of Scotland. (Quart. Journ. of the Geol. Soc. 1885, XLI, pag. 354—418.) Ref. im N. Jahrb. f. M., G. u. P. 1886, I, pag. 67. i en J. W. Judd, On the Gabbros, Dolorites and Basalts of tertiary age in Scotland and Ireland. (Quart. Journ. of the Geol. Soc: 1886, XLII, pag. 49.) Ref. im N. Jahrb. f. M., G. u. P. 1887, I, pag. 283. Nr. 11 Bericht vom 31. August. Dr. J. E. Hibsch. 207 ungar. Staatseisenbahn-Gesellschaft. Dieser Thonmergel senonen Alters besitzt im unveränderten Zustande die bekannte bläulichgraue Färbung. Er führt reichlich Foraminiferen, besonders häufig treten auf: Orzistellaria rotulata d’Orb., Bulimina- und Nodosaria-Species. Die erste Contact- wirkung äussert sich in einem Härterwerden des Mergels und durch dunklere Färbung. Die Dünnschieferigkeit macht einer dickeren Bankung Platz. Bei 500 Meter vom Contact werden die früher scharf begrenzten Foraminiferengehäuse undeutlicher, bei 400 Meter Entfernung vom Contact ist der Foraminiferenraum gänzlich erfüllt mit körnigem Kalk, so dass die Form der Schale nicht mehr zu erkennen ist. Nur durch die Berücksichtigung der Zwischenformen ist man in der Lage, die Stellen wieder zu erkennen, wo früher Foraminiferengehäuse sich be- fanden. In der Entfernung von 200 Meter vom Contacte wird die Färbung des Bakulitenmergels wieder dadurch eine helle, dass die dunkelfärbende Substanz verschwindet; der Kalk ist vermehrt; es tritt Epidot- in einzelnen Nestern auf. Bei 50—100 Meter vom Contact reiht sich der Epidot in parallelen Streifen an. Noch näher zum Contacte ist der frühere Bakulitenmergel in ein hartes durchaus krystallines Gestein umgewandelt von weissgrauer Färbung, durch- zogen von grünlichgelben Streifen und Flecken, die annähernd parallel und offenbar in der Richtung der ehemaligen Schichtung des Mergels verlaufen. Zuletzt stellt sich neben Epidot noch Granat mit sehr leb- hafter Doppelbreehung in einzelnen um einen Kern gruppirten Feldern, und untergeordnet Quarz ein. Dieses Contactgestein erinnert an die Kalksilieathornfelse der Contactzonen älterer Eruptiv- gesteine. — Die Contaetwirkung in den tertiären Sandsteinen, welche die senonen Bakulitenmergel concordant überlagern und die oberen Partien des Kraterwalles bildeten, lässt sich wegen Mangel an Auf- schlüssen nicht verfolgen. Mit Sicherheit ist jedoch eine scharfe Frittung des thonigen Bindemittels der Sandsteine zu constatiren, wodurch die ‚ursprünglich mürben Sandsteine sehr hart geworden sind und das Aussehen von Quarziten erlangt haben. Doleritstock ebenso wie die umgebenden Mergel und Sandsteine werden durchsetzt von vielen Gängen mannigfaltiger Gesteine. Die Richtungen, in welchen sie durchbrechen, sind sehr verschieden , eine Gesetzmässigkeit lässt sich nicht erkennen. Sie treten rein intrusiv auf, ohne mit Ergüssen in nachweisbarer Verbindung zu stehen. Ihre Mächtigkeit wechselt, 02—0'25—0'3—1—2 Meter. Stellenweise lösen sie sich auf in ein Gewirr schmaler und schmälster Trümmer. Die Gesteine dieser Gänge sind Phonolithe, Tephrite und Trachyte. Die Phonolithgänge sind zumeist mit sehr schönen, 10 Millimeter bis 1 Centi- meter mächtigen Rändern von Phonolithglas versehen. Die Gänge im Bakulitenmergel, über deren Alter, ob jünger oder älter als der Dolerit, man bis jetzt kein endgiltiges Urtheil abzugeben vermag, gehören Gesteinen an, welche wesentlich von den sonst be- kannten Gesteinen des Mittelgebirges abweichen. Einige besitzen in ihrem Gesteinsgefüge andesitischen Habitus, andere erinnern durch ihre in Chlorit umgewandelten Hornblenden an die Propylite v. Richthofen's. Sie sind alle nicht mehr ganz frisch, ich muss deshalb vorläufig ihren Charakter in der Schwebe lassen. Es ist immerhin möglich, dass 208 Verhandlungen, Nr. 11 diese Gesteinsgänge älter sind als der Dolerit. Dann wäre ihr eigen- thümlicher Zustand zurückzuführen auf dieselben Ursachen, welche den Bakulitenmergel umänderten. Alle diese gangförmig auftretenden Gesteine, namentlich die Trachyte, sind reich an Eisenkies. Die Trachyte enthalten davon soviel, dass sie oberflächlich ganz braun anwittern. Ausser dem Eisenkies finden sich in der Umgebung des Dolerit- stockes auch noch andere Schwefelmetalle vor, zum Theil unter anderen Verhältnissen, nämlich Bleiglanz, Zinkblende, untergeordnet Kupferglanz und Kupferkies. Reuss erwähnt!), dass „früher auch Silberglaserz vorgekommen sein soll“. Alle diese Schwefelmetalle führen einen sehr geringen Silbergehalt. Nach einer von der k. k. geolog. Reichsanstalt ausgeführten und mir von Herrn Schmarda in Topkowitz freundlichst zur Verfügung gestellten Analyse enthält der Bleiglanz an Silber 0036 Procent. In früherer Zeit wurden die Erze in Rongstock bergmännisch abgebaut. Reuss!) fand im Jahre 1840 noch zwei befahrbare Stollen vor. Der Bergbau selbst scheint schon im vorigen Jahrhundert wegen zu geringer Ergiebigkeit aufgelassen worden zu sein. Mitte der Fünfziger-Jahre wurden in dem einzigen heute noch allerdings nur sehr schwierig zugänglichen Stollen im Köhlergrunde einige Arbeiten von einem Consortium vorgenommen, wegen Mangel an dem nöthigen Capital jedoch bald wieder aufgelassen.?) Neben einigen kleinen alten, auch im Köhlergrunde befindlichen Berghalden und einem alten Versuchsbau beim Hause Nr. 19 in Rongstock bildet der erwähnte Stollen die letzten Reste des alten Bergbaues. Die Rongstocker Erze treten nieht gangförmig auf. Sie kommen entweder eingesprengt in den Jüngeren Intrusivgängen des Doleritstockes vor, so namentlich der Eisenkies im Trachyt, wie schon erwähnt wurde. Oder sie bilden Ueberzüge auf den Kluftflächen des tertiären Sandsteines oder der verschiedenen Eruptivgesteine (Zinkblende, Kupferglanz und Bleiglanz). Endlich aber finden sie sich eingesprengt in einer Art von Breceie, die vorzugsweise aus Bruchstücken des oben beschriebenen, an die Kalksilicathornfelse erinnernden Contactgesteines sich aufbaut mit einem Bindemittel von körnigem Kalkspath, von Quarz und von Schwefelmetallen. Besonders Bleiglanz tritt hier in Form von Schnüren auf, welche netzförmig die Breceie durchziehen, während die Zinkblende sich in grösseren Körnern findet und Eisenkies das ganze Gestein im- prägnirt. Erze letzterer Art beschreibt Reuss (a. a. O. pag. 21). „Sie (die Erze) bestehen aus grobkörniger blätteriger Blende, feinkörnigem Bleiglanz,, speisgelbem Schwefelkies und messinggelbem Kupferkies, welche insgesammt in einem dichten, weissen oder graulichen Feldspath- gestein eingesprengt sind.“ Das „Feldspathgestein“ ist unser Contaet- gestein. Solche erzführende Breecien sind vorzugsweise beim früheren Bergbau gefördert worden. Derjenige Bleiglanz, dessen Silbergehalt oben angegeben wurde, ist einer solchen Breecie aus dem alten Stollen im Köhlergrunde entnommen. 1) Aug. Em. Reuss, a. a. O. pag. 21. ?) Joh. Jokely sagt a. a. O. pag. 430: „Hier besteht gegenwärtig (1857) in seinem Bereiche (im Dolerit) eine Zeche auf Bleiglanz, welcher darin nebst silberhaltigen Kiesen und Blende auf Gängen bricht,“ Nr. 11 Bericht vom 31. August. Dr. J. E. Hibsch. 209 Die reichste Erzführung scheint dem einstigen Kratermantel eigen zu sein. Wahrscheinlich ist sie insgesammt zurückzuführen auf ehemalige Fumarolen- und Solfataren-Thätigkeit. Aus der Tiefe brachten heisse Quellen Metalllösungen, welche dann als Schwefelverbindungen nieder- geschlagen wurden. Das Erzvorkommen von Rongstock wür de bei dieser Auffassung auf ähnliche vulcanische Thätigkeit zurückzuführen sein, wie sie besonders durch Clarence King und Geo. FE. Becker‘) theil- weise als Ursache für die Entstehung vieler Erzlager im Westen von Nordamerika festgestellt worden ist. "Auch R.L. Jack?) hat von den Goldlagern des Mount Morgan in Queensland die Ansicht gewonnen, dass dieselben durch tertiäre Geysirthätigkeit entstanden sind. Der ausserordentlich gewissenhafte Beobachter Jok&ly, durch dessen geologische Arbeiten im böhmischen Mittelgebirge, sowie durch die scharfen Beobachtungen Reuss’ dieses Gebiet in geologischer Be- ziehung erst erschlossen wurde, erwähnt (a, a. O. pag. 430), dass man ähnliche Erze, wie die beschriebenen, früher auch im Gneiss abgebaut haben soll. Jokely gibt (a. a. O.) an, dass „westlich von Rongstock an den Gehängen des dortigen Nebenthales e grauer Gneiss entblösst“ sei, welcher von Phonolith- Tuff überdeckt werde. Doch ist es mir auch bei wiederholter Begehung nicht gelungen, grauen Gneiss daselbst an- stehend zu finden. Wohl "enthält der Phonolith- Tuff, welcher westlich von Rongstock in gewaltigen Massen vorhanden ist, eine grosse Menge von Gneiss in Blöcken bis zur Grösse eines Cubikmeters eingeschlossen. Gneiss steht also sicher in der Tiefe an. Der Gneiss dieser Blöcke gehört jedoch vielen verschiedenen Gneissvarietäten an, die wohl auf so kleinem Raume, wie der gegebene ist, nicht neben einander auf- treten können , vielmehr in der Tiefe vertieal über einander vertheilt sein müssen. Das Erzvorkommen von Rongstock ist mit diesem Gneiss, welcher in geringerer oder grösserer Tiefe bei Rongstock vorhanden ist, gewiss ebensowenig in Zusammenhang zu bringen , als Kruptiv- gesteine (Basalte, Phonolithe u. s. w.) an anderen Orten des 'Mittelgebir ges mannigfaltige Gneisseinschlüsse enthalten, ohne dass irgend welche nennenswerthe Mengen von Erzen daselbst auftreten würden. Meine Arbeiten über diesen höchst interessanten Punkt unseres Mittelgebirges sind noch lange nicht abgeschlossen. Nur mit Zaudern übergebe ich, ein prineipieller Gegner jeder sogenannten „vorläufigen Mittheilung“, "vorstehende vorläufige Resultate der Oeffentlichkeit. Die geologischen Arbeiten im Mittelgebirge gestatten kein stückweises Publi- eiren. Man muss den Gegenstand zusammenhängend behandeln, sonst würde ein Widerruf dem andern folgen. Ich sehe mich jedoch trotzdem veranlasst, diese unfertige Arbeit, welche zum Theil die Resultate mehrjähriger Thätigkeit im Mittelgebirge umfasst, zu veröffentlichen, weil man in neuester Zeit daran geht, den alten Rongstocker Bergbau 1) Geo. F. Becker, The Relations of the Mineral Belts of the Pacific Slope to the Great Upheavals. (Am. Journ. of Science. 1884, Vol. XXVIII, pag. 209 - 212.) Ref. im N. Jahrb. f. M., G. u. P. 1887, II, pag. 112. ®) R. L. Jack, Die Goldlager des Mount Morgan in Queensland. (Berg- und Hüttenm, Zeitung. 1885, pag. 336.) Ref. im N. Jahrb. f.M., G. u.P. 1887, I, pag. &4. 210 Verhandlungen. Nr. 11 neu zu erschliessen, und weil von verschiedenen Seiten diesem Erz- vorkommen erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet wird. Von diesen Gesichtspunkten aus mögen vorstehende Mittheilungen beurtheilt werden. Reise-Berichte. F. Teller. Daonella Lommeli in den Pseudo-Gail thalerschiefern von Cilli. Auf Grund einer Einsendung des Herrn Bergrathes E. Riedel in Cilli konnte vor einigen Jahren das Vorkommen von Trachyceras Julium E. v. M. in den von Zollikofer als Gailthalerschiefer ge- deuteten Gesteinen am Nordfuss der Ruine Cilli und damit das ober- triadische Alter dieses Schichteneomplexes nachgewiesen werden. (Vergl. Verh. geol. Reichsanst. 1885, pag. 318— 319.) Ein kurzer Aufenthalt in Cilli bot mir im verflossenen Monate Gelegenheit, die Fundstelle selbst zu besuchen, und es gelang mir hierbei, auf derselben Schutthalde, auf welcher seinerzeit der Cephalopodenrest aufgelesen wurde, in einem dünnplattig spaltenden, grauen, rostgelb verwitternden Schiefer Abdrücke der charakteristischen Schalenseulptur von Daonella Lommeli Wissm. zu constatiren. Die Deutung dieses schieferigen Gesteinszuges als ein Aequivalent der Wengener-Schichten Südtirols, welche schon nach dem vorerwähnten Cephalopodenfunde kaum mehr angezweifelt werden konnte, erscheint hierdurch neuerdings wesentlich bekräftigt. Die an dem östlichen Ufer der Sann liegende Fundstelle ist schon von der in die Vorstadt Rann führenden Brücke aus als kahler, gelb- brauner Aufschluss innerhalb des sonst gut bewaldeten Schlossberg- gehänges gut sichtbar. An der Schiessstätte vorbei führt ein Fahrweg an den Fuss des Gehänges hin. Man beobachtet hier von Nord nach Süd: Eine mächtige Eruptivmasse — Stur's ältere Hornfelstrachyte — welche die Höhen nördlich von der Ruine zusammensetzt, sodann in einer schmalen, nur in Folge einer Abrutschung besser entblössten Zone die Schiefer mit Trachyceras julium und Daonella Lommeli, darüber die dunklen dünnbankigen Kalke, welche den von der Ruine gekrönten Gipfel zusammensetzen, und noch weiter in Süd endlich weisse, obertriadische Diploporenkalke. Die Gesteine der Schieferzone verflächen schon von der Eruptivmasse ab unter mittleren Neigungs- winkeln in Süd und unterteufen somit die dunklen Kalke des Schloss- berges. Zollikofer hat diese Kalke in Uebereinstimmung mit seiner Deutung des nordwärts vorliegenden Schieferzuges als Gailthaler Kalke bezeichnet, in den späteren geologischen Karten wurden dieselben jedoch bereits als Guttensteiner Kalke ausgeschieden, offenbar auf Grund ihrer Ueberlagerung durch lichter gefärbte Kalksteine vom Habitus der obertriadischen Kalkmassen. Sind die Lagerungsverhältnisse in dem eben besprochenen Durchschnitte normale, so wäre auch diese Auffassung zu verlassen, da die dunklen Kalke der Schlossruine sodann zweifel- los in das Hangende des Daonellen-Schiefer fallen. Bei der geringen Mächtigkeit der letzteren erscheint es durchaus nicht ausgeschlossen, dass die Kalke des Schlossberges nur ein jüngeres kalkiges Glied der als Wengener-Schichten zusammenzufassenden Schichtreihe dar- stellen; sie würden in diesem Falle ein Analogon bilden zu den dunklen Nr. 11 Bericht vom 31. August. €. M. Paul. 911 Plattenkalken mit Trachyceras Archelaus, welche ich vor einiger Zeit in grösserer Ausdehnung innerhalb der Sannthaler Alpen nachweisen konnte. C. M. Paul. Aufnahmsbericht aus dem östlichen Mähren. Die Aufnahme des mährischen Theiles des mährisch-ungarischen Grenzgebietes war im vorigen Jahre südwärts bis an die Linie Napajedl- Klobouk vorgerückt. In diesem Jahre schliesst sich nun daran die Untersuchung der Gegenden östlich von Ung.-Hradisch, Ung.-Ostra und Wessely an der March, die Umgebungen von Ung.-Brod, die Gebiets- theile südlich von Luhatschowitz, Slawicin und Brumov bis an die ungarische Grenze, den Vlarapass, Stranypass und Welkapass, eine Gegend, die durch die neueröffnete, das Marchthal mit dem Waagthale verbindende Eisenbahnlinie Brünn-Vlarapass-Tepla durchzogen wird. Während im vorigen Jahre die das aufgenommene Gebiet zusammen- setzenden Karpathensandsteinbildungen (mit einziger Ausnahme der Sandsteine des Javornikgebirges südlich von Wsetin und Karlowitz an der Beezwa) durchaus mit ziemlicher Sicherheit als alttertiär erkannt werden konnten, die das Gebiet durchziehenden Höhenzüge massiger Sandsteine sich nur als heteropische Einschaltungen in die Hauptmasse der oberen Hieroglyphenschichten darstellten, gestattete ein genaues und eingehendes Studium der tektonischen Verhältnisse im diesjährigen Terrain bereits die Unterscheidung mehrerer relativer Niveaus, von denen ein Theil mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit der Kreideformation angehören dürfte, jedenfalls aber von den auch hier die Hauptmasse bildenden oberen Hieroglyphenschichten abgetrennt werden muss. Ich rechne dahin gewisse Bildungen westlich von Hluk und öst- lich von Wessely, sowie die unmittelbar an der Landesgrenze auf- tretenden Sandsteine am Vlarapasse, Stranypasse und Miawapasse. Die nähere Motivirung und Rechtfertigung dieser Ausscheidung und Auffassung muss natürlich einer späteren ausführlicheren Mittheilung vorbehalten werden. Ausser den Karpathensandsteinen sind in dem heuer zur Bereisung selangenden Gebiete auch die schon seit längerer Zeit bekannten Eruptivgesteine von Banov, Bistrzitz, Ordieov, Nezdenitz, Svetlau und Hrosinkau von allgemeinerem Interesse. Viel Wesentliches konnte ich in Beziehung auf diese Gebilde den kurzen, aber inhaltsreichen Daten, die Stur schon 1858 über dieselben veröffentlichte, wohl nicht hinzufügen, doch habe ich die kartographische Einzeichnung derselben auf den uns gegenwärtig zur Verfügung stehenden Karten grösseren Massstabes besser präcisiren können, als dies früher möglich war und es gelang mir auch, einige kleine, bisher unbekannt gebliebene Vor- kommnisse zu entdecken, von denen namentlich eines (bei Hrosinkau) sehr interessante Verhältnisse darbietet. Endlich wurden im westlichen Theile des Gebietes — am Rande der Marehebene — die dortigen bedeutenden Lössablagerungen studirt, die zahlreichen aus denselben hervortretenden kleineren und grösseren Inseln des Grundgebirges ausgeschieden und namentlich über das hypso- metrische Niveau, bis zu welchem die Lössablagerungen in den ver- schiedenen Gebietstheilen ansteigen, Beobachtungen angestellt. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 11. Verhandlungen. 3 N pet DD Verhandlungen. Nr. 11 Die zweite Hälfte der Aufnahmszeit wird nun, nachdem die allgemeineren Grundzüge festgestellt sind, detaillirteren Begehungen und Studien in den Gebieten südlich und östlich von Luhatschowitz, in den Gegenden von Slawidin, Bilnitz und Vlarapass gewidmet werden und schliesslich beabsichtige ich noch einige ergänzende Studien auf der ungarischen Seite des Grenzgebirges anzuschliessen. D. Stur. Zur Kenntniss der Verhältnisse im Steinbruche bei Mietniow im Südosten bei Wieliczka. Eben als ich im Begriffe war, eine Excursion nach Czernowitz, in Angelegenheit der Versorgung dieser Landeshauptstadt mit gutem Trinkwasser, zu unternehmen, erhielt ich von unserem hochgeehrten Fachgenossen, Herrn Prof. Julian Niedzwiedzki in Lemberg, das IV. Heft seines Beitrages zur Kenntniss der Salzformation von Wieliezka und Bochnia .... Lemberg 1839 — in welcher der freundliche Leser den letzten Standpunkt unserer Kenntniss von den geologischen Ver- hältnissen des Steinbruches pag. 167 u. f. ausführlich dargelegt , auch pag. 168 die bezüglichen Publiecationen unserer Karpathen-Geologen sorgfältig eitirt findet — wodurch ich von der Nothwendigkeit Langes und Breites hierüber hier auseinanderzusetzen vollständig enthoben bin. Da nun Herr Prof. Niedzwiedzki gleichzeitig (pag. 172) freundlichster Weise seine bereitwilligste Hilfe, eventuell Führung bei einem etwaigen Besuche des Mietniower Steinbruches anbietet, konnte ich die sich darbietende Gelegenheit nicht unbenützt vorübergehen lassen. Auf die höfliche Anfrage meinerseits wurde genau Tag und Stunde der Zusammenkunft in Krakau von Seite des Herrn Prof. Niedzwiedzki festgesetzt und wir fuhren am 20. Juli 1889 Früh bis Wieliezka; ferner ohne auch nur eine Minute zu versäumen gingen wir directe an die berühmt gewordene Localität. Indem ich nun über wisa refero, sage ich, dass ich auf dieser Exeursion eigentlich zwei Aufschlüsse besonders wichtig fand, wegen ihrer stratigraphischen und petrographischen vollständigen Aehnlichkeit mit Aufschlüssen im Wiener-Sandstein der Umgebungen Wiens. Der eine Aufschluss ist der Steinbruch an den Teichen Klosow S.; der zweite Aufschluss ist der Mietniower Steinbruch. Wenn ich nun zuerst über den Steinbruch an den Teichen Klosow 8. berichte, so habe ieh nicht wenig gestaunt, daselbst ganz dieselbe Reihenfolge der Schichten aufgeschlossen zu sehen , die man bei Wien, von St. Andrä, über Wolfpassing (Steinbruch in den Rieseln und Steinbruch Rassing) bis auf den Eichberg bei Königstetten aufge- schlossen findet, und die Czizek in seiner ersten Karte der Umgebungen Wiens mit (14) Alpenkalk und (17) Hornstein- Ausscheidungen, bezeichnet hat und die ich vorläufig Wolfpassinger Schichten nennen will. Ein dünnschieferiger, schwarzer, weicher, flach muschelig brechender und er@mfarbig ver witternder Thonschiefer führt dünnplattige linsenförmige Ein- lagerung eines gelblichgrauen feinkörmigen Kalkes (Alpenkalk Cziz ek's) oder feinkörnige, dünnschichtige, feste, graue Sandsteine, welche von feinen Glauconitkörnern grünstreifig sind und stellenweise bis 2 Centi- meter dieke, lagerförmige Streifen von grauem oder ebenfalls glauco- nitischen Hornstein (Hornstein-Ausscheidungen CzZizek’s vorzüglich am Tulnerkogl) führen. Nr. 11 Bericht vom 31. August. D. Stur. 213 Die vollständige Aehnlichkeit der Gesteine der Schichtenreihe in dem Steinbruche bei den Klosower Teichen mit jenen der Wolf- passinger Schichten bei Wolfpassing kann ich durch mitgebrachte Stücke vollkommen erhärten. Diese Schichten fallen bei den Klosower Teichen flach in Süd. Ueber den Mietniower Steinbruch habe ich folgendes visum reper- tum mitzutheilen. Ich sah mich in dem Complexe der Mietniower Steinbrüche ganz und gar nach dem westlichsten Steinbruche bei Greifenstein versetzt und fand hier vollkommen dieselben Erscheinungen, die ich erst wenige Tage vorher während meinen Exeursionen in der Umgebung von Greifenstein kennen gelernt hatte. Zu Mietniow, wie in Greifenstein, schliessen die allerdings viel unvollständigeren Steinbrüche einen diekschichtigen, in oft 2-—3 Meter dieken Schichten unregelmässig abgetheilten, hellweissen, stellenweise gelblichgrauen oder grauen grobkörnigen Sandstein, der aus groben Quarzkörnern zusammengesetzt, ein nur sehr schwaches Bindemittel besitzt, daher wenig Üonsistenz zeigt und, dem Wetter ausgesetzt, in Sand zerfällt. Das erste, was dem Besucher des Steinbruches auffällt, sind die feucht tiefschwarzen, trocken dunkelgrauen Schiefer, die in welligen unregelmässig streichenden Lagen und sehr wechselnder Mächtigkeit den dicken Schichten des weissen Sandsteines zwischengelagert sind, also die Schichtung des Sandsteines ganz evident machen. Erst nach längerer Beschauung fällt es auf, dass ausser diesen schiehtförmigen Schieferlagen, grössere und kleinere kugel- förmige, auch längliche, sphäroidische Massen des schwarzen Schiefers rund umschlossen von der weissen Sandsteinmasse, in den mächtigen Lagen des Sandsteines auftreten. Diese runden Schiefer- knollen , die in sehr charakteristischer Weise an ihrer Oberfläche mit eingekneteten erbsen- bis haselnussgrossen Geröllen wie bespickt erscheinen, sind in gar keinem Zusammenhange mit dem schichtförmig abgelagerten Schiefer, sondern erscheinen als rundum abgeschlossene fremdartige Ein- schlüsse in dem oft blendend weissen Sandsteine, mit scharfer Abgrenzung gegen den Sandstein. Manchmal liegen zwei oder mehrere Schiefer- Rundmassen knapp nebeneinander in der Weise, wie grosse Quarz- gerölle im feinkörnigen Sandstein eingewachsen, vor. Untersucht man die Hohlräume, die im Sandstein übrig bleiben, wenn derartige Schiefer- Rundmassen blossgelegt und dem Wetter ausgesetzt, vom Regen aus- gewaschen wurden, so findet man am Boden der Hohlräume grössere und kleinere Quarzgerölle beisammen liegen. Ueber den Ursprung dieser Quarzgerölle in den sonst glatten Hohlräumen belehren die halb ausgewaschenen Schiefer-Rundmassen, indem diese die einzelnen in ihre Masse eingekneteten Quarzgerölle zeigen. Man gewinnt die Ansicht, dass die Schiefer-Rundmassen zur Zeit ihrer Ablagerung von anders- woher, wahrscheinlich von bewegtem Wasser hergebracht, auf dem Sande gerollt wurden, wobei die grösseren hervortretenden Körner des Sandes auf der aufgeweichten Schiefer-Rundmasse haften blieben, und vom reichlich hergeschwemmten Sande endlich, gerade wie sie bei ihrem Transporte zu liegen kamen, völlig umhüllt wurden. 3l* 214 Verhandlungen, Nr. 11 Untersucht man nun die Schieferlagen auf Petrefaetenführung, so findet: man sie stellenweise voll von zerbrochenen Schalen von Petrefaeten; dagegen finden sich in den Schiefer-Rundmassen die oft bis zur Unkemntlichkeit zerdrückten Petrefacten selbst. Man "gewinnt hierbei die weitere Ansicht, dass die Schiefer-Rundmassen das ursprüngliche, von einer fertigen Schichtenreihe abgelöste, von anders- woher hergebrachte auf einer mit Quarzkörnern bedeckten Fläche von strömendem Wasser fortgeschleppte Schiefer-Materiale darstellen, welches in Folge seiner Umhüllung im Sande vor weiterer Zerbröckelung, respective Zerstörung und Auflösung geschützt blieb; also auch die in diesem Materiale eingeschlossen gewesenen Petrefacten, wenn auch übel zugerichtet, dennoch wenigstens eine generische Bestimmung zulassend sich erhielten; dagegen scheinen die Schieferlagen aus an die Stelle des sich bildenden Sandsteins vom Wasser gebrachten, und während einer Ruhepause ganz aufgelösten, respective umgelagerten Schiefer-Rund- massen entstanden zu sein, in welchen die durch die Auflösung der Schiefermasse freigewordenen Scherben der darin enthaltenen Petrefaeten- Schalen flach abgelagert erscheinen. Diese kurz skizzirten Erscheinungen sind umso bemerkenswerther als sie ganz ident auch in dem westlichsten Steinbruche von Greifenstein zu beobachten sind. Hier wie dort gibt es zwischen den mächtigen Sandsteinbänken schwarze Schieferlagen, innerhalb der Sandsteinbänke aber Schiefer--Rundmassen bisher mit dem einzigen Unterschiede, dass in Greifenstein die Petrefacten fehlen, respective bisher nicht gefunden wurden — indem in dem betreffenden Steinbruche wegen momentan foreirter Steinbrucharbeit der Zugang gefährlich, also ver- boten ist. Es ist ferner höchst wiehtig die Thatsache, dass in Mietniow ebenso wie in Greifenstein der diekschichtige, graue Sandstein über den Wolfpassingerschichten des Steinbruches an den Klosower Teichen folgt. Die Wolfpassingerschichten ihrerseits liegen als Hangendes des weiter im Norden folgenden eocänen Nummulitenkalkes des Wasch- berges vor. Andererseits wurden sowohl in Greifenstein als auch weiter südlich bei Höflein in hangenderen Schichten des Sandsteins neuestens zahlreiche Nummuliten gefunden. Demnach kann der Mietniower Sandstein, der in seiner ganzen Erscheinung sowohl, als auch dadurch dem Greifensteiner Nummuliten Sandstein ident ist, dass in demselben weisse Schalen von Austern, auch Stücke von jenen Resten, die man im Greifensteiner Sandstein für Korallen erklärt hatte, nicht selten gefunden werden können (die Nummuliten sollten erst in hangenderen Partien, wie in Höflein folgen), nur für Nummuliten-Sandstein erklärt werden — in welchem in anderswoher herbeigeschwemmten Schiefer-Rundmassen, offenbare Kreide-Petrefaeten auf zweiter Lagerstätte, auftreten. Herrn Prof. Niedzwiedski sei mein höflichster Dank für freund- licehste Führung und Anregung zur Durchführung dieser hochinteressanten Exeursion dargebracht und ich füge nur noch bei, dass ich nicht den geringsten Zweifel hegen kann darüber, dass hier Kreidepetrefacten auf zweiter Lagerstätte thatsächlich gefunden wurden. Das gleiche Schiefer- materiale, welches die bekannten Mietniower Petrefacten führt, ist ins- besondere in den nördlicheren Partien des Steinbruches reichlich, leider Nr. 11 Bericht vom 3]. August. D. Stur. 215 in derartig verwittertem Zustande vorhanden, dass mein Suchen nach Petrefacten in demselben völlig resultatlos bleiben musste. Ich gestehe, dass ich schon weit vor der unternommenen Ex- cursion nach Mietniow mich für eine eventuelle genauere Bestimmung der von Herrn Prof. Niedzwiedzki gefundenen Mietniower Petre- facten interessirt und schon im verflossenen Frühjahre den geehrten Finder um Mittheilung dieser Suite gebeten habe. Ich habe nun diese äusserst zerbrechliche Suite erst dem Herrn Prof. Schlüter in Bonn zugesendet und gleichzeitig auch Herrn Dr. V. Uhlig ersucht, eine Bestimmung der Petrefacte zu versuchen. Was hierbei durch die freundliche Güte der Genannten erreicht wurde, sei hier mitgetheilt. Herr Prof. Schlüter schrieb, Bonn, am 4. Mai 1889, über die Mietniower Petrefacten-Suite Folgendes: „Die Befürchtung, welche ich nach der Leetüre Ihres gefälligen Schreibens vom 2. Mai empfand, erwies sich bei Ansicht der später folgenden Petrefacten als nur zu sehr begründet. Nachdem zunächst die in Folge ungenügender Verpackung zerbro- chenen Petrefacten wieder gekittet waren, konnte man sich nicht der Ueberzeugung verschliessen, dass erst nach Aufsammlung weiteren, besseren Materiales ein begründetes Urtheil über die Natur der Reste zu erzielen sei. Dass die Gattung Aamites im weiteren Sinne, oder Ancyloceras vertreten sei, ist wohl nicht zweifelhaft. Sie sprachen von Inoceramus. Allerdings deuten auf diese Gattung noch vorhandene Spuren der Schale, aber Formen von solchem Umriss entsinne ich mieh nicht in europäischen Kreidebildungen gesehen zu haben. Vor einem Vierteljahrhundert habe ich bei Prof. Alth einen Ammoniten aus dem „Karpathensandstein“ gesehen, der in die Ver- wandschaft des Amm. Mantelli gehört und dennoch auf mittlere Kreide hinwies. Sie werden muthmasslich leicht feststellen können, ob das Stück aus demselben Niveau stammt, wie die anbei zurückerfolgenden Sachen von Mietniow.“ Herrn Dr. V. Uhlig verdanke ich über denselben Gegenstand folgende Zeilen: „Die von Herrn Prof. Niedzwiedzkiin Mietnow bei Wieliezka gesammelten Reste reichen zu specifischer Bestimmung nicht aus. Das grösste Exemplar zeigt die Innenseite eines grossen Crioceras. Da aber die Streifung der Innenseite bei allen Crioceren dieselbe Be- schaffenheit aufweist, ist eine specifische Bestimmung undurchführbar. Die Oberseite ist vollständig zerdrückt und durcheinander gequetscht. Das zweitgrösste Exemplar ist ein ziemlich stark beripptes Bruch- stück, das nach Art der Sculptur möglicher Weise zu Acanthoceras oder Hoplites gehören könnte. Ein drittes Fragment, welches ebenso, wie die ersten beiden Stücke, die perlmutterartig glänzende Schale erhalten zeigt, ist vollkommen un- bestimmbar, man kann nur sagen, dass es höchstwahrscheinlich einem Ammonitiden angehört. Das wichtigste Exemplar ist ein kleines, fein geripptes, mit Innen- und Aussenknoten verziertes (rzioceras, Es bestanden wahrscheinlich 216 Verhandlungen. Nr. 11 nur zwei (vielleicht aber doch drei) Knotenreihen. Am wahrscheinliehsten ist es, dass sich diese Form an jene Crioceren anschliesst, die im Barr&mien so stark entwickelt sind. Da evolute Formen nur dann mit Sicherheit bestimmbar sind, wenn das ganze Gehäuse vorhanden ist oder mindestens ein grosser Theil desselben vorliegt, so ist hier, wo nur ein kleines Fragmentchen vorhanden ist, die Möglichkeit einer specifischen Bestimmung nicht gegeben. Ja, es ist nieht einmal möglich, mit Sicherheit die engere Gruppe anzugeben, in welche der vorliegende Rest einzureihen wäre. Das letzte Stück endlich ist ein Jugendindividuum eines /noceramus.“ Literatur-Notizen. Dr. Stanislas Meunier. Sur un proc&d&naturelqui permet aux eaux superficielles de penetrer dans les regions chaudes des profondeurs terrestres. Bulletin de la soc. imp. des naturalistes de Moscou. 1889, Nr. 9, pag. 161. Man muss dem Wasserdampfe die Hauptrolle bei den seismischen Phänomenen zugestehen. Zwei Bedingungen waren es vorzüglich, die der Deutung des Phänomens entgegenstanden: erstens, das Eindringen des Wassers in jene Tiefen der Erde, in welchen die seismitischen und vulcanischen Erscheinungen ihren Sitz haben und zweitens die Heftigkeit, mit welcher das eingeführte Wasser aus diesen Tiefen zu entweichen trachtet. Man hatte angenommen, das Wasser gelange auf capillarem Wege in diese Tiefen. Aber die Intermittenz der seismischen Erscheinungen lässt die Annahme eines continuirlichen Eindringens in die Erdtiefen nicht zu. Der Autor hofft nun der Sache auf den Grund gekommen zu sein, darch die Annahme, dass durch die in die Erdtiefe reichenden Klüfte, Trümmer von Gesteinen, die oberflächlich mit Wasser getränkt worden waren, zufällig in die heissen Regionen gelangen können und diese Trümmer es sind, welche zeitweise und plötzlich das Wasser dem Erdinnern zuführen. (D. S.) F. v. Sandberger. Die Conchylien desLösses am Bruder- holz bei Basel. Sep.-Abz. aus den Verh. d. Naturf.-Gesellsch. in Basel. 1889, Theil VIII, Heft 3, pag. 796—801. Nach Mittheilung eines Profiles der Localität gibt Verfasser eine Liste der daselbst gesammelten Lössschnecken. Es sind 16 Arten, davon eine Hyalina, eine Suceinea, eine Cionella, fünf Helix, fünf Pupa und drei Clausilia. Sie vertheilen sich in drei Gruppen, wovon die erste Arten umfasst, welche über ganz Europa verbreitet sind, die zweite von solchen gebildet wird, welche gegenwärtig vorzugsweise die Kalkregionen der Alpen und des Jura’s bewohnen, und eine dritte aus solchen, welche jetzt nur noch in dem höheren Theile dieser G-birge und im hohen Norden zu finden sind. Nach interessanten Bemerkungen über die Verbreitung mehrerer der angeführten Arten schliesst Verfasser mit dem Hinweise darauf, dass er an die aörische Ent- stehung des Lösses weder jemals geglaubt habe noch jetzt glaube, erwähnt, dass durch Wollemann die Steppentheorie auch für Thiede und Westeregeln als völlig unhaltbar nachgewiesen wurde und sieht dieselbe daher als beseitigt an. A.B. Einsendungen für die Bibliothek. Einzelnwerke und Separat-Abdrücke, Eingelangt vom 1. April bis Ende Juni 1889. Ashburner, Ch. A. The geology of Buf- falo as related'to natural-gas explorations along the Niagara river. 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Prof. Ueber Cidaris Buchi Mnstr. (Separat. aus: Neues Jahr- buch für Mineralogie... 1884. Bd. II.) Stutt- gart, E. Schweizerbart, 1884. 8°. 38. (132—134) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.908. 8°.) Berenger, J. A. & J. Stingl. Weich- machen, Reinigen und Klären des Wassers für jeden industriellen Zweck. Wien, typ. Rollinger & Moessmer, 1878. 8°. 53 8. steif. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.909. 8°.) Bertrand, M. & W. Kilian. (Mission d’Andalousie.) Etudes sur les terrains secondaires et tertiaires dans les provinces de Grenade et de Malaga. (Separat. aus: Memoires pres. par divers savants a l’Academie des sciences de l’Institut de France. Tom. XXX.) Paris, Imprimerie nationale. 1889. 4°. 206 S. (377—582) mit 52 Textfiguren, 2 geolog. Karten u. 3 Taf. (Pl. I—IV ‚, XIII— XIV.) br, Gesch. d. Autoren. (2961. #°.) Berzelius, J. J. Die Anwendung d. Löth- rohres in der Chemie und Mineralogie. 3. Auflage. Nürnberg, J. L. Schrag, 1837. 8°. XXIV—320 S. mit 1 Taf. Lwd. Ge- legenheitskauf 20 kr. (10.910. 8°.) Beyrieh, E. Ueber geognostische Beobach- tungen G. Schweinfurth’s in der Wüste zwischen Cairo und Sues. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1882.) Berlin, typ. Reichsdruckerei, 1882. 8°. 22 8. (163—182) mit 2 Kartenskizzen. (Taf. IV—V.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.911. 8°.) Bittner, A. Dr. Revision der Brachiopoden von Sct. Cassian. (Separat. aus: Verhand- lungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 8.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°, 12 S. (159—170). steif. Gesch. d. Autors. (10.912. 8°.) Blake, W. P. Note upon some results af the storage of water in Arizona. (Separat, aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Eng., 1889, 8°, 3 8. steif. Gesch. d. Instit. (10.913. 8°.) Blake, W.P. The copper deposits of copper basin, Arizona, and their origin. 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Ser. IV, Tom. IV.) Bologna, typ. Gamberini & Parmeggiani, 1883. 4°. 25 8. (665—687) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2964. 4°.) Capellini, G. Prof. Il cretaceo superiore e il gruppo di Priabona nell’ Apennino settentrionale e in particolare nel Bolog- nese e loro rapporti col gres de Celles in parte e con gli strati a Clavulina Szaböi. (Separat. aus: Memorie dell’ Accademia delle science dell’ Istituto di Bologna. Ser. IV, Tom. V.) Bologna, typ. Gamberini & Parmeggiani, 1884. 4°. 18 S. (535—550) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2965. 4°.) Capellini, G. Prof. Del Zifioide fossile (Choneziphius planirostris) scoperto nelle sabbie plioceniche di Fangonero presso Siena. (Separat. aus: Atti della R. Acca- Verhandlungen. Nr. 11 demia dei Lincei. Anno CCLXXXIL. 1884— 1885. Ser. IV. Memorie della classe di scienze fis. mat. e natur. Vol.I.) Roma typ. V. Salviucei, 1885, 4°. 14 S. (18—29) mit ] Taf. steif. Gesch. d. Autors, (2966. 4°.) Capellini, G. Prof. Sopra resti di un Sirenio fossile (Metaxytherium Lovisati, Cap.) raccolti a Monte Fiocca presso Sassari in Sardegna. (Separat. aus: Me- morie dell’ Accademia delle scienze dell’ Istituto di Bologna. Ser. IV, Tom. VII.) Bologna, typ. Gamberini & Parmeggiani, 1886. 4°. 17 S. (39—53) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2967. 4°.) Capellini, G. Prof. Delfinorinco fossile dei dintorni di Sassari. (Separat. aus: Me- morie dell’ Accademia delle scienze dell’ Istituto di Bologna. Ser. IV, Tom. VIII.) Bologna, typ. Gamberini & Parmeggiani, 1887, 4°. 108. (103—110) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2968. 4°.) Capellini, G. Prof. Sui resti di Mastodon arvernensis recentemente scoperti a Spo- leto, Pontremoli e Castrocaro. (Separat. aus: Memorie dell’Accademia delle scienze dell’ Istituto diBologna. Ser. IV, Tom. IX.) Bologna, typ. Gamberini & Parmeggiani, 1888, 4°. 10 S. (251—258) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2969. 4°.) Carpenter, F.R. Ore-deposits of the black hills of Dakota. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min, Eng., 1889. 8°. 29 S. mit 1 geolog. Karte. steif. Gesch. d. Instit. (10.919. 8°.) Cook, E.S. Tuyere slagging-valve. (Separat. aus: Transactions ofthe American Institute of Mining Engineers; octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Eng., 1888. 8°. 10 S. mit 7 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (10.920. 8°.) Cook, R. A. The Wenström magnetic separator. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Eng. 1889. 8°. 8S. mit 3 Text- figuren. steif. Gesch. d. Instit. (10.921. 8°.) Cotteau, G. Note sur un exemplaire du Coraster Vilanovae provenant de Tersakhan (Turkestan). (Aus: Bulletin de la Societe geologique de France, Ser. III, Tom. XVII, pag. 155—156.) Paris 1888. 8°. Beige- geben in: Loriol, P. de, Note sur deux Echinodermes nouveanx. (10.978. 8°.) Credner, H. Prof. Dr. Das vogtländische Erdbeben vom 26. December1888. (Separat. aus: Berichte über die Verhandlungen der kgl. sächs. Gesellschaft der Wissen- schaften ; math.-phys. Class. 1839.) Leipzig, Nr. 11 S. Hirzel, 1889. 8°. 10 S. (76-85) mit 1 Uebersichtskarte (Taf. III). steif. Gesch. (10.922. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber Hoplolichas und Conolichas, zwei Untergattungen von Lichas. (Separat aus: Zeitschr. d. Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXIX. 1877.) Berlin, W. Hertz, 1877. 8°. 228. (793 —814) mit 3 Taf. (XTI—XIV.) steif. Gesch. d.Dr. A.Bittner. (10.925. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber eine neue Art der Cirripeden-Gattung Lorieula aus denKreide- ablagerungen des Libanon. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft natur- forschender Freunde zu Berlin; vom 19. März 1878.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1878. 8°. 4 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.924. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber Cephalopoden aus dem Gaultquader des Hoppelberges bei Langenstein unweit Halberstadt. (Sepa- rat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXII. 1880.) Berlin, W. Hertz, 1880. 8°. 128. (685—696) mit 2 Taf. (XXV—XXV]). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.925. 8°.) Dames, W. Prof. Geologische Reisenotizen aus Schweden. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXIII, 1881.) Berlin, W. Hertz, 1881. 8°. 378. (405—441) mit 3 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.926. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber Fischzähne aus der obersenonen Tuffkreide von Mastricht, für welche er den Gattungsnamen Rhom- bodus vorschlägt. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin; vom 18. Jänner 1881.) Berlin, typ. J. F. Starcke, 1881. 8°. 38. (1—3) mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.927. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber eine neue Anti- lope aus dem Pliocän von Pikermi in Attica. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin; vom 19. Juni 1883.) Berlin, typ. J. F. Starcke, 1883. 8°. 3 S. (95 — 97.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.928. 8°.) Dames, W. Prof. Ueber Amblypristis Cheops nov. gen. nov. spec. aus dem Eocän Aegyptens. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. 1888. Nr. 6.) Berlin, R. Fried- länder & Sohn, 1838. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.929. 8°.) (Dechen, H. v. Dr.) Nekrolog und Ver- zeichniss seiner Schriften von Dr. F. Roemer. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1889. Bd,I.) Stuttgart, E. Schweizerbart , 1889. 8°. 22 8. steif. Gesch. d. Autors. (10.930. 8°.) K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 11. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 219 (Deschmann, C.) Nekrolog von W. Voss. (Separat. aus: Oesterreich. botanische Zeit- schrift. Jahrg. 1889. Nr. 5.) Wien, typ. C. Ueberreuter, 1889. 8°. 5 S. steif. Gesch. (10.931. 8°.) Faraday, M. Chemische Manipulation oder das eigentlich Praktische der sicheren Ausführung chemischer Arbeiten und Experimente. Nach der ersten und zweiten Auflage des englischen Originals bearbeitet. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1828 — 1832. 8°. VI-20—810 8. mit 5 Taf. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.932. 8°.) Feistmantel, ©. Prof. Dr. Einige Zu- sätze und Correcturen zu meinem Auf- satze „Ueber die geolog. und. paläontolog. Verhältnisse des Gondwana-Systems in Tasmanien“, (Separat. aus: Sitzungs- berichte der kgl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. 1889.) Prag, typ. Dr. E. Gregr, 1889. 8%. 2 8. steif. Gesch. d. Autors. (10.933. 8°.) Finkelstein, H. Der Laubenstein bei Hohen- Aschau. Ein Beitrag zur Kenntniss der Brachiopodenfacies des untern alpinen Doggers. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... Beilage-Band VI.) Stutt- gart, E. Schweizerbart, 1888, 8°. 69 8. (36—104) mit 3 Taf. (II—IV) u. 1 geolog. Karte (Taf. V). steif. Gesch. d. Autors. (10.934. 8°.) Fischer, E. G. Lehrbuch der mechanischen Naturlehre ; neu bearbeitet v.E.F. August. Vierte sehr vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Nauck, 1837—1840. 8°. 2 Bde. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.935. 8°.) Foullon, H. Baron v. Ueber Quarz- glimmerdioritporphyrite aus dem östlichen Kärnten. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 4.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 7S. (90—96). steif. Gesch. d. Autors. (10.936. 8°.) Geikie, A. The origin of coral-reefs. (Sepa- rat. aus: Proceedings of the Royal physi- cal Society of Edinburgh. Vol. VIII.) Edin- burgh, typ. M’Farlane & Erskine, 1884. 8°. 31 S. mit 2 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.937. 8°.) Glenn, W. Notes on the electrolytie assay of copper. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Eng. 1889. 8°. 6 S. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Instit. ! (10.938. 8°.) Gosselet, J. Prof. Etudes sur l’origine de l’Ottrelite. re etude. L’Ottrelite dans le Salmien sup£erieur. (Separat. aus: An- nales de la Societe geologique du Nord. 32 220 Tom. XV.) Lille, typ. Liegeois-Six, 1888. S°. 134 S. (185—318) mit mehreren Holz- schnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.939. 8°.) Groth, P. Prof. Dr. Ueber die Molekularbe- schaffenheit der Krystalle. (Festrede, gehalten in der öffentl. Sitzung der kel. bayer. Akademie der Wissenschaften am 28. März 1888.) München, typ. F. Straub, 4°. 29 S. steif. Gesch. d. kgl. bayer, Aka- demie. (2970. 4°.) Gruber, J. Dr. Grundzüge der allgemeinen und medieinischen Chemie. Nach den An- gaben des Freih. J. v. Jacquin redigirt. Wien, 1836. 8°. Vide: Jacquin, J. Freih. v. (10.958. 8°.) Grützner, A. Die Augustin’sche Silber- extraction in ihrer Anwendnng auf Hütten- producte und Erze. Braunschweig, F. Vie- weg’s Sohn, 1851. 8°. XI—174S8. mit 4 Taf. Hlwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.940, 8°.) Gümbel, ©. W. v. Prof. Dr. Das Erd- beben vom 22. Februar 1889 in der Um- gegend von Neuburg a. D. (Separat. aus: Sitzungsberichte der math.-phys. Classe der kgl. bayer. Akademie der Wissensch. 1889. H£ft. 1.) München, typ. F. Straub, 1889. 8°. 30 8. (79—108). steif. Gesch. d. Autors. (10.941. 8°) Haas, H. Ueber die Brachiopodenfauna von Südtirol und Venetien. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. .. 1885. Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1885, 8°. 38. (168—170). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.942. 8°.) Haas, S. Vollständiger Müntz-Meister und Müntz-Wardein, welcher alle bey dem Müntzwesen sich. zutragende Fälle so deutlich vorstellet, dass ein jeder, dem die sogenannte vier Species und Regelde Tri vorhin bekannt sind, dieselbe nicht nur einsehen, sondern auch zugleich gründlich verstehen kann. Frankfurt a. M., typ. Andreä, 1765. 4°. XVI-302 S. Pprbd. Gelegenheitskauf 20 kr. (2971. 2°.) Halaväts, J. Bericht über die im Jahre 1887 in der Umgebung von Dogväcska ausgeführte geologische Detailaufnahme. (Separat. aus: Jahresber. der kgl. ungar. geolog. Anstalt für 1887.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1887. 8°. 13 S. (149— 161). steif. Gesch. d. Autors. (10.943. 8°.) Hartmann, C. Handbuch der praktischen Metallurgie oder Darstellung der Ge- winnung und Verarbeitung der in den Künsten und Gewerben nutzbaren Metalle. Nebst einem Anhang über die Anfertigung d. Eisenbahnschienen. (Aus: Neuer Schau- platz der Künste und Handwerke. Bd. LXXX und LXXXI.) Weimar, typ. B. F. Verhandlungen. Nr. 11 Voigt, 1837. 8°. 2 Bde. Lwd. Gelegenheits- kauf 20 kr. (10.944. 8°,) Heim, A. Prof. Der Bergsturz von Elm. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch, geolog. Gesellschaft. Bd. XXXIV, 1882.) Berlin, W. Hertz, 1882. 8°. 40 8. (74—115) mit 1 Taf. (IV). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.945. 8°.) Heim, A. Prof. Schreiben an W. Dames über den Bergsturz von Elm. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Ge- sellschaft. Bd. XXXIV. 1882.) Berlin, W. Hertz, 1882, 8°. 58. (435 —439). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.946. 8°.) Heim, A. Prof. Ueber die Glarner Doppel- falte. (Separat. aus: Vierteljahrsschrift d. naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Jahrg. XXVII. 1832.) Zürich, S. Höhr, 1882. 8°. 9 S. (180—188). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.947. 8°.) Heim, A. Prof. Der alte Bergsturz von Flims (Graubündner Oberland). (Separat. aus: Jahrbuch des Schweizer Alpen-Club. Bd. XVIII.) Bern, typ. StämpfliÄ, 1883. 8°. 158. (295—309). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.948. 8°.) Herzberg, C. Dr. Vollständiges Handbuch der chemischen Fabrikenkunde. (Aus: Neuer Schauplatz der Künste und Hand- werke. Bd. CLXXXY.) Weimar, typ. B. F. Voigt, 1851. 8°. XIV—774S. mit 15 Taf. Hlwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.949. 8°.) Hoernes, R. Prof. Dr. Säugethier-Reste aus der Braunkohle von Göriach bei Turnau in Steiermark. (Separat. aus: Jahrb. d. k.k. geol. Reichsanst. Bd. XXXJI. 1882.) Wien, A. Hölder, 1882. 8°. 128. (153—164) mit 2 Taf. (II—IN). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.950. 8°.) Höfer, H. Prof. Ueber Verwerfungen. (Separat. aus: Oesterreichische Zeitschr. für Berg- u. Hüttenwesen. Jahrgg. XXXIV. 1886.) Wien, typ. G. Gistel & Co., 1886. 8°. 20S. mit 1 Taf. Gesch. d. Dr. A, Bittner. (10.951. 8°) Hofman, H.O. Gold-milling in the black hills. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers ; febr. 1889.) New-York, Instit. of Min. Eng., 1889. 8°. 44 S. mit 3 Textfisuren und 1 Taf. steif. Gesch. d. Instit. (10.952. 8°.) Hofmann, A. Ueber einige Säugethierreste aus der Braunkohle von Voitsberg und Steieregg bei Wies, Steiermark. (Separat. aus: Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. XXXYVII. 1887.) Wien, A. Hölder, 1887. 8°. 1258. (207—218) mit 3 Taf. (X—XU). steif. Gesch. d. Dr. A.Bittner. (10.953. 8°.) Hofmann, A. Beiträge zur Kenntniss der Säugethiere aus den Mioeänschichten von IN Vordersdorf bei Wies in Steiermark. (Separat. aus: Jahrb. d. k.k. geol. Reichs- anstalt. Bd. XXXVIII. 1888.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 6 S. (77—82) mit 1 Taf. (I). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.954. 8°.) Hofmann, C. Dr. Bericht über die im Sommer 1882 im südöstlichen Theile des Szathmärer Comitates ausgeführten, geo- logischen Detailaufnahmen. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Bd. XIII. 1883. Hft. 1 —3.) Budapest, typ. Franklin - Verein, 1883. 8°. 11 S. (103—113). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.955. 8°.) Hofmann, C. Dr. Bericht über die auf der rechten Seite der Donau zwischen O-Szöny und Piszke im Sommer 1833 ausgeführten :geolog. Detailaufnahmen. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Bd. XIV, 1884. April—August.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1884, 8°. 298.(323— 342) mit 1] Profil im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.956. 8°.) Hofmann, C. Dr. Geologische Notizen über die krystallinische Schieferinsel von Preluka und über das nördlich und südlich anschliessende Tertiärland. (Separat. aus: Jahresberichte der königl. ungar. geolog. Anstaltfür 1885.) Budapest, typ. Franklin- Verein, 1837. 8°. 318. (31—61) mit ] Holz- schnitt im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.957. 8°.) Jacquin, J. Freih. v. Grundzüge der allgemeinen und medicinischen Chemie. Nach seinen Angaben redigirt von Dr. J. Gruber. Wien, Mörschner & Jasper, 1836, 8%. 2 Bde. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. Enthält: Bd.I. Allgemeine u. specielle Chemie der unorganischen Körper. X— 576 S. Bd. II. Allgemeine und specielle Chemie der organischen Körper. X— 6028. (10.958. 8°.) Jervis, G. Prof. I tesori sotterranei dell’ Italia. Parte IV. Geologia economica dell’ Italia. Torino, E. Loescher, 1889. 8°. XXXVI—516 S. mit 62 Holzschnitten im Text. br. Gesch. d. Autors. (5576. 8°.) Jieinsky, W. Katechismus der Grubener- haltung für Grubensteiger und Gruben- aufsichtsorgane, herausgegeben vom Berg- und Hüttenmännischen Verein in Mährisch- Östrau. Mähr.-Ostrau, typ. Prokisch, 1876. 8°. 310S. mit 196 Textfiguren. br. Gelegen- heitskauf 20 kr. (10.959. 8°.) Jones, T. R.&C. D. Sherborn, A suppleinentary monograph of the tertiary Entomostraca of England. (Aus: Palaeon- tographical Society. Vol. for 1888.) London, typ. Adlard & Son, 1889. 4°. 55 S. mit 3 Taf. Hiwd. Gesch. d. Autoren. (2977. £°.) Einsendungen für die Bibliothek, 221 Kaiser, C. G. Dr. S. Stratingh über die Bereitung, die Verbindungen und die An- wendung des Chlors,. Frei aus dem Hol- ländischen übertragen und mit Anmer- kungen versehen. Ilmenau, 1829. 8°. Vide: Stratingh, S. (11.057. 8°.) Karrer, F.& J. Sinzow. Ueber das Auf- treten des Foraminiferen-Genus Nubecu- laria im sarmatischen Sande von Kische- new. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Qlasse, Abtllg. I; Bd. LXXIV. 1876.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1876, 8°. 138. (272—284) mit einem Holz- schnitt im Text und 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.960. 8°.) Kayser, E. Lodanella mira, eine unter- devonische Spongie. (Separat. aus: Zeit- schrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVII. 1885.) Berlin, W. Hertz, 1885. 8°. 7 S. (207—213) mit 1 Taf. (XIV). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.961. 8°.) Kayser, E. Ueber einige neue Zweischaler des rheinischen Taunusquarzits. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1884.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1885. 8°. 15 S. (9—23) mit 3 Taf. (II—-IV). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.962. 8°.) Keilhack, K. Beiträge zur Geologie der Insel Island. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVIII. 1886.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8°. 74 S. (376—449) mit 13 Holzschnitten im Text, 1 geolog. Karte und 3 Taf. (VIEZXT) ZEsteit. 2 Gesch. de Dr A: Bittner. (10.963. 8°.) Keilhack, K. Ueber alte Elbläufe zwischen Magdeburg und Havelberg. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1887. 8°. 17 8. (236—252) mit 1 Holzschnitt im Text u. 1 Karte (Taf. VII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.964. 8°.) Keilhack, K. Ueber Detailbildungen am Nordrande des Fläming und über Gehänge- moore auf demselben. (Separat.aus: Jahr- buch der kgl. preussisch. geolog. Landes- anstalt für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1887. 8°. 13 S. (135—147) mit 4 Holzschnitten im Text und ] Karte (Taf. VII). steif. Gesch. d.Dr. A. Bittner. (10.965. 8°.) Keilhack, K. Ueber einen Damhirsch aus dem deutschen Diluvium. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1887.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1888. 8°. 88. (283—290) mit 1 Taf. (XD). steif. Gesch d. Dr. A. Bittner, (10.966. 8°.) 32* 999 Verhandlungen. Nr. 11 Kilian, W. [Mission d’Andalousie.] I. Le gisement tithonique de Fuente de los Frailes. II. Etudes paleontologiques sur les terrains secondaires et tertiaires de l’Andalousie. (Separat. aus: Me&moires presentes par divers savants a l’Academie des sciences de l’Institut de France. Tom. XXX.) Paris, Imprimerie nationale, 1889. 4°. 1718. (581— 751) mit mehreren Textfiguren und 14 Taf. (XXIV—XXXVI). br. Gesch. d. Autors (2972. £°.) Kilian, W. [Mission d’ Andalousie.] Etudes sur les terrains secondaires et tertiaires dans les provinces de Grenade et de Malaga. Paris 1889, 4°. Vide: Bertrand, M. & W. Kilian. (2961. #°.) Kispatic, M. Dr. Bericht über die kroa- tisch-slavonisch-dalmatinischen, sowie über die bosnisch-herzegowinischen Erdbeben in den Jahren 1884, 1885 u. 1886. Buda- pest, 1889. 8°. Vide: (Koch, A. Kis- patic, M. & F. Schafarzik.) Ueber die Erdbeben der Karpathen- und Karst- länder. pg. 82—101. (10.967. 8°.) Kittl, E. Reste von Listriodon aus dem Miocän Niederösterreichs. (Separat. aus: Beiträge zur Paläontologie Oesterreich- Ungarns und des Orientes, hsg. von E. v. Mojsisovics & M. Neumayr. Bd. VII, Hft. 3.) Wien, A. Hölder, 1889. 4°. 178. (233—249) mit 2 Taf. (XIV—XV). steif. Gesch. d. Autors. (2973. 4°.) (Koch, A., Kispatic, M. und F. Scha- farzik.) Ueber die Erdbeben der Kar- 8°. XUI—459 S. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.968. 8°.) Koken, E. Ueber Fisch-Otolithen, insbe- sondere über diejenigen der norddeutschen Oligocän - Ablagerungen. (Separat. aus: Zeitschr. der Deutsch. geolog. Gesellsch. Bd. XXXVI. 1884.) Berlin, W. Hertz, 1884. 8°. 66 S. (500—565) mit 2 Holzschnitten im Text und 4 Taf. (IX—XII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.969. 8°.) Koken, E. Die Reptilien der norddeutschen unteren Kreide. (Separat. aus: Zeitschr. der Deutsch. geolog. Gesellsch. Bd. XXXYV. 1883.) Berlin, W. Hertz, 1885. 8°. 93 8. (735—827) mit 6 Holzschnitten im Text, 1 Tabelle und 3 Taf. (XXIII—XXVY). steif. Gesch. d.Dr. A. Bittner. (10.970. 8°,) Koken, E. Neue Untersuchungen an tertiären Fisch-Otolithen. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XL. 1888.) Berlin, W. Hertz, 1888. 8°. 328. (274—305) mit 3 Taf. (XVII—XIX). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.971. 8°.) Kusta, J. O valounech v kamennem uhli u Kroucove a Studüovsi, v permskem ütvaru u Slan&ho. Böhmischer Text. Mit einem Resume in deutscher Sprache: Ge- rölle in dem Steinkohlenflötze von Kroucova und Studnoves, in der Permformation bei Schlan. (Separat. aus: V£stnik. kral. deske spoleönosti nauk. 1888.) Praze, typ. Dr. E. Gregr, 1888. 8°. 10 S. (575—584) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (10.972. 8°.) pathen- und Karstländer. Berichte der Kusta, J. Rostlinne otisky v tretihornim ungarischen und kroatischen Erdbeben- Commissionen. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Bd. XIX. 1889. Hft. 1—3 Suppl.) Budapest, typ. Franklin - Verein, 1889, 8°. 54 8. (73—126) mit 1 Textfigur und 1 Taf. steif. Gesch. der Autoren. Enthält: a) Koch, A. Dr. Bericht über die siebenbürgischen Erdbeben im Jahre 1886 (pag. 73—82).— b)KiSpatig, M. Dr. Bericht über die kroatisch-slavo- nisch - dalmatinischen , sowie über die bosnisch - herzegowinischen Erdbeben in den Jahren 1884, 1885 und 1886 (pag. 82 —10l). ec) Schafarzik, F. Dr. Be- richt über die ungarischen Erdbeben in den Jahren 1885 und 1886 (pag. 101 —126) mit 1 lithogr. Taf. und 1] Skizze im Text. (10.967. 8°.) Koch, A. Prof. Dr. Bericht über die siebenbürgischen Erdbeben im Jahre 1886. Budapest 1889. 8°. Vide: (Koch, A,., Ki$patic, M. & F. Schafarzik.) Ueber die Erdbeben der Karpathen- und Karstländer. pag. 73—82. (10.967. 8.) Koehler, F. Dr. Die Chemie in technischer Beziehung. Leitfaden für Vorträge in Gewerbeschulen. Dritte umgearbeitete und erweiterte Ausgabe. Berlin, Enslin, 1840. jilu Vrestanskem (Preschen) u Biliny. [Pflanzenabdrücke im tertiären Tegel zu Preschen bei Bilin.] (Separat. aus: Vestnik. Kräl. tesk& spoleenosti nauk. 1888.) Praze, typ. Dr. E. Gregr, 1888. 8°. 108. (453—462). steif. Gesch. d. Autors. (10.973. 8°.) Lampadius, W. A. Prof. Grundriss einer allgemeinen Hüttenkunde zum Ge- brauche bei Vorlesungen und zum Selbst- unterrichte. Göttingen, Dieterich, 1827. 8%. XX—531S. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.974. 8°.) Lampadius, W. A. Prof. Die neueren Fortschritte im Gebiete der gesammten Hüttenkunde in Nachträgen zum Grund- risse der allgemeinen Hüttenkunde. Frei- berg, J. G. Engelhardt, 1839. 8°. XIV— 290 S. Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.975. 8°.) Lapparent, A. de. Note sur la contraetion et le refroidissement du globe terrestre. (Separat, aus: Bulletin de la Societe geo- logique de France. Ser. III. Tom. XV.) Paris, E. Colin, 1887. 8°. 188. (3833 — 400). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.976. 8°.) Nr. 11 Lepsius, R. Prof. Dr. Geologie von Deutschland und den angrenzenden Ge- bieten. Bd. I. Lfg. 2. Stuttgart, J. Engel- horn, 1889. 8°, pag. 255—458 mit zahl- reichen Profilen im Texte und 3 Tabellen. br. Gesch. d. Verlegers. (10.229. 8°.) Levasseur, E. Les Alpes et les grandes ascensions. Avec la callaboration de mem- bres des Clubs alpins. Paris, Ch. Delagrave, 1889. 4°. VIIL—456 S. mit 2 Karten und 75 Textfiguren. br. Gesch. d. HerınGeyer. (2974. 4°.) Löwl, F. Prof. Dr. Siedlungsarten in den Hochalpen. (Aus: Forschungen z. deutsch. Landes- und Volkskunde, hsg. v. A. Kirch- hoff. Bd. II. Hft. 6.) Stuttgart, J. Engel- horn, 1888. 8°. 518. (399—449). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.977. 8°.) Loriol, P. de. Note sur deux Echinodermes nouveaux, (Separat. aus: Bulletin de la Societe geologique de France. Ser, III, Tom. XVII.) Paris, typ. E. Colin, 1888. 8°, 6 S. (150—155) mit 1 Taf. (VI). steif. Gesch. d. Autors. Beigegeben ist: Note sur un exem- plaire du Coraster Vilanovae provenant de Tersakhan (Turkestan), par G. Cottean. (Ibid. pag. 155— 156). (10,978. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Ueber die Anforde- rungen d. Geologie an die petrographische Systematik. (Separat. aus: Jahrbuch der königl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1883.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1884. 8°. 288. (486—513). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.979. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Ueber d. Auftreten metamorphischer Gesteine in d. alten paläo- zoischen Gebirgskamm von den Ardennen bis zum Altvatergebirge und über den Zusammenhang dieses Auftretens mit der Faltenverbiegung (Torsion). (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft natur- forschender Freunde in Berlin, vom 17. März 1885.) Berlin, R. Friedländer und Sohn, 1885. 8°. 58 S. (29—86). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.980. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Geologische und petrographische Beiträge zur Kenntniss des Harzes. (Separat. aus: Jahrbuch der königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1885.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1886. 8°. 288. (191—218). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.981. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Ueber die ver- schiedene Bedeutung d. Wortes Palatinit u. einige Mittheilungen über seine Stellung zur Melaphyr-Frage. (Separat. aus: Zeit- schrift der Deutsch. geol. Gesellschaft. Bd. XXX VIII. 1886.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8°. 6 S. (921—9%6). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.982. 8°.) Margerie, E. de. Notes geologiques sur la region du Mont-Perdu. (Separat. aus; Einsendungen für die Bibliothek. 223 Annuaire du Club alpin frangais. Vol. XIII. 1886.) Paris, typ G. Chamerot, 1887. 8°. 19 S. mit 5 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.983. 8°.) Meissner, P. T. Prof. Chemische Aequi- valenten- oder Atomenlehre. Zum Ge- brauche für Chemiker, Pharmaceuten und Techniker gemeinfasslich dargestellt. Wien, J. G. v. Mösle’s Witwe, 1834. 8°. 2 Bd. Lwbd. Gelegenheitskauf 20 kr. (10.984. 8°.) Meissner, P. T. Prof. Neues System der Chemie. Zum Leitfaden eines geregelten Studiums dieser Wissenschaft bearbeitet. Wien, J, G. v. Mösle’s Witwe, 1835 — 1838. 3 Bde, Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. Enthält: Bd. I. Chemie der nicht metal- lischen Stoffe. Ibid. 1835. XX—764 S. Bd. II. Chemie der metallischen Stoffe. Ibid. 1836, VIII—775 S. mit 1 Taf. Bd. III. Chemie der organischen Natur. Ibid. 1838. XVI— 7998. (10.985. 8°.) (Meneshini, G. Prof.) Commemorazione di G. Meneghini fatta nell’ Aula magna dell’ Universita Pisana al 24 marzo 1889. (Discorso del M. Canavari. Catalogo dei lavori seientifici pubblicati dal G. Meneghini.) Pisa, typ. T. Nistri & Co, 1889. 8°. 548. mit dem Portraite des G. Meneghini. steif. Gesch. d. Dr. Cana- vari. (10.986. 8°.) Militär-Comite, K. k. techn. und administr. Die hygienischen Verhält- nisse der grösseren Garnisonsorte der österr.-ungar. Monarchie. III. Prag. Wien, typ. Staatsdruckerei, 1889. 8°. 162 S. mit 22 Textfiguren, 16 Taf. und 2 Karten. br. Gesch. d. Comites. (10.232. 8°.) Mohr, F. Dr. Lehrbuch der pharmaceu- tischen Technik ; für Apotheker, Chemiker, chemische Fabrikanten, Aerzte und Medi- cinal-Beamte. Braunschweig, typ. F. Vieweg & Sohn, 1847. 8°. X—422 S. mit 309 Textfiguren und ] Taf. br. Gelegen- heitskauf 20 kr. (10.987. 8°.) Munroe, H. S. An automatic dumping- eradle for mine cares. With Discussion. (Separat. aus: Transactions of the Ameri- can Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New-York, Instit. of Min. Engin, 1889. 8°. 3 und 5 S. mit 8 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (10,988. 8°.) Nasse, R. Bemerkungen über die Lagerungs- verhältnisse der metamorphischen Gesteine in Attika. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geol. Gesellschaft. Bd. XXXIV. 1882.) Berlin, W. Hertz, 1882. 8°. 5 S. (151—155) mit 1 Karte und ] Profiltafel (Taf. VII und IX). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (10.989. 8°.) Negri, A. Dr. Le valli del Leogra, di Posina, di Laghi e dell’ Astico nel Vicen- >} 24 tino. Appunti geologiei. (Separat aus: Bol- lettino del R. Comitato geologico d'Italia. Anno XV, 1884.) Roma, Tipografia nazio- nale, 1884. 8°. 60 S. (33—56; 81—114) mit 1 Taf. Profile (III). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (20990582) Negri, A. Dr. L’anfiteatro morenico dell’ Astico e l’epoca glaciale nei Sette Comuni. Note ed appunti di geologia vicentina. (Separat. aus: Atti del R. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. Ser. VI, Tom. V.) Venezia, typ. Antonelli, 1887. 8°. 468. (589—635) mit 3 Taf. (IV—VI). steif. Gesch. d. Autors u. d. Dr. A. Bittner. (Zwei Exemplare.) (10.991. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber das fossile Vorkommen von Canis Karagan, (. corsac Felis manul und F. chaus im Plistocän Mitteleuropas. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin, vom 16. April 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8°. 38. (109111). steif. Gesch. d. Autors. (10.992. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. «) Ueber Sper- mophilus rufescens foss. von Praunheim bei Frankfurt a. M. 5) Ueber das Gebiss von Cervus maral Ogilby, sowie über Cervus maral foss. (Separat, aus: Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin, vom 19. März 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8°. 68. (64—69). steif. Gesch. d. Autors. (10.993. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Die krystal- linischen Schiefer in Attika. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Ge- sellschaft. Bd. XXXII. 1881.) Berlin, W. Hertz, 1881. 8°. 11S. (454—464). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.994. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Der Bericht des Francesco del Nero über die Bildung des Monte Nuovo bei Neapel. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie . . 1883. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883. 8°. 7 8. (45—51). steif, Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.995. 8°) Neumayr, M. Prof. Dr. Entwurf für die Herausgabe eines Nomenclator palaeonto- logicus. Bericht an das Nomenclaturcomite des internationalen Geologencongresses bei der Versammlung in Zürich am 7. August 1883. Wien, A. Hölder, 1883. 8°. 7 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.996. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber einige Süsswasserconchylien aus China. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie . . 1883. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1883. 8°. 6 S. (21—26) mit 2 Holz- schnitten im Text. steif. Gesch. des Dr. A. Bittner. (10.997. 8°.) Verhandlungen. No&, F. Dr. Noetling, F. Dr. Noetling, F. Dr. Nr. 11 Neumayr, M. Prof. Dr. Das Schiefer- gebirge bei Athen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... 1885. B1. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1885. 8°. 38. (151—153). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (10.998. 8°.) Nikitin, S. Quelques excursions dans les musees et dans les terrains mesozoiques de 1l’Europe oceidentale et comparaison de leur faune avec celle de la Russie. (Separat. aus: Bulletin de la Societ@ Belge de geologie. Tom. III. 1889. Memoires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et De Smet, 1889. 8°. 308. (29-58). steif. Gesch. d. Autors. (10.999. 8°.) Die Quellen an dem Ostab- hange der Alpen bei Wien. (Separat. aus: Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftl. Kenntnisse in Wien. Bd. XXVIl.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1887. 8°. 40 S. (121—160) mit 5 Text- figuren u. 1 Kartenskizze. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.000. 8°.) Ueber Lituites lituus Montfort. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXIV, 1882.) Berlin, W. Hertz, 1882. 8°. 38 S. (156—193) mit 2 Taf. (X—XI). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.001. 8°.) Ueber das Alter der samländischen Tertiärformation. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXV. 1833.) Berlin, W. Hertz, 1883. 8°. 248. (671—694). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.002. 8°.) Noetling, F. Dr. Beiträge zur Kenntniss der Cephalopoden aus Silurgeschieben der Provinz Ost-Preussen. (Separat. aus; Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landes- anstalt für 1883.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1884. 8°. 35 S. (101—135) mit 3 Taf. (XVI—XVI]). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.003. 8°,) Noetling, F. Dr. Geologisch-paläontologi- sche Mittheilungen aus Palästina. 1. Die Lagerungsverhältnisse einer quartären Fauna im Gebiete des Jordanthales, 2. Ent- wurf einer Gliederung der Kreideformation in Syrien und Palästina. (Separat. aus: Zeitschr. der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVIII. 1886.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8°. 698. (807—875) mit 2 Tabellen und 5 Taf. (XXIII—XXVI). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.004. 8°.) Paul, ©. M. Zur Geologie der westgalizi- schen Karpathen, (Separat. aus: Verhand- lungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1886. Nr. 6.) Wien, A. Hölder, 1886. 8°. 14 S. (134—147). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.005. 8°.) Neal Paul, ©. M. Beiträge zur Kenntniss des schlesisch - galizischen Karpathenrandes. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXVII. 1887.) Wien, A, Hölder, 1887. 8°. 30 S. (323—352) mit 6 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. dEDr ABB ituner: (11.006. 8°.) Penck, A. Prof. Dr. Die Höttinger Breceie. (Separat aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1887. Nr. 5.) Wien, A. Hölder, 1887. 8°. 68. (140—145). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.007. 8°.) Pergens, E. Dr. Zur fossilen Bryozoen- fauna von Wola luzanska. (Separat. aus: Bulletin de la Societ@ Belge de g£ologie. Tom. III, Annee 1889. Proces-Verbaux.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick & De Smet, 1889. 8°. 14 8. (89—72). steif. Gesch. d. Autors. (11.010. 8°.) Pethö, J. Dr. «) Das Kreidegebiet von Lippa, Odoos und Konop. b) Die fossilen Säugethier-Ueberreste von Baltavär. (Se- parat. aus: Földtani Közlöny. Bd. XV, 1885.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1885. 8°. 20 S. (446—465). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.008. 8°.) Pethö, J. Dr. Die Tertiärbildungen des Feher-Körös-Thales zwischen dem Hegyes- Dröcsa- und Pless-Kodru-Gebirge. Bericht über die geolog. Datailaufnahme im Jahre 1885. (Separat. aus: Jahresbericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt für 1885.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1887. 8°. 41 S. (108—148). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.009. 8°.) Petrik, L. Prof. Der Hollöhäzaer (Rad- vanyer) Rhyolith-Kaolin. (Aus: Publi- cationen der königl. ungar. geolog. An- stalt.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1889. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.011. 8°.) Pettersen, K. In anstehenden Fels ein- geschnittene Strandlinien. (Separat. aus; Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Olasse. Abthlg. I. Bd. XCVIII. 1889.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1889. 8°. 13 8. (97— 109) mit 1 Kartenskizze. steif. Gesch. d, Autors. (11.012. 8°.) Plattner, C. F. Prof. Die Probirkunst mit dem Löthrohre, Zweite ganz umge- arbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig, J. A. Barth, 1°47. 8°. XX—652 S. mit 77 Holzschnitten im Text. Hlfz. Gelegen- heitskauf 20 kr. (11.013. 8°.) Plattner, C. F. Prof. Probirkunst mit dem Löthrohre oder vollständige Anleitung zu qualitativen und quantitativen Löth- rohr-Untersuchungen. Vierte Auflage, neu bearbeitet und vermehrt von Th. Richter, Leipzig, J. A. Barth, 1865. 8°. XVI— 680 S. mit 86 Textfiguren und 1 Taf. br. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.014. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek, 225 Pollack, V. Ueber Seeufer-Senkungen und Rutschungen. (Separat. aus: Zeitschrift des österr. Ingenieur- und Architekten- Vereines. Jahrg. XLI. 1889. Hft. 1.) Wien, typ. R. Spies & Co., 1889. 4°. 17 S. (5— 21) mit 4 Taf. (IIT—VI). steif. Gesch. d. Autors. (2975. £°.) Potter, E. C, Note on the use of crude petroleum as fuel for fraising steam at the south Chicago works. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers. 1889.) New - York, Instit. of Min. Eng., 1889. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.015. 8°.) Potter, W. B. Some thoughts relating to the American Institute of Mining En- gineers and its mission. (Separat. aus: Transactions of the Americ. Instit. of Min. Eng.; febr. 1889.) New-York, Instit. of Min. Eng., 1889. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.016. 8°.) Proescholdt, H. Ueber Aufnahmen und Revisionen der Sectionen Hildburghausen, Dingsleben, Themar und Schwarza, (Se- parat. aus: Jahrbuch der königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1886. 8°. 4 S. (LIII— LVI]). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.017. 8°.) Proescholdt, H. 1. Zechsteinformation am kleinen Thüringer Wald bei Bischofsrod. 2. Ueber eine Diluvialablagerung bei Themar im Werrathal. (Separat. aus: Jahrbuch der königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1886.) Berlin, typ. A.\W. Schade, 1887. 8°. 11 S. (165— 175). mit 2 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.018. 8°.) Ragazzoni, G. Prof. Profilo geognostico del pendio meridionale delle Alpi Lom- bardi. (Separat. aus: Commentari dell’ Ateneo di Brescia, per l’anno 1875.) Brescia, typ. O. Rovetta, 1875. 8°. 15 8. (160—172) mit 3 Taf. Profile. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.019. 8°.) Ragazzoni, G. Prof. La collina di Caste- nedolo sotto il rapporto antropologico geologico ed agronomico. (Separat. aus: Commentari dell’ Ateneo di Brescia, per ’anno 1880.) Brescia, typ. Apollonio, 1880. 8°. 13 S. (120-128) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.020. 8°.) Rath, G. vom, Prof. Dr. Einige geo- logische Wahrnehmungen in Mexiko. (Se- parat. aus: Correspondenzblatt Nr. 2 des Naturhist. Vereines der preuss. Rheinlande. 1886.) Bonn, typ. ©. Georgi, 1887. 8%. 43 S. mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.021. 8°.) Renevier, E. Prof. Rapport sur la marche du Musce geologique vaudois en 1881 suivi de la classification pe@trogenique 226 adoptee au Musee. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Vaudoise des sciences naturelles. Vol. XVIIL. Nr. 87.) Lausanne, typ. Corbaz & Co., 1882. 8%. 218. (s1—101). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.022. 8°.) Renevier, E. Prof. Resultats seientifiques du Congrös geologique international de Berlin et des travaux qui s’y rattachent. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Vaudoise des sciences naturelles. Vol. XXII. Nr. 94.) Lausanne, F. Rouge, 1886. 8°. 22 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.023. 8°.) Reusch, H. Dr. Geologische Beobachtungen in einem regional-metamorphosirten Gebiet am Hardangerfjord in Norwegen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. Beilageband V.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1887. 8°. 168. (52—67) mit 13 Holzschnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.024. 8°.) Reusch, H. Dr. Bsmmelsen og Karmsen med omgivelser geologisk beskrevne. Udgivet af den geologiske underssgelse. Kristiania, P. F. Steensball, 1888. 4°. 422 S. mit 205 Textfiguren und 3 geolog. Karten. br. Gesch. d. Autors. (2976. 4°.) Reyer, E. Prof. Dr. Die Eruptivmassen des südlichen Adamello. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. ... Bei- lage Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1881, 8°. 32 S. (419—450) mit 13 Holz- schnitten im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.025. 8°.) Richter, Th. Prof. C. F. Plattner's Probirkunst mit dem Löthrohre. Vierte Auflage, neu bearbeitet und vermehrt. Leipzig, 1865. 8°. Vide: Plattner, C.F. (11.014. 8°.) Riehthofen, F. Baron, Prof. Dr. On the mode of origin of the Loess. (Separat. aus: Geological Magazine. Decade II, Vol. IX. 1882. Nr. 7.) London, Trübner & Co., 1882. 8°. 13 S. (293—305). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.026. 8°.) Rodler, A. Dr. Verbreitung und Geschichte der Seesäugethiere. (Separat. aus: Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissen- schaftl. Kenntnisse in Wien. Bd. XXVIII. 1887—88.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1888. 8°. 32 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.027. 8°.) Roemer, F. Dr. H. v. Dechen. Nekro- log mit dem Verzeichniss seiner Schriften. Stuttgart, 1889, 8°. Vide: Dechen, H.v. (10.950. 8°.) Rohon, J. V.& K.A.v. Zittel. Ueber Conodonten. (Separat. aus: Sitzungsbe- richte der königl. bayerisch. Akademie der Wissenschaften, math.-phys. lasse. 1886.) München, typ. F. Straub, 1886. 8°. 29 8. (108—136) mit 1 Holzschnitt Verhandlungen. Nr. 11 im Text und 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.028. 8°.) Rosenbusch, H. Ein Beitrag zur Mor- phologie des Leucits. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1885. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1885. 8°. 7S. (89-65). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.029. 8°.) Roth v. Telegd, L. Das Gebirge nördlich von Pattas-Bozovies im Krassö-Szörenyer Comitate. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Bd. XIV. 1884. April-August.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1884. 8°. 13 S. (391 —403). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.030. 8°.) Roth v. Telegd, L. Der Gebirgstheil nörd- lich von Bozovics im Comitate Krassö- Szöreny. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Bd.XV. 1885. Hft. 11—12.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1885. 8°. 218. (479—499) mit 2 Holzschnitten im Text. steif. Gesch.d. Dr. A. Bittner. (11.031.8°.) Roth v. Telegd, L. Das Ponyäszka-Thal und Umgebung im Comitate Krassö- Szöreny. (Separat. aus: Jahresbericht der königl. ungar. geolog. Anstalt für 1885.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1887. 8°. 20 S. (149—168). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.032. 8°.) Roth v. Telegd, L. Die Gegend südöstlich und zum Theil östlich von Steierdorf. Geologische Notizen aus dem Banater Ge- birge. (Separat aus: Jahresbericht der königl. ungar. geolog. Anstalt für 1886.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1888. 8°. 22 S. (169—-190). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.033. 8°.) Rothwell, R. P. The present status of electrie transmission of power. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; octob. 1838.) New York, Instit. of. Min. Eng., 1888. 8°. 88. steif. Gesch. d. Instit. (11.034. 8°.) (Rudolf, Kronprinz Erzherzog.) Die österreichisch - ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bd. VI. Oberösterreich und Salzburg. Wien, A. Hölder, 1889. 8°. XII—604—10 S. mit zahlreichen Illustra- tionen und einem Facsimile des Entwurfes einer Rede des Kronprinzen. br. Kauf. (2858. 4°.) Sacco, F. Prof. Dr. Studio geologico dei dintorni di Guarene d’Alba. (Separat. aus: Atti della R. Accademia delle scienze di Torino.Vol. XXIII.) Torino, E. Loescher, 1887. 8°. 20 8. (158—175) mit ] geolog. Karte. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.035. 8°.) Sacco, F. Prof. Dr. Classification des terrains tertiaires conforme a leurs facies. (Separat. ans: Bulletin de la Societe Belge de g£ologie. Tom. I. 1887. M&moires.) Neal) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et Lefebure, 1858. 8°. 19 S. (276— 294) mit 1 Taf. (XT.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.036. 8°.) Sacco, F. Prof.Dr. Les terrains tertiaires de la Suisse. Observations nouvelles. (Separat. aus: Bulletin de la Soeiete Belge de geologie. Tom. II. 1888. Me&moi- res.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et Lefebure. 1888. 8°. 25 8. (271— 295). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.037. 8°.) Sandberger, F.v. Prof. Dr. Die Conchylien des Lösses am Bruderholz bei Basel. (Sepa- rat. aus: Verhandlungen der naturf. Ge- sellschaft in Basel. Thl. VIII, Hft.3. 1889.) Basel, H. Georg, 1889. 8°. 68. (796 — 801). steif. Gesch. d. Autors. (11.038. 8°.) Schafarzik, F. Dr. Bericht über die un- garischen Erdbeben in den Jahren 18°5 und 1886. Budapest, 1889. 8°. Vide: (Koch, A., KiSpatic,M.&F.Schafar- zik.) Ueber die Erdbeben der Karpathen- und Karstländer, pg. 101—126. (10.967. 8°.) Schardt, H. Notice g&ologique sur la mol- lasse rouge et le terrain siderolithique du pied du Jura. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Vandoise des sciences na- turelles. Vol. XVI. Nr. 83). Lausanne, Rouge & Dubois, 1880. 8°. 32 S. (609 — 640) mit 2 Taf. (XXVI—XXVIl.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.039. 8°.) Schardt, H. Contribution ä la g£ologie du Jura. Sur la subdivision du jurassique superieur dans le Jura occidental. (Sepa- rat. aus: Bulletin de la Societe Vaudoise des sciences naturelles. Vol. XVIII. Nr, 88.) Lausanne, F. Rouge, 1882. 8°. 148. (206—219) mit 1 Taf. Profile (X). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.040. 8°.) Schirlitz, P. Dr. Studien zur Geologie des Golfes von Neapel. Berlin 1886. 8°. Vide: Walther, J.&P,. Schirlitz. (11.074. 8°.) Schmidt, C. Prof. Dr. (Hydrologische Un- tersuchungen. I.) Die Thermen zu Saniba, am Fusse des Genaldonischen Gletschers, N.-W.-Abhang des Kasbek, 8000 Fuss Meereshöhe. (Separat. aus: M&langes phy- siques et chimiques. Tom. X11I. (Bulletin de l’Acad@mie des sciences de St. Peters- bourg. N. S. I. (XXXIIL) pg. 133 ft.) Petersburg, typ. Kais. Akademie, 1889. 8°. 13 S. (27— 39) mit 1 Kartenskizze im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.041. 8°.) Schmidt, Ch. H. Dr. Zusätze zur ersten Auflage von seinem vollständigen Farben- Laboratorium . . enthaltend die neuesten Fortschritte, welche die Farbenfabrication seit 1841 gemacht hat. (Aus: Neuer Schau- platz der Künste und Handwerke. Bd. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 11. Verhandlungen. Einsendangen für die Bibliothek. 227 CLVI.) Weimar, typ. B. F. Voigt, 1847. 8°. 164 S. Hiwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.042. 8°.) Schmidt, Ch. H. Dr. Die Farbwaaren- kunde und Farbenchemie für Färberei und Zeugdruck ... . Ein unentbehrliches Handbuch für Färber, Zeugdrucker und Farbwaarenhändler. Nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft bearbeitet. (Aus: Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke. Bd. CLXXXXVIII.) Weimar, typ. B. F. Voigt, 1852. 8°. XII—251 S. Hiwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.043. 8°.) Schuster, M. Dr. Geologische Beobach- tungen im Altvatergebirge, Wien, 1887. 8. Vide: Becke, F.&M. Schuster. (10.907. 8°.) Seegen, J. Dr. Compendium der allge- meinen und speciellen Heilquellenlebre. Wien, W. Braumüller, 1857—1858. 8°. 2 Theile, zusammengebunden. Hlwd. Enthält: Thl. TI. Allgem, Balneologie. Ibid. 1857. 292S. — Th... Specielle Balneologie. Ibid. 1858. XV—363 S. Ge- legenheitskauf 20 kr. (21.044. 8°.) Sherborn, C. D. A supplementary mono- graph of the tertiary Entomostraca of England. London, 1889. 4°, Vide: Jones, T.R. und C. D. Sherborn. (2977. 4°.) Sieger, R. Dr. Neue Beiträge zur Statistik der Seespiegelschwankungen. (Separat. aus: Bericht XIV des Vereines der Geo- graphen an der Universität Wien.) Wien, typ. C. Fromme, 1888. 8°. 14 S. (11—24.) steif. Gesch. d. Autors. (11.045, 8°.) Sinzow, J. Dr. Ueber das Auftreten des Foraminiferengenus Nubecularia im sar- matischen Sande von Kischenew. Wien, 1876. 8°. Vide: Karrer,F. &J.Sinzow. (10.960. 8°.) Sjögren, H. Dr. Om aralokaspiska hafvet och nordeuropeiska glaciationen. (Separat. aus: Ofversigt af kgl. Vetenskaps-Aka- demiens Förhandlingar. 1888. Nr. 3.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1888. 8°. 14 S. (155—168.) steif. Gesch. d. Autors, (11.046, 8°.) Sjögren, H. Dr. Om jordskorpans samman- pressning under atmosfertrycket. (Separat. aus: Ofversigt af kgl. Vetenskaps-Aka- demiens Förhandlingar. 1888. Nr. 2.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1888. 8’. SS. (131—138.) steif. Gesch. d. Autors, (11.047. 8‘) Smee, A. Elements of electro-metallurgy. Second edition, revised, corrected. London, E. Palmer, 1843. 8%. XXX—-338S8. mit vielen Holzschnitten im Text. Lwd. Ge- legenheitskauf 20 kr. (11.048. 8°.) Smith, ©. Nails from tin-skrap. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1889.) 39 998 New-York, Instit. of Min. Eng., 1889. 8°, 4S. mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.049. 8°.) Specz, R. v. Prof. Dr. Grundriss der technischen Chemie. Nach dem gegen- wärtigen Zustande der Wissenschaft, als Leitfaden für seine Vorlesungen bearbeitet. Wien, typ. C. Gerold, 1837. 8°. XIV— 508 S. Pprbd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.050. 8°.) Stache, G. Dr. Ueber die Silurbildungen der Ostalpen mit Bemerkungen über die Devon-, Carbon- und Perm-Schichten dieses Gebietes. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVI, 1884.) Berlin, W. Hertz, 1884. 8°. 1028. (277—378) mit 1 Tabelle. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.051. 8°) Stefano, G. di, Dr. Lettere sulla struttura geologica del capo S. Andrea. 1I. (Separat. aus: Naturalista sieiliano. Anno VI, 1887.) Palermo, typ. Virzi, 1887. 8°. 15 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.052. 8°.) Steinmann, G. Prof. Dr. Bemerkungen über die Gattung Hindia Dunc. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1886. Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1886. 8°. 1 S. (91.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.053. 8°.) Steinmann, G. Prof. Dr. Das Leptaena- bett bei Gotha. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... 1886. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1886. 8. 38. (81—82.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.054. 8°.) Steinmann, G. Prof. Dr. «) Vorläufige Mittheilung über die Organisation der Ammoniten. 5/ Ueber das Alter des Apenninkalkes von Capri. (Separat. aus: Berichte der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. B. Bd. IV, Hft. 3.) Frei- burg i. B., J. €. B. Mohr, 1889. 8°. 228. 31-52). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.055. 8°.) Stelzner, A. Prof. Dr. Die Entwicklung der petrographischen Untersuchungs- methoden in den letzten 50 Jahren. Mit besonderer Berücksichtigung der mecha- nischen Gesteinsanalyse. (Aus: Festschrift der „Isis“ in Dresden 1885.) Dresden, typ. E. Blochmann & Sohn, 1885. 8°. 24 8. (25—48). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.056. 8°.) Stingl, J. Weichmachen, Reinigen und Klären des Wassers für jeden industriellen Zweck. Wien 1878. 8°. Vlde: Berenger, J. A.&J. Sting]. (10.909. 8°.) Stratingh, S. Prof. Dr. Ueber die Be- reitung, die Verbindungen und die An- wendung des Chlors in chemischer, medi- einischer, ökonomischer und technischer Hinsicht. Ein Handbuch für Aerzte, Che- miker... Frei aus dem Holländischen Verhandlungen. Nr. 11 übertragen mit Benützung des neuesten Werkes von Chevallier und mit Anmer- kungen versehen von Dr. ©. G. Kaiser. (Aus: Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke. Bd. XLVI.) Ilmenau, typ. B. F. Voigt, 1829. 8°. XXX—378 S. mit 1 Tabelle und 6 Taf. Hlwd. Gelegenheits- kauf 20 kr. (11.057. 8°.) Szajnocha, WHY. Prof. Dr. Czwarty mied- zynarodowy Kongres geologöw w Londynie, we wrzeöniu 1888 roku. (Vierter inter- nationaler Geologen-Congress in London im September 1888.) (Separat. aus: Przeglad polski.) Krakow, typ. „Czas“, 1889. 8°. 328. steif. Gesch. d. Autors, (11.058. 8°.) Szajnocha, W4. Prof. Dr. Orzeczenie o trwalosci i stalosei Zzrödel w Regulicach, (Gutachten über die Beständigkeit der Quellen in Regulice.) Krakow, typ. „Ozas“, 1889. 8°. 19 S. steif. Gesch, d. Autors. (11.059. 8°.) Szajnocha, W!. Prof. Dr. O stratygrafii pokfadöw sylurskich Galicyjskiego Po- dola. (Separat. aus: Sprawozdanie Komisyi fizyjografiezne] Akademii umiejetnösci. Tom. XXIII.) Mit einem Resum& in deut- scher Sprache: Ueber die Stratigraphie der Silur- Ablagerungen in Galizisch- Podolien. (Separat. aus: Anzeiger der Aka- demie der Wissenschaften in Krakau. 1889. Nr. 5.) Krakow, typ. Universyt. Jagiellonski, 1889. 8°. VI—16 S. mit 1 Profiltafel. steif. Gesch. d. Autors. (11.060. 8°.) Taramelli, T. Prof. Di un recente scoscen- dimeuto presso Belluno. (Separat. aus: Rendiconti del R. Istituto Lombardo, Ser. II. Vol. XV.) Milano, typ. Bernardoni di C. Rebeschini e Co. 1882, 8°. 6S. (617 —622.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.061. 8°.) Taramelli, T. Prof. Osservazioni fatte nell’ Apennino di Piacenza. (Separat. aus: Bollettino della Societa geologica italiana. Vol. I. 1882.) Roma, typ. Sal- viucei, 1882. 8°. 28. (189—190.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.062. 8°.) Taramelli, T. Prof. Osservazioni geolo- giche fatte nelraccogliere alcuni campioni di serpentini. (Separat. aus: Bollettino della Societä geologiea italiana. Vol. I. 1882.) Roma, typ. Salviucci, 1882. 8°. 51S. (80-128). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.063. 8.) Taramelli, T. Prof. La formazionenaturale del suolo veneto. (Separat. aus: Cronaca dela S A. F. Anno II.) Udine, typ. G. B. Doretti & Soci, 1883. 8°. 378. steif. Gesch. d. Autors. (11.064. 8°.) Nr. 11 Taramelli, T. Prof. Sorgenti e corsid’acqua nelle Prealpi. (Separat. aus: Rendiconti del R. Istituto Lombardo. Ser. II. Vol. XVI.) Milano, typ. Bernardoni di C. Rebeschini & Co., 1883. 8°. 9 S. (404—412.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.065. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Ueber Amphicyon, Hyaemoschus und Rhinoceros (Acerathe- rium) von Göriach bei Turnau in Steier- mark. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw, Classe. Abthlg.I. Bd. XC. 1884.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1884. 8°. 23 S. (406—428) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.066. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Der Bergrücken von Althofen in Kärnten. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichs- anstalt. 1886. Nr. 2.) Wien, A. Hölder, 1886. 8°. 3 S. (48—50) mit 1 Taf. im Text. steif. Gesch. d. Dr, A. Bittner. (11.067. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Neuer Inoceramen- fund im Wiener Sandstein des Leopolds- berges bei Wien. (Separat. aus: Ver- handlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1886. Nr. 6.) Wien, A. Hölder, 1886. 8°. 28. (127—128). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (Zwei Exemplare.) (11.068. 8°.) Voit, J. M. Handbuch der landwirthschaft- lichen Baukunst. Dritte umgearbeitete und theils mit verbesserten, theils mit neuen Plänen versehene Auflage. Augs- burg, Jenisch & Stage, 1840. 8°. 2% Bde, Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.069. 8°.) Voss, W. Nekrolog auf Carl Deschmann. Wien 1889. 8°. Vide: (Deschmann C.) (10.931. 8°.) “ Walther, J. Dr. I vulcani sottomarini dei golfi di Napoli. (Separat. aus: Bollet- tino del R. Comitato geologico d'Italia. Anno 1886.) Roma, Tipografia nazionale. 1886. 8°. 128. (360—369) mit 1 Taf. (VIII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.070. 8°.) Walther, J. Dr. Ueber den Bau der Flexuren an den Grenzen der Continente. (Separat. aus: Jenaische Zeitschrift für Natur- wissenschaft. Bd.XX. N. F. XIII.) Jena, G. Fischer, 1886. 8°. 36 S. (243—278) mit 3 Taf. (X—XII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.071. 8°.) Walther, J. Dr. Vulcanische Strandmarken. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXVI. 1886.) Wien, A. Hölder, 1886. 8°. 88. (295 302) mit 3 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.072. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 229 Walher, J. Dr. Ueber Ergebnisse einer Forschungsreise auf der Sinaihalbinsel und in der arabischen Wüste. (Separat. aus: Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Bd. XV. 1888.) Berlin, D. Reimer, 1888. 8°. 12 S. (224—255). steif. Gesch.d.Dr. A.Bittner. (11.073. 8°.) Walther, J. & P. Schirlitz. Studien zur Geologie des Golfes von Neapel. (Separat. aus; Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVIII. 1886.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8. 47 S. (295—341). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.074. 8°.) Wehrle, A. Prof. Dr. Lehrbuch der Probir- und Hüttenkunde als Leitfaden für akademische Vorlesungen. Wien, typ. C. Gerold, 1841. 8° u. 2%. 2 Vol. Text (8%) u. 1 Vol, Atlas mit 27 Taf. (2%) Lwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.075. 8° u. 152. 2°.) Weithofer, A. Bemerkungen über eine fossile Scalpellumart aus dem Schlier von Ottnang und Kremsmünster, sowie über Cirripedien im Allgemeinen. (Separat. aus; Jahrbuch der k. k geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXVI. 1887. Wien, A. Iölder, 1887. 8°. 16 S. (371—386) mit 1 Taf. (XV). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.076. 8°.) Wentzel, J. Ueber fossile Hydrocorallinen (Stromatopora und ihre Verwandten), über- haupt mit besonderer Berücksichtigung der in den Unter-Permschichten (Middle Productus - Limestone) der Salt- Range auftretenden Formen. (Dissertation.) Prag, typ. H. Mercy, 1888. 8°. 26 S. mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.077. 8°.) Wiegleb, J. Ch. Handbuch der allgemei- nen Chemie. Zweite neuberichtigte Auflage. Berlin und Stettin, F. Nicolai, 1786. 8°. 2 Bde. Hfz. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.078. 8°.) Will, H. Prof. Dr. Anleitung zur chemi- schen Analyse, zum Gebrauche im chemi- chen Laboratorium zu Giessen. 2, Auflage. Heidelberg, C. F. Winter, 1851. 8°. XVI-272S. Hlwd. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.079. 8°.) Wöhler, F. Dr. Grundriss der Chemie. Berlin, Duncker & Humblot, 1847—1848. 2 Bde. Pprbd. Enthält: Bd. I. Grundriss der un- organischen Chemie. Neunte, umgearbeitete Auflage. Ibid. 1847. VI—206 S. Bd.II. Grundriss der organischen Chemie. Vierte, umgearbeitete Aufl. Ibid. 1848. X—213 8. Gelegenheitskauf 20 kr. (11.080. 8°.) 33 + Zigno, A.Barone de, Prof. Quelques obser- vations sur les Sireniens fossiles. (Separat. aus: Bulletin de la Societe geologique de France. Ser. III. Tom. XV.) Paris, typ. E. Colin, 1887. 8°. 5 S. (728—732) mit 1 Taf. (XXVII). steif. Gesch. d. Autors. (11.081.. 8°.) Zigno, A.Barone de, Prof. Antracoterio di Monteviale. (Separat. aus: Memorie del R. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. Vol. XXIII.) Venezia, typ. G. Anto- nelli, 1888. 4°. 13 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (2978. 4°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Bemerkungen über das erste Heft der Quenstedt’schen „Korallen“ und über Dr. Martin’s Astylospongia. (Separat. aus: Neues Jahr- buch für Mineralogie ..... 1877.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1877. 8°. 7 S. (705— 71l). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.082. 8°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Bemerkungen über einige fossile Lepaditen aus dem lithographischen Schiefer und der oberen Kreide. (Separat. aus: Sitzungsberichte Verhandlungen. Nr. 11 der math.-phys. Classe der kgl. bayerisch. Akademie d. Wissenschaften. 1884. Heft 4.) München. typ. F. Straub, 1884. 8. 13. (577589) mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (171.083. 8°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Ueber Astilo- spongidae und Anemocladina. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... 1884. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1884. 8°. 6 S. (75-80) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner (11.084. 8°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. 1. Ueber Ceratodus. 2. Ueber vermeintliche Haut- schilder fossiler Störe. (Separat. aus: Sitzungsberichte der math.-phys. Classe der kgl. bayerisch. Akademie der Wissen- schaften. 1886. Heft 2.) München, typ. F. Straub, 1886. 8°. 138. (253—265) mit] Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.085. 8°) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Ueber Cono- donten. München 1886. 8°. Vide: Rohon, J.V. u.-K.A,v.Zittel. (11-028. 8°.) Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 30. September 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: Dr. v. Gümbel. Ueber einen Nummuliten- fund bei Radstadt. Prof. J. Blaas. Ein Profil durch die Achensee-Dammschotter. — Reise- Bericht: F. Teller. Zur Kenntniss der Tertiärablagerungen des Gebietes von Neuhaus bei Cilli in Steiermark. — Literatur-Notizen: Gustay Laube. C. Vrba. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. Dr. C.W.v. Gümbel: Ueber einen Nummulitenfund bei Radstadt (1. Aug. 1889). Sie erlauben, dass ich Ihnen stehenden Fusses über einen ebenso interessanten wie unerwarteten Fund berichte: Bei einem kurzen Aufenthalte in Radstadt, wo ich das Vergnügen hatte, Herrn Prof. M. Neumayr anzutreffen, fand ich auf einem Aus- flug, dicht bei der Stadt am sogenannten Steinbruche (Ziegelei), am Zaumberg, an seinem Nordgehänge zahlreiche Bruchstücke eines kalkig- kieseligen Gesteines, voll von Nummuliten der Gruppe der N. Zuca- sana und intermedia. Diese ganz unerwartet aufgefundenen Nummuliten- gesteine stehen in Verbindung mit einer in der grossartigsten Weise hier entwickelten Quarzbreccie, welche auf der Karte irrthümlich als „dunkler Muschelkalk* eingezeichnet ist. Dieselbe wird in dem er- wähnten Steinbruche als Strassenmaterial abgebaut und steht in mäch- tigen Felsen am Nordgehänge des Zaumberges weit gegen Forstau fortstreichend und wahrscheinlich auch noch über Mandling gegen Pacher fortziehend, an. Ebenso bildet dieselbe westwärts von Radstadt das Nordgehänge der Vorberge gegen Altenmarkt, wo sie am Eingang des Zauchthales in gleicher Mächtigkeit ansteht, dann über das Ennsthal ziehend, sich jenseits westwärts über den Feuersangberg gegen Hunds- dorf zieht, um sich jenseits mit den schon auf der Karte als tertiär bezeichneten Schichten bei Steinbacher, Neureit und Wagrain zu ver- binden. Bei Radstadt wird diese Tertiärbreeeie, die oft meist schwierig von dem stark zerklüfteten Triasdolomit zu unterscheiden ist, am ge- nannten Steinbruche und Ziegelei von einem schwarzgrauen, grünlichen, selten ziegelrothen Thon unterteuft, der Pechkohle, wie die Schichten bei Wagrain enthält. Die Thonschichten verlaufen westwärts in die sandigen Schiehten, in welchen bei Steinbacher Versuche mit dem Pechkohlenflötze stattfanden. Diese Sandsteine enthalten spärlich Pflanzenreste vom Typus K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 12. Verhandlungen. 34 232 Verhandlungen. Nr. 12 jener der Schichten von Reit im Winkel, mit welchen sie im Alter gleichstehen dürften. Diese Nummuliten führenden Tertiärgebilde liegen theils auf Triasdolomit, wie am Steinbruche bei Radstadt, wo an den letzten Häusern derselbe zu Tag ausgeht, theils auf dem älteren Schiefergebirge auf und nehmen dementsprechend eine eigenartige Aus- bildung an. Indem ich voraussetze, dass dieser unerwartete Aufschluss nicht ohne Interesse sein dürfte, wollte ich nicht versäumen, Ihnen davon Nachricht zu geben. Prof. Dr. Blaas: Ein Profil durch die Achensee-Damm- schotter. Vor Eröffnung der Zahnradbahn Jenbach-Achensee benützte ich einen mir gebotenen freien Tag, die Streeke abzugehen in der Hoff- nung auf einen durch die Bahnanlage geschaffenen tieferen Einblick in den Aufbau der den Achensee gegen das Innthal abdämmenden Schotter. In der That ermöglichen die Entblössungen an der Bahnlinie ein inhaltsreicheres Urtheil über jene Ablagerungen als der Einschnitt des Kasbaches, dem die Fahrstrasse in’s Achenthal entlang führt. Dass der Achensee durch Innschotter abgedämmt wurde, hat be- kanntlich Penck in seiner „Vergletscherung der deutschen Alpen“ ausführlich nachgewiesen. Ich wiederhole auszugsweise das Wesentliche seiner Darstellung. Der Achensee ist ein Abdämmungssee, d. h. „ein durch die an- häufende Thätigkeit des rinnenden Wassers abgedämmtes Seitenthal des Inn“. In das ursprünglich gegen den Inn sich öffnende Achenthal baute sich die Innthalterrasse ein und staute so die Gewässer dieses Thales zu einem See auf. Als Beweis hierfür wird hervorgehoben die Zusammensetzung dieses Dammes, der „lediglich aus Materialien der Innthalterrasse“ bestehe. Nach dem genannten Forscher setzt sich dieser Damm in folgender Weise zusammen. „In seiner unteren Abtheilung besteht der Damm aus horizontal geschichtetem Kies, darüber legt sich, genau in der Höhe des Seebodens, horizontal geschichteter Bänderthon. Ueber demselben folgt grober Schotter, welcher unter einem Winkel von 30° gegen den See geneigt ist, und zwar liegt derselbe derart, dass in dem Masse, wie man sich dem See nähert, sein unteres Niveau ansteigt. Ueber dem geneigten Schotter liegt abermals horizontal ge- schichteter,“ 1. c. pag. 159. Die durch die Bahnanlage geschaffenen Aufschlüsse bestätigen im Grossen und Ganzen die Auffassung Penck’s, doch nöthigen sie zu einigen nicht unwesentlichen Modificationen in der Vorstellung von dem Aufbaue des Dammes. Ich schildere die durchgegangenen Profile. Aus dem Kasbachthale bauen sich gegen Jenbach zwei postglaciale Schuttkegel ineinander liegend herab. Der ältere, höhere setzt sich aus sehr undeutlich ge- schichtetem Schutt zusammen und ist in seinem unteren Theile zumeist durch Erosion entfernt. In das erodirte Gebiet hat sich ein jüngerer Kegel eingelagert, auf welchem gegenwärtig ein Theil von Jenbach und die Kirche steht. Der Bach hat sich in diesen neuerdings eingegraben. Nach Ueberschreitung dieser Kegel steigt die Bahn die Damm- schotter hinan. Man bemerkt zu unterst sehr undeutlich geschichteten Nr. 12 Bericht vom 30. September. J. Blaas. 233 Kalkschutt, der nach oben, ohne dass eine scharfe Grenze mit Sicher- heit zu erkennen wäre, in Mehlsand übergeht, in welchen auffallend grosse Kalk- und Urgebirgsblöcke eingelagert sind. „Am Fischl“ liegt auf einem Mehlsandrücken; die Mulde, welche von Erlach herüberreicht, ist mit Mehlsand ausgekleidet. Unmittelbar darüber — wir befinden uns eirca 250 Meter über dem Inn — steht eine mächtige Grundmoräne mit zahlreichen gekritzten Geschieben an. Die Moräne geht nach oben in geschichteten Sand und Kies über, der keine gekritzten Geschiebe mehr führt; sodann folgt feiner Sand, dem in dünnen Schichten Lehmlagen eingefügt sind, an einzelnen Punkten sind grosse Blöcke eingelagert. Dieser Theil der Ablagerungen ist sehr unruhig, wellig geschichtet und reichlich von Verwerfungs- spalten durchsetzt, so dass an manchen Punkten Mehlsand und Kies in scharfer Grenze nebeneinander zu liegen kommen. Weiter aufwärts — circa 350 Meter über dem Inn — erscheinen nun schräg gegen den See zu geschichtete Sand- und Kieslagen in bedeutender Mächtigkeit erschlossen. Wie weit dieselben nach oben hin anhalten, war nicht fest- zustellen, denn von nun an hat die Bahn eirca 50 Meter hoch die Vegetationsdecke nicht entfernt. Allmälig erreicht man die Höhe von Eben, 450 Meter über dem Inn. Hier ist wieder eine bedeutende Ent- blössung hergestellt und wir befinden uns zu unserer Ueberraschung wieder an einer mächtigen Grundmoräne, auf welcher die Kirche von Eben steht. Hiermit haben wir die Höhe des Dammes erreicht. Die Strecke Eben—Maurach, auf welcher die Bahn bereits wieder dem See zusinkt, ist an einer Stelle für uns deshalb von Interesse, weil an ihr, ungefähr in der Mitte zwischen beiden Orten, ein schöner Gletscherschliff auf dem Gehänge des „vorderen Spitz“ entblösst liegt. Man unterscheidet auf ihm 2 Ritzensysteme, das eine vorherrschende, aus streng parallelen, in der Bahnrichtung liegenden Ritzen bestehend und ein zweites, schwächeres, unregelmässig verlaufende Ritzen zeigend. Die Strecke Maurach—Seespitz schneidet vielfach in den moorigen alten Seeboden ein. Den Abstieg wählen wir dem Kasbach entlang. Unterhalb Maurach stossen wir auf undeutlich geschichteten ungewaschenen Kies, im Grossen und Ganzen ist jedoch ein Fallen der Bänke gegen den See zu zu er- kennen. Unser Aneroid zeigt uns, dass wir uns im Gebiete jener kiesigen Schichten befinden, welche wir beim Aufstieg unterhalb der Moräne von Eben durchquerten. Sie führen viel Urgebirgsgesteine., Bereits an der Mündung des Weissenbaches in den Kasbach, also eirea 320 Meter über dem Inn, treffen wir auf lehmige Lagen mit vielen Geröllen ; Kritzen konnte ich mit Sicherheit nicht erkennen. Der Lehm hält an, bis wir absteigend im Niveau der unteren Grundmoräne „am Fischl“ angelangt sind. Weiter abwärts stossen wir plötzlich auf ein sehr mächtiges in Bänken abgesondertes Conglomerat. Dasselbe ist vorwiegend kalkig, setzt sich aus Gesteinen des Achenthalgebietes zu- sammen und führt, wenn auch spärlich, Urgebirgsgerölle; ich beob- achtete Gneisse, Hornblendeschiefer und Phyllite. Weiter abwärts sind diese Bänke noch deutlicher zu sehen und zeigen ein Gefälle gegen das Innthal. Die Grenze gegen den schon beim Aufstieg an der öst- 34* 934 Verhandlungen, Nr. 12 lichen Flanke beschriebenen, hier an der Westseite besonders mächtig entwickelten kalkigen Schutt war nicht sicher festzustellen; man hat den Eindruck, als ob das Conglomerat und dieser Schutt ineinander übergingen, ein Verhältniss, wie es übrigens und nebenbei bemerkt in ähnlicher Weise bei Kitzbühel zwischen dem Conglomerat im Süden der Stadt und dem Schutte an der Bahnlinie östlich und nordöstlich derselben zu sehen ist. Halten wir beide durchgegangenen Profile zusammen, so ergibt sich folgende Uebereinanderlagerung. Von oben nach unten: Postglaciale Schuttkegel, Grundmoräne . . . 440 Meter über dem Inn. Gegen den See zu fallende, deutlich geschichtete Sande, Kiese, Schotter. Vielfach verworfener, wellig geschichteter Sand mit lehmigen Zwischenlagen. Sandiger Kies. Grundmoräne, an anderen Punkten mächtiger, Gerölle führender Lehm, auch an Stelle der beiden voran- gehenden Ablagerungen . 2... 280 Meter über dem Inn. Mehlsand mit Blöcken, horizontal geschichtet. Conglomeratbänke und Kalkschutt (alter Schuttkegel!). Ich enthalte mich vorläufig jeder Deutung der geschilderten Ab- lagerungen und hebe nur das Vorkommen von zwei durch geschichtete, eirca 150 Meter mächtige Ablagerungen getrennte Moränen hervor. Es wird mir im Laufe der Zeit Gelegenheit geboten sein, meine nun- mehr durch 10 Jahre gesammelten Beobachtungen auf dem Gebiete des tirolischen Glaeial-Diluviums der Oeffentlichkeit übergeben zu können und ich hoffe sodann, eine Grundlage für eine Gliederung dieses dunklen und schwierigen geologischen Gebietes gegeben zu haben. Innsbruck, im August 1889. Reise-Bericht. F. Teller: Zur Kenntniss der Tertiärablagerungendes Gebietes von Neuhaus bei Cilli in Südsteiermark. (Neu- häus, 4. Aug. 1889.) Seit den Untersuchungen Rolle’s und Stur’s wurde das Tertiär- gebiet von Neuhaus meines Wissens nur von R. Hörnes noch einmal flüchtig berührt. In seinem „Beitrag zur Kenntniss der miocänen Meeres- ablagerungen der Steiermark“ (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark, Graz 1883) gibt der genannte Autor (auf pag. 24 d. Separ.-Abdr.) einige Notizen über die Aufeinanderfolge der Schichten in diesem Gebiete und macht hierbei auf eine Ablagerung aufmerksam, welche durch die im Gange befindlichen Aufnahmen der Umgebung von Neuhaus ein besonderes Interesse gewonnen hat. Hörnes schreibt: „Gehen wir von den meso- zoischen Kalken, die nördlich von Neuhaus das Liegende der Tertiär- bildungen darstellen, nach Süden, so bemerken wir als untere Tertiär- ablagerungen wenig mächtige, graue, stellenweise rothgelb gefärbte Kalksteine, welche hauptsächlich aus kleinen Fragmenten von Ver- steinerungen (Austern) bestehen, und welche, ebenso wie die darauf- Nies 12, Bericht vom 30. September. F. Teller. 235 folgenden bituminösen Schiefer, welche die hier wenig mächtige Sotzka- kohle umschliessen, sehr steil aufgeriehtet sind. Die Austernbänke im Liegenden der Sotzkakohle gehören höchstwahrscheinlich dem eigent- lichen Oligocän (Ober-Eocän) an und entsprechen den Schichten von Oberburg und Castel-Gomberto.* Die Austern führenden Gesteinsbänke, welche Hörnes an einer Stelle Nord von Neuhaus im Liegenden der Sotzkaschichten aufge- funden hat, sind keine locale Erscheinung; sie erwiesen sich als Be- standtheil einer in Gesteinsausbildung und Mächtigkeit vielfach wechseln- den Zone mariner Strandbildungen, welche im Verlaufe der Kartirung des Gebietes in fast ununterbrochenem Zusammenhang auf eine Gesammt- längserstreckung von ungefähr 7 Kilometer verfolgt werden konnte. Von dem Klanzberger Sattel, jener Localität, auf welche sich Hörnes’ eben eitirte Beobachtung beziehen dürfte, setzen diese Gebilde DIRNZEEE Altes (Trias) Oligocäner Marine Kohlenführende Marine Sandstein Leitha- Nummuliten- Strandbildung Abtheilung Hangend- und Con- kalk kalk an der Basis Mergel glomerat der der Sotzka-Sch Sotzka-Sch, nach West bis auf das Plateau von Loka fort, wo sie zusammen mit einem schmalen Streifen der kohlenführenden Hangendmergel, entlang einer ostwestlich verlaufenden Störungslinie, tief in das triadische Kalk- gebirge eingreifen. (Man vergleiche hier und bei den folgenden Angaben die beigegebene Kartenskizze, eine auf 1/, lin. redueirte Pause der Originalaufnahme im Massstabe von 1:25.000.) Die Hauptmasse des Sehichtenzuges biegt jedoch am Fusse des Plateaus von Loka nach Süd um und verläuft, die tertiären Hügel von Klanzberg in weitem Bogen umspannend, bis hinab zum Bade Neuhaus. Die in der Literatur so oft erwähnten und in ihrer stratigraphischen Stellung bisher so unsicheren Nulliporenkalke von Neuhaus bilden den südlichsten Aus- läufer dieses westlichen Absehnittes der marinen Strandzone. Von Klanz- berg nach Ost konnten diese marinen Gebilde über den bekannten 236 Verhandlungen. Nr’ 92 Fundstätten fossiler Pflanzen: Gutenegg, Saverch, Tschreskowa hinweg bis nach Sotzka im Hudinagraben verfolgt werden. Nach der hohen Lage, welche diese marinen Grenzschichten der Sotzkakohle auf dem Rücken von Velkaraun im Westen der Hudina einnehmen, darf man wohl annehmen, dass dieselben auch in das Verbreitungsgebiet der Sotzkaschichten östlich dieses Thaleinsehnittes, also in die Riehtung von Sternstein und Kirchstätten, fortsetzen. Soweit ich dieses Gebiet zu begehen Gelegenheit hatte, fand ich die höheren Theile der Gehänge von den mächtigen Schutthalden des triadischen Randgebirges so voll- ständig ver deckt, dass ein Einblick in die fragliche Grenzregion nirgends möglich war. Der petrographische Charakter dieser Strandbildungen ist ein wechselnder und abhängig von der Zusammensetzung des Grundgebirges. Wo die diploporenführenden Kalke der oberen Trias die Gebirgsunter- lage bilden, wie auf der Linie Klanzberg—Loka— Neuhaus, beobachtet man als tiefstes Glied entweder grobe Kalkbreecien mit Ansiedlungen von Austernbänken oder Nulliporenkalke. Aber auch diese sind meist so innig mit Austerncolonien verknüpft, dass die pflanzliche Grundlage der Gesteinsbildung, das heisst die Lithothamnien-Struetur, oft völlig zurücktritt gegenüber dem Antheil, welchen die massigen Austernschalen an dem Aufbau des Gesteines nehmen. Dieser tiefste Theil der Ab- lagerung ist in Färbung und Gefüge dem obertriadischen Kalk, der die Basis bildet, so ähnlich, dass es sorgfältiger Begehungen bedarf, um ihn gegen diesen genauer abzugrenzen. Darüber folgen nun kalkige Detritusbildungen von feinerem Korn, die sich durch deutliche Schiehtung und durch röthliche und bräunliche Verwitterungsfarben schon aus grösserer Entfernung als eine jüngere Auflagerung zu erkennen geben. Während man in den Nulliporenkalken nur äusserst selten einem anderen Schalthierrest begegnet, als den diekschaligen Austern, welche Rolle bekanntlich als Ostrea crassicostata Sow. bestimmt hat) — ich fand darin nur noch spärliche Fragmente von Perna und Pecten — gesellen sich in den aufgelagerten Detritusbildungen zu den Austern stets auch die Schalen mehrerer Pectenarten, ja an manchen Stellen, wie zum Beispiel an dem Fahrwege von Klanzberg nach West gegen Loka hin, kommt es zur Bildung wahrer Peetinidenbänke. Leider ist gerade die Häufung der Schalenreste Ursache, dass besser erhaltene Stücke kaum zu gewinnen sind. Die Fauna bleibt auch in diesen Schichten eine sehr einförmige, Ostrea, Anomia, Perna und Pecten sind die einzigen Molluskengattungen, welche ich hier nachzuweisen ver- mochte; von anderen Thierresten fanden sich nur die für marine Strandbildungen so charakteristischen Haifischzähne, an einer Stelle, Ost vom Krizinik , beobachtete ich in feinsplitterigen Kalkbreeeien auch Echinidenreste, Einzelkorallen und Bryozoen. Die in Rede stehenden Schiehten sind am besten längs des Fuss- steiges aufgeschlossen , der hinter der Capelle von Klanzberg an der Kante eines Rückens emporführt, in dessen Verfolgung man zum Bauern- gehöfte Ram$ak gelangt. Die Stelle liegt genau in der Mitte zwischen den Höhenpunkten 753 und 612 unserer Kartenskizze. Die fossilreichen Gesteinsbänke ziehen sich hier in flacher Lagerung bis auf die Höhe | Sitzungsbericht d. Akad. d. Wiss. XLIV, 1, pag. 205—224, Wien 1861. Nr. 12 Bericht vom 30. September. F. Teller. 237 des Rückens empor, wo kurz vor der Einmündung des Steiges in einen Fahrweg unter den tertiären Randbildungen helle massige Diploporen- kalke zum Vorschein kommen. An der südlichen Abdachung dieses Rückens liegt der schon früher erwähnte, von Klanzberg nach West gegen Loka ziehende Fahr- weg. An diesem Wege ist vor dem ersten Gehöfte West vom Klanz- berger Sattel das Hangende der kalkig - sandigen Peetenschichten entblösst. Es sind diekbankige, graue, etwas mergelige Sandsteine, die sich in ihrem petrographischen Habitus schon vollständig an die darüber folgenden, mehr weniger bituminösen Mergelgebilde anschliessen , in welchen die Ausbisse der Sotzkakohle liegen. Auch in diesen Sand- steinen, welche den Bergleuten als das Liegende der kohlenführenden Sotzkaschichten wohl bekannt sind, finden sich an der ebengenannten Stelle noch marine Schalthierreste, und zwar Austern- und Peeten- schalen, aber bereits in Gesellschaft von verkohlten Pflanzenabdrücken der Sotzkaschichten. Im Gebiete von Klanzberg verflächt der ganze Schichteomplex von dem Rande des älteren Gebirges ab in Süd. Die fossilreichen Gesteinsbänke an der Abdachung West von der Capelle von Klanz- berg ziehen sich in relativ flacher Lagerung, mit ungefähr 25—30° Neigung, an dem Triaskalk empor; in der Richtung des Abfalles der Gehängböschung stellen sie sich steiler auf, nach Art eines Schichten- mantels, der einen älteren Gesteinsbuckel überwölbt. Die sandigen und mergeligen Hangendschichten sind in Uebereinstimmung damit steiler aufgerichtet und verflächen mit durchschnittlich 40—50° in Süd. Die Lagerung und die eben mitgetheilten Beobachtungen über die stufen- weise Entwicklung der Sedimente aus groben Grundeonglomeraten durch feiner aufbereitete Detritusmassen hindurch zu sandig-mergeligen Hangend- gebilden lassen keinen Zweifel darüber, dass diese marinen Strand- absätze der Bildung der kohlenführenden Ablagerung der Sotzka- schichten unmittelbar vorangingen. Wo Muschelkalk und Werfener Schiefer die ältere Gebirgsunterlage bilden, wie östlich von Klanzberg und vor Allem im Bereiche des Konski Vreh, Ost von Schloss Gutenegg, besitzen die marinen Strandbildungen einen etwas anderen Charakter. Die Nulliporenkalk- Entwicklung, wie sie die Westumrandung der Bucht von Klanzberg charakterisirt, fehlt hier gänzlich; die Gesammtmächtigkeit der Ab- lagerung ist überhaupt stark redueirt und dort, wo hierzu noch steilere Schiehtstellung tritt, wie an der Abdachung des Gehänges in das Thal von Gutenegg, können diese Grenzschichten der Beobachtung leicht völlig entgehen. Als tiefstes Glied erscheinen gewöhnlich einige rostbraun verwitterte Gesteinsbänke mit Breecien- oder Conglomerat-Struetur, in denen die schwarzen Kieselbrocken auffallen, deren bereits Morlot aus östlicher gelegenen Verbreitungsgebieten dieser als „Conglomerate der Sotzka-Schichten“ längst bekannten Grenzbildungen Erwähnung gethan hat. Der Ursprung dieses Gemengtheiles ist hier jedoch kein räthsel- hafter, da der an der Basis des Tertiärs liegende Muschelkalk reichlich mit Schnüren und Platten von schwarzem Hornstein durchwachsen ist. Es gelingt nach längerer Bemühung fast immer, da und dort ein Stück einer Austernschale zu entdecken, welche den marinen Charakter dieser 938 Verhandlungen. Nr. 12 Conglomerate erweist. An dem Hauptfundort fossiler Pflanzen, auf der Höhe von Saverch, gehen diese Conglomerate rasch in dünnbankige, braune, glimmerige Sandsteine über, auf welche sodann unmittelbar die bituminösen Mergel mit den Pflanzenabdrücken und mit Lagen von Cyrenenschalen folgen. Das Vorkommen von Cyrenen innerhalb der pflanzenführenden Schichte, das in diesem Gebiete bisher nur an den Fundstellen von Sotzka selbst bekannt war, konnte nicht nur bei Saverch, sondern auch auf der Höhe NW von Schloss Gutenegg nach- gewiesen werden. Bei dem östlichsten Gehöfte von Saverch, OSO vom Gipfel des Konski Vreh, folgen über dem Grundeonglomerate, das hier direet auf Werfener Schiefer aufliegt, und das der leicht verwitterbaren Schiefer- brocken wegen von sehr lockerem Gefüge ist, nach oben dieselben fossilreichen, aber auch hier fast ausschliesslich durch Austern- und Pecten-Schalen charakterisirten kalkigen Bänke, wie sie West vom Klanzberger Sattel aufgeschlossen sind. Bis zu diesem Punkte, mit dem unsere Kartenskizze nach Ost abschliesst, nimmt die Grenze zwischen Tertiär und Grund- gebirge und damit zugleich die Zone der marinen Strandbildungen einen sehr regelmässigen Verlauf. Oestlich von Saverch tritt nun dadurch eine Veränderung ein, dass der tertiäre Küstensaum mit einem plötzlichen . Sprunge um einen Betrag von ungefähr 600 Meter nach Nord an das Berggehänge zurücktritt, um aber sodann wieder mit rein ostwestlichem Verlaufe gegen die Hudina fortzusetzen. Auch in diesem Abschnitte der Grenzregion zwischen Tertiär und Grundgebirge, treten marine Strandbildungen mit Austern und Pectiniden auf. Man beobachtet dieselben der Waldgrenze entlang an zahlreichen Stellen zwischen Topousek und Velkaraun. Der hochgelegene, breit abgeflachte Rücken von Velkaraun, der nach Ost bereits zur Hudina abfällt, trägt eine ausgedehnte Scholle von Conglomeraten und Breceien marinen Ursprungs; sie bilden die Unterlage der Aecker und Wiesen auf der Höhe des Rückens. Die jüngeren Mergelgebilde sind hier völlig denudirt und nur in den tieferen Gehängpartien erhalten geblieben, wo sie un- mittelbar an Werfener Schiefer und Kalke der oberen Trias anlagern, welche die Erosion an der Steilabstufung gegen Tschreskowa hinab blossgelegt hat. Im Bereiche der Hudina, also des Gebietes von Sotzka selbst, erscheint die Grenze der Sotzkaschichten gegen das Grundgebirge abermals nach Süd zurückgerückt, aber nur in Folge der tiefer greifenden Erosion dieser Thalfurche und ihrer Seitenäste; auf den Höhen westlich der Hudina setzt die Grenze bei Seutze sofort wieder in der Breite des Ortes Velkaraun ein und streicht in dieser über Lipa nach Ost fort. Die verticale Mächtigkeit dieser marinen Bildungen an der Basis der Sotzka-Schiehten ist dort, wo Nulliporenkalke fehlen, eine sehr ge- ringe und übersteigt durchschnittlich nicht den Betrag von 20—30 Meter, wenn auch hie und da die flachere Ausbreitung der Schichten eine grössere Mächtigkeit vortäuscht. Der unter Mitwirkung von Litho- thamnien-Vegetation aufgebaute Theil der Randzone ist grösseren Mächtigkeitssechwankungen unterworfen und lässt auch kaum eine ziffer- mässige Schätzung zu. Nr. 13 Bericht vom 30. September. F. Teller. 239 Die grösste räumliche Ausdehnung erreicht diese Facies der Rand- bildungen in dem bewaldeten Bergrücken, an dessen steilem, felsigem Fusse die Therme von Neuhaus entspringt. Als schmaler Vorgebirgs- sporn ragt hier das triadische Kalkmassiv in die Tertiärbucht hinaus, und nach Art eines Strandriffes lagern sich die mit Austernbänken wechselnden Nulliporenbildungen um seine Basis herum. Sie reichen aus der Tiefe des Thales, wo sie dicht neben dem Hauptgebäude der Curanstalt Neuhaus in einer Felswand anstehen, bis zu einem Wald- fahrweg auf der Höhe des Rückens hinauf, der ungefähr 100 Meter über der Thalsohle liegen mag. Nur in der südwestlich über diesen Waldweg sich erhebenden höchsten Kuppe kommen die hellen diplo- porenführenden Kalke des Grundgebirges zum Vorschein. Nordwärts von der sogenannten „Abendruhe* schlingen sich die Nulliporenkalke, eine steilere Stufe in dem nach SO absteigenden Rücken bildend, auf die Südseite der Triaskalkkuppe hinüber. Hier streichen sie Nord von der Schlangenburg in jenen auffallenden Steilrand aus, mit welchem das ältere Kalkgebirge auf der Linie St. Johann-Selle nach Süd abbricht. Man wird das Bild, das die gegenwärtige Kartirung von diesem Gebiete gegeben hat, nicht betrachten können, ohne auf den Parallelis- mus aufmerksam zu werden, welcher zwischen der Linie St. Johann- Selle und dem Nordrand der Tertiärbucht von Neuhaus besteht. Man hat hier zwei parallele Längsbrüche im alten Gebirge vor sich, die sich an einer queren Störungszone, der Linie Loka-Neuhaus, abstufen. In ihrer ersten Anlage sind diese Dislocationen älter als die Tertiär- gebilde; die Sehollensenkung , welche diesen Störungen zu Grunde liegt, dauerte aber an, und ihre Wirkungen gelangen auch noch im Schichtenbau der jüngeren Glieder der das Senkungsfeld erfüllenden Tertiärablagerungen zu klarem Ausdruck. Dass "hier alte, ostwestlich streichende Steilküsten bestanden haben, dafür spricht zunächst jener Ausläufer der Hauptbucht, der bei Loka fjordartig in das triadische Kalkgebirge eingreift; er bildet die genaue Fortsetzung des nördlichen Küstensaumes und lässt den Parallelis- mus dieser Begrenzungslinie der Tertiärbucht mit dem Gebirgsrande St. Johann-Selle besonders scharf hervortreten. Die Voraussetzung prä- existirender Depressionen mit ostwestlicher Streichungsrichtung erscheint ferner durch das Vorkommen zweier isolirter Schollen von Sotzka- schichten gerechtfertigt, die bereits ausserhalb des Rahmens der Haupt- bucht liegen: der Separatmulde von Troina (oder Teina nach dem Sprachgebrauche der Anwohner) und der kleinen Scholle Nord von dem Gehöfte Goriane. An beiden Punkten fehlen marine Strand- bildungen; die Mergelschiefer von Troina, in welchen ein Bau auf Sotzkakohle in Betrieb stand, sind aber nur durch eine schmale Zone obertriadischer Kalke von den marinen Randbildungen des Klanz- berger Sattels geschieden. Die Lagerungsverhältnisse innerhalb der kleinen Mulde von Troina sind stark gestörte, längs des Südrandes sind die Schiefer senkrecht aufgerichtet oder schiessen mit 60—70° Neigung in Nord ein. Das Vorkommen von Goriane ist ein nur in einer Einsattelung erhalten gebliebener Rest eines schmalen, in Triaskalk ein- gesenkten Streifens von Sotzkaschichten, dessen Hauptlängserstreckung dem Steilrand von St. Johann parallel läuft. K.k. geolog. Reichsanstalt 1889. Nr. 12. Verhandlungen. 35 240 Verhandlungen. Nr. 12 Die Bucht von Loka und die isolirten Schollen von Sotzka- schichten bei Troina und Goriane geben also Zeugniss dafür, dass ost- westlich streichende Dislocationen schon ursprünglich den Rahmen be- stimmt haben, der für die Verbreitung der Tertiärgebilde massgebend war.) Die steilen Schichtaufrichtungen längs des Nordrandes der Bucht und die Störungserscheinungen innerhalb der beiden Separatmulden zeigen andererseits wieder zur Genüge, dass die hier supponirte Schollen- senkung auch nach der Ablagerung der Tertiärgebilde noch fortgewirkt hat. Aber auch in der westlichen Umrandung der Tertiärbucht, längs der Linie Loka-Neuhaus, ergeben sich für die Betrachtungen über Anlage und Ausbau der Tektonik dieses Gebietes verschiedene interessante Momente. Ich kann jedoch die hierhergehörigen Erscheinungen nicht be- sprechen, ohne vorher auch jener Tertiärgebilde gedacht zu haben, welche im Liegenden und Hangenden des bis jetzt besprochenen Ab- lagerungseomplexes auftreten. Die marinen Ablagerungen an der Basis der Sotzkaschichten sind, obwohl sie in dem grössten Theile ihres Verbreitungsgebietes unmittel- bar über triadische Schichten übergreifen, doch nicht das älteste Glied der in der Umgebung von Neuhaus auftretenden Tertiärgebilde. Es kamen in dem genannten Gebiete an zwei Punkten noch tiefere Tertiär- schichten zur Ablagerung. Steigt man längs des zweiten Rückens, der nördlich von Bad Neuhaus an der Westseite des Hauptthales herab- zieht, in’s Gebirge auf, so findet man noch unterhalb der Waldgrenze einzelne grössere Blöcke von Nummulitenkalk. Die Grundmauern eines verfallenen Gebäudes zur Linken des in marine Mergelschichten ein- schneidenden Hohlweges bestehen fast ausschliesslich aus Blöcken eines dunkelgrauen, harten Kalksteines mit Auswitterungen jener kleinen Nummulitenformen, welche die oligocänen Ablagerungen von Oberburg charakterisiren. Setzt man die Wanderung durch den Wald aufwärts nach West fort, so gelangt man bald auf die Höhe des Rückens und hat hier vor sich einen mit Wiesen und Aeckern bedeckten Steilhang, auf dessen oberster Kante das Gehöfte Krizi@nik steht. Die Lage des Gehöftes ist in der Kartenskizze durch ein Kreuz markirt. Zur Linken !) Während der Fortsetzung der Aufnahmsarbeiten in westlicher Richtung ergaben sich für diese Anschauung neue Belege. Die Mulde von Troina sowohl, wie die Bucht von Loka führen nach West hin, jenseits der Wasserscheide zwischen Dobernca Bach und Pack in ausgesprochene Längsdepressionen, in welchen nördlich und südlich vom Velki vrh (Gipfel 97] unserer Kartenskizze) Aufbrüche von Werfener Schiefern zu Tage treten. Der nördliche breitere Schichtenzug ist vom Gehöfte RamSak über Vodauönig bis in das Packthal zu verfolgen; der südliche, welcher in der Fortsetzung Wer Bucht von Loka liegt, ist zunächst in der Senkung zwischen Velki vrh und Temniak (814 der Skizze) aufgeschlossen und streicht von hier über die Gehöfte Vodauseg und Wieher nach West, die weithin sichtbare grüne Terrasse bildend, welche sich nord- westlich von St. Johann an dem Südfusse des Velki vrh ausbreitet. Innerhalb des nördlichen Zuges von Werfener Schiefern liegt nahe unterhalb der Höhe von Ramsak in der Einthalung zwischen den Punkten 846 und 753 eine durch alte Baue aufge- schlossene Scholle von kohlenführenden Sotzka-Schichten, welche als die Fortsetzung der Mulde von Troina zu betrachten ist. Auch im Bereiche des südlichen Zuges von Werfener Schiefern, auf der Terrasse nordwestlich von St. Johann, finden sich hier und da Stücke von Mergelschiefern mit Pflanzenabdrücken, so zwar, dass das Vorkommen von Loka nur als der östlichste Abschnitt einer langgestreckten Tertiärbucht erscheint, die sich eng an eine ostwestlich streichende Aufbruchszone von Werfener Schiefern anschliesst. _ Nr. 12 Bericht vom 30. September. F. Teller 241 und südlich dieses grünen Abhanges, der noch dem Complex der marinen Mergel zufällt, zieht sich ein bewaldeter Felsrücken herab, der in seinem untersten Abschnitt ganz aus Nummulitenkalk besteht, so zwar, dass Nummulitenkalk und marine Mergel (— es sind das die später näher zu charakterisirenden Foraminiferenmergel —) hier auf eine kurze Erstreckung hin und längs einer ostwestlich 'streichenden Linie in un- mittelbaren Contact treten. Die Zone der Nummuliten führenden Kalke ist von sehr geringer Breite; die kleine dolinenartige Einsenkung, zu welcher die schmale Felsbarre südwärts abfällt, liegt bereits in triadi- schem Diploporenkalk. Verfolgt man den Felsrücken aufw ärts, so gelangt man bald in die Zone der Nulliporenkalke und Austernbänke und in der Höhe des Gehöftes, dort, wo ein nach Süd auslaufender Fahrweg die Streiehungsrichtung dieses Rückens verquert, zu Aufschlüssen, an welchen sowohl die Südgrenze der Nummulitenkalke gegen die triadi- schen Kalke, wie auch die Ueberlagerung der Nummulitenkalke durch die Austern führenden Nulliporenbänke zu beobachten ist. Dass die Nummulitenkalke an der Basis der Eingangs geschil- derten marinen Randbildungen der Bucht von Neuhaus liegen, ist voll- kommen klar. Sie repräsentiren aber nicht etwa eine nur local zur Entwicklung gelangte tiefere Abtheilung dieser Randbildungen, sondern sind ein selbstständiges älteres Tertiärniveau mit selbstständiger Ver- breitung. Sie greifen über den Rahmen des Verbreitungsgebietes der durch Nulliporen charakterisirten Randzone nach Süd hinaus. So findet man im Walde Süd von Krizicnik zur Rechten des Waldthales, das sich gegen die Schlangenburg hinaus öffnet, mitten im Triaskalkgebiete, eine kleine Scholle dieser alttertiären Gebilde. Ich fand hier neben Nummuliten noch eine Anzahl anderer Fossilreste, welche darthun, dass in diesen Kalken erst die wahren Aequivalente der Schichten von Öberburg, resp. Castel-Gomberto vorliegen. Die Austern und Nulliporen führenden Randbildungen, welche Hörnes nach dem Eingangs ge- gebenen Citat mit dieser Schiehtgruppe in Parallele stellt, vertreten entschieden bereits ein höheres Niveau. Wir gelangen nun zur Besprechung der Schichtgebilde, die im Hangenden der kohlenführenden Abtheilung der Sotzka-Schichten folgen. Morlot und nach ihm Unger haben für die Mergelgebilde der Sotzka-Schichten eine Mächtigkeit von einigen Hundert Fuss i in Anspruch genommen. In der That reicht die Facies der pflanzenführenden Schichten von Gutenegg mit allen ihren Merkmalen, ja selbst unter stellenweiser Wiederholung stärker bituminöser oder reichlich Pflanzenabdrücke führender Einlagerungen durch einen ausserordentlich mächtigen Schichten- complex nach aufwärts. Bei Neuhaus besitzt die Zone der einförmigen, grauen, glimmerig sandigen Mergelgebilde, welche im Hangenden der kohlenführenden Sotzka-Schiehten folgen, in Bord dlieher Richtung eine Breite von durchschnittlich 1'5 Kilometer. Erst Süd von Bad Neuhaus setzt nahe dem Ende der Parkanlagen, zu beiden Seiten des Thales, ein Schichteneomplex von wesentlich anderer Gesteinsbeschaffen- heit ein: Ein Complex von graublauen, rostgelb verwitternden, diek- bankigen,, bald feinkörnigen, bald conglomeratischen Sandsteinen,, der die waldigen Höhen rings um die Vereinigung der von Klanzberg und 3* 242 Verhandlungen. Nr. +12 Gutenegg kommenden Thalfurchen zusammensetzt und auf welchem auch die Kirche von Doberna steht. Stur hat bei Gelegenheit der Revisionstouren in Südsteiermark die ersten Anhaltspunkte zur Gliederung dieses einförmigen Mergel- complexes gewonnen. Er fand, dass der obere Theil dieser Mergelgebilde marinen Ursprungs sei?!) und trennte dementsprechend die von Rolle noch als eine Schichtgruppe aufgefassten mergeligen Hangendbildungen der Sotzka-Kohle in zwei Schiehtgruppen, eine tiefere, die als Hangend- mergel bei den Sotzka-Schichten belassen und eine höhere, welche mit den sogenannten „Foraminiferen-Mergeln“ Mittelsteiermarks verglichen und somit als ein Aequivalent eines jüngeren Tertiärniveaus, der „Schichten von St. Florian und Tüffer*, betrachtet wurde. Ich kann diese Auffassung auf Grund meiner neuerlichen Begehungen nur be- stätigen; in der von Stur als maıin erkannten jüngeren Abtheilung des Mergelcomplexes ergaben sich an mehreren Stellen reichliche Petre- factenfunde, welche wohl Gelegenheit bieten werden, die Deutung dieses Horizontes ausführlicher zu begründen; Melettaschuppen, Brachyuren- reste, vereinzelte Gastropoden, zahlreiche Bivalven (Zucina, Tellina, Oorbula, Thracia ete.), Anthozoen, und zwar Einzelkorallen, die oft für sich allein ganze Mergelbänke zusammensetzen, ferner Bryozoen und Foraminiferen (vornehmlich grosse, mit freiem Auge sichtbare, kugelige Formen), endlich vereinzelt eingestreute Pflanzenreste bilden im Wesent- lichen den paläontologischen Inhalt dieser Schichtabtheilung, die also faunistisch auffallend an die Tüfferer Mergel erinnert. Bei dem Versuche, diese marine Abtheilung des Mergeleomplexes gegen die eigentlichen Sotzka-Schichten kartographisch abzugrenzen, stösst man bei der Einheitlichkeit des petrographischen Charakters und der völligen Concordanz der aufeinanderfolgenden Schichten auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Es bleibt schliesslich nur der eine Weg übrig, die am weitesten verbreiteten und am sichersten leitenden Anzeichen des marinen Ursprungs — die Foraminiferen-Schälechen — in den fraglichen Mergelgebilden so weit in das Liegende des Schicht- complexes zu verfolgen, als das in jedem Durchschuitte möglich ist. Auf diesem Wege erhielt ich aber das überraschende Resultat, dass von der eirca 1'5 Kilometer breiten Zone von Mergelschiefern nur ein verschwindend kleiner Bruchtheil für die Bildungen laeustren Ursprungs erübrigt. An dem Rücken, der westlich dicht neben dem Schlosse Gutenegg in’s Hauptthal absteigt, lassen sich zum Beispiel die marinen Mergel,, durch bezeichnende Fossilreste charakterisirt, bis zu einer solehen Höhe an der Berglehne hinauf nachweisen, dass auf die kohlenführende Abtheilung der Sotzka-Schichten nur noch eine Zone von wenig über 100 Meter Breite entfällt. Die marinen Bildungen an der Basis und im Hangenden des kohlenführenden Schichteneomplexes treten in diesem Durchschnitt einander so nahe und sind zugleich petrographisch so innig mit der nur durch Pflanzenabdrücke und Cyrenen charakterisirten Schichtabtheilung verknüpft, dass wir hier für den Begriff der lacustren Sotzka-Schichten thatsächlich nur ein sehr mageres Substrat besitzen. Zieht man die grosse Nähe der Küste in !) Stur, Geologie von Steiermark, pag. 547. Nr. 12 Bericht vom 30. September. F. Teller. 243 Betracht, so muss man sich fragen, ob nicht die Annahme von Ein- schwemmungen pflanzlicher und thierischer Reste in eine Seichtsee — und auf eine solche weisen ja die Strandbildungen und die mergelig- sandigen Hangendbildungen der Kohlenlager hin — genügen würde, die Entstehung einer solehen wenig mächtigen Zwischenbildung zu erklären. Die geringe Mächtigkeit und die Absätzigkeit der Kohlenflötze dieses Gebietes würde damit in vollstem Einklange stehen. In jedem Falle sind die kohlenführenden Sotzka-Schichten dieses Gebietes als eine Uferbildung zu bezeichnen. Die an den Rändern des Beckens erschürften Kohlenvorkommnisse dürfen in Folge dessen nicht als das Ausgehende einer in der Tiefe des Beckens in grösserer Mächtigkeit lagernden Flötzmasse betrachtet werden; sie sind auf den Rand des Beckens beschränkt und bilden hier bald mehr bald weniger mächtige, unregelmässig gestaltete Massen, welche gegen das Innere der Mulde hin in derselben Weise lentieular auskeilen, wie in der Richtung ihres Streichens dem Beckenrande entlang. Den Nötzführenden Uferbildungen entsprechen in der Tiefe des Beckens unproductive Sedimente. Alle auf die Erschliessung der Muldentiefe abzielenden Bergbauversuche sind hier meiner Ueberzeugung nach völlig aussichtslos. Da es nicht möglich ist, an allen Punkten mit gleicher Sicherheit festzustellen, wie weit die marinen Bildungen in das Liegende des Mergeleomplexes hinabreichen, so bleibt die Bestimmung der Grenze zwischen Sotzka-Schichten und ihren marinen Hangendgebilden immer eine approximative. In unserer Skizze ist für die kohlenführenden Zwischenbildungen vielleicht eine breitere Zone reservirt worden, . als ihnen in Wirklichkeit zukommt. Sicher ist es, dass die kohlenführende Schiehtabtheilung in der westlichen Umrandung des Beckens auf einmal ganz verschwindet. In der Südhälfte dieses alten Küstensaumes treten die Foraminiferen-Mergel überall unmittelbar an die marinen Randbildungen heran. Man könnte‘ diese Erscheinung einfach in der Weise erklären, dass man annimmt, die Meeresbedeckung habe nach einer kurzen Periode des Rückzuges, innerhalb welcher die kohlenführende Schichtabtheilung zum Absatz gelangte, neuerdings an Fläche gewonnen und das Territorium wieder bis an die alten Küstenränder hin überfluthet. Es hat diese Annahme viel Wahrscheinlichkeit für sich und sie lässt sich auch durch mancherlei Beobachtungen stützen; sie reicht aber für sich allein nicht aus, die eigenthümlichen Grenzverhältnisse in der Westumrandung der Bucht zu erklären. Es sind hier auch Störungen der ursprünglichen Ver- hältnisse der Ablagerung im Spiele. Die Westbegrenzung der Tertiärbucht gibt, wie ein Blick auf unsere Skizze zeigt, ein sehr auffallendes Bild. Sie besteht aus einer Folge nordsüdlicher und ostwestlicher Begrenzungselemente, die scharf- winkelig aneinander schliessend in stufenförmigen Absätzen von dem nördlichen Küstensaume zur Bruchlinie von St. Johann hinabführen. Die nordwestlich streichenden Abschnitte dieser Begrenzungslinie er- weisen sich als kurze Längsstörungen, welche den früher besprochenen grossen Längsdislocationen von Loka-Saverch und St. Johann-Selle parallel verlaufen. Ueber die Natur der verbindenden , nordsüdlich streichenden Grenzelemente kann ich mich bei den ungünstigen Auf- 244 Verhandlungen. Nr #12 schlussverhältnissen,, welche in diesen Abschnitten der Randzone herr- schen, nieht mit gleicher Sicherheit aussprechen. Es ist aber im höchsten Grade wahrscheinlich, dass dieselben als Querverwerfungen aufzufassen sind, und es ist klar, dass in diesem Falle das plötzliche Ausgehen der kohlenführenden Schichten Süd von Loka zum Theile auf tektonische Vorgänge zurückzuführen wäre. Von den beiden kurzen Längsstörungen, die in der Westumrandung der Tertiärbucht zu beobachten sind, haben wir die eine, an welcher Ost von Krizi&nik Nummulitenkalk und marine Mergel aneinanderstossen, schon oben besprochen. Die zweite, südlicher gelegene Dislocation, welche wir als den Bruch von Bad Neuhaus bezeichnen wollen, bedarf jedoch noch einer Erläuterung. Sie erweckt in zweifacher Hinsicht ein besonderes Interesse; erstens war diese Störung die Ursache, dass die wahre stratigraphische Stellung der Nulliporenkalke von Neu- haus so lange verkannt wurde, und zweitens bietet dieselbe einen Anhaltspunkt, den Ursprung der Therme von Neuhaus auf eine be- stimmte tektonische Linie zu beziehen. Bekanntlich hat Morlot die austernführenden Nulliporenkalke von Bad Neuhaus mit dem Leithakalk des Wiener Beckens und Mittelsteiermarks parallelisirt, da sie nach seinen Beobachtungen im Hangenden der Sotzka-Schichten auftreten. Rolle gab zu, dass diese Nulliporenkalke jünger sein mögen, als die Sotzka-Schichten, trug aber Bedenken, sie den neogenen Gebilden des Wiener Beckens anzuschliessen, da es ihm nicht gelang, in denselben eine Schalthier- art aufzufinden, die sich mit einer solehen des echten Leithakalkes hätte identifieiren lassen. Gelegentlich der Beschreibung von Ostrea crassicostata Sow. aus den Nulliporenkalken von Neuhaus (vgl. ob. Citat) kommt Rolle nochmals auf die Lagerungsverhältnisse dieser Kalke zu sprechen und sagt ausdrücklich, dass die austernführenden Gesteins- - bänke unmittelbar über jenen Sandsteinen liegen, welche diepflanzen- reichen Mergelschiefer von Sotzka und Gutenegg be- decken. Diese Beobachtung ist nun allerdings vollkommen zutreffend, wie man sich in dem Graben, der dem Nordrande des Nulliporenkalk- riffes entlang zum Badehaus hinabzieht, sehr leicht überzeugen kann. Man sieht hier in einem am Bergesrande liegenden Wegeinschnitt bankförmig gegliederte Nulliporenkalke, die mit 35° in SSO verflächen, und unter diesen, dieselben scheinbar eoncordant unterlagernd, die dunkleren, vorwiegend aus Schalenzerreibsel bestehenden und durch Pectiniden charakterisirten Gesteinsbänke, welche in normalen Profilen das Hangende der Nulliporenkalke bilden. In der Tiefe des Grabens und an dem jenseits desselben sich erhebenden Hügel, dem sogenannten Rosenhügel, sind sodann die dünnschichtigen, grauen, gelbbraun verwitternden sandigen Mergel aufgeschlossen, welche die Mitte der Klanzberger Bucht erfüllen; sie sind längs des Fahrweges, der vom Waschhaus der Badeanstalt auf den Rosenhügel hinaufführt, auf eine grössere Erstreckung hin angeschnitten und verflächen daselbst mit 30—40° in SO, tauchen also ihrer Fallrichtung zufolge scheinbar unter die Bildungen des Becken- randes hinab. Die Nulliporenkalke erscheinen in diesem Durchschnitte thatsächlich als das jüngste Glied der Schichtfolge und als Hangendes eines Mergeleomplexes, der von Morlot noch unter den Begriff der Nr. 12 Bericht vom 30. September. F. Teller. 245 Sotzka-Schichten subsumirt wurde. Unsere heutigen Erfahrungen führen jedoch zu einer wesentlich anderen Deutung dieses Profiles. Zunächst ergibt sich bei einer genaueren Untersuchung der Mergel- gebilde des Rosenhügels, dass dieselben Foraminiferen führende Lagen umschliessen, also dem oben geschilderten jüngeren marinen Niveau angehören, das im Hangenden der Sotzka-Schichten folgt. Dem bei dem Kurhause mündenden Thaleinschnitte entlang stossen also die Jüngsten Schichten der Beckenfüllung und die ältesten Gebilde der Beckenumrandung in einer geraden, ostwestlich streichenden Linie aneinander. Die jungen Mergelgebilde fallen von Nord her mit in- verser Schichtenstellung gegen die Contactlinie ein und auch im Süden dieser Linie beobachtet man eine völlige Umkehrung der normalen Lagerungsverhältnisse, indem hier die basisbildenden Nulliporenkalk- bänke auf dem nächst jüngeren Schichtgliede, den Pectiniden-Bänken, aufruhen. Man wird aus diesen Daten schliessen müssen, dass der genannte Thaleinschnitt mit einem scharfen Längsbruch zusammenfällt, an welchem eine Absenkung des Nordflügels und in Folge dessen eine bis zur localen Ueberkippung führende Stauung der Schichten des südliehen Bruchrandes stattgefunden hat. Was wir oben über die Fortdauer der Senkungserscheinungen in diesem Gebiete auch nach der Ablagerung der jüngeren Glieder des tertiären Schichteneomplexes gesagt haben, findet in den eben geschilderten Verhältnissen eine neuerliche Bestätigung. Die Bruchlinie von Bad Neuhaus scheint nach West in das ältere Gebirge fortzusetzen und mit der Ausbildung jener ostwestlich streichen- den Depression im Zusammenhange zu stehen, in welcher sich der Streifen von Sotzkaschichten Nord von Goriane erhalten hat. Dass diese Bruchlinie ein weiteres Glied in der Reihe von ostwestlich verlaufenden Dislocationen darstellt, welche das tektonische Bild des geschilderten Terrainabschnittes beherrschen, wird aus der beigegebenen Kartenskizze "hinlänglich klar. Es ist gewiss von Interesse, dass gerade an der Mündung der hier als Verwerfungskluft charakterisirten Thalfurche die Therme von Neuhaus ihren Ursprung nimmt. Dieselbe tritt am Grunde des grossen Badebassins im Curhause aus den foraminiferenführenden Mergelgebilden, die den Rosenhügel zusammensetzen, zu Tage, ohne dass man eine eigentliche, schärfer zu orientirende Quellspalte beobachten könnte. Nach den vorstehenden Auseinandersetzungen über die geologischen Verhältnisse dieses Gebietes ist man berechtigt, den eigentlichen Quell- ursprung, oder richtiger die Bahn, auf welcher hier Kohlensäure und Thermalwasser zur Oberfläche geführt wird, in jener ostwestlich strei- chenden Bruchspalte zu suchen, die, dem Thaleinschnitte West vom Curhause entlang, an der Grenze von Nulliporenkalk und Foraminiferen- mergel in die Tiefe setzt. Es mögen hier zur vollständigen Erläuterung unserer Kartenskizze noch einige Worte über die jüngsten Glieder der tertiären Schichtfolge des Gebietes Platz finden. Als solche erscheinen die bereits oben er- wähnten, häufig durch Beimengungen von Tuffmaterial ausgezeichneten Sandsteine und Conglomerate, welche sich Süd von Bad Neuhaus in der Umgebung von Doberna ausbreiten und die denselben aufgesetzten 246 Verhandlungen. Nr. 12 Kuppen von jüngeren, Nulliporen und Amphisteginen führenden Kalken. Die Zone der Sandsteine und Conglomerate lagert längs der mehr- erwähnten Bruchlinie St. Johann-Selle unmittelbar an dem triadischen Grundgebirge an. Dieser scharfe Bruchrand setzt nach Ost in das Tertiärgebiet hinem fort; in dem südlichsten Ausläufer des Rückens, der die Thalgebiete von Bad Neuhaus und Gutenegg scheidet, erscheint die Grenze zwischen Foraminiferenmergel und Sandstein noch durch diese tiefgreifende Längsstörung bestimmt. Erst im Osten des Thales von Gutenegg stellen sich in dieser Zone normale Lagerungsverhältnisse ein, und hier bietet sich vielfach Gelegenheit, die Auflagerung der Sand- steine auf die Foraminiferenmergel zu beobachten. In dem Hüzgellande, Ost von der Hudina, erheben sich die Sandsteine als bewaldete Kuppen über das mit Weinculturen bestandene Verbreitungsgebiet der tieferen marinen Mergel. Ebenso klar ist das Verhältniss des jüngsten Gliedes unserer Schichtreihe, der Leithakalkbildungen, zu den tieferen Ablagerungen. Wie Ost von der Hudina der Sandstein über dem Foraminiferenmergel, so lagert bei Doberna der Leithakalk über dem Complex der Sand- steine. Diesen Jüngsten Absätzen unseres Tertiärgebietes, die sich theils als reine dichte Nulliporenkalke, theils als rauhflächig verwitternde, mit den Schälchen von Amphisteginen erfüllte Kalksandsteine darstellen, gehören die Ruinen tragenden Erhebungen des Buchlak (Schrottenegg und der Schlangenburg, die Waldkuppen Nord von Srebotna, und endlich die schroffen Kalkgipfel an, welche bei Selle dem alten Gebirgsrand vor- liegen und von hier steil nach Prälska abdachen. Zwei kleine Erosions- reliete von Amphisteginen führendem Kalk liegen auf den waldigen Höhen zu beiden Seiten der Mündung des Thales von Bad Neuhaus, das westliche noch im Bereiche der eurörtlichen Promenadeanlagen nächst dem als „Abendruhe* bezeichneten Punkte; sie stellen gewissermassen die Verbindung auf der Linie Buchlak-Schlangenburg her und ver- vollständigen so die eigenthümliche Erscheinung, dass sich die Zone der Leithakalkbildungen stets einen gleichmässigen Abstand von dem alten Gebirgsrande bewahrt. Die tertiäre Schichtenreihe unseres Gebietes beginnt also mit oligocänen Meeresablagerungen, den Nummulitenkalken Nordwest von Neuhaus, die wir als ein Aequivalent der Schichten von Oberburg be- zeichnet haben, und schliesst mit Mergeln, Sandsteinen und Leithakalk- bildungen, welche bereits vielfache Analogien mit den Tertiärablage- rungen der mittleren Steiermark erkennen lassen. Das geschilderte Gebiet nimmt somit nicht nur seiner geographischen Lage nach, sondern auch in stratigraphischer Beziehung eine vermittelnde Stellung ein zwischen den Ablagerungen tertiärer Gebilde im äussersten Westen und jenen im Osten des Landes. Die genauere Präeisirung der Altersstellung einzelner Schichtgruppen, die hier vermisst werden dürfte, so insbesondere die Vergleichung der Schichten marinen Ursprunges an der Basis der Sotzkastufe mit verwandten Ablagerungen in anderen Gebieten, kann erst nach Untersuchung des paläontologischen Materiales Gegenstand der Erörterung werden. Nr. 12 Bericht vom 30. September. G. C. Laube, 247 Literatur-Notizen. Gustav C.Laube. GeologiedesböhmischenErzgebirges. II. Theil. Geologie des östlichen Erzgebirges oder des Gebirges zwischen Joachimsthal-Gottesgab und der Elbe. Mit 6 Landschaftsbildern, 7 geologischen Durchschnitten, 5 Abbildungen im Text. Archiv der naturwissenschaftlichen Landesdurchforschung von Böhmen. VI. Band, Nr. 4. (Geologische Abtheilung.) Prag 1887. Der hohe Werth, der einer zusammenfassenden, auf Grund eigener langjähriger Beobachtungen zusammengestellten Monographie eines grösseren Gebirgstheiles innewohnt, lässt selbst die stark verspätete Anzeige von Laube’s Geologie des östlichen Erz- gebirges an dieser Stelle noch als durchaus wünschenswerth erscheinen. Wir müssen uns dabei darauf beschränken, aus der reichen Summe von geologischen Details, wie sie sich hier in knapper Form aneinander gereiht finden, etwelche loszulösen und vereint mit den wichtigeren, allgemeineren Sätzen zur Mittheilung zu bringen. Dass der eben erwähnte Reichthum geologischer und petrographischer Details für die künftigen Studien in ähnlich gebauten, anderen krystallinischen Schiefergebieten, zumal unserer Sudeten, von massgebendem Werthe sein werde, dürfte ausser Zweifel stehen. Der in dem hier besprochenen zweiten, dem Schlussbande des ganzen Werkes — der erste Theil mit der Schilderung des westlichen Erzgebirges erschien 1876!) — zur Darstellung gebrachte östliche Theil des Erzgebirges umfasst das Gebiet der Special- kartenblätter Joachimsthal, Sebastiansberg, Saaz-Komotau, Brüx-Teplitz, Bodenbach- Tetschen und Aussig-Leitmeritz und findet innerhalb derselben mit der Reichsgrenze und südwärts mit dem Laufe der Eger zwischen Schlackenwerth und Kaaden, resp. dem Rande der Braunkohlenmulde seine Begrenzung. Zum Behufe leichterer Ueber- sichtlichkeit hat der Verfasser dieses, beinahe 100 Kilometer lange Gebiet durch den Meridian von Komotau in zwei Theile zerlegt, deren Schilderung er getrennt vornimmt. Ist diese Theilung des östlichen Erzgebirges auch nicht gerade in dem geänderten oro- graphischen Habitus, dem geologischen Aufbaue begründet, so weiss uns Laube doch auch minder bedeutsame petrographische Unterschiede zu nennen, welche die Aufstellung dieser Unterabtheilungen vielleicht doch als tiefer begründet denn nur zum Zwecke der erleichterten Darstellung erscheinen lassen. Hauptsächlich als das Herrschgebiet des zweiglimmerigen Hauptgneisses nämlich ist das Gebirgsstück östlich von Komotau bezeichnet, in zweiter Linie durch das bedeutsame Auftreten des Porphyrs. Aber das zu schildernde Gebirge zerfällt, und zwar zunächst orograpbisch, noch in eine Reihe von kleineren Einzeltheilen, zwischen denen allerdings eine scharfe Abgrenzung oft nur schwer möglich ist und welche wohl auch geologisch kleine Unterschiede er- kennen lassen. Das Keilberggebirge, das Reischberggebirge im westlichen Theile, das Bernsteingebirge, das Kieselsteingebirge, das Porphyr- gebirge, das Graupen-Kulmergebirge und die krystallinische Insel im Elbethale sind, die fünf letzteren östlich von Komotau, diese äussersten Unterabtheilungen. Für diese sämmtlichen sieben Gruppen gibt Laube, indem er stets eine aus- führliche orographische Skizze voraussendet, eine, als Kartenerklärung gedachte und auch genau der Karte sich anschmiegende Erläuterung der jeweiligen geologischen Verhältnisse. Das Referat muss es sich versagen, dem Verfasser auf diesem weit ausholendem Wege zu folgen und kann nur Einzelheiten von diesem eingehenden topo- graphischen Rundgange bieten, die obendrein vielleicht nur sehr nach subjeetivem Ermessen ausgewählt scheinen mögen. Pag. 93 wird, indem von den Granuliten des Egerthales an der Südseite des Keilbergergebirges die Rede ist, die Discordanz zwischen Granulit und Gneise hervorgehoben und es als wahrscheinlich ausgesprochen, dass an ihrer Grenze eine Bruchlinie hindurchgehe, an oder über welche die Gneisse hinübergeschoben seien. An der linken Thalseite des Joachimsthalergrundes finden sich bei Arletzgrün und Honnersgrün Eklogite und Zoisitamphibolite, die Jok&ly seinerzeit als Diorite, die gangförmig auftreten, bezeichnet hat, während Laube vielmehr theils eigentliche Lager, theils lenticulare Massen in ihnen erkannte (pag. 96). Auf der Nordseite des Keilberggebirges besitzt der dichte Gneiss, jene so sehr interessante, von den sächsischen Geologen in der letzteren Zeit speciell unterschiedene und studirte Gneissart, eine nicht unbeträchtliche Verbreitung, die ja zum Theil schon Sauer gelegentlich der Kartirung des angrenzenden sächsischen Gebietes bekannt gemacht hat (in Weipert u 1) Vergl. die Anzeige an dieser Stelle. 1877, pag. 53. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 12. Verhandlungen. 36 248 Verhandlungen. Nr. 12 a.0.)pag. 108. — In der Reischberggruppe gewinnt der dichte Gneiss erst recht seine Haupt- verbreitung (Pressnitz, Sonnenberg) derart, dass Laube denselben als Reischberggneiss bezeichnet wissen möchte (pag. 151). — Die längs des Orpuserbaches verstreuten Blöcke conglomeratischen Sandsteines, die schon Jok&ly als Braunkohlensandsteine bezeichnete, werden als Ueberreste einer ehemaligen grösseren Braunkohlensandsteinablagerung an- gesprochen (pag. 129). Aus dem Umstande, dass gegen Pressnitz die Gneissglimmer- schiefer von allen Seiten einfallen, wird die schüsselförmige Gestalt des Kessels, in dem die Stadt liegt, hergeleitet, während die breite, sanft gegen den Kamm ansteigende Hochfläche dem flachen Fallen der Schiefer von dieser Seite her entspricht (pag. 150). Laube, der gleich seinem Vorgänger Jok&ly den Spuren des einst so berühmt gewesenen Erzbergbaues aufmerksamen Auges folgt, spricht bezüglich des Verfalles dieses Bergbaues die Ansicht aus, dass der geologische Bau des Gebirges die Haupt- ursache gewesen; indem die Silbererzgänge nur im Glimmerschiefergneiss aufsetzten, dieser aber wohl von grosser Flächenausdehnung, jedoch nur von geringer Mächtigkeit ist, konnten auch die Gänge keine besondere Teufe haben (pag. 159). Bei der Schilderung des Granitgebietes von Fleyh wird hervorg-hoben, dass die Greisse an der Grenze desselben (z. B. bei Moldau) eine Aufrichtung wahrnehmen lassen, ganz ebenso wie sie auch am benachbarten Porphyr (bei Niklasberg auf dem Hirschberg) aufgerichtet sind. Der Verfasser steht nicht an, hierin eine Einwirkung von Eruptivgesteinen zu erblicken, „mag man auch heutzutage nicht mehr davon sprechen zu dürfen glauben, dass die Eruptivgesteine bei ihrem Durchbruch einen Seitendruck und damit einen Einfluss auf die Schichtenstellung ihrer Umgebung ausübten* (pag. 194). Die Be- sprechung jener Braunkohlensandsteinpartien, die sich am Fusse des Wieselsteingebirges — Gegend von Ossegg — fortziehen, lässt den Verfasser zu dem Schlusse gelangen, dass sich Andeutungen für eine Reihe von Canälen finden, durch welche die nord- böhmische Braunkohlenbildung mit der gleichalterigen norddeutschen über das heutige Erzgebirge hinüberin Verbindung stand, so dass dieselbe eben nicht etwa blos der Oetfnung zwischen dem Lausitzer- und Isergebirge folgte. Der Umstand, dass auf dem Geierberge nördlich vom Jagdschlosse Lichtenwald im Schutze einer auf- gelagerten Basaltdecke sich eine Braunkohlensandsteinpartie erhalten hat in einem um 400 Meter höheren Niveau als jenes der weitaus meisten übrigen Partien, ver- anlasst Laube auf Verschiebungen in senkrechter Richtung hinzuweisen, die nach der Tertiärzeit hier stattgefunden haben (pag. 200). Ein genaues Augenmerk lässt der Verfasser durchwegs auch der Thalbildung im Erzgebirge zu Theil werden; von den vielfachen, in der Schilderung der einzelnen Gebirgsabschnitte mit enthaltenen diesbezüglichen Beispielen sei hier nur eines erwähnt. Der Seegrund an der Südseite des Porphyrgebirges — er beginnt als einer der längsten und landschaftlich schönsten Thalläufe unter dem grossen Lugstein — entspricht einer scharf ausgesprochenen Zick- zacklinie, indem südwestwärts gerichtete Theile mit solchen nach Südost abwechseln; südwestlich aber und südöstlich gehen auch, genauer nach Stunde 2—3, resp. 7—8, die Absonderungsklüfte des Porphyrs, so dass hier also das Thal genau der Klüftung des Gesteines folgt. Die Thäler zwischen Eichwald und Graupen folgen hinwiederum nur der ersten Richtung nach Stunde 2-3 (pag. 203, 207). Von hohem Interesse sind die Ausführungen über jene inselartig im Elbethale zwischen Mittel- und Ober- grund auftretenden krystallinischen Gesteine, die von der Hauptmasse desselben bereits auf eine Strecke von Quadersandsteinen getrennt sind. Es liegen diese Gesteine im Streichen des Erzgebirges, wohin sie auch ihre petrographische Natur weist. Nur der mit vergesellschaftete Granit, an den sich die Schiefer lehnen, ist ganz von dem des Erzgebirges verschieden und gleicht vielmehr jenem, der in der Gegend von Dresden und von hier gegen die Lausitz auftritt. Laube ist geneigt, diesen Granitstreif bereits dem Lausitzergebirge zuzuzählen, während die Fortsetzung jener eben genannten phyllitischen Schiefer vielmehr jenseits des Quadergebirges , im Süden und Südwesten des Lausitzergebirges zu suchen wäre, d. i. in jenem Gebirgs- zuge, der mit dem Jeschkenrücken beginnt und am Südrande des Riesengebirges fort- zieht, so dieses von dem petrographisch verschiedenen Erzgebirge trennend. Dass diese phyllitischen Schiefer von Tschirte in der That eine Grenzlinie für das Erzgebirge in jeder, in geologischer wie in orographischer Hinsicht abgeben, ersieht man auch aus den Niveauverhältnissen: hier im Elbethal kann bereits eine 250 bis 2370 Meter mächtige Quaderdecke auf dem continuirlich abfallenden krystallinischen Grundgebirge liegen, während nur etwas weiter westwärts eine nur 100 Meter mächtige Decke Gneiss überlagern kann (pag. 250). Nur als eine unvollständige Auswahl neuer und wichtiger Beobachtungen aus dem reichen Vorrathe an solchen, wie ihn uns Laube’s Buch zur Verfügung stellt, Nr. 12 Bericht vom 30. September. G. C. Laube. 249 ist die oben gegebene Aneinanderreihung zu betrachten. Nach zwei Richtungen hin aber hat es sich das Referat bisher versagt, etwelche Beobachtungen Laube’s heraus: zugreifen, nach zwei Richtungen , die allerdings die zwei Hauptfragen in der Erz- gebirgsgeologie betreffen, hinsichtlich der Eintheilung der krystallinischen Schiefer nämlich und der Tektonik des Erzgebirges. Auf diese beiden Momente sei es gestattet, schliesslich noch in Kürze zurückzukommen, wie auch in dem ange- zeigten Buche diese Fragen in einer „kurzen Zusammenfassung“ (pag. 251—259) auf Grund der vielen, auf den vorhergehenden dritthalbhundert Quartseiten enthaltenen Detailbeobachtungen kurz durchgesprochen werden. Ausser der letzterwähnten kleinen Phyllitpartie im äussersten Osten des östlichen Erzgebirges betheiligen sich Glimmer- schiefer (zumal im Westen), Gneisse (zumal im Osten) und Granulite am Aufbau des Gebirges. Innerhalb dieser Hauptglieder lassen sich die folgenden Unterabtheilungen, und zwar von oben nach unten verfolgen: Lichter (Muskowit-) Glimmerschiefer. ) Quarziger Glimmerschiefer, Augenglimmerschiefer. Glimmerschiefer, zweiglimmeriger Glimmerschiefer (Joachims- thaler, Fahlband-, Scapolithschiefer). Gneissglimmerschiefer, graphitoidischer Gneissglimmer- \ schiefer, Muskowitgneisseinlagen. Gneissglimmerschiefer mit zunehmendem Feldspathgehalt (oberer schuppigschieferiger Gneiss in Sachsen). Einlagerungen: Zoisitamphibolit, Dolomit, körniger Kalk- | stein, Malakolithschiefer. J Tafelgneiss, normaler Muskowitgneiss, flaseriger und Augen- } ( ( | I. Glimmerschiefer. muskowitgneiss. Glimmerreicher Muskowitgneiss (Granatglimmerfels). Einlagerungen:: Magnetitführendes Granatactinolithgestein, Serpeutin. ) Glimmerschiefergneiss (unterer schuppig-schieferiger Gneiss ) III. Glimmerschiefer- in Sachsen). gneiss und dichter II. Muskowitgneiss. Einlagerungen: Muskowitgneiss, Zoisitamphibolit, Eklogit. f Gneiss. Körnigflaseriger Hauptgneiss. Flasergneiss und Augengneiss. Grossflaseriger Gneiss. IV. Hauptgneiss Granitgneiss. (Zweiglimmergneiss). Einlagerungen: Muskowitgneiss, Amphibolgneiss, körniger | Kalkstein. J Granulitgneiss. \ 5 : anulit, | V. Granulit. Hält man die hier gegebene Aufzählung der altersverschiedenen Gruppen innerhalb des krystallinischen Schiefercomplexes zusammen mit den Ausführungen, die der Verfasser zu Beginn seines Buches, in dessen ersten Theile: Petrographie des östlichen Erzgebirges (pag. 5—88) gibt, sowie mit jenen Bemerkungen, die er in dessen zweiten, dem Haupttheile: Geologische Beschreibung des öst- lichen Erzgebirges (pag. 89—250) an so vielen Punkten einflicht, so ergibt sich der Hauptunterschied zwischen der neuen, durch Laube uns gelehrten Geologie des östlichen Erzgebirges und jener älteren Auffassung, wie sie die Karten der k. k. geo- logischen Reichsanstalt, resp. jene Joh. Jok&ly’s zur Darstellung bringen. Der Haupt- unterschied in der Auffassung, so sagten wir; denn hinsichtlich fast aller anderer Fragen der geologischen Kartirung im Grossen, wie sogar für die kleinsten und unter- geordnetsten Vorkommnisse und hinsichtlich der Deutung tektonischer Verhältnisse kann Laube nicht anders, als mit seinem Vorgänger übereinstimmen und an mehr als einer Stelle äussert sich der Verfasser in ähnlicher Weise, wie gelegentlich der Auseinander- setzung über den zinnsteinführenden Greisen von Zinnwald (pag. 222). „Wie schon so oft in diesem Buche des Geologen Johann Jok£&ly in der anerkennendsten und ehrendsten Weise gedacht werden konnte, so muss auch hier wieder besonders hervor- gehoben werden, wie er bei aller Würdigung der benützten Quellen deren Angaben mit Reserve aufgenommen hat.“ Und was nun diesen einen Hauptunterschied in der Auf- fassung Joke&ly’s und Laube’s betrifft, so scheint wohl auch dieser in erster Linie durch den Fortschritt unseres Wissens in anderen, ähnlich zusammengesetzten Gebieten 250 Verhandlungen. Nr. 12 bedingt. Denn man darf nicht vergessen, dass zur Zeit, da Jok&ly die Kartirung des Erzgebirges durchführte, d.i. um die Mitte der Fünfziger-Jahre, die gesammte geologische Welt unter dem Eindrucke jener Lehre stand, die mit der Bezeichnung des „grauen Gmneisses“ und des „rothen Gneisses“ die Haupteintheilung des Gneissgebietes in zwei wesentlich von einander verschiedene Gruppen erblickte. Und indem diese Lehre obendrein im Erzgebirge selbst, allerdings in dessen sächsischem Antheile auf- gekommen und begründet worden war, was war da naturgemässer, als dass Jokely auch für den böhmischen Antheil des Erzgebirges sich an dieses Eintheilungsprineip, das er auf Grund seiner Beobachtungen auch ausbaute, hielt und dass dasselbe auch bei der späteren Kartirung anderer böhmischer, mährischer und schlesischer Gneiss- gebiete massgebend blieb? Indem hier zunächst von jenem Momente der genetischen Deutung, welches Jok&ly bei seiner Eintheilung mitspielen liess, indem er dem rothen Gneiss eine eruptive Entstehungsweise zuschrieb, abgesehen sei, möge blos das petro- graphische Moment zur Sprache kommen; Jok&ly bezeichnet als charakteristisch für den grauen Gneiss neben anderen Merkmalen den ausschliesslichen Biotitgehalt, während der rothe sowohl diesen wie Muskowit führt, so dass der rothe Gneiss Joke&ly’s und nach ihm vieler unserer Geologen, wie Lipold, Stache u. A. nicht gleichbedeutend ist mit jenem M.Müller’s in Freiberg, als nur muskowitführendem Gneiss, sondern auch noch dessen „amphoteren Gneiss“ mit umfasste. Und wenn Laube heute, im theilweisen Anschlusse an die sächsischen Geologen, seinen Hauptgneiss als Zwei- glimmergneiss bezeichnet und seinen Muskowitgneiss als die zweite Hauptgruppe aufstellt, so ist damit eines der Merkmale, das auch für Jok&ly massgebend, aller- dings schon in zweiter und dritter Linie massgebend war, jenes des jeweiligen Glimmer- gehaltes, zur Gliederung benützt. Folgerichtig müsste nun Jok&ly’s rother Gneiss (beide glimmerführend) sich decken mit Lan be’s Hauptgneiss, während für Jok&ly’s grauen Gneiss bei Laube kein Analogon erscheint, dieser vielmehr nachweist, dass nur Biotitführende Gneisse überhaupt dem Erzgebirge so gut wie fremd sind (vergl. pag. 63), was Naumann und Müller als rothen Gneiss bezeichneten, hingegen (Laube’s) Muskowitgneiss sei. Wie man sieht, war es nothwendig, aus dieser Verwirrung durch den vollkommenen Verzicht auf Jok&ly’s Eintheilung und Bezeichnungen loszukommen, und dies um so mehr, als derselbe das heute benützte Eintheilungsmoment gegen andere, zumal das genetische zurücktreten liess, so dass nicht selten als grauer ein Gneiss erscheint, der deutlich beide Glimmer führt und umgekehrt. Was endlich die behauptete eruptive Natur des rothen Gneisses betrifft, so ist diese Anschauung zurückzuführen auf die mitten im Gebiete des zwei- glimmerigen Hauptgneisses des öfteren auftretenden Linsen von Muskowitgneiss, die (vergl. die Figur auf pag. 44) ganz wohl oft gangartig scheinen. Muskowitgneiss erscheint dann bei Laube als Einlagerung auch in den beiden anderen Hauptgruppen. Bezüglich der rein petrographischen Details kann ich wohl für die Gneisse wie für die überhaupt vertretenen Gesteine auf das Buch selbst verweisen; auch dem, der sich lediglich für die Petrographie des östlichen Erzgebirges interessirt, wird das Buch Neues bringen, ich erinnere nur daran, was Laube von der pechsteinartigen Entwicklung des Porphyrs von Niklasberg sagt (pag. 12). Sollen wir schliesslich noch etwas von den Ausführungen Laube’s über die Tektonik des östlichen Erzgebirges sagen, so verweisen wir zumal auf diejenigen, welche sich auf den verschiedenen Bau der Nord- und der Südseite des östlichen Erzgebirges beziehen. Während an der Nordseite die Lagerung der krystallinischen Schiefer — (gleich wie im westlichen Erzgebirge überwiegen ostwärts im Allgemeinen immer ältere Bildungen) — im Allgemeinen flach westlich oder nordwestlich geneigt ist und nur kleine locale Störungen im Spiele sind, bezeichnet die Südseite eine weit verfolgbare grosse Antiklinale, die an einer Stelle (Grenze des Keilberg- und Reisch- bergmassivs) sogar zu einer Doppelfalte sich gestaltet. Je weiter die Antiklinale gegen Ost verfolgt wird, um so mehr treten die einzelnen Abtheilungen der krystallinischen Schiefer in dieselbe ein (vgl. pag. 143 u.a. O.). Und indem diese auffällige Faltung des Südrandes da verschwindet, wo die südlich vorgelagerte Granulitscholle des Eger- thales ihr Ende erreicht, ist Laube geneigt, in dem Vorhandensein dieses letzteren die Ursache jener Faltung zu erblicken, indem an ihr als Widerlager die krystallinischen Schiefer gestaucht und darum aufgefaltet wurden. Jedenfalls erweist sich die Granulit- partie im Egerthale als wesentlich verschieden von dem grossen Granulitgebiete des sächsischen Erzgebirges. Neben dieser weit verfolgbaren Antiklinale am Südrande geht Hand in Hand ein zweites tektonisches Moment, jener Bruch, an dem der Südfiügel des Erzgebirges abgesunken ist und der den Bau jener Antiklinale mannigfach beeinflusst. Nr. 12 Bericht vom 30. September. (©. Vrba, Sl In diesen beiden letzten Punkten — hinsichtlich Gliederung der Gneisse und wenigstens theilweise, bezüglich der Tektonik — unterscheidet sich Laube’s Auf- fassung von jener Jok&ly’s, während sie sich hinsichtlich des ersten Momentes ziem- lich deckt mit jener der sächsischen Landesgeologen für die benachbarten Gebiets- antheillee Nur in einem Punkte möchte Laube mit diesen nicht gänzlich überein- stimmen , in der, wie Laube meint, zu weit gehenden Ausscheidung von Unter- abtheilungen innerhalb der krystallinischen Schiefer, einer Ausscheidung, die, wie in einem Waldgebiete nicht zu umgehen, oft nur nach Lesesteinen vorgenommen werden kann. Hierüber äussert sich der Verfasser ausser an etlichen Stellen im Texte aus- führlicher auch in dem Vorworte seines Buches. Dass dieses Buch überhaupt geschrieben wurde, dafür wird die Wissenschaft Herrn Prof. Laube stets zu Dank verpflichtet sein, ob man es nun wegen seiner eigenen Beobachtungen und Studien oder ob man es als zusammenfassende Schilderung eines Gebietes schätzen mag, das seit alten Zeiten den Geologen angezogen und gefesselt hat. c.v.c. C. Vrba. Mineralogische Notizen. IV. Zeitschr. f. Krystallo- graphie ete. B. XV, 2. u. 3. H. 1889, S. 194— 212, Tafel VI. Bertrandit von Pisek. Bekanntlich hat R. Scharizer den von ihm im Piseker Pegmatit gefundenen Bertrandit als monosymmetrisch aufgefasst.!) Vrba kehrt auf Grundlage seiner Beobachtung zur Annahme des rhombischen Systems für diese Substanz zurück, acceptirt die Orientirung von V. Goldschmidt?), verkürzt aber die a-Axe auf °/, und die c-Axe auf '/,, um die Aehnlichkeit mit dem Hemimorphit ersichtlich zu machen. Das Axenverhältniss lautet so: a:b:c— — 0'7191:1:0'4206. Es erhalten nun die Formen des Bertrandit nach den verschie- denen Aufstellungen folgende Symbole: N u zegux Goldschmidt Vrba Scharizer h* (100) a (100) a (100) db (010) h?® (310) h (301) h (901) 2 (130) m (110) 9 (101) 9 (301) m (110) 9° (130) f (103) RO) 9 (310) 9: (010) e (001) e (001) a (100) e''s (031) d (013) d (043) e (301) — (021) — (012) n (021) n (201) e!' <(oll) e (011) e (041) e (W1) — (049) — (094) i (091) — (409) »p (001) db (010) d (010) e (001) Aus der Tabelle gehen die von den einzelnen Beobachtern und von Gold- sehmidt vorgenommenen Veränderungen in der Aufstellung von selbst hervor. Die Form i (091) ist als sehr schmale Abstumpfung von Vrba neu aufgefunden worden. Dieser Tabelle ist eine solche der beobachteten und berechneten Winkelwerthe bei- gegeben. Das specifische Gewicht wurde mit 2:5986 ermittelt. Als vollkommene Spalt- richtungen ergaben sich nach g (301), nach ce (001), hingegen konnte die nach 5 (010) nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, obschon der Perlmutterglanz auf b (010) für eine solche zu sprechen scheint. Die Untersuchung des optischen Verhaltens führte zur Bestätigung des bereits Bekannten. K. Preis hat folgende Zusammensetzung des Piseker Bertrandit ermittelt : Si0, — 49:90°/,, BeO = 42:62°/,, H,O = 7'94°/,, zusammen = 100'46. Ausserdem sind Spuren von Fe, O, und A/,O, vorhanden. Erst beim Glühen vor dem Gebläse geht alles Wasser weg. Tantalit von Pisek. An einigen Handstücken fanden sich im Feldspath, Quarz und Glimmer eingewachsen, auf ersterem auch aufgewachsen, winzige, schwarz- metallglänzende Kryställchen, die Verfasser anfänglich für Titaneisen hielt. Da die aufgefundenen Mengen für chemische Untersuchungen und Bestimmungen des specifischen 1) Diese Verhandlungen. 1887. S. 350. Zeitschr. f. Krystallographie. 1888, B. 14, S. 33—42. Kurzes Ref. über letztere Arbeit in diesen Verhandl. 1888, S. 186. 2) Index. B. 1, S. 295 u. f. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 12. Verhandlungen. 37 9592 Verhandlungen. Nr. 12 Gewichtes zu gering waren, musste aus den ermittelten Winkelwerthen auf die Substanz geschlossen werden, In einer Tabelle sind diese angeführt und mit den aus Norden- skiöld's Axenverhältniss für Tantalit gerechneten, ferner mit solchen für Columbit berechneten, verglichen. Aus diesem Vergleiche geht die gute Uebereinstimmung mit Tantalit hervor. Es wurden folgende Formen beobachtet: a (100), r (490), db (010), m (Ol), y (611), @ (311), » (322), vv (344) und s (133), wovon y, d, w und s für Tantalit neu sind. Monazit von Pisek. In den in den Sommermonaten 18838 gewonnenen Beryllen, seltener auch im Feldspath, finden sich kleinere und grössere Körner, manch- mal deutlich ausgebildete Krystalle von gelblichbrauner Farbe, die sich schon beim blossen Anblick als Monazit erkennen liessen, indem sie stets die gewöhnlichste Combination der russischen und norwegischen Monazite entwickelt zeigen. Einzelne Krystalle erreichen ansehnliche Dimensionen, so ein Exemplar 12 Millimeter Breite, 8 Millimeter Höhe und 4 Millimeter Dicke. Durch approximative Messungen sind folgende Formen nachgewiesen: «@ (100), m (110), » (101), x (101) und e (Oll). Auch wurde der Axenwinkel bestimmt. Xenotim von Pisek. Derselbe ist mitunter mit Monazit verwachsen, die Krystalle sind verdrückt und rauh, immerhin konnten durch approximative Messungen die Formen z (111), m (110) und (311) nachgewiesen werden. In chemischer Hinsicht musste wegen Materialmangel der Phosphorsäurenachweis genügen, Pharmakosiderit und Symplesit von Pisek. Auf den Halden wurden Gesteinsstücke früherer Abbauperioden gewonnen, die ein grobkörniges Gemenge von Feldspath und Quarz darstellen und in denen in wechselnder Menge Glimmernester vorkommen. Der eingesprengte Arsenkies ist bröcklig und zerreiblich, das Gestein von Klüften durchzogen, in denen sich secundäre Bildungen abgelagert haben. Eine solche Ablagerung von rothbrauner Farbe ist höchst wahrscheinlich Delvauxit; eine andere, colophoniumbraune, durchscheinende Masse dürfte dem Pittizit nahestehen. Der Pharmakosiderit bildet kleine, höchstens ] Millimeter Kantenlänge messende, entweder einzeln sitzende oder gruppen- und drusenweise verwachsene Würfel von grau- bis gelblichgrüner, auch röthlichgelber und bräunlicher Farbe. Bei der Untersuchung vor dem Löthrohr geben die Kryställchen die Reactionen des genannten Minerals. Der Symplesit findet sich theils neben Pharmakosiderit oder gesondert in anderen Hohlräumen, häufig unmittelbar auf zersetztem Arsenkies aufgewachsen, was sich vom Pharmakosiderit nie beobachten liess. Auf Kluftflächen des Feldspath bildet er wawellit- artige Aggregate. Die traubigen, nierenförmigen oder knospigen Gestalten haben blau- grüne Farbe und sehr schwachen Glanz. Im Bruch bemerkt man radial angeordnete höchst feine Krystallnadeln. Redruthit von Joachimsthal. Der Kupferglanz fand sich in Joachimsthal öfters derb, krystallisirt nur das erstemal, und zwar in kleinen Hohlräumen in Arsen, das 1885 am Hildebrandgang einbrach, Das Arsen enthält auch feine Partikel gediegenen Silbers, auf die der erhebliche Silbergehalt der Stufen zurückzuführen ist, dieser war Veranlassung, die Kupferglanzkryställchen für Stephanit zu halten. Die Redruthitkryställchen sind durchwegs Zwillinge und Drillinge nach der Säulenfläche, sie werden von winzigen Braunspathrhomboedern begleitet. Nach den vorgenommenen Messungen sind folgende Formen vorhanden: c (001), e (012), @ (021), d (010), z (113), (112), » (111), m(] 10), a (100), n (230) und r (130). O0.Rosam hat in nur sehr wenigem reinen Material 79°/, Kupfer bestimmt. (Foullon.) Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. ee vom 31. October 1889. Inhalt: ee een esenaete re R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks. II. — Reise-Berichte: C. v. Camerlander. Reisebericht aus dem Gebiete des mährischen Hohe Haide- Hirschkammzuges. — Gejza Bukowski. Reise- bericht aus der Gegend von Römerstadt. — Literatur-Notizen: Baron A. de Zigno. Dr. A. Fric. J. Kusta. NB. Die Autoren sind für den Inhalt u TE verantwortlich. Todes-Anzeigen. Am Samstag den 7. September 1889 ist der k. k. Berghauptmann für das Königreich Böhmen, Herr Johann Lhotsky, in voller Mannes- kraft unerwartet zu Halle an der Saale im 53. Lebensjahre an Gehirn- lähmung verschieden. Wir schieden erst vor Kurzem von ihm, als er nach Prag über- siedelnd seine neue verantwortungsvolle Stelle einzunehmen im Begriffe war und es begleiteten ihn unsere herzliehsten Wünsche auf Erfolg und Wohlergehen dahin. Er war ein nie fehlender, gerne gesehener Gast in unseren Sitzungen und es erregten in ihm, dem eifrigen Sammler von Mineralien, jene Vorträge stets ein sichtliches lebhaftes Interesse, die über Mineralien- Vorkommen berichteten. Durch die Uebersiedlung nach Prag hatten wir unseren liebens- würdigen Gast verloren. Nunmehr hat der frühzeitige Tod ihn seiner Thätigkeit, seinen vielen Verehrern und seiner trauernden Familie entrissen. Ruhe seiner Asche! Die Trauerbotschaft, Seine Excellenz Karl Freiherr von Czoernig von ÜUÜzoernhausen sei am 5. October 1889 nach längerem Leiden im 86. Lebensjahre in Görz verschieden, hat selbst- verständlich in allen Kreisen der Gesellschaft das aufrichtigste Bedauern erregt. War doch der Verschiedene nicht nur als hochverdienter und ausgezeichneter Regierungsmann bekannt, sondern auch als Mann der Wissenschaft — als Gründer der österreichischen Statistik hoch geachtet und verehrt. Die k. k. geologische Reichsanstalt hat hohe Veranlassung, den Verlust eines ihrer verehrtesten Freunde und zur Förderung ihrer Interessen stets bereitetsten Gönners zu betrauern. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 13. Verhandlungen, 38 254 Verhandlungen. Nr. 13 Es mag genügen zu erwähnen, dass das Museum unserer Anstalt dem Verstorbenen eine möglichst vollständige, reich zusammengestellte Sammlung der lebenden Mollusken des adriatischen Meeres verdankt, welche ein bleibendes Zeichen seines Wohlwollens und tiefen Verständ- nisses für unsere Aufgaben, bei uns die Erinnerung an sein segens- reiches Wirken zu erhalten im hohen Grade geeignet ist. Wir wollen in unseren Herzen ein dankbares Andenken dem wohlthätigen Gönner unserer Anstalt stets bewahren ! Am Samstag den 12. Oetober 1889, nach kurzem Leiden, ist der akademische Maler und Lithograph Herr Rudolf Sehönn im 67. Lebens- Jahre verstorben. Wer immer jene Druckschriften unserer Anstalt, welche mit lithographischen Tafeln illustrirt erscheinen, durchblättert, dem werden die Tafeln, die Schönn lithographirt hat, vor allem durch Weichheit und Genauigkeit der Ausführung bestens auffallen. Seit der Gründung unserer Anstalt, also seit mehr als 40 Jahren, hatte Scehönn die schwierigsten Illustrationen, namentlich anfangs der 50er Jahre, für das Werk von Dr. Moritz Hörnes über die Mollusken des tertiären Wiener Beckens und seither für alle unsere publieirenden Paläontologen auszuführen — und wenn in der wissenschaftlichen Welt die Wohl- meinung herrscht, dass unsere Illustrationen sieh den besten derartigen Illustrationen anreihen können, so ist ein Theil dieses Verdienstes dem Eifer, der unendlichen Mühe und Ausdauer des Verstorbenen zu verdanken. Seine Leistungen werden sein Andenken stets lebend erhalten! Eingesezdete Mittheilungen. R. Hoernes: Zur Geologie Untersteiermarks. III. Die Faciesverhältnisse der ersten Mediterranstufe in der Umgebung von Rohitsch-Sauerbrunn. Ueber den durch Versteinerungen wohl charakterisirten aquitanischen Ablagerungen, welche in einer früheren Mittheilung besprochen wurden, folgen die Ablagerungen der ersten Mediterranstufe in sehr wechselnder Ausbildung. Sie danken dieselbe erstlich dem Einfluss der verschiedenen Tiefe des Meeres, in welchem sie theils als gröbere Sedimente der Seicht- see, theils als feinere des tieferen Wassers zum Absatz gekommen sind; sodann aber auch dem mehr oder minder grossen Antheil, welchen eruptives Material an der Zusammensetzung der Schichteomplexe nimmt. Es sind theils Eruptivgesteine selbst, welche als einstige Lavaströme den sedimentären Schichten eingeschaltet sind, theils tuffige Sedimente, bei deren Ablagerung das Wasser des miocänen Meeres mitgewirkt hat und welche dementsprechend zahlreiche marine Versteinerungen enthalten. Eruptivgesteine selbst treten in der in Rede stehenden Gegend an mehreren Punkten auf. Erstlich findet sich ein grünes trachytisches Ge- stein, welches von Stur als Quarztrachyt, von Peters als Andesit, von Hatle als Hornblende-Andesit bezeichnet wurde, in einem meilen- langen Zuge am Südfusse des Plesivee. Am besten aufgeschlossen ist Nr. 13 Bericht vom 31. October. R, Hoernes. 255 sein Vorkommen im Cerovec-Graben, über welchen Stur in der Geologie der Steiermark pag.642 ein Profil gibt, welches den „Quarztrachyt‘ als eine Gangmasse darstellt, die die Sotzkaschichten in ihren Lagerungs- verhältnissen gestört und theilweise metamorphosirt hätte. Peters sagt über das Vorkommen von Cerovec: „Dieses Eruptivgestein, ein sogenannter Andesit, von dem man das schöne Bild eines quarzlosen Krystallgemenges aus grünen und farblosen Substanzen kaum erwartet, das Dünnschliffe unter dem Mikroskope geben, steht zu den Mineral- quellen in genetischer Beziehung. So wie es selbst in einer, dem Ge- birge gleichlaufenden Spalte empor kam, so bilden auch die Sauer- quellen in einiger Entfernung südwärts eine Parallelreihe.“ ) Auch nach Stur ist dieses Eruptivgestein von Bedeutung für die hydrologischen Verhältnisse der Gegend. Er sagt: „Aus dem Wotschberge und dem Plesivec, die eine ansehnliche Wassermenge von der Atmosphäre empfangen und aufsaugen, kann wohl kaum ein Tropfen zu den Säuerlingen un- mittelbar gelangen, denn der Quarztrachyt bildet einen undurchdring- lichen Wall vor dem Wotschgebirge, durch welchen hindurch das unter- irdische Abfliessen des Quellwassers in der Richtung nach S. unmöglich ist.“2) Diese Meinung wurde auch von Hoefer angenommen, wie aus dessen Ausführungen über den Schutzrayon der Rohitscher Quellen in der 1876 von Dr. J. Glax veröffentlichten Schrift „Rohitsch-Sauerbrunn während der Saison 1875* hervorgeht. Alle Genannten gehen von der Voraussetzung aus, dass der Andesit längs einer dem Gebirge parallel laufenden Spalte emporgestiegen sei, während es sich, wie ich an einer weiteren Mittheilung ausführlicher darzulegen haben werde, um eine den sedimentären Schichten deckenförmig eingeschaltete Eruptivmasse handelt, welche ihre steile Stellung ebenso der späteren Aufrichtung durch die Gebirgsbildung dankt, wie die begleitenden tertiären Schiefer- thone. Die Steilstellung der tertiären Schichten ist hier durch die Donati- Bruchlinie verursacht. Zwei andere Stellen, an welchen Eruptivgestein in der Gegend von Rohitsch auftritt, sind in der topographischen Skizze ersichtlich, welche pag. 193 dieser Verhandlungen gegeben wurde, es sind die Augit- Andesit-Vorkommen vom Kamjekberge bei Videna und von Terlitschno bei St. Rochus. Ersteres Gestein ist bereits durch Drasche und Hatle untersucht worden, von letzterem bemerkt Hatle: „Nach v.Zollikofer kommen ähnliche Gesteine, wie ich sie bisher beschrieben habe, unter- halb der Kirche von St. Rochus, an der Strasse von Rohitsch nach Krapina und noch an mehreren Orten in Croatien vor. Obschon ich den ganzen Berg, auf dem die Kirche von St. Rochus steht, abging, konnte ich kein solches Gestein finden; wohl aber ein licht grünlich- graues, tuffartiges Gestein, das kleine grüne Flecken enthält und sich mit dem Messer ritzen lässt.“ ) Ich bemerke deshalb, dass Augit-Andesit hier SO. von St. Rochus nächst Terlitschno in einem Steinbruche auf- geschlossen ist, der gegenwärtig Material zur Strassenbeschotterung liefert. Auch diese Vorkommnisse von Videna und Terlitschno sind wohl !) Graz, Geschichte und Topographie der Stadt und ihrer Umgebung. 1875, pag. 426. 2) Geologie der Steiermark, pag. 644. ®) Zur Kenntniss der petrographischen Beschaffenheit der südsteiermärkischen Eruptivgesteine. Mittheilungen des naturw. Vereines f. Steiermark. 1880, pag. 29. 332 956 Verhandlungen. Nr. 13 kaum als selbstständige Eruptionspunkte zu deuten, wie Stur ver- muthet (vergleiche: Geologie von Steiermark, 3. 600 und Jahrbuch der k. k. Geolog. R.-A. 1888, pag. 538), sondern eher als Stromenden aufzu- fassen, deren Ursprung anderwärts zu suchen ist. Zweierlei Beobachtungs- reihen verweisen bezüglich dieses Ursprunges auf das Smrekouz-Gebirge: Die Betrachtung der Tuffmassen, welche von Ost gegen West immer mehr an Mächtigkeit zunehmen, sowie die Untersuchung der petro- graphischen Beziehungen der vereinzelt im Osten von Untersteiermark auftretenden Eruptivgesteine zu jenen des Smrekouz. Auf ersteres Ver- hältniss hat bereits Stur hingewiesen, die petrographischen Beziehungen sind aus Hatle’s Abhandlung „Zur Kenntniss der petrographischen Be- schaffenheit der südsteiermärkischen Eruptivgesteine“ wenigstens in ihren Grundzügen zu ersehen. Die geologische Detail-Aufnahme Untersteier- marks wird ohne Zweifel den Zusammenhang der Eruptivstöcke und der Stromenden mit grösserer Sicherheit erkennen lassen, als dies heute möglich ist. Die letzteren lassen durch ihre Einschaltung in die marinen Sedimente den Zeitpunkt der Eruptionen erkennen, es ist deshalb von Bedeutung, dass der Hornblende-Andesit von Cerovee und die Augit- Andesite von Videna und Terlitschno über den aquitanischen Schichten im unteren Theile der Ablagerungen der ersten Mediterranstufe liegen. Es ist möglich, dass die tertiären Eruptionen Untersteiermarks schon zu einer früheren Zeit begonnen haben (Stur versetzt, wie gleich zu erörtern sein wird, ihren Beginn in die Zeit der Gombertoschichten); nach jenen Beobachtungen, welche ich hierüber in der Umgegend von Rohitsch und früher in jener von Tüffer zu machen Gelegenheit hatte, möchte ich glauben, dass wenigstens die grösste Masse des eruptiven Materiales bei dem Beginne der ersten Mediterranstufe gefördert wurde. In der in Rede stehenden Gegend treten versteinerungführende, aus eruptivem Material bestehende tuffige Schichten, welche ganz den Charakter der versteinerungreichen triadischen Tuffe Südtirols oder der eocänen, fossilreichen Tuffe der Gegend von Vicenza tragen, an mehreren Stellen auf. Einen solehen Punkt hat schon Morlot mit folgenden Worten geschildert: „An der Strasse von Pöltschach nach Rohitsch, gleich nachdem man den Kalkrücken durchschnitten hat, steht im Gebiet der daran gelehnten eocänen Schiefer ein Bruch auf ein dunkel- grünes, ganz massiges und hartes Gestein, welches man Grünstein zu nennen geneigt wäre, in welchem aber sehr kleine, doch deutliche Muscheln (Nucula und Cardium) enthalten sind.“ !) Stur betrachtet dieses Vorkommen als den Schichten von Oberburg angehörig und er- klärt es durch die Annahme, dass schon zur Zeit der Ablagerung dieser Schichten die ersten Eruptionen des Hornfelstrachytes stattgefunden hätten. 2) Ich fand an dieser Stelle (bei Launig an der neuen Strasse von Pöltschach nach Rohitsch) zahlreiche, aber meist nur als Fragmente oder Abdrücke erhaltene Versteinerungen. Am häufigsten sind Bruch- stücke eines gerippten Pectens, welche eine nähere Bestimmung nicht zulassen. (Auch Stur erwähnt von diesem Fundpunkte einen unbestimm- 1) Andeutungen über die geologischen Verhältnisse des südlichsten Theiles von Untersteier. Haidinger’s Ber. üb. d. Mitth. 2) Geologie der Steiermark, pag. 532 und 533. Nr. 13 Bericht vom 31. October. R. Hoernes, 957 baren kleinen Peeten). Aus älterer Zeit, noch von Prof. Peters her, liegt in der geologischen Sammlung der Universität Graz ein Peeten- Fragment vor mit der Fundortsangabe Gabernig bei Rohitsch , welches aussen glatt, innen mit paarigen Leisten versehen, dem Pecten eristatus Bronn. oder einer sehr nahestehenden Form angehört. Ferner fand ich eine im Abdruck wohl erhaltene 7ellina, welche dieselbe Art zu sein scheint, die ich auch in den Mergeln der ersten Mediterranstufe bei St. Hemma nächst Windisch-Landsberg beobachtete. Von einem anderen Fundorte, der noch der genaueren Untersuchung und Ausbeutung harrt, von Dobovee bei St. Rochus, erhielt ich einen aus tuffigem Material gebildeten Steinkern des Strombus coronatus Defr. Ausser solchen Gesteinen, welche geradezu als Tuffe bezeichnet werden müssen, kommt jedoch eruptives Material den übrigen Sediment- bildungen der ersten Mediterranstufe in ungeheurer Menge beigemischt vor. Fragmente von Eruptivgesteinen und Tuffen bilden einen inte- grirenden ‘Bestandtheil der Seichtwasserbildungen , der Conglomerate und Lithotbamnienkalke, wie sie beispielsweise am Donatiberg und im Jemenzegraben bei Sauerbrunn auftreten. Aber auch die Sandsteine dieses Gebietes, welche grosse Verbreitung und Mächtigkeit besitzen und in der nächsten Umgebung von Sauerbrunn den Janinaberg und die Triester Höhe zusammensetzen, bestehen wohl hauptsächlich aus fein zerriebenem eruptiven Material, wie dies insbesondere dort ersichtlich wird, wo etwas gröberer Detritus eingelagert ist. Durch feiner werdendes Korn und Thonaufnahme gehen diese grünlichgrauen, rostgelb ver- witternden Sandsteine in den sogenannten „Lapor* (Stur’s Foramini- ferenmergel) über, ein graues, sandig-mergeliges Gestein, welches meist Schieferstruetur zeigt, die durch das mehr weniger häufige Auftreten von Glimmerblättehen deutlicher wird. Mit der Bezeiehnung Lapor werden in der Gegend alle weicheren, der Verwitterung rasch unter- liegenden Tertiärgesteine bezeichnet, ihr petrographischer Charakter ist ein ziemlich schwankender, da Schieferthone, Mergel und thonige Sandsteine unter diesem Namen zusammengefasst werden. Manche Ge- steinsabänderungen gleichen sehr dem Tüfferer Mergel, dessen Ver- steinerungen sie auch theilweise führen. Alle diese so verschiedenartigen Faciesgebilde sind nicht nur durch Gesteinsübergänge, sondern auch durch Wechsellagerung und gegen- seitiges Ineinandergreifen zu einem untrennbaren Ganzen verbunden. Ich verzichte darauf, durch einzelne Profile diese Zusammengehörigkeit darzulegen, sondern verweise nur darauf, dass an manchen Stellen über den aquitanischen Bildungen Tuffe an anderen Sandsteine oder Mergel, an noch anderen aber Conglomerate und tuffige Lithothamnien- kalke die untersten Schichten der ersten Mediterranstufe bilden und das gleiche Vieariiren der verschiedenen Facies sich auch in den höheren Theilen des Schichteomplexes zeigt. Die erwähnten Faciesgebilde sind leider in der in Rede stehenden Gegend nichts weniger als fossilreich entwickelt. Nur in den Mergeln habe ich zahlreichere und besser erhaltene Reste gefunden. So in hellen Mergeln bei St. Hemma nächst Windisch-Landsberg, sowie bei St. Maria und St. Anna nächst Tinsko. Das Gestein und die in demselben vor- kommenden Versteinerungen erinnerten mich ungemein an die Hangend- 958 Verhandlungen. Nr. 13 schichten von Sagor. Ungemein häufig kam eine kleine Tellina vor, dann folgte in der Häufigkeit Peeten denudatus Reuss. Bei St. Peter im Bärenthal fand ich in petrographbisch dem Schlier gleichendem Gestein Solenomya Doderlein! Mayer und Lucina ottnangensis, welch letztere auch in den Hangendmergeln von Sagor zu den häufigsten Vorkommnissen gehört. Der Sandstein ist hingegen geradezu fossilleer und auch der Lithothamnienkalk hat bis nun nur wenige nicht näher bestimmbare Austern- und Pecten-Fragmente geliefert. Bei dieser dürftigen Ausbeute an Versteinerungen mag es be- fremdlich erscheinen, dass ich die besprochenen Ablagerungen ohne weiteres der ersten Mediterranstufe zuweise. Ich bemerke diesbezüglich nur, dass ich bei der vollständigen Gleichartigkeit derselben mit den viel fossilreicheren Ablagerungen der ersten Mediterranstufe von Tüffer, sowohl was die Facies als die stratigraphischen Verhältnisse anlangt, keine Zweifel in dieser Richtung hege. Auf eine Bekämpfung jener Ansicht, welche heute noch trotz der Hyopotamus- und Anthracotherium- Reste von Eggenburg die Altersverschiedenheit der ersten und zweiten Mediterranstufe Suess’ bestreitet, muss ich an dieser Stelle wohl verzichten. Reise-Berichte. C. v. Camerlander. Reisebericht aus dem Gebiete des mährischen Hohe Haide-Hirschkammzuges. (Berggeist bei Römerstadt, am 21. August.) Das mir für die heurige Aufnahme zugewiesene Gebiet stellt den mährischen Antheil des Blattes der Specialkarte Z. 5, C. XVI (Frei- waldau) dar, dessen schlesischer Antheil mich bereits vor etlichen Jahren beschäftigte. Ein Stück dieses meines heurigen Aufnahmsgebietes ist zugleich jenes Gebiet, das die Herren Becke und Schuster in den letzten Jahren zum Gegenstande einer gemeinsamen petrographischen Detailstudie gewählt haben; um der von Herrn Prof. Becke zu ge- wärtigenden petrographischen Detailbeschreibung in keinerlei Weise vorzugreifen, habe ich die Kartirung dieses gemeinsamen Gebietsan- theils in erster Linie von dem Gesichtspunkte aus begonnen, um den Zusammenhang mit den von mir früher kartirten Gebieten jenseits der die Grenze haltenden Mohra herzustellen. Die bisherigen Bege- hungen dieses durch die Ort-, Berg- und Thalnamen: Karlsdorf, Tuch- lahn, Fichtlichpass, Zöptau, Erzberg, Mertathal, Hohe Haide, Mohrathal bezeichneten Gebietes haben diesen gesuchten Zusammenhang mit den angrenzenden Gebieten Schlesiens theilweise hergestellt. Ich knüpfe kurz an meine Beobachtungen in jenem Gebiete an, das den Schlüssel zur geologischen Kenntniss eines grossen Theiles der mährisch-schlesischen Sudeten in sich birgt, der Umgebung von Würbenthal. Die dort fossilführenden Glieder des Unterdevons: schwarze mürbe Thonschiefer, Quarzite, Diorite und deren schiefrige Aequivalente, sowie auch mit diesen in Zusammenhang zu bringende grüne, kalk- reiche, phyllitische Bildungen und — selten — Kalke bilden dort eine, im Liegenden von einem eigenartigen Gneisse, „Phyllitgneiss“, im Hangenden von der Grauwacke eingeschlossene , wenig mächtige Zone. Diese zum Theil eisensteinführende Zone konnte im Streichen Nr. 13 Bericht vom 31. October. C. v. Camerlander. 259 nach Südwest am rechten Oppaufer gegen Karlsbrunn ohne Verände- rung verfolgt werden. Westlich von Karlsbrunn erfolgt eine theilweise Aenderung:: das Streichen wendet sich theilweise mehr gegen Ost-West und indem auch statt des bisherigen Östfallens West- und Ostfallen sich einstellt, begegnen wir den genannten Gliedern in einer breiteren Zone, die sich durch das Hubertskirchner Revier bis zur Hohen Haide verfolgen lässt. Zugleich mit der Verbreiterung der Zone ändert sich auch das Liegendgestein; Phyllitgneiss erscheint nur mehr in verein- zelten Partien; dagegen erscheinen verschiedenartige, meist aber helle, bald mehr quarz-, bald mehr glimmerreiche Phyllite, die sich z. B. in der Gegend des Oppafalles allmälig aus den schwarzen Schiefern ent- wickeln, zum Theil auch noch vergesellschaftet mit spärlichen Quarziten und Dioriten. Demzufolge hatte ich diese Phyllite, die auch den Altvater zusammensetzen, in nächste Verbindung mit den Gliedern des Unter- devons gebracht, mögen sie nun eine altersgleiche Facies desselben, oder aber eine Vertretung des bisherigen Liegendgliedes, des Phyllitgneisses, darstellen. Diesen letzteren selbst aber hatte ich in Folge seiner Ueber- gänge in die Phyllite gleichfalls mit diesen und damit dem Unterdevon in nähere Verbindung gebracht und keinesfalls als archäisch betrachtet, trotz der Schwierigkeit, ihn von anderen, älteren Gneissen zu trennen. Den Complex des sicheren Unterdevons nun konnte ich zu- nächst heuer über die Mohra als Landesgrenze herüber verfolgen; er setzt die südöstliche Ecke des Blattes zusammen. Die schwarzen Thon- schiefer, als das Mittel, in welchem die anderen Bildungen eingebettet sind, streichen herüber in das Gr.-Mohrauer Revier und zu den alten Berg- bauen auf der Tuchlahn; grüne Schiefer unterbrechen ihren Zusammen- hang, indem sie bald als schmale, nicht kartirbare Zwischenlagen bis knapp unterhalb des wasserscheidenden Hauptkammes, bald als grösserer Complex, wie im östlichen Gebiete des Mai-Berges bei Karlsdorf, erscheinen, stets begleitet von massigen Dioriten, die sich zumeist nur dureh lose Blöcke verrathen ; grössere Strecken nehmen diese letzteren ein südöstlich von der Maiwiese, überhaupt an etlichen Stellen im Verlaufe des zwischen Mohra und Öchsenwasser vom wasserscheidenden Hauptkamm ab- zweigenden Seitenkamm des Mai-Berges, wie auch an dem parallel hiermit zwischen Ochsenwasser und Kesselbach verlaufenden Kamme der breiten Leiten, besonders aber auf dem Pochfels, hier sogar in hohem Maasse felsenbildend und auch westlich des Kesselbachs, wie z. B. südöstlich von der Alfredhütte und in der Nähe der alten Blei- und Zinkbaue oberhalb Neudorf (an der Tuchlahn), während ihre häufige Anwesenheit in Form kleinster Linsen schon allein dadurch bewiesen wird, dass z. B. der Silberbach zumeist Blöcke dieses sehr widerstandsfähigen Gesteins führt, ohne dass es gelänge, im Ursprungsgebiete desselben den Diorit in halbwegs grösserem Maasse anstehend zu finden. Quarzite erscheinen in Form paralleler Züge im Gebiete des Schüsselberges und der Tuchlahn, am Südosthang des Hirschkamm (zwischen Klausen- graben und Silberbach), am linken Ufer des obersten Klausengrabens, südöstlich des Hirschbrunnens und auf den grünen Steinen. Damit sind wir aber immer durch die gleichen Schichtglieder und im Streichen des sicher unterdevonischen Complexes südwestwärts schreitend bis fast an den Hauptkamm des Gebirges, das ist jenen Theil desselben gelangt, 260 Verhandlungen. Nr. 13 wo das Streichen der Schichten annähernd jenem des Kammes entspricht, von der Hohen Haide über den Hirschkamm und die Schieferhaide reichend bis zur tiefen Passeinsattelung von Fichtlich bei der einsamen Einkehr zum Berggeist. Dieser Hauptkamm selbst aber ist gebildet von den Phylliten, die bald quarz-, bald glimmerreicher sind und wie im schlesischen Ge- biete des Altvaters Uebergänge und Wechsellagerungen mit den zuvor genannten weichen schwarzen Schiefern wahrnehmen lassen. Hier ist der Kammphyllit überdies westlich begleitet von einem nicht ununter- brochenen Quarzitzug, den die bisherige Karte ausscheidet, während das zuvor geschilderte Gebiet, wiewohl es das weitaus umfangreichere ist, ganz einförmig daselbst erscheint. Wechsellagerung zwischen dem festen Phyllit und dem schwarzen mürben Thonschiefer lässt sich z. B. beobachten im Gebiete des Back- ofensteins; auf diesen aus Phyllit gefügten Fels am Kamme folgen die im Grus des Saumweges kenntlichen schwarzen Schiefer, um östlich vor dem obersten Salzgraben wieder abgelöst zu werden von deutlich phyllitischen Bildungen oder am Mittelkamp, östlich vom (eigentlichen) Hirschkamm; auch noch tiefer im Herrschgebiete der schwarzen Schiefer sieht man lichte, dem Hauptkammphyllite ähnliche, sehr quarzreiche Glieder, wie auf dem Gipfel des (niederen) Hirschkamm (1183 Meter). Aber wir sind auch auf eine weit wichtigere Wechsellagerung ge- stossen; auch der Phyllitgneiss erscheint, und zwar in derselben Aus- bildung wie auf dem Peterstein, wonach die Herren Becke und Schuster die Bezeichnung Petersteingneiss entnahmen, mit schwarzem Thonschiefer und dem festen lichteren Phyllit in Wechsellagerung längs des Felsenweges, der von der Maiwiese zur Kesselwiese führt; ist die Einlagerung auch nur metermächtig, verkennen lässt sie sich nicht und obendrein finden sich noch lose Blöcke etwas westlich, immer noch im Gebiete der schwarzen Schiefer zwischen der Maiwiese und dem Mittelkamp. Und ich halte dafür, dass es die gleiche Bildung wie auf dem Peterstein ist und an den Felsen des Brandbergkammes (süd- westlich von Würbenthal), die zwischen dem obersten Hause von Kleppel und dem Berggeistwirthshause am Waldsteig aufgeschlossen ist. Da überschreitet man von dem in die Einsenkung des Fichtlich- passes eingebetteten Torfmoore aus die schwarzen Thonschiefer und Quarzite in losen Blöcken und gelangt zu dem genannten Phyllitgneiss- fels, um quer auf’s Streichen sodann wieder am Südwesthange des Hofberges in schwarze Schiefer und Phyllite zu gelangen. Ebenso findet sich am Westhange des Backofen im Phyllitgebiete der Phyllitgneiss ; der über den Staffelsteig vom Backofen herabkommende Bach führt Phyllitgneiss und den auch anderwärts für denselben bezeichnenden Linsen- pegmatit und doch ist das westlich folgende Gebiet an der Urlichlehne gegen Katzenkopf und Schneckengraben zu immer noch Phyllit. Ich verweile nicht länger bei diesen Wechsellagerungen von schwarzem, unterdevonischem Schiefer und Phyllit, von Phyllit und Phyllitgneiss; bereits hier Nachricht zu geben von dieser, wie ich glaube, wichtigen Thatsache hielt ich indess nicht für unpassend; im Lichte dieser Beobachtungen werden wahrscheinlich auch gewisse Vorkomm- nisse in der Gegend von Würbenthal selbst anders als ich bisher ge- Nr. 13 Bericht vom 31. October. Gejza Bukowski. 261 glaubt, anders als durch die Annahme complieirter Einfaltung zu deuten sein, ich meine das Wiederauftreten devonischer Schiefer und Quarzite, nachdem bereits quer auf’s Streichen der Phyllitgneiss erreicht ist, wie an der Rauberlehne, wo heuer auch mein Herr Chefgeologe Oberberg- rath E. Tietze diese schwer zu deutende Erscheinung beobachtete. Für jeden Fall scheinen mir Phyllit und Phyllitgneiss mit dem sicheren Unterdevon in weit näheren Zusammenhang gebracht werden zu müssen, als gewöhnlich angenommen wird und für eine Discordanz zwischen Unterdevon und Phyllitgneiss nicht zu sprechen. Die sehr schwierige Aufgabe der Abtrennung dieser Phyllitgneisse von eventuell wirklich archäischen Bildungen wird allerdings sich viel- leicht überhaupt kaum lösen lassen. Für heute möchte ich nur auf einen Punkt hinweisen: sehr dünnplattige, quarzreiche und glimmer- arme Gneisse, die petrographisch also nicht dem eigentlichen Phyllit- gneiss — vergl. meine Charakteristik an dieser Stelle, 1886 — gleichen, werden diesem zuzurechnen sein, wie sie z. B. die Felsen bei der Ein- mündung des Schneckengrabens in den nach Wermsdorf fliessenden Seifenbach bilden. Denn eben dieselben dünnplattigen Gneisse kann man auf dem Hemmberg (südwest vom Berggeist), bereits gelegen auf dem meinem Herrn Collegen Bukowski zugewiesenen Blatte M.-Schön- berg—M.-Neustadt, deutlich aus den Phylliten hervorgehen sehen. Gerade für die Lösung dieser Aufgabe aber wird die von einem so berufenen Meister der Petrographie, wie es Prof. F. Becke ist, zu gewärtigende petrographische Detailstudie von unschätzbarem Werthe sein. Gejza Bukowski. Reisebericht aus der Gegend von Römerstadt in Mähren. Die Aufnahme des mir zugewiesenen Kartenblattes Mährisch- Neustadt—Scehönberg (Zone 6, Col. XVI) begann ich im Nordosten bei Römerstadt, in dem Gebiete der Grauwackenformation und schritt ich von hier aus gegen Westen, in das Unterdevon und die eigentlich kry- stallinische Region vor. Der bisher begangene Theil der Grauwackenformation zwischen Klein-Mohrau im Norden und Zechitz im Süden fällt im Sinne der Ein- theilung des mähr.-schles. Devon durch F. Römer ganz der mittleren Abtheilung, den sogenannten Engelsberger Schichten, zu. Bezüglich der Sedimententwicklung herrscht vollkommene Uebereinstimmung mit den übrigen Gebieten dieser Abtheilung; ich brauche mich wohl auch des- halb nicht länger bei diesem Punkte aufzuhalten. Es setzen dieses Terrain ausschliesslich Grauwackensandsteine, Grauwackenschiefer, lichte blätterige oder plattige Thonschiefer und Dachschiefer zusammen ; dieselben wechsellagern mit einander auf Schritt und Tritt. Bemerken will ich nur, dass die kartographische Ausscheidung der Dachschiefer und Thonschiefer sich hier ebensowenig wie anderwärts durchführen lässt. In manchen Regionen erlangen wohl die Dachschiefer eine grössere Mächtigkeit und Ausbreitung, doch bilden sie hierbei niemals zusammen- hängende Züge, werden vielmehr wiederholt im Streichen durch Grau- wacke ersetzt, welche sich auch stets bald in dünnen, bald in mächtigeren Bänken in ihnen eingelagert findet. Von den blätterigen Thonsehiefern kann nieht einmal das gesagt werden, dass sie bestimmte K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 13. Verhandlungen. 39 262 Verhandlungen. Nr. 13 Gebiete durch ihr Vorwalten ceharakterisiren. Die Wechsellagerung und der Uebergang im Streichen in die Grauwacke und in die übrigen Ge- steinsarten stellen sich im Gegentheil als ganz regellos dar. Petro- graphische Uebergänge aus feinkörnigen Grauwackenschiefern in plattige Thonschiefer und Dachschiefer sind Erscheinungen, die zu beobachten man wiederholt Gelegenheit hat. Was den Bau anlangt, zeichnet sich dagegen dieser ganze Schichteneomplex durch Einfachheit und grosse Gleichmässigkeit aus. Bei constantem südöstlichen Einfallen streichen alle Schichten gleichmässig nach h. 2—3. Viel mannigfaltiger in Bezug auf die Zusammensetzung und den Bau und demnach auch bedeutend interessanter erscheint das Unter- devon. Die Grenze gegen die mittlere Abtheilung ist im Allgemeinen eine ziemlich scharfe, namentlich dort, wo den entschieden als unter- devonisch anzusprechenden Gesteinen unmittelbar die Grauwacke folgt. In manchen Gebieten, so beispielsweise zwischen Gross-Mohrau und Römerstadt, verläuft jedoch die Grenze mitten durch eine Schieferzone, und hier muss dann der petrographische Habitus der Thonschiefer das unterscheidende Merkmal abgeben. Das Hauptgestein des Unterdevon ist ein schwarzer, theils glän- zender, theils matter, zuweilen fein gefältelter Thonschiefer, dessen Stelle häufig, vor Allem südlich von Römerstadt, bei Hangenstein, Berg- stadt und gegen Eisenberg zu, stark glänzende, chloritische und talkige Schiefer , sowie chloritische Kalkphyllite einnehmen. In diesem Mittel liegen bald kleinere, bald grössere Züge von Diorit und Dioritschiefer eingebettet. Dieselben treten stets lagerartig auf und stellen sich dem- nach als linsenförmige Einlagerungen dar, welche genau das Streichen der gesammten Ablagerungen verfolgen und nirgends ein Kennzeichen an sich tragen, das auf eine eruptive Natur derselben hindeuten würde. Die Trennung des mit freiem Auge zumeist massig aussehenden Diorits, welcher nordwestlich von Römerstadt, in der Gegend von Altendorf, Neudorf und am Silberbach eine verhältnissmässig grosse Verbreitung erreicht, vom Dioritschiefer, ist in der Mehrzahl der Fälle leicht durch- führbar. Ausser den genannten Felsarten gebührt noch Quarziten und Quarzitschiefern eine sehr hervorragende Stellung unter den Gesteinen des Unterdevon. Aehnlich wie die Diorite und Dioritschiefer bilden auch diese grössere Züge in den schwarzen Thonschiefern, treten aber überdies auch noch sehr häufig als ganz dünne, nicht ausscheidbare, oft nur centimeterdieke Bänke sowohl in den Thonschiefern als auch in den Dioritschiefern auf. Es lässt sich überhaupt fast überall die Beobachtung machen, dass in den Grenzregionen zwei aufeinander- folgender Gesteinszonen zunächst eine mehrmalige rasche Wechsel- lagerung der beiden betreffenden Gesteine eintritt, bevor das eine der- selben die Oberhand gewinnt. Alle Gesteinsarten, namentlich aber die schwarzen Thonschiefer, enthalten Schnüre und Nester von Quarz, stellenweise sogar in ziemlich bedeutender Menge. Ueber die Erzlagerstätten des Römerstädter Bezirkes, welche als die südliche Fortsetzung des im Unterdevon von Schlesien nach Mähren herüberstreichenden , erzführenden Zuges erscheinen, kann ich keine neuen Beobachtungen anführen. Die alten ber ühmten Bergbaue von Bergstadt, Hangenstein u. s. w., selbst die vor noch nicht langer Zeit Nr. 13 Bericht vom 31. October. Gejza Bukowski. 263 im Betriebe gewesenen Bergbaue am Breindlsten und im Pittenwald (zwischen Bergstadt und Römerstadt) sind sämmtlich aufgelassen , die Stollen grösstentheils verfallen, die Schächte zugeschüttet. Nur an wenigen Punkten konnte ich einige der geologischen Angaben älterer Autoren, namentlich Heinrich’s und Lipold’s, die für uns heute die einzige Quelle der Belehrung über die Art und Weise des Erzvorkommens in diesen Gegenden bilden, bestätigen. Am Breindlstein und im Pitten- wald kann noch so viel constatirt werden, dass die Eisenerze (Roth- eisenstein, Magneteisenstein, Eisenglanz), die noch auf Halden in Menge angehäuft liegen, sowohl in den schwarzen Thonschiefern, als auch in den talkigen Schiefern vorkommen und theils im Kalk oder Quarz, theils direet in Schiefern eingeschlossen sind. Aus der Lage der Stollen und Pingen lässt sich auch erkennen, dass der Verlauf der Erzlager mit dem Streichen der Schichten zusammenfällt. Von den schon seit längerer Zeit aufgelassenen Gruben auf silberhältigen Bleiglanz und andere Erze-in Bergstadt, über die wir einige Mittheilungen von Hein- rich besitzen, ist nichts mehr zu sehen. Ich habe ähnliche Gruben nur ausserhalb meines Gebietes, nördlich von Neudorf, auf dem Tuchlahn (bereits in dem Terrain meines Collegen Baron Camerlander gelegen) kennen gelernt. Dass mit den Erzen häufig Kalk vergesellschaftet ist, wurde schon erwähnt. Nach Lipold und Heinrich tritt derselbe blos in schmalen Bändern auf, welche man lediglich als Begleiter der Erze aufzufassen hat. Er dürfte demnach, wenn die Möglichkeit, ihn zu sehen, auch heute noch vorläge, kaum zur Ausscheidung auf der Karte geeignet sein. In dem von mir bis jetzt untersuchten unterdevonischen Terrain zwischen dem Oberstein und der Reschner Gegend befinden sich aber auch zwei Kalkvorkommnisse, die mit Rücksicht auf ihre etwas grössere Mächtig- keit ausgeschieden zu werden verdienen. Eine kleine Linse dunklen dichten Kalkes liegt im Pittenwald in schwarzem Thonschiefer einge- schlossen ; ein zum Zwecke der Kalkausbeutung getriebener Stollen führt durch dieselbe. Der zweite Punkt befindet sich am rechten Hang des Hangenbachthales, unweit der Eisenberger Mühle mitten in kieseligen grünen Schiefern, die hier die Talkschiefer grösstentheils zu vertreten scheinen, dabei aber auch als die südliche Fortsetzung des schmalen, aber ziemlich langen, im Hangenbachthal sich ziehenden Quarzitzuges zu betrachten sind. Der Kalk tritt hier zu Tage. Ohne auf das topographisch-geologische Detail näher einzugehen, will ich im Folgenden nur ganz kurz einige geologische Verhältnisse berühren, die mir wichtig genug erscheinen, um gleich hier hervorge- hoben zu werden. Wenn man ein Profil durch die unterdevonischen Ablagerungen im äussersten Norden des Kartenblattes, etwa von Gross-Mohrau gegen West bis zum Pass von Fichtling legt, so lässt sich in groben Zügen ungefähr folgende Schichtenfolge angeben: Als Liegendes der Grauwackenformation erscheinen zunächst schwarze Thonschiefer. Auf diese folgt dann eine breitere Zone, bestehend aus Dioritschiefern, schwarzen Thonschiefern, ferner aus chloritischen Kalk- und aus Talkschiefern, welche mit einander in Wechsellagerung stehen und überdies noch hie und da dünne Quarzitbänke einschliessen. 39* 964 Verhandlungen. Nr. 13 Die stärkste Entwicklung zeigen dabei die Dioritschiefer. In dieser land- schaftlich als scharf markirter Höhenzug hervortretenden Zone liegen die irzvorkommnisse des Breindlsteins. Gegen West schliesst sich dann an dieselbe ein breiter Streifen schwarzen Thonschiefers an, welcher bis an den Taubenberg und den Schotterstein reicht und in der Rosendorfer Thalsenkung einen schmalen Dioritzug eingelagert enthält. Die Region des Schottersteins, des Taubenberges und Vogelberges, sowie der rechte Hang des Silberbachthales bis Altendorf besteht vorwiegend aus mas- sigem Diorit. Der Diorit bildet bier mehrere ziemlich mächtige Züge, welche durch schwarze Thonschiefer von einander geschieden werden und als ebensoviele lagerförmige Linsen in diesen erscheinen. Wenn bis dahin ein bei aunähernd nordöstlichem Streichen constant südöst- liches Einfallen zu beobackten war, neigen sich die Schichten von nun an zumeist nach Nordwest. Weiter gegen Westen gelangt man dann in ein Gebiet mächtiger Quarzitentwicklung. Aus Quarziten und Quarzit- schiefern setzt sich der Hauptmasse nach der Südabfall des Hirsch- kammes, nördlich vom Klausgrabenbach zusammen. Einlagerungen schwarzer Thonschiefer fehlen wohl auch hier nicht, treten jedoch im Allgemeinen mehr untergeordnet auf. In der breiten Region von der Steinkoppe und dem Käuligerberg angefangen bis zum Moor und Pass von Fichtling kommen schliesslich wieder Thonschiefer zur Herrschaft. Auch Diorite und Dioritschiefer finden sich in ihnen wieder eingelagert, worauf dann die Phyllite und Quarzite des „Weisser Stein“-Rückens höchstwahrscheinlich als tiefstes Glied des Unterdevon und Fortsetzung der Würbenthaler Quarzite folgen. Anderen geologischen Verhältnissen begegnen wir nun, wenn wir die Schichtenfolge etwas mehr südlich, etwa zwischen Römerstadt und dem Schosshübel, betrachten. Um mich kurz zu fassen, will ich nur bemerken, dass hier nach der erzführenden, wie oben, durch Talkschiefer, schwarze Thonschiefer, Kalkphyllite und Dioritschiefer gebildeten Zone, welche regelrecht un- gefähr von Nordost gegen Südwest fortstreicht, Quarzite und Quarzit- schiefer als Einlagerungen in Thonschiefern eine grössere Rolle spielen. Im Hofwald bei Janowitz und in dem Theile von Altendorf, der sich längs der nach Zöptau führenden Strasse hinzieht, beobachtet man einen mehrmals sich wiederholenden Wechsel von Quarziten und Thonschiefern, wobei die Quarzite über die Schiefer zu überwiegen scheinen. Dieser Region schliesst sich dann gegen West unmittelbar der Phyllitgneiss an. Von eminenter Bedeutung für die Lösung der tektonischen Fragen ist leider gerade dieses Terrain ungemein arm an Aufschlüssen. Es lässt sich daselbst weder die Aufeinanderfolge der Schichten genau ermitteln, noch ist es möglich, sich über das Verhältniss zwischen dem Phyllit- gneiss und den östlich anstossenden Thonschiefern und Quarziten klar zu werden. Als eine Thatsache von einigem Interesse kann jedoch wenigstens die eine Beobachtung angeführt werden, dass in dem ärarischen Steinbruche am Schosshübel zwischen den Gneissbänken einzelne Lagen eines dichten, fein gerieften Schiefers von phyllitischem Habitus hervortreten. Diesen Umstand einer direeten Zwischenlagerung eines phyllitischen Gesteins im Phyllitgneiss glaube ich nun deshalb als ziemlich wichtig bezeichnen zu müssen, weil in der neuesten Zeit von Nr. 13 Bericht vom 31. October. A. de Zigno. 265 Becke und Schuster der Ansicht Raum gegeben wurde, dass der Phyllitgneiss des Altvatergebirges ein Product des umgekehrten Meta- morphismus sei. Betreffs der in Rede stehenden Zone dürfte demnach die Möglichkeit, wonach sich der Phyllitgneiss durch mechanische Vorgänge aus normalem Gneisse herausgebildet hätte, kaum zugegeben werden können. Zur Charakteristik dieses Phyllitgneisses sei gesagt, dass derselbe ein Augengneiss ist, der grosse Feldspathaugen enthält und der, wenigstens mit freiem Auge betrachtet, äusserst glimmerarm erscheint. Das Hangende des Phyllitgneisses bilden am Käuligerberg Quarzite und schwarze Thonschiefer, die Fortsetzung der Quarzite der Steinkoppe und der davon westlich bis über das Moor von Fichtling sich aus- breitenden Schieferregion. Die Gneisszone des Schosshübels, Hofberges und des Steinhübels liegt somit in der Streichrichtung der in dem ersten Profil angeführten Diorite und Thonschiefer des Vogelberges und Tauben- berges; im Klausgraben (am Bärenwinkel) stosst sie im Streichen un- mittelbar an jene Quarzite an, welche den Südabfall des Hirschkammes einnehmen. Eine sichere Entscheidung nun darüber, ob wir es hier mitten in unterdevonischen Ablagerungen mit einem einfachen Aufbruche des Phyllitgneisses, der im Klausgraben unter die Quarzite des Hirsch- kammes hinabsinken würde, zu thun haben, oder ob sich an das Auf- treten dieser Phyllitgneisszone auch noch Störungen anderer Art knüpfen, ist nach den bisnun gesammelten Beobachtungen nicht zu treffen. Sie darf wohl erst aus der Aufnahme der ganzen betreffenden Region er- hofft werden. Es sei damit vorderhand nur auf das Vorhandensein ziemlich complicirter geologischer Verhältnisse in diesem für den ersten Blick einfach gebaut erscheinenden Gebiete hingewiesen. Zum Sehlusse will ich noch erwähnen, dass an dem Aufbaue jenes Gebietes, welches westlich vom Fichtling-Pass und von dem Quarzit- Phyllitzuge des Weissen Steins sich erstreckt, graue, mit Phyllitgneissen eng verbundene Biotitgneisse und Hornblendeschiefer hauptsächlichen Antheil nehmen. Nebst diesen erlangen bei Rudelsdorf auch Hornblendegneisse, die durch Uebergänge mit Amphiboliten zusammenhängen, eine ziemlich grosse Verbreitung. Wiederholte Wechsellagerung zwischen Hornblende- gneiss, Amphibolit, den zu diesem gehörigen Hornblende führenden, ehloritischen Schiefern und Biotitgneiss findet nicht nur im Grossen, sondern, wie dies besonders schön in dem Steinbruche von Rudelsdorf, wo hauptsächlich Hornblendeschiefer gebrochen wird, zu sehen ist, auch im Kleinen statt. Literatur-Notizen. Baron A. de Zigno. Antracoterio di Monteviale. Est. dal Vol. XXIII delle Memorie del R. Istituto Veneto di se. lett. ed arti. Venezia 1888. 12 Seiten, 1 Taf. Ausser den bekannten Funden von Cadibona, welche das Material zur Auf- stellung der Gattung Anthracotherium geliefert haben, sind im Bereiche der italieni- schen Tertiärbildungen nur noch an zwei Localitäten hierhergehörige Fossilreste auf- gefunden worden, und zwar in Zovencedo und in Monteviale. Beide Fundoıte liegen im Vicentinischen Tertiärgebiet, der erstere in den Mti. Berici Süd von Vicenza, der letztere in dem Hügelzuge, welcher sich im Westen von Vicenza von Montecchio 266 Verhandlungen. Nr. 13 Maggiore gegen Isola di Malo erstreckt. Die Fundortsangaben „Torreselle und Schio* bei Schauroth beruhen nach dem Verfasser auf einem Irrthum. Das Vorkommen von Monteviale wurde bereits vor längerer Zeit von Beggiato geschildert und es wurde von diesem Autor schon darauf hingewiesen, dass die hier vorliegende Art nach ihrer Dimension eine Mittelstellung einnehme zwischen A. magnum und A. minus Cuv. Neuere Funde von dieser Localität setzten nun den Verfasser in die Lage, die specifische Stellung des Anthracotheriums von Monteviale nochmals zu erörtern und darzuthun, dass hier wirklich eine neue Art von relativ kleinem Körpermaass vorliege, für welche der Name A. Monsvialense vorgeschlagen wird. Für deu Vergleich mit verwandten Arten — es werden A. magnum von Cadibona und A, illyrieum aus Südsteiermark in Betracht gezogen — stand dem Verfasser ein Kieferstück zur Ver- fügung, das, wie die sehr gute Abbildung zeigt, nicht nur alle Elemente der Be- zahnung des Oberkiefers, anscheinend in situ naturali, aufweist, sondern sogar noch jederseits einen supernumerären vierten Molar! Es ist schwer möglich, ohne Einsicht- nahme in das Original, ein bestimmtes Urtheil über diese Eigenthümlichkeit des Fundstückes abzugeben ; da der überzählige, vierte Molar aber stärkere Usuren dar- bietet, als der 2. und 3. der Reihe, so hat man wohl genügenden Grund zur An- nahme, dass die etwas zu freie Restauration, welche nach des Verfassers Mittheilungen in der Incisivregion zu beobachten ist, auch noch auf die Molaren sich erstreckt haben dürfte, Die Arbeit schliesst mit genauen Nachweisen über die Lagerungsverhältnisse der Lignite von Zovencedo und Monteviale, welche nach den heute vorliegenden Profilen beide demselben geologische Horizonte, und zwar der sogenannten aquitani- schen Stufe, zufallen. (F. Teller.) Dr. A. Frie. Studien im Gebiete der böhmischen Kreide- formation. Die Teplitzer Schichten. (Archiv d. naturwiss. Durchforschung von Böhmen. Prag 1889, Bd. VII, Nr. 2.) In seiner gewohnten Weise behandelt der Verfasser in der vorliegenden Ab- handlung das sechste Glied der böhmischen Kreidegebilde als Fortsetzung zu seinen früheren Arbeiten über die tieferen Glieder dieser Formation, nämlich über die Perucer und Korycaner, die Weissenberger und Malnitzer und die Iser Schichten, die sämmtlich in dem Archiv der naturwissenschaftlichen Durchforschung von Böhmen publieirt wurden. Die ganze Arbeit zerfällt in vier Hauptabschnitte. In dem ersten derselben wird eine allgemeine Charakteristik der Teplitzer Schichten gegeben, und wird dieser Horizont weiter gegliedert in die Stufe des Plänermergels von Kystra, der Koschitzer Platten, des oberen Plänerkalkes (auch Hundorferkalk genannt) und der Rynchonellenschichten. Die vier Stufen werden nur im westlichen Böhmen, namentlich in der Umgebung von Teplitz und von Eger, besonders schön ausgebildet angetroffen, und ihre Mächtigkeit ist dortselbst zumeist eine recht bedeutende, während im östlichen Böhmen dieser Horizont nur durch die Stufe der Koschitzer und Hundorfer Schichten vertreten erscheint, nicht selten eine sehr geringe Mächtigkeit von nur ] Meter aufzuweisen vermag, zwar nur schwer, aber doch genau von den älteren und jüngeren Schichtenhorizonten unterschieden werden kann. Nach dem Ver- fasser haben wir unter den Teplitzer Schichten eine Wechsellage von Mergeln und kalkigen Bänken mit einer eigenthümlichen Fauna zu verstehen, und sind die Teplitzer Schichten durch petrographische Merkmale von den älteren und jüngeren Schichten- horizonten scharf abgegrenzt. In paläontologischer Hinsicht scheidet die Teplitzer Schichten von den Weissenberger und Malnitzer Schichten das spärliche Auftreten des in den genannten zwei älteren Schichtenhorizonten so häufigen Ammonites Woolgarei, auch der Lima elongata und das vollkommene Verschwinden von Protocardium hillanum ; von den Iser Schichten trennt sie dagegen das Aussterben der Trigonien, der knotigen Pholadomien, der Serpula socialis und der für die Iser Schichten charakteristischen Echinodermen. Im zweiten Hauptabschnitt der Arbeit wird die Detailbeschreibung der unter- suchten Localitäten im Gebiete der Teplitzer Schichten vorgenommen, und zwar der in der Umgebung von Teplitz, Ossegg, Judendorf, Rosenthal, Mariahilf, Bilin, Laun, im Terrain zwischen Malnitz und Laun, zwischen Leneschitz und Laun, zwischen Kystra und Koschitz, von Slavötin ete. Aus dem dritten Abschnitte entnehmen wir den Reichthum der Teplitzer Schichten an Fossilien und gewahren,, dass die Anzahl derselben sich auf 328 Arten Nr. 13 Bericht vom 31. October. J. Kusta. 267 beläuft. Von diesen 328 Species zieht der Verfasser die Foraminiferen ab, um mit Hilfe der zurückgebliebenen 232 Arten den Vergleich der Fauna der Teplitzer Schichten mit jenen der älteren cretaceischen Gliedern durchzuführen und gelangt zu dem Schlusse, dass von diesen 232 Arten 48 schon in den cenomanen Korycaner, 71 in den Weissenberger, 25 in den Malnitzer, 49 in den Iser Schichten vorkommen. Dar- nach bleiben 134 Arten als ausschliesslich auf diesen Horizont beschränkt. Wenn nun davon noch 16 Species abgerechnet werden, die bisher nur aus den sächsischen Aequivalenten dieses Horizontes bekannt sind, so bleiben 118 Arten übrig, als jene, welche zum erstenmal in den Teplitzer Schichten Böhmens auftreten. Betreffs des geo- logischen Alters dieser Schichten verbleibt der Verfasser auf demselben Standpunkte, den er in seiner Schrift über die Weissenberger und Malnitzer Schichten (pag. 7) ver- trat und bemerkt dazu noch, dass die übliche Bezeichuung der Teplitzer Schichten als Turon noch fraglich ist. In dem letzten , vierten Hauptabschnitte werden alle bis nun in den Teplitzer Schichten aufgesammelten Arten, deren systematisches Verzeichniss der vorangehende Abschnitt enthält, nach der Reihe kritisch besprochen. (J. Prochäzka.) J. Kusta. Pflanzenabdrücke im tertiären Tegel von Preschen (VreStan) bei Bilin. (Berichte der k. böhm. wissensch. Gesellsch. 1838. Cechisch.) Aus dem plastischen Tegel von Preschen, der helvetischen Stufe angehörig, war bis zum Augenblicke eine durch geringe Artenzahl vertretene Flora durch C. v. Etting- hausen und H. Engelhardt bekannt gewesen. C v. Ettinghausen konnte aus diesem Thone und aus dem mit diesem gleichalterigen Tegel von Dlouhy Oujezd nur 30 Arten mit Sicherheit constatiren. Engelhardt führt vier Species aus dem Thone von Preschen an. Dem Verfasser der vorliegenden kleinen Schrift ist es nun gelungen, die erwähnte Artenzahl bis auf 109 Species zu vermehren. Es sind dies: Phyllerium fieicolum Ett. Sphaeria spec. Depazea Feronia Eit. Rytisma spee. Aspidium Fischeri. Heer. Pteris biliniaca Ett. Pinus rigios Ung. Saturni Ung. tedaeformis Ung. „ oviformis End. spec. Sequoia Langsdorffi Heer. ” ” Taxodium distichum miocenum Heer, 5 laxwum Ett. Glyptostrobus euwropaeus Heer. „ bilinieus Ett. Widdringtonia spec. Podocarpus eocenica Heer. Poaeites cf. laevis A. Br. " longifolius Ett. Arthrostilidium bilinicum Eitt. Carex spec. Juneus retractus Heer. Typha latissima A. Br. Sparganium cf. Acherontium Ung. Sabal major Heer. »„ Lamononis Eitt. PRBESpec: Myrica acutiloba Bgt. 7 lignitum Ung. Betula cf. prisca Ett. ‚Alnus Kefersteini Göpp. Carpinus grandis Ung. ” spec. Fagus Feroniae Ung. Querceus Laharpi Gaud. cf. bilinica Ett. 5 Hoernesi Eit. 0 Bspee. Castanea atave@ Ung. Salix cf. macrophylla Velen. SERESDEC: Populus mutabilis Heer. 5 spec. Ulmus longifolia Ung. Planera cf. Ungeri Ett. Fieus Hercules Ett. „ Lobkovoeii Eitt. „spec. Sala, Leptomeria bilinica Eitt. Banksia spee. Grevillea spee. Laurus nectandroides Ett. dermatophyllum Web. „ cf. Haidingeri Ett. „ Primigenia Ung. Cinnamomum Scheuchzeri Heer. polymorphum Heer. laurifolium Ett. spectabile Heer. kosmässleri Heer. lanceolatum Ung. spec. e subrotundatum A. Br. Daphne protogea Eitt. Pavetta borealis Ung. Cinchona Aesculapi Ung. spec. spee. ” ” ” ” 268 Fraxinus primigenia Ung. Nerium bilinieum Ett. Heliotropites acuminatus Heer. Myrsine doryphora Ung. j cf. Plejadum Ett, Bumelia Oreadum Ung. 5 minor Ung. Diospyros palaeogaea Eitt. Ledum spee. Andromeda spec. Vaceinium spee. Azalea spec. Magnolia longipetiola Ett. 5 cf. primigena Ung. Verhandlungen, Nr. Anectomeria Brongniarti Sap. Nelumbium Ettinghauseni Sieb. Tilia lignitum Btt. „ Zephiri Ett. urgper: Grewia erenata Heer. Acer bilinieum Ett. Rhamnus spee. Carya bilinica Eitt. Pistacia spee. Eucalyptus cf. oceanica Ung. Amygdalus spec. Prunus spee. Sophora cf. europaea Ung. 13 Sapindus spec, Robinia spec. Von diesen 109 Arten scheinen Sparganium cf. Acherontium Ung., Grevillia nov. spec. und Pavetta borealis Ung. dem Verfasser für das böhmische Tertiär neu zu sein. 29 Arten wurden von ihm auch in dieser Stufe mit Sicherheit nachgewiesen, nachdem sie schon von früher theils aus der aquitanischen,, theils aus der Tongrien- Stufe der böhmischen Tertiärschichten bekannt gewesen waren. Zum Schlusse seiner Arbeit bemerkt der Autor, dass durch die von ihm unternommene Ausbeute des Tegels zu Preschen derselbe kaum als erschöpft anzusehen ist, im Gegentheil verspricht er noch so manchen werthvollen Fund zu liefern. Bezüglich der Vermuthung des Verfassers, die obigen drei Arten seien für das Tertiär Böhmens neu, sei bemerkt, dass H. Engelhardt in seinem Verzeichnisse der Flora des „Jesuitengrabens“ bei Kundratitz im Leitmeritzer Mittel- gebirge (Sitzber. d. nat. Gesell. „Isis zu Dresden 1880, 2. Abth.) bereits Pavetta borealis Ung. anführt, und diese Art in seiner Monographie über die Tertiärflora des „Jesuitengrabens“ bei Kundratitz ete. (Nova acta d. k. Leop.-Carol. deut. Ak. d. Naturforsch. Halle 1885, Band XLVIII) bespricht und zur Abbildung bringt. Auch verzeichnet H. Engelhardt in seiner Abhandlung über die Pflanzenreste aus der Tertiärablagerung von Liebotitz und Putschirn (Sitzber. d. naturw. Ges. „Isis“ zu Dresden. 1880, Heft III u. IV) die Widdringtonia helvetica Heer. In Folge davon beläuft sich die Gesammtzahl der in dem Tegel von Preschen gefundenen Arten auf 110, (J. Prochäzka.) J. Kusta. Gerölle in dem Steinkohlenflötze von Kroulovä und Studnovesinder Permformation bei Schlan. (Berichte d. k. böhm. wissensch. Gesellsch. zu Prag 1888. Cechisch, mit einem deutschen Resum&£.) Aus dem Kohlenbecken von Kladno hat Dr. Ph. Poöta im verflossenen Jahre ein Quarzgerölle näher besprochen. Doch kann man aus dem Ganzen, was darüber gesagt wurde, nur das entnehmen, dass auch in den Kladnoer Kohlenflötzen Gerölle vorzukommen pflegen. Anderer Schluss, als der eben erwähnte, kann daraus schon deshalb nicht gefolgert werden, weil keine Nachrichten über das Auffinden des Kladnoer Gerölles vorliegen und man nicht weiss, in welcher Bank dasselbe angetroffen wurde. Einen weiteren Beitrag zur Kenntniss über das Auftreten von Geröllen in den böhmischen Kohlenflötzen bringt die vorliegende kleine Abhandlung. Sieben Geröll- stücke werden in derselben beschrieben und fünf zur Abbildung gebracht. Die über- wiegende Mehrzahl von denselben, 4 an der Zahl, sind Quarzgerölle, eines ist Schiefer- geschiebe und zwei gehören dem Carbonsandsteine an. Das Sandsteingerölle aus der Unterbank des Kohlenflötzes zu Kroucova ist nach dem Autor am interessantesten von allen, indem dasselbe an der Oberfläche eine 6 Centimeter lange Furche erkennen lässt. Der Verfasser würde sehr geneigt sein, anzunehmen, dass die Gerölle von Kroutoyä und Studnoves an ihre gegenwärtigen Fundorte durch Gletschereis versetzt worden waren, wenn ihn die kleine Menge von 7 Geröllen und das in der That spärliche Vorkommen dieser Geschiebe davon nicht abhalten würde. (J. Prochäzka.) Verlag von Alfred Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. ı5. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 1589. [\ TR £ URTBYS NRNSSS AT er "weg 7 v, Denen (0 N Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 12. November 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: A. Bittner. Zur Altersbestimmung des Miocäns von Tüffer. H. Grave. Notizen über Brunnengrabungen in Rudolfsheim und Unter- Meidling. L. v. Tausch. Miocän bei Leipnik. E. Tietze. Die brennende Quelle von Turo- szöowka. — Reise-Bericht: L.v. Tausch. Reisebericht des Sectionsgevlogen der III. Section. — Vorträge: E. v. Mojsisovies. Nachweis der Zone des Tropites subbullatus bei Hallein. A. Bittner. Die Trias von Eberstein und Pölling. — Literatur-Notizen: J. Niedz- wiedzki. A.Rzehak. E.Haug. Ch. Bogdanowitch. G.v.Bukowski. J.Partsch. V. Hilber. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. A. Bittner. Zur Altersbestimmung des Miocäns von Tüffer in Südsteiermark. In diesen Verhandlungen Nr. 13, 1839, pag. 254, veröffentlicht Prof. R. Hoernes einen Artikel, betitelt: Die Faciesverhältnisse der ersten Mediterranstufe in der Umgebung von Rohitsch-Sauerbrunn. Er erwähnt darin, dass die dort auftretenden Tuffe , Conglomerate und Lithothamnienkalke, die Sandsteine, Mergel und Schiefermergel, alle insgesammt nicht nur durch Gesteinsübergänge, sondern auch durch Wechsellagerung und gegenseitiges Ineinandergreifen zu einem untrenn- baren Ganzen verbunden seien. Alle diese Faciesgebilde sind fossilarm, nur die Mergel liefern zahlreichere und besser erhaltene Reste; Gestein und Versteinerungen erinnerten Hoernes ungemein an die „Hangend- schichten“ von Sagor (soll wohl heissen: Tüfferer Mergel). Von Petre- facten nennt Hoernes: Tellina spec., Pecten denudatus, Solenomya Doderleinüi und Lucina ottnangensis. Ho ernes schliesst folgendermassen : „Bei dieser dürftigen Ausbeute mag es befremden, dass ich die be- sprochenen Ablagerungen ohneweiters der ersten Mediterranstufe zuweise. Ich bemerke diesbezüglich nur, dass ich bei der vollständigen Gleich- artigkeit derselben mit den viel fossilreicheren Ablagerungen der ersten Mediterranstufe von Tüffer keinen Zweifel in dieser Richtung hege.“ Das heisst also: Die Mergel von Tüffer gehören der ersten Medi- terranstufe an. Befremden wird diese von Hoernes vorgenommene Zuweisung der Rohitscher Ablagerungen zur „ersten Mediterranstufe*“ allerdings nur den, welcher die Arbeitsmethode eines gewissen Kreises unserer Tertiärgeologen noch nicht kennt. Wenn aber Hoernes das Befremdliche dieses seines Vorgehens sofort mit dem Hinweise auf die Verhältnisse des Miocäns von Tüffer abschwächen zu können glaubt, K.k. geolog. Reichsanstalt 1889. Nr. 14. Verhandlungen. 40 270 Verhandlungen. Nr. 14 so dürfte er dadurch ein noch weit stärkeres Befremden aller Derjenigen erregen, welche unvoreingenommen die Literatur zu benützen gewohnt sind. Wir stehen hier vor einem zweiten Versuche, das Alter der mio- eänen Ablagerungen im Gebiete von Tüffer-Sagor von Rohitsch aus zu bestimmen, resp. die bei der Untersuchung jener Ablagerungen an Ort und Stelle gemachten Erfahrungen über deren Gliederung bei Gelegenheit eines Vergleiches mit Rohitscher Vorkommnissen zu modifieiren. Der erste dieser Versuche (in Verhandlungen 1884, pag. 382) ging von Th. Fuchs aus und wurde von mir in Verhandlungen 1885, pag. 225 besprochen. Herr Fuchs eitirt bei dieser Gelegenheit meine ein- schlägige Arbeit. Nicht so R. Hoernes. Ihm scheint es entgangen zu sein, dass ich im Jahrbuche 1884, pag. 433—596 einen längeren Aufsatz veröffentlicht habe, der sich ausschliesslich mit dem Tertiär von Tüffer-Sagor beschäftigt, meines Wissens eingehender als eine jede zuvor erschienene Arbeit, und welcher Aufsatz nicht nur eine Gliederung des Miocäns von Tüffer gibt, sondern auch einige nicht unwichtige Einwände gegen die früher von Hoernes versuchte Gliederung dieser Bildungen beibringt. Diese Arbeit hat nun allerdings den grossen Fehler, dass sie mit gewissen Ansichten über die Gliederung des öster- reichischen und besonders über die Altersstellung des Tüfferer Miocäns nicht vollkommen und unbedingt übereinstimmt. Trotzdem glaube ich auf dieselbe hier hinweisen zu sollen. Wenden wir uns aber zu dem, was Hoernes diesmal vorbringt. Er vertritt, wie sich durch einen Vergleich mit seiner 1833 erschienenen Arbeit über die miocänen Ablagerungen Steiermarks leicht erkennen lässt, für Rohitsch genau denselben Gedanken, den er damals für die Gegend von Tüffer geltend zu machen gesucht hat, d. h. die Anschauung, dass alle Faeciesgebilde des Tüfferer Miocäns zu einem einzigen strati- graphischen Ganzen, dem Complexe der Schichten von Tüffer verknüpft seien, der nach ihm seiner oberen „Zone“ der „älteren Mediterranstufe“ entspricht. Nun habe ieh im Jahrbuch 1884 gezeigt, dass die Miocänablage- rungen der Bucht von Tüffer-Trifail sich ganz constant in folgender Weise gliedern lassen (von unten nach oben): 1. Miocäner Tegel und Grünsand. 2. Unterer Leithakalk (local). 3. Tüfferer Mergel. 4. Oberer Leithakalk (local). 5. Sarmatische Bildungen. Alle Glieder von 1—4 (die sarmatischen Bildungen hat Hoernes gar nicht gekannt) nın gehören nach Hoernes zu seiner oberen „Zone“ der „älteren Mediterranstufe“. Speciell aus der, wie er meint, innigen Verknüpfung der Tüfferer Mergel mit den Grünsanden schliesst er auf die Zugehörigkeit der Gesammtablagerungen, also auch auf jene der Tüfferer Mergel, die er für Schlier erklärt, zur „ersten Mediterranstufe“. Aber seine Ansichten sind nicht zugleich jene von Fuchs und von Suess, wie sofort gezeigt werden soll. Fuchs (in einem Referate im N. Jahrb. f. M. 1885, I, pag. 455) dedueirt aus meiner Arbeit, dass es nicht nur zwei verschiedene Leitha- Nr. 14 Sitzung am 12. November. A. Bittner. 27] kalkhorizonte bei Tüffer-Sagor, sondern dass es überhaupt «daselbst eine ältere und eine Jüngere Mediterranstufe gebe und scheint sogar nicht abgeneigt, den „Schlier* in den unteren Tegeln (1) zu suchen, was, nebenbei bemerkt, ganz aussichtslos ist. Suess aber (Antlitz der Erde. I, pag. 393, 402) unterscheidet und trennt in dem in Rede stehenden Gebiete, wie überall, die Bildungen der „ersten Mediterranstufe“ von denen einer jüngeren Periode, des „Scehliers“, denen er die Tüfferer Mergel zuzählt. Sowohl Fuchs als Suess anerkennen also eine Gliederung der Mioeänschiehten von Tüffer, welche Hoernes grundsätzlich perhorreseirt. Die drei Hauptvertreter der Wiener Mediterrangliederung sind also in ihren Ansichten über die Stellung des Miocäns von Tüffer unterein- ander selbst durchaus nicht in Uebereinstimmung. Während Hoernes seinen Tüfferer „Schlier* nur als Facies eines innig verschmolzenen einzigen Schichteomplexes, einer „Zone“ der „älteren Mediterranstufe“ angesehen haben will, trennt Suess die Tüfferer Miocänablagerungen scharf in Absätze zweier verschiedener Perioden, der „älteren Medi- terranstufe“* als Ganzes und des darauffolgenden „Schlier*; Fuchs endlich gibt das Vorhandensein auch noch jüngerer Ablagerungen, d. h. Ablagerungen der „zweiten Mediterranstufe“, wenn auch in beschränkter Weise, zu. Ich habe gezeigt, dass zum mindesten die Tüfferer Mergel selbst (der „Schlier“ von Hoernes und Suess) der „zweiten Mediterranstufe“ im Sinne von Suess, präciser gesagt den Jüngsten marinen Miocänbildungen Oesterreichs zu- fallen, genau so, wie dies neuestens durch Gümbel und Ammon (vergl. Ref. in diesen Verhandlungen 1837, pag. 330 und 1389, pag. 98) auch für den oberösterreichisehen Schlier nachgewiesen worden ist. Ich verweise diesbezüglich auf meine Arbeiten im Jahrbuch 1854, pag. 498 ff. und in Verhandlungen 1885, pag. 225. Hier soll nur betont werden, dass diejenigen, welche sich dieser Ansicht nicht anschliessen wollen, leider schon deshalb nieht im Stande sind, derselben eine besser be- gründete Anschauung entgegenzusetzen, weil sie über die Gliederung des Tüfferer Mioeäns, resp. über die Stellung des „Schliers“ in dem- selben mindestens drei verschiedene Ansichten vertreten, daher unter- einander durchaus nicht in Uebereinstimmung sind. An einer präeisen Begründung aber fehlt es jeder einzelnen dieser drei von Suess, Fuchs und Hoernes vertretenen Ansichten ganz und gar und was speciell die Anschauungen von Hoernes über das Miocän von Tüffer anbelangt, so hat er diese im Laufe der Jahre zu wiederholtenmalen geändert. Es wird vielleicht gut sein, sich diese Wandlungen in’s Gedächtniss zurückzurufen. Sehen wir zuerst, was Hoernes über die Stellung des „Schliers“ im Allgemeinen bereits für Ansichten vertreten hat: Im Jahre 1875 war nach ihm !) der „Schlier“ eine gleichalte Facies der Schichten von Eggenburg, aber jünger als die Schiehten von Gauderndorf und Loibersdorf und auch Jünger als die Schichten von Tüffer. 1) Zeitschrift d. D. geol. Ges. 1875, pag. 637. 40* 212 Verhandlungen. Nr. 14 Im Jahre 1880) war der „Schlier“ gleichalt mit den Schichten sowohl von Eggenburg, als mit jenen von Gauderndorf und Loibersdorf und mit den Schichten von Tüffer, er vertrat also einen sehr grossen Theil der „ersten Mediterranstufe*“. Im Jahre 1883 vertrat der „Schlier“ nur mehr 2) die Schichten von Eggenburg-Gauderndorf und jene von Tüffer, aber nicht mehr die Schichten von Loibersdorf, die inzwischen wieder älter geworden waren. Schon im nächsten Jahre (1834) erfolgt ein vollständiger Umsturz ®) in den Ansichten von Hoernes über den „Schlier“. Derselbe gehört nach ihm wahrscheinlich der „zweiten Mediterranstufe“ an, wenigstens der „Sehlier“ von Oberösterreich. Die Bezeichnung „Schlier“ ist nach Hoernes (18334) am besten ganz aufzulassen. Das Jahr 1889 endlich findet den „Schlier“ von Hoernes wieder in die erste Mediterranstufe versetzt (Neue Ausgabe der Geologie von Leonhard). Wenden wir diese Veränderungen auf die Schichten von Tüffer an, so erhalten wir die folgende lehrreiche Uebersicht: Im Jahre 1875 stellt Hoernes die Schichten von Tüffer gleich den Schichten von Loibersdorf und Gauderndorf und erklärt sie für älter als den „Schlier“. Im Jahre 1880 stehen nach Hoernes die Schichten von Tüffer „aufs Genaueste“ gleich den Schichten von Loibersdorf-Gaudern- dorf-Eggenburg und dem „Schlier“. Im Jahre 1883 sind die Schichten von Tüffer zwar noch äqui- valent dem Niveau von Gauderndorf und Eggenburg und dem Schlier, aber sie sind jünger als Loibersdorf geworden. Aus dem Jahre 1884 ist leider eine bestimmte Meinung von Hoernes über die Schichten von Tüffer nieht in die Oeffentlichkeit gedrungen. Man kann nur schliessen, dass sie nach dem grossen Schlier- umsturze vom Monate October dieses Jahres nicht mehr „Schlier* sein können, da ja der „Schlier“ von Oberösterreich in die zweite Mediterranstufe versetzt und der Name „Schlier“ für werthlos erklärt worden ist. Oder sind sie doch noch „Schlier*“ und dann ebenfalls „zweite Mediterranstufe“? Das wird man leider nie mehr erfahren können, denn: Im Jahre 1889 sind die Schichten von Tüffer wieder zu „Schlier“ geworden und gehören bestimmt der „ersten Melditerranstufe“ an, das Tüfferer Miocän ist entgegen dem von mir geführten Nachweise, aber auch entgegen den Ansichten von Fuchs und Suess nicht weiter zu gliedern, sondern ein einheitlicher Horizont der „ersten Mediterranstufe“. Merkwürdig ist es gewiss, zu sehen, dass gerade ein so pronon- eirter „Anhänger der beiden Stufen“, wie Hoernes ist, sich so ent- schieden dagegen auflehnt, dass das Tüfferer Mioeän in irgend einer Weise gegliedert werden soll, während doch Suess die „ältere Medi- terranstufe* allein in vier altersverschiedene Niveaus zerlegt (Molt, Loibersdorf, Gauderndorf, Eggenburg), denen er überdies als fünftes den !) Jahrbuch des steir. Gebirgsvereins, pag. 18. ?) Ein Beitrag zur Kenntniss der miocänen Ablagerungen Steiermarks in Mit- theilungen des naturw. Ver. f, Steiermark, 1882. ») Verhandl. der geol. R.-Anst., pag. 305. Nr. 14 Sitzung am 12. November. A. Bittner, 273 Schlier anreiht. Und noch merkwürdiger ist es, dass gleichzeitig, wäh- rend ich im Gegensatze zu R. Hoernes das Tüfferer Miocän zu gliedern suche, von Fuchs (im N. Jahrb. f. M. 1885, I, pag. 455) gegen mich wörtlich der Vorwurf erhoben wird, dass ich zu Jenen gehöre, welche in neuerer Zeit überhaupt die Möglichkeit in Abrede stellen, innerhalb unserer Miocänbildungen bestimmte altersverschiedene Stufen zu unterscheiden und dass ich (was aber sehr verschiedene Dinge sind, obwohl auch der letztere Vorwurf nieht stichhältig ist) mit grosser Animosität die Theilung des Miocäns in eine ältere und jüngere Medi- terranstufe bekämpfe. Was ich bekämpfe, das ist die Art und Weise, die Methode, in und mittelst welcher von gewisser Seite bei dieser Theilung vorgegangen wird, das ist die bei dieser Theilung überall von jener Seite zu Tage tretende Absicht, nur bestimmte, von autoritativer Stelle approbirte Meinungen als zulässig zu erklären, während es doch den „Anhängern“ dieser autoritativen Meinungen unbenommen bleibt, zu gleicher Zeit etwa zwei oder mehr mit einander nicht harmonirende Anschauungen über diese Dinge zu vertreten, ja während der eine oder der andere dieser Forscher sogar im Stande ist, von den seinigen bedeutend verschiedene oder ihnen sogar widersprechende Ansichten eines befreundeten Forschers zum Belege für seine eigenen Anschauungen zu eitiren und zu verwerthen. Wenn die Herren von der gegnerischen Seite einmal soweit gekommen sein werden, ihre Ansichten über gewisse Punkte in Einklang untereinander zu bringen, wenn sie ferner im Stande sein werden, jeder für sich seine eigenen Anschauungen über bestimmte Fragen auch nur eimige Zeit hindurch aufrecht zu erhalten, dann werden sie verlangen dürfen, dass sie von Seite jener, die sich wirklich mit diesen Dingen zu beschäftigen ge- zwungen sind, weitgehendere Berücksichtigung finden als bisher. Aber das muss von Zeit zu Zeit gesagt und hervorgehoben werden und gleichzeitig müssen die immer wieder in einer oder der anderen Weise, so auch in der neuesten Notiz von Hoernes zu Tage tretenden Versuche, gegentheilige Meinungen einfach zu unterdrücken , mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Zum Schlusse sei bemerkt, dass wahrscheinlich Niemand von R. Hoernes eine „Bekämpfung jener Ansicht, welche auch heute noch trotz der Hyopotamus- und Anthracotherienfunde von Eggenburg die Altersverschiedenheit der ersten und zweiten Mediterranstufe Suess’ bestreitet“, an der zuerst genannten Stelle verlangt oder erwartet hat. Es würde vollauf genügt und den berechtigten Erwartungen entsprochen haben, wenn Hoernes daselbst den Beweis erbracht hätte, dass die Tüfferer Mergel der „ersten Mediterranstufe“ angehören. Mit dem vielberufenen Hyopotamus - Kinnbacken, mit dem die Gegner der beiden Mediterranstufen in der letzten Zeit beständig geschlagen werden , ist nicht der geringste Stützpunkt für die vollständige Richtigkeit der Gliederung des Wiener Miocäns gerade in die beiden Mediterranstufen gewonnen, sondern höchstens ein Anhaltspunkt mehr dafür, dass das Wiener Miocän überhaupt gliederurgsfähig sei und das hat meines Wissens kein vernünftiger Mensch jemals bestritten. Für die Frage nach dem Alter der Tüfferer Mergel aber ist der Fund von Eggenburg ganz und gar ohne Bedeutung. Auch Funde zahlreicher Hyo- 274 Verhandlungen. Nr. 14 potamen oder Anthracotherien zu Eggenburg würden nicht genügen, die Tüfferer Mergel älter zu machen als sie sind. Heinrich Grave: Notizen über Brunnengrabungen in Rudolfsheim und Unter-Meidling. 1. Brunnen in Rudolfsheim. Sechshauser Bezirksspital, an der Ecke der Märzstrasse und Hollochergasse (der Mittelpunkt des Brunnens 1805 Meter von ersterer, 15°0 Meter von letzterer abstehend), 3 Meter im Lichten weit, 1589 gegraben, Gesammttiefe 60'2 Meter. Schichtenfolge:: 0'7 Meter Humus, 3°0 Meter Lehm (Löss), 9 Meter blauer Tegel (Conglomerattegel?), 1'0 Meter Sand (wasserführend), 43°5 Meter blauer (sarmatischer) Tegel, beinahe in der untersten Schichte dieses Tegels wurde ein aufrecht stehender Baumstamm gefunden, von welchem ein Stück unter einem beiliegt. Nun wurde auf 2'0 Meter Tiefe Sand erbohrt, und das Wasser stieg 4°8 Meter im Tegel, durch 24stündiges Schöpfen das Wasser be- wältigt, so dass die durchbohrten 2 Meter Sand und dann noch 1°0 Meter Schotter durchgegraben werden konnten, dann stiess man auf Fels. Die Sehichten fallen deutlich von Nord nach Süd. Das gefundene Stammstück , einem Nadelholze angehörig, stellt nur einen etwa vierten Theil eines Stammes dar, also ein Scheit von eirca 10 Centimeter Radius. Es ist merkwürdig, dass dessen äusserste Oberfläche stellenweise in eine glänzend schwarze Kohle umgewandelt erscheint, während das Innere des Scheites lichtbraun gefärbt ist. Es übergehen die im Centrum des Scheites braunen Holzringe nach der - äusseren Oberfläche hin in schwarze Glanzkohle. 2. Brunnen in Rudolfsheim. Israelitisches Waisenhaus, Goldschlagstrasse, zwischen Illek- und Steinergasse, gegraben 1389, Ge- sammttiefe 18 Meter. 5 Meter Humus, Lehm, Steinbank (Conglomerat), 5 Meter blauer Sand, 1 Meter Muschelkalk (siehe Probe 2) und Conglomerat, 8 Meter blauer Sand mit Schotter, in der Tiefe wasserführend, zusammen 15 Meter, Schotter enthaltend. Die Schichten fallen stärker gegen Süden und schwach gegen Osten, wie in der Fundamentgrube bezüglich der Steinbank constatirt werden konnte. In der Probe 2 zwei faustgrosse Stücke eines gelblichen Mergel- kalkes darstellend, enthalten folgende Arten der sarmatischen Stufe: Mactra podolica Eichw., Ervilia podolica Eichw., Tapes gregaria Fartsch, Cardium plieatum Eichw., Cardium obsoletum Eichw. 3. Brunnen in Unter-Meidling. Meidlinger Hauptstrasse Nr. 30, ‚Johannesgasse Nr. 2, im Stockwerksstalle der Neuen Wiener Tramway-Gesellschaft, erstellt 1887, 10 Meter tief gegraben, 20 Meter im Lichten weit. Nr. 14 Sitzung am 12. November. L. v. Tausch. 2375 2:0 Meter schon beim Stallbau entferntes Terrain, 3°3 Meter Tegel, dann 4°7 Sand, mit einzelnen grossen Steinen. Die zwei Büchsen, die hier in Anwendung kamen, verengerten den Durchmesser auf 1'2 Meter. 10:0 Meter Tiefe, die erste wie die zweite Büchse sitzen theil- weise auf einem grossen Stein auf. Nachträglieh wurde noch auf 15°0 Meter mittelst Bohrung ein Rohr von 0'055 Meter eingebracht, welches wieder auf einen Stein. aufsitzt, der in der Stärke von 0:50 Meter durchbohrt wurde. 250 Meter Gesammttiefe bei einer Pumpenleistung von 6 Cubik- meter pro Stunde kann 1'/, Stunden geschöpft werden, dann muss das Pumpen wegen Wasserm angel eingestellt werden. Nach ea. 2—3 Stunden ist ein neuer Betrieb möglich. Die Sandschiehte ist in ihrem Aussehen gleich dem Muster 3 (fein- körniger grauer Sandstein), welches bei der Brunnengrabung von einem vorgefundenen Steine abgesprengt wurde. Das Wasser ist stark schwefelhältig, sandführend, von mässiger Frische, der im Wasserreservoir sich bildende Satz äusserst säurehältig und greift das Eisen, trotz der ausgiebigsten Minisirung, unverhältniss- mässig stark an. Der beiliegende Stein zeigt deutlich, dass er aus zwei ungleich dieken Platten besteht. Dieser Stein wurde gespalten und auf den Spaltflächen sind ver- kohlte Pflanzenbruchstücke und mehrere kleine Exemplare von Cer:- thium pictum Bast. zu bemerken. Auch in der grauen sandigen Masse der Platten, die mit Glimmerblättehen bedeckt sind und sehr lebhaft an die Platten von Szakadat in Siebenbürgen erinnern, sind Exemplare desselben Cerithium sichtbar. Dr. L. v. Tausch: Miocän bei Leipnik. In meinem im heurigen Jahrbuch veröffentlichten Aufsatz über die geologische Aufnahme der Umgebung von Mährisch-Weiss- kirchen habe ich pag. 415 dem Zweifel Raum gegeben, ob jene tiefe Thaldepression, welche heute durch den Lauf der Betsch von Mährisch-Weisskirchen bis Leipnik bezeichnet ist, schon zur Mioeänzeit bestanden habe und habe mich mehr der Ansicht hingeneigt, dass die Verbindung zwischen dem miocänen Nord- und Südmeer nur über Pohl, Czernotin- Keltsch bestand. Zur Klarstellung dieser Frage sah ich mich veranlasst, diese Gegend nochmals zu besuchen, und in der That fand ich tief im Fluss- bett der Betsch, zur Zeit, als diese in Folge der anhaltenden Dürre fast wasserlos war, südöstlich von Leipnik, in nächster Nähe der Zuckerfabrik, Sande mit verhärteten sandsteinartigen Bänken, die sich in nichts von den Sanden unterscheiden, die ich an anderen Orten als miocän erkannt hatte. Diese Sande sind zwar fossilleer, aber nach den gemachten Er- fahrungen stehe ich nicht an, sie als miocän auf der Karte auszuscheiden. Somit seheint in der That eine Verbindung des miocänen Nord- und Südmeeres auch im heutigen Thale der Betsch stattgefunden zu haben, und die in meinem Aufnahmsbericht gleichfalls angedeutete Möglichkeit, dass der Malenikwald aus dem Miocänmeere als Insel emporragte, wird zur grössten Wahrscheimliehkeit. 976 Verhandlungen. Nr. 14 Dr. E. Tietze.e. Die brennende Quelle von Turoszöwka bei Krosno. In meiner vierten Folge der Beiträge zur Geologie von Galizien habe ich (Jahrb. der geol. R.-A. 1889, pag. 303) einer alten Angabe Zeuschners über eine brennende Quelle bei Turoszöwka westlich von Krosno gedacht, da mir diese Angabe im Hinblick auf die andern in jenen Beiträgen erwähnten entzündbaren Quellen von Iwoniez und Lezany (l. e., pag. 299, 329, 330, 334) nicht ohne Interesse erschien. Ich bekannte aber, dass mir jene Mittheilung Zeuschner's erst nach meiner Abreise von Krosno bekannt geworden war, und dass ich deshalb nicht in der Lage sei, über den heutigen Zustand der betreffenden Quelle zu berichten. Herr Bergeommissär Gerzabek in Jasfo theilt mir nun in einem Schreiben mit, dass er einen Ausflug nach Turoszöwka unternommen und den betreffenden Punkt aufgefunden habe. Der letztere liegt, einer dem Schreiben beigegebenen Skizze zu Folge, zwischen den nach Jasto und Frysztak führenden Strassen, aber mehr in der Nähe der erstge- nannten Strasse, nicht allzuweit von der Strassentheilung. Die sogenannte Quelle präsentirt sich heute als ein alter Schacht, welcher nach Aussage des nebenan wohnenden Bauers 75 Ellen tief sein soll. Derselbe Bauer hat den Schacht zugedeckt und nur in der Mitte eine kleine Oeffung gelassen, in die er, falls Besucher kommen, gegen Entgelt ein eisernes Rohr einsetzt, wonach er die aus demselben ausströmenden Gase entzündet. Dies Experiment wurde auch in Gegen- wart des Herrn GerZabek ausgeführt. Die Flammenerscheinung dauerte aber nur einige Minuten, worauf das Feuer, sei es von selbst, sei es durch Luftzug erlosch. Bei ruhigem Wetter soll man des Nachts die Feuersäule übrigens 3—5 Meter hoch emporlodern sehen. Diese Angaben können nunmehr zur Richtigstellung, bezüglich Ergänzung des Sachverhaltes dienen. Ich erwähne nur noch, dass, wie ich nachträglich sehe, abgesehen von der in meinem Aufsatz eitirten Mit- theilung Zeuschner’s vom Jahre 1836, derselbe Autor bereits im Jahre 1834 eine Quelle mit brennbarem Gase bei Turoszöwka beschrieben (Tygodnik Krakowski 1834, Nr. 28), welche Quelle damals mit dem Namen Kipiaczka bezeichnet wurde (vergl. auch Torosiewiez, Heil- quellen zu Iwoniez. Wien 1838, pag. 32) und wohl mit der hier er- wähnten identisch ist. Reise-Bericht. Dr. Leopold v. Tausch. Reisebericht des Sectionsgeo- logen der Ill. Seetion. (Aufnahmsblatt Prossnitz-Wischau.) Nachdem ich die Aufnahme des mir zugewiesenen Blattes (Prossnitz und Wischau, Zone 8, Col. XVI) im Osten zum grösseren Theile be- endet habe, erlaube ich mir, über die gewonnenen Resultate einen kurzen Bericht zu erstatten. Ich glaube, das aufgenommene Gebiet in 2 Theile gliedern zu können, in ein südliches, das im Norden durch den Lauf der Hanna von Wischau nach Kojetein begrenzt wird, und in ein nördliches, welches den übrigen Theil meines Aufnahmsblattes ausmacht und das wiederum Nr. 14 Sitzung am 12. November. Edm. v. Mojsisovics. 277 in 2 Theile zerfällt: 1. in die zusammenhängende Zone paläozoischer Schichten, welche sich im Westen des Blattes von Süden nach Norden erstreckt und 2. das flache Hügelland im Osten, welches durch das inselföürmige Auftauchen der Culmschichten die Zusammengehörigkeit mit ersterer Zone bekundet. Das oberste Glied der Ablagerungen bildet sowohl im südlichen, wie im östlichen Theil des nördlichen Gebietes — und diese sollen nur hier besprochen werden eine mächtige Decke diluvialer Abla- gerungen, welche je nach der Einwirkung der Denudation während des Diluviums und der Gegenwart theils als Löss, Lehm und darunter liegendem Schotter, theils nur als einer dieser Absätze besteht. Bei den vielen Aufschlüssen, die ich zu besuchen Gelegenheit hatte, lässt sich sehr schön der Einfluss der Denudation zu verschiedenen Epochen auf die Bodengestaltung beobachten und ich werde Gelegenheit haben, noch an anderem Orte auf diesen Punkt eingehender zurückzukommen. Das Liegende unter den diluvialen Ablagerungen bildet, soweit es nieht auch durch die Denudation entfernt wurde, das Miocän. Es sei nur nebenbei bemerkt, dass das auf der alten Karte in den Wasserläufen angegebene Miocän thatsächlich nirgends zu beobachten ist, sondern dass in diesen nur Alluvien, höchstens Diluvium kartirt werden konnte. Da das Miocän der Hauptsache nach aus weichen Sanden und Tegeln besteht, — zumeist ohne Fossilien — tritt es nur selten zu Tage und wird man von dem Vorhandensein desselben meist nur durch Brunnen- grabungen einerseits, durch Ziegelgruben, die etwas mehr in die Tiefe gehen, andererseits unterrichtet. Nur dort, wo das Miocän als grober Schotter, als Leithakalk oder als ein in gewissen Lagen zu Sand- stein oder Conglomerat verkitteter Sand oder Schotter auftritt, sind die Aufsehlüsse besser. So im Süden des Blattes, dem Rande des Mars- gebirges, wo die miocänen Sande das älteste Formationsglied bilden, während ältere Ablagerungen bisher nicht beobachtet werden konnten. Im nordöstlichen Theile des aufgenommenen Gebietes ragen an verschiedenen Punkten paläozoische Schichten, Culm als Grauwacke, Conglomerat und Schiefer aus der diluvialen Decke als Inseln empor, denen zumeist Leithakalke an-, miocäne Sande aufgelagert sind. Ganz im Nordosten konnte ich westlich von Boleloutz flach gelagerte Quarzit- felsen als kleine Inseln beobachten, welche nach einer gütigen Mit- theilung des Herrn k. k. Oberbergrathes Dr. E. Tietze wohl mit den Quarziten identisch sein dürften, welche am Rittberg das Liegende der Devonkalke bilden. Das hier aufgefundene Miocän war bisher grösstentheils unbekannt. Stets fand ich es flach gelagert. Ueber die zusammenhängende paläozoische Zone im Westen meines Gebietes, ihre Tektonik, ihre miocänen Strandbildungen u. s. w. werde ich im Jahrbuch Mittheilung machen. Nezamislitz, 1. August 1889. Vorträge. Dr. Edm.v.Mojsisovies. Nachweis derZone des Tropites subbullatus in den Hallstätter Kalken bei Hallein. Die Umgebungen der Salzberge von Hallein und Berchtesgaden nehmen in Bezug auf das Auftreten fossilführender Horizonte und den K.k. geolog. Reichsanstalt 1889. Nr. 14. Verhandlungen. 41 978 Verhandlungen. Nr. 14 Fossilreichthum der einzelnen Fundpunkte eine viel bescheidenere Rangordnung ein, als die berühmt gewordenen Loecalitäten in den Um- gebungen von Aussee und Hallstatt im Salzkammergute. Am längsten bekannt ist das Vorkommen von Hallstätter Kalken norischen Alters, welche Bronn das Material zu den ersten Art- beschreibungen von Hallstätter Fossilien überhaupt geliefert hatten. Trotz der weiten Verbreitung norischer Hallstätter Kalke wurden aber auch seither keine Fundstellen aufgedeckt, welche sich mit Localitäten des Salzkammergutes messen könnten. Im Jahre 1861 zeigte Gümbel, dass die rothen Plattenkalke vom Draxlehen, aus welchen Schafhäutl den daselbst spärlich vor- kommenden und stets schlecht erhaltenen Tropites Helli beschrieben hatte, triadischen Alters sind und dem Complexe der Hallstätter Kalke angehören. Eine genauere Horizontirung konnte auch seither nicht dureh- geführt werden und bleibt die schärfere stratigraphische Orientirung dieser Schichten vorläufig noch eine offene Frage. Zlambach - Schichten wurden in spärlichen Aufschlüssen sowohl auf dem Halleiner als auch im Berchtesgadener Salzberge (Margarites salinarius Gümb. auf der Neuen Bayernschachtricht) nachgewiesen, aber nur nächst der Scharitzkehl-Alpe bei Berchtesgaden wurden be- zeichnende Fossilien (Arcestes acutegaleatus Mojs., sowie insbesondere Korallen) in grösserer Häufigkeit gefunden. Bei den Aufnahmen im Jahre 1882 gelang es Dr. Bittner zwei weitere Horizonte nachzuweisen, den in der rothen Marmorfacies ent- wickelten oberen Muschelkalk mit Ptychites flexuosus Mojs. auf dem Gipfel des Lercheck und karnische Hallstätter Kalke der Zone des Trachyceras Aonoides auf dem Wallbrunn. !) In jüngster Zeit berichtete dann v. Güm bel?) über das Auftreten von oberliassischen Fleckenmergeln mit Zytoceras fimbriatum und Hildo- ceras bifrons innerhalb des Salzlagers von Berchtesgaden. Es wird sich bei einer anderen Gelegenheit der geeignete Anlass ergeben, auf die Diseussion dieses Falles einzugehen, welcher an und für sich nur ein geringes paläontologisches Interesse darbietet, dagegen aber zu den merkwürdigsten und überraschendsten tektonisch-stratigraphischen Er- scheinungen gehört, welche seit langer Zeit im Gebiete der Ostalpen beobachtet wurden. Den hier aufgezählten Vorkommnissen reiht sich nun auch das Auftreten der bisher im Distriete von Hallein-Berchtesgaden noch nicht nachgewiesenen Zone des Tropites subbullatus an, welche ich im ver- flossenen Sommer auf dem Rappoltstein (alias Robertstein) bei Hallein zu constatiren in der Lage war. Der Rappoltstein bildet einen schmalen, mit dem oberjurassischen Barmsteinzuge annähernd parallel streichenden Rücken von lichten norischen Hallstätter Kalken, welche gegen Osten mit einer ausgespro- chenen Flexur gegen die Bruchlinie abfallen, jenseits welcher die ober- jurassischen bis in das Salzachthal hinabreichenden Oberalm-Schichten liegen. !) Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1882, pag. 318. ?) Geognostische Jahreshefte. 1888, I. Jahrg., pag. 180. Nr. 14 Sitzung am 12. November. Edm. v. Mojsisovics. 279 Auf dem die Steilwand des Berges bildenden, steil aufgerichteten Schenkel der Flexur ist westlich vom Barmsteinlehen eine fossilreiche Bank mit Heterastridium conglobatum, Arcestes gigantogaleatus, Phyllo- ceras neojurense etc. anstehend zu beobachten. Vor der Wand, im Muldenkerne der Flexur liegen zahlreiche riesige Blöcke einer offenbar an Ort und Stelle zerfallenen Schichtenreihe, welche sich durch zahl- reiche Fossilien als zur Zone des Tropites subbullatus gehörig erweist. Von dieser Stelle an lassen sich längs der Wand die Blöcke des Sub- bullatus-Gesteines, etwa eine halbe Stunde weit, gegen Süden verfolgen, bis man zu einem, aus anstehenden steil aufgerichteten Bänken be- stehenden Vorsprunge der Wand gelangt, in welchem das Subbullatus- Gestein anstehend vorhanden ist. Weiter abwärts am Gehänge trifft man auf den flacheren, etwas in den Berg hineinfallenden Schenkel der Flexur, welcher wieder aus norischen Kalken besteht. In einem sehr wenig ausgedehnten Aufschlusse sieht man dann in der Sohle des Thales, nächst dem unteren Barmsteinlehen (Kapelllehen) abermals steil vom Berge weg fallende fossilreiche norische Kalke mit Pinacoceras Metternichi, Arcestes subumbilicatus ete., welche eine untere, kleinere Flexur andeuten. Dieser Punkt ist seit längerer Zeit bekannt und wird von Gümbel?) als „von Ammoniten strotzende Gesteinswand, welche mit den berühmten Hallstätter Lagern an Fülle der Ammoniten-Indi- viduen rivalisirt“, erwähnt. Die Gesteine der Subbullatus-Zone bestehen theils aus rothem, gelbmarmorirtem, theils aus bröckeligem, weissem krystallinischen Kalk. In beiden Gesteinsarten kommen die Ammoniten meistens in zerbrochenem Zustande oder der Wohnkammer beraubt, selten in vollständigen Exemplaren vor. Gleichwohl gelang es, eine ziemlich befriedigende Ausbeute zu machen. Es liegen nämlich in guten, theilweise vollständigen Exemplaren vor: 1. Orthoceras lateseptatum Hau. 2. Pleuronautilus nov. f. Oladiscites subtornatus Mojs. Megaphyllites humilis Mojs. Pinacoceras Rex Mojs. Monophyllites Agenor Münst. Monophyllites eugyrus Mojs. Arcestes bicornis Hau. y opertus Mojs. bi cf. clausus Mojs. 5 div. f. aus der Gruppe der COolon?. Juvavites nov. f. ind. Halorites dacus Mojs. 14. 4 »„ varietas. n bosnensis 16. ” . bajuvarica. it Margar ites EL neh Mojs. 18. 2 nov. f. ind. ei OL TE N ee Stainz m = !) Geogn. Beschreibnng des bayer. Alpengebirges, pag. 225. 41* 280 Verhandlungen. Nr. 14 19. Tropites subbullatus Hau. 20. 5 fusobullatus Mojs. >. 3 Phoebus Dittm. 22. n Saturnus Dtm. var. crassa. 23. nn Sellai Mojs. 24. n „ var. crassa. 25. 5 Trinkeri Mojs. 26. 5 Paracelsi Mojs. nov. f. 27. Eberhardi Mojs. nov. f. 28. Enmbcer as Sandlingense Hau. 29, Rs Theron Dttm. 30. 5 punctatum Mojs. nov. f. 31. Sagenites eximius Mojs. 32. " erinaceus Dttm. 33. Heraclites foliaceus Dttm. 34. Polyeyelus Henseli Opp. 35. Rhynchonella longicollis Suess. 36. Halobia sp. ind. Von den wenigen neuen Formen abgesehen, besteht die Fauna durchwegs aus Arten, welche in den Schichten mit Tropites subbullatus auf dem vorderen Sandling und auf dem Raschberge bei Goisern vor- kommen. Durch besondere Häufigkeit zeichnen sich die wohlerhaltenen, meist mit Wohnkammern versehenen Exemplare von Halorites dacus und Halorites bosnensis aus, welche im Salzkammergut sehr selten sind. Beide Arten finden sich häufig auch bei Balan im östlichen Sieben- bürgen; die letztgenannte Art !) auch in Bosnien bei Vares. Auffallend selten tritt in den Halleiner Gesteinen dagegen Tropites subbullatus auf, von welchem blos zwei gekammerte Kerne gefunden wurden, während die ausserordentliche Häufigkeit dieser Art im Salzkammergut zunächst zur populären Bezeichnung „Fasselschichte* und dann zur systemati- schen Benennung der Zone des Tropites subbullatus die Veranlassung gegeben hatte. A. Bittner: Die Trias von Eberstein und Pölling. Der Vortragende bespricht die stratigraphischen Verhältnisse der Triasablagerungen zwischen Eberstein und Pölling, a. d. Gurk im Nord- osten von Klagenfurt. Während man bisher nur Werfener Schiefer und Guttensteiner Kalke hier ausgeschieden hat, lassen sich nunmehr auch die Ablagerungen der oberen Trias, denen sogar die Hauptmasse dieser Triasbildungen zufällt, auf Grund von Petrefactenfunden nachweisen. Ueber diesen Gegenstand wird ein Aufsatz im Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1889, 3. u. 4. Heft erscheinen. Literatur-Notizen. J. Niedzwiedzki. Beitrag zur Kenntniss der Salzfor- mation von Wieliezka und Bochnia. IV. Lemberg 1889. Der vorliegende vierte Beitrag ist eine Fortsetzung der früheren Studien des Verfassers über Wieliczka (vergl. diese Verh. 1883, pag. 244, 1884, pag. 297, 1885, !) Grundlinie der Geologie von Bosnien-Hercegowina von E. v. Mojsisovies, E. Tietze und A. Bittner, pag. 158 u. 321. Nr. 14 Sitzung am 12. November. J, Niedzwiedzki. 281 pag. 326) und behandelt einen in der Gegend des Elisabethschachtes durch das West- feld des Bergbaues gelegten Querschnitt. Der Verfasser zeigt, dass gewisse das Ostfeld des Bergbaues beherrschende Verhältnisse hier eine Aenderung erfahren. So lässt sich im geschichteten Salzgebirge eine Scheidung der Salzvarietäten nicht überall so genau wie im ÖOstfelde durchführen. Das Salz hat öfters einen „unbestimmten“ Charakter. Eine wesentliche Abweichung scheint aber darin zu bestehen, dass das sonst über dem Szybiker Salz auftretende Spizasalz hier zwar stellenweise noch eine ansehnliche Mächtigkeit hat, aber nicht mehr überall nachgewiesen werden kann. Diese Thatsachen stimmen prineipiell sehr gut überein mit der von dem Refe- renten (Geogn. Verhältnisse d. Gegend von Krakau, Capitel Wieliczka) hervorgehobenen Disposition des Salzgebirges, seine Facies nach verschiedenen Richtungen seiner Aus- dehnung zu ändern, wie denn auch im Besonderen das wenigstens theilweise Ver- schwinden der Spizasalze gegen Westen zu schon aus den Verhältnissen im Kossoeicer Bohrloch gefolgert werden musste. Jedenfalls ist hervorzuheben, dass sich nach Niedzwiedzki’'s Meinung bier „die im Osten ziemlich ausgeprägte Regelmässigkeit der dreimal wiederholten Folge: oben Spiza-, unten Szybiker Salz fast vollständig verwischt“. Was sich indessen keineswegs vollständig verwischt, das ist das eigenthümliche Hinabgreifen des jüngeren Salztrümmer- oder Grünsalzgebirges zwischen das geschichtete untere Salzgebirge, welches Verhalten eben früher Hrdina, später Herrn Paul und mich zu der Annahme schiefer überstürzter Falten als der Grundlage der Tektonik- des Salzgebirges von Wieliczka geführt hat. Ein Blick auf die der neuen Folge von Niedzwiedzki's Beiträgen beigegebene Profilskizze genügt, um dieses wiederholte einseitige Umfassen der älteren Absätze durch jüngere, dieses von Norden her stattfindende Hinabgreifen der letzteren zu erkennen, welches namentlich auf der Nordseite des Durchschnittes sehr ausgesprochen erscheint. Wenn der Autor (pag. 162) diese „Hineinpressung des Salztrümmergebirges zwischen vorragende Theile“ des geschichteten Salzgebirges einem „senkrecht zum Karpathenrande gerichteten Ge- birgsdruck“ zuschreibt, so steht er eben damit ganz auf dem Boden der Anschauungen, die Paul und ich bezüglich der Tektonik Wieliczkas vertreten haben. Warum er also fortfährt, diese Anschauungen zu bekämpfen, ist nicht wohl ersichtlich. Indessen wir müssen uns, wie es scheint, damit abfinden, dass derselbe innere Zwiespalt der Vorstellungsweise des Autors, auf welchen ich schon früher (Geogn. Verh. d. Gegend von Krakau, ‚pag. 230—239) hinweisen musste, noch heute fortdauert. Was ist denn das durch seitlichen Gebirgsdruck bewirkte Hineinpressen jüngerer Bildungen zwischen ältere, so dass die ersteren in das scheinbare Liegende der letzteren gerathen, anders als schiefe Faltung ? Unter diesen Umständen muss man Denen, die sich für Wieliczka interessiren, schliesslich überlassen, die verschiedenen darüber erschienenen Arbeiten zu vergleichen und zuzusehen, welche Darlegungen ihnen dann als die sachlich abgerundetsten und als die logisch verständlichsten vorkommen, und welche der vorhandenen Schilderungen ihnen je nach dem angelegten Maassstabe die zusammenhängendste Vorstellung von den dortigen Verhältnissen zu gewähren im Stande ist. Bei einem solchen Vergleich wird sich ja dann auch ergeben, ob meine Ausführungen über Wieliczka in der That „nur ein bedauerndes Erstaunen hervorrufen“ können und ob sie, wenn nicht rechtzeitig zurückgewiesen, „einen starken Rückschritt in mühsam errungener Kenntniss zur Folge“ haben müssen. Bei einem solchen Vergleich wird sich auch zeigen, wer unter den be- betheiligten Autoren den Einzelheiten der jeweilig früheren Literatur die grössere Auf- merksamkeit entgegen gebracht hat und wer es versucht hat, der durch jene Literatur geschaffenen Situation, gestützt auf eigene Wahrnelımungen nach verschiedenen Rich- tungen hin am besten gerecht zu werden, und zwar unter ausgesuchter Wahrung der Ansprüche aller der Vorgänger, welche an der Gewinnung jener „mühsam errungenen Kenntniss“ betheiligt gewesen sind. Es stellt sich nunmehr freilich heraus, dass ich unter den in letzter Zeit über die Verhältnisse von Wieliczka streitenden Parteien, weil ich dabei meinen selbst- ständigen Platz behauptete, auf keiner Seite Beifall gefunden habe. Der mir übrigens ‚nicht ganz ungewohnte Vorwurf des Rückschritts ertönt hüben wie drüben und einigt, was sonst geschieden war. Das Eine muss ich ertragen, das Andere kann ich freudig begrüssen. Aber auf das persönliche Gebiet, welches Professor Niedzwiedzki bei dieser Gelegenheit mit aussergewöhnlicher Schärfe betreten hat, bin ich nicht gewillt ihm zu folgen, weil ich annehme, dass seine gereizte Stimmung auf unglücklichen Missverständnissen beruht. Vielleicht auch hat er inzwischen aus meinen, einige Wochen 982 Verhandlungen. Nr. 14 vor der Zusendung seines Beitrages erschienenen und ohne jede vorherige Kenntniss von demselben verfassten „Beiträgen zur Geologie von Galizien“ (4. Folge, Jahrb. d. geol. R.-A. 1889, pag. 393 u. 394) ersehen, wie tern wir ihm gegenüber jede parteiische Antipathie gelegen ist und war. Die ersten und ernstesten Verpflichtungen bei wissen- schaftlichen Auseinandersetzungen gelten allerdings unbekümmert um persönliche oder gar nationale Empfindlichkeiten stets der Sache selbst. Dass indessen sachlich der Standpunkt, den ich bezüglich der Altersdeutung des Sandsteines von Mietniow eingenommen habe (und dies betrifft den Punkt, der die meiste Verbitterung hervorgerufen hat) nicht so gänzlich willkürlich gewählt, dass er zum mindesten discussionsfähig ist, geht aus der neuesten Verlautbarung Stur’'s über diesen Gegenstand (diese Verhandl. 1889, Nr. 11) für den Eingeweihteren wohl deutlich genng hervor. Herr Stur, der jüngst in Begleitung des Herrn Professor Niedzwiedzki die Aufschlüsse bei Mietniow besuchte, fand die fraglichen Bildungen daselbst ganz übereinstimmend mit Schichten, die er im Gebiet des Wiener Sandsteins unmittelbar vorher kennen gelernt hatte, und welche hier zweifellos zu den jüngeren alttertiär:n Bildungen gehören. Die Kreideversteinerungen, welche Niedzwiedzki bei Mietniöw gefunden hatte, hält Stur für in diese tertiären Bildungen eingeschwemmt und auf secundärer Lagerstätte befindlich, Nimmt man hinzn, dass sich der von Niedzwiedzki wie von mir mit dem Sandstein von Mietniöw identifieirte Sandstein von Tomaszkowice zwischen miocänen Schichten und ganz sicheren fischführenden oligocänen Menilit- schiefern, das heisst also in einer Position an der obersten Grenze des Alttertiärs befindet (siehe meine Arbeit über Krakau, pag. 289) und erwägt man dabei, dass zwar Niedzwiedzki in seinen Arbeiten von jenen Menilitschiefern nicht spricht, dass das Vorkommen fischführender Schiefer am Karpathenrande bei Wieliezka aber schon im Jahre 1830 Lill v. Lilienbach bekannt war (Jahrb. v. Leonh. u. Br., pag. 205), zu einer Zeit, in welcher Herr Niedzwiedzki und ich noch gar nicht auf der Welt waren, so dass es sich bei jener Mittheilung Lill’s unmöglich um eine Voreinge- nommenheit für einen von uns Beiden handeln konnte, so wird man zugestehen, Jdass hier ein Fall vorliegt, der im Vergleich mit den, ich wiederhole das, sicherlich optima fide gemachten Angaben Niedzwiedzki's wohl zu reifliehem Nachdenken anregt, aber zu persönlichen Gegenüberstellungen nicht nothwendig Veranlassung gibt. Nur einen der mit der Sache selbst nicht zusammenhängenden, in der vor- liegenden Arbeit wider mich erhobenen Vorwürfe sei es schliesslich noch gestattet, zu erwähnen. Er betrifft die Behauptung, dass ich Herrn Niedzwiedzki trotz mehr- fachen Verkehrs mit demselben von meinen Zweifeln bezüglich seiner Altersdeutung des Sandsteines von Mietniöw während jenes Verkehrs keine Mittheilung gemacht hätte. Das entspricht wohl einer kleinen Vergesslichkeit seinerseits, da ich thatsächlich ihm während eines kürzeren Aufenthaltes in Lemberg im Sommer 1887 von meinen Bedenken in jener Richtung gesprochen habe. Im Sommer 1888, wo ich mit Herrn Niedzwiedzki abermals zusammengetroffen bin, hatte ich dazu keine Veranlassung mehr, denn meine von ihm besprochene Arbeit lag damals schon fertig gedruckt da und ich hatte die Vorstellung, dass eine Einigung unserer Anschauungen in dem be- treffenden Punkte nicht leicht würde erzielt werden können, dass es daher besser sei, unseren persönlichen Verkehr nicht durch Hervorkehrung von Differenzen zu stören, wie ich denn überhaupt der Meinung bin, dass wissenschaftliche Meinungsverschieden- heiten nicht nothwendig das private Einvernehmen zu beeinflussen brauchen. E. Tietze. A. Rzehak. Geologische Ergebnisse einigerin Mähren durehgeführter Brunnenbohrungen. Sonderabdruck aus den Mittheilungen der k. k. m.-schl. Gesellsch. f. Ackerbau, Natur- und Landeskunde. 1889. 35 Seiten 8°. Der Verfasser hat eine sehr dankenswerthe und wichtige Arbeit unternommen, indem er bemüht war, die zahlreichen Bohrungen, die in letzter Zeit in Mähren be- hufs Wasserversorgung durchgeführt wurden, für die Geologie zu verwerthen und die gewonnenen Daten für die Wissenschaft zu retten. Die vorliegenden Mittheilungen be- ziehen sich auf 12 Bohrungen, welche fast durchwegs im Tertiär gelegen sind. z Die wichtigsten Ergebnisse sind folgende. Eine Bohrung in Raitz ergab, dass „das Zwittawathal in voreretacischer Zeit bereits ziemlich tief im Syenit eingefurcht war; die in unmittelbarer Nähe von Raitz auftretenden Neogenablagerungen hat man im Bohrloche nicht angetroffen, ein Beweis, dass dieselben in posttertiärer Z it, offen- bar durch die diluviale Zwittawa abgewaschen wurden“. Nr. 14 Sitzung am 12. November. Emil Haug. 283 Das Bohrloech im Nennowitzer Bräuhause (bei Brünn) bewegt sich bis 161 Meter im marinen Tertiär, einzelne Lagen sind sehr foraminiferenreich. In Rohr- bach bei Gross-Seelowitz wurde ein Brunnenschacht auf 14 Meter Tiefe niedergebracht und hat das localwichtige Ergebniss geliefert, dass die neogenen Ablagerungen hier ia sehr geringer Tiefe anstehen. In Wischau gehören die bis auf 90 Meter durchteuften Schichten durchaus dem neueren Neogen an und sind vorwiegend thoniger Natur, während die oberflächlichen Ablagerungen der näheren Umgebung vorwiegend aus sandigen und mergeligen Gesteinen bestehen. Die Bohrungen in Prossnitz zeigen, dass der Untergrund dieser Stadt von miocänen Ablagerungen gebildet wird, die eine 8—10 Meter mächtige Decke von Quartärbildungeu tragen. Die Miocänschichten des Untergrundes von Prossnitz lassen sich in drei Abtheilungen gliedern, eine obere, vor- herrschend thonige, eine mittlere, vorwiegend sandige und eine untere, abermals thonige Abtheilung. Die Miocänschichten steigen einerseits gegen NO., andererseits gegen SW., gegen das Culmgebirge an, so dass man es hier mit einer schön ausgebildeten, die nöthigen Bedingungen zur Erbohrung von Wässern darbietenden Mulde von mindestens 180 Meter Tiefe zu thun hat. „Diese Mulde ist nur ein kleiner Seitenflügel des March- thales, welches in vormiocäner Periode gewiss noch tiefer als bis 180 Meter Seehöhe erodirt war. Da die jetzige Seehöhe der Hannaniederung an vielen Stellen unter 200 Meter herabgeht, so kann man wohl sagen, dass die Sohle des vormiocänen March- thales beiläufig bis zum Niveau des jetzigen Meeresspiegels reicht. Zieht man ferner in Betracht, dass die jetzige March bei Napagedl vormiocänes Gebirge durchbricht und die Gesteine des letzteren in der Thalsohle aufragen, so ergibt sich die Thatsache, dass die vormiocäne March, d.h. jener Wasserlauf, der die jetzt vom Miocän ausgefüllte Thalfurche im paläozoischen Grundgebirge ausgehöhlt hat, nicht den Weg quer durch die karpathische Sandsteinzone nahm, sondern längs des nordwestlichen Randes der- selben gegen Brünn zu und erst von da ab in südlicher Richtung strömte“, Die Bohrung von Zborowitz bei Kremsier lieferte einen nicht unwichtigen Bei- trag zur Geologie des Marsgebirges, Die durchbohrte Schichtfolge besteht hier aus sandigen Thonen, Sanden und Sandsteinen, welche interessante Foraminiferen enthalten, und zwar kleine Nummuliten (N. Boucheri und semicostata), kleine Orbitoiden (0. stella und aspera), sodann Rotalien, Pulvinulinen, Truncatulinen u. dergl. und endlich zahlreiche kieselig-sandige Typen, wie Trochamminen, Rhabdamminen, Rheophax, Cyclam- mina etc. Die meisten der nachgewiesenen Formen wurden vom Verfasser auch in den ligurisch-bartonischen Thonen von Nikoltschitz gefunden. Die Zborowitzer Schichten sind ihrem Alter nach an die oberste Grenze des Eocäns zu stellen, also etwa dem oberen Theile der bartonischen oder dem unteren Theile der ligurischen Stufe einzu- reihen. Bohrungen, die in Kremsier, in Steinitz im Marsgebirge und in Ungarisch-Brod vorgenommen wurden, sollen nach dem Verfasser ceretacische Gesteine erreicht haben. Endlich bespricht der Verfasser noch eine bereits in den Dreissiger Jahren in der Jesuitenkaserne in Brünn ausgeführte Bohrung und Bohrungen in der „kleinen Hanna“ und in Doloplass. In praktischer Beziehung ergab sich, dass die jungtertiären Beckenausfüllungen in Mähren im Allgemeinen ebenso wasserreich sind, wie anderwärts, dass hingegen das Alttertiär kaum irgendwo Wasser erwarten lässt. VER UERANG, Emil Haug. Beitrag zur Kenntniss der oberneocomen Ammonitenfauna der Puezalpe bei Corvara (Südtiro)). Beitr. z. Paläont. Oesterr.-Ungarns ete. v. Mojsisovics und Neu- mayr. Bd. VII, 3. Heft, pag. 193—229. Mit 4 Doppel- und 2 ein- fachen Tafeln. Die vorliegende Arbeit bedeutet eine wesentliche Erweiterung unserer Kenntnisse über die so reiche und wohlerhaltene Neocomfauna des Gardenazza-Plateaus. Ein Theil dieser Fauna wurde vom Referenten schon vor einiger Zeit bekannt gemacht‘), Haug fügt nunmehr eine stattliche Reihe von Formen hinzu, und zwar hauptsächlich grosse, evolute Crioceren, so dass die Zahl der nachgewiesenen Ammoniten von 54 auf 61 erhöht erscheint. Die allgemeineren Folgerungen, zu denen der Verfasser gelangt, stimmen mit den Ergebnissen überein, zu welchen der Referent in der eitirten kleinen Abhandlung geführt wurde. Ha ug betont ebenfalls die innigen Beziehungen zwischen der Gardenazza- 1) Jahrbuch geol. Reichsanst. 1887, pag. 69. 984 Verhandlungen. Nr. 14 fauna und der des südfranzösischen Barr&miens und der Wernsdorfer Schichten, welche Beziehungen in der grossen Anzahl der gemeinsamen Arten zum Ausdruck gelangen, Die beiden Horizonte, welche Kilian im Barr&mien der Montagne de Lure nachge- wiesen hat, liessen sich auf der Puezalpe nicht getrennt erkennen, doch sind sie beide in der Südtiroler Fauna paläontologisch vertreten. Von besonderem Interesse ist, dass eine Anzahl von Wernsdorfer Arten, welche in Südfrankreich noch nicht nachgewiesen wurden, in Südtirol vorkommen, wie Pietetia longispina Uhl., Costidiscus Rakusi Uhl., Hamulina Suttneri Uhl. Ancyloceras Hoheneggeri Uhl. Die den Wernsdorfer Schichten eigenthümlichen und dem Barr&mien von Südfrankreich fehlenden Hoplites- und Acanthoceras-Arten sind auch auf der Puezalpe nicht vorhanden. Andererseits enthält die Gardenazzafauna mehrere südfranzösische Barr&me-Arten, die den Werns- dorfer Schichten fremd sind, wie Phylloceras ladinum Uhl., Aspidoceras Guerini Orb,., Pulchellia provincialis Orb., Crioceras Mojsisoviesi Haug, Crioceras badiotieum Uhl. und die Heteroceras-Formen. Eine Anzahl von Arten kennt man bisher nur von der Puezalpe, doch zweifelt der Verfasser nicht, dass man diese Arten bei einiger Auf- merksamkeit im Barr&mien von Südfrankreich wiederfinden werde. Auffallend ist das Fehlen einer Reihe von Formengruppen oder einzelner, sonst häufiger Typen. So fehlen die Belemniten ganz, ebenso die kleine Gattung Leptoceras und die Hopliten. Ausserdem sind nicht vertreten Silesites Seranonis und Macro- scaphites Yvanı. Der Verfasser zieht ferner die von Herbich in leider ganz unzulänglicher Weise beschriebene Neocomfauna aus dem Quellgebiete der Dämbowita (Wallachei) zum Veıgleiche heran und constatirt eine Reihe gemeinsamer Arten. Von alpinen Vorkomm- nissen werden die Altmannschichten der Appenzeller Alpen mit ihrer merkwürdigen Fauna, die neben mittelneocomen auch Barr&metypen führt und die Cephalopoden- schichten der Veveyse hei Chätel-St.-Denis (Freiburger Alpen) vergleichsweise besproehen. Es lässt sich aber leider bei dem Mangel genauerer paläontologischer Bearbeitungen über diese Vorkommnisse nichts Verlässliches sagen. Endlich lenkt der Verfasser die Aufmerksamkeit auf gewisse grosse Ancyloceren, namentlich Ancyl. Matheroni Orb., welche sonst das untere Aptien charakterisiren und deren Vorkommen am Gardenazza-Plateau jedenfalls eine Annäherung an das untere Aptien beweist.!) Die Namen der neuen Arten lauten: Lytoceras puezanum, Pictetia inermis, Desmoceras Uhligi, Pachydiseus Neumayri, Aspidoceras Beneckei, Crioceras Mojsi- soviest. In paläontologischer Beziebung sind namentlich die Capitel über Crioceras und Ancyloceras von Bedeutung. Der Verfasser sieht sich veranlasst, die Ancyloceren mit hakenförmig gehogener Wohnkammer von den Crioceren abzutrennen und die Gattung Ancyloceras in einer der ursprünglichen sich nähernden Fassung wieder herzustellen. V. Uhlig. Ch. Bogdanowitech. Notes sur la g&ologie de l’Asie cen- trale. I. Description de quelques depöts sedimentaires de la contr&e Transcaspienne et d’une partie dela Perse septentrionale. Petersburg 1889. Der Verfasser hat seinem russisch geschriebenen Werke erfreulicherweise einen französischen Auszug beigegeben, der uns ermöglicht, von dieser unsere Kenntnisse der westasiatischen Geologie vielfach ergänzenden Arbeit Notiz zu nehmen. Dieser Auszug ist um so dankenswerther, als der Verfasser augenscheinlich nicht ganz ohne Mühe dem ihm fremden Idiom gerecht wird. !) Der Verfasser erinnert bei dieser Gelegenheit, dass Kilian auf Grund des Vorkommens grosser Acanthoceren (Ac. Albrechti Austriae Hoh. ete.) in den Werns- dorfer Schichten, die Meinung ausgesprochen habe, dass auch in den Wernsdorfer Schichten Hinweise auf die Vertretung des unteren Aptiens vorhanden seien und schliesst sich dieser Anschauung an. Ich möchte mir erlauben, an dieser Stelle die Unrichtig- keit dieser Meinung darzulegen. Die betreffenden Acanthoceren liegen in Malenowitz, wo sie am häufigsten vorkommen, in denselben Flötzen, wie die „Leitfossilien“ des Barr@miens, Macroscaphites Yvani und Costidiscus recticostatus, nämlich in Flötz 5 und Flötz 7, also, nachdem man in den Wernsdorfer Schichten 10 Flötze unterscheiden kann, überdies in der mittleren Partie der betreffenden Schichten. Genauere Angaben über diese Verhältnisse, sowie über die Gliederung der Wernsdorfer Schichten über- haupt, werde ich in einer späteren Arbeit mittheilen. Der Referent. Nr. 14 Sitzung am 12. November. G. v. Bukowski. 285 Zuerst werden die turkmenisch-chorassanischen Gebirge behandelt, welche der Ver- fasser sieh mit dem grossen und kleinen turkestanischen Balkan im Zusammerhange denkt. Nach einigen Bemerkungen über die aralo-caspischen Bildungen werden die sarmatischen Schichten des turkmenischen Gebiets beschrieben, welche vorwaltend aus Mergeln und Kalken bestehen, denen allenthalben Schichten von Gyps untergeordnet sind. Vielfach gestörte Kreideschichten, in welchen eine Vertretung der Kreide vom Aptien bis zum Senon erkannt wurde, nehmen in diesem Gebiet einen grossen Raum ein, Ein zweiter Abschnitt behandelt die Sedimentärbildungen des Alburs und ihre Vertheilung in Khorassan. Der Verfasser gibt hier Ergänzungen zu den früheren Schil- derungen des Referenten und überträgt die dadurch gewonnenen Anschauungen auf die östliener geltgenen Gebiete Khorassans. Die grosse Ausbreitung der von dem Referenten als Salzformation beschriebenen Schichtgruppe auf der Südseite des Gebirges und gegen die persische Wüste zu wird constatirt und als merkwürdiges Seitenstück zu der grossen Ausbreitung der sarmatischen Absätze in Turan betrachtet. Ueber das Auf- treten eocäner Schichten werden mehrere neue erwünschte Einzelheiten beigebracht. Die Unabhängigkeit der verschiedenen Tertiärbildungen von einander und die Selbst- ständigkeit in der Verbreitung der miocänen Salzformation wird als bedeutsam ber- vorgehoben und die Annahme des Referenten bestätigt, wonach die wesentlichen Elemente der iranischen Orographie in ihrer Anlage bereits vor dem Absatz der Mio- eänbildungen zum Ausdruck gelangt waren. Sehr wichtig sind die Beobachtungen des Verfassers über die mesozoischen Schichten. Kreidebildungen wurden mit Sicherheit nur am Nordgehänge des Gebirges nachgewiesen. Jurabildungen spielen eine wichtigere Rolle, als man nach den früheren Beobachtungen zu schliessen berechtigt war, da es dem Verfasser gelang, Versteinerungen zu finden, durch welche die Existenz des oberen Jura im östlichen Alburs ausser Zweifel gestellt wird. Speciell in der Gegend zwischen Schahrud und Tasch, von wo Bogdanowitch tithonische Schichten angibt, hatte übrigens bereits der Referent (Jahrb. geol. R.-A. 1877, pag. 427 und 1879, pag. 596) aus den Lagerungsverhältnissen das jurassische Alter gewisser Mergel und Kalke wahrscheinlich zu machen gesucht, welche Schichten daselbst, wie Bogdanowitch bestätigt, in Folge überstürzter Lagerung unter die kohlenführenden liassischen, bezüglich rhätischen Gesteine jener Gegend einfallen. Von Versteinerungen hatte Referent damals nur einen Belemniten aus jenen Absätzen anführen können, während der Verfasser jetzt aus diesen und weiter östlich befindlichen Schichten eine etwas grössere Zahl von Versteinerungen bekannt macht. Südwestlich von Schahrud gibt es wieder Jurabildungen, aus welchen der Autor uns das Auftreten einer Reihe von Ammoniten, unter anderen des A, bimammatus kennen lehrt. Auch am Schemirangebirge bei Teheran wurde ein Ammonit gefunden und es gewinnt somit an Wahrscheinlichkeit, dass auch die von dem Referenten in der Um- gebung des Demavend dem oberen Jura zugewiesenen Schichten thatsächlich dieser Formation angehören. Was die noch älteren Bildungen anlangt, so ist vornehmlich zu erwähnen, dass die von dem Referenten für muthmasslich triadisch gehaltenen soge- nannten „grünen Schichten“ des Alburs nach dem Verfasser ebenso wohl triadisch als permisch sein können, dass er jedoch beinahe die letztere Annahme vorzieht. Der Verfasser führt sodann Vergleiche der von ihm besuchten Gegenden mit Afghanistan durch. Er kommt zu dem Schlusse, dass gewisse Partien der Gebirge Persiens und Khorassans zur Kreidezeit eine Insel gebildet haben dürften, dass aber das heutige Khorassan grossentheils während der Juraperiode eine insulare Erhebung darstellte, da die früher aus dem Alburs erwähnten Jurabildungen daselbst fehlen, während entsprechende Absätze in Afghanistan wieder auftauchen. E. Tietze. G. v. Bukowski. Grundzüge des geologischen Baues der Insel Rhodus. Sitzungsb. d. math.-naturw. C. d. k. Akad. d. Wiss. Wien 1889, Bd. 98. Die ältesten Bildungen der Insel sind Kalke, welche der Kreide und dem Eocän angehören, ohne dass sich eine Trennung der genannten Formationen durchführen liesse. Ueber den Kalken folgt eocäner und oligocäner Flysch, welcher mit Serpentinen ver- bunden erscheint. Nicht ohne Interesse ist, dass die zum Flysch gehörigen Schiefer regional phyllitischen Charakter annehmen, sowie dass stellenweise Gypslager dem Flysch untergeordnet sind. Referent hat bereits im Jahre 1872 (Jahrb. geol. R.-A., pag. 270) E.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 14. Verhandlungen. 42 286 Verhandlungen. Nr. 14 auf das Vorkommen von Gypsen im -cruatischen Flysch hingewiesen und dabei auf einige andere, vielleicht zum Vergleich damit heranzuziehende Gebiete des Gypsvor- kommens aufmerksam gemacht. Es handelt sich hier im Verein mit den gleichfalls in verschiedenen Flyschgebieten nicht seltenen Salzquellen um Thatsachen, wrlche es wahrscheinlich machen, dass local die Absatzbedingungen wenigstens einiger Theile des Flysches in mancher Hinsicht mit den Bedingungen des Absatzes der Salzlager verwandt waren, worüber sich Referent in seinen Arbeiten über Galizien näher ausgesprochen hat. (Vergl. Jahrb. d. geol. R.-A. 1882, pag. &0.) Die Verhältnisse des älteren Grundgerüstes von Rhodus begründen im Wesent- lichen eine Analogie des Aufbaues dieser Insel mit dem der benachbarten Gebiete von Cypern, Lykien und Creta. Etwas abweichend bei der Fortsetzung eines solchen Ver- gleichs stellen sich dagegen die Erscheinungen dar, welche nach der oligocänen Zeit für Rhodus von Bedeutung gewesen sind. Es fehlen hier z. B. miocäne Absätze, wie sich solche in Lykien und Karien finden. Dageeen kommen ungeheure. der mittleren Pliocänzeit angehörige Schotteran- häufungen vor. Dieselben setzen vanze Gebirge zusammen. Es wird denselben ein fluviatiler Ursprung zugeschrieben und unter dieser Voraussetzung ein ehemaliger Zu- sammenhang der Insel mit dem kleinasiatischen Festlande angenommen, von dem allein ein mächtiger Strom ausgehen konnte, der solche Absätze zu verursachen im Stande war. Dieser Strom stand in Verbindung mit Wasserbecken, in welchen sich Paludinen- schichten ablagerten, deren Bildung eine der des Schotters gleichzeitige war. Die Paludinenschichten von Rhodus zeigen übrigens zwei faunistisch verschiedene Facies. Ausserdem gibt es noch gewisse fast flyschähnliche Sandsteine mit Conglomeraten, welche diesen pliocänen Bildungen coordinirt werden. Endlich haben sich dann während der oberen Pliocänzeit wieder marine Absätze gebildet, welche bekanntlich schon seit einiger Zeit Gegenstand der Forschung gewesen sind. Da die Seehöhe dieser Absätze bis 800 Fuss beträgt, während auf dem gegen- überliegenden Festlande von Lykien, wie seiner Zeit der Referent betonte, marine Pliocänbildungen nirgends bekannt sind, so scheint nach dem Verfasser die lykische Küste noch während der jüngsten Pliocänzeit viel weiter gegen das Meer vorgeschoben gewesen zu sein. Grosse Einbrüche, die nach dem Schluss der Pliocänzeit erfolgt sind, hätten dann denjenigen Theil von Lykien, auf welchem sich eventuell die dem marinen Pliocän von Rhodus entsprechenden Schichten befanden, in der Tiefe verschwinden lassen. Endlich betont der Verfasser noch, dass nach seinen Beobachtungen während der historischen Zeit an den Küsten von Rhodus eine merkliche Verschiebung der Strandlinie nicht stattgefunden hat. Das mag der Fall sein, allein es ist nicht be- rechtigt, wenn der Verfasser die Ansicht vertritt, dass auch „die von zahlreichen Stellen der Küste Lykiens beobachteten Ueberfluthungen von Bauwerken und Wegen wohl nur auf locale Einsturz- und Absitzungserscheinungen zurückzuführen sind, wie solche aus dem Mittelmeer vielfach bekannt sind“. Man ersieht aus dieser Aeusserung, dass der Verfasser sich mit den Anschau- ungen, welche Suess über diesen Gegenstand vertritt, abgefunden und beruhigt hat. Anderen wird dies nicht so leicht möglich sein. Es ist ja der seltsamste und wider- spruchvollste Zux in den Ausführungen des zweiten Bandes des „Antlitz der Erde“, dass derselbe Autor, welcher den einem grossen Rhythmus folgenden und deshalb im Sinne des Autors auch nie zur Ruhe kommenden Niveauveränderungen des Meeres- spiegels, abgesehen von den Einstürzen festlandischer Massen, ganz ausschliesslich die Veränderlichkeit der Küstenlinien zuschreibt, gerade die historische Zeit in dieser Hinsicht für eine so gut wie stabile hält, und dass er sich bemüht, fast alle die Zeugnisse, welche für eine Veränderlichkeit der Verhältnisse während dieser Zeit zu sprechen schienen, für falsch oder für falsch interpretirt zu erklären, das heisst, dass er gerade die Kate- gorie von Beobachtungen bei der weiteren Discussion dieses Gegenstandes ausschliesseu möchte, aus denen noch die sichersten oder doch unmittelbarsten Schlüsse über das Wesen der fraglichen Erscheinungen oder über deren eventuelle Gleichzeitigkeit abge- leitet werden können. Freilich ist dies auch dieselbe Kategorie von Beobachtungen, welche, wenn anerkannt, die subtilsten Behelfe für eine Kritik jener Hypothese liefern kann, der zu Folge die Verschiebungen zwischen Festland und Meer ohne Intervention verschiedener Bewegungen der continentalen Massen vor sich gegangen sind und des- halb mag die absolute Beseitigung dieser Kategorie auch eine nothwendige Folge der Entwicklung eben jener Hypothese bedeuten. Da man indessen annehmen darf, dass Nr. 14 Sitzung am 12. November. J. Partsch. 287 neben einer, um uns so auszudrücken, von einseitig bestimmten Zielen und Bedürfnissen beherrschten Wissenschaft stets auch eine mehr oder weniger vorurtheilsfreie Forschung einhergehen wird, so wird die Discussion der seit historischer Zeit, sei es wirklich, sei es angeblich beobachteten Veränderungen an den Meeresgestaden wohl auch in Zu- kunft sich nach verschiedenen Richtungen freie Bahn offen halten. Auf keinen Fall wird man die an den felsigen Küsten Lykiens beobachteten Inundirungen menschlicher Werke in Parallele mit den ähnlichen Erscheinungen flacher Schwemmländer (wie des Gebiets der Po-Mündung) bringen dürfen, sofern man diese letztgenannten Erscheinungen ausschliesslich auf das Gleiten oder das Zusammensitzen loser Massen zurückführt. Wenigstens für die Gegend um Kekowa, wo es keine Spur jüngerer Alluvionen gibt, wo ganz ausschliesslich festes Gestein die Küsten wie den Meeresgrund zusammensetzt, ist dies ganz unzulässig und was den berühmten Sarkophag in der Bucht von Makri anlangt, so bleibt es doch wenigstens fraglich, ob derselbe im Falle einer localen Gleitbewegung der in jener Bucht befindlichen Absätze seine normale aufrechte Lage so unverändert behalten hätte wie er sie thatsächlich behalten hat. Man braucht an die eventuellen Veränderungen des Meeresspiegels seit histori- scher Zeit keinen grossen Maassstab zu legen, ebensowenig wie es angemessen erscheint, von grossen klimatischen Umwälzungen für gewisse Gebiete seit dem Beginn geschicht- licher Aufzeichnungen zu sprechen; der Referent, der sich in letzterer Hinsicht an einem anderen Orte (Mitth. des Vereines zur Verbreit. naturw. Kenntnisse. Wien 1885) deutlich genug auf einen sozusagen conservativen Standpunkt gestellt hat, bliebe also in völliger Uebereinstimmung mit sich selbst, wenn er auch für die relativen Hebungen und Senkungen des Festlandes, die sich seit den letzten Jahrtausenden vollzogen haben mögen, nicht an Vorgänge denkt, welche das Gesammtbild unserer Küsten wesentlich verändert haben. Allein diese Vorgänge für so gering zu achten, um fast so gut wie überall die Möglichkeit ihrer Messbarkeit während der historischen Zeit von vornher- ein zu bestreiten, sie mit dem Maassstab zu behandeln, der an die Veränderlichkeit der 'Thierspecies angelegt wird, welche seit historischer Zeit sich nicht umgestaltet haben, um dann zu sagen, dass „innerhalb der Grenzen unserer Methode der Beobachtung und der von uns übersehenen Zeit“ der Hauptsache nach Aenderungen der Strandlinie „nicht erkennbar geworden sind“ (vergl. Suess, Antlitz der Erde. II. Bd., pag. 34), das scheint denn doch etwas zu weit gegangen. Man sieht das an dem Zwang, den die Anhävger dieser Meinung den Thatsachen anthun müssen. Man wird ja übrigens wohl noch weitere Versuche derselben Art zu sehen bekommen und dann zu weiteren Ver- gleichen Anlass haben. E. Tietze. G. v. Bukowski. Der geologische Bau der Insel Kasos. Sitzungsber. d. Akad.d. Wiss. Wien. math.-naturw. Cl. 1339, 98. Bd. Diese zwischen Kreta und Karpathos gelegene Insel besteht in der Hauptsache aus schwarzen cretacischen Kalken. Ausserdem kommt F)ysch mit eingelagerteu Num- mulitenbänken vor und marines Miocän, welches einst die ganze Insel bedeckt haben muss, da man Spuren davon noch an den höchsten Stellen des Gebirges findet. Auch das benachbarte kleine Eiland Armathia wird zum grössten Theil von miocänen Ab- sätzen eingenommen, denen vermuthlich auch ein in grossen Steinbrüchen aufge- schlossener Gyps beizuzählen ist. E.T. J. Partsch. Die Insel Leukas. Ergänzungsheft Nr. 95 zu Petermann’s Mittheilungen, Gotha 1889. Wir heben diese geographische Monographie an dieser Stelle hervor, weil sie auch Beiträge zur Geologie dieser bisher wenig bekannten Insel enthält. Wie übrigens nicht anders zu erwarten, weist die geologische Beschaffenheit dieser Insel mancherlei Anklänge an die Natur der anderen Gebiete Griechenlands auf. Es sind Kalke vor- handen, die mit Wahrscheinlichkeit zur Kreide gerechnet und welche von Macigno unterteuft werden. Wohin gewisse stellenweise vorkommende Gypslager gehören, konnte noch nicht mit absoluter Sicherheit ermittelt werden. Möglicherweise gehören dieselben, wie der Verfasser andeutet, zum Tertiär. Sie scheinen übrigens örtlich auch mit den Flyschbildungen enge verbunden zu sein. Auch Spuren miocäner Schichten mit einer grösseren Lucina wurden nachgewiesen. ERST. 19 0) (00) Verhandlungen. Nr. 14 V. Hilber. Erratische Gesteine des galizischen Dilu- viums. (In den Sitzber. d. k. Akad. d. Wissensch., math.-naturw. Cl., 98. Bd. Wien 1889.) Verfasser theilt eine dankenswerthe, zum Theil mit Unterstützung des Herrn Dr. Hussak ausgeführte Untersuchung erratischer Gesteine des galizischen Diluviums mit, bei welcher Uutersuchung vorwaltend der petrographische Charakter der Gesteine an Sich, einschliesslich der unter dem Mikroskope zu beobachtenden Merkmale, betrachtet wird. Die Arbeit ist aber auch gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Kenntniss der Fundorte derartiger Gesteine in Galizien. Die Fragen der Provenienz der Findlinge werden dagegen nur stellenweise berührt, weil, wie der Verfasser in der Vorrede sagt, er das zur Lösung dieser Fragen nöthige Vergleichsmaterial nicht genügend zur Ver- fügung hatte. E.T. Verlag von Alfred Hölder, k.ı u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel £ Comp. in Wien. VIRTEYS vaunıs . ID SPAREN PS = Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 19. November 1889. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: Constantin v. Vogdt. Ueber die Ober- eocän- und Oligocänschichten der Halbinsel Krim. — Literatur-Notizen: v. Zigno. C. Vrba. F. Posepny. H. Baumhauer. Bericht über den allgemeinen Bergmannstag zu Wien vom 3. bis 7. September 1888. — Einsendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. Constantin v. Vogdt: Ueber die Öbereoeän- und Oligocän- Schiehten der Halbinsel Krim. Die Frage über das Alter der Schichten, die den Gegenstand dieser Mittheilung bilden, hat schon einigemal in der geologischen Literatur Erwähnung gefunden. Diese Schichten sind bekannt unter dem Namen „Weisse Tertiär-Mergel“ und sind bis jetzt von zwei Orten be- schrieben worden: an der Strecke zwischen Sewastopol und Symferopol und am Meeresufer bei dem Kloster St. Georg, 10 Kilometer südlich von Sewastopol. In beiden Fällen sind im Hangenden Kalksteine der zweiten Mediterranstufe, und zwar die von N. Andrusso w beschriebenen Schiehten mit Spaniodon Barboti Stuck.‘) Im Liegenden sind ver- schiedene Bildungen: im ersten Falle Nummulitenkalk, im zweiten Trachyte. G. Romanowsky?) hielt die weissen Mergeln für Eocän und erwähnte aus ihnen Zähne von Lamna elegans und Carcharias megalodon. Dasselbe Alter schrieb ihnen auch A. Stuckenberg?) zu, der im weissen Mergel von Sewastopol Ostrea vesicularis Lam., Nummulites placentula Desh., Pentacrinus sp., Serpula sp., Echiniden-Täfelehen und Zähne von Lamna elegans Agas. gefunden hat. Aus dem Aufsehluss bei dem Kloster St. Georg führt er an: Ostrea hybrida Desh. und Ostrea cyathula Lam. 1) N. Andrussow, Die Schichten mit Spaniodon Barboti Stuck. in der Krim und im Kaukasus (russisch und deutsch). Schriften der St. Petersb. Naturf.-Ges. 1887. 2) G. Romanowsky, Geologische Skizze der Krim (russ.). — Berg-Zeitschrift, 1867 (russ.). 3) A. Stuckenberg, Geologische Skizze der Krim, 1873 (russ.). K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 15. Verhandlungen. 43 290 Verhandlungen. Nr. 15 ‘. Favre!) meinte, dass die weissen Mergeln mit den auf ihnen RS. Süsswasserk alksteinen 2) eine faei® partieulier der sarmatischen Stufe bilden, und bekräftigte dies mit ihrer Transgression mit sarma- tischen Ablagerungen über cretaeischen Schichten auf der Halbinsel Cherson. ) N. Andrussow*), auf die Fauna, die er in dem weissen Mergel des Kloster St. Georg gefunden hat, sich stützend, parallelisirte sie mit dem Kalksteine von Tschokrok, d.i. mit der zweiten Mediterran- stufe, und schreibt dasselbe Alter den weissen Mergeln zu, die zwischen Sewastopol und Symferopol auftreten. Später °) parallelisirte derselbe Autor die weissen Mergeln mit dem Kalkstein von Tschokrok und mit dem unter ihm liegenden dunklen Schieferthone, den er als Schlier betrachtet. °) Meine geologischen Untersuchungen, die ich im Gebiet der Tertiär- Schichten der Halbinsel Krim in den Jahren 1886, 1887 und 1888 anstellte, bewiesen mir den sehr complieirten Bau der beschriebenen Ablagerungen und gaben mir die Möglichkeit, genauer ihr Alter zu bestimmen. In dieser Mittheilung werde ich nur das Hauptgebiet dieser Ab- lagerungen beschreiben — vom nördlichen Ufer der Sewastopoler Bucht über Symferopol und Karasubasar bis nach Theodossia — ohne das Alter der Kalksteine bei dem Kloster St. Georg zu berücksichtigen. Ich meine, dass ich Recht habe, eine solehe Absonderung zu machen, weil die weissen Kalksteine des Kloster St. Georg als eine ganz isolirte Bildung erscheinen und keine stratigraphische Verbindung mit den weissen Mergeln der übrigen Krim haben. Ich werde den Bau des Landes zwischen der Bucht von Sewastopol und dem Kloster St. Georg, welches . die Halbinsel Cherson bildet, kurz beschreiben. Am rechten Ufer des in die Sewastopoler Bucht mündenden Flusses Tschernaia und am nördlichen Ufer der Bucht sehen wir die weissen Mergeln auf Nummu- litenkalkstein liegen und’ von Schichten mit Spaniodon "Barboti bedeckt. Aber am südlichen Ufer der Bucht liegen die Schichten mit Spaniodon unmittelbar auf Nummulitenkalkstein. Es gibt hier keine weissen Mergeln, was auch von E. Favre erwähnt wird. ”) "Weiter nach Osten, am linken Ufer des Flusses Tschernaia, transgrediren die Schichten mit Spaniodon Barboti über die Reihe der eretacischen Schichten und an dem öst- lichen Rande des Plateaus von Cherson liegen sie auf weissen ereta- eischen Mergeln, die das untere Glied der oberen Abtheilung des Kreidesystems in der Krim bilden. Die nordwestlichen und südwest- ') E. Favre, Etude stratigraphigue de la partie sud-ouest de la Crimee. — Mem. de la Soc. de physique et d’hist. natur. de Geneve. 1877—78, T. XXYVI, 1 par. ?) Jetzt unter dem Namen „Schichten mit Spaniodon Barboti Stuck.“ bekannt. ®) E. Favre, Lab. eit. Pl. I, fig. 7. *#) N. Andrussow, Ueber das Auftreten der Marin-Mediterran-Schichten in der Krim. Verh. d. k. k. geolog. R.-A. 1884, pag. 190. 5) N. Andrussow, Die Schichten mit Spaniodon ete. °) N. Andrussow, Veber das Alter der unteren dunklen Schieferthone auf der Halbinsel Kertsch. Verh. d. k. k. geolog. R.-A. 1885, pag. 213. ?) E. Favre, Lab. eit. pag. 44. NY. 15 Bericht vom 19. November. C. v. Vogdt. 291 lichen Meeresküsten des Plateaus bestehen aus sarmatischen Kalksteinen und nur an der Südspitze, bei dem Kloster St. Georg, liegen auf Trachyten und jurassischen Sandsteinen Kalksteine mit Acetabularia miocaenica Andr. und die weissen Mergeln, welche die von N. Andrussow an- geführte Fauna enthalten. Wir sehen also nirgends das Eindringen der weissen Mergeln von Sewastopol in das Massiv des Plateaus von Cherson und ich glaube daher, dass die von E. Favre abgebildete Transgression über dem Plateau in Wirklichkeit nicht stattfindet. Die weissen Mergeln und der Acetabularia-Kalkstein bei dem Kloster St. Georg sind eine ganz örtliche Bildung, welche die Unebenheiten der Trachytoberfläche aus- füllt. Aus dem Alter dieser Bildung dürfen wir aber nicht auf das Alter der weissen Mergeln in der übrigen Krim schliessen. Weil ich jetzt das nöthige Material nicht zur Hand habe, kann ich nicht über das Alter der weissen Mergeln vom Kloster St. Georg sprechen (sehr möglich ist es, dass ihr Alter vom N. Andrussow ganz richtig be- stimmt wurde); ich werde mich daher ausschliesslich mit den Schichten, die in der übrigen Krim zwischen Nummulitenkalkstein und den Spanio- don-Schichten liegen , beschäftigen. Am nördlichen Ufer der Sewastopoler Bucht erreichen die weissen Mergel eine Mächtigkeit von 50 Meter. Das Gestein ist massiv, nicht schieferig, in unterem Theile kreideartig, im oberen mehr thonig. Oest- licher am rechten Ufer des Flusses Tschernaia in der Nähe des Klosters von Inkermann sehen wir die Auskeilung der weissen Mergeln. Hier fallen sowohl der Nummulitenkalkstein, als auch die Schichten mit Spaniodon nach Nordnordwest, aber mit verschiedenen Neigungswinkeln ; der Nummulitenkalkstein fällt mit ungefähr 5°, die Schiehten mit Spaniodon mit 1° bis 2° ein. Der dadurch entstehende Zwischenraum ist mit weissen Mergeln ausgefüllt. Noch östlicher transgrediren die Kalksteine mit Spaniodon über die Schichten des Kreidesystems. Das ganze Plateau zwischen den Flüssen Tschernaia und Belbeck ist nach diesem Typus gebaut. Jetzt begeben wir uns nach Nordosten in das Thal des Flusses Belbeck. Von dem Dorf Duwankoi, welches an diesem Flusse liegt, bis Symferopol erstreckt sich ein grosses, in weissem Mergel errodirtes Querthal. In diesem Querthal befindet sich die Eisenbahn. Der Bau unserer Ablagerungen ist in dieser Gegend ziemlich complieirt, was man aus dem pag. 292 folgenden schematischen Profil ersehen kann. Die Richtung des Fallens und die Neigungswinkel sind dieselben wie bei Sewastopol. Auf dem Nummulitenkalkstein liegen dunkle, sehr diehte Thone. Solche Thone habe ich an einigen Orten am Grunde des Querthales gefunden. Ich nenne sie „dunkle Thone des Eisenbahn- Thales“. Die weissen Mergel liegen wie auf dem Nummulitenkalkstein so auch auf diesen Thonen. Auf dem weissen Mergel liegen wieder dunkle Thone, petrographisch sehr ähnlich den ersten, deren beste Aufschlüsse man längs des Flusses Alma sehen kann („dunkle Thone des Alma“). Die Schichten mit Spaniodon liegen theils auf den dunklen Thonen der Alma, theils auf dem weissen Mergel. Autoren, die sich mit den Tertiärschichten der Halbinsel Krim beschäftigten, bestätigen, dass es nach NO. über Symferopol hinaus 43* 292 Verhandlungen, Nr. 15 keine weissen Mergel mehr gibt. Und wirklich liegen 20 Kilometer nordöstlich von Symteropol, bei dem Dorfe Zuia, die Schichten mit Spa- niodon unmittelbar auf Nummulitenkalkstein, welcher seinerseits auf Neeom- Conglomeraten liegt. Alle Glieder der oberen Kreide, sowie die tertiären weissen Mergel keilen hier aus. Aber östlicher zwischen Karasubazar und Theodossia liegen die Schiehten mit Spaniodon nieht unmittelbar auf dem Nummulitenkalkstein, sondern es befinden sich einige Ablage- rungen dazwischen, in welchen sich ein Querthal gebildet hat. Hier in dem Thale des Flusses Indol liegen auf Nummulitenkalk- stein weisse Mergel, die eine Mächtigkeit von 30 Meter erreichen und von dunklem Thone bedeckt sind. Diese dunklen Thone bilden die te) nerihbal ee Sar. = Sarmatisch. Sch. m. Sp. = Schichten mit Spaniodon. ©. = Dunkle Thone des Alma. B. = Weisse Mergel. A. = Dunkle Thone des Eisenbahnthales. N. = Nummuliten-Kalkstein. E. M. = Eoeäne Mergel. Kr. = Cretaeische Schichten. Fortsetzung der dunklen Thone der Halbinsel Kertsch und werden von N. Andrussow dem Schlier zugeschrieben. Auf ihnen liegen die Schichten mit Spaniodon. Nachdem wir die petrographische Beschaffenheit und die Lagerung unserer Bildungen jetzt kennen gelernt haben, können wir zu ihrer Fauna übergehen. Diese Ablagerungen sind sehr arm an Mollusken. Weil ich in dem Thone des Eisenbahn-Thales keine Mollusken gefunden habe und in dem weissen Mergel diese Fossilien fast nur bei Sewastopol zu finden sind, so fing ich an, die Foraminiferen zu studiren, die in allen Gliedern dieser Ablagerungen vorkommen. Folgende Tabelle stellt uns die bis jetzt gefundenen Foraminiferen dar: Nr. 15 Bericht vom 19. November, ©. v. Vogdt. 295 \2.|_|8 |3. = | 23182 223 |al3| |# 32 818.l22l84 2l& = salalsgle-ine| 2|la% Er elle] lofz ER fe] sı=|8 3|2.<2]83|2 85% IEEIIEMEREEIEISEIE IEFAIZIE) ale .| | = sa a [ass |2l8 = I Se &t alzlcla BE il Game Beben ne — IL || — | 2 - eylindrica Hant. + 1 lo — 3| Gaudrina Reussi Hant. — Au — || — || 4 |] — 4 r textilaroides Hant. — [+ — | [+ |) | —_ 5| Nodosaria consorbina d’Orb. — + — | /+/+——+ 6 e elegans d’Orb. . — A | AN ALL Ü 5 Ewaldi Rss. . — AU || = | 8 “ latejugata Gümb. — a 9 pungens Rss. — EI LS Al I — 10| Flabellina striata Hant. =t. |Ll — 4 er 11| Oristellaria Behmi Rss. or ae 12 5 budensis Hant. SL |. ll. 13 5 depauperata Rss. — le je EEE re 14 » fragaria Gümb. . EL 15 R incompta Rss. — +11 — + — 16 5 inornata d’Orb. . Ze SE | 17 tumida Rss. ea | — 18| Nonionina affinis Rss. . . — JE) — ld 19| Pullenia bulloides ®Orb. . I — + 1—) +17) —/+ 20| Polymorphina eylindriea Bor. . | — + — I— + ne Be 21! Bulimina elongata d’Orb. . +/-/) ++) + 1-1 — + 22| Uvigerina pygmea d’Orb. 6) | ZZ) Fe 23| Textularia Budensis Hant. + |—| - + —|— 24 carinata d’Orb. — || FE SL EEE 25 Bolivina Beirichi Rss. 4/44] | +41 || — 26 - nobilis Hant. || 27 semistriata Hant. — 4a — || 1) 28 Globigerina buloides d’Orb. +/+4/-/|+/+++++ 29 - eretacea d’Orb. ++] 1-1] Br 30) Truncatulina Alkneriana VOrb, -|+| — 9 oe 3l e Boucana @Ord. . | +1 —- | / +++ 32 ” costata Hant. . — + — || + 1-1] — 33 n Dutemplei @Ord. \— + +|-/| + ++++ 34 granosa Hant. + Ja ee 35 Anomalina grosserugosa Gümb. + |+) 4-1 — 36| Pulvinulina affinis Hant. — +1 — || + 1-1 — 37 similis Hant. — N 38| Rotalia Soldani d’Orb. — et dl 39 „ umbilicata d’Orb. an ll Br UloGeSBanser ; > Mit. u. Ob. Eocän 40) Opereulina complanata Defr. ale ee ner 12 2911|] —|—|— 2) so ungleichmässig vertheilt sind, schiedener Stufen Aus den Thonen des Eisenbahnthales (A), sowie aus den Thonen des Alma /©) habe ich bis jetzt sehr wenige Species erhalten: 12 und 11. Reicher sind die weissen Mergel mit 29 Species. unnütz, Viel lehrreicher ist Da die Species ist die gegenseitige Vergleichung ver- die Vergleichung der Faunen A, B und © mit eingehend beschriebenen Faunen Westeuropas. 294 Verhandlungen. Nr. 15 Aber in Beziehung auf die Foraminiferen können wir nur ein viel kleineres Material zur Vergleichung benützen, als in Beziehung auf die Mollusken. Aus dem Mitteleocän kennen wir nur die Foraminiferen der Kressenberger Schichten und des Pariser Grobkalkes. Aus dem Öber- eocän ist nur die Fauna von Oberburg in Steiermark beschrieben. Weiters ist die Fauna der Clavulina-Szaboi-Schichten anzuführen, die dem Unteroligoeän zugeschrieben werden. Reichlicher ist die Literatur über die Foraminiferen des mittleren und oberen Oligocäns und des Miocäns. Deshalb können wir jetzt, uns nur auf die Foraminiferen stützend, das Alter der Schiehten nicht genau bestimmen. Wir können nur sagen, dass sie in diese oder jene grosse Gruppe gehören. Kehren wir aber zurück zu unserer Fauna. Ein Blick auf die Tabelle ist genügend, um uns zu überzeugen, dass nur sehr wenige Formen mit dem Mitteleocän, Oberoligoeän, Schlier und Mittelmioeän übereinstimmen. Die meisten mit unseren übereinstimmenden Formen finden wir in den Clavulina-Szaboi-Schichten und in dem Septarien- Thon, was aus folgender Tabelle erhellt. a Ban u nn u m mn Tan a I nn Du nn DE Davon finden sich inden in dem _ Clavulina Szaboi-Schichten Septarien-Thon | > Br E | | Anzahl der Species A 12 10 4 B 29 26 14 c 11 6 I Diese Tabelle zeigt uns auch, dass die Ablagerungen A und 5 den Clavulina-Szaboi-Schiehten und die Ablagerungen €’ dem Septarien- Thon näher stehen. Wie ich schon früher gesagt habe, sind von mir in den dunklen Thonen des Eisenbahnthales (4) keine Mollusken gefunden worden. In dem weissen Mergel (B) sind diese Versteinerungen am meisten in der Nähe von Sewastopol mit Nummuliten zu finden, die in ganz gutem Erhaltungszustand sind.) Die Fauna ist folgende: Pecten corneus Sow. Mittl. Eoc. Sande v. Laeken, Bracklesham. Ob. Eoc. Num. Kalkst. v. Ofen. Unt. Olig. Sch. v. Häring. Pecten Biarritzensis d’ Arch. Ob. Eoe. Biaritz, Priabona, Num. Kalk. v. Ofen. Unt. Olig. Merg. v. Ofen, Sch. v. Häring. Pecten semiradiatus Mayer. Unt. Olig. Ofen, Häring. Lima nummulitica Gmb. Mittl. Eoc. Kressenberg. Anomia intustriata d’Arch. Ob. Eoc. Priabona. Spondylus sp. Serpula spirulaea Lam. Ob. Eoe. Priabona, Südfrankr., Num. Kalk. v. Ofen, Biaritz. ') Die oben angeführte Foraminiferenfauna ist in Proben der weissen Mergel aus verschiedenen Orten der Halbinsel gefunden worden ; Nummuliten aber finden sich nur bei Sewastopol, deshalb habe ich sie von den übrigen Foraminiferen getrennt. Nr. 15 Bericht vom 19. November. C. v. Vogdt. 295 Serpula pl. sp., Burguetocrinus sp., Pentacrinus pl. sp., Echiniden-Täfelchen, Oidariten-Stacheln. Nummulites Ramondi Defr. Allgem. verbr. in Eoe. A (Asilina) mamillata d’Arch. Mittl. Eoc. Kressenberg. Ob. Eoc. Biaritz. a bs exponens Sow. Mit. Eoc. Kressenberg. Ob. Eoe. Biaritz. In der übrigen Krim kommt im weissen Mergel nur die Ostrea Cochlear. Poli vor, welche sowohl in den Tertiärschichten als auch in den jetzigen Meeren gefunden wird. Aus den dunklen Thonen des Alma habe ich folgende Formen bestimmen können: Cardita Kixii Nyst. Mittl. Olig. Sept. Th. v. Basele, Ruppelmond. Pleurotoma Water. Keyni Nyst. Mit. Olig. Sept. Th. v. Basele, Kleyn, Spauven, Weinheim. Pleurotoma Selysii de Koss. Ganze Vlig. v. Deutschland. Olig. v. Aralsee. Alle Versteinerungen der Sewastopoler Fauna mit Ausnahme der Lima nummulitica sind dem Obereocän eigenthümlich. Wir finden hier die typischen Versteinerungen der Priabona-Schichten: Anomia intus- triata und Serpula spirulaea. Zugleich aber kommen einige Formen in den Schichten von Häring und im Ofener Mergel vor, welche Ab- lagerungen von einigen Autoren !) dem Unteroligoecän zugeschrieben werden, was bei der Aehnlichkeit der Foraminiferenfaunen Veranlassung geben könnte, die weissen Mergel in der Krim demselben Alter zuzu- schreiben. Wenn wir aber die Listen der Petrefacten von Häring?) und der Ofener Mergel?) betrachten, dann bemerken wir, dass bei beiden die Eocänformen überwiegen. Die Ofener Mergel enthalten gar keine typischen Oligocänformen. Es scheint mir, dass weder die Häringer Schiehten, noch die Ofener Mergel als typisches Unteroligocän betrachtet werden können, und dass es auch fehlerhaft sei, auf Grund der Aehn- lichkeit ihrer Faunen die weissen Mergel von der Krim diesem Alter zuzurechnen. Hauptsächlich auf die Aehnlichkeit der Sewastopolfauna mit den typischen Obereocänfaunen fussend, schreibe ich jene und überhaupt alle weissen Mergel der Bartonischen Stufe zu. Als typische Öligoeänschichten erscheinen die dunklen Thone von Alma (C©). Es ist schwer, nach drei Formen zu entscheiden, mit was für einer Abtheilung des Oligocän wir es hier zu thun haben. Es ist leicht möglich, dass diese Schichten dem norddeutschen Septarien-Thone parallel sind. Was das Alter der dunklen Thone des Eisenbahnthales (A) anbelangt, so kann ich jetzt aus Mangel an Thatsachen darüber nichts mit Bestimmt- heit sagen. Ihr Alter wird sich aufklären, wenn das Alter des Num- mulitenkalksteins in der Krim ganz genau bekannt sein wird. ) Hantken, Der Ofener Mergel. Mitth. a. d. Jahrb. d. ung. g. Anst. Bd. II, Heft 3. Gümbel, Geologie v. Bayern. 1888, pag. 912. 2) Gümbel, Geognostische Beschr. des bayer. Alpengebirges, pag. 608. ») Hofman, Die geolog Versch. d. Ofen-Koväcser Gebirges. Mitth. a. d. Jahrb. d. ung. g. Anst. B. I, Heft 2. 296 Verhandlungen. Nr. 15 Literatur-Notizen. A. Baron de Zigno: Erklärung.) Mr. Teller dans son comte rendu de mon M&moir sur ’Anthracotherium de Monteviale, attribue la presence d’une quatrieme molaire a l’effet d’un suppos@ mode de restauration de la machoire! Je me permets d’observer qu’une telle critique est absurde. Dans la restauration d’un fossile on cherche seulement de mettre les os a leur place, mais on ne cr&e pas une quatricme dent, et on n’allonge pas un machoire pour faire place & une dent de plus! Comme je l’ai annone® dans mon memoire la restauration s’est bornee ä la seule place occupee par les ineisives, tout le reste de Ja machoire solidement implante dans la lignite est intacte et n’a pas e&t@ touchte: L’erreur supposee par Mr. Teller seräit a peine pardonable a un jeune commencant, ou lien d’un vieux pal&ontologue qui depuis longtemps a fait ses preuves. C. Vrba. Mineralogische Notizen V. Groth’s Zeitschr. für Krystallogr. ete. 1889, Bd. XV, S. 446—472, Taf. VII u. IX. Wir müssen uns hier begnügen, auf den Inhalt jener Abhandlungen hinzuweisen, welche österreichische und ein bosnisches Vorkommen betreffen. Realgar von Bosnien (S. 460—463). Ein grünlich-erauer, glimmerreicher, zum Theil zersetzter Phyllit von Hrüza, unweit KfeSewo, der von zahlreichen Adern und Linsen von Quarz durchsetzt ist, zeigt Ueberrindungen von bis 1'/, Millimeter dicken Lagen blätterigen Auripigments, welche hier und da von Realgar durchwachsen sind. Kleine Hohlräume enthalten |—4 Millimeter hohe, intensiv glänzende Realgar- krys'ällchen von vertical säulenförmigem Habitus, mit gut ausgebildeten, terminalen Flächen. Es wurden 17 Formen nachgewiesen, von welchen 12 schon Krenner an- führte. Von den weiteren 5, welche Krenner nicht beobachtete, sind 2 neu. 8 von Krenner gefundene Formen fehlen an dem von Vrba untersuchten Krystallen, hier- von ist aber wohl (430) zu streichen und (49. 32.0) dürfte dem Prisma (320) ent- sprechen. Es sind bis nun an den flächenreichen Krystallen folgende Formen constatirt, wobei jene nur von Krenner mit Ä, jene nur von Vrba beobachteten mit V be- zeichnet sind: « (100) A (610) X, 1 (210), £ (820) V, m (110), « (120), 6 (250) neu K, b (010). e (001), r (012) X, q(0Oll) X, y(032) K, &(052) neu V, x (101), = (201), G (214) V. f (212) K, n (212), H (211) V, E (434) neu, k (232), F (121) neu, £ (141) neu P, e (111) K. Als Grundform ist hierbei jene von Miller angenommen. Bezüglich der ge- messenen Winkelwerthe sei auf das Orginal verwiesen. Apatit von Pisek (S. 463—469). „Eines der häufigsten Drusenmineralien im Pegmatit von Pisek ist der Apatit. Die oft recht flächenreichen — bis 10 Milli- meter hohen und ebenso breiten — Krystalle derselben sind entweder auf Feldspath oder Quarz einzeln aufgewachsen, häufig zu kleinen Gruppen oder Drusen vereint und von Glimmer, Beryll, Bertrandit, Turmalin und Berskrystall begleitet oder sie sind in einer chocoladebraunen, thonigen, im Wasser leicht zerfallenden Masse, welche Hohl- räume und Klüfte im Pegmatit ausfüllt, eingebettet und bieten in diesem Falle rundum ausgebildete einzelne Individuen oder kleine Krystallgruppen.“ Die in der thonigen Masse enthaltenen Krystalle sind schmutzig graugrün, wenig pellueid und kurzsäulen- förmig. Die aufgewachsenen zeigen sowohl in der Farbe als im Habitus starke Ver- schiedenheit, sie sind meist gelblich- und bläulichgrün oder intensiv blau gefärbt, fast farblos oder weiss, dabei mehr weniger durchsichtig. Der Habitus wechselt zwischen lang- und kurzsäulenförmig und einem pyramidalen Typus. 1) Die vorstehende Erklärung bezieht sich auf ein Referat in Nr. 13 der Ver- handlungen, S. 265. Da dieselbe die thatsächliche Grundlage der geäusserten Be- denken nicht berührt, fühlt sich der Referent nicht veranlasst, noch einmal auf den vierten Molar von Anthracotherium Monsvialense zurückzukommen. Derselbe ist auch bei anderen Fachgenossen einer skeptischen Auffassung begegnet. Man vergleiche bierüber vorläufig: Dr. K. A. Weithofer, Ueber die tertiären Landsäugethiere Italiens. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889, XXXIX, S. 56. Anm, der Redaction. Nr. 15 Bericht vom 19. November. H. Baumhauer. 297 _ Durch Messung sind folgende Formen nachgewiesen : a (1010), d (1120), e (0001), r (1012), 2 (A0N), 9.202), ©(1.2.2. 12), v (1122), s (UI2D), © (2132), rn BL), & (3034). t wurde nur einmal, aber breit ausgebildet, beobachtet; sie ist für Apatit neu. & war nur als einzelne schmale Fläche an einem langsäulenförmigen Kryställchen wahrgenommen worden. Bezüglich der Flächenbeschaffenheit, Winkelwerthe und der ver- schiedenen Combinationen sei auf das Original verwiesen. Nach einer Analyse von F. Kovar ist die Zusammensetzung blass bläulich- grünen Materials folgende: P,0,—=41'35, Ca0=55'15, MyO=Spur, Fl= 3:56, Cl = Spur, Unlöslich = 0'Sl Procent. Nachdem Chlor nur in minimalen Spuren ge- funden wurde, ist der analysirte Apatit ein reiner Fluorapatit. Bertrandit von Pisek (S. 469—472). Des Cloizeaux beobachtete am Vorkommen von Barbin Zwillinge nach /(101). (Vrba’sche Aufstellung.) Bertrand führt von derselben Fundstelle Zwillinge nach d (034) an. Penfield untersuchte den Bertrandit von Monte Antero und deutet einen auf- gefundenen Zwilling nach dem Bertrand'schen Gesetz. Vrba weist nun darauf hin, dass der von Penfield gemessene Winkel einer Verwachsung nach e (041) entspricht. Diese Verwachsung constatirt er auch an Piseker Bertrandzwillingen, von denen einer die Formen 5 (010), 9 (301), « (021) und « (100) aufweist und entsprechende Messungen gestattete. Es würden drei Zwillingsgesstze für den Bertrandit vorhanden sein, denen allen ein einsprinzender Winkel von nahe 60° entspräche. BeiDes Cloizeaux liegt möglicher- weise eine Verwechslung der verticalen und brachy-diagonalen Zonen vor, Bertrand's Angaben sind zu unvollständig, um eine Discussion zu ermöglichen. Jedenfalls sind die beiden Gesetze, nach denen (101), respective (043) Zwillingsebene wäre, fraglich ge- worden und wären die Zwillinesindividuen optisch zu untersuchen oder ihre Stellung durch Spaltversuche sicherzustellen. (Foullon.) F. Posepny. Ueber einige wenig bekannte alte Gold- bergbaue Böhmens. Oesterr. Zeitschr. für Berg- u. Hüttenwesen. 1889, 37. Jahrg., Nr. 23, $. 265-268; Nr. 24, 8. 381—284. Es werden Daten über die wenig bekannten Goldbergbaue von Liboun bei Lounovice, respective Vlasim, von Gutwasser bei Budweis, von Stoupna bei Pecka und über die alten Goldseifen bei Trautenau gegeben. Da der Verfasser auf alle diese ausführlicher zurückkommen wird (in seinem Archiv für praktische Geologie), so sei hier vorläufig nur auf die Publication hingewiesen. (Foullon.) H. Baumhauer. Das Reich der Krystalle für jeden Freund der Natur, insbesondere für Mineraliensammler leichtfasslich dargestellt. Leipzig 1889, W. Engelmann. Während Zoologie und Botanik sich vieler allgemein verständlicher ausgezeich- neter Werke erfreuen, kann dies von der Mineralogie nicht behauptet werden. Die Nachtheile der sogenannten populären mineralogischen Werke bestehen darin, dass sie entweder die wissenschaftliche Basis verlassen oder dem Leser durch zu viele „Vorbe- griffe“, trockene krystallographische Ableitungen u. s. w. sofort alle Lust zum Weiter- lesen benehmen, geschweige denn ihn zum Studium oder zur eigenen Beobachtung anregen. Dass in dem hier genannten Werke die durchaus wissenschaftliche Basis nicht verlassen wird, dafür bürgt schon der Name des Verfassers, aber mit grossem Geschick hat er die bösen Klippen der Trockenheit und der so spröden krystallographischen Thema umschifft. Das theoretisch krystallographische Capitel nimmt nur neun Druck- seiten ein und doch ist alles Nothwendige in sehr leicht verständlicher Form zusammen- gefasst; die Hemiedrien und Plagiedrien werden erst später an den betreffenden dahin gehörenden Mineralien in anregender Art und Weise dargestellt u. s. w. Es kann hier nicht auf alle Capitel eingegangen werden und müssen wir uns damit begnügen, her- vorzuheben, dass auch keine Errungenschaft der neuzeitlichen Forschung unberück- sicht bleibt. Neben der eingehenden Behandlung der physikalischen Eigenschaften, wo- bei das schwierige Feld der optischen Verhältnisse ebenfalls in allgemein verständlicher Form gegeben ist, findet auch die „Chemie der Krystalle“ ihren Platz, sind Bildung und Wachsthum u. s. w. berücksichtigt. Allenthalben werden im Text neben den construirten Krystallen auch solche, die nach der Natur, zum Theil auf Stufen sitzend, gezeichnet sind, gebracht, welche das K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 15. Verhandlungen. 44 998 Verhandlungen. Nr. 15 Verständniss wesentlich erhöhen. Der mit warmer Nafurverehrung geschriebene, klare und angenehm lesbare Text wird gewiss auf Viele so anregend wirken, dass sie zur eigenen Beobachtung übergehen werden, die beste Empfehlung, welche wir dem so ge- lungenen, sehr schön ausgestatteten Werke mitgeben können. (Foullon.) Bericht über denallgemeinen Bergmannstagzu Wien, 3. bis 7. September 1888. Redigirt und herausgegeben von dem Comite des Bergmannstages. Wien 1839, XLI und 298 Seiten Text, 12 Tafeln. Allen Theilnehmern dürfte der „allgemeine Bergmannstag“ noch in angenehmster Erinnerung sein, welcher neben den vielen ausgezeichneten Fachvorträgen dem zweiten Hauptzwecke, die Berufscollegen im persönlichen Verkehre einander uahezuführen, so voll entsprochen hat. In eleganter Ausstattung liegt nun der Bericht vor, welcher einleitend eine Darstellung des Verlaufes der Zusammenkunft bringt, in der das ernste Schaffen und die fröhlichen Feste in Kürze geschildert sind. Von den 30 Vorträgen entfallen fünf, welche in der allgemeinen Veısammlung, vierzehn die in der bergmannischen Abtheilung und elf, welche in Jer hüttenmännischen Abtheilung gehalten wurden. Es ist hier nicht möglich, auf den Inhalt jener Vorträge einzugehen, welche auch für uns Interesse haben, es können nur die Namen der Vortragenden und das 'Thema ihrer Mittheilungen angeführt werden: Kgl. preuss. Öberberghauptmann A.Dr.Huyssen: Die neue grosse geologische Karte von Europa. — H. Höfer: Die Erdölindustrie Galiziens. — F. PoSepny: Die alte Bergbauindustrie Böhmens. — J. Noth: Petro- leumvorkommen und Gewinnung bei Dukla (Galizien). — A. Fauk: Die Entwicklung der galizischen Petroleumindustrie. — L. St. Rainer: Die alpinen Goldbergbaue und die Goldtiefenfrage.. — F. Seeland: Bergmännische Geologie. — A. Brezina: Das Eisen von Wolfsegg. Wir hoffen Gelegenheit zu haben, auf einzelne dieser Vorträge zurückkommen zu können uud wollen für heute nur dankend der Verdienste gedenken, welche sich Herr Ministerialrath A. M. Ritter v. Friese um den Bergmannstag und um den Be- richt über denselben gesammelt hat. Der letztere ist ein bleibendes Andenken an die erspriessliche Thätigkeit der so zahlreich besuchten Versammlung. (Foullon.) (4 Einsendungen für die Bibliothek. Einzelnwerke und Separat-Abdrücke. Eingelangt vom 1. Juli bis Ende September 1889. Andrussow, N. Ueber zwei neue Isopoden- formen aus neogenen Ablagerungen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1886, Bd. II.) Stuttgart, E.Schweizerbart, 1886. 8°. 20 8.155 — 174) mit 7 Textfiguren und ] Taf. (VII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.088 8°.) Angermann, K. Kilka uwag o tworzeniu sie gör. [Einige Bemerkungen über die Gebirgsbildung.] (Separat. aus: „Kosmos“. Rok. XI.) Lwow, typ. 3. Zwiazkow, 1886, 8. 15 S. (194—208) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.089. 8°.) Angermann, K. Studya geologiezne w okolicy Synowödzka. [Geolog. Studien in der Gegend von Synowödzko.|] (Separat. aus: „Kosmos“. Rok. XI.) Lwow, typ. J. Zwiazkow, 1886. 8°. 88. (575—582) mit ] Taf. steif. Gesch. d. Dr. Bittner. (11.090. 8°.) Angermann, K. Dokohezenie uwag o tworzeniu sie gör. |Schlussbemerkungen über die Gebirgsbildung.] (Separat. aus: „Kosmos“. Rok. XIII.) Lwow, typ. J. Zwiazkow, 1888. 8°. 16 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.091. 8°.) Angermann, K. Zrödlfa naftowe w Kar- patach. [Naphtaquellen in den Karpathen.] (Separat. aus: „Czasopismo techniezne“ z dnia 10. i 25. styeznia 1889 r.) Lwow, typ. J. Zwiazkow, 1889. 8°. 12 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.092. 8°.) Barrois, Ch. Dr. Note sur l’existence du terrain devonien superieur ä Rostellec, Finistere. (Separat. aus: Annales de la Societe geologique du Nord. Tom, XVI) Lille, typ. Liegeois-Six, 1889. 8°. 11 8. (132— 142). steif. Gesch. d. Autors. (11.093. 8°.) Bassani, F. Prof. Dr. Ricerche sui pesei fossili di Chiavon. (Strati di Sotzka. Miocene inferiore.) Memoria. (Separat aus: Atti della R. Accademia delle scienze fis. e matem. di Napoli. Ser. II, Vol. III, Nr. 6) Napoli, typ. R. Accademia, 1889. 4’. 104 S. mit 18 Taf. br. Gesch. d. Autors. (2.979. 4°.) Bassani, F. Prof. Dr. Sopra una nuova specie di Ephippus scoperta nell’ eocene medio di Val Sordina presso Lonigo, Veronese. (Separat. aus: Bullettino della Societä geologica italiana. Vol. VII, Fasc. 3.) Roma, typ. R. Accademia dei Lincei, 1889. 8°. 38. (279—281) mit 1 Taf. (IX). steif. Gesch. d. Autors. (11.094. 8°.) Bergier, R. A. An improve! french pocket- compass. (Separat. aus: Transaetions of theAmerican Institnte of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 6 S. mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.095. 8°.) Bertrand, M. Les plis couches de la region de Draguignan. (Separat. aus: Comptes rendus des s&ances de l’Academie des sciences; 29 octob. 1888.) Paris, typ. Gautbier-Villars, 1888. 4°. 38. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (2980. 4°.) Bertrand, M. «) Les plis couches et les renversements de la Provence. Environs de Saint-Zacharie. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences; 14 mai 1888.) — 5) Allure generale des plissements des couches de 44* 300 la Provence: analogie avec ceux des Alpes. (Ibid. 4 juin 1888.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1888. 4°. 8S. mit ] Text- figur, steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (2981. 4°.) Bertrand, M. Sur la distribution g6&o- graphique des roches &ruptives en Europe. (Separat. aus: Bulletin de la Societe geo- logique de France. Ser. III, Tom. XVI.) Paris, E. Colin, 1888. 8°. 458. (573— 617) mit 10 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.096. 8°.) Bertrand, M. Sur les relations des pheno- menes eruptifs avec la formation des mon- tagnes et sur les lois de leur distribution. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences; 28 mai 1888.) Paris, typ. Gauthier- Villars, 1888. 4°. 48. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (2982. 2°.) Bertrand, M. Un nouveau probleme de la geologie provencale. Penetration !de marnes irrisees dans le cr&tace. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Acadömie des sciences; 26 octob. [888.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1888. 4°. 4 S. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (2983. 4°.) Bertrand, M. & W. Kilian. Sur les terrains jurassique et cretace des pro- vinces de Grenade et de Malaga. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences; 18 jan. 1886.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1886. 4°. 3 S. steif. Gesch.d. Dr. A.Bittner. (2991. 4°) Bianconi, G. G. Prof. La Teoria Dar- winiana detta indipendente. Lettera al C. Darwin tradotta dal Francese da Dr. G. A. Bianconi. Bologna, typ. N. Zani- chelli, 1875. 8°. 464 S. mit 21 Taf. br. Gesch. d. Herrn A.Senoner. (17097, 8°.) Billings, G. H. Coal versus oil in the puddling furnace and in raising steam. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 28. steif. Gesch. d. Instit. (11.098. 8°.) Birkinbine, I. Prominent sources of iron- ore supply. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 138. steif. Gesch. d. Instit. (11.099. 8°.) Birkinbine, I. & Th. A. Edison. The concentration of iron-ore. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 178. mit 4 Textfiguren, steif. Gesch. d. Instit, (11.100. 8°.) Verhandlungen. Nr. 15 Blink, H. Dr. Der Rhein in den Nieder- landen. (In: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, hsg. von A. Kirchhoff. Bd. IV, Hit. 2.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. 708. (37—106) mit 1 Karte. steif. Gesch. des Verlegers. (11.101. 8°.) Blytt, A. On variations of climate in the course of time, (Separat. aus: Christiania Vetenskabs-Selskabs Förhandlingar, 1886, Nr. 8.) Christiania, typ. A. W. Brogger, 1886. 8°. 24 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.102. 8°.) Blytt, A. The probable cause of the displa- cemeut of beachlines. An attempt to compute geological epochs. With additional note. (Separat. aus: Christiania Videns- kabs-Selskabs Förhandlingar, 1889. Nr. 1.) Christiania, typ. A. W. Brogger, 1889. 8°, 748. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.103. 8°.) Böckh, J. Das Auftreten von Trias-Ab- lagerungen bei Szäaszkabanya. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Köt. XVIII, 1888.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1888. 8°. 15 S. (280—294,) steif. Gesch. d. Dr. A, Bittner. (11.104. 8°.) Böckh, J. Daten zur geologischen Kenntniss des nordwestlich von Bozovics sich erhe- benden Gebirges. (Separat. aus: Jahres- bericht der kg). ungar. gcolog. Anstalt für 1886.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1888. 8°. 34 S. (135—168). steif. Gesch. d. Dr ASBıttnter. (11.263. 8'.) Böhm, A. Dr. Ueber optische Täuschungen im Gebirge. (Separat. aus: Zeitschrift des deutsch. und österreich. Alpenvereins. Bd. XIII, 1882.) Wien, deutsch. u. österr. Alpenverein, 1882. 8°. 2588. (161—188} mit 4 Textfiguren steif. Gesch. d. Dr, A. Bittner. (11.105. 8°.) Böhm, A. Dr. Schaf-Schliffe. (Separat. ans: Mittheilungen des dentsch. und österreich. Alpenvereins. 1884, Nr. 3.) Salzburg, typ A. Pustet, 1884. 8%. 28. (92—94). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.106. 8°.) Böhm, A. Dr. Ueber die Genauigkeit der Bestimmung von dGebirgsvolumen und mittlere Massenerhebung. Vortrag, zehal- ten auf dem VIII. Deutschen Geographen- tage zu Berlin. (Separat. aus: Verhand- lungen des VIII. deutschen Geographen- tages in Berlin. 1859.) Berlin, typ. W. Pormetter, 1889. 8°. 13 S. (214—224). steif. Gesch. d. Autors. (11.107. 8°.) Boehm, G.Dr. Die Bivalven der Schichten des Diceras Münsteri (Diceraskalk) von Kelheim. (Separat. aus: Zeitschrift der deutsch, geolog. Gesellschaft. Bd. XXXIII, 1881.) Berlin, W. Hertz, 1881. 8°. 8S. (67—74). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.108. 8°.) Nr. 15 Boue, A. Die europäische Türkei. (La Turquie d’Europe par A. Boue. Paris 1840.) Deutsch herausgegeben von der Bou£- Stiftungs-Commission der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Wien, ®. Tempsky, 1889. 8°. 2 Bde. br. Gesch. d. kais. Akademie. [Bd.I. X—674 S. mit dem Bildnisse des Verfassers. Bd. 11.564 S ] (11 109. 8°.) Branco, W. Dr. Ueber die Anfangskammer von Bactrites. (Separat. aus: Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft. Bd. XXX VII. 1885.) Berlin, W. Hertz, 1885. 8°. 9S. (1-9) mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.110. 8°.) Branco, W. Dr. Weissia bavarica g. n. sp. n., ein neuer Stegocephale aus dem unteren Rothliegenden (Separat. aus: Jahrbuch d. kgl. preuss. geolog. Landes- anstalt für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1887. 8°. 188. (22-39) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.111. 8°.) Browne, D. H. The distribution of phos- phorus in the Ludington mine, Iron Mountain, Michigan: a study in isochemie lines. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Miniug Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 17 S. mit 23 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (21.112. 8°.) Bruder, G. Livistona macrophylla, eine neue fossile Palme aus dem tertiären Süsswasserkalke von Tuchorschitz. (Sep. aus: „Lotos“. 1890, N.F., Bd. X.) Prag, typ. H. Mercy, 1889. 8°. 4S. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors (11.115. 8°.) Bukowski, G. Der geologische Bau der Insel Kasos. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der kais. Akademie der Wissen- schaften, math.-naturw. Classe,. Bd. XCVIII. Abthlg. I. Juli 1889.) Wien, F. Tempsky, 1889. 8°. 17 S. (653—669) mit 1 geolog. Karte. steif. Gesch. d. Autors. (11.114. 8°.) Bukowski, G. Grundzüge des geologischen Baues der Insel Rhodus. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Classe, Bd. XCVIII, Abthlg. I. März 1889.) Wien, F. Tempsky, 1889. 8°. 65 S. (208-272 mit ] geolog. Kartenskizze. steif. Gesch. d. Autors. (11.115. 8°.) Bunsen, R. Prof. Gasometrische Methoden. Zweite umgearbeitete und vermehrte Auf- lage. Braunschweig, typ. F. Vieweg & Sohn, 1877. 8°. XI—387 S. mit 70 Text- figuren. br. Kauf (10.086. 8°. Lab.) Bunsen, R. Prof. Anleitung zur Analyse der Aschen und Mineralwasser. Zweite Auflage. Heidelberg, €. Winter, 1887. 8°. 558. mit 1 Tafel und 6 Tabellen. br. Kauf. (11.087. 8°. Lab.) Einsendungen für die Bibliothek. 301 Canaval, R. Dr. Das Erdbeben von Gmünd am 5. November 1881. (Separat. ans: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math,. - naturw. lasse. Bd. LXXXVI, Jahrg. 1882, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1882. 8°. 578. (353—409) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.116. 8°.) Canavari, M. Dr. Fossili del Lias inferiore del Gran Sasso .d’Italia, raccolti dal Prof. A. Orsini nell’ anno 1840. (Se- parat. aus: Atti della Societä Toscana di scienze naturali. Vol. VII, Fasc. 1.) Pisa, typ. T. Nistri & Co., 1885. 8°. 25 8. (280—300) mit 1 Taf. (VI). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (07417582)) Capellini, G. Prof. Marne glauconifere dei dintorni di Bologna. (Separat. aus: Rendiconto dell’ Academia delle scienze dell’ Istituto di Bologna. Sess. ord. 19. April 1877.) Bologna, typ. Gam- berini & Parmeggiani, 1877. 8°. 128. (110—121). steif. Gesch. d.Dr. A.Bittner. (11.118 8°.) Carez, L. Note sur le ceretace inferieur des environs de Mouri@s (Bouches du Rhöne). (Separat. aus: Bulletin de la Societe geo- logique de France. Ser. III, Tom. XVII. 1889.) Paris, E. Colin, 1889. 8°. 48. (466 — 469) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.119. 8°.) Carez, L. Note sur les couches dites tria- siques des environs de Sougraigne (Aude). (Separat. aus: Bulletin de la Societe geo- logique de France. Ser. III, Tom. XVII, 1889.) Paris, E. Colin, 1889. 8%. 8S. (372—379) mit 1 Taf. (VIII). steif. Gesch. d. Autors (11.120. 8°.) Carez, L. Sur l’existence de phenomenes de recouvrement dans les petites Pyren6es de l’Aude. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences; 3 juin 1889.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1889. 4°. 48. steif. Gesch. d. Autors. (2984. 4°.) Carez, L. Sur une nouvelle carte g&ologique de France ou 1:500000. Paris 1889. 4°. Vide: Vasseur, 6. & L. Carez. (2997. 4°) Carpenter, F. R. & W. P. Headden. Note on the influence of columbite upon the tin-assay. With Discussion. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 4—2 8. steif. Gesch. d. Instit. (11.121. 8°.) Castillo, A. del. Catalogue descriptif des Meteorites (fers et pierres met&oriques) du Mexique avec l’indication des loca- lites dans lesquelles ces me&t£orites sont tombes ou ont &t& decouverts. Paris, typ. 309 Verhandlungen. Nr. 15 L. Ouin, 1889. 8°. 158. mit 1 Karte. Dames, W. Prof. Dr. Ueber die „Phyllo- steif. Gesch. d. Autors. (11.1222 8°.) Chirita, C. Dietionar geografic al judetului Vasluit. (Lucrare premiatä de Societatea Geograficä romänä; premiul „George Jön Lahovari.“) Bucuresti, typ. Soceeü & Teelu, 1889. 8°. 226 S. br. Gesch. d. Soeietatea geograf, romänä. (11.264. 8°.) Claghorn, C. R. Notes on the Berenice anthracite coal-basin, Sullivan county, Pennsylvania. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1839.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 108. mit 1 Kartenskizze im Text. steif Gesch. d. Instit. (11.1237,83) Clark, W. B. A new Ammonite which throws additional light upon the geo- logical position of the Alpine Rhaetic. (Separat. aus: American Journal of seience. Ser. III, Vol. XXXV; febr. 1888.) New Haven, J. D. & E. S. Pana, 1888. 8°. 3. (118—120). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.124. 8°.) Clark, W. B. Discovery of fossil-bearing cretaceous strata in Anne Arundel and Prince George counties, Maryland. (Separat. aus: Johns Hopkins University Cireulars No. 69.) Baltimore, 1888. 8°. 6 S. steif. Gesch. d.Dr. A. Bittner. (11.125. 8°.) Clark, W. B, a) On three geological ex- cursions made octob. & nov. 1887 into the southern counties of Maryland. — b) Additions to the geological collection (Session 1887—88). —- c/ On the geology of a region in Northern Tyrol with des- criptions of new species of fossils. (Se- parat. aus: Johns Hopkins University Circulars. No. 65.) Baltimore, 1888. 8°. 11 S. mit 1 Kartenskizze. steif. Gesch. d. Dr. AYBittner. (11.126. 8°.) Cokelli, G. de Prof. Le marmitte dei giganti della Valle Lagarina finora co- nosciute. (IX. Publicazione fatta per cura del Museo civico di Rovereto.) Rovereto, typ. V. Sottochiesa, 1886. 8°. 118. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.127. 8°.) Cutter, E. Food versus bacilli in con- sumption. An open letter to his son J.A.Cutter, with answer. (Separat. poden“-Natur von Spathiocaris, Apty- chopsis und ähnlichen Körpern. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. Jahrg. 1884. Bd. 1.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1884. 8°. 4S. (267—270.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.130. 8°.) Dana, E. S. Contributions to the petro- graphy of the Sandwich Islands. New Haven, 1889. 8°. Vide: Dana, I.D. On the volcanoes and volcanic phenomena of the Hawaiian Islands. Appendix. (11.131. 8°.) Dana, J. D. Prof. On the volcanoes and volcanice phenomena of the Hawaiian Islands. With a paper on the petrography of the islands; by E.S. Dana. (Separat. aus: American Journal of science. Ser. III, Vol. XXXIII—XXXVII, 1837—89.) New Haven, typ. Tuttle, Mourehouse & Taylor, 1887—89.8°. 2088. mit Holzschnitten im Text und 14 Taf. br. Gesch. d. Autors, Enthält: a) Dana, J. D. History of the changes in Mt. Loa Craters: Kilauea, Summit. (Ibid. Vol. XXXIII, 1887, pag.433 —451 und Plat. XII; Vol. XXXIV, 1887, pag. 81—97, 349—354 und Plat. II-—IV; Vol.XXXV, 1888, pag. 15—34, 213—228, 282—289 u. Plat. I, IV—V; Vol. XXXVI, 1888, pag. 14—32, 8I—112, 167—175 und Plat. I-IlI.) — 5) Dana, J.D. Points in the geological history of the islands Maui and Oahu. (Ibid. Vol. XXXVII, 1889, pag. 81—103 und Plat. III- IV.) — ec) Dana, J.D. On the origin of ihe deep troughs of the oceanic depression: are any of volcanie origin? (Ibid. Vol. XXXVII, 1889, pag. 191—202 und Plat: VII.) — d) Dana, E.S. Contri- butions to the petrography of the Sand- wich - Islands. (Ibid. Vol. XXXVII, 1889, pag. 441—467 und Plat. XIV.) (11.131. 8°.) Deecke, W. Dr. Ueber das Vorkommen von Foraminiferen in der Juraformation des Elsass. (Separat. aus: Mittheilungen der Commission für die geologische Landes-Untersuchung v. Elsass-Lothringen, Bd. I, H. 1.) Strassb, typ. R. Schultz & Co., 1886. 8°. 88. (16—23). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.132. 8°.) aus: Virginia Medical Mounthly, dec. Deecke, W. Dr. Ueber Lariosaurus und 1888.) New-York, 1888. 8°, 22 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.128. 8°.) Dames, W. Prof. Dr. Ueber den Bau des Kopfes von Archaeopteryx. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. preussisch. einige andere Saurier der lombardischen Trias. (Separat. aus: Zeitschrift d. Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVII, 1886.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8°. 28S (170— 197) mit 2 Taf. (III—IV). steif. Gesch. d.Dr.A.Bittner. (11.133. 8°.) Akademie der Wissenschaften. 1882. Dewey, F. P. Note on the nickel-ore of Nr. XXX VIII.) Berlin, typ.Reichsdruckerei, 1882. 8°. 38. (817—819). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.129. 8°.) Russell springs, Logan county, Kansas, (Separat. aus: Transactions ofthe American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 28. steif. Gesch. d. Instit. (11.134. 8°.) Diener, C. Dr. Die Kalkfalte des Piz Alv in Graubünden. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt. Bd.XXXIV. 1884.) Wien, A. Hölder. 8°. 8 S. (313— 320) mit 3 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A Bittner. (11.135. 8°.) Diener, C. Dr. Eine neue Alpeneintheilung. (Separat. aus: Mittheilungen des Deutsch. u. österr, Alpenvereins. 1887.) München, typ. C. Mühlthaler, 1887. 8°. 88. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.136. 8°.) Doelter, C. & E. Hussak. Ueber die Einwirkung geschmolzener Magmen auf verschiedene Mineralien. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... 1834, Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1884. 8°. 27 S. (18—44) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (ehrErze ec) (Domeyko, J.) Nekrolog, mit einer chro- nologischen Uebersicht seiner wichtigeren mineralog. und geolog. Arbeiten. Von A. W.Stelzner. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. ... 1889. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 12 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.138. 8°.) Drown, Th. M. Prof. The influence of silicon on the determination of phos- phorus in iron. (Separat. aus: Transac- tions of the American Institute of Mining Engineers; jan. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 7 S. steif. Gesch. d. Instit. (1219:9.582.) Dunikowski, E. v. Geologische Unter- suchungen in Russisch-Podolien. (Separat. aus: Zeitschrift der deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVI, 1884.) Berlin, W. Hertz, 1884. 8°. 27 S. (41—67) mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Dr. A, Bittner. (11.140. 8°.) Ebenführer, E. Die Gesteinsarten des politischen Bezirkes Baden in Nieder- Oesterreich. Erläuternder Text zu den für die Volks- und Bürgerschulen des Bezirkes zusammengestellten Gesteins-Sammlungen. Baden, typ. H. Haase, 1885. 8°. 64 8. mit 9 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.141. 8°.) Eck, H. Dr. Vorläufige Notiz über die den Theilnehmern an der 16. Versammlung des oberrheinischen geologischen Vereins vom Gemeinderath der Staüt Lahr dar- gebotene geognostische Karte der Gegend von Lahr mit Profilen. (Separat. aus: Bericht über die XVI. Versammlung des oberrhein. geolog. Vereins.) Lahr, 1883. 8°. 15. 8. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.142. 8°.) Eck, H. Dr. Zur Gliederung des Buntsand- steins im Odenwalde. (Separat. aus: Zeit- Einsendungen für die Bibliothek. 303 schrift der deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXXVI, 1884.) Berlin, W. Hertz, 1884. 8°. 88. (161—168). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.143. 8°.) Eck, H. Dr. Das Lager des Ceratites antecedens Beyr. im schwäbischen Muschel- kalk. (Separat. aus: Zeitschrift der deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XXX VII, 1885.) Berlin, W. Hertz, 1835. 8°. 4S. (466—469). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.144. 8°.) Edison, Th. A. The concentration of iron- ore, New York, 1889. 8°. Vide: Birkin- bine, J. & Th. A. Edison. (11'100. 8°.) Felton, E. C. Oil as a metallurgical fuel. Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 28. steif. Gesch. d. Instit. (11.145. 8°.) Finkelstein, H. Ueber ein Vorkommen der Opalinus- (und Murchisonae ?-) Zone im westlichen Süd-Tirol. (Separat. aus: Zeitschrift der deutsch. geolog. Gesell- schaft. Bd. XLI, 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 30 S. (49—78) mit 1 Taf. (VID). steif. Gesch. d. Autors. (11.146. 8°.) Fleming, H. S. & E. Orton. Analytical determinations in the paper of W.J. Keep: The influence of silicon in cast- iron, New York, 1839. 8°. Vide: Keep, Werd; (11.180. 8°.) Fontannes, F. Note sur la constitution du sous-sol de la Crau et de la plaine d’Avignon. (Separat. aus: Bulletin de la Soeiete geologique de France. Ser. III, Tom. XII, 1884.) Paris, F. Aureau, 1884. 8°. 118. (463— 473), steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.147. 8°.) Foresti, L. Dr. Deserizione di una forma nuova di Marginella ed alcune osservazioni sull’ uso dei vocaboli mutazione e varietä. (Separat. aus: Bollettino della Societä malacologica italiana. Vol. XI, 1885.) Siena, tipografia dell’ Ancora, 1885. 8°. 5 S. (11—15) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.148. 8°.) Foresti, L. Dr. Note sur le sous-genre Smendovia, Tournouer; traduit de l’italien par E. Hennegnin. (Separat. aus: M&moires de la Soriete royale malacologique de Belgique. Tom. XX, 1885.) Bruxelles, typ. P. Weissenbuch, 1885. 8°. 7 S. (27—31) mit 8 Textfiguren, steif, Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.149. 8°.) Foresti, L. Dr. Sul Pecten histrix Doder- lein-Meli. (Separat. aus: Bollettino della Societä geologiea italiana, Vol. IV, 1885.) Roma, typ. Salviucei, 1885. 78.(97—101) 304 Verhandlungen. mit 1 Taf. (V). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.150. 8°.) Foullon, H. Baron v. Ueber den Prehnit aus dem Floitenthale. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichs- anstalt. 1889, Nr. 10) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 4 S. (197— 201) mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Autors. (11.151. 8°.) Fouque, F. Explorations de la mission chargte de l’&tude des tremblements de teıre de l’Andalousie. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Aca- demie des sciences; 20 avril 1885.) Paris, typ. Gauthier - Villars, 1885. 4°. 27 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (2985. 4°.) Franzenau, A. Ueber die Fauna der zweiten Mediterran-Stufe von Letkes. (Separat. aus: Termeszetrajzi Füzetek. Vol, X, Part. I, 1886) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1886. 8°. 7 S. (91—97). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.152. 8°.) Frech, F. Dr. Die paläozoischen Bildungen von Cabrieres (Languedoc). (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesell- schaft. Bd. XXXIX. 1587.) Berlin, W. Hertz. 1887. 8°. 128 8. (360—487) mit Profilen und Holzschnitten im Text, 2 Tabellen und ] Kartenskizze (Taf. XXIV) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.153. 8°.) Frech, F. Dr. Die Versteinerungen der untersenonen Thonlager zwischen Suderode u. Quedlinburg. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellsch. Bd. XXXIX. 1887.) Berlin, W. Hertz, 1887. 8°. 62 S. (141—202) mit 9 S. (XI—XIX). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.154. 8°.) Fritsch, C. v. Prof. Dr. [Mittheilungen. ] Ueber Devonpetrefacten; Eifeler Petre- facten ; über die geologischen Verhältnisse in Marocco ; Petrefacten des Kohlenkalkes von Sumatra; über Rein’'s Werk über Japan ; überVersteinerungen aus Palästina. (Separat. aus: Zeitschrift für die ge- sammten Naturwissenschaften. Bd. LIV. 1881, pag. 194, 198—199, 201—206, 208—209, 214—215, 366—367.) Berlin, P. Parey, 1881. 8°. 88. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.155. 8°.) Fritsch, C. v. Prof. Dr. Ueber Erdbeben. (Separat. aus: Verhandlungen der Gesell- schaft für Erdkunde zu Berlin. Bd. VIII, 1881. Nr. 5.) Berlin, typ. Kerskes & Hoh- mann, 1881. 8°. 48. (193—196). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.156. 8°.) Fuchs, C. W.C. Prof. Dr. Statistik der Erdbeben von 1865 —1885. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd XCII, Jahrg. 1885, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, Nr. 15 1886. 8°. 4118. (215—625). br. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.157. 8°.) Fuchs, Th. Dr. Die Mediterranflora in ihrer Abhängigkeit von der Bodenunter- lage. (Separat. ans: Sitzungsberichte der kais. Akademie d. Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXVI, Jahrg. 1877, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdrockerei, 1877. 8’. 22 8. (240— 261). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.158. 8°.) Fuchs, Th. Dr. 1. Ueber den Flysch und die Argille scagliose. — 2. Ueber eruptive Sande. (Separat. aus: Sitzungsberichte d. kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXVI, Jahrg. 1877. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1877. 8°. 11 S. (462—470). steif. Gesch, d. Dr. A. Bittner. (11.159. 8°.) Fuchs, Th. Dr. Ueber den Einfluss des Lichtes auf die bathymetrische Ver- theilung der Meeresorganismen. (Separat. aus: Sitzungsberichte der k. k. zoolog.- botanisch. Gesellschaft inWien. Bd. XXXII, 5. April 1882.) Wien, typ. A. Holzhausen. 1882. 8°. 48. (24—28) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.160. 8°.) Fugger, E. Das Erdbeben vom 20. Jänner 1889. (Separat. aus: Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Bd. XXIX.) Salzburg, typ. S. Oellacher, 1889. 8°. 28. steif. Gesch. d. Autors. (11.161. 8°) (Geyler, H. Th.) Nekrolog, mit einem Verzeichnisse seiner Schriften. Von Dr. F. Kinkelin. (Separat. aus: „Leopol- dina“, XXV, 1889, Nr. 11—12.) Halle a. d. S., typ. E. Blocbmann & Sohn, 1889. 4°. 3 S. (98—100). steif. Gesch. d. Autors. (2986. 4°.) Gillieron, V. Prof. Dr. Note sur l’ache- vement de la premiere carte geologique de la Suisse a grande £chelle. (Separat. aus: Bulletin de la Societe belge de g&o- logie. Tom. III, 1889, M&moires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et De Smet, 1889. 8°. 9 S.(110—118). steif. Gesch. d. Autors. (11.162. 8°.) Gioli, G. Dr. I Lamellibranchi e la siste- matica in paleontologia. (Separat. aus: Bollettino della Societä malacologica ita- liana. Vol. XIV, Fasc. III.) Modena, typ. Soliani, 1889. 8°. 43 S. (101—143). steif. Gesch. d. Autors. (11.163. 8°.) Gleichen, A. Beitrag zur Theorie der Brechung von Strahlensystemen. (Disser- tation.) Berlin, typ. W. Moeser, 1889. 8°. 20 S. mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (11.164. 8°.) Gnentsch, F. Ueber radicale Verbindungen der Gefässe und des Holzparenchyms DREI? EEE Nr. 15 zwischen aufeinanderfolgenden Jahrringen dikotyler Laubbäume mit besonderer Berücksichtigung der einheimischen Arten. (Dissertation.) (Separat. aus: „Flora“, Jahrg. 1888.) Regensburg, typ. F. H. Neu- bauer, 1888. 8°. 32 S. (309—335) mit 1 Taf. (VI). steif. Gesch. d. Universität Berlin, (11.165. 8°.) Goldschmidt, V. Dr. Chemisch-minera- logische Betrachtungen. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallographie hsg. von Groth. Bd. XVII.) Leipzig, W. Engelmann, 1889. 8°. 42 S. (25—66). steif. Gesch. d. Autors. (11.166. 8°.) Goldschmidt, V. Dr. Graphische Bestim- mung des Winkels zweier Zonenebenen in gnomonischer Projection. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallographie hsg. von Groth. Bd. XVII.) Leipzig. W. Engelmann, 1889. 8°. 1 S. (97). steif. Gesch. d. Autors. (WARS?) Goodale, Ch. W. The occeurence and treatment of the argentiferous manganese ores of Tombstone distriet, Arizona. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; july 1887.) New York, Instit. of Min. Engin., 1887. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.168. 8°.) Groddeck, A. v. Dr. Rukowodstwo k izufeniju rudnych möstoroädenij. [Ueber Lagergänge. Aus dem Deutschen über- setzt von Eichwald.] St. Petersburg, Fransel, 1889. VI—328 S. br. Gesch. (11.265. 8°.) Groth, P. Tabellarische Uebersicht der Mineralien nach ihren krystallographisch- chemischen Beziehungen geordnet. Dritte vollständig neu bearbeitete Auflage. Braunschweig. Fr. Vieweg & Sohn, 1889. 4°. X—167 S. br. Kauf. (2.999. 4°.) Gürich, G. Beziehungen des Tafelbergsand- steins zu den Homalonotus führenden Bockeveldschichten der Capcolonie, Süd- afrika. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1889, Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 88. (73—80) mit 1 Profil im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.169. 8°.) Hague, A. Soaping geysers. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 108. steif. Gesch. d. Instit. (11.170. 8°.) Halaväts, J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Separat. aus: Mittheilungen aus dem Jahrbuch der kel. ungar. geolog. Anstalt. Bd. VII, Hft. 8.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1889. 8°. 21 S. (213—231) mit 3 Holzschnitten im Text und 2 Taf. (XXXIII—XXXIV). steif, Gesch. d. Autors. (121712 82)) K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 15. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 305 Hauer, F. Ritt. v. Erze und Mineralien aus Bosnien. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIV, 1884.) Wien, typ. J. C. Fischer & Co., 8. 88. (751-758). steif. Gesch. d. Dr. A.Bittner., (11.172. 8°.) Haug, E. Dr. Beitrag zur Kenntniss der oberneocomen Ammonitenfauna der Puez- alpe bei Corvara, Südtirol. (Separat. aus: Beiträge zur Paläontologie Oesterreich- Ungarns und des Orients hsg. von E. v. Mojsisovies und M. Neumayr. Bd. VII, Hft. 3.) Wien, A. Hölder, 1889. 4°. 37 S. (193— 229) mit 6 Taf. (VIII—XIII). steif. Gesch. d. Autors. (2.987. 4°.) Haug, E. Dr. Lias, bajocien et bathonien, dans les chaines subalpines entre Digne et Gap. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences ; 1 avril 1889.) Paris, typ. Gau thier-Villars & Fils, 1889. 4°. 4 S. steif. Gesch. d. Autors. (2.988. 4°.) Haug, E. Dr. Sur la göologie des chaines subalpines comprises entre Gap et Digne. (Separat, aus: Comptes rendus des seances de l’Academie des sciences; 18 mars 1889.) Paris, typ. Gauthier-Villars et Fils, 1839. 4°. 48. steif. Gesch. d. Autors. (2.989. 4°.) Headden, W. P. Note on the influence of columbite upon the tin-assay. New York, 1889. 8°. Vide: Carpenter, F. R. & W. P. Headden. (11.121. 8°.) Hittcher, C. Untersuchungen von Schädeln der Gattung Bos, unter besonderer Berück- sichtigung einiger in ostpreussischen Torf- mooren gefandener Rinderschädel. (Disser- tation.) Königsberg, typ. M. Liedtke, 1888. 8°. 150 S. mit Tabellen (26 S.). steif. Gesch. d. Universität Königsberg. (11.173. 8°.) Hoernes, R. Prof. Dr. Grundzüge der Geognosie und Geologie von Dr. G. Leon- hard. 4. Auflage; nach des Verfassers Tode besorgt. Vide: Leonhard, @. (9543. 8°.) Hofman, H. ©. The dry assay of tin- ores. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 528. steif. Gesch. d. Instit. (11.174. 8°.) Hunt, A. E. A note upon a modification of the redueing process used by the Carbon Iron Company. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°, 2 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.175. 8°.) Hunt, R. W. Proposed rail-sections. (Se- parat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 45 306 S’. 8S. mit S Textfiguren. steif, Gesch. d. Instit. (11.176. 8°.) Hussak, E. Ueber die Einwirkung ge- schmolzener Magmen auf verschiedene Mineralien. Stuttgart, 1884. 8°. Vide: Doelter, €. & E.Hussak. (11.137. 8°.) Ives, J. T. B. An oceurence of copper glance north of Lake Huron, with notes on the structure of the locality. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 6 S. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Instit. (217732) Kafka, J. Die diluvialen Murmelthiere in Böhmen. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. 1889.) Prag, typ. Dr. E. Gregr, 1889. 8°. 13 S. (195—207) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.178. 8°.) Katzer, F. Das böhmische Sandsteingebirge. (Aus: „Die Natur.“ Jahrg. XXXVII, Nr. 26, vom 29. Juni 1889.) Halle, G. Schwetschke, 1889. 4°. 78. (309 — 311. 323—326) mit 14 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. 2990. 4°.) Katzer, F. Geologie von Böhmen. I. Ab- theilung. (pag. 1—320, mit 2 Porträts, 2 Karten u. 69 Textfig.) Prag, Is. Taussig, 1889. 8°. br. Gesch. d. Verlegers. (11.179. 8°.) Keep, W. J. The influence of silicon in cast-iron. Analytical determinations by H. S. Fleming & E. Orton. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 32 S. mit 24 Tabellen u. 11 Figuren im Text. steif. Gesch. d. Instit. (11.180. 8°.) Kilian, W. Sur les terrains jurassique et er&tac& des provinces de Grenade et de Malaga. Paris 1886. 4°. Vide: Ber- trand, M. & W. Kilian, (2991. 4°.) Kinkelin, F. Dr. Der Pliocänsee d, Rhein- und Mainthales und die ehemaligen Main- läufe. Ein Beitrag zur Kenntniss der Pliocän- und Diluvialzeit des westlichen Mitteldeutschlands. (Separat. aus: Be- richte über die Senckenbergische natur- forschende Gesellschaft in Frankfurt a.M. 1889.) Frankfurt a. M., typ. Geb. Knauer, 1889. 8°. 123 S. (39—161) mit 5 Text- figuren, steif. Gesch. d. Autors, (11.181. 8°.) Kinkelin, F. Dr. Nekrolog aufH. Th. Geyler. Halle a. S. 1889. 8°. Vide: (Geyler, H. Th.) (2986. 4°.) Verhandlungen. Nr. Kloos, J. H. Prof. Dr. Entstehung und Bau der Gebirge, erläutert am geologischen Bau des Harzes. Braunschweig, @. Wester- mann, 1889. 8°. VI—90 S. mit 21 Text- figuren und 7 Tafeln. steif. Gesch. d. Verlegers. (11.182. 8°.) Knoblauch, E. Anatomie des Holzes der Laurineen (Dissertation). (Separat. aus: „Flora.“ Jahrg. 1888.) Regensburg, typ. F. H. Neubauer, 1888. 8°. 66 S. (339 —400) mit 2 Tabellen. steif. Gesch. d, Univ: rsität 15 Königsberg. (11.183. 8°.) Koch, A. Prof. Dr. Neue Daten zur Kenntniss der diluvialen Fauna der Gegend von Klausenburg. (Separat. aus: Orvos-termeszettudomänyi Ertesitö 1888. Klausenburger Medicinisch - naturwissen- schaftliche Mittheilungen.) Klausenburg, typ. F. Ormos, 1883. 8°. 7 S. (LII—117) mit 1 Taf. (III). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.184. 8°.) Koch, A. Prof. Dr. a) Ueber die Verhält- nisse des Vorkommens des hypersthenit- hältigen Augitandesites von Mälnäs in Ost- Siebenbürgen. — b) Sabal major, ung. sp. in der fossilen Flora S:ebenbürgens. — ce) Viertes Supplement zu dem Verzeich- nisse der siebenbürgischen Funde von Ursäugethier-Resten und prähistorischen Artefacten. (Separat. aus: Orvos-termes- zettudomänyi Ertesitö 1889. Klausen- burg, Medieinisch-naturwissenschattliche Mittheilungen.) Klausenburg, typ. F. Ormös, 1889. 8°. 10 S. (297—306). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.185. 8°.) Kokscharow, N. v. Materialien zur Mineralogie Russlands. Bl. X, pag. 97— 224. St. Petersburg, 1889. 8”. (1.698. 8°.) Kreidel, W. Untersuchungen über den Verlauf der Fluthwellen in den Ozeanen. (Dissertation) Frankfurt a. M., Reitz & Köhler, 1889. 8°. 44 S. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (11.186. 8°.) Kreutz, H. Dr. Untersuchungen über das Kometensystem 1843 I, 1880 I und 1882 II. Theil I: Der grosse Septembercomet 1882. II. Habilitationsschrift. Kiel, typ. C.Schaidt, 1888. 4°. 111 S. mit 1 Täfelchen. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (2992. 4°.) Kriz, M. Dr. (Vortrag in der am 7. Aug. 1889 abgehaltenen Sitzung des anthro- pologischen Congresses in Wien.) Ueber geschnitzte und gezeichnete Funde aus diluvialen Schichten der Höhle Külna und Kostelik in Mähren. Mit dem Grund- riss und Durchschnitte beider Höhlen. Brünn, typ. mähr. Actienbuchdruckerei, 1889. 8°. 418. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.187. 8°.) Nr. 15 Lanzi, M. Dr, Le Diatomee fossili della via Aurelia. (Separat. aus: Atti dell’ Accademia pontifieia de nuovi Lincei. Anno XLII. Tom. XLII. Sess. III del 17 febbr. 1889.) Roma, Tipografia delle scienze matemat. e fis., 1889. 4°. 88. Gesch. d. Autors. (2993. 2°.) Leonhard, G. Prof. Dr. Grundzüge der Geognosie und Geologie. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Nach des Ver- fassers Tode besorgt durch Dr. R. Hoernes. 4. Lieferung (pag. 577—980). Leipzig, C. F. Winter, 1889. 8°. (9543. 8°.) Lindau, G. Ueber die Anlage und Ent- wicklung einiger Flechtenapothecien. (Dissertation.) (Separat. aus: „Flora“. Jahrg. 1888.) Regensburg, typ. F. H. Neubauer, 1888. 8°. 44 S. (451—489) mit 1 Taf. (X.) steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.188. 8°.) Locusteanu, C. J. Dietionar geografic al judetului romanati. (Lucrare premiatä de Societatea geografica romänäd; premiul „Const. Porroineanu“.) Bucuresti, typ. T. V. Socecü, 1889. 8°. 219 S. br. Gesch. d. Societatea geograf. romana, (11.189. 8°.) Löczy, L. v. Reisenotizen aus Java. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Köt. XI. 1881.) Budapest. Legrady, 1881. 8°. 13 8. (274—286) mit 1 Taf. (IV). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.190. 8°.) Löczy, L. v. Geologische Notizen aus dem nördlichen Theile des Krassoer Comitates. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Köt, XII. 1882) Budapest, typ. Franklin- Verein, 1882. 8°. 25 S. (119—143) mit 4 Profilen im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.191. 8°.) Löcezy, L. v. Ueber die Eruption des Krakatau im Jahre 1883. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Köt. XIV. 1884.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1883. 8°. 25S. (122—146) mit ] Karte. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (17.192. 8°.) Löczy, L. v. 3. Bericht über die geolo- gische Detailaufnahme während des Sommers 1883 im Gebirge zwischen der Maros und der weissen Körös und in der Arad-Hegyalja. (Separat. aus: Földtani Közlöny. Köt. XIV. 1884.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1884. 8°. 20 5. (349—368) mit 1 Profil im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.193. 8°.) Löczy, L. v. Esquisses de l’ethnographie de Chinois. (Separat. aus: Supplement francais de Bulletin de la Societe hon- groise de geographie. Annee XII. Nr. 4 redige par P. Kiräly.) Budapest, typ. S. Fanda, 1884. 8°. 15 8. steif. Gesch. d, Dr. A. Bittner. (11,194, 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 307 Lohmann, H. Die Unterfamilie der Hala- caridae Murr. und die Meeresmilben der Ostsee (Dissertation). Jena, G. Fischer, 1888. 8°. 140 S. mit 3 Taf. steif. Gesch, d. Universität Kiel. (11.195. 8°.) Longhi, A. & L. Toccagni. Vocabolario della lingua italiana. ... Milano 1851. 8°. Vide: (Wörterbuch, Italienisch.) (11.257. 8°.) Margerie, E. de. Les progres de la geo- logie. (Extracet du Compte rendu des Travaux du Congres bibliographique inter- national, tenu a Paris du 3 au 8 avril 1888.) Paris, typ. A. Le Roy, 1888. 8°. 42 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.196. 8°.) Me Dowell, F.H. The reopening of the Tilly Foster iron mine. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 9S. mit 6 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. 1197282.) Melbourne. Centennial international ex- hibition 1888. Descriptive catalogue of exhibits of metals, minerals, fossils and timbers, compiled on behalf of the New South Wales Commission ; with the authority of R. Bindett Smith. Sydney, typ. Ch. Potter, 1889. 8°. 115 S. br. Gesch. (11.198. 8°.) Meli, R. Castor fiber Lin., ursus spelaeus Blum., canis lupus Lin., fossili nelle ghiaie quaternarie della valle del Tevere, (Separat. aus: Bollettino della Societä geologiea italiana. Vol. VIII, Fasc. 1.) Roma, typ. Accademia dei Lincei, 1889. 8°. 4 8. (40—43). steif. Gesch. d. Autors. (11.199. 8°.) Mendthal, M. Untersuchungen über die Mollusken und Anneliden des frischen Haffs (Dissertation). Königsberg, typ. R. Leupold, 1889. 4°. 16 S. steif. Gesch. d. Universität Königsberg. (2994. 4°.) Meneghini, G. Prof. Nuova Ammonite della pietra forte di Monte Ripaldi. (Separat. aus: Processi verbaldi della Societa Toscana di scienze naturali; adunanza del di 13 maggio 1883.) Pisa, typ. T. Nistri e Co., 1883. 8°. 6 S. (254— 259). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.200. 8°.) Meneghini, G. Prof. Nuove Ammoniti dell’ Appennino centrale, raccolte dal A. Moriconi. (Separat. aus: Atti della Societä Toscana di scienze naturali. Vol.VI.) Pisa, typ. T. Nistri e Co., 1885. 8°. 22 S. (363— 382) mit 3 Taf. (XX—XXII). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.201. 8°.) Mercalli, G. Prof. Le lave di Radicofani. (Separat. aus: Atti della Societa italiana di scienze naturali, Vol, XXX.) Milano, 45 * 308 typ. Bernardoni di ©. Rebeschini e C., 1887. 8°, 148. (368—381) mit 1 Taf. (IX). steif, Gesch. d. Autors. (11.202. 8°.) Mercalli, G. Prof. Il terremoto Ligure del 23 febbraio 1887. Roma 1883. 4°. Vide: Taramelli, T.& G. Mercalli. (2995. 4°.) Mercalli, G. Prof. L’isola Vulcano e lo Stromboli dal 1836 al 1888. (Separat. aus: Atti della Societä italiana di scienze naturali. Vol. XXXI.) Milano, typ. Ber- nardoni di ©. Rebeschini e C., 1888. 8°. 15 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.203. 8°.) Mercalli, G. Prof. Osservazioni petro- grafico - geologiche sui vulcani Cimini, (Separat. aus: Rendiconti del R. Istituto Lombardo. Ser. II, Vol. XXII, Fasc. III.) Milano, typ. Bernardoni di €. Rebeschini e C., 1889. 8°. 9 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.204. 8°.) Mertins, H. Beiträge zur Kenntniss des mechanischen Gewebesystems der Pflanzen . (Dissertation). Berlin, typ. G. Chaste, 1889. 8°. 42 8. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.205. 8°.) Milne-Edwards, A. L’expedition du Talisman faite dans l’oc&an atlantique sous les auspices des Ministres de la marine et de l’instruction publique. (Se- parat. aus: Bulletin hebdomadaire de l’Association scientifigue de France ; 16 et 23. Dee. 1883.) Paris, typ. Gauthier- Villars, 1884. 8°. 31 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.206. 8°.) Moriconi, A. Nuove Ammoniti dell’ Appennino centrale. Vide: Meneghini@. (11.201. 8°.) Mourlon, M. «) Sur le gisement des silex tailles attribues a l’homme tertiaire, aux environs de Mons. (Separat aus: Bulletin de l’Academie royale de Belgique. Ser. III. Tom. XVII. 1889, Nr. 6, pag. 499 — 516.) — b) Note bibliographique: Prest- wich. Sur la presence d’instruments de silex pal£olithiques dans le voisinage du comte d’Ightam. (Ibid. Ser. III. Tom. XVII. 1889, Nr. 7, pag. 6.) Bruxelles, typ. F. Hayez, 1889. 8°. 19 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d Autors. (11.207. 8°.) Munroe, H. S. The new dressing-works of the St. Joseph Lead Company, at Bonne Terre, Missouri. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1888.) New York, Instit. of Min. Engin., 1888. 8". 20 S. mit 5 Taf. steif. Gesch. d. Instit. (11.208. 8°.) Munroe, H. S. The english versus the eontinental system of jiging-is close sizing advantageous? (Separat. ans: Transaections of the American Institute Verhandlungen. Nr. 15 of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889, 8°. 23 8. steif. Gesch. d. Instit. (17.209. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber paläoli- thische Feuerstein-Werkzeuge aus den Diluvialablagerungen von Thbiede bei Braunschweig. (Separat. aus: Verhand- lungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft. Sitzung v. 13. April 1889.) Berlin, 1889. 8°. 78. (357—363) mit 15 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.210. 8°.) Nehring, 'A. Prof. Dr. Ueber Torfschwein und Torfrind. (Separat. aus: Verhand- lungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft. Sitzung vom 13. April 1889.) Berlin, 1889. 8°. 7 S. (363—369). steif. Gesch. d. Autors. (11.211. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber Bergstürze. (Separat. aus: Zeitschrift des deutschen und österreich. Alpenvereines, Bd. XX. 1889.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 40 S. (19—56) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.212. 8°.) Noetling, F. Dr. Geologische Skizze der Umgebung von el-Hammi. (Separat. aus: Zeitschrift des deutschen Palästi.a- Vereines. Bd. X.) Leipzig, C. Baedeker, 1887, 8°. 30 8. (59—88) mit 1 geognost. Kartenskizze. (Taf. I.) steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.213. 8°.) Nordhoff, J. B. Prof. Haus, Hof, Markt und Gemeinde Nordwestphalens im histo- rischen Ueberblicke. (Aus: Forschungen zur deutschen Lands- und Volkskunde, hsz. von A. Kirchhoff. Bd. IV. Hft. 1.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. 35 S. (1—35). steif. Gesch. d. Verlegers. (11.213. 8°.) (Orsini, A. Prof.) Fossili del Lias inferiore del Gran Sasso d'Italia, raccolti nell anno 1840. Vide: Canavari MN. (11.117. 8°) Orton, E. & H.S. Fleming. Analytical determinations in the paper of W.J. Keep: The influence of silicon in cast- iron. New York, 1889. 8°. Vide: Keep, W.TJ. (11.180. 8°.) # (Panic, J. Dr.) Nekroloeg von J. M. Zujovic. (Separat. aus: Annales geolo- giques de la penninsule Balkanique. Tom. ]J.) Belgrade, imprimerie d’etat, 1889. 8°. 13 S. (122—132). steif. Gesch. d. Autors. (11.215. 8°.) Parona, C. F. Prof. Dr. Note paleonto- logiche sul Lias inferiore nelle Prealpi Lombarde. (Separat. aus: Rendiconti del Nr. 15 R. Istituto Lombardo. Ser. II. Vol. XXI. Fasc. VIII.) Milano, typ. Bernardoni, 1889. 8°. 15 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.216. 8°.) Parona, C. F. Prof. Dr. Studio mono- grafico della fauna raibliana di Lom- bardia. Memoria premiata dal R. Istituto Lombardo di scienze e lettere al concorso ordinario Cagnola. Pavia, typ. Fratelli Fusi, 1889. 8°. IX—156 S. mit 13 Taf. br. Gesch. d. Autors. (11.217. 8°.) Pearce, R. Progress of metallurgical science in the west. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1839. 8°. 188. steif. Gesch. d, Instit. (11.218. 8°.) Penck, A. Prof. Dr. Einfluss des Klimas auf die Gestalt der Erdoberfläche. (Se- parat. aus: Verhandlungen des dritten deutschen Geographentages zu Frankfurt a. M.) Berlin, typ. W. Pormetter. 8°. 15 8. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.219. 8°) Penck, A. Prof. Dr. Theorien über das Gleichgewicht der Erdkruste. Vortrag, ge- halten im Vereine zur Verbreitung natur- wiss. Kenntnisse in Wien, 27.Febr. 1839. Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 26 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.220. 8°.) Pergens, E. Dr. Notes suceinctes sur les Bryozoaires. (Separat. aus: Bulletin des seances de la Societe royale malacologique de Belgique. Tom. XXIV. 1889; seances du 2 fevr. et 6 avril.) Bruxelles, typ. P. Weissenbruch, 1889. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.221. 8°.) Phillippson, A.Dr. Bericht über seine Reise im Peloponnes im Frühjahr und Sommer 1889. (Separat. aus: Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 1889. Nr. 7.) Berlin, D. Reimer, 1889. 8°. 18 S. (328—345). steif. Gesch. d. Autors. (11.222. 8°.) Raymond, R. W. End-lines and side- lines in the U. S. mining law. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 20 8. steif. Gesch. d. Instit. (11.223. 8°.) Renault, B. & R. Zeiller. Etudes sur le terrain houiller de Commentry. Livre II. Flore fossile. Partiel, parR.Zeiller. (Separat. aus: Bulletin de la Societ& de lindustrie minerale. Ser. III. Tom. II. Livr. II.) St. Etienne, typ. Theolier & Co., 1888. 8° und f?. 366 S. Text (8°) und Atlas von 42 Taf. (f‘). br. Gesch. d. Nr. Fayol. (11.224. 8° und 154. 2°.) Einsendungen für die Bibliothek. 309 Richter, P.E. Literatur der Landes- und Volkskunde des Königreiches Sachsen. Jubiläumsschrift. Dresden, A. Huhle, 1889. 8°. VI-308 S. br. Gesch. (11.263. 8°.) Rodler, A. Dr. Die verticale Vertheilung der Temperaturschwankungen um den Frostpunkt in der Schweiz. (Aus: Zeit- schrift der österreichischen Gesellschaft für Meteorologie. Bd. XX. 1885.) Wien, W. Braumüller, 1885. 8°. 58. (4—8). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.225. 8°.) Röseler, P. Anatomie und Entwicklungs- geschichte der secundären Gefässbündel bei Yucca, Alo@ und Dracaena. (Disser- tation) Berlin, typ. Th. Haberlandt, 1888. 8°. 30 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.226. 8°.) Rothpletz, A. Dr. Das Karwendelgebirge. (Separat. aus: Zeitschrift des Deutsch. u. österreich. Alpenvereines. Bd. XIX. 1888.) München, typ. Dr. Wild, 1888. 6°. 74 S. (401— 470) mit 1 geolog. Karte, 9 Taf. und 29 Figuren im Text. br. Gesch. d. Autors. (11.227. 8°.) Rothpletz, A. Dr. Nachträgliches zu der geologisch-paläontologischen Monographie der Vilser Alpen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie... 1889. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8‘. 2 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.228. 8°.) Rzehak, A. Prof. Geologische Ergebnisse einiger in Mähren durchgeführter Brunnen- bohrungen. (Separat. aus: Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft für Ackerbau, Natur- u. Landeskunde. 1889.) Brünn, typ. R. M. Rohrer, 1889. 8°. 35 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.229. 8°.) Sacco, F. Prof. Dr. Le Ligurien. (Se- parat. aus: Bulletin de la Societe geo- logique de France. Ser. III. Tom. XVII.) Paris, E. Colin, 1889. 8°. 18 S. (212—229) mit ] Tabelle. steif. Gesch. d. Autors. (11.230. 8°.) Sacco, F. Prof. Dr. Un coin interessant du tertiaire d’Italie. (Separat. aus: Bulletin de la Societe belge de geologie. Tom. III. 1889. M&moires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et De Smet, 1889. 8°. 17S. (12—28) mit 1 geolog. Karte. (Pl. I.) steif. Gesch. d. Autors. (11.231. 8°.) Sandberger, F. v. Prof. Dr. Ueber die Entwicklung der unteren Abtheilung des devonischen Systems in Nassau, verglichen mit jener in anderen Ländern. Nebst einem paläontologischen Anhang. (Se- parat. aus: Jahrbücher des Nassauischen Vereines für Naturkunde. Jahrg. 42.) 310 Verhandlungen. Nr. 15 Wiesbaden, J. F. Bergmann, 1889. 8°. 107 S. mit ] Tabelle und 5 Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. (11.232. 8°.) Schmidt, C.Dr. Zur Geologie der Schweizer- alpen. Basel, B, Schwabe, 1889. 8°. 52 8. mit ] Taf. Profile. steif. Gesch. d. Ver- legers. (11.262. 8°.) Schulz, E. Ueber Reservestoffe in immer- grünen Blättern unter besonderer Berück- sichtigung des Gerbstoffes (Dissertation). (Separat. aus: „Flora“. Jahrgang 1888. Regensburg, typ. F. H. Neubauer, 1888. 8°. 33 S. (223— 241, 248— 258) mit 1 Taf. (IV). steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.233. 8°.) Schwippel, C. Dr. Die Paläontologie als selbständige Wissenschaft. (Separat. aus: „Gaea.“ Jahrg. XXV.1889. Hft.X.) Leipzig. E. H. Mayer, 1889. 8°. 9 S. (595—603). steif. Gesch. d. Autors. (11.234. 8°.) Shed, N. W. Notes on the manufacture of open-hearth bridgesteel. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.235. 8°.) Smock, J.C. A review of the iron-minning industry of New York for tlıe past decade, (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 6S. steif. Gesch. d Instit. (11.236 8°.) Steinmann, G. Prof. Dr. Ueber Schalen- und Kalksteinbildung. (Separat. aus: Berichte der Naturforsch.-Gesellschaft zu Freiburg i. B. Bd. IV, Hft. 5.) Freiburg, J. C. B. Mohr, 1889. 8°. 6 S. (288—293). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.237. 8°.) Stelzner, A. W. Prof. Dr. Die Lateral- secretions-Theorie und ihre Bedeutung für das Pfibramer Ganggebiet. (Separat. aus: Berg- u. hüttenmännisches Jahrbuch der k. k. Bergakademien zu Leoben und Priibram. Bd. XXXVIL) Freiberg i. S., Craz & Gerlach, 1889. 8°. 40 S. (1—40). steif. Gesch. d. Autors. (11.238. 8°.) Stelzner, A. W. Prof. Dr. Nekrolog auf J. Domeyko. Stuttgart 1889. 8°. Vide: (Domeyko, J.) (11.138. 8°.) Stelzner, A. W. Prof. Dr. Nekrolog auf A. Pissis. (Separat. aus: Neues Jahr- buch für - Mineralogie... 1889. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.239. 8°.) Strübing, ©. Die Vertheilung der Spalt- öffnungen bei den Coniferen (Dissertation). Königsberg, typ. Hartung, 1888. 8°. 76 S. steif. Gesch. d. Universität Königsberg. (11.240. 8°.) Stur, D. Die Trinkwasserversorgung der Stadt Hainburg. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. BJ. XXXIX. 1889. Hft. 1.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 10 8. (35 —44). steif. Gesch, d. Autors. (11.241. 8°) Stur, D. Zur Frage der Erweiterung des Heilbades „Wies-Baden“ bei Ried, (Se- parat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIX. Hft. 1.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 83. (21—28). steif. Gesch. d. Autors, (11.242. 8°.) Stur, D. Zur Frage der Versorgung der Stadt Ried mit Trinkwasser. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichs- anstalt. Bd. XXXIX. 1889. Hft. 1.) Wien, A. Hölder, 1839. 8°. 6 S. (29—34). steif. Gesch. d. Autors. (11.243. 8°.) Stur, D. Zur Kenntniss der Verhältnisse im Steinbruche bei Mietniow im Süd- osten bei Wielicka. (Separat. aus: Ver- handlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 11.) Wien, A. Hölder, 1889 8°. 4 8. (212—216). steif. Gesch. d. Autors. (11.244. 8°.) Stur, D. Zur Trinkwasserfrage von Neun- kirchen. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsaustalt. Bd. XXXIX. 1889. Hft. lu. 2.) Wien, A Hölder, 1889. 8°. 22 S. (259—280) mit 2 Taf. (XI—XU). steif. Gesch. d. Autors. (11.245. 89) Taramelli, T. & G. Merecalli. II terre- moto Ligure del 23 febbraio 1887. (Se- parat. aus: Annali dell 'Ufficio centrale di meteorologia e di geodinamica.Vol.VIII, Part. IV.) Roma, typ. Metastasio, 1888. 4°. 296 S mit 2 Karten und 2 Taf. (XV—XVllbi). br. Gesch. d. Autoren. (2995. £°.) Tausch, L. v. Dr. Ueber die Fossilien von St. Briz in Südsteiermark. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanst. 1888. Nr. 9.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 48. (192—195). steif. Gesch d. Autors. (11.246. 8°.) Tausch, L. v. Dr. Bericht über die geo- logische Aufnahme der Umgebung von Mährisch - Weisskirchen. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIX. 1889.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 128. (405—416) mit 1 geolog, Karten- skizze im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.247. 8°) Teller, F. Zur Kenntniss der Tertiärab- lagerungen des Gebietes von Neuhaus bei Cilli in Südsteiermark. (Separat. aus: Ver- handlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 12.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 12 S. (234—246) mit 1 Kartenskizze im Text, steif. Gesch. d. Autors. (11.248 8°.) nn a Nr. 15 Toula, F. Prof. Dr. Neuere Erfahrungen über den geognostischen Aufbau der Erd- oberfläche. II. 1886—88. (Separat. aus: Geographisches Jahrbuch. Bd. XIII. 1889.) Gotha, J. Perthes, 1889. 8°. 688 (221— 288). steif. Gesch. d. Autors. (10.128. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Ueber die mikro- skopische Untersuchung der Gesteine. Ein Vortrag mit Projectionen, gehalten im Vereine zur Verbreitung naturwiss. Kenntnisse in Wien den 6. März 1889. Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 55 8. mit 10 Textfiguren u. 3 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.249. 8°.) Triebel. Die Herstellung mikroskopischer Dünnschliffe von solchen fossilen Hölzern, welche zu weich oder zu bröcklich sind. Zeitungsausschnitt aus: Berlin. natur- wissenschaftliche Wochenschrift. Bd. IV. 1889. Nr. 31 vom 27. Octob., pag. 245.) 1S. 8°. steif. Gesch. d. Autors. (11.250. 8°.) Tueeimei, G. Dr. II Villafranchiano nelle valli sabine ei suoi fossili caratteristiei. (Separat. aus: Bollettino della Societä geologica italiana. Vol. VIII. fasc. 1.) Roma, typ. R. Accademia dei Lincei, 1889. 8°. 39 S. (95—131) mit 1 Taf. (IT). steif. Gesch. d. Autors. (11.251. 8°.) Valentine, St. G. Dr. The desulphuri- zation of pyritiferous iron-ores. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York. Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 10. steif. Gesch. d. Instit. (11.252. 8°.) Vanhöffen, E. Untersuchungen über Semaeostome und Rhizostome Medusen. Dissertation. (Separat. aus: Bibliotheca zoologica, hsg. v. R. Leuckart & C. Chun. 1888. Hft. III.) Leipzig, typ. Leopold & Bär, 1888. 4°. 518. steif. Gesch. d. Autors. (2996. 4°.) Vasseur, G. & L. Carez. Sur une nou- velle carte geologique de France au 1:500.000. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Acad&mie des sciences; 17 juin 1889.) Paris, typ. Gauthier- Villars, 1889. 4°. 38. steif. Gesch. d. Autoren. (2997. 8°.) Volger, ©. Dr. Bemerkungen zu Dr. Ass- mann’s Aufsatze über „Mikroskopische Beobachtungen der Structur des Reifs, Rauhreifs und Schnees“. (Aus: Berlin. naturwissenschaftliche Wochenschrift vom 27. Octob. 1889. Bd. IV, pag. 242— 244.) Berlin, 1889. 4°. 2 S. steif. Gesch. d. Autors, (2998. 4°.) Einsendungen für die Bibliothek. 311 Waagen, W. Prof. Dr. Noe on some palaeozoie fossils recently collected by Dr. H. Warth in the Olive group of the Salt-range. (Separat. aus: Records of the Geological Survey of India. Vol. XIX. Part. I.) Caleutta, Geolog. Survey Office, 1886. 8°. 17 S. (22—38) mit 1 Taf. (I). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.253. 8°.) Wainwright, J. T. A new system for operating regenerative hot-blast stoves. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers : febr. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 4 S. mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.254. 8°.) Walsh, E. Supplementary note on blast- furnace lines. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr, 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 4 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.255. 8°.) (Wörterbuch, Englisch u. Deutsch.) The new Pocket-Dietionary of the english and german-languages. . Second edition. In two parts (in 1 Vol.). Part I. English and German. Part. II. German and English. Leipzig, typ. C. T. Rabenhorst, 1807. 8°. VII, 373—199 S. Lwd. Gesch. d. Herrn A. Senoner. (11.256. 8°.) (Wörterbuch, Italienisch.) Vocabolario della lingua italiana compilato per cura dei Prof. A. LonghieL. Toccagni premessavi una grammatica italiana di F. M. Zanotti. Milano, typ. E. Oliva, 1651. 8°. XXXI—1210 S. Hfz. Gesch. d. Herrn A. Senoner. (11.257. 8°.) Woodbridge, T. R. A rapid method for the determination of phosphorus in certain ores. (Separat: aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, febr. 1888.) New York, Inst. of Min. Engin., 1888. 8°. 5 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.258. 8°.) Zeiller, R. Etudes sur le terrain houiller de Commentry. Livre II. Flore fossile. Partie I. St. Etienne, 1888. 8° und f, Vide: Renault, B & R. Zeiller. (11.224. 8°. u. 154. 2°) Zeise, ©. Beitrag zur Kenntniss der Aus- breitung, sowie besonders der Bewegungs- richtungen des nordeuropäischen Inland- eises in diluvialer Zeit. (Dissertation.) Königsberg, typ. R. Leupold, 1889, 8°. 65 S. steif. Gesch. d. Universität Königs- berg. (11.259. 8°.) Zepharovich, V. Ritt. v. Prof. Dr. (Mineralogische Notizen Nr. XI.) a) Py- roxen-Krystalle aus dem Ober-Sulzbach- 312 Verhandlungen. Nr. 15 thale in Salzburg. — b) Rutil aus Rauris und vom Hüttenberger Erzberge. — c) Granat-Metamorphose vom Schneeberg, Tirol. — d) Stephanit aus Weipert, Böhmen; Dolomit von Ratborie, Böhmen ; Katapleit von Langesundfjord, Norwegen ; Vanadinit aus Juma Co. in Arizona. (Separat. aus: „Lotos“, Jahrbuch für Naturwissenschaft. 1889.) Prag, typ. H. Mercy, 1889. 8°. 12 S. mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.260. 8°.) Zepharovich, V. Ritt. v. Prof. Dr. Ueber Vicinalflächen an Adularzwillingen nach dem Baveno-Gesetze. (Separat aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. (lasse, Bd. XCVIII. Jahrg. 1889. Abthlg. 1.) Wien, typ. Staatsdrnckerei, 1889. 8°. 16 S. (404—419) mit 7 Taf. steif. (11.261. 8°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Handbuch der Paläontologie. II. Abtheilung. Paläo- phytologie. Liefg. 7. [Dicotylae, bearbeitet von Prof. Dr. A.Schenk.] pag. 573- 668 mit 30 Textfiguren. München u. Leipzig, typ. R. Oldenbourg, 1889. 8°. Kauf. - (5854. 8%) Zujovic, J. M. Prof. Le Doecteur Josef Pantic. Nekrolog. Belgrad, 1889. 8°. Vide: Paneid, J. (11.211. 8°) Vorlaz von Alfred Hölder, k. u.k. Hof- und Universitäts-Buchhindler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. VE Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 10. December 1889. A. Tommasi. S. Radovanovic. N. Karakasch. W. Tzebrikow. R. Scharizer. V. v. Zepharovich. A. Cathrein. G. B. Negri. F. Kupido. M.v. Wolfskron. A. Pallausch. V. Hilber. E. v. Drygalski. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. H. Bergmann. Bohrungnach artesischem Wasser in der Niederung von NeubydzZov, nördlich von Chlumec iin Böhmen. I. Am 5. Oetober 1889. Wir erlauben uns hiermit um ein Gut- achten dahin zu bitten, ob wir Aussicht haben, in unserer Niederung artesisches Wasser zu erbohren. Wir bohren bereits seit mehr als zwei Monaten unmittelbar am Cidlinabache auf unserem Fabriksterritorium nach artesischem Wasser, und kamen bei 38 Meter Tiefe nach Durch- bruch der obersten Alluvionen (Sand, Schotter, Letten) auf Plänerkalk, der bisher — wir sind jetzt 117 Meter tief — noch immer anhält. Der Unternehmer, Julius Thielle aus Ossegg, der anfangs behauptete, dass wir bei einer Tiefe von circa 80 bis 100 Meter gewiss Wasser bekommen, räth uns, die Bohrarbeit nieht zu unterbrechen , weil wir angeblich sichere Aussicht haben, die wasserführende Schichte anzu- bohren; umsomehr als in Horie, weleher Ort eirea 10 Kilometer von uns entfernt liegt, jede Brunnenbohrung zum Ziele führte. H. Bergmann. II. Am 7. October 1889. Garantiren kann wohl Niemand, dass mit dem Bohrloche Wasser erbohrt werden wird. Aber es sind that- sächlich jetzt schon so viele Erfolge bei derlei Bohrungen in ähnlichem Terrain bekannt, dass man auch in diesem Falle hoffen kann, Wasser zu erbohren. Man wird nach Durchteufung des jetzigen Gesteins ent- weder im Liegendsandstein der Kreideformation oder an der Grenze der Kreideformation geger das Liegende Wasser erbohren können. Die Tiefe, in welcher dieser Fall eintreten kann, ist a priori nur schr appro- ximativ bestimmbar; daher kommt es da auf 20 bis 40 Meter mehr oder weniger nicht an. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 16 und 17. Verhandlungen. 46 314 Verhandlungen. Nr. 16/17 Uns würde ein Dienst erwiesen, wenn uns nach gehabtem Erfolge über die Tiefe der wasserführenden Schichte, über deren Beschaffenheit (Probe) und die Menge des erbohrten Wassers, auch dessen Steigkraft genaue Daten bekannt gegeben würden. D. Stur. III. Am 4. December 1889. Erlauben wir uns mitzutheilen, dass wir bei einer Gesammttiefe von 200°93 Meter die Bohrung nach arte- sischem Wasser eingestellt haben, weil der Bohrunternehmer selbst schon an einem Erfolge zweifelte. Im Nachstehenden beehren wir uns, die Abschrift der Bohrliste zu reprodueiren, weil wir überzeugt sind, dass diese Daten für die Anstalt von Interesse sind. Ansehüttung : Fuer (Eee. YATSESPMEIEr Gelber Deiten "rr. ee EI Schwimmsand "7 een Schotter... meuue u ee ne Blauer, Tietten *.. Om Tre, HE TERREE Plänerkalk, weieh.:,'." .'. 13D, 2, “ mit Sphärosiderit 0:25,25 2 weich. .. . 2 ar 11750 er Test. Dee EN Et 2 DE N H. Bergmann. Vorträge. C.M. Paul. Geologische Aufnahmen im mährisch-un- garischen Grenzgebirge. Der Vortragende legte die von ihm im letztverflossenen Sommer ausgeführte geologische Karte seines Aufnahmsgebietes im Maassstabe von 1:25.000 vor. Das Terrain umfasst den Mähren angehörigen Theil des mährisch-ungarischen Grenzgebirges, westlich bis an die March (nur ein ganz kleiner Theil des Marchgebirges westlich der March fiel noch in das Bereich der Aufnahmsblätter), östlich und südlich bis an die ungarische Grenze, specieller die Umgebungen von Ungarisch-Hradisch- Wessely an d. M., Ungarisch-Brod, Boikowitz-Brumov bis an den Vlara- pass, Hrosinkauer Pass, Stranypass und Welkapass. Es sind in diesem Gebiete zur Ausscheidung gebracht : Alluvium, Löss, diluvialer Schotter und Sand, Neosenschotter und Sand, Magurasandstein, Schiefer des Magura- sandsteins, obere Hieroglyphenschichten, massige Sandsteine der oberen Hieroglyphenschichten (Lubatsehowitzer Sandsteine), Mergel von Illuk, Javorniksandstein, Sandstein des Grenzkammes (letztere 3 wahrscheinlich eretacisch), Andesit. Näheres über das Gebiet wird im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt mitgetheilt werden. F. Teller. Fusulinenkalk und Uggowitzer Brececie innerhalb der Weitensteiner Eisenerzformation und die Lagerungsbeziehungen dieser paläozoischen Gebilde zu den triadischen und tertiären Sedimenten des Weiten- steiner Gebirges. Die geologische Aufnahme des Blattes Prassberg (Zone 20, Col. XII der neuen Specialkarte) bot mir Gelegenheit, den merkwürdigen car- bonischen Schichtenzug im Süden des Bacher-Gebirges, den man seit den Untersuchungen Rolle’s als die „Weitensteiner Eisenerzformation“ zu Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller. 315 bezeichnen pflegt, aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Lage und Ausdehnung dieser paläozoischen Gesteinszone, ihre Erzführung und ihre seltsame Verknüpfung mit den kohlenführenden Ablagerungen der Sotzkaschichten sind aus der zusammenfassenden Darstellung, welche Stur in der Geologie der Steiermark (pag. 171—182) gegeben hat, hinlänglich bekannt. Da die Literatur über dieses Gebiet später noch- mals Gegenstand besonderer Ausführungen geworden ist (vergl. Stache, Die paläozoischen Gebiete der Ostalpen. Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt. 1874. Bd. XXIV, pag. 239 ff.), so kann ich hier ohneweiters auf die Darlegung des neuen Beobachtungsmateriales und der sich hieraus ergebenden Schlussfolgerungen eingehen. Meine Beobachtungen erstrecken sich auf jenen Abschnitt dieses Sehiehtenzuges, der sich aus dem Graben von S. Britz, Nord von Wöllan, mit rein westöstlichem Streichen der Südabdachung des Kosiak- und Stenizakammes entlang bis in die Gegend der Ruine Lindegg, nördlieh von Sternstein, verfolgen lässt. Zwei tiefe Querthäler, die Pak und die Hudina, durchschneiden diesen westlichen Theil der carbonischen Gesteinszone ; in diesen natürlichen Aufschlusslinien liegen die nun ver- lassenen Betriebsstätten des durch mehr als ein halbes Jahrhundert gefristeten Bergbaues auf Eisenerze, und auf diese beiden Durchschnitts- linien beschränkten sich auch der Hauptsache nach die älteren geolo- gischen Erhebungen über dieses Gebiet. Die Feststellung des Alters dieser Ablagerungen verdanken wir bekanntlich Rolle, der im so- genannten Schnürlkalk, sodann in Schiefern und in den Sphärosiderit- knauern des Eisensteinzuges einige typische Fossilreste cearbonischer Schichten auffand. Für den naheliegenden Vergleich mit den carbonischen Ablagerungen Kärntens lag Rolle kein Beobachtungsmaterial vor. Erst Stur hat in seinen „Bemerkungen über die Geologie von Unter- steiermark* (Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt. 1864, Bd. XIV, pag. 440) die Frage angeregt, ob nicht der Zug der Gailthaler Schiefer am Wistrabache und bei Heil. Geist in Kärnten als die Fortsetzung der Weitensteiner Eisensteinformation zu betrachten wäre. Heute, wo das Grenzgebiet von Kärnten und Steiermark durch eine neue Kartirung genauer bekannt geworden ist, kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, dass die unterdem Namen der Weitensteiner Eisenerzformation zusammengefassten Bildungen den oberearbonischen Schichten des Vellachthales im südlichen Kärnten äquivalent sind. Die petrographischen Analogien zwischen den als Breöka und Skripoutz beschriebenen Gesteinen des Erzzuges und den Quarzconglo- meraten, Sandsteinen und Schiefern der alpinen Steinkohlenformation wurden schon frühzeitig erkannt und wiederholt betont. Zur schärferen Parallelisirung mit den benachbarten Carbonbildungen fehlte nur noch der Nachweis der für die normalen Schichtreihen des kärntnerischen ÖObercarbons so charakteristischen Kalkbildungen mit Fusulinen. Die Neuaufnahme des Weitensteiner Gebirges ergab nun auch in dieser Beziehung die vollständigste Uebereinstimmung mit den carbonischen Ablagerungen des Vellachthales. Der Schnürlkalk ist in Bezug auf Lagerung und Fossilführung ein genaues Aequivalent der bald helleren, bald dunkleren, fusulinenführenden Kalke, die sich in langgestreckten Platten und Linsen in die oberen Horizonte der carbonischen Ablage- 46 * 316 Verhandlungen. Nr. 1 6/17 rungen des südlichen Kärnten einschalten. Es fanden sich im Bereiche der Weitensteiner Erzformation sowohl die langgestreckten, eylindrischen Fusulinenformen vom Typus der Fusulina Suessi und carinthiaca Stache als auch die kugeligen Formen aus der Gattung Schwagerina Moeller. Die Vorkommnisse sind keineswegs vereinzelt. Wo immer sich kalkige Bänke in die Schichtreihe einschalten, kann man mit Sicherheit auf die zierlichen Durchschnitte dieser Foraminiferen rechnen. In den helleren, vornehmlich Crinoiden und Korallen führenden Kalken, wie sie z. B. auf der Höhe östlich von Berze in mächtigeren Felsklippen aus dem Walde aufragen, sind sie allerdings meist spärlicher eingestreut, und es bedarf hier schon grösserer Sorgfalt, um die feinen spiraligen Aus- witterungen der Foraminiferenschalen nachzuweisen. Die dunkleren, bitu- minösen, häufig weiss geaderten Kalkabänderungen sind dagegen ebenso wie in den kärntnerischen Verbreitungsgebieten des Carbon meist so reich an Fusulinenschalen, dass dieselben geradezu als das wesentlichste Element der Kalksteinbildung betrachtet werden müssen. Zu dieser Gruppe von Fusulinenkalken gehören offenbar die schwarzen „Nummu- litenkalke“, welche Zollikofer von Wotschdorf nächst Pöltschach beschrieben hat, und in welchen R.Hoernes') erst kürzlich ein Aequi- valent der kärntnerischen Fusulinenkalke erkannt hat. Das Vorkommen von Pöltschach liegt bekanntlich im Streichen des erzführenden Schichten- zuges von Weitenstein und bezeichnet zugleich den östlichsten Punkt, an welchem bis jetzt Gesteine dieses langgestreckten Zuges carbonischer Schichten nachgewiesen werden konnten. Wo der Schichtenzug der Weitensteiner Eisenerzformation in grösserer Breite aufgeschlossen ist, erscheinen die fusulinenführenden Kalkeinlagerungen stets in zwei parallelen Zügen. Am klarsten ist dieses Verhältniss auf den Höhen von Berze-Cereniak zu beobachten, wo im Bereiche der Wasserscheide zwischen dem Dobarienikgraben und der Hudina die nördliche Zone von Fusulinenkalk-Einlagerungen zugleich ihre grösste Mächtigkeit erreicht, und sodann in der Hudina selbst, bei dem sogenannten Weitensteiner Hammer. An dem letztgenannten Punkte ist der südliche Kalkzug, der bei dem tiefst gelegenen Gebäude der alten Hammerwerksanlage, gegenwärtig einer Brettersäge, in einer schroffen, den Bach von der rechten Seite her einengenden Felsklippe aufragt, durch das Vorkommen von kugeligen Fusuliniden aus der Gattung Schwagerina ausgezeichnet. Von der Strasse aus gesehen, glaubt man in diesem Aufschluss ein Haufwerk von übereimandergestürzten Triaskalkblöcken vor sich zu haben; die nähere Untersuchung ergibt jedoch, dass die Felsmauer aus einem dunklen, weissaderigen Kalkstein mit Anthozoen und kugeligen Fusuliniden besteht, der wohl als das gegen den Bach hin ausstreichende Ende einer im verdeckten West- gehänge des Thales aufsetzenden, steil aufgerichteten Einlagerung von Fusulinenkalk zu betrachten ist. Die nördliche Zone von fusulinen- führenden Kalken bei dem Weitensteiner Hammer ist auf eine grössere Erstreckung hin über Tag aufgeschlossen. Sie bildet einen steilen Rücken, welcher den Erzdistriet in ein nördliches und südliches Abbau- feld trennt; auf der Höhe dieses Rückens sind noch die Reste des alten, !) Verhandlungen der geolog. Reichsanstalt. 1889, Nr. 9, pag. 182. Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller. 517 für den Bergbau errichteten Pulverthurmes sichtbar. Die steil in Nord einschiessende Kalkmasse ist sehr reich an schlecht erhaltenen Fossil- resten, deren Auswitterungen allenthalben auf der rauhen Gesteinsober- fläche sichtbar werden. Neben Crinoiden, welche den Hauptantheil an der Gesteinsbildung besitzen, beobachtet man Anthozoen, Gastropoden, Brachiopoden und dazwischen häufig Durchschnitte von gestreckten Fusulinen. Oestlich und westlich von dem Territorium zwischen Doba- riöcnikgraben und der Hudina, wo der carbonische Schichtenzug durch tektonische Störungen oder durch jüngere Deckgebilde auf eine sehr schmale Zone eingeengt erscheint, ist eine Gliederung der Fusulinen- kalke in zwei parallele Zonen nicht mehr nachweisbar. In den meisten Fällen können wir hier das Vorkommen von fusulinenführenden Kalk- einlagerungen nur aus Lesesteinen im Boden der waldigen Gehänge erschliessen. Im Vellachthale liegen an der Grenze des Obercarbon gegen die Werfener Schiehten bunte Kalkbreecien, welche in ihren Eimsehlüssen sowohl wie in dem kalkig-sandigen Cement Fusulinen führen. Stache hat dieselben mit den fusulinenführenden Kalkbreeecien von UÜggowitz verglichen und erblickt in ihnen die Vertretung einer tieferen permischen Schichtabtheilung. Auch diese schon petrographisch so auffallend charakterisirte Schiehtabtheilung konnte im Bereiche des Schichtenzuges der Weitensteiner Eisenerzformation nachgewiesen werden. Sie ist am schönsten im Dobaricnikgraben aufgeschlossen, wo sie dieselbe inter- mediäre Stellung zwischen Oberearbon und Werfener Schichten einnimmt, wie in den Durchsehnitten des Vellachthales in Kärnten. Auffallend ist auch hier der grosse Reichthum an Einschlüssen von rosenrothen bis fleischrothen Kalksteinen, für deren Herkunft gegen- wärtig in dem gesammten Gebiete kein Substrat vorliegt. Einzelne dieser rothen Kalkblockmassen besitzen so beträchtliche Dimensionen und zeigen so scharfkantige Umrissformen, dass man da unmöglich an einen Transport aus grösserer Ferne denken kann. Die Breccie trägt mehr den Charakter einer Strandbildung, welehe eine an Ort und Stelle als riffähnlicher Küstensaum zum Absatz gelangte Kalksteinbildung ver- arbeitet hat. Eine solche Vorstellung entspricht auch am besten der grossen Wandelbarkeit dieser Kalkbreceien in Bezug auf Mächtigkeit und Bestandmaterial. Die rosarothen Kalke zeigen auch hier nicht selten Fusulinendurchschnitte. Ich fand solche auf dem Wege von Paresnik zum Okrosnik, wo die Breceienzone als Hangendes der car- bonisehen Schichtenreihe durchstreicht. Im Dobariönikgraben werden diese bunten Kalkbreeecien an dem oberhalb des schluchtförmigen Thal- ausganges hinziehenden Fahrwege von den grünlichgrauen, glimmerig- sandigen Schiefern des Werfener Niveaus überlagert. Ueber der durch Myaeiten und Myophoria costata charakterisirten Zone von Werfener Schiefern folgen nach Süd hin schmutziggraue, kurzklüftige Dolomite, die ich als eine Vertretung des Muschelkalks auffasse. Die Constatirung der bunten, fusulinenführenden Kalkbreecien im Dobariönikgraben vervollständigt also nicht nur die äusseren Analogien, welche zwischen den Carbonbildungen des Weitensteiner Sehichtenzuges und jenen des südlichen Kärnten bestehen, sondern bestätigt zugleich in überzeugender Weise die Deutung des erzführenden Scehichtenzuges als eine Ablagerung obercarbonischen Alters. 318 Verhandlungen. Nr. 16/17 In den älteren geologischen Karten, welche über das in Rede stehende Gebiet vorliegen, erscheint der oberearbonische Schiehtenzug fast seiner Gesammterstreckung entlang unmittelbar von obertriadischen - Kalken umschlossen, eine Darstellung, welche es ganz unmöglich macht, eine concerete Vorstellung von den Lagerungsverhältnissen dieser Gesteins- zone zu gewinnen. Handelt es sich hier um eine alte paläozoische Auf- bruchswelle innerhalb eines triadischen Gebirgsstreifens, und diese Deutung ist gewiss a priori die naheliegendste, so muss es uns Wunder nehmen, dass entlang einer solchen auf eine Erstreckung von mehreren Meilen zu verfolgenden Aufbruchszone nirgends die tieferen triadischen Schichten zum Vorschein kommen. Man sollte im Gegentheile erwarten, dass Werfener Schichten und Muschelkalk die natürlichen Begleiter eines antiklinal emportauchenden carbonischen Gesteinsstreifens bilden müssten, und dass die obertriadischen Kalke erst in zweiter Reihe als Randzonen in Betracht kommen könnten. Die Neuaufnahme des Ge- bietes hat nun ergeben, dass die tieferen Glieder der Triasformation, vor Allem die Werfener Schichten, an der Zusammensetzung dieses Gebirgslandes einen grösseren Antheil nehmen, als die älteren karto- graphischen Darstellungen vermuthen liessen !), und dass ihre Anordnung auch thatsächlich der eben erörterten Voraussetzung entspricht. Am einfachsten liegen die Verhältnisse an dem Westende des ear- bonischen Schichtenzuges, auf der Höhe des Sattels von St. Britz, nördlich von Wöllan. (Vergl. Fig. 1.) Sowohl im Norden wie im Süden Fig.1. Vorböhe des Lubela-B. Pak-Thal Kirche von S. Britz 753 Meter -_ RR GE, ER ZDD, DBORRELEZÜGG Ges C = Carbonische Schichtenserie. W = Werfener Schichten. Mk = Muschelkalk. OT = Obertriaskalk. Pl = Pliocäne Süsswasserbildungen. 1) Die westlich von der Pak im Lubela- und Stropnikberge, und östlich von der Pak im Hauptkamm des Kosiak aufragenden, obertriadischen Korallenriffkalke werden im Norden und im Süden von weithin streichenden Zonen von Muschelkalk und Werfener Schiefer umsäumt. In die südliche Zone fällt der oben näher geschilderte Aufbruch von St. Britz, und der Saum von Werfener Schiefer, der den carbonischen Schichtenzug von Berze zur Hudina hinabgeleitet. Weiter in Süden beginnt am linken Ufer der Pak gegenüber von Selle abermals eine breite Zone von Werfener Schichten, die als Aufbruch innerhalb eines ausgedehnten Gebietes von Muschelkalk und unterem Triasdolomit an dem Nordabhang des Velki vrh über Vodauönig zum Berghof Ramsak hinstreicht, sodann in den Kaönik-Dobariönikgraben absteigt, um endlich als Hangendes der carbonischen und permischen Schichtreihe über Cereniak und Komsak bis in die Hudina fortzusetzen. Von Nord nach Süd fortschreitend, begegnet man endlich an der Südabdachung des Velki vrh, auf der Terrasse Wieher-Vodauseg, einem vierten Zug von Werfener Schichten, der nach Ost in die Thaldepression von Loka ausstreicht. In der Streichungsrichtung dieses Aufbruches liegen weiter in Ost die ausgedehnten Ent- blössungen von Werfener Schichten, die im Gebirgsabschnitt zwischen Schloss Gutten- egg und Schloss Einöd auftreten. Sie setzen das Terrain um Marousek und Topousek, Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller, 319 der durch die Kirche von St. Britz markirten Einsattlung beobachtet man gut geschichtete, kalkig-mergelige Gesteinsbänke mit Naticella costata und anderen bezeichnenden Fossilresten des Werfener Niveaus. Dieselben fallen nördlich von der Einsattlung nach Nord, südlich davon nach Süd ab und ergänzen sich somit zu einem flachen Gewölbe, auf dessen Flanken beiderseits die Gesteine des Muschelkalks auflagern. Ueber dem nördlichen, vorwiegend dolomitisch entwickelten Muschel- kalkzuge baut sich die obertriadische Kalkmasse des Lubela- und Stropnikberges auf; der südliche Gegenflügel dieser durch Diploporen und Korallen charakterisirten Riffkalkmasse fehlt, über dem Muschel- kalk breiten sich im Süden sofort jüngere Deckschiehten aus, lignit- führende Süsswassertegel und fluviatile Schotterbildungen, die östlichsten Ausläufer der pliocänen Süsswasserablagerungen des Beckens von Schönstein. In der Einsattlung selbst treten nun genau im Scheitel der Aufwölbung die carbonischen Schichten zu Tage; sie bilden den Ge- wölbekern, sind aber in so geringer Breite aufgeschlossen, dass man über ihre Lagerung kein sicheres Urtheil gewinnen kann. Die bunte Grenzbreccie gegen die Werfener Schiefer fehlt, und man erhält den Eindruck, dass die Gewölbemitte an parallelen Längsbrüchen eingesunken ist. Die Verwerfungsebenen müssen sehr steil in die Tiefe setzen, da der carbonische Schichtenzug trotz des grossen Höhenunterschiedes zwischen dem Sattel von St. Britz und der Sohle des Pakthales (derselbe beträgt hier 166 Meter) doch mit völlig geradlinigem Verlaufe nach Ost fortsetzt. Verfolgt man den carbonischen Schichtenzug über den Einschnitt der Pak hinüber nach Ost, so bemerkt man, dass derselbe allmälig an Breite zunimmt, während die Werfener Schiefer, welche das Carbon auf der Höhe von St. Britz umsäumt haben, zuerst an der Nordgrenze, sodann aber auch an der Südgrenze der carbonischen Gesteinsserie auskeilen, so dass diese nun fortan beiderseits unmittelbar von den dunklen Kalken und Dolomiten des nächst höheren triadischen Niveaus, des Muschel- kalkes, begrenzt erscheint. Ich möchte diese allmälige Verbreiterung des paläozoischen Schichtenzuges und das Verschwinden der Randzonen von Werfener Schiefer auf eine Divergenz der beiden Längsbrüche von St. Britz in ihrer Fortsetzung nach Ost hin zurückzuführen. Der carbonische Schichtenzug setzt nun an der linken Seite der Pak mit gleiehbleibender Breite und unter denselben Begrenzungsver- hältnissen bis auf die Höhe des Sattels von Jurko und Haber fort. Die Unterbrechung, welche derselbe den älteren Karten zu Folge östlich von dieser Einsattlung im Bereiche des Kaönikgrabens erleiden soll, und die Ab- lenkung des Zuges nach Süd hin gegen die Vereinigung des Kacnik- und Dobariönikgrabens bestehen in Wirklichkeit nicht. Die carbonische Schichtenserie ist vielmehr bei dem Gehöfte Ka@nik noch ganz sicher nachzuweisen und setzt von hier mit geradlinigem, westöstlichem Streichen über den Berghof OkroSnik in den Dobariänikgraben hinüber. Im Be- reiche dieses Abschnittes der paläozoischen Gesteinszone erhält man wieder einen etwas klareren Einblick in deren Lagerungsbeziehungen zu den umliegenden jüngeren Gebilden (vergl. Fig. 2). nordwestlich von Tschreskowa, zusammen und streichen von hier über Velkaraun in die Hudina, wo sie nordwärts von Schloss Einöd in einer breiten Zone zu beiden Seiten des Thales entblösst sind. 320 Verhandlungen, Nr. 16/17 Der Berghof Okrosnik liegt auf einer terrassenartig vorspringenden Gehängstufe, über welcher sich in einer steil abstürzenden Wand der Schiehtkopf einer Masse von Öbertriaskalk erhebt. Am Fusse dieser Wand breiten sich in flach gelagerten Schichten earbonische Gesteine aus. Der Wand zunächst ein Wechsel von groben, glimmerigen Sand- steinen mit dünnschichtigen, schwarzen, graphitisch abfärbenden Thon- schiefern; tiefer abwärts, knapp unterhalb des Gehöftes, gelbbraune Mergelthonschiefer mit rostgelben Hohldrücken von Crinoidenstielgliedern, Bryozoen und verdrückten Spiriferen , also Gesteine vom Habitus der sogenannten Entrochitenschiefer der benachbarten Carbongebiete; noch tiefer abwärts, wo der vom Gehöfte zum Pare$nik hinabziehende Karren- weg tiefer in’s Terrain einzuschneiden beginnt, bemerkt man innerhalb dieser Schiefer lentieulare Einlagerungen von schwarzen, mit glimmerig- thonigen Flasern durchwobenen Kalksteinen, die ganz erfüllt sind mit Versteinerungsresten. Man beobachtet auch hier wieder zunächst Aus- witterungen von Crinoidenstielgliedern, daneben aber auch langge- Fig. 2. Thaleinschnitt Ost von Paresnik Okrosnik 889 Meter C = Carbonische Schichtenserie. B = Bunte Kalkbreceie mit Fusulinen. W = Werfener Schichten. Mk = Muschelkalk. D= Verstürzte Dolomitscholle.. OT = Öbertriaskalk. So = Mergelschiefer der Sotzka-Schichten. streckte Fusulinen, Anthozoen, Brachiopoden (besonders häufig eine kleine Spirigera) und vereinzelte Gastropoden. Die Aufschlüsse sind so vielfach unterbrochen, dass es nicht möglich ist, eine genaue Schicht- folge innerhalb der carbonischen Ablagerungen aufzunehmen. So viel aber lässt sich beobachten, dass die carbonischen Schichten ein flaches Ge- wölbe bilden, dessen Nordflügel unter die Triaskalkwand hinabtaucht, während sich der Südflügel wie die Aufschlüsse gegen PareSnik und gegen den Dobariönikgraben hinab zeigen, rasch zu steiler Schiecht- stellung aufrichtet. In diesem südlichen Flügel der Antiklinale folgen über den carbonischen Schichten zunächst die oben beschriebenen bunten Kalkbreecien mit den rosarothen, fusulinenführenden Kalksteinein- schlüssen, darüber Werfener Schiehten und in deren Hangenden endlich Dolomite, die als Vertreter des Muschelkalkes aufgefasst werden müssen. Steigt man von Okrosnik gegen die Triaskalkwand empor, so ist man nicht wenig überrascht, knapp am Fusse der Wand und zum Theil von der ihr vorgelagerten Schutthalde verdeckt, einen schmalen Streifen Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller. 391 u von grauen, glimmerig-sandigen Mergelschiefern der Sotzkaschichten hervortreten zu sehen, der sich von Ost her zwischen die carbonische Sehiehtenserie und die Kalke der oberen Trias einschiebt. In der Rich- tung nach West keilt dieser tertiäre Schichtenstreifen sehr rasch aus. Verfolgt man die von OkroSnik auslaufenden Fusswege nach Ost und West, so überzeugt man sich bald, dass diese Zone von tertiären Mergel- schiefern nur einen schmalen, in die Verwerfungsspalte zwischen Carbon und Triaskalk eingeklemmten Rest einer ausgedehnten Scholle von Sotzkaschiehten darstellt, welche sich nordwärts von dem hier beschrie- benen carbonischen Schichtenzuge und denselben hoch überragend, bis an den Fuss des Kosiakkammes ausbreitet. Im Rudnik erreicht dieser über das ältere Gebirge übergreifende Lappen von Sotzkaschichten eine Seehöhe von 988 Meter. !) Bei Okrosnik bildet also der earbonische Schiehtenzug den Kern einer leicht nach Süd hin geneigten Antiklinale; im südlichen Flügel beobachten wir eine regelmässige Schichtenfolge bis zum Muschelkalk hinauf, der Nordflügel dieser Antiklinale erscheint jedoch durch einen Längsbruch abgeschnitten, so zwar, dass hier auf eine längere Er- streckung hin obertriadische Kalke unmittelbar an das Carbon heran- treten. Das Profil von Okrosnik illustrirt ferner jene eigenthümliche Verknüpfung der carbonischen Schichten des Weitensteiner Eisenerzzuges mit tertiären Ablagerungen, die in der älteren Literatur so vielfach Gegenstand der Erörterung war und die Veranlassung bot zu den irrigen !) Die Ausdehnung dieses den früheren Beobachtern unbekannt gebliebenen Vor- kommens von Sotzkaschichten ist eine sehr beträchtliche. Von den entwaldeten Höhen des Rudnik, Süd von St. Jodok, lassen sich diese tertiären Sedimente nach Ost bis an die Gehänge hin verfolgen, über welche man zur Wasserscheide gegen die Hudina emporsteigt. Der von diesen Ablagerungen eingenommene Raum erreicht in ostwest- licher Richtung eine Ausdehnung von nahezu 6 Kilometer bei einer durchschnittlichen Breite von einem Kilometer. Es sind vorwiegend dünngeschichtete, grünlichgraue, glimmerig-sandige Mergelschiefer mit Einlagerungen von festeren, sandsteinartigen Bänken, welche diesen Complex zusammensetzen. Die diekbankigen Lagermassen grob- klastischer, conglomeratischer Bildungen mit faust- bis kopfgrossen Geröllen , welche das von der Pak durchrissene, mächtigere Ablagerungsgebiet von Sotzkaschichten charakterisiren, habe ich hier nicht beobachtet. Nichtsdestoweniger kann kein Zweifel darüber bestehen, dass die Ablagerungen auf der Höhe des Rudnik nur eine durch Denudation isolirte Scholle dieses nördlicher gelegenen, ausgedehnteren Verbreitungs- gebietes von Sotzkaschichten darstellen; auch diese steigen ja an der Nordseite des Kosiakkammes bis zu Seehöhen von ungefähr 1000 Meter an (z. B. Kuppe West von Glascher und Lopan plai), Längs des Weges, der über die Höhe des Rudnik zum Jurkosattel führt, beobachtet man im Bereiche der tertiären Mergelschiefer mehrfach klippenartige Hervorragungen von intensiv schwarzen, häufig breccienartig ausgebildeten Kalksteinen. Nördlich vom Kaönik setzen diese Kalke in einem schmalen Zuge quer durch das Hauptthal und jenseits desselben sehen wir sie auf der Höhe über Okroänik bei den Gehöften Slopnik und Lusnik abermals in Form kleiner, scharf begrenzter Klippen aus dem tertiären Mergelschiefer aufragen. Zwischen dem oberen un! unteren Dobariönik breitet sich ein ganzer Streukegel von schwarzen Kalksteinbrocken über das aus tertiären Mergelschiefern bestehende Gehänge aus, der auf die letzterwähnten Klippen zurückzuführen ist. Die Gesteine haben auf den ersten Blick sehr viel Aehn- lichkeit mit den schwarzen Fusulinenkalken, und bei der Nähe des carbonischen Schichtenzuges ist für Jenen, der nicht das ganze Gebiet zu begehen Gelegenheit hat, eine Irreführung sehr leicht denkbar. Ich schliesse daher hier die Bemerkung an, dass diese besonders durch ihre Brececienstructur stellenweise recht auffallenden Kalksteine dem Muschelkalk angehören. Ich fand darin Brachiopodn (Spiriferina Mentzeli Dunk und Spirigera spec) und einen glatten Pecten aus der Gruppe des Pecten discites Schlth. K.k. geolog. Reichsanstalt 1889, Nr. 16 und 17. Verhandlungen. 47 399 Verhandlungen. Nr. 16/17 Vorstellungen, welche vor Rolle’s Untersuchungen über das Alter der erzführenden Schichtabtheilung bestanden. Die Lagerungsbeziehungen zwischen Sotzkaschichten und Carbon erscheinen hier klarer aufge- schlossen, als an irgend einem mir bekannten Punkte des erzführenden Schichtenzuges, das von Rolle und Stur geschilderte Gebiet um den Weitensteiner Hammer mit eingeschlossen. Ungefähr im Scheitel der Antiklinale liegt unmittelbar auf den carbonischen Schichten eine kleine Scholle von gelblichweissem, klüf- tigen Dolomit. Ich möchte dieses Vorkommen als eine verstürzte Ge- steinsscholle deuten, die aus der Zone von obertriadischen Kalken und Dolomiten im Hangenden des carbonischen Schichtenzuges stammt. Inter- essant ist die Uebereinstimmung, welche in dieser Beziehnng zwischen unserem Profile und dem Durchschnitt durch die Weitensteiner Schichten bei Gonobitz besteht, welchen Stur in der Geologie der Steiermark pag. 179 veröffentlicht hat. Auch dort liegt auf dem Südflügel der ear- bonischen Aufwölbung, auf der Höhe des Steinberges, ein grosser Kalk- block, welcher von Stur als ein verstürztes Fragment von Triaskalk aus der Masse des Landthurmes betrachtet wird. Im Dobarienikgraben ist der oberflächliche Zusammenhang der von West her streichenden Schiehtenzüge earbonischer und triadischer Gesteine durch die transgredirenden Tertiärsedimente völlig unterbrochen. Die älteren Gesteinszüge treten nur klippenartig aus der mächtigen Decke tertiärer Schichten hervor. Erst auf der Höhe von Berze ist die ältere Gebirgsunterlage wieder allseitig der Beobachtung zugänglich. Der carbonische Schichtenzug erreicht hier seine grösste Breite (südlich vom Gehöfte Berze 0'5 Kilometer); e r wird hier im Norden und im Siiden von Werfener Schichten überlagert, die in dem Gebirgsabschnitt zwischen Dobariönikgraben und der Hudina überhaupt eine sehr be- trächtliche räumliche Ausdehnung gewinnen. Innerhalb des durch die tertiären Sedimente verhüllten Abschnittes der alten Aufbruchswelle scheint eine Zersplitterung der die Antiklinale begleitenden Längs- störungen eingetreten zu sein, denn an der Ostseite des Dobari@nik- grabens beobachtet man südlich von der breiteren Hauptzone carbonischer Schiehten noch einen schmalen Parallelzug von Schiefern und Sand- steinen mit wenig mächtigen Fusulinenkalkeinlagerungen, der, beiderseits von Werfener Schiefer umsäumt, bis in die Gegend westlich von Komsak zu verfolgen ist, wo eine auffallende, nordnordöstlich streichende Quer- störung den normalen Verlauf der carbonischen und triadischen Gesteins- zonen unterbricht. Erst an der Südostabdachung des Zawerse, oberhalb der mit der Höhenmarke 596 bezeichneten schroffen Dolomitklippe, die nordnordöstlich von Velkaraun an dem rechten Gehänge der Hudina aufragt, sehen wir noch einmal ein Fragment dieses südlichen Neben- zuges carbonischer Schichten in einem schmalen Aufbruche zu Tage treten, woraus hervorgeht, dass sich derselbe südlicb um die Kuppe des Zawer$e herumschlingt, ohne jedoch die Hudina zu erreichen. Der Hauptaufbruch der carbonischen Schichten streicht von der Höhe von Berze mit rein ostwestlichem Verlaufe an der Nordseite des Zawerse in die Hudina hinab. Von den Werfener Schieferzonen, welche den Carbonaufbruch von Berze beiderseits flankiren, erreicht nur die südliche den Thaleinschnitt Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller. 323 der Hudina. Dieselbe ist knapp unterhalb des Weitensteiner Hammers an der Brücke, die den Uebergang der Fahrstrasse von der rechten auf die linke Thalseite vermittelt, sehr gut aufgeschlossen. Der nörd- liche Saum von Werfener Schichten geht schon bei dem Gehöfte Mohag, westlich vom Weitensteiner Hammer, zu Ende, von hier bis zur Sohle des Hauptthales hinab bilden die obertriadischen Kalk- und Dolomit- massen des Weitensteiner Gebirges die Grenze des carbonischen Schichtenzuges. In Bezug auf die Lagerungsverhältnisse des Carbons bei dem alten Weitensteiner Hammer habe ich den ausführlichen Schilderungen von Rolle und Stur nur das hinzuzufügen, was oben über das Auf- treten fusulinenführender Schichten mitgetheilt wurde. Auch über die Beziehungen des Streifens von Sotzkaschichten, der hier den Nordrand des erzführenden Schichtenzuges begleitet, ist heute nichts Neues bei- zubringen, zumal die bergmänuischen Aufschlüsse, die uns hierüber allein zu orientiren vermochten, heute vollständig unzugänglich sind. Das lenticulare Anschwellen des paläozoischen Schichtenzuges im Bereiche der Hudina dürfte sich einfach auf Erosionswirkung zurückführen lassen ; denn östlich von der Hudina nimmt der Schichtenzug in dem Maasse, als er an dem Gehbänge zu dem Sattel zwischen Greben und Kozik ansteigt, wieder sehr rasch an Mächtigkeit ab. An dem Südfuss des Kozik sind die carbonischen Gesteine im Walde oberhalb der höchsten eultivirten Terrasse des Gehänges von Lipa an mehreren Stellen anstehend nachweisbar. Rolle hat in dieser Region eine Spaltung des carbonischen Schichtenzuges in zwei Aeste vermuthet; eine solche ist nicht zu beobachten. Die Schiefer und Sand- steine des Carbons, die auch hier Fusulinenkalkeinlagerungen und Con- glomeratbänke umschliessen, streichen als einheitliche Zone nach Ost bis in die seichte Einsattlung, welche an der Westseite des Kozicebaches der malerischen Ruine Lindegg gegenüber liegt. Von hier senken sie sich, ihrer Streichungsrichtung treu bleibend, einem steilen Graben ent- lang bis zu dem Fusswege hinab, der in der Tiefe des Kozieebaches sich hinzieht, und keilen hier zwischen nackten Felsmauern von Ober- triaskalk aus. Der Schichtenzug ist hier über Tag in einer Mächtigkeit von wenigen Metern aufgeschlossen, war aber nichtsdestoweniger Gegen- stand bergmännischer Schürfungen. Einzelne Fragmente von Mergel- schiefern mit Pflanzenresten der Sotzkaschichten, die auf den alten Halden herumliegen, bezeugen, dass die Schiefer und Sandsteine des Carbons auch hier noch von einem eingefalteten Streifen tertiärer Sedi- mente begleitet waren. Aus den vorstehenden Einzelnbeobachtungen ergibt sich folgendes Gesammtbild. In dem carbonischen Schichtenzuge des Weitensteiner Gebirges sehen wir eine alte Aufbruchswelle vor uns, welehe durch ein System paralleler Längsstörungen derart modifieirt wurde, dass bald ältere, bald jüngere Glieder der Triasformation an die Ränder der car- bonischen Gesteinszone herantreten. Nur ausnahmsweise hat sich der antiklinale Bau dieser Aufbruchswelle soweit erhalten, dass er Gegen- stand einer profilmässigen Darstellung werden kann; in den meisten Fällen haben energische seitliche Stauungen die der Oberfläche zunächst liegenden Partien der carbonischen Sedimente in der Weise zusammen- 47* 394 Verhandlungen, Nr. 16/17 gepresst und emporgedrängt, dass nur mehr eine Gesteinszone mit steil gestellten, regellos bald nördlich, bald südlich einschiessenden Schichten zur Beobachtung gelangt, die zwischen jüngeren Gebilden eingeschlossen, fast geradlinig über Berg und Thal hinzieht. Im äussersten Osten, gegenüber der Ruine Lindegg, sahen wir den Schichtenzug geradezu nach Art einer Intrusionsmasse plötzlich zwischen jüngeren triadischen Kalkmassen enden. Die Faltungsprocesse, welche diesen Erscheinungen zu Grunde lagen, haben zweifellos noch nach der Ablagerung der aquitanischen Schichten fortgewirkt. Nur unter dieser Voraussetzung sind die Einfaltungen und Ueberschiebungen zu erklären, welche einzelne Theile der in weitem Umfange über das ältere Gebirge transgredirenden Sotzkaschichten entlang dem Nordrande der carbonischen Gesteinszone erfahren haben. Lagerungsstörungen solcher Art bieten in diesem Theile der Sidalpen nichts Auffallendes. Längsbrüche, wie die hier geschilderten, sind ja, wie ich wiederholt hervorgehoben habe (vergl. u. A. Verhand- lungen der geologischen Reichsanstalt. 1886, pag. 105—106), geradezu das charakteristische tektonische Moment in der geologischen Struetur des Gebirgslandes, das man unter dem Namen der Karawanken zu- sammenzufassen pflegt. Regelmässige, ungestörte Schichtfolgen dureh mehrere Horizonte bindurch gelangen hier selten zur Beobachtung, die Zerstückelung und Zerspaltung des Gebirges in weithin streichende, tektonisch selbstständige Zonen an steil in die Tiefe setzenden Längs- brüchen bilden die Regel. Die Lagerungsverhältnisse der earbonischen Gesteinszüge des benachbarten Kärnten bieten Erscheinungen dar, welche denen der Weitensteiner Erzformation ganz analog sind. Ich schliesse hier nur zwei Durchschnitte aus dem kärntnerischen Carbon an, um diese Thatsache zu illustriren und wähle hierzu ein Gebiet, das dem Westende des Weitensteiner Zuges am nächsten liegt, nämlich die Auf- schlüsse im Wistrathale bei Schwarzenbach. (Vergl. Fig. 3 und 4.) Fig. 3. 1468 Meter Wistra-Thal 1312M. 1100 Meter Mies-Thal Gn = Tonalitgneiss.. © = Conglomerate, Sandsteine und Schiefer des Carbon. F = Fusulinen- kalk. W= Werfener Schichten. UD= Unterer Dolomit. OT = Obertriadischer Diploporenkalk. Ol = Marines Oligocän. Die carbonischen Ablagerungen bestehen hier aus einer Folge von Quarzeonglomeraten, Schiefern und Sandsteinen, die nach oben mit fusulinenführenden Kalksteinen abschliesst. Der ganze Complex ruht discordant auf dem Tonalitgneisszug auf, der aus dem Remscheniggraben über den Uschowasattel in das Gebiet von Schwarzenbach herüber- streicht. Die Fusulinenkalke setzen einen schroffen Felsgipfel zusammen (1312 Meter), der in unserer Durchschnittslinie zugleich die höchste Erhebung des Höhenrückens darstellt, welcher Mies- und Wistrathal Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. F. Teller. 325 scheidet. Nach Süd hin stürzt dieser Gipfel in einer geradlinig fort- streichenden, steilen Felsmauer in das Wistrathal ab. In der Thalsohle selbst sehen wir etwa halbwegs zwischen den Gehöften Lesch und Radich zur Linken eine Steilwand von Fusulinenkalk, deren Fuss vom Wistrabache bespült wird, zur Rechten einen ebenfalls ziemlich steil geböschten Hang, der dem Schichtkopf eines flach gelagerten Com- plexes von krummschaligen , grauen Mergelthonschiefern des Werfener Niveaus entspricht. Ueber diesem baut sich eoncordant eine Masse von gut geschichteten bituminösen Dolomiten auf, die den Muschelkalk:re- präsentiren, und darüber ein liehter Diploporenkalk, der weiterhin den Kamm der Raduha zusammensetzt, und den wir hier schlechtweg als obertriadischen Diploporenkalk bezeichnen wollen. Derselbe bildet die weithin sichtbaren, hell blinkenden Wandabstürze der Bela pe. Von der Höhe dieses Kammes dacht das Terrain südwärts in eine sanfte Alpenmulde ab, in welcher marine Oligoeänbildungen über das triadische Grundgebirge. übergreifen. Wir beobachten also in diesem Durchschnitt im Süden eine nor- male Folge von Schichten der Triasformation, im Norden eine Serie von carbonischen Ablagerungen; an der Berührungsgrenze streicht der hier ostwestlich verlaufenden Thallinie entlang ein scharfer Längsbruch hin. Weiter thalauswärts zieht sich dieser Bruch an das Nordgehänge des Wistrathales empor, während in der Thallinie selbst zwischen Carbon und Werfener Sehiefern bituminöse Dolomite zum Vorschein kommen, die hier nach Nord verflächen und den Gegenflügel der Stink- dolomite des Muschelkalks am Gehänge der Bela pe@ darstellen. Die weiter thalauswärts am Fusse dieses Gehänges an den Wistrabach heran- tretenden Werfener Schiefer fallen in steil gestellten Platten (60°) in Nord ein, und unterteufen somit regelmässig den Nordflügel des Muschel- kalkgewölbes. Wir erhalten in diesem Theile des Wistrathales, nicht ganz zwei Kilometer östlich von der früher besprochenen Durchschnitts- linie, das in Fig. 4 skizzirte Profil. Eine ziemlich regelmässig gebaute, Fig. 4. Bela pe£, Wistra-Thal 1210 Meter Gn = Tonalitgneiss. C = Conglomerate, Sandsteine und Schiefer des Carbon. F = Fusulinen- kalk. W=Werfener Schichten. UD = Unterer Dolomit. OT— Obertriadischer Diploporenkalk. Ol = Marines Oligocän. nur etwas nach Nord hin geneigte Antiklinale in triadischen Schichten, und daran anschliessend eine schmale Zone carbonischer Ablagerungen, die beiderseits von Längsbrüchen begrenzt erscheint. Die Tonalitgneisse bilden in dieser Durchschnittslinie bereits die Höhe der Thalscheide zwischen Wistra- und Miesbach. 326 Verhandlungen. Nr. 16/17 Wir befinden uns hier schon sehr nahe an dem Ostende des car- bonischen Schichtenzuges. Etwa 1'5 Kilometer östlich von diesem Punkte, bei der sogenannten Ossoinig-Säge, sehen wir den Nordflügel der Trias- antiklinale ohne Zwischenschiebung carbonischer Schiehten unmittelbar an Tonalitgneisse abstossen. Noch etwas weiter in Ost, wenige Schritte unterhalb der Ossoinig-Säge, schneidet ein scharfer, nordsüdlich streichender Querbruch die gesammte Reihe sedimentärer Bildungen ab. Wir stehen hier vor einer der merkwürdigsten, im Bilde der geologischen Karte auffallendsten Störungslinie dieses Gebirgsabschnittes, die schon dadurch besonderes Interesse erregt, dass sie zugleich den Eintritt in das Gebiet der Eruptivmasse des Smrkouz bezeichnet. Denn entlang dieser Quer- störung treten die Tonalitgneisse auf die Südseite des Wistrathales über und werden hier direet von den andesitischen Ergüssen des Smrkouz überflossen. } Die Tonalitgneisse, welche in der Wistra die Basis des Carbons bilden, setzen über den Luderberg, den Tousti vrh und das Gebiet von Savodne in ununterbrochenem Zuge nach Ost bis in die Gegend nördlich von Wöllan fort. Sie bilden hier die hochgelegene Terrasse von Plesivee und verschwinden erst östlich von dieser Ortschaft unter der mächtigen Decke von Conglomeraten und Sandsteinen der Sotzkaschichten, welche hier in grosser Ausdehnung über das Grundgebirge transgrediren. Den Südrand dieser breiten Zone von Tonalitgneiss begleitet vom Kramerza- sattel ab ein zusammenhbängender Zug von Dolomit, welcher als die Fortsetzung der unteren Triasdolomite des Wistragebietes zu betrachten ist und dem Nordflügel der Muschelkalk-Antiklinale des oben skizzirten Profils (Fig. 4) entspricht. Es ist diese Dolomitzone noch südlich von Plesivec nachzuweisen, wo sie zugleich die Unterlage der obertriadischen Kalke des Lubelaberges bildet. An der Südseite des Lubelaberges finden wir diese Dolomite wieder als Hangendglied des Werfener Schieferauf- bruches, in dessen Mitte die carbonischen Gesteine von St. Britz zu Tage treten (vergl. Fig. 1). Damit ist die Kette der Verbindungsglieder für den Nachweis des Zusammenhanges der carbonischen Ablagerungen des Wistrathales mit jenen des Weitensteiner Gebirges geschlossen, und es wird sich nach der heute vorliegenden Kartirung Niemand der Ueber- zeugung verschliessen können, dass der Schichtenzug der Weitensteiner Eisenerzformation einfach die Fortsetzung der aus dem Vellachthal in’s Wistrathal streichenden obercarbonischen Gesteinszone darstellt, welche jenseits eines Gebietes tiefer Absenkungen, der Region, in welcher die Andesite des Smrkouz zum Durchbruch gelangten und in welcher weiter östlich in dem heutigen Becken von Schönstein zur Jüngeren Pliocänzeit ein ausgedehnter Binnensee lagerte, nochmals als schmale Aufbruchswelle zwischen triadischen Se- dimenten emportaucht. Dr. Vietor Uhlig. Vorlage vonphotographischen Bildern aus der pienninischen Klippenzone. Es ist schon wiederholt mit Bedauern bemerkt worden, dass wir noch keine für geologische Zwecke brauchbaren Bilder aus der süd- lichen Klippenzone besitzen. Gewiss mit Recht, denn wenn es irgend ein Gebiet gibt, wo die blosse Beschreibung zum vollen Verständniss einer geologischen Erscheinung nieht mehr ausreicht, sondern Land- Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. Victor Uhlig. 3927 schaftsbilder die Vorstellung unterstützen müssen, so ist dies die süd- liche Klippenzone. Als ich daher nach Vollendung der Specialaufnahme der pienninischen Klippen eine ausführliche Publication darüber vor- zubereiten begann, war es mein Bestreben, die photographische Auf- nahme einzelner, besonders lehrreicher Partien durchzuführen. Dank dem freundlichen Entgegenkommen des ungarischen Kar- pathenvereines, dessen Ausschuss von wahrhaft fortschrittlichem und wissenschaftlichem Geiste getragen wird, und Dank den Bemühungen meines Freundes, Prof. Franz D&nes in Leutschau, ist die Ausführung des lange gehegten Planes im heurigen Spätsommer endlich gelungen. Der Ausschuss des ungarischen Karpathenvereines, dem ich auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen mir erlaube, hat sich bewogen gefunden, die Kosten der photographischen Aufnahmen, die. von dem vortrefflichen Landschaftsphotographen Karl Divald sen. aus Eperjes ausgeführt wurde, zu decken. Auf diese Weise kamen 17 Aufnahmen zu Stande, welche von mir so ausgewählt wurden, dass hierdurch die verschiedensten Kategorien von Klippen bildlich dargestellt erscheinen. Zur Versinnlichung der mächtigen, langgestreckten Horn- steinkalkklippen wurde der Kronenberg und dessen langgedehnte west- liche Fortsetzung, sowie die Gegend des so merkwürdigen und berühmten Dunajetzdurchbruches bei Rothkloster gewählt. Die regelmässigen, kleinen Reihenklippen mit gleichbleibendem südlichem Einfallen der Schichten wurden bei Krempach aufgenommen und zur Darstellung eines grösseren, zusammenhängenden Klippenzuges wurde der Czorsztyner Klippenzug gewählt. Den Typus der grossen, mehr rundlich begrenzten Klippen mit flacher Lagerung der Schichten stellt die Klippe von Javorki dar, während die südlichsten Klippen dieser Localität ein sehr instructives Durchsehnittsbild der Erscheinungsform der Klippen abgeben. Die Auf- nahmen aus der Umgebung von Jarembina zeigen das Auftreten der gruppenförmig angeordneten, kleinen, warzenförmigen Klippen mit flacher Lagerung und die Abbildung der altberühmten Schlossklippe von Özorsztyn lässt .die Schichtfolge, sowie das feinere Detail des geolo- gischen Baues und Blattverschiebungen sehr gut erkennen. An der Klippe Kremlitz sieht man sehr gut die Discordanz der rothen ereta- eischen Klippenhüllschiefer gegen die jurassischen Klippen. Die Hali- gocser Klippe zeigt das Auftreten des Triasdolomits, des Liaskalkes und der Nummuliten-(Sulower-)Conglomerate. Gewissermassen einen Querschnitt über die ganze Klippenzone bringt ein Uebersichtsbild zur Anschauung, das unterhalb des „Branntweintöppehens“ bei Folywark aufgenommen wurde. Um die betreffenden Photographien auch als Demonstrationsobjecte für den geologischen und geographischen Unterricht an Hochschulen verwendbar zu machen, wurde, in Uebereinstimmung mit den Wünschen des Karpathenvereins, ein möglichst grosses Format gewählt (Höhe der Bildfläche 40 Centimeter, Breite 50 Centimeter). Die Ausführung der Bilder, die bei Karl Divald in Eperjes auf Bestellung zu haben sind, ist eine vorzügliche. Der Vortragende ist gern bereit, Fachgenossen, die sich hierfür interessiren, näherere Mittheilungen zu machen. os DD I Verhandlungen. Nr. 16/17 Literatur-Notizen. C. F. Parona. Studio monografieo della fauna Raibli- ana di Lombardia. Memoria premiata dal R. Ist. Lomb. di Sceienze e Lettere al concorso ordinario Cagnola. Pavia 1889. 156 S. Text in 8%. 13 Tafeln. Vorliegende wichtige Arbeit zerfällt in zwei Theile, einen stratigraphi- schen und vergleichend - stratigraphischen und einen paläontologischen. Der erste Theil gliedert sich wieder in mehrere Abschnitte. Ein erster ist der Literatur und Ge- schichte der Raibler Ablagerungen der Lombardei gewidmet, ein zweiter behandelt kurz die Verbreitung der Raibler Schichten in der Lombardei und gibt Fossillisten der wichtigsten Fundorte, sowie eine Uebersicht der Entwickluug und Gliederung dieser Ablagerungen, ein dritter beschäftigt sich mit den lombardischen und den in östlicheren Gebieten auftretenden Raibler Schichten, ein vierter endlich ist für paläontologische Vergleiche bestimmt. Der zweite Theil ist ausschliesslich der paläontologischen Beschreibung der Fauna reservirt. Es werden angeführt: j 9 Cephalopoden, und zwar 3 Trachyceras (cfr. Archelaus Laube, cefr. Rudolphi Mojs., affine nov. sp.), 1 Atractites, 2 Orthoceras und 3 Nautilus /N. Brembanus Mojs., Trematodiscus Tommasii n. sp. und cfr. Temnochilus Schloenbachi Mojs.); 20 Gasteropoden (1 Turritella, 4 Chemnitzia, 5 Loxonema, 2 Macrochilus, ] Euchry- salis, 5 Natica, ] Phasianella, ] (?) Porcellia; die Mehrzahl neue Arten; 66 Pelecypoden (4 Lima, 3 Hinnites, 6 Pecten, 3 Avicula, 2 Cassianella, 7 Ger- villia, 1 Hoernesia, ] Pinna, 2 Posidonomya, 3 Mytilus, ] Modiola, 3 Maerodon, 2 Nucula, ] Leda, 5 Myophoria, 2 Trigonodus, 2 Anoplophora, 3 Myoconcha, 1 Pachy- cardia, ] Opis, 4 Megalodon, ] Corbula, ] Solen, ] Lucina, 2 Sphaeriola, 3 Pleuromya, 1 Ceromya (?). Unter diesen werden als neu beschrieben: | Lima, 1 Hinnites, 4 Pecten, 1 Gervillia, | Posidonomya, 1 Mytilus, 2 Macrodon, ] Leda, 2 Myophoria, 2 Trigonodus, l Anoplophora, 1] Myoconcha, 1] Opis, 1 Lucina, | Sphaeriola und 3 Plearomya. 5 Brachiopoden /Lingula Gornensis n. sp. und Lingula sp. ind., Coenothyris Paronica Tom., Coenoth. delta Tom. und Terebrat. (?) sp.); ‘2 Echinodermen (l Cidaris und 1 Encrinus); 1 Koralle (Cladophyllia sp.). Auf den beigegebenen 13 Tafeln sind nicht nur die neubeschriebenen , sondern auch zahlreiche der schon bekannten Arten dargestellt, so dass man durch vorliegende Arbeit zum ersten Male ein sehr vollständiges Bild der Fauna der lombardischen Raibler Schichten erhält. A. Bittner. A. Tommasi, Aleuni brachiopodi della zonaRaibliana di Dogna nel Canal del Ferro. Estr. dagli Annali del R. Ist. teenico di Udine. Ser. II, anno V. Udine 1887. 12 S. Text in 8°; 1 Doppeltafel. Es werden hier folgende Brachiopoden der Raibler Schichten beschrieben: Coenothyris Pironiana n. sp., Coenothyris sp. (vielleicht nur eine Abart der vorigen), Coenothyris delta n. sp. und Coenothyris Paronica n. sp., endlich Diseina sp. efr. Babeana d’Orb. sp. Hierzu ist zu bemerken, dass Coenotkyris Pironiana identisch ist mit der ein Jahr zuvor beschriebenen Terebratula carinthiaca Rothpletz’s und dass sowohl diese als die beiden folgenden Arten Tommasi’s vorläufig am besten zu Waldheimia zu stellen sind, während Chyenothyris Paronica wohl bei Terebratula verbleiben muss. Die Zugehörigkeit zu Coenothyris ist bei keiner einzigen dieser Arten erwiesen und nicht einmal wahrscheinlich. A. Bittner. S. Radovanovic. Beiträge zur Geologie und Paläon- tologie Ost-Serbiens. I. Die Liasablagerungen von Rgotina. Annales geologiques de la Peninsule Baleanique. Tome I. Belgrad 1889, pag. 1—106, mit zwei Tafeln. Der Verfasser beabsichtigt in einer Reihe von geologisch-paläontologischen Bei- trägen das Material zu einer speciellen Geologie von Ost-Serbien zusammenzutragen und legt als ersten Beitrag eine Arbeit über die von Prof. Zujoviü entdeckten, versteinerungsreichen Liasablagerungen von Rgotina vor. Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. N. Karakasch. 3929 Der Lias von Rgotina zeigt eine sehr einförmige, sandig-schieferige Zusammen- setzung und bildet eine flache Antiklinale, die im Nordwesten und Osten von ober- ceretacischen Rudistenkalken überlagert und im Süden von Amphibolandesit (Timazit Breithaupt) abgeschnitten wird. Die Unterlage bildet ein fossilfreier, Kohlen führender Sandstein, der als unterliassisch angesprochen werden kann. Die darauf folgenden Schichten sind durch das massenhafıe Vorkommen von Terebratula grestenensis Suess ausgezeichnet, einer Form, die im benachbarten Banat nach Tietze dem Unterlias angehört. Da hier ausserdem noch einige echt unterliassische Formen die Terebra- tula grestenensis begleiten, wie Lima plebeja Chap. et Dew., Rhynchonella belem- nitica Qu., Rh. Deffneri Opp. und Spiriferina pinguis Ziet., so dürfen die erwähnten Schichten wohl mit Recht als unterliassisch bezeichnet werden. Der Mittellias ist das hauptsächlich fossilreiche Niveau von Rgotira. Im unteren Theile des Mittellias herrscht "aldheimia numismulis, der Verfasser bezeichnet ihn daher als Niveau der Waldh. numismalis und betrachtet ihn als Aequivalent des schwäbischen Lias y, entsprechend den drei paläontologischen Zonen des Am. Jamesoni, Am. ibee und Am. Davoei. Im oberen Theile des Mittellias wiegen Gryphaea cymbium, Spiriferina rostrata und Belemnites paxillosus vor, er ist als Aequivalent der Amaltheen-Tone, des Margari- tatus- und Spinatus-Horizontes aufzufassen. Den Schluss der Ablagerung bilden Sandsteine, die ausser Pflanzenspuren keine Fossilien enthalten und möglicherweise den Oberlias vertreten. Der faunistische Charakter ist durch das Vorwiegeu von Bivalven und Brachio- poden gegeben, man hat es hier mit einer Ablagerung von sublittoraler Facies (Gres- tener Facies) zu thun, die viel Aehnlichkeit mit dem Banater Lias aufweist. Der Ver- fasser führt diesen Charakter des ostserbischen Lias auf den Einfluss des alten „orientalischen Festlandes“ zurück. | Vergleicht man Rgotina mit den übrigen bisher bekannten Liasablagerungen im Umkreise der alten orientalischen Masse, so zeigt es sich, dass sie demselben subpelagischen Typus angehören, nur ist der obere Lias mehr marin entwickelt und führt Harpoceras bifrons. Andere Verhältnisse herrschen dagegen nach E. v. Mojsi- sovics in Bosnien und der Herzegowina, wo Kalksteine'und Dolomite echt pelagischer Entstehung den Lias vertreten dürften. Der Verfasser macht im Ganzen 56 Arten namhaft, von denen ein Theil auch abgebildet erscheint. Als neu werden beschrieben Rhynchonella argotinensis und Modiola Zujoviei. V. Uhlig. N. Karakasch. Ueber einige Neocomablagerungen in der Krim. Sitzungsb. k. Akademie. Wien 1889. XCVII, pag. 428—438, mit zwei Tafeln. Obwohl die Neocomablagerungen der Krim seit langer Zeit bekannt und viel- fach studirt sind, war es doch bisher nicht ganz sicher, ob nur die oberen Lagen oder auch die tieferen Horizonte der Neocomstufe daselbst vertreten sind. Die vorliegende kleine, interessante Abhandlung hat nun hauptsächlich den Zweck zu zeigen, dass in der Krim in der That echte Neocomablagerungen entwickelt sind. Das Neocom der Krim zeigt den Charakter einer littoralen Bildung; es besteht aus groben Conglomeraten und Sandsteinen, die in sandige Kalksteine von gelbbrauner Farbe übergehen. Man kann eine Cephalopoden- und eine Korallen-Facies unterscheiden. Das Neocom liegt discordant auf abradirten, gefalteten „liassischen“ Schiefern und wird von mächtigen weissen Kreidemergeln mit Inoceramen bedeckt. Der Verfasser weist im Neocom von Biassala 53 Arten, grösstentheils Ammo- niten nach, aus denen hervorgeht, dass die Ablagerungen von Biassala den mittleren Neocom - Horizonten des westlichen Europa entsprechen und den südlichen, alpinen Entwieklungstypus repräsentiren. Das Vorkommen von Holcostephanus versicolor Tr. weist auf einen Zusammenhang mit den Neocomschichten an der unteren Wolga (Sim- birsk ete.). t) Abgebildet erscheinen folgende Arten: Hoplites Inostranzewi n. sp., Hoplites biassalensis n. sp., Hoplites ziezac n. sp. (dürfte ein Holcodiscus sein), Hoplites sp., Hoplites cf. Desori Pict., Holcodiseus Andrussowi n. sp. V. Uhlig. !) Die Liste, welche der Verfasser namhaft macht, enthält sowohl Arten, die man sonst im Barr&mien oder oberen Neocomien findet, als auch solche, die für die tieferen Neocomstufen bezeichnend sind. Es wäre daher der Versuch zu machen, in Biassala nach Schichten aufzusammeln. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 16 und 17. Verhandlungen. 48 330 Verhandlungen. Nr. 16/17 W. Tzebrikow. Note sur le N&ocomien de la Crimee. Bull. Soe. Imp. des Natural. de Moseou. 1889, Nr. 1. Das reiche Versteinerungsmaterial aus dem Neocom von Sably in der Krim, welches sich im Besitze des geologischen Cabinets der Moskauer Universität befindet, gewährt Anhaltspunkte zur Altersbestimmung der Schichten von Sably. Haploceras Parandieri und H. Beudanti deuten, wie schonMilaschewitsch gezeigt hat, auf die Vertretung des Gault, Holcodiscus Caillaudi, Crioceras Emeriei und Hamites approximatus auf Barr&mien, Nautilus neoco miensis und Crioceras Duvali auf Hauterivien. Von grossem Interesse ist das Vorkommen von Holeostephanus sub- inversus Pavl. aus der Gruppe des H. versicolor, einer Art aus dem mittleren Neocom von Simbirsk. Auf Grund dieses Vorkommens ist es möglich, die Zone des Holeost. versicolor von Simbirsk als Aequivalent des Hauteriviens anzusehen. V. Uhlig. R. Scharizer. Ueber die chemische Constitution und über die Farbe der Turmaline von Schüttenhofen. (Zeit- schrift für Krystallographie. XV. Bd., 1889, pag. 337—365.) Im ersten Abschnitt seiner Arbeit bespricht der Autor das paragenetische Vor- kommen der blauschwarzen, grünen und rothen Turmaline. Während der blauschwarze Turmalin nur in der Gesellschaft des späthigen Albites, des Mangangranates und des Muscovites vorkommt, ist der rothe Turmalin mit der blättrigen Albitvarietät, dem Cleavelandit und dem Lithionglimmer vergesellschaftet. Der grüne Turmalin bildet entweder den Kern der grösseren rothen Krystalle, in deren Farbe er allmälig über- geht, oder er liegt in säulenförmigen Kryställchen im Muscovit eingebettet. Aus den gemachten Beobachtungen, deren detaillirte Besprechung zu weit führen würde, schliesst der Autor auf einen continuirlichen Wechsel der Mutterlauge, aus dem sich die ver- schiedenen Turmalinvarietäten abgeschieden haben und auf ununterbrochenes, nur durch die Abscheidung des Mangangranates, des Muscovites und späthigen Albites örtlich gehindertes Wachsthum. Diese Störung erfolgte, als sich der grüne Turmalin auszu- scheiden begann. Deshalb bildet derselbe theils mantelförmige Um:hüllungen über dem blauschwarzen Turmalin, theils selbständige Krystalle zwischen den Muscovitblättchen. Erst nach der Verfestigung der obengenannten Mineralien schied sich der rothe Turmaliu ab und benutzte dabei meistentheils die noch unbedeckten Enden der blauen und grünen Turmaline zum Fortwachsen. Im zweiten Abschuitt vergle'cht der Autor die von ihm ausgeführten Analysen der Turmaline sowohl untereinander, wie auch mit den von Riggs publieirten Tur- malinanalysen. Er kommt zu dem Schlusse, dass die Constitution der Turmaline im Allgemeinen durch die Formel: I I II o (R,R), (R, AL), Al, (Si 0,),, BO, HO, Fi], ausgedrückt werden könne, wenn man die aus den Analysen sich ergebende That- sache, dass die Molecülsumme (B,0,+H,O0) nahezu constant und im Mittel 6°96 ist, berücksichtigt. Allerdings müsste dabei erst die vicariirende Vertretung von HO durch BO bewiesen werden. Man kann dann die Turmaline anffassen als isomorphe 1 o Mischungen eines Alkaliturmalins von der Constitution R, Al, A/, (Si O,),> [Bo, HO,F 1. und eines alkalifreien Turmalins, für den eine allgemeingiltige Formel nicht aufge- stellt werden kann, weil das Molecularverhältniss der Thonerde zwischen 4°03 und 649, das der zweiwerthigen Basen zwischen 12'33 bis 736 schwankt. Indessen ist das I Sauerstoffverhältniss der Summe (At, 0,4 R0) constant und im Mittel 25'064, woraus sich eine vicariirende Vertretung von 3RO und AI,0, ergibt. Sollten alle diese Verhältnisse in einer Formel ausgedrückt werden, so müsste selbe folgendermassen u u oO lauten: R,|R, Al, ], Al, (8i 0,),,|.B0, HO, Fi]. Ein Vergleich mit der Formel des Alkaliturmalins gibt unmittelbar den innigen Connex zwischen beiden zu erkennen. Eine Trennung der alkalifreien Turmaline in Magnesia und Eisenturmaline ist nicht berechtigt. Ebenso macht der Verfasser aufmerksam, dass die grünen Turmaline sich obigen Bedingungen, welche für die schwarzen und rothen vollkommen zutreffend sind, absolut nicht fügen. Nachdem der Autor in der Einleitung des 3. Abschnittes nachgewiesen, dass die Annahme, es werde die braune und braunschwarze Farbe durch das relative Verhältniss von Ti: Fe, die blaue und blauschwarze durch das Verhältniss von Mn: Fe, die rothe und grüne durch das Ueberwiegen von Mn bedingt, durch das Verhalten der grünen Turmaline widerlegt werde, beschreibt derselbe einige Glühversuche, welche er mit Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. ©. v. Zepharovich. 331 den Turmalinen von Schüttenhofen ausgeführt. Der blauschwarze Turmalin wird durch das Glühen braun, ohne Durchsichtigkeit und Dichroismus zu verlieren, der grüne wird zuerst blau und dann braun, und der rothe zuerst farblos und bei fortgesetztem Glühen wieder roth. Da sich diese Farbenänderungen nur vollziehen, wenn die Flammen- gase freien Zutritt zum Turmalin haben, so ist der Autor der Ansicht, dass die bisher angenommenen Oxydationsstufen der für die Farbe wichtigen Elemente, vornehmlich des Mangans, nicht richtig erkannt seien, und indem er sich auf das analoge Verhalten der mangansanren Salze beim langsamen Oxydiren ihrer Lösungen bezieht, glaubt er, dass die verschiedenen Oxydationsstufen des Mangans die wesentlichste Ursache der Farbe für die blauen, grünen und rothen Turmaline sei. Bezüglich der Details müssen wir auf das Original verweisen. V. v. Zepharovich. Mineralogische Notizen. Lotos 1889, Se RN l. Pyroxen-Krystalle aus dem Ober-Sulzbachthale in Salzburg. Am Seebach im mittleren Theile des Obersulzbachthales fanden sich in neuerer Zeit, mit dem aus dem Söllnkar bekannten Pyroxen!) auch solche von anderem Habitus. Ein undeutlich schiefriges Epidotgestein führt auf seinen Kluftfächen neben den er- wähnten Pyroxenen des Söllnkartypus gleichfalls schwärzlichgrüne, stark glänzende schlanke Säulen (2'5 Millimeter breit bis 40 Millimeter hoch), welche auf den ersten Blick an den Epidot von der Knappenwand erinnern. Als Begleiter erscheinen pistazien- grüne Epidotsäulchen (häufig in unregelmässiger Verwachsung mit dem Augit) und weisse Albittäfelehen wie bei dem Vorkommen vom Söllnkar. Die meisten Krystalle sind Zwillinge, viele davon mit pseudorhombischer End- ausbildung durch (312), seltener durch (111), zuweilen durch (101). Ausser diesen Formen fanden sich noch (Oll) und (021). In der Prismenzone dominiren (100) und (010), an Prismen wurden beobachtet: (110), (310), (350), (120), (130), (150), (170) u. A. (350) neu, fand sich einmal. Mit manchen Krystallen ist eine Umwandlung vor sich gegangen, indem sie bei völlig intactem Aeusseren hohl sind, so dass die Form nur aus 0'5 Millimeter dicken pellueiden Wänden besteht. Aussen zeigt sich die stark glänzende Oberfläche der unveränderten Krystalle, innen sind sie der Länge nach tief gefurcht oder faserig. Als Auskleidung des röhrenförmigen Hohlraumes zeigen sich unter dem Mikroskop Anhäufungen von winzigen, gelbbraunen pellueiden Körnchen und Staubtheilchen — wohl ein Gemenge von Pyroxen und Limonit — zwischen denen kurze graugrüne Haare in verschiedenen Richtungen hervorragen. Stellenweise sind längere biegsame Haare oder feinste Nadeln von gleich blassgrüner Farbe (durch Aus- löschung als Hornblende bestimmt) reichlicher im Innern anzutreffen. Die gleiche Aus- kleidung zeigen auch innere unregelmässige Höhlungen oder Poren in dickeren zer- spaltenen Pyroxenkrystallen. Manche frische Krystalle zeigen im Innern meist längs gerichtete feine Sprünge und langgezogene Poren, während solche zunächst der äusseren Begrenzung fehlen. Kohlensaurer Kalk lässt sich nirgends nachweisen, ein Theil der Umwandlungsproducte ist also fortgeführt. Hänfiger als im Innern hat die gleiche Um- änderung von Aussen begonnen. Die die freien Enden der Krystalle begrenzenden Flächen sind matt und werden durch Häufchen oder dicke Decken von weissen, ver- filzten Amiantfäden verhüllt. Am längsten widerstanden die glatten Seitenflächen der Einwirkung der zersetzenden Lösung. Schon früher ist über das ausgebreitete Vorkommen des Pyroxens in einem langen Zuge berichtet worden (siehe obige Fussnote), zur Bestätigung desselben liegen auch Stufen vor vom Schafkopf im Habachthale. Es sind Drusen im schieferigen Epidot gestein mit flächenreichen Epidotkrystallen, braunen Granat- und Magnetitkrystallen. Neben diesen finden sich kleine smaragdgrüne durchsichtige Diopsidsäulen. Unter den gewöhnlich matten Endflächen (101), (001), (111), (221), (011), (021) waltet (T01) vor. In den Pyroxen-Epidotdrusen des Söllnkar finden sich als Seltenheit flächen- reiche Titanitkryställchen, der Pyroxen des Stubachthales ist von derbem Kupferkies begleitet. 2.Rutil aus Rauris und vom HüttenbergerErzberge. Am „Bocksteig“ fanden sich auf Bergkrystalldrusen bis 15 Millimeter hohe und 3 \lillimeter breite Rutil- säulchen mit trefflich spiegelnden Endflächen. Von (101) waltet gewöhnlich eine Fläche stark vor, während die drei anderen, (111) und (321) untergeordnet erscheinen, Zunächst der Erzscheidung an der Grenze zwischen festen weissen und braunen „aufgelösten“ Kalken fand sich feinschuppiger Chlorit, der kleine Rutilkryställchen, dessen Enden meist abgebrochen, seltener durch (00l) begrenzt sind, und Fragmente !) Siehe Referat diese Verhandlungen. 1887, S. 314—315. 48* 339 Verhandlungen. Nr. 16/17 von körnigem oder späthigem Caleit enthält. Wahrscheinlich sind frühere Hohlräume durch nachträglich eingeschwemmte Materialien erfüllt worden. 3. Granat-Metamorphose vom Schneeberg, Tirol. In der Martin- und Bartholomäusgrube finden sich im körnigen Dolomit, in dem reicllich Pyrrhotin, Bleiglanz und Blende eingesprengt sind, auch Granatmassen. In theilweise von Pyr- rhotin überdeckten Drusen von derbem Granat oder im ersteren eingewachsen finden sich rothbraune grosse Granatkrystalle (211) mit sehr untergeordnetem (110). Bei voll- kommener Ebenflächigkeit und Kantenschärfe sind sie oberflächlich in eine grüne weiche Substanz umgewandelt. Diese findet sich auch auf Klüften im derben Granat. Nach dem Aussehen, der Schmelzbarkeit und dem Verhalten gegen Salzsäure liesse sich die Substanz mit Ekmannit vergleichen, wogegen jedoch der fehlende Mangangehalt sprechen würde, £ 4. Auf einer älteren Stufe aus dem aufgelassenen Bergbau von Weipert fand sich in mit Barytkryställchen bekleideten Drasenräumen mit schaligem Baryt und gelbem körnigem Fluorit auch Stephanit, welcher bisher von diesem Fundort unbe- kannt war. Es sind säulenförmige Kryställchen und dicke Täfelchen von pseudohexa- gonalem Habitus, zum Theil Zwillinge nach (110). Es wurden beobachtet: (001), (112), (111), (021), (110), (010), (310), untergeordnet (113), (221) und (041). In den Höhlungen eines Hornsteines von „St. Johann in der Wüste“ oberhalb Weipert fanden sich mit Smaltin undeutliche Argentitkrystalle und dünne eisenschwarze Täfelchen nebst moosartigen Partien, die dem Polybasit angehören dürften. Zwei „Rhodochrosit“-Stufen von dem alten Vorkommen aus dem Dorotheenbaue von Ratiboric erwiesen sich als Dolomit, der nach der Analyse von v. Zotta folgende Zusammensetzung hat: CaCO, —= 58:05 Procent, MyCO, — 31:25 Procent, «CO, = 8:65 Procent und Mn CO, —= 2:05 Procent. (Foullon.) V.R. v. Zepharovich. Ueber Vicinalflächen an Adular- zwillingen nach dem Bavenogesetze. Sitzb. d. kais. Akademie d. Wissensch. Mathem.-naturw. Classe. Bd. XCVIII. Abth. I, 1889, S. 1 bis 16, S.-A. Die durch vollendete Ausbildung und ihre Dimensionen bemerkenswerthen Krystalle wurden in jüngster Zeit an vier verschiedenen Stellen im mittleren Theile des Obersulzbachthales gefunden: am Gamskar und Sattelkar in dem vom Öbersulz- bachthale ostwärts gelegenen Gebirgszuge, am Foiskar und am Westgehänge vom Krauserkarkopfe in dem westlich gelegenen Gebirgszuge. Das herrschende Gestein in der bezeichneten Gegend ist nach Fugger Gneiss, der stellenweise in Granit, Granulit und Glimmerschiefer übergeht und häufig Einlagerungen von Amphibol führenden Gesteinen enthält. Gegenstand der Untersuchung waren sechs Zwillinge vom Gamskar (5 davon igenthum des Salzburger Museums) und eine vom Gotthard. Ein kleinkörniges Ortho- klasgestein trägt Drusen kleiner pellucider Adularkrystalle von gewöhnlicher alpiner Form (110), (001) und (101), aus welchen oft mit ansehnlichen Dimensionen Baveno- Zwillinge aufragen. An den letzteren treten zunächst der Zwillingsgrenze Vieinal- flächen auf, welche der Prismenzone und jener der Hemipyramiden (h%k/) angehören. Bezüglich der Untersuchungsresultate, der Discussion derselben verweisen wir auf das Original und bemerken nur, dass sich v. Zepharovich der Auffassung der Vicinal- flächen als Wachsthumserscheinungen anschliesst. (Foullon.) A. Cathrein. Neue Krystallformen am Pinzgauer Py- roxen. Ann. des k. k. naturh. Hofmuseums. 1889, IV, S. 187—182. An dem von V. v. Zepharovich beschriebenen Pyroxenen aus dem Krimler- und dem Stubachthale‘) wurden folgende neue Formen beobachtet: Aus dem Zonen- verbande liess sich ableiten (312), (302). Durch Messung sind nachgewiesen (414) und (12 10). Die letzteren drei Formen sind für die Pyroxene neu. Weiter wurde beobachtet, da-s (111), so auch (221) nicht immer minimal, son- dern oft auch vorwaltend und zumal bei Zwillingen häufig alleinherrschend sind, dass ferner die Prismen (310) und (130) uicht selten erscheinen, vielmehr regelmässig, wenn auch meistens sehr schmal. (021) ist gewöhnlich kleiner als (111). Es fanden sich auch nicht wenige Zwillinge nach (100) mit sehr wechselndem Habitus. Anmerkung. Am Schlusse seiner mineralogischen Mittheilungen Nr. XI hebt v. Zepharovich?) hervor, dass diese Pyroxene, für welche Cathrein keinen näheren %) Referat diese Verhandlungen 1887. S. 314—315. ?) „Lotos“ 1339. S.-A. S. 12. Siehe das Referat S. 331 hier. Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. A. Cathrein. 333 Fundort angibt, nicht aus dem Söllnkar stammen, sondern wohl vom Seebach im Ober- sulzbachthale. (Foullon). A. Cathrein. Neue Flächen am Quarz. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1889, Bd. XVII, S. 19— 24. Krystalle eines Amethyststockes aus dem Zillerthale (wahrscheinlich vom Schwarzen- stein), welche nach dem Prisma tafelig verzerrt sind und von dem Prisma (1010) und den bei- den Rhomboedern begrenzt werden, zeigen mitunter noch andere Formen, die meist nur als einzelne Flächen auftreten. So fanden sich das neue Rhomboeder p (7075) + z R, die be- 4 p kannten p (4043) + 4 R, 2 (6065) 6 R. Das Trapezoeder ze (19 I ID)— 9 7, aA 12 die neuen te (IL112 12) + en » und die entsprechende negative Form, E a mi 4 A ztpe(8&1910) +10 9 vr, endichrpe(9278)+ 2771. (Foullon.) 4 4 A. Cathrein. Beiträge zur Mineralogie Tirols. Mineralog. und petrogr. Mitth. 1889, Bd. X, S. 337—402. Ueber neue Turmalinkrystalle vom Fürtschlagl. In einem Chlorit- schiefer von phyllitischer Structur fanden sich 4—8 Centimeter lange schwarze Säulen, einzeln oder bündelartig, die nach der Schieferung gestreckt, gebrochen und gegen- einander verworfen sind. Die neunseitigen Säulen sind von dem vorwaltenden trigonalen Prisma und dem untergeordneten Deuteroprisma begrenzt, das Grundrhomboeder lässt sich selten deutlich erkennen. Ein neues Apatitvorkommen vom Floitenthal. Der Apatit fand sich in Gesellschaft von ausgehöhltem Periklinkrystallen , jüngerem Chlorit, Desmin und Thulit auf Gneissklüften. Die tafeligen Krystalle zeigen folgende Formen: (0001), die Prismen (1010), (1120), = (1230) die Pyramiden (1012), (1011), (2021), (1122), (1121) und x (1231). Röthlichbraune, lebhaft glänzende Kryställchen übrrkrusten Apatit und Periklin, die sich als Thulit erkennen liessen, welchen die Combination (001), (190), (110), (011) und (111) zu Grunde liegt, der sich weitere Prismen, Pyra- miden und Orthodomen zugesellen. Krystallformen von Floitenthaler Desmin. Derselbe erscheint als Begleiter eines neuen Laumontitanbruches. Er deckt mit Kalkspath, Periklin, Adular, grünem Glimmer und Chloritstaub, Querspalten des Gneisses. Die Ausbildung ist die gewöhnliche. Ein anderes Vorkommen bedeckt den oben beschriebenen Apatit, in dem etwa 3 Millimeter lange Kryställchen auf Apatit und Periklin aufgewachsen sind. Ein neuer Laumontitfund aus der Floite. Dies,s Vorkommen zeichnet sich durch seine Reinheit aus. Es wird von tafelig ausgebildeten Caleitkrystallen, die von (0001) und (1010) begrenzt sind, bezleitet. Ueber ein neues Vorkommen von Prehnit.!) Er tritt in Begleitung des Desnims, Laumostites und Caleites, in apfelgrünen durchscheinenden sphäroidischen, respective radförmigen Aggıegaten, auf. Er bildet Combinationen von (0 )1), (110) und (100). Ueber die Krystallformen des Amphibols von Roda. Es werden frühere Beobachtungen bestätigt”), ferner wurde das Prisma (150) neu aufgefunden. Säulen und neue Flächen am Pyrit von Monzoni. Die vom Ver- fasser untersuchten Krystalle liegen in Gesellschaft von blätterigem Eisenglanz in späthigem Caleit und zeichnen sich durch Schönheit und Formenreichthum aus. Er beobachtete ausser (111), (100) und r (210) ein Dyakisdodekaeder x (421), ferner das Pyritoeder z (401), welches entgegengesetzter Stellung ist als rw (210) und r (421) und am Pyrit noch nicht beobachtet wurde. Manche Krystalle zeigen eine prismatische Verzerrung. Flächenreicher Grossular von Le Selle, !/, Centimeter grosse Krystalle sitzen in Begleitung von himmelblauem Kalkspath auf derbem Grossular. Zu den bereits bekannten Formen (110), (211) und (431)°) kommt noch das neue Triakisdodekaeder (10 7 3), welches durch Messungen nachgewiesen ist. !) Siehe diesbezüglich auch des Referenten Mittheilung in diesen Verhand- lungen 1889, Nr. 10, S. 197 u. £. ?) Referat diese Verhandl. 1887, S. 233. 3) Siehe Referat diese Verhandl. 1887, S. 234. 334 Verhandlungen. Nr. 16/17 Neues Triakisoctaeder am Pleonast von Monzoni. Auf Stufen vom Toal de la Foja finden sich in Drusenhöhlen derben Fassaits tief schwarzer Pleonast, hell grüner Fassait, späthiger Caleit und Brandisit. Der Habitus der Pleonastkrystalle ist oktaedrisch, als Abstumpfungen finden sich (110) (311) und die für den Spinell neue Form (776). Pseudomorphose von Quarz nach Apophyllit. Die Fundstelle liegt auf der, durch verschiedene Kieselsäureausscheidungen im Augitporphyr, bekannten Alpe Valle (Giamella) vor der Alpe Campazzo. Die Pseudomorphosen sind gewöhnlich tafelig, ausnahmsweise cubisch, aus den physik :lischen Verhältnissen, namentlich aus den die Ecken abstumpfenden Flächen geht aber die tetragonale Symmetrie hervor. Die Oberfläche der Pseudomorphosen ist blassröthlich bis ziegelroth, auf den Bruchflächen sind sie weisslichgrau bis violett. Sie sind aus kleinen Quarzkörnchen aufgebaut. Ihre Dimensionen sind sehr ansebnlich, indem die Seitenlänge bis 4 Centimeter erreicht. Begleitet werden sie von traubigem Chalcedon, Quarz, feinem blättrigen Heulandit. Ein kreideweisses, schuppiges Mineral wird nach der qualitativen Analyse für verwitterten Laumontit gehalten. (Foullon.) G. B. Negri. Studio ceristallografieo della Baritina di Levico. Estr. dal vol. V. della rivista di mineral. e eristallogr. Ital. Padova 1889. Ein Stück F;uorit mit Krystallen von Baryt und Quarz, vom Mte. Fronti ober Levico hatte schon lange die Aufmerksamkeit des Verf. auf sich gezogen. Der Fluorit von grüngrauer Farbe in grossen Würfeln (b'’s über 6 Centimeter) schliesst hier und da Pyrit ein. Die Barytkrystalle sind in paralleler Stellung gruppirt, leicht eitrongelb gefärbt, oft transparent, constant lamellar. bis über 3 Centimeter gross. Sowohl die Baryt- als die Fluoritkrystalle sind hier und da bedeckt von einer bis 1 Millimeter dicken Rinde von minutiösen Quarzkrystallen von der Combination (100), (221), 211). Auf den Lamellen von Baryt sitzt oft weitgehend veränderter umgewandelter Pyrit auf, während der Pyrit in den Krystallen gut erhalten ist. Hier nnd da erscheint ein wenig compacte Blende. Die am Baryt beobachteten Formen sind (Aufstellung Miller): (001), (100), (010), (110), (210), (130), (104), (102), (101), (011), (111), (113), (114), (122). Die aus zahlreichen Messungen abge- leiteten Constanten @:b: ce = 0'8140407 : 1: 1'3117981. Der Verfasser gibt eine Sta- tistik über die beobachteten Formen, beschreibt die Combinatioren und liefert ausführ- liche Daten über die gefundenen Winkelwerthe. (Foullon.) Dr. Franz Kupido. Der Silber- und Goldbergbau in Nordmähren. Mittheil. der mähr.-schles. Gesellsch. für Ackerbau, Natur- und Landeskunde. 1839, pag. 267—271, 276—280. Max Reichsritter von Wolfskron. Die Goldvorkommen Mäh- rens. Berg- u Hüttenmänn. Jahrb. XXXVII Bd., 1889, pag. 229—268. Es ist ein in jeler Beziehung sehr erfreuliches Zeichen, wenn zu gleicher Zeit zwei Arbeiten angezeigt werden können, welche beide über ein und dasselbe, heute leider noch so wenig actuelle Thema, wie es der mährische Goldbergbau ist, berichten. Das Referat muss es sich versagen, dem Inhalte der beiden Arbeiten völlig gerecht zu werden; indem derselbe zu einem nicht unbedentenden Theile mit in der Ausar- beitung befindlichen Studien des Referenten sich deckt, wird an anderem Orte noch auf die beiden Arbeiten zurückzukommen sein; es werden dort auch etliche Irrthümer, wie sie sich in die grössere Arbeit des Herrn von Wolfskron eingeschlichen, Irr- thümer, welche sich zumal auf die geologischen Verhältnisse der alten Bergbaue bei Neudorf u. a. beziehen, richtig zu stellen sein, Hier sei heute nur in Kürze der Inhalt der beiden Veröffentlichungen mitgetheilt. In der ersten Arbeit wird hauptsächlich eine geschichtliche Skizz: des nord- mährischen Edelerzbergbaues gegeben, eine Skizze, welche die in dem bekannten Buche Chr. d’Elvert’s mitgetheilten Thatsachen wesentlich erweitert und u. a. wichtige neue historische Mittheilungen über den bisher so ausserordentlich wenig bekannten Bergbau bei Olmütz (Gr.-Wisternitz) gibt, sowie über jenen von Altstadt (nach officiellen Berichten aus den e:sten Jahren uns-res Jahrlıunderts). Nebst Mittheilungen über den augenblicklich allein auf Silber in Mähren umgehenden Bergbau von Altendorf nnd Bernhau folgen sodann noch etliche Notizen über die Goldseifen Mährens, darunter die Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. A. Pallausch. 335 vom Referenten in der geologischen Karte eingezeichneten Seifenhügel an der Mohra (bei Gr.-Stohl) und am Steckenbache bei Nürnberg unweit Liebau. Von einem weit umfassenderen Gesichtspunkte geht die zweite angezeigte Arbeit aus. Es ist dieselbe die Frucht einer Reihe von Begehungen der alten mährischen Goldbaue oder wenigstens der Stellen, an denen solche bestanden haben dürften, Be- gehungen, die Herr v. Wolfskron im Auftrage des mährischen Landesausschusses kürzlich unternahm. „Eigentliche Goldbergbaue* — schreibt v. Wolfskron, „man müsste höchstens Schöllschitz dafür gelten lassen — konnten in Mähren nirgends mit Sicherheit nachgewiesen werden; doch findet sich in mehreren Bergbauen das Gold als Begleiter der anderen abgebauten Haupterze, so in Borowec, Kl.-Mohrau und Bernhan. Nicht weniger zeigen aber ausgedehnte Seifenhalden bei Römerstadt, Altstadt und Oppatau die Spuren einer alten Waschthätigkeit auf jenes Edelmetall.“ v. Wolfskron bespricht sodann die einzelnen Punkte, von denen ein Gold- bergbau gemeldet wird. Von Brünn meint er, dass die daselbst vorhandenen Diorite goldführend gewesen seien; andere Motive als der Hinweis auf goldführende Diorite an anderen Punkten sind übrigens nicht vorhanden. Ebenso wird für den, in etlichen Stollenresten noch erhaltenen Goldbergbau von Schölschitz (unterhalb Brünn) der Diorit als goldfühbrend betrachtet. Für Pernstein (oberhalb Brünn) wird der oft ange- zweifelte Goldhalt sichergestellt, während Boskowitz unsicher bleibt gleich Kromau und Jamnitz, wo alle Nachforschungen resultatlos blieben. Wichtiger sind die Vorkommen Nordmährens. Von diesen wird zunächst der neu in Angriff genommene Bergbau auf Blei und güldisches Silber in Altendorf und Bernhau eingehender besprochen und durch Skizzen erläutert. Vom Bergbau um Römer- stadt (Hangenstein-Bergstadt und Neudorf-Tuchlahn) handelt sodann ein längerer Absatz der Arbeit, die sich endlich mit dem Vorkommen bei Altstadt beschäftigt. Herr v. Wolfskron schöpft überall aus eigener Anschauung und sind darum die Mit- theilungen, die er uns gibt, ungleich werthvoller als die etlichen, fast nur mit histo- rischen Daten erfüllten älteren Publicationen. Eine kleine Reihe von Reproductionen alter Grubenkarten erläutert in angenehmer Weise das Gesagte. GHV IC) A. Pallausch. Die Graphitbergbaue im südlichen Böh- men. Berg- u. Hüttenm. Jahrbuch. XXXVIL Wien 1889. S. 95—112. Mit 1 Tafel. Zur Berichtigung etlicher Angaben in einer Studie von Bonnefoy (Annales des mines, 1879 und im Auszuge von CO. Ernst in der Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1879) gibt Herr Bergrath Pallausch eine eingehende Schilderung der südböhmischen Graphitvorkommen, die in den letzten fünf Jahren einen bedeutenden Aufschwung genommen haben. Es befinden sich dieselben zwischen Eggetschlag und Prisnitz im Krumauer Bezirke, innerhalb eines 23 Kilometer langen und 16 Kilometer breiten Gebietstückes. In Bezug auf die Schilderung der geologischen Verhältnisse der Graphitlager verweist der Verfasser im Wesentlichen auf die Darstellung, welche dieselben seinerzeit von den Aufnahmsgeologen unserer Anstalt erfahren haben, der montanistische Theil der Arbeit dagegen ist durch eine Fülle neuer Beobachtungen ausgezeichnet. Für unsere Zwecke mag es genügen, das Folgende her- vorzuheben: Die Graphitlager sind regelmässig dem Gneiss im Streichen eingebettet, der häufig als Hornblendegneiss ausgebildet ist; Kalklager begleiten fast stets die Graphitzüge, bilden aber nur selten das unmittelbare Liegende oder Hangende der- selben. Dieses ist vielmehr fast immer ein einigermassen veränderter Gneiss; zumal der Hangendgneiss ist fast stets an der unmittelbaren Grenzfläche in eine kiesreiche, mit Eisenoxyden imprägnirte Lettenschicht verwandelt (der Eisenhut oder Eisendeckel, oft bis 2 Meter mächtig). Bezüglich dieses „Eisenhutes“ erscheint die Beobachtung von Bedeutung (pag. 105), dass da, wo derselbe mächtig, der angrenzende Graphit sehr edel und kohlenstoffreich, wo jener fehlt, aber stark durch Thon und Kaolin verunreinigt ist. Auch innerhalb der Graphitlager selbst erscheinen Trümmer und Knauer zer- setzten Gneisses und Kalkes, erfüllt mit Eisenoxyd und Pyrit, wodurch nicht selten in den mächtigen Graphitlinsen grössere Zwischenmittel geschaffen sind. Die Mächtigkeit der Graphitlager ist sehr verschieden, reicht von wenigen Centimetern bis über 20 Meter, die Art des Vorkommens ist die einer Linse oder eines Stockes, wobei hervorzuheben ist, dass trotz aller Absätzigkeit die einzelnen Vorkommen auf weite Strecken im Streichen zu verfolgen sind. Eine Tafel veranschaulicht auch das geologische Vorkommen der Graphitlager. Or. N2C. 336 Verhandlungen. Nr. 1 6/ 17 V. Hilber. Geologische Küstenforsehungen zwisehen Grado und Pola am adriatischen Meere nebst Mit- theilungen über ufernahe Baureste. Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wiss., math.-naturw. Classe. 98. Bd. Wien 1889. Der Verfasser bespricht der Reihe nach diejenigen längs der obgenannten Küstenstrecke vorkommenden Erscheinungen, welche man als Beweise für seit histo- rischer Zeit daselbst eingetretene Veränderungen der Strandlinie angesehen hat und erörtert dabei in ausführlicher Weise die über den Gegenstand vorhandene Literatur gro:sentheils an der Hand eigener Beobachtungen. Obwohl er nun (l. ec. pag. 337) die Möglichkeit von Veränderungen der Nivean- verhältnisse sowohl für das feste Land als für das Meer seit historischer Zeit zugibt, Ja sogar derartige Veränderungen als dem fortdauernden Entwicklungsprocess unserer Erdoberfläche entsprechend ansieht, scheint er sieh doch im Wesentlichen der An- schauung von Suess anzuschliessen, nach welcher (vergl. auch das Referat über Bukowski’s Rhodus in Nr. 14 dieser Verhandl. 1889) die Strandlinien seit historischer Zeit in Folge des überaus langsamen Tempos der betreffenden Vorgänge fast völlig constant geblieben und nach welcher die bisherigen Beweise für eine sichtbare Aen- derung derselben seit eben jener Zeit als unzureichend und belanglos aufzufassen wären. Viel weniger langsam geht die Zerstörung der Küsten durch die Brandungswellen vor sich oder andererseits die Verlandung von Meerestheilen durch Zufuhr festen Ma- teıials von dem Inlande aus. Der Verfasser nennt diese Vorgänge Horizontalverschie- bungen der Strandlinie und schreibt ihnen speciell für das betrachtete Küstengebiet die wesentlichsten Veränderungen zu, welche dasselbe seit historischer Zeit erfahren hat. Auch verschiedene Erscheinungen, welche man hisher einer Verticalverschiebung der Strandlinien zugeschrieben hat, sollen nur als Folge jener Horizontalverschiebung erklärbar sein, der von vornherein „ein grosser Antheil an der verbreiteten Meinung einer allgemeinen Aufwärtsbewegung der Strandlinie in historischer Zeit“ zukomme, „Der hervorragendste Antheil an dem „„Versinken““ der römischen Hafenbauten“ ist nach Hilber der Zerstörung von Küstentheilen durch das Meer zuzuschreiben. Wiederum andere Thatsachen bezüglich der Auffindung von Bauwerken und dergleichen unter dem Meeresniveau seien auf Rechnung des Gleitens von Deltamassen zu setzen (eine Erklärung, welche bekanntlich auch bei Suess eine grosse Rolle spielt). Das Vorkommen aber von Ablagerungen mit recenten Meeresconchylien einer- und Spuren menschlicher Thätigkeit anderseits über den heutigen Meeresspiegel, wie dies stellenweise ebenfalls beobachtet werden kann, wird dem Einfluss besonders starker Winde zugeschrieben, durch welche vorübergehend eine Erhöhung des Wasser- standes an der Küste bewirkt wurde, wie denn auch bereits Suess, auf welchen der Verfasser sich beruft, eine „Erregung des Meeres“ für die Entstehung dieser oder ähnlicher Absätze verantwortlich gemacht hat. Es würde den Rahmen eines Referats überschreiten, wenn hier auf eine Dis- cussion aller oder auch nur etlicher Einzelheiten der vorliegenden Publication einge- gangen werden sollte. Einige Bemerkungen aber lassen sich schwer unterdrücken. Schon was jene zuletzt erwähnten Meeresabsätze aus historischer Zeit anbelangt, welche sich wie bei Pola im Val Ovina oder bei Medolino im Val Fontane über dem heutigen Meeresniveau befinden, scheint es fraglich, ob nicht der Versuch, diese Ab- sätze der Thätigkeit vereinzelter und vorübergehender Hochfluthen des Meeres zuzu- schreiben, als ein sehr erkünstelter bezeichnet werden darf. Die bewussten Ablagerungen, welche recente Meeresconchylien, Ziegelstücke und dergleichen führen, bestehen ausser Strandgeröllen vielfach aus zusammengeschwemmter terra rossa, welche letztere nicht allein die einzelnen Rollsteine eingebettet enthält, sondern auch sogar als Ausfüllungs- masse der Conchylien vorkommt. Dieses Material aber, soweit es eben aus dem be- kannten rothen Karstlehm oder aus Artefacten zusammengesetzt ist, kann ja doch im Wesentlichen als ein vom Lande aus den Ablagerungen zugeführtes, nicht aber als ein vom Meere her dort ausgeworfenes betrachtet werden. Es darf jedenfalls bezweifelt werden , dass Sturmfluthen gerade Absätze solcher Art an einer im Ganzen felsigen Küste zu schaffen im Stande sind, an welcher sie doch vornehmlich solches Material auswerfen würden, welches der Hauptmasse des die Küste bildenden Gesteins entspricht, selbst wenn sieh dort in der Nähe des Gestades schon ein kleiner Absatz aus vom Lande her zugeführten Massen gebildet haben sollte, von welchen die Aufwühlung des der Küste benachbarten Seegrundes allenfalls einzelne Bestandtheile den Auswürflingen der Fluth zugesellen möchte. Diese Bestandtheile dürften dann aber kaum die piece de resistance jener Auswürflinge vorstellen. Nr. 16/17 Sitzung am 10. December. V. Hilber. 337 Unter der weiteren, von Hilber selbst gemachten Voraussetzung, dass an jener Küste seit historischer Zeit grössere oder kleinere Festlandsbestandtheile durch Ab- waschung verschwunden, dass eben in Folge dessen, abgesehen von den Verlandungen um die Ufer des Timavo und um Aquileja herum, die Ufer vielfach zurückgetreten seien, könnten jene Sturmfluthen mit ihren Wirkungen auch nicht ohne Weiteres bis in solche Theile des Küstenlandes gereicht haben, welche erst nachträglich direct zur Küste wurden. Sie müssten sich deshalb mit ihren Absätzen auf solche (heut eventuell schon zerstörte) Gebietstheile beschränkt haben, welche zur Zeit des Eintritts jener Fluthkatastrophen noch Küste waren. Die bewussten Absätze könnten also, wenn sie thatsächlich auf dem angegebenen Wege entstanden sind, nur aus neuester Zeit stammen. Ob aber aus dieser neuesten Zeit, sagen wir aus den letzten Jahrhunderten gerade aus dm Gebiet der Adria vorübergehende, durch Wind erzeugte Erhöhungen des Meeresstandes stattgehabt haben, durch welche ähnliche Absätze in theilweise mehr als 2 Meter Höhe über der normalen Strandlinie deponirt werden konnten, ist erst zu erweisen. - Was aber jene angeblichen Erscheinungen des Gleitens und Zusammensitzens anbetrifft, durch welche besonders in den nordöstlichen Theilen des beschriebenen Küstenstrichs die Depression menschlicher Werke unter das Meeresniveau bewirkt worden sein soll, so mag man sich allenfalls denken können, dass in solchen Gebieten wie in der Gegend zwischen Porto Buso und Duino, in den Lagunen zwischen Aquileja und Grado oder der schlammigen Bucht von Umago ein solches Zusammensitzen loser Massen stattgefunden hat, in Folge dessen Culturreste unter Wasser gesetzt wurden, nothwendig ist aber eine derartige Annahme doch nicht, und das gleichzeitige Auf- treten ähnlicher Inundirungen an Plätzen mit festerem Untergrunde nöthigt jedenfalls dazu, auch andere Eventualitäten im Auge zu behalten. Inundirungen der letzteren Art werden aber von Hilber selbst gleichfalls be- schrieben. Mauern, Mosaikböden befinden sich an verschiedenen Stellen mehr oder weniger unter dem Wasserspiegel und sogar die Einfassung einer Quelle wurde bei Rovigno in solcher Lage gefunden. Es muss die Frage gestattet sein, ob bei Gleit- und Einsturzvorgängen in Folge von Küstenunterwaschungen sich die einzelnen Theile der betreffenden Werke in dem noch heute erkennbaren Zusammenhange hätten erhalten können, eine Frage, die übrigens auch für die hierher gehörigen Erscheinungen im Schwemmlande und das dort vorausgesetzte Zusammensitzen loser Massen Anwendung findet und es muss die weitere Frage gestattet sein, ob das Vorschreiten der Brandung, welcher Hilber eine so grosse Bedeutung beimisst, nicht überhaupt mit der Küste auch in gleichem Masse die auf und an derselben befindlich gewesenen Bauwerke zerstört hätte, welche jetzt untermeerisch beobachtet werden. Wir brauchen uns also auch nach dieser verdienstlichen, durch sehr fleissige Sichtung des einschlägigen Materials ausgezeichneten Arbeit noch nicht der von Suess aus- gehenden Annahme von der gänzlichen Bedeutungslosigkeit der besprochenen Erschei- nungen für die Theorie der säcularen Niveauveränderungen anzuschliessen. Eine „gleichmässige“ Veränderung der Strandlinie, wie sie „durch ein allge- meines Steigen oder Sinken der Gewässer hervorgebracht worden sein müsste, lässt sich für die Dauer der historischen Zeit nicht nachweisen“, schreibt der Verfasser in den Schlussbetrachtungen seines Aufsatzes. Das ist nun gerade des Pudels Kern! Solche „gleichmässige“ Veränderungen würden (wenigstens so weit es sich nur um kleinere Küstenstrecken eines halbgeschlossenen Meeresbeckens handelt) der Theorie von Suess über die Art der säcularen Niveauverschiebungen principiell entsprechen. Ungleich- mässige Veränderungen aber lassen sich in solchen Fällen nur unter gleichzeitiger Inanspruchnahme von Bewegungen des Festen erklären. Die thatsächlich beobachteten Erscheinungen jedoch, welche zusammengehalten nicht blos an der istrischen Küste, sondern auch anderwärts für eine ungleichmässige Veränderung der Strandlinie in’s Gewicht fallen könnten, wie hier einerseits die marine Inundirung menschlicher Werke und andererseits die Auffindung mariner Bildungen mit Culturresten über der heutigen Strandlinie, harmoniren wenig mit der Lehre von der fast ausschliesslichen Geltung der Bewegung der Hydrosphäre für die sogenannten säcularen Hebungen und Senkungen. Daraus entwickelt sich ganz naturgemäss (vergl. wieder Nr. 14 dieser Verhandl. pag. 286) das Bestreben, die der historischen Epoche entnommenen und des- halb bezüglich der Fixirung des Zeitpunkts viel enger als andere begrenzten Daten von der Discussion der jene I,ehre betreffenden Beweismittel auszuschliessen. Dieses Bestreben entspringt den besten Absichten wie jeder Versuch, einen Satz zu beweisen, von dessen Richtigkeit man von vornherein überzeugt ist. Scheitert indessen ein solcher Versuch, dann bleibt die Richtigkeit des betreffenden Satzes wohl vor- . K.k.geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 16 und 17. Verhandlungen. 49 338 Verhandlungen, Nr. 16/17 läufig noch im Zweifel. Gewissenhafte Detailuntersuchungen, wie die vorliegende Arbeit, sind jedenfalls geeignet, dem unbefangenen Leser ein Urtheil über solche Dinge zu vermitteln, mag man auch den Deutungen des Verfassers nicht überall unbedingt zu- stimmen. Gern soll überdies noch die massvolle Reserve anerkannt werden, welche den Verfasser bei seiner Darlegung geleitet hat. E. Tietze. E. v. Drygalski. Ueber Bewegungen der Continente zur Eiszeit. (Aus d. Verhandl. des VIII. deutschen Geographentages.) Berlin 1889. Der Verfasser, ein Schüler Richthofen’s, knüpft an die verschiedenen, im Laufe der Zeit aufgetauchten Theorien über das Phänomen der relativen säcularen Hebungen und Senkungen, bezüglich der Strandverschiebungen an und constatirt, dass wir heute, soweit beispielsweise die Ansichten von Suess sich Anklang verschafft haben, im Wesentlichen zu der nur durch andere Momente, wie das Hineinspielen der Gravitationstheorie, etwas veränderten Anschauungsweise von Linn£ und Celsius zurückgekehrt sind, welche jenes Phänomen den Bewegungen der Hydrosphäre zu- schrieben. Der Verfasser, der sodann specieller die hierauf bezüglichen Thatsachen im nördlichen Amerika discutirt, stellt die Meinung auf, dass Ausdehnung und Zusammen- ziehung der continentalen Massen in Folge von Wärmeschwankungen stattfinden oder stattgefunden haben, welche Schwankungen ihrerseits durch Aenderungen in den thermischen Oberflächenbedingungen hervorgerufen werden können. Die Eiszeit, mit der ihr zunächst vorausgängigen und der ihr nachfolgenden Zeit sei besonders geeignet dies zu illustriren. In einem grossen Theil der diluvialen Gletscherbezirke, jedentalls aber in der hier näher in's Auge gefassten Region Nordamerikas habe mit dem Herein- brechen der Gletscher eine Erkaltung des Bodens begonnen, welche zn einer Con- traction der Landmassen führte, wodurch anderseits jener relativ höhere Meeresstand in der Umgebung der contrahirten Landtheile bediogt wurde, wie er aus den vorhan- denen Beobachtungen gefolgert wird. Mit dem Schwinden der Gletscher begann eine Hebung der unter dem Inlandeise gesenkten Geoisothermen, eine allgemeine Durch- wärmung des Bodens und damit eine Ausdehnung der Landmassen, welche so in einer „Aufwallung des Landes“, das ist in einer Hebung, ihren Ausdruck fand. Da Anzeichen dafür sprechen, dass in der präglacialen Pliocänzeit ein noch tieferer Meeresstand herrschte als heute, so scheint das wieder dafür zu sprechen, dass der Wechsel der thermischen Erscheinungen auf das Verhältniss des Festlandes zum Meere von Einfluss ist. Das „Prineip einer ungleichen Erwärmung der obersten Erdrindentheile“, welches der Verfasser hier in die Discussion der Fragen über die säcularen Schwan- kungen einführt, scheint ihm auch noch in anderer Richtung von Bedeutung zu sein. Der Verfasser weist darauf hin, dass im Hinblick auf die kalten antarktischen Tief- seeströmungen die Erkaltung des Meeresbodens vielfach schneller erfolgt als die der continentalen Massen. Das würde eine Contraction und eine grössere Dichte der festen Massen unter dem Meere bedingen, wie sie von Faye und Helmert schon aus der Discussion der Schwerem+ssungen erschlossen ist und das würde auch, wie Drygalski glaubt, einen Grund für die Permanenz der Continente abgeben, welche letztere Frage allerdings, wie Referent meint, mit grosser Vorsicht zu behandeln ist. Endlich wird auch angedeutet, dass die Entstehung der Gebirgsfalten mit den Wärmeschwankungen in der Erdrinde in Verbindung stehen dürfte, wie sie durch die verschiedene Art des Wärmeverlustes der Erdkugel beJingt erscheinen, je nachdem die Kugel in einen Raum von bestimmter Temperatur frei ausstrahlt oder je nachdem die Oberfläche der Kugel constant auf bestimmter Temperatur erhalten wird, welcher letztere Fall theilweise eintrat, sobald ein grosses Areal vereiste. Es liegt uns hier fern, in das Meritorische dieser Auffassungsweise näher ein- zugehen und die Voraussetzungen der von dem Verfasser vorgenommenen Rechnungen zu discutiren. Aber man ersieht aus dem Gesagten, dass das Problem der säcularen Hebungen und Senkungen viel verwickelter ist, als dasselbe oft denjenigen Geologen erschienen ist, welche dasselbe mit Ausserachtlassung physikalischer Betrachtungen behandeln zu können glaubten. Auf dem letzten deutschen Geographentage scheint der Versuch Drygalski’s Beifall gefunden zu haben, wie denn (siehe die betreffenden Sitzungsberichte, pag. XIX) Prof. Penck seiner Freude darüber Ausdruck gab, dass ein derartiges Thema grade in Berlin behandelt wurde, in welcher Stadt nicht nur ein Carl Ritter gewirkt habe, sondern in welcher schon frühzeitig auch Gegenstände allgemeiner Natur behandelt wurden. So wollen denn wir unsererseits von dem Vor- gebrachten für unsere Leser wenigstens Notiz nehmen. E. Tietze. Verlag von Alfred Hölder, k. u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15, Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 1589. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Schlussnummer. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: R.Hoernes, Diahes von Lebring bei Wildon und von Kaindort bei Leibnitz. — Literatur-Notizen: Gustav Leonhard, weil. Prof. in Heidelberg. Grundzüge der Geognosie und Geologie. es, vermehrte und ver- besserte Auflage nach des Verlassers Tode besorgt durch R. Hoernes. Leipzig 1889. — Ein- sendungen für die Bibliothek: Einzelwerke und Separatabdrücke; Zeit- und Gesell- schaftsschriften. — Register. NB. Die Autoren sind für den Inhalt Ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. R.Hoernes. Diabas von Lebring bei Wildon und von Kaindorf bei Leibnitz. Ueber diese beiden, von mir im Laufe des Sommers besuchten, interessanten Diabasvorkommnisse sind bereits Angaben in der älteren Literatur vorhanden, doch wurde ich erst durch Collegen Frischauf veranlasst, dieselben, welche in Stur's „Geologie der Steiermark“ keine Erwähnung gefunden haben, aufzusuchen. Herr Professor Dr. J. Frisch- auf machte mir die Mittheilung, dass bei Lebring am rechten Ufer der Mur, unmittelbar oberhalb der Brücke ein dunkles Massengestein an- stehe und bei niederem Wasserstande aus den Wellen des Flusses her- vortauche. Ich besuchte diesen Aufschluss am 17. Juli und fand in der That daselbst in ziemlicher Ausdehnung ein dunkelgrünes, hartes Gestein, über welches die Mur in unruhigem Laufe stromschnellenartig herab- braust. Einige der aus dem Wasser hervorschauenden Klippen zeigten in diesem Gesteine , das sich bei der späteren Untersuchung als Diabas erwies, bis zehn Centimeter starke Adern von Asbest (wohl Chrysotil ?). An der nördlichsten Stelle des Aufschlusses wurde auch Thonschiefer beobachtet. Wie nach der Lage der Oertlichkeit zu vermuthen war, erwiesen sich die mitgebrachten Handstücke des Diabas als ziemlich zersetzt und Dünnschliffe geben kein besonders schönes Bild. Das Vor- kommen hat schon Anker gekannt, wie Stücke erweisen, die mit Fund- ortsangabe von seiner Hand im Joanneum liegen, sowie eine Bemerkung Rolle’s gelegentlich der Besprechung des Basaltes von Weitendorf bei Wildon (Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1856, Bd. VII, pag. 595): „Unter der Tertiär- und Diluvialbedeckung dürfte der Basalt jedenfalls eine grössere Verbreitung besitzen. Dies bemerkte Anker schon und fügt bei, dass er auch unweit Lebring am Ufer der K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 18. Verhandlungen, 50 340 Verhandlungen. Nr. 18 Mur Spuren von einem Basaltvorkommen beobachtet habe.“ Ankers Aufsatz: „Bemerkungen über die vulcanischen Gegenden Steiermarks“ in Bou&'s Journal de geologie, Bd. I, Paris 1330 ist mir augenblicklich nicht zur Hand, ich muss mich daher auf Wiederzabe des Rolle'scehen Citates beschränken. Dass es sich bei Lebring nicht um ein Vorkommen eines Jungen Basaltes, sondern um ein altes, wahrscheinlich paläozoisches Massengestein handelt, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung. An anderer Stelle des oben eitirten Bandes des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt, pag. 247, erwähnt Rolle ein solches Gestein aus der Umgebung von Leibnitz mit folgenden Worten: „Eine aphanitartige Einlagerung in dem Uebergangsschiefer von Grottenhofen verdient noch erwähnt zu werden. Es ist ein massiges, scharfeckig klüftiges Gestein, welches gewöhnlich in ockerig angelaufenen Kluft- flächen bricht. Auf dem frischen Bruche zeigt es eine feinkörnige, grün- lichgraue Masse von rauhem, unebenem Bruche mit einzelnen schwärz- lichen Punkten. Vor dem Löthrohre schmilzt es. — Es besteht auf dieser grünsteinartigen Masse ein Steinbruch an dem Wege, der von Grottenhofen zwischen den Schieferhöhen bindureh nach Untertilmitsch führt.“ Dieses Gestein ist dann später noch einmal Gegenstand der Untersuchung gewesen, ohne dass diese indess die Natur desselben end- giltig festgestellt hätte. (Vergl. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt. 1878, Bd. XXVIII, pag. 508.) Ich habe diese Stelle am 21. Juli in Begleitung des Herrn W. Rozbaud besucht, dem sie seit längerer Zeit bekannt war. Sie liegt auf dem Wege von Kaindorf nach Kain- berg und bietet jetzt Gelegenheit zu weiteren Beobachtungen, da das Gestein zur Gewinnung von Strassenschotter abgebaut wird. Fein- körnigere Partien, wie sie Rolle schildert, gleichen makroskopisch ganz dem bei Lebring vorkommenden Gestein und auch im Dünn- schliffe erweisen sich beide Vorkommnisse als gleichartig; es kommen aber bei Kaindorf auch grobkörnigere, gross-krystallinische Massen vor, welche dann meist deutliche Kugelstruetur zeigen. Diese Kugel- diabase geben im Dünnschliffe ein geradezu prachtvolles Bild. Herr Dr. Eduard Hatle hat die genauere petrographische Untersuchung der hier besprochenen Gesteine freundlichst übernommen; hier möchte ich nur noch bemerken, dass Erzeinsprenglinge sowohl in dem Lebringer als in dem Kaindorfer Gestein sehr häufig sind, und dass es mir sehr wahrscheinlich dünkt, dass die Eisenlagerstätten des Sausal, zumal jene von Mattelsberg, mit Diabasvorkommen im Zusammenhange stehen. Literatur-Notizen. Leonhard, Dr. Gustav, weil. Prof. in Heidelberg. Grundzüge der Geognosie und Geologie. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage, nach des Verfassers Tode besorgt durch R. Hoernes. Leipzig 1889. Die erste Lieferung dieser neuen Ausgabe erschien bereits 1885, die Erkrankung des Herausgebers hinderte dann das rasche Erscheinen der weiteren Lieferungen, sn dass das Werk erst heute in einem umfangreichen Bande (80 Seiten) vorliegt. Von der vorhergegangenen Auflage unterscheidet sich die vierte hauptsächlich durch Auf- nahme eines neuen Abschnittes, betitelt „Geologie der Gegenwart“ (pag. 218 Nr. 18 Schlussnummer. Gustav Leonhard. 341 bis 407), in welchem die Lehre von den auf der Erde gegenwärtig umwandelnd ein- wirkenden Kräften vorgetragen wird, da diese Lehre allein den Schlüssel für die Er- klärung der Vorgänge liefern kann, deren Spuren in den Schichten der Erdrinde aus- gedrückt sind. Es zerfällt in Folge dessen das grosse Buch jetzt in fünf Hauptabschnitte, mit folgendem Inhalte: I. Aeussere Geognosie (Physiographische Geologie): Gestalt und Grösse der Erde, Temperatur des Erdinnern, Dichtigkeit der Erde, die flüssigen Hüllen des Planeten, Vertheilung von Wasser und Land auf der Erde, Eintheilung der Inseln, Oberflächengestalt des Landes. II. Petrographie oder Gesteinslehre: Bestandtheile der Gesteine, Makro- Struetur der Gesteive, Untersuchung der Gesteine, Uebersicht und Bestimmung der Gesteine (bei welcher Gümbel’s System zu Grunde gelegt wurde), Formenlehre der Gesteine, Lagerungslehre der Gesteine, Bildungslehre der Gesteine, Umwandlung der Gesteine — Metamorphismus, II. Paläontologie oder Versteinerungskunde: Versteinerungsmittel, die Bedeutung der Chorologie der Sedimente (nach E. v. Mojsisovics), Uebersicht der fossilen Pflanzen und Thiere. IV. Geologie der Gegenwart: Der Vulcanismus der Erde (mit neunnde- legung der Anschauungen von Scrope und Reyer), die Bildung der Continente und Gebirge (mit vorwaltender Berücksichtigung der Arbeiten von Heim und Suess), die Erdbeben, die geologische Thätigkeit des Wassers, Quellenbildung, Erosion und Denu- dation, Maximalböschung (nach Heim), Grundgesetze der Erosion, Thalbildung (haupt- sächlich auf Grund der Darstellungen von Heim und Löwl), Denudation, Trans- portation und Sedimentation durch fliessendes Wasser, ‚die geologischen Wirkungen des Eises (vorzüglich nach Heim’s „Gletscherkunde“), die zerstörende und aufbauende Thätigkeit des Meeres, Schwankungen des Meeresniveaus (nach den vorläufigen Mit- theilungen von E. Suess in den Verhandlungen der Reichsanstalt — der zweite Band des „Antlitzes der Erde“ war bei Abfassung dieses Abschnittes noch nicht erschienen). — Die geologische Thätigkeit der Luft. V. Historische Geologie (Entwicklungslehre der Erde). Geologische Zeitrechnung. Stratigraphische und chronologische Gliederung. Archäische Gruppe. Laurentinische und Huronische Periode. Bildungsweise der archäischen Gesteine. (Hier werden auf pag. 452 bis 461 die verschiedenen älteren und neueren Ansichten von Boue&, Lyell, Dana, Bischof, Lehmann, Roth, Zembel und Neumayr einander gegenübergestellt, um die Frage nach der Bildungsweise der archäischen Gesteine als eine noch offene erkennen zu lassen). — Bei Besprechung der einzelnen Formationen der paläozoischen, mesozoischen und känozoischen Gruppe werden zunächst die Gesteine und Versteinerungen, dann die Gliederung und Verbreitung unter An- führung besonders instructiver Beispiele des Vorkommens erörtert. Während Abbildungen von Versteinerungen in grösserer Zahl (zumeist aus des Herausgebers Elementen der Paläozoologie) gegeben wurden, vermisst man die sonst in geologischen Handbüchern häufigen Profile, ein Mangel, der durch die Erörterung localer Schichtreihen nicht ganz ersetzt erscheint. Bei Besprechung des Trias-Systemes hat der Herausgeber ver- sucht, die Ergebnisse der Forschungen E. v. Mojsisovics’ über die alpine Trias, zumal mit Zugrundelegung der Ausführungen desselben in dem grossen Werke „Die Dolomitriffe von Südtirol und Venetien“ darzulegen. Die Gliederung der Tertiärformation hat der Herausgeber nach verschiedenen Quellen dargestellt und auch Ch, Mayer's zahlreiche Etagen in einer übersichtlichen Darstellung (pag. 370—S873) vorgeführt, obwohl er die Mayer’sche Gliederung nicht vollkommen anzunehmen vermochte. Ueberhaupt hat es der Herausgeber versucht, den verschiedenen Ansichten über geolo- gische Fragen insoweit gerecht zu werden, als er vielfach widerstreitende Meinungen zur Sprache gebracht hat. Ein weiterer Vorzug der neuen Ausgabe von Leonhard’s Geognosie und Geologie liegt in den ausführlichen Literaturverzeichnissen, welche die einzelnen Capitel begleiten, wenn diese Nachweise auch der Natur der Sache nach unvollständig bleiben und sich nur auf die Angabe der wichtigsten Quellen beschränken mussten. DEISE 50* Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat-Abdrücke. Eingelangt vom 1. October bis Ende December 1889. Andrian, F. Freih. v. Prähistorische Studien aus Sicilien. (Separat. aus: Zeit- schrift für Ethnologie hsg. von A. Bastian und R. Hartmann. Bd. X. 1878. Suppl.) Berlin, Wiegandt, Hempel & Parey, 1878. 8°. 92 S. mit mehreren Textfiguren und 8 Tafeln. br. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.265. 8°.) Ashburner, Ch. A. The coal-trade and miners wages in the United States for the year 1888. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining En- gineers, 1889.) New York, Instit. of Min. Engin. 1889. 8°. 17 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.266. 8°.) Becke, F. Gesteine von der Halbinsel Chaleidice. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Bd. LXXVII. Jahr- gang 1878. Abthlg. I.) Wien, typ. Staats- druckerei, 1878. 8°. 7 S. (609-615). steif. Gesch, d. Dr. A. Bittner. (11.267. 8°.) Becke, F. Gesteine der Halbinsel Chalei- dice. (Separat. aus: Mineralogische und petrographische Mittheilungen hsg. v. G. Tschermak. Bd. I. 1878. Hft. 3.) Wien, A.Hölder, 1878. 8°. 33 8. (242—274) mit 2 Tafeln. (IV—V). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.268. 8°.) Becke, F. Gesteine von Griechenland. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais, Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXVIII. Jahrg. 1878. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1878, 8°. 14 S. (417—430). steif Gesch. des Dr. A. Bittner. (11.269. 8°.) Becke, F. Gesteine von Griechenland. (Separat. aus: Mineralogische und petro- graphische Mittheilungen hsg. von G. Tsehermak. Bd. Iu. If.) Wien, A. Hölder, 1878—79, 8°. 2 Theile, steif. Gesch. d., Dr. A. Bittner. Enthält: Thl. L Ser- pentine und Grünsteine. Ibid. 1878. 318. (Bd. I pag. 459—464 und 469—493.) Thl. II. Krystallinische Schiefer. Ibid. 1879. 61 S. (Bd. II pag. 17—77.) (11.270. 8°.) Benecke, E. W. Prof. Dr. Ueber den Buntsandstein der Gegend von Weissen- burg. (S: parat. aus: Mittheilungen der Commission für die geologische Landes- Untersuchung v. Elsass-Lothringen. 1886. Bd. I) Strassburg, typ. R. Schultz & Co, 1885. 8°. 5S (X—XI). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.271. 8°.) Bertrand, M. Nouvelles &tudes sur la chaine de la Sainte-Beaume, allure sinueuse des plis dela Provence (Separat. aus: Bulletin de la Soeiete geologique de France. Ser. III. Tom. XVI. 1888.) Paris, typ. E. Colin, 1888. 8°. 31 S. (748—178) mit 12 Textfiguren u. 2 Taf. (XXVI—XXVD). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. 7 (11.272 8°) Berwerth, F. Dr. Ueber Nephrit und Bowenit aus Neu-Seeland. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. lasse, Bd. LXXX. Jahrg. 1879. Abth. 1.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1879, 8° 19 S. (102—118). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.273. 8°.) Berwerth, F. Dr. Vorläufige Anzeige eines neuen Vorkommens von Herderit und Nr. 8 Jadeit. (Separat. aus: Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. Bd. II. Hft 3.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1887. 8°. 38. (92—94). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.274. 8°.) Bittner, A. Dr. Der geologische Bau von Attika, Böotien, Lokris und Parnass's. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ.Staats- druckerei, 1878. 4°. 748. (1—74) mit I Holzschnitt im Text und 6 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.000. 4°.) Bittner, A. Dr. Die Trias von Eberstein und Pölling in Kärnten. (Separat, aus: Jahrbuch der E. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIX, 1889 ) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 68. (483—488). steif. Gesch. d. Autors. (11.275. 8°.) Bittner, A., Neumayr, M, & F. Teller. Ueberblick über die geologischen Ver- hältnisse eines Theiles der ägäischen Küstenländer. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe d. kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1880. 4°. 398.(379—415) mit 3 Karten. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.001. 4°) Blaas, J. Dr. Beiträge zur Kenntniss natürlicher wasserhaltiger Doppelsulfate. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math- naturw. Classe. Bd. LXXXVII. Jahrg. 1883. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1883. 8°. 23 S. (141—163) mit 1 Tafel. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.276. 8°.) Blow, A.A. The geology and ore-deposits of iron hill, Leadville, Colorado. (Separat. aus: Transactions of the American Insti- tute of Mining Engineers, june 1889) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 37 S. mit 1 Karte und 4 Taf. steif. Gesch. d. Instit. (11.277. 8°) Brezina, A. Dr. Das neue Goniometer der k k. geologischen Reichsanstalt. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichs- anstalt. Bd. XXXIV. 1884.) Wien, A. Hölder, 1884. 8°. 14 S. (321—334) mit 8 Textfiguren und | Tafel (VI) steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.278. 8°.) Buckman, S. S. On the Cotteswald, Midford, and Yeovil sands and the division between lias and oolite. (Separat, aus: Quarterly Journal ofthe Geological Society. Vol. XLV.) London, Longmans & Green, 1889. 8°. 35 S. (440—474) mit 1 Tafel und | Tabelle Gesch. d. HerrnM. Vatek. (11.279. 8°.) Bücking, H. Dr. Gebirgsstörungen süd- westlich vom Thüringer Wald. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Einsendungen für die Bibliothek. 343 Landesanstalt, für 1884 und 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1885—1887, 8°. 10—4 S. (Jahrg. 1584, pag. 546—555 und Jahrg. 1886, pag. 41—44) mit 1 Taf. (Jahrg. 1884, Taf. XXX) und 2 Text- figuren, steif. Gesch. d. Herrn F. Teller, (11.280. 8°.) Bücking, H. Dr. Mineralogische Mit- theilungen, ]. Arsenkies von Weiler bei Schlettstaät. 2. Schwerspath von Plappe- eourt (Peplingen) in Lothringen. (Separat. aus: Mittheilungen der Commission für die geolog. Landesuntersuchung von Elsass- Lothringen. Bd.I. Hft.2.). Strassburg, tyn. R. Schultz & Co. 1887. 8°.4 S. (114—117) mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Herrn FE. Teller. (11.281. 8°.) Bücking, H. Dr. Mittheilungen über die Eruptivgesteine der Section Schmalkalden, Thüringen. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1887.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1887. 8°. 21 S. (119—139) mit 1 Tatel (V). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.282. 8°.) Burgerstein, L. Dr. Geologische Unter- suchungen im südwestlichen Theile der Halbinsel Chalkidike. (Separat aus: Denk- schriften der math -naturw. Classe der kais. Akademie der‘ Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei. 1379. 4°. 7S. (321—327) mit 1 Holzschnitt im Text. steif, Gesch d. Herrn F. Teller. (3.002. 4°) Burgerstein, L. & F. No&. Geologische Beobachtungen im südlichen Calabrien. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXXI. Jahrg. 1880. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei. 1880. 8°. 208. (154—173) mit 1 Karte und ] Tafel. steif. Gesch.d.Dr. A. Bittner. (11.283. 8°.) Chauvenet, R. Prof. The iron resources of Colorado. (Separat aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, june 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 8S. steif. Gesch d. Instit. (11.284. 8°.) Cohen, E. Prof. Dr. Andalusitführende Gesteine, (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1837. Bd. II.) Stuttgart. E. Schweizerbart, 1887 8° 38. (178— 180). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.285. 8°.) Cohen, E. Prof. Dr. Der Pallasit von Campo de Pucara in der Argentinischen Republik. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1887, Bd. 11.) Stuttgart, 344 E. Schweizerbart, 1887. 8°. 88. (45— 52). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.286. 8°) Cohen, E. Prof. Dr. Ueber den Granat der südafrikanischen Diamantfelder und über den Chromgehalt der Pyrope. (Separat. aus: Mittheilungen des naturw. Vereines für Neuvorpommern und Rügen. Jahrg. XX. 1888.) Berlin, 1888. 8°. 48. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.287. 8°.) Cohen, E. Prof. Dr. Ueber eine ver- besserte Methode der Isolirung von Ge- steinsgemengtheilen vermittelst Fluss- säure. (Separat. aus: Mittheilungen des naturw. Vereines für Neuvorpommern und Rügen. Jahrg. XX. 1888.) Berlin, 1888. 8°. 38. mit ] Textfigur. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.288. 8°.) Credner, H. Prof. Dr. Die Lagerungs- verhältnisse in den Kreidefelsen auf Rügen. Eine Richtigstellung. (Separat. aus: Zeit- schrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft, Bd. XLI. 1889.) Beılin, W. Hertz, 1889, 8°. 6 8. (365—370) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors, (11.289. 8°.) Credner, H. Prof. Dr. Die Stegocephalen und Saurier aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. VIII.Th. Kadaliosaurus priscus Cred. .(Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XLI. 1889.) Berlin, typ. J. F. Starcke, 1889. 8°. 24 S. (319— 342) mit 5 Textfiguren und 1 Taf. (XV). steif. Gesch. d. Autors. (7.560. 8°.) Credner, H., Geinitz, E.& F. Wahn- schaffe, Ueber das Alter des Torflagers von Lauenburg an der Elbe. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1889, Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 6 S. (194—199) mit 2 Profilen im Text. steif. Gesch. d. Prof. H. Credner (11.290. 8°.) Danzig, E. Bemerkungen über die Gneisse im Granulit des sächsischen Mittelgebirges. Nachtrag zu der Abhandlung: Ueber die eruptive Natur gewisser Gneisse, sowie des Granulits im sächsischen Mittelgebirge. (Separat. aus: Mittheilungen aus dem mineralog. Institut der Universität Kiel. Bd. I, Hft. 2.) Kiel, typ. A. Hopfer, 1889. 8°. 55. (99—103). steif. Gesch. d. Autors. (11.297182) Dieffenbach, F. Plutonismus und Vulca- nismus in der Periode von 1868—1872 und ihre Beziehungen zu den Erdbeben im Rheingebiet. Darmstadt, G. Jonghaus, 1873. 8°. V—110 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.2922 8°.) Drygalski, E. v. Dr. Ueber Bewegungen der Continente zur Eiszeit und ihren Zu- Verhandiungen, Nr. 18 sammenhangmitden Wärmeschwankungen in der Erdrinde. (Separat. ans: Verhand- lungen des VIII. deutsch. Geographen- tages in Berlin 1889.) Berlin, typ. W. Pormetter, 1889. 8'. 21 8. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11,233382) Dudley, P. H. The wear of rails as related to their section. (Separat. aus: Transac- tions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 108. mit 18 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.294. 8°) Dunikowski E. v. Prof. Dr. O gabkach tenomahskich z warstwy fosforytowej Podola Gali‘yjskiego. Mit einem Resume in deutscher Sprache: Die Cenoman-Spon- gien ausdemPhosphoritlager von Galizisch- Podolien. (Sep. aus: Pamietnik Wydz. III Akad. Umi-j. w Krakowie. Tom. XVI.) Krakow, typ. A. M. Kosterkiewieza, 1888. 4°. 18 S.u.3 S. Res. mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.003. 4°.) Ecekenbrecher, G. v. Die Insel Chios. Ein Vortrag, gehalten im wissenschaft], Vereine zu Berlin am 8. März 1845. Berlin, G. Bethge, 1845. 42 S. mit 1 Karte. 8°, steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.295. 8°.) Firmstone, F. Note on the form of erater produced by exploding gunpowder in a homogeneous solid. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1839.) New York, Instit. of Min. Engin., 1884. 8°. 5 S. mit 1 Text- figur. st-if. Gesch. d. Instit. (11.296. 8°.) Frech, F. Dr. Ueber devonische Aviculiden und Pectiniden. (Separat. ans: Zeitschrift der deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XL. 1888.) Berlin, W. Hertz, 1888. 8°. 78. (361—367). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.297. 8°.) Frech, F. Dr. Das französische Central- plateau. Eine Skizze seiner geologischen Entwickelung. (Separat. aus: Zeitschrift der Gesellschaft für E-dkunde zu Berlin. Bd. XXIV. 1889.) Berlin, typ. W.Pormetter, 1889. 8°. 34 S. (132—165) mit 1 Karten- skizze u. 3 Profilen im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.298. 8°.) Fritsch, C. v. Prof. Dr. Das Pliocän im Thalgebiete der zahmen Gera in Thüringen. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1884.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1884. 8°. 49 S. (384 bis 437) mit 1 Kartenskizze und 4 Taf. (XXIII—XXVI]) steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.299. 8°.) Nr. 18 Früh, J. J. Dr. Beiträge zur Kenntniss der Nagelluh der Schweiz. Gekrönte Preisschrift. (Separat. aus: Denkschriften der Schweiz. naturf. Gesellschaft. Bd. XXX,) Zürich, typ. Zürcher & Furrer, 1888. 4°. 203 S. mit 17 Textfiguren und 3 Taf. br. Gesch. d. Herrn Dr. F. Teller. (3.004. 4°.) Fuchs, Th. Die Mediterranflora in ihrer Abhängigkeit von der Bodenunterlage. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Qlasse. Bd. LXXVI. Jahrg. 1877. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1877. 8’. 228. steif. Gesch. d. Herrn IE eillier; (11500. 8°) Fuchs, Th. Die Pliocänbildungen von Zante und Corfu. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Bd. LXXV. Jahrg. 1877. Abthle.I.) Wien, typ.Staatsdruckerei, 1877. 8°. 12 S. (309—320) mit 4 Text- figuren und ] Taf. steif. Gesch. d. Herrn Ralreller: (11.301. 8°.) Fuchs, Th. Ueber die Natur des Flysches. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXV, Jahrg. 1877. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1877. 8°. 23 8. (340-362). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (6.122. 8°.) Fuchs, Th. Ueber den Einfluss des Lichtes auf die bathymetrische Vertheilung der Meeresorganismen. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der k. k. geolog.-botanisch. Gesell- schaft. Bd. XXXII. 1882.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1882. 8°. 4 S. steif. Gesch. d. Herın F. Teller. (11.302. 8°.) Fuchs, Th. Zur neueren Tertiärliteratur. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXV. 1885.) Wien, A. Hölder, 1885. 8°. 288. (123—150). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.303. 8°) Fuchs, Th. & F. Karrer. Geologische Studien in den Tertiärbildungen des Wiener Beckens. (Separat. aus: Jahr- buch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXV. 1875.) Wien, A. Hölder, 1875. 8°. 62 S. (1—62) mit 7 Profilen im Text und 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (4.604. 8°.) Gaunersdorfer, J. Einiges über den Ein- fluss des Menschen auf die Vegetation Europas. Wien, typ. F. Ullrich & Sohn, 1877. 8°. 21 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.304. 8°.) Geikie, A. Prof, Rock-weathering, as illu- strated in Edinburgh churchyards. (Separat. aus: Proceedin.s of the Royal Society of Edinburgh. Vol. X. 1880.) Einsendungen für die Bibliothek. 345 Edinburgh, typ. M’Farlane & Erskine, 1880. 8°. 15 S. (518—532) mit 1 Text- figur und ] Taf. (X VI). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11:3:05, 8°.) Geikie, A. Prof. The „Pitchstone“ of Eskdale, a retrospect and comparison of geological methods. (Separat. aus: Procee- dings of the Royal physical Society of Edinburgh. Vol. V. 1880.) Edinburgh, typ. M’Farlane & Erskine, 188). 8°. 37 S. (219—255) mit 2 Taf. (V—V]). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.306. 8°.) Geyer, G. Ueber die liasischen Cephalo- poden des Hierlatz bei Hallstatt. (Se- parat. aus: Abhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XIl, Nr. 4.) Wien, A. Hölder, 1886. 4°. 74 S. (213—286) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3.005. 4°.) Geyer, G. Der Schartenspitz, ca. 2320 Meter Grimming-Stock. Dritte Ersteigung. (Se- parat. aus: Oesterreichische Alpenzeitung v. 6. und 20. Sept. 1889.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 128. mit 2 Text- figuren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.307. 8°.) Gilpin, E. The geological relations of the prineipal Nova Scotia minerals. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers, 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 7S. steif, Gesch. d. Instit. (11,308. 8°.) Goldschmidt, V. Dr. Ueber das speci- fische Gewicht von Mineralien. (Separat. aus: Verhandlungen der k.k. geolog. Reichsanstalt. 1886. Nr. 17.) Wien, A. Hölder, 1886. 8°. 7 S. (439—445). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.309. 8°.) Goodale, Ch. W. Notes on the additional diaphragm in the Howell roasting furnace. (Separat. aus: Transactions of the Ame- riean Institute of Mining Engineers, june 1889.) New York, Inst. of Min. Engin., 1889. 8°. 5 S. mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.310. 8°.) Gorjanovic-Kramberger. Vide: Kram- berger-Gorjanovic. Hacker, L. Die Gudenus-Höhle, eine Ren- thierstation im niederösterreichischen Kremsthale. (Separat. aus: Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. XIV. 1834.) Wien, typ. W. Köhler, 1884. 8°. 27 S. mit 18 Text- figuren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.311, 8°) Hansa, M. Dr. Abhandlung vom Teplitzer mineralischen Badewasser, dessen äusser- lich- und innerlichem Gebrauche und den- jenigen Fällen, in welchen es der Erfah- rung nach gute Wirkung leistet. Nebst einem Anhang von den Biliner Mineral- wässern, Salzen und Magnesia. Brüx, typ. 2 Zn Ki PETE 346 W.Fuhr, 1784. 8°. 394 S. mit 4 Taf. Pprbd. Gesch, d. Herrn F. Teller. (11.312. 8°.) Hauer, F. Ritt. v. Die Kraus-Grotte bei Gams in Steiermark. Vortrag, gehalten in der Section für Höhlenkunde des Oest. Tour.-Club. (Separat. aus: Oester- reichische Touristen-Zeitung. Bd, IV. 1885, Nr 2—3.) Wien, typ. Steyrermühl, 1885. 4°. 68. mit 4 Textfiguren. steif, Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.006. #°.) Haupt, Th. Rendimento di conto del mio servizio in Italia. Firenze, typ. Successori Le Monnier, 1889. 8°. 167 S. br. Gesch. d. Autors. (11:3134 8°.) Heger, F. Barometrische Höhenmessungen ın Nord-Griechenland. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1878. 4°. 18 S. (75—90). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (2007. 4°.) Heger, F. Das Urmenfeld bei Libochowan in Böhmen. (Separat. aus: Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. XIII. 1883.) Wien, typ. W. Köhler, 1883. 4°. 31 S. mit 3 Textfiguren und 5 Taf. (XV—XIX). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.008. 4°.) Heim, A. & A. Penck. Aus dem Gebiet des alten Isargletschers und des alten Linthgletschers. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft.) Berlin, W. Hertz, 1886. 8°. 9S. (161— 169). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.514. 8°.) Hilber, V. Dr. Diluviale Landschnecken aus Griechenland. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Aka- demie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1879. 4°. 4 S. (209 bis 212) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.009. 4°.) Hinde, G. J. Dr. On a true Leuconid Caleisponge from the middle lias of Nort- hampsire and on detached Caleisponge Spieules in the upper chalk of Surrey. (Separat. aus: Annales and Magazine of natural history. Ser. VI. Vol. IV.) London, 1889. 8°. 78. (352—358) mit 1 Taf. (XVII). steif. (11.315. 8°.) Hochstetter, F. v. Dr. Neue Ausgrabun- gen auf den alten Grabstätten bei Hall- statt. (Separat. aus: Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. VII, Nr. 11—12.) Wien, typ. A. Holz- hausen, 1878. 8°. 24 S. mit 5 Textfiguren und 4 Tafeln. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.316. 8°.) Hoernes R. Dr. Ein Beitrag zur Kennt- niss fossiler Binnenfaunen. (Süsswasser- schichten unter den sarmatischen Abla- gerungen am Marmarameere.) (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie Verhandlungen. Nr. 18 der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Bd. LXXIV. Jahrg. 1876. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1876. 8°. 28 8. (7—34) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.317. 8°.) Hussak, E. Dr. Ueber einige alpiue Ser- pentine. (Separat. aus: Mineralogische und petrographische Mittheilungen hsg. v.G. Tschermak. Bd. V. 1882.) Wien, A. Hölder, 1882. 8°. 21 S. (61—81). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.318. 8°.) Kail, J. A. Ueber einen Krokodilschädel aus den Tertiärablagerungen von Eggen- burg in Niederösterreich. Wien, 1885. 4°. Vide: Toula,F. &J. A. Kail. (3.026, 4%.) Karrer, F. Geologische Stndien in den Tertiärbildungen des Wiener Beckens. Wien, 1875. 8°. Vide: Fuchs, Th. und F. Karrer. (4.604. 8°.) Kayser, E. Ueber einige neue oder wenig gekannte Versteinerungen des rheini- schen Devon. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XLI. 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 9 S. (283—296) mit 2 Taf. (XILI—XIV). steif. Gesch. d. Autors. (11.319. 8°.) Keep, W. J. Aluminium in cast-iron. (Se- parat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 21 S. mit mehreren Textfiguren. steif. Gesch. d. Instit. (11.320. 8°.) Keilhack, K. Die Gasteropodenfauna eini- ger kalkhaltiger Alluvialbildungen Nord- deutschlands. (Separat aus: Jahrbuch der kgl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1888.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1889. 8°. 16 S. (134—149). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.321. 8°.) Keilhack, K. Geologische Mittheilungen aus dem südlichen Fläming. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preussisch. geolog. Landesanstalt für 1888.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1889. 8°. 6S. (123—128) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.322. 8°.) Koch, M. Die Kersantite des Unterharzes. I. Theil. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1837. 8°. 6L S. (44—104) mit 3 Taf. (II—IV). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.323. 8°.) Köchlin, R. Untersuchungen am Manganit, Polianit und Pyrolusit. (Separat. aus: Mineralogische und petrographische Mit- theilungen, hsg. v. @. Tschermak. Bd. IX. 1887.) Wien, A. Hölder, 1887. 8. 25 S. (22—46) mit 1 Taf. (I). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.324. 8°) Nr. 18 Koken, E. Eleutherocercus, ein neuer Glypto- dont aus Uruguay. (Separat. aus: Ab- handlungen der kgl. preuss. Akademie der Wissenschaften. 1888.) Berlin, G. Reimer, 1888. 4°. 28 S. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (3010. 4°.) Koken, E. Ueber Pleuracanthus Ag. oder Xenacanthus Beyr. (Separat.aus: Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforsch. Freunde in Berlin, vom 19. März 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8. 18 8. (77-94) mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.325. 8°.) Kramberger-Gorjanovic, D. Dr. Ueber einen tertiären Rudisten aus Podsused bei Agram. (Separat. aus: Glasnik hlrv. Naravoslovnoga Druztva. God.IV.) Zagreb, typ. Narodnih Novinah, 1889. 8°. 8 8. (48—55) mit 1 Tafel und 1 S. Berichtigung. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.326. 8°.) Kramberger-Gorjanovic, D. Dr. Ueber Fr. Bassani’s Ricerche sui pesei fossili di Chiavon. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1889, Nr. 4.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 4 S. (86—89) mit 1 Profil im Text. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.327. 8°.) Loretz, H. Mittheilung über einige Eruptiv- gesteine des Rothliegenden im südöstlichen Thüringer Walde. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog Landesanstalt für 1888.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1889. 8. 25 S. (2834—308). steif. Gesch. d. Antors. (11.328. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Ueber die Gliederung des sogenannten Eruptiv-Grenz- lagers im Ober-Rothliegenden zwischen Kirn und St. Wendel. (Separat. aus: Jahr- buch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt, für 1883.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1884. 8°. 14 S. (XXI—XXXIV). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.329. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Dr. Ueber einen Hypersthen-Quarzporphyrit aus dem Harz. (Separat. aus: Zeitschrift d-r Deutschen geolog. Gesellschaft Bd. XL. 1888.) Berlin, W. Hertz, 1888. 8°. 4 S. (201— 204). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.330. 8°.) Matthew, G. F. Sur le d&veloppement des premiers trilobites. Traduction faite sur le manuscrit anglais paırH. Forir. (Separat. aus: Annales de la Societe royale mala- cologique de Belgique. Tom. XXIII 1888.) Bruxelles, typ. P. Weissenbruch. 1889. K. k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 18. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek, 347 8°. 14 $S. mit einigen Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.331. 8°.) Mayer-Eymar, Ch. Prof. Die Panopaeen der Molasse. (Separat. aus: Vierteljahr- schrift der Züricher naturf. Gesellschaft. März 1885.) Zürich, 1885. 8°. 14 8. (318—331). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.332. 8°.) Melling, F. Ueber die geologischen Ver- hältnisse von Raibel. (Separat, aus: Haidinger’s Berichte. Bd. V.) Wien, W. Braumüller, 1848. 8°. 78. (31—37) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.333. 8°.) Meneghini, G. Prof. Della scuola geo- logiea di Paolo Savi. Discorso letto il 4 novembre 1881 a prelusione degli studi nella R. Universitä di Pisa. Pisa, typ. T. Nistri e €., 1881. 8°. XLVI S. steif. Gesch d. Dr. A. Bittner. (11.334. 8°.) Meneghini, G. Prof. Paleontologia dell’ Iglesiente in Sardegna. Fauna Cambriana. Trilobiti. (Separat. aus: Memoire del R. Comitato geologico d'Italia. Vol. II. Part. II.) Firenze, typ. G. Barbera, 1888. 4”. 49 S. (I—49) mit 7 Taf. steif, Gesch. d. Dr A. Bittner. (3011. 4°.) Moser, L. C. Dr. Die Eishöhlen des Tarnowaner und Birnbaumer Waldgebirges. (Separat. aus: Zeitschrift des deutschen und österreich. Alpenvereines. Bd. XX. 1889.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 20 8. (351—368) mit mehreren Text- figuren und 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (11.335. 8°.) Mügge, O. Ueber Gleitflächen an Gyps, Antimonglanz, Wismuthglanz, Auripig- ment und Cyanit. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1883. Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883. 8°. 88. (13—20) mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.336. 8°.) Mügge, O. Ueber einige Gesteine des Mas- sai-Landes. (Separat. aus: Neues Jahr- buch für Mineralogie. Beilageband IV.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1886. 8°. 34 S. (576—609). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.337. 8°.) Mügge, O. Referat über: J. Lehmann, Contractionsrisse in Krystallen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1887. Bd. IL.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1887. 8°. 48. (267—270). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.338. 8°.) Mügge, O. Ueber „Gelenksandstein“ aus der Umgegend von Delhi. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Minera'ogie. 1887. Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1887. 8°. 38. (195—197). steif. Zwei Exem- plare. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.339. 8°.) öl 348 Nehring, A. Prof. Dr. Fossile Pferde aus deutschen Diluvial-Ablagerungen und ihre Beziehungen zu den lebenden Pferden. Ein Beitrag zur Geschichte des Haus- pferdes. (Separat. aus: Landwirthschaft- liche Jahrbücher. 1884.) Berlin, P. Parey, 1881. 8°. SOS. (8 —160) mit 5 Taf. (V bis IX). steif. Gesch. d. Herın F. Teller. (11,540. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber Conchylien aus dem Orenburger Gouvernement und ihre Beziehungen zu den Conchylien des mitteleuropäischen Lösses. (Separat. ans: Sitzungs-Bericht der Gesellschaft naturf. Freunde zu Berlin v. 15. Octob. 1889.) Berlin, typ. J. F. Starcke, 1889. 8°. 48. (166—169). steif. Gesch. d. Autors. (11.341. 8°.) Neminar, E. F. Ueber die chemische Zu- sammensetzung des Mejonits. (Separat. aus: Mineralogische Mittheilungen, ge- sammelt von G. Tschermak. 1875, Hft. If.) Wien, A. Hölder, 1875. 8%. 68. (51—56). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.342. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Der geologische Bau des westlichen Mittel-Griechenland. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1878. 4°. 40 S. (91 bis 128) mit 1 Holzschnitt im Text und 1 Profiltafel. steif. Gesch. d. HerrnF. Teller. (3.012. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Geologische Be- obachtungen im Gebiete des thessalischen Olymp. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1879. 4°. 8S. (315 bis 320). steif. Gesch. d. Herın F. Teller. (3.013. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Geologische Unter- suchungen über den nördlichen und öst- lichen Theil der Halbinsel Chalkidike. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1879. 4°. 12 S. (328 bis 339) mit 1 Holzschnitt im Text. steif. Gesch. d. Herın F. Teller. (3.014. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber den geo- logischen Bau der Insel Kos und über die Gliederung der jungtertiären Binnen- ablagerungen des Archipels. Mit einem Anhange von M. Hoernes. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissen- schaften. Bd. XL) Wien, typ. Staats- druckerei, 1879. 4°. 102 S. (213—314) Verhandlungen. Nr. 18 mit 1 Textfigur, 1 geolog. Karte und 2 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.015. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueberblick über die geologischen Verhältnisse eines Theiles der ägäischen Küstenländer. Wien, 1880. 4°. Vide: Bittner, A, Neumayer, M. und F. Teller. (3.001. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Morphologische Studien über fossile Echinodermen, (Se- parat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXXIV. Jahrg. 1881. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1831. 8°. 348. (143—176) mit 2 Taf. steif. Gesch. d, Herrn F. Teller. (11.343. 8°.) Neumayr,M. Prof. Dr.Ueber Loriolia, eine neue Echinidengattung. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesell- schaft. Bd. XXXILL 1881.) Berlin, W. Hertz, 1581. 8°. 4S. (570 bis 573) mit 2 Text- figuren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.344. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber Brachial- leisten (nierenförmige Eindrücke) der Protuctiden. (Separat. aus: Neues Jahr- buch für Mineralogie. 1883. Bd. II.) Stutt- gart, E. Schweizerbart, 1883. 8°. 10 S. (27—36) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.345. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber einige tertiäre Süsswasserschnecken aus dem Orient. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1883. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883. 8°. 8S. (37 bis 44) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.346. 8°.) Neumayr, M. Prof. Ueber klimatische Zonen während der Jura- und Kreidezeit. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XLVII.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1883. 4°. 34 S. (277— 310) mit 1 Karte. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. + (8016542) Neumayr, M. Prof. Dr. Zar Morphologie des Bivalvenschlosses. (Separat. aus: Sitzuogsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. (lasse. Bd. LXXXVIII. Jahrg. 1833, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1833. 8°. 35 8. (385419) mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.347. 8°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Ueber die Be- ziehung zwischen der russischen und der west-europäischen Juraformation. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1887, Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart. 1887. 8°. 19 S. (70—88). steif. Gesch d. Herrn F. Teller. (11.348. 8°.) Nr. 18 Neumayr, M. & A. Bittner. Das Schiefergebirge bei Athen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1885, Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1885. 8. 4 S. (151-154). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.349. 8°.) Newberry, W. E. Notes on the geology of the Aspen mining distriet. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, june 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 58. steif. Gesch. d. Instit. (11.350. 8°.) No&, F. Geologische Skizzen aus Italien. (Separat. aus: Wissenschaftliche Mit- theilungen des akademischen Vereins der Naturhistoriker in Wien, Hft. V.) Wien, typ. A. della Torre, 1879. 8°. 18 8. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (71.351. 8°.) No&, F. Geologische Beobachtungen im südlichen Calabrien. Wien, 1880. 8°, Vide: Burgerstein, L, & F. No&. (11.283. 8°.) Nötling, F. Dr. Ueber Crustaceen aus dem Tertiär Aegyptens. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. preuss. Akademie der Wissenschaften, phys.-math. Classe. 1885, XX VI.) Berlin, typ. Reichsdruckerei, 1885. 8°. 14 S. (487—500) mit 1 Taf. (IV). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller, (11.352. 8°.) Nötling, F, Dr. Der Jura am Hermon. Eine geognostische Monographie. Mit Unterstützung der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1887. 4°. V—46 S. mit 7 Taf. steif. Gesch. d. . Dr. A. Bittner. (3017. 8°.) Novak, O. Fauna der Cyprisschiefer des Egerer Tertiärbeckens. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. (lasse. Bd. LXXVI, Jahrg. 1877, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1877. 8°. 26 S. (71—96) mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F, Teller. (11.353. 8°.) Olmsted, J. The distribution of phosphorus in the Hudson river carbonates. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, june 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 58. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Instit. (11.354. 8°.) Pantanelli, D. Vertebrati fossili delle ligniti di Spoleto. (Separat. aus: Atti della Societaä Toscana di scienze naturali. Vol. VII) Pisa, typ. T. Nistri & Co., 1886. 8°. 78. (93—99) mit 1 Textfigur und 1 Taf. (IX). steif. Gesch. d. Herrn FE. Teller. (11.355. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 349 Pleurotomidi del miocene superiore di Montegibio. (Separat. aus: Bollettino della Societä malacologica italiana. Vol. XIV.) Pisa, 1889. 8°. 17 8. (82—98). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.356. 8°.) Paul, C. M. Bemerkungen zur neueren Literatur über die westgalizischen Kar- pathen. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt, Bd. XXXVIIT, 1888.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 26 S. (703—728). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.357. 8°.) Pauli, F. W. Dr. Ueber Smyrna. (Separat. aus: Mittheilungen der geographischen Gesellschaft in Lübeck. Hft. 2—3, 1883.) Lübeck, typ. H. G. Rathgens, 1883. 8°. 44 S. (89—132) mit 1 Taf. Ansichten und 1 Karte. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.358. 8°.) Penck, A. Prof. Dr. Die pyroxenfüh- renden Gesteine des nordsächsischen Por- phyrgebietes. (Separat. aus: Mineralo- gische und petrographische Mittheilungen hrsg. v. 6. Tschermak. Bd. III. 1880.) Wien, A. Hölder, 1880. 8°. 21.8. (71 bis 91). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.359. 8°.) Penck, A. Prof. Dr. Aus. dem Gebiet des alten Isargletschers und des alten Linth- gletschers. Berlin 1896. 8°. Vide: Heim, A.& A. Penck. (11.314. 8°.) Petersen, J. Mikroskopische und chemi- sche Untersuchungen am Enstatitporphy- rit aus den Cheviot-Hills (Dissertation). Kiel, typ. C. F. Mohr, 1884. 8°. 42 S. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller, (11.360. 8°.) Peterson, H. Dr. Ueber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Planeten. Eine Anregung für denkende Naturfreunde. Wien, typ. C. Gerold’s Sohn, 1882. 8°. IV—49 S. steif. Gesch. d. Herrn F. Teiler: (11.361. 8°.) Pettersen, K. Blokketransport i str&gene om Torneträsk i svensk Lapmark. (Sepa- rat. aus: Tromss Museums Arshefter., XI. 1889.) Tromss, typ. M. Astad, 1889. 8°. 5 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.362. 8°.) Pettersen, K. Den nord-norske fjeldbyg- ning. II. 2. (Separat. aus: Tromss Muse- ums Ärshefter. XII.) Tromss, typ. M. Astad, 1889. 8°. 91 S. (249—339) mit 1 Karten- skizze und 1] Profiltafel (VII—VII]). steif. Gesch, d. Autors. (10.328. 8°.) Pichler, A. Beiträge zur Geognosie Tirols. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mi- neralogie. 1882. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1882. 8°. 2 S. (283—284). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.363. 8°.) Sl Pantanelli, D. 390 Poppo, Dr. Beiträge zur Kunde der Insel Chios und ihrer Geschichte. Frankfurt a. d. Oder, typ. Trowitzsch & Sohn. 4°. 34 8. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3018. 4°.) Purschke, C. A. Clemys sarmatica n. sp. aus dem Tegel von Hernals bei Wien. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw, Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. L. Abthlg. II.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1885. 4°. 8 S. (185 bis 192) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (3019. 4°.) Randolph, J.C. F. Notes on the republie of Colombia, S. A. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 9 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.364. 8°.) Rath, G. vom, Prof. Ein Ausflug nach Calabrien. Bonn, A. Marcus, 1871. 8°. VII—157 S. mit 1 Taf. br. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.365. 8°.) Rath, G. vom, Prof. Das Erdbeben von Belluno am 29. Juni 1873. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1873.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1873. 8°. 14 S. (705—718). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.366. 8°.) Rath, G. vom, Prof. Der Vesuv. Eine geologische Skizze. (Aus: Sammlung ge- meinverständlicher wissenschaftlicher Vor- träge. Hrsg. v. R. Virchow&F.v. Holtzendorff. Ser. VIII, Hft. 185.) Berlin, €. G. Lüderitz, 1873. 8°. 55 S. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. : (11.367. 8°.) Rath, G. vom, Prof. «) Foresit, ein neues Mineral der Zeolith-Familie aus den Gra- nitgängen der‘Insel Elba. 5) Wollastonit im Phonolith des Kaiserstuhls bei Frei- burg im Breisgau. Graphit vom Korallen- berge zwischen Endorf und Reckling- hausen im oberen Röhnthal, Westphalen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch f. Mine- ralogie. 1874.) Stuttgart, E. Schweizer- bart, 1874. 8°. 78. (516-522). steif. Gesch. d. Dr. A.Bittner. (11.368, 8°.) Rath, G. vom, Prof. Palästina und Li- banon. Geologische Reiseskizze. (Separat. aus: Correspondenzblatt Nr. 2 der Ver- handlungen des naturh. Vereines der preuss. Rheinlande undWestphalens. 1881.) Bonn, typ. C. Georgi, 1881. 8°. 48 S. (66—114). steif. Gesch. d.Dr. A.Bittner. (11.369. 8°.) Rath, G. vom, Prof. Dr. Ueber eine massen- hafte Exhalation von Schwefelwasser- stoff in der Bucht von Mesolungi. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. Akademie Verhandlungen. Nr. 18 der Wissenschaften zu Berlin. Jahrg. 1882.) Berlin, typ. Reichsdruckerei, 1882. 8°. 48. (201—204). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.370. 8°.) Raymond, R. W. Biographical notice of W. H. Scranton. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin , 1889. 8°. 5 S. steif, Gesch. d. Instit. (11.371. 8°.) Rodler, A. Dr. Der Urmia-See und das nordwestliche Persien. (Separat. aus: Schriften des Vereines zur Verbreitung naturw. Kenntnisse in Wien. Bd. XXVII 1886—87.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1887. 8°. 41 8. (535—575). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.372. 8°.) Rodler, A. Dr. Ueber den Staub. (Separat. aus: Schriften des Vereines zur Ver- breitung naturwiss. Kenntnisse in Wien, Bd. XXIX. 1888—89.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 32 S. (357—388). steif. Gesch. d. Autors. (11.373. 8°.) Rosenbusch, H. Prof. Dr. Ueber das Wesen der körnigen und porphyrischen Structur bei Massengesteinen. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1882. Bd. II.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1882. 8°. 17 S. (1—17) mit 1 Tabelle steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.374. 8°.) Roth, J. ‚Dr. Die geologische Bildung der norddeutschen Ebene. (Aus: Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, hsg. v. R. Virchow u. F. v. Holtzendorff. Ser.V. Hft. 111.) Berlin, C.G. Lüderitz, 1870. 8°. 36 S. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.375. 8°.) Roth v. Telegd, L. Die Gegend südlich von Steierdorf und östlich von Steierdorf- Anina. Geologische Notizen aus dem Banater Gebirge. (Separat. aus: Jahres- bericht der kgl. ungar. geolog. Anstalt für 1887.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1889. 8°. 25 S. (124—148). steif, Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.376. 8°.) Sacco, F. Prof. Dr. Il Pliocene entro- alpino di Valsesia. (Separat. aus: Bollettino del R. Comitato geologico d'Italia. Vol. XIX. 1888.) Roma, Tipografia nazionale, 1888. 8°. 20 S. (279—294) mit 1 geolog. Karte (Tav. V). steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.377. 8°.) Sacco, F. Prof. Dr. Il Seno terziario di Moncalvo. Studio geologico. (Separat. aus: Atti del R. Accademia delle scienze di Torino. Vol. XXIV. 1889.) Torino, E. Loescher, 1889. 8°. 16 S. (562—575) mit | geolog. Karte. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.378. 8°.) Nr. 18 Sandberger, F. v. Prof. Dr. Bemer- kungen über die fossile Flora des Infralias- Sandsteins von Burgpreppach bei Hass- furt. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Würzburger phys.-med. Gesellschaft. 1889. 15. Sitzung.) Würzburg, typ. Stahel, 1889. 8°. 38. steif. Gesch. d. Autors. (11.379. 8°.) Sauer, A. Dr. Ueber Riebeckit, ein neues Glied der Hornblendegruppe, sowie über Neubildung von Albit in granitischen Orthoklasen. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutschen geolog. Gesellschaft. Bd. XL. 1888.) Berlin, W. Hertz, 1888. 8°. 15 S. (138—152) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.380. 8°.) Sauer, A. Dr. Ueber die äolische Ent- stehung des Löss am Rande der nord- deutschen Tiefebene. (Separat. aus: Zeit- schrift für Naturwissenschaften Bd. LXVI. 1889.) Halle a. S., typ. Gebauer- Schwetschke, 1889. 8°. 28 S. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.381. 8°.) Scharizer, R. Der Monazit von Schütten- hofen. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallographie, hsg. v. P. Groth. Bd. XII.) Leipzig, W. Engelmann, 1886. 8°. 118. (255—265) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Herrn F, Teller. (11.382. 8°.) Scharizer, R. Ueber die chemische Con- stitution und über die Farbe der Turma- line von Schüttenhofen. (Separat. aus: Zeitschrift für Krystallographie, hsg. v. P. Groth. Bd. XV.) Leipzig, W. Engelmann, 1889. 8°. 29 Ss. (337—365) mit 1 Bunt- druckfigur im Text. steif. Gesch. d. Autors, (11.383. 8°.) Schneider, L. Zu dem Einflusse der Phos- phorverbindungen auf Eisen. (Separat. aus: Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Jahrg. XXXV. 1887.) Wien, typ. G. Gistel & Co., 1887. 4°. 38. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3020. 4°.) Schneider, L. Eine neue Bestimmungs- methode des Mangans. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Bd. XCVII. Jahrg. 1888. Abthlg. II.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1888. 8°. 13 S. (256—268). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.384, 8°.) Schwarz, T. E. The ore-deposits of Red Mountain, Ouray county, Colorado. (Sepa- rat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, june 1889.) New York, Instit. of Min. Engin,, 1889. 8°. 7 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.385. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. bp} 1 Seebach,, C. v. Das mitteldeutsche Erd- beben vom 6. März 1872. Ein Beitrag zu der Lehre von den Erdbeben. Leipzig, H. Hässel, 1873. 8°. IV—192 S. mit 2 Karten und 3 Tafeln, br. Gesch. d. Dr. A. Bittner, (11.386. 8°.) Seeward, A.C. Onaspecimen of Cyclopteris (Brongniart). |Woodwardian Museum Notes.] (Separat. aus: Geological Maga- zine, Decade III. Vol. V. 1888.) London, Trübner & Co. 1888. 8°. 2 S. (344—345) mit 1 Taf. (X). steif, Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.387. 8°.) Seeward, A. C. On Calamites undulatus (Sternb.) [Woodwardian Museum Notes. ] (Separat. aus: Geological Magazine. Decade III. Vol. V. 1888.) London, Trübner & Co., 1888. 8°. 2S. (239—290) mit 1 Taf. (IX). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.388. 8°.) Seunes, J. Notes sur quelques Ammonites du Gault. (Separat. aus: Bulletin de la Societe geologique de France. Ser. III, Tom. XV.) Paris, E. Colin, 1887. 8°. 15 8. (557—571) mit 4 Taf. (XI—XIV). steif, Gesch. d. Dr. A, Bittner. (11.389. 8°.) Stache, G. Dr. Fragmente einer afrika- nischen Kohlenkalkfauna aus dem Gebiete der West-Sahara. (Separat. aus: Sitzüngs- berichte der kais, Akademie der Wissen- schaften, math.-naturwissensch. Olasse. Bd. LXXXVI. Jahrg. 1882. Abthlg. 1.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1882. 8°. 78. (118—124). steif. Gesch. d. Herın F. Teller. (11.390. 8°.) Stache, G. Fragmente einer afrikanischen Kohlenkalkfauna aus dem Gebiete der West-Sahara. Bericht über die Unter- suchung der von Dr. O. Lenz auf der Reise von Marokko nach Timbuktu gesammelten paläozoischen Gesteine und Fossilreste. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XLVI, Abthlg. II.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1883. 4°. 50 8. (369—418) mit 7 Taf. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (3.021. 4°.) Stapf, ©. Dr. Der Antheil Oesterreich- Ungarns an der naturgeschichtlichen Er- forschung des Orients. (Separat. aus: Monatsblätter des wissenschaftl. Club in Wien, vom 15. Juli 1889.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1889. 8°. 7 S. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.391. 8°.) Steinmann, G. Geologische Verbreituug und Stammesgeschichte der Cephalopoden. (Separat. aus: Steinmann & Döder- lein, Elemente der Paläontologie.) Leipzig, typ. Breitkopf & Härtel, 1889. 8°. 15 S. mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Dr. A. Bittner. (11.392. 8°.) 352 Stur, D. Beitrag zur Kenntniss der Flora des Kalktuffes und der Kalktuff-Breceie von Hötting bei Innsbruck. (Separat. aus: Abhandlungen der k. k. geolog. Reichs- anstalt. Bd. XII. Nr. 2.) Wien, A. Hölder, 1886. 4°. 24 S. (33—56) mit 2 Text- figuren und 2 Tafeln. steif. Gesch. d. Dr. A, Bittner, (3022. 4°.) Teisseyre, L. Der podolische Hügelzug der Miodoboren als ein sarmatisches Bryozoön-Riff. (Separat. aus: Jahrbuch derk. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIV. 1884.) Wien, A. Hölder, 1884. 8°. 14 S. (299— 312) mit 4 Textfiguren. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.393. 8°.) Teller, F. Der geologische Bau der Insel Euboea. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1878. 4°. 54 8. (129— 182) mit 2 Skizzen im Text und 3 Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. (3023. 4°.) Teller, F. Geologische Beschreibung des südöstlichen Thessalien. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. XL.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1879. 4°. 28 S. (183—208) mit 7 Skizzen im Text. steif. Gesch. d. Autors. (3024. 4°.) Teller, F. Geologische Beobachtungen auf der Insel Chios. (Separat. aus: Denk- schriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie d. Wissenschaften. Bd. XL) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1880. 4°.17 8. (340—356) mit einer Skizze im Text und 1 geolog. Karte, steif. Gesch. d. Autors. (3025. 4°.) Teller, F. Ueberblick über die geologischen Verhältnisse eines Theiles der ägäischen Küstenländer. Wien, 1880. 4°. Vide: Bittner, A., Neumayr,M. &F.Teller. (3001. 4°.) Toula, F. Prof. Ueber einige von H Sanner im Sliven-Balkan gesammelte Fossilien. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bdl.XXX VI. 1885.) Berlin, W. Hertz, 1885. 8%. 9 S. (519—527) mit 1 Taf. (XXIH) steif. Gesch. des Herrn F. Teller. (11,394. 8°.) Toula, F. Prof. Ueber Aspidura Raibliana nov. spec. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Bd. XCVI. Jahrg. 1887. Abthlg. I.) Wien, typ. Staats- druckerei, 1887. 8°. 9 S. (361—369) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.395. 8°.) Toula, F. Prof. Vorkommen der Raibler- schichten mit Corbis Mellingi zwischen Villach und Bleiberg in Kärnten. (Se- Verhandlungen. Nr. 18 parat. aus: Verhandlungen der k.k. geolog. Reichsanstalt. 1837. Nr. 16.) Wien, A. Hölder, 1887. 8°. 3 S. (296 bis 298) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d, Herrn F. Teller. (11.396. 8°.) Toula, F. & J. A. Kail. Ueber einen Krokodil-Schädel aus den Tertiärablage- rungen von Eggenburg in Niederösterreich. Eine paläontologische Studie. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissen- schaften. Bd. L.) Wien, typ. Staats- druckerei, 1885. 4°. 59 S. (299—355) mit 3 Textfiguren und 3 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (3.026, 4°.) Volger, ©. Dr. Leben und Leistungen des Naturforschers Karl Schimper. Vortrag, gehalten in der ]. Gesammtsitzung der 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Heidelberg am 18. Sept. 1889. Heidelberg, typ. J. Hörning, 1889. 4°. 108. steif. Gesch. d. Autors. (3.027. 4°.) Waagen, W. Prof. Dr. Ueber „Anomia Lawrenciana de Kon.“ (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. .... 1882. Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1882. 8°. 88. (115—122). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.397. 8°.) Waagen, W. Prof. Dr. Theorie der Teplitzer Thermalquellen. (Separat. aus: Technische Blätter. Jahrg. XX, Hft. III.) Prag, typ. H. Mercy, 1888. 8°. 16 S. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.398. 8°.) Weiss, E. Ch. Prof. Beobachtungen an Sigillarien von Wettin und Umgegend, welche sich besonders auf die Stellung der Leiodermarien beziehen. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geoleg. Ge- sellschaft. Bd. XLI. 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 3 S. (877—379). steif. Gesch. d. Autors. (11.399. 8°.) Weiss, E. Ch. Prof. Ueber Drepanophy- cus spinaeformis Göpp; Sigillaria Brardi Germar.; Odontopteris obtusa Brongn. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XLI. 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 5 S. (167 bis 171). steif. Gesch. d. Autors. (11.400. 8°.) Weithofer, A. Zur Kenntniss der fossilen Cheiropteren der französischen Phospho- rite. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. XCVI. Jahrg. 1887. Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1887. 8°. 208. (341—360) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.401. 8°.) Nr. 18 Weithofer, A. Alcune osservazioni sulla fauna delle ligniti di Casteani e di Monie- bamboli, Toscana. (Separat. aus: Bol- lettino del R. Comitato geologico. Vol. XIX. 1888.) Roma, Tipografia nazionale, 1888. 8°. 88. (363—368). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.402. 8°.) Weithofer, A. Ueber ein Vorkommen von Eselsresten in der Höhle „Pytina jama“ bei Gabrowitza nächst Prosecco im Küsten- lande. (Separat. aus: Annalen des k.k. naturhist. Hofmuseums. Bd. III. 1888.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 88. (7—14) mit 1 Taf. (II). steif. Gesch. d. Herrn ®. Teller. (11.403. 8°.) Weithofer, A. Ueber einen neuen Dicyno- donten (Dicynodon simocephalus) aus der Karrooformation Südafrikas. (Separat. aus: Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. III. 1888.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 68. (1-6) mit 1 Taf. (I). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.404. 8°.) Wöhrmann, S. Freih. v. Ueber die un- tere Grenze des Keupers in den Alpen. (Separat. aus; Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXVIIT. 1888.) Wien, A. Hölder, 1888. 8°. 8 S. (69— 76). steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.405. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek, 353 Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Studien über fossile Spongien. (Separat. aus: Abhand- lungen der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften. Classe II. Bd. XIII. Abthlg. I und II.) München, typ. F. Straub, 1877 —1878. 4°. 3 Theile. steif. Gesch. d. Herrn Dr. A. Bittner. Enthält: Thl. I. Hexactinellidae. Ibid. 1877. 63 8. (Ab- thlg. II 3—65). — Thl. I. Lithistidae. Ibid. 1878. 90 S. (Abthlg. I. 67—154) mit 10 Taf. (I—X). — Thl. III. Monachinel- lidae, Tetractinellidae und Caleispongiae. Ibid. 1878. 48 S. (Abthlg. II. 93—138) mit 2 Taf. (XI—XI). (3.028. 4°.) Zittel, K. A. v. Prof. Dr. Beiträge zur Geologie und Paläontologie der libyschen Wüste und der angrenzenden Gebiete von Aegypten. I. Geologischer Theil. (Aus: Expedition zur Erforschung der libyschen Wüste unter den Auspieien Sr. Hoheit des Khedive von Aegypten, Ismail, im Winter 187374, ausgeführt von G. Rohlfs. Bd. III. Theil. I.) Cassel, Th. Fischer, 1883. 4°. OXLVII S. mit 1 geolog. Karte. br. Gesch.d. Herrn Dr. A.Bittner. (3.029. 4°.) Zeit- und Gesellschafts-Schriften. Eingelangt im Laufe des Jahres 1889. Abbeville. Societe d’emulation. Bulletin des proces-verbaux. 1886—1887. (1. 8°.) Adelaide. Royal Society of South Australia. Transactions and Proceedings and Report. Vol. XI. For 1887—88. (601. 8°.) Albany. New-York State Librairy. Annual Report for the year 1887, 1888. (331. 8°.) Albany. New-York State Museum of na- tural history. Annual Report of the Trustees. XL &XLI. 1886— 1887. (2° 8°.) Albany. New-York State Museum of natural history. Bulletin. Vol.I. No.4—6. 1888. (2? 8°) (Alpenverein, Deutscher und Oester- reichischer.) Mittheilungen.Vide:Wien und München. (524. 8°.) (Alpenverein, Deutscher und Oester- reichischer.) Zeitschrift, Vide: Wien und München. (468. 8°.) Amsterdam. Koninkl,. Akademie van Wetenschappen. Jaarboek voor 1886 & 1887. (8324 82.) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verhandelingen. Afdee- ling Letterkunde. Deel XVII, 1288. (83. 4.) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verhandelingen. Afdee- lins Natuurkunde. DeelXXVI. 1888. (82. 4°.) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verslagenen Mededee- lingen. Afdeling Letterkunde. 5 Reeks. Deel IV. 1837. (334. 8°.) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verslagen en Mededee- lingen. Afdeling Natuurkunde. 3 Reeks. Deel III. 1887 & Deel IV. 1888. (245. 8°.) Amsterdam. Jaarboek van hetmijnwezen, in Nederlandsch Oost-Indi@. Jaarg. XVII. & XVII. 1888—1889. (505. 8°.) Angers. Soeiete d’etudes scientifiques. Bul- letin. Annee XVI & XVII. 1886—1887. (623. 8°.) Annaberg-Buchholz. Verein für Natur- kunde. Bericht VIII. 1885—1888. (451. 8%.) (Asiatie Society.) Journal of the North China Branch. Vide: Shangai. (558. 8°.) (Australasia.) Geologieal Society. Trans- actions. Vide: Melbourne. (256. 4'.) 354 Auxerre. Societe des sciences historiques et naturelles de L’Yonne. Bulletin. Annte 1888. Vol. XLII. (7.1.82) Baltimore. AmericanchemicalJour- nal. Vol. X, Nr. 6. 1888. Vol. XI, Nr. 2, 3, 6, 7. 1889. (638. 8°.) Baltimore. Johns Hopkins University. Studies from the biologicallabo- ratory. Vol. IV, Nr. 4, 1888. (669. 8°.) Basel una Genf. Schweizerische paläon- tologische Gesellschaft. Abhandlungen. (Memoires de la Soeiet& G&ologique Suisse.) Vol. XV, 18°8. (202. 4°.) Batavia. Koninkl. Natuurkundige Vereeni- ging in Nederlandsch-Indie. Natuurkun- dig Tijdschrift voor Nederlandsch- Indie, Deel XLVIII. 1889. (246. 8°.) (Bauer, Dames, Liebisch.) Neues Jahr- buch für Mineralogie, Geologie und Palä- ontologie. Vide: Stuttgart. (231. 8°.) Belfast. Natural history and philosophical Society. Report and Proceedings. Session 1888—89. (13. 8°.) Beograd (Belgrad). Geoloski Anali Bal- kanskoga poluostrowa ureöuje J.M. Zujo- vi. (Annales g£ologiques de la penin- sule Balkanique, dirigees par J.M. Zujo- vice.) Tom. I. 1889. (726. 8°.) Beograd. Glasnik Sıpskoga ucenog Drustva. Kniga LXVIII, 1889. (Mitthei- lungen der Serbischen gelehrten Gesell- schaft.) (338. 8°.) Berlin. Königl. preussische Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte, Jahrg.1888.Nr.XXXVIIT—LII undRegist.- Hft. Jahrg. 1889. Nr. I-1I. (237.8°.) Berlin. Königl. preussische Akademie der Wissenschaften. Mathematische Ab- handInngen. Aus dem Jahre 1887. (3% 4°.) Berlin. Königl. preussische Akademie der Wissenschaften. Physikalische Ab- handlungen. Aus dem Jahre 1887 und 1888 mit Anhang. (3°. 4°.) Berlin. Königl. preussische geologische Lan- desanstalt. Abhandlungen zur geologi- schen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. VI, Hft. 4; Bd. VOII, Hft. 3—4; Bd.IX, Hft. 1—2; Bd. X, Hft. 1. (506. 8°.) Berlin. Königl. preussische geologische Landesanstalt. Atlas zu den Abhand- lungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. VI, Hft. 4; Bd. IX, Hft. 1—2. (249. 4°.) Berlin. Königl. preussische geologische Landesanstalt. Erläuterungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Lieferung XXXVI. Gradabtheilung 69, Nr. 9-11, Verhandlungen. Nr. 18 15—17. Lfg. XXXVII. Grad. 69. Nr. 18, 24,30. Grad. 70.Nr. 19, 25. Lfg. XXX VIII. Grad. 43. Nr. 16—18, 22—24. Lifg. XXXIX. Grad. 70. Nr. 3—4, 9—10. Lfg. XL. Grad. 71. Nr. 19—20, 25—26. Lfg. XLII. Grad. 43. Nr. 28—30, 33—36. (312. 8°.) Berlin. Königl. preussische geologische Landesanstalt. Jahrbuch für 1887. (603. 8.) Berlin. Deutsche geologische Gesellschaft. Zeitschrift. Bd. XL, Hft. 3—4. 1888. Bd. XLI. Hft. 1. 1889. (232. 8°.) Berlin. Deutsche chemische Gesellschaft. Berichte, Jahrg. XXI Nr. 18—19. 1888. Jahrg. XXII. Nr. 1—16. 1889. (52. Lab. 8°.) Berlin. Gesellschaft für Erdkunde, Ver- handlungen. Bd. XV, Nr. 10. 1888. Bd. XVI, Nr. 1—8, 1889. (236°. 8°.) Berlin. Gesellschaft für Erdkunde. Zeit- schrift. Bd. XXIII. Hft. 6. 1888. Bd. XXIV. Hft. 1—4. 1889. (236°. 8°.) Berlin. Mittheilungen von Forschungsreisen- den und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. Mit Benutzung amtlicher Quellen herausgegeben von Dr. Freih. v. Danckelman. Bd. I. Hft. 4. 1888. Bd. II. Hft. 1—4. 1889. (714. 8°.) Berlin. Paläontologische Abhand- lungen. Herausgegeben von W. Dames undE.Kayser. Bd. IV. Hft.4—5. Bd.V. (N. F. 1.) Hit. 1. 1889. (227. 4°.) Berlin. Physikalische Gesellschaft. Ver- handlungen. Jahrg. VII, 1888. (252. 8°.) Berlin. Production derBergwerke, Sa- linen und Hütten des preussischen Staates im Jahre 1888. (237. 4°) Berlin. Societatum Litterae. Ver- zeichniss derin den Publicationen der Aka- demien und Vereine aller Länder er- scheinenden Einzelarbeiten auf dem Ge- biete der Naturwissenschaften; hsg. von Dr. E. Huth. Jahrg. III. 1889. (700. 8°.) Berlin. Thonindustrie-Zeitung. Jahrg. XII, 1839. (210. 4°.) Berlin. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate. Bd. XXXVI. 1888. Statistische Lieferung 2—3. Bd. XXXVI. 1889. Hft. 1—4 und Statist. Lfg. 1. (72. 2°.) Berlin. Atlas zur Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate. Bd. XXXVII. 1889. Taf. I-XV. (99. 2°.) Bern. Naturforschende Gesellschaft. Mit- theilungen Jahrg. 1888. (1118) Bern. Schweiz. naturforsch. Gesellschaft. Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Lfg, 24. Thl. IV. 1888. (166. #°.) Nr. 18 Besancon. Soeiete d’&mulation du Doubs. Memoires. Ser. VI. Tom. I. 1886. Tom. II. 1887. (345. 8°.) Bologna. R. Accademia delle scienze dell’ Istituto di Bologna. Memorie. Ser. IV. Tom. VIII. 1887. (85. 4°.) Bonn. Naturhistorischer Verein der preuss. Rheinlande und Westfalens. Verhand- lungen. Jahrg. 45. Hälfte II. 1888. Jahrg. 46. Hälfte I. 1889. (15. 8°.) Bordeaux. Societe Lintenne. Actes. Vol. XL. (Ser. IV. Tom. X.) Vol. XLI. (Ser. V. Tom. I.) (16. 8°.) Braunschweig. Jahresbericht über die Fort- schritte der Chemie. Für 1836. Hft. 1—6. Für 1887. Hft.1—2. (449. Lab. 8°) Bregenz.Vorarlbergischer Landwirthschafts- Verein, Mittheilungen. Jahrg. 1889. (437. 8°.) Bregenz. Vorarlberger Museums - Verein. Jahresbericht XXVII, 1888. (26. 8°.) Bremen, Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen. Bd.X. Hft.3. (25. 8°.) Brescia. Commentari dell’ Ateneo. Per l’anno 1888. (255. 8°.) Breslau. Schlesische Gesellschaft für vater- ländische Cultur. Jahresbericht 66. 1888. (28. 8°.) Brünn. K. k. mährisch-schlesische Gesell- schaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Schriften der histor.-statist. Section. Ge- neral-Repertorium von 1851 bis Ende 1888; verfasst von Dr. W.Schram. 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Societ& Royale Belge de g6o- graphie. Bulletin. Annee XII, Nr. 6. 1888. Anne XII, Nr. 1—5. 1889. (550. 8°.) Bruxelles. Societe royale malacologique de Belgique. Ann ales. Tom. XXI. 1887. (35°, 8°) Bruxelles. Soci&te royale malacologique de Belgique. Proc&s-Verbaux des sean- ces. Tom. XVII. Annte 1888. (35°. 8°.) Bruxelles. Societ£ Belge de microscopie. Annales. Tom. XII. Annee 1885—1886. Tom. XIII. Fasc. 1. 1886—1887. (549°. 8°.) Bruxelles. Sociöte Belge de microscopie. Bulletin. Anne XV, 1889. (549°. 8°.) Bucuresci. Ministerul Lucrärilor Publice, Anuarulü biuroului geologieü. Anul. 11I. 1885. Nr. 1. (660. 8°.) Bueuresci. Societatea geograficä romäna. Buletin. Anul IX. Trim. 3—4. 1838. Anul X. Trim. 1—2. 1889. (542. 8°.) Budapest. Magyar Tudomänyos Akademia. Ertekezesek a mathematikai tudo- mänyok köreböl. A III osztäly rendele- teböl, Köt. XIV. Szäm. 2—3. 1889. (Kö- nigl. ungarische Akademie der Wissen- schaften. Mittheilungen aus dem Gebiete der mathematischen Wissenschaften. Aus den Verhandlungen der III. Abtheilung.) (434. 8°) Budapest. Magyar Tudomänyos Akademia. Ertekezesek a termöszettudomänyok köreböl. A III osztäly rendeleteböl. Köt. XVIII. Szam. 4—7. Köt. XIX. Szam. 1-6. (Königl. ungarische Akademie der Wissenschaften. Mittheilungeu aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Aus den Verhandlungen der III. Abtheilung.) (383, 8°.) Budapest. Magyar Tudomänyos Akademia., Mathematikai &s termöszettudomänyi Er- tesitö. Köt. VII. Füzet 1—9. Köt. VII. Füzet 1—2. (Königl. ungarische Akademie der Wissenschaften. Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte.) (375. 8°.) Budapest. Magyar Tudomänyos Akademia. Mathematikai es termeszettudomänyi Közlemenyek. Köt. XXIII, Szäm, 4. (Königl. ungar. Akademie der Wissen- schaften. Mathematische und naturwissen- schaftliche Publicationen.) (380, 8°.) Budapest. Magyar Kir. Földtani Intezet. Evkönyve. Köt VIII Füzet7 - 8. (Kö- nigl. ungarische geologische Anstalt. Mittheilungen aus dem Jahrbuche.) (489. 8°.) Budapest. Kgl. ungarische geologische An- stalt. Erläuterungen zur geolog. Spe- eialkarte der Länder der ungar. Krone. Blatt: Bänffy-Hunyad. (Prof. A. Koch& Dr. C. Hofmann.) Deutscher Text. (644, 8°.) 52 356 Budapest. Mag. Kir. Földtani TIntezet. Magyaräzatok a magyar Korona or- szägainak reszletes földtani te. k&pehez, Bänffy-Hunyad Videke. [Kgl. ungarische geologische Anstalt. Erläuterungen zur geolog. Specialkarte der Länder der ungar. Krone, Blatt: Bänffy-Hunyad. Ungarischer Text.] (645. 8°.) Budapest. Magyarhoni Földtani Tärsulat, FöldtaniKözlöny. Köt. XVIII. Füzet 11—12. Köt. XIX. Füz. 1—10. (Unga- rische geologische Gesellschaft. Geologische Mittheilungen. Zeitschrift der ungar. geolog. Gesellschaft, zugleich amtliches Organ der k. ungar. geologischen Anstalt.) (481. 8°.) Budapest. Magyar Nemzeti Müzeum Termeszetrajzi Füzetek. Vol. XI. Nr.3—4. Vol. XII. Nr. 1—3. (Ungarisches National - Museum. Naturgeschichtliche Hefte. Zeitschrift für Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie nebst einer Revue für das Ausland.) (553. 8°.) Budapest. Königl. ungarische geologische Anstalt. Jahresbericht. Für 1887. (639. 8°.) Budapest. Königl. ungarische geologische Anstalt. Mittheilungen aus dem Jahr- buche, Bd. VIII. Hft. 7—8. (625. 8°.) Budapest. Mathematischeundnatur- wissenschaftliche Berichte aus Ungarn, redigirt von J. Fröhlich. Bd. VI. 1887—1888. (646. 8°.) Budapest. Meteorologiai mag. kir. köz- ponti intezet. Legtünetiesfölddele- jessegi eszleletek. Ev. 1889. (Kgl. ung. meteorolog. Central-Anstalt. Meteoro- logische u. erdmagnetische Beobachtungen, Jahrg. 1888.) (IBAN) Buenos Aires. Academia nacional de cieneias de la Republica Arßentina en Cördoba. Boletin. Tom. XI. Entr. 3, 1888. (635. 8°.) Buenos Aires. Museo nacional. Annales. Entrega XV. 1888. (86. 4°.) Caen. Societ® Linnsenne de Normandie. Bulletin. Ser. IV. Vol. I. Anne 1886 -- 87. (87°; 8°.) Caleutta. Asiatic Society of Bengal. Journal. Part II. 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Technische Blätter. Jahrg. XXI. 1889. (484. 8°) Prag. Handels- und Gewerbekammer. Sit- zungsberichte. Jahrg. 1888. I—-VII. 1889. I—IIT. (209° 8°.) Prag. Handels- und Gewerbekammer. Stati- stischer Bericht, erstattet an das hohe k. k. Handelsministerium. Für das Jahr 1885. (208. 8°.) Prag. Handels- und Gewerbekammer. Ver- handlungen. Jahrg. 1888. (209. 8°.) K.k. geolog. Reichsanstalt 1889. Nr. 18. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 363 Prag. Landesculturrath für das Königreich Böhmen. Amtsblatt. Jahrg. 1888. Nr. 6. (703% 8°.) Prag. K.k. Sternwarte. Magnetische und meteorologische Beobachtungen. Jahrg. 49. 1888. (138. 4°.) Prag. Verein „Lotos“. Lotos. Jahrbuch für Naturwissenschaft. N. F. Bd. IX. 1889. (119, 8°.) Quentin, St. Soeiete academique des seiences, arts, belles lettres, agrieulture et industrie. Memoires. Ser. IV. Vom. VII. Annees 1834 et 1885. (170. 8°.) Regensburg. Königl. Bayer. botanische Gesellschaft. Flora oder allgemeine bo- tanische Zeitung. Neue Reihe. Jahrg. 46. 1888. (173, 82.) Reichenberg. Verein der Naturfreunde. Mittheilungen. Jahrg. XVIII. 1887. XIX. 1888. XX. (Festschrift zum 40jähr. Bestande.) 1889. (627. 8°.) Rio de Janeiro. Instituto historico e geo- graphico Brazileiro. Revista trimen- sal. Tom. LII. Part 1. 1889. (284. 8°.) Roma. Reale Accademia dei Lincei. Atti. Ser. IV. Rendiconti. Vol. IV. Sem. 2. Fasc. 6—12. Vol. V. Sem. 1. & Sem. 2. Fasc. 1—4. 1889. Memorie. Vol. III und IV. 1886 bis 1837. (107. 4°.) Roma. Biblioteca nazionale centrale Vittorio Emanuele. Bollettino delle opere mo- derne straniere. Vol. III. Nr, 4—6 und Index. 1888. Vol, IV. Nr. 1-3. 1889. (676. 8°.) Roma. Reale Comitato geologico d’Italia. Bollettino, Vol. XIX. Nr. 9—12. 1888. Vol. XX. Nr. 1—10. 1889. (323. 8°.) Roma. Istituto cartografico italiano. An- nuario,. 1889. (725. 8°.) Roma. ÖOsservatorio ed archivio centrale geodinamico presso il R. Comitato geolo- gico. Bullettino del vulcanismo ita- liano. Anno XV. Fasc. 1—5. 1888. (530. 8°.) Roma. Reale Ufficio geologico. Publica- zione della carta geologica d’Italia. (Campagna Romana con le regione limi- trofe) 1389. (689. 8°.) Roma. Societä geografica italiana. Bol- lettino. Ser. III. Vol. II. 1889. (488. 8°.) Roma. Societä geologica italiana. Bolle1t- tino. Vol. VII. Fase. 3. Vol. VIII. Fasc. 1. 1889. (661. 8°.) Rouen. Academie des sciences, belles lettres et art. Precis analytique des travaux. Annte 1886-1887. (172. 8°.) Rovereto. Societä degli Alpinisti Tridentini. Annuario. XIV. 1888. (666. 8°.) 53 564 Verhandlungen. Sacramento. California State Mining Bureau. AnnualReportoftheState Mineralogist. VI. for the year 1886. Part. I—U. (717. 8°.) Salzburg. Gesellschaft für Salzburger Landes- kunde Mittheilungen. Vereinsjahr XXVIIT. 1888. (174. 8°.) Shanghai. Royal Asiatic Society. Journal of the North China Branch. Vol. XXL. Nr. 6. 1887. Vol. XXIII. Nr. 1—3. 1888. (558. 8°.) (Silliman.) American Journal of science. Vide: New Haven. (146. 8°.) (Smithsonian Institution.) Smithsonian Miscellaneous Collections. Vide: Was- hington. (186. 8°.) Soeietatum Litterae. Hsg. von Dr. E. Huth. Vide: Berlin. (700. 8°.) (South Australia.) Royal Society. Trans- actions and Proceedings and Report. Vide: Adelaide. (601. 8.) Stockholm. Geologiska Föreningens. För- handlingar. Bd. X. Hft. 6—7. 1888. Bd. XI. Hft. 1—5. 1889. (633. 8°.) Strassburg. Commission für die geologische Landes-Untersuchung von Elsass-Lothrin- gen. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Elsass-Lothringen. Bd. IV. Hft. 4—5. 1888. Bd. III. Hft. 3—4. 1889. (533. 8°.) Strassburg. Commission für die geologische Landes - Untersuchung von Elsass-Loth- ringen. Mittheilungen. Bd. I. Hft. 4. 1888. Bd. II. Hft. 1—2. 1889. (662. 8°.) Stuttgart. Neues Jahrbuch für Minera- logie, Geologie und Paläontologie. Heraus- gegeben von M. Bauer, W. Dames, Th. Liebisch. Jahrg. 1889. Bd. I. Hft. 2—3. Bd. I. Hft. 1—3. Beilage Bd. VI. Hft. 2. (231. 8°.) Stuttgart. Paläontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorzeit. Heraus- gegeben von K.A. v. Zittel. Bd. XXXV. Lfg. 2—6. Bd. XXXVI. Lfg. 1-3. 1889. (56. #°.) Stuttgart. Verein für vaterländische Natur- kunde in Württemberg. Jahreshefte. Jahrg. XLV. 1889, (196. 8°.) Sydney. Department of mines, New South Wales. Annual Report. For the year 1887. (561. 8°.) Sydney. Department of mines. Geological Survey of New South Wales. Memoirs. Paleontology. Nr. 1, 2. 1883. (250°, 4°.) Sydney. Department of mines. Geological Survey of New South Wales. Records. Vol. I. Part. I, II. 1889. (250°. 4°.) Sydney. Royal Society of New South Wales. Journaland Proceedings. Vol.XXU. Part. I-II. 1888. (560, 8°.) Nr. 18 Teplitz. Der Kohleninteressent. Bd. VII. Jahrg. IX. 1889. (220. 4°.) Tokio. College of science. Imperial Univer- sity, Japan. Journal. Vol. U. Part. IV—V. Vol. II. Part I-II. 1888—1889. (253. 4°.) (Tokio.) Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Mittheilungen. Vide: Yokohama. (196. 4°.) Torino. Reale Accademia delle scienze. Atti. Vol. XXIV. 1888—89. (289. 8°.) Torino. Reale Accademia delle scienze. Memorie. Ser. II. Tom. XXXIX., 1889. (119. 4°.) Torino. Club Alpino Italiano. Bollettino. Vol. XXI. Nr. 55, per l’anno 1888. (492. 8°.) Torino. Club Alpino Italiano Rivista mensile. Vol. VIII. 1889. (680. 8°.) Torino. Cosmos. Comunicazioni sui pro- gressi piurecenti enotevoli della geografia e delle scienze affini del Prof. G.Cora. Vol. IX (1826— 1838). Nr. 9—12. Vol. X. Nr. 1. 1889. (509. 8°.) Toronto. Canadian Institute. Procee- dings; being a continuation of the „Canadian Journal“ of science, lite- rature and history. Ser. III. Vol. VI. Fase. 2. 1889. (55281) Toronto. Canadian Institute Annual Report; session 1887—88. (554 8°.) Toulouse. Acad&mie des sciences, inserip- tions et belles lettres. Memoires. Ser. VIII. Tom. IX—X. 1887--1888. (180. 8°.) Trieste. Osservatorio maritimo dell I. R. Accademia di commercio e nautica. Rap- porto annuale. Vol. III, per l’anno 1886. (254. 4°.) Trieste. Societä Adriatica di scienze naturali. Bollettino. Vol. XI. 1889. (528. 8°.) (Tschermak, G. Prof. Dr.) Mineralogische und petrographische Mittheilungen. Vide : Wien. (483, 8°.) Utrecht. Korinkl. Nederlandsch . meteoro- logisch Institut. Nederlandsch mete- orologisch Jaarboek. Jaarg. XXXI, voor 1879. Deel. II. Jaarg. XL, voor 188#. (147. 4°,) Utrecht. Provinciaal Utrechtsch Genootschap van kunsten en wetenschappen. Aante e- keningen van het verhandelde in de sectie-vergaderingen. 1888. (290. 8°.) Utrecht. Provinciaal Utrechtsch Genootschap van kunsten en wetenschappen. Verslag van het verhandelde in de algemeene ver- gadering. 1888. (291. 8°) Venezia. L’ Ateneo Veneto. Rivista men- sile di scieuze, lettere ed arti, Ser. XI. ee Nr. 18 Vol. II. Nr.3—6. Ser. XII. Vol.I. Nr.1 bis 6. Vol. II. Nr. 1—4. 1888—1889. (615. 8°.) Verona. Accademia d’agricoltura arti e com- mercio. Memorie. Ser. III. Vol. LXIV. 1888. (409. 8°.) Vicenza. Accademia Olimpica. Atti. Vol, XXI. 1886—87. (438. 8°.) (Vietoria.) Annual Report on the working of the regulation and inspection of mines and mining machinery act. Vide: Mel- bourne. (230° 4°.) (Victoria.) Gold-Fields. Report. Vide: Mel- bourne, (229. 4°.) (Vietoria.) Mineral-Statisties Vide: Mel- bourne, (230°. 4°.) (Vietoria.) Natural history, by Fr. Mc Coy. Vide: Melbourne. (682. 8°.) (Wagner, H.) Geographisches Jahrbuch. Vide: Gotha. (616. 8°.) (Wagner-Fischer.) Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie. Vide: Leipzig. (600. 8°.) Washington. Department of the interior. UnitedStatesGeological Survey.Bulletin Nr. 40—47. 1887—1888. (655. 8°.) Washington. Department of the interior. United States Geological Survey. Mineral Ressources. Year 1887. (698. 8°.) Washington. Department of the interior. United States Geological Survey. Mon o- graphs. Vol. XII. 1886 & Atlas. (241. 4° & 136. 2°.) Washington. Engineer Department U. S. Army. 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Jahrg. 1888. Bd. XCVO. Hft. VI—X. Jahrg. 1889. Bd. XCVII. Hft. I-VI. (233. 8°.) Wien. Kais, Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte; math.-naturw. Classe. Abtheilung. Ila. Jahrg. 1888. Bd. XCVII. Hft. VIII—X. Jahrg. 1889. Bd.XCVII. Hft. I—-VI. 1888. Bd. Ab- theilung IId. Jahrg. XCVII. Hft. VIII bisX. Jahrg. 1889. Bd. XCVIII. Hft. I— VII. (234. 8°.) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte; math.-naturw. Classe. Abtheilung III. Jahrg. 1888. Bd. XCVI. Hft. VII—X. Jahrg. 1889. Bd. XCVII. Hft. I-VII. (532. 8°.) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften, Sitzungsberichte; phil.-histor. Classe. Jahrg. 1888. Bd. CXVII. Jahrg. 1889. Bd. CXVIII—CXIX. (310. 8°.) Wien. Anthropologische Gesellschaft. Mit- theilungen. Bd. XVIII. Hft. 4. 1888. Bd. XIX. Hft. 1—3. 1889. (329. 8°.) Wien. Beiträge zur Paläontologie Oester- reich-Ungarns und des Orients. Heraus- gegeben von E. v. Mojsisovics und M. Neumayr. Bd. VII. Hft. II—IV. 1889. (2 Exemplare.) (221 u. 222. 4°.) Wien. K. k. Bergakademie zu Leoben und Pfibram und kgl. ungarische Bergaka- demie zu Schemnitz. Berg-undHütten- männisches Jahrbuch. Bd. XXXVIl. 1889. (217. 8°.) Wien. K. k. Central-Anstalt für Meteoro- logie und Erdmagnetismus. Jahrbücher. Jahrg. 1887. N F. Bd. XXTIV.. (150. 4°.) Wien. Club österreichischer Eisenbahn- beamten. Oesterreichische Eisen- bahn-Zeitung. Jahrg. XII, 1889. (216. 4°.) Wien. K.k. Gartenbau-Gesellschaft. Wiener Illustrirte Garten-Zeitung. Jahrg. XIV. 1889. (298. 8°.) Wien. K.k.geographische Gesellschaft. Mit- theilungen. Bd.XXXI. 1888. (187. 8°.) Wien. Geographische Abhandlun- gen. Herausgegeben von A. Penck. Bd. III. Hft. 3. Bd. IV. Hft.1 1889. (678. 8°.) Wien. K.k. Gradmessungs-Bureau. Astro- nomische Arbeiten, ausgeführt unter Ph. v.Oppolzer's Leitung; nach dessen Tode herausgegeben von Prof. Dr. E.Weiss und Dr. R. Schram. Bd. I. 1889. Längenbestimmungen, (266. 4°.) Wien. Handels: und Gewerbekammer. Be- richt über die Industrie, den Handel und die Verkehrsverhältnisse in Nieder- österreich. Für das Jahr 1888. (203. 8°.) 53 * 366 Verhandlungen. Wien. Handels- und Gewerbekammer für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns. Sitzungsberichte. Jahrg. 1889. (185.: 4°.) Wien. Medicinisches Doctoren-Collegium, Mittheilungen. Bd. XV. 1889. (154. 8°.) Wien. K.u.k.militär-geographisches Institut. Mittheilungen. Bd. VIII. 1888. (621. 8°.) Wien. Mineralogische und petro- graphischeMittheilungen. Heraus- gegeben von G. Tschermak. Bd. X. Hft. 4—6. Bd. XI. Hft. 1. 1889. (483. Lab. 8°.) Wien. K. k. naturhistorisches Hofmuseum. Annalen. Bd. III. Nr. 4. 1888. Bd. IV. Nr. 1—3. 1889. (654. 8°.) Wien. Niederösterreichischer Gewerbeverein. Wochenschrift. Jahrg. L. 1889. (296. 8".) Wien. Oesterreichisches Handels- Journal. Jahrg. XXIII. 1889. (201. 4°) Wien. Oesterreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein. Wochenschrift. Jahrg. XIV. 1889. (207. 4°.) Wien. Oesterreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein. Zeitschrift. Jahrg. XLI. 1889. (70. 4°.) Wien. Oesterreichischer Touristen - Club. Oesterreichische Touristen- Zeitung. Bd. IX. 1889. (226. 4°.) Wien. Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Jahrg. XXXVII. 1889. (77. Lab. 4°.) Wien. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Jahrg. 1839. (153. #°.) Wien.K.k. statistische Central-Commission. Oesterreichische Statistik. Bd. XIX. Hft. 1, 3—4, Bd. XX. Hft. 1—4. Bd. XXI. Hft. 1—4. Bd. XXII. Hft. 1. Bd. XXIII. Hft. 4. 1888—1889. (236. 4°.) Wien.K.u.k. technisches und administratives Militär-Comite. Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie- und Genie- wesens. Jahrg. XIX. 1889. (301. 8°.) Wien. K.u.k. technisches und administratives Militär-Comite. Section III. Monatliche Uebersichten derErgebnissevon hydrometrischen Beobachtun- gen. Jahrg. XIV. 1889. (262. 4°.) Wien. Verein der Geographen an der Uni- versität Wien. Bericht über das Ver- einsjahr XIV. 1888. (706. 8°.) Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. Blätter. Jahrg. XXII. 1888. (193°. 8°.) Nr. 18 Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. TopographievonNieder- österreich. Thl. III. Bd. I. Hft. 4. 1889. (190. 4°.) Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. Urkundenbuch von Nieder- österreich. Bd. I. (Bogen 18—30.) 1888. (193°. 8°.) Wien. Verein zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse. Schriften. Bd. XXIX. Jahrg. 1888—89. (536. 8°.) Wien. Wissenschaftlicher Club. Jahres- bericht. XIII. 1888—89. (566. 8°.) Wien. Wissenschaftlicher Club. Monats- blätter. Jahrg. X, 1889. (584. 8°.) Wien. K.k. zoolog.-botanische Gesellschaft. Verhandlungen. Bd. XXXIX. Hift. 1—3. 1889. (190. 8°.) Wien und München. Deutscher und österreichischer Alpenverein. Mitthei- lungen. Jahrg. 1889. (524. 8°.) Wien und München. Deutscher und öster- reichischer Alpenverein. Zeitschrift. Jahrg. 1889. Bd. XX. (468. 8°.) Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde, Jahrbücher. Jahrg. 41 und 42. 1888—1889. (195. 8°.) Würzburg. Physikalisch-medieinische Ge- sellschaft. Sitzungsberichte, Jahrg. 1888. (406. 8°.) Würzburg. Physikalisch-medieinische Ge- sellschaft. Verhandlungen. N.F, Bd. XX1. 1889. (294. 8°.) Yokohama. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde ÖOstasiens in Tokio. Mittheilungen. Hft. 41-42 und Suppl.-Hft. zu Bd. V. 1889. (196. 4°.) Zagreb. Jugoslavenska Akademija znanosti i umjetnosti. Rad. Knjiga 92—96. 1889. (Agram. Südslavische Akademie der Wissenschaften undKünste, Publieationen.) (295°. 8°.) Zagreb. Jugoslavenska Akademija znanosti i umjetnosti. Ljetopis. God. 1888. (Agram. Südslavische Akademie der Wissenschaften und Künste. Geschichte derselben. Bd. II. 1877—1887.) (295°. 8°.) Zagreb. Hrvatsko arkeologicko druztvo. Viestnik. God. XI. 1889. (Agram. Kroatische archäologische Gesellschaft. Nachrichten.) (583. 8°.) Zagreb. Hrvatsko naravoslovno druätvo. Glasnik, uredjuje S. Brusina. God. IV. Broj. 1—5. 1889. (Agram. Kroa- tischer naturwissenschaftlicher Verein. Mittheilungen.) (664. 8°.) Zwickau. Verein für Naturkunde. Jahres- bericht 1887 und 1888. (497. 8°.) Register. Erklärung der Abkürzungen: G. R. A. — Vorgänge an der k. k. geo- logischen Reichsanstalt. — j = Todesanzeige. — A. B. = Aufnahme-Berichte. — Mt. — Eingesendete Mittheilungen. — V. = Vorträge. — N. = Notizen, — L. = Literatur-Notizen. ') A. Seite Ammon, Dr.L. v. Die Fauna der brackischen Tertiärschichten in Niederbayern. ; LuNTyd Alk sahen T- einnle r e 198 B. Babu M.L. Note sur l’Ozok£rite de Boryslaw et les petroles de SYoboda Sr INES Ser 80 Bartonec Fr. Galmeivorkommen auf secundärer Lagerstätte bei Nova Göra in Galizien. Mt. Nr.7. . 143 Baumhauer HH. Das Reich der Krystalle, für jeden Freund der Natur, insbesondere für den Mineraliensamnler leicht fasslich dargestellt. L. Nr. 15 297 Bergmann H. Bohrung nach artesischem Wasser in der Niederung von Neubydzov, nördlich von Chlumee in Böhmen. Mt. Nr. 16 u. 17 .. 313 Bericht über den allgemeinen Bergmannstag zu Wien. 3. bis 7. September 1888. Redigirtund herausgegeben von dem Comite des Bergmannstages. Nr. 15 298 Bittner, Dr. Alexander. Ein neuer Fundort von Brachiopoden des Hallstätter Kalkes auf dem Nasskör bei Neuberg an der Mürz und die Hallstätter Pac von Mühlthal bei Piesting. Mt. NE Tor: 145 Revision der Brachiopoden von Set. Cassian. Mt. Nr.8 159 Zur Altersbestimmung des Miocäns von Tüffer in Süd- steiermark. Mt. Nr. 14. . . 0269 Die Trias von Eberstein und Pölling. ey Nr. 14 0.280 Blaas, Prof. Dr. J. Ein Profil durch die Achensee-Dammschotter. Mt. Nr. 12 . 232 Böck h Johann. Daten zur geologischen Kenntniss des nordwestlich von Bozovics sich erhebenden Gebirges. L. Nr.3. . 8l Bogdanowitch Ch. Notes sur la geologie de l’Asie central. I. Description "de quelques depöts sedimentaires de Ja contr&e Transcaspienne et d’une partie de la Perse septemtrionale. L. Nr. 14 . 284 Böhm Georg. Ueber die Fauna der Schichten mit Durga im Dep. der Sarthe. BINGEN 188 Bornemann J.G. Ueber Schlackenkegel und Laven. Ein Beitrag zur Lehre vom irulcanısmask, DWENTEAN (em En. Ei eo] Bruder G. Berichtigung. Nr.4 . . 103 Bukowski Gejza v. Reisebericht aus der Gegend von "Römerstadt in Mähren. ASBENTIIDeTe 261 ” Grundzüge des geologischen Baues der Insel Rhodus. L. Nr. 14 285 R Der geologische Bau der Insel Kasos. L. Nr. 14 . . . . 287 !) Bei den einzelnen Literatur-Notizen sind die Namen der Referenten durch die vorgesetzten Initialen bezeichnet. A. B. = Alex. Bittner. — (. v. 0. = Carl v. Camerlander — F. = Foullon. — C. v. J. = Conrad v. John. — D. $. = Dionys Stur. — E. v. M. = Edmund v. Mojsisovies. — E. T. = Emil Tietze. — 6. G. = Georg Geyer. — V.U. = Victor Uhlig. — M.V.=M. Vacek. 368 Verhandlungen, Nr. 18 ©. Camerlander C. v. Von dem inneren Aufbau und der äusseren Gestaltung der mährisch-schlesischen Sndeten. V. Nr.6 . Reisebericht aus dem Gebiete des mährischen Hohe Haide-Hirschkammzuges. A. B. Nr. 13 2 Canavari M. Contribuzione alla Fauna del Lias inferiore di Spezia. L Nr. 4 Cathrein A. Krystallformen des Baryts von Valsugana. Mt. Nr.5. Petrographische Notizen aus den ner und Tiroleralpen. Mt. NIS 9: ee 2 _ I. Ueber den „Proterobas ' von Leogang“ . II. Ueber den "Augitporphyr“ von Pillersee . III. Ueber den Chloritoidphyllit von Gerlos . IV. Ueber Eklogit aus der Sill . . ; V. Ueber einen Stubaier Amphibolit mit epidotisirtem Zoisit . VI. Ueber einen Stubaier Amphibolit mit biotitisirtem Granat . Neue Krystallformen am Pinzgauer Pyroxen. Ann. des k. k. naturh. Hofmuseum. 1889. IV, pag. 181—2. L. Nr. 16 u. 17. . Neue Flächen am Quarz. Groth’s Zeitschrift £. en 1889. » ” BI.R VI, pag19—24. LAN 16.17 SE a Beiträge zur Mineralogie Tirols. Min. u. petrogr. Mitth. Bi X, pag. 3837—402. L. Nr. 16 u. 17... - Clar, Dr. C. Zur Hydrologie von Gleichenberg. V. Nr. ie on ee Commenda Hans. Geognostische Aufschlüsse längs den Bahnen im Mühlkreise. L: Nr.’6.. 1 Nr nn. - RE ee Czoernig Karl, Freiherr von Czoernhausen, 7. Nr. ia. oa A Dee D. Dames W. Die Ganoiden des deutschen Muschelkalkes. L. Nr.5 ...... 5 Amblypristis Cheops nov. gen. et nov. sp. aus dem Eocän ee TREND 5/8. MR Ne, UAMEIER Er RT D ec h.80, Dr’ Heiirich ww. NEM Ins EWR, Dietmar tin: Do: ae Denckmann, Dr. A. Ueber zwei Tiefseefacies in der oberen Kreide von Hannover und Peine und eine zwischen ihnen bestehende Trans- STESSIon" L-ONT+G RE Br: Die sc himtanın! Carl INTIAS DEREN I Diener, Dr. C, Geologische Studien im südwestlichen Graubünden. I: "Nr. 2. Zum Gebirgsbaue der Centralmasse des Wallis. L. Nr. 6 Dr ygalski E. v. Ueber Bewegungen der Continente zur Eiszeit. (Aus d. Verh. d. VIII. deutschen Geographentages. Berlin 1889.) L. Nr. 16 Ra EL INES ee Dunikowski, Dr. Emil v. Die Cenoman-Spongien aus dem Phosphoritlager von Galizisch-Podolien. L. Nr. 3 a an F. Foullon H.B.v. Ueber Quarzglimmerdioritporphyrite aus dem östlichen Kärnten. N NA ee ee et erh Saw Ueber den Prehnit aus dem Floitenthale. Mt. Nr. 10 Friese. 'F, M., Ritter v. Alte Goldfunde bei Zuckmantel in Schlesien. L. Nr. 6 Fritsch, Dr. A. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmens: ME, ANTAD ee ate eTEE E 5 Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. Die Teplitzer Schichten. L. Nr. 13... ...... 2 ..... Fritsch, Dr. A.undKafka J. Die Crustaceen der böhmischen Kreideformation. L. Nr.4. Aha un) Eee @. Geyer Georg. Vorlage der geologischen Karte der Mürzthaler ee und des Schneeberges. V. Nr.2. . : Gioli, Dr. G. Fossili della Oolitbe inferiore dis s. Vigili e di Monte e Grappa. 1, .Nr;;6.: ., «U Eer Apr a: Seite 338 90 197 139 114 266 96 56 Nr. 18 Register. .. 369 Seite Grave H. Notizen über a > in Rudolfsheim und Unter-Meidling. MiNLalAr. 273 Gümbel, Dr. W, C. Ueber einen aufrechtstehenden Kohlenstamm der Pilsener Mulde, Mt. Nr. 11... 2203 a Ueber einen Nummulitenfund bei Radstadt. Mt. Nr. 12 . . 231 H. Hamberg A. Natürliche Corrosionserscheinungen und neue a am Adular vom Schwarzenstein. L. Nr.6. . 139 Handmann S.J.P.R. Die fossile Conchylienfauna von Leobersdorf im Tertiär. becken von Wien. L. Nr.4 ... 97 A Die Neogenablagerungen des österreichisch- ungarischen Tertiärbeckens. L. Nr. 4. ... 98 4 Kurze Beschreibung (Charakteristik) der häufigsten Ter- tiärconchylien des Wiener Beckens. L. Nr.4. . 93 Hatle E. Beiträge zur mineralogischen Topographie der Steiermark. L. Nr. 8. 178 Haug Emil. Beitrag zur Kenntniss der oberneocomen Ammonitenfauna der Pueza- alpe bei Croyara (Südtirol) L. Nr. 14 . . 283 Hering C. H. Die Kupfererzlagerstätten der Dyas im nordöstlichen Böhmen, in Bezug auf ihre Abbauwürdigkeit. L. Nr.6. .. . 139 Hibsch, Dr. J. E. Der Doleritstock und das Vorkommen von Blei- und Silber- erzen bei Rongstock im böhmischen Mittelgebirge. Mt. Nr. 11 204 Hilber V. Erratische Gesteine des galizischen Diluviums. L. Nr. 14 . . . . 288 Geologische Küstenforschungen zwischen Grado und Pola am adria- tischen Meere nebst Mittbeilungen über ufernahe Baureste. Sitzungsb. der k. Akad. d. W., m.-n. Cl. 98Bd. Wien 1889. L. Nr. 16u.17 . 336 Hoernes R. Bemerkungen zur Zinnwalder Rrage Mt NrUI9 a. . 180 Zur Geologie von Untersteiermark. l. Das Vorkommen von Fusulinenkalk bei Wotschdorf. Mt. Nr.9. 181 2. Das Vorkommen von Sotzkaschichten bei St. Marein, Heiligen- kreuz und Dobovec in Steiermark ; beiHum, Klenovec und Lupinjak ” ”„ in Croatien. Mt. Nr. 10 .. 191 3. Die Faciesverhältnisse der ersten Mediterranstufe. in ı der Umge- bung von Rohitsch-Sauerbrunn. Mt. Nr. 13 ..... 254 h Diabas von Lebring bei Wildon und von Kaindorf bei Leibnitz, MEENnGlBE Ko. 339 Dr. Gustav Leonhard, weil. Prof. in “ Heidelberg. Grundzüge der Geognosie und Geologie. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Nach des Verfassers Tode besorgt. Leipzig 1889. L. Re A ER DO En a) K. Karakasch N. Ueber einige Neocomablagerungen in der Krim. Sitzungsb. d. k. Akademie. XCVIII, 1889, pag. 428—438. Mit 2 Tafeln. L. NrSlorugl/ 2 329 KilianW. Description geologique de ja Montagne de Dure (Basses- Alpes). fi Nr. 2 58 Kispati@, Dr. M. Ueber Serpentine und serpentinähnliche Gesteine aus der FruSkagora (Syrmien). L. Nr.6 . . 1A Koken E. Neue Untersuchungen an den tertiären Fisch- Otolithen. T. Nr. 5 SR al Kramberger-Gorjanovi6, Dr. Ueber Fr. Bassani’s Ricerche sui a fossili di, Chrayons MEANnDA 222. 5 86 a Berichtigung bezüglich Cer atoconcha costata aus dem Miocän von Podsused. Nr.6. . 142 Kupido, Dr. Fr. Der Silber- und Goldbergbau in Nordmähren. Mitth., der mähr.- schles. Gesellsch. für Ackerbau, Natur- und Landeskunde. 1889, pag. 267— 271, 276—280. 'L. Nr. Due 334 Kusta J. Pflanzenabdrücke im tertiären ae von Preschen (Vrestan) bei Bilin, BeNT 13000, 267 = Gerölle in dem Steinkohlenflötze von _ Kroutoyä und Studnoves in der Bermiormapions her Schlamselü. Nr la ee 968 370 Verhandlungen. N L. Laube, Prof. Dr. @. C. Notiz über eine Brunnenbohrung im bürgerlichen Bräu- hause zu Leitmeritz. Mt. Nr.5.. . = Zum Capitel „Zinnwald“. Mt. Nr. FR = Geologie des böhmischen Erzgebirges. II. Theil. Geologie des östlichen Erzgebirges oder des Gebirges zwischen Joachimsthal-Gottesgab und der Elbe. L. Nr. 12 Lechleitner, Dr. Hans, „Pletzach oder Ladoi“. Eine Erwiderung an Herrn Dr. A. v. Klipstein. MtENTH2T Leonhard, Dr. Gustav, weil. Prof. in Heidelberg. Grundzüge der Geognosie und Geologie, Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage, nach des Verfassers Tode besorgt durch R. Hörnes. L. Nr. 18. Lhotsky Johann 7. Nr. 13. : Luedecke O. Ueber Datolith. Eine m mineralogische "Monographie. A; Nr. 8 NM. Matosch, Dr. A. Einsendungen für die Bibliothek. Nr.5 . . ” ” ” ” ” Nr. 11 » ” ” ” ” Nr. 15 Nr. 18 Meneghini Giuseppe. 4 Nrs3gse Meunier, Dr. Stanislas. G£ologie rögionale de la France. = "Nr. 4. Sur un proced& naturel qui permet aux eaux superficielles de penetrer dans les regions chaudes des profondeurs terrestres. L. Nr.11 Mojsisovics, Dr.E.v. Gewählt zum correspondirenden Mitgliede der k. Akademie der Wissenschaften zu Petersbourg. G.R. A. Nr. 2 . Ueber den Charakter der japanischen Triasfauna. V.Nr. 3 Ueber einige arktische Triasammoniten des nördlichen Sibirien nV NEE es nase] suite ee Nachweis der Zone des Tropites subbullatus in den Hallstätter Kalken bei Hallein. V. Nr. 14. » N, Negri G. B. Studio cristallografico della Baritina di Levico. Estr. dal. vol. V, della rivista di mineral. e cristallogr. Italiana. Padova 1889. L. Nr. 16/17 : Neumayr M. Ueber einige Belemniten aus Centralasien und Südafrika und r. 18 Seite 109 131 247 öl 340 253 178 120 342 62 216 über den Canal der Belemniten. V. Nr.2 .. 52 Die Stämme des Thierreiches. I. Bd. Wirbellose Thiere. # Nr. 3 69 Niedzwiedz ki Julian. Ergänzung zur Fossilliste des Miocäns bei Podhorce in Ostgalizien. Mt. Nr.6. 134 e Beitrag zur Kenntniss der Salzformation von Wieliezka und Bochnia, L. Nr. 14 . 280 P. Pallausch A. Die Graphitbergbaue im südlichen Böhmen. Berg- u. Hütternm. Jahrb, XXXVII. Wien 1889, pag. 95—112. Mit 1 Tafel. L. Nealo/ lee 335 Parona C. F, Studio monografico della Fauna Baibliana di Lombardia, Memoria premiata dal R. Ist. Lomb. Pavia 1889. 156 S. Text in E und 13 Tafeln. L. Nr. 16/17 . : s 323 Partsch J. Die Insel Leukas. L. Nr. 14 . . 287 Paul C. M. Vorlage der geologischen Karte der "Gegend vi von \ Napajedl und Luhat- schowitz in Mähren. V.Nr.3... en Aufnahmsbericht aus dem östlichen Mähren. ag B. Nr. 11 ee | Br Geologische Aufnalime im Ren Grenzgebirge. V. Nraibiliee . 314 PoSepny F. Ueber die Adinolen von Pfibram in Böhmen. L. Nr.6 . . 140 Ueber einige wenig bekannte alte Goldbergbaue Böhmens. L. Nr. 15 297 Prochäzka J. Die Fauna des miocänen Sandes von Poisdorf, nach Mittheilungen des Herrn Josef Ullepitsch. Mt. Nr. 10 . “Anl Nr. 18 Register. Radonovic 8. Beiträge zur Geologie und Paläontologie Ost-Serbiens. I. Die Liasablagerungen von Rgotina Annales geologiques de la Penin- Se Balcanique. Tome I. Belgrad 1889, pag. 1—106. L. IOHITE® Rosenbusch H. ee Badische geologische Landesanstalt Mt. Nr. 3 RossiwalJosef, Ritter von Stollenau. Beglückwünschung der k.k. geologischen Reichsanstalı aus Veranlassung Aller- höchster Auszeichnung zweier Mit- glieder derselben. G.R. A. Nr. 6. Roth Samuel. Spuren einstiger Gletscher auf der Nordseite der Hohen Tatra. IN ; Rothpletz A. Das Karwendelgebirge. L. Nr. 9 Rzehak, Prof. A. Ein neues Vorkommen von Atunienmerkel) in ı Mähren. Mt. Nr. 3 Ueber ein neues Vorkommen eines diatomeenreichen Thonmergels in Mähren. Mt Nr. 3 ER REN eh Geologische Ergebnisse einiger in Mähren durchgeführter Brunneubohrungen. L. Nr. |4 . n ” Ss, Sandberger Fr. v. Ueber Lithionit-Granite mit besonderer Rücksicht auf jene des Fichtelgebirges , Erzgebirges und des nördlichen Böhmens. L.Nr.5. .. Die Conchylien des Lösses am Bruderholz bei Basel. T Nr. 1 Scharitzer R. Ueber die chemische Constitution und über die Farbe der Tur- maline von Schüttenhofen (Zeitschr. für on empiae: RiVzrBde pas aa.) el: Nr. [oa we: 5 Schneider K. Umwandlung des Titanits in Perowskit. L. "Nr. a Schönn Rudolf, Lithograph, 7. Nr.13 . . Starkl, Dr. Gottfried. Farbenerscheinung und Mikrolithen in n Kupferschlacken v von der Schmelz bei Annaberg in N.-Oesterreich. Mt. Nr.2 Stelzner A. W. Der Werkotsch bei Aussig. L. Nr 3 ; NN Ge Soukup J. Erzfunde in Bosnien. L. Nr.6 . te Stur D. Jahresbericht 1888. G.R. A. Nr. 1. Unsere Trauer. G. R. A. Nr. 3 n „ Verleihung des Titels und Charakters eines Hofrathes. ‘e. R. A. Nr. 6 . Eine Sammlung fossiler Pflanzen aus der Kreideformation Böhmens, Geschenk der Herren: Prof. A. Fritsch und Dr. J. ek Mt. Nr. 9. r Zur Kenntniss der Verhältnisse im "Steinbruche bei Mietniow im Süd- osten bei Wieliczka. A.B. Nr. 11 T. Tausch, Dr. L. v. Bericht über die geologische Aufnahme der Umgegend von Mährisch-Weisskirchen. V. Nr. 6 Ueber einige nichtmarine Conchylien der Kreide und des steieri- schen Miocäns und ihre geographische Bee VEENTS ZT Miocän bei Leipnik. Mt. Nr. 14 ... Reisebericht: Aufnahmsblatt Prossnitz- Wischau. A. B. Nr. Mn TaviC., Goldprodnction Siebenbürgens. L. Nr.6 . - Teller Friedrich. Tapirus hungaricus H. v. M. aus dem Tertiärbecken von Schönstein bei Cilli in Südsteiermark. V. Nr.4 . Daonella Lommeli in den Pseudo-Gailthalerschiefern von ein. A.B. Nr. 11 ; ER Zur Kenntniss der Tertiär- „Ablagerungen des“ Gebietes von Neuhaus bei Cilli in Südsteiermark. A. B. Nr. 12 Dr = Fusulinenkalk und Uggowitzer Breccie innerhalb der Weiten- steiner Eisenerzformation und die Lagerungsbeziehungen dieser paläozoischen Gebilde zu den triadischen und tertiären Sedimenten des Weitensteiner Gebirges. V. Nr. 16/17. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1889. Nr. 18. Verhandlungen. 54 b;] 314 372 Verhandlungen. Nr. 13 Seite Tietze, Dr. Emil. Verleihung des Titels und Charakters eines Oberbergrathes, GRANT. u 131 R Die brennende Quelle von "Turoszöwka bei Krosno. Mt. Nr. 14 276 Tommasi A. Alcuni brachiopodi della zona Raibliana di Dogna nel Canal d«l Ferro. Estr. dagli Annali del R. Ist. tecnico di Udine. Ser. II, anno V. Tdine 1887. 12 S. Text in 8°; 1 Doppeltaf. L. Nr. 16/17 328 Tzebrikow W. Note sur le N&ocomien de la Crimee. Bull. Soc. Imp. des Natural. de Muscou. 1889, Nr. 1. L. Nr. 16/17 . .. 330 Tzwetaev Marie. C&phalopodes de la section sup£rieure du calcaire carbonifere de la Russie central. L. Nr. 3 u er ee U. Uhlig, Dr. Victor. Ueber den Nordabfall der hohen Tatra. V. Nr. 5 ‚ 111 P: Vorlage von photographischen Bildern aus der pienninischen Klippenzone. IVEENELIHTN ur. end 2 V. Vacek M. Ueber die geologischen Verhältnisse des Wechselgebietes. V. Nr.7 . 151 Vogdt Constantin v. Ueber die Obereocän- und Oligocän-Schichten der Halbinsel Krim: Mt; Nr. 1549, 8 202 ea 2 Se Viribia' ©; Mineralogische; Notizen. DL. Nr. 12) „res 2.2.0 2 Ser 4 Mineralogische Notizen. L. Nr. 15 . .. ...... A ww. Waagen W. Salt-Range Fossils. I. Producetus-Limestone Fossils. L. Nr.3... 74 WeithoferK. A. Tapir und Nautilus aus oberösterreichischen Tertiärablagerungen. Mt. Nr. 9 179 WiSniowski Thaddäus. Einige Bemerkungen über die fechnik der mikro- skopischen Untersuchungsmethode der Hornsteine. Mt. Nr. 10. . ‚223498 Wolfskron, Max Reichsritter von. Die Goldvorkommen Mährens. Berg- und Hüttenm. Jahrb. XXXVII. Bd. 1889, pag. 229—268. L, Nr. 16/17 . - . . . 334 zZ. Zepharovich V. v. Mineralogische Notizen. Lotos 1839, pag. 1—12. (S.-A.) L. Nr. 16/17 2 331 1. Pyroxen-Krystalle aus "dem Ober-Sulzbachthale i in 'Salz- burger Bi! 2. Rutil aus Rauris und vom "Hüttenberger ‚Erzberge | 3. Granat-Metamorphose vom Schneeberg, Tirol... . . . 332 4. Aeltere Stufe vom Bergbau von Weipert... . 332 Ueber Vicinalflächen an Adularzwillingen nach dem Baveno- gesetze. Sitzungsber. der k. Akad. d. W., m.-n. Cl. Bd. XCVIII, Abth, = 1839, pag. 1— 16. SA. L. Nr. 16/17 332 Zigno, Baron A. de, Antracoterio di Monteviale. L. Nr.13 . . . ...... 265 2 Erklärung. Ne SE Bern Meran an ae rer von Alfred Hölder. rer u.k. Hof- Er Universitäts-Bnehhändleri in ‚Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. 2% Biene nt PN a N et Y £ en “ ar 5 3 {5 v Ar r x . . Er . P GALT . Bee 1890. VERHANDLUNGEN. 0 KAISERLICH-KÖNIGLICHEN RN CHSANSTALT 2 FAR. EOLOGISCHEN REI Jahrgang 1890. Nr. ] bis 18. (Schluss.) a TEE WIEN. 1890. 0. ALFRED HÖLDER, en KU. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER., Rotlienthurmstrasse 15. , Bu el I ar IT 4 BI Ag 2 j 2 ° .,. ‘= a te ie je a 1590. VERHANDLUNGEN KAISERLICH-KÖNIGLICHEN GEOLDEISCHEN REICHSANSTALT Jahrgang 1890. Nr. ] bis 18. (Schluss,) WIEN, 1890. . ALFRED HÖLDER, K. U. K, HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER, Rothenthurmstrasse 15. BEE MORE. .. AICHOH Gr AR EHRT Au DUanE Fl RS ce ae Br Fr 2% vn A N) N WS a 4 wo) X} I} N 1. T oN Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 7, Jänner 1890. Inhalt: Todes-Anzeige: Dr. Friedr. Augustv.Quenstedt r. — Eingesendete Mittheilungen: A. Cathrein. Ueber den sogenannten Augitporphyr von Ehrwald. — Vorträge: M. Vacek. Ueber die krystallinische Umrandung des Grazer Beckens. — Literatur-Notizen: F.v.Sandberger. H.Finkelstein. A. Jentzsch. V. Uhlig. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Dr. Friedrich August v. Quenstedt 7. Am 21. December 1389 ist Dr. Friedrich August v. Quenstedt, Universitätsprofessor zu Tübingen, nach langen und schweren Leiden im 51. Lebensjahre verschieden. Die Universität Tübingen hat ihren berühmtesten, zugleich origi- nellsten Professor, die Wissenschaft, namentlich aber die Mineralogie, Geologie und Paläontologie einen ihrer gewissenhaftesten, eifrigsten Pfleger verloren. Sein Tod wird in allen Gauen des Erdenrundes, wo die Civili- sation und der Fortschritt in der Wissenschaft ein Heim errungen haben, aufrichtiges Mitgefühl erregen; denn überall da stehen Männer im Dienste der Naturwissenschaft, die entweder als dankbare Schüler aus Tübingen hervorgingen, oder aus den grossen Werken des Meisters in Schwaben, — in welchen man nie vergeblich nach dem bewährtesten und besten Rathe in zweifelhaften Fällen gesucht hat — ihr Wissen schöpften und den Namen Quenstedt'’s verehren. Möge die Erdscholle, deren Beschaffenheit er so genau studirt und kennen gelehrt hat wie kein Zweiter, seine Ueberreste schonend aufnehmen. Sein Andenken wird in uns und in unseren Nachfolgern fortleben ! Eingesendete Mittheilungen. A. Cathrein. Ueber den sogenannten Augitporphyr von Ehrwald. Die Entdeckung und erste Nachricht von dem Wettersteiner Eruptivgestein verdanken wir Adolf Pichler, welcher an demselben in schwarzer Grundmasse bräunlichen Glimmer, einen zersetzten weiss- lichen, unbestimmten Feldspath und blätterige Partien eines olivin- ähnlichen Minerals, sowie Contact mit oberem Jurakalk beobachtete. !) 1) Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt 1866, Bd. XVI, pag. 503. K.k.geolog Reichsanstalt. 180. Nr. 1. Verhandlungen. 1 > Verhandlungen. Nr. 1 Die Bezeichnung Augitporphyr wandte zuerst Tschermak hierfür an!), nach welchem das Gestein normales Aussehen hat und in der schwarzgrünen Grundmasse ziemlich viel Augit einschliesst. Darnach wird dieser Augitporphyr wieder von Lasaulx erwähnt?), um gleich darauf von Pichler mit dem Localnamen Ehrwaldit ausgezeichnet zu werden. ®) In letzterer Mittheilung bemerkt Pichler den Unterschied von den Augitporphyren Südtirols und die Gegenwart matter grünlich- weisser Plagioklaskörner, schwarzbrauner Biotittäfelehen und grosser Augitkrystalle in einer grünlichschwarzen dichten Grundmasse, Schliesslich stellt Rosenbusch®) unser Gestein zum Tescehenit und schreibt darüber Folgendes: „Sehr ähnlich den Tescheniten in der mineralogischen Zusammensetzung fand ich ein Handstück des „Augitporphyrs“ von Ehrwald, nur überwogen die Bisilicate stark gegenüber den feldspathigen Elementen und die Bestimmung des Nephelins ist wegen unterlassener chemischer Prüfung nieht absolut sicher.“ Nachdem das Ehrwalder Gestein meine Aufmerksamkeit besonders erregt hatte, wurde mir Dank der gefälligen Vermittlung‘ des Herrn Professor A. v. Pichler Gelegenheit geboten, dasselbe nicht nur in verschiedenen Handstücken, sondern auch in mehreren Dünnschliffen eingehender zu untersuchen. Die Darstellung meiner Beobachtungen empfiehlt sich nun nicht allein wegen des Mangels einer mikroskopischen Beschreibung dieses Vorkommens, sondern vorzugsweise durch das von der herrschenden Ansicht wesentlich abweichende Ergebniss über die Natur des Gesteins. Die Handstücke des Ehrwalder Gesteins erinnern allerdings, wie Pichler in seiner ersten Mittheilung hervorhebt, an manche Augit- porphyre, indem in einer graugrünlich schwarzen Grundmasse nicht gerade häufige schwarze Augitkrystalle eingesprengt erscheinen. Indessen vermissen wir jeglichen F eldspath durchschnitt; denn was man dafür gehalten, entspricht den regellosen Umrissen nach keineswegs der Feld- spathform, verräth sich vielmehr bei Anwendung von Salzsäure eines- theils durch Aufbrausen als Carbonat, anderntheils durch Gelatiniren, sowie strahliges Gefüge als Zeolith, welche Aggregate stellenweise kleine Hohlräume erfüllen und dann dem Gestein ein weiss geflecktes mandelsteinartiges oder variolithisches Gepräge verleihen, wobei mit- unter die Mandelräume auch leer erscheinen. Was nun vorerst die makroskopischen Einsprenglinge betrifft, so treten besonders kleinere und 1—-2 Centimeter grosse schwarz glänzende, ringsum ausgebildete Säulen hervor, deren rechtwinkelige Spaltungsebenen auf Augit verweisen, dessen Natur durch Prüfung des Pulvers unter dem Mikroskope zweifellos bestätigt wurde auf Grund prismatischer Spaltbarkeit, diagonaler Auslöschung und lebhafter Polari- sationsfarben. Nach den Spaltflächen erscheinen die Augiteinsprenglinge glasglänzend oder schillernd, bei normalen Schnitten tritt eine zonare Farbenänderung und muscheliger Bruch mit Fettglanz an Olivin erinnernd hervor. Offenbar sind dies dieselben Partien, in welchen Pichler Olivin 1) Die Porphyrgesteine Oesterreichs. Wien 1869, pag. 172. 2) Elemente der Petrographie. Bonn 1875, pag. 297. ®) Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. 1875, pag. 927. #) Mikroskopische Physiographie der massigen Gesteine 1877, pag. 484. ee En Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. A. Cathrein. 3 vermuthete und die nach K. Hauer's Analyse, sowie Volumgewichts- bestimmung!) entschieden zum gewöhnlichen, thonerdehältigen Augit gehören. StO, 4727 (Fe, O;+) Al, O, 24:10 Ca 0 15'67 Spec. Gew. 3'26 Mg 0 10773 H,0 2:00 99-77 Eine zweite Art von Einsprenglingen mit geringeren Dimensionen von höchstens 1 Centimeter zeigt wohlumgrenzte Krystalle von dunkel- grüner Farbe, welche mitunter etwas gelbbraun, wie rostig wird. Deutlich erkennt man daran zwei aufeinander senkrechte Spaltungs- richtungen. Das Pulver dieser Krystalle bräunt schon kalte Salzsäure. beim Kochen entfärbt es sich ganz. Unter dem Mikroskop erscheinen die ursprünglich lebhaft grünen und bräunlichen Säulchen nunmehr farblos, jedoch durch die Säure weder zersetzt, noch gelöst mit äusserst scharfen Kanten und Ecken der feinsten Splitter. Die Durchsichtigkeit ist in Folge der Entfärbung erhöht, die Längsfaserung noch deutlicher. Die einzelnen Fasern sind theils vollkommen, theils nahezu parallel. Im Sinne der Faserung zeigt sich auch Spaltbarkeit, normal dazu eine Absonderung,, weshalb die Theile des Pulvers stängeligen und nicht blätterigen Habitus aufweisen. Darnach ergibt sich die optische Orien- tirung. als eine zu den Fasern und Spalten parallele Auslöschung. Brech- barkeit und Doppelbrechung sind von mittlerer Stärke, die Polarisations- farben bläulichgrau und gelblich. Das zwischen den Fasern auf Spalten und Sprüngen secundär abgelagerte limonitische Pigment ist auch die Ursache der leichteren Trennbarkeit der Krystalltheilchen und geringeren Härte dieser vorläufig noch unbestimmten Einsprenglinge. Abgesehen von den grösseren Individuen, sehen wir glänzend schwarze und grüne Krystalle auch in kleineren Dimensionen in die Grundmasse übergehen. Zu den een, welche nicht ausgeprägt porphyrisch hervortreten, vielmehr vermöge ihrer Grösse die Verbindung zwischen der ersten und zweiten Generation herstellen, gehört ganz besonders der Biotit, dessen glänzend braune Blätter und Schüppchen ohne regelmässige Begrenzung häufige Iöhterbibehnngen zeigen und reichlich in der Grundmasse aufleuchten. Was ferner deGrundmasse des Gesteins anbelangt, so erscheint dieselbe dem blossen Auge bald gänzlich unauflösbar, bald als ein Aggregat der erwähnten sehwarzen und grünen Säulchen, zwischen denen ein Netz weisslicher Häute und Aederchen verläuft. In letzerem Falle entsteht ein doleritisches Gefüge. Endlich verräth sich durch den Magneten auch die Anwesenheit von Magnetit. Bestimmtere und weitergehende Aufschlüsse über die mineralogische Zusammensetzung des Ehrwalder Gesteins bietet nun aber die mikro- skopische Betrachtung seiner Dünnschliffe. Dabei fällt vor Allem ') Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1866, Bd. XVI, pag. 504. ” }: * 4 Verhandlungen. Nr. 1 der Mangel an Feldspath auf, der sich in keinem Präparate entdecken liess, ternerhin das Zurücktreten einer eigentlichen Grundmasse, wofür eine doleritische Structur herrscht, so dass schon der allgemeine Ein- druck, den das Gestein macht, ein basaltischer ist. Im Besonderen wird sich durch die Art und Eigenthümlichkeiten der Gemengtheile der Basaltcharakter noch mehr bestätigen. Gehen wir von den makroskopisch grössten Einsprenglingen aus, so erscheinen die Augite im Dünnschliff bei vollständiger Flächen- begrenzung mit stumpf- oder spitzgiebeligen Polen deutlich zonar struirt, schwach pleochroitisch in rötblichen Tönen. Ihre Auslöschungs- schiefe ist bedeutend. Die zunächst hervortretenden, indessen schon zu kleineren Dimen- sionen sich neigenden bräunlich grünen Einsprenglinge, deren Natur vorhin unbestimmt blieb, zeigen gewöhnlich geradlinige, seltener lappige oder gerundete Umrisse von säuligem Habitus mit stumpf- oder scharfkantigen Endflächenpaaren. Ausgezeichnet ist ihre Faserung, welche meistens der Längsriehtung der Säulen folgt mit parallelen oder schwach geneigten und gebogenen Fasern, während ganz unregelmässige Filzwerke seltener auftreten. Ausserdem durchsetzen oft klaffende Längsspalten und Quer- brüche, von denen auch die Faserung ausgeht, die.Schnitte, welche gelbliehgrün und schwach pleochroitisch sind, sowie zu den Fasern parallele Strahlen stärker absorbiren, also senkrecht dazu heller erscheinen. Die Polarisationsfarben sind von mittelmässiger Lebhaftigkeit, bald bläulich , bald gelblich. Die Auslöschung ist immer gerade nach der Faserung und verhalten sich die Schnitte bezüglich jener und der chromatischen Polarisation einheitlich oder mit den Fasern wechselnd. Diesen und den früher ermittelten Merkmalen zufolge hat man es mit einem grösstentheils zu Bastit zersetzten rhombischen Pyroxen zu thun, der durch seine Färbung, seinen Pleochroismus und den ausge- schiedenen Limonit einen höheren Eisengehalt bekundet, also wohl zum Bronzit oder Hypersthen gestellt werden muss. Bemerkens- werth ist wegen der Altersverhältnisse eine nicht seltene Umrahmung des Bastites durch Augitsäulen der kleineren Generation, sowie durch Hornblende und Biotit. Mitunter sind die Individuen des Bastites durchwachsen und unterbrochen von Augit und Biotit. Der Bastit gehört zu den gewöhnlichen Bestandtheilen unseres Gesteins und tritt nur selten zurück. Weniger auffallend, weil meistens fast farblos und durch die anderen Gemengtheile, zumal Augit, begrenzt, vielfach unterbrochen und so fast einer Grundmasse gleichend, erscheint in der Mehrzahl der Dünnschliffe ein Mineral, an dem ich äusserst selten stumpfkantige Endflächen, in der Regel aber unregelmässige durch die Umgebung bestimmte Umrisse wahrnehmen konnte. Bezeichnend sind hingegen feine schwarze Strichelchen in parallelen Reihen eingelagert im Sinne einer Faserung, die im polarisirten Lichte besonders hervortritt und nach deren Richtung oft auch Spaltbarkeit und prismatische Entwicklung zum Vorschein kommt, während normal dazu eine Quergliederung wahr- zunehmen ist. Stets parallel zur Faserung erfolgt vollständige Aus- löschung und kein Durchschnitt verhält sich isotrop. Brechbarkeit und Doppelbrechung sind mittelmässig, daher die Polarisationsfarben in Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. A. ÖOathrein. 5 bläulieben und gelblichen Tönen. Die sonst farblosen Schnitte zeigen hier und da eine fleckige Färbung mit verschwommenen Rändern, welche auf beginnende Bastitbildung zurückzuführen ist. In Folge dieser Veränderung, durch welche die Längsfaserung noch deutlicher wird, entsteht eine gewisse Aehnlichkeit mit dem vorhin geschilderten Bastit und gewinnt nach den gegebenen Eigenschaften die Annahme an Be- rechtigung, dass man auch in diesem Gesteinselement einen rhombischen Pyroxen, und zwar einen eisenärmeren, einen Enstatit, vor sich habe. An Grösse übertreffen die Enstatite die Bastite, während ihre Menge binter jener des letzteren zurückbleibt. Seinen Dimensionen nach theils als Einsprengling, theils als Grund- massebestandtheil sehen wir den Biotit. Die unregelmässig umrandeten Blätter zeigen, wie dies bereits makroskopisch erkannt wurde, manche Unterbrechung durch die übrigen Gemengtheile, wobei die getrennten Biotitleisten parallel nder geknickt erscheinen. Die Lichtabsorption in der Längsrichtung der Querschnitte, parallel zu ihren Spalten im Verein mit Dichroismus von dunkelschwärzlichbraun zu lichtbräunlichgelb in dazu normaler Richtung sind sehr kräftig. Die Leisten löschen gerade aus. Der Biotit findet sich in den meisten Dünnschliffen, wenn auch gerade nicht so reichlich wie der Bastit, mitunter sieht man ihn auch in äusserst dünnen Leistehen in der Grundmasse. Die makroskopische Gesteinsgrundmasse gliedert sich unter dem Mikroskop in eine makrokrystalline und eine kryptokrystalline. Zu ersterer, dem doleritischen Gemenge, gehören, wie schon erwähnt, zum Theil die rhombischen Pyroxene und Biotit, ausserdem aber namentlich Horn- blende, Augit, Apatit und Magnetit. Die Hornblende zeigt deutliche Säulen mit unregelmässigen Polen, jedoch wohl entwickelten Seitenflächen, indem die Querschnitte stets scharf berandete, längliche Sechs- oder Achtecke darstellen, sohin Combinationen des Grundprismas mit einem oder beiden Pinakoiden. Die prismatische Spaltbarkeit äussert sich immer sehr vollkommen durch die parallelen Längsrisse, beziehentlich das rhombische Spaltennetz. Neben den gewöhnlichen einfachen Krystallen fehlen auch Zwillinge nicht ganz. Die Farbe der Säulen ist braun mit lebhaftem Pleochroismus, worin der Charakter der basaltischen Hornblende ausgesprochen ist. Das in der Längsrichtung der Säulchen schwingende Licht wird stärker absorbirt und ist dunkelbraun gefärbt, während nach einer Drehung des Präparates um 90° liehtgelbbraune Färbung eintritt, in den basischen Sehnitten sind die parallel der a-Axe schwingenden Strahlen hellbraun, die zur b-Axe parallelen dunkler bräunlich. Starke Doppelbrechung und geringe Auslöschungsschiefe entsprechen ganz der Hornblende. Be- merkenswerth ist noch deren nicht seltene Verwachsung mit Bastit und Augit bei parallelen e-Axen. Die Hornblende ist in der Regel in grösserer Menge als der Biotit vertreten, hingegen in geringerer als der Bastit. Wir kommen nun zu dem quantitativ bedeutendsten Bestandtheil der doleritischen Grundmasse, zum Augit. Seine Dimensionen sind etwas kleiner als die der Hornblende, während er hinsichtlich Form- ausbildung der Krystalle jene übertrifft, indem die Flächenentwicklung sich nieht nur auf die Säulenzone beschränkt, sondern auch auf die Pole ausdehnt, wodurch die säuligen Längsschnitte von meist stumpf- 6 Verhandlungen. Nr. 1 kantigen Endflächen abgeschlossen erscheinen. Verzwillingung, prismatische Spaltung, ehromatische Polarisation und Auslöschungsschiefe sind dem Augit entsprechend. Zu erwähnen ist ein nieht unmerklicher Pleo- chroismus der Augitsäulen, deren nach der Längsaxe schwingende Strahlen röthlichgrauviolett, die dazu senkrechten mehr gelblichroth gefärbt sind. Durch Farbenunterschiede äussert sich auch ein häufig zonarer und sanduhrförmiger Aufbau der Krystalle, der ja auch für den basaltischen Augit so bezeichnend ist. Die Augitsäulchen sind oft mit jenen der Hornblende parallel verwachsen und pflegen die Bastitkrystalle förmlich zu umrahmen, das heisst, sich parallel und tangential an dieselben anzulegen. Ganz besonders bemerkenswerth ist endlich noch eine da und dort sichtbare strahlige Gruppirung der Augitsäulchen, welche lebhaft an die Chondren der Meteorite erinnert. Ein weiterer Grundmassegemengtheil ist der Apatit, dessen stark lichtbrechende, wasserhelle Kryställchen kleinere Dimensionen als der Augit aufweisen und bei scharfer Entwicklung theils lang nadelfürmig, theils gedrungener säulig erscheinen. Charakteristisch sind die isotropen Hexagone und gerade auslöschenden, häufig quergebrochenen Längs- schnitte mit blaugrauen Polarisationsfarben. Der Apatit spielt eine wesentliche Rolle als Einschluss, indem er in vollständigen Kryställchen Biotit, Hornblende, Augit, Bastit durehspiekt. Ausserdem zeigt sich Apatit in dünnen Nadeln auch in der kryptokrystallinen Grundmasse. Mit dem Augit und Apatit zu den vollkommenst, also zuerst aus- krystallisirten Gesteinsbestandtheilen zählt der Magnetit, welcher durch opake, stahlgrau glänzende, vorwiegend quadratische Durchsehnitte, die seiner oktaädrischen Form entsprechen, charakterisirt ist und durch graue Leukoxensäume und Pseudomorphosen einen Titangehalt offen- bart. Der Magnetismus wurde durch die Magnetnadel erwiesen. Der Magnetit ist reichlich vorhanden, aber auch der kleinste noch erkennbare Gemengtheil. Er wird von den anderen Gesteinselementen häufig um- schlossen. Seltener kommt noch Pyrit hinzu, kenntlich durch Messing- glanz und Würfelgestalt. Ausserdem fanden sich auch unregelmässige Pyritkörnchen, häufig mit Magnetit verwachsen. Zwischen den geschilderten Gemengtheilen eingekeilt liegt nun bald recht spärlich, bald etwas reichlicher, aber immerhin untergeordnet eine eigentliche Grundmasse oder „Zwischenklemmungsmasse“, deren Elemente auch mikroskopisch nieht näher und sicher bestimmbar sind. Diese kryptokrystalline Grundmasse erscheint farblos bis trüb grau- oder bräunlichweiss. Bei gekreuzten Nicols enthüllen sich radialfaserige Aggregate mit matten blaugrauen Polarisationsfarben, gemengt mit anscheinend isotropen, vielleicht amorphen oder glasigen Partien. In dieser Grundmasse liegen dann oft winzige Magnetitokta@derehen, Biotit- leistehen und Apatitnadeln. Schliesslich sind noch die seeundären Mineralien, welche aus der Zersetzung und Verwitterung unseres Gesteins hervorgegangen und wohl auch dem Nebengestein entstammen, zu besprechen. Es wären dies die in den Mandeln, welche regellose Umrisse zeigen, und auf Sprüngen abgelagerten Gemengtheile. Daran nimmt den wesentlichsten Anthell der Kalkspath, dessen Körner durch Spaltbarkeit, Zwillingslamellirung, Lichtabsorption und die eigenartige chromatische Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner, A. Cathrein. 7 Polarisation nieht zu verkennen sind. Manche Hohlräume werden mit Ausschluss jeder anderen Substanz davon erfüllt. Makroskopisch hat sich dieses Carbonat durch das Aufbrausen mit Salzsäure bereits verrathen. Von Kalkspath begleitet und wumbhüllt, seltener für sich allein erscheint manchmal in den Mandelräumen ein wasserhelles, zerklüftetes, rundlich körniges, mitunter auch polygonales Mineral, welches im polarisirten Lichte sich stets isotrop verhält. Daneben erblickt man oft noch farblose radiale Leisten mit blaugrauen Interferenzfarben und gerader Auslöschung. Dass letztere Mineralien als Zeolithe (Analeim und Natrolith) zu betrachten sind, hat auch die Wahrnehmung mit freiem Auge bestätigt. Bevor aus der nunmehr ermittelten Zusammensetzung und Structur des Ehrwalder Gesteins auf dessen Natur und systematische Stellung geschlossen werden soll, eignet es sich, ein anderes Vorkommen in Kürze zu beschreiben, welches mich nach geologischem Auftreten und Aussehen an das Wettersteiner erinnerte und deshalb zu mikroskopischer Untersuchung einlud. Es ist dies das von Piehler ebenfalls in den nördlichen Kalkalpen entdeckte Gestein von der Binsalpe oder Engalm aus der Achenseegruppe. In der bezüglichen Mittheilung !) bezeichnet es Pichler als melaphyrartig und verschieden von dem Ehrwalder Augitporphyr, auf der Etikette des im Mineralienkabinet der Innsbrucker Universität befindlichen Handstückes als „Augit- porphyr“, endlich auf dem Zettel zum betreffenden Dünnschliff als „Porphyrit, Eng gegen Gramais*“. Ferner bemerkt Pichler in seiner Notiz, dass das in einem einzigen scharfkantigen Blocke aufgefundene dunkel grünlichgraue Gestein in der Grundmasse weisse oder grünlichweisse matte Plagioklas- körner mit eingewachsenen glänzenden, wasserhellen Orthoklaszwillingen und Biotitlamellen eingesprengt enthalte. Dem unbewaffneten Auge zeigt nun das Eruptivgestein von der Binsalm in einer dunkelgraugrünen, dichten chloritischen Grundmasse nur kleinere schwärzlichgrüne Säulen, vereinzelte Biotitschüppehen und hier und da ein Pyritkörnchen. Besonders reichlich treten hier wiederum die weissen Flecken hervor, welehe durch Brausen mit Salzsäure als Carbonate sich zu erkennen gaben. Auch dieses Gestein zieht die Magnetnadel an. Der Dünnschliff verräth gleich beim ersten Blick durch das Mikroskop die grösste Aehnlichkeit mit dem Ehrwalder Gestein vermöge der auffallenden Bastitdurchschnitte, die hier zahlreieh und mit allen erwähnten Merkmalen wieder erscheinen; auch die Umrahmung durch Augitsäulen und Kränze von Magnetitoktaöderchen sieht man. Diese Bastite bilden die einzigen noch etwas hervortretenden Einsprenglinge, erreichen indessen lange nicht die Grösse der Augite im obigen Gestein, Uebrigens ist die Uebereinstimmung beider Gesteine eine so grosse, dass nur noch Weniges hinzuzufügen bleibt. Der Bastit zeigt oft regellose Fasernaggregate und wird da und dort von matten grau- grünem Chlorit mit dunkel graublauen Polarisationsfarben vertreten, welches Zersetzungsproduct deutliche Pseudomorphosen nach Pyroxen ') Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. 1876, pag. 920. 8 Verhandlungen. Nr. 1 aufweist. Am reichlichsten erscheint Augit in schlanken Säulchen, welche ebenfalls die strahlige Gruppirung wahrnehmen lassen. Bemerkenswerth ist das fast gänzliche Zurücktreten der Hornblende, während Biotit noch vorhanden ist. Massenhaft erscheint Apatit. Zu den oft von Titanit umsäumten Magnetitoktaödern gesellt sich ziemlich viel Pyrit in Körnern und Würfeln. In der Grundmasse fällt reichliehe Ausscheidung secun- dären Kalkspaths im Gemenge mit Chlorit auf, wie denn überhaupt die Verwitterung dieses Vorkommen noch mehr ergriffen hat als das Ehrwalder. Ausserdem erfüllt Kalkspath auch Klüfte und Mandelräume. In der Grundmasse gewahrt man oft neben Caleit eine farblose Zwischen- masse, welche im polarisirten Lichte mit blaugrauen Farben ein stängelig strahliges Gefüge offenbart und wohl als Zeolith aufzufassen ist. Aus dem Mitgetheilten folgt, dass das Gestein von der Engalpe mit dem von Ehrwald wesentlich übereinstimmt und einen an Horn- blende armen Typus desselben darstellt. Ziehen wir nunmehr aus der durch das Mikroskop gewonnenen Einsicht in die Zusammensetzung und Structur vorliegender Gesteine die Folgerungen für deren Bezeiehnung, so verliert vor Allem der allgemein angenommene Name Augitporphyr, wozu wohl das ge- legentliche Auftreten von grösseren Augiteinsprenglingen verführt hat, seine Berechtigung, und zwar ganz abgesehen von kleineren Wider- sprüchen schon aus dem einen Hauptgrunde, weil unsere Gesteine feldspathfrei sind. Aus eben diesem Grunde fallen auch die Begriffe „Porphyrit* und „melaphyrartig“. Allein auch Rosenbusch’s Zuthei- lung zu den Tescheniten kann in Anbetracht der gemachten Beob- achtungen nicht mehr aufrecht erhalten werden; denn scheinen gleich manche Verhältnisse, namentlich die Gegenwart und die Eigenthümlich- keiten von Augit, Hornblende, sowie von Biotit, Apatit, Magnetit und der Zersetzungsproducte Caleit, Analeim und Natrolith, ferner das geo- logische Alter eine gewisse Analogie und Aehnlichkeit zu begründen, so fehlt doch das Grundwesen der Teschenite, das Plagioklas-, Nephelingemenge, welches weder optisch noch chemisch unter dem Mikroskope nachgewiesen werden kann, es fehlt ein weiterer wesent- licher Bestandtheil der Teschenite, das Titaneisen, es fehlen die acces- sorischen Elemente Olivin, Orthoklas und Titanit, endlich stimmt auch die Struetur nicht, welche bei den Tescheniten körnig, hier porphyrisch ist. Noch grösser werden die Gegensätze bezüglich der von Rosenbusch den Diabasen eingereihten Teschenite !), welche bekanntlich hornblende- frei sind und vermöge leistenförmiger Plagioklase ophitische Struetur aufweisen. Zudem fehlen allen Tescheniten rhombische Pyroxene und Bastit. Fragt man nun, nachdem sich die Unhaltbarkeit der bisherigen Bezeichnungen ergeben hat, nach der dem Wesen vorliegender Gesteine entsprechendsten Classe, so wird auf Grund der im Mikroskope er- schlossenen Zusammensetzung und Struetur wohl keine andere als die Gruppe der Basalte im weiteren Sinne des Wortes in Betracht kommen können. Hierbei kann gegen das dann vorauszusetzende tertiäre Alter kein Einwand erhoben werden, weil die von Pichler?) beobachteten ?) Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanst. 1866, Bd. XVI, pag. 504. Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. M. Vacek. 9 Lagerungsverhältnisse an der Durchbruchsstelle, wo jüngere Sedimente als die Aptychenschichten fehlen, eine später erst in der Tertiärzeit erfolgte Eruption nicht ausschliessen. Der Umstand, dass Feldspath oder ein vertretender Bestandtheil, wie Nephelin, Leueit, Melilith, ebensowenig als Olivin nachzuweisen war, widerspricht der’ Annahme einer durch die genannten Mineralien eharakterisirten Gesteinsgruppe. Wir werden so auf eine letzte Abthei- lung der Basalte verwiesen, welche sieh gerade durch den Mangel eines feldspathigen Elementes auszeichnet und insoferne allerdings zur Auf- nahme der Gesteine von Ehrwald und der Engalpe geeignet erscheint; ich meine die Gruppe der Augitite, nachdem die nächststehenden Limburgite als Olivin führend ausgeschlossen sind. Die grosse Aehnlich- keit und Uebereinstimmung der vorliegenden Tiroler Gesteine mit diesem in neuerer Zeit zuerst von J. Jouyovitch!) in Venezuela, hernach von ©. Dölter?) auf den Capverden entdeckten seltenen Gesteine äussert sich nicht allein in dem Abgang eines feldspathähnlichen Gemeng- theiles und des Olivins, sondern auch in dem reichlichen Auftreten basaltischen Augites in höchst vollkommenen Krystallen und zwei Generationen, wovon die einsprenglingsartige oft ganz zurücktritt, ferner in der Begleitung von basaltischer Hornblende, Biotit, Apatit und Magnetit, dann in dem Vorhandensein einer spärlichen, oft ganz zurücktretenden farblosen Grundmasse, endlich in der Mandelsteinstruetur, Zeolithisirung und Caleitisirung. Eine Bereicherung erfährt hier der Bestand der Augitite durch das Hinzutreten eines neuen Gemengtheiles in der Form rhombischer Pyroxene, welche bisher nur aus den verwandten Limburgiten bekannt sind. Dies würde eine eigene Bezeichnung, wie Enstatit-, Bronzit-, Hypersthen-Augitit oder mit Rücksicht auf die Bastitisirung Bastitaugitit begründen, doch wird es angemessener sein, vorläufig für diesen nicht nur in Tirol und den Alpen, sondern überhaupt neuen Gesteinstypus den schon einmal von Pichler vorgeschlagenen Local- namen Ehrwaldit beizubehalten, solange bis weitere Aufschlüsse eine direete Bestimmung des Alters und frischere Gesteine die Natur des rhombischen Pyroxens zu erkennen gestatten, womit erst eine genaue und bestimmte Benennung ermöglicht wird. Vorträge. M. Vacek. Ueber die krystallinische Umrandung des Grazer Beckens. Ein Umstand, welcher die Studien im krystallinischen Gebirge wesentlich erschwert, liegt in der gewaltigen Grösse des Studienobjeetes, welches nicht leicht einen Ueberblick gestattet. Um über so gigantische Massen, wie sie die kıystallinischen Kerne der Alpen bilden, eine halb- wegs befriedigende Uebersicht zu gewinnen, muss man zunächst seine Studien über sehr grosse Flächen ausgedehnt und diese im Zu- !) Note sur-les roches eruptives et metamorphiques des Andes. Belgrade 1880. Les roches des Cordilleres. Paris 1884. — Jouyovitch=Zujovie. 2) Verhandlungen d.k.k. geolog. Reichsanst. 1882, pag. 140. Zur Kenntniss der vulcanischen Gesteine und Mineralien der Capverdischen Inseln. Graz 1882, pag. 73. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 1. Verhandlungen. 2 10 Verhandlungen. Nr. 1 sammenhange untersucht haben. Erst solche über grosse Flächen fort- geführte Untersuchungen machen es möglich, auf die gegenseitigen Beziehungen der verschiedenen inselartig über die Decke der Jüngeren Bildungen zu Tage gehenden Kernmassen, der sogenannten Centralmassive, einzugehen und ihr wahres Verhältniss zu einander sowohl als zu einem etwaigen grösseren tektonischen Ganzen festzu- stellen. Um hier zu einem befriedigenden Abschlusse zu gelangen, erscheint es daher nothwendig, die centrale Zone auf längere Strecke in ihrer vollen Breite kennen zu lernen. Dagegen führen Untersuchungen beschränkter Theile des krystallinischen Gebirges, bei dem leicht be- greiflichen Bestreben, auch in dem zufällig untersuchten Bruchstücke etwas Ganzes, in sich Einheitliches zu sehen, leicht zu falschen Auf- fassungen. Die im Laufe der letzten Jahre von dem Vortragenden durchgeführten Aufnahmen im Bereiche der nordsteierischen Centralalpen wurden, aus leicht begreiflichen arbeits-technischen Gründen, im Mur- thale sowohl als im Mürzthale nur bis an die Kammlinie der die genannten Thäler im Süden begleitenden Höhenzüge ausgedehnt, und die Aufgabe des heuerigen Sommers 1889 bestand vornehmlich darin, die Südabdachung der centralen Massen des Gleinalpenzuges einerseits und der cetischen Alpen, sowie des Wechselstockes andererseits ergänzend aufzunehmen, um auf diese Art einen natürlichen Abschluss für die Studien in der krystallinischen Centralzone Nord- steiermarks zu erlangen. Die neu aufgenommenen krystallinischen Flächen bilden sozusagen die Einrahmung für die tief in die centrale Zone eingreifenden sedi- mentären Ablagerungen des Grazer Beckens, welche ihrerseits, im Vereine mit den tertiären Bildungen der grossen Grazer Bucht, die natürliche südöstliche Begrenzung der krystallinischen Zone Nord- steiermarks auf lange Strecke darstellen. Im Westen und Norden des Grazer Beckens entspricht die neubegangene Fläche der westlichen Hälfte des Generalstabsblattes Köflach-Voitsberg(Zone 17, Col.XII) und der südöstlichen Ecke des Blattes Leoben-Bruck (Zone 16, Col. XII). Im Osten des Grazer Beckens wurde die östliche Hälfte des Blattes Birkfeld (Zone 16, Col. XIID, sowie die anschliessende westliche Hälfte des Blattes Hartberg-Pinkafeld (Zone 16, Col.XIV) neu begangen. Es sind sonach die weiteren Umgebungen der Orte Köflach, Uibelbach, Frohnleiten einerseits, die der Orte 3jirkfeld, Ratten, Pöllau, Hartberg, Vorau andererseits, um welche es sich im Folgenden handelt. Da die sedimentären Bildungen des Grazer Beckens, sowie das randliche Tertiär vorderband nicht Gegenstand der Aufnahme waren, gehören die in Betracht kommenden Ablagerungen fast ausschliesslich den verschiedenen krystallinischen Gruppen an. Es sind vorwiegend Gneisse und Granaten-Glimmerschiefer. Im nördlichen Theile des Birkfelder Bezirkes, sowie im Vorauer Bezirke treten auch grössere Massen von Quarzphylliten auf. Untergeordnet finden sich ausserdem in der letztgenannten Gegend einzelne isolirte Massen der Quarzitgruppe, stellenweise von versprengten Resten desSemmering- kalkes begleitet. re ee re rn re zuia np Nr. ] Sitzung am 7. Jänner. M. Vacek. ii 1. Gneiss-Gruppe. In dem Reiseberichte über die Aufnahme in den Centralalpen zwischen Enns und Mur (Verhandl. 1886, pag. 73) wurde festgestellt, dass der grösste Theil der Nordabdachung der Gleinalpe aus Gesteinen der tiefsten Abtheilung der Gneissgruppe, also vorwiegend aus Hornblendegneissen bestehe, die besonders in den dem Murthale nordwärts zugehenden Seitenthälern wie Glein, Lobming, Lainsach, Schladnitz, Gössgraben, sehr gut auf- geschlossen sind und durchwegs regelmässig in nordwestlicher Rich- tung einfallen unter die grossen Massen der porphyrischen, groben Gneisse, welche im weiteren Fortstreichen den Stock der Rotten- manner Tauern bilden. Auf der Höhe des Gleinalpenrückens wird die Lagerung der Hornblendegneisse meist eine sehr flache, nahezu schwebende. Steigt man nun jenseits der Kammhöhe abwärts durch eines der südlich abgehenden Thäler, wie Laufnitz, Gams, Klein- thal, Uibelbachgraben, ändert sich der Gesteinshabitus der horn- blendereichen, vielfach von lichten Granulitlagen durchsetzten Bänder- gneisse in keiner Art. Auch besitzen die Thalfurchen dasselbe wilde, düstere Aussehen, zeigen dieselben schroffen, prallen Hänge wie ihre Analoga auf der Nordseite der @ leinalpen masse. Aus der schwebenden Lagerung in der Kammgegend wird aber ein ausgesprochenes Südost- fallen, welches sich in allen den oben genannten, nach Süden abgehenden Thälern klar beobachten lässt. Man hat es demnach in dem Glein- alpenzuge mit einem nordost-südwestlich streichenden Gewölbe zu thun, welches nahezu ausschliesslich aus Gesteinen der tiefsten Gneisabtheilung, also vorwiegend aus Hornblendegneissen besteht. In der Gegend östlich von Knittelfeld, also in den Thälern der Glein, Rachau, wendet das Streichen allmälig in die reine Ost-West-Richtung , entsprechend dem grossen Bogen, in welchem die Gneissmassen der nordsteierischen Centralalpen streichen. Als regelmässige nordöstliche Fortsetzung der Gleinalpe bilden jenseits des Murdurchbruches dieselben Hornblendegneisse die Südabdachung des Rennfeld und sind im Breitenauergraben, wo sie eine zum Theil schwebende, zum Theil südöstlich abdachende Lagerung zeigen, sehr gut aufgeschlossen. Sie werden hier auf längere Strecke unmittelbar bedeckt von den Devonbildungen des Grazer Beckens. Von hier regelmässig in nordöstlicher Richtung nach dem Stanzerthale fortsetzend erscheinen die Hornblendegneissmassen zum letztenmale in den Fischbacher Alpen, wo sie einerseits die Gruppe des Saurenkogel (Gaisen N.) bilden, andererseits östlich vom Fischbacherrücken in der oberen Dissau und im obersten Fressnitzgraben den Ostfuss des Teufelstein bogen- artig umsäumen. Mit dem letztgenannten Auftreten schliesst die centrale Masse der Hornblendegneisse nach Nordosten hin vollständig ab. Die weiter an- schliessende grosse Gneissfläche des Wechselmassivs besteht schon ausschliesslich aus Gesteinen der nächst höheren Gneissabtheilung, vor: wiegend porphyrisch ausgebildeten, körmigen Gneissen und Augengneissen, in denen der Glimmer- und Feldspathbestandtheil eine wichtige Rolle spielen. Nur wie eine Art Grenzmarke schiebt sich in der Gegend nördlich von Birkfeld, in dem engen Thale der Feistritz vielfach DE: 12 Verhandlungen. Nr.1 gut aufgeschlossen, zwischen die Abtheilung der Hornblendegneisse und die folgende grosse Masse der körnigen Gneisse eine schmale Zone von schieferigen Gneissen ein, welche nach unten sowohl als nach oben durch Wechsellagerung innig verbunden erscheinen. Die grosse Masse des Rabenwaldes und seiner nördlichen Fortsetzung des Scheide- rückens zwischen der Vorauer und Fischbacher Quarzphyllitbucht einerseits, sowie der Stock des Masenberges (Hartberg N.) andererseits bilden eine regelmässige Fortsetzung der Wechselmasse und bestehen aus genau denselben Gneissarten wie der Wechsel stock selbst. Die Uebereinstimmung erstreckt sich sogar auf unter- geordnete Einzelheiten, wie das häufige Auftreten der schieferigen Leucophyllitlagen (Vergl. Verhandl. 1889, pag. 153) in den groben Gneissen. Gegenstand technischer Gewinnung "sind diese sogenannten Talkvorkommen aber hauptsächlich nur südlich vom Raben- waldkogel (Anger O.), wo sie in der Umgebung des Krughof- kogels in grösseren Tagbauen, in neuerer Zeit aber auch in Stollen abgebaut werden. Das natürliche Produet ist hier reiner als in der Aspanger Gegend, d. h. es ist zumeist frei von Quarz, der bei Aspang in Form von kleinen Linsen und Putzen die Masse der Leucophyllite durchschwärmt und durch einen einfachen Schlemmprocess entfernt wird, wodurch dann das künstliche Schlemmproduet allerdings sehr rein wird. Bei dem Rabenwalder Vorkommen entfällt der Schlemmprocess, und wird dasselbe in natürlicher Form in Handel gebracht. Das Streichen der Gneissmassen in den Stöcken des Raben- waldes und Masenberges sowohl als auf der Südabdachung des Wechselstockes ist im Allgemeinen NNO. Dasselbe schliesst also einen auffallenden Winkel ein mit dem Streichen der Massen im Norden des Mürzthales. Verfolgt man senkrecht auf die allgemeine Streich- richtung das Einfallen der Massen entlang der Rinne des Feistritz- thales, so wird man einen mehrfachen Wechsel constatiren. Der einfache Muldenbau, den die Gneissmassen in der Aspanger Gegend zeigen, erfährt durch untergeordnete, secundäre, anticlinale Auf- biegungen, die so ziemlich in der Gegend des Kulmberges, des Rabenwaldkogels und der Langserhöhe durchgehen, einige kleine Deformationen. Die NNO-SSW streichende Mulde des Wechse 8 massivs bildet, wie schon anderwärts (Verhandl. 1789, pag. 154) ge- zeigt, in ihrer nordwestlichen Hälfte den Gegenflügel zu den das Nord- gehänge des Mürzthales beherrschenden Massen der groben Gneisse der zweiten Abtheilung. Während sich jedoch die groben Gneisse der Mürzthaler Alpen nach Westen hin auf lange Strecke bis in die Rottenmanner Gegend continuirlich verfolgen lassen und hier geradezu das dominirende Element im Gebirgsbaue bilden, schneiden die Gneissmassen des Wechselgebietes an einer Linie, die mit dem Laufe der Feistritz nahezu zusammenfällt, plötzlich ab und tauchen westlich unter den Bildungen des Grazer Beckens nirgends mehr auf. Betrachtet man die älteren Karten, welche in der Koralpe eine grosse Gneissfläche verzeichnen, könnte man leicht auf die Vermuthung kommen, dass die Gneissmassen des Wechselgebietes nach längerer Unterbrechung durch die Jüngeren Bildungen des Grazer Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. M. Vacek, 13 Beckens, in dem Stocke der Koralpe wieder auftauchen. Diese Vermuthung hat sich jedoch nicht bestätigt, vielmehr hat eine mehr- tägige Exeursion in die Koralpe gelehrt, dass diese in ihrer ganzen Ausdehnung nicht aus Gesteinen der Gneissgruppe, sondern aus solchen der nächstjüngeren Granaten-Glimmerschiefergruppe bestehe. Zu dem grossen Hornblendegneissgewölbe der Gleinalpe fehlt also auf der Südseite das Analogon der Rottenmanner Tauern, d.h. die im Gmneissprofil auf die Hornblendegneisse normal folgende zweite Gneissabtheilung, welche man hier als westliche Fortsetzung der Wechselmasse zu erwarten hätte. Von einer Symmetrie im Aufbaue der Gneissmassen kann daher in diesem Theile der centralen Zone keine Rede sein, und erst das genauere Studium der eigenthümlich selbstständigen Lagerung der nächstfolgenden grossen Formation, der Granaten-Glimmerschiefergruppe, gibt uns über diese sonderbare Unvoll- ständigkeit und den Mangel an Symmetrie im Aufbaue des Gneissprofiles genügende Auskunft. 2. Granaten-Glimmerschiefergruppe. Es wurde schon gelegentlich des Reiseberichtes über die Centralalpen zwischen Enns und Mur (Verhandl. 1886, pag. 75) darauf aufmerksam gemacht, dass auf der Strecke Pölsthal-Kainacher Mulde die Grenze zwischen den centralen Gneissen und den Gesteinen der Granaten-Glimmer- schiefergruppe eine sehr scharfe sei und mit dem inneren Baue der Gneissmassen in keiner Art harmonire, wie dies bei regelmässiger, con- cordanter Aufeinanderfolge der beiden Gruppen nothwendig der Fall sein müsste. Nachdem das heuerige Aufnahmsgebiet, besonders im west- lichen Theile, grössere Flächen von Granaten-Glimmerschiefer enthält, war es möglich, das stratigraphische Verhältniss dieser Gruppe zu den eentralen Gneissmassen auf längere Strecke hin, besonders in der nördlichen Umrandung des Grazer Beckens zu studiren. Die grössten Flächen nehmen die Gesteine der Granaten- Glimmer- schiefergruppe im Südwesten und Süden des Grazer Beckens ein, wo sie, wie schon erwähnt, die grosse Masse der Koralpe zusammen- setzen. Am Nordwestrande des Grazer Beckens treten dieselben nur in einem schmalen, längeren Streifen zu Tage, welcher Streifen überdies in seinem Verlaufe nach Nordosten sich immer mehr ver- schmälert und in der Gegend des Murdurchbruches endlich voll- ständig auskeilt, so dass jenseits der Mur in der Breitenau die Gesteine der Granaten - Glimmerschiefergruppe, bis auf eine kleine Spur in der Gegend des Eywegsattels (St. Jacob N.), vollständig fehlen und wie bereits oben erwähnt, die Devonbildungen zwischen Mixnitz und St. Jacob direet den Hornblendegneissen aufruhen. Die Granaten-Glimmerschiefer tauchen erst wieder am Ostrande des Grazer Beckens auf in einer nahezu nord-südlich streichenden schmalen Zone, welche sich aus der Gegend östlich von Gaisen über Kogelhof, Anger zieht und hier unter die Kalkmassen der Hoben Zetz verschwindet. Doch tauchen auch am Südfusse der genannten Kalkmasse, in der Umgebung von Weitz, die Granaten-Glimmerschiefer auf kleine Strecken wieder auf und setzen im weiteren Verfolg nach Südwesten auch die grosse krystallinische Insel am Ostfusse des Schöckel zusammen, welche die weitere Umgebung des Bades Rade- 14 Verhandlungen. Nr. 1 sund bildet. Auf den älteren Karten erscheint die krystallinische Partie von Radegund mit Unrecht als eine Gneissinsel angegeben. Die Gesteine der Granaten-Glimmerschiefergruppe lassen sich demnach mit geringen Unterbrechungen nahezu rings um das ganze Grazer Becken verfolgen, zeigen aber ihre Hauptverbreitung im Südwesten desselben, wo sie an die weiten Flächen von Granaten-Glimmerschiefer unmittelbar anschliessen, welche aus der Gegend des oberen Enns- thales bis an das Drauthalziehend die ganze Breite der centralen krystallinischen Zone Steiermarks schief verquerend einnehmen und grosse Theile der Rottenmanner, Murauer und Judenburger Alpen, sowie auch die Massen der Sau- und Koralpe zusammen- setzen. Durch diese gewaltige Fläche von Granaten-Glimmerschiefer erscheinen die centralen Gmeissmassive der östlichen Nordsteiermark von der Schladminger Gneissmasse sowohl als vom Bacher- massiv vollständig isolirt. Die Gesteine der Granaten-Glimmerschiefergruppe sind ziemlich mannigfacher Art und fallen vielfach auch unter den petrographischen Begriff des Gneisses, ein Umstand, der in erster Linie Ursache war, dass ıman ehedem die Gruppe vielfach mit den centralen Gneissen ver- einigte, wie in den zwei oben erwähnten Fällen der Koralpe und der Radegunder Insel. Die Gesteine mit Gneisshabitus bilden aber, ähnlich wie die vielen Einlagerungeu von Krystallinischen Kalken, nur untergeordnete Glieder in der grossen Masse der Granaten-Glimmer- schiefer, mit denen sie sonst alle Charaktere des Auftretens und der Lagerung theilen. Diese jüngeren Gneisse charakterisiren aber auch nur hauptsächlich die tiefste Partie der Granaten-Glimmerschieferserie und treten hier zumeist in einer sehr auffallenden Ausbildung, als grobe Pegmatit-Lager auf, in denen die Glimmertafeln mitunter mehrere Zoll im Durchmesser erreichen und entsprechend auch die beiden anderen Elemente, Quarz und Feldspath, eine Gigantstruetur des Gesteines bedingen. Von dieser auffallenden Gigantstructur finden sich aber alle Uebergänge bis zu sehr feinkörnigen Abänderungen, so dass man sehen kann, dass diese jüngeren Gneisse eine ganz besondere Bildung sind, die mit den echten Urgneissen nichts gemein hat und für welche sich auch auf petrographischem Wege unterscheidende Merkmale sicher noch werden feststellen lassen. Als ein häufiger accessorischer Bestand- theil erscheint in den Pegmatiten Turmalin in grossen Krystallen, selten Rutil. Die groben Pegmatite erscheinen in der Regel in Begleitung der gleich zu erwähnenden krystallinischen Kalke in lange fortstreichenden Zügen in der tiefsten Abtheilung der Granaten-Glimmerschieferserie. Erst höher werden die feineren Varietäten herrschend, die sich in der Regel als schiefrige oder plattige Gneisssorten präsentiren, wie sie z. B. am Nordabfalle der Koralpe als sogenannte Stainzer oder Ligister Platten vielfach für technische Zwecke gebrochen werden. Ein den Pegmatiten ganz analoges Auftreten zeigen auch die krystallinischenKalke, wie sie inGallmannsegg, Oswald- graben, Scherzberg und Sallagraben in schönster Ausbildung zu beobachten sind. Es sind grobkörnige, lichte, vollkrystalline Kalke, die an vielen Stellen, besonders im Gallmannsegg und in der Gegend von Salla, als Marmore zu technischen Zwecken gebrochen Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. M. Varek. 15 werden. Da, wo die Kalkeinlagerunger nur geringe Mächtigkeiten zeigen, sind sie meist grobschieferig und zeigen auf den Schichtflächen einen lichten Glimmerbeleg. Auf der Strecke Uibelbach-Salla lassen sich sehr gut vier solche Kalklager unterscheiden, von denen das oberste ebenso wie das tiefste nur wenig mächtig sind, während die beiden mittleren, die überdies nur durch eine geringe Zwischenlage von Granaten-Glimmerschiefer getrennt sind, in der Gegend von Scherzberg und Salla bis auf eine Mächtigkeit von je 60— 70 Meter anschwellen. Nachdem sie hier aber das grösste Maass ihrer Mächtigkeit erreicht, nehmen sie im weiteren Verlaufe nach Südwesten über Wölkerkogel und Schwarzkogel wieder ab und keilen sich endlich im obersten Teigitschgraben (Hirschegg Nordwest) voll- ständig aus. Hiernach erscheinen die Kalkzüge, die sich im Ganzen auf eine Strecke von ea. 45 Kilometern aus der Gegend von Frohn- leiten bis in jene von Hirschegg continuirlich verfolgen lassen, als sehr langgestreekte Linsen, die in der Gegend von Salla am meisten anschwellen, von hier aber nach beiden Seiten allmälig abnehmen und sich endlich einzeln verlieren. Ihre Ausscheidung auf der Karte ist vor- züglich deshalb von Interesse, weil sie uns über die Lagerungsver- hältnisse der Granaten-Glimmerschiefer, denen die Kalke regelmässig zwischengelagert erscheinen, auf das Klarste orientiren. Aus der Gegend westlich von Frohnleiten bis in die Gegend des Scherz- berges streichen die Kalkzüge sehr regelmässig NO-SW. In der Gegend von Scherzberg fängt aber ein deutliches Abweichen in die Südrichtung an, welches über Salla und Wölkerkogel anhält, so dass im obersten Teigitschgraben sich schon ein klares Südost- streichen einstellt, welches mit dem anfänglichen Streichen einen Winkel von 90° einschliesst Die Granaten-Glimmerschiefermassen im Westen des Grazer Beckens streichen demnach in einem ausge- sprochenen Bogen. Das Einfallen derselben erfolgt allseitig nach der concaven Seite dieses Bogens, also gegen die Muldentiefe des Grazer Beckens. Dasselbe ist nämlich am Südabfalle der Gleinalpe in S., im Sallagraben in O. und am Nordabfalle der Koralpe in NO. Dieses Verhältniss gewinnt sehr an Interesse, wenn man auch das Streichen und Fallen der Granaten-Glimmerschiefer, wie sie an der Ost- und Südostseite des Grazer Beckens wieder auftauchen, mit in: Betracht zieht. Durch drei kıystallinische Kalklager in ihrem Nord- südstreichen auch hier sehr klar orientirt, fallen die Granaten-Glimmer- schiefer im Birkfelder Bezirke durchwegs steil nach Westen ein, Bei Weitz wendet das Streichen deutlich gegen West und ist in der Radegunder Insel nordost-südwestlich, das Einfallen ein rein nord- westliches. Die Granaten-Glimmerschiefer, welche die unmittelbare krystallinische Einfassung des Grazer Beckens bilden, zeigen demnach an sich schon einen ausgezeichnet beckenartigen, dem eigent- lichen sedimentären Grazer Becken conformen Bau. Sie bilden sozusagen die erste, älteste Auskleidung eines grossen Erosionseircus, welcher tief in die alten Gneissmassen eingreift, so dass er an der Südseite der Gleinalpe schon den innersten Kern des grossen Gneiss- gewölbes erreicht, welches den Grundplan der steierischen Centralalpen beherrscht, welches aber nur in dem östlichen Theile der Centralzone, 16 Verhandlungen. Nr. 1 im Wechselgebiete, noch intaet geblieben ist, jenseits der Linie des Feistritzthales aber einer weitgehenden, von Süd herein- greifenden Erosion zum Opfer gefallen ist. Diese Erosion muss aber, wie die regelmässige Einbettung des Granaten-Glimmerschiefers in den Erosionseireus klar zeigt, schon vor Ablagerung der Granaten-Glimmer- schiefergruppe stattgefunden haben, woraus sich nothwendig der weitere Schluss ergibt, dass zwischen der Ablagerung der Gneissgruppe und jener, der Granaten-Glimmerschiefergruppe eine ausgiebige Unterbrechung des Absatzes und, an dessen Statt, eine lange Periode der Trockenlegung und gleichzeitiger Corrosion an der in Rede befindlichen Stelle der Alpen stattgehabt haben muss. Mit dieser Schlussfolgerung, welche sich aus der Lagerung der Granaten-Glimmerschiefer ergibt, stimmt vollkommen die Beobachtung, dass die Grenze von den Gesteinen der Urgneissgruppe zu jenen der Granaten-Glimmerschiefergruppe überall, wo man sie gut aufgeschlossen findet, eine sehr scharfe ist. Dies ist besonders im Norden und Westen des Grazer Beckens der Fall, wo die Granaten-Glimmerschiefergruppe in der Regel mit einigen dicken Bänken beginnt, die sich durch einen auffallenden Reichthum an grossen Granaten auszeichnen, und wegen ihrer schweren Verwitterbarkeit leicht der Beobachtung aufdrängen. Die Contactgrenze dieses von Granaten strotzenden Schiefers gegen die alte Hornblendegneissunterlage ist haarscharf, die mit seinem Auftreten sich plötzlich einstellende Aenderung der Gesteinsbeschaffenheit eine überraschende. Eine sehr bequem zugängliche Stelle, wo man diesen Contact gut sehen kann, findet sich z.B. im Laufnitzgraben (Frohnleiten N.) einige Schritte hinter der Brettsäge in einem kleinen Steinbruche am Wege. Aehnliche Stellen lassen sich aber in srosser Zahl entlang der Contacetgrenze beobachten, so noch in der Gegend von Hirschegg, am sogenannten Salzstiegelsattel, wo .die Granaten-Glimmerschiefer sich discordant an die Hornblendegneisse der Ameringkogelmasse anlegen. Für die naturgemässe Scheidung der krystallinischen Schiehtgruppen ist der eben hervorgehobene Gesichtspunkt der discordanten Lagerung der Schichtsysteme von umso grösserer Wichtigkeit und Tragweite, als uns andere Behelfe, selbst die so wiehtigen Resultate des petrographischen Studiums, so ziemlich im Stiche lassen. Die Er- scheinung gewinnt umsomehr an Interesse, als sie nicht vereinzelt dasteht, sondern sich noch vielfach, so schon bei der nächsten Gruppe der Quarzphyllite, in einer noch viel ausgesprocheneren Art wiederholt. 3. Quarzphyllit-Gruppe. Wie wenig man sich bei der stratigrapbischen Analyse von dem petrographischen Charakter der Gesteine allein leiten lassen kann, zeigt sich an einer Zone von vor- wiegend gneissartigen Bildungen, die sich am Nordabfalle der Rotten- manner Tauern und der Muralpen aus der Gegend von Rotten- mann bis in jene von Bruck continuirlich verfolgen lassen, und die von den älteren Autoren wie auch von mir selbst noch (Verhandl. 1886, pag. 74) unbedenklich den centralen Gneissmassen zugerechnet wurden, an welche sie unmittelbar angrenzen. Es wurde allerdings 1. c. der Umstand vermerkt, dass die zwischen diese vorwiegend schieferig ent- wickelte Zone und die den Kern des Gneissprofiles bildenden Horn- u Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner, M. Vacek. 17 blendegneisse normal fallende Abtheilung der groben, körnigen Gneisse, die sich in den Rottenmanner Tauern in colossaler Mächtigkeit entwiekelt zeigt, weiter östlich am Nordabfalle der Glein- und Hoch- alpe eine bedeutende Abnahme zeigt. Diese Abnahme wird umso auf- fälliger, wenn man das Verhältniss bis in die Nähe des Murdurch- bruches bei Bruck verfolgt, wo die besagte schieferige Zone schon in die nächste Nachbarschaft” der Hornbendegneisse geräth, während die körnigen Gneisse der zweiten Abtheitung, welche “hier normal auf die Hornblendegneisse folgen sollten, erst im Kletschachkogel (Leoben NO.) auf der Nordseite des Murthales in grosser "Masse auf- tauchen. Dieses ungereimte Verhältniss, sowie andererseits der Umstand, dass die in Rede befindliche Zone von schieferigen Gesteinen mit Gneisscharakter eonsequent der südlichen Grenze der grossen Quarz- phyllitfläche folgt, welche vom Nordrande der krystallinischen Zone her aus dem oberen Ennsthal durch das Palten-, Liesing- und Mur- thal bis in’s untere Mürzthal hineingreift, bestimmten mich, der Sache näher nachzugehen und einige Tage des heuerigen Sommers einer Revision der oberwähnten Strecke zu widmen. Das Ergebniss der Untersuehung war die volle Bestätigung der Vermuthung, dass die in Rede befindliche Zone, trotz der unleugbaren Gneissnatur ihrer Gesteine, nieht zu den centralen Gneissen zu rechnen, sondern stratigraphisch an die Basis der Quarzphyllitgruppe zu stellen sei. Schon bei der ersten Begehung fiel am Nordabfalle der Rotten- manner Tauern ein Zug von anscheinend groben Flasergneissen auf, welehe vielfach mit unregelmässigen Putzen und Knollen von Quarz förmlich gespickt waren. Die petrographische Untersuchung der Grund- masse, in welche die Quarzknollen eingebetet liegen, ergab das Vor- handensein aller drei Mineralelemevte des Gneisses und wurde dieselbe sonach ganz richtig als fast weisser, grobflaseriger Gneiss bestimmt (Verbandl. 1886, pag. 113). Eine nähere Untersuchung der Quarzknollen aber zeigte, dass dieselben sich auf das Schärfste gegen die grob- flaserige Gneissmasse, in der sie eingebettet liegen, abgrenzen, sowie dass ihre Gestalt, wenn man sie aus der Grundmasse herausschälte, mannigfache Geröllformen zeigte. Was aber das Interessanteste an der Sache war, es fanden sich in dieselbe gneissartige Grundmasse eingebettet auch wahre Rollstücke von körnigen Gneissen, welche ihrer petrographischen Beschaffenheit nach mit gewissen Gmneissvarietäten der Rottenmanner Tauern übereinstimmten. Die neuerliche Be- gehung und aufmerksamere Untersuchung des Gesteinszuges hat aber gezeigt, dass diese Gneissgerölle, wenn sie auch nicht sehr häufig sind, doch auch durchwegs nicht zu den Seltenheiten gehören, und es gelang im Rannachgraben (Mautern SO.) eine ganze Reihe von Sticken zu sammeln, welche die Geröllnatur der eeinchiisse sowie auch der Quarzknollen ausser jeden Zweifel stellen. Noch viel klarer wird die Sache, wenn man geeignete Stücke quer auf die Flaserung durchschneidet und die Sehnittflächen polirtt. Die scharf umgrenzten Durchschnitte der kantengerundeten Quarz- und Gneissbrocken, welche in der dichten, schieferigen Grundmasse in grosser Zahl schwimmen. zeigen das verschiedenste petrographische Aussehen und Korn und stellen eine wahre Musterkarte von Gneissvarietäten dar. Besonders K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 1. Verhandlungen, 3 18 Verhandlungen. Nr.1 interessant sind Brocken von Flasergneissen, welche, im Quersebnitte parallel gestreift, regellos nach den verschiedensten Riehtungen orientirt erscheinen. Angesichts aller dieser Daten kann es keinem Zweifel unterliegen, dass man es hier mit einem echten Conglomerate zu thun habe, welches wie ein Mantel den Nordabfall des Rottenmanner Tauern- massivs überkleidet und dessen Materiale aus der grossen Gneissmasse dieses alten Kernes stammt. Dieses Conglomerat ist besonders im Rannachgraben sehr gut und bequem zu beobachten, nach welcher Localität man dasselbe, der Kürze halber, als Rannach-Conglomerat bezeichnen könnte. Vom Rannachgraben aus kann man die Con- glomeratbildung einerseits durch den obersten Rabengraben und Hagenbachgraben bis in die oberen Liesingthäler verfolgen, andererseits am Nordabhange des Klagkogel, Hennerkogel und Kraubatheck bis in die Gegend von Kaisersberg nachweisen. Weiter östlich, jenseits der Mur am Nordabhange der Hochalpe, scheinen zwar die groben Conglomerate zu fehlen; wohl finden sich aber in der gleichen stratigraphischen Position ähnliche grobe Gneisse wie die, welche die Grundmasse im Rannach-Conglomerate bilden, sowie auch grusige Gneisse. Die klastische Natur dieser gneissartigen Massen dürfte sich erst unter dem Mikroskope klar erweisen lassen. Das Rannach-Conglomerat bildet nun die regelmässige strati- graphische Basis, das einleitende Grundglied der oben erwähnten Zone von vorwaltend schieferigen Gneissgesteinen, unter denen besonders ein lichter, quarzreicher, ebenflächig schiefernder Phyllitgneiss, der in der Literatur oft erwähnte schieferige Weissstein Miller’s, durch seine schwerere Verwitterbarkeit am meisten hervortritt. Verfolgt man im Rannachgraben das Profil von dem Conglomerate aufwärts, dann sieht man dieses zunächst nach oben allmälig feinflaserig werden und endlich übergehen in einen ca. 200° mächtigen Complex von schieferigen Gesteinen, die im äusseren Habitus den gewöhnlichen Quarzphylliten nahestehen. Auf dieses Glied folgt regelmässig der oberwähnte schieferige Weissstein in der Mächtigkeit von über 200° einen sehr markirten Horizont bildend. Höher verquert man eine 300—400° mächtige Zone eines eigenthümlich grusigen, sandsteinartig aussehenden Gesteines von der Zusammensetzung des Gneisses (Verhandl. 1886, pag. 114), worauf abermals eine feinschieferige Zone sich einstellt ähnlich jener, die unmittelbar über dem Conglomerate folgt. Die leichte Zerstörbarkeit dieser Schieferzone bedingt eine weit fortstreichende alte Depression, welche grösstentheils von den übergreifend lJagernden Bildungen der Carbongruppe eingenommen ist, so dass diese obere Schieferzone, auf welche nun die grosse Masse der normal entwickelten Quarzphyllite folgt, nur an wenigen Stellen zu Tage tritt. Hiernach stellt sieh das Rannach-Conglomerat als das basale oder Grundglied der Quarzphyllitserie dar und bildet so eine werthvolle scharfe Grenzmarke gegen die Masse der Urgneisse, von denen man die gneissartigen Gesteine im Hangenden des Rannacheonglomerats sehr sorgfältig getrennt halten muss, da sie sich, theilweise schon ihrer psanmitischen Textur nach, als regenerirte Gneisse darstellen. Die logischen Schlussfolgerungen, welche sich an diese augenscheinlichen Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. M. Vacek. 19 Umlagerungsproducte knüpfen lassen, stimmen in ausgezeichneter Weise mit der unregelmässigen Verbreitung, welche die Quarzphyllitgruppe in Folge ihrer übergreifenden Lagerung allenthalben zeigt, sowie weiter mit dem Umstande, dass dieselbe in der Mehrzahl der Fälle an die Massen der Urgneisse unmittelbar anlagert, wir sonach in der normalen Reihenfolge das sehr mächtige Glied der Granaten-Glimmerschiefergruppe vermissen, also eine colossale stratigraphische Lücke zu verzeichnen haben. In dem heuerigen Aufnahmsgebiete treten die Gesteine der Quarz- phyllitgruppe nur im Osten des Grazer Beckens auf, in den Bezirken von Birkfeld und Vorau. Sie erscheinen hier als drei buchtartig tief in’s ältere Gebirge eingreifende unmittelbare Fortsetzungen der grossen Fläche von Quarzphylliten, welche den Nordabhang der cetischen Alpen, sowie die Semmeringgegend beherrschen. Zunächst greift aus dem oberen Stanzerthale, in der Gegend des Reschenkogel und Feichtkogel die Wasserscheide kreuzend, ein NW—SO streichender Zug von Quarzphyllit über Gaisen, Heilbrunn bis an den Nordabfall der Hohen Zetz herüber. Der- selbe bildet, in Südwest unter die Bildungen des Hochlantsch ein- fallend, die unmittelbare nordöstliche Einrahmung des Grazer Devons und ruht im nördlichen Theile über Hornblendegneiss, im südlichen über Granaten-Glimmerschiefer. Eine zweite Abzweigung der Quarz- phyllitfläche greift aus der Fochnitz über die Schanz und den Teufelstein in die Gegend von Fischbach ein. Die alte Unter- lage wird hier ausschliesslich von Hornblendegneiss gebildet. Endlich greifen die Quarzphyllite aus der Semmeringgegend über das Quell- gebiet der Feistritz bis in das Quellgebiet der Lafnitz ein, eine bis in die Gegend von Vorau tief in das ältere Gebirge eingreifende, dasselbe nahezu ganz verquerende Bucht einnehmend, welche die Masse des Wechsels von den alten Gneissstöcken des Masenberges (Hartberg N.) und des Rabenwaldes (Birkfeld ©.) trennt. Hier ruhen die Quarzphyllite auf den verschiedensten Gliedern der zweiten Gneissabtheilung, groben körnigen Wechselgneissen, auf. Trotz darauf verwendeter Aufmerksamkeit haben sich in diesem Gebiete conglomeratische Grundbildungen, wie wir sie oben vom Nord- abfalle der Rottenmanner Tauern kennen gelernt haben, bisher nicht gefunden. Die Serie beginnt z. B. zwischen Bruck und Mönich- wald im Lafnitzthale, wo ihr Streichen nahezu um 90° von dem allgemeinen Streichen der alten Gneissunterlage abweicht, mit schmutzig- grünen festen Dioritschiefern, wie sie Dr. A. Böhm (Tschermak’s Min. Mitth. V, 1882, pag. 212) beschreibt, und wie man sie am Nordabfalle des Wechselstockes bei Trattenbach in der gleichen strati- graphischen Position wiederfindet. 4. Quarzitgruppe. Die Gesteine dieser Gruppe finden sich in drei isolirten Lappen im Birkfelder und Vorauer Bezirke theils dem Gneisse, theils den Quarzphylliten unconform aufgelagert. Die grösste dieser drei Quarzitpartien verqueit man südöstlich von Fischbach auf der Strasse nach Birkfeld. Dieselbe bildet einen länglichen Lappen, dessen grösster Durchmesser, aus der oberen Dissau nach dem Weissenbachgraben gemessen, etwas über sechs Kilometer 3* 20 Verhandlungen. Nr. 1 beträgt. Im Süden und Osten bildet Gneiss, im Westen Quarzphyllit die Unterlage. Ein viel kleinerer Lappen, dessen grösster Durchmesser wenig über zwei Kilometer beträgt, findet sich im obersten Lafnitz- thale, südöstlich von St. Jacob und ist dureh die tief in denselben eingreifende Thalfurche gut aufgeschlossen. Auf dem Südabhange, der sogenannten Mühlsteinleiten, finden sich mehrfach Steinbrüche, in denen aus solchen Partien des Quarzites, welehe gröberes Korn zeigen, Mühlsteine gewonnen werden. Besonders sind die tiefsten Lagen, ähnlich wie im Semmeringgebiete, vielfach grobeonglomeratisch. Die alte Unterlage bildet hier " Quarzphyliit. Eine dritte noch kleinere Partie von (uarzit verquert man im Steinwentergraben (St. Jacob N.). 5. Semmeringkalk. Die Quarzitpartie von Fischbach wird an ihrer Nordseite von einem förmlichen Kranze kleiner Kalkmassen umsäumt, welche in ihrer petrographischen Beschaffenheit mit den Kalken des Semmering stimmen und von der Strassenecke südlich von Fischbach an durch die obere Dissau nach dem Sulzbach- graben und von hier zurück nach dem Dissenbachgraben der Contaet- grenze zwischen Quarzit und der älteren Unterlage folgen, so dass sie theilweise auf Gneiss und Quarzphyllit, theilweise auf Quarzit auf- ruhen. Während in der zunächst benachbarten grösseren Quarzitmulde von Rettenegg die gleichen Kalke so ziemlich die Mitte der Mulde einnehmen, erscheinen sie also bei Fischbach an der Peripherie der Quarzitpartie vertheilt zum Beweise, dass ihre Lagerung von jener des Quarzits stratigraphisch unabhängig ist. 6. Neogen. Das tertiäre Vorland der grossen Grazer Bucht, welches an die altkrystallinischen Bildungen im Südosten der centralen Zone der Steiermark unmittelbar angrenzt, war vorderhand nicht Gegen- stand der Untersuchung. Nur die Grenzeontour auf der Strecke W eitz- Friedberg wurde möglichst genau bestimmt. Literatur-Notizen. F.v.Sandberger. Ueber die Entwicklung der unteren Abtheilung des devonischen Systems in Nassau, ver- glichen mit jener in anderen Ländern, nebst einem paläon- tologischen Anhang. Wiesbaden 1889. 107 Seiten 5 Petrefactentafeln und ein Vergleichsschema. Diese Arbeit ist füruns in doppelter Hinsicht vonWichtigkeitund von hervorragendem Interesse. Erstens gibt uns dieselbe einen genanen und klaren Einblick in den neuesten Stand der Gliederung des Unterdevon innerhalb eines der beststudirten Verbreitungs- gebiete des devonischen Systems nebst einer vollständigen Charakteristik der Fauna eines jeden der unterschiedenen Glieder; zweitens wird dabei die Frage der Erweiterung des Unterdevon durch das Kayser’sche Hercyn und die Barrande’schen Silur- Etagen F—H in einer dem älteren Standpunkte günstigeren Beleuchtung zur Erörterung gebracht. Die in Nassau nur an dem südlichen und östlichen Abfalle des Taunus aufge- schlossene unmittelbare Unterlage der Devonformation wird von dem mächtigen System der Sericitschiefer gebildet, welche Sandberger zu den Phylliten zu stellen geneigt ist und deren directe Auflagerung auf Gneiss als wahrscheinlich angenommen wer- den kann. Die von ©. Koch in seiner Arbeit „Ueber die Gliederung der rheinischen Unterdevonschichten zwischen Taunus und Westerwald“ (Jahrb. der k. preuss. Landes- Anstalt, 1881) unterschiedenen 6 Abtheilunzen werden von Sandberger im We- sentlichen beibehalten, jedoch schärfer gefasst und durch folgende 7 mit bezeichnenden neuen Namen benannte Glirder ersetzt. Sandberger unterscheidet; Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner, F. v. Sandberger. 9] I. Den Onychien-Quarzit (Taunus - Quarzit Sandberger olim, Koch und Kayser. Taunusien Dumont, Dewalque, Gosselet). Der für die Gattung Roemeria Koch oder Kochia Frech von Sandberger eingeführte neue Genusname „Onychia“ (nach der die Form einer Klaue (ovu£) zeigenden linken Klappe des merkwürdigen Zweischalers) hat volle Berechtigung, da die Ab- trennung von „Avicula“, wobei die ungewöhnlichen Formen von Kayser noch belassen wurden, nothwendig war und die zuerst gewählten Namen unzweckmässig, weil schon anderweitig vergriffen sind. Das rein weisse, oft auch graue, schmutzig grüne oder röthliche Quarzitgestein enthält nicht selten vereinzelte Sericitschiefer ähnliche Substanzen von grünlicher oder violetter Farbe, welche zuweilen jedoch selbst ganze Bänke erfüllen. Die in der Regel deutlich entwickelte, dünne Schichtung (Platten von 0'0l bis zu Bänkchen von 0'03 Metern) ist stets stark vertical zerklüftet, daher stark wasserdurchlässig. Im Hunsrück war das Vorkommen von Versteinerungen in diesen Schichten schon seit langer Zeit bekannt. Im Taunus gelang es erst ©. Koch solche bei Burg Ehrenfels, Niederwald bei Rüdesheim und Kloster Noth Gottes bei Geisenheim zu ent- decken. Dazu kommen die Funde in dem Quarzitzug zwischen Taunus und Westerwald (Weisseler Höhe bei Rettert) und das Vorkommen von Seifen bei Dierdorf weiter nord- westlich jenseits des Westerwaldes, dessen reiche Fauna F. Maurer 1886 bekannt gab. Die Gesammtfauna wird durch das Vorherrschen von Brachiopoden und Pelecy- poden charakterisirt, neben welchen nur sparsam Gastropoden und Pteropoden und nicht häufig einzelne Formen der aus dem Obersilur heraufragenden Trilobitengattung „Homalonatus“ erscheinen, während Cephalopoden gar nicht vertreten sind. Unter den von Sandberger aufgeführten (36) Formen kommen nur 3 schon in noch tieferem Niveau /Gedinnien Dum.) vor, nämlich : Homalonatus Roemeri, Spirifer Mereurii und Teutaculites graudis; — 7 Arten: Rhynchonella Pengelliana, Rensselaeria cerassicosta, Curtonotus Greber, Goniophora trapezoidalis und excavata, Modiolopsis taunica und Murshisonia taunica sind dem Onychien-Sandstein allein eigen. Im Uebrigen steigen 4 Formen der Abtheilung I nach II, 10 Formen nach III und 17 Formen bis durch die Abtheilung IV des Unterdevon. Identisch ist bei gleicher Lagerung auch petrographisch die Quarzitfacies (Gres d’Anor) der Ardennen bei Dinaut a. d. Maas und Charleville, welche Gosselet genauer untersuchte, sowie dessen Quarzit vor Luxemburg, ferner der Quarzit von Würbenthal (Altvatergebirge). Gleichartig, aber ohne Vertreter der Gattung Onychia sind wahrscheinlich die Schichten bei Looe in Cornwall, das Gestein von St. Michel in den belgischen Ardennen (Beclard); eventuell auch die Schiefer von Menzenberg bei Bonn und fraglich die zum Theil schon etwas jüngere „Siegener Grauwacke“. I. Die Rhipidophyllen-Schiefer (Hunsrückschiefer Kayser und Koch — Hunsruckien Dumont), Der seit Jahrhunderten als Dachbedeckung in Verwendung stehende blaue Thon- schiefer, welcher in unmittelbarer Auflagerung auf dem Quarzit im ganzen Hunsrück und Taunus bis Nauheim verbreitet ist, zeigt nur stellenweise ein häufiges Vorkommen von Versteinerungen und selten einen guten Erhaltungszustand derselben. Das Beste wurde durch den Grubenbetrieb zu Tage gefördert. Nach. der vonSandberger gegebenen Zusammenstellung von 33 Arten hat die Gesammtfauna dieser nach der bäufigsten Einzel- koralle (Taf. I, Fig. 1—4) Rhipidophyllum vulgare Sandb. (Zaphrentis sp. Koch.) getauften Abtheilung einen ausgeprägt pelagischen Charakter. Es wird derselbe angedeutet durch das nicht seltene Vorkommen von Cephalopoden und Seesternen und das reichliche, fast ausschliessliche Auftreten von Einzelkorallen nebst der Seltenheit von Brachiopoden und Gastropoden. Hervorgehoben wird, dass die Orthoceras- und Phragmoceras-Arten dieser Schichten solchen aus Barrande’s Etage E ähnlicher sind, als irgend welchen anderen, z. B. jenen des Harzer Hereyn. Das weungleich seltene Vorkommen von Dalmanites liefert den einzigen gemeinsamen Ankniipfungspunkt an die böhmischen Etagen F-G-H, die englischen Ludlowschichten, das belgisch-französische Gedinnien und das Hercyn des Harzes. Von sandigen Ablagerungen gehört nach Sandberger überdies unzweifelhaft die Grauwacke von Montigny (Ardennen) sammt dem davon nicht trennbaren Quarzit (Gres de Mormont) zu den Aequivalenten der Rhipidophyllen Schiefer. Gegenüber den silurischen und hereynischen Anklängen innerhalb der Fauna von II ist das erste Auftreten von Spirifer paradowus (macropterus) uud speciosus, 99 Verhandlungen, Nr. 1 etenoerinus decadactylus und Cryphaeus laciniatus, als von Verbindungstypen dieser ‘ Fauna mit derjenigen der höheren Abtheilungen des Unterdevon bemerkenswerth. II. Die Limoptera-Schiefer (Avicula-Schiefer). Die mit sogenannten Porphyroiden eng verknüpften, meist ausgezeichnet traus- versal schieferigen Gesteine, welche nach Kayser’s neueren Beobachtungen bei Sing- hofen, Roth und Lollschied über dem Hunsrück- und Rhipidophyllen-Schiefer und unter den unteren „Coblenz-Schichten* d. i. Sandberger’s, unterem Spiriferen- Sandstein liegen, wurden von E. Rath (1842) in Holzappel entdeckt und von Sand- berger 1847 zuerst beschrieben. Der wegen der Häufigkeit einer grossen Aviculacee gewählte Name „Avicula-Schiefer“ wurde wegen der Zugehörigkeit dieser Form zu der von Hall begründeten unterdevonischen Gattung „Limoptera“ entsprechend um- geändert. Das mit Steinkernen und vielerlei Muscheln oft vollgepfropfte gelbliche, fettige Schiefergestein zeigt im Wesentlichen die Eigenschaften einer mit Quarzkörnchen erfüllten zerdrückten Serieitmasse, Sandberger’s neue Faunenliste weist 30 Arten auf. Unter diesen sind Limoptera bifida und Goniophora unioniformis besonders häufig und als wahre Leitmuscheln zu betrachten, überdies sind für Singhofen noch speciell eigenthümlich : Solen costatus, Ceromyopsis acutirostris, Grammysia abbreviata und truncata und Schizodus telliniformis. Aus dem Onychien-Quarzit steigen 10 Formen auf, unter denen besonders häufig nur Rensselaeria strigiceps ist. Mit den Rhipidophyllen-Schiefern hat diese Fauna nur Homalonotus ornatus, Spirifer paradoxus, Pleurotomaria striata und vielleicht Pleurodictyon problematicum ge- meinsam, vn welchen Formen die erste nicht weiter aufwärts im Spiriferen-Sandstein fortsetzt. Die anderen Formen, sowie 15 hier zuerst erscheinende Arten steigen auf- wärts. Sandberger sieht im Lagerungsverhältniss, sowie in dem Umstand, dass 21 ältere und eigenthümliche Formen den weiter aufsteigenden gegenüberstehen, einen ausreichenden Anhaltspunkt für die Stellung der Limoptera-Schiefer als Schlussab- theilung der unteren Gruppe des nassauischen Unterdevon. Hierauf folgen: IV. Der untere Spiriferen-Sandstein (untere Coblenz - Schichten Kayser- Coblenzien Dumont, Gosselet z. Th.). Feinkörnige, thonige, häufig auch quarzige Sandsteine erscheinen zumeist als einzelne mit Versteinerungen vollgepfropfte, oft ganz dünne Bänkchen in schmutzig blaugrau, verwittert aber grünlichgelbgrau bis bräunlichgrau gefärbten, sandigen Schiefern, — der Hauptmasse der ganzen Abtheilung. Am Abhang des Taunus und besonders an der Höchst-Limburger Eisenbahn bei Henriettenthal und bei Ketternschwalbach liegen diese Schichten unmittelbar auf dem Rhipidophyllen-Schiefer und führen hier, sowie auch bei Steinfischbach, Erlach, Hasselborn u s. w. in der Oberregion des Ems- und Weilthales reichlich Versteinerungen. Auch von Rückershausen, Kaltenholzhausen und Burgschwalbach sind solche aus quarzitischen Bänken bekannt. Als besonders wichtiger Fundort wird Oppershofen, auf hessischem Gebiet, südöstlich von Butzbach gelegen, bezeichnet. Der Gesammtliste von über 70 Arten aus Fundorten am Taunus, der Gegend von Nastätten und im Amte Dillenburg schickt Sandberger eine Specialliste der von ihm selbst untersuchten (63) Formen von Oppershofen, Hasselborn, Cramsberg und von Steckelsberg bei Erbach voraus. Für Oppershofen und Erbach wird die grössere Häufigkeit von Spirifer spe- ciosus gegenüber dem an anderen Orten vorherrschenden Spirifer paradoxus und hyste- ricus hervorgehoben. Specieller untersucht und aufgeführt wurde überdies die Fauna von Bach und Berg unweit Nastätten und der Haincher Höhe zwischen Dill und Sieg, In der Gesammtfauna der Fundorte am Taunus, bei Nastätten und im Amte Dillenburg (71 Formen, darunter 62 bestimmte Arten) finden sich 17, welche dem unteren Spiriferen-Sandstein eigenthümlich sind. Zwei aus tieferen Ablagerungen bis hierher aufsteigende Formen /Strophomena laticosta und Rensselaeria strigiceps) erlöschen; 22 mit tieferen Schichten gemeinsame Formen, sowie 14 Arten, welche im unteren Spiriferen-Sandstein zuerst auftreten, setzen in höhere Horizonte fort. Auf der rechten Rheinseite sind übereinstimmende Bänke (nach Maurer) bei Vallendar entwickelt; ebenso rechnet Sandberger hierher Koch’s Chondritenschiefer und Plattensandsteine vcn der unteren Lahn und von Kapellen bei Coblenz ete. und auf der linken Rheinseite den unteren Spiriferen-Sandstein der Eifel mit der Fauna von Stadtfeld bei Daun. Aus Gosselet’s Schichtenfolge des Unterdevons der Ardennen Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. F. v. Sandberger. 23 wird der Gr&ös de Virenx (Ahrien Dumont), aus England die sandige Schichtengruppe des Meadsfool-Sands und aus Capland der Spiriferen-Sandstein mit Strophomena laticosta als Aequivalent dieser unteren Abtheilung des Spiriferen-Sandsteins angesehen. V. Der mittlere Spiriferen-Sandstein (Quarzit desselben, — Coblenz- Quarzit bei Koch, Kayser und Maurer). Zumeist ein dem Onychien-Quarzit ähnlicher, schwer witternder Quarzsandstein bildet in der Gegend zwischen Ems, Coblenz, Montabaur und Lahnstein mehrfach über das umgebende Terrain von weicherem Sandstein und Thonschiefer hervorragende Züge. Voll zahlloser Krinitenreste erscheint das Gestein am Kirchhofe von Langenscheid bei Holzappel. Es liegt in zahlreichen Profilen deutlich auf den sogenannten Chondriten- schiefern und Plattensandsteinen und bei Kemmenau, unweit Ems, wird derselbe Quarzit deutlich von der unteren Abtheilung des oberen oder Haupt-Spiriferen-Sandsteins bedeckt. Nach der Faunenliste Mau rer’s herrschen Pelecypoden, insbesondere die Pterinea- Arten aus IV (mit Ausnahme von Pf. lamellosa) — überdies neben Schizodus Mehlisi und Trigonia-Arten besonders Nuculaceen. Nicht selten erscheint auch Homalonotus crassicauda und Rhodocrinus gonatodes. Bezüglich der Brachiopoden ist das Fehlen der in IV so häufigen Strophomena laticosta und das erste Auftreten von Rhynchonella pila Schnur. und Cyrtina heteroclyta Defr. bemerkenswerth. Vergleiehbar, wenngleich vielleicht etwas jünger ist der Quarzit von Bierl& (@osselet’s Grauwacke d’Hierges 5a), nahe übereinstimmend der Hauptquarzit des Harzes vom Kahlenberge, Bocksberge u. s. w. bei Clausthal (Kay ser’s Coblenz-Quarzit). VI. Der obere Spiriferen-Sandstein. Ein Wechsel von thonigen Sandsteinen und rauhen Thonschiefern folgt an vielen Orten über dem Quarzit der mittleren Zone des Spiriferen-Sandsteins. Die blaugrauen, meist ziemlich harten Thonschiefer bestehen aus veränderlichen Mengen von Quarzsand und Thonschlamm mit kleinen Quantitäten von Braunspath. Der Sandstein besteht im Wesentlichen aus diesen Bestandtheilen mit Glimmerblättchen, etwas Bitumen und Kohle zuweilen begleitet von Eisenkies , wobei Braunspath als Kitt auftritt. Die Stelle des kohlensauren Kalkes, aus dem die Muschelschalen bestanden, nimmt infiltrirter Braun- spath ein, dessen Eisenoxydul hier wie in der Gesteinsmasse selbst zumeist in Eisen- oxydhydrat oxydirt erscheint. Die Verbreitung dieser Schichten in Nassau ist eine sehr bedeutende. Haupt- punkte sind: am nördlichen Taunusabfall Haintgen, — im oberen Weilthal Anden- schmiede bei Weilmünster, Kröffelbach im Kreise Wetzlar, Oberbrechen der Gegend von Limburg, ferner Fachingen, Balduinstein, Nassau, Ems, Niederlahnstein jenseits der mitteldevonischen Lahnmulde, sowie Braubach, Oberlahnstein und Coblenz und gegen den Westerwald zu Eschelbach in der Umgebuog von Montabaur, endlich im nördlichen Theile von Nassau der „wilde Stein“ bei Haigerseelbach und Haigerhütte. Der Versuch einer Untergliederung ist nur von Maurer für die Gegend von Lahnstein gemacht worden. Die auf dem Quarzit der Mittelabtheilung (V) liegende Ablagerung von Kemmenau ist durch die vorzügliche Darstellung der Mehrzahl ihrer Fossilien bei Goldfuss die wichtigste Grundlage aller späteren .Studien über den Spiriferen-Sand- stein geworden. Sandberger stellt die durch eigene Beobachtungen ergänzte Liste dieses Fundortes (48 Formen) separat auf. Die Gesammtliste Sandberger's (125 Formen) enthält sämmtliche Arten der durch Reichthum an Spirifer auriculatus und Spirigerina reticularis ausgezeichneten Ablagerungen des Spiriferensandsteines aller übrigen Fundorte Nassaus mit Einschluss des wichtigen und reichen Fundortes Laubbach bei Coblenz. Die Gruppe der ausschliesslich im oberen Spiriferensandstein auftretenden Arten erreicht die Zahl 35. Nur bis in den Orthocerasschiefer (VII) reichen 10 Arten, darunter 6, welche schon aus älteren Schichten bekannt sind. Ueberdies werden 25 Arten als solche bezeichnet, welche in die Schichten des echten Spirifer cultrijugatus (der Eifel und der Ardennen) hinaufgehen, 3 als solche, welche nur bis in die sogenannten Calceolaschichten und 24 als solche, welche in allgemein anerkanntes Mitteldevon (Stringocephalenkalk) hinaufreichen. Unter letzterer Gruppe befinden sich 9 schon aus älteren Schichten bekannte Formen. Nach abwärts gehen 12 Formen der Liste bis in den mittleren Spiriferensandstein Nassau’s und des Harzes, — 14 bis in den unteren Spiriferensandstein Nassau’s und der Eifel, 12 bis in die Limopteraschiefer, 4 bis in die Rhipidophyllenschiefer und 13 bis in den Onychiengnarzit, 24 Verhandlungen, Nr. 1 Als besonders bezeichnen le und vorherrschende A't der unteren Abtheilung des oberen Spiriferensandsteins gilt Spirifer paradorus, während in der oberen Abtheilung Spirifer auriculatus, Spürigera retieularis und Rhynchonella Orbignyana die ge- meinsten Formen sind, daneben überdies noch die aus tieferen Horizonten aufsteigenden Chonetes dilatata und Anoplotheca venusta. Neben dem echt unterdevonischen Habitus der Fauna tritt der Uebergang zur Fauna des Mitteldevon schon klar hervor, Der Zusammenhang mit dem Örthocerasschiefer ist besonders durch das Vorkommen von Orthoceras triangulare markirt. In der Eifel sind die grüngrauen Schiefer und thonigen Sandsteine von Daleiden mit der oberen Abtheilung von VI sehr genau übereinstimmend. Ueberdies werden als Aequivalente angeführt die unter den Orthocerasschiefern bei Olkenbach in der Eifel folgenden „unteren Schiefer“ (eisenschüssige, Sandstein und Chondriten führende Bänke), Dagegen werden als speciellere Repräsentanten der von Sandberger in dem seiner Arbeit beigegebenen Vergleichsschema besonders markirten Zwischenzone (zwischen dem oberen Spiriferensandstein- und dem Orthocerasschiefer) mit Spirifer cultrijugatus der Ardennen Grauwacke (d’Hierges superieur Gosselet’s) angeführt: die schieferig-kalkige Unterlage der Orthocerasschiefer von Porrgruen bei Brest und die entsprechend gelagerten Schichten der „Grauwacke du Faon“, überdies analoge Ablagerungen in der Bretagne und Normandie, sowie Spaniens (Ferrones und Arnao, Colle, Aleji, Sabero ete.) nebst den von Kayser aus Devonshire bekannt gemachten Schichten, endlich auch die sandigen Kalk- steine und Thonschiefer mit Kalkstein-Einlagerungen des Harzes, welche reichlich Spirifer speciosus führen (Schalke, Bocksberg ete., Benshausen’s Speciosus-Schichten) und (nach Halfar) unmittelbar in Calceola führende Sandsteine übergehen. Diese Speciosus- Schichten erscheinen somit deutlich als altersäquivalente Facies der Eifler und belgischen Cultrijugatuszone (oder noch Calceolafreien Nohner Kalke und Schiefer der Hillesheimer Mulde), sowie auch der Dachschiefer von „Schöne Aussicht“ und der Pentamerusschichten von Fritzemühle, Erbach und Wissenbach in Nassau. VII. Die Orthoceras-Schiefer. Mit dem Hinweis darauf, dass diese Schichtengruppe schon 1847 und auch 1856 nochmals von dem Verfasser selbst als oberstes Glied der unteren Gruppe des devonischen (rheinischen) Schichtensystems bezeichnet wurde, wird die Bedenklichkeit des Ignorirens klarer Lagerungsverhältnisse zu Gunsten vorgefasster paläontologischer Ansichten gerade für diesen Fall dargethan. Dieselben wurden für „hercynisch“ angesehen und sollen neuerdings an die entgegengesetzte Stelle rücken, indem man sie dem Stringocephalus- kalk parallel zu stellen versucht hat. Sandberger bespricht zunächst auf Grund eigener Anschauung oder nach den Darstellungen von Koch, Maurer und Kayser die Lagerungsverhältnisse und Faunen der einzelnen Fundorte, und zwar am Rande des Taunus den Kalkknollen führenden Orthocerasschiefer mit Orthoceras triangulare an der Anumühle bei Eufingen (Amt Limburg), von Langenbach im Weilthal, vom kleinen Hausberge bei Butzbach, — im mittleren Lahnthal die Dachschiefer des Rupbachthal-Querschnittes bei Diez, in dessen näherer Umgebung der Spiriferensandstein herrscht, — die auf den Gruben „Schöne Aus- sicht“, Königsberg und Mühlberg bei Gutenacker und in der Grube „Neuer Segen“ bei Cramberg in Abbau stehenden Lager. Bemerkenswerth ist das Fehlen des in der Dillgegend und im Weilthale Orthoceras triangulare begleitenden Homalonotus obtusus an den Fundorten der Lahn. Für diese Ablagerungen, welche nach oben zum Theil Schiefer von halbkrystallinischem Habitus zeigen und neben schlecht erhaltenen Algen auch eine von Bergrath Ulrich entdeckte Landpflanze (Lycopodium myrsititoides Sandb., Taf. V, pag. 107) lieferten, wird der schon von Kayser für die Ablagerung von Eufingen gewählte Name „unterer Orthocerasschiefer“ beibehalten. Das obere versteinerungsleere Gestein dieser Unterabtheilung wird zunächst von mächtigen Diabasdecken überlagert, über welchen der „obere Orthocerasschiefer“ beginnt. Eine reiche Fauna (vorwiegend Cephalopoden nebst Bivalven, Brachiopoden und ein- zelne Gastropoden) in gutem verkiesten Erhaltungszustande enthalten diese dunkel- grauen, Kalk urd Eisenkies führenden Schiefer auf der Grube Langscheid bei Bremberg, — eine geringere die Localität am „@abelstein“ bei Cramberg. Diese Fauna hat nur 4 Arten unter 35 von Sandberger genannten Formen des unteren Orthoceras- schiefers der Grube Königsberg. Die Kalknieren führenden Tentaculitenschiefer Kayser's (nebst dem alten Steinsberger Fundort im Rupbachthal und dem neueren Fundort mit Oreseidopsis laevigata Q. Roem. sp.) dürften nach Sandberger’s Ansicht den Han- gendschichten des Lagers der Grube Königsberg entsprechen. Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. F. v. Sandberger. 25 Im nördlichen Theile von Nassau ist der Orthocerasschiefer am glänzendsten entwickelt in dem von Öberdresselndorf über Flammersbach, Sechshelden, Frohnhausen und Wissenbach bis jenseits Eiershausen fortsetzenden Zug, in welchem die Auf- lagerung auf dem obersten Spiriferensandstein deutlich zu beobachten ist. Der von R. Ludwig versuchten Untergliederung der Wissenbacher Schiefeı- gruppe gegenüber verhält sich Sandberger ablehnend, dagegen lezt er der Beobach- tung Koch’s von Pentamerus rhenanus an der Basis der Wissenbacher Orthoceras- schiefer besonderen Werth bei. Aus der Liste von 89 Formen des Wissenbacher Zuges und von 105 Formen der Gesammt-Fauna und -Flora der nassauischen Orthocerasschiefer ergibt sich, dass die Fauu.a überwiegend aus Hochseethieren (Cephalopoden und Pteropoden) besteht, dass aber immerhin ein Zusammenhang mit der Fauna des Spiriferersandsteins deutlich erkennbar bleibt durch ]4 gemeinsame Arten, von denen manche vorher seltene, — wie Orthoceras triangulare und planiseptatum und Bellexophon latefasciatus — hier häufig werden, während die übrigen seltener erscheinen als im Spiriferensandstein. Mit jüngeren Devonablagerungen sind nur 8 Arten gemeinsam, und zwar 5 mit solchen des Stringocephalenkalkes und 3 mit oberdevonischen Cypridinenschiefer-Formen, Als übereinstimmend mit Formen der Hercynkalke des Harzes kennt Sandberger (abgesehen von einigen fraglich belassenen Goniatiten) nur 8 Arten an, während ihm nur 5 Arten (Goniatites Jugleri [= emaciatus Barr.], occultus Barr., Buchiola retrostriata, Phacops fecundus und fugitivus) als völlig sicher ident mit Formen aus F-G-H des böhmischen Silurbeckens gelten. Der Lagerung nach den nassauischen Orthocerasschiefern völlig oder nur in Bezug anf deren obere Abtheilung äquivalent, werden die Orthocerasschiefer von Olkenbach in der südöstlichen Eifel, von Porsguen bei Brest und von Collada de Lama der Provinz Leon betrachtet. Ergänzende Beobachtungen zu der nassauischen Entwicklung werden durch Örthocerasschiefer in Hessen und am Harz geliefert. In dem Vorsprung (Edderthal-Treysa) des rheinisch-westphälischen, 673 Meter Seehöhe erreichenden Devongebirges kommen im südlichen (Kellerwald), sowie im nord- östlichen Theil (Gegend von Wildungen) Orthocerasschiefer vor. Es fehlen bisher jedoch im Kellerwalde bei Armsfeld und Haddenberg wie an Barrois’ Fundpunkten in Spanien und bei Brest Orthoceras triangulare und Homalonotus obtusus und es folgen auf diese Orthocerasschiefer hier wie in der Gegend vonHaiger, unvermittelt durch Mivteldevon, sofort Ablagerungen des unteren Oberdevon mit Goniatites intumescens, Cypridinenschiefer und Clymenienschiefer, endlich Posidonomyenschiefer wie in Nassau. Viel vollständiger erscheint die Devonreihe bei Wildungen. Hier (am Wege nach Reiuhardshausen und am Hahnberge) folgt auf versteine- rungsfreie verkieselte Bänke in allmäliger Entwicklung der normale Orthoceras-Schieter mit gut gekennzeichneter Fauna, dessen Hangendhor.zont dunkelgraue Platten- oder nierenförmige Kalkeinlagerungen im Schiefer zeigen, und wegen des Vorkommens von Goniatites occultus fälschlich als „Hercyn“ gedeutet wurden. Nachdem das Harzer echte „Hereyn“ jedenfalls tief unter dem mittleren Spiriferensandstein liegt, hier aber auf dieses oberste Niveau der Orthocerasschiefer unmittelbar die Devonreihe des Sıringocephalenkalkes, der Intumescens-Schichtengruppe und der Clymenienkalke folgt, ist der Irrthum nachgewiesen. Bezüglich des nördlichsten Vorkommens der Orthoceras-Schiefer am Harze kommt Sandberger zu dem Resultat, dass die sandigen, sogenannten Speciosus-Schichten unmerklich in die Calceola-Sandsteine übergehen, und dass diese letzteren sowohl nach ihrer Fauna als nach ihrer Lagerung noch als hohes Glied des Unterdevons zu be- trachten sind, zumal bei Goslar und an der Schalke Römer's „Wissenbacher Schiefer“ mit verkiesten Goniatiten und Orthoceratiten ihnen aufliegen. Esistam Harze nur die obere Abtheilung der nassauischen Orthocerasschiefer vertreten. Aus den bei Wildungen und am Harz ermittelten Thatsachen ergibt sich, der auch von belgischen Geologen vertretenen Ansicht entsprechend, der Schluss, dass Orthoceras-Schiefer und Calceola-Schichten im Ganzen gleichaltrig und als geeig- netster Abschluss des Unterdevon zu betrachten sind, somit derStringocephalenkalk die beste untere Grenze des Mitteldevon abgibt. Sandberger hebt weiterhin hervor, dass der oberste Spiriferensandstein oder die „Grauwacke d’Hierges inferieure“ von oolithischen, Rotheisenstein führenden Kalksteinen mit Spirifer eultrijugatus F. Römer (der echten Cultrijugatuszone) überlagert wird, und dass die von Kayser aus der Eitel bekannt gemachte Fauna dieser Abtheilung die nächste Uebereinstimmung mit K.k.geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 1. Verhandlungen. 4 26 Verhandlungen. Nr. 1 der des obersten Spiriferensandsteins zeigt. Fast ebenso nahe steht (nach Gosselet's Liste) die betreffende Fauna der Ardennen, abgesehen von einigen merkwürdigen, in der Eifel unbekannten Formen, wie Pentamerus Oehlerti und Goniatites bicanaliculatus, Im Weiteren bespricht der Verfasser noch die von E. Schulz verfolgte Gliede- rung der Aequivalente der Calceolaschichten (resp. Orthocerasschiefer) der Hillesheimer Mulde und glaubt dort das Unterdevon mit dem „unteren Korallenkalk“, über welchem Crinoidenkalke mit Stringocephalus Burtini folgt, abschliessen zu sollen, obwohl Calceola noch nebenbei erscheint. Endlich wird das Auftreten von Calceola- schichten bei Torgay in Devonshire erwähnt und die genauere Altersbestimmung der kalkigen Ablagerungen von Herborn bei Bicken und bei Greifenstein (Kreis Wetzlar) noch offen gelassen, jedoch wegen des Fehlens von Graptolithen und Dalmaniten die Zugehörigkeit zum „Hercyn“ als verfehlt betrachtet, dagegen die wahrscheinliche Aequivalenz mit dem Örthoceras-Schiefer wegen des Vorkommens von Pentamerus rhenanus in dem nahen Quarzit betont. Schliesslich wird dem Harzer „Hereyn“ und der über dem zweifellosen Obersilur entwickelten Schichtenreihe Nordamerikas eine kurze Besprechung gewidmet. Sandberger ordnet die Formen der von Kayser veröffentlichten Fauna der „unteren Wiedener Schiefer“, d.i. der Graptolithenzone — sammt den darunter folgenden, tür gleichalt gehaltenen Cephalopoden- und Brachiopodenkalken, also die Fauna des typischen „Hereyn“ in 3 Gruppen. Die Gruppe I, welche nur Formen tieferer Silur- schichten und der böhmischen Etagen F—H enthält, umfasst ausser 7 im oberen Graptolithennivean des böhmischen Silurbeckens vorkommenden Graptolithenarten noch 17 Formen. In der Gruppe II sind die Formen vereint, welche zugleich in Silur- und J»evonschichten auftreten, während Gruppe III alle bisher nnr im Devon aufeefundenen Arten aufweist. Der auffällige Umstand, dass innerhalb der Gruppe III typische Arten des tieferen Unterdevon fehlen, während man unterhalb einer Graptolithenzone doch eher tief unterdevonische Typen, wie Onychia, Rensselaeria etc. als solche des Orthoceras- schiefers oder gar des Oberdevon erwarten könnte, veranlasst den Verfasser, welcher selbst längere Zeit ein unterdevonisches Alter der Harzer Hereynfauna mit Rücksicht auf die Art der Vertretung von Goniatites und Orthoceras für wahrscheinlich hielt, auf das Fehlen von Graptolithen und die Seltenheit von Dalmanites in zweifellosem Unterdevon das entscheidende Gewicht zu legen und eine Trennung der Etagen F bisH Böhmens oder ihrer Aequivalente in den Ludlowschichten Englands mit den gleichen Graptolithen und reichlichen Dalmaniten und somit auch des „Hereyn“ vom Silur, als nicht genügend motivirt zu bezeichnen. Es scheinen nach Sandberger's Ansicht eben die am Rheine entwickelten Glieder des Unterdevon vom Onychienquarzit bis zum mittleren Spiriferensandstein am Harz nicht zur Ablagerung gekommen zu sein, so dass dort der mittlere Spiriferensandstein unmittelbar auf dem oberen, Graptolithen führenden Obersilur aufliegt. In Bezug auf die Schichtenreihe im Staate New-York spricht sich Sandberger dahin aus, dass die unteren Helderberg-Schichten nicht vom Silur zu trennen seien und das Unterdevon mit der Basis der Hamiltongruppe beginne, in welcher typische Silur- formen wie Calymene Blumbachii und Dietyograptus nicht mehr vorkommen, dagegen 8 typische Arten des rbeinischen Spiriferensandsteins erscheinen und zum Theil stark verbreitet sind. Der am Schluss der wichtigen Arbeit gegebene Rückblick auf Flora und Fauna des Unterdevons hebt hervor, dass die Verwandtschaft mit der Obersilurfauna am stärksten bei den Crustaceen und Cephalopoden hervortritt. Typisch unterdevonische Formen liefern besonders die Pelecypoden /Onychia, Actinodesma, Limoptera) und die am häufigsten entwickelte „Brachiopodenfacies“ durch ihre den Namen „Spiriferen- sandstein“ rechtfertigenden, massenhaft erscheinenden, langgeflügelten, dem Obersilur- Habitus fremden Spiriferenarten, G. St. H. Finkelstein. Ueber ein Vorkommen der Opalinus- (und Murchisonae-?) Zone im westlichen Süd-Tirol. Wie die geologischen Aufnahmsarbeiten in Süd-Tirol gezeigt haben, bilden die bekannten Oolithe von Cap S. Vigilio einen durch den grössten Theil der Etsch- bucht verbreiteten Horizont. Dieser Horizont erscheint aber an den meisten Stellen nur in seiner tief-rtn Partie erhalten, während der oberste, gerade durch reiche Petre- factenführung ausgezeichnete Theil in der Regel fehlt. Dem Verfasser ist es gelungen, in der Gegend der Malga Cles (Male O) eine Stelle zu finden, wo der Oolitheomplex grössere Vollständigkeit zeigt und in seinen höchsten Partien vielfach Nester und Nr. 1 Sitzung am 7. Jänner. A. Jentzsch. DM Schmitzen einschliesst, die sich durcb eine reiche Petrefactenführung auszeichnen. Die Fauna besteht zumeist aus Brachiopoden; ausserdem fanden sich aber auch einige Reste von Ammoniten, Bivalven und Echinodermen. Folgende Formen werden angeführt: Simoceras cf. seissum Ben., Hammatoceras gonionotum Ben., Hammat. pugnax Vae., Harpoc. sp. ind., Terebratula brachyrhyncha Schmid, Ter. Lossii Leps , Ter. Seccoi Par., Ter. nepos Can., Ter. Chrysilla Uhlig, Ter. cwrviconcha Opp , Ter. Rossii Can., Waldheimia Hertzi Haas, W. gibba Par., W.cf. Tauschi di Stef, W. n. sp. cf. angustipeetus Rothpl., Rhynchonella retrosinuata Vac., Rh. Benacensis Rothpl., Rh. Tasulica n. sp., Rh. Clesiana Leps., Rh. Nauniae n. sp., Rh. Wähneri di Stef., Rh. fascilla Rothpl., Rh fareiens Can., Rh. Suetii Haas, Rh. subobsoleta Dav., Rh Vigili Leps., Rh. Ximenesi di Stef., Rh. Theresiae Par., Peeten ambiguus Münst., P. cingulatus Phil., Hinnites velatus Goldf., Lima sp., Avicula ef. Münsteri Br., Posidonomya alpina Gras, Seeigel-Stacheln und Täfelchen, Orinoiden. Wie schon die drei oben angeführten Ammonitenarten zeigen, erscheint in der Gegend der Malga Cles die Opalinus-Zone von Cap S. Vigilio vertreten und hiermit stimmt auch das Resultat, welches sich dem Verfasser aus einer selbständig durchgeführten kritischen Vergleichung der Brachiopoden- und Bivalvenfauna ergibt. Wie der Autor (pag. 61) klar hervorhebt, ist eine stratigraphische Scheidung der die Fauna der Opalinus-Zone führenden Lagen von dem Oolithcomplexe in keiner Weise durchzuführen „und eine, wie herkömmlich, unter der Opalinus-Zone angenommene Trennungslinie (Lias-Dogger-Grenze) würde hier durchaus Zusammengehöriges aus- einanderschneiden“. Ein weiterer Umstand von Interesse, den der Autor in Uebereinstimmung mit älteren Angaben klar beobachtet hat, ist die unmittelbare Auflagerung des Tithon auf dem Oolitheomplexe, sowie auch das Fehlen der anderwärts an dieser Stelle des Profils auftretenden Bildungen. Desgleichen hat sich der Autor auch davon überzeugt, dass die zahlreichen Unebenheiten, welche die Oberfläche der Oolithe unter dem über- greifend lagernden Tithon zeigt, nicht eine Folge von Faltungen sind, sondern als das Ergebniss einer älteren Corrosion des oolithischen Complexes aufgefasst werden müssen. Der zweite Theil der Arbeit ist einer kritischen Besprechung der oben ange- führten Brachiopoden-Arten gewidmet. M.X\. A. Jentzsch. Oxfordin Ostpreussen. Aus dem Jahrb. d. preuss. geol. Landesanstalt. Berlin 1889. Verfasser ist mit dem Studium der versteinerungsreichen Jurageschiebe Ost- preussens beschäftigt und gibt hier einige vorläufige Mittheilungen über besonders wichtige Ergebnisse dieses Studiums. Wir entnehmen zunächst daraus, dass das durch das zahlreiche Auftreten von Rhynchonella varians ausgezeichnete Gestein jener Gegenden sich durch die mitvorkommenden Ammoniten als zum Callovien gehörig bestimmen lässt, während Siemiradzki die Rhynchonella varians-Schichten von Popiläny ohne- weiters als Bathı erklärt hatte. Genauer gesagt zeigt die Fauna eine Vermischuug des unteren und mittleren Callovien. Das obere Callovien mit Amm. Lamberti zeigt sich dagegen scharf faunistisch getrennt von den tieferen Stufen. Auch stellt sich heraus, dass dies- Geschiebe des oberen Callovien trotz theilweiser Aehnlichkeit der Gesteine sich von den durch Amm, cordatus und verwandte Formen ausgezeichneten Geschieben unterscheiden lassen, welche letzteren dem unteren Oxford entsprechen. Im Ganzen lassen sich 4 Gesteine des unteren Oxford nachweisen. Auch oberer Oxford ist vertreten; insbesondere ist dabei ein an Zweischalern sehr reiches Gestein zu erwähnen, welches ausserdem Cardioceras alternans und Perisphinctes biplex führt. Bemerkenswerth ist, dass die Schwämme und Korallen, welche die dem Oxford in Schwaben und Polen entsprechenden Bildungen auszeichnen, in Ostpreussen bis jetzt nicht gefunden wurden Andrerseits ist ein Zusammenhang des in ÖOstpreussen vertretenen Oxford mit dem russischen, polnischen und indirect mit dem schwäbischen Jura nicht zu verkennen. Unter diesen Umständen vermag der Verfasser die vonNeumayr angenommene „westrussische Insel“ für die Oxford- und Kelloway-Zeit nicht anzuerkennen. Dagegen scheint etwa in der Linie Leipzig-Berlin-Danzig während der Oxfordzeitein die Juragewässer trennendes Land bestanden zu haben. In Pommern dürften nur ältere (Lias bis Kelloway‘) oder jüngere Stufen (Kimmeridge) vorkommen. Oxford scheint dort zu fehlen. Dieser Umstand dürfte auch bei Denjenigen Berücksichtigung verdienen, welche den „baltischen Jura“ im Allgemeinen in nähere Beziehung zu dem subkarpathischen bringen wollen, welcher letztere bekanntlich nach Siemiradzki insbesondere während der Oxfordzeit 28 Verhandlungen. Nr. 1 ein das baltische Jurameer begrenzendes Korallenriff vorstellte. (Jahrb. der geolog. Reichsanst. 1889, pag. 52.) Ungeachtet übrigens jener durch die Verhältnisse in Pommern bedingten Anomalie schliesst sich Prof. Jentzsch der Ansicht Neumayr's an, wonach die Transgression des oberen Jura ihr höchstes Maass im Oxford erreicht habe. E. T. V. Uhlig. Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise in das Gebiet der goldenen Bistritz. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. 98. Bd. 1. Abth. Wien 1889. Der Verfasser bereiste den sich zwischen Siebenbürgen und die Bukowina hinein erstreckenden, bisher wenig bekannten Gebirgswinkel der Moldau, sowie die angrenzenden Gebiete der erstgenannten Länder. Dieser Theil der Karpathen ist durch eine ziemlich reiche Formationsentwicklung ansgezeichnet. Ueber krystallinischen Schiefern folgt eine mit Verrucano beginnende ältere Sedimentreihe und ausserdem sind Flyschgesteine vorhanden, während im Süden auf der Innenseite des Gebirges unter Anderem auch jüngere Eruptivgesteine auftreten. Es ist jedoch zu bemerk-n, dass gerade in dem moldavischen Antheil des Gebietes die älteren Sedimentärbildungen nur wenig entwickelt sind, weshalb man für das Studium dieser wientigen Bildungen anf die angrenzenden, theilweise schon durch Paul und Herbich beschriebenen Distriet® der Bukowina und Siebenbürgens ganz vornehmlich angewiesen ist Die ältere Sedimentärzone stellt sich übrigens als eine Mulde dar, an deren Rande beiderseits die krystallinischen Schiefer vorkommen, ein Verhältniss, welches bisher nicht ausreichend gewürdigt wurde, wie der Verfasser hervorhebt. Ueber dem Verrucano folgen Gesteine der Trias, theils wahrscheinliche Aequivalente der unteren, theils obere Trias, über welche wir schon durch Herbich, Paul und Mojsisovies werthvolle Nachrichten besitzen. Als wichtig betrachtet der Verfasser den Umstand, dass die gleichfalls vorhandenen Aequivalente des Rhät und des Lias, deren Nachweis für die Bukowina eine wesentliche Ergänzung unserer Kenntnisse bedeutet, nur in Form von Klippen auftreten, umgeben von cretacischen oder jurassischen Schichten, während sie einen Zusammenhang mit der oberen Trias nicht aufweisen. Doch wurden auch die Versteinerungen führenden obertriadischen rothen Kalke von dem Verfasser in ähnlicher Klippenform beobachtet. Die über dem Lias folgenden Juraschichten haben dagegen kein klippenförmigrs Auftreten. Zu ihnen gehören ausser braunem Jura die oberjurassischen Munczel- Conglomerate der Bukowina, während in Siebenbürgen eine etwas mannigfachere Aus- bildung jurassischer Schichten nachzuweisen ist. Die in Siebenbürgen schon länger bekannten neocomen Caprotinenkalke konnten nunmehr auch in der Bukowina entdeckt werden. Jüngere als cretacische Schichten scheinen in der älteren Sedimentärzone nicht vorzukommen. Auch bezüglich der Flyschbildungen hat der Verfasser interessante Beobachtungen gemacht, aus denen hervorgeht, dass diese Bildungen vorwaltend dem Alttertiär zufallen und das man in der Bukowina früher der Kreide einen zu grossen Raum angewiesen hatte. Die Miocänbildungen am nordöstlichen Aussenrande des Gebirges zeichnen sich unter Anderem durch das Vorkommen von Conglomeraten aus, welche aus Stücken von dunkelgrünem, chloritischem Schiefer bestehen, der auch schon in den alttertiären Conglomeraten des Gebirges eine grössere Rolle spielt. Es handelt sich hier wobl um dasselbe Gestein, welches auch in den Conglomeraten ÖOstgaliziens von Bedeutung erscheint. Von den Sedimentbildungen auf der Innenseite des Gebirges sind gewisse der Kreide angehörige Schichten besonders zu erwähnen, deren näbere Altersbestimmung erst für später in Aussicht gestellt wird. E. T. Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Verhandlungen der k.k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 21. Jänner 1890. des Directors D. Stur. Inhalt: Jahresbericht Jahresbericht 1889 des Directors D. Stur. Hochverehrte Herren! Unter dem schweren Drucke tiefster Trauer, welche in Folge eines furehtbaren Schicksalsschlages, der unser Allerhöchstes Kaiserhaus traf, die ganze Monarchie tief gebeugt hat — wurde das verflossene Jahr 1889 eingeleitet und begonnen. Unsere Trauer, welcher eine schwerwiegende Verschärfung um die verlorenen, tief in unseren Herzen still gehegten Hoffnungen eigen ist, dauert fort, aber dem erhabendsten Vorbilde gemäss sahen wir in uns „das Gefühl der Pflicht“ erwachen und haben in Allertiefster Ergebenheit mit dem Wunsche: Es möge uns gegönnt sein, der Allerhöchsten Huld und Gnade Seiner kaiserlichen und königlich Apostolischen Majestätunseresallergnädigsten Kaisers und Herrn möglichst lange uns zu erfreuen, an die Fortführung unserer Aufgaben Hand angelegt. Wie weit es gelungen ist, unseren Verpflichtungen nachzukommen, und eine, wenn auch nur langsam fortschreitende, den Bedürfnissen unserer Anstalt entsprechende Entwicklung unserer Verhältnisse herbei- zuführen, soll eben mein fünfter Jahresbericht in möglichst kurzer Fassung darlegen. Seinek.u.k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 23. März 1889 dem Director der geologischen Reichs- anstalt, Oberbergrath Dionys Stur, den Titel und Charakter eines Hofrathes — und dem Chefgeologen derselben Anstalt, Dr. Emil Tietze, den Titel und Charakter eines Oberbergrathes, Beiden mit Nachsicht der Taxen, allergnädigst zu verleihen geruht. Der von Seite der Direetion eingereichte Plan für die geologischen Aufnahmen im Sommer 1889 (Z. 130 vom 11. März) fand im hohen Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 31. März 1889, Z. 5034, die hohe Genehmigung. Diesem Plane zufolge waren die Detailaufnahmen in Steiermark und Mähren in gewohnter Weise fortzuführen. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 2. Verhandlungen. 5 30 Verhandlungen. Nr. 2 Die Aufnahmen in Steiermark und in den angrenzenden Gegenden einerseits Niederösterreichs und andererseits Salzburgs in der I. Section hatten die Herren: Chefgeologe Oberbergrath Dr. E. v. Mojsisovies und die Sectionsgeologen: M. Vacek, Dr. Alex. Bittner, "Friedrieh Teller und Georg Geyer zu besorgen. Die Durchführung der Aufnahme in Mähren wurde zwei Seetionen anvertraut; und zwar hatte in der Il. Section Herr Chefgeologe Berg- rath C. M. Paul, in der III. Seetion die Herren: Chefgeologe Dr. E. Tietze und Sectionsgeologen Dr. L. v. Tausch, C. Freiherr von Camerlander und Geyza v. Bukowski die Detailaufnahmen durch- zuführen. Dem Herrm Sectionsgeologen Dr. V. Uhlig wurde mit hoher Ge- nehmigung die Aufgabe, für die k. Akademie der Wissenschaften eine geologische Untersuchung des zwischen dem südlichen Theile der Buko- wina einerseits und dem nordöstlichen Theile Siebenbürgens anderseits eingreifenden Landgebietes Rumäniens durchzuführen. Die wichtigsten Resultate, die bei diesen Aufnahmsarbeiten des Sommers 1889 erzielt wurden, enthält nach Mittheilungen der betreffenden Herren Geologen der folgende Bericht. Der Chefgeologe der I. Section, Herr k. k. Oberbergrath Dr. Edm. v. Mojsisovics, begann das Studium der nordalpinen Flyschzone im salzburgischen Vorlande und kartirte den auf dem Blatte Z. 14, Col. VIII der Uebersichtskarte in 1: 75.000 enthaltenen Theil des Flyschgebietes. | - Die bereits seit längerer Zeit bekannten Eocänvorkommnisse zwischen Mattsee und Weitwörth, dann die Eoeänschiehten zwischen Reichenhall und Glanegg, sowie endlieh die in neuerer Zeit durch die Herren Fugger und Kastner innerhalb der Flyschformation bei Muntigl gemachten Funde von Inoceramen bildeten die Ausgangspunkte für die Untersuchung, welche aber in zweifacher Beziehung sehr er- schwert war. Das ganze untersuchte Flyschgebiet ist ein intensiv be- wirthschaftetes Culturland, welches natürliche und künstliche Aufschlüsse nur in sehr beschränkter Zahl und in ungenügender Ausdehnung zeigt. Dazu kommt noch, dass der weitaus grösste Theil desselben von einer mächtigen Decke von Glacialschottern überzogen ist, aus welcher nur vereinzelte Flyschberge inselförmig. hervorragen. Von einer im Osten des untersuchten Gebietes erscheinenden uud in die östlich gelegenen Flyschgegenden fortsetzenden Gruppe von ab- weichend gruppirten und stratigraphisch wahrscheinlich verschiedenen Flyschgesteinen abgesehen, konnte auf lithologischer Basis eine Gliederung oder Gruppirung der Flyschserie nicht vorgenommen werden, und eben- sowenig ergaben die tektonischen Verhältnisse der vorherrschend steil aufgerichteten und um die Senkrechte schwankenden Schichten irgend einen Anhaltspunkt für eine tektonische und stratigraphische Gliederung. Als Typus für die lithologische Gliederung der Salzburger Flyschserie mag der bekannte Inoceramen-Fundort Muntigl dienen, dessen Gesteinsarten (Wechsellagerungen von Sandsteinbänken und Platten mit lichten Fucoidenmergeln. und Mergelkalken) mit Ausnahme des bereits erwähnten östlichen Randes in dem ganzeu Salzburgischen Flyschlande Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 31 gleichmässig verbreitet sind, weshalb für: den Flysch der Salzburger Flyschzone die Bezeichnung „Muntigler Flyseh“ am passendsten anzuwenden wäre. In Uebereinstimmung mit der auf den älteren Karten von den österreichischen Geologen zum Ausdruck gebrachten Anschauung kann daher das einheitlich zusammengesetzte Flyschterrain des Salzburger Vorlandes nur der Kreide zugerechnet werden. Allerdings muss dann im Sinne dieser auf die paläontologischen Funde gestützten Auffassung die scheinbare Unterlagerung des Flysches durch die Nummuliten- Formation von Mattsee auf tektonische Störungen zurückgeführt werden, mit welcher Ansicht die ausserordentlich scharfe, einer Ueberschiebungs- fläche zu vergleichenden Grenze zwischen den Nummulitenkalken und dem Flysch im Einklange steht. Die im wahren Liegenden der Nummulitenformation in der Um- randung des Trumer Sees auftretenden Schichtglieder, welche zum Theile schon seit längerer Zeit als der obersten Kreide mit Delemni- tella mucronata äquivalent betrachtet werden, zeigen eine nicht unbe- deutende Aehnliehkeit mit jener durch -wiederholte Einschaltungen von .flyschartigen Sandsteinen ausgezeichneten Entwicklung der Nierenthaler Schichten, welehe im Kühlgraben bei Glanegg bis zu den Nummuliten führenden Gesteinen aufwärts reicht. Die von Herrn v. Mojsisovies in mergeligen Bänken dieses Schichteomplexes auf dem Nunner Berge bei Mattsee gefundenen Fossilien (vorwaltend Inoceramen, welche zum Theile mit den Muntigler Inoceramen an Grösse wetteifern dürften) liefern eine werthvolle paläontologische Begründung für diese Parallelisirung. Wenn nun die unmittelbaren Liegendschichten des Mattseer Eocän mit den im unmittelbaren Liegenden des Glanegg-Reichenhaller Eocän befindlichen Nierenthaler Schichten übereinstimmen, so kann die richtige stratigraphische Stellung des Muntigler Flysches nur im Liegenden der Nierenthaler Schichten angenommen werden, wobei die Grenze gegen unten vorläufig noch zweifelhaft bleiben muss. Eine nach dem Allgäu unternommene Excursion diente der un- mittelbaren Vergleichung des dortigen Eocänflysch mit dem Muntigler Flysch, welche beide, wie sich herausstellte, auch in lithologischer Be- ziehung sehr bedeutend von einander abweichen. Wiederholte Ausflüge auf den Halleiner Salzberg führten zur Ent- deekung von fossilreichen Ablagerungen der Zone des T’ropites sub- bullatus, über welche Herr v. Mojsisovies bereits in der Sitzung am 12. November v. J. eingehend referirt hatte (Verh. 1889, pag. 277). Während eines’ Aufenthaltes in Radstadt wurden verschiedene Exeursionen in das Tauerngebiet unternommen, ausserdem aber ins- besondere die kurz vorher durch v. Gümbel daselbst entdeckten Nummulitenvorkommnisse einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Auf dem der Enns zugewendeten Abhange des aus lichten Trias- dolomit!) bestehenden Rückens zwischen dem Zaumberge und der Lobenau bei Radstadt finden sich an einigen Stellen lose Stücke von Nummulitenkalk und mit diesem verbundenen Quarzeonglomerat , aber nur an einer einzigen, räumlich sehr beschränkten Stelle noch unzweifel- !) Auf unseren Karten ist an dieser Stelle auch richtig dieser Triasdolomit angegeben. A 32 Verhandlungen. Nr; 2 haft anstehende Denudationsreliete der ehemals offenbar über das ganze Gehänge verbreiteten und dem Triasdolomit angelagerten Ablagerung. Es gehört, wie aus dem Auftreten dieser Bildungen und aus der Beschaffenheit der Quarzeonglomerate hervorgeht, das Nummu- liten führende Gestein von Radstadt, jener im Ennsthale abwärts bis in die Gegend von Lietzen verbreiteten, an verschiedenen Punkten kohlenführenden Tertiärablagerung an, welche bisher auf unseren Karten auf Grund der Pflanzenreste ausschliesslich den jüngeren Tertiär- stufen zugerechnet worden war. Der Chefgeologe der II. Section, Bergrath C. M. Paul, vollendete im Laufe des letztvergangenen Sommers die Detailaufnahme des Special- blattes Zone 9, Col. XVI (Ung.-Hradisch und Ung.-Brod), ferner die auf Mähren entfallenden Theile der Blätter Zone 9, Col. XVIIL (Wiso- witz und Bellus), Zone 10, Col. XVII (Ung.-Ostra und Waag-Neustadtl) und Zone 10, Col. XVII (Hrosinkau und Trentschin). Es ist mit dieser Aufnabme die Begehung des auf mährischer Seite gelegenen Theiles des mährisch-ungarischen Grenzgebirges nun- mehr zum Abschlusse gebracht, und wird ein Bericht über dieses Gebiet für das Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt vorbereitet. Von den Resultaten der letztjährigen Aufnahme sei hier nur vor- läufig erwähnt, dass die Hauptmasse der hier entwickelten Karpathen- sandsteingebilde dem Alttertiär angehört, jedoch auch einzelne For- mationsglieder zur Ausscheidung gebracht werden konnten, die der Hauptmasse gegenüber sicher ein relativ tieferes Niveau einnehmen und daher mit einiger Wahrscheinlichkeit der Kreideformation zufallen. Es sind dies die schon in den vorjähligen Reiseberichten erwähnten Sand- steine des Javornikgebirges, südlich von Wsetin, ferner die Mergel und Sandsteine von Hluk, unweit Ung.-Brod, welche petrographisch sehr an die Ruinenmarmore unseres Kahlengebirges erinnern, und auch durch ihre direete Streichungsfortsetzung auf dieses letztere hinweisen, endlich die petrographisch von den alttertiären Karpathensandsteinen scharf zu unterscheidenden Sandsteine des Grenzgebirges. wie sie am Welkapasse, Stranypasse, Hrosinkauerpasse und Vlarapasse entwickelt sind. Tektonische Studien, die namentlich in der Fortsetzung der nord- westlichen Begrenzungslinie dieser Sandsteine, bei Zarje@ nördlich von Puchow in Ungarn durchgeführt werden konnten, ergaben, dass die erwähnte Grenze dieser fraglichen Sandsteine gegen das sichere Alt- tertiär einer Bruchlinie entspricht, welehe zugleich die nördliche Be- grenzungslinie der Klippenzone darstellt, indem in derselben bei Zarje& noch eine Tithonklippe auftritt. Bezüglich der im Aufnahmsgebiete auftretenden Eruptivgesteine (Andesite) konnte an einigen bisher unbekannt gewesenen Localitäten nachgewiesen werden, dass diese Bildungen den Karpathensandsteinen nieht in der Form von Effusivdecken eingelagert sind, sondern dieselben in deutlichen, das Streichen und Verflächen der Sandsteine kreuzenden Spalten durchsetzen. An jüngeren Bildungen wurden — am Rande der Marchebene — zur Ausscheidung gebracht: Neogene Sande und Schotter, diluvialer Flussschotter, Sand und Löss. . Pr ET a A Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner, D. Stur. 33 Chefgeologe Oberbergrath Dr. Tietze übernahm die Aufnahme des Blattes Olmütz. Granit, Phyllite, devonische Quarzite, Schiefer, Kalke und Diabase, sowie Grauwacken der Culmformation nehmen an der Zusammensetzung des älteren Gebirges daselbst theil. Die in der Gegend von Konitz aufgefundenen Diabastuffe sind ein neues Element der Karte gegenüber der älteren Uebersichtsaufpahme. Der Kalkzug, welchen die ältere Karte zwischen Lautsch an der March und Ladin bei Konitz verzeichnet, erwies sich bei näherer Untersuchung als aus einzelnen isolirten Partien bestehend, welche zum Theil gegenüber den umgebenden Grauwacken ein klippenförmiges Auftreten besitzen. Eine grosse Partie gewisser, früher zum Devon gerechneter Grauwacken- gesteine musste dem Culm zugerechnet werden, in dessen direeter Streichungsfortsetzung diese Gesteine liegen. Auch die Lagerungsver- hältnisse dieser Gesteine im Vergleich mit den direct auf den Rittberger Kalk folgenden Grauwacken unterstützen die vorgeschlagene Alters- deutung. Die Grauwacken lassen sich ziemlich gut in Sandstein- und Schieferzonen gliedern, durch deren Ausscheidung der Bau des Gebietes auf der Karte viel deutlicher als früher hervortritt. Von Interesse sind zahlreiche kleinere Tertiärvorkommnisse, welche vielfach in der früheren Karte nieht zur Einzeichnung gelangt waren. Aus der Lage dieser dem Miocän zugehörigen Schichten, welche an verschiedenen Orten Versteinerungen führen, ergibt sich, dass das Relief der Gegend sammt den vorhandenen Thaleinschnitten im Wesentlichen schon vor der Miocänzeit die heutige Gestalt besass. Seither ist aller- dings ein grosser Theil des Miocäns durch Denudation entfernt worden. Quartäre Bildungen nehmen insbesondere in der Umgebung des March- thales einen grossen Raum ein. Behufs besserer Orientirung über die dem Devon zuzutheilenden Schiehten wurde mit den Herren Seetionsgeologen Baron v. Camer- lander und v. Bukowski eine Exeursion im Gebiete des Altvater, besonders in der Umgebung von Würbenthal unternommen. Mit Herrn von Tausch aber wurden mehrere gemeinsame Exeursionen in der Gegend von Wischau, Plumenau und Konitz ausgeführt, um eine über- einstimmende Auffassung über die dem Culm zuzurechnenden Gesteine, sowie über die eigenthümlichen Verhältnisse des Miocäns herbeizuführen. Geologe M. Vacek hat die Aufnahmen in den nordsteierischen Centralalpen fortgesetzt und nahezu zum Abschlusse gebracht. Die von demselben im Laufe der letzten Jahre durchgeführten Aufnahmen in den Thälern der Mur und Mürz wurden aus leicht begreiflichen technischen Gründen, nur bis an die Kammlinie der Höhenzüge geführt, welche die genannten Thäler im Süden begleiten. Die Aufgabe des heuerigen Sommers 1889 bestand vornehmlich darin, deSüdabdaehung der centralen Massen des Gleinalpenzuges einerseits, und der Cetischen Alpen. sowie des Wechselstockes andererseits ergänzend aufzunehmen, um auf diese Art einen natürlichen Abschluss für die Studien in der krystallinischen Centralzone Nordsteiermarks zu erlangen. Die neu aufgenommenen krystallinischen Flächen bilden sozusagen die Einrahmung für die tief in die centrale Zone eingreifenden sedi- 34 . Verhandlungen. Nr. 2 mentären Ablagerungen des Grazer Beckens, welche ihrerseits im Vereine mit den tertiären Bildungen der grossen Grazer Bucht, die natürliche südöstliche Begrenzung der krystallinischen Zone Nordsteier- marks auf lange Strecken darstellen. Im Westen und Norden des Grazer Beckens entspricht die neubegangene Fläche der west- lichen Hälfte des Generalstabs-Blattes Köflach-Voitsberg (Zone 17, Col. XII) und der südlichen Ecke des Blattes Leoben-Bruck (Zone 16, Col. XID. Im Osten des Grazer Beckens wurde die östliche Hälfte des Blattes Birkfeld (Zone 16, Col. XIII) sowie die anschliessende westliche Hälfte des Blattes Hartberg-Pinka feld (Zone 16, Col. XIV) neu begangen. Es sind sonach die weiteren Umgebungen der Orte Köflach, Uibelbach, Frohnleiten einerseits, die der Orte Birk- feld, Ratten, Pöllau, Hartberg, Vorau andererseits, welche neu kartirt wurden. Da die sedimentären Bildungen des Grazer Beekens, sowie das randliche Tertiär vorderhand nicht Gegenstand der Aufnahme waren, gehören die in Betracht kommenden Ablagerungen fast ausschliesslich den verschiedenen krystallinischen Gruppen an. Es sind vorwiegend Gneisse und Granatenglimmerschiefer. Im nördlichen Theile des Birkfelder Bezirkes, sowie im Vorauer Bezirke treten auch grössere Massen von Quarzphylliten auf. Untergeordnet finden sich ausserdem in der letztgenannten Gegend einzelne isolirte Massen der Quarzitgruppe, stellenweise von versprengten Resten des Sem- meringkalkes begleitet. Ein Theil der Aufnabmszeit wurde auch auf Revisionen, sowie ein eingehenderes Studium stratigraphischer Fragen, speciell der Grenz- frage zwischen Quarzphyllit und der Gneissgrappe verwendet. Von Dr. A. Bittner wurde die im letztvergangenen Jahre wegen Er- krankung vorzeitig abgebrochene Aufnahme auf Blatt-Zone 15, Col. XII (Eisenerz -Wildalpen- Hochschwabgebiet) im heurigen Jahre wieder in Angriff genommen. Im Anschlusse an die ausgezeichnete Aflenzer Ent- wicklung der Trias (vergl. Verhandl. 1888, pag. 248) wurde zunächst das nördlich angrenzende aus mächtigen Massen von Dolomit und Kalk aufgebaute eigentliche Hochschwabgebirge untersucht und dabei das Hauptaugenmerk auf eine etwaige Vertretung jener bei Aflenz so schön entwickelten mergeligen Gebilde der oberen Trias gerichtet. In der That gelang es, wenigstens noch in den Gruppen der Kaarlhoch- und der Mitteralpe, Aequivalente dieser Bildungen aufzufinden, zwar theilweise bereits in äusserst reducirter Mächtigkeit, oft kaum von 1 Meter, aber in charakteristischer Gesteinsausbildung und Petrefacten führend. Die Stellung des überlagernden Halobien-, Ammoniten- und Halorellen führenden Kalkes der Mitteralpe und des Kaarlhochkogels als Aequivalent des Salzburgischen Hochgebirgskorallenkalkes ist damit vollkommen erwiesen. Auch die Hauptmasse der übrigen Kalke des Hoch- schwabgebietes aber ist dadurch ziemlich sicher horizontirt. Die übrige Thätigkeit in dem Hochgebirge beschränkte sich grösstentheils auf die Nachweisung älterer Aufbrüche und auf die Verfolgung der. grossen Längsstörungslinien, welche hier in ausgezeichneter Weise auftreten, worüber seinerzeit berichtet werden soll. Das abnorm schlechte Wetter Nr. 2 Jahressitzung: am 21. Jänner. D. Stur. 35 verhinderte die definitive Fertigstellung des Blattes, insbesonders konnten wichtige Distriete, so die Nerineen führenden Kalkmassen von Wildalpen, die Grenzgebiete gegen die Umgebung von Lunz, ferner eine Anzahl der interessantesten fossilführenden Localitäten, deren Ausbeutung dringend erwünscht wäre, nicht mehr besucht und berücksichtigt werden. Ein dreitägiger Ausflug nach Eberstein und Pölling in Mittelkärnten, in Gesellschaft der Herren Prof. A. Hofmann aus‘ Pribram und G.v. Arthaber in Wien ‚unternommen, ergab einige Anhaltspunkte zur Gliederung der dortigen, bisher nur wenig gekannten Triasab- lagerungen. Ein Bericht darüber ist bereits im Jahrbuch für 1889 erschienen. Seetionsgeologe F. Teller setzte die Aufnahmen in Südsteiermark fort und kartirte das zwischen. der Südabdachung des Bachers und den Alluvien des Sannthales gelegene ‚Gebirgsland, soweit es auf dem Blatte Prassberg (Zone 20, Col: XII) zur Darstellung gelangt. Wenn man von dem alten Gneissaufbruche absieht, welcher als Fortsetzung der bekannten Tonalitgneisse des Gebietes von Eisenkappel in Kärnten in der Gegend Nord von Wöllan in Südsteiermark zum letzten Male unter den jüngeren Schichtgebilden emportaucht, so sind es ausschliesslich sedimentäre Bildungen, welche dieses geologisch sehr eomplieirte Gebirgs- land zusammensetzen. Als älteste Sedimente erscheinen carbonische und permische. Ablagerungen, welche auf jenen schmalen Schichtenzug beschränkt sind, der unter der Bezeichnung „Weitensteiner Eisenerz- formation“ in der älteren Literatur wiederholt Gegenstand besonderer Darstellungen geworden ist. Zu räumlich. beträchtlicherer Entwieklung gelangen die nächstjüngeren. Absätze, die Ablagerungen: ‚der: Triäs- formation. Dieselben bilden drei, durch. jüngere. Sedimente scharf geschiedene Erhebungen: Die unmittelbar an den Südrand des Bachers herantretende Kalk- und Dolomitmasse vun Ober-Dollitsch im Norden, das verkarstete Kalkplateau von Ponigl im Süden und mitten inne zwischen beiden einen rein: ostwestlich streichenden Höbenzug, der im Kosiakkamm und der Steniza gipfelt. Die Kalk- und Dolomitmasse von Dollitsch liegt im Streichen jener: Triaskalkkette, welcher die Er- hebungen des Hochobir und der Petzen angehören, und die mit dem Ursulaberge die Grenze von Kärnten und Steiermark erreicht. Sie ist somit als der östlichste, inselartig aus tertiären Ablagerungen aufragende Ausläufer ‘der Karawankenkette zu betrachten. Die Kalke von Ponigl erscheinen als unmittelbare Fortsetzung der ehedem als Gailthalerkalke bezeichneten Triaskalkmassen der Menina und des Dobrol, die aus dem Gebiete von Stein in Krain. nach Südsteiermark hereinreichen. Der mittlere Höhenzug endlich ist ein Ausläufer der Raduha, und somit geologisch ein Theil jenes triadischen Gebirgsstockes, in welchem die Sann ihren Ursprung nimmt, und den man daher als die Sannthaler Alpen zu bezeichnen ‚pflegt. Zwischen diesen älteren ‚Gebirgserhebungen und zum Theil über dieselben übergreifend breiten sich tertiäre Sedimente aus, als deren ältestes Glied die oligoeänen Nummulitenkalke von Neuhaus, als deren Jüngstes Glied die oberpliocänen. Binnenablagerungen des Beckens von Schönstein zu bezeichnen sind. Zwischen diese Endglieder schaltet sich 36 Verhandlungen. Nr. 2 eine reichgegliederte Serie mariner und lacustrer Ablagerungen ein: Eine marine Strandbildung, die als ein Aequivalent der Schioschiehten zu betrachten sein dürfte, darüber die Pflanzen führenden Schichten von Sotzka und Guttenegg, und über diesen abermals Schiehten marinen Ursprunges, welche nach oben mit Nulliporen- und Amphisteginen führenden Kalken vom Typus der mittelsteierischen Leithakalkbildungen abschliessen. Aus dem Gebiete von Leutsch und Prassberg reicht endlich in das oben näher bezeichnete Aufnahmsgebiet ein Ausläufer jener Ablagerungen hinein, welche mit dem Ergusse der andesitischen Eruptivmassen des Smrkouz in Verbindung stehen, die sogenannten Hornfelstrachyttuffe und die sie begleitenden mergeligen und sandigen Absätze. Ueber die wichtigsten Ergebnisse der geologischen Unter- suchung dieses so mannigfaltig zusammengesetzten Gebirgslandes liegen bereits ausführlichere Berichte in den Verhandlungen vom Jahre 1889 vor. (Vergl. Nr. 12, pag. 234—246 und Nr. 16/17, pag. 314— 326.) Ein interessanter paläontologischer Fund ausserhalb des engeren Aufnahmsgebietes, der Nachweis des Vorkommens von Daonella Lommeli in den Pseudogailthaler Schiefern von Cilli, ist ebenfalls schon in den Verhandlungen 1889 (vergl. Nr. 11, pag. 210—211) Gegenstand der Erörterung gewesen. Sectionsgeologe Georg Geyer der I. Section hatte das Blatt Judenburg, Zone 17, Col. XI zu kartiren, das ganz in der krystal- linischen Centralkette von Obersteiermark gelegen ist und von mehreren, in südöstlicher Richtung streichenden Gebirgskämmen beherrscht wird. Die Mur durchströmt das Gebiet von Westen nach Osten, durchbricht daher die erwähnten Ketten schräg auf deren Streichen und mündet bei Judenburg in das weite Thalbecken von Zeltweg. Gewissermassen als Axe des untersuchten Terrains, erhebt sich der von Südosten nach Nordwesten streichende Rücken der Seethaler Alpen bis zur Höhe des Zirbitzkogels (2397 Meter); derselbe wird im Osten durch den Obdacher- sattel von dem parallel streichenden Rücken des Ameringkogels (2184 Meter) getrennt, während seine westliche Begrenzung gegen die Höhe der Grebenze (1896 Meter) durch den weiten Sattel von Neumarkt gebildet wird. Als tiefste, in der Gegend zu Tage tretende Schichtglieder wurden zwei, aus benachbarten Gebieten hereinstreichende Gneissmassen ausgeschieden, wovon die eine dem Kamme des Ameringkogels bei Weisskirchen entspricht, während die andere einen Theil des Rückens zwischen dem Murthale und dem Ingeringthale zusammensetzt. Es sind feinkörnige, deutlich geschichtete, ja sogar oft schieferige Gmneisse, welche meist reich sind an Hornblende und bankweise von Hornblende- Schiefern durchsetzt werden. Ueber den Gneissen lagert in grosser Mächtigkeit ein Complex von Glimmerschiefern, aus denen sich die Haupterhebung des (Gebietes, der Kamm der Seethaler Alpen, fast ausschliesslich aufbaut. Insbesondere in ihren tieferen Horizonten fübren dort die meist granat- armen, aber durch grosse Glimmerindividuen ausgezeichneten Schiefer mehrere Lager von krystallinischem Kalk, die sich, mehrfach verworfen, aus der Gegend von Reichenfels über Weisskirchen und Judenburg bis ee Nr. 2 Jahressitzung am 2]. Jänner. D. Stur. 37 gegen Unzmarkt verfolgen lassen. Meist treten in der Nähe der körnigen Kalke auch Hornblende-Schiefer auf, in denen Granaten eine häufige Erscheinung bilden. Im Hangenden der oberen, granatenreicheren Horizonte des Glimmerschiefers folgt als dritte Gruppe eine mächtige Ablagerung von Quarz-Phylliten mit untergeordneten Lagen von Quarziten, körnigen Kalken, grünen und graphitischen Schiefern, in welchen der weite Sattel der Neumarkter Niederung erodirt ist. Dieser Complex ist vielleicht schon paläozoischen Alters, doch konnten bisher ausser Crinoidenstielgliedern keine organischen Reste gefunden werden, welche die Vermuthung unterstützen würden, dass diese Gesteine mit den petrograpbisch völlig übereinstimmenden und analog gelagerten paläozoischen Gebilden der nordalpinen Längen- thäler identisch seien. Ueber der Quarzphyllit-Gruppe endlich folgt eine bedeutende Masse vonkrystallinischen oder dichten Kalken, welche die Grebenze und mehrere andere Bergzüge aufbauen. Beschränkt auf den Rand des weiten Murbodens bei Fohnsdorf und Weisskirchen und auf den Sattel von Obdach, treten in dem unter- suchten Terrain auch obermiocäne Süsswasserbildungen auf, welche ihrer Kohlenführung wegen schon seit langer Zeit näher bekannt sind. Endlich waren es noch die glacialen Schotter und die Moränen des Neumarkter Sattels, welche zu besonderen Studien ein- !uden und die Frage alter Flussläufe in Anregung brachten. Es ergab sich nämlich im Laufe der Untersuchungen ein merkwürdiger Zusammen- hang zwischen dem Streichen der alten Schiefergesteine, dem Verlaufe der heutigen Thalrinnen und der Verbreitung grosser Schottermassen, welcher darauf schliessen lässt, dass die schon von Rolle ausge- sprochene Vermuthung über den einstigen Lauf des Murthales in der That zutreffen dürfte. Sectionsgeologe Dr. Leopold von Tausch hatte die Aufnahme des Blattes: Prossnitz und Wischau, Zone 8, Col. XVI zur Aufgabe. Als das wichtigste Resultat seiner Beobachtungen möchte derselbe die srosse Verbreitung des miocänen Tertiärs in dem aufgenommenen Blatte erwähnen. Der ganze östliche Theil des Blattes, vom Ostabhange der Sudeten bis zur Marchniederung, besteht aus miocänen Ablagerungen, desgleichen die Hügel südlich des Hannaflusses, — wenngleich beider- seits zumeist von diluvialen Bildungen überlagert; — ferner findet man am Rande der Sudeten Schollen des Miocäns dem alten Gebirge an- gelagert oder als Tegel und feine Sande die Klüfte desselben erfüllen, und Spuren dieser Formation lassen sich in den Flussläufen bis tief in das paläozoische Gebiet verfolgen. Die Art und Weise ihres Vor- kommens wurde schon in einem Reiseberichte geschildert, Fossilien sind mit Ausnahme von Austern selten. Im Culmgebiet, der westlichen Hälfte des aufgenommenen Blattes, bestehen die Ablagerungen aus Schiefern, Conglomeraten und Grau- wacken. Kartographisch konnten jedoch nur Schiefer und Grauwacken ausgeschieden werden, da die Conglomerate, deren Bestandtheile Gneisse, verschiedene Granite, Glimmerschiefer, Diorite u. s. w., oft Blöcke von K.k. geolog. Reichsanstalt 1890. Nr,2. Verhandlungen. 6 38 Verhandlungen. Nr. 2 mehreren Cubikmetern Inhalt bildend, theils mit den Schiefern oder den Grauwacken so innig verbunden sind, und in verhältnissmässig so wenig mächtigen Schichten wechsellagern, dass eine Trennung unzulässig erschien. An zwei Orten, bei der Chobolner Mühle bei Lultsch und in Opatowitz bei Wischau wurden in den Culmschiefern Fossilien gefunden. Die Lagerungsverhältnisse sind ziemlich schwierig und bedürfen einer längeren Erörterung, als hier gegeben werden könnte. Als Inseln tauchen die Culmschichten aus den diluvialen und miocänen Bildungen auch im östlichen Theile des aufgenommenen Blattes auf, desgleichen konnte auch das inselartige Vorkommen früher unbekannter, unterdevonischer Quarzite westlich von Boleloutz constatirt werden. Diluviale Bildungen, aus Löss und Lehm, seltener aus wenig mächtigen Schotterlagen (Localschotter) bestehend, bilden zumeist das Hangende des Miocäns. Andere Formationen, als die vorigen erwähnten, sind im Blatte Prossnitz nicht vorhanden. Sectionsgeologe ©. BaronCamerlander war beauftragt, den ersten Theil seiner Aufnahmszeit gemeinschaftlich mit Herrn v. Bukowski in dessen Aufnahmsgebiete zuzubringen. Erst nach diesen etwa durch zwei Wochen fortgesetzten gemeinsamen Begehungen der Umgebung von Römerstadt, die sich als geologisches Aequivalent des von Camerlander in den letzten Jahren kartirten Gebietes von Würbenthal ete. erwies, konnte derselbe an die Aufnabme des ihm selbst für dieses Jahr zu- gewiesenen Gebietes schreiten. Es war dies der mährische Antheil des Blattes Freiwaldau (Z. 5, C. XVD), mithin der mährische Abhang des die Grenze von Mähren und Schlesien bildenden Altvatergebirges; in erster Linie, das Gebiet des Haidkammies, jenes des Spieglitzer Schnee- berges und das zwischen diesen Hauptgebirgszügen gelegene niedrigere Vorland der Orte Goldenstein, Altstadt, Wiesenberg, Gr.-Ullersdorf, Hannsdorf. Indem über die Ergebnisse der Aufnahmen in einem Theile dieses Gebietes bereits ein längerer Reisebericht Mittheilungen brachte, sei auf diesen verwiesen. Beizufügen wäre noch, dass auch den geologischen Verhältnissen jener altberühmten Mineralfundstellen des Gebietes, wie Marschendorf, Zöptau ete., ein besonderes Augenmerk zugewendet wurde. Die Aufnahmsarbeiten im Spieglitzer Schneeberggebiete wurden durch die Schneestürme des September sehr beeinträchtigt; bei der Beendigung der Arbeiten daselbst im kommenden Jahre hofft Camerlander in die Lage versetzt zu sein, auch die zum wichtigen Anschlusse so über- aus nothwendigen neuesten Aufnahmsarbeiten im benachbarten Preussisch- Schlesien aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Seetionsgeologe G. Bukowski verwendete die erste Hälfte der Aufnahmszeit zur Kartirung des nordöstlichen Theiles des ihm zuge- wiesenen Kartenblattes Mährisch-Neustadt, Schönberg (Zone 6, Col. XVD). Dieses Gebiet, welches die weitere Umgebung der Städte Römerstadt und Bergstadt ausmacht, erscheint zumeist aus älteren Devonablagerungen aufgebaut, zum Theil fällt es aber schon der krystallinischen Sudeten- region an. Hier wurde die Aufnahme im äussersten Norden des Blattes ee Me Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 39 bis nach Zöptau durchgeführt. Die daselbst gewonnenen Resultate sind in dem in den Verhandlungen 1889, pag. 261, zum Abdrucke gekom- menen Reiseberichte veröffentlicht worden. In der zweiten Hälfte der Aufnahmszeit wurde dann die zwischen der March und dem Tessflusse gelegene Granit- und Gneissregion von Schönberg kartirt. Zum Schlusse machte der genannte Sectionsgeologe mehrere Orientirungstouren in dem südlichen Theile des Kartenblattes. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die Diabaszüge des nördlich von Sternberg sich erstreekenden Gebietes, welche als charak- teristisch für das Oberdevon gelten, gerichtet. Der Vicedireetor, Herr OÖberbergrath Dr. G.Stache, setzte während der Herbstmonate des verflossenen Jahres seine vergleichenden Studien über die paläozoischen Schichten der Alpen fort. Er besuchte zu diesem Zweck insbesondere die Gegend von Vordernberg-Eisenerz (Steiermark), von Bischofshofen-Dienten (Salzburg), von Kitzbühel und Deutsch-Matrei (Tirol), sowie schliesslich von Tarvis in Kärnten. Einem an die Direction der k. k. geologischen Reichsanstalt von - Seite des Kurvorstandes des Bades Obladis bei Prutz im Oberinnthal (Tirol) gerichteten Ersuchen entsprechend, besichtigte derselbe während seines Aufenthaltes in Tirol auch die Position der in dem genannten Bade- und Lufteurorte in Gebrauch stehenden Quellen. Sowohl über diese Untersuchung als auch über die Resultate der durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse, insbesondere im Monate September leider stark beeinträchtigten paläozoischen Studien sind speciellere Mittheilungen in Aussicht genommen. Es sei nur kurz erwähnt, dass es gelang, in den rothen quarzitischen Schichten des Kitzbüheler Horns Versteinerungen (darunter Orthoceratiten) aufzufinden, welche sich zu einer genaueren Altersbestimmung als geeignet erweisen dürften. In der Gegend von Tarvis-Uggowitz, in welcher Oberbergrath Stache speciell zum Zweck der weiteren Aus- beutung der von ihm entdeckten Silurfundorte im Uggwa-Thalgebiet einige Touren unternahm, gelang es ihm, einige neue Funde im Grapto- lithenschiefer und in den untersilurischen Strophomenaschichten zu machen. Dieselben werden in seiner für die Abhandlungen bestimmten grösseren Arbeit „Die Silurfaunen der Ostalpen*, zu welcher bereits 12 Tafeln mit den Faunen von Dienten, des Kokberges und Uggwa- grabens vorliegen, noch Verwerthung finden. Ueberdies wurden Anzeichen des Vorhandenseins eines neuartigen Bellerophon-Horizontes innerhalb dieses Gebirgsgebietes entdeckt. Das Lagerungsverhältniss der Schicht und die Stelle, von welcher die aufgefundenen Blöcke des auffallend dunkelrothen festen Kalkgesteins mit weissen Bellerophonten-Durchschnitten und anderen Petrefacten stammt, konnte jedoch noch nicht sichergestellt werden. Drei Wochen des Spätherbstes brachte Oberbergrath Stache endlich noch in Görz und Umgebung zu im Interesse von Studien für die Herstellung der geologischen Special- karte dieses Gebietes. Er verfolgte während dieses Aufenthaltes speeiell die Reste der älteren, am Gebirgsgehänge in höherer Position zurückgebliebenen Schotterablagerungen des Isonzoflusses, welche An- 6* 40 Verhandlungen. Nr. 2 haltspunkte zu interessanten Schlüssen mit Bezug auf die Entwicklungs- geschichte des Isonzolaufes abgeben dürften. Ich selbst habe eine allerdings nur sehr flüchtige Reise nach Italien im Mai 1889 unternommen. Die Anregung zu dieser Reise verdanke ich drei prachtvollen Suiten von Inoceramen aus dem Gebiete des Wiener Sandsteines, und zwar von Muntigl bei Salzburg, vom Steinbruch unterhalb der Station von Pressbaum, und vom Steinbruch der hydraulischen Kalk erzeugenden Fabrik unterhalb Weidlingau, welche unser Museum dem Herrn Commissär Heinrich Keller und den Herren Professoren E. Fugger und C. Kastner zu verdanken hat, und endlich einer vierten Suite von Inoceramen, die unser Museum im Jahre 1858 von den Gebrüdern de Villa in Rogeno bei Erba, die leider beide schon todt sind, erhalten hatte. Alle die Inoceramen dieser Suiten zeigen darin ein gemeinschaft- liches Merkmal, dass ihre Schalen 30—70 Centimeter im Durchmesser messen, und dass auf denselben ganze Colonien von Austern ange- wachsen sich vorfinden, sehr zierliche beide Schalen zeigend. Die Gebrüder de Villa hatten diese Austernschalen Ostrea Couloni benannt. Der Umstand, dass mit diesen Inoceramen de Villa angeblich: Belemnitella mucronata, Hamites sp., Ammonites rothomagensis, Sca- phites sp. an mehreren Fundorten gesammelt hatten, schien mir von Wichtigkeit, diese Cephalopodeu entweder in den Museen oder in den von de Villa angegebenen Fundorten aufzufinden, und durch die ge- naue Bestimmung dieser Cephalopoden das Niveau, welches die Ino- ceramen-Schichten in der Reihe der Kreide-Ablagerungen einnehmen, genauer festzustellen als es bisher möglich war. Ich habe nun auf meiner Reise über Padua, Bologna nach Florenz und von da über Pisa, Genua, Turin und Mailand, diese Cephalopoden allerdings nicht gesehen, auch in der Brianza an den de Villa’schen Fundstellen, die schon halb verschollen sind, nicht gefunden, aber es erscheint festgestellt, dass dieselben in der de Villa’schen in Mailand sequestrirten und unzugänglichen Sammlung zu finden sein werden. Aus den im Museum zu Florenz vorhandenen Exemplaren von Inoceramen, von ganz derselben Art und Beschaffenheit wie die der Brianza, konnte ich eonstatiren, dass die Inoceramen - Schichten des Wiener Sandsteins nicht nur bei Salzburg, Wien und Mailand vorkommen, sondern auch im Süden des Apennin, bei Florenz, ebenfalls verbreitet sind und sich hier zu den Inoceramen auch noch eine reichhaltige Cephalopoden-Fauna von grossen, die Grösse gewöhnlicher Wagenräder erreichenden Individuen gesellt, deren Studium, die Feststellung des Alters, respective des Horizontes, in welchen die Inoceramen-Schichten des Wiener Sandsteins in die Kreideformation einzustellen sind, gewiss ermöglichen wird. Eine ausführlichere Notiz über diese Reise habe ich im 3. und 4. Hefte unseres Jahrbuches 1889, Bd. XXXIX, pag. 439, einschalten lassen. Eine weitere Reise im August des Jahres 1889 galt dem Oetz- thale. Ich wollte mich über krystallinische Gesteine sowohl als über Nr. 2 Jahressitzung am 2]. Jänner. D. Stur. 41 die glacialen Gebilde des Oetzthales aus eigener Anschauung informiren und habe Sölden und St. Peter daselbst besucht. Dann habe ich in Innsbruck Station genommen und habe das grosse Materiale, welches Herr Prof. J. Blaas auf der Höttinger Alpe aus der dortigen Breccie sammeln liess besichtigt und übernommen. Ich bin sehr erfreut in Fortsetzung meines vorjährigen Jahres- berichtes, wo ich die Nachricht gegeben habe, dass die 4 Karten- blätter, die ich Herr Prof. J. Blaas in Innsbruck zur Colorirung an- vertraut hatte, soweit sie das Quartär umfassen, bereits colorirt seien, mittheilen zu können, dass wir auch die zugehörige Erläuterung, welche einen ausführlichen Bericht über die Glacialgebilde des Innthales bei Innsbruck enthält, erhalten haben. Diesem Berichte, welcher an erster Stelle in unserem Jahrbuche 1890 gedruckt erscheint, wird eine von Herrn Prof. Blaas gezeichnete Verkleinerung der Originalkarte und eine Anzahl von Profilen beigegeben sein. Als ein Vorläufer dieser grösseren Abhandlung wurde in dem 3. und 4. Hefte unseres Jahrbuches 1889 eine kürzere Notiz von Herrn Prof. J.Blaas abgedruckt!), in welcher der Autor der Meinung Ausdruck gibt, die Einschaltung wohlgeschicbteter Geröll-, Sand- und Schlammablagerung in die Glacialgebilde berechtige nicht zur Annahme, dass eine jede solche Ablagerung das Abschmelzen der Gletscher und den Eintritt einer sogenannten Interglacialzeit bedeute, indem diese Ablagerungen weit besser und zweckentsprechender als Folgen localer in der Fort- dauer der Glacialzeit erfolgten, durch das locale Vorwärts- und Rück- wärtsschreiten der Seitengletscher, bedingter Verhältnisse erklärt werden können und die Annahme vieler oder mehrerer interglacialer Zeitab- schnitte durch sorgfältige Prüfung der Verhältnisse in jedem einzelnen Falle, erst zu begründen sein wird. Meiner Freude darüber Ausdruck gebend, dass meine wiederholte Reisen nach Innsbruck zu diesen Erfolgen des Herrn Prof. J. Blaas die Anregung geben konnten, sage ich Herrn Prof. J. Blaas unseren höflichsten Dank für seine bisherigen werthvollen Leistungen und spreche den herzlichen Wunsch aus, dieselben mögen die möglichst ausgiebigste Fortsetzung finden. Unsere Aufnahmen im Felde fanden im Jahre 1889, wie in früheren Jahren, vielfache freundliche Unterstützung, die ich gerne her- vorhebe, um Gelegenheit zu finden, den betreffenden Herren unseren besonderen Dank auszudrücken. In erster Reihe habe ich zu erwähnen, dass uns folgende verehrliche Verkehrsanstalten mit Freikarten ver- sorgt haben: Die Erste k. k. priv. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, die k.k. priv. galizische Karl-Ludwigbahn, die k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, die k. k. priv. Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn- Gesellschaft, die mähr.-schlesische Centralbahn, die k. k. priv. Ostrau- Friedländer Eisenbahn, die k. k. priv. österr.-ungar. Staatseisenbahn- Gesellschaft, die k. k. priv. Stauding-Stramberger Localbahn, die k.k. priv. Südbahngesellschaft, die k. k. priv. Neutitscheiner Localbahn und die Waagthalbahn (szab. oszträk-magyar ällam vasüt tarsasäg). Es ist 1) J. Blaas, Ueber sogenannte interglaciale Profile. Jahrh. d. k, k. geol, Reichs- anstalt. 1889, 39, pag. 477. 42 Verhandlungen. Nr. 2 meine angenehme Pflicht, den Genannten fir sehr geschätzte Unter- stützung und Förderung unserer Aufnalimsarbeiten den höflichsten Dank abzustatten. Ueber die Arbeiten des Comit6&s für naturhistorische Durch- forschung Böhmens erhielt ich von Herrn Prof. Dr. A. Fritsch in Prag folgende Mittheilung: Die Arbeiten der paläontologischen Section hatten abermals die Aufgabe, an dem angehäuften Materiale zu arbeiten. Von dem Werke des Dr. A. Fritsch, Fauna der Gaskohle, kam das 8. Heft zur Ver- öffentlichung, das den Haifisch Orthacanthus behandelt. Das nächste Heft über die Gattungen Pleuracanthus und Xenacanthus ist im Drucke. Die Studie über die Teplitzer Schichten erschien in böhmischer Sprache, Dr. Phil. Po&ta veröffentlichte in den Abhandlungen der k. k. Gesellschaft derWissen- schaften eine Monographie der Rudisten. Auf den Exeursionen wurden in diesem Jahre Priesener Schichten (Baeulitenthone) eingehend untersucht und namentlich bei Laun und Pardubitz genaue Profile aufgenommen und Petrefacten in grossem Maassstabe gesammelt. Die Entdeckung der Embryonalkammer von Baeulites dürfte weiteres Interesse haben. Bezüglich der von Prof. Kreje&if vorbereiteten Herausgabe der geologischen Karte Böhmens wurde ein Comite aus den Herren Laube, Fritsch und Feistmantel ernannt. Prof. Fritsch revidirte auf mehreren Ausflügen das fertige Blatt in Bezug auf die Kreideformation und wird dasselbe in diesem Jahre erscheinen. Ein weiteres Blatt (Seetion II der hypso- metrischen Karte des Prof. Koristka) wird von der genannten Com- mission vorbereitet werden. Ausserdem wurde beschlossen, auf Grund- lage der neuen Generalstabskarte eine geologische Manuscriptkarte Böhmens anzufertigen, auf welche die neueren Erfahrungen zu ver- zeichnen sein werden. Auch im heurigen Jahre wurde die Thätigkeit der Mitglieder der Anstalt in wissenschaftlichem und praktischem Interesse mehrfach in Anspruch genommen. Dr. Vietor Uhlig war in diesem Sommer beurlaubt worden, um im Auftrage der k. Akademie der Wissenschaften und mit den Mitteln der Boue-Stiftung eine Reise in das Gebiet der Goldenen Bistritz in der oberen Moldau und in die benachbarten Gegenden Siebenbürgens und der Bukowina ausführen zu können. Zur Untersuchung gelangte die Umgebung der Städtehen Kimpolung, Gura-Humora und Dorna- Watra in der südlichen Bukowina, die Gegend des Tölgyes- und Bekas- passes in Siebenbürgen und das Gebiet der. Goldenen Bistritz in der Moldau bis zur Stadt Peatra. Es hat sich gezeigt, dass der in geologischer Hinsicht so wenig bekannte moldauische Antheil der ostkarpathischen Masse viel einfacher zusammengesetzt ist, als die benachbarten österreichisch-siebenbürgischen Gebiete. Die älteren, mesozoischen Sedimentärbildungen, welche die ostkarpathische Masse am Aussenrande begleiten und das Interesse des Geologen in erster Linie in Anspruch nehmen, fehlen hier fast gänzlich, sie sind nur an den politischen Grenzen gegen die Bukowina und Sieben- bürgen entwickelt. Die ältere Sedimentärzone bildet nicht, wie man bisher angenommen hat, eine einseitige Schichtfolge, welche, auf dem u Nr. 2 Jahressitzung am 2]. Jänner, D. Stur. 43 Krystallinischen aufruhend, von der Flyschzone bedeckt wird, sondern sie gibt sich als regelmässige Mulde zu erkennen, an deren Aussen- rand das tiefste Glied, der krystallinische Schiefer, wieder zum Vor- schein kommt. Es ist diese T'hhatsache nicht nur für den Bau der älteren Sedimentärzone, sondern auch für die Auffassung der Flyschzone, welche auf diese Weise von der ersteren scharf getrennt erscheint, von der grössten Bedeutung. Im Bereiche der älteren Sedimentärbildungen konnten mehrere neue Glieder nachgewiesen werden, in der Bukowina die rbätische Stufe in Form weisser, Brachiopoden führender Kalke, die Oberregion des Unterlias in der Facies ammonitenreicher Adnether Schichten, ferner mehrere jurassische Schiehtgruppen, neocome Caprotinenkalke und dunkle, eretacische Schiefer mit einer reichen Korallenfauna. Es hat sich ferner gezeigt, dass der Bau und die Zusammensetzung der älteren Sedimentärzone in der Bukowina und im nordöstlichen Siebenbürgen vollkommen mit einander übereinstimmen, während man nach den bis- herigen Beschreibungen eine grosse Verschiedenheit anzunehmen gehabt hat. Im Bereiche der Flyschzone wurden an vielen Stellen alttertiäre Versteinerungen aufgefunden, und zwar Nummuliten und Fischreste. Cretacische Bildungen konnten mit Sieherheit nur in einer Zone nach- gewiesen werden, und zwar neocöme graue Kalke, Kalkschiefer und Kalksandsteine, mit Aptychus Didayi, welche in einem mächtigen, am Aussenrande der krystallinischen Schiefer gelegenen Zuge aus dem Bekasthale in Siebenbürgen durch die Moldau bis in die südliche Buko- wina verfolgt werden konnten. Die Wama-Sandsteine und die Ropianka- schichten des Moldawitzathales zwischen Eisenau und Gura-Humora, die bei der Detailaufnahme der Bukowina für neocom erklärt worden waren, ferner die Sandsteine der „mittleren Gruppe“ bei Eisenau er- wiesen sich, Nummulitenfunden zu Folge, als alttertiär. Die ersteren Bildungen enthalten zahlreiche Einlagerungen von Menilitschiefern. Die Alttertiärbildungen der Ostkarpathen zeigen im untersuchten Gebiete eine auffallende, sehr überraschende Aehnlichkeit mit den entsprechenden Ablagerungen Westgaliziens un! auch die Aufeinanderfolge und die räumliche Vertheilung liessen wichtige Analogien erkennen. Die ober- eretacischen Schichten auf der Innenseite der krystallinischen Masse, die Exogyrensandsteine und gewisse rothe und graue Mergelschiefer mit Inoceramen zeigen eine auffallende Aehnlichkeit mit den entsprechenden Bildungen der südlichen Klippenzone der Westkarpathen. Der geologische Bau ist verhältnissmässig einfach. Ueberschiebungen wurden im Bereiche der älteren Sedimentärbildungen nicht beobachtet, wohl aber zahlreiche Brüche, namentlich Innenbrüche. Nach Vollendung der Reise in die Ostkarpathen unternahm Herr Dr. V. Uhlig einige Revisionstouren im Gebiete der Hohen Tatra und des pienninischen Klippenzuges und brachte zugleich eine photographische Aufnahme der letzteren Gegend zur Ausführung. Ferner fand Herr Bergrath C.M. Paul im Jahre 1839 Gelegenheit, die Petroleumgebiete von Tega in der Moldau, Baikora in der Wallachei und Zibo im Szilagyer Comitate Ungarns, ferner Braunkohlenvor- kommnisse bei Carlstadt, Kopreimitz und Varasdin in Kroatien zu besichtigen. 44 Verhandlungen. Nr. 2 In Folge einer Aufforderung von Seite der k. k. Geniedirection in Wien hatte ich am 25. Jänner 1889 die Gelegenheit, mit dem k. k. Hauptmann, Herın R. Rukavina, die Begehung des Quellgebietes des Quellstollens der k. k. Pionnier-Cadettenschule zu Hainburg vor- zunehmen, auch den Quellstollen selbst in allen seinen Theilen zu be- sichtigen. Was ich während dieser Exeursion Bemerkenswertbes gesehen und erfahren habe, beeilte ich mich, in einem kurzen Berichte, der in unserem Jahrbuche 1889, XXXIX. Bd., im ersten Hefte, pag. 41, abge- druckt wurde, zu deponiren. Mittelst "Zuschriften des k. k. Revierbergamtes Brüx, Z. 2238 vom 27. Juni und Z. 2629 vom 7. Juli 1889, wurde ich eingeladen , nach nunmehriger Zugänglichkeit der inundirt gewesenen Ossegger Braunkohlen- werke Gisela, Vietorin, Fortsehritt, Nelson, einer Local- commission wegen Bestimmung der erfordeilichen Sicherheitsmass- regeln zur Verhütung neuer Wassereinbrüche, respective wegen Revision der anlässlich der Döllinger Katastrophe zu gleichem Zwecke erflossenen amtlichen Erkenntnisses, beizuwohnen. Ich habe dieser Einladung Folge geleistet und habe die in dieser Richtung wichtigsten Gruben Gisela am 11. und Vietorin am 12. Juli 1839 mitbefahren. Da ich wegen anderweitigen dringenden Arbeiten abreisen imusste und mich am Schlusse der Commissionsarbeiten nicht betheiligen konnte, wurde ich vom Commissionsleiter ersucht, über die gemachten Erfahrungen bei der Befahrung eine bezügliche Aeusserung abzugeben und gebe hier diese Aeusserung wörtlich wieder. Die zusammengetretene Commission behufs Bestimmung von Sicherheitsmassregeln gegen neue Wassereinbrüche, respective des Erkenntnisses des k. k. Revierbergamtes Brüx vom 20. Mai 1882, Z. 1030, fühlt vorerst das Bedürfniss einer übersichtlichen Darstellung der maassgebenden Momente, die als Grundlage für die Textirung der Verfügungen benützt werden könnten. Die Befahrung der Gruben Gisela und Vietorin sollte dem geologischen Sachverständigen Gelegenheit geben, diese Momente respective Verhältnisse, unter welchen die bisherigen Einbrüche erfolgt sind, durch eigene Anschauung kennen zu lernen. Die speciellen Fälle, die dem Genannten zur Kenntniss kamen, sind etwa die folgenden. Einer der wichtigsten Punkte in der Giselagrube ist ganz ent- schieden der sogenannte wassergetränkte Kohlenpfeiler. Dieser Kohlenpfeiler ist fast ganz herum durch ein Viereck bil- dende Strecken isolirt, in welchen man es beobachten kann, wie aus demselben bald an der Basis der Strecke, bald aus der Mitte der Höhe des Pfeilers, bald endlich auch aus der Firste der Strecken, ganz be- sonders aber aus einer klüftigen Stelle desselben, grosse Wassermengen continuirlich herausfliessen, und zwar flossen diese Wassermengen vor der letzten Katastropheebenso wie sie auch heutenach der Bewältigung des Einbruches und der Entwässerung der bezüglichen Strecken fliessen. Die erste Ansicht, die dem Beobachter sich aufdringt, ist die, dass diese Wassermengen aus dem Hangenden in den Kohlenpfeiler gelangende Tagwässer seien. Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 45 Nach Berichten von Sachverständigen, die den Kohlenpfeiler aus dem Döllinger Einbruche kannten, war der Döllinger Kohlenpfeiler genau so beschaffen, wie der in der Giselagrube; die in seiner Nähe vorliegenden Strecken lieferten circa ebenso viel Wasser und diese Flötzpartie war so lange ungefährlich für den Bergbau, als man sie unberührt stehen liess. Der Versuch, diese Kohlenmasse abzubauen, ver- anlasste den Wassereinbruch im Jahre 1879. Alle Sachverständigen sind der Ansicht, dass der eventuelle Abbau des wassergetränkten Kohlenpfeilers der Giselagrube genau dieselben Folgen, respective einen Wassereinbruch veranlassen würde. Ganz anders sind die Verhältnisse um die Wassereinbruchstelle am Vietorin. Kein Andrang von Wasser deutete hier die vorliegende Gefahr an. Die Kohle war trocken, unzerklüftet; es lagen also hier keine gefahrdrohenden Momente vor, die den Bergmann auf die später, und zwar erst nach Abbau des Planes erfolgte Katastrophe hätten mahnen können. Diese Beispiele lehren, dass em Andrang des Wassers aus irgend einer Stelle des Kohlenflötzes allerdings ein beachtenswerthes Moment für latente Gefahr bedeutet; dass aber auch an Stellen des Flötzes, die ganz trocken und unzerklüftet sind, ein Wasser- einbruch erfolgen könne. Eine weitere wichtige Stelle in der Giselagrube ist jene Strecke, in welcher der Porphyr angefahren worden ist. In dieser Strecke erscheint das Flötz durch eine zwar feste, aber nicht ungestörte Lage von Letten abgeschnitten, hinter welcher auf eine Entfernung von eirca 0:5 Meter im unteren Theile der Strecke der Porphyr folgt. Das Flötz sowohl als auch der Letten sind vollkommen trocken. Aus dem Porphyr entquillt kein Wasser und erscheint der Porphyr nur durch die sich aus der Grubenluft niederschlagende Feuchtigkeit etwas erweicht. Kurz, das Anfahren des Porphyrs in der Giselagrube hat gar keine irgendwie nennenswerthe Erschrottung von Wasser veranlasst. An dem Schachte der Vietoringrube hat man bekanntlich ebenfalls einen Porphyr angefahren, aus welchem ebenfalls kein Wasser hervorfloss. ’ Dagegen wissen wir, dass das Thermalwasser in Teplitz und auch in der Riesenquelle aus Klüften des Porphyr emporquillt. Das Anfahren des Porphyr durch die Strecken der Grubenbaue hat sich oft ganz ungefährlich gezeigt. Wird aber zufällig gleichzeitig in der Strecke mit Porphyr auch eine wasserführende Kluft des Porphyrs angefahren, so können Wassermassen wie die der Riesenquelle angezapft und ein Wassereinbruch veranlasst werden, der bei namhafter Grösse und Zu- sammenhang der Klüfte mit dem Reservoir des 'T’hhermalwassers die grössten Dimensionen annehmen kann. Eine anscheinend viel Sicherheit bietende Stelle im Vietorinschachte ist der Jange Liegendschlag, der in seiner grössten Erstreekung durchwegs im Pläner Mergel getrieben erscheint. Dieser Pläner Mergel ist nicht deutlich geschichtet, in seiner Masse durchwegs homogen. Dort, wo in ihm Zerklüftung auftritt, sind die Klüfte mit einem schmie- rigen Letten, der aus der Verwitterung des Pläner Mergels entsteht, oder durch Kalkspath vollkommen wasserdicht verschmiert,, verkittet, und thatsächlich erscheint nicht nur der Liegendschlag fast ganz trocken, R.k geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr.2. Verhandlungen. 7 46 Verhandlungen. Nr. 2 sondern auch die Felsen des Pläner Mergels, die von den Wässern des neuesten Einbruches durch mehrere Monate befeuchtet waren, erscheinen heute trocken, nur selten etwas von Verwitterung schmierig. An Stellen, die bei der Befahrung völlig eingedrückt und unpassirbar waren, wo also die Massen des Pläner Mergels aus hangenden Partien in den Liegendschlag tief herabgedrückt, also völlig zerrüttet wurden, bricht dennoch kein Wasser hervor. Solche Pläner Mergel wurden durch zwei Bohrlöcher auch im Fortsehrittfelde durchsunken und obwohl die Bohrlöcher auch in den liegenden Gneis fortgesetzt wurden, so brachten sie dennoch keine ge- fährlichen Wassermassen aus dem Pläner Mergel und mögen allerdings kleinen Wassermengen des Gneises den unschädlichen Ausfluss bereitet haben. In den zerklüfteten Pläner Kalk versinken dagegen bei Loos bis zur Riesenquelle hin die Tagwässer und bilden das Pläner Kalkreser- voir der Riesenquelle. Es bleibt kein Zweifel darüber, dass das An- fahren des zerklüfteten, grosse Wassermengen enthaltenden Pläner Kalks eine unmittelbare Einbruchskatastrophe im Gefolge haben muss. Da nun Pläner Mergel mit Kalk oft wechsellagern und man es a priori nicht wissen kann, wo der eine aufhört und der andere beginnt, ist in einer Strecke selbst im Pläner Mergel eine grosse Wassergefahr gewiss oft imminent. Es gibt also in der Plänerformation auf grosse Erstreckung hin Stellen, an welchen man die möglichst längsten Strecken ausfahren kann, ohne irgend welcher, auch der geringsten Wassergefahr zu be- gegnen, während im Gebiete des zerklüfteten Pläner Kalks schon weit entfernt vom Pläner die Wässer langsam einbrechen und bei weiterer Fortsetzung der Strecken Wassereinbrüche veranlassen. Nach vorliegender Erfahrung haben die Wassereinbruch- stellen oft eine ganz geringe Grösse, respective Ausdehnung. Zeuge ist der wassergetränkte Kohlenpfeiler der Giselagrube und die letzte Einbruchsstelle im Vietorinfelde, welche letztere durch die Ausfüllung eines einzigen Abbauplanes verstopft werden konnte. Aber nicht überall ist dieses der Fall gewesen. Am Döllinger Einbruche war es ein Raum von mehreren Metern Länge, Breite und Höhe, aus weichem bei Wegnahme der schützenden Kohlenmasse die enormen Wassermassen mit riesiger Vehemenz ausflossen. Die Daten resumirend hat man zur Kenntniss zu nehmen, erstens, dass sowohl an nassen als an trockenen Stellen des Flötzes Wasser- einbrüche erfolgen können; zweitens, dass man bei Anfahrung un- zerklüfteten Porphyrs keiner Wassergefahr verfiel und nur durch An- fahrung der Klüfte im Porphyr Thermalwässer angezapft werden können, da der dichte Porphyr wohl Feuchtigkeit, aber keine namhaften Wasser- mengen führen kann; drittens erweist der Liegendschlag des Vietorin- schachtes evident die Thatsache, dass der Pläner Mergel als wasser- dichtes Gestein durchfahren werden kann, ohne in ihm namhaften Wassermengen zu begegnen; dagegen sind im zerklüfteten Pläner Kalk grosse Wassermassen anzutreffen; viertens haben die Wassereinbruch- stellen wie die im Vietorin oft eine sehr geringe Ausdehnung. Wenn daher Theile des Flötzes ausgefahren und zum Abbaue vorgerichtet Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 47 werden konnten, ohne jeder Andeutung einer imminenten Gefahr — folgt nicht daraus, dass zwischen den Strecken im Gebiete eines oder des anderen Abbaues keine Gefahr lauert und die Wegnahme der Kohle die Gefahr heraufbeschwören kann — wie dies ganz eminent der Wassereinbruch am Vietorin erwiesen hat. Den 19. bis 24. August 1889 habe ich zu einer Reise nach Czer- nowitz benützt, um die Verhältnisse daselbst kennen zu lernen , unter welchen in der Umgebung der genannten Stadt genügende Mengen von gutem Trinkwasser zu gewinnen seien. Die Begehung der ganzen Um- gebung lehrte mich, dass nur in dem Terrassendiluvium des Pruththales dies der Fall ist, woselbst das Grundwasser das beste Trinkwasser der ganzen Gegend darstellt. Die bisher vorgenommenen Untersuchungen, insbesondere die Grund- wasserspiegelmessungen, dürften aber noch nicht hinreichen, um eine sichere Basis für die weiteren Entschliessungen abzugeben; daher habe ich ersucht, diese Messungen fortzusetzen. Ferner hatte Herr Prof. Suess den Zweifel ausgesprochen, ob die wenig mächtige Lehmdecke an Ort und Stelle einen hinreichenden Schutz gegen von der Oberfläche ein- dringende Verunreinigung und Infieirung des Grundwassers abgeben kann; daher wurde eine Probe angeordnet, welche ein Urtheil darüber ermöglichen wird, ob die Wassermenge des grösstmöglichen Platzregens durch den Lehm durchdringen, respective bis in das Grundwasser ge- langen und in dasselbe schädliche Stoffe mitbringen kann. Die Ueber- schwemmungen, welche der hochgehende Pruth im Herbste veranlasst hatte, waren ebenfalls geeignet, Gelegenheit zu geben, zu erfahren, ob derlei Hochwässer den Schöpfbrunnen gefährlich werden können. Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sein werden, werde ich nicht ver- säumen, über diese Verhältnisse die erhaltenen Daten mitzutheilen. In einer Note der k. k. Bezirkshauptmannschaft St. Pölten vom 26. August 1889 wurde um ein geologisches Gutachten in Angelegenheit der Entwässerung der Brunnen zu Brunn und am Rechen bei Pöch- larn dienstfreundlichst ersucht und bemerkt, es werde behauptet, dass diese Wasserealamität durch die vor einigen Jahren erfolgte Vergrösserung der Wasserkraft der Neuda-Seilerwaarenfabrik verschuldet worden sei — und sei die Aufgabe des Gutachtens festzustellen, ob diese Behaup- tung der Beschwerdeführer begründet ist. Es konnte in dieser Angelegenheit constatirt werden, dass zur Zeit des Hochwassers in der Erlaf auch die Brunnen der genannten Orte genügendes Wasser führen; zur Zeit aber, wenn das Erlafwasser vom neugebauten Fabrikscanale gänzlich abgeführt werde, die Brunnen ilır Wasser verlieren. Offenbar ist durch den neugebauten Canal, welcher um 1:5 bis 2 Meter tiefer ausgehoben wurde, als die früher bestandenen Abzug- canäle, eine tiefer eingreifende Drainage des Grundwassers der Erlaf ermöglicht, wodurch die Brunnen sämmtlich um eirca 2 Meter zu seicht wurden und zur Zeit eines niedrigen Spiegelstandes des Grundwassers den Spiegel desselben nicht mehr erreichen, respective trockengelegt erscheinen. Da hier täglich sich ereignende Verhältnisse besprochen werden, welche zu beobachten dem Aufnahmsgeologen selten Zeit erübrigt, habe 7% 7* 48 Verhandlungen. Nr.72 ich die bezüglichen Beobachtungen aufgezeichnet und in unserem Jahr- buche 1889, Heft 1, pag. 403 deponirt. Im hohen Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unter- richt vom 12. November 1889 wurde uns der Auftrag, die Frage der Wasserversorgung der Staatsgewerbeschule zu Reichenberg in Böhmen an Ort und Stelle zu studiren und über das Ergebniss der Untersuchung einen eingehenden Bericht, respective geeignetenVorschlag zu unterbreiten. Der Staatsgewerbeschule zu Reichenberg stehen zwar drei Brunnen zur Disposition, doch ist das Wasser des einen infieirbar, der zweite führt kein Wasser, der dritte am Laboratorium führt zeitweilig ge- nügendes Wasser, aber in den troekensten Monaten des Winters ist dieser letztere nicht im Stande, den Bedarf des Laboratoriums zu decken. Die Gebäude der Staatsgewerbeschule sind auf dem unebenen Plateau einer isolirt stehenden Granitkuppe situirt, die eirca 20 Meter hoch über dem nächsten Bachbett sich erhebt. In Folge dieser Situation ist die Wasserversorgung des Institutes erschwert und auch nicht zu hoffen, dass durch eine Vertiefung der bestehenden Brunnen, deren Schächte nach der Tiefe immer festeren und frischeren Granit treffen, mehr Wasser gewonnen werden könnte. Immerhin ist es möglich, auf zwei verschiedenen Wegen das In- stitut mit Wasser zu versorgen. Erstens ist es möglich, in den Alluvionen des die Granitkuppe umkreisenden Baches das Grundwasser in einem Brunnen zu sammeln und es mittelst Maschinen zu den Reservoiren herauf zu schaffen. Zweitens ist die Möglichkeit vorhanden, im nahen Walde Quellen aufzufinden und mittelst einer Leitung, die eirea 1'5 Kilo- meter lang ausfallen dürfte, das Quellwasser mit natürlichem Druck in die Reservoire der Staatsgewerbeschule ausfliessen zu machen. Herr F. Teller intervenirte über Aufforderung des k. k. Revier- bergamtes Elbogen als geologischer Sachverständiger in Angelegenheit eines Wassereinbruches in der Johannizeche bei Ottwitz nächst Karlsbad. An ehrenvollen Anerkennungen der Leistungen der einzelnen Mitglieder unserer Anstalt hat es im Jahre 1889 nicht gefehlt. Schon in der zweiten Jännernummer unserer Verhandlungen wurde mitgetheilt, dass die kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg den Chefgeologen der Anstalt, Herrn k. k. Oberbergrath Dr. E.v. Mojsisovies zum correspondirenden Mitgliede gewählt hat. In einem hohen Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 29. September 1889, Z. 1626, wurde mir der Auftrag, Herrn Vicedireetor Oberbergrati Dr. Guido Stache ein Deeret zu übergeben, welches folgend lautet: „Der Chef der Marinesection des k. k. Reichs-Kriegsministeriums, - Seine Excellenz Admiral Freiberr von Sternecek, hat mit Zuschrift vom 13. September 1389, Nr. 1726, an mich das Ersuchen gerichtet, Euer Hochwohlgeboren für Ihre, auf Veranlassung des k.k. Reichs- Kriegsministeriums (Marinesection) behufs der Wasserversorgung von Pola durchgeführten und publieirten mühevollen und mit einem bedeutenden Zeitaufwande verbundenen geologisch-hydrographischen Studien den Dank und die Anerkennung des k. k. Reichs-Kriegs- ministeriums (Marinesection) auszusprechen. Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 49 Es gereicht mir zum Vergnügen, Euer Hochwohlgeboren hiervon Mittheilung zu machen. Wien, am 29. September 1889. Der Minister für Cultus und Unterricht : Gautsch m. p.* Zur Berichterstattung über unser Museum übergehend, habe ich mitzutheilen, dass die Hauptarbeit, die da geleistet wurde, die Vor- bereitung der in unserem Besitze vorfindlichen Erzstücke für die Erzsammlung betroffen hat. Diese Vorbereitung besteht darin, dass die geeigneten, namentlich grossen Stücke der Erze mittelst unserer höchst einfachen grossen Säge vorerst in zwei Platten geschnitten und die so erzeugten Schnittflächen geschliffen und polirt werden. Wir erhalten hierdurch aus jedem Erzstücke zwei Platten, die ausser den zwei natür- lichen Bruchflächen noch zwei Schliffflächen zeigen und wird unsere Sammlung ‚dadurch verdoppelt, respective die Gelegenheit, die Strui- rung der Erzmassen beobachten und studiren zu können, vermehrt. Diese Vorbereitung nimmt viel Zeit in Anspruch und schreitet dement- sprechend auch nur langsam fort, umsomehr, als wir gleichzeitig auch anderen Bedürfnissen nachkommen müssen und auch Gesteine, namentlich Conglomerate aus den Centralalpen, wie solche in der Sitzung am 7. Jänner d. J. Herr Geologe M. Vacek vorzulegen die Ehre hatte, schneiden, poliren und zum Studium zweckmässig vorzu- bereiten haben. Wir hoffen, durch diese Operation in gleicher Weise, wie man das an den archäischen Conglomeraten ersehen konnte, das Studium der Struirung auch der Erzgänge wesentlich zu fördern. Hieran sei gleich die erfreuliche Thatsache angefügt, dass wir eben aus dem k. k. Naturhistorischen Hofmuseum eine Suite von Erzen übernommen haben, welche dort wegen schon sehr fühlbaren Raum- mangel nicht untergebracht werden konnte. Dieses Geschenk, das wir mit Einwilligung des Herın Intendanten Hofrath Dr. Franz Ritter v. Hauer dem Herrn Director Dr. A. Brezina und Herrn Custos Dr. F. Berwerth der mineralogisch-petrographischen Abtheilung des Naturhistorischen Hofmuseums zu verdanken haben, wird die Erze- sammlung unseres Museums in sehr erwünschter Weise vermehren und vervollständigen und wir sind den genannten hochverehrten Herren zu tiefgefühltem Danke verpflichtet. Ich habe es gewagt heuer für den mineralogischen Theil unseres Museums eine Mineraliensammlung von hauptsächlich mähri- schen Vorkommnissen, an welchen unser Museum nicht reich genannt werden kann, anzukaufen. Herr Emil Mahler, fürstlich Liechtenstein’scher Bergverweser in Pension, hatte es verstanden, in Mähren an den Orten seiner Amtirung mit grossem Fleisse und seltener Geschicklichkeit Alles, was einen Naturforscher, speciell Mineralogen, Geologen und Paläontologen erfreuen kann, zu sammeln. Diese Auf- sammlung hat der Genannte von seiner Jugend an bis in das hohe Alter von mehr als 80 Jahren mit vollem Verständnisse fortgesetzt und hat nun die aus seinen Vorräthen zusammengestellte Sammlung unserer Anstalt zum Kaufe angeboten. Wir, Baron Foullon und ich, hatten uns nach Mähr.-Schönberg verfügt, haben die Sammlung, die wir 50 Verhandlungen. Nr. 2 früher aus einem Verzeichnisse kennen gelernt hatten, eingehend besichtigt. Baron Foullon hat sie sowohl des Kaufschillings werth geschätzt als auch für eine werthvolle Bereicherung unserer Sammlung erklärt. Wir haben auch allsogleich an die Verpackung der Stücke Hand angelegt und die in 7 grossen Kisten placirte Mineraliensammlung gleich nach Wien mitgenommen. Ausser Mineralien enthält die Sammlung eine namhafte Suite von Tertiärpetrefacten von Ruditz bei Blansko, die unsere Suite von Ruditz, die der verstorbene Freund Wolf acquirirt hatte, wesentlich bereichert. Auch aus den jurassischen Ab- lagerungen der Umgebung von Blansko fand sich eine Suite ein, die recht erwünschte Ergänzung für uns enthält. Hieran wird sich am besten die Nachricht anfügen lassen, dass unser Museum im Verlaufe des Jahres eine wesentliche Bereicherung an tertiären Petrefacten der Umgegend von Tisehn o witz inMähren erfahren hat. Unser Volontär Herr Josef Proehäzka sammelte schon während seiner Studienzeit in der Umgebung seiner Vaterstadt Tischnowitz die tertiären Petrefaete mit grossem Fleisse und hat, als er bei uns Platz nahm, seinen Vorrath an sehr wohlerhaltenen massenhaften Indi- viduen hierher gebracht und sich mit grossem Fleisse der Bestimmung derselben zugewendet. Nachdem das Tertiär in Mähren von Reuss sorgfältig begangen und sehr detaillirt beschrieben wurde, diese Arbeiten aber auf Kosten des Werner-Vereins durchgeführt worden waren und die gesammelten Suiten nicht in unser Museum geflossen sind, so musste ich wünschen, die vorhandenen Lücken möglichst auszufüllen und habe Heırn Prochäzka ersucht, während seinem Sommeraufenthalte in Tischno- witz für unser Museum zu sammeln und habe ihm zu diesem Zwecke eine kleine Subvention übergeben. Herr Prochäzka brachte nun in 8 Kisten das Gesammelte im Herbste mit und wird seinerzeit über die einzelnen Suiten Bericht erstatten. Aus den Aufschreibungen des Herrn Baron v. Foullon habe ich noch kurz die Mineralieneingänge für unser Museum im Jahre 1889 zu notifieiren. Von Herm A. Cathrein in Innsbruck: Hornblende von Roda in Tirol; von ihm beschriebene Tiroler Gesteine. Herr Hofrath F. M. Ritter v. Friese hat einen Sternquarz aus Pribram übergeben. Von Herım J. G. Bornemann in Eisenach, Porphyr mit „geschwänztem Quarz“ von Heiligenstein bei Ruhla. Dr. V. Uhlig, Arsenkies aus der Bindt. Herr A. Grunow in Berndorf übergab eine reiche Suite von Nieckeleobalt- und Chromerzen von Neu-Caledonien, Nickelerze aus Amerika, Schweden und vom Ural. Hochwürden Herr P. R. Hand- mann S. J. hat eine Suite von Gesteinen von Aussig in Böhmen gesendet. Von Herrn Oberforstrath H. v. Guttenberg und seinem Herrn Bruder k. k. Hauptmann im Geniecorps erhielten wir aus dem Sextenthale in Tirol eine grössere Suite des dortigen Kalktuff, in welchem ausser wohl- erhaltenen Blättern und anderen Theilen von Pflanzen, eine Breccie aus Knochenresten von Batrachiern auftritt. Wie aus diesen kurzen Andeutungen hervorgeht, flossen die Ge- schenke unserer geehrten Gönner, Correspondenten und Freunde für unser Museum nicht weniger reich im verflossenen Jahre, wie in den früheren Jahren, worunter sehr erfreuliche, wesentliche und höchst willkommene Bereicherungen unserer Sammlungen sich bemerklich machen. Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 51 Es ist meine angenehmste Pflicht, den geehrten Gebern und zwar den Herren: Franz Bartonee, Berginspector in Siersza; Prof. Dr. J. Blaas in Innsbruck; G. Buchi@in Lesina; J. G. Bornemann in Eisenach; Dr. A. Cathrein in Innsbruck; Dr. Franz Dvorsky, Professor in Brünn; F.M. Ritter v. Friese, Ministerialrath im k. k. Ackerbau- ministerium; Dr. A. Grunow in Berndorf; H. v. Guttenberg, Öber- forstrath in Triest; P.R. HandmannS. J. in Rodaun; Paul Hartnigg in Köflach, Bergverwaltung der Lankowitzer Kohlen - Compagnie; A. Hofmann, Professor in Pribram; W. Hofmeisterin Prag; Johann Hrabäk, Bergrath in Prag; J. KuSta, Professor in Rakonitz; Dr. 6. C. Laube, Professor in Prag; Josef Lunädek, Lehrer in Felsö-Esztergäly; E. Mahler, fürstl. Liechtenstein’scher Bergverweser in Mähr.-Schönberg; Dr. J. Palacky, Professor in Prag; C. Rotky, ÖOber-Finanzeommissär in Villach ; Bergverwaltung Rokican inBöhmen; Dr. F.v.Sandberger, Professor in Würzburg; Hochwürden Herrn Gustav Schacherl, Pfarrer in Gobatsburg;; Ferd. Seeland, Bergrath in Klagenfurt; M. Simettinger, Bergingenieur in Graz; Dr. Hjalmar Sjögren in Bakü; Bergverwaltung Thomasroith; Trifailer Kohlengewerkschaft; Dr. V. Uhlig; Dr. J.N. Woldrich, Professor und Reichsrathsabgeordneter in Wien; E. Ritter v. Wurzian, Bergdireetor in Orlau; Josef Zgrzebny, Bergwerksbesitzer in Tischnowitz ; Dr. Gustav Zechenter, Bergarzt in Kremnitz für ibre respectiven Sendungen unseren verbindlichsten Dank auszusprechen. Zu meinem Berichte über den Stand der Arbeiten in unserer Bibliothek übergehend, gebe ich vorerst den üblichen Ausweis über den Zuwachs an Bücherwerken. Ausweis über den Zuwachs in der Bibliothek der k. k. geologischen Reichsanstalt im Jahre 1889. EEE Benennung der Druckschriften Einzelnwerke | Zeit- und Ge- und Separat- sellschafts- Zusammen abdrücke schriften Bände Bände Bände Num- | und | Num- | und | Num- | und Der jkHettehNErnn Herta] MernAN Here | Mit Ende des Jahres 1888 waren | orhanden, 0 neh re ma age 13.869) 15.312| 972| 20.118] 14.841) 35.430 Zuwachs im Laufe des Jahres 1888 . 496 548 45 1.029 541) 1.577 Zuwachs im Laufe des Jahres 1889 . 701 724 23 914 724) 1.638 Verbleiben daher mit Ende des Jahres 1889 in der Bibliothek .... . 14.570) 16.036) 9951 21.032, 15.565] 37.068 Nach diesem Ausweise des Herrn Bibliotheksbesorgers Dr. A. Matosch beträgt derneue Zuwachs: an Einzelnwerken 701 Nummern und 724 Bände und Hefte (gegen das Vorjahr: 496 Nummern und 548 Bände und Hefte), an Zeit- und Gesellschaftsschriften 23 Nummern und 914 Bände und Hefte (gegen das Vorjahr: 45 Num- mern und 1029 Bände und Hefte). Unsere Bibliothek besitzt somit Ende des Jahres 1889 an Einzelnwerken 14.570 Nummern in 16.036 Bänden und Heften; an Zeit- und Gesellschaftssebriften 995 52 Verhandlungen. Nr. 2 Nummern in 21.032 Bänden und Heften; zusammen 15.565 Nummern in 37.068 Bänden und Heften. In den neuen Bibliotheksaal, in welehem unsere Einzeln- werke placirt werden, wurden bis heute 4204 Nummern übertragen und umfassen diese die Werke der Autoren von A bis He. Es versteht sich von selbst, dass von diesen Werken auch der neu anzulegende Zettelcatalog fertig ist. Vor Allem möchte ich solcher Einzelnwerke gedenken, die selbst- ständig im Buchhandel erschienen, durch Tausch nicht zu erhalten wären und die sonst nur im Wege des Kaufes, also für klingende Münze, in unsere Bibliothek hätten gelangen können, wenn sie uns nicht als werthvolle Geschenke eingesendet worden wären. Es sei erlaubt, die erwünschtesten hier aufzuzählen und den freundlichen, hochverehrten Gebern unseren lebhaftesten Dank dafür beizufügen. Becker, M. A.: Hernstein in Niederösterreich. Mit Unterstützung Sr. kais. Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Leopold herausgegeben. a) Theil III des Textes in 2 Halbbänden. 8° (Wien, typ. A. Holzhausen, 1888); 5) Textbeilage (eine Teufelsbeschwörung zu Starhemberg), 8°; c) Plan des Parkes von Hernstein, mit Skelet. 2 Blätter. 2°; d) Mappe mit Plänen und Ansichten von Hernstein aus den Jahren 1853 bis 1883. 23 Blätter. 2°. Geschenk Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzherzogs Leopold. Bianconi, G. G., Prof.: La Teoria Darwiniana detta indepen- dente. Lettera al C. Darwin tradotta dal Francese da Dr. G. A. Bian- eoni. Bologna, typ. N. Zanichelli, 1875. 8°. 464 S. mit 21 Taf. Geschenk des Herrn A. Senoner. Bou&, A.: Die europäische Türkei. (La Turquie d’Europe par A. Boue. Paris 1840.) Deutsch herausgegeben von der Bou&-Stiftungs- commission der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Wien, F. Tempsky, 1889. 8°. 2 Bde. br. (Bd. I. X u. 674 S. mit dem Bildnisse des Verfassers. Bd. I. 564 S.) Geschenk der k. k. Akademie der Wissenschaften. Desehmann, C.: Führer durch das krainische Landesmuseum Rudolfinum in Laibach. Laibach, typ. Kleinmayr & Bamberg, 1838. 8° 179 S. br. Geschenk des Autors. Dieffenbach, F.: Plutonismus und Vulkanismus in der Periode von 1868 bis 1872 und ihre Beziehungen zu den Erdbeben im Rhein- gebiet. Darmstadt, G. Jonghaus, 1873. 8°. V u. 110 S. steif. Geschenk des Herrn Dr. A. Bittner. Elvert, Ch., Ritter d’: Neu-Brünn, wie es entstanden ist und sich gebildet hat. Thl. I. Die äussere Entwicklung der Stadt. Herausgegeben von der histor.-statistisch. Section der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brünn, typ. R. M. Rohrer, 1888. 8°. V u. 281 S. br. Geschenk der Section. Handmann, R.: Kurze Beschreibung (Charakteristik) der häu- figsten und wichtigsten Tertiärconchylien des Wiener Beckens. Münster, typ. Aschendorff, 1889. 8° 164 S. mit 8 Taf., br. Geschenk des Autors. Hansa, M., Dr.: Abhandlung vom Teplitzer mineralischen Bade- wasser, dessen äusserlicben und innerlichen Gebrauch und denjenigen Nr. 2 Jahressitzung am 2]. Jänner. D. Stur. 53 Fällen, in welehen es der Erfahrung nach gute Wirkung leistet. Nebst einem Anhang von den Biliner Mineralwässern, Salzen und Magnesia. Brüx, typ. W. Fuhr, 1784. 8°. 394 S. mit 4 Taf. Pprbd. Geschenk des Herrn F. Teller. Katzer, F.: Geologie von Böhmen. I. Abtheilung. (320 S. mit 2 Porträts, 2 Karten und 69 Textfiguren.) Prag, Is. Taussig, 1889. 8°. br. Geschenk des Verlegers. Kloos, J.H., Prof. Dr.: Entstehung und Bau der Gebirge er- läutert am geologischen Bau des Harzes. Braunschweig, G. Westermann, 1889. 8°. VI u. 90 S. mit 21 Textpguren und 7 Tafeln. steif. Geschenk des Verlegers. Kokscharow, N. v.: Materialien zur Mineralogie Russlands. Bd. X, S. 97—224. St. Petersburg 1889. 8°. Kriz, M. Dr.: Külna a Kostelik. Dv& jeskyn& v ütvarı devon- skcho väpence na Morav&. Bädäni a rozjimäani 0 pravekem eloveku. (Kulna und -Kostelik. Zwei Höhlen im mährischen Devonkalke. Studie über den prähistorischen Menschen.) Brno (Brünn), typ. mährische Actien- Buchdruckerei, 1889. 8°. 130 S. mit 1 Titelbild und 7 Tafeln. steif. Ge- schenk des Autors. Leonhard, G., Prof. Dr. : Grundzüge der Geognosie und Geologie. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Nach des Verfassers Tode besorgt durch Dr. R. Hoernes. 4. Lieferung. (S. 577—980.) Leipzig, C. F. Winter. 1889. 8°. Lepsius, R. Prof. Dr.: Das westliche Südtirol geologisch dar- gestellt. Herausgegeben mit Unterstützung der kgl. Akademie der Wissen- schaften zu Berlin. Mit vielen Holzschnitten im Texte, 7 Tafeln Petre- facten und 2 Tafeln Profile. Berlin, W. Hertz, 1878, 4°. X u.372 8. Hlwd. (Die geologische Karte fehlt.) Lepsius, R. Prof. Dr.: Geologie von Deutschland und den an- grenzenden Gebieten. Bd. I, Lfg. 2. Stuttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. S. 255—458 mit zahlreichen Profilen im Texte und 3 Tabellen. br. Geschenk des Verlegers. Levasseur, E.: Les Alpes et les grandes ascensions. Avec la collaboration de membres des Clubs alpins. Paris, Ch. Delagrave, 1389, 4°. VIII u.456 S. mit 2 Karten und 75 Textfiguren. br. Geschenk des DBerm G..Geyer. Meneghini. G., Prof.: Paleontologia dell’Iglesiente in Sardegna. Fauna Cambriana. Trilobiti. (Separat aus: Memorie del R. Comitato geo- logio d’Italia. Vol. III. Part. II.) Firenze, typ. G. Barbera, 1888. 4°. 49 S. (1—49) mit 7 Tafeln. steif. Geschenk des Dr. A. Bittner. Meunier St.: Geologie regional de la France. Cours professe au museum d’histoire naturelle. Paris, Vve. Ch. Dunod, 1889. 8°. XV und 789 S. mit 111 Holzschnitten im Text. br. Geschenk des Autors. Parona, C.F., Prof. Dr.: Studio monografico della fauna raibliana di Lombardia. Memoria premiata dal R. Istituto Lombardo di scienze e lettere al concorso ordinario Cagnola. Pavia, typ. Fratelli Fusi, 1889. 8°. IX u. 156 S. mit 13 Taf. br. Geschenk des Autors. Peil, R.v. Hartenfeld: Das Berg- und Hüttenwesen sammt den einschlägigen Industrien auf der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung in Wien. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 2. Verhandlungen. 8 54 Verhandlungen. Nr. 2 Wien, typ. G. Gistel & Comp. (1888). 8°. VIII u. 88 S. steif. Geschenk des Autors. Rath, G. v., Prof.: Ein Ausflug nach Calabrien. Bonn, A. Marcus, 1871. 8°. VILu. 157 S. mit 1 Taf. br. Geschenk des Herrn Dr. A. Bittner. Reisen im südwestlichen Kleinasien. Ausgeführt auf Veranlassung der österreichischen Gesellschaft für archäologische Er- forschung Kleinasiens, unter dienstlicher Förderung durch Sr. Majestät Raddampfer „Taurus“ beschrieben und im Auftrage desk. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht herausgegeben. Bd. II. Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratis; v. E. Ptersen & F.v. Luschan. Wien, €. Ge- rold’s Sohn, 1839. 2°. 248 8. mit 112 Textfiguren und 40 Tafeln. Hlwd, Geschenk des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht. Seebach, ©.v.: Das mitteldeutsche Erdbeben vom 6. März 1872. Ein Beitrag zu der Lehre von den Erdbeben. Leipzig, H. Haessel, 1873. 8°. IV u. 192 S. mit 2 Karten und 3 Tafeln. br. Geschenk des Herrn Dr. A. Bittner. (Wörterbuch, italienisch.) Vocabulario della lingua italiana compilato per cura dei Prof. A. Longhi e L. Toccagni premessavi una grammatica italiana di F.M. Zanotti. Milano, typ. E. Oliva, 1851. 8°. XXXII u. 1210 S. Hfz. Geschenk des Herrn A. Senoner. Yarkovski J.: Hypothese einetique de la gravitation universelle en connexion avec la formation des &l&ments ehimiques. Moscou, typ. J. N. Kusnerev & Co. 1888. 8. II u. 137 S. br. Geschenk des Autors. Eine für unsere Bibliothek sehr erfreuliche Thatsache möchte ich zunächst hier deponiren. Die hochgeehrten Mitglieder der Anstalt, die Herren: Dr. Alexander Bittner und Friedrich Teller haben es für gut befunden, aus ihrer eigenen Bibliothek alle jene Separatabdrücke, die in unserer Bibliothek gefehlt haben, auszuscheiden und dieselben unserem Bibliotheksbesorger zur Einreihung in unsere Bibliothek zu übergeben. Nachdem diese Geschenke, wie die bezüglichen Einsendungs- Verzeichnisse aufzählen, nach Hunderten zählen, so ist es selbstver- ständlich, dass die genannten Herren einen werthvollen Beitrag zur Er- gänzung unserer Bibliothek geleistet haben, für welchen ich ihnen den höflichsten Dank unserer Anstalt darzubringen mich verpflichtet fühle. Diese massenhafte Uebergabe von Separatabdrücken an unsere Bibliothek nehme ich zugleich als eine Vertrauenskundgebung in die nun nach und nach durch unseren Bibliotheksbesorger in Einführung begriffene Ordnung in der werthvollen Anstaltsbibliothek gerne an. Die Erfahrung, dass man in unserer sorglich bestellten Bibliothek die Bücher, die man braucht, ohne alle Mühe und schnell zur Hand bekommen kann, möge das Vertrauen zu den Arbeiten in unserer Bibliothek befestigen. Sehr erfreut bin ich, aus einem hohen Erlasse des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 10. Juli 1889, Z. 13099, mittheilen zu können, dass: „Seinek.undk. ApostolischeMajestät mit Allerhöchster Entschliessung vom 24. Juni 1889 die Systemisirung einer Bibliotheks- beamtenstelle an der k. k. geologischen Reichsanstalt mit den system- mässigen Bezügen der X. Rangscelasse der Staatsbeamten, vorbehaltlich der verfassungsmässigen Genehmigung der bezüglichen Auslagen, allergnädigst zu bewilligen geruht haben“ Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 55 und dass dieser Posten in den Staatsvoranschlag für das Jahr 1890 einbezogen wurde. Nach dem von unserem Zeichner, Herrn E.J a hn, zusammengestellten Ausweise wurde die Kartensammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt im Jahre 18389 um 70 Blätter vermehrt. Von unseren Druckschriften, für deren Herausgabe uns immer nur noch die Summe von 6000 fl. zur Disposition steht, wurden unter der bisherigen Redaction der Herren: Dr. E. v. Mojsisovies und C. Maria Paul im Verlaufe des Jahres 1889 ausgegeben, wie folgt. Von den Abbandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt wurde fertig gestellt vorerst die I. Abtheilung des Bandes XIII mit dem Inhalte: Guido Stache, die Liburnische Stufe und deren Grenz- horizonte; eine Studie über die Schichtenfolgen der eretacisch-eoeänen oder protocänen Landbildungsperiode im Bereiche der Küstenländer von Öesterreich-Ungaın. Erste Abtheilung: geologische Uebersicht und Be- schreibung der Faunen- und Florenreste. I. Uebersicht der geologischen Verhältnisse der Küstenländer von Oesterreich-Ungarn, pag. 1—84. Mit einer geologischen Uebersichtskarte. II. Nichtmarine Faunen- und Floren- .reste der Protoeänschichten des nördlichen Verbreitungsgebietes, pag. &5 bis 170. Mit 8 Petrefactentafeln. Weiterhin wurde fertig gestellt das I. Heft des Bandes XV der Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt mit dem Inhalte: Georg Geyer, Ueber die Liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt. Mit 9 lithographischen Tafeln. Ich kann diese Publieationen nicht vorlegen, ohne meiner Freude darüber Ausdruck zu geben, dass es unserm hoehverehrten Freunde, Herrn Vicedireetor Stache, möglich gemacht werden konnte, an die Herausgabe seiner durch langjährige Reisen, Aufsammlungen, Studien und mühsame Präparationen, vorbereiteten, wissenschaftlich hochwichtigen Abhandlung über die sogenannten „Cosinaschichten“ zu schreiten, von welcher hier vorläufig die erste Abtheilung zur wissenschaftlichen Be- nützung übergeben wird. Möge es ermöglicht werden, dass auch die übrigen Theile der seit Jahren sehnlichst erwarteten Publication, zu dem heute vorgelegten sich gesellen und der ganze Umfang und Werth dieser Arbeit, welcher der geehrte Autor die Jahre seines bisherigen Lebens fast ausschliesslich geopfert hat, ersichtlich werden. Nicht minder hoch erfreut mich die zweite vorgelegte Abhandlung, deren Autor unserem hoffnungsvollen „Nachwuchse“ angehörig, in kurz aufeinander folgenden Zeitabschnitten, jetzt schon die zweite grössere, reich mit Tafeln ausgestattete Publication geliefert hat, die uns zur Hoffnung berechtigt, dass unser „Nachwuchs“ seine Aufgabe ernst auf- gefasst hat. Ohne das undankbare Geschäft eines Propheten übernehmen zu müssen, kann ich die erfreuliche Mittheilung machen, dass für das Jahr 1890 zwei Publieationen für unsere Abhandlungen druckfertig oder nahezu druckfertig vorliegen. Die eine davon wurde mir bereits über- geben und sie führt den Titel: Dr. L.v. Tausch, Zur Kenntniss der Fauna der „grauen Kalke“ der Südalpen. Mit 9 lithographirten Tafeln, die bereits gedruckt vorliegen. 56 Verhandlungen. Nr. 2 Die zweite, schr umfangreiche Abhandlung, die als zweite Publi- cation zum Drucke gelangen wird, führt den Titel: Dr. Alex. Bittner, Die Brachiopoden der alpinen Trias mit 40 Tafeln, wovon bisher 38 ebenfalls schon gedruckt vorliegen. Vom -XXXIX. Bande unseres Jahrbuches 1889 ist das erste Doppelheft (Heft 1 und 2) bereits ausgegeben und das zweite Doppel- heft (Heft 3 und 4) in der Vollendung begriffen. Der XXXIX. Band unseres Jahrbuches enthält Artikeln der fol- genden Autoren: Claudius Angermann; Dr. Alexander Bittner; Prof. Dr. J. Blaas in Innsbruck; Dr. Fritz Frech in Berlin; Georg Geyer; C. v. John; Dr. Josef v. Siemiradzki in Lemberg; Dr. Hj. Sjögren in Baku; Dr. Guido Stäche; D. Stur; Dr. L. v. Tausch; Dr. Emil Tietze; Dr. K. Ant. Weithofer; S. Freih. v. Wöhrmann. Im Jahrgange 1889 unserer Verhandlungen sind Original- beiträge enthalten von den Herren: Franz Bartonec in Siersza; H. Bergmann in Neu-Bydzov; Dr. Alexander Bittner; Prof. J. Blaas; Gejza v. Bukowski, C. v. Camerlander; Prof. M. Canavari in Pisa; A. Cathrein in Innsbruck; Dr. C. Clar in Gleichenberg; H. Baron v. Foullon; Georg Geyer; H. Grav& in Fünfhaus; Dr. W. ©. Gümbel in München; Dr. J. E. Hibsch in Leitmeritz; Prof. R. Hörnes in Graz; Dr. Kramberger-Gor- janovid in Agram; Prof. Dr. G. C. Laube in Prag; Dr. Hans Lechleitner; Dr. E. v. Mojsisovies; Prof. Dr. M. Neumayr, Prof. Julian Niedzwiedzki in Lemberg; C. M. Paul; Jos. Prochäzka; Prof. H. Rosenbusch; Hofrath Josef Rossiwal Ritter v. Stollenau; Prof. A. Rzehak; Dr. Gottfried Starkl; D. Stur; Dr. Leopold v. Tausch; Friedrich Teller; Dr. Emil Tietze; Dr. V. Uhlig; Josef Ullepitsch in Gnezda, Zipser Comitat; M. Vacek; Constantin v. Vogdt; K. A. Weithofer; Thaddäus WiSniowski in Truskawiec; Baron A. de Zigno in Padua. Im chemischen Laboratorium wurden zahlreiche Unter- suchungen für Parteien vorgenommen. Im Ganzen gaben 100 Parteien 160 verschiedene Proben zur Untersuchung, von denen von 89 Einsendern für 145 Proben die tarifmässigen Taxen erlegt wurden. Ueber die in den Jahren 1888 und 1889 im Laboratorium durchgeführten Untersuchungen wird demnächst eine Zusammenstellung in unserem Jahrbuch erscheinen. Wie die oben angeführten Daten schon erkennen lassen, hat die Anzahl der für Parteien durchgeführten Untersuchungen eine Höhe er- reicht, die es den beiden Chemikern der Anstalt zur Pflicht machte, ihre ganze Arbeitskraft fast ausschliesslich der Ausführung dieser Arbeiten zu widmen, so dass ihnen nahezu keine Zeit für rein wissenschaftliche Thätigkeit übrig blieb; es wären denn dieAnalysendervierHaupt- quellen vonLuhatschowitz hierher zu rechnen, deren Abschluss in kürzester Zeit erfolgen und über die eine selbständige Publieation er- scheinen wird. Bei dieser Gelegenheit handelt es sich auch um Durch- führung der Analyse der Gase dieser Quellen und wurde ein eigener Raum für Gasanalysen eingerichtet, wodurch eine erwünschte Erwei- terung der im Laboratorium ausführbaren Arbeiten erzielt wurde. Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 57 Ich habe hier beizufügen, dass es mich sehr gefreut hat zu sehen, wie unsere Chemiker freudig Hand anlegten, um diese Erweiterung unseres Laboratoriums zu ermöglichen. Die vermehrte Arbeit haben sie zu bewältigen, und ich habe nicht gezögert, trotzdem unser Laboratorium die demselben gewährte Dotation verausgabt, also eine Ueberschreitung in sicherer Aussicht stand, die nöthigen Geldmitteln aus anderen Ver- lägen zur Disposition zu stellen, in der Hoffnung, dass hierdurch einerseits ein ganz neues Feld für unsere Studien eröffnet wird, anderer- seits die Einnahmen unseres Laboratoriums einer eventuellen Steigerung zugeführt werden. Unser seit 40 Jahren bestehendes Laboratorium erhält nunmehr die nöthige Menge von Quecksilber; es wurde auch die nöthige Queceksilberwanne mit dem zugehörigen Eudiometer und Absorptionsröhren angeschafft, ein Barometer in Stand gesetzt, Ruhmkorff und Flaschenelement herbeigeschafft und wird das weiter Nöthige eventuell nachgetragen. Der Vorstand des chemischen Laboratoriums, Herr ©. v. John, setzte, so weit es ihm möglich war, seine Untersuchungen über Granate und Pyrope fort, während Herr Baron Foullon sich mit der weiteren Untersuchung der von Herrn G. v. Bukowski in Rhodus und Klein- asien gesammelten Gesteine befasste. Im Frühjahr hatte Herr Baron Foullon Gelegenheit, die Sammlungen in Petersburg zu sehen und im privaten Interesse eine Reise in den mittleren Ural zu machen, wobei er unter Anderem Tagil, Beresowsk und Rewda besuchen konnte. Hier sei es gestattet, die Nachricht einzuschalten, dass unser hochgeehrter langjähriger Freund und Arbeitsgenosse, Herr A. Patera, in den Räumen unserer Anstalt, resp. in dem ehemaligen k. k. chemisch- hüttenmännischen Laboratorium, seit dem vergangenen Frühjahre auf- gehört hat, seine Thätigkeit fortzusetzen. Mit allerhöchster Anerkennung seiner langjährigen erspriesslichen Dienstleistung und der Verleihung des Titels und Charakters eines Hofrathes wurde derselbe in den dauernden Ruhestand versetzt und lebt nunmehr auf dem Lande, zu Znaim in Mähren, im Kreise seiner Angehörigen. Möge ihm die er- wünschte ungestörte Ruhe noch durch lange Jahre vergönnt sein! Unser Archiv betreffend, möchte ich mir erlauben, zu notifieiren, dass im Jahre 1889, ungerechnet eine Menge privater Anfragen, die besser zu den Agenden eines Auskunftsbureaus gehören würden , 512 Actennummern zugewachsen sind. Nach Angabe des Herrn E. Girardi sind darunter 65 Erlässe des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht und 50 Berichte der Direction an dasselbe hohe k. k. Ministerium. Für die Restaurirung des Amtsgebäudes der k. k. geo- logischen Reichsanstalt ist durch die Gnade des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht und des hohen k. k. Finanzministeriums eine ausserordentliche Ausgabe von 4600 fl. in das Präliminare des Jahres 1890 eingestellt worden, welche, vorbehaltlich der verfassungs- mässigen Genehmigung, im kommenden Frühjahre zur Verwendung gelangen wird. In dem Entwurfe zur GründungeinesReichsinstitutes für diegeologische Durehforschung desösterreichischen 58 Verhandlungen. Nr. 2 Kaiserstaates Jahrb. der k. k. geologischen Reichsanstalt, I 1850, pag. 1 vom 15. November 1849) lautet auf pag. 3 der Punkt 5 folgend: „Ueber die geologischen Erhebungen müssten nicht nur die bereits vorliegenden Karten revidirt, ergänztund mitmöglichst vielen Durchsehnitten versehen, sondern auch ganz neue geologische Detail- und Uebersichtskarten nach jenen Maassstäben, welcheden Generalstabskarten zu Grunde liegen, angefertigt und der Oeffentlichkeit übergeben werden.“ Am Schlusse dieser Punetationen, pag. 4, l.e. wird ferner hinzu- gefügt: „Hinsichtlich der übrigen Ausgaben für Reisekosten, Sammlungen von Erd- und Steinarten, Erzen, Versteinerungen ete., Einsendungen derselben nach Wien, Bestellung von Hilfsarbeiten, Anschaffung von Karten und Büchern, Anfertigung und Herausgabe der geo- logischen Karten, chemische Untersuchung der gesammelten Gegen- stände, Drucklegung der über die Resultate der Untersuchungen zu veröffentlichenden Abhandlungen und mehrere mit einem solchen Unter- nehmen verbundene Anschaffungen und Arbeiten, kann ich keinen de- taillirten Voranschlag unterbreiten, indem viele sich erst bei der Arbeit selbst herausstellen und das specielle Bedürfniss auch sehr wechselnd sein wird, indem man in einem Jahre mehr auf den einen, in einem anderen Jahre mehr auf andere der obgenannten Gegenstände wird verwenden müssen.“ Beide eitirte Stellen aus dem Gründungsstatut der k. k. geologischen Reichsanstalt constatiren die Variabilität unserer Dotation nach den momentanen jährlichen Bedürfnissen einerseits, und andererseits, dass die ursprüngliche Dotation der Anstalt nicht nach einem detaillirten Voranschlage definitiv bemessen wurde. Hierin liegt der Keim zur weiteren Entwicklung unserer Anstalt, in der Möglichkeit, dass viele specielle Bedürfnisse, die sich erst bei der „Arbeit“ selbst herausstellen dürften, a priori als erwartet erklärt, und deren Befriedigung als erreichbar hingestellt wird. Wir finden also in dem 5. Punkte unserer Gründungsacte ganz klar anbefohlen: dass ganz neue geologische Detail- und Uebersichtskarten angefertigt und auch der Oeffent- lichkeit übergeben werden sollen. Wenn wir daher in unserer Dotation keinen Posten finden, der die Publication unserer Detailkarten bedeckt, respective ermöglicht, ist es Pflicht der Direction, einen solchen Dotationsposten auf genau vorgeschriebenem Wege regelrecht zu erwirken. Wir sind allerdings mit den uns gewährten Mitteln möglichst be- strebt gewesen, unserer Aufgabe gerecht zu werden, indem wir nicht nur zahlreiche Uebersichtskarten in Farbendruck der Oeffentlichkeit übergeben haben, es genügt, nur eine davon zu nennen: Franz von Hauer’s geologische Uebersichtskarte der österreichisch-ungarischen Monarchie im Maasse von 1:576.000 der Natur in 12 Blättern ; wir haben auch die Speeialblätter im Maasse von 1: 144.000 der Natur. später auch die im Maasse 1: 75.000 der Natur geologisch colorirt ausgegeben. Doch war dabei unser Vorgehen, diese Specialblätter durch eine Handeolorirung zu erzeugen, von dem Vorgehen aller bestehenden geologischen Anstalten des Auslandes abweichend. Nr. 2 Jahressitzung am 21. Jänner. D. Stur. 59 indem diese Institute ihre Karten in Farbendruck eızeugen und dieselben daher auch viel wohlfeiler dem Publieum zur Benützung übergeben können. Schon am 2. März 1886 habe ich gewagt, den ersten Antrag zur Drucklegung unserer Specialkarte dem hohen k.k. Mini- sterium für Cultus und Unterricht zu unterbreiten, Eine Erledigung dieses ersten Antrages habe ich nicht erwarten können; wohl auch schon deswegen als eine Menge anderer Bedürfnisse der Anstalt gleichzeitig zur hohen Bewilligung unterbreitet wurden. Die zweite Eingabe in dieser Angelegenheit vom 31. Jänner 1887 hatte zur Folge den im Erlasse vom 14. April 1887, Z. 5387 enthaltenen hohen Auftrag: ein Memorandum über die Thätigkeit der Anstalt, von ihrer Gründung bis zum Jahre 1886 zu unterbreiten. Am 2. Mai 1887 hatte ich diesem hohen Auftrage entsprochen mit einem Memorandum, welchem 3 kartographische Darstellungen und eine Tabelle beigegeben waren, wovon Blatt I eine Uebersicht der geologischen Uebersichtsauf- nahmen, Blatt II eine Uebersicht der geologischen Detail-Aufnahmen im Maasse 1: 144.000 d.N.; Blatt III eine Uebersicht der geologischen Detail-Aufnahmen im Maasse 1: 75.000 d.N. und die Tabelle: eine Uebersicht der gesammten Aufnahmsthätigkeit der k. k. geologischen Reichsanstalt, nach Jahren erläutert. In einer unterthänigsten Eingabe vom 29. Februar 1888 hatte ich eine Einwendung, ob es nicht möglich wäre, die Drucklegung unserer Specialkarte aus Ersparnissen innerhalb der gewährten Dotation zu effectuiren, zu beantworten und war leider gezwungen diese Einwendung mit der Darlegung der Unmöglichkeit dieses Vorgehens zu beseitigen, da eine so hoch bezifferte Ersparung, wie die Drucklegung unserer Specialkarte in Anspruch nimmt, bei der grossen Sparsamkeit, mit welcher unsere Dotation gewährt wird, nur durch Sistirung z. B. unserer sämmtlichen Druckschriften, oder der Aufnahmsreisen, oder endlich der sämmtlichen Arbeiten im Museum, Laboratorium und in der Bibliothek erreicht werden könnte. Am 30. März 1888 erhielt ich einen hohen Erlass, Z. 26.326, in welchem Seine Fxcellenz der Herr k. k. Minister für Cultus und Unterricht Folgendes eröffnet: „In Würdigung der in den Berichten: vom 2. März 1886, Z. 147, vom 31. Jänner 1887, Z. 43, vom 29. Februar 1888, Z. 101 und vom 1. Mai 1888, Z. 235 dargelegten Verhältnisse, bin ich geneigt, Aller- höchsten Ortes die Bewilligung zur Drucklegung der geologischen Specialkarte der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder im Maasse 1: 75.00.) der Natur, sowie zur Einbeziehung eines bezüg- lichen ausserordentlichen Credites in das Präliminare der Anstalt pro 1890 zu erwirken. Bevor ich jedoch diesfalls einen allerunterthänigsten Antrag unterbreite, scheint es mir nothwendig, in dem mitgetheilten Plane für die erforderlichen Vorarbeiten und die Publication selbst einige Modi- ficationen, beziehungsweise Erweiterungen eintreten zu lassen.“ Hier folgen nun in drei Hauptpunkten die Modificationen, die man hohen Orts zu berücksichtigen und anzustreben als wünschenswerth erachtete. Folgt der weitere Wortlaut des hohen Erlasses: 60 Verhandlungen. Nr.: 2 „Ich ersuche sohin die Direetion unter entsprechender Bedacht- nahme auf die vorstehenden Andeutungen, eventuell unter An- führung der gegen deren Realisirung obwaltenden Hindernisse, einen umständlichen Plan der Herausgabe der geo- logischen Specialkarte der im Reichsrathe vertretenen Länder etwa für das nächste Quinquennium auszuarbeiten und mit demselben zugleich einen Ausweis vorzulegen, aus welchem für jedes Jahr sowohl das muth- massliche Erforderniss, wie auch die Bedeekung, beziehungsweise der zu gewärtigende wahrscheinliche Erlös aus dem Absatze der Karten zu entnehmen ist.“ In unterthänigster Beantwortung dieses für die Angelegenheit der Drucklegung unserer Speeialkarten hochwichtigen Erlasses, habe ich im Berichte vom 9. April 1889, Z. 171, vorerst nicht verabsäumt, auch die persönlichen Meinungen unserer Herren Chefgeologen in dieser Angelegenheit einzuholen und zu unterbreiten, habe über die oben erwähnten Modificationen auch meine Ansichten beigelegt und noch einmal diese wichtigste Angelegenheit unserer Anstalt, dem hohen Wohlwollen seiner Excellenz in tiefster Ehrfurcht empfohlen. Am 12. August 1889 ist ein hoher Erlass des k. k. Ministeriums vom 3. August 1889, Z. 15.826, an die Direetion gelangt, dessen Wort- laut im Folgenden mitzutheilen ich mich sehr glücklich fühle: „Seine k.undk. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschliessung vom 26. Juli 1. J. allergnädigst zu gestatten geruht, dass die geologische Specialkarte der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder in Druck gelegt werde und haben ferner zur Bestreitung der Kosten der Drucklegung vorläufig für das Jahr 1890 als ausserordentliches Erforderniss den Betrag von 5000 fl. mit der Ver- wendungsdauer bis Ende März 1892, vorbehaltlich der verfassungs- mässigen Genehmigung dieser Auslage, huldvollst zu bewilligen geruht. Von dieser Allerhöchsten Entschliessung setze ich die Direction mit Beziehung auf den Bericht vom 9. April 1. J., Z. 171, mit dem Bemerken in Kenntniss, dass die Drucklegung der Specialkarte unter den nachfolgenden Modalitäten zu erfolgen hat. 1. Für die Publieation hat die Specialkarte der österreichisch- ungarischen Monarchie im Maassstabe von 1: 75.000 d. N. als schwarze Grundlage zu dienen. 2. Wichtige Gegenden, deren Detail für diesen kleineren Maass- stab zu gross erschemt, können im Maassstabe von 1:25.000 d. N. dargestellt werden; hierzu ist jedoch eine besondere Genehmigung des Ministeriums für Cultus und Unterricht einzuholen. 3. Bis auf Weiteres sind vorerst jährlich drei bis vier Blätter der Specialkarte zu publieiren, und zwar hat die Publication nicht nach Provinzen stattzufinden, sondern es sind Gruppen oder Paare, auch einzelne Blätter der Speeialkarte, der geologisch-, industriell-, bergmännisch- oder sonst interessanten Gegenden zu publieiren und die minderes Interesse bietenden Blätter erst später nachzutragen. 4. Den einzelnen Kartenblättern ist ein erläuternder Text beizu- geben, in dem letzteren sind die den tektonischen Bau dieser Blätter erklärenden Profile einzufügen. Nr. 2 Jahressitzung am 2]. Jänner. D. Stur. 61 5. Jedes Kartenblatt der Specialkarte der älteren Aufnahme ist vor der Drucklegung einer Revision durch den ersten Autor, wenn dies nicht möglich ist, durch einen anderen Geologen zu unterziehen. Schliesslich füge ich noch bei, dass im Präliminare der Anstalt pro 1890 auf obige Dotation entsprechend Bedacht genommen wurde. Wien, am 3. August 1889. Der Minister für Cultus und Unterricht: Gautsch m. p.“ Ueberbliekt man die vorangehenden Daten, so fällt die ausser- ordentliche Sorgfalt auf, mit welcher das hohe k. k. Ministerium alle Momente dieser Angelegenheit pro et contra zu erwägen und erschöpfend zu behandeln bestrebt war, auch gewichtige Meinungen einholte, bevor es dahin kam, diesem Unternehmen die Allerhöchste Genehmigung zu erwirken. Die einzelnen Punkte der Modalitäten, unter welchen die Drucklegung der Specialkarte erfolgen solle: Die schwarze Grundlage von geringerem und die von grösserem Maassstabe betreffend, die vor- läufige Fixirung der Dotation auf den Betrag von 5000 fl., die Feststellung, dass vorerst jährlich drei bis vier Blätter der Speeialkarte zu publieiren seien, endlich das erste Quinquennium als der Ausdruck für eine Summe von Lehrjahren für das Unternehmen, alle diese Feststellungen athmen denselben Geist, der auch die Gründungsacte unserer Anstalt durchweht, den Keim zur weiteren Entwicklung auch dieses Zweiges unserer Thätigkeit legend. Es ist meine angenehmste Pflicht, Seiner Excellenz dem Herrn Minister für Cultus und Unterricht im Namen unserer Anstalt unseren tiefgefühltesten Dank darzubringen für das hohe Woblwollen, mit welchem es gelang, auch diese wichtigste Angelegenheit auf den Weg des Gedeihens zu leiten. Die Nachwelt, die Geschichte unserer Anstalt studirend, wird nicht anders können, als zu bekennen, dass seit der Gründung unserer Anstalt die Erwirkung der Möglichkeit, die geo- logische Specialkarte unseres Gebietes in Druck zu legen, den wichtigsten Act bedeute, der hohen Orts gefasst wurde, um der k. k. geologischen Reichsanstalt die nöthigste Handhabe zu verleihen, ihrer Aufgabe besser und zweckmässiger als bisher ent- sprechen zu können, und mit diesem hohen Acte, welcher nach 40jähriger Thätigkeit erst die nöthigen Mittel zu dieser Action ge- währt, wird der hochverehrte Name Seiner Excellenz des Herrn Ministers, k. und k. wirklichen geheimen Rathes Freiherrn Gautsch von Frankenthurn für alle Zeiten verbunden sein. Ich meinerseits habe mit dem, dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht unterbreiteten Antrage, unsere geologische Specialkarte in Druck zu legen, nicht nur eine schwere Verantwort- lichkeit, sondern auch eine viel Mühe und Arbeitskraft erfordernde Action auf mich geladen, in der Hoffnung, dass es mit Gottes Hilfe, Allerhöchster Huld und Gnade und Seiner Excellenz gnädig wohl- wollender Unterstützung, nicht minder mit aufopfernder Tbeilnahme an den erforderlichen Leistungen aller Mitglieder der k. k. geologischen Reichsanstalt gelingen wird, unsere Hauptaufgabe, zu welcher wir K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 2. Verhandlungen. 0) 62 Verhandlungen. Nr. 2 durch den Punkt 5 des Gründungsstatuts verpflichtet sind, zu fördern, sie vorläufig dem Ansehen unseres Institutes entsprechend einzuleiten und zur Zufriedenheit aller Jener fortzuführen, denen das Studium der vaterländischen Geologie am Herzen liegt, denen die geologische Be- schaffenheit unseres Vaterlandes aus derselben irgend welchen Nutzen zu ziehen, Gelegenheit gibt. Auf die hier kurz skizzirte Weise ist nach dem Staatsvoranschlage für das Jahr 1890 das Erforderniss der k. k. geologischen Reichsanstalt mit 69.100 fl. beziffert. Vergleicht man diese unserer Anstalt zur Disposition gestellte Summe mit jenem Erforderniss, welches im Register of the De- partment of the Interior, Washington 1889, pag. 131 u. f. für die Geological Survey der Vereinieten Staaten Nordamerikas an- gewiesen wurde (für Gehalte 319.305 Doll. und für Diurnen 18.000 Doll., also im Ganzen eirca 320.000 Doll., etwa 800.000 fl. ö. W.), so wird man, sowohl in Hinsicht auf die grosse Zahl der am Geological Survey in Washington verwendeten Personen, deren Aufführung 9 Druck- seiten ausfüllt, als auch in Hinsicht auf die Organisation des Institutes (dasselbe hat eine eigene Abtheilung, die „Division of Geography“, die etwa dem k. k. Militär-Geographischen Institute entspricht), geneigt, unsere Verhältnisse mit einem sehr kleinlauten Maassstabe zu bemessen. Bedenkt man aber, dass die erste jährlich gewährte Dotation unserer Anstalt laut dem eitirten Gründungsstatut 31.000 fl. betrug, nach 35 Jahren und bis zum Jahre 1885 auf 54.200 fl. erhöht wurde und heute, nach Verlauf weiterer 5 Jahre, mit 69.100 fl. beziffert ist, so wird man sich geneigt finden den Fortschritt zu erkennen, namentlich dann, wenn ich meinerseits die Versicherung gebe, dass von den prä- liminirten Summen nie auch der ‚geringste Betrag unverwendet blieb, also diese grossen Summen ganz und gar auf die Bedürfnisse der Anstalt ausgelegt wurden. Das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht habe stets bereit gefunden, unsere Bedürfnisse nach Möglichkeit zu decken, wie dies ja in meinen Jahresberichten unter wiederholten unterthänigsten Danksagungen hervorgehoben wurde; aber die Be- willigung unseres Erfordernisses hat stets im Einvernehmen mit dem hohen k.k. Finanzministerium zu erfolgen. Wenn daher unsere Dotation von Jahr zu Jahr erhöht wurde, trotz der schwierigen Finanz- lage der letzten Jahrgänge, so ist diese Thatsache jedenfalls ein Zeichen des hohen Wohlwollens, welches auch von Seite Seiner Excellenz des Herrn k. k. Finanz-Ministers, k. und k. wirklichen geheimen Rathes Dr. Julian Ritter von Dunajewski der k. k. geologischen Reichsanstalt, wie allen wissenschaftlichen Instituten, zugewendet wird, und für welches hohe Wohlwollen ich im Namen unserer Anstalt in tiefster Ehrfureht den unterthänigsten Dank zu unterbreiten habe und den herzlichen Wunsch beifüge, diese günstige Constellation möge noch viele Jahre zum Frommen unserer Anstalt fortbestehen ! Verlag von Alfred Hölder, k. u.x. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp iu Wien. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 4. Februar 1890. Inhalt: Todes-Anzeige: M. Neumayr }. — Eingesendete Mittheilungen: Dr. v. Gümbel. Lithiotis problematica @. eine Muschel. R. Hoernes, Zur Geologie Unter- steiermarks IV. — Vorträge: E. Döll. Der Meteorfall im Jeliza - Gebirge in Serbien. Dr. E. Tietze. Die Gegend von Olmütz. — Literatur-Notizen: L. v. Szajnocha. J. Blaas. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Prof. Dr. Melehior Neumayr }. Vom herzlichen Schmerze überwältigt, erfülle ich die mir durch den Usus zukommende Pflicht, unseren verehrten Gönnern, Freunden und Fachgenossen die Trauerbotschaft zu überbringen, dass unser ehe- maliger hochgeschätzter College und Arbeitsgenosse Dr. Melehior Neu- mayr, Professor der Paläontologie au der Universität Wien, nach langem Leiden, das sich aber wiederholt so gestaltet hatte, dass wir bis zum letzten Augenblicke die Hoffnung nähren konnten, dass er uns und der Wissenschaft erhalten bleiben kann — den 29. Jänner 1890 im 45. Lebensjahre verschieden ist. Im Falle eines derartigen unwiederbringlichen Verlustes verleiht es den Trauernden einen Trost, sich mit den letzten Augenblicken des Verblichenen zu beschäftigen und den Eindruck derselben festzuhalten. Als unser Freund im letzten Herbste aus seinem Lieblingsaufent- halte zu Radstadt zurückgekehrt war, hatte ich ihn besucht. Sein Aus- sehen hatte meine Hoffnung auf Erhaltung seines uns Allen theueren Lebens möglichst tief herabgestimmt. Ich fand ihn damit beschäftigt, sein letztes Manuseript, den II. Theil seines grossen Werkes: Die Stämme des Thierreichs an den Verleger abzusenden. Freudig erregt sagte er: „ich bin sehr erfreut, diesen Pack absenden zu können, er hat mir viel Mühe gemacht.“ Am 11. December 1839, als unser Freund mit Lungenentzündung behaftet schwer darnieder lag, erhielt ich einen letzten von seiner Hand geschriebenen lieben Brief von ihm. Derselbe lautet: „Vorgestern habe ich einen Brief des amerikanischen Comite für den Geologen-Congress erhalten, in welchem mitgetheilt wird, dass im Jahre 1592 grosse Feier des 460jährigen Gedenktages der Entdeckung RK. k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr.3. Verhandlungen. 10 64 Verhandlungen. Nr. 3 von Amerika mit Weltausstellung ete. stattfinden wird. Die Herren möchten nun gerne den Congress ebenfalls auf 1892 verlegen und haben sich um Zustimmung nach Europa gewendet. Auch ich habe als Vertreter Oesterreichs in dem ständigen Comitc eine solehe Anfrage erhalten und wünsche mich nun über die Ansichten der hiesigen Geologen zu orientiren. So erlaube ich mir an Sie eine entsprechende Anfrage zu richten und bitte Sie, mir Ihre Ansicht über den Gegenstand gefälligst mittheilen zu wollen.“ So wie in diesen zwei Augenblicken seines Lebens sich unser Freund darstellt, habe ich ihn in den langen Jahren unseres collegialen Zusammenlebens stets gekannt und gefunden. Unser verstorbener Freund war eben ganz der Gegensatz von jenen Naturen, die da der Ueberzeugung leben: man solle seine Kräfte schonen und dieselben nie überbürden. In diesem Gegensatze liegt der Grund jener Thatsache, dass es ihm gelang, während seiner kurz zugemessenen Lebensdauer so viel zu leisten, dass wir Ursache haben. seine Arbeiten hochzuhalten, seinen Abgang tief zu betrauern. Auf unsere Ermahnungen, er möge seine Studien eine Weile ruhen lassen, sich, nach südlicheren Gegenden reisend, pflegen, hatte er mir geantwortet, dass die Leistungsfähigkeit des Menschen während der Rast roste und man müsse nach der Rast die etwa übriggebliebene Kraft dazu verwenden, um den Rost wegzubringen. In dieser seiner Anschauungsweise gründet ferner die Thatsache, dass er, bereits schwer krank aus den Alpen zurückkehrend, den I. Theil seines Werkes: Die Stämme des Thierreichs, schnell noch, so weit es ging, fertig brachte und seine Freude daran hatte, auch dies noch vollbracht zu haben. Stets den Fortschritt der Wissenschaft vor Augen habend, Sahen wir ihn nicht nur im Leben, sondern auch auf seinem Sterbebette. Möge uns sein Beispiel wie schon im Leben, so auch nach seinem frühzeitigen Tode, stets glänzend voranleuchten ! In seinen grossen Werken hat er selbst seiner Thatkraft ein un- vergessliches Monument aufgerichtet. Wir, seine Freunde und dankbaren Schüler, wollen in unseren Herzen ihm ein ehrendes Denkmal der Erinnerung aufriehten ! D. Stur. Eingesendete Mittheilungen. Dr. v. Gümbel. Lithiotis problematica Gümb. eine Muschel. Die in den bekannten grauen Liaskalken von Rotzo und Roveredo in den Südalpen massenhaft vorkommenden, kalkspathigen Einschlüsse, deren organischer Ursprung wohl von keiner Seite in Zweifel gezogen wird, haben bis jetzt eine sehr verschiedenartige Deutung erhalten. In Zusammenfassung des bis dahin Bekannten habe ieh in meiner Arbeit über die sogenannten Nuliiporen (Abhandl. d. bayer. Ak. d. Wiss. 11. C1., Bd. XI, Abth. 1, 1571, pag. 49) auf Grund näherer Untersuchung soleher Einschlüsse aus Val Arsa bei Roveredo mich für die Wahr- scheinlichkeit ausgesprochen, dass diese Körper der Gruppe der kalk- absondernden Algen zuzurechnen seien. Ich stützte meine Annahme Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. Dr. v. Gümbel. 65 theils auf die in Dünnsehliffen beobachtete, zellenartige Textur der meist von Kalkspatlı durchsetzten Körper, theils auf ihre kohlige Beschaffenheit, welche an vielen Exemplaren ganz besonders in die Augen fällt und bezeichnete diese Einschlüsse vorläufig als Zithiotls pr ae Baron v. Zigno, der genaueste Kenner der Pflanzenreste dieser Schiehten von Rotzo, hat sich später (Mem. d. Istituto Veneto d. Science, 1879) zwar damit einverstanden erklärt, dass die Einschlüsse dem Pflanzenreiche angehören, aber nicht den kalkabsondernden Algen, sondern dass sie am meisten an Monoeotyledonen erinnerten und viel- leicht als die Vertreter einer eigenthümlichen, während der Juraperiode ausgestorbenen Familie anzusehen seien. Aufsammlungen, welche Herr Prof. Dr. v. Zittel in neuester Zeit bei Rotzo in grossartigem Maassstabe hat vornehmen lassen, lieferten ein sehr reiches Material dieser Versteinerungen, welches mir in der dankeswerthesten Weise zur Untersuchung überlassen worden ist. Ich war dadureh in die Lage versetzt, meine früheren Arbeiten über diesen Gegenstand an zum Theil vortrefflich erhaltenen Exemplaren wieder aufzunehmen und zu vervollständigen. Zunächst zeigte sich, dass an vielen Exemplaren die Aussenfläche unzweideutig die kalkige, schuppig blätterige Beschaffenheit von Muschelschalen erkennen lässt, und auch bei der mikroskopischen Untersuchung konnte die entsprechende, zellig faserige Textur, wie bei Austernschalen, daran beobachtet werden. Nicht selten ist die E pidermal- substanz kohlig verändert. Von der inneren Schalenfläche sind (Fig. 1) fast ausschliesslich nur die gegen den Wirbel stark verdiekten Theile vom anhangenden Gestein befreit der Beobachtung zugänglich, während gegen den Unterrand hin die Schalen sehr dünn werden und entweder sehr fest mit dem Gestein verwachsen oder untrennbar auf einander geklebt sind, so dass man sie nicht unverletzt trennen kann. Es lassen sich daher Beobachtungen über die Lage des Muskeleindruckes und des Mantelsaums nicht machen. Der bemerkenswertheste und zugleich am auffallendsten gestaltete Theil ist jener der Wirbelgegend. Hier stossen von beiden Seiten spitz zulaufende Flächen, welche mit feinen, gegen den Wirbel convergirenden Streifehen,, den Enden der einzelnen Schalenlamellen entsprechend, bedeckt sind, an dem lang- gezogen dreieckigen, von zwei wulstartigen Rändern abgegrenzten mittleren Bandfelde schief ab. Der Wirbel ist stark ausgezogen und seitlich gekrümmt. Das Bandfeld ist von sehr eigenthümlieher und ungewöhnlicher Beschaffenheit theils normal zu einer seiehten Bandgrube vertieft, theils aber — und zwar schr häufig — fast eben oder sogar gewölbt und überdies mit zahlreichen, gegen den Wirbel verlaufenden Längsfurchen (durchzogen. Stellt man einen Querschnitt der Schale in dieser Gegend her (Fig. 2), so zeigt sich, dass dieser dem Bandfeld angehörige Theil nicht einfach, wie die übrige Schale, aus übereinanderliegenden Lamellen gebildet wird, sondern aus eoncentrischen wie um einen plattgedrückten Oylinder herumgelegten Schichten zusammengesetzt ist und dass inmitten dieses platteylindrischen Schalentheils der Länge nach meist drei, oft 10* 66 Verhandlungen. Nr. 3 auch mehrere, zuweilen auch weniger, achsenartige Stränge, wie Gefäss- bündel im Pflanzenstengel verlaufen. Am Innenrande der Querschnitte machen sich die Längsfurchen als kleine Einkerbungen bemerkbar. Die Masse, aus welcher dieser Schalentheil besteht, besitzt eine ähnliche Zusammensetzung, wie die äussersten Schalenschichten , indem sie von verdünnten Säuren viel weniger energisch angegriffen wird, als das Uebrige. Auch die dunklere Färbung (vergl. Fig. 3, ec) deutet auf eine 3.2n.Q. Erkläruns: Fig 1. Die Muschel im Ganzen, fünfınal verkleinert. — Fig. 2. Durchschnitt durch den unter dem Wirbel liegenden Schalentheil. — Fig.3. Dünnschliff dureh diesen Schalentheil in fünffacher Vergrösserung. e Epidermalschichten, e verdickter Schalentheil des Bandfeldes mit einem inneren Strang. — Fig.4. Querschnitt durch den Schalentheil unter dem Wirbel an der Bandgrube mit (») verdicktem Randwulst. abweichende Zusammensetzung, welche wahrscheinlich durch eine Ver- mengung von Kalkcarbonat mit chitinöser Substanz bedingt ist. Was die Entstehung dieses verdickten Schalentheils anbelangt, so hat es den Anschein, als ob Theile des in den Furchen eingelagerten Ligamentes bei dem Fortwachsen der Schale überwuchert, mantelförmig umhüllt und auf diese Weise gefässbündelähnlich in der Kalkmasse eingeschlossen worden wären. Ob die schmalen Rinnen, welche über das der Bandgrube entsprechende, dreieckige Feld unter dem Wirbel verlaufen, den Vertiefungen entsprechen, wie sie sich in den Quergruben z. B. bei Gervillia vorfinden, wage ich nicht zu entscheiden; es ist dies indess unwahrscheinlich, weil sich auch bei grossen Exemplaren von Ostrea, 7. B. O. crassissima, in der stark vertieften und quer ge- runzelten Bandgrube zuweilen eine Längsstreifung bemerkbar macht. Auch zeigt sich bei Ostrea (vergl. Fig. 4) in den die Bandgrube ab- srenzenden, verdiekten Rändern eine Umbiegung der Schalenschichten zu einem Wulst mit concentrischen Lagen. Es finden sich mithin mehr- fach Analogien der Zithrotis-Schale mit jener der Ostrea. Dass Lithiotis nach diesen Untersuchungen der Gattung Ostrea am nächsten steht, wird auch durch die feinfaserige Structur der Schale, Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. R. Hoernes. 67 wie sie sich in Dünnschliffen zu erkennen gibt, bestätigt. Es fragt sich nur, ob die starke Längsstreifung des Bandfeldes in Verbindung mit der stark einseitigen Krümmung des Wirbels zureicht, um ein von Ostrea zu trennendes Genus, welchem die Bezeichnung Zithiotis verbleiben würde, aufrecht zu erhalten. In diesem Falle wäre die Art statt L. problematica als L. ostreacina zu bezeichnen. Ist dagegen eine Ver- einigung mit der Gattung Ostrea angezeigt, so würde die Art mit dem Namen Östrea lithiotis zu belegen sein. Die Grösse dieser Muschel ist eine erstaunliche, aber sehr wech- selnde. Nach einzelnen Bruchstücken lässt sich die Länge vom unteren Schalenrande bis zur Wirbeispitze auf 25—30 Cm. schätzen. Fasst man die Merkmale zusammen, so ergibt sich folgende Diagnose: Ostreide mit unregelmässig coneentrisch welliger, nicht gefalteter Schale, welche flach, gegen den unteren Rand verdünnt, gegen die Wirbelgegend stark verdickt ist; Wirbel mittelständig, langausgezogen, seitlich gekrümmt; Ligamentfeld theils schwach vertieft, theils verdickt, auf seiner Oberfläche von zahlreichen Längsfurchen und in dem zuge- hörigen, aus coneentrischen Lagen zusammengesetzten Schalentheil von mebreren inneren Strängen durchzogen. Weitere Ausführung behalte ich mir für eine spätere ausführlichere Publieation vor. R. Hoernes Zur Geologie Untersteiermarks. IV. Die Donatibruchlinie. Der Donatiberg hat seit jeher durch die steil aufgerichteten ter- tiären Schichten, welehe in ihm 883 Meter Seehöhe erreichen, die Auf- merksamkeit der Geologen erregt. Zollikofer hat sich eingehend mit diesem Berge beschäftigt und dem Kerne des Donatizuges ein eocänes Alter zugeschrieben (Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 13861—62, XN. Bd., pag. 215, 216). Stur handelt in seiner Geologie der Steiermark ausführlich über den Donatiberg und seine Umgebung (pag. 659 — 643) und hat zwei Profile veröffentlicht, von welchen das eine vom Donati- berg nördlich über Maxau nach Ternovee im Pettauer Felde läuft, das zweite aber einen Durchschnitt vom Watschberg südlich herab zur Sottla gibt. Peters hat wiederholt der Stellung der tertiären Schichten des Donatiberges gedacht. So sagte er in der Versammlung des natur- wissenschaftlichen Vereines für Steiermark am 28. November 1868 (Mittheilungen dieses Vereines, II. Bd., II. Heft 1870): „Gerade der Donatiberg mit seinen unter Winkeln von 60—80 Graden geneigten Nulliporenkalksteinen ist aus dem Grunde einer der wichtigsten Punkte in der südlichen Alpenzone, weil er von den grossen Zerrüttungen Zeugniss gibt, denen dieser Landstrich am Uebergange in die östliche Niederung ausgesetzt war“ — und an anderer Stelle kommt er aus- führlicher auf den Donatiberg zurück: „Der Glanzpunkt in der Land- schaft bleibt stets der Donatiberg, der sich gegen Sauerbrunn gerade in’s Profil stellt, und als zugespitzter Kegel mit schroffem Felsgewände erscheint. Seine Gipfelform verdankt er der steilen Stellung der Nulli- porenkalkschichten, aus denen er besteht. Die beinahe überhängende Kniekung derselben ist vom sogenannten Triestiner Kogel, einem der beliebtesten Punkte für Morgenpromenaden, sehr deutlich zu sehen. Wer 68 Verhandlungen. Nr. 3 da weiss, dass es der miocäne Nulliporenkalkstein ist, der solehe Formen darbietet (so behaupten wenigstens die Geologen, die den Berg unter- suchten. Sollte er der unteren Mediterranstufe angehören ?), fühlt sich davon umsomehr betroffen, als er in südwestlicher Richtung eine aus- gedehnte Plattform vor sich hat, mit Dörfern und Kirchen reichlich geschmückt, die derselbe Kalkstein durch die horizontale Lagerung seiner Bänke bedingt. Der Donatiberg ist dieserwegen eine grosse Merkwürdigkeit nieht blos für die Umgebung von Sauerbrunn, sondern für die ganzen südöstlichen Alpen; änder. Ein eigenthümliches Ergebniss der Gomihina on von Schichtenfaltung , Bruch und Einsturz , würde dieser Berg für sich allein hinreichen, den Curort zu einem geologisch- interessanten Object zu machen.“ (Rohitsch-Sauerbrunn in dem Aufsatze „Mineralquellen und Curorte“ Graz, Geschichte und Topographie der Stadt und ihrer Umgebung, 1875.) Mit Recht hat aber schon Stur bei Besprechung des ersten der oben erwähnten Profile darauf hingewiesen, dass die Aufriehtung der Lithotbamnien - Bänke des Donatiberges nichts so ausserordentlich Un- sewöhnliches darbiete, da ja weiter nördlich vom Donati zwischen der Drann und dem Pettauer Felde noch Jüngere tertiäre Schichten sich in steiler Aufrichtung, ja sogar in Fäc herstellung befinden. Stur beob- achtete auf der Nordseite des Donati in der Gegend von Stopperzen einen Aufbruch der Sotzkaschichten, welche er an einigen Stellen durch Pflanzenreste (Andromeda protogaea Ung., Engelhardtia Sotzkiana Ung.) beglaubigt fand. Mit Recht verweist ferner Stur auf die weitere, west- liche Forisetzung des Donatizuges als auf jene Gegend, welche die eomplieirten Verhältnisse dieses Zuges zu erklären vermag. Ich glaube, gerade in dieser Gegend, welcher das zweite von Stur gegebene Profil entnommen ist (Seite 642 der Geologie der Steiermark), den Schlüssel für die richtige Deutung der Sehichtstellung im Donati gefunden zu haben. Zahlreiche Gräben schneiden hier in den Südabhang des Plesivee ein, die Begehung derselben lieferte wir sehr interessante Anhaltspunkte, um das Fortstreichen jener Störungslinie, auf welcher die Aufrichtung der mioeänen Lithothamnienbänke des Donati statthatte , festzustellen. Sowohl in dem Glashütten-Graben, im Irje-Graben und Cerovee-Graben als auch im Secovo-Graben konnte ich wahrnehmen, dass inmitten tertiärer Ablagerungen ältere, den Anscheine nach paläozoische Gesteine in geringer Ausdehnung, oft nur als einzelne Blöcke oder Klippen her- vortauchen. Das Auffallendste dieser Vorkommnisse traf ich im Glas- hütten-Graben, wo an einer ganz beschränkten Stelle im Thalgrunde rother Sandstein (Grödner Sandstein ?) und eine grell rothe Kalkbreceie aus den dunkeln, tertiären Mergeln heraussehen. In ähnlicher Weise fand ich auf der Höhe von Goridan, sowie im westlichen Aste des Se@ovo-Grabens, nahe dem Sattel zwischen Secovo und Cerovec-Graben, nördlich vom Cerovee- Berg dunkle, weissgeaderte Crmoidenkalke vom Aussehen des sogenannten Schnürlkalkes, grobes Conglomerat aus Quarz- geröllen mit quarzigem Bindemittel vom Aussehen des Verrucano und braungelben, eisenschüssigen harten Sandstein. Auf der Ostseite des Secovo-Grabens hingegen beobachtete ich ein isolirtes Vorkommen von hellem, von zahlreichen Rutschflächen und sonstigen Spalten durchzogenen Kalkstein, welcher mit dem westlich von St. Maria Loretto ebenfalls Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. R. Hoernes. 69 in beschränkter Ausdehnung aus tertiären Schichten hervorsehenden Kalk petrographisch die grösste Aehnlichkeit hat. Ob diese Kalke meso- zoischen oder paläozoischen Alters sind, lässt sich bei dem Umstande, als Versteinerungen in ihnen bis nun nicht aufgefunden wurden , nicht entscheiden. Ich möchte mir hier ebensowenig eine Muthmassung er- lauben, als ich mich getrauen würde, über das geologische Alter (des Wotsehkalkes und Dolomites ein Urtheil abzugeben. Die erwähnten Vorkommnisse älterer Gesteine im Glashütten- Graben, auf Gorican, im Sedovo-Graben und bei Loretto liegen alle auf einer nahezu geraden Linie, welche von Ost nach West streicht. Ver- längern wir diese Linie nach Ost, so berührt sie den Nordfuss des Donatiberges. Die Schichtstellung der tertiären Bänke im Donati und in den Gräben, welehe den Südabhang des Plesivee durehfurehen , ist offenbar dieselbe. Ich gebe hier ein Profil durch den Cerovee-Graben und über die Höhe von Gorican zum Plesivee, um zu zeigen, dass an dieser Schichtstellung nicht etwa der Hornblendeandesit Schuld trägt. der in einem meilenweit zu verfolgenden Zuge am Südfusse des Plesivee auftritt. Dieser Zug ist keineswegs, wie Peter’s meinte (vergl. Mitth. Gorican Piesivee All.= Junge Alluvionen an dem Ausgange des Cerovee-Grabens. M. = Tüfferer Mergel. A. T.M.= Andesit, Tuffe und Mergel in steiler Schichtstellung. p G.=Durch Stauung heraufgerissene ältere Gesteine. I—I= Donati-Bruchlinie. M.'T. Sdst. = Mergel, Tuffe und Sandsteine. S. = Sotzkaschichten. Tr. D. = Trias (?) Dolomit. d. naturw. Ver. f. Steierm. II. Bd., II. Heft, pag. LXXXIV), ein Gang- zug; er entspricht nur der Aufrichtung eines lagerförmig den tertiären Schichten eingeschalteten Massengesteines längs einer grossen Bruchlinie., an welche auch die begleitenden Tuffe und Mergel in steile, theilweise sogar überkippte Stellung gebracht wurden. Diese Linie, welche ich nach derjenigen Stelle, wo die tertiären Schichten am auffallendsten emporgerichtet wurden, Donati-Bruceh- linie nennen will, ist bezeichnet durch das klippenartige Auftreten älterer Gesteine, welche aus dem Schiehtverband gerissen, an verschie- denen Stellen dieser Linie beobachtet wurden. Ich möchte mir er- lauben, hier auch auf einige ältere Beobachtungen Zollikofers auf- merksam zu machen, welche das isolirte Vorkommen von sogenannter „Breöka“ im Graben von Maria Lubitschna SW. von Pöltschach und in dem von Ober-Gabermigg nach St. Nicolai im Wotschgebirge hinauf- ziehenden Graben zum Gegenstande haben. Die Erklärung des Vor- kommens dieser älteren Gesteine wird wohl nur in der Weise gesucht werden können, dass diese Gesteine sich ursprünglich an der Basis (0 Verhandlungen. Nr. 3 der südlichen Scholle befunden haben, und bei deren Aufstauung an der Bruchlinie heraufgerissen worden sein mögen. Das ganze Bild "der Störung scheint mir ziemlich klar für eine stattgehabte Bewegung und Aufstauung der südlichen Scholle an der als Widerlager dienenden nördlieben zu sprechen, doch will ich gerne einräumen , dass man die geschilderten Lagerungsverhältnisse ebenso wie durch eine einfache Stauung von Süden her auch durch eine zwei- fache Bewegung, nämlich erstlich eine mit Schleppung verbundene Senkung des südlichen Theiles und sodann eine mit Aufriehtung der geschleppten Schichten verbundene, südwärts gerichtete Bewegung der nördlichen Scholle erklären kann. Die letztere Erklärung scheint mir indess die geringere Wahrscheinlichkeit zu besitzen. Uebrigens werde ich mit Bezug auf jene Störung der Tertiärschichten bei Tüffer, welche ich in nicht sehr entsprechender Weise eine Ueberschiebung des Süd- flügels einer Mulde auf den Nordflügel genannt habe, was Bittner zur Veranlassung nahm, die ganzen Folgerungen , welche an das Vor- handensein dieser Störungen geknüpft werden, für nichtig zu erklären (vergl. Jahrbuch der k. *k. geolog. Reichsanstalt, 1884, pag. 595), in einer weiteren Mittheilung zu zeigen versuchen, dass es in Südsteiermark thatsächlich Störungen gibt, welche nur durch Ueberschiebungen von Süden her zu erklären sind, und jede anderweitige (von Bittner übrigens gar nicht versuchte) Erklärung ausschliessen. Vorträge. Ed. Döll. Der Meteorfall im Jeliza-GebirgeinSerbien am 1. December 1889. Die erste Nachricht von diesem Ereigniss brachte ein Telegramm des „Neuen Wiener Tagblatt“, das schon am 3. December über einen reichen Meteorfall bei Cadlak in Serbien berichtete. Auskünfte, welche ich dem Herrn Ed. Pötzl, einem der Redacteure dieses Blattes, ver- dankte, liessen keinen Zweifel über die grosse Bedeutung dieses Falles übrig. Ich wendete mich darum sogleich an den Herrn Theodor Ritter v.Stefanovid@ Vilovsky, königl. serbischen Ministerialsecretär a. D., mit der Bitte, derselbe möge mich bei der Gewinnung von Nachrichten über diesen Fall unterstützen, wie er mir ja auch schon aus Anlass des Meteorfalles bei Soko-Banja im Jahre 1877, des ersten derartigen Ereignisses, das aus Serbien zur Beschreibung kam, seinen Beistand gewährt hatte. Herr Ritter v. Stefanovi&, der sich selbst sehr lebhaft für die Sache interessirt, veranlasste nun auch die Zusendung des nachfolgenden Berichtes von Seite des Herrn Jovan Zujovid, Pro- fessors an der königl. Hochschule in Belgrad, an mich. Professor Zujovid« theilt zunächst “die amtlichen Depeschen mit, welehe von einzelnen Präfeeten an den Minister des Innern, Herrn Tausanovid, noch am Tage des Falles, den 1. December v. J. (19. November alten Styles), nach Belgrad gelangten. An erster Stelle steht der Bericht des Herrn M. Rajkovies, Präfeeten des Cataker Kreises, wo die Meteoriten fielen. Derselbe sagt: „Heute um 2'/, Uhr Nach- mittags sind einige Meteorstücke in den Dörfern JeZevica, Banjica und Viljusa auf die Erde gefallen. Das Herabfallen der Meteorsteine Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. Ed. Döll. FE war von einem dumpfen Geräusche begleitet, das sich beiläufig so aus- nahm, wie wenn man auf ein leeres Fass im Tacte schlagen würde. Hierauf erfolgten zwei bis drei Detonationen ähnlich dem Geschütz- feuer aus der Ferne, während der Fall selbst von einem merklichen Zischen und Pfeifen, ähnlich dem Geräusche abbrennender Raketen, begleitet war. Die Riehtung war von West nach Ost und es scheint, dass sich die Erscheinung in den Kragujevacer Kreis fortsetzte, und zwar in der Richtung des Dorfes Bumbarevo Brdo. Ich habe die Auffindung und Bergung der Meteorsteine sofort angeordnet.“ Auf diese Depesche aus dem Fallgebiete folgen die Depeschen aus Jagodina, Kragujevaec und Cuprija, die über die mächtigen Schallerscheinungen berichten, welche an diesen Orten, wo von dem Ereignisse bei Cadak noch nichts bekannt war, vernommen worden sind. Die Depesche aus Jagodina lautet: „Heute um 2 Uhr hörte ich ein äusserst starkes Geräusch, das mit einer Erschütterung ver- bunden war, dass alle Häuser im Orte erzitterten. Das Geräuch glich demjenigen bei einer Explosion. Leute, die sich an den Meteorfall von Alexinae (Soko-Banja) erinnern, behaupten, dass die Erscheinung von damals der heutigen ganz ähnlich gewesen ist. Dies melde ich zur gefälligen Kenntnissnahme. Der Kreispräfeet: G. Giorgjevic.“ Von Kragujevac heisst es: „Heute um 2 Uhr Nachmittags hörte man auch hier ein heftiges Geräusch und eine Erschütterung, die sämmtliche Häuser von Kragujevae erzittern machte. Thüren schlossen sich von, selbst auf, ja auch manche Fenster. Dieselbe Erscheinung war in Cadak und Gornji Milanovac. Das Naturereigniss muss sich irgendwo am Kopavnik!) abgespielt haben. Der Subpräfeet: S.L. Wraßevie.“ Aus Cuprija kam eine Depesche: „Heute um 2 Uhr 35 Minuten Nachmittags verspürte man in Paracin und Cuprija eine Erd- erschütterung, und zwar waren es drei von Norden kommende Stösse. Ein Stoss war stärker, zwei davon schwächer. Schaden gab es keinen. Der Kreispräfeet: S. A. Pavlovies.“ Erschütterungen waren sogar in Belgrad merklich. So schreibt Professor Zujovid in einem Briefe: „Am Sonntag den 19. November (alten Styles) hörte ich um 2 Uhr Nachmittags von meinem Zimmer aus ein ungewöhnlich starkes Geräusch, in Folge dessen die Fenster meiner Wohnung förmlich klirrten , wobei es mir vorkam, als ob ich auf meinem Hausboden einen dumpfen Fall vernommen hätte. Ich begab mich auf den letzteren, doch fand ich daselbst nichts Auffälliges. Erst gegen Abend konnte ich mir die Sache erklären, als ich aus dem Mini- sterium des Innern eine Depesche zugestellt erhielt, welche die ersten Nachrichten brachte.“ Die einander rasch folgenden Depeschen veranlassten den Herrn Professor Zujovid umgehend in Begleitung der Hörer der Hoch- !) Der höchste Grenzberg Serbiens im Süden. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 3. Verhandlungen. Mil 2 Verhandlungen. Nr. 3 schule Ili& und Gagic, welche mit den nöthigen Instrumenten versehen waren, nach Cacak abzureisen, um noch unter dem mächtigen Eindrucke des eben Geschehenen die Wahrnehmungen der Zeugen des Falles zu sammeln und zugleich für die Belgrader Hochschule die auf- findbaren Meteoriten zu erwerben. Es erinnert mich diese Rührigkeit lebhaft an den Fall von Stannern (1808), wo der verewigte v.Schreibers gleichfalls rasch am Fallorte eintraf, freilich in einem etwas langsameren Tempo, als es hier im Zeitalter des Telegraphen und der Eisenbahn möglich gewesen ist, die umfassendsten Erhebungen machte und einleitete und zugleich einen Schatz von Steinen der Wiener Meteoritensammlung erwarb, welcher der Ausgangspunkt einer mäch- tigen Entwicklung für diese Sammlung wurde. Man kann nur den Wunsch haben, es möge sich an den Fall bei ‚Cacak oder im Jelizagebirge, wie ihn Professor Zujovid genannt wünscht, für die Sammlung der Belgrader Hochschule und die Meteo- ritenkunde das Gleiche knüpfen. In Ca&ak angekommen, erfuhr Professor Zujovid, dass der Präfeet bereits einen weiteren Bericht am 20. November alten oder 2. December neuen Styles an den Herrn Minister gesendet und auch von den Bauern Steine erworben hatte. In diesem Berichte heisst es: „Ich habe es als meine Pflicht erachtet, mich persönlich in Zablade von der Richtung und Bewegung des Meteors zu überzeugen. Die Pro- fessoren A. Stanojevic und Sima Trojanovic gaben mir auf diesem Wege als Sachverständige das Geleite. Nach authentischen Aus- sagen kann constatirt werden: Das Meteor hat sich gezeigt über dem Dorfe Zablade in der Richtung von Nordwest gegen Südost. Im An- fange wurden zwei starke Detonationen hörbar, später eine dritte, minder starke. Die Detonation war eine so mächtige, dass in Cadak die Fenster erzitterten, dass die Bewohner ihre Häuser verliessen und auf die Strasse flohen. Zu derselben Zeit fielen die leuchtenden Meteoriten herab. Das Herabfallen geschah in einer Länge von einer halben Stunde in den Dörfern Zablade, Jezevica und Viljusa in der Riehtung von Nordwest nach Südost. An Ort und Stelle wurden 12 Exemplare an 8 Fundorten gesammelt. Das grösste Exemplar hat 3 Kilogramm. Das Hervorholen wurde von den Bewohnern besorgt. An drei Orten wurde der Durchmesser und die Tiefe des Loches ge- messen. Der Winkel (des Ankommens) kann nur an einem Orte be- stimmt werden, woselbst ein Stück zuerst eine Eiche anstreifte und sich dann erst in die Erde eingegraben hat. Der Präfeet: M. Rajkovies.“ Prof. Zu Jovic begab sich hierauf selbst nach Zablace, das ihm nach der Beschreibung als das Centrum des Fallgebietes erschien. In Ermanglung einer guten topographischen Karte wurde ein eigener Situationsplan dieses ganzen Gebietes aufgenommen und darin die ein- zelnen Fallorte genau bezeichnet. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der für die Belgrader Hochschule erworbenen Steine, ihr Gewicht und die Fallorte. Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. Ed. Döll. 13 Nr. | Gewicht Ort. des Falles Nr. | Gewicht "Ort des Falles ı Sara li en 5 Sem ee ne 1 8555 Jezevica 14 480 Jezevica > 4020 Viljusa 15) 435 Zablace 3 3175 JeZevica 16 430 Viljusa 4 A220 Lipnica 17 380 Baluga 5 1540 Viljusa 18 375 Jezevica 6 1510 Viljusa 19 340 Jezevica 7 1470 Jezevica 20 340 Zablate 8 1250 Karaca al 255 Zablace ) 815 Zablade 23 250 Zablace 10 760 Jezevica 28 230 Baluga 1l 740 Jezevica 24 160 ee) 12 520 Jezevica 25 70 Jezevica 13 510 Zablade Der grössere Theil der Meteoriten bildet selbständige, meteoritische Individuen, die übrigen sind nur Theile von denselben. In das vorher- gehende Verzeichniss ist ein 3 Kilostein nicht aufgenommen, der im Besitze des Pfarrers von Jezevica ist. Das Fallgebiet hat die Form einer Ellipse, deren grössere Achse über 8, die kleinere hingegen über 5 Kilometer misst. ?) Die Länge dieses Territoriums erstreckt sich von Südsüdwest gegen Nordnordost oder topographisch vom Stienik auf dem Jeliza- gebirge längs des Abhanges, auf welchem sich Jezevica und Vil- JuSa befinden, in der Richtang gegen die Morava., Die Breite reicht vom Flusse Karada bis Lipnica. Die kleineren Steine sind im nordöstlichen, die grösseren im südwestlichen Rayon gefallen. Die Karte I, nach der österreichischen Generalstabskarte (1: 300.000) copirt, zeigt die Umgebung des Fallterrains. Wo eine Abweichung von der General- stabskarte eintrat, geschah es auf Grund der von Professor Z ujovie übersendeten Karte II. Erscheinungen bei dem Falle. Sehr viele Zeugen versichern, dass sie vor der Detonation eine Lichterscheinung und ein Wölkchen gesehen haben. Das Wetter war trüb, die Wolken voller Schnee und gleichmässig vertheilt, jedoch so nahe der Erde, dass man jeden Augenblick auf einen starken Schnee- fall gefasst war. Während der Detonation waren die Wolken etwas be- leuchtet. Ein Augenzeuge behauptet, das Licht sei röthlich gewesen. Die von dem erwähnten Gebiete entfernteren Bewohner von Mrjevac und Bumbarevo Brdo erzählen, die Liehterscheinung habe die Form eines feurigen Drachen gehabt. Die Erschütterung war eine so mächtige, dass man dieselbe bis Belgrad wahrnehmen konnte. Die drei Stösse erfolgten in der Zeit- !) Nr. 24 ist der Fallort unbekannt. ?) Der Widerspruch zwischen der Angabe des Präfecten von Catak und der obigen löst sich, wenn man bemerkt, dass der Herr Präfeet von Calak in seinem Be- richte die Ausdehnung von Nordwesten nach Südosten nimmt. 11* 74 Verhandlungen. Nr. 3 dauer, in der ein Revolverschuss dem anderen nachfolgt, daran schloss sich ein Geräusch, das einem lebhaften Gewehrfeuer glich und über eine Minute dauerte. Das letztere wiederholte sich später zweimal. Zum Sehlusse konnte man den Fall auf die Erde vernehmen. Dieses letzte Geräusch des Auffallens war nur in der unmittelbaren Nähe hörbar und ist dem von einem auf die Erde fallenden, fest angefüllten Sacke verursachten vergleichbar. = 4 Ueber die Richtung des Meteores waren die Aussagen verschieden. Einigen schien es, als ob die Erscheinung von Nordwest, Anderen als ob sie von Südost gekommen wäre. Die kleineren Stücke sollen senk- recht, die grösseren in schiefer Richtung gefallen sein. Wärme wurde bei dem Anfühlen der Stücke nicht wahrgenommen. Ein Stück, es ist das in der Fallliste und dem Fallplane mit Nr. 8 bezeichnete, grub Professor Zujovicd aus. Der Abstand von der Oberfläche bis zum Steine betrug 20 Centimeter, die Richtung der gemachten Oeffnung war von Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. Ed. Döll. 75 Südost nach Nordwest, unter einem Winkel von 75° geneigt. Herr Professor Zujovid nimmt darnach an, dass die Richtung dieses Steines südöstlich, genau ausgedrückt S. 30°0. gewesen ist. Form, Rinde und Oberfläche. Mehrere Steine haben die Form gerader Prismen, welche von mehreren schief aufgesetzten Endflächen geschlossen sind. Es sind dies die Steine 1, 3, 4, 5 des Verzeichnisses. Das grösste Stück (Nr. 1) hat die Form eines unregelmässigen , fünfseitigen, geraden Prismas. Die Rinde ist schwarz und matt, an einigen Stücken ist auch eine kastanienbraune Rinde. Stellenweise ist dieselbe irisirend, auch Driftstreifen sind hie und da vorhanden, wie runde. glänzende Flecken von angeschmolzenen Chondren. Bei den kleineren Meteoriten ist die Rinde unversehrt, auf den grösseren zeigen sich jedoch Absprengungen von polygonalem Umrisse. Rundliche Vertiefungen treten häufig auf, besonders ist das bei dem Steine Nr. 8 der Fall. 76 Verhandlungen. Nr. 3 Struetur und Zusammensetzung. In der aschfarbenen Grundmasse liegen häufig Bruchstücke, die meist eckig sind und die Länge von 4 Centimetern erreichen. Sie haben eine fast schwarze Farbe und heben sich deutlich von der Grundmasse ab. Sie sehen aus wie ein Aggregat von Pyroxen. Neben diesen Be- standtheilen fällt noch besonders der Troilit auf, welcher in grosser Menge und bedeutender Grösse (zuweilen 8 Millimeter im Durchmesser) vorhanden ist. Eisen ist makroskopisch selten wahrnehmbar. Chondren sind nicht zahlreich, sehr selten sind sie gross, ihre Farbe ist dunkel und sie lassen sich von der Grundmasse leicht losmachen. Die mikroskopische Untersuchung wird nächstens folgen. Ueber die chemische Zusammensetzung veröffentlicht Herr Professor Lozanie eine Arbeit. So weit reicht die Mittheilung des Herrn Professors Zujovid, aus welcher sich erkennen lässt, dass die Meteoriten vom Jeliza- gebirge eine sehr interessante Breceienstructur besitzen und einige derselben in Bezug der Form, Oberfläche und Rinde wahre Muster- stücke für die schon an den Steinen anderer Fälle erkannten Formen und Orientirungsmerkmale sind. Auch die Fallerscheinungen versprechen bei weiter fortgesetzten Erhebungen zu wichtigen Ergebnissen über die Vertheilung der fallenden Steine auf der von ihnen bedeckten Fläche und der Entstehung und Fortpflanzung des Schalles bei solehen Fällen zu führen. In erster Linie ist es die bedeutende Abweichung des grössten Dvrchmessers des Terraines '), auf welches die Steine gefallen sind, von der Bahn derselben, welche zu weiteren Nachforschungen anregt. In der Karte II (1: 75.000), auf welcher Professor Zujovic die Stellen des Nieder- fallens eingetragen, sind deren äusserste von dem Berichterstatter mit geraden Linien verbunden worden, um den Umriss der getroffenen Fläche zu bezeichnen. Der grösste Durchmesser dieser einem Ovale sich nähern- den Fläche geht von der Fallstelle, welche im Westen—Banjiea zunächst liegt, zu der Fallstelle des Steines 15 der Liste und schliesst mit NS. einen Winkel von 49° ein. Sieht man nun auch ab von den Angaben, welche das Meteor von West oder Ost, von Nordwest oder Südost kommen lassen, so gibt doch noch die von Professor Zujovie für den Stein 8 ermittelte Richtung des Eindringens, S. 30° O., wenn man dieselbe als in der Richtung der Bahn gelegen annimmt?), eine Ab- !) Die getroffene Fläche ist grösstentheils Culturland, unterbrochen von kleinen Waldparcellen. ®) Die Annahme, dass die Richtung des Eindringens auch die Richtung der Bahn sei, ist immer eine sehr unsichere. Abgesehen von der Ablenkung, welche in dem Boden erfolgen kann, wie das Haidinger von dem grossen Knyahinya-Steine in Bezug auf das Zenith und die Weltgegenden hervorhebt (Knyahinya, 2. Bericht, pag. 39) und A. Brezina von dem Meteoriten von Alfianello angibt, treten auch in der Luft Richtungsänderungen ein. Den Kurla-Meteorit sah ein Beobachter, der ganz in der Nähe gestanden hatte, „anfänglich von Nordwest herkommen, dann 200 Schritte südlich von seinem Standpunkte, in der Nähe einer Scheune, eine scharfe Wendung oder Winkelbewegung machen und endlich ziemlich genau nach Nord in das Ziegeldach eines Hauses fahren.“ (C.Grewingk undC. Schmidt, Ueber die Meteoriten- fälle von Pillitsfer... Dorpat 1864, pag. 17.) ö Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. Dr. E. Tietze. 77 schwenkung von 79°. In der Regel bezeichnet die grosse Achse des Streufeldes auch die Richtung der Meteorbahn. Herr Professor v. Niess1l!) hat das auch bezüglich des Falles von M 6cs nachgewiesen. Selten sind Abweichungen von einigen Graden, am grössten fand diese Verschwenkung Professor Galle?) bei dem von ihm so genau untersuchten Falle von Pultusk, wo eine Ablenkung von 45° eintrat, die, wie Galle ver- muthet, durch einen zur Zeit dieses Falles herrschenden Sturm veran- lasst sein konnte. Hier bei den Meteoriten vom Jelizagebirge, welehe bei ruhiger Luft fielen, betrüge diese Abschwenkung 79°. Es ist darum schon in dieser Hinsicht höchst wünschenswerth, den Versuch zu machen, weitere Anhaltspunkte zur Festlegung der Meteorbahn zu gewinnen. Sehr merkwürdig ist auch die Verbreitung der Schallerscheinungen gewesen, denn solche werden nur von Orten berichtet, welehe ungefähr in einem Quadranten zwischen Nordwest und Nordost liegen. Es scheint hier eine ungleiche Verbreitung der Schallerscheinungen vorzuliegen, wie solche auch bei einigen anderen derartigen Ereignissen beobachtet worden sind. Die älteste solehe Beobachtung hat v. Schreiber's®) bei dem Falle von Stannern gemacht, welcher auf Grund von mehr als 100 durch die Kreisämter von Iglau und Znaim in Mähren, Czaslau und Tabor in Böhmen, Korneuburg und Krems in Niederösterreich aufgenommenen Protokollen fand, dass die Hauptdetonation im Osten gegen Brünn auf 64, im Westen gegen Tabor auf 112, im Norden gegen Czaslau auf 32 und im Süden gegen Stockerau wieder auf 112 Kilometer gehört worden ist. Professor v. Niess] hebt anlässlich des Falles von Tieschitz hervor, dass östlich von der Bahn des Meteores Schallerscheinungen nieht oder nur schwach wahrgenommen worden sind und auch am Ende der Bahn zunächst Tieschitz bei Nezamislitz fast kein Schall gehört wurde, während 40 Kilometer nach rückwärts die Tieschitzer Detonation Angst und Schrecken verbreitete.) Auch noch andere Beispiele, so den Fall von Orgueilö), gibt es für eine ungleiche Ver- breitung der Schallphänomene. Ob der Fall im Jelizagebirge zu diesen Ereignissen zählt, lässt sich indessen nur vermuthen. Hoffentlich werden die in Aussicht stehenden ferneren Nachforschungen auch hier- über einen Aufschluss bringen. Dr. E. Tietze. Die Gegend von Olmütz. Der Vortragende legt die von ihm im vergangenen Sommer auf- genommene Karte der Gegend von Olmütz (Blatt der Generalstabskarte, Zone 7, Col. 16) vor, welehe Aufnahme (vergl. Jahresbericht des Directors Stur, Nr. 2 dieser Verhandl. 1890, pag. 53) manche zum Theil nicht !) G.v.Niessl, Möcs. Wien, Sitzungsber.d. kais. Akad.d. W. LXXXIX. Bd, pag. 84. 2) G. Galle, Pultusk. Breslau 1868, pag. 110. ®) v. Schreibers, Steine und Metallmassen, pag. 89, Anmerkung ]. #) G.v. Niessl, A.MakowskyundTschermak, Bericht über den Meteoriten- fall bei Tieschitz. Wien, Denkschrift. d. kais. Akad. d. W. XXXIX. Bd. °) G.v. Niessl, Orgueil. Brünn, Nat. Verein, 18, pag. 15. 718 Verhandlungen. Nr. 3 unwesentliche Abänderungen im Vergleich zu unserer alten Uebersichts- aufnahme desselben Gebietes aufweist und verschiedene, unsere bis- herige Kenntniss ergänzende Beobachtungen enthält. Dennoch wünseht der Vortragende diese Arbeit noch nicht als eine abgeschlossene be- trachtet zu sehen, insofern die Klarstellung gewisser Verhältnisse erst von weiteren Beobachtungen abhängig gemacht werden muss. Ein irgendwie zusammenhängender Bericht über das besprochene Gebiet liegt in der Literatur bisher nicht vor. Für etliche Einzelheiten kann man sich auf Angaben von Glocker, Murchison und einigen Anderen, für die Kenntniss der der Stadt Olmütz zunächst benachbarten Region auf gewisse Arbeiten von Woldriech, Wolf und Stur berufen, in welchen verschiedene überaus werthvolle Daten mitgetheilt sind und endlich berührt auch die bekannte, grundlegende ältere Arbeit Bey- rich's über die Entwicklung des Flötzgebirges in Schlesien gewisse Fragen, zu deren Lösung das Studium der besprochenen Gegend herangezogen werden kann, allein es blieb und bleibt noch immer viel zu thun übrig, um ein zutreffendes Bild der Verhältnisse, um die es sich handelt, herzustellen. Der Vortragende bespricht die an der Zusammensetzung des Ge- bietes theilnehmenden Gesteine und deren Alter (vergl. wieder den oben eitirten Jahresbericht) unter Vorweisung von passenden Belegstücken. Eine grössere Erörterung wird durch die Frage der Abgrenzung von Culm und Devon bedingt, in welcher Frage die Ansichten der betheiligten Forscher in den Nachbargebieten noch zu keiner befriedigenden Ueber- einstimmung gelangt sind, wie denn auch F. Römer in seiner Geologie von Oberschlesien, in welchem Werke vielfach auf mährische Verhält- nisse Bezug genommen wird, eine sichere Abgrenzung der genannten Formationen als schwer durehführbar hinstellt. Der Vortragende steht in Bezug auf die Auffassung der mährischen Grauwacken auf einem Standpunkt, der sich vielfach den älteren Ansichten Beyrich’s nähert. Aus den über die Lagerungsverhältnisse gemachten Mittheilungen geht hervor, dass zwischen den zum Culm gerechneten Grauwacken und den älteren Bildungen im Gebiet von Olmütz nicht selten eine deutliche Discordanz besteht, dass beispielsweise manche Partien des devonischen Kalkes ein direct klippenförmiges Auftreten im Bereich der Grauwacke besitzen, sowie dass stellenweise vor dem Absatz des Culm Streiehungs- richtungen zur Geltung gelangt zu sein scheinen, welche mit der später den Culm beherrschenden Richtung nicht übereinstimmen. Es wird ferner darauf hingewiesen , dass nach den Verbreitungs- erscheinungen der neogenen Schichten des Gebiets zu schliessen, das Relief der Gegend vor dem Absatz des Neogen bereits im Wesentlichen die heutige Gestalt besass, wenigstens soweit manche der heutigen Thalfurchen als schon damals bestehend angenommen werden müssen, ähnlich wie dies der Vortragende vor einiger Zeit für das Weichselthal bei Krakau nachgewiesen hat. Nichtsdestoweniger liess sich ein Fall eonstatiren, in welchem noch seit der Diluvialzeit eine Veränderung in der Richtung eines Wasser- laufes vorausgesetzt werden muss. Es betrifft dies den Bach, welcher westlich von Hwozd heute dem älteren Kalkgebirge zufliesst, während Nr. 3 Sitzung am 4. Februar. L. v. Szajnocha. 79 seine diluvialen Schotter andrerseits durch ihr Material beweisen, dass sie von der entgegengesetzten Seite herbeigeführt wurden. Ueber das Diluvium dieser Gegend wurden im Uebrigen nur kurze Mittheilungen gegeben, z. B. über den Löss, der sich stellenweise durch eine ausgesprochen einseitige Verbreitung an den Thalgehängen aus- zeichnet, an anderen Stellen schwer von gewissen Verwitterungslehmen sich trennen lässt, wie sie namentlich im Gebiet der Culmschiefer vor- kommen. Ebenfalls nur kurz wurden die neuesten Arbeiten zur Wasser- versorgung von Olmütz besprochen, welche Stadt ihr Wasser nunmehr aus dem in dem Diluvialschotter östlich der March eireulirenden Wasser beziehen wird. Da der Vortragende ohnehin beabsichtigt, nach erfolgter Revision seiner Arbeit einen ausführlichen Bericht über die Gegend von Olmütz zu veröffentlichen, so mag hier auf eine genauere Wiedergabe des Vor- trages verzichtet werden. Literatur-Notizen. L. v. Szajnocha. Ueber den Contact des Porphyrs mit dem Kohlenkalk oberhalb Dubie bei Krzeszowice im Krakauer Gebiete. Anzeiger der Akad. d. Wiss. in Krakau. 1889. Verfasser besuchte einen von Herrn Bartonec neu entdeckten Punkt an der russisch-galizischen Grenze, an welchem ein stark zersetztes, den Gesteinen von Zalas und Miekinia ähnliches Eruptivgestein den Kohlenkalk durchsetzt, welcher längs der Contact- grenze krystallinisch geworden ist. Der betreffende Aufschluss ist kaum 10 Meter breit. Eine ausführlichere Mittheilung über diesen Gegenstand scheint in Vorbereitung zu sein, E. T. L. v. Szajnocha. Ueber ein fossiles Elenskelettausder Höhle bei Jaszezuröwka in der Tatra. Anzeiger der Akad. d. Wiss. in Krakau. 1889. Der betreffende Fundpunkt liegt unweit Zakopane in einer Höhe von circa 1000 Meter. Die landläufige Vorstellung, dass das Elen nur in morastigen niederen Waldbezirken lebe oder gelebt habe, wird sonach, wie der Verfasser meint, hinfällig. Doch kann bei dieser Gelegenheit vielleicht an das im Museum der geologischen Reichs- anstalt aufbewahrte Elenskelett erinnert werden, welches bei Goisern, also in den Alpen, gefunden wurde (Verhandl. d. geolog. Reichsanstalt, 1880, pag. 69-77) und über welches Teller ausführlich berichtet hat. In diesem Teller’schen Bericht werden auch bereits ausführlich die Daten aus alter und neuer Zeit, welche das Vorkommen des Elen auch in Gebirgen betreffen, erörtert. Es geht daraus unter Anderem auch hervor, dass das Elen sogar noch in historischer Zeit in den europäischen Hochgebirgen zu finden war, gleichwie es noch heute in asiatischen Hochgebirgen angetroffen wird. In Galizien sind dem diesmal beschriebenen ähnliche Funde, wie von Szajnocha noch hervor- gehoben wird, unter Anderem auch in den Höhlen bei Mnikow unweit Krakau gemacht worden. E. T. L. v. Szajnocha. Mitteldevonische Bildungen in Zawa- döwka im Ziota Lipa-Thale in Podolien. Aus den Sitzungs- berichten der physiographischen Commission, Krakau 1889. An dem bezeichneten Orte werden Öldredsandsteine von dunklen halbkrystal- linischen Dolomiten concordant überlagert. In diesen Dolomiten fand sich Cyathophyl- lum caespitosum Goldf. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 3. Verhandlungen. 12 SO Verhandlungen. Nr. 3 J. Blaas in Innsbruck. (Berichtigung.) In dem eben erschienenen Werke: „Bilder von den Kupferkies-Lagerstätten bei Kitzbühel“, im Auftrage des hohen k. k. Ackerbau-Ministeriums, redigirt von F.M.R.v. Friese, Wien 1590, gibt Herr G. Dörler, Bergverwalter in Kitzbühel, eine Uebersicht der geologischen Verhältnisse daselbst, in der sich mit Bezug auf meine Notiz in den Verhandl. d. geol. Reichsanst. 1334, Nr. 14 („Ueber eine neue Beleg- stelle für eine wiederholte Vergletscherung der Alpen“) ein Irrthum eingeschlichen hat. Es heisst dort, dass ich den geschiebeführenden Thon (Lehm) über dem Thonschiefer und unter dem Diluvial - Conglomerat als interglacial bezeichnet habe. Es ist selbst- verständlich, dass ich nicht den Thon, d.i. die Grundmoräne, sondern das darüber folgende Conglomerat, welches selbst wieder von erratischem Material bedeckt ist, als interglacial ansehe. Verlag von Alfred Hölder, k.u. k. Hof-und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. ı5. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien, Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 18. Februar 1890. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: R. Hoernes. Zur Geologie Unter- steiermarks. V. L.Szajnocha. Ueber eine cenomane Fauna aus den Karpathen der Bukowina. Ad. Pichler. Zur Geologie von Tirol. — Vorträge: L. v. Tausch. Ueber eine tertiäre Süsswasserablaserung bei Wolfsberg in Kärnten. — Literatur-Notizen: A. Penck. M. Raciborski. G. A. Koch. A. Sauer. A. Nehring. K.Martin. EKoken. K. A, Weithofer. E. Kittl. A. de Zigno. A. Fritsch. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheiluugen. R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks. V. Die Ueberschiebung der oberoligoeänen und untermiocänen Schichten bei Tüffer. Die Störung, auf welche ich hier zurückkomme, nachdem ich sie an anderer Stelle allzukurz besprochen habe („Ein Beitrag zur Kenntniss der miocänen Meeresablagerungen der Steiermark“. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines f. St. 1882), ist seit Langem bekannt und in verschiedenster Weise gedeutet worden. Zollikofer, Stur, Nuehten und Bittner haben sich mit ihr mehr oder weniger ein- gehend beschäftigt und jeder von ihnen mit Ausnahme des letztgenannten, hat eine Erklärung der auffallenden Schichtstellung und Schichtfolge zu geben versucht. Bittner hat es vorgezogen, in seiner Abhandlung über die Tertiärablagerungen von Trifail und Sagor (Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1384) eine Anzahl von Ausfällen gegen die von mir versuchte Erklärung vorzubringen, ohne selbst den Versuch zu machen, etwas besseres an ihre Stelle zu setzen. Seine Ausführungen kehren sich übrigens, wie ich gleich hier hervorheben will, mehr gegen die vage und mit nicht ganz zutreffenden Worten gegebene Darlegung meines Erklärungsversuches, als dass sie eine auf die Thatsachen ge- stützte, sachliche Widerlegung desselben bezwecken. Es war meinerseits ein ungenauer Ausdruck, wenn ich die in Rede stehende Störung als „eine grosse Verschiebung des Südflügels der Mulde, welcher auf deren Nordflügel hinaufgeschoben wurde“ bezeichnete (a. o. c. O. pag. 220) -— richtiger hätte ich mich dahin auszudrücken gehabt, dass an dieser, weithin zu verfolgenden ostwestlich streichenden Störungslinie die südliche Scholle auf die nördliche hinaufgeschoben worden sei. Nur durch An- nahme einer solchen Ueberschiebung scheint mir aber die altbekannte, K.k, geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 4. Verhandlungen. 13 82 Verhandlungen. Nr. 4 schon dureh Zollikofers Untersuchungen festgestellte und auch von Bittner nicht geleugnete Thatsache erklärbar, dass auf meilenweite Erstreckung im Streichen und bis zu bedeutender, durch die Kohlenwerke sicher gestellter Teufe die miocänen Ablagerungen von oberoligocänen bedeckt werden. Zollikofer hat bereits zwei sehr interessante Profile veröffentlicht, welche die Schichtstellung auf dieser Störungslinie bei Tüffer, östlich und westlich von der Sann zeigen (Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt. 1859, Bd. X, pag. 195 und 196), und welche beide von Stur und Bittner noch untersucht wurden (vergl. Geologie der Steiermark, pag. 545, 597 und 647; Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1884, pag. 541— 545). Besonderes Interesse beansprucht das Profil des Aufschlusses bei der Pestsäule ober Tüffer gegen St. Michael, in welchem ein grobes Grundeonglomerat mit Austern, Peetines, Bryo- zoen, Brachiopoden und Seeigeln, das nach aufwärts in reineren Litho- thamnienkalk übergeht, unmittelbar dem „Hornfelstrachyt“ von Sanet Michael angelagert ist. Beide Gesteine lassen sich in derselben, steil nach Süden geneigten Stellung weiter nach Westen, in die Gegend von Gouze und Bresno verfolgen; setzen aber auch nach Osten fort. Einen Aufschluss des Kalkes im Markt Tüffer selbst erwähnt Bittner (Jahr- buch der geologischen Reichsanstalt. 1884, pag. 543). Dieser Kalk ist offenbar mioeänen Alters — zweifelhaft dagegen bleibt das Alter des Eruptivgesteines, welches Stur „Hornfelstraechyt* nennt und den Sotzka- schichten zureehnet, während Bittner es als „Porphyr“* dem „Grund- gebirge“ einverleibt, ohne über dessen Alter eine genauere Bestimmung zu geben. Ich möchte glauben, dass dieser Quarztrachyt (vergl. üb. d. petrographische Beschaffenheit die Angaben Hatle’s in den Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1830, pag. 43) nicht viel älter sein wird, als das miocäne Riesenconglomerat, das ihm unmittelbar angelagert ist, und zum grossen Theile aus bis metergrossen Blöcken dieses Trachyts besteht. Ebenso wäre ich geneigt, die dunklen Schiefer, welche weiter im Liegenden dieses Eruptivgesteines auftreten, als tertiär zu betrachten. Stur deutet sie als „Amphisylen-Schiefer“ (Schiefer von Prassberg), eine Vermuthung, welche mir viel mehr Wahrscheinlichkeit für sich zu haben scheint als jene Zollikofer's, welche in diesen Schiefern Gailthaler Schiefer oder jene Hoefer’s, welche in ihnen Triasschiefer sehen will. Die übereinstimmende steile Stellung dieser drei nicht be- sonders mächtigen Gebirgsglieder lässt es zum mindesten als nicht un- wahrscheinlich erachten, dass sie einer zusammenhängenden Schichtreihe entsprechen. Diese ist jedenfalls nieht in jener Stellung zum Absatz gelangt, in welcher wir sie heute sehen, sondern (wie zumal in Bezug auf die Lithothamnienkalkbänke mit Bestimmtleit bebauptet werden darf) in horizontaler oder nahezu horizontaler Lagerung. Ich glaube auch aus der Art des Vorkommens darauf schliessen zu dürfen, dass man es in der Quarztrachytmasse nieht mit einem Gang, sondern mit einem ursprünglich horizontalen Ergusse zu tun hat, welcher seinem geologischen Alter nach wahrscheinlich an die Gresize zwischen Oligoeän und Miocän zu versetzen wäre, d. h. jenes Niveau einnimmt, dem höchst wahrscheinlich die meisten tertiären Eruptivgesteine der südlichen Steier- mark zufallen, da die untermioeänen Ablagerungen dieses Gebietes eine enorme Beimengung an tuffigem Material aufweisen, während dies bei Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. R. Hoernes. 83 den älteren oligocänen Ablagerungen nur in sehr geringem Masse der Fall zu sein scheint. Diese drei in dem nachstehenden, etwas schema- tisirten Profile mit 2, 3, 4 bezeichneten Schiehten: Fischschiefer, Quarz- trachyt und Lithothamnienkalk dürften somit dereinst in nahezu horizontaler Lagerung auf dem darunter folgenden 'Triasdolomit (1) abgelagert worden sein. Dass die sonst so mächtig entwickelte Kohlen- führung der oberoligocänen Stufe hier fehlt, kann entweder daher rühren, dass die jüngeren Ablagerungen an einer Stelle stattfanden, an welcher vorher durch Erosionen die oberoligoeänen Ablagerungen zerstört worden sind (diese Erklärung gibt Bittner für alle jene zahl- reichen Fälle, in welchen mioeäne Lithothamnienkalke in der Gegend von Trifail und Sagor unmittelbar auf dem Grundgebirge lagern); es kann aber auch das schon ursprünglich höhere Niveau, bis zu welchem die laeustren Oligocänablagerungen nicht her aufreichten, daran Schuld tragen. Uebrigens sind einzelne Spuren von kohlenführenden Oligoeän- ablagerungen auch in dieser Region, allerdings in geringer Ausdehnung beobachtet worden. So sagt Bittner, loc. eit. pag. 545: „Wenn es richtig ist, dass — wie mir Herr Director Rothleitner mittheilt — bei den obersten Häusern von Gouze ein weiterer, nördlichster Flötzzug auftritt, so würde man hier ein analoges Vorkommen haben zu den von Stur beobachteten Sotzka-Kohlenausbissen, die noch unter den Leitha- kalken der Pestsäule bei St. Michael-Tüffer liegen.“ Alle diese Fragen sind jedoch unabhängig von der Thatsache der nun zu erörternden Ueberschiebung. Auf den Lithothamnienkalk, welcher wie die Kohlenbaue bei Bresno gezeigt haben, fast saiger, wie eine Mauer in die Tiefe setzt, folgen südwärts die oberoligocänen kohlen- führenden Schichten (5) in starker. Zerrüttung mit mehrfacher Wieder- holung der Flötze. Die Bergleute haben diese Störungen in der Kohle dem „Porphyr“ zugeschrieben (vergl. Nuchten, Die Braunkohlen- flötzverhältnisse bei Tüffer und Römerbad in Untersteiermark. Ver- handlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1874, pag. 138); es ist aber eine solche Annahme schon deshalb unzulässig, weil zwischen dem Quarztrachyt und den gestörten Flötzen eine ungestörte Lithothamnien- kalktafel liegt. Der Trachyt ist also unter allen Umständen, welchen Alters er wäre, und ob Gang oder Lager, unschuldig an diesen Stö- rungen. Ueber den oligocänen Ablagerungen folgen sodann südwärts abermals Lithothamnienkalke (7 ‘) und "Tüfferer Mer gel (8 ‘), welche durch den Wartimbergschacht durchfahren wurden. Der innigen Verknüpfung dieser Lithothamnienkalke und der Tüfferer Mergel habe ich bereits an anderer Stelle gedacht (Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1832 pag. 225— 227). Diese Schichten’erscheinen hier in ihrer normalen Lagerung als Hangendes der oberoligocänen Ablagerungen. Dass man in diesen, meiner Ansicht nach der oberen Abtheilung der ersteren miocänen Mediterranstufe angehörenden Schichten keine anderen als Faciesver- schiedenheiten (Lithothamnienkalk , Conglomerat, Sand und Sandstein, Tegel und Mergel als gleichzeitige Gebilde) zu erkennen vermag, wurde von A. Bittner bestritten. Ich werde auf seine Ansichten über die Gliederung dieser Gebilde in altersverschiedene Stufen an anderer Stelle ausführlicher zurückzukommen haben, für diesmal möchte ieh nur darauf 13* S4 Verhandlungen. Nr. 4 hinweisen, dass der Hangend-Lithothamnienkalk bei Bresno sehr nahe über den Kohlen liegt. Bittner selbst sagt (loe. eit. pag. 546): „Die Hangendmergel der Kohle selbst sind in Bresno und westlicher offenbar nur sehr wenig entwickelt oder vor Ablagerung des Miocäns entfernt worden; der untere Leithakalk der Mulde liegt überall nahe über dem Kohlenzuge, wird gegen Westen mächtiger und scheint die tieferen miocänen Grünsande und Tegel theilweise zu vertreten, von welchen beiden Niveaus nirgends sichere Aufschlüsse beobachtet wurden.“ — Nun ist aber dieser „Leitha- kalk“ ebenderselbe, weleher unmittelbar durch Weehsel- lagerung und Gesteinsübergänge mit dem Tüfferer Mer- gel verbunden ist (Wartimbergschacht) und für mich genügt die Kenntniss der an dieser Stelle zu beobachtenden Verhältnisse, um die Unbaltbarkeit der von Bittner aufgestellten, angeblich altersverschie- denen Glieder zu behaupten. I. «w/ 3 4: 4 4 > ll T Su sr hp ad Tr hier; ch RN. Kai 2 3 N ı 1 I MEER. / \ 65-9 un 1 = & Ni li uf j xt BES An 1, C 2 INlomit N N N NN N L2 > PEN. Nq EN IK Jos z AD, F HL E EIFEL) 2 A en ip ÜST Be 2 III 9 Trrferet tert x ers Ace [ch a S quitan: Stufe 7 Profil der Tertiärschichten bei Gouze und Bresno. !) Ich komme nun auf Bittner’s Ausführungen über die Schicht- störungen westlich von Tüffer zurück. Er sagt (loc. eit. pag. 542): „Die Hauptschwierigkeit besteht darin, dass bier und in weiterer Erstreckung gegen West, anscheinend als tiefstes Glied des Tertiärs, noch unter den Sotzkaschichten liegend, ein mehr oder weniger zusammenhängender Zug von Leitha- oder Nulliporenkalken und verwandten Gesteinen auf- tritt, der seiner Lagerung nach also älter als die Sotzkaschichten sein müsste, während sein Gesteinscharakter und seine Fauna ihn als gleich- alterig den übrigen Leitha- und Nulliporenkalken über den Sotzka- schichten erkennen lässt“; — und pag. 595: „Im Voranstehenden (pag. 541 ff.) sind die sonderbaren Lagerungsverhältnisse der Sotzka- schichten gegenüber dem marinen Miocän bei St. Michael-Tüffer be- schrieben worden und ähnliche Verhältnisse finden sich auch westlicher bei Gouze, Hudajama und Bresno. Noch westlicher scheinen die isolirten miocänen Reste, die oft dem Grundgebirge auf eine ganz unerklärliche !) Auf obiger Zeichnung erscheint infolge eines Irrthums des Zeichners das Wort „Strömungslinie“ anstatt „Störungslinie“. (D. Red.) Nr. 4 Sitzung am ]8. Februar. R. Hoernes. 85 Weise (Trifail) eingelagert sind, in dieselbe Gruppe von Erscheinungen zu gehören. Man dürfte kaum im Stande sein, sich diese Lagerungs- verhältnisse, speeiell jene bei Tüffer, anders zu erklären, als durch die Annahme, dass die Sotzkaschichten schon vor Ablagerung des Miocäns theilweise gestört und gefaltet, und dass sie überdies während dieser Ablagerung selbst theilweise bereits abgewaschen wurden. Man kann sich dabei die Hauptstörungen und Faltungen immer noch als nach der Ablagerung des Miocäns eingetreten, respective weiter vorgeschritten denken und muss dies sogar. Nur durch grosse Störungen konnten die theilweise auf’s Grundgebirge übergreifenden Nulliporenkalke und ver- wandten Bildungen auch theilweise unter die Reste der Sotzka- schichten hinabgerathen, wennschon es nach den bestehenden Auf- schlüssen kaum möglich, wo nicht gänzlich unmöglich ist, sich über die präeise Art und Weise dieser Vorgänge genaue Rechenschaft zu geben oder die dadurch bedingten Lagerungsverhältnisse in jedem Einzelfalle profilmässig darzustellen.“ Nun möchte ich jedem Unbefangenen die Frage vorlegen, wie denn die in Rede stehende Schichtstörung, über welche allerdings von Zollikofer, Stur, Nuchten und Bittner selbst zahlreiche Profildarstellungen und Schilderungen gegeben worden sind, die alle in dem wesentlichen Punkte der Erstreeckung einer zusammenhängenden Lithothamnienkalkplatte in steiler, nach Süd geneigter Stellung unter den Sotzkakohlen übereinstimmen, in einfacherer Weise erklärt werden kann, als dureh die von mir angenommene leberschiebung. Wenn daher Bittner fortfährt: „Andererseits dürfte aber auch ein so vage gehaltener Er- klärungsversuch, wie ihn R. Hoernes für die eomplieirten Verhält- nisse bei Gouze-Hudajama gibt, kaum irgend einen Werth beanspruchen können, denn wenn er pag. 19 sagt, dass durch die nach Abla- gerung der „ersten Mediterranstufe“ eingetretenen Verschiebungen und Störungen unter Anderem die Südflügel theilweise auf die Nord- flügel der Mulden hinaufgeschoben wurden, welche Ansicht sich auch pag. 28 speciell für Bresno wiederholt findet, so kann man zur Illustration der merkwürdigen Ansichten, welche dieser Autor sich über die Lage- rungsverbältnisse der in Rede stehenden Gegend gebildet haben muss, vichts Besseres thun, als auf die Thatsache hinweisen, dass die Mulde im Profil von Bresno zufällig an 2!/, Kilometer breit ist und ihr Südflügel bei Turje (St. Stephan) ganz regelmässig zu Tage tritt, was Hoernes, wie man wohl annehmen muss, einfach nicht gewusst hat. Keinesfalls haben die complieirten Störungen längs des nördlichen Muldenflügels mit einer Hinaufschiebung des 21/, Kilometer entfernten Südflügels der Mulde auf den Nordflügel etwas zu thun“, — so muss ich dem gegenüber vor Allem betonen, dass ich allerdings der Ansicht bin, dass in den kohlenführenden Oligocänablagerungen des Tüfferer Zuges nur der südliche Theil einer Mulde erhalten ist, deren nördlicher zum grössten Theile zerstört wurde. Ich befinde mich in dieser Auf- fassung in Uebereinstimmung mit Zollikofer (vergl. dessen Aus- führungen im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1859, Bd. X, pag. 189, insbesondere die beiden Profile Fig. 23a und 23b) 6 Verhandlungen. Nr. 4 und füge zur Ergänzung die beiden nachfolgenden schematischen Dureh- schnitte hinzu, welche die Verhältnisse vor und nach der Zusammen- schiebung erläutern mögen. M= Miocäne Ablagerungen. 0 =Oligoeäve, kohlenführende Schichten. G = Grundgebirge. Ob von dem nördlichen Flügel der Mulde mehr durch oberfläch- liche Zerstörung (durch Erosionen bei a) verloren ging, oder ob etwa noch ein grösserer Theil (bei 5) in der Tiefe stecken mag, das bleibt freilich zweifelhaft, unter allen Umständen aber hat die Frage, wie die Mulde einst gewesen sein mag, nichts mit der Entscheidung der Frage zu thun, ob an ihrem Nordrande ein Bruch und eine Ueber- schiebung statthatte oder nicht. Wenn Herr Dr. A. Bittner im Stande sein wird, eine bessere Erklärung zu geben, werde ich die behauptete Ueberschiebung gerne fallen lassen, insolange ihm aber dies nicht mög- lich sein sollte, muss ich Bemerkungen, wie die von ihm loe. eit. pag. 456 vorgebrachte: „Hier sei nur bemerkt, dass, was Selbstständigkeit der Auffassung und vorzügliches Geschick in der Herbeiziehung der univer- sellsten und erprobtesten Erklärungsgründe für specielle Fälle anbelangt, von Hoernes hier Herrn Professor Lepsius mit seiner famosen An- wendung des „horizontalen Schubes von Süden her“ auf die Tektonik des südwestlichen Tirol die Palme streitig gemacht wird; Hoernes hätte sich übrigens selbst übertreffen können, wenn er die Dislocationen bei Gouze- Bresno direct durch die Contraetion des Erdinnern erklärt hätte“ ; — als vollkommen ungerechtfertigte Anwürfe zurück weisen. Uebrigens wird man bei Erörterung der tektonischen Verhältnisse Untersteiermarks sich wohl oder übel mit dem vielgeschmähten horizontalen Zusammenschub befreunden müssen, und wenn Herrn Dr. A. Bittuer die von mir behauptete Ueberschiebung eines südlichen Gebirgsstreifens auf einen nördlichen so unangenehm war, so hätte er in der älteren Literatur, so insbesondere in den von ibm als so sehr genau geschätzten Angaben v. Zollikofers vielfach Gelegenheit gehabt, derartige Ver- Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. L. Szajnocha. 87 hältnisse erörtert zu finden. Ich verweise z. B. auf das von Zollikofer im Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1859, Bd. X, pag. 207, gegebene Profil der Gonobitzer Gora, welches die Ucberlagerung der tertiären Bildungen durch die Weitensteiner Eisenformation in einer Weise zeigt, welehe wohl nur durch eine Ueberschiebung der südlichen Scholle auf die nördliche Erklärung findet. Auch die Ueberlagerung der tertiären Ablagerungen im Lubnitzen-Graben (vergl. loe. eit. pag. 212) dureh Rudistenkalk dürfte durch eine solche Ueberschiebung am leich- testen zu erklären sein. Prof. Dr. Ladislaus Szajnocha. Ueber eine cenomane Fauna aus den Karpathen der Bukowina. In der paläontologischen Collection des verstorbenen Universitäts- Professors Dr. Alois v. Alth, welche nach dessen Tode für das geo- logische Universitätsmuseum in Krakau angekauft und demselben einverleibt wurde, ist das galizische Podolien, wie auch das Karpathen- gebirge der Bukowina, Gegenden, welche von Prof. Alth wiederholt und sehr eingehend untersucht waren, besonders gut und reichlich vertreten. In der bukowinischen Localsammlung erweckte meine Aufmerksamkeit eine kleine, doch aus sehr gut erhaltenen Exemplaren bestehende Fossiliensuite mit der Bezeichnung '): „Eisensteingruben im Thale des Cibö, am Westabhang des Jedul.“ Diese Fossilienfunde, welche etwa aus dem Jahre 1852 oder 1853, also aus der Zeit vor der im Jahre 1855 von Dr. Alth ausgeführten Excursion in die Marmaroscher Kar- pathen ?) stammen müssen, sind bisher nur von Prof. Cotta einmal eitirt gewesen, welcher in seiner Beschreibung der Erzlagerstätten der südliehen Bukowina ®) beim Capitel: „Klippenkalkzone“ kurz erwähnt, dass „Dr. Alth aus der Gegend nordöstlich — soll sein nordwest- lich — von Kirlibaba, in welehe ungefähr die westliche Verlängerung der Klippenkalkzone fällt, von dem Eisensteinschurfe Jedul deutliche Kreideversteinerungen besitzt, namentlich Ammonites Mantelli, Exogyra columba, Zähne von Ptychodus, Seyphien und Pectiniten.“ In der viel späteren „Geologie der Bukowina“ von Bergrath Paul sind diese Alth’schen Fossilien unerwähnt ®) geblieben und erst in neuerer Zeit wurde durch Prof. Schlüter die Erinnerung an die- selben neuerdings aufgefrischt. In einem Schreiben desselben an Director Stur’) wird nämlich eines „vor einem Vierteljahrhundert bei Prof. Alth gesehenen Ammoniten aus dem Karpathensandstein, weleber in die Verwandtschaft des Amm. Mantelli gehört und demnach auf mittlere Kreide hinwies“ Erwähnung gethan. Bei dem Interesse, welches gegenwärtig ein jeder Fossilienfund aus dem Karpathengebirge beanspruchen darf, erschien es wünschens- !) Gedrucktes „Verzeichniss der geognostischen und paläontologischen Abtheilung der Mineraliensammlnug des Prof. Dr. v. Alth.* Krakau 1884, pag. 28. 2) Dr. A.v. Alth, Ein Ausflug in die Marmaroscher Karpathen im Sommer 1855. (Mittheilungen d. geograph. Gesellsch. in Wien. 1I. Jahrg., 1. Heft.) ») B. Cotta, Die Erzlagerstätten der südlichen Bukowina. (Jahrb. d.k. k. geolog. Reichsanst. 1855, VI. Bd., pag. 111. *) C.M. Paul, Geologie der Bukowina. (Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. 1876.) °) D.Stur, Zur Kenntniss der Verhältnisse im Steinbruche bei Mietniow im Südosten bei Wieliezka. (Verhandl. d. k. k. geolog. Reichsanst. 1889, Nr. 11, pag. 215.) S8 Verhandlungen. Nr. 4 werth, eine Revision der Bestimmungen dieser Petrefaetensuite vorzu- . nehmen, wobei folgende Arten festgestellt werden: Prychodus polygyrus Agassiz. Ein sehr gut erhaltener, vollständiger Zahn von circa 2°S Centimeter Breite und 2°3 Centimeter Länge, liegt in einem verwitterten, mit Glauconit und Glimmer stark verunreinigten, kalkreichen Siderit. Acanthoceras Mantelli Sow. Ein grosses, stark aufgeblähtes Exemplar — dem jedoch die Wohnkammer fehlt — von über 11 Centi- meter Durchmesser und 3 Centimeter Windungsbreite entspricht voll- ständig der Zeichnung bei d’Orbigny (Pal. franc. Terr. eret. Tafel 103), weniger dagegen den Abbildungen bei Geinitz (Das Elbethalgebirge in Sachsen; der untere Quader) und Schlüter (Die Cephalopoden der oberen deutschen Kreide). Die auffallend grosse Breite der Windung, die tiefe Nabelöffnung und die starke, auf dem Steinkerne deutlich modellirte Lobenzeichnung lassen auf ein altes Individuum von seltener Grösse schliessen. Die Ausfüllungsmasse ist ein bräunlicher, sehr eisenreicher und etwas sandiger Kalkstein. Hoplites conf. Neptun‘ Gein. Ein kleiner, etwas beschädigter Ammonit von eirca 3 Centimeter Schalendurchmesser, an welchem die für Amm. Neptun so charakteristischen , doppelten Knotenreihen an beiden Seiten unterhalb des Rückens sehr gut hervortreten, dürfte am ehesten dieser Art zugezählt werden. Von Jugendexemplaren des Amm. Rhotomagensis Defr., welcher Species dieses Stück von Prof. Alth ur- sprünglich zugerechnet wurde, unterscheidet sich unser Exemplar durch die deutliche Biegung der Rippen und die viel schwächeren Knoten. Das Stück liegt in einem dunkelbraunen, theilweise zersetzten Siderit. Ammonites sp. aus der Gruppe der Amm. Mayorianus Orb. oder Amm. Austeni Sharpe. Ein Bruchstück in einem eisenreichen Kalkstein. Ammonites sp. aus der Gruppe des Amm. planulatus Sow. Ein grosses, stark abgeriebenes Bruchstück im dunkelbraunen kalkreichen Siderit. Östrea (Alectryonia) carinata Schloth. Von dieser für das Cenoman so charakteristischen Austernart liegen zwei grosse, ziemlich gut er- haltene Exemplare vor, eingebettet in einem dunkelbraunen, kalkigen Siderit. Exogyra columba Lam. Es fanden sich mehrere Stücke in ver- schiedenen Altersstadien, darunter ein grosses typisches Exemplar von über 6 Centimeter Länge. Die Umhüllungsmasse ist ein zersetzter Hämatit oder ein grünlicher, etwas sandiger, glauconitischer Kalkstein. Trigonia sp. Ein ziemlich grosser Steinkern, der vielleicht der Trigonia suleataria Lk zugezählt werden könnte. Cardium sp. Ein kleiner, in einem eisenreichen dunklen Kalkstein eingebetteter Steinkern lässt eine genauere Bestimmung nicht zu. Das voranstehende Verzeichniss, wenn auch von nur fünf gut be- stimmbaren Arten, beweist zur Genüge, dass man hier mit einer ceno- manen Fauna von hereynischem Typus zu thun hat. Zwei von diesen fünf Arten: Exogyra e»lumba und Ostrea carinata nebst Ostrea vesi- Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. L. Szajnocha. 89 cularis? Lam, sind auch vom Bergrathe Paul!) „am Westgehänge des Jedulberges“, „auf der alten Halde eines Schurfbaues auf Eisensteine“ gefunden worden und auf Grund jener Funde wurde dieser fossilführende cenomane Sandstein von Paul „als ein Aequivalent des exogyrenreichen Orlover Sandsteins“ bezeichnet und in der Karte als „mittlerer Kar- pathensandstein“ eingetragen. Die nächsten und für die Ostkarpathen bisher auch die einzigen Gegenden, wo analoge Bildungen mit Zxogyra columba, theilweise auch mit Inoceramen gefunden wurden, sind die Pokutisch-Marmaroscher Grenzgebirge zwischen der Weissen Theiss und dem Vissoflusse. Dr. Zapatfowiez?) fand dort in der südlichen Sandsteinzone bei Borsabänya, Ruszpolyana, am Sojmul, am D. Ghilu und an manchen anderen Punkten zahlreiche Exemplare von Exogyra columba neben selteneren von Zxogyra plicatula Lam., Turritella multistriata Reuss, Vola sp. af. quwinguecostata Sow. und JInoceramus striatus Mant. Dr. Zapafowicz hat diese fossilführenden Sandsteine noch weiter zu gliedern versucht, indem er tiefere Inoceramenschichten mit /noe. striatus und Exog. columba, welche seiner Meinung nach dem Pläner von Strehlen entsprechen sollen und höhere Exogyrasandsteine mit Kxog. columba allein als oberen Pläner unterschieden hatte (l. e. pag. 495). Aus einer viel bedeutenderen Entfernung sind noch zwei Punkte zu erwähnen, an denen Acanth. Mantelli und Exog. columba bekannt geworden sind. Bei Mermös in Siebenbürgen, am östlichen Abhange des Persanyer Gebirges (vom Jedulberge circa 24 Meilen entfernt), entdeckte Franz Herbich?°) sehr fossilreiche Ablagerungen mit ceno- maner, turoner und senoner Fauna, in welcher Acanth. Mantelli und Exogyra columba ebenfalls vorkommen. Die auffallend geringe, nach Herbich kaum 5 Meter betragende Mächtigkeit des ziemlich ein- heitlichen Schiehteomplexes, welcher bei Mermös diese reiche und alters- verschiedene Cephalopoden- und Bivalvenfauna geliefert hat, wird wohl der Grund gewesen sein, weshalb diese Ablagerungen von Herbich nieht weiter gegliedert werden konnten. Weit im Norden von Kirlibaba, in der podolischen Kreide ist Acanth. Mantelli nebst Ostrea carinata von Dr. Zarecznyt) bei Przewtoka an der Strypa (vom Jedulberge eirca 23 Meilen entfernt) gefunden worden. Bei Przewtoka wie auch an anderen Punkten im Seredthale scheinen die Kreidebildungen ebenfalls nur geringe Mächtigkeit zu besitzen und bei genauem Vergleiche der Faunen und der petro- graphisch - stratigraphischen Verhältnisse dürfte sieh eine Analogie zwischen Przewtoka, Üzartoryn, Naduse ete. einerseits und Mermös andererseits höchst wahrscheinlich ergeben. ) Geologie der Bukowina, pag. 61. 2) Dr. HugoZapalowicz, Eine geologische Skizze des östlichen Theiles der Pokutisch - Marmaroscher‘ Grenzkarpathen. (Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst, .1886, pag. 465, 483, 495, 504 u. a.) ®) Dr. Fr. Herbich, Ueber Kreidebildungen der siebenbürgischen Ostkarpathen. (Verhandl. d. k. k. geolog. Reichsanst. 1886, pag. 368.) *#) Dr. Stanislaus Zareezny, Ueber die mittlere Abtheilung der Cenoman-Bil- dungen in Östgalizien. (Berichte der physiographischen Commission in Krakau. 1874, VIII. Bd. [Polnisch].) K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 4. Verhandlungen. 14 90 Verhandlungen, Nr. 4 Der hereynische Typus der cenomanen Kreide von Mermös und Przewtoka — wenn auch mit Beimengung mancher vorwiegend franzö- sischer Arten — erscheint nach den diesbezüglichen Fossillisten von Herbich und Zareezny sehr wahrscheinlich und nun haben wir einen so ziemlich auf dem halben Wege zwischen diesen Gegenden, mitten im Karpathengebirge liegenden Punkt, den Jedulberg, dessen bisher zwar nur in wenigen Arten bekannte Fauna gleichfalls den hereynischen Typus erkennen lässt. Diese faunistische Aehnlichkeit der karpathischen und ausserkarpathischen Cenomanbildungen im Osten des karpathischen Bogens kann für weitere Deutungen mancher creta- eischen Ablagerungen in den Karpathen nieht ohne Bedeutung bleiben, was freilich erst durch anderweitige Funde seine volle Bestätigung finden würde. Ad. Pichler. Zur Geologie von Tirol. I. Etwa zwei Kilometer östlich von Telfs verlässt der Inn plötzlich seine nordwestliche Richtung und biegt scharf nach Südwest ab. Bei- läufig einen Kilometer westlich von Telfs treten an dem Ufer die schroffen Felsen des Nachberges und in der Fortsetzung des Grün- berges Simmering und Tschirgant auf, so dass an manchen Stellen nicht einmal für einen Fusspfad Raum bleibt. Zwischen dieser Kette mit ihren zum Theil scharfen Gräten, welche anı Nacbberg die Höhe von 1029, am Tschirgant von 2366 Meter erreichen und dem hohen Miemingergebirge (Hochmundi-Wanneck) zieht ein breites Hochthal von Telfs nach Nassereit in westlicher Richtung etwa in der Länge von 16°5 Kilometer. Es streicht von Ost gegen Westen allmälig (Telfs 631 Meter, Obermiemingen 866 Meter) und dann von Barwies (873 Meter) steil an bis Obersteig (953 Meter), um sich von Holzleiten (1122 Meter) plötzlich in das Thalbecken von Nassereit (836 Meter) abzustürzen. Die südliche Bergkette, welche sich von Telfs gegen Brennbühel zieht, ist an drei Stellen durchbrochen: bei Mühlried, südlich von Unter- miemingen von einer Schlucht in den Partnachdolomiten.. durch welche der Lahnbach mit dem vereinigten Krebsbach, der dem Thale von Mötz rechts ausweicht, Stams gegenüber in den Inn fällt; dann folgt der Einschnitt bei Mötz und weiter westlich der Pass zwischen Grün- berg und Simmering (1314 Meter). Die orographischen Verhältnisse unseres Hochthales hat Herde Professor Hartmann-Falbesoner im 11. Programm des f. b. Privatgymnasiums zu Brixen 1586 ausge- zeichnet geschildert und die Ursachen seiner Bildung in der Ver- gletscherung erkannt. Wir haben hier eine grossartige Moränenland- schaft, die vor allen anderen in Tirol das voraus hat, dass das Terrain seit dem Schmelzen der Gletscher keine Veränderung, wenigstens keine wesentliche, erlitten hat und immer so ein Bild des ursprünglichen Zustandes gibt. Es fliesst nämlich hier der Länge nach kein grösseres Wasser, welches wie der Inn im Innthal ausglich und ebnete; die Bäche, die quer abziehen, haben tiefe Schluchten gerissen. welche uns die Profile entblössen. So wandeln wir in einem Labyrinth von alten Moränen, welche der Maassstab der Generalstabskarte nicht wiederzu- geben vermag: überall Hügel, langgestreckte Höhenzüge aus Schotter mit gekritzten Geschieben, eingebackenen und aufgehäuftenBlücken des Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. Ad. Pichler. 91 Urgebirges oft 2—3 Meter hoch und diek, flachen Mulden mit Wasser- tümpeln, wo Gräben den sandigen Lehm der Grundmoräne aufdecken ; Trockenthäler, wo einst grosse Bäche flossen, während jetzt nur eine kleine Wasserader durchrinnt: das schönste wohl von Wildermieming bis zur oberen Fabrik in Telfs: das liebliche Mäderthälchen. Dem Um- stande, dass nachträchlich kein Fluss ausebnete, verdanken wir die Erhaltung eines jüngeren Gletschers. So lang sich der Hauptgletscher von West nach Osten vorschob und bis zu einer Höhe von 1500 Meter an den Flanken des nördlichen Gebirges emporstieg, bedeckte er die Thäler, welche in diesem eingeschnitten sind und führte den Kalksehutt mit den Gesteinen aus den Centralalpen fort. Als sich der Hauptglet- scher zurückgezogen und aufgelöst hatte, begann die selbstständige Bildung des Gletschers in diesen höher gelegenen Nebenthälern, er schob sich quer über die Moränen des Urgletschers vor und lagerte seine Moränen über diesen. Ein solcher Gletscher bildete sich im Stöttel- thal, dem.auch noch die prallen Abhänge des Kalkgebirges Wasser lieferten. Wir begegnen seinen mächtigen Resten zwischen Barwies und dem Lahnbach bei Obermieminge. Wenige Schritte von Barwies östlich durchqueren wir seine Seitenmoräne an der Hölzelsau, hier von mässiger Höhe gegen Süd streichend. Sie schliesst sich an die Stirmmoräne an. Hier im sogenannten Paradeisel sind die Verhältnisse höchst interessant. Eine flachgewölbte Moräne des Urgletschers zieht sich von West gegen Ost, sie bildet einen Damm, zusammengesetzt aus Schotter und Gesteinen der Centralmassen, einen Damm, welchen die Kalkmoräne von Nord nach Süd vordringend nieht zu übersteigen vermochte und an dem sie ihre oft mächtigen Kalkblöcke emporschob. Die Grenze behauptet stets die gleiche Höhe, schon an dem Pflanzenwuchs ist sie beim ersten Blick zu erkennen. Auf den Urmoränen sehen wir herrliche Lerchen- wälder; die Kalkmoräne ist mit mageren Föhren bestanden, denen die Armuth des Bodens nur kümmerliche Nahrung liefert. Die linke Seiten- moräne ist vom Lahnbach weggeführt, die Urmoräne tief durchsägt. dureh die Schlucht hat er den Schotter des Kalksgebirges bei Unter- miemingen abgelagert und zum Theil den kleinen See ausgefüllt, dessen Grund die Urgletscher austieften. Der Lahnbach entsteht durch die Vereinigung des Stöttel- und des Jutenbaches. Dieser hatte eine kurze Schlucht, aber kein Thal hinter sich, um einen Gletscher von einiger Bedeutung zu bilden. Er häufte daher einen mächtigen Schuttkegel, in welehen das Bett des Lahnbaches tief eingeschnitten ist. Am rechten Ufer hinderte den Ab- satz der Alluvialgerölle die hohe Moräne des Stöttelthales. ‚Diese baut sich vom Paradeisel gegen die Mündung jenes Thales immer mächtiger auf. Der neue Gletscher konnte sich jedoch an der südlichen Grenze nicht lange behaupten; hier zwang ihn bald die wachsende Jahreswärme zum Rückzug; daher findet man hier an der Strasse gegen Osten rechts Felder, einzelne Buchten der fruchtbaren Urmoräne senken sich in die Kalkmoräne, ja diese liess sogar etwas weiter einwärts einen kleinen Fleck, den man als Wiese benutzt, frei. Je weiter man aber nach Norden geht, desto wilder und labyrinthischer wird das Getrümmer, welches sich immer höher, zum Theil fast terrassenförmig, aufbaut; das ist selbstverständlich, denn hier hatte der neue Gletscher Zeit. mehr ab- 1a% 92 Verhandlungen. Nr. 4 zuladen. Ueberall ragen riesige Kalkblöcke mit scharfen Kanten vor, der Boden hat manchmal fast gar keine Humusdecke, so dass wir nur wüste Unfruchtbarkeit sehen, als hätte sich der Gletscher erst vor wenigen Jahren ganz zurückgezogen. Aehnliches gilt auch für den Fernpass; Falbesoner hat die Hügel bei Nassereit und Bieberwier ganz richtig als Moränen gedeutet; an einen Einsturz zu denken, fehlen alle Voraussetzungen. * Er * Südwestlich von Innsbruck erhebt sich die Saile oder Nockspitze. Der Aufbau ist sehr regelmässig: Glimmerschiefer, Verrucano, dunkle Kalke, schwarze und graue thonige Schiefer, diese weich und mild. Von hier brachte mir der Medieiner Carl Steiner Stücke mit schöner Halobia Lommeli, ein für diese Gegend neues charakteristisches Vor- kommen. Darauf weisse Kalke und wieder Mergel und thonige Schiefer. Hier habe ich bereits vor Jahren die etwas umgewandelten Oolithe der Carditaschichten gefunden, dann auch Mergel mit Cardita Gümbeli Pichl., so dass über den geologischen Horizont kein Zweifel sein kann. II. Die Carditaschichten haben den Paläontologen bereits viele Arten geliefert und jetzt handelt es sich darum, einzelne Localitäten gründ- lich auszubeuten. Das habe ich heuer gethan. Die Carditaschiehten streichen von der Leutasch herab in das Kochenthal nördlich von Telfs. Hier ist in der Schlucht alles verschüttet und verwachsen; von Funden früherer Jahre erwähne ich Pierophyllum Gümbeli und die Tropfen eines gelblichen fossilen Harzes (Kochenit). Dann biegen die Schichten gegen West und streichen hoch und unzugänglich am Abhang der Mieminger Berge bis Nassereit, wo man sie durchquert. Hier ist eine Verwerfung, so dass man sie auf der anderen Seite des Thales mehr nördlich suchen muss. Sie setzen in die Gaflein fort, wo sich Calamites arenaceus oft und in grossen Exemplaren fand. Auch auf diesem Gebiete zeigte sich, dass bei den Carditaschichten Mächtigkeit, Beschaffenheit der Gesteine und Artenreichthum an Petrefacten oft in einem Zuge in verhältnissmässig geringer Ausdehnung sehr wechseln. Ein reiches Material bot der Lahnbach westlich von Obermieming. dem es aus dem Jutenthale nördlich von Lawinen zugeführt wurde. In den grauen, braun verwitternden Sandsteinen unbestimmbare Pflanzenspuren; im Mergel ein Rest Kohle. Von Spongiten fand ich nur einmal ein undeutliches Stück, das sich vielleicht als Epitheles deuten lässt. Die bestimmbaren Arten führe ich hier auf. Traumatocrinus caudex Dittm. Östrea Pictetiana Mort. Pentacrinus tirolensis Laube. Placunopsis Rothpletzi Woehrm., Lingula tenuissima Bronn. Lima incurvostriata Gümb. Spiriferina gregaria SBuess. Pecten alternans Mü. Terebratula Bittneri Woehrm. Pecten filosus Hauer. Amphielina sp. *) Pecten Hallensis Woehrm. . Ostrea montis caprilis Klipst. Pecten subalternans d’Orb. 1) Die erste dieser Gattung in den tirolischen Nordalpen. Nr. 4 Sitzung am 18. Februar, Ad. Pichler. 93 Avicula aspera Pichler. Leda tirolensis Woehrm. Avieula gea d’Orb. | Myophoria fissidentata Woehrm. Gervillia Bouei Hauer. Myophoria Whateleyae Buch. Hoernesia Joannis Austriae Klipst. Anoplophora- recta Gümbel. Plicatula intusstriata Stopp. (Di- myodon.) Cardita Gümbeli Pichler. Ein paar hundert Exemplare; alle gleich und nie die Grösse von Cardita cerenata erreichend. Auch keine Mittel- glieder. Oardita Gümbeli erscheint auch im Umriss und in der Wölbung von der Urenata verschieden ; ich möchte sie daher vorläufig als ‚eigene Art gelten lassen, umsomehr, da ich bis jetzt keine einzige Cre- nata fand. Myophoria lineata Mü. (Myophori- | Corbis Mellingi Hauer. opsis.) | Dentalium arctum Pichler. Megalodus compressus Woehrm. | Chemnitzia laevis Pichler. Verwandt mit Zurritella reflewa Mü. (Chemnitzia Laube), aber schlanker, kegelfürmig. Umgänge glatt, flach, Naht schmal, oben und unten eingefasst von einem spiralen dünnen Wulst. Mundöffnung nieht sichtbar. Länge 4 Centimeter, Winkel 7°, 2 Exemplare; Bruchstücke, die sich ergänzen. Im graulichen Sandstein. Turritella Helleri Pichler. Gehäuse kegelförmig. Umgänge nach unten mässig gewölbt, fein spiralig gestreift, Naht scharf, seicht. Mund- öffnung, so weit sie sichtbar ist, rundlich, Länge 5 Centimeter, Winkel 10°. Ein Exemplar. Im grünlichen Sandstein. Natica cf. subspirata Mü. Ein Exemplar. Die Glossophoren treten sehr selten auf, am zahlreichsten Zoxonema binodosa und Dentalium aretum zusammen in den grauen Mergeln. Bruchstücke anderer Arten fanden sich, einige sind vielleicht auf eine glatte Chemnitzia zu deuten, andere auf Cerithien. Arca juttensis Pichler. Schale länglieh-oval, bauchig, parallel dem Unterrand, mehr oder weniger deutlich gefurcht, hinterer Rand schräg abgestutzt mit einer Furche, Wirbel weit nach vorn, Bandfeld schmal, flach, einzelne Schalen verschiedenen Alters, Länge 2:1 Centimeter, Höhe 0'9 Centimeter. In dem Sandstein nicht häufig. Loxonema binodosa Woehrm. Pleuronautilus oenanus Mojs. Ein kleiner und das Bruchstück eines grösseren Querstreifen. die leicht nach rückwärts biegen. Oarnites floridus Wulfen. nicht gar häufig. Aecrodus. Selten. Nähere Bestimmung nicht zulässig. Palaeobates cf. angustissimus Jaekel. Ein sehr gut erhaltener Zahn. Länge 1'4, Breite 0'4 Meter. Schmale Enden schräg, etwas abgerundet. Oberfläche flach gewölbt, punktirt. Ziemlich selten, meist zerbrochen. In den grauen mergeligen Kalken. Wahrscheinlich der Strophodus Wöhrmann's. Lepidotus. Zähne grösser oder kleiner als eine Erbse, einige fast die Grösse einer Bohne. Flach gewölbt. Im Umrisse rundlich, manch- mal etwas gebogen. Ziemlich häufig in den grauen mergeligen Kalken. Ich wusste sie mit keiner der beschriebenen Arten zu identifieiren, sie 94 Verhandlungen. Nr. 4 mögen daher vorläufig Lepidotus Falbesoneri heissen. Die hier und da im gleichen Gestein vorkommenden rhombischen Schmelzschuppen ge- hören vielleicht auch dieser Gattung an. Saurichthys cf. acuminatus. Sehr selten. Saurier. In den grauen Kalken fand sich einmal das Mittelstück eines daumendicken Knochens von der Extremität eines Saurier, noch einmal hierher gehörige Knochensplitter. Ein Profil abzunehmen war bei der Unzugänglichkeit der Felsen- wände nicht möglich. Doch sind gewisse Species an gewisse Gesteins- varietäten gebunden. Cardita Gümbeli, Pecten Hallensis, Myophoria ‚Fissidentata und lineata enthält der Sandstein in zahllosen Exemplaren. Hierauf seltener Anoplophora recta,; Arca jutensis und Plicatula intu- striata. Lima und Ostrea in klotzigen grauen Kalken; Pecten flosus, Dentalium arctum; Loxonema und Fischzähne in den grauen Mergeln. In den sandigen Mergeln begegnet man nicht selten Knauern von Markasit. Manches hoffe ich im Laufe des heurigen Sommers, wo die Lawinen und Bäche wieder neuen Schutt liefern, zu finden, das Ge- fundene zu vervollständigen und dann vielleicht nach guten Exemplaren Abbildungen zu geben. Auch in Ehrwald hielt ich mich ein paar Tage auf. Die geolo- gische Karte wird hier Manches zu berichtigen haben. Der Weg über Mariaberg durchquert zuerst Hauptdolomit, dann vom Rasen bedeckt Carditaschichten, fast auf dem Joche Wettersteinkalk. Am Nordabhang sind nur Kössenerschichten. Blickt man vom Joche rechts auf den steilen Kopf, so sieht man steil aufgebogen eine schwarze Einlagerung: Part- nachschichten und Virgloriakalk, diese streichen weit nach Osten; ich habe sie bereits vor Jahren an dem Drachensee gesehen. Die Kössener- schichten streichen nach Westen fort, nördlich von dem kleinen See bei Nassereit liegen sie wie auf dem Marienberg auf Wettersteinkalk, der stellenweise sehr dunkel ist und daher wohl für Muschelkalk an- gesprochen wurde. Am See sind Steinkerne von Chemmnitzia nicht selten. E. v. Mojsisovies bespricht in den Verhandl. d. geol. Reichs- apstalt. 1888, pag. 265, die von Pater Cornet eingesandten Petre- facten aus der Arzlerscharte. Soweit ich allein und mit meinen Schüleın in den nördlichen Kalkalpen umgestiegen bin, nie habe ich ein ähn- liches Gestein oder gar die bezeichneten Petrefacten gefunden. Aller- dings begegnet man hier und da zuckerigen, porösen ziegelrothen Kalken, diese sind jedoch dem Wettersteinkalk nesterweise eingeschaltet. So auch bei Miemingen, bei Nassereit. Die Stücke Cornet's erinnern mich an Vorkommen aus Bosnien, wo der Jesuitenpater Brandis sammelt. Der obere Muschelkalk mit A. Studeri ist aus dieser Gegend längst bekannt und daher nicht erst zu suchen. Wir finden ihn nur wenige Kilometer westlich bei Kersehbuch, östlich bei Thauer. Auch das Profil rechts und links von der Arzlerscharte kennen wir, denn die Scharte ist durch Schutt verlahnt und ich habe seit Jahren meine Schüler zu diesen Profilen geführt. Rechts: Bunte Sandsteine, klotzige Mergel, schieferige Mergel mit Bactryllium, wohlgeschichtete mergelige Kalke mit den Versteinerungen der unteren Carditaschichten, dann Partnach- dolomite, Wettersteinkalk. Links: Bunte Sandsteine, Rauhwacke, Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. L. v. Tausch. 95 schwarze weissaderige Kalke, Mergel mit Wülsten, zum Scheitel Wetter- steinkalk. Auch um die „rothen Draxlehnerkalke“ braucht sich M oJ si- sovies nicht weiter zu bemühen; sie stehen auf dem Wege nach Zirl an, rechter Seite von Martinbühel (gegen den Inn Virgloriakalke), und enthalten hier: Daonella cf. Taramelli und Daonella parthanensis — ein sehr schönes Exemplar. Darauf folgen die Wettersteinkalke. Vortrag. Dr. Leopold v. Tausch. Ueber eine tertiäre Süsswasser- ablagerung bei Wolfsberg im Lavantthale (Kärnten) und deren Fauna. Der Vortragende bespricht das bisher unbekannte Vorkommen von tertiären Süsswasserablagerungen bei Wolfsberg im Lavantthale. Die Ablagerungen bestehen aus einem weichen, glimmer- reichen Tegel, welcher über 100 Meter mächtig wird, und in ausser- ordentlicher Menge Planorbenschalen enthält. Zur Kenntniss dieser Ab- lagerung gelangte man anlässlich der Abteufung eines Schachtes, welcher in der Hoffnung, auf Braunkohlenflütze zu stossen, angelegt worden war. In einer Tiefe von über 120 Meter stiess man jedoch, ohne Kohle gefunden zu haben, auf Conglomerate, die Bohrung wurde ein- gestellt und der Schacht ist gegenwärtig verschüttet. Baron Foullon hatte den Vortragenden auf dieses Vorkommen aufmerksam gemacht und ihm auch das Material verschafft, aus dem die besprochenen Fossilien herauspräparirt wurden. Es sei ihm dafür hier der gebührende Dank ausgesprochen. Ueber die Lagerungsverlältnisse überhaupt, wie über das Ver- hältniss zu den weiter im Süden mit reichlicher Fossilführung auftreten- den marinen Schichten konnte nichts Näheres festgestellt werden. Von den in diesen Ablagerungen enthaltenen Fossilien treten die Planorben zwar in geringer Artenzahl (Planorbis cornu Brong., Pla- norbis dechwis A. Braun, Planorbis Lartetii Noulet), aber in ausserordent- lich grosser Individuenzahl auf, während Clausilien (Olausihia baceilı- ‚fera Sandb.), Helices, Pupa, also Landbewohner, nur in vereinzelten Stücken sich vorfinden. Das Vorkommen der zahllosen Planorbenschalen spricht dafür, dass die Ablagerungen in einem stehenden Wasser, in einem Teich, einer Lache, oder, wie dies hier das Wahrscheinlichste ist, in dem todten Arm eines Flusses in der Nähe seiner Mündung vor sich ging, und die Landschnecken durch Hochfluthen hinein- geschwemmt wurden, oder vom Ufer hineinfielen. Die paläontologischen Einzelheiten werden in der vom Vortragenden vorbereiteten Arbeit über tertiäre Land- und Süsswassereonchylien aus den österreichischen Provinzen Steiermark, Kärnten ete. enthalten sein; nur soviel sei schon hier bemerkt, dass die Vergesellschafterung der Formen für ein ober- miocäues Alter der fraglichen Ablagerungen spricht. 96 Verhandlungen. Nr. 4 Literatur-Notizen. A. Penck. Der Flächeninhalt der österreichisch- ungarischen Monarchie. In d. Sitzber. d. Akad. der Wiss. Math.- naturw. Cl. Wien 1889. Der Verf. hebt hervor, dass das Areal der österreichisch-ungarischen Monarchie bisher noch nicht mit dem wünschenswerthen Grade von Genanigkeit ermittelt worden sei, da die officiellen Angaben darüber nicht in Uebereinstimmung seien. Verf. hat des- halb eine neue Messung vorgenommen, und zwar auf dem Papier, nämlich in der Weise, dass er die Specialkarte der Monarchie im Maassstabe von 1:75.000 mit Zu- hilfenahme eines Amsler’schen Polarplanimeters auf ihren Flächeninhalt untersuchte. Dieser Art wurde unter Berücksichtigung möglicher Fehlerquellen (die einzelnen Blätter werden z. B. durch Contraction des Papieres nach dem Druck in sehr ungleicher Weise deformirt) 400 Blätter der Specialkarte vermessen und es wurde dabei das Areal der Monarchie zu 625.55677 Quadratkilometer gefunden, das ist um 3247 Quadratkilo- meter mehr als dies der jüngsten officiellen Angabe entspricht. Das Areal, um welches dem zu Folge die Monarchie grösser wäre als nach der betreffenden officiellen Angabe, würde also ungefähr dem Flächeninhalte des Grossherzogthums Sachsen-Weimar ent- sprechen. Eine Bestätigung seiner Messung erblickt der Verf. darin, dass das Resultat derselben mit der früheren Angabe Strelbitzky’s übereinstimmt, welche der Letztere gelegentlich seiner Ausmessung Europas mittheilte. Auch stimmt der von Penck ge- fundene Werth mehr mit dem Werth überein, der sich aus den Arbeiten bei der Grundsteuerregulirung herleitet als mit jener officiellen Angabe und es können dem- nach die betreffenden Ergebnisse der Triangulirung nicht bestätigt werden. Immerhin lassen aber auch die Ergebnisse der Grundsteuerregulirung die Monarchie noch immer um mehr als 525 Quadratkilometer zu klein erscheinen, und es würde sich, wie der Verf. hervorhebt, das Ergebniss der Grundsteuer um fast 50000 Gulden jährlich erhöhen, wenn man die Penck’sche Messung als Grundlage einer solchen Steuer benützen könnte, Wie diese Mehrbelastung des Grundbesitzes auf die Besitzer zu vertheilen wäre, darüber enthält die vorliegende Mittheilung allerdings keinen Vor- schlag, denn es handelt sich hierbei offenbar nur um einen Wink, der sich nebenher aus der Arbeit des Verf. ergibt. Bei dem allgemeineren Interesse, welches die Frage nach dem Flächeninhalte unserer Monarchie, zumal bei allen Denen beanspruchen darf, welche mit kartographi- schen Arbeiten zu thun haber, glaubten wir diese neueste Arbeit des vielseitigen Autors an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen zu sollen. Man wird allerdings abwarten dürfen, ob und in welcher Weise competente Kreise, z. B. die Fachmänner unseres militär-geographischen Instituts sich über die Benützbarkeit unserer sonst gewiss aus- gezeichneten Generalstabskarten gerade für den vorliegenden Zweck äussern und auf Grund welcher Erwägungen dieselben eventuell die Abweichungen sowohl der Penck- schen als der bei der Grundsteuerregulirung gewonnenen Ergebnisse von den bei der Triangulirung gewonnenen Resultaten erklären werden. Jedenfalls schliesst sich ja doch die Herstellung der bewussten Karten gerade an die Arbeiten der Triangulirung an, und es scheint somit ein Widerspruch zwischen der Ausführung und den Grundlagen des genannten Kartenwerkes zu bestehen. Interessant wäre auch, zu erfahren, ob abermalige, voneinander unabhängige Messungen nach der von Penck gewählten Methole zu untereinander übereinstimmenden Resultaten und zu einer Bestätigung des von Penck ermittelten Werthes führen würden, denn erst damit wäre die Anwendbarkeit jener Methode für den hier besprochenen Fall zuverlässig er- wiesen. Immerhin ist der Autor dazu zu beglückwünschen, dass er die neuerlich erfolgte Vollendung jenes grossen Kartenwerkes benützt hat, um die Frage nach dem Flächeninhalt der Monarchie wieder aufzurollen. ET. M.Raeiborski. Flore fossile des argiles plastiques dans les environs de Cracovie. Aus dem Anzeiger d. Akad. d. Wiss. in Krakau. Krakau 1890. Der Antor gibt hier eine auszugsweise Mittheilung des Ergebnisses seiner Ar- beiten über die Flora der feuerfesten Thone von Krzeszowice und Alwernia bei Krakan, Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. A. Sauer. 97 und zwar zunächst über die dort vorkommenden Filices und Equisetaceen, während ein zweiter Theil der Arbeit die Lycopodiaceen, Cycadeen und Coniferen behandeln soll. Die vollständige Publication wird in dem Organ der oben genannten Akademie veröffentlicht werden. Es werden hier zunächst gegen b() Arten angeführt, von welchen ein sehr grosser Theil neu ist. Diese Flora wird der des braunen Jura von Scarborough verglichen, wenn sie auch Anklänge an ältere Floren aufweist. Doch erscheint dem Verf. der Habitus der beschriebenen Pflanzengemeinschaft jünger als der der Liasflora von Steierdorf. Dieses Ergebniss stimmt jedenfalls gut überein mit der Auffassung, welche Stur über die Funde aus jenen feuerfesten Thonen verlautbart hat und mit den Ansichten, welche der Referent in seiner Darstellung der geognostischen Verhält- nisse von Krakau besonders auf Grund der Lagerungsverhältnisse der fraglichen Thone ausgesprochen hat (vergl. hierbei Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt. 1887, 446, 548, 568, 571, 574, resp. 24—152 der Arbeit). Dadurch wird die ursprüngliche Vermuthung Römer’s über das Alter der betreffenden Schichten bestätigt und eine ältere noch in neuester Zeit (vergl. Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt. 1889, pag. 47) wieder hervor- geholte Meinung, wonach jene Thone zum Rhät gehören würden, entkräftet. E.T. G. A. Koch. Diluviale Funde aus der Arnsteinhöhle bei Mayerling. Aus d. Annalen d. naturh. Hofmuseums Wien. 1890, Bd. IV. Da aus Niederösterreich bisher nur wenige Höhlenfunde bekannt waren, so hat die Entdeckung solcher Funde in der oben genannten, im Reiflinger Kalk befind- lichen Höhle Anspruch auf ein gewisses Interesse. Mehrere Individuen vom Rennthier und vom Höhlenbären wurden nachgewiesen, ausserdem Reste von Hyaena spelaea und in grosser Menge Zähne kleiner Nagethiere. a A. Sauer. Ueber die aeolische Entstehung des Löss am Rande der norddeutschen Tiefebene. Aus d. Zeitschr. für Naturw. Halle a. d. S. 1889. Man kann bis jetzt nicht behaupten, dass Richthofen’s Theorie von der aeolischen Entstehungsweise des Löss allgemeinen Anklang gefunden habe. Selbst bei uns in Oesterreich, wo relativ noch am meisten für diese Theorie eingetreten wurde, hat die alte Ansicht von der fluviatilen Entstehung des Löss selbst unter den jüngeren Gelehrten seit einiger Zeit wieder mehr beredte Vertreter gefunden. Besonders aber in Deutschland hat sich eine starke Gegnerschaft gegen Richthofen’s Ansichten kund- gegeben. Um so mehr verdient nun eine Arbeit hervorgehoben zu werden, welche der in der angegebenen Richtung herrschenden Strömung zum Trotz den Versuch macht, auch einen Theil der deutschen Lössbildungen im Sinne der angegriffenen Theorie dar- zustellen. Die Beobachtungen des Verf. beziehen sich auf den sächsischen Löss, speciell den Plateaulöss. Unter Anderem wird begreiflicherweise der Art der ungleichmässigen Vertheilung der Conchylien eine gewisse Bedeutung für die vorliegende Frage beige- messen und damit die Ansicht begründet, dass die Lössconchylien nicht durch Hoch- fluthen von fernher in die betreffenden Absätze eingeschwemmt wurden. (Referent erinnert bei dieser Gelegenheit an das Auftreten conchylienreicher Lösspfeiler inmitten conchylienarmer Lössbildungen in Galizien, vergl. Jahrb. d. geolog. Reichsanstalt 1882, pag. 113). Ferner wird der speciellen Verbandverhältnisse des Löss in Bezug auf seinen Untergrund gedacht. Sobald nämlich das Liegende des Löss aus anstehendem, in seinen obersten Theilen zu Schutt verwittertem Gestein besteht, dann stellt sich meist eine Vermischung der Gesteinsbrocken des Untergrundes mit dem Löss bis zu einer gewissen Grenze ein, ein Verhalten, welches sich schwer mit der Annahme eines Absatzes des Löss aus Hochfluthen vereinigen lässt. Vielleicht ist es gestattet, hier darauf aufmerksam zu machen, dass früher schon auch anderwärts die Verbandver- hältnisse der dilavialen Lehme zu ihren Untergrunde zu einer ähnlichen Betrachtung ge- führt haben (siehe Verhandl.d. geolog. Reichsanstalt. 1877, pag. 267 u. 1878, pag. 119). Auch die specielle Beschaffenheit des Löss selbst spricht in Sachsen in Ansehung der localen Verhältnisse für seine subaörische Entstehung. Z. B. wiederholt sich überall daselbst, wenn man die Lössbildungen nach dem Gebirge zu verfolgt, die Erscheinung, dass das Korn des Löss sich verfeinert. Der Verf, meint nun, dass die durch den K.k. geolog. Reichsanstalt, 1890. Nr. 4. Verhandlungen. 15 98 Verhandlungen. Nr. 4 Wind aufgearbeiteten Bestandtheile der Geschiebelehmoberfläche Nordeutschlands in Folge eines Saigerungsvorganges durch den Wind nach Massgabe ihrer Korngrösse abgelagert wurden, die gröberen am Rande des Berglandes, während der feinste Staub weit hinauf in das Gebirge getragen wurde. Sodann wird auch eine interessante Auseinandersetzung über die Kantengeschiebe mitgetheilt, welche, wie bereits OÖ. Herrmann nachwies, in ihrer Verbreitung auf die oberste Deckschichte des älteren, dem Löss vorausgängigen Diluviums in Norddeutsch- land beschränkt sind, gleichviel, ob das betreffende Diluvium aus unterem oder oberem Geschiebemergel oder aus Kies besteht. Der Verf. beruft sich nun auf die neuerlichen Beobachtungen von Joh. Walther in der Galala-Wüste, denen zufolge dort ganz ähn- liche Kantengeschiebe vorkommen, die ihre Gestalt nur der Modellirung durch Sand- stürme zu verdanken haben. Es ist dabei zu bemerken, dass die Abschleifung der Kanten sich bei jenen Geschieben immer nur auf die obere aus dem Boden hinaus- ragende Hälfte beschränkt, während die untere von Erde bedeckte Hälfte keinerlei Kanten erkennen lässt und völlig der Sandpolitur entbehrt. Auch hieraus leitet der Verf. den Schluss ab, dass nach dem Rückzuge der norddeutschen Eisdecke die nord- deutschen Gebiete eine Steppe darstellten, in welcher Stürme eine grossartige Thätig- keit entfalten konnten. Endlich berührt der Verf. noch die Erscheinung der Einseitigkeit der Lössver- breitung, die in Sachsen, besonders im Elbthal, deutlich auftritt, wo dem Löss zwischen Dresden und Meissen Diluvialsand gegenüber liegt. Sauer bringt diese Erscheinung mit aeolischen Vorgängen in Verbindung, im Princip also ähnlich den Ansichten des Referenten, die (besonders Jahrb. 1882, pag. 132—148) für Galizien und andere Gebiete Mitteleuropas entwickelt wurden. Allerdings werden dabei im Einzelnen die Verhält- nisse anders aufgefasst. Der Verf. nimmt an, dass Nord- oder Nordost-Stürme auf der rechten Elbeseite den Sand als das gröbere Material absetzten, während das feinere Lössmaterial bis jenseits der Elbe transportirt wurde. Der Referent hingegen hatte, wie unseren (allerdings anscheinend nicht zahlreichen) Lesern bekannt ist, auf Grund der ihm zugänglichen Daten auf westliche Windrichtungen geschlossen. Der Aufsatz schliesst mit einem sehr berechtigten Hinweis auf Nehring'’s Arbeiten über die Steppenfauna des norddeutschen Löss, deren Bedeutung durch Autoren wie Wahnschaffe allzu sehr herabgedrückt worden sei. E.T. Alfr. Nehring. Der Transport thierischer Reste dureh Vögel und seine Bedeutung für Geologie und Paläonto- logie. In d. naturw. Wochenschr. Berlin 1889, Bd. IV, Nr. 30. Es findet ein bedeutender Transport thierischer Reste durch Vögel statt, insbe- sondere nach Nest- und Brutstätten. So können, und zwar vornehmlich durch Raub- vögel, an gewissen Lieblingstellen Anhäufungen von Ueberresten anderer Thiere her- gestellt werden, wie denn der Verf. schon früher auf die Bedeutung dieses Umstandes für die Bildung von Knochenansammlungen in Felsenspalten und Höhlen hinge- wiesen hat. : Verf. beobachtete auch, wie z. B. Krähen an der Küste Rügens in grosser Menge Muscheln verschleppen, so dass sich an ziemlich hoch gelegenen Stellen Anhäufungen theils zertrümmerter,, theils unversehrter Schalen bilden. Auch Fische wurden in ähn- licher Weise verschleppt. Neben den Krähen, Raben und Raubvögeln sind es besonders Möven und Enten, welche zum Transport von Thieren und speciell auch von Wasser- thieren beitragen. Es können nun auf diese Weise Reste von Wasserbewohnern in suba@rische Bildungen gerathen sein, was dann oft zu irrigen Schlüssen über die Natur dieser Bildungen führt. Referent erlaubt sich übrigens bei dieser Gelegenheit daran zu er- innern, dass er bereits im Jahre 1878 (Verhandl. d. geolog. Reichsanstalt, pag. 116) auf die Möglichkeit hinwies, dass ein im Löss bei Westeregeln gefundener Rest eines Hechtes von der Mahlzeit eines Vogels herrühren könne. Das war damals, als der Referent zuerst auf die Bedeutung der Nehring’schen Untersuchungen für die Theorie der Lössabsätze hinwies, während Nehring selbst in jener Zeit noch die Annahme von dem fluviatilen Charakter des Löss bei seinen Ausführungen festhielt. Jedenfalls ist es tiberaus nützlich, wenn auf einen noch immer zu wenig gewürdigten Factor der Verbreitung von Resten der Wasserbewohner von berufener Seite auf’s Neue hin- gewiesen wird. E. T. Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. E. Koken. 99 Alfr. Nebring. Ueber einige den Löss und die Lösszeit betreffende neuere Publicationen, sowie über Alactaga ‚Jaculus. Sitzungsber. d. Gesellseh. naturforschender Freunde. Berlin 1889, Nr. 10. Im Anschluss an die voranstehenden Referate machen wir auch auf diesen kleinen Aufsatz aufmerksam, der eine lehrreiche Besprechung gewisser Arbeiten von Sauer (vergl. oben), Petry und J. Geikie enthält. Der Verf. polemisirt gegen Wollemann, dev gemeint hatte, die Alactagas der Quartärzeit könnten trotz des identischen Skelettbaues im Gegensatze zu ihren heutigen Nachkommen Waldbewohner gewesen sein. Das klinge so, wie wenn Jemand behaupte, die Seehunde der Diluvialzeit seien wahrscheinlich Landbewohner gewesen. Leider sei der Knochenbau der Spring- mäuse manchen Paläontologen zu wenig bekannt, sonst könnten gewisse Behauptungen nicht ausgesprochen werden, E. T. K. Martin. Versteinerungen der sogenannten alten Schieferformation von West-Borneo. Aus d. Sammlungen d. geolog. Reichsmuseums in Leyden. Leyden 1890. Eine bisher als wahrscheinlich paläozoisch bezeichnete, von Tertiär bedeckte Formation von Schieferthonen, Kieselschiefern, Sandsteinen und Conglomeraten, welche nur an wenigen Punkten und dann meist undeutliche Versteinerungen führt, wird, da sich darunter Gattungen, wie Cerithium, Gervilia und Corbula finden, als wahrschein- lich mesozoisch und als vermuthlich zur Kreide gehörig bezeichnet. In einer daran an- schliessenden Mittheilung werden andere, durch das Vorkommen von ÖOrbitolinen aus- gezeichete Schichten Borneos als zum Cenoman gehörig erklärt, wie denn der Verf. durch seine in demselben Band der oben genannten Zeitschrift erschienenen Abhand- lungen über das Vorkommen Rudisten führender Kreide im südöstlichen Borneo und über die Fauna der Kreideformation von Martapoera sich schon wesentliche Verdienste um die Kenntniss der Kreide auf Borneo erworben hat. E. T. E. Koken. Die Hyolithen der silurischen Geschiebe. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Berlin 1889, XLI, pag. 79—82, Taf. VIII. Der Verf. gibt hier auf Grund einiger gut erhaltener Fundstücke das erste Mal eine genauere Darstellung der Pteropodenreste aus silurischen Geschieben, welche Quenstedt seinerzeit unter Benützung der Barrande’schen Gattungsbezeichnung als Pugiunculus vaginati zusammengefasst hatte, und für welche Eichwald später die Gattung Hyolithes aufgestellt hat. Während die älteren Beschreibungen haupt- sächlich auf Steinkerne basirt waren, lagen dem Verf. beschalte Exemplare mit gut erhaltener Structur vor. Die Geschiebe von ÖOrthoceraskalk enthalten zwei Arten, Hyolithes acutus Eichw. und Hiyolithes vaginati Quenst. H. latus Eichw. ist ein Steinkern, H. inaequistriatus RemeleE ein Schalenexemplar der von Quenstedt be- nannten Art, während jene Stücke, die in den Sammlungen gewöhnlich als H. striatus bezeichnet werden, zumeist als Jugendexemplare von A. acutus aufzufassen sind. Eine dritte, selbstständige Art aus dem Graptolithengestein beschreibt der Verfasser als H. erraticus. Im Anschlusse werden noch 2 neue Hyolithen aus anstehendem Gestein be- schrieben: H. esthonus Kok. aus dem Orthocerenkalk von Reval und H. latissimus Kok. aus der Lyckholm’schen Schicht in Esthland, Anhangsweise bespricht der Verf. auch in Kürze die Tentaculiten der ober- silurischen Geschiebe. Eine genauere Untersuchung der Fundstücke ergab nämlich, dass Tentaculites scalaris Schloth. und Tentaculites annulatus Schloth. Synonyme seien, indem sich der erstangeführte Name auf die Steinkerne, der zweite auf Schalenexemplare einer und derselben Art bezieht. Den Namen Tentaculites annulatus übertrug Schlot- heim ausserdem auf eine Varietät von der Schalke mit dichter stehenden Ringen. Dieselbe ist jedoch als eine neue Art zu bezeichnen und erhält nun den Namen T. Schlotheimi. F. Teller. 15* 100 Verhandlungen. Nr. 4 E. Koken. Ueber fossile Fisch-Otolithen und das Auftreten einiger wichtiger Gattungen und Familien zur Kreide- und Tertiärzeit. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin. 1889, Nr. 5, pag. 117—121. Der Verf, betont zunächst, einzelne Ergebnisse seiner früheren Studien über diesen Gegenstand resumirend (vergl. hierüber Verh. geol. Reichsanst. 1889, pag. 115 ff.), nochmals die Bedeutung, welche den Otolithen in Bezug auf die Charakterisirung der Fischfaunen jüngerer geologischer Epochen zuerkannt werden muss und schliesst hieran einige interessante Mittheilungen über die neuesten Foıtschritte, welche auf diesem Gebiete in jüngster Zeit erzielt werden konnten. Die Untersuchungen Vaillant’s über die vom Travailleur und Talisman gedretschten Tiefseefische, welche auch die Hart- körper des Sacculus das erste Mal in gebührender Weise berücksichtigten, haben mit einem Schlage über eine ganze Reihe fossiler Otolithen Licht verbreitet. Auf Grund der Abbildungen Vaillant's und der von Dr. Hilgendorf in natura beigestellten einschlägigen Materialien von recenten Otolithen kam der Verf. in die Lage, die Gattung Hoplostethus und die Familie der Macruriden nun auch in fossilem Zustande nachzuweisen. Hoplostethus mediterraneus ist ein Berycide, der den höheren Zonen der abyssischen Region angehört, stellenweise jedoch auch in die Küstenregion reicht. (Sudanische Küste 1435 Meter, Bank von Arguin 235 Meter und 140 Meter.) Das Pliocän von Orciano bei Pisa hat 2 Hoplostethus - Otolithe geliefert (0. Laırleyi Kok. und O, pisanus Kok.). Im Miocän ist kein Vertreter bekannt, dagegen aus dem Oberoligocän des Sternberger Gesteins und dem Mitteloligocän von Waldböckelheim 2 noch unbe- schriebene Arten. Zur Gattung Hoplostethus gehören ferner O, ingens von Lattorf (Unteroligocän) und ©. laciniatus von Kopenhagen (Paleocän). Die Grösse des Otolithen ist im Verhältniss zur Grösse des Fisches sehr auffallend; ein 14 Millimeter messender Otolith von Hoplostethus mediterraneus (japanische Varietät) wurde einem Fische von 30 Centimeter Länge entnommen. Die bekannten Lattorfer Stücke des ©. ingens können daher auch nur auf mässig grosse Fische bezogen werden. Die Macruriden, eine den Gadiden verwandte, aber abyssisch lebende Familie, sind im Pliocän von Orciano durch zwei Arten repräsentirt. Die Uebereinstimmung der pliocänen Otolithen mit der Sagitta von Macrurus trachyrhynchus ist eine so auf- fallende, dass an der Verwandtschaft der zugehörigen Fische des Pliocäns und der Jetztzeit nicht gezweifelt werden kann. Aber auch in älteren Ablagerungen finden sich Ötolithen, welche an die Macruriden anzuschliessen sein dürften. Es sind das 0. muecro- natus (Alttertiäres vom Jackson River), ©. acutangulus und 0. difformis (Lattorf, Hermsdorf) und eine Art aus dem Meeressand von Waldböckelheim. Auch in die Kreide setzen ähnliche Typen fort (Senon von Siegsdorf). Ein Beryeidenoolith liegt aus dem Neocom der Hilsmulde vor. Zum Schlusse macht der Verf. darauf aufmerksam, dass eine der verbreitetsten Otolithenformen, welche von ihm in mehreren Arten aus dem nordischen Eocän und Oligocän bis in’s südliche Miocän verfolgt werden konnte, in letzter Zeit irriger Weise als Hauttuberkel eines Rajiden aufgefasst werde; E. T. Newton, der eine Mono- graphie der Teleostier-Otolithen vorbereitet, ist geneigt, diese Otolithenform auf die Siluridengattung Arius zu beziehen, deren Arten im Wesentlichen als pacifisch zu be- zeichnen sind. F. Teller. K. A. Weithofer. Die fossilen Hyänen des Arnothales in Toscana. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien 1889, Bd. LV, Abth. U, pag. 337—360, Taf. I—-IV. Da die fossilen Hyänen des Valdarno bis auf die jüngste Zeit auf die aus der Auvergne beschriebenen Arten — Hyaena Arvernensis und H. Perrieri — bezogen worden sind, so hat der Verf. es für nothwendig erachtet, zunächst diese einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Von den genannten Arten aus dem Pliocän Südfrankreichs wurde die erstere, H. Arvernensis, schon von ihren Begründern, Croizet und Jobert, als der nächste Verwandte der lebenden H. striata bezeichnet, eine Ansicht, welcher sich alle späteren Autoren anschlossen; ja es wurden sogar von verschiedenen Seiten Bedenken gegen die specifische Selbstständigkeit dieser fossilen Hyäne der Auvergne ge- äussert, und ihre Vereinigung mit H. striata in Erwägung gezogen. Die zweite fossile Art Südfrankreichs, H. Perrieri, wurde allgemein als eine Form vom Typus des H, En Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. E. Kittl. 101 erocuta betrachtet. Nach eingehenden Vergleichungen des Gebisses gelangt nun der Verf. zu dem Schlusse, dass beide Arten dem Crocutatypus angehören, und dass schon aus diesem Grunde von einer Identificirung des H. Arvernensis mit der gestreiften Hyäne nicht die Rede sein könne. Auch die kleinere Hyaena Perrieri muss als eine selbstständige Art bezeichnet werden. Die fossilen Hyänen aus dem Pliocän des Arnothales sind von jenen der Auvergne verschieden. Die bis jetzt vorliegenden Reste gestatten die Aufstellung zweier Arten, die hier das erste Mal beschrieben und schärfer charakterisirt werden, wenn auch für die eine derselben bereits eine Aıtbezeichnung vorlag. Es sind das: Hyaena Topariensis Fors. Maj. und Hyaena robusta Weithof. Auch diese beiden Arten schliessen sich eng an den Typus unserer gefleckten Hyäne an und weichen von der Hyaena striata in denselben Merkmalen ab, wie die fossilen Arten der Auvergne. Hyaena robusta stammt aus dem oberen Arnothal (Mte. Carlo, Infernuzzo, Il Tasso und Sammezano) und bildet hier einen Bestandtheil der gewöhnlichen Valdarno- fauna. Von H. Topariensis wurde das typische Exemplar von Forsyth Major selbst bei Montopoli im unteren Arnothal zu Tage gefördert, und zwar in Gesellschaft folgender Begleitfauna: HFelis sp. media (eine Art, die sich auch im oberen Valdarno zusammen mit Zleph. meridionalis gefunden hat), Canis etruscus Maj., Cervus spee., Cervus Nestü Maj., Bos Etruscus Fale., Equus stenonis Cocchi, Mastodon Arvernensis Orz. et Job., Rhinoceros Etrusceus Fale. Ein Zahn von Elephas meridionalis wurde übrigens auch zu MontopoliÄ, wenn auch nicht genau an derselben Stelle, wo die eben besprochene Ausgrabung vorgenommen wurde, aufgefunden. Es kann nach des Verf. Darstellungen überhaupt kaum mehr bezweifelt werden, dass die gesammte Valdarnofauna, also auch Mastodon Arvernensis und Elephas meri- dionalis im Grossen und Ganzen wenigstens, zu gleicher Zeit gelebt hat. Einzelne Reste der schon durch ihre kleineren Dimensionen leicht kenntlichen H. Topariensis tragen in den Sammlungen die Bezeichnung „Valdarno superiore“, Die Art dürfte daher auch im oberen Arnothale zusammen mit der H. robusta vorge- kommen sein. Im Anhange beschreibt der Verf. noch zwei Unterkieferhälften einer fossilen Hyäne aus den quarternären Ablagerungen der Umgebung von Arezzo im oberen Arnothale. Diese Reste können direct auf Hyaena crocuta Exl. bezogen werden. Hierher gehören auch alle die zahlreichen Hyänenreste, welche in den letzten Jahren von anderen postpliocänen Lagerstätten Italiens und Siciliens beschrieben worden sind. Dasselbe gilt von zwei Kieferresten, die dem Veıf. aus Devonshire und von Cindre (Dep. Allier) vorlagen. Auch auf Gibraltar und in Indien ist 4. erocuta in quarternären Ablagerungen constatirt worden. Nur aus dem Norden Afrikas, wo man sie zunächst vermuthen würde, scheint sie noch nicht bekannt zu sein. F. Teller. E. Kit. Reste von Listriodon aus dem Miocän Niederösterreichs. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegeben von E. v. Mojsisovies u. M. Neu- mayr. Wien 1889, Bd. VII, Heft 3, pag. 235—249, Taf. XIV—V. Eine Anzahl trefflich erhaltener Kieferstücke von Listriodon, über deren Auf- .findung seinerzeit in den Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt (1881, pag. 58 und 1887, pag. 302) ausführlicher berichtet wurde, setzten den Verf, in die Lage, ein vollständiges Bild von dem Zahnbau dieser Gattung zu entwerfen und zugleich die Beziehungen zu erörtern, welche dieselbe mit anderen Ungulatentypen verbindet. Die schon von Bayle und Kowalewsky betonte Verwandtschaft der Gattung Listriodon mit den Suiden kann nach der nun vorliegenden eingehenden Schilderung der einzelnen Elemente des definitiven Gebisses nicht mehr in Zweifel gezogen werden. Das einzige Merkmal, welches das Listriodongebiss von jenem der Suiden unterscheidet, ist der ausgesprochene Jochbau der echten Molaren, der bekanntlich zu dem Versuche geführt hat, die Gattung mit den Tapiriden zu verknüpfen, Ein Blick auf die Zahnreihen des Oberkiefers von Listriodon zeigt jedoch, dass diese Verknüpfung vollkommen unzulässig ist, da Listriodon in ausgesprochener Weise den heterodonten Bau des Gebisses eines Paridigitaten aufweist. Den zygodonten Bau der echten Molaren betrachtet der Verf. einfach als Gattungscharakter. Die Aufstellung einer besonderen Familie auf Grund dieses Merkmales, der „Listriodontiden“ Lydekker's, erscheint nicht unbedingt nothwendig, da man ja auch Phacochoerus, dessen Molarbezahnung gewiss ebenso auffällig von jenem der übrigen Suiden abweiche, unbedenklich im Rahmen dieser Familie belässt, 102 Verhandlungen. Nr. 4 In Europa ist die Gattung Listriodon nur durch eine Art, L. splendens H. v.M., repräsentirt. Von den beiden indischen Arten weist die eine L. Pentapotamiae so ge- ringe Unterschiede gegen L. splendens auf, dass eine Vereinigung mit der europäischen Art sehr nahe lieet. Dagegen ist die zweite Art des indischen Pliocäns, L. Theobaldi Lydd., schon durch ihre geringeren Dimensionen gut charakterisirt. Die aus der Schweiz, aus Frankreich und aus Deutschland beschriebenen Listriodonreste stammen durchwegs aus miocänen Ablagerungen. In Oesterreich-Ungarn hat Listriodon seine Hauptver- breitung in den sarmatischen Schichten (Tegel von Heiligenstadt bei Nussdorf und Sandstein von Atzgersdorf), einzelne Funde müs-en auf die jüngeren Mediterranschichten bezogen werden. Die aus dem Leithagebirge stammenden Fundstücke dürften nach des Verf. Beobachtungen jenen an Säugethierresten besonders reichen Grenzschichten ent- nommen worden sein, welche daselbst den Uebergang zwischen den rein marinen Ab- lagerungen und den brakischen Schichten der sarmatischen Stufe vermitteln. Aus den älteren Mediterranschichten ist bisher kein Listriodonrest bekannt geworden; ob das von Suess constatirte Vorkommen von Listriodon-Zähnen im Bereich der Tertiär- bildungen des Zsylthales in Siebenbürgen nicht doch zur Voraussetzung eines höheren Alters der Gattung Listrzodon berechtigt, lässt der Verfasser hier unerörtert. (Man vergl. hierüber Tietze, Die Versuche einer Gliederung des unteren Neogen etc. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1886, pag. 106 fl.) Auch in Frankreich charakterisiren nach Gaudry Dinotherium und Listriodon die geologisch jüngere Landsäugethier- fauna, die Fauna von Simorre, und es liegt daher nahe, die Säugethierfauna der sar- matischen Stufe direct der Fauna von Simorre zu parallelisiren, zum Unterschiede von der Fauna der nächst-tieferen marinen Schichten, in der man ja schon seit langer Zeit ein Aequivalent der Fauna von Sansans erkannt hat. Im Schlusswort erörtert der Verf. mit Beziehung auf Kowalewsky’s Studien die Stellung, welche der Gattung Listriodon in der Entwicklungsgeschichte des Suiden- stammes zuzuweisen wäre und bespricht hierbei die eigenthümlichen Analogien, welche in dieser Beziehung die Gattung Dinotherium im ihrem Verhältnisse zu den Probo- scidiern darbietet. „Dinotherium und Listriodon vertreten die Stämme mit scharf quergejochten Molaren, Stämme, welche frühzeitig von dem Urtypus abzweigten, aber eine weitere Entwicklung nicht erfahren haben. Phacochoerus und Elephas sind die heute noch lebenden Endglieder der anpassungsfähigen Reihen, wo die Umwandlung der Molaren in ganz analoger Weise dahin gerichtet zu sein scheint, bei möglichst geringer Anzahl der Molaren eine grosse und möglichst complieirt gebaute Mahlfläche zu erzielen. Das beste Beispiel bei Klephas liefern die Formen der E. primigenius — E. indieus-Reihe, während bei Elephas africanus mehr analog der Gattung Sus die Mahlflächen der Backenzähne noch nicht den höchsten Grad der Complication erreicht haben. Man darf vermuthen, dass die mit scharf quergejochten Molaren versehenen Typen Listriodon und Dinotherium, welche im Pliocän schon ausgestorben waren, oder dort ihre letzten Vertreter hatten, eben wegen des Baues ihrer Backenzähne, welche nur- eine seitliche oder Querbewegung der Kiefer gegeneinander erlaubte, von den Typen gänzlich verdrängt worden sind, welchen der Bau ihrer Molaren eine allseitig aus- weichende Bewegung der Kiefer erlaubte.“ F. Teller. Baron A. de Zigno. Chelonii scoperti nei terreni ceno- zoici delle prealpi Venete. Estr. dal vol. XXIII delle Memorie del R. Istituto Veneto di se., lett. ed arti. Venezia 1839, 4°, 11 Seiten, 2 Tateln. Enthält Beschreibung und Abbildung zweier neuer Funde von Schildkröten, eines vollständig erhaltenen Rückeonschildes einer Emys, welche unter dem Namen E, Capellinii Zigno als selbstständige Art charakterisirt wird, und einzelner Fragmente eines Trionyx-Schildes, das mit Trionyx marginatus Ow. aus der Barton-Stufe von Hordwell Cliff so vielfache Uebereinstimmung zeigt, dass die specifische Identität der beiden Vorkommnisse im höchsten Grade wahrscheinlich wird. Emys Capellinii Zigno stammt aus den Ligniten des Monte Bolca, wo sie in Gesellschaft mit Trionyxresten aufgefunden wurde, Trionyx cf. marginatus Ow, dagegen vom Monte Zuello, aus einer Nummulitenkalkbank an der oberen Grenze des mittleren Eocäns, welche durch einen besonderen Reichthum an Wirbelthierresten (Paläophis, Krokodile, Palaeogrus princeps, Halitberium ete.) ausgezeichnet zu sein scheint. F, Teller. Nr. 4 Sitzung am 18. Februar. A. Fritsch. 103 Dr. A. Fritsch. Fauna der Gaskohle und der Kalk- steine der Permformation Böhmens,. Bd.II, Heft 4. Selachii (Orthacanthus). Prag 1889 (4°, pag. 93—114, Taf. 80 5—90). Als Nachtrag zu dem die Dipnoör behandelnden 3. Hefte dieses Bandes (vergl. d. Ber. in d. Verbandl. 1888, pag. 114—115) gibt der Verf. zunächst Beschreibung und Abbildung eines vollständig erhaltenen Skelets eines Otenodus, das erst nach Abschluss seiner Studien über die Lurchfische in den Paläoniscus führenden Brandschiefern von Koschtialov bei Semil aufgefunden wurde. Das interessante neue Fundstück bestätigte in vielfachen Beziehungen die oft schwierigen Deutungen, welche die bisher nur ver- einzelt aufgefundenen Skelettheile erfahren hatten und liefert zugleich den Beweis, dass die Gattung Ctenodus in Böhmen in das echte Rothliegende hinaufreicht. Die Entwicklung der Chorda, die knöchernen Stützplatten an den unteren und oberen Bögen, die diphicerke Schwanzflusse mit ihrem ganzrandigen Hautsaum und der Cycloid- typus der länglich-ovalen Schuppen, bieten wieder eine ganze Reihe von wichtigen Vergleich- und Berührungspunkten mit dem lebenden Ceratodus. Der Schädel ist vom Scheitel her sichtbar, aber leider durch Verdrückung stark entstellt. Von dem Schulter- gürtel ist noch ein Fragment nachweisbar, Brust- und Bauchflosse sind nicht erhalten. Die Gesammtlänge des als Ct. tardus beschriebenen Fisches mag ungefähr 0'550 Meter betragen haben. . In der weiteren Fortsetzung seiner schönen Untersuchungen über die Fauna der permischen Schichten Böhmens gelangt der Verf. nun zur Darstellung des auf die Ordnung der Selachier bezüglichen Materials. Bei der Bearbeitung der hierhergehörigen Reste haben sich für die Charakteristik fossiler Selachier vor Allen 2 Merkmale als besonders wichtig erwiesen: Das Auftreten von Kalkprismen im Knorpelgewebe, die sich bei den fossilen Gattungen über das gesammte Skelet bis in die feinsten 'Flossen- strahlen verbreiten, während sie bei den recenten Haien meist blos auf die Schädel- kapsel und den Unterkiefer beschränkt sind, und die Beschaffenheit der Kiemenbögen nnd ihrer Bewaffnung mit verschieden gestalteten Zähnchen. Die Entwicklung von Kalkprismen im Knorpelskelet ermöglichte die Erhaltung der knorpeligen Extremitäten, deren Untersuchung interessante Vergleichspunkte mit den lebenden Haien ergab. Weniger Werth für die Systematik haben die bei einigen Gattungen in die Schädelkapsel ein- gewachsenen Stacheln; sie verdienen kaum mehr Berücksichtigung, als die Stacheln der Rochen. Die Durcharbeitung eines sehr reichhaltigen Materials führte den Verf. zu der Ueberzeugung, dass die Xenacanthiden-Gattungen: Orthacanthus, Pleuracanthus und Xenacanthus in ihrem Schädelbau, in dem Baue der Kiemenbögen und der Bauch- flossen den recenten Squaliden sehr nahe stehen und nur in Bezug auf die Wirbelsäule und die Brustflossen auf einer mehr primären Stufe stehen geblieben sind. In Bezug auf die unpaaren Flossen weichen sie von den Plagiostomen nicht mehr ab, als die Holocephalen. Auch die Acanthodiden gehören nach den Kalkprismen in der Schädel- decke und nach dem Baue der Wirbelsäule zu den Selachiern. Der Verfasser gruppirt die ihm vorliegenden Materialien systematisch in folgender Weise: Ordnung Selachii: A. Holocephali. B. Plagiostomit. 1. Tribus Squalides. Zn Xenacanthides. di, n Acanthodides. U, Rajides. Die Squaliden sind nur durch eine Familie, die Hybodontidae und diese wieder nur durch eine Art Hybodus vestitus Fr. vertreten. Der hierher gehörige Zahn wurde ursprünglich wegen des Zusammenkommens mit den Ctenodusresten in der Schwartenkohle von Kounovä als Schneidezahn eines Lurchfisches gedeutet. Zu reicherer Entfaltung gelangen die Xenacanthiden; dieselben sind durch die Gattungen Orthacanthus, Pleuracanthus und Xenacanthus vertreten, bezüglich deren hier auf Grund der Bezahnung der Kiefer und der Kiemenbögen, der Gestaltung des Nackenstachels und der Beschaffenheit der Brustflossen schärfere Differentialdiagnosen aufgestellt werden konnten, als dies bisher möglich war. Die Gattungscharaktere werden durch instructive Textskizzen erläutert. Zu speciellerer Beschreibung gelangt in dem vorliegenden Hefte nur die Gattung Orthacanthus. 104 Verhandlungen. Nr. 4 Dass die als Diplodus beschriebenen dreispitzigen Zähnchen zu demselben Fisch gehören, für welchen der Name Orthacanthus aufgestellt wurde, hat der Verf. schon in dem ersten "Theile des vorliegenden Werkes an einem Exemplare des Orthacanthus bohemicus Fr, dargelegt. Für die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den recenten Haien erscheint von besonderer Wichtigkeit der Nachweis von Kalkprismen im Knorpel- gewebe der Orthacanthus-Arten, Ihr Auftreten in allen Theilen des Skelets weist darauf hin, dass dieses selbst einer grösseren Widerstandsfähigkeit bedurft hat, als das der recenten Haie. Die Uebereinstimmung, die in Anlage und Vertheilung dieser Kalkprismen zwischen den fossilen Resten und recentem Vergleichsmaterial besteht, liess sich an Dünnschliffen (Textskizzen auf pag. 1Ol u. 102) treflich erweisen. Der Verf. gibt für die Gattung Orthacanthus folgende Diagnose: „Stachel von senkrecht-ovalem, gegen die Spitze hin rundem Querschnitt, an der unteren Fläche bezahnt. Zähne dreispitzig, vom Typus des Diplodus gibbosus, mit kurzer Mittelspitze und gekerbten Seitenrändern; in 6 Reihen in jedem Kiefer. Kiemenzähne vielspitzig, variabel in Reihen neben einander stehend. Brustflosse lang, zugespitzt, ohne Hornstrahlen.“ In den permischen Schichten Böhmens konnten 4 Arten unterschieden werden: Orthacanthus bohemicus, Kouno- viensis, p'nguis und plicatus, von denen jedoch nur die beiden ersteren nach voll- ständigerer Resten bekannt sind. Von ©. pinguis kennt man bisher nur den charak- teristisch gestalteten Nackenstachel, von O. plicatus nur einen mit Längsrippen ver- sehenen Kieferzahn, der Beziehungen zu den verzierten Orthacanthus-Zähnen der gleichalterigen Lehacher Schichten eröffnet. Neben diesen Orthacanthus-Arten aus Böhmen beschreibt der Verfasser unter dem Namen 0. Senkenbergianus Fr. noch in Kürze einen ausgezeichnet erhaltenen Fischrest aus den Schichten von Lebach, an dem der Kopf in der Seitenlage, die Kiemenbögen, der Schultergürtel mit einem Theile der Brustflosse und die Wirbelsäule bis zum 35. Wirbel sichtbar sind, so dass er zu den vollständigsten Resten zählt, die von den Arten der Gattung Orthacanthus be- kannt geworden sind. Der nasale Theil zeigt einen rostrumartigen Vorsprung, die Mundöffnung er- scheint in Folge dessen subterminal. Das Palatoquadratum stimmt in seiner Gestalt mit dem von Heptanchus überein. Die Zähne, deren man etwa 20 zählt, zeigen an den Rändern dieselbe charakteristische Kerbung, wie jene von Orth. bohemicus und Kounoviensis. Die Kiemenbögen, deren 7 vorhanden sein dürften, besitzen eine an O0. bohemicus erinnernde Zahnbewaffnung. Der Nackenstachel ist kurz, ?/, der Schädel- länge, und ist am distalen Ende auf '/, seiner Länge mit 10 Zahnpaaren bewaffnet. Die Neuralbögen sind dreitheilig, die unteren Theile alterniren mit Intercalarstücken. Der Schultergürtel stimmt in der Gestalt mit dem von Xenacanthus überein. Im Mageninhalte beobachtet man Reste von Acanthodes und Schuppen von Acrolepis, die auch in Kounova zusammen mit Orthacanthus auftreten. Im Anhange werden unter die Namen: Tubulacanthus sulcatus, Brachiacanthus semiplanus und Platyacanthus ventricosus einige isolirt gefundene Ichthyodorulithen beschrieben, die sämmtlich aus der Schwartenkohle von Kounoya stammen. Sie gehören zu den haifischartigen Thieren, wenn auch ihre nähere Verwandtschaft zu den Xenacan- thiden nicht sichergestellt werden konnte. F. Teller. Verlag von Alfred Hölder, k ‚u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Kir: am 4. März 1890. Inhalt: T Do Ara, K ner Er v. Zepharovich }. — Ein- gesendete Mittheilungen: A. Schrauf. V. Ritter v. Zepharovich. A. Rzehak. Die Conchylienfauna des diluvialen Kaiktuffes von Tutschin in Mähren. J. Prochäzka. Rhinoceros tichorhinus von Herotic in Mähren. — Vorträge: E. Döll. Ueber den Meteoriten von Ochansk.. H. v. Foullon. Ueber krystallinische Gesteine aus Kleinasien. C. v. Camer- lander. Zur Geologie des niederen Gesenkes. — Literatur-Notizen: F. Katzer. JeKufka. Ph. Poeta. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeigen. Vom hohen Norden, aus Troms+, den 10. Februar 1890, erhielten wir eben von den Damen Regina Pettersen (Schwester) und Gina Giaever, geborene Pettersen die Trauernachricht, dass unser Correspondent Karl Pettersen 7, Geologe und Soldkasserer, nach kurzer Krankheit im 64. Lebensjahre verschieden ist. Die Thatsache, dass der Verstorbene in Troms# eine wissen- schaftliche Zeitschrift, in welcher er die Resultate seiner geologischen Studien mittheilte, gründen konnte, spricht von nicht gewöhnlicher Thatkraft und Hingebung zur Wissenschaft. Unsere Anerkennung seiner Mühen und Arbeiten begleitet ihn in sein kaltes Grab. Weit näher berührt uns die zweite Trauernachricht, die aus Prag vom 24. Februar ]. J. datirt, den frühzeitigen Tod unseres hochverehrten Freundes und ehemaligen Arbeitsgenossen, des Herrn Vietor Ritter von Zepharovich + meldet, welcher den 24. Februar 1890, um 4 Uhr Früh, nach längerem Leiden im 60. Jahre an Lungenödem verschieden ist. Als Candidat im Jahre 1852 an unsere Anstalt eintretend, im Jahre 1853 zum Praktikanten befördert, hat derselbe sich an unseren Aufnahmen in Böhmen in den Umgebungen von Klattau und Pisek betheiligt. Im Jahre 1857 sehen wir ihn bereits in Krakau als k. k. Professor der Mineralogie in voller Wirksamkeit. Später wurde er nach Graz und 1865 an die Stelle des Prof. Dr. A. Reuss an die Lehr- kanzel der Mineralogie der Universität Prag berufen. Als Mineraloge und Krystallograph hoch angesehen, im In- und Auslande hoch ausge- zeichnet und mit Ehren aller Art überhäuft, scheidet der Verstorbene leider von uns, bevor es ihm gelungen wäre, das Hauptwerk, dem er K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 5. Verhandlungen. 16 106 Verhandlungen. Nr.5 sein ganzes Leben widmete, das Topograpisch-mineralogische Lexikon, zum Abschlusse zu bringen. Wir wollen das Andenken der Verstorbenen durch Aufstehen von unseren Sitzen ehren! Wien, den 4. März 1890. D. Stu Eingesendete Mittheilungen. A. Schrauf. Vietor Ritter von Zepharovich7. Den 24. Februar 1890 verschied in Prag nach längerem Kranken- lager Herr k. k. Hofrath Vietor Ritter von Zepharovich, Ritter des k. k. Ordens der eisernen Krone, Professor der Mineralogie an der Universität in Prag und wirkliches Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Der Tod raffte ihn vorzeitig aus seinem Wirkungskreise hinweg, und beraubte uns des hervorragendsten Vertreters der Mineralogie auf dem Gebiete der Mineı raltopographie und Krystallographie. Den 13. April 1830 geboren, war er in den Jahren 1853 bis 1857 thätiges Mitglied der " k. geologischen Reichsanstalt. Hier war es ihm vergönnt, an den mineralogischen Arbeiten unseres unvergesslichen Altmeisters Haidinger theilzunehmen und durch ihn in diese Wissenschaft ein- geführt zu werden. Doch schon 1857 folgte er einer Berufung an die Lehrkanzel der Mineralogie in Krakau, welche er 1860 mit Graz und diese 1865 mit Prag vertauschte. Nahezu 25 Jahre wirkte er ununter- brochen an der Prager Universität und zeigte noch in letzter Zeit die- selbe Schaffensfreudigkeit und Vertiefung in seinen Gegenstand, wie beim Beginn seiner literarischen Laufbahn. Seine ersten Arbeiten erschienen in den Jahrbüchern der k. K. geologischen Reichsanstalt. Sie bewegen sich auf geologischem Gebiete. Doch bald verliess er dieses Arbeitsfeld. um sich ganz der Krystallo- graphie zu widmen. Seine krystallographischen Arbeiten veröffentlichte er meist in den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, in letzterer Zeit in der bekannten Zeitschrift für Krystallo- graphie und Mineralogie von Groth in München. Fast jedes Jahr bereicherte er unsere Kenntniss der Formen durch neue Beobachtungen. Er beschränkte sieh hierbei nicht auf die Messung von Mineralien, sondern zog mit Vorliebe die Krystallform der chemischen Laboratoriums- präparate in den Kreis seiner Untersuchungen. Seine grosse, 1863 publieirte Abhandlung: „Krystallographische Studien über den Idoeras“ wird für diese Mineralart immer massgebend bleiben, und ihrer wird im Inlande wie im Auslande stets mit dem Ausdruck der ehrendsten Anerkennung gedacht. Mit Bewunderung muss aber Jeder, welcher die mineralogische Literatur nur einigermassen kennt, von der unermüdlichen Hingebung sprechen, welche dem Verewigten es ermöglichte, in einem zweibän- digen Werke alle Beobachtungen über die österreichisch-ungarischen Mineralfundorte zu sammeln und dadurch einen Canon zu schaffen für die Mineraltopographie von Oesterreich-Ungarn. Der erste Band dieses mineralogischen Lexikons erschien 1859, der zweite 1873. Seither war der Verewigte mit den Vorarbeiten zur Herausgabe einer zweiten Auflage beschäftigt, deren Erscheinen er nicht mehr” erleben sollte. Nr.5 Sitzung am 4, März. J. Prochäzka. 107 Rastlos strebend und schaffend, hielt er sich an die Devise unseres Nestors Haidinger: „Nie ermüdet stille stehen.“ Aus dem Gedächt- nisse seiner trauernden Collegen und Freunde wird die Erinnerung an seine Verdienste um die mineralogische Wissenschaft nie schwinden. Prof. A. Rzehak. Die Conchylienfauna des diluvialen Kalktuffes von Tutschin in Mähren. In diesen Verhandlungen, 1888, Nr. 16 habe ich Mittheilung gemacht von einem interessanten Kalktuffvorkommen bei Tutschin, in der: Nähe von Prerau in Mähren. Ich bin nun in der Lage, den wenigen, am genannten Orte angeführten Conchylien eine grössere Anzahl hinzufügen zu können, da ich seither den Ort wiederholt be- suchte und namentlich durch Schlämmen einer grösseren Menge des erdigen Tuffes, der theils über, theils unter den harten Sinterbänken lagert, viele kleine, leicht zu übersehende Formen gewann. Die Con- chylien kommen sowohl in den harten, als auch in den erdigen Partien vor; überdies finden sich ab und zu Thierknochen, und habe ich von einem Arbeiter einen Astragalus des Bos priscus acquirirt, der die grossen Exemplare aus der Kiriteiner Höhle, die sich in der Sammlung der technischen Hocbschule in Brünn vorfinden, seiner Grösse nach beträchtlich übertrifft. Ich fand bisher folgende Arten von Conchylien vor: *Limax agrestis L. *Olausilia tumida Ziegl. Hyalina erystallina Müll, Succinea Pfeifferi lvossm. a: Fulva Drap. Valvata cristata Müll. *Helir lamellata Jeffr. *Bythinia tentaculata L. „ eostata Müll. Limnaea palustris Müll. var. * , bidens Ohemn. truncatula Müll. var. * „ lapicida L.? * Aplexa hypnorum /B} „ hortensis Müll. ı Planorbis marginatus Drap. pomatia L. | n rotundatus FPoir. Cochlicopa lubrica Müll. | £ contortus L. *Pupa antivertigo Drap. = er crista L. * „ Pygmaea Drap. x ” nitidus Müll. var. mi- * „ angustior Jeffr. cromphalus Sandb. *Oarychium minimum Müll. , *Pisidium obtusale Pfeif. Die durch ein Sternchen bezeichneten Formen sind in meiner Sehrift: „Die pleistocäne Conchylienfauna Mährens“ (Verhandl. d. naturf. Ver. in Brünn, XXVI. Bd.) nicht angeführt; die Anzahl der aus dem mährischen Pleistocän bislang bekannten Conchylien beträgt 70. J. Prochäzka. Ueber das Auffinden von Rhinoceros tichorhinus-Resten im diluvialen Lehm der Umgebung von Herotie nächst Tisehnowie in Mähren. In den folgenden Zeilen gebe ich einen kurzen Bericht über den meines Wissens ersten Fund von Rhinocerosknochen im Mittellaufe des Schwarzawa-Flusses. Im heurigen Herbste wurde der von der Ortschaft Herotie gegen Süden in das schmale Querthal der Schwarzawa herablaufende, in einem ziemlich tiefen Einschnitte gelegene Fahrweg in Stand ge- setzt, damit derselbe mit schweren Lastwägen befahren werden könne. Iio= 108 Verhandlungen. Nr.5 Bei der Gelegenheit hat man die Lehnen zu beiden Seiten dieses Ein- schnittes flacher gemacht und ist etwa 500 Schritte von der Heroticer Strasse entfernt, zur Rechten des Weges, wo die Lehne plötzlich auf- hört und einige Schritte davon die alten gegenwärtig aufgegebenen Ziegeleien gewesen, auf Knochen von Rhinoceros gestossen. Wie ich mich überzeugt und durch Nachfragen erfahren habe, sind die Arbeiter auf einen Oberkiefer gestossen, der ziemlich erhalten war. Leider haben sie den Fund in ihrer Unwissenheit zerschlagen, und zwar der Zähne wegen, die theils in meinen Besitz, theils in den Besitz des Herrn MUDr. Jur- netka übergegangen sind. Etwa 2 Meter von der Stelle, wo der Kiefer gefunden worden war, wurden Rippen und aller Wahrscheinlich- keit nach ein Wirbel in Gesellschaft von Rippenstückchen entdeckt. Nahezu 1!/, Meter von letzter Fundstätte stiess man endlich auf einen ausgezeichnet erhaltenen Knochen, den Oberschenkelknochen. Letzterer und einige Rippenstücke finden sich ebenfalls im Besitze des Herrn Dr. Jurne&ka; der Wirbel wurde von den Arbeitern gleichfalls in Stücke zerschlagen. Die hier aufgezählten Skelettheile, höchstwahrscheinlich demselben Thiere angehörig, wurden nicht im Löss gefunden, sondern man hat sie in einer aus Geschieben der Gmeiss- und Devonformation gebildeten mächtigen Bank angetroffen. Aus dem Lagerungsver- hältnisse dieser soeben erwähnten Schuttbank zu dem hier 8 bis 10 Meter mächtigen, dem Devonkalke aufgelagerten Löss geht ziemlich deutlich hervor, dass dieselbe eine langgestreckte Schutthalde vorstellt, die sich in einem tiefen Einschnitte hinzieht und auf die Weise ent- standen war, dass Geschiebe des Devonkalkes und der Gneissformation vom Wasser ergriffen, an den Rand des Einschnittes gebracht, entlang seiner Lehne hinabgerutscht sind und am Fusse der Lehne abgelagert wurden im Verein mit Wasserlehm, der gegenwärtig die Geschiebe der Bank umschliesst und trennt. Auf dieselbe Weise nun, wie die Geschiebe der Halde ihre secun- däre Fundstätte gefunden haben, haben auch die Knochen des Rhinoceros ihre primäre Stätte gewechselt. Dass letztere nicht weit von ihrer ursprünglichen Lagerstätte verschleppt worden waren, beweist ihr aus gezeichneter Erhaltungszustand, der nicht das geringste Zeichen erkennen lässt, wodurch der Gedanke an einen längeren Transport dieser Knochen einen Haltpunkt finden würde. Ich muss mich vorläufig mit den wenigen hier angeführten Worten über das Auffinden dieses gewiss interessanten Fundes zurecht finden: einerseits deshalb, weil ich gelegentlich meines Besuches von dieser Fundstätte — der zu Weihnachten statthatte — den Ort, wo man auf die Knochen gestossen war und die übrige Umgebung unter einer dieken Schneedecke gefunden habe, andererseits deshalb, weil ich nach dem Entfernen des Schnees von der Lehne den so gewonnenen Auf- schluss nicht für hinreichend vorgefunden, um auf Grund des dort Wahrgenommenen auf das Verhältniss dieser Schuttbank zu dem mäch- tigen Löss schliessen zu können. Was ich hier bezüglich des Zusammen- hanges der Geschiebebank zu dem Löss angeführt, ist eine Ansicht, zu der ich gelegentlich des Studiums der geotektonisch sehr interessanten Umgebung von Herotie gelangt bin. Ob dieselbe richtig ist, muss vor- a en a u Nr. 5 Sitzung am 4. März. &£d. Döll. 109 läufig dahingestellt bleiben. Doch glaube ich, dass unter den gegen- wärtig günstigeren Verhältnissen es leichter sein wird, als es früher gewesen, in dieser Hinsicht zu richtigen Resultaten zu gelangen. Aus allem dem, was ich nun über das Auffinden von Rhinoceros- knochen in der Schuttbank von Herotie in Erfahrung gebracht habe, kann mit Zuversicht geschlossen werden, dass man dortselbst und auch unter den Auswürflingen der alten, gegenwärtig aufgegebenen Ziegeleien von Herotie ein reiches Material von Rhinocerosknochen mit nieht zu grossen Kosten wird finden können. Dies schliesse ich mitunter auch aus den von allen Arbeitern, die gelegentlich des Instandsetzens des Fahrweges beschäftigt waren, betheuerten Aussagen, die dahin ge- lautet haben, dass man in der Bank auf Knochen stösst, ohne viel graben und suchen zu müssen. Aus eigener Erfahrung weiss ich dann, dass die Ziegelarbeiter in den hiesigen Gegenden die Gewohnheit haben, Alles, was nicht Lehm ist, auf eine Halde mit den Lösskindeln zu werfen. Ich war oft in der Lage, in betriebenen und aufgegebenen Ziegeleien an solchen Stätten schöne Knochen, zumeist dem Zyuus Ffossilis angehörig, zu finden. Vorträge. Ed. Döll. Ueber den Meteoriten von Ochansk.!) Das grösste Stück dieses Falles, welcher am 30. August 1557, um 12!/; Uhr Nachmittags, in und um Ochansk, einem Städtehen an der Kawa im Gouvernement Kerm, stattgefunden hat, fiel in der Nähe des Dorfes Tabory. Dasselbe soll bei 300 Kilogramm haben und würde also den grossen Knyahinyastein, den grössten bisher aufbe- wahrten Meteorstein, etwas an Gewicht übertreffen. Hervorzuheben ist die hohe Temperatur dieses Steines, welcher nicht allein glühend herab- gestürzt ist, sondern auch nach seinem Eindringen in den Boden so heiss blieb, dass man erst gegen 8 Uhr Abends, also nach fast 7 Stunden, an sein Ausgraben gehen konnte. Da nur wenige Beispiele von glühend gefallenen Meteoriten bekannt sind, so verdient darum der Tabory- stein eine besondere Beachtung. Ganz eigenthümlich sind diesem Steine warzenförmige Hervor- ragungen. Nach dem reichen Materiale, das mir der kais. russische Staatsrath, Herr Julian v. Siemaschko, im vorigen Sommer bei seiner Anwesenheit in Wien gütigst zum Studium lieh, erscheinen diese Hervorragungen auf dem Rücken des gut orientirt gewesenen Meteoriten. Durch Eindringen von Rindensubstanz unter ihre Basis kam es zu Ablösungen solcher Warzen. Es ist dies eine neue Art der Zertheilung von Meteoriten innerhalb unserer Atmosphäre. Keineswegs aber ist diese Bildung die Regel, wie v. Siemaschko?°) meint, denn gegen eine solche Annahme sprechen schon die scharfen Kanten der meisten Meteoriten. 1) Der vollständige Vortrag wird in dem Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt erscheinen. ?) Julian v. Siemaschko: Einige Beobachtungen an dem Meteorsteine von Ochansk. Becke's Mineralogische Mittheilungen. 1890, 2. Heft, 110 Verhandlungen. Nr::5 Auffallend ist auch die Dieke der Rinde, welche auf dem Rücken zuweilen bis 10 Millimeter stark ist. Es ist bisher kein Meteorit be- kannt, der eine solehe mächtige Rinde aufweist. Entsprechend dieser Beschaffenheit der Rinde zeigen sich auf und in derselben sehr schön dureh entwichene Gase gebildete Oeffnungen und Höhlungen. Die Rindensubstanz ist auch auf Spalten in das Innere des Steines gedrungen. Sehr lehrreich ist die Einsickerung von geschmolzenem Eisen. Bei dem Schmelzen an der Oberfläche ist das in dem Ochansker Meteoriten reichlich in Form von Krystallen, Körnern und Schuppen vorhandene Eisen geschmolzen und hat sich, dichter als die gebildete Rinde, in dieser gesenkt, wobei in den Spalten ganze Bleche von 100 bis S00 @uadratmillimeter Fläche und 1 bis 15 Millimeter Dieke ent- standen sind. H. B. v. Foullon. Ueber krystallinische Gesteine aus dem Baba-Dagh im nordöstlichen Karien in Kleinasien. Im Sommer 1888 hat Herr Gejza v. Bukowski den Baba-Dagh zweimal gekreuzt und bei dieser Gelegenheit eine Aufsammlung der dort vorkommenden Gesteine gemacht. Ueber die geologischen Verhähnisse dieses Gebirges besitzen wir so gut wie keine Kenntniss. Auf der Uebersichtskarte von Tschi- chatschef ist dasselbe als „Uebergangsgebirge“ bezeichnet. Obwohl nun Herr G.v.Bukowski in nächster Zeit dieses Gebiet eingehend untersuchen wird, so möge es doch gestattet sein, hier eine kurze Mittheilung über die Gesteine folgen zu lassen. Die Hauptmasse des Gebirges besteht, nach den Resultaten der Recognoseirung, aus weissen oder doch sehr licht gefärbten krystallini- schen Kalken, mit denen verschiedene krystallinische Schiefer wechsel- lagern. Aus der Gegend von Kadikö liegt eine Serie von Gesteinen vor, die ihrem äusseren Ansehen nach den älteren Glimmerschiefern sehr ähnlich sind. Sie sind zum grösseren Theil dünnplattig und be- stehen vorwaltend aus Quarz, dem sieh Museovit, Biotit, Feldspath, Hornblende, Granat und rhomboedrische Carbonate zugesellen. Accessorisch erscheinen in grösserer Menge Rutil, vereinzelte Turmalinsäulchen und kohlige Substanzen, Erz, wohl Magnetit ist selten vorhanden. Die Structur ist hauptsächlich durch die Art der Vertheilung des Muscovit bedingt. Wo er mehr zusammenhängende Häute bildet, ist das Gestein dünnplattig und findet leichte Trennung der einzelnen Blätter statt, wo er in Schmitzen auftritt, macht sich eine mehr stän- gelige Ausbildung geltend. Die herrschenden Farben sind silberweiss bis licht- bleigrau und erscheint der Muscovit im Gestein, namentlich auf den Trennungsflächen, silberweiss. In abgeschuppten Blättehen und den Präparaten ist er im durchfallenden Lichte, bei grossem Axen- winkel, jedoch grünlich, was wohl einer beginnenden Zersetzung zuzu- schreiben ist, welche mit der Bildung eines chloritartigen Minerales endet. Ohne in weitere Details einzugehen, sei erwähnt, dass sich die stängeligen Varietäten durch die gleichmässige Vertheilung der Biotit- blättehen auszeichnen, der spärliche Feldspath fast nie Zwillings- streifung und nur wenige Einsehlüsse zeigt, der lichtrothe Granat in Körnern und nur selten in Rhombendodekaedern auftritt. Nr. 5 Sitzung am 4. März. H.B. v. Foullon. oh Eine grössere Bedeutung kommt den rhomboedrischen Carbonaten zu, die in einzelnen Gesteinsblättern in erheblicher Menge auftreten und so an der Zusammensetzung der Gesteine einen wesentlichen Antheil nehmen. Sie sind hier ausnahmslos farblos und vollkommen durehsichtig, nur local enthalten sie centrale Anhäufungen von Partikeln der kohligen Substanz. Ringsum ausgebildete Rhomboeder oder sonstige Combina- tionen fehlen, aber meist sieht man einzelne oder mehrere gut aus- gebildete Rhomboederflächen und solche anderer Formen, die wohl nicht zu bestimmen sind, doch scheinen Prismenflächen öfter aufzutreten. Ihre chemische Zusammensetzung ist in den verschiedenen vorliegenden Gesteinsproben keine gleiche, aber auch innerhalb einer solchen bestehen Unterschiede, welehe sich in den Löslichkeitsverhältnissen documentiren. Bekanntlich löst sich Caleit in kalter verdünnter Salzsäure leicht, Dolomit fast gar nicht. Magnesiareiche Ankerite lösen sich ziemlich leicht , wie es scheint umso leichter, je höher der Eisengehalt. Man sieht hier, dass sich ein Theil der Schnitte der Carbonate in Schliffen sofort mit Kohlensäurebläschen überziehen, wenn man kalte verdünnte Salzsäure auf das Präparat bringt, andere thun dies erst beim Er- wärmen. Die Lösungen enthalten Kalk-, Magnesia- und Eisenoxydul. Die Verschiedenheit der Angreifbarkeit einzelner Richtungen in solchen Individuen kann den Unterschied in diesem Masse allein wohl nicht bedingen. Einerseits treten in diesen Gesteinen die Glimmer stark zurück und sehen sie dann dem alpinen „Weissstein“ sehr ähnlich. Sie bestehen aber fast nur aus Quarz und Ankerit, denen sich Rutil in reichlicher Menge zugesellt. Anderseits erscheint im normalen Mineralgemenge eine glauco- phanartige Hornblende in wenigen langspiessigen Säulen, wodurch ein Uebergang zu den Hornblendegesteinen entsteht. Obwohl das äussere Aussehen der meisten dieser Proben, wie bereits erwähnt, den älteren „Glimmerschiefern“ sehr ähnlich ist, sind sie ihres Gehaltes an Ankerit wegen zu den „Kalkglimmer- schiefern“ zu stellen. Der grössere Theil der übrigen Proben gehört ebenfalls dieser reich verzweigten Familie an, wobei sie allerdings als ein geologischer Begriff gedacht ist, denn der Mineraleombination nach könnten sie so nicht mehr bezeichnet werden. Es sind das einmal Gemenge von Hornblende, Quarz, etwas Feld- spath, Ankerit und Erzen, wobei Rutil nie ganz fehlt, der Biotit eine untergeordnete Rolle spielt. Die Hornblende ist blaugrün, bildet zum Theile grosse dieke, sehr mangelhaft ausgebildete Individuen, theils lange spiessige Säulehen. Die Hornblende erster Art weist dieselbe Eigenthümlichkeit auf, wie sie sonst den Feldspathen in dieser Ge- steinsgruppe zukommt , d. h. sie ist an kleinen Einschlüssen anderer Minerale reich. Der in geringer Menge auftretende Helaspatı zeigt selten Zwillingsstreifung. Die Carbonate sind zweierlei Art, grosse trübe Individuen, die viel Eisen bei der Zersetzung abscheiden, es fehlen aber auch die kleinen farblosen Krystalloide nicht. Schon erscheint etwas Epidot, und der oft in solchen Gesteinen beobachtbare Pyritgehalt ist auch hier vorhanden. Dem äusseren Habitus naclhı könnte dieses Ge- stein als „Amphibolit“ bezeichnet werden, ein Name, der aber für die 112 Verhandlungen. Nr. 5 Hornblendegesteine, welehe der Serie der alten Gneisse und Glimmer- schiefer angehören, vorbehalten bleiben möge, sie sollen demnach Hornblende-Ankeritschiefer genannt werden. Daran schliessen sich Vorkommen, die mit Ausnahme eines ein- zigen, welches südlich von Kadikö stammt, bei dem Uebergange über den Baba-Dagh, der zwischen dem Kardji- und Fündük-Dagh liegt, gesammelt wurden, in welchen typischer Chlorit ein wichtiger Gemeng- theil ist. Die Hornblende tritt in verschiedenen Graden zurück. der Chlorit in grossen Tafeln dominirt. Alle sind gegen die bisher ange- führten Gesteine weit ärmer an Quarz, manche reich an Feldspath mit centraler Einschlussanbäufung, die Zwillingsstreifung wird häufiger. Der Rutil verschwindet, es tritt Magnetit, ab und zu auch Eisenglanz auf. Die einzelnen Bestandtheile wechseln der Menge nach sehr, einmal sind es die mehr „normalen“ Combinationen, in anderen domi- niren die Carbonate, wobei der Quarz ganz zurücktritt und viel Feld- spath erscheint u.s.w. Immerhin wird man sie als „Chloritschiefer* bezeichnen. Die Variation in der Menge der einzelnen Minerale geht so weit, dass schliesslich weiche Schiefer entstehen, die fast nur aus Chlorit be- stehen, anderseits körmig parallelstruirte Gesteine, die fast nur von Carbonaten zusammengesetzt werden und „krystallinische Kalke“ dar- stellen, eine Bezeichnung, die insoferne unrichtig ist, weil sie nicht „Kalk“, sondern Mischungen der rhomboedrischen Carbonate sind. In den Lösungsrückständen dieser dominirt ein farbloses Mineral, an dem die Partikel der kohligen Substanz, seltener Rutil anhaften und welches wohl Salit ist. Es ist sozusagen selbstverständlich, dass in dieser. Gesteinsserie die Epidot führenden Glieder auch im Baba-Dagh nicht fehlen. Es liegt jene Varietät vor, bei welcher das ganze Gestein von kleinen Epidotkryställchen durchsäet ist. Es tritt hier aber auch der sonst so seltene Maganepidot auf in jenem prächtigen Piemontitschiefer, wie ihn B. Köto aus Japan beschrieb. Das feinkörnige Gestein von purpurgrauer Farbe (Radde's internationale Farbenscala 41, I—m) besteht aus unzähligen Kryställchen des Piemontit, nebstdem aus Quarz, etwas Muscovit, sehr wenig Feldspath, Ankerit, welcher hier und da kohlige Substanz um- schliesst und wenig Erz, wohl Magnetit. Es ist nicht ohne Interesse, das- selbe merkwürdige Gestein an diesem, Japan entgegengesetzten, Punkte des riesigen Asiens wiedergefunden zu haben. Genau wie in den Alpen kommen mit den beschriebenen Gesteinen auch bier die graphitischen und die Chloritoidschiefer vor. Erstere bestehen aus Quarz, Muscovit, Ankerit, Rutil und kohliger Substanz und führen accessorisch scharf ausgebildete hemimorphe Turmalinsäulehen. Der Muscovit ist nicht immer so feinschuppig. dass man ihn als „Serieit“ bezeichnen könnte. Die Mengenverhältnisse der einzelnen Bestandtheile sind sehr schwankend, Ankerit und Rutil fehlen stellenweise ganz. Wo der Rutil in reichlicher Menge auftritt, fallen hier die feinen besonders langen Nädelchen auf, welche sehr schwach gefärbt sind. Trotzdem treten auch diese trichitartigen Gebilde zu den bekannten Zwillingen zusammen. a u. Nr. 5 Sitzung am 4. März. (. v. Camerlander. 113 Einzelne dieser Schiefer enthalten Chloritoid. Derselbe ist schmutzig- gelblich , bildet mitunter die garbenförmigen Aggregate und Zwillinge. Ankerit ist in geringer Menge vorhanden oder fehlt ganz, wie in einem ehloritoidreichen Handstück, welches gelegentlich des Ueberganges zwischen dem Bedre-Dagh und Fündük-Dagh gesammelt wurde. Es lässt sich aus diesen Gesteinen mit Bestimmtheit schliessen, dass sie zum Theile Bildungen zugewiesen werden müssen, welche jenen der sogenannten „Schieferhülle“ oder „Kalkphyllitgruppe“ gleich sind, zum, Theile vielleicht schon dem Carbon angehören. Nähere Aufschlüsse über die geologischen Verhältnisse wird uns Herr v. Bukowski im nächsten Winter bringen und wird es dann vielleicht nöthig werden, mehr in das petrographische Detail einzugehen. C. v. Camerlander. Zur GeologiedesNiederen Gesenkes. Im Anschlusse an frühere Vorträge wird eine allgemein gehaltene Zusammenstellung der bisherigen Aufnahmsergebnisse im paläozoischen, im Grauwackengebiete der mährisch- schlesischen Sudeten, d. i. im Niederen Gesenke gegeben. Indem auf eine längere, im Druck befind- liche, dem 1. Hefte des diesjährigen Jahrbuchs einverleibte Arbeit ver- wiesen wird, seien hier in Kürze einzelne der Ergebnisse mitgetheilt. Aus einem Vergleiche mit den nächst gelegenen anderen Culm- gebieten scheint hervorzugehen, dass die in Niederschlesien, im Harz, im Fichtelgebirge, in Nassau und Westphalen so gleichmässig vorhandene tiefste Culmzone, in der Kieselschiefer, Adinole, Kalke und spärliche Kalkschiefer den Ausschlag geben , im Culmgebiete des Niederen Ge- senkes völlig fehlt, dass hier vielmehr unmittelbar die durch Posidonomya Becheri sekennzeichneten Schiefer in Verbindung mit Grauwacken er- scheinen. In den anderen Culmgebieten nämlich erscheint dieses Leit- fossil erst etwas höher. Die in Folge dieser Lücke zu erwartende Diseordanz zwischen unserem Culm und dem liegenden Devon war bei der Mangelhaftigkeit der Aufschlüsse im Wald- und Feldergebiete nicht mit Sicherheit zu erweisen, wohl aber lassen sich zum mindesten längs der Devonculmgrenzlinie bedeutende Störungen und das gehäufte Auf- treten der Transversalschieferung, welche die für dieses Gebiet be- zeichnenden „Klotzschiefer“ geliefert hat, erkennen. Zugleich charak- terisiren Conglomerate die Basis des Culms, die auch und nur in jenen anderen Culmgebieten erscheinen, wo der Culm übergreifend auf älteren Bildungen liegt (Niederschlesien, Chemnitz). Wenn Stur in seiner jüngsten Zone des Culms — hier natürlich abgesehen von den Östrauer Schichten — das fast völlige Zurücktreten der marinen Fauna hervorhebt, so muss hier andererseits auf neue Fundpunkte einer solchen bei Klötten , Schlock, sowie jenen von Bob- rownik verwiesen werden; der Versuch, für diese Gebiete etwa eine Auf- sattelung der älteren Zone zu erweisen, gelang nicht. Es wurde darum von einer eigentlichen Gliederung abgesehen und nur. übereinstimmend mit den anderen Culmgebieten ein Zurücktreten der Schiefer, eine Kornvergröberung nach oben constatirt. Zugleich wird darauf hinge- wiesen, dass auch im Streichen der Culmschichten gegen Südwest ‚gleichfalls die Schiefer zurücktreten und das Korn sich vergröbert; diese Anzeichen zunehmender Küstennähe mehren sich in der Richtung auf Brünn, wo dann westlich das alte archäische Festland erscheint. K.Kk. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr.5. Verhandlungen. 7 114 Verhandlungen. | Nr. 5 Ein ähnlicher Facieswechsel gilt aber aueh vom Devon Mährens und die in den Tiefenlinien der March und Beezwa erscheinenden Devon- inseln weisen mit ihren körnigen bunten Quarziten und der mächtigen kalkigen Entwicklung des Mitteldevons nicht mehr auf die dichten, schieferigen Quarzite und die spärliche Kalkentwieklung in den mährisch- schlesischen Sudeten, sondern auf die analoge Entwicklung des Devons in Centralmähren. Aus der Lagerung der mürben Miocänsandsteine ergibt sich das bedeutende Alter der heutigen Thalbildung im niederen Gesenkes so auch der dasselbe abschliessenden Tiefenlinie, in der Oder und Beezwa fliessen. Es ist wahrscheinlich, dass der beide Flüsse heute trennende niedere Buckel schon vor dem Miocän da war (etwa eine Culminsel analog der heute noch sichtbaren bei Pohl); denn dann liesse sich die reich- liche Anwesenheit miocäner Schichten auf diesem Buckel leicht erklären, wirkt ja die Erosion, die während des Diluviums die Zerstückelung des Miocäns hervorrief, an der Wasserscheide selbst am schwächsten. Während des Diluviums selbst scheint der Buckel von Bölten, den das Miocänmeer überfluthete, vom nordischen Diluvium nicht mehr überstiegen worden zu sein: Längs der Beezwa findet sich von diesem keine Spur, während an der Nordabdachung noch wenige Meter unter dem heute niedrigsten Punkte dieser europäischen Wasserscheide sicheres Erratieum gefunden werden konnte. Es bedeutet dieser Standpunkt eines, der Terrainconfiguration zu Folge, keineswegs etwa nachträglich ver- schleppten Erratieums bei Heinzendorf (49° 37° n. Br) die südlichste Grenze des nordischen Diluvinms in Europa überhaupt, wenn von den Vorkommnissen bei Pultawa (49°) abgesehen wird, indem diese sonst um 51° sich hält und selten unter 50° herabsinkt. Literatur-Notizen. F. Katzer. Ueber die Spongienreste im Devon von Böhmen. Aus dem XCVII. Bande der Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien 1888. I. Abtheil. Juni- und Juliheft. Die Literatur über die Spongienreste des böhmischen Silurs hat bis zum Augen- blicke nur mehr drei kurze Mittheilungen aufzuweisen gehabt. Die erste von denselben wurde durch K. Feistmantel gemacht, welcher in der Etage Dd, zum erstenmale die Spongiennadeln mit Sicherheit nachgewiesen und sie als der Art Acanthospongia siluriensis Mac Coy angehörig zuerkannt hatte. Bald darauf hatte J. Klvana in der Etage Gg, Spongienreste entdeckt und darüber referirt. Kurze Zeit darnach war der Verf. der vorliegenden Abhandlung in der Lage gewesen, auch in der Etage Ff, dieses Vorkommen zu constatiren. Auf Grund der so gemachten Erfahrungen über das Auftreten der Spongien im böhmischen Silur hat sich die Ansicht eingebürgert, dass dieselben in den Silurab- lagerungen von Böhmen sehr selten aufzutreten pflegen und nur in bestimmten Bänken angetroffen werden. Nun liegt eine vierte kleine Abhandlung über die Spongien des böhmischen Devons vor, worin die bestehende Ansicht widerlegt und eine neue an ihrer statt auf- gestellt wird, Letztere lautet dahin: Die Spongienreste sind weder an einzelne Etagen gebunden, noch erscheinen sie auf gewisse Einlagen dieser Bande beschränkt, sondern sie werden fast in allen Etagen des Silurs und Devons angetroffen und oft so häufig, dass sie den Hauptbestandtheil ziemlich mächtiger Bänke bilden. Aus letzterem Grund’ sah sich der Verf. berechtigt, die Etage Ff, mit dem Namen Spongienschichten zu belegen. u TE u a Nr.5 Sitzung am 4. März. Ph. Pocta. 115 Den grössten Reichthum an Spongiennadeln haben die mit den sogenannten Gleitflächen begrenzten Kalkplatten der Etage F/f, geliefert. Und es wurden darin Spongienreste bei Sliwenetz, Lochkov, Vyskocilka (nahe bei Kuchelbad) und bei Dworetz in ziemlich grosser Menge entdeckt. Doch die grösste Ausbeute an diesem Vorkommen wurde im mittleren Steinbruche zu Dworetz gemacht. Interessant dürfte das Resultat genannt werden, zu dem der Verf. über die Ent- stehungsweise der Spongienschichten gelangt. Seiner Ansicht nach sind diese Schichten eine blosse Anhäufung von Schwammelementen, gebildet etwa nach der Art eines verhärteten Spongienschlammes, Im Anschluss an den allgemein gehaltenen Theil seiner Schrift bringt der Verf. die Beschreibung einer neuen Spongienart an, die er als Acanthospongia bohemica an- gesprochen, und macht die Bemerkung, er befinde sich im Besitze eines reichen Spon- gienmateriales, das für das böhmische Silur und Devon neue Arten enthält, deren Be- schreibung er sich vorbehalte. J. Prochazka. J. Kafka. Die diluvialen Murmelthiere ın Böhmen. Aus d. Sitzungsber. d. k. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Prag 1889. Ein vorläufiger Bericht über die in einer umfangreichen, gegenwärtig noch in der Handschrift sich befindlichen Arbeit beschriebenen und eingehend studirten tertiären und diluvialen Nager von Böhmen, worin der Verf. das in der Umgebung von Prag, Türmitz und Beraun gesammelte Material von Murmelthierknochen einem speciellen Studium unterzogen und hierbei die Ueberzeugung gewonnen hat, dass die aus den genannten Localitäten stammenden Murmelthierreste dem Arctomys bobac angehören. Von gewissem Interesse dürften die Schlussfolgerangen sein, zu welchen der Verf. gelegentlich des Vergleiches des ihm vorliegenden diluvialen Materials mit den Skeleten der recenten Arctomysarten gelangt war. Er ist der Ansicht, die Unterschei- dungsmerkmale, welche zwischen Arctomys bobace und Arctomys marmota bestehen, lägen in der Verschiedenheit der Merkmale der Stirn- und Nasengegend; ferner hält er dafür, die Grösse der diluvialen Arctomys marmota und die Abnahme derselben in der recenten Zeit lasse vermuthen, dass auch diese Art zur diluvialen Zeit ein Steppen- thier gewesen war, und wenn nicht, so sei dieses doch ein Bewohner des Flachlandes gewesen, und wir haben in der Grössenabnahme desselben einen Fingerzeig, woraus auf die veränderten Lebensbedingungen zu schliessen man sich genöthigt sieht; schliess- lich, glaubt er, habe ein Unterschied zwischen Arctomys marmota und Arctomys bobac schon zur diluvialen Zeit bestanden, daher die Annahme von einer gemeinsamen Ab- stammung dieser beiden Arten von einem Typus im Diluvium unzulässig erscheine. J. Prochazka. Dr. Ph. Pocta. OÖ rudistech, vymrele& deledi mlZü z des- keho ütvaru kridoveho. (Ueber Rudisten, einer ausgestorbenen Familie der Lamellibranchiaten aus der böhmischen Kreideformation.) Aus d. Abhandl. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. in Prag. 1889, 3. Band. Mit VI Tafeln. In der vorliegenden Arbeit wird ein reiches Material von Rudisten beschrieben, das reichste, das bis zur Stunde in den Kreidegebilden Böhmens aufzufinden gelungen war. Es entstammt insgesammt aus dem Korycaner Horizonte und wurde in den durch A. E.Reuss benannten Conglomerat- und Hippuritenschichten d»s- selben aufgesammelt. Von den an dieses Vorkommen besonders reichen Fundorten ver- dient hervorgehoben zu werden: der grobkörnige Sandstein von Mezholes nächst Kuttenberg, der Kalk von Bylan, der kleine Steinbruch in der nächsten Nähe von Chocenic bei Kolin, dann Radovesnic südlich von Kolin, endlich Korycan, PremySlan, Derbna ete. In den jüngeren Horizonten der böhmischen Kre’deformation sind Rudisten nur mehr in unbestimmbaren Resten namhaft gemacht worden, ein Umstand, der wichtig genug ist, um verzeichnet zu werden. Besagt er doch, dass diese Thierclasse auch noch in d:e jüngeren Perioden der böhmischen Kreideformation heraufreicht, daher sie mit den Korycaner Schichten nicht abschliesst. Es wäre sehr wünschenswerth, wenn diesem Vorkommen in den jüngeren ecretacischen Gebilden Böhmens schon seiner Wichtigkeit und auch des allgemeinen Interesses wegen die nöthige Aufmerksamkeit gewidmet würde. Wollen wir nun hoffen, dass dies gegenwärtig geschehen wird, zumal 116 Verhandlungen. Nr.5 die vorliegende Arbeit nur zu sehr Veranlassung gibt, über die darin ausgesprochenen Ansichten ernstlich nachzudenken. Höchst wahrscheinlich dürfen diese Bedenken denn doch dazu beitragen, die mühevolle Arbeit des Aufsammelns von Rudisten in den älteren sowohl, wie in den jüngeren cretacischen Sedimenten Böhmens aufzunehmen, und werden entschieden mitunter auch die Bereicherung unserer Kenntnisse bezüglich der verticalen Ausbreitung der Rudisten in diesen Gebilden zur Folge haben. Der Verf. hat seine Arbeit in sieben Abschnitte gegliedert, denen er an die Spitze ein inhaltreiches Literaturverzeichniss für gut gefunden hat, zu stellen. In dem ersten von diesen Abschnitten wird eine kurze geschichtliche Skizze über die Literatur der böhmischen Rudisten entworfen, in dem zweiten Theil» folgt ein kurzer Aufsatz über das geologische Alter derselben, worauf in dem nachfolgenden Capitel über die allgemeinen Merkmale der Rudisten und ihr System gesprochen wird. Der nächst- folgende Abschnitt, der vierte, hat zu seinem Gegenstande die Structur der Schalen- wände des Rudistengehäuses, wogegen der fünfte die über den Erhaltungszustand ge- sammelten Erfahrungen mittheilt. Der darauffolgende Theil enthält die Beschreibung von 47 Arten, die in zehn Gattungen untergebracht werden. Von diesen Gattungen werden folgende als neu aufgestellt: Stenopleura, Simacia, Oryptaulia und Petalodontia, Im Ganzen werden 24 Arten neu beschrieben. Der Verf. hat sich für die Annahme des Munier Chalmas und Douville- schen Systems entschieden, Doch hat er dieses nicht vollinhaltlich acceptirt, sondern sah sich bestimmt, die Gattung Chama von den fossilen Gattungen zu trennen und letztere zu einer Familie zu vereinigen, welcher er den alten Namen Rudistae beilegte. Nun sind die Rudisten nach der Ansicht des Verf. als eine völlig ausgestorbene TeEier- gruppe zu betrachten. Schliesslich wird in dem siebenten Abschnitte, dem letzten, über die Entwicke- lung und die verwandtschaftlichen Beziehungen der Rudisten zu den übrigen Thier- gruppen Erwähnung gethan. J. Prochäzka. Verlag von Alfred Hölder, k. u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp in Wien. N° 6. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 11. März 1890. Inhalt: Vorgänge an der Anstalt: Verleihung der Cothenius-Medaille an Hofratl D. Stur. — Eingesendete Mittheilungen: A. Hofmann. Millerit und Texasit aus dem Olivinfels vom Sommergraben bei Kraubat. J. Blaas. Ueber gekritzte Serpentingeschiebe, die nicht glacial sind. - Vortrag: G.Stache. Die Silurfaunen der Ostalpen. — Literatur- Notiz: A. W.Stelzner. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Vorgänge an der Anstalt. Präsident der kaiserlichen Leopoldinisch - Carolinischen Akademie. Halle a.S., den 8. März 1890. Herrn Hofrath Dionys Stur, Director der k.k. geologischen Reichsanstalt. Hochgeehrter Herr! Es freut mich, Ihnen mittheilen zu können, dass der Sectionsvorstand für Mineralogie und Geologie der kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie Ihnen, „dem scharfsinnigen und unermüdlichen Forscher, welcher sich namentlich um die geologische Kenntniss der Alpen und der fossilen Flora des Steinkohlengebirges hochverdient gemacht und als umsichtiger und thatkräftiger Leiter der k. k. geologischen Reichsanstalt der Wissenschaft nicht minder wichtige Dienste geleistet hat“ , die Cotheniusmedaille zuerkannt hat. Indem ich Ihnen beifolgend diese goldene Medaille Namens der kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Akademie ergebenst übersende, gestatte ich mir, meinen persönlichen Glückwunsch zu dieser seltenen Auszeichnung auszusprechen. In besonderer Hochachtung ganz ergebenst Dr. Herm. Knoblauch. Eingesendete Mittheilungen. A. Hofmann. Millerit und Texasit aus dem Olivinfels vom Sommergraben bei Kraubat. Der Nickelgehalt der Olivine und mithin auch der durch deren Umwandlung entstandenen Serpentine ist von welireren Orten in den K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 6. Verhandlungen. 18 118 Verhandlungen. Nr. 6 Alpen bekannt, und beträgt er gewöhnlich nur einige Zehntel Procent. Das Vorkommen eigentlicher Niekelmineralien im Olivinfels oder Ser- pentin ist jedoch meines Wissens in unseren Alpen bis nun nicht beob- achtet worden. Gelegentlich einer meiner Exeursionen im Vorjahre fand ich im ehemaligen Chromeisensteinbergbaue im Sommergraben bei Kraubat eine kleine, etwa bohnengrosse Mineralpartie, eines smaragdgrünen, fettglänzenden Minerals — Texasit —, dessen Centrum ein anderes metallglänzendes — Millerit — ausfüllte. Die Vermuthung, dass diese beiden Mineralien Nickelverbindungen seien, bestätigte sich vollkommen , indem die Untersuchung Resultate ergab, welche die Bestimmung der angeführten beiden Species be- stätigen. Millerit. Dieses Mineral zeigt Metallglanz, eine graulich speisgelbe Farbe, ist spröde, ohne jede Spur einer Spaltbarkeit. Die Härte ist etwas höher als angegeben wird, der Flussspath wird noch etwas geritzt. Auf der Kohle vor dem Löthrohre ist es unter schwachem Auf- brausen leicht schmelzbar, ohne zu spritzen. Im Glasrohr, sowie auch auf der Kohle entwickelt es schweflige Säure. Mit Borax und Salpeter gibt es eine ausgesprochene Nickelreaction. Das zweite, aus dem eben angeführten durch Zersetzung ent- standene Mineral Texasit zeigt Fettglanz, muscheligen Bruch und smaragdgrüne Farbe. An den Kanten ist es durchscheinend. Im Kölbehen erhitzt, wird es durch Glühen schwarz und gibt viel Wasser. Vor dem Löthrohre unschmelzbar. In Säuren ist er leicht und vollständig unter Aufbrausen löslich. Die qualitative Untersuchung ergab Kohlensäure, Nickel und Spuren von Magnesia, die vom Magnesit herrühren dürften, welches Zersetzungsproduet fast alle secundären Mineralien in dieser Localität verunreinigt. Ausser diesem Stücke fand ich noch zwei Exemplare mit ähn- lichem Charakter, aber anderem Aussehen auf den alten Halden in der Gulsen vor. Diese stellen nierenförmige Ueberzüge auf Chromeisenerz führendem Serpentin dar von bläulichgrüner und smaragdgrüner Farbe. Durch Säuren ist dieser Ueberzug leicht löslich, ergibt jedoch eine deutliche Nickel- neben einer ebenso deutlichen Magnesiareaction, welch letztere vom Magnesit herrührt, der übrigens schon durch die Lupe kenntlich ist Der Millerit dürfte als ein ursprünglich accessorisches Mineral im Olivinfels. angesehen werden können, ebenso wie der Chromeisenstein als solches angesehen werden muss und nicht wie etwa Groddeck, pag. 312, annimmt, dass der Chromit erst durch die Um- wandlung des Olivins in Serpentin entstanden sei. Ich behalte mir vor, in dieser "Richtung, sowie auch über das Olivinfelsvorkommen von Kr aubat nächstens ausführlicher zu berichten. Pribram, im März. Nr. 6 Sitzung am Il März. J. Blaas. 119 J.Blaas. Ueber gekritzte Serpentingeschiebe, die riecht glacial sind. Bei Gelegenheit einer Bearbeitung der Tarnthaler Schichten im Brennergebiete stiess ich auf gekritzte Serpentinknollen, welche von Seite der Glaeialgeologen eine gewisse Aufmerksamkeit verdienen. In einer demnächst erscheinenden Arbeit über die genannten Schichten werde ich zeigen, dass die Matreier Serpentine und jene der Tarn- thaler Köpfe aus grünen Schiefern, und zwar in Folge einer ungemein intensiven Zerreissung und Zertrümmerung der letzteren, hervorgehen. ’) Es entstehen dabei jene eigenthümlichen, durch und durch zerbröckelten Serpentine und Ophicaleitmassen, welche, wenn in grösserer Aus- dehnung vorkommend, einem Gebiete jenes öde, verwüstete, trostlose Aussehen zu geben im Stande sind, wie dies z. B. gerade die „Tarn- thaler Köpfe* in so glänzender Weise zeigen, ein Bild, dem wir sonst nur in der Umgebung vulcanischer Bruptionsstätten begegnen. So wie die Serpentine selbst im Gefolge der intensiven Dislocation der Schiefer auftreten, müssen sie selbst nach ihrer Bildung sehr leb- hafte Bewegungen erlitten haben, wie die im Folgenden zu beschreibende Erscheinung beweist. Löst man nämlich — man kann nicht sagen schlägt man, denn es gelingt leicht ohne Hammer — einzelne Stücke aus der zerbröckelten Serpentinmasse los, so bekommt man ab und zu, gewöhnlich nicht so selten, ein eigenthümlich gerundetes Bruchstück in die Hand. Es ist nicht ellipsoidisch gerundet, wie Flussgerölle, auch nicht ebenflächig begrenzt und kantengerundet, wie ein Grundmoränen- geschiebe; die Stücke haben eher Linsenform, wenn man sich darunter eine nicht allzu regelmässige Begrenzung denkt. Ich will mit der Be- zeichnung nur andeuten, dass die Convexitäten, welche übrigens viele seichte Vertiefungen zeigen, wie sie etwa entstünden, wenn man in weichen Lehm allerlei Eindrücke mit den Fingern und durch Fort- bewegen derselben machen würde, in stumpfen, steinbeilähnlichen Schneiden zusammenstossen. Es sei mir hier an Stelle einer weitläu- figen Beschreibung ein triviales Bild gestattet. Wenn man hart ge- wordenen Lehm in Brocken zerschlägt, dieselben mit viel Wasser über- giesst, die ganze Masse sodann, noch ehe’ die Erweichung tief ein- gegriffen hat, also zu einer Zeit, wo nur die Oberfläche der Brocken erweicht und in Folge des vielen noch nicht aufgesaugten Wassers sehr schlüpfrig geworden ist, während in dem Innern der einzelnen Stücke noch harter Lehm sich befindet, einem einseitigen Drucke aussetzt, so werden die Stücke nach Stellen geringeren Widerstandes ausglitschen und dabei eine Form annehmen, welche der oben beschriebenen unserer Serpentin-„Geschiebe* im Allgemeinen gleichen wird. — Warum ich denn der Beschreibung der Form dieser Geschiebe so viel Worte widme? — Weil die genannten Serpentine eine Kritzung zeigen, weil gekritzte Geschiebe vielfach als ausschliessliche Gletscherwirkung hin- gestellt wird 2), weil deshalb gekritzte Geschiebe in einer Ablagerung t) Vergl. übrigens E. Hussak, Ueber einige alpine Serpentine. Tschermak, Min.-petr. Mitth. 1883 und die daselbst verzeichnete Lit. ?) Man sehe den sehr beachtenswerthen Aufsatz von A. Penck, „Pseudo- glaciale Erscheinungen“ in der Zeitschrift „Ausland“, 1884, pag. 641—646. Io: 120 Verhandlungen. Nr. 6 zu Schlussfolgerungen von weittragendster Bedeutung Veranlassung geben können und wir daher allen Grund haben, Alles zu thun, uns hier vor Täuschungen der schlimmsten Art zu bewahren. Es liegt mir daher daran, mit diesen Zeilen einen neuen Beitrag zu den „pseudo- glaeialen“ Erscheinungen zu liefern. Den Geübten werden diese gekritzten Gesteine zwar nicht wohl täuschen können, wie aus den unten folgenden Eigenthümlichkeiten hervorgehen wird; wohl aber dürften sie in den Händen des Forschers, der sich nicht vorwiegend mit glacialen Erscheinungen beschäftigt, den letzten jedoch, und gerade bei dieser Gruppe der geologischen Er- scheinungen geschieht dies nicht selten, gelegentlich seine Aufmerk- samkeit zuwendet, Anlass zu Täuschungen geben, die um so folgenschwerer sein werden, je weniger mitunter eine Controle der Beobachtung statt- finden kann, wie dies, um nur auf einen Fall hinzuweisen, bei For- schungsreisenden häufig der Fall ist, deren Beobachtungen sodann von anderen Gelehrten gewissen Schlussfolgerungen zu Grunde gelegt werden. Ich will daher zu obiger Beschreibung der Form dieser Serpentinknollen, welche zur Unterscheidung von eigentlichen Glacialgeschieben bereits gut verwendet werden kann, noch eine Besprechung der Kritzung hinzufügen, die jede Verwechslung ausschliessen wird. Gekritzte Glacial- geschiebe zeigen nur auf den Convexitäten Politur und Kritzung, die Vertiefungen sind gewöhnlich rauh. Unsere Serpentine zeigen Ritzen auch in den Concavitäten, in den „Matzen“ und Eindrücken; die Ritzen setzen sodann auf Spalten in’s Innere des Gesteins fort und man kann wohl durch geschiektes Ablösen von Theilen längs der Spalten diese Thatsache erkennen ; ja es ist, wie natürlich bei keinem Glacialgeschiebe, möglich, durch vorsichtiges Abspalten aus einem grösseren Knollen mehrere kleinere, allseitig gekritzte zu erhalten. Ja auch die Eigen- art der Ritzung ist sofort auffallend. Man unterscheidet leicht breitere, seichte Stellen und haarfeine kleinere , welche den grösseren parallel sind oder sie durchkreuzen; gar nicht selten beobachtete ich, was mir bei Glacialgeschieben noch nicht vorgekommen ist, ein- oder mehrfach kräftig gebogene Ritzen. Die mineralogische Natur und das Vorkommen dieser Serpentin- massen in einem intensiv gestörten Gebiete erklären sehr einfach die eben beschriebenen Erscheinungen. Der Serpentin unseres Gebietes ist, wie Eingangs angedeutet, aus stark zertrümmerten grünen Schiefern hervorgegangen. Auch nach ihrer Bildung ist die Serpentinmasse ge- waltig dislocirt worden. Beweis dessen die vollständige Zertrümmerung des Gesteins, deren Folge eine Anhäufung desselben in stockförmigen, an ein Eruptivgestein erinnernden Massen ohne Spur von Schiehtung war. Die Ausscheidung von späthigem Kalk in den zahllosen Klüften lieferte unseren schönen Opbhicaleit. Noch viel deutlicher zeigt das mikro- skopische Bild, für dessen Besprechung hier kein Raum ist, die Folge- erscheinungen lebhafter Bewegung. Unser Serpentin ist keine ein- heitliche Mineralmasse; abgesehen von der mikroskopischen Analyse, auch schon makroskopisch fallen die verschiedenen Species auf. Neben der dunkelgrünen vorherrschenden „Serpentin“masse bemerkt man, und zwar vorzüglich längs der Zertrümmerungsflächen hellgrüne, ungemein weiche Ueberzüge von Talk, Chrysotil, Pikrosmin u. dergl, Nach diesen Nr. 6 Sitzung am 11. März. G. Stache. 121 schlüpferigen Flächen erfolgten Verschiebungen, wobei die härteren Partikelchen), vielfach unzersetzte Ueberreste jener Schiefer, aus denen der Serpentin hervorgegangen ist, die Ritzen erzeugten. Vortrag. G. Stache. Die Silurfaunen der Ostalpen. I. Fauna des Eisenkies führenden Graphitschiefers oder „Cardiolahorizontes von Dienten im Kronland Salzburg. 2. Fauna der Orthoceren- kalke des Kok-Berges zwischen dem Uggwathal und dem Mal- borgether Graben des Canalthalgebietes in Kärnten. Der Vortragende, welcher mit der Bearbeitung der die Abthei- lungen D und Z der böhmischen Silurreihe markirenden Faunen der Ostalpen beschäftigt ist, gibt Nachricht von dem Stande dieser Arbeit und bespricht speciell die Faunenreste, welche er bisher aus den ge- nannten beiden Fundgegenden zusammenzubringen vermochte. Die ganze für den Band XVI der Abhandlungen der k.k. geo- logischen Reichsanstalt bestimmte Arbeit soll in drei Hauptabschnitten erscheinen. Der erste dieser Abschnitte wird die dem typischen Obersilur angehörenden Faunen des alten, seit 1847 durch F. v. Hauer bekannt gemachten Fundortes bei Dienten und die von dem Verfasser selbst im Jahre 1878 zuerst zur Kenntniss gebrachte und von ihm seither wiederholt ausgebeutete Fauna des Kok-Gebietes behandeln. Die Dientener Fauna wird auf 3 Tafeln Platz finden, von welchen 2 bereits in Probedruck zur Erläuterung des Vortrages vor- gelegt wurden. Die Kokbergfauna wird 15 Tafeln ausfüllen, von welchen 7 fertiggestellt sind, während sich die übrigen noch in Arbeit befinden. In dem Abschnitt II kommt 1. die Fauna des Graptolithenschiefers und 2. die Fauna der Strophomenaschichten des hinteren Uggwa-Thal- gebietes zur Veröffentlichung, welehe bereits die oberste Abtheilung des alpinen Untersilur vertreten. Die erstgenannte Fauna ist auf 2 Tafeln repräsentirt, welche bereits in Probedruck vorgelegt werden konnten. Von den die zweitgenannte Fauna repräsentirenden 5—6 Tafeln sind 3 bereits vollendet und zur Vorlage im Probedruck verbereitet. Eine vorläufige Charakteristik dieser beiden Faunen wurde für eine spätere Mittheilung in diesen Verhandlungen vorbehalten. Ebenso wird die Voranzeige des specielleren Inhaltes des Ab- schnittes III in einer besonderen Mittheilung erfolgen. Dieser Abschnitt soll erstlich das paläontologische Schlusscapitel enthalten, welches der Aufführung aller und der Beschreibung und eventuellen Abbildung der aus dem Unter- und Obersilur (D und Z) von anderen minder reichen Fundpunkten der Alpen bekannt gewordenen, jedoch nicht schon von den Hauptfundorten der Abschnitte I und II abgebildeten Resten gewidmet sein wird und zweitens den stratographisch-geologischen Theil der 1) Vergl. v. Drasche, Ueber Serpentine und serpentinähnliche Gesteine, Tscher- mak, Mittheil,, 1871. 122 Verhandlungen. Nr. 6 Arbeit mit den erläuternden Sehichtenfolgen , Specialdurehsehnitten und den geologischen Karten. Unter Vorlage der betreffenden Petrefactentafeln und des zuge- hörigen paläontologischen Materiales gab Oberbergrath Stache nun die folgende Uebersicht über die beiden, den ersten Hauptabschnitt seiner Arbeit bildenden #-Faunen, d.i. die Fauna von Dienten (Salzburg) und die Fauna des K okberg &es (Kärnten). Den bei weitem grössten Theil der zur Abbildung und Bestimmung geeigneten Formen der Dientener Fauna gewann der Verfasser selbst durch eine genauere Untersuchung und präparative Aufarbeitung des immerhin ziemlich spärlichen, alten, in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt aufbewahrten, von dem Entdecker Bergverwalter J. v. Erlach in den Jahren 1844 und 1845 gesammelten und an Franz Ritter von Hauer übergebenen Materiales. Wie aus dem Bande I von Haidinger's Berichten (pag. 187) hervorgeht, beschränken sich die ersten Bestimmungen einzelner Faunen- reste dieses Materials, nach welchen F. v. Hauer das silurische Alter der betreffenden Schieferzone von Dienten und deren Parallelstellung mit dem Obersilur der unteren Ludlow-Schichten Englands begründete, auf nur wenige Formen. Wir finden in dieser Mittheilung ausser (ar- diola interrupta Brod. (Sow.) und Cardium gracile Mi nur noch 3 Ortocerasformen (Orthoceras gregarium Murch., styloideum Barrande und striatum Sow.) aufgeführt und als Hauptfundpunkt das Spatheisen- steinlager der „Nagelschmiedgrube“, als Nebenpunkt die „Sommerhals- grube*“ bezeichnet. Ausser dem Vortrag v. Hauer’s (26. Versammlung des Vereines der Freunde der Naturwissenschaften am 29. October. und Bericht der Wiener Zeitung vom 24. November 1846) bietet in älterer Zeit nur M. V. Lipold in seiner Arbeit „Die Grauwackenformation und das Eisensteinvorkommen im Kronlande Salzburg“ (Jahrb. der k.k. geolog. Reichsanstalt 1854) genauere Daten über die stratographische Position der nur 5- 6 Zoll mächtigen, Eisenkiesknollen und verkieste Petrefakten führenden graphitischen Thonschieferlage innerhalb des Erz- lagers selbst und über die Schichtfolge der Grauwackenzone , welche aus der Gegend zwischen Bischofshofen und St. Johann im Salzachthal über das Dientener Gebiet und nach der Unterbreehung durch das breite Saalachthal durch das Leogangthal über Kitzbühel hinaus fortstreicht. Den von Lipold gelieferten Beobachtungen und dessen Drei- theilung dieser Grauwackenzone in 1. untere violettgraue, dünnblätterige Glanzschiefer, 2. mittlere grapbitische Thon- und Kieselthonschiefer mit Zwischenlagen und Linsen von Kalkstein und eisenspäthigem Do- lomit und 3. dem Hangendcomplex der „körmigschieferigen Grauwacke“ wurde von dem Vortragenden erst wieder in dessen Arbeit „Ueber die Silurbildungen der Ostalpen ete.“ (Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. 1884) eingehender Rechnung getragen. In dieser Arbeit war auch bereits eine grössere Anzahl von Fossil- resten des Petrefakten führenden Dientener Silurhorizontes zur Kenntniss gebracht worden. Ausser den damals schon aus dem in der alten Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt befindlichen Roh- material zu Gute gebrachten Formen wurde seither noch manches Be- merkenswerthe daraus für die Vervollständigung der kleinen Fauna Nr. 6 Sitzung am 11. März. G. Stache. 123 hinzugewonnen. Ausser einigen wenigen Formen, welche einestheils dem paläontologischen Museum der Universität Wien angehören und anderentheils für diese Arbeit aus dem Salzburger Museum dureh die freundliche Vermittlung des Herrn Prof. Dr. E. Fugger zur Verfügung gestellt wurden, entstammt die gesammte, zur Darstellung kommende Dientener Silurfauna dem alten Material der k. k. geologischen Reichsanstalt. Von den in der Liste jener Arbeit zu Barrande’schen Arten gestellten Formen sollen einige besser mit neuen Namen benannt und als stellvertretende Formen bezeichnet werden. In Bezug auf die Auffassung der specielleren stratographischen Position innerhalb der die Etage E vertretenden, mittleren Gruppe Lipold’s hat die Mehrung der unterschiedenen und zur Abbildung ge- brachten Formen keine wesentliche Aenderung der von dem Vortragenden in der oben eitirten Arbeit ausgesprochenen Ansicht mit sich gebracht. Die Beimischung von einzelnen, mit untersilurischen Typen näher ver- wandten Formen unter die in der unteren und oberen Abtheilung der böhmischen Etage Z vorkommenden Formen im Verein mit dem Ueber- wiegen der höheren Fauna weist dem Dientener Horizont eine Mittel- stellung an, so dass er beiläufig als äquivalent einer Grenzzone zwischen e, und e, oder als Basis von e, angesehen werden könnte, wenn eine solche im böhmischen Silur bemerkbar zum Ausdruck käme. Es sind in der kleinen Dientener Obersilurfauna also nebst ver- einzelten Untersilurverwandtschaften, Formen aus der Abtheilung e,, Formen, die aus e, in die Abtheilung e, aufsteigen, ferner typische Arten dieser letzteren und endlich neuartige Formen zu unterscheiden. Innerhalb der Gattung Cardiola, welche die Fauna beherrscht und die Bezeichnung des schmalen Horizontes als „Cardiolahorizont“ des nordalpinen Obersilur rechtfertigt, ist D) durch Card. aff pulchella Barr., e, durch Cardiola cf. amplians Barr,, e,; durch Cardiola inter- rupta Sow., fluctuans Barr., Bohemica Barr., insolita Barr. vertreten, neu sind Cardiola Haueri, Erlachi, subfluctuans. Von Dualinaformen stimmen einige mit der typischen Dualina longiuseula Barr. e, ganz nahe überein; andere mit neuen Namen be- legte, wie D. Lipoldi und rotundata n. f., gehören in die nähere Ver- wandtschaft von Dualina sedens und annulosa Barr. e,. Ebenso ist Tenka alpina n. f. einer Barrande'schen Form der Abtheilung e; Tenka bohemica sehr nahe stehend; dagegen kann die in Dienten aufgefundene, einzige Spanila mit der auf e, beschränkten Spanila cardiopsis Barr. zusammengefasst werden. Die einzige in zwei Exemplaren vorliegende Braechiopodenform der Dientener Fauna steht der von Barrande aus d, aufgeführten und als fraglich zu „Atrypa“ gestellten, eigenthümlichen kleinen Atr. navicula von Königshof am nächsten. Sehr reich vertreten sind Bruchstücke ver- schiedener Ortbocerasarten. Eine sichere Bestimmung ist jedoch nur bei der geringeren Anzahl derselben möglich. An eine untersilurische Form, Orth. duplex Wahlb., erinnert deutlich nur ein Bruchstück. Von D nach E reicht Orth. faseiolatum Barr. Ueberdies konnte mit grösserer Wahr- scheinlichkeit die Vertretung von Orthoceras dorulites, serratulum, novellum, semilaeve, culter, confraternum und infundibulum constatirt werden. 124 Verhandlungen. Nr. 6 Der Vortragende macht bezüglich der von Barrande insbesondere bei den Bivalven beliebten, von der allgemein angenommenen wissen- schaftlichen Methode der Namengebung so auffällig abweichenden slavischen Bezeichnung von neuen Gattungen die Bemerkung, dass die Eliminirung der sonderbarsten Namen wohl erwünscht wäre, dass dies jedoch nieht Aufgabe einer stratographisch- -paläontologischen Arbeit sei, sondern bei Gelegenheit einer zoologisch-systematischen Revision der Silur-Peleeypoden geschehen müsse. Man könne dabei zwar immerhin noch gewisse lateinisch klin- gende Namen beibehalten, auch wenn dieselben der lebenden ezechischen Sprache entnommen sind, wie etwa „Slava“, aber solche Namen, wie „Zdimir, Sluzka, Synek“ u.s. w. könnten kaum geduldet werden. Mit demselben Rechte könnte man aus anderen lebenden Sprachen nieht nur Eigen- und Ortsnamen, die sich schwer latinisiren lassen, sondern ganz beliebige Hauptwörter als Genusnamen einführen. Die paläon- tologische Systematik würde bald einen faschingslustigen Eindruck machen, wenn Gelehrte anderer Nationen das Barrande'sche Beispiel nachahmen wollten. Die Gattungen „Kralovna, Panenka, Tetinka, Ma- minka, Sluzka“ u. s. w. sind doch trotz der lateinisch anklingenden Endung ebensowenig den Regeln der wissenschaftliehen Nomenclatur entsprechend, wie es etwa die französischen Bezeichnungen „la reine und demoiselle“ oder die deutschen „Mütterchen und Tantchen“ als Genus- namen von Peleeypoden sein würden. Ausführlicher hat schon A. Bittner (Verhandl. 1882, pag. 146) den durch Barrande’s gute Laune geschaffenen Uebelstand besprochen. Möchten doch recht viele französische, englische, slavische und besonders deutsche Autoren für die Aufrechterhaltung einer correeten Namengebung in der „Paläontologie“ und den nächst- verwandten Wissenschaftszweigen eintreten. Eine erwünschte Ehre hat übrigens J. Barrande der ezechischen Sprache damit wohl nicht er- wiesen, dass er dieselbe wie eine der „todten“ behandelte. In Bezug auf die bei Weitem reichere und mannigfaltigere Fauna des Kokberges zwischen dem Gailthal und Canalthal in Kärnten theilt der Vortragende mit, dass dieselbe aus zwei von einander ge- trennten Schichtenzonen stamme, welche durch eine an erkennbaren organischen Resten ganz arme Zwischengruppe getrennt seien. Eine reiche Fauna enthält nur die untere Abtheilung, in welcher dunkle Kalksteine herrschen, welche theilweise dünne, schieferige Zwischenlagen zeigen und zugleich den erzführenden (Eisen- und Mangan- erz) Horizont mit umfassen. In Bezug auf Anhäufung von Individuen nehmen neben den durch die Gattung Orthoceras in erster Linie herrschenden Cephalopoden die Crustaceen den ersten Platz ein. Unter den Crustaceen sind besonders kleine Ostracoden in manchen Gesteinslagen sehr reichlich vertreten. Bei Weitem wich- tiger und durch eine ansehnliche Zahl von Gattungen und Arten die ganze Fauna in hervorragender Weise charakterisirend sind die in den an Orthoceren und Ostrocoden reichen, grauen und schwarzblauen oder röthlich gefleckten Kalken ziemlich häufigen Trilobiten. Bemerkens- werth ist überdies noch die Vertretung der Cirrhipedengattung „Plumu- lites Barr.“ Drei Tafeln des ersten Hauptabschnittes der Arbeit sind Nr. 6 Sitzung am 11. März. G. Stache. 125 der Repräsentation der Crustaceen gewidmet, darunter zwei den Tri- lobiten allein. Häufig anzutreffen sind unter letzteren nur Köpfe und Scehwanzstücke einer zunächst an Enerinurus und Cromus anschliessenden, aber wahrscheinlich trennbaren selbstständigen Gruppe, sowie von Cyphaspis und Bronteus. Seltener schon sind Reste der Gattungen Cheirurus und Arethusina. Mehr vereinzelt ist das Vorkommen von: Aci- daspis, Ampyx, Proetus, Illaenus, Dionide, Sphaerexochus, Lichas und Phacops. Vier Tafeln werden die Cephalopoden der Kokbergfauna illustriren und von diesen 3 speciell die verschiedenen Orthocerasformen, deren Zahl sich auf mehr als 20 erhöht hat. Andere Cephalopoden- genera kommen nur selten oder vereinzelt vor, unter diesen Üyrtoceras, Trochoceras, Nautilus und wahrscheinlich aueh Goniatites. Das sparsame Auftreten dieser Gattungen und das scheinbar voH- ständige Fehlen anderer für die Charakteristik der #-Fauna Böhmens wichtigen Cephalopodengenera, wie Lituites, Phragmoceras, Gompho- ceras, Ascoceras ete., markirt gegenüber jener einen auffälligen Unterschied. Im Anhang an die Cephalopoden werden auch die wenigen Pteropoden (Hyolithes und Conularia), sowie ein „Cornulites“ auf diesen Tafeln Platz finden. Die Gastropoden sind durch einige unsymmetrische, kleine Bellerophontidae, mehrere Murchisonia- und Pleurotomaria-Arten, sowie durch die Gattungen Holopella, Naticopsis, Capulus ete. vertreten. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen einer sehr kleinen, neuen Art des neuen Genus Spirina Kayser — Spirina carinthiaca n. sp., welche nur 5 Millimeter hoch und breit ist und ebensowenig mit der devoni- schen Spirina brilonensis Kays. als mit Spirina tubicina Barr. sp. aus dem Silur Ze, vereinigt werden kann. Die Gastropoden sind überwiegend nur in ziemlich kleinen Formen vertreten, wie denn überhaupt die ganze Fauna des Kokberges, abgesehen von einer Anzahl von Ortho- cerasarten, überwiegend nur kleine bis mittelgrosse Formen enthält. Gegen 30 Arten werden aus dieser Classe auf 2 Tafeln zur Abbildung gelangen. Unter den Peleeypoda nimmt (wie in Dienten) die Gattung Cardiola sowohl in Bezug auf Häufigkeit, als auf Artenzahl die erste Stelle ein und sind auch hier wie bei den Trilobiten und Cephalo- poden einzelne aus D heraufreichende, sowie mehrere Typen der Zone e, mit Cardiola interrupta, Bohemica, fluctuans, vicina ete. der Zone e,; im gleichen Gestein nebst neuen Arten erhalten. Besonders sind die Gruppen der Cardiola gibbosa, signata, migrans und contrastans durch nahe übereinstimmende oder gut trennbare stellvertretende Formen be- merkenswerth. Ein häufigeres Auftreten zeigt auch die Gattung Slava Barr., und zwar besonders Formen, welche sich an Slava decurtata Barr. e, anschliessen. Mehr vereinzelt treten andere Gattungen, wie Maminka Barr., Isocardia, Lunulicardium, Hemicardium, Conocardium ete. auf. Die Zweischaler der Kokbergfauna werden auf 2 Tafeln Platz finden. Nur in einer ausgesprochenen Mikrofauna sind die Brachiopoda in den Orthoceren- und Ostracodenkalken des Kokberges vertreten. Die meisten nachgewiesenen böhmischen und neuen Formen, welche auf ein K.Kk. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 6. Verhandlungen. 19 126 Verhandlungen, Nr. 6 bis zwei Tafeln zur Abbildung in vergrössertem Massstabe gelangen, gehören theils zu Orthis und Strophomena (insbesondere in die Ver- wandtschaft von Orthis humillima Barr. D und Strophomena tristis Barr. D), theils in die Gruppen von Atrypa navicula Barr. (D und Ee,) und canaliculata e,, sowie von Meristella ypsilon Barr. ey. Die beiden letzten Tafeln der Kokbergfauna endlich sind für die Darstellung der nur sparsam vertretenen Crinoidenreste, einer kleinen Anzahl von Einzelkorallen und einiger gut erhaltenen Graptolithidae (Monograptus af. Priodon und KRetiolites n. f.) be- stimmt. Die Faunenreste der oberen rothen Orthocerenkalke, welche die obere Zone der Etage E des böhmischen Silur noch deutlich markiren, kommen nieht gesondert, sondern neben den zahlreicheren Arten der unteren Orthoceraskalke zur Abbildung. Diese letzteren repräsentiren die Basis und untere Abtheilung der böhmischen Etage EZ noch weit ausgesprochener durch ihre Position unmittelbar an der Grenze der in Thonschiefer-, Kieselschiefer-, Sand- stein- und Hornsteinzonen ausgebildeten, abweichenden Facies des Untersilur des hinteren Uggwagebietes als durch ihre Mischfauna, in welcher Formen, welche Barrande aus der oberen Abtheilung seiner Etage E aufführt, schon einen überwiegenden Antheil haben. Der Vortragende erläuterte die Position der beiden Fundgegenden durch topographische Skizzen und Durchschnittsprofile und stellt die Besprechung der für den Hauptabschnitt II bestimmten Faunen des Graptolithen- und Strophomenahorizontes des Uggwagrabens für eine besondere Mittheilung in Aussicht. In dieser Mittheilung soll auch die vollständige Petrefaktenliste der behandelten 4 Hauptfaunen, sowie der speciellere Plan für den Schlussabschnitt III zur Kenntniss gebracht werden, Literatur-Notiz. A. W.Stelzner. Die Lateralseeretionstheorie und ihre Bedeutung für das Pribramer Ganggebiet. Sonderabdruck aus dem berg- und hüttenmännischen Jahrbuch der k. k. Bergakademie zu Leoben und Pribram und der kgl. ungarischen Bergakademie zu Schemnitz. XXXVII. Band. 1889, pag. 1—40. In diesem Aufsatze unterzieht der Verfasser die Arbeiten Dr. F. v. Sand- berger’s über die Lateralsecretionstheorie und speciell die chemischen Vorschriften, nach denen die bekannten, an diesem Orte schon referirten chemischen Arbeiten der vom k.k. Ackerbauministerium ernannten Commission an den Pribramer Gesteinen durchgeführt wurden, einer strengen Kritik. Der Verfasser beanständet vorerst den Punkt 3 dieser Vorschriften, nach welchem nach Behandlung des Gesteinspulvers mit Wasser und dann mit Essigsäure der Rück- stand ein bis zwei Tage mit kalter Salzsäure stehen gelassen werden soll, um die in den Gesteinen vorhandenen, bereits fertig gebildeten Kiese mit Ausnahme des Schwefel- kieses zu entfernen. v. Sandberger selbst, sowie auch die übrigen mit der che- mischen Untersuchung der Pfibramer Gesteine betrauten Chemiker haben nun schon in der Befürchtung, dass sich die vorhandenen Kiese in kalter Salzsäure, von der in der Vorschrift angegebenen Concentration, nicht lösen, entweder anstatt kalter Salzsäure vom Verhältniss ] Theil concentrirter Salzsäure und 2 Theilen Wasser, stärkere Salz- säure (] Theil concentrirter Salzsäure und ] Theil Wasser) genommen, oder aber heisse Salzsäure zur Extraction angewendet, Nr. 6 Sitzung am 11. März. A. W. Stelzner. 10 Nach den von Herrn Dr. F. Kollbeck auf Ersuchen des Verfassers gemachten Untersuchungen über die Zersetzbarkeit verschiedener natürlicher Schwefelmetalle mit kalter Salzsäure von 1'06 specifischem Gewichte bei Zimmertemperatur (48h hindurch) stellte sich heraus, dass dieselben wohl meist angegriffen, aber immer einen Rest gaben, der noch die verschiedenen Metalle enthielt. Ebenso blieben bei der Behand- lung dieser Erze mit Salzsäure von 1'09 specifischem Gewichte 48 h hindurch ge- kocht, bei vielen derselben Rückstände, welche sämmtliche in den Erzen enthaltenen Metalle noch enthielten, während freilich manche andere Erze vollständig zersetzt wurden. Eine andere Untersuchungsreibe, die Herr H. Schulze durchführte, um nach- zuweisen, dass die von v. Sandberger angewendete Methode, um in Silicaten, besonders Glimmer, das Vorhandensein von Schwermetallen in Form von Silieiumverbindungen nachzuweisen, ergab, dass Glimmer ]0 Minuten lang mit Salzsäure oder Königswasser gekocht, sehr verschieden stark zersetzt wurden, so dass er Königswasser als Extrac- tionsmittel für Glimmer entschieden verwirft. Aus diesen Thatsachen zieht Prof. A. W. Stelzner schon jetzt den Schluss, dass durch die von der oben genannten Commission durchgeführten chemischen Arbeiten der Nachweis nicht erbracht ist, dass in den Pfibramer Nebengesteinen Schwermetalle in Form von Silicaten vorhanden sind. So wie den dritten Theil der Vorschrift, bespricht der Verfasser auch den Punkt 4 derselben,. welcher die Aufschliessung der Rückstände nach der Salzsäurebehandlung mit kohlensaurem Natronkali, oder, wenn fertig gebildeter Eisenkies oder Arsenkies vorhanden war, die Behandlung mit Flusssäure betrifft. Da nun in allen Fällen Eisen oder Arsenkies vorhanden war, so erfolgte dem entsprechend immer die Behandlung mit Flusssäure. Soll der Nachweis geliefert werden, dass die Schwermetalle wenigstens theilweise in Form von Silicaten vorhanden sind, so dürfen die in den Silicaten ein- geschlossenen Schwefelverbindungen der Schwermetalle durch Flusssäure nicht zersetzt werden, da ja die in der Flusssäurelösung gefundenen Metalle von v. Sandberger als aus Metallsilicaten stammend angenommen wurden. Herr Dr. Kollbeck hat nun auf Veranlassung des Verfassers Untersuchungen über das Verhalten natürlicher Schwefelmetalle gegen Flusssäure durchgeführt. Bei denselben stellte sich heraus, dass, wenn auch nicht alle, so doch viele derselben von Flusssäure angegriffen wurden und die erhaltenen Flusssäurelösungen in vielen Fällen Schwermetalle enthielten. Die- selben Resultate erhielt Herr Dr. Schertel, der die Flusssäure längere Zeit auf die Schwefelverbindungen einwirken liess, und auch dieselben Versuche mit Kieselfluor- wasserstoffsäure ausführte. Aus diesen Untersuchungen zieht der Verfasser wohl mit Recht den Schluss, dass die von der Pfibramer Commission beim Aufschliessen der Fluss- säure gefundenen Metalle durchaus nicht zum Theil als Silicate in den Nebengesteinen der Piibramer Erzgänge vorhanden sein müssen, Der Verfasser führt auch an, dass Referent sich der v. Sandber ger’schen Ansicht über das Vorhandensein von Metallsilicatverbindungen in den Pribramer Neben- gesteinen anschliesst. Es ist dies insofern richtig, als der Referent nach den v. Sand- berger’schen Untersuchungen, bei denen angegeben ist, dass die Flusssäure Kiese nicht angreift, wohl glauben musste, dass die Metalle wirklich in Silicatform vorhanden sind. Nach den Untersuchungen Dr. Kollbeck’s und H. Schulze’s über die Zersetzbarkeit der Kiese durch Flusssäure erscheint freilich der Nachweis über diese Frage nicht erbracht. Weiter bespricht der Verfasser die von Herrn C. Mann ausgeführten quan- titativen Silberproben in den Pribramer Nebengesteinen, bei welchen Proben von 25 in Frage kommenden Gesteinen 24 einen Gehalt von 000015 bis 0'00095 Procent Silber ergaben. Der Verfasser spricht seinen Zweifel darüber aus, ob wirklich Silber vor- handen war, und glaubt, dass es möglich sei, beim Probiren thatsächlich silberfreier Erze dennoch minimale Silbergehalte zu finden, wenn nicht ausserordentliche Vorsichts- massregeln angewendet werden. Als Beispiel hierfür führt Prof. Dr. A. W. Stelzner die Untersuchung eines Glimmers aus dem Granit vom Sulzbächle im Schwarzwald an, der nach v. Sandberger, nach Prof. Hilger und nach den Proben der Frank- furter Gold- und Silberscheideanstalt 0:001—0'006 Procent Silber enthalten sollte, aber im metallurgischen Laboratorium der kgl. Bergakademie Freiberg von F. Kollbeck'!) unter Anwendung ganz besonderer Vorsichtsmaassregeln probirt, vollständig silberfrei gefunden wurde. 1) Ueber die Untersuchung eines Glimmers durch die trockene Probe. Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen auf das Jahr 1887. II, 16 ff. 128 Verhandlungen Nr. 6 Zum Schlusse erinnert der Verfasser neuerdings an eine ältere Arbeit J.G. Forchhammer's'). in welcher derselbe folgende Hauptsätze aufstellt, die so ziemlich mit der v. Sandberger'schen Hypothese übereinstimmen: „L. Dass die Gesteine ursprünglich ausser dem Eisen und Mangan regelmässig verschiedene andere Metalle eingemengt enthalten ; 2. dass diese Metalle in den Gesteinen als kieselsaure Verbindungen zugegen sind; 3. dass die Bestandtheile der für Erzgänge charakteristischen Ganggesteine Quarz, Kalkspath, Flussspath und Schwerspath sich alle in den Gebirgsarten vertheilt vorfinden ; 4. dass die, in den Gesteinsarten verschiedener Länder vorkommenden Metalle dieselben sind, welche in diesen Ländern auf den eigenthümlichen Metalllagerstätten vorkommen. ..... = „Es kann nach den angeführten Untersuchungen wohl kaum mehr einem Zweifel unterworfen sein, dass die Ausfüllungen der gewöhnlichen Metallgänge aus dem Neben- gestein der Gänge herrühren können und höchst wahrscheinlich herrühren.“ Hierauf entwickelt Forchhammer dann noch die „Hauptzüge einer Theorie, wie sie unmittelbar aus der beobachteten Verbreitung der Metalle hervorgeht“ und erläutert dadurch, vorbehaltlich späterer Untersuchungen, „die chemischen Verhältnisse, unter welchen (seiner Meinung nach) die Metalle und Gangarten aus den Nebengesteinen ausgezogen und als Erze auf den Gängen abzesetzt werden können“. Prof. Dr. A. W. Stelzner zieht schliesslich seine Ansicht über die v. Sand- berger'sche Theorie in folgendem Ausspruche zusammen : „Dass das, was der sogenannten Sandberger'schen Lateralsecretionstheorie in den Augen v. Sandberger's selbst, wie in denen zahlreicher Geologen und Berg- leute eigenthümlich sein soll, thatsächlich nichts Neues ist; dass vielmehr diejenige Lateralsecretionstheorie, welche den Ursitz der auf den Gangspalten concentrirteu Erze in den Silicaten der Nebengesteine dieser Spalten sucht, schon von Forchhammer entwickelt worden und daher auch richtiger nach diesem zu benennen ist; dass das der v. Sandberger’schen Theorie Neue und das zu ihrer weiteren Begründung Angeführte theils geradezu unrichtig, theils noch nicht hinlänglich erwiesen ist und endlich, dass die Lateralsecretionstheorie für Pribram trotz der Re- sultate, welche die quantitativen Analysen und die Silberproben von 25 Nebengesteinen — die durchgängig Schwefelmetalle enthielten — ergeben haben und trotz der Be- stimmtheit und mehrartigen Wiederholung, mit welcher F. v. Sandberger für die- selben eingetreten ist, noch in aller uud jeder Weise ihrer sicheren Begründung harrt.“ Trotz dieser scharfen Kritik schliesst der Verfasser mit dem Ausdruck des Dankes an F. v.Sandberger, der durch seine Arbeiten neuen Anstoss gab, die lange Zeit in’s Stocken gerathenen Studien über die Entstehung der Erzlagerstätten wieder in Fluss zu bringen. C.v. John. 1) Poggendorff’s Annalen der Phys. u. Chem. 1855, pag. 60 ff. Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. BIN N 2 ; War or bVs SS Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 1. April 1890. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: R. Hoernes. Versteinerungen aus dem miocänen Tegel von Walbersdorf. M. Vacek. Einige Bemerkungen über die Radstädter Tauern. A. Bittner. Ueber die Lagerungsverhältnisse am Nordrande der Tertiärbucht von Tüffer. E. Jüssen. Ueber die Klansschichten von Madonna del Monte und Serrada in Süd- tirol. — Vorträge: H. B. v. Foullon. Chemische Analyse der Quellen von Luhatschowitz. C. v. Camerlander. Die Haupttypen der krystallinischen Schiefer des Hohen Gesenkes. — Literatur-Notizen: W.Szajnocha. A. Makowsky. J. Vyrazil. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. R. Hoernes. Versteinerungen aus dem miocänen Tegel von Walbersdorf. Seitdem ich im Jahre 1884 in diesen Verhandlungen die Auf- merksamkeit der Wiener Tertiärgeologen auf dieses, durch grössere Ziegeleien aufgeschlossene Tegelvorkommen gelenkt habe), ist dasselbe wiederholt Gegenstand der Besprechung seitens der Fachgenossen geworden. Zuerst hat Th. Fuchs meine Angabe des Vorkommens zahlreicher, für den Schlier bezeichnender Formen in Zweifel gezogen und eine grössere Anzahl von charakteristischen Formen des Badener Tegels von Walbersdorf namhaft gemacht. 2) Darauf hat F. Toula den Fundort besucht, meine Angaben bestätigt gefunden und noch mehrere Schlierformen von Walbersdorf aufgezählt, die ich bei meinem ersten, flüchtigen Besuche nicht gefunden hatte. ®) Zuletzt hat E. Kittl eine sorgfältige und ausführliche Darstellung des Sachverhaltes ver- öffentlicht *) und zunächst nachgewiesen, dass in den Ziegeleien von Walbersdorf grössere Mengen von Badener Conchylien durch Arbeiter feilgeboten werden, welche dieselben von den Badener Ziegeleien herüberbringen. Kittl hat sich bestrebt, sorgfältig diese eingeschleppten !) R. Hoernes, Ein Vorkommen des Peecten denudatus Reuss und anderer Schlier-Petrefacte im inneralpinen Theil des Wiener Beckens. Diese Verhandlungen. 1884, pag. 305. 2) Th. Fuchs, Ueber den marinen Tegel von Walbersdorf mit Peeten denudatus. Ibidem 1884, pag. 373. ®) F. Toula, Ueber den marinen Tegel von Walbersdorf bei Mattersdorf in Ungarn. Ibidem 1885, pag. 245. *) E. Kittl, Ueber den miocänen Tegel von Walbersdorf. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. Band 1. K,k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr, 7. Verhandlungen. 20 130 Verhandlungen. Nr. 7 Suiten auszuscheiden; ausserdem hat er das Vorkommen zahlreicher, bezeichnender Formen durch eigenhändige Aufsammlungen nachgewiesen und in der von ihm veröffentliebten Tabelle , welche die Vergleichung der Fauna von Walbersdorf mit jenen von "Baden und von Öttnang durehführt, besonders vermerkt. Ich habe im Sommer 1889 die Ziegeleien von Walbersdorf neuer- dings besucht und daselbst eine grössere Anzahl von Versteinerungen erworben, welche, wie ich aus verschiedenen Anzeichen schliesse, zum allergrössten Theile aus dem Tegel von Walbersdorf stammen. Wenn diese Versteinerungen auch nicht so zahlreich sind, als die von Kittl untersuchten, so will ich doch nachstehend ihre Liste veröffentlichen, da dieselbe erstlich die Angaben Kittl’s vollkommen bestätigt, andern- theils aber auch einige weitere Formen enthält, die neues Licht auf das geologische Alter der betreffenden Schichten werfen können, Besonders bemerkenswerth scheint mir in diesem Sinne das Vorkommen der Pyrula rustieula in der typischen, für die Grunder Schichten be- zeichnenden Form, von welcher ich ein, noch im Tegel sitzendes Stück erworben habe, ferner das Auftreten des Cerithrum "lignitarum , eben- falls einer für Grund bezeichnenden Art. Erwähnenswerth scheinen mir auch die schönen grossen Otolithen, welche mit Otolithus ingens Koken viele Aehnlichkeit haben und wohl gleich diesen den Apogoninae (Unterfamilie der Pereiden) zuzurechnen sein mögen. Das häufige Vor- kommen von Trophon vaginatus, Öhenopus alatus, Natica helicina, Oorbula gibba, Solenomya Doderleini, Brissopsis Öttnangensis, Cera- totrochus multiserialis wurde bereits dureh Kittl hervorgehoben und stimmen in dieser Hinsicht meine Erwerbungen ganz mit den seinigen überein. Ebenso wie Kittl erhielt ich von den Ziegelarbeitern auch einige Versteinerungen, welche aus den hangenden Schichten, die schon Fuchs schilderte, stammen dürften. Ich wurde schon durch die gelb- liche Farbe und die anhaftenden Sandkörner auf diese Herkunft auf- merksam gemacht, und führe die betreffenden Conchylien in der nach- stehenden Liste gesondert an. I. Aus dem Tegel: . | Lamna-Zahn . a ET Otolithus af. ©. (Apogonarum) 3 ingens Koken 22,20 Ya a | Aturia Aturi Bast. IR Conus antediluvianus Br ug. Conus Dujardini Desh.. Mitra fusiformis Broce. Mitra eupressina Broce. Columbella subulata Brocc. Terebra pertusa Bast. Nassa Restitutiana Font. N ea ; CHSS13nSUBYNON a LaDUEs af). ara ee ee: 0) Cassidaria echinophora Linn. Triton Tarbellianium Grat. Triton Apenninicum Sassi. | Murex Aquwitanicus Grat. Murex spinicosta Bronn. Murex (Pteronotus) Swainsoni Michtti. Murex (Trophon) vaginatus Jan. ii Sram Vvwo—HGsHHmHmeon-m 3% Nr. 7 Sitzung am |]. April. M Vacek. sl Murex (Typhis) fistulosus Bronn. RRre 3 > aa | 2 Chenopus alatus Eichw. . . a a Re a ||. (0) Pyr ula (Tudicla) rustieula Bast. 1 "usus erispoides Hoern. et Auing. . 1 Faseiolaria (Fusus) bilineata Partsch 5 Turbinella suberaticulata d’Orb 1 Cancellaria Saccoi Hoern. et Auing. 2 Iyrata Broce. u a 1 Pleurotoma CRLRPHNAELNRTITOCCHUUN RI TURNIER ED, ESLLTT TI, III0N A Br dimidiata Broce. nl = modiola Jan. B) = ODEISCHSIHIESNE HE ARE, se na= aheug es hheh dee 24 . rotata Brocc. 2 spiralis Serr. 1 Cerithium doliolum Broce. | a lignitarum Eich. 1 Scalaria scaberrima Michtti, . l Natica helieina Broce. 66 Corbula gibba Olivi unge 29 Pholadomya sp. (verdrückte Exemplare) 4 Tellina Ottnangensis R. Hoern. 1 Solenomya Doderleini Mayer 3 Pecten denudatus Reuss ar aff. comitatus Font. I 3 Ostrea cochlear. Poli . . 2 Serpula-Röhren (Fragmente) 2 Cidaris-Stachel 1 Brissopsis Ottnangensis "R. Hoern. ka Ceratotrochus multiserialis Michtti, 56 II. Aus höherem Niveau: Lucina columbella Lamk. 3 Cardita rudista Lamk. . 2 = Partschi Goldf. 3 Arca diluvii Lamk. 1 Solenastraea (2) 1 Wenn Kittl sich in seiner Darstellung der Verhältnisse von Walbersdorf dahin ausspricht, dass die dortige Tegelfauna aus Formen des Badener Tegels und des Ottnanger Schliers gemengt sei, so glaube ich dem vollkommen beipflichten zu können. Das Vorkommen des Cerithium lignitarum und der typischen Form der Pyrula rustieula scheint auf die Zugebörigkeit zum Horizonte der Grunder Schichten hinzudeuten; doch wird man diese Frage wohl dann erst mit einiger Sicherheit erörtern können, wenn noch grösseres Materiale von dieser interessanten Localität zur Untersuchung gelangt sein wird. M. Vacek. Einige Bemerkungen über die Radstädter Tauern. In der näheren und weiteren Umgebung von Gastein gibt es eine grosse Anzahl von Punkten, die noch einer eingehenderen geolo- gischen Untersuchung harren. Zu den wenigen Stellen des Gebietes dagegen, welche in neuerer Zeit eine gründlichere Bearbeitung erfahren haben, gehören die Radstädter Tauern. Eine innere wissenschaftliche Nöthieung , gerade diese Gegend zum Gegenstande einer abermaligen Darstellung zu machen, kann daher unmöglich für Herrn Prof.v. Gümbel 20* 132 Verhandlungen. Nr. 7 vorgelegen haben, als er den neuesten Essai!) über die Radstädter Tauern seiner Arbeit über die warmen Quellen von Gastein einverleibte. Insoweit der neueste Aufsatz Herrn Prof. v. Gümbel’s über die Radstädter Tauern Thatsachen neubeschreibt, die anderswo ein- schender und ausführlicher dargestellt wurden, erscheint er als literarische Verschwendung, in Bezug auf die mehrfach abweichenden Ansichten aber, um deren willen er offenbar abgefasst wurde, als ein Versuch, in die eben erst geklärten Verhältnisse der Radstädter Tauern wieder einige Trübung hineinzutragen, oder doch wenigstens ein Surrogat zu schaffen, auf welches man sieh nun mit Vorliebe wird beziehen können, da es an die Stelle besonders einer unbequemen stratigraphischen Fest- stellung die gegensätzliche Annahme einer angesehenen Autorität stellt. Diese Annahme wird zwar durch nichts begründet, hat aber den grossen Vorzug, die ausgefahrenen Geleise der Triasgeologie in keiner Art zu alteriren. Eines der wichtigsten Resultate meiner Arbeit über die Radstädter Tauern ?) bestand darin, dass an einer Reihe von Profilen und aus- führlich im Texte der Nachweis geführt werden konnte, die Masse der Radstädter Tauern bestehe aus zwei disparaten Schichtfolgen, die beide der Triasformation angehören, von denen aber die höhere un- eonform über der tieferen lagere. Die tiefere Schichtfolge wurde als Diploporenkalk, die obere als Pyritschiefergruppe bezeichnet. Wenn nun Herr Prof. v. Gümbel (pag. 375) sagt, dass ich diese Gliederung „nach dem Vorgange Stur's“ unterscheide, so scheint er sich über den wesentlichen Unterschied, der zwischen der älteren Auffassung von Stur und Peters und meinen Untersuchungsresultaten besteht, nicht sehr genau informirt zu haben. Nach Stur (Geologie der Steiermark, pag. 330) bestehen die Radstädter Tauerngebilde aus zwei Gliedern: „einem unteren aus Schiefer bestehenden und einem oberen aus Kalken und Dolomiten zusammengesetzten Gliede“. Damit kein Zweifel über die Art der Schiefer bleibt, die Stur als untere auffasst, heisst es l. c. ferner: „Unter den Schiefern herrschen vor schwarze , matte, thonige Schiefer, die den Reingra- bener Schiefern ähnlich sind“. Die Pyritschiefer, wie ich sie später genannt habe, bilden sonach nach Stur die untere, die grosse Masse der Kalke und Dolomite die obere Abtheilung seiner Rad- städter Tauerngebilde, während dureh meine Untersuchungen, die auch Prof.v.Güm bel bestätigt, gerade das umgekehrte stratigraphische Verhältniss nachgewiesen wurde. Auf pag. 376 bespricht Herr Prof. v. Gümbel die Basis der grossen Kalkmasse der Radstädter Tauern, bestehend aus einer bröckeligen Trümmerlage aus wenig abgerollten Urgebirgsfragmenten mit kalkig-mergeligem Bindemittel, nach oben mit Uebergängen in einen weissen und röthlichen, kieselreichen, dünnschichtig-flaserigen Kalk- !) W.v. Gümbel, Geologische Bemerkungen über die warmen Quellen von Gastein und ihre Umgebung. Sitzungsberichte der k. bayer. Akademie der Wissen- schaften. 1889, XIX, pag. 373. :) M. Vacek, Beitrag zur Geologie der Radstädter Tauern Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt. 1884, XXXIV, pag. 609. Nr. 7 Sitzung am ]. April. M. Vacek. 133 schiefer, welcher höher gefolgt wird von einer Bank von Rauchwacke. Herr Prof. v. Gümbel steht nicht an, diese basale Schichtfolge als eine Facies der obersten Werfener Schichten anzusehen. Jeder, der die Darstellung des Herrn Prof. v. Güm bel liest, bekommt dabei den Eindruck, als hätte sein Vorgänger höchst kurzsichtiger Weise an eine so naheliegende Analogie gar nicht gedacht. Die Gründe, warum ich von einer Analogie mit Werfener Schiefer nicht sprechen wollte und konnte, finden sich in meiner Arbeit (pag. 627) in folgendem Absatze: „Die Contactgrenze der Diploporenkalke gegen die krystallinische Basis wird gewöhnlich bezeichnet durch eine Art zelliger Rauchwacke, die sich allmälig aus dem dolomitischen Kalke entwickelt und das Bindemittel bildet zu einem fast überall, wo die Basis der Kalke gut entblösst ist, zu beobachtenden Grundeonglomerate, dessen mehr minder gerundete Gerölle immer unmittelbar von dem Hange stammen, an welchem die Kalke anlagern. Die Mächtigkeit und das Aussehen dieser Grundeonglomerate ändert je nach localen Ver- hältnissen. Dieselben nehmen auch kein stratigraphisch fixes Niveau ein, sondern sind, wie bereits gesagt, eine Grenzbildung, welche so gut wie die tiefsten auch die höchsten Lagen des do!omitischen Kalkeomplexes da zeigen, wo sie an die krystallinische Basis discordant anstossen. Sie sind also überall von dem Alter derjenigen Schichte, deren Endpartie sie bilden, und sind daher trotz ihres abweichenden Aussehens von den Kalken nicht zu trennen, etwa in dem Sinne eines stratigraphischen Horizontes. “ Eine vage Analogie mit Werfener Schiefer aufzustellen habe ich vermieden, damit dem Leser die Auffassung des wahren Sachverhaltes nicht getrübt werde. Wenn aber Herr Prof. v. Gümbel eine solche Analogie dennoch versucht, dann hätte er wohl die von mir vorgebrachten Bedenken gegen eine solche Horizontirung des Grundconglomerates zum Mindesten nicht ganz mit Stillschweigen übergehen sollen. Das gleiche Stillschweigen beobachtet Herr Prof. v. Gümbel auch in Betreff einer anderen Stelle meiner Arbeit (pag. 628), wo die Wahrscheinlichkeit erwogen wird, dass die tiefste Partie der grossen Kalkmasse der Radstädter Tauern eine Vertretung des Virgloria- kalkes darstelle. Ich lege zwar dieser Vermuthung ebenso wenig Werth bei, wie der übereinstimmenden Ansicht, welehe Herr Prof. v. Gümbel Betreffs desselben Horizontes aufgestellt hat, und möchte nur in formaler Richtung auch hier bemerken, dass man die An- schauungen des Vorgängers, der sich mit dem Gegenstande eingehend beschäftigt hat, nicht ganz ignoriren sollte. Der Hauptdifferenzpunkt aber, dem zu Liebe wohl der ganze Aufsatz Herrn Prof. v. Gümbel’s geschrieben sein mag, liegt in dem folgenden Satze (pag. 378): „Im Gegensatze zu der Annahme Vacek’s, welcher diesen Pyritschiefer als ungleichförmig dem Diploporenkalke aufgelagert angibt, bin ich zu der Annahme geführt worden, dass beide Bildungen im Grossen und Ganzen gleichförmig aufeinder folgen, wie die Glieder zweier zu einander gehöriger Schichtenabtheilungen.“ Im Grossen, Ganzen und Allgemeinen kann man in geologischen Dingen alles Mögliche behaupten und annehmen, aber im Besonderen, Bestimmten und Einzelnen muss man sich sehr zusammennehmen und im Felde 134 Verhanıllungen. Nr. 7 angestrengt haben, um klar zu beweisen. Nach der in einer Erfahrungs- wissenschaft einzig zulässigen induetiven Methode muss man aus einer grösseren Reihe von übereinstimmenden Einzelbeobachtungen den all- gemeineren Satz ableiten, wenn er Geltung beanspruchen soll. Dem entsprechend habe ich in meiner Arbeit über die Radstädter Tauern (pag. 628 und f.) eingehend gezeigt, dass die Pyritschiefergruppe, die ich nicht nur an einzelnen Punkten, sondern in ihrer ganzen Ausdehnung studirt habe, überall die gleichen Erscheinungen der ungleichförmigen Auflagerung grossentheils quer über dem Schichtenkopfe der grossen Masse des Diploporenkalkes zeige. „Die Vorkommnisse stehen alle wie ein über den ganzen nach Nord abfallenden Schiehtenkopf der Diploporenkalkmasse verzweigtes Netzwerk mit einander in direeter Verbindung und sind an allen jenen Stellen erhalten, an denen die Bedingungen des ursprünglichen Absatzes sowohl als des Schutzes vor den Wirkungen der Denudation günstige waren, daher zumeist auf Terrassen und in Vertiefungen der alten Basis.“ Diese alte Basis wird aber, sehr bezeichnender Weise, nicht nur von den Kalkmassen der Radstädter Tauern allein gebildet, sondern die Pyritschiefergruppe lagert, wie ich gezeigt habe, unter Umständen auch direet über der älteren krystallinischen Unterlage, über Quarzit, Glimmerschiefer, Kalk- glimmerschiefer, ja selbst über Gneiss. Herr Prof. vv. Gümbel hat selbst, wie er pag. 378 anführt. auf seiner raschen Recognoseirungs- tour einzelne Punkte kennen gelernt, „an welchen eine Discordanz der Lagerung sich bemerkbar machte“. Auch ist es nach Prof. v. Gümbel „nicht ausgeschlossen, dass da oder dort sich der Schiefer auf einem Untergrunde des schwarzen Kalkes abgelagert hat, der vorher bereits durch Erosion abgetragen und stellenweise in verschiedene Formen ausgefurcht worden war“. Herr Prof.v. Gümbel führt aber nicht einen einzigen Specialfall an, wo man sich von seiner Ansicht, dass die Diploporenkalke durch die Pyritschiefergruppe gleiechförmig über- lagert werden, überzeugen könnte, und behauptet das Verhältniss nur so im Grossen und Ganzen, d. h. auf Grund seiner Autorität. So sehr ich auch das Urtheil des Herrn Prof. v. Gümbel schätze, scheint es mir in diesem Falle, wo die Beweise gänzlich mangeln, nicht auszu- reichen, um den vielen von mir angeführten Thatsachen die Wage zu halten und eine Erkenntniss aus der Welt zu schaffen, die zwar in den alten triadischen Katechismus gar nicht passt, die aber möglicherweise als Fingerzeig auch für andere Triasgebiete die Aufmerksamkeit anzu- regen sehr geeignet ist. Speciell auf die Frage der sogenannten unteren und oberen Carditaschichten wirft die transgressive La- gerung dieses Horizontes in den Radstädter Tauern ein sehr deutliches Licht, während die von Herrn Prof. v. Gümbel (pag. 381) versuchte Gleichstellung der Pyritschiefer mit den Partnachschichten durch nichts bewiesen erscheint. Auf pag. 381 schreibt Herr Prof. v. Gümbel folgende Sätze: „Stur und Vacek schliessen die Schichtenreihe der Radstädter Tauerngebilde mit dem Pyritschiefer ab. Ich glaube mich in den vielfach verzweigten Karren am Wildsee, in welchen auf weiten Strecken der die Unterlage des Pyritschiefers ausmachende Kalk in grossartigen Karrenfeldern mit wilden, spitzen Zacken entblösst ist, 2 Nr. 7 Sitzung am |. April. M. Vacek. 135 überzeugt zu haben, dass hier eine weitere Reihe von Kalk- und Dolomitbildungen eine Stellung über dem Pyritschiefer einnimmt. Dass hier auf die Pyritschiefer noch eine ziemlich mächtige Schichtenreihe von gebänderten und rostiggelben Kalken folgt, ist augenscheinlich.“ Es wurde schon oben gezeigt, dass Stur die Pyritschiefer in die untere Abtheilung seiner Radstädter Tauerngebilde rechnet, und er kann daher unmöglich eine Schichtreihe mit dem unteren Gliede nach oben abschliessen. Auch nach meiner Darstellung bilden die Pyritschiefer nieht das Schlussglied, wie aus folgender Stelle meiner Arbeit (pag. 628) klar hervorgeht, die Herr Prof. v. Gümbel gänzlich übersehen zu haben scheint: „Die jüngste, abermals von allen vorher- gehenden stratigraphisch gänzlich unabhängige und selbstständige Schicht- gruppe bilden im Gebiete der Radstädter Tauern dunkle thonige, bald matte, bald auf den Schieferungsflächen durch einen feinen glimmerigen Beleg seidenglänzende Kalkschiefer im Wechsel mit matten Mergel- kalkbänken. Dieselben sind in der Regel ganz erfüllt mit ringsum schön ausgebildeten, zum Theile bis 2 Millimeter und darüber an der Kante messenden Würfeln von Pyrit und werden da, wo die Schiehtgruppe vollständiger erhalten ist, econcordant gefolgt von einem Kalk- eomplexe, der vorherrschend aus einem kieselreichen , blass rosen- roth gefärbten Bänderkalke besteht. Doch nimmt dieser Kalk auch stellenweise, zumal da, wo die Schichtgruppe in höheren Positionen auftritt, ein gleichförmiges, nicht gebändertes Aussehen an, zeigt dann mitunter eine körnige Struetur und liehte oder, was häufiger der Fall, durch Eisenoxyd erzeugte rostgelbe Färbung bei sehr bedeutendem Kieselgehalte.*“ Man sieht hieraus deutlich, dass die Thatsache, auf die Pyritschiefer folge höher normal eine zugehörige Kalkabtheilung, mit welcher die Gruppe nach oben schliesst, von mir klar festgestellt war. Die Ansicht Herın Prof. v. Gümbel’s, dass dieser Kalk ein Aequi- valent des Hallstätter Kalkes bilde, ist eine Conjeetur, die sich nur auf die oben berührte, unbewiesene Annahme stützt, dass die Pyritschiefer vom Alter der Partnachschichten seien. Damit das übliche Triasschema auf die geologischen Ver- hältnisse der Radstädter Tauern voll angewendet erscheine, fehlt nur noch über den Hallstätter Schichten die Vertretung des Haupt- dolomits, deren Wahrscheinlichkeit Herr Prof. v. Gümbel dem Leser in folgenden Sätzen (pag. 382) naherückt: „Es baut sich dann noch weiter eine mächtige Schichtenfolge von grauen Kalken und Dolomiten mit einer Einlagerung schwarzen Schiefers darüber auf. Ob dieselbe dem Hauptdolomit entsprieht, wie es wahrscheinlich ist, oder aber eine durch eine Schiehtenbiegung bewirkte Wiederholung der tiefsten schwarzen Kalk- und Dolomitbildung darstellt, konnte ich nicht sicher ermitteln, da sich an den steilen Wänden keine Stelle, welche für direete weitere Untersuchung zugänglich gewesen wäre, auf- finden liess.“ Da die eben erwähnten scheinbar unzugänglichen Gipfel- regionen gerade die besten und klarsten Aufsehlüsse liefern, waren sie seinerzeit ein bevorzugtes Objeet meiner Untersuchung, und ich kann daher aus bester Erfahrung Herrn Prof. v. Gümbel versichern, dass sie thatsächlich zu der grossen Masse der Diploporenkalke gehören und nur da und dort einen übergreifenden Rest von Pyritschiefer tragen. 136 Verhandlungen. Nr. 7 Ja gerade diese Gipfelpartien sind es, welche am reichsten sind an Diploporen, während es Herrn Prof. v. Gümbel (pag. 378) in den tieferen Partien der Kalkmasse begreiflicher Weise nicht gelang, Diploporen zu entdeeken. Von einer Vertretung des Hauptdolomits in den Gipfelmassen kann sonach keine Rede sein. Diese Unmöglichkeit hätte Herm Prof. v. Gümbel ohne weiteres eingeleuchtet, wenn er auch Gelegenheit gefunden hätte, das Lantschfeld zu besuchen, wo die ganze Serie des Diploporenkalkes in ihrer vollen Mächtigkeit auf- eeschlossen ist, ohne dass das Profil durch die oberflächlich schmarotzenden Bänder der übergreifenden Pyritschiefergruppe maskirt wird, wie auf dem Nordabfalle der grossen Kalkmasse. A. Bittner. Ueber die Lagerungsverhältnisse am Nord- rande der Tertiärbucht von Tüffer. Im Jahre 1832 hat Prof. R. Hoernes bei Gelegenheit einer Besprechung der Neogenablagerungen der Tüfterer Bucht (Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, pag. 28) die von allen Beobachtern übereinstimmend als ungewöhnlich verwickelt ange- gebenen Lagerungsverhältnisse am Nordflügel dieser Bucht, speciell bei der Ortschaft Bresno, als Folge einer grossen Verschiebung des Süd- flügels der Mulde, weleher auf deren Nordflügel hinaufgeschoben wurde oder noch allgemeiner als Folge einer grossen Seitenbewegung, deren Schub von Süden herkam, in sehr einfacher Weise zu erklären und damit zugleich dem zu jener Zeit vielgenannten einseitigen horizontalen Schube von Süden her zu einer praktischen Verwendung zu verhelfen gesucht. Ich habe pag. 456 und 495 meiner im Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt 1884 erschienenen Arbeit über das Tertiär von Trifail und Sagor diesen Erklärungsversuch als vag bezeichnet und einige andere Bemerkungen daran geknüpft. In diesen Verhandlungen 1890, pag. 831—87 kommt nun Hoernes nochmals auf diesen Fall zurück; er bemerkt zu Anfang, dass er die in Rede stehende Erscheinung im Jahre 18852 allzukurz besprochen habe, dass seine Darlegung an jener Stelle vag und mit nicht ganz zutreffenden Worten gegeben sei, dass er sich ungenau ausgedrückt habe und dass er sich hätte richtiger ausdrücken sollen, als dies geschehen sei. Er gibt sodann eine Richtigstellung dahin, dass er sagt, es sei an dieser Störungslinie die südliche Scholle auf die nördliche hinaufgeschoben worden; nur durch Annahme einer solchen Ueberschiebung scheine ihm die altbekannte, schon durch Zollikofer's Untersuchungen festgestellte und auch von mir nicht geleugnete That- sache erklärbar, dass auf meilenweite Erstreckung hin die miocänen Ablagerungen von oberoligocänen bedeckt werden. Neue Belege für seine Annahme bringt er nicht vor; was er zu Gunsten derselben an- führt, sind fast ausschliesslich Citate aus meiner Arbeit. So nebensächlieh die ganze Angelegenheit an und für sich ist, so veranlasst mich doch ein in dem in Rede stehenden Artikel von Hoernes sich recht fühlbar machender Mangel an Genauigkeit, sowohl in Citaten als in eigenen Ansichten dieses Autors, auf denselben näher einzugehen. Nr. 7 Sitzung am 1. April. A. Bittner. 137 Gleich auf der ersten Seite, pag. 81, heisst es: „Zollikofer, Stur, Nuehten und Bittner haben sich mit dieser Störung be- schäftigt und jeder von ihnen mit Ausnahme des Letztgenannten hat eine Erklärung der auffallenden Schichtstellung und Sehiehtfolge zu geben ver sucht.“ Nur um den Thatsachen gerecht zu werden, sei darauf hingewiesen, wie es sich mit diesen „Erklärungen“ verhält. Die Er- klärung, welche Nuchten gab, bestreitet Hoernes, pag. 89, selbst, er dürfte daher auch kaum geneigt sein, sie ihrem Urheber als be- sonderes Verdienst anzurechnen. Stur redet, Geologie der Steiermark, pag. 648, an welchem Orte er ein Profil von Gouze mittheilt, nur von den u rordeniiehen Störungen der Schichtreihe, wagt aber nicht einmal einen Versuch einer tektonischen Erklärung derselben zu geben. Was endlich Zollikofer betrifft, so sagt derselbe Jahrbuch, XII, pag. 340: „Wie die Leithakalkbank im Liegenden der Kohle in diese anomale Lage gekommen ist, ist uns nicht klar geworden, selbst nicht nach Befahren des Unterbaustollens bei Gouze, der die Flötze vom Retschitzgraben aus anfahren soll.“ So sehen die „Erklärungen“ Stur's und Zollikofer's aus. Es muss also jene Stelle bei Hoernes lauten: „und keiner von ihnen mit Ausnahme Nuchten’s, dessen Erklärung aber ganz unzulässig ist, hat eine Erklärung der auffallenden Schichtstellung und Schichtfolge zu geben gewagt“. Dadurch wird der Gegensatz, welchen Hoernes in jenem "Satze auszudrücken beabsichtigte, aufeehoben. Es würde übrigens auch ohne diesen Commentar der denkende Leser sich gefragt haben, warum denn Hoernes auf pag. 83 nur die Erklärung Nuchten's anführt, die pag. 81 erwähnten „Erklärungen“ Stur’s und Zollikofer's aber ganz unberücksichtigt lässt ? Sehr unpräeis finde ich auch in der schon oben citirten Stelle von pag. 2 den Ausdruck: „auch von Bittner nicht geleugnete Thatsache“. Das klingt doch mindestens so, als wenn ich nur mit Widerstreben diese Thatsache zugegeben haben würde. Es dürfte Hoernes indessen sehr schwer fallen, Belege dafür beizubringen, dass mir diese That- sache irgendwie anstössig gewesen wäre, ich bin derselben im Gegen- theile ganz objeetiv gegenübergestanden und habe auch nicht das Mindeste von jener Aufregung verspürt, von welcher Stur, wie erl.e. pag. 646 angibt, bei Untersuchung der betreffenden Verhältnisse be- fallen wurde. Ungenau ist ferner das Citat pag. 32, welches sich auf die beiden Profile Fig. 25 und 26 bei Zollikofer, Jahrbuch, X, pag. 195, 196 bezieht; diese Profile zeigen zwar die Schichtstellung, aber nichts von der Störungslinie; Hoernes hätte sich hier auf Profil 13 Zollikofer's zu beziehen gehabt. Durch die Bemerkungen von Hoernes über das Alter der Eruptiv- gesteine und der Schiefer im Liegenden des Nordflügels sehe ich mich nicht veranlasst, aus meiner Reserve bezüglich dieser Fragen (vergl. Jahrbuch, 1884, pag. 476) herauszutreten. Die Deutung der Schiefer als eoeäne Prassberger Schichten halte ich nach wie vor für diejenige, welche die geringste Wahrscheinlichkeit für sich hat. Gegen dieselbe würde auch die Auffindung von Trachyceras julium und Daonella Lommeli in seinerzeit für gleichalterig erklärten Schiefern bei Gilli K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 7. Verhandlungen. P21 138 Verhandlungen. Nr. 7 (vergl. Teller in Verhandlungen, 1889, pag. 210) sprechen. Aus der mehr oder weniger übereinstimmenden steilen Stellung der Schiefer, des Porphyrs und des Nulliporenkalkes lässt sich kaum irgend ein zur sicheren Altersdeutung der ersteren verwendbares Argument ableiten. Wenn die „Quarztrachyte“ an der Grenze zwischen Oligoeän und Miocän stehen, wie Hoernes annimmt, so meint er doch wohl, dass die Sotzkakohle, welche er als oberoligoeä än bezeichnet, in das Liegende des „Quarztrachytes“ gehöre? Dem widersprechen aber alle bisher ge- machten Beobae htungen. Was man von Kohlenausbissen hier kennt (vergl. Stur, Geologie der Steiermark, pag. 647), liegt über dem Eruptiv- gesteine, welches thatsächlich der Kohle gegenüber die Rolle von Grund- gebirge spielt. Nimmt Hoernes an, wie aus seinen nicht ganz klaren Aeusserung ven geschlossen werden könnte, dass die Kohle unter dem Eruptivg gesteine ihren Platz finde, so gehört auch sein Citat pag. 83, welches den angeblichen nördlichsten Flötzzug bei Gouze und die Kohlen. spuren bei St. Michael betrifft, nieht hierher. Aber auch das vorangehende Citat, das die Auflagerung der Lithothamnienkalke auf das Grundgebirge zum Gegenstande hat, ist nieht richtig; ich habe eine derartige all- gemein giltige Erklärung für die von ihm berührten Fälle überhaupt nicht gegeben. Des Weiteren (pag 83) bemerkt Hoernes, dass er auf meine irrigen und unhaltbaren Ansichten über die Gliederung des Tüfferer Miocäns an anderer Stelle ausführlicher zurückkommen werde. Das kann also abgewartet werden. Auf pag. 84 kommt nun Hoernes auf das eigentliche Thema, die Schiehtstörungen westlich von Tüffer, zurück. Er eitirt mehrere Absätze meiner Ausführungen über diese Verhältnisse von pag. 542 und pag. 595, aber gerade den Passus, auf welchen ich am meisten Gewicht legen würde, pag. 594, eitirt er nicht. Ich setze denselben also zur Ergänzung her: „Am verwickeltesten gestalten sich die Verhältnisse am Grundgebirgsrande im Nordflügel, und zwar offenbar hauptsächlich durch den Umstand, dass. die Sotzkaschichten allem An- scheine nach vor oder während des Absatzes der nachfolgenden marinen Miocänablagerungen theilweise wieder abgetragen wurden, dass dann ein Uebergreifen dieser Mioeänablagerungen auf das Grundgebirge erfolgte, und dass bei der gerade an diesem Nordflügel (dem ohne Zweifel schon ursprünglich eine Störungslinie im Grundgebirge entsprach) in grösster Kraft weiter wirkenden Aufriehtung und Faltung die schon an und für sich unregelmässige Auflagerung des marinen Miocäns auf die Sotzka- schichten oder deren Denudationsreste und gleichzeitig auf das Grund- gebirge in einer Art und Weise — auch noch durch Hinzutreten von Brüchen und Verschiebungen — sich complieirte, dass man gegenwärtig kaum im Stande ist, sich von den hier herrschenden Lagerungsver- hältnissen eine auch nur annähernd dem Richtigen nahekommende Vorstellung zu machen.“ Ich lege gerade auf diesen Passus Gewicht, weil er am zusammen- fassendsten die mannigfaltigen Factoren, welche an diesem Nordrande der Tertiärmulde wirkten, aufzählt und weil in ihm ausdrücklich von Brüchen und Verschiebungen die Rede ist, welche die Faltung und Aufriehtung der Schiehtung hier begleitet haben. Denn dass der liegende Lithothamniumkalk — immer vorausgesetzt, dass er wirklich jünger WR Nr. 7 Sitzung am ]. April. A. Bittner. 139 ist als die Sotzkakohle') — gegen Süden durch eine Störungslinie begrenzt sein muss, ist unmittelbar klar; es ist ausserdem nichts Neues und geht evident schon aus den Arbeiten von Zollikofer und Stur hervor. Das einzige, was Hoernes als neu hinzufügte, ist, dass er diese von mir vorsichtiger Weise als „Verschiebung“ bezeichnete Störungs- linie als eine „Ueberschiebung“ erklärt und den von Süden her wir- kenden horizontalen Zusammenschub als Ursache derselben anruft. Der Ausschlag gebende Grund, den er für die Annehmbarkeit seiner Erklärung in’s Treffen führt, ist der, dass diese Erklärung die einfachste sei und dass ich nicht im Stande sei, dieselbe bisher durch eine bessere zu ersetzen. Seine Erklärung ist also zugleich die bisher existirende ein- fachste und beste und deshalb , wie er glaubt, vollkommen berechtigt. Im Allgemeinen braucht allerdings eine Erklärung nicht die beste zu sein oder auch nur besonderen Anspruch auf Berechtigung in sich zu tragen, weil sie die einfachste ist, aber auch im gegebenen Falle trifft dies nicht zu. Nuchten schreibt die Störungen bei Bresno ganz ein- fach dem „Porphyr“ zu und diese Erklärung ist entschieden noch ein- facher als jene von Hoernes, der eine durch den von Süden her wirkenden horizontalen Zusammenschub hervorgebrachte Ueberschiebung dazu braucht. Nuchten war überdies gewiss davon überzeugt, dass seine Erklärung die beste sei; ist sie deshalb auch richtig ? Es ist schon bemerkt worden, dass ich die in Rede stehende Störung als Verschiebung bezeichne und mir auf Grund meiner ziemlich eingehenden Beobachtungen an Ort und Stelle, welche mich die überaus complieirte Lagerung kennen lehrten, kein Urtheil darüber erlaube, welcher Art diese Verschiebung sei, resp. welche Scholle als die gehobene und welche als die gesenkte angesehen werden müsse. Ich behaupte auch heute, dass es auf Grund der vorliegenden Be- obachtungen unmöglich ist, ein ganz bestimmtes Urtheil darüber ab- zugeben. Hoernes dagegen glaubt ganz bestimmt behaupten zu dürfen, dass die südliche Seholle über die nördliche hinaufgeschoben worden sei. Der ganze thatsächliche Unterschied zwischen den beiderseitigen Ansichten besteht also darin, dass ich, trotz ziemlich ausgiebiger Be- obachtungen in der Natur, zwischen zwei Möglichkeiten eine bestimmte Entscheidung nicht treffen zu können erkläre, während Hoernes, wie es scheint auf mehr theoretischem Wege, sich mit Bestimmtheit für die eine dieser beiden Möglichkeiten aussprechen zu können behauptet, und zwar hauptsächlich deshalb, weil diese Erklärung, wie er meint, die einfachste sei. Wenn ich nun nach der Methode von Hoernes vorgehen wollte, so brauchte ich heute nur den Satz aufzustellen, nicht der südliche Flügel, resp. die südliche Scholle sei hinaufgeschoben worden über die nördliche, sondern im Gegentheile die nördliche Scholle sei einfach hinabgesunken unter die südliche. Dazu brauche ich nieht einmal den !) Im benachbarten Tertiärgebiet von Neuhaus bei Cilli beschreibt Teller auch marine Bildungen, darunter Lithothamnienkalke, im normalen Liegenden der Sotzka- schichten; vergl. Verhandlungen. 1889, pag. 234 ete. Aale: 140 Verhandlungen. Nr. 7 von Hoernes angerufenen horizontalen Schub von Süden her. Diese Erklärung wäre somit Eine noch einfachere und bessere als jene von Hoernes; undHoernes könnte nach seinen eigenen Worten pag. 86 nichts anderes thun, als seine Erklärung zurücknehmen. Ich empfehle diese Auffassung Jenen, die etwa die Neigung fühlen, Hoernes in der Aufstellung einfacher und guter Erklärungen für verwickelte tektonische Erscheinungen Coneurrenz zu machen. Wenn sich nun Hoernes in seiner ersten Arbeit (1832) darauf be- schränkt haben würde, die in Rede stehende Störungslinie als Ueberschiebung einer südlichen auf eine nördliche Scholle zu bezeichnen, so würde ich 1884 höchstens haben sagen können, dass meiner Ansicht nach diese Annahme die gesammten Complicationen in dieser Störungszone nicht zu erklären vermöge, dass sie höchstens einen Theil der eomplieirten Störungen vielleicht erklären könne, aber auch noch nicht nothwendig erklären müsse. Meine übrigen Bemerkungen, welche Hoernes pag. 85 und 86 eitirt, und welche er als vollkommen ungerechtfertigte Anwürfe zurückweist, wären von selbst weggeblieben. Aber Hoernes glaubte ein Uebriges thun und den damals gerade schwunghaft eultivirten horizontalen Schub von Süden her in Action treten lassen zu müssen und die Art und Weise, wie er es that, veranlasste mich zu den an- geblichen „Anwürfen“, Nun, Hoernes ist damals wohl ein entschiedener Anhänger der Hypothese von der Aufstauung der Alpen durch eine einseitige horizontale Bewegung von Süden her gewesen, und ich meine, er ist es auch noch heute? Dann verstehe ich aber nicht, wie er es von seinem Standpunkte aus als „Anwurf“ auffassen kann, wenn ich ihm nachsage, dass er, was Selbstständigkeit der Auffassung und vorzügliches Geschick in der Herbeiziehung der universalsten und erprobtesten Erklärungsgründe für specielle Fälle anbelangt, einem Anderen, der den „horizontalen Schub von Süden her“ in grossartigster Weise auf die Tektonik der Südalpen angewendet hat, die Palme streitig mache. Hoernes sollte das von seinem Standpunkte aus als ein ihm gespendetes Lob auffassen. Auch die weitere Bemerkung über die Contraction des Erdinnern involvirt einem Anhänger des von Süden her wirkenden horizontalen Schubes gegenüber meiner Auffassung nach nicht im Geringsten einen Tadel oder Vorwurf, denn der horizontale einseitige Schub wird ja von seinen Anhängern ganz direet auf die Contraction des Erdinnern zurückgeführt. Und wenn Hoernes bei Bresno schon den horizontalen einseitigen Schub brauchte, was wäre naheliegender und selbstverständlicher ge- wesen, als an seine Bemerkung pag. 30, dass die Schuld an den Zu- sammenschiebungen einer grossen Seitenbewegung, deren Schub von Süden herkam, zuzuschreiben sei, sofort die weitere Bemerkung anzu- schliessen: „und deren Endursache schliesslich die Contraetion des Erd- inneren ist“ ; das würde gewiss Niemanden überrascht haben, ausserdem aber für die Bergbautreibenden zu Bresno und Umgebung sehr belehrend und von hervorragendem praktischem Werthe gewesen sein. Ich habe demnach keinen Grund, die zu den Angaben Hoernes' vom Jahre 1882 im Jahre 1884 gemachten Bemerkungen zurückzuziehen und erachte dieselben für ganz zutreffend. Es erübrigt noch im An- schlusse daran auf die Vorstellungen, welche Hoernes sich heute von Nr. 7 Sitzung am 1. April. A. Bittner. 141 den Wirkungen des horizontalen Schubes von Süden her macht und welehe er bildlich auf pag. 86 darstellt, ein wenig näher einzugehen. Wenn Hoernes hier pag. 85 einleitend hervorhebt, dass er der Ansicht sei, in den kohlenführenden Ablagerungen des Tüfferer Zuges habe man es nur mit dem südlichen Theile einer Mulde zu thun, deren nördlicher zum grössten T'heile zerstört sei, so ist mir nicht bewusst, dass ich gegen eine solehe Ansicht, welche übrigens von Hoernes früher nicht ausgesprochen worden war, etwas eingewendet hätte, ich habe mich nur gegen die von Hoernes selbst als ungenau und nicht ganz richtig bezeichnete Darstellung der Sachlage, wornach der Südflügel der Mulde auf den Nordflügel hinaufgeschoben worden sei, speciell gegen die auch von Hoernes als vag anerkannte Stilisirung dieses Passus gewendet und gegen den Versuch, durch eine so ungenügende Darlegung eines einzelnen, möglicher Weise unter anderen mitwirkenden Factors die ganze weitgehende Complieation mit einem Schlage in der einfachsten Weise erklären und nebenbei auf ganz abseits liegende ungenügend begründete Hypothesen zurückführen zu wollen. Die Be- rufung auf Zollikofer ist also wieder nicht recht am Platze. Nun zu den beiden schematischen Profilen auf pag. 86, welche die Verhältnisse vor und nach der Zusammenschiebung erläutern sollen. Das zweite Profil zeigt ausser der Verschiebungslinie eine starke Auf- richtung des nördlichen Muldenflügels, welche in der Natur thatsächlich noch weit ausgesprochener ist, indem die Schichten hier streckenweise senkrecht stehen oder sogar überkippt sind. Der südliche Flügel dagegen ist ungestört. Darnach würde man wohl auf eine von der nördlichen Seite her kommende Aufrichtung des nördlichen Muldenflügels schliessen dürfen. Kam der Zusammenschub von Süden her, warum ist denn der südliche Flügel der Mulde ungestört geblieben? Hoernes wird wohl schwerlich annehmen wollen, der südliche Flügel sei, wie er nach seinem Profile ungestört blieb, ebenso auch fix oder unverrückt geblieben. Denn würde das der Fall sein, so wäre damit jede sichtbare Aeusserung des horizontalen Schubes von Süden her negirt. Er muss also wohl bei seinem Bestreben, den südlichen Antheil der Mulde ebenfalls vom horizontalen Schube aus Süd beeinflussen zu lassen, in der Weise vor- gehen, dass er die ganze Tertiärmasse bei annähernd oder vollkommen gleichbleibender Schichtstellung des Südflügels nach Norden sich ver- schieben , mit anderen Worten sich selbstthätig nach Norden bewegen und mit Zuhilfenahme der Störungslinie am Nordrande auf den nörd- lichen Muldenrand oder gegen denselben förmlich hinauf kriechen lässt. Und damit stehen wir vor der unbegreiflichen selbstthätigen Bewegung der Massen, vor dem Wandern der Gebirge in bestimmter Richtung, welches von der Hypothese des aus einer bestimmten Richtung (in unserem Falle von Süden) her wirkenden horizontalen oder tangentialen Schubes als unumgehbare Vorbedingung gefordert wird. Diese selbst- ständige Wanderung der Gebirge nach einer bestimmten Richtung, der tangentiale Schub als active Kraft, ist einer der unbegreiflichsten und unbewiesensten Sätze, die jemals einer tektonischen Hypothese zu Grunde gelegen sind. Und von dieser Unbegreiflichkeit geht auch Hoernes aus, er construirt sie sogar in seinem Profile. Man kann feststellen, dass, 142 Verhandlungen. Nr. 7 wenn die zusammengeschobene, also heute existirende Mulde bei Bresno als 3 Kilometer breit angenommen wird, die Distanz, um welche die tertiäre Ausfüllungsmasse nach Norden sewandert ist, circa 600 Meter beträgt. Dabei soll selbstverständlich auf die Zahl kein (Gewicht gelegt, sondern in erster Linie die Thatsache im Auge behalten werden, dass bei Hoernes eine tertiäre Beckenausfüllung als Ganzes sich von ihrer ehemaligen Anlagerungsgrenze im Süden entfernt und durch die Mulden- mitte lanesam, aber stetig gegen die nördliche Grundgebirgsumrandung und an dieser hinaufkriecht. Das zeigen seine Profile pag. 86 ganz evident, eine andere Erklärung gibt es für den in denselben dar- gestellten Vorgang nicht, ausser Hoernes lässt den südlichen Flügel fix sein und dann ist eben wieder die Anwendung des horizontalen Schubes von Süden her illusorisch gemacht. In dieser, wie Hoernes glaubt, glücklichen Anwendung des horizontalen Sehubes von Süden her auf einen bestimmten Fall liegt eben der Vergleichspunkt mit Lepsius, dem ja der Ruhm gebührt, diesen bestimmten horizontalen Schub zum erstenmale in wirklich grossartiger Weise auf die Tektonik der Südalpen angewendet zu haben, indem er den Tonalit des Adamello und den Glimmerschiefer des Monte Dasdana aus der Gegend von Brescia, wo sie dereinst unter den jüngeren Formationen verborgen lagen, bis zu ihrer jetzigen Position hinansehob. Gegen die Grossartigkeit der Erscheinungen, wie sie Lepsius’ Ansicht wiederspiegelt, ist allerdings die von Hoernes gemachte Anwendung des selbstthätig wirkenden horizontalen Schubes von Süden her eine recht kleinliche und wenn nun Hoernes in dem von mir vorgenom- menen Vergleiche mit Lepsius wirklich, was ich aber nicht verstehe, einen Anwurf sieht, so bin ich gerne bereit, diesen Vergleich heute in der eben bemerkten Weise zu redueiren und zuzugeben, dass Hoernes nicht im Stande ist, Lepsius diesbezüglich die Palme streitig zu machen. Abgesehen aber von dem verschiedenen Grössenmaassstabe bleibt das Wesen der beiderseitigen Erklärung dasselbe. Beiden Er- klärungen ist das gemeinsam, dass sie von einer bestimmten, voll- kommen unerwiesenen und voraussichtlich unerweisbaren Annahme aus- gehen und durch dieselbe, einzig und allein aus dem Grunde, weil sie von einer anerkannten wissenschaftlichen Autorität ausgegangen ist, um jeden Preis in völlig kritikloser Weise gegebene Thatsachen zu erklären suchen. Der Schlusspassus bei Hoernes, pag. 86, enthält noch einige Stellen, die berücksichtigt werden müssen. Hoernes irrt, wenn er annehmen zu sollen glaubt, dass die von ihm behauptete Ueber- schiebung eines südlichen Gebirgsstreifens auf einen nördlichen mir unangenehm sein könne. Mir kann eine festgestellte Thatsache nie unangenehm sein, warum mir aber eine blos behauptete Ueber- schiebung unangenehm sein solle, das sehe ich schon gar nicht ein. Ich stosse mich deshalb auch ganz und gar nicht an den eitirten Profilen Zollikofer’s, welehe nach Hoernes Ueberschiebungen von südlichen auf nördliche Schollen darstellen würden. Ich glaube, es dürfte Hoernes sebr schwer fallen, Belege dafür zu sammeln, die geeignet wären zu zeigen, dass ich derartige Erscheinungen, wenn sie wirklich nachge- wiesen werden, in irgend einer Weise zu bezweifeln geneigt wäre. Das Nr. 7 Sitzung am ]. April. A. Bittner. 143 wäre ebenso wenig zu rechtfertigen, als wenn man behaupten wollte, in den Nordkalkalpen dürfen keine Ueberschiebungen gegen Süden vorkommen. Dass solche wirklich da sind, habe ich zu wiederholten Malen nachzuweisen und zu betonen Gelegenheit gehabt, beispielsweise in Verhandlungen 1887, pag. 97. Ich elaube überhaupt, dass die alpinen Sedimente dureh theoretische Erwägungen nicht abgehalten werden können, sich dahin zu wenden und in jener Richtung zu falten und zu schieben, wohin sie eben nach Maassgabe des vorhandenen Raumes und der Gesetze der Schwerkraft das am leichtesten zu thun im Stande sind. Ja ich gehe selbst so weit, die Möglichkeit zuzugestehen, dass die von Hoernes behauptete Ueberschiebung bei Bresno wirklich als solche existiren könne, aber auch in diesem angenommenen Falle brauche ich noch durchaus nicht die Berufung auf den in unbegreiflicher Weise selbstthätig von Süden her wirkenden einseitigen horizontalen Gebirgs- schub; gerade dieser und seine von Hoernes gemachte Anwendung in dem bestimmten Falle ist es, wogegen ich mich in erster Linie wende. Ich gehe da von einigen, mir selbstverständlich erscheinenden Voraussetzungen aus, welche im Folgenden zu bestimmten Sätzen formulirt seien: 1. Die Massen, welche die Gebirge zusammensetzen, liegen auch heute noch da, wo sie sich vor der Bildung der aus ihnen aufgebauten Gebirge abgelagert haben. 2. Die Voraussetzung, dass die Gebirge durch horizontalen oder tangentialen einseitigen, mit Ortsveränderung in tangentialer Richtung verbundenen Zusammenschub der sie bildenden Massen entstanden sind, wie das die Hypothese von Suess verlangt, ist gänzlich unerwiesen und voraussichtlich unerweisbar. 3. Dem Salze bei Heim: „Die horizontale Ausgleiehung der Falten eines Gebirges ergibt die Erstreekung, welche die betreffenden gebirgsbildenden Massen oder Sedimente vor der Zusammenschiebung zu einem Gebirge eingenommen haben“ kann ein anderer gegenüber- gestellt werden, welcher folgendermassen lautet: 3a. Der Ausgleich der Falten eines Gebirges ergibt die Erstreckung, welche die gebirgsbildenden Massen eingenommen haben würden, wenn sie sich in ungehinderter Weise hätten ausdehnen können. 4. Dem aus Satz 3 abgeleiteten Satze: „die alpinen Sedimente sind also auf einer weitaus grösseren Area abgelagert und durch den einseitigen horizontalen Schub in Falten gelegt worden“ steht ein weiterer Satz gegenüber: 4a. Die alpinen Sedimente sind an Ort und Stelle gebildet und durch den allseitig wirkenden tangentialen Druck verhindert worden, sich in anderer Weise auszudehnen und auszubreiten, als durch Falten- bildung an Ort und Stelle. Eine Discussion dieser Sätze würde gewiss Manches zur Klärung gewisser Grundanschauungen der Geotektonik beitragen. Sie seien des- halb den Anhängern des einseitig wirkenden, activen horizontalen Schubes zur Beachtung bestens empfohlen. 144 Verhandlungen, Nr. 7 Edmund Jüssen. UeberdieKlausscehiehten von Madonna del Monte und Serrada in Südtirol. Durch die Freundlichkeit des Direetors des Museo civico in Ro- veredo, Herrn G. B. de Cobelli, wurde der k. k. geologischen Reichs- anstalt eine Suite von Fossilien aus der bekannten Sammlung des Herrn Pischel zur näheren Bestimmung überlassen. Sie stammen zum Theil von der, durch die Arbeiten von Benecke so bekannt gewordenen Localität Madonna del Monte, zum Theil von Serrada, einem kleinen, etwa drei Gehstunden östlich von Roveredo im Gebirge gelegenen Dürfchen , und sind ausschliesslich Arten, die den sogenannten Posidonomyensehichten Oppel’s eigenthümlich sind. Ihr Vorkommen an erstgenannter, sowie an mehreren anderen Localitäten Südtirols, Brentonieo, Ponte di Tierno, Garda, Nomi, bildete wiederholt den Gegenstand eingehender Untersuchungen. Vor Allem war esOppel, welcher in einer vergleichenden Studie dieser Gebilde ?) deren Syncehronismus mit dem alpinen Aequivalent des unteren Batho- nien, den Klausschichten der Nordalpen, nachwies und zuerst von Brentonieco eine Anzahl der bezeichnendsten Formen namhaft machte. Ihm folgte Benecke, dessen bleibendes Verdienst es ist, diesen Horizont an zahlreichen anderen Loecalitäten nachgewiesen und die Lagerungsverhältnisse derselben bekannt gemacht zu haben.) Auch das faunistische Bild wurde von ihm wesentlich vervollständigt und die Richtigkeit der soeben erwähnten Annahme Oppels, dass diese Bildungen den Klausschichten entsprechen, durch das Auffinden manch neuen Beleges bewiesen. Während Benecke diese Schichten mit Posidonomya alpina °), als einem weit verbreiteten Horizont angehörend betrachtet, welcher constant seine Stellung über den Bilobataschiehten und unter dem „Ammonitico rosso“ einnimmt, ist sein Nachfolger Lepsius geneigt, die- selben nur für locale Einlagerungen in der oberen Stufe der Bilobata- schichten, als specielle Facies, hervorgerufen durch besondere Lebens- bedingungen des Doggermeeres, anzusehen. *) Auch Vacek, welcher im Jahre 1878 die Umgebung von Roveredo geologisch aufnahm, weist darauf hin, dass die Lumachelle mit Posidonomya alpina nicht etwa ein regelmässig zu verfolgendes Lager bildet, sondern in der Regel ziemlich eng umgrenzte Lappen, welche an den Oolithen sozusagen kleben und dass man bei näherer Untersuchung der Basis und nächsten Umgebung dieser Lappen kleine Partien eines dunklen, fleischrothen Kalkes findet, welcher da und dort kleine Vertiefungen und Schratten in der Masse des Oolithes, also !) Oppel, Teber das Vorkommen von jurassischen Posidonomyengesteinen in den Alpen. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. 1863. ?) Benecke, Ueber Trias und Jura in den Südalpen. Benecke's geognostisch- paläontologische Beiträge, Bd. 1. ®) Nach den Angaben von Benecke bildet Posidonomya alpina stets eine wahre Lumachelle und verdrängt die Gesteinsmasse ganz, so dass an Stelle des rothen Kalkes allein die weissen Schalen den ganzen Raum ausfüllen. So wie die Posidonomyen seltener werden, tritt die rothe Färbung allmälig wieder ein und innerlialb des rothen Kalkes finden sich dann nur selten und vereinzelnt Posidonomyen. #) Lepsius, Das westliche Südtirol. Nr. 7 Sitzung am ]. April. H.B. v. Foullon. 145 förmliche Taschen, ausfüllt und sich in Folge seiner intensiven Färbung sehr scharf von dem älteren, liehten Oolithfels abgrenzt. !) Ganz dieselben Beobachtungen machten Nieolis und Parona.?) Nachdem ich hier einige geologische Daten zur besseren Orientirung vorausgeschieckt habe, füge ich die Liste der von mir bestimmten Fossilien hinzu. Madonna del Monte: Rhynchonella Atla Opp. R Atla Opp. var. polymorpha. r cf. Atla var. polymorpha. ’ Atla Opp. var. miscella. = Y coarctata Opp. = defluxa Opp- *Merebratula curviconcha Opp. -, . Gerda Opp. * ” Gefion Opp. cf. retrocarinata Rothpletz. * Posidonomya alpina Gras. Pecten 2 spec. Pleurotomaria spec. Stephanoceras Brongniartii Sow. Oppelia fusca (Quenst. Lytoceras sp. Perisphinctes sp. Serrada: Rhynchonella Atla Opp. var. polymorpha. cf. Atla Opp. zum Beau Gerda Opp. *Posidonomya alpina Gras. *Stephanoceras rectelobatum Hauer. Phylloceras disputabile Zitt. Oppelia fusca (QJuenst. Modiola spec. Yon diesen Arten sind die mit einem Sternchen bezeichneten bereits von Benecke von Madonna del Monte angeführt worden. Vorträge. H. B. v. Foullon. Chemische Analyse der vier Trink- quellen von Luhatschowitz. Der Vortragende bespricht nach einer kurzen geologischen Ein- leitung und einem historischen Rückblick auf die vorausgegangenen chemischen Untersuchungen die Resultate der durchgeführten Analysen, welche mit dem Vincenzbrunnen und der Louisenquelle von ihm, mit !) Vacek, Die Oolithe von S. Vigilio.. Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bd. XII, Nr. 3. 2) E. Nicolis e C. F. Parona, Note stratigrafiche e paleontologiche sul giura superiore della provincia di Verona. Bolletino soc. geol. ital. 1885, Vol. IV. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr, 7. Verhandlungen. 22 146 Verhandlungen. Nr. 7 dem Amand- und Johannbrunnen von Herrn C. v. John ausgeführt wurden. In dem ersten Hefte unseres Jahrbuches wird eine ausführliche Abhandlung über dieses Thema sehr bald erscheinen und sei auf diese zu verweisen erlaubt. C.v.Camerlander. DieHaupttypen der krystallinischen Schiefer des Hohen Gesenkes. Im Anschlusse an frühere Mittheilungen des Vortragenden über einzelne petrographisch interessantere oder stratigraphisch wichtigere Glieder innerhalb des krystallinischen Schiefereomplexes der mährisch- schlesischen Sudeten, resp. des Hohen Gesenkes, auf welchen Gebiets- theil dieselben beschränkt sind, wird eine Sammlung der häufigst wieder- kehrenden Gesteinstypen vorgelegt und kurz besprochen. Indem die eingehende petrographische Schilderung des krystallinischen Schiefer- complexes, an welcher der Vortragende seit längerer Zeit arbeitet, im Laufe dieses Jahres wohl beendet sein dürfte, darf ja wohl hier von einer auch nur auszugsweisen Darstellung der bisher gewonnenen Er- gebnisse abgesehen werden. Literatur-Notizen. W. Szajnocha O stratygrafii pokiadöw sylurskich galieyskiegoPodola. (Stratigraphie desSilurin Galizisch- Do dolien.) Aus dem Anzeiger der Akad. der Wiss. in Krakau. 1889. Der Verfasser berechnet die Gesammtmächtigkeit des galizischen Silur auf circa 165 Meter und das Einfallen der betreffenden Schichten gegen Südsüdwest unter einem Winkel von 5° 9“. Der ganze Complex geht nach oben allmälig in Oldred-Sandstein über ohne scharfe Trennung. Einzutheilen wäre das Silur von oben nach unten in: a) Schichten von Iwanie (oberhalb Zaleszezyki), welche zu oberst aus rothen dünn- geschichteten Sandsteinen, dann aus rothen oder grünlichen sandigen Mergelschiefern, zu unterst aus oliv- oder dunkelbraunen Schiefern mit Zwischenlagen eines dunklen dichten oder halbkrystallinischen Kalksteines bestehen und paläontologisch durch das Vorkommen von Pteraspis, Pterygotus, Leperditia und Beyrichia ausgezeichnet sind. Diese Schichten sind die Uebergangsschichten gegen das Devon, dem sie auch von anderen Autoren zugezählt wurden. 5b) Schichten von Czortköw, welche aus dunklen und grünlichen Schiefern und schieferigen Kalksteinen bestehen und vor Allem durch massenhaft auftretende Tentaculiten ausgezeichnet sind. Ausserdem kommt eine reiche Bivalvenfauna und nach unten zu eine reichere Brachiopodenfauna vor. Auch Orthoceren und Beyrichien sind vertreten. ce) Schichten von Borszezöw, welche aus dunklen halbkrystallinischen oder dichten Kalksteinen und grünlichen Mergel- schiefern zusammengesetzt sind. Hier sind Brachiopoden besonders zahlreich und kommen auch Trilobiten in grösserer Häufigkeit vor. Im Niec/awa-Thale und bei Samuszyn am Dniestr ist dieser bereits 1874 von Alth genauer erkannte Horizont besonders gut aufgeschlossen. d) Schichten von Skala, welche aus geschichteten oder knolligen Kalksteinen mit Schiefern und Thonen bestehen und durch zahlreiche Korallen charak- terisirt sind. Aber auch Bivalven, Brachiopoden, Trilobiten und Ostracoden kommen vor. Diese Eintheilung wird an der Hand einer Tabelle mit den älteren Eintheilungen von Stur, Alth und Wolf verglichen. Bereits ältere Forscher, besonders Alth und F. Schmidt, haben darauf hin- gewiesen, dass das podolische Silur dem englischen und baltischen Ober-Silur am nächsten steht. Szajnocha ist nun der Ansicht, dass die Schichten von Iwanie den Passage beds, die Schichten von Czortköw und Borszezöw dem Upper Ludlow und die Schichten von Skala dem Aymestry Limestone gleichzustellen wären. In wesentlicher Nr. 7 Sitzung am ]. April. J. Vyrazil. 147 Uebereinstimmung mit F. Schmidt wird eine Veıtretung der Wenlockstufe nicht an- genommen. In den bereits auf russischem Gebiet befindlichen Phosphorit führenden Schiefern und den darüber liegenden Sandsteinen dürfte eine Vertretung des Lower Ludlow zu suchen sein. IE 01% A. Makowsky. Ueber die geologischen Aufnahmen im nordwestlichen Mähren. Verhandl. d. naturforsch. Ver. in Brünn. 1889, Bd. XXVII, pag. 45. Als vorläufige Mittheilung über seine geologischen Untersuchungen im Nordwesten von Brünn, in, der Umgebung der altbekannten Mineralfundstellen bei Krzischanan, Nedwieditz etc. gibt der Verf. auf vorliegenden zwei Seiten kurz Nachricht über neue mineralogisch-petrographische Funde. Der eine betrifft Rubellit in Krystallen innerhalb einer Gangausfüllung im Lith iongranit vom Hradiskoberg bei RoZna'), während andere Notizen sich, auf bisher übersehene Serpentin- und Turmalingranitvorkommen beziehen, bei Morawetz diese, jene zwischen Straschkau und Libochau. Für die wohlbekannten „Glimmerkugeln *“ von Hermannschlag wird deren Muttergestein in einem Glimmer- schiefer innerhalb des weiten Gneissgebietes nachgewiesen. Von weitergehendem Interesse sind die Bemerkungen, die Makowsky an den Nachweis grosser Quarzmengen zwischen Ober-Bory und Skleny knüpft. „Diese massenhaft vorkommenden Quarze haben das Rohmaterial zu einer Glasindustrie geboten, welche nunmehr der Geschichte angehört und sich noch in dem slavischen Namen des Ortes Skleny (sklo, Glas) zu erkennen gibt. Deutlichere Spuren dieser Industrie bilden eine Fülle von künstlichen Glasschlacken, die nicht nur hier, sondern im ganzen westlichen Mähren, ja selbst über die Grenze Böhmens bis Moldauthein hier und da gefunden werden und früher als Bouteillen- stein für eine besondere Varietät des Obsidians gehalten wurden.“ c.v.C. J. Vyrazil. Mikroskopische Untersuchung des Granit- syenits der Umgebung von Brünn. Verhandl. d. naturforsch. Ver. in Brünn. 1889, Bd. XXVII, pag. 171. Nachdem Fr. v. Vivenot 1870 an dieser Stelle eine petrographische Schilderung des Syenits von Blansko bei Brünn gegeben*), haben 1884 A. Makowsky und A.Rzehak gelegentlich ihrer Schilderung der Umgebung von Brünn’) den Syenit, oder wie sie ihn nannten, den Granitsyenit von einer ganzen Reihe von Punkten auf der Strecke zwischen Blansko bis über Eibenschitz der petrozraphischen Untersuchung zu- geführt. Der gleichen Aufgabe unterzog sich neuerlich der Verfasser vorliegender Studie. Die hierbei zu Tage geförderten Ergebnisse weichen wohl im Allgemeinen nur sehr wenig von jenen früheren ab. Zu den von v. Vivenot und Makowsky-Rzehak erkannten Gemengtheilen kommen nur noch Zirkon und Rutil als die allerneben- sächlichsten hinzu. Ausserdem werden die Verwitterung der Amphibole (in chloritische Massen) und Biotite (in Caleit und Epidot, die übrigens auch schon Makowsky- Rzehak als secundäre Producte betrachteten) etwas ausführlicher besprochen und gewisse untergeordnete, nur bei starker Vergrösserung sichtbare und auch da schwer deutbare Einschlüsse in Quarzen und dergl. hervorgehoben. Wichtiger ist ein anderes, von den bisherigen Schilderungeu abweichendes Resultat: nach dem Verf. überwiegt nämlich Plagioklas bedeutend über Orthoklas.. Ob aber im Sinne dieser Anschauung der vonMakowsky-Rzehak {für das, nach ihnen aus Orthoklas, Quarz, Hornblende, untergeordnet Plagioklas und Biotit bestehende Hauptgestein gewählte Name Granit- syenit zutrefle , darüber äussert sich der Verfasser, der doch auch diese Bezeichnung anwendet, nicht. Er geht auch nicht näher ein auf die verschiedenen Abarten, wie sie ‚durch die wechselnden Verhältnisse der Bestandtheile sich ergeben und deren Ma- !) Doch erwähnt schon das mineralogische Lexikon von Zepharovich, jeden- falls auf Grund der Angaben von Schmidt (Wernerverein, 1855, V, pag. 23), ausser den nach Makowsky bisher allein bekannten derben Formen von Rubellit auch schon ‚durchsichtige Prismen mit Rhomboä@derflächen, d. i. dieselben Formen, die auch Ma- kowsky anführt. 2) Verhandl. der geologischen Reichsanstalt. 1870, pag. 336. ®) Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Brünn. Verhandl. d. natur- forsch. Ver. in Brünn. 1884, Bd. XXIL 148 Verhandlungen. Nr. 7 kowsky-Rzehak etliche auseinanderzuhalten suchten (das genannte Hauptgestein Granitsyenit, der dioritische Syenit und der seltene eigentliche Syenit). Nur gelegentlich der mineralogischen Schilderung der einzelnen Bestandtheile werden Abweichungen von dem normalen „Granitsyenit“ (nach dem Verfasser also Plagioklas, Amphibol, Biotit in erster Linie, Quarz und Orthoklas erst in zweiter) kurz erwähnt. Einmal bildet sich durch Zunahme der Biotitführung, die Hand in Hand geht mit abnehmendem Hornblendegehalt, eine Abänderung heraus (Adamsthal-Wranau), ein anderesmal durch das wechselnde Mengenverhältniss von Plagioklas zu Orthoklas: herrscht im Allgemeinen ersterer weit vor, so ist z. B. der Syenit von Klepaöow hin- gegen wieder orthoklasreich. Von „structurellen Abweichungen“ fährt der Verfasser nur eine an, diese aber in der folgenden, ganz eigenthümlichen Weise: „Die Lagerungs- form des Syenits ist eine stockartige, nur da, wo lebhaft gefärbte Gemengtheile in parallel laufenden Ebenen (Schichten) gelagert sind oder wo die grob- und fein- körnigen Lagen miteinander abwechseln, tritt eine gneissartige Structur der- selben hervor.“ Von petrographischem Interesse sind verbogene und gebrochene Plagioklas- krystalle (im Josephsthal), die der Verfasser geneigt ist, durch den Druck zu erklären, den die angrenzenden devonischen Massen auf den emporsteigenden Syenit ausübten. Im Gegensatze zu der, hiermit ausgesprochenen Ansicht über das Altersverhältniss von Syenit und Devon aber hatten gerade Makowsky-Rzehak beherzigenswerthe Gründe angeführt, die gegen das jüngere Alter des Syenits sprachen. Schliesslich sei noch erwähnt, dass Leukoxen, den der Verfasser als grauen Saum von Magnetit anführt, bisher nur als das graue Zersetzungsproduct von Titan- eisen bekannt und dass die Bezeichnung „Blätterdurchgänge“ für die Zwillingsstreifen des Plagioklas zum mindesten nicht ganz klar ist. Ein Druckfehler wie „Absorbtion“ wirkt recht unangenehm. c. vd. Verlag von Alfred Hölder, k. u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp in Wien. 1590. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 8. April 1890. Inhalt: Eingesendete Mittheilungen: J.Niedzwiedzki. Neuvorkommnisse von Mineralien. Dr. E. Tietze. Einiges über die Umgebung von Wieliczka. — Vortrag: A. Bittner. Ueber die Brachiopoden der alpinen Trias. — Literatur-Notizen: O.M. Reis. C.W.v.Gümbel. E.Kittl. A.Blytt. A. Leppla. Oberbergamt Bonn. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mlttheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. J. Niedzwiedzki. Neuvorkommnisse von Mineralien. Vorerst habe ich über zwei Mineralvorkommen zu berichten, welche bei dem jetzt neu in Angriff genommenen Abbaue des Kainitlagers in Kafusz in Ostgalizien gefördert worden sind. Mit der Etiquette „aus dem Hangenden des Kainitlagers“ erhielt ich von dorten von Herrn Bergmeister S. Heyda unter Anderem ein Paar derbe Stücke, deren Hauptbestandtheil sich als Pikromerit (Schoenit) erwies. Die ganz reinen Partien der bis mehrere Centimeter grossen Körner des- selben zeigen vollständig glasartiges Aussehen (sind ganz farblos, voll- kommen durchsichtig, mit starkem Glasglanz); sonst erscheinen durch flockige Verunreinigungen gelklich- oder bräunlich-gefärbte, trübe Partien. Als Verwachsung tritt ausser grauem Thone farbloser Sylvin hinzu, welcher vorwiegend ganz unregelmässig eckige, nur hier und da, be- sonders in ganz kleinen Individuen, auch selbstständige (hexaedrische) Begrenzung aufweist, im Ganzen also allem Anscheine nach eine mit dem Pikromerite gleichzeitige Bildung darstellt. An den Bruchflächen des letzteren sind nur selten Spuren einer Spaltbarkeit sichtbar, die sich nicht erweitern lassen und gegenüber dem herrschenden flachmuscheligen Bruche ganz zurücktreten. Die Härte ist die des 2°5 Grades; das speci- fische Gewicht, bestimmt mittelst hydrostatischer Wage in Naphtha, deren Dichte mit einer Westphal’schen Wage ermittelt worden, 2:10 (E. Pfeiffer, Die Stassfurter Kaliindustrie, pag. 45, gibt 2'03 an). Zur chemischen Untersuchung des vollkommen luftbeständigen Minerals habe ich nur ganz wasserklare kleine Stückchen ausgesucht. Die Analyse ergab: K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 8. Verhandlungen 23 150 Verhandlungen. Nr. 8 Wassen,.. si. a 2671 Schwefelsäure. . .... ... 3978 Maupaaa 72 u, 4. 3001 KEY. 2 93 Derinase. 2 POLEN, 370er BIROTT SR Re 3 N 100°87 Das Wasser bestimmte ich als Gesammtverlust bei 130° bis 155° Celsius, nachdem bereits bei 100° 17'72°/, entwichen sind. Das Natron, resp. Chlornatrium erhielt ich, nachdem es qualitativ durch Erhalt von Natriumpyroantimoniat nachgewiesen wurde, als Rest der Gesammtmenge der Alkalienchloride nach Abzug des als Kaliplatin- ehlorid gefällten Kaliumchlorides. Die Menge des Chlors ist durch Titrirung ermittelt worden. Offenbar ist dasselbe an die Alkalien oder das Magnesium, in mechanischen Beimengungen von Sylvin, resp. Magnesiumehlorid gebunden und es erscheinen demnach im Rechnungs- resultate der Analyse die Mengen der basischen Oxyde um einen, übrigens kleinen, 0°1%/, wenig übersteigenden Betrag zu gross. Sonst entspricht das Resultat der Analyse recht gut der Zusammensetzung des Pikromerites, welche, gemäss der Formel A, SO, + Hg SO, + 65,0, 39'790/, Schwefelsäure, 9'93°/, Magnesia, 23°43°/, Kali, respective 29'33°/, Magnesiasulpbat, 43°32°%, Kalisulphat und 26'850, Wasser erfordert, in welcher Verbindung hier ein kleiner Theil des Kalium- salzes durch das entsprechende Natriumsalz vertreten erscheint. Die bei nahe 100° Celsius entwichenen 17:72°/, Wasser entsprechen nahe 4 H,O in der obigen Verbindung, gleich 18°05°%, ; von den 6 Molekeln Wasser könnten somit 4 als sogenanntes Krystallisationswasser betrachtet werden. Bei starker Rothgluth schmilzt das Mineral zu einem graulich- weissen Email. Wenn auch das natürliche Vorkommen des besprochenen Minerals in Kafusz erst jetzt das erste Mal zur Beobachtung kommt, so ist sein Erscheinen neben der dortigen Kainitlagerstätte ein erwartetes, nachdem es nicht nur aus der wässerigen Lösung des letzteren (künstlich) heraus- krystallisirt, sondern auch in der Stassfurter Salzablagerung oberhalb des Kainites als natürliche seceundäre Bildung aus demselben, bei Kali- werk Aschersleben sogar in abbauwürdigen Mengen, auftritt. Ob die Pikromeritbildung in Kafusz nicht vielleicht erst durch die im Gefolge des früheren Bergbaues eingetretene Entblössung des Kainitlagers, be- ziehentlich den so ermöglichten Wasserzudrang verursacht worden sei, darüber liegen keine Anhaltspunkte vor; auch über die Mengenver- hältnisse des Vorkommens kann ich nichts Bestimmteres angeben. Gleichzeitig erhielt ich von Kafusz „aus den Gesenken neben dem Kainitlager“ stark natriumhaltigen Sylvin als Ueberkrustung von bearbeiteten Holzstücken, demnach als Neubildung aus der Zeit nach der Bergbaueröffnung (gegen 1870). Das Mineral erscheint vor- waltend in Drusen von zum Theil wasserklaren und recht regelmässigen, durchgehends scharfkantigen Krystallen der Combination: Hexaeder mit dem Octaeder nahe im Gleichgewicht. Durch Titriren bestimmte ich den Chlorgehalt auf 4955°/,, welchem ein Gehalt von 84:64°/, Chlor- Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 151 kalium gegen 15'36°/, Chlornatrium (44'40°, Kalium gegen 6°05°/, Natrium) entspricht. Das Vorkommen bietet einen neuen eclatanten Erweis der be- sonders von Tschermak begründeten Anschauung über die seeundäre Entstehung des Sylvins in den Kalisalzlagern. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir weiters ein Mineralvor- kommen aus dem alpinen Semmering-Gebiete zur Kenntniss zu bringen, welches in den bekanntlich so vollständigen Zusammenstellungen der Mineralvorkommen von Zepharovich und Hattl e nicht enthalten ist. An einer der kleinen Felspartien des Gehänges zwischen den hinteren Adlitzgräben und der Semmeringhöhe, gebildet von der Rauh- wacke, welche unregelmässig vertheilte Partien innerhalb des soge- nannten Semmerinekalkes bildet, fand ich nämlich Baryt, als drusige Ueberkrustung der Wände einer steil nach der Tiefe verlaufenden engen Kluft. Die Krystalle, zum Theil wasserklar, sonst graulichweiss, er- schienen als rlombische Tafeln von verschiedenen Grössen bis 15 Milli- meter Länge und 5 Millimeter Dieke, vorherrschend begrenzt von o Po und Po, Dt untergeordneten Flächen von ooP, (nach der Aufstellung, die u. A. in Tschermak’s Lehrbuche angenommen ist). Bei der noch immer bestehenden Unsicherheit über die Horizontirung des Semmering- kalkes könnte vielleicht auch das erwähnte Mineralvorkommen als eine Analogie zu anderweitigen Barytvorkommnissen im paläozoisch-triassi- schen "Kalkalpengebiete auch bei stratigraphischen Erörterungen einige Beachtung finden. Dr.E.Tietze. EinigesüberdieUmgebungvonWieliczka. Herr Professor Niedzwiedzki hat vor Kurzem eine vierte Folge seiner Beiträge zur Kenntniss der Salzformation von Wieliezka und Bochnia veröffentlicht und bei dieser Gelegenheit eine Vertheidigung seiner früheren, hierher gehörigen Darstellung gegen gewisse mittler- weile vorgebrachte Einwendungen versucht. Diese Vertheidigung be- schäftigt sich ganz vorwaltend mit den Ausführungen, die ich meiner- seits theils in meinen Beiträgen zur Geologie von Galizien (Jahrb. der geologischen Reichsanstalt, 1884), theils in meiner Beschreibung der Gegend von Krakau (ibidem 1887) über Wieliczka verlautbart habe. Ich habe mir bereits erlaubt, in der Form eines Referates (Verhandl. der geologischen Reichsanstalt. 1889, pag. 280) von jenem neuen Bei- trag Notiz zu nehmen und somit auch von jener „Vertheidigung“, welche in einer höchst auffallenden Sprache abgefasst ist. Leider er- scheint die Angelegenheit damit noch nicht erledigt, insofern ganz vor Kurzem noch ein Nachtrag zu jenem vierten Beitrag Niedzwiedzkis erschienen ist, in welchem Nachtrag der Verfasser. seine Vertheidigung oder vielmehr seine Angriffe gegen mich fortsetzt. Dieser Nachtrag be- zieht sich auf das, was Niedzwiedzki jetzt den „subkarpathischen Landstreifen“ bei Wieliezka nennt und ist in ähnlicher Weise stylisirt, wie das Vorangegangene. Bereits in dem eitirten (wie ich glaubte ziemlich verbindlich gehaltenen) Referat habe ich es ausgesprochen, dass ich nicht sonderlich Lust habe, Herrn Prof. Niedzwiedzki auf das von ihm betretene Gebiet der Persönlichkeiten zu folgen. Seine Sprache 23* 152 Verhandlungen. Nr. 8 wird bei mir also keinen Widerhall finden, umsoweniger, als ich Accommodationsvermögen genug besitze, mich bis auf einen gewissen Grad in seine Verstimmung hinein zu denken. Handelt es sich ja doch für ihn um die Vertretung von Ansichten oder Ausführungen, welche fast das Gesammtergebniss seiner specifisch-wissenschaftlichen Thätigkeit seit 7 Jahren bilden und um eine seiner wichtigsten Arbeiten über- haupt. Das ist viel, besonders wenn man annehmen will, dass ein galizischer Gelehrter vielleicht mehr als mancher Andere auf die Stim- mung und den Beifall localpatriotischer Kreise Rücksicht zu nehmen hat. Es ist deshalb nicht unbegreiflich, weil menschlich, wenn ein in solcher Lage befindlicher Autor sich von einer gewissen Nervosität hinreissen lässt, namentlich , wenn er vielleicht zu einer missverständ- lichen Auffassung bezüglich der Intentionen Derer gelangt ist, die in rein sachlichem Interesse ihren eventuell von der seinigen abweichenden Meinungen Ausdruck gegeben haben, und wenn er ferner darauf vergisst, dass er selbst es war, der seinerseits zuerst gegenüber seinen Vor- gängern mit stark abweichenden Meinungen aufgetreten ist. Unter diesen Umständen habe ich sogar das Gefühl, als ob eine weitere Discussion mit dem geehrten Verfasser der Beiträge zur Kenntniss der Salzformation eine recht sterile Sache sei. Ich beabsichtige auch nicht, trotz möglicherweise zu gewärtigender neuer Repliken mich in eine eventuelle Fortsetzung dieser Polemik einzulassen, sofern nicht neue Beobachtungen eine besondere Stellungnahme zu den Wieliezka betreffenden Fragen erwünscht machen. Für diesmal aber möchte ich doch noch an einigen Beispielen zeigen, in welcher Art Herr Niedzwiedzki seine Angriffe gegen meine Person oder vielmehr gegen meine „dreist hingeworfenen Schlussfolgerungen“* und gegen meine „mit einem geringen Mass von Ueberlegung* und „in geradezu leichtfertiger Weise“ unter- nommene, überdies durch „offenbare Kunstfehler“ ausgezeichnete Dar- stellung eingerichtet hat. Es erscheint dies wünschenswerth, um Denen, welehe genöthigt sind, die durch Controversen bereits recht verwickelte Literatur über Wieliezka zu studiren, die Orientirung zu erleichtern. Ieh betrachte dabei die in meinem oben eitirten Referat besprochenen Abschnitte der Niedzwiedzkischen Arbeit für diesen Fall als ab- gethan und greife nur aus dem zuletzt erschienenen Nachtrage (pag. 181 bis pag. 198 der betreffenden Beiträge) einige bemerkenswerthe Punkte heraus. Der Genannte versucht dort unter Anderem einige der Wider- sprüche zu rechtfertigen, in welche er sich bei seiner Darstellung ver- wickelt hat und von welchen er anzunehmen scheint, dass sie ihm von mir irrthümlicher und unbilliger Weise als Unsicherheiten vorgehalten wurden. Ich fand einen solchen Widerspruch beispielsweise darin, dass Niedzwiedzki den Karpathenrand bei Wieliczka exelusiv als aus Kreide bestehend bezeichnet hatte (vergl. meine Krakauer Arbeit, pag. 295), während er doch die an der Zusammensetzung dieses Randes theil- nehmenden Schichten an anderen Stellen seiner Arbeit als theilweise dem Untertertiär angehörig hingestellt hat. Der geehrte Autor, der mir bei dieser Gelegenheit vorwirft, in der Regel „mehr als nöthig spitz- findig“ zu sein, zeigt sich nun erstaunt, dass ich diese meine Eigen- schaft bei dieser Gelegenheit nicht besser geltend gemacht habe. Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 153 Er meint nämlich (l. e. pag. 185), er habe unter Karpathenrand nur diejenigen (nach seiner Auffassung) aus Kreidegesteinen bestehenden Partien jener Gegend verstanden, welehe den südlieh von Wieliezka sich erhebenden, etwas höheren Rücken zusammensetzen , diejenigen Partien aber, welche sich am Nordfusse des erhöhten Karpathenrandes hinziehen und innerhalb welcher seine dem Oligocän zugewiesenen Lednicer Schichten auftreten, habe er als subkarpathischeh Landstreifen von dem „eigentlichen Karpathenrande“ unterschieden. Seine scheinbar sieh widersprechenden Anssagen bezögen sich demnach auf zwei ver- schiedene (räumlich auseinander zu haltende) Objeete. Er habe deren Zusammensetzung gesondert geschildert und dies sogar durch die Aufschriften der betreffenden Abschnitte seiner Abhandlung kenntlich gemacht. Betrachten wir uns das etwas näher! Richtig ist, dass der ge- nannte Autor einen Abschnitt seines ersten Beitrages „Der Karpathen- rand“ und einen folgenden Abschnitt desselben Beitrages „Der sub- karpathische Landstreifen“ betitelt hat. Er hat aber dabei ein höchst eigenartiges orographisches Verfahren ausgeübt. Jeder Geograph oder Geologe, der einen Höhenzug beschreibt, wird zu diesem Höhenzuge nieht blos den Kamm desselben, sondern auch die direct von diesem sich abdachenden Gehänge rechnen; er wird nieht diese Gehänge als ein dem Kamme gegenüberstehendes selbstständiges orographisches Glied betrachten und in dem erstgenannten jener Abschnitte schliesst sich Herr Niedzwiedzki auch in der That dem in diesen Dingen all- gemein befolgten Vorgange an. Er behandelt dort nicht allein die obere Höhe jenes Rückens, welcher sich südlich von Wieliezka von Siereza nach Choragwica und darüber hinaus fortzieht, sondern auch ohne Weiteres die von dieser Höhe beiderseits und insbesondere auch die nordwärts davon herabziehenden Abdachungen und Schluchten, das heisst die Schluchten, durch welche eben die Modellirung des „eigentlichen Karpathenrandes“ bewirkt wird. Er bespricht dort sogar den am Aus- gang einer dieser Schluchten befindlichen Sandstein von Tomaszkowice, der doch noch weiter nach Norden vorgeschoben erscheint als die weiter aufwärts anstehenden sogenannten Lednicer Schichten, er bespricht also dort ganz unmittelbar ein Gebiet, von welchem er heute leugnet, es unter dem Begriff Karpathenrand mitverstanden zu haben. In dem Abschnitt aber über den „subkarpathischen Landstreifen“ behandelt Niedzwiedzki ganz vorwaltend und in dieser Beziehung auch zutreffend Terrainpartien, welche an der Basis jenes Höhenrückens gelegen sind oder nördlich davon zu selbstständigen kleinen Erhebungen aufsteigen, und welche sich durch das Auftreten der den karpathischen Sehiehteneomplexen dort vorgelagerten Mioeänbildungen auszeichnen. Er bespricht dem zu Folge dort die Mergel von Swoszowice, die Sande von Bogueice und Rajsko, die Gypse von Skotniki und dergleichen. Ausserdem jedoch und hierin liegt die Eigenthümlichkeit seines Ver- fahrens stellt er in einem Unterabschnitt gerade dieses Capitels seine Lednicer Schichten auf, wobei er gezwungen ist, räumlich wieder auf Gebiete überzugreifen, welche, wie wir oben angedeutet, durchaus mit Terrainpartien zusammenfallen, die er vorher, und zwar mit Recht, noch zum Karpathenrande gerechnet hat. Entwiekeln sich ja doch überdies 154 Verhandlungen. Nr. 8 die südlich vom Tomaszkowicer Sandstein befindlichen Lednicer Schichten nach der Meinung des Autors, wie wir gleich sehen werden, unmittelbar über einer Unterlage von cretaeischen Bildungen, so dass hier ein Terrainstück vorliegt , welches nach demselben Autor entweder karpa- thisch oder subkarpathisch & enannt werden muss, je nachdem man die eine oder andere Seite seiner Arbeit aufschlägt. Unter Wiesen Umständen war es mein volles Recht zu betonen, dass die Behauptung des geehrten Autors, der Karpathenrand bei Wieliczka bestehe nur aus ere- tacischen Bildungen, in einem unlösbaren Widerspruch mit der Aufstellung ; der oligoeänen Lednicer Schichten daselbst steht. Jene Behauptung mag allerdings irgendwie dem Gedankengange Niedzwiedzki's eonform gewesen sein, der zwischen der miocänen Salzformation dieser Gegend und den karpathischen Schicht- complexen eine möglichst grosse Diseordanz zu erweisen bemüht ist, der deshalb eine Zwischenschiebung von Untertertiär zwischen Kreide und miocäner Salzformation nicht gerade gern sieht und der den Led- nicer Schichten durch die Bezeichnung subkarpathisch gleichsam die Bedeutung nimmt, welche sie für die Zusammensetzung des” „eigentlichen Karpathenrandes® besitzen. Indessen möchte ich hier nieht entfernt so weit gehen wie mein geehrter Gegner in einem später zu besprechenden Falle und etwa von einem hier vorgekommenen „Kunstfehler“ reden. Ich möchte nur sagen, dass der genannte Autor durch die Art seiner Darstellung und die Ordnung des Stoffes solche Schlüsse, wie ich sie gezogen, "nicht hintanzuhalten gewusst hat und dass jene Darstellung eine in sich nicht übereinstimmende war. Dazu kommt in vorliegendem Falle, von den speciellen Ver- hältnissen ganz abgesehen, noch hinzu, dass schon im Allgemeinen nach dem Sprachgebrauch, der sich in den geologischen Schilderungen galizischer Verhältnisse eingebürgert hat, in der Regel nur die den Karpathen zunächst vorliegenden Mioeänbildungen und die von diesen eingenonmenen Landstriche als „subkarpathisch‘ bezeichnet werden, während dies für die dem Miocän vorausgängigen eigentlich karpathischen Bildungen fast nie geschieht, ausser sie würden noch einmal inmitten des Miocäns auftauchen. „Subkarpathisch“ bezeichnet also diesem Sprach- gebrauch gemäss nicht blos einen topographischen, sondern auch einen eminent geologischen Begriff, insofern die Grenze zwischen den karpa- thischen Erhebungen und dem subkarpathischen Landstreifen vielfach gerade durch die Grenze des Miocäns gegen die älteren Bilduugen bestimmt wird. Das Oligocän, welches stellenweise die höchsten Gipfel der karpathischen Flyschzone, und zwar auch im Innern derselben zusammensetzt, hat bisher noch Jedermann in Galizien als eine kar- pathische Formation bezeichnet, auch wenn es am Rande der Flysch- zone vorkommt. Auch in diesem Sinne gehören Niedzwiedzkis oligoeäne Lednicer Schichten zu den karpathischen Randbildungen und nicht zu den subkarpathischen Ablagerungen. Es bleibt mir nunmehr nur noch kurz zu betonen übrig, dass auch die Stelle in meiner Arbeit über Krakau (pag. 271 dieser Arbeit), auf welche sieh Niedzwiedzki diesmal zur Unterstützung seiner Auf- fassung der Begriffe Karpathenrand und subkarpathisch beruft, schon Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 155 insofern ihren Dienst versagt, als ich dort nur eine nähere Ortsangabe rein zum Zweck der Orientirung über bestimmte Localbeobachtungen mache und, um Missverständnisse zu vermeiden, ausdrücklich von einem „im orographischen Sinne so zu nennenden“ Karpathenrande spreche, womit jedenfalls das Bewusstsein eines Gegensatzes zu einem nach einem anderen Gesichtspunkte zu fixirenden Karpathenrande zum Aus- druck gebracht wird. Was ich sonst gegenüber dem subkarpathischen Miocän unter Karpathenrand verstehe, seht aus anderen Stellen derselben Arbeit (z. B. pag. 240) deutlich genug hervor. Dazu kommt aber noch, dass die Schiefer von Strzalkowiee westlich Wieliezka, von denen an jener ersten Stelle die Rede ist, sich thatsächlich nieht mehr an den Abhängen des südlich von Wieliezka aufsteigenden Höhenrückens be- finden, wie die vonNiedzwiedzki beschriebenen Lednicer Schichten, sondern weiter nördlich im Bereich der jenem Rücken vorliegenden und vom rein orographischen Standpunkt als subkarpathisch zu bezeichnenden Terrainunebenheiten, welche für gewöhnlich vom Miveän eingenommen werden. Gerade deshalb habe ich auch dort durch die Art der Stylisirung meiner Beschreibung die locale Niehtübereinstimmung des geologischen und des striet orographischen Karpathenrandes kenntlich gemacht. Für das Gebiet aber direet südlich von Wieliezka und weiter östlich, wo die eigentlichen Lednicer Schichten auftreten, ist es mir nie eingefallen, den Karpathenrand anders als mit der Grenzregion der karpathischen Bildungen übereinstimmend aufzufassen. In direetem Zusammenhange mit dem eben erläuterten Punkte steht dann die Verantwortung Niedzwiedzki's bezüglich der auf pag. 20 seiner Arbeit mitgetheilten Zeichnung , welche das Profil der Verhältnisse zwischen dem Tomaszkowicer Sandstein und dem Sand- stein von Mietniöw versinnlichen soll. In dieser Zeichnung werden die genannten beiden, dem Albien zugewiesenen Sandsteinpartien als Flügel eines Schichtensattels angenommen, während die zwischen ihnen auf- tretenden Bildungen als der innere, ältere Kern dieses Sattels gedeutet und als ältere Kreide bezeichnet werden. Ich hatte mich darüber inso- fern gewundert, als gerade hier sich solehe Schichten aufgeschlossen befinden, welche Niedzwiedzki selbst seinen oligoeänen Lednicer Schichten zuweist. Heute meint der Genannte allerdings, er ‚habe in jenem nur schematischen Profil das Oligocän absichtlich weggelassen, da es ihm nur darauf angekommen sei zu zeigen, wie sich nach seiner Auffassung die beiden aus Sandstein bestehenden Flügel des supponirten Sattels zu einander verhalten und so habe er nur die unter jenem Oligoeän vorhandenen oder vielmehr vorausgesetzten Neocombildungen einge- zeichnet. Es wäre aber jedenfalls gut gewesen, wenn er dies gleich gesagt hätte, denn nicht blos ich, sondern auch mancher Andere hätte, ohne „leichtfertig“ zu sein, eine Undeutlichkeit darin gefunden, dass ein Autor auf der einen Seite (pag. 20) seiner Schrift zwischen zwei von ihm als Albien gedeuteten Partien das Auftreten von unterereta- eischen Schichten annimmt, ohne sich im Geringsten darauf zu beziehen, dass er an einer anderen Stelle seiner Sehrift (pag. 39, 40, vergl. auch pag. 74) gewisse thatsächlich gut sichtbare, räumlich zwischen jenen Albien- partien gelegene und dabei stark gestürte, also nicht etwa als flache, zu- fällige Decke des älteren Gebirges aufzufassende Gebilde als Oligocän be- 156 Verhandlungen. Nr. 8 spricht. Dabei ist nicht zu vergessen, dass Niedzwiedzki auf die Anwesenheit von unterer Kreide zwischen eben denselben Partien wieder an einer anderen Stelle (pag. 18) nur „mit grosser Wahrscheinlichkeit schliesst“, weil er gerade in der entscheidenden Region (vergl. auch pag. 40) die Aufsehlüsse in dieser Beziehung unzulänglich gefunden hat. Dass ich selbst dann später in dem Raum zwischen den fraglichen Sandsteinen so- wohl Oligocän als auch Neocom eonstatiren zu müssen glaubte, worauf sich der Autor heute beruft, hat mit der grösseren oder geringeren Ver- ständlichkeit seiner urspr üngliehen Darstellung nichts zu thun. Wenn also eine missverständliche Auffassung dieser Darstellung vorgekommen sein sollte, so hat sich der Darsteller dies lediglich selbst zuzuschreiben. Die steil gestellten oligocänen Schichten , welche südlich vom To- maszkowicer Sandstein auftreten, geben aber Herrn Niedzwiedzki noch zu weiteren Bemerkungen Veranlassung. Er denkt sich dieselben discordant an den erwähnten, angeblich älteren Sandstein angelagert, während ich denselben Sandstein als jenen Schichten aufgelagert be- trachte, so dass wir, da nördlicb vom Tomaszkowicer Sandstein bald das Miocän folgt, nach meiner Auffassung denselben als eine zwischen jenen oligoeänen Schiefern und den Mioeänbildungen nieht blos räumlich , sondern auch stratigraphisch stehende Ablagerung zu betrachten haben. Niedzwiedzki begründet seine Behauptung von der Discordanz der verglichenen Bildungen durch die Angabe, dass die bewussten (theilweise geradezu als Menilitschiefer ausgebildeten) Lednicer Schichten nahezu nordsüdlich streichen, während der Tomaszkowieer Sandstein ein mehr ostwestliches Streichen besitze, und er bezieht sich dabei darauf, dass ich selbst in meiner ersten Mittheilung über diese Gegend (Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt, 1884) ein solches meridionales Streichen der oligocänen Schiefer constatirt habe. Da begegnen wir (zunächst vom rein prineipiellen Standpunkte aus betrachtet) wieder der eigenthümlichen Vorstellungsweise des ge- ehrten Autors, wonach Bildungen, die sich zu älteren Absätzen derselben Gegend discordant verhalten, dies durch eine ganz selbstständige Tek- tonik bekunden müssen, ganz ohne Rücksicht auf die Tektonik jener vorausgängigen Absätze und ohne Beeinflussung durch dieselbe. Die steilgestellten Oligoeänschiefer, um welche es sich speciell hier handelt, sind also nach dieser Annahme mit einem nahezu meridionalen Streichen auf die mehr oder weniger ostwestlich streichenden Kreidegebilde dieser Gegend aufgesetzt worden. Es ist dies mutatis mutandis eine Vorstellung ganz ähnlich derjenigen, wie sie derselbe Autor bezüglich des Verhaltens der Salzformation von Wieliczka gegenüber den karpathischen Bildungen besitzt, da er sich die Schichtenköpfe der als stark discordant betrachteten Salzformation auf ihre Ablagerungsbasis schräg aufgesetzt denkt, ohne dabei fir die Störungen, von denen die Salzformation betroffen wurde, eine Mitleidenschaft der ihr vorausgängigen Bildungen anzunehmen. Ueber diesen letzteren Fall habe ich mich schon genugsam aus- gesprochen. Ich nannte das eine Ablagerung tektonisch auf den Isolir- schemel setzen. Es ist dies in jenem wie auch in dem jetzt zur Dis- eussion stehenden Falle eine Auffassung, welche auf das Werden der Dinge keine Rücksicht nimmt, sondern sich die jüngeren Absätze fix und fertig mit eigenem Streichen und Fallen auf die älteren hinauf Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 157 gepackt oder aufgeklebt denkt; es ist dies aber auch eine Vorstellung, welche andererseits gerade bei der Beurtheilung von Discordanzen weniger auf die Störungen Rücksieht nimmt, welche vor dem Absatz der jüngeren Schichten statthatten, als auf die Störungen, von welchen diese Schichten später betroffen wurden und von denen streng genommen die eventuelle Discordanz doch nieht mehr abhängig sein konnte. Wenn der Tomaszkowicer Sandstein wirklich älter ist als die Oligoeän- schiefer, welche sich dazu discordant verhalten sollen, so muss diese Diseordanz ja doch schon bestanden haben, ehe die Schiefer in eine steile Lage mit meridionalem Streichen gebracht wurden und es hat die später eingetretene Aufrichtung der Schiefer nicht nothwendig eine rückwirkende Kraft für gewisse bereits vorher geltende Verhältnisse. Oder ist dies auch nur eine Spitzfindigkeit ? Ich will indessen nicht ungerecht sein. Man ist ja berechtigt an- zunehmen und speeciell die neuere Literatur bietet dafür interessante Beispiele. dass in gewissen Fällen innerhalb einer und derselben Region eine spätere Störung einer anderen Richtung folgte als eine frühere, dass demnach auch bestimmte Bildungen, deren Absatz in die Zeit zwischen dem jeweiligen Eintritt der beiden Störungen fällt, von der späteren Störung allein beeinflusst wurden und sich also nicht wie die vorausgängigen Bildungen verhalten können, welche dem combinirten Einfluss beider Störungen unterworfen waren. Man darf demnach zu- geben, dass in solchen Fällen im Hinblick auf gewisse allgemeine Züge der Tektonik eines Gebietes auch abweichende Streichungslinien mit der nöthigen Vorsicht zur Beurtheilung von Discordanzen benützt werden können. !) In unserem Falle aber ist doch wohl daran zu erinnern, dass die ÖOligocänbildungen der Karpathen südlich von Krakau, wenn sie auch thatsächlich, wie ich selbst das gebührend (pag. 401, 341, 561 meiner Abhandlung) hervorgehoben habe, sich einigermassen discordant gegen- über den allseitig als solehen anerkannten Kreidebildungen jenes Ge- birges verhalten, keineswegs anderen Streichungsrichtungen unterliegen als die Kreide, weil die Störungen, denen dieses Gebirge seine Auf- richtung verdankt, von der Kreide- bis in die Miocänzeit hinein ziemlich gleichsinnig gewirkt haben. Es würde sich also hier bei der Beobachtung einer meridionalen Streichungslinie nur um eine locale Abweichung handeln können, wie solche ja nicht selten vorkommen und wie sie häufig jedenfalls mit der Erscheinung zusammenhängen, die ich zu wiederholten Malen als Zerknitterung des Streichens bezeichnet habe; eine Erscheinung, die auch gerade in diesem Gebiete im Einzelnen nicht selten ist, ganz abgesehen von dem Umstande, dass dieses Gebiet schon im Allgemeinen als eine Region des Streichungswechsels für den grossen karpathischen Bogen bezeichnet werden kann (vergl. meine Arbeit über Krakau, pag. 830 |408]). Ich erinnere nur daran, dass das Streichen des Sandsteins, der auf dem Rücken zwischen Choragwica und Strozina entwickelt ist, oft innerhalb kurzer Zwischenräume ausser- ordentlich wechselt und dass dabei meridionale neben ostwestlichen Riehtungen vorkommen. Sollte man deshalb vielleicht behaupten wollen, 1) Für die Gegend von Olmütz beispielsweise werde ich selbst in der Lage sein, solche Verhältnisse zu discutiren. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 8. Verhandlungen. 24 158 Verhandlungen. Nr. 8 dass dieser Sandstein nicht mit sich selbst eoncordant ist? So betonte ich denn auch ausdrücklich (l. e. pag. 294), dass man vereinzelten Streichungsconstatirungen in dieser Gegend kein allzu grosses Gewicht beilegen dürfe. ’ Es wäre demnach für mich ziemlich gleichgiltig, ob in dem be- wussten Falle wirklich ein Streichen in Stunde 11 vorliegt, wie ich das anfänglich selbst annahm oder theilweise auch nicht, wie ich später bei Berichtigung meiner ersten Beobachtung betonte. Wie kommt nun dem gegenüber Herr Niedzwiedzki zu der Behauptung, mir wäre das längs einer gewissen Erstreckung wirklich oder scheinbar zu beobachtende Streichen der oligoeänen Schiefer in Stunde 11 deshalb unbequem gewesen, weil ich dasselbe nieht mit der von mir andererseits angeblich gebrauchten Concordanz dieser Schiefer mit dem Tomaszkowicer Sandstein in Einklang habe bringen können; wie kommt er ferner zu der überraschenden Wendung, dass ich diese Unbequemlichkeit durch „einen ganz offenbaren Kunstfehler“ habe aus der Welt schaffen wollen. Er greift dabei aus meiner Darstellung willkürlich den folgenden Satz heraus: „Da im Allgemeinen ostwestliche Streichungsriebtungen in unserer Gegend herrschen, während das Streichen in Stunde 11 ein beinahe nordsüdliches ist, so liegt hier die Vermuthung nahe, dass die Sehiehtung der Schiefer eine falsche sei und dass die ursprüngliche Schichtung der jetzt sichtbaren entgegengesetzt, also ungefähr ostwestlich zu denken sei.“ Das wäre in der That, wie es Niedzwiedzki nennt, eine „ganz erstaunliche Diversion“, wenn diesem Satz nicht von mir ein anderer Passus direct vorangestellt worden wäre, dessen Existenz der genannte Autor indessen (und darin allein liegt das „Erstaunliche*“ bei der Sache) gänzlich zu ignoriren beliebt. In diesem voranstehenden Passus (]. e. pag. 239 [711]) machte ich auf das Vorkommen zahlreicher Fischreste in den bewussten Schiefern auf- merksam und betonte, dass die betreffenden Schuppen in Lagen gefunden werden, die keineswegs dem beobachteten scheinbaren Schichtstreichen in Stunde 11 parallel sind, sondern nahezu senkrecht darauf stehen. Eine derartige Beobachtung gibt aber doch wohl genügenden Grund zu der Annahme einer falschen Schichtung, wie sie in dem von Niedzwiedzki eitirten Passus ausgesprochen wird und es lag da eben keine Veran- lassung vor, von erstaunlichen Diversionen oder Kunstfehlern zu reden und damit sofort die moralische Qualification eines wissenschaftlichen ‚Gegners zur Discussion zu bringen. Welches Interesse sollte ich überhaupt gehabt haben, die Dinge anders darzustellen, als sie mir erschienen sind? Vielleicht war es Connivenz gegen die Ansichten meines Collegen Paul, der von Herrn Niedzwiedzki angegriffen wurde ? Jedenfalls theilt Herr Paul selbst, wie die neuere Literatur über Wieliezka beweist, diese Vermuthung nicht vollkommen. Oder war es etwa das blosse Bestreben, Hermm Nied- zwiedzki etwas Schlimmes anzuthun ? Das würde ja doch wenigstens voraussetzen, dass mir der geehrte Autor in irgend einer Weise im Wege stand. Ich wüsste aber wahrhaftig nicht, wo und wie er dies hätte thun können; zudem hatte ich ihn im persönlichen Verkehr stets als einen überaus liebenswürdigen Herrn kennen gelernt, der mir auch, Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 159 abgesehen von der wiederholten Nöthigung, seine Schriften über Wieliezka zu lesen, in der That nie die geringste Unbequemlichkeit verursacht hat. Um jedocb noch einmal auf die von Niedzwiedzki behauptete Diseordanz zwischen dem Tomaszkowicer Sandstein und den oligocänen Schiefern zurückzukommen, so würde dies von dem Genannten behauptete Lagerungsverhältniss noch immer nieht beweisen, dass jener auf der entgegengesetzten Seite ziemlich direet an das Miocän anstossende Sand- stein älter als oligocän ist und man würde noch immer mit der Even- tualität zu rechnen haben, dass er vielmehr discordant üb er den oligocänen Schiefern liege. Jene vermeintliche Discordanz wäre mir also für den Nachweis eines jüngeren Alters des Tomaszkowicer Sandsteins Keines- wegs so unbequem gewesen, dass ich dieselbe „künstlich“ hätte be- seitigen müssen, wenn ich sie in der Stille erkannt hätte. Zum Schluss aber der an diesen Fall anknüpfenden Betrachtung will ich doch noch hervorheben, dass jenes nach meiner Auffassung auf falscher Schiehtung beruhende Streichen der Fisch führenden Schiefer in Stunde 11 von mir nur im Bereiche der relativ beschränkten Ent- blössung gerade dieser Schiefer mit Sicherheit beobachtet wurde, und dass diese Schiefer bereits in einer gewissen Entfernung von dem Tomaszkowicer Sandstein in dem betreffenden Bache auf einige Er- streekung hin aufgeschlossen sind. Darüber aber, dass die anderen hier in der Nähe auftretenden, zum Theil dünnschichtigen Lagen, wie z. B. die dem Tomaszkowicer Sandstein zunächst benachbarten rothen Thone, ein meridionales Streichen haben, finde ich in meinen Mittheilungen nichts erwähnt. Von diesen rothen Thonen heisst es sogar dabei ausdrücklich, dass sie sich entlang dem Tomaszkowicer Sandstein verfolgen lassen, weshalb heute Niedzwiedzki (l. ce. pag. 134) sogar geneigt scheint, diese rothen Thone zur Kreide zu rechnen und von seinen oligocänen Lednicer Schichten zu scheiden. Thatsache ist ferner, dass man in dem betreffenden, ungefähr nordsüdlich verlaufenden Bache aufwärts schreitend immer wieder bald auf andere Schichten stösst, was bei einem durchgehends meridionalen Streichen der dort entwickelten Bildungen nicht möglich wäre. Ich habe auch in meiner ersten Publi- cation über diesen Gegenstand, als mir der hier zu machende Durch- schnitt noch unvollkommen bekannt und als mir die eigenthümliche Lage der erwähnten Fischschuppen noch nicht aufgefallen war, nur von einer „stellenweise fast meridianen Streichungsrichtung“ der Gebilde südlich vom Tomaszkowicer Sandstein geredet, es kann also diese Publication nicht, wie es von Niedzwiedzki geschieht, zum Beweise dafür herangezogen werden, dass ich bei einem schon durch verschiedene Färbung und abweichende Beschaffenheit der einzelnen Lagen ausgezeichneten Schichtencomplexe ein durchgehends nordsüdliches Streichen beobachtet und trotzdem später für diese Lagen ein nur durch falsche Schichtung verdecktes Ostweststreichen angenommen hätte. Weil wir bier nun schon bei der Besprechung von vorhandenen oder nicht vorhandenen Discordanzen sind, so mag es gestattet sein darauf hinzuweisen, dass nach der vorliegenden neuesten Verlautbarung Niedzwiedzkis fast mehr noch als früher die Verhältnisse bei Wieliezka als ganz besondere, von dem sonstigen Aufbau des Karpathen- randes wesentlich abweichende erscheinen, dass mit einem Worte Arr 160 Verhandlungen. Nr. 8 Wieliezka etwas ganz Apartes ist, aus welcher Vorstellung sich freilich die mannigfachen Differenzen, in die jener Autor den Karpathengeologen gegenüber gerathen ist, a priori erklären. Bekanntlich denkt sich der Genannte die Salzformation von Wie- liezka als den vorausgängigen karpathischen Schiehtencomplexen und zwar auch dem Oligoeän gegenüber gänzlich discordant, und zwar so, dass die Miocänfor mation geradezu eine selbstständige eigene Tektonik im Vergleich zu dem karpathischen Randgebirge aufweisen soll. Er leugnet die evidente Ueberkippung, der zu Folge diese Formation südlich gegen den aus ebenfalls südlich fallenden Schichten bestehenden Karpathenrand einfällt und er hält es sogar für möglich (vergl. hier pag. 239 meiner Krakauer Arbeit), dass das karpathische Randgebirge unterirdisch sein Fallen umkehre und mit entgegengesetzter Neigung unter das Salz- gebirge einfalle in einer Weise, dass das jüngere, südlich geneigte Schiehtensystem mit diametral entgegengesetzter Fallrichtung seiner Bänke gleichsam mit sich abstossenden Schiehtköpfen auf den breiten, nordwärts geneigten Flächen des älteren Schichtensystems stehen würde. Diese Vorstellung ist es vor Allem gewesen, welche ihn in eine Polemik anfänglich mit Herrn Paul und sodann auch mit mir verwickelt hat, obschon ieh einen gewissen, aber bescheideneren Grad von Discordanz zwischen der subkarpathischen Salzformation und den karpathischen Bildungen sehr wohl zugestehe, worüber ich mich wiederholt des Breiteren geäussert habe. Bei der Wieliezka benachbarten Saline Bochnia hingegen findet Niedzwiedzki Alles concordant und er spricht dort sogar (l. e. pag. 195) von einem „genetisch-einheitlichen Lagerungsverbande“ des Miocäns mit dem untertertiären karpathischen Gebirge. Er beruft sieh zur Unterstützung dieser Auffassung auch auf die Verhältnisse in Ost- galizien, wo bekanntlich die Salzformation in noch ausgedehnterer Weise als in Westgalizien am Karpathenrande auftritt und schreibt: „Wo immer daselbst das Lagerungsverhältniss zwischen dem Salzschichten- system und den nächstangrenzenden oligocänen Schichtenfolgen in klarer Weise ersichtlich ist, erscheint dasselbe als ein concordantes und in diesem Umstande liegt ein Hinweis, auch bei dem Gebirgsrande bei Bochnia zwischen den entsprechenden Schichtenfolgen ein concordantes Lagerungsverhältniss anzunehmen.“ Er schreibt dies allerdings im Gegensatze zu Uhlig, der seinerseits eine absolute Concordanz des Miocäns und Oligoeäns bei Bochnia nicht zugeben wollte, aber ich kann mir nicht versagen, diese interessante Stelle hier anzuführen, weil sie für den Gegensatz, der uns bezüglich Wieliezkas trennt, nicht ohne Charakteristik ist. Für diesen Punkt scheint jener „Hinweis“ seine Kraft gänzlich eingebüsst zu haben. Hier bei Wieliezka und weiter westlich soll, wie der geehrte Autor auch jetzt wieder (l. e. pag. 190) betont, das Miocän sogar direet an die Kreide anstossen ohne Zwischenschiebung oligoeäner Bildungen. ?) !) Dass westlich von Wieliczka alttertiäre Bildungen nicht überall direct zwischen dem Miocän und der Kreide nachzuweisen sind, mag richtig sein (vergl. hier pag. 269 und 271 meiner Arbeit über Krakau), indessen sind dort die Aufschlüsse vielfach zu mangelhaft, um einen genaueren Einblick in die Verhältnisse zu gestatten. Wer ülırigens, wie ich, die Behauptung von einer Discordanz zwischen Alttertiär und Kreide für das Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 161 Deshalb wehrt sich derselbe auch so gegen die Zuweisung des Tomasz- kowicer Sandsteines zum Untertertiär, aber auch dort, wo schon ein wenig östlicher in der Richtung nach Bochnia zu nach dem eigenen Zugeständniss Niedzwiedzki’s thatsächlich oligocäne Schichten an das Miocän angrenzen, wie bei Przebieezany, sollen nur die hangendsten Partien des letzteren, und zwar ungleichförmig dem Oligoeän aufgelagert sein. Es seien also dort in der Nähe des Karpathenrandes keinesfalls Altersäquivalente der tieferen ausschliesslich durch Salzführung aus- gezeichneten Theile des Miocäns wahrzunehmen. Bei Berührung dieses Punktes ergeht sich der geehrte Autor in ergötzlichen Bemerkungen darüber, dass ich einen Sandstein südlich von Przebieezany mit einem solchen aus der Grube von Wieliezka, und zwar speciell aus dem Horizonte Rittinger, verglichen habe, indem er mittheilt, Herr Bergrath Schreiter, der damalige Obermarkscheider von Wieliezka, habe sein Befremden über diese Art meiner Darstellung ihm (Herrn Niedzwiedzki) gegenüber ausgedrückt. Nun, Herr Berg- rath Schreiter ist heute todt und kann nicht mehr als Zeuge ver- nommen werden; soviel aber kann ich versichern, dass gerade dieser ausgezeichnete Kenner der Grube es war, der mich auf die Aehnlichkeit der verglichenen Sandsteine zuerst aufmerksam machte und diese Achn- lichkeit war in der That vorhanden. Herr Professor Niedzwiedzki stellte fest, dass das mir von Herrn Sehreiter zum Vergleich vorgelegte Stück aus dem Rittinger- Horizonte aus der Querstrecke Mailath bei der Kammer Weiss stammte und später nieht mehr in der Sammlung der Bergkanzlei aufzufinden war. Man habe es in Wasser gelegt, und da es gewiss ein Sandstein mit salzigem Bindemittel gewesen sei, so sei das Stück zerfallen. Der lose Rückstand aber habe keine Aehnliehkeit mehr mit dem Sandstein von Przebieezany gehabt. In der Grube kämen überhaupt nur Salzsandsteine vor, wie der Autor schon früher (in seinem 2. Beitrage, pag. 55) im Gegensatz zu Pusch und Hrdina behauptet hat. Das Gestein von Przebieezany aber enthalte kein Salz. Man habe es deshalb als ein den sogenannten Bogueicer Sanden, das ist den Hangendschiehten des Salzgebirges im Alter nahestehendes Gebilde zu betrachten. Dem gegenüber habe ich zu erwidern, dass, sollte der bewusste Sandstein bei Pızebieezany auch einmal etwas Salz enthalten haben, das letztere längst nicht mehr vorhanden zu sein braucht, sondern aus- gelaugt ist, da der Aufschluss dieses Sandsteines sich in einem Bache befindet. Andererseits ist in der Probe aus der Grube sicherlich auch nicht viel Salz enthalten gewesen, am wenigsten in grosskrystallinischem Zu- stande, wie es bei den von Niedzwiedzki sogenannten Salzsand- steinen in der Regel vorkommen soll. Wäre das der Fall gewesen, so hätte ich es sicher nicht verschwiegen, wie der geehrte Autor zu glauben scheint, da er mir doch ausdrücklich zutraut, dass ich es dann auch beob- fragliche Gebiet aufgestellt hat, der braucht nicht beunruhigt zu sein, wenn irgendwo thatsächlich auch neogene Bildungen in der nächsten Nachbarschaft eretacischer Schichten als discordante Anlagerung vorkommen. Bei Wieliczka selbst aber treten, wie ich zu zeigen versuchte, alttertiäre Schichten zwischen dem Miocän und der Kreide, und zwar in einer Weise auf, die mit der Vorstellung, die Paul und ich von der Ueberkippung des ganzen dortigen Schichtencomplexes haben, vollständig harmonirt. 162 Verhandlungen, Nr. 8 achtet hät!e. Dass aber ein solcher mürber Sandstein, wenn man damit herum.nanipulirt, leicht ‚zerfällt, hat wenig Uebe:raschendes ; als mürb hab ich aber auch den Sands:ein von Przebieczany bezeichnet, wie denn an mürben und stellenweise schon in der Natur zu Sand zerfallenden Sandsteinen in der Umgebung von Wieliczka kein Mangel ist, auch wenn dabei die Entziehung eines etwaigen Salzgehaltes gar nicht in Frage kommt. Was aber jedenfalls den Sandstein von Przebieezany auszeichnet, genau wie es jenen Sandstein aus dem Rittinger-Horizonte auszeichnete, das sind die von mir ausdrücklich in meiner Beschreibung erwähnten Gypsschüppehen, die allenthalben in seiner Masse ähnlich wie sonst Glimmerschüppchen zerstreut sind und die mir denn doch noch eher eine Verwandtschaft mit den tieferen, Salz und Gyps führenden Theilen des Miocäns dieser Gegend anzudeuten scheinen als mit den Bogueieer Hangendsanden !), bezüglich den Schiehten im unmittelbaren Liegenden derselben. Dabei mag ganz davon abgesehen werden, dass das nächstgelegene deutliche Vorkommen jener Sande bei Zabawa und Malawies noch ziemlich weit von dem hier besprochenen Punkte gegen das Hangende zu entfernt ist. Eine genauere Parallelisirung mit irgend welehen Schichten aus der Grube habe ich indessen keineswegs vor- genommen als ich jenen vergleichenden Hinweis machte. Damit komme ich auf einen weiteren Vorwurf, den mir der ge- ehrte Autor macht. Er meint nämlich (l. e. pag. 187), im Sinne meiner Anschauung sei der zuletzt besprochene Differenzpunkt eigentlich ganz unwesentlich, da ich ohnehin „in der ganzen Sehichtenfolge des sub- karpathischen Miocän keine Gliederung“ annehme. Dieser Gedanke beschäftigt ihn überhaupt ziemlich viel, denn er kommt in seiner in der Form (allerdings abweichend von dem mir gegenüber angeschlagenen Ton) höchst eoneilianten und durchaus mit dem Hut in der Hand ge- führten Polemik gegen Uhlig (l. e. pag. 198) wieder auf seine Ein- theilung des Miocäns zurück, welche durch die Untersuchungen Zuber's in Ostgalizien eine evidente Bestätigung erfahren haben soll und er spricht an einer anderen Stelle (l. ec. pag. 181) seine Ueberraschung darüber aus, dass „ein so gut unterscheidbares (oberstes) Glied“ des Mioeäns von Wieliezka wie der Sand von Bogucice in meiner Publication als stratigraphische Einheit ganz unterdrückt worden sei. Die Ueberraschung ist hier ganz auf meiner Seite. Ich habe für Wieliezka in meiner Darstellung durchaus im Sinne Niedzwiedzkis und anderer Autoren ein tieferes geschichtetes und ein oberes unge- schichtetes Salzgebirge angenommen, habe die Aufeinanderfolge von Szybiker-, Spiza- und Grünsalz betont, habe die bereits von Paul ganz sachgemäss diseutirte Stellung der Bogueicer Sande im Hangenden des !) Es mag hier nochmals hervorgehoben werden, was ich schon im Jahre 1884 (Jahrb. pag. 170) hervorhob, dass Niedzwiedzki die direct über dem Sandstein von Przebieczany liegenden Thone in seinem Profil Fig. 3 auf Tafel II seiner Arbeit sich mitten in die Bogueicer Sande hinein auskeilend denkt, so dass der Sandstein von Przebieezany ihm direct als ein theilweises Aequivalent dieser Saude vorkommen musste, Heute scheint er den bewussten Sandstein um eine Kleiniskeit im Niveau herabdrücken zu wollen, was übrigens voraussichtlich auch im Sinne seiner eigenen Auffassung ziemlich belanglos ist. Nr. 8 Sitzung am 8, April, E. Tietze. 163 Salzgebirges gebührend hervorgehoben !) und mich über das Alles aus- führlich ausgesprochen. Ich habe auf meiner Karte im Miocän dieses Gebietes drei Ausscheidungen gemacht und da ich die Bogueicer Sande unter einer dieser Ausscheidungen mit inbegriff, während ich die Salz führenden Ablagerungen einer” anderen Ausscheidung zuwies, so habe ich jenes „so gut unterscheidbare Glied“ schliesslich auch thatsächlich unterschieden. Für mich haben nun diese Unterschiede nicht dieselbe Bedeutung wie für Herrn Niedzwiedzki, einmal der faciellen Verknüpfungen wegen, welche, wie ich nachgewiesen zu haben glaube, zwischen ver- schiedenen Ausbildungen des Miocäns in jener Gegend vorkommen, zweitens weil diese Ausbildungen eben keine „stratigraphischen Ein- heiten“ sind, und auch als solche im Niedzwiedzki'schen Sinne selbst dann nieht betrachtet werden könnten, wenn sie überall in Ga- lizien in denselben Niveaus über einander folgen würden, wie ich eben- falls nachgewiesen habe und worin ich mich in Uebereinstimmung mit verschiedenen anderen Forschern befinde. (Vergl. hier zunächst pag. 55 und 265—268 meiner Krakauer Arbeit.) Die Eintheilungen, welche im mediterranen Miocän Galiziens gemacht werden können, haben indessen thatsächlich, wenigstens vom heutigen Standpunkt unserer Kenntniss aus, allenthalben nur locale Bedeutung. Ich erinnere hier beispielsweise an den vor längerer Zeit von Zuber unternommenen Versuch, die Salzformation Ostgaliziens in Unter- abtheilungen zu bringen, entsprechend gewissen Schichteomplexen, welche Paul und ich vorher bereits sehr wohl beobachtet, aber nieht im Sinne einer bestimmten allgemein giltigen Gliederung classifieirt hatten. Es entspann sich darüber eine Controverse zwischen mir und Herım Z uber. Vor Kurzem aber war ich in der Lage (siehe Jahrb. d. k. k. geol. Reichs- anstalt 1889, pag. 356) darauf hinzuweisen, dass Zuber in einer neueren Publieation jene Gliederung als undurehführbar thatsächlich wieder auf- gegeben hat. Ich hatte ihm prophezeit, dass es so kommen würde, weil ich ihn für einen sehr exacten Beobachter hielt, der schliesslich der Kraft von ihm selbst gesehener Thatsachen weichen würde. Freilich hat Zuber dafür nach einer anderen Richtung hin eine Gliederung des Miocäns in der Nachbarschaft der Karpathen vorge- schlagen; dieselbe betrifft das gesammte Miocän am Karpathenrande Östgaliziens und nicht ausschliesslich die subkarpathische Salzformation, und hierauf glaubt sich nun Niedzwiedzki berufen zu dürfen, um die von ihm anlässlich Wieliezkas gemachten Ausführungen zu ver- theidigen. Was aber Zuber zu Gunsten seiner Eintheilung vorbringt, besteht, soweit mir das bekannt, lediglich aus Behauptungen und aus einer Bezugnahme wiederum auf Niedzwiedzki’s Behauptungen für Westgalizien. Einen Beweis für die Existenz zweier übereinander folgender Mediterranstufen aber, welche der sogenanntenersten und zweiten Mediterranstufe im Sinne von Suess oder 1) Beispielsweise sei an eine Stelle auf pag. 194 meiner Arbeit erinnert, wo es heisst: „Dass die Sande von Bogueice und Rajsko das Hangende der Salzformation von’ Wielıczka und der Schwefel führenden Thone von Swoszowice bilden, ist an und für sich von Niemandem bezweifelt worden, der jene Punkte aus eigener Anschauung kennen gelernt hat.“ 164 Verhandlungen. Nr. 8 Fuchs entsprechen würden, bat Zuber ebensowenig geliefert als Niedzwiedzki. Um diesen Punkt dreht sich aber der mir von Letzterem gemachte Vorwurf ganz ausschliesslich und kann sich auch nur um diesen drehen, nachdem ich doch thatsächlich, wo es anging, den Verschiedenheiten in der Aufeinanderfolge der neogenen Schichten Rechnung getragen habe. Mir sind die hierher gehörigen Untersuchungen Zuber's zur Zeit nicht aus der von Niedzwiedzki eitirten Kartenerläuterung !) bekannt, wohl aber aus einem Aufsatz im Lemberger „Kosmos“ aus dem Jahre 1887 (Studya geologiezne we Wschodnich Karpatach, siehe das Capitel: Brzeg Karpacki miedzy Komnica i Kukwia, pag. 13 etc.), wo so ziemlich dasselbe stehen dürfte, wie in jener späteren Karten- erläuterung, da neuere Untersuchungen Zuber's an Ort und Stelle nicht gemacht wurden. Der letztgenannte Autor kommt dort (l. e. pag. 17) zu dem Schlusse, dass Lomnieki’s Annahme einer innigen Verbindung der podolischen Gypsformation mit der subkarpathischen Salzformation sowohl aus stratigraphischen wie faunistischen Gründen durchaus zu- treffend sei. Er findet, dass in der Gegend von Kadusz diese Gyps- formation, ein Complex von Schiefern und Thonen mit Einlagerungen von Gyps und Kalk, concordant der eigentlichen Salzformation aufliegt, und dass jener Complex dem Niveau nach zu jenen Cerithienschichten gehöre, welche an anderen Orten Galiziens als ein Aequivalent der zweiten Mediterranstufe angesehen werden ?), während man die Salz- formation, auf Grund ihrer (tieferen) Lage und „gemäss der Analogie mit den Untersuchungen von Prof. Niedzwiedzki über Wieliezka und Bochnia (sie!) in die erste Mediterranstufe zu stellen habe“. Trotz der übereinstimmenden Lagerung, so heisst es dann weiter, „heben sich diese beiden Stufen überall sehr deutlich von einander ab, und zwar durch ihre ganze Beschaffenheit, so dass die Behauptung von Tietze, es seien überhaupt die beiden Mediterranstufen von einander nicht zu trennen, in diesem Falle keine Bestätigung findet“. Davon jedoch, dass Niedzwiedzki (nach eigenem Zugeständniss) seine Altersdeutung der Salzformation von Wieliezka auf Grund von Fossilien vorgenommen hat, welche fast durehgehends nicht für die erste, sondern für die zweite oder sogar für die noch jüngere sarmatische Stufe als bezeichnend gelten, davon sagt Zuber kein Wort, sondern findet im Gegentheil, wie wir soeben sahen, die Annahme Komnicki's von einer engen Verbindung der beiden von ihm unterschiedenen Stufen auch aus faunistischen Gründen gerechtfertigt. Und doch haben sich bekanntlich manche Autoren jahrelang abgemüht, eine faunistische Trennung der zwei Mediterranstufen durchzuführen und haben gerade darnach die verschiedenen Neogenlocalitäten in jene Stufen aufgetheilt ! ?) !) Die, wie ich glaube, von der Krakauer Akademie herausgegebenen Blätter der geologischen Karte Galiziens sind uns, soweit sie bis jetzt erschienen sind, noch nicht zugekommen, da diese Publication anscheinend nur für die engsten galizischen Kreise berechnet ist und eine weitere Verbreitung nicht beansprucht. 2) Vergl. z.B. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1874, pag. 402. ®) In Fällen, wo dies undurchführbar erscheint, pflegt man zu sagen, man habe den besonderen Horizont der „Grunder Schichten“ vor sich, ein Horizont, der aller- dings, wie ich schon öfter betonte (vergl. z. B. Zeitschr. deutsch.-geol. Ges. 1886, pag. 69, 97), die Neigung zeigt, allmälig die anderen Horizonte des Mediterrans zu verschlingen Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 165 So beruft sich also in unserem Falle der Eine auf den Anderen (Niedzwiedzki auf Zuber und Zuber auf Niedzwiedzki), um eine Analogie der Auffassung und auch gewisser, dieser Auffassung zu Grunde liegender Verhältnisse zu constatiren und schliesslich bezieht diese Analogie sich vornehmlich auf einen gemeinsamen Irrthum. Dieser Irrthum ist ein doppelter. Zunächst besteht er darin, dass die genannten Autoren die Trennung beider Mediterranstufen, bezüglich die daran geknüpften Parallelen, in den aussergalizischen Gebieten für genügend begründet halten, denn thäten sie das nicht, so würden sie Ja ihre galizische Schichtenfolge nicht mit jenen unabhängig von den galizischen Verhältnissen aufgestellten Stufen vergleichen. Ueber diesen Punkt will ich aber am wenigsten mit den Genannten rechten, denn hier vertheilt sich das, was ich für Irrthum halte, gleichzeitig auf so viele Andere, dass der Einzelne dabei wenigstens scheinbar und viel- leicht auch thatsächlich eine wesentlich verminderte Verantwortung trägt. Das ist gleichsam ein dogmatischer Artikel, das ist Sache eines Glaubensbekenntnisses, bei dem man sich beruhigt, ohne sich durch die Einwände Andersgläubiger beirren zu lassen, weil man das Bewusstsein bat, einer Gemeinde Gleichgesinnter anzugehören. Solche Gemeinden, wie sie häufig durch eine sogenannte wissenschaftliche Schule von be- stimmter Färbung erzeugt werden, halten sich deshalb oft lange und ihre Lehrmeinungen lassen sich erfahrungsgemäss nicht durch Gründe bekämpfen, sondern verschwinden erst mit dem Zerfall der betreffenden Schule. Wie soll man da dem Einzelnen einen Vorwurf machen? Misslicher ist der zweite Theil jenes Irrthums. Dieser besteht, selbst wenn man die zweifellose Giltigkeit jener Zweistufentheorie vor- aussetzt, darin, dass die geehrten Autoren glauben, es genüge, irgendwo zwei übereinander folgende mediterrane Schichteneomplexe von etwas abweichender Beschaffenheit nachzuweisen, um damit den Nachweis der Existenz der beiden Stufen für das betreffende Gebiet zu führen. Dieser Irrthum beweist, dass diese Autoren, ich muss es rund heraus sagen, der ganzen Streitfrage, um die es sich hier handelt, noch nicht ernstlich nahe getreten sind, und dass sie sich die Mühe nicht gegeben haben, der Discussion über den Gegenstand auch nur mit einiger Aufmerk- samkeit zu folgen. Soll man denn noch einmal ausführlich wiederholen, dass zum Nachweise der ersten Mediterranstufe die Begründung einer Uebereinstimmung mit den wesentlichen Charakteren derjenigen Lagen des ausseralpinen Wiener Tertiärbeckens gehört, welche von Suess für älter als die mediterranen Neogenschichten des inneralpinen Wiener Beckens erklärt wurden und soll man etwa besonders hervorheben, dass diese letzteren Schichten in ihrer Gesammtheit den Typus für die Jüngere Mediterranstufe abgeben ? Ist es denn nicht bekannt und nicht oft genug geagt worden, dass beispielsweise im inneralpinen Wiener Becken Leithakalke und Badener Tegel, trotz aller sonstigen Verknüpfung der- und der in neuester Zeit auch gegen das inneralpine Wiener Becken zu in starkem Vorrücken begriffen ist, wie wir auch soeben aus der jüngsten Mittheilung von R.Hoernes (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1890, Nr. 7) wieder ersehen können. Dieser Horizont bildet auch gleichsam den Vorhang, hinter welchem sich der durch die geänderten Bedürfnisse erforderte Decorationswechsel bei der Vertretung der Stufen- theorie vollziehen kann. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 8. Verhandlungen. 25 166 Verhandlungen. Nr. 8 selben, stellenweise übereinander liegende (und dabei gewiss recht ab- weichend aussehende) Bildungen sind, ohne dass die Anhänger der Stufentheorie hier an eine Vertretung und Aufeinanderfolge der zwei Stufen denken würden ? Es gehört ja vielmehr gerade zu den Axiomen jener Theoretiker, dass Leithakalk und Badener Tegel zusammen nur eine Stufe ausmachen. Kann denn überhaupt nieht gedacht werden, dass zwei oder sogar noch mehr übereinander liegende Schichten- complexe zusammen nur dem entsprechen, was man anderwärts als zu einer Stufe gehörig!) aufgefasst hat? Die genannten Autoren haben also im besten Fall nur bewiesen, dass in Galizien local die Medi- terranablagerungen sich in zwei Theile theilen lassen, was eben nicht neu war, aber sie haben nicht bewiesen, dass der obere dieser Theile ausschliesslich mit dem Badener Tegel und dem Leithakalke, der untere ausschliesslich mit den zur ersten Stufe gerechneten Absätzen des ausser- alpinen Wiener Beckens zu parallelisiren sei. Ich darf mich hier ja wohl übrigens noch darauf berufen, dass auch solehe Forscher, die in ihren Publieationen noch immer hergebrachter Weise von den beiden Medi- terranstufen reden, die Anwesenheit aller beiden Stufen gerade. in Galizien keineswegs für erwiesen halten. Was soll ich also mit den mir gemachten Vorwürfen anders anfangen als sie den geehrten Herren wieder zur Verfügung zu stellen ? Die Discussion über derartige Dinge wird jedenfalls sehr erschwert, so lange man nicht einsieht, dass die Gegner der Stufentheorie prineipiell die locale Gliederungsfähigkeit unseres älteren Neogen nicht leugnen, wenn sie auch mit dem Schema der Theorie und mit der bislang befolgten eigenthümlichen Methode bei deren Anwendung nicht einverstanden sind. Zum Schluss dieser Auseinandersetzung will ich noch das einiger- massen seltsame Missverständniss besprechen, welches Herrn Niedz- wiedzki bezüglich meiner Angaben über die Verbreitung der Bo- gucicer Sande nördlich von Raisko Veranlassung zu Bemerkungen gibt. Der genannte Autor schrieb in seinem ersten Beitrag (l. e. pag. 24) bei Besprechung der bei Raisko entwickelten Sande wörtlich: „In nördlicher Richtung kommt die Sandbildung nach Unterbreehung dureh die Niederung von Kurdwanow nordöstlich von dieser wiederum zum Vorschein und setzt die nächstliegenden niederen Hügel bis gegen Wola Duchacka hin zusammen. Nach Osten hin ziehen die Sande an den sich recht allmälig verflachenden Hügeln bis an die Krakau-Wieliezkaer Landstrasse hin und über diese hinaus.“ Ich meinerseits hatte (pag. 194 meiner Krakauer Arbeit) gefunden, es sei unstatthaft, die bei Piaski und Wola Duchacka verbreiteten Diluvial- sande noch den Neogensanden von Rajsko und Bogueice zuzurechnen, da dieselben augenscheinlich mit den weiter östlich (eben jenseits der 1!) Das ist sogar erst neuerdings nicht allein gedacht, sondern auch wieder ein- mal gesagt worden und zwar von Neumayr, dessen Autorität meine verehrten Gegner vielleicht anerkennen dürften, weshalb ich mir erlaube, die betreffenden Worte gleichsam ad usum Delphini hier anzuführen. Neumayr schreibt in seiner „Erdgeschichte“ (II. Band, pag. 19), dass oft ein und dieselbe Zone „in sehr contrastirenden Facies- entwickelungen auftreten kann, die theils über, theils neben einander liegen und trotz ihrer scharf eharakterisirten Erscheinungsart zweckmässigerweise von einander nicht zu trennen sind“. Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Tietze. 167 von Niedzwiedzki erwähnten Landstrasse) auftretenden , durch die Funde nordischer Geschiebe sicher als diluvial bestimmten Sanden zu- sammenhängen. Dem gegenüber macht der Genannte jetzt geltend, dass thatsächlich Neogenbildungen, und zwar insbesondere Sande vom Habitus der Bogueicer Sande, zum Theil mit miocänen Conchylien an einigen Punkten, zwischen Wieliezka und Krakau auftreten. Insbesondere seien hier Entblössungen bei Prokoeim zu erwähnen, die man schon von der Wieliezkaer Chaussce aus beobachten könne. Quartäre Sande seien in jener Gegend allerdings vorhanden, bildeten jedoch nur eine oberflächliche Bedeekung. Es sei deshalb meinerseits irrig gewesen die Angabe anzufechten, wonach „die mioeäne Sandbildung sich von Rajsko nach Norden bis über Piaski Wielkie hinaus erstreekt.“ (Vergl. Niedzwiedzki, |. ce. pag. 181.) Dieser Passus ist so stylisirt, dass der Leser meinen könnte, ich habe auf die Tertiärbildungen, von denen da gesprochen wird, keine Rücksieht genommen und vielleicht die neben „der Wieliezkaer Chaussce“ sichtbaren Bildungen gar nicht einmal gekannt. Als ob ich nicht auf meiner Karte in der betreffenden Gegend einige Partien von Neogen angegeben und auf pag. 177 meiner Arbeit ausdrücklich auch die Auf- schlüsse bei Prokocim sogar unter Citirung einer früheren Mittheilung Niedzwiedzki’s erwähnt hätte. In jenem Capitel meiner Arbeit stelle ich ausserdem sogar eine Reihe meist älterer Angaben über bei Grabungen, Bohrungen und anderen Gelegenheiten gemachte Be- obachtungen zusammen, um das Vorkommen neogener Schiehten bis in die Nähe von Krakau hin zu erweisen, weil ich diesen Beweis anderer- seits zur Stütze meiner dort ausgesprochenen Anschauung über die Entstehung des Weichselthales benöthige. Es ist mir demnach auch gar nicht eingefallen, die (theilweise unterirdische) Erstreekung der Neogensande bis über Piaski Wielkie hinaus anzufechten. Was ich bestritten habe ist nur die Behauptung, dass der Neogensand nördlich von Rajsko, gleich jenseits der Niederung von Kurdwanow, wieder zum Vorschein komme und die nächstliegenden Hügel daselbst zu- sammensetze. Da ich eine Kartenerläuterung schrieb, so musste oder durfte ich doch angeben, weshalb ich in jener Gegend das Vorkommen quartärer Bildungen verzeichnete anstatt der Neogensande, welche nach Niedz- wiedzki dort sichtbar sein sollten, und da der Letztere ja schliesslich das Auftreten jener Quartärbildungen nicht leugnet und denselben nur eine geringe Mächtigkeit zuspricht, so scheint unsere sachliche Differenz hier nicht so bedeutend zu sein, wie sie der Darstellung meines Herrn Gegners gemäss erscheint. Mag übrigens auch das Quartär in jener Gegend stellenweise keine besondere Mächtigkeit besitzen, so schien mir die Unterdrückung desselben auf der Karte schon deshalb misslich zu sein, weil bei dem Facieswechsel des Neogens daselbst keineswegs für jeden Punkt mit Bestimmtheit oder auch nur mit Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann, welcher Art die Miocänbildungen sein werden, die man unterhalb der quartären Bedeckung antreffen kann. Nur Derjenige, der keine Unter- scheidungen im dortigen Miocän vornimmt, könnte mit einiger Beruhigung grössere Gebietstheile bei Weglassung des Diluviums auf seiner Karte 25* 168 Verhandlungen, Nr. 8 mit der für das Miocän gewählten Farbe anlegen. wer aber z. B., wie ich das gethan habe, die ausserkarpathischen Gypse durch eine be- sondere Bezeichnung von den anderen Neogenbildungen unterscheidet, der käme bei der theilweisen Unmöglichkeit positiver Beobachtungen oft in Verlegenheit, wenn er sagen sollte, ob in dem einen Falle solch ein Gyps oder in dem anderen ein tertiärer Sand die Unterlage des Diluviums bildet. Herr Niedzwiedzki mit seinen Wünschen für eine eingehendere Gliederung des Neogens bei Wieliezka würde diese Ver- legenheit bei dem ernstlichen Versuch, selbstständig eine geologische Karte zu entwerfen, ganz besonders empfinden, wenn er nicht vorziehen sollte, sich mit einer subjeetiv gefärbten und deshalb rein hypothetischen Darstellung des Gegenstandes zu begnügen. Aus den vorgebrachten Beispielen ergibt sich wohl so ziemlich deutlich, welcher Art die gegen mich vorgebrachten Recriminationen vom sachlichen Standpunkte aus sind. Wer an meiner Darstellung der geognostischen Verhältnisse der Gegend von Krakau etwas aussetzen und dieselbe durch Berichtigungen ergänzen will, der findet dazu sicher mancherlei Gelegenheit. Er braucht sich dazu nicht einmal auf das Gebiet der Umgebung von Wieliezka zu beschränken, welches that- sächlich nur einen sehr kleinen Theil der Gegend ausmacht, die ich in relativ kurzer Zeit zu begehen genöthigt war und in bisher nicht versuchter Ausführlichkeit zu schildern unternommen habe. Ich babe solche Berichtigungen und Ergänzungen meinen Nachfolgern sogar sehr bequem gemacht, indem ich in der Regel die meinerseits bestehenden Unsicherheiten ganz besonders hervorgehoben habe, wie dies beispiels- weise betreffs der Karniowicer Kalke, betreffs der Beziehungen des oberen Jura bei Krakau zu den Inwalder Kalken, hinsichtlich der Altersdeutung gewisser Schiefer bei Witanowice, bei der Owezarnia von Stronie, bei Wegielnica und Dziekanowice unweit Dobezyce, sowie der Sandsteine der Trawna göra und mancher anderer Vorkommnisse geschehen ist. Ich glaubte mich eben, wie ich das schon in der Einleitung (pag. 7—8) zu meiner Abhandlung betonte, im Interesse der Sache direct verpflichtet, in erster Linie für meine Nachfolger zu sorgen, um ihnen eine „etwas bequemere und übersichtlichere Grundlage für weitere Studien“ zu schaffen und dazu gehörte, dass man auf gewisse eventuell noch zu lösende Fragen aufmerksam machte, wenn man sich auch für die Karte selbstverständlich zu einer bestimmten Deutung entschliessen musste. !) !) Dass bei diesen Deutungen, namentlich was die Flyschgeologie anlangt, bis- weilen auch der Anschluss an die Auffassungen meiner Vorgänger auf diesem Felde massgebend war, habe ich bereits bei einer anderen Gelegenheit (Jahrb. d.k. k. geol. Reichsanstalt, 1889, pag. 386 unten und pag. 387 oben) betont und es mag bei der Schwierigkeit der zu lösenden Aufgabe ja auch Anderen nicht Alles beim ersten An- laufe geglückt sein. Unsicheres wird sich deshalb wohl nicht blos in den von mir bearbeiteten Gebieten Galiziens entdecken lassen, sondern unter Umständen auch dort, wo die Autoren sich mit weniger Reserve ausgesprochen haben als ich in den oben berührten Fällen. Ich empfehle beispielsweise das erneute Studium der Gegend von Kleczany bei Sandec. Die dort von Uhlig als oligocäne Menilitschiefer (freilich nur als sogenannte Grybower Menilitschiefer) angesprochenen Schichten erinnern mich theilweise an neo- come Wernsdorfer Schichten, womit auch die Eisensteinführung derselben sehr wohl übereinstimmt. Das von Uhlig und Anderen angegebene stellenweise Vorkommen von Fischschuppen in diesen Schiefern ist allein noch nicht für die Zuweisung derselben zum Oligocän massgebend (vergl. Paul im Jahrb. d. k.k. geol. Reichsanstalt, 1868, pag. 241). a re NEN er Mr TE TE TE Nr. 8 Sitzung am 8. April. O.M. Reis. 169 Indessen glaubte ich auch mich der Hoffnung bingeben zu dürfen, dass ein derartiges sachliches Entgegenkommen die entsprechende sachliche Würdigung finden und mich vor Allem von der Nothwendigkeit dis- pensiren würde, Auseinandersetzungen zu schreiben, welche theilweise wenigstens nur durch eine gelinde gesagt ungenaue Interpretation des von mir Gesagten hervorgerufen werden und deren Veranlassung ich, insbesondere bei meiner ausgesprochenen Sympathie für die Person des Gegners, aufrichtig bedauere. Vortrag. A. Bittner. Ueber die Brachiopoden deralpinen Trias. Der Vortragende theilt einige allgemeinere Resultate seiner Unter- suchungen ‘über alpine Triasbrachiopoden mit. Die Arbeit selbst ist für den XIV. Band der Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt bestimmt. Literatur-Notizen. Dr. ©. M. Reis. Die Korallen der Reiter Schichten. Geognost. Jahreshefte, herausgeg. von der geogn. Abth. des kgl. bayr. Oberbergamtes in München. 1889, 2. Jahrg., pag. 91—162, Taf. I—IV. Cassel 1889. Vorliegende Monographie der Korallen von Reit im Winkel umfasst 56 Arten, welche sich auf 28 Gattungen und 7 Familien vertheilen. Es sind vertreten die Pori- tiden mit Porites (1 Art), Litharaea (]), Actinacis (1) und Astraeopora (3); die Madreporiden mit Madrepora (3); die Eupsammiden mit Dendrophyllia (1), Lobopsammia (}) und Desmopsammia (2); die Fungiden mit Siderofungia (1), Tro- choseris (2), Mycetoseris (4) und Cyathoseris (1); die Astraeiden mit Leptophyllia (1), Circophyllia (1), Calamophyllia (2), Rhabdophyllia (1), Hydnophyllia (10), Heliastraea (3), Cyathomorpha (1), Heterastraea (3), Stylocaenia (1), Phyllangia (1), Cladangia (1) und Parasmilia (1); die Stylophoriden mit Stylophora (3) und die Turbinoliden mit Trochocyathus (4), Paracyathus (1) und Flabellum (1). Unter den 56 Arten werden ]9 als neu eingeführt, 10 davon unter dem Autor- namen v. Gümbel. Es sind ] Astraeopora, 1 Madrepora, 1 Dendrophyllia, 2 Dasy- psammien, | Mycetoseris, ] Leptophyllia, 5 Hydnophyllien, 2 Heterastraeen, | Heliastraea, 1 Phyllangia, 2 Stylopkoren und 1 Trochocyathus. Bei den auf die Güm bel’schen Arten von Reit bezüglichen Literaturnachweisen wendet der Autor eine neue und ungewöhnliche Methode, mit Nummern zu citiren, an. Der Grund hierfür ist keineswegs ersichtlich, da die Gümbel’schen Arten (Geogn. Beschr. des bayr. Alpengebirges, pag. 665, 666) nicht nummerirt, sondern mit vollem Namen versehen sind. Einige Arten Gümbel’s, die sich als Synonyme schon bekannter herausgestellt haben, sind dagegen mit vollem Namen citirt. Das ist eine kleine Inconsequenz, die leicht hätte vermieden werden können. Von neuen Gattungen werden drei angeführt, Desmopsammia, Siderofungia und Hydnophyllia. Ausserdem enthält die Arbeit für eine ganze Reihe von Gattungen wichtige paläontologische Bemerkungen. Eine Vergleichstabelle auf pag. 92, 93 ermöglicht eine rasche Orientirung über die Verbreitung der einzelnen Formen. Sie zeigt, dass eine grosse Anzahl der Arten mit solchen von Castelgomberto, Crosara und Oberburg identisch ist. Häring und Hallthurm bei Reichenhall stehen im Alter Reit im Winkel gleich. Sie führen ausser den Reiter Arten auch noch eine Anzahl anderer, deren Beschreibung in Aussicht gestellt wird. A. Bittner, 170 Verhandlungen. Nr. 8 Dr. C. W. v. Gümbel. Die geologische Stellung der Tertiärschichten von Reit im Winkel. Geognost. Jahreshefte, herausgeg. von der geogn. Abth. des kgl. bayr. Oberbergamtes in Minehen. 1859, 2. Jahrg., pag. 163—175. Cassel 1889. Zu voranstehend angeführter Arbeit von Dr. O. Reis bildet diese Arbeit Gümbel’s den geologischen Theil. Es werden zahlreiche neue Einzelheiten über das Aufıreten der Schichten von Reit im Winkel und jener der Nachbargebiete von Häring, Kufstein und Oberaudorf mitgetheilt. Es ergibt sich aus diesen neuen Untersuchungen die Wahr- scheinlichkeit, dass die tertiären Ablagerungen im Innthale, also jene von Häring, Kufstein, St. Nikolaus, Kiefersfelden und Oberaudorf ein ursprünglich zusammenhär- gendes und mit den Schichten vom Unterberg und von Reit im Winkel in Verbindung stehendes gleichalteriges Ganzes ausmachen (pag. 173). Im Anschlusse an die Mittheilungen über die erwähnten Bildungen bespricht nun Gümbel kurz auch die nsch ihm gleichalterigen Ablagerungen am Fusse des Untersberg-s bei Reichenhall und deren Verhältniss zum Kressenberger Eocän, sowie zum Flysch“. Es ist nach Gümbel wahrscheinlich, dass am Fusse des Untersberges die älteren Kressenberger Eocänablagerungen fehlen und das Tertiär gleich mit jün- geren, etwa den Reiter Schichten gleichstehenden Schichten beginnt. Diese Tertiär- ablagerungen am Fusse des Untersberges stehen in keiner directen Verbindung mit dem nördlicher liegenden Flysch, im Gegentheil lässt die stete Absonderung des Fiysches von den Reiter Schichten der Annahme, dass beide Gebilde gleichzeitige Facies seien, nach Gümbel keinen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. Es erscheint Gümbel nach den neueren Erfahrungen recht zweifelhaft, ob der Flysch zwischen Salzburg und dem Bodensee als einheitlicher Schichteomplex dem Unteroligocän zugewiesen werden dürfe. Es ist aber nicht das Vorkommen von Inoceramen an zahlreichen Stellen inner- halb der Flyschzone, welches Gümbel zu diesem Bedenken veranlasst. Die Inoceramen führenden Lagen haben nach ihm keine grössere Bedeutung, als die im Flysch einge- falteten untereretacischen Bildungen und die Jurarippen. Von einer Zuweisung zur Kreide kann beim gedachten nordalpinen Flysch überhaupt nicht die Rede sein, denn es fehlt nach Gümbel der Raum, den er einnehmen müsste, wenn er jungeretaeisch oder selbst nur alteocän wäre. Zwischen den obersten Kreide- (Belemnitellen-) Schichten und dem Kressenberger und Mattseer Nummulitenniveau ist absolut kein Platz, um hier den oft sehr mächtigen Flysch unterzubringen. Dagegen folgt der Flysch immer un- mittelbar über dem Kressenberger und Mattseer Eocän und zwingt daher zu dem Schlusse, dass hier die obereocänen Ablagerungen entweder fehlen oder in Flyschfacies entwickelt seien, d. h. dass der Flysch selbst dann nicht unteroligocän, sondern ober- eocän sei. Dann fällt auch die Frage, ob der Flysch und die Reiter Schichten gleich- alterig seien, weg; beide sind eben verschieden alt, die Reiter Schichten speciell unter- oder mitteloligocän. Die Mangelhaftigkeit der hier wiedergegebenen Beweisführung Gümbel's, speciell was das Alter des Flysches anbelangt, ist augenfällig. Der Flysch kann sammt und sonders cretacisch sein, ohne dass er deshalb gerade jungeretacisch, d.h. nach Gümbel noch jünger als die jüngsten cretacischen Belemnitellenschichten sein müsste. Gerade an dieses Alter des Flysches denkt schwerlich Jemand, wenn er von cretacischem Flysche spricht. Ferner: Der Flysch liegt entweder normal über dem Kressenberg-Mattseeer Eocän, oder er liegt nur scheinbar, in Folge einer Störung, darüber. Ist ersteres der Fall, so ist ja die Gümbel’sche Auseinandersetzung, dass er zwischen dem Belemnitellenmergel und dem Eocän keinen Platz habe, vollkommen zwecklos, denn Niemand wird ihn dort suchen; ist aber letzteres der Fall, so ist jene Auseinandersetzung erst recht überflüssig, denn dann ist eben die Möglichkeit da, dass der Flysch auch älter sei als die obersten Belemnitellenmergel der Kreide und diese Möglichkeit kann durch jene Auseinandersetzung nicht eliminirt werden. Aber auch die Inoceramenfunde sind nicht so belanglos, wie sie Gümbel erscheinen. Unter- scheidet sich denn der Inoceramenflysch von dem übrigen „tertiären“ Flysche in irgend etwas? Wenn er das, wie es scheint, nicht thut, ist es dann nicht naturgemässer und logischer, von den vereinzeinten Inoceramenfunden im Flysch auf das Alter des ge- sammten, ähnlich ausgebildeten Flysches oder entsprechender Partien desselben zu schliessen, als die Inoceramen führenden Schichten für Aufbrüche oder Einfaltungen zu erklären, die mit der übrigen, gleichförmig entwickelten Masse nichts zu thun haben sollen? Und wird man, wenn Muntigl bei Salzburg eine cretacische Klippe im Tertiär- fly.ch ist, nicht auch alle östlicheren Vorkommnisse von Inoceramen und anderen u + un Nr. 8 Sitzung am 8. April. E. Kittl. 47% Kreidefossilien als Klippen und Einfaltungen erklären dürfen? Es ist kaum anzugeben, wie weit dann jene Einfaltungstheorie nach Osten reicht, aber wahrscheinlicher dürfte es doch sein, das, was im Osten als richtig erkannt wurde, auch als für den Westen giltig anzunehmen und insoferne scheint der neueste Versuch Gümbel’s, vom Westen ausgehend das Alter des Salzburger Flysches bestimmen zu wollen, kein glücklicherer zu sein, als sein fast gleichzeitig unternommener Versuch, die bezüglich der unteren und oberen Carditaschichten Nordtirols herrschende Confusion durch die Erklärung, dass die Halobia rugosa-Schiefer des Hochkönigs bei Mitterberg untere Carditaschichien seien, weiter nach Osten zu tragen (Sitzber. math.-naturw. Cl. kgl. bayr. Akad. 1889, XIX, 391). In einem wie im anderen Falle dürfte der umgekehrte Weg eher zu einer Klärung führen. Aber schon heute dürfte es einigermassen antiquirt erscheinen, wenn vom „Flysch“ noch immer als einem stratigraphisch engbegrenztem Gliede zunächst der älteren Tertiärformation gesprochen wird, nachdem in der Fachliteratur schon längst von einer alpinen Flyschzone neben der alpinen Kalkzone die Rede ist und es heute Niemandem mehr einfällt, den „Alpenkalk“ bezüglich seiner stratigraphischen Stellung zu diseutiren. Vielleicht würde sich diese alterthümelnde Richtung von selbst verloren haben, wenn es auf gewisser Seite nicht längst zur lieben Gewohnheit geworden wäre, bei Erörterung, allgemeiner Fragen die einschlägige Literatur nur in einer höchst bescheidenen Weise zu benützen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Einem beim Durchlesen in München erschienener Arbeiten der Gedanke aufdrängt, dass in der ersten Bibliotheksstadt Deutschlands gerade die geologische Fachliteratur nur sehr dürftig und ungenügend vertreten sein müsse. Das geht in unserem Falle wieder daraus hervor, dass Gümbel die neueren Mittheilungen über seinen Gegenstand, welche in unserem Jahrbuche und in unseren Verhandlungen erschienen sind, offenbar nicht gekannt zu haben scheint, denn er würde es sonst gewiss nicht unterlassen haben, die einschlägigen Bemerkungen Frauscher’s, Verhandl. 1885, pag. 181, zu eitiren, welche dahin lauten, dass der Flysch von Salzburg obereocän sei, und dass man sich durch die Inoceramen von Muntigl in dieser Auffassungsweise durchaus nicht beirren lassen dürfe, weil ja das Fehlen von Inoceramen im Eocän nur darauf beruhe, dass man alle Inoceramen führenden Schichten zur Kreide stellt und weil bei Muntigl eine entschiedene Discordanz vorhanden sei, welche letztere Behauptung allerdings falsch ist, während die erste mehr kühn als richtig sein dürfte. Gümbel würde ferner auch nicht unterlassen haben, die neueren Mittheilungen Stur’s über die Vertretung cretacischer Bildungen im Wiener Sandstein (Jahrb. 1859, pag. 439 ff.) zu erwähnen und ebenso die Bemerkungen E. v. Mojsisovics’ in Verhandl. 1890, pag. 30, welche darauf hinaus- gehen, den Muntigler Flysch für den Typus des Salzburger Flysches und letzteren fast ausnahmslos für Kreide zu eıklären und ihn in’s Liegende der Belemnitellen- und Nierenthaler Schichten zu verweisen. Wenn aber schor. alle diese theils mit Gümbel übereinstimmenden, theils gegensätzlichen Mittheilungen vernachlässigt werden konnten, so muss es doch noch mehr auffallen, dass auch die so reiche Literatur über den galizischen Flysch nicht berücksichtigt wurde, obschon erst kürzlich ein Fachgenosse, der in München lebt und publicirt (vergl. Verhandl. 1839, pag. 185), gerade gewisse Distriete von Polen, speciell die Gegend bei Krakau, für einen Vergleich mit nord- tiroler und oberbayrischen alpinen Vorkommnissen als besonders naheliegend und geeignet erkannt und herbeigezogen hat, so dass schon aus diesem Grunde eine Berücksichtigung der so reichlich vorhandenen galizischen Flyschliteratur zu erwarten gewesen wäre. Gümbel’s Bemerkung pag. 173, dass er die schwierige Flyschfrage nicht in ihrem ganzen Umfange aufrollen wolle, thut hier nichts zur Sache. Man braucht nicht die Anforderung zu stellen, dass alle vorhandene Literatur vom Anbeginn bis in die letzten Winkel durchstöbert werden solle, aber man kann verlangen, dass das Neueste über eine bestimmte Frage, soweit es in allgemein verbreiteten und leicht zugänglichen Fachschriften niedergelegt ist, von Jedermann gekannt und berücksichtigt werden müsse. Das ist ein minimales Verlangen im Interesse der wissenschaftlichen Gründlichkeit und Collegialität. Es ist sonst besser, solche Fragen ganz unberührt zu lassen, j A. Bittner. E. Kittl. Ueber die mioeänen Ablagerungen der Bucht von Gaaden. Sep.-Abdr. aus Band IV, Heft 4 der Annalen des k.k. naturhistor. Hofmuseums. Kittl macht zwei Punkte in der Tertiärbucht von Gaaden namhaft, an welchen in neuerer Zeit reichlichere Funde mariner Petrefacte gemacht worden sind, Der eine dieser Punkte ist der von Obergaaden gegen Süden führende Hohlweg, in welchem Mergel uud Sande mit Dentalium badense, Aneillaria glandiformis, 179 Verhandlungen. Nr. 8 Turritella Archimedis, T. turris, Trochus patulus, Solenomya Doderleini, Arca Noae, Pecten aduncus und eine Anzahl anderer Arten auftreten und faciell an die sublitoralen Ablagerungen des Wiener Beckens (2. Mediterranstufe) erinnern. Der zweite Punkt ist der südlich von Siegenfeld gegen Heiligenkreuz sich hin- ziehende Waldrand, wo Lithothamnienkalke auftreten. Eine zwischen diesen eingelagerte Mergelbank führt Perna Soldanmüi, Peeten aduncus, P. Besseri, P. substriatus, Ostrea lamellosa und Balanen, der Leithakalk selbst Ostrea erassissima, welche Fauna Kittl an die Fauna des Horner Beckens erinnerte. Sicheren miocänen Süsswassertegel, den Stur von Gaaden bekannt gemacht hat, konnte Kittl nicht auffinden. A. Bittner. A. Blytt. Kurze Uebersicht meiner Hypothese von der geologischen Zeitrechnung. Aus Geologiska Föreningens i Stock- holm Förhandlingar. Stockholm 1890. (Im Separat-Abdruck fehlt die Angabe des Druckortes und der Jahreszahl.) Dass eine geologische Zeitrechnung, wenn wir zu einer solchen je gelangen, nur in Verbindung mit der astronomischen Methode wird etablirt werden können, dass also nur die Auffindung eines Parallelismus zwischen geologischen Vorgängen und berechen- baren astronomischen Perioden uns ein Zeitmass verschaffen kann, welches uns weiter fördert als die jetzt noch allein möglichen relativen Altersbestimmungen, dürfte all- seitig zugestanden werden. Deshalb wird man stets mit Interesse die Versuche zu verfolgen haben, welche sich mit jenem möglichen Parallelismus befassen. Der Verfasser hat bekanntlich schon in verschiedenen Aufsätzen Anschauungen entwickelt, welche sich auf die Frage einer bestimmten geologischen Zeitrechnung be- ziehen oder beziehen lassen. Er gibt hier eine kurze Zusammenstellung der von ihm vorgebrachten Gedankenreihen und lässt dieser Zusammenstellung ein Verzeichniss seiner mit diesem Gegenstande zusammenhängenden Schriften vorangehen. Er gesteht dabei selbst zu, dass seine Anschauungen vielfach sehr hypothetisch sind, hofft indessen von einer Prüfung derselben eine bessere Klärung des Problems. Da im Rahmen eines Referates eine derartige Prüfung nicht vorgenommen, ja nicht einmal der ohnehin knapp zusammengefasste Gedankengang des Autors wiedergegeben werden kann, so mag es genügen, hier nur im Allgemeinen auf die Ideen des Autors aufmerksam zu machen. Der Verfasser geht von der Thatsache aus, dass sich allenthalben ein Wechsel der Gebirgsarten findet und dass das Verhältniss von Meer und Land zu allen Zeiten periodischen Aenderungen unterworfen war. Er findet, dass sich dabei Perioden von längerer Dauer unterscheiden lassen, die in Verschiebungen der Strandlinie ihren Ausdruck finden und kürzere, die sich „in der wechselnden Stärke der Strömungen“ spiegeln. Hierin liege der Schlüssel für die Zeitrechnung der Geologie, ein Gedanke, der in prineipiell ähnlicher Weise in neuerer Zeit bekanntlich auch von Suess an- gedeutet wurde. Des Weiteren stellen sich Klimaschwankungen als periodischen Bedin- gungen unterworfen heraus. Zur Erklärung dieser Verhältnisse müssen die Aenderungen der Excentrieität der Erdbahn und die Präcessionsperioden herangezogen werden, ein Gedanke, der, wenn auch in jeweilig verschiedener Anwendung, bekanntlich schon von verschiedenen Autoren ausgeführt und insbesondere auf die Verhältnisse der Eiszeit zu übertragen versucht wurde. Der Verfasser bespricht sodann die Verschiebungen der Strandlinien, wobei er im Gegensatz zu anderen Autoren nicht dem Meere allein die Fähigkeit zuschreibt, solche Verschiebungen zu vollbringen, sondern ganz wesentlich eine Veränderlichkeit in der festen Kruste voraussetzt. Diese Veränderlichkeit sei aber nicht ausschliesslich durch die jetzt herrschende Contractionstheorie zu erklären. Man könne hier auf die Ansichten Kant’s zurückgehen, denen zu Folge die Reibung der Fluthwelle gegen die Küsten und den Meeresboden eine Verzögerung der Achsendrehung der Erde bewirken müsse, Diese mit einer Verlängerung des siderischen Tages verbundene Erscheinung müsse in Folge der stetigen Abnahme der Centrifugalkraft einen Einfluss auf die Art der Abplattung des Planeten haben. Das heisst, die Erde muss sich mehr und mehr der Kugelform nähern und andererseits muss sich das Meer sofort einer Aenderung der Centrifugalkraft anpassen und in höheren Breiten langsam steigen. Die feste Erd- kruste aber wird nicht so unmittelbar wie das Meer den geänderten Rotationsbedin- gungen sich anpassen, sondern erst, wenn die dadurch erzeugte Spannung einen ge- wissen Grad erlangt hat, gleichsam mehr ruckweise, ihre Form ändern. Aenderungen der letzteren Art müssen in höheren Breiten eine Hebung, in niederen eine Senkung Nr. 8 Sitzung am 8. April. A. Blytt. 173 der festen Kruste bewirken. In diesem Wechselspiel liege die Ursache der Veränderung der Strandlinie. Man sieht, es läuft hier ein zweiter Factor in den Anschauungen des Verfassers neben jenem Factor einher, der in der Einflussvahme der Excentrieität und der Prä- cession auf die Veränderungen der Erdoberfläche gesucht wird, wenn auch beide Factoren ineinander greifen, wie z. B. aus dem Umstande hervorgeht, dass die Kraft der Fluth- welle sich etwas mit der Excentrieität der Erdbahn ändert, welchen Umstand der Autor dann wider mit der Theorie der Erdbeben in Verbindung bringt, worüber wir uns aber hier nicht näher auslassen wollen. Es kann nur gesagt werden, dass auf die sogenannten tektonischen Beben, welche mit der Gebirgsbildung in directer Beziehung gedacht werden, nicht unmittelbar Rücksicht genommen wird, insofern der Verfasser hier überall mehr die allgemeinen säcularen Niveauveränderungen im Auge hat. Jeden- falls aber meint er, „dass die feste Erde besonders dann ihre Form ändern wird, wenn die Excentricität der Erdbabn eine grössere wird“. Man sollte somit in der Lage sein, die Verschiebungen der Strandlinien mit den Aenderungen der Excentricität zu verknüpfen. Die Curve dieser Excentricität wurde von Farland für mehr als 4 Millionen Jahre berechnet. Diese Curve zeigt in dieser Zeit 3 grosse Cyclen von je circa 1'/, Mil- lionen Jahren Dauer. Jeder dieser Cyclen weist Oscillationen von 80—10.000 Jahren Dauer auf und jede dieser Oscillationen umfasst somit 4—5 synodische Präcessions- perioden. Der mittlere Werth der Excentiieität kann nun viele hundert Jahrtausende hindurch viel grösser sein als in anderen Hunderten von Jahrtausenden, Indem nun der Verfasser annimmt, dass die Präcession der Aequinoctien eine klimatische Periode bedingt, die sich in der Wechsellagerung spiegelt und zweitens, dass die Formveränderungen der festen Erde besonders dann stattfinden, wenn die Excentricität eine grössere wird, was dann den Meeresstand beeinflusst, glaubt er im Stande zu sein, die geologischen Schichtenreihen mit den astronomischen Perioden zu vergleichen. Es will allerdings scheinen, dass das, was der Verfasser eine durch die Präcession und die klimatischen Perioden bedingte Wechsellagerung nennt, leichter in terrestrischen Absätzen zum Ausdruck gelangen kann, wie etwa des Verfassers frühere Studien über die Entwicklung der norwegischen Flora zeigen, als in marinen Bildungen. Immerhin hat der Verfasser bereits in einer seiner vorausgängigen Abhandlungen ein geologisches Profil mit fast 40 Wechsellagerungen und 10 Oseillationen „künstlich“ construirt und auf die alttertiäre Schichtenreihe des Pariser Beckens angewendet. Jetzt wird dies Verfahren für die ganze Tertiärzeit versucht, welche zwei der obgenannten grossen Cyclen zu entsprechen scheint, indem das Eocän den ersten, das Oligocän, Miocän und Pliocän zusammengenommen den zweiten Cyclus repräsentiren soll. Dabei untersucht nun Blytt, wie viel kleinere Oscillationen in jedem dieser Cyclen vor- handen sein mögen und acceptirt dafür im Wesentlichen die von Ch. Mayer-Eymar befürwortete Gliederung des Tertiärs. Auf Grund dessen und einiger anderen Erwägungen berechnet er, dass die Tertiärzeit vor 3,250.000 Jahren ihren Anfang nahm und dass 350.000 Jahre seit dem Ende der Tertiärzeit verflossen sind. Da steckt nun jedenfalls einer der wunden Punkte in den hier besprochenen Ausführungen. Wenn man sich auf jene Gliederung verlassen könnte, wenn die einzelnen sogenannten Stufen vom Montien bis zum Arnusien sämmtlich vertical aufeinander- folgende Complexe wären, wenn man in jedem einzelnen Falle genau wüsste, was für Schichten verschiedener Localitäten zeitlich mit einander zu parallelisijren sind und welche nicht, dann liesse sich über die Sache verhandeln. So aber müssen wir leider bekennen, dass es uns zur Zeit noch an einer stratigraphischen Grundlage fehlt, welche exact genug wäre, um sich für derartige Speculationen verwerthen zu lassen. Am Schlusse seines Aufsatzes bespricht der Verfasser noch den Umstand, dass sich die ganz grossen klimatischen Wandlungen, von denen die Geologie erzählt, wie die Eiszeit und ihre Ablösung durch andere Verhältnisse, nicht ausschliesslich durch die Präcessionstheorie erklären lassen, dass aber die Annahme gewisser geographischer Veränderungeu ausreiche, um solche Vorgänge verständlich zu machen. Das Eismeer sei bald mit den grossen Meeren in offener Communication gestanden, bald nicht. Pflanzen- und thiergeographische Thatsachen sprechen für die Annahme einer zeit- weise vorhanden gewesenen, zeitweise unterbrochenen Verbindung der Continentalmassen beider Hemisphären. Diese Andeutungen mögen genügen, um auf die Speeulationen A. Blytt’s auf- merksam zu machen. Die Fragen, um die es sich dabei handelt, werden immer an- ziehend sein und wenn dieselben auch nur mit grosser Vorsicht anzugehen sind, so wird man doch nicht umhin können, jeden mit Eifer und Kenntniss unternommenen Vorstoss in jene unaufgehellten Regionen mit Freude zu begrüssen. Ist auch die Basis K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 8. Verhandlungen. 26 174 Verhandlungen. Nr. 8 noch schwankend (so ungefähr drückt sich Neumayr in seiner Erdgeschichte [IT. Bd., pag. 8) in Bezug auf den Versuch aus, die abwechselnden Lagen des Pariser Bocäns mit astronomischen Perioden in Uebereinstimmung zu bringen), so ist es jedenfalls ein Fortschritt, ein derartiges Problem überhaupt in Angriff genommen zu haben. Schliesslich sei noch bemerkt, dass der vorliegende Aufsatz auch einige polemische Bemerkungen gegen Drygalski’s Versuch, die säcularen Hebungen mit thermischen Oberflächenerscheinungen zu verknüpfen (siehe diese Verhandl. 1889, pag. 338), enthält, sowie gegen die Anschauungen, welche Suess über die norwegischen Strandlinien entwickelt hat, worauf hier nicht näher eingegangen werden kann. E. Tietze. A. Leppla. Zur Lössfrage. Aus den geognostischen Jahres- heften, herausgegeben von der geogn. Abtheilung des kgl. bayrischen Oberbergamtes. Cassel 1889. Enthält eine Ablehnung der Richthofen’schen Lösstheorie, insbesondere in Rücksicht auf den Kalkgehalt des Löss am Rhein, welcher Kalkgehalt nur in den Alpen, bezüglich in den Gebieten der diluvialen Vergletscherung seinen Ursprung ge- nommen haben könne. Der Autor erwähnt zum Schluss, dass Lepsius bereits früher als er auf Grund der Lössverbreitung im Gebiet der Zuflüsse des Rheins zu ähnlichen Ansichten gelangt sei, was ihm bei Abfassung seines Aufsatzes unbekannt war. Der- gleichen kommt ja nicht selten vor und ist immer noch entschuldbarer als geflissent- liches Ignoriren. ET. Oberbergamt zu Bonn. Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon und Olpe, sowie der Fürstenthümer Waldeek und Pyrmont. Bonn 1890. (Verlag von Adolf Mareus.) Diese Publication ist die dreizehnte Revierbeschreibung, welche im Auftrage des königlichen Oberbergamtes zu Bonn (bei Marcus) herausgegeben wurde. Während aber die früheren Beschreibungen einzelne bestimmte Persönlichkeiten zu Verfassern hatten, erscheint hier die Autorschaft getheilt und persönlich unbestimmt, insbesondere weil die um die Herbeischaffung der verarbeiteten Daten verdienten Personen theils vor Vollendung der Arbeit gestorben sind, theils ihre amtlichen Functionen verändert haben. Doch schreibt die Vorrede dem Bergassessor Dr. Schulz einen hervorıagenden Antheil an der Bearbeitung des geognostischen Theiles der Beschreibung zu. Die Beschreibung wird eingeleitet durch eine Darstellung der politischen, geo- graphischen und bergrechtlichen Verhältnisse der betreffenden Reviere. Hierauf folgt eine geognostische Uebersicht des Gebietes, sowie eine Uebersicht der daselbst vor- kommenden Mineralien und ihrer hauptsächlichsten Fundorte, nicht minder auch der Mineralquellen. Ein weiterer Abschnitt behandelt die Lagerstätten der nutzbaren Mineralien. Eisen- und Manganerze, Blei-, Zink- und Kupfererze, Schwefelkies, Antimon- erze, Quecksilbererze, Gold, Soolquellen und Salinen, Alaunschiefer, Dachschiefer, Gyps, Marmor u. s. w. werden dabei vorgeführt. Auch wird der Stand des betrefenden Berg- baues geschildert und eine Beschreibung der wichtigeren Werke und Betriebsvorrichtungen angeschlossen. Es folgen nunmehr statistische Nachrichten über den Bergwerksbetrieb, Hüttenbetrieb und Salinenbetrieb, sowie Nachrichten über den früheren Bergbau dieser Gegend. Auch den Absatzverhältnissen und Verkehrswegen, den Bergwerkssteuern, den Arbeiterverhältnissen und den Unglücksfällen erscheinen besondere Capitel gewidmet und den Schluss bildet eine Uebersicht der einschlägigen Literatur. Eine geologische Uebersichtskarte, eine Uebersichtskarte der Erzlagerstätten im südlichen Theile des Reviers Olpe und sechs Blätter mit Skizzen der interessanteren Lagerstätten sind dem Werke beigegeben. Derartige Publicationen legen, um von anderen Gesichtspunkten nicht zu reden, ein erfreuliches Zeugniss ab von dem innigen und gleichsam systematisch geförderten Zusammenhange, der in Deutschland zwischen Geologie und Bergbau besteht, insbesondere von der Würdigung geologischer und, wie hinzugefügt werden darf, auch paläonto- logischer Arbeiten seitens der bergmännischen Behörden und Revierbeamten, zugleich natürlich auch von der guten geognostischen Schulung der betreffenden Montanisten, die sich in der Lage erweisen, abgesehen von ihren direct praktischen Aufzaben wissenschaftliche Erfahrungen zu verwerthen und umgekehrt ihre eigenen Erfahrungen der Wissenschaft nutzbar zu machen. ET. Verlag von Alfred Hölder,k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändlerin Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 31. Mai 1890. Inhalt: Todes-Anzeige: EdmundHebert;.— Vorgängeander Anstalt: Wahl des Hofrathes D. Stur zum auswärtigen Mitgliede der Geological Society in London. Ernenaung des Dr. A. Matosch zum Bibliotheksbeamten der k. k. geologischen Reichs- anstalt. -—- #3. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Bremen. — Einge- sendete Mittheilungen: A. Bittner. Eine triadische Conularia. R. Hoernes. Ueber die Pleurotomen des Wiener Tertiärbeckens. — Literatur - Notizen: V, Hilber. R. Hoernes. F. No@. }. Melion. F.v. Sandberger. — Berichtigung. — Ein- sendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Unter den hervorragendsten Vertretern unserer Wissenschaft hält der unerbittliche Tod in jüngster Zeit schlimme Musterung. Kaum haben wir uns an den Gedanken des Verlustes eines Quenstedt ge- wöhnt, und wieder geht uns aus Paris die Trauerbotschaft zu, dass der Nestor der französischen Geologen Edmund Hekert, Professor der Geologie a. d. Sorbonne etc. etc., am 4. April 1890 im 78. Lebensjahre sein an Arbeit und wissenschaft- liehen Erfolgen überaus reiches Leben beschlossen habe. Mit ihm verliert Frankreich eine seiner glänzendsten wissenschaftlichen Zierden, die geologische Wissenschaft einen ihrer eifrigsten, kenntnissreichsten und talentvollsten Förderer. Es kann nicht Aufgabe einiger flüchtigen Zeilen sein, die grossen Verdienste H&bert's um die geologische Wissenschaft nach ihrem vollen Werthe zu würdigen. Doch sei es erlaubt, mit einigen Worten die ganz eigenartige und hervorragende Stellung zu berühren, welche Hebert in dem weiten Kreise seiner Fachgenossen einnahm. In Hebert verkörperte sich die Tradition jener an grossen Erfolgen so reichen Zeit, während welcher in England und Frankreich die ersten sicheren Fundamente für unsere Wissenschaft gelegt wurden. Seine erfolgreiche Thätigkeit knüpfte unmittelbar an das reiche wissen- schaftliche Erbe d’Orbignys an und baute auf dieser Grundlage rastlos und trotz mancher Anfechtung unersehrocken weiter. Die Strati- graphie, besonders der mesozoischen Bildungen, war das Feld, auf K. k. geolog. Reichsaustalt. 1890. Nr. 9. Verhandlungen. 27 6 Verhandlungen. Nr. 9 welchem Hcbert's Kenntnisse und Begabung die glänzendsten Erfolge errangen. Stets weit ausschauend von den Zinnen übersah H&bert mit klarem Blicke das Feld unserer Wissenschaft und griff unerschrocken in das Getümmel des Meinungskampfes überall da ein, wo es galt, den Fortschritt vor einer Abirrung zu bewahren. Dabei entfernten sich seine Arbeiten nie von dem festen Boden der Erfahrung und Induetion und sind daher, wenn auch stets geistreich, doch nie speeulativ. Ehrenvoll bleibe uns sein Andenken ! M. Vacek Vorgänge an der Anstalt. Seine Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat die Bibliotheksbeamtenstelle an der k. k. geologischen Reichsanstalt mit den systemmässigen Bezügen der X. Rangsclasse dem bisherigen Bibliotheksbesorger Herrn Dr. Anton Matosch verliehen. Sir Warington W. Smyth, M. A., F.R.S. Foreign Secretary of the Geological Soeiety of London. An Herrn Dionys Stur! Geological Society, Burlington House, W. 14. Mai 1890. Es gereicht mir zu besonderem Vergnügen, Ihnen im Namen unserer Gesellschaft die Mittheilung machen zu können, dass Sie für die Liste der Foreign Members gewählt wurden und hoffe, dass Sie sich noch recht lange der Genossenschaft von Männern erfreuen werden, die Ihre persönliche Bekanntschaft ebenso schätzen wie die mit Ihren Werken. Warington W. Smyth. 63. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. Bremen, 15.— 20. September 1890. Bremen, April 1890. Hochgeehrter Herr! Im Einverständnisse mit den Geschäftsführern der 63. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte haben wir die Vorbereitungen für die Sitzungen der Abtheilung Nr. 7 für Mine- ralogie und Geologie übernommen und beehren uns hiermit, die Herren Vertreter des Faches zur Theilnahme an den Verhandlungen dieser Abtheilung ganz ergebenst einzuladen. Gleichzeitig bitten wir, Vorträge und Demonstrationen frühzeitig — wenn möglich vor Ende Mai — bei uns anmelden zu wollen. Die Geschäftsführer beabsichtigen, zu Anfang Juli allgemeine Ein- ladungen zu versenden, und wäre es wünschenswerth, schon in diesen Einladungen eine vorläufige Uebersicht der Abtheilungs-Sitzungen geben zu können. Dr. L. Häpke, Dr...C. Ericke; Einführender Vorsitzender. Schriftführer. Mendestrasse 24. Dobben 29. —1 Nr. 9 Bericht vom 31. Mai. A. Bittner. 17 Eingesendete Mittheilungen. A. Bittner. Eine triadische Conularia. In diesen Verhandlungen 1878, pag. 251 habe ich eine Conularia erwähnt und beschrieben, welehe von mir ein Jahr zuvor in den hellen obertriadischen Kalken der Hohen Wand bei Wiener-Neustadt, in einem Gesteinsblock gefunden wurde, welcher ganz und gar die Beschaffenheit jener Blöcke besitzt, in denen an dieser Stelle Halobia distineta Mojs. und Halorella amphitoma Br. sp. bank- oder nesterweise auftreten (man vergl. auch A. Bittner: Die geogn. Verhältnisse von Hernstein in Niederösterreich und seiner weiteren Umgebung, 1882, pag. 140 ff.). Da dieser Fund bisher vereinzelt geblieben ist, glaube ich diese triadische Conularia nunmehr doch auch durch eine Abbildung bekannt machen zu sollen, um sie nicht dem Schicksale ihrer noch jüngeren Ver- wandten, der ©. cancellata Argeliez aus französischem Lias, verfallen zu lassen, welche zwar seit 1856 oft eitirt, aber meines Wissens bisher nicht abgebildet oder auch nur genauer beschrieben wurde. Nebenstehend ist die Abbildung der triadischen Form in natürlicher Grösse bei- gefügt. Zu der bereits im Jahre 1878 ge- gebenen Beschreibung derselben ist nur wenig zu ergänzen. Sie folgt demnach hier ziemlich unverändert: Das vorliegende Bruchstück besitzt eine Länge von 40 Millimetern. Sein Durchschnitt ist ein genau quadratischer mit abgestumpften Ecken, deren Abstumpfungsfläche schwach gegen innen gebogen oder winkelig gebrochen ist. Die Verjüngung des Gehäuses gegen die. Spitze ist eine sehr allmälig erfolgende, die Gestalt daher eine ungewöhnlich schlanke, die grösste Breite einer Seitenfläche beträgt 5'/; Millimeter, die geringste 31/, Millimeter. Die Seitenflächen sind eben, ohne Mittelrinne oder Mittelkiel. ) Ihre Ornamentirung besteht aus scharf eingesehnittenen, ?/, Millimeter von einander entfernt stehenden Linien, welche gegen das breite Ende unter einem sehr stumpfen Winkel median cunvergiren, und sowohl gegen die Kanten als gegen die Mittellinien der Flächen ein wenig breiter und tiefer erscheinen. Ihre Breite ist etwa 4—Dmal geringer als jene der Zwischenräume. Sie vereinigen sich nieht in der Mittellinie, sondern bleiben getrennt. Auch correspondiren sie von beiden Seiten in der Mittellinie zumeist nicht, sondern alterniren, wodurch die Mittel- linie, trotzdem sie weder Kiel noch Furche besitzt, hinreichend scharf hervorgehoben wird. An der Grenze je zweier Flächen bildet der einspringende Kantenwinkel einen trennenden Zwischenraum zwischen den beiderseitigen Liniensystemen und hier alterniren die Linien dureh- aus. Es sind also im Ganzen acht Systeme derartiger Linien zu unter- scheiden. Die Anzahl derselben in einer Reihe oder einem Systeme beträgt auf dem vorliegenden, ca. 40 Millimeter langen Bruchstücke, 27% 175 Verhandlungen. Nr. 9 ungefähr 65. Von einer longitudinalen Ornamentirung ist gar nichts zu bemerken. Was die Erhaltung anbelangt, so hat das Exemplar das Aussehen eines Steinkernes; nur in den Einschnitten der Querlinien sitzt eine liehtbräunlich gefärbte Substanz von anscheinend hornartiger Beschatffen- heit, wodurch die ganze Schale den Eindruck einer gekammerten macht, während doch Kammerung, wie der Querschnitt lehrt, in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Auf einen Vergleich dieser Form mit den bisher beschriebenen Conularien einzugehen verbietet mir der Mangel an Material. Es soll nur bemerkt werden, dass allem Anscheine nach die erwähnte liasische Form von der hier beschriebenen weit verschieden ist, sowie auelı die Jüngste der paläozoischen Conularien, ©. Hollebeni Gein. aus der Dyas, ein von unserer Art sehr differirendes Aussehen besitzt. Die hier be- schriebene Art der oberen alpinen Trias mag den Namen Conularia triadica führen. R. Hoernes. Ueber diePleurotomen des Wiener Tertiär- beckens. Bei meiner letzten Anwesenheit in Wien habe ich begonnen, das grosse, durch M. Auinger’s Mühe durchgesehene und zur Beschreibung vorbereitete Materiale an Pleurotomen zu überprüfen. Bei dieser Arbeit leistete mir selbstverständlich das ausgezeichnete Werk Luigi Bellardis: „I Molluschi fossili dei terreni terziarii del Piemonte e della Liguria*, in dessen zweitem Bande die Familie der Pleurotomidae in mustergiltiger Weise Erörterung fand, die besten Dienste. Ich hatte nicht nur Gelegenheit, vielfach bei der Unterscheidung oder Identifi- eirung einzelner Formen mich auf die Ausführungen Bellardis zu stützen, sondern fand auch Veranlassung, in der Anordnung des Stoffes der von ihm befolgten systematischen Eintheilung fast in allen Einzel- heiten beizupfliehten. Bei dem Umstande, als seinerzeit im Jahrgange 1575 der Ver- handlungen der k. k. geol. Reichsanstalt Bemerkungen L. Bellardis über die in der Umgebung Wiens vorkommenden und von M. Hoernes beschriebenen Pleurotomen zur Veröffentlichung gelangten, wird es vielleieht nicht unwillkommen sein, wenn ich mir erlaube, an derselben Stelle kurze Mittheilungen über die Vertretung der Familie der Pleuro- tomidae im österreichisch-ungarischen Miocän zu machen. Die nachfolgenden Zeilen haben zunächst nur die Angehörigen der Gattung Pleurotoma im engeren Sinne zum Gegenstand, deren Untersuchung ich bei meiner letzten Anwesenheit in Wien zum Ab- schlusse brachte. M. Hoernes hat (Foss. Moll. d. Tertiärbeck. v. Wien. I, pag. 328 bis 384) die im Wiener Becken vorkommenden Pleurotomen geschildert und sechzig Arten, dem Genus Pleurotoma im weiteren Sinne angehörig angeführt. Von diesen sollen nur jene, welche der Gattung Pleurotoma Lamk. in engeren Sinne angehören, diesmal erörtert werden. Es sind dies acht Formen, welche M. Hoernes als Pleurotoma vermieularis Grat., Pl. rotata Broce., Pl. Neugeboreni M. Hoern., Pl. trifasciata M. Hoern., Pl. coronata Mstr., Pl. monilis Broce., mM. turricula Broce., Nr. 9 Bericht vom 31. Mai. R. Hoernes. 179 Pl. inermis Partsch. anführt. Die Form, welehe M. Hoernes unter dem Namen Pl. spivalis Serr. beschrieben hat, ist durch eine Spindel- falte ausgezeichnet, und muss bei der Gattung Zouaultia in der Nachbarschaft der Zouaultia Lapugyensis May. eingereiht werden, während Pl. spiralis Serr., die auch im italienischen Tertiär vorkommt, eine echte Pleurotoma ist. Von den oben erwähnten acht Pleurotomen können sechs die Bezeichnung bewahren, welche ihnen M. Hoernes gegeben hat, während zwei, nämlich die von ihm als Plewrotoma monilis und Zleurotoma turricula angeführten Formen, nieht mit den Brocehischen Typen aus dem Pliocän vereinigt werden können. Was die erste Form anlangt, für welche schon vor längerer Zeit die Bezeiehnung Pl. Badensis vorgeschlagen wurde, so steht sie, wie Bellardi wiederholt hervorgehoben hat, der Pleurotoma rotata Broce. viel näher als der echten Pl. monilis, kann aber, wie unten zu erörtern sein wird, auch mit 77. rotata nicht vereinigt werden. I. turri- cula Broce.- und Pl. contigqua Broce. sind, wie Bellardi gezeigt hat, zwei wohl zu trennende Arten, von welchen die letztere im oberen Miocän, die erstere im Pliocän Italiens auftritt. Beide dürften in der mittelmiocänen 77. striecta Bell. ihre Stammform haben. Die im öster- reichischen Mioeän vorkommenden, bis nun als ?1. turrieula bezeichneten Gehäuse sind von allen drei im italienischen Tertiär vorkommenden, allerdings nahe verwandten Formen verschieden, so dass sie mit einem neuen Namen bezeichnet werden müssen (Pl. Annae nob.). Von Pleurotoma rotata hat ferner E. Kittl eine im Tegel von Ostrau vorkommende Form abgetrennt (Pl. Fri); wir sehen uns ver- anlasst, noch zwei weitere, dem Formenkreise der P7. rotata angehörige neue Formen zu beschreiben, da sie so weit von der Pl. rotata ab- weichen, dass sie nicht gut in den Kreis der Varietäten dieser Art einbezogen werden können. Wir haben ferner das Vorkommen der Pl. subcoronata Bell. im österreichisch-ungarischen Miocän anzuführen und endlich noch zwei weitere neue Formen zu schildern, von welchen eine der oben erwähnten Pl. Annae (früher turricula), die andere der Pl. inermis Partsch nahe verwandt ist. So erhalten wir im Ganzen 14, der Gattung Pleurotoma im engeren Sinne angehörende, im österreichisch-ungarischen Miocän vorkommende Formen, die nachfolgend mit wenigen Worten besprochen werden sollen. 1. Pl. vermieularis Grat. Diese sonst seltene Form kommt zu Lapugy und Kostej ziemlich häufig und in ausgezeichneter Er- haltung vor. 2. Pl. rotata Brocc. Im Badener Tegel, in welchem diese Form zu den häufigeren Vorkommnissen gehört, finden sich einige der von Bellardi namhaft gemachten Varietäten wieder, so insbesondere dessen Var. B, D und E. 3. Pl. Carolinae nov. form. Schliesst sich eng an Pi. rotata, die trennenden Unterschiede liegen in dem stumpferen Winkel der Spira, dem schärfer hervortretenden Kiel, welcher der unteren Naht mehr genähert ist, in der schärferen Entwicklung der Querreifen und Längsrippen und in den zahlreicheren und schärferen Knoten, welche den Kiel zieren. Es liegen uns nur neun Gehäuse von Niederleis vor. 180 Verhandlungen. Nr. 9 4. Pl. Friei Kittl. Aus dem Tegel von Ostrau (vergl. E. Kitt], Die Miocänablagerungen des Ostrau-Karwiner Steinkohlenreviers und deren Fauna. Annalen des k. k. naturhist. Hof-Museums. 1878, II, pag. 243, Taf. VIII, Fig. 6 und 7). 5. Pl. Antoniae nov. form. Erinnert an Bellardi's Var. D der IP. rotata, unterscheidet sich aber von dieser durch die viel ge- ringere Wölbung der Umgänge, das schwächere Hervortreten des mit gröberen Knoten besetzten Hauptkieles und die Entwicklung des Naht- randes zu einem zweiten, deutlich geknoteten Kiele. Fundorte: Ruditz und Niederleis. 6. Pl, Badensis R. Hoern. (= Pl. monilis M. Hoern. nec Brocce.) Diese Form steht der Pl. rotata ziemlich nahe, unter- scheidet sich aber von derselben dureh gleichmässiger gewölbte Um- gänge, weniger hervortretenden, breiteren und mit gröberen, weist glatten Knoten besetzten Kiel. Die Quersculptur tritt auf dem oberen Theil der Windungen zwischen Kiel und Naht sehr zurück, so dass die Schale dort fast glatt erscheint. Grosse Aehnlichkeit mit Pl. Badensis besitzt auch Pl. citima Bell. (vergl. Beilardi, Moll. dei terr. terz. del Piemonte ete, II, pag. 17 und 18, Tab. I, Fig. 7), doch hat Bellardi auch die trennenden Unterschiede treffend hervorgehoben. 7. Pl. Neugeboreni M. Hoern. Auf die Aehnlichkeit dieser Form und der Pl. dimidiata Drocc. hat schon M. Hoernes auf- merksam gemacht. Bellardi kommt neuerdings darauf zurück und betont, dass insbesondere die von ihm geschilderte Var. C der Surcula dimidiata grosse Aehnlichkeit mit ZZ. Neugeboreni habe. Als trennendes Merkmal ist die Lage des Pleurotomen-Ausschnittes zu beachten, durch welche Pl. Neugeboreni als echte Pleurotoma charakterisirt wird. 8. Pl. trifasciata M. Hoern. Dies ist eine gut charakterisirte Form, die nach Bellardi auch im italienischen Tertiär vorkommt. 9. Pl. coronata Mstr. Diese Form ist im Badener Tegel überaus häufig und variirt in demselben ziemlich, zumal was die Sculptur anlangt. In Lapugy kommt eine Varietät vor, welche als Bindeglied zu der nächstfolgenden Form betrachtet werden kann, die auch im italienischen Tertiär mit Pl. coronata nahe verbunden ist. 10. Pl. subcoronata Bell. var. Die uns von Lapugy vor- liegenden Gehäuse, welche wir unter dieser Bezeichnung beschreiben werden, stimmen nicht ganz genau mit Bellardi’s Beschreibung und Abbildung (Moll. d. terr. terz. del Piemonte ete. II, pag. 22, Tab. I, Fig. 13). 11. Pl. Annaenodb. (= Pl. turricula M. Hoern. mes Broce.) Die Unterschiede, welche die österreichischen und italienischen als Pl. turricula bis nun bezeichneten Formen trennen, hat bereits Fontannes (Moll. pliocenes de la Vallee du Rhöne et du Roussillon, I, pag. 42) treffend hervorgehoben. Als Hauptunterschied muss der breitere, mit kräftigeren Knoten besetzte Kiel hervorgehoben werden. Allerdings zeigt Pl. Annae im Badener Tegel und an anderen Fund- stellen des österreichisch-ungarischen Miocäns grosse Variabilität, und es kommen Formen vor, welche an Pl. turrieula , andererseits solche, welche an Pl. contigua Broce. erinnern, und Bellardi hat geradezu das Vorkommen beider Formen im Wiener Becken angeführt, während Nr. 9 Bericht vom 31. Mai. V. Hilber. 181 M. Hoernes, wie es scheint, gerade auf Grund seiner Beobachtungen an den Gehäusen aus dem Badener Tegel die Zusammengehörigkeit der Pl. turrieula und der Pl. contigua Brocc. behauptet hatte. Wie wir ausführlich zu zeigen haben werden, handelt es sich im österreichisch- ungarischen Miocän um ähnliche Variationen eines zwar nahe ver- wandten, aber doch von den italienischen Formen zu trennenden Typus, der eben durch das oben erwähnte Merkmal des breiteren Kieles gut gekennzeichnet ist. 12. Pl. Mathildae nov. form. Diese Form hängt durch Ueber- sänge mit der vorigen zusammen, ist aber durch mehrere Merkmale, weniger schlanke Gestalt, kaum gewölbte, fast ebene Umgänge, wenig vortretenden, der unteren Naht genäherten, fast glatten Kiel, so sehr von den typischen Gehäusen der Pl. Annae verschieden, dass wir es vorzogen, dieser im Badener Tegel ziemlich seltenen Form einen be- sonderen Namen zu geben. 13. Pl. inermis Partsch. Im Badener Tegel recht häufig, — im Schlier von Ottnang durch eine ziemlich abweichende Varietät vertreten. 14. Pl. Eugeniae nov. form. Ein einziges Gehäuse vom Fundorte Lapugy liegt uns vor, es gleicht der Pl. inermis in vieler Hinsicht, zeichnet sich aber durch ungewöhnliche Schlankheit und langen Canal, sowie durch die regelmässige Anordnung der Längs- knoten aus. Literatur-Notizen. V. Hilber. Die Entstehung der Thalungleichseitigkeit. Aus den Mittheil. des nat. Vereins für Steiermark 1839, Graz 1890. Dieser Aufsatz enthält im Wesentlichen keine neuen Gedanken über das im Titel angegebene Thema, sondern nur polemische Bemerkungen gegen andere Autoren, insbesondere gegen Rucktäschel (vergl. Petermann’s Mitth. 1889, 9. Heft) und gegen den Referenten. Es braucht auf diese’ Polemik nicht weiter eingegangen zu werden. Nur ein Satz der betreffenden Ausführungen möge angeführt werden als Probe für die Art, mit welcher der Verfasser die Gesetze der Logik handhabt. Hilber spricht von der Theorie des Referenten, nach welcher die oft längs meridionaler Thal- strecken zu beobachtende Einseitigkeit der Lössverbreitung mit der atmosphärischen Bildungsweise des Löss in Beziehung steht, und zwar insofern, als der Löss bei seinem Absatz die windgeschütztere Seite der Hügel bevorzugt haben dürfte. Da nun der Löss in solchen Thalgebieten in vielen Gegenden Oesterreich-Ungarns und Deutschlands vorzüglich am Ostabfall der Hügel, bezüglich an den Westgehängen der Thäler vor- kommt (Hilber schreibt missverständlich am östlichen Thalgehänge), so wurde vom Referenten der Schluss auf das Vorwalten westlicher Luftströmungen in den betreffenden Gegenden für die Zeit des Lössabsatzes gezogen. Dazu sagt nun Hilber, indem er ursprüngliche Voraussetzungen und Folgerungen in ganz origineller Weise verwechselt, wörtlich Folgendes: „In dieser Annahme ist diejenige enthalten, dass der Löss aus Westen gekommen ist. Dann brauchen wir aber keine vorherrschenden Westwinde, denn die Ostwinde konnten überhaupt keinen Löss bringen. Es könnte also selbst bei vorherrschenden Ostwinden der Lössabsatz nur durch aus Westen wehende Winde geschehen sein. Der Rückschluss auf das Vorherrschen der Westwinde zur Diluvialzeit ist also unbegründet.“ Eine so seltsame Dialectik und dergleichen ganz eigenartige Gedankenverbin- dungen lassen, wie schon angedeutet, weitere Erörterungen dem Verfasser gegenüber als ganz aussichtslos erscheinen. Ich habe übrigens umso weniger Neigung mich in solche Erörterungen und damit in einen Streit de lana caprina einzulassen, als mir 182 Verhandlungen. Nr. 9 die Methode des Verfassers bei derartigen Discussionen schon von einer früheren Ge- legenheit her (vergl. Verhandl. der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1885, pag. 302, 361, 379 und 1886, pag. 120) genügend bekannt ist, von jener das Herkommen der exotischen Blöcke betreffenden Polemik her, deren Ursache mir bis heute unverständlich ge- blieben ist. E. Tietze. R. Hoernes. Zur Altersbestimmung des Miocäns von Tüffer in Südsteiermark. Aus den Mittheilungen des natur- wissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Jahrgang 1889, 4 Seiten in 8°. In Nr. ]3, pag. 258 des Jahrg. 1889 dieser Verhandl. hat Prof. R. Hoernes die von ihm «daselbst besprochenen Tertiärablagerungen von Rohitsch-Sauerbrunn in Südsteiermark der ersten Mediterranstufe zugezählt, weil sie mit den Ablagerungen von Tüffer übereinstimmen, die er 1882 der ersten Mediterranstufe zuwies, In Nr. ]4, pag. 269 ff. derselben Verhandl. hat Ref. diese Begründung von Hoernes mit dem Hinweise darauf beanständet, dass über das Tertiär von Tüffer neuere Literatur vorliegt, speciell eine Arbeit in unserem Jahrbuche 1884, dieHoernes entgangen zu sein schien. Ref. hat sich speciell dagegen verwahrt, dass bei wissen- schaftlichen Publicationen gegentheilige Ansichten einfach durch Nichtbeachtung unter- drückt werden. Im vorliegenden Artikel kommt Hoernes nun auf diesen Fall zurück und erklärt, dass er jene Arbeit im Jahrbuche 1884 über das Tertiär von Tüffer-Sagor allerdings kenne, dass er sie aber deshalb nicht berücksichtigt habe, weil er das, was Ref. in derselben nachgewiesen hat, nicht glaube. Er bringt indessen weder das Geringste an neuen Thatsachen vor, welche die vom Ref. gemachten Angaben und Beobachtungen zu alteriren im Stande wären, noch macht er auch nur den leisesten Versuch, zu zeigen, dass diese Angaben und Beobachtungen, an sich betrachtet, un- glaubwürdig seien. Und während er dieselben nicht glauben zu können erklärt, führt er in demselben Satze aus, dass erst eine Neuuntersuchung vorangehen müsse, um des Ref. Ansichten entweder zu widerlegen oder aber bestätigen zu können. Wäre es da nicht das Richtige gewesen, wenn Hoernes bis nach Beendigung dieser Neu- untersuchung seinen Glauben für sich behalten und ganz im Stillen fortgenährt haben würde ? Der von Hoernes angekündigten Neuuntersuchung kann auch von Seite des Referenten nur mit Vergnügen entgegengesehen werden, da sie gewiss manche neue Thatsachen zu Tage fördern wird. A. Bittner. Dr. F. Noe&. Geologische Uebersichtskarte der Alpen, im Maassstabe 1: 1.000.000. Mit Erläuterungen. Verlag von Ed. Hölzel, Wien, 1890. Wie der Autor in den Erläuterungen an erster Stelle hervorhebt, ist es Haupt- zweck der vorliegenden Geologischen Uebersichtskarte der Alpen, als Behelf beim geologischen Unterrichte zu dienen, und in dieser Beziehung entspricht sie gewiss einem lange gefühlten Bedürfnisse, dem ihre gelungene Ausführung vollkommen Genüge leistet. Jedem, der mit dem derzeitigen Stande unserer Kenntnisse des complicirten geologischen Baues der Alpen vertraut ist, muss es von vornherein klar sein, welchen Maassstab er an die Beurtheilung der vorliegenden mühevollen Arbeit legen darf. Dieselbe ist und will auch weiter nichts sein als eine übersichtliche Zusammenstellung der heute über die Alpen vorliegenden geologischen Daten auf engem Raume und musste daher, um durchführbar zu werden, mit einem gewissen Grade von Entschiedenheit in jenen sehr zahlreichen Fällen vorgenommen werden, die einer streng kritisch-wissen- schaftlichen Behandlung des Themas geradezu unüberwindliche Hindernisse bereitet haben würden. Die Karte ist daher auch für den Fachmann sehr belehrend insoferne. als sie klar zeigt, wie gewaltig gross die wissenschaftliche Aufgabe ist, die in en Alpen noch zu bewältigen bleibt. Speciell in der stratigraphischen Gliederung, welche Dr. No& adoptirte, spiegelt sich so recht der unausgeglichene Zustand unserer heutigen Kenntnisse der Alpen. Wir sehen, dass für die Juraformation im weitesten Sinne des Wortes, ebenso für die Formationen der Kreide, des Eocäns und Neogens nur je ein Farbenton in Anwendung gebracht wurde, ja dass sogar die ganze gewaltige paläozoische Gruppe (Silur, Devon, Carbon) in einem einzigen Farbentone zu- ne Nr. 9 Bericht vom 31. Mai. J. Melion. 183 sammengegriffen werden musste. Dem gegenüber macht die selbstständige Ausscheidung der Permformation und die vierfache Ausscheidung, welche in der Trias- formation allein Anwendung fand, beinahe den Eindruck einer gewissen strati- graphischen Willkür und Inconsequenz. Wie bereits gesagt, liegt aber die Erklärung in dem sehr ungleich reifen Zustande unserer Kenntnisse der verschiedenen Schicht- gruppen in den Alpen, sowie auch nicht zum Mindesten in dem gänzlichen Mangel eines einheitlich-natürlichen Principes, das unserem stratigraphischen Systeme zu Grunde liegen sollte. Wenn schon in den fossilführenden Schichtgruppen sich die Schwierigkeiten einer gleichmässigen Behandlung des Stoffes sehr erheblich häufen, so gilt dies in viel höherem Maasse noch in Betreff der azoischen Gruppen, zu deren rationeller Gliederung man bislang kaum die ersten unsicheren Schritte gewagt hat, die aber geradezu den Löwenantheil im Aufbaue der Alpenmassen darstellen. Dr. No& schliesst sich hier der allgemein üblichen Hauptgliederung in krystal- linische Massengesteine und krystallinische Schiefergesteine an und macht in jeder dieser Hauptgruppen vier weitere Unterscheidungen. Die Massengesteine werden mit vorwiegender Berücksichtigung petrographischer Gesichtspunkte in ältere der Granit- und Grünsteingruppe, ferner in Porphyre und in jüngere Eruptiv- gesteine (Basalt, Trachyt) gegliedert. Die Einreihung des Protogin und Gneiss- granites unter die Massengesteine der Granitgruppe kann man dabei nicht ohne einige Zweifel passiren lassen. Die krystallinischen Schiefergesteine werden ein- getheilt in solche der Gneissgruppe und Glimmerschiefergruppe. In eine weitere dritte Gruppe werden die phyllitischen Bildungen gereiht, die einerseits die echten Phyllite, andererseits die sogenannten Casannaschiefer umfassen. Die letztere Benennung wäre, gerade wegen der sehr unbestimmten Umrisse des Begriffes , den sie deckt, für die ganze letzte Gruppe sehr geeignet, da heute die hier subsumirten Bildungen noch eines der am härtesten umstrittenen Objecte alpiner Forschung sind. Eine specielle Ausscheidung wurde für die krystallinischen Kalke der zweiten Gruppe angewendet. Die Ausführung der Karte, bei welcher mit geringen Ausnahmen das in Bologna beschlossene Farbenschema praktische Anwendung gefunden hat, ist eine sehr gelungene, und man muss dem Fleisse des Autors, sowie der Leistung des Verlegers gebührende Anerkennung zollen. J. Melion. Mährens und Oesterr.-Schlesiens Gebirgs- massen und ihre Verwendung. Sonderabdruck aus „Mittheil. der mähr.-schles. Gesellschaft der Ackerbau-, der Natur- und Landeskunde“. 18390, pag. 1—47. Der älteste von den um die geologische und mineralogische Localforschung von Mähren verdienten Sammlern und Forschern bietet ein für ein weiteres Publicum be- stimmtes Schriftchen über die nutzbaren Producte des Mineralreichs in Mähren und Schlesien, welches auch dem Fachmann zu mannigfacher Orientirung erwünscht sein mag. Wesentlich Neues wird er wohl nicht finden, dem Wesen des Büchleins nach aber wohl auch nicht erwarten. Der Verfasser beginnt mit den nutzbaren Mineralschätzen, welche das Alluvium bietet, lässt sich über die Torflager, Kalktuffe und Raseneisenerze aus, um in der stratigraphischen Reihenfolge zu den älteren und ältesten Bildungen fortzuschreiten. Dann und wann wird eine der eigenen Beobachtungen des Verf. eingeschaltet, wie jene von der einseitigen Verbreitung des diluvialen Flussschotters gegenüber dem diluvialen Lehm, welche er mit dem heute noch erweisbaren Unterschied in der Stärke der Flussströmung innerhalb desselben Flussprofils in Zusammenhang bringt. Die vielfachen Abrutschungen beim Baue der mährisch-schlesischen Nordbahn hinter dem Paradies- wäldchen bei Brünn wird auf den daselbst besonders fettig entwickelten diluvialen Letten zurückgeführt. Der Fachmann wird hierbei auf manche, wohl nicht ganz zu- treffende Details stossen — vergl. die Bemerkungen über den Klippenkalk von Teschen, den „Zechstein“ von Brzesowitz, die „Steinkohle von Porstendorf“ den Walchowit — oder wird manchmal die Einreihung eines zu besprechenden Vorkommens an einem vielleicht nicht ganz entsprechenden Orte bemängeln, wie jene des Marmors von Kaltenstein unter die Grauwackenkalke. Für weitere Kreise aber werden derlei Flüch- tigkeiten den Werth des Büchleins nicht beeinträchtigen. Abgeschlossen wird dasselbe mit einer sorgsamen Zusammenstellung aller verwerthbaren Mineralvorkommen nach K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 9. Verhandlungen 28 184 Verhandlungen. Nr. 9 der Art der Verwendung. Die als Brenn- und Beleuchtungsmaterial verwerthbaren eröffnen die Reihe, es folgen die zum Strassenbau und zu Pflasterungen geeigneten, die Materialien für Fundament- und Mauerban, jene für Steinmetz- und Bildhauer- arbeiten, für die Thon-, Graphit-, Steingut-, Porzellan- und Glasindustrie, sodann reihen sich an die für Schmuck verwerthbaren Minerale, zu mechanischen Zwecken und als Farbstoffe dienende und Gesteine für chemische und medicinische Zwecke, Die mon- tanistisch bedeatungsvollen Vorkommen schliessen die emsige Zusammenstellung. (C. v. €.) F. v.Sandberger. Uebersicht der Versteinerungen der Triasformation Unterfrankens. Verhandl. der phys.-medice. Gesellsch. in Würzburg. Würzburg 1890. Der Verfasser stellt eine Liste der betreffenden Versteinerungen auf Grund einer neuen, sorgfältigen Revision zusammen. Die Anordnung dieser Liste oder vielmehr dieser Listen ermöglicht dabei die in den einzelnen Unterabtheilungen der Trias gemachten Funde selbstständig hervorzuheben. E. T. Berichtigung. In Nr. 8 dieser Verhandlungen, pag. 163, Zeile 8 ist von un- berufener Seite, nachdem die Nummer bereits mit dem Imprimatur versehen der Druckerei zugestellt war, eine sinnentstellende Textänderung vorgenommen worden. Es muss dort heissen: „Für mich haben nur“ statt „Für mich haben nun“ ete. D. Red. el A nn Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat-Abdrücke, Eingelangt vom 1, Jänner bis Ende März 1890. (Agassiz, L.) Dates of publication of „Recherches sur les poissons fossiles“ par L. Agassiz. By W. H. Brown. (Separat. aus: Woodward & Sherborn’s Catalogue of british fossil vertebrata.) London, Dulau & Co., 1890. 8°. 5 S. (XXV—XXIX). steif. Gesch. d. Autors. (11.410, 8°.) Akers, W. A. Concentration before amal- gamation for low-grade, partially-decom- posed silver ores, with notes on the geology of the flint creek mining district. New York, 1890. 8°. Vide: Goodale, C.W.& W.A. Akers. (11.443. 8°.) Alessandri, A. Taglio del viale dei colli a Firenze. Firenze 1870. 8°. Vide: Grattarola, G., Momo, F. & A. Allessandri. (11.444. 8°.) (Altendorf- Bernhau.) Tabelle für den Reinertrag per ein Quadratmeter Garg- ausschlag in den Bleierzzechen Altendorf und Bernhau im mährischen Culmgebirge. Mit einem Grundriss der Franz-Zeche in Bernhau. 3 halbe Bogen, hektographirt. steif. Gesch. d. Altendorf-Bernhauer Blei- und Silberbergbau-Gesellschaft in Stadt Liebau, Mähren. (3.030. 4°) Armitage, H. F. Concentration of low- grade ores. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 10 S. mit 2 Text- figuren. steif. Gesch. d. Institut. (11.411. 8°.) Artaria & Co. Nekrolog: Anton Stein- hauser. Wien 1890. 4° Vide: Stein- hauser, A, (3.043. 4°.) Ashburner, Ch. A. Natural gas explo- ration in the eastern Ontario peninsuls. (Separat. aus: Transactions ofthe American Institute of Mining Engineers; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 14 S. mit 1 geolog. Kartenskizze im Text. steif. Gesch. d. Institut. (71.412. 8°.) (Ashburner, Ch. A.) Biographical notice. By J. P. Lesley. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8%. 6 8. steif. Gesch. d. Institut. (11.413. 8°.) Balestra, A. Nota su d’una nuova localitä di Zeoliti, Padova 1889. 8°. Vide: Meschinelli, L. & A. Balestra. (11.477. 8°.) Ballö, M. Analy:e des Salvator-Mineral- wassers. Vide: Salvator-Mineral- wasser. (3.074. 4°.) Bianconi, F. Le Mexique ä la portee des industriels, des capitalistes des negociants importateurs et exportateurs et des travail- leurs, avec une carte du Mexiaue, commer- ciale, routiere, miniere et agricole. Paris, typ. Chaix. 1889. 8°. 144 S. mit 1 Karte. steif. Gesch. d. Herrn H.B. v. Foullon. (11.414. 8°.) Blaas, J. Dr. Die Trinkwasserquellen der Stadt Innsbruck. Eine übersichtliche Dar- stellung der geologischen Verhältnisse der Quellen. Nach einem im naturwiss.- medicin. Verein gehaltenen Vortrage ver- fasst. (Separat. aus: Bote für Tirol und Vorarlberz.) Innsbruck, Wagner, 1890. 8°. 34 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.415. 8°.) 28* n 1 [0,0] Bonn, kgl. Oberbergamt. Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon und Olpe, sowie der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont. Nebst | geolog. Uebersichts- karte, 1 Uebersichtskarte von den Erz- lagerstätten im südl. Olpe und 6 Blättern mit Skizzen der interessanteren Lager- stätten. Bonn, A. Marcus, 1890. 8°. IV—252 S. br. Gesch. (11.517. 8°.) 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Suivie d'une Etude sur les roches siliceuses a spicules des spongiaires du boulder clay du Roode klif par @. J. Hinde. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Belge de geologie. Tom. III. Annee 1889. Me&moires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et de Smet, 1889. 8°. 37 8. (222—258) mit 4 Textfiguren und 1 Taf. (VIII). steif. Gesch. d. Herrn Dr. GJ. Hinde. (11.417. 8°.) Carez, L. Dr. Note sur l’existence des phenomenes de recouvrement dans les Pyrenees de l’Aude. (Separat. aus: Bulletin des sciences de la carte geologique de la France. Nr. 3. 1889.) Paris, Baudry & Co., 1889. 8°. 7 S mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.418. 8°.) Cathrein, A. Dr. Zur Dünnschliffsammlung der Tiroler Eruptivgesteine. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1890, Bd. I.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1890. 8°. 12 8. (71—82). steif. Gesch. d. Autors. (11.419. 8°.) (Cook, G.H.) Biographical notice. By J. C. Smock, (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining En- 6 Verhandlungen. Nr. 9 gineers; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin. 1889. 8°. 5 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.420. 8°.) Cope, E. D. Prof. Rütimeyer on the classification of mammalia and on american types recently found in Switzerland. (Separat. aus: American Naturalist, sept. 1888.) Boston 1888. 8°. 5 S. (831—835). steif. Gesch. d. Autors. (11.421. 8°.) Cope, E. D. Prof. Synopsis of the Verte- brate fauna of the Puerco series. (Separat. aus: Transactions of the American philo- sophical Society. N.S. Vol. XVI, Part. II.) Philadelphia, Trübner & Co., 1888. 4°. 64 S. (298—361) mit 12 Textfiguren und 2 Taf. (IV—V). steif. Gesch. d. Autors. (3.032. 4°.) Cope, E. D. Prof. The pineal eye in extinctt vertebrates. (Separat. aus: American Naturalist, octob. 1888) Phila- delphia 1888. 8°. 4 S. (914—917) mit 4 Taf. (XV—XVIl). steif. Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (11.422. 8°.) Cope, E. D. Prof. The horned Dinosauria of the Laramie. (Separat. aus: American Naturalist, aug. 1889.) Philadelphia, 1889. 8°. 38. (715—717) mit 2 Taf. (XXIT— XXIV). steif. Gesch. d. Autors. (11.423. 8°.) Cope, E. D. Prof. The mechanical origin of the hard parts of the mammalia. (Separat. aus: Amerikan Naturalist, jan. 1889.) Boston, 1889. 8°. 2 S. (71—72). steif. Gesch. d. Autors. (11.424. 8°.) Cope, E. D. Prof. The Vertebrata fauna of the Equus beds. (Separat. aus: American Naturalist, febr. 1889.) Boston, 1889. 8°. 6 S. (160—165). steif. Gesch. d. Autors. (11.425. 8°.) Cossmann, M. Catalogue illustre des coquilles fossiles de l’&ocene des environs de Paris, faisant suit aux travaux pal&ontologiques de G. P. Deshayes. Fasc. I—IV. Bruxelles, typ. P. Weissen- bruch. 1886— 1889. 8°. Kauf. (11.513. 8°.) (Dechen, H. v.) Heinrich von Dechen. Ein Lebensbild von Prof. H. Laspeyres. Bonn, typ. M. Cohen & Sohn, 1889. 8°. VIII—168 S. mit Dechen’s Bildniss. steif. Gesch. d. Autors. (11.426. 8°.) (Donau-Verein.) Die Thätigkeitdes Donau- Vereines im ersten Jahrzehnte seines Bestandes (1879 —1888). Wien, typ. A. Keiss, 1889. 8°. 14 S. steif. Gesch. d. Vereines. (11.427. 8°.) Ebenführer, E. Baden bei Wien und das Helenenthal. (Städtebilder und Land- schaften aus aller Welt. Nr. 59.) Zürich, C. Schmidt, s. a., 8° 54 S. mit 23 Illustra- tionen und | Stadtplan br. Gesch.d. Herrn Teller. (11.428. 8°.) Nr. 9 Ells, R.W. The mining industries af eastern Quebec. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 18 S. steif. Gesch. d. Instit. (11.429. 8°.) Engler, C. Prof. Dr. Der Stein der Weisen. Mit Anhang: Bemerkungen zu Kant's Ansichten über die Chemie als Wissen- schaft. (Inaugurationsrede.) Carlsruhe, typ. G. Braun, 1889. 8°. 26 S. steif. Gesch. d. Techn. Hochschule zu Carlsruhe. (11.430. 8°) Fauck, A. Anleitung zum Gebrauch des Erdbohrers. Leipzig, A. Felix, 1877. 8°. 75 S. mit 10 Taf. Hlfz. Gesch. d. Autors, Mit Supplementen. I. Fortschritte in der Erdbohrtechnik. Ibid. 1885. 8° 36 8. mit 5 Taf. (11.431. 8°) Felix, J. &H. Lenk. Beiträge zur Geologie und Paläontologie der Republik Mexiko. Theil I. Leipzig, A. Felix, 1890. 4°. VII— 1148. mit 1 Lichtdruck-Titelbild u. 3 Taf. in Farbendruck. steif. Gesch. d. Verlegers. (3.033. 4°.) Firmstone, F. The form of erater produced by exploding gunpowder in a homogeneous solid. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 9S. mit 2 Textfiguren u. 2 Taf. steif. Gesch. d. Institut. (71.432. 8°.) Foresti, L. Dr. Sopra aleuni fossili illustrati e descritti nel Musaeum metallicum di U. Aldrovandi. (Separat. aus: Bollettino della Societa geologica italiana. Vol. VI. 1887). Roma, typ. Accademia dei Lincei, 1887. 8°. 388. (81—116). steif. Gesch. d. Autors. (11.453. 8°.) Foresti, L. 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(Separat. aus: Bollettino del R. Comitato geologieo. Vol. XXI. 1890.) Roma, Tipografia nazionale, 1890. 8°. 7 S. (10— 14) mit | Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.437. 8°.) Fric, A. Prof. Dr. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmens. Bd. II. Hft. 4 (pag. 93—114 u. Taf. LXXX—XC), Prag, Fr. Rivnat, 1889. 4°. Gesch. d. Autors. (2 279. 4°.) Friese, F. M. Ritt. v. Bilder von den Kupferkies-Lagerstätten bei Kitzbühel und den Schwefel-Lagerstätten bei Swoszowice. Nach der Natur aufgenommen von den k. k. Bergbeamten. Herausgegeben auf Befehl Seiner Excellenz des Herrn k.k. Ackerbau-Ministerss Julius Graf von Falkenhayn.Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. 34 S. Text mit 78 Lagerstätten- Bildern in !/,, Naturgrösse. steif. Gesch. d. k. k. Ackerbau-Ministeriums. (11.438. 8”.) Furlonge, W. H. Notes on the geology of the De Kaap Transvaal gold-fields. (Separat. aus: Transactions of the Ameri- can Institute of Mining Engineers, 1889.) New York, Instit. of Min. Engin. 1889, 8°. 15 S. mit ] Textfigur und 1 Karte. steif. Gesch. d. Institut. (11.439. 8°.) Galle, A. Dr. Dr. A. Philippson’s barometrische Höhenmessungen im Pelo- ponnes. (Separat. aus: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Bd. XXIV, Heft 5.) Berlin, D. Reimer, 1889. 8°. 16 S. (331—346). steif. Gesch. d. Dr. A. Philippson. (11.440. 8°.) Geikie, A. Prof. Text-book of geology. Second edition, revised and enlarged. London, Macmillan & Co., 1885. 8°. XVI-992S. mit 439 Textfiguren, 1 Titel- bild und 1] Tabelle. Lwd. Kauf. (11.408, 8°.) Gioli, G. Dr. Briozoi neogeniei dell’ isola di Pianosa nel mar Tirreno. (Separat. aus: Atti della Societä Toscana di scienze naturali. Vol.X.) Pisa, typ. T. Nistri & Co., 1889. 18 S. (251—267) mit 1 Taf. (XIV). steif. Gesch. d. Autors. (11.441. 8°.) Goetz, G. W. Notes on fuel gas. (Separat. aus: Transactions of the American In- stitute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min Engin., 1890. 8°. 5 S. mit 2 Textfiguren, steif. 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(11.445. 8°.) Gutzeit, E. Die Hornzähne der Batrachier- larven. (Dissertation.) Leipzig, W. Engel- mann. 1889. 8°. 24 S. steif. Gesch. der Universität Leipzig. (11.446. 8°.) Habenicht, H. R. Falb’s Erdbebenpro- phezeiungen und seine Treffer im Jahre 1888/89. (Separat. aus: Deutsche Rund- schau für Geographie und Statistik. Jahrg. XII, Heft 6.) Wien, A. Hartleben, 1890. 8°. 6 S. steif. Gesch. (11.447. 8°.) (Halle.) Catalog der Bibliothek der kais. Leopold. Carol. deutschen Akademie der Naturforscher. Liefg. II (pag. XV—XXI,; 175—416). Halle 1889. 8°. (10.709. 8°.) Hatle, E. Dr. Vierter Beitrag zur minera- logischen Topographie der Steiermark, (Separat. aus: Mittheilungen des natur- wissenschaftlichen Vereines für Steiermark, Jahrg. 1889.) Graz, typ. Styria, 1890. 8°. 98. steif. Gesch. d. Autors. (11.448. 8°.) Hinde, G. J. Dr. On the nature of some fragments of siliceous rock from the boulder clay of the „Roode elif“ (red eliff) on the southern border of the pro- vince of Friesland. Bruxelles 1889. 8°, Vide: Cappelle, H. van jr. Les escar- pements du „Gaasterland“ sur la cote meridionale de la Frise, Appendice. (11.417. 8°.) Hinde, G. J. Dr. On a new genus of siliceous sponges from the lower calcareous grit of Yorkshire. (Separat. aus: Quar- terly Journal of the Geological Society ; Vol. XLVI, 1890.) London, Longmans, Green & Co., 1890. 8°. 8 S. (54—61) mit 1 Taf. (VI). steif. Gesch. d. Autors. (11.449. 8°.) Hirschwald, J. Prof, Dr. Ueber das Verhalten der Kieselsäure und ihrer Verbindungen im Phosphorsalzglase. (Se- Verhandlungen. Nr. 9 parat. aus: Journal für praktische Chemie. N. F, Bd. 41, 1890.) Leipzig, J. A. Barth, 1890. 8°. 8S. (360-367). steif. Gesch. d. Autors. (11.450. 8°.) Jentzsch, A. Prof. Dr. Oxford in Ost- preussen. (Separat. aus: Jahrbuch d. kgl. preuss. geologischen Landesanstalt für 1888.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1889. 8°. 12 8. (378—389). steif. Gesch. des Autors. (11.451. 8°.) Jentzsch, A. Prof. Dr. Ueber die Ver- waltung des geol. Provinzialmuseums im Jahre 1888 und 1889. (Separat, aus: Sitzungsberichte der physik.-ökonom, Ge- sellschaft zu Königsberg. Jahrg. XXX, 1889.) Königsberg i. Pr., typ. R. Leupold, 1889. 4°. 3 und 4 S. steif. Gesch. d. Autors. (3.034. 4°.) Jentzsch, A. Prof. Dr. Ueber eine wissen- schaftliche Reise nach Skandinavien und England. (Separat. aus: Schriften der physik.-ökonom. Gesellschaft zu Königs- berg i. Pr. Jahrg. XXX, 1889.) Königs- berg, typ. R. Leupold, 1889. 4°. 28. steif. (3.035. 4°.) John, C. v. Ueber den Moldavit oder Bouteillenstein von Radomilie in Böhmen. (Separat. aus: Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bl. XXXIX, 1889.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 4 S. (473—476). Gesch. d. Autors. 2 Exemplare. (11.452. 8°.) Kaiser, P. Dr. Die fossilen Laubhölzer. I. Nachweise u. Beläge. Leipzig, G. Fock, 1890. 8°. 46 S. steif. (11.453. 8°.) Katzer, F. Geologie von Böhmen. II. Ab- theilung. (pag. 321—672; mit 2 Porträts, 1 Karte und Textfigur 70—127.) Prag, J. Taussig, 1890. 8°. br. Gesch. d. Autors. (11.179. 8°.) Kilian, W. Nouvelles contributions a l’&tude geologique des Basses-Alpes. (Separat. aus: Comptes rendus des seances de l’Aca- demie des seiences, 21. oct. 1859.) Paris, typ. Gauthier-Villars, 1889. 4°. 3. steif. Gesch. d. Autors. (3.036. 4°.) Kinkelin, F. Dr. Beiträge zur Geologie der Umgebung von Hanan. (Separat. aus: Abhandlungen zu dem Berichte der Wetterau’schen Gesellschaft für die ge- sammte Naturkunde zu Hanau, 18897 — 1889.) Hanau, Waisenhaus-Buchdruckerei, 1889. 8°. 34 S. (77—110) mit 1 Taf. steif. Gesch. d, Autors. (11.454. 8°.) Kinkelin, F. Dr. Erläuterungen zu den geologischen Uebersichtskarten der Ge- gend zwischen Taunus und Spessart. (Separat. aus: Bericht über die Sencken- bergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a, M. 1889.) Frankfurt, typ. Nr. 9 Gebr. Knauer, 1889. 8°. 298. (323— 351) mit 1 geolog. Karte. steif. Gesch. d. Autors. (11.455. 8°.) Kirchhoff, A. Prof. Dr. Bericht der Central-Commission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland über die zwei Geschäftsjahre von Ostern 1887 bis Ostern 1889. (Separat. aus: Verhand- lungen des VIII. deutschen Geographen- tages in Berlin.) Berlin, typ. W. Pormetter, 1889. 8°. 9 S. steif. Gesch. (11.456. 8°.) Kittl, E. Ueber die miocänen Ablagerungen der Bucht von Gaaden. (Separat. ans: Annalen des k. k. naturhistorischen Hof- museums. Bd. IV, Heft 4.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1890. 8°. 38. (107— 109). steif. Gesch. d. Autors. (11.457. 8°.) Klement, C. Analyses chimiques d’eaux de puits artesiens de Willebroeck. (Se- parat. aus: Bulletin de la Societe belge de geologie. Tom III, Annee 1889, Me- moires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceu- terick et de Smet, 1889, 8°. 128. (259— 270). steif. Gesch. d. Autors. (11.458. 8°.) Klvana, J. O tretihornich sopeönych hor- ninacn na Morave a Slezska vübec a Bänovsko-Bojkovickych zvläst. (Ueber die tertiären vulcanischen Gesteine in Mähren und Schlesien überhaupt und bei Banow- Bojkovie insbesondere. In: Bericht I des ezechischen Untergymnasiums in Ung.- Hradisch. 1885.) V Uh. Hradisti, typ. L. R. Krälelika, 1885. 8°. 33 S. mit 2 Kartenskizzen. steif. Gesch. d Autors. Beigegeben ist: Klvana, J. Petro- graficky prispevek ku poznäni vyvielych hornin na Morave a na Slezsku. (Petro- graphischer Beitrag zur Kenntniss der vulcanischen Gesteine Mährens und Schle- siens. In: Bericht V des czechischen Gymnasiums in Ung.-Hradisch. 1889.) V Prerove, 1889. 8°. 9S. (11.516. 8°.) Koch, G. A. Prof. Dr. Diluviale Funde an der Arnsteinhöhle bei Mayerling. (Separat. aus: Annalen des k. k. natur- historischen Hofmuseums. Bd. IV, Heft 4.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1890. 8°. 28. (N. 105— 107.) steif. Gesch. d. Autors. (11.459. 8°) Koken, E. Dr. Thoracosaurus maerorhyn- chus Bl. aus der Tuffkreide von Maas- tricht. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Gesellschaft. Bd. XL, 1888.) Berlin, W. Hertz, 1538. 8°. 20 8. (754—773) mit 1 Taf. (XXXII). steif. Gesch. d. Autors. (11.460, 8°.) Koken, E. Dr. Die Hyolithen der silurischen Geschiebe. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch geolog. Gesellschaft. Bd. XLI, 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 4 8. (79—82) mit 1 Taf. (VIII). steif. Gesch. d. Autors. (11.461, 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 189 Koken, E. Dr. Ueber die Entwicklung der Gastropoden vom Cambrium bis zur Trias. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mine- ralogie. Beilageband VI.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 180 8. (305 — 484) mit 26 Holzschnitten im Text und 5 Tafeln (X— XIV). steif. Gesch. d. Autors. (11.462. 8°.) Koken, E. Dr. Ueber einige fossile Fisch- Otolithen. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin, vom 21. Mai 1889.) Berlin, R. Fried- länder & Sohn, 1889. 8°. 5 S. (117—121), steif. Gesch. d. Autors. (11.463. 8°.) Kusta, J. Druhy seznam tretihornich rostlin z plastickeho jilu u Vrestan bliZe Biliny. [Zweites Verzeichniss tertiärer Pflanzen aus dem Tegel zu Preschen nächst Bilin.] (Separat. aus: Vestnik krälovske Cesk& spoleönosti nauk. 1389, I.) V Praze, typ. Dr. E. Gregra, 1889. 8°. 5 S. (347-351). steif. Gesch. d. Autors. (11.464. 8°.) Kusta, J. Nov& valouny z kamenneho uhli u Kroutove, Studnovsi a Slaneho. Böhmischer Text. Mit einem Resume in deutscher Sprache: Gerölle in dem Stein- kohlenflötze von Kroucova und Studüoves in der Permformation bei Schlan. (Sep. aus: Vestnik krälovske Geske spolecnosti nauk. 1889, II.) V Praze, typ. Dr. E. Gregra, 1889. 8°. 5 S. (225 — 229). steif. Gesch. d. Autors. (11.465. 8°.) Kusta, J. Otisky v_ tretihornim jilu u Sadkau (Satkau) u Zatce. [Abdrücke im tertiären Tegel von Satkau nächst Saaz.] (Separat. aus: Vestnik krälovskt teske spoleönosti nauk. 1889, II.) V Praze, typS, Dr E. Gresra, 1889,77 8077278. (223— 224). steif. Gesch. d. Autors. (11.466. 8°.) Lanzi, M. Dr. Le Diatomee fossili del Gianicolo. (Separat. aus: Atti dell’ Acca- demia pontificia de nuovi Lincei. Anno XLII; sessione del 16 giug. 1889.) Roma, Tipografia della scienze matemat. et fisiche, 1889. 4°. 9S. steif. Gesch. d. Autors. (3.057. 2°.) Laspeyres, H. Prof. Heinrich von Dechen. Ein Lebensbild. Bonn, 1889. 8°. Vide: (Dechen, H. v.). (11.426, 8°.) Lenk, H. Dr. Beiträge zur Geologie und Paläontologie der Republik Mexiko. Theil I. Leipzig, 1890. 4°. Vide: Felix, J. &H. Lenk. (3.033. 2°.) Lesley, J. P. Biographical notice of Ch. A. Ashburner. New York, 1890. 8°. Vide: (Ashburner, Ch. A.) (11.413, 8°.) Linnee, Ch. de. Lettere inedite a G. A. Scopoli. (XV Publicazione fatta per cura del Museo civico di Rovereto.) Rove- 190 reto, Tipografia Roveretana, 1889. 8°. 26 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Museum. (11.467. 8°.) Lossen, K. A. Prof. Ueber geologische Aufnahmen auf den Messtischblättern Elbingerode, Wernigerode und Harzburg. (Separat. aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geologischen Landesanstalt, für 1886.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1887. 8°. 6 8. (XXV—XXX). steif. Gesch. d. Herrn Teller. (11.468. 8°.) Lydekker, R. Manual of palaeontology. Edinburgh & London, 1889. 8°. 2 Vols. Vide: Nicholson, H. A. & R. Lyd- ekker. (11.514. 8°.) Marck, W.von der, Dr. Neue Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische und anderer Thierreste aus der jüngsten Kreide Westfalens, sowie Aufzählung sämmtlicher seither in der westfälischen Kreide auf- gefundenen Fischreste. (Separat. aus: Palaeontographica. Bd. XXI.) Cassel, Th. Fischer, 1874. 4°. 20 S. (55—74) mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Herrn Hofrath Stur. (3.038. 4°.) Meitzen, A. Das deutsche Haus in seinen volksthümlichen Formen. Behufs Mit- theilungen über die geographische und geschichtliche Verbreitung besprochen auf dem Geographentage zu Berlin am 7.—9. Juni 1881. (Separat. aus: Ver- handlungen des deutschen Geographen- tages 1881.) Berlin, D. Reimer, 1882. 8°. 34 S. mit 1 Kartenskizze und 6 Taf. steif. Gesch. (11.469. 8°) Meli, R. Sul rinvenimento dei resti fossili di un grande avvoltoio racchiuso nel peperino Laziale. (Sunto della comuni- cazione fatta alla Societa geologiea italiana nell’ adunanza del 26 sett. 1889.) Roma, typ. R. Accademia dei Lincei, 1889. 8°. 3 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.470. 8°.) Melion, J. Dr. Mährens und Oest.-Schlesiens Gebirgsmassen und ihre Verwendung. (Separat. aus: Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes- kunde. Jahrg. 1890.) Brünn, typ. R.M. Rohrer, 1890. 8°. 47 S. steif. Gesch. (11.471. 8°.) (Meneghini, G. Prof.) Cenni necrologiei diA. deZigno. (Separat. aus: Memorie della Societäitaliana della seienze Ser. III. Tom. VII.) Napoli, typ. R. Accademia, 1889. 4°. 118. steif. Gesch. d. Autors. (3.050. 4°.) (Meneshini, G. Prof.) Della vita scientifica di Prof.G. Meneghini. Commemorazione di G. A. Pirona (Separat. aus: Atti del R. Istituto veneto di scienze lettere ed arti. Ser. VII, Tom I.) Venezia, typ. Verhandiungen. Nr. 9 G. Antonelli, 1889. 8°. 37 S. (53—89). steif. Gesch. d. Autors. (11.472. 8°.) Merritt, W. H. Notes on some coals in western Canada. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers, octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Eng. 1889. 8°. 4 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.473. 8°.) Meschinelli, L. Dr. Avanzi preistoriei della valle di Fontega in provineia di Vicenza, (Separat. aus: Bulleitino di paleontologia italiana Anno XV. 1889.) Parma, typ. L. B. Battei, 1889 8°. 88. (125— 132.) steif. Gesch. d. Autors. (11.474. 8°.) Meschinelli, L. Dr. Studio sugli avanzi preistoriei della valle di Fontega. (Separat. aus: Atti della Societa Veneto-Trentina di scienze naturali. Vol. XI. Fase. 2.) Padova, typ. Prosperini, 1889, 8°. 328. (144—173) mit 3 Taf. (XV—XVI.) steif. Gesch. d. Autors. (11.475. 8°.) Meschinelli, L. Dr. Studio sulla flora fossile di Monte Piano. (Separat. aus: Atti della Societa Veneto - Trentina di scienze naturali. Vol. X. Fase, 2.) Padova, typ. Prosperini, 1889. 8°. 29 S. (274—297.) mit 1 Tabelle u. 1 Taf. (VI) steif. Gesch. d. Autors. (11.476. 8°.) Meschinelli, L. & A. Balestra. Nota su d’unanuova localitä di Zeoliti, (Separat. aus: Rivista dimineralogia e cristallografia italiana. Vol. II.) Padova, 1889. 8°. 2 S. (13—14) steif. Gesch. der Autoren. (11.477. 8°.) Meyer, H.v.& Th. Plieninger. Beiträge zur Paläontologie Württembergs, ent- haltend die fossilen Wirbelthierreste aus den Triasgebilden mit besonderer Rück- sicht auf die Labyrinthodonten d. Keupers. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1844. 4°. 132S. mit 12 Taf. Hiwd. Kauf. (3.048, 4°.) Militär-Comite, k. u. k. techn. u. administrat. Die hygienischen Verhält- nisse der grösseren Garnisonsorte der öster.- ungar. Monarchie. IV. Kaschau. Wien, typ. Staatsdruckerei. 1890. 8°. 154 S. mit 2Skizzen im Text, 19 Taf. u. 1 Karte. steif. Gesch. d. Comites. (10.232. 8°.) Momo, F. Taglio del viale dei colli a Firenze. Firenze, 1870. 8°. Vide: Grattarola G, Momo F. und A. Alessandri. (11.444. 8°.) Naumann, E. & M. Neumayr. Zur Geologie und Paläontologie von Japan. (Separat. aus: Denkschriften der math.- naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. LVII.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 4°. 42S.mit 14 Text- figuren u. 5 Taf. steif, Gesch. d. Oberberg- rathes E. v. Mojsisovies. (3.039. 4°.) Nr. 9 Nehring, A. Prof. Dr. a) Ueber einige den Löss und die Lösszeit betreffrnde neuere Publicationen, sowje über Alactaga jaeculus. 5) Ueber sus celebensis und Ver- wandte. (Separat. aus: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturr. Freunde zu Berlin, v. 17. Dec. 1889.) Berlin, R. Friedländer & Sohn, 1889. 8°. 8S. (184—196.) steif. Gesch. d. Antor-, (11.478. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Schneestürme als Todesursache diluvialer Säugethiere. (In Berliner naturwissenschaftliche Wochen- schrift v. 23. Febr. 1890.) Berlin, F. Dümnler, 1890. 4°. 48. (71-74). steif. (3.040, 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Die jungen Ab- lagerungen am Hellespont. Wien 1880. 4°. Vide: Calvert, F. &M. Neumayr. (3.031. 4°.) Neumayr, M. Prof. Dr. Zur Geologie und Paläontologie von Japan Wien, 1890. 4°. Vide: Naumann, E& M. Neumayr. (3.039. 4°.) (Neumayr, M. Prof. Dr.) Nekrolog von Prof. Dr. A. Penck (Separat. aus: Mit- theilungen des deutsch. und österreich. Alpenvereins. 1840, Nr. 3.) Wien, typ. A. Holzhausen, 1890. 8°. 88. steif. Gesch d. Autors. (11.479, 8°.) (Neumayr, M. Prof. Dr.) Sein Leben und Wirken. Von Dr. V. Uhlig. (Separat. aus: Jahrbuch d.k k. geolog.Reichsanstalt. Bd. XL, 1890.) Wien, A. Hölder, 1890. 8°. 20 8. (I—R0). steif. Gesch. d. Autors. (11.480. 8°.) Nicholson, H. A. & R. Lydekker. Manual of palaeontology for the use of students with a general introduction on the prineiples of palaeontology. Third edition rewritten and greatly enlarged. Edinburgh & London, W.Blackwood & Sons, 1889. 8°. 2 Vols. Lwd. Kauf. (11.514. 8.) Niedzwiedzki, J. Prof. Dr. Sammlung von Mineralien, die in Oesterreich häufig oder in grossen Massen vorkommen, für den Unterricht an Mittelschulen zu- sammengestellt. (Weltausstellung Wien, 1873; Colleetivausstellung des k. K. Unterrichts-Ministeriums.) Wien, typ. C. Ueberreuter, 1873. 8°. 8S. steif. Gesch. d. Herrn Teller. (11.481. 8°.) Niedzwiedzki, J. Prof. Dr. beitrag (IV) zur Kenntniss der Salzformation von Wieliczka und Bochnia, sowie der an diese angrenzenden Gebirgsglieder (pag. 153 bis 198 und Taf. V). Lemberg, typ. I. Vereinsbuchdruckerei, 1889. 8°. steif. Gesch. d. Autors. (8.121. 8°.) Oldham, R. D. A bibliography of indian geology et being a list of books and papers, relating to the geology of British K. k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 9. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 191 India and adjoining countries, published previous to the end of 1887. Preliminary issue. Caleutta, typ. Government Printing, 1888. 8°. XII—145 S. br. Gesch. (11.482. 8°.) Omboni, G. Prof. Rocce e fossili. Sunto di alcune lezioni di geologia. Padova, typ. F. Sacchetto, 1889. 8°. 262 S. mit 98 Textfiguren. br. Gesch. d. Autors. (11.483. 8°.) Pander, Ch. H. Dr. Ueber die Cteno- dipterinen des devonischen Systems. St. Petersburg, typ. Kais. Akademie, 1858. 4° und 2°. VIII—64 S. Text (4°) und Atlas mit 9 Taf. (2°). Kauf. (3.049. 4° und 155. 2%.) Pelz, A. Geologische Notizen über das Ge- biet der thracischen Eisenbahnen mit be- sonderer Berücksichtigung der beim Baue derselben verwendeten Gesteine; ge- sammelt in den Jahren 1872—1876. Wien, 1890. 4°. 44 lithograph. Bogen- seiten. steif, Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (3.041. 4°.) Penck, A. Prof. Dr. Melchior Neu- mayr. Nekrolog. Vide: (Neumayr, M.) (11.479. 8°.) Peters, E.D. jr. The Sudbury ore-deposits. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 12S. mit 1 Textfigar. steif. Gesch. d. Institut. (11.484, 8°.) (Philippson, A.) Dr. A. Philippson’s barometrische Höhenmessungen im Pelo- ponnes. Von Dr. A. Galle. Beılin 1889. 8°, Vide: Galle, A. (11.440. 8°.) Philippson, A. Dr. Der Isthmos von Korinth. Eine geologisch-geographische Monographie. (Separat. aus: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. Bd. XXV, Heft 1.) Berlin, D. Reimer, 189). 8°. 98 S. (1—93) mit mehreren Profilen im Text, 3 Taf. und 1 Karte. steif. Gesch. d. Autors. (11.485. 8°.) Pierce, W. J. Note on gold-mining and milling in Korea. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin, 1890. 8°. 3 S. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Institut. (11.486. 8°.) Pirona, G. A. Prof. Della vita scientifica di Prof. G.Meneghini. Venezia, 1890. 8°. Vide: (Meneghini, G. A.) (11.472. 8°.) Plieninger, Th. Prof. Dr. Beiträge zur Paläoutologie Württemberes. Stuttgart 1844. 4°. Vide: Meyer H. v. & Th. Plieninger. (3.028. 4°.) 29 192 Rath, G. vom, Prof. Dr. «) Referat über die von Prof. Nevil Story-Mas- kelyne im Meteorit von Breitenbach entdeckte neue krystallisirte Form der Kieselsäure. — 5) Mittheilung aus einem Berichte des Dr. W. Reiss über seine im Nov. 1872 angeführte Besteigung des Cotopaxi. — c) Mittheilung aus einem Schreiben des Prof. Th. Wolf d.d. Quito, 20. Jan. 1873. (Separat. aus: Sitzungsber. der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde v. 5. Mai 1873.) Bonn, typ. C. Georgi, 1873. 8°. 148. steif. Gesch. (11.487, 8°.) Ratzel, F. Prof. Dr. Die Schneedecke besonders in deutschen Gebirgen. (Aus: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, hsg. von A. Kirchhoff. Bd. IV. Hft. 3.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1889. 8°. 173 S. (107—277) mit 21 Text- figuren und ] Karte. steif. Gesch. des Verlegers. (11.488. 8°.) Raymond, R. W. Imaginary boundaries. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; jun. 1889.) New York, Instit. of Min: Engin., 1889. 8°. 17 S. mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.489. 8°.) Remy, R. Die Kohlenaufbereitung und Verkokung im Saargebiete. Berlin 1890. 4°. Vide: (Saarbrücken.) Der Stein- kohlenbergbau des preussischen Staates in der Umgebung von Saarbrücken. DRISYA 2.595. 4°.) Reyer, E. Prof. Dr. Theoretische Geologie. Stuttgart, E. Schweiz-rbart, 1888. 8”. XIlI— 867 S. mit 700 Textfiguren und 3 Kartenskizzen. Hlwd. Kauf. (71.515 8°.) Rodler, A. Dr. Ueber Urmiatherium Polaki, einen neuen Sivatheriiden aus dem Knochenfelde von Maragha. (Separat. aus: Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. (lasse, Bd. LVI, Abthlg. II.) Wien, typ. Staats- druckerei, 1889. 4°. 88. (307—314) mit 4 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3.042. 4°.) Rosenbusch, H. Prof. Dr. Zur Auf- fassung des Grundgebirges. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. 1889, Bd. 11.) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1889. 8°. 17 8. (81—97). steif. Gesch. d. Autors. (11.490. 8°.) (Rudolf, Kronprinz Erzherzog.) Die österreichisch -ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bd. VII. Steiermark. Wien, A. Hölder, 1890. 4°. VII—412 mit zahlreichen Holzschnitten im Text. Kauf. (2.858. 4°.) (Saarbrücken.) Der Steinkohlenbergbau des preussischen Staates in der Umgebung von Saarbrücken. Im Auftrage des Verhandlungen. Nr. 9 Ministers für öflentliche Arbeiten darge- stellt von A. Hasslacher & R. Nasse., Theil V. (Separat. aus: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate, Bd. XXX VIII.) Berlin, Ernst & Korn, 1890. 4°. 36 S. mit 10 Taf. (2.595. 4°.) Salom, P. G. Electrical accumnlators or storage-batteries. (Separat. aus: Traus- actions of the American Institute of Mining Engineers ; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 158. mit 8 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.491. 8°) (Salvator-Mineralwasser.) Prospect, ausgegeben von der Salvator-Quellen- direction in Eperies; mit einer Analyse von Prof. M. Balloö. AS. 4°, (3.047. 4°.) Schardt, H. Dr. Etude geologique sur quelques depots quaternairrs fossiliferes du canton de Vaud. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Vaudoise des seiences naturelles. Vol. XXV, Nr. 100.) Lausanne. F. Rouge, 1889. 8°. 20 8. (79—98) mit 2 Taf. (VI—-VII). Gesch. d. Autors. (11.492. 8°.) Schmidt, A. Prof. Dr. Geologie des Münstertbales im badischen Schwarzwald. Theil III. Erzgänge und Bergbau. Heidel- berg, C. Winter, 1889. 8°. IV—112S. steif. Gesch. d. Autors. (9.862. 8°.) Schuberg, C. Prof. Die Forschungsauf- gaben im Walde. (Inaugnrationsrede.) Carlsruahe, typ. Malsch & Vogel, 1889. 4°. 19. steif. Gesch. d. techn. Hochschule zu Carlsruhe. (11.493. 8°.) Schuster, M. Dr. Studien über die Flächenb»schaffenheit und Bauweise der Danburitkrystalle vom Scopi in Grau- bündten. £. Theil. (Separat. aus: Minera- logische und petrographische Mitthei- lungen, hsg. v. G. Tschermak, Bd. VI. 1884.) Wien, A. Hölder, 1884. 8°. 214 S, (301—514) mit 3 Textfiguren, steif. Gesch. d. Herrn 'Y'eller. (11.494. 8°.) Scopoli, G. A. Lettere inedite di C. Linneo. Rovereto, 1889. 8°. Vide: Linnee, Ch. de. (11.467. 8°.) Smock, J. C. A biographical notice of G. H. Cook. New York, 1889. 8°. Vide: (Cook, G. H.). (11.420. 8°.) Stache, G. Dr. Die Wasserversorgung von Pola. Geologisch-hydrographische Studie. (Separat. aus: Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIX, 1889.) Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 1008. (83—180) mit 4 Kartenbeilagen. steif. Gesch. d. Autors. (11.495. 8°.) Stefani, C. de, Prof. Sulle Ligniti della valledi Serchio. (Aus: R. Accademia econo- mico-agraria dei georgifili di Firenze.) Nr. 9 Firenze, 1837. 8’.42S. mit |geolog. Karte. steif. Gesch. d. Autors. (11.496. 8°.) Stefani, C. de, Prof. Iconografia dei nuovi molluschi plioceniei d’intorno Siena. (Separat, aus: Bollettino della Societa malacologica italiana. Vol. XIII, 1888.) Pisa, Societa malac. ital., 1888, 8°. 55 S. (181-—235), mit 3 Taf. (IX—XI). steif. Gesch. d. Autors. (11.497. 8°.) Stefani, C. de, Prof. Le pieghe delle Alpi Apuane. Contribuzione agli studi sull’ origine delle montagne. (Aus: Publi- cazioni del R. Istituto di studi superiori di Firenze. Sezione di scienze fisiche e naturali). Firenze, typ. Successori Le Monnier, 1889. 8°. 114 S. mit einigen Text- figurenu.2 Taf. Profile br. Gesch. d. Autors. (11.498. 8°.) Stefani, C. de, Prof. Le rocce eruttive dell’ eocene superiore nell’ Apennino. (Separat. aus: Bollettino della Societä geologica italiana. Vol. VIII, Fasc. 2). Roma, typ. R. Accademia dei Lincei, 1884. 8°. 91 S. (175— 263) steif. Gesch. d. Autors. (11.499. 8°.) (Steinhauser, A.)Nekrolog. Von Artaria u. Co. Wien, typ. Gesellschafts-Buch- druckerei, 1890. 4°. 4 S. steif. Gesch. d. Autors. (3.043. 2°.) Steinmann, G. & H. Bücking. Zur Geologie der Küsten des Cumberlandgolfes. (Separat. aus dem Werke über die Er- gebnisse der deutschen Polar-Expedition ; allgemeiner Theil. Bd. II. 6.) 8°. 118. steif. Gesch. d. Autoren. (11.500. 8°.) Stur, D. Eine flüchtige, die Inoceramen- Schichten des Wiener Sandsteins betref- fende Studienreise nach Italien. (Separat. aus: ‚Jahrbuch d. geolog. Reichsanstalt. Bd. XXXIX, 1889.) Wien, A. Hölder, 1889. 5°. 12 S. (439—450.) steif. Zwei Exemplare. Gesch. d. Autors. (11.501. 8°.) Stur, D. Geologisches Gutachten anlässlich der Versorgung der Landeshauptstadt Czernowitz mit gutem Trinkwasser. Czerno- witz, typ. H. Czopp, 1889. 8°. 27 S. steif. Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (11.502. 8°.) Szajnocha, L. Prof. Dr. Ueber den Contact des Porphyrs mit dem Kohlenkalke ober- halb Dubie bei Krzeszowice im Krakauer Gebiete. Vorläufize Mittheilung. (Separat. aus: Anzeiger der Akademie der Wissen- schaften in Krakau. Decemb. 1889.) Krakau, typ. A. M.Kosterkiewiez, 1890. 8°. 28. (XXI—XXIJ). steif. Gesch. d. Autors. (11.503. 8°.) Szajnocha, L. Prof. Dr. Ueber ein fossiles Elenskelett (Cervus Alces Linn.) aus der Höhle bei Saszezuröwka in der Tatra. (Separat. aus: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau, Decemb. 1889.) Einsendungen für die Bibliothek. 193 Krakau, typ. A. M. Kosterkiewiez, 1880. 8. 28. (XXII—XXIII). steif. Gesch. d. Autors. (11 504. 8°.) Teller, F. Die Pelecypoden-Fauna von Werchojansk in Ostsibirien, (Separat. aus: Arktische Triasfaunen, von E.v. Mojsi- sovies, Memoires de l’Academie imp. de sciences de St. Petersbourg. 1886. Ser. VII, Tom. XXXIII, Nr. 6.) Petersburg, typ. Akademie, 1836. 4". 358. (103—137.) mit 4 Taf. (XVII—XX). steif. Gesch. d. Autors. (3.044. #°.) Teller, F. Fusnlinenkalk und Uggowitzer Breccie innerhalb der Weitensteiner Eisenerzformation und die Lagerungsbe- ziehungen dieser paläozoischen Gebilde zu den triadischen und tertiären Sedimenten des Weitensteiner Gebirges. (Separat. ans: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichs- anstalt. 1389. Nr. 16—17.)Wien, A. Hölder, 1889. 8°. 12 S. (314—3%26). mit 4 Text- figuren. steif. Gesch. d. Autors. (11.505. 8°.) Terrigi, G. II calcare (Macco) di Palo e sua fauna microscopica. (Separat. aus: Atti della R. Accademia dei Lincei. Memorie, Classe di scienze fisiche. Ser. IV, Vol. VI.) Roma. typ. R. Accademia, 1839. 4°. 6) 8. (94-151). mit 10 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3.045. 2°.) Tchihatchef, F.v. Beitrag zur Kenntniss des körnigen Kalkes von Auerbach-Hoch- städten an der Bergstrasse, Hessen-Darm- stadt. (Separat. aus: Abhandlungen der grosshzg!. hessischen geologischen Landes- anstalt. Bd.I. Htt. 4.) Darmstadt A. Berg- strässer, 1888. 8°. 50 S. mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (11.506. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. (Geologische Unter- suchungen im westlichen Theile des Balkan und in den angrenzenden Gebieten. X.) Von Pirot nach Sofia, auf den Vitos, über Pernik nach Trn und über Stol nach Pirot. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften, math.- naturw. Classe. Bd. LXXXVIIl, Abthle. 1. 1883.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1883. 8°. 68 S. (1279 — 1346). mit 6 Textfiguren u. 9 Taf. steif. Gesch. d. Herrn F. Teller. (7.006. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Bericht über seine im Auftrage der akad. Bou£-Stiftungs- Commission ausgeführten geologischen Urtersuchungen im östlichen Balkan und in den angrenzenden Gebieten. (Separat. aus: Anzeiger der kais. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. XXVII. 1890, Nr. II.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. 4 S. (17—20). steif. Gesch. d. Autors. (11.507. 8°.) 194 Uhlig, V. Dr. Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise in das Gebiet der goldenen Bistritz, nordöstliche Rarpathen. (Separat. aus: Sitzungsbeıichte der kais. Akad. der Wissenschaften, math.-naturw. Classe. Jahrz. 1889. Bd. XCVIII, Abthlg. I.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1889. 8°, 16 S. (723—743). steif. Gesch. d. Autors, (11.508. 8°.) Uhlig, V. Dr. Melchior Neumayr. Sein Leben und Wirken. Wien 1890. 8°. Vide: (Neumayr, M.) (11.480. 8°.) Valentine, St. G. The Davis-Colby ore- roaster. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining En- gineers; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 1u S. mit 3 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.509. 8°.) Weithofer, A. Einige Bemerkungen über den Carpus der Proboscidier. (Separat. aus: Morphologisches Jahrbuch. Bd. XIV. 1888.) Leipzig, 1888. 8°. 108. (807— 516). steif. Gesch. d. Herrn Teller, (11.510. 8°.) Wittman, N. B. Peculiar working of a blast-furnace. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining En- Verhandlungen. Nr. 9 gineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Eugin., 1890. 8. 6S. steif. Gesch. d. Institut. (11.511. 8°) Zigno, A. Barone de, Prof. Chelonii scoperti nei teıreni cenozoici delle Prealpi Venete. (Separat. aus: Memorie del R. Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti. Vol. XXIII.) Venezia, typ. G. Antonelli, 1889. 4°. 12 S. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3.036. 4°.) Zigno, A. Barone de, Prof. il Prof. Giuseppe Meneghini, senatore del regno. Cenni neerologici. Napoli, 1539. 4°, Vide: (Meneghini. G.) (3.050. $°.) Zittel, K. A. Prof. Dr. Handbuch der Paläontologie; unter Mitwirkung von Prof. Dr. A. Schenk. Abtheilung I. Paläozoologie. Bd. III, Lfg. 3 (pag. 437 bis 32) und Abtheilung II. Paläophy- tologie. Lfg.8. Dicotylae bearbeitet von Prof. Dr. A. Schenk (pag. 669 bis 764). München und Leipzig, R. Olden- burg, 1889. 8°. Kauf. (5.854. 8°.) Zucchinetti, V. Dr. Souvenirs de mon sejour chez Emin Pacha el Soudani. Re- lation &crite par le Dr. Zucchinetti, lue par le Commandeur Tito Figari a la seance de la Societe Khediviale de geographie du 25 novembre 1887. Le Caire, Impri- merie polyglotte, 1890. 8°. 178. steif. Gesch. d. Autors. (11.512. 8°.) Verlag von Alfred Hölder.k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien. Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien Verhandlungen der k.k. BA Reichsanstalt. Bericht vom 31. Juli 1890. Inhalt: Todes-Anzeige: Prof. Dr. Ernst Weiss}. — Eingesendete Mit- theilungen: K. A. Weithofer. Ueber Tithon und Neocom der Krim. Georg Geyer. Bericht über die geologischen Aufnahmen im Gebiete der krystallinischen Schiefer von Juden- burg, Neumarkt und Obdach in Steiermark. — Literatur-Notizen: J. Kusta. — Ein- sendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Wir erhalten soeben die Trauernachrieht über das Hinscheiden eines hochgeschätzten Phytopaläontologen aus Berlin: Heute Früh !/;,2 Uhr erlöste Gott meinen innig geliebten Mann, den königl. Landesgeologen Prof. Dr. Ernst Weiss durch einen sanften T'od von seinen schweren Leiden im 58. Lebensjahre. Dies zeigt tiefbetrübt an h . Adelheid Weiss, Nr IRCR Berlin, den 4. Juli 1890. Sa Besibeiter: Eingesendete Mittheilungen. K.A. Weithofer. Ueber Tithon und Neocom der Krim. Die nachfolgenden, vorläufigen Notizen beziehen sich auf eine Reihe von Fossilien, die Herr Prof. Fr. Toula von seiner Krimreise, die er im Anschlusse an seine Balkanstudien im Jahre 1888 unter- nommen, mitgebracht hat. Für die Ueberlassung dieses Materiales sei mir gestattet, an dieser Stelle ihm meinen verbindlichsten Dank aus- zusprechen. In grösseren Suiten war nur das schon seit längerer Zeit bekannte Tithon und Neocom vertreten, wenn auch zahlreiche andere Reste auf das Vorhandensein noch anderer Horizonte hindeuten. Diese sollen jedoch bei späterer Gelegenheit besprochen werden. Die hellen, tithonischen Mergel von Theodosia (Feodosia oder Kaffa) finden "schon 1838 von Verveuil (Mem. soe. geol. fr. T. II, pag. 27) Erwähnung, bei welcher Gelegenheit Des hayes auch bereits K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr, 10. Verhandlungen. 30 196 Verhandlungen. Nr. 10 einen bezeichnenden Ammoniten (Ammon. T'heodosia Desh.) abbildet und beschreibt. Des weiteren wurden sie mehr oder weniger eingehend in den Arbeiten von Hyot, Dubois, Romanovsky, Favre u. A. besprochen; eine neueste, eingehende Behandlung erfuhren sie endlich 1559 von Sokoloff (Materialien zur Geologie Russlands. Taf. XIII, pag. 97, russisch), so dass ihre Stellung gegenwärtig keinem Zweifel mehr unterliegt. Da jedoch die vorliegende Ausbeute einige weitere charakteristische Formen geliefert hat, so seien sie im Folgenden kurz zusammengefasst : 1. Aptychus Beyrichi Oppel. 2. Phylloceras ptychoicum (Juenst. 3. Phylloceras cf. serum Oppel. Das vorliegende Fragment zeichnet sich durch eigenthümliche Radialwülste an den Flanken aus, wie sie dem typischen Zhyll. serum, z. B. der Stramberger Fauna, vollständig fehlen. Diese erinnern sehr an gewisse Formen der Heterophyllengruppe, insbesondere Phyll. Kuder- natschi, doch ist bei diesem der Streifungstypus ein ganz verschiedener. Auffallende Aehnlichkeit zeigt jedoch wieder Amm. praeposterius Font. von Crussol, der von Fontannes von dem Stramberger Ph. serum abgetrennt wird (Crussol, 1876, pag. 38, Taf. VI, Fig. 1- 2). 4. Phylloceras mediterraneum Neumayr. Ein grösseres und ein kleineres Fragment stimmen recht gut mit Zittel’s Abbildung (Fauna der älteren Tithonbild. Taf. 26, Fig. 1) von Phyll. Zignodianum überein, welche Species nach Neumayr jedoch auf den Unterovlith beschränkt werden muss (Jurastudien. II. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1371, pag. 340). Leider ist jedoch an unseren Exemplaren die Lobenlinie nicht sichtbar. 5. Lytoceras sutile Oppel. 6. Haploceras elimatum Oppel. Im Vergleich mit Exemplaren von Stramberg erscheint unsere Form sehr flach, besonders mit sehr schmalem Rücken, während dieser bei Hapl. elimatum breit abgeflacht ist. Doch zeigen Exemplare von letzteren aus Stramberg mitunter auch erstere Eigenschaften, andererseits lässt sich nieht leugnen, dass sämmtliche Fossilien von Theodosia mehr oder weniger zusammengedrückt sind, so dass die Identität unserer Stücke mit Hapl. elimatum als überaus wahrscheinlich bezeichnet werden muss. 7. Haploceras carachtheis Zeuschner. Die Uebereinstimmung ist eine vollkommene; allerdings haben die Exemplare auch hier wieder einen etwas schmäleren Rücken. Solehe Exemplare mit schmälerem Rücken beschreibt Favre (Abh. schweiz. pal. Ges. Bd. VI, pag. 30, Taf. II, Fig. 11) aus dem Tithon der Schweizer Alpen allerdings als Hapl. pseudocarachtheis. 8. Perisphinctes transitorius Oppel. 9. Perisphinctes sp. indet. 10. Olcostephanus Theodosia Deshayes. 11. Olcostephanus cf. Groteanus Oppel. Unser einziges vorliegendes Exemplar ist bedeutend weitnabeliger als die Art aus Stramberg (Zittel, Ceph. d. Stramb. Schichten. Taf. XVI, Fig. 1—3). Auf den inneren Umgängen (55 Millimeter) sieht man nur Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. K. A. Weithofer. 197 die zu kräftigen, abstehenden Primärrippen verlängerten Knoten, während die kleineren Theilrippen durch die nicht besonders involuten äusseren Windungen verdeckt sind. 12. Alaria ? sp. Zu diesen Formen kommen weiter noch andere, die schon von früheren Autoren angegeben worden, sich aber in unserer Colleetion nicht gefunden haben: Belemnites Zeuschneri Oppel. Lytoceras Liebigi Oppel. Aptychus punctatus Voltz. Oppelia macrotela Oppel. Hoplites Calisto d’Orb. Aus dieser bis nun bekannten Fossilliste von Theodosia erhellt, dass wir es hier, wie auch Sokoloff angibt, mit typisch alpinem Tithon zu thun haben. Insbesondere ist es die Fauna von Stramberg, mit der die unsere die auffallendste Uebereinstimmung besitzt, während sie andererseits den ungefähr gleichzeitigen Bildungen des russischen Gebietes in schroffster Weise gegenübersteht. — Ueber das Neocom der Krim liegt eine neuere Arbeit von N. Karakasch (Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, Bd. XCVIII, 1. Mai 1889, pag. 428) vor, auf die ich bezüglich des Näheren verweisen kann. Unsere Fossilien stammen von der fossilreichen Localität Biassala, im Thale der Katscha; sie lassen sich auf folgende Arten vertheilen: 1. Belemnites dilatatus Blainv. 2. Nautilus pseudoelegans d’Orb. Der breite Rücken des N. pseudoelegans ist zwar vorhanden, doch liegt der Sipho entschieden oberhalb der Mitte des Windungsquer- schnittes. 3. Nautilus cf. Malbosi Pictet. Die äussere Form stimmt recht gut; doch ist der Hauptlcbus bei unserer Form weit mehr ausgeschweift. 4. Lytoceras (?) subfimbriatum d’Orb. Die Rippen sind hier an der Naht zurückgezogen und in ihrem Verlaufe stark geschwungen, wie bei Zyt. sutile Opp., mit dem unsere Form bedeutende Aehnlichkeit zeigt. Die sehr schwer sichtbaren Loben scheinen sich in ihrem zweiten Lateral allerdings mehr dem Subfim- briaten-Typus zu nähern. 5. Phylloceras cf. Winkleri Uhlig. Die Berippung ist hier noch enger als an dem Uhlig’schen Exemplar aus den Rossfeldschiehten (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1882, pag. 379, Taf. IV, Fig. 5). 6. Haploceras Grasianum d’Orb. 7. Olcostephanus Astierianus d’Orb. 8. Hoplites Toulai n. sp. Unterscheidet sich von Hopl. radiatus Brug., dem er aber sehr nahe steht, hauptsächlich durch weiteren Nabel, niedrigere Windungen, und dadurch, dass die eingeschalteten Rippen stets sehr kräftig sind und zwischen den Hauptrippen stets nur in der Einzahl sich befinden. 9. Hoplites Inostranzewi Karakasch. 10. Hoplites cf. hystrix Phil. 30 * 198 Verhandlungen. Nr. 10 Ein Windungsbruchstück, das in seiner Seulptur sehr an Formen dieser Gruppe aus den norddeutschen Hils erinnert. Die Knoten tragenden Rippen sind kräftig, an der steil abfallenden Nabelwand stark nach vorn gezogen. An der Naht selbst schwellen sie zu einem leichten Knoten an, verlaufen dann radial und gerade nach auswärts, verdicken sich etwas oberhalb der Mitte der Flanken und ein drittes Mal zu beiden Seiten des flach gekrümmten Rückens. Zwischen diesen stärkeren Rippen liegt je eine schwächere , die in der unteren Hälfte der Flanken all- mälig entspringt und bei Passirung der äusseren Knotenreihe sich kräftig nach vorn neigt. ös erinnert dadurch diese Form ausserordentlich an die von Neumayr und Uhlig aus den norddeutschen Hils abgebildeten Arten dieser Gruppe /H. hystix, H. cf. curvinodus), denen sie jedenfalls auch sehr nahe steht. 11. Hoplites sp. 12. Orioceras n. f. ind. Ein Bruchstück stimmt fast vollständig mit einem unter obiger Bezeichnung von Neumayr und Uhlig (l.c. Taf. 48, Fig. 2) abge- bildeten Bruchstück überein. Es ist nur im Querschnitt ei höher, die Rippen etwas schärfer markirt und nicht so zugerundet wie bei dem Exemplar der Hils. 13. Orioceras cf. Duvali Leveille. Ein etwa 5 Centimeter langes Bruchstück stimmt recht gut mit einem von Pietet (Mel. pal. Taf. I, Fig. 2) abgebildeten Exemplar überein. Weisen nach dieser und der noch reichhaltigeren Liste von Karakasch (Il. e. pag. 433) die meisten Arten dieser Fauna auf mittleres Neocom (Hauterivien), und zwar wieder in alpiner Entwieklung hin, so finden sich hier jedoch auch Andeutungen, die den Einfluss fremder Faunengebiete zum Ausdruck bringen. Schon Tzebrikow (Bull. Soe. Imp. Nat. Moscou 1889, Nr. 1) und Karakasch erwähnen das höchst bemerkenswerthe Vorkommen von Ammoniten aus der Gruppe des Olcostephanus versicolor Trautsch. und subinversus Pavl. von Szimbirsk in dem Neocom der Krim und die daraus zu ziehenden Schlüsse bezüglich des gegenseitigen Verhaltens der beiden untereretacischen Meeresgebiete. In obiger Liste zeigten nun weiter aber einige Formen die ent- schiedensten Anklänge an Hilstypen, so dass hierdurch der rein medi- terrane Charakter dieser Ablagerungen eine neuerliche Einbusse erleidet und ihre Beziehungen zu anderen Faunen eine weitere Stütze erhält. Es steht dies in auffallender Uebereinstimmung mit den Resultaten, die aus der Untersuchung von Fossilien aus der Umgebung des Urmia- sees im nordwestlichen Persien bezüglich des Neocoms kürzlich ge- wonnen wurden. Obzwar hier in Persien der alpine Charakter fast ganz zurücktritt, so konnte hier doch „direet auf die norddeutschen Hils- bildungen, sowie auf das südöstliche Russland als auf die faunistisch nächst verwandten Gebiete“ hingewiesen werden (Weithofer, Sitzungsber. k. Akad. Wiss. Wien, 1. Decemb. 1889, Bd. 98, pag. 772). Während daher das Tithon nach jetziger Kenntniss einen rein alpinen Typus besitzt und noch keinerlei Elemente einer nördlicheren Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. Georg Geyer. 199 Region zeigt, sehen wir im mittleren Neocom der Krim zwar den süd- lichen Grundeharakter noch immer vorherrschend ausgeprägt, jedoch bereits erheblich mit fremden Beimengungen durchsetzt, die auf eine ausgedehntere und lebhaftere Communieation und dadurch bewirkten reichlieheren Formenaustausch mit kälteren Gebieten schliessen lassen. Die Fauna einer gegen die klimatische Grenze zu gelegenen Region, wo noch dazu die Isothermen einander ausserordentlich ge- nähert gewesen sein dürften, kann daher nicht leieht einen besseren Ausdruck finden, als wie ihn die Neocomfauna von Biassala zeigt. Georg Geyer. Bericht überdiegeologischen Aufnahmen im Gebiete der krystallinischen Schiefer von Juden- burg, Neumarkt und Obdach in Steiermark. Während des Sommers des verflossenen Jahres fiel dem Verfasser die Aufgabe zu, das Blatt Judenburg (Zone 17, Col. XI) zu kartiren, dessen Gebiet fast ausschliesslich von krystallinischen Schiefergesteinen aufgebaut wird. An Vorarbeiten lagen namentlich die Untersuchungen von v. Morlot!), Rolle°) und Stur) vor, deren detaillirte Durch- führung im Verein mit dem für diesen Theil der Alpen bezeichnenden Mangel an guten Aufschlüssen und mit der daraus erwachsenden Schwierigkeit, einzelne orientirende Zwischenlagen in den monotonen Schiefermassen auf weitere Strecken zu verfolgen, wesentliche Verände- rungen in dem gewonnenen Bilde ausschloss. In orographischer Hinsicht gehört der grösste Theil des unter- suchten Gebietes, dessen Höhenrücken zumeist von Nordnordwest nach Siidsüdost streichen, den Seethaler Alpen an, welche durch das Mur- thal von den südöstlichen Ausläufern der Niederen Tauern (Tamsweg- Sekkauer Höhenzug), sowie dureh die Satteldepressionen von Neumarkt und Obdach von den Metnitz-Alpen im Westen und dem Koralpenzug im Östen getrennt werden. Innerhalb der älteren, dieses Terrain zusammensetzenden Sechicht- reihe konnten nachfolgende Glieder ausgeschieden werden : I. Gneissserie. Dieselbe tritt einerseits auf dem Höhenrücken, welcher die Mur- ebene von Zeltweg und Knittelfeld im Norden begrenzt, zu Tage und setzt anderseits den über seine Umgebung hoch aufragenden Kamm des Grössenberges (Ameringkogl 2184 Meter) südlich von Weisskirchen zusammen. Der zuerst erwähnte Zug streicht von West nach Ost, fällt nach Süden ein und wird von lichten, grobplattigen Gneissen gebildet, deren Structur sehr oft ein streifiges Aussehen des Gesteines bedingt. Der !) Erläuterungen zur geologisch bearbeiteten VIII. Section des Generalquartier- meisterstabes von Steiermark. Wien 1848. 2) Ergebnisse der geognostischen Untersuchung der südwestlichen Steiermark, Jahrbuch d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1854, V. Bd., pag. 322. 3) Geologie der Steiermark, 200 Verhandlungen. Nr. 10 Glimmer ist bald als Muskowit, bald als Biotit vorherrschend. Dunkel- grüne bis schwärzliche Hornblendeschiefer bilden mehr oder minder mächtige Zwischenlagen, deren Verlauf die richtige Auffassung der tektonischen Verhältnisse erleichtert. In der Gegend nördlich von Fohnsdorf lagert über diesen Gneissen, mit demselben südlichen Einfallen, Granaten-Glimmerschiefer und sodann ein weicher, dunkler Phyllit. Letzterer streieht nordwestlich von Fohns- dorf in steiler Scehichtstellung am Fusse des Gehänges dureh. In weit grösserer Mächtigkeit tritt die Gneissserie südlich von Weisskirchen zu Tage, wo sie den von Nordwest nach Südost ver- laufenden Kamm des Grössenberges aufbaut, welcher im grossen Ganzen einen kuppenförmigen Bau erkennen lässt; es fallen nämlich die Gneisse dieser Gebirgsmasse sowohl nördlich, als auch westlich unter die ihnen vorliegenden Glimmerschiefer des Feistritzgrabens und Obdacher Sattels ein. In den hangenden Partien auf dem westlichen Gipfel des Grössen- berges und im Feistritzgraben, wo die Auflagerungsgrenze des Glimmer- schiefers durchstreicht, konnte das Ueberhandnehmen von feldspath- armen, schieferigen Gesteinsvarietäten, die etwa als Phyllitgneisse zu bezeichnen wären, nachgewiesen werden. Dagegen zeigte sich im Westen gegen Obdach die Grenze zum Glimmerschiefer in Form einer auf- fallend geraden, von Nordnordwest nach Südsüdost streichenden, dureh eine Reihe von niederen Gehängsätteln markirten Linie, ziemlich un- vermittelt. Die Gneisse des Grössenberges sind vorherrschend grob- plattig, quarzreich und führen als Glimmer fast nur Biotit, dessen schwarze Schüppchen lagenweise vertheilt erscheinen. Hornblende- schiefer treten hier seltener auf. Nur in der Gegend südlich von Landschach bei Knittelfeld konnten Gneisse beobachtet werden, in denen die Hornblende einen wesentlichen Bestandtheil bildet, welche somit als Hornblendegneisse bezeichnet werden dürfen. Sonach fiele die hier herrschende Gneissserie wohl schon in das Hangende der Hornblendegneissstufe von M. Vacek.!) Il. Glimmerschieferserie. In bedeutender Mächtigkeit setzen die Gesteine dieser Schichtfolge, welche zum weitaus grössten Theile aus typischem Glimmerschiefer mit grossen lichten Muskowitschuppen bestehen, den Zug der Seethaler Alpen zusammen. An untergeordneten Einlagerungen konnten inner- halb derselben a) helle, grobkrystallinische, häufig etwas bituminöse Kalke, 5) grünlichschwarze Hornblendeschiefer, c) Pegmatite beobachtet werden. Die krystallinischen Kalke nehmen vorwiegend die tieferen Horizonte ein und lassen sich in einem mächtigen Lager aus der !) Ueber den geologischen Bau der Centralalpen zwischen Enns und Mur. Ver- handlungen der k. k. geol. Reichsanstalt. 1886, Nr. 3, pag. 74. — Ueber die geo- logischen Verhältnisse des Flussgebietes der unteren Mürz. Ibid. Nr. 17, pag. 457. — Ueber die krystallinische Umrandung des Grazer Beckens. Ibid. 1890, Nr. 1, pag. 11. en Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. Georg Geyer. 201 Gegend von Scheifling über Unzmarkt, Judenburg, Weisskirchen und Obdach bis über Reichenfels in Kärnten verfolgen. Bis in die Gegend von Judenburg fällt dieses Kalklager nach Süden ein, dort aber findet eine Umkehrung der Fallrichtung nach Norden statt. Nachdem sich in den weiter südlich gelegenen Partien des Gebirges (Reiflingeck) von jenem Meridian angefangen eine zweite, südlich einfallende Zone von Kalkzügen einstellt, welche nach Westen keine Fortsetzung findet, hat es den Anschein, als ob diese Zone den antiklinalen Gegenflügel des Judenburger Kalklagers darstellen würde. Gegen Weisskirchen zu tindet eine Drehung im Schichtenfalle der letzteren statt; die Kalke neigen sich immer mehr nach Osten und setzen, schlecht aufgeschlossen , in einem schmalen, oft unterbrochenen Zuge parallel mit der Gmeiss- grenze, d. h. in südsüdöstlicher Richtung, nach Kärnten fort. Der süd- liche Zug dagegen erleidet in dem der Wendungsregion entsprechenden Gebiete des Kienberges mehrfache Unterbrechungen, welche vielleicht blos auf Veränderungen im Fallwinkel beruhen, denen zu Folge die Kalkplatte eine schwebende Lagerung annimmt und in einzelne kuppen- förmige Denudationsreste aufgelöst erscheint. Vom „Peter im Sattel“ an stellen sieh dann wieder regel- mässigere Verhältnisse ein, das nördliche Lager nähert sich in ausge- sprochener Convergenz dem südlichen, übersetzt bei Kathal das Granitzen-Thal und streicht dann mit nordöstlichem Fallen nahezu parallel mit seinem Gegenflügel und wie dieser mehrfach unterbrochen über die niederen Vorhöhen des Obdachegg gegen Reichenfels weiter. Ob die schmalen, rasch auskeilenden Lager von krystallinischem Kalk, welche im Schirnitzgraben bei Reichenfels, bei St. Anna und St. Wolf- gang nächst Obdach, auf der Seethaler Alpe und am Winterleithensee, endlich bei Perchau, demselben Horizonte angehören, konnte der grossen Unterbrechungen wegen nicht festgestellt werden. Dagegen zeigte sich, dass auch die Züge von Hornblendeschiefern und liehten Pegmatiten in den tieferen Horizonten der Glimmerschieferserie vorherrschen und sehr oft mit den Kalken in Contact treten. Die Hornblendeschiefer führen durchwegs Granat, als accessorische Bestandtheile auch Epidot, Rutil, Titanit und etwas Erz. Quarz und Feldspath sind nur spärlich vertreten, letzterer entbehrt meist der Zwillingsstreifung, dürfte aber dennoch zu den Plagioklasen zu rechnen sein. In gewissen Pegmatiten tritt der Glimmer zurück , gelblicher Feldspath und bläulich durehscheinender Quarz bilden ein äusserst grobkörniges Aggregat, worin der Quarz sehr oft mit einer gewissen Regelmässigkeit vertheilt ist, was dem Gesteine ein streifiges, an den Schriftgranit erinnerndes Aussehen verleiht. Oft führen diese Peg- matite grosse Turmalinsäulen, und zwar in solcher Menge, dass sie als Schörlpegmatite bezeichnet werden können. Ebenso häufig beobachtet man deren Vergesellschaftung mit krystallinischen Kalken voller Muskowit- blättchen. Ausser den beschriebenen, glimmerarmen Pegmatiten, welche nur gering mächtige Bänke bilden, tritt an der Basis dieser Serie ein stellenweise ziemlich mächtiger Complex von überaus glimmerreichen Pegmatiten auf. Dieselben bestehen zum grössten Theile aus oft hand- grossen Muskowittafeln, zwischen denen einzelne Quarzpartien vertheilt 202 Verhandlungen. Nr. 10 sind. Der Feldspath tritt sehr zurück. v. Morlot') bezeichnet diese Gesteine als Seethalglimmerschiefer. Während die eben erwähnten Gesteinsarten durchwegs nur als seeundäre Einschaltungen auftreten, wird die weitaus vorwiegende Masse der besprochenen Serie von typischen Glimmerschiefern aufgebaut, welche ein grobschuppiges Aggregat von tombakgelbem Muskowit und dünnen Quarzlinsen und -Schwielen darstellen. Granaten bilden in dem- selben eine seltene Erscheinung und treten in grosser Menge erst in den hangendsten Partien auf, wo dünnschichtige, bläulichgraue oder weiss- liehe Schiefer vorherrschen.2) Bekanntlich unterscheidet Stur (l. e.) in dem Complexe der Glimmerschiefer zwei Stufen, wovon die untere als fester oder erz- führender Glimmerschiefer, die obere dagegen als Granatenglimmer- schiefer bezeichnet wird; die Erzvorkommen der Seethaler Alpen liegen thatsächlich in dem tieferen Horizonte. Die angedeutete Gesetzmässigkeit scheint sich jedoch in den weiter östlich und nördlieh gelegenen Distrieten dadurch zu verwischen, dass daselbst auch tiefere Lagen granatenfülhrend werden; schon auf dem Höhenzug nördlich von Fohnsdorf lagern thatsächlich granaten- reiche Schiefer unmittelbar auf dem Gneiss, Die tektonischen Verhältnisse der Seethaler Alpen wurden bereits von v. Morlot und Rolle (l. e.) beschrieben. Darnach herrscht im eentralen Theile der Gruppe, so namentlich längs des Hauptkammes constant ostwestliches Streichen. Vom Murthale in der Gegend von Unzmarkt und St. Georgen angefangen bis in den Hintergrund der nördlichen Seitengräben fallen die Glimmersehiefer durchwegs nach Süden ein, dort aber wendet sich das Fallen in einer flachen Synklinale nach Norden, eine Verflächungsrichtung,, welehe, von localen Wellen abgesehen, bis auf die kärntnerische Abdachung ‘des Hohenwart gegen das Hüttenberger Thal anhält. Nach dieser Gegend hin treten somit immer tiefere und tiefere Horizonte zu Tage. Die alten Karten verzeichnen schon südlich vom Zirbitzkogl eine von Ost nach West verlaufende Grenze des. Schiefers gegen unterlagernden Gneiss. Soweit ich die Verhältnisse jener ziemlich gut aufgeschlossenen Gegend zwischen dem Fuchskogl und der Zanitzen-Höhe beobachten konnte, lässt sich jedoch die genannte Grenzlinie nicht aufrecht er- halten. Allerdings schalten sich daselbst zwischen den typischen Glimmerschiefern” zahlreiche Lagen von Feldspath führenden Gesteinen ein, welche im Handstücke als Gneiss bezeichnet werden müssen, doch kann über deren Zugehörigkeit zur Glimmerschieferserie deshalb kein Zweifel obwalten, weil die Wechsellagerung eine evidente ist. Noch sei hier erwähnt, dass diese phyllitischen Gneisse den schieferigen Gneisslagen auf dem Gipfel des Grössenberges und den Grenzgebilden !) Erläuterungen zur geologisch bearbeiteten VIII. Section der Generalquartier- meisterstabs-Specialkarte von Steiermark und Illyrien. Wien 1848, pag. 6. 2) F. Rolle, Geognostische Untersuchung des südwestlichen Theiles von Ober- steiermark. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1854, V. Bd., pag. 323. — Stur, Die geologische Beschaffenheit des Ennsthales. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1853, IV. Bd., pag. 463. — Stur, Geologie der Steiermark, pag. 29. Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. Georg Geyer. 203 im Feistritzgraben ähnlich sind, von den tieferen, lichten Biotitgneissen !) jedoch erheblich abweichen. Im Gegensatze zu der besprochenen ostwestlichen Streichungs- richtung im Kammgebiete der Seethaler Alpen zeigen die an die Gneiss- grenze östlich von Obdach im Liegenden und die an die Phyllitgrenze bei Neumarkt im Hangenden angrenzenden Regionen des Glimmer- schieferprofiles nieht mehr das ostwestliche Streichen des Hauptkammes, sondern eine von Nordnordwest nach Südsüdost gerichtete Streichungs- richtung. Dabei erscheint die aus zahlreichen Beobachtungen erhobene Wendung in der Gegend zwischen Judenburg und Obdach durch den Verlauf der Kalkzüge deutlich markirt. Minder klar stellen sich diese Verhältnisse auf der Westabdachung der Seethaler Alpen gegen die Phyllitzone von Neumarkt dar, obwohl auch hier in den Seitengräben un- mittelbar längs der Grenze ein südwestliches, d.h. concordantes Einfallen des liegenden Glimmerschiefereomplexes unter der Phyllit- decke nachweisbar ist. Ausschlaggebend in Bezug auf diesen Punkt sind die Verhältnisse sowohl auf dem Hügel von St. Margarethen bei Mühlen, südöstlich von Neumarkt, als längs der Südabdachung des Fries- acher Alpls, wo die hangenden granatenreichen Glimmerschieferhorizonte in concordanter Aufeinanderfolge und ganz unmerklichen Uebergängen nach oben von den dunklen Phylliten abgelöst werden. ?) Die erwähnte Diseordanz im Hauptstreichen ergibt sich somit nur auf Grund von Fallriehtungen, welche ziemlich weit entfernt von der factischen Grenzlinie beobachtet wurden, und dürfte somit weit eher tektonischen Ursachen zuzuschreiben sein, als einer Unterbrechung im Absatz der Gesteine. Ill. Kalkthonphyllitserie. Ihrem petrographischen Habitus nach entsprechen die fraglichen Gebilde, welche den weiten Sattel von Neumarkt einnehmen, am besten G. Stache’s Kalkthonphyllitgruppe.?) Dieser Autor sprach auch die Vermuthung aus (l. e. pag. 156), dass jene Gebilde des oberen Mur- und Gurkthales vielleicht den kalkigen Lagen im Hangenden seiner Quarzphyllitgruppe entsprechen, doch bedingt das Vorherrschen von rhomboedrischen Carbonaten in fast sämmtlichen Gesteinen dieser Serie eine weit innigere Anlehnung an die Kalkthonphyllitgruppe. Ihr Auftreten !) Es scheinen somit in diesem südlichen Grenzgebiete ähnliche Uebergänge und Wechsellagerungen zu herrschen, wie auf der nahen Saualpe und auf der Koralpe, wo Morlot (Haidinger’s Berichte. Vorlage der colorirten XIII. Seetion. V. Bd., pag. 222) Glimmerschiefer als herrschendes Gestein ausschied, während Lipold (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1855, VI. Bd., pag. 414) und Rolle (Ibid. 1856, VII. Bd., pag. 223) denselben Complex als Gneiss auffassten. Stur (Geologie der Steiermark, pag. 29, 30) bezeichnet diese Gesteine als „Gneiss der Koralpe“ und bemerkt, dass dieselben den Glimmerschiefer auf weite Strecken vertreten können. ”) Rolle, Dritter Bericht des geogr.-montanist. Vereines für Steiermark. Graz 1854, pag. 17. ®) Die paläozoischen Gebiete der Ostalpen. Jahrb. d. k. k. geol. Reichs- anstalt. 1874, XXIV. Bd., pag. 1509. K.k. geolog. Reichsaustalt, 1890. Nr. 10. Verhandlungen. 31 204 Verhandlungen. Nr. 10 wurde schon von A.Bou&t) erwähnt. Rolle?) bezeichnet dieselben in Uebereinstimmung mit den alten Uebersichtskarten von Haidinger und v. Morlot als Vebergangsschiefer und führt zuerst das Vorkommen von Crinoidenstielgliedern in zwischengelagerten Kalken vom Singereck (östlich Neumarkt) an. Die Schichtfolge, welche sich, wie erwähnt, unmittelbar aus den dünnschichtigen,, hellen Granaten-Glimmerschiefern entwickelt, besteht vorwiegend aus grauen, milden, an der Oberfläche serieitisch glänzenden, häufig graphitischen Thonschiefern, aus kalkreichen, fleckigen, grünen Schiefern und aus grauen, oft sehr feinkörnigen Kalken. Untergeordnet treten feldspathführende Gesteine auf, die als Gneissphyllite bezeiehnet werden können, ferner weisse oder röthliche, seidenartig glänzende Schiefer, endlich gelbe Quarzitschiefer , welche stets als Begleiter der Kalkzüge auftreten. Nicht selten nehmen die Phyllite selbst einen hohen Kalke 'ehalt an und gehen dann in grössere Complexe von grauen, glimmerreichen Kalkschiefern über. Ihrer Zusammensetzung nach bestehen die glänzenden, vielfach sefälteten grauen Schiefer, welche in der Literatur als Thonglimmer- schiefer oder Urthonschiefer angeführt werden, vorherrschend aus Muskowitschüppehen mit untergeordneten Quarzlinsen; accessorisch ent- halten sie Rutilnädelehen, etwas Turmalin und vereinzelte Kryställchen, die wohl als Feldspath zu deuten sind. Die grünen Schiefer bilden ein Aggregat von Quarzkörnern, rhom- boedrischen Oarbonaten, Plagioklas und einem grünen bis gelbbraunen, durch starke Absorption und lebhaften Pleochroismus ausgezeichneten Glimmer. Dasselbe wird ganz erfüllt von Kryställehen und Körnern von Epidot.°) Die gneissartigen Einlagerungen erweisen sich als Aggregate von Quarzkörnern, iomboeduischenn Carbonaten, Hornblende und Feld- spath, welcher allerdings der Zwillinesstreifung entbehrt, sich jedoch durch eine reichliche Menge der bekannten Einschlüsse als Plagioklas der Albitgruppe charakterisirt. Auch die lichten Quarzitschiefer führen Pseudomorphosen, die auf das Vorhandensein von rhomboedrischen Carbonaten schliessen lassen; in einzelnen Lagen führen dieselben Muskowitblättehen, die den Schiefe- rungsflächen einen seidenartigen Glanz verleihen. Somit zeichnen sich fast alle herrschenden Gesteinstypen dieser Serie durch das Auftreten von rhomboedrischen Carbonaten aus, welche wohl meist in der Form von kohlensaurem Kalk vorhanden sein dürften. Vielfach überdeekt von glacialen, in mehreren Terrassen angeord- neten Schottern, welehe den einstigen Verlauf der Mur und ihrer nörd- lichen Seitenbäche andeuten, zieht sich der Complex der Kalkthon- phyllite aus seinem Hauptverbreitungsbezirke in der Murauer Gegend zwischen Kubalpe und Zirbitzkogel nach Südosten. Seine Lagerung in !) Apercu sur la constitution geologique des provinces illyriennes. M&m. Soc. geol. de France. Paris 1835, pag. 51. ?) Ergebnisse der Untersuchung des südwestlichen Theiles von Obersteiermark. 1854, pag. 324. ») Herr Baron v. Foullon war so freundlich, die hier angeführten Gesteine mikroskopisch zu prüfen, wofür ihm Verfasser zu bestem Danke verpflichtet ist. Nr. 10 Bericht vom 31. Juli. J. Kusta. 205 diesem, am Hörfeldspitz endigenden Ausläufer ist im Allgemeinen wohl eine muldenförmige, doch erlitten die minder widerstandsfähigen, weichen Schiefermassen unbeschadet der constant von Nordwest nach Südost verlaufenden Streichungsrichtung mannigfache Faltungen, welche sich in einer Aufeinanderfolge von Längssätteln und Mulden documentirt. IV. Die Kalke der Grebenze. In einem innigen, durch Wechsellagerung und conformes Einfallen bedingten Zusammenhange mit den Phylliten und deren grünen Schiefern, welch letztere vorwiegend die hangenden Partien bilden, lagert westlich vom Neumarkter Sattel der Kalkzug der Grebenze. Die, Hauptmasse desselben besteht aus hellen, hochkrystallinischen Kalken; es treten aber namentlich an dessen Basis auch nahezu diehte, mitunter roth gefärbte Kalke auf, welche in ihrem äusseren Ansehen an gewisse Silurkalke, namentlich an die sogenannten Saubergkalke !) der Eisen- erzer Gegend erinnern. Leider ist es bisher nicht gelungen, in diesen Kalken entscheidende Fossilien zu finden, doch ist las Vorkommen von Crinoidenstielgliedern in noch tieferen Lagen schon seit längerer Zeit be- kannt. Letztere stammen zum Theil aus gering mächtigen Kalkzwischen- lagen nahe an der Basis der Phyllite (Singereck), zum Theil finden sie sich auch in den dunkelgrauen Kalken des Blasenkogels bei St. Lambrecht. Inwieweit die fraglichen Kalke der Grebenze, oder selbst die Kalk- lagen führenden tieferen Phyllite bereits dem Silur zuzuzählen seien, müssen sonach erst spätere Funde darthun, In älteren Berichten erscheint das Kalklager der Grebenze als einseitig anschwellender Gegenflügel der Kalklager des Singereck östlich von Neumarkt aufgefasst. Allein die mächtige Platte der Grebenze lagert thatsächlich überall im Hangenden der Phyllite, aus denen sie sich allerdings durch Wechsellagerung und in petrographischen Ueber- gängen nach oben entwickelt. Ebenso gewiss gehören die schmalen Züge von äusserst feinkörnigen, dunkelgrauen Kalken, welche östlich oberhalb Neumarkt in den weichen Schiefern eingeschaltet sind, den liegenden Partien der Phyllitserie an. Erst die Untersuchung der sich nach Nordwesten über den Pleschaitz bis in die Gegend von Seebach fortsetzenden Kalkmasse dürfte völlige Klarheit über das Verhältniss der letzteren zu den Phyl- liten und zu dem Granaten führenden, oberen Horizonte der Glimmer- schieferserie bringen. Literatur-Notizen. J. Kusta. Ein zweites Verzeichniss tertiärer Pflanzen Aeerplastischen T'hones von Vrestan nächst .Bilin. Sitzungsber. d. königl. böhm. Gesellschaft d. Wissensch. in Prag. 1889. (Czechisch.) Wie aus dem folgenden Verzeichnisse der Tertiärpflanzen von Vrestan, das weitere 36 Arten enthält, zu ersehen ist, sind die Bemühungen des Verfassers die fossil- !) M. Vacek, Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1386, pag. 76, 459. öl* 206 Verhandlungen. Nr. 10 reichen plastischen Thone von VreStan möglichst auszubeuten, von gutem Erfolge gekrönt. Es gelang ihm folgende Arten neuerdings in den Thonen aufzufinden: Pteris sp. Protea bilinica Ett. Salvinia Reussi Ett. Banskia longifolia Ett. Juneus sp. Hakea bohemica Ett. Smilax obtusangula Heer. Laurus Agathophyllum Eitt. Myrica acuminata Ung. Persea spectabilis Heer. Quercus pseudolaurus Ett. Pimelia Kucliana Ett. a valdensis Ett. Cinchonidium multinerve Bit. Ficus Göpperti Ett. Olea Feroniae Eitt. „rcnMheussu. Eitt. Tabernaemontana bohemica Ett. Sapotaecites augustifolius Ett. Zizyphus tiliaeformis Heer. Diospyros paradisiaca Ett. Juglans cf. acuminata Ab. Styrax stylosa Ett. Pterocarya denticulata Heer. Cornus Buchti Ett. Callisthemophyllum melaleuceforme Ett. Stereulia Labrusca Ung. Pyrus Euphemes Ung. „ Daphnogene Ett. Prunus sp. Bombax oblongifolium Ett. Prunus sp. Dodonaea antiqua Ett. Dalbergia rectinervis Ett. Rhamnus rarinervis Ett. Cassia sp. Durch die hier aufgezählten 36 Arten vermehrt, erreicht die Zahl der in den plastischen Thonen von VreStan bis nun gefundenen Arten ]43, während die bis zur Stunde aus dem gesammten böhmischen Tertiär bekannte Flora 500 Arten aufzu- weisen vermag. J. Prochäzka. J. Kusta. Gerölle in dem Steinkohlenflötze von Krou- coväa und Studnoves in der Permformation bei Sehlan. Aus den Sitzungsber. d. königl. böhm. Gesellschaft d. Wissensch. in Prag. 1889. (Czechisch mit einem deutschen Resume.) Im vorliegenden Berichte werden neue Belege des Auftretens von Geröllen in den Steinkohlenflötzen der Perm!ormation bei Schlan angeführt. Diesmal werden 5 Geröllstücke von Kroutovä, | von Studüoves und 2 aus der Caroli-Zeche bei Schlan näher besprochen. Nach bisherigen Angaben sind also aus dem Krou- cover Steinkohblenflütze im Ganzen 13 Gerölle bekannt. Dem Verfasser scheint jetzt die Ansicht, dass diese Gerölle durch schwimmendes Eis an ihren jetzigen Standort gebracht worden sind, mehr als früher glaubwürdig zu sein. J. Prochäzka. Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat-Abdrücke, Eingelanst vom 1. April bis Ende Juni 1890. Ackerbau-Ministerium, k. u. k. Das land- und forstwirthschaftliche Versuchs- wesen in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. H: rausgegeben anlässlich der allgemeinen land- und forstwirthschaftlichen Ausstellung in Wien 1890. Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8%. IV-—113 S. br. Gesch. d. Ackerbau-Ministeriums. (11.518. 8°.) Auinger, M. Die Gasteropoden der Meeres- Ablagerungen der ersten und zweiten miocanen Mediterran-Stufe in der österr,- ungar. Monarchie. Lfg. VI. Wien 1890. 4°. Vide: Hörnes, R&M. Auinger. (3.053. 4°.) Birlinger, A. Prof. Dr. Rechtsrheinisches Alamannien. Grenzen, Sprache, Eigenart. (Aus: Forschungen zur deutschen Landes- und Völkerkunde, hsg. von A. Kirchhoff, Bd. IV, Hft. 4.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1890. 8°. 119 8. (279—397) mit 12 Text- figuren. steif. Gesch. d. Verlegers. (11.585. 8°.) Bittner, A. Dr. Aus dem Halleiner Ge- birge. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1882, Nr. 13.) Wien, A. Hölder, 1882. 8°. 6 8. (235 — 240). steif. Gesch. d. Autors. (11.519. 8°.) Bittner, A. Dr. Zur Verbreitung der Opponitzer Kalke in den nordsteirischen und in den angrenzenden oberöster- reichischen Kalkalpen. (Separat. aus: Ver- handlungen der k.k. geolog. Reichsanstalt. 1887, Nr. 3.) Wien, A. Hölder, 1887. 8°. 58. (81—85). steif. Gesch. d. Autors. (11.520. 8°.) Bittner, A, Dr. Eine triadische Conularia. (Separat. aus: Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1890, Nr. 9.) Wien, A. Hölder, 1890. 8°. 28. (177-- 178) mit l Textfigur. steif. Gesch. d. Autors. (11.586. 8°.) Bittner, A. Dr. Ueber die Lagerungs- verhältnisse am Nordrande der Tertiär- bucht von Tüfter. (Separat. aus: Verhand- lungen der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1890, Nr. 7.) Wien, A. Hölder, 1890. 8°. 88. (136—143). steif. Gesch. d. Autors. (11.521. 8°.) Blake, W. P. Note on the use of alu- minium in the construction of instruments of preeision. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890 ) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Institut, (11.522. 8°.) Blake, W. P. Uintaite, Albertite, Grahamite and Asphaltum deseribed and compared, with observations on bitumen and its compounds. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 20 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.523. 8°.) Blake, W. P. Wurtzilite from the Uintah mountains, Utah. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 7 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.524. 8°.) Blanckenhorn, M. Dr. Beiträge zur Geologie Syriens: Die Entwicklung des Kreidesystems in Mittel- und Nordsyrien, mit besonderer Berücksichtigung der paläontologischen Verhältnisse nebst einem 15) 08 Anhang über den jurassischen Glandarien- kalk. Eine geognostisch-paläontologische Monographie. Cassel, typ. L. Döll, 1890. 4°. IV—135 S. mit 2 Textfiguren, 3 Ta- bellen und 11 Tafeln. br. Gesch. d. Autors. (3.051. 4°.) Bukowski, G.Dr. Reisebericht aus Klein- asien ddo, Bulatly, 8. Mai 1890. (Separat. aus: Anzeiger der kais. Akademie der Wissenschaften. Jahrgg. 1890, Nr. XII.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. 38. steif, Gesch. d. Autors. (11.595. 8°.) Camerlander, C. Freih. v. Geologische Aufnahmen in den mährisch-schlesischen Sudeten. I. Die südöstlichen Ausläufer der mähr.-schles. Sudeten. (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XL, 1890.) Wien, A. Hölder, 1890. 8. 214 S. (103—316). br. Gesch. d. Autors. (11.525. 8°.) (Carinthia-Quellen.) Chemische Analyse des Sauerbrunnens „Carinthia“ bei Risen- kappel in Kärnten. Von Prof. Dr. J, Mitteregger. Klagenfurt 1879. 4. Vide: Mitteregger, J. (3060. 4°.) Chance, H.M. The Rush Creek, Arkansas, zinc-distriet. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of‘ Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Eng., 1890. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.526. 8°.) Clark, F. W. Some tests of the relative strength of. nitroglycerine and other explosives. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 13 8. mit 3 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.527. 8°.) Cowles, E. H. Aluminium bronze and brass as suitable materials for propellers. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 10 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.528. 8°.) Cowles, E. H. Physical properties of some of the alloys of manganese, copper and aluminium. (Separat. aus : Transactions of the American Institute of Mining Engineers ; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.529. 8°.) Dames, W. Prof. Dr. Anarosaurus pumilio noy. gen. nov. sp. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog.Gesellschaft. Bd. XLII, 1890.) Berlin, W. Hertz, 1890. 8°. 12 8. (74—85) mit 2 Textfiguren und 1 Tafel. steif. Gesch. d. Autors. (11.530. 8°.) Verhandlungen. Nr. 10 Dames, W. Prof. Dr. Ueber Vogrlreste aus dem Saltholmskalk von Limhamn bei Malmö. (Separat. aus: Bihang till k. Svenska Akademiens Handlingar, Bd. XVI, Afd. IV, Nr. 1.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1890. 8°. 11 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (11.531. 8°.) Danielssen, D. C. [The Norwegian North- Atlantie Expedition 1876—1878. XIX. Zoology.] Actinida. Christiania 1890. 4°. Vide: Nordhavs-Expedition, Den norske. (2.416. 4°) Danzig, E. Dr. Nachträgliche Bemerkungen zu der Abhandlung: Weitere Mittheilungen über die Granite und Gneisse der Ober- lausitz und des angrenzenden Böhmens. (Separat. aus: Abhandlungen der Gesell- schaft „Isis“ in Dresden. 1890. Abh. 2.) Dresden, Warnatz & Lehmann, 1890. 8°. 3 8. steif. Gesch. d. Autors. (11.587. 8°.) Darapsky, L. Dr. Las aquas minerales de Chile. Valparaiso, typ. G. Helfmann, 1890. 8°. vVII—193 S. br. Gesch, d. Autors. (11.588. 8°.) Dautzenberg, Ph. R£coltes malacologiques de M. le capitaine Em. Door, dans le Haut-Senegal et le Soudan francais de 1886 ä 1889. (Separat. aus: Me&moires de la Societe zoologique de France. Tom. III, 1890.) Paris, Societe zoologique, 18%. 8°. 13 S. (123—135) mit 1 Tafel. steif. Gesch. d. Autors. (11.532. 8°.) Delgado, J. F. N. Relatorio äcerca da decima sessäo do congresso international de anthropologia e archeologia prehisto- ricas. Lisboa, Imprensa nazional, 1890. 4°.46 8. steif. Gesch. d. Autors. (3.052. 4°.) Diesener, H. Verfahren zur Massenpro- duction von Dachziegeln. Leipzig, typ. W. Hartmann, 1890. 8°. 20 S. mit 8 Text- figuren. steif. Gesch.d. Autors. (11.589. 8°.) Ekama, C. Dr. Fondation Taylor. Cata- logue de la bibliotheque. Tom. II. Livr. 1—3. Harlem, Heretiers Loosjes, 1889. 8°. 168 8. br. (10.302. 8°.) Emmons, S. F. Notes on the gold-deposits of Montgomery county, Maryland. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 218. steif. Gesch. d, Institut. (11.533. 8°.) Fackenthal, B. F. Filling and blowing- in at the Durham blastfurnace. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°.13 S. mit 2 Taf. steif. Gesch. d. Institut. (11.534. 8°.) Nr. 10 Feistmantel, ©. Prof. Dr. Uhlonosne utvary v Tasmänii. (Spisuv poctenych jubilejni cenou kräl. cesk& spole@nosti nauk v Praze Cislo III.) [Die kohlen- führenden Formationen von Tasmanien.] V Praze, typ. Dr. E. Gregra, 1890. 8°. XT1I—162 S. mit ] geolog. Karte und 10 Taf. br. Gesch. (11.590. 8°.) Fernow, B. E. Avalanches. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; jun. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 158. steif. Gesch. d. Institut. (11.535. 8°.) Fugger, E. Salzburgs Seen. (Separat. aus: Mittheilungen der Gesellschaft für Salz- burger Landeskunde. Bd. XXX.) Salzburg, typ. J. Oellacher & Co., 1890. 8°. 19 8. mit 6 Textfiguren und 7 Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. (11.556. 8°.) Genth, F. A. Prof. Dr. [Contributions to mineralogy. Nr. XLIV.| Gadolinite; Cacoclasite; Monazite. (Separat. aus: American Journalofseience. Vol. XXXVII. Sept. 1889.) New Haven, J. D.&E. S. Dana, 1889. 8°. 68. (198—203). steif. Gesch. d. Autors. (11.537. 8°.) Genth, F. A. Prof. Dr. [Contributions to mineralogy. Nr. XLVI.] On a new occurence of Corundum, in Patrick Co., Va. (Separat. aus: American Journal of science, Vol. XXXIX. Jan. 1890.) New Haven, J. D.&E. S. Dana, 1890. 8°. 4 S. (47—50). steif. Gesch, d. Autors. (11.538. 8°.) Genth, F. A. Prof. Dr. Jarosite from Utah. (Separat. aus: American Journal of science. Vol. XXXIX. Jan. 1890.) New Haven, J. D.&E. S. Dana, 1890. 8°. 18. steif. Gesch. d. Autors. (11.539. 8°.) Genth, F. A. & S. L. Penfield. On Landsfordite, Nesquehonite, a new mineral and pseudomorphs of Nesquehonite after Landsfordite. (Separat. aus: American Journal of science. Vol. XXXIX. febr. 1890.) New Haven, J. D.&E. S. Dana, 1890. 8°. 17 S. (121— 137) mit 1 Tafel (IV). Gesch. d. Autoren. (11.540. 8°.) Gioli, G. Dr. Sopra alcuni resti di Rhino- ceros etruscus, Falc. rinvenuti a Prata presso Massa maritima. (Separat. aus: Atti della Societa Toscana di scienze naturali; Processi verbali, marzo 1890.) Pisa, typ. T. Nistri & Co., 1890. 8°. 28. steif. Gesch. d. Autors. (17.52128°.) Halaväts J. Bericht über die im Jahre 1888 in der Umgebung von Dognäcska und Vaskö bewerkstelligte geologische Detailaufnahme. (Separat. aus: Jahres- bericht der königl. ungar. geolog. Anstalt Einsendungen für die Bibliothek, 209 für 1888.) Budapest, Franklin - Verein’ 1690. 8°. 12 S. (1lV—121) mit | Text figur. steif. Gesch. d. Autors. (11.542. 8°.) Hall, Ch. M. The properties of aluminium ..... New York 1890. 8°. Vide: Hunt, A.E., Langley, J.W. & Ch.M. Hall. (11.544. 8°.) Hall, J. Prof. Palaeontology of New York. Vol. III. Part I & II. Organic remains of the Lower Helderberg group and the Oriskany sandstone. Text & Plates. Al- bany, 1859—1861. 4°. — Vol. IV. Part. Fossil Brachiopoda. Text & Plates. 1bid. 1867. 4°. Vol. V. Part I. Lamelli- branchiata. I. Monomyaria. Text & Plates. Ibid. 1884. 4°. — Vol. V. Part I, La- mellibranchiata. II. Dimyaria. Text & Plates. Ibid. 1885. 4°. — Vol. V. Part II; 1 & 2. Gasteropoda, : Pteropoda and Cephalopoda. Text & Plates. Ibid, 1879. 4°. — Vol. VI. Corals and Bryozoa. Text & Plates. Ibid. 1887. Vol. VII. Tri- lobites and other Crustacea. Text & Plates & Supplement to Vol. V. Part II. Ibid. 1888. 4°. Gesch. d. Autors. (123. 4°.) Hampe, W. Untersuchungen über das Eisenoxydhydrat. (Dissertation.) Berlin, typ. Blossfeld & Müller, 1889. 8°. 52 8. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.543. 8°.) Hörnes, R. Prof. Dr. Die geologische und paläontologische Literatur der Steier- mark 1889. Graz, typ. Styria, 1890. 8°. 7S. steif. Gesch. d. Autors. (11.591. 8°.) Hörnes, R. Prof. Dr. Die mineralogische und petrographische Literatur der Steier- mark 1889. Graz, typ. Styria, 1890. 8°. 2. steif. Gesch. d. Autors. (11.592. 8°.) Hörnes, R. Prof. Dr. Zur Altersbe- stimmung des Miocäns von Tüffer in Süd- steiermark. Graz, typ. Styria, 1890. 8°. 48. steif. Gesch. d. Autors. (/1.593. 8°.) Hörnes, R. & M. Auinger. Die Gastero- poden der Meeres-Ablagerungen der ersten und zweiten miocänen Mediterranstufe in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Lfg. 6 (pag. 233—282 und Taf. XXIX— XXXVI). Wien, A. Hölder, 1890. 4°. Kauf. (3053. 4°.) Hunt, A. E., Langley, J. W.& Ch. M. Hall. The properties of aluminium, with some information relating to the metal. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 36 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.544. 8°.) Keep, W. J. Phosphorus in cast - iron. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers ; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. 210 Verhandlungen. Engin., 1889. 8°. 18 S. mit 17 Tabellen im Text. steif. Gesch. d. Institut. (11.545. 8°.) Kinkelin, F. Dr. Eine Episode aus der mittleren Tertiärzeit des Mainzer Beckens. (Separat. aus: Bericht über die Sencken- bergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a. M. 1890.) Frankfurt a. M., typ. Gebr. Knauer, 1890. 8°. 16 S. (109— 124). steif. Gesch. d. Autors. (11.546. 8.) Kinkelin, F. Eine geologische Studienreise durch Oesterreich-Ungarn. (Separat. aus: Bericht über die Senekenbergische natur- forschende Gesellschaft in Frankfurt a. M. 1890.) Frankfurt a. M., Gebr. Knauer, 1890. 8°. 58 S. (51—108). steif. Gesch. d. Autors. (11.547. 8°.) Kretschmer, K. Einleitung in die Ge- schichte der physischen Erdkunde im christlichen Mittelalter. (Dissertation.) Wien, E. Hölzel, 1889. 8°. 32 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.548. 8°.) Lamann, G. Die Niederschlagsverhältnisse am Riesengebirge. (Dissertation.) Berlin, typ. Gebr. Cohn, 1889. 8°. 56 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (71.549. 8°.) Langley, J. W. The properties of alumi- nium ... New York 1890. 8°. Vide: Hunt, A.E, Langley, J. W.&Ch.M. Hall. (11.544. 8°.) Lefevre, Th. A propos de la nouvelle organisation des services de la carte geo- logique. (Separat. aus: Bulletin de la Soeiete malacologique de Belgique.) Bru- xelles, typ. P. Weissenbach, 1890. 8°. 8 S. steif. Gesch. d. Autors, (11.550. 8°.) Lemme, G. Ueber die Trennung von Wis- muth und Blei. (Dissertation.) Berlin, typ. G. Schade, 1889. 8°. 41 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.551. 8°.) Liebetrau, E. Beiträge zur Kenntniss des unteren Muschelkalks bei Jena. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutsch. geolog. Ge- sellschaft. Bd. XLI. 1889.) Berlin, W. Hertz, 1889. 8°. 45 S. (717—761) mit Tabelle A— I. steif. Gesch. d. Autors. (11.552. 8°) Lindström, G. The Ascoceratidae and the Lituitidae of the upper silurian for- mation of Gotland. (Separat. aus: Kgl. Svenska Vetenskaps - Akademiens Hand-* lingar. Bd. XXIII, Nr. 12.) Stockholm, typ. P. A. Norstedt & Söner, 1890. 4°. 42 S. mit 7 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3054. 4°.) Löfstrand, G. Om apatitens förekomstsätt i Norbottens län jemfördt med dess uppträdande i Norge. (Separat. aus: Geologiska Föreningens Förhandlingar. Bd. XII.) Stockholm, typ. P. A. Nor- stedt & Söner, 1890. 8°. 48 S. (145— Nr. 10 192) & Tilläg 28.; mit 2 Taf. (II—III). steif. Gesch. d. Autors. (11.553. 8°.) Macfarlane, G. Notes on american cannel coal. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 3 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.554. 8°.) Makowsky, A. Prof. Denkschrift der endgiltigen Lösung der Trinkwasserfrage von Brünn. Brünn, typ. R. M. Rohrer, 1890. 4°. 188. steif. Gesch. d. Autors, (3055. 4°.) Marcou, J. The Taconie of Georgia and the report on the geology of Vermont. (Separat. aus: Memoirs of the Boston Society of natural history. Vol. IV. 1888.) Boston 1888. 4°. 27 S. (105—131) mit 1 Taf. (XIII). steif. Gesch. d. Autors. (3056. 4°.) Marcou, J. Barrande and the Taconie System, (Separat. aus: Americau Geologist ; febr. 1889.) Minneapolis, University Press, 1889. 8°. 20 S. (113—137). steif. Gesch. d. Autors. (11.555. 8°.) Marcou, J. Canadian geologieal elassi- fication for the province of Quebec. (Se- parat. aus: Proceedings of the Boston Society of natural history. Vol. XXIV. 1889.) Salem, Mass., Salem Press, 1889. 8°. 30 8. (54—83). steif. Gesch, d. Autors (11.556. 8°.) Marcou, J. Reply to the qnestions of Mr. Selwyn on „Canadian geological classification for Quebec“. (Separat. aus: Proceedings of the Boston Society of natural history. Vol. XXIV, 1889.) Salem Mass., Salem Press, 1889. 8°. 8 S. (357 — 364). steif. Gesch. d. Antors. (11.557. 8°.) Marcou, J. Jura, neocomiens and chalk of Arkansas. (Separat. aus: Americau Geologist, dec. 1389.) Minneapolis, Uni- versity Press, 1889. 8°. 11 S. (357—367). steif. Gesch. d. Autors (11.558289) Marcou, J. The mesozoie series of New Mexico. (Separat. aus: American Geo- logist, sept.-oet. 1889.) Minneapolis, Uni- versity Press, 1889. 8°. 25 S. (155 —165 ; 216—229) mit 1 Profil im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.559. 8°) Marcou, J. The triassie flora of Richmond. Virginia. (Separat. aus: American Geo- logist, march 189.) Minneapolis, Uni- versity Press, 1890. 8°. 15 S. (160— 174). steif. Gesch. d. Autors. (11.560. 8°.) Martin, K. Dir Kai-Inseln und ihr Ver- hältniss zur australisch-asiatischen Grenz- linie, zugleich ein Beitrag zur Geologie von Timor und Celebes. (Separat. aus: Tijdschrift van het konkl. nederlandsch aardrijskundig genootschap. Jaarg. 1890.) Leiden, E. J. Brill, 1590. 8°. 42 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.561. 8°.) Nr. 10 Meschinelli, L.Dr. La flora dei tufi del Monte Somma. (Separat. aus: Rendiconto della R. Accademia delle seienze fisiche e matematiche, aprile 1890.) Napoli, typ. R. Accademia, 1890. 4°. 8 8. steif. Gesch. d. Autors. (3057. 4°.) Meschinelli, L. Dr. Su aleuni strumenti di legno provenienti da varie abitazioni lacustri di Europa. (Separat. aus: Rendi- eonto della R. Accademia delle scienze fisiche e matematiche, Fasc. III, 1890.) Napoli, typ. R. Accademia. 1890. 4°. 12 S. mit I Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3058. 4°.) Militär-Comite, K. u. k. technisch. & administratives. Die hygienischen Verhältnisse der grösseren Garnisonsorte der österr.-ungar. Monarchie. V. Press- burg. Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. IV--96 S. mit 2 Holzschnitten im Texte, 2 Tabellen, 6 Tafeln und 1 Karte. br. Gesch. d. Comite. (10.232. 8°.) Mitteregger, J. Prof. Dr. Chemische Analyse des Sauerbrunnens „Carinthia“ bei Eisenkappel in Kärnten. Klagenfurt, typ. Bertschinger & Heyn, 1879. 4°. 8°S. steif. Gesch. (3060. &°.) Nastglas, F. Levensberichten van Zeeuwen. Aflevering II. (pag. 205—584). Middel- burg, J. C. & W. Altorffer, 1889. 8°. Gesch. d. Zeeuwsch Genootschap der wetenschappen. (10.740. 8°.) Nordhavs- Expedition, Den norske. 1876—1878. [The Norwegian North- Atlantic Expedition 1876—1878.] XIX. Zoology. Actinida, by D.C. Danielssen. Christiania, typ. Grsndahl & Sens, 1840. 4°. V—184S. mit 1 Karte und 25 Taf. br. Gesch. (2.416. 4°.) Norris, R. van A. Note on the friction of mine-car wheels. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 8 S. mit 5 Textfiguren. steif. Gesch. d. Iustitut. (11.562. 8°.) Palacky, J. Prof. Dr. O rozsireni kapradi na syete. [Ueber die Verbreitung der Farnkräuter auf der Erde. Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften ; 30. Aug. 1885.] Böhmischer Text. Prag, typ. Dr. E. Gregr, 1885. 8°. 12 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.563. 8°.) Palacky, J. Prof. Dr. Ueber die Grenzen der Mittelmeervegetation in Frankreich. (Separat. aus: Sitzungsberichte der kgl. böhmischen Gesellschaft d. Wissenschaften ; 21. Mai 1886.) Prag, typ. Dr. E. Gregr, 1886. 8°. 48. steif. Gesch. d. Autors. (11.564. 8°) K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 10. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 211 4 Palacky, J. Prof. Dr. Des relations de la geologie avec la distribution des animaux. (Separat. aus: Compte-rendu des seances du Congres international de zoologie; Paris 1889.) Paris, Societe zoologique, 1889. 8°. 4 S. (160—163). steif. Gesch, d. Autors. (11.565. 8°.) Pearce, R. The association of gold with other metals in the west. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York , Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 11. steif. Gesch. d. Instit. (11.566. 8°.) Penfield, S. L. On Landsfordite, Nesque- honite, a new mineral and pseudomorphs of Nesquehonite after Landsfordite. New Haven 1890. 8°. Vide: Genth, F.A.& S. L. Penfield. (11.540. 8°.) Pergens, E. Revision des Bryozoaires du eretacee figures par d’Orbigny. Part. I. Cyclostomata. (Separat. aus: Bulletin de Ja Societe Belge de geologie. Tom. III. Annee 1889. Me&moires.) Bruxelles, typ. Polleunis, Ceuterick et de Smet, 1890. 8°. 96 S. (305—400) mit 16 Textfiguren und 3 Tafeln (XI— XIII). steif. Gesch. d. Autors. (11.567. 8°.) Pocock, F. A. Electrieity and haulage. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 16 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.568. 8°.) Prestwich, J. On the relation of the West- leton beds or pebbly sands of Suffolk to those of Norfolk and on their extension inland; with some observations on the period of the final elevation and denu- dation of the weald and of the Tames valley. (Separat. aus: Quarterly Journal of the Geological Society. Vol. XLVI. 1390, pag. 84$—119; 120—154; 155— 181.) London, typ. Taylor & Francis, 1890. 8°. 3 Parts. (36 S. mit 8 Text- figaren, 35 S. mit 15 Textfiguren und 1 Taf. [Pl. VII) und 27 S. mit 10 Text- figaren und | Karte [Pl. VIII.) steif. Gesch. d Autors. (11.594. 8°.) Pupin, M. Der osmotische Druck und seine Beziehung zur freien Energie. (Disser- tation.) Berlin, typ. G. Schade, 1889. 8°, 42 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.569. 8°.) Rathenau, W. Die Absorption des Lichtes in Metallen. (Dissertation.) Berlin, typ. H. S. Hermann, 1889. 8°. 24 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (17.570. 8°.) Sandberger, F. v. Prof. Dr. Uebersicht der Versteinerungen der Triasformation Unterfrankens. (Separat. aus: Verhand- 32 ID Verhandlungen. lungen der physikal.-medieinisch. Gesell- schaft zuWürzburg. N. F. Bd. XXIII, Nr. 7.) Würzburg, typ. Stahel, 1890. 8°. 46 S. (197— 242). steif. Gesch. d. Autors. (11.571. 8°.) Schröder, G. Beiträge zur Kenntniss der Kobalt- und Nickeloxyde. (Dissertation.) Berlin, typ. G. Schade, 1889. 8°. 53 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.572. 8°.) Schwippel, ©. Dr. Die geologischen Formationen. (Separat. aus: „Gaea“. Jahrg. XXVI, 1890.) Leipzig, E.H. Mayer, 1890. 8°. 16 S. (295—302; 343—350). steif. Gesch. d. Autors. (11.573. 8°.) Smith, F.C. A proposed method for wor- king Tellurides. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 98. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Institut. (11.574. 8°.) Smith, ©. Aluminium in search of a nick- name. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 2 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.575. 8°.) Smith, ©. Aluminium in the drawing-press. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin,, 1890. 8°. 7 S. mit 15 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.576. 8°.) Sokoloff, W. Kosmischer Ursprung der Bitumina. (Separat. aus: Bulletin de la Soeiete imper. des naturalistes de Moscou. 1889, Nr. 4.) Moscou, typ. Universite imper., 1889. 8°. 20 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.577. 8°.) Struckmann, C. Die Grenzschichten zwischen Hilsthon und Wealden bei Barsinghausen am Deister. (Separat. aus: Jahrbuch der königl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1889.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1890. 8°. 25 S. (55—79) mit 1 Profil im Text und 3 Taf. (XI— XII). steif. Gesch. d. Autors. (11.578. 8°.) Nr. 10 Szontagh, Th. v. Dr. Geologische Studien in der Umgebung von Nagy-Käroly, Erd- Endred, Margitta und Szalärd. (Separat. aus: Jahresbericht der königl. ungar. geolog. Anstalt für 1888.) Budapest, typ. Franklin-Verein, 1890. 8°. 10 S. (62—7]). steif. Gesch. d. Autors. (11.579. 8°.) Taubert, P. Monographie der Gattung Stylosanthes. (Dissertation.) Berlin, typ. Mesch & Lichtenfeld, 1889. 8°. 32 8. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.580. 8°.) Tausch, L. v. Dr. Zur Kenntniss der Fauna der grauen Kalke der Südalpen. (Separat. aus: Abhandlungen d.k.k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XV, Hft.2.) Wien, A. Hölder, 1890. 4°. 42 S. mit 9 Taf. br. Gesch. d. Autors. (3059. 4°.) Wesner, R. Ueber die Molecularrefraetion der Haloidsalze des Lithiums, Natriums und Kaliums. (Dissertation.) Berlin, typ. Goedecke & Gallinek, 1889. 8°. 50 8. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.581. 8°.) Weisse, A. Beiträge zur mechanischen Theorie der Blattstellungen an Axillar- knospen. Dissertation. (Separat. aus: „Flora.“ 1589. Hit. 2.) Marburg, typ. R. Friedrich, 1889. 8°. 30 S. mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.582. 8°.) Wittman, N. B. Peculiar working of a blast - furnace. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 3 8. steif. Gesch. d. Institut. (11.583. 8°.) Zacharias, O. Dr. Zur Kenntniss der niederen Thierwelt des Riesengebirges nebst vergleichenden Ausblicken. (Aus: Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, hsg. von A. Kirchhoff, Bd. IV, Hft. 5.) Stuttgart, J. Engelhorn, 1890. 8°. 35 S. (399—433) mit 6 Text- figuren. steif. Gesch. d. Verlegers. (11.584. 8°.) Verlag von Alfred Hölder, k.u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien. Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. ng Ich < TAN NDR NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Reise-Berichte. C.M.Paul. Reisebericht aus Mähren. Im Monate Juni d. J. war ich mit der Aufnahme des westlichen Theiles meines diesjährigen Aufnahmsgebietes, das ist mit dem Nord- abhange des auf unseren Generalstabskarten als „Steinitzer Wald“ be- zeichneten Gebirgszuges beschäftigt, und kamen bis jetzt die zwischen Austerlitz und Butschowitz im Norden, und Steinitz und Boschowitz im Süden gelegenen Gebietstheile zur Begehung. Der Steinitzer Wald ist ein westlicher Ausläufer des Marsgebirges, und wie dieses ein Karpathensandsteingebirge. Er besteht in den von mir bis jetzt kennen gelernten Partien durchaus aus einem Complexe von mürben, lichten, glimmerreichen, meist feinkörnigen Sandsteinen mit ebenfalls lichtem, vorwiegend sandigem Mergel, der zweifellos der oberen (alttertiären) Karpathensandsteingruppe angehört. Hieroglyphen fehlen und haben diese Gesteine daher mit den im ungarischen Grenz- gebirge vielfach verbreiteten „oberen Hieroglyphenschichten“ keine Aehnlichkeit, ebensowenig entsprechen sie aber auch typischen Magura- sandsteinen und können vorläufig am besten mit denjenigen Bildungen zusammengestellt werden, die Uhlig in der nordöstlichen Fortsetzung dieses Gebirges bei Prerau als den Magurasandsteinen untergeordnete schieferigere Partien ausschied, und die sich auch abwärts bis in die Gegend zwischen Wallachisch-Meseritsch und Wsetin forterstrecken, wo sie jedoch petrographisch schon ziemlich modifieirt sind und schon mehr den oberen Hieroglyphenschichten ähnlich werden, als weiter im Westen. Das Fallen ist in unserem Gebiete durchaus gebirgswärts, das ist nach Südost. Diese Karpathensandsteine bilden in dieser Weise mit den sich nördlich anschliessenden, zwischen Sudeten und Karpathen entwickelten Neogenbildungen keine zusammenhängende Lagenfolge. Das Studium dieser Neogengehilde gehört nach dem diesjährigen Aufnahmsplane nicht zu meinen Aufgaben, ich will daher mit Bezug auf dieselben nur erwähnen, dass das unmittelbar am Karpathensand- steine aufliegende Glied in dieser Gegend durchgehends ein Neogen- K. k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 11. Verhandlungen. 33 214 Verhandlungen. Nr. 11 sehotter ist, der aus schlecht gerollten Quarz- und krystallinischen Ge- schieben besteht und mit rostbraunem bis schneeweissem Quarzsand in Verbindung steht. Stellenweise verhärtet sich der Schotter zu festen Conglomeratbänken. In dieser letzteren Entwicklung bildet diese Ab- lagerung, z. B. nördlich von Mileschowitz, einen Hügelzuzg, der süd- östlich, unmittelbar an die Schichtenköpfe der südöstlich fallenden weissliehen mürben Karpathensandsteine angrenzt. Es ist dies dieselbe Stelle, wo die Uebersichtskarte eine breite Entwieklung von Menilit- schiefern ergiebt, von denen — hier wenigstens — keine Spur vorhanden ist. Die erwähnten Sehotterlagen finden sich in der Gegend allerwärts zwischen den Karpathensandsteinen und dem Löss, ohne dass ich aber deshalb behaupten wollte, sie seien wirklich das älteste Neogenglied. Bei der ganz unregelmässigen, übergreifenden Lagerung dieses Neogens am Karpathensandsteinende kann dieser Schotter sogar ganz gut einem ziemlich hohen Neogengliede entsprechen. Ueber dem Sehotter, oder weiter im Südosten, wo letzterer fehlt, unmittelbar auf dem Karpathensandstein, liegt in der Gegend vielfach Löss und gestaltet die Aufnahmsthätigkeit hier zu einer ziemlich zeit- raubenden. Der Löss steigt in der Regel bis zu 340 Meter Seehöhe am Gebirgsgehänge hinan, ausnahmsweise aber auch höher. Es ist — wenigstens in den die Hauptmasse bildenden Partien — echter typischer Löss mit sehr zahlreichen Kalkeoneretionen und Säugethierresten. Einige Knochenreste, wahrscheinlich von Eleph. primigenius,. die in den Ziegeleien von Butschowitz und Steinitz gefunden worden waren, sind mir von Seite des fürstlich Techn en nen Gutsverwalters, Herrn Süffert, der überhaupt meine Aufnahmsthätigkeit in jeder Weise auf das zuvorkommendste förderte, zur Verfügung gestellt worden. Dr. Vietor Unlig. Reisebericht aus der hohen Tatra. Die zur Vollendung der geologischen Kartirung des Blattes „Neu- markt-Zakopane* ausgeführten Begehungen der östlichen Tatra, der sogenannten Beler Kalkalpen und des Gebietes von Javorina, haben bisher zu mehreren wichtigen Ergebnissen geführt. Die in den verflossenen Jahren gepflogenen Untersuchungen im Bereiche der galizischen Tatra hatten es mir ermöglicht, die Gliederung der mesozoischen Bildungen dieses Gebirges vom Chocholower bis zum Suchawoda-Thale in ziemlich detaillirter Weise vorzunehmen und den tektonischen Bau festzustellen. Es hat sich nach wenigen Exeursionen gezeigt, dass die Kalkzone der östlichen Tatra im Allgemeinen dieselbe Tektonik und dieselbe geologische Zusammensetzung aufweist, wie der westliche Theil. Zwischen dem Chocholower und dem Suchawoda- Thale zerfällt die Kalkzone in zwei ungefähr gleichbreite parallele ostwestlich gestreckte Bänder, welche durch einen mächtigen Längs- bruch von einander geschieden sind, und sich durch eine theilweise sehr stark abweichende Ausbildung der einzelnen Formationsglieder auszeichnen. Dieses Verhältniss herrscht auch im östlichen Theile der hohen Tatra. Das südliche Band, welches einestheils durch die sehr schwache Entwicklung der Trias, anderntheils durch die sehr gleich- förmige und mächtige Ausbildung von Lias und Jura gekennzeichnet ist, verschmälert sich allmälig gegen Osten und verschwindet in der Gegend des Durlsberges in den Kupferschächten. Am Sziroka-Berge Nr. 11 Bericht vom 31. August. V. Uhlig. 215 sind die Lagerungsverhältnisse der südlichen Zone ähnlich wie in der Zakopaner Gegend sehr interessant. Leider war es mir bisher nicht möglich, gerade dieses Gebiet näher aufzunehmen, da die Begehung desselben der bevorstehenden Gemsenjagden wegen gegenwärtig nicht zugelassen wird. Ich werde erst in den nächsten Wochen Gelegenheit haben, diese Lücke auszufüllen. Die nördliche Zone, an deren Zusammensetzung namentlich der Triasdolomit einen wesentlichen Antheil nimmt und welche eine viel mannigfaltigere Entwicklung des Lias, Jura und der unteren Kreide zeigt, besteht im Zakopaner Gebiete der Hauptsache nach aus einer sehr regelmässigen, überschobenen, grossen Mulde. Dasselbe ist auch weiter östlich, in den Beler Kalkalpen und im Gebiete von Javorina der Fall, in welchen Gegenden sich die geologischen Verhältnisse der westlichen Region mit grosser Regelmässigkeit wiederholen. In der Zakopaner Gegend erscheinen im Muldenkerne als Jüngste Bildungen die liassischen Grestener Schichten. Gegen W. im Kosecielisker Thale erfolgt eine bedeutende Erweiterung des Muldenkernes unter Dazwischen- treten der jüngeren Formationsglieder bis zur Kreide und dasselbe macht sich auch gegen O. geltend. Auch hier erweitert sich der Mulden- kern bedeutend, indem er jurassische und eretacische Schichten in sich aufnimmt. Das ganze Gebirge, welches man als die Beler Kalkalpen zu bezeichnen pflegt, gehört diesem Muldenkerne an. Nähere Angaben über den Bau der einzelnen Theile und die Ver- breitung der Formationen können hier nicht Platz finden, ich möchte hier nur einiger Versteinerungsfunde gedenken, welche die Gliederung und Parallelisirung der Schichten erleichtert haben. Der Triasdolomit der Tatra, der bisher in der Regel als ober- triadisch aufgefasst wurde, und als vollständig versteinerungsfrei galt, hat in der Gegend der Beler Höhle zahlreiche Muschelkalkbrachiopoden geliefert. Hier schalten sich dem Dolomit zahlreiche dunkelgraue, stark bituminöse, zuweilen knollige Kalke ein, die ziemlich lebhaft an den Guttensteiner Kalk erinnern, und in dem kleinen Steinbruche, der nahe dem Höhleneingange eröffnet wurde, zahlreiche der oben erwähnten Versteinerungen einschliessen. Ausserdem treten hier reichlich Crinoiden auf, die selbst ganze Bänke ausschliesslich zusammensetzen können. Dieselben Crinoidenkalke kommen auch im Rothbaumgrunde vor und auch im Straziska-Thale bei Zakopane konnten Crinoiden, doch ohne Begleitung von Brachiopoden nachgewiesen werden. Für die Gliederung der karpathischen Trias, namentlich für den Vergleich der westkarpa- thischen Trias mit der ostkarpathischen ist dieser Fund, wie an einem anderen Orte gezeigt werden wird, von hoher Bedeutung. Im Gebiete der Beler Kalkalpen, sowie in der Gegend der Kopki zwischen Javorina und Zakopane wurden an mehreren Punkten in Fleckenmergeln liassische Ammoniten in gutem Erhaltungszustand auf- gefunden. Die hornsteinführenden,, eisenreichen,, rothen Kalke, die im Koscielisker und Chocholower Thale oberliassische Ammoniten führen, erscheinen an der Holica bei Javorina mit denselben petrographischen Merkmalen wieder. Es gelang zwar nicht, dieselben bezeichnenden, übrigens sehr seltenen Ammoniten aufzufinden, die weiter westlich von Hohenegger und Zeuschner nachgewiesen wurden, wie Harpo- 33 * 216 Verhandlungen, Nr. 11 ceras bifrons u. m. a., wohl aber kommen. daselbst neben häufiger, doch leider sehr schlecht erhaltenen Phylloceren und Lytoceren grosse Nautilen und Belemniten vor, von denen vielleicht einzelne bestimmbar sein werden. Belemniten und Nautilen bilden auch im Koseielisker Thale die häufigsten Versteinerungen und so glaube ich nicht fehl zu gehen, wenn ich die rothen, hornsteinreichen Kalke der Holica mit denen des Koscielisker Thales identifieire. Etwas spärlicher sind die Nachweise für den Jura, der in der nördlichen Zone nur sehr wenig mächtig ist und ohne deutliche oder scharfe Grenze in’s Neocom über- geht. Es konnten bis jetzt nur imbrieate Ammoniten, also Versteinerungen, die auf den oberen Jura hinweisen, entdeckt werden. Von grosser Wichtigkeit stellt sich das Vorkommen neocomer Ammoniten in den gelblichen Kalkschiefern der Beler Kalkalpen dar. Die betreffenden Schiefer unterlagern massigen, bald ungeschichteten, bald wohlgeschich- teten hellen Kalk der Gipfelregion dieses Gebietes, und besitzen, eben- so wie die massigen hellen Kalke, eine weite Verbreitung. Es ist da- durch erwiesen, dass die letzteren jedenfalls der Kreideformation an- gehören und vermuthlich ein oberneocomes Alter besitzen. Wahrscheinlich werden sie als Aequivalent der weiter westlich so sehr verbreiteten Choes-Dolomite zu betrachten sein. Vielleicht werden spätere Funde das geologische Alter dieser Schichten, die auch von Herrn Oberbergrath Stache als cretacisch angesehen wurden, näher festzustellen erlauben. Mit Hilfe dieser, wenn auch spärlichen Fossilfunde, zu denen sich die stets versteinerungsreichen und leicht kenntlichen Kössener Schichten gesellen, war es möglich, auch die Schiehtbildungen der östlichen Tatra mit einer, das gegenwärtige Bedürfniss ziemlich befriedigenden Genauig- keit sicherzustellen. Carl Freiherr v. Camerlander. Die Zone krystallinischer Schiefer längs der March- und Bordtiefenlinie. Erster Reisebericht. Die beiden Hauptkammlinien der mährisch-schlesischen Sudeten, nämlich der in seinem südlichen Beginne im Streichen der Schichten nach Nordost als Haidekamm hinziehende, dann für den grösseren Theil seines Verlaufes in die Richtung quer auf das Schichtstreichen umbiegende Altvaterkamm und jene des Spieglitzer Schneeberges, welche zumeist wieder annähernd im Scehiehtstreichen verläuft, sowie der unregelmässig sich hin- und herwendende, diese beiden Grund- gerüste der mährisch-schlesischen Sudeten mit einander verbindende Rücken der Saalwiese ete. schliessen das niedrigere Vorland von Alt- stadt, Grumberg, Goldenstein und Gr.-Ullersdorf ein. Die mittlere Höhen- lage dieses, von einem reichen Flussnetze durchzogenen Hügelgebietes — wohl auch als Altstädter Kessel bezeiehnet — erniedrigt sich von der mittleren Höhe der begrenzenden Kammlinien von 1300—1100 Meter ganz wesentlich und die Flussrinnen der March und Tess liegen bei Böhm.- Märzdorf und Petersdorf bereits nur mehr in einer Seehöhe von 350 Meter. Ein zum Theil sehr reger Wechsel krystallinischer Schiefer setzt dieses Gebiet zusammen. Sind hieran auch in erster Linie die ver- schiedenen Gneissarten betheiligt, so bieten uns andererseits die zwei Hauptthallinien dieses Gebietes ein Beispiel, wie es gerade weichere Schiefergesteine sind, längs welcher Thalläufe sich oft zu grosser Tiefe Nr. 11 Bericht vom 31. August. ©. v. Camerlander. 217 einschnitten. Es sind zwei, fast genau dem Schichtstreichen folgende Thallinien: die Tess und das vom Rothen Bergpasse herabkommende Rotlıe Bergwasser die eine, die March flussaufwärts bis Hannsdorf und in der weiteren nordostnördlichen Fortsetzung der Mittelbordbach, schliesslich der Pass von Ramsau die zweite Tiefenlinie. Mit der Schieferzone dieser letzteren werden sich die folgenden Zeilen beschäf- tigen. Bezüglich jener der ersteren sei nur soviel bemerkt, dass Glimmer- sebiefer mit Einlagerungen von Quarziten und Hornblendeschiefern die- selbe grösstentheils zusammensetzt. Bei Gr.-Ullersdorf hören der Glimmer- schiefer des Westufers und seine Einlagerangen auf, der westlich herrschende Gneiss reicht hier bis zur Tess herab und es verwischt sich in diesem letzten Theile des Schieferzuges auch der bis dahin regelmässige Bau der Tiefenlinie. Vom Rothen Bergpasse herab über Winkelsdorf bis Wiesenberg ist der Glimmerschiefer synklinal gebaut. Auch jene Bildungen, welche für diesen Zug das Analogon darstellen zu den in der March-Bordtiefenlinie viel verbreiteten Phylliten, die schwarzen Phyllite des Gr.-Keils als Ostrand des Rothen Bergpasses, welche im weiteren südwestlichen Verlaufe sehr bald verschwinden, auch diese schmiegen sich, allerdings nur dem Ostschenkel der Mulde angehörig, dieser für die Tesstiefenlinie auf ziemlich weite Erstreckung massgebenden Tektonik an. Wesentlich anders stellt sich der Bau jener zweiten, in ihrer Gesteinszusammensetzung ähnlichen, nur weit mannigfaltigeren Tiefen- linie dar. Auch hier spielen Glimmerschiefer, Quarzite und Hornblende- schiefer eine Rolle, wenngleich hier in höherem Grade Phyllite, welchen wir längs der ersteren Tiefenlinie nur in beschränktem Masse begeg- neten, betheiligt sind neben verschiedenen Schichtgliedern, die dort gänzlich fehlten. Als eine fast 40 Kilometer lange Eintiefung im vor- herrschenden Gneissgebiete lässt sich längs March und Bord diese Schieferzone nach Schlesien verfolgen. Innerhalb derselben konnte ich aber einen ähnlichen, regelmässig synklinalen Bau wie längs der Tess- linie durchaus nicht wahrnehmen; vielmehr fallen die verschieden- artigen Schiefer mit den beiderseits begrenzenden Gneissen durchaus gleichförmig in Nordwest bis West ein. Wir haben somit wohl eine dem herrschenden Gneisse eingefaltete Serie jüngerer Schiefer vor uns. Doch versuchen wir es zunächst, die Aufeinanderfolge dieser ver- schiedenartigen krystallinischen Schiefer zu ergründen, in der Absicht, hier, wo auf kleinem Raum eine so bunte Reihe verschiedener Schicht- glieder zusammengedrängt ist, den Schlüssel zu finden für ein Profil, das auch Giltigkeit besässe für das übrige krystallinische Schiefer- gebiet der mährisch-schlesischen Sudeten. Beginnen wir im Süden: Der östlich angrenzende grobflaserige Biotitgneiss, wie er petrographisch und landschaftlich gleich einförmig die meist waldlosen Höhen zwischen Tess und March zusammensetzt, lässt sich petrographisch unverändert von Ost her bis Brattersdorf ver- folgen, wo er in der gleichen Ausbildung und mit gleichem Streichen (nach h2) und Verflächen (in West) die Felsen des Hopfenberges bildet, wie wir ihn tiefer drinnen im geschlossenen Gneissgebiete, z. B. bei Beckengrund, Stollenhan, auf dem Dreistein u. s. w. beobachteten. Eine schmale Zwischenlage von Hornblendegesteinen, wie sie in diesem 918 Verhandlungen. Nr. 11 einförmigen Gneissgebiete selten ist, tritt bei Ober-Hermesdorf aus dem Kartenblatte Mähr.-Schönberg herüber, ohne dass es aber gelänge, sie zwischen Brattersdorf und dem Hopfenberge weiter zu verfolgen. Einzelne Stücke von Hornblendeschiefer fand ich allerdings 3 Kilometer nord- östlich an den südöstlichen Abhängen des Fichtberges bei Aspendorf, sowie noch weiter im oberen Theile von Reigersdorf und zwischen Stollenhan und dem dortigen Rothen Berge. Als im Streichen nach h3 gelegen mögen diese losen Blöcke die Fortsetzung dieser Zwischenlage andeuten. Dass sie eine solche Einlagerung im herrschenden Biotit- gneisse darstellen, kann hier wohl keinem Zweifel unterliegen. Ich erwähne dies mit Hinblick auf die ältere Kartirung Lipold's, welche den Hornblendeschieferzug, wenn auch zu stark westlich, verzeichnet. Sie weist ihn hier aber nicht dem geschlossenen Gneissgebiete zu, sondern bereits Bildungen, welche der Schieferzone der March- linie angehören: Lipold’s Phyllitgneis. Indem ich aber noch westlich der Hornblendeschiefer von Ober-Hermesdorf in den zur March abgehenden Thälern noch den gleichen flaserigen Biotitgneiss antraf, muss der Hornblendeschieferzug diesem als Einlagerung zugezählt werden, wie solche in demselben nur selten zu beobachten sind. Steigen wir nunmehr durch diese Thäler zur March ab, so stossen wir z. B. in dem unweit der Bahnstation Böhm.-Märzdorf mündenden Bärnbach , eine gute Strecke ober der Mündung, auf Felsbuckel von schwarzem Phyllit, dem beim Thalausgange Kalk eingelagert ist. Aber da, wo die Blöcke des flaserigen Biotitgneisses ihr Ende erreichen und ehe die Phyllitfelsen beginnen, liegen sparsam Stücke von Glimmer- schiefer. Weiter nördlich treffen wir zwischen dem Biotitgneiss von Pföhlwies und den schwarzen Phylliten des Mühlberges und von Geppersdorf — mit vielfachen Kalkeinlagerungen — bei der Kapelle südöstlich vom Mühlberg nicht wenige Stücke von Glimmerschiefer und herab gegen Geppersdorf auch Quarzite. Stets sind es ungemein wenig mächtige Schichtglieder. Minder einfach sind die Grenzverhältnisse gegen die Ruine Neu- haus. Wiewohl dieselbe bereits westlich der schwarzen Phyllite des Mühlberges liegt, erkennen wir die Felsen, auf der sie steht, als Glimmerschiefer und in ihrer Nähe befinden sich Felsen, die einem Gneisse angehören. Ist es auch keineswegs der flaserige Biotitgneiss der östlichen Höhen, so ist seine Gneissnatur doch völlig sicher; es ist ein parallelstreifiger, ziemlich glimmerarmer Gneiss. Hier zum ersten Male gewinnt man Verständniss für die Auffassung, welche Lipold diesem besprochenen Osttheile der Schieferzone zuwandte, wenn er den- selben als „Phyllitgneiss“ bezeichnet. Noch nördlicher sehen wir beim Perschkenstein die.Grenze ge- bildet durch Quarzit, dem dann der schwarze Phyllit und Kalk folgt, nördlich von Heinzendorf wieder von Glimmerschiefer, sogar mächtiger denn sonst. Hier, bei Hannsdorf, treten wir in jenen nördlichen Theil der immer noch breiten Tiefenlinie ein, in welchem der Mittelbordbach fliesst; die March benutzt Hannsdorf aufwärts ein schmales Querthal. Im Bordgebiete liess sich allenthalben Glimmerschiefer im Felsen an- stehend, zum Theile Granate führend als gut kartirbares, immer noch kaum 300 Meter mächtiges Grenzband verfolgen, worauf nordwestlich Phyllit und Kalk folgt. Bei der Mündung des Platscherbaches complieirt Nr. 11 Bericht vom 31. August. C©. v. Camerlander. 219 sich das Grenzverhältniss, indem ähnlich wie bei Neuhaus Phyllit und Glimmerschiefer ihre Rolle getauscht haben. Wir sind hier übrigens in einem gestörten Gebiete, wo das allherrschende h3 Streichen in jenes nach Nordwest für kurze Zeit umwendet, von Roth schon völlig genau beobachtet. Hier beobachten wir auch das erste Kalkvorkommen in sicherem Glimmerschiefer (nördlich der Papierfabrik Heinrichsthal). Wir nähern uns Goldenstein. Hier schalten sich neben Glimmer- schiefer und Quarzit als Grenzglied noch eigenthümliche Schiefer ein, die nicht anders denn als innige Wechsellagerung und Verquiekung von Quarzit, lichtem Hornblendeschiefer und Kalkschiefer bezeichnet werden können. Gegen den Pass von Ramsau zu fällt denselben eine grössere Verbreitung zu. Den somit geschilderten Grenzcomplex zwischen dem östlichen Biotitgneiss und der Schieferzone bezeichnete Lipold, wie oben erwähnt, als „Phyllitgneiss* gegenüber dem seiner Kartirung zu Folge meist auf das rechte Marchufer beschränkten „Phyllit“. Eben die viel- fachen, oben erwähnten Phyllitvorkommen des linken Ufers unter- ordnete er seinem Phyllitgneiss, sie von völlig gleiehartigen Phylliten des anderen Ufers gewaltsam trennend. Lipold's Phyllitgneiss erweist sich somit für den östlichen Theil der March-Bordlinie als Sammelname verschiedenartiger Schichtglieder, unter welchen aber gerade solche fast ganz fehlen, die, wie im Altvatergebiete, nach ihrem petrographi- schen Habitus diesem Namen sehr gut entsprechen. So wie ich dort diese Bezeichnung gerne übernahm, halte ich es hier für meine Auf- gabe, den Sammelbegriff in die Reihe von Einzelbegriffen aufzulösen. Uebrigens hatte schon F. Beeke für die Gegend bei Goldenstein die Nichtübereinstimmung des dortigen „Phyllitgneisses“ mit jenem des Altvaters in einer Notiz der letzten Jahre hervorgehoben. Wir dringen in's Innere der Schieferzone ein, indem wir zunächst im Süden die Marchniederung durchqueren. Nach der alten Karte be- fänden wir uns hier am rechten Ufer schon im Gneiss; nieht im Phyllitgneiss, sondern in einer der eigentlichen Gneissgruppen. Aber wir erkennen das rechte Ufergehänge deutlich aus phyllitischen Bil- dungen zusammengesetzt, die nach der früheren Karte erst weiter nördlich, bei Nikles das rechte Ufer bilden. Neben den schwarzen Phylliten und solchen, die, jedenfalls sehr glimmerreich, helle und glänzende Farbentöne weisen, sehen wir hier auch sonst nicht beob- achtete dichte, schmutzig gelbbraune, vielleicht quarzreichere (besonders unterhalb Kömeth an der Stelle eines in der Karte befindlichen Serpentins). Auf den Höhen, zu denen wir von den Gehängen des rechten Ufers aufsteigen, beobachten wir nun allerdings Gneisse. Wir überzeugen uns aber bald, dass dieselben nichts zu thun haben mit Gneissen, wie ich sie in den verschiedenen geschlossenen Gneissgebieten der mährisch-schlesischen Sudeten bisher kennen lernte, dass sie viel- mehr, mit Hornblendeschiefern innigst vergesellschaftet, ein bedeutungs- volles Glied unserer Schieferzone darstellen. Westlich der Phyllite ver- mögen wir dieses Schichtglied, das weit mächtiger als die bisher kennen gelernten ist, durch die ganze Schieferzone zu verfolgen. Die stete Vergesellschaftung erweist die folgenden Sehichtglieder zu ein- ander gehörig: 1. Eigentliche Hornblendeschiefer; 2. massige Amphi- bolite; 3. typische Hornblendegneisse, ziemlich körnig entwickelt, reich 2920 Verhandlungen. Nr. 11 an Biotit- und Hornblendetäfelehen, und hellweissen Feldspathkörnern; 4. sehr feldspathreiche, nicht selten pegmatitische, glimmerarme Gneisse; 5. glimmerarme, sehr dichte, gestreifte Gneisse und 6. solche mit vielen, unregelmässig eingestreuten Muskovitschüppehen. Es erwies sich völlig unthunlich, eine weitergehende Trennung durchzuführen, als in: 1. Horn- blendeschiefer und Amphibolite; 2. Hornblendegneisse und damit ver- gesellschaftete Gneisse. Nur im nördlichen Gebiete der Zone liessen sich die letzterwähnten Muskovitgneisse, hier als mächtigeres Grenz- glied zwischen eigentlichen Hornblendeschiefern und den Phylliten kartiren, worauf noch zurückgekommen wird. Abgesehen davon, dass die hier zusammengefassten Gneissgebiete petrographisch abweichen, war für ihre Beurtheilung die stete Vergesellschaftung, nicht selten Weehsellagerung in einem Handstück mit Hornblendeschiefern mass- gebend. Endlich sind diesem Gebiete noch vielfache Serpentinvorkommen eigen; die frühere Karte hat die völlig richtig entdeekten Einzel- vorkommen, die entdeckt zu haben bei der in den Fünfziger-Jahren bestehenden Unwegsamkeit des weiten Waldgebietes — Altvaterwald — den Nachfolger oft mit Bewunderung erfüllen muss, leider wieder zu einem fortlaufenden Serpentinzuge vereinigt, wie er keineswegs besteht. Der gewiss 2000 Meter breite Hornblendeschieferzug grenzt mit dem westlichen Gneisse nicht unmittelbar, wenn auch der Nachweis der wieder sehr wenig mächtigen Grenzschichte im Altvaterwald sehr schwierig ist. Nordwestlich von Janauschendorf sah ich in ihrem zer- setzten Zustande schwer bestimmbare Schiefer, dann zwischen Bitter- brod und Wankashöhe, sowie, hier besser aufgeschlossen, östlich von Grumberg und Krummwasser Glimmerschiefer. Nördlich des March- querthales verfolgen wir diesen westlichen Grenzglimmerschiefer längs des Grumbaches, beobachten aber hier — Öberschard — die Bethei- ligung von Feldspathkörnern; es entstehen Muskovitgneisse, nicht selten Granate führend und übereinstimmend mit dem schon erwähnten Muskovitgneiss, wie er im nördlichen Verlaufe des Hornblendeschiefers auch als Ostgrenzglied kartirt werden konnte. Es ist mithin hier der Hornblendeschieferzug beiderseits begrenzt von Muskovitgneissen, denen sich, zumal westlich, noch Glimmerschiefer zugesellen, während sie an der Östgrenze gegen den Muskovitgneiss zurücktreten. Wir sind hier aber wieder in dem nördlichen Gebiete der Schiefer- zone angelangt. So wie wir bereits die Ostgrenze derselben und nun soeben auch die Westgrenze mannigfacher zusammengesetzt sahen, als im Süden, so werden wir nunmehr auch das Innere der Zone mannig- faltiger zusammengesetzt erkennen. Auf die Ostgrenzglieder — also Glimmerschiefer, Quarzite und ‘die bunt zusammengesetzten Schiefer — folgen die Phyllite, denen hier aber nebst den Kalken auch selbst wieder vielfach Quarzite. zum Theil muskovitreich,, eingeschaltet sind. Lipold hat sie theilweise bereits beobachtet. Nun folgen gegen den Hornblendeschieferzug die erwähnten Muskovitgneisse und Glimmer- schiefer (zwischen Ebersdorf und der Graupa), zugleich mit diesen aber auch ein Analogon zu den von der Grenze der Schieferzone gegen den östlichen Biotitgneiss geschilderten Quarz - Hornbiende - Kalkschiefern (zwischen Weigelsdorf und Krokerey). Der Hornblendeschieferzug selbst aber wird in diesem nördlichen Verlaufe, d. i. nordöstlich von Altstadt Nr. 11 Bericht vom 31. August. Ö. v. Camerlander. 292] gegen die Reichsgrenze zu, durch die vielfachen Zwischenlagen in einer Reihe von einzelnen Zügen aufgelöst. Diese Einlagerungen sind hier aber nebst den schon öfter genannten Muskovitgneissen auch noch eigentliche Glimmerschiefer und Quarzite. Die frühere Kartirung lässt diese Zerstückelung des Hormblendeschieferzuges ganz gut erkennen, rechnet aber die Zwischenlagen der eigentlichen Gneissformation zu. Nach meinen Beobachtungen handelt es sich aber gewiss nur um Ein- lagerungen von Gliedern der Schieferzone in den Hornblendeschiefer- zug, welchen wir selbst in seinem ganzen Verlaufe als wesentliches Glied der Schieferzone kennen lernten. In dieser Hinsicht schliesse ich mich Roth an, der den Hornblendeschieferzug fast auf der ganzen Strecke als von Glimmerschiefer begrenzt angibt. Unter dieser Bezeich- nung „Glimmerschiefer* hat er allerdings alle die verschiedenen, hier geschilderten Schichtglieder unserer Schieferzone vereinigt, ganz ähnlich wie Lipold für einen Theil derselben den Sammelnamen „Phyllit- gneiss“ gebrauchte. Abgesehen davon, dass Roth bezüglich der Be- grenzung des Hornblendeschiefers doch auch zu sehr generalisirte, indem wir ja die Grenzglimmerschiefer oft nur in losen Stücken, stellenweise gar nicht nachweisen konnten, muss, wie mir scheint, doch vor Allem die gänzliche Vernachlässigung der viel verbreiteten Phyllite als einer Richtigstellung durch die Neuaufnahme bedürftig angesehen werden. Allerdings fällt es nicht so selten schwer genug, zumal im zersetzten Gesteinszustande Glimmerschiefer und Phyllite, die aber andererseits sehr oft gänzlich solchen aus paläozoischen Gebieten gleichen und jedes kıystallinischen Aussehens entbehren, scharf auseinander zu halten. Wenn ich noch bemerke, dass auch im nördlichen Verlaufe die Grenze des in Folge der verschiedenen, selbst oft ziemlich mächtigen Einlagerungen zu ansebnlicher Mächtigkeit anschwellenden Hornblende- schieferzuges gegen den westlichen flaserigen Biotitgneiss, der die öst- lichen Hänge des Spieglitzer Schneeberges bildet, wie bisher in den meisten Fällen beobachtet werden konnte, dureh Glimmerschiefer bezeichnet wird, so hätte ich die Stratigraphie der March-Bordschieferzone erschöpft. Wir sahen, wie in voller Regelmässigkeit an so vielen Stellen östlich und westlich an den begrenzenden Gneiss sich zunächst Glimmer- schiefer mit Quarziten anschmiegen. Der Hornblendeschieferzug mit seinen vielfachen Einlagerungen ist ebenso dem westlichen Theile der Schieferzone eigen, wie der Phyllit mehr dem Ostrande genähert ist. Versuchen wir es darauf hin, die Tektonik der Zone zu deuten, so hätten wir eine der isoklinal gebauten, beiderseits gleich in West bis Nordwest verflächenden Gneissformation gleichsinnig eingefaltete Serie jüngerer Schichtglieder anzunehmen, wobei der östliche Schenkel der überschobenen Mulde der weniger breite ist. Den Phyllit als Mulden- kern, hätten wir sodann östlich und westlich die Gesteine der Glimmer- schieferformation, ehen mit der Beschränkung, dass der dieser Formation angehörige Hornblendeschieferzug nur im Westschenkel entwickelt ist, während im nördlichen Verlaufe z. B. ein anderes Glied derselben Formation, die bunten Schiefer, sich ganz wohl im östlichen wie im westlichen Schenkel erweisen lässt. Es würde sich somit im Süden das folgende Profil von Ost nach West ergeben: Gneissformation, Glimmerschiefer (sehr wenig mächtig), manchmal mit Quarziten, sehr selten mit streifigen K.k. geolog. Reichsaustalt. 1890. Nr. 11. Verhandlungen. 34 222 Verhandlungen. Nr. 11 Gneissen, im Muldenkern der mächtigere Phyllit, theils heller, glänzender Phyllit, theils schwarzer Thonschiefer, theils gelbbrauner, diehter Phyllit, stets mit vielen Kalklagen, im Westschenkel sodann die Wiederholung des Glimmerschiefers, hier mit der mächtigen Einlagerung vonHornblendeschiefer, der selbst wieder viele, hier gewöhnlich nicht kartirbare Zwischenlagen von Hornblendegneiss. Muskovitgneiss, Serpentin etc. besitzt. Auf diese Glimmer- schieferformation des Westschenkels, die westlich der Hornblende- schiefereinlagerung fast stets als wirklicher Glimmerschiefer die Zone wieder regelmässig abschliesst, wie dieser im Osten sie begonnen, folgt die Gneissformation, wie jene im Osten und wie die ganze Schieferzone westlich verflächend. Etwas manmnigfaltiger gestaltet sich ein Durchsehnitt durch den nördlichen Theil der hier mächtigeren Schieferzone: Gneissformation, Glimmerschiefer mit Quarziten und den bunten Schiefern, selten auch mit Kalk; im Muldenkern der Phyllit, theils der helle, glänzende Phyllit, theils der schwarze Thonschiefer, mit Kalken und hier auch mit Quarziten, im Westschenkel hierauf die Wiederholung der Glimmerschieferformation — auch die bunten Schiefer erscheinen wieder — mit der auch hier wieder auf den Westschenkel beschränkten Hornblendeschieferzone, welche hier noch zahl- reichere und mächtigere Einlagen von Hornblendegneiss, Mus- kovitgneiss, Serpentin, auch von Glimmerschiefer und Quarzit enthält. Indem auch in diesem nördlichen Verlaufe der Zone die Glimmerschieferformation westlich der Hornblendeschiefereinlagerung mit Glimmerschiefer selbst abschliesst, wie er die Zone eröffnete, folgt westlich die Gneissformation. Auch hier fällt diese mit jener im Osten und mit der Schieferzone gemeinsam nach West ein. Indem auf kurze Erstreckung im Sitze des alten nordmährischen Graphitbergbaues die Streichrichtung aus der sonst allherrschenden nach Nordost in jene nach Nordwest sich wendet (von Lipold schon erkannt), werden daselbst complieirtere Verhältnisse geschaffen. Hierüber, sowie über die in diesem Berichte nicht berücksichtigten Gneissgebiete im Osten und Westen der Schieferzone, zumal aber von den tektoni- schen Verhältnissen des westlichen Gneissgebietes an der Westgrenze der mährisch-schlesischen Sudeten, von den südwestlichen Ausläufern des Spieglitzer Schneeberges herab zur Kreidemulde von Mittelwalde (Preussen), Grulich (Böhmen) und Rothwasser (Mähren) wird ein zweiter Aufnahmsbericht Mittheilung machen. Dr. Leopold v. Tausch. Erster Reisebericht des Secetions- geologen der II. Section. Mit der Aufnahme des Blattes „Blansko und Adamsthal“ betraut, wurden zunächst auf Wunsch des Herrn Chefgeologen, Oberbergrathes Dr. E. Tietze, gemeinsam mit ihm einige Excursionen in der Umgebung von Brünn unternommen, um in einem Gebiete, das nach allen Voraus- setzungen auf’s Beste geologisch aufgenommen zu sein schien, erspriess- liche Erfahrungen für die weitere Aufnahmsthätigkeit zu sammeln. Ueber die gewonnenen Resultate wird Herr Dr. E.Tietze vielleicht selbst berichten. In meinem Blatte hatte ich mir es vorerst zur Aufgabe gestellt, im Osten die Grenzen zwischen dem Syenit-Granit und dem Devon, zwischen diesem und dem Culm aufzufinden, die Tektonik dieses Ge- nee Nr. 11 Bericht vom 31. August. L. v. Tausch. 2233 bietes zu studiren, den Versuch zu machen, eine Gliederung in den paläozoischen Ablagerungen durchzuführen und dann erst mich mit der Durehforschung der jüngeren Formationen, die stellenweise auf den alten Gebilden liegen, zu befassen. Begangen wurde das Gebiet, welches im Süden durch das Blatt Brünn, im Westen durch die Eisenbahn Bilowitz-Skalitz, im Norden durch die Strasse Skalitz-Protiwanow, im Osten durch das Blatt „Prossnitz und Wischau“ begrenzt ist. Ausserdem wurden einige Excursionen in die westliche Hälfte des Blattes unternommen. Bekanntlich gehört das Blatt „Adamsthal und Blansko* in geo- logischer Beziehung zu den interessantesten Gebieten Mährens und, abgesehen von der geologischen Karte Prof. Makowski’s, existirt über dasselbe sowohl von Fachgenossen, als auch von Laien eine reiche Literatur. Dennoch konnte vielfach Neues gefunden werden. Die gewonnenen Resultate im Detail zu schildern, gehört nicht in den Rahmen eines Reiseberichtes, aber gesagt soll werden, dass ich nach den Aufschlüssen bei Babitz im Ensthal, Saydol, Wesselitz ete. mich von der Richtigkeit der Auffassung Makowski’s u. A. über- zeugen konnte, dass das Devon jünger sei, als der Syenit-Granit. Auch konnte das Auftreten einiger von der Hauptmasse gänzlich getrennter Devonschollen auf dem Syenit-Granit festgestellt werden, sowie auch die Thatsache, dass die räumliche Verbreitung des Syenit-Granites, sowie der auftretenden Ablagerungen eine von den Angaben Mako wski's verschiedene ist. Dagegen konnte seine Abtrennung eines in verschiedener Form auftretenden Unterdevons von der Hauptmasse des kalkigen Mittel- und Öberdevons beibehalten werden. Das Oberdevon als solches konnte nur an wenigen Orten besonders ausgeschieden werden. Das Mitteldevon ist sehr reich an schlecht erhaltenen Fossilien, insbesonders Korallen — auch Stringocephalenkalk habe ich bei Babitz gefunden —, während die Kalke an der Grenze gegen den Culm fast fossilleer sind und nur wegen ihrer petrographischen Ueber- einstimmung mit dem KramenzlRöm er’s als Oberdevon bestimmt wurden. Vom Culm liess sich feststellen, dass er auf bereits denudirten Devonkalken abgelagert wurde. Wie beim Syenit-Granit und Devon ist auch die Grenze zwischen letzterem und dem Culm eine sehr unregei- mässige. Sowie das Devon vom Syenit, so fällt der Culm vom Devon nach West ab. Innerhalb der Formationen sind aber einige Wellen zu beobachten. Der berühmte Punkt beim Hochofen im Josefsthal, wo der Syenit- Granit das Devon (unterdevonische, quarzitische Sandsteine und mittel- devonische Kalke) überlagern soll, wurde von mir und später auch von Herrn Oberbergrath Tietze untersucht. Diese locale Störung soll an anderer Stelle zu erklären versucht werden. Von den übrigen Ablagerungen, die sich auf den alten Gebilden vorfinden, will ich nur in Kürze erwähnen, dass ich vom Jura in den Ruditzer Schichten von Habruwka ein neues Vorkommen von Fossilien gefunden habe, dass sich bei Oleschau und Katharein, westlich von ÖOllomutschan, ausgedehnte, bisher unbekannte Kreideablagerungen (wahrscheinlich Quadersandstein) befinden, und dass sich miocäne Sande und Tegel von Bilowitz bis Konitz vorfinden. 294 Verhandlungen. Nr. 11 Schliesslich sei noch erwähnt, dass ich das Vergnügen hatte, meinen Chetgeologen, Herm k.k. Oberbergrath Dr. Tietze. sowie Herrn Custosadjuneten E. Kittl in meinem Aufnahmsterrain begrüssen zu können, mit welchen einige Exeursionen, sowie der Besuch der Wypustek- und der Slouper Höhlen unternommen wurde. Adamsthal, den 6. August 1890. Literatur-Notiz. H. Potonie. Der im Lichthof der königl. geologischen Landesanstalt und Bergakademie aufgestellte Baum- stumpf mit Wurzeln aus dem Carbon des Piesberges. Separat aus dem Jahrb. der königl. preuss. geologischen Landesanstalt für 1889. Berlin 1890. Mit Tafel XIX bis XXII, pag. 246—257. Nunmehr hat auch das Museum der königl. geologischen Landesanstalt und Berg- akademie in Berlin einen mit Wurzeln versehenen Baumstumpf eines Lepidophyten. Nach des früheren Kohlenwerksdireetors Karl Temme Mittheilung wurden häufig mächtige stammähnliche Steinkerne im Piesberger Steinkohlenwerk beobachtet und zu Tage gefördert, die vornehmlich dem Hangenden der Oberbank des Flötzes „Zweibänke“ entstammen. Beim Aufzimmern einer zu Bruche gegangenen Wetterstrecke im Flötz Zwei- bänke wurde beobachtet, dass diese Stämme mit der Spitze nach unten gerichtet, in den umgebenden Schieferthon eingelagert sind und dass die dicker werdenden Theile nach oben sich zu einem gemeinsamen Stamme vereinigen, der rechtwinklig gegen das Fallen der Gebirgsschichten in die überlagernden Schitferthon-, Sandstein- und Conglo- meratschichten fortsetzt. Man hat es also nicht mit Stämmen, sondern mit Wurzeli von Stämmen zu thun, welche in dem über dem Flötz abgelagerten Schieferthon gewachsen sind und sich noch an der ursprünglichen Vegetationsstelle befinden. Man hat in nicht grosser gegenseitiger Entfernung (35, 7 und 20 Meter) von einander, vier solche Stammbasen gefunden; die eine des Berliner Museums ist das grösste paläozoische Petrefact des Continentes. Was nun zunächst die „Wurzel“ des Petrefactes betrifft, so zeigt sich diese streng dichotom verzweigt, scheinbar allerdings zunächst viertheilig und erst jeder dieser Theile dichotom. Die Wurzeln zeigen eine unregelmässige Längsfurchung, die wohl nicht dem lebenden Individuum angehört hat, sondern erst während der Verwesung oder der Fossilisation zu Stande gekommen ist. An den horizontal verlaufenden Enden der Wurzeln «ind zweitellose Stigmaria- narben zu seben. Die genaue Bestimmung dieser Narben lässt sie als Stigmaria ‚ficoides var. inaequalis Goepp. bezeichnen. Auch der Stammstrunk zeigt an mehreren Stellen deutliche Oberflächenstructur, die jedoch nicht der Rinden-, sondern der Holzoberfläche entspricht. Der Autor hat keine Spur von Rinden-Narbung entdecken können und in Ermanglung dieses Charakters den Strunk für unbestimmbar erklärt und bedauert, dass auf die kohlige Bedeckung des Strunkes bei der Zutageförderung nicht peinlich genug achtgegeben worden ist, um dieselbe zu erhalten. Der Autor hat auf die Beschreibung und Abbildung des Restes alle mögliche Mühe verwendet. Bei uns wurden schon sehr oft ähnliche minder vollständig erhaltene Stamm- basen von Lepidodendren und Sigillariae beobachtet und auch gesammelt. Allen diesen Resten fehlte bisher die Rinde des Stammes und ich mag entschuldigt sein, wenn ich bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam mache, dass es nicht genügt den Steinkern solcher Stammbasen zu sammeln. Man möge bei sich ergebender Gelegenheit nicht nur den Steinkern des Petrefactes sammeln, sondern insbesondere das Lager desselben, die aus Schieferthon bestehende Hülle vorzüglich des Stammes beachten, in welcher der Abdruck der äusseren Oberfläche, respective der Blattnarben des Stammes und dessen eventueller Blätter enthalten sein muss. Ich bin sehr erfreut, mittheilen zu können, dass unser Museum von der hoch- verehrten Direction der königl. geologischen Landesanstalt und Bergakademie in Berlin eine Photographie des im Lichthof der königl. geologischen Landesanstalt aufgestellten Lepidophyten-Baumstrunkes aus dem Piesberger Steinkohlenbergwerke zum Geschenk erhalten hat, wofür ich unseren höflichsten Dank darzubringen mich beeile. D. Stur. Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof-und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. Nr 7 Verhandlungen der k.k. en Reichsanstalt. Bericht vom 30. September 1890. Inhalt: A. Favre }. Reise- Sm Dr. E. Tietze. Die Gegend zwischen Mährisch-Trübau und Boskowitz. €. v. Camerlander. II. Anfnahmsbericht. Das Gneiss- gebiet des nordwestlichen Mährens. — Literatur-Notiz: J. Murray. — Einsendungen für die Bibliothek. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mistheilungen verantwortlich. Todes-Anzeige. Eine vornehme Gestalt schied aus der vordersten Reihe der lebenden Fachgenossen. Nach längerer Krankheit starb am 11. Juli d. J. in Genf der ehemalige Professor der Geologie an der Universität da- selbst, Herr Alphonse Favre im 85. Lebensjahre. Durch lange Zeit Seeretär, später Nachfolger St u- der’s in der Präsidentschaft der geologischen Commission !der Schweizer naturforschenden Gesellschaft, welche die Herausgabe des grossen schönen Werkes der geologischen Karte der Schweiz besorgte, war A. Favre der dritte im Bunde mit den ehrwärdigen Häuptern des geologischen Stabes der Schweiz, Studer und Escher v. d. Linth. Bahnbrechend wie Escher für den Osten, Studer für die westlichen Theile der Schweiz wirkte A. Favre speciell für Savoyen und den Canton Genf. Insbesondere war es der Coloss des Mont Blane und seine weitere Umgebung, an deren genaue Erforschung A. Favre seine beste Mannes- kraft wendete und sein glänzendes Werk: „Recherches geologiques dans les parties de la Savoie, du Piemont et de la Suisse voisines du Mont-Blane, 1867“, sichert ihm für alle Zeiten einen ehrenvollen Platz unter den Meistern der Geologie. Nicht minder mustergiltig sind seine vielfachen Arbeiten über den Canton Genf (Consid. geol. sur le Mt. Saleve, 1843; Deser. g&ol. du canton de Geneve, 1880, ete.). Die Geologie verliert in A. Favre einen ihrer angesehensten, verdienstvollsten und liebenswürdigsten Repräsentanten. Reise-Berichte. Dr. E. Tietze. Die Gegend zwischen Mährisch-Trübau und Boskowitz. Zwei Reiseberichte. (d. d. Boskowitz, 10. September 1890.) Meine diesmaligen Ex- eursionen fanden der Hauptsache nach in dem Gebiete statt, welches K. k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 12. Verhandlungen. 35 996 Verhandlungen. Nr. 12 zwischen Mährisch-Trübau und Boskowitz den östlichen Theil des Blattes Gewitsch der Generalstabskarte bildet. Bei Boskowitz ragt die nördlichste Fortsetzung des Brünner Syenitgebietes in dieses Terrain herein bis gegen Schebetau zu. Dieser zum Theil in Granit übergehende Syenit ist hier mit oft talkigen, schieferigen krystallinischen Gesteinen verbunden, welche seine Hülle ausmachen. Merkwürdig ist eine stellenweise sehr deutliche Bankung des Syenites, welche einer wirklichen Schichtung um so ähnlicher sieht, als jene zu- meist grossmassigen Bänke an den beobachteten Punkten stets das- selbe Einfallen zeigen wie die zunächst benachbarten Partien der er- wähnten Schiefer. Darüber folgen nun beiderseits des ganzen Zuges devonische Gesteine, bestehend aus unterdevonischen Quarziten, Quarzeonglomeraten und der Hauptsache nach mitteldevonischen Kalken, die dann ihrerseits von Grauwacken des Culm bedeckt werden. Dieses Verhältniss wurde von unserer alten Karte gar nicht zur Anschauung gebracht; denn auf dieser Karte fehlen fast alle devonischen Kalkvorkommnisse, namentlich die bei Mölkau und Schebetau, wie diejenigen auf der Westflanke des Syenits. Es fehlen dort aber auch alle Andeutungen über das that- sächlich deutlich vorhandene Unter-Devon, welches den Syenitzug hier ebenso begleitet, wie in der Umgebung von Brünn und Blansko, wo es bekanntlich von Prof. Makowsky nachgewiesen wurde. Der Ansicht des Letztgenannten, dass der bewusste Syenit älter sei als die devonischen Ablagerungen in seiner Nachbarschaft, möchte ich mich nach Allem, was ich sowohl in meinem Terrain als bei Adamsthal und Blansko gesehen habe, unbedingt anschliessen, wie denn auch Dr. v. Tausch, der mich in der Umgebung von Blansko und Adamsthal gelegentlich meiner dahin unternommenen Ausflüge herum- führte, einer ähnlichen Auffassung das Wort redet (vergl. dessen Reise- bericht in Nr. 11 dieser Verh.). Für die Vorstellungen jedoch, zu denen E. Suess bezüglich eines relativ jungen Alters des betreffenden Syenits gelangt ist, welchen Vorstellungen zufolge dieses Gestein gewissermassen die Ausfüllungsmasse einer später entstandenen grossen Narbe im Antlitz von Mähren repräsentirt, konnten in keiner Weise tlhatsächliche Anhalts- punkte gewonnen werden. Der Syenit verhält sich vielmehr zwischen Boskowitz und Schebetau wie die durch passive Hebung zu Tage ge- brachte älteste Mittelzone einer Aufbruchsfalte, während in der Gegend von Blansko, sogar inmitten des Syenitgebietes Schollen devonischer Ge- steine sich als Ueberreste einer alten Decke darstellen, welche das aus demselben Syenit bestehende Grundgebirge einst ganz oder theilweise überzogen hat. Es mag hierbei noch hervorgehoben werden, dass die Verbreitung der heute als devonisch erkannten Kalke um den Syenit herum eine bereits den älteren Autoren, wie Reichenbach und Hingenau, be- kannte Thatsache war, welche Schebetau als den Punkt kannten, an welchem der auf der Ostflanke der bewussten Syenitpartie auftretende Kalkzug nach der Westflanke dieser Partie umbiegt, um sich von da bis südlich Czernahora und bis Eichhorn zu erstrecken (vergl. Hin- genau, Uebersicht der geol. Verh. von Mähren und Schlesien, Wien 1852, pag. 63). Es ist diese Thatsache eben nur später wieder etwas in Vergessenheit gerathen. Nr. 12 Bericht vom 30. September. E. Tietze. 2397 Uebrigens kommen in dem diesmal von mir untersuchten Gebiet auch noch anderwärts ältere Kalke vor, deren Existenz bisher auf unseren Karten und meines Wissens in der Literatur überhaupt noch nicht fixirt war. Dergleichen finden sich im Netzthal oberhalb Netz und im unteren Theile des Kladeker Thales vor dessen Einmündung in das Netzthal. Ein mächtiges klippenförmiges Vorkommen von Devonkalk, der hier in seinem Habitus dem Kalk von Kiritein ähnlich wird, befindet sich ferner bei Brohsen, östlich Kornitz. Auf der linken Seite des Netzthals unterhalb Netz sieht man eine devonische Kalkbreceie von Conglomeraten des Rothliegenden umhüllt. Die letzterwähnte Thatsache liefert, nebenbei bemerkt, einen neuen Beweis für eine gewisse tektonische Unab- hängigkeit des Devons von den sonst zunächst darüber auftretenden Culm- bildungen. Andere Kalke sind noch älter und erscheinen in allerdings nicht mächtigen Lagen den Phylliten der Umgebung von Mährisch-Trübau eingelagert. In derselben Gegend gehören den Phylliten auch gewisse kleine Grünsteinvorkommnisse an, die bis jetzt ebenfalls übersehen wurden. Phyllitische Gesteine und ältere Schiefer treten übrigens auch im Smolnathale zwischen Albendorf und Gewitsch an Stellen auf, welche auf der alten Karte als dem Rothliegenden zugehörig bezeichnet waren und zwischen Albendorf und Ehrensdorf wurde in einer Gegend, wo die älteren Angaben nur Kreide und Rothliegendes vermuthen liessen, vor längerer Zeit nach Graphit gegraben, womit die Nähe des älteren Gebirges unter der jüngeren Bedeckung am besten gekennzeichnet wird. Neu für die Karte ist ferner eine ziemlich ausgedehnte Partie von Culm- Grauwacke zwischen Dörfles, Ehrensdorf und Langendon, sowie eine Partie krystallinischer Schiefergesteine, die ich in den Wäldern zwischen Biskupitz ‚und dem Netzthale beobachtete. Das Rothliegende des Gebietes ist oft flach gelagert und verhält sich jedenfalls discordant gegen die vorhergehenden Bildungen,, wie übrigens schon aus dem augenscheinlichen Fehlen der productiven Steinkohlenformation geschlossen werden kann. Flache Lagerung oder doch nur geringe Neigungen zeigen meist auch die der oberen Kreide zugehörigen Bildungen dieser Gegend, wenn auch an einzelnen Stellen, wie bei Uttigsdorf, der Neigungswinkel der Gesteinsbänke den Betrag von 40 Grad erreichen kann. Diese eretacischen Bildungen haben an ihrer Basis häufig ein durch das Vorkommen von Blätterkohle und feuerfesten Thonen ausgezeichnetes Schichten- system. Früher wurde die betreffende Kohle sogar an mehreren Orten abgebaut, doch sind die Gruben, weil der Betrieb nieht lohnend genug war, später überall aufgegeben worden. Dagegen gewinnt der Abbau der genannten T'hone mehr und mehr an Bedeutung und sind insbesondere bei Johnsdorf und Oppatowitz derartige T'honlager in der Ausbeutung begriffen. Bei Oppatowitz (gegen das Smolnathal zu) gelang es, fossile Pflanzen in den Thonen zu finden. Die Darstellung der Verbreitung der cretacischen Bildungen auf der Karte wird manche Ergänzung erfordern. Z. B. ist eine nicht ganz unbeträchtliche Partie von Quadersandstein bei Rowen (zwischen Kornitz und Braunöhlhütten) als ein Novum für die Karte hervorzuheben. Hier, 39 * 228 Verhandlungen. Nr. 12 wie in der Gegend von Bodelsdorf grenzt die Kreide an Grauwacken- schiefer, während sie sonst oft das Rothliegende als unmittelbares Liegende besitzt. Durch weitgehende Denudation ist der direete Zusammenhang der Kreidepartien oft unterbrochen. In manchen Fällen sind von der ganzen Ablagerung nur noch leicht übersehbare und von den früheren Beob- achtern in der That auch vernachlässigte Spuren übrig, die wie ein dünner Anflug auf dem älteren Gebirge erscheinen. Dergleichen beob- achtet man unter Anderem bei Langendon im Gebiet des Rothliegenden und der Grauwacke und in der Gegend von Chrudichrom auf dem Rothliegenden. In solchen Fällen hebt sich die Kreide natürlich nicht mehr mit bestimmten Bergformen über das andere Gebirge hervor, während sonst allerdings Quader und Pläner vielfach die höheren Kuppen und Bergrücken zusammensetzen. Doch darf hervorgehoben werden, dass diese Gebilde stellenweise auch augenscheinlich die Ver- tiefungen des älteren Reliefs der Gegend ausfüllen. Das Letztere findet in dem hier kurz beschriebenen Gebiet zu- meist auch bei den neogenen Ablagerungen statt. Dieselben sind nicht überall leicht aufzufinden, da sie häufig durch diluviale Bedeekungen der unmittelbaren Beobachtung entzogen werden. Besonders hervor- heben möchte ich übrigens das aus einer Reihenfolge verschiedener Schichten bestehende Neogen von Boskowitz, die Leithakalke von Suditz und Schebetau (nördlich vom Moritzhof), sowie den Versteinerungen führenden Tegel vom Calvarienberge bei Jaromierzitz, dessen Position theilweise als eine von den heutigen Thalvertiefungen unabhängige erscheint. Diese Vertiefungen rühren allerdings in ihrer Anlage vielfach schon aus der Zeit vor dem Absatz des Neogen her, wie ich das bereits im vorigen Jahr in Bezug auf die Gegend von Olmütz behauptete und wie Reuss für das Zwittawa-Thal schon vor Jahren ausgesagt hat. Theilweise datiren die Thalfurchen sogar aus noch früherer Zeit. Diesem Verhältniss wird übrigens auch von Seiten meiner Herren Sections- geologen die gebührende Aufmerksamkeit zugewendet und da dieselben in den von ihnen bereisten Gegenden Mährens und Schlesiens vielfach zu ähnlichen Schlüssen gelangt sind, so wird den betreffenden That- sachen wohl eine allgemeinere Bedeutung zukommen. II. (d.d. Lettowitz, 30. September.) Seit meinem letzten Berichte habe ich noch Gelegenheit genommen, die Gegend um Lettowitz, nördlich Boskowitz, etwas näher anzusehen, und zwar vornehmlich den östlich der dortigen Bahnstrecke gelegenen Theil dieser Gegend. Abgesehen von älteren, vielfach amphibolitischen Schiefern, denen in einzelnen Fällen, wie bei Skrzip, Glimmerschiefer untergeordnet sind, wird dieses Gebiet hauptsächlich von Rothliegendem und von oberer Kreide ein- genommen. Abweichungen von der älteren Aufnahme ergaben sich hier be- sonders bezüglich der Verbreitung der Kreidebildungen, welche theil- weise mit ihren tieferen Lagen weiter über das ältere Gebirge übergreifen als angenommen wurde und als dies die Configuration der höheren, orographisch selbstständigen Kreidekuppen vermuthen lässt, wie ich das Nr. 12 Bericht vom 30. September. ©. v. Camerlander. 229 Dr für andere Theile meines Terrains schon in meinem früheren Berichte angedeutet habe. Insbesondere gilt dies für die Höhen oberhalb Borowa, für die Gegend von Hawirna und für die Umgebung von Strzebetin. Bei den letztgenannten beiden Ortschaften gehen die eretacischen Bil- dungen stellenweise bis tief gegen die heutige Thalsohle zu herab und haben hier augenscheinlich eine alte Ausfurchung des Terrains bei ihrer Ablagerung vorgefunden. Es kommen hier Thone und Eisenerze in der Kreide vor. Die Beschaffenheit der letzteren hat viele Aehnlichkeit mit der gewisser Erze, die sieh nordöstlich von Hawirna oberhalb Slatinka im Bereich krystallinischer Schiefer finden und ich bin geneigt anzunehmen, dass diese letzteren (ehemals abgebauten) Erze gleichfalls der Kreide ange- hören und als Residuum derselben auf dem Schiefergebiet erhalten geblieben sind. In dieser Annahme werde ich durch den Umstand bestärkt, dass eine in neuerer Zeit in der Nähe der alten Gruben vor- genommene. Grabung am Wege von Hawirna nach Slatinka die Erze zusammen mit Kreidethonen zu Tage gefördert hat. Eisenerze in den tieferen Partien der hiesigen Kreide kommen übrigens auch in der Gegend von Chrudichrom vor, während ich anderer- seits in der Nähe von Brüsau, wie ich hier nebenher erwähnen will, Eisenerze (allerdings zumeist schwache) auch in höheren Lagen dieser Formation gefunden habe. Zwischen Lettowitz und der Gegend von Brüsau liegt die Kreide, wie sich zum Theil schon aus dem Obigen ergibt, vielfach direet auf den krystallinischen Schiefern. Dass auch Syenit die unmittelbare Unter- lage der Kreide bilden kann, wie dies bei Boskowitz der Fall ist, hat schon Reuss hervorgehoben. Reuss hat überhaupt die grosse Mannigfaltigkeit der Erscheinungen betont, welche dem Geologen in dieser Gegend entgegentreten. Er be- zeichnete die letztere als die für die Untersuchung schwierigste in ganz Mähren. Schliesslich kann ich deshalb nicht umhin zu bemerken, dass der Abschluss der Kartirung dieses überaus complieirt zusammengesetzten Gebietes nicht so bald in Aussicht gestellt werden kann. C. Freiherr v. Camerlander. II. Aufnahmsbericht. Das Gneiss- gebiet des nordwestlichen Mährens, zumal in der Gebirgsgruppe des Spieglitzer Schneeberges. In einem ersten diesjährigen Aufnahmsberichte wurden die Er- gebnisse von Begehungen innerhalb der Schieferzone der March- und Bordthallinie mitgetheilt; die Ergebnisse, zu welchen die Aufnahme in den östlich und westlich dieser breiten Schieferzone befindlichen Gneiss- gebieten führte, seien in den folgenden Zeilen kurz wiedergegeben. Das östliche Gneissgebiet zwischen der March-Bordlinie und dem Tessthale ist in seinem südlichen Theile, nördlich von Mährisch-Schön- berg, ein eintöniges, meist felderbedecktes Hochflächengebiet (die grösseren Orte Brattersdorf, Reigersdorf, Geppersdorf, Wüst-Seibersdorf sind hier gelegen); nördlich der Passeinsenkung von Primiswald-Neu- Ullersdorf erhebt es sich, ohne dass eine Aenderung im Gesteinscharakter merklich wäre, von der bisherigen mittleren Höhe von 700—800 Meter bis zu 1200 Meter und ist nunmehr ein geschlossenes Hochwaldgebiet ; 230 Verhandlungen. Nr. 12 als solches setzt dasselbe mit der Haupterhebung im Hochschar (1351 Meter) über die Hauptkammlinie der mährisch-sehlesischen Sudeten hinüber nach Oesterreichisch-Schlesien fort. Nahe diesem Hauptkamm er- scheint der Gneiss vielfach von Streifen und Schollen Glimmerschiefers bedeckt. Eine solehe Scholle bildet z. B.. den 1424 Meter hohen Kepernikgipfel. Das westliche Gneissgebiet bildet den Haupttheil des Altvater- waldes, wie das gegen 900 Meter ansteigende Hochwaldgebiet zwischen der breiten T’halniederung von Mähriseh-Rothwasser-Grulich und dem Marchthale unterhalb Hannsdorf heisst, und setzt nördlich der niedrigen, mit Jüngeren Bildungen erfüllten Wasserscheide von Rothfloss zur Haupt- sache die Gruppe des Spieglitzer Schneeberges (1422 Meter) mit ihren vielfachen Nebenkämmen und Ausläufern zusammen. Die frühere Karte lässt diese beiden Gneissgebiete als zwei petrographisch wesentlich verschiedene erscheinen, das östliche ist dem „Rothen Gneiss“ zugewiesen, während dieser im westlichen Gneiss- gebiete gegenüber dem „Grauen“ weit zurücksteht. Das Gestein nun, wie es in ermüdender Eintönigkeit die kahlen Felderflächen zwischen March und Tess und dann das Hochwaldgebiet an der mährisch-schlesischen Landesgrenze zusammensetzt, ist, wie folgt, gekennzeichnet: Grosse zusammenhängende Flasern von Biotit er strecken sich durch ein mittelkörniges Gemenge von lichtem Feldspat und Quarz; Muscovit fehlt wohl selten ganz, tritt aber gegenüber der so augenfälligen Betheiligung des Biotits ganz und völlig zurück. In den meisten Fällen ist das Gestein gut geschichtet. Im südlichen Theile des Gebietes — Bürgerwald bei Mährisch-Schönberg, soweit auf Blatt Z. 5, C. XVI enthalten, Karlshöhe bei Gross-Ullersdorf — sind allerdings auch granitisch-feinkörnige, nur Muscovit führende Gneisse in beschränktem Aus- masse vertreten, die aber doch mit dem sonst herrschenden Biotitgneiss in Zusammenhang stehen. Für Bildungen letzterer Art stimmte wohl die seinerzeitige Begriffserläuterung des „Rothen Gneisses*, für die grosse Masse dieses östlichen Gneissgebietes aber wohl durchaus nicht. Be- gnügen wir uns darum vorläufig, dies unser Hauptgestein als gut ge- schichteten Gneiss mit vorberrschendem Biotitgehalt aus- zuscheiden; sollen aber die Benennungen der Freiberger "Schule nicht gänzlich vernachlässigt werden, so müsste wohl nur die Benennung „Grauer Gneiss* in Parenthese nachfolgen. Dasjenige aber, was als „Rothen Gneiss“ Wolf im Altvater- walde und Wolf, sowie Lipold im Schneeberggebiete ausschieden, entspricht ganz wohl dieser Benennung und wird jedenfalls als eigene Gruppe aufrecht zu erhalten sein. Gänzlich fehlt der Biotit wohl niemals, wie auch Bildungen sich einstellen ohne das sonstige granitisch-körnige und massige Gefüge. Der Muscovitgehaltund die meist regellos körnige Textur treffen aber neben dem rothen Feldspat in der grossen Mehrheit zu. Ebenso richtig war jedenfalls die Abtrennung des „Grauen Gneisses*“ im Schneeberggebiete; aber es ist gewiss nach Zusammensetzung und Struetur dasselbe Gestein, das wir im östlichen Gmeissgebiete als „Rothen Gneiss“ ausg eschieden sahen, Handstücke des letzteren sind von solchen des „Grauen“ im Sehneeberggebiete nicht zu unterscheiden. Diesem, dem Biotitgneisse, wird wohl auch im Schneeberggebiete, viel- Nr. 12 Bericht vom 30. September. ©. v. Camerlander. 931 leicht auch im Altvaterwalde, das Hauptgebiet zufallen. Hier, zumal im Schneeberggebiete, werden wohl noch als eine dritte Gruppe zusammen- zufassen sein die als Zwischenglieder aufzufassenden Gesteine mit beiden Glimmern, welche sich die Wagschale halten, und die Ge- steine, in denen überhaupt wenig Glimmer vorkommt. Die Gneissgruppe, welche Lipold als dritte kartirte, der „Phyllit- gneiss“, entspricht für das besprochene Gebiet, wie schon im ersten Berichte ausgeführt wurde, nur einem Sammelnamen für verschiedenartige Glieder der Schieferzone und braucht uns hier bei der Besprechung des eigentlichen Gneissgebietes mithin nicht weiter zu beschäftigen. Bezüglich einer weitergehenden Gliederung bin ich ausser Stande, kartographisch verwerthbare Vorschläge zu machen; ganz locale Ab- weichungen mögen sich ja innerhalb dieser Dreitheilung da und dort festhalten lassen. Ich versuche es nunmehr, die Tektonik des Gmeissgebietes klar- zulegen, in welchem Punkte ich — was das westliche Gneissgebiet betrifft — zu Anschauungen kam, welche von den bisherigen wesent- lich abweichen. Vom Aufbaue des östlichen Gebietes ist nicht viel zu sagen: An die nordwestfallenden Glieder der Bord-Marchschieferzone schliesst sich mit genau gleichem Einfallen der östliche Gneiss an. An einigen Punkten der Grenze gegen die sodann östlich folgende Glimmer- schiefersynklinale des Rothenbergpasses und Tessthales hat es wohl den Anschein, als neigte sich auch der begrenzende Gneiss gegen Ost. Das Hauptverflächen ist aber durchaus jenes in West-Nordwest, das Streichen das in den mährisch-schlesischen Sudeten überhaupt herrschende, jenes nach Nordost. Es ist dies aber auch das Hauptstreichen in der Gruppe des Spieglitzer Schneeberges und damit komme ich zu einem wichtigen Punkte, worin meine Aufnahme wesentlich abweicht von jener W olf’s. Seiner Kartirung zufolge würde nämlich in dem süd- westlich vom Schneeberggipfel längs der nahe gerückten Grenzen von Mähren, Böhmen und Preussisch-Schlesien sich weit hinziehenden Hoch- waldgebiete (Kl.-Schneeberg, Klappersteine, Hofkoppe herab gegen die Niederung von Lipka-Grulich) jenes Streichen sich bereits einstellen, wie es den mährisch-schlesischen Sudeten fremd ist, jenseits der genannten breiten Thallinie der Neisse und des Friese aber im böhmischen Kamm auftritt und von da weit fortherrscht. Meinen Beob- achtungen zufolge zeigen aber die gar nicht so seltenen Aufschlüsse auch in diesem Gebietstheile am rechten Ufer der jugendlichen Marelı das regelmässige Nordoststreichen, so dass die auf der früheren Karte nach Nordwest verlaufenden Gesteinsgrenzen entschieden irrig sind. Aber auch im Gebiete des Altvaterwaldes, wo Wolf gleichfalls für einen nicht unbedeutenden Theil, den nordwestlichen , ein Streichen nach Nordwest angibt, konnte ich als vorherrschendes Streichen doch wieder nur das nordöstliche beobachten; dass vereinzelt (nördl. Heidisch z. B.) sich ein nordwestliches Streichen einstellt, ändert an der Thatsache, dass jenes nach Nordost auch hier das herrschende ist, weiter nichts. Des Oefteren habe ich ja aus Gegenden der mährisch-schlesischen Sudeten, die von der Grenze gegen die anders gebauten Gebirge Nord- 232 Verhandlungen, Nr. 12 böhmens weit entfernt sind, auf das stellenweise Auftreten dieses h 9 Streichens innerhalb des weit vorherrschenden nach h 3 hingewiesen. Unter diesen Umständen hätte sich die breite Niederung von Neisse-Friese, der einstige Kreidemeerbusen, als geotektonische West- grenze unseres Gebirges scharf bewährt; die Schlüsse, zu denen Wolf kam, dass der eshlichE Altvaterwald und das westliche Se hneeberg- gebiet bereits zu dem jenseits jener Thallinie befindlichen Gebires- stück als Gegenschenkel eines grossen Sattels gehören, Schlussfolgerungen, welche in ähnlicher Form auch neueren Schilderungen (Krej&@i- Katzer) zu Grunde zu liegen scheinen , möchte ich darum nicht an- erkennen. Der tektonische Aufbau der beiden Gneissgebiete gestaltet sich dadurch von grösserem Interesse, dass Glimmerschieferzüge m ihnen auftreten. Im Schneeberggebiete erscheint Glimmerschiefer auch schon in der alten Karte; den oben mitgetheilten theoretischen Anschauungen zufolge gibt die Karte zwei kleine, nordwest-südöstlich verlaufende Glimmerschieferzüge. Einer sollte sich vom Abfall des Knittingsberges (Reichsgrenze) über das obere Herrnsdorf und das obere Ober-Lipka erstrecken und ein zweiter vom Aschenberge (Reichsgrenze) über Schnee- dörfl bis oberhalb der Kirche von Gross-Mohrau. Thatsächlich verläuft aber die Reichsgrenze bis über den Kl.-Schneeberg hinaus stets in Gneiss, während in der That ein Glimmerschieferzug , dieser aber in unzweifelhaft nordöstlicher Richtung, über „grauen“ und „rothen Gneiss*“ der alten Karte hinweg zu beiden Seiten des obersten Marchthales (am rechten Gehänge in ansehnlicher Breite) bis knapp südwestlich des Schneeberggipfels sich verfolgen lässt. Wieder fällt uns auf, wie eine für das Gebirgsrelief bedeutsame Längsthallinie dem Verlaufe einer Schieferzone innerhalb des sonst herrschenden Gneisses folgt. !) Die Roth’sche Karte verzeichnet den Glimmerschieferzug in der ihm zukommenden Richtung, mag aber in der östlichen Begrenzung nicht ganz zutreffen (man bedenke aber auch die schwere Zugäng- lichkeit des Schneeberges mit seinen meilenweiten Forsten vor 40 Jahren!) und übergeht vielfache Nebenglieder dieses Zuges. Es spielen nämlich Quarzite (zum Theil Felsen bildend, Predigstuhl südwestlich des Schneeberggipfels, dann nordöstlich des obersten Aschergrabens, mehrfach ober- und unterhalb der Försterei in Schneedörfl gegen die Hofkuppe zu, südlich des Hofstellenberges und vereinzelt nochmals nördlich der Haltestelle Rothfloss), sowie Kieselschiefer und Horn- blendegesteine eine nicht unwesentliche Rolle. Die beiden letzteren sind mir allerdings nur in losen Trümmern bekannt geworden: Die schwarzen, splitterigen Kieselschiefer fand ich in grosser Menge südwestlich des Schneeberggipfels und vielfach herab zur March, sodann wieder südlich der Hofkuppe ; Hornblendegesteine, meist Feldspat führend, oft massig, sah ich gleichfalls in losen Stücken nahe der Reichsgrenze, unweit der Schweizerei und in grosser Zahl wieder am linken March- ‘) Wenn das Marchthal als Träger zweier Schieferzonen genannt wird, so ist zu erinnern, dass zwischen dem Marchlaufe längs der heute geschilderten Zone — Quelle bis Rothfloss — und jenem längs der im ersten Berichte besprochenen, Hannsdorf abwärts, das lange Stück liegt, wo die March im Querthal fliesst. Nr. 12 Bericht vom 30. September. (©. v. Camerlander. 933 hang im oberen Theile von Gross-Mohrau. Der schon bekannte Kalk von den Quarklöchern herab bis Ober-Mohrau gehört wohl auch dem Glimmerschiefer an der Grenze zum Gneiss an. Auch der Kalk®des Hofstellenberges liegt im Glimmerschiefer. Schon die Betheiligung petrographisch so mannigfacher Schiefer allein erweist die Annahme Wolf’s, der Granatglimmerschiefer im Dreigraben sei nur eine Abart des Gneisses, als durchaus nicht den thatsächlichen Verhältnissen ent- sprechend. Andeutungen desselben Schieferzuges erscheinen aber noch tiefer herab zur Niederung von Grulich, wo theils ceenomane Randbildungen des Kreidemeergolfes , theils Schotter von wahrscheinlich diluvialem Alter den Zusammenhang unterbrechen. Unmittelbar bei Grulich, am oberen Wege zu den Ziegeleien wird Hornblendefels gebrochen von übrigens nicht gewöhnlichem petrographischen Aussehen, während die Gräben nahebei überall den schmutziggelben Cenomanmergel entblössen. In welehem tektonischen Zusammenhange steht nun diese Schiefer- zone zum begrenzenden Gneiss? Schon im ersten Berichte wurde gesagt, dass an die weit mächtigere Schieferzone der March-Bordlinie mit ihrem nordwestlichen Verflächen auch der westliche Gneiss gleich jenem im Osten mit völlig gleicher Fallrichtung sich anschliesst. Doch im Gebiete dieses westlich der March-Bordschieferzone befindlichen Gneisses findet dieses Nordwestfallen, nachdem es fast 20 Kilometer (quer auf’s Schichtstreichen) angehalten, sein Ende. Soweit die Auf- schlussarmuth gerade dieses Gneissgebietes die Linie, welche das Ende dieser soweit giltigen Fallrichtung bezeichnet, halbwegs genau bezeichnen lässt, müsste jene Linie wie folgt verlaufen: Oberhalb von Schreibendorf (Altvaterwald), nordöstlich gegen Klein-Mohrau und hinauf zum Kamm der Dürren Koppe (1322 Meter). Westlich dieser Linie fällt der Gneiss bis zum Kreidebusen von Mittelwalde-Grulich gegen Südost und mit dem Gneiss auch die eben geschilderte Schieferzone des obersten March- thales. Sowie also die Schieferzone der Bord-Marchlinie eine dem nord- westlich geneigten Gneisse regelmässig eingefaltete, gleichsinnig über- schobene Mulde jüngerer Bildungen darstellt, so erweist sich auch die weit minder mächtige Schieferzone des Schneeberggebietes als eine dem südöstlich fallenden Gneisse gleichsinnig eingeschaltete Mulde. Jener weit östlicher gelegene Schieferzug längs der Tess und des Rothenbergpasses dagegen bot uns das Beispiel einer normalen, nicht überschobenen Synklinale. Darüber, wie der Gneiss aus dem Westfallen in jenes nach Ost übergeht, liessen sich fast nur an der Eisenbahnstrecke zwischen Grumberg-Mohrau und Rothfloss Beobachtungen anstellen: Beiderseits stellen sich gegen die bezeichnete Linie die Schichten des flaserigen Biotitgneisses, der nur wenig Muscovit führt, steiler und steiler, stehen saiger oder das sehr steile Nordwestfallen wechselt unmittelbar mit dem sehr steilen nach Südost. Allmälig bilden sich beiderseits dann geringere Neigungswinkel heraus. Wir müssen somit das weite Gebiet zwischen der Westgrenze der mährisch-schlesischen Sudeten und dem Tessthale, respective dem Rothenbergpasse bezeichnen als das Gebiet zweier grosser überschobener Falten, einer nach West und einer nach Ost überschobenen Gmneiss- K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 12. Verhandlungen. 36 234 Verhandlungen. Nr. 12 masse mit gleichsinnig dem betreffenden Gmeisskörper eingefalteten Sehieferzonen. An der Grenze dieser beiden Gneisskörper fände eine Art Aufblätterung der Schichten statt. Im Gebiete jener zweiten Gneissmasse, der der Schneeberggruppe, konnte ich zum ersten Male innerhalb der mährisch-schlesischen Sudeten deutlicher mich über Altersstufen des Gneissgebietes unterrichten, während ich mich bisher begnügen musste, den Gneiss faciell zu trennen. Wenn nämlich an der Reichsgrenze ein sehr reichlich Muskovit führen- der , ziemlich massiger Gneiss („rother“) ansteht und gegen den Glimmer- schiefer des Marchhanges der Biotitgehalt und mit diesem die Grob- flaserigkeit immer mehr hervortritt, so muss mit Hinblick auf das allgemeine Südostverflächen der flaserige Biotitgneiss für dieses Gebiet als der jüngere bezeichnet werden. Damit bestätige ich insoweit alte Angaben Wolf's, als er angibt, der „rothe Gneiss“ falle unter den „grauen“ ein; allerdings folgert er unter dem Einflusse damaliger Schulmeinungen nicht das höhere Alter des ersteren, sondern eine eruptive Entstehung, mithin jüngeres Alter. Die hinsichtlich so mancher Details ganz ausgezeichnete Roth’sche Karte, respective der Text hierzu, lehren uns für das westliche Gneiss- gebiet noch eine zweite eingefaltete Glimmerschieferzone kennen. Von Spieglitz zöge sich demzufolge eine nicht 200 Meter mächtige Glimmer- schieferpartie gegen die Reichsgrenze im Gneiss eingeschlossen; aller- dings beträgt die Breite des östlich grenzenden Gneisses auch nicht mehr als kaum 200 Meter, indem dann sofort das Glimmerschiefergebiet der mächtigen Bord-Marchzone folgt. Ich gewann aber den Eindruck, als handle es sich um eine sogar häufiger als einmal wiederkehrende Wechsellagerung längs der Gesteinsgrenze. Beim Reichsgrenzstein 281 sah ich z. B., nachdem westlich nur Gneiss zu sehen gewesen, Glimmer- schiefer und Hornblendeschiefer, worauf sofort wieder Gmeiss folgte, bis beim Stein 292 wieder Glimmerschiefer sich einstellte, um bei 303 von Gneiss abgelöst zu werden, worauf am Kamme des Rauchbeer- berges (1008 Meter) beide Gesteine beliebig wechseln, ehe das Horn- blendeschiefergebiet geschlossen erscheint. Dabei sind, wie ich zum Verständniss bemerke, die Grenzsteine oft nicht 15 Meter von einander entfernt. Bisher gänzlich übersehen wurden Glimmerschiefervorkommen im östlichen Gneissgebiete: im Bürgerwalde (ober Mährisch-Schönberg) und auf der Karlshöhe, respective dem Kamme zum „Mittelberg* (der Karte 2.5, C. XVD) finden sich über dem die Hänge bildenden grani- tisch-körnigen Muscovitgneiss und ausgezeichnet durch grössere Nester von grobkörnigem Pegmatit, der des Oefteren Granat führt, Glimmer- schieferschollen, welche in ihrem Auftreten erinnern an die gleichen Schollen und Kappen des Kepernik und andere im Verlaufe des Hauptkammes der mährisch-schlesischen Sudeten, auf welche hier nicht eingegangen wird. Sowie aber dort derartige Hauben manchmal in Verbindung stehen mit Glimmerschieferzügen, die nicht mehr als dem Gneisse aufgesetzt bezeichet werden können, so scheint auch die ver- einzelte Scholle des Karlshöhenkammes mit einem, wohl theilweise unterbrochenen Zuge von Glimmerschiefer zusammenzuhängen. Als solchen wenigstens möchte ich die Andeutungen von Glimmer- und Hornblende- Nr. 12 Bericht vom 30. September. J. Murray. 235 schiefer innerhalb des Gneissgebietes bezeichnen, wie ich sie im Stein- bachthale durch Reigersdorf beobachtete. Und damit hängen ja wohl auch jeve Hornblendeschiefervorkommen bei Ob.-Hermesdorf und anderen Orten, deren als Einlagerung im Gneiss der erste Bericht erwähnte, zusammen. Immerhin gestalten diese mannigfaltigen Schiefervorkommen das Bild der geologischen Karte nicht unwesentlich anders und ab- wechslungsreicher im Vergleiche zu den früheren Aufnahmen. Literatur-Notiz. J. Murray. T'he Maltese Islands, with special reference to their geological structure. The Scottish Geographical Magazin, vol. VI, Nr. 9, September 1890, pag. 449—488. Mit einer geologischen Karte, 2 litho- graphirten Tafeln und Holzschnitten im Texte. Der Verfasser, welcher 1889 und 1890 die maltesischen Inseln besucht hat, hat sein Hauptaugenmerk auf das Studium der mikroskopischen Structur der einzelnen Gesteinsarten gerichtet. Er nennt die seit alter Zeit unterschiedenen fünf Schichtgrupppen folgendermassen : 5. Oberer Korallenkalk, 4. Grünsand, 3. Blauer Thon, 2. Globigerinakalk, ]. Unterer Korallenkalk. Aus dem oberen Korallenkalke werden etwa 35 Foraminiferen-Arten namhaft gemacht, unter denen die häufigsten Miliolina seminulum und Miliolina trigonula sind. Der Grünsand enthält Foraminiferen in nahezu derselben Artenanzahl. Die häufigsten Arten desselben sind: Miliolina seminulum, Gaudryina sp., Bolivina Karreriana, Truncatulina Ungeriana, Operculina complanata var. granulosa und Heterostegina depressa. Der blaue Thon, der in seiner Mächtigkeit sehr bedeutend schwankt, hie und da auch ganz fehlt, ist sehr reich an Foraminiferen, von denen weit mehr als 100 Arten aufgezählt werden. Fast nur aus Foraminiferen, speciell aus Globigerinen zusammengesetzt ist der Globigerinenkalk ; die Artenzahl der übrigen mitvorkommenden Foraminiferen erreicht indessen weitaus nicht jene des blauen Thones; es werden etwa 50 Arten angeführt. Bedeutend ärmer an Foraminiferen ist endlich der untere Kalk; es konnten etwa ]4 Species derselben darin nachgewiesen werden, von denen Alveolina melo, Heterostegina spec. (?), Cycloclypeus sp. (?) und Nummulites spec. (?) am zahlreichsten ver- treten sind. Auf pag. 477 ff. gibt der Autor ferner ein Verzeichniss recenter, in den Meeres- ablagerungen im Umkreise der Maltesischen Inseln auftretender Foraminiferen, das über 100 Arten umfasst, von denen 15 auch im oberen Kalk, 17 im Grünsand, 37 im blauen Thon, 20 im Globigerinakalk und 2 im unteren Kalk vorkommen. 54 von den 137 bestimmbaren fossilen Malteser Arten leben noch in der Umgebung der Inseln. Interessante Vergleiche der Ablagerungen von Malta und der Bedingungen, unter welchen sich dieselben abgesetzt haben, mit den Erfahrungen derChallenger-Expedition, deren Mitglied der Verfasser war, beschliessen die Arbeit. Während der untere Kalk sich in einer Tiefe von 5—30 Faden abgelagert haben dürfte, ist in der Folge eine starke Senkung eingetreten, denn einzelne Bänke des Globigerinakalksteins deuten auf Absatzverhältnisse in der Tiefe von nahezu 1000 Faden. Der blaue Thon wurde schon wieder in seichterem Wasser gebildet, in noch seichterem der Grünsand, der ganz jenem gleicht, welcher gegenwärtig an den Agulhas-Bänken des Caps der guten Hoffnung in 40—200 Faden Tiefe sich bildet. Der obere Kalk endlich hat dieselben Absatz- bedingungen gehabt, wie der untere. Eine besonders eingehende Besprechung widmet der Verfasser den Phosphatknollen des Globigerinakalkes und ihrer muthmasslichen Entstehung, immer an der Hand der neueren Tiefseeforschungen. (A. 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(Separat aus: Trans- actions of the American Institute of Mi- ning Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 24 S. mit ]2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.624. 8°.) Klönne, F. W. Die periodischen Schwan- kungen des Wasserspiegels in den inun- dirten Kohlenschächten von Dux in der Periode vom 8. April bis 15. Sept. 1879, (Separat aus: Sitzungsberichte d. kais. Akademie d. Wissenschaften. Bd. LXXXT. Abtheilg. I. 1880.) Wien, typ. Staats- druckerei, 1880. 8°. 16 S. (101—116). steif. (11.598. 8°.) Koch, G. A. Prof. Dr. Die Arnsteinhöhle bei Mayerling mit Bezug auf ihre Lage in der Kalkzone des Wiener-Waldes, ihre Bildung und die diluvialen Funde von Wirbelthier-Resten. (Separat. aus: Jahres- bericht des k. k. Staatsgymnasiums im IV. Bezirke von Wien. V. 1890.) Wien, R. Lechner, 1890. 8°. 38 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.597. 8°.) Leppla, A. Rothliegendes und Buntsand- stein im Hartgebirg. (Aus: Mittheilungen der „Pollichia“. 1889, Nr. 3.) Dürkheim a. H., 1890. 8°. 228. (27—48). steif. Gesch. d. „Pollichia“. (11.625. 8°.) Lepsius, R. Prof. Dr. Griechische Marmor- studien. (Separat aus: Anhang zu den Abhandlungen d. königl. preuss. Akademie der Wissenschaften; 1890.) Berlin, G. Reimer, 1890. 4°. 135 S. mit 6 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (3.068. &°.) Loretz, H. Der Zechstein in der Gegend von Blankenburg und Königsee am Thüringer Walde. (Separat aus: Jahrbuch der kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1889.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1890. 8°. 258. (221—245) mit 1 Kärtchen im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.626. 8°.) Martin, C. Ueber neue Stegodon-Reste aus Java. (Separat aus: Verhandelingen der Kon. Akademie van Wetenschappen. Afd. Natuurkunde. Deel XX VIII.) Amsterdam, J. Müller, 1890. 4°. 13 S. mit 3 Taf. steif. Gesch, d. Autors. (3.069. 4°.) Nr. 12 Me. Dowell, F.H. Stripping ore-deposits. (Separat. aus: Transactions of theAmerican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New-York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 138. mit 7 Textfiguren. steif. Gesch. d. Institut. (11.627. 8°.) Mendenhall, T. C. Prof. The Unites States prototype standards of weight and measure. (Separat aus: Transactions of theAmerican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. Min. Engin., 1890. 8°. 85. mit 1 Textfigur. steif. Gesch. d. Institut. (11.628. 8°.) Moser, C. Dr. Der Karst, in naturwissen- schaftlicher Hinsicht geschildert. (In: Jahresbericht über das k.k. Gymnasium in Triest, 1890.) Triest, typ. Oesterreich- ungar, Loyd, 1890. 8°. 42 S. steif. Gesch. (11.629. 8°.) Munier-Chalmas. Discours au nom des Eleves du Laboratoire de recherches de l’ecole pratique des hautes &tudes, aux inauguration du medaillon depose sur la tombe de M. E. Hebert, le 4 juin 1890. Vide: (H&bert, E.) Discourses prononces sur la tombe .. .. Paris, 1890. 8°. pag. 49—57. (11.615. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber Cuon alpinus fossilis Nehring, nebst Bemerkungen über einige andere fossile Caniden. (Separat. aus: Neues Jahrbuch für Mineralogie. ... Jahrg. 1890, Bd. IL) Stuttgart, E. Schweizerbart, 1890. 8°. 198. (34—52) mit 1 Taf. (II). steif. Gesch. d. Autors. (11.630. 8°.) Ostertag, J. F. Der Petrefactensammler; zugleich eine Einführung in die Paläon- tologie für Seminaristen, Gymnasisten und Realschüler. Stuttgart, R. Lutz, 1890. 8°. VIII—184 S. mit 16 Textfiguren und 22 Tafeln. steif. Gesch. d. Verlegers. (11.631. 8°.) Philippson, A. Dr. Ueber die Altersfolge der Sedimentformationen in Griechenland. (Separat. aus: Zeitschrift der Deutschen geolog. Gesellschaft. Bd. XLII. 1890.) Berlin, W. Hertz, 1890. 8°. 10 S. (150 — 159.) steif. Gesch. d. Autors. (11.632. 8°.) Raymond, R,W. Biographical notice of W.R. Jones. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engi- neers ; octob. 1889.) New York, Instit. of Min. Engin., 1889. 8°. 4 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.633. 8°.) Richards, R.H. & A. E. Woodward. The velocity of bodies of different specific gravity falling in water. (Separat. aus: Transactions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Einsendungen für die Bibliothek. 239 Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 5 S. mit 4 Tabellen. steif. Gesch. d. Institut. (11.634. 8°.) Rosner, J.B. Die illustrirenden Künste und ihre Bedeutung für die Culturge- schichte. Ein Beitrag zur Kenntniss und Würdigung des Kunstdruckes. (In: Jahres- bericht des k. k. Ober-Gymnasiums zu den Schotten in Wien, 1890.) Wien, typ. Ch. Reisser & M. Werthner, 1890. 8°. 508. steif. Gesch. d. Schotten-Gymnasiums. (11.635. 8°.) Schultheiss, Ch. Dr. Die Niederschlags- Verhältnisse des Rheingebietes. (Habilita- tionsschrift.) Carlsruhe, typ. G. Braun, 1890. 8°. 288. mit 1 Karte. steif. Gesch. (11.636. 8°.) Schwippel, C. Dr. Die ersten Anfänge geologischer Untersuchungen bis zum 18. Jahrhunderte. (Separat aus: Gaea. 1890.) Leipzig, typ. O. Leiner, 1890.) 8°. 16 S. (513—528.) steif. Gesch. d. Autors. (11.637. 8°.) Seunes, J. Dr. Echinides eretaces des Pyrenees occidentales. Ser. I& II. (Separat. aus: Bulletin de la Societe geologique de France. Ser. II. Tom. XVI & XVII.) Paris, E. Colin, 1888—1890. 8°. 2 Hfte. Gesch d. Autors. Enthält: Hft. 1, Ser. I. 25. (Bulletin. Tom. XVI, page. 791—815) mit 4 Tafeln (XXVII—XXX]I.) Hft. 2, Ser. 11. S. 27—48 (Bulletin. Tom. XVII, pag.802—824) mit 4 Taf. (XXIV—XXVD). (11.638. 8°.) Sennes, J. Dr. Recherches geologiques sur les terrains secondaires et l’&ocene in- ferieur de la region sous-pyreneenne du sud-ouest de la France (Basses-Pyren&es et Landes.) Paris, Vve. Ch. Dunod, 1890. 8°. 2508. mit 1 geolog. Karte & 8 Taf. br Gesch. d. Autors. (11.639. 8°.) Stapff, F.M.Dr. Zur Mallet’schen Methode der Bestimmung des Erdbebencentrums. (Separat. aus: „Himmel und Erde.“ 1890. 1I. 10.) Berlin, typ. W. Gronau, 1890. 8°. 48. mit 5 Textfiguren, steif. Gesch. d. Autors. (11.640. 8°.) Struever, G. Contribuzioni allo studio dei graniti della bassa Valsessia. (Separat. aus: Alti della R. Accademia dei Lincei. Memorie della classe di scienze fisiche ... Ser.1V, Vol. VI.) Roma, typ. R. Accademia, 1890. 4°. 328. (426—455) mit 1 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3070. 4°.) Tannery. Discours au nom de l’Ecole normale superieure prononc& aux fun£railles deM. E. Hebert, le8avril 1890. Vide: (He&bert, E.) Discourses prononces sur la tombe.. Paris, 1890. 8°. pag. 21—24. (11.615, 8°.) 240 Taylor, W. J. Notes on the energy and utilization of fuel, solid, liquid and gaseous. (Separat. aus: Transactions of the Ame- rican Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 23 S. steif. Gesch. d. Institut. (11.641. 8°.) Tchihatchef, P. de. Etudes de geographie et d’histoire naturelle. Florence, typ. L. Niccolai, 1890. 8°. 263 S. br. Gesch. (11.642, 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Bericht über eine Anzahl von Säugethierresten, zugesendet von Dr. Halil Edhem Bay, welche bei Gelegenheit des Baues der Eisenbahn von Skutari nach Ismid 1873 gesammelt worden sind. (Separat. aus: Anzeiger der kais. Akademie der Wissenschaften; math.- naturw. lasse. Jahrg. XXVII, 1890.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. 28. (112— 114). steif. Gesch. d. Autors. (11.643. 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Reisen und geologische Untersuchungen in Bulgarien. Vortrag, gehalten den 19. März 1890. (Separat. aus: Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftl. Kenntnisse in Wien. Jahrg. XXX. Hft. 16.) Wien, E. Hölzel, 1890. 8°. 144 S. mit mehreren Textfiguren, 7 Taf. u. ] geolog, Karte. steif. Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (11.644, 8°.) Toula, F. Prof. Dr. Vorläufige Mittheilung über einige bei Gelegenheit einer Studien- excursion mit seinen Zuhörern an die Verhandlungen. Nr. 12 untere Donau (zwischen Orsowa-Neu? moldava und Golubac) gemachte geolo- gische Beobachtungen. (Separat. aus: Anzeiger der kais. Akademie der Wissen- schaften, math. - naturw. Classe, Jahrg. XXVII. 1890.) Wien. typ Staatsdruckerei, 18%. 8°. 38. (114—116). steif, Gesch. d. Autors. (11.645. 8°.) Velain. Discours au nom des Hleves du Laboratoire d’enseignement de la facult& des sciences, aux inauguration du medaillon depose sur la tombe de M. E. H£bert, le 4 juin 1890. Vide: (H&bert, E.) Dis- courses prononces sur la tombe .. Paris, 1890. 8°. pag. 61-69. (11.615, 8°.) Volger, ©. Dr. Unterirdische Wetterlehre. (Separat. aus: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. 1890.) Berlin, typ. A. W. Schade, 1890. 4°. 9 S. steif. Gesch. d. Autors. (3.071. 4°.) Woodward, A. E. The veloeity of bodies of different specific gravity falling in water. New York, 1890. 8°. Vide: Richards, R.H.&A.E. Woodward. (11.634. 8°.) Yardley, Th. W. Specifications for cast- iron eoated water-ripe. (Separat. aus: Trans- actions of the American Institute of Mining Engineers; febr. 1890.) New York, Instit. of Min. Engin., 1890. 8°. 38. steif. Gesch. d. Institut. (11.646, 8°.) Verlag von Alfred Hölder, k.u. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. D WEN £ IBYVS N re Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bericht vom 31. October 1890. Inhalt: Vorgänge an der Anstalt: Jubelfeier derk. k. Bergakademie in Leoben. — Eingesendete Mittheilungen: Johannes Böhm. Fiysch des Fürberges, Sulzberges, Teissenberges und von Muntigl mit den Nierentalschichten. R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks (VI und VIl). L.C. Moser. Vorkommen von Mercur bei Manie. H.Lech- leitner. Eine eigenthümliche Ausbildung der Gosauformation in Brandenberg, — Literatur- Notizen: J. Velenovsky. M.Blanckenhorn. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Vorgänge an der Anstalt. Jubelfeier des fünfzigjährigen Bestehens der k. k. Bergakademie in Leoben. Am 10. October 1. J. wurde an die löbliche Direetion der k.k. Bergakademie Leoben von uns folgendes Telegramm abgesendet: „Zur Jubelfeier des fünfzigjährigen gedeihlichen Bestehens der k. k. Bergakademie Leoben senden wir ein herzliches Glück auf! Die sämmtlichen Mitglieder der k. k. geologischen Reichsanstalt. Wien, den 10. October 1890. D. Stun.“ Eingesendete Mittheilungen. Dr. Johannes Böhm. Flysch des Fürberges, Sulzberges, Teissenberges und vonMuntiglmitden Nierentalschichten. Begehungen während der Sommer 1839 und 1890 in dem Gebiete von Siegsdorf südlich Traunstein in Oberbayern haben mich zu einigen Ergebnissen geführt, die ich bei dem allgemeinen Interesse, das die- selben haben dürften, schon jetzt mittheilen möchte, da die Veröffent- liehung der Arbeit selbst wohl noch einige Zeit beanspruchen wird. Das beregte Gebiet gehört noch den Voralpen, d. h. jener wald- und weidereichen Zone an, die als Flyschgebirge bezeichnet wird. In dieser erhebt sich südlich Traunstein der Sulzberg zu einer Höhe von 1228 Meter, während der Fürberg, der die nördlichste Schwelle des Hochfelln bildet und den Wallfahrtsort Maria Eck trägt, nur 823 Meter hoch ist. An dem Aufbau des Sulzberges und Fürberges nehmen vier Formationen Theil, und zwar an dem des kleineren südlichen Theiles Trias und Jura, an dem des grösseren nördlichen Kreide und Eocän. Die zwei älteren Formationen fallen für die weitere Betrachtung aus dem Rahmen dieser Darstellung. Die zwei jüngeren Formationen lassen von Süden nach Norden einen zonalen Aufbau erkennen: 1. Flysch, 2. liehtgrauen Kreidemergel, der bisher dem Flysch zugewiesen worden, K. k. geolog. Reichsaustalt. 1890. Nr. 13. Verhandlungen. 37 242 Verhandlungen. Nr. 13 und 3. Eocän, mit welch letzterem System durch tektonische Störungen schwarzgrauer Kreidemergel zu Tage tritt. Das Eoeän setzt sich aus folgenden vier Gliedern zusammen: Dunkelgraue Mergelschiefer, reich an Melettaschuppen. Granitmarmor mit Schönecker Kalksandstein und Stockletten. Glaueconitischer Nummulitenmergel. Eisenschüssiger Nummulitenkalksandstein. Die Fauna des schwarzgrauen Kreidemergels hat v. Gümbel 1861 in einer Liste zusammengestellt. Die neuerliche Bearbeitung des- selben durch den Autor dieser Mittheilung ergab die Zugehörigkeit zum Öbersenon, obschon Belemnitella mueronata darin bis jetzt nicht gefunden worden. Beim Abteufen des Pattenauer Stollens wurde mit diesem Mergel noch ein blaugrauer Mergel durchstossen, der mit vielen Fossilien des ersteren (u. a. Ammonites Galicianus) Bel. mucronata und Micraster glyphus einschliesst. Beide Cephalopoden wurden nunmehr vom Autor auch am Nordfuss des Fürberges, südlich Hof Lohmann, in dem gleichen blaugrauen Mergel gefunden. Das Ergebniss, das hier nur kurz begründet werden konnte, ist, dass der schwarzgraue mit dem blaugrauen Mergel zusammen der Zone des Micraster glyphus ent- spricht, wie sie Schlüter für Westphalen ausgeschieden und Griepen- kerl für das Becken von Königslutter gefunden hat. Diese Zone bildet das älteste, der Kreideformation zugehörige Glied in dieser Gegend, d.h. im Fürberger, Sulzberger und Pattenauer Stollen. Auf den Halden des Pattenauer Stollens liegt noch ein lichtasch- grauer Mergel mit dunklen Flecken und Abdrücken von Chondriten. Derselbe steht im Sulzberge an und überlagert im Fürberg, an dessen Nordabhang er vorzüglich aufgeschlossen ist, den blaugrauen Mergel. Trotz der Fossilarmuth gelang es mir doch, in dem lichtaschgrauen Mergel am Fürberg Bel. mucronata und im Sulzberg /noceramus Salis- burgensis nebst Ostrea hippopodium zu finden. Inoceramenbruchstücke, die sich mit den Cephalopoden fanden, liessen sich gut auf I. Salıs- burgensis beziehen. Der Mergel nimmt nach oben rothe Zwischenlagen auf, und gewinnt der rothe Mergel im Süden des Sulzberges das Ueber- gewicht. Der lichtaschgraue und rothe Mergel entsprechen Gümbel's Nierentalschichten. In dem südwärts entwickelten und dem liehtaschgrauen Mergel des Sulzbergs discordant aufgelagerten Flysch fanden sich bis jetzt allein die bekannten Chondriten. Der Flysch setzt sich nach Osten in genau derselben Ausbildung im Teissenberg fort und überschreitet die Salzach. In Muntigl, nordwärts Salzburg, wo ein reger Steinbruch- betrieb im Gange, gelang es vor einigen Jahren den Herren Professoren Fugger und Kastner, in den echten Flyschschichten mit Chondriten Inoceramus Salisbur gensis zufinden, dasselbe Fossil, das im lichtaschgrauen Mergel des Fürberges und Sulzberges mit Del. mucronata zusammen vor- kommt. Dass im Kühlbach, südlich Salzburg, die Nierentalschichten durch Einlagerung glimmerigen Sandsteins einen flyschartigen Zug erhalten, ist von geringerer, jedoch bemerkenswerther Bedeutung. Aus dem Vor- stehenden ergibt sich somit zwingend der Schluss, dass der Flysch des Fürberges, Sulzberges, Teissenberges und von Muntigl mit den Nieren- talschichten dem obersten Obersenon zugehört. München, Paläontologisches Institut, den 6. October 1390. Nr. 13 Bericht vom 31. October. R. Hoernes. 243 R. Hoernes. Zur Geologie Untersteiermarks: VI. Eruptiv- gesteinsfragmente in den sedimentären Tertiärschichten von Rohitsch- Sauerbrunn. Bei den im Herbste 1889 in Rohitsch-Sauerbrunn ausgeführten Gra- bungen anlässlich der Herstellung des dortigen Füllschachtes und der Legung der Sauerwasserleitung hatte ich Gelegenheit zu recht interessanten Beobachtungen über den Untergrund des Curortes, über welche ich in den „Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark“ ausführlich berichten werde. Für diesmal beabsichtige ich nur, das Vorkonmen von Eruptivgesteinen im unmittelbaren Bereiche der Quellen zum Gegenstande einer kurzen Mittheilung zu machen, weil die Feststellung des geologischen Alters der mannigfachen Eruptiv- gebilde der südlichen Steiermark noch ziemlich viel zu wünschen übrig lässt und auch unbedeutende Fingerzeige in dieser Richtung nicht ganz werthlos sein mögen. Für die Schwierigkeiten, mit welchen die genaue Altersbestimmung der südsteirischen Eruptivgesteine zu kämpfen hat, erbringt die zwischen mir und Dr. A. Bittner hinsichtlich der Störungen am Nordrand der Tertiärbucht von Tüffer bestehende Meinungsdifferenz, auf welche ich vor neuerlichen Beobachtungen an Ort und Stelle nicht zurückzukommen gedenke, ein unliebsames Bei- spiel. Gewiss würde es für die Lösung dieser Meinungsverschiedenheit von wesentlichem Belang sein, wenn man das Alter des „Porphyrs“ oder „Quarztrachytes“ von Tüffer mit einiger Sicherheit festzustellen im Stande wäre. An solchen Stellen, wo derartige Störungen den Sehichtenbau zerrüttet haben, wird man wohl ebensowenig wie in jenen Gegenden, wo die Eruptionen selbst stattfanden, das Alter der letzteren so leicht feststellen können. Hingegen ist es an anderen Orten, in srösserer Entfernung von den Eruptionsstellen und bei weniger gestörtem Schichtenbau eher möglich, Anhaltspunkte für die Bestimmung des geologischen Alters der Eruptionen zu gewinnen. In diesem Sinne glaube ich die interessanten Verhältnisse, welche ich im letzten Herbste in Sauerbrunn beobachten konnte, kurz besprechen zu sollen. Während in den Grabungen für den sechs Meter tiefen Füllschacht selbst und sonst in der Umgebung des Kapellenhauses!) nur fester Mergel („Lapor“ ist die landesübliche Bezeichnung für dieses Gestein) angefahren wurde, welcher auf den zahlreichen Clivageklüften nur wenig Ausströmungen von Kohlensäure und Sauerwasser ergab, wurden in den Grabungen zur Neufassung der «-Quelle und zwischen dem Tempel und der 9-Quelle ganz andere Gesteine und ganz andere Ver- hältnisse wahrgenommen. Unter einer bis zwei Meter mächtigen Decke Junger Anschwemmungen wurden hier mergelige, aber ganz zersetzte und vielfach von Quellbildungen (Aragonit-Sinter) durchzogene Gesteine, tuffige Sandsteine und grobes, grösstentheils aus eckigen und wenig gerundeten Fragmenten von Eruptivgesteinen gebildetes Conglomerat beobachtet. Diese Schichten, welche der unteren Abtheilung der mio- {) Zur Orientirung verweise ich auf die der Abhandlung des Herrn D. Stur: „Fünf Tage in Rohitsch-Sauerbrunn“ beigegebene Planskizze des Curortes Sauerbrunn (Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1883, pag. 519) mit der Bemerkung, dass der neue Füllschacht an dem von Prof. Rumpf angegebenen Platze neben dem Kapellenhause hergestellt wurde. 30 + 244 Verhandlungen. Nr. 13 :änen Meeresablagerungen angehören, liegen fast horizontal, sehr flach nach Norden fallend. Aus verschiedenen Gründen konnten die Grabungen nieht sehr tief reichen, sie erstreckten sich bei der «-Quelle nur bis 3°SO Meter, bei dem Graben für die Sauerwasserleitung zwischen der 3-Quelle und dem Tempel wenig über drei Meter Tiefe. Ursache hiervon war erstlich die Tiefenlage der von Professor Rumpf bereits theil- weise hergestellten Sohlrohrleitung, an welche der Anschluss zu bewerk- stelligen war, so dann aber auch der Umstand, dass bei einer Ver- folgung der «-Quelle bis zu der oben angedeuteten Tiefe deutliche Anzeichen des Zusammenhanges mit der Tempelquelle (Trübung der- selben und Verminderung der Stauhöhe) eintraten, welche Dolomitschutt eine weitere Abteufung ohne Schädigung der Hauptquelle kaum durehführbar erscheinen liessen. Der in der «-Quelle an- gefahrene tuffige Sandstein, Gelbbrauner Letten dessen Liegendes, wie aus dem Profile hervorgeht, nicht auf- ERLOR: mn 22a Er ee geschlossen wurde, war von | heller, theils gelblicher, theils SR bläulich weisser Färbung; in Kar Grober Schotter den oberen Partien zeigte er Rt (alte Alluvionen sich sehr compact und wohl- Tau des Irjebaches) 3 | ? ner geschichtet, in den tieferen ne (3 bis 3:80 Meter unter der Ba Erdoberfläche) hingegen von er. Compacter tu- immer zahlreicheren Fugen NEE figer Sandstein { E De und Spalten durchsetzt, die va von Sinterbildungen (Ara- | gonitkrystallen) ausgekleidet 7 _ Hohlräumenna Waren. In den Tiefen von 00 uam . SE 380 Meter war ein sehr 12) BR x 7 BL lldungen au ® ® BE Schichtfugen grosser Theil des Gesteins SR = und Spalten durch Sinterbildungen und Profil der Westecke des zur Neufassung der un en Kr bad a-Quelle abgeteuften Schachtes. hier der tuffige Sandstein eigentlich nur ein von Sinter überrindetes Skelet und die ausgedehnten Hohlräume waren von Sauerwasser erfüllt, das aus einem in der Richtung Nordnordost gegen Südsüdwest streichenden Spalt aus der Tiefe quoll. Die über den tertiären Schichten folgende Schotterbank, welche hauptsächlich aus grösseren Geschieben von Hornblendeandesit besteht und offenbar den alten Alluvionen des Irjebaches entspricht, wurde in wechselnder Mächtigkeit in einer durchschnittlichen Tiefe von zwei Meter bei den Grabungen in der Umgebung des Tempelbrunnen allenthalben ange- troffen. Sie ist stellenweise nur 10—20 Centimeter stark, an einzelnen Orten aber bildet sie förmliche Säcke in dem tiefer angegriffenen tertiären Untergrund und erreicht dann die Mächtigkeit von einem Nr. 13 Bericht vom 31. October. R. Hoernes. 245 Meter und darüber. Einen solchen Schottersack hat Prof. Rumpf bei der Fassung des Tempelbrunnens angetroffen und auch ich hatte Gelegenheit, in dem Graben zwischen der 3-Quelle und dem Tempel ähn- liche Wahrnehmungen zu machen. Das Material dieses Schotters ist derselbe Andesit, welcher am Südgehänge des Plesivee ansteht und von dorther durch den Irjebach herabgebracht wurde. Nirgends hat sich diese Schotterbank als wasserführend gezeigt als an jenen Stellen, wo alte Fundamentmauern oder schlecht hergestellte ältere Canäle dn Tagwässern Zutritt gestatteten. Ueber der Schotterbank liegt gelb- brauner Letten in einer Mächtigkeit von anderthalb Meter un! darüber, der offenbar den jüngsten Anschwemmungen im Thalgrunde entspricht. In dem 50 Meter langen Graben vom Tempel gegen die ?-Quelle hatte ich Gelegenheit, eine fast horizontal liegende, sehr flach gegen Norden einschiessende harte Conglomeratbank zu beobachten, welche in’s Hangende des im Schachte der «-Quelle aufgeschlossenen Sandsteines gehören muss. Die Mächtigkeit dieser Conglomeratbank war wegen des kleinen Fallwinkels und der geringen Tiefe des Aufschlusses, die zum grössten Theile von den aufgelagerten jüngeren Alluvionen eingenommen wurde, nicht genau zu bestimmen; ich vermuthe aber, dass sie selbst an jenen Stellen, wo sie am mächtigsten schien, kaum viel über einen Meter stark sein mag. In diesem Conglomerat erregten zunächst ver- schieden grosse, meist eckige und wenig gerundete, bis 10 Centimeter und darüber im Durchmesser erreichende, dunkle Gesteinstrümmer die Aufmerksamkeit. Trotz ihrer mehr oder minder starken Zersetzung gaben manche in Dünnschliffen recht gute Bilder und gestatten das betreffende Gestein als Andesit zu erkennen. Bemerkenswerth scheint mir, dass die meisten von mir näher untersuchten dunklen Gesteins- fragmente aus dem in Rede stehenden Conglomerat sich als Augit- andesit, ähnlich den von St. Rochus und Videna bekannten Vor- kommnissen erwiesen. Ein grosses, in diesem Conglomerat angetroffenes Gesteinsstück von über 30 Centimeter Durchmesser von heligrauer Farbe erwies sich jedoch bei der Untersuchung des Dünnschliffes als ein sehr schönes, sphärolithisches Gestein, welches auffallend viel Quarz enthielt. Der letztere trat hauptsächlich auf Hohlräumen und Adern auf und dürfte wohl als seeundäres Produet zu betrachten sein. Die Frage, ob einzelne der in der sphärolithischen Grundmasse ein- gebetteten kleineren Qnarzkörner ursprüngliche Bildungen sind, getraue ich mich nicht zu entscheiden, ebenso muss ich es der Beurtheilung eines in petrographischen Untersuchungen Erfahreneren überlassen, ob die ziemlich häufig eingesprengten Feldspathe sämmtlich Plagioklase sind. Jedenfalls liegt hier ein von den übrigen mitvorkommenden andesiti- schen Gesteinen abweichendes und viel sauereres Gestein vor. Auf Klüften des in Rede stehenden Conglomerates findet sich vielfach Quarz ausgeschieden, und an einigen Stellen konnte ich auch kleine, wasser- helle Quarzkryställchen beobachten. Die angeführten Thatsachen mögen als eine Ergänzung jener Angaben betrachtet werden, welche Hofrath Stur über die in der unmittelbaren Umgebung der Sauerquellen von Rohitsch auftretenden Gesteine im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt 1888, pag. 557 und 538 gemacht hat. Die daselbst aufgeworfene Frage: „Ob 246 Verhandlungen. Nr. 13 hier an Ort und Stelle eine Eruptionsstelle des Quarztrachytes anzunehmen ist, umgeben von Tuffen, analog den Vorkommnissen bei Heiligenkreuz und oberhalb Ort Rohitsch an der Sottla an zwei Stellen, oder ob diese Stücke vom Wotschgebirge hierher transportirt als Alluvionen aufzufassen sind“, beantwortet sich dahim, dass in untermiocänen Meeresablagerungen feines tuffiges Material und gröbere Fragmente ver- se hiedenartiger Eruptivgesteine eingebettet sind, "welche wahrscheinlich aus grösserer Entfernung stammen. Das Vorkommen eines kieselsäure- reichen Gesteines neben den vorwaltenden basischen Andesiten deutet darauf hin, dass zu dieser Zeit auch recht sauere Eruptionen statt- gefunden haben mögen. Immerhin kann ich auf Grund der bisherigen unzureichenden Anhaltspunkte es nur als eine noch sehr deı anderweitigen Bestätigung bedürfende Vermuthung hin- stellen, dassauchdiesaueren Gesteineder Umgebungvon Cilli derselben Eruptionsperiode angehören wie die Andesite, welcheander Grenze der Oligoeän- und Mioeän- zeit herv orgekommen sind. R. Hoernes: Zur Geologie von Untersteiermark, VI: „Das angebliche Vorkommen von Uebergangsbildungen zwischen den Tüfferer Mergeln und der sarmatischen Stufe.“ In seiner Abhandlung: „Die Tertiär-Ablagerungen von Trifail und Sagor“!) hat Herr Dr. A Bittner neben zahlreichen anderen, für die Kenntniss der südsteirischen Tertiär-Ablagerungen höchst wichtigen Beobachtungen auch eine Reihe von Wahrnehmungen veröffentlicht, aus welchen nach Bittner's Ansicht hervorgehen soll, dass der von anderen Autoren der ersten Mediterranstufe Suess’ zugezählte Tüfferer Mergel dureh Uebergangsgebilde innig mit der sarmatischen Stufe ver- knüpft sei. Ohne auf die weiteren Folgerungen Bittner’s bezüglich der Gliederung der Tertiärgebilde der Umgebung von Tüffer weiter einzugehen, möchte ich mir heute, nachdem ich das von Bittner am angegebenen Orte?) veröffentlichte Profil der Tüfferer Tertiärzebilde nochmals mit den Verhältnissen in der Natur verglichen habe, einige Bemerkungen in Bezug auf das angebliche Vorkommen sarmatischer Bildungen, sowie der Uebergänge zwischen diesen und den Tüfferer Mergeln in der Gegend von St. Christoph bei Tüffer erlauben. Ich habe zunächst zu bemerken, dass es mir nicht möglich war, bei St. Christoph überhaupt sarmatische Schiehten zu entdecken und dass ich -auf Grund meiner Wahrnehmungen und Aufsammlungen mit Bestimmtheit erklären kann, dass die von Bittner in der Gegend von St. Christoph eingezeichneten Schichten noch echt marin sind. Herr Hofrath D. Stur zählte schon vor längerer Zeit unter den Versteinernngen aus. den Abrutschungen gegenüber von Maria Graz Buceinum Rosthorni und Arca diluvii auf und rechnete die betreffenden Schichten deshalb der marinen Stufe zu®), was Bittner mit der Be- merkung übergeht, es sei möglich, dass Stur hier in etwas tieferen Schichten gesammelt habe !). Ich hatte schon 1878 an dieser Stelle 5) ‚Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1884, XXXIV. Bd., pag. 433. 2) Ibidem pag. 529. ®) Geologie der Steiermark, pag. 569. *) Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt 1884, pag. 531. Nr. 13 Bericht vom 31. October. R. Hoernes. 947 auch Cardium Turonicum Mayer gefunden und die von dort mit- gebrachten Exemplare des „Üerithtum pietum“ erwiesen sich bei näherer Untersuchung, die ich heuer im Vereine mit Herrn Professor Dr. V. Hilber vornahm, als dem für den Florianer Tegel (Grunder Horizont) bezeicehnenden Cerithium Florianum Hilb.!) angehörig. Ich konnte jedoch heuer an Ort und Stelle noch weitere Beobach- tungen in dieser Richtung machen. Südlich von St. Christoph sammelte ich in bereits nach Norden fallenden mergeligen Schiehten an der Strasse ausser Üerithium rubiginosum Eichw. und Cer. Florianum Hrlb. noch: Heliastraea Defrancei M. Edw. et H. Auf der Höhe von St. Christoph selbst, sowie in einem Hohl- wege westlich unmittelbar unter der Kirche fand ich in einem weichen gelbgrauen Mergel: Oorbula gibba Olivi (massenhaft). Lueina f. Ottnangensis R. Hoern. (1 Exemplar). Nucula (nucleus L. an Zollikoferi Rolle?) (Fragmente). Pecten cf. elegans Andrz. (2 Exemplare). Nassa Restitutiana Font. (11 Exemplare). Es kann sonach hier wohl kaum von einem Vorkommen „sarma- tischer Schichten“ gesprochen werden. Wie verhält es sich nun aber mit jenen Schichten, welche Bittner als „Uebergangsgebilde“ zwischen den Tüfferer Mergeln und den Ablagerungen der sarmatischen Stufe bezeichnete ? Schon aus dem von Bittner veröffentlichten Profile geht hervor, dass die nächst dem Friedhofe von Tüffer anstehenden Mergel mit scharfrippigen Cardien, Rissoen, Trochus ete. nicht die obere Grenze der marinen Ablagerungen gegen die von Bittner der sarmatischen Stufe zugerechneten Schichten bilden, sondern dass die Lithothamnien- Kalkbänke, welche am rechten Ufer der Sann, unterbalb der Eisen- bahnbrücke, anstehen, in das Hangende dieser Cardien-Mergel gehören. Noch weiter im Hangenden folgen dann die Corbula-Mergel von St. Christoph mit ihrer oben angeführten Fauna. Die fraglichen Schichten können sonach stratigraphisch nicht als Bindeglieder zwischen den Tüfferer Mergeln und der sarmatischen Stufe aufgefasst werden. Was die von Bittner besprochene Fauna dieser angeblichen „Uebergangs- schichten“ anlangt, so erinnert dieselbe allerdings sehr an die echt sarmatische; es muss aber hervorgehoben werden, dass keine einzige Form von Bittner mit Bestimmtheit mit einer sarmatischen identifi- eirt werden konnte; — ja die bezeichnende Cardium-Form dieser sogenannten Uebergangsschichten, welche sich durch ein rippenloses Mittelfeld auszeichnet, ist überhaupt kaum mit einer der so mannig- fachen Formen der sarmatischen und der pontischen Stufe näher ver- wandt. Andere Cardien der in Rede stehenden Schichten erinnern eben nur an gewisse sarmatische Formen (Cardium obsoletum Bichw., Cardium Suessi Barbot), ohne mit denselben genau übereinzustimmen ; ob sie als Vorfahren der sarmatischen Formen in einer geologisch älteren Stufe zu betrachten sind, das ist auf Grund des heute vorhandenen !) Neue Conchylien a. d. mittelsteirischen Mediterranschichten. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. 1879, pag. 20, Tafel III, Fig. 8 bis 10. 248 Verhandlungen. Nr. 13 Materiales schwer zu erörtern. Ich habe an der von Bittner auf gefundenen Stelle nächst dem Friedhofe von Tüffer in diesen Schichten gesammelt und gefunden, dass sowohl Conchylien als Pflanzenreste in den schieferigen Mergeln ziemlich häufig, aber stets recht schlecht er- halten sind. Manche Schichtflächen sind ganz mit verdrückten Cardien bedeckt, die aber eine nähere Untersuchung kaum gestatten. Noch schlechter sind die Pflanzenreste erhalten. Es wird deshalb schwer sein, das geologische Alter dieser höchst interessanten Bildungen scharf festzustellen, so wünschenswerth die Lösung dieser Frage in so mancher Beziehung wäre. Ohne weitere Vermuthungen in dieser Richtung zu äussern, möchte ich nur auf die Möglichkeit hinweisen, dass auch die angeblich sarmatischen Inseetenmergel von Radoboj dieser älteren, pseudo-sarmatischen Stufe angehören könnten. Der Charakter der Flora von Radobo)j ist wenigstens ein entschieden älterer, so dass Const. Frh. v. Ettingshausen der „Radoboj-Stufe* die Floren von Leoben und Schönegg zurechnet, welche er für älter hält als jene von Parschlug, Köflach, Trofaiach und Göriach. !) Es würden sich dann jene Schwierigkeiten in der Deutung des Profils von Radoboj lösen, auf welche Bittner so nachdrücklich hingewiesen hat ?), freilich nicht ganz im Sinne Bittner’s, der aus den Widersprüchen der bisherigen Angaben gewichtige Gründe gegen die Selbstständigkeit der beiden Mediterranstufen ableiten zu können glaubt. Ich habe nunmehr noch des Auftretens echt sarmatischer Ab- lagerungen wesentlich von Tüffer, bei Bresno zu gedenken. Bei Bresno treten ausser den älteren, durch ihre eigenthümliche Brack- wasserfauna gekennzeichneten und in Gesteinsbeschaffenheit und Schicht- stellung innig an die Tüfferer Mergel sich anschliessenden pseudo- sarmatischen auch echt sarmatische Ablagerungen auf. Ich sammelte daselbst in blauem, plastischem Letten folgende Fossilien: Nassa duplicata Sow. (Zwei Gehäuse.) Oerithium pietum Bast. (Acht Exemplare der echten, für die sarmatischen Schichten bezeichnenden Form, welche vielleieht besser mit dem Namen Cerithium mitrale Eichw. zu be- zeichnen wäre, um Missverständnisse in Bezug auf die ver- wandten Formen der marinen Miocänablagerungen zu ver- meiden.) Oerithium rubiginosum Bichw. (32 Exemplare.) Pleurotoma Doderlein? M. Hoern. {2 Gehäuse.) Pleurotoma Sotterii Michtti. (1 Exemplar.) Die Lagerungsverhältnisse waren an der Aufsammlungsstelle unklar, — die betreffenden Lettenschiehten schienen vom rechten Gehänge herabgerutscht zu sein und niehts mit den steilgestellten Mer- geln zu thun zu haben, welehe am linken Gehänge mit der von Bittner erörterten, seine sogenannten Uebergangsschichten bezeich- nenden Fauna ?) beobachtet wurden. !) Braunkohlenfloren der Steiermark in „Graz, Geschichte und Topographie der Stadt und ihrer Umgebung von Ilwat und Peters“, pag. 3854—405. :) Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. 1334, pag. 502. ») Jahrb. d, k. k, geolog. Reichsanstalt. 1884, pag. 494. Nr. 13 Bericht vom 31. October. L. C. Moser. 949 Im Zusammenhalt mit den von "Bittner über das Auftreten der sarmatisehen Schichten im Bereiche der Tertiär-Ablagerungen von Sagor und Trifail gemachten Angaben möchte ich die Vermuthung aus- sprechen, dass hier in der Schilderung möglicherweise ältere pseudo- sarmatische und jüngere echt sarmatische Ablagerungen zusammen- gezogen wurden. Das, was Bittner selbst über die Lagerungsverhält- nisse der sarmatischen Schichten an manchen Stellen vorbringt '), scheint mir immer noch die schon früher von mir angedeutete ?) Mög- liehkeit zuzulassen, dass die sarmatischen Schichten hier discordant auf älteren Miocänablagerungen liegen. Ob dieses Verhältniss in der That besteht, und ob es möglich ist, in diesem westlicheren Gebiete die älteren pseudo-sarmatischen von den echt sarmatischen Ablagerungen ebenso zu trennen wie in der näheren Umgebung von Tüffer, wird die Folge lehren; — jedenfalls glaube ich heute schon behaupten zu dürfen, dass die von Bittner auf die angeblich vorhandenen Ueber- gänge zwischen Tüfferer Mergel und sarmatischer Stufe gestützten Folgerungen hinsichtlich der Gliederung der marinen Ablagerung des österr.-ungar. Miocäns sich kaum werden aufrecht erhalten lassen. Dr. L. C. Moser: Vorkommen von Mercur bei Mande. Am 12. September 1. J. führte mich der Zufall über Sessana nach Wippach. In Sessana erfuhr ich von Quecksilberfunden in der Ortschaft Mande, deutsch Mantsche (nicht Maude, wie es auf der Generalkarte heisst). Mande, ein kleines Dorf zwischen Wippach und St. Veit, liegt an der von St Daniel am Karste nach Wippach führenden Reichs- strasse im Thalgebiet der Wippach auf eocänen Sandsteinen. Am 13. d. M. erreichte ich früh Morgens diese Ortschaft und erfragte die näheren Umstände über den wiehtigen Fund. Durch die Eigenthümer des Grundes wurde ich an die Localität selbst geführt. Da, wo die Reichsstrasse vor der genannten Ortschaft umbiegt, steht ein steinernes Bildstöckl aus dem 17. Jahrhundert. Gerade da kommt ein Wasserriss herab. Einige Schritte oberhalb wurde in den mergeligen Sandsteinen durch Bergleute, die im Auftrage des Hüttenmeisters Franz Kaudid schürften, das Quecksilber gefunden. Das Metall liegt hier zu Tage in eirca 1—1!/, Meter Tiefe, Die Sandstein- und Mergelschiehten sind hier fast auf den Kopf gestellt und streichen in der Richtung Nordwest bis Südost. Die Sandsteine und Mergel sind meist durch Eisenoxyd gelb oder braun gefärbt und sind oft ganz von Mercur imprägnirt. Im ersten Augenblicke könnte man diese Mereur-Einsprenglinge für Glimmer- blättchen halten. Reichlicher ist das Quecksilber in einem zwischen- gelagerten Letten abgelagert, oft in so grosser Menge, dass wir es mit dem Löffel schöpfen konnten. Ein sehr charakteristisches Merkmal, sowohl für den Sandstein, als für den Mergel sind die bläulich- schwarzen Anflüge auf den Kluftflächen und der mitunter starke Bitumengehalt. Die Wurzeln der Vegetation durchdringen das Gestein spaltend nach allen Richtungen. In der Nähe der Wurzelgebilde zeigte sich das Quecksilber in grösseren Mengen in Tropfenform ausgeschieden. 1) Vergl. z. B. l. c. pag. 550 und 590. *) Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark , Jahrg. 1882, pag. 223. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890, Nr. 13. Verhandlungen. 38 >50 Verhandlungen. Nr. 13 Anbei folgen einige der von mir aufgesammelten quecksilber- hältigen Gesteinsproben, die ich der hochgeehrten Direction der k. K. geologischen Reichsanstalt zur Begutachtung und Prüfung übersende. Nach Wippach angekommen, erfuhr ich vom Oberrichter Carl Dolenz die Geschichte der Entdeckung. Der hier auf Urlaub weilende Hüttenmeister Franz Kaucid aus Cilli hörte mehrfache Erzählungen über Quecksilberfunde in früherer Zeit. So hatten Kinder vor eirca 20 Jahren in der genannten Ortschaft Quecksilber naclı einem Regen in diesem erwähnten Wasserriss gefunden und damit gespielt und in einem Keller derselben Ortschaft fand ein Bauer eine grössere Menge dieses Metalls nach einem starken Gussregen. Diese Erzählungen hatten Herrn Kaucid zu weiteren Forschungen veranlasst und zahlreiche Schürfungen zwischen St. Veit, Podraga, Mande und Wippach hatten das merkwürdige Vorkommen des Quecksilbers in reichlicher Menge eonstatirt, so dass sich Herr Kau£id veranlasst fühlte, das Recht des Freischurfes für diese Gegend und, wenn ich recht unterrichtet bin, im Auftrage einer belgischen Gesellschaft zu erwerben. Naclı Allem, was ich gesehen, scheint das Vorkommen des Quecksilbers ein reichhaltiges und weit verbreitetes zu sein, jedoch nur an bestimmte Horizonte des eoeänen Sandsteins (Tassello und Sablon) gebunden. Die in Zepharovich’s mineralogischem Lexikon erwähnten Funde zu Poloneto bei Spessa nächst Gagliano im eocänen Maeigno — die Funde vor Ronchi di San Giuseppe, die historischen Daten daselbst Bezug habend auf einen Abbau bei Cisgne im Venetianischen ; ferner die Funde von Quecksilber im Karpathensandstein Galiziens und Siebenbürgens scheinen mit obigen Funden de. gleichen oder ähn- lichen Charakter zu theilen. So sehen wir also das gewaltige Kreidemassiv des Birnbaumer Waldes im Norden von älteren triadischen dolomitischen Kalksteinen und Schiefern umrandet, im Süden dagegen jüngere Bocän-Gebilde angrenzen — und die älteren sowohl wie die jüngeren Gebilde von einem und demselben Metall angereichert. Triest, 18. September 1890. Dr. Hans Lechleitner. Eine eigenthümliche Ausbildung der Gosauformation in Brandenberg. Zur Geologie des Brandenberger Mahdes. Entstehung des Bergbruches vom Rettengschöss und des Brandenberger Thales. Die Gosauformation wird in Brandenberg grösstentheils zusammen- gesetzt aus mergeligen Schiefern, Sandsteinen und Kohle führenden Pflanzenschiefern. Zu vergessen sind auch nicht jene Conglomerate, deren Rollstücke nach Pichler und Blaas!) porphyrähnliche Ge- steine sind. Dass aber zur Gosauformation Gesteine gehören, welche sehr dem Hierlatzkalk vom Hilaribergl und Sonnenwendjoch gleichen, war bisher vom Brandenberger Vorkommen unbekannt. Oberhalb der Dampfsäge, welche vor Brandenberg am Waldes- rande steht, finden sich im Walde Felschen, welche unbedenklich in petrographiseher Hinsicht den Kalken vom Hilaribergl zugewiesen werden könnten. Und ich habe sie auch früher für Lias gehalten. Ein genauer '!) Tschermak’s Mineral. u. petrogr. Mittheil. 1882, IV. Bd., pag. 220. Nr. 13 Bericht vom 31. October. H. lwechleitner. 25] Vergleich zeigt freilich, dass die Kalke von Brandenberg viel fester sind, nieht so spröde wie der Hagauer Marmor, und dass sie mehr dem "Marmor von Untersberg bei Salzburg gleichen. Zu architektonischen Zwecken dürften sie sich besser eignen und wohl auch einen besseren Schliff annehmen, wie der Hagxauer Marmor. Da ich ähnliche Kalke auch auf der Südseite des Brandenberger Mahdes gefunden hatte, so vermuthete ich, dass sie nur besondere Aus- bildungen des Hauptdolomites wären. Die Untersuchung der Oertlichkeit lieferte ein überraschendes Ergebniss; da an der bezeichneten Stelle gerade eine Sprengung zum Zwecke eines Hausbaues vorgenommen worden war, so konnte ich in diesem Kalke zahlreiche Schalen finden, die eine feinstrahlige Berippung zeigten und aus lauter feinen Prismen zusammengesetzt schienen, die senkrecht zur Flächenausdehnung standen. Der Fund eines ziemlich gut erhaltenen Radiolithes erwies diese Reste als Radiolithenschalen. Der weitere Fund eines grossen Stückes von Hippurites cornu vaccinum bestätigte, dass dieser Marmor zur Gosau- formation gehört. Es ist also geologisch und petrographisch eine ähnliche Bildung wie ein Theil der Untersberger Marmore bei Salzburg, welche auch zur Gosauformation gehören.) Diese Art der Ausbildung ob- genannter Formation wurde aber in Tirol noch nirgends beobachtet. Das ganze Vorkommen macht den Eindruck eines Riffes. Schichtung ist nicht bemerkbar. Vom nächstliegenden Hauptdolomit ist dieser Kalk nicht scharf getrennt. Insofern zeigt das Vorkommen eine Aehnlichkeit mit der Rudistenformation in Krain, bei welcher man, wie ich aus eigener Anschauung weiss und wie es auch Hauer?) angibt, fast niemals die Grenze gegen das Liegende, welches dort älteren riasischen Bildungen angehört, erkennen kann. Hier wie dort ist ein allmäliger Uebergang. Diesen allmäligen Uebergang zum Hauptdolomit zeigen übrigens ver- einzelt auch die mergeligen Sandsteine der Kreide von Brandenberg. Ich konnte diese Erscheinung unten an der Ache, unterhalb des Dorfes beobachten. In einiger Entfernung davon gegen das Innthal zu konnte ich auch den Vebergang der Sandsteine in weisse Kalke erkennen, die einige Achnlichkeit mit dem Hagauer Marmor zeigen, aber von unserem Radiolithenmartnor sich wohl unterscheiden lassen. An manchen Stellen scheint dieser Marmor schieferige Lagen zu haben und Hornsteine aufzunehmen, wie dies unterhalb des neuen Weges von Brandenberg sichtbar ist. Es ist freiliek nieht ausgeschlossen, dass letztere Schichten älter sind. Ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass sich im Umkreise unter den weissen Kalken solche befinden, die wirklich dem Lias angehören, da man unter ihnen Crinoidenkalke findet, was freilich nichts entscheidet. Das ganze Vorkommen ist ein ausgesuchtes Beispiel, wie sehr eine Altersbestimmung auf Grund petrographischer Aelınlichkeit täuschen könnte. Aehnlich wie bei der Dampfsäge findet man am ganzen Branden- berger Mahd zerstreut riffartige Felschen von schneeweissem Kalke auf dem darunter liegenden Hauptdolomite aufsitzen. Besonders schön !) Hauer, Lehrbuch der Geologie, pag. 519, 523. — Fugger und Kastner, Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1882, Nr. 14, par. 280. 2) Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1868, pag. 33. 38* 252 Verhandlungen. Nr. 13 ist dies der Fall auf der sogenannten Bärengrube. Es ist ein Felsriegel, angelehnt an das Malhıd und sieht aus, wie wenn eine starke Ver- werfung die Ursache seiner Bildung gewesen wäre. Hier sind diese schneeweissen bis röthlichen Kalke ganz eigenthümlich. Wie kleine Gebirgsketten und Gebirgsstöcke sitzen sie auf dem Grunde der Bären- rube im Hauptdolomit. Die Art und Weise des Auftretens spricht dafür, dass diese Kalke gleichfalls zum Hippuritenmarmor von Brandenberg gehören können. Der Mangel jeder Versteinerung lässt aber nichts Gewisses feststellen. Welche Bewandtniss hat es nun mit jenen einsamen Felschen , welehe von Kramsach bis Breitenbach hart am Brandenberger Mahd riffartig sich erheben? (Die verfallene Schindelburg liegt auf einem solchen Felschen.) Dass auch diese zur Kreide gehören, ist zwar nicht ausgeschlossen, wenn es auch weniger wahrscheimlich ist. Weit wahrscheinlicher ist, dass es die letzten Reste eines Gesteinszuges sind, der vom Kirchspitz ausgeht und den Münsterwald durchzieht und im Hagauer Wald unter den mächtigen Blöcken des Bergbruches begraben liegt, ober der Schreierwiese eine kleine Terrasse bildet und jenseits der Ache ober dem Volland wieder auftaucht. Dieser Zug folgt genau einem schmalen Band von thonigen Schichten, die ihn gegen Norden begrenzen. Auf der Sehichte (zwischen Kirchspitz und Haiderstell) beginnen diese thonigen Lagen, lassen sich in der Einsattelung am Fusse des Höllensteines nachweisen, finden sich theilweise auf dem Gesteinsrücken im Münsterer Wald, treten endlich ober den Rainthaler Seen beim Stöger in grösserer Mächtigkeit auf, ziehen sich zur Bärengrube hinauf und scheinen dort sich auszukeilen. Diesem schmalen Band folgt aber auch eine Verwerfunz, ein Bruch. Ganz wunderbar sieht man diesen Bruch ober dem Volland und Stöger am Brandenberger Mahd. Die oberen und unteren Bruchlinien decken sich mit solcher Voll- ständigkeit, dass man sich nur die gesunkenen Theile emporgehoben denken darf, um eine vollständige Deckung zu erzielen. Ober dem Stöger ist ein gewaltiges Chaos von Blöcken ganz ähnlich, wie ich es im Karst beobachtete. Es scheint hier ein ganz gewaltiger Einsturz erfolgt zu sein, der an dieser Stelle wohl auch (durch Einsturz von Gypsschlotten hervorgerufen sein mag. Versetzt man die Bruchlinie Inn aufwärts, so schneidet sie die Brandenberger Ache und trifft den Rettengschösser Bergbruch. Es liegt nahe, dass dieser gewaltige Ruck, der einen Theil der Gesteme tiefer sinken liess, die Ursache war, dass das noch zur Kreide- zeit abgeschlossene Brandenberger Thal eine Oeffnung nach dem Inn- thal erhielt und dass auch dasselbe Naturereigniss jenen Bergbruch von Rettengschöss, der mit seinen Blöcken fast das ganze Thal erfüllte, veranlasste. Auch der Bergbruch auf der Schichte kanu die gleiche Ursache haben. Am Brandenberger Mahd fanden bei dieser Gelegenheit auch senkrecht zu dieser Bruchrichtung Verwerfungen statt. Deutlich sieht man solehe Spalten gleieh über der Bärengrube; ferners sehr stark ausgebildet am Berglsteiner See. Nr. 13 Bericht vom 31. October. J. Velenovsky. 253 Literatur-Notizen. Dr. J. Velenovsky. Kvötena &eskeho cenomanu. (Die Flora des böhmischen Cenomans.) Abhandl. der k. böhm. Gesellschaft d. Wissensch. in Prag. 1589. Mit 5 Taf. (Czechisch.) Seit etlichen Jahren an (der Bearbeitung fossiler Pflanzen der böhmischen Kreide- gebilde rege thätig, hat der Verfasser mit der nun vorliegenden Monographie, Dank seiner Ausdauer, es dahin gebracht, die Flora des böhmischen Cenomans (Perucer Schichten) zum Abschlusse zu bringen. Die Resultate seiner Studien über die artenr-iche Flora dieses Horizontes sind ausser in der vorliegenden Monographie in nachfolgenden Schriften niedergelegt: Die Flora der böhmischen Kreideformation, Wien, Beiträge zur Paläonto- logie Oesterreich-Ungarns und des Orients, 4 Theile; Die Gymwnospermen der böhm. Kreideformation, Prag 1887; Die Farne der böhmischen Kreide- formation, Prag 1888, Abhandl. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch.; Teber einige neue Pflanzenformen der böhmischen Kreideformation, Prag 1887, Sitzungsber. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wis-ensch.;, Nene Beiträge zur Kenntnissder Pflanzen des böhmischen Cenomans, Prag 1856, Sitzungsber. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wissevsch. Seine ganze Arbeit theilt der Verfasser in einen systematischen und einen allgemeinen Theil. Der erstere umfasst die eingeh’nde Beschreibung von 146 gerau bestimmten Arten, der letztere die Schlussfolgerungen,, das Ergebni-s seiner, wie aus allen den hier aufgezählten Arbeiten hervorgeht und wie jeder Uneingenommene ge- stehen muss, mühseligen, sorgfältigen und gewissenhaften Studien. Der systematische Theil enthält die nachfolgenden Arten: ') Puceinites cretaceus Vel. | Podozamites Lichwaldi Heer. Gleichenia Zippei Cda. | ® lanceolatus Heer. e; delicatula Heer. | = pusillus Vel. aeutiloba Heer. | Zamites bohemicus Vel. rotula Heer. \ Nilssonia bohemica Vel. Krannera mirabilis Cda. Podocarpus eretacea Vel, Cunninghamia elegans Cda. Dammara borealis Heer. multinervosa Vel. R erenata Vel. Marattia ceretacea Vel. Dicksonia punctata Stnb. Thyrsopteris caspulifera Vel. Dammaraphyllum striatum Vel. Laccopteris Dunkeri Schk. , Araucaria bohemica Vel. Pteris frigida Heer. \ Sequoia Reichenbachü Gein. „ Albertini Dunk. r fastigiata Stnb Asplenium Foersteri D. E. I erispa Vel. Aecrostichum eretaceum Vel. | a heterophylla Vel. Platycerium eretaceum Vel. | r major Vel. Osmundophyllum eretaceum Vel. | ö minor Vel. Jeanpaulia carinata Vel. Ceratostrobus sequoiaephyllum Vel. Kirchnera arctica Heer. > echinatus Vel. 5; dentata Vel. Microlepidium striatulum Vel. Pecopteris minor Vel. * Oyparissidium minimum Vel. Oncopteris Netvalli Dim. \ Widdringtonia Reichii Ett. . Kaumnieiana Dim. Juniperus macilenta Heer. Tempskya varians Cda. ı Chamaeeyparites: Charonis Vel. Marsilia eretacea Vel, \ Eehinostrobus squammosus Vel. Sagenopteris variabilis Vel. | a minor Vel. Selaginella diehotoma Vel. Plutonia ceretacea Vel. Pseudoasterophyllites er. O. F. \ Pinus longissima Vel. Microzamia gibba Cda. | »„ protopicea Vel. Podozamites obturus Vel. | „ Quenstedti Heer. 5 latipennis Heer. | Abies chuchlensis Vel. longipennis Vel. \ Picea eretacea Vel. !) Jene Arten, welche in dem Verzeichnisse mit gesperrter Schrift gedruckt sind, erfreuen sich in dem Perucer Schichtenhorizonte einer besonders grossen Ver- breitung und Häufigkeit und dürften sich der Ansicht des Verfassers zu Folge bei der geologischen Untersuchung dieses Horizontes als Leitfossilien erweisen. 254 Frenelopsis bohemica Vel. Platanus vhomboidea Vel. e laevis Vel. Freophyllum stylosum Vel. Freophyllum elongatum Vel. Crotonophyllum eretaceum Vel, Laurophyllum plutonium Heer. Sassafrophyllum acutilobum L. I’roteopsis Proserpinae Vel. Dryandrophyllum eretaceum Vel. Grevilleophyllum constans Vel Lambertiphyllum durum Vel. Conospermophyllum hakeaefolium Vel. Banksiphyllum pusillum Vel, a Saportanum Vel. Proteophyllum paueidentatum Vel. EN trifidum Vel. A laminarium Vel. ” coriaceum Vel. productum Vel. decorum Vel. cornutum Vel. Myrie ophyllum Zenkeri Ett. serratum Vel n glandulosum Ver. Myricanthium amentaceum Vel. Myrsinophyllum varians Vel. Diospyrophyllum proveetum Vel. Sapotophyllum obovatum Vel. Bignoniphyllum cordatum Vel. Cussoniphyllum partitum Vel. Araliphyllum formosum Heer R anısolobum Vel. trilobum Vel. Kowalewskianum minus Vel. ” ” Vel. b}] Als die fossilreichsten Fundorte werden angeführt: Bohdänkov; weniger fossilreich, Abdrücke bietend, Melnik, Vidovle, Chuchle, Lipeneec, Lidie, beachtenswerthe Menge gut erhaltener Schieferthone von Landsberg, Kralup, Perue, MSeno, Stradonic, Kozäkov, Verhandlungen. Nr. 13 Araliphyllum transitivum Vel. propinguum Vel. 3) z Daphnophylium Vel. = dentiferum Vel. n furcatum Vel. deeurrens Vel. Heder ophyllum primordiale S. eredneriaefolium Vel. Ter minaliph yllum rectinerve Vel. Menispermophyllum Celakovskianum Vel. Coceulophyllum einnamomum Ve. Sapindophyllum pelagicum Vel. apieulatum Vel. Cissophyllum vitifolium Vel. exrulum Vel. Ternstr oemiphyllum erassipes Vel, Eucalyptus Geinitzi Heer. angustus Vel. Callistemon eretaceum Vel. Leptospermum cretaceum Vel. Stereuliphyllum limbatum Vel. Bombacophyllum argillaceum Vel. Magnolia Capellinii Heer. “ amplifolia Heer. Magnoliphyllum alternans Heer. Illieiphyllum deletum Vel. Hymenaeophyllum primigenium Sap. inaequale Vel. elongatum Vel. Ingophyllum latifolium Vel. Credneria bohemica Vel. Dewalquea pentaphylla Vel. 2 coriacea Vel. Diceras cenomanieus Vel. Breseiphyllum eretaceum Vel. Butomites cretaceus Vel. 6] VysSerovic, Kaunie, aber immerhin eine sind die Sandsteine und Cibulka, Nebozizek, Motol und Nehvizd. Die im obigen Verzeichnisse angeführte Flora der Perucer Schichten hat sich in den Sandsteinen und erhalten, in den Schieferthonen die es eben zulässt, dass man im Stande ist, sich über ihren Charakter, in einer Fülle und Mannigfaltigkeit über ihr Verhältniss zu der Pflanzenwelt der jüngeren und älteren Perioden und Formationen sowohl , wie über ihren Zusammenhang zu den ihr gleichalterigen Floren anderer Länder ein klares, richtiges Biid entwerfen zu können. Namentlich die Flora der bald grossen, bald kleinen, im Sandsteine eingelagerten Nester der zumeist fein spaltbaren Schieferthone, welch letztere sich einerseits durch die vorzügliche Erhaltung, andererseits durch die Fülle ihrer Abdrücke auszeichnen, gewährt in die floristischen Verhältnisse des böhmischen Cenomans einen Einblick, der geradezu überrascht, der jedoch überzeugend genug ist, um das, was er bietet, um die Art, wie er die wenngleich manchmal verwickelten Verhältnisse beleuchtet, in einem Lichte erscheinen zu lassen, das wohl noch am meisten zusagt. Diese lald kleinen, bald grossen Schieferthoneinlagen des Perucer Sandsteines werden vom Verfasser mit vollem Rechte für Ueberreste, für Fetzen der einst weit verbreiteten, zu wieder- holten Malen erodirten Pflanzendecke angesehen, welche sich von Mähren her über Böhmen nach Sachsen hinein verfolgen lässt. Die Floren dieser Schieferthone halten ihren localen Charakter hoch aufrecht, sie lassen aber zugleich auch «ıie Art der Umänderung erkennen, welcher die Cenomanflora unterworfen war und die sie im Verlaufe dieser Periode erlitten hat. Der tropische Charakter dieser Flora geht sowohl aus ihrem Gesammthabitus, we auch aus ihren einzelnen Theilen deutlich hervor. Das Hauptmerkmal der Perurer Nr. 13 Bericht vom 31. October, M. Blanckenhorn. 72515) Pflanzenwelt liegt vorerst in den Dycotiledonen, vorzugsweise aber in dem Auf- treten und in der Vergesellschaftung von nachstehenden Genera: Gleichenia, Dammara, Cuninghamia, Araucaria, Sequoia, Ceratostrobus, Widdring- tonia und Frenelopsis, ferner in dem auffallend seltenen Vorkommen von Monocotyledonen und schliesslich in dem vollkommenen Mangel an Bäumen und Sträuchern mit jährlich abfallendem Laub. Den hier erwähnten Hauptmerkmalen zu Folge erscheint die Perucer Flora als eine selbstständige, von jenen der älteren und jüngeren Formationen we:-entlich verschiedene, scharf umschriebene Flora. Nichtsdestoweniger hängt sie aber mit der triadischen und jurassischen Pflanzenwelt durch Typen zusammen, welche entweder als Ueberreste einer alten oder als Vorläufer einer neuen Pflanzenwelt sich kundgeben und die stets im Verhältnisse der Unterordnung zu den cenomanen Typen stehen. Dieser Umstand nun lässt die Perucer Flora als eine Zwischenflora der älteren jurassischen und der jüngeren tertiären Pflanzenwelt erscheinen, und zwar findet sie sich mit der ersteren durch die Flora der Schichten von Kome, Wernsdorf und W ealde, mit der zweiten, der teıtiären, durch jene der Cenomangebilde in unmittel- barer Fühlung. Der eingehende Vergleich der Perucer Fiora einerseits mit den von OÖ Heer aus Grönland beschriebenen Floren der Schichten von Atane, andererseits mit der durch denselben Autor bekannten Flora von Modletin in Mähren, schliesslich mit der jetzigen tropischen und subtropischer Pflanzenwelt, führt den Verfasser zu der Annahme, dass zunächst die Flora der Gebilde von Atane sich durch ganz genau denselben tropischen Charakter auszeichnet, wie die des Perucer Horizontes von Böhmen, woraus er weiter schliesst, dass während der Cenomanperiode ein floristischer Unt-rschied, mit Rücksicht auf die geographische Breite, zwischen Grönland und Böhmen nicht bestand, oder falls ein solcher vorhanden war, er sehr unbedeutend gewesen sein musste; andererseits hält er dafür, dass der Typus der Cenomanflora sich mit den Typen der recenten Pflanzenwelt in einen vollkommenen Einklang nicht bringen lässt. J. Prochäzka. Dr. Max Blanckenhorn. Beiträge zur Geologie Syriens. Die Entwicklung des Kreidesystems in Mittel- und Nordsyrien mit be- sonderer Berücksichtigung der paläontologischen Verhältnisse, nebst einem Anhang über den jurassischen Glandarienkalk. Kassel 1390. 4°. 1.35. S. i Der Verfasser hat im Frühjahr 1883 eine viermonatliche Reise nach Mittel- und Nordsyrien unternommen und seine an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen durch eine Bearbeitung und Prüfung der paläontologischen Sammlungen von früheren Reisenden (Fraas, Schweinfurth, Noetling, Diener) vervollständigt. Den Beitrar, den er auf Grund dieser Studien zu der bekanntlich sehr umstrittenen Frage der Gliederung der syrischen Kreidebildungen bietet, ist um so dankenswerther, als gerade die beiden letzten Forscher auf diesem Gebiete, Diener und Noetling, fast in allen wichtigen Punkten zu entgegengesetzten Ansichten gelangt sin. Nur in Bezug auf die Deutung der Glandarienkalke (Diener’s Araja-Kalkstein) als jnrassisch schliesst sirh Blancekenhorn, wenn auch in ziemlich zurückhaltender Weise, den Ansichten Noetling’s an, indem ihm „doch gewichtigere Gründe für ihre Zustellung zum Jura- system sprechen als für die zur Kreide“. Die Schwierigkeit, in dieser Frage zu einem abschliessenden Urtbeile zu gelangen, liegt vor Allem in der Ungewissheit, ob das von verschiedenen Forschern angeblich in den Glandarienkalken aufgesammelte Material wirklich ans solchen nnd nicht vielleicht aus höheren Schichtgliedern stammt. Ein Theil der Kalke am Westfusse des Hermon bei Hasbeia, die Diener ihrer Ueber- lagerung durch Trigonien-Sandsteine halber dem Glandarienkalk zuzähblte, hat sich als der Buchicerasstufe angehörig erwiesen. Was dagegen die Gliederung der eigentlichen Kreidebildungen betrifft, stimmen die Ergebnisse der Studien Blanckenhorn’s fast in allen wesentlichen Punkten mit den von Diener geäusserten Ansichten überein. In Palästina fällt dem Cenoman die Hauptrolle in der Zusammensetzung des Systems zu, und zwar erscheint dasselbe in der afrikanischen Facies, während die Entwicklung des Senons eine von den gleichalterigen Bildungen der Iybischen Wüste verschiedene ist. Aus den Darstellungen des Verfassers über die Lagerungsverhältnisse bei Jerusalem geht das dringende Bedürfniss einer geo- logischen Detailuntersuchnng der letzteren hervor. In der Kreide des Libanon unterscheidet Blanckenhorn folgende durchgehende Glieder: 1. Die Sandsteinstufe mit Trigonia syriaca, kleinen Austern und Protocardia 256 Verhandlungen. Nr. 13 Judaica, 2. die Stufe der abwechselnden Kalke und Mergel mit Buchiceras syriacum ; 3. der Libanon-Kalkstein oder die Rudistenkalke. Die Stufen ] und 2 repräsentiren, wie dies schon Diener betonte, ausschliesslich das Cenoman. Es ist das Verdienst Blanckenhorn’s. ausser den bereits von Diener namhaft gemachten eine ganze Reihe typischer Cenomantormen der afrikanischen Provinz, wie Ostrea flabellata, O. africana, Pecten elongatus, Hemiaster Saulceyanus, Heterodiadema libycum, und zwar gerade in den Aufsammlungen Noetling’s, erkannt zu haben, der auf Grund der Faciesverwandtschaft der Fauna des unteren Trigoniensandsteines mit Gosaubildungen jene Ablagerungen als Turon ansprach. Der Libanonkalkstein dagegen enthält nach Blanekenhorn’s Ansicht eine Mischfauna von cenomanen und turonen Formen. Eine eingehendere Begründung dieser Anschauung wäre allerdiugs wünschens- werth gewesen, da dies eigentlich der einzize wichtige Punkt ist, bezüglich dessen der Verfasser mit Diener in Widerspruch geräth. Diener weist die tieferen Abtheilungen des Libanonkalksteins dem Cenoman, die höheren dem Turon zu, obwohl der ganze Complex lithologisch vollständig einheitlich ist. Die letztere Thatsache kann wohl nicht als Argument gegen diese Annahme verwerthet werden. Es sei z. B. nur daran er- innert, dass sehr ver:chiedene Triaszonen in der Facies der Hallstätter Kalke ent- wickelt sein können. Auch gibt Blanckenhorn selbst ausdrücklich zu, dass die untersten Etagen des Libanonkalksteins in Bezug auf ihre Fauna noch den Buchiceras- schichten sehr nahe stehen. Aus diesen stammt auch Diener’s Ammonites harpax (rotomagensis) und ein von Fraas gesammelter echter A. rotomagensis aus dem Distriet von Batrün. Ob in den höheren Abtheilungen der Rudistenkalke cenomane und turone Typen wirklich vergesellschaftet auftreten, oder ob nicht doch eine Trennung derselben stattfindet, dürfte immerhin noch als eine offene Frage zu betrachten sein, Das Senon von Mittelsyrien mit Terebratula carnea hält auch Blanekenhorn im Gegensatze zu Noetling für eine von dem afrikanischen Senon wesentlich abweichende Bildung. In Nordsyrien macht sich ein grosser Gegensatz gegen die süd- und mittelsyrische Kreideentwicklung geltend. Die afrikanischen Cenomantypen fehlen gänzlich. Die Fauna der Rudistenkalke ist rein und unveımischt die des nordeuropäischen Turon. Das Senon ist durch Kieselkalke, Mergel mit Pteropoden und Inoceramenpläner vertreten. Zwischen demselben und den eocänen Nummulitenkalken glaubt Blanckenhorn eine Discor- danz constatiren zu können (Ort der Beobachtung zwischen Damät und Djisr esch- Schnghr). Im Nordwesten einer Linie, die von der Bucht von Djebele parallel dem Mittellaufe des Nahr el-Kebir, schräg über das Plateau von el-Koseir zur Niederung el-Amk und von dort längs des Afrinthales über Killis und Aintäb zum Euphrat ver- läuft, sind die von Russegger beschriebenen Grünsteine u«d Serpentine von creta- cischem und eocänem Älter das wichtigste Gebirgsglied. In dem paläontologischen Theile der Arbeit werden sämmtliche bisher aus der Kreide von Mittel- und Nordsyrien gesammelten Arten aufgezählt und beschrieben. Der Verfasser hat hier des Guten beinahe etwas zu viel gethan. In dem Bestreben, Alles bestimmen zu wollen, hat er gar manches Stück in seine Beschreibung mit aufgenommen, dessen Bestimmung er selbst als zweifelhaft bezeichnen musste und das für weitere Schlussfolgernngen bezüglich der Deutung jenes Schichtgliedes, dem dasselbe entstammt, ja doch nicht verwerthet werden kann. 92 Arten er:cheinen auf 11 Tafe!n mittelst des photolithographischen Ve fahrens abgebildet. Unter diesen sind die folgenden neu: Anthozoa: Cellulastraea erenata, Ü. aedifiecum; Brachiopoda: Terebratulina suborbieularis; Lamelli branchiata: Ostrea Dieneri, O. directa, Vola subatava, Perna cirrata, Trigonia regularicostata, T. undulatocostata, T. Lewisi, Diceras Noetlingi, Hippurites cedrorum, Corbula neaeroides; @lossophora: Pleurotomaria abeihensis, Delphinula Porteri, Trochus erispus, Pileolus sphaerolitum, Turitella betmerensis, T. Damesi, T. Kokeni, Glaukonia Frechi, Narica neritopsoides, Pyrami- della amoena, P. Larteti, Nerinea subgigantea, N. cedrorum, N. uniplicata, N. bery- tensis, N. Lüttickei, N. mimina, Cerithium glabrum, C, acutecostatum, ©. Fraasi, C. Noetlingi, C. aequisulcatum, C©. aciforme, Aporrhais pleurotomoides, Fusus bhamdu- nensis, Actaeonina oviformis, Ballantium flabelliforme, B. amphoroides, Vaginella labiata, V. rotundata, Tentaculites eretaceus. (6. Geyer.) Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien, Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 11. November 1890. Inhalt: Todes-Anzeigen: M. Auinger j. Br. Walter f. A. Rodler +. — Ein- gesendete Mittheilungen: R. Hoernes. Das Vorkommen der Gattung, Surcula in den Miocän-Ablagerungen der österr.-ungar. Monarchie. M.Raciborski. Ueber eine fossile Flora in der Tatra. Taonurus ultimus in Galizien. V.Hilber. Erwiderung (Thalungleichseitigkeit). A.Pichler. Zur Geognosie von Tirol. — Vorträge: A. Bittner. Zur Geologie des Kaiser- gebirges. G. Geyer. Die tektonische Fortsetzung der Niederen Tauern. — Literatur- Notizen: W.v. Gümbel. A Jaccard. G. Gürich. D. Kramberger. Ant. Koch. G. A. Koch. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Todes - Anzeigen. Mathias Auinger }. Eine altbekannte Persönlichkeit, die wir seit dem Jahre 1850 bis in die neueste Zeit gewohnt waren, in dem ehemaligen k. k. Hof- Mineralien-Cabinete täglich zu sehen, und zwar zwischen Stössen der Musealladen der altberühmten Tertiärsammlung des Wiener Beckens, — die hauptsächlich von Paul Partsch angelegt und von seinem Nach- folger Moritz Hoernes mit besonderer Sorgfalt gepflegt worden war — vor sich einen Haufen neu erworbenen Materials, emsig beschäftigt, die verschiedenen, darin vorkommenden Arten von Muscheln und Schnecken zu sondern, zu reinigen und aufzubewahren — ist aus unserem Gesichtskreise nun definitiv verschwunden. Das ernste Gesicht Auinger’s erheiterte sich plötzlich, wenn einer von uns näher tretend an seiner emsigen Arbeit Theilnahme be- kundete, und es war sein grösstes Vergnügen, uns die eben heraus- gesuchten neuen Formen zeigen zu können, die bisher die Sammlung nicht besass, die er aus dem eben erbrachten, Muschel führenden Mate- riale herausfand. Die langjährige Beschäftigung mit den oft winzigen, vielfach nur unter Anwendung einer Loupe sichtbaren Naturobjeeten in der reich- haltigen Sammlung, deren jeden Winkel er ganz genau kannte, schärfte seinen Blick und Sinn derart, dass schon Moritz Hoernes die Thätig- keit Auinger’s wiederholt öffentlich belobend, seine Meinung dahin aussprach, dass die Kenntniss von mancher Art einzig und allein dem Scharfblieke Auinger's zu verdanken ist, indem derselbe auf die Eigenthümlichkeiten und Unterschiede von anderen Arten seinen Chef aufmerksam gemacht hatte. K.k. geolog. Reichsans!alt. 1890. Nr. 14, Verhandlungen. 49 258 Verhandlungen. Nr. 14 Auinger hat es durch unermüdlichen Fleiss und dauernde Uebung dahingebracht, dass auch Rudolf Hoernes, der in den letzten Jahren eine Fortsetzung und Ergänzung des Mollusken-Werkes seines Vaters (Dr. Moritz Hoernes, Die fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien, in 2 Bänden. Abhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1356— 1870, Bd. III und IV) publieirt (Die Gasteropoden der Meeresablagerungen der ersten und zweiten miocänen Mediterranstufe in der üösterr.-ungar. Monarchie. 1879, HeftI, pag. 7), die Thätigkeit Auinger’s folgend rühmlichst erwähnt: „Vor Allem habe ich hier natürlich der mühevollen Arbeit zu gedenken, welcher sich Herr Mathias Auinger unterzog. Die Unter- scheidung der zahlreichen neuen Formen, deren Beschreibung folgt, ist sein alleiniges Verdienst, während mein Antheil an der Be- arbeitung hauptsächlich in der Vergleichung recenter Formen und der Durchsicht und Benützung der einschlägigen Literatur bestand“ — und dem entsprechend sehen wir auch auf den bisher ausgegebenen 6 Heften der genannten Publication neben dem Namen R.Hoernes auch den M. Auinger gedruckt stehen. Bald nach dem Tode unseres unvergesslichen Freundes, Dr. Ferdinand v. Hochstetter, trat Auinger, fast erblindet auf einem Auge, in Pension und genoss dieselbe, sein fröhliches Gemüth und sein Interesse für jeden noch so kleinen Fund von Tertiärmollusken des Wiener Beckens bewahrend. Er starb den 11.-Oetober 1890 nach längerer Krankheit im 80. Lebensjahre. Sein Andenken, durch den Anblick der tertiären Mollusken in den Wiener Sammlungen stets aufgefrischt, wird lange in unserer dankbaren Frinnerung fortleben. Wien, den 13. October 1890. D. Stur. Bruno Walter +. Von der geehrten k. k. Ober-Berg- und Hüttenverwaltung zu Jako- beny in der Bukowina erhalten wir eben die Trauernachricht, dass am 19. October 1590 daselbst nach kurzem, schweren Leiden der Vorstand der Verwaltung, Herr k. k. Oberbergrath Bruno Walter, im Alter von 62 Jahren verschied. Es sind vorzüglich zwei Publicationen, die den guten Klang des Namens des Verstorbenen in unseren Kreisen begründet haben, erstens die Abhandlung über die Erzlagerstätten der südlichen Buko- wina (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1876, Bd. XXVI, pag. 344), zweitens die Abhandlung: Beitrag zur Kenntnissaer Erzlager- stätten Bosniens (im Auftrage des k. u. k. gemeinsamen Ministeriums verfasst. Herausgegeben von der Landesregierung für Bosnien und die Herzegowina. Sarajewo 1887. Mit einer geologischen Erzlagerstättenkarte von Bosnien). > Uns, namentlich unseren Karpathen-Geologen, ist durch den Tod ein wohlwollender Freund und Förderer unserer Aufgaben und Be- strebungen entrissen, die er nicht nur durch das liebenswürdigste Ent- gegenkommen unterstützte, sondern auch die reichen Schätze seines Wissens und seiner Erfahrungen in liberalster Weise mitzutheilen stets Nr. 14 Sitzung am 11. November. A. Rodler. 259 bereit war und so an der Entwicklung unserer Ansichten und Gewinnung der Resultate den wesentlichsten Antheil nahm. Ruhe seiner Asche! Wien, den 1. November 1890. D. Stur. A. Rodler +. Am 14. September d. J. verschied in Wels ein junger Gelehrter, der durch seine wissenschaftlichen Bestrebungen, sowie durch persön- liche freundschaftliche Beziehungen eng mit unserer Anstalt verknüpft war: Dr. Alfred Rodler, Assistentander geologischen Lehr- kanzel der Wiener Universität und Redacteur der Mit- theilungen der k.k. geographischen Gesellschaft. Rodler wurde am 3. April 1861 als Sohn eines fürstlich Schwarzenberg’schen Forstbeamten in St. Thoma bei Hohenfurth in Böhmen geboren. Den ersten Unterricht empfing er in dem seiner Heimat nahe gelegenen Budweis, von wo er nach Absolvirung der Gymnasialstudien im Jahre 1879 nach Wien übersiedelte, um hier an der philosophischen Faeultät seine weitere Ausbildung zu suchen. Ur- sprünglich mehr den exaeten Wissenschaften sich zuneigend, gewann er bald ein lebhafteres Interesse für naturwissenschaftliche Studien, ins- besondere für die Forschungen auf dem Gebiete der Geologie und Paläontologie, und im Jahre 1883 wurde er denn auch nach einem glänzenden Examen über die Materien dieser Fachgruppe und ihrer Hilfswissenschaften „sub auspieiis imperatoris“ zum Doctor der Philo- sophie promovirt. Während er noch theoretisch und praktisch an seiner weiteren fachlichen Ausbildung arbeitete — er nahm in jener Zeit als Volontär an den officiellen geologischen Aufnahmen unserer Anstalt in Salzburg und in den Karawanken Theil — bot sich ihm die Gelegenheit zu einer selbstständigen wissenschaftlichen Reise nach Nordpersien,, in das Gebiet des Urmiasees und der Knochenlagerstätten von Maragha. Ueber die Entstehungsgeschichte dieses seines ersten Ausfluges in die Welt und über die wissenschaftlichen Ergebnisse der Reise hat Rodler in der vorliegenden Zeitschrift (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1885, pag. 333—337) ausführlich berichtet. Die reichen Materialien, welche in Folge dieser Expedition in die Wiener Sammlungen ge- langten, haben zu einer Reihe werthvoller paläontologischer Arbeiten Veranlassung gegeben, an welchen sich Rodler selbst durch Unter- suchung und Beschreibung des merkwürdigen Urmiatherium, des ersten Sivatheriiden der Maraghafauna, hervorragend betheiligt hat. Die Reise nach Maragha war bestimmend für Rodler's weitere Schieksale. Der geheimnissvolle Zauber des Orients hatte in seinem Gemüthe tiefe Wurzeln geschlagen und wie so manchen seiner Vorgänger fasste auch ihn eine unbezwingliche Sehnsucht nach intensiverer Durch- forschung des alten Wunderlandes. Umfassende Vorbereitungen zu grösseren Forschungsreisen nahmen fortan die ganze Thätigkeit Rodler's in Anspruch. Er trat zunächst an die medieinische Faeultät über, um sich für den ärztlichen Beruf vorzubilden, der ihm als einer der wichtigsten Behelfe zur Erreichung seiner ferneren Ziele erschien; er 39* 260 Verhandlungen. Nr. 14 betrieb in grösserem Umfange geographische Studien und vervoll- kommnete sich endlich unter Leitung des bewährten Kenners Persiens, Dr. J. E.Polak, der ihm schon bei seiner ersten Reise rathend und helfend zur Seite gestanden war, in der Kenntniss der persischen Sprache. Da er inzwischen, einer Aufforderung seines von ihm hoch- verehrten Lehrers E. Suess folgend, die Stelle eines Assistenten an der geologischen Lehrkanzel der Wiener Universität übernommen hatte, so fehlte es auch nicht an Anregung zur Fortsetzung seiner geologischen und paläontologischen Studien. Je vielseitiger und anstrengender die Thätigkeit war, welche Rodler in den nun folgenden drei Jahren entwickelte und je mehr sich die Kreise seines geselligen Verkehres erweiterten, desto reicher entfalteten sich die Gaben seines Geistes und die Liebenswürdigkeit seines Charakters. Aber sein von Natur schwächlieh angelegter Körper erlag dem Uebermaass von Arbeit. Als er zu Beginn des Jahres 1388 über Anregung Dr. Polak’s und mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften seine zweite Reise nach Persien, in die Gebirge von Lurestan, antrat, konnten sich manche seiner Freunde der Befürchtung nicht entschlagen, dass er den Strapazen einer solehen Reise nicht mehr gewachsen sein dürfte. In der That kehrte er zu Ende des Jahres erschöpft und mit allen Anzeichen einer ernsteren Erkrankung der Athmungsorgane nach Wien zurück. Eine schwere Malaria-Intoxication zehrte ausserdem an seiner Lebenskraft und so hatte er auch nicht mehr die Befriedigung, das reiche Beobachtungs- material seiner zweiten Reise — er hatte in diesem Jahre zweimal den Alburs überstiegen und zweimal das Hochland Mittelpersiens durch- quert — in einem abgerundeten Gesammtbilde vorführen zu können. Nur über seine geologischen Beobachtungen liegt ein kurzer , aber die erzielten Resultate klar und scharf formulirender Bericht in den Schriften der Akademie der Wissenschaften vor. Einmal noch rüstete er zu weiterer Fahrt; dem Rathe seiner Aerzte folgend, begab er sich im Herbste 1889 nach Kairo, um in dem milden Klima Aegyptens Heilung zu suchen. Aber nichts vermochte den unerbittlichen Fortschritt seines Leidens aufzuhalten. Schwach und abgezehrt, den Tod in der Brust, kehrte er im Frühjahre 1890 nach Wien zurück. Rodler war von reiner Begeisterung für die Wissenschaft dureh- glüht und lebte der Forschung um ihrer selbst willen. Das Interesse für den Fortschritt menschlichen Thuns und Denkens blieb ihm bis in die letzten Tage seines Lebens treu und hat ihm wohl manche trübe Stunde in der wehmüthigen Zeit des Niederganges erhellt. Noch in den Tagen, wo seine Lebenskraft völlig erschöpft schien und wo die Muskeln des Stammes den Körper nur mühsam aufrecht erhielten, konnte man ihn emsig für den Literaturbericht der von ihm redigirten Zeitschrift schaffen sehen, — ein Bild unentwegten Forscherdranges und rührender Pflichttreue. Er hatte seinen Acker wohl bestellt, ein herbes Geschick vergönnte ihm nicht, die Frucht zu ernten. Die Wissenschaft verlor in ihm einen ihrer begabtesten Jünger, alle Jene aber, die seinem Herzen nahe standen, einen hochsinnigen, warm- fühlenden Freund, dessen Andenken in ihrem Gedächtnisse fortleben wird für alle Zeit, Nr. 14 Sitzung am 11. November. R. Hoernes. 961 Eine Gesammtübersieht über Rodler'’s wissenschaftliche Publi- cationen ist in den Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft vom Jahre 1890 (Bd. XXXII, Nr. S—9) zum Abdrucke gelangt. Brnellker: Eingesendete Mittheilungen. R. Hoernes. Das Vorkommen der Gattung Surcula H. et A. Adams in den miocänen Ablagerungen der öster- reichisch-ungarischen Monarchie. In einer früheren Mittheilung (vergl. diese Verhandlungen. 1890, Nr.9, pag. 178) habe ich die im österreichisch-ungarischen Miocän vorkommenden Angehörigen der Gattung Pleurotoma. (im engeren Sinne) zum Gegenstande einer "Discussion gemacht. In Ergänzung derselben will ich "heute die in unseren Miocänablagerungen auftretenden Formen der Gattung Sureula H. et A. Adams besprechen. Dieser Gattung gehören von den durch M. Hoernes aus dem Wiener Becken geschilderten sechzig Pleurotomen acht Arten an, nämlich die unter den Namen: Pleurotoma intermedia Bronn, Pl. Reevei Bell., Pl. dimidiata Broce., Pl. subterebralis Bell., Pl. rotulata Bon., Pl. Coquandi Bell., Pl. La- marcki Bell. und Pl. recticosta Bell. geschilderten Formen. Von diesen stimmen nur vier gut mit den italienischen Vorkommnissen überein, für welche die betreffenden Namen gegeben worden sind, nämlich: Surcula intermedia Bronn, 5 Reevei Bell., dimidiata Broce., r Lamarcki Bell. Die von M. Hoernes als Pleurotoma Coquandi beschriebene Form kann der Surcula Coquandi Bell. nur als eine Varietät zugerechnet werden, welche den Uebergang von Surcula Coguandi zu Surcula La- marcki bildet. Beide Formen sind sehr nahe verwandt und M. Hoernes sagt über ihre Beziehungen bei Besprechung der Pleurotoma Lamarcki: „Der Unterschied zwischen dieser und der vorhergehenden Art besteht wesentlich darin, dass bei dieser die Knoten wulstförmig, sehr schief gestellt und weniger zahlreich sind, als bei Pl. Coguandi Bell., deren Knoten mehr stachelförmig sind und sich daher mehr jenen der Pl. dimidiata nähern.“ — Es kommen aber im Badener Tegel unter den sehr häufigen Exemplaren der Surcula Lamarcki auch Formen vor, welche zahlreichere und spitzere Knoten besitzen und kaum von jenen Gehäusen zu trennen sind, welche M. Hoernes der Fleurotoma Üo- quandi zurechnete. Hofrath D. Stur hat deshalb auch in seinen Bei- trägen zur Kenntniss der stratigraphischen Verhältnisse der marinen Stufe des Wiener Beckens diese beiden Formen nicht gesondert und führt als Ergebniss seiner Ausbeutung der Fundorte des Badener Tegels die folgenden Zahlen für en Ooquandi et Lamarcki Bell.“ an: Möllersdorf 1, Baden 40, Soos 1450, Vöslau 120. Wir möchten, obwohl im Badener Tegel unstreitig die verbindenden Formen zwischen den beiden Bellardi’schen Arten vorliegen, doch nicht so weit gehen, da 962 Verhandlungen. Nr. 14 die von M. Hoernes angegebenen Unterscheidungsmerkmale in der Mehrzahl der Fälle ausreichen , Surcula Coquandi Bell. und Sureula Lamarcki Bell. überdies zwei im italienischen Tertiär nieht durch Uebergänge verbundene und in verschiedenen Stufen auftretende Formen darstellen, indem Surcula Lamarcki nach Bellardi im Miocene supe- riore, Surcula Coquandi aber im Pliocene inferiore sich findet. Ich halte es daher für vortheilhaft, die im Badener Tegel nicht allzu häufig vorkommende Form, welche M. Hoernes als Pleurotoma Coquandi bezeichnet hat (es konnten nur 19 derselben angehörende Gehäuse untersucht werden), der Surcula Coguandi als Varietät zuzurechnen. Diese Varietät ist es, durch welche Surcula Coguandi sich von Surcula Lamarcki abgezweigt hat, die jedenfalls als ihre Stammform bezeichnet werden darf. Die von M. Hoernes als Pleurotoma subterebralis Bell. ge- schilderte Form des Wiener Beckens wurde später von M. Hoernes selbst als verschieden von der echten, durch Bellardi beschriebenen Form erkannt und in der Sammlung des Hof-Mineraliencabinetes mit der Bezeichnung Pleurotoma serrata Hoern. versehen. Bellardi hat diesen Namen angenommen und veröffentlicht, indem er (Moll. dei ter- reni terz. del Piemonte ete. II, pag. 62) die Unterschiede zwischen Pleurotoma serrata Pl. und subterebralis evörterte. Die letztere trägt eine Falte auf der Spindel und ihr Ausschnitt liegt im Kiel, sie gehört der Gattung Dorsonia (Untergattung Rouaultia) an, während Pl. serrata Hoern. keine Spindelfalte besitzt und ihr Ausschnitt zwischen dem Kiel und der Naht gelegen ist, diese Form sonach der Gattung Surcula ein- gereiht werden muss. Was die von M. Hoernes als Pleurotoma rotulata Bon. ge- schilderte Form anlangt, so ist sie ohne Zweifel von der italienischen Type der Pleurotoma rotulata verschieden, wie Bellardi treffend hervorgehoben hat (Moll. dei terr. terz. del Piemonte etc. II, pag. 63), da aber eine anderweitige Form nicht bekannt ist, welche näher mit der von M. Hoernes als Pl. rotulata geschilderten verwandt wäre, so müssen wir die Form des Wiener Beckens mit einem neuen Namen (Surcula Berthae) bezeichnen. M. Hoernes schildert sodann noch eine Form unter dem Namen Pleurotoma recticosta Bell., welche jedoch von dieser verschieden ist und eher der Surcula consobrina Bell. als Varietät anzureihen wäre. Während Surcula consobrina Bell. im österreichisch-ungarischen Miocän durch diese, wie seinerzeit ausführlich gezeigt werden soll, ziemlich grosse Variabilität aufweisende Form vertreten ist, kömmt auch die echte Surcula recticosta Bell. bei uns vor und dürfte auch die Surcula Dardinti Bell. im üsterreichisch-ungarischen Miocän vorhanden sein, wenn auch letzteres Vorkommen sich derzeit noch nicht mit Bestimmtheit behaupten lässt, da derzeit nur zwei recht schlecht erhaltene Gehäuse von ‚Jaromierdi& vorliegen, die wahrscheinlich der Surcula Bardinii an- gehören. Ausserdem liegen in der geologisch-paläontologischen Abtheilung des k. u. k. naturhistorischen Hofmuseums noch drei als neu zu be- schreibende Formen der Gattung Surceula vor, von welchen zwei (Sureula Ottiliae und Surcula Emiliae) sich innig an Surcula inter- Nr. 14 Sitzung am 11. November. M. Raciborski. 263 media Bronn anschliessen, während die dritte (Sureula Laurae) eine Art Bindeglied zwischen der Gruppe der Surcula intermedia Bronn und der Surcula dimidiata Brocc. darstellt. Surcula Ottiliae nov. form. (von Baden, Kostej und Lapugy) unterscheidet sich von Surcula intermedia durch schlankere Gestalt und schärfere Längsrippen, von Surcula Mercati Bell. (mit welcher ins- besondere die Lapugyer Exemplare einige Aehnlichkeit haben) durch viel schwächere Querseulptur. Surcula Emiliae nov. form. (von Lapugy) steht der Surcula Ottiliae sehr nahe, unterscheidet sich aber von dieser, sowie von allen übrigen verwandten Formen durch das Zurücktreten des Kieles und das Fehlen der Knotenbildung auf derselben. Surcula Laurae nov. form. liegt derzeit nur in einem einzigen Gehäuse von Lapugy vor, welches deshalb unter einem eigenen Namen zum Gegenstand der Beschreibung und Abbildung gemacht werden soll, weil es eine Reihe von Eigenthümlichkeiten aufweist, die diese Form als eine Art Bindeglied zwischen der Gruppe der Surcula intermedia und jener der Sureula dimidiata erscheinen lassen. Während Surcula Laurae in der Gesammtgestalt und manchen Eigenthümliehkeiten der Seulptur mehr an die erste Gruppe erinnert, reiht sie sich der letzteren in Bezug auf die Lage des Pleurotomenausschnittes hart über dem Kiele an. Dem heutigen Stande unserer Kenntniss nach hätten wir also in den Miocängebilden der österreichisch-ungarischen Monarchie folgende dreizehn Surcula-Formen zu unterscheiden : 1. Surceula intermedia Bronn. 2, . Ottiliae nov. form. 3. ® Eimiliae nov. form. 4. 5 Reevei Bell. D: n Laurae nov. form. 6. * dimidiata Broce. “@ e serrata M.Hoern. (— Pleurotoma subterebralis M. Hoern. non Bell.). 8. »„ Berthae nobis (= Pleurotoma rotulata M. Hoern. non Bon.) 9. P Öoquandi Bell. var. 10. = Lamarcki Bell. ıLale 5 recticosta Bell. 12. . consobrina Bell.var. (= Pleurotoma recticosta M.Hoern. non Bell.). 13. " Bardini Bell. (?) M. Raciborski. Ueber eine fossile Flora in der Tatra. Eine vorläufige Mittheilung. In den sogenannten Tomanowaschichten, welche unter den Kössener Mergeln und Kalken in der Tatra und benachbarten Gebirgen Nord- ungarns liegen, diese stets begleiten und aus bunten Schiefern und Mergeln mit Zwischenlagern von weissen und grauen Quarziten bestehen, entdeckte der Verfasser eine kleine fossile Flora. Die Localität, wo diese 264 Verhandlungen. Nr. 14 Flora gefunden wurde, heisst „Özerwone Zlebki“ und liegt im Koseielisko- Thale. Die Pflanzen finden sich theils als undeutliche Abdrücke in den Quarziten, theils als besser erhaltene, mit verkohlter Pflanzen- substanz und häufig auch mit einem dünnen gelbbraunen oder irisirenden Ueberzuge von Eisenoxydhydrat bedeckte Abdrücke auf den Schieferungs- flächen der schwarzen Schiefer. Diese Flora besteht, abgesehen von einigen unbestimmbaren Resten, aus folgenden Arten: 1. Equisetum Chalubinskil n. sp. scheint dem E. Münsteri Sternb. höchst ähnlich zu sein, doch sind an den erwachsenen 10—28 Milli- meter dieken Internodien keine vollständigen Blattzähne mehr erhalten; an allen ist die schmale Blattspitze in gerader Linie abgebrochen. (An über hundert Exemplaren meiner Sammlung ist keine einzige Blatt- spitze erhalten, alle Blattspitzen erscheinen geradlinig abgebrochen.) Die Sporangien tragenden, sechseckigen Schildehen sind nur bis 1:5 Milli- meter breit. 2. E. aff. Bunburyanum Zigno. Diese Art sieht einigen Zeich- nungen von Zigno (Flora oolithica Tab. III, Fig. 5, 6) ganz ähnlich, doch sind die Carinalriefen an den Blattscheiden und den spitzen Blatt- zähnen deutlich sichtbar. ’ 3. Schizoneura hoerensis His. sp. Nur wenige, schlecht erhaltene Stammstücke ohne Blätter, welche mit den typischen Exemplaren aus dem Rhät Schonens und Frankens und meinen Exemplaren aus den feuer- festen Thonen der Krakauer Umgebung, aber auch mit S. Meriani Bryn. aus den Lunzer Schichten übereinstimmen. 4. Olathropteris platyphylla Brgn. 5. Dietyophyllum aff. Dunkeri Nath. Nur Bruchstücke vorhanden, welche der rhätischen D. Braunii Schenk und der D. Dunkeri Nath. aus den rhätischen Schichten Schonens und den liassischen Deutschlands ähnlich sind. 6. Oladophlebis lobata Old. et Morris. Mehrere Bruchstücke einer winzigen Farrmspecies, welche mit der indischen Pecopteris lobata Old. et Morris. aus den liassischen Schichten aus Bindrabun in der Rajma- halgruppe übereinstimmen. 7. Oladophlebis Roesserti Presi. Stimmt mit der typischen Form Frankens ganz überem. Die häufigste Pflanze in den Tomanowa- schichten, doch konnte keine Spur einer Fructification gefunden werden, ebenso wie an den zahlreichen von O. Heer u. A. zu Asplenium ge- rechneten Farnen, die ich in den feuerfesten Thonen der Krakauer Umgebung gefunden habe. Eine Form mit schmäleren und kleineren Blättehen wird als forma parvifolia unterschieden. 8. Palissya Braunii Endl. Einige Zweigfragmente mit Blättern, leider ohne Früchte, dieser in der rhätischen Formation so häufigen Conifere. 9. Widdringtonites sp. Undeutliche Abdrücke in den Quarziten, dem W. Keuperianus Heer ähnlich. Durch diese Flora wird das rhätische Alter der Tomanowa-Schichten bewiesen, und da dieselben unter den Kössener Schichten liegen, so sind dieselben dem unteren Rhät zuzuzählen. Es scheinen also die Tomanowa- Schichten ein Süsswasseräquivalent der mächtigen unterrhätischen Meeres- ablagerungen der Alpen, des Hauptdolomites und Plattenkalkes zu Nr. 14 Sitzung am 11. November. M. Raciborski. 265 sein. Da jedoch in den letzteren nur eine einzige Landpflanze gefunden worden ist (Araucarites alpinus in den Seefelder Schiefern), so ist eine Parallele zwischen den analogen Bildungen der Alpen und der Tatra schwer genau durchzuführen. Eine ähnliche Gliederung der rhätischen Formation, wie in der Tatra, scheint dagegen bei Seinstedt in Deutschland Platz zu finden. M. Raciborski. Taonurus ultimus Sap. et Mar. in Galizien. Im Jahre 1881 ist ein interessantes Gebilde aus den miocänen Schichten in Alcoy (Spanien) unter dem Namen Taonurus ultimus von G. de Saporta und A. F. Marion beschrieben (L’evolution du r&gne vegetal; Les eryptogames, pag. 89, Fig. 28). Das Gebilde ist von den Autoren mit den secundären Taonurus- und Cancellophyeusarten und dem silurischen Physophycus verglichen und als eine Alge den räthselhaften Aleetorurideen zugezählt. Fast zu derselben Zeit hat A. G. Nathorst in seiner epochemachenden Abhandlung die zahlreichen als fossile Algen beschriebenen Gebilde einer Kritik und Revision unterworfen und dabei die sogenannten Alectorurideen als unorganisch gedeutet (M&emoire sur quelques traces d’animaux sans vertebres ete., pag. 89). G. de Saporta vertheidigt seine Ansicht in späteren Abhandlungen und bemühte sich, . die organische Natur und Selbstständigkeit des Taonurus ultimus, der Spongeliomorpha etc. zu beweisen, indem er zeigte, dass dieselben nicht im Halbrelief erhalten, aber gänzlich isolirbare Dinge darstellen, die mit einer regulären Oberflächensculptur bedeckt unmöglich unorganischen Ursprunges sind (Nouveaux documents relatifs aux organismes proble- matiques des anciennes mers in Bull. de Ja Societe geolog. de france. 1887, pag. 286). Es ist den Bemühungen der Herren Professoren F. Bieniasz und M. Komnicki gelungen, den Taonurus ultimus Sap. et M. in Östgalizien aufzufinden. F. Bieniasz sammelte viele Exemplare in Bohutyn bei Pomorzany, welche er mir vor einigen Jahren zur Be- stimmung freundlichst mittheilte. Prof. L. Komnicki entdeckte ihn an mehreren Localitäten bei Lemberg, Pomorzany, Ihnatöw, pod Seianka na Miynkach (M. Komnicki, Stodkowodny utwör na Podolu in Be- richten der physiographischen Commission in Krakau. 1886, Bd. XX, pag. 99), da ihm aber das Buch von Saporta und Marion nicht bekannt war, die andere Abhandlung des Herın G. de Saporta über den Taonurus erst später (1377) erschien, so beschrieb er das Gebilde unter neuem Namen: Glossifungites saxicava nov. gen. et sp. (loc. eit.). Dass Glossifungites saxicava Lomn. und Taonurus ultimus 8. et M. Synonyma sind, erklärte ich schon in der Sitzung der physiographischen Commission, 29. October 1886, und jetzt kann es desto weniger zweifel- haft sein, als G. de Saporta in der schon eitirten späteren Abhand- lung musterhafte Abbildungen und ausführliche Beschreibung dieser Species geliefert hat, und wenn ich heute noch einmal diesen Gegen- stand berühre, so geschieht das nur deshalb, um mit Hilfe unserer Exemplare die streitige Frage: ist Taonurus ultimus ein Organismus (Saporta) oder nicht? (Nathorst), zu beleuchten. Unsere Exemplare stimmen, was die Gestalt anbelangt, mit den spanischen gänzlich überein; sie stellen zungen- oder hufeisenförmige, K,k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr, 14. Verhandlungen. 40 966 Verhandlungen. Nr. 14 zusammengedrückte Abgüsse dar, welche mit einem diekeren Rand- wulste umgeben sind. Die Grösse ist sehr variabel und ist die Varietät minor des Herrn KHomnicki nicht haltbar, da ich beisammen ganz kleine und sehr grosse Exemplare gesehen habe. Die grössten sind bis 2 Deeimeter lang, 8 Centimeter breit, 1’5 Centimeter an dem Rand- wulste, in der Mitte aber nur bis 4 Millimeter dick. Sie sind von gelb- lichen Sandkörnern gebildet, zwischen welchen sich noch hier und da miocäne Meerespetrefakten, wie Arca lactea und andere Arten, finden. Be- sonders aber interessant ist der Umstand, dass der Taonurus ultimus stets nur in den obersten Schichten der weissen Senonkalke (opoka), an der Grenze dieser mit miocänen Sandsteinen vorkommt, und zwar in Gestalt hufeisenförmiger Aushöhlungen, die nach unten gerundet, von den Seiten zusammengedrückt, bis 2 Decimeter tief in die Senon- kalke, nach oben aber in die miocänen Sandsteine und Sande reichen und mit dem miocänen Material ausgefüllt sind. Dieser Umstand lässt in unserer Species einen felsbohrenden Organismus erkennen, was auch von den Herren Komnickiund Bieniasz gleich erkannt war. Was die systematische Stellung dieses Gebildes, welches Komnicki mit den felsbohrenden Schwämmen, G. de Saporta aber mit den Algen ver- gleicht, anbelangt, so ist bei jetzigem Zustande unserer Kenntniss am besten, dasselbe zwischen den Petrefakten incertae sedis stehen zu lassen. Wir sehen also, dass die Ansicht A. G. Nathorst's, die Taonurus species seien keine selbstständige Organismen, den Taonurus ultimus 8. & M. nicht betrifft; es hat aber diese Art überhaupt mit den von C. v. Fischer-Ooster Taonurus benannten Gebilden fast nichts Gemeinsames. Die Gattungsdiagnose lautet bei C.v. Fischer-Ooster (Die Fucoiden der Schweizer Alpen, pag. 41) folgendermassen: „Frons plano-foliacea , flabellatim disposita, ezonata, in statu fossili non nisi strias plus minus distinetas ex uno centro egredientes et secus species varie sed regulariter curvatas, reliquens“, und etwas weiter sagt er, dass sich die Taonurus-Exemplare „unmöglich von den Felsen ablösen lassen“, was alles auf 7. ultimus S. & M. nicht passt. Die drei von Fischer-Ooster beschriebenen Taonurusarten (7. Drianteus, flabelli- formis , liasinus) sind von unserer Art prineipiell verschieden. Aus diesem Grunde muss man dem Taonurus ultimus einen anderen Gattungs- namen geben. Er soll Glossifungites ultima Sap. et M. sp. heissen. Auch die Gattung Spongeliomorpha Sap. ist mir von Galizien be- kannt. Es stellt nämlich die in Sudof bei Krakau gewöhnliche Spongia sudolica Zareczny (OÖ Srednich warstwach kredowych okolie Krakowa in den Berichten der physiographischen Commission in Krakau. 1878, Bd. XI, Tab. IV) eine Spongeliomorpha des cenomanen Zeitalters dar, welche von der miocänen 9. iberica Sap. aus Alcoy in Spanien nur sehr wenig verschieden ist. Vincenz Hilber. Erwiderung (Thalungleichseitigkeit). In Nr. 9 der diesjährigen Verhandlungen findet sich eine Be- sprechung meiner Abhandlung „Die Entstehung der Thalungleich- seitigkeit“!) von E. Tietze. In der Stellung eines Referenten übt !) Mittheilungen d. naturw. Vereines f. Steiermark. 1389. Graz 1890, pag. 84. Nr. 14 Sitzung am 11. November. V. Hilber. 267 Tietze hier das Richteramt in dem Streit zwischen ihm und mir. Das Urtheil fällt zu Gunsten der mit dem Richter identischen Partei aus. Der Gegner „verwechselt ursprüngliche Voraussetzungen und Folge- rungen in ganz origineller Weise“, seine „seltsame Dialektik lässt, wie schon angedeutet, weitere Erörterungen ihm gegenüber als ganz aus- sichtslos erscheinen“. Derlei Schmähungen des Gegners pflegen dort einzutreten, wo die Gründe zu dessen Widerlegung versagen. Auf das Sachliche lässt sich denn auch Tietze nicht ein. „Es braucht auf diese Polemik nicht weiter eingegangen zu werden“, lauten seine Worte. Dafür versucht er, den Gegner durch den Vorwurf der Denk- schwäche herabzusetzen. Wie verhält es sich nun mit der Berechtigung dieses Vorwurfes ? Wie mehrfach erörtert, fehlt in Galizien der Löss häufig an den östlichen Thalgehängen, während er an den westlichen stark entwickelt ist. Gleichzeitig sind die östlichen Gehänge steil, die westlichen sanft. Tietze meint, der Löss auf der Westseite rühre von den (vor- herrschenden) Westwinden der Diluvialzeit her, welche den mitge- brachten Staub auf dem windstilleren Ostabhang !) des Hügels fallen liessen. Ich sagte nun (ganz nebenbei, denn ich konnte stärkere Gründe gegen Tietze’s Aufstellung anführen), dann ist nach Tietze der Löss überhaupt aus Westen gekommen und haben die Ostwinde überhaupt keinen Löss gebracht (Tietze muss das annehmen, sonst könnte er das Fehlen des Löss auf der Ostseite so vieler Thäler nicht erklären ; denn, dass gar nie ein Östwind geweht hätte, meint er nicht). In diesem Falle ist aber nicht einzusehen, wozu die weitergehende Annahme gemacht wird, dass die Westwinde vorgeherrscht hätten, indem schon die in jener enthaltene Annahme, dass die Westwinde den Löss gebracht haben, ob sie nun vorherrschten oder nicht, zur Erklärung genügt. Tietze hat also mehr geschlossen, als er zu schliessen brauchte, und das ist ein logischer Fehler, nicht aber meine Bemerkung, welche er als einen solchen hinstellt. Zur Vermeidung von Missverständnissen führe ich noch an, dass ich nicht etwa die Annahme, der Löss sei aus Westen gekommen, zur Erklärung der Erscheinung für ausreichend halte. Dagegen spricht schon das von mir bereits im Jahre 1882 (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt) betonte beiderseitige Lössvorkommen in meridionalen Thälern und gegen die Tietze’sche Annahme, der Löss habe sich an den windgeschützten Östseiten der Hügel bei Westwinden abgelagert, am stärksten die That- sache, dass die dem Winde am meisten ausgesetzten Plateauhöhen Galiziens fast stets eine Lössbekleidung haben, was Tietze in seinen Erklärungen andauernd ignorirt. Tietze erklärt auch nicht eine weitere mit der einseitigen Lössvertheilung verknüpfte Erscheinung, die Ungleichheit der Thal- böschungen 2), welche ich als die Ursache der ungleichen Lössvertheilung betrachte: die sanften westlichen Thalgehänge (deren Entstehung ich !) Das vom Thale aus westliche Gehänge ist vom Hügel aus das östliche. ”) Denn seinen ersten Erklärungsversuch, wonach der Lössabsatz die Asymmetrie verursacht habe, hat er mit der Anerkennung der Asymmetrie des Grundgebirges indirect zurückgezogen. 40* 68 Verhandlungen. Nr. 14 anderwärts zu erklären und mit einer dritten, von Tietze nicht be- achteten Begleiterscheinung, dem verschiedenen Niveau der benachbarten Tbalböden, in Einklang zu bringen versucht habe) boten günstigere Absatzflächen, als die steilen östlichen. Dass der Löss nicht die Ur- sache der Thalungleichseitigkeit ist, beweist das häufige Vorkommen derselben in lösslosen Gegenden. Noch mehrere meiner gegen Tietze’s bezügliche Arbeiten ge- richteten Aeusserungen sind von ihm übergangen worden, obwohl gerade sie es gewesen sein mögen, welche ihn zu einer, wie ich glaube, ganz ungehörigen Ausdrucksweise veranlassten. Ich würde wünschen, dass die Leser des Tietze’schen Referates auch die in demselben be- sprochene Mittheilung ihrem Urtheil zu Grunde legten. Weniger die rein wissenschaftliche Seite meiner Darlegungen dürfte Tietze’s Auf- regung hervorgerufen haben, als vielmehr meine Vertheidigung eines anderen Fachgenossen gegen Tietze’s ungerechtfertigte Prjoritäts- ansprüche. Hervorheben will ich noch zur weiteren Bezeichnung seiner Methode, dass Tietze einen nur an einer Stelle vorkommenden Schreibfehler (östliches Thalgehänge statt westliches) als ein Missver- ständniss von meiner Seite bezeichnet, obwohl ich an allen anderen Stellen die richtige Bezeichnung gesetzt und die Erscheinung viel öfter beobachtet habe als er. A. Pichler. Zur Geognosie von Tirol. Das Wetter war heuer wenig günstig. Unter dem Hochplatt bei Öbermiemingen habe ich ein schönes Exemplar der Chemnizia Rosthorni gefunden. So ist der Zusammenhang mit dem Gebirge östlich des Schar- nitzpasses hergestellt. Bei Obsteig hat sich der Klammbach tief in den Glacialschotter eingegraben und ein Lager Diluvialtorf entblösst, genau so wie bei dem bekannten Vorkommen an der Mühlauer-Brücke. Im Diluvialschotter fanden sich runde Gerölle von Porphyr und Julier Granit aus Engadin. Die zahlreichen Felsblöcke der Gegend stammen aus der Oetzthaler Masse und nahmen ihren Weg wohl über den Grünberg und durch den Pass zwischen Grünberg und Simmerig. Vorträge. A. Bittner. Zur Geologie des Kaisergebirges. Der Vortragende bespriebt die gegenseitigen Beziehungen der zwei Carditaschichtenzüge des Hohen Kaisers und das Verhalten desselben zu: dem sog. Wettersteinkalke dieses Gebirges. Nähere Mittheilung über diesen Gegenstand bringt das Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1890, Heft 3 und 4. Georg Geyer. Ueber die tektonische Fortsetzung der Niederen Tauern. Ein wesentliches Resultat meiner heurigen Aufnahmen im Gebiete des Blattes Murau (17, X) bildet die östliche und südliche Abgrenzung einer schon seit Langem bekannten Gneissmasse, als deren Centrum Nr. 14 Sitzung am ]1. November. G. Geyer. 269 ursprünglich die Hochwildstelle bei Schladming angesehen worden ist. Aus den Untersuchungen von M. Vacek hat sich jedoch seither ergeben, dass diese Gneisse eine grössere Verbreitung erlangen und sich auch vom Hochgolling her durch den Hintergrund der Sölkthäler nach Osten fort- setzen. Die Hauptmasse jenes Aufbruches besteht aus lichten, plattigen Zweiglimmergneissen, wozu sich auch typische Augengneisse gesellen. An deren Basis treten zähe Hornblendegneisse auf, welche zur Bildung von schroffen Wänden und zackigen Gipfeln Veranlassung geben und gewissermaassen als Kern der ersteren emportauchen. Auf Grund der zum Theil allerdings verschwommenen Grenze der Hornblendegneisse gegen die hangenden Gneisse einerseits und der scharfen Grenze der letzteren gegenüber dem aufliegenden Granatenglimmerschiefer ander- seits lässt sich entnehmen, dass jene Gneissserie der Axe eines Gewölbes entspricht, dessen Scheitellinie sich nach Ostsüdosten zu allmälig senkt. In Folge dessen verschmälert sich die Gneisszone zungenartig nach jener Richtung und taucht an der Röthelkirchspitze (2474 Meter) endlich unter die Glimmerschiefer des Greimberges hinab. Bezeichnend dafür ist der Umstand, dass sich die Schichten des Gneisses nicht nur im Norden und Süden, sondern auch an der schmalen Östspitze unter die vorliegenden Glimmerschiefer hinabneigen und dass ein den Glimmer- schiefern an deren Basis eingeschaltetes Kalklager jene Grenze fast parallel umsäumt. Dabei erscheint die Antiklinale sowohl innerhalb der Gneisszone, als auch im Gebiete der Glimmerschiefer, unter denen sich erstere rückenartig fortzusetzen scheint, dadurch scharf markirt, dass der Wechsel der beiden Fallrichtungen überall auf kleinem Raume erfolgt. Nirgends konnte ein flacher Gewölbscheitel als vermittelnde Zone zwischen dem Nord- und Südflügel beobachtet werden, man gelangt vielmehr stets aus der gegen Süden geneigten Serie in den durchaus nach Norden einfallenden Complex durch ein schmales Intervall steil aufgerichteter Schichten. Eine Reihe von übereinstimmenden Beobachtungen hat nun des Weiteren gezeigt, dass die Serie der Granatenglimmerschiefer , welche nach dem Untertauchen des Gneissrückens auf der KRöthelkirchspitze die ganze Breite des Tauernkammes zwischen dem oberen Donners- bachwald und Oberwölz einnimmt, von dort ab zunächst regelmässig nach Osten streicht, dass jedoch ungefähr im Meridiane des Hohen- warth (2361 Meter) eine Schwenkung desgesammten Systems nach Südosten erfolgt.’) Die Gesammtmasse des Glimmerschiefers lenkt sohin in den Raum zwischen dem Schöttlgraben und den Thälern Pusterwald-Brettstein ein, und alle Glieder der Schichtreihe streichen in südöstlicher Richtung gegen das Murthal zwischen Scheifling, Unzmarkt und St. Georgen aus, um sich jenseits in den Seethaler Alpen fortzusetzen. Es mag hier darauf hingewiesen werden, dass auch in den See- thaler Alpen das maassgebende Streichen von Nordwest nach Südost gerichtet ist, was sich sowohl in der Liegendgrenze gegen den Gmneiss von Obdach , als auch in der Hangendgrenze gegen die Kalkthon- " Werslkiche auch: D, Stur, Geologie der Steiermark, pag. 34 fl. 270 Verhandlungen. Nr. 14 phyllite von Neumarkt manifestirt. Schon in meinem letzten Aufnahms- berichte!) wurde bemerkt, dass die westöstlichen Streichungsrichtungen aufdem Kamme der Seethaler Alpen secundäre Erscheinungen dar- stellen, welche den vielfach wechselnden Neigungen innerhalb einer flachen Antiklinale entsprechen dürften. Die angedeutete Schwenkung der Streichungsrichtung vollzieht sich insoferne mit Beibehaltung der tektonischen Axe, als auch in der Strecke Hohenwarth-Unzmarkt ein beiderseitiges Abfallen, hier also nach Südwest, beziehungsweise Nordost, nachweisbar ist. Nachdem ich mich durch viele Beobachtungen überzeugt hatte, dass jene Drehung im Streichen eine allgemeine sei, erschien es von Wichtigkeit, das Verhalten gewisser Kalkzüge zu untersuchen, durch deren bildliche Festlegung gewissermaassen ein graphischer Beweis für die Richtigkeit und den gesetzmässigen Charakter jener Schwenkung erbracht werden konnte. Diese Kalklager, die sich aus dem Lavantthale über Obdach und Weisskirchen nach Judenburg herüberziehen und von dort mit nord- westlichem Streichen gegen Ober-Zeyring ihre Fortsetzung finden, mussten, wenn die gedachten Voraussetzungen richtige waren, noch weiter nach Nordwesten zu verfolgen sein und schliesslich auch den wasserscheidenden Hauptkamm der Niederen Tauern zwischen dem Hohenwarth und Bösenstein überschreiten. In dem eitirten Aufnahmsberichte wurde bemerkt, dass die frag- lichen, hoclikrystallinischen Kalke in Lagerform nahe an der Basis des Glimmerschiefers eingeschaltet sind. Längs der begangenen Grenzregion fallen sie sammt dem Glimmerschiefer stellenweise gegen, also scheinbar unter den Gneiss des Grössenberges ein; an vielen Punkten (Obdach- egg) jedoch zieht sich hart an der Gneissgrenze noch ein zweiter schmaler Kalkzug hin, der dem Gneisse conform aufliegt und höchst wahrscheinlich den häufig verdrückten Gegenflügel des ersteren dar- stellen dürfte, wie l..c. pag. 201 aus dem Zusammenhange abzuleiten versucht wurde. Theils in Folge einer klar zu beobachtenden raschen Zunahme der Mächtigkeit. theils wegen des Verhältnisses zwischen der Streichungs- richtung, dem Einfallen und Neigungswinkel einerseits und der Terrain- böschung andererseits schwillt der von jenem Kalklagersystem einge- nommene Flächenraum gegen Ober-Zeyring örtlich an, oder treten auch scheinbare Spaltungen der Kalkzüge ein, welche den Eindruck einer unregelmässigen Auflagerung hervorrufen können. Allein der völlige Parallelismus in der Schiehtung und die weitere Ueberlagerung durch Glimmerschiefer lassen schon hier die Einheitlichkeit dieses Complexes von Glimmerschiefern und Kalkzügen erkennen. Auch zwischen Judenburg und Zeyring tritt gegen den liegenden Gmneiss (nordöstlich von Pöls) ein zweites System von Kalkzügen auf, das als Gegenflügel des Ober-Zeyringer Lagers aufgefasst werden kann; die obwaltenden Differenzen in der Mächtigkeit sind hierbei unmaassgeblich, !) Verhandl. d, k. k. geol. Reichsanstalt. 1890, Nr. 10, pag. 203. Nr. 14 Sitzung am 11. November. v. Gümbel. 271 nachdem das linsenförmige Auskeilen jener Kalke nach anderen Richtungen hin nachweisbar ist. Weiterhin im oberen Theile des Pusterwaldgrabens, wo die alpen- hafte Entblössung des Terrains gute Aufschlüsse erzeugt und alle Zweifel an der Lagerform aufhebt !), lassen sich die Kalkzüge von Schritt zu Schritt verfolgen. Man erkennt dort, dass die ganze Stufe von einem Hauptkalklager und einigen minder mächtigen Linsen auf- gebaut wird, zwischen denen vielfach sehr kalkreiche Schieferlagen auftreten. Nun konnte durch Begehung des vom Hohenwartlh über die beiden Schönfeldspitzen zum Pusterecksattel hinziehenden Grates that- sächlich nachgewiesen werden, dass das Hauptkalklager auf dem Pusterecksattel den wasserscheitlenden Hauptkamm der Niederen Tauern überschreitet und' dass sich die secundären Züge theils über das Pölseckjoch südlich vom Hohenwarth , theils quer über den Nordabfall jenes Gipfels, theils endlich über einen östlichen Absenker der Schön- feldspitzen in das Donnersbachthal fortsetzen. Aus dem Verlaufe jener Kalkzüge ergibt sich sonach, dass der von Westen herüber streichende Complex von Granatenglimmerschiefern vor der Gneissmasse des Bösensteins?) nach Südosten abschwenkt, um sich dann weiterhin in dem Gebiete der Seethaler Alpen fortzusetzen. Die tektonische Axe der Tauernkette wendet sich also vom Hohen- warth ab nach Südosten und nimmt dadurch eine Richtung an, welche für das Gebirgsstreichen, den Kammverlauf und die Thalzüge jenes Theiles von Steiermark und Kärnten in hohem Maasse bezeichnend ist. Dagegen tritt uns in dem Streichen der Rottenmanner Gneisse, die sich, bogenförmig nach Süden vortretend, in den Sekkauer Alpen, Muralpen und ceetischen Alpen fortsetzen, wie es scheint, ein selbst- ständiges weiteres Element der Gebirgsfaltung entgegen, auf dessen Be- ziehungen zur Lage der Südspitze des böhmischen Massivs schon M. Vacek hingewiesen hat.:) Literatur-Notizen. Dr.v. Gümbel. Die mineralogisch-geologische Be- schaffenheitderaufder ForschungsreiseS.M.S.,Gazelle“ gesammelten Meeresgrund-Ablagerungen. Separat-Abdruck aus dem Werke: Forschungsreise S. M. S. „Gazelle“. II. Theil: Physik und Chemie, pag. 1—48. In dieser, durch reiches Detail und eine Fülle von Thatsachen hervorragenden Arbeit gibt der Verfasser eine Beschreibung der Beschaffenheit der zahlreichen, bei !) M.Vacek (Ueber die geologischen Verhältnisse der Rottenmanner Tauern. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1884, pag. 390) führt aus jener Gegend unconform auflagernde Kalkmassen an, welche nicht mehr der altkrystallinischen Serie angehören. Mit diesen Massen haben die hier erwähnten Kalklager offenbar nichts gemein. ?) Ueber den Aufbau der Gneissmassen Bösenstein-Griesstein-Sekkauer Zinken als schiefes Gewölbe siehe den eitirten Bericht von M. Vacek in den Verhandl. d. k.k. geol. Reichsanstalt. 1884, pag. 390 ff. 3) Verhandl. d k.k. geol. Reichsanstalt. 1886, Nr. 3, pag. 73. 972 Verhandlungen. Nr. 14 der Erdumseglung S. M.S. „Gazelle“ gesammelten Meeresgrundproben. In das Detail einzugehen ist dem Referenten an dieser Stelle nicht möglich und begnügt sich der- selbe nur das Wichtigste aus den zahlreichen Untersuchungen hervorzuheben. Was die Art der Untersuchung anbelangt, so wurde dieselbe bei den einzelnen Meeresgrundproben hauptsächlich nach vierfacher Richtung vorgenommen. Vorerst wurden die Proben durch Schlämmen in ganz feine, feine und gröbere Bestandtheile gesondert. Jeder dieser Theile wurde dann physikalisch-optisch untersucht, und zwar nach den bei der Unter- suchung von Gesteinsdünnschliffen üblichen Methoden. Bei diesen Untersuchungen wurden zuerst die durch Schlämmen direct gewonnenen Bestandtheile geprüft, dann die mit verdünnter Salzsäure Behandelten. Ueberdies wurden aus den durch Schlämmen erbal- tenen Proben auch noch die durch den Magnet ausziehbaren Theilchen besonders untersucht. Eine dritte Reihe von Untersuchungen betraf die whemische Beschaffenheit der Proben, wobei besonders der Gehalt an Kalkcarbonat und Manganoxyden geprüft wurde. Ausserdem wurde in vielen Fällen eine chemische Analyse vorgenommen und oft auch auf Magnesia, Nickel, Phosphorsäure etc. geprüft. Endlich wurden orga- rische Beimengungen, die ja hier eine grosse Rolle spielen, näher untersucht. Bei dieser letzten Arbeit wurde der Verfasser durch Herrn Dr. Egger unterstützt, der in vielen Proben die zahlreichen Foraminiferenarten bestimmte, Die erste Reihe der beschriebenen Meeresgrundproben stammen aus dem atlan- tischen Ocean. Besonders interessant ist der Nachweis einer Art Fett in der Probe Nr. 3 (von 42° 9'3° nördlicher Breite und ]4° 38:2’ westlicher Länge, aus 5103 Meter Tiefe). Dieses Fett findet sich in Form rundlicher Knöllchen einer sehr leichten, schwer mit Wasser za benetzenden, blendend weissen Substanz und konnte aus der Probe mit kochendem Alkohol ausgezogen werden. Zu erwähnen wäre auch noch das häufige Vor- kommen von Glauconitkörnchen in vielen Meeresgrundproben. Sehr interessant ist z. B. die Beschreibung derselben aus der Meeresgrundprobe Nr. 70 von 6° 278° nörd- licher Breite und 11° 20'2° westlicher Länge, aus 68 Meter Tiefe. Gümbel sagt darüber Folgendes: „Am häufigsten unter allen Mineralbeimengungen kommen Körner von Glauconit vor, Dieselben sehen sehr frisch aus und sind offenbar an Ort und Stelle entstanden, vielfach selbst noch in der Entstehung begriffen. Viele der Körnchen zeigen nämlich unzweideutig die meist halbmondförmige Form von Foraminiferenkammern, während andere eine mehr kugelige, walzen- und eiförmige Gestalt: besitzen oder aus mehreren einzelnen rundlichen Knöllchen zusammengesetzt sind. Untersucht man nun die vor- kommenden Foraminiferengehäuse näher, so bemerkt man bei einzelnen derselben einen grünlichen oder graulichen Farbenton, welcher durch das Weiss der Schale hindurch- schimmert. Mit sehr verdünnter Säure behandelt, löst sich die Schale auf, und es zeigt sich nun, dass entweder srauer Schlamm oder häufig auch Glauconitsubstanz die Kammern ausfüllen und nach der Auflösung der Schale als isolirte Körnchen zum Vorschein kommen. Es ist nach diesen directen, unter der Lupe vorgenommenen Ver- suchen unzweifelhaft, dass sich jetzt noch in den Kammern abgestorbener Foraminiferen- schalen Glauconit bildet, und dass ein grosser Theil der lose vorfindlichen Glauconit- körnchen von solchen steinkernähnlichen Ausfüllungen abstammt, welche, nachdem der Kalk der umhüllenden Schale durch Kohlensäure aufgelöst worden ist, in einzelne Körner zerfallen.“ Ein anderes interessantes Vorkomnen von Glaukonit beschreibt der Verfasser aus der Probe Nr. 38 von 34° 6°5° südlicher Breite und 18° 65° östlicher Länge aus 214 Meter Tiefe. Hier sind die Glaukonitkörnchen zum Theil ebenfalls in den Kammern von Foraminiferengehäusen gebildet und dann durch Auflösung der Kalkschale frei geworden, wie sich dies durch directe Beobachtung nachweisen lässt, andere grössere Körner entstammen der Ausfüllung kleinerer Gastropoden; der grösste Theil der vor- handenen Glauconite dürfte aber einer Art Entoolithbildung seinen Ursprung verdanken. Diese Art der Bildung, sowie auch die in Foraminiferengehäusen hat v. Gümbel in seiner Arbeit „Ueber die Natur und Bildungsweise des Glauconits“, Sitzungsberichte der königl. bayr. Akademie der Wissenschaften in München, 1836, pag. 435 in aus- führlicher Weise auseinandergesetzt. Die Analyse des Glauconites aus dieser Meeresgrundprobe ergab folgende Resultate: Nr. 14 Sitzung am 11. November. v. Gümbel. 273 Kieselsäure mit Spuren Titonsänre . . 2... ..46'90 Tionerde . EI ET TEN EREN tar. 5,44:06 EESCNORYAR SR 1 mn 20 BISENORYAIEF rn na erh a 300 Ralkerdenee 0 2 2 a u, 0030220) Bittererilen gar. 1. re er 070 Kali : er a ers ana s10HlO INATTONBERE, 0% 0 EN, ee BEE WASSERS SE Et 2 u yet. 30520 99:24 Ausserdem enthält die Probe noch Spuren von Manganoxyd, Phosphorsäure und Schwefelsäure. Hier seien noch die Probe Nr. 42 (22° 22'8° südlicher Breite und 25° 27'2‘ west- licher Länge, 5170 Meter Tiefe) und Nr. 43 (13° 44°6° südlicher Breite und 25° 413’ westlicher Länge, 5618 Meter Tiefe) erwähnt, die typische Beispiele von sogenanutem rothen Tiefseethon geben. v. Gümbel erklärt die geringe Menge von Kalkcarbonaten in diesen Ablagerungen nicht durch Auflösen und Wegführen der ursprünglich beigemengten kalkigen Meeresthierschalen durch die im Meerwasser vorkommende freie Kohlensäure, sondern spricht sich dahin aus, dass die Hauptmenge der Ablagerungen dem feinsten Abschlämmungsproducte entstammt, welche vom Festlande her durch Flüsse dem Meere zugeführt werden und im Meerwasser suspendirt auf sehr bedeutende Entfernungen von den Küsten sich verbreiten. Es sei hier die chemische Beschaffenheit der beiden Proben angeführt: Meeresgrundprobe 43 Meeresgrundprobe 42 IRSTeReISaune a a 2 2RAONBrOcent Fr Iansanrepenge.. Kamel. el 02. 1 SulDlErsgert Funnstende RN et 202 A Eisenoxyd und Eisenoxydul . . . . .1175 „ f 11:00 Manganoxyd . . . ee | 2 Kalkenonai re De ne 150 ISuererdoen..): Date ee. 0228: % D2Se DROHT nl e.. 1:3, ER ar DD, TE NER. ol a ee oe Spuren von Natron Phosphorsäure, Chlor, Schwefelsäure . . Spuren und Phosphorsäure MEESerZundOrsanischeser rät, 5:20 Procent 99:36 100:12 Eine zweite Reihe von Meeresgsrundproben stammen aus dem indischen Ocean. Hier sei besonders erwähnt, dass ein grosser "Theil der hier erwähnten Ablagerungen deutlich nachweisbar, feines vulcanisches Material, besonders Bimsstein, enthält. Hervorzuheben wären hier auch die zahlreichen Globigerinenschlamme, von denen besonders die Probe Nr. 59 (38'12° südlicher Breite und 77° 41'60° westlicher Länge aus 1485 Meter Tiefe) eine genaue Unte:ısuchung gefunden hat. Nach v. Gümbel enthält ] Cubikcentimeter dieses Globigerinenschlammes: „Foraminiferengehäuse über 0'00025 Meter im Durchmesser gross 5.000 Exemplare a unter:00025 nn . r 200.000 > zerbrochene und zerfallene Gehäuse . . . . 22. 2.2... ....220.00U ® DE RB TH ee ee en ee Be af 220.000 4 Kalkstäbeben und kalkige Staubtheilcken . . . 22.2... 480.000 n Sieneennadelehenn neu a. u ee sonen. 150.000 a Bennokarien und? Diatomeens sm nn u 100.000 n PNA KO TEICHE a en es ee ne 2 240:000 Dazu kommen noch nicht näher definirbare, staub- und pulverförmige Körnchen bis zur verschwindenden Grösse, die sich der Zählung entziehen.“ In chemischer Beziehung besteht dieser Schlamm natürlich im Wesentlichen aus Kalkearbonat (81'06°/,). Als Mineralbeimengungen konnten nachgewiesen werden: Augit, Magneteisen, Feldspath (Plagioklas und Sanidin), Zirkon, Eisenglanz, Pseudo- brookit und vulcanisches Glas, dagegen fehlten Quarzkörnchen. K.K. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 14. Verhandlungen. 41 974 Verhandlungen. Nr. 14 Eine dritte und letzte Reihe von Meeresgrundproben stammen aus dem Gebiete der australischen Inseln. Hier konnte in den meisten Fällen das Vorhandensein vulca- nischen Materials mit Sicherheit constatirt werden (Bimsstein, Olivin). Die meisten Proben enthalten auch ziemlich viel Mangan. In dieser Beziehung ist besonders die Probe Nr. 136 (25° 50° südlicher Breite und 161° 42°1’ westlicher Länge aus 5084 Meter Tiefe) zu erwähnen, die knollige Concretionen von schmutzig- brauner Farbe enthält, die in ihrer Beschaffenheit übereinstimmen mit den durch die Challenger-Expedition bekannt gewordenen Manganknollen (Halobolit). Der Verfasser, der auch die von der Challenger-Expedition stammenden Manganknollen untersuchte (Sitzungsberichte der königl. bayr. Akademie der Wissen- schaften, mathem.-phys. Classe, 1878, 2, pag. 189) erklärt die hier vorliegenden Manganknollen vollständig ident mit jenen. Diese Knollen zeigen keine Spur organischer Structur und haben nach A. Schwager folgende chemische Zusammensetzung: Eisenoxyd (und Be)“ 52460 Mangansuperoxyd . . FR 23:000 Kieselsäuneger ser ar Br Ditansäurer, re er 10:660 Dhonerdeo.) Ares 210210 Kalkerder res mg le. 05920 Bittererden Er rer are Bäryterde; IN False 2020 .0:009 Kallı.., vr so. ee. 3 Natron, eubit ua DRUCREULIeN 2 19:358 Chlor 2a Sandaletten 2 9A]! Sch wefelsauness er 2 0A Phosphorsaureget Den 202000702 20:023 Kohlen saurew 2 „abe, Od: 0:02 Nickel und Kobaltoxyd ee 0.012 Organische Beimengungen . . . . Spuren Wasser mt. 2. 0 Ed 101'173 Die Oxyde des Eisens und Mangans lassen sich durch Säuren leicht ausziehen, ler Rückstand nach Behandlung mit Säuren ist ein blassbräunlicher Thon. v. Gümbel spricht sich dahin aus, dass diese Knollen untermeerischen Ergüssen von Gasen oder Gewässern ihren Ursprung verdanken. Diese Ergüsse erzeugen eine strudelnde Bewegung, die zur Bildung dieser Concretionen nöthig war, da die Kerne, um welche sich die Oxydkrusten ringsum und allseitig anlagerten, nicht fest am Boden gelegen sein können, sondern frei im Wasser bewegt worden sein müssen, so dass von allen Seiten der Ansatz erfolgen konnte. „Es ist mehr als wahrscheinlich, dass solche am Meeresboden aus der Tiefe der Erde empordringende Ergüsse stellen- weise reich mit Mineralstoffen — namentlich mit Eisen und Mangansalzen — beladen sind und das Mineral liefern, aus welchem der massenhafte Absatz von Metalloxyden der Manganknollen nach und nach erfolgt, etwa nach Analogie, z. B. der Erbsen- steinbildung an dem Sprudel von Carlsbad.“ Der Verfasser verwirft aber die Entstehung der Manganknollen am Meeres- grunde durch Anlagerung der Oxyde an einzelnen Bimssteinstückchen oder Knochen- fragmenten, direct aus dem meist sehr manganhaltigen Tiefseeschlamm, also die Bildung der Manganknollen in bereits abgelagerten Sedimenten nicht vollständig. Er sagt nur, dass diese Manganknollen bei der Gewinnung der Tiefseeproben nicht in Tiefseeschlamm eingehüllt gefunden werden, sondern dass sie lose und locker auf dem Meeresgrunde angehäuft liegen. „Man müsste sonst noch weiter annehmen, dass die anfänglich inmitten der Tiefseeablagerungen entstandenen Manganconcretionen später durch untermeerische Fluthen aus ihrem ursprünglichen Lager ausgewaschen und an bestimmten Stellen zusammengeführt worden seien. Man wird zwischen beiden An- nahmen je nach den Verhältnissen zu wählen haben.“ Zum Schlusse gibt v. Gümbel ein Resum@ der Ergebnisse seiner Unter- suchungen. Er macht darauf aufmerksam, dass fast alle eigentlichen Tiefseeabsätze manganhaltig sind, dass dieselben fast ausnahmslos Bimssteinfäserchen und mit Nr. 14 Sitzung am ]1. November. v. Gümbel. 275 Magneteisen verbundene Mineraltheilchen vulcanischen Ursprungs enthalten und in vielen Fällen, wahrscheiulich in allen Globigerinenschlammen, namhafte Mengen von Fett organischen Ursprungs nachweisbar sind. Er beschreibt dann die feinsten Ab- schlämmtheilchen, welche durchwegs eine ähnliche Beschaffenheit zeigen und wohl meistens von den Flüssen als Abschwemmungsproducte des Festlandes in's Meer getragen wurden. Sie bestehen meist aus thoniger Substanz und Quarz. Sie bilden wohl das Hanptmaterial der kalkfreien oder kalkarmen, nicht sandigen Tiefseeabsätze und „können als das Material betrachtet werden, welches in ähnlicher Weise während früherer geologischer Zeiten der Entstehung von thonigen oder mergeligen Gesteinen zur Grundlage gedient hat“. In der Nähe des Festlandes enthalten diese Ablagerungen noch viele, besonders pflanzliche Reste und auch gröbere Quarzkörner und sind meist schiefergrau gefärbt, während sie entfernter vom Festlande den Charakter des sogenannten rothen Tiefseeschlammes annehmen. Dieser echte Tiefseeschlamm enthält gar keine thierischen Hartgebilde oder führt sie nur in geringen Mengen, ist aber durch alle möglichen Uebergänge mit dem foraminiferenreichen kalkigen Globigerinenschlamm oder auch mit dem sogenannten Radiolarien- und Diatomegnschlamm verbunden. Der echte Globigerinenschlamm in seiner typischen Ausbildung ist natürlich sehr reich an Kalkcarbonat und besteht aus einer Anhäufung von kleinen Foraminiferen- schälchen (hauptsächlich Globigerinen), die durch feinen, durch Zerreibung solcher Schälchen entstandenen Kalkstaub, durch Coccolithe und flockige Mineraltheilchen im feuchten Zustande zu einer fast plastischen Masse vereint sind. Die feinsten nicht- kalkigen Bestandtheile haben im Allgemeinen dieselbe Beschaffenheit, wie die rothen Tiefseeschlamm bildenden unorganischen Gemengtheile. Was die in dem Globigerinenschlamm fast immer vorkommenden Coceolithe anbelangt, so spricht sich v. Gümbel für einen nichtorganischen Ursprung der- selben aus, da er mit Anwendung aller möglichen Mittel nie eine organische Structur finden konnte. Den Mangel an oolithischen Tiefseeproben glaubt v. Gümbel der Thatsache zuschreiben zu dürfen, dass grosse Schiffe nur sehr selten es wagen können, an flachen Küsten oder in der Nähe von Korallenriffen so weit vorzudringen, um aus solchen Tiefen Grundproben zu gewinnen, wo vermuthlich oolithische Ausscheidungen stattfinden. v. Gümbel hebt dann die Aehnlichkeit zwischen dem Globigerinenschlamm und gewissen erdigen Kreidebildungen hervor und geht auf die Frage über, ob sich die zahlreichen dichten Kalke früherer geologischen Perioden sämmtlich aus solchen Globigerinenschlammabsätzen entwickelt haben? Da die meisten dichten Kalke keine, oder nur sehr vereinzelt Foraminiferenreste enthalten, während manche seltener vorkommende Kalke deutlich und zahlreich Foraminiferen enthalten, so spricht sich v. Gümbel dahin aus, dass nur ein Theil (gewiss aber nicht alle marinen dichten Kalke) durch Umbildung aus Globigerinenschlamm entstanden ist. Die meisten dichten Ralke nimmt er als, durch im grössten Maassstabe erfolgte Ausscheidung von Kalk- carbonat direct aus dem Meerwasser, entstanden an. Ueber das Verhältniss der marinen Schichtgesteine früherer geologischen Perioden zu den jetzigen Meeresablagerungen macht der Verfasser auf die höchst merkwürdige Thatsache aufmerksam, dass die paläolithischen Bildungen, von wenig Ausnahmen ab- gesehen, die grösste Aehnlichkeit sowohl in ihrer mineralogischen Zusammensetzung, als auch in ihren Einschlüssen von organischen Resten, mit den in der Nähe der Küsten und in nicht beträchtlicher Tiefe der Meere erzeugten Absätzen besitzen, un. zwar im Grossen und Ganzen um so mehr, je älteren Perioden die Gesteinsschichten angehören. v. Gümbel sagt dann ferner: „Die Folgerung, die daraus zu ziehen ist, lässt uns die Wahl zwischen der Annahme, dass in den älteren geologischen Zeiten sehr tiefe Meere überhaupt weniger ausgedehnt waren, wie in der Gegenwart, oder dass die Meere damals zwischen den hänfigen aus der Wasserbedeckung aufragenden Festlandsmassen mehr vertheilt sich vorfanden und dass reicheres Abschwemmungs- material von diesen den benachbarten Meeren zugeführt wurde. Während vieler geo- logischen Perioden scheinen beide Verhältnisse sich vereinigt eingestellt zu haben, um Beiträge zu dem fortschreitenden Aufbau der Erdrinde mit Schichtgesteinen zu liefern.“ Als Nachtrag zu dieser Arbeit bringt Dr. v. Gümbel zahlreiche, von Herrn Dr. Egger durchgeführte Bestimmungen von Foraminiferen aus Tiefseeproben. C.v. John. 216 Verhandlungen. Nr. 14 A. Jaccard. L’origine de l’asphalte, du bitume et du petrole. In den Archives des sciences physiques et naturelles. Genf 1890. 3. Periode, XXIII. Bd., Nr. 6. Dieser Artikel scheint der Beginn einer Folge ähnlicher Aufsätze zu sein, auf welche wir diejenigen unserer Leser, die sich für das Vorkommen des Petroleums in den Karpathen interessiren, eines möglichen Vergleiches wegen aufmerksam machen, obschon die dem Verf. bekannten Gebiete eine ganz andere Zusammensetzung besitzen, als die karpathischen Petroleumreviere. EeR G. Gürich. Geologische UebersichtskartevonSchlesien. Mit einem Heft Erläuterungen. Breslau 1890 (Kern's Verlag). Dieses Werk ist eine sehr nützliche Zusammenfassung der Schlesien, und zwar vorwiegend den preussischen Antheil Schlesiens, betreffenden Arbeiten. F. Rümer's Geologie und Karte von Oberschlesien, J. Roth’s Erläuterungen zur geognostischen Karte des niederschlesischen Gebirges, sodann diese von Beyrich, Rose, Roth und Runge bearbeitete Karte selbst sind die hauptsächlichsten Grundlagen zu diesem Werke gewesen. Eine Literaturübersicht am Schlusse der Erläuterungen dient übrigens zum Nachweis der anderen benützten Vorarbeiten, wie auch nach Abschluss der Be- sprechung der einzelnen, das Gebiet bildenden Formationen stets auf diejenigen Autoren hingewiesen wird, welchen ein wesentlicher Antheil an der Erforschung dieser Forma- tionen zukommt. Man wird von einer derartigen Arbeit nicht überall! Neues erwarten dürfen, weil es ja gerade der Zweck solcher Compilationen ist, Bekanntes unter einheitlichen Gesichtspunkten zu vereinigen, nicht aber Neues zu bieten; immerhin wird der Leser der Erläuterungen auf manche Einzelheiten aufmerksam werden, die ihm sonst nicht leicht zugänglich sein würden. So interessirt z. B. die Mittheilung, dass nur 10 Kilo- meter südlich von Breslau Rothliegendes in gleicher Ausbildung wie in der Glatzer Mulde erbohrt wurde. Was des Verfassers selbstständige Auffassungen bezüglich seiner Stellungnahme zu besonderen, noch nicht geklärten Fragen anlangt, so wäre als eine der wesentlichen Neuerungen zu erwähnen, dass die Perm-Buntsandsteinformation des Krakauer Gebietes, welche von dem Referenten als vorwiegendes Aequivalent des Buntsandsteines betrachter wurde, zwar anbangsweise beim Rothliegenden abgehandelt wird, aber doch unter An- erkennung ihrer Beziehungen zum Buntsandstein;, namentlich wird betont, dass sie stratigraphisch durchaus die Rolle spielt, welche dem Buntsandstein in Oberschlesien zukommt. Ob es aber glücklich ist, für diese Schichten des Krakauer Gebietes den besonderen Localnamen Karniowicer Schichten einzuführen, muss schon deshalb dahin- gestellt bleiben, weil dieser Name leicht zu Verwechslungen mit dem Römer'schen Namen Karniowicer Kalk führen kann, unter welchem Namen, soweit derselbe überhaupt auf Bildungen ähnlichen Alters bezogen werden kann, ein besonderes, wenig mächtiges Glied des fraglichen Schichtencomplexes verstanden wurde. Für den Baliner Oolitlh neigt sich der Verfasser, wie ausserdem noch erwähnt werden mag, der Ansicht zu, dass die bekanntlich verschiedenen, anderwärts trennbaren Zonen angehörigen Formen dieses Ooliths trotz ihres Zusammenvorkommens nicht als gleichzeitig aufgefasst werden -ollten. Bezüglich des nordischen Glacialdiluviums scheint Gürich die Drifttheorie bevorzugen zu wollen. Doch gesteht er, dass bezüglich der sogenannten zweiten Ver- eisung die Theorie vom Inlandseise mehr Wahrscheinlichkeit besitze. Aus den tektonischen Bemerkungen des Verfassers sind die über die „sudetische Randlinie* hervorzuheben, welehe von Bunzlau über Goldberg nach Reichenstein verläuft und „längs welcher eine östliche sudetische Hälfte zugleich mit dem Odergebiet von der westlichen sudetischen Hälfte abgesunken ist“. E.T. D. Kramberger-Gorjanovie. Die präpontischen Bildungen des Agramer Gebirges. Aus den Schriften der Societas historieo- naturalis ceroatica. Agram 1890. Unter vorpontischen Bildungen versteht der Verfasser Schichten, die zwischen sarmatischen und pontischen Schichten liegen und faunistisch durch eine Mischfauna von beiden Stufen, sowie durch manche eigenthümliche Formen bezeichnet werden sollen. Als Vorbild dieses Zwischengliedes dienen ihm gewisse, von Sinzow und Andrussow Nr. 14 Sitzung am 11. November. @. A. Koch. 977 beschriebene Bildungen Bessarabiens. Da die genannten russischen Autoren, wie der Verf. hervorhebt, für Oesterreich-Ungarn solche Bildungen als fehlend annehmen, so freut er sich, den Nachweis zu führen, dass es in der Monarchie dennoch solche Zwischenbildungen gibt, welche er als „helle Kalkmergel mit Limnaeus, Planorbis ete. in den Königreichen Ungarn und Croatien“ bezeichnet. Seit Jahren kennt man im Agramer Gebirge helle Mergel, welche Kramberger nunmehr näher untersucht hat und die ihm besonders bei der Localität Gornje Vrabce Versteinerungen lieferten, die ihn bestimmten, das neue Zwisehenglied zwischen sarmatischen und pontiscben Bildungen aufzustellen. Bei Vrabte fanden sich ausser den sonst in den hellen Mergeln vorwaltenden Limnaeen und Planorben noch kleine Congerien und Cardien, dann einige Valvaten und Orygoceras- Arten. Der Verf. fügt hinzu, er habe sich in Pest überzeugt, dass in der Sammlung der dortigen geologischen Landesanstalt ähnliche Dinge vertreten seien, die von den ungarischen Geologen zu den pontischen Schichten gestellt wurden. Er besitze aber die betreffenden Publicationen nicht und sei daher nicht im Stande, die weiteren Fund- orte solcher präpontischer Bildungen anzugeben. Die Publicationen der geologischen Reichsanstalt dürften jedoch in Agram zu finden sein. Es sei also erlaubt, darauf hinzuweisen, dass in diesen Publicationen seit langer Zeit: zahlreiche Beobachtungen niedergelegt sind, aus welchen die weite Verbreitung der hier zur Besprechung gebrachten Ablagerungen in Croatien und Slavonien, ebenso wie ihre Zwischenstellung zwischen sarmatischen und pontischen Schichten hervorgeht, wenn auch, und zwar zum Theil eben dieser Zwischenstellung wegen, die Ansichten der einzelnen Forscher über die stratigraphische Stellung jener Schichten nicht völlig harmoniren. Desgleichen ist das Vorkommen von Limnaeen und Planorben in diesen „weissen Mergeln“, wie wir den betreffenden Schichtencomplex nannten, schon längst hervorgehoben worden. Ich nenne hier, ohne bei der Literatur Anspruch auf Voll- ständigkeit zu erheben, einige Autoren, welche über die weissen Mergel geschrieben haben: Stur (Jahrb. d.k. k. geol. Reichsanstalt. 1861—1862, pag. 287), Fötterle (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1871, pag. 239), Paul (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1871, pag. 195 und Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1870, pag. 251, sowie 1874, pag. 289), Tietze (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1872, pag. 284), Lenz (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1873, pag. 310). Dann wäre noch Paul und Neumayr's bekannte Arbeit über die Paludinenschichten Slavoniens in ihrem strati- grapbischen Theile, sowie Hauer’s Lehrbuch der Geologie zu vergleichen gewesen. Endlich hätte auch das, was über die sog. Valenciennesienschichten in unseren Schriften steht, discutirt werden können. Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit auch darauf hinzuweisen, dass ich in meinem oben eitirten Aufsatz über das Gebirgsland von Glina bereits das Vorkommen winziger Cardien und Congerien aus Tegeln anführe, die ich mit den weissen Mergeln wechsellagernd fand. Bei einer zukünftigen Discussion der „vorpontischen“ Bildungen dürfte es vielleicht angemessen sein, die erwähnte Literatur nicht ganz bei Seite zu lassen. EB. Direitizie: Ant.Koch. Umgebungen von Alparet. Aus den Erläute- rungen zur geologischen Specialkarte der Länder der ungarischen Krone. Budapest 1890. Die ältesten Bildungen des Gebietes zeichnen sich durch das Vorkommen von Cerithium margaritaceum aus und sind aquitanisch. Darüber folgen Koroder Schichten mit Peetuneulus Fichteli, Cardium Kübecki ete. Auf diese folgt der Foraminiferen- mergel von Kettösmezö, die den grössten Theil des Gebietes bedeckenden Schichten von Hidalmäs. Zum Miocän gehören auch noch die der sog. II. Mediterranstufe zuge- rechneten Mezöseger Schichten, denen ausser gewissen Dacittuffen das Salzlager von Deesakna angehört. Ausser Foraminiferen wurde in diesen Schichten nichts von Ver- steinerungen gefunden. 1d, 3% G.A.Koch. Die Arnsteinhöhle beiMayerling. Gymnasial- programm. Sep.-Abdr. aus dem V. Jahresbericht des Staatsgymnasiums im IV. Bezirk. Wien 1890. Ueber eine vorläufige, in den Annalen des naturhistorischen Hofmuseums er- schienene Mittheilung des Verf. über die Arnsteinhöhle wurde bereits früher in diesen Verhandlungen (1890, pag. 97) berichtet. In dem heute zur Besprechung vorliegenden K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 14. Verhandlungen. 42 978 Verhandlungen. Nr. 14 Aufsatz werden viel ausführlichere Mittheilungen gemacht. Es werden die geologischen Verhältnisse der Gegend von Arnstein und die Bedingungen erörtert, unter welchen sich die Höhle gebildet haben kann, und es werden specielle Erscheinungen in der Höhle beschrieben, wie z.B. die Glättung der Höhlenwände durch die die Höhle bewohnt habenden Thiere, von welchem Vorgang nachgewiesen werden konnte, dass er mit Unterbrechungen stattgefunden hat. Endlich wird der faunistische Befund nochmals eingehend discutirt, was dem Verf. Gelegenheit gibt, seine allgemeinen An- schauungen über die Schlüsse geltend zu machen, die im Hinblick auf diluviale Faunen gezogen werden können. E.T. Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. N® 15. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 18. November 1890. Inhalt: Vorgänge an der Anstalt. — Eingesendete Mittheilungen: Dr.J.v.Siemiradzki. Ueber den oberen Jura in Polen und dessen Cephalopoden-Faunen. Dr. E. Tietze. ‚UngJeichseitigkeit der Tnäler. A. Bittner. Die sarmatischen und vor- sarmatischen Ablagerungen der Tertiärbucht von Tüffer-Sagor. — Vorträge: Dr.J.N. Woldrich. Ueber die diluviale Fauna der Höhlen bei Beraun in Böhmen. V.Uhlig. Vorlage’des Kartenblattes Göding-Lundenburg. Dr. R.Scharizer. Ueber den Falkenhaynit. — Literatur-Notizen: F.Frech. Engelhardt. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Vorgänge an der Anstalt. Dem Chefgeologen der Anstalt, Herrn k.k. Oberbergrath Dr. Edmund von Mojsisovies, wurde aus Anlass der feierlichen Eröffnung des von der Section Austria des Deutschen und Oesterreichischen Alpen- vereines erbauten, von Hallstatt bis zum Carls-Eisfelde auf den Dachstein führenden Kaiser - Franz - Joseph-Reitweges in seiner Eigenschaft als Vorstand der genannten Section das Ehrenbürgerrecht der Markt- gemeinde Hallstatt verliehen. Eingesendete Mittheilungen. Dr. Joseph v. Siemiradzki. Ueber den oberen Jura in Polenunddessen Cephalopoden-Faunen. (Aus einem Schreiben an Herrn Oberbergrath Dr. E. v. Mojsisovies, de dato Lemberg, 22. November 1890.) Ihrem Wunsche gemäss gebe ich gegenwärtig eme kurze Ueber- sicht der Hauptresultate meiner Monographie der Cephalopoden des oberen Jura in Polen, welche demnächst gleichzeitig in den Denk- schriften der Krakauer Akademie und in Dames, „Paläontologische Abhandlungen“ erscheinen wird. Dieselben lassen sich folgendermassen zusammenfassen: Es sind in Polen überhaupt und ebenso in der Gegend von Krakau sämmtliche Etagen der Oxford- und Kimmeridge-Stufe aus- gebildet — jedoch unterliegt die Facies in nördlicher Richtung einem mannigfachen Wechsel. Als allgemeine Regel gilt es, dass um das polnische Mittelgebirze herum sich eine Strandfacies — Nerineenkalke und Austernbänke im übrigen Theile Polens eine dem offenen Meere entsprechende Ammoniten- oder Seyphienfacies ausgebildet hat. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 15. Verhandlungen. 43 280 Verhandlungen. Nr. 15 Als zweite Regel wird bewiesen, dass die Gegenwart schwäbischer Ammonitenformen ausschliesslich auf die nächste Umgebung von Krakau, und zwar nur auf das mittlere und obere Oxfordien, beschränkt ist, während dieselben schon bei Czenstochau selten sind, und weiter nördlich und östlich durchaus fehlen. Abgesehen von einer Beimengung schwäbischer Formen, welche besonders in der Transversariuszone von Krakau gross ist (33°/,), trägt die polnische oberjurassische Ammonitenfauna einen oceanischen Charakter, mit einem sehr eigenthümlichen Typus, da sich gleichzeitig nebeneinander solche Ammonitentypen zusammenfinden, welche bisher theils aus Östindien, theils aus Russland, theils aus Sieilien und sogar aus Südamerika bekannt gewesen sind. — Das Zusammentreffen dieser Typen, welche zugleich der mediterranen und baltisch-russischen Faeies entsprechen, spricht sehr stark für die Annahme eines offenen Meeres, welches in direeter Verbindung durch Russland mit Ostindien und durch Norddeutschland mit dem französischen und englischen Jurameere gestanden hat. Die Gegenwart schwäbischer Formen ausschliesslich in der Krakauer Gegend findet ihre Erklärung in der Gegenwart eines Verbindungs- canales mit dem schwäbischen Binnenmeere, welcher über Brünn ver- laufen haben muss und bei Krakau in das offene Meer mündete. Während der Tenwilobata-Periode ist die Beimengung von schwä- bischen Formen sehr gering; echt schwäbische Typen, wie z. B. Peri- sphinctes inconditus, gehören zu den grössten Seltenheiten. Die Facies ist durchaus dem mediterranen und französischen Typus gleich. Die Ammonitenfauna von Podgörze bei Krakau ist sehr reich, weist aber beinahe ausschliesslich französische und alpine Formen auf. Im oberen Kimmeridge wird der Brünner Canal durch das sub- karpathische Nerineen-Riff von Inwald und Wadowiee vollständig abgesperrt, und während der Tithonperiode treten schon im mittleren Polen die borealen, und wie sich immer mehr herausstellt, sehr weit verbreiteten Virgaten auf. Ausser den auf die Krakauer Gegend beschränkten schwäbischen Oppelien und Harpoceraten sind die Perisphincten, namentlich die For- mengruppen von P. plicatilis und P. virgulatus, sehr reichlich vertreten, indem sich beinahe alle Arten bekannter Vertreter dieser Sippen neben vielen neuen bei Krakau vorfinden. Ebenso häufig sind Vertreter der /ndogermanus-Reihe, welche sich von der Pliecatilis-Gruppe bei grosser oberflächlicher Aehnlichkeit durch runde innere Umgänge und eine abweichende Lobenlinie aus- zeichnen, wie Per. torquatus Sow., Per. Pottingeri Sow., Perisph. promi- scuus Buk. Die Polygyrati sind nicht selten im unteren Kimmeridge; echte Polyploken dagegen äusserst selten (Per. inconditus und Per. subin- volutus). Die Gattung Cardioceras ist im unteren Oxfordien sehr häufig und findet man darunter alle von Nikitin und Lahusen beschriebenen russischen Formen neben einigen schwäbischen, wie z. B. Cardioceras tenuiserratum Opp. Nr. 15 Sitzung am 18. November. J. v. Siemiradzki. 281 Die Gattung Olcostephanus ist durch mehrere Formen vertreten, welche jedoch selten sind (Olcostephanus Wiütteanus Opp., thermarum Opp., repartinatus Moesch, involutus Qu.). Die Gattungen Aspidoceras und Peltoceras sind nicht allzu häufig und auf das untere und mittlere Oxfordien von Krakau und Üzenstochau beschränkt. Die Gattung Hoplites hat nur einen Vertreter in 7. Calisto d’Orbigny von Plawce und Zielonki bei Krakau. Schliesslich ist noch das Vorkommen von Phylloceras mediterra- neum im Transversarius-Kalke der Krakauer Gegend hervorzuheben. Interessant ist das Auftreten von Perisphinctes Geron Zitiel nebst einer ganzen Reihe verwandter Formen, wie Per. Geron (Quenst. (von Zitt.), Per. contiquus Cat. und Per. n. sp. aff. Geron im mittleren Oxfor- dien von Paezadtowice bei Krakau. In demselben Horizonte findet sich zuch Olcosteph. Witteanus (bekanntlich gehört Ole. stephanoides in Russland zum mittleren Oxfordien). In systematischer Beziehung habe ich die von Neumayr vertretene Ansicht über die Verwandtschaft der Gruppe Per. plicatilis und Fer. virgulatus mit Per. procerus zu bekämpfen versucht, indem ich un- mittelbare Uebergänge zwischen den Virgulaten und Convoluten, sowie zwischen der Plicatilis- und Variabilis-Gruppe in ganzen Formenreihen gefunden habe, daher ich Jiese Gruppen von verschiedenen Vertretern der Aurigerus-curvicosta-Reihe ableite. Den Fer. evolutus Neum., welcher gewöhnlich als Stammform der Plieatilis-Gruppe angesehen wird, halte ich für eme dem Per. indoger- manus nahestehende Form, woraus sich die Formenreihe von Per. tor- quatus, Katrolensis, Pottingeri, promiscuus entwickelt. So lange die Lobenlinie von Per. evolutus unbekannt bleibt, ist seine Verwandt- schaft mit P. procerus nicht bewiesen, ja die Seitensculptur mit regel- mässig dichotomen Rippen spricht entschieden dagegen. Direete Nachkommen der Procerus-Reihe sind im unteren Kimme- ridge bei Krakau durch Perisphinetes Achilles d’Orbigny und wahr- scheinlich Per. subpunctatus Neum. vertreten. Die von dOrbigny abgebildeten inneren Windungen von Per. Achilles gehören, wie Neumayr richtig erkannt hatte, einer ganz ver- schiedenen Form an. Ein grosses, über 400 Millimeter messendes Exemplar aus Podgörze bei Krakau lässt die inneren Windungen sehr gut sehen und deren Identität mit einem kleinen Exemplare aus demselben Fund- orte feststellen, welch’ letzteres bei einer Grösse von 150 Millimeter von der Neumayr'schen Abbildung von Perisphinctes Moorei gar nicht zu unterscheiden ist. — Die complieirte Lobenlinie von Per. Achilles, welche schon in der Jugend entwickelt ist, findet darin ihre natürliche Erklärung, während die Gruppe P. pkeatilis und Martelli; zu welcher derselbe gewöhnlich gestellt wird, eine einfache, wenig verzweigte Lobenlinie besitzt. Die Uebereinstimmung junger Windungen von P. Achilles mit Per. Moorei ist so gross, dass ich wohl die Richtigkeit der Fundorts- angabe bezweifeln könnte, wäre nicht das Exemplar in einem typischen Felsenkalke eingebettet und von Herrn Dr. Zarenezny in Krakau persönlich gefunden worden. 43* 282 Verhandlungen. Nr. 15 Durch die Feststellung dieser directen Verwandtschaft von Per. Achilles mit Per. procerus fällt die angebliche Verwandtschaft der biplieaten Planulaten mit diesem letzteren von selbst weg. Sehr interessant ist ebenfalls das Vorkommen im mittleren Oxfor- dien zweier Nachkommen von Per. Orion. Neum. (Gruppe P. quercinus Teiss.) , namentlich von Per. Pagri Waag. und Perisphinctes Bolobanowi (2) Nikitin. Was den Römer'schen Amm. Ozenstochaviensis betrifft, welcher bisher nur in dem beschriebenen Unieum bekannt ist, so ist derselbe nach der Besichtigung des Originalexemplares im Breslauer Museum als eine neue Art von (Quenstedticeras zu betrachten. — Die Seitenansicht ist auf der Römer’schen Figur genau angegeben, der Nabel tief mit glatten, senkrechten Wänden, Querschnitt breit dreieckig, wie bei Qu. Goliathus und Rybinskianum, eigenthümlich sind die nach rückwärts gekrümmten kurzen Rippen, welche die Externseite verzieren, sonst ist die Schale ganz glatt. Die Gesammtzahl der bisher aus den Oxford- und Kimmeridge- kalken Polens mir bekannten Cephalopoden beträgt 132, obwohl sie noch bei weitem nieht erschöpft ist. Dr. E. Tietze. Ungleichseitigkeit der Thäler. In Nr. 14 der Verhandlungen von diesem Jahre beschwert sich Herr Dr. V. Hilber über das von mir unterzeichnete Referat in Nr. 9 dieser Verhandlungen, in welchem von seinem Aufsatze über die Entstehung der Thalungleichseitigkeit kurze Notiz genommen wird. Der Genannte scheint es zu bedauern, dass ich den mir in dem eitirten Aufsatz hingeworfenen Anlass zu einer Polemik nicht aufgreife und er tadelt es, dass ich diese meine Reserve durch einige Proben seiner Dialektik motivire. Indessen sehe ich auch heute noch keinerlei Nutzen von einer solehen Polemik voraus, weder einen sachlichen, noch einen persönlichen, wobei ich übrigens nicht blos an meine Person denke. Ich werde also jene Herrn Hilber gegenüber beobachtete Reserve auch diesmal nicht aufgeben in der Voraussetzung, dass Diejenigen, die sich für die betreffende Frage interessiren, ohnehin Veranlassung haben werden, sich mit meinen hierher gehörigen Ausführungen zu befassen. Diese Ausführungen finden sich in meiner Arbeit über die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Lemberg (1882, pag. 126—142 des Auf- satzes) und in meiner Arbeit über die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Krakau (1887/88, pag. 403—408 der Arbeit) nieder- gelegt. Wenn Herr Prof. Hilber den Wunsch ausspricht, dass die Leser meines von ihm incriminirten Referats ausser diesem Referat auch seine oben eitirte und in diesem Referat besprochene Mittheilung lesen möchten, so schliesse ich mich diesem Wunsche wärmstens an. War es ja doch der Zweck meines Referates, das Vorhandensein jener, zu- nächst für steirische Leser geschriebenen Mittheilung auch weiteren Kreisen bekannt zu machen. Für die Aufregung, welche Herr Hilber bei mir seines Aufsatzes wegen voraussetzt, fehlt mir jeder zureichende Grund. Nr. 15 Sitzung am 18. November. A. Bittner. 983 A. Bittner. Die sarmatiscehen und vorsarmatischen Ablagerungen der Tertiärbucht von Tüffer-Sagor. Nachdem R. Hoernes bereits in diesen Verhandl. 1890, pag. 84 her- vorgehoben hat, dass meine im Jahrb. 1884 publieirten Ansichten über die Gliederung des Tertiärs von Tüffer-Sagor unhaltbar seien, nachdem er später in den Mitth. d. naturw. Ver. f. Steiermark 1889 (eit. in diesen Verhandl. 1890, pag. 182) eine Neuuntersuchung dieser Ablagerungen ange- kündigt hat, tritt er nunmehr (Verhandl. 1890, pag. 246) mit den bisher erziel- ten Resultaten dieser „Neuuntersuchung“ auf. Er wendet sich diesmal gegen die von mir mitgetheilte Beobachtung, dass der von „anderen Autoren“ (d.h. nur von ihm selbst, denn weder Suess noch Fuchs zählen den Tüfferer Mergel als blosse Facies der 1. Mediterranstufe zu, wie ich erst kürzlich Verhandl. 1889, pag. 270 wieder betont habe) der 1. Mediterran- stufe Suess’ zugezählte Tüfferer Mergel durch Ueber gangsgebilde innig mit der sarmatischen Stufe verknüpft sei. Seine Auseinandersetzungen zerfallen in zwei Theile: im ersten bestreitet er das Vorkommen sarmatischer Schichten zu St. Christoph bei Tüffer überhaupt, im zweiten behauptet er, dass die in Rede stehenden Vebergangsschichten stratigraphisch nieht als Bindeglieder zwischen den Tüfferer Mergeln und der sarmatischen Stufe aufgefasst werden können. Was den ersten Theil anbelangt, so erklärt Hoernes, dass es ihm nieht möglich war, bei St. Christoph überhaupt sarmatische Schichten zu entdecken und dass er mit Bestimmtheit erklären könne, dass bei St. Christoph alles noch echt marin sei. -Als Belege für diese Behauptung führt er an, dass von Stur schon vor langer Zeit aus den Abrutschungen gegenüber Maria Gratz zwei marine Arten aufgezählt und diese Schichten deshalb von diesem Autor der marinen Stufe zugerechnet wurden, was, wie Hoernes hinzufügt, ich mit der Bemerkung übergehe)), es sei möglich, dass Stur hier in etwas tieferen Schichten gesammelt habe; Hoernes selbst gibt an, an dieser Stelle Cardium turonicum und Hekaptzies Defrancei gefunden zu haben, ferner weist er darauf hin, dass das angebliche Cerithium pictum von dieser Stelle keineswegs diese Art, sondern Cerith. Florianum Hilber sei, was ihm Hilber selbst bestätigt habe. Auf der Höhe der Kirche St. Christoph, sowie westlich unter der Kirche endlich fand Hoernes die bezeichnenden Fossilien der Tüfferer Mergel. Er schliesst: Es kann somit hier (bei St. Christoph) wohl kaum von einem Vorkommen sar- matischer Schichten gesprochen werden. Sehen wir nun diese Einwendungen genauer an. Bisher sind aus den Rutschungen an der Strasse gegenüber Maria Gratz folgende Arten bekannt geworden: ‘) Ich muss hier bemerken, dass ich Hoernes vor der Drucklegung seines Artikels aufmerksam gemacht habe, dass ich diesen Ausdruck beanständen würde, Derselbe ist trotzdem stehen geblieben. Ich muss daher Diejenigen, welche diesen Dingen Aufmerksamkeit schenken, ersuchen, sich durch Vergleich der Stelle beiStur, Geol. d. Steiermark, pag. 569 und meines vollinhaltlichen Citates dieser Stelle Jahrb, 1884, pag. 531 zu überzeugen, dass ein „Uebergehen“ meinerseits hier nicht vorliegt. I84 Verhandlungen. Nr’45 Buccinum duplicatum, (Buccinum Rosthorni), Cerithium pietum (O. Florianum nach Hoernes), rubiginosum, e nodosoplicatum, Melania Escheri, Neritina picta, Syndosmya cfr. apelina, Cardium efr. obsoletum, n spec. (Cardium turonicum), (Arca diluvii), (Heliastraea Defrancei). Von diesen 13 Arten sind die 4 in Klammern als marin zu _ betrachten. Von jeder derselben dürfte nur ein Exemplar bekannt sein, die beiden Stücke (Duce. Rosthorn! und Arca dilwii), welche die Reichsanstalt besitzt, sind überdies vollkommen abgerollt. Alle übrigen 9 Arten gehören der sarmatischen Fauna an, die gesperrten sind an der Fundstelle häufig. Beachtenswerth ist Melania Escheri, die im marinen Miocän Oesterreichs nicht bekannt ist. Alles in Allem besitzt diese Fauna daher einen Habitus, der sich dem des Sarmatischen mehr nähert als dem des marinen Miocäns. Es ist ja bekannt, dass hie und da einzelne marine Arten in’s Sarmatische aufsteigen oder in dieses verschwemmt vorkommen. Ich erinnere hier beispielsweise an das häufige Auftreten von Natica helicina in sicher sarmatischen Schichten einiger Localitäten Mährens, an das Vorhandensein verschwemmter Turritellen ebendaselbst (erst kürzlich wieder dureh Dr. Uhlig con- statirt), an das Vorkommen von Conus, Haliotis, Lithodomus, Pecten und Lima in den Pleuroporenkalken Ostgaliziens (von Teisseyre, Jahrb. d.k.k.geol. Reichsanstalt, 1884, pag. 299 ete. angegeben), an Hilber's (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1882, pag. 313) Mischfaunen aus Ost- galizien, an die marinen Einschwemmungen in den sarmatischen Sanden von Pfaffstätten (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1885, pag. 233), an das von Peters studirte Profil von Hidas, in welchem nach Suess (Sitzungsber. 1866, pag. 222) die sarmatischen Schichten mit Lage VIIL, 3 beginnen, woselbst zuerst Mactra podolica auftritt, während höher noch Bänke mit Buceinum costellatum, Chenopus pes pelicani und Cardium echinatum liegen, drei Arten, die sonst nicht in’s Sarmatische auf- zusteigen pflegen. Auch sei auf die neuesten Angaben So kolo w’s (Allg. geol. Karte Russlands, 1889, Blatt 48) verwiesen, dessen marines Miocän eine sehr reiche Beimengung von sarmatischen Arten enthält (Donaz lucida, Tapes gregaria, Ervilia podolica, Mactra Fabreana), neben denen als häufigste Species Oardium af. turonicum angeführt wird, während als weitere Analogie mit Tüffer-Sagor Syndosmya cfr. apelina auftritt, die hier wie dort in's Sarmatische aufsteigt. Fasst man alle diese That- sachen, denen noch eine ganze Menge verwandter angereiht werden könnte, zusammen, so wird man vielleicht geneigt sein, dem Auftreten einiger weniger, noch dazu abgerollter Stücke mariner Arten in einer Fauna von vorwiegend sarmatischem Charakter weniger Gewicht bei- zulegen, als dies seitens Hoernes’ geschieht. Nr. 15 Sitzung am 18. November. A. Bittner. 285 Es bleibt noch des Cerithium pietum zu gedenken, wohl der häufigsten Art dieser Fauna. Hoernes erklärt diese Art unter Berufung auf Hilber für dessen Cerithum Florianum, das für den Grunder Horizont bezeichnend sein soll. Nach Durchsicht zahlreicher Suiten des Cerithum pietum,, sowohl aus sarmatischen als aus marinen Schichten, muss ich mich vollkommen ausser Stande erklären, beide Arten scharf zu unterscheiden. Die von Hilber angegebenen Unterschiede sind: Stumpfere Spitze und ebene Umgänge der obersten Windungen bei ©. Florianum, schlankere Spitze und treppenförmig abgestufte Umgänge bei Cer. pietum,; Zwischenlinien zwischen den 3 Spiralreifen der oberen Windungen vorhanden bei ©. Florianum, nicht vorhanden bei Cer. pietum. Letzterer Unterschied existirt bestimmt nicht; bei zahlreichen gut er- haltenen Stücken des Cer. pietum von Hautzendorf, die ich selbst ge- sammelt habe, deren Provenienz aus sarmatischen Schiehten daher keinem Zweifel unterliegen kann, sind jene feinen Zwischenlinien ebenfalls vor- handen. Ob der erstgenannte Unterschied haltbar ist, darüber will ich nicht aburtheilen, auf keinen Fall ist derselbe geeignet. stratigraphisch ver- werthet zu werden, da es zahlreiche Localitäten gibt, an denen Formen mit ebenen Umgängen und solche mit mehr oder minder abgestuften Um- gängen der obersten Windungen beisammen liegen, so Schloss Gallenegg bei Sagor und die Loecalitäten bei Stein in Krain. Von letzteren führt Hilber, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1881, pag. 475, sowohl Cer. Florianum als Cer. af. pietum an und schliesst nach dem Vorkommen des ersteren auf Grunder, des letzteren (neben Pleurotoma Doderleinii) auf sarmatische Schichten. Beide liegen, wie mir mein College Teller, der diese Arten an Ort und Stelle (vgl. Verhandl.d.k.k. geol. Reichsanstalt, 18834, pag.313 ff.) sammelte, mittheilt, vergesellschaftet in den sarmatischen Schiehten dieser Gegend. Der Einwand von Hoernes, die Bedeutung des Cer. Florianum betreffend, zerfällt demnach in Nichts. Die weitere Angabe von Hoernes, dass bei St. Christoph selbst, in unmittelbarer Nähe der Kirche, noch Mergel mit der Tüfferer Fauna auftreten, ist ebenfalls kein Argument, welches meiner 1. e. pag. 530 gemachten Angabe widerspricht, dass die ganze Höhe von St. Christoph bis gegen die Sann hinab im Südosten und Süden aus den obersten oder jüngsten, von mir als sarmatisch bezeichneten Schichten bestehe; aus der unmittelbared Nähe jener Kirche habe ich keine Beobachtung mit- getheilt, die von mir gemachten Angaben beziehen sich auf die Kante südöstlich unterhalb der Kirche und auf den noch weiter im Südosten liegenden Bauernhof. Es ist also ganz gut möglich, dass die Tüfferer Mergel, die ich auf dem Höhenrücken westlich der Sann von Norden her bis in die Nähe der Kirche St. Christoph verfolgt habe, auch noch bei dieser Kirche auftreten, wie Hoernes nachweist, aber ein Argument gegen das Auftreten noch jüngerer, sarmatischer Bildungen weiter im Südosten, in der Muldenmitte, kann schon auf Grund des von mir pag. 529 gegebenen Profiles daraus nicht abgeleitet werden. Die sar- matische Muldenmitte ist eben auf den schmalen Höhenrücken südlich bei St. Christoph beschränkt, wie aus jenem Profile und den Angaben pag.530 und 531 ganz klar hervorgeht. Hoernes hat demnach keinerlei zwingende Beweise gegen die von mir gegebene Deutung des Muldenkernes bei St. Christoph als 286 Verhandlungen. Nr. 15 sarmatisch beizubringen vermocht. Damit wäre der erste Punkt seiner Ausführungen erledigt. Sehen wir nunmehr, was Hoernes zum zweiten Punkte, die Ueber- gangsschichten betreffend, vorbringt. Hoernes behauptet hier zunächst, dass die ober dem Friedhofe von Tüffer anstehenden Mergel mit Cardien, Rissoen und Trochus nicht die obere Grenze der marinen Ablagerungen gegen die von mir der sarmatischen Stufe zugerechneten Sehichten bilden, sondern dass die Lithothamnienbänke am rechten Ufer der Sann in das Hangende dieser Cardienmergel gehören und dass noch weiter im Hangenden die Tüfferer Corbulamer gel bei der Kirche St. Christoph folgen. Diese Behauptung ist aber zum mindesten gänzlich unerwiesen, denn der angeführte Leithakalk (man vergl. mein Profil pag. 529) liegt östlich ausserhalb dieses Profils und gehört, wenn man ihn in dasselbe einbeziehen will, aller Wahrscheinlichkeit nach in das Niveau jener rissoen- und modiolenreichen Mergel, welche die tieferen Lagen meiner Uebergangsschichten bilden, wie aus seiner Fauna und aus den westlicher liegenden Vorkommnissen bei Bresno und Unitschno (l. e. pag. 494) sehr bestimmt geschlossen ‘werden kann. Noch weniger bewiesen ist, dass zu höchst über diesen Schichten noch die Tüfferer Mergel der Kirche St. Christopb liegen, denn dieselben fallen westlich ausserhalb des von mir gegebenen Profils und sind innerhalb desselben, wenn man vom Tüfferer Friedhofe gegen St. Christoph ansteigt, nicht zu finden, worüber ich auf meine Darstellung, 1. c. pag. 530, verweise. Nach der Schichtlage ist es kaum nöthig, eine Schichtenbiegung oder eine kleine Quer verwerfung anzunehmen, um das Auftreten von Tüfferer Mergeln noch bei der Kirche Set. Christoph zu erklären, aber selbst wenn dieselben wirklich hier bei St. Christoph noch über jenen Uebergangsschichten lagern würden, so wäre damit nur bewiesen, dass Jene Uebergangsschichten mit den allerobersten typischen Tüfferer Mergeln wechsellagern, während die Hauptmasse dieser auf jeden Fall unter ihnen liegt, wie schon aus meinem Profile pag. 529 ganz klar hervorgeht. Ueberdies liegt die von mir als sarmatisch erklärte Schicht- masse im Süden und Südosten der Kirche St. Christoph immer noch über den Tüfferer Mergeln bei der Kirche. Wenn also Hoernes schliesst, dass die betreffenden Uebergangsschichten stratigraphisch nicht als Bindeglieder zwischen den Tüfferer Mergeln und der sarmatischen Stufe aufgeführt werden können, so ist dieser Schluss ein durchaus übereilter, denn Hoernes selbst hat Nichts beigebracht, was dagegen sprechen würde, dass diese Uebergangsschichten zu den höheren und höchsten Lagen der Tüfferer Mergel gehören, wie ich gezeigt habe, und nachdem er auch nicht nachweisen konnte, dass sarmatische Schichten bei St. Christoph wirklich fehlen oder dass zwischen diesen und jenen Uebergangsschichten eine Discordanz liege, so sind jene fraglichen Schichten eben doch nichts Anderes als Uebergangsschichten in dem von mir angewendeten Sinne. Was den faunistischen Charakter dieser Uebergangsschichten betrifft, so bestätigt Hoernes ganz einfach meine Angaben und bezeichnet diese Schichten als pseudosarmatisch. Ihre Fauna erinnert nach ihm zwar sehr an die echt sarmatische, er glaubt indessen hervorheben Nr. 15 Sitzung am 18. November. A. Bittner. 287 zu sollen, dass keine einzige Form von mir bestimmt mit einer sar- matischen identifieirt werden konnte, dass die bezeichnende Cardien- form mit ihrem rippenlosen Mittelfelde überhaupt kaum mit einer der so mannigfachen Faunen des Sarmatischen und Pontischen näher ver- wandt sei, während andere Arten eben nur an gewisse sarmatische Formen erinnern, ohne mit ihnen genau übereinzustimmen. Hier treibt Hoernes die Vorsicht entschieden zu weit. Die von mir aus den Uebergangsschichten angeführten Formen (vergl.l. e. pag. 494) stehen den sarmatischen Arten so nahe, dass sie kaum von ihnen getrennt werden können; selbst das bezeichnende Cardium mit dem glatten oder fast glatten Mittelfelde hat sich seither in einer äusserst nahestehenden, vielleicht sogar identischen Form in einem sarmatischen Tegel von Petronell a. d. Donau wiedergefunden. Nachdem nun also auch dieser letzte Einwand von Hoernes entfällt, darf man wohl die Frage aufwerfen, wozu überhaupt von ihm gegen meine Darstellung der Verhältnisse bei Tüffer, die doch, wie Unparteiische ohne Weiteres zugeben werden, an und für sich durchaus keine Unwahrscheinlich- keiten in sich schliesst, mit Gründen, die ihrem Urheber wohl selbst nicht als besonders schwerwiegend erschienen sein müssen, angekämpft wird ? Die Beantwortung dieser Frage ist ganz einfach: Hoernes musste es eben mit seiner Theorie, der Tüfferer Mergel sei „Schlier* und gehöre der ersten Mediterranstufe an, ganz unvereinbar finden, dass dieser Tüfferer Mergel durch Uebergangsschichten mit der viel jüngeren sarmatischen Stufe verknüpft sein solle, aus welcher Thatsache ich unmittelbar den Schluss ableiten konnte, dass dann der Tüfferer Mergel dem jüngsten marinen Miocän zufallen müsse. Hoernes hat die sarma- tischen Schichten bei St. Christoph eliminiren zu können gemeint, ganz mit Unrecht, wie ich überzeugt bin. Dann war es allerdings nieht schwer, jene Uebergangsschichten bei Tüffer für eine „pseudosarmatische*, ihrem Niveau nach kaum sicher fixirbare Ablagerung zu erklären. Aber schon bei Bresno hatHoernes selbst sich von dem Auftreten echt sarmatischer Bildungen überzeugen zu können geglaubt und von hier führt er auch das echte, für die sarmatischen Bildungen bezeichnende Cerithium pietum an. Ich fürchte indessen sehr, dass er sich mit dieser Angabe vielleicht übereilt hat, denn er wird im Laufe seiner anzuhoffenden weiteren Neuuntersuchungen voraussichtlich in die Lage kommen, entweder sich meinen Anschauungen anschliessen zu müssen oder auch die weiter im Westen liegenden echt sarmatischen Bildungen mit ihrer rein sar- matischen Fauna (vergl. meine Angaben 1. ce. 497) für „pseudosarmatisch“ erklären zu müssen, mit anderen Worten, er wird an jenem Punkte, welchen ich schon im Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1884, pag. 499 vorausgesehen habe, bei der Creirung einer älteren sarmatischen Stufe angelangt sein. Ob diese Frage aber nun so oder anders gelöst wird — Hoernes weiss es ja auch selbst noch nicht! — jeden- falls glaubt derselbe schon heute behaupten zu dürfen, dass die von mir auf die angeblich vorhandenen Uebergänge zwischen Tüfferer Mergeln und sarmatischen Bildungen gestützten Folgerungen hinsichtlich der Gliederung der marinen Ablagerungen des österr.-ungar. Miocäns sich kaum werden aufrecht erhalten lassen — und die abermalige Aufstellung dieser Behauptung ist ja schliesslich das Wesentlichste an K.k.geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 15. Verhandlungen. 44 988 Verhandlungen. Nr. 15 der ganzen Sache, und zwar in einem solchen Grade, dass der ganze übrige Artikel von Hoernes eigentlich recht überflüssig erscheint. Dabei wird allerdings die Kleinigkeit ausser Acht gelassen, dass ich gar keine derartigen Folgerungen in diesem bestimmten Falle aufgestellt habe; ich habe mich vielmehr darauf beschränkt, aus den nachgewiesenen Uebergängen zwischen dem Tüfferer Mergel und der sarmatischen Stufe einfach zu schliessen, dass der Tüfferer Mergel den jüngsten marinen Mioeänbildungen des Wiener Beckens gleichstehen müsse; im Uebrigen habe ich nur davor gewarnt, den bisher bestehenden Gliederungen in jeder Hinsicht unbedingten Glauben zu schenken und das mit vollem Rechte und auf sehr gute Gründe gestützt. Hoernes selbst erwähnt Radoboj. Das war kein glücklicher Gedanke, denn Radoboj ist einer der wundesten Punkte unserer Tertiärliteratur, es ist jener Punkt, dessen Geschichte am klarsten zeigt, wohin blinder Autoritätsglauben führt. Eine einzige, kaum drei Zeilen lange Stelle bei Suess!) war genügend, allen constatirten Thatsachen zum Trotze eine total falsche Anschauung über das Alter der Ablagerungen von Radoboj zu verbreiten, welche auch durch die neueren Publicationen von Paul, Pilar und Kram- berger noch immer nicht ganz verdrängt werden konnte, so dass noch vor Kurzem (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1889, pag. 86) Kramberger sich abermals veranlasst sah, gegen die Deutung der Mergel von Radoboj als „Schlier“ auf’s Entschiedenste zu protestiren und seiner Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, dass man noch immer Forscher finde, welche die bekannten Fisch-, Pflanzen- und Insectenführenden Mergel von Radoboj, welche er selbst direet für sar- matisch erklärt, für älter („Schlier“) halten. Auch Hoernes möchte heute wieder die Mergel von Radoboj für vielleicht „pseudosarmatisch*“ erklären und damit in das Niveau seiner neuesten „pseudosarmatischen“ Schichten von Tüffer hinabversetzen. Da ist zu bemerken, dass diese Parallelisirung bereits im Jahre 1853 durch Morlot vorgenommen wurde, und dass Hoernes selbst im Jahre 1875 sich der Anschauung von Paul, dass die Mergel von Radoboj sarmatisch seien, angeschlossen hat. Wenn Hoernes heute dennoch meint, durch die Erklärung der Radobojer Mergel für pseudosarmatisch einen gewissen Effeet erzielen, d. h. in erster LinieTdie”Schwierigkeiten in der Deutung des Profils von Radoboj lösen zu können (freilich nicht ganz in meinem Sinne, wie er hinzufügt) so bedaure ich, dem entgegenhalten zu müssen, erstens, dass es schon längst keine Schwierigkeiten in der Deutung des Profils von Radobo; gibt und dass es überhaupt deren niemals gegeben haben würde, wenn sie durch Suess und Fuchs nicht hineingetragen worden wären, zweitens, dass durch jene Erklärung des Radobojer Mergels für pseudosarmatisch senau?so wenig erreicht werden würde als durch die gleiche Erklärung bezüglich der Uebergangsschichten bei Tüffer, von denen Hoernes selbst, indem er sie für „pseudosarmatisch“ erklärt, bemerkt, dass es schwer sein werde, das geologische Alter derselben scharf festzustellen, so wünschenswerth das auch wäre. Ich bezweifle also, dass auf diesem Wege irgend eine Lösung von, wenn auch künstlichen Schwierigkeiten {) Sitzungsber. Akad. 1866, 54. Bd., pag. 148: „der berühmte Mergelschiefer von Radoboj in Croatien, die ursprüngliche Fundstelle der Meletta sardinites, ist mit Bestimmtheit zum Schlier zu stellen“. Nr. 15 Sitzung am 18. November. A. Bittner. 289 als besonders nahe bevorstehend zu gewärtigen sei. Im Gegentheile, es werden sich dureh die Neuaufstellung einer älteren, pseudosarmatischen Stufe im oberen Niveau der Tüfterer Mergel und die voraussichtliche Deutung der sarmatischen Schichten von Tüffer-Sagor als einer älteren sarmatischen Stufe diese Schwierigkeiten gar nicht unerheblich ver- mehren. Die Consequenzen der neuesten Ansichten von Hoernes lassen sich, wenn man gleichzeitig die vor Kurzem in Aufnahme gekommenen älteren Congeriensehichten und die jüngeren pseudosarmatischen Schichten von Fuchs (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1885, pag. 125) in die Combimation einbezieht, in nachstehender Gliederung darstellen: I. Aeltere Schichtgruppe. 1. Aeltere Mediterranstufe Suess. 2. Aeltere Schlierstufe. Ottnang, Mergel von Tüffer ete. 3. Aeltere pseudosarmatische Stufe m. (Pseudosarma- tische Stufe Hoernes 1890). Uebergangsschichten zwischen Tüfferer Mergeln und sarmatischen Schichten bei St. Christoph-Tüffer, Sagor ete., Inseeten führende Mergel von Radoboj. 4. Aeltere sarmatische Stufe m. 1884. Sarmatische Ab- lagerungen von Tüffer, Sagor, wohl auch von Stein in Krain, von Hafnerthal bei Liehtenwald ete. Hieher oder zur vorhergehenden Stufe (oder zu beiden) die Kirchberger Schichten Bayerns und die Oncophora- sande Mährens. 5. Aeltere Congerienstufe. Öongerienschichten von Derwent in Bosnien, vielleicht auch vertreten in Croatien, bei Fünfkirchen in Ungarn ete.; Fohnsdorf? II. Jüngere Schichtgruppe. Jüngere Mediterranstufe Suess. 2. Jüngere Schlierstufe. Hieher der Schlier von Walbers- dorf, von Hainburg (Fuchs in Verhandl. 1868, pag. 276). 3. Jüngere pseudosarmatische Stufe m. (Pseudosarma- tische Stufe Fuchs 1885). Hieher die Uebergangsschiehten mit Syndosmyen vom Kaisersteinbruche im Leithagebirge (Jahrb.d.k.k.geol. Reichsanstalt, 1384, pag. 496), vielleicht die oben erwähnten sarmatischen Tegel von Petronell. Wohl auch Fuchs’ pseudosarmatische Schichten von Syracus. 4. Jüngere sarmatische Stufe. 5. Jüngere Congerienstufe. Diese Gliederung wird wahrscheinlich auch den anspruchsvolleren unserer Tertiärgeologen complieirt genug sein, Fernerstehenden wird sie vielleicht übertrieben und ungereimt erscheinen. Niehtsdestoweniger sind wir durch die neuesten „Neuuntersuchungen“ von Hoernes knapp vor ihrer Realisirung angelangt und ich will mir deshalb hiemit auf jeden Fall die Priorität für ihre erste Aufstellung und für die Mehrzahl der Stufennamen gewahrt haben. Denn Namen sind ja gegenwärtig die Hauptsache, die dazu gehörigen Nachweise mögen immerhin Andere liefern oder bereits geliefert haben. Icb bin nun zwar der Ansicht, dass unsere Tertiärgeologie mit der Annahme oben mitgetheilter Gliederung zum grossen Theile genau 44 * 290 Verhandlungen. Nr. 15 denselben Holzweg eingeschlagen haben würde, welchen die Stratigraphie unserer alpinen Trias vom Jahre 1866 an (vergl. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1866, pag. 163, 168, 175) eine geraume Zeit hindurch gewandelt ist, aber auch dieser Process wird durchgemacht werden müssen und er wird boffentlich beschleunigt werden durch die Mittheilung voranstehender Gliederung, zu welcher ein Theil unserer Tertiärgeologen demnächst zu gelangen die gegründeteste Aussicht hat. Vorträge. Dr. J. N. Woldrich. UeberdiediluvialeFauna derHöhlen bei Beraun in Böhmen. In den Silurkalken des Beraunthales in Böhmen kommen Höhlen vor, welche Knochenreste diluvialer Thiere enthalten. Vor einem Jahre berichtete ich in meinen „Beiträgen zur Urgeschichte Böhmens“ (Mittheil. d. Anthropol. Gesellsch. in Wien. 1889, IV. Theil) über die Thierreste einer solchen Höhle bei Jinonie, aus welcher das meiste Materiale Herr Kofensky in Prag gesammelt hatte. In jüngster Zeit berichtete Herr J. Kafka in Prag über eine unweit Beraun, unterhalb der Tetiner Kirche befindliche, 8 Meter breite und 16 Meter tiefe Höhle, welche er im verflossenen Sommer durehforschte. In dieser Höhle kommen nach einem Berichte der naturwissenschaftlichen Section des Landes- museums in Prag Knochenreste von nachstehenden Thieren vor: „Hyäne, Bär, Wolf, Fuchs, Rennthier, Nashorn, Pferd u. A.“ Auf dem Wege von Beraun zur "Burg Karlstein befindet sich, 40 Meter hoch über "dem Geleise der böhmischen Westbahn, eine andere Höhle — die St. Ivanhöhle — und unweit von ihr eine kleinere Höhle, welche ebenfalls über dem Geleise der böhmischen Westbahn gelegen ist. Diese beiden Höhlen hat Herr Ingenieur Jos. Neumann, Stationsvorstand in Beraun, während der letzten Jahre ausgegraben und mir das gefundene, sehr zahlreiche Knochenmateriale in zwei Partien zur Bestimmung eingesendet. Ueber «lie Knochenreste der ersten Sendung habe ich eine kurze Notiz in meinen oben erwähnten „Beiträgen“ ver- öffentlicht. Nachdem ich nun auch das übrige, durchwegs zertrümmerte, Knochenmateriale der zweiten Sendung bestimmt habe, erlaube ich mir, über das Gesammtresultat nachstehend zu berichten. Die Hauptmasse der Knochen stammt aus der Ivanhöhle: in der zweiten, kleineren Höhle waren besonders Reste des Bären vertreten. Es war mir möglich, die nachstehenden dreissig Thierformen zu con- statiren: Talpa europaea L., Sorex vulgaris L., Fels magna Bourg., Felis Lynx L., Vulpes vulgaris. fossihis Wold., Vulpes eine kleine Form, Lupus ae Wold., Lutra vulgani: as Mustela (foina) Briss., Urea priscus Goldf., Ursus spelaeus Blumb., en 'vicola amphibius Blas., Ar- vicola agrestis Blas., Sciurus vulgar a L., Arctomys primigenius Kaup, Atelodus (Merckii) Brdt., Equus (. RR Rüt., Equus Ü. „Foss. minor Wold., Equus asinus L., Sus europaeus Pall., _Bos primigenus Boj., Bos brachyceros fossilis Rütim., Antilope rupicapra L., Capra ibex L., Cervus capreolus L., Üervus "elaphus L., Rangifer "terandus lardd Tetrao urogallus I, Aquila? und Perdir saxatılis Mey.? Nr. 15 Sitzung am 18. November. J. N. Woldrich. 291 Zu einigen dieser Reste sei Nachstehendes bemerkt: Felis magna Bourg. ist eine diluviale Katzenform, grösser als die Wildkatze und kleiner als der Luchs, gleich Sehmerling’s Catus magna; Vulpes, eine kleine Fuchsform, streift an Leucocyon lagopus, veiht sich aber vielleicht besser einem kleinen Steppenfuchse,, vielleicht dem Vulpes meridionalis Wold., gleich dem jetzt lebenden Vulpes corsac. an; die spärlichen Reste lassen eine nähere Bestimmung nicht zu. Lupus Suessit Wold. ist eine Wolfsform, die ich vor Jahren aus dem Löss bei Nussdorf nächst Wien bestimmte!) und seitdem auch aus Mähren und anderwärts constatirte. Bezüglich Zutra vulgaris L. ist besonders hervorzuheben, dass von diesem Thiere sämmtliche Skelettheile in vielen Exemplaren vertreten waren und doch kann dasselbe in dieser hochgelegenen Höhle nicht seinen Wohnsitz gehabt haben. Arctomys primigenius Kaup. Obwohl von dieser Form nur wenige Reste vorhanden sind, stelle ich dieselben doch hieher, weil ich der Ansicht bin, dass die anderwärts in Böhmen gefundenen diluvialen Reste von Arctomys weder zu Arctomys bobak Schreb., noch zu Arctomys marmota Schreb. mit Sicherheit gestellt werden können.?) Die Hieher- stellung dieser Reste dürfte um so begründeter sein, als ich zwei mir vom Herrn Direetor Hofrath D. Stur zur Untersuchung zugesendete, der k. k. geol. Reiehsanstalt gehörige Schädel, welche nordwestlich von Beraun, zwischen Stadtl und Pustovöd, 7—8 Meter tief im diluvialen Lehm gefunden wurden, nur zu Arctomys primigenius stellen kann. Equus asinus L. Von diesem Thiere sind mehrere unzweifelhafte Reste vorhanden, welche an Grösse und Form mit einem im k. k. Thier- arznei-Institute befindlichen Skelette mit der Aufschrift Zguus asinus aethro- picus, aus Cairo, vollkommen übereinstimmen. Bos brachycoros fossilis Rütim. Es liegen unzweifelhaft fossıle Reste einer kleinen Bosform, eines kleinen Steppenrindes, vor, die nur hieher gestellt werden können; dieselben stimmen mit fossilen Resten von Aussig überein. Oervus elaphus L. kommt in sehr grossen und starken Exemplaren zahlreich vor. Die angeführten Thiere bilden eine ziemlich bunte Gesellschaft, welehe unmöglich zur selben Zeit ihre Existenzbedingungen in dieser Gegend gefunden haben konnte. Dass der Mensch, etwa conform der neuen Ansicht Steenstrupp's über die vom diluvialen Menschen auf- gefundenen Mammuthleichen, die Skelette der obigen Thiere an ver- schiedenen Orten ausgegraben und hier zusammengetragen hätte, dies anzunehmen wäre wohl widersinnig. Die Reste dieser Thiere gelangten vielmehr zu verschiedenen Zeitabschnitten der Diluvialzeit in die Höhle; ihr Aussehen ist auch etwas verschieden. So sehen die Reste der Gemse und des Steinbockes beispielsweise so frisch aus, dass ich Anstand ge- nommen hätte, sie für diluvial zu erklären, wenn sie aus einer Höhle der Alpen stammen würden. !) Ueber Caniden aus dem Diluvium. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien 1878, Bd. XXIX. °) Siehe meine „Steppenfauna von Aussig in Böhmen“. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Wien 1888, Nr. 4. 999 Verhandlungen. Nr: 18 Wenn wir unter diesen Thieren eine Sichtung vornehmen und von jenen, die nicht an typische Aufenthaltsplätze gebunden sind, absehen, so finden wir, dass Sorex vulgaris, Felis magna, Felis lynx, Vulpes vulgarıs, Ursus, Sciurus vulgaris, Sus europaeus, Antilope rupicapra, Oervus elaphus, Cervus capreolus und Tetrao urogallus eine echte und typische Waldfauna repräsentiren, wie sie nebst dem Löwen (der in der Höhle bei Jinonie constatirt wurde) für den Schluss des Diluviums unserer Gegenden so charakteristisch ist. Fügen wir diesen Thieren aus obiger Liste noch hinzu: Atelodus, Equus O. fossilis und Bos primi- genus, welehe an die Weidezeit mahnen, so haben wir die so häufig wieder- kehrende Mischfauna der Weide-Waldzeit vor uns, welche beispielsweise mit jener von Zuzlawitz, Spalte II, übereinstimmt. An die etwas ältere Steppenfauna mahnen die Reste von Arvicola agrestis, Arvicola amphibius, Arctomys primigentus, ferner der kleine Fuchs, der Esel, das kleine Rind und das kleine Pferd; die charakteristischen Thiere fehlen jedoch. Ebenso ist die echte Glacialfauna, wie wir sie in der Spalte I von Zuzlawitz vorfinden, gar nicht vertreten. Die Höhle war also zur Glaeialzeit entweder nicht vorhanden oder sie war mit Eis gefüllt; während der hierauf folgenden Steppenzeit schleppten Raubthiere einige Reste dieser Zeit in die Höhle. .Die Hauptmasse der Thierreste gehört aber der Weide-Waldzeit an, während welcher auch der Mensch die Höhle bewohnte und eine Menge von Thieren herbeischleppte, deren Knochen er zerschlug. Diese Fauna - mit Inbegriff des Rennthieres entspricht, ihrem Inhalte sowohl als der Zeit nach, dem Inhalte und der Zeit der Spalte II von Zuzlawitz. V. Uhlig. Vorlage desKartenblattesGöding-Lunden- burg. Zone 10, Col. XV]). Das vorgelegte Kartenblatt bildet einen Theil der mährischen Bucht des inneralpinen Wiener Beckens, erstreckt sich jedoch nicht über die ganze Breite desselben, sondern beschränkt sich grössten- theils auf die Westseite. Im nordwestlichen Abschnitte des Blattes kommt das Randgebirge der Tertiärbucht zum Vorschein. Es besteht aus alttertiären, mürben Sandsteinen,, Sanden, weichen, thonig-mergeligen Schiefern , Conglo- meraten und sogenannten Kugelsandsteinen, welche in ihrer Gesammt- heit den Schichten entsprechen, die in der Gegend von Bistritz a. H. die Magura-(March)-Sandsteine unterlagern. An mehreren Stellen sind in der Conglomeratzone Kalksandsteine mit kleinen Nummuliten, Orbitoiden, Lithothamnien, Bryozo@n, kleinen Foraminiferen u. s. w. eingeschaltet. Die Schichten fallen gleichmässig nach Süden und Südosten. Ablagerungen der zweiten Mediterranstufe erscheinen nur bei Kostel in Form von Leithakalken und grauen, von Lithothamnien durchzogenen Tegeln. Eine grössere Ausdehnung nehmen die sehr fossilreichen sarmatischen Schichten, Sande, mürbe Sandsteine und Tegel ein, die namentlich in der Gegend zwischen Kostel, Bilowitz, Tıkmanitz und Wrbitz entwickelt sind, aber auch noch weiter gegen Nordost, in einer schmalen Zone zwischen dem Alttertiär und den Congerienschichten, verfolgt werden können. Den grössten Antheil an der jungtertiären Beckenausfüllung nehmen die Congerienschichten, welche in der Mitte des Beckens haupt- Nr. 15 Sitzung am 18. November. Fr, Frech. 293 sächlich in Form von Tegeln mit Congeria subglobosa und Cardien, am Rande desselben in Form von feinen, gelblichen Sanden und tegeligen Sanden mit zahlreichen Melanopsiden ete. ausgebildet sind. In der tieferen Partie der Sande ist das mächtige Lignitflötz eingeschlossen, welehes in Luschitz, Dubnian, Tscheitsch ete. abgebaut wird. Die reichste und interessanteste Fauna enthält im Bereiche der Congerien- schichten eine Conchylienlage, welche mit grosser Regelmässigkeit etwa 2:5—3 Meter über dem Hauptflötze auftritt. Im Bereiche des Diluviums wurden folgende Ausscheidungen vor- genommen: 1. Dünen-Sand. 2. Gelbbrauner, lehmiger Sand und Lösssand. 3. Schotter. 4. Löss. Nähere Mittheilungen über dieses Gebiet werden im Jahrb. d.k.k. geol. Reichsanstalt erscheinen. Dr. Rudolf Scharizer. UeberdenFalkenhaynit,ein neues Mineral der Wittichenitgruppe. Der Vortragende gibt ein kurzes Resume seiner im Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt erscheinenden Arbeit über das genannte Mineral und präeisirt dessen Stellung im Mineralsystem. Literatur-Notizen. Fr. Frech. Ueber das rheinische Unterdevon und die Stellung des „Hereyn“. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. 1889, XLI, pag. 175—287. Als Hauptaufgabe dieser Arbeit bezeichnet der geschätzte Verfasser die kritische Darlegung der wichtigsten Thatsachen, welche auf Gliederung, Versteinerungsführung und Faciesentwicklung des rheinischen Unterdevons Bezug haben, und zweitens die Beleuchtung des Verhältnisses des sogenannten Hercyn zum historischen Unterdevon. Demgemäss zerfällt die lehrreiche Abhandlung in zwei Theile. Im ersten Theile, welcher sich wesentllich auf die stratigraphischen Arbeiten E. Kayser’s stützt, wird das rbeinische Unterdevon, dessen Liegendes das Cambrium des Hohen Venn bildet, namentlich vom paläontologischen Standpunkte aus sehr ein- gehend behandelt. Frech unterscheidet von unten nach oben vier Hauptstufen, die noch weiter gegliedert werden: ]. Das älteste Unterdevon, das heisst die älteren Taunusgesteine; 2. die Stufe des Spirifer primaeus, umfassend die Siegener Grauwacke und deren Altersäquivalente: Taunusquarzit und Hunsrückschiefer; 3. die untere Coblenzstufe, in welcher er die unteren Grenzbildungen (Kayser’s Porphyroidschiefer von Singhofen, Grauwacke von Bendorf) von den unteren Coblenzschichten im engeren Sinne trennt, an welch’ letztere er die Schichten von Zenscheid anschliesst; 4. die obere Coblenzstufe, welche in Coblenzquarzit, die oberen Coblenzschichten im engeren Sinne mit Spirifer eurvatus und Pterinaea fascieulata und endlich die obersten Coblenz- schichten mit Pentamerus Heberti, Orthis dorsoplana und Centronella gegliedert werden. Die paläontologischen Verhältnisse dieser Stufen und Unterstufen werden sehr eingehend durchgenommen und eine Menge interessanter und wichtiger Einzelnheiten im Texte sowohl als in den zahlreichen Anmerkungen mitgetheilt. Für die obersten Coblenz- schichten ist das Ineinandergreifen der mittel- und unterdevonischen Fauna besonders bezeichnend; namentlich die Brachiopodenfaunen beider Formationen fliessen ganz unmerk- lich ineinander und als vornehmlich bedeutsam wird angeführt, dass das eigentliche Mitteldevon überall, wo „die Verhältnisse eingehender studirt sind, im Hangenden einer Sehichtengruppe auftritt, deren paläontologische Charaktere beinahe mehr auf mittleres als auf unteres Devon hinweisen“, Die Parallelisirung des rheinischen Unterdevons mit Vorkommen in einigen anderen Gebieten ergibt sich aus folgender Tabelle (Frech be- 294 Verhandlungen. Nr. 15 rücksichtigt in seiner Uebersichtstabelle II zu pag. 226 auch noch England, Nordfrankreich und Asturien): | Harz " | Rheinlande | Ardennen — West Ost | >= — —_— = I — — = == ——m = = Ss ——— Mitte]. Calceolaschichten , be- Bi: | ziehungsweise ÖOrtho- G93 ‚ devon F | cerenschiefer Oberste Obere Grauwacke von ans u 5 Sy a Coblenzschichten Hierges Caleeolastufe |& S —— = — ee 1 = Obere Untere Grauwacke von EB-) s 62 | Coblenzschichten Hierges = 5 ® 9 2 m Q m SEE 23 ärı Fe Coblenzquarzit en Has ada 2 1 Conglomerat zZ =p- = — = o || Schichten von von Burnot | Er 3 r Zenscheid | ei = © — — | En ro Untere > A | ER z Gokleneschichlen Sandsteine von Vireux 35 83 Ggl | - : E „3% > Unterste Quarzit von Mormont | 232 © | A Coblenzschichten (verhältnissmässig wenig 35H B (Porphyroidschiefer) mächtig) Eier © r | Hunsrück- Grauwacke von | ) 238 schiefer Montigny CH oO = o EI eo E Taunus | 88 in ö i | =) zu 7 Aarat Quarzit von Anor N: E — IE E | Aeltere Oberes Gedinni | | > Taunusgesteine Unteres ns J Lie- | Cambrium des en Untere Grenze und | Ober- gendes | Hohen Venn r Liegendes unbekannt silur Ebenso wie am Harz und in Böhmen, ist auch in Nord-Devon, Nordwest- Frankreich und Asturien nach Frech’s Meinung eine strengere Parallelisirung nicht durchführbar. Ein besonderer Abschnitt ist der Faciesentwicklung des rheinischen Unterdevons gewidmet. Der grösste Theil der Ablagerungen scheint im seichten Meere gebildet zu sein, weshalb denn auch die Faciesbeschaffenheit vom Gedinnien bis hinauf zur oberen Coblenzstufe im Allgemeinen dieselbe bleibt, womit die ganze Umwandlung der Fauna zusammenhängt. Nur die Hunsrückschiefer deuten auf Entstehung im tieferen Meere, desgleichen die Kalksteine von Greifenstein, Wildungen und Günterod, welche letzteren Anhäufungen von Brachiopoden uud Trilobiten vorstellen, deren Zuweisung zum Unter- devon vielleicht begründet sein dürfte, ohne dass es aber möglich wäre, ihren Horizont genauer zu bestimmen. Frech will es scheinen, dass das unterdevonische Meer im westlichen Deutschland und Belgien einige Aehnlichkeit in Betreff der Tiefe und der physikalischen Verhältnisse mit der heutigen Nordsee besessen habe und dass die im unterrheinischen Gebiete herrschenden detritogenen Sedimente theils aus der Zerstörung des Landes hervorgegangen seien, das in der heutigen Rheingegend zur Silurzeit be- standen haben soll, theils ihre Entstehung der Zufuhr von Zerstörungsproducten durch Strömungen von einem nordischen Festlande her verdanken. Der zweite Theil der sehr lesenswerthen Abhandlung erörtert übersichtlich und eingehend das Verhältniss des sogenannten Hereyn zum historischen Unterdevon. Zunächst wird ein Abschnitt der Begründung der Gleichstellung der Goniatitenfaunen der Barrande’schen Schichtenstufe @93, von Hasselfelde und Wissenbach mit dem bar. Nr. 15 Sitzung am 18. November. Fr. Frech. 295 Mitteldevon der Eifel gewidmet. Der Verfasser hat schon früher!) die Zuweisung der besagten Goniatitenfaunen zum Mitteldevon ausgesprochen ; gegenwärtig begründet er diese Ansicht durch eine ganze Reihe neuer Beobachtungen, bleibt sich aber bewusst, dass er auch hiedurch keine endgiltige Entscheidung der ganzen Frage herbeiführt. Das Resultat, zu welchem er gelangt, ist, dass die Cephalopodenschichten von Hlubocep, Hasselfelde, Wissenbach und Bicken sicher zum Mitteldevon zuzurechnen sind. In den Hluboceper Knollenkalken könnte vielleicht ausser dem tieferen Mitteldevon auch die mittlere Goniatitenstufe mit vertreten sein und Jdie Barrande'sche Etage H könnte möglicherweise zum Theil selbst noch dem Oberdevon ägqnivalent sein. Der folgende Abschnitt über das Fortleben alterthümlicher Typen in jüngeren Bildungen (Superstitenfaunen) ist von hohem Interesse. Es wird darin versucht, das Auftreten alter Formen in Schichten, die durch eine jüngere Fauna charakterisirt sind, dadurch zu erklären, dass „in dem einen Meerestheil günstigere Vorbedingungen für die Erhaltung alterthümlicher Thierformen bestanden als in einem anderen“. Aus jenem ersten Meerestheile können veraltete Formen natürlich gel-gentlich in andere Meerestheile gelangt sein und sich mit der dortigen Fauna von jüngerer Prägung vermischt haben, So erscheinen also die Superstitenfaunen gewissermassen als Umkehrung der Barrande’schen Colonien. In manchen Fällen wird man diesem Erklärungs- versuch eine gewisse Berechtigung nicht absprechen können; vor einer übermässigen Anwendung desselben muss aber gewarnt werden. Der Werth des Abschnittes beruht auch nicht darin, sondern in den angeführten zahlreichen Beispielen eigenthümlicher Mischungen älterer und jüngerer Thierformen in derselben Schichtenstufe. In manchen Fällen dürfte die verschiedene Langlebigkeit der einzelnen Typen eine genügende Erklärung für die Erscheinung abgeben können, ohne dass besonders günstige Veıhältnisse in irgend welchen Meerestheilen vorausgesetzt werden müssten. Ein weiterer Abschnitt vergleicht einige unterdevonische Hercynvorkommen untereinander, nämlich jenes von Erbray, von Greifenstein und am Pie de Cabrieres, wobei der Verfasser hauptsächlich durch den Vergleich mit dem böhmischen Devon seine Schlüsse begründet. Bezüglich der Kalke von Erbray widerspricht er der Auffassung von Barrois, welcher zwar mit Recht?) Gewicht auf die grosse Uebereinstimmung der hiesigen Fauna mit jener des Harzes legt, aber beide als sehr tiefes Unterdevon auffasst. Frech will es scheinen, dass die beiden Zonen von Erbray eine Aehnlichkeit mit der unteren Coblenzstufe, beziehungsweise mit der Siegener Grauwacke besitzen, d. h. keinesfalls dem tiefsten Unterdevon (Gedinnien) angehören, aber ebenso wenig als Aequivalent der höheren Schichten von N&hou betrachtet werden dürfen. Uebrigens ist der Verfasser weit davon entfernt, seine Darstellung als abschliessend hinstellen zu wollen, vielmehr ist er sich bewusst, dass bei der Schwierigkeit des Gegenstandes noch sehr Vieles zu ermitteln und sicherzustellen bleibt. Endlich der letzte Abschnitt des zweiten Theiles vonFrech’s höchst anregender Arbeit befasst sich mit der oberen Grenze des Silur und den Strandverschiebungen zur Devonzeit. Der Verfasser gelangt zu dem Ergebniss, dass tür die ältesten Devon- bildungen in Europa in erster Reihe das Erscheinen der Goniatiten bezeichnend ist, weshalb „die Stufe F' in Böhmen, die Kalke der oberen Relaja im Ural und die gesammte Helderberg-Gruppe devonisch sind. Die Strandverschiebungen vollziehen sich in Europa zur Devonzeit in positivem Sinne vom Unterdevon bis zur Mitte des Oberdevons.“ In den letzten Abschnitten bezieht sich der Verfasser mehrmals auf irrthümliche Auffassungen oder Interpretationen einiger seiner früheren Arbeiten, wobeiBergeron, welcher Frech’s Abhandlung über die paläozoischen Ablagerungen von Cabrieres?) einer angeblich illoyalen Kritik *) unterzogen hatte, sehr schlecht wegkommt. Auch meines „Paläozoicums“ wird mehrmals gedacht, jedoch nur mit Bezug auf belanglose Kleinigkeiten, die ich — was ich zur Genugthuung des Verfassers gern bemerke — nicht anders aufgefasst wissen wollte als er selbst. Dagegen wird die im „Paläozoi- cum“, pag. 27 betonte eigenartige Stellung der Barrande’schen Stufe Ff2 in der Reihenfolge der altpaläozoischen Schichtenstufen Mittelböhmens nicht berücksichtigt, 1) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886, pag. 917. 2) M&moires de la soc. g6ol. du Nord. III. Lille 1889. — In einer Besprechung dieses wichtigen Werkes betont E. Kayser, dass bis jetzt gewiss keine Devonfauna beschrieben worden ist, welche jener des Harzes mehr ähnlich wäre als die von Erbray. 3) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, XXXIX, pag. 360. #) Bullet. de la soc. g&ol. de France. XVI, pag. 935. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 15. Verhandlungen. 45 296 Verhandlungen. Nr. 15 obwohl der Verfasser doch sonst bestrebt ist, Faciesverhältnissen möglichst Rechnung zu tragen. Wie in früheren Arbeiten, so wird auch in der vorliegenden zum Vergleiche mit Faunen fremder Gebiete fast durchwegs oder doch zunächst die Stnfe Ff2 heran- gezogen, ohne Rücksicht darauf, dass sie kein normales Glied der Schichtenreihe des böhmischen älteren Paläozoicums ist, sondern als. Korallen- und Seichtbildung und als eine Anhäufung detritogenen Materiales und durch Strömungen zusammengetragener Petrefakten von wohl mächtiger localer, aber nicht continuirlicher Entwicklung eine Ausnahmsstellung einnimmt, auf Grund welcher sie, wie ich mich im Paläozoieum“ ausdrücke, in Fragen, bei welchen die Bildungsweise der einzelnen Stufen zu berück- sichtigen ist, nicht mit den übrigen bandes schlechterdings zusammengeworfen werden darf, Uebrigens hat sich neuestens herausgestellt, dass Manches, was bislang als typisches F'2 galt, kein F'2 sein kann, weil es über dem unteren Knollenkalke De (@ g1) liegt, Also jünger als dieser ist. Friedrich Katzer. Öberlehrer Engelhardt. Ueber Tertiärpflanzen aus dem Graben von Capla in Slavonien. (Aus dem Sitzungsbericht der naturw. Gesellsch. Isis in Dresden. 1890, Januar bis Juni, pag. 7. Dr. Kinkelin in Frankfurt a. M. hatte im Vorjahre, nachdem Paul, Neu- mayr, Brusina, Fuchs u.A.die in den dortigen Schichten mass-nhaft ein- geschlossenen Conchylien ausgebeutet und studirt hatten, die dort vorkommenden Pflanzenreste gesammelt und dieselben dem Autor zur Bestimmung übergeben. Sie sind: Phyllerium Brandenburgi n. sp., Sphaeria Kinkelini n. sp., Adiantites slavonicus n. sp., Taxodium distichum miocaenum Heer., Betula parvula Goepp., Alnus Kefersteiniüi Goepp. sp., Quercus deuterogona Ung., Castanea Kubinyi Kov., Fagus Pyrrhae Ung., F, macrophylla Ung., Ulmus plurinervia Ung., Planera Ungeri Kov. sp., Celtis trachytica Ett., Ficus tiliaefolia Al. Br., Platanus aceroides Goepp., Saliz maero- phylla Heer., S.varians Goepp., Populus leucophylla Ung., Liquidambar europaeum Al. Br., Cinnamomum Scheuchzeri Heer., Laurus princeps Heer., Oreodaphne Heeri Gaud., Persoonia laurina Heer., Vitis teutonica Al. Br., Sterculia ternuinervis Heer., Acer Sismondae Gaud., A. Bruckmanni Al. Braun, Sapindus Haszlinskyi Ett., Rhamnus Eridani Ung., Berchemia multinervis A. Br., Zizyphus tiliaefolius Ung. sp., Rhus Meriani Heer., Juglans acuminata A. Br., Juglans bilinica Ung., Pterocarya dentieulata Web. sp., Prunus acuminata Al. Br., Evonymus Szantoinus Ung., Viburnum trilobatum Heer., Porana Ungeri Heer., Robinia Regeli Heer., Cassia Berenices U. C. hyperborea Ung., Phyllites sterculiaefolius n. sp. Das Alter dieser Flora der bekannten Paludinen-Schichten Slavoniens kann auf Grund der mit ihr gefundenen Fauna als .mittelpliocän bestimmt werden — sagt der Autor. Die Reste sind mit Ausnahme von vier neuen Arten durchwegs schon bekannte Erscheinungen, die wir von den Sotzka-Schichten aufwärts bis in die Belveder-Schichten hinauf zu sammeln gewohnt sind. D. Stu Verlag von Alfred Hölder, k. u.k. Hof-und Universitäts-Buchhändlerin Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. N 16. 1590. N INS: ZBvVSs VN Be AR sc ers BD Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 9. December 1890. grenzenden Gebirgsketten. — Literatur-Notizen: G.Ristori. J.v.Benko. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. R. Hoernes Das Vorkommen der Gattung @enotaH. et A. Adams in den Miocänablagerungen der österreichisch- ungarischen Monarchie. Die Formen, welche dieser Gattung angehören, sind in der That, wie Bellardi im zweiten Bande seines grossen Werkes „I Molluschi dei terreni terziarii del Piemonte e della Liguria“, pag. 83, sagt, durch solche bezeichnende Merkmale untereinander verbunden, dass man sich zu der Annahme gezwungen sieht, dass dieselben eine natürliche Gruppe bilden und auf einen gemeinsamen Typus zurückgeführt werden müssen. Das Gehäuse der zu Genota gehörenden Formen wird am besten durch die Bezeichnung charakterisirt, welehe Bellardi gebraucht: „tzesta mitraeformis“. Der letzte Umgang aller Genota-Formen ist lang, erreicht seine grösste Breite in unbeträchtlichem Abstande von der Naht und verschmälert sich allmälig und ziemlich gleichmässig gegen die Basis. Die Mündung ist lang und enge, der Pleurotomenausschnitt seicht und in der oberen Abdachung des Umganges gelegen. In der 1847 von Bellardi veröffentlichten „Monographia delle Pleurotome fossili del Piemonte“ hat derselbe jene Formen, die er später (1877 im dem oben angeführten Werke) als selbstständig unterschied, insgesammt als Varietäten einer einzigen Art, nämlich der Pleurotoma ramosa .Bast., zusammengefasst. Später sah er sich veranlasst, jene sechs Formen zu unterscheiden, welche er a. a. ©. trefflich eharakterisirt und durch gute Abbildungen kenntlich gemacht hat. Diese Formen : Genota proaria Bell., Gen. ramosa Bast., Gen. Mayeri Bell., Gen. Oraverüt Bell., Gen. Münsteri Bell. und Gen. Bonnaniti Bell. sind aber auch bezeichnend für verschiedene geologische Horizonte und Localitäten. Nach Bellardi ist Gen. proavia Bell. dem „miocene inferiore“ eigenthümlich, sie kommt zu Dego, Carcare und Mioglia vor; — @en. ramosa Bast. findet sich im „miocene medio“ der Colli torinesi an folgenden Fundorten: Rio K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 16. Verhandlungen. 46 298 Verhandlungen. Nr. 16 della Batteria, Grangia, Villa Forzano, Termo-foura, Piano dei Boschi, Baldissero-torinese, Val Ceppi, Seiolze; — Gen. Münsteri, Ger. Oraverii und Gen. Mayeri Bell. treten im „miocene superiore“ der Colli tortonesi auf; — @en. Bonnanit Bell. endlich ist dem Pliocän eigenthümlich und erscheint im unteren Pliocän von Vezza presso Alba, sowie im oberen Pliocän der Colli biellesi zu Masserano und zu Volpedo presso Voghera. Die schärferere Trennung, welche Bellardi bei den italienischen @enota-Formen vorgenommen hat, und welche gewiss Jeder billigen wird, der einen Blick auf die Figuren 1—8 seiner Tafel III wirft, zwingt aber auch uns, die im österreichisch-ungarischen Miocän auftretenden @e- nota-Gehäuse schärfer zu sondern, als dies seinerzeit durch M.Hoernes geschehen ist. Auch M. Hoernes hat in den „Fossilen Mollusken des Tertiär- Beckens von Wien“, I, pag. 335, Tafel XXXVI, Fig. 10—14 mindestens zwei wohl zu unterscheidende Formen zusammengefasst und auch die beiden weiteren neuen Formen, welche im österreichisch - ungarischen Miocän unterschieden werden können, wurden seinerzeit im k. k. Hof- Mineralienkabinet unter Pleurotoma ramosa Bast. eingereiht. Ueber die von M. Hoernes als Pl. ramosa geschilderten Gehäuse bemerkt Bellardi (I Molluschi dei terreni terziarii del Piemonte e della Liguria. II. Bd., pag. 85) mit Recht, dass der grösste Theil der Figuren des Hoernes’schen Werkes Formen darstellt, welche die allgemeine schlanke Gestalt der typischen Pl. ramosa bewahren, aber schwächere und grossentheils ganz zurücktretende Längsrippen besitzen, durch welches Merkmal sie sich jener Form nähern, die er unter der Bezeichnung (enota Mayeri Bell. unterschieden hat. Wir sehen uns nunmehr ver- anlasst, diese Formen unter einem neuen Namen (Genota Elisae) ab- zutrennen und beschränken die Bezeiehnung Genota ramosa Bast. auf jene Gehäuse aus den Österreichisch - ungarischen Miocänablagerungen, welche mit der von M. Hoernes geschilderten und in Fig. 11 seiner Tafel XXXVI dargestellten Type gut übereinstimmen. Solche Gehäuse konnten wir in verhältnissmässig geringer Zahl von den Fundorten Gainfahren, Baden, Forchtenau, Lissitz, Nemesest, Kostej und Lapugy untersuchen. Die als Genota Elisae abgetrennte Form, welcher die Figuren 10, 12, 13 und 14 der Tafel XXXVI bei M. Hoernes entsprechen, steht unstreitig der Genota Mayeri Bell. näher als der Gen. ramosa Bast. Von letzterer ist Gen. Elisae durch die schwächere Ausbildung der Längs- rippen, sowie durch die etwas kräftigere Quersculptur verschieden. Gegenüber der Gen. Mayeri sind als Unterschiede anzuführen: die grösseren Dimensionen, die höber gethürmte Schale und der schärfere Kiel. Gen. Elisae kommt zumal in den Schichten von Grund häufig vor, dann auch in Ritzing und Pöls; einzelne Gehäuse liegen uns ferner von Soos, Pötzleinsdorf, Enzesfeld, Neu-Ruppersdorf, Kienberg und St. Florian vor. Wie bereits oben bemerkt, sind jedoch ausser diesen beiden Formen noch zwei weitere neue aus dem österreichisch -ungarischen Miocän zu unterscheiden. Abbildungen der betreffenden Gehäuse ent- hält bereits die der sechsten Lieferung des von Auinger und mir heraus- gegebenen Gasteropodenwerkes beigegebene Tafel XXXIV, während Nr. 16 Sitzung am 9. December. A. Bittner. 299 die ausführliche Beschreibung in der demnächst erscheinenden siebenten Lieferung enthalten sein wird. Genota Stephaniae nov. form. (l. e. Fig. 13 und 14) liegt uns nur in den beiden zur Abbildung gebrachten Gehäusen von Kralowa und Gainfahrn vor. Diese Form erinnert in Bezug auf die Gesammtumrisse des Gehäuses einigermassen an Bellardis @en. Oraverii und Gen. Bonnanii, besitzt aber eine ganz andere Seulptur, da sie in dieser Hinsieht der typischen Gen. ramosa durch die kräftigen Längsrippen gleicht, von dieser aber wieder durch die stärkere Quer- seulptur abweicht. Genota Valeriae nov. form. (l. e. Fig. 15) findet sich häufig zu Lapugy, seltener in Grund, Baden und Kostej ; sie ist von allen übrigen, bis nun bekannten Genota-Formen dureh ihre schlanke Gestalt und feine Seulptur leicht zu unterscheiden, am meisten erinnert sie in Bezug auf die Form der Umgänge und hinsichtlich der Verzierung noch an Bellardi's Var. A. der Genota ramosa (I Molluschi dei terreni terziarii del Piemonte e della Liguria. II. Bd., pag. 85, Tav. III, Fig. 3); sie ist aber weitaus schlanker und ausserdem durch stärkere Querseulptur ge- kennzeichnet. Wir haben demnach im österreichisch-ungarischen Miocän folgende vier Genota-Formen zu unterscheiden: 1. Genota ramosa Bast. N Elisae nobis. 3.» Stephaniae nov. form. 4. Valeriae nov. form. Vorträge. Dr. J. N. Woldrich. Arctomys primigenius Kaup aus dem diluvialen Lehme zwischen Stadtl und Pustowed in Böhmen. Man könnte diese beiden Schädel (eines alten und eines Jüngeren Individuums) zu Arctomys bobak stellen, wie dies factisch mitunter ge- schieht. Sie stimmen bezüglich des Hinterhauptloches, der Schädelkapsel, der Lage der oberen Ränder der Augenhöhlen und der Postorbital- fortsätze mit dem Bobak überein, dagegen nähern sie sich in der Länge der Nasenbeine, in der Krümmung der Schnauze und theilweise in der Färbung der Nagezähne dem Murmelthiere der Alpen. Sie stimmen auch nicht genau mit den von mir aus Aussig in Böhmen beschriebenen Schädeln überein (s. meinen Aufsatz: „Steppenfauna bei Aussig.“ Ver- handl. der k.k. geol. Reichsanstalt. 1888, Nr. 4). Im Uebrigen verweise ich auf meine in letzterem Aufsatze gemachten Bemerkungen. A. Bittner. Aus dem Gebiete des Hochschwab und der nördlich angrenzenden Gebirgsketten. Mittheilungen über die geologische Zusammensetzung und den Bau des Hochsehwabgebietes (Blatt Z. 15, Col. XII. Eisenerz, Wildalpe und Aflenz) wurden bisher von mir gegeben in diesen Verhandlungen, und zwar: 1. 18386, pag. 387: Neue Petrefactenfunde im Werfener Schiefer 46 * 300 Verhandlungen. Nr. 16 der Nordostalpen (Myophorienkalke von Eisenerz); 2. 1887, pag 89: Aus dem Gebiete der Ennsthaler Kalkalpen und des Hochsehwab; 3. 1387, pag. 300: Nerineen führende Kalke in Nordsteiermark ; 4. 1888, pag. 71: Aus der Umgebung von Wildalpe in Obersteiermark und Lunz in Niederösterreich: 5. 1888, pag. 248: Aufnahmsbericht von Turnau bei Aflenz (Ueber die Entwicklung der Trias bei Aflenz). In den folgenden Auseinandersetzungen werde ich mich der Kürze halber auf die voranstehenden Nummern dieser Mittheilungen beziehen. Die Gliederung der Trias in der südöstlichsten Zone des Gebietes, bei Aflenz, wurde bereits in Mittheilung 5 ziemlich ausführlich dar- gestellt und diese Mittheilung berichtigt zugleich einige Unsicherheiten, welche bei dem ersten Besuche dieser Gegend zurückgeblieben waren (1887, 2). Die in Mittheilung 5, pag. 249, aus den oberen Mergel- schiefern angeführte „Halobia oder Daonella“ hat sich nach vorge- nommener Präparirung als eine von Halobia rugosa des tieferen Mergel- schieferzuges weit verschiedene Halobia erwiesen; sie könnte unter den bekannten Arten am ehesten der Halobia austriaca Mojs. verglichen werden. !) Im Dolomitgebiete, das nördlich an die Aflenzer Mergelschiefer- region anstösst, habe ich im Jahre 18389 mein Hauptaugenmerk auf die Auffindung von Aequivalenten der Carditaschichten gerichtet und im Anschlusse an ein bereits im Jahre 15883 entdecktes Vorkommen solcher Gesteine mitten in den Dolomiten des Zirbeneck, südlich unter dem Fölzstein, auch weiter im Nordwesten und Westen, im Gebiete des Kaarlhochkogels, ähnliche Gesteine nachweisen können. Zunächst fielen mir Geschiebe, welehe aus diesem Niveau stammen mussten, in der Bachrinne bei der verlassenen Kaarlalpe auf, ohne aber dass es möglich gewesen wäre, an den von hier gegen die Kalkmauern des Fölzsteines ansteigenden schuttbedeckten Dolumitgehängen irgend einen Punkt zu erkennen, welcher das Anstehende gezeigt hätte. Günstiger lagen die Verhältnisse in der Trawies, wo in den meisten der aus der unersteig- lichen Gschirrmauer des Kaarlhochkogels herabkommenden Gräben eben- falls Rollstücke der Carditagesteine sich fanden. Hier liess sich vom Thale aus an dem von unterhalb des Festlbeilsteines gegen den Reudel- stein hinziehenden scharfen Dolomitkamme, nahe unter dem Absturze der Festlbeilsteinwände, eine auffallend grüne Stelle wahrnehmen, die wohl als dem Durchziehen des Carditazuges entsprechend betrachtet werden durfte. Diese Stelle dürfte ungefähr in 1600 Meter Seehöhe liegen. Ein Besuch derselben ergab Folgendes: Man hat es mit einer Einlagerung in den Dolomit des Reudelstenkammes zu thun, welche kaum mehr als 2 Meter Mächtigkeit besitzt. Der meist helle Liegend- dolomit beginnt sich in ihrer Nähe dunkel zu färben, wird grauröthlich und führt zahlreiche Cidaritenstacheln, wie an der schon oben erwähnten Stelle am Zirbeneck. Darüber folgt röthlichgraues, mehr kalkiges Gestein mit grünlichen Flasern und Anflügen; es wird nach oben dunkler und enthält noch rothe Schmitzen und Flecken; die obersten Lagen scheinen !) Ein sinnstörender Fehler in Mittheilung 5, pag. 249, sei bei dieser Gelegen- heit berichtigt. Die oberen Mergelschiefer von Aflenz werden hier den Corbulaschichten der Haller Gegend bei Innsbruck verglichen. Es soll heissen Nuculaschichten. Nr. 16 Sitzung am 9. December. A. Bittner. 301 wieder mehr röthlich gefärbt zu sein. Zwischen diesen mehr kalkigen, durchaus dünnplattigen Lagen fehlen auch grellrothe und dunkelgefärbte Mergelschieferzwischenlagen nicht. Die obere Grenze gegen den hangenden Dolomit ist nicht klar aufgeschlossen. Derselbe ist nicht mehr sehr mächtig; bald folgen die massigen Kalke der Festlbeilsteinwände. Die Petrefaetenführung der geschilderten Carditaschichten ist keine allzu- reichliche; Crinoiden- uud Cidaritenfragmente sind am häufigsten, in den dunklen Kalkplatten bemerkt man Auswitterungen grosser Colo- spongienartiger Formen; sonst sind am häufigsten und verhältnissmässig am besten erhalten Brachiopoden, und zwar stammt von hier ein sicher bestimmbares Exemplar von Spiriferina gregaria Suess, mehrere kleine Spirigeren, etwa der Sp. indistineta Beyr. sp. angehörig, und eine grössere Anzahl von Amphiclinen, welche in dem soeben erschienenen XIV. Band unserer Abhandlungen, pag. 148 ff., von mir beschrieben und Tafel XL, Fig. 3, 4, 5, 6 abgebildet worden sind. Dieselben Schichten gelang es mir später an dem oben erwähnten Abhange vom Fölzstein gegen die Kaarlalpe aufzufinden. Sie gleichen hier vollkommen jenen des ersterwähnten Vorkommens und führen dieselben Petrefactenein- schlüsse. Das röthlichgraue Amphiclinengestein des Reudelsteinkammes ist hier zumeist durch ein frischer aussehendes, dunkles, grünliche Bei- mengungen enthaltendes ersetzt und bildet ein recht auffallendes Vor- kommen, welches sich vollkommen identisch am Wiener Schneeberge wiederfindet. Es sind das speciell jene Gesteine, die Geyer im Jahr- buche der k. k. geol. Reichsanstalt, 1889, pag. 702 anführt, und als „gebänderte Kalkschiefer des Raschberghorizontes“ bezeichnet. Sie wurden von mir bereits einmal (Hernstein, pag. 122) als muthmass- liehe Aequivalente der Lunz-Opponitzer Schichten genannt. Geyer hat für das Gebiet des Schneeberges folgende Schichtfolge (1. e. pag. 761) angegeben: 1. Werfener Schiefer ; 2. Unterer Dolomit, zumeist nur den Muschelkalk vertretend:; 3. Zlambachkalke, fast durchwegs schwarze, dünnbankige Horn- steinkalke, deren obere Partien eine knollige Beschaffenheit anzunehmen pflegen und von einer schmalen Zone lichtgrüner oder gelbrother kieseliger Kalkschiefer bedeckt werden. In gewissen Distrieten, speciell am Schnee- berge, ist auch dieses Niveau stark dolomitisch und nur an seiner dunklen Farbe kenntlich ; 4. Mächtige Folge Diploporen führender Wettersteinkalke, «denen die Gipfelkalke des Schneeberges zufallen. Diese Schichtfolge stimmt auf’s Beste überein mit jener des kurz vorher berührten Gebietes im Hochschwabgebirge. Speciell die oberen Niveaus sind in jeder Hinsicht identisch. Die Gipfelkalke des Schnee- berges entsprechen genau denen des Kaarlhochkogels, die unter jenen Gipfelkalken liegenden mergelig schiefrigen Lagen speciell den Oardita- schichten des Reudelsteinkammes und der Kaarlalpe. Wenn man von allen theoretischen Voreingenommenheiten absehen würde, so müsste man unbedingt die Identität beider Schichtfolgen, der des Schneeberges und jener des Kaarlhochkogels, anerkennen. Es wäre eine solche Ueber- einstimmung ungleichalteriger Niveaus ein gar zu merkwürdiger Zufall. Allerdings bin ich nicht in der Lage, Petrefacten aus den entsprechenden 302 Verhandlungen. Nr. 16 Schichten des Schneeberges anzuführen, aber auch Geyer führt solche nicht an und, wenn er daher den Gipfelkalk des Schneeberges als „Wettersteinkalk“ bezeichnet, so hat er doch damit nicht bewiesen, dass die ältere Annahme, derselbe sei Dachsteinkalk, resp. obertriadischer Korallriffkalk, hinfällig geworden sei. Die petrographische Ueberein- stimmung der von ihm als „Raschberghorizont“ eingeführten Mergelkalke mit den so auffallenden Gesteinen der Carditaschichten im Hochsehwab- gebiete allein genügt, um sehr erhebliche Zweifel an der Wetterstein- kalknatur des Schneeberggipfelkalkes als vollkommen berechtigt erscheinen zu lassen. Dass Vieles von dem, was Geyer als „Zlambachschichten“ bezeichnet, nichts ist als Reiflinger Kalk, sei nur nebenbei erwähnt. Nach diesem Exeurse kehren wir wieder zum Hochschwabgebiete zurück. Die über den geschilderten Carditaschichten sich aufbauenden Kalke der Mitteralpe und des Kaarlhochkogels sind vorherrschend grau gefärbte korallenreiche Gesteine, die hie und da auch zahlreiche Gastero- poden (Gipfel des Kaarlhochkogels), einzelne Lagen von Bivalven, Brachiopoden (Halorella amphitoma Br. und H. curvifrons (Qu. ganz wie im Salzburger Hochgebirgskorallenkalke), sowie einzelne, theilweise rothgefärbte Einlagerungen vom Charakter der Hallstätter Kalke, mit Ammoniten und Halobien, führen. Die Halobien scheinen theilweise vollkommen übereinzustimmen mit Arten vom Hagengebirge im Salz- burgischen. An der Aequivalenz dieser Kalke mit den Salzburgischen Hochgebirgskorallenkalken des Dachsteinkalkniveaus ist schon deshalb, ganz abgesehen von der ebenfalls übereinstimmenden Lagerung, nieht zu zweifeln. Schwieriger wird die Deutung der Korallenkalke der nördlicher liegenden eigentlichen Hochsechwabkette und würde die Analogie mit den soeben beschriebenen Verhältnissen der südlichen Vorlagen nicht herbeigezogen werden können, so wäre es recht schwer, eine halbwegs sichere Deutung des Alters dieser Kalke zu geben. Denn es ist, wie schon Stur betont hat, keinerlei mergeliges Niveau entwickelt, welches ermöglichen würde, eine Unterabtheilung dieser Kalkmassen vorzunehmen oder einen Schluss auf ihr genaues Alter zu ziehen. Nur in den Wänden oberhalb Brandhof erscheint eine Einlagerung grünlicher, etwas kieseliger Gesteine, ein Analogon des oben eitirten Geyer’schen „Raschberg- horizontes“, der, wie gezeigt wurde, wahrscheinlich nichts ist, als eine Vertretung der Carditaschichten der Kaarlhochkogelgruppe. Doch, ab- gesehen von dieser sehr beschränkten Einlagerung, erlaubt es der ge- sammte Gesteinscharakter, mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit zu schliessen, dass die nur durch den schmalen Einschnitt der Trawies und der Dullwitz von den Kalken des Kaarlhochkogels und der Mitter- alpe getrennten Kalkmassen der Hochschwabkette ebenfalls nichts Anderes seien, als Riffkalke des Dachsteinkalkhorizontes. Das gilt natürlich für die Hauptmasse; dass ausserdem Aequivalente tieferer Niveaus, darunter auch solche des sogenannten „Wettersteinkalkes“, vorhanden sein mögen, soll damit wicht bestritten werden. An Ammoniten und Halobien, allerdings meist von sehr unge- nügender Erhaltung, ist der Kalk der Hochschwabkette nicht arm; das Bruchthal bei Seewiesen, die Abstürze der Bösen Mauer in der Dullwitz, die Umgebung der Trawiesalpe und die Hochsteinwände bei Nr. 16 Sitzung am 9. December. A. Bittner. 303 Buchberg haben dergleichen geliefert. Ausser Korallen und Spongien findet man aber auch ausgezeichnete Dactyloporenkalke, so insbesondere beim Schiestl-Schutzhause nächst dem Hochschwabgipfel. Diese Erwähnung Dactyloporen führender Gesteine bringt den Hin- weis darauf mit sich, dass &. Geyer in seiner Schilderung des Mürz- thaler Gebietes wiederholt, so pag. 765, hervorhebt, es sei das massen- hafte Vorkommen von Diploporen, welches für die grossen, unter den Raibler Schichten gelegenen Wettersteinkalkmassen der westlichen Nord- alpen geradezu charakteristisch ist, aus den über den Raibler Schichten gelegenen Korallenriffkalken der östlichen Nordalpen bisher nicht nach- gewiesen. Diese typischen Wettersteindiploporenkalke unterscheiden sich von den korallogenen Riffkalken des Dachsteinkalkes nach Geyer schon äusserlich! Das Vorkommen von Diploporen in den oberen Kalk- massen der Rax u. s. w. ist somit ein Hauptargument bei Geyer dafür, dass diese Kalke Wettersteinkalke seien.!) Es fragt sich nur, welcher Art diese Diploporen seien, und darüber gibt Geyer allerdings keine Auskunft. Dass Diploporen an sich, ohne nähere Determinirung, nicht genügen, um einen Kalk für ein bestimmtes Niveau zu erklären, ist einleuchtend, denn sonst dürfte auch der südalpine Hauptdolomit für Esinokalk gehalten werden. Die Dactyloporiden des Hochschwab sind zufällig so günstig erhalten, dass sie eine nähere Untersuchung gestatten. Sie gehören zu den grössten Formen, ihr Durchmesser übersteigt oft 6 Millimeter. Ihre Aussenseite ist von einer unregelmässig polyedrischen Seulptur rauh und zeigt bisweilen eine Art Ringelung; in dieser Hinsicht steht die Form der G'yroporella vesiculifera Gümbel’s am nächsten. Im !) Geyer ist übrigens hierin nicht ganz consequent, denn er erklärt pag. 708 den hellen Dactyloporenkalk der Sonnleithen und Abfallswand bei Buchberg in Nieder- österreich für wahrscheinlich dem Dachsteinkalke zufallend. Dass ich die Kuppe von rothem Kalk am südöstlichen Gehänge der Dürrenleithen für möglicher Weise denselben rothen Kalk erklärt habe, wie derjenige ist, welcher die Dactyloporenkalke der Sonn- leithen überlagert, ist kein genügender Grund, um zurückschliessen zu können, dass jener rothe Kalk der Sonnleithen Lias sein möge, der unterlagernde helle Dactyloporen- kalk, sowie der identische Kalk des Lehrwegkogels aber Dachsteinkalk. Dass ich Dactyloporen aus diesem hellen Kalke angebe, hätte gerade Herrn Geyer, der ja die Diploporen als bezeichnend für Wettersteinkalk ansieht, zu doppelter Vorsicht mahnen müssen. Oder glaubt Herr Geyer vielleicht, dass ich gelegentlich auch Kalke als Dactyloporenkalke bezeichne, ohne Dactyloporen in ihnen gesehen zu haben ? Der helle Kalk des Lehrwegkogels und der Sonnleithen ist gewiss kein Dachsteinkalk und damit wird auch die Annahme Geyer’s von einer tektonischen Analogie des gesammten Nord- und Ostabbruches des Schneeberges hinfällig. Die Störung, welche den Dachsteinkalk des Hohen Hengst und den Lehrwegkogel vom Schneeberge trennt, ist eine Querstörung, die Grenze gegen den Faden und die Dürreleithen, sowie jene Linie, welche die Dürre- leithen und ihre östliche Fortsetzung von den älteren Triasbildungen des Sonnleithen- zuges trennt, sind Störungen im Streichen oder Längsstörungen ; zwischen den südwärts fallenden Dachsteinkalken der Dürrenleithen und den nordwärts fallenden Dachstein- kalken des Hohen Hengst liegt die breite Aufbruchszone des Buchberger Thales mit ihren Werfener-Schiefer-Aufschlüssen, und dieser Aufbruchszone fallen die Kalke der Sonnleithen und des Lehrwegkogels zu. Die nächsten Analogien für diese Kalke dürften im Lärcheck bei Berchtesgaden und vielleicht noch genauer im Profile Gosau-Schi echlings- höhe des Salzkammergutes mit seiner dreifachen Gliederung in helle untere Kalke, rothe Marmore der Schreyeralm und über diesen liegende graue Mergelkalke zu finden sein. Nur wenn es Herrn Geyer gelingen sollte, zwischen den hellen Dactyloporen- kalken und den rothen Kalken, welche den ersteren nicht völlig regelmässig autzulagern scheinen, die „wenig auffallenden, gering mächtigen“ Kössener Schichten des Fadens nachzuweisen, würde ich an die von ihm gegebene Deutung glauben. 304 Verhandlungen. Nr. 16 inneren Baue dagegen, der keine bläscheuförmigen Erweiterungen der Canäle erkennen lässt, dürfte sie der grossen @. aegualis näher stehen. Ihre Canälchen sind ausserordentlich zahlreich, dicht gedrängt, wahr- scheinlich zahlreicher vorhanden als bei irgend einer anderen Art, schief gestellt, in der Mitte ein wenig erweitert und gegen Aussen bisweilen in einen sehr dünnen, spitzen Canal ausgezogen. Die diehtgedrängte, unregelmässige Canalisirung der Schale ist ein Charakter, der diese Form auf's Bestimmteste von den Annulaten entfernt und sie den Continnae Gümbel's Se Vielleicht steht sie der unbeschriebenen Form, Tafel D. IV, Fig. 1g beiGümbel am nächsten. Von den übrigen Arten kann sie wohl nur. mit @. aegualis verglichen werden, ohne mit dieser identisch zu sein. Das Niveau des @. aequalis selbst wird von Gümbel als nicht sichergestellt bezeichnet, sonst gelten die Continuae bekanntlich als für Dachsteinkalk , resp. Hauptdolomit, die Annulatae (vergl. hier auch Benecke, Esino. 1876) als für Esinokalk, resp. Wettersteinkalk bezeichnend. Es würde sonach auch das Vorkommen der hier beschriebenen Dactyloporiden im Kalke des Hochschwab keines- wegs als Argument benützt werden können, um den Hochschwabkalk für älter zu erklären, als die Kalke des Kaarlhochkogels und der Mitteralpe sind. Was ich von Dactyloporiden von der Raxalpe und aus dem Höllenthale vergleichen konnte, stimmt sehr auffallend mit den Formen des Hochschwab überein; auch der Gesteinscharakter ist der- selbe. Schon Güm bel bestimmte (Verhandl. der k.k. geol. Reichsanstalt. 1875, pag. 216) die ersten Dactyloporidenfunde aus dem Höllenthale als Gyroporella aequalis (und vielleicht @. multiserialis), woraus an der eitirten Stelle auf Wettersteinkalkalter der sie einschliessenden Kalke geschlossen wird, was mit Gümbel's eigenen Angaben (Abhandl. der Münch. Akad. 1874, pag. 279 und 283) nicht vollkommen harmonirt, So viel über das eigentliche Hochschwabgebiet. Aus den strati- graphischen Verhältnissen der nördlich anschliessenden Gebirgszüge sei nur Einiges hervorgehoben. Die Verbreitung der bereits bei früherer Gelegenheit (1887, 3) erwähnten Nerineenkalke, westlich von Wildalpen, wurde diesmal festgestellt. Sie bilden die durch besonders schroffe Felsformen ausgezeichneten Züge und Höhen des Arzberges, der Thor- steine und des Beilsteines. Vom Beilsteine an erstrecken sie sich an der Südseite der Stangl- gruppe über den Hüttstein bis auf die Höhen des Wolfsteins bei Gams. Die tiefeingerissenen Gräben zwischen Beilstein und Wolfstein, insbe- sondere der Hapelgraben südlicb vom Stanglkogl, geben vorzügliche Aufschlüsse über ihre Lagerung und ihr Alter. Im Hapelgraben auf- steigend trifft man unter diesen hellen klotzigen Kalkmassen ein mächtiges System hornsteinführender, dünnplattiger Kalke vom Typus der Ober- almer Jurakalke des Salzburgischen, welches Niveau auch nahe westlich am Ausgange der Noth bei Gams nachgewiesen ist (Verhandl. d. k.k. geol. Reichsanstalt, 1885, pag. 145); der Fund zweier Perisphineten in diesen Gesteinen bestätigt deren Altersdeutung. Sie reichen, ein von zahlreichen Wassergräben durchfurchtes Terrain bildend, von der unteren Spreizenbaueralm bis zur Bischofbaueralm (auf der Karte fälschlich als obere Spreizenbaueralm bezeichnet!) hinan; über dieser letzteren be- stehen die flachen einförmigen Abhänge des Stangl bereits aus Dach- Nr. 16 Sitzung am 9. December. A. Bittner. 305 steinkalken mit Einlagerungen von Lithodendronkalken und festen, gelben oder röthlichen Mergelkalken, die von Bivalven erfüllt werden — eine für den Stangl - Dürrnstein - Oetscher-Zug charakteristische Ent- wieklung der Kössener Schichten, deren typische Gesteine diesem Zuge nahezu fehlen. Die Oberalmer Schichten reichen in die zwischen den Stangl-Abhängen und der Beilsteinkette sich eintiefende Hochmoosmulde nach Osten hinein und trennen so die hellen Kalke des Beilsteins von den Dachsteinkalken des Stangls. Die Auflagerung dieser hellen, Nerineen, Belemniten und Korallen führenden Kalke auf den jurassischen Oberalmer Schichten ist demnach in genügender Weise festgestellt und es können dieselben somit mit vollkommener Sicherheit für Plassen- kalke erklärt werden. Im Süden wird dieser Zug von Plassenkalken allenthalben von der Gosauausfüllung des Gamser Beckens begrenzt. Dieselbe erstreckt sich über den Thorsattel in den Grimpenbach und jenseits desselben bis auf die Höhe des Arzberges; im Süden des Beckens reicht sie hoch hinauf an die Gehänge des Aibelmauernzuges und sendet ebenso eine Verbindung durch die Gossgräben gegen die Gosau von Wildalpen hinüber. Im Nordosten des Blattes entsprechen der Gosaubildung von Gams die bisher nichtkartirten Gosauvorkommnisse von Lochbach, Bucheck und Oischinggraben, mit welchen die ausgedehnten Gosau- ablagerungen von Mariazell in unser Gebiet hereingreifen. Im Dachsteinkalkzuge Hochkoor - Dürrenstein - Oetscher redueiren sich die auf den bisher existirenden Karten verzeichneten Liasvor- kommnisse des Gebietes von Neuhaus und des eigentlichen Oetscher- kammes ausserordentlich, dagegen ist ein ausgedehntes Lias- und Jura- vorkommen auf den östlichen Höhen des Dürrensteins zu verzeichnen, das freilich noch genauerer Begehung bedarf. Auch die nordöstlichen Höhen der Hochkoormasse sind nicht vollkommen frei von liasischen Ge- steinen, jedoch erlaubte die Zeit -und das ungünstige Wetter nicht, dieselben aufzusuchen. Ein Versuch, das Anstehende der bereits 1887 (4, pag. 74) beob- achteten Lunzer Gesteine des Steinbaches bei Göstling aufzufinden, gelang zwar in dem südwestlichen der beim Jagdhause sich vereinigenden Gräben (Draxlthal), führte aber nur zur Constatirang höchst unge- nügender Aufschlüsse dieses Niveaus inmitten der umgebenden Dolomite. Darnach dürften im Steinbachgebiete nur vereinzelte Aufbrüche dieser Gesteine sich vorfinden, dagegen kein zusammenhängender Zug derselben vorhanden sein. Auf allen Excursionen in der Umgebung von Lunz hatte ich mich, wie ich nicht unterlassen will dankend hervorzuheben, sowie bei früherer Gelegenheit, der Begleitung des unermüdlichen Herrn Post- meisters J. Haberfelnerzu erfreuen. In seiner Gesellschaft besuchte ich auch den Oetscher und die ungemein interessanten Aufschlüsse an dessen Nordabstürzen, östlich von Raneck-Lackenhof, im oberen Nestlbach und im Trübenbach, wo die wunderbar durcheinander gebogenen Dachstein- kalke des Oetschers unmittelbar an das ausgedehnte Werfener Schiefer- 'terrain der genannten Bäche anstossen und wo insbesondere in dem wilden Sulzgraben Gypsmassen zu Tage treten, die in ihrer Mächtigkeit wohl nur von den Grubacher Gypsen in Salzburg übertroffen werden. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 16. Verhandlungen. 47 306 Verhandlungen. Nr. 16 P. Partsch kannte einen Theil dieser Gypsvorkommnisse, wie aus der bekannten Zusammenstellung C2jZ2ek’s vom Jahre 1851 hervor- geht; später sind sie von unseren Karten und aus der Literatur ver- schwunden, ebenso wie die auf den ältesten Aufnahmsblättern verzeich- neten Gypse im Rothwaldgebiete südlich vom Dürrnstein. Diese Gypse und Werfener Schiefer des Trübenbaches und Nestl- baches gehören der grossen Längsaufbruchlinie an, die den Hochgebirgs- zug des Oetscher, Dürrnstein und Hochkoor gegen Nordwesten begrenzt; jenseits derselben erheben sich die regelmässig gebauten, durch eine mächtige Entwicklung des Lunzer Sandstein-Niveaus ausgezeichneten Züge des Mittelgebirges. Wie schon früher (Verhandl. 1387, pag. 90) erwähnt, ist diese Störungslinie dieselbe, welche Hauer als Aufschluss- linie von Brühl-Windischgarsten bezeichnet. Ihre südwestliche Fort- setzung verläuft von Lackenhof über den Lunzer See und über Göstling (südlieh davon), Lassing und Mendling an das Südgehänge des Gams- steins bei Palfau, dessen mächtige, hell gefärbte Gipfelkalke, welehe ohne Zweifel in's Liegende des Lunzer Sandsteins gehören, von mir auf der Karte mit Umgehung des früher (Verhandl. 1836, pag. 246) dafür ge- brauchten Namens „Wettersteinkalk* als Gamssteinkalk ausge- schieden wurden, um eine verlässliche, zu keinerlei Missdeutung Anlass gebende Bezeichnung dafür zu haben. Ueber den Bau des behandelten Gebietes ist ebenfalls bereits bei früheren Gelegenheiten (1887, 2 und 1888, 4) Einiges mitgetheilt worden. Der hervorstechendste tektonische Zug des Gebietes ist jene grosse Längsbruchlinie, welehe sich aus dem Ennsthale bei Admont auf eine Distanz von 60 Kilometern nahezu geradlinig bis Gusswerk bei Mariazell erstreckt, und welche das eigentliche Hochsehwabgebiet von den nördlicher liegenden Gebirgsketten scheidet. Diese Linie ist (von Westen nach Osten) durch die Punkte: Ritschenalm, Brucksattel, Hoch- scheibensattel, Hieflauer Jägersattel, Winterhöhensattel, Lichtenecksattel, Siebenseen, Körbelsattel, Brunnsee, Bärenbachsattel, Rothmoos, Hals, Greith, Gusswerk gegeben. Sie ist besonders auffallend dadurch, dass in ihrer ganzen Erstreekung sowohl die nördlich als die südlich an- grenzenden Gebirgstheile fast ausnahmslos gegeneinander, sohin auch gegen die sie trennende Bruchlinie einfallen. Einer der auffallendsten Punkte in dieser Hinsicht ist die Stelle im Salzathale oberhalb Brunnsee, an welcher die klotzigen Hochschwabkalke der Riegerin und die prachıt- voll geschiehteten Dachsteinkalke der Kräuterin einander gegenüber treten. Eine Skizze dieser merkwürdigen Stelle gibt bereits Stur in seiner Geologie der Steiermark, pag. 348. Er hebt hervor, dass hier die schön geschichteten Dachsteinkalke des nördlichen Gebirgsabschnittes an die ganz schichtungslose Riffmasse des Hochschwabkalkes angrenzen und glaubt, dass die nördliche Begrenzung der Hochschwabmasse einer Riffböschung entspreche, die schon zur Zeit bestanden habe, als die Dachsteinkalke der Kräuterin sich längs derselben ab- und anlagerten. Diese von Stur gegebene Deutung dürfte heute nicht mehr auf- recht zu erhalten sein, wie sich sowohl aus der zusammenhängenden Untersuchung der Bruchlinie im Norden des Hochschwabs, als auch aus den localen Verhältnissen ergibt. Bereits oben wurde gezeigt, dass die Gipfelkalke des Hochschwab höchstwahrscheinlich nur eine Rift- Nr. 16 Sitzung am 9. December. A. Bittner. 307 facies des Dachsteinkalkes selbst seien, mithin im Alter nicht wesentlich von den Dachsteinkalken verschieden sein können Der Annahme, dass die gedachte Linie eine alte Riffböschung sei, steht die Thatsache entgegen, dass die Kalke der Kräuterin sich — abgesehen von einer ganz kleinen Aufrichtung mit nordwestlichem Fallen nächst Brunnsee — nicht an diese alte Riffböschung anlegen, resp. von ihr wegfallen, sondern dass sie in der ganzen Masse gegen diese Linie einfallen, sowie auch die keineswegs schichtungslosen, allerdings aber klotzigen und diekbankigen Kalke der Riegerin und des Hochtürnach ebenfalls gegen diese Linie deutlich geneigt sind. Es ist also bereits nach den localen Verhältnissen allein die Annahme einer beide Schollen trennenden Bruchlinie unumgehbar. Wer aber noch an dem Vorhandensein einer solchen zweifeln sollte, der wird sich von der Existenz derselben durch die Constatirung der Thatsache überzeugen können, dass im Gschöderer Bärenthale!) eingekeilt zwischen dem Hochschwabkalk des Hochtürnach und dem entgegengesetzt fallenden Dachsteinkalk der Kräuterin ein bedeutender Aufbruch von Werfener Schiefer und Gyps zu Tage tritt. Dieses wiederholte Auftreten von Werfener Schiefern und Gypsen in dieser Bruchlinie, ferner speciell der Um- stand, dass die angrenzenden Gebirgstheile constant gegen einander ein- fallen. verleiht dieser Bruchlinie den Charakter einer ganz besonders tiefgreifenden Störung und ich möchte gegenwärtig dafür halten, dass man in ihr die wahre südwestliche Fortsetzung der grossen Aufbruchs- zone von Buchberg-Mariazell zu sehen habe, welche allerdings durch locale Verhältnisse, speciell durch das Herantreten an die durch ganz besonders mächtige Kalkentwicklung ausgezeichnete Hochschwabmasse in ihrer Breite redueirt, d. h. wenigstens von Greith gegen Südwesten zu einer anscheinend einfachen Bruchlinie umgestaltet wurde, die niehtsdestoweniger noch die bervorstechenden Kennzeichen der Buch- berg-Mariazeller Zone, nach welchen diese sich als eine Art tektonischer Axe inmitten der Kalkalpen charakterisirt (man vergl. Mitth. 2, pag. 97), beibehalten hat. Ich bin daher nieht mehr geneigt, die westliche Fort- setzung der Buchberg-Mariazeller Linie, wie das früher in Ueberein- stimmung mit v. Hauer und Stur geschah (1837, 2), in der Linie Gams-St. Gallen zu suchen, sondern möchte die letztgenannte Linie nur mehr für eine nördliche Abzweigung der eigentlichen tektonischen Axe, als welche sich die Linie Buchberg-Mariazell und Gusswerk-Admont kennzeichnet, betrachten. Die Bezeichnung einer „tektonischen Axe“ für diese Linie leitet sich aber, wie bereits bei früherer Gelegenheit bemerkt wurde, nicht allein von der Thatsache, dass nächst derselben die angrenzenden Gebirgsschollen constant gegen dieselbe einfallen, her, sondern noch vielmehr von der viel allgemeineren gesetzmässigen Er- scheinung, dass die gesammten Kalkalpen nördlich von dieser Linie gegen Süden, während die Züge im Süden der Linie gegen Norden einzufallen pflegen. So sehen wir im gesammten Hochsehwabgebiete ein Einfallen gegen Norden oder Nordwesten — mit wenigen, sogleich zn erklärenden Ausnahmen. Im Norden dagegen fallen die aufeinander- !) Ich bezeichne diesen Graben so zum Unterschiede von seinem nordöstlichen Nachbar, dem Rothmooser Bärenbachgraben. 308 Verhandlungen, Nr. 16 folgenden Schollen der Kräuterin, des Abbrenner Dolomitgebietes und des Hochkoor-Oetscherzuges fast allgemein nach Süden, wo sich aber Faltenbildung einstellt, wie an der Grenze des letztgenannten Zuges gegen das Mittelgebirge, da biegen die Schichten wohl auch in ent- sprechender Weise antielinal um, aber der nördliche Schenkel jeder einzelnen Anticlinale pflegt steiler aufgerichtet zu sein als der südliche, wie das die ausgezeichnet klaren Aufschlüsse der Lunzer Gegend (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1883, pag. 76) auf’s Deutlichste erkennen lassen. Und auf diese Weise sind auch die scheinbaren Anomalien im südlichen Gebiete des Hochschwab, die steile Hinab- biegung der Schichten des Hauptkammes gegen die Trawies und Dullwitz, am einfachsten zu erklären. Es sind eben die von der tektonischen Axe des Kalkgebirges abgewendeten Schenkel antielinaler Biegungen, mit denen man es hier zu thun hat. Von diesem Gesichts- punkte aus erscheinen die, wenn auch orographisch weit stärker hervor- tretenden Längsstörungen, wie solche den Hochschwabkamm im Süden, den Dürrnstein-Oetscherzug im Norden begrenzen, im Gegensatze zu der symmetrisch gebauten axialen Störung von Gusswerk-Admont nur als einseitige Brüche von geringerer theoretischer Bedeutung. Für die Feststellung des Alters dieser Brüche, speciell jenes der Gusswerk- Admonter Linie wird die Vertheilung der Gosauablagerungen und ein gewisser Einfluss, den diese Linie auf die Entstehung des Enns- und Salzathales besitzen dürfte, zu berücksichtigen sein. Wenn die Linie Admont-Gusswerk mit der Linie Mariazell-Buch- berg in Verbindung gebracht wurde, so muss doch hervorgehoben werden, dass der Zusammenhang beider kein unmittelbarer ist, sondern dass bei Gusswerk-Mariazell eine Unterbrechung dieses Zusammenhanges stattfindet. Diese Unterbrechung dürfte verursacht sein durch das Ein- greifen einer sehr bemerkenswerthen Transversalstörung, welche an dieser Stelle die ganze Breite der Kalkalpen durchsetzt, und welche zum grossen Theile auch durch eine Einsenkung bereits orographisch markirt ist. Ihr Verlauf wird annähernd durch die Punkte Rothsohl- sattel westlich der Hohen Veitsch, Mariazell und Scheibbs a. d. Erlaf gegeben. An dieser Linie bricht nicht nur die gesammte Hoch- schwabmasse unvermittelt gegen Osten ab, sondern ein solcher Abbruch erfolgt auch in der nördlicher liegenden Kette des Oetschers; dieser Linie entspricht das nordwärts gerichtete Vorspringen alter Gesteine in der sogenannten Bucht von Gollrad, ihr entspricht ferner die grosse Niederüng von Mariazell mit ihrer merkwürdigen transversalen Wasser- scheide zwischen der Erlaf und der steirischen Salza, auf diese Störung sind wohl auch die ziemlich verwickelten geologischen Verhältnisse, speciell die Ausdehnung der tieferen Triaskalk- und Lunzer Sandstein- züge südöstlich von Scheibbs (von Stelzner beschrieben) zurückzu- führen. Das auffallendste Moment aber, welches hier in Betracht kommt, ist die plötzliche Veränderung im Streichen, welche östlich und süd- östlich von Gusswerk eintritt. Während im gesammten Gebiete des Hochschwab und im nördlich angrenzenden Terrain das Hauptstreichen unveränderlich ein nordöstliches oder ostnordöstliches war, tritt bei Gusswerk ganz plötzlich eine südöstliche Richtung auf, welche das Streichen der Sauwand, der Tonion und des Zuges der Neun- ö Nr. 16 Sitzung am 9. December. G. Ristori. 309 Kögerln beherrscht, und welche erst weiter östlich im Gebiete der Wildalpe und Königsalpe wieder von dem normalen Streichen ab- gelöst wird. Es macht den Eindruck, als habe man es hier an der Grenze zwischen dem Hochsehwab- und dem Mürzthaler Gebiete mit einer Schleppung oder Stauung des östlichen Terrainabschnittes zu thun. Aehnliche Aenderungen im Streichen dürften nach den Einzeich- nungen unserer geologischen Karten vielleicht auch nördlicher, im Gebiete von Josephsberg östlich vom Abbruche des Oetschers nach- weisbar sein. Alle diese Momente sprechen dafür, dass man es hier mit einer grossen Transversalstörung zu thun habe, die überdies auch von seismischen Erscheinungen begleitet wird, denn ein am 17. Juli 1876 in dieser Region stattgehabtes, ziemlich kräftiges Erdbeben hat sich am stärksten einerseits bei Scheibbs, anderseits bei Mitterdorf unweit Kindberg im Mürzthale bemerkbar gemacht. Man darf also vielleicht in dieser Linie eine T'ransversalstörung parallel zu jener seismischen Querlinie, welche Prof. Suess als Kamplinie bezeichnet hat, erkennen. Im Gegensatze zu der Buchberg-Mariazeller Längsbruchlinie kann man sie wohl am geeignetsten als Scheibbs-Mariazeller Transversallinie bezeichnen. Im ganzen westlich angrenzenden Gebiete existirt nichts Aehnliches bis auf jene grosse Querstörung im Ennsthaler Gebiete, welche von mir bei früherer Gelegenheit (Verhandl. d. k. k. geol. Reichs- anstalt, 1887, pag. 89) als Buchauer Linie bezeichnet worden ist. Zwischen dieser Linie im Westen und der Scheibbs-Mariazeller Linie im Osten erstreckt sich als tektonisch ziemlich einheitliche Masse das Enns- thaler und Hochschwabgebiet und von einer dieser Linien zur anderen, vom Ennsthale bei Admont bis nach Gusswerk bei Mariazell konnte un- unterbrochen jene grosse Längsstörung verfolgt werden, welche oben als Gusswerk-Admonter Linie, zugleich als Fortsetzung der Buchberg- Mariazeller Aufbruchszone und als tektonische Axe des Kalkgebirges für diese Region bezeichnet worden ist. Diese axiale Linie, welche den östlichsten Theil der nordöstlichen Kalkalpen in sehr schiefer Richtung durchschneidet, trifft bei Admont im Ennsthale auf die Grenze des Schiefergebietes und parallel zu ihr verlaufen die südöstlich von ihr bleibenden Züge des Kalkgebirges. welche einer nach dem andern von Admont ostwärts coulissenförmig gegen das Schiefergebiet sich vor- schieben und in die Luft auszustreichen scheinen oder an Querstörungen abbrechen. Am klarsten tritt dieses Ausstreichen gegen Westsüdwest bei den südlichen Ketten des eigentlichen Hochschwab hervor, da dieselben durch Werfener Schieferaufbrüche mehr oder weniger vollständig von einander getrennt sind. Literatur-Notizen. G. Ristori. Le seimmie fossili italiane. Estr. dal. Boll. del R. Comitato Geologieo, Roma 1890. Mit 2 Tafeln. Die in den jungtertiären Ablagerungen Italiens bisher aufgefundenen Reste fossiler Affen lassen sich nach des Verf. vorliegenden Untersuchungen auf folgende drei Typen zurückführen: Oreopitheeus Bambolii @erv., Semnopithecus cfr. Monspes- sulanus Gerv. und Inuus florentinus (Cocchi). Oreopithecus Bambolii, der nach G@ervais in mancher Hinsicht an den Gorilla erionert, von Schlosser dagegen als K.K. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 16. Verhandlungen. 48 ° 310 Verhandlungen. Nr. 16 ein unzweifelhafter Cynopithecine betrachtet wird, erfährt mit Rücksicht auf diese Controverse und auf Grund neuer Funde in den Ligniten von Montebamboli, Casteani und Montemassi (Grosseto) die eingehendste Besprechung. Der Verf. kommt zu denı Schlusse, dass Oreopithecus Bambolii trotz mancher unleugbarer Beziehungen zu Cyno- cephalus und Cereopithecus doch als ein Vorläufer der anthropomorphen Affen "betrachtet werden müsse. Zu Semmnopithecus monspessulanus Gerv. werden die isolirten Zähne gestellt, die aus den Ligniten von Casino bei Siena bekannt geworden sind, und welche schon von Forsyth Major auf die genannte Art bezogen wurden. Der Verf. erörtert hier ausführlich die Differentialdiagnose gegen Mesopithecus Wagner aus den Ab- lagerungen von Pikermi. Vollständiger sind die Reste des fossilen Affen, auf welche Cocchi die neue Gattung Aulaxinuus gegründet hat. Sie stammen zum grössten Theile aus dem oberen Arnothale, und zwar von den Localitäten: Forre, Tasso, le Ville. Vereinzelte Funde, die auf dieselbe Art bezogen werden müssen, sind sodann aus dem unteren Valdarno, dann aus der Gegend von Orciano (Prov. Pisa) und aus den pliocänen Ligniten von Barberino bekannt geworden. Die Reste dieses fossilen Affen zeigen eine so grosse Uebereinstimmung mit der recenten Gattung Inuus, dass die von Cocchi versuchte generische Abtrennung nicht aufrecht zu erhalten ist. Der Verf. betrachtet die als Inuus florentinus beschriebene pliocäne Form direct als einen Vorläufer des in Nordafrika und Gibraltar lebenden Inuus ecaudatus. F, Teller. G.Ristori. Sopra i resti di un coceodrillo scoperti nelle ligniti mioceniche di Monte bamboli (Maremma tos- cana). Publie. del R. Istituto di studi super. pratiei e di perfezionamento in Firenze. Sez. di sc. fisiche e natur. Firenze 1890. Gr. 8°, 34 S., 2 Taf. In den an Säugethierresten so reichen Ligniten von Montebamboli fanden sich in jüngster Zeit auch ein ziemlich gut erhaltenes Schädelstück und verschiedene Theile des Extremitätenskeletes eines Crocodiliden, die, wie die eingehenden Untersuchungen des Verf. zeigen, auf die Gattung Crocodilus selbst bezogen werden müssen. Die als Crocodilus Bambolii beschriebene neue Form steht dem Crocodilus niloticus näher, als irgend einem anderen lebenden oder fossilen Crocodiliden. Auch die ihrem geolo- gischen Alter nach zunächst in Betracht kommenden Krokodilreste aus den Tertiär- ablagerungen von Wies in Steiermark, — (./Enneodon) Ungeri Prang. und (. Steineri Hofm, -— lassen keine näheren Beziehungen zu ©. Bambolii erkennen, als die recente Art aus dem Nil. Die specifische Selbständigkeit der beiden aus dem Becken von Wies beschriebenen Krokodile scheint übrigens dem Verf. nicht völlig gesichert. F. Teller. Jerolim Freiherr v. Benko.Das DatumaufdenPhilippinen. Mitth. d. k. k. geogr. Ges. in Wien, 1890. (Etwas erweitert auch im Selbstverlage des Verf. Druck von ©. Gerold’s Sohn.) Die Philippinen haben bis zum Jahre 1844 eine Datumszählung geführt, welche von jener der alten Welt um einen Tag differirte. Es hängt das zunächst damit zu- sammen, dass diese Inselgruppe von Osten her entdeckt wurde und die längste Zeit vorwiegend Verkehr mit dem spanischen Amerika hatte. Merkwürdiger Weise ist nun jene Aenderung, zufolge welcher man auf den Philippinen den 1. Jänner 1845 unmit- telbar auf den 30. December 1844 folgen liess und durch welche man diese Inseln be- züglich der Datumszählung den benachbarten asiatischen Gebieten anschloss, in der Literatur fast gänzlich unberücksichtigt geblieben. Dieser Umstand kann bei gewissen, an die Zeitangabe geknüpften naturwissenschaftlichen Schlüssen und Beobachtungen, wie z.B. bei Erdbeben, besonderen Flutherscheinungen oder dergleichen zu bedenklichen Irrthümern führen, wie sich denn beispielsweise auch Falb in dieser Richtung getäuscht hat. Deshalb machen wir, einem Wunsche des Herrn Verf. gern entsprechend, auf die vorliegende Schrift aufmerksam, welche bestimmt ist, den betreffenden Thatbestand aufzuhellen und weiteren Kreisen bekannt zu geben. E.T. Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. = Kanye KRSS BR Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 23. December 1890. Inhalt: esnpehörliehe wslihelinkeen: A. Bittner. aan von Gesteinen aus Bosnien und dem Gebiete von Novibazar durch Herrn Oberstlieutenant Jihn. Dr.C.O. Cech. Petroleumfunde in Croatien. — Vorträge: Dr. E. Tietze. Neuere Beobachtungen ia der Umgebung von Krakau. H. B. v. Foullon. Antimovuit und Schwefel von Allchar in Macedonien. G. Bukowski. Geologische Aufnahmen in dem krystallinischen Gebiete von Mährisch - Schönberg. — Literatur-Notizen: A. v. Elterlein. L. Brugnatelli. J. Gränzer. G. Fritsch. J.v.Siemiradzki. F.v. Friese. L. Rainer. P. Ploner. v‚ Tobisch. E Ludwig. NB. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Mittheilungen verantwortlich. Eingesendete Mittheilungen. A. Bittner. Einsendung von Gesteinen aus dem süd- östlichen Bosnien und aus dem Gebiete von Novibazar dureh Herrn Oberstlieutenant Jihn. Herr Oberstlieutenant des Generalstabs Jihn, derzeit beim Corps- Commando in Prag, dem die Sammlung unserer Anstalt schon so manches werthvolle Stück verdankt — es sei nur an den prachtvollen Mastodontenrest vom Laaerberge erinnert, der die Veranlassung gab zu M. Vacek’s Monographie österreichischer Mastodonten im VII. Bd. unserer Abhandlungen, 1877 — war vor Kurzem so freundlich, auch seine gesammten, im südöstlichen Bosnien und im Gebiete von Novi- bazar aufgesammelten Gesteine der Sammlung der k. k. geol. Reichsanst. zu übergeben, ein Material, das umso werthvoller ist, als es zum grossen Theile aus Gegenden stammt, welche zur Zeit, als die Uebersichtsauf- nahmen (im Jahre-1879) durchgeführt wurden, noch nicht in das Oceu- pationsgebiet einbezogen worden waren. Es betrifft das insbesondere den Distriet der drei Städte Plevlje, Priboj und Prepolje, aus dem ein grosser Theil der von Herrn Oberstlieutenant Jihn gemachten Auf- sammlungen herrührt. Wenn auch aus derartigen Aufsammlungen kein, auch nur einiger- massen befriedigendes Bild des geologischen Baues dieser Gegenden eonstruirt werden kann, so geben dieselben doch wichtige Anhaltspunkte dafür, dass sich die geologische Beschaffenheit der äussersten, bei unseren Uebersichtsaufnahmen erreichten Distriete, der Umgebungen von ViSegrad, Rudo und Cajnica, noch eine geraume 'Streeke weit auf geo- logisch bisher nahezu unbekanntes Gebiet fortsetzt. Es ist selbstver- ständlich nicht möglich, auf Grund einzelner Gesteinsproben in jedem K.k, geolog. Reichsanstalt, 1890. Nr. 17. Verhandlungen. 49 312 Verhandlungen. Nr. 17 Falle genau anzugeben, mit was für einem geologischem Niveau man es zu thun habe; viele der mitgebrachten Gesteine sind aber so charak- teristisch, dass aus ihnen ohne Gefahr, einen Fehler zu begehen, auf ihr Alter geschlossen werden kann und solche sind es, welche in der nachfolgenden Zusammenstellung in erster Linie berücksichtigt und an- geführt werden sollen: Von Han Nabrdo, westlich oberhalb Visegrad, an der Strasse nach Rogatiea, liegen jene jaspisartigen und grünen, Pietra-verde-ähnlichen Gesteine vor, die in den Kalkgebirgen des südöstlichen Bosniens so ver- breitet sind, ohne dass bisher über viele dieser Vorkommnisse genauere Daten bezüglich ihres Alters gewonnen werden konnten (vergl. Jahrb. d. k.k. seol. Reichsanst. 1880, pag. 249 über analoge Gesteine von Rogatica), während andere ähnliche hornsteinreiche Niveaus bestimmt den Triasbildungen zufallen, so jene von Serajevo (l. c. pag. 225). Die Einsendung des Herrn Oberstlieutenant Jihn enthält auch zahlreiche Proben dieser problematischen Jaspise von Rogatica (Matovo brdo) und von der Strecke zwischen Rogatiea und Gorazda (Varosist& und Mesica). Von der letztgenannten Strecke (Loc. Medjustjene) liegt auch ein Eruptiv- gestein bei.d) Dagegen stammen von der Strecke Praca-GoraZda nur rothe schieferige und sandige Gesteine, die wohl sicher den Grenzbildungen zwischen paläozoischen und mesozoischen Ablagerungen, deren Auf- treten hier mit Sicherheit aus den bisherigen Erfahrungen erschlossen werden konnte, entsprechen werden (vergl. Jahrb. d. k. k. geol. Reichs- anstalt. 1880, pag. 215). Eine schöne Suite von weissen, Pflanzen führenden Mergeln des Bjelobrdo südöstlich von ViSegrad, an der Strasse nach Priboj, ist zu- nächst zu erwähnen. Eine Partie dieser Gesteine wurde bereits gelegent- lich des ersten Vormarsches unserer Truppen gegen Priboj durch den gegenwärtigen Statthalter von Dalmatien, Feldmarschall - Lieutenant Davidv.Rhonfeld, gesammelt und. nach Prag gesendet; H.Engel- hardt bestimmte dieselben und berichtete darüber in der „Isis“, Jahr- gang 1883, Dresden 1884 (vergl. Ref. in diesen Verhandlungen. 1885, pag. 97). “. der von Herrn OÖberstlieutenant Jihn aufgesammelten Suite befindet sich auch eine Platte mit Fischresten. Die Flora der Localität scheint eine sehr reichhaltige zu sein. Ausser dieser Suite von Tertiärpflanzen ist in der Einsendung aber noch ein zweites Petrefaetenvorkommen von Bjelobrdo vertreten, das der Kreide angehört, und zwar offenbar jener Gesauentwicklung, welche von mir im Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 1880, pag. 240 von Vise- grad und Dobrunje (südöstlich bei ViSegrad) angegeben wurde, welche sich durch häufiges Auftreten von Rudisten, Caprinen , Nerineen und Actäonellen auszeichnet und an den genannten Localitäten unmittelbar dem ausgedehnten Serpentin- und Gabbrovorkommen von Visegrad auf- !) Sämmtliche Eruptivgesteine dieser Einsendung wurden vom Herrn Vorstand C,v, John, welcher schon seinerzeit die aus Bosnien mitgebrachten Eruptivgesteins® vorkommnisse bearbeitet hat, zur Untersuchung übernommen. Derselbe wird später darüber berichten. Nr. 17 Sitzung am 25. December. A. Bittner 313 zusitzen scheint. Die genauere Localitätsangabe für das Kreidevor- kommen von Bjelobrdo lautet: Strasse südlich der Kuppe 831, nördlich Han Marine. Es liegen von hier vor: Radiolites spec., ein theilweise verkieselter, mit Quarzkrystallen erfüllter Radiolit aus einem geiblichgrauen Mergelkalke. Omphalia cfr. Kefersteinü Zek., in ziemlich zahlreichen Schalenexem- plaren; daneben auch Steinkerne dieser oder einer ver- wandten Art. Natica cfr. bulbiformis Sow., nur in Steinkernen, ebenso wie eine grössere Anzahl von Bivalven, von denen einzelne viel- leicht auf Lima Pichleri Zitt, und Oytherea polymorpha Zitt. bezogen werden dürfen. Findet die Kreide von ViSegrad und Dobrunje solchergestalt eine Fortsetzung gegen Südosten, so scheint das in noch höherem Grade zu gelten von den schönen Gabbro- und Serpentingesteinen von ViSegrad, welehe aus der nächsten Umgebung von Priboj] am Lim in Stücken vorliegen, die mit jenen von ViSegrad vollkommen identisch sind. Die schönsten Stücke stammen vom Limufer gegenüber Priboj, doch scheint die ganze nähere Umgebung dieses Ortes aus solehen Eruptivmassen zu bestehen. Auch auf der weiteren Route von Priboj nach Prepolje scheinen ähnliche geologische Verhältnisse zu herrschen, wie um ViSegrad und Rudo. Es befinden sich von dieser Strecke in der Aufsammlung beson- ders folgende auffallendere Gesteinstypen: Rothe Jaspise und dunkle diehte Serpentine, erstere z. B. von nordöstlich von Zaglava und nörd- lich der Bistrieamündung, letztere von nordöstlich von Pilipovi® und nördlich Zaglava:; ferner altaussehende Sandsteine, etwa jenen des paläo- zoischen Gebiets von Foda-GoraZda vergleichbar, südöstlich von Banja; endlich schöne körnige Hornblendegesteine, ganz gleich jenen von Rudo am Lim (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 1880, pag. 247), von mehreren Stellen, als Nordnordost von Zaglava, unterm Sokolae und als Geschiebe von der Bistrieamündung. In dieser Richtung scheint demnach thatsäch- lich ein Auftauchen altkrystallinischen Terrains angedeutet. Auch aus der nächsten Umgebung von Prjepolje, dem vorgescho- bensten Posten im Limgebiete, stammen wieder Hornblendeschiefer und Serieitgneissartige grüne Schiefergesteine von altem Habitus neben zahl- reichen Proben von dunklem Serpentin, rothem Jaspis und einer Anzahl indifferenter Gesteinstypen. Jenes Serpentin-, Jaspis- und Mandelstein- führende Terrain scheint sich auch von Prjepolje nach Osten in's MiloSevothal hinein fortzusetzen. Damit wäre der äusserste Punkt, von welchem Gesteinsproben vorliegen , erledigt. Man vergl. hier übrigens Bou&'s Angaben im Sitzungsber. d. W. Ak. 1870, LXI, pag. 15. Aus den Gesteinsproben von der Route Prjepolje-Plevlje fallen be- sonders folgende auf: Aus dem Südwesten von Prjepolje nächst Han Selja@niea gefältelter alter Thonschiefer von glänzend grauer Farbe und stark glimmerig- schuppiges Schiefergestein von paläozoischem Alter oder vom Alter des Werfener Schiefers; ein schwarzer Schiefer, gleich dem paläozoischen 49 + 314 Verhandlungen. Nr. 17 Thonschiefer von Foca stammt von Zwiezd Nordwest. Ausserdem wäre ein helles, fast granitisch aussehendes Eruptivgestein (von der Biegung südlich der Gradina) und ein diabasartiges grünes Gestein vom Babinje- rücken Westnordwest von Prjepolje hervorzuheben. Auch aus der west- lichen Hälfte der Route Prjepolje-Plevlje stammen sandig glimmerige, altaussehende Gesteine (westlich von der Militärstation Jabuka) und alte Schiefer, gleich denen von Fo&a, daneben auch kieselige und jaspis- artige Gesteine. An dem Wiederauftauchen des alten Schiefers von Foca und Gorazda hier weiter im Osten kann daher kaum ein Zweifel bestehen. Mamnigfaltiger sind die Gesteinsproben aus der nächsten Umgebung der Stadt Plevlje. Auf vortriadische Bildungen zu beziehen ist vielleicht ein Sandstein, der westlich, bei „zu Vidre* gesammelt wurde. Die Höhen bei Plevlje, insbesondere jene im Nordwesten dagegen scheinen aus Triaskalk zu bestehen. So liegt vom Bogisevae (Nordwest bei Plevlje) grauer Kalk mit undeutlichen Fossilauswitterungen und einer vorläufig unbestimmbaren, zweischaligen Muschel vor; vom Uebergange über die Raslinaschlucht (auf der Strasse Plevlje-Gotovusa) stammt aus nahezu gleichem grauem Kalke eine grosse Natica, von der von mir Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1880, pag. 220, aus dem Muschel- kalke von Serajevo angeführten Form, sowie von den meisten Formen des Esinokalkes durch eine höhere Spira verschieden. Am nächsten wohl steht sie der Natica Lipoldi Hoernes vom Obir. Ferner liegen von Plevlje Proben einer tertiären, wohl neogenen, Süsswasserablagerung vor, welche südöstlich und südlich der Stadt eine ziemlich grosse Oberflächenverbreitung besitzen dürfte. Vom Cehotina- ufer, 600 Meter oberhalb der Brücke bei Han Se&in Kadi&, südlich von Plevlje, stammen diekbankige weisse Mergel mit Pflanzenresten. In einzelnen der Handstücke liegen auch kleine, pisidienartige Bivalven. Ein zweites Vorkommen, 250 Meter unterhalb der gedachten Brücke, ist ein sehr unreiner, schiefriger, gelblicher Mergel, mit ganz ver- drückten Resten von Planorben, Unioniden, vielleicht auch Congerien. Ein wenig weiter flussabwärts tritt Lignit auf. Desgleichen findet sich Lignit und unreiner Kohlenmergel östlich der Cehotina, beim nord- westlichsten Hause von Podtrlice, südöstlich von Plevlje. Wir haben somit hier bei Plevlje ein Gegenstück zu dem Tertiär von Bjelobrdo im Norden des Lim. Sehr wichtig sind einige Gesteinsstücke von der südlich von Plevlje gelegenen Route nach Nefertara an der montenegrinischen Grenze. So stammt vom Nordosten des Sattels Vranagora schönes Gabbrogestein - gleich jenem von ViSegrad und von ebenda röthlichgrauer Sandstein von altem Aussehen, von Glibadi und Gliba&kopolje, nördlich von Nefertara, rothes Jaspisgestein und grauer steiniger Kalkmergel unbestimmbaren Alters, von Berkovid westlich (der Ort fehlt der Karte) endlich grün- liches und röthliches, glimmeriges Gestein, das möglicher Weise dem Werfener Schiefer angehört. Der nächstliegende Punkt, der von einem Geologen besucht wurde, ist wohl Tepse am montenegrinischen Ufer der Tara, woher Tietze, Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1884, Werfener Schiefer und Eruptivgesteine anführt, die hier unter den Triaskalken des Dormitor auftauchen. Nr. 17 Sitzung am 23. December. A. Bittner. 315 Auch die Route Plevlje-Cajnica ist durch eine grössere Anzahl von Gesteinsproben vertreten. Erwähnenswerth ist sicherer rother Werfener Schiefer zwischen Militärstation Boljanid und Han Jezero. Hier, sowie nördlich von Han Jezero treten wieder die oft erwähnten rothen Jaspise und grell grüngefärbtes, typisches Pietraverdegestein auf, ausserdem aber violettgraue, trachytartige und schmutzig olivgrüne, Diabas ähnliche Erup- tivgesteine. Von der Kuppe 1277 nordöstlich vom Metalka-Sattel endlich stammt graugelber Thonschiefer, der wohl schon dem paläozoischen Terrain von Foda, zum mindesten aber dem Niveau des Werfener Schiefers entspricht. Aehnliche Schiefergesteine liegen von Cajnica vor, wieder zusammen mit grünlichen und rothgefärbten tuffartigen und mit Eruptivgesteinen von grüner Färbung. Desgleichen sind in der Aufsammlung Eruptiv- gesteine von der Route Cajniea-Gorazda in guten Stücken vertreten, während die paläozoischen Schiefer von Goraäda selbst durch eine besonders schöne Auswahl von Handstücken repräsentirt werden. Ebenso hat der Weg von Cajnica über Ifsar nach Foda eine grössere Anzahl von Belegstücken aus dem Terrain des paläozoischen Schiefers und der damit verbundenen Grauwacken geliefert. Die nähere und weitere Umgebung von Foda ist besonders reich vertreten. Vom Wege nach Bunovi (auf dem Höhenrücken südlich von Foca) stanımt schwarzer paläozoischer Schiefer und Werfener Schiefer, von Unista (an der Tara) und von der Route Celebiö-Unista porphyritise h aussehendes Eruptivgestein und rother Jaspis, von Öelebi& Pietraverde, von der Strecke Celebic-Klindi unter Anderem rother Werfener Schiefer, vom Wege Humid-Sas-Foca paläozoischer Thonschiefer und Grauwacke, ebensolehe Gesteine von der Route Humie-Zavait; dagegen vom Norden von Hum an der Tara wieder ein Eruptivgestein. Alle diese Locali- täten liegen südöstlich von Foda zwischen den Thälern der Tara und der Cehotina. Aus dem Westen und Nordwesten von Foca sind folgende Punkte bemerkenswerth: Klieste auf der Route Foda-Kalinowik mit Werfener Schiefern von rother Farbe und Dobropolje mit schwarzem paläozoischem Thonschiefer, wie er zu Foda selbst herrschend ist. Das Thonschieferterrain von Foda wurde schon auf unserer Uebersichtskarte bis Dobropolje ausgedehnt (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1580, pag. 197). Auch von dem Kohlen führenden Tertiärvorkommen von Budanj, westlich bei Foda (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1880, pag. 254), sind Gesteinsproben vorhanden. !) Aus der Zagorje stammen pietraverdeartige Gesteine von Kalinowik (bereits Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1580, pag. 226 angeführt) und von ebenda ein rother Kalk vom Aussehen der bekannten Ammo- nitenkalke von Han Bulog bei Serajevo, welcher ein Exemplar eines grossen Arcestes enthielt. Die genauere Fundortsangabe dieses Stückes lautet: Weg von der Cisterne Podkraj gegen Gradae, unmittelbar nördlich des Tatinae potok. Vom Südgehänge der Gradina und vom Nordgehänge des Vesae bei Kalinowik stammen helle, offenbar triadische 1) Ausser diesen und den bereits oben erwähnten Tertiärbildungen von Plevlje und Bjelobrdo sind in den Aufsammlungen von Oberstlieutenant Jihn auch das Tertiär von Gackopolje, von Rogatica und von Dolnj Unac (Drvar) durch Handstücke vertreten. 316 Verhandlungen. Nr. 17 Kalke voll Corallendurehsehnitten und Auswitterungen. Der Werfener Schiefer des Zagorje- und Treskavicagebietes reicht nach den Auf- sanmlungen des Herrn Oberstlieutenant Jihn in weit beträchtlichere Höhen hinauf, als unsere Uebersichtskarte bisher angibt. Es liegen Gesteinsproben von dem mit 1633 Meter Seehöhe angegebenen Vratlo- passe zwischen Kalinowik in der Zagorje und Trnovo im Zeljezniea- thale vor, welche ganz gewiss dem Horizonte des Werfener Schiefers angehören. Schliesslich ist noch die Strasse Serajevo-Konjica durch einige Handstücke vertreten, welche nichts Neues bieten, sondern nur die bisher vorliegenden Beobachtungen bestätigen. Aus dem Tunnel durch den Iwansattel, dessen Höhe bereits auf unserer Uebersichtskarte als Werfener Schiefer eolorirt erscheint, stammt Werfener Schiefer und Gyps, der letztere in Verbindung mit dunklem Gypsmergel, und zum Theil in reinen, alabasterartigen Partien. Auch Rauchwacke vom Iwan- sattel ist vertreten, desgleichen der schon bekannte paläozoische Schiefer aus dem oberen Tressanicathale und der Werfener Schiefer vom linken Narentaufer bei Konjiea. Das wäre das Wesentlichste, was zu der reichhaltigen Einsendung des Herrn Oberstlieutenant Jihn bemerkt werden konnte. Es erübrigt nur, dem Herrn Einsender für diese werthvolle Bereicherung der bisher vorhandenen Materialien aus dem Oceupationsgebiete unseren verbind- lichsten Dank auszusprechen. Dr. ©. O. Cech. Petroleumfunde in Croatien. Bei dem Bau der Strasse Kreuz-Glogovnica im Köröser Comitat (Croatien) stiess man nach amtlichen Berichten auf Petroleumquellen. Dieselben befinden sich unterhalb des Waldes Medvenjak beim Dorfe Ribejak, wo sich bereits drei Blockhäuser befinden, um durch Anlage von Brunnen die Ergiebigkeit der Petroleumquellen zu ergründen. In einem Blockhause werden Bohrinstrumente aufbewahrt, eines dient als Schlosser- und Schmiedewerkstätte, und das dritte als Kanzlei der Bergbauunternehmer. Es sind binnen kurzer Zeit bereits drei Brunnen gebohrt worden, von denen einer 225 Meter, der andere 219 Meter und der dritte 146 Meter tief ist. An einem vierten Brunnen wird gearbeitet. Mit einem 120 Millimeter im Durchschnitte messenden Saug- rohre wird das Petroleum zu Tage gefördert. Die jetzigen Pumpver- suche ergaben nur 12 Liter Bergöl pro Tag. Vorträge. Dr. E. Tietze. Neuere Beobachtungen in der Umgebung von Krakau. Der Vortragende berichtet über einige Exeursionen, die er im letzten Sommer im Vereine mit Herrn Berginspeetor Bartonee aus Siersza unternommen hat. Bei dieser Gelegenheit wurde die bisher nicht ganz geklärte Frage nach dem Alter des sogenannten „Karniowicer Kalks“ an ver- schiedenen Aufschlusspunkten dieser Bildung nochmals studirt. Es Nr. 17 Sitzung am 23. December. E, Tietze. 317 konnte an einer Reihe von Schichtprofilen gezeigt werden, dass ein Theil der unter jenem Namen zusammengefassten Kalkpartien der Gegend aus Filipowice und Karniowice in der That als Einlagerung demjenigen Schichtencomplex angehört, den Römer zum Rothliegenden und den der Verfasser der Hauptsache nach in Uebereinstimmung mit Hohenegger und Fallaux zum Buntsandsteine rechnet. Die- selben Profile beweisen nebenbei auf’s Neue die schon früher von dem Vortragenden entwickelte Ansicht, dass innerhalb der Aufeinander- folge der einzelnen Glieder jenes Schichteneomplexes eine grosse Veränderlichkeit herrscht und dass ein bestimmtes Gesetz für diese Aufeinanderfolge nicht existirt, die einzelnen Localitäten vielmehr (selbst wenn sie nur wenig von einander entfernt sind) eine ziemliche Abweichung von einander aufweisen. Gerade diejenigen Partien jedoch des Karniowicer Kalkes, welche im Sinne der bisherigen Auffassung die Hauptmasse dieser Bildung ausmachten , werden in Zukunft nicht mehr hierher gerechnet werden können, sondern dürfen als Klippen von Kohlenkalk aufgefasst werden, die inmitten der Ablagerungen des Buntsandsteines bervorragen. Es wird hiermit an eine bereits im Jahre 1872 ausgesprochene, von dem Vortragenden schon in seiner Monographie der Gegend von Krakau gewürdigte Vermuthung Alth’s angeknüpft, welche, wie inzwischen auch gewisse Aeusserungen Zareczny’s bewiesen haben, auch ander- weitig Beifall gefunden hat. Auch das karpathische Vorland nördlich Wadowice und speciell die Gegend östlich von Bachowice südlich der Weichsel wurde be- sucht. Hier wurde in der Nähe des zwischen Zygodowice und Ryezöw gelegenen Jägerhauses ein interessantes Vorkommen exotischer Blöcke im Bereich der jüngeren Karpathensandsteine entdeckt. Ausser grösseren Granitblöcken kommen hier Blöcke von oberem Jurakalk vor, und zwar in einer Ausbildung, welche weder mit der des benach- barten Inwalder Kalks, noch mit der des Krakauer Jura nördlich der Weichsel übereinstimmt. Planulaten im Verein mit Phylloceraten konnten mehrfach hier gefunden werden. Zudem ist das Gestein reich an Crinoiden und Cidaritenstacheln. Stellenweise wird es oolithisch. Endlich wurden hier Blöcke von Carbonsandsteinen mit einem dem Calamites Suckowi nahestehenden Calamiten gefunden, welche im Verein mit schlechten und dem Karpathensandstein selbst angehörigen Kohlen- spuren zu der Vermuthung Veranlassung gegeben hatten, dass hier das westlich Krakau entwickelte Kohlengebirge seine Fortsetzung finde. Der Vortragende setzt die Gründe auseinander, welche nach seiner Ansicht einer praktischen Bedeutung des gemachten Fundes, sowie überhaupt der Annahme einer regelmässigen Fortsetzung des Steinkohlengebirges unter die Karpathen entgegenstehen. Nichtsdestoweniger ist jener Fund von Calamitensandstein bei Bachowice als eigenthümlich hervorzuheben, weil es wohl der erste dieser Art ist, der in den galizischen Karpathen gemacht wurde, während freilich weiter westlich, in den schlesischen und mährischen Gebieten des karpathischen Nordstreifens, schon früher die Anwesenheit derartiger exotischer Carbonblöcke bekannt war. Ausführlichere Mittheilungen über diese Gegenstände werden im Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt erfolgen. 318 Verhandlungeti. Nr. 17 H. B. v. Foullon. Ueber Antimonit und Schwefel von Allehar bei Rozsdan in Macedonien. Nordwestlich von Salonichi, bei dem Dörfchen Rozsdan geht seit ungefähr ein und einem halben Jahre ein lebhafter Bergbau um, dessen Öberleitung Herr Director Rafael Hofmann führt. Ihm danken wir eine Reihe der dort einbrechenden Erze, über welche hier berichtet werden soll, während über den Bergbau selbst, die geologischen Ver- hältnisse der weiteren Umgebung u. s. w. der genannte Herr eine aus- führliche Mittheilung publieiren wird, welche bereits Gegenstand eines Vortrages war. Die mächtige Lagerstätte nimmt einen nahezu nordsüdlichen Ver- lauf und führt im südlichen Theil Antimonerze, im nördlichen Auripig- ment und etwas Realgar. Die Abbaue bewegen sich noch nahe dem Ausgehenden und sind daher die vorliegenden Erze vielfach dem Einfluss der Atmosphärilien ausgesetzt gewesen. Der Antimonit ist zum Theil terminal begrenzt, und zwar durelı die Formen s (113) und v (!21), wie sich wohl aus dem Verlauf der Kante zwischen den Pyramidenflächen entnehmen lässt. (110) und (010) sind in der bekannten Weise gestreift. Von den zahlreichen vorliegenden Stufen zeigen nur die Krystalle einer einzigen lebhaften Metallglanz, die aller übrigen sind an der Oberfläche mehr oder weniger verändert. Die Veränderung findet durch den Austausch von Schwefel und Sauerstoff statt. Der beginnende Process macht sich durch ein Matt- werden der Krystailflächen bemerkbar, schmutzigweisse, krümelige Par- tikel erscheinen wie aufgestreut. Um die kleinen Vertiefungen herum, die häufig die Ausmündung von Canälen sind, welche die Krystalle bis weit in das Innere durch- setzen, bildet sich eine feine weisse Haut oxydischer Antimonverbin- dungen, welche mit dem Fortsehreiten der Zersetzung an Ausdehnung gewinnt, bis benachbarte zusammenfliessen und allmälig die ganze Oberfläche des Krystalls bedeckt erscheint. In einzelnen Fällen ist der Schwefel vollständig verdrängt und liegen Pseudomorphosen oxydischer Antimonverbindungen nach dem Antimontrisulfid vor. Unter den oxydischen Antimonverbindungen herrscht das antimon- saure Antimonoxyd. In einzelnen Partien lässt sich unzweifelhaft ein Wassergehalt nachweisen, es bildet also das Hydrat Stiblith, die Pseudomorphosen. Anderseits scheint auch die wasserfreie Verbindung Gervantit vorzukommen, die durch ihre Schwerlöslichkeit in Salz- säure charakterisirt ist und die sich unter dem Mikroskop als isotrop erweist. In den zerdrückten Partien finden sich wohl auch stark doppelbrechende Partikelchen, allein es lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen, ob diese vielleicht antimoniger Säure, dem Valentinit oder einem anderen, neu entstandenen Mineral angehören. In dem vorliegen- den Material scheint die Oxydation nirgends bei der antimonigen Säure stehen geblieben, sondern überall bis zur Bildung von antimonsaurem Antimonoxyd fortgeschritten zu sein.!) Da alle Antimonite etwas Eisen 5) Nachträglich wurde unter den Stufen, welche Herr Director R. Hofmann dem k.und k. Hofmuseum schenkte, Valentinit mit Sicherheit nachgewiesen. In Höhlungen Nr. 17 Sitzung am 23. December, H. v. Foullon. 319 enthalten, ist es wohl selbstverständlich, dass die neugebildeten oxy- dischen Antimonverbindungen nieht rein weiss, sondern durch entstan- denes Eisenoxyd mehr weniger gelblich gefärbt sind. Hier und da hat sich das Eisenoxyd über den oxydischen Antimonverbindungen als brauner Ueberzug abgeschieden. Nicht immer ist der Zerfall des Antimontrisulfid mit der Bildung reiner oxydischer Verbindungen und dem Freiwerden des gesammten Schwefels verbunden, sondern es hat sich auch, wie es scheint wohl sehr selten, das Oxysulfuret Antimonblende gebildet. Es liegt nur ein kleines Stückchen vor, auf dem einzelne Antimonitkrystalle den rothen Ueberzug aufweisen und neben denen sich rothe kleintraubige Krusten abgesetzt haben. Die letzteren ruhen direet auf Quarz auf, los- gebrochene Stückchen enthalten keinen Antimonit. Sie werden durch Kalilauge gelb gefärbt, lösen sieh in ihr leicht auf und aus der Lösung wird durch Säure orangerothes Schwefelantimon abgeschieden; es kann demnach über die Natur des Minerals kein Zweifel sein. Der bei den Zersetzungen frei werdende Schwefel wurde zum Theil zu Schwefelsäure oxydirt. Dafür spricht wohl das häufige Auftreten von Gyps, welcher auf vielen Stücken in kleinen Krystallen dem Antimonit aufgewachsen ist, auf anderen einen, aus feinsten Nadeln be- stehenden, filzartigen Ueberzug bildet. Ein Theil des Schwefels hat sich als solcher in kleinen Krystallen abgeschieden. Je mehr Gyps auf einer Stufe erscheint, desto weniger Schwefelkrystalle finden sich, welche sonst häufig sind. Einzelne Stufen tragen auch kleine Caleitaggregate aufgewachsen, deren Krystralle vorwaltend von dem Skalenoeder & 3.(201) umgrenzt werden. In den Hohlräumen des zersetzten Muttergesteines eines Hand- stückes finden sich strahlige Bündel von Aragonitnadeln, es hat also wohl an Schwefelsäure gefehlt, diese Carbonate in Sulfate umzuwandeln. Anderseits findet sich auch neben weisser kieselsaurer Thonerde reinweisse schwefelsaure T'honerede, Aluminit, ohne dass behauptet werden könnte, dass die in ihr gebundene Schwefelsäure von der Zer- setzung des Antimonites herrührt, was immerhin einige Wahrscheinlich- keit besitzt. Die Bildung von Gyps und der Schwefelkrystalle ist jedenfalls gleichzeitig erfolgt, wie man aus den genetischen Verhältnissen an den Stufen deutlich ersehen kann, indem sowohl Gyps auf Schwefel, als letzterer auf ersterem aufsitzen und sich abwechselnd umschliessen. Die Schwefelkrystalle sind in der Verwitterungsrinde des Anti- monits fest eingewachsen, treten in bedeutender Anzahl auf und erreichen die grössten Maximaldurchmesser von ungefähr 2 Millimeter, die Mehr- eines zersetzten Gesteines finden sich kleine Antimonitsäulen, welche noch metallischen Glanz besitzen und die mit strahligen, fast farblosen Nädelchen umsäumt sind. Die letzteren erweisen sich unter dem Mikroskop als facettirte Säulchen mit gerader Aus- löschung, lösen sich leicht in Salzsäure und gibt die Lösung dann die bekannten Antimon- reactionen. Der Freundlichkeit des Herrn Directors R. Hofmann verdankt nun auch unser Museum eine kleine Probe von Valentinit. Sein Vorkommen ist genau dasselbe wie jenes, welches eben beschrieben wurde. Es scheint also die Bildung der antimonigen Säure auf die Zersetzungen in den kleinen, wahrscheinlich geschlossen gewesenen Hohl- ‚räumen beschränkt zu sein, K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 17. Verhandlungen. 5 390 Verhandlungen. Nr. 17 zahl ist weit kleiner. Schon die oberflächliche Betrachtung zeigt die vielfache Verzerrung der Krystalle, nur wenige sind kugelig, ebenso wenige dünntafelig, die meisten besitzen mehr eylipdrische Formen. Viel- fach sind mehrere Individuen verwachsen, die Flächen gekrümmt u. s. w. Unter dem grossen Material fanden sich aber auch zu Messungen ausgezeichnet geeignete Krystalle und wurden drei Stück ausgewählt, von denen eines den kugeligen, eines den flachtafeligen Habitus besitzt und das dritte ein Zwischenglied beider darstellt. Sie wurden der Messung unterzogen. An dem kugeligen Krystall wurden folgende 17 Formen beob- achtet: a (100), 5 (010), e (001), e (101), (103), n (011), v (013), m (110), y (331), » (111), 4 (112), s (113), 2 (115), u (119), 20 x (133) und g (131). . Von den 28 bekannten Formen des Schwefels sind also mehr als die Hälfte vorhanden. An dem Krystall, dessen Habitus zwischen dem kugeligen und dem tafelförmigen steht, fehlt nur die steile Pyramide y (331). Der nach c (001) tafelige Krystall ist der formenärmste, es fehlen die drei in einer Zone liegenden Pyramiden z (135), x (153) und g (131) oder sind sie zum mindesten so klein, dass sie sich der Beobachtung entziehen. Beim letzten Krystall sind neben der vorwaltenden Basis die Pyramiden s (113) am breitesten ausgebildet, dann folgen £ (115), m (110), während die übrigen Flächen zu sehr schmaler Entwiekelung gelangten, so auch p (111). Auch bei dem kugeligen Krystall ist die Basis die grösste Fläche, ihr folgt die stark entwickelte Pyramide s (113), bedeutend kleiner sind p (111), 7 (331), 9 (131) u. s. w. Bei dem dritten Krystall ist die Basis gekrümmt, die Pyramiden sind ziemlich im Gleichgewicht ent- wickelt, nur £ (115) ist sehr schmal, hingegen sind die Domen verhält- nissmässig breit, die Endflächen a (100) und 5 (010) und das Prisma m (110) sehr schmal. Alle Flächen geben einfache, sehr gute Bilder, nur die Basis des Krystalls mit dem mittleren Habitus ist im centralen Theil gekrümmt und verwachsen. Der Rand gibt aber auch hier ein gutes Bild, das zur Messung benutzt werden konnte. Die erhaltenen Mittel- und Grenzwerthe sind folgende: Formen |Mephnetren| gemmeme | arenswertne | ED. een spe azy5g | ysy-ag a I, 000) e (iO) ....| 6654 | 66517 66° 50°—66° 53° „(001)». (013) 2 ll ena2 21.) Wale: 320 23/—320 28° 1001) n.014)) 0%... 2 1u, 620182 6216 | 620 14-620 18° 1, O)Y (19) ....|| 180 3% 18° 34 | 18° 20°—18 40° (001), 23113) „54.1.1. 317 Rd Ser. Bar 1%, (0091) &: (113) 9. 12%. 21 WAS 45° 11° 45° 845° 15‘ (00112) 9 0 562° | 56° 27’—56° 32° (001) 2) 05» |) 71040‘ 71035 | 71 28.720 2 „(001) » @31l) - . .|| 83° 44 83° 44° 830 36'530 5% 1,001) 2:(185)1 1... = All. 180958" 50° 57° 50° 40°—51° 10° 00) (133) =. le BB 64° — 64 5° | |„ (00) a (Bl) - . . .|| 80%47 80° 49' 80° 3681710 |. Nr. 17 Sitzung am 23. December. H. v. Foullon. 321 e (001) zu a (100), d (010) und m (110) gaben direct 90° oder um nur wenige Minuten abweichende Werthe. Zum Vergleich wurden die von Brezina berechneten, auf ganze Minuten abgerundeten Winkel eingesetzt.‘ Es hat sich hier nur um die Identification der vorhandenen Formen gehandelt und ist deshalb von einer Discussion der Constanten des Schwefels überhaupt abgesehen. Die Messungen wurden bei einer Temperatur von 15°—18° C. ausgeführt. Die Pyramide y (331) wurde zuerst von Molengraaff?) beob- achtet, der in obiger Tabelle angegebene Winkel ist mit Brezina’s Constanten berechnet. Schwefelkrystalle, welche sich bei der Zersetzung von Bleiglanz gebildet haben, sind seit Langem untersucht und mehrfach begegnet man in der Literatur direeten Angaben über diese Herkunft, bei anderen nicht und lässt sich die gleiche Abstammung aus dem Mitvorkommen von Cerussit und Anglesit nur vermuthen. Formenreiche Krystalle beschrieben L. Fletscher:) von Wheatly Mines, Phönixville, Penns. mit 18 Formen, V. v. Zepharovich von Miss in Kärnten !), welche durch das dominirende Auftreten von # (115) besonders interessant sind. Molengraaff fand y (331) zuerst auf vul- kanischem Schwefel auf, diese steile Pyramide scheint aber gerade bei den aus Zersetzungsprocessen resultirenden Schwefelkrystallen häufiger vorzukommen. K. Buez beobachtete sie an solchen Bildungen mehrmals, so mit 13 anderen Formen an Krystallen von der Grube Vietoria bei Müsen (Siegen), mit 9 anderen Formen am Schwefel von Monte Poni®), an jenem von Bassik (Vereinigte Staaten von Nordamerika) mit 20 anderen Formen.) Auf Grund dieser und unten beigefügter Beobachtungen lässt sich mit srösserer Wahrscheinlichkeit vermuthen, dass bei jenen Krystalli- sationen, welche in Folge verschiedener Ursachen den wachsenden Krystallen nur sehr langsam Substanz zuführen, formenreiche Indivi- duen resultiren. Bei Laboratoriumsversuchen, wo man aus Schwefel- lösungen in Schwefelkohlenstoff Krystalle züchtet, erhält man immer, solange Krystalle direct anschiessen oder allseitig von Lösung umgeben weiterwachsen, nur formenarme Combinationen, also dann, wenn durch die schnelle Verdunstung des Lösungsmittels grössere Substanzmengen in kleinen Zeiträumen den wachsenden Individuen zugeführt werden. Erst wenn es an Lösung zu mangeln beginnt und wachsende Krystalle aus derselben hervorragen, bilden sich an diesen weitere Formen. Stark verzerrte Individuen mit höchst ungleichmässiger Formen- vertheilung entstehen dann, wenn aus den letzten Resten der Lösung {) Krystallographische Studien über rhombischen Schwefel. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. 1869, Bd. XL, I. Abth. ?) Ueber vulkanischen Schwefel aus Westindien. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. 1888, Bd. XIV, S. 43—48. ®) Nach dem Referat ebenda. 1881, Bd. V, S. 111. *) Lotos. 1878. 5) Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1889, Bd. XV, S. 616 u. fi. °) Ebenda 1890, Bd. XVII, S. 549 u. fi. 0* or z22 Verhandlungen, Nr. 17 Krystalle anschiessen, nach deren Bildung die Lösung soweit ver- schwunden ist, dass nur noch fast mikroskopisch kleine Trichite aus- geschieden werden, wenn das Lösungsmittel vollkommen verschwindet, also Stoffmangel herrscht. Auch wenn man die Verdunstung des Schwefelkohlenstoffes gänzlich verhindert und durch Temperaturernie- drigung die Abscheidung von Krystallen aus der hoch eoncentrirten Lösung bewirkt, erhält man nur formenarme Combinationen, weil ja erst durch Erschütterungen u. s. w., aus der für die betreffende Temperatur über- sättigten Lösung, Krystallisation erfolgt, wobei für die einzelnen Indi- viduen Stoffüberschuss vorhanden ist. Was hier für den Schwefel gesagt ist, gilt auch für eine Reihe anderer Substanzen und-könnte durch schöne Beispiele am Alaun ete. erweitert werden. Bei der allmäligen Zersetzung des Bleiglanzes oder des Antimonites wird den einmal angeschossenen Kryställchen weitere Substanz gewiss nur in sehr verdünnten Lösungen, also sehr langsam, zugeführt. Bei dem weiteren Wachsthum des Krystalles wird die Fortbildung der erst vorhanden gewesenen Formen — es sind erfahrungsgemäss immer wenige, der erste Anschuss erfolgt ja aus übersättigter, also stoffreicher Lösung — wohl angestrebt, allein für die hiedurch bedingte Volumsver- mehrung ist nicht genügend Substanz vorhanden: es werden Kanten und Ecken abgestumpft bis zwischen der Summe der Flächenanziehung und dem Stoffzuwachs das Gleichgewicht hergestellt ist. Es möge vor der Hand genügen, mit dieser gewissermassen rohen Vorstellung, Vorgänge angedeutet zu haben, welche für die endliche Erkenntniss des Krystallisationsprocesses von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Eingangs wurde erwähnt, dass im Süden der Lagerstätte die Antimonite, in der nördlichen Fortsetzung Arsenerze einbrechen. Auri- pigment herrscht weit vor und die ab und zu gefundenen Krystalle zeigen die gewöhnliche Combination. In grossen Massen finden sich schalige Bildungen mit radialstrahligem Gefüge, welche zum Theil ganz rein sind, zum Theil dünne thonige Zwischenmittel enthalten. Realgar fand sich eingesprengt in Auripigment, andererseits auch mit Antimonit. So liegt eine grosse Stufe vor, welche in ihrem unteren Theil aus einem Gemenge von krystallinem Antimonit und kleinen In- dividuen von Realgar besteht. Daraus ragen lange, spiessige Antimonit- krystalle hervor, welche ein- und aufgewachsen solche von Realgar, in der gewöhnlichen Combination, tragen. Beide sind gleichzeitig gebildet. Wie eine kleine Stufe beweist, hat die Ablagerung von Realgar länger angedauert. Der theilweise zersetzte Antimonit trägt kleine Schwefel- und zerfressen aussehende Realgarkryställchen. Zum Theil sitzen letztere auf dem ersteren und umgekehrt, so dass ihre gleich- zeitige Bildung nachgewiesen ist. Realgar kam also hier noch zur Kıystallisation als sich der erst entstandene Antimonit bereits veränderte. Gejza Bukowski. Geologische Aufnahmen in dem kry- stallinischen Gebiete von Mährisch-Schönberg. Das Terrain, dessen geologischen Aufbau diese Mittheilung zum Gegenstande hat, bildet einen Theil der nordwestlichen Region des eu Nr. 17 Sitzung am 23. December. G. Bukowski. >25 Kartenblattes Mährisch-Neustadt—Schönberg und wurde von mir im Laufe des heurigen Sommers begangen. Es fallen demselben die Höhen zwischen der March und der Tess von der Linie Böhmisch-Märzdorf- Reitendorf im Norden bis zum Zusammenflusse der Tess mit der March im Süden zu. Westlich von der March bezeichnet der Jockelsdorfer Bach die Grenze des aufgenommenen Gebietes. In den Erhebungen, welche jenseits des Tessthales, südöstlich von Schönberg aufsteigen, reichen meine Untersuchungen bis an den Wiesenbach und von diesem bei Ullischen über Rabersdorf und die Hohe Vibich bis Bladensdorf. An dem Aufbaue des hier so in seinen Grenzen angedeuteten Theiles der Sudeten nehmen durchwegs krystallinische Schiefergesteine Theil. Nur bei Blauda, unweit Schönberg taucht eine beschränkte Granitpartie empor, doch scheint dieselbe, wie ich vorgreifend bemerken will, nur ein local durch granitische Structur ausgezeichnetes Aequivalent der in der Umgebung auftretenden älteren, echten Gneisse zu sein. Auf grosse Strecken hin erscheint übrigens das Grundgebirge von quater- nären Bildungen bedeckt. Bevor ich mit der Darstellung der geologischen Verhältnisse, wie sie sich aus meinen Beobachtungen ergeben, beginne, ist es nothwendig mit einigen Worten auf die bisherigen Anschauungen zwückzugreifen. Unter den geologischen Vorarbeiten, die auf das in Rede stehende Terrain Bezug nehmen, ist die wichtigste jene von M. V. Lipold (Geologische Arbeiten im nordwestlichen Mähren. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. 1859), welche die Resultate der von ihm ausgeführten Uebersichtsaufnahmen enthält. Diese möchte ich nun kurz berühren, so weit es sich in derselben um die Gliederung der krystallinischen Schiefergesteine in unserem Gebiete handelt, weil gerade in diesem Punkte die Ergebnisse, zu denen ich gelangt bin, von jenen Lipold's stark abweichen. Lipold scheidet in den Gmeissen des nordwestlichen Mähren nach dem Vorgehen Jokely’s im Erz- und Riesengebirge drei ge- sonderte Gruppen , einen primitiven oder grauen Gneiss, einen Phyllit- gneiss und einen rothen oder Granitgneiss aus. Bezüglich der Charaktere dieser Gruppen verweise ich, um Wiederholungen zu vermeiden, auf die betreffenden Arbeiten Lipold’s und Jokely’s. Es hat sich nun herausgestellt, dass die vom Erz- und Riesengebirge her auf die Sudeten angewandte Eintheilung der Gneisse für die von mir begangenen Gebirgs- theile nicht ganz zutreffend ist. Wenn man an der Hand der von Lipold gemachten Angaben und der Uebersichtskarte die Verbreitung der einzelnen Gneissvarietäten im Terrain verfolgt, so erkennt man erstlich, dass in vielen Fällen die petrographischen Merkmale, welche man vorfindet, der aufgestellten Charakteristik nicht entsprechen. Dann zeigt es sich aber, — und das ist der wichtigste Umstand — dass die genannten Ausscheidungen mit jener natürlichen Gliederung, welehe sich aus den Lagerungsver- hältnissen und der Altersfolge ergibt, im Widerspruche stehen. In einer Gruppe erscheinen öfters Gesteine vereinigt, die thatsächlich zwei verschiedenen Abtheilungen angehören, obwohl auch ihre Merkmale eine solche Vereinigung durchaus nicht erheischen. Um nur ein Beispiel anzufihren, sei hier erwähnt, dass unter der Bezeichnung des grauen 324 Verhandlungen. Nr. 17 Gneisses theils Gneisse der Hornblendegneissgruppe, theils solche der Glimmerschiefergruppe ausgeschieden wurden, die übrigens auch ihrem petrographischen Habitus nach nicht leicht miteinander verwechselt werden können. Andererseits kommt es auch vor, dass Gesteine, für deien Trennung weder in der Lagerung, noch in ihren Merkmalen ein Grund vorliegt, in verschiedenen Gruppen untergebracht erscheinen. Es würde zu weit führen, wollte ich hier auf die Einzelnheiten in den Unterschieden zwischen meiner Auffassung und der Lipold’s eingehen; es sei nur kurz gesagt, dass ich mich veranlasst gesehen habe, die für dieses Terrain bisher geltende Eintheilung gänzlich fallen zu lassen und eine neue, hauptsächlich auf den Lagerungsver- hältnissen basirende zu versuchen. Zu meiner Befriedigung fand ich hierbei, dass mit dieser neuen Gliederung auch die petrographischen Charaktere der diversen Gesteine im Einklang stehen. Die Hauptgruppen, welche in dem bezeichneten Terrain ausgeschieden werden konnten, sind nun folgende: 1. Die Biotitgneiss-Gruppe. Sie bildet hier das tiefste Glied der krystallinischen Schieferserie und besteht der Hauptmasse nach aus echtem Biotitgneiss, der unter dem Mikroskop als ein Aggregat von Quarz, Feldspath und tief ölgrünem Biotit erscheint. Der Feldspath ist zum Theil zwillingsgestreift und kommt mit dem Quarz mitunter in schriftgranitischer Verwachsung vor. Local enthält der Biotitgneiss kleine Granate. Bezüglich der Structur herrscht grosse Mannigfaltigkeit, indem man alle Uebergänge von der feingebänderten Varietät bis zu einer mit bereits deutlich ausgesprochener körnig-granitischer Structur beob- achtet. Mit dem Biotitgneiss wechsellagern überall Bänke sowohl von Zweiglimmergneiss als auch von typischem Muscovitgneiss. Letzterer erlangt sogar stellenweise eine bedeutende Entwicklung, so dass man ebenso gut berechtigt wäre, diese Gruppe als die der echten Biotit- und Muscovitgneisse zu bezeichnen. Pegmatitvorkommen gehören schliesslich daselbst nieht zu den seltenen Erscheinungen. Aus dieser Abtheilung setzt sieh das unmittelbar nördlich von Schönberg liegende Gebiet zusammen, nämlich der vom Bürgerstein herabkommende Rücken (Bürgerwald) bis zum Kröneshügel und die Höhen nördlich von Hermesdorf. Die westliche Erstreckungsgrenze fällt genau mit dem Hermesdorfer Thale zusammen. Das Schicht- streichen ist constant ein ungefähr nordöstliches, wobei sich eine deut- liche Faltenbildung zeigt. Von den letzten Häusern von Ober-Hermesdorf bis zum Kröneshügel, dem letzten Ausläufer des Bürgerwaldes gegen die Tess, lassen sich zwei vollkommen normale Falten erkennen. Mehrere Aufschlüsse im Biotit- und Muscovitgneiss längs der Bahn im Angerwald und an der Brousna deuten ferner darauf hin, dass das an dem Zusammenflusse der March und der Tess in die Ebene vor- springende Plateau, welches eine mächtige Diluvialbedeckung trägt, im Wesentlichen ebenfalls diesem Systeme angehört. Der Muscovitgneiss bildet hier wiederholte, an den Böschungen herausragende Einlagerungen in dem leichter verwitternden Biotitgneiss und fällt constant gegen Nordwest ein. Jenseits des Tessthales tritt uns schliesslich im Johrnsdorfer Walde, am Königsgrund und oberhalb Sehönbrunn eine Zone der Biotitgneiss- Nr. 17 Sitzung am 23. December. G. Bukowski. 395 gruppe entgegen, in der neben biotitreichem Gneiss echte Museovitgneisse eine hervorragende Rolle spielen. Sie setzt sich in ihrem nordöstlie :hen Streichen und bei unverändertem nordwestlichen Einfallen über die von Frankstadt nach Deutsch-Liebau führende Strasse, den Nordrand des ersten, östlich von der genannten Strasse sich erhebenden Hügels ein- nehmend, bis an den unteren Theil von Frankstadt fort, wo sie unter dem Diluvium verschwindet. In südwestlicher Richtung, gegen Zautke zu, scheint eine Drehung des Schichtstreichens stattzufinden. Schon bei Schönbrunn beobachtet man ein Streichen in h. 1, das dann weiter in ein rein nördliches bei westlichem Einfallen übergeht. Wie schon erwähnt wurde, zähle ich hbieher auch das Granit- vorkommniss von Blauda, welches vor Allem den Südabfall des Hra- diskowaldes ausmacht. Was den petrographischen Charakter anbelangt, so stimmt dieser Granit mit Yem Biotitgneiss überein; der Unterschied liegt allein in seiner deutlich ausgesprochenen massigen Struetur. Der innige Zusammenhang zwischen Gneiss und Granit bietet sich namentlich in der Gmeissregion von Hermesdorf der Beobachtung dar. Auf der Höhe oberhalb der Ackerbauschule sieht man nämlich echte Gneiss- bänke allmälig in solehe Lagen übergehen, die durch ihre mehr massige Structur dem Granit bereits sehr nahe kommen. Diese That- sache spricht nun sehr dafür, dass auch gar Vorkommniss von Blauda nichts Anderes sei, als eine locale, körnig-granitische Einschaltung in der Biotitgneissgruppe, und diese Auffassung ndet überdies noch darin eine Stütze, dass es weder Anzeichen für die eruptive Natur des Granits gibt, noch auch irgend ein Grund vorliegt, um den Granit für älter als die Gneisse zu halten. Wir haben somit in der Biotitgneissgruppe zwei kartographisch leicht ausscheidbare Regionen zu unterscheiden, die Region der echten Gneisse und jene des den ersteren äquivalenten Granits. Die Trennung des Biotit-, Museovit- und Zweiglimmergneisses von einander ist mit Rücksicht aufihre innige und wiederholte Verknüpfung gänzlich unmöglich. 2. Die Glimmerschiefergruppe. Diese Gruppe stellt sich in unserem Terrain als das weitaus mächtigste Schichtensystem dar und nimmt dem zu Folge auch den Hauptantheil an der Zusammensetzung des Gebirges. In ihrer Verbreitung entspricht dieselbe mehr oder weniger dem Phyllitgneisse der älteren Aufnahmen, mit welchem Colieetivnamen Lipold seinerzeit den grösseren Theil der hieher ge- hörenden, ziemlich verschiedenen Gesteine belegt hat. Doch wurden hiebei von Lipold einzelne Glieder von der Hauptmasse abgetrennt und theils zu seinem grauen Gneiss, theils zu den Urthonschiefern, ja selbst zu dem rothen oder Granitgneiss gestellt, ein Vorgehen , das. wie sich heuer gezeigt hat, weder vom petrographischen noch auch vom stratigraphischen Standpunkte aus irgendwie gerechtfertigt erscheint. Soweit sich meine Untersuchungen erstrecken, zerfällt die Glimmer- schiefergruppe in zwei stratigraphisch gut gesonderte Glieder, die wir im Nachstehenden zunächst mit Rücksicht auf ihre petrographischen Charaktere betrachten wollen. a) Die tiefere Abtheilung oder der Hauptcomplex des Glimmerschiefers besteht vorzugsweise aus einem fein- schieferigen, mitunter stengelig sich absondernden Glimmerschiefer von 396 Verhandlungen. Nr. 17 phyllitischem Habitus, der im Dünnschliffe als ein Gemenge von Quarz und braunem Biotit erscheint. Accessorisch treten in demselben stellen- weise Epidotkrystalle auf; in einigen Proben liessen sich auch geringe Mengen von Feldspath nachweisen. Besonders charakteristisch ist für ihn der phyllitische Habitus, der ihm ein dem typischen Glimmer- schiefer gegenüber sehr stark abweichendes Aussehen verleiht. Mehr untergeordnet kommen dann in dieser Abtheilung auch Gneisse vor, die mit solchen des zweiten, höheren Complexes identisch sind, ferner Hornblende führende Gesteine und andere Ausscheidungen, die alle nur beschränkte linsenförmige Einlagerungen in dem obgenannten Glimmer- schiefer bilden und erst später näher besprochen werden sollen. 6) Die höhere Abtheilung oder der Complex der Knotengneisse und Phyllite setzt sich aus wiederholt mit einander wechsellagernden eigenthümlichen Gneisserf und Phylliten zusammen, von denen, je "nach der Gegend, bald die einen, bald die anderen überwiegen, dabei aber im Allgemeinen auf lange Str ecken hin anhalten. Die Gneisse dieser Abtheilung, wie überhaupt der ganzen Glimmerschiefergruppe, sind stets an ihrer scharf ausgeprägten Parallelstruetur und den häufig an den Schichtflächen knotenartig hervortretenden Feldspathen kenntlich. Die mikroskopische Untersuchung mehrerer Handstücke ergab für dieselben folgende Zusammensetzung : In einem innigen Gemenge von Quarzkörnchen und Glimmerblättehen liegt der reichlich auftretende Feldspath in grösseren Krystallen und zeigt vielfach polysynthetische Zwillingsstreifung. Der Glimmer ist meist brauner Biotit. Local fehlt es nieht an grösseren Epidotkörnern, einzelne Bänder sind sogar reich an Epidot. Bei einer lichten, widerstandsfähigeren und durch besonders deutliche Parallel- struetur ausgezeichneten Varietät liegen die grösseren Feldspäthe in einem feinkörnigen Quarzkörneraggregat, während der braune Biotit Häute aus kleinen Schuppen bildet. Einzelne Lagen des Gesteins führen nebst Epidot auch etwas Erz. Es wurde bereits gesagt, dass auch in der unteren Abtheilung der Glimmerschiefergruppe Gneisse von ganz demselben Charakter an- getroffen werden, doch erlangen sie dort im Vergleiche zum Glimmer- schiefer nur eine geringe Verbreitung, namentlich aber sind sie in längeren Zügen nicht verfolgbar. Zur Charakteristik dieser Gneisse muss schliesslich noch hinzugefügt werden, dass der Glimmer makro- skopisch nur in den seltensten Fällen in Schüppchen oder Blättchen erkennbar ist. Fast immer erscheint er nur als eine schmierige Masse zwischen den Quarz- und Feldspathlagen. Die grünlichen und schwärzlichen Phyllite, die man nach ihrem äusseren Habitus und wegen ihres Quarzreichthums passend als Quarz- phyllite bezeichnen könnte, wenn mit diesem Ausdrucke anderwärts nicht der Begriff eines bestimmten Complexes der krystallinischen Schieferserie verbunden wäre, erweisen sich in Dünnschliffen als Glimmer- epidotschiefer. Es zeigen zwar nicht alle Lagen genau die gleiche Zu- sammensetzung. im Allgemeinen lassen sie sich aber doch als ein quarz- reiches, reichlich grünen Glimmer, Epidot und wenig Feldspath ent- haltendes Gestein charakterisiren. Der Epidot tritt in einzelnen Gesteins- bändern sehr reichlich auf, ebenso Erzpartikeln, zuweilen ist wieder das ganze Gestein von Epidotkörnern durchsäet, wobei auch grössere N ä ’ Nr. 17 Sitzung am 23. December. G. Bukowski. 3927 Epidotkrystalle vorhanden sind. In frischen Proben ist der Glimmer tief ölgrün, sonst vielfach chloritisch zersetzt. Die Feldspathmenge wechselt ziemlich beträchtlich , nicht selten fehlt aber auch der Feld- spath vollständig. Unter den accessorischen Bestandtheilen kommt Rutil und Granat hier und da vor, und in manchen Stücken treten rhombo- edrische Carbonate und kohlige Substanz auf. Wenn auch aus der mikroskopischen Untersuckung, wie man sieht, unzweifelhaft hervorgeht, dass wir es hier mit einer Abart von Glimmerschiefer zu thun haben, so erachtete ich es doch für angezeigter, den Structurnamen in An- wendung zu bringen, und zwar aus dem Grunde, weil diese Gesteine sich in ihrem äusseren Habitus bereits so weit von echten Glimmer- schiefern entfernen, dass sie als solche im Felde kaum angesprochen ‚ werden können. Die für dieselben bis jetzt im Gebrauch gewesene Be- zeichnung „Phyllit“ gibt dagegen ihre im Terrain uns entgegentretenden Eigenschaften, so weit sie eben zu ihrer Erkennung dienen, ganz gut wieder. Gegenüber dem Glimmerschiefer der unteren Abtheilung, der trotz seines ebenfalls phyllitischen Aussehens doch auch im Terrain noch als Glimmerschiefer erkennbar ist, unterscheiden sich somit diese häufig sehr stark gefältelten Gesteine äusserlich hauptsächlich durch ihren noch in weit höherem Grade ausgebildeten phyllitischen Habitus. Wenden wir uns nun der Verbreitung der Glimmerschiefergruppe zu in den oben angegebenen Terraingrenzen. Zwischen dem Tessflusse und der March erscheint der ganze westliche Theil des Gebietes von dem Granit von Blauda und dem Biotitgneisse von Hermesdorf an bis zum Marchthale ausschliesslich aus Gesteinen der Glimmerschiefergruppe aufgebaut. Das ganze System streicht constant gegen Nordost und fällt gleichmässig, ziemlich steil nach Nordwest ein. Ueber den Granit von Blauda legt sich zunächst die untere Ab- theilung, welche hier der Hauptmasse nach aus dem phylitischen Glimmerschiefer besteht und den Hradiskowald, die Heukoppe. den Lowak und Goldberg bildet. Nur in den tiefsten Partien schalten sich Gneisse ein, so namentlich in dem nordöstlichen Theile des Hradisko- waldes, wo der in zahlreichen Felskuppen aufragende Gneiss unmittel- bar auf dem Granit ruht. Gegen Südwest scheint sich diese verhältniss- mässig noch am meisten ausgedehnte Gneisspartie auszukeilen; wenigstens sieht man weiter gegen den Ort Blauda zumeist nur Glimmerschiefer dem Granite auflagern. Ausser dem Gneiss begegnet man dann hier noch einer eigen- thümlichen Ausscheidung in dem Glimmerschiefer. Es ist dies der zuerst von A. Heinrich (Beiträge zur Kenntniss der geologischen Verhältnisse des mährischen Gesenkes in den Sudeten. ‚Jahrbuch der k.k.geol. Reichsanstalt, 1854) beobachtete und von ihm auch benannte, später von Lipold (l. e. pag. 5) eingehend beschriebene Allochroitfels, der in einem grossen Steinbruche oberhalb Blauda am Weg zur Frohn- leiehnamskirche gebrochen und zur Strassenschotterung verwendet wird. Die älteren Aufschlüsse sind heute schon grösstentheils verschüttet, doch genügt der jetzt im Betriebe stehende Steinbruch, um die Angabe Lipold's zu bestätigen, dass es sich daselbst um eine Einlagerung, zwar nicht im rothen oder Granitgneiss, wie Lipold meint, aber im Glimmerschiefer und dem dazu gehörigen Gneisse handelt. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 17. Verhandlungen, 51 398 Verhandlungen. Nr. 17 Dieses ungemein harte Gestein findet sich in zwei bereits von Lipold unterschiedenen Varietäten vor, die ungeachtet ihrer verschiedenen Zusammensetzung so eng miteinander verknüpft sind, dass eine Abtrennung gänzlich undurehführbar ist. Die grünlich-grave, durch Granate röthlich gefleckte Varietät nähert sich, im Grossen betrachtet, bezüglich der Struetur bereits mehr einem Massengestein. Zu der von Lipold gegebenen Beschreibung derselben, auf die hier hingewiesen sei, lässt sich noch hinzufügen, dass der röthlich-braune Granat in Präparaten nahezu farb- los wird. Die grünliche Grundmasse besteht aus verhältnissmässig grossen Kaliglimmerblättchen ; die Form der Aggregate lässt vermuthen, dass die Substanz aus der Umwandlung von Orthoklas hervorgegangen sei. Frischer Orthoklas ist wenig erhalten, dagegen kommt mehrfach zwillingsgestreifter Plagioklas vor. Der von Lipold erwähnte Quarz war in meiner Probe nicht nachweisbar, dafür tritt jedoch ab und zu ein stengliges, farbloses Mineral auf, wahrscheinlich Tremolit. Die zweite Varietät stellt sich als ein gneissartiges Gestein dar mit mangel- hafter Parallelstruetur und von grüner Grundfarbe mit schmalen lichten, feldspathreichen Schmitzen. Eckige und langgezogene, schwarzbraune Ausscheidungen verrathen Ansammlungen von Biotit. Local treten Hornblendesäulen und gut ausgebildete honiggelbe Titanitkrystalle auf. Unter dem Mikroskop erweist sich dieses Gestein als ein Gemenge von Quarz, Feldspath und Hornblende, welch letztere meist in kleinen Individuen, seltener in grösseren Säulen auftritt. In den erwähnten braunen Partien, welche keineswegs scharf von der übrigen Gesteins- masse getrennt erscheinen, ist Hornblende durch braunen Biotit ersetzt. Granat fehlt, wenigstens in dem untersuchten Stücke, vollständig. Ein zweites Vorkommen von Allochroitfels, welches dem bisher einzig bekannt gewesenen im Hradisko Walde analog ist, konnte in der Nähe der Haltestelle Krumpisch mitten in dem unter der Diluvial- decke zu Tage tretenden Glimmerschiefer und den mit letzterem daselbst verbundenen Gneissen constatirt werden. Eine dritte, ganz isolirte Partie liegt endlich in dem Gebiete der Biotitgneissgruppe von Ober-Hermes- dorf. Auf einer Anhöhe unweit des Ortes befindet sich ein kleiner Steinbruch, in dem die Hornblende führende Varietät gewonnen wird, während ringsum ausschliesslich der Biotitgneiss die Umgebung bildet. Die vorhandenen Entblössungen sind leider nicht der Art, dass man sich über das Verhältniss des Allochroitfelsens zu dem Biotitgneiss volle Klarheit verschaffen könnte. Doch darf in Anbetracht des von C. v. Camerlander (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1390, pag. 234) in dem gleichen Gneissgebiete, nur weiter nördlich, con- statirten Vorkommens vereinzelter Glimmerschieferschollen über den echten Gneissen und mit Rücksicht darauf, dass der Allochroitfels bisher nur als Einlagerung in der Glimmerschiefergruppe bekannt ist, als ziemlich sicher angenommen werden, dass hier ein Denudationsrest der ursprünglich über der Gmeissregion weit ausgebreitet gewesenen Glimmerschieferhülle vorliegt. Der Mangel der Begleitgesteine lässt sich auch sehr leicht in diesem Falle erklären, wenn man sich ver- gegenwärtigt, dass der Allochroitfels vermöge seiner Härte dem Abtragungs- processe einen weit stärkeren Widerstand leistet, als der Glimmersehiefer und der Gneiss. Nr. 17 Sitzung am 25. December. G. Bukowski, 329 In der Öberregion des unteren Complexes der Glimmerschiefer- gruppe am Goldberg, namentlich aber zwischen Rabenau und Ober- Hermesdorf unweit der Strasse schliesst der hier nahezu allein herr- schende Glimmerschiefer zahlreiche Kalkvorkommnisse ein. Der grau- blaue, körnige, ab und zu Glimmer führende Kalk bildet kleine Linsen, welche entsprechend dem Streichen angeordnet sind und als kleine Lager in dem Hauptgestein erscheinen. Stellenweise kann man auch eine mehrmalige Wechsellagerung dünner Kalkbänder mit Glimmer- schieferbänken beobachten. Die nun folgende obere Abtheilung setzt die gegen das Marchthal zwischen Götzenhof und Klösterle steil abfallenden Höhen zusammen vom Klappbusch herunter bis Bohutin. Sie besteht daselbst haupt- sächlich aus Knotengneissen, deren Bänke steil nach Nordwest geneigt sind; die Phyllite kommen zumeist nur als ziemlich untergeordnete Zwischenlagen vor und erreichen eine etwas stärkere Entwicklung blos in den Hangendtheilen dieses Complexes. Die Grenze gegen die untere Abtheilung, welche ungefähr vom Lowak, dessen Gipfel noch durch Glimmerschiefer gebildet wird, über den oberen Theil von Rabenau, dann zwischen Radomühl und dem Goldberg und schliesslich knapp östlich an dem Bohutiner spitzen Berg vorüber in mehr oder weniger südsüdwestlicher Richtung verläuft, erscheint deshalb besonders scharf, weil daselbst als Basis des höheren Complexes dem Glimmer- schiefer auf der ganzen Erstreckung unmittelbar ein ununterbrochener Zug von Knotengneiss, und zwar der schon erwähnten härteren lichten Varietät desselben, folgt. Es ist dies jener Gneissrücken, welcher von Lipold als grauer Gneiss von den übrigen Knotengneissen (Phyllit- gneisse Lipold’s partim). abgetrennt wurde. Bei genauer Begehung des Terrains zeigt sich jedoch, dass diese festere Varietät überall mit den übrigen Knotengneissen in Wechsellagerung steht und hier uns zufälliger Weise nur in einem etwas breiteren Streifen entgegentritt. Das Vorherrschen der durchwegs harten Gneisse in Verbindung mit der steilen Neigung ihrer Bänke bewirkt es, dass der ganze obere Complex der Glimmerschiefergruppe sich in diesem Gebiete orographisch sehr scharf von dem übrigen eintönigen Terrain als ein felsiger Kamm abhebt. An der engsten Stelle des Marchthales greifen die Knotengneisse auch auf das rechte Ufer der March hinüber, wo sie gegenüber dem Bahnhof von Eisenberg a. M. und bei der Aloishütte in kleinen Fels- partien aufragen. Conform über diesen lagert dann ein verhältniss- mässig mächtiger Kalkzug, der von Böbmisch-Märzdorf aus dem nördlich anstossenden Blatte, nur durch das Marchthal unterbrochen, sieh über Hosterlitz hinzieht und schliesslich an dem erweiterten Marchthale bei Eisenberg abbricht. Es folgt nun weiter dem Kalke in eoneordanter Ueberlagerung eine Zone von Gesteinen nach, die ich vorläufig von dem vorhergehenden Gliede getrennt und besonders ausgeschieden habe. Zunächst schliessen sich an den Kalk Quarzphyllite von ähnlichem Habitus an, wie die, welehe wir mit den Knotengneissen vergesellschaftet sahen. Nach und nach stellen sich in denselben bröcklige Lagen ein, die sich durch ihre weisse Färbung und Härte und die noch erhaltene parallelstreifige Structur 51* 350 Verhandlungen. Nr. 17 als Zersetzungsproducte eines feldspathreichen Gesteins verrathen. Mit ihnen wechsellagern auch Bänke eines phyllitischen Glimmerschiefers. Ganz zu oberst kommen endlich auch Quarzkörner und Glimmerblättehen führende, klastische Thonschiefer zum Vorschein. Das Auftreten der letztgenannten Thonschiefer ist nun vor Allem, was mich veranlasst hat, diesen Schichtencomplex von der oberen Abtheilung der Glimmer- schiefergruppe abzusondern. Damit soll aber durchaus nicht angedeutet werden, dass dieser Complex nicht zur Glimmerschiefergruppe gehöre. Sowohl aus den Lagerungsverhältnissen, als auch aus der Gesteinsver- gesellschaftung gewann ich im Gegentheil den Eindruck, als würde derselbe das jüngste Glied der Glimmerschiefergruppe darstellen. Jeden- falls haben wir in ihm die südwestliche Fortsetzung jener längs der March- und Bordlinie fortlaufenden Schiefeızone vor uns, welche Camerlander (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt, 1890, pag. 221) für den Kern einer überschobenen Mulde der dortigen krystallinischen Schiefergesteine hält. Die dem Thonschiefer eoncordant aufliegende, von Camerlander noch der Glimmerschieferformation beigezählte Gruppe der Hornblendegneisse soll erst später besprochen werden. An das bis nun behandelte Gebiet zwischen der March und der Tess knüpft sich insofern noch ein besonderes Interesse, als in dem- selben wichtige Anhaltspunkte für die Beurtheilung der hier noch nicht berührten Frage nach dem Lagerungsverhältniss der Glimmerschiefer- gruppe zu den Biotitgneissen gewonnen werden konnten. Die vereinzelten Schollen von Glimmerschiefer und seiner Begleit- gesteine auf Biotitgneissen des Bürgerwaldes lassen zunächst den sicheren Schluss zu, dass erstere über den älteren Gneissen ursprünglich eine ausgebreitete Decke gebildet haben. Dadurch erscheint auch die quer auf das allgemeine Schichtstreichen verlaufende Grenze zwischen der Biotitgneissgruppe und der Glimmerschieferformation, welche genau mit dem Hermesdorfer Thale zusammenfällt, lediglich als eine Denu- dationslinie vollkommen erklärt. Hiebei ist aber noch ein anderer wichtiger Umstand zu berücksichtigen. Die Biotit- und Musecovitgneisse von Hermesdorf und im Bürgerwald zeigen, wie erwähnt wurde, durchaus kein einheitliches Einfallen. Sie erscheinen vielmehr sehr deutlich gefaltet, so dass sich auf der kurzen Streeke von Ober-Hermesdorf bis Schönberg zwei Mulden und zwei Sättel von normalem Aufbaue ceonstatiren lassen. Dem entgegen sieht man nun, dass die im Streichen dieser Gneisse auf der anderen Seite des Hermesdorfer Thales liegende Glimmerschiefer- gruppe in ihrer ganzen Mächtigkeit einfach nur gegen Nordwest ein- fällt. Wie später gezeigt werden soll, bildet dieselbe einen Flügel eines über das Tessthal überfalteten grossen Sattels. Es entspricht hier demnach einem Faltenflügel der Glimmerschiefergruppe ein aus zwei kleinen Falten bestehendes Stück der unter dem ersteren hervortretenden Biotitgneiss- gruppe. Nach dem also, wie die Verhältnisse in diesem Terrainabschnitte vorliegen, wäre einer im Grossen gefalteten Glimmerschieferformation ein noch stärker gefaltetes älteres Gneissgebiet als Basis gegenüber- zustellen, woraus folgerichtig auf eine Discordanz zwischen diesen beiden Gruppen geschlossen werden muss. Ich betone es aber ausdrücklich, dass die eben ausgesprochene Anschauung, weil sie nur auf ein sehr 2 Nr. 17 Sitzunz am 23. December. G. Bukowski, 331 beschränktes Beobachtungsterrain gestützt ist, durchaus nicht als eine endgiltige Lösung der Frage betrachtet werden soll. Derselben Zweitheilung der Glimmerschiefergruppe wie zwischen der Tess und der March begegnen wir auch auf der anderen Seite des Tessthales gegen Deutsch-Liebau zu. Auf den Gmeiss des Johrnsdorfer Waldes folgt zunächst eine Zone von Glimmerschiefer, welche die süd- östlichen Abhänge des Rückens bis zum Wiesenbach zusammensetzt, weiter in ihrem Streichen gegen Nordost jedoch grösstentheils von Diluvialbildungen verhüllt wird und nur in einzelnen kleinen Partien, namentlich in der Nähe von Frankstadt, an die Oberfläche tritt. Das Einfallen richtet sich, soweit ich die Zone bis jetzt begangen habe, durehgehends nach Nordwest, scheinbar also unter den Gneiss des Johrnsdorfer Waldes. Wie bei Schönberg, spielt auch da der Glimmerschiefer die Haupt- rolle. Die äusserlich phyllitisch aussehende Abart herrscht vor; sie erweist sich im Dünnschliffe als ein Gemenge von Quarz, braunem Biotit und zahlreichen, auffallend kurzen gelblichen Epidotkrystallen, von denen die meisten in Folge von häufigen, zum Theil aus kohliger Substanz bestehenden Einschlüssen grau erscheinen. Accessorisch treten Rutilnädelchen in geringer Menge auf. Neben dieser Abart kommt aber auch echter, nicht phyllitisch erscheinender, sowie ein Staurolith führender Glimmerschiefer vor. Bemerkenswerth für diese Zone ist ferner das Auftreten einiger in der unteren Glimmerschieferabtheilung des Schönberger Gebietes fehlender Gesteine, die zwar wegen der überaus grossen Spärlichkeit an Aufschlüssen anstehend nicht angetroffen wurden, die aber nach den zahlreichen Lesesteinen und der Verbreitung derselben zu urtheilen wohl Einlagerungen im Glimmerschiefer bilden dürften. Auf diese Weise liess sich ein den alpinen Albitgneissen analoges Gestein nachweisen. Vorwaltend tief grüne bis gelbliche Hornblende, Feldspath und Quarz setzen dasselbe zusammen. Ueberdies enthält es eine geringe Menge fast farbloser Epidotkrystalle. Die allenthalben sichtbaren Aggregate grober Titanitkörner lassen vermuthen, dass die vorhandenen Erzpartien Titaneisen sind, von dem der Titanit abstammt. Von geringerer Bedeutung als der Albitgneiss wären dann noch ein fast ausschliesslich aus Quarz bestehender grapbitischer Schiefer und ein reiner Trembolitschiefer zu nennen. Endlich darf auch der Knotengneiss als Einlagerung nicht unerwähnt bleiben. Oestlich von der Glimmerschieferzone erstreckt sich nun weiter das Gebiet der jüngeren Abtheilung. Von diesem, allem Anscheine nach ziemlich ausgedehnten Streifen wurde bis jetzt blos die Gegend der Hohen Vibich und des Seifenberges, von Wiesen und Rabers- dorf an bis gegen Bladensdorf näher untersucht. Aehnlich wie an der March, wechsellagern daselbst Knotengneisse mit Phylliten, wobei sich aber der geringfügige Unterschied bemerkbar macht, dass hier die Phyllite stellenweise sehr stark überwiegen und ausserdem zahlreiche Quarzlager enthalten. Als Einlagerung in den Knotengneissen wurde auf der Hohen Vibich ein sehr schmaler, aber im Streiehen ziemlich weit verfolgbarer Zug von Amphibolit angetroffen, der aus lichtgrüner, oft strahlsteinartiger Hornblende und reichliche Epidoteinschlüsse führendem 332 Verhandlungen. Nr. 197 Feldspath besteht. Die Neigung der meistens steil gestellten Bänke ist allenthalben eine nordwestliche. Es fällt hier somit das höhere Glied der Glimmerschiefergruppe unter das ältere ein, wodurch das ganze System in deutlichster Weise gegen Südost überkippt erscheint. SuBDile Hornblendegneis ssgruppe. Unter diesem Namen fasse ich eine Anzahl von Gesteinen zusammen, die uns im Terrain als ein von den bisher angeführten Abtheilungen wohl unterscheidbarer Complex entgegentreten und die alle in einer solchen Weise in einander greifen, dass sie kartographisch in der Regel nicht auseinander gehalten werden können und daher auch am besten zusammen als eine Gruppe auszuscheiden sind. Ein Theil derselben, und zwar die räumlich vor- waltenden, zeichnet sich durch reichliche Hornblendeführung aus; andere sind wieder hornblendefrei, stehen jedoch mit den ersteren im innigsten Verbande. In erster Linie sind da Hornblendegneisse zu nennen, die in Bezug auf ihre Zusammensetzung und den Amphibol an Tonalitgneisse erinnern. Sie bestehen aus Feldspath, Quarz, tief ölgrüner Hornblende und geringen Mengen von braunem Glimmer. Der Feldspath ist meist Plagioklas. Dann haben wir normale, zuweilen Granat enthaltende Museovitgneisse. Verhältnissmässig häufig kommen ferner dünnplattige, mit schmalen Bändern von Amphibolit wechsellagernde Gneisse vor, in denen einmal Biotit, das andere Mal Feldspath und hier und da Horn- blende vorwaltet. Eine her vorragende Stellung nehmen daselbst endlich typische, feinkörnige, gebänderte Hornblendeschiefer ein. In dem heuer von mir begangenen Gebiete, welches uns hier ausschliesslich beschäftigt, und dessen Grenzen ich schon zu Anfang angegeben habe, komnit diese Gruppe in der nordwestlichen Ecke des Kartenblattes, westlich von Eisenberg a. M., zum Vorschein und wurde gegen Süden und Westen bis an den Jockelsdorfer Bach verfolgt. Sie schliesst sieh unmittelbar an jene Phyllit- und Thonschieferzone an, die sich über Hosterlitz und am Westrand des Marchthales bei Eisenberg zieht und von mir als das jüngste Glied der Glimmerschiefergruppe angesehen wurde. Die Aufeinanderfolge scheint eine eoncordante zu sein, indem über den Thonschiefern direet dünnplattige Gneisse und Hornblendeschiefer mit demselben nordwestlichen Einfallen liegen. Nichts- destoweniger müsste aber hier, wenn man die tektonischen Verhältnisse ohne Kenntniss grösserer Strecken sich zu erklären versuchen wollte, eine Störungslinie angenommen werden. Mit Rücksicht auf die geringe Ausdehnung des untersuchten Terrains wäre dies aber auch nur eine ganz vage Supposition, deren Haltbarkeit man erst durch Beobachtungen auf weiteren Strecken zu prüfen hätte. Ich bin daher vorderhand nicht in der Lage, über die Beziehungen der Hornblendegneissgruppe zu den übrigen Abtheilungen ein selbstständiges Urtheil zu fällen und kann da nur die Meinung meines Collegen Camerlander (l. e. pag. 221) wiedergeben, der in diesem Sommer gerade mit der nordöstlichen Fortsetzung des in Rede stehenden Terrains beschäftigt war. Camer- lander sieht nun in dem Zuge der Hornblendegesteine, die Schiefer- zone als Muldenkern angenommen, den Westschenkel einer über schobenen Synklinale der Glimmerschieferformation. Dieser Zug wäre dann eben nur einseitig entwickelt, und es müssten demselben als Gegenflügel in Ne Sitzung am 13. December. G. Bukowski. 35: unserem Terrain die obere Abtheilung der Glimmerschiefergruppe, die Knotengneisse und die Phyllite entsprechen. Was die räumliche Ausbreitung anbelangt, so bilden in unserem Gebiete entschieden die Gneisse das wichtigere Element der Gruppe; als besonders charakteristisch für dieselbe erscheinen aber im Allge- meinen doch die Hornblendeschiefer, da sie nicht nur alle anderen Gesteine im Streichen häufig ersetzen, sondern auch mit den meisten in fortwährender Wechsellagerung stehen. Letzteres findet namentlich bei den dünnplattigen Gneissen statt, wo in der Regel ein Decimeter bis ein Centimeter dieke Gneissbänke mit eben so schmalen Bänken von gebändertem Hornblendeschiefer abwechseln. Unter diesen Um- ständen lässt sich denn auch selbstverständlich eine Trennung der unter- schiedlichen Gesteinssorten kaum durchführen. Dazu kommt überdies noch, dass das betreffende Terrain äusserst aufschlussarm ist, und man meist nur durch Lesesteine in den Feldern einen Einblick in dessen Zusammensetzung gewinnen kann. Blos wo es sich um etwas grössere Streifen der im Ganzen so eng mit einander verbundenen, verschiedenen Gesteine handeln würde, könnten petrographische Ausscheidungen vor- genommen werden; es wäre dies aber auch nur die Aufgabe äusserst detaillirter Aufnahmen. Ueber den schon von früher her bekannten und als reiche Mineral- fundstätte berühmten Serpentinzug, der im Thale des Jockelsdorfer Baches zwischen Buschin und Olleschau beginnt und über den Zdjar und Holubani mitten in der Hornblendegneissgruppe dem herrschenden Schichtstreichen gemäss verläuft, ist den älteren Angaben nichts Neues hinzuzufügen. Er scheint thatsächlich lagerartig in den Hornblende- gesteinen aufzutreten und bildet, soweit ich ihn begangen habe, zwar einen schmalen, aber ununterbrochenen Streifen, der sich gegen Hosterlitz bis an die Kartengrenze verfolgen liess. Seine Entstehung wird bekanntlich von Lipold auf die Metamorphose aus Hornblende zurückgeführt. Hiemit sind wir nun mit der Aufzählung der in dem untersuchten Gebiete vertretenen Gruppen krystallinischer Schiefergesteine zu Ende und wollen nur noch kurz die tektonischen Verhältnisse dieses Gebirgs- theiles berühren. Wenn wir von der Biotitgneissgruppe vorderhand absehen, so zeigt es sich, dass in dem ganzen Querprofil zwischen Bladensdorf in Südost und Jockelsdorf in Nordwest der Aufbau ein isoklinaler ist. Alle Glieder der Glimmerschieferformation und die Horn- blendegneissgruppe fallen constant nach Nordwest ein. Während aber im Westen die Aufeinanderfolge in der Glimmerschieferformation eine normale ist, ist sie östlich vom Tessthale eine umgekehrte, indem hier das jüngere Glied unter das ältere zu liegen kommt. Es stellt demnach in diesem Profil die Glimmerschiefergruppe einen grossen, nach Südost überkippten Sattel dar, an den sich dann weiter im Westen, nach den Darlegungen Camerlander’s, eine in der gleichen Richtung über- schobene Mulde anschliessen würde. In diese Antiklinale fällt nun der Verlauf des Tessthales bei Schönberg, und hier sehen wir auch die ältere Biotitgneissgruppe emportauchen. Von dem Verhältnisse der letzteren zu der jüngeren Glimmerschieferformation in Bezug auf Lagerung ist. bereits oben die Rede gewesen. Ich wiederhole nur ganz kurz, dass manche Anzeichen vorhanden sind, welche bis zu einem gewissen Grade 334 Verhandlungen. Nr. 17 die Annahme als berechtigt erscheinen lassen, dass die Biotitgneiss- gruppe einem stärker gefalteten, älteren Grundgebirge angehört, welches von der Glimmerschieferserie unconform überlagert wird. Jedenfalls genügt aber unser beschränktes Terrain dazu nicht, um diesbezüglich zu einem entscheidenden Urtheile zu gelangen. Die quaternären Ablagerungen, welche endlich nicht unerwähnt bleiben dürfen, breiten sich in dem bezeichneten Terrain über verhältnissmässig weite Strecken aus; sie bedecken vor Allem die Abhänge der Gebirgsrücken längs des Tessthales und dringen in den Seitenthälern ziemlich weit in’s Gebirge vor. Eine der ausgedehntesten Partien befindet sich bei Frankstadt in dem sich langsam abdachenden Terrain und den Hügeln, durch welche die Bahn von Schönberg nach Rabersdorf führt. Es bildet daselbst das Diluvium eine grosse zusammen- hängende Decke, die vom Tessthale über den Glimmerschieferzug bis an die Höhen von Rabersdorf und Ullischen auf der linken Seite des Wiesenbaches reicht. Unter dieser Decke tritt das Grundgebirge nur hier und da in kleinen Aufschlüssen zu Tage. Was die Sediment- beschaffenheit anlangt, so lassen sich in den Quaternärablagerungen Löss, ferner gelber Lehm, der zumeist zahlreiche Stücke der umgebenden krystallinischen Gesteine einschliesst, und Schotter unterscheiden. Zum Schlusse erfülle ich noch die angenehme Pflicht, dem Herrn Baron H. v. Foullon für die Mühe, der er sich durch die mikro- skopische Untersuchung meiner Gesteinsproben in zuvorkommender Weise unterzog, den besten Dank zu sagen. Literatur-Notizen. A. v. Elterlein. Ein neues Tiroler Kalkspathvor- kommen. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1390, Bd. XVII, Taf. II, S. 280291. In der Höllensteinklamm des Floitenthales fanden sich auf granitischem Muscovitgneiss tafelige Caleitkrystalle in Gesellschaft von Bergkrystall, Adular, Peri- klin, Apatit, Muscovit, Chlorit, Lanmontit, Titanit und (in Spuren) Epidot. Zuerst werden die begleitenden Minerale kurz beschrieben. Der Referent kennt zwar das Material, welches Herrn v. Elterlein vorlag, nicht, glaubt aber, dass es dem in unserem Museum erliegenden gleich oder ähnlich ist. Wenn diese Voraussetzung zutrifft, dann kann die Auffassung der eigenthümlichen Periklinkrystalle als „skelett- artige Reste den Lithophysen ähnlich“, ohne nähere Begründung nicht ohne Weiteres getheilt werden. Der Caleit zeigt dreierlei Habitus: 1. Das Rhomboeder R ohne und mit ange- deuteter Basis, 2. dünntafelförmige Krystalle ohne randliche Fortwachsung, 3. dünn- bis dicktafelige Krystalle mit randlicher Fortwachsung. Die Rhomboeder haben 1—5 Centimeter Polkantenlänge, enthalten 1'93 Procent Eisencarbonat und nur Spuren von Magnesia. 3 Die Krystalle zweiter Art sind den Maderaner Tafeln gleich, anderseits durch häufige Zwillingsbildung nach — '/, R dem Schneeberger Vorkommen. Die Krystalle 3 zeigen eine wasserhelle Kerngestalt o R und R, eine milchtrübe randliche Fortwachsung auf dem AR-Flächen, die öfters auch die Basis überwuchert. Die Basis zeigt eine trianguläre Streifung, die durch Aetzung, in engster Ver- bindung mit dem schaligen Aufbau der Krystalle verbunden, bewirkt wird, ihr ist der Haupttheil der Arbeit gewidmet. Die mannigfach variirende Art der Anwachsung wird eingehender beschrieben. Folgende Formen wurden an den Tafeln beobachtet: c (000!) o R, m (\v1V) co R, s (3251) R,, a (1120) © R,, andeutungsweise (U112) — !/, R. Zwillings- bildung nach — !/, R ist häufig, vereinzelt auch solche nach o R. Foullon. Nr. 17 Sitzung am 23. December. G. Fritsch. 335 L. Brugnatelli. Beiträge zur Kenntniss des Epidot. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1890, Bd. XVII, Taf. VI, S. 529 bis 540. Unter anderen Mineralien vom Wildkreuzjoch im Pfitschtbale fand sich eine Stufe, auf der auf dichtem Chloritschiefer gelblich-weisser Titanit, schöner Klino- chlor und Kalkspath aufgewachsen sind, ausserdem ein fast schwarzer, glänzender, un- durchsichtiger ca. ] Centimeter langer Krystall. Durch die goniometrische Untersuchung wurde festgestellt, dass der fragliche a Epidot, EPEDERLUNG at ist. Er wird von M(0u]), T (100) e«(10]), r (101), o(01l), z (110), (111) und » (111) umgrenzt, von denen » vorherrscht. Durch die Art der N erhält der aufge- wachsene Krystall grosse Aehnlichkeit mit Titanit. Aus dem Oberhollersbachthale lagen Stufen vor, deren Muttergestein aus hellgrünem dichten Epidot mit derbem Granat besteht. In Drusen finden sich Epidot- krystalle, grüner Diopsid, prächtige Magnetitkrystalle und kleine solche von Apatit. Der Magnetit war bereits Gegenstand der Untersuchung ! ), der Apatit weist die Formen (0001), (1010). (1011), (1012) und (1121) auf. Schon in der unten citirten Arbeit wurden die beobachteten Formen am Epidot angeführt. Brugnatelli hat weitere Untersuchungen an diesem Mineral angestellt und sind die an aufgefundenen Formen folsende: M (001), 7’ (100), P ya m (102), e (101), A (201), © (104), ° (103), i (102), s (203), (TOl), Z(2ul), 2 110), % (012), ol), d (1), & (113), v (144), w (213), n (Ill), ga (221), d (233), € (521), g (151), unsicher sind 8.0.11) ae (61). Bezüglich der Details und der gefundenen Winkelwerthe muss auf das Original ver- wiesen werden und sei nur auf die Aehnlichkeit dieses und des Habachthaler Vor- kommens hingewiesen. ?) Im Original folgt noch eine Beschreibung des Epidots von Floss in Bayern und eines solchen unbekannten Fundortes, Foullon. J. Gränzer. Das orthoklasähnliche Drusenmineralund der Leueittephrit vom Eulenberge bei Leitmeritz. Mine- ralogische und petrograph. Mittheil. 1890, Bd. XI, Taf. V, S. 279—294. Autor untersuchte neuerlich das von Zepharovich seiner Zeit für Orthoklas erklärte Drusenmineral, welches mit Caleit und Phillipsit in Drusenräumen des Eulen- berger Basaltes aufsitzt. Das fragliche Mineral kommt einzeln oder in Grüppchen als drusiger Ueberzug auf Phillipsit oder als Perimorphose auf Caleit, besonders den Flächen — 4 R, vor: Die Kleinheit der Kıyställchen (0‘1]—1 Millimeter), die sich überdies ausnahms- los als complieirte Verwachsungen vieler Individuen erwiesen, machte die Untersuchung sehr schwierig. Der bestmessbare Winkel an der Prismenkante ist um 3° kleiner ge- funden worden als der gleiche Winkel am ÖOrthoklas. Die optischen Eigenschaften sind sehr ähnlich denen des Sanidin. Die für Orthoklas charakteristische Spaltbarkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Die chemische Zusammensetzung ist der des Orthoklases sehr ähnlich, ein sehr geringer Wassergehalt, 05 Procent, wird aber als wesentlich, respective chemisch gebunden betrachtet und das Mineral eher für ein Glied der Zeo- lithreihe als für Orthoklas gehalten. In dem Gestein, nach Zirkel ein Leueittephrit, konnte Leueit mit Sicherheit nicht constatirt werden. Magnetit und Augit sind die Hauptgemengtheile, untergeordnet tritt Plagioklas, vielleicht auch Sanidin auf, Glimmer und ein bräunliches Gesteins- glas sind selten. Foullon. G. Fritsch. „Rumpfit“, ein neues Mineral. Sitzungsb. d. kais. Akad. d. Wissensch. 1890, Bd. XCIX, Abth. I, S. 417—421. Auf Klüften im Pinolit des vor Kurzem aufgedeckten Magnesitbruches in der Jassnig, östlich der Bahnstation Set. Michael in Obersteiermark, fand der Autor ein chloritähnliches Mineral. Dasselbe „bildet derbe, feinschuppig-körnige Massen von grün- lich-weisser Farbe“; „Spaltbarkeit basisch, vollkommen, mild, an den Kanten durch- scheinend“. Härte — ]'5, spec. Gew. — — 2:675. Wird von Salz- und Schwefelsäure nicht zersetzt. Optisch verhalten sich Blättchen und geschliffene Prismen wie die einaxiger Substanzen. !) Siehe Referat diese Verhandlungen. Jahrgang 1888, S. 305— 306. ?) Siehe diesbezüglich Gränzer, Krystallographische Untersuchung des Epidots aus dem Habach- und dem Krimler Achenthale. Referat diese Verhandlungen. 1888, S. 122. K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 17. Verhandlungen. 52 336 Verhandlungen. Nr. 17 Dieses basische Alumosilicat hat folgende chemische Zusammensetzung ergeben: Kieselsäune 2.01 Wa al HeProeent Nhonerde,. 0 2 pe... ehe: Bisenoxydul. um. — Kerle: Kalk? RE Re. - 7 NEL SE Mae N EEE 12:09 Wasser. It Na Re. RR TORE 100.12 was der empirischen Formel 144,0.7Mg0.8&Al, 0,.10 Si 0, entspricht. Autor nennt dieses neue Mineral „Rumpfit“. Foullon. J. v.Siemiradzki. Ueber die Contacterscheinungen bei Dubie im Krakauer Gebiet. Miner. u. petrogr. Mitth. 1390, Bd. XI, Ss. 270—271. Am genannten Ort tritt der Porphyr mit Kohlenkalk in Contact und beschrieb von dort Szajnocha ein „breceienartiges“ mit Säuren brausendes Gestein, welches er als verwitterten, stark mit Calcit imprägnirten Porphyr bestimmte, Es ist aber das fragliche Gestein eine Reibungsbreccie, erfüllt von Contactmineralien. Nach der gegebenen chemischen Analyse und den vorgenommenen Berechnungen enthält es ca. 45 Procent Wollastonit, welcher auch unter dem Mikroskope nachgewiesen wurde. Die Hanpt- masse ist kohlensaurer Kalk; nebenbei treten verwitterte Porphyrbröckchen, Epidot- adern, farblose Tremolitbüschel, spärlich Grossular und Eisenglimmer auf. Foullon. F.M.R.v.Friese. Goldvorkommen bei NaKohoutö, un- weit von Schönberg in Böhmen. Vereins-Mittheilungen Nr. 12, Beilage zur österr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen. 1390, S. 106. Fachversammlung der Berg- und Hüttenmänner im österr. Ingenieur- und Architektenverein, 20. November. Der genannte Fundort ist dasselbe Schönberg, wo einst ein Goldbergbau betrieben wurde. Das Gold findet sich mit Antimorit in Quarzgängen, in Granit, hier und da in Begleitung von Minette; ausser den Goldquarzgängen finden sich auch Gänge von Änti- monit, die ebenfalls nicht selten Gold führen. Schönberg ist nur etwa 40 Kilometer von Eule entfernt, wo die Goldquarzgänge im Thonschieter auftreten; ein Zusammen- hang beider Vorkommen ist jedoch nicht zu beobachten. Foullon. L. St. Rainer. Die goldhaltigen Lagerstätten bei Dürr- seifen in Desterr.-Schlesien. Vereins-Mittheilungen, S. 107—109. Beilage zur österr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenwesen. 1390, Vortrag. Die 15 Quarzgänge sind zwischen Würbenthal und Engelsberg in der Weise ver- theilt, dass 5 davon auf der Gebirgslehne westlich von Dürrseifen auf-itzen, südlich und nördlich von diesem Ort das Thal überqueren und sich am Thalgehänge des Anna- berges verlieren. Die übrigen Gänge liegen nördlich von Dürrseifen. Das Streichen ist hora 4, das Einfallen nahezu senkrecht. Die Mächtigkeit wechselt von einigen Centi- metern bis zu mehreren Metern. Sie zeigen die Eigenthümlichkeit, dass sie keine scharfe Begrenzung gegen das Nebengestein haben, sondern mit zahlreichen Quarz- schnüren dieses durchziehen. Diese wurzelförmigen Verästelungen ergeben durch- schnittlich einen höberen Goldhalt als der Hauptgang. der aber ausnahmslos sehr klein ist. Auch soll die Wahrnehmung gemacht worden sein, dass Trume, die parallel den Schieferschichten liegen, taub seien, während jene, welche die Schieferschichten durch- setzen, einen guten Goldhalt besitzen sollen. Die Ausfüllungsmasse der Gänge ist ein stark eisenschüssiger Quarz, dessen Eisenkies stellenweise verwittert und aufgelöst ist. Mitunter findet sich etwas Blei- glanz. Silber ist überall vorhanden (ebenfalls sehr wenig), Freigold ist selten. Am Nordabhange des Hohenberges findet sich auch Kupferkies. Der höchste Goldhalt wurde vom Vortragenden in einer Probe mit 0'00042 Procent, der höchste Silberhalt mit 0'0131 Procent bestimmt, die zahlreichen übrigen Proben gaben geringere Hälte. Foullon. P.J.Ploner. Ueber die Krystallform des Apophyllits derSeiseralpe. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. ete. 1390. Bd. XVII, S. 337 — 354. Es wurden 45 Krystalle von der Seiseralpe, zum Theil vom Frombach, zum Theil vom Cipitbache stammend, der Messung unterzogen. Das in neuerer Zeit bekannt Nr; 17 Sitzung am 23. December. Prof. E. Ludwig. 337 € gewordene dritte Vorkommen der Seiseralpe, jenes vom Fassalthal, das von Tierno am Fusse des Monte Baldo und endlich das vom Pfundererberg bei Klausen werden nur nebenbei berührt. Es fanden sich ganze Reihen vieinaler Flächen, ausser den bekannten 12 Formen des Apophyllits benannter Localität wurden noch 25 Proto-, 31 Dentro- und 19 Dite- tragonalpyramiden neu beobachtet, wodurch die Formenzahl des Apophyllits überhaupt von 27 auf 97 ansteigt. Bezüglich des Details muss auf das Original verwiesen werden und sei nur noch erwähnt, dass der Autor die mehrfach vorgenommene Aufstellung eigener Constanten für Apophyllitvorkommen verschiedener Fundorte auf das Auftreten von Vicinalflächen mit Wahrscheinlichkeit zurückführt. Foullon. v. Tobisch. Das Erzvorkommen von Klostergrab. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen. 1890, S. 592—595. Taf. XXIH. Nach kurzer historischer Einleitung werden die im grauen Gneiss aufsitzenden zahlreichen Gänge aufgezählt und soweit Aufschlüsse vorhanden oder nach alten Karten die Gangausfüllungen und der Erzhalt angegeben. Es finden sich Silber, Gold, Blei, Kupfer und Zink. Der Bergbau ist in neuerer Zeit wieder im Betrieb. Die beigegebene Karte zeigt die Streichungsrichtungen der Gänge und die Aufschlagspunkte der Einbaue etc. Foullon. Prof. E. Ludwig. DieMineralquellenBosniens. Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mitth. X. Bd. (Neue Folge), pag. 403—443; Bd. XI, pag. 105—143 und pag. 133—213. ‘ Der um die Kenntniss der Mineralquellen Oesterreichs hochverdiente Verfasser gibt in dieser Arbeit die chemische Analyse von 31 Mineralwässern Bosniens, die er bei drei Reisen nach Bosnien selbst an Ort und Stelle für dieselbe entnehmen konnte. Es würde zu weit führen, wenn man die zahlreichen chemischen Analysen hier anführen wollte. Der Referent muss sich begnügen, nur die untersuchten Quellen an- zuführen und im Uebrigen auf die Arbeit selbst verweisen. l. Therme „IlidZe“ bei Sarajevo. 2. Säuerling „Kiseljak“ bei Sarajevo. 3 3, von Bistrica bei Zepte, Kreis Travnik. 4. Eisensäuerling von Orahovica bei Zepce, Kreis Travnik. 5. Säuer.ing von Ljeskovica bei Zepce und die in der Nähe desselben befind- liche Giftquelle. Die letztere ist eine Gasquelle, welche sehr grosse Mengen von fast reiner Kohlensäure liefert. Von derselben wurde keine Analyse durchgeführt. 6. Alkalisch-erdiger Säuerling „Rjedilaquelle“ bei Maglaj. 7. Eisensäuerling von Sockovac, Bezirk Gratanica, Kreis D. Tuzla. S. Säuerling von Dragunje, Kreis D. Tuzla. 9. e „Kiseljak“ bei D. Tuzla, am westlichen Abhange des Gebirgszuges Rarna treSnja, eine Fahrstunde von D. Tazla an der Kladanj-Strasse. 10. Jodquelle von Narioci bei Han SiboSica, Bezirk Bröka, Kreis D. Tuzla. 11. Soole aus dem Bohrloche Nr. 5, bei D. Tuzla. 12. ”„ Nr. 6, ” „ n 1% Therme von "Gradadac, Kreis D. Tuzla. 14. R „Badhausquelle“ von Olovo, Bezirk Kladanj, Kreis D. Tuzla. 1l5% „Frauenbad“ bei Olovo. 16. Arsenhältige Eisengnelle , ‚Crni Guber“ bei Srebrenica, Kreis D. Tuzla. 1b. ; ;: „Mala Kiselica“ bei Srebrenica. 18. "Velika Kiselica“ bei Srebrenica. 19. Schwefelquelle , ‚Raso“ bei Priboj, Bezirk Bjelina, Kreis D. Tuzla. 20. Säuerling „Kiseljak“ bei Jasenica, Bezirk Zvornik. ak n in Dubnica, Bezirk Zv ornik. 22. „Kiseljak‘ bei Tesanj, Kreis Banjaluka. 23. Therme „V rucica“ bei Tesanj. 24. in Kulaci, unweit Dervent, Bezirk Prnjavor, Kreis Banjaluka. 25. Schwefelquelle „Smrdelac“, bei Jelovac, Bezirk Prjedor, Kreis Banjaluka. 26. Therme „Gorni Seher“ in Banjaluka. a1. „ von Slatina IlidZe bei Banjaluka. 28. Säuerling von Slatina TlidZe bei Banjaluka. 29. Therme Gata bei Bihac. 30. „ bei Fojnica, Kreis Sarajevo. 31. = „Banja“ bei ViSegrad, Kreis Sarajevo. “ 238 Verhandlungen. Nr. Der Verfasser hat sich durch diese grosse und mühevolle Arbeit ein bohes Ver- dienst erworben um die Kenntniss der Mineralquellen Bosniens speciell, aber auch um die chemische Zusammensetzung der Mıneralquellen im Allgemeinen, da unter den bosnischen Quellen sich viele von ganz eigenthümlicher Zusammensetzung finden, die ein allgemeines Interesse zu erregen werth wären. Mögen die reichen Schätze Bosniens, und zu diesen kann man wohl die zahlreichen Mineralquellen rechnen, nicht unbenützt bleiben und zur Hebung des Landes beitragen. Die Kenntniss der Zusammensetzung der Mineralquellen in so umfassender und genauer Weise festgestellt zu haben wird ein bleibendes Verdienst des Verfassers sein. C.v. John. Prof. E. Ludwig. Fortgesetzte Untersuchungen über die arsenhaltigen Vitriolquellen von Srebrenieca in Bosnien. Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mittheil. XI. Bd. (Neue Folge) pag. 301 bis 303. ; Ausser der von Prof. E. Ludwig schon früher ontersuchten Quelle Crni Guber') hat derselbe auch noch die Quelle Cervena Rjeka nnd eine Quelle an der Strasse, 347 Meter von der genannten, in der Richtung gegen CUmi Guber, entfernt, untersucht. Diese beiden Quellen enthalten alle Arsen, und zwar die von (ervena Rjeka 0'065 und die Quelle an der Strasse 0'024 Gewichtstheil- Arsenigsäureanhydrid in 10.000 _Ge- wichtstheilen Wasser. Beide Quellen enthalten, ebenso wie das Wasser der Quelle Crni Guber, freie Schwefelsäure und bedeutende Mengen von Eisensulfat C.v. John. Prof.E.Ludwig. Der Preblauer Säuerling. Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mitth. XI. Bd. (Neue Folge), pag. 295-300. Der Verfasser untersuchte newerdings das schon früher von Prof, J. Redten- bacner im Jahre 1846 und von Prof. J. Mitteregger ım Jahre 1861 analysirte Sauerwasser von Preblau in Kärnten. Es zeigen sich bei dieser Untersuchung nicht unbedeutende Differenzen gegen- über den oben erwähnten älteren Analysen, die Prof Ludwig durch die ungenügenden Methoden, die bei älteren Analysen zur Anwendung kamen, erklärt. Neue, durch seine Untersuchung gefundene Bestandtheile der Quelle sind: Borsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Strontium, Mangan und Lithium. Unter diesen Bestandtheilen ist beson- ders die Borsäure zu erwähnen, von welcher das Wasser in 10000 Gewichtstheilen 0'224 Gewichtstheile enthält. C. v. John. Prof. E. Ludwig. Die Mineralquellen des Büdös (Bäl- vanyos) in Siebenbürgen. Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mittheil. Bd. XI (Neue Folge), pag. 304—318. Herr Prof. E. Ludwig hatte im Frühjahr 18°9 Gelegenheit, den besonders durch die Arbeiten von v. Hauer und Stache in der geologischen Literatur bekannt gewordenen Büdösberg, am Südostende des Hargittagebirges gelegen, zu besuchen. Er besuchte dort die verschiedenen Gashöhlen und sammelte in denselben das von den Wänden und von der Decke abträufelnde Wasser. Das so aus der sogenannten Schwefel- höhle gewonnene Wasser, welches von der dortigen Bevölkerung als Augenwasser ver- wendet wird, wurde von dem Verfasser chemisch untersucht. Dasselbe enthält in 10 Liter Wasser ]3'468 schwefelsaures Aluminium und 13'941 Gramm freie Schwefel- säure, neben anderen in geringeren Mengen vorhandenen Bestandtheilen. Von den in der Nähe der Gashöhlen auftretenden Mineralquellen hat Prof. E. Ludwig viele untersucht und sei hier über die wichtigsten Quellen kurz berichtet. Die Fidelisquelle ist eine ziemlich stark kohlensäurehältige Kochsalzquelle, die auch ziemlich eisenhältig ist. Die Carlsquelle ist ein Eisensäuerling, der nur sehr geringe Mengen von Kochsalz enthält. Der Gehalt an kohlensaurem Eisenoxydul beträgt 0 926 Gewichtstheile in 10.000 Gewichtstheil Wasser. Die Alaungquelle ent- hält ziemlich viel schwefelsaures Eisenoxydul, etwas freie Schwefelsäure, ist aber nicht gerade reich an Thonerdesulfat (0'961 Gramm in 10 Liter Wasser). Es wäre noch die Värpadquelle, ein alkalisch-muriatischer Säuerling mit 0'774 Gramm kohlensaurem Eisenoxydul und eine Quelle unterhalb Väarpad mit 0'774 Gramm koblensaurem Eisenoxydul in 10 Liter Wasser, zu erwähnen. C.v. John. !) Mineral. u. petrogr. Mittheil. Bd. XI, pag. 119. Verlag von Alfred H ölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändlerin Wien, Rothenthurmstr. 15. Druck von Gottlieb Gi»tel & Comp. in Wien. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Schlussnummer. Inhalt: Einsendungen für die Bibliothek: Einzelwerke und Separatabdrücke- Zeit- und Gesellschaftsschriften. — Register. Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat-Abdrücke, Eingelangt vom 1. October bis Ende December 1890. Benko, J. Freih. v. Das Datum auf den Philippinen. (Separat. aus: Die Schifts- station der k. u. k. Kriegs-Marine in Ost- asien. 32. Capitel.) Wien, typ. €. Gerold’s Sohn. 1890. 8°. 14 S. mit | Kartenskizze im Text. steif. Gesch. d. Autors. (11.647. 8°) Bittner, A. Dr. Brachiopoden der alpinen Trias. (Separat. aus: Abbandlungen der k.k.geolog. Reichsanstalt Bd. XIV.) Wien, A. Hölder, 1890. 4°. VI—325 S. mit vielen Textfiguren und 41 Tafeln. br. Gesch. d. Autors, (3072. 4°.) Bittner, A. Dr. Zur Geologie des Kaiser- gebirges, (Separat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XL. 1890.) Wien, A, Hölder, 1890. 8°. 10 3. (437—446) mit 1 Profil im Texte. steif. Gesch. d. Autors. (11.648. 8°.) Boysen, L. Schiffs-, Tonnen- und Personen- frequenz auf dem atlantischen Ocean. (Dissertation.) Berlin, typ. Norddeutsche Buchdruckerei, 1890. 8°. 72 S. mit 1 Karte. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (11.649. 8°,) Cammerer, J. B. Ueber die Einwirkung von Eisenchlorid auf Metallsulfide. (Disser- tation.) Berlin, typ. G. Schade, 1890. 8°. 40 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.650. 8°.) Carez, L. Dr. Revue annuelle de geologie, 1890. (In: Olivier's Revue generale des sciences. Annee I, 1890, Nr. 18.) Paris, K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 18. Verhandlungen. 0. Doin, 1890. 4°. 9 S. (576—584). steif. Gesch. d. Autors. (3073. 4°.) Clarke, J. M. As Trilobitas do grez de Erer& e Maecurü estado do Parä, Brazil. Portugiesischer und englischer Text. (Separat. aus: Archivos do Museu nacional do Rio de Janeiro. Vol. IX.) Rio de Janeiro, Imprensa nacional, 1890. 4°. 588. mit 2 Textfiguren und 2 Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. (3074. 4°.) Conwentz, H. Prof. Dr. Festgabe für die Theilnehmer des III, Deutschen Fischerei- tages zu Danzig. (Mittheilungen über Fischerei in Westpreussen; Führer durch Danzig und Umgegend.) Im Auftrage des Fischereivereines der Provinz West- preussen. Danzig, typ: A. W. Kafemann, 1890. 8°. VI—114 S. mit 1] Plan von Danzig. Gesch. d. Autors. (11.651. 8°.) Daday de Dees, E. Dr. A magyarorszägi myriopodäk magänrajza. Myriopoda regni Hungariae.E commissione Regiae Societatis Hungaricae scientiarum naturalium. Buda- pest, typ. Franklin-Tärsulat. 1889. 4°. IV — 126 S. mit 3 Tafeln. steif. Gesch. d. Autors. (3075. 4°.) Dames, W. Ueber die Schichtenfolge der Silurbildungen Gotlands und ihre Be- ziehungen zu obersilurischen Geschieben Norddeutschlands. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der kgl. preuss. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1890, Nr. XLII.) 55 340 Berlin, typ. Reichsdruckerei, 1890. 8°. 19 8. (1111— 1129). steif. Gesch. d. Autors. (11.652. 8°.) (Dana, J. D.) Notice by W.L, Green: J. D. Dana’s „Characteristies of Volcanoes“, New York, 1890. Vide: Green, W.L. (11.660, 8°.) (Danzig.) Führer durch Danzig und Um- gebung. 1890. 8°. Vide: Conwentz,H. Festgabe für die Theilnehmer des III. Deutschen Fischereitages, pag. 85 ff. (11.651. 8°.) Engelhardt, H. Ueber Tertiärpflanzen aus dem Graben von Capla in Slavonien. (Aus: Sitzungsberichte d. naturw.Gesellsch. „Isis“ in Dresden. Jahrg. 1890.) Dresden, Warnatz & Lehmann, 1890. 8°. 18. (7). steif. Gesch. d. Autors. (11.653. 8°.) Erber, J. Beobachtungen an Amphibien in der Gefangenschaft, (Separat. aus: Verhand- lungen der k.k. zoolog.-botan. Gesellschaft. Jahrg. 1863.) Wien, W. Braumüller, 1863. 8°. 4 S. (129—132). steif. Gesch. d. Herrn G. Bukowski. (11.654. 8°.) Foullon,H. Baron v. Ueber die Darstellung und die Krystallform einiger Caleium- chromate. (Separat. aus: Jahrbuch der k.k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XL. 1890.) Wien, typ. 6. Gistel & Comp., 1890. 8°. 128. (421—432) mit 8 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.655. 8°.) Frazer, P. The American Association for the advancement of science, of 1890. (Separat. aus: American Naturalist; octob. 1890.) Salem, 1890. 8°. 7 S. (987—993). steif. Gesch. (11.656. 8°.) Frie, A. Prof. Dr. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmens. Bd. III. Heft ]. Selachii (Pleura- canthus, Xenacanthus). Prag, F. Rivnäd, 1890. 4°. pag. 1—48; mit Textfigur 189—244 und Tafel XCI—CI. br. Gesch. d. Autors. (3.076. 4°.) Fridrich, F. Prof. Dr. Il terreno carbo- nifero, i minerali di ferro ed i marmi dell’ isola di Veglia. (Separat. aus: Bollettino della Societä adriatica di scienze naturali in Trieste. Vol. VI. 1880.) Trieste, typ. Lloyd Austro-Ung., 1880. 8°. 7 S. (1—7). steif. Gesch. d. Herrn Dr. D. Viteziöd, (11.657. 8°) Genth, F. A. Prof. [Contributions to mine- ralogy. Nr. XLVIIlL.| Tetradymite; Pyrite; Quartz, pseudomorphus after Stibnite; Gold in Turguois from Los Cerillos, New Mexico; Zircon; Scapolithe; Garnet; Titaniferous Garnet; Allanite ; Lettsomite from Arizona and Utah. (Separat. aus: American Journal of science. Vol. XL. h Verhandlungen, Nr. 18 Aug. 1890.) New Haven, J.D. &E.S Dana, 1890. 8°. 8S. (113—120). steif. Gesch, d. Autors. (11.658. 8°.) Genth, F. A. Prof, [Contributions to mine- ralogy. No XLIX. With erystallographie notes, by S.L. Penfield.] Amarantite, A. Frenzel; Sideronatrite, A. Raimondi; Ferronatrite, J. B. Mackintosh; Utahite?; Picropharmacolite, from Joplin, Mo.; Pittieite; the so-called Gibbsite from Chester county, Pa., a Phosphate; Ata- camite. (Separat. aus: American Journal of science. Vol. XL, Sept. 1890.) New Haven, J.D. &E.S. Dana, 1890. 8°. 98. (199—207) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.659. 8°.) Green, W.L. Notice: J. D. Dana’s „Cha- racteristics of Volcanoes“. Honolulu, H., J., typ. Hawaian Gazette Company, 1890. 8°. 15 8. steif. Gesch. d. Autors. Zwei Exemplare. (11.660. 8°.) Grimpen, A. Ein Beitrag zur Theorie der _ durch eine kreisförmige Oeffnung erzeugten Beugungserscheinungen. (Dissertation.) Kiel, typ. A. F. Jensen, 1890. 8°. 33 S. mit l Tafel. steif. Gesch, d. Universität Kiel. (11.661. 8°.) Gümbel, C. W. v. Prof. Dr. Die minera- logisch-geologische Beschaffenheit der auf der Forschungsreise S. M. S. „Gazelle“ gesammelten Meeresgrund-Ablagerungen. Berlin, typ. E. S. Mittler & Sohn, 1890. 4°. 48 8. steif. Gesch. d. Autors. (3.077. £°.) Gürich, G. Dr. Erläuterungen zu der geo- logischen Uebersichtskarte von Schlesien. Mit der Karte (Maassstab 1: 400.000). Breslau, J. U. Kern, 1890. 8°. VIIT— 191. und ] geologische Karte, steif. Gesch. d. Verlegers. (11.662. 8°.) Harada, T. Dr. Die japanischen Inseln, eine topographisch-geologische Uebersicht. Herausgegeben von der kais. japan. geolog. Reichsanstalt. Lfg. I. Berlin, P. Parey, 1890. 8°. 126 S. mit 1 Tabelle, 5 Karten- skizzen und 2 geolog. Karten. Gesch, d. Autors. (11.663. 8°.) Heubach, H. Ueber das sulfarsensaure Natron und dessen Verhalten zu einigen Metallsalzen (Dissertation). Berlin, typ. G. Schade, 1890. 8°. 46 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin, (11.664. 8°.) Höfer, H. & F. Kupelwieser. Denk- schrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der k.k. Bergakademie in Leoben, 1840— 1890. Graz, typ. Styria, 1890. 8°. XX—230 S. br. Gesch. d. Herrn G. Geyer. (11.665. 8°.) Hundt, Ch. Ueber die Darstellung optisch activer Tropasäure und optisch activer Atropine. Ein Beitrag zur Aufklärung der Beziehungen zwischen Atropin und Nr. 18 Hyoscyamin. (Dissertation.) Kiel, typ. A. F, Jensen, 1890. 8°. 27 8. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (11.666. 8°.) Japikse, H. Dr. Het aandeel van Zacharias Janse in de uitvinding der verrekijkers. Uitgegeven dor het Zeeuwsch Genootschap der wetenschappen. Middelburg, J. C. & W. Altorffer, 1890. 8°. 19 S. steif. Gesch. (11.667. 8°.) Karsten, B. Ueber die Lage des neutralen Punktes ineinem Inductionskreise. (Disser- tation.) Kiel, typ. L. Haudorff, 1889. 8°. 34 S. mit ] Tafel. steif. Gesch. d. Univer- sität Kiel. (11.668. 8°.) Karsten, G. Prof. Dr. Die internationale General-Conferenz für Maass und Gewicht in Paris 1889. Rede, gehalten beim Antritt des Rectorates. Kiel, P. Toeche, 1890. 8°. 23 8. steif. Gesch. d. Universität Kiel. (11.669. 8°.) Kofahl, H. Ueber einige Methoden zur Bestimmung und Trennung von Eisen, Mangan, Nickel und Kobalt. (Dissertation.) Berlin, typ. G. Schade, 1890. 8°. 50 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (17.670. 8°.) Kuh, F. Ueber die Constitution der soge- nannten „Carbizine“. (Dissertation.) Berlin, typ. @. Schade, 1890. 8°. 70 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.671. 8°.) Kupelwieser, F. Prof. Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der k. k. Berg- akademie in Leoben, 1840— 1890. Graz, 1890. 8°. Vide: Höfer, H. &F. Kupel- wieser. (11.665. 8°.) (Leoben.) Denkschrift zur fünzigjährigen Jubelfeier der k. k. Bergakademie in Leoben, 1840—1890. Graz, 1890. 8°. Vide: Höfer, U. und F. Kupelwieser. (11.665. 8°.) (Leeoben.) Jubelfeier der k. k. Bergakademie in Leoben am 11., 12. und 13. October 1890. Wien, 1890. 4°. [Chiffre V. W.] Vide: Wenhardt, V. (3083. 4°.) Lommel, E. Georg Simon Ohm’s wissen- schaftliche Leistungen. Festrede, gehalten in der öffentlichen Sitzung der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften am 28. März 1889. München, typ. F. Straub, 1889. 4°. 23 S. steif. Gesch. der kgl. bayer. Akademie. (3078. 4°.) Maas, O. Ueber die Entwicklung des Süss- wasserschwammes. (Dissertation.) Berlin, typ. @. Schade, 1890. 8°. 42 S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.672. 8°.) Mehlis, C. Dr. Hacke und Beil am Mittel- rhein zur Steinzeit. (Aus: Mittheilungen der „Pollichia“. 1890, Nr. 4.) Dürkheim, 1890. 8°. 11 S. (90—100) mit einigen Textfiguren, steif. Gesch. d. Autors. (11.673. 8°.) Einsendungen für die Bibliothek. 341 (Mojsisovies v. Mojsvar, E. Dr.) Er- öffnung des Kaiser Franz Josef-Reitweges auf den Dachstein. (In: Ischler Wochen- blatt vom 14. Sept. 1890.) Ischl, typ. G. Plasser, 1890. 8°. steif. Gesch. d. Autors, (11.674. 8°.) Mojsisovies v. Mojsvar, E. Dr. Rede, gehalten am 8. September 1890, bei der Eröffnung des Kaiser Franz Josef-Reit- weges auf den Dachstein. Wien, typ. A. Holzhausen, 1890. 8°. 15 S. steif. Gesch. d. Autors. (11.675. 8°.) Moreno, F. P. Le Musee de La Plata. Rapide coup d’oeil sur sa fondation et son developpement. (Separat. aus: Revista del Museo de La Plata. Tom. I. 1890.) Buenos-Aires, 1890. 8°. 31 S. mit 8 Tafeln. steif. (11.676. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber eine an- scheinend bearbeitete Geweihstange des Cervus euryceros von Thiede bei Braun- schweig. (Separat. aus: Verhandlungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft; Sitzung vom 21. Juni 1890.) Berlin, 1890. 8°. 4 S. (363—366) mit 2 Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.677. 8°.) Nehring, A. Prof. Dr. Ueber Tundren und Steppen der Jetzt- und Vorzeit mit be- sonderer Berücksichtigung ihrer Fauna. Berlin, F. Dümmler, 1890. 8°. VII— 2578. mit 1 Abbildung im Text und 1 Karte. Gesch. d. Autors. (11.678. 8°.) Ombkoni, G. Prof. II Coccodrillo fossile (Steneosaurus Barettoni. Zigno) di Tresche, nei Sette Comuni. (Separat. aus: Atti del R. Istituto Veneto di scienze lettere ed arti. Ser. VII, Tom.I.) Venezia, typ. G. Antonelli, 1890. 8°. 20 S. (9387—1006) mit 2 Tafeln, steif, Gesch. d. Autors. (6797 82) Paul, ©. M. Die Karpathensandsteine des mährisch-ungarischen Grenzgebirges. (Se- parat. aus: Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. Bd. XL, 1890,) Wien. A. Hölder, 1890. 8°. 68 S. (447—514) mit ll Textfiguren. steif. Gesch. d. Autors. (11.707. 8°.) Pavlow, A. Le N&ocomien des montaignes de Worobiewo. (Separat. aus: Bulletin de la Societe Imper.des Naturalistes deMoscou. 1890, Nr.2.) Moscou, typ. Universite Imper., 1890. 8°. 148. mit 2 Textfiguren und 1 Tafel (VI). steif. Gesch. d. Autors. (11.680 8°.) Penfield, S. L. Prof. Crystalline form of Sperrylite. New Haven, 1889. 8°. Vide: Wells, H.L.&S.L. Penfield. (11.702. 8°.) Penfield, S. L. Prof. Crystallographical Notes to F. A. Genth’ Contributions 53 * >42 to mineralogy. Nr. XLIX. 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Prof. Dr. Geologische Unter- suchungen im centralen Balkan; ausge- führt mit Unterstützung der kais,. Akademie der Wissenschaften und des k. k. Ministe- riums für Cultus und Unterricht. III. P-tro- graphischer Theil von A. Rosiwal: Zur Kenntniss der krystallinischen Gesteine des centralen Balkans. (Separat. aus: Denkschriften der math.-naturw. Classe der kais, Akademie der Wissenschaften, Bd. LVIL) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 4°. 58 8. (265—322) mit 3 Taf. steif. Gesch. d. Autors. (3082. 4°.) Tschermak, G. Prof. Dr. Die Chlorit- gruppe. Theil I. (Separat. aus: Sitzungs- berichte der kais. Akademie der Wissen- schaften, Bd. XCIX. Abthlg. I. 1890.) Wien, typ. Staatsdruckerei, 1890. 8°. 94 S. (174—267) mit 22 Textfig. und 5 Taf. steif, Gesch. d. Autors, (11.699. 8°.) Ulbricht, R. Dr. Adatok a bor-es muste- lemzes mödszerehez. (Daten zur Wein- und Mostbehandlung; im Auftrage der Einsendungen für die Bibliothek. 343 kgl. ungar. naturforsch, Gesellschaft.) Budapest, typ. Franklin-Tarsulat, 1889. 8°. 1V—116 S. mit 6 Textfig. steif. Gesch. (11.700, 8°) Weinland, E. Beiträge zur Kenntniss des Dipteren-Schwingers. (Dissertation.) Berlin, typ. G. Schade, 1890. 8°. 5] S. steif. Gesch. d. Universität Berlin. (11.701. 8°.) Wells, H.L. & S. L. Penfield. «/ Sper- rylite, a new mineral; by H. L. Wells. b) Crystalline form of Sperrylite; by S. L. Penfield. (Separat. aus: American Journal of science. Vol. XXXVII. Jan. 1889.) New Haven _J. D.&E. S. Dana, 1889. 8°. 7 S. (67—73) steif. Gesch. d. Herrn H. Bar. v. Foullon. (11.702, 8.) Wenhardt, V. (Chiffre: V. W.) Jubelfeier der k. k. Bergakademie in Leoben, am 11., 12. und 13. October 1890. (Separat. aus: Oesterr. Zeischriftfür Berg- u. Hütten- wesen. Beilage (Vereins-Mittheilungen) Nr. 10, 1890.) Wien, typ. G. Gistel & Co., 1890. 4°. 14 S. steif. Gesch. d. Herrn G. Geyer. (3083. 4°.) Wiedeburg, O. Ueber die Hydrodiffusion. (Dissertation.) Leipzig, typ. Metzger und Wittig, 1890. 8°. 41 8. steif. 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A. v., Prof. Dr. Handbuch der Paläontologie. Abth. II. Paläophyto- logie. Lfg. 9, Dicotylae; bearbeitet von Prof. Dr. A. Schenk (pag. 765958). München und. Leipzig, R. Oldenbourg, 1890. 8°. Kauf. (5854. 8®,) Verhandlungen. Nr. 18 Zeit- und Gesellschafts-Schriften. Eingelangt im Laufe des Jahres 1890. 344 Aarau. Aargauische naturforschende Ge- sellschaft. Mittheilungen. Hft. V. 1889. (567. 8°.) Adelaide. Royal Society of South Australia. Transactions and Proceedingsand Report. Vol. XUI. For 1888—89. Vol. XIII. Part I. 1890. (601. 8°.) Albany. State of New-York. Report on the State Geologist (J. Hall). I. for the year 1881. II. 1882 (in 4°). III. 1883. IV. 1884. V.1885. VI. 1886. VIII. 1888. (732. 8°.) Albany. State of New-York. State Museum of natural history, Annual Report. XX, for the year 1856. — XLI for the year 1887. XLIIL for the year 1889. (2. 9) Amsterdam. Koninkl. Akademie van Wetenschappen. Jaarboek voor 1888 & 1889. (333. 8°) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verhandelingen. Afdee- ling Natuurkunde, Deel XXVII. 1890. (82. 4°) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verhandelingen. Afdee- ling Letterkunde. DeelXVIII. 1889. (83. 4°.) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verslagen en Mededee- lingen. Afdeeling Natuurkunde, 3. Reeks. Deel V—VII. 1889 —1890. (245. 8°) Amsterdam. Koninkl. Akademie van We- tenschappen. Verslagenen Mededee- lingen. Afdeeling Letterkunde. 3. Reeks. Deel V—VI. 1888—1889. (334. 8°.) Amsterdam. Jaarboek van het mijnwezen, in Nederlandsch Oost-Indie. Jaarg. XVIII & XIX. 1889—1890. (505. 8°.) (Australasia.) Geologieal Society. Trans- actions. Vide: Melbourne. (256. 4°.) Auzerre. Sociste des sciences historiques et naturelles de L’Yonne. Bulletin. Annee 1888. Vol. XLII. Semester II. (7. 8°.) Baltimore. AmericanchemicalJour- nal. Vol.XI. Nr. 8. 1889. Vol. XII. Nr. 1 —5. 1890 & Index zu Vol. I--X. (638. 8°.) Paltimore. Johns Hopkins University. Studies from the biologicallabo- ratory. Vol. IV. 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Abhandlungen zur geologi- scheu Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. X. Hft. 2, N. F. Hit. 1. (506. 8°.) Berlin. Königl. preussische geologische Landesanstalt. Erläuterungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Lieferung XXXIII. Gradabtheilung 80. Nr. 21—28. 33—34. Lfg. XLIII. Grad. 33. Nr. 9—10, 15—16. (312. 8°.) Berlin. Königl. preussische geologische Lan- desanstalt. Lithograph. Bericht über die Thätigkeit im Jahre 1889. (603. 8°.) Berlin. Deutsche geologische Gesellschaft, Zeitschrift. Bd. XLI. Hft.2—3. 1889. Bd. XLII. Hft. 1—2. 1890. (232. 8°.) Berlin. Deutsche chemische Gesellschaft. Berichte. Jahrg. XXI. Nr. 17—18. 1889. Jahrg. XXIII. Nr. 1—17. 1890. (52. Lab. 8°.) Berlin. Gesellschaft für Erdkunde, Ver- handlungen. Bd. XVI. Nr. 9—10. 1889. Bd. XVII. Nr. 1—9. 1890. (236°. 8°.) Berlin. Gesellschaft für Erdkunde. Zeit- schrift. Bd. XXIV. Hft. 5—6. 1889. Bd. XXV. Hft. 1—5. 1890. (236°. 8°.) Berlin. Mittheilungen von Forschungsreisen- den und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. Mit Benutzung amtlicher Quellen herausgegeben von Dr. Freih. v. Danckelman. Bd. II. Hft. 5. 1889. Bd. III. Hft. 1—3. 1890. (714. 8°.) Berlin. (Jena.) Paläontologische Ab- handlungen. Herausgegeben von W. Dames und E. Kayser. Bd. V. (N. F. I.) Hft.2—3. 1889— 1890. (227. 4°.) Nr. 18 Berlin. Physikalische Gesellschaft. Die Fortschritte der Physik im Jahre 1883. Jahrg. XXXIX. Abthlg. 3. (252° 8°.) Berlin. Physikalische Gesellschaft. Ver- handlungen. Jahrg. VIII. 1889. (252. 8°.) Berlin. Thonindustrie-Zeitung. Jahrg. XIV. 1890. (210. 4°.) Berlin. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate Bd. XXXVII. 1890. Hft. 1-5. u. Stati- stische Lieferung 1—3. (72. 4°.) Berlin. Atlas zur Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate. Bd. XXXVILL 1890. Taf. I-XXIX. (99. 2°.) Bern. Materiaux pour la carte g&ologique de la Suisse. Livr. 16. 1890. (166. 4°.) Bern. Naturforschende Gesellschaft. Mit- theilungen. Jahrg. 1889. (11. 8°.) Besancon. Societe d’emulation du Doubs. M&moires. Ser. VI. Tom. III. 1888. (345. 8°.) Bologna. R. Accademia delle scienze dell’ Istituto di Bologna. Memorie. Ser. IV. Tom. IX. 1888. (85. 4°.) Bonn. Naturhistorischer Verein der preuss. Rheinlande und Westfalens. Verhand- lungen. Jahrg. XLVI. 2. Hälfte. 1889. Jahrg. XLVII. 1. Hälfte. 1890. (215. &°.) Bordeaux. Societe Linsenne. Actes. Vol. XLI. (Ser. V. Tom. I. 1887.) Livr. 4—7. (16. 8°) Boston. American Academy of arts and scienees,. Proceedings. Vol. XXI. Part. II. 1888. (18. 8°.) Boston. Society of natural history. Pro- ceedings. Vol. XXIII. Part. III & IV. Vol. XXIV. Part. I—-II. 1888— 1889. (19.782.) Braunschweig. Jahresbericht über die Fort- schritte der Chemie. Für 1887. Hft. 3—5. Für 1888. Hft. 1. (449. Lab. 8°.) Bregenz.Vorarlbergischer Landwirthschafts- Verein. Mittheilungen. Jahrg. 1890. (437. 8°.) Bregenz. Vorarlberger Museums - Verein. 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Magyarhoni Földtani Tärsulat. Földtani Közlöny. Köt. XIX, Füz. 11—12. Köt. XX. Füz. 1—10. (Unga- rische geologische Gesellschaft. Geologische Mittheilungen. Zeitschrift der ungar. geolog. Gesellschaft, zugleich amtliches Organ der k. ungar. geologischen Anstalt.) (481. 8°.) Budapest. Magyar Nemzeti Müzeum. Termeszetrajzi Füzetek. Vol. XI. Nr. 4. Vol. XIII. Nr. 1. 1890. (Ungarisches National - Museum. Naturgeschichtliche Hefte. Zeitschrift für Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie nebst einer Revue für das Ausland.) (553. 8°.) Budapest. Meteorologiai &s, földdelejessegi mag. kir. központi intezet. Evkönyvei. Köt. XVII. 1887. (Kgl. ungar. Central- Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetis- mus. Jahrbücher. Bd. XVII.) (198. 4°.) Budapest. Meteorologiai mag. kir. köz- ponti intezet. Legtünetiesfölddele- jessegi &szleletek. Ev. 1890. (Kgl. ung. meteorolog. Central-Anstalt. Meteoro- logische u. erdmagnetische Beobachtungen. Jahrg. 1890.) (198°. 4°.) Buenos Aires. Academia nacional de ciencias de la Republica Argentina en Cordoba. Actas. Tom, VI. Text & Atlas. 1889. (239. 4°.) . Buenos Aires. Academia nacional de ciencias de la Republica Argentina en Cördoba. Boletin. Tom. X. Entr. 3. 1889. (635. 8°.) Buenos Aires. Museo nacional. Annales. Entrega XVI. 1890. (86. 4°.) Caen. Societe Linneenne de Normandie. Bulletin. Ser, IV, Vol. II. Annee 1887-- 1888. (37: 8°.) Calcutta. Asiatic Society of Bengal. Journal. Part II. Natural science. Vol. LVI. Nr.5. 1888. Vol. LVIII. Nr. 3—4. & Suppl. 1—2. 1889. Vol. LIX. Nr. 1. & Suppl. 1. 1890. (39. 8%.) Calceutta. Asiatic Society of Bengal. Proceedings. Nr. 7-10. 1889. Nr. 1—3. 1890. (40. 8°.) Calcutta. Geological Survey of India. Records. Vol. XXII. Part 4. 1889. Vol. XXIII, Part 1—3. 1890. (482. 8°.) Calcutta. Government of India, Report on the meteorology of India. In 1888. (124” 4°) Calcutta. Meteorological Department of the Government of India, Cyclone Me- Verhandlungen. Nr. 18 moirs, Part. 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[Vestnik Kral. cesk€ spole@nosti nauk. Trida mathem.- prirodoved.] (163. 8°.) Prag. K.k. Sternwarte. Magnetische und meteorologische Beobachtungen. Jahrg. L. 18359 und Appendix zu Jahrg. XLVI—XLVIII (Astronomische Beobach- tungen in den Jahren 1885—1887). (138. 4°.) Prag. Handels- und Gewerbekammer. Sit- zungsberichte. Jahrg. 1889. Nr 4. Jahrg. 1890. Nr. 1—5. (209° 8°.) Prag. Verein „Lotos“. Lotos. Jahrbuch für Naturwissenschaft. N. F. Bd. X. 1890. (198) Prag. Deutscher polytechnischer Verein in Böhmen. Technische Blätter. Jahrg. XXI. 1890. (484. 8°.) Regensburg. Königl. bayer. botanische Gesellschaft. Denkschriften. Bd. VI. (261. 4°.) Regensburg. Naturwissenschaftlicher Ver- ein. Berichte, Hft. II, für die Jahre 1888— 1889. (168. 8°.) Riga. Naturforscher-Verein. Arbeiten. N. F. Hft. VI. 1889. (169° 8°.) Riga. Naturforscher -Verein. Correspon- denzblatt. XXXI. (1888) mit Nachtrag. XXXII. 1889. XXXIH. 1890. (169° 8°.) Rio de Janeiro. Instituto historico e geo- graphico Brazileiro. 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Vol. IV. Nr. 4-6. 1889. Vol. V. Nr. 1-2. 1890. (676. 8°.) Rouen. Academie des sciences, belles lettres et arts. Pr&cis analytique des travaux. Annde 1887—1888. (172. 8°.) Salzburg. Gesellschaftfür Salzburger Landes- kunde Mittheilungen. Vereinsjahr XXIX— XXX. 1889—1890. (274. 8°.) Sarajevo. Zemaljskoj Muzej u Bosni i Her- cegovini. Glasnik. God. 1889. Knji. 1— 3; God. 1890. Knji.1. (Serajewo. Landes- museum für Bosnien und Hercegowina. Mittheilungen.) (743. 8°.) (Schweiz.) Schweizerische naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen. 72. Jahresversammlung in Lugano. Jahres- bericht 1888—1883. (178. 8°.) Stockholm. Kongl. Svensk Vetenskaps- Akademi. Handlingar. Bd. XX. Hft. 1—2. 1882—1833. Bd. XXI, Hft. 1—2. 1884—1885. (109. 4°.) Stockholm. Kongl. Svensk Vetenskaps- Akademi. Bihang till Handlingar. Bd. IX. Hft. 1—2. 1884. Bd. X. Hft.1—2. 1885. Bd. XI. Hft. 1—2. 1886—1887. Bd. XI. Hft. 1—4. 1887. Bd. XII. Hft. 1—4. 1838. (288. 8°.) Stockholm. Kongl. Svensk Vetenskaps- Akademi. Lefnadstecknigar. Bd. II. Hft.'3 1885 & Förteckning öfver innehallet i Kongl. Svensk. Vetensk.-Akad. Skrifter 1826—1883. (287 8°.) Stockholm. Kongl. Svensk Vetenskaps- Akademi. Ofversigt af Förhand- lingar. XLI. 1884. XLI. 1885. XLIII. 1886. XLIV. 1887. XLV. 1888. (286. 8°.) Stockholm. Sveriges geologiska under- sökning. Ser. Bb. Specialkartor med 354 beskrifningar. (Quart-Format.) Nr. 4. Ser. C.Afhandlingarochuppsatser. (Quart-Format.) Nr.92, 99, 102. (228. 4°.) Stockholm. Sveriges geologiska under- sökning. Ser. Aa. Kartblad i skalan 1:50.000 med beskrifningar. (Octav- Format.) Nr. 84, 100, 103-107. Ser. Bb. Specialkartor med beskrif- ningar. (Octav-Format.) Nr. 6. Ser. C., Afhandlingar och uppsatser. (Oetav-Format.) Nr. 93—98, 100—101, 103—111, 113—115. Liste systema- tiquedes publications de l’Institut royal geologique de Suede 1862—1890. (476. 8°.) Stockholm. Geologiska Föreningens. För- handlingar. Bd. XI. Hft. 6—7. 1889. Bd. XII. Hft. 1—6. 1890 und Register zu Bd. VI—X (633. 8°.) Stuttgart. Neues Jahrbuch für Minera- logie, Geologie und Paläontologie. Heraus- gegeben von M. Bauer, W. Dames, Th. Liebisch. Jahrg. 1890. Bd. I—II. Beilage Bd. VII. Hft. 1—2. (231. 8°.) Stuttgart. Paläontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorzeit. Heraus- gegeben vonK.A.v. Zittel. Bd. XXXVI. Lfg. 4—6. Bd. XXXVIH. Lfg. 1—4. 1890. (56. 4°.) Stuttgart. Verein für vaterländische Natur- kunde in Württemberg. Jahreshefte. Jabrg. XLVI. 1890. (196. 8°.) Stuttgart. Das Ausland. Wochenschrift, hsg. von der Cotta’schen Buchhandlung. Jabrg. 1874— 1884. (Gesch. d. Herrn Ober- bergrathes v. Mojsisovies.) (268. 4°.) Sydney. Royal Society of New South Wales. Journal and Proceedings. Vol. XXIII. Part. I. 1889 und Catalogue of the scientific books in the library. Part. I. (560. 8°.) Sydney. Department of mines, New South Wales. Annual Report. For the year 1888— 1889. (561. 8°.) Sydney. Department of mines. Geological Survey of New South Wales. Memoirs. Paleontology. 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Kais. Akademie der Wissenschaften. Denkschriften;, math.-naturw. Classe. Bd. LVI. 1889. (68. 4°.) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaf- ten. Denkschriften; phil.-histor. Classe. Bd. XXXVII. 1890. (159. 4°.) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften, Sitzungsberichte; math.-naturw. Classe. AbtheilungI. Jahrg. 1889. Bd. XCVIII. Hft. S—-10. Jahrg. 1890. Bd. XCIX. Hft. 1—5. (233. 8°.) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte; math.-naturw. Classe. Abtheilung. II«a. Jahrg. 1889. Bd. XCVII, Hft. 7—10. Jahrg. 1890. Bd. XCIX. Hft. 1-6. Abtheilung IIb. Jahrg. 1889. Bd. XCVIII. Hft. 8—10. Jahrg. 1890. Bd. XCIX. Hft. 1—6. (234. 8°) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte; math.-naturw. Classe. Abtheilung III. Jahrg. 1889. Bd. XCVIIH. Hft. 8-10. Jahrg. 1890. Bd. XCIX. Hit. 13. (532. 8°) Wien. Kais. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte; phil.-histor, K.k geolog. Reichsanstalt. 1840. Nr. 18. Verhandlungen. Einsendungen für die Bibliothek. 555 Classe. Jahrg. 1889. Bd. CXX. Jahrg. 1890. Bd. CXXI. (310. 8°.) Wien. Anthropologische Gesellschaft. Mit- theilungen. Bd. XIX. Hft. 4. 1889. Bd. XX. Hft. 1—2. 1890. (329. 8°.) Wien. Beiträge zur Paläontologie Oester- reich-Ungarns und des Orients. Heraus- gegeben von E. v. Mojsisovices und M. Neumayr. Bd. VII, Hft. 1-3. 1890. (2 Exemplare.) (221 u. 222. 4°.) Wien. K. k. Bergakademie zu Leoben und Pfibram und kgl. ungarische Bergaka- demie zu Schemnitz. Berg-undHütten- männischesJahrbuch. Bd. XXXVII. 1890. (217. 8°.) Wien. K.k. Central-Anstalt für Meteoro- logie und Erdmagnetismus. Jahrbücher. Jahrg. 1888. N. F. Bd. XXV. (250. 4°.) Wien. Club österreichischer Eisenbahn- beamten. Oesterreichische Eisen- bahn-Zeitung. Jahrg. XIII. 1890. (216. 4°) Wien.K.k. Gartenbau-Gesellschaft. Wiener Illustrirte Garten-Zeitung. Jahrg. XV. 1890. (298. 8°.) Wien. K.k.geographische Gesellschaft. Mit- theilungen. Bd. XXXII. 1889. Bd. XXX. Nr 3. 1890. (187. 8°.) Wien. Geographische Abhandlun- gen. Herausgegeben von A. Penck. Bd. IV. Hft. 2. 1890. (678, 8°.) Wien. Handels- und Gewerbekammer. Be- richt über die Industrie, den Handel und die Verkehrsverhältnisse in Nieder- österreich. Während des Jahres 1889. (203. 8°.) Wien. Handels- und Gewerbekammer für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns. Sitzungsberichte. Jahrg. 1890. (185. 4°.) Wien. Oesterreichisches Handels- Journal. Jahrg. XXIV. 1890. (201. 4°.) Wien. K.k. Landwirthschafts - Gesellschaft. Jahrbuch. 1888 und 1889. (299° 8°.) Wien. Medicinisches Doctoren-Collegium. Mittheilungen. Bd. XVI. 1890. (154. 8°.) Wien. K.u.k.militär-geographisches Institut. Mittheilungen. Bd. IX. 1889. (621. 8°.) Wien. Mineralogische und petro- graphischeMittheilungen. Heraus- gegeben von G. Tschermak. Bd. XI. Hft. 2—5 und Register zu Bd. I—X. (483. Lab. 8°.) Wien. K. k. naturhistorisches Hofmuseum. Annalen, Bd. IV. Nr. 4. Bd. V.Nr.1—3. 1890. (654. 8°.) Wien. Niederösterreichischer Gewerbeverein. Wochenschrift. Jahrg. LI. 1890. (296. 8°.) 55 356 Verhandlungen. Nr. 18 Wien. Oesterreichischer Ingenieur- und Wien. K.k. zoolog.-botanische Gesellschaft. Architekten-Verein. Wochenschrift. Verhandlungen. Bd. XXXIX. Hft. Jahrg. XV. 1890. (207. 4°.) 4. 1889. Bd. XL. Hft. 1—3. 1890. Wien. Oesterreichischer Ingenieur- und (190. 8°.) Architekten-Verein. Zeitschrift. Jahrg. Wien und München. Deutscher und XLI. 1890. (70. 4°.) österreichischer Alpenverein. Mitthei- Wien. Oesterreichischer Touristen - Club. lungen. Jahrg. 1890. (524. 8°.) Mittheilungen der Section für Natur- kunde. Jahrg. I. 1889. Jahrg. I. Nr. 4— 8. 1890. (267. 4°.) Wien. Oesterreichischer Touristen - Club. Oesterreichische Touristen- Zeitung. Bd. X. 1890. (226. 4°.) Wien. Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen Jahrg. XXXVIII. 1890. (77. Lab. 4°.) Wien. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Jahrg. 1890. (153. 4°.) Wien.K.k. statistische Central-Commission. Oesterreichische Statistik. Bd. XXII. Hft. 2—4. Bd. XXIII. Hft. 1— 3. Bd. XXIV. Hft. 1—3. Bd. XXV. Hft. 1. Bd. XXVI. Hft. 4. 1889— 189%. (236. 4°.) Wien.K.u.k.technisches und administratives Militär-Comite. Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie- und Genie- wesens. Jahrg. XX. 1890. (301. 8°.) Wien.K.u.k. technisches und administratives Militär-Comite. Section III. Monatliche Uebersichten derErgebnissevon hydrometrischen Beobachtun- gen. Jahrg. XV. 18%. (262. 4°.) Wien. Verein der Geographen an der Uni- versität Wien. Bericht über das Ver- einsjahr XV. 1888—1889. (706. 8°.) Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. Blätter. N, F. Jahrg. XXIII. 1889. (193= 82.) Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. TopographievonNieder- österreich. Thl. III. Bd. I. Hft. 5— 6. 1890. (190. 4°.) Wien. Verein für Landeskunde von Nieder- österreich. Urkundenbuch von Nieder- österreich. Bd. I. (Bogen 31—40.) 1889. (193% 8%.) Wien. Verein zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse. Schriften. Bd. XXX. 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Südslavische Akademie der Wissenschaften und Künste. Publi- ceationen.) (295° 8°.) Zagreb. Nar. Zem. Muzej; archeologickj odjel. Popis. Odsjek I. Svez. I. 1889. Odsjek II. Svez. I. 1890. [Agram. Nat. Landes-Museum; archäologische Abithei- lung. Schriften. | (742. 8°.) Zagreb. Hrvatsko arkeologicko druätvo. Viestnik. God. XII. 1890. (Agram, Kroatische archäologische Gesellschaft. Nachrichten.) (583. 8°.) Zürich. Allgemeine schweizerische Gesell- schaft für die gesammten Naturwissen- schaften. Neue Denkschriften. Bd. XXXII. Abthlg. 1. 1890. (55. 4°.) Zürich. Naturforschende Gesellschaft. Vier- teljahrschrift Jahrg. XXXI. Hft. 3—4. 1886. XXxIl. 1887; XXXII, 1888; XXXIV. Hft. 1—2. 1889. (199. 8°.) Dh el nn DE u An u un 2 EU ee amd Register. Erklärung der Abkürzungen: G. R. A. = Vorgänge an der k.k. geo- logischen Reichsanstalt. — 7 = Todesanzeige. — A. B, — Aufnahme-Berichte. — Mt. = Eingesendete Mittheilungen. — V. = Vorträge. — N. = Notizen. — L. = Literatur-Notizen. !) A. Seite BB Br 0m MOLHTaNET Ne, A ARN. nie BlR er 215 B. Bittner A. Ueber die Lagerungsverhältnisse am Nordrande der Tertiärbucht von Ne FE A ee AR Ueber die Brachiopoden der alpinen Trias. V.Nr.8 ..... . 169 = Eine triadische Conularia. Mit einer Zinkotypie. Mt. Nr. 9 LT “ Zur Geologie des Kaisergebirges. Mt. V. Nr. 14 . 268 n Die sarmatischen und vorsarmatischen Ablagerungen der Tertiärbucht von Tüffer-Sagor. Mt. Nr. 15 .. 283 ; Aus dem Gebiete des Hochschwabs und der nördlich angrenzenden Gebirgsketien NE ENT TO 299 Einsendung von Gesteinen aus dem südöstlichen Bosnien und aus dem Gebiete von Noyvibazar durch Herrn Oberstlieutenant Jihn, DON N ERERENE Se ee N 312 Benko Jerolim Freiherr v. Das Datum auf den Philippinen. Mitth. a. k. k. geogr. Ges. in Wien 1890 (etwas erweitert auch im Selbst- verlage des Verfassers, Druck von C. Gerold’s Sohn). L. Nr. 16... . 310 Blaas J. (Berichtigung, betreffend das Conglomerat bei Kitzbühel, das‘ als inter- glacial anzusehen ist). Nr. 3 .. el) 5 Ueber gekritzte Serpentingeschiebe, die "nicht glacial sind. "Mt. Nr. 6 le) Blanckenhorn Dr. Max. Beiträge zur Geologie Syriens. Die Entwicklung des Kreidesystems in Mittel- und Nordsyrien mit beson- derer Berücksichtigung der paläontologischen Ver- hältnisse — nebst Anhang über den jurassischen Glandarienkalk. Kassel 1890. 4°. L. Nr. 13 . . . 255 !) Bei den einzelnen Literatur-Notizen sind die Namen der Referenten durch die vorgesetzten Initialen bezeichnet. A. B. = Alex. Bittner. — C. v. C. = Carl v. Camerlander. — F. = Foullon. — C. v. J. = Conrad v. John. — D. S. = Dionys Stur. — E. v. M. = Edmund v. Mojsisovis. — E. T. = Emil Tietze. — G. G. = Georg Geyer. — V.U. = Victor Uhlig. — M.V.=M. Vacek. 99 * 358 Verhandlungen, N Blytt A. Kurze Uebersicht meiner Hypothese von der geologischen Zeitrechnung. Aus Geologiska Föreningens i Stockholm Förhandlingar. Stockholm 1890. L. Nr. 8... eo na : Böhm Dr. Johannes. Flysch des Fürberges,, "Sulzberges, Teissenberges und von Muntigl mit den Nierentalschichten. Mt. Nro. 13 ; Brugnatelli L. Beiträge zur Kenntniss des Epidot. Groth’s Zeitschr. £. Krystallogr. 1890, Bd. XVII, Taf. VI, pag. u L. Near Bukowski Gejza. Geeologische Aufnahmen i in dem "kıystallinischen "Gebiete von Mährisch-Schönberg. V. Nr. 17. C. Camerlander C. v. Zur Geologie des Niederen Gesenkes. V. Nr.5 .. . = Die Haupttypen der krystallinischen Schiefer des Hohen Ge- senkes. V. Nr.7.. n Die Zone der krystallinischen Schiefer längs der March- und Bordtiefenlinie. A. B. Nr. 11 . a Das Gneissgebiet des nordwestlichen Mährens, zumal in der Gebirgsgruppe des Spieglitzer Schneeberges. A.B.Nr. 12 Cathrein A. Ueber den sogenannten Augitporphyr von Ehrwald. Mt. Nr. 1. Cech Dr. C. O. Petroleumfunde in Croatien, Mt. Nr. 17. zahl Döll Ed. Der Meteorfall im Jeliza-Gebirge in Serbien am 1. Dec. > NuNr3 6 Ueber den Meteoriten von Ochansk. V. Nr. 5. Elterlein A, v. Ein neues Tiroler Kalkspathvorkommen. Groth’s Zeitschr. f. Krystallogr. 1890, Bd. XVII, Taf. II, pag. ragt L. NR Engelhardt,’ Oberlehrer. Ueber "Tertiärpflanzen : aus dem Graben von , Capla in Slavonien. Sitzb. der naturw. Gesellsch. Isis in Dresden, 1890. L. Nr. 15 F. Favre Alphonse +. Nr. 12 ie Finkelstein H. Ueber ein Vorkommen” der Opa (und Murchisonae-?) Zone im westlichen Süd-Tirol. L. Nr. ] . . Foullon H, B, v. Ueber krystallinische Gesteine aus dem Baba- -Dagh im nord- östlichen Karien in Kleinasien. V. Nr. 5. 5 Chemische Analyse der vier en von Luhatschowitz. VEN“ a s Ueber Antimonit und Schwefel ‘von Allchar bei Rozsdan in Macedonien. V. Nr. 17. . EEE; Frech Fr. Ueber das ıheinische Unterdevon und die Stellung des „Hereyn“. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1889, XLI, pag. 173—287. L. Nr. 15 Friese F. M. R. v. Goldvorkommen bei Na Kohutö, unweit von Schönberg in Böhmen. Vereins-MittheilungenNr. 12, Beilage zur „Oesterr. Zeitschr, f. Berg- und Hüttenwesen“, 1890, pag. 106. Fach- versammlung der Berg- und Hüttenm. im österr. Ingenieur- und Architektenverein. 20. November. L. Nr. 17. k Fritsch, Dr. A. Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmens. Bd. II. Heft 4. Selachii (Orthacanthus). ne 1889. (4°, pag. 93—114. Taf. 80’—90.) L. Nr. 4... Nr. 18 Seite 172 2al 70 109 334 236 225 26 110 145 318 293 336 "103 ke u A An 24 20 a Al E00 Nr. 18 Register. Fritsch G. „Rumpfit“, ein neues Mineral. Sitzungsber. der k. Akad. d. Wissensch. 1890, Bd. XCIX, Abth, 1, pag. 417—42l. L. Nr. 17. . G. Geyer Georg. Bericht über die geologischen Aufnahmen im Gebiete der krystal- linischen Schiefer von Judenburg, Neumarkt und Obdach in Steiermark. Mt. Nr. 10 . . 5 Ueber die tektonische Fortsetzung der Niederen Tauern. v. "Nr. 14 Gränzer J. Das orthoklasähnliche Drusenmineral und der Leueittephrit vom Eulenberge bei Leitmeritz Mineralogische u. petrograph. Mitth. 1890, Bd. XI, Taf. V, pag. 279—294. L. Nr. 17... Gümbel, Dr. C. W. Lithiotis problematica Gümbel eine Muschel. Mit einer Zinkotypie. Mt. Nr. 3. Die geologische Stellung der Tertiärschichten ' von Reit im Winkel. Geogn. Jahresh., herausgegeben von der geogn. Abth. des kgl. bayr. Oberbergamtes in München. 1889. 2. Jahrg., pag. 163—175. Cassel 1889. L. Nr. 8 : Die mineralogisch-geologische Beschaffenheit der auf der Forschungsreise S. M. S. „Gazelle“ gesammelten Meeres- grund-Ablagerungen. Separat-Abdruck aus dem Werke: Forschungsreise S. M. S. „Gazelle“. II. Theil: Physik und Chemie, pag. 1—48. L. Nr. 14 . Gürich G. Geologische Uebersichtskarte von Schlesien. Mit einem Heft Erläuterungen. Breslau 1890, Kern’s Verlag. L. Nr. 14. ” H. Hebert Edmund 7. Nr. 9 .. Hilber V. Die Entstehung der Thalungleichseitigkeit. Aus den Mittheil. des nat. Vereines für Steiermark. 1889. Graz 1890. L. Nr. 9. a: Erwiderung (Thalungleichseitigkeit). Mt. Nr. 14 . . Hoernes R. Zur Geologie von Untersteiermark. IV. Die Donati- Bruchlinie, Mt. Nr. 3 V. Die Ueberschiebung der een und untermiocänen Schichten bei Tüffer. Mt. Nr. 4 . . Versteinerungen aus dem miocänen Tegel ' von Walbersdorf. Mt. Nr. 7 Ueber die Pleurotomen des Wiener Tertiärbeckens. Mt. Nr. 9. Zur Altersbestimmung des Miocän von Tüffer in Steiermark. Aus den Mitth. des naturw. Vereines für Steiermark. 1889. L. Nr. 9 VI. Eruptivgesteinsfragmente in den sedimentären "Tertiärschichten von Rohitsch-Sauerbrunn. Mt. Nr. 13. VII. Das angebliche Vorkommen von Vebergangsbildungen zwischen den Tüfferer Mergeln und der sarmatischen Stufe. Mt. Nr. 13. Das Vorkommen der Gattung Surcula H. et A. Adams in den miocänen Ablagerungen der österr.-ungar. Monarchie. Mt. Nr. 14 Das Vorkommen der Gattung Genota H. et A. Adams in den Miocän- ablagerungen der österr.-ungar. Monarchie. Mt. Nr. 16 © i Hofmann A. Millerit und Texasit aus dem Olivinfels vom Sommergraben bei Kraubat. Mt. Nr. 6 ” J. Jaccard A. L’origine de l’asphalte, du bitume et du petrole. In den Archives des seiences physiques et naturelles. Genf 1890. 3. Periode. XXIII. Bd. Neben? 140. Jentzsch A. Oxford in Ostpreussen. Aus dem Jahrb. d. preuss. geol. "Landesanstalt. » Berlin 1889. L. Nr. 1. Jubelfeier des fünzigjährigen Bestehens der k. "k. Bergakademie in Leoben. G. R. A. Nr. 13 . 359 Seite 339 199 268 335 64 170 271 276 176 181 266 67 sl 130 178 182 243 246 261 297 117 276 27 242 360 Verhandlungen. Nr. 18 Seite Jüssen Edmund, Ueber die Klausschichten von Madonna del Monte und Serrada DsüdtirgEgMiE INT. dd al se ae a 144 K. Kafka J. Die diluvialen Murmelthiere in Böhmen. Aus d. Sitzb. d. k. böhm. Gesellsch. d. W.Lrag21889., 1. Nr. 9 0.2.....2... 115 Katzer F. Ueber die Spongienreste im Devon von Böhmen, Aus dem XcvIl Bd. der Sitzb. der k. Akad. d. W. Wien 1888, I. Abth., Juni-Juliheft. NET EN ee OT EN EN 114 Kittl C. Ueber die miocänen Ablagerungen der Bucht” von "Gaaden. Annalen des k. k. naturh. Hofmuseums, Bd. IV., Heft 4. L. Nr.8. .. hl! Reste vonListriodon aus dem Miocän Niederösterreichs. Beitr. zur Paläonto- logie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausg. von E. v. Mojsi- sovicsundM. Neumayr. Wien 1889, Bd. VII, Heft 3, pag. 233—249. Latol ZIV XV NEAR nn. 0 ee 101 Koch Ant. Umgebungen von Alparet. Aus den Erläuterungen zur geologischen ee der Länder der ungarischen Krone, pr 1890. » No; 1400 200 asp 277 Koch @. A. Dilliwieie Funde aus der Armsteinhöhle bei Mayerling. "Annalen. d. naturf. Hofmuseums. Wien 1890. L. Nr.4. ... 2.2 .2.. er Die Arnsteinhöhle bei Mayerling, Gymnasial-Programm. Aus dem V. Jahresber. des Staatsgymnasiums im IV. Bezirk. Wien 1890. 3ER IB 1 Isa ae A RE I RR Tara 271 Koken E. Die Hyolithen der silurischen Geschiebe. "Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Berlin 1889, XLI, pag. 79—82. Taf. VII. L.Nr. 4... 99 Ueber fossile Fischotolithen und das Auftreten einiger wichtiger Gat- tungen und Familien zur Kreide- und Tertiärzeit. Sitzber. der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin, 1889. Nr. 5, pag. 117—121. D.SNT. A, se we Bee PS se een See 100 Kramberger-Gorjanovit Dr. Die präpontischen Bildungen des Agramer Ge- birges. Aus den Schriften der Societas historico- naturalis croatica. Agram 1890. L. Nr. 14. . 276 Kusta J. Ein zweites Verzeichniss tertiärer Pflanzen des plastischen Thones von Vrestan nächst Bilin. Sitzb. kg]. böhm. Gesellsch. d. Wiss. in Prag 2 1889 (inabohmwe Sprache) LEN DE re . 205 Gerölle in dem Steinkohlenflötze von Kroucovä und Studüoves in der Permformation bei Schlan. Sitzungsb. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. W. in Prag, IE (in böhm. Sprache mit einem deutschen Resume). 1. IE N A 2 206 ” ” ” Lechleitner Dr. Hans. Eine eigenthümliche Ausbildung der Gosauformation in Brandenberg. Mt. Nr. 13. . . 250 Leppla A. Zur Lössfrage. Aus den geognostischen Jahresbeiten, "herausgegeben von der geogn. Abthlg. des königl. bayer. Oberbergamtes. Cassel 1889. u. NWBRsH HD Habe > ee lau täie nis en! Ludwig Prof. E. Die Mineralquellen 'Bosniens. "Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mitth. X (Neue Folge), pag. 403—443; XI, pag. 105 —143 andıpag 183 23 NEE. 337 Fortgesetzte Untersuchungen über die arsenhaltigen Vitriol- quellen von Srebrenica in Bosnien. Tschermak’s mineral. u. petrogr. Mittb. Bd. XI (Neue Folge), pag. 301—303. L. No: I 308 . Der Preblauer Säuerling. Tschermak’s mineral. und petrogr. Mitth. Bd. XI (Neue Folge), pag. 295—300. L. Nr. 17 . . 338 Die Mineralquelleu des Büdös (Bälvanyos) in Siebenbürgen. Tschermak’s miner. u. petrogr. Mitth. Bd. XI a Folge), pag. 304-318. I: Nasen Nele. Ak ee 338 ” Nr. 18 Register. 361 NM. Seite Makowsky A. Ueber die geologischen Aufnahmen im nordwestlichen Mähren. Verhandl. d. naturf. Ver. in Brünn, 1889. Bd. XXVII, pag. 45. DENT Nee ge 147 Martin (. Versteinerungen der sogenannten alten ‚Schieferförmalton \ von West. Borneo. Aus der Sammlung des geol. Reichsmuseums in Leyden. Leyden 1890. L.Nr.4... 3 A ESEL, Matosch Dr. Anton, Anstellung als Bibliothekar der Anstalt. Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat- abdrücke. Eingelangt vom ]. Jänner bis Ende März 1890. INLEIMR,.. 185 Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat- abdrücke. Eingelangt vom 1. April bis Ende Juni 1890. Nele. 207 Einsendungen für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat- abdrücke. Eingelangt vom 1. Juli bis Ende September 1890. Nr] Fee 236 Einsendungen "für die Bibliothek. Einzelwerke und Separat- abdrücke eingesendet vom ]. October bis Ende December ” 1890282 18.2. 339 „ Zeit- und Gesellschalts- Schriften eingesendet vom Er Jänner bis zum Schlusse des Jahres 1890. Nr. 18. .... 344 Melion J. Mährens und Oesterr,-Schlesiens Gebirgsmassen und ihre Verwendung. Mitth,. d. mähr.-schles. Gesellsch. d. Ackerbau-, der Natur- und Landes- kunde. 1890, pag. 1-47. L.Nr.9 . . 183 Mojsisovies Dr.E. v. Verliehenes Ehrenbürgerrecht der Marktgemeinde Hall. statt. 2G, R. A. Nr, IS ur: E22 7279 Moser Dr. L.C. Vorkommen von Mercur bei Mance. Mt. Nr. a E } 249 Murray J. 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R. ia Nr. 6. ; gewählt für die Liste der Foreign Members der Geological Society of London. G.R. A. Nr.9. . Szajnocha L. v. Ueber den Contact des Porphyrs mit dem Kohlenkalk oberhalb Dubie bei Krzeszowice im Krakauer Gebiete. L. Nr. 3 Ueber ein fossiles Elenskelett aus der Höhle bei Jaszezuröwka intderTatra, L.Nrs30. - Mitteldevonische Bildungen i in Zawadöwka im zı ota Lipa- -Thale in Podolien. L Nr. 3 h Ueber eine cenomane Fauna aus den Karpathen der Bukowina. Mt. Nr.4 . = O stratygrafii pokladow sylurskich galicyskiego "Podola. (Stratigraphie des Silur in Galizisch- a et der Akad. d. Wiss. in Krakau. 1889. L. Nr. as, » ” ” n T. Tausch Dr. Leopold v. Ueber eine tertiäre Süsswasserablagerung bei Wolfsberg im Lavantthale (Kärnten) und deren Fauna. V. Nr. 4 Reisebericht aus Mähren. A.B. Nr. ]1 Tietze Dr. ’E. Die Gegend von Olmütz. V. Nr.3 . Einiges über die Umgebung von Wieliczka. Mt. Nr. OR Die Gegend zwischen Mährisch-Trübau und Boskowitz. I. und FT, ARBIRNTAID Ungleichseitigkeit der Thäler. Mt. Nr. 15 : Tobisch v. Das Erzvorkommen von Klostergrab. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenw. 1890, pag. 592—595, Taf. XXIII. L. Nr. 17. ” ” U. Uhlig V. Vorläufiger Bericht über eine geologische Reise in das Gebiet der goldenen Bistritz. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. XCVIII. Bd., 1. Abth. Wien 1889. L. Nr.]1 .. . Sic Reisebericht aus der hohen Tatra. A.B. Nr. nt a ; Vorlage des Kartenblattes Göding-Lundenburg. V. Nr. 15. Et ” V. Vacek M. Ueber die krystallinische Umrandung des Grazer Beckens. V. Nr. 1. 5 Einige Bemerkungen über die Radstädter Tauern. Mt. Nr. 7 Velenovsky Dr. J. Kvetena teskeho cenomanu. (Die Flora des böhmischen Cenomans.) Abhandl. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wiss. in Prag, 1889. Mit 6 Taf. (In böhm. Sprache.) L. Nr. 13 63. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Bremen, 15. bis 20. Sept. 1890. Nr. 9 Vyrazil J. Mikroskopische Untersuchung des Granitsyenits der Umgebung v von Brünn. Verhandl. d. naturf. Vereines in Brünn. 1889, Bd. XXVII, pag. 171. L. Nr. 7 : ; : K.k. geolog. Reichsanstalt. 1890. Nr. 18. een, er 146 364 Verhandlungen. Nr. 18 R r j ar Tr w. Seite Walter Bruno}. Nr. 1A, „106, RER er > 27 ann DE Ye EEE 258 Weiss Prof. ‚Dr. Erost 7 NrmlOgew n. a e cE E Ro EEaE 195 Weithofer K.A. Die fossilen Hyänen des Arnothales in Toscana. Denkschr. d. kais. Akad, d. Wissensch. Wien 1889, Bd. LV, Abth, II, Pag. 337300 Tat. I-IY. Lu Node nn, Se Re Bike (0) Ueber Tithon und Neocom der Krim. Mt. Nr. 10 ..... 195 Woldii ch Dr. J. N. Ueber die diluviale Fauna der Höhlen bei Beraun in Böhmen. NVRONDE DA er 21 02T ee 2979 ” Arctomys primigenius Kaup. aus dem diluvialen Lehme _ zwischen Stadl und Pustowed in Böhmen bei Berau. V. > NEIN. Sn 9 Se N 2. Zepkaro yach" Victor. Ritter iv IND WoweeEnN. Su ERBBER en: 105 u. 106 Zigno Baron A. de. Chelonii scoperti nei terreni cenozoici delle prealpi Venete. Estr. dal vol. XXIII delle Memoire del Instituto Veneto di sc., lett. ed arti. Venezia de 4°. „H en 2 Taf, ” Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, Rothenthurmstr. 2 “ Druck von Gottlieb Gistel & Comp. in Wien. T ’ RE EEE BEIN FE FE ar DRUCK von GOTTLIEB GISTEL 8 = IN