RETURN TO LIBRARY OF MARINE BIOLOGICAL LABORATORY WOODS HOLE, MASS. LOANED BY AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Verhandlungen der kaiserlich-königlichen zoologisch-botanıschen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. Jahrgang 19876. XXVl. Band. Mit 14+ Tafeln. Wien, 1877, Im Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler. Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig. Druck von Adolf Holzhausen in Wien. u Br „ 1 Ga INHALT. Sitzungsberichte. Seite Versammlung am 5. Jänner. Neu eingetretene Mitglieder . A 4 a NG Anschluss zum Schriftentausche . . . . $ 3 Meyer A.B. Dr., Berichtigung zu Kuhn’s Bawerkungeh über einige Farne der Insel Celebes (Bd. XXV, p. 598) . . . 22.2. . 4 Claus C., Zoologische Station in Triest... N. WI. 1208 Versammlung am 9. Februar. Neu eıngötretene/ Mitglieder ss. 5. 0 en en LO Eingegangene Gegenstände . . . ES HER Schröckinger v., Tod des Tireeiors Dr. 7 Hedi echer N RO Subvention des k. k. Unterrichts-Ministerium zur Herausgabe der Festschrift . . DD RAM Brandt J. F. Prof. Dr, Fänfziojähriges Doctdr-Anbilsum „ar 7 Claus C., Mittheilungen über die Siphonophoren- und Medusen- Fauna Triests . . . A Wiesner J,, Wachsüberzäge pflanzlicher Oberhäute I BLRE N! Reinhard Hermann Dr., eine neue Gallwespe: Diastrophus Hayes 11 Rogenhofer A., Zerstörung von Büffelhörnern durch eine Motte . 13 Kriechbaumer Dr., Hylotoma Tergestina n. Sp... . ». .»:.. 3 Versammlung am 1. März. Neu, eingetretene Mitglieder . .... - „Tv.gU.n IE. DR RR Eingegangene Gegenstände . . . . 15 Hofmann Florian, neue Standorte von Pflanzen der Wichler Eesend 16 Wiesner J., Schliffpräparate harter Pflanzentheile. . . . . . . 18 Marenzeller E. v., Wissenschaftlicher Club in Wien . . ...1 CGoleopteren-Verkaut.I07 Fl! IERBREIMNTDI A HOLEN 9 Jahres-Versammlung am 5. April. INPuleingetretene, Mitglieder... »newan. serie an ans ea 20 Eingegangene Gegenstände . . . s ARE ED ION RANE RE DER ARNE: Sie Alle Schröckinger J. Freiherr v., Eröffnungsrede PEN EN > WETTE Pay ARE Bosenhofer"A.,Bericht.: .. „sassaktsiihnlan naked a Mörenzeiler Er.Dr.. Bericht . Kris sc. Juratzka J., Bericht . . . . RER AN ERITR N 1, Ras Rogenhofer A., Vorlage der Festschrift. . ETW BLENDE IV Inhalt. Seite Fest-Versammlung am 8. Aprü 1876 zur Feier des fünf- undzwanzigjährigen Bestehens der Gesellschaft. Festrede des Präsidenten . . . . ee... il Deputationen und Adressen von Beeren N re Schreiben und Telegramme von Mitgliedern . . . Bein Verleihung der goldenen Medaille für Kunst und sansdikttt ie: Festbanket . . . . '. 64 Die Mitglieder des och: botanischen Vereines“ vom Mai 1851 66 Versammlung am 5. Mai. Neu eingetretene. Mitglieder... .nılsanalmsinalae sun Ares Anschluss zum\ Schriftentausche u%. 2 Kuna 19... all AD are Eingegangene Gegenstände . . . . Saal OR On Subventionen zur Herausgabe der Hestacheitn Saulons ll) Pelzeln A. v., Paradiesvögel eingesendet von Dr. R. v. Drachen 70 Marchesetti c v. Dr., Reisebericht aus Indien . . . 71 Knauer F.K. Dr., Bufo vulgaris, Bana Era on den Taichzen 2. nn Ze Rogenhofer A., Möschler's Stehen von Sans 10) Versammlung am 7. Juni. Neu eingetrötene Mitglieder... nn. net N. Anschluss 'zumsSchriftentauschel, "4 7 2 nalen. Eingegangene Gegenstände . . . . Bel re Juratzka J., Bruchia Trobasiana in aa RE Rn. >18 Hazslinsky F., Phallus Olusianus Reich. und Kirchbaumia impe- rialis Schulzen Ye Manu llsiftieilesiee ke Hackel E., Botanischer Heisehpricht, aus harten un) Portnsnid ES Versammlıng am 5. Juli. Neu eingetretene Mitglieder . . . nun aıEM 0 enasla Re Anschluss zum Schriftentausche . .. ala zıa 1. Dar Eingegangene. ‚Gegenstände. ., unkıns a. mie ne neben Rogenhofer A., Darwin-Album . . . N a eis Pelzeln A. v., Vogelsammlung von Celehes en AFEDR: A ee Mühlich A,, Kane Beiträge zur Flora von Nuolero er PRRBER to: Ro Benhofer A., Raupe von Zndagria ulula Bkh. . . .» . ....86 Schulzer von a nee Phallus imperiais . » .» 2... 8 Ver sammlung am 4. October. Nen eingetretene Mitglieder... .w.uull.ı 1. .R Da Anschluss zum Schriftentausche .... al... n. MI IIEEEZEE30 Eingegangene Gegenstände . . . a Pelzeln A. v., Schlegel’s Monographie ae INtRrn Er Löw Fz., Gallmücken . . . . el le SE Ir Inhalt. Spreitzenhofer G. C., Botanische Reise nach Dalmatien Horvath G., Die Hemipteren-Gattung Plinthisus Wachtl F., Zwei neue europäische Cynipiden . h Wacht] F., Metamorphose von Hedobia pubescens Ol. Keyserling E. Gf., Amerikanische Citigradae Microlepidopteren -Verkaufs- Anzeige . N Versammlung am 8. November. Neu eingetretene Mitglieder Eingegangene Gegenstände . Jeitteles Ldw., Schädel von Canis Elek aid anmerken go in N. -0e. Wotoszczak E., Botanische Notizen aus Nord-Steiermark . ; Rogenhofer A., Kohlweissling in Massen am Attersee Rogenhofer A., Alter Stammschnitt von Ilex Pittoni J. Ritter v., Anwendung von Schwotälkuhlenkteli: gegen Insectenfrass in naturhistorischen Sammlungen . Reichardt H. W.Dr., Lorinser’s essbare und giftige Schmädtne Ausschussrath -Wahl „ll, andlar) Versammlung am 6. December. Neu eingetretenes Mitglied . Üaige Schreiber’s C. Ritter v., Geschenk von B. erg har wären Pelzeln A. v., Ueber eine Vogel-Sammlung aus Ecuador Erber J., ISaten lacertina in der Gefangenschaft . Erber J., Alytes obstetricans lebend vorgezeigt Beichardt H. W. Dr., Aberle’s EALETAINURE dr behtauch- licheren Pilanannrtetne etc. : Marenzeller E. v., Dr. Bergh’s Beiträge zur Konninisk der Aeolidiaden Marenzeller E. v, Denkasträtibn von drei je Milben: ER branchus japonicus . Weinzierl Th. v., Vorkaen von Pre im Phanzehrbiche Wiesner J. Dr., Einige neue das Chlorophyll betreffende Fragen . Wahl von sechs Vicepräsidenten . BR RUE 3 r Verkauf einer Käfersammlung . : Verzeichniss der im Jahre 1876 Dekeheiinlehi Werke : Abhandlungen. Bergenstamm Julius, Edler v. und Paul Löw: Synopsis Cecidomyidarum Voss Wilhelm: Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze (Ustilaginei, Ure- dinei, Erysiphei et Peronosporei) der Wiener Gegend . Pelzeln A. v.: Verzeichniss der von Herrn J. Finger dem k. Museum als Geschenk übergebenen Sammlung einheimischer Vögel ER an Re; EUR EN EHE, BERSURS TURN R ENT alt aha url ni; akaitäck ha‘ it ah, ii ep PEREN REN NEE DT un NER? I MN sah a N Eh "os, Ca, N ru Ren! va: en au | RUN ER EIERN DIR ER a ii Ä BE N EN a ENLEN ‚alahsk 1 I L RN RE De EN Bi a Ne nah Rn li; a lan al Be Kahn Sau BU EN N Stand der Gesellschaft am Ende des Jahres 1876. b* DIEBE estılar, Protector: Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer. Leitung der Gesellschaft. Im Jahre 1877. Präsident: (Gewählt bis Ende 1879.) Seine Durchlaucht Fürst Josef Colloredo-Mannsfeld. Vicepräsidenten: (Gewählt bis Ende 1877.) P. T. Herr Brunner v. Wattenwyl Karl (Präsid. Stellvertreter.) 5 „ Hauer Dr. Franz Ritter v. A „ Kornhuber Dr. Andreas. " »„ Mayr Dr. Gustav. N; „ Pokorny Dr. Alois. h, „ Reichardt Dr. Heinrich. Secretäre: P. T. Herr Rogenhofer Alois Friedr. (Gewählt bis Ende 1878.) 4 „ Marenzeller Dr. Emil v. ” ” ” Rechnungsführer:; (Gewählt bis Ende 1880.) P. T. Herr Juratzka Jakob. Ausschussräthe: P. T. Herr Bartsch Franz. (Gewählt bis Ende 1877.) a „. Kolazy Josef. n ei * »„ Künstler Gustav. * 2 5 „ Pelikan v. Plauenwald Anton. a „ Schröckinger-Neudenberg Jul. Freih. v. * „ 8teindachner Dr. Franz. a > hr „ Brauer Dr. Friedrich. (Gewählt bis Ende 1878.) n » Brunner v. Wattenwyl Karl h „ Burgerstein Alfred. e „ Claus Dr. Karl L „ Felder Dr. Cajetan. ” ” XI Mitglieder - Verzeichniss. P. T. Herr Fenz] Dr. Eduard. f Mitglieder, weiche die Sammlungen der Gesellschaft ordnen: Fuchs Theodor. Gassenbauer Michael v. Hauer Franz Ritter v. Kornhuber Dr. Andreas. Letocha Anton v. Mik Josef. Pokorny Dr. Alois. Schoenn Moriz. Steinhauser Anton. Strauss Josef. Stur Dionys. Suess Dr. Eduard. Türk Rudolf. Vogl Dr. August. Wiesner Dr. Julius. Bergerstamm Julius v. Haimhoffen Gustav Ritter v. Halacsy Dr. Eugen Jeitteles L. H. Mayr Dr. Gustav. Pelzeln August v. Peyritsch Dr. Johann. Reichardt Dr. Heinrich. Reuss Dr. A. Ritter v. (Gewählt bis Ende 1878.) 1879.) Die zoologischen Sammlungen ordnen die Herren: Barbieux August, Kauf- mann Josef, Kolazy Josef, Marenzeller Emil v, Ronniger Ferd. Die Pflanzensammlung ordnen die Herren: Aust Carl, Burgerstein Alfred, Halacsy Eugen v., Müllner Michael, Pfihoda Moriz. Die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien besorgt Herr Josef Kolazy. Die Bibliothek ordnen Herr Franz Bartsch und Herr Emil v. Marenzeller. Das Archiv hält Herr Anton von Letocha im Stande. Amtsdiener: Herr Machaczek J., Währing, Schulgasse 42. Mitglieder -Verzeichniss. Die Druckschriften der Gesellschaft werden überreicht: Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner Seiner - Seiner k k k k k k. k k k k k. Im Inlande. . und k. Apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Josef. . Hoheit dem durchl. . Hoheit dem durchl. . Hoheit dem durchl. . Hoheit dem durchl. Hoheit dem durchl. . Hoheit dem durchl. . Hoheit dem durchl. . Hoheit‘ dem durchl. . Hoheit dem durchl. Hoheit dem durchl. Kronprinzen und Erzherzoge Rudolf. Herrn Erzherzoge Franz Karl. Herrn Erzherzoge Karl Ludwig. Herrn Erzherzoge Ludwig Victor. Herrn Erzherzoge Albrecht. Herrn Erzherzoge Josef. Herrn Erzherzoge Wilhelm. Herrn Erzherzoge Rainer. Herrn Erzherzoge Heinrich. Herrn Erzherzoge Ludwig Salvator. Im Auslande. Seiner Majestät dem Kaiser von Deutschland. 10 Exemplare. Ihrer Majestät der Königin von England. 6 Exemplare. Seiner Majestät dem Könige von Bayern. 4 Exemplare. Seiner königl. Hoheit dem Prinzen August zu Sachsen-Coburg. Dem souverainen Johanniter-Orden. Subventionen für 1876. - Von dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht. | Von dem hohen nieder-österreichischen Landtage. - Von dem löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien. XII % XIV Mitglieder -Verzeichniss, Mitglieder im Auslande. Die P. T. Mitglieder, deren Name mit fetter Schrift gedruckt ist, haben den Betrag für Lebenszeit eingezahlt und erhalten die periodischen Schriften ohne ferner zu erlegenden Jahresbeitrag. P. T. Herr Adams Arthur . . . London. 5 „ Adams Henri, Hann. las N oki. Hin (W. N. London. % „ Agassiz Alexander Director d. Museums . . . Cambridge. 5 „ Albini Dr. Josef, Universitätsprofessor . . Neapel. N „ Allman Dr. George James, Prof. 21 Manor pı. Edinburgh. n „ Alvarez Dr. Louis, Prof. u. Dir. d. Mus. . . Bahia. N „ Andersohn N. J., Professor . . . . 2... Stockholm. 5 »„ Angas Georg Fr., Notting Hill . . . . . . London. el »„ Angelrodt Ernst v., Missoui. . . ». . . . 86. Doms. 5 „ Appelius Friedr. Ludw., Kaufmann. . . . . Livorno. N „ Arnold F., Kreisgerichtsrath, Baiern . . . . Eichstätt. iR „ Asbjörnsen P. Christian, k. Forstmeister . . Christiania. 5 „ Ascherson Dr. Paul, a. Prof. d. Bot. an der Univers., Custos am k. Herbar. Friedrichstr. 58 Berlin (W.) 5 „ Baden Dr. Ferdinand, Zahnarzt . . . . . . Altona. In „ Bail Dr. Th., Director der Realschule in. . . Danzig 5 „ Baillon Ernst, Prof. an d. k. Forst-Akademie . St. Petersburg. = „ Baillon H., Prof. d. Naturg. a. d. med. Fac. . Paris. a SrBaın Dr: Mac, Marine-Arzt . .. Edinburgh. B „ Balfour Dr. Hutton, Prof., 27, Moörleith. Bo Edinburgh. r „ Ball Valentin, geolog. Survey . . .. .:% . Galenkta: 5 „ Bamberger Georg, Apotheker, cha BY Ar. 2; „ Barbosa du Bocage, Direct. des zool. Mus. . Lissabon. . »„ Barker Dr. John. Mus. Coll. of Surg.. . . . Dublin. > „ Bary Dr. A. de, Prof. d. Bot. a. d. Univers. . Strassburg. „ „ Bates H. W., Esq., Bartholomew-Road (NW.) . London. er „ Beling Theodor, Forstmeister am Harz . . . Seesen. N „ Bellardi Luigi, Prof. der Naturgeschichte . . Turin. > „ Beneden Eduard v., Univ.-Prof., rue Nysten 26 Lüttich. > „ Bennet Dr. G,, Esa. Be .". s SSIdNDyE h „ Berchon Dr. Ernest, Direct. er onde) . eaBanıllacı a „ Berdau Felix, Prof. am Polytech. G. Lublin . Putawy. Mitglieder -Verzeichniss. XV. P. T. Herr Berg Carl, Prof. (d. Buchh. Grasman Fe Buenos-Ayres. = „ Berggren Sven .. Lund. hs „wBerah Dr''Rud,, Oberärzt am ale: Ktunkenkl Kopenhagen. 2 „ Betta Edoardo, Nobile de . . . Verona. RS „ Beuthin Dr. Hein., Steindam 144 IIT. St. Georg Hamburg. % WBianconi’Dr. Jose. . Mu . . Bologna. r „ Bigot Jacq., rue de Biker 97 TER, Paris. a »„ Blanchard Dr. Emil, Professor, Mus. Dirdstor Paris. wu. , wBlanchet Ch.’".. . . Lausanne. a „ Blau Dr. Otto, Conkul äds ordd, Bühden .. . Serajewo. 5 „ Bleeker Dr. Peter, holl. Oberst-Stabsartt . . Leyden. 5 „ Boek Christ., Prof. an der Univers.. . . . . Christiania. e „ Bolivar Don Jose Maria C. d. Hita 4 . . . Madrid. r »„ Bommer Dr. J. E., Prof. d. Bot. u. Custos . . Brüssel. a „ Bonizzi Dr. Paul, Prof. an der Univers. . . Modena. = » Bonorden Dr. H. F., Rgts.-Arzt, R. B. Minden Herford. S „ Bonvouloir Comte Henri, Rue de l!’Universite 15 Paris. h »„ Boutelou Don Esteban, Ingeniero de Montes Sevilla. Ef ;, „ Bowring John j., Esq. -. . London. = „ Brandt Johann Friedr., k. Mus. Gbindere Btantrath St. Petersburg. h „ Braun Dr. Alexander, Prof. der Botanik . . . Berlin. a IBEBRE hin. Dr. Altrea nit a I An 14 137 9 Berlin: . „ Brendegani Vine., Rect. d. Kirche St. Rochus Verona. R „ Bosehniak Nik., Vicar d. serb. Klosters n . Grabovaecz. 52 „ Bretschneider Dr. Ed., Arzt d. k. russ. Ges. Peking. > BROT. DEN A, Prot.; Malugndt BE .. Genf. 5 „= Briuce Dr. Shin) 43, Kensington Gard, sa) . London. 5 „ Bruhin P. Th. (Behh. Schulthess Zürich) Wise. Centreville. 007°, »„ Bruyn Arie Johannes de, Regimentsthierarzt . Zütphen. > » BuchenauDr.Fr., Director u. Prof. d. Realsch. Bremen. 5 » Buchinger Dr. F., Direct. des Waisenhauses . Strassburg. 3 „ Burmeister Heinach Thüringen . . . . Arnstadt. 2 „ Burmeister Dr. Herm., Dir. d. naturh. Mus. . ‚Buenos-Ayres. 4 „ıeBuse B.'HL,"bei/ Arnheim); > lm, #94 VRenkom: N „ Busk Dr. George, Burlington- hose) ud. London. r „ Cabanis Dr. Joh. Lud., Custos am k. Mirseiin Berlin. a „ .@anestrini Dr. Tohanm, Pro 'an'd.‘ Univ.’ '@# . "Padaa. „ „ CarpenterDr. Will., 8, Queens-Rd., Primrose hill. London. Pilz. „ Carte Dr. Alex., Dir. of the Mus. R. Society . Dublin. F „ Caruel Theodor, Professor der Botanik . . . Pisa. & „ Carus Dr. Victor v., Professor a. d. Universität Leipzig. „ „ Castracane degli Antelminelli, Franc. Conte . Fano. en „ Celi Dr. Hector, Dir. d. h. Landw. Schule . . Portici. 5 „ Cesati Baron Vincenz, Dir. Prof. d. Botanik . Neapel. Z. B. Ges. B. XXVI. e 80 90 100 110 XVI P. T. Herr Chevreul Mich., Mitglieder -Verzeichniss. Prof., adm. d. Mus. d’hist. nat. Chiari Gerhard Ritter v., k. k. General-Consul Cohn Dr. Ferdinand, Prof. d. Bot. a. d. Univ... Colosanti Dr. Josef, Assist. d. Path. . Colbeau Jules, chaussee de Wavre 178 Coldham James G., Dir. of Christch. school. Collet Robert, Dr. phil. b. Christiania Conrad Paul, Schiffscapitain a. D. ‚ Cornalia Dr. Emil, Dir. d. städt. Mus. Cox C. James, Dir. d. naturhist. Mus. . Crosse H., Rue Tronchet 3 . Dana Jane (Connecticut) . Darwin Charles, Kent, Down Beekenham. Davidson Dr. George, W., 13. Union-Place Davidson Thomas Davids Dr. Arthur Elson, ae Bralilas st. De Candolle Alphons, Professor der Bolanıle Degenkolb Herm., Rittergutsbesitzer bei Pirna Deshayes Dr. G. Paul, Prof. Place royale 18 Desnoyers Johann, Bibliothecaire du Mus. Dietrich Kaspar, Cust. am eidgen. Polyt. Dingler Herm., Dr. Med., Rhein-Baiern . Doderlein Dr. Pietro, Prof. an der Univers. Doenitz Dr. Wilh., Assist. am naturhist. Mus. Dohrn Dr. Anton, Vorstand d. zool. Station Dohrn Dr. Heinrich, Stadtrath i Dohrn Dr. Karl A., Präs. des entom. arsınaa Douglas J. W., Esog. Douille August, in ern anne Du Rieu W. N., Conserv. an d. Bibliothek . Eden F. W. van Edwards Harry Wm. Galfthum. Eichelbaum Dr. Felix Eichler Dr. A. W., Prof. d. Bot 2. al Univer: EidamDr. Eduard, Assist. a. d. Lehrkanzel f. Bot. Ellenrieder Dr. C. v., Off. d. Gezondheit, Java Eliot Karl W., Prof. } : Emery Med. Dr. Carl, Strada Mi carozzieri 13 i Engelmann Dr. Georg, Nordamerika . Engler Dr. Adolf, Custos am k. Herbar Erschoff Nikol., Wassili Ostroff 12. Lin. 15. Haus Esmark Lauritz, Vorstand des naturh. Mus. Eulenstein Theodor . Fahrer Dr. Johann, k. Schal Paris. Salonich. Breslau. Rom. Brüssel. Cawnpore. Homansby. Bremen. Mailand. Sidney. Paris. New-Haven. nat Hants. Edinburgh. London. Manchester. Genf. Rottwegendorf. Paris. Paris. Zürich. Zweibrücken. Palermo. Berlin. Neapel. Stettin. Stettin. London. St. Pierre. Leyden. Harlem. St. Francisco. Hildesheim. Kiel. Breslau. Buitenzorg. Boston. Neapel. St. Louis. München. St. Petersburg. Christiania. Dresden. München. Mitglieder -Verzeichniss. ‚120 P. T. Herr Fairmaire Leon, Directeur de l’höpital St. Louis 130 140 150 160 Falk Dr. Alfred, an der Universität Famintzin Dr. A., Professor Farie James Secr. "Heck Soc. dehnen Univ) FerreiraMan. Lag., Vice-Präses d.hist.-geog.Inst. Finsch Dr. Otto, Curator am zool. Museum Fischer von Waldheim Dr. Alexander, Prof. Fischer Dr. Karl, pr. Arzt F Flor Dr. Gustav. Prof. an d. Universität _ Flügel Dr. Felix Focke Dr. W. O., alter Wall 4. Ä Förster Dr. Arnold, Prof. a. d. höh. Bürberich, Förster Dr. Heinrich, hochwd. Fürstbischof Fontaine Cesar, Naturalist. Prov. Hainaut Fontaine Julius de la, Cons. du Musee belg. Univ. Forel Dr. August, Kreis-Irrenarzt Forst Gr., Kaufmann . Fournier Dr. Eug., Gen. Frass Dr. Oskar Fr., Prof. Urbanstr. 13 . Frey Dr. Heinr., Prof. a. d. Universität ; Friedländer Dr. Julius, Karlsstrasse 11 (NW.) Fries Dr. Elias, Prof. an der Univers. \ Fries Th. M., Adjunct a. d. Univers. Friestadt R. F., Adjunct an der Univers. Frietze R., Apotheker, Reg.-Bez. Oppeln Garcke Dr. Aug., Prof. u. Cust. am k. Herbar Gelenzow Dr. N. v., Dir. d. Landw.-Akad. . Gemminger Dr. Max, Adjunct am zool. Mus. GernetKarl, R.v.,k.r. Geheimrath, Haus Lissitzin Gerson Dr. J., da Cunha Dir. asiatie soc. Gerstäcker Dr. Adolf, Prof. d. Univers. . Giebel Dr. C. G. Prof. a. d. Univ. . { Giraud Josef, Dr. d. Med., Rue Magnan 24 Göppert Dr. Heinr. Rob, ech Med.-Rath u. Prof. Gomez Dr. Ber. Ant., kön. port. Leibarzt Gonzenbach J. Eddl Prof Graells, D. Mariano de la Paz. Dir. di Z. . Mus. Grathwohl Wilhelm Fidelis, Grosshändler . Gray Asa, Prof. a. d. Haward College Grönland Dr. J. b. Jüterbock { Grote Radcliffe A. Curat. of nat. sc,, An! Grube Dr. Ed., k. russ. Staatsrath, Prof. Günther Dr. Albert, Direct. am brit. Museum Guirao Don Angel. Dir. del Istituto a. Sec. d. soc. bot. XVII Paris. Lund. St. Petersburg. Glasgow. Rio de Janeiro. Bremen. Warschau. Aukland. Dorpat. Leipzig. Bremen. Aachen. Breslau. Papignies. Gent. München (Au). Halberstadt. Paris. Stuttgart. Zürich. Berlin. Upsala. Upsala. Upsala. Rybnik. Berlin. Moskau. München. St. Petersburg. Bombay. Greifswalde. Halle. Paris. Breslau. Lissabon. Sınyrna. Madrid. München. Cambridge. Dahme. Buffalo. Breslau. London. Mureia. c* XV Mitglieder -Verzeichniss, P. T. Herr Haast Dr. Julius, Director des Canterbury-Inst. Christ Church. Haeckel Dr. Ernst, Prof. d. Zool. a. d. Univ. . Jena. Haelsen G., (pr. W. Koltze Repsoldstr. 14. St. Georg, Hamburg) 38 Broockgreen, Hamersh. London. 4 „ Halfern Friedr. v., b. Aachen . . . Burtscheid. , „ Hagen Dr. Hermann, Prof. a. Mus. zu Bihstn Cambridge. 8 „ (sHlampie Di. Brnsti, 1% 2el0.,.Blankenbg.'a.Hapz 170, „ Hance Dr. M. H. F., Esgq,, er Consul 2... Whampoa. „ Hanley Syl., Bonnlor- Road 1. Rise . London. „ Hans Wilhelm, Lausitz . . . . Herrenhut. Hanstein Dr. Joh., Prof. d. Bot. 2. A an . Bonn. Harold Edgar Freih. v., Major a. D., Barerstr. 52 München. » „» . Hartmann Karl, Sahrailar Se Se: 2 Oerebro: 5 „ Harz Dr. Carl, Doe. a. Polar „22% „München. » » Haskins Dr. Alfred L., 98, Boylston Street . Boston. 5 „. Hasskarl Dr. J. K,, Rheinpreusen . . . . Cleve. f „ Hauser F., Stud., Winklerstrasse 353 . . . . Nürnberg. 1EONEEr „ Haussknecht Dr. Karl, Prof. der Botanik . . Weimar. S „ Heaphy-Ch. D,, Ingenieur... . .. Aukland. 5 „ Hedemann Wilh. v,k.r. Sl .. 2... Kopenhagen. 5 „ Hedenus Th. Apotheker bei Leipzig . . . . Neuraudnitz. & „ Heer Dr. Oswald, Prof. an der Universität . . Zürich. 2 „ Heldreich Dr. Theodor v., Dir. d. bot. Gartens Athen. n „ Heller v. Hellwald Friedr., Red. d. „Ausland“ Stuttgart. 5 „ Henry Josef, Prof., Secret. d. Smiths. Inst. . Washington. R „ Hensel Dr. Reinhold . .. . Berlin. % „ Herder Dr. F. v., Bibliothekar a. A ah en Petersburg. 1930, Ss Hleu rcköjklenunv., Rroßsene ze . Antwerpen. „ Heuser Dr. P., Diaconissenhaus- Ara Westf. . Bielefeld. 5 „ Hewitson, Will., C., Esq., Oatlands . . . Waybridge. n „ HeydenDr. Luc. v., Schlossstr. 594 Bockenheim b. Frankfurt a. M. x „alleynemann RB: 2.03% . Frankfurt a. M. 25 „ Hiendlmayr A., Kaufmann, Weinktinses u . München. S „ Hieronymus Georg E., Assist: der Univers. Arg. Cordova. h; „ Hildebrand Dr. F., Prof. d. Bot. Breisgau . Freiburg. „ . Hille Dr. Louis, Hessen ale Tee Manbunes = „ Hoeme Alfons, Wettinerstrasse 19 Suust 2chl.. 2 Dresden: 200, „ Hoffmann Dr. Hermann, Prof. d. Botanik . . Giessen. % »„ Holding J. C., Gutsbesitzer . . . . Capstadt. " „ Humbert Alois v., 11 Rue de 1’Hötel de Ville . Genf. 5 „ Huxley Thom. Henry, Dr. Mus. econom. geol.. London. # „ Irigoya Don Simon, Director des Museums . Lima. a „. ’Jablonski Max, Gutsbesitzen . ..... ...2 „x. Berlm. a „ Jäckel Johann, Pfarrer, Baiern . . » . . . Windsheim. 210 220 230, 240 an EEE EEE RT a er Mitglieder -Verzeichniss, P. T. Herr Jäger Dr. A., Hof-Apotheker, Breisgau Janisch Karl, Hüttendirect. bei Seesen, Harz . Janni Josef, Agent d. öst. ung. Lloyd k Javet Charles, Rue Jean-Bologne 23, a Passy . Jeffreys J. Gwyn, 25 Devonsh. Portl. Pl. Jessen Dr. Karl. Prof. der Landw. (Pomm.) Jonsson Joh., a. d. Univers. BEE Joseph Dr. Gustav, neue Antonienstr. 6. Just Dr. Leopold, Prof. a. Polytechn. Kahil Anton, k. u. k. österr. Vice-Consul. R Kawall J. H., Pastor in Kurland (pr. Mietau) . Keferstein A., Gerichtsrath ; Keyserling Graf Eugen Kinberg Joh. Gustav, Prof. { KirchenpauerDr., Senats-Präsidentu. N Kirchner Dr. Oskar . KirschbaumDr. Carl L., Prof. ienenlon 1 Mas. Koch Dr. Karl, Professor se: Koch Dr. Ludwig, prakt. Arzt ; Koch Dr. Ludwig, Assist. d. Lehrk. f. Pakonik Kock J. v., k. Maj., Gelderl. b. Nymwegen . Koerber Dr. G. W., Prof. a. d. Universität Kölliker Dr. Albert, Prov. an der Univers. Körnicke, D. Friedr. Prof. in Popelsdorf bei Kraatz Dr. G., Vorst. d. ent. V., Linkstr. 28 (W.) Krauss Dr. Ferd., Prof., Director d. k. z. Museums Krefft Gerard, Secretär d. naturhist. Mus. Krempelhuber Dr. A.v.,k. Frstm., Amalienstr. 3 Kriechbaumer Dr. Josef, Adj. a. k. zool. Mus. Krüper Dr. Theobald, Custos am Museum Kubary Johann C. (d. Schmelz) . Kühn Dr. Julius, Direct. des landw. ie, Kuhn Dr. Max, Luisenstrasse 67 (NW.) Kurz Sulpiz, Custos am bot. Mus. f Laboulb&ene Alexander, Prof., Rue de Lille 11 Lancia Fried. Duca di Castel Brolo Landerer Fr. X., Apotheker . Lange v., Hofr. Chef der Telegraphen- Stat. Lange J. Carl, k. k. öst. Ges.-Secretär a. D. Layard E. Secretär, Südam. 4 Lea Isaac, Präsid. d. Acad. od nat. science. Le Comte Theophil, bei Lesines Le Conte Dr. John, cor. Seer. d. Ac. of sat! Sc. Leibold Dr. Friedrich, Apotheker XIX ' Freiburg. Wilhelmshütte. Bombay. Paris. London. Eldena. Upsala. Breslau. Karlsruhe. Damiette. Pussen. Erfurt. Glogau. Stockholm. Hamburg. Proskau. Wiesbaden. Berlin. Nürnberg. Heidelberg. Hess. Breslau. Würzburg. Bonn. Berlin. Stuttgart. Sidney. München. München. Athen. Hamburg. Halle. Berlin. Caleutta. Paris. Palermo. Athen. Odessa. Athen. Para. Philadelphia. Ghislenghien. Philadelphia. Santiago. 260 270 280 290 XX P. T. Herr Leidy Dr. Josef, Professor . Le Jolis Auguste, Präs. d. nat. Guteh, Vereins 5 „ Mitglieder -Verzeichniss. Letzner K., Hauptlehrer, Nicolaistr. Leuckart Dr. Rudolf, Prof. a. d. Univers. Leuthner Franz, Assist. a. anat. Inst. Lilleborg Dr. Wilh., Prof. Lindberg Dr. S. O., Prof., Finnland, Lindeman Dr. Eduard R. v., Hofrath . Lindig Alexander, Pragerstrasse 14 Linhart Dr. Wenzel, Prof. . Lischke Dr. C. E., geh. Ob.-Regier. "Rath Lobscheid Dr. w. S., b. Bunzlau. pr. Schlesien Logan M. Thomas, Esgq., Californ, Lorentz Dr. Paul Günther, Univ.-Prof., arg. Rp. Loscos y Bernal, Senor Don Loven Dr. S., Professor Löw Dr. Hermann, Realschul- Dir a. ». Löw Dr. Ernst, Dessauerstr. 5. Lüders Dr., Arzt Lütken Dr. Chr. Friedr., i Mac Lachlan Rob. 39 Limes Grove, Lewish. Magnus Dr. Paul, Prof. Malinovsky v., kais. türk. General Malm A. W., Intendant am naturh. Mus. Malzine F. de, rue de Moulin 11 Manderstjerna Alex. v., k. General, b. Warschau am k. Mus. . Manzoni Dr. Angelo, b. Bologna Marcusen Dr. Prof., Hofrath, Hättichanstl 10 ! MarionA.F., Prof. d. Zool., allee des Capucines 4 Martens Dr. Ed. v., Custos am Mus., Prof. Martins Charles, Prof. Dir. d. bot. Gart. Mayer Heinrich, Grosshändler . Maximowicz Carl, Colleg. Rath . Medem Nikl., Freih., k. r. Gen. d. Artillerie Meneghini Dr. Jos. Cav., Prof. . Mengelbier Wilh., Kaufmann Merian Thurneisen Dr. Merk Carl. Meves W., am königl. Mo Pet,, Ba Er of. Meyer Dr. Adolf Bernh., Direct. d. “ abo Mus. Meyer Dr. Carl, ent am eidgen. Polyt. Mieg, Don Fernando, Prof. de Hist. nat. Milne-Edwards Alph., Prof. a. naturh. Mus. . Minks Dr. Arthur, Fischmarkt 3 Philadelphia. Cherbourg. Breslau. Leipzig. Basel. Upsala. Helsingfors. Elisabethgrod. Dresden. Würzburg. Elberfeld. Gnadenberg. Sacramento. Cordoba. Castel Serao. Stockholm. Guben. Berlin. Valparaiso. Kopenhagen. London (SE.) Hamburg. Constantinopel. Götheborg. Brüssel. Radom. Lugo. Dresden. Marseille. Berlin (W.) Montpellier. Trondhjem. St. Petersburg. St. Petersburg. Pisa. Aachen. Basel. München. Stockholm. Dresden. Zürich. Bilbao. Paris. Stettin. Mitglieder -Verzeichniss. XXI i P. T. Herr Mniszech Georg Graf v., Rue Balzac. 22 . . Paris. N. Möbius Dr. Karl, Prof. der Univers. . . Kiel. Moeschler Heinr. B., Bes. d. Khan fonötehen b. Bautzen. Moesta Dr. Friedr., an d. Sternwarte, Chile . Santiago. > „ „Möhl Dr. H., Dir. d. Ver. f. Naturk., . 1.1... ,Cassel. 800 „ „ Mohnike Dr. O0. G., Gesundheitsoffic., Java . Surabaja. “ uNialleriJ. Di) ber Hamburg 2. 9. „asseine zu y Wadel. 5 „ Moore Dr,, Dir R. bot: ;Gard.ı 3.100; Dublin. R „ Moore Thom. J.,F.L. Ph. S. Cur. a. Derbi Mus. Liverpool. A „ Moquin-TandonDr. Gaston, avenue d’Antin. 29 Paris. 5 „ Morawitz Aug., Cust. d. ent. Abth. d. zool. Mus. St. Petersburg. en „ Morawitz Dr. Ferd., Wosnessensky-Prosp. 33 . St. Petersburg. R s»u.ıhMiörch O0. »A.,jamık. Museum;.....'y. Kopenhagen. 5 »„ Morren Ed., Prof. und Director d. Er Bo Lüttich. n »„ Mosling Sreid, Adj. an der Realschule . . . Trondhjem, Eu „ Ken Mlaussonm Alb, ‚Prof, Zeltweg 302.4 02.4. Zurich. e „.. Müller Albert, Grenzacherstr. 72. . -°... Basel. S „ Müller Ernst, pr. Schlesien bei Namslau . . . Mittel-Wilkau. & „ Müller Dr. Ferdinand, Direct. d. bot. Gar. . Melbourne. 2 „ Müller Dr. Hermann, Oberlehrer, Westphalen . Lippstadt. - „ Müller Dr. Karl, Barfüsserstr. 8 . . . ... Halle a/8. & „ Müller Karl, Rector a. d. lat. Schule . . . . Trondhjem. Ben, „ Müller Dr. N. J., Prof. d. Forst.-Akad. . . . Minden. r ” »„ Mulsant E, Stadtbibliothekar . . . . . . Lyon. > „ Naegeli Dr. Heinrich, prakt. Arzt . . . . Rio de Janeiro. 20 „ „ Nägeli Dr. Karl, Prof. d. Bot. a. d. Umiders: . München. E „ Naumann Alexander, Sachsen . . „+2, Zuttan: 5 »„ Neubauer Joh., 8. J. Nordwood, Anake]l . . Adelaide. " »„ Nietschke Dr. Theod., Westphal. . . . . Münster. s „ Noerdlinger D. H. Ob.-Forstrath Profädsr. . Hohenheim. = »„ Noleken Baron J. H. W., Ins. Oesel b. Riga . Pichtendal. A "BENIGEALLS,G..de.“ Prof... dl Botanik‘; 1..9:.,87% Rom. N R „.1.Nylander Dr. Wilhelm . .. . . Petersburg. ; 2 „ Oebl E. Dr. d. Med., am Calestur Ghisliere :;Pavia. « 2 = Bann Dr. Bernard, Chefarzt d. gr. Armee . Athen. 0 „ „ Osten-Sacken Kärl Robert, Freih.v. . . . Boston. A k »„ Oulianini B., Soc. des Amis d. I. nat. . . . Moskau. 2 »„ Owen Richard, Esq., Prof., brit. Mus. . . . London. E »„ Packard Dr. A. S., Esq., am Essex Institut N. N Salem. x »„ Pan&it Dr. Josef, Prof. d. Naturg. am Lyceum Belgrad. b „ Pardozy Saströn, Senor Don . . . .. .. Castellote. 5 „ Parlatore Filippo, Prof., Dir. d. bot. Me . .. Florenz. N » Pasquale Josef, Prof. Strada antieilia 13 . . Neapel. > „ Passerini Dr. Giovan., Prof. d. Bot. Univ... . Parma. 340 350 370 XXI Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Patze C. A., Stadtrath und Apotheker Paulsen Don Ferd., Chile . Pavesi Dr. Peter, Prof. am Lyceum ; Perez Arcas, Don Laur., Prof. der gr Perty Dr. Max, Professor Peters Dr. Carl W., Prof. u. Dir 2. Mus. . Peters Wilhelm, b. A. Hirschwald. Buchh. Pfeffer Dr. W. Prof. d. Botanik a. d. Univ. Pfeiffer Dr. Ludwig . . Pfitzer Dr. Ernst, Prof. d. Botanik Philippi Dr. R. A., Direct. und Prof. Pirazzoli Eduard, Ingeniähr P ? Prantl Dr. Karl, Docent d. Bot. a. d. U Preudhomme de Borre Alfred, Secr. soc. ent. Pringsheim Dr. N., Prof. Bendlestr. 13 a Purchas Arth., G. Rever. ke 3 Puton Dr. A., Vosges depart. Puxty W. C., Lehrer, Erdington Onphanage” Rabenhorst Dr. Ludwig ! Radde Dr. Gustav, Direct. des u Mudekin Radlkofer D. Ludw., Prof. f. Bot. a. d. Univ. Ransonnet Eug., Freih. k. k. ee ar. Rasch Halvor H., Professor RER Raskovich Michael, Prof. am Uyesiin Reess Dr. Max, Prof. d. Botanik a. d. Univ. Regel Dr. Eduard, Direct. d. k. botan. Gartens Rehm Dr. H., k. Gerichtsarzt, Rheinbaiern Reichenbach Dr. H. G. L., geh. Hofrath u. Prof. ReinhardDr. Her., Ob.-Med.-Rath, Johannisplatz Reinhardt Joh. T., k. Professor Bu, Reinhardt Dr. Otto, Oranienstrasse 45 RenardDr. Carl v., Vicepräsidentd. nat. Gesellsch. Ribbe Heinrich, Naturalist. { Richiardi Dr. Sebast,, Prof. d. Natdre‘ a. u Roberts Alfred, Esq., Du Mick: Robertson David, 4, Regent Park efrnke Röder Vietor von, Oekonom, Herzogth. Anhalt Römer Dr. Ferd., Prof. an der Universität Rondani Dr. Camill, Cav., Prof. a. d. Univ. Roretz D. Alb. v., Hospital-Director Japan . Rosenhauer Dr. W. 'G., Prof. - Rösler Dr. Carl Friedr. Herm., Prof. Ross D. Milton, Al. Esq. Canada Rüppel Dr. M. Ed. Saab Königsberg. Santiago. Lugano. Madrid. Bern. Berlin. Berlin. Bonn. Cassel. Heidelberg. Santiago. Imola. Würzburg. Brüssel. Berlin. Aukland. Remiremont. Birmingham. Dresden. Tiflis. München. München. Christiania. Belgrad. Erlangen. Petersburg. Lohr a. M. Dresden. Dresden. Kopenhagen. . Berlin. Moskau. Dresden. Bologna. Sidney. Glasgow. Hoym. Breslau. Parma. “ Nagoja. Erlangen. Rostock. Toronto. Frankfurt a. M. 390 400 410 420 Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Rütimeyer-Frankhausen Karl L., Prof. . Saccardo Pier Andrea, Prof. d. Botanik Sachsl Leopold, k. u. k. Vice-Consul . . . Sadebeck Dr. Rich., Prof., Oben-Bergfelde 162 Sandberger Dr. Fridolin, Prof. d. Mineralogie Sander Dr. Julius, Arzt a. der Charite Sars Dr. Mich., Prof. ? Saunders Sidney Enid Sir, Fetssnitpim F Saussure Henri de, City 24, Tertasse Schäffer Ignaz Ritter v., k. k. Minist. de Schaufuss L. W., Naturalist, Wettinerhof . Schenk A., k. Professor, Nassau . . Schenk Dr. A., Hofrath und Prof. der Bot. Schieferdecker, Dr. der Med., Sanitätsrath Schierbrand Curt Wolf v., 2. I. Johannisplatz Schiff Dr. Moriz, Prof. a. d. Hochschule Schilling Hugo, Naturalist Schimper Dr. W. Ph., Prof. i Schiödte J. C., Prof. u. Custos am 7 Mobanm Schlegel Hermann, Direct. des zool. Museums Schlerka Joh., p. Med. Regie-Direct. Schliephake Dr.K.,Fab.-Dir., Thür. b. Osterfeld Schmeltz J. D. E., Custos am Mus. Godeffroy Schmid Anton, Privat ; 2 Schmid Dr. J. F. Julius, Dir. d. ent Schmitz Dr. Friedrich, Docent d. Botanik Univ. Schnabl Dr. Joh., Stare Miasto 17 Schneider W. G., Dr. Phil. Schnitzer Dr. Sanitätsarzt, Albanien. . Schrader W. H. L., b. Simssen et u Schroeter Dr. J., Obertahsarat Schübler Dr. Christ; Fried., Dir. d. hub Gast Schüch Dr. G. de Capanema, Prof. Schüz Dr. Emil, prak. Arzt, Würtemberg Schultz Dr. Friedr. G., Elsass . Schwager Conrad, k. Geolog; ee 37 ü Schweinfurt Dr. Georg Sclater Ph. Luttley, Secr. zool. Sa ee Sg. Scott Alexander Walker, Esq;, Australien Scott John, 37, Manor Grove Lee ; Scott Robert Henry v., Ser... R. geol. 8. of In. Seebold Th., Ingenieur (bei Krupp) Segeth Carl Dr., Arzt, Chile Seidel €. F., Seminarstrasse 6 Z. B. Ges. B. XXVI. XXIII Basel. Padua. Phillipopel. Hamburg. Würzburg. Berlin. Christiania. Reigarte. Genf. Shanghai. Dresden. Weilburg. Leipzig. Königsberg. Dresden. Florenz. Hamburg. Strassburg. Kopenhagen. Leyden. Verona. Waldau. Hamburg. Regensburg. Athen. Halle. Warschau. Breslau. Antivari. Shanghai. Rastatt. Christiania. Rio de Janeiro. Calw. Weissenburg. München. ‚Berlin. London. Ash Island. London (SE.) Dublin. Essen. Santiago. Dresden. d XXIV Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Seidlitz Dr. Georg, Docent a. der Univ. (Köhler) Dorpat. Selys Longchamps Bar. de, Sen., Mitgl. d. Akad. Liege. Semper Georg, van der Schmissen-Alle 5 . . Altona. 430 „ „ Semper Dr. Carl, Prof. an der k. Universität . Würzburg. Seoanne Don Victor Lopez, Senor de las Torres, Abajado (p. Buchh. Bailly & Bailliere Madrid) Ferrol. »„ Sharpey Will, 33 Woburn Pl., Russel Sq. 80 London. n ” = „ Siebold Dr. Theod. v., k. Hofr., Frof., Karlstr. 1 München. 5 „ ‚Sıenoret Dr. Victor, Rue'de Lille 1... . Paris. S „ Simonsen Carl Ludw., Adj. an der Realsch. . Trondhjem. = „ Skinner Maj., Grosvenor Place . . . . . . Bath. A „ Smith Fried., Esq., Custos brit. Museum . . London. “ „. Snellen v. Vollenhofen Dr. J.S. . . . Haag. R „ Sodiro P. Alois 8. J. Prof. d. Bot. erden . Quito. 440 „ „ Sohst C. G., Fabriksbes., grüner Deich 77 . . Hamburg. > „ Solms-Laubach Dr. Her. Graf, Prof. d. Bot. Strassburg. . „ Sousa Jose Augusto de, ai Museum zu . . . Lissabon. »„ Frau Soutzo Marie Fürstin, Durchl., Moldau . . . Henzeschti. „ Herr Speyer Adolf, Dr., Fürstenthum Waldeck . . Rhoden. ä „ Speyer August, Fürstenthum Waldeck . . . Arolsen. - » Staes Cölestin D., Rue de deux eglises, 23. . Brüssel. s „ Stainton Henry, Mountsfield Lewisham bei . London (SE.) 5 „ $8talio Luigi Prof., Casselleria Nr. 5288 . . . Venedig. n „ $Stäl Dr. Carl, Prof. u. Intend. am zool. Mus. . Stockholm. 450 %„ „ Stangenwald Dr. Hugo, Sandwichs-Ins. . . Honolulu. 5 „ Staudinger Dr. Otto, Villa Diana bei Dresden Blasewitz. » eStearns; Robert RC mer . .. St. Francisco. n „ Steenstrup J. Japetus Sm., Mus. Beier .. . Kopenhagen. e »„ Steiner Leon v., Dr. d. Med. . . . . 2... Bukarest. . » Stierlin Gustav, Dr. d. Med... . . . . 2... Schaffhausen. 5, »eStimpson W. : . . . Philadelphia. 4 „ Stoll Dr. Franz, Krach im Aenlichen Spitale . . Constantinopel. n „ Strassburger Dr., Prof. d. Bot. a. d. Univers. Jena. „ »„ Strobel Pelegrino v., Univers.-Prof. (Cormons) Parma. 460 „ „ Studer Dr. Bernhard, Prof., Inselg. 132 . . . Bem. 5 „ $ullivant William $S., Nordamerika, Ohio . . Columbus. n „ %Suringar Dr. W- F: R., Reetor.' «2.02.2722 Ylseyden: 5 „ S8winhoe Robert, Esq. Coreul RI . London. „ „ Syracusa Padre Giuseppe, Sup., Insel Tinos . Lutro. n » Taczanowsky L., Conservator am Museum . Warschau. n atleicni Wozuebhi Cav. Adolf, Univ.-Prof . Florenz. n Terracciano Dr. Niecolo, Dir. d. k. Gart. zu . Caserta. Thomas Dr. Friedr., Real-Oberlehrer b. Gotha Ohrdruff. Thomsen Allen, Prof., 3 College Court., High Str. Glasgow. 3 3 3 3 $ Er] Mitglieder -Verzeichniss. 40 P. T. Herr Thorell Dr. Tamerlan, Prof. a. d. Univers. Pr} E3 3 & 1 En} $ <} e} = = 3 ej 3 Tischbein, k. Forstmeister R Todaro Agostino, Prof. Dir. d. bot. Gartens Troschel Dr. F. W., Prof. a. d. Univers. Tryon George W. . . Turner W., M. B. Prof. F. R. 8 R. Tyermann John S., Engl. . ; Ungern-Sternberg Dr. Franz Freih,. v. Uricoöchea D. Ezech., Präs. d. naturw. Ges. . Uechtritz R. v., Klosterg. 1. e RER Verrall 6. H., Friars Cottage, England . Veth Moritz, Fabriksbesitzer, Fürstenth. Reuss . Visiani Robert de, Prof. u. Dir. d. bot. Gart. Vitorchiano P. Angelico a Miss. apost. Vogt Karl, Professor . ee Volger Dr. Otto Vullers Dr. D., Univ.- Prof, u. ER Stndinrach Wallace Area Esaq. act ar Waltl Dr., Professor . Warming Dr. Eugen . Weddel Hektor A. Weinland Dr. Fr., bei Track { Weisbach Dr. Aug., Arzt a. öst.-ung. Nakır Spital (Galatha Serai) . ER OTAE Weisflog Eugen, Strehlener- RR 1. : Wenzel Hugo, k. Schulinspect. Kröben, Pos. West Tuffen . Westerlund Dr. Karl Aabardin Behreden; Westwood John, Prof. a. d. Univers. . Weyers Josef Leopold, rue des fripieres 24 Wilde Sir Will., Vice-Präs. of the Irish Ac. Winkler Moriz, bei Neisse Winnertz Johann, Kaufmann . Wocke Dr. M. T., Klosterstrasse 87b. Wood-Mason J. EN Asst. Curator Ind. Mus. Wright Dr. Percival Prof. d. Bot. Trinity Coll. Zaddach G., Prof. d. Zool. und Mus.-Dir. Zeller P. C., Prof. Grünhof nächst . Zickendrath Ernst, Chemiker Zimmermann Dr. Her., Bürgerschul- en Zirigovich Jakob, k. k. Vice-Consul . Zwiedinek-Südenhorst Jul., Ritter von, k. uud k. Gen.-Cons. Fanta: XXV Upsala. Eutin. Palermo. Bonn. Philadelphia. Edinburgh. Falmouth. Dorpat. St. Fe de Bogota. Breslau. Lewes. Gera. Padua. Tinos. Genf. Frankfurt a. M. Giessen. London. Passau. Kopenhagen. Poitiers. Hohenwittlingen. Constantinopel. Dresden. Rawitsch. London. Ronneby. Oxford. Brüssel. Dublin. Giesmannsdorf. Crefeld. Breslau. Caleutta. Dublin. Königsberg. Stettin. Wiesbaden. Limburg a/L. Adrianopel. Beirut. d* 10 20 XXVI Mitglieder -Verzeichniss,. Mitglieder im Inlande. P. T. Herr Aberle Dr. Carl, k. k. Prof. und Reg.-Rath Absolon Dr. Wilibald, b. Prag Adamovid Vincenz, Bürgerschul-Direetor Aichelburg GrafRaphael, anderk.k.orient. Akad. Altenberg Felic., Apoth., V., Margarethenstr. 75 Ambrosi Franz, Bibliothekar . 1001 1 Andorfer Josef, Pharmaceut . Anker Rudolf, Christ.-St., Ob. Walrikeenkke 1 55 “Antoine Franz, k. k. Hofgartendirector Arenstein Dr. Josef, Gutsbesitzer . .Armatage Josefine N.-Oe .. Arneth Alfr. v., Dir. d. geh. Staatsärdhifes- Artner Stefan, Lehrer u. Turnleiter, IX. Salzerg. 27 Aschner Theodor, Hochw., Domherr : Ausserer Dr. Anton, Prof. a. I. k. k. Hann Ausserer Carl, Prof. a. k. k. Staatsgymnasium Aust Carl, k. k. Auskultant III., Thong. 9. . Bäbek Leop., Real.-Professor, Neubaugasse 50 Bachofen Adolf von Echt, Fabriksbes., Nr. 33 Badini Graf Franz Josef, k. k. Telegrafenbeamt. Barbieux August, Rothenthurmstr. 18 Bartsch Franz, k. k. Finanz.-Commiss., Salmg. 14 Bartscht Ambros, k. k. Offie., Hauptstr. 4. III. 10 Bauer Dr. med. Johann . i Becke Friedr. Stud. phil. IL, Webere. Ei Beck Günther, Stud. phil., Herele, 14 Benda Franz, Hochw., Bürgersch.-Director. VIII Benkovic Ignaz, Pfarr., Croatien, b. Karlsstadt Berger Emil, Stud., Gonzagag. 5. I. h Bergner Eduard, k. k. j. Ob. Landesgerichtratt, Beethovenstrasse 11. at 5 Bergenstamm J., Edl. von, IL, Merelg. 8° Bermann Josef, Kunsthändl. Gartenbauges. Bernfuss Gregor M., Hochw., Cooperat., Post Kapelln N.-Oe. n Berroyer Emil, Enmen 63 6 3. Betzwar Dr. med. Anton, IV., Favoritenstr. 17 Salzburg. Manetin. Ragusa. Wien. Wien. Trient. Langenlois. Buda-Pest. Wien. Gloggnitz. Neunkirchen. Wien. Wien. Pressburg. Graz. Troppau. Wien. Wien. Nussdorf. Ragusa. Wien. Wien. Hernals. Ägram. Wien. Währing. Wien. Sipak. Wien. Graz. Wien. Wien. Jeutendorf. Wien. Wien. Mitglieder -Verzeichniss. - P.T. Herr Biasioli Carl, Stud. phil., Erlerstrasse 7 i Biesok Dr. Georg, Prof. am k. k. Gymnasium Bilimek Dominik, Custos des k. k. Museum Bisehing Anton, Realschul-Prof., Wieden Bittner Alex., Assistent, ob. Weissgbstr. 14, II. 3 Blasich Josef, Professor, IX. Bründlg. 7. Boehm Dr. Josef, Prof. d. Hochschule f. Bdklt., Reiterg. 17 . IN. Bohatsch Albert, II., Söhrefkasnse 2 e Bohatsch Otto, IV., Fleischmannsg. 8, III. Th. 21 Boller Adolf, Lehrer, Post Lilienfeld Borbäs Vincenz, Realsch.-Prof., Fabriksg. 9 Boschan Dr. Friedrich, Dominik.-Bast. 5 Boue& Dr Ami, IV., Lamprechtsgasse 6 ; Brauer Dr. Friedrich, Custos am k. k. zool. Hof- cabinet, Prof. d. Zool., an d. Univ., Wollzeile 23 Braun Ernst, Dr. d. Med., Kohlmarkt 11 Braun Heinrich, Chemiker III., Hpstr. 8. ? Breidler J., Architekt, ob. Weissgärberst. 15 .. Breindl Alfred, Stationschef der Südbahn Breitenlohner Dr. J., Prof.d. Hochsch. f. Bakltr. Brest] Dr. Rudolf, Exc. . . . A? Breunig Dr. Ferd., Prof. am Schott. Ei Ynakiimn Bruck Otto, Freih. v., b. österr. Lloyd Brunner v. Wattenwyl, Carl, k. k. Minist.- Rath im Handelsminist. Theresianumg. 25. Brusina Spiridion, Prof. u. Custos am naturh. -National-Museum . Bryck Dr. Anton, Prof. a ‚Chir. ‚rodiäske: 88 Buchmüller Ferdinand, Privat, VIL., Burgg. 108 Bunz Franz, Hochw., k. k. Feldcapl., p. Nabresina Burgerstein Alfred, Realsch.-Prof. IX., Hörlg.15 Buri@ Friedr., Curat-Caplan nächst Ragusa . Bursik Ferd., Hchw., Gym-Prf., Pst. Zahradka, Böhm. ı Cassian Joh. Ritt. v, oDit: a. Dpfschift.- Ges. Chimani Dr. Ernst v., k. k. Garde-Arzt, Rennw. 7 Chimani Carl, Exped.-Dir. k. k. Obersthof.- er Chornitzer Josef, I, Renngasse 4 . Christen Severin, P. Hchw., Gym.-Prof. Kärnt. Chyzer Dr. Cornel, Zempliner k. Com.-Phys. Claus Dr. Karl, k. k. Prof. d. Zool. Schttrg. 24 Colloredo-Mannsfeld, Fürst Josef zu, Durchl. Conrad Sigmund, 'Hochw., Wieden, Hauptstr. 79 XXVH Innsbruck. Strassnitz. Miramare. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Annaberg. Buda-Pest. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Steinbrück. Wien. Wien. Wien. Triest. Wien. Agram. Krakau. Wien. Comen. Wien. Brgat. Wojslawi£. Wien, Wien. Wien. Wien. St. Paul. S. a. Ujhely. Wien. Wien. Wien. 80 90 100 110 XXVII Mitglieder -Verzeiehniss, P. T. Herr Coppanizza Anton, Hochw., Domherr Csab Nicolaus v., Mediciner. Csatö Joh. v., Gutsbes. u. Veen Siehenp. Csellei Gustav, erzh. Oek.-Beamter P. ung. Altbg. Czarnecki Johann, Podwoloczyska, Galiz. Czech Theod. v., Dr. d. M. Ungarn. Czeglay Johann, k. k. Bezirksvorsteher a. D. Czermak Johann, Hochw., Prof., VII. Piaristeng. Czerwiakowski Ign., Dr. d. M., Prof. d. Bot. Czoernig Carl, Freih. v., k. k. Finanz-Secret . Dalla Torre Dr. Carl v., Prof. d. k. k. Lehrerb.-A. Damianitsch Martin, k. k. p. Gen.-Aud., Eli- sabethstr. 9 Liriaraen hp ereere er Dautwitz Friedr., k. k. Hofbau-Controlor Deml Dr. Arnold I., Habsburgerg. 10 . Deschmann Carl v., Custos am Landes-Museum Deödetek Josef, Prof. d. Realschule, Karolinenthal Dittrich Herm., Forst-Ingenieur, Böhmen Doblhoff Josef Freiherr v., I, Weihburgg. 26 Döll Eduard, Realschul-Direct. I., Ballg. . Dorfinger Johann, bei Wien Nr. 28 . ß Dorfmeister Georg, Ober-Ing. d. k. k. Ld.-Baud. Dorfmeister Vincenz, IX., Nussdorferstr. 25 Drasche Ritt. v., Wartinberg Heinr. I., Opernring Dürr Julius, Huddelsehrfner S Dzieduszycki Graf Wladimir, Hranaiskanerpl 45 Eberstaller Josef, Kaufmann ET. Eberwein Josef, Ingenieur Ebner Dr. Victor v., k. k.a. o. az Brofessdr Eckhel Georg v., Grosshändler Via di Vienna 2 Effenberger Dr. Josef, prakt. Arzt Egger Graf Franz, Kärnten ; Egger Graf Gustav, Kärnt. P. Thunsdörfs Eggerth Carl, Badeinhaber, Dürrerg. 14 . . Ehrenberg Herm., Buchh., III, Erdbergerstr. 3 Eichler Wilh. Ritter v. Eichkron, k. k. Hofrath EmichGustavv.Emöke, k.k.Truchsess,Franziskpl.7 Engel Heinrich, Hochw., Pfarrer, Ob.-Oe., Innkr. Enderes Dr. Carl Ritt. v., VIIL, Florianig. 46 Enderes Aglaja v. Engelthaler Hans, ana a Ara, Bursprachl Engerth Wilh. Freiher v., k. k. Hofrath, Direct. Entz Dr. Geza, Prof. d. Zool. a. d. Univers. Erber Josef, Naturalienhändler, Sigmundsg. 9 . Ragusa. Wien. Nagy-Enyed. Frauenkirchen. Kaczonorka. Tasnad Szanto. Troppau. Wien. Krakau. Triest. Linz. Wien. Schönbrunn. Wien. Laibach. Prag. Weisswasser. Wien. Wien. Salmannsdorf. Graz. Wien. Wien. Laibach. Lemberg. Kremsmünster. Wien. Graz. Triest. Hitzing. Treibach. St. Georgen. Wien. Wien. Wien. Buda-Pest. Thaiskirchen. Wien. Wien. Wien. Wien. Klausenburg. Wien. Mitglieder -Verzeichniss, 4 P T. Herr Erdinger Carl, Hochw., Domherr Etti Carl, III., Beatrixg. 16 ur, Eulinedhasen Dr. Const., Freih., k. " Prof. Eysank v., Marienfels Moriz, Prov. d. Ap. b. Wien ‘ Farmady P. Martinian, Hochw., Provincial . Feichtinger Alex., Dr., d. Med., k. Com.-Phys. Feiller Franz v., Privat, VI., Kirchengasse 40 . Fekete Fidelis v., Kapuziner-Ord., Vicar . Felder Dr. Cajetan, Bürgermeister, Operngasse 8 Fenzl Dr. Eduard, k. k. Regierungsrath, Prof. u. Dir. am k. k. bot. Hofeabinete, Rennweg 14 Feuer Dr. David, Waiznerstrasse Feyerfeil Carl, Hochw., Dir. a. Josefst. Bynk, Fieber Dr. Friedr., I. Dorotheerg. 5 Filiczky Theodor, Dr. der Med. Finger Julius, Sparkassebeamter, Nr. 68 Firganek Laurenz, k. k. Oberförster, Galizien . Fischbacher Alois, Cooperator., Weissgärber . Fischer Anton Ritt. v. Ankern, Elisabethstr. 12 Fitzner, fürstl. Reuss’scher Obergärtner, N.-Oe. Fleischer Gttlb., k.k.ev. Feldpred.I., Dorothg. 17 Forster Dr. Leop., Prof. a. k. k. Thierarz.-Institute Förster J. B., Chemiker, Laaerstr. 20 Frank Dr. Jehann, Advokat, Opernring 8 Frank Leop., Stud. 2 Franz Carl, Dr. d. Med., Mähr. Post Andtawka Freyn Josef, Staats- en der Istrianerbahn Friedrich Dr. Adolf, Apoth., Schönbrunnerstr. FriesachDr.Carlvon,k k.Prof., Strassoldostr. 900 Fritsch Anton, Dr. med., Cust. a. naturh. Museum Fritsch Carl, k. k. Vice-Dir. i. P., Theaterg. 14 Fritsch Josef, Privatier, Eichwaldthorstr. 16 Frivaldszky Johann v., I. Custos am Nat.-Mus. Fruwirth Eduard, Stations-Ing., Westbahnhof Fruwirth August, P. St. Pölten . { Fuchs Franz, Lehrer. N.-Oe., Post Röpgondorf Fuchs Josef, k. Rath, Landstr., Hptstr. 67 . Fuchs Theodor, 1. Cust. a. 1“ k. Hofmin.-Cab. Fugger Eberh., Prof. d. Ob.-Realschule Fuka Dr. Alois, k. k. Notar, N.-Oe. \ Furlic Franz, sup. Gymn.-Prof. d. Naturg. . Fürstenberg Friedr., Landgraf zu, Erzbischof Fuss Michael, Pfarrer nächst Hermannstadt Gall Eduard, erzherzogl. Secr., Favoritenstr. 18 a XXIX St. Pölten. Wien. Graz. Nussdorf. Pressburg. Gran. Wien. Esseg. Wien. Wien. Buda-Pest. Wien. Wien. Oedenburg. Unter-Meidling. Alt-Sandez. Wien. Wien. Ernstbrunn. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Rossitz. Pola. Fünfhaus. Graz. Prag. Salzburg. Teplitz. Buda-Pest. Wien. Freiland. Auersthal. Wien. Wien. Salzburg. Waidhofen a./Ibs. Fiume. Olmütz. Girlsau. Wien, 170 180 190 200 XXX Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Gassenbauer Mich. Edl. v., Rechngsr. Herrng. 13 Gasteiner J., Bürgerschullehr., VI. Spörlingasse Geiger Vinc., p. k. k. Rechn.-Offieial, Dalmatien Geitler Herrmann, Kaufmann u. Bez.-Schulrath Gerlach Benjamin, Hochw. Dir. d, Gymn. Giskra Dr. Carl, Excellenz Giuriceo Nicolaus R. v., k. k. ob. lagen EB Glowacki Julius, Prof. a. k. k. Gymnasium Gobanz Alois, k. k. Forstverwalt., Fleimthal, Tirol Gobanz Dr. Josef, k. k. a i Godeffroy Dr. Richard . ; Goldschmidt Moriz, Ritt. v., Opening Bi Görlich Cajetan, Pen Leiter d. Volksschule Grabacher Dr. Anton, k. k. Bezirksarzt . Graczyunski Dr. Adolf, Galizien . Grailich Alex., erzh. Oek. Beamt., P.u. Altenburg Grave Heinr., Civil-Ingen., Fünfhaus, Blütheng.b. Gredler Vincenz, Hochw., Gymn.-Professor . Gräffe Dr. Eduard, Inspector d. zool. Station . 6Gremblich Julius, Hochw., Gymn.-Prof., Tirol Grimus Carl R. v. Grimburg, k.k. Realsch.-Profess. Grobben Carl, Cand. phil., II., Taborstr. 27 Grössl Franz X., IL. Winterg. 23 Grundl Ignaz, Bar bei Gran. f Grunow Albert, Chemik. d. Metallwfab. N. Die. Grzegorzek Dr. Adalb., Hochw., Probst . Guckler Josef, Prof. am Neustädter Gymnas. . Gugler Josef, Gymn.-Prof., Ledererg. 8: .. Guppenberger Lambert, Hoch., Gym.-Prof. Gyergyai Dr. Arpäd v., k. Univ.-Professor : Haberhauer Josef, Naturalist, Ärpädg. 26 . Haberlandt Friedr., Prof.d.Hochschulef. Bodenk. Haberlandt Gottl., Det.d. phil. VIIL, Löwenbgg.'2 Haberler Dr: Jur. Fız. Ritter v., Bauernmarkt 1 Hackel Eduard, Gymnasial-Professor Hacker P. Leopold, Hochw., Capitular des Stiftes Hackspiel Dr..Jph., k. k. Gym.-Dir. Altstadt . Haerdtl August, Freih. v., Dr. d. M. . Hagenauer Franz, Bäckerstr. 4 . 5 Haider Dr. Joh., k.k: Reg.-Arztd. 8. I.-Reg. "Mähr, Haimhoffen Gustav Ritter Haim v., Director des k. k. Minist.-Zahlamtes, VIII, Florianig. 2 Halacsy Eugen, Dr. Med., Neubaug. 80. Halbhuber y. Festwill Ant., Freih., Excell. Wien. Wien. Lissa. Heiligenstadt. ; Stuhlweissenburg Wien. Zara. Pettau. Cavalese. Klagenfurt. Wien. Wien. Hainburg. Krems. Wadowice. Pfaffenwiese. Wien. Bozen. Triest. Hall. Bozen. Wien. Wien. Dorogh. Berndorf. Bochnia. Prag. Wien. Kremsmünster. Buda-Pest. Fünfkirchen. Wien. Wien. Wien. St. Pölten. Göttweih. Prag. Salzburg. Wien. Klosterbruck. Wien. Wien. Wien. © PT. Her Z. B. Ges. Mitglieder - Verzeichnisse. Haller Dr. Karl, k. k. Regierungsrath Hampe Clemens, Dr. d. M., Herrengasse 6 . Handtke Robert, Prof. des Land. Proseminar . Hanel Alois, Dechant, Böhmen ' Hanf Blasius, Hochw., Pfarrer, P. Neumarkt Ob. st, Hantken Max, R.v. Prudnik, Prof. Hochstr. 5 Hardegg Carl, p. k. k. Militär-Arzt, Neug. 169 Harner Dr. Ignaz, k. k. Regim.-Arzt 22. Inf.-Reg. Hartig Gustav, Lehrer, Böhmen . NE Hartinger Aug., Hof-Chromolithograph Haschek Jakob Karl, Dr. d. M., Ungerg. 1. Haszlinski Friedr., Prof. d. Naturgeschichte Hauer Franz R. v., k. k. Minist.-Rath, Dir. d. geolog. area) Canovagasse 7 ! Hauck F., k. k. Telegraf.- Beamt., Via Rosetti 299 Hausmann Franz, Freiher v. } Hayek Gustav v., Gym.-Prof., TIL, Marbkkanerp: 3 Haynald Dr. Ludwig, Erzbischof, Excellenz . Heger Rudolf, Apotheker, Galizien P. Przeworsk Heidmann Alberik, Hochw., Abt des Stiftes Hein Isidor, Dr. d. M., IX., Nussdorferstr. 51 Heinze Hermann, k. k. Linienschiffslieutn. I. Cl. Heinzel Ludwig, Dr. d. Med., VII., Kircheng. 3 Heinzel Ferdinand, k. k. Post-Controlor i. P. . Heiser Josef, Eisenwaaren-Fabriksbesitzer Helfert Dr. Josef Alex. Freih. v., geh. Rath, Exec. Heller Dr. Camill, k. k. Prof. d. Zool., Universität Heller Karl, k. k. Gym.-Prof., Unt. Alleeg. 30 Hepperger Dr. Karl v. Herman Otto v., Custos-Ad). k. air Mukenri Hetschko Alfred, Stud. phil., an d. Univ. Hibsch Josef E., Assist. a. d. k. k. techn. Hchsch. Hink Hermann, Gymnasial-Professor Hinterhuber Julius, Apotheker . Hinterwaldner J. M., Prof. d. Real.- Gytin. Hirner Josef, Kaufmann, VII., Neubaug. 70. Hirschler Salomon, Wollzeile 12 . HitschmannHugo, Red. d. landw. Zeit.,Fleischm. 6 Hizdeu B. v., Realitäten-Besitzer b. Wien Hodek Eduard, Präparator, Mariahilferstrasse 51 Hoefer Franz, Oberlehrer, Nussdorf bei Hoehnel Franz v., Assist. d.k. k. Hoch. f. Bodk. Hoelzl Carl, Prof. am Leopoldstädt. Real-Gymnas. Hoernes D. Rudolf, Prof. d. Geologie Univ. B. XXVI. XXXI Wien. Wien. St. Pölten. Saaz. Mariahof. Buda-Pest. Graz’ Spalato. Steinschönau. Wien. Wien. Eperies. Wien. Triest. Bozen. Wien. Kalocsa. Kancezuga. Lilienfeld. Wien. Pola. Wien. Wien. Gaming. Wien. Innsbruck. Wien. Bozen. Buda-Pest. Graz. Wien. Schlan. Salzburg. Hernals. Wien. Wien. Wien. Hacking. Wien. Wien. Wien. Wien. Graz. 250 260 270 280 XXX Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Hoffmann Aug. R. v. Vestenhof, k. k. Lieut. 21. Inf.-Reg. Hoffmann Otto, Fabrikant, see 15. Hoffmann Nicolaus, chir. Instrumentenmacher Hofmeister Wenzel, k.k. Offic., Gumpd.-Str. 63 Hohenbühel Ludw. Frh. v., p. k. k. Sect.-Chef, Tirol P Hohenbruck Arthur reiner V., Sectionenneh im k. k. Ackerbauministerium * Holzinger Dr.jur. Josef B., Advocat, Berlyahle 6 Holuby Jos. Ludw., ev. Pfarr., Post Väg-Ujhely Horväth Dr. Geyza v., Bezirksarzt, Abanjer Comit. Horväth Sigmund, Hochw., Prof. d. Mathematik Hoyos Grf. Ludw., k. k. Rittmeister Huber Eduard, Dr. Med. et Chir., I. Seilerg. 5 Hunka Ludw., Prof. an der Realschule Huter Ruppert, Hchw., Weltpriester, Tirol Hutten-Klingenstein, Moriz v., k. k. Ritt- meister a. D., Neut. Com. b. Gross-Tapolcsan HyrtlDr. Josef, k. k. Hofr. Prof. i. P., Kircheng. 2 Jablonsky Vincenz, Gymnas.-Professor JachnoDr. Johann, Hauptlehrer a. Seminar, Galiz. JeittelesLudw.,k.k. Prof. d. Lehrerinnenbldgs.-A. Jermy Gust., Prof. der Naturg. am Gymnasium Jesovits Dr. Heinrich, Apoth., I., Kolowratring 4 Jikeli Carl j. ; ESTER 9} Junoviecz Rudolf, Eee Profssar Juränyi Dr. Ludwig, Univ.-Professor d. Botanik Be Jakob, Ingen. d. k. k. Dicast.-Geb.- ‚ Salvatorgasse 12 . . . e Just Suppl. d. Com.-Ob. Ren Kaiser Josef, Dir. d. Bürgerschule, IV. Kärkes 11 Kalbrunner Hermann, Apotheker Jah Kalchbrenner Carl, Pastor, i. d. Zips Kapeller Ludwig, Mechaniker, Wied. Freihaus Karl Dr. Joh., Adjunct a. ung. Nat.-Museum Karrer Felix, k. k. Beamter i. P. N Kaspar Rudolf, Hochw. Dechant, b. Hullein, Mähr. Kaufmann Josef, IV., Neumanng. 5 Kempelen Ludwig v., ob. Donaustr. 29 N Kempf Heinr., Lehramtscand. Ob.-Döbl., Hptstr.42 Kerner Dr. Ant., Ritter v. Marilaun, Prof. der Bot. Kerner Josef, k. k. Landesgerichtsrath, Alleestr.21 Khevenhüller-Metsch, Fürst Rich. zu, Durchl. Czaslau. Wien. Laibach. Wien. Hall. Wien. Graz. Nemes-Podhrad. Forrö. Erlau. Laibach. Wien. Warasdin. Sexten. Gross-Bossän. Perchtoldsdorf. Krakau. Stanislau. Wien. Szepes-Iglo. Wien. Hermannstadt. Czernowitz. Buda-Pest. Wien. Böhm. Kukus. Wien. Langenlois. Wallendorf. Wien. Buda-Pest. Döbling. -Holeschau. Wien. Wien. Wien. Innsbruck. Krems. Ladendorf. Mitglieder -Verzeichniss. Kinsky Ferdinand, Fürst Durchlaucht . Kispatic Michael, Ob. Realsch. Professor Kittel August, pract. Arzt, N.-Oe., Marchfeld Kittel Dr. Med. Franz, bei Wittingau . Klein Julius, Prof. d. Bot. Josefs-Polytechn. Klemm Josef, Buchhändler, hoher Markt 1 Klessl Prosper, Hochw., Hofmeister des Stiftes Klinger Josef, an der Lehrerbildungs-Anstalt . Knapp Josef, III, Rudolfsg. 40, 13 u Knauer Dr. Blasius, k. k. Ob.-Gymn.-Prof. .. Knauer Dr. Friedr. Karl, I., Esslinggasse 4 Knöpfler Dr. Wilhelm, k. k. Kreisarzt Koch Dr. Adolf, Gisellastr. 3 . ru Kodermann Cölestin, Hochw., Stifts-Hofmeister, Steierm. Köchel Dr. Ludwig, Ritter V., k Rath, Hofearlsin 3 Koelbel Carl, Assist. a. zool. Hofe., Wasag. 28 Kolazy Josef, k. k. Official, an, 3. Kolbay Johann . ! Kolndorfer Josef, k.k. Hinanz. he Connie, Gärtnerg. 43 ae Kolombatovi£ Georg, k. © Prof. d. ob. Beldchiali Komers Carl, Kastner, Ungv. Com., P. Csap Königswarter Moriz, Freiherr von L Kopecky Josef, k. k. Gymnas.-Professor . Kornhuber Dr. Andr., k. k. Prof. d. Technik . Kotschy Dr. Eduard, Advocat, Gemeindeg. 6 Kowäcs Adalbert, Prof. d. Naturw. a. Gymnasium Kowarz Ferd., k. k. Telegraphenbeamter, Böhmen KrafftDr. Guido, k.k. Prof. d. Techn., Ungarg. 26 KrausDr. Herm., Assistent a. k. k. zool. Hofcab. Krenberger Jos. Caplan b. Bar. Kaiserstein, Bräunerstr. 9 > Kriesch Johann, Prof. am IOKoh Holkrtechricum Krist Dr. Josef, k.k. L.-Schul.-Insp., Opernrg. 23 Kristof Dr. Lorenz, Lyceal-Prof., Heinrichstr. 8 Krone Wilhelm, Professor d. Staats-Realschule Krueg Julius, Doct. d. Med., Döbling b. . j Kundrat Jos., Leibkammerdiener Sr. Maj. d. Kais. Kundt Emanuel, Dr. d. Med. url, Künstler Gust. A, Realitätenbes,, Sobiekkig, 25 Kusebauch Wenzel, Hochw., p. Militär Caplan. Kutschera Franz, k. k. Beamter, VIII. Reiterg. 12 XXXIUI Wien. Agram. Ob. Siebenbrunn. Platz. Buda-Pest. Wien. Vorau. Salzburg. Wien. Wien. Wien. Maros-Väsärhely. Wien. St. Lambrecht. Wien. Wien. Wien. Eperies. Wien. Spalato. Salamon. Wien. Pisek. Wien. Fünfhaus. Marmaros Sziget. Asch. Wien. Wien. Wien. Buda-Pest. Wien. Graz. Trautenau. Wien. Wien. Oedenburg. Wien. Strass. Wien. Kuzmic Joh. E., Hochw. M. d. Pbarm. F. O. Pr. Ragusa. e* 340 350 360 XXXIV * Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Lang Franz, Pharmac. Mag. 296. Lang Carl, Mag.-Secretär, Bealizenehrnekensd 98 Langer Dr. Carl, k. k. Hofrath, Prof. a. d. Univ. Latzel Dr. Robert, k. k. Gym.-Prof. Hegelg. 3 Lazar Matthäus, k. k. Gymn.-Professor ı Lechner Dr. Franz, Rit.v., k.k. Notar, Bauernm. 8 Leinkauf Dr. Johann, k. k. Prof., IV. Hauptstr. 65 Leinweber Conrad, k.k. p. Hofgärt., Palfyg. 16 Leitenberger Heinr., k. k. Realschul-Professor Leitgeb Ludwig, P., Capitular des Stiftes Leithner Dr. Franz, Advokat . Lenhossek Dr. Josef v., Professor . Lenz Dr. Oscar (d. Z. in Afrika). Fun Letocha Ant. Edl. v., p. k. k. Krgscom., Zeltg. 10 Liechtenstein Joh., reg. Fürst von und zu LichtensternFrh. Kranz, k.k.Hptm.a.D., Slzbg. Lihotzky Moriz, Magistratsbeamter Lindpointner Anton, Hochw., regul. One Lippert Christian, k.k. Ob.-Forstrath im Acker- bau-Ministerium 2 ICE Reken! Lögler P. Augustin, Fr. 0. Pr. ; Löw Franz, Dr. d. Med., 43 bei Wien . Löw Franz, Dr. d. Med., Wieden Hauptstr. 47 II. Löw Paul, IV., Hauptstr. 47°... Lopuschan Johann, Gymn.-Prof., b. ts Lorenz Dr. Jos., Min.-Rath im k. k. Ackerb.-Min. Ludwig Dr. Ernst, a. Prof. a. d. Universität Lukätsy P. Thom., Quardian d. Franc.-Conv. . Lunkanyi Carl v., Gutsbesitzer . 5 Luschin Dr. Andıens, Ritter v. Eihensreih V., Wehrg. 2 : Majer art Hochs Pfanrer eh, or Post Värosled . { Makowsky Alex., k. k. Prof. ni Merhn) Thalg. 95 Maly Franz, k. k. Hof-Gärtner, Belvedere Mandl Dr. Ferdinand, Asperng. 1 - Mann Jos., a. k. k. zool. Hofcab., III., am Banal 17 Marchesetti Dr. Carl v., Dir. d. städt. Museum Marenzeller Dr. Emil v., Custos am k. k. zoolog. Hofcabinete, Johannesg. 1 . . Margo Dr. Theodor, Prof. d. Köhlogie Marno Ernst. ‘ Marschall Gf. Aug., Schonmreen an 152 Maschek Adalbert, fstl. Rohan. Gartendirector Perchtoldsdorf. Wien. Wien. Wien. Görz. Wien. Wien. Baden. Trautenau. Göttweih. Krems. Buda-Pest. Wien. Wien. Wien. Aigen. Wien. St. Florian. Wien. Mähr. Trübau. Heiligenstadt. Wien. Wien. St. Georgen. Wien. Wien. Eisenstadt. Oedenburg. Wien. Polany. Brünn. Wien. Wien. Wien. Triest. Wien. Buda-Pest. Wien. Ob. Meidling. Sichrow. 2 > 370 Mitglieder-Verzeichniss. * P. T. Herr MassapustHugo, Prof. a. d. Hand. u. naut. Akad. Matz Maximilian, Hochw., Pfarrer, N.-Oesterr. Maupas Peter Doimus, Erzbischof, Excellenz Mayer Anton, Secr. d. Ver. f. Landeskunde . Mayerhofer Carl, k. k. Hof-Opernsg., Elisabstr. 5 Mayr Dr. Gustav, Prof., Landstr., Hauptstr. 75 Mendel Gregor, Hchw., Prälat d. Augustiner . Mertha Johann, Beamt. b. ob. Gerichtshofe, VI. Metzger Ant., Spark.-Beamt., II., roth. Kreuzg. 8 Mich Josef, Prof. am k. k. ann : Michl Anton, Realsch.-Prof., VIL, Zieglerg. 39 Miebes Ernest, Hochw., Director am k. k. Gymn. Mihailovic Viet,, Hochw., Prof. am k. k. Gymn. Mik Jos., Prof.a.akad.Gymn., Marokkanerg. 3, 11.50 Mikosch Carl, Assist. am Pflanzenfis.-Inst. Miller Ludwig, Adjunct im k. k. Ackerbau-Minist. Mitis Heinr. v., k.k. WET Tale Poststr. 92 ; Mojsisovies Dr. August v. Mona, ke d. zoot. Inst. u. Docent a. d. Universität Möller Dr. M. Josef, VIII. Schlösselg. 3 . Moser Dr. Carl, Profess. d. Staats-Gymn. Much Dr. Mathäus, VIIL, Josefigasse 6 Mühlich Alois, Beamter d. Nordb., III, Bestes, Müller Florian, Hochw., Pfarrer, Marchfeld . Müller Hugo, Grünangergasse 1. Müller Jos., Verw.d. Zuckerfabrik, i. Oedenb. Com, Müller Dr. Theodor (Buchh. J. N. Teutsch Ki Müllner Michael F., Neugasse 39 Se Mürle Karl, Prof. d. k. k. Milit.-Unt.-Realsch. Nader Dr. Jos., Primararzt im Verabreukdchänk Nahlik Joh., Edl. v., p. k. k. Oberlandes-Gerichts- rath, Taborstr. 27 0% Nemethy Ludwig v., Coop. St. Anna, Warskrstädt Neufellner Karl, Rüdigerg. 6 al Neugebauer Leo, Prof. d. k. k. Mar.- Heulach. Neumann Dr. Filipp, prakt. Arzt ! Neumayr Dr. Melch., a. Univ. Prof. d. Paläontol, Neuper Franz, k. k. Postmeister, Obersteier Nickerl Ottokar, Dr. d. M., Wenzelsplatz Nicolich Emanuel, Prof. d. Realsch. Dalmat. Niessl v. Mayendorf Gust., Prof. a. d. Technik Noestelberger Frz., Hchw. Pfarrer, Städteld. Nowicki.Dr. Max., Prof. d. Zool. a. d. Universität XXXV Triest. Höbesbrunn. Zara. Wien. Wien. Wien. Altbrünn. Wien. Wien. Troppau. Wien. Schlacken werth. Zengg. Wien. Wien. Wien. Penzing. Graz. Wien. Triest. Wien. Wien. U. Siebenbrunn. Wien. Csepregh. Bregenz. Rudolfsheim. St. Pölten. Mauerbach. Wien. Buda-Pest. Wien. Pola. Lugos. Wien. Unt. Zeiring. Prag. Curzola. Brünn. Ober-Absdorf. Krakau, 410 420 430 440 XXXVI " Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Oberleitner Frz., Hchw., Pfarrer, Ob.-Oe., Post Dirnbach . SL DEAN „. Obersteiner P. Ta Hochn) Ges ellenhane ; Oesterreicher Tobias, Freih. v., k. k. Linien- schiffs-Capitän . 5 Öfenheim Victor Ritter v. Pontenkin N Ofenheimer Anton, Slavonien Ortmann Johann, Rechn.-Rath b. o. alas. -Hof Pacher David, Hochw., Dechant, Kärnten Palm Josef, Prof. am Gymnas., Ob.-Oe., Innkreis Pantoczek Dr. Josef. ah 2 Paradi Koloman, Prof. a. Ober- sure \ Parreyss Ludwig, III., Rochusgasse 12 : Paulinyi Paulin, Höchwl Seelsorger, Siebenb. Pawlowski Dr. Alexander, Ritter v., k. k. Hof- rath u. Director d. Theresianischen Akademie Pazsitzky Eduard, Dr. d. Med., Stadtarzt Peitler Anton Josef v., Hochw., Bischof, Exec. . Pelikan v. Plauenwald Ant., Minist.-Rath u. Vice-Präsident d. k. k. n. ö. Fin.-Landes-Dir. Pelzeln Aug. v., 1. Custos a. k. k. zool. Hofcab. Perczel Johann, Lehr. a. d. evang. Bürgerschule Pesta Aug., k. k. Finanz-Minist.-Coneipist . Petter Dr. Alexander, g. Hofapotheker Petrino Otto, Freib. v., Gutsbesitzer . Petris Gerardo di, Podestä, Istrien . Peyritsch Dr. Joh., Custos d. k. k. bot. Hofcab. Pichler Johann, Realschul-Supl., Laudong. 16, 3 Pick Dr. Adolf Jos., Hirscheng. 33 . ! Ä Pierschke Heinrich, IX., Nussdorfstr. 66 Pilar Dr. Georg, Custos am k. National-Museum Pittoni Josef Claudius Ritter v. Dannenfeldt, k. k. Truchsess, Corso Francesco Giuseppe 68 Planer B., Knabschul.-Lehr., II., Weintraubg. 13 Plason Dr. Adolfv., k. k. Min.-Secret., Postg. 22 Plenker Georg Freih. v., k. k. Min.-R., Seilerst.1 Plohn J., Dir. d. Knabenschule, unt. Donaustr. Poduschka Franz, Archit., III., Hauptstr. 81. Poetsch Dr. Ignaz Sig., b. Gresten N.-Oest. Polak Dr. J. E, Salzgries 23, II. 26 & Pokorny Dr. Alois, Dir. d. act. Realg., k.k. Regierungsrath, Taborstr. 24. Pokorny Eman., Präfeet a. k. k. ea Pongratz Be v., Hchw., Prov.d. Minorit.-Ord. St. Pankraz. Innsbruck. Pola. Wien. Nasice. Wien. Obervellach. Ried. Pressburg. Klausenburg. Wien. Maros-Väsärhely. Wien. Fünfkirchen. Waitzen. Wien. Wien. Oedenburg. Wien. Salzburg. Czernowitz. Cherso. Wien. Wien. Ober-Döbling. Wien. Agram. Görz. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Randegg. Wien. Wien. Wien. Miskolez. Mitglieder -Verzeichniss. “ } P. T. Herr Poppinger Otto, Waldmeistr. d. Stift. Göttweih Porm Dr. Adolf, Bürgerschuldirector Porcius Florian, Distr.-Vice-Capitän, Srebenie Pospischill Joh. N., k. k. Milit.-Bez.-Pfarrer . Poszvek Gustav, a Professor . Prausek Vinzenz, k. k. Landesschulen- Inspector Bergstr. 20 . Preissmann Ernest, k.k. Kieh Tr Birrina 16 Prelog Michael, Supplent d. Oberrealsch. Prihoda Moriz, k. k. Milit.-Beamt. i. P., Engelg. 4 Privorsky Alois, k. Münzwardein ? ProchaskaLeop., grfl.Zichy. Schlossgtner., N.- 0e. Pullich Dr. Georg, Hoch., Schulrth., Gym.-Dir. Purkyne Emanuel, Prof. d. böhm. Forstsch. Putz Josef, Hochw., Dir. am Piarist.-Gymn. Raimann Leopold, N.-Oe. Ld.-Beamt. Johanng. 31 Racovac Dr. Ladislav, Primararzt ae de Rath Paul, Hochw., Villa Metternich Rathay Emerich, Prof. d. oen.-pom. N Rauch Augustin, Hochw., Coop. b. Wels. Ob.-Oe. Rauscher Dr. Robert, p. k. k. Finanzrath Rehmann Anton, Dr. d. Phil, Krzyzowa 21 Reichardt Dr. Heinr..Wilh., 1. Custos am k. k. bot. Hofcab., Univ.-Professor, III., Traung. 4 . Reisinger Alexand., p. Director, Ottakringstr. 82 Reiss Franz, prakt. Arzt ; Reithammer Ant. Emil, Apotheker, ma Reitter Edmund, Oekonomie-Verw., Mähren Rescetar Paul, Ritt. v., k. k. Hofrath a. D. Ressmann Dr. juris F., Kärnten Reuss Dr. Aug. Leop. Ritt. v., Mariakiliänstn: 5 Reuth P. Emerich Ludwig, Hochw., Katechet Richter Ludwig, (Adr. L. Thiering) Marie Valeria- gasse 1 Richter Dr. ineanzı. Gntehestke Haborste‘ 17 Rieder Franz, Lehrer, Hundsthurmerstr. 50 . Rittler Julius, Gewerksbesitzer . . Robi@ Sim., Hchw., Administr., Krain, P. Zirklach Rock Wilhelm, IT, Heinenen 24, I. Rogenhofer Alois Friedrich, Custos am k. k. zool. Hofcabinete, Josefstädterstrasse 19 3 Rollet Emil, Dr. d. Med. I., Hohenstaufeng. 10, 3 Ronniger Ferd., Buchh., I., Rothenthurmstr. 15 Rosenthal Ludwig Ritter v., Bäckerstr. 14 . XXXVN Gurhof. Zwittau. Naszod. Brünn. Oedenburg. Wien. Graz. Agram. Wien. Kremnitz. Hainburg. Trient. Weisswasser. Krems. Weinhaus. Agram. Wien. Klosterneuburg. Thalheim. Linz. Krakau. Wien. Hernals. Kierling. Pettau. Paskau. Ragusa. Malborgeth. Wien. Nemet-Ujvar. Buda-Pest. Wien. Wien. Rossitz. Ulrichsberg. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien, 490 500 520 XXXVII PINS arerr „ ” br) ” b}] ” „ „ Fräul „ Herr N 7 „ „ „ , Y „ bl ” 7) h) „ Y br} br br] 7 n ” b) n n Mitglieder -Verzeichniss. Rossi Ludwig Rostafinski Dr. Jos., Doc. d. Bot. ana 158 Rothschild Albert, Freiherr v. A Rottensteiner Franz, Wirtschfts.-Dir. \h Palkat Rudrof Dr. Ludwig, prakt. Arzt, N.- O8. Rupertsberger Mathias, Hchw., Coop. Ob.-Oe. Saga Dr. Karl, Graben 39, 1. 2. Sagburg Eurich v., I., Dorotheerg. 3 . Sajo Karl, Grundbes., Hartyan N Sauli Ludw., Stud. phil., III. Rennweg 42 Saxinger Eduard, Kaufmann . s Searpa Georg, Canonicus, EHE eeton Schaitter Ignaz, Kaufmann & Schaub Robert Ritt. v., IIL, Lagerg. 9 Schauer Ernst, Kr. Zloezow, Post Brody Scheffler Carl, Sparkasse-Beamter . Schenk Moriz, Elisabethstr. 3, I. ; Scherfel Aurel, Apoth., Post Poprad . Scheuch Ed. Nat.-Bank-Beamter ; Schiedermayr Dr. Carl, k.k. Land.-Sanit. „Ref. Schiffner Rudolf, Apotheker, Leopoldstadt . Schindler Carl, VI, Schmalzhofgasse 10 Schleicher Wilhelm, Oekonomiebes., N.-Oe. Schlesinger Ed., Dr. Med., Praterstrasse 51 Schlosser Dr. Jos. R. v. k. Pro- tomedicus Schmerling Anton Ritter V., Exeellenz Schmidek Carl, Hochw., k. ® Gymn.-Professor . Schmid v. Schmidsfelden Karoline Schmidt Ferdinand sen., Kärntnerstr. 70 . . Schmidt-Goebel Dr. Herm. Max, Prof., Land- str. Hauptstrasse 9 . SINN HERE BE Schmölzl Leopold, k. k. Förster, N.-Oe. P.Payerb. Schmuck J. v., Mag. d. Pharm., Tirol 5 Schoenn Moriz, k. k. Mil.-Rech.-Offie. Hptstr. 13 Schreiber Dr. Egid, Director d. Staats-Realsch. Schröckinger-Neudenberg Julius Bar. v., Sections-Chef d. k. k. Ackerbauministeriums Schroff Dr. D. Carl Ritt. v., k. k. Hofrath . Schubert W., k. k. Schulrath, Gymn.-Direetor Schuler Joh., Lehramts-Cand., IIL., Ungarg. 57 Schulze Dr. Frz. Filh., Prof. d. Zool. Univ. Schütz Dr. Jak., Privat-Doc. an der Universität Schulzer v. Müggenburg Stef., k. k. Hptm. Agram. Krakau. Wien. Fronsburg. Raabs. Wallern. Prag. Wien. Waitzen. Wien. Linz. Lesina. Rzeszow. Wien. Pieniaki. Wien. Prag. Felka. Wien. Linz. Wien. Wien. Gresten. Wien. Agram. Wien. Brünn. Vöslau. Laibach. Wien. Nasswald. Schwaz. Penzing. Görz. Wien. Wien. Bielitz. Wien. Graz. Prag. Vinkovce. Mitglieder -Verzeichniss. PT. Herr Schur Dr. Ferdinand, e. Prof., Eichhorngasse 72 ” Schwab Adolf, g. Apotheker, Mähren . Schwab Michael, Hochw., Domscholaster . Schwaighofer Anton, Stud. phil, Heumarkt 9 Schwarz Gust. E.v.Mohrenstern, Praterstr. 23 Schwarz-Senborn Freih. Wilh. v., Excellenz Schwarzel Felix, Oek. b. Böhm.-Deutschbrod . Schwarzenberg Fürst Joh. Adolf, Durchlaucht Sedlitzky Dr. Wenzel, Apothek. Westbahnstr. 19 Seidler Adolf Ritt. v., IL, Kolowratring 10 . Senoner Adolf, IIL, Marxergasse 14 k Seri Joh., Mag. d. Phar., Apotheker, a 63 Setari Franz, Dr. d. Med. { the Sigl Udiskalk, P. Hochw., Gymn. aeriok Sigmund Wilhelm j., Böhmen ; Simonic Anton, k. k. Oberlandesger. -Official Simony Dr. Friedr., k. k. Prof., Salesianerg. 13 Simony Dr. Oscar, Doc. d. Hochschule f. Bodenk. Sincich Joh., Hochw., Domh. a. d. Kathedrale Sindelar Carl, Präm.-Prior, b. Humpoletz Skofitz Dr. Alexander, V., Schlossg. 15 . Smith Anna Maria. RL Sohn Roman . £ Sommer Otto, Erzh. Oek. an, Wiezelh. bon Sperlich Carl, Grdbchsführ. d. k. k. Landesger. Spitzy Josef N., Handelsmann, Untersteiermark Spreitzenhofer @. C., Spark.-Beamt. Postg. 20 StacheDr. Guido, k.k. Bergr. d. geol. Reichsanst. Stadler Anton, Dr. d. Medicin E Standhartner Dr. Jos., k. k. Prkmaraiel 2. er Stanka Norbert, Hochw., Pfarrer, Alservorstadt Staub Moriz, Prof. a. Seminar d. Univ., Tabakg. 27 Stauffer Vinc., Hochw., Bibliothekar, Stift . Stefanovices Thomas, Dr. d. Med., Stadtarzt . Steindachner Dr. Fr., Dir. d. k. k. zool. Hofe. Steiner Dr. Julius, Prof. am Staats-Gymnas, Steinhauser Anton, k. Reg.-Rath, Wallnerstr. 11 Stellwag Dr. Carl v. Carion, k. k. Prof. . Stenzl Anton, Dr. Med., IX., Nussdorferstr. 25 Sternbach Otto, Freiherr v. Stieglitz Franz, Hochw., Pfarrer, P. "Ried, Tnnk: Stöger Wilh., k. k. Ob.-Förster, Piesting, N.-Oe. Stöger Franz, Lehrer b. Wien 3 Stohl Dr. Lukas, fürstl. Schwarzenbg. Keabanzt Z. B. Ges. B. XXVI, XXXIX Brünn. Mistek. Triest. Wien. Wien. Wien. Bastin. Wien. Wien. Wien. Wien. Penzing. Meran. Seitenstetten. Reichenberg. Zara. Wien. Wien. Triest. Seelan. Wien. Fiume. . Graz. Lendorf. Wien. St. Leonhard. Wien. Wien. Wr.-Neustadt. Wien. +» Wien. Buda-Pest. Melk. Temesvar. Wien. Klagenfurt. Wien. Wien. Wien. Bludenz. Tumelsham. Hörnstein. Mauer. Wien. f 580 590 600 610 XL Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Stoitzner Carl, Lehrer, H., Taborstr. 57 Storch Dr. Franz, k. k. Bezirksarzt, Pongau Stränsky P. Franz, Hochw., Post Polna Böhmen Strauss Josef, städt. Marktcommiss., Waage. 1 Strebitzky Irenäus, Kapuz.-Ordens-Provinzial . Streinz Josef Anton, Dr. d. Med. Burgring 16 Strobl Gabriel, Hochw., Gymn.-Professor Ströbitzer Martin, Hochw., Pfarrer, N.-Oe. Studnicka Dr. Franz, Prof. d. Mathematik . Studnicka Karl, k. k. Artill.-Ober-Lieutenant . Stummer Jos. R. v., Präs. d. pr. K. Fd.-Ndbahn. Stur Dionys, k. k. Bergrath d. geol. Reichsanst. Stussiner Josef, Elisabethstrasse Nr. 7, II. SuessDr.Eduard, k.k. Univ.-Prof., I., Novarag. 49 Suttner Gundaker Karl, Freiher von . h Svanda Stefan, Punzg.-Beamt., Gumpendstr. 63 Szabo Dr. Alois v., Thierarz.-Inst.-Director . Szaniszlö Dr. Alb., Professor, Vorstadt Monostor Szmolay Dr. Wilhelm, Ober-Com.-Physicus . Szontagh Dr. Nicolaus v., Rosenplatz 2. Tauscher Dr. Julius Aug., k. Hon. Com.-Physicus Teller Friedrich, Ass. d. geol. Lehrk., Ob. Weiss- gärberstr. 14 Sr : Tempsky Friedrich, Buchhändler) L Thanhoffer Dr. Ludw., Josefstadt, Stationkgl 99 Then Franz, Präfect a. d. k. k. Theres. Akademie Thümen Felix, Freih. v., k. k. Adj. d. Vers.-Stat. Tief Wilhelm, Gymn.-Prof., k. k. Schlesien . Tomaschek Dr. Ignaz, k. k. Univ.-Bibliothekar Tomek Josef, Dr. d. Med., fürstl. Leibarzt . Tommasini Mutius Josef Ritt. v., k.k. Hofrath Töth Franz, Hochw., Gymnasial-Professor Toula Dr. Franz, Realsch.-Prof., Kircheng. 19 . Treuinfels Leo, Hochw., Post Mails, Tirol . Tschernikl Carl, k. k. Hofgärtner . ; Tschusi Vict. R. v. Schmidhofen, b. Haller Türk Rudolf, k. k. Finanz-Min.-Secretär, Lagerg. 1 Turezynski Emerich Ritter v., Gym.-Prof., Gal. Unterhuber Dr. Alois, Prof. am Real-Gymnas. Urban Em., Prof. a. Real-Gymn., Ob.-Oe. Valenta Dr. Alois, k. k. Prof. u. Spitalsdirector Vesque v. Püttlingen Joh. Freiherr v., k. k. Sectionschef, Kantg. 8 . } Viehaus Claud., Hochw., Stiftscapitulär Wien. St. Johann. Schlapenz. Wien. Wien. Graz. Deittenstätten. Frankenfels. Prag. Cattaro. Wien. Wien. Prag. Wien. Wien. Wien. Buda-Pest. Klausenburg. Temesvar. Buda-Pest.. Ercesi. Wien. Prag. Buda-Pest. Wien. Klosterneuburg. Freudenthal. Graz. Ladendort. Triest. Fünfkirchen. Wien. Marienberg. Innsbruck. Tennenhof. Wien. Drohobyeä. Leoben. Freistadt. Laibach. Wien. Kremsmünster, Mitglieder -Verzeichniss. & PP. T. Herr Vielguth Dr. Ferdinand, Apotheker, Ob.-Oestr. Vivenot Franz, Edl. v., VIL, Breiteg. 9 . N Matth., Hochw., Pfarrer . Vogel A. F., k. k. Schlossgärtner f VoglDr. ER k. k. Univ.-Prof., Währinversts. 31 “Voss Wilh., Professor d. Staats-Ober-Realschule Wacht] Friedr., k. k. Oberförster, III, Lagerg. 6 Waginger Dr. Carl, Piaristengasse 7 . Wagner Paul, Untere Donauzeile 12 Wajgiel Leopold, Prof. am k. k. Gymnasium Wallentin Dr. Ign., Prof., Staats-Real-Gymn. Wallner Dr. Ignaz, k. Professor Walter Julian, Hchw. P.O.P., Gym.-Prof., 892 Mi WankelDr. Heinr., frstl. Salm’scher Hütten-Arzt Watzel Dr. Cajetan, Prof. am Gymnasium WawraDr. Hein. Ritt.v.Fernsee,k.k.Mar.-Stbszt. Weidenholzer Johann, Hochw., Coop., Ob.-Oe. Weigelsberger Franz, Hochw., Pfarrer, N.-Oe. Weinke Franz Karl, Dr. d. Med., Tuchlauben 7 WeinzierlTheod.Ritt. v., Cand. phil. Lichtststr.41 Weiser Franz, k. k. Bez.-Ger.-Adjunct Weiser Dr. M. E., k. k. Reg.-Arzt u. Sanur Weiss Dr. Adolf, Regier.-Rath, k. k. Univ.-Prof. Well Dr. Wilh. Edl. v., k. k. Hofrath, Ungerg. 41 -Wesselovsky Dr. Karl, Arvaer Com. . Wierer Lud. v. Wierersberg . } Wierzejski Dr. Ant., Prof. d.k. k. Ob. eelach Wiesbaur Joh., Hchw. S. J., Professor a. Colleg. Wiesner Dr. Jul., k. k. Univ.-Professor Wilezek Hans Graf, Excellenz, geh. Rath Wilhelm Dr. Gustav, Prof. a. d. tech. Hochschule Wilkens Dr., Prof. d. k. k. Hochsch. f£. Bdelt. Wisinger Carl, Realschul-Prof. Ung. Ey Wladarz Dr. Michael, k. k. Notar, Steiermk. Wolff Gabriel, Mag. d. Ph., Apothek., Siebenb. Woloszezak Eustach, Ass. d. Lehrk. f. Bot. Wostry Carl, k. k. Kreisarzt . : Wüllersdorf-Urbair Bernh. Freih. v., u Zahn Dr. Franz, k. k. Professor . Zebrawsky Theophil, Ingenieur, ee Zeller Fritz, Kaufmann, Postgasse 20 . Zeni Fortunato, städt. Bibliothekar . Zimmermann Dr. Heinrich, Edl. v., k. a pP. General-Stabsarzt, I., Wallfischgasse 8 . XLI Wels. Wien. Gravosa. Miramar. Wien. Laibach. Wien. Wien. Buda-Pest. Kolomea. Brünn. Oedenburg. Prag. Blansko. Böhm.-Leipa. Pola. Mondsee. Michelhausen. Wien. Wien. Stockerau. Buceari. Prag. Wien. Arva Varallja. Wien. Krakau. Kalksburg. Wien. Wien. Graz. Wien. Szekesfehervär. Murau. Thorda. Wien. Saaz. Graz. Wien. Krakau. Wien. f Trient. Wien. f* XLII Mitglieder -Verzeichniss. P. T. Herr Zinnern Joh. Edl. v. Burgthal, Eisenbahn-Ingen. Siebenbürg. b. Karlsburg . . - San vMALIBTZE Zipser Carl Eduard, Rector der Stadtschule . Bielitz. Zsigmondy Dr. Adolph, k. k. Primar Krankenh. Wien. u) Irrthümer im Verzeichniss und Adressänderungen wollen dem Secre- tariate zur Berichtigung gütigst bekannt gegeben werden. EN P. T. Herr Mitglieder -Verzeichniss, XLIH ; Ausgeschiedene Mitglieder. 1. Durch den Tod: Alefeld, Dr. d. Med. Cubich Johann Dr.d.Med. Ehrenberg Dr. Chr. Gtfr. Ferrari Angelo Graf. Foetterle Franz. Gassner Theodor, Hochw. Hopffer Dr. C. Kaltenbach J. H. Kotzaurok Anton. Küster Dr. H. C. Newmann Edward. 2. Durch Austritt: Bobies Franz. Buschmann Ferd. Freih. Funke Wilh. Gottwald Johann. HammerschmidDr.Joh. Höbert Dr. Clemens. P. T. Herr Notaris de G. P. T. Herr Pokorny Rudolf. Riehl Friedrich. Rolli Dr. Ettore. Schultz Friedr. Seunig Eduard. Sina Simon Freiherr v. Theodori Dr. Carl. Velten Dr. M. Wittman Alois. Wright Dr. Strethill. Kolbe Josef. Kuncze Leo F. Petter Carl. Ulrich Dr. Franz. Villers Alex. Freih. v. Wankel Dr. Heinr. 3. Wegen Zurückweisung der Einhebung des Jahresbeitrages durch Postnachnahme: P. T. Herr Brassai Sam. ”» ” ” ” Jelinek Anton. Lomnicki Maryan. P. T. Herr Madaras E. ” ”» Planner Johann. XLIV Lehranstalten und Bibliotheken. Lehranstalten und Bibliotheken, welche die Gesellschaftsschriften beziehen. Gegen Jahresheitrag. Agram: K. Ober-Realschule. 3 K. Gymnasium. Berlin: K. Bibliothek. Bielitz in Schlesien: Lehrerbildungsanstalt. Bozen: Lehrerbildungsanstalt. »„ K.k. Staats-Gymnasium. Bregenz: Landes-Museumsverein. Brixen: Fürstbischöfl. Diöcesan-Knabenseminar. Brünn: K. k. deutsches Ober-Gymnasium. 10 Buda-Pest: K. Josefs-Polytechnicum. Ohrudim: Real-Gymnasium. Ozernowitz: Griech.-orient. Ober-Realschule. Eger: K. k. Lehrerbildungsanstalt. Esseg: K. Gymnasium. Feldkirch: K. k. verein. Staats-Mittelschulen. Freistadt in Ober-Oesterr.: K. k. Staats-Gymnasium. Görz: Landesmuseum. » K.k. Ober-Realschule. IN Staats-Gymnasium. 20 Graz: Staats-Oberrealschule. »„.. K.k. 1. Staats-Gymnasium. Güns: K. kath. Gymnasium. Iglauw: K. k. Gymnasium. Kalksburg: Conviet der P. P. Jesuiten. Klagenfurt: K. k. Ober-Gymnasium. Laibach: Lehrerbildungsanstalt. Lemberg: Zoolog. Museum der k. k. Universität. Leoben: Landes-Realgymnasium. 2 K. k. Lehrerbildungsanstalt. 30 Linz: Oeffentl. Bibliothek. »„ Bischöfl. Knaben-Seminar am Freinberge. »„ K.k. Gymnasium. Mährisch- Neustadt: Landes-Realgymnasium. Marburg: K. k. Gymnasium. Mavriaschein bei Teplitz: Bischöfl. Knaben-Seminar. Martinsberg bei Raab: Bibliothek d. e. Bened. Erzstiftes. Nassod: Griech.-kath. Ober-Gymnasium. Oedenburg: Evang. Lyceum. 2 K. kath. Ober-Gymnasium. Lehranstalten und Bibliotheken. XLV =, K. k. Ober-Realschule. Prag: K. k. deutsche Lehrerbildungsanstalt. „Deutsches Gymnasium der Altstadt. » » = „ Kleinseite. ” > 5 „ Neustadt, Graben 20a. a Staats-Realgymnasium, I., Bartholomäusgasse 307. Be cnenberg. (Böhmen): K. k. Ober-Realgymnasium. Mi Ried (Ob.-Oesterr.): K. k. Gymnasium. Balzbun g: K. k. Gymnasium. 50 2 K. k. Ober-Realschule. Schässburg: Ev. Gymnasium. St. Petersburg: K. öffentliche Bibliothek (L. Voss, Leipzig). Szepes-Iglo: K. Gymnasium. _ Temesvar: K. Ober-Gymnasium. Teschen: K. k. kath. Gymnasium. j »„ . KK. Staats-Realschule. - Troppaw: Landes-Museum. = x K. k. Gymnasium. n K. k. Ober-Realschule. 60 ing. Hradisch: K. k. Gymnasium. Villach: K. k. Real-Obergymnasium. N F Weisswasser: Forstlehranstalt. rer: Oesterr. Apotheker -Verein. „ . Bibliothek der k. k. techn. Hochschule. ». K. k. Staats-Gyrmnasium der innern Stadt. » Leopoldstädter k. k. Ober-Realgymnasium, Weintraubeng. 18. » Schottenfelder k. k. Ober-Realschule. „ * Staats-Unterrealschule, V., Rampersdorferg. 20. » Zool.-bot. Bibl. d. k. k. iechn. Hochschule. Hernals: Landes-Realgymnasium. - Ober- Hollabrunn: Landes-Realgymnasiurm. Prag: Akademischer Leseverein. >» Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. - Waidhofen a. d. Thaya: Landes-Realgymnasium. - Wien: Communal-Gymnasium Gumpendorf. x = et Leopoldstadt. ei Ober-Realschule Gumpendorf. XLVI Wissenschaftliche Anstalten. 10 Wien: Communal-Ober-Realschule Rossau. 2 5 = je Wieden. Naturwissenschaftlicher Verein der technischen Hochschule. Leseverein deutscher Studenten. Universitäts-Bibliothek. „ Landesausschuss-Bibliothek. Wissenschaftliche Anstalten, mit welchen Schriftentausch stattfindet. " Oesterreich. Bregenz: Museum -Verein. Brünn: Naturforschender Verein. ” Mährisch-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues. Graz: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Akademischer naturwissenschaftlicher Verein. S k. k. steiermärkischer Gartenbau - Verein. Innsbruck: Naturwissenschaftlich-medieinischer Verein. 5 Ferdinandeum. Klagenfurt: Naturhistorisches Landes-Museum. 10 r K. k. Gesellschaft z. Beförderung des Ackerbaues und der Industrie in Kärnten. Lemberg: K. k. galiz. Landwirthschafts-Gesellschaft. Linz: Museum Franeisco-Carolinum. »„ Verein für Naturkunde. Prag: K. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. “ Naturhistorischer Verein „Lotos“. Reichenberg: Verein der Naturfreunde. Salzburg: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Triest: Societa adriatica di scienze naturali. 4 Societa d’orticultura del Littorale. 20 Wien: Kais. Akademie der Wissenschaften. Redaction der österr. bot. Zeitschrift. K. k. geologische Reichsanstalt. Akademischer Verein der Naturhistoriker. K. k. geographische Gesellschaft. Oest. Reichs-Forstverein. Verein für Landeskunde von Niederösterreich. K. k. Gesellschaft der Aerzte. K. k. Gartenbau-Gesellschaft. Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. n u Wissenschaftliche Anstalten. XLVIl a Ungarn. 80 Agram: Jugoslovenska Akademia. M Buda-Pest: K. ungar. Akademie der Wissenschaften. a K. ungar. geologische Anstalt. k Ungar. naturwissenschaftlicher Verein. Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften. “ Verein für siebenbürgische Landeskunde. — Kesmark: Ungarischer Karpathen -Verein. Pressburg: Verein für Naturkunde. Deutschland. Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Annaberg-Buchholz: Verein für Naturkunde. 40 Augsburg: Naturhistorischer Verein. Bamberg: Naturforschender Verein. Berlin: Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften. » Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. x “ Entomologischer Verein. r Redaction der Linnaea. „ Naturwissenschaftlicher Verein von Neu-Vorpommern und Rügen. A, h Redaction des Archives f. Naturgeschichte. »„ Redaction des Naturforscher. » Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. preuss. Staaten. 50 a Redaction des botanischen Jahresberichtes. Bonn: Naturhistorischer Verein d. preuss. Rheinlande und Westphalens. Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein. Breslau: Verein f. schlesische Insectenkunde. Wi 3 Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Cassel: Verein für Naturkunde. - Chemnitz: Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Darmstadt: Naturhistorischer Verein für das Grossherzogthum Hessen. x . Verein für Erdkunde. 60 Donaueschingen: Verein für Geschichte und Naturgeschichte. Dresden: Gesellschaft Isis. n Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 2 Kaiserl. Leopold. Carolin. deutsch. Acad. d. Naturforscher. % Dürkheim: Pollichia (Naturw. Ver. d. baierischen Pfalz). ah Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein von Elberfeld und Barmen. Emden: Naturforschende Gesellschaft. $ Erlangen: Physikalisch-medicinische Societät. Frankfurt a. M.: Senkenbergische naturforschende Gesellschaft. u ei Redaction des Zoologischen Gartens. E Z. B, Ges. B. XXVI. g % 70 80 90 100 110 XLVII Wissenschaftliche Anstalten. Freiburg i. B.: Naturforschende Gesellschaft. Fulda: Verein für Naturkunde. Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz: Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. 1 Naturforschende Gesellschaft. Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Halle a. d. $.: Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. 3 Naturforschende Gesellschaft. N Redaction der Natur. Hamburg: Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. > Naturwissenschaftlicher Verein. Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. Hannover: Naturhistorische Gesellschaft. Heidelberg: Naturhist. mediein. Verein. Jena: Medicinisch-naturwissenschaftliche Gesellschaft. (tel: Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. Königsberg: Königl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Landshut: Botanischer Verein. Leipzig: Redaction der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. % Königl. sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. ” Redaction der Botanischen Zeitung. Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein für das Fürstenthum Lüneburg. Magdeburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Mannheim: Verein für Naturkunde. München: Königl. Bairische Akademie der Wissenschaften. r Deutscher und österreichischer Alpenverein. Neisse: Philomatbie. Neu-Brandenburg: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach: Verein für Naturkunde. Passau: Naturhistorischer Verein. Putbus: Redaction der entomologischen Nachrichten von Dr. Katter. Regensburg: Zoologisch-mineralogischer Verein. s Königl. bairische botanische Gesellschaft. Stettin: Entomologischer Verein. Siuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde in Würtemberg. & Redaction der Illustrirten Garten-Zeitung. Wiesbaden: Verein für Naturkunde im Herzogthume Nassau. Zwickau: Verein für Naturkunde. Schweiz. Aigle: Societe botanique Murithienne. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Bern: Naturforschende Gesellschaft. Wissenschaftliche Anstalten XLIX Bern: Allgem. schweiz. naturforschende Gesellschaft. Chur: Naturforschende Gesellschaft. St. Gallen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Genf: Societe de physique et d’histoire naturelle. Lausanne: Societe vaudoise des sciences, naturelles. Neufchatel: Societe des sciences naturelles. Schaffhausen: Schweizerische entomologische Gesellschaft. Zürich: Naturforschende Gesellschaft. Ip. Skandinavien. 120 Christiania: Vedenskabs Selskabet. Gothenburg: K. Vetenskabs Selskabet. Kopenhagen: Naturhistoriske forening. 2 K. danske videnskabernes Selskabs. _ Lund: Universität. - Stockholm: K. Vetenskaps Akademie. - Trondhjem: K. Norske videnskabers Selskabs. Upsala: Vetenskaps Societät. 28 Universität. Holland. Amsterdam: Koninklijke Akademie van Wetenschappen. 20 Haag: Societe Hollandaise des Sciences a Harlem. » Nederlandsche Entomologische Vereeniging. Haarlem: Niederländisches Archiv für Zoologie. 5 Hollandsche Maatschappij de Wetenschappen. Rotterdam: Nederlandsche Dierkundige Vereeniging. Utrecht: Provincial Utrechtsche Genootschap van Kunsten en Wetenschappen. Belgien. Brüssel: Academie Royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique. “ er Societe Royale de Botanique de Belgique. " = Soc. entomologique de Belgique. ey Soc. malacologique de Belgique. 10 Liege: Redaction de la Belgique Horticole. f} Kr “ Societe Royale des Sciences. Y\ Luxembourg: Societe des Sciences naturelles du Grand-Duche de Luxembourg. = | England. Dublin: Royal Irish Academy. A R Geological Society. Edinburgh: Royal Physical Society. Royal Society. L Wissenschaftliche Anstalten. Edinburgh: Geological Society. London: Entomological Society. Geological Society. 150 hr Linnean Society. Royal Society. Zoological Society. Redaction von Entomologist’s Monthly Magazine. is Redaction vom Record of zoological Literature. 5 Redaction der Nature. Mamchester: Literary and philosophical Society. Newcastle upon Tyne: Tyneside Naturalist's Field club. Russland. Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft. Ekatherinbourg: Societe ouralienne d’amateurs des sciences Zalmme nen. 160 Helsingfors: Fiuska Vetenskaps-Societeten. Moskau: Societe Imperiale des Naturalistes. Odessa: Neurussische Gesellschaft der Naturforscher. Petersburg: Academie Imperiale des sciences. R Kais. St. Petersburger botanischer Garten. Rs Societe entomologique de Russie. Riga: Naturforschender Verein. Italien. Bologna: Accademia delle scienze. Florenz: Societa entomologica italiana. Genua: Museo eivico di storia naturale. 170 Hi Societa di letture e conversazioni scientifiche. ‚Lucca: Accademia luechese di scienze, lettere ed artı. Mailand: Societa italiana di scienze naturali. I Istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. Modena: Societa dei naturalisti. ” Accademia di scienze, lettere ed arti. Neapel: Accademia delle scienze. Palermo: Accademia delle scienze. Pisa: Societa toscana di scienze naturali. „ Societa malacologica italiana. 180 ,„ Redazione del Nuovo Giornale botanico. Venedig: Istituto veneto di scienze, lettere ed arti. Verona: Accademia di Agricoltura, Commercio ed arti. Frankreich. Amiens: Societe Linneenne du Nord de la France. Cherbourg: Societe des sciences naturelles. Wissenschaftliche Anstalten. Colmar: Soeiets d’histoire naturelle. - Lille: Societe des sciences. Lyon: Academie des sciences, belles-lettres et arts. A »„ Soeiete d’agriculture. » Nociete botanique de Lyon. (90 ,„ Societe Linneenne de Lyon. Nancy: Societe des sciences. \ Academie de Stanislas. Paris: Societe entomologique de France. Societe botanique de France. = Redaction des nouvelles archives du Musee d’histoire naturelle. m, Redaction des Journal de Conchiliologie. Rouen: Societe des amis des sciences naturelles. j 1. Portugal. Lissabon: Academia real das sciencias. Türkei. Oonstantinopel: Societe imperial de Medeeine. Asien. 200 Batavia: Bataviaasch Genotschap van Kunsten en Wettenschappen. 2 e Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch-Indie. Calcutta: Asiatic Society of Bengal. Afrika. Alexandrien: L’Institut Egyptien. $ “ Societe Khediviale de Geographie. Ei Amerika. u a) Nordamerika. Albany: New-York State Agricultural Society. h Boston: Society of Natural History. f = American Academy. Br Buffalo: Society of Natural Sciences. i Cambridge: Museum of comperative Zoology. Y ni: ,„ American Association for the advancement of science. Columbus: Ohio State Board of Agriculture. & % Geological Survey of Ohio. St. Francisco: Academy of Natural Sciences. New-Haven: Connecticut Academy. E r Redaction des American Journal of Science and Arts. “ I LI 220 230 LII Wissenschaftliche Anstalten. St. Louis: Academy of science. Madison: Wisconsin State Agricultural Society. a Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Letters. New-Orleans: Academy of Sciences. Newport: Orleans’ County Society of Natural Sciences. New-York: Lyceum of Natural History. Philadelphia: Academy of Natural Sciences. Entomological Society. American Philosophical Society. Zoological Society of Philadelphia. “ Redaction d. Penn Month]y. Portland: Society of Natural History. Salem: Redaction d. American Naturalist. “ Essex Institute. Toronto: Canadian Institute. Washington: Departement of Agriculture of the Unit. Stat. of N. America. Smithsonian Institution. United States Geological Survey. United States Patent Office. n ” ” bh) Südamerika. Buenos-Aires: Museo publico. Cordova: Academia nacional di ciencias exactas ex. a la Universidad. Mexico: Sociedad mexicana de historia natural. ———I———— KURE — ——— E Da u Fire Vorsitzender: Herr 19, 405 Jakaıne - Eidam Dr. Eduard, Assistent an der Lehr- kanzel für Botanik in Breslau - Kirehner Dr. Oskar in Proskau ; Koch Dr. Ludwig, Assistent an der Tan var kanzel für Botanik in Darmstadt . . . — Kempf Heinr., Lehramtscandidat, Oberdöb- ling, Hauptstrasse Nr. 42 Re - Csellei Gustav, Erzherzogl. Wirthschafts- Beamter auf Albrechtsfeld, 1. P. Frauen- k kirchen (Ung.) NR nl — Grailich Alexander, Erzherzogl. schafts- Beamter auf Pfaffemwiese. e) Ung.-Altenburg, Com. Wieselburg Mayerhofer Carl, k. k. Hofopernsänger, + Wien, Elisabethstrasse 8 . . Becke Friedrich, Stud. phil., Wien fr ' (Brigittenau), Webergasse 1 S Wirth- Teap- © Katter. Professor Dr. Versammlung am 5. Jänner 1876. Carl Claus. Neu eingetretene Mitglieder: als Mitglied bezeichnet durch P.T. Herren Dr.Reichardt, Dr. v.Marenzeller. ” n ” ” ” ” ” n G. Kolazy, J. Burgerstein. Th. Fuchs. Dr. v. Marenzeller. 7 nn, ” N v. Pelzeln, v. Bergenstamm. Prof Reichardt, A. Rogenhofer. Anschluss zum Schriftentausche: Redaction der entomologischen Nachrichten, herausgegeben von Dr. F. A* 4 Versammlung am 5. Jänner 1876. Der Herr Vorsitzende begrüsst die anwesenden Herren “ Dr. Bogdanoff aus Moskau und Professor Dr. V. Graber aus Graz. TE Herr Professor Dr. ©. Claus hat am 2. December dem Redactionscomite der Festschrift eine für diese bestimmte Ab- handlung übergeben: Ueber die Organisation und systematische Stellung der Gattung Seison Gr. Mit 2 Tafeln. Desgleichen Herr Professor Dr. A. Vogel, am 3. Jänner 1876: Beiträge zur Kenntniss der sogenannten falschen China- rinden. Mit 1 Tafel. Herr Julius von Bergenstamm hat den Mitgliedsbeitrag auf Lebenszeit eingezahlt. Herr Dr. A.B. Meyer, Director des zoologischen Museums in Dresden, richtete folgendes Schreiben an den Secretär Oustos A. Rogenhofer: - Hochgeehrter Herr! In den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Geseilschaft vom 6. October v. J. S. 593 fg. sind von Herrn Kuhn einige von mir auf Nord- Celebes gesammelte Farne besprochen worden. In den einleitenden Worten bemerkt Herr Kuhn, dass dieselben bei meinem „kurzen“ Aufenthalte auf Nord-Celebes gesammelt seien. Erlauben Sie mir gütigst den Thatbestand richtig zu stellen, indem ich erwähne, dass ich, abgesehen von einem kurzen dreiwöchentlichen Abstecher nach Central-Celebes, ununterbrochen neun Monate auf Nord-Celebes verweilte, während welcher Zeit ich mich allerdings nur sehr gelegentlich mit Pflanzensammeln als meinen Reisezwecken zu fern liegend, beschäftigte, Sie werden mich durch Aufnahme dieser kurzen Notiz in das Protokoll der nächsten Sitzung unseres Vereines verpflichten. Mit vorzüglichster Hochachtuung Ihr ergebenster Dresden, den 27. December 1875. Dr. A. B. Meyer. Herr Oustos A. v. Pelzeln gab einen: III. und IV. Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Mon- archie. (Siehe Abhandlungen.) - Dr. Carl Claus. 18) . Der Herr Vorsitzende sprach über die im vorigen Jahre eröffnete k. k. zoologische Station in Triest: Sie bietet das Mittel nicht allein durch Arbeiten an Ort und Stelle die zoologischen Kenntnisse zu erweitern, sondern sie fördert auch den Unterricht - und die selbstständige Forschung durch die getroffene Einrichtung regelmässiger Sendungen lebender Thiere an die bezüglichen Institute und Universitäten in Wien und Graz. Es ist ferner die ganz oder theilweise unentgeltliche Abgabe von zoologischen Objecten der Meeresfauna an österreichische Lehranstalten in Aussicht genommen. Die von der Station ausgehenden, zusammenhängenden und in allen Jahreszeiten fortgesetzten Beobachtungen über die Thierwelt des Triester Golfes ergaben jetzt schon interessante und überraschende Resultate. So zeigt sich das adriatische Meer, in den Wintermonaten, viel reicher an pelagischen Thieren, Scheiben-, Röhren- und Rippen-Quallen, Salpen ete. als man bisher annehmen durfte. Herr Protessor W. Voss legt eine Arbeit über: Die Brand-, Rost- und Mehlthau-Pilze der Wiener-Gegend vor. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Professor Vitus Graber aus Graz trug über mehrere von ihm gemachte Beobachtungen bezüglich des Baues einzelner Organe bei den Arachniden vor. Herr J. v. Bergenstamm übergab eine von ihm im Ver- eine mit Herrn Paul Löw verfasste Synopsis Cscidomyidarum (Siehe Abhandlungen.) Mer id r Secretär A. Rogenhofer besprach: Die Spinnen-Fauna Ungarns von OÖ. v. Hermann. I. Theil. Budapest 1876. 6 Versammlung am 9. Februar 1876. Versammlung am 9. Februar 1876. Vorsitzender: Herr Präsident-Stellvertreter Jul. Freiherr v. Schröckinger-Neudenbereg. Neu eingetretene Mitglieder: PSP. Hexr als Mitglied bezeichnet durch P.T.oHerren Svanda Stefan, Official des k. k. Haupt- punzirungsamtes, VI. Gumpendorterstr. 63. Wien . 2. 2.2 2202020202022. Hofmeister, Dr. v. Marenzeller. Biasioli Carl, Lehramtscandidat an der Universität in Innsbruck . . Prof. Gredler, A. v. Letocha. Kispati@Myo, Professor der Nato an der Ober-Realschule in Agram . . . 8. Brusina, Burgerstein. Toula Dr. Franz, Professor der Gumpen- dorfer Communal-Realschule. Wien, Kirchen- gasser 19 2 a Prof. Voss, A. Rogenhofer. Kittel August, prakt. Br, Ob. Saba ira Flor. Müller, Prof. Staufer. Grobben Carl, Cand. Philos., Taborstr. 27. Prof. Claus, Prof. Dr. Wiesner. Eingesendete Gegenstände: Funk, Kryptogamische Gewächse des Fichtelgebirges, 42 Hefte, Herbarium vivum Florae helveticae, 2 Hefte, Wittmann E., Taschenherbar der Umgebung Wiens. Geschenk der Privatbibliothek Sr. Majestät des Kaisers. 660 Coleopteren von Herrn J. Kaufmann. 2 Fascikel Phauerogamen von Dr. Rauscher in Linz. Der Herr Vorsitzende gedacht des dahingeschiedenen Mit- gliedes des Herrn Regierungsrathes Professor Dr. L. Redten- bacher, Director des k. k. zoologischen Hof-Museums und forderte die Anwesenden auf, sich zum Zeichen der Trauer von den Sitzen zu erheben. J. v. Schröckinger-Neudenberg. m Se. Excellenz der Unterrichtsminister bewilligte der Ge- sellschaft zur Herausgabe der Festschrift eine Subvention von 400 fl. österr. Währ. Die Direction der Gesellschaft sandte dem Herrn Geheim- _ rathe Professor Dr. J. F. Brandt in St. Petersburg zu seinem am 24. Jänner gefeierten 50jährigen Doctor-Jubiläum den nach- - stehenden telegraphischen Festgruss: In dankbarster Anerkennung Ihrer hohen Verdienste um die zoologische Wissenschaft sendet Ihnen die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien die besten Glückwünsche zum heutigen Tage. Der Gefertigte zeichnete die Gesellschaft mit folgendem eigenhändigen Antwortsschreiben aus: Der Endesunterzeichnete erlaubt sich der hochgeehrten Gesellschaft für das ihm an seinem Jubeltage zugegangene Glückwunsch-Telegramm den tief gefühltesten Dank auszusprechen und sich hochachtungsvoll zu zeichnen Ihr ganz ergebenster J. F. Brandt. St. Petersburg, den 25. Jänner. Der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Dem Redactions-Comite der Festschrift wurden folgende Arbeiten übergeben, am 27. Jänner: Zur Teratologie der Ovula von Dr. J. Peyritsch. Mit 3 Tafeln; am 2. Februar: Die Schutzmittel der Blüthen gegen unberufene Gäste von Dr. A. Kerner. Mit 3 Tafeln; am 5. Februar: Carl Clusıus’ Natur- “ 7 a re Pb 7 un RE E, La 5 HE 2 a naar ae Sn a 27 a, - geschichte der Schwämme Pannoniens von Dr. H. W. Reichardt. Herr Valentin Ball in Caleutta hat den Mitgliedsbeitrag _ auf Lebensdauer eingezahlt. Herr Professor Dr. C. Claus macht Mittheilungen über die Siphonophoren- und Medusen-Fauna Triests. [0 2) Versammlung am 9. Februar 1876, Dieselbe ist nach den im Laufe dieses Winters angestellten Beobachtungen viel reicher als man nach der Arbeit Will’s „Horae tergestinae“ hätte ver- muthen sollen. Gerade die Wintermonate vom November an bis Februar scheinen die für die Untersuchungen der pelagischen Fauna günstige Jahreszeit. zu sein, und da bislang fast sämmtliche Forscher im Frühjahr und Herbst ihre Be- obachtungen anstellten, blieben viele und schöne Formen vornehmlich von Siphonophoren und Quallen unbemerkt und unbekannt. Weit entfernt zu glauben, schon jetzt einen Ueberblick über das keines- wegs karg vertretene Gebiet der Triester Siphonophoren und Medusen gewonnen zu haben, glaubt der Vortragende mit einer vorläufigen Mittheilung über seitherige Funde und einige neue interessante Formen nicht zurückhalten zu sollen. Von Siphonophoren fanden sich bislang die von Will beschriebene kleine Diphyes Kochii nebst den von jenem Forscher noch als Zrsaea-Arten betrach- teten Eudoxien, ferner Praya cymbiformis und Galeolaria aurantiaca. Dazu kam, vornehmlich häufigim December beobachtet, eine kleine neue Halistemma- Art, welche im Bau der Nesselköpfe zu Agalmopsis hinführt, indem den Anfang der Spirale ein glockenförmiger Mantel umlagert, dessen Form an junge Nessel- köpfe von Agalmopsis Sarsii erinnert. Der Endfaden bleibt jedoch wie bei Halistemma einfach. Die überaus zierliche, lebhaft roth gefärbte Physophoride, die ich Halistemma tergestina nennen will, hat eine Schwimmsäule von 8 bis 10 Mm. Länge, die von dem ausgestreckten Stamme noch um das 4- bis Sfache übertroffen wird. Form und Verhalten sämmtlicher Anhänge konnte ich ziemlich eingehend untersuchen, da viele von Triest gesandte Exemplare bis auf die entblätterte Schwimmsäule leidlich erhalten und lebend in Wien eintrafen. Ueber die Schwimmsäule des unversehrten Thieres hat mir Herr Dr. Graeffe die Mittheilung gemacht, dass die grössten Exemplare 14 bis 16 Schwimmglocken besitzen und anffallenderweise die mittleren Glocken die grössten sind. Auch eine F'orskalia, wahrscheinlich F. Edwardsii wurde wenngleich nicht vollkommen unversehrt beobachtet, und gehört somit diese schöne Siphonophore auch der Adria an. Von Rippenquallen wurden mir die für die Fauna Triests bekannten Bucharis multicornis, Oydippe brevicostata und Beroe rufescens untersucht, in- dessen will Dr. Graeffe auch eine kleine Zuramphea vexilligera gefischt und unter andern Ctenophoren im Pokale mir übersandt haben. Aus den Gruppen der Acalephen und Hydromedusen fand sich das relativ grösste Material. Neben Rhizostoma Aldrovandı, Chrysaora hysoscella und Aurelia aurita, die in vielen Stadien von den Ephyrastadien an bis zur geschlechtlichen Entwicklung beobachtet wurden, interessirte in hohem Grade das Vorkommen einer grossen Scheibenqualle, die sich bei näherer Untersuchung als seither unbekannt und als Vertreter einer neuen Gattung herausstellte. Die neue, wie es scheint keineswegs seltene Qualle, im geschlechtsreifen Zustande mindestens 3 bis 4 Zoll im Durchmesser, steht nach Form und Organisation der Gattung Aurelia am nächsten, mit der sie in dieselbe Familie gehört. Sowohl in der allgemeinen Scheibengestalt als in der Architektonik des Dr. Carl Claus, 9 Gastrovascularraumes, wie in der Form und Bewaffnung der Mundarme wieder- holt sie die Eigenthümlichkeit der in zahlreichen Arten verbreiteten Aurelia. Immerhin darf hervorgehoben werden, dass namentlich an jungen Individuen die Scheibe merklich gewölbter erscheint und auch die Mundarme nicht den Grad von Rigidität besitzen, welcher sie bei Aurelia zu fast horizontaler Haltung befähigt. Dagegen erweist sich Zahl und Gestalt der Randlappen nebst Tentakelbewaffnung so bedeutend verschieden, dass man beim ersten Blick geneigt ist, die Familiengemeinschaft mit Aurelia in Zweifel zu ziehen. Und in der That hat L. Agassiz bei dem Versuche, Familien- und Gattungs- charaktere von Aurelia, der bislang einzigen Gattung der Aureliden, zu trennen, die auf das Verhalten von Tentakeln und Randlappen bezüglichen Verhältnisse der Gattung Aurelia auf Familiencharaktere bezogen, ein Irrthum, von den ihn schon allein die den Scheibenrand betreffenden Abweichungen der Pelagiden- gattungen (Pelagia, Placois, Chrysaora, Dactylometra ete.) hätte schützen sollen. Unsere Gattung, für die ich den alten für Aurelia lange Zeit gebrauchten Linnaeischen Namen Medusa als Discomedusa verändert in Vorschlag bringe, trägt eine so grosse Zahl von Randlappen, dass man zumal bei der keineswegs streng regulären Anordnung derselben Anfangs Mühe hat, sich zu orientiren, um die Gesetzmässigkeit herauszufinden. Dazu kommt der Mangel der zahl- reichen und kurzen Randfranzen, dagegen der Besitz von 24 langen, überaus contractilen Randfäden. Randlappen und Tentakelzahl erinnern an Chrysaora, deren Gestaltungsverhältnisse sie gewissermassen innerhalb der durch die Gefäss- architektonik von den Pelagiden streng geschiedenen Aureliden wiederholen, Wir können am Rande der Scheibe 8 Paare von radiären oder Augen- lappen und eben so viel Paare von interradiären oder Tentakellappen unter- scheiden. Erstere sind höher und in der Regel wieder secundär gespalten; letztere niedriger und breiter, hie und da sanft ausgebuchtet und hiedurch unregelmässig zweilappig. Es würden also bei regulärer Ausbildung im Ganzen 48 Randlappen zu unterscheiden sein, von denen die 16 breiteren Tentakellappen wiederum undeutlich zweilappig sein können. Zwischen je zwei Tentakellappen entspringen am Ende der einfach gebliebenen interradiären Gefässe (wie wir sie im Gegensatz zu den 8 durch die Lage der Randkörper bezeichneten radiären Hauptstämme der verästelten Gefässe nennen wollen) die Haupttentakeln, während sich die 16 Nebententakeln, an Länge hinter jenen wenig zurückbleibend, zwischen Tentakellappen und äusserem Stück der Augenlappen inseriren. So bedeutend nun uns diese Abweichungen von Discomedusa und Aurelia er- scheinen, so glaube ich, dass sie bei der sonstigen grossen Uebereinstimmung beider Gattungen nur als generische veranschlagt werden können, zumal es keineswegs schwierig ist, dieselben aus der Entwicklungsgeschichte zu erklären. Wir müssen hier zum Ephyrastadium zurückgreifen, welches ja für die Acalephen der verschiedensten Familien, eine so übereinstimmende Gestaltung zeigt, dass wir dieselbe wohl ohne Bedenken auch genetisch als Grundform der Acalephen betrachten können, aus deren verschiedenem Wachsthum und Fort- entwieklung sich Familien und Gattungsabweichungen der Acalephen erklären 2. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. B 10 Versammlung am 9. Februar 1876. müssen. Verfolgen wir nun das Wachsthum der Aurelidenephyra, welche Anfangs in dem Verhalten der Gefässe mit der Pelagidenephyra die grösste Uebereinstimmung zeigt, so sehen wir, dass zunächst zwischen den primären 8 Randlappenpaaren, deren Achsen oder Radien der Lage der Randkörper ent- spricht, die inteımediären Segmente der Scheibe durch die kürzern interradiären Gefässe bezeichnet, allmälig hervorwachsen und zur Ausbildung gelangen. Im Gegensatze zu den Pelagiden bilden bekanntlich die 8 Radiärgefässe frühzeitig einen rechten und linken Nebenast, vor deren Auftreten das abweichende Ver- halten des Gastrovasculargefässes in beiden Familien zu erklären ist. Es entsteht aber in beiden Gruppen am Ende eines jeden Interradius ein Tentakel (Haupt- tentakel) bei den Aureliden, nachdem sich das intermediäre Segment vergrössert und am Scheibenrand zur Bildung eines interradiären Lappens hervorgewölbt hat. Während nun bei Aurelia das Wachsthum der intermediären Lappen im Vergleich zu den Randkörperlappen ein überaus mächtiges wird, und rechts und links vom Haupttentakel eine grosse Zahl von Fädchen hervorwachsen, reducirt sich bei Discomedusa die Zahl dieser Fädchen um jeden Haupttentakel auf das seitliche zuerst auftretende Paar, während sich der auch bei ‚Aurelia ein- gebuchtete intermediäre Lappen tiefer spaltet und auch im gleichen Verhältniss fortwachsende Randkörperlappen eine secundäre Spaltung hervortritt. Die drei Tentakeln aber bleiben nicht kurze Fäden, sondern bilden sich zu langen Rand- fäden aus, die auch ihrem feineren Baue nach mit den Randfranzen von Aurelia übereinstimmen. Aehnliche Abweichungen in der Lappenbildung und Tentakelzahl wieder- holen die unter den Pelagiden unterschiedenen Gattungen. Während bei Pelagia beispielsweise gerade die primären Randkörperlappen überwiegen und die Lappenform der Scheibe bestimmen, sodann die Raudfäden auf die 8 primären oder Haupttentakeln beschränkt bleiben, kommen bei Chrysaora die intermediären oder Tentakellappen zwischen den 8 Randkörperlappen im gleichen Umfang zur Geltung und lassen ausser den 8 Haupttentakeln 16 ziemlich gleich grosse Nebententakeln zwischen Randkörperlappen und Tentakellappen zur Ausbildung gelangen. Die Artcharaktere der neuen Meduse, die ich als Discomedusa lobata bezeichne, lassen sich, da bislang andere Arten der Gattung nicht bekannt ge- worden sind, schwierig von der generischen abzweigen; ich weıde hierauf bei Gelegenheit in einer detaillirten Darstellung des Baues unserer Scheibenqualle zurückkommen. Von Medusen wurden ferner beobachtet: die weit verbreitete bis zum hoben Norden reichende Turris digitalis O. Fr. Müll, und häufiger noch in kleinen und grossen Exemplaren die von Will beschriebene Tima »pellueida, deren Scheibe den Durchmesser von 1'/, Zoll erreichen kaun. In fast allen Ent- wicklungsstadien bis zu geschlechtlich ausgebildeten Exemplaren, von 21/, bis 3 Zoll im Durchmesser, erhielt ich die schöne und ebenfalls weit verbreitete Schizodactyla Forskalina Esch., deren Abstammung durch fortgesetzte Beob- achtungen hoffentlich bald aufgeklärt werden wird. Aus der Geryonidengruppe Dr. Carl Claus 11 beobachtete ich allerdings nur in einem Exemplare Carmarina hastata. Häufiger erhielt ich eine kleinere Geryonide, die sich als Repräsentant einer neuen Gattung Liriopsis erwies. Dieselbe steht Liriope (Xanthea) am nächsten und besitzt wie diese 4 Radiärkanäle, jedoch nicht 4, sondern 8 ziemlich gleich lange Tentakeln. Zungenkegel- wie Centripetalkanal fehlen. Die langgestreckten nicht lappenförmigen Geschlechtsorgane verlaufen im Magenstil und von einem freien Intervall unterbrochen bis zum Scheibenrande. 8 Randbläschen liegen zwischen den 8 Tentakeln. Die beobachtete Art besitzt einen hohen fast glockenförmigen Schirm von 7 bis 8 Mm. Durchmesser und einen ausserordentlich langen Magenstil mit mächtig entwickeltem Rüssel, sie mag als Liriopsis campanulata bezeichnet werden. Kleine noch nicht geschlechtsreife Medusen aus der Gruppe vom Typus der Oceania, Sarsia, Steenstrupia und Eucope, ferner Cladonema konnten bislang nur zum Theil in Zusammenhang mit den zugehörigen Hydroidstöckchen ver- folgt, jedoch nicht in ihrer weiteren Entwicklung bis zur vollen Geschlechts- reife beobachtet werden. Ihr Auftreten aber lässt auf eine reiche Vertretung der Campanulariden und Tubulariden zurückschliessen, deren näherer Verfolgung ich in nächster Zeit meine Aufmerksamkeit zuzuwenden beabsichtige. Unter den seither beobachteten Formen hebe ich hervor: Obelia longis- sima (mit Europe), Campanularia angulata, Aglaophenia pluma, Eudendrium ramosum, Eudendrium mit junger Bougainvillia, Tubularia larynz, Padocoryne cornea, Hydractinia, Vorticlava. Herr Professor Dr. Wiesner hielt einen Vortrag über die Wachsüberzüge pflanzlicher Oberhäute und legte dar, dass die als Reif oder in derberen Schichten auftretenden geformten Wachsüberzüge (Körnchen-, Stäbehen- und Krustenüberzüge De Bary’s) krystallinische Efflorescenzen sind, die entweder gänz- lich oder zum grössten Theile aus echten Fetten (Glyceriden) bestehen. Herr Professor Dr. G. Mayr legte die Beschreibung einer neuen Gallwespe Diastrophus Mayri von Herrn Dr. Hermann Reinhard in Dresden vor. In der ausgezeichneten Arbeit des Professors Dr. G. Mayr über die Torymiden (Verh. d. zool. bot. Ges. 1874) ist bei Besprechung des Oligosthenus tibialis Fr. (S. 30) angegeben, dass dieser Parasit aus den von Aulax (Xesto- phanes) Potentillae Vill. erzeugten Stengelgallen der Potentilla argentea erzogen worden sei. Diese Angabe ist in Betreff der Galle richtig, nicht aber in Betreff des Gallenerzeugers. Die Gallwespe Aulax Potentillae entwickelt sich, soviel bekannt B* 12 Versammlung am 9. Februar 1876, gr nur in den Gallen der Potentilla reptans, einer feuchte Standorte liebenden Pflanze mit kriechenden Stengeln. Die Potent. argentea dagegen wächst nur an sehr trockenen Stellen, an felsigen Bergabhängen, auf Mauerränden und dergl., und an ihren aufrechten oder richtiger aufsteigenden Stengeln findet man bisweilen die unregelmässig cylindrischen, 1—3 Centimeter langen und etwa 1/, Centimeter dicken Anschwellungen, die vielkammerigen Gallen einer noch unbeschriebenen, von Aulax Potentillae ganz verschiedenen Gallwespe. Aus den überwinterten Gallen erscheint sie Ende April und im Mai. Im Folgenden soll sie beschrieben werden: Diastrophus Mayrin. g' 2. Die Fühler fadenförmig, in beiden Geschlechtern 14-, seltener lögliedrig, das erste Geisselglied kaum länger als das zweite; beim g' etwas gekrümmt und gegen die Spitze hin schwach verdickt; Kiefertaster 5-, Lippentaster 3gliedrig. Gesicht und Vorderbrustseiten feinrunzlig, nadelrissig, Mesonotum glatt, glänzend, von zwei tiefen Parapsidenfurchen durchzogen, Schildchen stumpfkeglig, matt, runzlig, an seiner Basis zwei scharf getrennte, mässig grosse, glatte Grübchen. Mesopleuren grösstentheils glatt, Metathorax matt, steil abfallend. Flügel fast glashell, das Radialfeld an der Basis, dem Vorderrande und der Spitze offen, die erste Abscisse des Radius knieförmie gebrochen und ebenso wie die Grund- ader etwas verdickt, die Areola basal gestellt, sehr klein oder meist ganz ver- hornt. Hinterleib glatt, glänzend, das zweite Segment nur etwa anderthalb Mal so lang, wie das dritte. An den Hinterbeinen das zweite Tarsalglied eben so lang, wie das letzte. Schwarz, Beine rothgelb, die Hüften und Schenkel an der Basis pech- braun; Flügelgeäder schwarzbraun, Kiefer, und beim © auch häufig das zweite und dritte Fühlerglied rothbraun. Körpergrösse 2—21/, Min. Dass die hier beschriebene Art zur @. Diastrophus zu ziehen sei, kann kaum einem Zweifel unterliegen. Flügelgeäder, Skulptur des Thorax und relative Länge der Hinterleibssegmente bringen sie in die nächste Nähe von Diastr. rubi, der als Typus für diese Gattung anzusehenden Art. Von den Gattungs- merkmalen wie sie Förster (Verh. d. zool. bot. Ges. 1869) von Diastrophus gibt, fehlt ihr nur die Mittelfurche auf dem Mesonotum und wenn man die Gattungen nicht so weit spalten will, dass sie mehr oder weniger vollständig ınit den Arten zusammenfallen, so kann man das genannte Merkmal nicht mehr als Gattungs-, sondern nur noch als Artmerkmal gelten lassen. Nach der Förster’schen Bestimmungstabelle a. a. O. könnte anscheinend noch die neue Gattung Liodora in Frage kommen, aber abgesehen davon, dass die daselbst S. 334 von ihr gegebene Charakteristik zweifelsohne mehrere Irrthümer enthält (10gliedrige Lippentaster, am Vorderrande geschlossenes Radialfeld), so bietet auch die Beschreibung der typischen Art, Liod. sulcata, insbesondere bezüglich des Flügelgeäders wesentliche Unterschiede, so dass an eine Einordnung der obigen neuen Gallwespe in die @. Liodora nicht ge- dacht werden kann. Dr. Kriechbaumer. 13 Eben so wenig ist sie bei der @. Aulax Htg. und den von dieser von Förster abgetrennten Gattungen, Periclistus, Phanacis und Xestophanes unterzubringen, da bei diesen allen das Radialfeld an Basis und Spitze geschlossen, die erste Abscisse des Radius gerade uud die Areola nicht basal gestellt ist, bei jener aber in allen diesen Beziehungen das Gegentheil stattfindet. Secretär A. Rogenhofer sprach über die Zerstörung. von afrikanischen Büffelhörnern (Bubalus caffer und aequatorialis) durch eine Motte: Tinea (Scardia) vastella Zeller (= T. gigan- tella Stainton Trans. ent. soc. London 1860) die sich durch ihre Lebenszähigkeit auszeichnet. Haliday hat in Natural history review 1856, t. 5 über eine sehr ähnliche Larve berichtet, die in den Hörnern der Oreus Antilope (Oreus Canna) in gleicher Weise lebt, aber hat sie nicht zur Verwandlung gebracht. Weiters übergab er die Beschreibung einer neuen Blatt wespe aus Istrien, Hylotoma TDergestina, n. sp., gefunden und beschrieben von Dr. Kriechbaumer in München. Violaceo-nigra, obdomine luteo, segmento primo nigro, tibiis posticis plus minus testaceis, alıs nigro-fuseis, anteriorum bası obscuriore, cellula cubitali tertia longitudine sublatiore, nervo exteriore arcuato, posteriorum cellula humerali secunda cellulam discoidalem primam swperante. Long. 8— 9!/, Mm., exp. al. 18—19 Mm. Q Antennis brevibus, clavatis, apice infra deplanatis, valvulis genita- libus nigris, tibiis postieis litura infra basin pallidiore. & Antennis arcuato-cylindrieis, infra barbatis, tibiüs postieis (basti summa et apice exceptis) pallide testaceis. Diese Art gehört nach Zaddach'’s monographischer Bearbeitung dieser Gattung !) in dessen Abtheilung V. (mit schwarzem Kopf und "Thorax und gelbem Hinterleib), und da unter den 5 in dieser Abtheilung enthaltenen europäischen Arten nur 2, pagana und fuscipennis, durchaus schwärzliche Flügel haben, so genügt es, die wichtigsten Merkmale hervorzuheben, wodurch sich gegenwärtige Art von diesen beiden unterscheidet. Die Fühler des g' zeigen keine deutlich wahrnehmbare Verschiedenheit von denen der männlichen pagana, die des @ dagegen zeichnen sich zunächst durch eine auffallende Kürze aus, sie sind jedoch denen der pagana gegenüber 1) In den Schriften d. k. physik.-ökon. Ges. zu Königsberg 1863. p. 83. 14 Versammlung am 9. Februar 1876. entschieden keulenförmig, die Keule ist aber am Ende unten abgeflacht, wie zugefeilt, während sie bei fuscipennis in eine wenig verschmälerte stumpfe Spitze endet. Die Flügel sind schwarzbraun, die vorderen an der Wurzelhälfte gesättigter, mit violetem Schimmer; die dritte Cubitalquerader ist sanft und regelmässig gebogen und verläuft ziemlich parallel mit der zweiten, dadurch ist die dritte Cubitalzelle (welche bei pagana vorn weit nach aussen vorge- zogen ist) vorne kaum oder nicht einmal so breit wie hinten, im Ganzen eher etwas breiter als lang; die zweite Schulterzelle der Hinterflügel reicht über die vor ihr liegende erste Discoidalzelle hinaus; ausser der zweiten Cubitalzelle trägt auch die vordere Schulterzelle der Vorder- und die hintere der Hinter- flügel einen deutlichen schwarzen Hornpunkt. (Bei A. fuscipennis Zdd., von der ich nur ein von Schmidt aus Laibach stammendes © der Sturm’schen Sammlung zur Vergleichung habe, und welche bedeutend grösser ist, erscheint die zweite Cubitalquerader etwas nach innen, die dritte nur schwach nach aussen gebogen, diese von der zweiten aber weiter entfernt, so dass die dritte Cubitalzelle entschieden länger als breit ist, die zweite Schulterzelle der Hinter- flügel wird von der ersten Discoidalzelle, w:nn auch viel weniger als bei pagana, überragt.) Die Beine sind schwarzbraun, beim g' die Hinterschienen blass braungelb, nur die oberste Basis und die Spitze dunkler gefärbt; bei dem Q zeigt sich von dieser gelben Färbung der Hinterschienen nur eine schwache Spur am oberen Theile in Form eines verwischten schmalen Streifens, der wohl bei andern Individuen ganz verschwinden oder sich stärker entwickeln kann. (Bei H. pagana sind sämmtliche Beine schwarzbraun, bei fuscipennis alle Schienen und Fusswurzeln grösstentheils blassgelb.) Der Hinterieib ist vom zweiten Ringe an einfärbig gelb, beim g' sind nur noch die Afterklappen schwarz gefärbt (was auch bei fuscipennis der Fall ist). Ich habe von dieser Art 3 Exemplare in Triest am Wege zum Jäger gefangen und zwar 1871 am 22. und 29. April (je 1 G'), und am 19. Mai (1 9). B:i der anscheinend grossen Aehnlichkeit mit unserer HZ. pagana hatte ich keine Ahnung, ein noch unbekanntes Thier entdeckt zu haben, und deshalb auch auf die Pflanze nicht geachtet, auf der selbes vorkam und auf welcher vielleicht auch die Larve zu finden wäre, deren Zucht sicher keine Schwierig- keiten machen würde. Die Generation ist wahrscheinlich eine doppelte. Leider ist in Triest zur Zeit kein Hymenopterolog, von dem die Ausfüllung dieser Lücke erwartet werden könnte. Schliesslich besprach er den Inhalt des eben erschienenen Werkes: Skizzen aus Singapur und Djohor von Baron E. v. Ransonet, das mit vorzüglich ausgeführten Bildern geschmückt am Schlusse ein Verzeichniss der vom Verfasser dort gesam- melten Thiere enthält. Pelikan v. Plauenwald. 15 Versammlung am 1. März 1876. Vorsitzender: Herr A. Pelikan v. Plauenwald. Neu eingetretene Mitglieder: PNTsHerr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herren Schnabl Dr. Johann, in Warschau . . . J.v. Bergenstamm. Dr. H. Löw. Stache Dr. Guido, k. k. Bergrath und Chef- geologe der k. k. geolog. Reichsanstalt . Dr.F. Brauer. Dr. E. v. Maren- Hoyos Graf Ludwig, k. k. Rittmeister in zeller. Dabach. an u TER Rutte. ) We/ Voss}! Dr. 'E}w Marenzeller: Deml Dr. Arnold, I. Habsburgergasse 10. 2. Dr. Chimani. Dr. Mayr. Eggerth Carl, Badinhaber, VI. Dürerg. 14. J. Erber. A. Rogenhofer. Mikosch Carl, Assistent am pflanzenphysiolog. Institut der Universität . . . . . 2... Prof. Dr. Claus. Dr. Wiesner. Haberlandt Gottlieb, Cand. phil. . . . Prof. Wiesner. Burgerstein. Eingesendete Gegenstände: 500 diverse Insecten von Herrn J. Kaufmann. Se. k. und k. apostolische Majestät haben zu gestatten geruht, dass der fünfundzwanzigste Band der Gesellschafts-Ver- handlungen Seiner kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzoge Rudolf gewidmet werde. Herr Professor Dr. F. Brauer hat am 24. Februar dem Redactions Comite der Festschrift eine für diese bestimmte Ab- handlung übergeben: Die Neuropteren Europas und insbesondere Oesterreichs, mit Rücksicht auf ihre geographische Verbreitung, kritisch zusammen gestellt. 16 Versammlung am 1. März 1876, Herr Dr. J. E. Polak demonstrirte die frischen Samen einer Umbellifere (einer Cachrys-Art), welche in Persien ge- nossen werden. Herr Dr. F. Löw übergab folgende Abhandlung: Zur Biologie und Charakteristik der Psylloden nebst Beschreibung zweier neuen Species der Gattung Psylla. Mit zwei Tafeln. (Siehe Abhandlungen.) [3 Herr Regierungsrath Dr. A. Pokorny legte eine Arbeit vor mit dem Titel: Blättermasse österreichischer Holzpflanzen J. Apetalae. (Siehe Abhandlungen.) Herr A. Burgerstein brachte die Resultate seiner Unter- suchungen über die Transspiration der Pflanzen zur Kenntniss. Herr Prof Dr. H. W. Reichardt referirte über: Beiträge zur Kenntniss der ungarischen Pilz-Flora von F. Haszlinsky (siehe Abhandlungen) und den folgenden Beitrag zur Flora Wiens: Neue Standorte von Pflanzen der Wiener-Flora aufgefunden durch Florian Hofmann, k. k. Hauptmann. Urypsis aculeata Ait. In einem ausgetrockneten Abzugsgraben beim Bahnhofe Kaiser-Ebersdorf, mit Marchantia polymorpha, häufig; September 1875. Carex stenophylla Wahlenb. Auf der Hutweide von Kaiser-Ebersdorf, ganze Flächen bedeckend; Mai 1875. ©. brizoides L. Donau-Au bei Mannswörth, nur zwei Exemplare; Juni 1875. Oyperus flavescens L. Donau-Ufer am Tabor in der Richtung gegen den Prater, hie und da; September 1873. Triglochin maritimum L. Sumpf am Mitterbache bei Kaiser-Ebersdorf, unweit der Hutweide in wenigen Exemplaren; Juni 1875. Juncus obtusiflorus Ehrh. Eisenbahn-Abzugsgraben gleich vor der Brücke über den Mitterbach bei Kaiser-Ebersdorf; Juli 1875. Pelikan v. Plauenwald. 17 Tulipa silvestris L. Bei Kaiser-Ebersdorf, in der an die Rosenthal'sche Baum- schule angrenzenden Au, und zwar an einer Stelle links vom Wege, der sich längs der Umzäunung dieser Baumschule durch die Au zieht. Unter vielen sterilen Exemplaren auch einige blühende gefunden. Mai 1875. Iris spuria L. Auf den Wiesen zwischen Himberg und Achau, links von der Strasse, mit Iris sibirica, hie und da; Juni 1875. Iris graminea L. Auf denselben Wiesen, und zwar an einer Stelle in der Nähe des in Neilreich's Flora von Nieder-Oesterreich als Standort des Levcojum aestivum L. erwähnten sumpfigen Grabens, der aus den Auen von Achau quer über die Himberger Strasse gegen Maria-Lanzendorf zieht, in ziem- lich grosser Menge; Mitte Juni 1875. Orchis militaris L. Donau-Au zwischen der Kaiser-Ebersdorfer Militär-Schiess- stätte und Mannswörth; häufig; Mai-Juni 1875. Potamogeton natans L. ß. heterophyllus Neilr. Im Mitterbache bei Kaiser- Ebersdorf, unweit der Brücke, in der Richtung gegen Schwechat. An einer einzigen Stelle; September 1875. Chenopodium urbieum L. ß. deltoideum Neilr. Auf einem Acker bei Kaiser- Ebersdorf, gleich Anfangs des Ortes (von Simmering herwärts) in der Richtung gegen die Donau, gegenüber der Freudenau; September 1875. Polyenemum arvense L., und Polycnemum verrucosum A. Br. — Alluvialboden der Donau am Tabor, strom- abwärts am linken Ufer, einzelne Exemplare; September 1873. Plantago altissima L. Donau-Sümpfe bei Kaiser-Ebersdorf, hie und da; Juni 1875. Petasites officinalis Mönch. Donau-Au, hinter Kaiser-Ebersdorf, stromabwärts vom Landungsplatze, unterhalb den daselbst befindlichen Arbeiterbaracken, am Rande eines parallel mit dem Strome sich ziehenden Weges; April 1875. Achillea nobilis L. Zwischenbrücker Au, am Donauufer, nächst der Eisenbahn- brücke. September 1873. Matricaria Chamomilla L. Hutweide von Kaiser-Ebersdorf, häufig; Juli 1875. Artemisia austriaca Jacq. Bei Schwechat am Wege nach Albern; September 1875. Carduus hamulosus Ehrh. Eisenbahndamm bei Kaiser-Ebersdorf, unweit vom Wächterhäuschen bei der Brücke. Einzelne Exemplare; August 1875. Taraxacum serotinum Sadl. Nächst dem Ortsfriedhofe von Kaiser-Ebersdorf, am Wege zum Centralfriedhofe, häufig; September 1875. Heliotropium europaeum L. Auf einem Acker nächst dem Wege von Kaiser- Ebersdorf nach Schwechat. Einzeln. September 1875. Anchusa italica Retz. Nahe vom Mitterbach, auf Wiesen bei Kaiser-Ebersdorf, in der Richtung gegen Schwechat. Einzelne Exemplare. Juli 1875. * Primula elatior Jacq. Donau-Au bei Kaiser-Ebersdorf, zwischen P. officinalis. Zerstreut. Mai 1875. . Bupleurum affıne Sadl. Weinbergränder auf dem Höhenzuge zwischen Sievering und Neustift a. W., ziemlich häufig; August 1872. Oenanthe fistulosa L. Sumpf unweit der Hutweide von Kaiser-Ebersdorf. Ein- zelne Exemplare; August 1875. Z. B. Ges B. XXVI. Sitz.-Ber, C 18 Versammlung am 1. März 1876, Glaueium flavum Crantz. Am Wege von Kaiser-Ebersdorf längst des Mitter- baches nach Schwechat, in zahlreichen grossen Exemplaren ; August 1375. Nasturtium anceps Rehb., und? Nasturtium armoracioides Tausch. Mit N. amphibium und N. terrestre Tausch. am Mitterbache bei Kaiser-Ebersdorf nächst der Brücke beim Eisenbahn- Wächterhause; Juni 1875. Myagrum perfoliatum L. Wiese bei Kaiser-Ebersdorf. Einzeln; Juni 1875. Viola elatior Fries. Donau-Au nächst der Kaiser-Ebersdorfer Militär-Schiessstätte, in der Richtung gegen Mannswörth, häufig; Mai 1875. Herniaria hirsuta L. Alluvialboden der Donau, am Tabor, am linken Ufer. September 1873. Lepigonum rubrum Wahlbg. Ebendort. Silene gallica L. Auf einem Acker bei Simmering, einzeln; September 1874. Lychnis diurna Sibth. Donau-Au bei Simmering, einzeln; Juni 1875. Herr Professor Dr. J. Wiesner erläuterte die Methode der Herstellung von Schliffpräparaten solcher Pflanzentheile, welche in Folge ihrer Härte und Zähigkeit durch Schneiden nicht für die mikroskopische Untersuchung hergerichtet werden können, wie dies namentlich bei vielen harten Kernhölzern (Ebenholz, Guajakholz etc.) der Fall ist. Die Methode stimmt im Wesentlichen mit jenen überein, welche für die Herstellung von Knochen- und Zahnschliffen verwendet wird. Sie lässt sich mit Vortheil auch auf manche schneidbaren Pflanzentheile (z. B. Lärchenholz) anwenden. Man erhält so Präparate von überraschender Zartheit, welche in manchen Fällen die durch die Schnittmethode erzielten über- ragen und zum Studium der Histologie der betreffenden Gewebe ganz besonders geeignet sind. Der Vortragende demonstrirte zum Schlusse eine Reihe derartiger Schliffpräparate. Herr Dr. Emil v. Marenzeller hielt einen Vortrag über den im Entstehen begriffenen wissenschaftlichen Club in Wien, dessen Aufgaben und Ziele beleuchtend, und ersuchte die An- wesenden für denselben in ihren Kreisen zu wirken. Dr. Wilh. Rosenhanuer. 19 Herr Custos A. Rogenhofer legte das von dem entomo- logischen Vereine in Berlin zu Ehren des fünfundzwanzigjährigen Bestehens unserer Gesellschaft herausgegebene „Entomologische Inhalts-Verzeichniss zu den Verhandlungen der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang I-XXV“ vor. Coleopteren-Verkauf. Meine sehr werthvollen und ausserordentlich zahlreichen Doubletten europäischer Käfer, wie solche wohl sonst Niemand besitzt, wünsche ich im Ganzen zu verkaufen. Dieselben wurden im Verlauf von vierzig Jahren theils durch mich selbst gesammelt, theils von vielen anerkannten Entomologen ein- getauscht, sind richtig bestimmt, rein gehalten und frei von Schimmel und Raubinsecten. Sie stammen aus fast allen Ländern Europas, namentlich aus Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Russland, Griechenland, Italien, Sardinien, Corsika, Frankreich, Spanien und Portugal. Es mag deren Zahl sich auf mehr als eine halbe Million belaufen, wovon sicher der dritte Theil zu sehr begehrten Arten gehört, und sind dieselben in zweiundsiebzig grossen Doppelkästen von Holz enthalten. Auch zwei Kästen mit exotischen Arten sollen dazu gegeben werden. Genannte Doubletten könnten nach meiner Ansicht auf dreieriei Weise gut verwerthet werden, und zwar: 1. wenn einige Naturforscher, obgleich schon im Besitze von nicht unbedeutenden Sammlungen dadurch diese vergrösserten und verbesserten, und den Rest zum Tausch verwendeten, 2. wenn Jemand sie in Loose vertheilte und auf diese Weise verkaufte, und 3. wenn ein Mann sie als sichere Rente erwerben wollte, um davon zu verkaufen und mit den zahlreichen Doubletten einzelner Arten zu tauschen. Einen Katalog darüber herzustellen bin ich nicht in der Lage. Kauf- lustige müssten die Sammlung persönlich einsehen. Erlangen, im Februar 1876. Dr. Wilh. Rosenhauer, Universitäts-Professor. C* 20 Jahres-Versammlung am 5. April 1876. Jahres-Versammlung am 5. April 1876. Vorsitzender: Herr Präsident-Stellvertreter Jul. Freiherr Schröckinger-Neudenberg. Neu eingetretene Mitglieder: BR. 1. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herren Hibsch Josef Emanuel, Assistent an der k. k. technischen Hochschule in Wien. . Prof. Kraft, Prof. Kornhuber. Enderes Dr. Ritter Carl v, VII. Floriani- gasse. 40, Win... „In len. 0 AugRogenhofer Ar sven elzeigk Enderes Aylaja v.; Wien. . . . Die Direction. Pierschke Heinrich, IX. Ne ornaste HB, SNVIeneer re en 1 PrOF Mik, Pro KONTAye Rock Wilhelm Carl, "Wien RR . Dr.N.Kraus, Dr.v. Marenzeller. Stöger Franz, Lehrer in Mauer bei Wien . F. Bartsch, A. Rogenhofer. Staats- Unter-Realschule,V.Rampersdorfgasse 20, Wien. Eingesendete Naturalien: 1 Centurie Lepidopteren von Herrn J. Dorfinger in Wien. 6 Centurien Lepidopteren von Herrn W. Sigmund in Reichenberg. 2 Centurien Coleopteren von Herrn Custos Th. Fuchs. Bericht des Präsidenten-Stellvertreters Freiherrn Julius v. Schröckinger- Neudenberg. Meine Herren! In Verhinderung Sr. Durchlaucht unseres hochverehrten Herrn Präsi- denten wird mir die Ehre zu Theil, die heutige Jahressitzung mit der Versiche- rung einzuleiten, dass auch das abgelaufene fünfundzwanzigste Jahr des Bestandes unserer Gesellschaft der Prosperität derselben keinen Abbruch gethan hat. v. Schröckinger-Neudenberng. 21 Hierüber werden ihnen die Berichte der Herren Secretäre und des Herrn Rechnungsführers die thatsächlichen Belege liefern. Es hat zwar in der Zahl sowohl der inländischen als ausländischen Mit- glieder abermals eine kleine Verminderung gegen das Vorjahr stattgefunden, allein dieselbe beruht nur auf einer gründlichen Depurirung und kommt jetzt dem realen Bestande näher, während wir früher viele Mitglieder, welche theils, besonders im Auslande, ohne dass wir es wussten, mit Tod abgegangen waren, oder solche, welche sich schon länger passiv verhalten hatten, durch Jahre noch als active Genossen in unseren Listen fortgeführt haben, was nun fürder ver- mieden werden soll. Auch im Jahre 1875 sind viele unserer Genossen aus dem Leben ge- schieden u. z. Dr. Bartling in Göttingen, Balsamo Crivelli in Pavia, M. Ch. Desmoulins in Bordeaux, Director J. E. Gray in London, Dr. Hopfen in Berlin, John Nietner in Ceylon, Dr. Rolli in Rom, Gustav Thuret in Antibes, Camil van Volxem in Brüssel, Freiherr Dr. Leonhardi in Prag, Dr. Kriz in Wr.-Neustadt, Wenzel Sekera in Münchengräz, Josef Türk in Wien, der Abt Steiringer des Stiftes Zwettl, Dr. Tobiasch in Purkersdorf, Dr. Laviz- zari in Mendrisio, Dotzauer in Hamburg, Dr. Hensche in Königsberg, Dr. Ott in Prag, welchen wir hiemit ein freundliches und bedauerndes Memento widmen wollen. Der Band unserer Schriften für 1875 steht an Gehalt und Reichhaltigkeit segen die früheren Bände nicht zurück und somit dürfte unsere Gesellschaft das fünfundzwanzigste Jahr ihres Bestehens wohl in solcher Weise beschlossen haben, dass dieselbe berechtigt erscheint, diesen bedeutenden Moment in be- sonders feierlicher Weise zu begehen. Dies soll in der Festversammlung am 8. April geschehen, welche im grossen Saale der kaiserl. Akademie der Wissenschaften um 12 Uhr Mittags, stattfinden wird und zu deren zahlreichem Besuche ich diese hochansehnliche Versammlung einzuladen mir erlaube. Die Gesellschaft glaubt erwarten zu dürfen, dass nicht nur unsere Mit- glieder, sondern überhaupt auch nicht besonders eingeladene Freunde der Natur- wissenschaften an dieser Jubelfeier sich betheiligen werden. Bericht des Seeretärs Herrn Custos A. Rogenhofer. Auch heuer tritt die Pflicht an mich heran, über den Inhalt des fünf- undzwanzigsten Bandes zu berichten, dessen Umfang (116 Druckbogen) nicht nur manchen seiner Vorgänger übertrifft, sondern auch durch die Zahl und den Werth der Aufsätze kaum den früheren nachsteht; er weist 36 Abhandlungen mit 17 Tafeln auf. Die Betheiligung nachbarlicher Gelehrter an den Arbeiten unserer Landsleute, zeigt von dem unverminderten Interesse auswärtiger Fach- genossen an den Bestrebungen unserer Gesellschaft; die Namen: Arnold, Bergh, H. Hoffmann, Kuhn, Reuter, Staudinger, B. Thümen und 2 Jahres-Versammlung am 5. April 1876. Zeller bürgen für den wissenschaftlichen Werth des Gebotenen. Was wir im abgewichenen Jahre Aussergewöhnliches geleistet, wird an anderer Stelle des Ausführlichen erwähnt werden. Dass die Verkehrsanstalten, durch die Ungunst der Zeit zur grössten Sparsamkeit gezwungen, nicht den Ansuchen der Mitglieder in früherem Aus- masse entsprechen konnten, lag gewiss nicht in den erhöhten Ansprüchen von Seite unserer Gesellschaft. Reisen durch Fahrpreis-Ermässigung ermöglichten nachstehende Bahnen: die k. k. priv. Kaiserin Elisabeth-Bahn: Herrn F. Mik die Fahrt von Wien nach Salzburg und. zurück; Herrn F. Kowarz von Budweis nach Salz- burg und zurück; die Kaiser Franz-Josef-Bahn: Herın F. Kowarz die Fahrt von Eger-Budweis und zurück: die priv. Theissbahn: Herrn F. Maly die Fahrt von Czegled bis Grosswardein und zurück; die Erste Siebenbürger-Bahn: Herrn F. Maly die Fahrt von Grosswardein bis Kis Kapus und zurück; die k. k. priv. Donau Dampfschifffahrts-Gesellschaft: Herrn K. Stoitzner die Fahrt von Wien bis Orsowa, wofür den Gesellschaften hiemit der gebührende Dank öffentlich ausgedrückt wird. Bericht des Seeretärs Herrn Dr. Emil von Marenzeller. Meine Herren! Wenn der letzte Tag der Arbeitswoche zur Rüste geht, stellen die Arbeiter ihre Werkzeuge zusammen, blicken auf zu dem geförderten Werke, und jedes Antlitz sagt: Morgen ist Feiertag. An jenem Tage wo wir Rechenschaft geben sollen, über das Wirken während eines Arbeitsjahres erfüllt uns eine ähnliche Stimmung, aber heute werden wir nachhaltiger davon ergriffen, ‘denn je zuvor. Wissen wir ja Alle, dass unser Werk fünfundzwanzig Jahre zählt! Doch ich will nicht den Ereignissen vorgreifen. Nur wenige Tage trennen uns von dem Augenblicke, wo Ihnen ein ganzes Bild der Wirksamkeit unserer Gesellschaft vorgeführt werden soll. Ein Gemälde, das auf Aehnlichkeit Anspruch macht, bedarf vieler treuer Pinselstriche, die jedem Zuge gerecht werden. Einen solchen Zug soll ich Ihnen darstellen; meine Aufgabe besteht nur darin, aus dem fünfundzwanzigjährigen Leben und Wirken unserer Gesellschaft ein ein- ziges Jahr herauszugreifen. Ein Jahr! Eine kurze Spanne Zeit und doch so unendlich reich an bewegenden Gedanken, an fruchtbringendem Thun. Unsere Wissenschaft ist nicht mehr das ängstlich gehütete Kind der Laune Einzelner, der Arbeitende steht nicht mehr auf einem Isolirschemmel. Die Wissenschaft ist zu einem wohl ineinandergreifenden Mechanismus geworden, mit immer Emilv. Marenzeller. 23 deutlicherer Arbeitstheilung. Dem entsprechen auch die Erfolge. Gegen die selten werdende geistige Handarbeit, wenn ich mich so ausdrücken darf, das ist die den Fortschritt unberücksichtigt lassende Art des Arbeitens, haben wir vollendetere, reichlichere Producte eingetauscht. Unsere Tage haben aber noch einen andern charakteristischen Zug erzeugt. In früheren Zeiten trat die Persönlichkeit des Arbeitenden mehr in den Vordergrund als heute. Eine Art egoistische Regung, der Drang eine Vorliebe zu befriedigen, waltete vor. Nur zu häufig ward über die eigene Person, das Ziel, das grosse Ganze vergessen. Heute ist dies anders. In dem gewaltigen Heere wissenschaftlich Leistender fällt es nicht auf, ob der Eine oder Andere um eine Kopfeslänge vorrage. Man lernt einsehen, dass es ein ohnmächtiges Ringen für den Einzelnen geworden, sich vornean zu stellen, er sei denn ein gottbegnadeter Genius. — Im demselben Masse aber als persönliche Gefühle und Persönlichkeiten weniger zur Geltung gelangen können als einst, wird das Handeln an sich freier. Wir huldigen einzig und allein einem ethischen Principe, der Erkenntniss der Wahrheit. Diesem ordnen wir uns willig unter; die Möglichkeit eines Zwanges, einer Sklaverei der Thaten ist aufgehoben. Wo, meine Herren, sehen Sie diese Anschauungen lebendiger, blendender verkörpert als in den freiwilligen Associationen unserer Tage, deren eine unsere k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft ist. Materiellen Lohn gibt es keinen, es ist das Gefühl, beigetragen zu haben zur Förderung des grossen Zieles, welches einzig und allein alle Jene beseelen musste, die ohne Wider- spruch, frei bestimmt ihre Zeit, ihre Mühe opfern. Ich glaube es dem Andenken aller Männer, welche mitgearbeitet haben an dem Baue, dessen fünfundzwanzig- jährigen Bestand wir bald feiern, schuldig zu sein, der Beurtheilung ihres Wirkens einen Standpunkt zu weisen, welcher weit hinausragt über gedanken- lose Geringschätzung. Und darum habe ich mir auch erlaubt, die während eines Jahres auf dem mir zugewiesenen Felde der Berichterstattung ausgeübte Thätig- keit zu verallgemeinern. Und nun noch einen Blick in die Zukunft. Lassen sie uns durehdrungen sein von dem Zuge, der auf allen Gebieten des menschlichen Wissens vor- herrscht und so schön und kurz in den Worten unseres Dichters ausgedrückt ist: Nie ermüdet stille stehen! In diesem ewigen Fortschritte liegt zwar das Ueberflügeln der Gesammtleistungen einer Generation durch die folgende, doch birgt dies nichts Entmuthigendes: Multum adhue restat operis multumque restabit nec ulli nata post mille saecula praecludetur occasio aliquid adhuc ad- jieiendi. (Seneca.) Zoologische Objecte wurden in dem verflossenen Vereinsjahre gespendet von den Herren: Hanf, Kaufmann, Kolazy, v. Letocha, Mann, Rogen- hofer, Sperlich, Voss, v. Zimmermann; botanische Objecte von den Herren: Arnold, Breidler, Dr. v. Marchesetti, Dr. Ressmann, Freiherrn v. Thümen. Es unterzogen sich der Mühe, die Sammlungen in Stand zu erhalten mit dankenswerther Bereitwilligkeit die Herten: Aust, Barbieuxs, Burgerstein, 4 Jahres-Versammlung am 5. April 1876. Dr. Halacsy, Kaufmann, Kolazy, v. Letocha, Mik, Mühlich, Müllner, Prihoda, Rogenhofer, Stoitzner. Herr Ausschussrath J. Kolazy war unermüdlich thätig, die zahlreich | eingelaufenen Gesuche von Lehranstalten um naturhistorische Lehrmittel zu | erledigen. Von diesem segensreichen Wirken mag die folgende von ihm freund- lichst verfasste statistische Tabelle Zeugniss abgeben. Ausweis über die Betheilung der Lehranstalten mit Naturalien. Im Jahre 1875 wurden 26 Lehranstalten mit 480 Wirbelthieren, 5957 In- secten, 3527 Conchylien, 967 Weich-, Strahl-, Krebs- und Eingeweidethieren und 4371 Pflanzen, im Ganzen mit 14.602 naturhistorischen Objeeten betheilt- | TR BDA TRIERER ET —_ —— | Weich-, j | Are Wirbel- a Strahl-, 5 = 4 stopfte | thiere ! onehy-| Krebs- |Pflan- | E Name der Lehranstalt | Wirbel- in Wein- Inseeten| “jjen | u. Ein-| zen | 2 thiere geist 'geweide- | ef Thiere | | | 1|Graz: II. k. k Gymasium . - . 7 II = 222 —_ = a 2 Karolinenthal: deutsche k. k. Real-, | i | SCh U OS ER 4 1.43 422 154 | 4 Hl 3 | Kuttenberg: k. k. Oberrealschule | — — 313 268.7, 1 Baker rare 4\ Prag: II. deutsche k. k. Realschule | 5 al 462 190 | .836. | 365: | 5 „ IL. böhmisches k. k. Real-| N | gymnasium . . 0. 0 0: EA Mes 489 23412 6 360 6| Teschen: k. k. Oberrealschule . ., — _ | 8 al a 7 | Bruneck: k. k. Unterrealschule . . 46 BR a a > 8 |Strassnitz: k. k. Untergymnasium| E Inestarıl) EN 9 | Wien:k.k. Unterrealschule, II. Be- | | zirk, Glockengass® DAL VENNKET Ne 1 22 424 156 7 157,7190 10 | Pfibram: Lehrerbildungsanstali . _ 435 2835 | 00, .slanı 11 | Baden: Bürgerschle . . - - 18 ı N 12 |Czaslau: Bürger- und Gewerbe-| BESTE TE De 40 355 SE 330 | 13 |Karolinenthal: deutsche Bürger- | | CHOR a il 25 374 120 a1 125 | 14 | Klattan: Bürgerschule . - - - A —_ 417 234 5 280 15 |Klobouk Wal.: Bürgerschle . . I 942 134 2 300 | 16 |Trübau Böhm.: Bürgerschule . |, — 266 196 | 2 290 17 | Wisehau: Büirgesschule . - » | 7 _ 422 ı 205 5 215 18 Horie (Böhmen): Volksschule. . -| = 203 128 2 200 19 |Krakauebene bei Murau in Ober- | steyer: Volksschule: - - | 7 “| 206 | 90 |Weidlingbach: Volksschule . . 5 _ 257 195 2 145 >1 | Weitra: Volksschule. . » - - >| 5 — 362 198 280 | 99 | Wien: Volksschule, II. Bez. Rafael-| | een ol ol ebd) 12 46 249 182 6 440 23 5 Volksschule, II. Bezirk Win-, LEN AS OHSZ HE N: 3 tl _ — 12 280 24 7 Volksschule, IX. Bez. Liech- ß tensteinstrasse 137 . . » | 07 36 = 274 6 — 25 n Volksschule, IX. Bez. Lich-) tenthalergasse 3. » «| 12 35 _ — _ — 36 |Freudenthal (Schlesien): Kloster- SCH ulOr run SR ae ANNE 3 10 143 15 5 50 26 Summa . 79 201 5957 | 3527 267 | 4371 | Emilv, Marenzeller. 25 Ausserdem wurden an obbenannte Lehranstalten 48 Bände der Gesellschafts- schriften, 90 verschiedene Separata und gegen 200 mikroskopisch-photographische Abbildungen vertheilt. Ferner erhielt die Landes-Oberreal- und Maschinenschule in Wr. Neustadt 3 Bände, 4 Einzelnhefte der Gesellschaftsschriften und mehrere Separata zum Geschenke. Herr Ausschussrath Franz Bartsch hatte die Güte, nunmehr definitiv das Amt des Bibliothekars zu übernehmen. In Gemeinschaft mit dem Bericht- erstatter wurden die mit der Neuaufstellung der periodischen Schriften nöthigen Arbeiten fortgesetzt und werden dieselben im Sommer dieses Jahres ihren Abschluss finden. Wenn auch während dieser Uebergangsperiode die Benützung der Bibliothek, wie begreiflich, vielfach erschwert wurde, so wird doch das Zweckmässige und Logische der neuen Aufstellung — Gruppirung der Zeit- schriften nach geographischem Principe — nachhaltig für ein vorübergehendes Unbehagen entschädigen. Die Sammlung selbstständiger Werke oder von Separat- abdrücken wurde grösstentheils durch Schenkungen der Herren Autoren um 63 Nummern vermehrt. !) Dem Schriftentausche beigetreten sind: Voralberger Museum-Verein in Bregenz. Societa adriatica di scienze naturali a Trieste. Kais. botan. Garten in Petersburg. Soeciete ouralienne d’amateurs des sciences naturelles a Ekatherinenbourg. Societe botanique de Lyon. Verein für Naturkunde in Zwickau. Societe Khediviale de Geographie. Societa malacozologica italiana. Ungarischer Karpathen-Verein. Societa toscana di scienze naturali. Societe zoologique des Pays-Bas. Sociedad mexicana de historia natural. Academia nacional de ciencias exactes en la Universidad de Cordova. „La Murithienne“, Societe de Botanique en Valais. Akademischer naturwissenschaftlicher Verein in Graz. i) Sind aufgeführt Bd. XXV. pag. 31—34 der Sitzungsberichte. Z. B. Ges. B. XXV1. Sitz.-Ber. D 26 Jahres-Versammlung am 5. April 1376. Bericht des Reehnungsführers Herrn J. Juratzka. Einnahmen. Jahresbeiträge mit Einschluss der Eintrittstaxen und Mehrzahlungen von 882. 1.20. N er 2 Erg Beiträge auf Lebensdauer .;. ..,,.. Auarea ernannte LS Sul Subventionen . . eu N ZA.DE Verkauf von Druckschritten und Druck- Ersätze N 229.90 Ersätze für abgegebene Naturalien. . y 15.— Interessen für Werthpapiere und für die bei der Spareassa hinter- lestennDeträge eK) anal, Sonnen help Kanıyan aia er KR 231.73 Porto-Ersätze . 2 Tee Eh Masche Fa Se 42.20 Für ein gezogenes Rudbis-Loog. ettnr ir ” 11.70 Dumma . fl. 5986.53 daher mit Hinzurechnung des am Schlusse des Jahres 1874 ver- bliebenen baaren Cassarestes von. . 0. Zusammen . A. 10024.83 Ausgaben. Besoldungen, Quatiergelder und Remunerationen . . fl. 720. Neujahrsgelder . . ” 85.— Beleuchtung, Beheizung und Instandhaltung "der Ge- sellschaftslocalitäten, dann der diesbezügliche Bei- trag fürn denIsSitzungssaal!. . 2 7. I ar ihr Herausgabe der Druckschriften: a)slürtDruck. u Seen el u er aDoen DS Asa llustrahonengnzea SL 2 Se ee 959.58 c) Buchbnden-Anbeit 49.— „ 4092.58 Bücher. Ankauf . . 2 BIER AUT EEE 18.— Buchbinder-Arbeit für die Bibliothek Kuga a rag x 150.— Erfordernisserfür das! Museum ee “ 141975 Kanzlei-Einfordernisser, 2 u ee A IE " 113.12 Borto-Auslarennuns nen. 2 DR . 84.11 Stempelgebührensai.aiaitt. Bl, 1 2 3a8ı9, Mana un N 37.27 Summe „A. 5652.54 Von den am Schlusse des Jahres 1874 vorhanden ge- wesenen Werthpapieren im Nominalwerthe von . fl. 1030.— (unter welchen sich auch 4 Rudolfs-Loose als Geschenk des Herrn M. Damianitsch zum Andenken an seinen verewigten Sohn Rudolf befanden) wurde ein Rudolfs-Loos Serie 2862 Nr. 2 EraU), im Werthe von . . . n 10.— Es erübrigte sonach am Schlusse des ab&elaufenen Jahres ein Cassarest in Werthpapieren von . . fl. 1020.— und 4372.29 im Baarem, welch’ letzterer zum grössten Theil bei der ersten österreichischen Sparcasse hinterlegt war. J. Juratzka. Verzeichniss jener der Gesellschaft gewährten Subventionen, so wie der höheren und auf Lebensdauer eingezahlten Beiträge, welche in der Zeit vom 8. April 1875 bis heute in Empfang gestellt wurden: a. Subventionen. Von Sr. k. k. Apost. Majestät dem Kaiser Franz Josef »„ Sr. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge md Kronprinzen Rudolf „ Ihren k. Hoheiten den EnehI ea en Een Erzhertogbt Franz Carl Albrecht Josef A - Ludwig Victor i Von dem h. k. k. Menikterkum für Cultus a Ünterkicht „ dem h.n. ö. Landtage . „ dem löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien b. Höhere Jahresbeiträge von 5 fl. aufwärts für das Jahr 1874. Lukatsy P. Thomas und Marcusen Prof., je - Marschall, Graf August . Br Tr Für das Jahr 1875. Colloredo-Mannsfeld, Fürst Josef, Durchlaucht Sina Simon, Freiherr v., Excellenz - Schwarzenberg, Fürst Adolf, Durchlaucht . Fenzl Dr. Eduard, Marschall Graf August, Förster Haiıich hochw. Fürstbischof, je F Gassner Theodor, Hochw., N ne Dr. A, je Brunner von Wattenwyl, Damianitsch Martin, Fritsch Josef, Friwaldsky Joh. v., Gall Eduard, Gerlach Ben- jamin, Hochw., Haider Dr. Joh, Hoeme Alfons, Lukätsy P. Thomas, Majer Mauritius, Hochw., MarcusenProf,, Maren- zeller Dr. Emil, Mayer Dr. Gustav, Moeschler Heinrich, Porcius Florian, Rauscher Dr. Robert, Reisinger Ale- xander, Schiedermayer Dr. Karl, Sommer Otto, Tief Wilhelm, Wagner Paul, je Für das Jahr 2.1876. Pelikan A. v. Heyden Lukas v. h Arnold Fr., Bartsch ln Doblhoff doxes, rail V., Euiber Josef, Finger Jul, Fleischer Gottlieb, Förster J. B., Fuchs Theodor, Hartinger August, Hirner Josef, Kelch: D* 200.— 28 Jahres-Versammlung am 5. April 1876. brenner Karl, Kaufmann Josef, Kolazy Josef, Koln- dorfer Josef, Leinweber Konrad, Letocha Anton v., Lindpointner Ant., Hochw., Porcius Flor,, Rauscher Dr. Robert, Reichard Dr. H. W., Ressmann Dr. F.,, Ronniger Ferd., Rosenthal R. v., Rupertsberger Mathias, Hochw., Schaub Robert Ritt. vv, Schwab Adolf, Sohst C. G,, Stadler Dr. Anton, Steindachner Dr. Fr., Strauss Josef, Stur Dionis, Studniczka Carl, Tommasini Mutius R. v., Weisflog Eugen, Zeller Fritz, Zimmermann Dr. Heinr. Edi. v., je eu Won. akute ldarıh ok ee 3 c. Beiträge auf Lebensdauer. Ball Valentin. . . „RO Gar Bergenstamm Jul. Bl. N Bonnie Da Peter, je... 22E2 ‚u 60.— Herr Secretär Custos A. Rogenhofer legt der Versamm- lung den eben vollendeten, Sr. kais. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf sewidmeten fünfundzwanzigsten Band der Verhandlungen vor, Desgleichen die dem Protector der Gesellschaft, Sr. kais. Hoheit dem Erzherzog Rainer, gewidmete Festschrift zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. Wien, 1867. Herausgegeben von der Gesellschaft. Sie ist ein Quartband von 320 Seiten Text mit 20 litograph. Tafeln und enthält folgende Abhandlungen: Die morphologische Bedeutung der Segmente, speciell des Hinterleibes bei den Orthopteren, von ©. Brunner von Wattenwyl. (Mit drei Tafeln.) Die natürlichen Finrichtungen zum Schutze des Chlorophylls der lebenden Pflanze, von J. Wiesner. Ueber die malayische Säugethier-Fauna, von A. v. Pelzeln. (Mit einer Karte.) Ueber die Organisation und systematische Stellung der Gattung Seison Gr., von C, Claus. (Mit zwei Tafeln.) Beiträge zur Kenntniss der sogenannten falschen Chinarinden, von A. Vogl. (Mit einer Tafel.) Zur Teratologie der Ovula, von J. Peyritsch. (Mit drei Tafeln.) Carl Clusius’ Naturgeschichte der Schwämme Pannoniens, von H. W. Reichardt. Die Schutzmittel der Blüthen gegen unberufene Gäste, von A. Kerner. (Mit drei Tafeln.) Die Neuropteren Europas und insbesondere Oesterreichs mit Rücksicht auf ihre geographische Verbreitung, kritisch zusammengestellt von F. Brauer. Die Schlangen und Eidechsen der Galapagos-Inseln, von F. Steindachner. (Mit sieben Tafeln.) J. Juratzka, 29 Der Preis der Festschrift ist im Buchhandel 15 fl. Oe. W. — 30 Mark. Mitglieder erhalten jedoch dieselbe, soweit der geringe Vorrath reicht, zu bedeutend ermässigtem Preise. Es ist die Einrichtung getroffen, dass auch jede Abhand- lung einzeln bezogen werden kann. Herr Director Dr. F, Steindachner hat dem Redactions- comite der Festschrift am 6. März eine Abhandlung übergeben, unter dem Titel: Die Schlangen und Eidechsen der Galapagos- Inseln. (Mit sieben Tafeln.) Herr Prof. Dr. H. W. Reichardt legt folgende zwei botanische Arbeiten vor; Lichenologische Ausflüge in Tirol XV. Gurgl, von F. Arnold in Eichstätt. (Siehe Abhandlungen.) Vergleichende Flora Wisconsins, von Th. Bruhin in Centreville.. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Gottlieb Haberlandt erörterte die Winterverfärbung immergrüner Blätter. Zu Rechnungs-Revisoren wurden ernannt die Herren J. Fuchs und J. Kaufmann. Fest-Versammlung am 8. April 1876 Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft unter dem Vorsitze des Protectors, Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer. Auf der Tribüne des festlich geschmückten grossen Sitzungs- saales der kais. Akademie der Wissenschaften, welchen dieselbe mit grosser Liberalität zu der Feier überlassen, hatten Se. kais. Hoheit der Protector, der Präsident Fürst Josef Colloredo- Mannsfeld, der Präsident-Stellvertreter Freiherr Julius von Schröckinger-Neudenberg, die Secretäre Oustos Alois Rogenhofer und Dr. Emil v. Marenzeller Platz genommen. Rechts von der Tribüne befanden sich die Sitzreihen der Depu- tationen, links jene des fast vollständig erschienenen Ausschusses der Gesellschaft. Der Mittelraum war für die Ehrengäste reser- virt. Auf den dahinter ansteigenden Bänken hatten sich Mit- slieder und Freunde der Gesellschaft zahlreich eingefunden. Es beehrten das Fest mit ihrer Gegenwart die Herren !): F. Antoine, A."Ritter von Arneth, 'Graf A! Attems, Dr Rn. Benedikt, A. Freiherr von Burg, Freiherr H. von Doblhoff- Dier, Dr. von Enderes, Bürgermeister Dr. C. Felder, Frei- herr von Friedenfels, J. Fuchs, Graf St. Genois, Freiherr Werner von Globig, Freiherr J. von Haerdtl, Freiherr A. von Helfert, Ph. Kanitz, J. Kerner, Dr. L. Ritter von Köchel, Dr. Lange von Burgenkron, Öber-Forstrath Ch. Lippert, Hofrath Dr. J. Lorenz, Prof. Dr. von Ludwig, Se. Excellenz der Ackerbauminister Hieronymus Graf zu Mannsfeld, Graf A. Marschall, Polizeipräsident W. Marx Ritter von Marxberg, 1) Diese namentliche Anführung beschränkt sich nur auf die der Tribüne zunächst be- findlichen verehrten Anwesenden und kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die Mitglieder des nahezu vollständig erschienenen Ausschusses der Gesellschaft sind weggelassen. Fest-Versammlung am 8. April 1376, 31 Dr. A. Mayer, Prof. Dr. Th. Meynert, J. von Nahlik, Prof. ‘Dr. M. von Neumayer, V. Prausek, Altgraf Hugo zu Salm, Dr. L. Schiestl, R. Schiffner, Prof. Dr. F. Simony, Dr. G. Stache, Prof. Dr. J. Stefan, Dr. S. Wahrman, A, v. Wald- heim, Hofrath Zalersky, u. A. u. A. Wenige Minuten nach 12 Uhr geruhte Se. kaiserl. Hoheit die Sitzung durch den Präsidenten eröffnen zu lassen. Fürst Colloredo-Mannsfeld erhob sich von seinem Sitze und hielt die folgende Festrede: Hochgeehrte Versammlung! Vor Allem erlaube ich mir dieser hochansehnlichen Versammlung im Namen unserer Gesellschaft die freundlichste Begrüssung und den aufrichtigsten Dank für die so zahlreiche Betheiligung an diesem Jubelfeste zu entbieten. Mit gerechtem Stolze kann unsere Gesellschaft bei diesem feierlichen Anlasse auf die fünfundzwanzig Jahre ihres Bestehens und Wirkens zurück- blicken und es dürften die wenigen Männer, welche die Bildung dieses Vereines gerade am Schlusse der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts ins Auge fassten, wohl kaum geahnt haben, welch’ fruchtbares Samenkorn sie hiemit versenkten und wie üppig die Früchte desselben in verhältnissmässig kurzer Zeit sich entwickeln würden. Es sei mir gestattet auf dieses Entstehen, Wachsen und Gedeihen einen kurzen geschichtlichen Rückblick zu werfen. Es lässt sich nicht läugnen, dass seit dem eigentlichen Erwachen naturwissenschaftlicher Forschung auch in Oesterreich -von einzelnen Männern Anerkennenswerthes geleistet wurde, doch kam es bei uns lange zu keinem gemeinschaftlichen Wirken. Die tristen politischen Verhältnisse in der ersten Hälfte unseres Säculums waren der Bildung von wissenschaftlichen Vereinen sehr wenig günstig, und es muss Wunder nehmen, dass im Jahre 1836 die Gründung der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien gelingen konnte. Die Industrie-Ausstellung für Oesterreich im Jahre 1845, führte zwar zu neuen Anregungen und brachte auch am 8. November 1845 eine kleine Zahl von Jüngern der Naturwissenschaften zusammen, welche den Gedanken fasste - einen naturwissenschaftlichen Verein zu gründen. Allein obwohl hiebei illustre Namen wie Haidinger, Baumgartner, Ettingshausen, Schrötter u. A. betheiligt waren, so kam es doch nur zu einem freien Verein von Freunden der Naturwissenschaften, ohne dass es gelungen wäre, denselben zu einer förmlichen Gesellschaft zu gestalten. Im Jahre 1846 erfolste auf a. h. Befehl die Gründung der k. Akademie der Wissenschaften, 1849 jene der k. k. geologischen Reichsanstalt und obwohl diese beiden Anstalten mit grosser Munificenz ausgestattet, alsbald durch tüchtige Leistungen und Publicationen sich hervorthaten, waren sie doch Staatsanstalten 32 Fest-Versammlung am 8. April 1876- und es wurde der Geist der freien Vereinigung insbesondere von jenen vermisst, welche nicht berufsmässig mit Zoologie und Botanik sich beschäftigten. Da waren es zwei Männer, welche in der für solche Massnahmen ungün- stigsten Zeit der Jahre 1849 und 1850 die Bildung eines freien Vereines für organische Naturwissenschaft in Angriff nahmen: Georg Frauenfeld und Rudolf Schiner, beide damals ohne hervorragende sociale Stellung, aber durchdrungen von glühendem Eifer für die Wissenschaft. Sie erliessen schriftliche Einladungen und wirkten mündlich in so nach- drücklicher Weise, dass schon am 9. April 1851 die constituirende Versammlung abgehalten und der Entwurf der provisorischen Statuten berathen und ange- nommen werden konnte. Der also constituirte zoologisch-botanische Verein verpflichtete sich in seinem Statut zur kräftigsten Hebung und Verbreitung zoologischer und botanischer Kenntnisse in ihrem ganzen Umfange unter vorzugsweiser Berücksichtigung der Fauna und Flora des Kaiserstaates Oesterreich und zur Vermittlung eines regen ideellen Verkehrs und Austausches in diesen Wissen- schaften mittelst periodischer Versammlungen und Publicationen. Die constituirende Versammlung schloss mit der Wahl Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Richard Khevenhüller-Metsch als Präses, der Herren Dr. Eduard Fenzl und Jakob Heckel.als Präses-Stellvertreter, Georg Frauen- feld als Secretär und Johann Ortmann als Rechnungsführer. In der Versammlung am 7. Mai 1851, konnte die Zahl der Mitglieder des Vereines bereits mit 105 bezeichnet werden, deren Namen wir bei dieser feierlichen Gelegenheit in unsern Schriften nochmals veröffentlichen werden, weil dieselben denn doch als Mitgründer unserer Vereinigung zu betrachten sind und der erste Band unserer Schriften, welcher diese Namen verzeichnet, bereits gänzlich vergriffen ist. Leider wurde die Zahl dieser Mitgründer durch die Zeit sehr gelichtet und nur einige Zwanzig zählen wir noch zu unseren Genossen, von welchen ich die hier Anwesenden insbesondere zu begrüssen mich beehre. Mit wahrem Stolze können Sie auf das Wachsen und Gedeihen des damals ‘unter so bescheidenen Verhältnissen entstandenen Vereines sehen, welcher 1858 durch den Titel: k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft, ausgezeichnet wurde, und jetzt so allgemeinen Ansehens sich erfreut. Die Zahl unserer Mitglieder, welche am Schlusse des ersten Vereins- jahres nur 290 betrug, welche sämmtlich Inländer waren, ist im Lauf der Jahre stetig gestiegen und betrug mit Schluss des Vorjahres 1532, worunter 529 Ausländer sich befinden. Unsere Jahres-Einnahmen welche mit 1200 fl. begann, betrug im Vorjahre fast 6000 fl. und wir gelansten zu diesen Erfolgen nur durch unermüdlich angestrengtes Zusammenwirken im Beginne unserer Thätig- keit, welche uns allseitige Unterstützung brachte. Wir geniessen von Seite der hohen Landesvertretung für Nieder-Oesterreich die kostenlose Benützung eines Gesellschaftslocales für unsere Sammlungen und internen Zusammen- Fest-Versammlung am 8. April 1876. 1979) künfte, wir erfreuen uns namhafter Subventionen Seitens des a. h. Hofes, des Landes und der Regierung, Sr. Majestät der Kaiser unser allergnädigster Herr und fast alle unsere durchlauchtigsten Erzherzoge geruhen unsere Schriften eutgegen zu nehmen und ich ergreife mit Rührung diese feierliche Gelegenheit, um unsern tiefgefühlten Dank für die allerhöchsten, höchsten und hohen Aner- kennungen und Unterstützungen öffentlich auszusprechen. Die zoologisch- botanische Gesellschaft glaubt aber ohne Selbsterhebung auch behaupten zu können, dass ihr diese Anerkennungen und Unterstützungen nicht unverdient zu Theil geworden sind. Unsere periodischen Schriften bilden mit ihren fünfundzwanzig stattlichen und gehaltvollen Bänden einen reichen Schatz an zoologischen und botanischen Mittheilungen und Beiträgen und bilden mit den zweiundzwanzig Werken, welche unter unserer Aegide veröffentlicht wurden, bereits eine kleine naturwissenschaftliche Bibliothek. — Unsere zoologischen und botanischen Sammlungen, welche die Bestimmung haben den Grundstock für ein natur- historisches Museum des Landes Nieder-Oesterreich zu bilden, sind durch Natural- beiträge der Mitglieder in stetem Wachsen begriffen und die Gesellschaft war hierdurch in die Lage gesetzt, in den abgelaufenen fünfundzwanzig Jahren 274 öffentliche Lehranstalten mit 190.881 zoologischen und botanischen Objecten für den naturwissenschaftlichen Unterricht zu betheilen und an dieselben 148 Bände der Gesellschaftsschriften und 750 Separat-Abhandlungen mit nahezu fünftausend Abbildungen zu erfolgen, und wir glauben hiedurch den vom hohen Unterrichtsministerium in dieser Richtung gehegten Erwartungen entsprochen und die erhaltenen Subventionen äquivalirt zu haben. Wir zählen deshalb auch einundachtzig Lehranstalten zu unsern ständigen Mitgliedern und alljährlich treten, nach den Intentionen des hohen Unterrichtsministeriums, neue Mittel- schulen in unsern Verband. Die Gesellschaftsbibliothek zählt bereits achttausend Bände, worunter die seltensten und kostbarsten Werken aus den Gebieten der Zoologie und Botanik, alle durch Schenkungen von Mitgliedern und hohen Gönnern zu- sammen gebracht und von den Jüngern der Wissenschaft zahlreich und eifrig benützt. Diese Bibliothek vermehrt sich fortwährend und namhaft durch den Schriftentausch mit 247 der angesehensten naturhistorischen Gesellschaften des In- und Auslandes, worin wir aber auch eine Anerkennung des Werthes "unserer Publicationen zu finden glauben. Wiederholt wurden wir von hohen Centralstellen, und insbesondere vom hohen Ackerbau-Ministerio mit Abgabe von Gutachten in Anspruch ge- nommen, wir veranlassten über den Bestand und die Bekämpfung der Schädlinge für Land- und Forstwirthschaft wiederholt Publicationen, welche durch das hohe Ackerbau-Ministerio in den betheiligten Kreisen Verbreitung fanden, und so können wir auch Einwirkungen auf das praktische Leben und die Volks- wirthschaft für uns in Anspruch nehmen. Z. B. Ges B. XXVI. Sitz.-Ber, E 34 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Verdienst- und Fortschrittsmedaillen so wie Anerkennungs- Diplome wurden der Gesellschaft gelegentlich der Weltausstellungen in London Paris und Wien und bei andern Ausstellungen zu Theil, an welchen wir uns durch Exposition unserer Publicationen und von Tableaux betheiligten. Auch durch die Festschrift, welche wir aus dem heutigen festlichen Anlasse zu publieiren uns veranlasst fanden, glauben wir, abgesehen von der Ausstattung, insbesondere durch die Gediegenheit der durchwegs von Mitgliedern der Gesellschaft herrührenden Aufsätze, dem In- und Auslande gegenüber unsere Leistungsfähigkeit auf naturwissenschaftlichem Gebiete in würdigster Weise vertreten zu haben. ’ Ich glaube also nicht ungerechtfertigt ausgesprochen zu haben, dass unsere Gesellschaft sich allgemeiner Anerkennung und Schätzung erfreue, welche sie sich durch ihre Leistungen erworben hat. Aus unscheinbaren Anfängen entstanden, gelangten wir aber zu solchen Erfolgen nur durch das selbstlose und opferfreudige Zusammenwirken der einzelnen Gesellschaftsgenossen. Nicht Ehre noch Reichthum sind für den Einzelnen bei uns zu gewinnen, jedes Glied opfert seine Zeit und Mühe den Zwecken der Gesellschaft nur eben der För- derung dieser Zwecke wegen. Der Vorstand und seine Stellvertreter, die beiden Seeretäre, der Rechnungsführer und die sechsunddreissig Ausschussräthe, sie alle haben nur undotirte Ehrenämter und verwalten dieselben mit Eifer und Liebe und widmen sich den Interessen der Gesellschaft sowie jedes einfache Mitglied, deren viele freiwillig, ohne zu den statutenmässigen Functionären zu zählen, sich den Kanzleigeschäften, der Besorgung der Bibliothek, der Samm- lungen und der Vertheilung der Naturalien mit allem Eifer und Fleisse hingeben. Freilich leuchtete uns Allen in dieser Richtung das Beispiel unseres verewigten Secretärs, Georg Ritter von Frauenfeld vor, welcher durch seine rastlose Thätigkeit und unsagbare Aufopferung für die Gesellschaft nicht nur der Gründer sondern auch die fortwährende Triebfeder unserer Vereinigung war. Wenn irgend etwas die heutige Feier uns trüben könnte, wäre es nur der Gedanke, dass es diesem Manne nicht vergönnt war, an eben dieser Feier, auf welche er sich und mit Recht so sehr gefreut hat, noch Theil zu nehmen. Seiner möge also hier unsererseits mit allen Ehren und Verdiensten, welche er sich um uns erworben, feierlichst gedacht sein. Nach seinem Beispiele wollen wir, geehrte Gesellschaftsgenossen, stets vorgehen und wollen nicht nachlassen in der bisher bethätigten Opferwilliekeit für die Zwecke unserer wissenschaftlichen. Vereinigung, denn nur so können wir hoffen und erwarten, dass wir wie bisher stetig und mit eben so glänzenden Erfolgen fortschreiten und von der Höhe, welche unsere Gesellschaft unter ihres Gleichen erreicht hat, nicht herabsteigen werden. Unseren Gönnern aber, vor Allen Sr. Majestät unserem allergnädigsten Kaiser und Herrn und den durchlauchtigsten Gliedern unserer erlauchten Dy- nastie, insbesondere auch Sr. kaiserl. Hoheit unserem erlauchten Herrn Protector Erzberzog Rainer, der hohen Regierung und Landesvertretung sage ich Namens Fest-Versammlung am 3. April 1876. 35 der Gesellschaft nochmals ehrerbietigsten Dank für alle Gnade und Unter- stützung, welcher wir bislang in so reichem Masse uns zu erfreuen in der glücklichen Lage waren. Als der Präsident geendet, verliess derselbe die Tribüne und empfing am Fusse derselben die nunmehr vortretenden. Deputationen, welche theils Adressen überreichten, theils kurze Ansprachen hielten. Herr Hofrath Director Dr. F. Ritter von Hauer im Namen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Au die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft. Mit lebhafter Genugthuung überbringe ich zum heutigen Jubelfeste die eollegialen Grüsse der k. k. geologischen Reichsanstalt an die k. k. zoologisch- botanische Gesellschaft. Sind ja doch Beide Zweige eines Stammes und so wie durch die Ge- schichte ihrer Entstehung auch innig verbunden durch gemeinsames Wirken auf parallelen Bahnen, und einig in dem Streben nach Erweiterung und Ver- breitung der Wissenschaft im Vaterlande. Mit gehobenen Gefühlen mögen Sie, hochgeehrte Herren, auf das zurückblicken, was die Gesellschaft im Verlaufe der fünfundzwanzig Jahre ihres Bestehens gewirkt und geschaffen hat. Mit unvergänglichen Schätzen, Ergebnissen fleissiger Beobachtung und Forschung, haben Sie die Wissenschaft bereichert, nach allen Richtungen hin haben Sie vor Allem die früher so lückenhafte Kenntniss der Thier- und Pflanzen- welt der heimatlichen Gebiete gefördert, und was ich wohl zuversichtlich als eine gleich wichtige Leistung bezeichnen darf, durch Ihr Zusammenwirken wurde die Pflege des Faches weit über die engen Grenzen des berufmässigen Zunftwesens hinaus in Kreise getragen, deren freiwillige Theilnahme an der Forschungsarbeit um so verdienstlicher und werthvoller ist, je weniger sie sich von dem reich pulsirenden Leben der gesammten gebildeten Gesellschaft ab- schliesst. Wohl verdient ist daher die reiche Anerkennung, die Ihnen heute von Nah und Fern dargebracht wird. Möge dieselbe Sie aufmuntern auch weiterhin den so rühmlich betretenen Pfad zu verfolgen und möge unter den vielen Be- weisen der Tlieilnahme, die Ihnen von allen Seiten zuströmen, auch der Glück- wunsch unserer geologischen Reichsanstalt freundlich von Ihnen entgegen genommen werden. Wien, 8. April 1876. Der Director der k. k. geologischen Reichsanstalt Fr. v. Hauer. E* 36 Fest-Versammlung am 8. April 1876, Herr Hofrath Zalersky im Namen der Galizischen Landwirthschafts-Gesellschaft. Herr Hugo Altgraf Salm als Vertreter der k. k. Mährisch- Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Acker- baues, der Natur- und Landeskunde. Herr Ministerialsecretär Dr. Emil Lange v. Burgenkron im Namen des Vereins für siebenbürgische Landeskunde in Hermannstadt. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien ver- treten durch die Herren Anton Graf Attems und Heinrich Freiherr v. Doblhoff. Hochansehnliche Schwestergesellschaft! Den zahlreichen Gesellschaften und Vereinen, welche der hochansehnlichen Schwestergesellschaft zu deren heutigen Jubelfeier ihre Anerkennung und Glück- wünsche durch hochachtbare Deputationen aussprechen lassen, schliesst sich auch die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft an, die älteste unter den Schwestern, welche dem Dienste der Wissenschaft sich gewidmet haben. Wenn die Anerkennung der Verdienste einer Gesellschaft eine genaue Würdigung ihrer Leistungen voraussetzt, und wenn diese um so höher anzu- schlagen sind, je tiefer sie in das praktische Leben eingreifen, so glaubt sich die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft ganz vorzugsweise berufen, mit ihrem Urtheile hervorzutreten, denn ihr, welche mit der jüngeren Schwester dasselbe Dach theilt und durch viele Jahre desselben Präsidiums sich erfreut, war es beschieden, sie aus bescheidenen Anfängen entstehen und mit jener urwüchsigen Kraft, welche nur die begeisterte Liebe für die Wissenschaft verleiht, binnen kürzester Frist zu jenem Range aufsteigen zu sehen, den sie gegenwärtig unter den Vereinen des österreichischen Kaiserstaates unbestritten einnimmt. Die von uns heute gefeierte Gesellschaft hat die Pflege zweier Zweige der Naturwissenschaft sich zum Ziele gesetzt, welche eine der wichtigsten Grundlagen nicht blos für die Bodencultur und für eine grosse Zahl von Ge- werben bilden, sondern auch vorzugsweise geeignet sind, durch die Erkenntniss der Wunderwerke der Natur das Herz des Menschen zu veredeln und seinen Blick über das alltägliche Treiben nach Oben zu lenken. Dem so glücklich gewählten Ziele wurde aber auch eben so glücklich zugestrebt, indem, ausser der Veröffentlichung zahlreicher, einen bleibenden Fest-Versammlung am 8. April 1876. 5 Werth repräsentirenden Original - Arbeiten, insbesondere durch massenhafte Vertheilung von Sammlungen an die österreichischen Schulen, die Verbreitung naturhistorischen Wissens gefördert, und dieser so nützlichen Wissenschaft zahlreiche neue Jünger gewonnen wurden. . Ganz besonders aber muss der Land- und Forstwirth der Jubilantin zu nie verlöschendem Danke sich verpflichtet fühlen; denn sie war unablässig bemüht, in der unabsehbaren Reihe der Thiergeschlechter die Feinde der Land- und Forstwirthschaft von deren Freunden zu scheiden, deren Lebens- weise zu erforschen, Mittel zur Vertilgung der ersteren, sowie zur Schonung und Hegung der letzteren aufzusuchen und diese Kenntniss in vortrefflichen populären Schriften zu verbreiten. Durch den weitreichenden Einfluss dieser speciellen Thätigkeit hat die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft ein Ver- dienst um die gesammte Bodenproduction erworben, dessen materieller Werth sich zu ungeahnten Summen erhebt. Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft hält sich daher für berufen und verpflichtet, im Namen der österreichischen Landwirthe laut zu verkünden, dass die Jubilantin in dem ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens das vorgesetzte schöne Ziel mit rastlosem Eifer, wissenschaftlicher Strenge und unausgesetzter Rücksichtsnahme auf das praktische Leben mit einer in unseren Zeiten seltenen Bescheidenheit verfolgt und die glücklichsten Resultate erreicht hat. Möge es unserer theueren Schwester beschieden sein, noch viele solche Freudenfeste zu begehen, wie das heutige, zum Besten der Wissenschaft, zum Segen der Bodencultur und des Gewerbes, zum Wohle Oesterreichs, zur Freude ihrer älteren und als Vorbild ihrer jüngeren Schwestern! Wien, am 8. April 1876. Für die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien deren Deputirte: Anton Graf Attems. Heinrich Freiherr v. Doblhoff. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien vertreten durch die Herren: Regierungsrath Prof. Dr. E. Fenzl, Josef Freiherr von Haerdt], Prof. Dr. H. W. Reichardt. Löbliche kaiserlich königliche zoologisch-botanische Gesellschaft! Die Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestandes der geehrten k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft gibt der gefertigten k. k. Gartenbau-Gesell- schaft die angenehme Gelegenheit auch ihrerseits der warm empfundenen Theil- nahme für dieses Fest aufrichtigen Ausdruck zu leihen. Wenn die k. k. Gartenbau-Gesellschaft während ihres nahe vierzigjährigen Wirkens nur einen Zweig der Naturwissenschaften zur Förderung ihrer statu- tarischen Zwecke vorzugsweise im Auge behalten konnte, war es der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft vergönnt in zwei Reichen der Natur, auf 38 Fest-Versammlung am 8. April 1876, rein wissenschaftlichem Boden erfolgreich thätig zu sein, und die k. k. Garten- bau-Gesellschaft kann diese erfreulichen Erfolge, deren so manche auch der von uns vertretenen heimischen Hortieultur zu Gute kamen, nur freudig und dankbar begrüssen, sowie diesem Grusse den Wunsch und die Ueberzeugung beifügen, dass die verehrte Schwestergesellschaft auch in ihren nächsten Perioden gleiche Verdienste und Erfolge wie die bisherigen aufweisen und die Pflege der Naturwissenschaften in den weitesten Kreisen verbreiten werde. Wien, den 8. April 1876. Für die k. k. Gartenbau-Gesellschaft der Präsident Freiherr von Suttner. Die Herren Prof. Dr. Th. Meynert und Dr. S. Wahr- mann für die k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien. Die k. k. geographische Gesellschaft in Wien ver- treten durch ihren Präsidenten Herrn Hofrath F. Ritter von Hochstetter, den Vicepräsidenten J. A. Freiherrn v. Helfert und die Herren Freiherr v. Friedenfels und Ph. Kanitz. Euer Durchlaucht! Hochgeehrter Präsident der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft! Am Abschlusse eines Vierteljabrhunderts ehrenvoller, wissenschaftlicher Thätigkeit angelangt, begeht die zoologisch-botanische Gesellschaft heute den fünfundzwanzigjährigen Gedenktag ihrer Gründung. Einen so bedeutungsvollen und festlichen Moment im Leben und Wirken ihrer älteren Schwestergesellschaft, kann die k. k. geographische Gesellschaft in Wien nicht vorübergehen lassen, ohne ihr zur heutigen Festfeier die herz- lichsten Glückwünsche entgegen zu bringen. Mit innerer und vollberechtigter Genugthuung, mit freudigem Stolze darf die zoologisch-botanische Gesellschaft an diesem Festtage auf die damit abge- schlossene fünfundzwanzigjährige Epoche ihrer der Naturforschung gewidmeten Thätigkeit zurückblicken. Nicht nur im engeren Kreise ihrer zahlreichen Mitglieder, die sie sich erworben, — auch ausserhalb derselben, überall wo im engeren Heimatlande und in der Fremde, Freunde der Natur und ihres Studiums weilen, hat sie während dieser Zeitperiode im Interesse der Naturwissenschaft anregend und belebend auf deren Bestrebungen gewirkt und diese nach allen Richtungen hin gefördert. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 39 Ihrem ebenso unermüdlichen wie erfolggekrönten Wirken, ihren Leistungen in der naturhistorischen Forschung im Allgemeinen und ihren grossen Ver- diensten um die Pflege dieser Forschung im gemeinsamen Heimatreiche, geben die stattliche Reihe ihrer Publicationen ein beredtes und glänzendes Zeugniss. Als einer der ersten in Wien gegründeten wissenschaftlichen Vereine fällt ihr auch noch das Verdienst zu, den Anstoss zur Entstehung anderer wissenschaftlicher Gesellschaften gegeben zu haben, die ihrem Beispiele auf verwandten Wissensgebieten gefolgt sind. Durch die Solidarität des angestrebten Enndzieles, die gegenseitige Uret ‚stützung erheischenden Bestrebungen und vielfache andere Beziehungen enge verbunden, nimmt die k. k. geographische Gesellschaft den lebhaftesten Antheil an dem Aufblühen und Gedeihen ihrer Schwestergesellschaft und ruft derselben an ihrem Ehren- und Festtage ein herzliches und freudiges Vivat, Floreat, Crescat zu. Wien, den 8. April 1376. Im Namen der k. k. geographischen Gesellschaft zu Wien der Präsident Dr. Ferdinand v. Hochstetter. Der Allgemeine österreichische Apotheker-Verein in Wien vertreten durch den Vorstand Herrn R. Schiffner und den Herren Dr. A. Schürer v. Waldheim und J. Fuchs. Der Verein zur Verbreitungnaturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien vertreten durch den Präsidenten A. Frei- herrn v. Burg und Herrn J. v. Nahlik, Der Verein für Landeskunde von Nieder-Oesterreich in Wien vertreten durch den Secretär Herrn Dr. A. Mayer. Wien, am 8. April 1876. An die löbliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Sehr geehrtes Präsidium ! Der heutige Festtag, an welchem die k. k. zoologisch-botanische Gesell- schaft das Andenken an die vor fünfundzwanzig Jahren erfolgte Gründung feiert, bietet auch dem Ausschusse des Vereines für Landeskunde von Nieder- Oesterreich 40 Fest-Versammlung am 8. April 1876. die schöne Gelegenheit, sich Jenen anzureihen, welche der Gesellschaft ihre aufrichtigen Grüsse, ihre innigen Glückwünsche darbringen. An der Geschichte des Geisteslebens in Oesterreich haben die wissen- schaftlichen Vereine und Gesellschaften, wie sie namentlich seit dem fünften Decennium dieses Jahrhunderts entstanden sind, einen hervorragenden Antheil, sowohl durch ihre literarischen Leistungen, als auch durch ihre anregende Thätigkeit auf weitere Kreise und insbesonders jüngere Kräfte. Auf dem Gebiete der Zoologie und Botanik eine solche fruchtbare Thätig- keit entfaltet, Männer von bedeutendem Rufe und Ansehen in der gelehrten Welt zu regstem neidlosen Schaffen, hauptsächlich in der Erforschung der Orga- nismen in unserem Vaterlande geeinigt zu haben, ist nun das hervorragendste Verdienst der 1851 gegründeten zoologisch-botanischen Gesellschaft. In ihrer nunmehr langjährigen ausgezeichneten Wirksamkeit hat sie sich aber auch um die Pflege der Naturwissenschaften in Oesterreich durch ihre bedeutenden im In- und Auslande hochgeschätzten Publicationen, welche wahre Fundgruben für den Forscher sind und den österreichischen Namen und Ruhm in weite Fernen getragen und ihm die vollste Würdigung errungen haben, überaus verdient gemacht und durch Unterstützung des naturwissenschaftlichen Anschauungsunterrichtes in den Schulen unseres Vaterlandes eine edle patriotische That stets bereitwilligst erfüllt. In freundschaftlichster Gesinnung ruft daher am heutigen Tage der Ausschuss des Vereins für Landeskunde von Nieder-Oesterreich der k. k. zoo- logisch-botanischen Gesellschaft zu: Sie möge in ihrem unermüdlichen Eifer für solch’ edles, reiches Wirken nach jeder Richtung hin noch lange blühen und gedeihen zum Segen der Wissenschaft und zur Ehre Oesterreichs. Im Namen des Vereines für Landeskunde von Nieder-Oesterreich: Ernst Graf Hoyos-Sprinzenstein, Präsident. A. Mayer, Secretär. Die Anthropologische Gesellschaft in Wien ver- treten durch die Herren Prof. Dr. Th. Meynert und Dr. S. Wahrmann. Die chemisch-physikalische Gesellschaft in Wien vertreten durch die Herren Prof. Dr. E. Ludwig und Dr. R. Benedikt. Fest-Versammlung am 8. April 1876. A] Der österreichische Touristen-Club in Wien ver- _ treten durch den Vorstand Dr. L. Schiest!. Der naturwissenschaftliche Verein in Wien ver- treten durch die Herren Dr. G. Stache und Prof. Dr. M. _v. Neumayer. An die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft. Durch das in der Entwicklungs-Geschichte des wissenschaftlichen Lebens - in Oesterreich bedeutungsvolle Ereigniss der Feier des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums der kaiserl. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft, fühlen sich insbesondere alle für das grosse Forschungsgebiet der Naturwissenschaften arbeitenden Vereine dazu angeregt, ihren lebhaften Antheil an dem heutigen Jubiläumsfeste zu bekunden. ; Der „naturwissenschaftliche Verein in Wien“, einer der jüngsten Zweige des grossen triebkräftigen Baumes, welcher das vielgestaltige Vereinsleben in Oesterreich auf dem Gebiete der Pflege der Naturwissenschaften sinnbildlich darstellt, schliesst sich mit seinen herzlichen Glückwünschen den Begrüssungen an, durch welche mit gewichtiger Stimme die älteren wissenschaftlichen Corpo- rationen der jugendfrischen Jubilarin heute ihre Huldigung darbringen. Wohl drängt es auch uns, mit einzustimmen in die Anerkennung der durch die gefeierte Gesellschaft für den Fortschritt zweier grossen Wissens- zweige bisher geleisteten Arbeit und in die aufrichtige Freude an der hervor- ragend ehrenvollen Stellung, welche sie einnimmt im Inlande und Auslande; aber es gibt noch ein anderes Gefühl, welches zu betonen uns nahe liegt. Der naturwissenschaftliche Verein, welcher den Zweck verfolgt, Interesse und Verständniss, für die verschiedenen Gebiete der Naturwissenschaft zu ver- breiten, ist mit der (Zwei dieser Hauptgebiete airect und selbstthätig fördernden) zoologisch-botanischen Gesellschaft durch das Band collegialer Freundschaft in engerer Beziehung. Ausgezeichnete Mitglieder der Gesellschaft gehören auch unserem Vereine - an und haben in dankenswerthester Weise für die Zwecke desselben mitgewirkt. Das Gefühl des Dankes und der erprobte Erfolg einmüthigen Zusammen- wirkens gibt dem naturwissenschaftlichen Verein daher ganz besonders Veran- - lassung, hier den Werth hervorzuheben, welchen er auf das Fortbestehen und die Befestigung dieser freundschaftlichen Beziehungen legt. Derselbe schliesst seinen Festgruss mit dem Wunsch, dass die zwischen ihm und der kaiserl. königl. zoologisch - botanischen Gesellschaft bestehenden sympathischen Gefühle gegenseitiger freundschaftlicher Werthschätzung niemals Z. B. Ges, B. XXV1. Sitz.-Ber. F 42 Fest-Versammlung am 8. April 1876, erlöschen und dass dieselben endlich alle Kreise umfassen möchten, die der Wissenschaft mit Ernst und Liebe dienen. Wien, 8. April 1876. Die Geschäftsleitung des naturwissenschaftlichen Vereines in Wien. Dr. Guido Stache. Dr. M. Neumayer. Der akademische Verein der Naturhistoriker in Wien vertreten durch die Herren Alfred Burgerstein und F. A. Nussbaumer. / Hochgeehrter Herr Präsident! Die kaiserl. königl. zoologisch-botanische Gesellschaft begeht heute in festlicher Weise die Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens. Ein Rückblick auf die stets sich steigernde wissenschaftliche Bethätigung der Gesellschaft während dieser fünfundzwanzig Jahren mag nicht nur die Gesellschaft selbst mit gerechtem Stolze über ihre Erfolge erfüllen, sondern ein jeder Freund der Wissenschaft sieht mit Freude und Bewunderung auf die Leistungen dieses vaterländischen Institutes. Die grosse Anzahl der in- und ausländischen Mitglieder der Gesellschaft, die Menge der Anstalten, welche mit derselben in Schriftentausch stehen, die stattliche Reihe der fünfundzwanzig Bände der Publicationen, das sind Zeugen, welche laut genug für die wissenschaftliche Bedeutung und theilweise geradezu bahnbrechenden Erfolge der Gesellschaft sprechen und die warme Anerkennung rechtfertigen, welche derselben von nah und fern entgegengebracht wird. Auch uns, die Jünger der schönen Wissenschaft drängt es, unseren freudigen Gefühlen Worte zu geben, und wünschen wir der Gesellschaft ein fortwährend glückliches Vorschreiten auf dem eingeschlagenen Wege. Ihnen aber hochgeehrter Präsident wünschen wir, dass Sie noch recht lange an den Erfolgen des von Ihnen geleiteten Institutes sich mögen erfreuen können. Wien, 8. April 1876. Im Auftrage des „akadem. Vereines der Naturhistoriker* Der Schriftführer: Der Präses: H. Vieltorf. F. A. Nussbaumer. Der ornithologische Verein in Wien vertreten durch die Herren Grafen St. Genois und Dr. Enderes. ‚Auch der jüngsten wissenschaftlichen Körperschaft Wiens, derjenigen Körperschaft, welche seit ihrer Constituirung noch nicht so viele Tage Fest-Versammlung am 8. April 1876. 45 zählt, als die heute gefeierte kais. königl. zoologisch- botanische Gesellschaft Jahre, dem ornithologischen Vereine sei es gestattet, der älteren Schwester- anstalt zu ihrem heutigen Jubeltage durch uns, denen der ehrenvolle Auftrag hiezu ertheilt ward, seine besten und innigsten Glückwünsche darzubringen. — Möge die zoologisch-botanische Gesellschaft noch durch eine ungezählte Reihe von Jahren ihre ausgezeichnete Thätigkeit so wie bisher, zu Nutz und Frommen der Wissenschaft, zur besonderen Ehre unseres theueren Vaterlandes, — Oesterreichs, — fortsetzen! — — Sei es uns aber auch gestattet den Dank des ornithologischen Vereines für die collegiale Freundlichkeit auszusprechen, welche demselben bisher von der zoologisch botanischen Gesellschaft erwiesen wurde, und daran die Hoffnung zu knüpfen, dass diese Collegialität zur Zeit des nächsten Jubiläums der Gesellschaft, des fünfzigjährigen, welches gerade mit dem fünf- undzwanzigjährigen des ihr heute gratulirenden Kindes unter den wissen- schaftlichen Vereinen zusammenfallen wird, eine noch weit wärmere und engere sein werde. Das freie deutsche Hochstift für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung in Frankfurt am Main hatte Herrn Hofrath Prof. Dr. F. Ritter v. Hochstetter delegirt, welcher die folgende Adresse vorlas und zum Schlusse dem Präsidenten, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Colloredo-Manns- feld, das Diplom als Ehrenmitglied und Meister des Hochstiftes einhändigte. Das Freie Deutsche Hochstift für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung in Goethe’s Vaterhause beehrt sich, die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien zur Feier Ihres fünfundzwanzigjährigen Bestandes . in aufrichtigster Theilnahme verehrungsvollst zu beglückwünschen. In dem reichen deutschen Vereinsleben tritt die regsame Thätigkeit und gediegene Fruchtbarkeit der Gesellschaften, welche die Kaiserstadt an der Donau schmücken, mit überstrahlendem Glanze hervor. Unter ihnen aber hat sich die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft unter der Leitung ihres hochverdienten, hochfürstlichen Vorsitzenden in dem nunmehr abgelaufenen Vierteljahrhundert die allgemeinste Anerkennung in den weitesten Kreisen erworben! F* 44 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Nie werden die Genossen des Freien Deutschen Hochstiftes, welches die ‚Stätte, an welcher Goethe’s Wiege stand, in der alten Wahlstadt der Kaiser, zu seinem Sitze erkoren hat, aufhören, frei hinausblickend über räumliche Be- schränkungen und staatliche Abgränzungen, mit Stolz und Freude theilzunehmen an den edlen Früchten deutschen Fleisses, deutschen Ernstes, deutscher Gedie- genheit in allen Landen. Im Bewusstsein des hohen Berufes, welchen wir für den deutschen Geist — ubique terrarum! — im Kreise der gesammten Menschheit in Anspruch nehmen, ‘erfreuen wir uns innigst aller zusammenwirkenden Einzelbestrebungen, aller engeren und weiteren Namsungrinn welche der Erfüllung dieses erhabenen Berufes dienen. Daher blicken wir heute mit lebhaftester Dankbarkeit auf die Fülle der Leistungen, durch welche die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien anregend, belehrend, veredelnd seit fünfundzwanzig Jahren sich Anerkennung und Ruhm erworben hat und wünschen dieser preiswürdigen Vereinigung ver- dienstvollster deutscher Männer aus aufrichtigem Herzen stetes, fröhliches Ge- deihen und immer neue gesegnete Wirksamkeit zu Ehren wahrhaft völkereinigender, menschheitbeglückender deutscher Wissenschaft. Verehrungsvollst die Verwaltung des Freien Deutschen Hochstiftes. G. H. Otto Volger. Dr. gen. Senckenberg, d. Z. Obmann. Dr. Adolf Petermann, M. F. A. H. Joh. Schwarz, d. Z. Verwaltungsschreiber. “Schriftführer. Nun nahm der Secretär Dr. Emil v. Marenzeller das Wort: Hochansehnliehe Versammlung! Es ist unmöglich alle die Zuschriften und Telesramme von Corporationen und Personen, mit welchen unsere Gesellschaft ausgezeichnet wurde, zur Kenntniss darzubringen. Wir erblicken in ihnen die wohlwollende Anerkennung unserer bisherigen Bestrebungen und einen neuen Impuls unseren Aufgaben auch in der Folge gerecht zu werden. Es möge mir gestattet sein, aus allen diesen so erfreulichen Beweisen der Theilnahme nur einige wenige herauszugreifen. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 45 Se. Excellenz der Unterrichts-Minister Dr. Carl v. Stremayr an den Präsidenten. Wien, am 7. April 1876. Euer Hochwohlgeboren! In Folge meiner Abreise nach Graz zur Schlusssitzung des steyer- märkischen Landtages ist es mir leider unmöglich an der schönen Festfeier des fünfundzwanzigjährigen Bestandes der k. k. zoologisch-botanischen Gesell- schaft in Wien, ebenso wie an dem aus diesem Anlasse stattfindenden Souper theilzunehmen. y Ich bedaure diess umsomehr, als es gerade die zoologisch-botanische Gesellschaft ist, welche durch ihre erspriessliche Wirksamkeit, während eines Vierteljahrhunderts so Vieles auch zur Hebung des naturwissenschaftlichen Unterrichtes in unserem Vaterlande beigetragen hat. Empfangen, Euer Hochwohlgeboren, die Versicherung ausgezeichneter Hochachtung und wärmster Sympathie, welche ich diesem hochansehnlichen Vereine zolle und womit ich die Ehre habe zu verbleiben, Euer Hochwohlgeboren ergebenster Stremayr. Der Bürgermeister der Stadt Wien Dr. ©. Felder an das Präsidium. Geehrtes Präsidium ! Am 8. April d. J. feiert die zoologisch-botanische Gesellschaft das fünf- undzwanzigjährige Jubiläum ihres Bestandes. Seit Jahren dem Institute ange- hörend und dessen Arbeiten mit dem lebhaftesten Interesse folgend, sind mir auch dessen grosse Verdienste um die Förderung der: Wissenschaft und dessen eifriges Bestreben die zoologischen und botanischen Lehrmittel der Schulen Wiens zu vermehren, wohlbekannt. Ich ergreife daher den gegenwärtigen Anlass mit aufrichtiger Freude, um nicht nur als Fachgenosse, sondern auch als Bürgermeister der Stadt Wien die Gesellschaft zu dieser Feier herzlich zu beglückwünscehen. Mit grösster Hochachtung eines geehrten Präsidiums Wien, 4. April 1876. ergebener Dr. C. Felder. ‘ An das geehrte Präsidium der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft. A6 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Der niederösterreichische Landesausschuss an die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Der n. ö. Landesausschuss ergreift mit Vergnügen die Gelegenheit der Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, um dem gedeihlichen Wirken derselben seine volle Aner- kennung kund zu geben und daran den Dank für jene Lehrmittel zu knüpfen, mit welchen dieselbe die verschiedenen Landes-Lehranstalten in Nieder-Oester- reich zu bereichern stets bemüht war. Die verehrte Gesellschaft kann mit Stolz auf die bisherigen Erfolge Ihres wissenschaftlichen Strebens zurückblicken, und der n. ö. Landesausschuss fühlt sich verpflichtet seine Hochachtung auszusprechen. ; Wien, am 6. April 1876. Der n. ö. Landesausschuss: Helferstorfer. Dr. Bauer. An die löbliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Die mathematisch-physische Classe der königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig. An die zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Die mathematisch-physische Klasse der königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig fühlt sich gedrungen, der zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien an dem Tage, an welchem dieselbe vor nunmehr fünf- undzwanzig Jahren ihre segensreiche Thätigkeit begann, ein Zeichen ihrer Verehrung und Anerkennung darzubringen. Was sie dazu berechtigt, ist nicht blos das allgemeine Gefühl der Theilnahme, das überall wachgerufen wird, wo der Einzelne für sich oder im Vereine mit Gleichgesinnten ein Menschen- alter hindurch seine Kraft einsetzt für höhere Zwecke, sondern auch die Ueber- zeugung von der Gemeinschaft der Interessen, welche die wissenschaftlichen Corporationen aller Zeiten und Länder mit einander vereinigt. Mit Genugthuung und Stolz können Sie auf die Erfolge zurückblicken, die Sie trotz aller Ungunst der Verhältnisse errungen haben. Sie haben mit Wort und Schrift dazu geholfen, den biologischen Wissenschaften in Ihrer Heimat eine Stätte zu bereiten, und weit über die Grenzen derselben hinaus Ihren Forschungen Achtung und Anerkennung zu verschaffen gewusst. Möge es Ihnen beschieden sein, den bisherigen Errungenschaften noch eine lange gleich rühmliche Zukunft hinzuzufügen. Leipzig, den 4. April 1876. Die mathematisch-physische Classe der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Dr. W. Hankel, d. Z. Secretär. Fest-Versammlung am 8. April 1876. { AH Hierauf verlas der Secretär noch die Namen sämmtlicher _Corporationen, welche die hier folgenden Adressen oder Tele- _ gramme eingesandt hatten. L’Institut Egyptien in Alexandrien. Alexandrie, le 30 Mars 1876. Monsieur le Directeur! L’Institut Egyptien a recu l’invitation que vous avez bien voulu lui envoyer pour prendre part au 25° anniversaire de la fondation de votre Societe. Le temps et la distance ne nous permettent pas d’accepter cette invi- tation comme nous le desirerions, mais notre Compagnie n’en tient pas moins vivement a vous envoyer a l’occasion de cette solennite ses souhaits les plus sinceres, et ses vaux pour la continuation des bonnes relations qu'elle est heureuse d’entretenir avec votre Societe. Agreez, Monsieur le Directeur, l’expression de notre consideration la plus distinguee, | Le President de I’Institut Egyptien, Colueei. A Monsieur le Directeur de la Societe I. et R. zoologique-botanique a Vienne. Der botanische Verein der Provinz Brandenburg in Berlin. Der botanische Verein der Provinz Brandenburg entbietet der kaiserlich- königlichen österreichischen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien zu ihrer fünfundzwanzigjährigen Jubelfeier Gruss und Glückwunsch. Es ist eine freie Association, die der anderen an einem Ehrentage naht und über verschieden gefärbte, aber den Flug der Geister nicht hemmende ' Grenzpfähle hinaus ihr die Hand reicht. Auf demselben, wenn auch enger umhegten Gebiete arbeitend, nach allen Richtungen hin verwandte Zwecke verfolgend und seit einer nicht ungleichen R Zahl von Jahren in Thätigkeit begriffen, tritt in uns das Gefühl der Zusammen- -gehörigkeit mit dem ruhmreichen Naturforscherbunde Oesterreichs in diesem für letzteren wichtigen und weihevollen Augenblicke um so lebendiger zu Tage, als seit lange schon ein festgewobenes Band gegenseitiger Sympathie, nicht allein viele der Mitglieder, sondern die Vereine selbst auf’s Engste mit einander _ verknüpft. An der Donau, wie an der Spree ein Geist der Forschungsfreudigkeit, ein die höchsten Zwecke der Menschheit fördernder Grundgedanke — wie könnte 48 Fest-Versammlung am 8. April 1876. da, wo hüben und drüben :erprobte und begabte Männer die Opferflamme des Wissens auf benachbarten Altären nähren, diesem fremd bleiben was jene froh erregt? Möge es uns daher, werthe Männer und Collegen, fortan, wie bisher, vergönnt sein, dem von Ihnen gegebenen Beispiele einer glänzenden und erfolg- reichen wissenschaftlichen Thätigkeit neidlos, aber nicht unrühmlich nachzu- eifern; mögen die zwischen beiden Vereinigungen bestehenden Bande sich stets enger und herzlicher schlingen und möge — das erflehen wir vom Schicksal — vor Allem der Abschluss des ersten Vierteljahrhunderts für Sie nur die Bedeu- tung des Frühlingstriebes eines jungen Lorbeerreisers haben! Mit diesen Empfindungen wiederholen wir nochmals unsere Gratulation und unterzeichnen im Namen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. Der Vorstand A. Braun. C. Bolle A. Garcke. Winkler. E. Loew. A. Treichel._ Berlin, den 8. April 1876. Der entomologische Verein in Berlin. (Telegramm.) Berlin, den 8. April 1876. Der zoologisch-botanischen Gesellschaft, Akademie der Wissenschaften, Wien. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum vom entomologischen Verein. Kraatz. Der naturhistorische Verein derpreussischen Rhein- lande und Westphalens in Bonn. Bonn, den 7. April 1876. Der naturhistorische Verein der preussischen Rheinlande und Westphalens beehrt sich, der hochgeschätzten k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft in Wien die freundlichsten Grüsse zu ihrem fünfundzwanzigjährigen Stiftungsfest hiermit zu übersenden und zugleich die besten Wünsche für deren ferneres Blühen und Gedeihen auszusprechen. Der Vorstand des Naturhistorischen Vereins: H. von Deehen. Andrä. Die schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau. Fest-Versammlung am 8. April 1876. Ag Hochgeehrte Gesellschaft! Unter aufrichtigem Bedauern, von der uns zugekommenen gütigen Ein- ladung keinen Gebrauch machen zu können, erlauben wir uns schriftlich der hochgeehrten Gesellschaft unsere Glückwünsche darzubringen. Möge Sie wie bisher auf so ausgezeichnete und erfolgreiche Weise Ihre Thätigkeit entfalten und zu immer höherer Blüthe gelangen zu Ehr und Flor des engeren Vaterlandes und Bewunderung des Auslandes, welches schon längst gewöhnt ist, in der verehrten Gesellschaft eine der Hauptstützen der Natur- wissenschaften unserer Tage hochzuschätzen. Breslau, den 5. April 1876. e Das Präsidium der schlesischen Gesellsehaft für vaterländische Cultur. Göppert. v. Görtz. v. Uechtritz. Kutzen. Franck. An die kais. königl. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Der Naturforschende Verein in Brünn. (Telegramm.) Brünn, 8. April 1876. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft, Wien, Universitätsplatz 1. Ich bin vom naturforschenden Vereine beauftragt, dessen freudige Theil- nahme am heutigen Jubelfeste der hochgeehrten Gesellschaft, auf welche wir Oesterreicher alle mit Stolz blicken, und die herzlichsten Wünsche für ferneres Gedeihen darzubringen. Niessl. Die königlich ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft in Budapest. (Telegramm.) Budapest, 8. April 1876. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Der kais. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft zur Feier ihres _ fünfundzwanzigjährigen Bestehens, beehre ich mich im Namen der königlich "ungarischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft unsere besten Glückwünsche darzubringen. Durch die seit einem Vierteljahrhundert emsig und rastlos fortgeführten wissenschaftlichen Arbeiten, welchen auch die ungarische Naturforschung nicht wenige sehr werthvolle Beiträge zu danken hat, erzielte die zoologisch-botanische Gesellschaft wahrhaft glänzende Resultate, wofür ihr die Wissenschaft dankbare Anerkennung schuldet. Karl von Than, FRE Präsident. Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. G » . 50 Fest-Versammlung am 8. April 1376. Der Verein für Naturkunde in Cassel, Hochverehrliche Direction der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft Der im Jahre 1836 durch Bunsen, Dunker, Philippi, Wöhler etc, gegründete Verein für Naturkunde zu Cassel, der es sich angelegen sein lässt auf dem von seinen Gründern bezeichneten Wege fortzuarbeiten, geniesst die hohe Ehre mit der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien im Schriften- tausch zu stehen. Derselbe verfehlt nicht, der k. k. Gesellschaft zum Jubeltage ihres fünf- undzwanzigjährigen Bestehens seine besten Wünsche darzubringen und der Erwartung Ausdruck zu geben, dass wie die seitherige Wirksamkeit derselben ein leuchtendes Vorbild auf dem Wege der Naturforschung war, sie dieses auch ferner sein und bleiben werde. Indem ich mir erlaube, an die hochverehrliche Direction die ergebenste Bitte zu richten, die Wünsche des hiesigen Vereins für Naturkunde, am Jubel- tage der k. k. zoologisch- -botanischen Gesellschaft zur Kenntniss zu bringen zeichnet hochachtungsvoll und ehrerbietigst Namens des Vereins für Naturkunde Cassel, am 2. April 1876. der Director Prof. Dr. H. Möhl. Die Naturforscher-Gesellschaft in Dorpat. Dorpat, den 19.31. März 1876. An die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Der Dorpater Naturforscher-Gesellschaft wurde in der Sitzung vom 18./30. März Ihre freundliche Einladung zur Theilnahme an der Festfeier des 8. April c. vorgelegt. Wenn zu unserem Bedauern keines unserer Mitglieder um de Zeit nach Wien delegirt werden kann, so wollte doch die Dorpater Naturforscher- Gesellschaft nicht versäumen, herzlichen Glückwunsch zum fünfundzwanzig- jährigen Jubelfeste schriftlich dem Wiener Schwestervereine darzubringen. Die Unterzeichneten sind beauftragt, diesem Festgrusse und dem Wunsche Ausdruck zu geben, dass es der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ver- gönnt sein möge, noch lange erfolg- und segensreich zu wirken für den Fort- schritt der Naturwissenschaften, welchem Sie in den ersten fünfundzwanzig Jahren Ihres Bestehens in so ausgezeichneter Weise Ihre Kräfte gewidmet haben. Mit vorzüglichster Hochachtung haben wir die Ehre zu zeichnen als Einer k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ergebene Präsident: Dr. K. E. v. Baer. Secretär: Dr. G. Dragendorff. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 51 Die Geologial Society in Edinburgh. Die physikalisch-medicinische Societätin Erlangen. Der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft bringt zum fünfundzwanzig- jährigen Jubelfeste die aufrichtigsten Glückwünsche dar Namens der Erlanger Physik.-Med. Societät Erlangen, 6. April 1876. der I. Secretär: Prof. Dr. M. Reess. c. M. der k. k. zool.-bot. Ges. Die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., den 1. April 1876. Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft an die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Wir beehren uns der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien zu deren fünfundzwanzigjährigem Stiftungsfeste unsere besten Glückwünsche darzubringen. Wir bedauern, dass Zeit und Ort es uns nicht erlauben, einen besonderen Vertreter zu senden, der in beredterer Weise, als diese Zeilen es vermögen, den Gefühlen der Hochachtung und Freundschaft Ausdruck verleihen könnte, die wir für die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft hegen. Indem wir die freudige Hoffnung aussprechen, dass die k. k. zoologisch- botanische Gesellschaft weiterhin wachsen, blühen und gedeihen möge, dass sie noch lange ihre segensreiche Wirksamkeit entfalten und wie bisher die Wissen- schaft fördern und vermehren möge, zeichnen wir mit dem Ausdruck ganz besonderer Hochachtung Im Namen der Direction der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft der d. Z. correspondirende Secretär Dr. Ernst Blumenthal. Deutsch-österreichischer Alpenverein in Frank- - furt a. M. (Telegramm.) - Frankfurt a. M., 8. April 1376. Zoologisch-botanische Gesellschaft, Wien. Der Centralausschuss des deutschen und österreichischen Alpenvereins bringt der Gesellschaft zur Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Bestandes seine besten Glückwünsche dar. Petersen. ? Gr 52 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Die Naturforschende Gesellschaft in Freiburg. (Telegramm.) Freiburg (Baden), 8. April 1876. Zoologisch-botanische Gesellschaft, Wien. Herzlichen Glückwunsch zum frohen Feste. Professor Claus, Präsident, Professor Kiepert, Secretär, der naturforschenden Gesellschaft in Freiburg. Der Verein für Naturkunde in Fulda. Sehr geehrte Herren! Indem wir den Empfang Ihrer freundlichen Einladung zu dem bevor- stehenden fünfundzwanzigjährigen Stiftungsfest Ihres Vereins mit bestem Dank anzeigen, wollen wir nicht unterlassen Ihnen zu dieser erfreulichen Feier unsern herzlichen Glückwunsch darzubringen. Die weite Entfernung macht eine andere als schriftliche Gratulation leider unmöglich. Ausser dem Glückwunsch sei Ihnen bei dieser Gelegenheit wiederholt unser bester Dank ausgesprochen für die reichen literarischen Zusendungen, womit Sie unseren kleinen und mit mancherlei ungünstigen Verhältnissen ringenden Verein von Anfang an bedacht haben — Gaben, die wir auch nicht entfernt in gleichem Masse erwiedern können. Mit dem Wunsche, dass die freundlichen Beziehungen zwischen Ihrem und unserem Verein noch lange fortbestehen mögen, bitten wir Sie die Ver- sicherung unserer achtungsvollen Ergebenheit entgegenzunehmen. Fulda, 6. April 1876. Namens des Vereins für Naturkunde, der Schriftführer: Dr. Weidenmüller. An die zoologisch-botanische Gesellschaft, Wien. Die Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Giessen. Giessen, den 20. März 1876. Die Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde beehrt sich, der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien zur fünfundzwanzigjährigen Jubiläumsfeier am 8. April ihre herzlichsten Glückwünsche auf diesem Wege auszusprechen, da es die augenblicklichen Verhältnisse keinem Vorstands- mitgliede erlauben, sich persönlich an der Feier zu betheiligen. Wir wünschen Fest-Versammlung am 8. April 1876. 53 der verehrlichen Gesellschaft auch ferneres Gedeihen und erbitten für uns die Fortdauer Ihrer freundlichen Gesinnungen. Hochachtungsvoll Dr. Hess, d. Z. I. Director. Die naturforschende Gesellschaft in Görlitz. Der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien widmet die natur- forschende Gesellschaft zu Görlitz zu dem Feste ihres fünfundzwanzigjährigen Bestandes ihren herzlichen Glückwunsch. Möchte es der verehrten Gesellschaft vergönnt sein, noch recht viele Früchte ihres wissenschaftlichen Strebens zu ernten! Görlitz, den 4. April 1876. Das Präsidium der naturforschenden Gesellschaft: Romberg. Dr. Kleefeld. Dr. Hartmann Schmidt, Secretär. Der Akademisch-naturwissenschaftliche Verein in Graz. (Telegramm.) Graz, 8. April 1876. K. k. zoologisch-botanische Geselischaft, Wien. Der Grazer akademische naturwissenschaftliche Verein sendet die besten Glückwünsche. Kernstock, Pıäses. Müller, Schriftführer. - Der steirische Gebirgsverein in Graz. Graz, den 6. April 1876. An die geehrte Direction der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. x Im Auftrage der Monats-Versammlung vom 28. März d. J. beehrt sich ® der gefertigte Ausschuss des steirischen Gebirgsvereines der geehrten zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien zu ihrem fünfundzwanzigjährigen Bestehen ‘ die innigsten Glückwünsche des Vereines zu übermitteln. Für den Ausschuss des steir. Gebirgsvereines: Dr. F. Standfest, r d. z. Schriftführer. 54 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Der naturwissenschaftliche Verein für Sachsen und Thüringen. Der kaiserl. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. sendet zu ihrem heutigen Festtage die herzlichsten und aufrichtigsten Glück- wünsche für das fünfundzwanzigjährige erfolgreiche Wirken und zu einer ferneren gleich nachhaltigen Thätigkeit. Der naturwissenschaftliche Verein für Sachsen und Thüringen. C. Giebel. Halle, am 7. April 1876. Der Verein für naturwissenschaftliche Unterhal- tung in Hamburg, Der Vorstand des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung in Hamburg hat die Einladung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu deren fünfundzwanzigjährigem Jubiläum dankend empfangen und zur Kenntniss der Mitglieder dieses Vereines gebracht. Leider sind die sämmtlichen unterzeichneten Mitglieder des Vorstandes verhindert, zur Feier dieses frohen Tages nach dort zu kommen und gestatten sich dieselben daher hiemit im Namen des Vereines der Jubilarin die besten Glückwünsche auszusprechen. Möge die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft zu Wien wie in dem verfossenen Vierteljahrhundert so auch hinfort grünen und blühen, möge es ihr dadurch gestattet sein auch ferner beizutragen zur Verbreitung besserer Naturerkenntniss und Liebe zum Studium der Natur, und möge sie auch ferner anderen gleichstrebenden Gesellschaften und so auch unserem jungen Vereine ein Vorbild und ein Beispiel des Strebens mit vereinten Kräften nach dem höchsten Ziele sein. Hochachtungsvoll verharren wir einer k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ergebenst Der Vorstand des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung: Joh. Cesar Godeffroy, Ehrenpräsident. Ferd. Worlee, Präsident. C. Crüger, I. Vicepräsident. D. Filby, Il. Vicepräsident. J. D. E. Schmeltz, I. Geschäfts. A. Thalenhorst, II. Geschäftsf. Dr. Th. Behn, Bibliothekar. Hamburg, den 31. März 1876. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 55 Der siebenbürgische Verein für Naturwissen- schaften in Hermannstadt. Löbliche Direction der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Das freudige Ereigniss und der erhebende Rückblick auf eine schon fünfundzwanzigjährige hervorragende Wirksamkeit auf einem Gebiete, das heute ‚schon alle Schichten der Bevölkerung interessirt, welche einer löblichen k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft die freudige Veranlassung zum Feste am 8. April 1. J. bieten, fanden bei dem siebenbürgischen Vereine für Naturwissen- schaften in Hermannstadt einen um so freudigern Widerhall, als dieser Verein seit einer beinahe gleichen Zeit hier am äussersten Ende der österr.-ungar. Monarchie auf demselben Gebiete thätig ist, und kann es derselbe nicht unter- lassen einer löblichen Gesellschaft auf diesem Wege, da ihm seine sehr be- schränkten Mittel die Entsendung einer Vertretung untersagen, seine aufrichtigsten und besten Glückwünsche zum Jubelfeste am 8. April 1. J. darzubringen. Indem dieser Vereinsausschuss diesen Wünschen nochmals Ausdruck zu verleihen so frei ist, glaubt er den Wunsch aussprechen zu dürfen, dass das bisherige freundschaftliche Verhältniss zwischen einer löblichen Gesellschaft und diesem Vereine auch fernerhin bestehen werde. Hermannstadt, 5. April 1876. Der Ausschuss des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften: E. Albert Bielz, Martin Schuster, Vereinssecretär. Vereinsvorstand. Der naturwissenschaftlich-medicinische Verein in Innsbruck. Innsbruck, 12. April 1876. Löbliche Vorstehung des zoologisch-botanischen Vereins! Der naturw.-medic. Verein hat in seiner letzten Sitzung seinem früheren - Vorstand-Stellvertreter Prof. D. Barach- -Rappaport beauftragt, den Verein bei der Feier in Wien zu vertreten. Da ich in dem Festbericht der Deutschen Zeitung hievon keine Erwähnung “finde, so vermuthe ich, dass Prof. Bar ach-Rappaport irgendwie ‚verhindert _ worden sei, unseren Verein zu repräsentiren und bitte daher die löbliche Vorstehung nachträglich unsere Glückwünsche entgegenzunehmen. | Prof. Pfaundler, ß als Vorstand des naturw.-medic. Vereins. 56 Fest-Versammlung am 8, April 1876. Die königl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft in Königsberg. Der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft übersendet die physikalisch- ökonomische Gesellschaft zu Königsberg ihre herzlichsten Glückwünsche zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens und hofft, dass dieselbe noch recht lange zum Nutzen der Wissenschaft ihre so erfolgreiche Thätigkeit fortsetzen wird, Im Auftrage der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg: Der Schriftführer für's Auswärtige 0. Tischler. Königsberg, den 6. April 1876. Die Nederlandsche Entomologische Vereeniging in Leiden. Leiden, 6. April 1876. Der Niederländische entomologische Verein nimmt ein herzliches Antheil am fünfundzwanzigjährigen Jubiläum, das die k. k. zoologisch-botanische Gesell- schaft in Wien sich vorstellt den 8. d. Mts. zu feiern. Ihre hochgeehrte Gesellschaft mag sich erfreuen in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren mit vorzüglichem Eifer gearbeitet zu haben. Die Natur- wissenschaften und nicht am Wenigsten die Entomologie (das kleine und doch so umfangreiche Untertheil der Zoologie, womit wir uns beschäftigen) haben während dieses Zeitraums ungemein Vieles Ihrer Thätigkeit zu verdanken. Es wird wohl Niemand sein unter denjenigen, welche sich ernsthaft auf Thier- oder Pflanzenkunde verlegen, dernichterkennen wird, dass die Verhandlungen Ihrer Gesellschaft einen wissenschaftlichen Schatz von vielseitigem und grossem Werth enthalten, und der sich nicht immerfort veranlasst findet, die verschiedenen Jahrgänge zu durchmustern, und da wo sich Zweifel und Beschwerde vorthun, mehrmals eine gewünschte Auskunft zu bekommen. Möge Ihre werthe Gesellschaft noch sehr viele Jahre weiter streben auf dem reichen und herrlichen Gebiete, das Sie sich Ihrem Ziele ausgewählt haben! Die österreichischen Naturforscher werden sich dann gewiss einen un- sterblichen Namen erwerben. Mit besonderer Hochachtung nennen wir uns ergebenst, Der Vorstand des Niederländischen entomologischen Vereines Dr. W. Albarda. V. M. van der Wulf, Secretär. Dem geehrten Vorstande und den Mitgliedern der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 57 Das Museum Francisco Carolinum in Linz. Für die freundliche Einladung zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Be- standes der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft, beehrt sich der gefertigte Verwaltungsrath hiemit den ergebensten Dank auszusprechen. Wenn es auch dem Verwaltungsrathe in Folge persönlicher Verhältnisse der einzelnen Mitglieder nicht gegönnt ist, bei dieser Festlichkeit vertreten zu "sein, so wolle die hochverehrliche Direction bei diesem Anlasse doch die auf- richtigsten Glückwünsche zu dem bisherigen Gedeihen, sowie für den künftigen Fortbestand einer Gesellschaft entgegennehmen, die für die Förderung der von ihr vertretenen Wissenschaft so Ausserordentliches geleistet hat, und mit welcher in geistigem Verkehre zu stehen, das Museum Francisco Carolinum sich zur höchsten Ehre rechnet. Mit ausgezeichneter Hochachtung Linz, am 29. März 1876. Der Verwaltungsrath: Wiedenfeld. Dr. Robert Rauscher. An die hochverehrliche Direction der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Der Verein für Naturkunde im Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns in Linz. An die löbliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Der Ausschuss des Vereins für Naturkunde im Erzherzogthume Oester- reich ob der Enns spricht der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien hiemit den wärmsten Dank für die Einladung zur Theilnahme an ihrem Jubel- feste, dem Tage des fünfundzwanzigjährigen Bestandes, aus und verbindet mit diesem Danke die tiefstgefühltesten Glückwünsche zu einer mit stets wachsendem. Gedeihen verbundenen Fortdauer dieses Bestandes und des bisherigen höchst erfolgreichen Wirkens zu Gunsten der Wissenschaften und des Vaterlandes. Linz, 30. März 1876. Dr. F. Ritter von Schwabenau, Dr. Karl v. Dalla Torre, d. Z. Präsident des Vereins. Seeretär des Vereines. Die Kaiserliehe naturforschende Gesellschaft in Moskau. Die Kaiserliche Naturforschergesellschaft zu Moskau sendet der kaiserl. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Wien zur Feier ihres fünfund- zwanzigjährigen Bestehens ihre besten Glückwünsche. Z.B Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber, H 58 Fest-Versammlung am 8. April 1376. Eine Gesellschaft, welche sich die schöne Aufgabe gestellt hat, das Reich des Organischen geistig zu beherrschen, indem sie durch uneigennütziges Studium das Wesen desselben zu ergründen sucht, verdient schon an und für sich hohe Anerkennung; um wie viel mehr verdient sie dieselbe, wenn sie fünf- undzwanzig Jahre Jang bestrebt gewesen ist, die gewonnenen Resultate ihrer Arbeit der wissenschaftlichen Welt durch Herausgabe ihrer „Verhandlungen“ zugänglich zu machen! Möge die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft zum Nutzen des engeren Vaterlandes, wie zum Besten der Allgemeinheit noch lange ihre wirkungsvolle Thätigkeit fortsetzen! Moskau, den 13./25. März. 1876. Im Auftrage H. Trautschold, Secretär. Die Kaiserlich neurussische Gesellschaft der Na- turforscher an der Universität zu Odessa. (Telegramm.) Odessa, den 9. April 1876. Der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Die Kaiserlich neurussische Gesellschaft der Naturforscher an der Univer- sität zu Odessa bringt hiermit der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien zum Feste ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens die feierlichsten Glück- wünsche dar, und möge selbe als ein Schutz und Hort der Naturwissenschaft noch viele solche Feste als Denksteine an den Pfad ihres vieljährigen frucht- baren Wirkens setzen. Für den Präsidenten: Für den Secretär: J. Setschenow. W. Repiach off. Die Societe entomologique de Russie in Petersburg. St. Petersburg, 22. März/3. April 1876. An die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Indem sich die russische entomologische Gesellschaft beehrt, der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft zu dem Feste ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens Glück zu wünschen, wünscht sie dem geehrten Verein in literarischer Hinsicht dieselbe erfolgreiche Wirksamkeit, wodurch sich die Gesellschaft bis dahin so vortheilhaft ausgezeichnet hat. Vice-Präsident: S. Solsky. Secretär: J. Portschinsky. Fest- Versammlung am 8. April 1876. 59 Der Verein für Natur- und Heilkunde im Pressburg. Löbliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft! Die Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestandes einer löbl. Gesellschaft veranlasst den Verein für Natur- und Heilkunde in Pressburg seine aufrichtigsten Glückwünsche darzubringen. Wie es einer löbl. Gesellschaft gelungen ist, im ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens Bedeutendes für die Pflege und den Fortschritt der Naturwissenschaften zu leisten, so möge es ihr gestattet sein, auch in der ferneren Zukunft mit rüstiger Kraft und Thätigkeit an der Spitze jener vaterländischen Vereine voranzugehen, welche sich die Pflege der Natur- wissenschaften zum Ziele gesteckt haben. Der Verein für Natur- und Heilkunde fügt diesem aufrichtigen Glück- wunsche noch die Bitte hinzu, es möge der freundschaftliche Verkehr, welcher bisher zwischen ihm und einer löbl. Gesellschaft bestand, auch fernerhin auf- recht erhalten werde. Pressburg, am 6. April 1876. Mit aufrichtiger Hochachtung einer löbl. k. k. Gesellschaft ergebenste 0. Mednyänszky, Präses. Dr. Carl Kanka, Secretär. Der Verein der Naturfreunde in Reichenberg. (Telegramm.) Reichenberg, den 8. April 1876. An das Präsidium der zoologisch-botanischen Gesellschaft, Wien. Der Verein der Naturfreunde Reichenbergs sendet zur Jubelfeier der zoologisch-botanischen Gesellschaft die besten Glückwünsche und wünscht auch fernerhin auf dem Felde der Wissenschaft ein erfolgreiches Wirken und Gedeihen. Ludwig Hlasiwetz, Präses. Die Nederlandsche Dierkundige Vereeniging in Rotterdam. | An die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Auf Ihre gefällige Zuschrift, worin Sie zur Theilnahme an der feierlichen Sitzung beim Feste des fünfundzwanzigjährigen Bestandes Ihrer Gesellschaft einladen, beehren wir uns Ihnen ganz ergebenst anzuzeigen, dass sich unser zoologischer Verein ausser Stande sieht, aus seiner Mitte einen Delegirten zu H* 60 ° Fest-Versammlung am 8. April 1376. Ihrem Feste abzusenden. Wir können aber nicht umhin, Ihnen hiemit er- kennen zu geben, wie herzlich wir Ihnen zu Ihrem Feste gratuliren. Genehmigen Sie die Versicherung unserer aufrichtigsten Hochachtung A. A. van Bemmelen, H293. Veth: Präsident und Secretär der Nederlandsche Dierkundige Vereeniging. Rotterdam, 25. März 1876. Die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde in Salzburg. Für die uns leider verspätet zugegangene Einladung dankend, beehren wir uns nachträglich unseren Glückwunsch zu dem fünfundzwanzigjährigen Be- stande der sehr geehrten Gesellschaft auszusprechen und zeichnen Hochachtungsvoll Salzburg, am 10. Mai 1876. Prinzinger, Fried. Pirckmayr, Schriftführer. Die Lehrerconferenz des Gymnasiums Schässburg in Siebenbürgen. Hohe Direction der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft! Indem die Lehrerconferenz des Gymnasiums iu Schässburg für die dieser Anstalt gütigst mitgetheilte Einladung zu der Festfeier des fünfundzwanzig- jährigen Bestandes der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ihren ehr- erbietigsten Dank ausspricht, kann sie nicht umhin, dem Gefühl freudiger Huldigung Ausdruck zu leihen, mit welcher die Lehrer dieser Anstalt den festlichen Tag der Erinnerung an die ehrenvolle und reichentfaltete Wirksamkeit der hohen Gesellschaft begrüssen. Bei solchem Anlass ziemt es auch den empfangenden Mitgliedern der hohen k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft, eingedenk zu sein des geistigen Fruchtempfanges, dessen sie Jahrzehnte hindurch gewürdigt worden. Nur im lebendigen Zusammenhang mit den hohen Centralstätten wissenschaftlicher Forschung und im unveränderten Aufblick zu dem höher und höher aufsteigen- den Tagesgestirn der modernen Naturwissenschaft vermag die Arbeit freier volk- beglückender Geistesbildung, wie sie den Gymnasien und Realschulen obliegt, das erforderliche Mass von Luft und Licht zu ihrer allseitig fördernden Wirk- samkeit zu gewinnen. Wie in dem freien Luft- und Lichtraum der natürlichen Weltkunde der Menschengeist neu aufathmen gelernt hat, so wird auch die Culturarbeit des Volkes fort und fort von dem erfrischenden Hauch jener Fest-Versammlung am 8, April 1876. 61 Errungenschaften neu belebt, welche die unbefangen sicher fortschreitende Natur- _ wissenschaft unablässig zu Tage fördert. Möchte eben auch die Kunde der organischen Welt, deren tausendfältig individualisirte Lebensformen mit mensch- lichem Dasein und Leben so eng verflochten, das Wohl und Wehe der Mensch- heit so nahe berühren und mit ihren Pulsschlägen unaufhörlich Gedanken und Empfindung erfrischend beleben, möchte diese Kunde unter dem rühmlichen Walten und Wirken der hohen k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft immer voller und kräftiger sich entfalten und durch ihre Errungenschaften die Freunde der Wissenschaft, die vaterländische Bildung und damit zugleich die Völker des Gesammtvaterlandes Oesterreich-Ungarn mit Gütern des Wissens und der fortschreitenden Wohlfahrt noch lange und ferne Jahrzehnte hindurch beglücken. Schässburg, den 6. April 1876. Die Lehrerconferenz des Gymnasiums und der damit verbundenen Lehranstalten Johann Ziegler, Rector. Carl Gooss, Actuar. Der Lehrkörper der Staatsrealschule Teschen. (Telegramm. Teschen, den 8. April 1876. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Zur heutigen Jubelfeier die besten Glückwünsche vom Lehrkörper der Staatsrealschule Teschen. Die Kongelige Norske Videnskabers Selskab in Throndheim. An die kaiserl. königl. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Indem die Direction der königlichen Norwegischen Gesellschaft der Wissenschaften für die empfangene Einladung ihren besten Dank ablegt, sendet sie ihren besten Glückwunsch zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestandes Einer geehrten Gesellschaft. Throndheim, den 4. April 1876. Die Direction: Sigv. Skavlan, Vicepräses. Fr. Küthe, Secretär. 62 Fest-Versammlung am 8. April 1376, Die Societä adriatica m Triest. (Telegramm.) Triest, 8. April 1876. Fürst Colloredo-Mannsfeld, Präsident der zoolog.-botan. Gesellschaft, Wien. Der junge naturwissenschaftliche adriatische Verein in Triest entsendet seinen Jubelgruss zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der älteren Muster- gesellschaft. Tommasini. Vierthaler. Der Leseverein der deutschen Studenten Wiens. | Wien, 24. März 1876. An die hochverehrliche k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft! Der Ausschuss des Lesevereins der deutschen Studenten Wiens hat in seiner Sitzung vom 20. d. Mts. einstimmig den Beschluss gefasst, der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien, aus Anlass der Feier ihres fünfundzwanzig- jährigen Bestandes, die wärmsten Glückwünsche darzubringen. Indem wir uns dieses ehrenvollen Auftrages entledigen und der Hoffnung Raum geben, dass die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft auch in Zukunft blühen und gedeihen möge, zeichnen wir mit dem Ausdruck unserer tiefsten Hochachtung Für den Ausschuss: Anton Haider, Heinrich Abeles, d. z. Obmann. d. z. I. Schriftführer. Der Nassauische Verein für Naturkunde in Wies- baden. Der kaiserl. königl. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien haben wir die Ehre zur Feier ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens die auf- richtigsten Glückwünsche hierdurch auszusprechen. Möge es ihr verstattet sein, auch für die Zukunft in gleich ausgezeichneter und mustergültigster Weise für den Ausbau der zoologischen und botanischen Wissenschaft zu wirken, wie im ersten Vierteljahrhundert seit ihrer Gründung. Mit der vorzüglichsten Hochachtung haben wir die Ehre zu zeichnen Der Vorstand des Nassauischen Vereins Wiesbaden, 3. April 1876. für Naturkunde: F. Wurmb. Dr. Kirschbaum. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 63 Ausserdem waren Schreiben oder Telegramme eingelaufen von folgenden Herren Mitgliedern des Aus- und Inlandes: Bigot Jacques in Paris. Bilimek Dominik in Miramare. Brandt Dr. J. F., kaiserl. Geheimrath in Petersburg. Brusina Spiridione in Agram. Cohn Dr. E., Dir. des Pflanzenphysiolog. Inst. an der Univ. in Breslau. Erschoff Nicol. in Petersburg. Giuriceo Nicolaus R. v., k. k. Oberlandesgerichtsrath in Zara. Grube Dr. E., k. russ. Staatsrath, Prof. d. Zool. a. d. Univ. in Breslau. Guirao, Don Angelo, Dir. d. Instit. a Murcia in Madrid. Heldreich Dr. Theodor v., Dir. d. bot. Gartens in Athen. Heller Dr. Camill, Prof. d. Zool. a. d. Univ. Innsbruck, aus Neapel. Heider Dr. Luc. v., in Bockenheim bei Frankfurt a. M. Hohenbühel Ludw. Freiherr v. in Hall. Just Dr. Leopold, Prof. am Polytechn. in Karlsruhe. Katter Dr. in Putbus. Kawall J. H., Pastor, Pussen in Kurland. (Ein Festgedicht.) Kerner Dr. Ant., Prof. d. Bot. a. d. Univ. Innsbruck, aus Neapel. Kirschbaum Dr. Karl L., Prof., Insp. d. Mus. in Wiesbaden. Kühn Dr. Julius, Direet. d. landw. Inst. in Halle. Lancia Duca di Castel Brolo in Palermo. Lange J. Karl, k. k. öst. Secretär a. D. in Athen. Leuckart Dr. Rudolf, Prof. a. d. Univ. in Leipzig. Löw Dr. Ernst in Berlin. Malm Dr. A. W. in Götheborg. Maximowiez Carl, Colleg.-R. in Petersburg. Meves W. in Stockholm. Naumann Alex. in Zittau. Nördlinger D. H. Ob.-Forstrath, Professor in Hohenheim. Ornstein Dr. Bernhard, Chefarzt d. gr. Armee in Athen. Renard Dr. Carl v., Vicep. d. nat. Ges. in Moskau. Saussure Henri de, in Genf. Scarpa Georg, Canonicus in Lesina. Schaitter Ignaz in Rzeszow. Selys Longschamps Bar. de, Sen. Mitgl. d. Acad. in Liege. Sigmund Wilhelm in Reichenberg. Simonic Anton, k. k. Oberlandesg.-Official in Zara. Syrski Dr. S. v., Prof. d. Zoologie a. d. Univ. in Lemberg. Tschusi Vict. R. vv. Schmidhofen in Tännenhof bei Hallein. Valenta Dr. Alois, k. k. Professor in Laibach. Volger Dr. Otto in Frankfurt a., M. Zaddach Dr. G. Prof. d. Zool. a. d. Univ. in Königsberg. 64 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Zum Schluss ergriff der Präsident noch einmal das Wort, um für die zahlreichen Beweise der Theilnahme und Anerkennung, welche der Gesellschaft entgegengetragen wurden, von denen der höchsten eine er noch zur Kenntniss der hochansehnlichen Versammlung zu bringen habe, zu danken. Er verlas hierauf die Zuschrift Se. Excellenz des k. k. Oberstkämmerers Grafen Crenneville, dass „Seine k. und k. Apostolische Majestät mit a. h. Entschliessung vom 6. April die Festschrift zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der k.k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien huldvollst anzunehmen und der gedachten Gesellschaft in Würdigung ihres erspriesslichen Wirkens die goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst zu verleihen ge- ruhten“. Er betonte wie diese hohe Auszeichnung ein neuer Sporn zum Fortschreiten auf der betretenen Bahn sein werde, und schloss mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Abends 8 Uhr fand im Grand Hötel ein Fest-Souper statt, an welchem die folgenden Herren theilnahmen: Hofrath v. Arneth, F. Bartsch, A. Bartscht, v. Bergenstamm, Dr. Brauer, Dr. E. Braun, Hofr. Brunner, F. Buchmüller, Freih. v. Burg, A. Burgerstein, Fürst Colloredo-Mannsfeld, Freih. J. Doblhofft, Director Döll, H. Engelthaler, Dr. Fenzl, J. Finger, Dr. J. Frank, Freih. J. v. Haerdtl, Dr. E. Halacsy, Dr. J. Hammerschmid, Ant. Hartinger, Aug. Hartinger, Hofrath Dr. Hauer, G. v. Hayek, F. Heinzel, Dr. L. Herz, Hofrath v. Hochstetter, E.Hodek, Dr. R. Hörnes, J. Juratzka, F. Karrer, J. Kaufmann, A.Keil, J. Kerner, J. Kolazy, Dr. H. Krauss, J. Krenberger, G@. Künstler, Dr. v. Lechner, Ob.-Forstrath Ch. Lippert, Hofrath Dr. J. Lorenz, Dr. E. Ludwig, Dr. v. Luschin, Dr. E. v. Maren- zeller, Dr. A. Mayer, Dr. G. Mayr, J. Mik, C. Mikosch, Dr. v. Mojsi- sovics, F. Müller, J. v. Nahlik, Dr. M. v. Neumayr, Vicepräs. v. Pelikan, Dr. Peyritsch, Dr. Pilide, Dr. A. Pokorny, V. Prausek, Dr. H. Reichardt, Dr. A. v. Reuss, Dr. V. Richter und Söhne, A. Rogenhofer, Altgraf Hugo zu Salm, M. Schönn, Freiherr von Schröckinger, Dr. F. Simony, Dr. O. Simony, Dr. G. Stache, V. Stauffer, Dr. F. Steindachner, Dr. L. Stohl, Bergrath Dr. Stur, Dr. E. Suess, Dr. G. Tschermak, R. Türk, Dr. A. Vogl, A. v. Waldheim, Dr. J. Wiesner, E. Woloszezak, Bergrath H. Wolf, F. Zeller, die Herren Vertreter der Deutschen Zeitung, des Fremden- Fest-Versammlung am 8. April 1376. 65 Blattes, der Neuen freien Presse, des Neuen Wiener Tagblattes, der Presse, _ der Wiener Zeitung. Als der Champagner in den Gläsern perlte, erhob sich der Präsident Se. Durchlaucht Josef Fürst Colloredo-Mannsfeld zum ersten Toaste: Meine Herren! Es ist ein allgemein anerkannter, unangefochtener Satz: „Die Wissenschaft hat kein Vaterland“. In der That kennt die Wissenschaft weder sprachliche, noch staatliche Grenzen, sie ist ein Gemeingut der Civilisation und ihr segen- reiches Wirken kommt der gesammten Menschheit zugute. Trotzdem haben aber die Träger der Wissenschaft, jene Männer, welche dieses allgemeine Gut hegen, pflegen und fördern, doch ein Vaterland, welches sie lieben, welches sie hochgehalten wissen wollen, dessen schirmende, schützende Institutionen allein schon geeignet sind, die Ausübung ihres Berufes zu fördern und sie zu unter- stützen. Lassen Sie uns, meine Herren, die Liebe zu unserem Vaterlande da- durch aussprechen, dass wir dem Staatsoberhaupte, welches den gewaltigen Bau festigt und zusammenhält, entgegenrufen: Seine Majestät unser allergnädigster Kaiser Franz Josef lebe hoch! (Die Gesellschaft bringt ein dreimaliges be- geistertes Hoch aus.) Ihm folgte Sectionschef Freiherr von Schröckinger: Meine Herren! „Es ist eine unläugbare Thatsache, dass die Naturwissenschaft in Oester- reich in den letzten Jahren einen ungeheuren Aufschwung genommen hat. Ich fühle mich nicht berufen, den Ursachen dieser erfreulichen Erscheinung nach- zuforschen, da sich dem Historiker Gelegenheit bieten wird, den Unterschied zwischen einst und jetzt unparteiisch zur Sprache zu bringen; mich drängt es nur, hier auszusprechen, dass dieser Aufschwung dadurch befördert worden ist, ‚dass in den höchsten Sphären, von so vielen Mitgliedern des Allerhöchsten Herrscherhauses selbst das Studium der Naturwissenschaft eifrig gepflogen wird. Einer der Eifrigsten in dieser Richtung ist gewiss unser hochverehrter Protector, Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer, _ auf dessen Wohl ich das Glas erhebe und ein Hoch ausbringe.“ (Lebhafte Hochrufe.) a ee - u f3 Nachdem Hofrath Freiherr v. Burg einen Toast auf das fernere Gedeihen und Blühen der zoologisch-botanischen Gesell- schaft ausgebracht, ergriff Hofrath Brunner von Wattenwyl das Wort: „In der Kette der glücklichen Momente, welche den Aufschwung der Gesellschaft bewirkten, befindet sich auch jener, dass wir an der Spitze der Gesellschaft einen Mann besitzen, dessen Name schon seit Generationen mit Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. I 66 Fest-Versammlung am 8. April 1876. allen Unternehmungen verknüpft ist, wo es gilt, Edles und Gutes zu schaffen. (Bravo!) Durch den unermüdlichen Eifer, mit welchem Se. Durchlaucht unser hochverehrter Präsident die Verhandlungen leitet, leuchtet er uns als Beispiel der Gewissenhaftigkeit vor und sein Wohlwollen weckt auch dei den Mitgliedern das Gefühl der Achtung, Freundschaft und Zusammengehörigkeit, die besten Bürgschaften des Erfolges. Durchdrungen von den Gefühlen der Hochachtung und der Dankbarkeit für Se. Durchlaucht unserem hochverehrten Herrn Präsi- denten Fürsten Colloredo-Mannsfeld, bringe ich demselben ein Hoch aus.“ (Stürmische Hochrufe.) Nun folgten noch Toaste von Hofrath Director Dr. F. Ritter von Hauer auf das einträchtige Zusammenwirken der wissen- schaftlichen Vereine, von Regierungsrath Prof. Dr. Fenzl auf die Freiheit der Wissenschaft, von Freiherrn J. v. Haerdtl auf die Regierung, von Dr. Emil v. Marenzeller auf die Autoren der Gesellschaftsschriften im Allgemeinen und der der Festschrift insbesondere, und zum Schlusse von Hofrath v. Brunner auf die Functionäre der Gesellschaft. Ward damit auch die Reihe der Trinksprüche erschöpft, so hielt doch ein lebhafter Verkehr noch lange die Theilnehmer des Festmales beisammen und erst gegen 11 Uhr endete das schöne Fest, das dem für die Gesellschaft so hochbedeutenden Tag einen freudig erregten Abschluss gegeben. Die Mitglieder des „zoologisch-botanischen Vereins“ im Mai 1851. Herr Antoine Franz, k. k. Hofgärtner. Se. Hochw. Hr. Beeziezka Ambros, Abt zu Lilienfeld. Herr Beer Josef. Se. Hochw. Hr. Bilimek Dominik, Capitular im Neukloster zu W.-Neustadt. Herr Bou& Ami, Dr., Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. „ Brauer Friedrich. „ Braunhofer Ferdinand. Se. Hochg. Hr. Breuner Graf August, k. k. Min. Sect. Chef a a »„ Breuner Graf August. » » „ Breuner Graf Josef. n „ Chotek Graf Otto, k. k. Rittmeister. Herr Czagl Anton, k. k. Beamter. Fest-Versammlung am 8. April 1876. 67 Herr Czermak Josef, Wirthschafts- Verwalter. Diesing Dr. Carl, Custos, Mitgl. der kais. Akademie der Wissenschaften. Egger Dr. Johann, k. k. Hofwundarzt. Eisenstein Anton Ritter v., Dr. der Mediein. Ettingshausen Dr. Konstantin von. Felder Cajetan, Doctor der Rechte, Hof- und Gerichts-Advocat. Fenzl Dr. Eduard, Professor, Director des botan. Gartens, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. Fitzinger Dr. Leop., Custos-Adj., Mitgl. d. kais. Akad. d. Wissenschaften. Foetterle Franz, Assist. der geolog. Reichsanstalt. Frivaldsky Dr. Emerich, Custos des Pesth. Nat. Museums. Frauenfeld Georg. Giegl Ludwig, Doctor der Medicin. Giraud Jos. Jul., Doctor der Medicin. Gözsy Gustav v. Se. Hochw. Hr. Gottwald Johann, Capitular zu Lilienfeld. Herr Haidinger Wilhelm, Sect.-Rath, Mitgl. d. kais. Akad. d. Wissenschaften. Hampe Clemens, Doctor der Medicin. Hampe Hermann. Hauer Franz, Ritter v., k. k. Bergrath. Häufler Josef, Ritter v., k. k. Ministerial-Secretär. Hekel Jakob, Mus.-Inspector, Mitgl. der kais. Acad. der Wissenschaften. Heller Karl. Hillebrand Franz. Hingenau Otto Freiherr v., k. k. Bergrath zu Brünn. Hörnes Moriz, Doctor der Philosophie. Hyrtl Dr. Josef, Professor der Anatomie. Se. Hochg. Hr. Keglevich, Graf Johann. Herr Kempelen Ludwig v., k. k. Beamter. n ” Kerner Anton. Kerner Josef. Se. Durchl. Hr. Khevenhüller-Metsch und Aichelberg, Fürst Richara. Se. Hochg. Hr. Kinsky, Graf Christian. Herr Kner Dr. Rudolf, Professor. Kollar Vinzenz, Custos, Mitgl. der k. Akad. der Wissenschaften. Kotschy Theodor, Assistent am bot. Museum. Kratky Josef. Kreuzer Karl. Krüger Franz, Förter am Sommerhof. Langer Dr. Josef, Assistent an der medic. Lehranstalt. Lederer Camill. Leithner Josef, Freiherr v. Se. Durchl. Hr. Lobkowitz, Fürst Ferdinand. n ” Hr. Lobkowitz. Fürst Johann. I* 68 Fest-Versammlung am 8. April 1876. Herr Loudon Olivier, Freiherr v. Se. Hochg. Hr. Marschall, Graf August, Archivar der geog. Reichsanstalt. Herr Mayr Gustav. Se. Hochg. Hr. Migazzi, Graf Wilhelm. Herr Miller Ludwig, k. k. Beamter Se. Hochg. Hr. Mnischek, Graf. Herr Natterer Josef, Custos. „ Natterer Dr. Johann. „ Natterer Dr. Josef. „ Neilreich August, Ober-Landesgerichtsrath. „ Neumeyer Josef, Wirtschaftsrath. „ Newald Johann, Forstdirector zu Guttenstein. „ Novarre Christian v., Forstmeister. „ Novarre Carl v., Rentmeister. „ Ortmann Johann, k. k. Beamter. „ Parreiss Ludwig. „ Partsch Paul, Custos, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. „ Pelzeln August v. „ Pokorny Alois, Supplent am akad. Gymnasium. Se. Hochw. Hr. Prangner Engelbert, Professor am Theresianum. Herr Prevost Ferdinand, Wirthschaftsverwalter. » Redtenbacher Dr. Ludwig, Custos-Ad]. „ Reich Dr. Carl, Landesger.-Assessor. „ Reissek Siegfried. Se. Durchl. Hr. Rohan Guemenee, Fürst Camill. Herr Rottensteiner Franz, Wirthschafts-Director. „ Naar Karl Edler v. „ Salzer Friedrich. »„ Sartorius August. „ Schiner Dr. J. Rudolf, k. k. Ministerial-Coneipist. Se. Hochw. Hr. Schlecht Dr. Leopold, Professor. Herr Schott Heinrich, k. k. Hofgarten-Director zu Schönbrunn. „ Schreibers Carl Ritter v., k. k. Hotrath. Se. Durchl. Hr. Schwarzenberg, Fürst Adolf. Herr Sedlaczek Wenzel Ferdinand, Apotheker. „ Simony Friedrich, Professor. »„ Skofitz Alexander. „ Streffleur Valentin, k. k. Ministerial-Secretär. „ $Stur Dionys. Se. Hochw. Hr. Titius Pius, k. k. Garnisons-Caplan. > ” Hr. Totter Vinzenz, Ordenspriester. Herr Unger Dr. Franz, Professor, Mitgl. der kais. Akad. der Wissenschaften. „ Vaiss Josef, Doctor der Rechte. „ Vlahovitsch Peter, Doctor der Medicin. Versammlung am 3. Mai 1876. 69 Herr Walcharz Franz, Wirthschafts- Verwalter. „ Walter Josef, Lehrer. ' Se. Hochw. Hr. Zelenka Julius, Capitular zum heil. Kreuz. Se. Hochg. Hr. Zichy, Graf Johann der ältere, - Herr Zika Anton, Forstmeister. „ Zippe Dr. Franz, Professor. Versammlung am 3. Mai 1876. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Julius Wiesner. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herren Hohenbruck Arthur Freiherr von, Sections- rath im k. k. Ackerbauministerium . . . Die Direction. Luschin Dr. Andreas, Ritter v. Ebengreuth, k. k. jubil. Landesgerichts-Präsident, Wien, V. Bez. Wehrgasse 2, II. Stock . . . Prof. Fenzl. Prof. Reichardt. Möhl Dr. H., Prof. Dir. des Vereins für Natur- kunde in Casel . . . Die Direction. Prelog Michael, Supplent an ler “ (Oller- | Realschule in Agram . . . . ... Prof. Reichardt. Brusina. Leithner Dr. Franz, Adv. in Kern . . . Jos. Kerner. Hchw. Erdinger. Neugebauer Leo, Prof. an der k. k. Marine- N Realschule ın Bold... 0. vo. 2. JhBreynn P& Juratzka: -Gerson da Cunha Dr. J., Dir. der Asiatie Society von Bombay . N _Janni Josef, Kanzlei-Chef des öst- -ung. Les _ Weinzierl Theodor Ritter von, Cand. phil., Wien, IX. Lichtensteinstrasse 44 . . . Dr. Wiesner. A. Rogenhofer. Dr. C. v. Marchesetti. Dr. E. von Marenzeller. - rÄ0) Versammlung am 3. Mai 1876. Anschluss zum Schriftentausche: Redaction des Naturforscher in Berlin. Eingesendete Naturalien: 3 Centurien Coleopteren von R. Türk. 2- 5 Dipteren von A. Rogenhofer. i Centurie Lepidopteren von J. Dorfmeister. Se. Majestät der Kaiser geruhte allergnädigst der Gesell- schaft als Subvention zu den Kosten der Festschrift 200 fl. zu- kommen zu lassen, desgleichen Se. kais. Hoheit der Kronprinz Rudolf 100 A. Se. Excellenz der Ackerbau-Minister Graf Mannsfeld be- willigte aus demselben Anlasse 300 fl. Die Versammlung erhebt sich zum Zeichen des Dankes von ihren Sitzen, Herr Custos A. v. Pelzeln trug über eine von dem der- malen auf den Philippinen weilenden Herrn Dr. Richard Ritter v. Drasche dem k. k. zoolog. Hof-Museum zugesendete und zum Geschenke gemachte Sammlung von Paradiesvögel-Bälgen vor. Sie stammen von den Molukken und N. Guinea. Es sind fünf Arten repräsentirt. Paradises minor und die noch immer seltene Paradisea sanguinea, Oicinnurus regius, Diphyllodes specio- sus (Paradiseas magnifica) und Seleucides albus. Die beiden ersten Arten sind von Europäern präparirt, die letzteren von Ein- gebornen. Alle zeichnen sich durch ihren schönen Erhaltungs- zustand aus. So ist namentlich das Exemplar von sSeleueides albus durch die Goldfarbe der Schmuckfedern, welche gewöhn- lich nur in verbleichtem Zustande (daher der Artname) zu uns gelangen, bemerkenswerth. Dr. ©. v. Marchesetti. al An diese Erörterungen knüpft der Vortragende einen hück- blick auf die im Museum vertretenen Arten dieser Gruppe und bemerkt, dass bis auf eine einzige erst vor Kurzem von Dr. A. B. Meyer in Dresden nach zwei von Papuas präparirten Bälgen beschriebene Art (Diphyllodes Guilelmi III) alle bisher ‚bekannten vertreten sind. Herr Regierungsrath Director Dr. A. Pokorny spricht über: Die Blattform von Fieus elastica L. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Emil v. Marenzeller liest den folgenden, An- fangs April von dem Mitgliede Dr. C. v. Marchesetti an ihn aus Bombay eingesendeten Reisebericht vor: Hochgeehrter Herr! Nun da ich den südlichen Theil meiner Reise beendet habe, will ich nicht länger warten, Ihnen in Kurzem über meine Wanderungen in Indien Bericht zu geben. Meine Reise beschränkte sich hauptsächlich auf die westliche Küste und die nahestehenden Berge von Bombay angefangen bis nach Calicut, auf welcher Tour ich mehrere in naturhistorischer Hinsicht ziemlich wenig bekannte Orte besuchte. Ich schätze meine botanische Ausbeute auf 4—5000 Arten, indem ich meine Aufmerksamkeit insbesondere auf die bis jetzt gänzlich unbekannten Cryptogamen-Flora lenkte. Leider ist die Saison nicht gerade die beste für -botanische Sammlungen, da die Ebenen und die niedrigen Berge durch den sechsmonatlichen Regenmangel in wahre Wüsten umgewandelt sind, so dass ‘das Reich über welches Flora ihre Herrschaft noch innehält, eigentlich nur auf die sumpfigen Theile der Ebenen, und die meist undurchdringlichen Wälder der Gebirge beschränkt ist. Die wichtigsten und interessantesten Funde habe ich auf den Coorg Hills, einem sehr wenig bekannten, an der Grenze Mysor’s liegenden Lande, gemacht. Ich vernachlässigte dabei seine Fauna nicht, und sammelte eine gute Anzahl Vögel und Schlangen, worunter eine (Boa?) die bei Armdicke eine Länge von 13 Fuss hat. — Aber auch in ethnographischer Hinsicht ist das Land interessant; es finden sich nämlich dort mehrere Völkerschaften, die von dem gewöhnlichen ‚Hindu in Complexion, Sitten, Religion durchaus abstechen. Als solche sind zu nennen die Coorg, ein starker, gut gebildeter Menschenschlag, mit fast grie- chischen Gesichtszügen, ziemlich weisser Hautfarbe, deren Tracht der unserer 12 Versammlung am 3. Mai 1876, südslavischen Völkerschaften äusserst ähnlich ist. Neben diesem ist ein anderer Stamm — die Kurumbas — die noch ganz wild durch die Wälder umherirren, und unter Bambuszelten oder in Höhlen leben und sich blos von Waldfrüchten nähren. Die Holeyas werden in einer Art Knechtschaft — servi glebae — ge- halten, und sind die eigentlichen Arbeiter der meistens von den Coorg inne gehaltenen Reisfelder. Wichtig ist das Land wegen seiner Caffeeproduction, der hier sehr gut gedeiht und im Mittel den Pflanzern 18 Procent jährliche Rente zu- sichert. Patchuli (Pogostemum Patchuli) wächst hier in grosser Menge wild, wird jedoeh von Niemand beachtet. In Goa war ich so glücklich einen Fund zu machen, der mir in prä- historischer Hinsicht von sehr grossem Werthe zu sein scheint. Ich fand nämlich achtundvierzig Meilen von Goa, in der Provinz von Sattari, einen aus- gedehnten versteinerten Wald, worin sich mehrere Stämme finden, die deutlich dieSpuren derAexte, womit sie gefällt wurden, beibehalten haben. Die Bäume gehörten durchwegs den Monocotyledonen an und obwohl gegen- wärtig in Kiesel umgewandelt, ist die faserige Structur sehr gut zu erkennen. Sie liegen unmittelbar auf Granit, und sind theilweise von der lateritischen Formation bedeckt, theilweise liegen sie, besonders an abschüssigen Stellen, frei zu Tage. Ich wage es nicht auszusprechen, wie lange diese Baumstämme gebraucht haben, um in Stein umgewandelt zu werden. Bedenkt man jedoch, dass es sich hier nicht um eine Incrustation handelt, sondern um eine wirkliche Verkie- selung, dass die Versteinerung nicht auf einem Hügel vorgegangen sein kann, sondern dass die Erhebung desselben eine spätere ist, dass an den abhängigen Partien das Wasser eine in dem Thale viele Meter dieke, den versteinerten Wald bedeckende Lateritschichte abgewaschen hat, und endlich dass an den Ufern eines Baches die Versteinerungen schon rückgängige Metamorphosen in Folge der dissolvirenden chemischen Einwirkung des Wassers eingegangen sind, so kann man sich sehr leicht einen Begriff der dazu nöthigen Zeit machen. Ueber die Spuren der Axthiebe ist gar kein Zweifel zu erheben, da dieselben so rein und erkenntlich vortreten, als wenn das Holz erst gestern gefällt worden wäre. Unter den vielen gesammelten Stücken befindet sich eines, das zugleich uns lehrt, wie jene alten Ureinwohner vorgingen, um einen Baum zu fällen, und uns überdies zeigt, dass dieselben schon einen ziemlich hohen Culturstand erreicht hatten. Es ist ein keilfürmig ausgeschnittenes Stück, dessen Schnittfläche 2 (resp. 2°/,) Zoll messen. Die obere ist ganz rein, während die untere in drei Absätze getheilt ist. Solche Schnitte können unmöglich mit einem steinernen Werkzeuge ausgeführt worden sein; das Volk hatte bereits eiserne Instrumente. Und noch möchte ich beobachten, dass diese glatten Schnittflächen, un- möglich das Werk des Zufalles sein können oder in Folge der Abglättung durch äussere Einflüsse. Sämmtliche Schnitte sind der Faserung transversal, bei einigen Stücken durchkreuzen sie dieselben unter einem rechten Winkel. Wären sie Folge des Zufalles, so würden sie der Faserung parallel verlaufen, da in dieser Richtung dieselben viel leichter beigebracht werden können. Dass sie nicht Dr, F. K. Knauer. 75 durch Abglättung an einer abschüssigen Ebene entstanden sein können, ersieht man leicht, wenn man die Stellen betrachtet, wo sich dieselben befinden. Und so möchte ich dieses versteinerte Holz als eine der ältesten bisher gefundenen Urkunden menschlicher Thätigkeit, bei denen, wenigstens an- näherungsweise, das Zeitalter zu bestimmen leichter möglich ist, als es bei den gespaltenen Knochen oder den Pfeilspitzen der Fall ist. Nächsten Montag fahre ich mit Capitän Burton nach der alten, portu- giesischen Stadt Bassein, worauf ich mich nach Damao, Surat, Broach und Bareda begeben werde. Ferner besprach derselbe nachstehende Beobachtungen: Bufo vulgaris Laurenti (Erdkröte) und Rana tem- poraria Linne, (Thaufrosch) während der Laichzeit. Von j Dr. Fried. K. Knauer in Wien. Seit meinen letzten, anderen Orts!) mitgetheilten Beobachtungen über Amphibien und Reptilien habe ich insbesondere den Fortpflanzungs- und den Häutungsact dieser Thiere betreffend manche mittheilungswerthe Beobachtung gemacht, die ich seiner Zeit in einer umfangreicheren Abhandlung zu ver- öffentlichen gedenke. Hier seien mir nur einige Mittheilungen über Begattung bei Bufo vulgaris und Rana temporaria gestattet. Bekanntlich sind Bufo vulgaris und Rana temporaria mit Pelobates fuscus Wagler (Knoblauchkröte) und Triton alpestris Laurenti (Alpenmoich), die ersten unter den Amphibien, die, ihren Winteraufenthalt verlassend, ans Fortpflanzungs- geschäft gehen. Ebenso ist es bekannt, dass diese kaltblütigen, als — wenn auch in übertriebenem Masse — träge und mattlebige Geschöpfe verschrienen Thiere während der Begattungszeit einen sehr regen Fortpflanzungstrieb kund- geben, der bei Ran«a esculenta Linne (Wasserfrosch) und bei Bufo vulgaris in kaum überschreitbarer Erregtheit sich äussert. Wer sich durch die Ende März oder Anfangs April allerorts noch herrschende Feuchtigkeit nicht abhalten lässt, den in der Nähe befindlichen Sümpfen und Teichen einen Besuch abzustatten, kann um diese Zeit den Fortpflanzungsact oben genannter beiden Amphibienarten in seinem Verlaufe nit Musse verfolgen; er findet um diese Zeit die Ufer der 1) Beobachtungen an Reptilien und Amphibien in der Gefangenschaft. Ein kleiner Beitrag zur näheren Kenntniss des Lebens dieser Thiere. Wien. 1875. Alfred Hölder. Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. K 74 Versammlung am 3. Mai 1376. kleinsten Tümpel von Schaaren in Begattung begriffener Erdkröten !) und Thau- frösche umlagert. Tage lang sitzt da das Männchen mit trüben, verglasten Augen auf dem Rücken des Weibchens, die Vorderfüsse unter dessen Achseln tief eingepresst, den Kopf fest an den des Weibchens gedrückt. Der geringste Versuch des Weibchens, sich über Wasser zu heben, oder der störende Eingriff einer anderen männlichen Kröte lässt das Männchen in hörbarer Errestheit rasch nach einander heulende Töne ausstossen. Mit dem Aufgebote aller Kraft wird das Weibchen wieder unter Wasser gedrückt und der Störefried mit den Hinterfüssen weggestossen. Nie konnte ich wahrnehmen, dass das Männchen ohne vorhergegangene Störung aus freiem Antriebe Laute hören gelassen hätte. Während des ganzen Fortpflanzungsactes bleibt das Weibchen auffallend ruhig, fügt sich mit ersichtlichem Gleichmuth in die ihm vom Männchen bereitete Zwangslage, blickt mit klaren, nur etwas mattblau unterlaufenen Augen darein, lässt keine sich bietende Gelegenheit, etwas zu erbeuten, unbenützt, sieht den . Feind sofort und flieht, während das trüb darein schauende Männchen für seine’ ganze Umgebung blind zu sein scheint, weder an Nahrung denkt, wenn sich solche bietet, noch zu fliehen sucht, wenn man herantritt. Versucht man das Männchen vom Weibchen zu trennen, so setzt es dem allen Widerstand entgegen; an den Hinterfüssen in die Höhe gehalten, presst es die Vorderfüsse nur um so tiefer in den Körper des Weibchens und hält dieses mit aller Kraft fest, obschon dasselbe weit grösser und durch die Eierlast um so gewichtiger ist. Gewaltsam vom Weibchen herabgerissen, springt es freigelassen sofort wieder auf dessen Rücken. Gelingt es einem Männchen nicht, ein lediges Weibchen zu finden, so setzt es sich an einem schon von einem Männchen besetzten Weibchen fest; ich zog so nicht selten Weibchen aus dem Wasser, die von fünf Männchen umarmt waren, von denen eines auf dem Rücken des Weibchens Platz gefunden hatte, während die übrigen an je einem der vier Füsse desselben sich anklammerten; diese Gruppe erhält zeitweise weiteren Zuwachs an einem Thaufrosche, der in Ermanglung eines Weibchens seiner eigenen Art an eine der männlichen Erd- kröten sich anschliesst. — Bei in der Gefangenschaft sich begattenden Kröten machte ich mehrmals die Beobachtung, dass die Weibchen von den Männchen mit solcher Kraft unter Wasser gehalten und am Emportauchen so lange ver- hindert wurden, dass sie schliesslich erstickten;?) im Freien bei den nicht beengten Raumverhältnissen mag allerdings ein solcher Fail selten eintreten. — So lebhaft der Fortpflanzungstrieb der Erdkröten, so kommt er an gefangen gehaltenen Thieren dieser Art doch nur dann zum Ausbruche, wenn denselben ı) Welch ein verborgenes Leben Bufo vulgaris nach vollzogenem Laichgeschäfte den grössten Theil des Jahres über führen mag und wie weit her einzelne Kröten zu einem solchen Tümpel kommen müssen, erhellt daraus, dass zur Paarungszeit an einem ganz kleinen stehenden Wasser viele Hunderte von Erdkröten zu finden sind, während es in den späteren Monaten nur dem geübten Amphibiensucher gelingt, in der Nähe des betreffenden Tümpels einige erwachsene Erdkröten zu finden, 2) Die hie und da noch immer aufgetischten, von Manchen noch geglaubten Märchen von in Steinen eingeschlossen lebenden Kröten, werden durch solche Fälle in kurzer Zeit eingetretenen Erstickungstodes am besten beleuchtet. Dr. F. K. Knauer. 75 grössere Aquarien zur Verfügung stehen; ebenso konnte ich beobachten, dass überaus gut gefütterte Krötenweibchen durchaus nicht ans Laichen gingen, auch wenn ihnen Wasser in genügender Menge geboten war. — In dem Mo- mente, da die Eierschnüre abzugehen beginnen, geräth das Märchen in einen eigenthümlichen Zustand der Starre, es schliesst sich fest an das Weibchen an und bleibt mit geschlossenen Augen völlig ruhig liegen. An der Befruchtung der von einem Weibchen abgegebenen Eier scheinen oft mehrere Männchen zu partieipiren; ich konnte wenigstens oft bemerken, dass 3—4 Männchen sich um die eben austretenden Eierschnüre eines Weibchens zu schaffen machten. — Die Kröten bringen diese Eierschnüre nicht jede an einem eigenen Orte an, sondern vereinigen dieselben zu grossen Klumpen. Die Schnüre gehen in der Weise ab, dass die schon ausgetretenen Partien an einem Steine (einer Wasserpflanze u. dgl.) oder an schon vorhandene Fierklumpen angeschlossen und durch rasches Vorwärtsschwimmen Seitens des Weibchens die übrigen Schnüre herausgleiten gelassen werden. — Bei dem Laichgeschäfte geht alljährlich eine grosse Zahl weiblicher Kröten zu Grunde; liessen sich nämlich die Kröten durch voraus- gegangene wärmere Tage verleiten, früher zur Paarung zu schreiten und tritt zu der Zeit, da die Eier schon abgangsreif geworden, plötzlich wieder kühle Witterung ein, so unterbleibt der Eieraustritt und die um diese Zeit stark aufgedunsenen Krötenweibchen kommen in kurzer Zeit um. Ich fand so am 5. April 1. J. in dem Dornbacher Teiche (am Wege zur Rohrerhütte) über 120 auf diese Weise zu Grunde gegangene weibliche Erdkröten.!) Derselbe Fall tritt ein, wenn man im Laichen begriffene Weibchen von Bufo vulgaris in enge Behälter bringt und ihnen so die Möglichkeit, die Eier abzugeben benimmt. Ein lebhaftes Beispiel, wie gross der den Männchen der Erdkröte innewohnende Begattungstrieb, bot sich mir bei dieser Gelegenheit dar, als ich fast alle diese umgekommenen Weibchen noch immer von Männchen besetzt fand; auch als ich mehrere Tage später nachsah, waren noch immer einige der schon in voller Verwesung begriffenen Leichen von Männchen umarmt. Während der ganzen Paarungszeit der Erdkröten hält der gewöhnlich um einige Tage früher an stehendem Gewässer zur Paarung eintreffende Thaufrosch mit seinen Nachbaren gute Kameradschaft. Unbeirrt obliegen ganze Schaaren von Thaufröschen und Erdkröten neben einander und durcheinander dem Fort- pflanzungsgeschäfte, und um das gute Einvernehmen vollends herzustellen sieht man hie und da ein Thaufroschmännchen auf einer weiblichen Erdkröte oder einen weiblichen Thaufrosch von einem Männchen der Erdkröte belagert oder gar Männchen beider Arten in nutzloser, ungeminderter Lust gepaart. — Die Eier legt der Thaufrosch neben die Eierschnüre der Erdkröte, ohne sie aber zu befestigen, da sie sich schwimmend auf der Wasseroberfläche erhalten. 1) Wer um diese Zeit erwähnten Teich passirte, konnte überdies die Ufer desselben von - zahlreichen Leichen muthwillig erschlagener Kröten bedeckt finden. Könnte nicht der gleich daran befindliche Posten der Sicherheitswache hemmend einschreiten! Wie soll man derlei Leistungen der Dummheit und Rohheit auf dem Lande rügen, wenn man ihnen in nächster Nähe der Residenz begegnet! 16 J. H. Möschler, Herr Custos A. Rogenhofer legte einen von Herrn J. H. Möschler eingesendeten Aufsatz: Beiträge zur Schmetter- lings-Fauna yon Surinam vor und gab eine kurze Uebersicht des Inhaltes. (Siehe Abhandlungen.) Ferner besprach er zwei kürzlich erschienene Arbeiten: 1. Mac Lachlan, A monographic revision and synopsis of the Trichoptera of the european Fauna, mit sehr schönen Tafeln geziert. 2. Dr. Fieber’s, Les Cicadines d’Europe, traduit de l’allemand par Ferd. Reiber, I. Familien und Gattungen. Versammlung am 7. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Juni 1876. H. W. Reichardt. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr Giebel Dr. C. G., Prof.a. d. Universität in Halle Mayer Anton, Secretär des Vereines für Landes- kunde Niederösterreichs in Wien. Nahlik Johann Edler von, pens. k. k. Ober. landesgerichtsrath, Taborstrasse 27. _Nicolich Emanuel, Professor an der Realschule zu Curzola in Dalmatien i Schmidt-Goebel Dr. Hermann Mar 3 k. Professor der Zoologie a. D., Wien, Land- strasse, Hauptstr. 95, 3 . Ne # Schuler Johann, Lehramtscandidat, Land- strasse, Ungargasse 57 ? Ströbitzer Martin, Hochw., Pfarrer in an fels via St. Pölten nase a. d. Pielach) N.::0..W. W. Age Aue Redaction der Natur in Halle. Te ee Zr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herren Die Direction. Die Direction. F. Bartsch, Dr. Hamerschmid. Dr. A. Kornhuber, J. E. Hibsch. J. Mann, A. Rogenhofer. Dr. A. Kornhuber, J. E. Hibsch. Jos. Eirber, Prof. Mürle. Anschluss zum Schriftentausche: Eingesendete Gegenstände: Mehrere Packete Pflanzen von P. Joh. Wiesbaur S. J. Der Herr Vorsitzende begrüsst das anwesende Mitglied - Herın Dr. G. Kraatz aus Berlin. 1 Dies 78 Versammlung am 7. Juni 1876. Herr J. Juratzka spricht über das Vorkommen des von Herrn J. Breidler entdeckten seltenen Mooses Bruchia Troba- stana in Steiermark und demonstrirt dasselbe. Der Herr Vorsitzende berichtet über mehrere von den Herren Verfassern eingesendete Arbeiten: Ueber die Arten von Flechten, welche Dr. Wawra Ritter von Fernsee von zwei Reisen um die Welt mitbrachte, ferner: Beiträge zur Lichenen-Flora Neu-Seelands, von Dr. A. v. Krempelhuber. (Siehe Abhandlungen.) Beschreibungen von 36 neuen Hymenomyceten-Arten Slavoniens von Stefan Schulzer von Müggenburg. (Siehe Abhandlungen.) Lichenologische Ausflüge in Tirol. XVI. Ampezzo von F. Arnold. Endlich sendete Herr Professor Friedrich Hazslinsky eine Mittheilung ein, in welcher nachgewiesen wird, dass jener Pilz, für welchen Professor Dr. H. W. Reichardt in der Festschrift unserer Gesellschaft (S. 183) den Namen Phallus Clusianus vorschlug, von Herrn Stephan Schulzer von Müggenburg in seinem von der k. ungarischen Akademie käuflich erworbenen Pilzwerke als Kirchbaumia imperialis beschrieben und abgebildet worden sei. Diese Mittheilung, welcher eine Copie der Abbildung und Beschreibung Herrn Schulzer’s beiliegen, wurde dem Wunsche des Herrn Einsenders entsprechend, vorläufig im Gesellschaftsarchive hinterlegt. Schliesslich machte der Vortragende darauf aufmerksam, dass heuer die interessante Alge Phaeroplea annulina Ag. an mehreren Punkten der Um- gebung Wiens, namentlich aber zu Perchtholdsdorf sowie um Atzgersdorf massen- haft aufgetreten sei und zeigte lebende Exemplare dieser Art vor. Secretär A. Rogenhofer brachte den folgenden Reise- bericht des dermalen auf der iberischen Halbinsel weilenden Mitgliedes Herrn E. Hackel zur Kenntniss: Oporto, den 17. Mai 1876. Sehr geehrter Herr Secretär! Da ich mich verpflichtet fühle, meinen botanischen Freunden in Wien von dem Fortgange meiner Reise Bericht zu geben, bitte ich um Verlesung dieses Briefes in der nächsten Sitzung der Gesellschaft. Seit dem 20. März befinde ich mich in Spanien und Portugal, um die Flora dieser Länder kennen zu lernen, besonders aber, um die Gramineen der Halbinsel zu studiren. Ich wählte mir zuerst das Steppengebiet des südöstlichen Spaniens zum Felde meiner Thätigkeit. Die Umgebungen von Orihuela, Murcia, Cartagena und Almeria, welche ich durchstreifte, zeigen im Allgemeinen den Vegetations- Charakter der gegenüberliegenden Nordküste Afrikas, jedoch durch viele E. Hackel. 79 endemische Arten verändert. Dies spricht sich auch in den GFäsern aus. So z. B. ist die afrikanische Aristida caerulescens Dsf. durch das ganze vorge- "nannte Gebiet bis Malaga verbreitet; ebenso ist die gleichfalls afrikanische Stipa parviflora eine nie fehlende Zierde der felsigen und steinigen Orte. Die egyptische Festuca memphitica Boiss. (Cutandia scleropoides Willkomm) fand ich nur im Sande des Cabo de Gata, während die gleichfalls nordafrikanische - F. divaricata (die übrigens auch an anderen Stellen der Mittelmeerküste auf- tritt), hier überall vorkommt. Das abnorme Lygeum spartum bedeckt alle "Hügel östlich von Cartagena, und ist auch sonst im Gebiete verbreitet. Als durchaus endemisches Gras tritt jedoch die ZEragrostis papposa Nymann auf, welche ich von Valencia bis Murcia verfolgte. Sie ist durch die langen Haar- büschel an Stelle der Ligula, sowie durch die Blüthezeit (März) sehr auffallend. In Malaga, wo ich vom 7.—13. April verweilte, erfreute ich mich an der " ungemein reichen Flora der Hügel gleich östlich von der Stadt. Auf dem einen derselben, Cerro S. Antonio, lernte ich auch den ganz endemischen - Nardurus Salzmanni Bss. kennen. Wie schade, dass diese botanisch so reiche Gegend nunmehr ohne Botaniker ist. Apotheker Prolongo, der einst so viel dafür that, ist fast achtzig Jahre alt und schwer krank. Er dürfte sich kaum mehr erholen. Mein nächstes Standquartier war Algeeiras, gegenüber von Gibraltar an einer reizenden Bucht gelegen. Die Mannigfaltigkeit der dortigen Vegetation _ ist wahrhaft erstaunlich, und fast die Hälfte aller Pflanzen sind Seltenheiten oder ganz endemische Arten. Die Hügel um die Stadt sind mit kurzrasigen, buschigen Wiesen bedeckt, deren Grasnarbe grösstentheils aus Anthoxantum ' ovatum Lagasca besteht. Dazwischen wächst die zierliche Molineria minuta, das feinste aller Gräser. Die reizendste Vegetation zeigt die Sierra de Palma, - etwa eine Meile von Algeciras, 800 Meter über dem Meere. In der unteren Region herrschen schöne Wälder von Quercus Suber und lusitanica, auf deren Aesten ' das zierliche Farrenkraut Davallia canariensis sich überall angesiedelt hat. Festuca caerulescens, Avena albinervis (?) und Holcus grandiflorus zeichnen _ die Grasnarbe der lichteren Stellen aus. Weiter oben treten ausgedehnte Ericeta an die Stelle der Wälder. Sie sind aus vier Arten (Erica australis, umbellata, i arborea und scoparia) zusammengesetzt und von vier Genista-Arten (tridentata, _gibraltarica , eriocarpa und linifolia) nebst einem schönen Sarothammus a S. Welwitschia) auf das reizendste durchwirkt. Die höchsten Kuppen bedeckt fast ausschliesslich der herrliche Cistus populifolius, mit strauchigen Helian- themum-Arten (H. lasianthum etc.) wechselnd. Hier ist nun auch der Standort des interessanten Drosophyllum lusitanicum, einer grossen Droseracee mit langen linearen Blättern, die überall mit langgestielten grossen Drüsen besetzt sind. Diese scheiden fortwährend einen klebrigen Schleim aus, und zwar so reichlich, dass man beim Angreifen der Pflanze die Hände ganz benetzt hat. a Im auffallenden Sonnenlichte sieht die Pflanze wie bethaut aus. Auf diesen Blättern findet man nun stets eine grosse Menge von Cadavern verschiedener kleiner Insecten; oft sind nur noch die Chitinhüllen derselben übrig. Die 7, 2 An S 80 Versammlung am 7. Juni 1876. Pflanze nämlich ist eine jener neuerdings so berühmt gewordenen insecten- fressenden Pflanzen; doch ist die Art, wie sie die Insecten behandelt, wegen der Seltenheit der Species noch wenig bekannt. In Darwin’s Buche finden sich keine Beobachtungen an der lebenden Pflanze. Ich nahm diese daher mit nach Hause und fütterte sie hauptsächlich mit Ameisen. Diese so beweglichen Insecten wurden, sobald ich sie auf das Blatt setzte, von reichlich ausgeschie- denem Schleim umhüllt und waren nach einer halben Stunde unbeweglich. Wie lange die Pflanze zur vollständigen Verdauung braucht, konnte ich nicht constatiren, da sie mittlerweile welkte und die Saftabsonderung aufhörte. Drosophyllum ist übrigens durch grosse goldgelbe Blüthen ausgezeichnet. Eine andere Seltenheit, ja Speecialität von Algeciras ist das Rhododendron baeticum. Diese Art sieht dem in unseren Gewächshäusern cultivirten Rh. ponticum ähnlich, ist aber noch grösser und schöner. Sie bildet stattliche Bäumchen, von rosenrothen Blüthensträussen überladen. Ihr Standort ist eine feuchte Bachschlucht, die sich in die Sierra de Palma hineinzieht, und in welcher ich nebst Festuca altissima Boiss. auch die nordische Osmunda regalis zahlreich vorfand. Auch eine noch unaufgeklärte Crepis mit rübenartiger Wurzel findet sich dort. Um auch von der Vegetation des gegenüberliegenden Afrika einen Begriff zu bekommen, machte ich einen Ausflug in die Umgebung von Tanger. Ueppige, immergrünne Buschvegetation von Cisten und Genisteen bedeckt die Höhen ' gegen das Cap Espartel; nach der andern Seite dehnen sich monotone Sand- hügel aus. Die Vegetation ist nicht wesentlich verschieden von der bei Algeciras; nur wenige Species waren mir fremd. Unter ihnen ragt besonders die seltsame blattlose Genistee Retama monosperma hervor, deren dünne ruthenförmige Zweige silberglänzend behaart sind. Sie bildet hohe Sträucher. Von Algeciras ging die Fahrt über Cadiz nach Lissabon. Unterwegs liess ich mich in Villa nova de Portimao und in Sines ausschiffen, um botanische Excursionen zu machen. An ersterem Orte fand ich ein interessantes Brachypodium, das mir noch nicht völlig klar ist. Bei Sines, dessen Umgebung aus Sandhaiden besteht, bemerkte ich eine sehr eigenthümliche Composite, die an allen Wegrändern | und auf den Haiden selbst sich findet. Durch die in dichte Wolle eingehüllten Achänen fiel sie mir sehr auf. Als ich in Lissabon ankam, machte ich mich gleich an die Bestimmung und erkannte darin das Oryptostemma calendulaceum R. Br., eine Pflanze vom Cap, die sich nunmehr in Portugal angesiedelt und so stark verbreitet hat, dass sie völlig einheimisch geworden ist. Von Lissabon aus besuchte ich Cintra, dessen reiche Vegetation bekannt ist. Trotzdem fand ich namentlich von Gräsern manches für jene Gegend Neue; Chaeturus fascicu- lata ist bisher nur im Süden, Airopsis globosa noch gar nicht in Portugal beobachtet. Auch hier muss ich wieder lebhaft beklagen, dass die Flora von Portugal im Lande selbst nicht einen einzigen Beobachter hat, der sich ein- gehend damit beschäftigen würde; in Lissabon befindet sich nur Herr Dr. Götze, der Direetor des botanischen Gartens am Polytechnikum, welcher sich einiger- massen damit befasst, auch in den zwei Jahren seines Wirkens den jungen EB. Hackel. 81 Garten auf eine recht bedeutende Stufe gehoben hat; allein er sammelt nicht. Ebensowenig wird die einheimische Flora in Coimbra oder Oporto gepflegt, und so ist es denn heutzutage unmöglich, aus diesem reichen Lande auch nur eine getrocknete Pflanze durch Tausch zu bekommen. Besser mag es mit der Zoologie bestellt sein; wenigstens lernte ich in dem Director des zoologischen Museums in Lissabon, Herrn Barbosa de "Bocage, unserem geehrten Mitgliede, einen in seinem Fache überaus thätigen Mann kennen. Er bearbeitet jetzt die reichen Sammlungen, welche die portu- giesische Regierung neuerdings in Angola machen liess. Ich erinnerte mich dabei auch eines Auftrages, den mir Freund Marenzeller vor meiner Abreise von Wien gegeben; und es gelang mir in der That, ein Exemplar des Hyalo- nema lusitanicum für das Wiener Museum zu erwerben. Freilich ist dasselbe nicht vollständig; es zeigt nur die Nadeln und am Grunde sind dieselben von einer Scheide umgeben, auf der ein parasitischer Polyp (Palythoa fatua [ich schreibe nur nach dem Gehör]) sich angesiedelt hat. Director Bocage besitzt überhaupt erst ein einziges Exemplar mit dem vollständigen Schwamme. Das mir übergebene habe ich in die Mitte eines Pflanzenpacketes verpackt, damit es nicht breche. Ich hoffe es nach meiner Rückkehr unbeschädigt übergeben zu können. ; Von Lissabon reiste ich nach Bussaco, einem kleinen Badeorte nördlich von Coimbra. Hier hat die Regierung ein Stück Wald im Urzustande erhalten, jedoch viel fremdländische Bäume und Sträucher dazwischen gepflanzt. In diesem Walde und auf der nahen Serra machte ich eine reiche Ausbeute, die aus grösstentheils mir noch fremden Arten bestand. Von Gräsern fand ich besonders das Arrhenatherum pallens, eine ganz auffallende Species. Eine Speeialität von Bussaco ist die Goa-Oypresse (Cupressus glaucus) von der hier über 40 M. hohe Bäume stehen. Von Oporto aus beabsichtige ich zunächst mich nach Galicien und dann nach Leon zu wenden; namentlich letztere Provinz ist in botanischer Beziehung noch sehr wenig bekannt. | Dann will ich über die Guadarrama-Kette nach Neu-Castilien, von dort nach Granada, wo ich in den Monaten Juli und August mit der überaus reichen Flora der Sierra Nevada mich beschäftigen werde. Meine Ausbeute übersteigt bereits 500 Species und 1500 Exemplare, und noch liegt die günstigste Jahres- zeit vor mir. \ Indem ich alle meine Freunde unter den Mitgliedern bestens zu grüssen bitte, verbleibe ich ; Ihr hochachtungsvoll ergebener L Hackel, Professor. 82 Versammlung am 5. Juli 1876. Versammlung am 5. Juli 1876. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Friedrich Brauer. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr Heinze Hermann, k.k. Linienschiffslieutenant I. Classe zu Pola . 4 Ä Zinnern Johann Edler v. Bur al Asa bahn-Ingenieur zu Alvincz nächst Karls- burg in Siebenbürgen Kubary J. Hamburg Eysank von Marienfels Moritz, Ben der Apotheke in Nussdorf bei Wien Oesterreicher Tobias Freiherr von, k. k. Linienschiffs-Capitän in Pola . Edwards Harry, San Franeisco in Oakercan Hizdeu B. von, Guts- und Realitätenbesitzer in Hacking bei Wien .. ; Schenk Moriz, Elisabethstrasse, 3, 1. Ban 5 als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herren N. Giuriceo, A. Simonic. A. Simonic, Giuriceo. E. Schmeltz, G. Haelssen. Dr. Marenzeller, A. Rogenhofer. Die Direction. T. Freiherr von Oesterreicher, Dr. Emil von Marenzeller. Martin Damianitsch, Dr. Emil von Marenzeller. R. Türk, A. Rogenhofer. Anschluss zum Schriftentaus&he: Naturhistorisch-medieinischer Verein in Heidelberg. Eingesendete Gegenstände: 1 Packet Pflanzen von Herrn Harıy Edwards in San Francisco. Friedrich Brauer. 3 Der Herr Vorsitzende gedenkt des im Laufe des ver- gangenen Monates dahingeschiedenen Mitgliedes Herrn Hofrathes - Prof. Dr. Christian Gottfried Ehrenberg in Berlin und fordert die Anwesenden auf, zum Zeichen der Theilnahme sich von den _ Sitzen zu erheben. Der Secretär A. Rogenhofer theilt die Einladung zu dem Oongresse ungarischer Aerzte und Naturforscher in Marmaros- Sziget in den Tagen vom 22.—28. August mit. Derselbe ladet ferner auf Grund einer Zuschrift von Herrn - Rade in Münster, Rechnungsrath und Rendant der zoologischen Section des westphälischen Provinzialvereines für Wissenschaft - und Kunst, nach welcher in Deutschland eine Ovation zu Ehren Darwin’s vorbereitet wird, die Anwesenden ein, sich daran zu betheiligen. Es ist im Plane ein Album von Photographien der - Verehrer und Anhänger des greisen Forschers anzulegen und dasselbe mit einer entsprechenden Widmung versehen, Darwin am 12. Februar 1877, seinem siebenzigsten Geburtstage, feier- lichst zu überreichen. Das Secretariat ist bereit Photographien mit oder ohne einen kleinen Beitrag zur Deckung der Herstellungskosten der Widmung und des Albums entgegenzunehmen. Herr Custos A. von Pelzeln bespricht eine von Herrn - Dr. von Drasche dem kaiserlichen Museum zum Geschenke gemachte Sendung von Vogelbälgen von Celebes, den Molukken - und Papua-Inseln. Ein ausführlicher Bericht wird in den Ab- handlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft publi- _ eirt werden, hier möge nur vorläufig bemerkt werden, dass in dieser Sendung sich eine interessante Art der Gattung Gymno- _ phaps und ein Reetes, der wahrscheinlich das Jugendkleid einer noch nicht beschriebenen Art darstellt und vorläufig als R. Draschei bezeichnet wurde, sich befinden. 4 Z. B. Ges. B. XXVIJ. Sitz -Ber. M S4 Versammlung am 5. Juli 1876. Herr Alois Mühlich lieferte ; Kleine Beiträge zur Flora von Niederösterreich. In den letzten Jahren ist es mir gelungen, in Niederösterreich einige Pflanzen aufzufinden, welche mir theils an und für sich, theils durch ihren Fundort merkwürdig scheinen. Diese letzteren werde ich hier zuerst anführen. Trifolium parviflorum Ehrh., hatte 1873 einen Standort zwischen -Simmering und dem Laaerberge; ich fand heuer nicht Gelegenheit mich von dem Vorhandensein zu überzeugen. Die Pflanze erscheint ziemlich gross, dazu dimorph, eine mehr gedrungene und eine hochstengelige Form, keineswegs aber so zwerghaft wie bei Halle und bei Prag. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass diese Pflanze in der Provinz sesehen wurde, schon im Jahre 1869 fand ich sie auf dem Schützenfestplatze im Prater, aber nur in einem Exemplare, welches freilich 30 Stengel aufwies. Von Thesium humile Val. sah ich ein paar Mal vereinzelte Exemplare an der Raaber-Bahn bei Simmering, Klederling, Velm. Natürlich ist es die Varietät subreticulatum Alph. DC., die nebenbei bemerkt, auch bei Brünn vorkommt. Melandrium diwrnum Fries., für das Wiener Gebiet bisher nur aus Stockerau angeführt, beobachtete ich mehrmals in Donauauen, sowohl bei der Sophien- als bei der kleineren Staatsbahnbrücke. An letzterem Orte wächst es in Gesellschaft eines eigenthümlichen Lamium. Dieses zeigt alle wesentlichen Merkmale des L. album L., ist aber deutlich niedriger, die Blätter schmäler, und die Blüthen, besonders am Halme rosa angehaucht, eine Nuance, die nur den weissen Varietäten des L. maculatum L. zukommen soll. Möge man sich Bentham’s erinnern, der beide genannte Arten zusammenzog. Im Jahre 1871, als der Floridsdorfer Brückenhaufen noch bestand, fand ich daselbst Cerastium anomalum W. et K. Die Griffel wurden an der lebenden Pflanze sofort unter-_ sucht; im Habitus stimmt sie mit der Breslauer Pflanze überein. Im Sommer desselben Jahres glückte es mir Piarmica vulgaris Blackw., im Prater zu finden, und zwar unterhalb des Rondeaus rechts auf buschigen Grasplätzen mit T’halic- trum nigricans Jacg. Von Chrysanthemum segetum L., wuchsen im Jahre 1872 zwei Exemplare im Technikerparke. Ein ganz zufälliger Fund ist wohl der von Centaurea zanthina Boiss. et Heldr., einer orientalischen Pflanze. Ein Exemplar am Liesingbache zwischen Roth-Neusiedl und Laa 1869. Sonchus palustris L., kommt vor bei Moosbrunn unterhalb der Jesuiten- mühle. Für dieses Gebiet hat ihn Vuezl zuerst aufgefunden und zwar bei Schwadorf. Dort habe ich ihn auch gesehen. Die hiesige Pflanze ist sicher die echte dieses Namens. Die Gegengründe von Uechtritz, Neilreich etc, kenne ich genau — aber ich habe die Achenen untersucht. Alois Mühlich. ' 85 Schon mehrfach besprochen wurde das Vorkommen der Moenchia man- tica Bartl. im Prater. In ihrer Umgebung fand ich: Silene conica L., Bunias - Erucago L., Malcolmia africana R. Br, Chenopodium Botris L. Daselbst auch Sisymbrium austriacum Jaeq., und zwar die Form mit schlängelichen Schoten. ‚Bupleurum tenwissimum L., fand ich 1869 auf der Weide des Laaer- berges mit Plantage Wulfenii, aber dieser Standort ist vielleicht nicht “ ganz rein! a Kochtia arenaria Roth, sammelte ich im August 1870 im Deimwalde nächst Feldsberg, also ausserhalb des Marchgebietes. Gleichwohl scheinen alle diese Funde von sehr herabgeminderter Bedeu- tung einer Pflanze gegenüber, deren Vorkommen von unserem berühmtesten Floristen mehrmals erörtert worden ist, und von ihm immer in negativem Sinne erledigt wurde. So noch in unseren Schriften 1870, 618. Es ist die Althaea cannabina L. Am 27. Mai 1872 war’s, als ich diese hochstengelige Pflanze zuerst bemerkte, selbe blüht hier im August. Ihr Standort ist ein buschiger Abhang mit Peucedanum alsaticum L., u. s. w. Die Configuration ist ähnlich wie bei Lavatera auf dem Laaerberge. Diese Stelle ist nun, wenn auch keine Nordwestgrenze, so doch ein nordwestlicher Vorposten dieser Art. (Südspanien — Südrussland). Es ist also eine Erscheinung, nicht ohne Interesse für die Wissenschaft. Dabei gebe ich — man kann wohl wissen, warum dies leider - nothwendig erscheint — mein Ehrenwort, dass es ein rechter und ehrlicher Standort ist, denn mir, so wie jedem — der entweder ein Naturforscher selbst ist, oder wenn auch bescheidenen Schrittes der Naturforschung folgt — ist jedes kindische Haschen nach Lügen — also in unserem Falle nach falschen gemachten Fundorten — verhasst. Ein ernsthafter Mann überlässt das Leuten, welche die pflanzengeographischen Werke eines Sendtner, Unger, Alph. De Candolle entweder nicht gelesen haben, oder nicht verstehen. Um die Wahr- heit meiner Angaben wenigstens indirect zu erhärten, will ich eine zweite ' Reihe von Species und zwar von abnormen Formen anführen, die mir durch glückliche Zufälle in die Augen fielen. So sah ich 1871 an der Eisenbahn bei N Gutenhof-Velm Vicia Cracca v. leucantha. Die Blumen weiss, kaum rosa über- laufen. Kommt aber auch sonst vor; ich sah sie auch aus dem Kammerwalde bei Ofen. Merkwürdiger scheint mir eine WVieia sativa L., oder angusti- folia Roth., ebenfalls Zeucantha. Hier sind aber die Blumen ohne Spur von - Purpur, vielmehr mit einem Stich ins Schmutziggelbe, ganz so wie bei VWieia a" sordida W. et K. Wenige Exemplare zwischen Laxenburg und Achau unter ; ‚Salvia austriaca Jacqg. 1873. Möge man vergleichen DC. prodr. 2, 361. _V. sativa L., y. leucosperma Serg., „floribus albis?“ und Walper’s Annal. 2, 402. VD." sativa L var., albiflora Boiss. - Gleichsam im Nachhange dazu sah ich im folgenden Jahre ein Wicken- feld unweit Eisgrub, aber noch in unserer Provinz. Die Hälfte der Pflanzen in blüthe blassrosenfarben oder vielmehr weiss! 1871 grub ich in einer Praterau - einen Galantlıus aus, mit paarigen Perigonaltheilen, di- nicht trimerisch! M* N 86 Versammlung am 5. Juli 1876. Wurde aber auch schon anderwärts beobachtet. Siehe Berichte der schlesisch. Gesellsch. Jahresbericht Nr. 50, 8. 144. Höchst eigenthümlich erscheint hingegen ein Stück von T’hesium ebrac- teatum Hayne; von dem bekannten Standorte bei Münchendorf. Es sind nämlich die untersten Blüthen mit drei Blättern gestützt, und die Pflanze verläugnet also hierin das Hauptmerkmal ihrer Unterscheidung. \ Jene Herren, welche über diese Arten sich näher erkundisen wollen, werden mich stets bereit finden, jedem Einzelnen die authentischen Exemplare zu zeigen. Zum Schlusse noch Eines. Ich habe zwar über die angeführten Species Vieles gelesen, gleichwohl ist es aber möglich, dass irgend ein Aufsatz oder irgend welche Notiz mir entgangen wären. Ich erkläre mich daher vollkommen bereitwillig, jede mir nachgewiesene Priorität eines Vorgängers sofort anzu- erkennen. Herr Professor Dr. H. W. Reichardt referirte über fol- gende eingesendete Arbeit: Die böhmischen Sphagna und ihre Gesellschafter, von Prof. Jos. Dedetek in Prag. (Siehe Abhand- lungen.) Er legte ferner vor: Kleinere Mittheilungen aus dem botanischen Labo- ratorium des k. k. a. ö. Universitäts-Professors Dr. H. W. Reichardt. (Siehe Abhandlungen.) Der Secretär A. Rogenhofer demonstrirte:. Die noch unbeschriebene Raupe von Zndagria (Boisd. 1834, — Dyspessa Hüb. Verzeichn. 1816) ulula Bkh.!) (pantherina Hb.). Gestalt, Färbung und Geruch wie von jungen (einjährigen) Cossus cossus L., (Ligniperda aut.). Kopf glänzend, gelbbraun, Gesicht sparsam weissgelb behaart, Mandibeln schwarz, Clypeus hell, fünf Augen nahe aneinander im Bogen, schwarz; Nackenschild wie der Kopf gefärbt, hinten abgerundet, reicht nur wenig über die Breite desselben hinaus, mit schwachen seitlichen Eindrücken und einzelnen Härchen besetzt. Leib heller oder dunkler fleischroth, glänzend; jeder Ring mit 10-12 hellbräunlichen, schwach sichtbaren Wärzchen, die auf den ersten 3 Ringen in Einer Reihe, auf den hinteren mehr in Trapezform stehen, je mit eirca 3 Mm. langen blassen Haaren besetzt. Der zweite Ring mit einem rundlichen, 2 Mm. breiten, hellbraunen, glänzenden Hornflecken, ähnlich dem Nackenschilde. 1) Borkhausen’s Name datirt vom April 1790, pantherina Hb., vom November d. J. — 8. Staudinger's Katalog 1871, p. 61. A, Rogenhofer. 87 Lüfter blassbraun, klein Krallen blassgelblich, Beine sehr kurz mit schwachen ‚bräunlichen Hakenkränzen; Bauch röthlichweiss. Länge der erwachsenen Raupe 25 Mm. Lebt in den Zwiebeln von Allium flavum L., überwintert in einem feinen “mit Erdtheilchen besponnenen rundlichen Gespinnste, gekrümmt liegend; ver- puppt sich in einem weissseidenen länglichen Gespinnst im Frühjahre (Ende Mai). Die Puppe ähnlich Zeuzera aesculi, gelbbraun glänzend, mit löffelförmigen, “nach unten gerichteten, mitten gekielten Stirnfortsatz, die kurzen Flügeldecken “und Rücken glatt; sämmtliche Rückensegmente am Vorderrande mit einer Quer- "reihe von circa 20—24, das vorletzte mit nur 10 Zähnchen besetzt; der erste "bis fünfte Ring hat in der Mitte noch eine zweite Reihe kleinerer stumpferer ‚ Zähne, in der Zahl von circa 15. Cremanter breit, abgestumpft, beiderseits mit "einem grösseren Zahne nach aussen, und zwei kleineren Zähnen nach innen. Länge 13 Mm. | Von meinem Freunde H. Vince. Dorfmeister zuerst in den Umgebungen "Wiens aufgefunden. Im zoologischen Cabinete befinden sich im Weingeiste höchst ähnliche "Raupen, welche dieser oder einer nahestehenden Art angehören dürften, und ‘sich durch grösseren dunklen Kopf und breiteres Nackenschild unterscheiden, “die von Dr. Kotschy im Taurus mit Allium cedrorum Boiss. gesammelt “wurden, und sich erst nach zwei Jahren durch die Zerstörung der Zwiebeln im " Herbarium bemerkbar machten. Sie spannen ein ganz ähnliches rundes Gespinnst, wie E. ulula; konnten aber nicht zur Verwandlung gebracht werden. Berichtigung Im fünfundzwanzigsten Bande dieser Schriften Seite 739, Zeile 19 von "unten, soll es heissen: statt einfärbig grasgrün, gelblichgrün mitschwachen ‘Linien und bräunlichem Kopf. i Weiters besprach derselbe die Schmetterlings-Fauna des 'Höhlensteiner Thales in Tirol. (Siehe Abhandlungen 1877.) © Herr Dr. Arthur Minks in Stettin übergab eine Abhand- lung, betitelt: Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens ‘der Flechten, I. Mit 2 Dopveleislr (Siehe Abhandlungen.) Herr Stephan Schulzer von Müggenburg in Vinkovce sandte folgende Berichtigung ein: Meinen Phallus imperialis fand ich, ungemein prachtvoll entwickelt, vor ‚drei Decennien, also noch zur Zeit meines mykologischen Dilettantismus, später, bei gereifterm Wissen, leider nicht mehr, woher es kommt, dass ich die Sporen nicht kenne. 88 Versammlung am 5. Juli 1876. ‘ Anfänglich sah ich in dieser schönen Form eine europäische Hymeno- phallus-Art. Zool.-bot. Ges. 1859. Sitzungsberichte S. 42. Aus Dr. Bonorden’s Handbuche die Ueberzeugung schöpfend, dass sie nicht dahin gehört, stellte ich zu ihrer Unterbringung meine Gattung Kürch- baumia auf. L. c. 1866, Abh. 8. 798. Diese beseitigte ich jedoch, als mir vor mehreren Jahren des trefflichen de Bary genaue, mit meinen eigenen Wahrnehmungen vollkommen stimmende Zergliederung der Phalloiden in die Hände gerieth, und mein Pilz fand endlich die ihm im Systeme zukommende Stelle. Da ich in den Gesellschaftsschriften noch nirgends dössen nähere Be- schreibung veröffentlichte, so lasse ich sie mit dem Beisatze hier folgen, dass sich die naturgetreue Abbildung davon nun im Besitze der ung. Akad. der Wissenschaften befindet. Bisher bekannter Hauptfundort: Gärten gegenüber der bischöflichen Residenz in Mohäcs; seltener und bei weitem nicht so üppig, sah ich den Pilz bei Kamenitz, unweit Peterwardein auf Stoppelfeldern und Wiesen; jedesmal vereinzelt oder gesellig. Die Entwickelung erfolgt langsam, denn in Eigestalt wird er schon im Frühjahre aus der Erde gegraben, bricht aber erst vom August bis Novem- ber hervor. Der Uterus (Volva) entsteht aus einem, jenem des Ph. impudicus ähnli- chen Mycelium, ist aussen vor dem Aufspringen intensiv carmoisin-, später indianroth, an der Innenfläche reinweiss, eiförmig, gegen die Basis gefaltet, bis 10°5 Cm. hoch und bis 8 Cm. dick, übrigens so beschaffen, wie beim Ph. impud., nur ist das Fleisch der Basis nicht weiss, sondern röthlich, und die zwischen den Häuten befindliche Gallertmasse bis 9 Mm. dick. Gestalt und Masse des Stieles ist ebenfalls so, wie bei der gedachten Art, nur ist er zuweilen gelblichweiss, und erreicht eine Länge bis 21 und eine Dicke bis 3 Cm., was ich hierlandes beim Ph. impud. noch nicht sah. Die schwache Anheftung an die Mütze oben, und die kaum bestehende an die Volva unten, fallen auch hier auf. In der Jugend quillt aus der Oeffnung an der Spitze ein farbloser Schleim hervor. Sie ist von einer breiten, über die Mütze vor- stehenden, gelblichweissen, am Rande meistens zierlich ausgezackten, flachen Scheibe umgeben. Nachdem der ursprüngliche, im Ei sichtbare Kegel überquer reisst, bleibt der untere Theil, dessen Rand so aussieht, als wenn er mit einer scharfen Scheere abgeschnitten worden wäre, ebenfalls in Form einer schalenförmigen Scheide um den Fuss des Stieles zurück, ist aber nicht, wie beim Ph. impud., frei, sondern mit der Innenwand des Uterus verwachsen, und meistens röthlich. Den oberen sieht man als unregelmässig gerissenes, dünnes, hinfälliges, weisses Häutchen (Velum) einerseits an der Unterseite der Mütze, 4—6'°5 Mm. vom Rande, andererseits am Stiele angeheftet; es löst sich indessen vom letzteren Stefan Schulzer von Müggenburg. 39 ab und hängt dann noch kurze Zeit fetzenförmig von der Mütze herab. Die ‚ grösste beobachtete Breite dieses Velums betrug 1'7—22 Cm. An Feld- und Wiesen-Exemplaren traf ich immer nur unbedeutende Fragmente davon an. Die bis 66 Cm. hohe und unten auch so breite Mütze ist ebenso be- ‚schaffen, wie beim Ph. impud., der scharfe Rand jedoch ausgeschnitten, und ‚stellenweise aufgerollt. Auch ist ihre Unterseite nicht grubig, dagegen am "Rande gefaltet. Die entleerten Zellen der Aussenfläche haben mitunter eine Tiefe von 45 Mm. Dieselbe ursprünglich ausfüllende Masse oder Gleba ist ‚ebenfalls grün, wie beim Ph. impud., erst fest und geruchlos, dann flüssig- ‚schleimig und übelriechend. Ph. roseus Delil. kann nach Gorda’s Icon. V., höchstens eine ver- kümmerte Form meines Pilzes sein. Den gegenüber dem unsrigen weit kleineren rosenrothen Phallus des "Dr. Müller eiklärte seiner Zeit de Bary für Phallus impudieus. Sein Uterus ist vor dem Aufplatzen verkehrt-eiförmig, worauf ich indessen ebenso wenig ein allzugrosses Gewicht legen möchte, als auf die kleineren Dimensionen, wenn ‚nicht andere Abweichungen vorhanden wären. Siehe Sitzungsberichte der phys.- ökon. Gesellschaft in Königsberg 1867. Seite 7. Endlich vernehme ich, dass auch Clusius eine ähnliche Form behandelte, und da man so eben dem Nachlasse dieses fleissigen Gelehrten die verdiente "Aufmerksamkeit zuwendet, so wird wohl ein entscheidender Ausspruch darüber nicht lange mehr auf sich warten lassen, in wieweit diese rothen Phallus zu- "sammen gehören, und ob sie constant eigene Arten bilden. Versammlung am 4. October 1876. "Vorsitzender: Freiherr J. v. Schröckinger-Neudenberg. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch } P. T. Herren | Minks Dr. Arthur, in Stettin, Fischmarkt. . Prof. P. C. Zeller, C. A. Dohrn. Fruwirth August, in Freiland bei St. Pölten Dr.E.v. Marenzeller, A. Rogen- Kittel Dr. Franz, in Platz bei Wittingau hofer. (Böhmen) . N Dr, A Kittel, EI.4Müller: " Raimann Leopold, n.ö.Landesbeamter in Wien v. Gassenbauer, Dr. Kundt. 8ajo Carl, Gutsbesitzer, Hartjan-Waitzen . . Die Direction. Colasanti Dr. Josef, Assistent a. d. patholog. Dr. v. Marchesetti, Dr. von Lehrkanzel, via quattro Fontane 92 in Rom Marenzeller. 90 Versammlung vom 4, October 1876. | Anschluss zum Schriftentausche: Societe des sciences de Nancy. Eingesendete Gegenstände: Ein Fascikel Seleranthus-Arten aus Ost-Galizien von Herrn E. Schauer. Fascikel VII, Nr. 301—305 der Ascomyceten von Dr. H. Rehm. Eee. r Die Corollifloreen (Aquifoliacen-Plantagineen) Istriens und Dalmatiens von Herrn Hofrath Mutius Ritter von Tommasini in Triest, Der Secretär Dr. Emil v.Marenzeller lest im Laufe den der Ferien ausgegebenen ersten Halbband des sechsundzwanzigsten Jahrganges der Gesellschaftsschriften vor. Er richtet an die Anwesenden eine neuerliche Aufforderung zur Betheiligung an dem Darwin- Album. Derselbe widmet dem auf einer botanischen Excursion in Tirol verunglückten Mitgliede Dr. W. Velten, Adjunet an der forstlichen Versuchsleitung in Wien, Worte des Nachrufes. Herr Custos A. v. Pelzeln besprach die Monographie der Simiae von H. Schlegel. Eine der wichtigsten Erscheinungen der zoologischen Literatur bildet ohne Zweifel Director Schlegel’s monographische Bearbeitung der Affen, welche als zwölfte Lieferung des unter dem Titel: „Museum d’histoire naturelle des Pays-bas“ erscheinenden Werkes vor Kurzem publieirt worden ist.!) Das Studium der Vierhänder ist eine der schwierigsten Aufgaben der Zoologie. Das häufig sehr unvollständige Material, das Variiren mancher Arten, die Altersunterschiede in manchen derselben, der Umstand, dass viele der be- schriebenen Exemplare im Stande der Gefangenschaft sich befanden, die vielen Hindernisse der Beobachtung dieser Thiere in ihrer Heimat, der Mangel an senauen Daten über Fundorte und geographische Verbreitung, sind die haupt- sächlichsten Ursachen dieser Schwierigkeit. Zahlreiche und unter ihnen höchst ausgezeichnete Naturforscher waren bemüht, die Kenntniss der Quadramania zu fördern. Aber ungeachtet der um- fassenden Bearbeitungen von Buffon, Audebert, E. Geoffroy, Kuhl, Desmarest, -Js. Geoffroy, A. Wagner, ‚Reichenbach und J. E. Gray und der Forschungen über Affen der neuen Welt durch Humboldt, den Prinzen Neuwied, Spix und Burmeister, ungeachtet der werthvollen Beiträge so vieler Zoologen in Europa und auf keisen, war es noch immer nicht möglich, 1) Leiden. E. Z. Brill 1876, gr. 8. A. v. Pelzeln. 91 Klarheit und Uebersichtlichkeit in diesen so complieirten Theil der Säugethier- kunde. zu bringen, noch immer waren vielfache Lücken, Unsicherheiten und - Missverständnisse zu beklagen. Um so erfreulicher ist es daher, dass Professor Schlegel, unbestritten einer der hervorragendsten Zoologen unserer Zeit, gestützt auf eine fünfzig- Jährige Erfahrung und in der glücklichen Lage die reichen Schätze des Leidener Museums für die Wissenschaft verwerthen zu können, es unternommen hat, eine vollständige Bearbeitung der Vierhänder zu liefern. Das Werk steht gänzlich auf dem Boden der exaeten Wissenschaft und gibt ein treues Bild der Thatsachen, so weit die bisherige Kenntniss der- selben reicht. Im Allgemeinen und bei den verschiedenen Gruppen werden die wesent- lichen äusseren und anatomischen Charaktere angeführt und es wird das Wichtigste und Unterscheidende derselben anschaulich gemacht. Ueberhaupt ist als besonderes Merkmal dieses Werkes zu betrachten, dass ohne Ueberladung durch gelehrten Apparat mit meisterhafter Sicherheit jene Momente hervor- gehoben werden, welche von wesentlicher Bedeutung sind. Bei den eigentlichen Affen hat Prof. Schlegel die Eintheilung in jene der alten Welt und Amerikas beibehalten, in der ersteren Abtheilung acceptirt er die Gattungen Simia (für den Schimpanse, Gorilla und Orang), Hylobates, Colobus, Semnopithecus, Cercopithecus, Cercocebus, Macacus und Papio, in der letzteren Mycetes, Lagothrix, Ateles, Cebus, Nyctipithecus, Pithecia, Calli- thrix, Saimiri und Hapale. Innerhalb dieser Gattungen werden Unterabthei- lungen charakterisirt. Die Halbaffen (Prosimii) werden unter den Gattungen Nyeticebus, Indri, Propithecus, Avahi, Lemur, Hapalemur, Lepiemur, Phaner, Mirza, Myxocebus, Cheirogaleus, Galago aufgeführt und als anormale Tarsius, Daubentonia und Galeopithecus am Schlusse beigefügt. Besondere Sorgfalt ist der geographischen Verbreitung gewidmet und die Kenntniss derselben hat dadurch eine sehr wichtige Erweiterung erhalten. Bei ' den artenreichen Gattungen sind vortreffliche Uebersichten der Verbreitung der - denselben angehörigen Species gegeben. Es sei hier beispielsweise nur auf die Genera Hylobates (8.13) und Semnopithecus (8. 30), so wie auf die meisterhafte - Darstellung der Vertheilung der amerikanischen Affen (8. 134—139) hingewiesen. Ein sehr anschauliches Bild der Verbreitung bietet auch die Schlussübersicht, in welcher die Fundorte mit grosser Genauigkeit angegeben sind. Welchen Reichthum an Material das Leidener Museum umschliesst, möge daraus ersehen werden, dass in dieser Sammlung von Affen und Halbaffen 1037 montirte Individuen, 37 in Spiritus, 209 Skelete und 569 Schädel, im Ganzen 1852 Exemplare aufbewahrt werden. Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. N 92 Versammlung am 4. October 1876. Derselbe referirte über eine von Herrn Dr. Richard Ritter v. Drasche dem k. k. zoologischen Hofcabinete zum Geschenke gemachte Sendung von Vögeln. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Franz Löw lest eine: „Ueber Gallmücken“ be- titelte Abhandlung vor, welcher eine Tafel beigegeben ist. Die- selbe enthält: 1. Beschreibungen von zwölf neuen Arten und zwar: (ecidomyia almi n. sp. aus Blattgallen von Alnus glutinosa Grt., Cec. genisticolan. sp. aus Blattrosetten von Genista tinctoria L., (ec. tortrixz n. sp. aus Blätter- wickeln von Prunus spinosa L., Cec. sodalis n. sp. Inquiline in den Gallen der vorhergehenden, Cec. homocera.n.sp. aus Blattgallen von Quereus Cerris L., Cec. orobi n. sp. aus Blattrandrollen von Orobus vernus L., (ee. corru- gans n. sp. aus krausgefalteten Blättern einiger Umbelliferen, Diplosis phillyreaen.sp. aus Blattgallen von Phillyrea media L., Dipl.dryobian.sp. aus deformirten Blattlappen von Quercus, Dipl. anthobia n. sp. aus Blüthen- gallen von Orataegus oxyacantha L., Dipl. lonicerearumn. sp. aus Blüthen- gallen mehrerer Lonicereen und Epidosis nigripes n. sp. Inquiline in den Gallen der vorhergehenden. 2. Beiträge zur genaueren Kenntniss von: Cecidomyia rosarum Hardy, Cec. sisymbrii Schrk., Cec. ulmariae Bremi, Cec. asperulae F. Lw., (ee. termi- nalıs H. Lw., Cec. salicis Schrk., Cee. artemisiae Bouche, Cee. onobrychidis Bremi, Diplosis loti Deg., Asphondilia umbellatarum F. Lw., Asph. coronillae Vall. und Hormomyia millefolii H. Lw. 3. Beschreibungen einiger neuen Gallmücken-Gallen, deren Erzeuger noch nicht bekannt sind. (Siehe Abhandlungen 1877). Herr G. C. Spreitzenhofer machte folgenden Bericht über seine Botanische Reise nach Dalmatien. Eine im Mai 1876 unternommene botanische Reise nach Dalmatien, hatte in erster Richtung den Zweck, auf einigen beinahe in der Mitte des adriatischen Meeres gelegenen dalmatinischen Scoglien zu sammeln. Wie es scheint, so hat die Scoglien Busi, Melisella und San Andrea seit Botteri und Stalio kein Botaniker mehr betreten, und es dürften daher selbst in den Herbarien des Herrn Hofrath v. Tommasini und Prof. Visiani, in welchen G. C. Spreitzenhofer. 93 wohl die dalmatinische Flora am Besten vertreten ist, nur sehr wenige Repräsen- tanten von diesen Scoglien vorhanden sein. Dass diese Scoglien so wenig Beachtung finden, mag darin seinen Grund haben, dass einerseits die Mehrzahl der reisenden Botaniker nur immer dorthin seinen Zug nimmt, wo eine recht grosse Ausbeute in Aussicht steht, anderseits ein Excurs dahin auch kostspieliger ist, da derselbe beim Umstande als diese Scoglien weit ausser der Verkehrslinie der Dampfer liegen nur mit eigener Barke gemacht werden kann, dabei es aber dem Reisenden passiren kann, auf einen oder dem anderen dieser kleinen Eilande durch stürmische Witterung verschlagen, tagelang auf besseres, seinem Unternehmen günstiges Wetter zu- warten zu müssen. Ich theilte meine Reise durch Witterungsverhältnisse gezwungen, in drei Hauptstationen ab und war sonach die erste Station Pola, dessen Flora mir aus eigener Anschauung noch neu war; zur zweiten Station wählte ich Spalato, um Exeurse nach Salona, Clissa, Almissa u. s. w. zu machen, die dritte Station war endlich Lissa, von wo aus ich den Excurs auf die Scoglien unternahm. Von unserem hochverehrten Mitgliede Herrn Hofrath Mutius Ritter von Tommasini in Triest in liebevollster Weise empfangen und von demselben mit Empfehlungsschreiben ausgerüstet, trat ich am 9. Mai bei schlechtestem Wetter meine Fahrt nach Pola an, als der ersten Station. Bevor ich jedoch an die Aufzählung der gesammelten Arten gehe, und die ich in der Reihenfolge bringe, wie ich sie auffand, ist es mir noch eine angenehme Pflicht allen Jenen, welche durch ihre freundliche Unterstützung mit Rath und That meine Reisezwecke förderten, meinen verbindlichsten Dank hiermit abzustatten. Dies gilt vor Allen Herrn Hofrath Mutius Ritter von Tom- masini, ferner dem Herrn Präsidenten der k. k. Seebehörde in Triest Ritter von Alber, welcher mich mit einer Lettera operta an alle Hafenämter des dalmatinischen Küstenlandes ausstattete, ferner den Herren Prof. Stossich und Dr. Marchesetti in Triest, sowie meinem verehrten Freunde Herrn J. F.Freyn, Ingenieur der Staatseisenbahn-Baudirection derzeit in Pola, endlich dem Ausschusse der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, auf dessen Verwendung die Südbahn-Gesellschaft mir ermässigten Fahrpreis gewährte. In dankbarster Weise darf ich aber auch jener Bewohner Dalmatiens nicht minder gedenken, die mir als eine ihnen gänzlich fremde Person auf das freundlichste entgegenkamen, mein Streben auf alle erdenkliche Weise zu fördern bemüht waren und mir somit ermöglichten, mich in einem Lande, wo ich völlig fremd war, bald heimisch zu finden. Dies gilt vornemlich Herrn Anton Topich sen., Kaufmann ur ” und englischer Consul in Lissa, ferner Herrn Serafin Topich jun., Compagnon des Geschäftes und Agent des Lloyd ebendaselbst, ferner Herrn J. Geiger, k. k. pens. Beamter derzeit in Lissa, sowie Herrn G. Bucchich, Telegraphen- amtsleiter in Lesina, sie wurden in wenigen Stunden mir liebe werthe Freunde und ich werde stets die Zeit, die ich in ihrer Gesellschaft verlebte, zu den angenehmsten Stunden meines Lebens zählen. N* 94 I. Excurs: Um Pola, In der Arena von Pola: Salvia clandestina L. Bertolonii Vis. Ranunculus neapolitanus Ten. muricatus L. Chius DC. Varlantia muralis L. Valerianella eriocarpa L. Malva nicacensis All. Stideritis romana L. Plantago serpentini\ auf Hügeln ausser- Lagopus L. ! halb der Arena. Anthemis incrassata Lois. Ophris Bertolonii Moret. atrata Lindl. Helianthemum salicifolium Pers. Aegilops ovata L. Hyoscyamus albus L. Versammlung am 4. October 1876, 10. Mai Vormittags. Scrophularia peregrina L. camina UL. Bromus intermedius Guss. Trifolium scabrum L. nigrescens Viv. ı Alsine tenuifolia Cr. Crepis neglecta L. Lathyrus setifolius L. Vicia hybrida L. Herniaria glabra L. Tordylium apulum L. Picridium vulgare Desf. Alyssum (nov. spec.?), ausserhalb der Arena auf den Hügeln. Specularia hybrida DC. Galium setaceum Lam. Arenaria serpillifolia L. Crassula Magnolii DC., ausserhalb der Arena auf den Hügeln. II. Excurs: Umgegend von Pola, am 10. Mai Nachmittags. Am Westabhange der Hügel bei ı San Michele: Allium roseum 1. Osyris alba L. Pistacia Lentiscus L. Rhammus infectoria Koch. ” Ranuneulus ophioglossifolius Vill. im Wassergraben. velutinus Ten. Lichnis Cyrilli. Orchis laxiflora Lam. Bromus Lloydianus G. et @. Capsella rubella. Auf den trockeneren Stellen dieser Wiese: Poterium Polygamum W. et K. Galasia villosa Cass. Trixago latifolia M. et K. Papaver argemonioides Cess. Thrincia tuberosa DC. Batterie Corniale: Trifolwum Biasolettii. Lathyrus angulatus L. Medicago Gerardi W. et K. Astragalus hamosus L. Batterie Corniale Ostabhang: Anthyllis Diülenii Sch. Polygala nicaeensis Risso. Galasia villosa Cass. Serapias Lingua L. Ophrys arachnites Rchb. apifera Huds. Bertolonii Moret. Fort Cassoni vecchi: Lathyrus Ochrus DC. annuus L. as = [7 Sedum glaucum W. et Kit. Oynoglossum pietum Ait. G. C. Sprei Pisum elatius Koch. Allium roseum 1. Fort Max bei Vall di Cane: Asterolinum stellatum M. et L. Euphorbia exigua L. Alsine tenuifolia Cr. Valerianella eriocarpa Desv. 95 tzenhofer. | Sagina strieta Fr. Tamus communis L. \ Stülena italica L. gallica L. Zacyntha verrucosa Gärtn. | Cistus monspeliensis L. creticus L. Juncus bufonius var. insulanus Vis. Colchieum Kochii Parlat. Excurse in den Umgebungen von Spalato. Südseite des Monte Marian bis San Girolamo, 13. Mai Vor- mittags: Asteriscus aquaticus Mnch. Paliurus aculeatus Lam. Cistus creticus L. Orepis rubra L. Ruta divaricata Ten. Ornithogalum narbonense L. Orupina Crupinastrum Vis. Lonicera implexa Ait. anopetalum DC. Valerianella eriocarpa Desv. Alyssum sinuatum L. medium Hst. Celsia orientalis L. Pterocephalus palaestinus Coult. Teucerium Chamaepitys L. Helianthemum Fumana L. Onosma stellulatum W. et Kit. Convolvulus tenuissimus 8. et S. Centaurea ragusina L. Auf der Nordseite des Monte Marian, bis zum Gipfel, 13. Mai Trifolium scabrum L. Medicago minima W. Trigonella monspeliaca L. Linum nodiflorum L. Tordylium apulum L. ‚Cirsium Acarna DC. Salvia offieinalis L. Psoralea bituminosa L. Trigonella corniculata L. Nachmittags: | Medicago orbieularis W. Valerianella eriocarpa Desv. Scleropoa rigida Panz. Echinaria capitata Desf. Genista dalmatica Vis. Aethionema saxatile Br. Salvia officinalis L. Vailantia muralis L. Paronychia serpyllifolia DC. Pyrethrum cinerariaefolium Trev. Exceurs von Spalato auf der dort bis Fort Cli Cirsium Acarna DC. Orepis rubra L. Paliurus aculeatus Lam. Punica granatum L. 4. a Helianthemum Fumana Mill. nosum Pers. thymifolium Pers. var. gluti- | Plantago argentea Vill. Strasse nach Salona und von ssa, 15. Mai 18%6. | Helianthemum montanum Vis. var. ita- | licum Vis. Euphorbia spinosa L. Paronychia serpyllifolia DC. Trigonella corniculata L. Coronilla scorpioides Kch. Medicago minima W. 96 Versammlung am 4. October 1876. Medicago denticulata W. Trifolium scabrum L. Alyssum campestre L. — sinuatum L. — argenteum Vilm. Olematis Vitieclla L. Reseda Phyteuma L. Salvia Horminum L. Gladiolus segetum Gawl. Allium roseum L. Anchusa italica L. Dianthus virgineus L. Und massenhaft auf den Felsen längs der Strasse, kurz vor Clissa: Lithospermum petraeum DC. Inula candida Cass. Auf den Felsen auf der Aussen- seite des Fort Clissa, gegen die Strasse nach Sign zu: Ceterach offieinarum L. Leontodonhispidus L.var.vulgarisKoch. Ornilhogalum umbellatum L. Cerastium grandiflorum W. et Kit. Auf dem Felsen im Innern der Feste Clissa: Trifolium stellatum L. Melilotus italica Lam. Anthemis arvensis L. Linaria monspessulana W. Ephedra fragilis Dest. Portenschlagia ramosissima Vis. Excurs von Spalato von der Saloner Strasse links, längs den Weingärten zur Ueberfuhr nach Vragnizza, 17. Mai 18%6. Hippocrepis unisiliquosa L. Hymenocarpus circinata Savi. Coronilla scorpioides Koch. Bonaveria securidaca Rehb. Trifolium supinum Bavi. — . subterraneum 1. Medicago orbicularis L. Hedypnois eretica Vis. var. genwina Bischoff. Am Meeresstrande bei der Ueber- fuhr nach Vragnizza: Lonicera Caprifolium L. Im Sande desMeeresstrandesvis- a-vis von Vragnizza aufder Seite von Alt-Salona: Spergularia marina Bess. LängsdesWegesvonderCapelle San Cajo durch Weingärten und auf wüstenPlätzen beiAltSalona und den Ausgrabungen: Caucalis platycarpos Roth. Oynoglossum pietum L. Trifolium scabrum L. — supinum Savi. — tomentosum L. Zacyntha verrucosa Gärtn. Aegylops ovata L. Bonjcania hirsuta L. Medicago minima Desv. var. ß longi- secta DC. — lupulina L. Astragalus Wulfeniüi Koch. Medicago denticulata W. var. lappacea Benth. — Gerardi W. et K. Beim türkischen Thurme ge- nannt „Torrette“: Chaerophyllum coloratum L. Alyssum sinuatum L. Teucrium Ohamaepitys L. Iris germanica L. in Blättern. G. C. Spreitzenhofer. 97 Exeurs von Almissa nach Duare bis Dubowaz, 19. und 30. Mai 1876. An den Häusern von Almissa massenhaft: Campanula Portenschlagiana R. et 8. | Im Thale der Cetinavon Almissa | bis zur Mühle: SeneeionebrodensisL.var.genuinus Vis. - Farsetia dalmatica Vis. Lithospermum petraeum DC. - Allium subhirsutum L. * Euphorbia Wulfeni Hpe. spinosa L. _ Inula candida Cass. Alyssum sinuatum 1. Cerastium grandiflorum\W.etK.spärlich. Asplenium Trichomanes L. - (eterach officinarum L. Pyreihrum cinerariaefolium Trev. Auf Waldblössen eines lichten Waldbestandes bei Powilo: Astragalus Wulfeni Koch. - Edrajanthus tenwifolius DC. ‚Am Rande der@artenmauern und an Hecken: rtica pülulifera L. ‚Auf allen freien Plätzen, um den N ganzen Hafen herum: | Plantago Coronopus L. IN San Girolamo: Trifolium nigrescens Vio. Ononis natrix L. Glaueium luteum Scop. Auf den Felsen, auf welchen das KlosterSanGirolamoerbautist: Capparis spinosa L. Auf Grasplätzen beim Kloster | (Halber Weg von Almissa nach Duare) | Orobus variegatus Ten. Ruta patavina L. Auf einer Felswand circa drei Viertel Stunden vor Duare: Lonicera Caprifolium L. Längs der Strasse von Ribicie nach Bekawac aufeinemmageren Kleeacker: Ornithogalum narbonense L. Bei Kalazie: In niederen verkrüppelten Exemplaren: Carpinus dwinensis Scop. Längs der Poststrasse von Al- missa nach Spalato: Anacamptis pyramidalis Rchb. ' Pinus maritima L. und am Meeresstrande stellen- weise masseuhaft: Euphorbia Paralias L. Lissa, 23. Mai 1876. Der beim Kloster unter Oel- bäumen als botanische Merkwürdig- keit stehende Pfefferbaum, ging durch Frost des heurigen Frühlings vollends zu Grunde, auch zeigte eine genaue Untersuchung desselben, dass einige Aeste bereits wurmstichig geworden. Im Friedhofe des Klosters San Girolamo: Echium italicum L. Pallenis spinosa Cass. Pinardia coronaria Less. 98 Versammlung am 4. October 1876. h; Bezüglich des Aufsatzes des Herrn Ritter von Pittoni in der botanischen Zeitschrift von Skofitz vom Jahre 1869, p. 151, Pichler’s Reise nach Dal- matien und Montenegro im Jahre 1868 behandelnd, sei erwähnt, dass Pichler in Lissa zu Folge dieses Berichtes Phlomis fruticosa am Friedhofe sogar häufig gefunden haben will. Es bestehen jedoch in Lissa zwei Friedhöfe, nämlich der von San Girolamo und der sogenannte englische Friedhof. ; Bei dem Umstande jedoch, als auf keinen der beiden Friedhöfe sich die geringste Spur dieser Pflanze vorfand, und eine so kräftige Pflanze nicht leicht in einigen Jahren vollends verschwinden dürfte, so scheint die Vermuthung sehr nahe zu liegen, dass Pichler diese Pflanze damals noch gar nicht gekannt hatte und somit Herrn Ritter von Pittoni falsch berichtete. Auf sterilen Plätzen hinter den südlich des Hafens gelegenen kleinen Häusern: Asphodelus in Früchten, wahrscheinlich Asphodelus ramosus. Die dem Wiener botan. Garten gesendeten Wurzelstöcke werden alldort eultivirt und dürften vielleicht schon im künftigen Frühlinge Aufklärung über dessen Art geben. Ferner ebendaselbst häufig: Delphinium Staphisagria L. Ononis Natrix L. Am Wege zum englischen Friedhofe auf wüsten Stellen: Delphinium Staphisagria 1. | Helychrisum italicum Guss. Ononis Natrix L. Plantago Coronopus L. Evax pygmaea Pers. | Die Scoglien: Busi, Melisella und San Andrea. 24. bis 28. Mai 1876. Scoglio Busi. I. Excurs, 24. Mai Vormittags. Im Sande, im Hintergrunde des | Hedypnois tubaeformis in Frucht. Hafens: Calamintha Nepeta L. R. Hofmannsegg. Seilla maritima L. in Blättern. Rapistrum rugosum All. Asphodelus fistulosus L. in Früchten. Auf Felsen im Hafen: Euphorbia Paralias L. blühend. Inula candida Cass. Blätter. — helioscopia L. blühend. Sedum amopetalum DO. Pyrethrum inodorum? Blätter. — glaucum W. et K. Polygonum maritimum L. Blätter. Auf den links vom Hafen, somit Plantago Coronopus L. blühend. westlich gelegenen Felskuppen: Medicago marina L. Blätter. Inula candida Cass. Erodium hirtum Jaeg. fil. blühend. Pistacia Lentiscus L. Blätter. Pinardia Coronaria Less. blühend. | Quercus coceifera L. Blätter. Pallenis spinosa Cass. blühend. — lJIlex 1. “ G. C. Spreitzenhofer. Rosmarinus offieinalis L. Cistus monspeliensis L. blühend. creticus L. blühend. salvifolius L. var. corbariensis verblüht. Juniperus Oxycedrus L. in Frucht. 0 — phoenicea L. in Frucht. Olea europaea L. Blätter. Erica multiflora L. verblüht. Auf dem Plateau dieser Fels- kämme unddessenAbfällegegen das Meer, die Bucht „Salbona“ bildend, fanden sich auf freien kleinen Plätzen zwischen vor- erwähnten Sträuchern: Daueus Gingidium L. var. latilobus. " Erythraea Centaurium Prs. massenhaft. 99 ı Chlora perfoliata L. sehr selten. Lotus ornithopodioides L. cytisoides L. Coronilla glauca Vis. Triticum caespitosum DC. steril. Linum strietum L. Ohrithmum maritimum L. Blätter. _ Silene Cucubalus Wild var. linarifolia. Convolvulus tenwissimus L. Malva syWvestris? Und an den senkrecht ins Meer ab- fallenden Wänden der Bucht „Salbona“ massenhaft, jedoch nur in wenigen Exemplaren blühend: Oentaurea ragusina L. II. Excurs am Scoglio Busi, 24. Mai Nachmittags. - Vom Hause im Hintergrunde des Hafens links in dem kleinen Thale ansteigend: Pteris aguwilina L. Massenhaft zwischen demselben: Lagurus ovatus L. blühend. Zu den vorerwähnten Sträuchern kommen ferner noch: _ Arbutus Unedo L. in Früchten. Viburnum Tinus L. Blätter. _ Capparis spinosa Host. Blätter. _ Phillyrea latifolia L. var. strieta. Lonicera implexa Ait. blühend. - Dazwischen bildet hier bereits be- ginnend, Pinus maritima Lamb., - ziemlich dichte Bestände, und er- - reicht der Baum hier zuweilen eine Höhe von 2—3 Klaftern, und nimmt gegen die Bergkämme an Dichtigkeit zu. — In Gesellschaft von Pinus eine zweite Conifere, die mir als Pinus leucodermis Antoine bestimmt N, Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. maritima erscheint jedoch seltener | wurde, ob dieser Baum der wahre Pinus leuwcodermis Antoine sei, wage ich jedoch nicht zu behaupten, da ich Original-Exemplare dieser letzte- ren Art nicht einsehen konnte. Auf freieren Stellen dieses Terrains: Asparagus acutifolius L. Smiax aspera L. Marrubium vulgare L. var. lanatum. Oynoglossum pietum Ait. Tritieum caespitosum DC. var. Monostachya hier blühend. Verbascum sinwatum 1. blühend. Galium murale All. Helianthemum thymifolium Pers. var. laeve. arabicum Pers. Allium subhirsutum L. blühend und in Frucht. Gladiolus segetum Gawl. Schoenus nigricans L. noch nicht 100 Versammlung am 4. October 1876. Von dem höchsten nördlichen Punkte der Insel, welcher Comissa auf der Insel Lissa beinahe gegenüber liegt, und welcher gestattet, die ganze malerische Bucht Comissas zu überblicken, gelangten wir stets am Kamme des Gebirges, südlich fortschreitend, in etwa einer kleinen Stunde zur kleinen, aus einigen Häusern und einer kleinen Kirche bestehenden Ansiedlung. Pinus maritima steht, je näher wir an dieses Dörfchen herankamen, desto schütterer, wahrscheinlich die Folgen des Holzbedarfes dieser kleinen Gemeinde, auf den dortigen freien Plätzen: Teuerium flavum L. Helychrisum italicum Guss. massenhaft. Bonjeania hirsuta Rchb. Trixago apula Rchb. Phelipaea coerulea C. A. Meyer. | Umbilicus horizontalis DC. Nicht unerwähnt kann ich lassen, dass ich ungefähr in ein viertelstündiger Entfernung vom Hafen weg, längs des zuerst erwähnten Anstieges ein beinahe bäumchenartiges, riesiges Exemplar von Artemisia arborescens in schönster Blüthe fand. Der Umstand, dass ringsumher Wald ist und neben dieser Pflanze die Ruinen eines kleinen Hauses stehen, lässt mich um so mehr, als ich diese Pflanze sonst nirgends auf der ganzen Insel fand, vermuthen, dass diese Pflanze dort nicht wild vorkomme, und nur der Ueberrest eines ehemals bestandenen Hausgärtchens sei, und dorthin vom Festlande von den ehemaligen Bewohnern dieses Hauses verpflanzt wurde. Ferner muss ich bemerken, dass auf den gegen Südwest gelegenen Ge- hängen dieses kleinen Thales noch einige hohe Weingärten in bester Pflege bestehen, das im Umkreise dieser Weingärten befindliche Buschterrain weiset jedoch auf mehreren Stellen verwilderte Weinstöcke auf, es lässt sich daraus folgern, dass der Weinbau früher dort eine grössere Ausdehnung, als jetzt gehabt haben müsse. Und auf den Mauern der Häuser: Der Scoglio Melisella. (Am 25. Mai 1876.) Vom Scoglio Busi zeitlich Früh fortfahrend, erreichten wir bei ziemlich gutem Winde nach etwa dreistündiger Fahrt den westlich von Busi gelegenen kleinen Scoglio Melisella, wohl eines der interessantesten kleinen Eilande des adriatischen Meeres. Dieser Scoglio ist kaum 500 Schritte im Durchmesser. Seine wildzerrissenen und zerklüfteten Felsen beherbergen zur Zeit des Sardellenfanges stets, wie die Scoglien Busi und San Andrea, mehrere Fischerbarken. Eine in der Mitte der kleinen Insel befindliche kraterartige Zerklüftung war mit Wasser gefüllt, jedoch mangelte es an Zeit, die darin vorkommenden Algen zu sammeln. Die Vegetation zur Zeit meines Besuches war zwar keine artenreiche, jedoch ganz verschieden von jener des Scoglio Busi. Bäume fehlen gänzlich und nur einige verkrüppelte Sträucher fristen ihr Dasein in unzugänglichen Felsspalten. Die ganze Ausbeute an niederen Pflanzen war: Koniga maritima Br. blühend und in Samen. Ohrithmum maritimum L, Blätter. G. 0, Spreitzenhofer. 101 Daucus Gingidium L. var. latilobus Vis. Senecio aethnensis Jahn, sehr selten. Silene Cueubalus Wild. var. linarifolia. Parietaria diffusa M. et K. Asparagus acutifolius L. Statice cancellata Bernh., besonders üppig. Lotus ceytisoides L. var. prostratus Jahn. Salicornia fruticosa L. Und Centaurea ragusina L. nicht blühend mit sehr breit gelappten Blättern. Eine zoologische Notiz hierbei aufzunehmen, wolle mir gestattet sein. - Eine Eidechsenart zog sowohl durch ihr Colorit, als auch durch ihr wenig scheues Betragen meine volle Aufmerksamkeit auf sich. Diese kleinen schlanken niedlichen Thiere mit ganz schwarzem Körper, ausgenommen die kleinen, licht- blauen, ovalen Flecken an den Bauchseiten, finden sich auf Melisella nicht selten und sind, da sie weniger scheu als Lacerta viridis sind, gar nicht schwer zu fangen. Meine Matrosen fingen mir, als sie meinen Wunsch erfuhren, einige Stücke lebend zu erhalten, in kurzer Zeit drei Stücke, die ich in einer Flasche verwahrte, und mit Fliegen fütternd, bis nach Lissa brachte, von wo ich sie dann, in einer Schachtel verwahrt, wohlerhalten nach Wien transportirte. Hier tummeln sie sich in ihrem Käfige im Sande in der grössten Hitze in der Sonne herum, und sind dermassen zahm, dass sie die zum Drahtgitter ihres Käfiges hinge- _ haltenen Mehlwürmer gierig wegschnappen. Zur Folge gütiger Bestimmung des Herrn Director's Steindachner sind sie eine Farbenvarietät, von Lacerta muralis. Nach ungefähr einstündigem Aufenthalte traten wir unsere Weiterfahrt, stets gegen Westen steuernd, gegen den Scoglio San Andrea an. Kurz nach unserer Abfahrt von Melisella verschlimmerte sich wieder das Wetter, und unter ' sehr schwanken Hoffnungen auf gutes Wetter für den künftigen Tag, erreichten wir nach mehrstündiger Fahrt die Einfahrt des gegen Südwest ausmündenden _ Hafens, des Scoglio San Andrea. (Aufenthalt vom 25. Mai Vormittags, bis 28. Mai 1876, 5 Uhr Früh). Bald nach unserer Ankunft alldort machte ich, trotzdem ein feiner Sprüh- _Tegen fiel, eine kleine Recognoscirungstour in der nächsten Umgebung des Hafens. _ Inula candida Cass. Sedum anopetalum DC. Sedum glaucum W. et K. Centaurea ragusina L. “waren auch hier auf den Wänden nicht selten, namentlich tritt Centaurea ragu- “ sina auf allen westlich gelegenen, ins Meer abfallenden Felswänden geradezu ' massenhaft auf, doch konnte ich trotz Hilfe meines Fernglases nicht ein blühendes ' Exemplar erspähen. (26. Mai). Während ich meine gesammelten Pflanzen umlegte, ging mein Freund Topich mit zwei Matrosen in die circa zwei Stunden entfernte kleine 0* 102 Vorsummlung um 4, October 1876, Ansiedlung auf der Höhe des Gebirges. Er berichtete mir, dass er beinahe auf der ganzen Tour durch herrliche Seeföhrenwaldung schritt, die Sträuche aber dieselben waren, welche wir schon auf Busi beobachteten. Die kleine Ausbeute, die er mir mitbrachte, bestand aus: Orueianella Tatifolia L. Psoralea bilumimnosa. Seriola aethnensis L. Marrubvum vulgare L. var. lanatum. Jentranthus Culeitrapa Desf. Nigella arvensis L. Im Laufe des Nachmittags machte ich mit Topich und zwei Matrosen auf den angeblich höchsten Punkt des Scoglio, welcher bei den Bewohnern den Namen „Bumbul“ führt, und welcher eine Höhe von circa 800 Fuss haben mag, einen Ausflug. Ausgedehnte herrliche Seeföhrenwaldung begleitete mich fast auf der ganzen Tour, welche theilweise so dicht ist, dass, um vorwärtskommen zu können von meinen Matrosen, mit dem Beile oft erst Aeste abgeschlagen werden znussten. Auf freien Stellen fanden sich: Lotus eytisoides L. var. prostratus Ser. Mechicago minima Desv. Lathyrus sphaerieus Rötz. Marrubium vulgare L. var. lanatum Benth. Allium subhürsutum L. Helianthemum Iumana Mill. Centranthus Caleitrapa Dest. — thymifolium Pers. var, laeve Vis. | Gastridium australe Beauv. Seriola welhensis L. Micromeria graeca Benth. Chlora perfoliata L. _ — var. mierantha. Linum siriebum L. Bromus madritensis L. Phelipaea caerulea Ö©. M. Meyer. Orueianella latifolia L. Bonjeania hirsuta L. Hedypnois tubaeformis Ten. Asperula Staliana Vis. Erythraea Oentaureum Pers. Die interessanteste Localität dieses Eilandes ist jedoch der rechts von der Hafeneinfahrt gelegene Felskamm, welchen ich um sowohl das herrliche Schauspiel des tobenden Meeres zu geniessen, als auch um nach dem Wetter auszuschauen zu wiederholten Malen erstieg, von dessen kleiner Plattform Italiens Küste, ja sogar am 27. Mai Abends, als sich der Himmel ausgeheitert, sowohl die Majella und der Gran Sasso, wie nicht minder der Monte Gargano in herrlichen Umrissen bei bester Beleuchtung zu erkennen waren. Die Ausbeute auf diesem kleinen Felsenplateau war: Alsine verna Bartl. var. mediterr. Fenzl. | Plantago commnutata Guss. Silene Oucubalus Wild, var. angustifolia | Vailantia muralis L. Guss. Senecio aelhnensis Jan. — sedoides Jacg. Pieridium vulgare Dest. Statice cancellata Bernh. Festuca glauca Lam. var, pumila. Plantago Coronopus L. Anagallis phoenicea Lam. — ‚Psyllium L. var. sieula. = Plan- | Spergularia marina Bess. tago Sicula Pressl. 2 @. ©. Spreitzenhofer. . 105 und auf den Abhängen auf einer leicht übersehbaren und gegen Osten exponirten Stelle dieses Plateaus: Franca puWwerulenta Vis. (vide Memorie del real Istituto veneto 1871 p. 158), somit der zweite Standort dieser Pflanze in Dalmatien. Herr Prof. Dr. G. Mayr legte folgende Abhandlungen vor: Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. von Dr. G. von Horväth. (Siehe Abhandlungen.) Zwei neue europäische Oynipiden und ihre Gallen von Fritz Wachtl. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Emil v. Marenzeller berichtete über zwei ein- gesendete Arbeiten: Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae von Graf Eugen Keyserling. (Siehe Abhandlungen.) Beschreibung der Metamorphose und der Lebensweise von Hedobia pubescens Oliv. von Fritz Wacht]. (Siehe Abhandlungen.) Anzeige. 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Marenzeller. versität in Lüttich. . . Die Direction. Braun Heinrich, Chemiker, IIT,, Haube 8 ans Wien re 0. Dr. A. Kornhuber, J.E. Hibsch. Wilkens Dr., Professor; an alr “ k. och schule für Bodeneultur . . . Die Direction. Schwaighofer Anton, stud. le. en Heumanktn or Io leer Prof. Reichardt, Prof. Wiesner. Beck Günther, stud. philos., en Wahn Baron Schröckinger, Dr. Rei- Herrengasse las. Marl BIENEN chardt. Eingesendete Gegenstände: 20 theils vollständige, theils Kopfskelete aus allen Abtheilungen der Wirbelthiere von Dr. Alb. von Roretz, d. Z. in Japan. 200 Orthopteren von Herrn J. Kolazy. Pflanzen aus Dalmatien von Herın G. C. Spreitzenhofer. 8 Centurien Lepidopteren von Herrn Dr. Heinrich Edler v. Zimmermann. 150 Dipteren von Herrn Carl Neufellner. 10 Centurien Dipteren und Hymenopteren von Herrn Alexander Bittner. Der Herr Vorsitzende ersucht die Herren C. Aust, J. Kolazy und M. Müllner das Scrutinium der zur Wahl von neun Ausschussräthen abgegebenen Wahlzettel vorzunehmen. Herr Prof. Dr. Jeitteles demonstrirte Schädel des Canis pallipes aus Indien, sowie lebende bei Wien gefundene Fleder- mäuse, in welchen er die einen mehr nördlichen Verbreitungs- bezirk besitzende als Vesperugo. Nathusü bezeichnete Form zu erkennen glaubt. Eustach Wofloszezak. 105 Herr Eustach Woloszezak legte vor: Botanische Notizen aus Nord-Steiermark. Um einen Einblick in die pflanzengeographischen Verhältnisse des nord- steierischen Urgebirges zu gewinnen, machte ich Mitte (19.) Juli d. J. einen Ausflug auf den Seckauer Zinken, der mir von Botanikern als der Repräsentant der dortigen Flora empfohlen wurde. Mein eintägiger Aufenthalt auf demselben genügte jedoch in dieser Beziehung nicht, auch war damals die Flora in ihrer Entwickelung verhältnissmässig viel zurück. So entschloss ich mich denn Anfangs August wenigstens vierzehn Tage in dem Gebirge zuzubringen und den ganzen Bergcomplex zwischen dem Feistritzbache, der Mur, dem Pöls- und Liesingbache abzusteigen. Als Ausgangspunkt wurde diesmal wieder St. Lorenzen an der Mur gewählt und die erste von mir erstiegene Alpe war die Hochalpe, welche wohl besser den nord-steierischen Pilgern wegen der auf der- selben befindlichen Kapelle Maria Schnee, als den Botanikern bekannt sein dürfte. Ich widmete derselben einen Tag und war nicht wenig überrascht, auf einem verhältnissmässig beschränkten Terrain so ziemlich alle Repräsen- tanten der Alpenflora dieses Gebirges — wie ich mich später davon überzeugte — beisammen zu finden, ausgenommen jene, welche sich auf die höheren Punkte beschränken und die ich später zu nennen Gelegenheit haben werde. — Von hier aus begab ich mich am südlichen Abhange des diese Alpe mit dem Zinken ‚verbindenden Kammes auf den letztgenannten Berg, um demselben abermals einen Tag zu widmen und dann durch das Gotsthal nach Mautern zu gelangen “und hier zu übernachten. Ohne in Mautern länger zu rasten, begab ich mich am frühen Morgen durch einen kurzen Graben über den Premstein, einen Berg von sehr geringem Interesse, dessen südwestlicher Abhang überdies dicht mit Krummholz bewachsen ist, auf’s Hirschfeld, einen langgezogenen Rücken der . das Gotsthal gegen Osten begrenzt und durch den Hauerkogel mit dem Zinken verbunden erscheint mit dem es viele Pflanzen gemein hat. Nachdem ich am Abend zur oberen Bodenhütte im Feistritzgraben herab gestiegen, hatte ich mein Tagewerk vollendet; ein Nachtmal, bestehend aus etwas Ziegenmilch und "aus sechs Wochen altem Brote, diente als Viaticum auf den hier so ziemlich stereotypen Dachboden, um nach den Mühen des Tages auszuruhen. Mit dem _ ersten Sonnenstrahl verliess ich die Hütte um den die Hochalpe mit dem Zinken verbindenden Kamm von der Nordseite seiner ganzen Länge nach ‚durchzumustern und dann wieder den Zinken zu erreichen. Nach einer kurzen _ Rast auf dem Zinken erstieg ich den Muranger Kogel, konnte hier aber wegen des ziemlich starken Regens nicht lange verweilen, auch war es schon an der Zeit einer Alpenhütte, wegen der vorgerückten Stunde, zuzueilen. In der Hoft- nung auf ein besseres Wetter, übernachtete ich in der Stubenhütte, um näher dem Grossen Reichart zu bleiben, musste jedoch am folgenden Tage, weil in Bee 106 Versammlung am 8. November 1876. allen dortigen Alpenhütten weder Milch noch Brot zu erhalten — ich möchte jedem Touristen rathen, dies zu beherzigsen — und keine Aussicht auf ein besseres Wetter vorhanden war, nach Liesingau heruntergehen, um erst an dem darauf folgenden Tage auf derselben Tour den Grossen Reichart zu ersteigen. Nach einem etwas längeren Aufenthalte auf dem Reichart, versuchte ich am Kamme fortsteigend den Kleinen Reichart zu erreichen, woran mich jedoch der pi: y sehr steile Riss zwischen diesen Bergen verhinderte, so dass ich es vorgezogen habe, zum Ingeringsee herabzusteigen. Schon jetzt überzeugte ich mich, dass, da ich für die bisherigen Touren schon zu viel Zeit verbraucht hatte, mein ursprünglicher Plan nicht durchführbar sei. Ich hielt es daher für angezeigt, mich nach Knittelfeld zu begeben, um von hier aus dem Pölsbache folgend auf den Grossen Bösenstein zu gelangen. Der Tag, den ich diesem über 7700 Fuss hohen Berge gewidmet, war wundervoll, doch befriedigte mich die Ausbeute gar nicht; ich konnte mich daher nicht mehr entschliessen, andere Höhen in seiner Nähe zu berücksichtigen, weil ich ja auch noch den Hochgolling und die Enns- moore im Sinne hatte, welchen ich den Rest meiner verfügbaren Zeit widmen wollte. Am 16. August wurde der Hochgolling in Gesellschaft des bekannten Bryologen Herrn Breidler erstiegen und hiemit war das letzte Ziel der Reise erreicht. Den nächsten Tag verbrachte ich zum grossen Theile auf den Lietzen- Wörschacher Torfmooren, und beschloss hiemit meine Wanderungen im steieri- schen Gebirge. So verstrichen hier fünfzehn fröhliche Tage; das Bild, an dem ich während der Zeit gearbeitet, war nun fertig, ich konnte es mit manchen angenehmen Eriunerungen heimtragen. Und zeigt es vielleicht in nicht genug ‚scharfen Contouren das besprochene Gebiet, so hätte ich doch versucht, es hier mit wenigen Strichen wiederzugeben, wenn ich nicht fürchten würde, andere dadurch zu ermüden. Ich werde daher nur eine Parallele zwischen den vier höchsten von mir erstiegenen Punkten ziehen, und im übrigen auf das Bild des P. Strobl, welches er in der österr. bot. Zeitschrift, Jahrg. 1870, p. 208ff., vom Bösenstein gegeben, verweisen, weil es fast vollständig die Verhältnisse aller von mir erstiegenen Höhen wiedergibt, insofern es die gewöhnlichen Vorkomm- nisse betrifft, wie sie der Bösenstein eben aufweist. Betrachten wir nun die selteneren, einzelne dieser Höhen charakterisirenden Pflanzen, so finden wir, dass der Bösenstein nur eine einzige charakteristische Pflanze, den Ranunmculus erenatus W. K. (in dem Kessel zwischen dem Grossen und Kleinen Bösenstein), aufzuweisen, während er Sesleria microcephala DC. mit dem Reichart (nach Maly) und Hochgolling, das Zriophorum Scheuchzeri Hoppe mit allen übrigen gemein hat — weshalb er, trotz seiner Höhe, der wenigst interessante Berg sein müsste, falls sein Nordabhang, der wegen seiner Steilheit — wenigstens von den Botanikern kaum besucht worden sein dürfte — nicht etwas mehr Interesse abzugewinnen im Stande wäre. Wir finden weiter, dass der Hohe Zinken — der nebenbei gesagt als das Verbreitungscentrum der Anthemis styriaca betrachtet werden muss, da selbe allerdings auch auf der Hochalpe und dem Verbindungskamm, dem Hirschfeld und dem Reichart (letzteres nach Maly) seltener, am Zinken aber am häufigsten auftritt — acht charakteristische - Eustach Woftoszezak. 107 Pflanzen beherbergt, nämlich: Artemisia Mutellina, Chrysanthemum coronopi- folium, Saussurea discolor, Crepis hyoseridifolia, Sempervivum Funkü, Oxy- tropis campestris, Primula villosa Jacg. (auf dem gegen Knittelfeld hinsehenden Ausläufer seltener) und Cochlearia pyrenaica (welche ich einzeln auch tiefer westlich vom Gipfel gefunden), — während er die Lloydia serotina, Salix herba- sea L., Saxifraga squarrosa mit dem Reichart und Hochgolling, das Sedum Wulfenii (nach Maly) und Cerastium alpinum mit dem Reichart theilt — wir finden, dass dem Reichart Tofieldia borealis, Chamoeorchys alpina, Gna- ‚phalium carpaticum, Saussurea alpina (wenn mich die gefundenen jungen Blätter nicht täuschen), Saxifraga stenopetala unb hieracifolia und Ranun- ceulus alpestris eigenthümlich sind, während er Sesleria micerocephala mit dem Hochgolling und (nach Maly) mit dem Bösenstein, Oxyria digyna, Sazxifraga retusa, Achilleau moschata und Cardamine alpina mit dem Hochgolling gemein hat. Es bleiben dann für den Hochgolling charakteristisch Zritrichium nanum, Hutchinsia brevicaulis, Androsace glacialis, Papaver pyrenaicum, Linaria alpina und nach Maly überdies Gnaphalium Leontopodium, Primula Floerkeana, Draba Zahlbruckneri und Wahlenbergii und Potentilla frigida, welche letztere nur seltener verbreitet sein dürften, wenn ich auch nicht in Abrede stellen ‚kann, dass auch ich wie die meisten, welche den Golling bestiegen haben, mehr auf die zu machenden Tritte als auf Pflanzenfunde gedacht und sie daher übersehen habe. Abgesehen vom Golling, der dem Gesagten gemäss zehn charakteristische Pflanzen besitzt, was sich durch die bedeutendere Erhebung und eine weiter nach Westen vorgeschobene Lage erklärt, bleibt der Zinken unter den bestiegenen Höhen der an Arten reichste Berg und steht ihm der Reichart sogar mit Rücksicht auf die Zahl der Individuen seiner Specifica ganz deutlich nach. Ich übergehe nunmehr zur Aufzählung jener Pflanzen, deren Erwähnung “mit Rücksicht auf P. Strobl’s Aufzählung und Maly’s Flora von Steiermark mir angezeigt erscheint, und zwar in der systematischen Ordnung der letzteren, weshalb ich überall auch die dort gebrauchten Speciesnamen beibehalte, ausser “ wenn zur Hervorhebung der Art eine Aenderung nothwendig erschien und be- merke, dass keiner von den von mir bestiegenen Bergen Kalksteine aufzuweisen hatte, wenn auch der Kalkgehalt dieser Gesteine sich durch die Pflanzen- vorkommnisse hie und da deutlich verräth. Letzteres muss hier umsomehr hervorgehoben werden, als diese Berge bei Maly nicht selten unter den Kalk- bergen figuriren. Er Asplenium Breynii Retz auf Felsen oberhalb St. Marein am Fusse der Hochalpe, nicht häufig. { Allosurus crispus Bernh. kommt von der Hochalpe bis auf den Reichart zwischen Felstrümmern vor. | Struthiopteris germanica Willd. sehr häufig am unteren Laufe des _ Ingeringbaches zwischen Bischofsfeld und Knittelfeld. Lyeopodium Selago L. auf den Torfmooren bei Lietzen an der Enns mit Lycopodium inundatum L. Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. P 108 Versammlung am 8. November 1876. ve ZZ Carex canescens L. am unteren Scheiplsee (C. elongata habe ich hier nicht gesehen). Carex Buxbaumii Wahlg. auf dem unteren Scheiplsee — grund- ständige Scheiden die Basis des Halmes faserig umstrickend, dreinarbig — der strieta ähnlich, daher kaum ein Irrthum möglich. Eriophorum vaginatwm L. auf dem genannten See, ebenso unter dem Premstein. Eriophorum Scheuwchzeri Hoppe in einer Lacke unter dem nörd- lichen Abhange des Zinken. E. gracile Koch und alpinum L. auf Torfmooren bei Lietzen nicht selten. Cladium Mariscus R. B. auf Mooren bei Wörschach an der nz nicht häufig. Poa laxa Häncke überall gemein. Avena versicolor Vill. auf dem Hirschfeld seltener. Sesleria disticha Pers. auf dem Zinken, Muranger Kogel, Hirschfeld und wohl auch häufiger. Juncus Jacguwini L. auf dem Kamme zwischen dem Zinken und der Hochalpe sehr spärlich. Nigritella angustifolia Rich. Am Abhauge des Bösenstein gegen den oberen Scheiplsee. Zanichelia palustris L. in Torfgräben bei Wörschach sehr hänfig mit Potamegeton pusillus und Utriceularia minor. Juniperus nana Willd. wird von Maly blos auf Kalkbergen an- gegeben ; ist hier oft massenhaft. Pinus Cembra L. wurde unter dem Hochgolling nirgends gesehen, während sie z. B. unter dem Reichart und auf dem Bösenstein prächtige Bäume darstellt. Salix daphnoides Vill. auf dem Wege von St. Lorenzen auf die Hochalpe. Salix sordida Kern. (purpurea -cinerea) am Rande eines kleinen Gehölzes am Wege von St. Lorenzen nach St. Marein. Salix grandifolia Ser. ist in allen Alpenthälern häufig und steigt selten nur in die Region der Salix retusa als ein winziges Sträuchelchen. Salix macrophylla Kern. an der Ingering und im Wolfsgraben an der Tauernstrasse. Salix repens istim Ennsthale ziemlich häufig, von Lietzen bis Irnding. Salix serpillifolia Scop. auf dem Kamme zwischen dem Zinken und der Hochalpe selten. Ueberhaupt scheint die hier häufigere Alpenweide 8. retusa nicht besonders gemein zu sein und Salix herbacea L. ist sehr leicht zu übersehen. Ich sah sie auf dem Zinken, Reichart und an der Gollingscharte, Eustach Woloszezak. 109 überall weiblich — habe sie auch am Peterstein in den Sudeten und in der Schweiz nur weiblich gesammelt, ein Beweis, dass männliche Individuen "seltener sind. " Armeria alpina Willd. wird von Maly auf Kalkalpen blos angegeben, kommt aber auch auf dem Hirschfeld, Zinken, Reichart, Bösenstein und Golling vor. Valeriana celtica L. gehört hier mit Senecio carmiolicus, Cerastium latifolium, Saxifraga bryoides, Silene Pumilio, Primula glutinosa, Chrysan- themum alpinum, Sedum repens etc. zu den gemeinsten Pflanzen. Gnapholium norvegicum Gun. ist auf Voralpen nicht selten. Cirsium spinosissimum Scop. von der Gollingscharte abwärts. Cirsium heterophyllum All. in allen Alpenthälern, z. B. Ingering — Gotsthal — Pölsthal sehr häufig. Cirsium Wankelii Reichart (heterophyllo-palustre Wank. Wim.) in der Ingering unterhalb des Jägerhauses. Stimmt mit der Reichenbach'’schen Abbildung ganz genau überein, weicht jedoch von dem vom Prof. Reichardt gefundenen Exemplare ziemlich ab, so dass ich letzteres im ersten Momente fast für einen Bastart aus CO. heterophyllum und Erisitholes angesehen hätte. Cirsium hybridum Koch (palustri-oleraceum Näg.) am Fusse des Grimming unterhalb Nieder-Stuttern in einem Exemplare. Carduus Personata Jacg. am Pölsbache, in der Ingering, im . Gotsthale. Centaurea stenolepis Kern. in Alpenthälern. Ich bin fast überzeugt, dass die Cent. Phrygia Strobls auch hieher gehöre. Hieracium staticaefolium Vill. steigt, bis etwa 5000 Fuss unter den Hochgolling hinauf. Hieracium albidum Vill. auf der Hochalpe stellenweise. Campanula Scheuchzeri Vill. auf dem Premstein, Hochalpe ete. Gentiana frigida Häncke vom Hirschfeld über den Zinken bis auf den Reichart, dann am Bösenstein und Hochgolling. Gentiana Kochiana Perr. et Song. = excisa Presl hier nicht selten. Pulmonaria mollis Wolff im Steinmüllergraben des Zinken. Veronica urticaefolia Jacgq. an der Tauernstrasse gegen Trieben zu häufig. Veronica alpina L. (nach Maly blos auf Kalk) kommt vor auf der Hochalpe, auf dem Zinken und wohl häufiger. Arctostaphylos alpina Spr. auf dem Hirschfeld, Zinken Vaccinium uwliginosum L. sehr häufig auf Torfmooren der Enns bei Lietzen. Archanmgelica officinalis dürfte am Thalbache bei Schladming vor- kommen; doch konnte ich — weil jenseits desselben — die gesehenen Pflanzen nicht untersuchen, sie waren sehr stark entwickelt, P* \ 110 Versammlung am 8. November 1876, Imperatoria Ostruihium L. auf der Hochalpe, am Zinken, wahr- scheinlich überall verbreitet. Rhodiola rosea L. auf der Hochalpe, am Zinken, Hirschfeld. Sedum annuum L. auf Felsen oberhalb St. Marein am Fusse der Hochalpe. Saxifraga Aizoon auf dem Hirschfeld, Reichart (typische Form). 5. muscoides Wulf und androsaceaL. vom Zinken bis zum Golling nicht selten. Ranunculus glacialis L. vom Hirschfelde über den Muranger Kogel bis zum Reichart, auch am Bösenstein. Arabis arenosa Scop. steigt bis auf den Gipfel des Reichart hinauf. Cardamine alpina Willd. am Abfalle des Grossen Reichart gegen die Ingering nicht selten. Hypericum humifusum L. auf Wiesen und am Waldrande oberhalb St. Marein, im Ganzen spärlich. Circaea alpina in Alpenthälern überall gemein. Dryas octopetala L. auf dem Hirschfeld, Zinken, Muranger Kogel, vielleicht häufiger noch als ich sie notirt habe. Spirea salicifolia L an Wiesenrändern hinter St. Marein, auf dem ' Wege nach Seckau, sehr häufig in der unteren Ingering. Herr Dr. Franz Löw besprach die British Gall-Inseets by Albert Müller. Basel 1876. Herr Secretär A. Rogenhofer theilte den Inhalt eines Sriefes des Herrn Baron Ransonnet aus Nussdorf am Attersee mit, welcher über das massenhafte Erscheinen des Kohlweiss- lings (Pieris brassicae L.) längs dem See-Ufer am 29. Juli 1876 und wiederholt am 16. August berichtet. Ferner zeigte derselbe und übergab für die Gesellschafts- Sammlung einen durch Vermittlung des Mitgliedes Herrn F. Ronniger acquirirten 13 Cm. im Querschnitt haltenden, circa 36 Jahre alten Stammabschnitt von Ilex Aquifolium L., vom östlichen Ufer des Traunsees in der Nähe von Gmunden herrührend. J. C. v. Pittoni. 111 Der Herr Vorsitzende legt eine Mittheilung des Herrn J. C. Ritter von Pittoni, k. k. Truchsess, vor: Erfahrungen über die Anwendung des Schwefel- kohlenstoffes gegen Insectenfrass in naturhistorischen Sammlungen. Ich habe in Dr. A. Skofitz’s österreichischer Zeitschrift, VIIL. Jahr- gang 1858, p. 300 die von dem nun verstorbenen Botaniker Rene Lenormand zu Vire (Calvados) in Frankreich zuerst in Anwendung gebrachte Methode mit Schwefelkohlenstoff, die in Herbarien leider nur zu oft sich einnistenden In- secten und deren Eier zu vertilgen, veröffentlicht. Seither sind achtzehn Jahre vergangen, während welchem Zeitraume sich diese Methode bei mir, und mehreren meiner botanischen Freunde vollkommen bewährt hat, jedoch wegen des Kostenpunktes den der hiezu nöthige Apparat verursacht, noch immer nicht so allgemein in Anwendung kam, als sie es ver- dient. Da ich durch die Erfahrung belehrt, manche Verbesserung an der Vor- richtung angebracht, halte ich es für angezeigt, diesen Gegenstand neuerdings in Anregung zu bringen, und die Botaniker aufmerksam zu machen, dass man ein Herbar, welches vom Wurmfrass angegriffen ist, durch Anwendung von Schwefelkohlenstoff weit schneller und weniger gefahrvoll retten wird, als selbes bei einiger Ausdehnung durch Vergiftung jeder einzelnen Pflanze mit Sublimat- auflösung geschehen kann. Verbessert mit meinen Erfahrungen will ich nun neuerdings den Apparat beschreiben. Ich liess eine Kiste von weichem Holze, 4 Fuss 9 Zoll lang (= 1 Meter 50 Cm.), 2 Fuss 6 Zoll hoch (= 80 Cm.), 1 Fuss 7 Zoll breit (= 50 Cm.) gut verzapft anfertigen, und von innen mit dünnen, sorgfältig an einander ge- lötheten Zinktafeln ausfüttern, um jede Ausströmung zu verhindern. Der bewegliche abzuhebende Deckel wird ebenfalls im Innern mit Zinktafeln ausge- füttert, erhält jedoch nach meiner neuerlichen Angabe einen abwärts gebogenen, zollbreiten (2!/, Cm.) Ansatz von Zinkblech, welcher in eine an die Kiste angelöthete Rinne von Zink passt, die mit Wasser gefüllt dazu dient, dass der entwickelte Dampf hermetisch abgeschlossen ist, und nicht entweichen kann. Der innere Raum der Kiste wird, nachdem sie mit Zinkblech ausgefüttert ist, in zwei Theile nach der Breite getrennt, deren einer zur Aufnahme des Schwefelkohlenstoffes bestimmt ist und nur 4 Zoll (10%, Cm.) im Lichten Breite hat. Diese Trennungswand ist aus dünnem Holz, sie reicht nicht bis zum Boden der Kiste, sie lässt einen Raum von !/, Zoll (1!/, Cm.) frei, ebenso langt sie nicht bis zum oberen Rande, wo sie einen Raum von 1 Zoll (2!/, Cm.) frei lässt, damit die sich nach dem Schluss der Kiste entwickelnden Dämpfe freie Strömung in die grössere Abtheilung der Kiste haben können. 112 Versammlung am 8. November 1876. Die grosse Abtheilung fasst 10 bis 12 Pakete meines Herbars, die unterste Reihe von 6 Paketen, ruht auf einem gitterartigen Einsatze von Holz, der vom Boden ungefähr 1 Zoll (21), Cm.) absteht, die zweiten 6 Pakete auf einem ebensolchen Einsatze, der in der Mitte der Kiste angebracht ist, so dass die Dämpfe rundum in die nicht geschnürten Pakete eindringen können, und das Schwefelkohlenstoffgas leichteren Durchgang babe. Die kleinere Abtheilung der Kiste wird mit feinen Hobelspänen gefüllt, die ganz leicht aufeinander gehäuft, und nicht gepresst werden. Ist der Apparat so vorgerichtet, sind die Pflanzenpakete in der gehörigen Lage, so giesst man schnell auf die Hobelspäne 8 Loth — (14 Dekagramm) Schwefelkohlenstoff, was der leichten Entzündbarkeit des Stoffes wegen, bei Tag geschehen muss. Der Deckel wird sogleich und schnell von zwei Personen geschlossen, die Rinne mit Wasser gefüllt und untersucht, ob nicht etwa irgend- wo, trotz aller Vorsicht, Dämpfe ausströmen, die sich sogleich durch den heftigen widerlichen Geruch verrathen würden. Zu bemerken ist noch, dass die Kiste genau wagrecht am Fussboden stehen muss, bevor man sie benützt, damit das Wasser in der Rinne gleich vertheilt bleibt. An der Wasserrinne muss an einer Ecke ein ganz kurzes Rohr eingelöthet werden, das mit einem Korkstöpsel ver- schlossen wird, damit nach Ablauf der Zeit, ehe die Pakete aus der Kiste ge- nommen werden, das Wasser abgelassen werden kann, weil sonst die Pakete durch das schnelle Abheben des Deckels durchnässt werden könnten. Ist nun die Kiste geschlossen, so entwickeln sich im Innern die Schwefel- kohlenstoffdämpfe, je wärmer die äussere Temperatur ist, desto schneller durch- dringen sie die Pakete, alle Larven, Käfer und die Eier derselben werden getödtet, was wir durch vielfältige Versuche erprobt haben. In einem geheizten Zimmer, bei einer Temperatur von 10°0R. (12!/, Celsius), kann man auch im Winter die Reinigung der Herbare vornehmen. Hat man die Kiste auf dem Hausboden stehen, so ist das Frühjahr abzuwarten. Bei grossen Museen sollte jedoch stets eine kleine Stube dazu bestimmt sein, diese Kiste in Verwendung zu bringen, denn nicht allein für Pflanzen könnte sie verwendet werden, Vögel, kleinere Thiere, Insectenladen können ebenso gut vor Larven und Eiern geschützt werden, die in Sammlungen oft so grossen Schaden verursachen. Zur Vertilgung der Insecten in den Herbarien genügen nach meiner Erfahrung vier Tage. Nach dieser Zeit lässt man das Wasser aus der Rinne ablaufen, hebt schnell den Deckel ab, schnürt die Pakete etwas fester, und lässt sie unter Zutritt der Luft drei bis vier Stunden in demselben Raume ausser der Kiste liegen. Der Geruch wird dann grösstentheils verflogen sein und man kann die Pakete, wie früher, in sein Herbar einordnen. Auch das grösste Herbar ist mit dieser Art im Laufe eines Sommers von Insecten zu reinigen, und man hat die für manche so gefährliche Vergiftung mit Sublimatlösung nicht nöthig. Nur muss man Acht haben, neue Acquisitionen in das Herbar nicht früher einzutheilen, bevor man sie nicht auf oben an- geführte Art von Insecten gereiniget hat. G. 6. v. Pittoni. 113 Würden bei zoologischen Museen luftdicht verschliessbare Kammern ein- gerichtet, so könnten, wie schon bemerkt, viele naturhistorische Gegenstände, die dem Mottenfrass unterworfen, vollkommen durch die Anwendung des 'Schwefelkohlenstoffes gerettet werden. Auch Reisende in wärmeren Klimaten, welchen oft die mit vielen Be- ‚schwerden und Aufopferungen gesammelten naturhistorischen Gegenstände zu (Grunde gehen, könnten den Schwefelkohlenstoff mit Vortheil verwenden. Der Schwefelkohlenstoff gewährt ferner ein vortreffliches Mittel zum "Schutze gegen Mottenfrass bei Pelzwerk; ich bin auch überzeugt, dass durch ihn bei Schafwollstoffen, Wollentuch, Teppichen, der Mottenfrass ganz hintan- gehalten‘ werden könnte. Würden z.B. in Montur-Magazinen Kammern von ‘Zinkblech, die luftdicht abzuschliessen wären, hergerichtet, so könnten auf einmal grosse Quantitäten von Monturen untergebracht und in drei bis vier Tagen ‚so von Motten und deren Eiern gereiniget werden, dass man lange Zeit diese |Procedur nicht zu erneuern brauchte. Was endlich den Kostenpunkt betrifft, so ist der Schwefelkohlenstoff, da ‚er im Grossen zu verschiedenen technischen Zwecken angefertiget wird, nicht ‘besonders theuer, 100 Kilo sind fast überall mit cirea fl. 90 ö. W. zu kaufen, ‘so dass die für oben angegebene Kiste nöthige Quantität von 8 Loth oder 14 Dekagramm nicht höher als auf 13 bis 15 kr. zu stehen kommt. Eine solid aus ausgetrocknetem Fichtenholz angefertigte Kiste kann auf ungefähr fl. 30, die Fütterung mit Zinkblech eingerechnet, zu stehen kommen, ‚ihre Dauer ist bei gehöriger Schonung gegen Beschädigung von Aussen auf (viele Jahre. Mein Apparat ist bereits achtzehn Jahre im Gebrauche, und kann ‘sich auch noch einmal so lange tauglich erhalten. Derselbe berichtet ferner über das folgende Werk unter "Vorweisung desselben: Die wichtigsten essbaren, verdächtigen und giftigen Schwämme in natur- -getreuen Abbildungen auf 12 Tafeln von Dr. Friedrich Wilhelm Lorinser, ‚zusammengestellt im Auftrage des k. k. niederösterreichischen Landessanitäts- ‘Tathes. Wien 1876. Verlag von Eduard Hölzel. Preis 5 fl. Zum Schlüsse wird das Resultat des Scerutinium bekannt ‚gegeben. Es erscheinen als Ausschussräthe gewählt, die Herren: Bergenstamm Julius v. ı Pelzeln August v. Haimhoffen Gustav, Ritter v. | Peyritsch Dr. Johann. Halacsy Dr. Eugen. | Reichardt Dr. Heinrich. 'Jeitteles Ludwig. Reuss Dr. A, Ritter v. ‚Mayr Dr. Gustav. 114 Versammlung am 6. December 1876. > Versammlung am 6. December 1876. Vorsitzender: Herr Professor Dr. Julius Wiesner. Neu eingetretenes Mitglied: Px T. Herr als Mitglied bezeichnet durch pP. EoH Aberle Dr. Karl, k.k. Prof. und Regierungs- : rath in Salzburg . .... 2...2.0.202 Dr. A. Petter, A. Rogenhofen Eingesendete Gegenstände: Lichenes exsiccata (Fortsetzung) von Herrn F. Arnold. Der Herr Vorsitzende macht Mittheilung von den äusserst werthvollen Geschenken, welche Herr Oberlandesgerichtsrath Karl Ritter von Schreibers der Gesellschaft mit dem grössten. Theile der botanischen Prachtwerke Nicolaus Freiherr von Jac- quin’s (siehe Seite 118) gemacht. Der Ausschuss der Gesellschaft hat dem grossmüthigen Spender eine Adresse yotirt und auch die Versammlung möge durch Erheben von den Sitzen ihrem Danke Ausdruck geben. Er ersucht sodann die Herren J. Kaufmann, J. Kolazy ‘und M. Müllner das Scrutinium über die zur Wahl von sechs Vicepräsidenten abgegebenen Stimmzettel vorzunehmen. Herr Custos A. v. Pelzeln berichtete über eine weitere Sendung von Vögeln aus Ecuador. (Siehe Abhandlungen.) Herr Josef Erber sprach über die Lebensweise von Siren lacertina in der Gefangenschaft. Ich erlaube mir, der hochgeehrten Versammlung ein Thier vorzuzeigen, welches, soweit mir bekannt ist, in Wien noch nicht lebend gesehen wurde. Es ist dieses der sogenannte Armmolch, Sören Lacertina. L Dieses Thier erhielt ich durch Vermittlung des Herrn Director Dr. Stein- dachner mit sieben Exemplaren von Triton dorsalis, von einem aus Texas in’ seine Heimat zurückkehrenden Schweizer, welcher diese acht Thiere, angeblich aus Texas, mitbrachte. Die Tritonen sind mir leider alle zu Grunde gegangen, Josef Erber. ; 115 und kann ich nur mehr über die Lebensweise von Siren in der Gefangenschaft, seit 16. April 1875 Einiges berichten. Bei der Uebernahme war Siren kaum 4 Zoll lang, und ungefähr so dick wie eine Federspule. Füsse und Kiemen ' waren ihm von den Tritonen vollkommen ausgerissen und abgefressen, statt dessen sah man nur Vertiefungen im Körper. Ich gab das Thier separat in ein Behältniss, versorgte es täglich mit ‚frischem Wasser, hielt es überhaupt sehr rein, fütterte es mit kleingeschnittenem, 'rohem Rinderherz, welches es sehr gerne verzehrte, und hatte schon Mitte Mai das Vergnügen, ganz kleine Stümpchen als Anfänge der Füsse entstehen zu sehen, bald darauf bildeten sich auch Anfänge der Kiemen. Das Thierchen nahm sichtlich zu, und war anfangs Juni schon um 1 Zoll länger, und bedeutend dicker geworden, war überhaupt sehr lebhaft, bei Witterungswechsel stets sehr unruhig, so zwar, dass, als einst in der Nacht heftiges Gewitter war, ich meinen Siren Morgens nicht mehr in seinem Gefässe fand. Ich suchte das Thier im ganzen Locale, und fand es erst, nachdem ich einen Kasten wegrückte, zwischen Diele und Mauer, halb vertrocknet, mit Staub bedeckt, fest eingekeilt. Ich hielt Siren, da er kein Lebenszeichen mehr von sich gab, für verloren, wollte ihn aber doch im Spiritus aufbewahren, und suchte ihn zu reinigen, indem ich ihn ins Wasser warf. Nach kurzer Zeit bewegte sich das Thier, und häutete sich vollkommen ab. Ich gab ihm sogleich frisches Wasser, er häutete sich fort und fort, ich wechselte das Wasser oft, und immer wurde dasselbe trüb und voll mit Hautresten. Im Verlaufe des Tages nahm das Thier wieder Nahrung wie früher, und es schien dieser Ausflug ins Trokene ihm sehr gut gethan zu haben. Sehr häufig, wenn ich ihm frisches Wasser gab, wusste es mir aus dem Gefässe heraus zu springen, und mich nimmt es Wunder, dass es sich bei dem oft mehr denn zwei Fuss hohen Falle auf Steinplatten nie beschädigte, und stets munter und frisch blieb. Im August vorigen Jahres, theilten sich an den Fussstummeln bereits die Zehen ab, auch waren die Kiemen fast vollständig wieder nach- gewachsen. Im October fing das Thier an, jede Nahrung zu verschmähen, war aber den ganzen Winter hindurch, wo ich es kalt stehen liess, stets verhältniss- mässig lebhaft. Ich versuchte es im warmen Zimmer, das Thier fing aber zu kränkeln an, das Wasser war stets trübe, und ich stellte es wieder kalt. Erst Anfangs Mai dieses Jahres fing das Thier wieder Nahrung zu nehmen an, und zwar immer mit Vorliebe rohes Herz; kleine Regenwürmer, Qulex-Larven, Gamarus ete. nahm es wohl, aber, besonders wenn es Regen- würmer frass, wurde es stets mehrere Tage krank, das Wasser war stets trübe, und das Thier träge. Gegenwärtig misst das Thier 91/, Zoll, nimmt wieder seit Ende Sep- tember keine Nahrung, ist, wie die hochverehrte Versammlung sich überzeugen kann, vollkommen in allen seinen Theilen entwickelt, und hoffe ich, dasselbe wohl noch einige Zeit zu erhalten. Im Jahre 1825 erhielt Herr Patrik Neill in Edinburg ein Siren aus Süd Carolina, und berichtet darüber in den „Notizen aus dem Gebiete für Natur Z. B. Ges. B. XXVI. Sitz.-Ber. Q 116 } Versammlung am 6. December 1876. m und Heilkunde* Band XXI, 1828, und Band XXXII, 1832. Sein Thier war 1!/, Fuss lang, und ist in den Zeitraum von sechs Jahren um 3 Zoll gewachsen. Er hielt das Thier in einem Holzbehälter mit schlammigem Wasser, gab’ ihm Würmer und Fische zur Nahrung, unter letzteren hauptsächlich Stichlinge, was mir etwas zweifelhaft erscheint, und es ging ihm zu Grunde, weil es sich aus dem Behältnisse losschnellte, und auf dem Fussboden mit eingetrockneten Kiemen aufgefunden wurde. Diese Notiz ist auch in „Brehm’s Thierleben“ kurz wiedergegeben. Von einer Stimme bemerkte ich bei diesem Thiere nichts. Nur wenn es sich auf Minuten über dem Wasser hält, oder wenn es während des Ab- wässerns ohne Wasser ist, stösst es schnell hintereinanderfolgende, klappernde Laute aus, ungefähr wie Schwalben, wenn sie Insecten haschen. Mein Süren verträgt schlammiges Wasser nicht, sondern sucht demselben auf jede Weise zu entgehen, dies scheint nicht zu erweisen, dass das Thier in seinem Vaterlande im Schlamme vorkommen und leben soll. Sie scheinen sich aber überall den Verhältnissen anzupassen, wie denn überhaupt die Lebens- fähigkeit dieser Thierklasse eine unglaubliche ist. Ferner demonstrirte er lebende Geburtshelferkröten Alytes obstetricans, welche ihm von Dr. Egyd Schreiber aus Görz m Juni dieses Jahres ohne nähere Angabe des F'undortes mit- getheilt wurden. Sie werden mit rohem Rinderherz und Mehl- würmern gefüttert. Herr Professor Dr. H. W. Reichardt besprach folgende’ Arbeit: Vergleichende Zusammenstellung der gebräuchlicheren Pflanzensysteme und statistische Uebersicht der Artenzahl und Verbreitung der Ordnungen (Familien) der lebenden und fossilen Gefässpflanzen von Dr. Carl Aberle. Wien 1877. Verlag von Friedrich Beck. | Herr Dr. Emil v. Marenzeller legte eine eingesendete Abhandlung von Dr. R. Bergh in Kopenhagen vor: Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. IV. (Siehe Abhandlungen.) Derselbe demonstrirte drei lebende, jugendliche japanische Riesensalamander (Cryptobranchus japonicus v. d. H.), welche von Herrn Dr. Richard Ritter von Drasche auf seiner Welt- Julius Wiesner. 117 reise in Japan acquirirt und wohlbehalten nach Wien gebracht worden waren. Sie befinden sich seit dem 21. November im Besitze des k. k. zoologischen Hofcabinetes, welchem Dr. von Drasche dieselben zum Geschenke gemacht. Das grösste Exemplar misst 44:5 Cm., die beiden kleineren sind je 36 und 32 Cm. lang. Da Fische in der gegenwärtigen Jahreszeit schwer beizustellen sind, so erhalten sie rohes Rinderherz; doch nehmen sie bis jetzt diese Nahrung nicht freiwillig, sondern müssen förm- lich geatzt werden. Fernere Berichte sollen folgen. Herr Theodor von Weinzierl berichtete über das Vor- kommen des Phloroglucins im Pflanzenreiche. Der Herr Vorsitzende sprach über einige neue das Chlorophyll betreffende Fragen. Zum Schlusse machte der Vorsitzende das Ergebniss des Scrutiniums bekannt. Es wurden gewählt: Zum Präsidenten: Se. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo- Mannsfeld. Zu Vice-Präsidenten für das Jahr 1877 die Herren: Brunner von Wattenwyl Karl. Kornhuber Dr. Andreas, Hauer Franz Ritter von. Pokorny Dr. Alois. Mayr Dr. Gustav. | Reichardt Dr. Heinrich. IN. [ch ri inc’hit. Fine Käfersammlung, bestehend aus 1600 europäischen und über 200 exoti- schen Arten in Schachteln ist billig zu verkaufen. Nähere Auskünfte werden ertheilt: Wien, 1., Postgasse 6, IV. Stock, Thür 8 oder IX., Hörlgasse 15, II. Stock, Thür 34. ANHANG. Werke, welche der k. k. zool.-botan. Gesellschaft im Jahre 1876 geschenkt wurden: Geschenke des Freiherrn Felix von Thümen. Hoffmann G. F. Botanisches Taschenbuch für 1791. Erlangen. Swartz Claus. Dispositia sistemat. muscor. frondosor. Sueciae. Erlangen 1798. Q* 118 Anhang. Voit Dr. J. @. W. Historia Muscorum frondosorum. Nürnberg 1812. Necker. Methodus muscorum. Mannheim 1771. Gmelin J. F. Enumeratio stirpium agro tubingensi indigenorum. Tübingen 1772. Ruppius Heinr. Bernh. Flora Jenensis. Frankfurt 1726. Sprengel Curt. Florae Halensis tentamen novum. Halle 1806. Wallroth Fr. Wilh. Annuus botanicus sive supplementum tertium ad Curt Sprengelii flor. Hallensen. Halae 1815. Reliquae Houstounianae. Nürenberg 1794. Schimper W. C. Muscorum chilensium species novas Sept. 1836. Wolf J. F. Dissertatio inauguralis de Lemna 1801. Hessler Carol. De Timmia muscorum frond. genere. Göttingen 1822. Nees v. Esenbeck. Ueber die Gattungen Calicanthus, Merattia, Punica. Reinwardt & Hornschuh. Museci frondosi javanici. Hacquet Balth. Plantae alpinae carniolicae. Viennae 1782. Geschenk des Herrn J. Wiesbauer. Dichtl Alois. Index alphabeticus ad Friesii Epierisin generis Hieraciorum. &eschenk des Herrn Dr. A. von Plason. Commission du Phylloxera de l’Institut de France. Instruction pratique sur les moyens a employer pour combattre le Phylloxera et specialment pendant l’hiver. 1876. Geschenke des Herrn Custos A. Rogenhofer. Zeitschrift für Tirol und Vorarlberg. Herausgegeben vom Ferdinandeum. I. Band 1825. | Berichte über die Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Berlin 1845. Francis Walker. Notes on Chaleidiae. London 1871—1872. Part 1—A. Redtenbacher Ludwig. Die Gattungen der deutschen Käferfauna. Wien 1855. Nees ab Esenbeck. Das System der Pilze und Schwämme. Würzburg 1807. Geschenk des h. k. k. Ackerbau-Ministeriums. Cobelli Ruggero. La Pavonia Maggiore Roveredo 1875. Geschenke des Herrn Oberlandesgerichtsrathes €. Ritter v. Schreibers. Jacquin N. J. Oxalis Monographia iconibus illustrata. Viennae 1794. 40. — Fragmenta botanica 1809. fol. — Plantarum rariorum horti caes. Schoenbrunnensis descpt. et icones. 1797. sale Yols I IY: — Flora austriaca. Viennae 1796. fol. Vol IV. — lIcones plantarum rariorum. Vind. fol. 1791—1793 p. p. Jacquin J. Eclogae plantarum. Vol I et II. Vindob. 1811—1844 fol. Anhang. 119 Geschenke von den Herren Verfassern: Snellen van Vollenhofen 8. C. Pinacographia Part II. Abl. 1. Preudhomme de Borre A. La possibilite de la naturalisation de la Lepti- notarsa decemlineata Sept. 1875. Schaufuss Dr. L.W. Pseudanthropos fuliginosus Schauf. eine neue Chimpanse- Varietät. Dresden 1875. Knauer Friedrich Dr. Amphibien- und Reptilienzucht. Wien 1875. — Die alte Grenzscheide zwischen Thier- und Pflanzenwelt und deren Um- sturz durch die moderne Naturwissenschaft. Wien 1876. Graber Dr. Vitus. Die tympanalen Sinnesapparate der Orthopteren. Wien 1875. Stäl C. Enumeratio Hemipterorum 1. 3. 4. Stockholm 1870. 8°. 4. — Orthoptera nova descripsit C. St. _ 4 quadom africana. — Genera Tingitidarum Europae. — Recherches sur le systeme des mantides. _ * Horn { „ blattaeres. — DBoheman Carl Henrik. Thümen. Aphorismen über den sogenannten Generationswechsel der Pilze speciell der Uredineen. Teutsch Dr. G. D. Denkrede auf Carl Fuss. "Ross Dr. A. M. The forest trees of Canada. Toronto 1875. Molendo L. Bayerns Laubmoose. Leipzig 1875. Bolivar Ignacio. Apuntes cerca de la caza y conservacion de los Insectos. Madrid 1876. Marenzeller Dr. Emil v. Zur Kenntniss der adriatischen Anneliden. IJ. Bei- trag. Novicki Dr. Max. Beiträge zur Insectenfauna Galiziens. Krakau 1873. ‚PavesiP. Rapperto ala Ministro della marina contro la pesca dei Bianchetti. 1875. — Sul congresso dei naturalisti svizzeri 1875. — Contribution & l’histoire naturelle du genre Selache 1874. — Note araneologiche. Milano 1875. Hoffmann H. Phänologische Beobachtungen in Giessen 1875. "Morren Ed. Note sur le Drosera linata Labill. Bruxelles 1875. — Observations sur le procedes insectieides des Pinquiculs 1875. — Note sur le procedes insecticides du Drosera rotundif. 1875. — La theorie des plantes carnivores et irritables. 1875. — Charles de l’Escluse, sa vie e ses oeuvres. Liege 1875. — Correspondance botanique: Liste des jardins des Maeres et des musees botaniques du Monde. III. Edition. Liege 1875. Wiesner Dr. Jul. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Leipzig 1873. Manzoni A. J. Briozoi del plisane antico di Castrocaro. Bologna 1875. Müller Alb. Ueber das Auftreten der Wanderheuschrecke am Bielersee. 1 20 Anhang. Arbeiten des botanischen Laboratoriums der k. Universität Warschau. Heraus- gegeben von A. Fischer von Waldheim. Gerson da Cunha J. Notes on the History and antiquities of Chaul and Bassein. Bombay 1876. Thomas Dr. Fr. A. W. Beschreibung neuer oder minder bekannter Acroce- eidien. Dresden 1876. Malm A. W. Om Arionider och Limacinider i Zoologiska Riksmuseum. — Om en för den skandinaviska faunan ny Haj-art. — Om tva för den Skandinaviska faunan nya, egentligen tropisk-subtropiska fiskarter, hoilka förvaras uti Uddevalla Museum. — Om Monaecism hos fiskar. — Bidrag till kännedom om utrecklinge af Rajae. — Fyra föredrag vid de Skandinaviska naturforskarnas II. möte; Kjöben- havn 1873. — Om tva för den Skandinaviska faunnan nyon fiskarter. 1875. — Annulater i hafvet utmed Sverges vestkust och omkring. Göteborg 1874. Möhl Dr. Heinrich. Morphologische Untersuchungen über die Eiche. Cassel 1861. Dann 15 Broschüren mineralogischen und meteorologischen Inhaltes. Canestrini Giov. ÖOsservazioni aracnologiche. Padova 1876. Pelzeln August v. Bemerkungen gegen Darwin’s Theorie vom Ursprung der Species. Wien 1861. Report of the geological Survey of Ohio. V. II. Geology and Palaeontology. Part I Geology. Columbus 1874, von William Holden. Marietta, Ohio US. Kerner A. Die Vegetationsverhältnisse des mittleren und östlichen Ungarns und angrenzenden Siebenbürgens. Innsbruck 1875. I. und II. Lief. Brusina Spirid. Aggiunte alla Monografia della Campylaea della Dalmazia e Croazia. Borbäs Dr. Vincenz v. Bemerkungen über die Verbascum-Arten und Hybriden des Banates. Ross Dr. A. M. US. Centennial Exhibition 1876. Catalogue to illustrate the animal resources of the. Dominion of Canada, list of fur-bearing, useful and injurious animals and the native and migratory birds. Tommasini Mutius Ritter v. Sulla vegetazione dell’ isola di Veglia. Trieste 1875. Bonizzi Prof. Paolo. 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Parma 1875. — Avanzi di castoro infondi di capanne dell’ eta della pietra in Calerno. Dokoupil Wilh. Die Bauhölzer, ein Beitrag zur Kenntniss der Baumaterialien. | Bistritz 1876. (Von der Direction der @ewerbeschule in Bistritz.) Pavesi P. Marsupiali. — Gli aracnidi turchi. 1876. Mayr Dr. &. Die australischen Formiciden. 1876. "Staub Prof. Moritz. Zusammenstellung der in Ungarn im Jahre 1871 aus- geführten phyto- und zoophaenologischen Beobachtungen. Böttger Dr. Oskar. Bemerkungen über einige Reptilien von Griechenland und von der Insel Chios. Muhr Dr. Joseph. Die Mundtheile der Orthoptera. 1876. Marchesetti Dr. ©. Ricordi d’un viaggio alle Indie orientali. — Di un nuovo documento preistorico trovato nell’ India. Kurz Sulpiz. Preliminary Report on the forest and other vegetation of Pegu. N Caleutta 1875. Vom Record Department India office London. Schaufuss Dr. L. W. Nunquam otiosus. Zoologische Mittheilungen. Bd. I und Bd. I, p. 1—416. Aberle Dr. Carl. 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Loew (1850), welche ein Bild der damaligen Gallmücken-Literatur gibt, diese kritisch behandelt und den Grund _ zur Systematik dieser Familie gelegt hat. En Nicht nur die eigenthümlichen Pflanzendeformationen (Dipterocecidien), welche viele Gallmücken verursachen, sondern auch die Nachtheile, welche “einige Arten durch massenhaftes Auftreten dem Landwirthe zufügen und viele andere biologische Eigenthümlichkeiten haben fortwährend die Aufmerksamkeit der Beobachter rege gehalten und so häuften sich die Publicationen über diesen Gegenstand von Jahr zu Jahr. Obgleich nun diese Literatur grösstentheils in - Jahresberichten etc. gesammelt erscheint, so ist doch das Aufsuchen derselben für specielle Zwecke noch immer mit vieler Mühe, Schwierigkeiten und Zeit- aufwand verbunden. Mit dem Wunsche letztere zu beseitigen, haben wir es unternommen diese Uebersicht aller bezüglichen Leistungen zusammenzustellen und waren dabei bemüht durch zweckmässige Anordnung und Ausführlichkeit sr Er Anforderungen, welche an diese Vorarbeit gestellt werden können, zu ent- ‚uns dieselben zugänglich waren, Irrthümer zu sont B Den Herren Vorständen der Bibliotheken zu Berlin, München und Wien, sowie den Herren Dr. H. Loew, Prof. v. Siebold, Prof. Gerstäcker, Custos "Rogenhofer, Prof. G. Mayr, Prof. Brauer, Dr. F. Löw und vielen Anderen sind wir für ihr freundliches Entgegenkommen und die bereitwillige Unter- stützung bei Verfolgung unseres Zieles zu aufrichtigem Danke verpflichtet, den Wir uns hiemit auszusprechen erlauben. In den älteren botanischen Werken von Aldrovandi, Aymen, Bauhin, Clusius, Decandolle, Gouan, Guettard, Malpighi, Scheuchzer, 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. 1 > Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. ? % “ Tournefort, Vaillant, Weinmanun, Willdenow u. v. A. finden sich zwar viele Pflanzendeformationen, von denen man gegenwärtig weiss, dass sie durch” Gallmücken entstehen, beschrieben und abgebildet, da aber diese Missbildungen daselbst nur vom botanischen Standpunkte aus behandelt sind, oder über ihre Entstehung blos Vermuthungen ausgesprochen werden, so haben wir diese Mit- theilungen als nicht zur Gallmücken-Literatur gehörig angesehen. Dasselbe ist auch der Fall bei jenen Abhandlungen, welche sich blos mit der Eintheilung der Pflanzengallen in Gruppen je nach den Pflanzentheilen, auf denen sie vor- kommen, oder nach der Form u. s. w. ohne besondere Rücksicht auf die sie erzeugenden Thiere, beschäftigen, weil diese Arbeiten zu allgemein gehalten sind und daher nicht speciell auf irgend eine Insectenfamilie bezogen werden können.!) Die vorliegende Synopsis zerfällt in vier Hauptabschnitte: I. Uebersicht der Literatur. II. Uebersicht der Subfamilien, Genera und Species der Cecidomyidae. Itl. Uebersicht solcher Species, von denen man blos die Lebensweise der Larven kennt, deren Imagines aber noch unbekannt und un- beschrieben sind. IV. Verzeichniss der Nahrungspflanzen und anderer Aufenthaltsorte der Gallmücken. Die im ersten Abschnitte gegebene, nach Autornamen alphabetisch ge- ordnete Uebersicht der benützten Literatur soll auch dazu dienen, die Kürzungen sich öfter wiederholender Citate im zweiten und dritten Abschnitte verständlich zu machen. Der zweite Abschnitt enthält sämmtliche Gattungs- und Species-Namen der Cecidomyiden, in die beiden Subfamilien Zestreminae und Ceeidomyinae getrennt. Die Species sind in den betreffenden Subfamilien nicht nach Gattungen geordnet, sondern insgesammt alphabetisch aufgeführt, weil 1. von vielen Species die Beschreibungen so mangelhaft sind, dass daraus nicht erkannt werden kann, welchem Genus sie zuzuzählen sind; 2. viele Species-Namen existiren, ohne dass die diese Namen tragen sollenden Imagines bekannt wären, mithin auch die” Genera unbekannt geblieben sind und es 3. viele gleichnamige Species gibt, deren Aufsuchung durch Trennung in Genera jedenfalls erschwert würde. Die = nn ” 1] 1) Hieher gehören unter Anderen: & Kalchberg, Ueber die Natur, Entwicklungs- und Eintheilungsweise der Pflanzenauswüchse, Prag. 1828. i iR Hammerschmidt, Ueber die Eintheilung der Pflanzenauswüchse. Isis. 1534, p. 719. S Frauenfeld, Die Gallen. Sitzbr. Acad. Wien. 1855. Lacaze-Duthiers, Recherches pour servir ü l’histoire des Galles. 1853. : — Memoire sur l’alimentation de quelques insectes gallicolles et sur la production de la graisse,. 1854. 5 Quatrefages, Rapport sur un Memoire de M. Lacaze-Duthiers ect. 1854. 3 Czech, Neue Rintheilung der Pflanzengallen. 1858. F Haimhofen, Beobachtungen über die Menge und das Vorkommen der Pflanzengallen. V.z. b. Ges, 1558, p. 285. 2 = A R Synopsis Cecidomydidarum, 3 Gattung ist daher hinter dem Species-Namen in Klammern beigefügt, sollte sie unbekannt oder fraglich sein, ist dies an derselben Stelle ersichtlich gemacht. | Um die Citate derjenigen Publieationen, welche ausschliesslich biologischen _Inhaltes sind, besonders kennbar zu machen, liessen wir sie bei den betreffen- den Species erst nach der biologischen Notiz folgen, während alle jene Autoren, _ deren Arbeiten auch die Beschreibung des vollkommenen Insectes enthalten, zwischen dem Namen der Art und der Angabe über ihre Lebensweise stehen. b Was die Synonymie betrifft, so konnten wir sie nur so weit, als bei dem jetzigen Stande der Kenntniss dieser Dipterenfamilie möglich ist, ersichtlich machen. Es ist jedoch unzweifelhaft, dass unter den vielen ungenügend be- -schriebenen Arten, von denen man überdiess auch die Lebensweise nicht kennt, noch zahlreiche Synonyma verborgen sein werden. Diese Arten deren mangel- _ hafte Beschreibung ihr Wiedererkennen, ohne typische Exemplare zum Ver- gleiche zu haben, kaum möglich oder mindestens sehr zweifelhaft erscheinen lässt, haben wir zum Unterschiede von den ausführlicher beschriebenen mit einem 7 bezeichnet. Das den vierten Abschnitt bildende Verzeichniss der Nahrungspflanzen und Aufenthaltsorte der Gallmücken ist zugleich als Nachschlage-Register zu benützen, da die dort angeführten Zahlen auf die Gallmücken-Species verweisen. Schliesslich erlauben wir uns an alle Jene, welche Unrichtigkeiten oder Auslassungen in der vorliegenden Synopsis entdecken sollten, das Ersuchen zu ‚stellen, uns auf dieselben gefälligst aufmerksam machen zu wollen. Uebersicht der Literatur. ') Amblard, Note sur une galle du Tamarix brachystylis. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3, T. IV.. 1856, p. 169-172, pl. IV. _ Amerling, Ueber Asynapta lugubris auf Pflaumenbäumen. Lotos 1859, p. 60 und 140, pl. II. — Gesammelte Aufsätze aus dem Gebiete der Naturökonomie und Physio- kratie. Prag 1868. Enthält p. 141 einen Abdruck des vorigen Artikels. *Anonym, Observations sur la reproduction parthenogenesique chez quelques larves d’Insectes Dipteres par Mss. N. Wagner, Meinert, Pagenstecher et 3 Ganine. Ann. sc. nat. ser. 5, T. IV. p. 259—289, pl. XIII. und XIV. Ein Resume hievon in Ann. j : et Mag. nat. hist. ser. 5, T. XVII, p. 496—498. Apetz, Entomologische Notizen (Lebensweise von Campylomyza). Stett. Ent. Zeitg. 1849, T. X, p. 62. Bach, Ueber gewisse Veränderungen und Auswüchse an verschiedenen Pflanzen- theilen, welche durch den Einfluss der Insecten bewirkt werden. Natur und Offenbarung 1859, T. V, p. 250—263. 1) Die mit * bezeichneten Publicationen behandeln Larven-Anatomie und Metamorphose. 1* 4 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. *y. Baer, Bericht über eine neue vom Prof. Wagner in Kasan an Dipteren beobachtete abweichende Propagationsform. Bullet. Acad. Sc. 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Bergenstamm und Paul Löw. x ; 2, *Meinert, Endnu et par ord om Miastor, tilligemed bämaerkainenn om spiredan- nelsen hos en anden Cecidomyia-Larve og om aeggets dannelse 4 udvinkling i dyreriget overhovedet. ; Ibid. p. 225—238. : Ein Resum6 hievon in Ann. sc. nat. ser. 5. T. VI, p. 16—18. % Om en ny slaegt med ynglende larveform of Cecidomyiernes Familie. F Naturhist. Tidsskr. 3. Raek. 1871. T. VII, p. 463. B Om aeggets anlaey og udvinkling og Embryonets forste dannelse i Miastorlarven. x Ibid. 1872, T. VII, p. 345378, pl. XI. ; Moncreaff, Note on gall-mackers and their parasites, ; Newm. Entomologist, Lond. 1870—1871, T. V, p. 239. Morris, Observations on the development of the Hessian Fly. E Proc. Acad. Nat. Se. Philad. 1841. T. I, p. 66-68. — 1847. T. III, p. 233. — 1849, T. IV, p. 194. ’ B On the Cecidomyia destructor or Hessian Fly. - : Transact. Amer. Philos. Soc. 2. ser. 1843. T. VIII, p. 49—52. Motschulsky, Sur les Insectes utiles et nuisibles. St. Petersburg 1856. 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Be © * — Ueber die viviparen Gallmückenlarven. Ibid. 1865. T. XV, p. 106—118, pl. VII. Walker, List of speeimens of Dipterous Insects of the British Museum. Lon- ‘don 1848, Part I. — Catalogue of the Dipterous Insects collected at Sarawak, Bozupy Journ. Proc. Linn. Soc. 1856. T. I, p. 105. — Insecta Saundersiana. London 1856. — Inseeta Britanica, Diptera. London 1856, T. MI. Anmerkung. Fast alle von diesem Autor neu aufgestellten Species sind nicht nur un- ’ genügend, sondern, wie es scheint, nach trockenen Exemplaren beschrieben; da 3 auch von keiner die Lebensweise bekannt ist, so wird ein Wiedererkennen "der- - selben unmöglich sein. Walsh, Mr. Couper’s thorn-leaf gall. Canadian Entomologist 1869, T. I, p, 79—80. — On the Insects, Coleopterous, Hymenopterous and Dipterous, inhabiting the galls of certain species of willow. Proc. Ent. Soc. Philad. 1864. T. III, p. 543—644; 1866—1S67. T. VI, p. 223—229, 288. _ — The wheat midge. E Pract. Entom. Philad. 1866. T. 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Van der Wulp, Dipterologische Aanteekeningen Nr. 4, VIII Ceceidomyidae. Tijdschrift v. Entom. 1874. T. IX, p. 109—114. Zetterstedt, Insecta Lapponica, Lipsiae, 1840. — Diptera Scandinaviae, Lund, 1850, T. IX; — 1852, T. XI; — 1855, T. XH; — 1860, T. XIV. Il, Uebersicht der Subfamilien, Genera und Species, Fam. Cecidomyidae Schin. 1. Subfamilie Lestreminae Rad. a) Genera. Campylomyia Ztt. s. Campylomyza Mg. Campylomyza Meigen, S. B. I. 1818, p. 101, pl. HI, fg. 6-7. — Macquart, S.aB. I. 1834, p. 150, pl. IV. fg. 2. — Rondani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 369 und 373; — Prodromus I. 1856, p. 199 (Neurolyga und Campylomyza). — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3669 (Campylomyia). — Walker, I. B. IH. 1856, p. 61. — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 178. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 411. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 9, pl. I. > Catocha Haliday, Ent. Mag. I. 1833, p. 156. — Maequart, S. 3 B. II. 1855, p. 654. Rondani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 369; — Prodromus I. 1856, p. 198. — Winnertz, Stett. E. Z. VII. 1846, p. 20 (Macrostyla) ; — V. z. b. G. 1870, p. 19, pl. I. — Walker, I. B. II. 1856, p. 59. — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 177. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 412. Cecidogona H. Loew, Stett. F. Z. 1844, p. 324. — Walker, I. B. III. 1856, p. 58. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 413 (Lestremia). — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 22 (Lestremia). Lestremia Maequart, D. N. F. I. 1826, p. 173, pl. IV, fg.3; — S.aB.1. 1834, p. 157, pl. IV. fg. 6—7. — Meigen, S. B. VI. 1830, p. 308. — Rondani, II? Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 363 und 372; — Prodromus 1.1856, p. 195 (Lestremia, Mimosciara und Yposataea). Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 3 18 pet. [6 ) o - -] Jnlins Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. — Zetterstedt, D. Sc. X. 1851, p. 3767. — Walker, I. B. III. 1856, 57. — 0.-Sacken, M. D. ei I. 1862, p. 178. — Schiner, F. A. IM. ER p. 413. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 22, pl. H. Macrostyla Wtz. s. Catocha Hal. Micromyia Rondani, II Mem.Parma 1840; — Compendio 1846, p. 369 und 373: — Prodromus I. 1856, p. 198; — Atti Soc. Se. Nat. Milano II. 1860, p. 135. — Sehiner, F. A. II. 1864. p. 411 (Campylomyza). — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 18, pl. TI. Mimoseiara Rd. s. Lestremia Meg. Neurolyga Rd. s. Campylomyza Mg. Tritozyga H. Loew in O.-Sacken M. D. N. I. 1862, p. 178—179. Yposataea Rd. s. Lestremia Meg. b) Species. aceris Mg. (Campylomyza) g' 2. — N. Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 102; — VI. 1830, p. 271. — Maequart, S. 3 B. I. 1834, p. 151; — A. A. S. 1854, p. 8. — Zetterstedt, D. Se. IX. 1852, p. 3672. — Walker, I. B. III. 1856, p. 62. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 25. Lebensweise unbekannt. . aequalis Wtz. (Campylomyza) g'. — Deutschland: Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 12. Aus faulem Buchenholze gezogen. . albicauda Wtz. (Campylomyza) S 9. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 22. Aus faulem Holze gezogen. . albicornis Mg. (Campylomyza) g. — Deutschland. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 271. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 25. Lebensweise unbekannt. . albipennis Mg. (Lestr.) syn. Anarete canditata Hal. (teste Schiner F. A. II, p. 353, Anm.) . analis Wtz. (Campylomyza) g'. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. &. 1870, p. 11. Aus faulem Buchenholze gezogen. . antennata Wtz. (Campylomyza) Q. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 23. Aus faulem Holze gezogen. . atra Mg. (Campylomyza) g' 9. — Europa. \ Meigen, Class. I. 1804, p. 40 (Ceeidomyia atra); — 8. B. I. 1818, | p. 102; — VI. 1830, p. 271 (Campylomyza). — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou XIX. 1846, p. 15. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3670. — Schiner, F. A. Il. 1864, p. 412. — Winnertz, V.z. b. G. 1870, p. 25. Lebensweise unbekannt. f) & 1 » 10. 11. 12. 13. +1. 15. 16. Hm. ek ed Synopsis Uecidomyidarum, 19 atra WIk. (non Mg.) s. Campylomyza halteruta Zt. . bicolor Mg. (Campylomyza) g' 9. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 102; — VI. 1830, p. 271. — Macquart, S. & B. I. 1834, p. 151, pl. IV, fg. 2. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou XIX. 1846, p. 15. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3671. — Walker, I. B. III. 1856, p. 62. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 412. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 24. Lebensweise unbekannt. brevinervis Ztt. (Catocha) Q. — N. Europa. Zetterstedt, J. L. 1840, p. 828 (Sciara aprilina) ; — D. Se. X. 1851, p- 3770 (Lestremia brevinervis). — Walker, I. B. III. 1856, p. 60. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 29. Lebensweise unbekannt. carnea H. Lw. (Cecidogona) 2. — Europa. H. Loew, Stett. E. Z. V. 1844, p. 324. — Walker, I. B. III. 1856, p. 59, pl. XXIL, fg. 9. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 414. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 35. Lebensweise unbekannt. einerea Mcq. s. Lestremia leucophaea Mg. crassitarsis Wulp. (Catocha) 2. — Holland. Van der Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 113, pl. VIIL, fg. 2—3. Lebensweise unbekannt. defecta Wtz. (Lestremia) g' 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 33. Lebensweise unbekannt. fenestralis Rd. (Campylomyza). — Italien. Rondani, II“ Mem. Parma 1840, fg. 23—26 (Neurolyga). Lebensweise unbekannt. flavicoxa Wtz. (Campylomyza) g. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 15. Lebensweise unbekannt. flavida Wtz. (Campylomyza) Q 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 13. Aus faulem Buchenholze gezogen. flavipes Mg. (Campylomyza) Q' 2. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 102, pl. III, fg. 6; — VI. 1830, p. 271. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3672 (Camp. pallipes) — Walker, I. B. III. 1856, p. 62. — Schiner, F. A. U. 1864, p. 412. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 24 und 25. Lebensweise unbekannt. . flaviventris Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 21. Aus faulem Holze gezogen. 3* 20 20. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. 9. fusca Wtz. (Campylomyza) d. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 12. Lebensweise unbekannt. fusca Mg. (Lestremia) d' 2. — Deutschland. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 309. — Winnertz, V. z.b. G. 1870, p. 383. Lebensweise unbekannt. . fuseinervis Wtz. (Campylomyza) d' 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 19. Aus faulem Buchenholze gezogen. 92, fuseipes Mg. (Campylomyza) J'. — Europa. Meigen, S.B. VI. 1830, p. 272. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 25. Lebensweise unbekannt. 23. globifera Wlk. (Campylomyza?) g' 2. — England. Walker, I. B.III. 1856, p. 62, pl. XXIIL, fg. 3 und 3a. — Winnertz, V. z. b. @. 1870, p. 26. Lebensweise unbekannt. . halterata Ztt. (Campylomyza) Q. — Europa. Zetterstedt, D. Se. XI. 1852, p. 4351. — Walker, I. B. III. 1856, p. 62, pl. XXIII, fg. 35. (Camp. atra). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 412. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 26. Lebensweise unbekannt. 25. Kollari Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 23. Aus faulem Birkenholze gezogen. 26. lZatipes Hal. (Catocha) ZJ' 2. — Europa. Haliday, Ent. Mag. I. 1833, p. 156. — Macquart, S.a B. II. 1835, p. 654. — Winnertz, Stett. E. Z. VII. 1846, p. 20, pl. II, fg. 1—-2 (Macrostyla latipes); — 1852, p. 49; — V. z. b. G. 1870, p. 29. — Walker, I. B. III. 1856, p. 60, pl. XXIII, fg. 1. — SnuEz F. A. Il. 1864, p. 413. Lebensweise unbekannt. . lepida Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 14. Aus faulem Buchenholze gezogen. . lestremina Rd. (Lestremia). — Italien. Rondani, II“ Mem. Parma 1840 (Mimosciara). Lebensweise unbekannt. 28. leucophaea Mg. (Lestremia) g' 2. —Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 288 (Sciara) ; — VI. 1830, p. 308, pl. LxV, e fg. 16—17 (Lestremia). — Fabrieius, Sp. I. I. 1781, p. 411; —u E. 8. IV. 1794, p. 251 (Tipula juniperina); — 8. Ant. 1805, p. u ne Juniperinus). — Macquart, D. N. Fr. I. 1826, p. 173, pl. IV, fg. 3; — 8. a B. 1.1834, p. 158 (Lest. cinerea). — Blanchard, N. III. 1840, p. 574 (Lest. eineren). ZettorstentnD Synopsis Cecidomyidarum, 2 1851, p. 3768-und 3770; — XII 1855, p. 4891. — Walker, J. B. IH. 1856, p. 58, pl. XXII, fg. 8 und pl. XXX, fg. 7 (Lest. cinerea). — Schiner, F. A. II. 1364, p. 413. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 31. Lebensweise unbekannt. 29. Zucorum Rd. (Micromyia) g' 2. — Europa. Rondani, II Mem. Parma 1840, fg. 20—22; — Atti Soc. Sc. Nat. Milano II. 1860, p. 135, pl. IIB, fg. 2—4; — Arch. p. Zool. 1869, 2. Ser. I, p. 191. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 412 (Campylomyza). — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 27. Lebensweise unbekannt. + 30. Iuculenta Mg. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 271. — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 25. Lebensweise unbekannt. 7 3l. molobrina Rd. (Lestremia). — Italien. Rondani, II“ Mem. Parma 1840, fg. 16—19 (Mimosciara). Lebensweise unbekannt. 32. monilifera H. Lw. (Campylomyza) fossil. — H. Loew, Bernst. F. 1850, p. 32. . 35. munda Wtz. (Campylomyza) @. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 18. Aus faulem Holze gezogen. 7 34. nigra Blchd. (Lestremia). — Chile. - Blanchard, Gay hist. VII. 1852, p. 349. — Philippi, V. 2. b. @. 1865, p. 628. Lebensweise unbekannt. 35. obscura Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 19. Aus faulem Buchenholze gezogen. pallipes Ztt. s. Campylomyza flavipes Mg. 86. perpusilla Wtz. (Campylomyza) g'. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 15. Aus faulem Holze gezogen. 31. picea Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. °_ Winnertz, V. z. b. G. 1370, p. 20. Aus faulem Holze gezogen. 38. pumila Wtz. (Campylomyza) g'. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 11. . Die Larven leben in Pilzen. 39. rudis Wtz. (Campylomyza) @. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 16. Aus faulem Buchenholze gezogen. 22 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. + 40. scutellata Say (Campylomyza). — N. _ Amerika. Say, Journ. Acad. N. Se. Phil. 1823, p. 17. — Wiedemann, Auss. eur. Zwflg. I. 1830, p. 22. Lebensweise unbekannt. 41. sidneyensis Schin. (Campylomyza) 2. — »idney. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 9. Lebensweise unbekannt. 42. squalida Wtz. (Campylomyza) 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 16. Aus faulem Holze_ gezogen. + 43 sylvalis Rd. (Campylomyza). — Italien. Rondani, II Mem. Parma 1840 (Neurolyga). Lebensweise unbekannt. 44. sylvicola Wtz. (Campylomyza) @. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. @. 1870, p. 17. Aus faulem Buchenholze gezogen. 7 45. turmalis Rd. (Campylomyza). — Italien. Rondani, II“ Mem. Parma 1840 (Neurolyga). Lebensweise unbekannt. 46. valida Wtz. (Campylomyya) Sg 2. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 20. Aus faulem Holze gezogen. 47. vivida Wtz. (Campylomyza) g'. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 14. Die Larven leben in der Erde. 48. vittata Wtz. (Campylomyza) ©. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 17. Aus faulem Buchenholze gezogen. * 2. Subfamilie Cecidomyinae Rd. a) Genera. Angelinia Rd. s. Hormomyia H. Lw. Asphondylia H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21, fg. 24. — Winnertz, L. E. 1853, p. 187. — Rondani, Prodromus I. 1856, p. 199; — Stirp. Cee. 1860, p. 287 und 292 (Asphondylia und Phyllophaga). — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 176. — Schiner, F. A. II. 1864, D. 395. — Lioy, Class. 1863-64, p. 503 (Oylindrocera). Asynapta H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21, fg. 21 und 32. — Winnertz, L. E. 1853, p. 189. — Rondani, Stirp. Cec. 1860, p. 287 und 293 ° (Asynapta und Winnertzia). — O.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 177. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 405. Drachyneura oder Brachineura Rd. s. Spaniocera Witz. Synopsis Cecidomyidarum., 23 Bremia Rd. s. Diplosis H. Lw. rerdomyia Meigen, Illig.. Mag. II. 1803, p.: 261; — Class. 1804, p. 38; — 8. B. I. 1818, p. 9, pl. III, fg. 8-12. Das Genus Cecidomyia im Sinne Meigen’s ist ein sehr weiter Gattungsbegriff und nahezu von gleichem Umfange wie die jetzige Subfamilie Cecidomyinae, denn es umfasst alle von H. Loew (l. ce.) aufgestellten Genera dieser Subfamilie mit Ausnahme von Zasioptera und COlinorhyncha. Folgende Autoren haben die Gattung Cecidomyia in ihre Werke im Sinne Meigen’s auf- genommen: Latreille, Gen. crust. IV. 1809, p. 253. — Maequart, S. a B. I. 1834, --p. 159, pl. IV, fo. 10—11. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3673 (Ceeidomyza). — Walker, I. B. III. 1856, p. 73. Gegenwärtig wird die Gattung Cecidomyia nur mehr in der ihr von H. Loew gegebenen, viel engeren Begrenzung aufgefasst. Cecidomyia H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21, fg. 2, 3, 5, 7. — Ron- dani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 371 und 374; — Prodromus I. 1856, p. 199 und 200; — Stirp. Cec. 1860, p. 287, 292 und 294 (Cecidomyia und Dasyneura). — Westwood, Gard. Chron. 1847, p. 588 (Rhabdophaga). — Winnertz, L. E. 1853, p. 186. — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 175. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 369. Anmerkung. Bezüglich der Gattungen Rondani’s verweisen wir auf das von H. Loew und Schiner darüber Gesagte. Clinorhyncha H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21. — Rondani, Ild Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 372 und 375; — Prodromus I. 1856, p. 200; — Stirp. Cec. 1860, p. 288 und 294 (Ozirhincus, Ozy- rhyncus, Oxyrhynchus und Clinorhyncha). — Winnertz, L. E. 1853, p- 192. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 409. Colpodia Winnertz, L. E. 1853, p. 188. — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, | p- 176. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 401. Contarinia Rd. s. Diplosis H. Lw. Oylindrocera Lioy s. Asphondylia H. Lw. Dasyneura oder Dasineura Rd. s. Cecidomyia H. Lw. Diomyza Stephens, Illust. B. E. Haustellata, Suppl. 1846. — Schiner, & F. A. II. 1864, p. 410. "Diplosis H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 20, fg. 11, 25—27. — Ron- er dani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 371, 374; — Prodromus I. 1856, p. 200; — Stirp. Cec. 1860, p. 287 und 294. (Diplosis, Bremia, Contarinia und Phytophaga). — Winnertz, L. E. 1853, p. 187. — O.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 176. — Schiner, 5 F. A. II. 1864, p. 382. . ‚Dirhiza H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21. — Winnertz, L. E. 1853, p. 186. — Rondani, Stirp. Cec. 1860, p. 287 und 293. Epidosis H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21. — Roendani, II“ Mem. Parma 1540; — Compendio 1846, p. 370 und 374; — Prodromus I. 1856. ee Ne EIER ENE 24 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. p. 199; — Stirp. Cee. 1860, p. 287 und 293 (Porricondyla). — Win- nertz, L. E. 1853, p. 186 und 189. — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 176—177. — Schiner, F. A. II. 1364, p. 402. % Heteropeza Winnertz, Stett. E. Z. VII. 1846, p. 13; — V. z. b. G. 1870, p. 4, pl. I. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 410. ; Hormomyia H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 20. — Winnertz, L. E. 1855, p. 188. — Rondani, Stirp. Cec. 1860, p. 287 und 293 (Hormomyia und Angelinia). — O.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 176. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 396. Lasioptera Meigen, S. B. I. 1818, p. S8, pl. II. fg. 3—5. — Stephens, (Lasiopteryx). — Maequart, S. a B. I. 1834, p. 162. — Rondani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 372; — Prodromus I. 1856, p. 200; — Stirp. Cec. 1860, p. 288 und 294. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 21. -— Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3699. — Winnertz, L. E. 1853, p. 191. — Walker, I. B. IH. 1856, p. 132. — O.-Sacken, M. D.N.I. 1862, p. 175. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 406. Lasioptery« Steph. s. Lasioptera Me. Miastor Meinert, Naturh. Tidssk. III. 3. R. 1864, p. 106. — Schiner, V.z. b. G. 1865, p. 87. — H. Loew, Berl. E. Z. 1864, p. VIII — a V..2.bLG. 4870,,p41 52 pl. E . Anmerkung. Siehe die Anm, bei Miast. metraloas. Mrt. Monodicrana H. Loew, Bernsteinfauna 1850, p. 32. Oligarces Meinert, Naturh. Tidssk. 3 Raek. HI. 1865, p. 237. Anmerkung. Siehe die Anm. bei Miast. metraloas Mrt. Ozirhineus, Ozyrhyneus oder Oxyrhynchus Rd. s. Clinorhyneha H. Lw. Pero Meinert, Naturh. Tidssk. 1871, p. 463. Anmerkung. Siehe die Anm, bei Miast. metraloas Mrt. Phyjllophaga Rd. s. Asphondylia H. Lw. Phytophaga Rd. s. Diplosis H. Lw. Porricondyla Rd. s. Epidosis H. Lw. Pthabdophaga Westw. s. Cecidomyia H. Lw. Spaniocera Winnertz, L. B. 1853, p. 190 und 306. — Rondani, II Mem. Parma 1840; — Compendio 1846, p. 371 und 375; — Prodromus I. 1856, p. 200; — Stirp. Cec. 1860, p. 287 und 292 (Brachyneura). — N Schiner, F. A. II. 1864, p. 406. t Winnertzia Rd. s. Asynapta H. Lw. b) Species. rt 49. abrupta Wik. (Diplosis) g. — Eneland. Walker, I. B. III. 1856, p, 98. Lebensweise unbekannt. acarısuga Vall. Imago unbekannt v. Nr. 550. 51. 99. 54. 57. 258. 56. Synopsis Cecidomyidarum, 25 . acerina Gir. (Oecidomyia) 9. — Frankreich. Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1304. Die Larve lebt frei auf den Blättern von Acer Pseudoplatanus L. zwi- schen den Gallen von Oynips aceris. Verwdlg. daselbst. Macquart, A. A. 1851, p. 261 (Cec. pietipennis), aceris Shim. (Cecidomyia) g 9. — Illinois. Shimer, Trans. Am. Ent. Soc. I. 1868, p. 281. Die Larven erzeugen auf den Blättern von Hamamelis virginica L. ein- kammerige, konische Gallen, welche auf der Blattoberseite sitzen und sich unten öffnen. achilleae Inch. s. Horm. millefolii H. Lw. 52. acrophila Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 233. — Walker, 1. B. III. 1856, p. 82. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 375. Die Larven deformiren die gipfelstänudigen Blätter von Fraxinus ex- celsior L. zu hülsenförmigen Gehäusen. Verwdlg. i. d Erde. Mücke im Frühling. Macquart, A. A. S. 1854, p. 19. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 432. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 71. aethiops WIk. (Asphondylia) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 118. Lebensweise unbekannt. agilis Wtz. (Diplosis) 9‘. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1855, p. 265. — Walker, I. B. III. 1856, p. 110. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. Lebensweise unbekannt. agrostis Ftch. Imago unbekannt, v. Nr. 466. . albiceps Wik. (Diplosis) ©. — England. Walker, I. B. Ill. 1856, p. 99. Lebensweise unbekannt. albilabris Wtz. (Cecidomyia) Sg‘ 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 217. — Walker, ]. B. III. 1856, p. 78. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 375. Larven in faulem Buchenholze. Maecquart, A. A. S. 1854, p. 28. albimana Wtz. (Epidosis) 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 296. — Walker, I. B. Ill. 1856, p. 126. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. Larven in faulem Buchenholze. albipalpis Mg. (genus?) @. — Deutschland. Meigen, S. B. VlI. 1838, p. 22. Lebensweise unbekannt. . B. Ges. B. XXVI. Abh. 4 26 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. + 59. albipennis Mg. (Lasioptera) g'?. — Europa. i Meigen, Class. 1804, p. 40. pl. II, fg. 9. — 8. B. 1.1818, 9289, pl. II. fg. 5 (Cee.). — Maequart, S.& B.I. 1834, p. 163. — Walker, i I. B. III. 1856, p. 153. Lebensweise unbekannt. albipennis Wtz. s. Cec. saliciperda Duf. + 60. albipes WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. IIl. 1856, p. 100. Lebensweise unbekannt. 61. albitarsis Mg. (Epidosis) Q. — Europa. ei Meigen, S. B. VI. 1830, p. 268. — Macquart, S. a B. I. 1834, p. 161. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. — Winnertz, L. E. 1853, p. 297. — Walker, I. B. III. 1856, p. 127. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. 7 ‚Larven in faulem Holze. + 62. albonotata WIk. (Asphondylia) g. — England. — Walker, I. B. III. 1856, p. 118. Lebensweise unbekannt. 63. albovittata Wlsh. (Cecidomyia) Sg 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 620—623. — VI. 1866—1867, p. 227. — Am. Ent. I, 1869, p. 105. Larven gesellig als Inquilinen in den durch Cecidomyia un - hi coides, s.-rhodoides, s.-strobiliscus und s.-strobtlordes Wish., an verschie- denen Weidenarten erzeugten Blätterschöpfen. alismae (Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 712, führt diesen Namen mit dem Autor Winnertz bei einer Art an, welche auf Alisma Plantago L. Gallen erzeugen soll). Anmerkung. In den auf Gallmücken bezughabenden Publicationen Winnertz’s findet sich dieser Name nicht. Er wurde wahrscheinlich von Kaltenbach selbst gegeben. 64. amoena H. Lw. (Hormomyia) ©. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 31. — Sehiner, F. A. II. 1864, p. 401. 7 h) r. Lebensweise unbekannt. 65. ampla Wlk. (Hormomyia) Sg 9. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 120. Lebensweise unbekannt. 66. analis Wtz. (Epidosis) g'. — Europa. b, Winnertz, L. E. 1853, p. 300. — Walker, I. B. III. 1856, p. 128. — 7 Schiner, F. A. II. 1864, p. 403. E Lebensweise unbekannt. 67. angustipennis Wtz. (Colpodia) 2. — Dehtschlands Winnertz, L. E. 1853, p. 293. pl. I. fg. 29. pl. I. fg. 10. — Walker, E I. B. III. 1856, p. 124. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 409. Larven in faulem Buchenholze. Macquart, A. A. S. 1854, p. 28. er Ze 2 68. 69. 70. al. 4m. 1 73 74. E79. 76. 4 Synopsis Cecidomyidarum. 27 annulata Cost. (Lasioptera). — Italien. Costa, Ann. Acad. Nap. 1844, p. 109, pl. I. fg. 1. — H. Loew, L. E. 1851, p. 372. Lebensweise unbekannt. annulipes Wlsh. (Diplosis) 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, III, p. 629. Larven als Inquilinen in den Gallen von Cee. salicis-strobiloides Wish. annulipes Mg. s.? Diplosis centralis Wtz. annulipes Hıtg. s. Hormomyia piligera H. Lw. anthemides H. Lw. (Diplosis) Q' 92. — Deutschland. H.Loew, D.B.IV. 1850, p. 29 und 32. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 390. Die Larven leben in den Blüthenköpfen von Anthemis arvensis L. Macquart, P. H. III. 1856, p. 152. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 343. anthophila O. S. (Cecidomyia) g. — N. Amerika. Osten-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. II. 1868—1869, p. 302. Die Larven in deformirten Blüthenknospen ven Solidago. aphidimyza Rd. (Diplosis) d' 9. — Italien. Rondani, Ann. sc. nat. Bolog. 1847, p. 443. fg. 1—12 (Cecidomyia). — Atti Soc. Sc. Nat. Milano II. 1860, p. 289 (Bremia). Die Larven unter Aphiden auf den Blättern von Persica, Cerasus, Son- chus und Rosa. apticalis WIk. (Diplosis) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 107. Lebensweise unbekannt. arcuata Wtz. (Diplosis) d' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 256, pl. II, fg. 5. pl. III, fg. 6. — Walker, I. B. III. 1856, p. 96. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 386. Die Larven leben in den Blüthenköpfen mehrerer Syngenesisten, auch in faulem Holze und in Pilzen zugleich mit anderen Dipteren-Larven. Goureau, Ann. soc. ent. Fr. 1845, p. 88. — Macquart, P. H. II. 1856, p. 134 (Cec.? cardwi). — Perris, Ann. soc. ent. Fr. 1870, p. 181. arcuata WIk. (bis) s. Diplosis flexa WIk. argentata H. Lw. (Lasioptera). — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 39. Lebensweise unbekannt. argyrosticta Mg. s. Lasioptera rubi Heeg. artemisiae Bche. (Cecidomyia) S' 2. — Europa. Bouche6, N. I. 1834, p. 27. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 36. fg. 15. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. ü Die Larven leben in runden Blätterköpfen an den Triebspitzen von Artemisia campestris L., in deren Mitte sich eine eiföürmige Galle be- findet. Metamorphose daselbst. 4* 28 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. - Maequart, P. H. IH. 1856, p. 142. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 67. Anmerkung. Die von Kirchner (Lotos 1355, p. 133) angeführten Ion Blatt- und Stengelgallen gehören nicht zu dieser Art, s. Nr. 512. + 77. articulata WIk. (Diplosis) J. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 108. Lebensweise unbekannt. 78. arundimis Schin. (Lasioptera) SQ 2. — Oesterreich. Schiner, V. z. b. G. 1854, p. 175. — F, A. II. 1864, p. 408. ö Larven zahlreich in verkürzten Seitentrieben von Phragmites communis Trin., deren Inneres mit einer schwarzen Masse erfüllt ist, worin jede Larve für sich in einem Gange wohnt. Verwandlung daselbst im Frühlinge. EB Heeger, Sitzb. Acad. Wien 1856, p. 335. pl. L, fg. 1-11. — Frauen- $ feld, V. z. b. G. 1862, p. 1174. — Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1263. 4 — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 764. 79. aselepiadis Gir. (Diplosis) d 2. — Oesterreich. Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1303. Larven gesellig in den Fruchtkapseln von Vincetoxicum officinale Mönch (— Asclepias vincetoxieum L.) Verwandlung in der Erde. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 439. 80. asperulae P. Lw. (Cecidomyia) g' ®. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 13, pl. II. fg. 1. Die Larven erzeugen an den Triebspitzen und in den Blattachseln von Asperula tinctoria L. hanfkorn- bis erbsengrosse, weisse, N. Gallen, worin jede derselben in einer gesonderten Höhlung lebt. Ver- wandlung in der Erde. astragali H. Lw. Imago unbekannt, s. Nr. 592. atra Mg. s. Campylomyza atra Me. kn ERSTE ZTE ne 2% ee 7 81. atra Roser (genus?) — Württemberg. Roser, Corresp. Bltt.. württ. landw. Ver. 1840, p. 50. Lebensweise unbekannt. 7 82. atricapilla Rd. (genus?) 2. — Italien. E Rondani, Arch. p. Zool. I. 1869, p. 190. — Bullt. ne Ent. It. IL 1870, p. 59. Lebensweise unbekannt. + 83. atriceps WIk. (Diplosis) 9. — England. - ud ern Walker, I. B. III. 1856, p. 102. & Lebensweise unbekannt. & 84. atricornis Wlsh. (Diplosis) g'. — N. Amerika. E Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 628. Larven als Inquilinen in den Gallen von (ee. salicis-strobiloides Wlsh. 85. atrocularis Wlsh. (Diplosis) J 2. — N. Amerika. 4 Walsh, Proc. Ent. Soe. Phil. III. 1864, p.626—629; VI. 1866—1867, p. 227. 7 . 86. +87. 89. = .90. 94. Synopsis Cecidomyidarum. 29 Larven als Inquilinen in den Gallen von (ec. salicis-strobiloides Wish. und in einigen Cynipidengallen. : aurantiaca Wen. (Diplosis) S' 9. — Deutschland. Wagner, Stett. E. Z. 1866, p. 82. pl. IIL. fg. 17—22. Larven in den Aehren von Triticum und Secale gleichzeitig mit denen von Dipl. tritiei. Kby. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 738 und 741. aurantiaca Meg. (genus?). — England. Macquart, D.N.F. 1826, p. 172. — 8.&B.1.1834, p. 161. — Meigen, S. B. VII. 1838, p. 23. Lebensweise unbekannt. . auriceinceta H. Lw. (Lasioptera) J' 2. — Deutschland. H. Loew, D. B. 1V. 1350, p. 39. — Winnertz, L. E. 1853, p. 308. pl. IV, fg. 12. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 409. Larven an den Wurzeln von Festuca pratensis Hds. Metamorphose daselbst. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 747. aurora Mnh. (Diplosis) d ©. — Russland. Mannerheim, Mem. Soc. Nat. Moscou 1823, p. 182, pl. XX. Larven unter der Rinde abgestorbener Tannen. barbareae Crts. (Cecidomyia) g' 2. — England. Curtis, Gard. Chron. 1845, p. 400. Larven zu mehreren in gallenartig deformirten Blüthen von Barbarea vulgaris R. Br. Verwandlung in der Galle. . basalis WIk. (Cecidomyia) 9. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 88. Lebensweise unbekannt. . bedeguariformis Rdw. (genus?). — Deutschland. Rudow, Pfl. G. 1875, p. 87. Larven in mehrkammerigen Rosenbedeguar ähnlichen Gallen an Populus tremula L. (Siehe Nachträge). berberina Schrk. (Lasiopter«a). — Europa. Schrank, E. 1. A. 1781, p. 435 (Tipula). — Linne, S. N. 1788, p. 2828. — Schrank, F. B. III. 1803, p. 86. — Meigen, Class. 1804, p. 41 (Cee.). — 8. B. I. 1818, p. 90. — Macquart, S. & B. I. 1834, p. 163. — Schiner, F. A. II. 1364, p. 409. Larven in mehrkammerigen, höckerigen, rauhen, rothbraunen Gallen an den Zweigen zwischen den Dornen von Berberis vulgaris L. Verwand- lung in der Galle. Macquart, A. A. S. 1854, p. 5. — Kirchner, Lotos 1855, p. 242. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 18. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 68. betulae Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 234. — Walker, I. B. III. 1856, p. 85. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 381. 30 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Larven in den vorjährigen Kätzchen von Betula alba L., Metamorphose daselbst. Macquart, A. A. 8. 1854, p. 25. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 609. 95. bicolor Mg. (genus?) g', — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 98. — Macquart, S. a B. I. 1834, p. 162. — D. d. N. 1856, p. 172. Larven in verfaultem Kuhmiste. Bouche, N. d. I. 1834, p. 25. 96. bicolor Br. (genus?) ©. — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 54. Lebensweise unbekannt. 97. bipunctata Wtz. (Hormomyia) g. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 288. pl. IV, fg. 1. — Walker, I. B. II. 1856, p. 122. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 400. Lebensweise nicht sicher bekannt. Winnertz erhielt die Mücke aus einem Gefässe, worin sich Blätter von Fagus sylvatica L. mit Gallen der Hormomyia piligera H. Lw. befanden. ? Bremi, Monogr. 1847, p. 13 (Cee. tornatella). — Macquart, A. A. S. 1854, p. 28. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 158. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 71 (Cee. tornatella). 98. botularia Wtz. (Diplosis) d' 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 266. — Walker, I. B. III. 1856, p. 111. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 388. — Müller, Newm. Ent. 1870—187], p. 248. Larven gesellig in etwas bauchigen, taschenförmigen Blattfalten längs der Mittelrippe der Fiederblättchen von Fraxinus excelsior L. — Verwandlung in der Erde. . Bremi, Monogr. 1847, p. 18. pl. I. fg. 17 (Cec. fraxini). — Hardy, Scot. Gard. III. 1854, p. 139 und 141 (Cee. fraxini und fraxinieola). — Macquart, A. A. 1851, p. 373 (Ceec. fraxini); — A. A. S. 1854, ’ p. 19. —. Müller, Gard. Chron. 1870. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 71. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 432. 99. Boucheana H. Lw. (Asynapta) g' 2. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 39. — Bouche, N. d. I. 1834, p. 27. pl. II, fg. 16—19; — Gartenins. 1833, p. 124 (Cec. salicis). Larven in faulem Weidenholze. Macquart, A. A. S. 1854, p. 20. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 584. 100. brachyntera Schwg. (Diplosis) Q' 2. — Europa. Schwägrichen, Pfeil’s.krit. Blätt. I. Hft. IX. Bd. p. 162; I. Hit. X. Bd., p. 102. — Ratzeburg, Forstins. III. 1844, p. 160. pl. X. fg. 158 — Schiner, F. A. I. 1864, p. 391. — Taschenberg, Forst. I. K 1874, p. 419. | bi Larven zwischen den Nadeln von Pinus syWwestris L. innerhalb der” Nadelscheiden. Verwandlung in der Erde. $ 7 Dez er Fu = y - na Ari 101 + 102 + 103 104 105 107 Synopsis Ceeidomyidarum. 31 Ratzeburg, Wiegm. Arch. VI. 1841, p. 233—247. pl. X, fg. 12—16. — Stett. E. Z. 1842, p. 95. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 701. Anmerkung. Bowch& führt in Gart. Ins. 1833, p. 123 und N. d. I. 1834, p. 26 irrthümlich die Biologie dieser Art bei Diplosis pini Deg. an. brachynteroides O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 470. . brassicae Wtz. (Cecidomyia) Q 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 231. — Walker, I. B. III. 1856, p. 84. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 374. — Taschenberg, Preisschr. 1865, p. 161. — Ent. f. Gärtn. 1871, p. 358: — Brischke, Schrft. d. n. Ges. Danzig 1869. Hft. 3 und 4. — 6iebel, Landw. Zool. 1869, p. 612—614. Larven gesellig in deformirten Blüthen und Schoten von Brassica oleracea L., Napus L. und Cheiranthus Vill. Drewsen, Ann. soc. ent. Fr. 1835. Bullt. LXII. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 (Cec. napi). — Macquart, P. H. II. 1855, p. 56. — Laboulbene, Ann. soec. ent. Fr. 1357. Bullt. XC—XCI. — Forel, Bulit. soc. Vaud.sc.nat. 1866—1868, p. 82. — Perris, Ann. Soc. ent. Fr. 1870, p. 179. — Kalten- bach, Pfl. F. 1874, p. 34. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 68. Bremii Heer, Imago unbekannt, v. Nr. 606. . brevicornis WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 99. Lebensweise unbekannt. . brevis WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, 1. B. III. 1856, p. 93. Lebensweise unbekannt. bromi Hmrsch. s. Cee. destrucetor Say. . bryoniae Bche. (Cecidomyia) Q 9. — Deutschland. Bouch&, Stett. E. Z. 1847, p. 144. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 28 und 37. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 380. Larven gesellig in deformirten Triebspitzen von Dryonia alba L. Ver- wandlung daselbst. Maequart, P. H. II. 1855, p. 85. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 256. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 69. . bryoniae Schin. (Lasioptera) Q 9. — Madıras. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 5, pl. I. fg. 2 und 3. Larven in mehrkammerigen, unregelmässigen, länglich knolligen An- schwellungen der Stengel einer Bryonia-Art. 106. buboniae Ffld. (Hormomyia). — Sinaitische Halbinsel. Frauenfeld, V. z. b. G. 1859, p. 325. pl. VI, fg. 10, a, b. Larven in brombeerförmigen Gallen am Stengel von Deverra tor- tuosa D..C. . bursaria Br. (Ceecidomyia) g' 2. — Europa. Bremi, Monogr. 1547, p. 20 und 52. pl. I, fg. 9 und 20. — Winnertz, L. E. 1853, p. 241. — Walker, I. B. IU. 1856, p. 89. — Schiner, F. A. 1864, p. 377. 108. buxi Lab. (Diplosis) d' 2. — 8. Europa. 109. 110. uuk 112. ceaeomatis Wtz. (Diplosis) S' 2. — Europa. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Die Larve lebt in einkammerigen, säckchenförmigen, haarigen Gallen auf den Blättern von @Glechoma hederacea L., welche bei der Reife der Larve abfallen und ein Loch im Blatte zurück lassen. Verwand- lung in der Galle. Maequart, P. H. III. 1856, p. 70. — Müller, Newm. Ent. VI, p. 180. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 489. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 72. Laboulbene, Ann. soc. ent. Fr. 1873, p. 313-326. pl. IX. fg. 1-17. — Schrank, Beitr. z. Nat. 1776, p. 55. — E.I. A. 1781, p. 433 (Tipula flava). — Linne, S. N. 1788, p. 2827 (Scatopse du buis). — Geoffroy, H. ab. I. II. 1300, p. 545. pl. 18, fg. 5 (Scatopse du buis). — Frauenfeld, V. z. b. G. 1873, p. 184 (Dipl. Schineri). Larven einzeln in blasenartigen Gallen in den Blättern von Buxus sempervirens L. — Verwandlung in der Galle. Macquart, A. A. 1851, p. 273 (Scatopse du bnis). Anmerkung. Tipula flava Schrk. ist mit der gleichnamigen Meigen’schen Ceeidomyia nahe verwandt, aber jedenfalls von ihr verschieden. Letztere will v. Roser aus Getreidehalmen erhalten haben. Winnertz, L. E. 1853, p. 278. — Walker, I. B. III. 1856, p. 115. — Schiner, F. A. 1864, p. 387. Die Larven leben gesellig auf den Blättern verschiedener Pflanzen (Betula, Cirsium, Lactuca, Populus, Rosa und Salix), sich von den auf denselben wachsenden Pilzen nährend. Verwandlung in der Erde. H. Loew, L. E. 1851, p. 376. — ?Hardy, Scot. Gard. 1854, p. 170° (Cec. oidü). — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 155. R caliptera Ftch. (Cecidomyia?). — N. Amerika. Fiteh, Am. Quart. Journ. Agr. Se. 1845. Lebensweise ? Anmerkung. Fitch’s Publicationen über diese Art waren uns nicht zugänglich. callida Wtz. (Diplosis) Q 9. — Europa. E Winnertz, L. E. 1853, p. 255. — Walker, I. B. III. 1856, p. 95. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. i Larven in Samenkapseln von Papaver dubium und Rhoeas L., zugleich” mit denen von Cec. papaveris Wtz. Laboulbene, Ann. Soc. Ent. Fr. 1857, p. 565. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 22. campanulae Müll. Imago unbekannt, v. Nr. 525. capensis Schin. (Cecidomyia) 2. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 7. j Larve in haselnussgrossen Zapfenrosen von Phyllica ericoides L. capitigena Br. s. Cecidomyia euphorbiae H. Lv. capreae Vall. Imago unbekannt, v. Nr. 472. 2113. 2 FE 114. 115. Synopsis Cecidomyidarum. 33 capreae Wtz. (Hormomyia) g' ®. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 291. pl. I. fg. 28. — Hardy, Scot. Gard. III. 1854, p. SO (Cec. salieis-folüi). — Walker, I. B. III. 1856, p. 123. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 399. Larve in -pustelförmigen, harten Gallen auf den Blättern von Salix aurita L., caprea L. und oleifolia Sm. — Metamorphose auf der Erde unter Laub. Bremi, Monogr. 1847, p. 67. pl.L. fg. 11; pl. II. fg. 38. — Macquart, A. A. S. 1854, p. 21. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p.584. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 80. — (Vide Cec. papillifica). carbonaria Schin. (Lasioptera) Q. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 6. pl. I. fg. 6. Larven in Zapfenrosen auf einer Passerina-Art. carbonifera O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 519. cardaminis Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 225. — Walker, I. B. III. 1856, p. 83. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 380. Larven gesellig in deformirten Blüthenköpfchen von Cardamine pra- tensis L. — Verwandlung in der Erde. Macquart, P. H. II. 1855, p. 64. — Karsch, N. u. Off. 1855, p. 267. cardwui Mcq. s. Diplosis arcuata Wtz. caricis H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 468. T 116. carnea Mg. (genus?) g'. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 98. — Bremi, Monogr. 1847, p. 60. Lebensweise unbekannt. 117. carophila F. Lw. (Lasioptera) 9. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 149, pl. II. fg. 1 und 7; — 1875, p. 32. Die Larven verursachen an den Doldenstrahlen von Carum Carvi L. einkammerige Anschwellungen, worin sie einzeln leben. Anmerkung. Gleiche Gallen wurden an den Dolden von Daucus Carota L., Falcaria Rivini Host. (Sium Falcaria L.), Laserpitium latifolium L., Pimpinella saxifraga L. und Torilis Anthriseus Gml. gefunden. Sie scheinen ebenfalls von obiger La- sioptera herzurühren (v. Vallot Mem. Acad. Dijon 1823S—1829, p. 113). 118. carpini F. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 157 und 322. pl. II. fe. 5. Larven in vielkammerigen Anschwellungen der Mittelrippe der Blätter von Carpinus Betulus L. — Verwandlung in der Erde. \ Kriechbaumer, Ent. Nachr. 1875, p. 157. 119. caryae 0. 8. (Diplosis) d' 2. — N. Amerika. Osten-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 191. Larven einzeln in einkammerigen, rundlichen, zugespitzten, glatten, leicht abfallenden Gallen, welche anfangs grün und saftig, später hart 2. R. Ges. B. XXVI. Abh. B) 34 120. 121. 122. + 193. + 19. 125. 126. Julius Edl, v. Bergenstamm und Paul Löw. und holzig sind und auf der Unterseite der Blätter der amerikanischen Wallnuss (Carya sp.?) sitzen. Verwandlung in der Galle. Osten-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417. caryaecola O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 508. caryae-nucicola O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 507. centaureae F. Lw. (Diplosis) Sg’ 2. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 20. Larven einzeln in pustelartigen, gelben Gallen in den Blättern von Oentaurea scabiosa L. — Verwandlung in der Erde. — (V. auch Nr. 512). centralis Wtz. (Diplosis) d' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 277. — ?Meigen, S. B. VI. 1830, p. 268 ©. (Cec. annulipes). — Walker, I. B. III. 1856, p. 115. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 394. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 154 d.. Lebensweise unbekannt. cerasi H. Lw. (Diplosis) g 2. — Europa. Er 5 H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 34. — Winnertz, L. E. 1853, . p. 279. pl. I. fg. 21. — Walker, I. B. III. 1856, p. 116. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 390. Larven als Inquilinen in den von (ee. crataegi Wtz. erzeugten, ge- krausten Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Crataegus Oxya- cantha L. und Prumus Cerasus L. — Metamorphose meist in der Erde. Maequart, A. A. S. 1854, p. 13. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 176 und 212. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 77. cerasi-serotinae O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 582. cerealis Rd. (Cecidomyia) g' 9. — Italien. Rondani, N. Ann. Sc. N. Bologna IX. 1843, p. 151. pl. I. (Phytophaga). Larven im Halme von Cerealien. cerealis Saut. (genus?). —- Deutschland. Sauter, Getreidesch. 1817 (Tipula). — Taschenberg, Preisschr. 1865, p. 158. — Nördlinger, kl. F. d. L. 1869, p. 633. Die Larven leben gesellig zwischen Halm und Blattscheiden von Triti- cum Spelta L. und Hordeum, wodurch der Halm auffallend deformirt wird. Verwandlung in der Erde. (Siehe Nachträge.) cerealis Ftch. (Cecidomyia?). — N. Amerika. Fitch, Trans. N. Y. St. Agr. Soc. 1846. Lebensweise ? Anmerkung. Die Publication Fitch's über diese Art konnten wir nicht einsehen. cerrifoliae Pass. s. (ecidomyia eircinans Gir. cerris Koll. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Kollar, Denkschr. Acad. Wien 1849, p. 48. pl. I. fg. 1—9 (Lasioptera). Giraud, V. z. b. G. 1861, p. 471. pl. XVIL fg. 1. — Schiner, F. A, II. 1864, p. 379. 127. 188. + 129. 132. 183, Synopsis Cecidomyidarum. 35 Larven einzeln in oben kegelförmigen, kahlen Gallen, die unten mit einem halbkugeligen, behaarten Deckel geschlossen sind, auf den Blättern von Quercus Cerris L. — Verwandlung in der Erde. Frauenfeld, Linseng. 1856, p. 402. — Mayr, Eichengall. II. 1871, p: 53. pl. VI. fg. 77. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 676. chamaedrys Inch. s. Cecidomyia veronicae Br. chrysanthemi H. Lw. (Olinorkyncha) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 und 39. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 410. Die Larven leben in den Blüthenköpfchen von Anthemis arvensis L., Ohrysanthemum inodorum L. und Tanacetum vulgare L. Macquart, P. H. IH. 1856, p. 149. — ?Frauenfeld, V. z. b. G. 1860, p. 167. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 340, 343, 351. chrysopsidis H. Lw. (Cecidomyia) gd' 2. — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 203. pl. I. fg. 1—3. Larven in kugelförmigen, gehäuften, wollhaarigen Gallen, welche an der Spitze der Zweige von Chrysopsis mariana Ell. einen Knopf bilden. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419. eiliata WIk. (Diplosis) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 105. Lebensweise unbekannt. . eilipes Wtz. (Diplosis) d 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 280. — Walker, I. B. Ill. 1856, p. 116. — Schiner, F. A. II. 1854, p. 394. Von Winnertz aus einem faulen Stamme von Fagus sylwatica L., in welchem gleichzeitig viele Larven von Limnobia dumelorum Mg. lebten, gezogen. . cinctipes WIk. (Cecidomyia) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 90. Lebensweise unbekannt. cinerearum Hrdy. s. Cecidomyia rosaria H. Lw. cingulata Wtz. (Diplosis) 2. — Deutschland. ‘ Winnertz, L. E. 1853, p. 263. — Walker, I. B. III. 1856, p. 110. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. Lebensweise unbekannt. ceireinans Gir. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Giraud, V. z. b. G. 1861, p. 475. pl. XVII. fg. 2. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 371. Larven in scheibenförmigen behaarten Gallen auf der Unterseite der Blätter von Quercus Cerris L. — Verwandlung daselbst. Passerini, N. Ann. Sc. N. Bolog. 1850, p. 475 (Cec. cerrifoliae). — Frauenfeld, Linseng. 1856, p. 399. pl. IV. fg. 1. — Mayr, Eichen- gall. II. 1871, p. 54, pl. VI. fg. 78. — Kaltenbach, Pi. F. 1874, p. 676. Anmerkung. Schiner citirt Passerini irrthüunlich bei Cecidomyia cerris Koll. 5* 36 134. T 188. T 136. r 137. 138. 139. 140. y 14l. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. eircumdata Wtz. (Cecidomyia) g' 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 226. — Walker, I. B. IIl. 1856, p. 85. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 375. Die Larven leben gesellig mit denen von Cec. crataegi Wtz. in den zu krausen Blätterschöpfen deformirten Zweigspitzen von Crataegus Oxya- cantha L. — Verwandlung in der Erde. Macquart, A. A. S. 1854, p. 12. — Kaltenbach, Pfl. F. 2 p- 212. elausilia Br. Imago unbekannt, v. Nr. 475. clavaria Meq. Imago unbekannt, v. Nr. 561. concinna Wlk. (Diplosis) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 342 und 99 (Cec. elegans [bis]). Lebensweise unbekannt. concolor WIk. (Diplosis) Sg. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 98. Lebensweise unbekannt. conformis WIk. (Diplosis) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 113. Lebensweise unbekannt. coniophaga Wtz. (Diplosis) SQ 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 267. — Walker, I. B. III. 1856, p. 106. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 388. Die Larven leben gesellig auf den Blätteru verschiedener Pflanzen (Betula, Cirsiwm, Lactuca, Populus, Rosa und Salix) sich von den daselbst wachsenden Pilzen nährend. Verwandlung in der Erde. ? Hardy, Scot. Gard. III. 1854, p. 170 (Ceec. oidü). — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 155. conyzae Vall. Imago unbekannt, v. Nr. 518. corni Gir. (Hormomyia) Sg 2. — Oesterreich. Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1301. Larven in mehrkammerigen, stockzahnförmigen, oben und unten vor- ragenden, harten Gallen auf den Blättern von Cornus sangwinea L. Verwandlung in der Erde. Kirchner, Lotos 1855, p. 135. — Weitenweber, el: 1868, p. 142. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 295. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 70. cornuta Wish. (Cecidomyia) g. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. II. 1864, p. 625. Die Larven leben in den Weidenzweigen, wie die der europäischen Cec. saliciperda Duf. — Verwandlung daselbst. cornuta Br. (Hormomyia) Q. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 48, pl. I. fg. 6. b. c. — H. Loew, D.B. IV. 1850, p. 31. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 401. Lebensweise unbekannt. 142. 143. y 144. Y kb. 146. 147. 148. + 149, Synopsis Cecidomyidarum. 37 coronillae Vall. (Asphondylia). — 8. Europa. Vallot, Mem. Acad. Dijon 1826—1827, p.-94; — 1828—1829, p. 112 (Cecidomyia). — Rondani, Atti Soc. Sc. Nat. Milano II. 1860, p. 290 (Asphondylia). Die Larven leben einzeln in blattachselständigen Gallen an Coronilla minima L. und ©. Emerus L. Verwandlung in der Galle. corticalis H. Lw. (Epidosis) d' 9. — Deutschland. H. Loew, L. E. 1851, p. 377. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 405. Larve unter der Rinde von Ulmus. Verwandlung daselbst. coryli Kltb. Imago unbekannt, v. Nr. 488. costalis WIk. (Cecidomyia) Jg 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 83. Lebensweise unbekannt. eraccae H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 598. erassicornis WIk. (Asphondylia). g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 119. Lebensweise unbekannt. crassipes Wtz. (Olinorhyncha) SQ 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 309. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 410. Lebensweise unbekannt. erassipes H. Lw. (Hormomyia) 2. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 31. — Walker, I. B. III. 1856, p. 120. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 401. Lebensweise unbekannt. erataegi Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 228. — Walker, I. B. III. 1856, p. 8. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 374. Larven gesellig in Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Crataegus (Mespilus), Oxyacantha L. und coccinea L. — Verwandlung in der Erde, oder unter Laub, auch manchmal in der Galle (v. Nr. 122 und 134). Schrank, F. B. III. 1803, p. 87 (Tip. oxyacanthae). — Vallot, Mem. Acad. Dijon 1837—1838, p. 50. — Macquart, A. A. S. 1854, p. 12. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 212. — Weijenbergh, Tijdschr. v. Entom. XVII. Deel, 1874, p. 153, fg. 16. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 70. cucullata Mg. (Hormomyia) g'. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 96 (Cecidomyia). — Walker, I. B. III. 1856, p. 119 (Cec. extrema). Lebensweise unbekannt. + 150. culiciformis Fbr. (genus?). — Schweden. Fabrieius, Sp. I. IL. 1781, p. 411; — E. 8. IV. 1794, p. 231; — S. A. 1805, p. 47 (Tipula und COhironomus). Soll nach Fabricius Gallenbewohner sein. Anmerkung. Sehr fraglich ob Gallenbewohner und überhaupt Cecidomyide; Fabri- cius’s kurze Beschreibung ist ungenügend zur Wiedererkennung der Art. (H. Loew.) 151. r 154. 155. 7 156. 158. 159. r 160. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. ceulmicola Morr. Imago unbekannt, v. Nr. 465. cupressi-anamassa Ril. (Cecidomyia) S' 2. — N. Amerika. Riley, Am. Ent. II. 1870, p. 244 und 273, fg. 153. Larven in mehrkammerigen, holzigen, tannenzapfenähnlichen Gallen an den Zweigen von Cupressus disticha L. (Taxodium distichum Rich.). eynipsea 0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 506. 2. eytisi Fild. (Asphondylia) S 2. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1373, p. 186. Larven einzeln in eiförmigen, haarigen, grünen Gallen an der Spitze der Knospen von Cytisus austriacus L. — Verwandlung daselbst. . dactylidis H. Lw. (Diplosis) 9. — Deutschland. H. Loew, L. E. 185], p. 383. — Schiner, F. A. DH. 1864, p. 391. Die Lebensweise ist nicht vollständig bekannt, da H. Loew nur das Bierlegen in die Rispe von Dactylis glamerata L. beobachtete. Danae WIk. (Cecidomyia) Q. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 131. Lebensweise unbekannt. dauci Rud. s. Asphondylia pimpinellae F. Lw. decem-maculata Wish. (Diplosis) Jd 2. — N. Awerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 631. Larven als Inquilinen in den Gallen von Ceec. salicis-strobiloides Wlsh. decolorata Wik. /Cecidomyia) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 87. Lebensweise unbekannt. 37. decora Wik. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 97. Lebensweise unbekannt. decorata H. Lw. (Diplosis) gQ' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 34 — Winnertz, L. E. 1853, p. 281. pl. I, fg. 14. pl. II, fg. 6 pl. II, fg. 8. — Walker, I. B. III. 1856, p. 116. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 390. Von Winnertz aus faulem Buchenholze, welches von verschiedenen Dipterenlarven bewohnt war, gezogen. Maequart, A. A. S. 1854, p. 28. defeeta H. Lw. (Epidosis) d' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. — Winnertz, L. E. 1853, p. 294. pl. I, fg. 11. — Walker, I. B. III. 1856, p. 124. — Schiuer, F.A. II. 1864, p. 402. Die Larven leben in faulem Buchenholze. deferrenda WIk. (Cecidomyia) @. — Borneo. Walker, Catalog 1356, p. 105. Lebensweise unbekannt. RER Synopsis Cecidomyidarum, 39 \ 161. deformans Schin. (Cecidomyia) S. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 8. pl. I, fg. 8. Larven in wolligen, knotigen Anschwellungen an Osteospermum moni- liferum L. Degeeri Br. s. Cecidomyia salicis Schrk. 162. desiructor Say (Cecidomyia) g' 2. — Europa, Amerika. Say, Journ. Acad. N. Sc. Phil. I. 1817, p. 45-48 und p. 63-64, pl. III, fg. 1- 6. — Wiedemann, auss. eur. Zflg. I. 1828, p. 21. — Kirby, Loud. Mag. N. H. I. 1828, p. 227, fg. — II. 1829, p. 292. — Macquart, S. a B. I. 1834, p. 159. -- Fitch, Hess. Fiy. — Rosen- hauer, Stett. E. Z. 1860, p. 320. — Wagner, Untersuchg. 1861. — Taschenberg, Preisschr. 1865, p. 145—153, pl. IV, fg. 13—17. — Brauer, V. z. b. G. 1867, p. 739. — Giebel, Landw. Zool. 1869, p. 607—610 fg. — Herrick, Corresp. Harris 1869, p. 191. — Nörd- linger, kl. F. d. L. 1869, p. 625, fg. Die Laıven leben auf Weizen, Roggen, Gerste und anderen Gramineen innerhalb der Blattscheiden am Halme ober den Knoten. Sie verpuppen sich daselbst, und zwar ohne einen Cocon zu spinnen, innerhalb ihrer eigenen hart und braun werdenden Larvenhaut. Duhamel, Elem. Agric. I. 1771, p. 299. — Havens, Observ. 1792. — Chapman, Mem. Philad. Agric. Soc. V? — Bose, Ann. Agrie. Fr. 1817, p. 277— 203. — Birnie, N. Engl. Farm. III. 1824, p. 171. — Muse, Am. Journ. XXI. 1832, p. 71—74 und p. 155—158. — Kollar, schädl. Ins. 1837, p. 130. — Coates, Remarks 1841. — Herrick, Am. Journ. XLI. 1841, p. 153—158; — Report 1844, p. 161-167. — Morris, Proc. Acad. Nat. Se. Phil. I. 1841, p. 66; — III. 1847, p. 238; — IV. 1849, p. 194; — Trans. Am. Philos. Soc. VIII. 1843, p. 48—51. — Curtis, Journ. R. Agric. Soc. Engl. VI. 1845, p. 131-156, pl.; — F. 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Lw. r 166. 167. 168. 169. 170. + 171. 172. 3. digitata H. Lw. (Diplosis) d 9. — Europa. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 39. — Winnertz, L. E. 1853, p. 979, 4 pl. I, fg. 9 und 30. — Walker, I. B. III. 1856, p. 112, pl. XXIX, fg. 8.c. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 388. x Lebensweise unbekannt. . discolor WIk. (Cecidomyia) d 2. — England. % Walker, I. B. II. 1856, p. 87. z Lebensweise unbekannt. 4 . disjuncta WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 104. Lebensweise unbekannt. dolosa WIk. (Diplosis) Q. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 114. Lebensweise unbekannt. dorsalis Wtz. (Epidosis) 2. — Deutschland. Winnertz, L..E. 1853, p. 297, pl. I, fg. 25; pl. IV, fg. 4. — Walker, I. B. II. 1856, p. 127. — Schiner, F. A. III. 1864, p. 404. Lebensweise unbekannt. doryenii Müll. Imago unbekannt, v. Nr. 59. dubia Heyd. Imago unbekannt, v. Nr. 602. dumetorum Wtz. (Diplosis) .g'. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 264. — Walker, I. B. IH. 1856, p. 105. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. : Lebensweise unbekannt. a echii H. Lw. (Asphondylia) S' 2. — Europa. H. Loew, D.B.IV.1850, p. 27 und 38. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 396. Larven in deformirten Seitenknospen von Eehium vulgare L. — Ver- wandlung daselbst. Macquart, P. H. III. 1856, p. 42. — Frauenfeld, V. z. b. G. 1861, p. 172. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 450. elegans WIk. (bis) s. Diplosis concinna WIk. elegans Wtz. (Hormomyia) g. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 287. — Walker, I. B. III. 1856, p. 121. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 400. x Lebensweise unbekannt. entomophila Perr. (Diplosis). Perris, Mem. Soc. Liege X. 1855, p. 274, pl. V, fg. 101 und 106. Die Larven wurden unter Insekten-Excementen in einem Insektenkasten gefunden. x eqwestris Wen. (Diplosis) gQ ®. — Deutschland. Wagner, Stett. E. Z. XXXL. 1871, p. 414. pl. IV. fg. 1—10. ; Larven innerhalb der Blattscheiden auf sattelförmigen Anschwellungen des Halmes von Triticum. — Verwandlung in der Erde. eriamea Br. Imago unbekannt, v. Nr. 585. Be in En ur06 173. 174. 175. rt 176. u 177. 178. Synopsis Cecidomyidarum. j 41 ericae-scopariqae Duf. (genus?) S' 9. — S. Europa. Dufour, Ann. Soc. Ent. Fr. VI. 1837, p. 83 (Ceeid.). Die Larven leben in knospenförmigen Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Brica mediterranea IL. und scoparia L. — Verwandlung daselbst. Clusius, Hist. rar. plant. 1583. I, p. 42. — Frauenfeld, V. z. b. G. 1855, p. 19. — Schiner, V. z. b. G. 1856, p. 222. Anm. 8. — Mac- quart, A. A. S. 1854, p. 16. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 412. — Rudow, Pfl. G. 1375, p. 71. erubescens O0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 500. eryngii Vall. (Lasioptera) Q' 2. — Europa. Vallot, _Mem. Acad. Dijon 1823—1829, p. 113 (Ceeidomyia). — Du- four, Mem. soc. sc. Lille 1847, p. 121, fg. 1-11. — Giraud, V. z. b. G. 1861, p. 483. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 407. Die Larve lebt in Stengelanschwellungen von Eryngium campestre L. — Verwandlung daselbst. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 265. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 70. euphorbiae H. Lw. (Ceecidomyia) g' ®. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 36; — L. E. 1851, p. 378. — Bremi, Monogr. 1847, p. 23 und 50, pl. II, fg. 24 und 25 (Cee. capitigena und subpatula Br... — Winnertz, L. E. 1855, p. 220. — Walker, I. B. III. 1856, p. 82. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 373. Larven gesellig in knospenförmigen Blätterschöpfen an den Triebspitzen von Huphorbia amygdaloides, Cyparissias L. und puwrpurata Thuil. — Verwandlung daselbst. Vallot, Mem. Acad. Dijon 1819, p. 43; — 1826—1827, p. 9. — Maequart, P. H. II. 1855, p. 137. — ?Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 179. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 525. — Rudow, Pfl. @. 1875, p. 71. evanmescens WIk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 103. Lebensweise unbekannt. expandens Wlik. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 101. Lebensweise unbekannt. excavans Meg. Imago unbekannt, v. Nr. 558. extrema Wk. s. Hormomyia cucullata Mg. fagi Hrtg. (Hormomyia) g' Q@. Europa. Hartig, Jahresb. 1839. 1, p. 641. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 31. — Winnertz, L. E. 1853, p. 285. pl. I, fg. 5, 12, 22, 25. pl. I, fg. 8. pl. IH, fg. 9. — Walker, I. B. III. 1856, p. 121. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 398. Die Larven leben einzeln in einkammerigen, harten, eiförmigen, zuge- spitzten Gallen auf der Oberseite der Blätter von Fagus sylvatica L. — Verwandlung in der abgefallenen Galle. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 6 42 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. B; R6eaumur, Mem. IU. 1737, p. 540. pl. 38, fg. 7—18. — Vallot, Mm. Dijon 1828—1829, p. 109. — Ratzeburg, Forstins. III, p. 161. pl. V, fg. 14. — Bremi, Monogr. 1847, p. 13. — Maecquart, A. A. S. 1854, p. 28; — A. A. 1851, p. 456. — Kirchner, Lotos 1855, p. 135. — Karsch, N. u. Off. 1855, p. 267. — Bellier, Ann. Soc. Ent. Fr. V. 1857, Bull. p. 115—117. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 631. — Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 110. — Rudow, Pfl. G. 187, p. 71. farinosa O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 578. 179. fasciata Mg. (Hormomyia) gQ' 2. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 94. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 31. — Winnertz, L. E. 1853, p. 283. pl. II, fg. 7. pl. III, fg. 10. — Zetter- stedt, D. Sc. XII. 1855, p. 4878. — Walker, I. B. III. 1856, p. 119. | pl. XXIX, fg. 8, 8a. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 397. Nach Boie (l. c.) in den Gipfeltrieben von Zpilobium; nach Rudow in deformirten Blüthenknospen dieser Pflanze. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 249. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 70. fasciata Br. s. Hormomyia producta Mg. 180. fasciata Mnrt. (Pero) g' 2. — N. Europa. Meinert, Nat. Tidsskr. 1871, p. 463. Die Larven leben gesellig unter der Rinde von Carpinus betulus L., und vermehren sich durch Pedogenesıs. Anmerkung. Siehe die Anm. bei Miast. metraloas Mrt. 181. fascipennis Wtz. (Diplosis) g' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 253. — Walker, I. B. III. 1856, p. 95. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 385. Winnertz zog die Fliege aus faulem Holze. + 182. fenestralis Br. (genus?). — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 55 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. + 183. filipes WIk. (Diplosis) @. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 103. Lebensweise unbekannt. + 184. finalis WIk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 342 = terminalis Wk. (bis), p. 100. Lebensweise unbekannt. 185. Fischeri Ffld. (Hormomyia) Sg 2. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1867, p. 781. Die Larven leben in mehrkammerigen Anschwellungen an der Blattbasis der Internodien von Carex pilosa Scop. — Verwandlung daselbst. Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 730. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 69. + 186. fixa Wlk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 107. Lebensweise unbekannt. flava Schrk. s. Diplosis buxi Lab. na 2 nennen Synopsis Cecidomyidarum, 43 ‚+ 187. flava Mg. (Diplosis) S'. — Europa. Meigen, S.B. I. 1818, p. 99. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3695. (Cec. hilarella). — Walker, I. B. III. 1856, p. 98. Die Larve soll nach Roser l. c. in Getreidehalmen leben. Macquart, P. H. 1. 1854, p. 191. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 738 und 742. 188. flaveolata Wtz. (Diplosis) g'. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 265. — Walker, I. B. III. 1856, p. 106. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. Lebensweise unbekannt. 189. flavescens F. Lw. (Epidosis) 2. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 147. Lebensweise unbekannt. t 190. flavida Blchd. (genus?). — Chile. y f Blanchard, Gay H. F. VII. 1852, p. 350. — Philippi, V. z. b. G. 1865, p. 628 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. flavimaculata Zett. s. Hormomyia juniperina L. + 191. flexa Wik. (Diplosis) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 342 für arcuata Wk. (bis) p. 112. Lebensweise unbekannt. 192. flexuosa Wtz. (Lasioptera) Q' 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 308. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 408. Die Larven leben gesellig im Innern der obersten Internodien nicht blühender Halme von Phragmites communis Trin. — Verwandlung daselbst. Frauenfeld, V. z. b. G. 1862, p. 1174. — Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1261. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 764. floricola Wtz. s. Hormomyia ptarmicae Vall. 193. foliorum H. Lw. (Ceeidomyia) g'. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p.- 26 und 36. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. Die Larve lebt in kleinen Gallen auf den Blättern von Artemisia vul- garis L. Macquart, P. H. III. 1856, p. 142 (Cec. fulcorum). — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 358. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 67. -t 194. formosa Br. (genus?) g'. — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 47. pl. I, fg. 1 und 6 (Ceeid.). Lebensweise unbekannt. 195. fragilis H. Lw. (Epidosis) d' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. — Schiner, F. A. Il. 1864, p. 405. Anmerkung. Lebensweise unbekannt. Frawuenfeldi Kltb. Imago unbekannt, v. Nr. 560. 6* 44 196. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. \ Frauenfeldi Schin. (Ceeidomyia) Jg’ 2. — Sidney. Sehiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 7. pl. I, fg. 7. Die Larven leben in dick aufgeschwollenen Zweigknospen einer Mela- leuca-Art. fraxini Br. s. Diplosis botularia Wtz. fraxinicola Hrdy. s. Diplosis botularia Wtz. . Frischii Br. s. Cecidomyia salicina Schrk. 197. Kr 198. 11998 T 200. r 201. rT 202. 205. fromenti Meg. s. Diplosis tritiei Kirby. fuleorum Meg. s. Cecidomyia foliorum H. Lw. fuliginosa Steph. (Diomyza). — England. Stephens, Illust. B. E. 1846. Suppl. pl. 42, fg. 4. Lebensweise unbekannt. funesta WIlk. (Hormomyia) @. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 120. Lebensweise unbekannt. funesta Motsch. s. Cecidomyia secalina H. Lw. furcata Phil. (Diomyza). — Chile. Philippi, V. z. b. G. 1865, p. 631 (Lasiopt.). Lebensweise unbekannt. fusca Mg. s. Lasioptera rubi Heeg. fusca Mg. (Asphondylia) @. — Holland. Meigen, S. B. VI, 1830, p. 270 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. fuscescens Phil. (genus?). — Chile. Philippi, V. z. b. G. 1865, p. 628 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. fuseicollis Mg. (Hormomyia) g'. — Deutschland. Meigen, S. B. I. 1818, p. 97. — Bouche, N. I. 1854, p. 25. pl. II, f fg. 11—14 (Ceeidomyia). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 400. Die Larven leben in faulen Tulpen- und Hyacinthen-Zwiebeln. Macquart, P. H. I. 1854, p. 218. 3. fuscipennis Mg. (genus?) 2. — Oesterreich. Meigen, S. B. I. 1818, p. 98 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. . fuscogrisea Rd. (Spaniocera) — Italien. Rondani, II“ Mem. Parma 1840. fg. 10—15 (Brachyneura). Lebensweise unbekannt. galeata Ffld. Imago unbekannt, v. Nr. 499. galeobdolontis Wtz. (Cecidomyia) @. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 238. — Walker, I. B. III. 1856, p. 85. — : Inchbald, Ent W. Int. 1861, p. 69. — Schiner, F. A. IL. 1864, p. 381. Die Larven leben gesellig in den zu taschenförmigen, haarigen Gallen deformirten Blättern der jungen, nahe am Boden hervorwachsenden Triebe von @aleobdolon luteum Hds. — Verwandlung daselbst. 206. 207. 208. 7 209. + 210. 211. 212. Synopsis Cecidomyidarum. 45 Bremi, Monogr. 1847, p. 25. pl. II, fg. 26 (Cee. strumosa). — Macquart, P. H. III. 1856, p. 73. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 483. — Rudow, Pfl. F. 1875, p. 72. Anmerkung. Inchbald hat g' und Q verwechselt. galii H. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 und 37. — Winnertz, L. E. 1853, p. 235. pl. I, fg. 7. — Walker, I. B. III. 1856, p. 86. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 376. Die Larven leben in weissen, schwammigen Gallen an den Stengeln und Blüthenstielen von Galium Mollugo, uliginosum und verum L. — Verwandlung in der Erde. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 (Cec. molluginis). — Macquart, P. H. III. 1856, p. 19. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 311. — Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 110. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 72 und 9. gallarum salicis Hıdy. s. Cecidomyia salicis Schrk. gemini Br. Imago unbekannt, -s. Nr. 517. geniculata Wtz. (Diplosis) d'. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 251. — Walker, I. B. III. 1856, p. 93. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. Lebensweise unbekannt. genistae Meg. Imago unbekannt, s. Nr. 588. genistae H. Lw. (Asphondylia) @' 9. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 33. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 396. Larven in zu einkammerigen Gallen deformirten Seitenknospen von Genista germanica L. — Verwandlung in der Galle. Macquart, A. A. S. 1854, p. 15. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 113. — Rudow, Pfl. F. 1875, p. 72. gibba Zett. (genus?) @ ?. — Schweden. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3694 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. gibbosa Rd. (Hormomyia). — Italien. Rondani, Atti so. sc. nat. Milano II. 1860, p. 290. pl. V. fg. 2a, 10 und 18 (Angelinia). Lebensweise unbekannt. Giraudi Ffld. (Cecidomyia) d' 9. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1863, p. 1233. Die Larven leben einzeln in umgerollten und verdickten Fiederblättchen von Astragalus austriacus L. — Verwandlung in der Erde. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 139. — Rudow, Pil. G. 1875, p. 67. Gleditchiae O. S. (Cecidomyia) Jg’ @. — N. Amerika. Osten-Sacken, Proc. Ent. Soc. Phil. 1866—1867, p. 219. 46 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. N i Die Larven leben gesellig in hülsenartig zusammengefalteten Fieder- blättchen von Gleditchia triacanthos L. — Verwandlung daselbst. 2 glutinosa O. 8. Imago unbekannt, v. Nr. 505. 213. gracilis Wtz. (Epidosis) Q Q®. — Europa. a Winnertz, L. E. 1853, p. 298. pl. I, fg. 26. pl. IV, fg.3 — _ Walker, ; I. B. III. 1856, p. 124. pl. XXIX, fg. 8 b. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. Die Larven leben in faulem Holze. graminicola Wtz. ss. Hormomyia powe Bosc. graminis Brischke s. Hormomyia poae Bosc. r 214. grandis Mg. (Hormomyia) g' 2. — Europa. Meigen, Class. 1804, p- 39; — 8. B. I. 1818, p. 94; VI. 1830, p. 267. (Cecid.) — Maequart, S. & B. I. 1834, p. 159. pl. IV, fg. 10, 11. — Bremi, Monogr. 1847, p. 59. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3692. Lebensweise unbekannt. r 215. grisea Br. (genus?). — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 49 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. + 216. griseicolis Mg. (genus?) g' 9. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 97. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3697. Die Larven leben (nach Kirchner) in linsengrossen Gallen auf der Unterseite der Blätter von Aesculus Hippocastanum L. Kirchner, Lotos 1855, p. 132. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 87. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 66. - 217. griseipennis F. Lw. (Asynapta) 9. — Oesterreich. - F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 148. Lebensweise unbekannt. + 218. griseola Mg. (genus?) g'. — Europa. Meigen, S. B. I. 1813, p. 97 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 7 219. grossa Br. (Hormomyva). — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 46 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 220. grossulariae Ftch. (Asphondylia). — N. Amerika. Fitch, Rep. I. 1856, p. 176; — Rep. III. 1859, p. 119. h Die Larven leben in den Früchten von Ribes wa erispa L., welche frühzeitig reif erscheinen und abfallen. — Verwandlung in der Erde. a Osten-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 420; M. D. N. I. 1862, p. 189. — Packard, Guide. 1870, p. 376. 221. guttata H. Lw. (Diplosis) Q' 9. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 32. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 390. Lebensweise unbekannt. hedysari Mecq. Imago unbekannt, v. Nr. 594. act ei Z ER: Synopsis Cecidomyidarum. 47 222. helianthemi Hrdy. (Diplosis) g'. England. Hardy, Ann. Mag. N. H. 1850, p. 187. (Cecidomyyia). Die Larven leben gesellig in haarigen Blätterschöpfen an den Trieb- spitzen von Helianthemum vulgare Gärt. Anmerkung. Nach Dr. Thomas (Giebel’s Zeitschr. f. d. ges. Naturw. T. 39. 1872, p. 469) werden diese haarigen Blätterschöpfe von Gallmilben (Phytoptus) erzeugt. Es ist daher die Diplosis nur Inquiline. Dasselbe ist der Fall bei ähnlichen haarigen Blätterschöpfen an den Triebspitzen vou Thymus Serphyllum L. (v. Nr. 538). helianthi-bulla Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 515. helianthi-globulus Wlsh. Imago unbekannt, v. Nr. 514. x heraclei Kltb. Imago unbekannt, v. Nr. 572. 223. heterobia H. Lw. (Cecidomyia) Q' 2. — Europa. \ H. Loew, D. B. IV. 1850. p. 28 und 35. fg. 16 und 20; — L. E. 1851, p. 374. — Hardy, Ann. Mag. N. H. 1850, p. 185 (Cec. saligna). — Winnertz, L. E. 1853, p. 223. — Walker, 1. B. III. 1856, p. 81. — Schiner, F. A. U. 1864, p. 373. Die Larven leben gesellig in deformirten männlichen Blüthenkätzchen und in kleinen Blattrosetten von Salix amygdalina L., ferner in de- formirten Knospen von Salix repens L. und auch als Inquilinen in den von Üec. rosaria H. Lw. auf verschiedenen Weidenarten erzeugten Blattrosetten. — Verwandlung daselbst. Bremi, Monogr. 1847, p. 22. pl. II, fg. 23 (Cec. strobilina). — Mac- quart, A. A. 1851, p. 395; — A. A. S. 1854, p. 21. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 180. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. an E= Weijenbergh, Tijdsch. v. Ent. 1874, p. 149. — F. Löw, V. z. b. 1875, p. 28. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 80 und 81 (Cec. a 224. hieracii F. Lw. (Ceecidomyia) g' 2. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 145 und 321. pl. II, tg. 6. Die Larve lebt einzeln in einkammerigen, auf der Unterseite wenig eonvexen Blasengallen in den Blättern von Hieracium murorum L. — Verwandlung in der Erde. ie CI Bremi, Monogr. 1847, p. 19 (Cec. sanguinea). — Maequart, P. H. IIl. 1856, p. 112. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 403. hilarella Zett. s. Diplosis flava Mg. It 225. hirticornis Zett. (genus?) S' 2. — N. Europa. | Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3680; — ‘XI. 1855, p. 4879 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. T 226. hirtipes Zett. (Hormomyia) g' 2. — N. Europa. Zetterstedt, I. L. 1840, p. 823; — D. Se. IX. 1850, p. 3677 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 227. hirtipes O. 8. (Cecidomyia) Q. — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 195. Die Larven leben in rundlichen, mehrkammerigen Gallen an den Spitzen verkrümmter Stengel einer Solidago-Art. EN HASTE 48 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. holotricha OÖ. S. Imago unbekannt, v. Nr. 504. 228. hospes Wtz. (Miastor) Q. — Deutschland. Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 6. pl. I, fe. 2: Lebensweise unbekannt. 229. hyperiei Br. (Cecidomyia). — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 26 und 55. pl. II, fg. 29. Die Larven leben gesellig in meist roth gefärbten Blätterschöpfen an den Triebspitzen der Zweige von Hypericum humifusum und perfora- tum L. — Verwandlung daselbst. - Gene, Mem. Acad. Torino T. 36. 1833, p. 237—295, pl. 13. — Maec- quart, P. H. II. 1855, p. 91. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 180. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 66. — Rudow, Pi. G. 1875, p. 73. 7 230. immunda Zett. (Hormomyia) g' 2. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3678 (Cec.). Lebensweise unbekannt. impatiens O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 569. 231. impudica Wtz. (Diplosis) g. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 269. — Walker, I. B. III. 1856, p. 109. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. Lebensweise unbekannt. Y 232. incarnata L. (genus?). Linne, S. N. 1788, p. 2826 (Tipula). Lebensweise unbekannt. Anmerkung. Scheint nach H. Loew eine Cecidomyide zu sein; wegen der mangel- haften Beschreibung wird die Art nie wieder zu eruiren sein. 233. inelusa Ffld. (Cecidomyia) g. Q. — Europa. Frauenfeld, V. z. b. G. 1862, p. 1175. pl. XII, fg. 5. — Giraud, V. z. b. @. 1863, p. 1258. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 372. — ?Meigen, S. B. VI. 1830, p. 270 (Cee. seutellata). — ?Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3699 (Cec. seutellata Mg.). Die Larven leben in reiskorngrossen Gallen im Innern der Halme von Phragmites communis Trin. — Verwandlung daselbst. ?Boie, Kröj. Nat. Tids. II. 1838, p. 235 (Ceec. scutellata Mg.). — Macquart, P. H. I. 1854, p. 168 (Cec. seutellata Mg.). — Kaltenbach, Pil. F. 1874, p. 764. — Rudow, Pfl. @. 1875, p. 75. Anmerkung. Da die Meigen’sche und Zetterstedt’sche Beschreibung der Cec. scufel- lata, sowie Boie’s Angaben über die Lebensweise derselben zu ungenügend sind, um mit Sicherheit die Identität mit Cec. inelusa Ffld. constatiren zu können, so stellen wir die betreffenden Citate als fraglich hieher. 234. incompleta H. Lw. (Epidosis). — Fossil. H. Loew, Bernstein-Fauna p- 32. 7 235. incompleta Wlk. (Diplosis). g. — England. Walker, I. B. III. 1356, p. 101. Lebensweise unbekannt. Synopsis Cecidomyidarum, 49 inflexa Br. Imago unbekannt, v. Nr. 492 und 493. .innotata Wik. (Ceeidomyia). — England. IB Walker, I. B. III. 1856, p. 82. AR Lebensweise unbekannt. + 237. innotata Wik. (Asphondylia) g. — England. Ry Walker, I. B. III. 1856, p. 117. fi: Lebensweise unbekannt. 938. inulae H. Lw. (Diplosis) J 2. — Deutschland. vg H. Loew, Allg, nat. Ztg. II. 1847, p. 299; — D. B. IV. 1850, p. 30 und 34. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 391. % Die Larven leben in Gallen am Stengel von Inula britanica L.: — Verwandlung daselbst. j’ Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 335. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 73. + 239. invaria WIk. (Diplosis) Jg. — England. iR Walker, I. B. III. 1356, p. 102. r Lebensweise unbekannt. 240. invocata Wtz. (Diplosis) J' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 269. — Walker, I. B. III. 1856, p. 106. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 337. Die Larven leben gemeinschaftlich mit den Larven von (ec. acrophila und pavida Wtz. in den deformirten Fiedern gipfelständiger Blätter von Fraxinus excelsior L. — Verwandlung in der Erde. Macquart, A. A. S. 1854, p. 19. — Kaltenbach, Pfl. F. 1374, p. 432. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 71. iridis Kitb. Imago unbekannt, v. Nr. 469. irregularis Br. Imago unbekannt, v. Nr. 567. 241. iteophila H. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 28 und 35. — Winnertz, L. E. 1853, p. 222. pl. II, fg. 3. — Walker, I. B. III. 1856, p. 81. Die Larven leben, gesellig als Inquilinen zwischen den Blättern der durch Cec. rosaria H. Lw. erzeugten Blattrosetten von Salix alba, purpurea L. und anderen Weidenarten. — Verwandlung daselbst. Bremi, Monogr. 1847, p. 22. pl. I, fg. 23 (Ceec. strobilina). — Mac- quart, A. A. 1851, p. 395; — A. A. 8. 1854, p. 20. — Kaltenbach, Pi. F. 1874, p. 583. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 29. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 80 (Cec. strobilina). 242. jacobaeae H. Lw. (Diplosis) g. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 und 33. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 390. Die Larven leben in den Blüthenköpfehen von Senecio Jacobaea L. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 369. 243. juniperina L. (Hormomyia) Sg 2. — Europa. Linne, F. S. 1761, Nr. 1774; — 8. N. 1788, p. 2825 (Tipula). — Degeer, Ins. 1782. VI, p. 153. pl. 25, fg. 7-21 (Tipula). — Meigen, Class. 1804, p. 41 (Cecidomyia). — Latreille, Hist. nat. Ins. XIV. 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. 7 Eee BEEFESE AL BETEN SEELEN BEI Er Br EZ 244. T 245. T 246. 247. 248. T 249. T 250. r 251. 4 E 1805, p. 288 (Oligostrophus). — Meigen, S. B. I. 1818, p. 9. 4 (Lasioptera). — Macquart, S. a B. I. 1834, p. 163. — Zetterstedt, D. Se. IX. 1850, p. 3687 und 3700 (Cee. flavimaculata); — XI1.1855, p. 4882, 4885 (Lasioptera). — Winnertz, Stett. E. Z. 1854, p. 322. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 399. Die Larve lebt einzeln in spindelförmigen Gallen an den Zweigspitzen von Juniperus communis L. — Verwandlung daselbst. Bremi, Monogr. 1847, p. 24. — Macquart, A. A. 1851, p. 493. — Kirchner, Lotos 1855, p. 137. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 682. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 73. Anmerkung. Tipula juniperina Fahr. gehört nicht hieher. Klugii Mg. (Cecidomyia) Q. — Deutschland. Meigen, S. B. I. 1818, p. 95. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 35. — Walker, I. B. III. 1856, p. 82. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. Lebensweise unbekannt. laeta Zett. (genus?) J 2. — Norwegen. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3681 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. . | lamii Br. in Kaltenbach’s Pf. F. 1874, p. 483. | Anmerkung. Dieser Name komnte von uns in Bremij’s Arbeiten über Gallmücken nicht aufgefunden werden. lateralis Mg. (genus?) S' 9. — N. Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 96. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 13 (Cceid.). Lebensweise unbekannt. laterella Zett. s. Diplosis pini Deg. lateritia H. Lw. (Dirhiza) 9. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. Lebensweise unbekannt. ® lathyri Ffld. Imago unbekannt, v. Nr. 595. latibulorum Wtz. (Diplosis) Q' 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 247. — Walker, I. B. III. 1856, p. 91. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 391. Lebensweise unbekannt. latipennis WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 99. Lebensweise unbekannt. latiuscula Wlk. (Diplosis) Q@. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 108. Lebensweise unbekannt. Leacheana WIk. (Diplosis) S 9. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 109. Lebensweise unbekannt. Julius Edl. v. Bergeustamm und Paul Löw. al & & \ Synopsis Cecidomyidarum. 51 . lentipes Wtz. (Hormomyia) 9. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 291. pl. II, fg. 9. — Walker, I. B. III. 1856, p. 122. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 400. Aus faulem Holze gezogen. leontodontis Br. Imago unbekannt, v. Nr. 521. 253. leucopeza Mg. (Epidosis) S' 9. — Europa. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 268. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. ; — Winnertz, L. E. 1853, p. 296. — Walker, I. B. III. 1856, p. 126. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 403. . Lebensweise unbekannt. - 254. lignicola Schin. (Lasioptera) 9. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 6. pl. I, fg. 4. et Die Larve lebt in holzigen Stengelanschwellungen einer Muralcia-Art. 255. limbata Wtz. (Diplosis) 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 266. — Walker, I. B. III. 1856, p. 111. — # Schiner, F. A. II. 1864, p. 393. 3 Winnertz erhielt ein © aus einer Rosette von Salie amygdalina L. gleichzeitig mit Cec. heterobia H. Lw. Macquart, A. A. S. 1854, p. 20. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 584. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 81. Anmerkung. Die Larve dieser Art dürfte von den Aecidien leben, welche sehr ir häufig die Blätter der Weidenrosetten bedecken. + 256. Zimbitorquens Br. (genus?). — Schweiz. > Bremi, Monogr. 1847, p. 48 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. limbivolens Meg. Imago unbekannt, v. Nr. 558. 257. linariae Wtz. (Diplosis) Sg 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 260. — Walker, I. B. III. 1856, p. 97. — \ Schiner, F. A. II. 1364, p. 384. E Die Larven leben in zu monströsen Schöpfen deformirten Spitzen- Bi: knospen von Linaria vulgaris Mill. — Verwandlung daselbst. r Macquart, P. H. III. 1856, p. 88. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 466. Br — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 74. + 258. Tinearis Wik. (Diplosis) d' 2. — England. n Walker, I. B. III. 1856, p. 112. Ei. Lebensweise unbekannt. Bi liriodendri O0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 553. 259. Tithospermi H. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Deutschland. H. Loew, D.B. IV. 1850, p. 28 und 36. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. Die Larve lebt in deformirten Triebspitzen von Lithospermum offi- einale L. Macquart, P. H. III. 1856, p. 43. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 451. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 74. Haas 52 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. 260. longicauda‘H. Lw. (Asynapta) ©. -— Deutschland. - H. Loew; D. B. IV. 1850, p. 39. Lebensweise unbekannt. 261. Zongicollis H. Lw. (Asynapta) 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 39. Lebensweise unbekannt. 7 262. Tongicollis Rd. (Clinorhyncha). — Italien. Rondani, II Mem. Parma 1840, fg. 1—4 (Ozirhyneus). Lebensweise unbekannt. T 263. longicornis L. (genus?) g'. — Europa. Linne, F. S. 1761, Nr. 1776; — S. N. 1788, p. 2826. — Fahrieius, Sp. Ins. II. 1781, p. 412; — E. S. IV. 1794, p. 252 (Tipula); — S. A. 1805, p. 46 (Chironomus). — Meigen, Class. 1804, p. 47 (Macrocera incarnata); — 8. B. I. 1818, p. 100 (Ceeid.). — Maequart, S. a B.I. 1834, p. 162. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3691. Die Larve lebt in den Blüthenköpfen von Cirsium palustre Scop. und soll (nach Kirchner) eine Anschwellung des Fruchtbodens verursachen. Kirchner, Lotos 1855, p. 134. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 381. Anmerkung. Scheint nach H. Loew eine Cecidomyide zu sein, die Species wird aber, der kurzen und mangelhaften Beschreibung wegen, nie mehr mit Sicherheit zu ermitteln sein. 264. longipenmis F. Lw. (Asynapta) 2. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 148. Lebensweise unbekannt. 265. longipes H. Lw. (Epidosis) ©. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. — Walker, I. B. III. 1856. pl. 24, fg.1. Lebensweise unbekannt. 266. loti Deg. (Diplosis) Q 9. — Europa. Degeer, Ins. VI. 1782, p. 157. pl. 27, fg. 1—5 (Tipula). — Meigen, Class. 1804, p. 41; 8.B. I. 1818, p. 100 (Ceecid.). — Maequart, S.a B.1. 1834, p. 161 (Cecid.). — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 und 34, fg. 10. — Winnertz, L. E. 1853, p. 258. pl. III, fg. 5. — Zetterstedt, D, Sc. X. 1850, p. 3698; — XII. 1855, p. 4884 (Ceeid.). — Walker, I. B. II. 1856, p. 97. — Rondani, Atti, Soc. Sc. Nat. Milano. II. 1860, p. 292 (Contarinia). — Scehiner, F. A. II. 1864, p. 385. Die Larven leben zu 10—20 in deformirten Blüthen und Hülsen von Zotus. coniculatus L. und uliginosus Hoffm., Medicago falcata, sativa und Vieia eracca L. — Verwandlung in der Erde. Bremi, Monogr. 1847, p. 21. pl. I, fg. 21. — Maequart, P. H. II. 1855, p. 154 und 159. — laser, Landw. Ungeziefer 1867. — Nörd- linger, kl. F. d. L. 1869, p. 633. — Curtis, F. Ins. 1860, p. 491. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 178 und 180. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 123 und 131. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 32. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 74. ie Synopsis Cecidomyidarum. 53 267. lugubris Wtz. (Asynapta) S' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 305. pl. I, fg. 24; pl. II, fg. 14; pl. IV, fg. 6. — Walker, I. B. III. 1856, p. 129. — Rondani, Att. Soc. Se. Nat. Milano, II. 1860, p. 290 ( Winnertzia). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 406. — Taschenberg, Ent. f. G. 1871, p. 363. . Die Larven leben in faulem Holze und in Polyporus-Arten. Maecquart, P. H. I, 1854, p. 110. Anmerkung. Die von Amerling (Lotos 1859, p. 60 und 140; Ges. Aufs. 1868, p. 141) und Taschenberg (1. c.) aus Knospengallen von Prunus gezogenen und als Asyn. lugubris bestimmten Gallmücken dürften, der gänzlich verschiedenen Lebensweise halber, einer anderen Art angehören; v. Nr. 603. t 268. Zutea Mg. (genus?) gQ' Q@. — Europa. Meigen, Class. 1804, p. 40. pl. II, fg. 10, 11, 15; — 8. B. I. 1818, p. 99; — VI, p. 267. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 13. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3694 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 269. Iychnidis Heyd. (Cecidomyia) Sg 9. — Europa. Heyden, Herrich-Schäffer’s Corresp. Bltt. 1861, Nr. 13, p. 98. Die Larven leben gesellig in deformirten, wolligen Blatt- und Gipfel- knospen von Lychnis dioica 1. — Verwandlung daselbst. Moufet, Insect. Theatr. 1634, p. 77. — Jonston, Hist. Nat. Ins. 1657, p. 97. — Vallot, Mem. Acad. Dijon 1826—1827, p. 93; — 1836, p. 249. — H, Löw, D. B. IV. 1850, p. 11. — Macquart, P. H. II. 1855, p. 97. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 179. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 54. Anmerkung. H. Loew ist der Ansicht, dass diese Galle von Milben erzeugt ist und die Gallmückenlarven blos Inquilinien sind. T 270. IZuteofusca Rd. (Cecidomyia). — Italien. Rondani, IId Mem. Parma 1840, fg. 5—9; — Atti Soc. Sc. Nat. Milano I. 1860, p. 288 (Dasyneura). Lebensweise unbekannt. Iythri H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 573. 271. maccus H. Lw. (Diplosis) d 9. — N. Amerika. H. Loew, in O.-Sacken M. D. N I. 1862, p. 187. pl. I. fg. 11 und 12. n Lebensweise unbekannt. 272. maculata Wtz. (Diplosis) ©. — Deutschland. Br Winnertz, L. E. 1853, p. 258. — Walker, I. B. III. 1856, p. 96. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. Lebensweise unbekannt. 7 273. marginata Wk. (Diplosis) g. — England. \ Walker, I. B. IH. 1856, p. 107. Lebensweise unbekannt. T 274. marginata Roser (genus?). — Württemberg. a Roser, Corresp. Bltt. württ. landw. Ver. 1840, p. 50 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. en ai a 54 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. 275. marginemtorquens Wtz. (Cecidomyia) 8 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 223. — Walker, I. B. III. 1856, p. 79. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 376. Die Larven leben gesellig unter dem umgeschlagenen Rande der Blätter von Salix viminalis L. — Verwandlung daselbst. Bremi, Monogr. 1847, p. 27. pl. U, fg. 32. — Macquart, A. A. 1851, p. 394. — Müller, Ent. M. Mag. VI. 1869, p. 109. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 583. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 80. r 276. maura Wlk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. II. 1856, p. 102. Lebensweise unbekannt. 7 277. maxima Roser (genus?). — Württemberg. Roser, Corresp. Bltt. württ. Jandw. Ver. 1840, p. 50 (Ceeid.). Lebensweise unbekannt. medicaginis Br. Imago unbekannt, v. Nr. 596. 278. mesembrianthemi Schin. (Asphondylia) @. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 9. pl. I, fg. 9. Die Larven leben in erbsengrossen, saftigen Anschwellungen einer Mesembrianthemum-Art. 279. metraloas Mnurt. (Miastor) g' 2. — N. Europa. Meinert, Nat. Tidsk. III. 1864, p. 106. — Siebold, Zeitschr. f. wiss. Zool. 1864, p. 394. — H. Loew, Berl. E. Z. 1864, p. VIII. — Win- nertz, V. z. b. G. 1870, p. 7. Die Larven leben unter der Rinde von faulen Buchenstämmen und vermehren sich durch Paedogenesis. Meinert, Nat. Tidsk. III. 1864, p. 37 und 83f. — Packard, Guide 1870, p. 380, fg. 297. = Anmerkung. Ueber Gallmückenlarven, welche sich paedogenetisch vermehren, haben geschrieben: v. Baer, Carus, Hanin, Leuckart, N. Loew, Mäklin, Mecznikoff, Meinert, Fagenstecher, Siebold und Wagner, deren bezügliche Arbeiten in der f Uebersicht der Literatur verzeichnet sind. Die Larven, welche in diesen Arbeiten besprochen sind und theils unter der Rinde von faulen Apfelbäumen, theils im feuchten Kehricht und in Pressrückständen von Runkelrüben gefunden wurden, scheinen verschiedenen Arten, ja sogar Gattungen anzugehören. Die Larven von Oligarces paradoxzus Mrt. und Pero fasciata Mrt. vermehren sich auch durch Paedogenesis. 280, millefolii H. Lw. (Hormomyia) g' 2. — Europa. : H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 37, fg. 12. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 380. — Müller, Ent. M. Mag. 1870—1871. VII, p. 39. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 151. pl. II, fg. 3; — 1875, p. 26. Die Larven leben einzeln in eiförmigen Gallen in den Blattachseln‘von Achillea Millifolium L. — Verwandlung daselbst. s Synopsis Cecidomyidarum, 55 Maequart, P. H. III. 1856, p. 155. — Inchbald, Ent. W. Int. 1860. ” VII, p. 195 (Cec. achilleue). — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 348. — 5 Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 110. — Rudow, Pi. G. % - 1875, p. 66. 981. minutissima H. Lw. (Cecidomyia?). — Fossil. H. Loew, Bernst.-Faun. 1850, p. 32. 282. minuta Wtz. (Diplosis) g. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 250. — Walker, I. B. III. 1856, p. 9. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. Lebensweise unbekannt. 283. minuta Zett. (Lasioptera) g. —.N. Europa. Zetterstedt, I. L. 1840, p. 824; — D. Sc. IX. 1850, p. 3700; — XII. 1855, p. 4886. Lebensweise unbekannt. 284. modesta Wtz. (Diplosis) g. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 262. — Walker, I. B. III. 1856, p.104. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. | « Lebensweise unbekannt. "+ 285. moesta Wik. (Diplosis) J' ©. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 104. Lebensweise unbekannt. moesta WIk. (bis) s. Diplosis sobria WIk. molluginis H. Lw. s. Cecidomyia galii H. Lw. 286. monacha OD. S. (Asphondylia) S 2. — N. Amerika. 0.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. Il. 1868—1869, p. 299. Die Larven leben in Blätterschöpfen am Stengel oder an den Zweigen von Solidago altissima L. Er 0.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. III. 1870—1871, p. 347. 7 287. monilicornis Zett. (genus?). — N. Europa. Ki Zetterstedt, I. L. 1840, p. 823; — D. Sc. IX. 1850, p. 3684 (Cecid.). 3 Lebensweise unbekannt. » mwucoris Vall. Imago unbekannt, v. Nr. 604. 283. mutabilis Wtz. (Diplosis) Q. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 248. — Walker, I. B. III. 1856, p. 92. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 391. Lebensweise unbekannt. 239. nana Wtz. (Diplosis) J 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 252. — Walker, I. B. III. 1856, p. 94. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 392. Lebensweise unbekannt. napi H. Lw. s. Cecidomyia brassicae Wtz. napt% Kltb. Imago unbekannt, s. Nr. 547. 7 291. 292. + 293. + 294. T 298. + 299. . nemoralis Wtz. (Epidosis) Q. — Deutschland. 5. nigricornis Schrk. (genus?). — Baiern. 6. nigricornis Zett. (genus?) @. — N. Europa. . nigrina Wik. (Epidosis) 2. — England. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Winnertz, L. E. 1853, p. 302. — Walker, I. B. III. 1856, p. 125. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. Aus faulem Holze gezogen. nervosa Mg. (genus?). — Baiern. Meigen, S. B. VII. 1838, p. 21 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. nervosus Wtz. (Miastor) Q' 9. — Deutschland. Winnertz, Stett. E. Z. 1852, p. 50, pl. I, fg. 1 (Heteropeza). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 411 (Heteropeza). — Winnertz, V. z. b. G. 1870, p. 5 (Miastor). Die Larve lebt unter der Rinde abgestorbener Bäume. — Verwandlung daselbst. nigra Mg. (genus?) g' 2. — Europa. Meigen, Class. 1804, p. 39, pl. II, fg. 8; — 8. B. I. 1818, p. 9%, pl. III, fg. 11. — Macquart, D. N. F. 1826, p. 172; — 8.3 B.I. 1834, p. 161. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 13. — Gehin, Bull. Soc. Hist. Nat.-Moselle III. 1860, p. 316. — Goureau, Ins. nuis. 1862, p. 134. — Nördlinger, kl. F. d. L. 1869, p. 620 (Ceeid.). Die Larven leben gesellig in jungen Birnen, welche verkümmern und frühzeitig abfallen. — Verwandlung in der Erde. Kollar, Schädl. Ins. 1837, p. 299. — Macquart, A. A. 1851, p. 436 (gibt statt Pyrus Betula an). — Taschenberg, Ent. f. G. 1871, p. 364. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 201. — Chatel, Degäts causes aux vegetaux 1875, p. 8. (Siehe Schmidberger i. d. Nachträgen.) nıgricollis Mg. (genus?) S' 9. — Europa. Meigen, S. B. J. 1818, p. 97. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 14. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3689 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. Schrank, F. B. III. 1803, p. 86 (Tipula). Lebensweise unbekannt. Zetterstedt, D. Sc. XII. 1855, p. 4831 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. Walker, I. B. III. 1856, p. 128. Lebensweise unbekannt. nigripennis Mg. (genus?) @. — Deutschland. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 269 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. nigritarsis Zett. (genus?) Q' 2. — Dänemark. \ Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3683; — XI. 1852, p. 4353 (Ceeid). Lebensweise unbekannt. ee 55 Synopsis Cecidomyidarum. 57 300. nitida Wulp (Epidosis) @. — Holland. Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 113. Lebensweise unbekannt. niveipila O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 498. T 301. niveitarsis Zett. (genus?) g'. — Norwegen. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3688 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 302. nodicornis Witz. (Epidosis) gQ' 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 300, pl. II, fg. 12. — Walker, I. B. II. 1856, p. 125. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 403. Die Larven leben in faulem Buchenholze. Macquart, A. A. S. 1854, p. 28. 1 303. notabilis WIk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 114. Lebensweise unbekannt. 7 304. nubeculosa WIk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 96. Lebensweise unbekannt. T 305. nudipennis Zett. (genus?) S' 2. — Lappland. Zetterstedt, I. L. 1840, p. 823; — D. Se. IX. 1850, p. 3684 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 7 306. obfuscata Mg. (Diomyza). — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 90. — Macquart, S. a B. I. 1834, p. 163 (Lasioptera). — Walker, I. B. III. 1856, p. 86 (Cecidomyia). Lebensweise unbekannt. tT 307. obscura Rd. (Oecidomyia). — Italien. Rondani, II Mem. Parma 1840; — Atti Soc. Se. Nat. Milano I. 1860, p. 2858 (Dasyneura und Dasineura). Lebensweise unbekannt. T 308. obscura Mg. (genus?) ©. — Baiern. Meigen, S. B. VII. 1838, p. 22 (Cecid.). ” Lebensweise unbekannt. 7 309. obscuripes Dahlb. (genus?) @. — N. Europa. N Dahlbom, V. Ac. H. 1850, p. 166. — Zetterstedt, D. Sc. XI. 1850, p. 4352 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 310. obtusa H. Lw. (Lasioptera) g'. — Deutschland. H. Loew, Stett. E.Z. 1845, p. 394. — Sehiner, F.A.II. 1864, p. 409. Lebensweise unbekannt. ocellaris O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 566. 311. ochracea Wtz. (Diplosis) g. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 262. — Walker, I. B. III. 1856, p. 103. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 387. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 8 58 312. 313. 314. Y 315. r 316. 317. 318. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. u Ne Die Larve soll (nach Kirchner, Lotos 1860, p. 55) in den Schoten von Brassica Napus und oleracea L. leben (?). Kaltenbach, Pfl. F. 1374, p. 34. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 68. oidii Hrdy. v. Diplosis caeomatis und coniophaga Wtz. onobrychidis Br. (Cecidomyia) dJ 9. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 27 und 53, pl. II, fg. 30. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 16. | Die Larven leben gesellig i in hülsenförmig zusammengefalteten Blättern von Astragalus onobrychis L. und asper Jacg., Medicago falcata,“ sativa und lupulina L. und Onobrychis satiwa L. — Meise in. der Erde. Macquart, P. H. II. 1855, p. 165. — Müller, E.M. Mag. 1870—1871, VH, p. 89. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 137. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 74. ononidis F. Lw. (Asphondylia) g' 2. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1873, p. 139, Taf. Ile, fg. 1-6; — 1874, p. 155 und 161. ‘ Die Larven leben einzeln in knospenförmigen Gallen an den Spitzen der Seitenzweige von Ononis spinosa L. — Verwandlung in der Galle. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 180. orbitalis Wish. (Cecidomyia) g' 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 623; — VI. 1866—1867, p. 227. Larven als Inquilinen in den Gallen von (ec. salicis-batatas Wish., Nematus salicis-ovulum und Enura salicis-gemma Wish. — Verwand- lung daselbst. Riley, Am. Ent. II. 1870, p. 50. ornata Say (genus?). — Pennsylvanien. Say, Long’s Exped. App. 1824, p. 357. — Wiedemann, Auss. Baropil Zw. I. 1830, p. 22 (Ceeid.). 3 Lebensweise unbekannt. F oxyacanthae Schik. s. Cecidomyia crataegi Wtz. pallida Mg. (genus?) Q' 9. — Europa. N. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 270. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3681 (Cecid.). R Die Larven sollen nach Bouche&e in faulen Kohlblättern leben (v. H. Loew, L. E. 1851, p. 376). { pallidula Wulp (Colpodia) @. — Holland. Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p.. 113, pl. NIS fer Lebensweise unbekannt. pallidula Ztt. (genus?) g'. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. XI. 1852, p. 4352 (Ceeid.). Lebensweise unbekannt. Dr Synopsis Cecidomyidarum. 59 319. pallipes Wtz. (Epidosis) ©. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 295. — Walker, I. B. IIl. 1856, p. 126. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. Lebensweise unbekannt. rt 320. pallipes Phil. (Diomyza). -— Chile. Philippi, V. z. b. G. 1865, p. 630 (Lasioptera). Lebensweise unbekannt. 7 321. palustris L. (genus?) Jg’ 2 (?). — Europa. Linne, F. $S. 1761, Nr. 1775; — 8. N. 1788, p. 2826 (Tipula). — Schrank, F. B. III. 1803, p. S4 (Tipula). — Fabrieius, Sp. Ins. II. 1781, p. 412; — E. S. IV. 1794, p. 251 (Tipula); — 8. Ant. 1805, p. 47 (Chironomus). — Meigen, S. B. I. 1818, p. 96; — VI. 1830, p. 267 (Cecidomyia). — Maequart, D. N. F. 1826, p. 171; — 8.2 B.1. 1834, p. 160. — Blanchard, H.N. Ins. III. 1840, p. 574. — Gimmer- thal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 13. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3682 (Cecid.). Nach Linn6 wohnt.diese Art in den Blüthen von Iris Pseud-Acorus L., nach Fabricius ist sie Gallenbewohnerin; nach Schrank lebt ihre Larve im Wasser; nach Macquart legt sie ihre Eier in die Blüthen von Phleum pratense L. und nach Bremi (Monogr. p. 32) findet sich ihre Larve in einem Moose (Mnium palustre L.). Anmerkung. Aus den abweichenden Angaben der vorstehenden Autoren in der Art- beschreibung und über die Lebensweise geht hervor, dass jeder von ihnen eine andere Species beobachtet und beschrieben hat. Ob alle diese zur Familie Oecidomyidae gehören oder nicht und welche Arten unter dem vorstehenden Namen vereint sind, wird sich aus den äusserst dürftigen Angaben hierüber nie mehr ermitteln lassen. 322. papaveris Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 229. — Walker, I. B. III. 1856, p. 78. — Laboulbene, Ann. Soc. ent. F. 1857, p. 565, pl. XI, fg. 1-17. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 373. ; Die Larven leben in den Samenkapseln von Papaver dubium und Rhoeas L. — Verwandlung daselbst. Macquart, P. H. II. 1855, p. 73. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 22. papillifica. (Dieser Name wird von Macquart, A. A. 1851, p. 396 mit dem Autor Bremi aufgeführt. Da sich derselbe in Bremi’s Arbeiten nicht findet, so scheint es, dass er von Macquart herrührt und wahrscheinlich dem Erzeuger der in Bremi’s Monogr. 1847, p. 67, pl. I, fg. 11; pl. II, fg. 38 beschriebenen und abgebildeten, auf den Blättern von Salix Caprea L. vorkommenden Galle gegeben wurde. Bremi kannte den Erzeuger dieser Galle nicht; dieser wurde erst später von Winnertz entdeckt und unter dem Namen Horm. capreae Wtz. beschrieben.) . paradoxus Murt. (Oligarces) 2. — Europa. Meinert, Nat. Tidssk. 1865—1866, p. 238. Die Larven leben unter der Rinde von Populus und vermehren sich durch Paedogenesis. Anmerkung. Siehe die Anm, bei Miast. metraloas Mrt. 8* 60 Julius Edl. v. Bergenstamm und Raul Löw. 324. parva WIk. (Lasioptera). — Hudsonsbay. Walker, List I. 1848, p. 29. Lebensweise unbekannt. 325. pavida Wtz. (Cecidomyia) g' 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 245. — Walker, I. B. III. 1856, p. 90. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 378. Die Larven leben gesellig mit denen von Cec. acrophila Wtz. in’ den deformirten Fiedern der gipfelständigen Blätter von Fraxinus excel- sior L:. — Verwandlung in der Erde. Macquart, A. A. S. 1854, p. 19. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 432. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 71. 326. pavonia H. Lw. (Diplosis) @. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 33. Lebensweise unbekannt. 327. pectoralis Wtz. (Asynapta) g' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 303, pl. I, fg. 16 und 27; pl. H, fg. 33; pl. IV, fg. 5. — Walker, I. B. III. 1856, p. 128, pl. XXIV, fg. 1b. — Schiner, F. A. II. 1364, p. 406. Lebensweise unbekannt. pellex O0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 535. r 328. pennicornis L. (genus?) Q' 2. — Europa. Linne, F. S. 1761, Nr. 1777; — S. N. 1788, p. 2827 (Tipula). — Fahricius, Sp. Ins. II. 1781, p. 412; — E.S. IV. 1794, p. 252 (Tipula) ; — S. Ant. 1805, p. 48 (Chironomus). — Meigen, S. B. I. 1818, p. 100 (Cecid.). — Maequart, S. a B. I. 1834, p. 162. — Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 14. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3696 (id. XII, p. 4859 und 4883 ist Ceratopogon). Nach einer Angabe, welche von Fabrieius herzustammen scheint, soll diese Species in den Blüthen von Aristolochia Clematidis L. leben und nach Sprengel die Befruchtung dieser Pflanze bewirken. Nach Kirchner (Lotos 1855, p. 133) lebt die Larve derselben in einer Anschwellung des Fruchtknotens der genannten Pflanze. Und Drewsen (Nat. Tidssk. 1843, p. 339) will die Larven in den Schoten des Rapses (Brassica Rapa Koch) gefunden haben. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 523. — Radsw, Pf. G. 1875, p. 68. Anmerkung. Linne’s Art dürfte kaum eine Gallmücke sein. Die von Drewsen und Kirchner beobachteten Larven gehören gewiss zweierlei Species an. Die sich widersprechenden Angaben beweisen, dass hier arge Verwechslungen stattfanden, die bei den mangelhaften Beschreibungen, welche die vorstehenden Autoren von’ der Fliege geben, nie mehr zu entwirren sein werden. 329. peregrina Witz. (Diplosis) g'. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 252. — Walker, I. B. III. 1856, p. 9. — Schiner, F. A. II. 1364, p. 383. u a . Synopsis Cecidomyidarum. 61 Die Larven leben als Inquilinen in den durch Gallmilben (Phytoptus) auf den Blättern von Prunus spinosa L. und Salix aurita L. erzeugten taschenförmigen oder beutelartigen Gallen. — Verwandlung in der Erde. Macquart, A. A. S. 1854, p. 13 und 21. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 175. Anmerkung. Die von H. Loew (Dipt. Beitr. IV. 1850, p. 24) in hirsekorngrossen Milbengallen auf den Blättern von Salix fragilis L. gefundenen Larven, könnten dieser Art angehören, pericarpiicola Br. s. Asph. pimpinellae F. Lw. 330. persicariae L. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Linne, S. N. 1788, p. 2825 (Tipula). — Fahrieius, Sp. Ins. II. 1781, p. 411; — E. 8. IV. 1794, p. 251 (Tipula); — 8. Ant. 1805, p. 47 (Chironomus). — Sehrank, F. B. Ill. 1803, p. 84. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 36. — Winnertz, L. E. 1853, p. 219. — Walker, I. B. III. 1856, p. 79. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 372. Die Larven leben im rothgefärbten, eingerollten Blattrande von ‚Poly- gonum amphibium L. und Persicaria L. — Verwandlung daselbst. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 512. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 76. persicoides OÖ. S. Imago unbekannt, v. Nr. 503. 331. phragmitis Gir. (Epidosis) Q. — Oesterreich. Giraud, V. z. b. G. 1863, p. 1260. Lebensweise nicht sicher bekannt. Giraud vermuthet die Larven in kleinen Pusteln am Halme von Phragmites communis Trin. Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 764. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 75. picta Mg. s. Lasioptera rubi Heeg. T 332. pietipennis Mg. (Diplosis) g. — Europa. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 270. — Maecquart, 8. a B. I. 1834, p. 160 (Cecid.). Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 265, will diese Art aus den Blüthen von Eryngium campestre L. erhalten haben. Rudow, Pf. G. 1875, p. 70, repr. diese Angabe. (Siehe auch (ee. acerina). f 333. pictipennis Perr. (Diplosis?) SQ ©. — Frankreich. ! 3 L Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 170, pl. I, fg. 23—38. Larven gesellig unter der Rinde von Pinus maritima Koch in den Gängen von Tomicus ramulorum P., in dem Detritus des letzteren _ ‘\ tebend. — Verwandlung daselbst. 334. pietiventris Ztt. (genus?) @. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3690 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. - 335. piligera H. Lw. (Hormomyia) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 26. — Winnertz, L. E. 1853, p. 286. — Walker, I. B. III. 1856, p. 121. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 399. 62 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Die Larven erzeugen auf den Blättern von Fagus sylwatica L. ein- kammerige, konische, rothhaarige Gallen. — Verwandlung in der Galle. Vallot, Mem. Acad. Dijon 1823—1829, p. 109. — Hartig, Jahrsb. I. 1839, Hft. IV, p. 641 (Cec. annulipes). — Ratzeburg, Forstins. III. 1844, p. 162, pl. V, fg. 13 (Cec. annulipes). — Bremi, Monogr. 1847, p. 15. — Macquart, A. A. 1851, p. 456 (Cec. annulipes); — A. A. 8. 1854, p. 28. — Karsch, N. u. Off. 1855, p. 267 (Cee. annulipes). — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 158. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 631. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 71. pilosa Br. s. Diplosis pini Deg. 356. pimpinellae F. Lw. (Asphondylia) SQ 2. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 157 und 326, pl. II, fg. 2. Die Larven leben einzeln in aufgetriebenen Theilfrüchtchen von Pim- pinella saxifraga L. — Verwandlung in der Erde. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30. Anmerkung. .In gleicher Weise deformirte Theilfrüchtchen wurden noch gefunden auf Daucus Carota L., Foeniculum offieinale All., Laserpitium prutenicum L., Pastinaca sativa L., Pimpinella magna L., Silaus pratensis Bess., Thysselinum (Peucedanum) palustre Hffm. und Torilis Anthriscus Gml. Sie dürften durch dieselbe Gallmücke bewohnt werden. v. Vallot, M&m. Acad. Dijon 1828—1829, p. 113 und 1826—1827, p. 94. — Bremi, Monogr. 1847, p. 21, pl. I, fg. 10 und 22 (Ceeid. pericarpicola und dauei). — Scholz, Z. f. E. Breslau 1849, p. 12. — H. Loew, L. E. 1851, p. 377; — D. B. 1850, p. 30 (Cee. thysselini). — Nördlinger, kl. FE. d. L. 1869, p. 633. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 177. — Kalten- bach, Pfii. F. 1874, p. 273. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 70 und 75. — F, Löw, V. z. b. G. 1875, p. 32. 337. pini Deg. (Diplosis) SQ’ 2. — Europa. Deeger, Ins. VI. 1782, p. 156, pl. XXVI, fg. 8—19 (Tipula). — Meigen, Class. I. 1804, p. 40 (Cecid.); — S. B. I. 1818, p. 99. — Macquart, Ss. a B. I. 1834, p. 161. — Dufour, Ann. Soc. Ent. Fr. 1838, p. 293; — Ann. Se. Nat. 1841, p. 257 (Cec. pini maritimae). — Ratzeburg, Wiegm. Arch. VII. 1841, p. 233, pl. X, fg. 1—11;. — Forstins. III. 1844, p. 159, pl. X, fg. 14. — Bremi, Monogr. 1847, p. 31 und 61° (Cec. pilosa). — Zetterstedt, I. L. 1840, p. 823; — D. Se. IX. 1850, p. 3685 und XII. 1855, p. 4881 (Cec. laterella). -— Winnertz, L. Ba 1853, p. 270, pl. I, fe. 19 und pl. III, fg. 7 (Diplosis). — Walker, I. B. IU. 1856, p. 111, pl. XXIV, fg. 1a. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 389. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 162, pl. I, fg. 283—31. Die Larven leben frei auf den Nadeln verschiedener Pinus-Arten und. verpuppen sich auch auf denselben in einem schmutzigweissen Harzcocon. Macquart, A. A. 1851, p. 506, 510, 523 (Cec. pini und pilosa). — Sneilen v. Vollenhoven, schädl. Ins. 1843 und 1852. — 0 Stett. E. Z. 1862, p. 80. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 701. Anmerkung. Die Biologie, welche Bouch& (Gart. Ins. 1833, p. 123 und N. I. BR p. 25) dieser Species beigefügt, gehört zu Dipl. brachyntera Schwäg. (Vide auch. Cec. pini-inopus O. 8. Nr. 471.) FE Synopsis Cecidomyidarum. 63 pini-inopus O0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 471. 338. pisi Wtz. (Diplosis) J' ©. — Europa. Winnertz, Stett. E. Z. 1854, p. 325. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 394. — Taschenberg, E. f. G. 1871, p. 361. Die Larven leben in den grünen Hülsen von Pisum arvense und sa- tivum L. — Verwandlung in der Erde. Reaumur, Mem. II. 1736, p. 301. — H. Loew, Dipt. Beitr. IV. 1850, p- 30. — Nördlinger, kl. F. d. L. 1869, p. 633. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 146. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 75. 4 339. plagiata WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 96. Lebensweise unbekannt. 7 340. plena WIk. (Asphondylia) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 118. Lebensweise unbekannt. 341. plicatrix H. Lw. (Cecidomyia) gd' 2. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25 und 36, pl. I, fg. 1. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. Die Larven leben gesellig in jungen, gekrausten Blättern von Rubus caesius L. — Verwandlung in der Erde. Macquart, A. A. S. 1854, p. 11. — Rudow, Pfl. G. 1375, p. 78. 342. poae Bosc. (Hormomyia) gQ Q. — Europa. Bose, N. Bull. Soc. Phil. 1817, p. 133; — Journ. Phys. Blainv. 1817, p. 17 (Cecidomyia). — Winnertz, L. E. 1853, p. 292 (Horm. grami- nicola). — Walker, I. B. III. 1856, p. 123. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 398. — Brischke, Schrift. n. Ges. Danzig 1869. Hft. II (Cee. graminis). Die Larven erzeugen an den Halmen von Poa nemoralis L. oberhalb der Knoten breite, braune Haarringe, worin sie bis zu fünf Stück an- zutreffen sind. Die dicken Haare dieser Ringe liegen gescheitelt nach beiden Seiten des Halmes. — Verwandlung in der Galle. | . Vallot, Ann. Sc. Nat. 1832, p. 263; — Mem. Acad. Dijon 1836, p. 190. N — Maecquart, P. H. I. 1854, p. 174. — 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1862, p. 80. — Kaltenbach, PA. F. 1874, p. 752. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 76. (Siehe auch Prilleux in den Nachträgen.) Anmerkung. Die Angabe Bosc’s, dass diese Species auf Poa trivialis L. vorkommt, e wurde von Vallot (1. c.) widerlegt. Asa Fitch fand in N. Amerika ganz ähnliche Gallen auf Agrostis lateriflora Mich., deren Erzeuger er Cecid. agrostis nannte, ohne ihn zu beschreiben (v. Nr. 466). poculum O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 497, podagrariae H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 571. n polymorpha Br. s. Diplosis tremulae Wta. —_- co m &o 344. 348. 349. 30. . praecox Wtz. (Diplosis) 2. — Deutschland. . pratorum Mg. (genus?) @. — Europa. .pratorum Wtz. (Cecidomyia) Q. — Deutschland. . pseudacaciae Ftch. (Cecidomyia) 2. -— N. Amerika. 2 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. . polypori H. Lw. (Diplosis) Jg 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 33. — Winnertz, L. E. 1853, p. 249, pl. I, fg. 13. — Walker, I. B. III. 1856, p. 92. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 384. | Die Larven leben in Polyporus-Arten. Maequart, P. H. I. 1854, p. 110. populea Schrk. s. Diplosis tremulae Wtz. populi Duf. (Epidosis?2) g' 2. — Frankreich. Dufour, Ann. Sc. Nat. 1841, p. 261, pl. XIV, fg. 9—16. Larven unter der Rinde abgestorbener Pappelbäume, wo sie sich auch verpuppen. Maequart, A. A. 1851, p. 403; — A. A. S. 1854, p. 23. Winnertz, L. E. 1853, p. 276, pl. I, fg. 11. — Walker, I. B. II. 1856, p. 113. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 39. Im Walde auf frisch geschlagenem Holze gefangen. Maequart, A. A. S. 1854, p. 31. Meigen, S. B. VII. 1838, p. 21 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. Winnertz, L. E. 1853, p. 237. — Walker, I. B. III. 1856, p. 86. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 331. Lebensweise unbekannt. producta Mg. (Hormomyia) g. — Europa. Meigen, S. B. VI. 1830, p. 267. — Macquart, S. a B.]1. 1834, p. 159. — 6Gimmerthal, Bull. Soc. Nat. Moscou 1846, p. 14. — Bremi, Monogr. 1847, p. 60 (Cec. faseiata). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 398. Lebensweise unbekannt. protuberans Zit. (Hormomyia) g'?. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3677 (Cee.). Lebensweise unbekannt. pruni Kltb. Image unbekannt, v. Nr. 581. pruniperda Rd. (Asphondylia) g 9. — Italien. kondani, Ann. Soc. Nat. Modena II. 1867, p. 37, fg. 1—2. Die Larven leben in deformirten Blüthenknospen von Prunus do- mestica L. Fitch, V. Rep. 1859, p. 53. } Larven gesellig in jungen, zarten, hülsenförmig gefalteten Fiederblätt- chen an den Triebspitzen von Robinia Pseudacacia L. — Verwand- lung in der Erde. | 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 420; — M. D. N. I. 1862, p. 189. T 353. T 355. T 356. + 357. Synopsis Cecidomyidarum. 65 352. ptarmicae Vall. (Hormomyia). S' 2. — Europa. 354. 398. Yallot, Me&m. Acad. Dijon 1849, p. 98. — Winnertz, L. E. 1853, p. 289, pl. I, fg. 28 (Horm. floricola).. — Walker, I. B. III. 1856, p- 122 (Horm. floricola). — Schiner, F. A. II. 1864, p. 400 (Horm. floricola). — Müller, Ent. M. M. VII. 1870, p. 39. Die Larven deformiren die ganzen Blüthenstänude von Achillea Ptar- mica L. zu kugeligen, grauen, haarigen Massen, worin sie gesellig leben und sich auch verpuppen. Macquart, P. H. III. 1856, p. 155. — Inchhbald, Ent. W. Int. VII. 1860, p. 164. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 348. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 67. pteridis Müll. Imago unbekannt, v. Nr. 464. pubescens WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 104. Lebensweise unbekannt. pudibunda O0. S. Imago unbekannt, v. Nr. 489. pulchella Wtz. (Diplosis) dJ 9. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 254. — Walker, I. B. III. 1856, p. 95. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 386. Aus faulem Buchenholze gezogen. pulchra Mg. s. Lasioptera rubi Heeg. pulicaris Fbr. (genus?). — Europa. Fabrieius, Sp. Ins. II. 1781, p. 412; — E. 8. IV. 1794, p. 252 (Tipula); — S. Ant. 1805, p. 48 (Ohironomus). Diese Art soll nach Fabricius Gallenbewohnerin sein. Es ist jedoch sehr fraglich ob dies wirklich der Fall ist und ob sie überhaupt zur Familie Cecidomyidae gehört. Die ungenügende Beschreibung der- selben wird hierüber keinen weiteren. Aufschluss geben. pusilla Mg. (Diomyza). — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 91 (Lasioptera). Lebensweise unbekannt. Anmerkung. Die von Heeger (Sitzb. Acad. Wien 1851, p. 342, pl. VII) unter dem Namen Lasioptera pusilla Wied., Mg. publieirte Gallmücke ist keine ZLasioptera, sondern die Cecid. sonchi F. Lw. pustullaris Br. Imago unbekannt, v. Nr. 492, pygmaea Mcgq. (genus?). — Frankreich. Macquart, D. N. F. 1826, p. 173, — 8. 2 B.1. 1834, p. 162. — Meigen, S. B. VII, 1838, p. 23 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. Pygmaea Wtz. (Heteropeza) Q' 2. — Deutschland. Winnertz, Stett. E. Z. 1846, p. 14, pl. I, fg. 1-9; — V. z. b. G. 1870, p. 4. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 410. Larven unter der Rinde abgestorbener Bäume, wo sie sich auch verpuppen. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 9 66 359. Julius Edl, v. Bergeustamm und Paul Löw. pyri Bcehe. (Ceeidomyia) Q' 2. — Europa. Bouch&, Stett. E. Z. 1847, p. 144. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 36. — Winnertz, L. E. 1853, p. 242. — Walker, I. B. III. 1856, p. 89. — ehin, Bull. Soc. Hist. Nat. Moselle III. 1860, p. 320. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 377. — Taschenberg, Ent. f. G. 1871, p. 360. Die Larven leben gesellig in den nach oben eingerollten Blatträndern von Pyrus communis L. — Verwandlung in der Erde. Maequart, A. A. 1851, p. 308. — H. Loew, L. E. 1851, p. 376. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 201. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 75. T 360. pyricola Nördl. (genus?). — Europa. r 361. 364. Nördlinger, kl. F. d. L. 1855 und 1869, p. 622. — Gehin, Bull. Soc. Hist. Nat. Moselle III. 1860, p. 320 (Ceeid.). Die Larven leben in verkümmerten Birnen. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 201. Anmerkung. Vielleicht identisch mit Cec. nigra Mg. (Siehe Schmidberger in den Nachträgen). qwercus H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 492. quercus-majalis O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 496. racemicola O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 520. ranunculi Br. (Cecidomyia) g' Q. — Schweiz. Bremi Monogr. 1847, p. 29 und 54, pl. II, fg. 34. Larven in nach oben tütenförmig zusammengerollten Blättern von Ranunculus bulbosus L. und Trifolium pratense L. Maecquart, P. H. II. 1855, p. 37. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 77. reaperiens B. Imago unbekannt, v. Nr. 492. Reaumuri Br. Imago unbekannt, v. Nr. 529. repleta Wlk. (Diplosis). S. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 102. Lebensweise unbekannt. . resinicola O. 8. (Diplosis) d' 9. — N. Amerika. 0-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. III, 1870--1871, p. 345. Die Larven leben gesellig in den Harzklumpen von Pinus inops Ait. Anmerkung. Nach Sanborn (Proc. Bost. Soc. nat. hist. XII. 1868—1869, p. 93) kommen ähnliche Harzgallen auch an Pinus rigida Mill. vor. resupinans B. Imago unbekannt, v. Nr. 493. rhododendri Vall. Imago unbekannt, v. Nr. 534. rhodophila Hıdy. (Dirrkhyza) Q. — England. Hardy, Ann. Mag. N. H. Vi. 1850, p. 186; — Scot. Gard. III. 1854, p. 170 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. Hardy fing sie auf Rosenblättern. Le 365. 366. 367. 368. Synopsis Cecidomyidarum. 67 ribesii Mg. (Asphondylia) J' 9. — Europa. Meigen, S. B. I. 1818, p. 98 (Cecid.). — Macquart, S. & B. I. 1834, p- 162. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 37. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 396. Larven in kraus gerunzelten Blättern von Ribes rubrum L. Macquart, A. A. 1851, p 237. — Brischke, Schrift. n. Ges. Danzig 1869. rigidae 0. 8. s. Cecidomyia siligqua Wlsh. riparia Wtz. (Cecidomyia) g' Q. — Deutschland, Winnertz, L. E. 1853, p. 218. pl. I, fg. 2. pl. II, fg. 2. — Walker, I. B. IH. 1856, p. 79. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 380. Die Larven leben in den Blüthen von Carex riparia Curt., worin sie sich auch verpuppen. Macquart, P.H. I. 1854, p. 149. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 730. robiniae Hald. (Diplosis) J’ 9. — N. Amerika. Haldemann, Am. Journ. Agric. Sc. VI. 1847, p. 193, fg.; — Proc. Boston Soc. N.H. VI. 1859, p. 401 (Ceeid.). — Fitch, V. Rep.1859, p. 59. Die Larven leben im umgerollten Raude der Blätter von Robinia Pseudacacia L. Harris, Treatise 1852, p. 452; — 1862, p. 567. — O.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 420; — M. D. N. I. 1862, p. 189. roboris Hrdy. Imago unbekannt, v. Nr. 492. rosae Br. s. ?Cecid. rosarum Hardy. rosaria H. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 28 und 35; — L. E. 1851, p. 373. — Winnertz, L.E. 1853, p. 213, pl. I, fg. 17, pl. IL, fg. 1, pl. III, fg. 1. — Hardy, Ann. Mag. N. H. VI. 1850, p. 185; — Scot. Gard. III. 1854, p. 84 (Cec. cinerearum). — Walker, I. B. III. 1856, p. 77, pl. XXIV, fg. 1c. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 370. Die Larven erzeugen an den Triebspitzen verschiedener Weidenarten (Salix alba, aurita, Caprea, cinerea, depressa, purpurea etc.) ver- schieden gestaltete Blätterschöpfe oder Blattrosetten, in deren Centrum sie einzeln leben. — Verwandlung in der Rosette. Frisch, Beschr. 1736. XII, p. 7, pl. II, fg. 1. — Swammerdam, Bibl. 1758, p. 296, pl. XLIV, fg. 16—17. — Degeer, Ins. 1782. VI, p. 156, pl. XXVI, fg. 1—6. — Bremi, Monogr. 1847, p. 24, pl. H, fg. 23 (Cec. salicis). — Maequart, A. A. 1851, p. 392 (Cee. sulicina) ; — A. A. S. 1854, p. 20. — Inchbald, Ent. W. Int. VIII. 1860, p. 60 (Cec. salicina). — Giraud, V. z. b. G. 1861, p. 481. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 583. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 80. Anmerkung. Dr. Giraud machte (l. c.) zuerst darauf aufmerksam, dass alle die vielgestaltigen Blätterrosen (Rosengallen), welche sich an den Triebspitzen ver- schiedener Weidenarten vorfinden, nur von Cec. rosaria H. Lw. herrülren. Die Form der Rosengallen hängt nicht von der Gallmückenart, sondern von der 9* 68 369. rosarum Hrdy. (Cecidomyia) 2. — England. 370. rosea Ztt. (Hormomyia) g'. — N. Europa. 371. rubescens Schin. (Asphondylia) Q. — Cap der guten Hoffnung. 372. rubi Heeg. (Lasioptera) Q' 9. — Europa. Ir Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Weidenspecies ab. Cec. heterobia H. Lw. erzeugt zwar auch Rosengallen an Salix amygdalina L. und verwandten Weiden, diese sind aber klein und die Larven dieser Cec, leben gesellig darin, während die von Cec. rosaria H. Lw. stets nur einzeln im Centrum der Rosengallen vorkommen. (Siehe auch Anm, bei Cec. salicina Schrk.) Hardy, Ann. Mag.N.H. VI. 1850, p. 186; — Scot. Gard. III.1854, p. 168. Hardy sah wie diese Cec. ihre Eier zwischen die jungen, ungeöffneten Fiederblättchen der wilden Rosen deponirte.e An denselben Rosen- sträuchern fand er später die Fiederblätter hülsenförmig deformirt und von vielen Gallmückenlarven bewohnt, wesshalb er die letzteren zur genannten Cec. gehörig ansieht. Diese Deformation der Rosenblattfiedern wurde schon an vielen Orten beobachtet, die sie erzeugende Gallmücke jedoch noch nicht gezogen. Die Larven gehen zur Verwandlung in die Erde. Siehe hierüber: Bremi, Monogr. 1847, p. 27, pl. I, fg. 31 (Cee. rosae). — Macquart, A. A. 1851, p. 289 (Cec. rosae). — H. Loew, L. E. 1851, p. 375. — Müller, Ent. M. M. VII. 1370—1871, p. 88. — F. Löw, V.z. b. G. 1875, p. 29. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 78 (Cec. rosae). Zetterstedt, I. L. 1840, p. 822; — D. Sc. IX. 1850, p. 3676 (Ceeid.). Lebensweise unbekannt. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 8. Larven in knolligen Zapfenrosen von Tarchonantes camphoratus L. (?). Heeger, Sitzb. Acad. Wien 1851, p. 203, pl. I. — Meigen, S. B. I. 1818, p. 89, pl. III, fg. 3 (Las. pieta und fusca); — VI. 1830, p. 266 (Las. argyrosticta); p. 267 (Las. pulchra). — Maequart, S. & B. I. 1834, p. 163 (Las. pieta). — Dufour, Mem. Soc. Lille 1845, p. 215— 222, fg. 1—5 (Las. picta). — Winnertz, L. E. 1853, p. 306, pl. IV, fg. 11 und 14. — Walker, I. B. III. 1856, p. 133, pl. XXIV, fg. 2b, 2c, pl. XXX, fg. 2, 2a (Las. pieta und rubi). — Goureau, Ins. nuis. Supp. 1863, p. 41 (Las. obfuscata). — Sehiner, F. A. II. 1864, p. 407 (Las. picta); p. 408. Die Larven leben in gallenartigen Anschwellungen der Stengel ver- schiedener Rubus-Arten. — Verwandlung in der Galle. Reaumur, Mem. II. 1737, p. 425—427, pl. XXXVI, fg. 1-5. — Schrank, F. B. III. 1805, p. 87. — Vallot, Mem. Acad. Dijon 1849, p. 104—109 (Las. fusca und pieta). — Macquart, A. A. S. 1854, p. 11. — Goureau, Ann. Soc. Ent. Fr. 1859. Bull., p. 244. — Dufour, Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, p. 572 (Las. picta). — Kaltenbach, Pf. F} 1874, p. 238. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 78. En un 373. 375. 376. Synopsis Cecidomyidarum. 69 Anmerkung. Da aus den Zweiganschwellungen von Saliz bisher nur Cee, salicis Schrk. gezogen wurde, so scheint die Angabe Wailker’s, dass auch Las, argyrosticta Mg. (= rubi Heeg.) in solchen Anschwellungen wohnt, auf einer Verwechslung zu beruhen. Auch in N. Amerika kommen vielkammerige Stengelverdickungen an Rubus vor; die sie erzeugende Gallmücke ist aber noch unbekannt, (Siehe Walsh, Am. Ent. II. 1870, p. 331.) rudbeckiae-conspicuwa O.S. (Asphondylia) 2. — Pennsylvanien. 0-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. III. 1870, p. 51. Die Larven leben in Blüthengallen von Rudbeckia triloba L. (?). . rumicis H. Lw. (Diplosis) d 9. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 und 34, fg. 28. — Winnertz, L. E. 1853, p. 260. — Walker, I. B. III. 1856, p. 100. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 385. Larven in deformirten Blüthen mehrerer Rumex-Arten. Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 519. saliceti H. Lw. (Cecidomyia) gd' 2. — Europa. H. Loew D. B. IV. 1850, p. 27 und 37.” — Winnertz, L. E. 1853, p. 244, pl. II, fg. 4. — Walker, I. B. III. 1856, p. 90. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 378. Die Larven leben gesellig mit denen von Cec. terminalis H. Lw. in deformirten Triebspitzen von Salz fragilis L. — Verwandlung in der Erde. “ Maecquart, A. A. S. 1854, p. 22. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 584. salicifoliae OÖ. S. Imago unbekannt, v. Nr. 583. salicina Bche. s. Cecidomyia salicis Schrk. salicina Schrk. (Cecidomyia) g' 9. — Europa. Schrank, E. I. A. 1781, p. 435 (Tipula). — Meigen, Class. 1804, p. 41; — S. B. I. 1818, p. 100 (Cecid.). — Macquart, D. N. Fr. 1826, p. 171, pl. IV, fg. 2; — 8.2 B. I. 1834, p. 159. — Bouch6, Gart. Ins. 1833, p. 124. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 35. — Zetter- stedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3697; —' XII. 1855, p. 4883, — Winuertz, L. E. 1853, p. 221, pl. I, fg. 3. — Walker, I. B. III. 1856, p. 80. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 372. Die Larven leben einzeln in gallenartig aufgetriebenen Blattpolstern an den Zweigenden oder auch weiter unten an den Zweigen verschie- dener Salöx-Arten. — Verwandlung in der Galle. Frisch, Beschr. IV. 1736, p. 38. pl. XXI, fg. 1-4. — Bremi, Monogr. 1847, p. 24 (Cec. Frischii). — Macquart, A. A. 1851, p. 392 (Cee. Frischii); — A. A. S. 1854, p. 20. — Giraud, V. z. b. G. 1861, p. 477, pl. XVII, fg. 3. — Müller, Ent. M. M. VI. 1869, p. 1(9. -- Kalten- bach, Pfl. F. 1874, p. 101 und 583. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 28. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 77, 78, 80. Anmerkung. Bei dieser Art findet man zuweilen. Degeer (Abh. VI, p. 155, pl. 26) eitirt; dieses Citat gehört jedoch nicht hieher, sondern zu Cec. rosaria H. Lw. Die Angabe Kirchner’s (Lotos 1855, p. 237), dass ee. salicina Schrk. auch auf 70 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Rhamnus Alaternus L. vorkommt, bedarf noch weiterer Bestätigung. Die von Inchbald (Ent. W. Int. VII], p. 60) beschriebenen Rosengallen der Weiden sind das Product von Cee. rosaria H. Lw. und nicht von ee. salicina, wie er irrthüm- lich angibt. Ebenso sind die von Letzner (33. Jahresb. schles. Ges. f. vaterl. Cult.1855, p. 126) besprochenen Stengelgallen von Salix nicht von Cec. salicina Schrk. herrührend, sondern die der Cec. salicis Schrk. In Rudow’s Pfl. G. findet sich derselbe Irrthum. 377. saliciperda Duf. (Ceeidomyia) S' 2. — Europa. Dufour, Ann. Sc. Nat. 1841, p. 262 (Lasioptera). — Westwood, Gard. Chron. 1847, p. 588, fg. (Rhabdophaga viminalis). — H Loew, D. B. IV. 1850, p. 35 (Cec. albipennis). — Siebold, Verh. schles. Forstv. 1852, p. 148—154, pl. I. — Winnertz, L. E. 1853, p. 216 (Cec. albipennis). — Walker, I. B. III. 1856, p. 78 (Cec. albipennis). — Giraud, V.z.b. G. 1861, p. 479. — Schiner, F. A. II. 1864. p. 371. Taschenberg, Forst. I. K. 1874, p. 420. Die Larven leben einzeln oder auch zahlreich unter der Rinde sowohl junger als mehrjähriger Zweige von Salix- und Populus-Arten, welche meist etwas anschwellen und bei Massenauftritt der Larven durch Zer- störung der Rinde absterben. — Verwandlung daselbst. Guerin, Ann. Soc. Ent. Fr. 1845. Bull, p. XLI. — H. Loew, L. E. 1851, p. 373 (Cee. terebrans). — Macquart, A. A. S. 1854, p. 20. — Ratzeburg, Waldverd. II. 1868, p. 320, pl. 48, pl. II, fg. 5. — Hey- laerts, Tijdsch. v. Ent. 1871, p. 39. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 584. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 324. — Budow, Pfl. G. 1875, p. 73 und 88. Anmerkung. In N. Amerika kommt eine Gallmücke vor, welche eine ganz ähnliche Lebensweise führt, v. Nr. 140. salicis Ftch. s. Cecidomyia siliquwa Wish. salicis Br. s. Cecidomyia rosaria H. Lw. salicis Bche. s. Asynapta Boucheana H. Lw. 378. salicis Schrk. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Schrank, F. B. III. 1803, p. 69 (Tipula). — H.Loew, D. B. IV. 1850, p: 30 und 37, fg. 17—19. — Hardy, Ann. Mag. N. H. VI. 1850, p. 185 (Cec. gallarum-salieis). — Winnertz, L. E. 1853, p. 215. — Walker, I. B. III. 1856, p. 77. — Inchbald, Ent. W. Int. 1861, p. 61. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 370. Die Larven leben in verschieden geformten gallenartigen, vielkamme- rigen Auschwellungen der Zweige von Salix aurita, Caprea, cinerea und purpurea L. — Verwandlung in der Galle. . Degeer, Ins. VI. 1782, p. 156, pl. XXVI, fg. 7. — Bouche, N I I. 1834, p. 27 (Cee. salicina). — Bremi, Monogr. 1847, p. 17 (Cec. Degeeri). — Macquart, A. A. 1851, p. 395; — A. A. S. 1854, p. 21° und 22 (Cec. argyrosticta). — Letzner, 33. Jahresb. schles. Ges. f. vaterl. Cult. 1855, p. 126 (Cec. salicina). — Giraud, V.z. b. G. 1861, I Synopsis Cecidomyidarum, 71 p. 482. — Müller, Ent. M. M. VI. 1869, p. 110. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 583. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 80 und 88. Anmerkung. Siehe die Anm. bei Cec. salieina Schrk. und Las. rubi Heeg., ferner bei der amerik. Species Cee. salicis-batatas Wlsh. salicis-aenigma Wlsh. Imago unbekannt, v. Nr. 476. 379. salicis-batatas Wish. (Cecidomyia) Sg Q. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 601—606; — VI. 1866—1867, p. 225. Larven in vielkammerigen, verschieden geformten Zweiganschwellungen von Salix cordata Mühlb., discolor Mühlb. und humiks Willd. — Verwandlung in der Galle. Anmerkung. Diese Galle scheint mit der von Cec. salieis Schrk, an europ. Weiden erzeugten im Baue übereinzustimmen. 380. salicis-brassicoides Wish. (Cecidomyia) g' 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 577—580. Die Larven leben einzeln im Centrum von einkammerigen, kraus de- formirten Blattknospen, welche meist in Vielzahl zusammengedrängt an den Zweigen von Saliz longifolia Mhlbg. sitzen. — Verwandlung in der Galle. Walsh und Riley, Am. Ent. I. 1869, p. 105, fg. 84. — Packard, ‚ Guide. 1870, p. 377, fg. 282. 381. salicis-cornu Wlsh. (Cecidomyia) g' 9. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864. III, p. 590; — VI. 1866 -1867, p. 224. Larven einzeln in hörnchenförmig deformirten, lateralen Blattknospen an den Zweigen von Salix humilis Willd., welche da, wo die Gallen sitzen, ein wenig verdickt sind. — Verwandlung in der Galle. Anmerkung. Siehe das bei Nr. 481 in der Anm. Gesagte. salicis-coryloides Wlsh. Imago unbekannt, v. Nr. 477. salicis-folii Hrdy. ss. Hormomyia capreae Wiz. 382. salicis-gnaphaloides Wish. Cecidomyia 9. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 583; — VI. 1866—1867, p. 223. Die Larven erzeugen an den Zweigspitzen von Salix candida Flüg., discolor Mhlbg. und humilis Willd. lockere Blätterschöpfe, deren Blätter an der Spitze zurückgekrümmt sind und worin sie einzeln im Centrum leben. — Verwandlung daselbst. Anmerkung. Die fünferlei Biätterschöpfe und Blattrosetten, welche Walsh (l. c.) anführt und deren Erzeuger er mit den Namen Cecid. salicis-coryloi.es, C. s.- gnaphaloides, O. s.-rhodoides, C. s.-strobiloides, C. s.-strobiliscus belegt, scheiuen blos von einer Cecidomyien-Species herzurühren und dürfte ihre Verschieden- heit in Form und Aussehen nicht in einen: speciellen Unterschied ihrer Erzeuger, & sondern vielmehr in der Ungleichartigkeit der Weiden auf denen sie vorkommen, ar zu suchen sein, wofür auch die kaum nennenswerthen, von Walsh angegebeuen hi Unterschiede der betreffenden Gallmücken und auch der Umstand, dass in jeder der genannten fünf Rosengallen nur je eine Larve wohnt, sprechen. Dieser Art zunächst verwandt ist die europäische Cec. rosaria H. Lw., welche an verschie- Br denen Weidenarten, verschiedengestaltete Rosengallen erzeugt. 384. 385. 386. 387. .salicis-verruca Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 480. Julius Edl. vv Bergenstamm und Paul Löw. salicis-hordoides Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 482. salicis-nodulus Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 478. . salieis-rhodoidis Wish. (Ceeidomyia) g' 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 586; — VI. 1866—1867, p. 224. Die Larven leben einzeln im Centrum von länglichen Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Salix humilis Willd. — Verwandlung daselbst. Anmerkung. Siehe das bei Cec. s.-gnaphaloides Wlsh. in der Anm. Gesagte. salicis-semen Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 479. salicis-strobiloides Wish. (Cecidomyia) gQ 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 580. ; Die Larven leben einzeln im Centrum von Pinuszapfen ähnlichen Gallen, welche aus rundlichen, schuppenförmigen Blättern bestehen und an den Zweigspitzen von Salix cordata Mhlbg. sitzen. — Verwandlung in der Galle. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. 1862, p. 203. — Walsh und Riley, Am. Ent. I. 1869, p. 105, fg. 82. — Packard, Guide 1870, p. 377, fg. 280— 281. Anmerkung. Diese Galle ist mit der, welche Cec. rosaria H. Lw. in Europa auf Salix purpurea L. erzeugt, völlig gleichgebildet. Siehe auch die Anm. bei (ee, s.-gnaphaloides Wlsh. salicis-strobilisceus Wlsh. (Ceecidomyia) S' 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 582; — VI. 1866—1867, p. 223. Die Larven erzeugen an den Zweigspitzen von Salix discolor Mhlbg. und rostrata Rich. Rosengallen, welche aus länglichen, schuppenartigen Blättern bestehen und nur von einer Larve im Centrum bewohnt werden. — Verwandlung daselbst. Anmerkung. Siehe das bei Cec. s.-gnaphaloides Wlsh. in der Anm. Gesagte. salicis-tritscoides Wish. Imago unbekannt, v. Nr. 481. saligna Hrdy. s.Cecidomyia heterobia H. Lw. salviae Schin. (Lasioptera) @. — Cap der guten Hoffnung. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 7. pl. 1. fg. 5. Larven in deformirten Blüthentriebspitzen einer Salvia-Art. sambwuci Kltb. Imago unbekannt, v. Nr. 528. sambuci-umbellicola O. S. Imago unbekannt, v. Nr. 527. sanguinea Br. s. Cecidomyia hieracii F. Lw. sangwinolenta OÖ. S. Imago unbekannt, v. Nr. 502. sarothamni H. Lw. (Asphondylia) Q' 2. — Europa. j; H. Loew D. B. IV. 1850, p. 27 und 38, fg. 23; — L. E. 1851, p. 375 | Winnertz, L. E. 1853, p. 282, pl. I, fg. 6, 15, 20. — Walker, I. B. I, 1856, p. 117. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 396. thamnus scoparius Wim. und Cytisus spinescens Sieb. Verwaudlung in der Galle. ne > Synopsis Cecidomyidarum, 73 Frauenfeld, V. z. b. G. 1855, p. 18. — Schiner, V. z. b. G. 1856, p. 221, Anm. 6. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 107. — Rudow, Pill. G. 1875, p. 82. scabiosae Kltb. Imago unbekannt, v. Nr. 511. Schineri Ffld. s. Diplosis buxi Lab. serophulariae Schin. s. Asphondylia verbasei Vall. scutellata Mg. s. ?Cecidomyia inclusa Ffld. 388. secalina H. Lw. (Cecidomyia) Q. — Europa. H. Loew, Zeitschr. Ent. schles. Ver. f. Ins. 1858, XII; — N. Korn- made 1859. — ?Motschulsky, 1852 (Cec. funesta).. — Wagner, Unters. 1861. Die Larven leben gesellig zwischen den Blättern am Halme junger Roggenpflanzen. — Verwandlung daselbst. Starke, Wochsch. Beförd. Gartenbau. Berlin 1860, p. 81; — Abh. n. Ges. Görlitz 1860, p. 391. — Hagen, Stett. E. Z. 1860, p. 33. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 738, 741. Anmerkung. Inder 39. Versammlung der deutschen Naturforscher bemerkte Dr. Dohrn, dass nach H. Loew Cee. secalina und destructor identisch sind. f 389. semiopaca WIk. (Diplosis) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 101. Lebensweise unbekannt. 390. septem-maculata WlIsh. (Diplosis) Q' Q. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. II. 1864, p. 630; — VI. 1866-1867, p. 228. Die Larven leben in Pilzen an den Zweigen von Prunus spinosa L. und als Inquilinen in den Gallen der Cec. salicis-brassicoides Wlsh. » und in Coceiden-Gallen auf Vitis. 891. sericata H. Lw. (Epidosis) @. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 38. Lebensweise unbekannt. f 392. sericeus Fbr. (genus?). — Schweden. ji Fabricius, Sp. Ins. I. 1781, p. 412; — E. 8. IV. 1794, p. 252 (Tipula) ; — 8. Ant. 1805, p. 48 (Chironomus). Soll nach Fabricius Gallenbewohner sein. Es ist dies jedoch sehr fraglich. Die ungenügende Beschreibung dieser Species lässt nicht mit Sicherheit erkennen, ob sie überhaupt eine Cecidomyide ist. 393. serotina Wtz. (Cecidomyia) g' ©. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 316. — Walker, I. B. III. 1856, p. 84. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 381. Die Larven leben gesellig in deformirten Triebspitzen von Hypericum humifusum L. — Verwandlung in der Erde. Maequart, P. H. II. 1855, p. 92. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 66. ‚394. serrulatae 0. 8. (Cecidomyia) J 2. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 416; — M. D. N. I, 1862, p. 198. Z.B. Ges. B. XXVI. Abh. 10 74 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Die Larven leben gesellig in deformirten Terminalknospen von Almus serrulata Willd. — Verwandlung in der Erde. 395. signata Wtz. (Diplosis) Q 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 246. — Walker, I. B. III. 1856, p. 91. — — Schiner, F. A. II. 1864, p. 383. Die Larven in abgestorbenen, jungen Trieben von Pinus sylvesiris L, gleichzeitig mit Käferlarven. Maequart, A. A. S. 1854, p. 35. 396. siligua Wish. (Cecidomyia) Q 2. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. III. 1864, p. 591; — VI. 1866—1867, p. 294. Die Larven leben einzeln in einkammerigen, ovalen, zugespitzten, holzisen Knospengallen an der Spitze der Zweige von Salıx humi- lis Willd., viminalis L., discolor Mhlbg., rostrata Rich., cordata Mhlbg., petiolarıs Sm., lucida Mhlbg. und rigida Mhlog. — Verwandlung in der Galle. Zuweilen ist die Galle von mehreren Trieben umgeben. Fiteh, Am. Quart. Journ. Agric. Sc. I, p. 263, pl. D, fg. 1-3 und 7 (Cec. salicis). — Harris, Proc. Bost. Soc. N. H. 1860. VII, p. 179—183; — Treatis, 1862, p. 567. — O.-Sacken, Stett.-E. Z. 1861, p. 420; — M. D. N. I. 1862, p. 189 (Cec. rigidae). — Riley, Am. Ent. I. 1869—1870, p. 214, fg. 133. 397. simplex H. Lw. (Diplosis) @. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 34. Lebensweise unbekannt. 398. sisymbrii Schrk. (Cecidomyia) g Q. — Europa. Schrank, F. B. III. 1803, p. 83 (Tipula). — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 und 36, fg. 8—9. — Winnertz, L.E. 1853, p. 250, pl. I, fg.4. — Walker, I. B. III. 1856, p. 80. — Schiner, F. A, I. 1864, p. 374. Die Larven erzeugen an den Stengeln und Blüthenstielen von Barbarea vulgaris R. Br., Nasturtium syWestre R. Br. und palustre DC. und Sisymbrium Sophia L. weisse, schwammige Gallen, worin sie sich auch verpuppen. | Vallot, Ann. sc. nat. V. 1836, p. 319. — Soubeiran, Ann. Soc. Linn. Maine et Loire 1853, p. 179. — Macquart, P. H. II. 1855, p. 60 und - 61. — De Joannis, Angers, Ann. Soc. Linn. 1858, p. 178. — Kalten- bach, Pfl. F. 1874, p. 24 und 25. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 68, 74, 82. T 59. sobria WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 342 (für Cec. moesta WIk. p. 108 [bis]). Lebensweise unbekannt. \ 400. socialis Wtz. (Diplosis) 2 — Europa. i Winnertz, L. E. 1853, p. 251. — Walker, I. B. III. 1856, p. 93. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 384. Ze re Br 404. 408. F 406. 407. 408, 409. Synopsis Cecidomyidarum. 75 Die Larven leben gesellig als Inquilinen in den holzigen Stengelgallen, welche die Las. rubi Heeg. an verschiedenen Rubus-Arten erzeugt.’ — Verwandlung in der Galle. Macquart, A. A. S. 1854, p. 11. . sociata Wlk. (Cecidomyia) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 87. Lebensweise unbekannt. . solennis WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 105. Lebensweise unbekannt. . solidaginis H. Lw. (Cecidomyia) g' 9. — N. Amerika. H. Loew, O.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 194, pl. I, fg. 4—10. Die Larven erzeugen kleine, längliche Gallen an den Spitzen von Abortivzweigen, welche am Ende des Stengels von Solidago sp.? schopfig gehäuft sind. Jede Galle ist nur von einer Larve bewohnt. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 418. solidaginis O. 8. (Lasioptera) Q' 2. — N. Amerika. 0.-Sacken, Proc. Ent. Soc. Phil. I. 1863, p. 368-370. Östen-Sacken vermuthet, dass die Larven dieser Art Inquilinen in den Gallen von Trypeta solidaginis Ftch. sind. sonchi F. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 18. — Heeger, Sitzb. Acad. Wien 1851, p. 342, pl. VII (Las. pusilla Wied. Meig.). Die Larven leben einzeln in blos oberseits erhabenen, meist dunkel- purpurnen Blasengallen in den Blättern von Sonchus oleraceus und arvensis L. — Verwandlung in der Galle. Valiot, Mem. Acad. Dijon 1826—1827, p: 94; — Compt. rend. Acad. Paris 1837, p. 510. — Bremi, Monogr. 1847, p. 19. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 396. — Rudow, Pi. G. 1875, p. 82. sophiae H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 546. sordida Ztt. (genus?) g'. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3695 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. sphaeriae-typhinae Vall.e Imago unbekannt, v. Nr. 605. spongivora Wlk. (Cecidomyia) Q' 2. — Hudsonsbay. Walker, List I. 1848, p. 30. Lebensweise unbekannt. squamigera Wtz. (Spaniocera) gQ' 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 306, pl. IV, fg. 7—10. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 406. Lebensweise unbekannt. stachydis Br. (Cecidomyia) 2. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 26 und 55, pl. II, fg. 27. — F. Löw, V. z. b. @. 1874, p. 152, pl. U, fg. 8. 10* 410. rall. r 414. 5. syngenesiae H. Lw. (Cecidomyia) J' 2. — Deutschland. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Die Larven leben gesellig in eingerollten Blättern, deformirten Seiten- trieben und selbst Blüthen von Stachys sylvatica L. und Nepeta Cataria L. — Verwandlung daselbst. Maequart, P. H. III. 1856, p. 75. — Frauenfeld, V. z. b. G. 1866, p. 556. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 481 und 494. — Rudow, Pi... 187549288. strobi Wtz. (Cecidomyia) g' 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 234. — Walker, I. B. III. 1856, p. 84. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 381. Larven im Innern abgefallener Zapfen von Pinus abies L. — Verwand- lung daselbst. strobilina Br. s. Cecidomyia heterobia und iteophila H. Lw. strumosa Br. s. Cecidomyia galeobdolontis Witz. stygia Mg. (Diomyza). —.Europa. Meigen, S. B.I. 1818, p. 91 (Zasioptera). — Walker, I. B. III. 1856, p. 133, pl. XXIV, fg. 2—2a. Lebensweise unbekannt. subpatula Br. s. Cecidomyia euphorbiae H. Lw. 2. subterranea Ffld. (Diplosis) J 2. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1861, p. 172, pl. IID, fg. 13. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 384. Die Larven leben in weissfilzig behaarten, zu kleinen Knollen defor- mirten Seitentrieben am Wurzelhalse von Inula ensifolia L. — Ver- wandlung in der Galle. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 335. subulifex Mayr. Imago unbekannt, v. Nr. 495. . sylvatica Wtz. (Diplosis) @. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 249. — Walker, I. B. III. 1856, p. 92. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 391. Lebensweise unbekannt. sylvestris Fhr. (genus?). — Deutschland. Fabrieius, E. S. IV. 1794, p. 252 (Tipula); — S. [seh 1805, p. 47 (Chironomus). Soll nach Fabricius Gallenbewohnerin sein. Es ist dies jedoch sehr fraglich. Sie scheint eine Gallmücke zu sein; die ungenügende Be- schreibung derselben wird die Species aber nie wieder erkennen lassen. symetrica O0. 8. Imago unbekannt, v. Nr. 494. ag tere N > en H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 39. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 380. Die Larven leben in den Blüthenköpfehen von Chrysanthemum inodo- rum L. und Anthemis arvensis L. Macquart, P. H. III. 1856, p. 149 und 152. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 348. | 493. 424. 1435. © 486. - Synopsis Cecidomyidarum. 17 . tamarieis Koll. (Diplosis) d' 2. — Egypten. Kollar, Wien, ent. Monatsch. 1858, p. 169. Die Larven leben einzeln in Anschwellungen der Seitenzweige von Tamarix. Amblard, Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, p. 169, pl. IV, fg. 12—14. .tarseolata Zett. (genus?) J’ 9. — Norwegen. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3688 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. . taxi Inch. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Inchbald, Ent. W. Int. 1861, p. 76 (hat g’ und © verwechselt). Die Larve ‘lebt in Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Taxus baccata L. — Verwandlung daselbst. Vallot, Mem. Acad. Dijon 1828—1829, p. 110. — Bremi, Monogr. 1847, p. 25. — Maecquart, A. A. 1851, p. 439. — Frauenfeld, S. z. b. G. 1869, p. 60. — Müller, Ent. M. M. 1869, p. 61. . tecta WIk. (Ceeidomyia) 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 88. Lebensweise unbekannt. .tendens Wlk. (Diplosis) d' — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 113. Lebensweise unbekannt. . tenella WIk. (Asynapta) JS 2. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 129. Lebensweise unbekannt. . tenuicornis WIk. (Diplosis) g. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 109. Lebensweise unbekannt. tenwis H. Lw. (Diplosis) @. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 33. Lebensweise unbekannt. terebrans H. Lw. s. Cecidomyia saliciperda Duf. tergata Ftch. (Ceeidomyia?). — N. Amerika. Fiteh, Am. Quart. Journ. Agrie. Sc. 1845. Lebensweise? Anmerkung. Fitch's Publicationen über diese Art konnten wir nicht einsehen. terminalis H. Lw. (Monodicrana). — Fossil. H. Loew, Bernst.-Fauna 1850, p. 32. terminalis H. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 35; — L. E. 1851, p. 375. — Winnertz, L. E. 1853, p. 223. — Walker, I. B. III. 1856, p. 81. Die Larven leben zu 20 und mehr in zusammengerollten, vertrocknen- den Blättern der Triebspitzen von Salix fragiis L. — Verwandlung theils daselbst, theils in der Erde. r 427. r 428. 429. 480. 451. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Reaumur, Mem. I, 1736, p. 243 und 251, pl. XVIH, fg. 9—12. — Swammerdam, Bibel N. 1752, p. 296, pl. XLIV, fg. 14, 15. — Vallot, M&m. Acad. Dijon 1849, p. 89 (Cee. salicis). — Maequart, A. A. S. 1854, p. 22. — Müller, Ent. M. M. 1870—1871, p. 89. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 584. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 28, pl. I, fg. 2. — Rudow, Pfl. G. 1375, p. 81. Anmerkung. Die Swammeardam’sche Abbildung wurde bisher bei Cec. salieina citirt, sie gehört jedoch zu dieser Art. terminalis Wik. s. Diplosis finalis WIk. testacea Zett. (genus?) @. — N. Europa. L ‘ Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3679; — XI. 1852, p. 4352 (Ceeid.). Lebensweise unbekannt. - ’ testacea WIk. (Cecidomyia) g'. — England. Walker, I. B. III. 1856, p. 91. Lebensweise unbekannt. thalietri H. Lw. ‚Imago unbekannt, v. Nr. 551. thoracica Ftch. (Cecidomyia?). — N. Amerika. Fiteh, Am. Quart. Journ. Agric. Se. 1845. Lebensweise ? Anmerkung. Fitch’s Mittheilungen über diese Art, konnten wir nicht zur Einsicht erlangen. t thymi Meg. Imago unbekannt, v. Nr. 538. thysselini H. Lw. s. Asphondylia pimpinella F. Lw. tibialis Wtz. (Diplosis) g'. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 253. — Walker, I. B. Il. 1856, p. 9. — 7 Schiner, F. A. II. 1864, p. 383. Winnertz zog die Fliege aus einer vertrockneten Gipfelknospe von Salix alba L., in welcher zugleich die Larven von Cee. saliein« Schrk. wohnten. Macquart, A. A. S. 1854, p. 20. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 594. iiliacea Br. Imago unbekannt, v. Nr. 559. tiliae Schrk. Imago unbekannt, v. Nr. 558. tilive-eitrina O. 8. Imago unbekannt, v. Nr. 557. tiliaria Kaltb. Imago unbekannt, v. Nr. 561. tormentillae H. Lw. Imago unbekannt, v. Nr. 584. tornatella Br. Imago unbekannt, v. Nr. 491 und Hormomyia RN bipumetata Wtz. tortilis Br. Imago unbekannt, v. Nr. 487. iransmarina Schin. (Heteropeza). — Sidney. Schiner, Dipt. Nov. Exp. 1868, p. 5, pl. I, fg. 1. | Larve in einkammerigen, kleinen, Kon len) gruppenweise gestellten, = ober- und unterseits vorragenden und an dem schmäleren Ende offenen Gallen auf den Blättern einer Callistemon-Art. Synopsis Cecidomyidarum 79 432. tremulae Wtz. (Diplosis) Q' 2. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 273, pl. I, fg. 2. — Walker, I. B. III. 1856, p. 114. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 389. Die Larven leben in ein- oder mehrkammerigen, harten, erbsengrossen und kleineren Gallen auf den Blättern und Blattstielen von Populus tremula L. — Verwandlung in der Erde. Linne, F. S. 1761, Nr. 1774. — Schrank, F. B. III. 1803, p. 87 (Tipula populea). — Bremi, Monogr. 1847, p. 15, pl. I, fg. 14 (Cee. polymorpha). — Macquart, A. A. 1851, p. 405; — A. A. 8. 1854, p. 24. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 559. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 160, pl. II, fg. 10. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 76. 433. trifolii F. Lw. (Cecidomyia) g' 2. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 143, pl. U, fg. 4. Die Larven leben gesellig in zusammengefalteten Blättchen von Tri- folium pratense L. — Verwandlung daselbst. r 434. tristis Mg. (genus?) g. -— Baiern. 2 u Zu ES Fir Meigen, S. B. VII. 1838, p. 22 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 455. tritici Kirby (Diplosis) S' 9. — Europa und Amerika. Kirby, Trans. Linn. Soc. Lond. III. 1797, p. 246; — IV. 1798, p. 230; — V. 1800, p. 96, pl: (Tipula). — Harris, New Engl. F. 1841, p. 306 (Ceeid.). — Fitch, Essay 1845. — Bazin, Notice 1856. — Walker, I. B. III. 1856, p. 103. — Curtis, F. Ins. 1860, p. 260 ff. Nr. 37, fg. 7, 8, 11, 12, 18, pl. I, fg. 7—19. — Taschenberg, Preisschr. 1865, p. 153, pl. IV, fg. 18—20. — Wagner, Stett. E. Z. 1866, p. 65, pl. III (Dipl.).. — Walsh, Pract. Ent. 1867, p. 99. — Giebel, landw. ' Zool. 1869, p. 610, fg. — Nürdlinger, kl. F. d. L. 1869, p. 629, fe. Die Larven leben gesellig in den Blüthen von Zriticum, Secale, Hor- deum und anderen Gramineen, nähren sich vom Blüthenstaube und hauptsächlich vom Safte der Fruchtknoten und verpuppen sich in der Erde. Gullet, Philos. Trans. 1772, p. 348. — Marsham, Trans. Linn. Soc. Lond. IV. 1798, p. 224. — Gorrie, Loud. Mag. N. H. 1829, p. 323. — Shirreff, Loud. Mag. N. H. 1829, p. 448. — Kollar, schädl. Ins. 1837, p. 134. — Henslow, Journ. Agric. Soc. Engl. II. 1841, p. 22; — JII. 1842, p. 36; — Rep. 1841. — Harris, Rep. Ins. Massach. 1841; — Treatice 1862, p. 453ff; — Ent. Corresp. 1869, p. 184fl. — Herpin, Memoire 1842. — Drewsen, Naturh. Tidskr. 1843, p. 339. — Curtis, Journ. Agric. Soc. Engl. VI. 1845, p. 131, pl. — Westwood, Gard. Chron. 1847, p. 604. — Dawson, Proc. Acad. Nat. Se. Phil. IV. 1849, p. 219. — Contri, Mem. Acad. Bologna II. 1850, p. 189, pl. — Amyot, Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, Bull. p. 54; — 1855, Bull., p. 104. — Howell, Proc. Am. Ass. Adv. Sc. 7. Meet. (1853) 1856, p. 179. — Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Macquart, P. H.I. 1854, p. 192. — Couch, Ann. Mag. N. H. 1857, p. 399, fg. — Sichel, Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, Bull. p. 8. — Fitch, I. und II. Rep. 1856; — VI. Rep. 1859. — &oureau, Ann. Soc. Ent. Fr. 1857, Bull. 12; — Ins. nuis. 1862, p. 282. — Klippert, Anim. Paras. 1858. — Hagen, Stett. E. Z. 1860, p. 33. — O.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 420. — Künstler, V. z. b. G. 1864, p. 407; — schädl. Ei Pr Ins. 1871, p. 24. — Packard, Comm. Ins. 1873, p. 197; — Guide 1870, p. 375. — Cohn, Untersuch. 1869, p. 11. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 738 und 741. Anmerkung. Curtis (Farm. Ins. 1560, p. 500) fand in den Blüthen von Alopeceurus agrestis L. Gallmückenlarven, die er als zu Dipl. tritieö gehörend ansieht. — Macquart (P. H. I. 1854, p. 192) beobachtete eine Gallmücke, welche ihre Eier in eine Weizenähre absetzte. Er beschrieb die Mücke nicht, nannte sie aber „Cee. fromenti“. Vielleicht ist sie mit Dipl. tritieö identisch. Kirchner’s Angabe (Lotos 1855, p. 240), dass Dipl. tritiei wallnussgrosse (!?) Anschwellung der Fruchtknoten des Weizens erzeugt, beruht wohl auf einem Irrthume. tubicola ©. S. Imago unbekannt, v. Nr. 501. 436. tubifex Bche. (Cecidomyia) Q' 9. — Europa. Bouche6, Stett. E. Z. 1847, p. 144. — H. Loew, D.B. IV. 1850, p. 29 und 36, fg. 14. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 379. Die Larven leben einzeln in röhrenförmig deformirten Blüthenköpfehen von Artemisia campestris L. — Verwandlung daselbst. Macquart, P.H. III. 1856, p. 142. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 358. — Rudow, Pf. G. 1875, p. 67. tulipiferae O0. 8. Imago unbekannt, v. Nr. 552. 437. ulicis Traill. (Asphondylia) g' 2. — Europa. 7 439. umbra WIk. (genus?). — S. Amerika. Traill, Scott. Natural. II. 1873, p. 172. — Verral, Ent. M. M. 1875, p. 224. Die Larven leben einzeln in knospenförmigen Gallen an den Zweig- spitzen von Ulex europaeus L. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 178. 38. ulmariae Br. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 16 und 52, pl. I, fg. 15. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 26 und 37. — Winnertz, L. E. 1853, p. 240. — Walker, I. B. IH. 1856, p. 88. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 378. Die Larven leben in einkammerigen, oben halbkugelig und unten. konisch vorstehenden Gallen auf den Blättern von Spiraea Ulmaria Lu 3 — Verwandlung in der Galle. Vallot, Mem. Dijon 1823—1829, p. 110. — Maequart, P. H. II. 1855, p. 140. — H. W. Kidd, Ent. M. M. IV. 1868, p. 233. — Frauenfeld V. z. b. G. 1870, p. 661. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 242. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 82. Walker, Ins. Saund. I. 1856, p. 421 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. ne * R 2 440. 442. 7443. -r44. e 448. Synopsis Cecidomyidarum. 81 unicolor H. Lw. (Diplosis) @. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 33. Lebensweise unbekannt. urticae Perr. (Üecidomyia) g' 2. — — Europa. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1840, p. 401, pl. XI, Nr. I, fg. 1—7. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 37. — Winnertz, L. E. 1853, p. 239, pl. I, fg. 1, 8, 18, pl. II, fg. 3. — Walker, I. B. III. 1856, p. 89. — Schiner, F. A. I. 1864, p. 377. Die Larve lebt in einkammerigen, unregelmässigen, runden Gallen auf den Blattrippen und Blattstielen von Urtica dioica L. — Verwandlung in der Erde. Swammerdam, Bibel 1752, p. 300, pl. XLV, fg. 2. — Bremi, Monogr. 1847, p. 16. — Müller, Ent. M. M. VI. 1869, p. 137. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 530. — Van d. Wulp, Tijdsch. v. Ent. IX. 1874, p. 110. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 84. vaccinii OÖ. S. Imago unbekannt, v. Nr. 533. valvata Wtz. (Epidosis) 2. — Deutschland. Winnertz, L. E. 1853, p. 302, pl. I, fg. 10. — Walker, I. B. II. 1856, p. 125. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 404. Aus faulem Stamme von Carpinus Betulus L. gezogen (Wtz.). Maequart, A. A. S. 1854, p. 27. varicolor Br. (genus?) g' 2. — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 55 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. variegata Meg. (genus?) g' 2. — Europa. Maequart, D. d. N. 1826, p. 171; — 8. & B. I, 1834, p. 160. — Meigen, S. B. VII. 1838, p. 22. — Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p- 3692 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. . varipes Roser (genus?). — Württemberg. Roser, Corresp. Bltt. württ. landw. Ver. 1840, p. 50 (Ceecid.). Lebensweise unbekannt. . vegetationis Schrk. (genus?). — Deutschland. Schrank, F. B. III. 1803, p. 86 (Tipula). Larve in fetter Gartenerde. . ventralis Say (Lasioptera). — Pennsylvanien. Say, Long’s Exped. App. II, p. 357. — Wiedemann, Auss. Europ. Zwfl. I. 1830, p. 21. Lebensweise unbekannt. venusta Wtz. (Epidosis) g'. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 299. — Walker, I. B. III. 1856, p. 127. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 403. Lebensweise unbekannt. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 11 82 449. r 450. 451. 452. EERRÄTEIE Julius Edl. v. Bergenstämm und Paul Löw. verbasci Vall. (Asphondylia) 9 9. — Europa. 3 Vallot, Mem. Dijon 1826—1827, p. 92 und 95. — Meigen, S. B. VI. 1838, p. 23. — Dufour, Ann. Sc. Nat. V. 1846, p.5, pl. II, fg. 1-15. — Schiner, V.z. b. @. 1356, p. 220, Anm. 4 (Asph. scrophulariae); — F. A. II. 1864, p. 396. — Rondani, Ann. Soc. Nat. Modena II. 1867, p- 38, fg. 8 und 9. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 22. Die Larven leben einzeln im deformirten Fruchtknoten missbildeter, meist geschlossener Blüthen von Verbascum Lychnitis L., nigrum L., orientale M. a. B., pulverulentum Will., speciosum Schrad. und Thapsus L., Celsia orientalis L., Serophularia canina L., nodosa L., aquatica L., Balbisii Horn., Echium vulgare L., Astragalus asper Jacg. — Verwandlung in der Galle. Reaumur, Mem. V, 1740, p. IV. — Maecquart, S.3 B. I. 1834, p. 160. — Vallot, Mem. Dijon 1845—1846, p. 481. — Frauenfeld, V. z. b. G. 1855, p. 16; — 1861, p. 173; — 1868, p. 162. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 461 und 463. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 85. verna Curt. (Diplosis) J. — England. Curtis, B. E. III. 1827, p. 178. — Walker, I. B. III. 1856, p. 115. Lebensweise unbekannt. veronicae Vall. (Cecidomyia) g' 2. — Europa. Vallot, Mem. Dijon 1826—1827, p. 93. — Bremi, Monogr. 1847, p. 26 und 49, pl. U, fg. 23. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 und 37. — Winnertz, L. E. 1853, p. 237, pl. I, fg. 4. — Walker, 1. B. III. 1856, p. 87. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 376. Die Larven leben gesellig zwischen den zwei verdickten, behaarten, bauchig aufgetriebenen, eine Tasche bildenden Endblättern von Veronica - Chamaedrys und montana L. — Verwandlung daselbst. Reaumur, Mem. II. 1736, p. 243. — Seopoli, Ent. Carn. 1763, p. 274 (Cynips). — Karsch, N. u. Off. 1855, p. 267. — Maequart, P.H.111. 1856, p. 91. — Inchbald, Ent. W. Int. VIII. 1860, p. 196 (Cec. cha- maedrys). — Müller, Ent. M. M. VII. 1870—1871, p. 39. — Kalten- bach, Pfil. F. 1874, p. 471. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 85. viminalis Westw. s. Cecidomyia saliciperda Duf. viticola O. 8. Imago unbekannt, v. Nr. 556. vitis O. S. (Lasioptera). — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 201. Die Larve lebt in vielkammerigen, oft sehr umfangreichen, vielgestal- tigen Anschwellungen der Stengel, Blattstiele und Blattrippen von Vitis riparia Mich. — Verwandlung in der Erde. R 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419. — Riley, Am. Ent. I. 1869, p. 247, fg. 183; — V. Rep. Miss. 1873, p. 117, fg. 45. ; vitis-coryloides Wlsh. Imago unbekannt, v. Nr. 554. vitis-pomum Wlsh. Imago unbekannt, v. Nr. 555. Synopsis Cecidomyidarum, 83 . vittata Mg. (genus?). — Europa. Meigen, S. B. VII. 1838, p. 22 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. A r 454. vulnerata Zett. (genus?). — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. IX. 1850, p. 3686; — XI. 1852, p. 4353 (Ceeid.). "Lebensweise unbekannt. 7 455. Westermanni Mg. (genus?) g'. — Holland. Meigen S. B. VI. 1830, p. 269 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 7 456. Winnertzi Zett. (genus?) S' 2. — N. Europa. Zetterstedt, D. Sc. XII. 1855, p. 4880 (Cecid.). Lebensweise unbekannt. 7 457. Woeldickii Cont. (Diplosis) JP. Contarini, Atti Veneto Ateneo 1840, p. 26, pl. I. Die Larven wurden unter den Federn ausgestopfter Vögel gefunden. 458. canthopyga Wtz. (Diplosis) g'. — Europa. Winnertz, L. E. 1853, p. 263. — Walker, I. B. III. 1856, p. 110. — Schiner, F. A. II. 1864, p. 387. Lebensweise unbekannt. Die folgenden fünf Species sind beschrieben aber nicht benannt. + 459. sp.? von Perris beschrieben (genus?). — Frankreich. Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 174, pl. II, fg. 45— 46. Die Larven leben gesellig unter der Rinde von Pinus mari- tima Koch, in den Gängen von Hylurgus piniperda L. und Tomi- cus laricis Fbr. — Verwandlung daselbst. 7 460. sp.? von Perris beschrieben (genus?). — Frankreich. Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 172, pl. II, fg. 39 —44. Die Larven leben gesellig unter der Rinde von Pinus mari- tima Koch, in den Gängen von Hylurgus und Tomicus. — Ver- i wandlung daselbst. + 461. sp.? von Hardy beschrieben (genus?) J 2. — England. A Zoologist VI. 1848, p. 2166. — Walker, I. B. III. 1856, p. 131. Die Larven leben in den Blüthen von Tanacetum vulgare L. + 462. sp.? von Brischke beschrieben (genus?). — N. Deutschland. 3 Schrift. n. Ges. Danzig 1869, N. F. II. Bd. Hft. 2. Die Larven leben zu 1—2 in angeschwollenen Blüthenböden von Athamanta (Peucedanum) Oreoselinum L. — Verwandlung daselbst. 463. sp.? von Frauenfeld beschrieben (Cecidomyia?). — Honkong. Sitzbr. Akad. Wiss. Wien 1859, T. XXXV, p. 247, fg. Lebensweise unbekannt. 117 < IS 84 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Ill, Species, von denen man blos die Lebensweise der Larven kennt, deren Imagines aber noch unbekannt und unbeschrieben sind, | 464. Die Larven leben im umgeschlagenen und verfärbten Blattrande von Pteris aquwilina L. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Brischke, Schrift. n. Ges. Danzig 1869, Hft. II. — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 180. — Müller, Ent. M. M. 1871, p. 99 (Cee.? pteridis). 465. Die Larven sind anfangs in den Weizenähren und nähren sich von den noch milchigen Früchten, später dringen sie in den Halm (?) ein. — N. Amerika. Morris, Proc. Acad. N. Sc. Phil. 1849, p. 194 (Cec.? culmicola). — Harris, Treatise 1852, p. 465; — 1862, p. 582. 466. Die Larven erzeugen an den Knoten des Halmes von Agrostis lateri- flora Mich. schopfartige, faserige Gallen, worin sie gesellig leben. — N. Amerika. Fitch, Trans. N. Y. St. Agr. Soc. 1846, p. 316—375 (Cee.? agrostis). — 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 204; — Stett. E. Z. 1862, p. 80. 467. Die Larven erzeugen am Halme von Milium effusum L. grünlich weisse, erbsengrosse, einkammerige, harte, fast holzige Anschwellungen, welche aussen mit Fäden netzartig überzogen sind. — Deutschland. ‘ Rudow, Pf. @. 1875, p. 90. 468. Die Larven deformiren die Früchte von Carex muricata L.— Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 (Cee.? caricis). — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 69. 469. Die Larven leben gesellig in den unteren Blattscheiden von Imis Pseud- Acorus L., woselbst auch ihre Verwandlung stattfindet. — Deutschland. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 717 (Cee.? iridis). 470. Die Larven leben gesellig in Anschwellungen der Basis der Nadeln von Pinus inops Ait. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 418; — M. D.N. I. 1862, p. 198 (Cec.? brachynteroides). i 471. Die Larven leben frei auf den Nadeln von Pinus inops Ait. und verpuppen sich auf denselben in einem Harzcocon. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 418; — M. D. N. I. 1862, p. 196. — Packard, Guide 1870, p. 376 (Cee.? pini-inopus 0. S.). ’ Anmerkung. 0.-Sacken, ist der Ansicht, dass diese Art mit der in Europa vorkom- menden Dipl. pini Deg. identisch sei. 472. Die Larven in der Wolle der @ Kätzchen von Salie Caprea L. Reaumur, Mem. IV. 1738, p. 174 und 188, pl. XI, fg. 13—17. — Vallot, M&m. Acad. Dijon 1849, p. 99 (Cec.? capreae). k 2 Fe a En Fr 1 ei ul nn 413. 474, 415, 476. 477. Synopsis Cecidomyidarum. 85 Die Larven erzeugen an der Mittelrippe der Blätter von Salix Caprea und aurita L. mehrkammerige, knotenförmige, fast holzige Anschwellungen. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25. Die Larven erzeugen an der Mittelrippe und an den Stielen der Blätter von Salix incana Schrk. einkammerige, hanf- oder gerstenkornförmige Anschwellungen, worin sie einzeln leben. — Mittel-Europa. Kriechbaumer, Ent. Nachr. 1875, p. 157. Die Larven leben im aufwärts umgerollten und etwas verdickten, runze- ligen Blattrande von Salix alba L. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p.28, pl. II, fg. 33 (Cee.? clausilia). — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25. — Maequart, A. A. 1851, p. 392. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 584. — Rudow, Pfl.G. 1875, p. 81. Anmerkung. Diese Blattrandrollungen sind das Product von Gallmilben (Phytoptus) und die Gallmückenlarven daher nur Inquilinen. Die Larven halten sich in Mehrzahl zwischen den Blättchen und Schuppen der durch Acariden zu krausen, vielverästelten Klumpen deformirten Seiten- trieben von Salix nigra Mhlbg. als Inquilinen auf. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 608; — 1866-1867, p. 227 (Cec.? salicis-aenigma). Anmerkung. Ganz ähnliche Deformationen finden sich in Europa sehr häufig auf Salix babylonica und alba L. Sie sind unter dem Namen „Donnerbesen“ allgemein bekannt. Die Larve lebt einzeln im Centrum der von ihr an den Zweigspitzen von Salix discolor Mhlbg. erzeugten grossen, losen Blätterrosen, deren äussere Blätter die inneren an Grösse übertreffen. — Verwandlung daselbst. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 588; — 1866—1867, p. 224 (Cec.? salieis-coryloides). Siehe das in der Anm. bei Cec. salicis-gnaphaloides Wish. Gesagte. . Die Larven leben einzeln in kleinen, einkammerigen Anschwellungen der Zweige von Salix longifolia Mhlbg. Diese Anschwellungen befinden sich selten an der Zweigspitze, meist in kurzer Entfernung von ihr. — Ver- wandlung in der Galle. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 599 (Cec.? salicis-nodulus). . Die Larven kommen einzeln in kleinen, einkammerigen, durch Acariden auf Salix nigra Mhlbg. erzeugten Blattgallen, welche blos oberseits halb- kugelig oder zizenförmig vorragen, als Inquilinen vor. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 607; — 1866-1867, p. 226 (Cec.? salicis-semen). . Die Larven erzeugen auf den Blättern von Salix humilis Willd. und S. discolor Mhlbg. einkammerige, harte Blattgallen, welche oben zipfe- 86 483. 484. 485. 486 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. artig, unten warzenförmig vorragen und stets auf den Blattrippen stehen. Diese Gallen werden nur je von einer Larve bewohnt, die zur Verwand- lung in die Erde geht. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 606; — 1866—1867, p. 226 (Cec.? salicis-verruca). . Die Larven erzeugen mehrkammerige Anschwellungen der Zweigspitzen von Salix cordata Mhlbg., aus denen die vergrösserten Blattpolster vier- reihig und in Folge der sehr verkürzten Internodien nahe aneinander- gedrängt vorragen, wodurch die ganze Anschwellung ein ährenförmiges Aussehen erhält. Jede Kammer ist nur von einer Larve bewohnt, welche ihre ganze Metamorphose darin durchmacht. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 398; — 1866-1867, p. 225 (Cec.? salicis-triticoides). Anmerkung. Es scheint diese Galle, so wie die folgende, nur eine mehr oder minder dicht gedrängte Anhäufung jener Einzelgallen zu sein, woraus Walsh die Cee. s.- ecornu erhielt (v. Nr. 381). Die in Europa an mehreren Weidenarten vorkommen- den Gallen von Cee. salicina Schrk. dürften mit den ebengenaunten amerikanischen im Baue nahezu übereinstimmen. Die Larven erzeugen an den Zweigspitzen von Salix cordata Mblbg. den vorhergehend beschriebenen ähnliche Gallen, bei denen aber die Zweig- internodien nicht so sehr verkürzt und der Zweig selbst kaum verdickt ist. Lebensweise der Larven wie in jenen. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1864, p. 599 (Cee.? salicis-hordoides). Die Larven erzeugen auf der Oberseite der Blätter von Populus Tre- mula L. glatte, kugelige, dunkelpurpurrothe, einkammerige Gallen, welche mittelst eines kurzen Stieles auf dem Blatte sitzen und je nur von einer Larve bewohnt sind. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 156. Die Larven leben frei auf den durch Gallmilben an den Blättern von Alnus glutinosa Grt. und Betula alba L. erzeugten Erineen. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 159, pl. II, fg. 9. Die Larven leben gesellig in den nach oben zusammengelegten und faltig- gekrausten Blättern von Alnus glutinosa Grt. — Verwandlung in der Erde. — Europa. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p- 31. Die Larven leben zwischen den verdickten Blättchen der Blattknospen von Alnus incana DC. — N. Amerika. Couper, Canad. Ent. 1869, p. 81. — 0.-Sacken, Canad. Ent. 1869, p. 89. . Die Larven leben gesellig in zusammengerollten, gipfelständigen Blättern der Wurzelschosse von Alnus incana DC. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 29, pl. II, fg. 34 (Cee.? tortilis). — Maequart, A.A.1851, p. 440. 490. 491. 492. 498, Synopsis Cecidomyidarum. 87 % . Die Larven leben zwischen den Schuppen deformirter männl. Blüthen- kätzchen von Corylus Avellana L. — Deutschland. Weitenweber, Lotos 1868, p. 143. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 637 (Cec.? coryli). . Die Larven leben einzeln in Falten zwischen den Seitenrippen der Blätter von Carpinus americana Mich. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. 1862, p. 202 (Cec.? pudibunda). Die Larven leben einzeln in nach unten gerichteten, etwas verdickten, gelblichen oder röthlichen Falten längs der Seitenrippen der Blätter von Fagus sylvatica L. — Verwandlung in der Erde. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 156. Die Larven erzeugen kahle, glatte, lichtgrüne, fast cylindrische, einkam- merige Gallen, welche auf der Oberseite der Blätter von Flagus sylvatica L. stehen und nur von je einer Larve bewohnt sind. — Verwandlung in der Galle. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 13, pl. I, fg. 13 (Cec.? tornatella). — Mac- quart, A. A. 1851, p. 456. — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 158. Die Larven leben meist einzeln in den nach unten umgeschlagenen und verfärbten Lappen der Blätter von Quercus pedunculata Ehrh. und sessili- flora Sm. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Bremi, Mitth. n. Ges. Zürich 1847, Nr. 14, p. 10 (Cec.? pustularis). — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25 (Cec? quercus). — Hardy, Scot. Gard. III. 1854, p. 108 (Cec.? roboris). — Bach, N. u. Off. V. 1859, p. 252 (Cee.? reaperiens). — Brischke, Schr. n. Ges. Danzig 1869, Hft. II. — Müller, Ent. M. M. 1870-1871, p. 89. — Kaltenbach, Pf. F. 1874, p. 676. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 77 (Cec.? inflexa). Die Larven rollen den Rand zwischen je zwei Lappen der Blätter von Quercus sessiliflora Sm. nach der Oberseite ein. In jeder Rolle lebt eine Larve, welche zur Verwandlung in die Erde geht. — Europa. Bremi, Mitth. n. Ges. Zürich 1847, Nr. 14, p. 10 (Cec? inflexa). — Bach, N. u. Off. V. 1859, p. 252 (Üec.? resupinans). — Kaltenbach, Pi. F. 1874, p. 676. . Die Larve lebt einzeln in einkammerigen, harten, auf den Blättern ver- schiedener amerik. Eichenarten (Quercus falcata Mich., tincetoria Willd. etc.) vorkommenden Gallen, welche beiderseits symmetrisch vorragen, . meist gruppenweise stehen und zusammen fliessen. — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 200 (Cec.? symmetrica). . Die Larven erzeugen hörnchenförmige, harte Gallen auf der Oberseite der Blätter von Quercus Cerris L. worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Erde. — Oesterreich. Giraud, V.z. b. G. 1861, p. 477. — Frauenfeld, V. z. b. G. 1870, p- 663. — Mayr, V. z. b. G. 1874, p. 61 (Cec.? subulifex). — F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 159. 497. 498. 499. 500. 501. 502. 508. 504. Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. . Die Larven erzeugen in den Blättern von Quercus palustris Mich. Blasen- gallen worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. 0.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1870—1871, p. 53 (Cec.? quercus- majalis). > Die Larven erzeugen auf den Blättern verschiedener amerik. Eichenarten schüsselförmige, flache, kurzgestielte, einkammerige Gallen („Oak spangles“). — N. Amerika. Fitsch, Rep. T. II. 1859 p. 40. — O.-Sacken, M.D.N.I. 1862, p. 201 (Cee.? poculum). Die Larven leben gesellig in taschenförmigen, innen behaarten Anschwel- lungen der Blattrippen verschiedener amerik. Eichenarten. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M.D. N. I 1862, p. 199 (Cec.? niveipila). Die Larven erzeugen auf den Blättern von Qwuercus Cerris L. haarige, unterseits aufspringende Deckelgallen, welche oben und unten ein dünnes Zäpfchen tragen und je von einer Larve bewohnt werden. — Verwandlung in der Erde — Oesterreich. Frauenfeld, V.z. b. G. 1861, p. 171, pl. I. D. fg. 10—12 (Cec.? galeata). Die Larven leben in dem rothgefärbten, umgeschlagenen Blattrande ver- schiedener amerik. Eichenarten. — N. Amerika. O.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. i862, p. 200 (Cec.? erubescens). Die Larven erzeugen an der Unterseite der Blätter der amerik. Wallnuss (Carya) einkammerige, schmalcilinderische Gallen, welche in eine ring- förmige Blattverdickung eingefügt sind, aus der sie leicht herausfallen. — N. Amerika. O.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 192 (Cec.? tubicola). Die Larven leben in konischen, an der Basis verengten, gruppenweise ge- häuften Gallen auf den Blättern der amerik. Wallnuss (Carya). — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 192 (Cec.? sanguwinolenta). Die Larven erzeugen auf der Unterseite der Blätter der amerik. Wallnuss (Carya) kleine, runde, sammethaarige Gallen. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 193 (Cec.? persicoides). Die Larven erzeugen auf der Unterseite der Blätter der amerik. Wallnuss (Carya) zwiebelförmige pubescente Gallen. — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 193 (Cec.? holoiricha). Synopsis Cecidomyidarum., 39 . Die Larve lebt frei in der Mitte eines braunen Ringes auf der Unterseite der Blätter der amerik. Wallnuss (Carya), oberseits bezeichnet ein gelber Fleck ihre Anwesenheit. — N. Amerika. 0.-Sackenz Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 193 (Cee.? glutinosa). . Die Larven erzeugen an der Unterseite der amerik. Wallnuss (Carya) mehrkammerige, unregelmässige Anschwellungen der Mittelrippe in der Nähe der Blattbasis. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 193 (Cec.? eynipsea). . Die Larven leben in Anschwellungen der grünen Schale der Früchte von Carya alba L. — N. Amerika. 0.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1870—1871, p. 53 (Ceec.? caryae- mucicola). . Die Larven erzeugen auf der Unterseite der Blätter der amerik. Wallnuss (Carya) längliche, zwiebelförmige, blassgrüne Gallen. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 417; — M. D. N. I. 1862, p. 192 (Cee.? caryaecola). . Die Larve wurde frei auf den Blättern von Ficus racemosa L. gefunden. — ÖOstindien. Baddeley, Corbyn’s India Review Nr. 7, 7. Oct. 1836. . Die Larve lebt in harten Blattgallen auf Polygonum amphibium L. — Deutschland. H. Loew, L. E. 1851, p. 376. . Die Larven erzeugen in den Blättern von Knautia (Scabiosa) arvensis Coult. einkammerige, flache, blasenartige, gelbe Gallen. — Verwandlung in der Erde. — Deutschland. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 318 (Cec.? scabiosae). — Rudow, Pf. G. 1875, p. 89. Anmerkung. Diese Art scheint mit Dipl. centaureae F. Lw. identisch zu sein. . Die Larven leben in schlauchartigen, linsengrossen Gailen auf den Blättern und Stengeln von Artemisia vulgaris L. — Böhmen. Kirchner, Lotos 1855, p. 133 (Cec. artemisiae). - . Die Larven leben einzeln in einkammerigen, kugeligen, kahlen, am Scheitel gespaltenen Gallen an den Stengeln und Blattstielen einer Achillea?-Art. — Egypten. Frauenfeld, V. z. b. G. 1859, p. 328, pl. VOL, fg. 222a—b. . Die Larven erzeugen rundliche Anschwellungen an den Stengeln von Heli- anthus. — N. Amerika. 0.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1868, p. 301; — 1870—1871, p. 52 (Asphondylia helianthi-globulus). . Die Larven erzeugen auf den Blättern von Helianthus erbsengrosse, kugelige Gallen. — N. Amerika. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1866— 1867, p. 228 (Diplosis helianthi-bulla). Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 12 522. 923. 524. 525. or [80] {or} . Die Larven leben gesellig in den büschelförmig deformirten Triebspitzen En Julius Edl. v. Bergeustamm und Paul Löw. . Die Larven leben gesellig in den zusammengeschlossenen, eine Knospe bildenden, jungen Blätter in der Mitte der Wurzelrosette von Chrysanthemum Leucanthemum L. (Leucanthemum vulgare Lam.). — Frankreich. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 177. . Die Larven leben in einkammerigen. länglichen Anschwellungen der Mittel- rippe der Blätter von Hieracium Pilosella L. — Schweiz. Bremi, Monogr. 1847, p. 17, pl. I, fg. 18 (Cee.? gemini). — Badons Pfl. G. 1875, p. 73. . Die Larven leben gesellig in deformiıten, wolligen Triebspitzen von Imula Conyza DC. (Conyza squarrosa L.). — Frankreich. \allot, Mem. Acad. Sc. Dijon 1836, p. 245 (Cec.? conyzae). . Die Larven leben einzeln in blassen, dunkelpurpurn eingefassten Blasen- gallen in den Blättern von Solidago. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 420; — M. D. N. I. 1862, p. 195° (Cee.? carbonifera). . Die Larven leben einzeln in sen knospenförmigen Gallen an den Blüthentrauben von Solidago. — N. Amerika. . 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 418; — M. D. N. I. 1862, p. 196 (Cee.? racemicola). . Die Larven leben einzeln in einkammerigen, oben schwach, unten stark convexen Blasengallen in den Blättern von Taraxacum offieinale Wige. (Leontodon Taraxacum L.). — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 19, pl. L, fg. 19 (Cee.? leontodontis). — Kalten- bach, PH. F. 1874, p. 399 und 788. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 73. Die Larven leben in gallenartigen, holzigen, oft faustgrossen (!!) Stengel- ansehwellungen von Cirsium arvense Scop. (Serratula arvensis L.). Rudow, Pfl. G. 1875, p. 82. — Kirchner, Lotos 1855, p. 239. Anmerkung. Diese Galle ist das Product von Urophora cardui L. und nicht einer Gallmüke wie Rudow und Kirchner angeben. Die Laıven leben in linsengrossen Gallen an der unteren Blattfläche von Tanacetum vulgare L. — Böhmen. Kirchner, Lotos 1855, p. 240. > Die Larven leben in deformirten Blüthen von Phyteuma spicata L. undag Y globosa?, deren Befruchtungsorgane und Fruchtknoten verkümmert sind. — Verwandlung in der Erde. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1870, p. 662. Die Larven in blattachselständigen Knospengallen und in den durchä Gymnetron campanulae L. deformirten Samenkapseln von Campanula rotundifolia L. — England. Müller, Newm. Ent. 1870—1871, p. 295; — Proe. Ent. Soc. Lond. 1871, p. VIIL; — Ent. Annual. 1872 p. 16 (Cec.? campannlae). FR von ee re — Verwandlung in der Erde. — Oesterreich. ” F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 31. y 530, 92. Synopsis Ceeidomyidarum, 91 . Die Larven leben einzeln in deformirten, geschlossenen Blüthen von Sambu- cus racemosa L. — N. Amerika. Ö.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1870--1871, p. 52 (Cec.? sambuei- umbellicola). . Die Larven leben in deformirten, geschlossenen Blüthen von Sambucus nigra L. — Verwandlung in der Erde. — Deutschland. Kaltenbacli, Pfl. F. 1874, p. 785 (Cec.? sambuei). . Die Larven erzeugen im Parenchyme der Blätter von Viburuum Lan- tana L. stark convexe Blasengallen, worin sie einzeln leben. — Verwand- lung in der Erde. — Europa. Reaumur, Mem. IU. 1737, p. 434, pl. 38, fg. 1. — Bremi, Monogr. 1847, p. 158 (Cec.? Reaumuri). — Maequart, A. A. 1851, p. 355. — Bach, N. u. Off. 1859, p. 251. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 300. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 29. Die Larven leben gesellig in den deformirten Triebspitzen und in Blatt- randrollungen der jungen Blätter von Lonicera Xilosteum L. — Verwand- lung in der Erde. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 31, pl. D, fg. 4. . Die Larven leben in den durch Gallmilben (Phytoptus) zu Biehkn BR deformirten Blüthenrispen von Galium verum L. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1874, p. 159. Die Larven in gipfelständigen Blattrosetten von Galium Aparine L. — Deutschland. Rudow, Pfl. G. 1875, p. 90. Anmerkung. Diese Gallen dürften nicht durch die Gallmückenlarven, sondern durch Phytoptus hervorgerufen sein, wodurch erstere, wie die vorhergehenden blos Inqui- linen des Acaroceeidiums wären (vgl. Dr. Thomas, Zeitsch. f. d. ges. Naturwiss. 1872, 39. Bd. p. 470). . Die Larven erzeugen auf der Mittelrippe der Blätter von Vaccinium sp.? (oder Gaylussacia?) hahnenkammförmige Gallen. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 418; — M. D. N. I. 1862, p. 196. (Cec.? vaccinii). . Die Larven leben in knospenförmigen Blätterschöpfen an den Zweigspitzen von Rhododendron ferrugineum L. — Schweiz. Vallot, Mem. Acad. sc. Dijon 1836, p. 190 und 222 (Cec.? rhododendri). . Die Larven erzeugen auf der Oberseite der Blätter von Fraxinus americanaL. taschenförmige, saftige, fast durchsichtige Anschwellungen der Mittelrippe, worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. 1862, p. 199 (Cee.? pellex). . Die Larven erzeugen an der Unterseite der Blätter von Rosmarinus offi- einalis L.spindelförmige Gallen, worin sie sich auch verpuppen. — Dalmatien. Frauenfeld, V. z. b. @. 1862, p. 1176. 12* 92 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. 537. Die Larven leben in den zu wolligen Knäueln deformirten Triebspitzen von Origanum vulgare 1., Lysimachia vulgaris L., Mentha rotundifolia L. und Trifolium subterraneum ]L. — Frankreich. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1370, p. 179. Anmerkung. Nach ähnlichen, von Gallmilben (Phytoptus) herrührenden Missbildungen anderer Pflanzenarten zu schliessen, scheinen auch die vorstehenden solchen Ur- sprunges zu sein, wonach die Gallmückenlarven nicht als Erzeuger, sondern als Inquilinen derselben anzusehen wären. 538, Die Larven leben in den weisshaarisen, durch Gallmilben (Phytoptus) erzeugten, rundlichen Blätterknöpfen an den Triebspitzen von Z’hymus Serpyllum L. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Bremi Monoer. 1847, p. 26. — H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 24. — Winnertz, L. E. 1853, p. 169. — Macquart, P. H. III. 1856, p. 68. (Ceec.? thymi). — Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 178. — F. Löw, V.z. b. G. 1874, p. 159. 539. Die Larven leben in den zu lockeren Blätterrosen missbildeten Seitentrieben von Stachys recta L. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1866, p. 556. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 494. 540. Die Larven leben in den blasir angeschwellten Blüthenknospen von Teu- erium Seordium L. — Verwandlung in der Galle. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1866, p. 559. 541. Die Larven leben in den verkrümmten Blättern von Teucrium Chamaedrys L. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1861, p. 168. 542. Die Larven leben in einer ziemlich grossen gallenartigen Anschwellung des Stengels von Veronica spieata L. unmittelbar unter dem Blüthen- stande. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 85. 543. Die Larven leben frei auf den Blättern von Veronica Beccabunga L. ohne eine Deformation hervorzurufen. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25. 544. Die Larven deformiren die Spitzen der Nebentriebe von Veronica Becca- bunga L. nach der ersten Blüthezeit. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25. 545. Die Larven leben in mehrkammerigen Anschwellungen des Stengels von 2 Senebiera nilotica DC. — Verwandlung in der Erde. — Egypten. Frauenfeld, V. z. b. G. 1859, p. 326, pl. VI, fg. 124—b. 546. Die Larven leben in schwammigen Anschwellungen des Stengels und der Blüthenstiele von Sisymbrium Sophia L. — Deutschland. e H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 (Dipl.? sophiae). 547. Die Larven leben unter Aphis brassicae L. auf Brassica oleracea L. und # Napus L. — Deutschland. Kaltenbach, Pfl. F. 1374, p. 34 (Cec.? napı). 590. 553. 554. Synopsis Cecidomyidarum. } 93 Die Larven leben in deformirten Blüthen von Zilla myagoides Frsk. — Egypten. Frauenfeld, V. z. b. G. 1859, p. 326, pl. VI, fg. 15. . Die Larven leben in zapfenförmig deformirten Blattknospen von Tamarix afrieana Poir. — Afrika. Frauenfeld, V. z. b. G. 1859. p. 324, pl VI, fg. 6a—b. Die Larven leben an der Unterseite der Blätter von Chelidomium majus L. von den daselbst befindlichen Milben (Acarus), welche sie aussaugen. Sie verpappen sich in den Nervenwinkeln der Blätter in einem selbst ver- fertigten, weissen Cocon. — Frankreich. Vallot, Mem. Acad. Dijon 1826—1827, p. 95 (Cec.? acarisuga). Anmerkung. Entweder ist diess keine Gallmücke, oder Vallot hat die Larven eines anderen Dipterons als zu jener gehörig angesehen, denn er sagt: „Üec. acari- suga Vall., ainsi appelee parce que sa larve apode ä töte armee d’un crochet, se nourrit des cirons*. . Die Larven leben in äangeschwollenen Früchten von Thalietrum. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 (Cec.? thalictri). . Die Larven erzeugen an der Mittelrippe der blätter von Liriodendro tulı- pifera L. Anschwellungen, worin sie gesellig leben. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M.D. N. I. 1862, p. 202 (Cec.? tulipifer.ae). Die Larven erzeugen in den Blättern von Liriodendron tulipifera L. kleine, braune, gelbgerandete Blasengallen, worin sie einzeln leben. — N. Amerika. O0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. 1862, p. 202 (Cee.? liriodendri). Die Larven leben einzeln in einkammerigen, fleischigen, länglich-ovalen oder spindelförmigen, etwas haarigen Gallen, welche in grosser Menge gehäuft an einzelnen Stellen des Stammes von Vitis cordifolia und riparia Mich. etc. sitzen und deformirte Knospen zu sein scheinen. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. Walsh und Riley, Am. Ent. 1869, p. 107, fg. 86; — V. Rep. Ins. of Miss. 1873, p. 116, fg. 44 (Cec.? vitis-coryloides. — Packard, Guide 1870, p. 377, fg. 284. . Die Larven leben in grossen, wallnussförmigen, vielkammerigen Gallen, welche am Stamme von Vitis cordifolia Mich. sitzen und schliesslich abfallen. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. Walsh uad Riley, Am. Ent. 1869, p. 28 und 106, fg. 85; — V. Rep. Ins. of Miss. 1373, p. 114, fg. 42 (Cee. ? vitis-pomum). — Packard, Guide 1870, p. 377, fg. 233. . Die Larven erzeugen auf der Oberseite der Blätter von Vitis cordi- folia Mich., Labrusca L., riparia Mich. und vulpina L. hörnchenförmige, einkammerige Gallen, worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Erde. — N. Amerika. 94 997. 998. 999. don. 561. 564. zu sein. 2. Die Larven leben in hanfkorn- bis erbsengrossen runden Gallen an der Unterseite der Blätter von Tilia europae« L. — Böhmen. i 3. DieLarven leben in haselnussgrossen, mehrkammerigen, weichen, gelbgrünen j Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. O-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M. D. N. I. 1862, p. 202 (Cee.? viticola). — Walsh und Riley, Am. Ent. 1870, p. 28; — V. Rep. Ins. of Miss. 1873, p. 117, fg. 46. Die Larven leben gesellig in den deformirten nz der jungen Triebe von Tilia americana L. — N. Amerika. Ö.-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1870 —1871, p. 53 (Cee.? tikiae-citrina). Die Larven leben gesellig in dem nach oben eingerollten Blattrande von Tilia europaea L. — Europa. Reaumur, Mem. 1II. 1737, p. 421, pl. 34, fg. 7. — Schrank, F.B. II. 1803, p. 87 (Tipula tiliae), — Macquart, A. A. 1851, p. 249 (Cec.? limbivolens und excavans). — Kaltenbach, Pi. F. 1874, p. 78. — Rudow, Pfl. @. 1875, p. 83. Die Larven erzeugen auf den Blättern von Tikia grandifolia Ehrh. ein- kammerige Blattgallen, welche oben und unten konisch vorragen und mit einem später abspringenden Deckel in der Regel oberseits, selten unter- seits geschlossen sind. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Reaumur, Mem. III. 1737, p. 432, pl. 38, fg. 4—6. — Bremi, Monogr. 1847, p. 12, pl. I, fg. 12 (Cec.? tiliacea). — Macquart, A. A. 1851, p. 248. — Rudow, Pi. G. 1875, p. 84. Die Larven erzeugen in den Blättern von Tilia euronaea L. sehr flache, weissliche Blasengallen, worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Frauenfeld, V. z. b. G. 1865, p. 576. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 79 (Cee.? Frauenfeldi). — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 83. Die Larven leben in den auf der Oberseite der Blätter von 7ilia euro- paea L. so häufigen, von Gallmilben erzeugten, konischen, fast hörnchen- förmigen Gallen. — Europa. Reaumur, Men. III. 1737, p. 511, pl. 34, fg. 9 (Galles en clou). — Macquart, A. A. 1851, p. 249 (Cec.? clavaria). — Kaltenbach, PA. F. 1874, p. 78 (Cee.? tıliaria). — Kudow, Pfl. G. 1875, p. 88. i Anmerkung. Rudow (l. c.) führt weiters einkammerige, schlauchartige Gallen auf Lindenblättern an. Diese scheinen mit den vorstehenden Nagelgallen identisch Kirchner, Lotos 1855, p. 240. — Kaltenbach, Pi. F. 1874, p. 79. Gallen an den Spitzen der Wurzeltriebe von Tilia europaea L. — Europa. Rndow, Pfl. G. 1875, p. 83. Anmerkung. Diese Galle wird von Seiara tilicola H. Lw. erzeugt. (Siehe H. Low Dipt. Beitr. IV. 1850, p. 18 und Winnertz, Monogr. d. Sciar. 1867, p. 164). Die Larven leben in deformirten Triebspitzen von Linum usitatissimum L. % — Frankreich. P Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 178, $ R Ns E s er! % 566. ‚567. 568. Synopsis Cecidomyidarum. 95 . Die Larven leben in einkammerigen Anschwellungen der Blattstiele von Acer campestre L. — England. Müller, Proc. Ent. Soc. Lond. 1869. Anmerkung. Soll keine Cecidomyiden-Galle sein. (Siehe Newm. Ent. 1870—1871, p. 13.) Die Larven leben einzeln in kleinen Einsenkungen an der Unterseite der Blätter von Acer rubrum Ehrh. Oberseits bezeichnen rothe, angenähn- liche Flecken ihre Anwesenheit. — N. Amerika. 0.-Sacken, Stett. E. Z. 1861, p. 419; — M.D.N. I. 1862, p. 199 (Cee.? ocellaris). Die Larven leben in den kraus-eingerollten Lappen der Blätter von Acer Pseudoplatanus und campestre L. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 30, pl. II, fg. 36 (Cee.? irregularis). — Maequart, A. A. 1851, p. 261 und 262. Anmerkung. Dürfte mit Cec. acerina Gir. identisch sein. Die Larven leben in 2 Mm. langen, hornförmigen Gallen auf der Oberseite der Blätter von Acer platanoides L. — Deutschland. Rudow, Pfl. G. 1875, p. 66. Anmerkung. Diese Gallen dürften die unter dem Namen Ceratuneon vulgare Br. be- kannten Milbengallen sein, worin die Gallmückenlarven als Inquilinen leben. . Die Larven leben in saftigen Anschwellungen von der Basis der Blüthen von Impatiens fulva Nutt. — N. Amerika. 0.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 204 (Cee.? impatiens). . Die Larven leben in dichttraubigen, aus hanfkorngrossen, grünen Haut- blasen zusammengesetzten, bis nussgrossen Gallen, welche in den Achseln der Zweige einer Umbellifere (Bubon genannt) sitzen. — Egypten. Frauenfeld, V. z. b.G. 1855, p. 150. . Die Larven leben einzeln in deformirten Blüthen von Aegopodium Poda- graria L. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 29 (Cec.? podagrariae). — Kudow, Pf. G. 1875, p. 66. . Die Larven leben gesellig in gekrausten, jungen Wurzelblättern von Hera- cleum Sphondylium L. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 285 (Cee.? heraclei). — F. Löw, V.z.b.G. 1875, p. 30. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 72. . Die Larven leben in Stengelanschwellungen an den Triebspitzen von Lythrum Salicaria L. — Deutschland. H. Loew,D. B. IV. 1850, p. 30. (Cec.? Iythri).— Rudow, Pf. 6.1875, p.74. . Die Larven leben gesellig in geschlossenen, etwas aufgetriebenen Blüthen von Epilobium angustifolium L. — Deutschland. Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 249. . Die Larven erzeugen auf der Mittelrippe der Blätter von Crataegus tomen- tosa L. theils oben, theils unten sitzende, halbkugelige Gallen, welche aussen mit verzweigten, an den Spitzen rothgefärbten Fäden dicht besetzt sind, — N. Amerika. 96 977. 878. 979. 982. d84. 585. . Die Larven erzeugen kleine, einkammerige, aussen mit geknöpften Fasern . Die Larven leben gesellig in deformirten Triebspitzen von Prunus spinosa L. . Die Larven erzeugen taschenförmige, verschieden grosse Anschwellungen . Die Larven leben in hülsenförmig-bauchig gefalteten Blättern von Spiraea Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Walsh, Proc. Ent. Soc. Phil. 1866-1867, p. 266; — Canad. Ent. 1869, p. 79 (Gall Crataegi-Bedeguar). besetzte Gallen, welche auf den Rippen der Blätter von Crataegus Orus galli L. sitzen. — N. Amerika. Couper, Canad. Ent. 1869, p. 68. Anmerkung. Ist vielleicht mit der Vorhergehenden identisch. Die Larven leben zu mehreren in Anschwellungen von braungrüner Farbe und leicht abstreifbarer, rauher Epidermis an den Zweigen, seltener an den Blattstielen von Crataegus Oxyacantha L. — Verwandlung in der Galle. — Deutschland. Rudow, Pfl. G. 1875, p. 90. Die Larven leben gesellig in rundlichen, holzigen Anschwellungen an der Basis, oder auf der Mittelrippe der Blätter von Rubus. — N. Amerika. O.-Sacken, M. D. N. I. 1862, p. 204 (Cec.? farinosa). Die Larven leben in den Blüthenknospen verschiedener Rubusarten. — Frankreich. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 181. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 31, pl. II, fe. 5. der Blattrippen von Prumus spinosa und domestica L., worin sie gesellig leben. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Moncreaff, Newm. Ent. 1870—1871, p. 240. — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p- 175 (Cee.? pruni) — Rudew, Pi. G. 1875, p. 77. — F. Löw, V. z. b. G. 1819, pP 30, plı I ie.vo: Die Larven leben gesellig in zu rundlichen Gallen deformirten Terminal- knospen von Cerasus serotina Loisl. — N. Amerika. 0,-Sacken, Trans. Am. Ent. Soc. 1870—1871, p. 346 (Cee.? cerasi- serotinae.) salicifolia und tomeniosa L. — N. Amerika. 0.-Sacken, Proc. Ent. Phil. 1866—1867, p. 220 (Cee.? salicifoliae). Die Larven erzeugen an den Stengeln von Potentilla Tormentilla Scop. (Tormentilla errecta L.) kleine rundliche Gallen. — Verwandlung in der Erde. — Deutschland. : H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 30 (Cee.? tormentillae). — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 84. Die Larven leben in dem durch Gallmilben (Phytoptus) auf Poterium Sanguisorba L. erzeugten Erineum. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 30, pl. II, fg. 37 (Cee.? erianea). — Kalten- bach, Pfl. F. 1874, p. 244 und 245. — Rudow, Pfl. G. 1875, p. 76. 587. 588, ‚589. 590. 591. 592. 59. 2 a Synopsis Cecidomyidarum. 97 . Die Larven leben in deformirten Blüthen von Ulex europaeus L. — Frankreich. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 180. Die Larven leben in deformirten Blüthen. von Genista. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1861, p. 173. Die Larven leben in kugeligen Anläufungen vieler verkürzter Blätter an den Stengeln von Genista. — Frankreich. Reaumur, Mem. II. 1737, p. 423, pl. 35, fg. 1—2. — Maequart, A. A. 1851, p. 335 (Cec.? genistae). Die Larven leben in den Blätterschöpfen an den Triebspitzen von Saro- thamnus scoparius Wim. — Frankreich. Perris, Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, p. 178. Die Larven leben einzeln in abgestorbenen, oben nicht ganz geschlossenen, innen behaarten Seitenknospen von Sarothamnus scoparius Wim. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 27 fg. 23. Die Larven leben in deformirten Blüthen von Astragulus austriacus Jacq. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1868, p. 159. Die Larven leben in hülsenförmig zusammengefalteten Fiederblättchen von Astragalus Cicer L. — Deutschland. H. Loew, D. B. IV. 1850, p. 25 (Cec.? astragalk). Die Larven erzeugen in den Blattachseln von Doryenium suffrutico- sum Vill. knospenförmige, aschgraue, weisshaarige Gallen, worin sie einzeln leben. — Verwandlung in der Galle. — Italien. Müller, Ent. M. M. 1870—1871, p. 76 (Asphondylia doryeni). Anmerkung. Müller beschreibt die Imago nicht, sondern stellt nach gefundenen Fragmenten derselben nur das Genus fest. . Die Larven leben in deformirten Blüthenknospen von Hedysarum. — Frankreich. Maequart, P. H. II. 1855, p. 165 (Ceec.? hedysari). . Die Larven leben gesellig in fleischig angeschwollenen, deformirten Seiten- trieben von Lathyrus sylvestris L. — Verwandlung theils daselbst, theils in der Erde. — Oesterreich. Frauenfeld, V. z. b. G. 1868, p. 162 (Ceec. lathyri). — Kaltenbach, Pfl. F. 1874, p. 148. . Die Larven leben gesellig in eiförmigen Anschwellungen, welche durch die Vergrösserung der Nebenblätter der blattachselständigen Triebe von Medicago sativa L. entstehen. — Verwandlung in der Erde. — Europa. Bremi, Monogr. 1847, p. 17, pl. I, fg. 16 (Cec. medicaginis). Anmerkung. Die Erzeugerin dieser Gallen scheint mit Dipl. loti Deg. nicht identisch zu sein, weil ihre Larven nicht zu springen befähigt sind, was doch bei denen der letzteren der Fall ist. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 13 Ka 98 897. 598. 599. 600. 601. 602. 603. 604. 605. 606. Julius Bdl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Die Larven leben in deformirten Blüthen von Wicia satiwa und Oracca L. — Europa. Nördlinger, kl. F. d. L. 1869, p. 633. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 32. Anmerkung. Vielleicht identisch mit Dipl. loti Deg. : Die Larven leben in hülsenförmig zusammengefalteten Blättern von Vicia Cracca L. — Deutschland. H. Loew D. B. IV. 1850, p. 25 (Ceec. eraccae). — Budow, Pfl. G. 1875, p. 85. — F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 17. Anmerkung. Ist vielleicht mit Cec. onobrychidis Br. identisch. Die Larven leben gesellig in knorpeligen Blattrandrollungen von Orobus vernus L. — Verwandlung in der Erde. — Oesterreich. F. Löw, V. z. b. G. 1875, p. 31. Die Larven leben in deformirten Fiederblättchen von Acacia vera Willd. — Verwandlung in der Erde. — Cairo. Frauenfeld, V. z. b. @. 1859, p. 325, pl. VI, fg. 9a-—b. Die Larven leben in deformirten Fiederblättchen von Mimosa nilotica Dest. — Egpypten. Frauenfeld, V. z. b. G. 1855, p. 150. In der Braunkohle von Salzhausen fand Heyden ein Blatt von Juglans acuminata Braun (?), auf welchem kleine rundliche Gallen sehr zahlreich sitzen. Er hält sie für das Product einer Gallmücke. Heyden, Palaeontographica T. X, 1862, p. 80, pl. X, fg. 4 (Ceec.? dubia). Die Larven leben einzeln in dem Anscheine nach unentwickelten Knospen von Prumus domestica L., welche bei genauerer Untersuchung sich als Gallen darstellen, deren Obertheil deckelartig, meist rothpunktirt und in der Mitte zugespitzt ist. — Verwandlung in der Galle. — Böhmen. Amerling, Lotos 1859, p. 60 und 140; — Ges. Aufs. 1868, p. 141. — Taschenberg, Ent. f. G. 1871, p. 363. Anmerkung. Amerling schreibt diese Gallen irrthümlich der Asynapta lugubris Wtz. zu. Die Larven leben in weissen Schimmelrasen (Mucor miveus Vall.) auf Holzscheiten. — Verwandlung daselbst. } Vallot, Mem. Acad. Dijon 1849, p. 98 (Cee.? mucoris). „ Die Larven leben in einem auf Dactylis glomerata L., Bromus erectus Huds., Authoxanthum odoratum L. u. a. Gräsern vorkommenden Pilze (Epichloe typhina = Sphaeria typhina —= Polystigma typhinum). — Verwandlung daselbst. - Reaumur, Mem. IV. 1738, p. 382, pl. XXVI, fg. 15—18. — Scopoli, Ent. carn. 1763, p. 289, Nr. 768. — Vallot, Mem. Acad. Dijon 1849, p. 96 (Cec.? sphaeriae-typhinae). . Kugelige Gallen auf den Rippen der Blätter einer fossilen Populus-Art. Heer, Urwelt. 1865, p. 395, fg. 322 (Cec.? Bremü). A 3 Nr. 4 Abies v. Pinus. Acacia vera Willd. 600, 601 i ‚Acer campestre 1. 565, 567 ; platamoides L. 568 Pseudoplatamus 1. 50, 567 rubrum L. 566 - Achillea Ailefotium m . 280 Ptarmica L. . 352 Er. N 513 Aecidien . 109, 138, 255, 560 Aegopodium Podagraria L. 971 Aesculus Hippocastanum L. . 216 Ägrostis lateriflora Mich. 342, 466 Alisma v. (ec. alismae. Almus glutinosa Gaert. . 484, 485 R incana DC. 486, 487 e serrulata Willd. 394 Alopecurus agrestis L. - 435 Anethum Foeniculum L.= Foeni- eulum offieinale All. Anthemis arvensis L. . 70, 127, 415 Aristolochia Clematitis L. . 328 Artemisia campestris L. 76, 436 vulgaris L. Arundo Phragmites L. = Phrag- mites communis Trin. Aphiden, unter . 972, 1947, Asclepias Vincetoxicum L. Vincetoxicum officinale Mönch. Asperula tinctoria L. - Astragalus asper Jeq. 312, austriacus L. 211, Cicer L. Onobrychis L. B, Athamanto Oreoselinum L.= Peu- eedamum Oreoselinum Mönch. x Avena fatua L. % sativa L. - 193, 512, Nachtr. 990 80 449 591 592 312 435 . 485 Synopsis Cecidomyidarum. Barbarea vulgaris R. Br. . 99 IV, Verzeichniss der Nahrungspflanzen und anderer Aufenthaltsorte der Gallmücken-Larven. Nr. 90, 398 Baumrinde, unter 89, 143, 180, 279, 292, 323, 344, 358. Berberis vulgaris L. . hS* OVAESREALATEE Betula ‚alba L. 94, 109, 138, 484 Brassica sp.? s . 8316 Cheiranthus Vill. 101 Napus L. 101, 311, 547 oleracea L. 101, 311, 547 Rapa Koch 328 Bromus secalinus L. 162 tectorum L. 162 Bryonia sp.? 105 alba L. 104 Buxus sempervirens L.. 108 (aeoma miniatum Bon. 109, 138 Callistemon sp.? 431 Campanula rotundifolia L. 925 rapunculoides L: 526 Cardamine pratensis L. 115 Carduus v. Compositae. Carex muricata L. . 468 pdosa Scop: - 185 riparia Curt. 366 Carpinus americana Mich. . 489 Betulus L. 118, 180 Carum Carvi L. 117 Carya sp.? - 119, 501—508 Celsia orientalis L. 449 Centaurea Scabiosa L. . 120 Cerasus sp.? 72 serotina Loisl. . 882 Cerealien 86, 123, 124, 162, 172, 187, 388, 435, 469. Chelidonium majus L. - „950 Chrysanthemum inodorum L. 127, 415 Leucanthemum L. . 516 Ohrysopsis Mariana El. 128 13* 100 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. ne X Nr. Nr. Cirsium sp.? 109, 138 | Fraxinus excelsior 1.52, 98, 240, 325 arvense Scop. 522 Fungi v. Pilze. palustre Scop. 263 | Galeobdolon luteum Hds. .. 205 - Coceiden, unter : 390 , Galium Aparine L. . ...582 Compositae 74, 109, 127, 138, 415, 461 | Mollugo L. ..206 Conyza squarrosa L. = Inula uliginosum L. 206 Conyza DC. verum L. . 206, 531 Cornus sanguinea L. 139 | Gaylussacia sp.? . - : Ba 0° Coronilla Emerus L. 142 | Genista sp.? 587, 588 mimima L. : 142 germanica L. 208 Corylus Avellana 1 488 | Glechoma hederacea 1L.. LO Crataegus coccinea ” 148 | Gleditchia triacanthos L. . . 212 Orus galkı L. - - 976 | Gramineen 162, 187, 435 Oxyacantha L. 122, 134, 148, 577 | Hamamelis virginica L. . . . ol tomentosa L. ! 575 | Hedysarum sp.? .. 594 Cupressus distycha = Taxodium Helianthemum vulgare Ga . 222 distychum Rich. | Helianthus sp.? ? 514, 515 Oytisus austriacus L. 152 | Heracleum Se I 972 spinescens Sieb: 387 | Hieracium murorum L. .. 224 Dactylis glomerata L. 153 Pilosella L. 3 3 DT Daucus Carota L. 117, 336 | Holz, frisch geschlageneh s . 845 Deverra tortuosa DC. 106 moderiges 2, 3, 6, 7, 16, 18, 21, Doryenium suffruticosum Vill. . 593 25, 27, 38. 39, 86, Su, DI MADSTAER Echium vulgare L. 169, 449 46, 48, 56, 57, 61, 67, 74, 99, 130, Epichloe typhina Fr. 605 | 158, 159, 181, 213, 252, 267, 290, Epiüobium angustifolium L. 179, 574 | 302, 354, 442. Erde, in . ö 47, 446 | Hordeum vulgare L. . 124, 162, 435 Erica Menktephanen In. 173 | Hypericum humifusum L.. 229, 393 scoparia L. 173 perforatum L. . 229 Eryngium campestre L. 174, 332 Hiypochaeris v. (ompositae. Euphorbia amygdaloides L. 175 | Impatiens fulva Nutt. ..569 Cyparissias L. . 175 | Inula Britanica L. .. 238 © purpurata Thuil. 175 Conyza DC. . . 518 WE Esxcremente, in, von Insecten Ina! ensifolia L. 412 Fagus sylvatica L. 97, 130, 178, 335, | Iris Pseudacorus L. . 321, 469 490, 491. Juniperus communis L. . 248 © Falearia Rivini Hst. 117 | Kehricht, im, „279 Federn, unter, ausgestopfter Vögel 457 | Knautia arvensis Coult. ee 3 Festuca pratensis Hds.. . . . 88 | Kulmist, im . 2... 88 Ficus racemosa L. . - : . . 509 | Lactuca muralis Don. 109, 138 Foenieulum officinale All. 336 | Laserpitium latifolium L.. ALT, 2 Fossil . 32, 234, 281, 425, 602, 606 | pruthenicum L.. . . ...336 ME Frasinus americana L. 535 Lathyrus sylvestris L. . 595 “ Zr ä Nr. 3 Leontodon Tarawacum L. = Tu- i raxacum officinale Wigg. Leucanthemum vulgare Lam. = | Ohrysanthemum Leucanthe- mum L. - Linaria vulgaris Mill. 257 Tinem usitatissimum L. 0.0864 | ‚ Liriodendron tulipifera L. 552, 553 Lithospermum offieinale L. 259 - Lonicera Xylosteum L. . 5830 "Lotus cornieulatus L. 266 uliginosus Hffm. 266 Lyehnis dioica L. 269 Lysimachia vulgaris L. 937 Lythrum Salicaria L. ETNN _Medicago falcata L. . 266, 312 ? lupulina L. RER sata L. 266, 312, 596 _ Melaleuca sp.? Ay, 96 Melampsora betulina Tisn. 109, 188 populina Tlsn. 109, 138 salicina Tlsn. 109, 138 _ Mentha rotundifolia L. 537 EMesembrionihemum sp.? 278 "Mespilus v. Orataegus. "Milium effusum L. ES De 1oy | Mimosa nilotica Desf. 600, 601 1 nium rgerre L 321 254 R Vasturtium aller DC. 398 sylvestre R. Br. 398 409 Jnobrychis sativa Laim 312 ; 313 Origanum vulgare L. 537 Orobus vernus L. 599 _ Osteospermum moniliferum L 161 apaver dubium L ab 03 24 2 111, 322 5 114 stinaca sativa L 336 sica vulgaris Mill. 72 cedanum Oreoselium Mönch. 462 Synopsis Cecidomyidarum. | Pilze 38, 74, 109, 138, 101 Nr. Phleum pratense L. . ...321 Phragmites communis Txin. 78, 192, 235, 331. | Phylica ericoides L. . 112 | Phyteuma spicata L. 5324 255, 267, 348, 390, 604, 605. Pimpinella magna 1. 396 saxwıfraga L. : 117, 336 Pinus sp.? . 837 Abies L: 410 inops Ait. 69, 470, 471 Larix L. . Nachtr. maritima Koch 333, 997, 459, 460 rigida Mill. 363 syWwestris L. . 100, 337, 395 Pisum arvense L. 338 satiwvum L. 338 Poa nemoralis L. . 842 trivialis L. S ; 342 Polygonum amph a L. 330, 510 Persicaria L. } 830 Polyporus sp.? 267, 343 Populus 109, 138, 323, 344, 377, Nachtr. Tremula L. 92, 109, 138, 432, 483 Potentilla Tormentilla Scop.. 584 Poterium Sanguwisorba L. . 589 Pressrückstände, in, von Rüben . 279 Prunus Cerasus L. N: 922 domestica L. . 267, 350, 581, 603 serotina Ehrh. RE RDEL spinosa L. 329, 580, 581 Pteris aquilina L. anal Aut Pyrus communis L. . 293, 359, 360 Quercus sp.? 494, 497, 498, 500 Cerris L. 126, 133, 495, 499 faleata Mich. 494 palustris Mich. . . 496 pedunculata Ehrh. . 492 Robur L. . 10492 sessiliflora Sm. . 492, 493 tinctoria Willd. . . 494 Ranuneulus bulbosus L. 361 2 2. v L 102 Julius Edl, v. Bergenstamm und Paul Löw. Nr. | N. Rhamnus Alaternus L.. - . . 376 | Salix viminalis L. . . . 275, 396 Rhododendron ferrugineum L. . 534 | Salwia sP.?.. .» » 1.2.2... 886 Ribes rubrum L. . - » . . . 365 | Sambucus Kahl: Li. mu uva crispa I. = ©). 1.0.010220 | racemose L. .... u 527 Robinia Pseudacacia L. . 351, 367 | Sarothamnus scoparius Wim. 387, 589, Rosa sp... . - . 72, 109, 138, 364 590. canıma L.: -: : -» 2 2... .869 | Seabiosa arvensis L. = Kali tomentosa Sm. » » .2.....869 arvensis Coult. Rosmarinus officinalis L.. . . 536 | Scrophularia aquatica L. . . 449 Rubus sp. '- - . .. 400, 578, 579 Balbisi- Horn mr a er ERESTUSPUENE IE RN E ALD canına LU. : 2. WU REIF TLRTSCOSUSED. 42 22 ANETTE nodosa L. - ." .. ur Eee Tdteus L. _:: .........2..8372 | Secale cereale Iı. ... 86, 162, 3Boneksıa | Rudbeckia triloba L. . - . . 373 | Senebiera milotica DC.. . . -. 545 Rumex sp.?. . ...21770874 | Senecio Jacobaea b. 7 7 ara Salix sp. ui. 109, 138, 140, 223, 241, 368, 376, 377, 382, Nachtr. alba L. . 241, 368, 430, 475, 476 amygdalina L. . . - . 223, 255 aurita L. 113, 329, 368, 378, 473 babylonica L. . 1. 1.2.0476 candida Flüg. - - -» .» >. 882 Caprea L. 109, 113, 138, 368, 378, 472, 473. eineren I: uw. un. Sins cordata Mhlbg. 63, 69, 84, 85, 155, 314, 379, 384, 396, 481, 482. ÜEHTEeSSan lb. Ey RE RER S08 discolor Mhlbg. 63, 314, 379, 382, 385, 396, 477, 480. fragilis L.. . . . 329, 375, 426 humilis Willd. 63, 314, 379, 381, 382, 383, 396, 480. incana Schrk. . RATE: longifolia Mhlbg. 63, ‚380, 390, 478 aaa Mhlbe:)‘- u ayrrS96 Magra.Mhlbe. ., ...1..0:.476.479 Merrond Sin... 2. les petiolaris Sm. - » 2.2.0.2... 896 purpurea.L. : 241, 368, 378, 384 repens I... - - „u. nu 22 | rigida Mhlbg. . » 2 1. 0..0896 rostrata Rich. - . . 63, 385, 396 Serratula arvensis L. =" Cirsium arvense Scop. = Silaus pratensis Bess. -. » - . 8386 Sisymbrium Sophia L. . 8398, 546 Sium Falcaria L. = Falcaria Rivini Hst. Solidago sp.? 71, 227, 403, 404, 519, 520. altissima EL. 2... SEE Sonchus arvensis L.. . . 72, 405 oleraceus L- . .. Diner 2a Spiraea salicifolia L. . . . . 98 tomentosa LE. 7. We ulmaria L: 1 2. ae Stachys recta L. © “2 m Esser sylWwatica L. .) 2 RX „4098 Syngenesistae \. Co Tamarix africana Poir. . . . 549° SPD. Eat: AU ER 416° Tanacetum üllare ix 197, 461, 523° Taraxacum offieinale Wige.. . 521° Tarchonantes camphoratus L. . Tl Taxodium distychum Rich. . . 151° Taxus baccata L.. . . . . 418 Teucrium Chamaedrys ER 54 Scordium L. +... Mena oz Thalicirum sp.? . PER. 53: Mi Thymus Serpyllum ir 222, 53 Synopsis Cecidomyidarum. 103 | Nr. Nr. Thysselinum palustre Hffm. . . 336 | Verbascum pulverulentum Vill. . 449 "Tiliia americana L. . . . . . 557 speciosum Schrad.. ». . . . 449 — europaea L. . 558—563, Nachtr. Thapsus: Li an mahnt. 449 grandifolia Ehrh. . . . . . 559 |, Veronica Beccabunga L. . 543, 544 Torilis Anthriscus Gml. . 117, 336 Chamaedrys L.:. . . . -» . 451 _ Tormentilla erecta L. = Poten- I montama, Tu... 1... 1.38. Aal tilla Tormentilla Scop. en Seat un te we EN He DA Trifolium pratense L. . . 361, 433 | Viburnum Lantana L.. . . . 529 SE isubterraneum L. . .* : . . 537 , Vicia Cracca L. . . 266, 597, 598 _Triticum BREI. nn. an sa En As an .. 897 vulgare Vill. 86, 162. 172, 435, 465 | Vincetoxieum offieinale Wonck, 79 Ulex europaeus L. . . 437,586 | Witis sp » 2... . 554, Nachtr. Büimbelliferae . -» » ......... 870, |. cordifolia Mich. . . ..504—556 Burtica dioiea L. .. 2... 27.0441! . Zabrusca L.. 2: 2...10..7556 Braccınium SP: . -. -.. - . .- 988 | riparia Mich. . . ‚452, 554, 556 Verbascum Lychnitis L. . . . 449 vulpina L. . . Saar hl: keins a tı,d49 | Zul de orientale M.a.B.. . . . . 449 | Zwiebelnvon Tulpenu.Hyacinthen 202 Nachträge und Zusätze. Eaton A. E., Breves Dipterarum uniusque Lepidopterarum insulae Kerguelensi indigenarum Diagnoses. (Ent. Monthly Mag. 1875, T. XIL, p. 58.) Be- x schreibt auf p. 60 eine neue Gallmücken-Gattung Limnophyes mit B einer neuen Species L. pusillus. Sie gehört zur Subfamilie Lestreminae a in die Nähe von Micromyia. -Y. Haimhoffen, Beobachtungen über die Blattgalle und deren Erzeuger auf — _ Vitis vinifera L. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1875, T. XXV, p. 801—810, { Fig.). Beschreibt unter dem Namen (ecidomyia oenephila eine neue Gallmücke, deren Larven auf den Nerven der Blätter des Weinstockes rundliche, beiderseits vorragende Gallen erzeugen. Ihre Verwandlung geht in der Erde vor sich. Henschel 6., Leitfaden zur Bestimmung der schädlichen Obst- und Forst- R i k j“ baum-Insekten. 2. Auflage 1876. Enthält, ausser vielem Bekannten, auch De die Beschreibung einer neuen Galle des Lärchbaumes (Abies Larix Lam.), Br welche eine kugelige Deformation der Blattknospen ist. Der Autor hat = die sich im Frühlinge daraus entwickelnde Gallmücke Cecidomyia Kellner: genannt, jedoch nicht beschrieben. on, Uebersicht der Gallenbildungen, welche an Trlia, Salix, Populus, Artemisia vorkommen, nebst Bemerkungen zu einigen anderen Gallen. (Giebel’s Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 1875, T. 44, p. 237—287.) Ent- hält an neuen Species folgende: % » a else: ee 104 Julius Edl. v. Bergenstamm und Paul Löw. Synopsis Cecidomyidarum, Diplosis ramicola n. sp. g' (p. 239). Ihre Larve lebt in haselnuss- grossen, mehrkammerigen Gallen an den Triebspitzen der Wurzelschosse von Tilia. — Verwandlung in der Galle. Cecidomyia floricola n. sp. d' Q (p. 240). Die Larve lebt in runden Gallen an den Blüthenstielen von Tika parvifolia Ehrh. — Ver- wandlung in der Galle. ; Cecidomyia bedeguariformans n. sp. d' 9 (p. 250). Der Autor hält diese Art für die Erzeugerin einer bedeguar-ähnlichen Galle auf Populus tremula L. Diese Galle wurde jedoch schon von A: Müller (Gard. Chron. 1871, p. 1226) als das Product von Gallmiiben beschrieben. Die Gallmücke ist daher nur Inquiline. Asynapta strobilina n. sp. © (p. 279). Rudow erhielt diese Art aus lärchenzapfenähnlichen Blattrosetten von Salix. Sie kann nur als Inquiline angesehen werden, da, wie längst bekannt, die grossen, ver- schieden geformten Blattrosetten der Weiden ohne Ausnahme von Cec. rosaria H. Lw. herrühren. Cecid. sp.? (p. 283). Deren Larve in einkammerigen, weichen Gallen in den Blattachseln von Artemisia vulgaris L. leben. i Zu Nr. 101, Forel, Notes sur quelques inseetes nuisibles au Colza dans le Canton de Vaud. (Bull. Soc. Vaud. Se. Nat. 1866—1868, T. IX, p. 72.) Bespricht Cecid. brassicae Wtz. und ihre Schädlichkeit. Zu Nr. 275, 376, 378, A. Müller, On the habits of Cecidomyia salicina, marginemtorguens and salicis (Ent. Monthly Mag. 1869—1870, T. VI, p. 109—110). Zu Nr. 293, Schmidberger, Beiträge zur Obstbaumzucht und zur Natur- geschichte der den Obstbäumen schädlichen Insekten. Heft III, Linz 1833. Beschreibt unter dem Namen Cecid. nigra Meig. eine Diplosis- Art, deren Larven in den jungen Birnen leben. N Zu Nr. 342, Prillieux Me Note sur la galle des tiges du Poa nemoralis. (Ann. Se. Nat. ser. 3, botan. T. XX, 1853, p. 191—196, pl. 17.) De die ausführlichste Beschreibung und beste Abbildung der Galle von Hormomyia poae Bose. ‘ Zu Nr. 435, Walsh, The wheat midge (Prakt. Entom. Philad. 1867, T. II, p. 99) beschreibt die Diplosis tritiei Krby. und ihre Lebensweise. i Zu Nr. 437, Traill, Insect-galls produced in Scotland (Scot. Naturalist II. I 1873, p. 170-173). x Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze Kl Ustilaginei, Uredinei, Erysiphei et Peronosporei) der Wiener Gegend. (Beiträge zur Kenntniss der Kryptogamen-Flora Niederösterreichs.) x en r Von Professor Wilhelm Voss in Laibach. (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Januar 1876.) f % Während die niederösterreichische Flora in Bezug auf Phanerogamen ziemlich genau .durchforscht wurde, und schöne Werke einen klaren Einblick in ‚dieselbe gestatten, so ist das grosse Reich der Kryptogamen noch weit weniger - bekannt. Haben auch in einzelnen Partien bedeutende Forscher gewirkt, und so zur künftigen „Kryptogamenkunde“ dieses Kronlandes beigetragen, so sind _ andere Zweige weniger bearbeitet worden. Zu diesen gehört wohl auch das Feld der Mycologie, obgleich es, durch h die epochemachenden Leistungen von deBary, Tulasne, Fuckel und Anderen, A zu einem höchst interessanten und dankbaren geworden ist. 4 Wenn ich die drei obengenannten Gruppen erwählte, um das Vorkommen a’ der einzelnen Arten derselben in der näheren Umgebung Wiens zu beobachten, u 50 geschah dieses in der Ueberzeugung, dass nur die Autopsie Einzelner, auf bestimmte Gruppen gerichtet und an möglichst vielen Punkten des Gebietes vorgenommen, nach und nach das Materiale liefern kann, um die Vegetations- Verhältnisse Niederösterreichs, in Bezug auf diese Pflanzenklasse, aufzuklären. Ueber die Pilzflora Niederösterreichs liegen zunächst Röll’s Beobachtungen vor, die sich in Pokorny’s: Vorarbeiten zur Kryptogamenkunde von Unter- 1: ‚Oesterreich 1) aufgezeichnet finden. Jedoch die oft mangelhafte Bezeichnung der Art und des Fundortes, so wie das Zurückgreifen auf Endlicher’s Flora posoniensis beeinträchtiget wohl den Werth dieser Zusammenstellung, Umstände, welche schon Prof. G. v. Niessl in seinen Beiträgen zur Kryptogamenkunde Niederösterreichs 2) hervorgehoben hat. N u 1) Pokorny’s Vorarbeiten in den Verhandlungen der k, k. zool.-bot, Ges. in Wien, 1854; 2: Rölls Beiträge, ebenda 1855. k 2) Ebenda 1857 und 1859, = 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. 14 106 - Wilhelm Voss. Leider konnte dieser gründliche Mycologe nur zwei Beiträge veröffent- lichen, was umsomehr zu bedauern ist, da er den richtigen Weg zeigte, der zur genauen Kenntniss dieser Partie der Kryptogamen führen würde. Von grosser Wichtigkeit für die Kenntniss der Blattpilze Niederöster- reichs ist, nebst den Arbeiten des Freiherrn Hohenbühel-Heufler!) und einiger Angaben Wallner’s,?2) das im vierundzwanzigsten Bande der Verhand- lungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien herausgegebene Verzeichniss v. Thümen’s, über Pilze der Gegend von Krems. In den vorliegenden Zeilen wagte ich den Versuch, meine durch längere Zeit über diesen Gegenstand gemachten Beobachtungen aufzuzeichnen. Sämmtliche Formen, bei denen kein Beobachter angegeben ist, wurden an Ort und Stelle gesammelt und befinden sich in meinem Herbare; einen sehr grossen Theil derselben habe ich in jenes des hiesigen k. k. botanischen Hof- cabinetes und der k. k. zool.-bot. Gesellschaft hinterlegt. Solche Arten, welche in den genannten Arbeiten schon aufgeführt sind, und bei denen über die Art und Weise ihres Vorkommens kein Zweifel besteht, wurden nur namhaft ge- macht. Wo aber die Fortschritte der Wissenschaft eine genauere Sichtung vorgenommen haben, bin ich detaillirter gewesen. In der Systematik folgte ich im Allgemeinen Fuckel’s Symbolae Myco- logiae.®) Nur bei Gruppirung der Ustilagineen, der Arten von Puccinia und Uromyces bediente ich mich Schröter’s Eintheilung,*) welche naturgemäss und höchst rationell ist. Podisoma wurde nach dem Vorgehen von Reess?) zu Gymnosporangium gezogen. Aufgenommen wurde die Gattung Calyptospora Kühn. Als besondere Art erscheint Puccinia Sileris auf Siler trilobum Crantz., wobei ich hauptsächlich im Auge hatte, auf das Vorkommen einer Puccinia auf dieser nicht eben gemeinen Umbellifere aufmerksam zu machen. Das durchsuchte Gebiet umfasst etwa ein Kreis mit einem Radius von 15—22 Kilometer (2—3 Meilen). Allerdings konnten die östlichen Theile dieses Gebietes weniger berück- sichtigt werden, da durch die mehrjährigen Donauregulirungs- und Welt- ausstellungsarbeiten das Terrain vielfach geändert wurde, und in Folge dessen die Vegetation noch keine bestimmten Formen angenommen hat. Nur bei wenigen Arten wurde über das Gebiet hinausgegriffen, im Falle es sich handelte deren Vorkommen, für Niederösterreich überhaupt, zu con- statiren. Bei sämmtlichen Species sind ihre bekannten Formen mit den ge- bräuchlichsten Synonymen angegeben‘; wurden sie im Florengebiete noch nicht aufgefunden, so ist dieses an Ort und Stelle bemerkt. 1) Verhandlungen der k,#k. zool.-bot. Ges. in Wien, 1855. 2) Öesterr. bot. Zeitung. Jahrgang 1871. Nr. 4, 9, 11, 12 und 1873, p. 280. 5) Jahrbücher des Vereines für Naturkunde in Nassau. Band 25 und 24. %) Brand- und Rostpilze Schlesiens. Schles. Gesellschaft für vaterl. Cultur, 1872, Abth. für Naturwissenschaften und Medizin, p. 1—31. 5) Die Rostpilze der deutschen Coniferen. Abh. der naturf. Ges. in Halle, 1869. & } ; Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend, 107 j Bei Angabe der Autorennamen, der auf Grund des Generationswechsels zusammengezogenen älteren Species, wurde Schröter und den in v. Thümen’s sehr beachtenswerther Arbeit „Aphorismen über den sog. Generationswechsel der Pilze, speciell der Uredineen“ !) ausgesprochenen Grundsätzen gefolgt. t Wohl wäre es mir noch nicht möglich gewesen, vorliegende Daten der Oeffentlichkeit zu übergeben, und damit vielleicht ein Geringes zur Kenntniss ' der Flora unseres Kronlandes beigetragen zu haben, wäre ich nicht von ver- schiedenen Seiten auf das Bereitwilligste unterstützt worden. | Vor Allem gereicht es mir zur ehrenden Pflicht den tiefgefühltesten Dank auszusprechen, meinem hochverehrten, einstigen Lehrer, dem k. k. Prof. Dr. A. Kornhuber, für die gütigst gestattete Durchsicht seines Kryptogamen- Herbares, in Bezug auf Vorkommnisse der Wiener Gegend, wohl eines der reichsten und vollständigsten. Ferner dem k. k. Prof. Dr. H. W. Reichardt für die Benützung der Sammlungen des botanischen Hofcabinetes und Fuckel's Normal-Herbares, sowie einer Reihe von ihm gefundener, noch nicht aus Nieder- österreich bekannter Arten.2) Endlich den Herren L. Fuckel und Prof. G. v. Niessl für die gütige Revision einiger unsicheren Arten und Synonymen. ÜBERSICHT. I. Brandpilze: Ustilaginei Tulasne. 1. Ustilago Lk. 3. Sorosporium Rudolphi. 2. Tilletia Tul. 4. Urocystis Rbh. II. Rostpilze: Uredinei Tulasne. 1. Caeoma Tul. 6. Phragmidium Lk. 10. Trachyspora Fekl. 2. Peridermium Lk. 7. Chrysomyza Ung. 11. GymnosporangiumLk. 83. Endophyllum Lev. 8. Puccinia Pers. 12. Oronartium Fr. 4. Ooleosporium Lev. Puccinella Fekl. 13. Calyptospora Kühn. - 5. Melampsora Cast. 9. Uromyces Lev. Anhang. u" £ ii Phelonites Chevl. Aecidium Pers. Uredo Pers. III. Mehlthaupilze: Erysiphei Tulasne. 1. Lasiobotris Kze. et Schm. | 5. Uneinula Lev. 8 2. Podosphaera Lev. 6. Calocladia Lev. 3. Sphaerotheca Lev. 7. Erysiphe Lev. 4. Phyllactinia Lev. K IV. Peronosporei de Bary. $ di; Pi onbshbrn Cord. | 2. Oystopus Lev. 1) Im V. Berichte des botanischen Vereines in Landshut. n 2) Die von den Herren Professoren Dr. A. Kornhuber und Dr. H. W. Reichart selbst Fi "aufgefundenen Arten, sind durch die beigesetzten Namen, die übrigen in ihren Herbarien befind- @ichen, durch die Bezeichnung „im H. K.“ und „im H. R.“ kenntlich gemacht. 14* 108 Wilhelm Voss. I. Brandpilze: Ustilaginei Tulasne. 1. Ustilago Link. a) Exosporium glatt. 1. Ust. longissima Lev. (Uredo longissima Sow.) in den Blättern von: Glyceria spectabilis M. et K. an Bächen bei St. Veit und Hütteldorf. — fluitans R. Br. am Wiener Wege bei Mühldorf nächst a (Schiedermayr in Herb. d. z. b. Ges.) Im Mai und Juni nicht häufig. 2. Ust. typhoides Berk. et Br. An den Blattscheiden von: Phragmites communis Tyin. Wald Verh. d. z. b. Ges. XVII, p. 333, unter Ust. hypodytes Fr.). 3. Ust. Carbo Tul. (Uredo segetum Pers.). In den Blüthentheilen von: Hordeum vulgare L. bei Sievring etc. Avena sativa L. um St. Veit, häufig. — pubescens L. bei Hetzendorf, nicht häufig. 4, Ust. umbrina Schrtr. An den Blättern von: Ornithogalum umbellatum L. In den Gebüschen des Parkes zu Hetzen- dorf, selten. b) Exosporium körnig. 5. Ust. Caricis (Pers.) Fcekl. — (Ust. wrceolorum Tul.). Im Sommer nicht selten in den unentwickelten Früchten von: Carex lvmosa L. In den Torfmooren um den oberen Lunzer See (Reichardt). — alpestris All. Rauheneck bei Baden (Kornhuber). — alba Scp. Im Weichselthale bei Baden (Berroyer im H. K.). — humilis Leys. Auf der Türkenschanze. — Michelii Host. Auf dem Kahlenberge. c) Exosporium stachlig. 6. Ust. Maydis (DC.) Tul. Im Herbste häufig in den männlichen und weib- liehen Blüthen, an den Blättern und Blattscheiden von: Zea Mays L. Auf Feldern bei Weidling und Klosterneuburg. d) Exosporium papillös. 7. Ust. Vaillantii Tul. Von Mai bis Juni, nicht häufig in den Blüthen von: Muscari comosum Mill. In den Gehölzen des Parkes zu Hetzendorf; auf Wiesen zwischen Mannersdorf und Götzendorf und auf Aeckern des Hiesberges bei Mölk (Berroyer im H. R.). 8. Ust. Heufleri Fekl. Von Mai bis Juni auf der Oberseite lebender Blätter von: Tulipa syWestris L. Im Theresianumgarten (Wallner) und Schwarzen- berggarten (Strauss). 9. Ust. neglecta Niessl. In den Früchten von: Setaria glauca P. B. Auf Brachen um Reckawinkel (Antscherl im H. R.). EEE EEE ETSEZEELLEEELELER u [807 Y AEOEIREE ER ee en ee Se re Be Em 7 Die Brand-, Rost-, und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 109 e) Exosporium genetzt. Ust. violacea (Pers.) Tul. (Ust. antherarum Fr.). Im Sommer und Herbste in den Antheren von: Melandrium pratense Röhl. Wiesen um Schottwien (Reichardt). Saponaria officinalis L. bei Marchegg (im H. K.). . Ust. receptaculorum (DC.) Fr. Im Blüthenboden von: Seorzonera humilis L. Bei Moosbrunn (Kornhuber).!) Ust. utrieulosa Tul. Von Juli bis September, in den unreifen Früchten v. von: Polygonum Hydropiper L. Auf feuchten Waldwiesen bei Weidlingau, nicht häufig. — lapathifolium L. Am Dornbach. 2. Tilletia Tulasne. . T. Caries (DC.) Tul. (Uredo sitophila Ditm.). Inu den Fruchtknoten von: Triticum vulgare Vill. Auf Feldern bei Klosterneuburg, vereinzelt. Wallner traf diese Art häufig an der Semmeringstrasse. 3. Sorosporium Rudolphi. . S. Saponariae Rud. Auf den noch unentwickelten Blüthenboden von: Saponaria officinalis L. Bei Marchegg (im H. K.). 4. Urocystis Rabenhorst. . U, occulta Schlechtendal. In den Halmen von: Secale Cereale L. Auf Feldern bei Moosbrunn (Kornhuber). . U. Colchici Rbh. Im Sommer selten auf der Oberseite lebender Blätter von: Colchicum autumnmale L. Auf der Rohrerwiese bei Dornbach. . U. pompholygodes Rbh. (Uredo Anemones Pers.). Auf der unteren Seite lebender Blätter von: Anemone ramunculoides L. In Gebüschen des Parkes zu Dornbach., — Pulsatilla L. Auf dem Maaberge (Kornhuber). IL. Rostpilze: Uredinei Tulasne. 1. Oaeoma Tulasne. ©. Hypericorum Schlechtd. (U. Hypericorum DC.). Häufig im Sommer an den Blättern von: Hypericum perforatum L. Bei Mödling und Brunn. — montanum L. In Wäldern bei Baden. . ©. Filicum Lk. Im Sommer nicht selten auf den Wedeln von: Cystopteris fragilis Bernh. An den Abhängen des Helenenthales bei Baden. 1) Gibt Wallner vom Semmering an, leider ohne Nährpflanze. 110 Wilhelm Voss. 2. Peridermium Link. 1. P. oblongisporatum Fekl. (P. Pini Wallr. b. acicola; Aecidinum Pini Pers.). An den Nadeln von: Pinus syWvestris L. In den Waldungen des Kalenderberges und Anningers; am Wege von Mauerbach nach Haimbach und am Zugberge bei Rodaun (Kornhuber). — austriaca Höss. Auf dem Kobenzel. (Im Herbare des k. k. botan. Hofcabinetes.) 2. P. Pini Fekl. (P. Pini Wallr. a. corticola). Nicht häufig an der Rinde von: Pinus sylvestris L. Im Rohrwalde (v. Niessl. Verh. d. z. b. G. 1857. p. 544); am Wege von Mauerbach nach Haimbach im Mai (Kornhuber) und am Geisberge (Hibsch und v. Höhnel im H. K.). 3. P. elatinum Kze. et Schm. An den Nadeln junger Triebe von: Abies pectinata DC. Um Reckawinkel im Juni (Reichardt. Siehe auch v. Heufler, Verh. d. z. b. G. 1855). 3. Endophyllum Leveille. 1. E. Persoonü Lev. (Uredo Sempervivi Alb. et Schw.). Auf der Oberseite der Blätter von: Semperviwum hirsutum L. An sonnigen Stellen des Geisberges nicht selten. ' Alljährlich auf verschiedenen cultivirten Sempervivum-Arten des botan. Gartens (Reichardt). 4. Coleosporium Leveille. m . C. miniatum (Pers.) Bon. (Uredo miniatum Pers. Caeoma miniata Schlcht.) An der Unterseite der Blätter, den Fruchtstielen und dem Frucht- boden von: Rosa camina L. Bei Baden und Dornbach, sehr gemein. — centifolia L. In Gärten nicht selten. — alpina L. Auf dem Schneeberge (Kornhuber). i ©. Pulsatillae (Dub.) Fr. (Uredo Pulsatillae Duby.) Im Juli an der Rück- seite der Blätter von: Anemone Pulsatilla L. Atf dem Abhange des Windberges bei Baden (Reichardt). 3. C. Campanulacearum Fr. (Uredo Campamulae Pers.). An der unteren Blatt- fläche von: m Campanula Trachelium L. Auf dem Himmel bei Sievring und im Halter- thale. Auf dem Dürrenstein (Kornhuber). [S — patula L. Auf der Schiessstätte bei Mauer (Kornhuber). ei 4. ©. Rhinanthacearum (DC.) Fr. Gemein an den Stengeln und Blättern von: Melampyrum »ratense L. Auf Wiesen des Himmels. [S iR Die Brand-, Rost- und -Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 111 Melampyrum nemorosum L. Im Halterthale. Euphrasia Odontitis L. Im Halterthale. 5. ©. Senecionis (Schum.) Fr. Auf der unteren Blattfläche von: Senecio vulgaris L. Auf Brachen bei der Aumühle nächst Rodaun (Korn- huber) und im Prater. — subalpinus Koch. Auf dem Kuhschneeberge (Reichardt). — alpinus Koch. Auf dem Kuhschneeberge (Röll). | — nebrodensis L. Um Edlach bei Reichenau (Kornhuber). 6. ©. Senecionum (Rbh.) Fekl. Im Frübjahre nicht selten an der unteren Blatt- fläche von: | Senecio saracenicus L. In den Donau-Auen bei Floridsdorf. 7. C. Sonchi Tul. Sehr gemein im Sommer an den Blättern von: Sonchus arvensis L. (Uredo Soncharum Rbh.). In Weingärten bei Sievering. — asper Vill. Auf wüsten Orten des Weltaustellungsraumes. — oleraceus L. Im Prater. 8. O. Cacaliae (DC.) Eckl. Auf der Unterseite der grundständigen Blätter von: “7 Adenostyles alpina Döll. Bei Gloggnitz (Juratzka). — albifrons Reichenb. Auf dem Hochkar (Reichardt). 9. ©. Tussilaginis (Pers.) Lev. An der unteren Blattfläche von: Tussilago Farfara L. Sehr gemein und oft von Aecidium Tussilaginis Pers. begleitet. In den Auen des Wienthales während des Sommers. Petasites officinalis Mönch. Ebenda. 5. Melampsora Castagne. 1. M. Lini Desm. Fung. stylosporiferus (Uredo Lini DC.). Im Frühling an den Blättern von: Linum catharticum L. Auf feuchten Wiesen bei Rodaun und im Prater ziemlich häufig. — alpinum Jacg. Auf dem Schneeberge (Juratzka in Thümen’s Fungi aust. exc. 34). — usitatissimum L. Im Kremsthale unterhalb Meisling (Kornhuber). Fung. teleutosporiferus. Im Herbste an den Stengeln und Blättern von: Linum catharticum L. Kalksburg. . M. betulina Tul. Fung. stylosporiferus (Uredo betulae Kl.). Im Sommer nicht selten auf der Rückseite der Blätter von: Betula alba L. Auf dem Heuberge bei Dornbach. _ Fung. teleutosporiferus. Im Winter an derselben Pflanze und an demselben Orte. . M. populina Tul. a) Populi Fung. stylosporiferus (Uredo longicapsula DC.). Sehr gemein auf der Unter- seite der Blätter von: 112 Wilhelm Voss. : am Populus nigra L. Im Prater von August bis September. — Ppyramidalis Boz. Um Dornbach. Fung. teleutosporiferus (Sclerotium populinum Pers.) Auf den abgefallenen und faulenden Blättern derselben Nährpflanzen im Winter. Im Prater und bei Klosterneuburg. b) Populi albae. Fung. stylosporiferus (Uredo aecidioides DC.). Vom Sommer bis zum Spät- herbste an den Blättern von: | Populus alba L. In den Prater-Auen sehr gemein. Fung. teleutosporiferus. Im Winter ebenda. c) Populi tremulae. Fung. stylosporiferus (Uredo ovata Str.) und F ung. teleutosporiferus. Unter denselben Verhältnissen wie die vorigen, jedoch weniger häufig. An den Blättern von: Populus tremula L. Um Sievering und auf dem Himmel. d) Populi moniliferae. Fung. stylosporiferus (? Forma von Uredo longicapsula DC.). Gemein an der Unterseite der Blätter von: Populus monilifera Ait. In Parkanlagen des Praters. Fung. teleutosporiferus. Nicht beobachtet. . M. salicina Tul. a) Salicis capreae. Fung. stylosporiferus (Uredo caprearum DC.). Auf der Unterseite der Blätter von: Salix Caprea L. Um Dornbach. Frung. teleutosporiferus (Sclerotium salicinum Fr.). Nicht beobachtet. b) Salieis vitellinae. Fung. stylosporiferus (Uredo vitellinae DC.). Auf den Blättern von: Salix vitellina L. Hin und wieder in den Prater-Auen; häufiger bei Velm, im Sommer. Fung. teleutosporiferus. Ebenda, aber meist erst im December. ce) Salicis albae. Fung. stylosporiferus. Gemein an der Unterseite der Blätter von: Salix alba L. An Bachrändern bei Sievering und Hütteldorf. Fung. teleutosporiferus. Nicht beobachtet. . M. areolata Lev. Fung. stylosporiferus (Uredo Padi Schm. et Kze.) Im Sommer häufig auf der unteren Blattfläche von: Prunus Padus L. Um Hadersdorf. Fung. teleutosporiferus (Pucciniastrum areolatum Otth. in Wartmann und Schenk, Schweizer Kryptogamen). Auf der Oberseite der Blätter, im Herbste. +3 = | Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 113 B. 6. M. Euphorbiae Cast. Fung. stylosporiferus (Uredo Euphorbiae DC.). An der unteren Blatt- fläche von: Euphorbia helioscopia L. Im Prater. ’ — virgata W. et K. In der Hinterbrühl. } — dwuleis Sm. Im Halterthale, Ende August. 5 — verrucosa Lam. Im Theresianumgarten (Juratzka im H. K.). Ä Im Sommer und Herbste sehr verbreitet. 2 Fung. teleutosporiferus (Rhytisma Ewuphorbiae Schubert). An den Blät- } tern von: Euphorbiae duleis Sm. Im Halterthale (mit den Stylosporen). 6. Phragmidium Link. 1. Phr. Poterü Fckl. Fung. stylosporiferus (Uredo Poterii Schlecht.). Im Sommer an den Blättern und Stengeln von: Poterium Sanguisorba L. Auf dem Kalenderberge (Kornhuber); in der Brühl; im Marchfelde (Röll. in Herb. der z. b. Ges.). her Fung. teleutosporiferus (Phr. mucronatum Wallr. b. Sanguisorbae) Nicht. beobachtet. 2. Phr. obtusum Schm. et Kze. Br Fung. stylosporiferus (Uredo Potentillarum DC.) und Fung. teleutosporiferus. 3 Ersterer im Juni, letzterer im September, auf der Unterseite der Blätter von: Potentilla argentea L. Auf Bergwiesen bei Baden und Vöslau. 3. Phr. granulatum Fekl. Fung. stylosporiferus und F'ung. teleutosporiferus. Auf der unteren Blatt- fläche von: Potentilla alba L. Anfangs September auf der Rohrerwiese bei Dornbach; K: In der Pfaffstettner Einöde bei Baden (Reichardt). 4. Phr. effusum Awd. Fung. stylosporiferus (Uredo gyrosa Reb.). Auf der Oberseite der Blätter von: Rubus Idaeus L. In Gärten (Wallner). Fung. teleutosporiferus. Nicht beobachtet. 5. Phr. asperum Wallr. ') Fung. stylosporiferus (Uredo Ruborum DC.) meist gemeinsam mit Fung. teleutosporiferus. An der unteren Blattfläche von: Rubus fruticosus L. Bei Hütteldorf und Haimbach. EEE ET EEE Be 1) Auf diese, mir bei der Untersuchung entgangene Art, wurde ich durch die Güte des " Herrn L. Fuckel aufmerksam gemacht, an den ich sie mit anderen Pilzen sandte. Dadurch ist _ deren Vorkommen für Niederösterreich constatirt. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. He 114 Wilhelm Voss. 6. Phr. incrassatum Link. Fung. stylosporiferus (Uredo Ruborum DC.) gemeinsam mit Fung. teleu- tosporiferus (Phr. bulbosum Schlcht.). Im Hochsommer an der Unter- seite der Blätter von: Rubus fruticosus L. var. discolor. Bei Purkersdorf, Haimbach und Hüttel- dorf, sehr gemein. — caesius L. Am Fusse des Gallizins bei Ottakring. 7. Phr. Rosarum Rbh. Fung. stylosporiferus (Uredo Rosae Pers.) mit dem Fung. teleutosporiferus (Phr. incrassatum a Rosarum Rbh.). Vom Juli bis September auf der unteren Blattfläche verschiedener Rosen. So an: Rosa centifolia L. Häufig in Gärten. — canina L. Bei Döbling und Heiligenstadt. — pimpinellaefolia L. Bei Sievering. 7. Chrysomyxa Unger. 1. Chr. Abietis Ung. Auf den Nadeln von: Abies esccelsa DC. Bei Merkenstein nächst Baden (v. Heufler, Beiträge zu den Kryptogamen Niederösterreichs. Verh. d. z. b. Ges. 1855). 8. Pueccinia Persoon. Gruppe A. Eupuecinia Schrtr. Generationswechsel vollständig bekannt. Die Spermogonien, Aecidien, Stylo- und Teleutosporen folgen einander auf derselben Nährspecies. 1. P. Violarum Link. Fung. hymeniferus (Aecidium Violae Schum.). Auf der Unterseite lebender Blätter von: Viola canina L. In den Donau-Auen bei Stockerau. — odorata L. In den Auen des Praters. Mai bis Juni. Fung. stylosporiferus (Uredo violarum DC.) mit Fung. teleutosporiferus. In gemeinsamen Häufchen auf der Unterseite der Blätter von: Viola sylvestris Lam. Am Ausgange des Parkes zu Hadersdorf; auf dem Zugberge bei Rodaun (Kornhuber). 2. P. Lychnidearum Link. Fung. hymeniferus (Aecidium Behenis DC.). Nicht beobachtet. Fung. stylosporiferus (Uredo Lychnidearum Desm.) mit Fung. teleuto- sporiferus. Von August bis October gemeinsam auf den Blättern und Stengeln von: Silene inflata Sm. Im Augarten und um Gersthof. — .acaulis L. (Nur Teleutosporen). Auf dem Schneeberge (Wallner). Dianthus plumarius L. (Nur Teleutosporen). Bei Mödling (Wallner). : 3. P. Stellariae Duby. Fung. hymeniferus (Aecidium Stellariae Kirch.) und Fung. stylosporiferus (Uredo Stellariae Fekl.).. Nicht beobachtet. f \ Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 115 Fung. teleutosporiferus. Auf den lebenden Blättern von: Stellaria media Vill. Im Prater. — uliginosa Murr. In Wäldern bei Haimbach. Malachium aquaticum Fries. Beim Schiessplatze im Prater. Alsine austriaca M. et K. Auf der Raxalpe (Berroyer im H. R.). 4, P. Pimpinellae Link. Fung. hymeniferus (Aeeidium Pimpinellae Kirchr.) mit Fung. stylosporiferus (Uredo Pimpinellae Str.). Auf der Unterseite der Blätter von: Pimpinella Saxifraga L. Bergwiesen bei Baden, nicht häufig. Fung. teleutosporiferus. An den Blättern von: Pimpinella magna L. Um Guttenstein (v. Niessl) und bei Schottwien (Wallner). 5. P. Primulae Grev. Fung. hymeniferes (Aecidium Pr imulae DC.). Auf den Blättern von: Primula acaulis Wulf. Bei Purkersdorf (v. Niessl). Fung. stylosporiferus (Uredo Primularum DC.) und Fung. teleutosporiferus. Noch nicht beobachtet. 6. P. Soldanellae Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium Soldanellae Hornsch.) auf: Soldanella alpina L. Auf dem Wechsel (Welwitsch im Herbare des k. k. bot. Hofcabinetes). Frung. sitylosporiferus (Uredo Soldanellae DC.). An den Blättern von: Soldanella alpina L. An dem Schlangenwege der Raxalpe im Mai (Ronin- ger im H. K.). Fung. teleutosporiferus. Nicht beobachtet. 7. P. Chondrillae Corda. Fung. hymeniferus (Aecidium Lactucea Op., A. Taraxaci Schm. et Kze.). Im Sommer gemein auf den Blättern von: Taraxacum officinalis Wigg. Um Purkersdorf. Lactuca mwuralis Don. In den Waldungen des Kahlenberges (Reichardt) und im Weichselthale bei Baden. (Roninger im H. K.). Im Liesing- thale (Kornhuber). Fung. stylosporiferus (Uredo Cichoriacearum DC.). Mit den Aecidien oft gemeinsam auf: Taraxacum officinalis Wigg. Um Purkersdorf. Cichorium Endivia L. In Küchengärten Hütteldorfs.') Fung. teleutosporiferus. Auf der unteren Blattfläche von: Taraxacum officinalis Wigg. An Rainen bei Hütteldorf und auf Wiesen um Dornbach; im Herbste. Lactuca sagittata W. et K. Im Spittelwalde bei Bruck a. d.L., im Juni (Reichardt). 1) Auf die Teleutosporen dieser Nährspecies gründet Passerini die Art Puceinia Endiviae. Just Bot. Jahresbericht (1874) 1875. 15* 116 Wilhelm Voss, 8. P. Centaureae DC. 10. 11. 12. Fung. hymeniferus (Aecidium Centaureae DC.). Auf der Rückseite der Blätter von: Centaurea Jacea L. Im Mai auf Wiesen bei Kierling (Reichardt). — Scabiosa L. Bei Weidling am Bache, im Frühjahre. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. In gemeinsamen Häuf- chen auf der Unterseite der Blätter derselben Nährpflanzen im Herbste. Auf Wiesen bei Dornbach; an Wegen in der Hinterbrühl und im Au- garten. An: Oentaurea Oyanus L. Auf der Türkenschanze (Roninger im H. K.). . P. Hieracü Mart. Fung. hymeniferus (Aecidium Hieracii Schum.). An den Blättern von: Crepis tectorum L. Auf Aeckern der Türkenschanze (Roninger im H.K.). Fung. stylosporiferus an der oberen Blattfläche und Fung. teleutosporiferus auf der unteren von: Hieracium murorum L. Am Wege von Haimbach nach Steinbach. = amplexicaule L. Um Thernberg bei Wr. Neustadt (Reichardt). Orepis tectorum L. Auf der Türkenschanze (Roninger im H. K.). P. Cirsii Lsch. Fung. hymeniferus (Aecidium Cirsii DC.). Auf den Blättern von: Cirsium rivulare Lnk. Bei Moosbrunn (Kornhuber). Frung. stylosporiferus (Uredo Cirsü Lsch.). Auf der unteren Blattfläche von: Cirsium oleraceum Scop. Auf feuchten Wiesen bei Hadersdorf. Carduwus acanthoides L. Auf Schutthaiden in der Hinterbrühl. Fung. teleutosporiferus. An der unteren Blattfläche von: Serratula heterophylla Desf. Auf Wiesen bei Münchendorf (Kornhuber). = tinetoria L. In der Einöde bei Baden (Reichardt). Carlina vulgaris L. Bei Raggendorf im Marchfelde (Röll). P. Prenanthis Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium Prenanthis Pers.). Auf Blättern von: Prenanthis purpurea L. Bei Mauerbach, im Juni. Fung. stylosporiferus (Uredo Prenanthidis Schum.) gemeinsam mit Fung. teleutosporiferus (P. conglomerata Schm. et Kze.). Im Herbste an den Blättern derselben Nährpflanze. Um Purkersdorf; bei Hinterhaim- ° bach; bei Neuwaldegg (Juratzka), sehr gemein. P. Galiorum Link. Fung. hymeniferus (Aecidium Galii Pers.). Auf den Blättern von: Galium syWwaticum L. Im Frühjahre selten, bei Mauerbach. — Mollugo L. An grasigen Abhängen bei Gersthof (Roningerim H.K.). Fung. stylosporiferus (Uredo Galii Rbh.) in gemeinsamen Häufchen oil Fung. teleutosporiferus von Juni bis October. An: Galium syWwaticum L. Im Halterthale und bei Haimbach. — verum L. An Wegen in der Hinterbrühl. Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 117 13. P. Menthae Pers. 14. 15. 16. ee I ‚18. Fung. hymeniferus (Aecidium Menthae DC.). Nicht beobachtet. Fung. stylosporiferus (Uredo Menthae Pers.) fast gleichzeitig mit Fung. teleutosporiferus. Ersterer mehr auf der Unterseite der Blätter, letzterer an Blättern und Stengeln von: Mentha sylvestris L. Im Herbste am Promenadewege in der Vorderbrübl; am Wege von Weidling nach Klosterneuburg; im Beethovengange bei Heiligenstadt, sehr gemein. P. obtusa Schrtr. Fung. hymeniferus. Auf der Unterseite der Blätter von: Salvia verticillata L. (Wurde von v. Thümen bei Krems gefunden. Fungi austr. exc. Nr. 77). Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus (unter Puccinia Beto- nicae DC.). In gemeinsamen Häufchen an: Salvia verticillata L. Im September und October ziemlich häufig auf der Unterseite der Blätter. In der Brühl. P. Thesii Chail. Fung. hymeniferus (Aecidium Thesii Desv.). Im Frühjahre gemein an der Unterseite der Blätter von: Thesium linophyllum L. Bei Baden; Moosbrunn (Kornhuber) . Fung. stylosporiferus (Uredo Thesii Dub.) gemeinsam mit Fung. teleuto- sporiferus. Im Herbste auf den Blättern von: Thesium linophyllum L. Am Geissberge bei Rodaun; um Laa. — alpinum L. In der Brühl (Herbar des k. k. bot. Hofeabinetes). P. Epiobü DC. Fung. hymeniferus (Aecidium Epilobüi DC.). Auf der Unterseite der Blätter von Epilobium hirsutum L. Im Mai und Juni bei Pötzleinsdorf. — montanum L. Bei Dornbach (Berroyer). Fung. stylosporiferus (Uredo Epiobii DC.) meist gemeinsam mit Fung. teuleutosporiferus. Auf beiden Blattflächen von: Epilobium hirsutum L. An Waldrändern bei Pötzleinsdorf und an Wegen bei Gersthof, im Herbste nicht selten. . P. Asparagi DC. Fung. hymeniferus (Aecidium Asparagi Lsch.). Nicht beobachtet. Fung. stylosporiferus (Uredo Asparagi Lsch.) im Sommer und Fung. teleu- tosporiferus im Herbste an den Stengeln und Blättern von: Asparagus officinalis L. In der Au beim Schiessplatze im Prater, im November; auf Wiesen bei Münchendorf, im Juli (Kornhuber). P. Circaeae Pers. Fung. hymeniferus (Aecidium Circaeae Ces.). Im Frühlinge nicht häufig auf der Unterseite der Blätter von: Circaea lutetiana L. Bei Mauerbach. Fung. stylosporiferus (Uredo Circaeae Alb. et Schw.). Nicht beobachtet. 118 Wilhelm Voss. Fung. teleutosporiferus. Im September nicht selten an den Blattrippen und Stengeln von: Circaea lutetiana L. Am Wege von Haimbach nach Steinbach. Bildet dunkelbraune compacte Häufchen. Gruppe B. Heteropuceinia Schrtr. Mit vollständigem Generationswechsel. Spermogonien und Aecidien einer- seits, Stylo- und Teleutosporen anderseits, auf verschiedenen Nähr- species gebildet. 19. P. Caricis DC. Fung. hymeniferus (Aecidium urticae Schum.). An der Unterseite der Blätter und an den Stengeln von: Urtica dioica L. Im Prater, gemein im Mai und Juni. Fung. stylosporiferus (Uredo pseudocyperus Rbh.) und Fung. teleutospori- ferus. In gemeinsamen Häufchen an: Carex acuta L. Auf Wiesen bei Moosbrunn. — sylvatica Huds. Auf dem Heuberge bei Dornbach. — hirta L. Bei Schottwien (Waliner). 20. P. arundinacea Hedw. Fung. hymeniferus (Aecidium Rumieis Schlecht. Bot. Zeit. 1875, 42). Auf den Blättern von: Rumex conglomeratus Murr. Im Prater. Fung. stylosporiferus (Uredo arundinacea Houel.) und Fung. teleutospori- ferus in gemeinsamen Häufchen an: Phragmites communis Trin. Sehr gemein in den Auen des unteren Praters;') bei Moosbrunn, Baumgarten und im Marchfelde (Reichardt). [80) . P. straminis Fekl. Fumg. hymeniferus (Aecidium Asperifolü Pers.). Im Frühjahre an der Unterseite der Blätter von verschiedenen Asperifolien; so an: Symphytum offieinale L.. Am Wege von Dornbach nach Hameau. Oerinthe minor L. (Aecidium Cerinthes Thüm.). Im Prater. Cynoglossum offieinale L. Im Prater (v. Niessl, im Herbare des k.k. bot. Hofcabinetes). Anchusa officinalis L. Auf der Türkenschanze (Juratzka im H. K.). Nonnea pulla DC. Bei Gersthof (Roninger im H. K.). Fung. stylosporiferus (Uredo Rubigo vera DC.) meist mit Fung. teleuto- sporiferus, jedoch früher erscheinend und verschwindend. An den Blättern und Blattscheiden von: ı) Von diesem Fundorte sandte ich auch Exemplare an L. Fuckel. Nach brieflicher Mit- theilung waren es nicht solche mit der gewöhnlichen P. arundinacea Hedw., sondern zeigten eine neue Art, die auch bei Oestrich vorkömmt und welche genannter Forscher in Kürze zu beschrei- ben gedenkt. ERS = Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 119 Hordeum vulgare L. Bei Sievering. Avena sativa L. Bei Penzing. Oefter sehr gemein. 22. P. graminis Pers. Fung. hymeniferus (Aecidium elongatum Lk. d. Berberidis; Aecidium Ber- beridis Pers... An Blättern und Früchten von: Berberis vulgaris L. Sehr gemein. Fung. stylosporiferus (Uredo linearis Pers.) und Fung. teleutosporiferus. Im Sommer und Herbste an den Blättern und Halmen verschiedener Gräser. So an: Secale Cereale L. Bei Sievering. Hordeum vulgare L. Bei Döbling. Avena sativa L. Bei St. Veit und Pötzleinsdorf. Triticum repens L. Bei Sievering und im Prater. Festuca gigantea Ville. Am Sumpfe beim Rondeau im Prater. Calamagrotis Epigeos Roth. Am Fusse des Gallizins. 23. P. coronata Corda. Fung. hymeniferus (Aecidium elongatum Lk. a Rhamni; Aecidium Rhamni Pers... Im Frühjahre häufig an: Rhamnus frangula L. Bei Moosbrunn; bei Himberg (Reichardt im H. K.). — cathartica L. Bei Mauer und Rodaun (Kornhuber). Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Im Sommer und Herbste an Blättern und Blattscheiden von: Avena sativa L. Bei Mauerbach. Calamagrostis Epigeos Roth. Bei Steinbach. Ist die seltenste von den, die Gräser bewohnenden Puceinien. 24. P. sessilis Schneider. Fung. hymeniferus (Aecidium alliatum L. Sitzungsbericht der naturf. Ges. zu Leipzig, 1874, p. 41—43). Auf der Unterseite lebender Blätter von: . Allium wursinum L. Im Frühjahre an den Geländen des Halterthales a Im Prater (Kornhuber). Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus an: “ Phalaris arundinacea L. Nicht beobachtet. "Gruppe C. Hemipuccinia Schrtr. Nur Stylo- und Teleutosporen bekannt, welche auf derselben Nährpflanze meist gleichzeitig angetroffen werden (Spermogonien und Aecidien bei einigen vielleicht übersehen). 25. P. Prunorum Link. Fung. stylosporiferus (Uromyces Prunorum Fckl.) und Fung. teleutospori- ferus (Dicaeoma Prunorum Lk.). Auf der Unterseite der Blätter von: b 120 Wilhelm Voss. Prunus domestica L. In Obstgärten bei Sievring.!) — spinosa L. Im Walde bei Unterhaimbach. 26. P. Rhododendri Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo Rhododendri DC.). An der Unterseite der Blätter von: Rhododendron hirsutum L. Im Saugraben des Schneeberges (Reichardt); am Nordabhange des Göstritz und auf der Schnee-Alpe (Kornhuber). Rhododendron ferrugineum L. Auf dem Schneeberge (Juratzka). Frung. teleutosporiferus. An den Blättern von: Rhododendron hirsutum L. Am Nordabhange des Göstritz (Kornhuber). — ferrugineum L. Auf dem Schneeberge (Juratzka). 27. P. Apü Corda. Fung. stylosporiferus (Uredo Apis Wallr.) gleichzeitig mit dem Fung. teleutosporiferus.: An den grundständigen Blättern von: Apium graveolens L. Im Herbste in Küchengärten von Hütteldorf. 28. P. Oreoselini Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo Oreoselini Str). Auf der Unterseite der Blätter von: Peucedanum Cervaria Cuss. Im Juli am Leopoldsberge (Reichardt). — Oreoselini Mönch. Auf demKalvarienberge bei Baden (Reichardt). — alsaticum L. Auf Wiesen bei Mauer. Fung. teleutosporiferus (unter P. Umbelliferarum DC.). Auf der Unterseite der Blätter von: Peucedanum Oervaria Cuss. Am Promenadewege in der Vorderbrühl; am Leopoldsberge (Reichardt). —_ Oreoselini Mönch. Bei Vöslau. 29. P. Aegopodü Link. Fung. stylosporiferus (Uredo Aegopodiüi Str.) nicht beobachtet. Frung. teleu- tosporiferus. Auf der Unterseite der Blätter von: Aegopodium Podagraria L. Auf dem Kaufberge (Kornhuber). 30. P. Sileris nov. spec. Sporenhäufchen etwa 0'25 Mm. breit, schwärzlich, zahlreich an der Uhter- seite des Blattes, zumeist längs der Blattrippen gestellt. Aus Stylo- und Teleutosporen zusammengesetzt. Fung. stylosporiferus. Fig. 1. Spore kugelig, stiellos, kastanienbraun. Membran mässig verdickt, körnig; dunkler als der Sporeninhalt. Durchmesser im Mittel 0'022 Mm. 1) Weder Fuckel noch Schröter erwähnen das Vorkommen der Stylosporen auf Prunus domestica L. Bei den mir vorliegenden Exemplaren sind die Stellen des Blattes, auf welchen J Stylosporen sitzen, schon dem Auge duxch ihre lichtere Färbung kenntlich. Unter den Teleuto- sporen auf derselben Nährpflanze traf ich hin und wieder solche, deren obere Sporenzelle in Form und Farbe von der unteren abweicht. Sie ist braun, rundlich und zeigt stacheliges Exosporium, während die untere licht und länglich ist, und ein glattes Exosporium besitzt. Solche Teleuto- sporen erinnern sehr an jene von Pucecinia discolor Fekl. he ‚3. Die Brand-, Rost- und Mehltaupilze der Wiener Gegend, 121 Fung. teleutosporiferus. Fig. 2. Spore elliptisch, an den Enden kugelig abgerundet, wenig eingeschnürt. Membran dunkelbraun. Stielzelle farblos, am Grunde verdickt; untere und obere Sporenzelle der Form und Grösse nach fast gleich. Inhalt lichtbraun ohne deutliche Vacuole. Länge der Spore obne Stiel im Mittel. . . 2 2.2.2...» .0'0815 Mm. Bere der Spore im Mittel Ust a er ZT oosdessunalen.‘.. . in, N a OR BR Her MIEHIDTaIn 273 2 u ea OT 240 :1. (In 1 ist die Membran um die Hälfte zu stark gezeichnet.) An den Wurzelblättern von Siler trilobum Crantz. in den Waldungen des Kahlen- und Leopoldbergs, im Sommer. Diese Art wurde zuerst von Dr. Welwitsch im Juni des Jahres 1833 ge- sammelt (im Herbare des k. k. botan. Hofcabinetes), durch v. Heufler wiedergefunden und unter Puccinia Umbelliferarum DC. bekannt gegeben. ') Sie steht am nächsten der Puccinia Heraclei Gev., istjedoch von dieser unter- schieden, durch das Auftreten der Sporen an der Unterseite des Blattes; durch den Mangel einer deutlichen Vacuole, durch viel constantere Form der Sporen (bei P. Heraclei schwankt diese zwischen oval und länglich) geringerer Verdickung der Membran, Anschwellung des Stieles an dessen Basis und durch das gleichzeitige Vorhandensein der Stylosporen. P. Tanaceti DC. Fung. stylosporiferus (Uredo Tanaceti Lasch.) gemeinsam mit ung. teleutosporiferus. Auf der unteren Blattfläche von: Tanacetum vulgare L. Auf Wiesen und an Waldrändern bei Hütteldorf, vom September bis October. . P. Balsamitae Rbh. Fung. stylosporiferus (Uredo Balsamitae Str.) "gemeinsam mit Fung. teleutosporiferus. Auf den Blättern von: Tanacetum Balsamita L. In Hausgärten bei Schottwien (Waller in Thümen’s Fungi austr. exc. 628). . P. obtegens Tul. Fung. stylosporiferus (Uredo suaveolens Pers.) meist mit dem Fung. teleuto- sporiferus. An der unteren Blattfläche von: Cirsium arvense Scop. Auf der Türkenschanze und in den Praterauen; ferner bei Rodaun und Moosbrunn (Kornhuber). Nicht selten und bis spät im Herbste. 1) Verh. d. z. b. Ges. in Wien. IX. 1859, p. 93. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 16 | 122 Wilhelm Voss. 34. 35. 36. © =] 38. 40. 41. P. Bardanae Corda. Fung. stylosporiferus (Uredo flosculosorum Alb. et Schw.) und Fung. teleutosporiferus. Ersterer auf beiden Blattflächen, letzterer an den schon welken Blättern von: Lappa tomentosa Lam. Im Sommer und Herbste sehr gemein. An der Fahrstrasse in der Hinterbrühl; im Parke zu Hadersdorf; auf Schutt- halden im Prater und am Laaerberge. P. Artemisiae Fckl. Fung. stylosporiferus (Uredo Artemisiae Rbh.) an den Blättern, und Fung. teleutosporiferus (P. Artemisiarum Dub., P. discoidearum Lk. P. Ab- sinthü DC.) an den Stengeln von: "Artemisia Absinthium L. Im October im botan. Garten; in Gärten bei Schottwien (Wallner). P. Helianthi Schweinitz. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus gemeinsam auf der Unterseite der Blätter von: Helianthus annwus L. Im Weltausstellungsraum und an sonstigen Stellen des Praters; in Dornbach. Oft sehr hägfig. . P. Calaminthae DC. Fung. stylosporiferus (Uredo Clinopodii Rbh.) gleichzeitig mit Fung. teleuto- sporiferus. Auf der Unierseite der Blätter von: Olinopodium vulgare L. Ende October beim Schiessplatze im Prater. P. Vincae Cast. Fung. stylosporiferus und Flung. teleutosporiferus. Auf der Unterseite der Blätter von: Vinca herbacea W. et K. Häufig an der Südabdachung des Bisamberges, im Mai (v. Höhnel im H. K.).!) . P. Bistortae DC. Fung. stylosporiferus (Uredo Bistortarum DC.) mit dem Fung. teleuto- sporiferus. An der Unterseite der Blätter von: Polygonum Bistorta L. lm botan. Garten; bei Guttenstein (v. Niessl). P. Polygonorum Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo Polygonorum DC.). Auf den Blättern von: Polygonum Convolvulus L. Zwischen Steingerölle der Burg Klamm. Fung. teleutosporiferus (P. Polygoni Convolvuli DC.). An: Polygonum dumentorum L. Im Herbste an Hecken bei Unterhaimbach. = Convolwulus L. Bei der Burg Klamm. -P. Rumieis Bellyuk. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Auf den Blättern von: Rumex scutatus L. Im Herbste bei Schottwien (Wallner). 1) Von Dr. Welwitsch schon im Jahre 1828 an derselben Stelle gefunden (Herbar des k. k. botan. Hofcabinetes). Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend, 123 42. P. Veratri Niessl. a . Fung. stylosporiferus (Uredo Veratri DC.) gemeinsam mit Fung. teleuto- sporiferus. Auf den Blättern von: Veratrum album L. Bei Guttenstein (Verh. d. z. b. Ges. 1859). 43. P. Luzulae Lib. - Fung. stylosporiferus (Uredo oblonga Rbh.). Auf den trockenen oder schon faulenden Blättern von: Luzula campestris DC. Im April (Kornhuber). Fung. teleutosporiferus. Auf den Blättern und Halmen von: Lauzula pilosa W. Im Herbste bei Haimbach (Wallner). 44. P. Andropogonis Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo Andropogonis Ces.) mit dem Fung. teleuto- sporiferus. Im October gleichzeitig an den Blättern und Halmen von: Andropogon Ischaemum L. Im botan. Garten nicht selten. 45. P. Maydis Pötsch. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Sehr gemein im Sommer, an den Blättern von: Zea Mays L. Auf Feldern bei Vorderhaimbach und Klosterneuburg. 46. P. Brachypodii Fekl. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Im Herbste nicht selten an den Blättern von: Brachypodium sylvaticum P. et B. Im Wienthale zwischen Hacking und Hütteldorf; am Fusse des Gallizins; bei Rauheneck (nur Stylosporen) (Kornhuber). Gruppe D. Puceinopsis Schrtr. Spermogonien und Aecidien einerseits, Teleutosporen anderseits, auf ge- trennten Individuen derselben Nährpflanze. Uredo nicht bekannt. 47. P. Anemones Pers. Fung. hymeniferus (Aecidium punctatum Pers.). Auf der Unterseite der Blätter von: Anemone ranunculoides L. Bei Hütteldorf (Kornhuber); am Geissberge bei Rodaun (Hibsch und v. Höhnel im H. K.). Fung. teleutosporiferus. An den Blättern von: Anemone ranunculoides L. Im Parke zu Dornbach. — Pulsatilla L. Auf der Türkenschanze (J. Rossmann in Raben- horst Herb. mycolog. Ed. II. 346). — nemorosa L. Im Weidlingthale (Kornhuber). 48. P. Adoxae DC. Fung. hymeniferus (Aecidium albescens Grev.) und Fung. teleutosporiferus. Im Frühlinge an den Blättern und Stengeln von: Adoxa Moschatellina L. Am Sattelberge bei Giesshübel (Kornhuber). Selten. 16* 124 Wilhelm Voss. 49. P. Thlaspeos Schubert. % Fung. hymeniferus (unter Aecidium Oruciferarum Rbh.). An den Blättern von: Thlaspi montanum 1. . Auf dem Geissberge gegen die Waldmühle, im Mai (Kornhuber). Fung. teleutosporiferus. An den Blättern und Stielen derseiben Nährpflanze, auf dem Petersdorfer Kalvarienberge, im Mai (Reichardt); bei Purkers- dorf (v. Niess]). 50. P. Geramiü Corda. Fung. hymeniferus (? Aecidium Geranii DC.) nicht beobachtet. Fung. teleutosporiferus. Auf der Unterseite der Blätter von: Geranium pyrenaicum L. Bei Baden (Berroyer im H. K.). 51. P. Ribis DC. Fung. hymeniferus (Aecidium Grossulariae DC.). Auf den Blättern von: Ribes Grossularia L. In Gärten bei Lainz, im Mai. Fung. teleutosporiferus. Nicht beobachtet. 52. P. Falcariae (Spr.) Fckl. Fung. hymeniferus (Aecidium Falcariae DC.). An der unteren Blatt- fläche von: Falcaria Rivini Host. Sehr häufig in den Donau-Auen des Praters und bei Dornbach; auf dem Kalenderberge (Kornhuber). Fung. teleutosporiferus (Uredo Falcariae Spr.). Auf den Blättern derselben Nährpflanze, auf den Bergen um Mödling im Herbste. Nicht häufig. 53. P. Tragopogonis Corda. Fung. hymeniferus (Aecidium Cichoriacearum DC.).. An der Unterseite der grundständigen Blätter von: Scorzonera hispanica L. Auf der Himmelswiese bei Mauer (Reichardt). Tragopogon orientalis L. Bei Gablitz und am Semmering (Kornhuber). Podospermum laciniatum C. Auf Feldern bei Laa. — Jacguinianum Koch. Am Linienwalle zwischen dem Bel- vedere und St. Marx (Juratzka im H. K.). Fung. teleutosporiferus. Im Herbste auf den Blättern von: Tragopogon orientalis L. Auf Wiesen bei Kierling (Ronniger im H. K.). == pratensis L.. Um Münchendorf und Laxenburg. Gruppe E. Mieropuccinia Schrt. Generationswechsel fehlt. Nur Teleutosporen bekannt. Diese fallen leicht ab, sind ungestielt und keimen erst nach längerer Ruhezeit, wenn die Nährpflanze längst abgestorben ist. 54. P. Astrantiae Kalchbr. (Hedwigia 1865, p. 120). Auf der unteren Blattfläche von: Astrantia major L. Im Juli auf der Wiese ober dem Stationsgebäude am Semmering. er Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 125 55. P. Virgaureae Lib. Auf der unteren Seite lebender Blätter von: Solidago Virga aurea IL. Bei Purkersdorf (v. Niessl, Verh. d. z. b. Ges. 1859). 56. P. Asari Link. Im Herbste nicht häufig auf der Unterseite der Blätter von: Asarum europaeum L. In feuchten Wäldern bei Mauerbach und Haders- dorf; am Semmering (Wallner) selten; bei Purkersdorf (v. Frauenfeld); im V. O. M. B. bei Göfritz von Boller aufgefunden (Thümen: Fungi austr. exc. 80) .1) 57. P. Prostii Duby. Auf der oberen Fläche lebender Blätter von: Tulipa Gesneriana L. Im Theresianumgarten und in Hausgärten Wiens nicht selten (Wallner). 58. P. Liliacearum Duby. Auf den Blättern, zumeist an deren Spitzen, verschiedener Ornithogalum- Arten; so an: # Ornithogalum umbellatum L. Im Theresianumgarten (Strauss). _ nutans L. In Gärten bei Wien (Wallner). Gruppe F. Leptopuceinia Schrtr. Generationswechsel fehlt, nur Teleutosporen bekannt. Diese stehen in festen runden Häufchen, haften der Nährpflanze fest an und keimen noch auf der grünenden Pflanze, kurz nach ihrer Reife. 59. P. Chrysosplenii Grev. Auf der unteren Seite lebender Blätter von: Ohrysosplenium alternifolium L. In Wäldern bei Mauerbach. Selten. i 60. P. Moehringiae Fekl. Auf der unteren Blattfläche von: Moehringia trinerva Claiv. Im Augarten und bei Florisdorf nicht selten. — muscosa L. Bei Schottwien (Wallner). Arenaria ceiliata L. Bei Schottwien (Wallner). —_ serpyllifolia L. Auf sandigen Plätzen bei Stockerau (Herbar des k. k. botan. Hofcabinetes). (61. P. Valantiae Pers. Im Herbste auf der Unterseite der Blätter von: ® Galium Oruciata L. Am Fusse des Gallizins im November. R 62. P. Teucerü Fekl. b. Chamaedryos (P. Chamaedryos Ces.). Im Sommer häufig, an den Blatträndern von: Teuerium Chamaedrys L. Auf dem Himmel bei Sievering. $ Bi N 1) Röll's Bemerkung inPokorny's Beiträgen „Allenthalben“ beizustimmen, bin ich nicht in der Lage, 126 Wilhelm Voss. 63. P. Glechomae DC. Auf der Unterseite der Blätter von: Glechoma hederacea L. Im November sehr häufig in der Au beim Rondeau im Prater. (Mit zahlreichen Mesosporen.) Anhang. Pucecinella Junei Fekl. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus (Uredo Junci Str., Uromyces Junci Tul.).. An Blättern und Halmen von: Juncus obtusiflorus Ehrh. Auf den sumpfigen Wiesen bei Moosbrunn (v: Niessl. Verh. d. z. b. Ges. 1859, p. 178). 9, Uromyees Lev. Gruppe A. Euuromyces Schrtr. Generationswechsel ist ein vollkommener. Spermogonien, Aecidien, Stylo- und Teleutosporen folgen einander. 1. U. Phaseolorum de Bary. Fung. hymeniferus (Aecidium Phaseolorum Wallr.).. Im Sommer selten an der Rückseite der Blätter von: Phaseolus vulgaris L. Um Hadersdorf. F'ung. stylosporiferus (Caeoma rufum Bon.) nicht beobachtet. Fung. teleuto- sporiferus (Uredo appendiculata Pers... Im Herbste auf derselben Nährpflanze sehr gemein. Am Eingange des Parkes zu Hadersdorf; in Gemüsegärten zu Hütteldorf und Haimbach. 2. U. Orobi Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium Orobi DC.). Im Juni selten an der unteren Blattfläche von: Orobus vernus L. Bei Mauerbach; bei St. Andrä an der Traisen (Ronniger im H. K.). Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus (Uredo Orobi Schum.). In gemeinsamen Häufchen, auf der Unterseite der Blätter derselben Nährpflanze. An Waldrändern des Halterthales und am Wege von Haimbach nach Mauerbach. Gegen Ende des Sommers und häufiger als das Aecidium. 3. D. Trifolii Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium Trifolii repentis Cast.). Nicht beobachtet. Fung. stylosporiferus (Uredo Anthyllidis Grev.). Im November an der Unter- seite der Blätter von: ° Onobrychis sativa L. An Wegen und Schuttplätzen bei Heiligenstadt.) !) Da ich nur Stylosporen besitze, so bleibt es mir zweifelhaft ob dieser Uredo nicht etwa zu Uromyecs Laburni (DC.) Schrtr. = U. Onobrychis Lev. gezogen werden muss. Nach Aufstellung” der Art Uromyces Anthyllidis (Grev.) Schrtr., ist noch ferner zu entscheiden ob U. Trifolii (DC.) Fekl. nicht gänzlich der Stylosporen entbehrt und demnach zur Gruppe Uromycopsis zu stellen sei. » Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 127 Fung. teleutosporiferus (Uredo Trifolii DC.). Im Herbste gemein auf den Blättern von: Trifolium repens L. Im Parke zu .Hadersdorf. E= pratense L. Ebenda. 4. U. Pisi de Bary. Fung. hymeniferus (Aecidium Cyparissiae Pers). Im Sommer gemein an den Blättern von: Euphorbia Cyparissias L. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. In gemeinsamen Häuf- chen auf der Unterseite der Blätter von: Pisum sativum L. Während des Herbstes bei Mauerbach und Haimbach. 5. U. Polygoni Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium aviculare Kze.). Nicht beobachtet. Fung. stylosporiferus (Uredo Polygoni avieulare Alb. et Schw.) und Fung. teleutosporiferus (Capitularia polygoni Rbh.). Auf den Blättern und Stengeln von: Polygonum aviculare L. Ersterer im Sommer bei Sievering und auf dem Hermannskogel, letzterer im Spätherbste im Beethovengange bei Heiligenstadt. 6. U. Cacaliae (DC.) Lev. Fung. hymeniferus (Aecidium Cacaliae Thüm.).!) An den Blättern von: Adenostyles alpina Döll. Auf dem Preiner-Gschaid (Ronniger im H.K.). Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus (Uredo Cucaliae DC.). An derselben Nährpflanze; auf dem Nasskamp und Schneeberge (Korn- huber); auf dem Preiner-Gschaid (Ronniger im H. K.). Gruppe B. Hemiuromyces Schrtr. Generationswechsel noch unvollkommen, nur Stylo- und Teleutosporen be- kannt. Spermogonien und Aecidien wahrscheinlich nur übersehen. 7. U. Lathyri Fekl. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Im November auf der unteren Seite lebender Blätter von: Lathyrus pratensis L. Am Wege von Mödling nach Brunn. ; — tuberosus L. Aın Damme der Zahnradbahn in Heiligenstadt. . U. Fabae de Bary. Fung. stylosporiferus (Uredo Fabae DC.). Im Sommer an den Blättern und Fung. teleutosporiferus, im Herbste an den trockenen Stengeln von: Vieia Faba L. Im botan. Garten. 9. U. Viciae Fekl. Fung. stylosporiferus. Im Sommer an den Blättern und Fung. teleutospo- riferus (Uredo Leguminosarum a. Vieiarum Rbh.), an den Stengeln im Herbste, von: Vieia sativa L. Häufig auf Wiesen um Mödling. ee 1) Oesterr. bot. Zeitung 1870. 128 Wilhelm Voss. 10. U. Labwrni Schrtr. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus (Uredo Laburni DC.). An der Unterseite der Blätter von: Oytisus Laburnum L. Auf dem Kalenderberge bei Mödling; und häufig in der Umgebung Badens (Reichardt). — nigricans L. Im November am Fusse des Gallizins. 11. U. punctatus Schrtr. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Gleichzeitig und ziem- lich häufig im Herbste, an der Unterseite der Blätter von: Astragalus glyeyphyllos L. Bei Laudon’s Grab im Parke zu Hadersdorf; auf dem Gallizin (Juratzka im H. K.). 12. U. striatus Schrtr. Fung. stylosporiferus und Frung. teleutosporiferus. Im Herbste häufig an der Unterseite der Blätter von: Medicago sativa L. Auf Kleefeldern um Hadersdorf. —_ falcata L. Im Halterthale. = lupulina L. Im Prater. 13. U. Ononidis Passer. Fung. stylosporiferus und Fung. teleutosporiferus. Im November an der Unterseite der Blätter von: Ononis spinosa L. Im Beethovengange in Heiligenstadt. 14. U. Rumieum Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo Rumicum DC.). Auf den Blättern von: Rumex Acetosa L. Im Sommer bei Mödling. Fung. teleutosporiferus (Uromyces fraternus L.). An den Blättern von: R. Acetosa L. Im Herbste auf feuchten Wiesen bei Mauerbach. R. crispus L. In den Auen bei Floridsdorf und im Prater. 15. U. ambiguus Fekl. Fung. stylosporiferus (Uredo limbata Rbh.). Ende Juli auf den Blät- tern von: Allium Ophioscorodon Don. Im botan. Garten (Reichardt). Fung. teleutosporiferus (Uredo ambigua DC.). Nicht beobachtet. Gruppe C. Uromycopsis Schrtr. Spermogonien und Aecidien auf derselben Nährpflanze wie die Teleutosporen, aber meist auf getrennten Individuen. Stylosporen nicht bekannt. 16. U. Ficariae Fekl. Fung. hymeniferus (Aecidium Ranuneulacearum DC. b. Ficariae Pers.). Im Frühjahre auf der Unterseite der Blätter von: Ranunculus Ficariae L. In den Prater-Auen und auf Wiesen bei Dorn- bach; am Krotenbache bei Gersthof (Ronniger im H. K.). Fung. teleutosporiferus (Uredo Ficariae Alb. et Schw.). Meist kurz nach dem Aeeidium erscheinend. An schattigen Orten bei Pötzleinsdorf. Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 129 17. U. Hedysari Fell. 2 Fung. hymeniferus. Auf der Unterseite der Blätter von: Hedysarım obscurum L. Am Waxriegel des Schneeberges, im Juli (Reichardt). Fung. teleutosporiferus (Uredo Hedysari obscuri DC.). Nicht beobachtet. 18. U. phyteumatum (DC.) Lev. Fung. hymeniferus. Nicht beobachtet. Fung. teleutosporiferus (Uredo phyteumatum DC.). Im Sommer und Herbste Y auf der Unterseite der grundständigen Blätter von: N Phyteuma spicatum DC. Im Parke zu Dornbach; am Göstritz (Korn- u huber). Y orbiculare L. Auf dem Geissberge (Reichardt). E12. U. tuberculatus Fekl. R Fung. hymeniferus (Aecidium Euphorbiae Pers. p. p.). Sehr gemein an \ den Blättern von: Euphorbia amygdaloides L.. Um Dornbach. * Er virgata W. et K. In der Brühl, im Frühling. _ verrucosa Lam. Bei Gaaden (Kornhuber). Fung. teleutosporiferus (Uredo scutellata Pers.). Nicht selten an: Ewuphorbia palustris L. Bei Moosbrunn, im Juni. — nicaeensis All. Bei Ebergassing (Reichardt); bei Velm und Guttenhof (im H. K.). — pannonica Host. Um Lanzendorf und Himberg. _ virgata W. et K. (mit dem Aecidium). Bei Gersthof (Ronniger im H. K.). a —_ Gerardiana Jaeg. Auf der Türkenschanze (Herbar des k. k. hr botan. Hofcabinetes). 20. U. Verbasci Niessl, | 7 Fung. hymeniferus (Aecidium Verbasci Cesati). An den Blättern von: Verbascum phlomoides L. Auf dem Calvarienberge bei Baden (Reichardt) und beim Dorfe Klamm (Wallner). Fung. teleutosporiferus. Von Baron Thümen bei Krems an: Verbascum thapsiforme Schrd. aufgefunden.!) aruppe D. Microuromyces Schrtr. Generationswechsel fehlt. Nur Teleutosporen bekannt. 2. U. Primulae (DC.). Auf der Rückseite der Blätter von: y Primula minima L. Von Welwitsch auf dem Preiner-Gschaid gesammelt (Im Herbare des k. k. bot. Hofcabinetes). 1) Hieher gehört auch der schöne Hypodermier Uromy:es Erythronii (DC.), wovon ich Aeci- dien und Teleutosporen im Sommer 1875 sehr häufig bei Laibach fand. Uredo fehlt und Teleuto- sporen werden oft neben Aecidien angetroffen. Im Herbare der zool -bot, Ges. befinden sich auch Exemplare, welche v. Niessl bei Graz sammelte, Z. B. Ges. B, XXVI. Abh. 17 130 Wilhelm Voss. 22. U. Muscari Lev. (Uredo limbata c. Muscari Rbh. Uredo Muscari Duby.). An den Blättern von: Muscari comosum Mill. Im Sommer selten auf Wiesen bei St. Veit und in der Brühl. 23. U. Ornithogali (Schm. et Kze.) Lev. An den Blättern von: Ornithogalum. umbellatum L. Auf dem Laaerberge (Hibsch im H. K.). Gagea arvensis Schult. Auf der Türkenschanze. 10. Trachyspora Fuckel. 1. T. Alchemillae Fckl. Fung. stylosporiferus (Uredo Alchemillae Pers.). Im Sommer nicht selten an der unteren Blattfläche von: Alchemilla vulgaris L. Auf dem Göstritz und dem Schneeberge (Korn- huber); auf Wiesen des Preiner-Gschaids (Ronniger im H. K.). Fung. teleutosporiferus (Caeoma minutum Lib.). Dürfte in Niederösterreich kaum fehlen, da er auf der südlichen Seite des Semmerings, bei Mürz- zuschlag, aufgefunden wurde. 11. Gymnosporangium Link. 1. Gym. fuscum (DC.) Oersted. Fung. hymeniferus (Aecidium cancellatum Pers.). Häufig auf der unteren Blattfläche von: Pyrus communis L. In Obstgärten bei Sievering und Stockerau. Fung. teleutosporiferus (Podisoma Juniperi Sabinae Fr.). Nicht beobachtet. 2. Gym. clavariaeforme (Jacq.) (DC.) Oersted. Fung. hymeniferus (Aecidium cornutum Pers., A. laceratum DC., A. Mali Schum., Ceratitium pennicillatum Rbh.). Auf der Unterseite der Blätter von: Pyrus Malus L. In Hausgärten Dornbachs. Orataegus Oxyacantha L. Am Bisamberge und im botan. Garten. Sorbus Aria Crantz. Bei Baden (Herbar des k. k. botan. Hofcabinetes). Fung. teleutosporiferus (Podisoma clavariaeforme Duby. P. Jumiperi com- munis L.). Nicht beobachtet. f 3. Gym. conicum (Hedw.) (DC.) Oersted. | Fung. hymeniferus (Aeeidium cornutum Pers., Roestelia cornuta Fr.). Auf den Blättern von: | Sorbus aucuparia L. Im Sommer auf dem Anninger bei Baden. } Aronia rotundifolia Pers. Um Guttenstein (Rogenhofer). Sommer. Fung. teleutosporiferus (Gym. Juniperi Lk., Gym. juniperinum Fr., Podi- soma juniperinum Oerst.). Auf der Rinde von: k Juniperus communis L. Auf dem Göstritz und am Abhange des Jauer-. lings gegen den Spitzergraben (Kornhuber); im Sommer nicht selten. 1. Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 151 12. Cronartium Fr. . ©. asclepiadeum Fr. Fung. stylosporiferus (Uredo Vincetoxici DC.) im Sommer und Fung. teleutosporiferus im Herbste, auf der Unterseite der Blätter von: Vincetoxieum offieinale Mönch. Auf Waldwiesen bei Mödling und Baden, häufig. . ©. Paeoniae Cast. Fung. stylosporiferus (Uredo Paeoniae Cast.) im Sommer selten und Fung. teleutosporiferus (Sphaeria flaccida Alb. et Schw.) im Herbste. Sehr gemein auf der Unterseite der Blätter von: Paeonia offieinalis L. Im bot. Garten von Schönbrunn; in Hausgärten Haimbachs und Hütteldorfs; bei Schottwien (Wallner). 13. Calyptospora Kühn. . ©. Goeppertiana Kühn. An den Stengeln von: Vaceinium Vitis Idaea L. Dieselben bis auf 3 Mm. Dicke anschwellend. Im Juni um Maria-Schutz bei Schottwien (Reichardt). Anhang. Pilze von noch zweifelhafter systematischer Stellung. Phelonites Chevallier. . Ph. strobilina Fr. (Licea strobilina Alb. et Schw.). Auf der Innenseite der Zapfenschuppen von: Abies excelsa DC. (Welwitsch im Herbare des k. k. Hofcabinetes, ohne nähere Angabe des Fundortes). Aecidium Pers. A. Geranii DC. An der Unterseite der Blätter von: Geranium pusilum L. Bei Gersthof, im Mai (Ronniger im H. K.). 2. A. Ranunculacearum DC. An den Blättern von: Ranunculus auricomus L. Auf Wiesen bei Dornbach, im Juni. — bulbosus L.. Um Dornbach (Kornhuber). . Clematidis Schwarz. An den Blättern von: Clematis Vitalba L. Nicht selten bei Klosterneuburg und Dormbach; bei Baden (Berroyer). _ recta L. Bei Gersthof (Ronniger im H. K.). . A. leucospermum DC. (A. Anemones Pers... An den Blättern von: Anemone nemorosa L. In den Gebüschen des Halterthales, nicht selten. (Schröter zieht dieses Aecidium zu Puccinia Anemones Pers. Brand- und Rostpilze Schlesiens, p. 20). IYh 132 Wilhelm Voss. 5. A. Saxifragarum nov. spec.? An den Gipfelblättern von: | Saxifraga muscoides Wulf. Am Schlangenwege der Raxalpe, im Mai (Ber- royer im H. R.). 6. A. Tussiülaginis Pers. Sehr häufig auf der unteren Blattfläche von: Tussilago Farfara L. Im Wienthale und am Mödlingbache; an der Reich- liesing (Kornhuber). 7. A. Sonchi Westendrop. An der unteren Blattfläche von: Mulgedium alpinum Css. Auf dem Nasskamp (Kornhuber). 8. A. Pedicularis Libosch. An den Blättern und Blattstielen von: Pedicularis palustris L.. Um Moosbrunn, im Sommer. 9. A. Valerianearum Dub. An der Unterseite der Blätter von: Valeriana tripteris L. Am Göstritz-Abhang gegen Maria Schutz (Korn- huber).!) 10. A. Xylostei Wallr. Auf den Blättern von: Lonicera alpigena L. Auf dem Waxriegel des Schneeberges (Reichardt). 11. A. columnare Ab. et Schw. An Tanmnennadeln in den Voralpen des Schnee- berges (Reichardt, Verh. d. z. b. Ges. 1867, p. 333). 12. Convallariae Schum. An den Blättern von: Convallaria majalis L. Bei Purkersdorf. 13. A. Paridis Ung. Auf der Unterseite der Blätter von: Paris quadrifolia K. In den Donau-Auen bei Stockerau (Herbar des k. k. Hofcabinetes). Uredo Pers. 1. U. Geranii DC. Auf der Unterseite der Blätter von: Geranium pusillum L. Im October auf dem Gallizin (Reichardt).?) 2. U. Saxifragarum DC. An den Blättern von: Saxifraga muscoides Wulf. Auf dem Schneeberge (Kornhuber).?) U. Empetri DC. An den Blättern von: Ä Empetrum nigrum L. Auf dem Ochsenboden des Schneeberges, im Juni (Reichardt). 4. U. Symphyti DC. Auf den Blättern von: Symphytum tuberosum L. In den Auen bei Stockerau; am Weidenbache bei Schönkirchen im Marchfelde (Röll); bei Purkersdorf und im Weidlingthale (Kornhuber). — officinale L. Im Parke zu Dornbach. | 5. U. Iridis DC. Im Sommer gemein auf verschiedenen Irideen des botanischen | Gartens.‘) | so | ') Vielleicht zu Uromyces Valerianae (DC.) Fckl. gehörig. | *) Dürfte mit dem früheren Aeeidium wahrscheinlich zu Uromyces Geraniü Otth. et | Wartm. gehören. | ®) Ob zu Puceinia Sazifragarım Schlechtd. mit dem früheren Aeccidium? ‘) Wohl die Stylosporen von Puceinia Iridis Rbh. o Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 13 . U. Mercurialis Mart. Auf den Blättern von: Mercurialis perennis L. In den Auen bei Stockerau. . U. Galanthi Kirchn. An den Blättern von: Galanthus nivalis L. In den Auen bei Stockerau. (Im Herbare des k. k. botan. Hofcabinetes. Von der in Pokorny’s Beiträgen angeführten Puceinia Galanthi [Autor?], konnte ich mir leider kein Exemplar zur näheren Untersuchung verschaffen.) III. Mehlthaupilze: Erysiphei Tulasne. 1. Lasiobotris Kze. et Schm. . L. Lonicerae Kze. et Schm. Im Herbste nicht häufig auf der Oberseite lebender Blätter von: Lonicera nigra L. An der Thalhofriese bei Reichenau und an der öster- reichisch - steierischen Grenze. (Schiedermayer in Rabenhorst, Fungi europaei 1434 b.) 2. Podosphaera Leveille. . P. Kunzei Lev. Pruni domesticae. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. Auf der Unterseite der Blätter von: Prunus domestica L. Im Herbste in Hausgärten bei Sievering, nicht häufig. Pruni Padi. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe tridactilla Wallr.). Auf der Unterseite lebender Blätter von: Prunus Padus L. Im Parke zu Hadersdorf, im October. Vaceiniüi Myrtilli. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe Myrtilina Fries.). Auf den Blättern von: Vaccinium Myrtilus L. Bei Neulengbach (v. Niessl). 3. Sphaerotheca Leveille. . Sph. pannosa (Lk.) Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe pannosa Lk.). Ersterer an der oberen Blattfläche, letzterer an Blatt- und Blüthen- stielen und am Fruchtboden von: Rosa centifolia L. In Gärten Hütteldorfs und im botan. Garten, im Herbste gemein. . Sph. Castagnei Lev. Sanguisorbae. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe macularis ce. Poterii Rbh.). An den Blättern von: Poterium Sanguwisorba L. Auf Wiesen des Parkes zu Dornbach, im Herbste nicht selten. 154 Wilhelm Voss. Bidentıis. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe circumfusa Lk.). Im September an beiden Blattflächen von: Bidens tripartita L. An den Ufern des Dornbaches gemein. Impatientis. Fung. conidiophorus und Frung. ascophorus (Erysiphe lamprocarpa b. Bal- saminae Rbh.). An den Blättern von: Impatiens Nolitangere L. An feuchten Waldstellen bei Mauerbach a Cincinobolus Cesati de Bary). Cueurbitacearum. Fung. comidiophorus (Oidium erysiphoides Fr.) und Fung. ascophorus (Erysiphe communis f. Cucurbitacearum Rbh.). Ersterer im Sommer gemein an den Blättern von: Oueumis sativus L. In Küchengärten von Hadersdorf und Weidlingau. — Pepo L. Bei Dornbach in Gärten. Humuli. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe macularis a. Hu- muli Rbh.). Im Sommer und Herbste gemein an den Blättern, seltener den Fruchtzapfen von: Humulus lupulus L. Im Prater; im Wienthale bei Hacking; bei Weid- ling und Klosterneuburg (mit Ciceinobolus Cesati de Bary). Vitis. Fung. conidiophorus (Oidium Tuckeri Berk.). Auf der oberen Blatt- fläche von: Vitis vinifera L. Nicht selten in den Weingärten bei Klosterneuburg (mit Cineinobolus Cesati de Bary). 4. Phyllactinia Leveille. 1. Phy. guttata Lev. Örataegi. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. Im November häufig an den Blättern von: Crataegus Oxyacantha L. In den unteren Prater-Auen. N Almi. i Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. Im Herbste nicht selten auf | der Unterseite der Blätter von: Alnus incana DC. In den Donau-Auen bei Floridsdorf. Fagi. Fungus conidiophorus und Fungus ascophorus (Erysiphe lentieularıs b. Fagi Rbh.). Auf der Oberseite der Blätter von: $ Fagus sylwatica L. Am Heuberge bei Dornbach; um Neulengbach (v. Niess]). Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 135 Carpini. Fung. conidiophorus und Flung. ascophorus (Erysiphe lenticularis d. Car- pini Rbh.). ‚Im Spätsommer hin und wieder an den Blättern von: Carpinus Betulus L. Am Wege nach dem Deutschen Walde bei Purkers- dorf; um Neulengbach und Pötzleinsdorf (v. Niessl]). Quercus. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe lenticularis Rbh.). An den Blättern verschiedener Eichen. Um Neulengbach (v. Niessl). Betulae. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe guttata b. Betw- lae Rbh.). Auf den Blättern von: Betula alba L. An den Geländen des Halterthales, selten. Frasxini. Fung. conidiophorus und Frung. ascophorus (Erysiphe lenticeularis a. Fra- ini Rbh.). Auf der Unterseite der Blätter von: Fraxinus excelsior L. Im Spätherbste im Parke zu Haädersdorf; um Neulengbach (v. Niess]). Coryli. Fung. conidiophorus u. Fung. ascophorus (Erysiphe guttata a. Coryli Rbh.) Sehr gemein im Herbste auf der Unterseite der Blätter von: Corylus Avellana L. Am Wege von Weidling nach Klosterneuburg. Hippophaes. Fung. ascophorus. Im Sommer an der Oberseite der Blätter von: Hippophae rhamnoides L. In den Donau- Auen und im botan. Garten, nicht häufig. 5. Uneinula Leveille. Schläuche viersporig. . U, adunca Lev. a. Salicum. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe adunca bb. Sali- cum Rbh.). An der oberen Blattfläche von: Salic purpurea L. Im Herbste an Bachrändern bei Purkersdorf. — alba L. Ebenda. Populorum. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe adunca aa. Popu- lorum Rbh.). An der oberen Blattfläche von: Populus pyramidalis Roz. migra N. — tremula L. Von Juni bis November im Prater ziemlich häufig. 136 Wilhelm Voss. Schläuche achtsporig. 2. U. Bicornis Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe bicornis Lk.). Während des Sommers auf der Oberseite der Blätter von: Acer campestre I. Sehr gemein. 3. U. Tulasnei Fekl. F'ung. conidiophorus und Fung. ascophorus (unter Erysiphe bicornis Lk.). Auf der oberen Blattfläche von: Acer platanoides L. Im October, im botan. Garten zu Schönbrunn nicht selten. 6. Calocladia Leveille. a. Perithecium wit vier Schläuchen. 1. ©. divaricata (Lk.) Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe divaricata Lk.). Auf den Blättern von: Rhamnus Frangula L. Nicht häufigim Herbste, auf Bergen um Mödling und im Augarten. 2. C. Hedwigii Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe penieillata b. Capri- foliacearum Rbh.). Im Herbste gemein auf der Oberseite der Blätter von: Viburnum Lantana L. Im Parke zu Hadersdorf. .. ©. penieillata (Lk.) Lev. Frung.conidiophorus u. Fung. ascophorus (Erysiphe penieillata a. Alni Rbh.). Auf den Blättern von: Alnus incana L. An Bachufern des Halterthales, im Herbste nicht selten. 4. C. Ehrenbergii Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (unter Erysiphe pemicillata b. Caprifoliacearum Rbh.). Auf beiden Blattflächen von: Lonicera tartarica L. Im Sommer sehr gemein, an Gartenhecken in Hacking. jau) b. Perithecium mit acht Schläuchen. . ©. comata (Lk.) Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe comata Lk.). An den Blättern von: Evonymus europaeus L. Im Sommer, bei Hinterhaimbach; bei Purkers- dorf (v. Frauenfeld). 6. ©. Grossulariae Lev. F'ung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe penieillata d. Grossu- lariae Link. et Wallr.). Auf den Blättern von: Ribes Grossularia L. Um Neulengbach (v. Niessl). or RT it! j > . Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 137 . C, holosericea (Lk.) Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe holosericea Lk.). Im Sommer an den Blättern von: Astragalus glyeyphyllos L. Im Parke zu Hadersdorf; im botan. Garten; um Neulengbach (v. Niessl). . ©. Berberidis Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (Erysiphe penicillata c. Ber- beridis Lk.). Auf beiden Blattflächen von: Berberis vulgaris L. Gegen Ende des Herbstes, oft sehr gemein, im Wiener Stadtparke. . ©. Mougeotti Lev. (Erysiphe Lyeii Lash.) Fung. conidiophorus. An den Blättern von: Lyeium barbarum L. Im Herbste, am Promenadewege in der Vorderbrühl. 7. Erysiphe (Hedw.) Tulasne. a. Schläuche zweisporig. «. Anhänge des Peritheciums hyalin. , Z. Linkii Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. Auf den Blättern von: Artemisia vulgaris L. Im Spätherbste sehr gemein, an Wegen bei Weidling. ß. Anhänge des Peritheciums gefärbt. . E. lamprocarpa (Lk.) Lev. Sonchi. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. horridula ß. Cichoria- cearum Rbh.). Auf beiden Blattflächen von: Sonchus oleraceus L. Im September sehr gemein, auf Schutthalden des Weltaustellungsplatzes. Tragopogonis. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. horridula ß. Cich. Rbh.). An den grundständigen Blättern von: Tragopogon pratensis L. Im Herbste an Wegen bei Weidling. Salviae.') F'ung. conidiophorus. Auf der oberen Blattfläche von: Salvia verticillat« L. An wüsten Plätzen nächst des Bahnhofes von Klosterneuburg, im October. = Lami,. M Fung. conidiophorus und F'ung. ascophorus (E. lamprocarpa a. Labia- tarum Rbh.). Im Sommer und Herbste an den Blättern von: Lamium maculatum L. An wüsten Plätzen um Hadersdorf. — Purpureum L. Ebenda. Bw, en !) Obwohl ich keine Perithecien untersuchen konnte, so dürfte der Analogie nach, diese Form an richtiger Stelle stehen. 2. B. Ges. B. XXVI, Abh. 18 138 Wilhelm Voss. Plantaginis. Fung. conidiophorus und F'ung. ascophorus (E. lamprocarpa c. Planta- ginis Rbh.). Ersterer auf der oberen, letzterer an der.unteren Blatt- fläche von: Plantago major L. Ziemlich gemein, gegen Ende des Sommers, am Weltausstellungsplatze; beim Bahnhofe von Hütteldorf ete. b. Schläuche achtsporig. «. Anhänge des Peritheciums hyalin. 3: E. Graminis Lev. Fung. conidiophorus (Oidium monilioides Lk.) gemeinsam mit Fung. ascophorus (E. communis a. Graminacearum Lk. Gemein, im Herbste, an den verschiedensten Gräsern. 4. E. Marti Lev. Medicaginis. Frung. conidiophorus und F'ung. EL N. Auf den Blätter von: Medicago lupulina L. Im Herbste sehr gemein, im Weltausstellungsraume. Meliloti. ° Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (unter E. communis m. Legu- minosarum Rbh.). An den Blättern von: Melilotus officinalis Desr. — alba Desr. So gemein wie die Nährpflanzen, am Weltausstel- lungsplatze und sonst im Prater; bei Klosterneuburg; in der Brühl ete. Trifolü. Fung. comidiophorus und F'ung. ascophorus (E. communis m. Legumino- sarum Rbh.). Im Herbste an den Blättern von: Trifolium pratense L. In der Hinterbrühl. Falecariae. Fung. conidiophorus und Frung. ascophorus. An den Blättern von: Falcaria Rivini Host. Sehr häufig im Herbste, an Wegen in u um Dornbach; um Klosterneuburg. Peucedanit. F'ung. conidiophorus. An den Blättern von: Peucedanum Üervaria Cass. Am Promenadewege in der Vorderbrühl, weniger häufig, im Herbste. Heraclei. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. communis 1. Umbelli- ferarum Rbh.). Während des Sommers sehr gemein, an den Blättern und Früchten von: j Heracleum Spondylium L. In der Hütteldorfer-Au und längs des ganzen Wienthales. Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 139 . Calystegiae. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. Convolvuli Sepium Cast.) Auf beiden Blattflächen von: Convolvulus Sepium L. Häufig im Herbste, an der Umzäunung des Weltausstellungsraumes im Prater. Urticae. Fung. conidiophorus. An den Blättern und Stengeln von: Urtica dioica L. Gemein, an wüsten Plätzen des Halterthales, im Sommer. ß. Anhänge des Peritheciums gefärbt. 5. E. Montagnii Lev. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. depressa a. Bardanae Rbh.). Sehr häufig an den Blättern und Früchten von: Lappa tomentosa Lam. -Im Herbste, am Weidlingbache; im Prater und bei Hadersdorf. 6. E. communis (Lk.) Lev. Thalietri. Fung. conidiophorus und Fuung ascophorus. Auf den Blättern von: Thalictrum flavum L. Im Spätherbste in den Auen des Praters. Delphimüi. Frung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. nitia Rbh.). An den Blättern von: i Actaea spicata L. Bei Purkersdorf (v. Frauenfeld). Ranuneuli. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. An den Blättern von: Clematis Vitalba L. Im Herbste gemein, bei Klosterneuburg. Ononidis. Frung. conidiophorus und Frung. ascophorus (E. communis m. Legumino- sarum Rbh.). An den Blättern von: Ononis spinosa L. Um Brunn a. G. (Röll.). ? Melandri. Fung. conidiophorus. Auf der Oberseite der Blätter von: Melandrium pratense Röhl. Im Prater. Convolvuli. F'ung. conidiophorus und Fung. ascophorus (E. communis b. Convolvu- lacearum Rbh.). An den Blättern von: Convolvulus arvensis L. Im Herbste überall verbreitet. Polygoni. Fung. conidiophorus und F'ung. ascophorus (E. communis m. Polygo- norum Rbh.). Sehr gemein, an den Blättern von: Polygonum aviculare L. = lapathifolium L. Häufig am Ufer des Dornbach.s. 18* 140 Wilhelm Voss. 7. E. horridula (Wallr.) Lev. Symphyti. Frung. conidiophorus und Fiung. ascophorus (E. horridula Lev.). An den Blättern von: Symphytum offieinale L. Häufig um Hinterhaimbach. = tuberosum L. Im Prater und in der Brühl. Eehiüi. Fung. conidiophorus und Fung. ascophorus. An den Blättern von: Echium vulgare L. Im Herbste, an wüsten Plätzen bei Klosterneuburg. IV. Peronosporei De Bary.!) 1. Peronospora Cord. 1. P. Ficariae de Bary. An der unteren Fläche lebender Blätter von: Ranunculus Ficaria L. Im Sommer nicht selten im Parke zu Dornbach. 2. P. parasitica de Bary. Auf den welkenden Blättern von Brassica oleracea L. In Gemüsegärten bei Mödling, im Herbste. 3. P. pusilla de Bary. (unter Botrytis nivae Ung.). Auf den Blättern von: Geranium sylvaticum L. Im Sommer häufig, auf Wiesen und an Wald- rändern bei Mauerbach. 4. P. Trifoliorum de Bary. An den Blättern von: Medicago sativa L. Auf Wiesen bei Hadersdorf, im Sommer. Trifolium rubens L. Auf dem Lichtensteine bei Mödling. 5. P. Chrysosplenii Fckl. An den Blättern von: Chrysosplenium alternifolium L. (Siehe Pokorny’s Vorarbeiten p. 49.) 6. P. nivea de Bary. Im Sommer an den Blättern von: Aegopodium Podagraria L. Auf Waldwiesen bei Hadersdorf, nicht selten. Anthriscus sylvestris Hffm. Im botan. Garten; in den Auen bei Stockerau, im April (Röll.). 7. P. calotheca de Bary. Im Herbste an den Blättern von: Galium Aparine L. In den Gebüschen des Augartens, häufig. 8. P. glangliformis de Bary. An der Unterseite der Blätter von: Sonchus oleraceus L. Auf wüsten Plätzen des Weltausstellungsraumes, Senecio vulgaris L. (Siehe Röll. in Pokorny’s Vorarbeiten p. 49.) 9. P. infestans de Bary. Nicht selten im Sommer an den Blättern von: Solanum tuberosum L. Auf Feldern zwischen Weidling und Kloster- neuburg. ı) Die Einbeziehung dieser Gruppe in die vorliegende floristische Arbeit möge dadurch gerechtfertigt sein, indem die Glieder der einen Gattung (Cysiopus) früher zu den Uredineen gezogen wurden, die der anderen (Peronospora) aber, durch ihr habituelles Aussehen an die Erysipheen erinnern, und bei deren häufigem Auftreten, diese Erscheinung wohl auch als „Mehlthau“ be- zeichnet wurde, ; Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. 141 10. P. densa de Bary. Auf den Blättern von: Euphrasia officinalis L. Im Sommer hin und wieder am Heuberge bei Dornbach. _ Odontites L. Ebenda. 11. P. alta de Bary. An der unteren Blattfläche von: Plantago major L. Im Sommer nicht selten, am Eisenbahndamme bei Weidlingau. 12. P. effusa de Bary. a. major . An der unteren Blattfläche von: Ohenopodium Bonus Henricus L. Auf Wiesen und an Bächen bei Baden. — album L. Im Prater nicht selten. 13. P. Ruwmicis de Bary. An den grundständigen Blättern von: Rumex Acetosa L. Auf Wiesen bei Mauerbach und in der Hinterbrühl. — crispus L. Fbenda. » 2. Oystopus Lev. 1. ©. candidus Lev. (Uredo candida Pers. a. Oruciferarum). Auf den Blättern und Früchten, ebenso an den Stengeln von: Capsella bursa pastoris Mönch. Im Sommer höchst gemein. Raphanus Raphanistrum L. Um Fischament (Rogenhofer im H. R.). = sativus L. Im botan. Garten. Arabis Turrita L. In der Vorderbrühl. Farsetia incana R. Br. Im botan. Garten (Herbar de ku! ne Hofcabinetes. Hesperis tristis L. Auf Feldern um Laa (Röll.). Sisymbrium officinale Scop. Bei Sievering. Barbarea vulgaris R. Br. Im Wienthale bei Hütteldorf, im August. Rapistrum perenne All. Im Mai auf dem Bisamberge (Reichardt). Thlaspi montanum U. Um Dornbach. Camelina sativa Cr. Bei Weinhaus (Ronniger im H. K.). 2. ©. Lepigoni de Bary. Auf allen Theilen von: 1 Spergula marina Bess. ß. marginata (Reichardt, Verh. d. z. b. 6. XVH. | 1867, p. 330). , DS. ©. spinulosus de Bary (unter Uredo candida Pers. b. Compositarum). Im ; Sommer an den Blättern von: Cirsium arvense Scop. Auf Brachen bei Hütteldorf. 4. C. eubicus de Bary. (Uredo cubica Strauss). Auf der Unterseite der Blätter verschiedener Köpfchenpflanzen. Bis jetzt auf: Art wi Inula britanica L. Bei Dornbach. — salieina L. Auf Bergwiesen zwischen Weidlingau und Mauer- bach, im Juni (Herbar des k. k. botan. Hofcabinetes). 142 Wilhelm Voss. Podospermum Jacqwinianum Koch. Im Prater, häufig. Pyrethrum Parthenium Sm. In Hausgärten bei Wien (Wallner). Scorzonera hispanica L. Im botan. Garten. 5. C. Bliti de Bary. (Uredo candida Pers. c. Portulacearum; U. Bliti Bernard). Sehr gemein an der Unterseite der Blätter von: Amaranthus retroflexus L. Im Sommer im Prater und um Hütteldorf; an wüsten Plätzen in Weickersdorf bei Wr.-Neustadt und um Baden (Reichardt). A, Verzeichniss der Familien, Gattungen, Arten und Synonymen. Seite | Seite PACCHLVUNUBENSE ee | Aecidium Grossulariae DC. . . 124 — albescens Grev. ... . . 13|j — KHieracü Schum.. . . . 116 — Kalkatum Ike 2232222392319 — laceratum DC. . . . . 130 — Anemones Pers... . . . 131 —.. Lactueae Op. -. \ 0. mus — zlyinanp DR No re —- leucospermum DC... . . 131 — : Asperifola Pers. . . ., 1185| -— Malı Schum. „22 ss — amieulare Kze. .» . . .- 12U — Menthae DC... 2 2 msi = "Behems DC. ‘. . ... . 114 | .. —. Orobi DE... 2 oe — Berberidis Pers... . . . 119) —- " Paridıs Une... «1 — 0acaliae Thm. . . . . 97 | -— Pedieularis Tabosee Be — cancellatum Pers. . . . 130 — Phaseolorum Wir. . . . 126 —.Centaureae DU... 2 16 — Pimpinellae Kirch. . . 115 — Cerinthes Thm. . . . . 113 |... — Bine Ders. „rn 110 — (ichoriacearum DC. . . 124 | — Prenanthis Pers. . . .. 116 —Orreaeae Ces.. . . .. Mm VW Primulae DE Seren AN ICHTSERDDOH EL Ne er er er LO — punetatum Pers. . . . 123 — (lematidis Schwarz. . . 181 — Ramunculacearum DC. . 131 — columnare Alb. et Schw. 182 _ — b. Ficariae Pers. . 128 — (onvallariae Schum. . . 132 | — Rhammi Pers. . . . . 119 — cornutum Pers. . -. . . 130 | — Rumiecis Schlehtd. . . . 118 — Crueiferarum Rbh.. . . 124 | — Saxifragarum . . . . 132 — (yparissiae Pers. . . . 127 | — sSoldanellae Hornsch. . . 115 — elongatum Lk. ı — Sonchi Westendrop. . . 132 ea oe — sStellariae Kirch. . . . 114 | d. Berberidis . . . . 119 | — Toraxacı Schm. et Kze.. 115 SARHNOBn DE er. az — Thesü Desv. . . . #109 — Euphorbiae Pers. . . . 1299 | — Trifolü repentis a . 126 —- Falcariae. DC. . . . . 124 | ' — DTussilagimis Pers... . 7. 182 = Gohi Bersilin. el ell6 — I Qurticae" Schum. rs — Geranü DC. . . . 124, 131 — Valerianearum Dub. . . 132 Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. Aecidium Verbasei Ces. — Violae Schum. — Xylostei Wallr. . "Botrytis nivea Ung. Caeoma Tul. — Filicum Lk. — Hiypericorum Schlchtd. — miniata Schlehtd. — minutum Lib. — rufum Bon. Calocladia Lev. — Berberidis Lev. — comata (Lk.) Lev. — divaricata Lev. — Ehrenbergiü Lev. — Grossulariae Lev. — Hedwigii Lev. — holosericea Lev. . — Monugeotti Lev. — vpenicillata Lev. . Calyptospora Kühn. . — Goeppertiana Kühn. _ Capitularia polygoni Rbh. _ Ceratitium penieillatum Rbh. Ohrysomyza Unger. . .— Abietis Ung. Oieinobolus Cesati de Bar, N Coleosporium Lev. j I h % — (acaliae Fckl. — — (ampanulacearum Fr. miniatum Bon. Pulsatillae Fr. Senecionis Fr. Senecionum Fekl. . Sonchi Tul. — Tussillaginis Lev. nartium Fr. — asclepiadeum Fr. — Paeoniae Cast. \ Oystopus de Bary. — .Bliti de Bary. — candidus de Bary. . Rhinanthacearum Fr. . Seite 129 114 132 140 | 109 | 109 109 110, 130 126 136 137 156 136 136 Oystopus eubieus de Bary. — Lepigoni de Bary. — spinulosus de Bary. Dicaeoma Prunorum Lk. . Endophyllum Lev. — Persooniüi Lev. Erysiphe (Hedw.) Tul. . — adunca Link. . 136 | 136 | 157 137 | 136 | 131 | 131 127 130 114 114 134 110 111 110 110 110 110 111 111 111 111 131 131 | 131 141 142 141 aa. Populorum bb. Salicum — bicornis Link. — circumfusa Link. — comata Link. . — communis (Lk.) Lev. — communis Link. a. Graminacearum . b. Convolvulacearum f. Cucurbitacearum . l. Umbelliferarum m. Leguminosarum . n. Polygonorum : — Convolvuli Sepium Cast. — depressa Link. a. Bardanae — divaricata Link. . — Graminis Lev. — guttata Link. a. Coryli b. Betulae . — holosericea Link. — horridula (Wallr.) Lev. — horridula Wallr. b. Oichoriacearum — lamprocarpa (Lk.) Lev. — lamprocarpa Link. a. Labiatarum b. Balsaminae . c. Plantaginis . — lenticularıs Wallr. a. Fraxini . b. Fagi . d. Carpini . 143 Seite 141 141 141 119 110 110 137 135 135 135 136 134 136 139 138 139 134 138 139 139 139 139 136 138 135 135 137 140 140 137 137 137 134 138 135 134 135 144 Erysiphe Linkii Lev. — Lyeii Lash. — macularis Schlecht. a. Humuli . ce. Potervi — Martii Lev. — Montagnei Lev. . — Myrtillina Fries. — nitida Rbh. — pannosa Link. — vpenicillata Link. a. Alni 2 b. Caprifoliacearum ce. Berberidis d. Grossulariae — tridactyla (Wallr.) Rbh. . Erysiphei Tul. Eupuceinia Schrtr. . Euwuromyces \ Gymnosporangium Link. . — clavariaeforme Verst. . — conicum Verst. — fuscum Verst. — Juniperi Link. Hemipucceinia Schrtr. Hemiuromyces Schrtr. . Heteropuceinia Schrtr. . Lasiobotris Kze. et Schm. — Lonicerae Kze. et Schm. Leptopuceinia Schrtr. . Licea strobilina Alb. et Schw. . Melampsora Cast. — areolata Lev. . — betulina Tul. . — Ewuphorbiae Tul.. — Lini Tu. . — populina Tul. a. Populi b. Populi albae ce. — tremulae . d. — moniliferae . Wilhelm Voss. Seite 137 137 Melampsora salieina Tul. a. Salicis capreae b. — vitellinae c. — calbae . Mieropuecinia Schrtr. . Microuromyces Schıtr. . Oidium erysiphoides Fr. . — monxlioides Link. — DTuckeri Berk. Peridermium Link. . — elatinum Kze. et Schw. — oblongisporatum Fekl. — Pini Fekl. . — Pini Wallr. a. corticola . b. acicola Peronospora de Bary — .alta de Bary - — calotheca de Bary — Chrysosplemii Fekl. — densa de Bary — effusa de Bary a. major. — Ficariae de Baıry — infestans de Baıy . — gangliformis de Bary . — nivea de Bary — vparasitica de Bary . — »pusilla de Baıy : — Rumicis de Bary — Trifoliorum de Baıy . Peronosporei de Baıry . Phelonites strobilina Fr. Phragmidium Link. . -— asperum Wallr. . — bulbosum Schlehtd. . — effusum Awd.. — granulatum Fekl. — inerassatum Link. . -—- mucronatum Wallr. b. Sanguisorba — obtusum Kze. et Schm. — Poterii Fckl. . Seite 112 112 112 112 124 129 134 138 134 110 110 110 110 110 110 110 140 141 140 140 141 141 140 140 140 140 140 140 141 140 140 131 113 113 114 113° 113 114 113 113 113 en _ U Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend, Phragmidium Rosarum Rbh. Phyllactinia Lev. , guttata Lev. Podisoma Link. le clavariaeforme Duby. . — juniperinum Fr. — Juniperi Sabinae Fr. . Podosphaera Lev. — Kunzei Lev. . Padi . Vaeinwi Myrtilli Puceinella Junei Fekl.. Puceinia Pers. Absinthü DC. Adoxae DC. Aegopodii Link. . Andropogonis Fekl. Anemones Pers. . Apvü Corda Artemisiae Fcekl. Artemisiarum Dub. . arundinacea Hedw. Asari Link. Asparagi DC. \ Astrantiae Klchbr. . Balsamitae Rbh. Bardanae Cord. . Betonicae DC. Bistortae DC. 3 Brachypodü Fekl. . Calaminthae DC. — 0(arieis DC. Centaureae DC. . Chamaedryos Ces. . Chondrillae Cord. . Chrysosplenii Grev. Circaeae Pers. Cirsiv Lsch. — —; _— coronata Cord. discoidearum Link. . discolor Fekl.. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. Pruni domesticae . conglomerata Schm. et Kze. Seite 134 50 130 130 130 133 133 133 133 | 133 | 126 | 114 122 123 120 125 123 120 ı 122 122 118 | 125 117 124 121 122 117 122 123 122 118 116 | 125 115 125 117 116 116 | 119 122 120 | 114 | 134 | Puceinia Endiviae Passer. — Epilobü DC. . Falcariae (Spr.) : — Galanthi Galiorum Link. . Geranii Cord. Glechomae DC. . graminis Pers. Helianthi Schweinitz. . Heraclei Grev. — Hieracii Mart. Iridis Rbh. Liliacearum Duby. . — Luzulae Lib. . — Lychnidearum Link. Maydis Pötsch. . — Menthae Pers. Moehringiae Fcekl. . obtegens Tul. . obtusa Schrtr. Oreoselini Fekl. . — Pimpinellae Link. . { Polygoni Convolwuli DC. Polygonorum Fekl. Prenanthis Fcekl. Primulae Grev. . Prostii Duby. Prunorum Link. Rhododendri Fcekl. Ribis DC. . N Rumieis Bellynk. Sasxifragarum Schltd. sessilis Schneider. Sileris nov. spec. Soldamnellae Fckl. Stellariae Duby. straminis Fekl. Tanaceti DC. Teuerii Fekl. b. Chamaedryos . Thesii Chail.. Thlaspeos Schubert. Tragopogonis Cord. 19 146 Puceinia Umbelliferarum DC. — Valantiae Pers. — Veratri Niessl. — Vincae Cast. . — Virgaureae Lib.. — violarum Link. Puccimiastrum areolatum Otth. - Puceiniopsis Schrtr. Rhytisma Euphorbiae Schmbeit. Roestelia cornwuta Fr. Sclerotium populinum Pers. . — salieimum Fr. Sorosporium hudolphi. — Saponariae Rud. Sphaeria flaceida Alb. et Schw. Sphaerotheca Lev. — pannosa (Lk.) Lev. — (astagnei Lev. — Bidentis — (ueurbitacearum — Humuli — Impatientis — Sanguisorbae . — Pitis Tilletia Yul. : — (aries (DC.) Til. Trachyspora Fekl. — Alchemillae Fekl. Uneinula Lev. — adunca (Lk.) Lev. a. Salicum . b. Populorum - — Bicornis (Lk.) Lev. — Tulasnei Fekl. Uredinei ul. Uredo Pers. -— aecidioides DC. — Aegopodii Str. — Alchemillae Pers. — ambigua DC. . — andropogonis Ges. . — Anemones Pers. . — Anthyllidis Grev. 125 123 122 125 114 | 112 123 | 113 130 112 112 109 109 131 133 133 133 134 34 154 134 133 | 134 109 109 130 | 130 155 | 1397 | 155 135 136 156 | 109 132 "Seite | 120 Wilhelm Voss. Uredo appendieulata Pers. Apü Wallr. Artemisiarum Rbh. arundinacew Houel!. Asparagi Lsch. . Balsamitae Str. . betulae K\. Bistortarum DC. Bliti Bernard. Calealiae DC. Campanulae Pers. . candida Pers. a. Öruciferarum . b. Compositarum c. Portulacearum caprearum DE. Cichoriacearum DC. . Circaeae Alb. et Schw. Cirsii Lsch. COlinopodii Rbh. eubieca Str. Empetri DC. . Epüobi DC. . Euphorbiae DO. Fuabae DC. RR Ficariae Alb. et Schar floseulosorum Alb. et Schw. Galanthi Kirchn. Galii Rbh. Gerani DC. gyrosa Reb. Hedysari obseuri DC. Hypericorum DC. Iridis DU. Junei Str. . Laburni DC. Leguminosarum Link. a. Viciarum limbata Rbh. . c. Muscari . linearis Pers. . Lini DC. longicapsula DC. Seite 126 120 122 118 117 121 111 122 142 127 110 141 141 142 112 115 117 116 122 141 132 117 113 127 128 122 132 116 132 113 129 109 132 126 128 127 128% 130 ° 119 al! 118 Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. Seite | Uredg longissima Sow.. . . . 108 | Uredo Violarum DC. — Lychnidearum Desm. . 114 — vitellinae DC. — Menthae Pers. . . . . 117 | Urocystis Rbh. — Mercurialis Mart. . - . 133 — (olchiei (Lk.) Str. . —, mimiata Pers. ... .'. 110 — oceulta Schlehtd. — Muscari Duby. . . . . 150 — pompholygodes Lev. — .oblonga Rbh. . . . . . 123 | Uromyces de Bary. — Oreoselini Str. . . . . 120 — ambigwus (DC.) Fehl. — “Orobi. Schum. 23 .....1... 126 — Cacaliae (DC.) Lev. u ovada Str... ... . 12 — Erythroniü (DC.) Be — DPadi Schm. et Ke. . . 112 — Fabae (DC.) de Bary . E2 Paeoniae Castn. nu. salat | 0 ! Ficariae Fekl. ” — phyteumatum DC. . . . 129 — fräternus Lsch. . — Pimpinellae Str. . . 115 — Geranii Otth. et Wtm. — Polygoni aviculare Alb. es — Hedysari Fekl. k ha Tr re — Junei Tul.. NR? Dr Polygonorum DC. . . . 122 — Laburni (DC.) Schrtr. — Potentilarum DC. . . . 113 — Lathyri Fekl. — Poterii Schlehtdl. . . . 118 — Muscari Lev. . — Prenanthidis Schum. . . 116 — Onobryehis Lev. — Primularım DC. . . . 115 — Omonidis Passer — pseudocyperus Rbh. . . 118 — Ornithogali Lev. — Pulsatillae Duby. . . . 110 | — Orobi Fcekl. — Rhododendri DC. - . . 120 | — Phuseolorum de Baıy . — Rosae Pers. . . .».... 11 | -- phyteumatum (DC.) Lev. — Rubigo vera DU. . . . 118 | — Pisi de Bary. ; — Ruborum DC. °». . . . 13 | . — Polygoni Fekl. — Rumicum DC. . .. . 128 | — Primulae (DC.) . — Sawifragarum DO... . . 132 | — Prunorum Fekl. Br scutellata Pers. . . -» . 129 — puncetatus Schrtr. — segetum Pers. . - 108 — Rumieum (DC.) Fekl.. — Sempervivi Alb. et Schr. 110 — striatus Schrtr. — sitophila Ditm. . . . .. 109 — Trifoli (DC.) Fekl. — sSoldanellee DC.. . . . 115 — tuberculatus Fekl. — sSonchorum Rbh. . . . 111! — Valerianae (DC.) Fekl. Be Stellariae Fekl. : - . . 114 — Verbasci Niessl . Fe suaveolens Pers... . . . 121 — Viciae (Rbh.) Fekl. Be Symphyti DC. .:.%... 132 Uromycopsis Schrtr. — Tanaceti Lasch.. . . . 121 | Ustilaginei Tul. — Thesii Desv. . . » „.. 117 | Ustüago Link... ; Eerrifol Doimksi\.sarel\. 127 — antherarum Fr. . Be WVerairi\ DO. sw. . 123 — (Carbo Tul. k — Vincetoxiei DO... . » 131! °— Caricis (Pers.) Fekl. 19} 147 Seite 114 112 109 109 109 109 126 128 127 129 127 128 128 132 129 126 128 127 130 126 128 130 126 126 129 127 127 129 119 128 128 123 126 129 132 129 127 128 108 108 109 108 108 148 Ustilago Heufleri Fekl. — hypodytes Fr. — longissima Lev. . — Maydis (DC.) Tul. . — neglecta Niessl — receptaculorum Fr. . Wilhelm Voss. Seite | 108 108 108 | | I | | I | | 108 | 108 | 109 | Seite Ustilago typhoides Berk. et Br, 108 — umbrina Schrtr.. — urceolorum Tul. . — utriculosa Tul. — Vaillantiüi Tul. — violacea (Pers.) Tul. B. Verzeichniss der Nährpflanzen. Abies excelsa DC. — pectinata DC. Acer campestre 1. — platanordes L. Actaea spicata L. Adenostyles albifrons Rchb. . — alpina Döll. Adoxa Moschatellina L. 4egopodium Podagraria \. Alchemilla vulgaris L. . Allium Ophioscorodon Don. . — ursinum L. Alnus incana DC. Alsine austriaca M. et K. Amaranthus retroflexus L. Anchusa officinalis L. . Andropogon Ischaemum L. Anemone nemorosa L. . — Pulsatila L. . — ramumculoides L. Anthriseus syWwestris Hoffw. . Apium graveolens 1. Arabis Turrita L. Arenaria ciliata L. . — serpyllifolia L. Aronia rotundifolia Prs. . Artemisia Absinthium L. . — vulgaris L. Asarum europaeum L. . Asparagus offieinalis L. Astragalus glycyphyllos 1. Astrantia major L. . 114, 111, 120, 123, 109110, 128, Seite 151 110 136 | 136 139, 111 127 123 140 130 | 128 119 136 115 142 118 123 | 131 123 123 140 120 141 125 125 | 130 122 137 | 125 ul , Avena pubescens L.. — sativa L. Barbarea vulgaris R. Br. . Berberis vulgaris L. Betula alba L. Bidens tripartita L. Brachypodium sylvaticumP.deB. Brassica oleracea U. Calamagrostis Epigeos Roth. Camelina sativa Cr. Campanula patula L. — Trachelium L. Capsella bursa pastoris Mönch . Carduus acanthoides L. Carex acuta L. — alba Scop . — alpestris All. . — hirta L. — humilis Leys.. — Timosa L. N — Micheliüi Host. — sylvatica Huds. . Carlına vulgaris L. . Carpinus Betulus L. Centaurea Cyanus L. -— Jacea L. — Scabiosa L. Cerinthe minor L. Chenopodium album L. — Bonus Henricus L. 108 108 109 108 109 Seite 108 108, 119 141 119, 137 111, 135 134 123 140 119 141 110 110 141 116 118 108 108 118 108 108 118 116 135 116 „alle 116 118 141 141 137 | Chrysosplenium alternifolium L. 125, 124 | 140. 108 Die Brand-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. Ciehorium KEndivia L. Circaea lutetiana L. Cirsium arvense Scop . — oleraceum Scop. . — rivulare Lak. . Clematis recta L. — WVitalba L.. Olinopodium vulgare L. Colchieum autumnale L. Convallaria majalis L. Convolvulus arvensis L. — Sepium L. Corylus Avellana L. Orataegus Oxyacantha L. Orepis tectorum L. . Cucumis sativus L. . Cucurbita Pepo L. COynoglossum officinale L. ß. viridis . \ Oystopteris fragilis Bernh; Oytisus Laburnum L. — nigricans L. Dianthus plumarius L. Echium vulgare L. Empetrum nigrum L. . Epilobium hirsutum L. Euphorbia amygdaloides L. . — duleis Sm. . — Gerardiana Jacq. — helioscopia L. — micaeensis All. palustris L. pannonica Host. . verrucosa Lam. — virgata W. et K. rhrasia Odontites L. e—- offieinalis L. . Evonymus europaeus L. Fagus sylvatica L. Falcaria Rivini Host. . _ Farsetia incana R. Br. Festuca gigantea Vill. . Fraxinus excelsior L. . nl 131, 130, 124, Seite 115 117 141 116 116 131 139 122 109 132 139 139 135 134 116 134 134 118 109 128 128 114 140 132 117 129 113 129 113 129 129 129 ‚ 129 129 ‚139 141 156 134 136 141 119 135 Gagea arvensis Schult. Galanthus nivalıs L. Galium Aparine L. . — Cruciata L. — Mollugo L. — sylvaticum L. — verum L. Geranium pusillum L.. — Pyrenaicum L. — sylvaticum L. Glechoma hederacea L. Glyceria flwitans R. Br. — spectabilis M. et K. Hedysarum obscurum L.. . Helianthus annuus ].. . Heracleum Spondylium L. Hesperis tristis L. | Ekeracium amplexicaule L. — murorum L. Hippophae rhamnoides L. Hordeum vulgare L. Humulus lupulus L. Hypericum montanum L. — perfoliatum L. Impatiens Noli tangere L. Inula britanica L. — salicina L. Ä Juncus= obtusiflorus Ehrh. Juniperus communis L. Lactuca muralis Don. . — sagittata W. et K.. Lamium maculatum L. — purpureum L. Lappa tomentosa Lam. Lathyrus pratensis L. — tuberosus L. Linum alpinum Jacq. . — catharticum L. — usitatissimum L. Lonicera alpigena L. — nigra L. — tartarica L. Luzula campestris DC. 149 Seite 150 133 140 125 116 116 116 131, 152 124 140 126 108 108 129 122 138 141 116 116 135 108, 119 134 109 109 134 141 141 126 130 115 115 137 137 122, 139 127 127 111 111 11l 132 133 136 123 150 Luzula piüosa W. Lyeium barbarum 1. Malachium aquaticum Fries. Medicago falcata L. Itpulina UL. sativa L. Melampyrum nemorosum L. 111 — pratense L. ae Vll Melandrium pratense Röhl. 109, 139 Melilotus alba Desr. 138 — officinalis Desr. . 138 Mentha sylvestris Iı. 117 Mercurialis perennis L. 135 Moehringia muscosa L. 125 — trinerva Claiv. 125 Mulgedium alpinum Css. . 132 Muscari comosum Mill. 108, 180 Nonnea pulla DC. 118 Onobrychis sativa L. 126 Ononis spinosa L. 128, 139 Ornithogalum nutans L. 125 — umbellatum L. 108, 125, 130 Orobus vernus L. 126 Paeonia offieinalis L. ya Paris quadrifolia L. 132 Pedieularis palustris I. 132 Petasites offieinalis Mönch. 111 Pexcedanum alsatieum L. 120 — (Cervaria Cuss. 120, 138 — Oreoselinwm Mönch. 120 | Phalaris arundinacea L. . 119 Phaseolus vulgaris L. 126 Phragmites communis Trin. 108, 118 | Phyteuma orbieulare L. 129 | — spieatum L. 129 Pimpinella magna L. 115 128 128, 140 Wilhelm Voss. Seite 123 157 1i5 128 ‚138 Pimpinella Saxifraga L. . Pinus austriaca Höss. . — sylvestris L. Pisum sativum L. kann Plantago major L. 138, Podospermum Jacqwinianum Koch 124, — lacimiatum C.. Ana: Polygonum avieulare L. 127, — Bistorta L. — (Convolvulus L. — dumentorum L. . — Hoydropiper L. ER — lapathifolium IL. 109, Populus alba L. — montlifera Ait. : — nigra L. 110, — pyramidalis Roz. 110, — tremula L. 110, Potentilla alba 1. — argentea 1. jet Poterium Sanguwisorba l.. 113, Prenanthis purpurea 1. Primula acaulis Wult. . — minima N... : Prunus domestica L. 120, — Padus L. 112, — spinosa L. . Pyrethrum Parthenium Sw. . Pyrus communis L.. Malus L. Ranunculus auricomus L. bulbosus L.i... oegeee Ficaria L. 128, Raphanus Raphanistrum L. sativus L. 131 140 141 141 Die Braud-, Rost- und Mehlthaupilze der Wiener Gegend. Rapistrum perenne All. Rhamnus cathartica L. frangula L. 119, Rhododendron ferrugineum L. - — hirsutum L. Ribes Grossularia L. Rosa alpina L. canına L. . centifolia L. . Pinmpinellaefolia 1. Rubus caesius L. — fruticosus 1. . var. disoolor. Idaeus L. . ‚Rumex Acetosa 1. . conglomeratus Murr. erispus L. . — seutatus L. Salix alba L. . — .Caprea L... purpurea L. vitellina 1. 1 Salvia vertieillata L. ıSaponaria offieinalis L. ‚Saxifraga muscoides Wulf. ıScorzonera hispanica 1. . humilis L. . Secale Cereale L. ‚Sempervivum hirsutum L. ıSenecio alpinus Koch. . nebrodensis L. saracenicus 1ı. subalpinus Koch. vulgaris L. tinctoria Tı. 110, Serratula heterophylla Desf. 117, 109, 109, Seite 141 119 136 120 120 136 110 114 133: | 114 | 114 113 | 114 113 141 | 118 | 141 122 | 155 112 135 112 | 137 | 109 132 124 142 119 | 110 111 111 111 111 111 116 116 Setaria glauca P. B. Silene acaulis L.. inflata Sm. Sisymbrium offieinale Scop. . Solanum tuberosum 1. Soldanella alpina L. Solidago Virga aurea L. . Sonchus asper Vill. . oleraceus L. II Sorbus Aria Crantz. — aucuparia L. . Spergula marina Bess. B. marginata Stellaria media Vill. — uliginosa Murr. . Symphytum offieinale I. 118, — tuberosum I. . Tanacetum Balsamita I. . vulgare L. . Taraxacum officinalis Wigg. Teucerium Chamaedrys L. Thalietrum flavum L. Thesium alpinum L. — Tlinophyllum 1. Thlaspi montanum L. . Tragopogon orienlalis L. . — pratensis L. Trifolium pratense L. . — repens L. rubens L. Tritieum vulgare Vill. — repens L. Tulipa Gesneriana 1. . — sylvestris L. Tussilago Farfara Tı. Urtiea dioiea Tı. . 137, 152, 132, 124, 124, 197, 11T, 118, 151 Seite 108 114 114 141 140 115 125 111 140 130 150 141 115 115 140 140 121 121 115 125 139 21% 117 141 124 137 138 127 140 109 119 125 108 132 139 152 Wilhelm Voss. Die Brand-, Rost- und Moehlthaupilze der Wiener Gegend. Seite | Seite Vaccinium Myrtillus L. . . . 133 | Vieia satwaL. . . . . . .. 127 — Vitis Idaea L. . . : ..1831 | Vinca herbacea W. ei K.. . ..122 Valeriana tripteris L.. . . . 132 | Vincetoxicum officinale Mönch. 131 Veratrum album L.. . . . . 123 | Viola canina L. . . ». .. . 114 Verbascum phlomoides L. . . 129 | — \odorata L. . = We — thapsiforme Schrd. . . . 129 syWvestris Lam. . . . . 114 Viburnum Lantana L. .. .: . 136 . Vitis vinifera L.. - - . . . 184 Picin' Faba, bh. I. Sonn nu 197 | Zen Mays L. .. Bes Corrigenda. Pag. 107, Zeile 17 von oben: unsicherer statt unsicheren. „ 10, „ 17 „ unten: miniata „ minutum. 3 ll oang im „sn als oben: Gmev- „ Gev. 13907250202 2, oben, imuitnde ae Verzeichniss der von Herrn Julius Finger dem kaiserlichen Museum als Geschenk übergebenen Sammlung einheimischer Vögel. Mit Angabe der Localitäten und Beobachtungen nach Mittheilungen des Herrn J. Finger. Zusammengestellt von August von Pelzeln. (Als dritter Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch- ungarischen Monarchie.) (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Januar 1876.) Ich übergebe hiemit der geehrten Gesellschalt das in dem letzten Bei- trage in Aussicht genommene Verzeichniss der reichen Samınlung einheimischer Vögel, welche unser geehrtes Mitglied, Herr Julius Finger, in patriotischer Weise dem kaiserlichen Museum als Geschenk übergeben hat. Dieselbe umfasst 282 Arten in 483 Bälgen, welche fast ohne Ausnahme, und zwar zum grössten Theile sehr schön ausgestopft sind und zeichnet sich sowohl durch eine Auzahl sehr seltener Arten als durch zahlreiche interessante und schöne Abänderungeu aus.!) Besonderen Werth haben die zahlreichen Angaben über Fundorte und sonstige Daten und Beobachtungen, welche mir Herr Finger in liebens- würdigster Weise mittheilte, so dass das Verdieust derselben ihm zukommt, _ während ich nur die Zusammenstellang besorgt habe. Sollte Herr Finger mir noch nachträglich weitere Daten liefern können, so werde ich nicht unterlassen dieselben zur Kenntuiss der Gesellschaft zu bringen. Buteo ferox Gw. Apathfalva am Hansag-Moraste, Ungarn. 12. April 1856. — vulgaris Bechst. Ein Exemplar mit partieller Fussbefiederung, au Archibuteo lagopus erinnernd, Purkersdorf. November 1860. Archibuteo lagopus (Brün.). Aquila imperialis (Bechst.) m. j. Lobau. 15. November 1862, Abends beim Aufbäumen. Im Magen ein Fasan. !) Ausser diesen wurde dem Museum auch die Eiersammlung, welche von bestimmten Eiern 321 Stück von 132 Arten, dann 423 unbestimmte enthält, durch Herrn Finger zum Ge- schenke gemacht. Z.B. Ges. B. XXVI. Abh. 20 154 A. v. Pelzeln. Aquila chrysaetos (L.), Schönkirchen. 2. Mai 1864. Im Magen eine Katze. — — yar. fulva f. Theilweiser Albino, 24. März 1865, Schönkirchen durch Dr. Veberracker auf der Uhuhütte. Im Magen ein Fasan. \ — clanga Pall e Am Ameishaufen nächst dem Lusthaus, Prater, auf 15 Schritt Distanz geschossen. — Ein zweites Exemplar, das von Herrn Zelebor aus dem südlichen Ungarn mitgebracht wurde, lebte drei Jahre in der Gefangenschaft. — naevia Schwenckf. März 1853, Lobau, Aspern. Magen leer. — Ein Exemplar am 24. Juni 1853, Lobau, Aspern. Im Magen ein Kaninchen. — pennata (Gm.) m. 4. Januar 1862, Krähenhütte, Meidlinger Remisen. Haliaetus albicilla (L). Kagraner Haufen, Luderhütte. März 1864. Circaetus gallicus (Gmel.). 30. März 1859, Kagraner Haufen. Im Magen eine Riesenkröte. { Falco saker Gm. 1. März 1860, Prater. Im Magen ein Fasan, f. 10. December 1850. Mannswörth, f. 3. November 1854, Krähenhütte in Hennersdorf bei Laxenburg. Im Magen Fasan. — communis Gm. Ein Exemplar, durch sechs Jahre der Schrecken der Stockerauer Haustauben, von seinem Schlafplatze, dem Stockerauer Kirchthurme, mit der Pistole erlegt. Hypotriorchis subbuteo (L.). 18. October 1854, Aspern. Im Magen Heu- schrecken und Käfer. — aesalon (Gm.). 15. December 1854, Greifenstein. Vom Fenster aus geschossen. Tinnunculus vespertinus (L.). 30. Mai 1853, Illnitz am Neusiedler See, zu Hunderten in Verfolgung der Wanderheuschrecken. — alaudarius (Briss.). 5. Mai 1855, Ofen nächst der Kettenbrücke mit dem Stockgewehre. Pandion haliaetus (L.). f. 23. April 1854, Aspern. Magen leer. Milvus regalis Bonap. 13. März 1855, Hennersdorf. — niger (Briss.). März 1862, Biberhaufen an der Donau. Pernis apivorus (L.). Gänsehaufen, Prater 24. März 1864. Astur palumbarius (L.). 22. Juni 1864, Gänsehaufen, f.j. Aspern. Noderer. Accipiter nisus (L.). m. Prater Sasshofer. Circus aeruginosus (L.) f. Theilweiser Albino, Aspern. 6. April 1861 darch i Noderer. Mageninhalt eine Eidechse, das Zwerchfell war mit Ein- geweidewürmern besetzt. — eineraceus Mont. Brigittenau. 13. Mai 1850 m. braune Var. 11. Sep- tember 1868. Kagran, von Dr. Ueberracker, f. braune Var. Lobau, Aspern, braune Var. Lobau, Aspern. — cyaneus (L.). 2. April 1859, Gänsehaufen im Prater. Im Magen eine Eidechse. Verzeichniss von J. Finger’'s Sammlung einheimischer Vögel. 155 Surnia ulula (L.). 10. Februar 1863, Aspern. Im Frühjahre 1857 von dieser sonst seltenen Eule in der Lobau durch den damaligen Hofjäger Noderer vier Stücke erhalten. Athene passerina (L.). Adlitzgraben, im Obstgarten bei Spiess mit dem Schmetterlingsnetze am hellen Tage gefangen, 20. Januar 1865. Syrnium aluco (L.) m. 11. April 1854. Am Schnepfenstand auf dem Galizin- berge, eine zweite konnte ohne Hund nicht gefunden werden, f. 15. De- cember 1854, Aspern; im Magen Mäuse. — wralense (Pall.). Ein normales und ein ganz dunkelbraunes Exemplar. Beide durch Förster Lang in St. Martin, Oberösterreich, Graf Arco. Bubo maximus Sibb. Im Falkensteiner Loche überrascht und mit dem Bergstocke erschlagen. Mai 1866. Otus vulgaris Flem. f. Prater, 15. November 1850. Sasshofer. — brachyotus (Gmel.) (var... Prater, wo sie jedenfalls häufiger als i O. vulgaris. Nyetale Tengmalmi (Gmel.) f. j. 1840 vom Apotheker Kablick aus Hohen- elbe erhalten. Strix flammea L. Vom Meidlinger Kirchthurme. ‚ Caprimulgus europaeus L. Kommt alljährlich im Frühjahre und Herbste | in Herrn Finger’s Garten vor und wird leicht mit einer langen Leimruthe gefangen. Oypselus melba (L.).. Hochschwab 1860. Hirundo rustica L. Darunter ein unvollständiger Albino und ein weisses Exemplar. Chelidon urbica (L). OCotile riparia (L.).. Von Mannswörth, wo sie in den steilen Lehmufern zu Tausenden brütet. Coracias garrula L. Prater. Alcedo ispida L. Mit dem Klebegarn über dem Bache nächst der Krainer Hütte bei Baden gefangen. December 1860. _ Merops apiaster L. Orth an der Donau. Mai 1852. ‚Upupa epops L. Laxenburg. Mai 1868 (?). Certhia familiaris L. Im Garten erlegt. ichodroma muraria (L.). Greifenstein. Januar 1860. " Sitta caesia Wolf et Meyer. Von Trau bei Spalato mitgebracht. Mai 1859. _ Troglodytes parvulus Koch. Im Garten gefangen. November 1870. _ Calamodyta flwviatilis (Wolf et Meyer). Prater. Mai 1870. — — Tlocustella (Lath). — aqwatica (Lath.). Vom Hansag-Moraste bei Apathfalva. — turdoides (Meyer). u — arundinacea (Gmel.). Zuseinia philomela Bonap. m. 28. April 1854, gefangen am Hause?, dann auch ein partieller Albino. 20* 156 A. v. Pelze n. Sylvia atricapilla L. m. 7. Mai 1854. Galizinberg. — cinerea (Briss.) f. blasse Var. 30. August 1854 von Besseny geschossen, Breitensee, auf dem Felde mit einem Schwarm Sperlinge auffliegend. — hortensis (Gmel.) m. 28. Mai 1854. — nisoria Bechst. m. 19. Mai 1854. Breitensee. — hypolais (Linne). Mai 1860. Donau-Auen bei Kagran. — sibilatrix Bechst. Auch eine gelbe Var. — rufa (Briss.). Regulus ignicapillus Licht. m. 3. September 1854. Pressbaum, einzeln. — cristatus Ray. In Herrn Finger’s Garten gefangen. September 1860. Sazxicola oenanthe (L.). Breitensee. Sommer 1860. Pratincola rubetra (L.). Semmering. Mai 1865. — rubicola (L.). Rutieilla phoenicurus (L.). Erythacus rubecula (L.). ! Oyanecula swecica (L.). Gänsehaufen im Prater. 12. April 1860. — Im Prater selbst nur am Zuge und nur einige Tage sichtbar. Accentor modularis (L.). — alpinus (Gmel.). Kampalpe. 1860. Parus major L. Auch eine schwarze Abänderung. — coeruleus L. — ater L. — »palustris L. — borealis Selys-Longch. m. September 1855 auf der Kampalpe, Krumm- holzregion. Lophophanescristatus (L.).Gaisberg bei Perchtoldsdorf. April 1864 beim Neste. Mecistura caudata (L.) Aegithalus pendulinus (L.). Kagraner Haufen. Mai 1862 vom Neste. Wird von Jahr zu Jahr seltener. — biarmicus (L.).. Hansag-Morast. Mai 1865 vom Neste, Motacilla alba L. — boarula Penn. m.? 1. September 1855. Von Bock gefangen Anthus aquaticus Bechst. — arboreus Bechst. m. 7. Mai 1854. Während des Singens vom Baume geschossen. — pratensis (1.). Cinelus aguwaticus Bechst. Weichselboden in Steiermark, dessen Nest unter dem höchsten Wehre, es musste jedes Mal der brausende Wasserschwall durchflogen werden, so oft er den Jungen Futter brachte. Turdus viscivorus L. — pilaris L. Blasse Abänderung und ein partieller Albino. — muwusicus L. Darunter eine röthliche und eine graue Abänderung. rrıı tliacus L. — Naumanni Temm.? Wiener Wildpretmarkt. Verzeichniss von J. Finger's Sammlung einheimischer Vögel. 157 Turdus merula L. Unter den Exemplaren zwei theilweise Albinos. — torgwatus L. Kampalpe. Mai 1862. — migratoriws L. Zu Frauenberg (Böhmen) erlegt. Petrocincla saxatilis (L.). Mai 1858. Im Prater nächst dem Hirschenstadel beim Perschlingbache. — cyanus (L.) Lussin piecolo. Mai 1859. y "Oriolus galbula L. Ein Exemplar 2. September 1854. Muscicapa collaris Bechst. m. 28. April, f. Heuberg 28. Mai 1854, im Magen Raupen. Erythrosterna parva Bechst. Dornbach, Rohrerhütte. Mai 1860. Butalis grisola (L.) m. 10. September 1855 in Meidling gefangen. Ampelis garrulus L. Larius excubitor L. Enneoctonus rufus (Briss.). — colluwrio (L.) f. mit Brutfleck. 15. Juni 1854. Breitensee. Im Magen ein grosser Laufkäfer. Garrulus glandarius (L.) m. 11. Februar 1855. Schottwien. Im Magen Eichelhülsen und Sämereien. Perisoreus infaustus (L.). Altsohl. Weihnachten 1857. Nucifraga caryocatactes (L.) Kampalpe bei Spital, wo er häufig brütet. Pica caudata Ray. Corvus coraxL. Saatzberg bei Hütteldorf auf einem Pferdecadaver BESCIIORSER, | der dort als- Köder für Füchse ausgelegt wurde. —- eorone L. Ein Exemplar mit monströsem Oberschnabel bei Meidling an der Wien durch nux vomica vergiftet aufgefunden. — ecornix L. m. (Uberg) 7. October 1854. Magen voll Weinbeeren. — frugilegus L. m. Abänderung mit gefleckten Flügeln. Lusthaus im Prater durch Sasshofer, m. blasse Abänderung Prater. 27. Februar 1859. — monedula L. Eine Abänderung, die erst in der Gefangenschaft braun geworden war; ein weisses Exemplar wurde durch fünf Jahre lebend gehalten, eine Bemerkung am Postamente fügt bei: Mähren, echt Albino, rothäugig. yrrhocorax alpinus Vieill. Tratikogel nächst dem Gschaid. September 1860. regilus graculus (L.) astor roseus (Briss.). Im April 1865 ein ganzer Zug bei Stammersdorf, wovon viele geschossen wurden. turnus vulgaris L. Coccothraustes vulgaris Briss. Pringilla coelebs L. * — montifringilla L. Darunter ein partieller Albino. - — cardwelis L. Darunter ein Bastard. — spinus L. Eine blasse und eine schwärzliche Abänderung. — .chloris (L.) — eitrinella L. 158 A. v. Pelzeln. Fringilla serinus L. Auch eine dunkle Abänderung. — canmabina L. Auch ein partieller Albino. — montiuwm Gmel. — rufescens Vieill. — nivalis Briss. Kampalpe bei Spital. Passer domesticus (L.) Darunter vier partielle Albinos, zwei blasse Abän- derungen, ein weissliches Exemplar und ein schiefergraues, das letzte von der Hildrichsmühle bei Gaden, am 19. November 1854. — montanus (L.). Eine blasse und eine schwärzliche Abänderung. Petronia stulta Strickl.!) Emberiza miliaria L. Brassler. — melanocephala Scop. Spalato. Mai 1859. Ist dort so häufig wie bei uns E. citrinella. — citrinella L. Darunter eine blasse und eine röthliche Abänderung. — eirlus L. Schwabenberg bei Ofen. Mai 1863. — , hortulana L. Schwabenberg bei Ofen. Mai 1863. — ciaL. — schoeniclus L. Bock’s Vogeldehn, 27. October 1854, einzeln. Plectrophanes nivalis (L.).. Im Januar 1864 aus einer grossen Schaar auf der Semmeringer Fahrstrasse; kamen bis Neustadt herunter. Alauda arvensis L. m. April 1854, f. Breitensee 6. April 1854. Auch ein weisses Exemplar. — arboreaL. — cristata L. Darunter ein partieller Albino. Melanocorypha calandra (L.). Mai 1859. Ragusa. — tatarica (Pall.) m. Breitensee; daselbst wurden drei Stück geschossen. Phileremos brachydactyla Temm. Otocorys alpestris (L.) m. Pyrrhula vulgaris Temm. Darunter ein Männchen mit weissem Scheitel, eine schwärzliche und eine schwarze Abänderung. Loxia curvirostra L.) Picus major L. — medius L. — minor L. Im Garten mit einer langen Leimruthe gefangen. Dryocopus martius (L.) m. 3. November 1854. Magen voll grosser Ameisen; dann ein weisses Exemplar mit rother Kopfplatte, Frauenberg nach dreijähriger Beobachtung Mai 1863 erlegt, I Gecinus viridis (L.) m. 4. Februar 1855. In der Meisenstube. Im Magen kleine Larven und Ameisen. — canus (Gmel.). 27. September 1850. Prater. Ist in der Wiener Gegend jedenfalls häufiger als @. viridis. Yun torguilla L. 1) Eine Serie von Abänderungen und Bastarden des Kanaurienvogels. 2) Apternus tridaciylus (L.) f. Russland von Herrn Brandt in Hamburg. Verzeichniss von J. Finger's Sammlung einheimischer Vögel. 159 Cuculus canorus L. Columba palumbus L. — livia L. Turtur auritus Ray. Lagopus albus. Tetrao urogallus L. -— tetrix L. m. Kampalpe bei Spital. September 1858. — medius m. et. f. Beide Altsohl, Förster Komasich. Perdix cinerea Briss.. Darunter ein weisses Exemplar, lebend von In- zersdorf erhalten. — sa&xatilts Meyer. Spalato. Mai 1850. Wird dort wegen häufiger Ver- folgung schon seltener und sehr scheu. — rubra (Briss.). Mai 1359. In einer Fischerhütte an der Narenta als frisch erlegte Beute gefunden. Coturnie communis Bonn. m. 15. Juni 1854. Breitensee.'!) Phasianus colchicus. Darunter eine weisse und eine graue Abänderung, beide vom Wiener Wildpretmarkte. Otis tarda L. — tetrax L. m. Temesvar. 1. Mai 1868. Cursorius gallicus (Gmel.). Ragusa, Mai 1859, in halbverwestem Zustande in einer Fischerhütte gefunden. Glareola pratincola L. Donau, nächst der Freudenau. Oedicnemus crepitans Temm, _ Vanellus eristatus Meyer. Hoplopterus spinosus (L.). Cattaro. Mai 1859. Squatarola helvetica (L.). Hansag. Mai 1859. Charadrius pluvialis L. Apathfalva am Neusiedler See. — minor Meyer. — cantianus Lath. Strepsilas interpres L. m. Neusiedler See. Haematopus ostralegus L. m. Apathfalva am Hansag. März 1865. -Grus virgo m. 20. Juni 1858. Szegedin. | Pirdea einerea L. — purpurea L. — alba L. Insel Teska bei Szegedin, wo er mit A. garzetta und A. comata brütet. = — garzettaL. — comata Pall. - — minuta L. f. 21. Mai 1854. Prater? Im Magen Wassersalamander. taurus stellaris (L.). | Nyeticoraz griseus (1). Insel Teska bei Szegedin. 1) Pavo eristatus pull., Euplocomus nyethemerus, Thaumalea picta, Gallus Bankiva, Numida - meleagris ein normales und ein weisses Exemplar. 160 A. v. Pelzeln. Platalea leucorodia L. m. Von Pest. Ciconia nigra. Prater. Ibis falcinellus (L.). Narenta 1859. Nur vereinzelt dort. Numenius argquatus (L.). — phaeopus (L.). September 1864. Ilnitz am Neusiedler See. — tenwirostris. Hansag-Morast. Limosa rufa Briss. Holitsch nächst Göding. Totanus glottis (L.). — fusceus (Briss.). — calidris (L.), v. Apetlon. Frühling. — ochropus (L.) £. An der Wien? Goul. 1855, m. 28. August 1855. Actitis hypoleuca (L.).!) Himantopus vulgaris Bechst. Apathfalva, durch Herrn Bauer geschossen. ! Tringa canutus L. Am Hansag-Moraste bei Baumaggen. — maritima Brünn. | — cinclus L. — sSchinzii Brehm. — subarguata Gmel. — minuta Leisl. — Temminckiileisl. Calidris arenaria (L.). Philomachus pugnax (L) Bei Maros an der Theiss, wo er in ganzen Heerden vorkömmt. | Am Hansag-Moraste bei Baumaggen. Gallinago major (Gmel.). — scolopacina Bomp. m. 21. Februar 1865. Vogelmarkt. — gallinula (L.). Scolopax rusticola L. Blasse Abänderung. Durch k. k. Jäger Gaul in Orth an der Donau; partieller Albino 26. März 1865, Gablitz am Anstande. Phalaropus hyperboreus (L.). Rallus aquaticus L. f. 28. April 1854. Bok. Crex pratensis Bechst. Ortygometra porzana (L.). Perschlingbach im Prater. — mimuta (Pall.). Perschlingbach im Prater. Gallinula chloropus (L.). Fwulica atra L. Neusiedler See. Ehemals zu vielen Tausenden, ist jetzt bereits Seltenheit geworden. 1) Recurvirostra avocetta L. m. und Phalaropus fulicarius (L.) m. mit den Etiquetten Jütland und Grönland sind vom Pastor Brehm aus Renthendorf, der sie gegen Herrn Finger’s Original- Oesterreicher ausgetauscht, da sie ihn besonders interessirten. Recwwirostra avoceila war von den Salzlacken bei Apathfalva, wo sie gar nicht selten ist und Phalaropus hat Herr Finger von der Insel Teska mitgebracht. Verzeichniss von J. Finger’: Sammlung einheimischer Vögel. 161 Porphyrio smaragnotus Temm. 1. Mai 1859. Lebend von der Narenta mitgebracht und durch zwei Jahre im Käfig gehalten. Phoenicopterus antiguorum Temm. 30. April 1857, am Tage der Ab- fahrt der Novara in der Bucht von Muggia. Anser segetum (Gmel.)? Biberhaufen bei Kagran am Abendanstand. — albifrons (Gmel.)? Von der grossen Zücklacke bei Baumaggen am Hansag. Cygnus olor (Gmel.) Tadornavulpanser Flem. Am Wiener Wildpretmarkte, angeblich aus Mähren. Casarca rutila (Pall.) m. Holitsch bei Göding am Entenfang. Dafila acuta (L.). Gänsehaufen im Prater. Anas boschas L. Darunter ein Bastard und ein Hermaphrodit, lezterer von Holitsch bei Göding, Eierstock und Hoden entwickelt. Querquedula crecca (1.). Ptierocyanea circia (L.). Mareca penelope (L.). Neusiedler See. Chaulelasmus strepera (L.). Spatula clypeata (L.). Branta rufina (Pall.) m. 15. März 1855. Vom Neusiedler See. Im Magen Sand und Gräten. Nyroca ferina (L.). — leucophthalma (Bechst.). Neusiedler See (P). Olangula glaucion (L.). Clangula histrionica (L.). 28. Februar 1867. Göding bei Holitsch. Harelda glacialis (L.) Göding bei Holitsch. Am Entenfang. Fuligula eristata (Ray). Bei Greifenstein, Donau, 5. December 1857. Oedemia nigra (L.). Entenfang bei Holitsch. — fusca (L.). Hansag Morast. Somateria mollissima. 7. Mai 1859, in einem Fischerdorfe bei Trau- Spalato in Mehrzahl gefunden. Erismatura leucocephala (Scop.). Neusiedler See. Mai 1865. M Mergus merganser L. Donau bei Kagran (?); einen 11 Zoll langen Fisch im Schlunde, dessen Kopf bereits halbverdaut im Magen, während die Schwanzspitze noch im Rachen sichtbar war. — serrator. Aus einer grossen Schaar mit der Kugel geschossen, bei Greifenstein, Donau. Mergellus albellus (L.). Am Neujahrstage 1865 an der schwarzen Lacke. Colymbus glacialis L. m. Vöslau bei Baden. 12. Januar 1856. — septentrionalis L. Prater-Lusthaus, Donan. Podicepscristatus (L.). — suberistatus (Jacq.). ı — cornutus (Gmel.). f — auritus (L.). — minor (Gmel.). Perschlingbach, Prater. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 21 Neusiedler See. 162 A. v. Pelzeln. Verzeichniss von J. Finger’s Sammlung einheimischer Vögel. Thalassidroma pelagica (L.) Sasshofer, im Prater nächst dem Lust- hause geschossen. Larus marinus L. m. 10. Juni 1856, March, nach dreitägigem heftigen Sturme. — argentatus Brünn. Mai 1859, Salona-Spalato. — leuweopterus Faber. Fischamend an der Donau. Durch Mappes. — ridibundus L. — minutus Pall. Aspern, Lobau. Von Noderer erlegt. Rissa tridactyla (Lath.). Sterna hirundo L. — minuta L. m. und f. 6. Juni 1854, Aspern. ‚Hydrochelidon fissipes (L.). m. Hansag, 1. Juni 1857. — leucoptera (Meisner et Schinz) m. Hansag, 1. Juni 1857. Puffinus anglorum Ray. Prater, Donau. Graculus carbo L. Prater, nächst dem Lusthause. — pygmaenus (Pall.). Insel Teska bei Szegedin. Vierter Beitrag zur ornithologischen Fauna der österreichisch-ungarischen Monarchie. Von August von Pelzeln. (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Januar 1876.) In den folgenden Blättern erlaube ich mir der geehrten Gesellschaft eine Uebersicht jener Vorkommnisse und Beobachtungen vorzulegen, welche mir im Laufe des Jahres 1875 aus eigener Anschauung, durch mündliche oder schrift- liche Mittheilungen, oder aus Tagesblättern bekannt geworden sind. Yultur cinereus Gmel. Wie die „Grazer Tagespost“ berichtet, wurde auf der Kor-Alpe in Steiermark ein Exemplar des grauen Geiers, das über 10 Fuss Spannweite hatte, geschossen. „Wiener Zeitung“ vom 16. Mai 1875. Gyps fulvus (Gmel.). Ein weissköpfiger Geier ist am 18. Juni 1875 in der Gemeinde Thomasberg, Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich vom Jagdpächter Herrn Franz Pölzelbauer in Wiesflog geschossen wor- den. Dieser Vogel wurde dem k. Museum vom Herrn Bezirkshaupt- mann von Pfersman zu Neunkirchen als Geschenk übergeben. Wie der „Bohemia“ aus Smidar berichtet wird, wurde daselbst am 18. Juni vom Förster Herrn Nemec ein weissköpfiger Geier geschossen, welcher mit ausgebreiteten Flügeln 2 Meter 46 Centimeter mass. Derselbe war nicht vereinzelt, sondern in einem Rudel von mindestens 20 Stücken. „Wiener Zeitung“ vom 24. Juni 1875. Ein junger Gyps fulvus der bei Hohenberg in Niederösterreich erlegt worden ist, wurde von Herrn Forstdirector Franz Hauck in Guten- stein mit Brief vom 9. Juli 1875 zum Ausstopfen_eingesendet. Aguila chrysaetos (L.) var. fulva. Wie wir im „Ellönör“ lesen, hat Se. kais. Hoheit, der Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf, am 20. December 1875 im Szentkiralyer Forste einen Steinadler erlegt, dessen ausge- breitete Schwingen sechs Wiener Fuss messen. Die reiche Sammlung der von Sr. kais. Hoheit selbst erlegten Raubvögel, ist dadurch um ein seltenes Exemplar vermehrt worden. „Vaterland“ vom 9. Januar 1876. 21* 164 A. v. Pelzeln. Am 6. März 1875 sah ich bei dem Präparator Herrn Tonnebaum einen prachtvollen Steinadler, der einige Tage vorher zu Süssen- brunn im Marchfelde (Niederösterreich) erlegt worden war. Der Schwanz war wie beim Steinadler, jedoch zeigte sich wenigstens an einer Feder auch Grau neben dem Schwarz. Wenn meiu Gedächtniss mich nicht täuscht, so dürfte der Vogel auch hie und da eine Bei- mischung von Röthlich gehabt haben. Im Mai 1875 wurde im Laboratorium ein zu Saalfelden im Pinzgau (Salzburg) erlegter, Herrn August Redtenbacher gehöriger Stein- adler ausgestopft. In der „Wiener Abendpost“ vom 1. September 1875 schilderte Herr Simon von Hagenauer in sehr anziehender Weise den Fang eines jungen Steinadlers im Juli zu Hinterstoder an der oberösterreichisch- steiermärkischen Grenze. Der Adler ist der k.k. Menagerie zu Schön- brunn übergeben worden. Im Jagdrevier Sr. Excellenz des Grafen Anton Go&ss wurde hinter dem Schlosspark zu Ebenthal, wie die „Klagenfurter Zeitung“ berichtet, am 16. d. M. durch den Oberjäger Hochenwarter ein Steinadler erlegt, welcher eine Flügelbreite von nahezu 2 Meter hat. „Wiener Abendpost“ vom 20. October 1875. Ueber die Habhaftwerdung eines nunmehr lebend im Besitze des Freiherrn von Dalberg zu Datschitz in Mähren befindlichen prachtvollen Stein- adlers. „Vaterland“ vom 24. December 1875. Bubo maximus Sibb. Ein Uhu von 5%, Fuss Flügelspannweite wurde vor einigen Tagen von dem Innsbrucker Handelsmanne Herrn Witting am Höttinger Berge geschossen. „Wiener Zeitung“ vom 9. Novem- ber 1875. Ephialtes scops (L.) wurde im Juni 1875 bei Reichenau (Niederösterreich) erlegt, ich sah das Exemplar bei dem Präparator Herrn Brandel- mayer. Calamodyia aquwatica (Lath.). Zwei Weibchen vom Furtteiche in Steier- mark (29. April und 10. Mai 1854) sind ein Geschenk des Herrn Pfarrers B. Hanf an die kaiserliche Sammlung. Mecistura caudata (L.) var. rosew m. ad. Hallein bei Salzburg, 12. Novem- ber 1873 wurde dem Museum von Herrn Ritter von Tschusi- Schmidhofen zum Geschenke gemacht. Turdus merula L. Nach brieflicher Mittheilung des Herrn Grafen von Marschall (Meidling, 6. October 1875) hat sich an der zahmen Amsel in dessen Garten nach der lezten Mauser an jeder Schulter eine einzelne, wohlgeformte, weisse Feder bei übrigens normalem, schön schwarzem Gefieder gezeigt. Allem Anschein nach ist der Vogel nicht sehr alt und auch nicht krank; er singt laut vom Morgen bis Abend. a Vierter Beitrag zur Österreichisch-ungarischen Fauna. 165 Corvus cornix L. Ein weisses Exemplar wurde am 17. August 1875 von der Menagerie zu Schönbrunn erhalten. Daten über die Provenienz liegen nicht vor. Pastor roseus (Briss.). Ueber ein zu Datschitz in Mähren erlegtes, in der Sammlung des Herrn Baron von Dalberg befindliches Weibchen dieser Art wurde nach gütiger Mittheilung des Herrn Baron in den Sitzungsberichten der Gesellschaft Näheres angeführt. Nach der „Neuen freien Presse“ vom 22. Juni 1875 sind in der Umgegend von Neusohl und den zunächst liegenden Ortschaften plötzlich unge- heure Schwärme des Rosenstaares erschienen, von denen ein Indi- viduum lebend gefangen und mehrere erlegt wurden. Es wird die Vermuthung ausgesprochen, dass diese Vögel den in der Grangegend in ausserordentlich grossen Schwärmen aufgetretenen Maikäfern gefolgt seien. Nach Pester Blättern hatten sich grosse Schwärme des genannten Vogels auch im Bekeser Comitate gezeigt; da jedoch im Bacser Comi- tate, namentlich bei Zenta und Alt-Becse auch Wanderheuschrecken massenhaft erschienen sind, so lasse sich auch das Vordringen dieses Vogels nach Ungarn erklären. Im Venetianischen haben sich im lezten Sommer die Rosenstaare durch Heuschreckenvertilgung sehr nützlich gemacht. „Wiener Abendpost“ vom 80. Juli 1875. Nach mündlichen Mittheilungen des Herrn Custos Dr. Fritsch in Prag sind die Rosenstaare in Menge bei Pardubitz und, nach Herrn Grafen Vladimir Dziedusczicky, in Galizien erschienen. In letzterem Lande traten auch die Heuschrecken auf, merkwürdiger Weise sind aber die Staare noch vor den Insecten eingetroffen. Sturnus vulgaris L. Die „Wiener Abendpost“ vom 25. Februar 1875 ent- hielt folgende Mittheilung: Die oberösterreichischen Seen sind sämmt- lich gefroren. Das Thermometer zeigte gestern am Attersee und Mond- see —15°R. Auf denEisflächen der Seen herrscht reges Leben. Hun- derte von Menschen laufen Schlittschuh und pflegen den Sport des „Eis- schiessens“ bis tief in die Nacht beim Mondschein. Uebrigens sind die Staare bereits angekommen, haben von den fast bei jedem Hause angebrachten, angestammten Bruthäusern Besitz ergriffen und singen lustig. Man nimmt an, dass mit den Staaren Südwind und wärmeres Wetter naht. — Diese Vermuthung hat sich jedoch nicht bestätigt. Nach einer mir von unserem geehrten Herrn Secretär Custos Rogenhofer gemachten freundlichen Mittheilung war die Minimal-Temperatur den 24. Februar 1875 — 12° R., den 25. Februar 1875 — 8° R. Das nächste Thauwetter war am 9. März, Minimal-Temperatur 0° R,, am 10. März Minimal-Temperatur + 1° R., am 11. März Minimal-Tem- peratur + 3° R. Fringilla montifringillaL. Ein blassgefärbtes Exemplar wurde am 28. Jänner 1875 bei Ofen aus einer Schaar gefangen und von Herın Anker 166 A. v. Peizeln. Vierter Beitrag zur österreichisch-ungarischen Fauna. an Custos Rogenhofer geschickt, der dasselbe dem Museum als Geschenk übergab. Fringilla rufescens (Vieill.) aus den Judenburger Alpen, Steiermark, wurde von P. Blasius Hanf der k. Sammlung als Geschenk überlassen. Otis tarda L. Im Revier Hostan (im westlichen Böhmerwalde) wurden in der Mitte Januars drei im Schnee herumspazierende Trappen gesehen; ein Exemplar wurde geschossen. „Wiener Abendpost“ vom 22.Januar 1875. Otis tetrax L. Nach Mittheilung des Herrn Florian Müller, Pfarrer zu Untersiebenbrunn im Marchfelde, befindet sich zu Melk (in der Stifts- sammlung?) ein Zwergtrappe, der nach Angabe Stauffer’s in neuester Zeit bei Gurhof nächst Göttweig geschossen wurde. Oedicnemus crepitans Temm. Herr Custos Rogenhofer kaufte am 5. Mai 1875 einen lebenden Oedicnemus der bei Malaczka an der March (Ungarn) gefangen worden war und übergab ihn dem Museum wo er bis 18. Mai lebte, dann aber entkam. Ardea minuta L. Ein Nest dieser Art mit einem alten Vogel und drei Jungen im Schüttel zu Fischamend (Niederösterreich) am 13. Juli 1874, etwa drei Fuss über dem Boden auf einem Stamme gefunden, wurde von Herrn Schistl acquirirt. Ortyometra minuta (Pall.). Ein Exemplar wurde’ zu Untersiebenbrunn im Marchfelde am 7. April 1875 auf freiem Felde gefangen und von Herrn Pfarrer Florian Müller dem Museum zum Geschenke gemacht; es lebte daselbst bis 13. October. Gallinula chloropus (L.).. Nest mit einem Vogel und acht Eiern von Herrn Schistl acquirirt. Fundort (wenigstens des Vogels) am Fischafluss (Niederösterreich), am 17. Juni 1873. Cygnus musicus Bechst. Ein Singschwan wurde am 15. Januar in der Donau-Au bei Asten erlegt und von Herrn Llewellyn Freiherrn von - Kast, Gutsbesitzer in Ebelsberg in Oberösterreich der Naturalien- sammlung des k. k. Gymnasiums in Linz zum Geschenke gemacht. „Wiener Abendpost“ vom 20. Januar 1875 (?). Blättermasse österreichischer Holzpflanzen. I. Apetalae. Von Dr. A. Pokorny. (Vorgelegt in der Versammlung am 1. März 1876.) In einer am 9. December 1875 der k. Akademie der Wissenschaften vor- gelegten Abhandlung !) wurden vom Verfasser des vorliegenden Aufsatzes phyllo- metrische Werthe an Stelle der bisher üblichen Bezeichnung der Blattformen als Mittel zur Charakteristik der Pflanzenblätter vorgeschlagen. Es wird nun in Folgendem versucht, die phyllometrische Methode zur Charakteristik einer Anzahl Blätter österreichischer Holzpflanzen praktisch anzuwenden. Hiebei ist es unerlässlich, zum Verständniss das Wesen der Methode in Kürze zu erörtern, wobei jedoch bezüglich des Details auf die Eingangs erwähnte Abhandlung ver- wiesen werden muss. Die durch den Umriss der Blattspreite gegebene Blattform lässt sich an- nähernd durch wenige Punkte des Umrisses geometrisch feststellen, wobei es im Allgemeinen und für die Mehrzahl der Fälle genügt, die Länge des Blattes "und einige Breitedurchmesser durch wirkliche Messung in Millimeter ausge- drückt, zu bestimmen. Die drei wichtigsten Breitedurchmesser (Queraxen) liegen in der Mitte des Blattes und in der Mitte der unteren und der oberen Blatt- hälfte. Bei Blättern, die an der Basis oder an der Spitze oder an beiden Enden abgestumpft oder ausgerandet sind, wird noch eine vierte, eventuell fünfte Messung an der stumpfen Basis oder Spitze nothwendig sein. Die Länge des Blattes (Längsaxe) wird mit L, die fünf Breitendurchmesser (Queraxen) von unten nach oben mit B,, B,, B,, B; und B, bezeichnet. Da es nicht viel Mühe macht und oft sehr nützlich ist, so kann neben der Länge des Blattes noch der Blattstiel P gemessen werden. Man erhält durch diese nothwendigsten Messungen zur Charakteristik einer Blattform die empirische (abgekürzte) Formel: BB YB,.B, >Br. Bei Wo es nöthig ist, lässt sich diese Formel beliebig erweitern und für jeden Punkt des Umrisses die Lage einfach durch Bestimmung der Breite, d. i. der Entfernung des Punktes vom Primärnerv und der Länge, d. i. der Länge - des Primärnervs von der Basis bis zur betreffenden Queraxe in Bruchform = oder als Quotient B„ : L„ anzeigen. Durch solche empirische Formeln ist jedes "Blatt in natürlicher Grösse seiner Hauptform nach fixirt und lässt sich beliebig “durch Zahlen ausdrücken oder geometrisch durch eine Zeichnung construiren. Da aber die Blätter von ungleicher Länge sind, so tritt die Rigenthüm- lichkeit einer Blattform erst dann vollkommen hervor, wenn man alle Blätter !) A. Pokorny über phyllometrische Werthe als Mittel zur Charakteristik der Pflanzen- ‚blätter. Aus dem LXXIT. Bande der Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. I. Abth. Jahrg. 1875. 168 A. Pokorny. auf gleiche Länge, also auf eine Masseinheit reducirt. Die Blattform bleibt sodann geometrisch der ursprünglichen ganz ähnlich; sie ist jedoch leicht mit jeder anderen vergleichbar, da die Unterschiede dann nur in verschiedenen Breiteverhältnissen liegen. Dieser grosse Vortheil wird erzielt, indem man die empirischen gefundenen Masswerthe der Pflanzenblätter in isometrische ver- Bu A | ja B G ehj« 4 5 I 8 v2 B Pe) 2 _| 2 15 l 10 Filiptisch. Rhombisch. Fiförmig. Verymis Deltoidisch. en, Dreieckig. ee Die acht Grundformen der Pflanzenblätter in isometrischen Breiten von 10 Mm. wandelt, was am einfachsten durch Multiplication mit - geschieht, wobei L die Blattlänge bedeutet. Da T sowie dessen Producte constante Grössen sind, so kann man sich bei solchen Umrechnungen mit Vortheil einer Hilfstabelle bedienen, wie sie obiger Abhandlung!) beigegeben ist. Bei den isometrischen Werthen sind nun alle Masse in Procenten der Blattlänge ausgedrückt, wobei allen Blättern die gemeinschaftliche Länge 100 (Millimeter) zukommt. Ha 1) Siehe vorige Seite, .} ' Blättermasse Österreichischer Holzpflanzen. 169 man aber alle Blätter auf gleiche Länge reducirt, so ergeben sich aus den Breitenverhältnissen ganz naturgemäss folgende acht geometrische Hauptformen der Pflanzenblätter: 4. Elliptische Battform. Grösste Breite in der Mitte (B,); Breite in B, und B; unter sich gleich und grösser als die halbe Breite in B.. Bi” 23 N By, Bo _B; Elliptische Blattform für isometrische Breiten von 20, 40, 60, 80 und 100 Mm. | B.Rhombische Battform. Grösste Breite in der Mitte (B,); Breite in B, und B; unter sich gleich, dabei gleich oder kleiner als die halbe Breite in B,. h ) C. Eiförmige Blattform. Grösste Breite in der Mitte (B,); Breite f in B, grösser als in B;. . D. Verkehrt eiförmige Blattform. Grösste Breite in der Mitte (B,); i Breite in B, grösser als in B.. j E. Deltoidische Blattform. Grösste Breite in B.. F. Verkehrt deltoidische Blattform. Grösste Breite in B;. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 22 170 ' A. Pokorny. @. Dreieckige Blattform. Grösste Breite in By. H. Verkehrt dreieckige Blattform. Grösste Breite in B,. Diese Blattformen lassen sich kurz durch die voranstehenden Buchstaben bezeichnen. Jede Blattform gestattet wieder die verschiedensten Breiten. Die grössten Breiten schwanken zwischen 1—100 und darüber und können als Coefficienten den Buchstaben, die als Zeichen der Blattformen dienen, voran- gesetzt werden, wodurch man allein für Breiten zwischen 1 und 100 nicht weniger als 800 Blattformen erhält, nämlich 1—100 A, B, C u. s. f. Berück- sichtigt man selbst nur Breitenunterschiede von je 20 Mm. (ein Fünftel der Blattlänge), so erhält man 6X 8 d. i. 48 Blattformen, welche kurz durch Buch- staben und Indices bezeichnet werden können. So ist z. B. A, ein elliptisches Blatt, dessen grösste Breite zwischen 40—60 Mm. liegt. Die Skizze (Fig. 1) zeigt die acht Blattformen für eine grösste Breite von 10 Mm., also die Blattformen 10A, 10B, 10C, 10D u. s. f, oder mit Indices ausgedrückt die Blattformen A,, B,, C,, Dı u. s. f. In Fig. 2 hin- gegen ist eine Blattform, nämlich die elliptische für grösste isometrische Breiten von 20, 40, 60, 80 und 100 Mm. dargestellt; sie enthält daher die Blattform 20A, 40A, 60A, 80A, 100A oder mit Indices A,, Ay, As, A, A, und was darüber ist, als A, bezeichnet. Wie hier in diesen Figuren die drei wichtigsten Queraxen B,, B,, B; und bei der G- und H-Form auch die Queraxe B, und B, in ihren Werthen durch Linien und Zahlen ausgedrückt erscheinen, so lassen sich für jede Blattform und für jede Breite die entsprechenden isometrischen Werthe der Queraxen berechnen. In den seltensten Fällen stimmt jedoch ein natürliches Blatt mit der berechneten geometrischen Form ganz überein; in der Regel ergeben sich kleine Differenzen positiver oder negativer Art, welche als Anomalien (Ab- weichungen von der geometrischen Grundform) aufzufassen sind. Erst durch Ermittlung der Anomalie wird eine Blattform mit voller Schärfe in ihrer Eigen- thümlichkeit erkannt. Will man daher ein natürliches Blatt phyllometrisch ganz genau bestimmen, so ist auch noch die Anomalie desselben zu berechnen. Die grössten Anomalien kommen bei den am Grunde oder an der Spitze abgestumpften Blättern in B, und B, vor, da die geometrischen Formen alle oben und unten spitz zulaufen. Doch ändern diese Änomalien die Hauptform | weniger, als die weit geringeren in den Breiten B,, B, und B;, weshalb auf | diese das Hauptgewicht zu legen ist. Zur Erleichterung der Bestimmung der Anomalien enthält die hier bei- - i gegebene Tabelle (siehe Beilage Tabelle A) die Normalwerthe von 800 Blätter- typen, nämlich für die Blätter der acht Hauptformen bei jeder grössten Breite zwischen 1—100. Das Verfahren für die phyllometrische Bestimmung eines Blattes besteht daher in Kürze in Folgendem: Man bestimmt zuerst durch directe Messung (am leichtesten mit Hilfe eines Quadrat - Millimeter- Netzes auf durchsichtigem Pauspapier) die wichtigsten empirischen Blattwerthe, als die Länge des Blattstieles und der Blattspreite, ferner die Breiten B,, B,, B; und wo es nöthig, auch B, und B,. Diese empirischen Werthe werden En ME A en am ee Tabelle A. Normalwerthe isometrischer Blattformen zur Berechnung der Anomalien. = ; | F TTS > — n = = -ı je} > - o Blattformen = 5 Blattformen E 5 Blattformen 3 Blattformen Blattformen & lo SEE U I 5 Don en: U) Ken m Un Ke IN en ET een 5. 0) ee Be ee. 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Blattformen Grösnte Breite ‚Queraxeı Blattformen Grösste Breite Blattformen Blattformen Queraxen Grösste Breite Queraxen] Grösste Breite Queraxen) Blattformen l I Grösste || Breite ‚Queraxen] zaup| 5 sws— ODUA ww | ERSP OOo An Duo we Ss | u SCH ICHS > | 88: wo “und . (39) Senos - & san FIT ovwvu € ° u vum Du Da Kun ec > o Ku u = = - ob Such Dubai Dobuı dus Tui 64 66 67 68 69 70 wants I wo I oo or Tee | Om w C = oo vor | SE» wow ser oc . = Pat Ss fogder “ = Ex} CHI wo - = Srruu Kuba ruby Dumm ® 73 75 76 78 29 s0 .ouro Ca [9 Beube Bei } = = CI < I bubbn Dom < S we KucAe Bee C En = S o [ae we = “= [eoHe«RosfseJe.} 15 = E- Ex] bob big C} -ı Sun os sure = e > [r] S fe, Su. (3 N Ss < ey CS C- \uufuoheoJuche>} x w S Ss fe, w w = wu Dub Kakbu Kaku Tau Du Un 07 \elsolesfsolee] * a9. 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Auf Grund der letzteren k- rechnet man (am besten mit Hilfe der hier beigeschlossenen Tabelle A) die Anomalie. Ist dieselbe etwas bedeutender, so zeigt eine Vergleichung der Ta- belle rasch, ob das Blatt einer anderen Blattform durch eine geringere Gesammt- "Anomalie näher steht. In letzterem Falle haben wir es mit einer combinirten Form zu thun, wo ein Blatt zwischen zwei Formen in der Mitte steht, oder bei dem Scheine einer bestimmten Form, dennoch in seinen Hauptabmessungen einer anderen einfachen Form näher liegt. So gibt es beispielsweise Blätter von Fagus sylvatica (s. später f. 131 und 132) vom Aussehen verkehrt-eirunder "und eirunder Blätter, welche bei Berechnung der Anomalien richtiger als ellip- tische Blätter erkannt werden und sich durch die Symbole DA,, CA, kurz und bündig ausdrücken lassen. y Die vorliegende Arbeit hat nun den Zweck, die phyllometrische Methode an einer grösseren Anzahl von Blättern zu erproben. Bei der Neuheit der Sache schien es nothwendig, Blätter zu wählen, welche Jedermann zugänglich sind und eine beständige Vergleichung und Messung zulassen. Solche Blätter finden sich in photographischen oder physiotypischen Abdrücken, welche die graphisch vollkommensten Darstellungen von Pflanzenblättern sind und diese in Form und 4 Grösse auf das Natürlichste ee und ‚daber auch Messungen gleich den ‘Werke „Oesterreichs Hölspflanzent auf den Tafeln 4—14 abgedruckten Blätter | - (Fig. 56—157), weil hier eine grosse Mannigfaltigkeit von Blattformen zu finden ist und weil diese Blätter zugleich typische Blattformen einer wichtigen Abtheilung der | österreichischen Holzpflanzen darstellen. Indem nun die hier abgedruckten Blatt- \ formen phyllometrisch untersucht und bestimmt werden, so ist damit keineswegs j chenden Studien vorbehalten bleiben muss, wenn gleich auch in dieser Be- I ziehung ein wichtiger Beitrag schon dadurch geliefert wird, dass hier zum ersten I Male die Blätter nahe verwandter Arten oder mehrere Blätter derselben Art | phyllometrisch untersucht sind. Abgesehen aber von diesem systematischen Vor- theil erscheinen die oben citirten Tafeln aus „Oesterreichs Holzpflanzen“ als ‚unentbehrliche Illustrationen der vorliegenden Abhandlung für Alle, welche die phyllometrische Methode näher kennen lernen wollen. Diese Abbildungen sowie die oben eitirte Abhandlung über Phyllometrie in den Sitzungsberichten der k. Akademie enthalten auch die weiteren Belege, wie verschiedene Schwierig- keiten bei der Anwendung der Methode zu beheben sind, weshalb auch in dieser Richtung darauf verwiesen werden muss. Sehr vortheilhaft ist es, auf Grund der phyllometrischen Angaben sich Skizzen der Pflanzenblätter durch ein- ' fache, geometrische Constructionen zu verschaffen, um sich so von den Blatt- formen in natürlicher oder isometrischer Grösse eine genaue Anschauung zu ver- schaffen, wobei sogenanntes Millimeter-Papier (in Quadrat-Millimeter getheiltes 'apier) sehr wesentliche Dienste leistet. Im Allgemeinen genügt es, das Axen- reuz, nämlich die Blattlänge und die darauf senkrechten Breiten (B,, B,, B, 22* RAR 172 A. Pokorny. B, und B,) zu zeichnen, um statt der Zahlen die noch anschaulichere graphische Darstellung der phyllometrischen Blattform vor sich zu haben. In der nun folgenden phyllometrischen Beschreibung der ausgewählten Blätter sind neben den phyllometrisch wichtigsten in tabellarischer Uebersicht zusammengestellten Dimensionen, in Form von Zusätzen einige kurze Bemer- kungen und weitere Messungen, wo es nöthig war, beigefügt. Namentlich ist es das unterste und oberste Blattviertel, die Basis (Ba.) und die Spitze (Sp.), welche öfter zur näheren Charakteristik eigener Massangaben bedürfen. Ausserdem ist bei unsymmetrischen und gekrümmten Blättern die ganze Breite in Summanden aufgelöst, um auch diese Verhältnisse genauer anzugeben. Am besten dürfte je- doch, wie bereits erwähnt, die unmittelbare Vergleichung der abgedruckten Blätter mit deren phyllometrischen Beschreibung zur Aufklärung in zweifelhaften Fällen dienen. Phyllometrische Beschreibung der in A. Pokorny’s „Holz- pflanzen Oesterreichs‘“, t. 4—14 (Fig. 56—157) abgedruckten Pfianzenblätter. Abkürzungen, ? Blattstiel; Z Länge der Blattspreite; B,, B,, B,, B,, B, die wichtigsten Breitendurchmesser am Grunde, im ersten, zweiten, dritten Blattviertel und an der Spitze des Blattes; emp. empirische Werthe (natürliche Grösse); isom. oder is. isometrische Werthe (Grössen bei einer.gleichen Blattlänge von 100 Mm.); Blattformeln und Anomalien, siehe Einleitung. Im Allgemeinen bedeutet A elliptisch, B rhombisch, C’eiförmig, D verkehrt-eiförmig, EZ deltoidisch, E verkehrt-deltoidisch. — Ba. Basis; Sp. Spitze; Gr. Br. Grösste Breite; PN. Primärnerv. Alle Zahlen drücken Millimeter aus. Die erste Zeile bei jeder Figur entkält den Namen der Pflanzenart und empirische Werthe; die zweite Zeile die Blattformeln (mit Indices und Coeffi- cienten) und für letztere die Anomalie der Breiten B,, B, und B, eingeklammert; ferner die isometrischen Werthe. In den Zusätzen sind allenthalben nur empirische Werthe verstanden, wo nicht ausdrücklich isometrische Werthe bezeichnet sind. Tabelle B. || I f | | PB.) Le | Bo |»Bıo) Bo Bag ER | Myriceae, | | | ı 1. Myrica Gale L. emp. || 86 | 8 N | — F,=34F(4+5.+5.—) isom. 9 1100 | — 16 1 28134| — | ee 57. 35 | —.| 6, A no | B=S4E(16.+78.—), — 1100 | =. | 17 sera 3. — 158. .2:|38.| |. 7 u an | HB -s32Hr(L7.18. 5) 5.1100 | — | 18.199 op Zusätze. Fig. 56—58. Drei schmale, verkehrt-deltoidische Blätter mit geringer Anomalie. Die Abrundung der Spitzen geben die Dimensionen 6:30, 7:83, 6:36. Bei Fig. 57 ist der kurze P abgebrochen. E u 4 E. > g #3 Blättermasse österreichischer Holzpflanzen, 173 IFig|P. | L|B,|B, | BB, B, Betulaceae. | | | 4. Betula alba L. | 74 | 18 | 40 | — | 85 | 82* 17*) — EC, le. ara 45, 11007. == az neo Aa 0 = | 25:1 .18° 5741521 58 ASK os BE .+17.69)| 32 100 | 26 | 93 | 79 | 40 6. B. alba L. v. verrucosa Ehrh. | 61 | 17 | 70 | — | 45 | 38*| 19* 3 Bm ..-11:6)| 341100. — 1.64 | 50 Om 7. B. albaL. v. laciniata Roth. || 62 | 21 50 | — | 35 | 48*| 24* — G=%6C(+7.—.—) 41 1100 | — | 70 | 96 | 48 | — 8. B. alba L. v. oycoviensis Bess. |59| 7135| -197|23| 9 Bine 55.) 2081100° | ze Neal ao 9, — — solo -)8 15 | 14| — Pos 100°. 13.— 11.) 36 100 | — |100 | 89 | 50 | — 10. Betula pubescens Ehrh. 66 | 12 54 | 25 | 46 | 41 | 25 | — EQ,=850C(+11.—-9.-+4) 22 1100 46 | 85 | 76 146 | — ee 1 621.20°| 5411 14270744, 991 0 BE SeL CO CH TE. 1A} || 37.1100. \..1.81 8121 54 pr 12. B. pub. Ehrh. v. carpatica W.K. || 65 | 14 | 42 | — | 31 | 33 | 21 | — | & 79076. +10) 33 100.]— | 74|79j50| — Fig. 59—62 und 74 und 75. Die Blattformen von Betula alba sind ‚breit deltoidisch, oder deltoidisch-eiförmig, seltener rein eiförmig; die grössten Breiten schwanken zwischen 64—100 isometrisch, die mit * bezeichneten Breiten sind umschriebene, daher grösser als die wirklichen. Bei allen gelappten, ein- ‚geschnittenen, getheilten Blättern u. dgl. werden nämlich zur Ergänzung der Blattform gerade Linien von Lappen zu Lappen u. s. f. gezogen und die Breiten von diesen Linien an gemessen. In Fig. 61 und 62 ist der Primärnerv stark links gebogen, woraus sich die Werthe für B,, B, und B; genauer, wie folgt, ergeben: In Fig. 61:19 +3 +8, 15 +5 +18, 6 46 +7 ud im ige. 62:11 +3 + 21, 33+5+20,8+]7-+ 9 — Bei Fig. 75 ist die deltoidische Form durch die Anomalie der Basis verwischt; dieselbe beträgt 0-+ 15 emp. 0 + 26 is.; in 3 Mm. Höhe aber schon 20 + 20 emp. oder 85 + 35 is. Doch weicht das Blatt vom dreieckigen Typus weit mehr ab, als vom deltoidischen. un Dee jr Fig. 66, 67. Die Ausbuchtung an der Basis in Fig. 66 wird genauer angegeben durch P 10 + 2 oder L2 + 52. Fig. 65. Ein stark unsymmetrisches Blatt, dessen B,, B,, B, daher genauer durch die Werthe 19 + 12, 18 + 15,12 + 9 gegeben wird. 174 A. Pokorny. | | | | | IFig|P.|)L|B,|B,|B, BB, | | Ka) 13. Betula intermedia Th. 63 5125| — | 18 | 23 14 | —— @- 9.0 8:2. 1.10) 20 |100 | — 292156) — TEE LANE 2 6| 8| 24 | —. | 19 oa res G=960C(-4.—.+19) 33 1100 | — [79 | 96 | 67 | — 15. Betula humilis Schrank. 68 2 22 1. — SLOT DA; MAC 0 9 100 — |54|77|64 | — le — — 691 6119| | 18 Ir Ksae DA,=89 A (-9.—.-#2) 32 1100, — | 68 | 89 | 79 | 32 rl he |70| 2120| — | 10 | Tome D,=80D(-10.- .+11) | 10 [100 | — | 50 | 80 | so | 20 18. Betula nana L. | 71 £ 1.10 |. 8 12.8 oe D,=1%0D(+20.—.+6)| 10 100 | 30 | 80 120 [110 | 50 | ge za| 1/10 |°5 1 9, age DA, =120A(+14.—.—4) 10 1100 | 50 | 90 120 |100 | 30 AN — — 73:|. 1:19 |° 5.) 10 [| DRa ee er DA, = 192 A(17.1+2.118) 10 1100 | 56 1111 122 [192 | 44 21. Alnus viridis DC. 76 8 8 | 16 | 35. Ss n2aue | er Shoe a) 18 |100 | 37 |81 | 86 | 58 | — oe 70|6|44 1,5 si) ae om | ea BoNeeı. 5) 14 |100 | 11 | 70182 | 66 | — | 23. Almus rugosa Spr. 78 |. 3 wd5 | — | 30 SWESual | | A,=B2A(-4.—.—4) 11. 1100. | | ei SS Ba 179.1. 6 [45 | 5 | 31 | sonen ent | C,u=80Al-1.—.—7) 13 100 | ı1 68) 80 | 62| 9 13. — — |s0| 7|54| 6136 |41 | 32 | — er WAL 13 |100 | 11 | 67 | 76 | 59 - | Fig. 63, 64. Breit eiförmige Blätter, die mehr zur verkehrt-eirunden Form, als zur rhombischen oder deltoidischen neigen. Fig. 68—70. Verkehrt-eirunde Blätter; doch sind bei Fig. 68 und 69 die Anomalien für die elliptische Blattform geringer, daher die Blätter eher als breit-elliptisch aufzufassen. Nur Fig. 70 ist echt verkehrt-eirund. Fig. 71—73. Hier tritt zur verkehrt-eirunden Blattform die überwiegende Querform (120—122 is. Br.) und die Abstumpfung der Basis und der Spitze hinzu, wie die Anomalien deutlich zeigen. Fig. 76—77. Zur Fig. 6 P=7+1,L=1-+42 Zur Fig 77 Ba. 23:5, Gr. Br. 37:26. Breit eiförmige und breit elliptische Blattformen mit grosser Anomalie der Basis. Fig. 78—80. Breit elliptische Formen (76—82 is. Br.) Fig. 78 rein elliptisch, die beiden anderen etwas dem eiförmigen Typus sich nähernd. Ba. Blättermasse österreichischer Holzpflanzen. 175 Me." BP. Le BP BIT BEIBu HB, 26. Alnus incana DC. 81120 |69| 3145 154148 | — DA,=78A (—-2.—.-+2) 29 1100| 4165| 78/701 — 27. — — — 82|1|15 |72| 3138149 |)41| — DA, =68A (—-6.—. — 2) 21 10 | 4153/68 |57 | — 28. Alnus pubescens Tsch. 315181 —)35,4 J4 | — DA,=73A(-7.—.+2) 24 105, —)5613/165| — u. — — — s|10/ 9 -/4/153|147|1 DA,=MA(—-8.—.+1) 14 1100 1 — |59| 77 | 68 | 16 | 30. Alnus glutinosa Gärtn. 5|15| 741 -|39|59|58 | 11 D,=80D(+13.—.+9) 20 |100 | — | 53 | 80 | 78 | 15 Cupuliferae. 31. Ostrya carpinifolia Se. s6| 5182| 4|36|41|1|7| — 0,=50C(+1.—-.-+38) 6 1100 ı 5144 |50 | 33 | — a 87 | 5: Blue 1 8 ar CA=64A(+1.—.—1]) 8 1100 | —|56 164 14 | — 33. — — — 8|I 2535| 5/29|)30|19| — 0, =57C(+6.—.-+6) 4.100 |'9|55|57 1386| — bei Fig. 78 durch 20:5, bei Fig. 79 durch 28:7, bei Fig. 80 durch 11 +0 und 18 + 12:7 näher bestimmt. Fig. 81, S2. Breit elliptische Formen (60—78 isom. Br.), die sich etwas der verkehrt-eirunden Blattform nähern. Ba. bei Fig. 81 durch 34:10 näher bestimmt. Gr. Br. bei Fig. 82 52:38. Fig. 83, 84. Den Vorigen sehr ähnlich; aber mit abgerundeten Spitzen (Sp. in Fig. 83 17:60, in Fig. 84 23:65) und daher noch mehr der verkehrt- _eirunden Blattform ähnlich. Die verschiedene Gestaltung der Spitze und Basis bei sonst ähnlicher Hauptform der Blätter Fig. 81 und 84 ergibt sich am besten lang folgende isometrische Werthe: Längen... ..0 5 10 9 25 504 75 80 90 95 100 Breiten: In Fig.81. . . 4 26 39 59 65 78 m 61 3018 0 In Fig.4...0 14% 32 59 77 68 61 49 33 16 Fig. 85. Erst hier kommt die verkehrt-eirunde Blattform ganz zur Er- - scheinung, im Vergleich mit den beiden vorangehenden Arten. — Gr. Br. 62:44. Sp. 30:70. | Fig. 86—88. Eiförmige, mittelbreite Blätter von 50—64 Br., Fig. 87 _ kann fast eben so gut als eiförmig, wie als elliptisch bezeichnet werden, da es als 64 A in B, eine Anomalie von — 11, hingegen als 64 C eine solche von 176 A. Pokorny. | | \Eig.| P-| L.| B, | B, uBIuE un | Ba 34. Carpinus dwinensis Scop. 89 9 1 44 | 3| 23 | 24 ı 17 | — Cd=5A(t4.—.—9) 20 100 | 7 | 52 | 55 | 89.| — 35. — — 1900| 6/41) a|19| 92116 | — Car San e ee | 15 100 | 10 | 46 | 54 | 39 | — 36. Carpinus Betulus L. 9lal 3.| 19511 :37712 [SIE TWpen EC, =630(+9.—5. +1n) 16 |100 | 16 | 68 | 58 | 42 | — 37. (Junge Pflanze) 91bl 3,17. -2.| 1 Sion EC, ee 18 1100 1216559 [41 — 38. (Zwergform) 2) 5/133| 920123117 — C,=WA(l—-.—.— ©) 15: 1100.27.) Ole rose | 39. (Zwergform) 93 | 5.| 86 |. 6 | 205) Ds aissgre CA,=69A(—-3.— 10) 14 ‚100 | 17 | 57 69 50 | — | 40. (Fruchtblatt) 94 | —1|43| 8830 |22.) 14) — E,R=7E(—.+4.+10) — 100 !.19 | 70 | 51 | 83 | — 41. (Ausgewachsene Blätter) 95 | 12 |.98-) — | 40 | se aem DA,=#2A(—-11.—.—% 15 100 | — | 43 | 62 | 50 | — 42. (Ausgewachsene Blätter) 96 | 10 98 | 7 |.82 | 86 A420 CAa=57At4.—.— 4 10 1100 | 7|53|57j45 | — 43. (Ausgewachsene Blätter) za ll | — , 40 | 46 | 34 | — CA, =5WA (+2.—.— 6) EuE 45 | 50 | 37 1 +12 hat. In Fig. 83 kann die Krümmung des Primärnervs nach links in B,. B, und B, durch die Werthe 1'5, 3, 2 ausgedrückt werden. Fig. 89, 90. Zwei sehr ähnliche, eiförmig-elliptische Blätter mit abge- rundeter Basis. Fig. 91. Zwei Blätter eines jungen Bäumchens, deltoidisch-eiförmig mit grossen Anomalien. Fig. 92, 93. Zwei kleine Blätter (Zwergform), eiförmig elliptisch, aber relativ breiter als die grossen Blätter Fig. 95— 97. Fig. 94. Ein rein deltoidisches, dreilappiges Fruchtblatt. Die Breiten B, und B, betragen im Mittellappen eigentlich nur 12 und 11. ; Fig. 95 steht fast in der Mitte zwischen der verkehrt-eirunden und der elliptischen Blattform, bei ersterer ist die Anomalie von B, +12, bei letzterer — 11, also fast gleich gross, nur im entgegengesetzten Sinne. Fig. 95 und 96 wird die Unsymmetrie genau durch die Werthe: Fig. 95 B, 30 + 28, Bz 26 + 21; Fig. 96 B, 23 + 29 gegeben. Fig. 97 ist die schmälste Blattform von Carpinus Betulus; die Breiten schwanken in Fig. 91—97 von 50 —70. Blättermasse österreichischer Holzpflanzen. 177 a JJ— Fig.| P TBB HAND, Bu 44. Corylus Avellana L. 9g8| 131901201651 74165 | — MesBalrı. nn.) “wlan aınmı — 45. Corylus tubulosa L. 91 95/1054 |52| — | Dem. 2.2 nweolmıs|s'e|ı — 46. Corylus Colurna L. 100 | 27 | 92 | 10 | 48 | 56 1 86 | — oe ER 29 1100 1ıı | 52 |61 139 | — 4.— — — 101 | 30 | 88 | 15 | 69 |; 80 | 50 | — („=91C0(—1.—.+6) 34 1100 117 | 78! 91 |51 | — 48. Quercus sessiliflora Sm. 102 | 17 1111 | — | 54*] 68*| 54*| 7 A,=6RA(-5.—.—5) | 16 1100 | — | 49 | 62 | 49 6 49. — — — 103 | 15 | 85 | — | 28*] 47*| 50 | 5 FD, =59D (+4.— 4-+.8) 18 1100 | — |33|55|59| 6 90. — — — 103a| 18 | 88 | 5 | 36*| 47 | 39 | 4 A, =53A(-5.—.—2) 20 100 6|41 | 55 | 4 b) 5l. Quercus pedunculata Ehrh. 104.71 82.734148, |, 108] Saale FR, =53F(+4.+12.—) 4100| 4192149|58| 3 92. — — 105 7 199]... 827.1.09 Oimlne D,=68D(+3.—.+9) 7100 | 3|37 |68|68| 3 59. — — — 106 | 4 |114 | 8 | 25°] 48°, 707173 Bremer. 1.) 3 1100 2 42|\61| 2 Fig. 98. Genauer P6+7,L7- 83, Sp. 13:8. Fig. 99. Genauer Pl- 8, L8- 77, B, 10 + 0, Ba. 20 + 10:4, Sur 25, B, 34 + 30, B; 26 + 26, Sp. 18:75, 6:80. Fig. 100-101. Während die beiden vorhergehenden Blätter den A- - Typus (rundlich-elliptisch) zeigen, haben diese Blätter entschieden den C-Typus (breit-eiförmig). Das sehr unsymmetrische Blatt Fig. 100 ist genauer gegeben durch P20 +7, L7 +8, B,0 + 10, Ba. (10 + 22):7, B, 22 + 26, -B, 30 + 26, B, 24 + 12; Sp. 14:80. Blatt Fig. 101 hat genauer P 24-6, L6-+ 82, B, 0 + 15, Ba. (22 + 25):4. Fig. 102—103a. Bei diesen und den folgenden gelappten Blättern von Quercus beziehen sich die Breiten mit Sternen (*) auf die umschriebenen, er- gänzten Blattformen, die man erhält, wenn man von Lappen zu Lappen be- 'rührende Linien zieht. Das Blatt Fig. 103 ist verkehrt-eiförmig mit Annäherung ‘an die deltoidische Form, die beiden andern rein-elliptisch. Fig. 104—106. Deltoidische und verkehrt-eiförmige Blattformen. Fig. 104 W’ hat als deltoidische Form eine nur um 1 geringere Gesammt-Anomalie, als _ wenn man das Blatt verkehrt-eiförmig annimmt. 53F nämlich hat in B,, Ba», B; die Anomalien + 4, + 12, 0; 53D die Anomalien — 4, — 6, +7. Das Blatt steht daher nahezu in der Mitte zwischen beiden Blattformen. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 23 178 A. Pokorny. Fig | P | L. | B, |. Bi | Be BSaBE | 54. Quercus pubescens W. 107 | 12 | 80 | 9 | 40*| 57*| 54* 5 DA, =71A(—-11.—.+5) 15 1100 | 11 | 50 |-71 | 671 6 I. 108 | 101,76 | 10.145) 57 55005 DA, =175A(-6.— .47) 13 |100 | 13 | 397) area 56. — — — 109] 12 | :66 |. 7 | 30 | ADIzser DA,=61A(—8.—.+5) 15 1100 | 11145 161 |58| 5 57. Quercus CerrisL.v. pinnatifida |110 | 6 1120 | 4/41 161159 | 4 D,;,=51D(-+9.—.-+5) 5 100 | 3) 34151 ,49| 3 58. Quercus Cerris L. v. sinuata 11 | 91|%6| 531483 13| — A; =45A(+6.—.— 5) 9 1100| 5/45 | 45 | 34 | — 59. Quercus Pseudosuber Santi 112 | 7)66| 8) 29|1|33 | 25| — CA, =50A(+1.—.—5) 11 1100 | 12 | 44 | 50 | 58 | — 60. — — — 131 6. 38 | 4917250, oa 20 CA,=53A(+3.—.—7) 12 100 | 8] 49|53|39| 6 61. — — — 114 | 6139| 6,22 |25 | 17 | _ CA =64A(+1.—.— 11) 15 /100 | 15 | 56 | 64 | 44 | — 62. Quercus conferta W. K. 115 | 10 |1s | 3 | 56 101 112 | 10 FD, =63D (—.—7.+38) 6.1100.) 2 1.319) 56.632006 63. Quercus Suber L. 116 | 10 | 48 | — | 26 | 28 | 25 | — CA,=55A(+4.—.+2) 21 |100 | — | 54 | 58 | 52 | — 64. — — — 17| 6|)2|) — |2|92|17| — CAl,=52A(+7.—.—5) 14 1100 | — 152 |52)|40 | — Fig. 107—109. Elliptische Blattformen mit Annäherung an die verkehrt- eiförmige. Das rechts gekrümmte Blatt Fig. 108 hat für B,, B,, B, die genaueren Werthe 27 + 5-1 13, 30 +4 -+ 23 und 29 +2 + 24. h Fig. 110. Die Anomalie für 51 A berechnet ist in B, — 10; für 51 D + 9; also die Differenz im entgegengesetzten Sinne, sonst nicht sehr gross. Das links gekrümmte Blatt hat für B,, B, und B, die genaueren Werthe 11+9-+ 21, 13 + 16 + 27 und 18 + 11 + 30. Fig. 111. Rein-elliptisch; von der eiförmigen Blattform durch grössere Anomalien (B, + 6, B, + 11) abweichend. Fig. 112—114. Fig. 114 steht nahezu in der Mitte zwischen A und C:; für 64 C ist die Anomalie inB, und B, + 1 und —+ 12. Das rechts gekrümmte Blatt 112 hat für B,, B, und B, die genaueren Werthe 5 +8 +6 16 +8 +9,14 +4 +7. Fig. 115. Das Blatt ist an der Spitze ausgerandet, L daher genauer 175 + 3, letztere Ziffer das Mass der Ausrandung. Ba. (5 + 10):5, Sp. 42:173. Fig. 116—118. Nur Fig. 118 hat die reine Riform; 116 und 117 sind mehr elliptisch, als eiförmig. — Fig. 116 Ba. 14:3, Sp. 12:45. — Fig. 117 Blättermasse Österreichischer Holzpflanzen. 179 Fie|Pp. 2.|B|B | B,|B, | B, 65. Quercus Suber L. 18| 5)5| — |27|129|19| — C,=640(45.—.+10) 11 1100 | — | 60 | 64.|42 | — 66. Quercus ilex L. 119 |ı0o Ja lo | | |lı18l — CA=63A(+9.—.—10) 24 1100 | 2468 | 68 |44 | — 6. -— — 130 | 6°) 28:| 3.) 165.220. 0480| 02 k CA,=6lA(+4.-.—3) 21 |100 | 11 | 57 |61150| 7 I8-—--—-- 3 Da ne ee ee FR A=5BA 3... —3) 19 11001 —-|45|55 |45 | — u69--—- - 193 | &| 43} —. 1/17 1100hn ar 2 EG, =390(+5.—2.+1) 14 1100 | — | 39 | 37 |21 | — Be 123 | 1% | 73] — | '23,| 30..|.20.| == Be (4.6. 7) 15 !100 | — | 81.) 40.| 27 | — 71. Quercus coceifera L. 124 | 1126| 3/15|17|16| 3 DA =65A(+2.—.+5) 41100 |15 |158|65 | 61 | 15 > —ı— — EOS 1 2381 9a a0 2138| Say La | C,=MAt4-—.—]) 141100 119 9/64 || — |3.—- —- — 196.1. .42) 28% =. a 1 9a 2° EA, =43 A (+6.—4.—5) 141100) | = mnd3a 1898| 32. — ee ee ner nei DA,=56A(-8.—.-+1) 3.1100. He 2 ae 128:1% 47,41. °° 7180 aa 20, 0 DA, =534A(-3.—.-+2) 10 1100 | ı7 | 44 | 54:| 49 | — 76. Castanea vesca Mill. 129 171871159.) 1 2 | 5a =320(42:.-: +1) 11 100 |. 30 ae Be _ _ 130 |. 17.1113 |.12 | 49 47 | 95, \ | Bor a7C(l5.—-.75) 17 100 | 10 | 372 sea | Ba. (4 + 6):3, Sp. 6: 39, Gr. Br. 2: 13. — Fig. 118 Ba. 15:3, Sp. 7:42, Gr. Br. 30:16. % Fig. 119-123. Die drei ersteren breiteren Blätter sind elliptisch, die beiden letzteren schmalen eiförmig. — Fig. 119 L 1 -+ 40 (an der Ba. etwas ausgerandet), Gr. Br. 27: 14. — Fig. 121 Ba. 6:1; Sp. 4:30. — Fig. 122 Ba. 7:1. # Fig. 124—128. Elliptische Blätter von 43—65 is. Breite, an die verkehrt- mie. deltoidische und rein-eiförmige Blattform sich nähernd. — Fig. 124 Ba. 10:2, Sp. 8:24, Primärnerv nach rechts gebogen, und zwar (0 + 3):13. — Fig. 125 Ba. 6:1, Sp. 6:20. — Fig. 126 Ba. 7:2, Sp. 5:26. — Fig. 127 "Ba. 7:2, Sp. 7:30. — Fig. 128 Sp. 13:37. ! . Fig. 129, 130. Schmal-eiförmige Blätter. Fig. 129. Gr. Br. 56:65. — Fig. 130 an der Ba. ausgerandet, daher genauer P15 +2 und L2 + 11l. Gr. Br. 45:38, 23* l 180 A. Pokorny. 78. Fagus sylvatica L. 131| 5,58| 2 | 34 | 46 | 37 | — DA,=79A (—-9.—.—4) 9.1100 |, 3 | 59 | 79.1 64 | — Se —— 132 | 15 73) 2141 |)50]39| — CA, =68A(—-3.—.—6) 20 1100 | 3 | 56 | 68 | 53 | — 80. (Cotyledonen) 133a| — | 14 | 9 | 23 | 29 | 25 | 10 DA, = 207 A(-16.—.—]) — 100 | 64 1164 [207 1179 | 71 8. — — — 133b| — | 15 | 9/21 | 29/24 | 11 DA, = 193 A (— 26. — .— 6) — [100 | 60 |140 |193 [160 | 73 82. Zwergform. 134 | 5/39| 44|3|26 | 18 | — CA,=67A(+1.— .— 12) 13 1100 |.10 | 59 | 67 | 46 | — 8. — — — 1355| 6146| — | 23|28|20| — CA,=61A(—-3.—.— 10) 13 1101 — 50/161 |83| — 84. F. sylvatica L. v. undulata. |156 | 7153| 9|33 139 | 26 | — Q,=740(—-2.—.—+12) 13 1100 !'17. | 62.) 747) 49 | — 83. — — — 137 | 5/59 | 7/50) 54 |41| — CA, =91A(+6.—.— 10) 8 1100 | 12 | 85 | 91 169 | — Ulmaceae. 86. Ulmus campestris L. 138 | 3| 92 | 3 | 34 | 47 1,385 | — DA, =51A(—7.—.—6) 3 1100 ı 3 | 37 | 51 | 38 | — Su el 139 | .6 1101 | 3: 80.1068, golssae | FD, =71D(-.-3.4+1) na 3 De: 714148 Fig. 131 und 132. Ein junges und ein ausgewachsenes normales Buchenblatt. Fig. 133. Beide Cotyledonen sind ausserordentlich querbreit, doppelt so breit als lang, wie die isometrischen Breiten 207 A und 193A zeigen. Die Ausrandung des oberen Blattes kann durch L 13 + 1 ausgedrückt werden. Fig. 134, 135 Zwergformen. Fig. 134 hat als eiförmiges Blatt 67 C die Anomalie (+1.—.-+ 13), also nahezu die gleiche Anomalie wie als 67 A, nur in B,; + (positiv); ebenso Fig. 135, wo 61C in B,; um + 13 abweicht. Fig. 136, 137. Wellige Blätter. Fig. 156 hat P5+2 und L2 +51. Ba. (5:1) + 4 und den PN. links gekrümmt. Als 74 A hat B; — 15 Anomalie. — Fig. 137 hat genauer P4-+ 1, L1-+ 58, Ba. 7 + 0; Sp. 15:57. Fig. 138, 139. Stark unsymmetrische Blätter mit folgenden genaueren Werthen: Fig. 138. P3in 4-61; L3+3+8; B0 +3, B 11+2 —+ 21, B 20 + 2 +25, B, 16 + 19; Ba. (0 + 10):6, Sp. 9:83. — Fig. 139 L1+9+1B0+3,B 10 +4-+ 21, B, 33 +3 +32, B, 37 + 34, B, 4 + 4, Ba. (0 + 10):5, Sp. 35:95. Blättermasse österreichischer Holzpflanzen. B 181 | Fig. >. |r. B,|B,| BB, B, 88. Ulmus: campestris L. 10 lıı |64 | 3128 | 46 | 31 | — DB,=72B(+3.—.-+ 12) 17 100 | 5] 4 | 72|1|48 | — 89. (Zweig). ldlal 2181 — 2! 18 2| — (,=470(—-8.—.+9) 5110| —-— 1314| 32| — 9%. -- — — R bp 312383/—123/7|12|1 — CA, =61A(—7.—.— 10) 11 100 | — | 46 | 61 | 43 |.— 91. — — — ect 15/|21!—- | 10|12| 8| — ;,=97C(—-1.—.-+10) 71109 | — |48 | 571383 | — 92. — — — d 1|2/—| 8| 8| 5|1 — C,=67C0(+9.—.—9) 8 110 | — 17 | 67 | 42 | — 1.93. — — - e| ? 4i—-| 3| 3|25| — | A,=75A(+10.—.—3) ? 101 —15, 5162| — 4 — — 1424| 1,191 — | 9/2! 7|— CT. 69) 5.1100. — :| A.1n.68. 1,40. 1 3.——— beok | a FR Se G=T5C(+2.=.5) 8.1100.) = Eau zu ee 96. — — — e| 05| 6 | — 1.145153) 4, — CA=3A(+3.—.—5) 8 101 -—153|1|97 | — 97.— — — 143 \ 1 I 91|11)| 81 — CA =76A(-6.—:—13) 7 1100| —!60 176153 | — 98. (Flügelfrucht) 144. | 2.) 241,192 1,19 [212008 D;,=79D(+11.—.+3) 8 1100 | — | 50 | 79 | 71 | 33 99. Ulmus effusa Willd. 145 | 4 11355 | — |56 | 341 69| — D,=63D(+11.—.—3) 3 100. | — | 42 63 | 51 | — f Fig. 140. Ein Blatt, in welchem die seltene rhombische Blattform vor- herrscht. B, 0 + 3, B, 14 + 14, B, 23 + 23, B, 15 + 16, die Unsymmetrie ist daher sehr gering. Ba. (0 + 7):3, Sp. 9:57. Fig. 141a—e. Ein Zweig der Zwergform mit fünf Blättern, deren Länge von 38 bis 4 Mm. abnimmt. Fig. a (das oberste hat als 47 A dieselbe Anomalie, wie als 47C, nur in B, negativ, — 9. — Die Blätter sind sämmtlich unsym- - metrisch und ziemlich ungleich gestaltet, C- und A-Formen zwischen 47 und 75 Breite, das oberste längste ist das schmälste, das unterste kleinste das _ breiteste. Fig. 142a—c. Ein ähnlicher Zweig mit drei Blättern und ähnlichen Verhältnissen, so wie das Blatt Fig. 143. E Fig. 144. Eine Flügelfrucht von ausgesprochenem obovalem Typus. f Fig. 145. Ein dreilappiges, unsymmetrisches Blatt. Linker Lappen (29 + 0):110 und (23 + 0): 100; Mittellapen (10 + 11): 110; rechter Lappen g 0 + 39):110, (0 + 28):95. — B, 30 + %6, B, 44 + 40, B, 32 + 37. EEE L. - —— die ganze Gleba ist fruchtbar. Diese Form wird oft L. pusülum P. an- ö @. gigantea Batsch. Peridium kugelig, oft mit einem Durchmesser von drei Deceimeter, weiss, zart filzig von der Consistenz des dünnen Sähmisch- leders, Oeffnet sich am Scheitel unregelmässig. Die Gleba ist fast bis zur Basis fruchtbar. Die Sporen ‚sind glatt, lösen sich mit einem kleinen, kaum bemerkbaren, Stielchen ab und messen 0°004—0'006 Mm. Der junge Pilz mit noch käseartiger Gleba ist essbar und wiegt oft 10 Kilogramm. — Obgleich ein Exemplar Milliarden Sporen entwickelt, erscheint diese Species doch immer nur sporadisch. — Er wurde oft mit L. Bovista Fr., 8. v. S. verwechselt, dess- wegen lassen sich hier verzeichnete Fundorte nicht eitiren. Sicher kommt er bei Pressburg und St. Georgen (Endl. und Bolla), wie auch auf den Bergwiesen bei Hertuck im Comitate Schärosch vor. @. pusilla (P.). Peridium kugelförmig auf einem Mycel, welches wie _ eine einfache peitschenartige Wurzel erscheint. Der Schleier ist körnig, mehlig ‘oder häutig und löst sich im letzten Fall in unregelmässigen Stückchen ab, wie bei den meisten Bovisten. Die ganze Gleba ist fruchtbar und wenigstens ihre untere Schichte lebhaft gelb. Die Sporen sind gelb, zuletzt rauchbraun, fallen ohne Stielehen ab und messen 0'005—0'006 Mm. Wurde bei Buda-Pest auf dem Räkos von Körner gesammelt. Der Durchmesser des Peridiums misst %. B. Ges. B. XXVI. Abh. 29 226 Friedrich Mazslinsky. 2-3 Üentimeter. Die Globaria pusila des Quelet’s, 1, c., S. 362, kann nicht hieher gehören, denn sie hat lang gestielte Sporen. G. Debreceniensis n. sp. Das Peridium ist kugelig glatt, pergament- artig, hat am Scheitel eine runde, etwas erhabene Mundöffnung und sitzt in einem becherförmigen, Sand einschliessenden Mycel. Die ganze Gleba ist fruchtbar. Das Capillitium besteht aus sparsam ästigen, sehr diekwandigen, 0'005 Mm. dicken Fasern. Die Sporen sind stiellos, stark warzig; die Warzen bald stumpf, bald spitz. Der Durchmesser der durchscheinenden gelbbraunen Sporen misst 0'006 Mm. Er wächst auf Sandhügeln bei Debreezin. Diese Globaria bildet wegen ihren fast undurchsichtigen Sporen und dem harten pergamentartigen Peridium den Uebergang dieser Gattung zu den Selero- derma-Arten. Bovista L. Die Sporen lösen sich vom Capillitium mit Stielen ab, welche vielmal länger sind als der Durchmesser der Sporen. Das Capillitium besteht meist aus gabelästigen diekwandigen Hyphen, oft mit sehr kurzen Internodien, so dass die Verästelung stellenweise annähernd guirlförmig erscheint, doch kommen auch einfache Fasern vor, ja bei einer Species nur diese allein. Das Peridium ist dünnhäutig, wie bei den zarten Formen des ZL. gemmatum — bis steif und pergamentartig. — Der Schleier löst sich in Stacheln und Warzen auf oder ist häutig und löst sich in Stücken ab. Die Form der Frucht wechselt auch bei dieser Gattung, doch herrscht die Kugel vor wie bei Globaria. B. echinata n. sp. Die Frucht hat die Form einer von oben zusammen- gedrückten, an der Basis faltie zusammengezogenen Kugel. Der Schleier löst sich an der ganzen Oberfläche des dünnhäutigen Peridiums in weiche Stacheln, wie bei vielen Formen des ZL. gemmatum. Das Mycel ist spinnwebeartig. Die Sporen entwickeln sich einzeln an gleichlangen traubenartig gestellten Aesten der Capillitiumfasern, welche daher als sehr lange einfache Trauben erscheinen wie die Hyphen der Peylia racemosa. Sie sind kugelig glatt und messen 0004 Mm., die fruchtbaren Fasern selbst sind nur 0002-0003 Mm. dick, Dieser Pilz schliesst sich wegen des dünnhäutigen Peridiums und des in Stacheln gelösten Schleiers den Lyeoperdum - Arten an, musste aber wegen der bis 0°030 Mm. langen Sporenstielehen hicher gestellt werden. Tech sammelte den Pilz noch in meinen Studentenjahren auf einer Bergwiese bei Käsmark in der Zips. te. ie - Beiträge zur Kenutnies der ungarischen Pilz-Flora. 227 B. plumbea Fr. ist ein leicht kenntlicher, auch in Ungarn gemeiner Pilz. Die Sporen sind glatt und messen 0'004—0'005 Mm. wie bei den fol- genden Arten. Erreicht oft fast nur die Grösse einer Erbse. B. tunicata Fr. Das Peridium ist kugelförmig und hat einen Durch- inesser von ungefähr 3 Centimeter. Der Schleier ist körnig oder mehlig und löst sich nur am Scheitel des Peridiums; Muudöffnung rund gewimpert. Die Sporenstiele messen meist 0'012 Mm. Auf Moorgrund bei Eperies. B. nigrescens P. Der Schleier .ist körnig oder glatt, und löst sich vom ganzen Peridium, welches dann bleigrau, zuletzt schwarz wird. Er über- trifft bedeutend an Grösse die vorhergehenden Arten, bietet aber ausser der ‚Farbe, der Grösse und der derberen Peridiumhaut, keine Eigenthümlichkeit durch welche er präeiser von B. plumbea und tunicata unterschieden werden könnte. Die Form ovata Tournf. fand Märkus bei Neusohl; zierlich erscheint die Form reticulata. Das Peridium wird hier nur an der Basis schwarz, der grössere Theil ist weiss mit netzförmig verbundenen schwarzen Adern. Ich fand selben am Fusse der hohen Tatra bei Käsmark. Die typische Form kommt nur auf Bergwiesen vor, auf welchen sie in der Tatra bis in die Krumn- holz-Region steigt (z. B. auf der Feugsblösse). Wächst sporadisch. Mycenastrum Deso. Mycenastrum unterscheidet sich von allen Trichogasteren durch seine - kurzästigen stachelzähnigen Capillitinmfasern aus, und schliesst sich durch die - Dehiscenz scheinbar den Geaster- durch den ganzen Bau den Seleroderma- - Arten an. , 4 . ’ 2 M. corium Deso. Hieher gehört der in den Verh. des zool.-botan. Ver. 1875, 8. 79 von Schulzer als Pachyderma Strossmayeri beschriebene _ Bauchpilz aus dem Kunyevcer Walde bei Vinkovec. Scleriderma P. Die Gattung ist gut begrenzt. Bei Unterscheidung der Arten kann die Öberfläche des Peridiums, seine Farbe, wie auch die Farbe der Gleba nicht in - die Diagnose aufgenommen werden, man müsste die ganze Morphose bezüglich den ganzen Formenkreis aufnehmen. Ich hebe bei den hiesigen Arten folgende Merkmale hervor. S.vulgare Fr. Frucht rundlich, ohne oder mit einem sehr kurzen Strunk. Peridium hornartig 1'/,—2 Mm. dick. Sporen dicht stachelig, 0:008—0'010 Mm. _ dick; die Oberfläche des Peridiums kann glatt, warzig oder tief getäfelt er- 29* 228 Friedrich Hazslinsky. Beiträge zur Kenntniss der ungarischen Pilz-Flora, scheinen. Auf unfruchtbarem Boden z. B. im Sande und Gerölle ist das Mycel gezwungen grössere Dimensionen anzunehmen; es verzweigt sich in allen Richtungen mit anastomosirenden Aesten, bleibt jedoch stets monocarp (ß ma- crorhizum Fr.). Die typische Form ist verbreitet, die ß-Form sammelte ich nur bei Ra- däcs in Säros. S. Bovista Fı. Frucht rundlich, ohne oder mit einem sehr kurzen konischen Strunke. Peridium lederartig 0'5 Mm. dick. Sporen warzig, 0'014 Mm. dick. Auf Waldboden bei Wallendorf (Kälch), bei O. Ruzsin in Säros. S. verrucosum Fr. Die Frucht zeigt im Längsschnitt einen nieren- förmigen Umriss, und steht auf einem dichten eylindrischen Strunk, der wenig- stens so lang ist, als die Axe der Gleba, welche zuletzt purpurschwarz erscheint ohne Marmorirung. Das Peridium ist steif, lederartig, 06 Mm. dick. Die Sporen sind dicht stachelig, 0'014 Mm. dick. Auf Waldboden bei Eperies. Gut abgebildet, Schäffer, Taf. 188, Fig. VII. Nees syst. d. Pilze, 1 Taf. 10 — und viele Copien. Schliesslich will ich bemerken, dass ich, um mein eigenes Material zu ergänzen, nicht nur die Gasteromyceten des Kalehbrenner’schen Herbars, sondern auch die Kryptogamensammlungen von Rochel, Kitaibel, Sadler, Märkus, Schneller und Bothar durchgesehen und geprüft habe. . iv h 0 ; h in | | Ä | Vergleichende Flora Wisconsins. | Von B { Th. A. Bruhin, | Mitglied mehrerer naturforsch. Gesellschaften. | (Vorgelegt in der Versammlung am 5. April 1876.) | Durch die Forschungen Inerease A. Lapham’s, der leider für die - Wissenschaften noch zu früh, den 14. September 1875, gestorben ist, durch die Sammlungen und Entdeckungen Kumlien’s, McAffee’s, Hale’s, Austin’s Foote’s, Gillmann’s, Henning's, Houghton’s, Lesquereux', Parry's, Sartwell’s, Spear's u. s. w. und endlich durch meine eigenen Entdeckungen, welche ich im Laufe von sieben Jahren in Wisconsin machte, ist die Flora dieses Staates soweit bekannt, dass sie eine Vergleichung mit den östlich von - Wisconsin und Illinois gelegenen Staaten sowohl, als auch mit der europäischen Flora zulässt. Es werden im Folgenden zuerst die Wechselbeziehungen zwischen ‘ der Flora Wisconsins und Europas nachgewiesen und dann die Pflanzen Wis- consins in systematischer Ordnung aufgeführt, wobei das Verhältniss der Flora Wisconsins zur Flora der östlichen Staaten hinter dem Ordnungsnamen in ‚ Zahlen angegeben wird. Die erste, kleinere Zahl bezieht sich selbstverständlich immer auf die in Wisconsin gefundenen Arten. Durch seine Lage zwischen zwei grossen Seen (Michigan und Lake superior) und dem Mississippi, erhält Wisconsin!) einen peninsularischen Charakter und ist daher für eine vergleichende Flora sehr geeignet situirt. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde der Flora des Town Lake im ' Milwaukee County zugewendet. Pflanzen des Town Lake und Milwaukees, welche ich alle selbst an Ort und Stelle gesammelt, sind ausser den üblichen Zeichen der Autopsie (!) überdies durch ein vorgesetztes f kenntlich gemacht. Leider - konnte ich von Lapham’s Werken keines erhalten,?) sonst wäre die Artenzahl der Flora Milwaukees und des Town Lake zweifelsohne noch viel grösser ge- worden. Die meisten Standortsangaben sind aber, wie ich annehmen muss, in _ die Floren von Gray und Wood übergangen. h 2 4 x h 1) Zwischen 42:50 und 47° nördl. Br. Die Stadt Milwaukee liegt genau unter dem 43° nördl. Br. ' 2) Lapham war ein Yankee und ich ein Deutscher! « 230 A. Bruhin, Literatur. Increase A. Lapham, geboren am 7. März 1811 zu Palmyra, New York, kam 1836 nach Milwaukee. Einer der vielseitigsten Gelehrten unseres Staates, veröffentlichte Lapham als Früchte langjähriger Forschungen nicht nur einige gediegene Werke über die Flora Wisconsins, sondern auch über die Geschichte, Geographie, Alterthumskunde, Physik, Kartographie, Geologie dieses Landes u. s. w. Er wurde daher 1862 zum Präsidenten des historischen Vereins für den Staat Wisconsin und 1873 von Gouverneur Washburn zum Staatsgeologen ernannt; vom College Amherst erhielt er die Doctorwürde und von Wood wurde ihm zu Ehren eine in Wisconsin häufig vorkommende Var. der Phlox divaricata mit ganzrandigen Blumenblättern Prlox Laphamii benannt. Seit 1874 war Lapham kränklich und hielt sich daher bei seinen Söhnen in Ocomonowoc auf, wo er den 14. September 1875 beim Fischfang plötzlich starb und todt im Kahne gefunden wurde. 1. Catalogue of plants found near Milwaukee (s. Wikström, Jahresbericht 1839—1842, p. 152). 2. Plants of Wisconsin (Proc. Am. Assoc. 1849, p. 19—62). 3. Grasses of Wisconsin and the adjacent states. Madison 1854. 8. (Extract from the Transactions of the Wisconsin State Agricult. Society. Vol. LIT. 1853, with 11 figures). Thomas A. Bruhin, geboren am 21. Mai 1835 in Schwyz, besuchte die deutsche Schule daselbst; studirte 1849—1861 in Einsiedeln, we er 1856 das Ordenskleid empfing. 1861 zum Priester geweiht, lehrte er zwei Jahre am Gymnasium und Lyceum daselbst und kam 1863 nach Mehrerau bei Bregenz (Vorarlberg), wo er ebenfalls zwei Jahre eine Professur bekleidete. Von 1865 bis 1868 finden wir ihn in St. Gerold bei Bludenz. 1869 wauderte er nach Amerika aus, dessen Boden er den 29. April desselben Jahres zum ersten Male betrat. Von Anfang Mai 1869 bis Ende Juli 1875 in Neu Cöln bei Milwaukee stationirt, übersiedelte er unter demselben Datum nach dem nördlicher am See-Ufer ge- - legenen Centreville im County Manitowoc, Wisconsin, wo er sich gegenwärtig aufhält. Seine auf die Flora Wisconsins bezüglichen Schriften sind: 1. Beiträge zur Flora Wisconsins (in Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien 1870, 8. 633 #). ? 2. Arboretum Salesianum. Die Bäume und Sträuche des Parks beim Priester-Seminar (44 Nummern) in der Milwaukeer „Columbia“, 1. Jahrg. Nr. 34, 3. Fundorte seltener Pflanzen im Town Lake (und Franklin). „Columbia“, 2. Jahrg. Nr. 23. 4. Die Rosen Neu Cölns. „Columbia“, 2. Jahrg. Nr. 29, auch separat, ‚5. Die milchsaftführenden Gewächse des Towu Lake im Milwaukee Co. (33 Nummern). „Columbia“, 2. Jahrg. Nr. 38. x Vergleichende Flora Wisconsins 231 6. Merkwürdigkeiten der Flora des Town Lake (24 Nummern). „Columbia“, 2. Jahrg. Nr. 36. 7. Die windenden und klimmenden Pflanzen des Town Lake (36 Nummern). „Columbia“, 2. Jahrg., 1. October 1874. 8. Beiträge zur Flora und Fauna Wisconsins im Milwaukeer „Seebote“ von 1871, Nr. 10 u. ff. der wöchentl. Ausg. und 1875 auf 1876. 9. Zur Flora Centreville's. „Seebote“ tägl. Ausg. 24. Jahrg. (1875), Nr. 283. ‚ 10. Die Gefässkryptogamen Wisconsins in der „Concordia“ von Green Bay. 2. Jahrg. Nr. 4, auch separat und viele kleinere Artikel in verschiedenen Zeitungen. 11. Phänologische Beobachtungen im Thier- und Pflanzenleben des Mil- waukeer County. Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft 1875, p. 811. Die Flora Wisconsins betreffende Notizen finden sich auch in den Re- ports of the Commissioner of Agrieulture ete. Sammlungen. 1. Th. Kumlien, Plantae Viscons. exsiceatae, 2. H. H. McAffee in Madison stellte bei Anlass der Staatsfair von 1871 eine „Collection of native woods of Wisconsin“ in Milwaukee ans. 3. Th. A. Bruhin, Herbarium Lacense. 4. Herbarium und eine Samensammlung ete. in Engelmann’s Schule (Museum) in Milwaukee. 5. Sammlungen in Madison. Lapham hat jedenfalls ein bedeutendes Herbarium hinterlassen, von welchem dann zu wünschen wäre, dass es der Staat oder die Naturforschende Gesellschaft Wisconsins ankaufte. I. Wechselbeziehungen zwischen der Flora von Europa und Wisconsin. 1. Ursprünglich gemeinsame Pflanzen. Anemone (patens und) nemorosa; Hepatica triloba; Ranumeulus aqua- - tilis, Flammula, sceleratus und repens; Caltha palustris; Coptis. trifolia;; h Actaea spicata; Nasturtium palustre; Cardamine (pratensis und) hirsuta; Arabis hirsuta ? Barbare« vulgaris; Erysimum cheiranthoides ? Viola canina var. syWwestris; Drosera rotundifolia und longifolia; Moehringia lateriflora ; Stellaria longifolia, longipes und borealis; (Cerastium arvense); (Spergula nodosa) ? Geranium Bobertianam ? Oxalis strieta; Trifolium repens; (Lathyrus palusiris) ; Spiraea salicifolia; Agrimonia Hupatoria; Geum (maerophyllum), strichum und rivale; Potentilla anserina und ? frutieosa; Comarum »palustre; Fragaria vesca; RBibes rubrum; (Parnassia palustris); (Saxifraga Aizoon und irieuspidata); Myrionhyllum spicatum und ?verticillatum; Circaea Lu- 5 und alpina; Epilobium angustifolium, alpinum und palustre; Isnardia EEE GEEDL BEL ZEILE > (Ludwigia) palustris; Sium angustifolium; Linnaea borealis; Lonicera coe- rulea; Viburnum opulus; Galium Aparine (vielleicht eingeschleppt), trifidım . | 232 A. Bruhin. und triflorum; Erigeron acre; Solidago Virga aurea; Xanthium Strumarium ; Bidens cernua; Achilles Millefolium; Artemisia borealis und Canadensis („Europa“ fide Gray), vulgaris und Absinthium; Gnaphalium uliginosum (vielleicht eingeführt); Senecio palustris; Taraxacum Dens leonis; Campanula rotundifolia; Vaccinium Oxycoccus und uliginosum: Arctostaphylos Uva ursi; Cassandra calyculata; Ledum latifolium; Pyrola rotundifolia, chlorantha, secunda und minor; Chimaphila umbellata; Primula Mistassinica (Europa, fide Gray, was auch kaum zu bezweifeln ist, da die Pr. Mistassinica Michaux' mit der Pr. stricta Hornemann’s synonym ist, was schon Hooker in seiner Flora bor. amer. behauptet); Lysimachia thyrsiflora; Utrieularia vulgaris, minor und intermedia; Pinguwicula vulgaris; Scerophularia nodosa; Veronica ‚ Anagallis, scutellata, serpyllifolia und peregrina (nach Gremli bei Rorschach in der Schweiz), Castilleia pallida; Euphrasia offieinalis; Rhinanthus Crista gallı; Lycopus europaeus; Clinopodium vulgare; Brunella vulgaris; Scutellaria galerieulata; Stachys palustris; Calystegia sepium; Menyanthes trifoliata; blitum capitatum; Atriplex patula; Polygonum viviparum, Hydropiper, acre, amphibium, aviculare und dumetorum; Ceratophyllum demersum; Cullitriche verna und autumnalis; Morus rubra (ursprünglich aus Süd- Asien); Humulus Lupulus; Myrica Gale; Betula viridis, populifolia und incana; Salix lucida und myrtiloides; Juniperus communis und Sabina. — Calla palustris; Acorus Calamus, Lemna minor und polyrrhiza; Typha lati- folia; Sparganium minimum; Najas flexilis; Potamogeton natans, rufescens, gramineus, praelongus, perfoliatus, compressus, obtusifolius und pectinatus; Triglochin maritimum und palustre; Scheuchzeria palustris; Alisma Plantago; Vallisneria spiralis; Habenaria viridis und hyperborea; Goodyera repens ; Mwyerostylis monophyllos; Liparis Loeseliü; Tofieldia palustris; Smilacina stellata und bifolia; Allium Schoenoprasum; Luzula pilosa und campestris; Juncus effusus, Balticus, bufonius, Gerardi, tenwis und alpinus; Bleocharis palustris und acicularis; Scirpus paueiflorus und pungens; Eriophorum alpi- num, vaginatum und polystachyon; Carex disticha, teretiuscula, chordorrhiza, tenella, tenuiflora, canescens, stellulata, vulgaris, aquatilis, limosa, vrrigua, vaginala, praecox, capülaris, flava, Oederi, filiformis und riparia; Leersia oryzoides; Alopecurus aristulatus; Agrostis vulgaris (vielleicht eingeführt); Calamagrostis arenarid; Koeleria eristata; Glyceria flwitans und aquatica; Poa annua, compressa, caesia, pratensis und serotina; Festuca ovina; Phrag- mites communis; Elymus sibirieus; Tritieum repens, violaceum und caninum; Trisetum subspicatum; Aira flexuosa und caespitosa; Hierochloa borealis; Milium effusum. Equisetum arvense, Telmateja, pratense, sylvaticum, palustre, limosum, hyemale, variegatum und scirpoides; Polypodium vulgare; Pteris aquilina; Asplenium trichomanes? und Filix femina; Phegopteris polypodioides und Dryopteris; Aspidium Thelypteris, spinulosum, eristatum und Filix mas; Cystopteris fragilis; Struthiopteris germanica; Woodsia Ilwensis; Osmunda regalis; Botrychium Lumnaria, lanceolatum und Virginieum; Lycopodium Sc u 6 de m ca nn Vergleichende Flora Wisconsins. 233 Selago, annotinum, clavatum und complanatum ; Selaginella spinulosa ; Isoetes lacustris. 239 Species, von denen: Dicotyled. 122, Monocotyl. 85, Acotyledon. 32. 2. Aus Amerika nach Europa gebrachte und daselbst verwilderte, oder häufiger eultivirte Pflanzen, welche auch in Wisconsin gefunden werden. Merispermum Canadense (s. Koch, Dendrologie I. 388); Lepidium Vür- ginicum (s. Hagenbach, Flora bas. II. 146); Rhus Toxieodendron, verwildert in Thüringen nach Koch (Dendr. I. 580); Ampelopsis qwinquefolia; Vitis Labrusca; Negundo aceroides (= Acer Negundo) nach Koch (Dendrol. I. 544) in Mitteleuropa allgemein verbreitet; Robinia Pseudacacia (s. Koch, Dendr. I. 54ff.); Phaseolus multiflorus (aus Südamerika); „Amelanchier Cana- densis („eine in unseren Anlagen allgemein verbreitete Art“; Koch, Dendr. I. 181); Rubus odoratus und occidentalis (s. Koch, Dendr. I. 283 und 285); Rosa blanda (in Deutschland verwildert nach Koch, Dendr. I. 243); Ribes aureum Pursh.; Oenothera biennis (s. Casp. Bauhin, Pinax, ed. 1623 App., p. 520 unter dem Namen: Lysimachia lutea corniculata. Bauhin erhielt 1619 Samen von Padua; jetzt ist diese Art an See-Ufern eingebürgert; ich selbst fand sie vor mehr als zwanzig Jahren am Aegerisee im Canton Zug — Schweiz, und vor zwölf Jahren bei Bregenz am Bodensee); Opuntiae spec.; Symphoricarpus racemosus; Erigeron Canadense („Stirps Americae borealis, - quae Bauhini tempore nondum immigraverat“. Hagenb. Fl. bas. II. 315 und _ annuum (= Stenactis annua — „in America bor. unde migravit in Europam“ - DC. Prodr.); Rudbeckia laciniata (s. Gremli, Beiträge S. 77); Helianthus annwus; Antennaria margaritacea; Verbena hastata, urticaefolia und bracteosa (letztere nach Reichardt — Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Bd. XVI, 8. 831 — von Hochw. Jos. Stocker in Feldkirch gefunden und wahrscheinlich mit nordamerikanischer Baumwolle eingeschleppt). Phlox divaricata; Solanum tuberosum ; Lycopersicum esculentum ;!) Capsicum annuum;?) Niecotianae spec. ; Asclepias Cornuti (= A. syriaca) ; Pinus Strobus; Thuja occidentalis (mein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist die eigentliche Heimath dieses unter dem - Namen „Lebensbaum“ in Europa allgemein bekannten Zapfenträgers; hier wird | der Lebensbaum ganz irrthümlich „Ceder“ geheissen; ein „Ceder Swamp“ ist - daher ein vom Lebensbaum bestandener Sumpfboden); Juniperus Virginiana ; Anacharis (Elodea) Canadensis = „Schilowskraut“ (s. C. Bolle, die Einbür- gerung der Elodea Canadensis Rich. in den Gewässern der Mark Brandenburg. Zeitschr. für allgem. Erdkunde. Neue Folge. XVIII. 3) Zea Mays.. Summa: 35 Species. 1) Lycopersica omnia Americana sunt ex testimonio wuctorum XVI. saeculi, ex nomine - americano „Tomate“ vel „Tomatle“, nec non silentio veterum et absentia nominis sanseritici Alph. DC. in Prodr. XIII. I, p. 26 in Nota. 2) Omnia Capsica Americana existimo. Suadent numerus specierum in America indigenarum ; penuria nominum vernaculorum in vetere orbe, tandem Olusii aliorumque hujus temporis sententia. Alph. DC. 1. ec. p. 412. Z. B. Ges, B. XXVI. Abh. 30 234 A, Bruhin, 3. In Wisconsin eingeführte europäische Pflanzen. (Mehrere ursprünglich asia- tische und orientalische Pflanzen gelangten via Europa nach Amerika.) Nigella Damascena (aus Spanien nach Amerika gebracht); Delphinium Ajacis; Paeonia officinalis; Papaver somniferum, Rhoeas und ?dubium; Chelidonium majus; Fumaria offieinalis (letztere zwei nicht im County Milwaukee); Nasturtium officinale und Armoracia; Sisymbrium offieinale; Hesperis Matronalis; Sinapis arvensis; Brassica Rapa, Napus und oleracea (mit ihren Spielarten); Camelina sativa, Capsella bursa pastoris; Raphanus satiwvus (aus China); Viola tricolor und odorata (in Gärten); Aypericum perforatum; Dianthus plumarius (auf Kirchhöfen); Saponaria offieinalis (an Roads) und Vaccaria (unter der Saat); Sülene noctiflora und Armeria; Lychmis Chalcedonica (als Gartenflüchtling); Agrostemma Githago (unter der Saat); Stellaria media; Cerastium viscosum; Portulaca oleracea (häufiges Gartenunkraut und selbst an Roads); Malwa rotundifolia, sylvestris und moschata (letztere weiss und rothblühend); Züibiscus Trionum (freiwachsend); Linum usitatissimum (häufig auf der Prairie gebaut); Geranium dissec- tum?; Impatiens Balsamina (ursprünglich aus Ostindien); Aesculus Hippo- castanum (mit Ausnahme von Aescul. Hippocast. und rubicunda sind alle übrigen Arten der Gattungen Aesculus und Pavia amerikanischen Ursprungs und viele in Europa cultivirt); Trifolium pratense und hybridum; Melilotus alba und macrorrhiza; Medicago sativa und lupulina; Ervum Lens; Vieia Faba (aus Egypten stammend); Phaseolus vulgaris und nanus (Ostindien); Pisum sativum (Orient); Prunus insititia, domestica, avium, cerasus (Klein- asien) und Armeniaca (über letztere bemerkt Koch in seiner Dendrologie I, 87: „Vaterland unbekannt. Ich habe wenigstens während meines längeren Aufent- haltes in Armenien den Aprikosenbaum nirgends wild, selbst nur selten eulti- virt gefunden“); Persica vulgaris („Vaterland unbekannt — vielleicht Persien“, Koch, Dendr. I. 83); Rosa centifolia (Vaterland nach Koch, 1. e. S. 292, eben- falls unbekannt); Pyrus pumila Mill. (ist nach Koch, Dendr. I. 203, die Stamm- art unserer Apfelbläume = P. Malus L. und wächst im Kaukasus wild); P. Achras Gaertn. (nach Koch, 1. e. p. 215, die Stammart unserer Birmsorten — P. communis L. und in China einheimisch); Sorbus Aucuparia; Bibes Grossularia; Philadelphus eoronarius; Cueurbita Pepo und maxima; Citrullus vulgaris; Cucumis Melo, sativus und anguwinus; Daucus Carota; Pastinaca sativa; Conium maculatum; Anethum graveolens; Carum Carvi; Apium graweo- lens; FPetroselinum sativum; Coriandrum sativum; Fedia olitoria; Imula Helenium; Maruta Ootula (hier häufiger als in ihrem Vaterland); Leucanihe- mum vulgare; Matricaria chamomilla. Tanacetum vulgare, Pyreihrum Tana- cetum (häufig auf Kirchhöfen); Artemisia vulgaris und Absinthium; Senecio vulgaris; Calendula offieinalis; Centaurea Oyamus; Carthamus tinetorius; Cirsium lanceolatum und arvense; Lappa offieinalis; Cichorium Intybus und Endivia; Lactuca sativa; Sonchus oleraceus, asper und arvensis; Plantago major; Verbascum Thapsus; Linaria vulgaris; Veronica arvensis; Mentha a un ZU ZZ - u u dia ne Vergleichende Flora Wisconsins. 235 viridis, arvensis und piperita; Origanum Majorana (als „Wurstkraut“ von Gärtnern cult.); Melissa und Salvia officinalis; Hyssopus offieinalis (häufig in Gärten) (Thymus vulgaris); Satwreia hortensis (ebenfalls „Wurstkraut“); Nepeta Cataria; Galeopsis Tetrahit (ein einziges Mal an der Howells Road bei New Cöln gefunden); Leonurus Cardiaca; Symphitum officinale; Myosotis sirieta; Behinospermum Lappula; Oynoglossum officinale; Borago offieinalis ; Ouscuta Epilinum?; Solanum Dulcamara; Datura Stramonium; Vinca minor (auf Kirchhöfen); Syringa vulgaris; Chenopodium album, glaueum und hybri- dum; Beta vulgaris; Atriplex hortensis; Spinacia oleracea ; Polygonum Persi- caria, Convowulus und Fagopyrum; Rheum Rhaponticum (Asien); Rumex longifolius, erispus und Acetosella; Euphorbia platyphylla, helioscopia (fehlt im Co. Milw.) und Oyparissias (letztere auf Kirchhöfen); Morus alba; Urtica dioica; Cannabis sativa; Salie viminalis, fragilis, alba und Babylonica; Populus diatata und alba; Abies excelsa und picea; Pinus sylvestris; Iris pumila; Asparagus offieinalis (zum Theil verwildert); Allium sativum, Porrum?, fistulosum, Cepa und ascalonicum; Phleum pratense; Dactylis glomerata; Poa trivialis und pratensis; Triticum vulgare und Spelta (olim); Secale cereale; Hordeum vulgare; Loli spec.; Avena sativa; Phalaris arundinaces und canariensis; Panicum glabrum, sanguinale und Crus galli; Setaria glauca und viridis. 176 Species. - Im Ganzen 450 Wisconsin und Europa gemeinsame Pflanzen. — Die Zukunft wird noch mehrere hinzufügen; mir genügt es, von Deutsch-Amerikanern der Erste gewesen zu sein, der in der Muttersprache eine solche Arbeit versuchte. ii. Systematisches Verzeichniss der Pflanzen Wisconsins mit Stand- ortsangabe. A. Dicotyledonen, Ranunculaceen. Ülematis vertieillaris DC. Wisconsin nach Gray. 17 — Virginiana L. Milwaukee County. Anemone patens L. var. Nuttalliana. Wis. (Lapham). — parviflora Michx. „Lake Super.“ nach Gray. — multifida DC. daselbst „rare“ nach Gray. T — eylindrica Gray. Milwaukee Co, -T — Virginiana L. Howells Road am Kinnikinnik! — Pennsylvanica L. „Ulinois and northwestward“. Gray. T — nemorosa L. Milwaukee Co. Blumenblätter in der Regel nur fünf (aber auch sieben), während die europäische Pflanze normal sechs Blumenblätter besitzt. Das Laub der amerikanischen Pflanze ist überdies meist rothbraun gefärbt und der Stengel sehr steif. > 30* 236 A. Bruhin. +Hepatica triloba Chaix. Milwaukee Co. T — acutiloba DC. Milwaukee Co. häufig. Mit rothen, weissen und blauen Blüthen; varırt m der Zahl der Blumenblätter und der Kelchblätter; ist wahrscheinlich nur eine Var. der vorhergehenden, was auch Gray zu glauben scheint, indem er sagt: „Perhaps runs in the other“. Unsere H. triloba ist jedenfalls ein solcher Uebergang. TThalietrum anemonoides Michx. (= Anemone thalictroides L.). Milwaukee Co., und zwar an der Town Line zwischen Howells und Nicholson Road und an der Howells Road am Kinnikinnik.» Vom letzteren Standort mit fünf Blumenblättern und vier Fruchtknoten. y — dioicum L. Milwaukee Co. gemein. 7 — Cornuti L. Milwaukee Co. besonders häufig am Kinnikinnik. TRanunculus aquatilis L. var. trichophylius Chaix. An der Howells Road, 1!/, Meile nördlich von New Cöln. T — multifidus Pursh. Milwaukee Co. gemein. T — alismaefolius Geyer. Eine Meile südlich vom Wisconsin House an der westlichen Line Road. Unterscheidet sich nicht wesentlich von R. Flam- mula L. (Zwar nicht im Town Lake aber an der Grenze). — Flammula L. var. reptans. „Sandyshores.“ Gray. — cymbalaria Pursh. „Along the Great Lakes.“ Gray. — rhomboideus Goldie. . „Wisconsin“ nach Wood. 7 — abortivus L. Milwaukee Co. nicht selten. In New Cöln fand ich eine Fasciatio mit Zwillingsblüthen. T— sceleratus L. Im Milwaukee Co. an einigen Orten, z. B. im Tamarack und Stephansbusch bei New Cöln. } — recwrvatus Poir. Milwaukee Co., z. B. New Cöln. — Pennsylvanicus L. Manitowoc Co., z. B. Centreville. 7 — fasciculariss Muhl. Sumpfige Orte gegen Gray, welcher sagt: „Rocky hills“. Fasciationen mit Zwillings- und Drillingsblüthen sind nicht selten. Ich erhielt sogar ein Exemplar mit fünf verwachsenen Blüthen, deren gemein- schaftlicher Stiel 1/5” breit und deren Carpelle kammförmig waren. 7 — repens L. Die Normalforın (mit grossen einfachen Blüthen) 1'Y, Meilen nördlich von New Cöln an der westlichen Line Road. Mit gefüllten Blüthen häufig in Gärten und auf Kirchhöfen, verwildert. yCaltha palustris L. Milwaukee Co. häufig, besonders am Kinikinnik. rAgwilegia Canadensis L. Am Lake Michigan, östlich von New Cöln und aın Kinnikinnik u. s. w. (s. Labram, Zierpflanzen. Taf. 44.) T - vulgaris L. In Gärten. Delphinium azureum Michx. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. 7 — Ajacis L. In Gärten. (Ob auch D. orientale Gay?) THydrastis Canadensis L. Milwaukee Co., z. B. um New Cöln in fettem Busch- land, nicht häufig. ee Vergleichende Flora Wisconsins. 237 +Actaeca spicata L. var. rubra Michx. Milw. Co., beinahe in jedem Busch. T — alba Bigel. Daselbst, aber seltener, z. B. bei der Franeis Station und im Stephansbusch. Häufiger in Centreville bei St. Wendelin. Cimieifuga racemosa Ell. „Wisconsin“ nach Gray. tNigella Damascena L. Als Gartenflüchtling. t.Paeonia officinalis L. In Gärten. Menispermaceen. }Menispermum Canadense L. Milwaukee Co. zerstreut, z. B. Town Line, zwischen Kilboura- und New Road ete. Berberidaceen. TCaulophyllum thalietroides Michx. Milwaukee Co., z. B. in Büschen um New Cöln, nicht häufig. Die Blüthen erinnern an Ruta graveolens. Jeffersonia diphylla Pers. „Wisconsin“ nach Gray. Podophyllum peltatum L. „Wilde Citronen.“ Sehr gemein. Hat einige Aehnlichkeit mit Zquwisetum arvense sowohl hinsichtlich des Standortes, _ der Zeit ihres Erscheinens und hinsichtlich des Geschlechtsverhält- nisses, denn wie Zquwisetum, hat auch Podophyllum fruchtbare und un- fruchtbare Individuen aufzuweisen. Unfruchtbare Exemplare sehen erst einem geschlossenen, dann einem geöffneten Regenschirme täuschend ähnlich, während bei fruchtbaren der Blattstiel sich im oberen Dritttheil trennt und aus der Achsel der Blattstiele eine rosenartige weisse Blüthe treibt. Die Früchte, welche im August reifen, können genossen werden, während Blatt und Wurzel giftig sind und auch vom Vieh unberührt gelassen werden. Ein Absud davon wurde zur Vertilgung der Kartoffel- käfer (Doryphora decemlineata) mit Erfolg angewendet. Das „Schirm- blatt“, wie ich diese Pflanze nenne, ist eine der charakteristischen des östlichen Wisconsin und hilft dessen Pflanzenphysiognomie bedingen. Ich machte den Versuch, die Früchte einzukochen und erhielt ein äusserst delicates Dessert. Nymphaeaceen. " Brasenia peltata Pursh. Muskego Lake im Waukesha Co. Blätter schild- | förmig, gelatinös, schwimmend. 1Nymphaea ordorata Ait. Milwaukee Co., besonders Deer Creek in Bai view bei Milwaukee. 1Nuphar advena Ait. Daselbst. Sarraceniaceen. - Sarracenia purpurea L. „Common from New England to Minnesota“ Gray- Sacart = ka, Zu 238 A. Brühin. = Papaveraceen. (Milchsaftführend.) iPapaver somniferum L. Milwaukee Co. als Gartenflüchtling. 7 — Rhoeas L. Milwaukee Co. sehr sporadisch. TEschscholtzia Douglasii Hook. Häufig in Gärten. Stylophorum diphyllum Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Chelidonium majus L. Ob in Wisconsin? Sanguinaria Canadensis L. Milwaukee Co., besonders östlich von New Cöln. Fumariaceen. Adlumia eirrhosa Raf. „Common westward“ nach Gray. Dicentra Canadensis DC. „Wisconsin“ nach Gray. — cucullaria DC. „Westward“ Gray. T — speetabilis DC. Eine häufige Zierpflanze. Corydalis glauca Pursh. „Common“ Gray. — flavula Raf. „Wisconsin“ nach Gray. — awurea Willd. „Wisconsin“ nach Gray. H'umaria offieinalis L. Wisconsin ? Cruciferen. en offieinale R. Br. Milwaukee Co., aber nicht hänfig. sinuatwm Nutt. „Banks of the Mississippi“ Gray. — sessiliflorum Nutt. „Mississippi River“ Wood. — obtusum Nutt. Mit der vorhergehenden. 7 — palusire DC. Milwaukee Co. gemein. 7 -— Armoracia Fries. Daselbst, New Cöln, freiwachsend. 7 Dentaria laciniata« Muhl. Waldkapelle beim Priester-Seminar und noch häufiger an der westlichen Line Road, 1, Meilen nördlich von New Cöln, in Gesellschaft von Sanguinaria, Hydrophyllum, Hepatica, Claytonia, Allium, Erythronium ete. Tlurdamine rhomboidea DC. mit der Var. purpwrea Torr. Milwaukee Co. häufig, besonders östlich von New Cöln. Die Normalform mit weissen Blüthen blüht bedeutend später als die Varietät. Nur das Wurzelblatt zeigt entschieden rhomboidische Form, daher ein Analogon zu Campanula rotundifolia. — pratensis L. „Wisconsin“ nach Gray. — hirsuta L. Centreville, Station im Co. Manitowoec. Arabis hirsuta Scop. „Common“ Gray. f — laevigata DC. Am Kinnikinnik bei der Loomis Road. 7 — Canadensis L. Diese und die vorhergehende am Lake Michigan östlich von New Cöln. — Drummondü Gray. „Lake Superior“ Gray. Barbarea vulgaris R. Br. „Indigenous from L. superior north- and west- ward“ Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 239 Erysimum cheiranthoides L. „Ulinois and northward“ Gray. tSisymbrium offieinale Scop. Milwaukee u. s. w. — canescens Nutt. „Lake Superior, thence southward and westward“ Gray Hesperis Matronalis L. Flor. albis in Caledonia, Racine Co. Y— -— Florib. purpureis an der Kilboura Road, 5, Meilen südlich von Milwaukee. TBrassica (Sinapis) arvensis Boiss. Milwaukee Co. Häufig auf Aeckern und an Roads. T-- Rapa L. T — Napus Koch. T— oleracea L. var. caulo-rapa DC. Cultivirt. T- — var. capitata (bullata, laevis, rubra.) T- — var. cauliflora. Draba arabisans Michx. „Shores of Lake Superior” Gray. — (aroliniana Wait. mit der var. mierantha, „Wisconsin“ nach Gray. TCamelina sativa Crantz. In einem Leinacker zwischen der Kilbourn- und New Road, 1 Meile südlich von der Town Line des Town Lake im Jahre 1870. rCapsella bursa pastoris Mönch. Ueberall. jLepidium Virginieum L. An Roads gemein. — intermedium Gray. „From Illinois northward“ Gray. TCakile Americana Nutt. See-Ufer bei Milwaukee. Raphanus sativus L. Cultivirt und verwildert. Resedaceen. - TReseda odorata L. Häufig in Gärten. Capparidaceen. Polamisia graveolens Ruf. „Wisconsin“ nach Gray. Piolaceen. + Viola blanda Willd. Milwaukee Co. in Sümpfen, z. B. Tamarack. — Selkirkii Pursh. „Lake Superior“ nach Robbins. 7 - eweullata Ait. Häufig im Co. Milwaukee. 7 — canina L. var. sylvestris Regel. New Cöln ete. 7?— striata Ait. New Cöln? — (anadensis L. „Common northward“ Gray. 7 — pubescens Ait. fehlt wohl in keinem Busch. T — trieolor T..] Br < + — odorata L. J In Gärten und auf Kirchhöfen. Cistaceen. Helianthemum Canadense Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Hudsonia tomentosa Nutt. „Wisconsin“ Wood, „along the great Lakes“ Gray. Lechea minor Lam. „Common“ nach Gray. 240 s A. Bruhin. \ Droseraceen. }Drosera rotumdifolia L. Kleiner Lake in der Nähe des Wisconsin House an der Südwestecke des Town Lake. longifolia L. „Less common“ Gray. — Tinearis Goldie. „Shore of Lake Superior“ Gray. Hypericaceen. Hypericum pyramidatum Ait. „Wisconsin“ nach Gray. — Kalmianum L. „Northern Lakes“ Gray. — elliptieum Hook. „Lake Superior“ Gray. 7 — perforatum L. Pastures in New Cöln ete. — corymbosum Muhl. „Common“ Gray. — mutilum L. „Everywhere“ Gray. — (Canadense L. „Common“ Gray. — Sarothra Michx. „Common“ Gray. tElodes Virginica Nutt. Tamarack und Town Line an der Howells Road bei New Cöln. Blüthen meist verkümmert. Habitus des 7. perforatum Caryophyliaceen. 1Dianthus plumarius L. Auf Kirchhöfen häufig. TSaponaria officinalis L. Milwaukee Co. an Roads. t — Vaccaria L. Daselbst häufig unter der Saat. +Silene stellata Ait. Am Kinnikinnik, wo derselbe von der alten Howells Road durchschnitten wird, fand ich Exemplare, deren obere Blätter nicht wirtelig sind, weshalb ich anfänglich glaubte, Silene ovata gefunden zu haben. Asa Gray, dem ich ein Exemplar übersandte, schrieb mir darüber: „Mea sententia manca tua „Silene ovata“ est potius S. stellata foliis (superioribus tantum?) oppositis. In $. ovata Pursh. Carolinensi panicula est thyrsiformi, ealycibus longioribus. Specimina siccata uberiora desiderantur.“ Spätere Nachforschungen ergaben, dass wirklich nur die oberen Blätter gegenständig, die unteren aber normal wirtelständig sind. — amtirrhina L. „Common in waste places“ Gray. 7 — noctiflora L. Milwaukee Co. auf Aeckern. 7 — Ameria L. In Gärten und auf Kirchhöfen. tLychnis (Agrostemma) Githago Lam. Unter der Saat. T — Chalcedonica L. Häufig in Gärten und verwildert. Arenaria strieta Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Y — (Moehringia) lateriflora L. Milwaukee Co. 7 Stellaria media Smith. Milwaukee Co., z. B. im Stephansbusch bei New Cöln und Seminar. ea un Vergleichende Flora Wisconsins. 241 7Stellaria longifolia Muhl. New Cöln etc. — longipes Goldie. „Wisconsin“ nach Gray. — crassifolia Ehrh, „Ilinois and northward“ Gray. — borealis Bigel. „Wisconsin“ nach Gray und Wood tCerastium viscosum L. In jedem Busche. — nudtans Raf. „Vermont to Minnesota“ Gray. — arvense L. „Wisconsin“ nach Gray. Sagina (Spergula) nodosa Fenzl. „Lake Superior“ Gray. Anychia dichotoma Michx. „Common throughout“ Gray. Portulacaceen. tPortulaca oleracea L. Ein häufiges Gartenunkraut im Milwaukee Co., welches aber auch wie Spinat als Gemüse benutzt werden kann. T — grandiflora. Nicht selten in Gärten. Talinum teretifolium Pursh. „Wisconsin: Falls of St. Croix River“ Gray. tOlaytonia Virginica L. Milwaukee Co. nicht selten. Standort und Blüthen an Oxalis acetosella erinnernd. — (aroliniana Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Malvaceen. TAltaea rosea Cav. Nicht selten an Roads als Gartenflüchtling. 1Malva rotundifolia L. Milwaukee Co., z. B. New Cöln, um Häuser und Ställe. T — sylvestris L. Daselbst, unkrautartig in Gärten. 7 — moschata L. Weissblühend beim Seminar; rothblühend an der Town Line nahe dem Lake Michigan und an der Howells Road bei Caledonia Racine Co. Callirhoe triangulata Gray. „Wisconsin“ nach Gray. TAbutilon Avicennae Gxrtn. Caledonia, Racine Co. Häufig zwischen der Howells und New Road, unfern des Root Rivers und selten in New Cöln bei der katholischen Kirche. +Hibiscus trionum L. Beim Wisconsin Haus. „Flower-of-an-hour“. S. Labram, Zierpflanzen. Taf. 85. Tiliaceen. + Tilia Americana L.. Milwaukee Co. immer seltener werdend. Aus dem Holze werden die sogenannten „Klumpen“ oder Holzschuhe verfertist. Linaceen. Linum Virginianum L. „Common“ Gray. .t7 — usitatissimum 1. Selten gepflanzt im Co. Milwaukee, häufig dagegen auf der Prairie. Als vor einigen Jahren ganze Wagenladungen Leinstroh von der Prairie nach Milwaukee gefahren wurden, fand man im darauf folgenden Sommer zu beiden Seiten der Howells Road die Leinpflanze, Z. B. Ges. B. XXVI, Abh. sl 242 A. Bruhin, Geraniaceen.!) YGeramium maculatum L. Gemein im Co. Milwaukee. Y — dissectum L. New Cöln nur einmal; ist vielleicht: — (arolinianum L. „Common“ nach Gray. — Robertianum L. „Common northward“ Gray. tTropaeolum majus L. Wird häufig cultivirt. tFloerkea proserpinacoides Willd. Caledonia, in der Nähe des Standortes von Abutilon (s. dieses) und häufig am Kinnikinnik, in der Nähe der alten Howells Road, westlich davon. Blüthentheile oft vierzählig; Früchte meist abortirend — einzeln. +Impatiens pallid« Nutt. Am Kinnikinnik, zwischen Howells und New Road? Eher die Var. der folgenden „with spotless flowers“, - + — fulva Nutt. Gemein im Co. Milwaukee. + — DBalsamina L. Häufig in Gärten. TOxalis strieta L. Milwaukee Co. nicht selten. — Acetosella L. „Lake Superior“ nach Gray. Rutaceen. + Xanthoxylum Americamum Mill. Milwaukee Co. nicht selten an Fienzen u. s. w. Ueber die Schreibart „Xanthoxylum“ statt Zanthoxylum vergl. Koch, Dendr. I. 563). Ptelea trifoliata L. „Wisconsin“ nach Gray. Anacardiaceen. YRhus glabra L. Milwaukee Co. nicht selten. tr — venenata DC. Tamarack bei New Cöln. t — Toxicodendron L. Co. Milwaukee, häufig. — typhima L. und | 2 wahrscheinlich auch in Wisconsin. — copallina L. j Vitaceen. YVitis Labrusca L. eultivirt, z. B. beim Seminar, f — caestivalis Michx. Milwaukee Co. Früchte im September reif. — cordifolia Michx.? Früchte im November reif. tAmpelopsis qwinguefolia Michx. Milwaukee Co. gemein. BRhamnaceen. tRhamnus alnifolius L'Her. Tamarack bei New Cöln. tCeanothus Americanus L. Caledonia Racine Co. und Franklin Milwaukee Co, auf dem Kirchhof: selten in New Cöln hinter der lutherischen Kirche, — ovalis Bigel. „Wiseonsin“ nach Gray. 1) Binschliesslich der Limnantheen, Balsamineen und Oxalideen ich Vergleichende Flora Wisconsins. 243 Celastraceen.!) TOelastrus scandens L. Nicht selten im Co. Milwaukee. }Evonymus atropurpureus Jacg. „Wisconsin“ nach Gray. Von Mr. Lumerding an der Loomis Road,-Milwaukee Co., gefunden. Sapindaceen. Staphylea trifolia L. „Wisconsin“ nach MeAffee. rAesculus Hippocastanum L. Im Milwaukee Co. eultivirt. - Acer Pennsylvanicum L. „Wisconsin“ nach Gray. — spicatum Lam.? 7 — saccharinum Wang. Milwaukee Co. — — var. nigrum. „With the ordinary form“ Gray. — dasycarpum Ehrh. „Wisconsin“ nach McAffee. F— rubrum L. Roth und gelb blühend in New Cöln. Negunda aceroides Mönch. „Wisconsin“ nach Gray. Polygalaceen. Polygala incarnata L. „Wisconsin“ nach Gray. — sangwinea L. „Common“ Gray. — verticillata L. „Common“ Gray. + — sSenega L. New Cöln im Kirchenlande an einer Stelle häufig. Leguminosae. Lupinus perennis L. „Common“ nach Gray. - +Trifolium pratense L. Mit bandförmigen und röhrigem Stengel und weiss- blühend, 7 — repens L. Gemein an Roads etec. — hybridum L. In Centreville, Manitowoc Co. cultivirt. }Melilotus macrorrhiza Pers. Milwaukee. 7 — alba Lam. Milwaukee Co. an Roads. } Medicago sativa L. An der Kilbourn Road, '/; Meile südlich vom Wisconsin House und New Road, 3 Meilen südlich von der Stadtgrenze, einst ge- baut, jetzt spontan. 7 — ZLwupulina L. Milwaukee, South Side. Psoralea argophylla Pursh. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. — esculenta Pursh. „N. W. Wisconsin“ (Spears, T. J. Hale eic.). Petalostemon violaceus Michx. „Michigan to Minnesota“ Gray. -— villosus Nutt. „N. Wisconsin, Lake Pepin“ etc. (T. J. Hale). Amorpha fruticos« L. „Wisconsin“ nach Gray. — canescens Nutt. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. 1) Einschliesslich die Staphyleaceen und Acerineen. sl* 244 A. Bruhin. jRobinia Pseudacacia L. An der alten Howells Road nahe der Stadtgrenze, wie freiwachsend. Astragalus caryocarpus Ker. „Upper Mississippi river“, Gray. Y — (amadensis L. Sectio 9, ungefähr eine Meile südlich von der Stadtgrenze, mit der folgenden: Y-— Cooperi Gray. Daselbst. Schoten eiufächerig, innerhalb spinnwebig, aufgeblasen. (Die der Canadensis nicht aufgeblasen, zweifächerig.) A. Cooperi blüht einen Monat früher als A. Canadensis. Desmodium nudiflorum DC. „Common“ Gray. Y — acuminatum DC. Milwaukee Co., z. B. New Cöln. — canescens DC. „Wisconsin“ nach Gray. cuspidatum Torr. et Gray. „Common“ Gray. — Dillenii Darlingt. „Common“ Gray. — panieulatum DC. „Common“ Gray. — (anadense DC. „Common“ Gray. - Marilandicum Booth. „Common“ Gray. Lespedeza violacea Pers. „Common“ Gray. } Vieio Caroliniana Walt. Milwaukee Co., z. B. New Cöln. 7 — Americana Muhl. Daselbst. Unterschied von Vicia Caroliniana und Americana: Vicia Carolina. Vieia Americana. Blüthen 20 und darüber, lila; Blüthen höchstens 8, purpurn; Länge weniger als Y, Zoll; Länge derselben °/, Zoll; Ranken gegabelt; Ranken ästig; Nebenblättchen lanzettlich, ganz Nebenblättchen halbrund, einge- randig. schnitten — gezähnt. Blüht im Mai. Blüht im Juni. } Vicia Faba L. cultivirt. Ein arger Feind derselben ist Cantharis einerea. "?Lathyrus maritimus Bigel. „Shore of the great Lakes“ Gray. Am Michigan Y 8 ” te} ) ’ New Cöln gegenüber ? 7 — venosus Muhl. Co. Milwaukee, an Fenzen und Buschrändern nicht häufig, 2. B. in der Nähe des Town House. T — ochrolencus Hook. Nicht selten in Wiesen und auf Pastures des County Milwaukee, z. B. New Cöln. — palustris L. Bei Franklin im Co. Milwaukee, Y „ satwus L. Wurde in New ÜCöln gebaut. jApios tuberosa Mönch. Häufig eine Meile östlich von New Cöln. TrPhaseolus diersifolius Pers. »ALORE the great Lakes“ Gray. Am See-Ufer beim Seminar (P). — vulgaris L. | var. nanus. Cultivirt. N — multiflorus Lam. J | ++ —-+ | Vergleichende Flora Wisconsins, 245 tAmphicarpaea monoica Nutt. In fetten Busch, besonders „Stephansbusch". Baptisia tinetoria R. Br. „Common“ Gray. — leuecantha Gray. Caledonia, Racine Co., nahe beim Kirchhof. — leweophaea Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. + Pisum sativum L. In vielen Varietäten gepflanzt, besonders häufig im Town 16 und 17, d. i. zwischen Sheboygon und Monitowoc in der Nähe des Lake Michigan, wohin der Erbsenkäfer (Bruchus) merkwürdigerweise den Weg noch nicht gefunden hat. Am gesuchtesten sind die „grünen“ Erbsen, weniger Nachfrage ist nach „weissen“ Erbsen. Erstere wurden letzten Herbst zu 81.25 pr. Bushel verkauft. Ervum Lens L. Cultivirt. Rosaceen.') 1Prunus Americana Marsh. Im Co. Milwaukee gemein. Vertritt hier die Stelle von Pr. spinosa. Früchte röthlich, sauer und süss. 7 — insititia L. Die Früchte kommen in Milwaukee auf den Markt. Ein freiwachsendes Exemplar fand ich vor Jahren an der alten Howells Road beim Kinnikinnik. — pumila L. „Wisconsin“ nach Gray. — Pennsylvanica L. Milwaukee Co. „Wisconsin“ nach MeAftee. — Vürginiana L. Daselbst häufig an Fenzen. Blükt im Mai. — serotina Ehrh. Daselbst. „Wisconsin“ nach MceAffee. — domestica L. avium L. — (erasus L. — Armeniaca Willd. | vulgaris Mill. (= Persica).) en opulifolia L. „Wisconsin“ nach MeAflee. + —. salieifolia 1. Strassengräben, z. B. an der Howells Road und Town Line bei New Cöln. tAgrimonia Eupatoria L. Busch und Pastures, z. B. in New Cöln, tGeum album Gmel. New Cüln etec. 7 = Virginianum L. Daselbst ete. — macerophyllum Willd. „Ulinois and northwestward“ Gray. 7 — strietum Ait. New Cöln ete. 7 — rivale L. Tamarack bei New Cöln und am Lake Michigan. — triflorum Pursh. „Wisconsin“ nach Gray. Potentilla paradoxa Nutt. „Banks of the Mississippi“ Gray. tr — (Canadensis L. mit der var. simplex. New Cöln etc. F — Norvegica L. Daselbst. Blüthen endständig, gehäuft; Blumenblätter kleiner als der Kelch, gelb, etwas ausgerandet,; Blätter dreizählig. Pa- stures. Später blühend als P. Canadensis. — Pennsylvanica L. „N. Wisconsin“ nach Gray. | Cultivirt im Co. Milwaukee. Die zwei letzten selten. +++. ++. —- | 1; !) Binschliesslich die Amygdaloon und Pomeen, 246 A. Bruhin. Potentilla arguta Pursh. „Common northward and westward“ Gray. 7 — canserina L. Milwaukee u. s. w., am See-Ufer. — frutieosa L. „Common northward“ Gray. — tridentata Ait. „Shores of the upper Great Lakes“ Gray. T — palustris Scop. (= Comarum) Tamarack bei New Cöln und kleiner Lake in der Nähe des Wisconsin House. jFragaria Virginiana Ehrh. Milwaukee Co. Samen in das Fruchtfleisch ein- gebettet. 7 — vesca L. Samen oberflächlich. Daselbst. T — grandiflora Ehrh. „Ananas-Erdbeere“. Cultivirt. Dalibarda repens L. „Common northward“ Gray. Rubus Nutkanus Mogino. „Wisconsin“ nach Wood. — odoratus L. „Common northward“ Gray. 7 — triflorus Richardson. New Cöln u. s. w. T — strigosus Michx. Howells Road etc. 7 — oceidentalis L. Daselbst beim Town House. T— vidlosus Ait. Pastures in New Cöln etc. T — (Canadensis L. New Cöln u. s. w. — hispidus L. „Common northward“ Gray. Rosa Tournef. Eintheilung unserer einheimischen Rosen. *) Griffel zu einer Säule verwachsen, so lang als die Staubfäden, klimmend. 1. R. setigera. **, Griffel frei, kürzer als die Staubgefässe, nicht klimmend. }) Ohne, oder nur mit einigen schwachen Dornen. 2. R. blanda. rf) Dornige Rosen. «) Dornen gerade. 3. R. lucida. 4. R. neglecta. ß) Dornen stark gebogen. 5. R. Carolina. Qultivirte Arten: 6. R. centifolia. 7. RB. Damascena. 8. R. incarnata Pers. Rosa setigera Michx. „Wisconsin“ nach Gray. (Auf Prairien.) T — Carolina L. Co. Milwaukee in der Nähe von Sümpfen nicht selten. Blüht ein Monat später als R. blanda. 1 — lmeida Ehrh. Daselbst an Fenzen. Blüht 14 Tage später als die folgende. 1 — blanda Ait. Auf Aecckern u. s. w. Blüht Anfangs Juni. T— negleca wihi. Wahrscheinlich eine Bastardforn von R. lueida und blanda. Mit den Stammarten auf dem Kirchenland der St. Stephans- gemeinde in New Cöln, wo auch R. Carolina vorkommt. (Das Areal dieses Landes beträgt nur fünf Acres, beherbergt aber 250 Pflanzenarten. Immerhin eine ansehnliche Zahl für einen so kleinen Flecken Landes, den ich aber seit sechs Jahren beinahe jeden Tag durchsucht habe.) Ueber R. neglecta vergl. „Die Rosen New Cölns“ von Th. A. Bruhin.. Separatabdruck aus der „Columbia“. Vergleichende Flora Wisconsins. 247 2a, da ‚tRosa centifolia L. + — Damascena Mill. }; Cultivirt. + — incarnata Pers. 'TCrataegus coceinea L. Milwaukee Co. häufig. 7 — tomentosa L. var. punctata. Daselbst. — Crus galli L. Wisconsin? tPirus coronaria L. Ueberall. Es gibt gelbfrüchtige und grünfrüchtige Holz- apfelbäume; nur die ersteren werden eingemacht. (Ueber die Schreibart Pirus — statt Pyrus s® Koch, Dendrologie.) 7 — pumila Mill. = P. Malus L.). Häufig eultivirt im ganzen Co. Milwaukee u. s. w. Bei der Kirche in New Cöln steht ein Apfelbaum mit süssen Früchten, welcher vor einigen Jahren viele Zwillinge und Drillinge ge- | tragen hat. T - Achras Gertn. (— P. commwunis L.). Cultivirt. Gedeiht aber, wie auch | der Pfirsichbaum, im Connty Milwaukee und in Wisconsin überhaupt nicht so gut, wie in den östlichen und südlichen Staaten. u — arbutifolia L. var. melanocarpa. „Tamarack“ bei New Cöln. — sambueifolia Ch. et SChl. „Northward and westward“ Gray. 7 — (Sorbus) Americana DC. Im Co. Milwaukee ceultivirt. — prunifolia Willd. „Sibirian Crab Apple“. Häufig eultivirt. tTAmelanchier Camadensis Torr. et Gray, und zwar: 1 - — var. Botryopium, die gewöhnliche Form; r — — var. oblongifolia, später blühend; h At. — — var. alnifolia, „westward“ Gray. — — var. oligocarpa, „northward“ Gray. Sarifragaceen. 1 Ribes Cynosbati L. Im Co. Milwaukee nicht selten, f — hirtellum Michx. Tamarack bei New Cöln ete. T — rotundifolium Michx. Stadtgrenze und am Kinnikinnik. — Jacustre Poir. „Wisconsin“ nach Gray. f — floridum L. New Cöln u. s. w. f — rubrum L. Im Co. Milwaukee im Grossen gezogen — auch mit weissen Früchten — zur Bereitung von Wein (2 Quart Saft, 2 Quart Wasser und 3 Pfund Zucker), Gelee u. s, w,, auch wildwachsend im Tamarack und Mitte der 33. Section bei New Cöln. Die wildwachsende Art unter- scheidet sich von der eultivirten nur durch schmälere, röthliche Blüthen- blätter und frühere Blüthezeit. T — awreum Pursh. In Gärten häufig eultivirt. ’ Grossularia L. Allcemein cultivirt. HPhiladelphus coronarius L. In Anlagen, z. B. Seminar. Parnassia parviflora DC. „N. W. shore of Lake Michigan: White Fish Bay, Wisconsin“ (Henry Gilman). RN 248 A. Bruhin. Parnassia palustris L. „Shore of Lake Superior“ Gray. Caroliniana Michx. Kleiner Lake,.östlich von Franklin. Saxifraga trieuspidata Betz. „Shore of L. Superior“ Gray. — Atzoon Jacg. „Wisconsin“ nach Gray. Virginiensis Michx. „Common northward“ Gray. T — Pennsylvanica L. Um New Cöln, z. B. Tamarack, Stephansbusch und Hubert Joerres Busch, auf sumpfigem Boden. Sullivantia Ohionis Torr. et Gray. „Wisconsin River“ Lapham. Heuchera Americana L. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — hispida Pursh. Am Kinnikinnik bei der Loomis Road und in New Cöln im Kirchenland (Pasture). 7Mitella diphylla L. Um New Cöln ete. 7 — nuda L. Tamarack bei New Cöln und häufig bei der Centreville Station. Nach Wood „rare“. Tiarella cordifolia L. „Common northward“ Gray et Wood. Chrysosplenium Americanum Schwein. „Northward“ Gray. Crassulaceen. Penthorum sedoides L. Strassengräben im Co. Milwaukee u. s. w. häufig. iSedum Telephium L. Häufig auf Friedhöfen, Hamamelaceen. 7Hamamelis Virginica L. Co. Milwaukee in jedem Busche. Hoalorageen. tMyriophyllum spicatum L. Muskego Lake im Waukesha Co. und Milwaukee, — vertieillatum L. „Northward“ Gray. TProserpinaca palustris L. Narben weiss, gegen Beck. Blätter zerstreut, das sechste über dem ersten, gegen Gray. Meist in Gesellschaft von Zud- wigia polycarpa, 2. B. Kirchenland in New Cöln. Onagraceen. fCircaea Lutetiana L. Milwaukee Co. in fettem Busch. i — alpina L. Daselbst, z. B. New Cöln. Epiobium alpinum L. var. majus Wahl. „Upper Wisconsin“ Gray. — palustre L. var. lineare. „Ulinois and northward“ Gray. 7 — coloratum Muhl. Im Milwaukee Co. nicht selten. f — angustifolium L. Selten im Tamarack bei New Cöln und Franklin; häufig im Norden, z. B. an der Rail road zwischen Sheboygan und Centreville. tOenothera biennis L. var. muricata. Im ganzen Co. Milwaukee u. s. w. ge- mein. Fasciationen kommen häufig vor, Staubgefässe bei unserer Pflanze Vergleichende Flora Wisconsins. 249 so lang, als die verkehrtherzförmigen Blumenblätter. Verkümmerte Exem- plare haben oft eine Kelchröhre, die nicht länger, oder kaum so lang als der Fruchtknoten ist. Oenothera rhombipetala Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. — chrysantha Michx. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. — serrulata Nutt. „Wisconsin, Falls of St. Anthony“ (Lesquereux, T.J.Hale). jLudwigia, polycarpa Short et Peter. Sehr häufig in einem Graben an der Town Line bei New Cöln, mit der folgenden. T — (Isnardia) palustris El. Um New Cöln stellenweise häufig in Gräben. Melastomaceen. Rhexia Virginica L. „Wisconsin“ nach Gray. Lythraceen. Ammonia Nuttallii Gray. „Wisconsin“ (T. J. Hale). Lythrum alatum Pursh. Franklin im Milwaukee Co. Cactaceen. Opuntia Rafinesquii Engelmann (Synopsis of the Cactaceae, p. 39). „Wisconsin“ nach Gray. — Missouriensis DC. „Borders of Wisconsin“ Gray. „Wisconsin, along the rivers“ Wood. Cucurbitaceen. T-Echinocystis lobata Torr. et Gr. Häufig am Kinnikinnik und beim Seminar. Cultivirte Arten: TCucurbita Pepo L. „Pumpkin“ — Kürbis. T — Melopepo „Flat Squash.“ 8. Staats-Fair in Milwaukee. T — verrucosa. „Crookneck Squash“. Ebenso. T — mazxima Duch. „Mammoth Squash“. Ebenso. — Lagenaria L. „Gourd“. Centreville. rCitrullus vulgaris Schrad. Wassermelone. „Citron“. In Milwaukee „Cholera- Bomben“. Mit rothem Fleisch und schwarzen Kernen. Reife Frucht grün, mit oder ohne gelblich weisses Netz. Länglich und rund. jCucumis Melo L. Zuckermelonen. „Musk Melon.“ Fleisch orangefarben oder grün, mit gelben Kernen. Reife Frucht länglich, goldgelb. T — sativus L. Gurken „Cucumber“. Werden häufig ‚eingemacht. Jeder Farmer weiss, dass, wenn man Zuckermelonen und Gurken untereinander säet, sie sich „verbastarden“. T — angwinus. „Serpent Cucumber“. Auf der 8. Staats-Fair in Milwaukee. Umbelliferen. Hwydrocotyle Americana L. „Common northward“ Gray. TSanicula Canadensis L. Um New Cöln u. s. w. Z. B. Ges. B. XXVI, Abh. 32 250 A. Bruhin, Sanicula Marilandica L. „Common“ Gray und Wood. Eryngium yuecaefolium Michx. Franklin im Milwaukee Co. und Caledonia im Racine Co. Polytaenia Nuttallii DC. „Wisconsin“ nach Gray. THeracleum lanatum Michx. Am Kinnikinnik und anderswo im Co. Milwaukee, aber nirgends häufig. TPastinaca sativa L. Daselbst und häufig bei der Sakristei der katholischen Kirche in New Cöln. TArchangelica atropurpuwrea Hoffim. Kinnikinnik ete. Conioselinum Canadense Torr. et Gr. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Thaspium barbinode Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — «awreuwm Nutt. New Cöln etc. mit der var. apterum. T — trifoliatum (Gray). Westlich von der Francis Station etc. (mit den var. atropurpureum und apterum?). T?Zizia integerrima DC. Am Kinnikinnik? Cieuta maculata L. „Common“ Gray. — bulbifera L. „Common northward“ Gray. +Stum lineare Mich. New Cöln, im Kirchenland u. s. w. TCryptotaenia Camadensis DC. New Cöln und anderswo im Co. Milwaukee nicht selten. TOsmorrhiza brevistylis DC. Daselbst. — longistylis DC. „Northward“ Gray. Conium maculatum L. „Waste places“ Gray. Erigenia bulbosa Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Cultivirte Arten: Anethum graveolens L. „Dill“. Apium graveolens L. „Sellerie“. +Carum Carvi L. „Kümmel“. Pflanzt sich, einmal angesäet, von selber fort und findet sich jetzt häufig spontan. Coriandrum sativum L. Im Town Centreville cultivirt. +Daucus Carota L. Um Milwaukee im Grossen gezogen. „Möhre“ oder „gelbe Rübe“. 7? Foeniculum officinale L. „Fenchel“. ? TPetroselinum satiwvum Hoffm. „Petersilie.“ Araliaceen. +.Aralia racemosa L. Franklin und New Cöln (Tamarack ete.) im Co. Milwaukee ziemlich vereinzelt. Häufig dagegen bei der St. Wendelinskirche in Centreville („Grasers Busch“ der überhaupt reich an Pflanzen ist). +Aralia nudicaulis L. Tamarack und Südseite der 20. Section ete. im County Milwaukee. + — trifolia. Seminarland beim Tamarack früher häufig, auch „Nunnemachers Busch“ bei der kath. St. Jakobskirche an der Kilbourn Road. Vergleichende Flora Wisconsins. 251 Darf nicht mit A. quwinquefolia verwechselt werden, welche letztere das berühmte „Ginseng“ (= Panax quwinquefolium L.) ist und nach Gray selten gefunden wird. Ich füge hier den Unterschied der Arten bei: Aralia (Panax) quwinqwefolia. Aralia (P.) trifolia. Wurzel spindelförmig. Wurzel knollig. Blättchen meist 5, langgestielt. Blättchen meist 3, sitzend. Griffel gewöhnlich 2. Griffel gewöhnlich 3. Frucht roth. Frucht grünlichgelb. — hispida Michx. In Centreville, Manitowoc Co. von Dr. Bötcher ge- funden und mir zur Determinirung überbracht. Selten im Norden. Cornaceen. +Cornus Canadensis L. Tamarack bei New Cöln. Zeichnet sich vor den übrigen Gattungsverwandten der nördlichen Staaten durch blumenartig (schnee- weiss) gefärbte Hüllblätter (wie dieses auch bei Huphorbia corollata und einigen andern der Fall ist) und krautartigen Stengel aus. — sericea L. Milwaukee Co. Hat wahrscheinlich dem an der südlichen Stadtgrenze Milwaukees vorbeifliessenden River dem Namen „Kinnik- kinnik“ gegeben. — stolonifera Michx. Howells Road etc. — asperifolia Michx. „Wisconsin“ nach McAffee.? — paniculata L’'Her. New Cöln u. s. w. — alternifolia L. „Wisconsin“ nach McAffee. Caprifoliaceen. fLinnaea borealis Gronov. Im Tamarack bei New Cöln häufig. + Symphoricarpus occidentalis R. Br. „Wisconsin“ nach Wood. — racemosus Michx. Am Kinnikinnik, westlich von der Howells Road und eultivirt als Zierpflanze unter dem Namen „Snowberrys“. tLonicera flava Sims. „A form with rather short flowers in Wisconsin“ nach Er +tDiervilla trifida Mönch. New Cöln und Lake Road etc. Ich fand zu wieder- : Gray. Milwaukee Co. nicht selten, besonders auch New Cöln, wo ich (auf dem Kirchenlande) Exemplare mit wirteligen Blättern fand. — parviflora Lam. var. Douglasii. New Cölln ete. — hirsuta Eaton. „Wisconsin“ nach Gray. — involuerata Banks. „L. Superior“ Gray. — ceiliata Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. — coerulea L. „Wisconsin“ nach Gray. — oblongifolia Muhl. Tamarack bei New Cöln. holten Malen Fasciationen des Blüthenstieles. 3 YTriosteum perfoliatum L. Pastures in New Cöln u. s. w. 3 h 32* 252 A. Bruhin. +Sambucus Canadensis L. New Cöln u. s. w., nicht selten in Pastures und an Roads. +Viburnum Lentago L. New Cöln u. s. w. nudum L. „Wisconsin“ nach McAffee. dentatum L. New Cöln, 32. Section u. s. w. pubescens Pursh. New Cöln etc. acerifolium L. New Cöln, 33. Section u. s. w. paueiflorum Pylvie „Wisconsin“ nach Gray. Opulus L. mit der var. rosea. Milwaukee Co. Rubiaceen. +Galium Aparine L. New Cöln, besonders an der südlichen Grenze der 20. Section. 4 — “ asprellum Michx. Gemein. (H— trifidum L. „Common and very variable“ Gray. mia triflorum Michx. Im Town Lake an mehreren Orten, z. B. am Kinnik- kinnik und am Standort des @. Aparine. Dieses ist der famose „Wald- meister“ der Deutsch-Amerikaner, der schon eine gewaltige Feder-Fehde in verschiedenen deutsch-amerikanischen Zeitungen hervorgerufen hat, an denen ich mich selbst schon betheiligt habe. Vor der Blüthe sieht Galium triflorum der deutschen Asperula odorata wirklich täuschend ähnlich und auch der Geruch der welkenden Blätter ist derselbe. Wenn aber einmal die Blüthen zum Vorschein kommen, ist eine Verwechslung nicht mehr möglich, denn während die Blüthen der Asperula oder des echten Waldmeisters endständig sind, sind diejenigen des Galium tri- florum achselständig und zwar, wie der Trivialname andeutet, in der Regel zu drei an langen Stielen. Galium eircaezans Michx. „Grasers Busch“ in St. Wendelin, town Centreville im Co. Manitowoc und wohl auch anderswo. +Cephalanthus oceidentalis L. An der Town Line zwischen den Howells- und New Road und eine Meile südlich von New Cöln. +Mitchella repens L. Tamarack bei New Cöln und spärlich im Stephansbusch daselbst; häufig bei der Station Centreville im Co. Manitowoc. Houstonia purpurea L. var. longifolia. „Wisconsin“ nach Gray. — var. cikolata „Wisconsin“ nach Gray. Valerianaceen. Valeriana sylvatica Richard. „Wisconsin“ nach Gray. edulis Nutt. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Fedia Fagopyrum Torr. et Gr. „Wisconsin nach Gray und Wood. olitoria Vahl. Von Mr. Lumerding aus deutschem Samen gezogen. Der Genannte hat das Verdienst viele europäische Pflanzen im fernen Westen eingebürgert zu haben. Vergleichende Flora Wisconsins. Compositen. TITTEN ER Lo Aalc (Mit röhrenförmigen Blüthen.) Vernonia Noveboracensis Willd. „Wisconsin“ nach Gray. faseieulata Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Liatris eilindracea Michx. „Wisconsin“ nach Gray. — scariosa Willd. „New England to Minnesota“ Gray. spicata Willd. Caledonia, Racine Co. und Franklin. Kuhnia eupatorioides L. „Wisconsin“ nach Gray. }.Bupatorium purpureum L. Im Co. Milwaukee bäufig, besonders an der Town E 1 - Line zwischen Howells- und Nicols-Road bei New Cöln. perfoliatum L. Daselbst. ageratoides L. Stephansbusch bei New Cöln. Adenocaulon bicolor Hook. „Shore of Lake Sup.“ Gray et Wood. Sericocarpus conyzoides Nees. „Common“ Gray. (Nach Wood ist $. solida- gineus Nees. gemein, während er S. conyzoides für die Südstaaten angibt.) Aster corymbosus Ait. „Common“ Gray. macrophyllus L. „Common northward“ Gray. (Bei St. Wendelin schon ver- blüht, als ich sie fand; nach dem Blatt zu schliessen aber doch diese Art.) — — sericeus Vent. „Wisconsin“ nach Gray. laevis L. var. cyaneus. „Common northward“ nach Gray. azureus Lindl. „Wisconsin“ nach Gray. Shortii Boot. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. undulatus L. Milwaukee Co. cordifolius L. Daselbst. ericoides L. „Wisconsin“ nach Gray. multiflorus Ait. „Common“ nach Gray. dumosus L. „Common“ Gray. Tradescanti L. „Very common“ Gray. miser L. „Very common and variable“ Gray. simplex Willd. „Common“ Gray et Wood. ternifolius L. „Wisconsin“ nach Gray. carmeus Nees. „Common“ Gray. aestivus Ait. „Wisconsin“ nach Gray. pwniceus L. Eine Meile östlich von New Cöln. prenanthoides Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. oblongifolius Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. amethystinus Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Novae Angliae L. „Common“ Gray. graminifolius Pursh. „Lake Superior“ Gray. ptarmicoides Torr. et Gr. „Wisconsin“ nach Gray. angustus Torr. et Gr. „Near the borders of Wisconsin“ Gray. (Callistephus) chinensis. Häufig in Gärten. 253 254 A. Bruhin. tErigeron Canadense L. Gemein. nl acre L. „Shore of Lake Superior“ Gray. bellidifolium Mubl. „Common“ Gray et Wood. Philadelphiecum NL. „Common“ Gray et Wood. glabellum Nutt. „N. Wisconsin“ nach Gray und Wood. annuum Pers. Milwaukee Co. gemein. strigosum Muhl. „Common“ Gray et Wood. Dipplopappus linariüfolius Hook. „Common“ Gray. umbellatus Torr. et Gr. „Common“ Gray. rSolidago latifolia L. „Common northward“ Gray. New Cöln. hiem caesia L. Im Stephansbusch bei New Cöln mit der vorigen; bei 9. lati- folia ist der Stengel eckig, hin- und hergebogen, bei S. caesia rund, aufrecht, graugrün. strieta Ait. „Wisconsin“ nach Gray. speciosa Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Virga aurea L. var. alpina Bigel. „Shore of L. Super.“ Gray. — — var. humilis. „Along the Great Lakes northw.“ Gray. thyrsoidea E. Meyer. „Shore of Lake Superior“ Gray. rigida L. „Wisconsin“ Gray. Caledonia, Racine Co. Ohioensis Riddell. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Rideli Frank. „Wisconsin“ nach Gray. Hughtonii Torr. et Gray. „North shore of Lake Michigan“ Gray. neglecta Torr. et Gr. „Wisconsin“ nach Gray. patula Muhl. Stephansbusch bei New Cöln; Blüthenzweige einseitswendig. arguta Ait. var. scabrella. „Wisconsin“ nach Gray. Die Normalform dieser? Art oft mit kropfig verdicktem Stengel. (= strumacea.) altissima L. „Very common and variable“ Gray und Wood. New Cöln. ulmifolia Muhl. „Common“ Gray. nemoralis Ait. „Common“ Gray. Missouriensis Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Canadensis L. „Very common“ Gray et Wood. serotina Ait. „Common“ Gray. 1P)— gigantea Ait. „Common“ Gray. New Cöln?. - lanceolata L. Daselbst. Chrysopsis villosa Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. Inula Helenium L. Town Greenfield und Oak Creek im Co. Milwaukee. 1Polymnia Camadensis L. Stephansbusch bei New Cöln. Gleicht im Habitus einem Geum. In der Beschreibung der Gattung sagt Gray: „rays several“ in der Artdiagnose aber: „rays few“. In unserer Pflanze sind sowohl die wenigen Strahlblüthen als auch die Scheibenblümchen weiss, letztere kaum merklich gelblich weiss. Silphium laciniatum L. Compass-Plant „Wisconsin“ nach Gray. Die untern und Wurzelblätter stehen vertical und zwar mit den Blattflächen immer gegen West und (mit dem Rücken) gegen Ost, demnach mit den Rändern Vergleichende Flora Wisconsins. 255 gegen Süd und Nord gedreht, daher der Name Compass-Pflanze. Durch diese Eigenschaft hilft diese Pflanze auf den weiten Prairien ebenso zur Orientirung, wie die moosbewachsene Seite der Baumstämme in den grossen Wäldern. Silphium terebinthinaceum L. Caledonia und Franklin. — trifoliatum L. „Wisconsin“ nach Gray. — integrifolium Michx. Caledonia. — yperfoliatum L. „Wisconsin“ nach Gray. Parthenium integrifolium L. „Wisconsin“ nach Gray. Iva xzanthiifolia Nutt. „N. W. Wisconsin“ (T. J. Hale). Ambrosia trifida L. „Common“ Gray. 7 — artemisiaefolia L. Howells Road und anderswo so häufig, als ob sie an- gesäet worden wäre, während sie im Norden, z. B. in Centreville an den Strassen beinahe gänzlich fehlt, aber um so häufiger auf mageren, sandigen Aeckern sich findet. Nach einer glaubwürdigen Annahme ist diese Pflanze erst etwa vor 20 Jahren von der Prairie nach Milwaukee und weiter nördlich vorgedrungen. In und um New Cöln beobachtete ich folgende Formen: a) simplex ; f) glabriuscula; b) ramosissima ; g) dichotoma (sc. spicis dicho- c) angustifolia; tomis) ; d) latifolia; h) fasciata et e) villosa; ji) eristata. Ambrosia psiostachya DC. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. 1Xanthium strumarium L. New Cöln und Milwaukee (South Side) häufig; ebenso in Caledonia. — — var. echinatum Murr. „Along the Great Lakes“ Gray. fHeliopsis laevis Pers. var. scabra. New Cöln, häufig. “ Echinacea angustifolia DC. „Wisconsin“ nach Gray. TRudbeckia laciniata L. „New Cöln“ u. s. w. — subtomentosa Pursh. „Wisconsin“ nach Gray. 17 — hirta L. Town Lake, häufig. | (Der gegenwärtige Erzbischof von Milwaukee, Most Reverend J. M. Henni, ein geborner Schweizer, führt in seinem Wappen das Bild einer Rudbeckia und zwar der in Ohio wachsenden Rudbeckia speciosa). 7? Lepachys pinnata Torr. et Gr. Caledonia Francis Stat.? THelianthus anmuus L. mit der var. kigulata. Cultivirt und verwildert. — rigidus Desf. „Wisconsin“ nach Wood. — oceidentalis Riddell. „Wisconsin“ nach Gray. — giganteus L. „Common“ nach Gray. — strumosus L. „Common“ Gray. divaricatus L. Häufig um New Cöln u. s. w. Ich fand Exemplare mit breiten, wirteligen und solche mit zerstreuten Blättern; erstere nennt Gray, dem ich sie zusandte: forma ternata. u Re = u eh na a er | ze Be 256 A. Bruhin. Helianthus hirsutus Raf. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — decapetalus L. Stephansbusch bei New Cöln u. s. w. Meist mit acht Strahlenblüthen, daher der Name „octopetalus“ bezeichnender wäre. Die Achenen sind meist zweizähnig, seltener vierzähnig und die Spreublätt- chen dreizähnig. Coreopsis palmata Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. T — caristosa Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Die var. mutica im Tamarack bei New Cöln. ‚ 1Bidens frondosa L. Lästiges Unkraut in New Cöln. T — eonnata Muhl. var. petiolata Nutt. Tamarack bei New Cöln. — cerana L. „Wisconsin“ nach Gray. Franklin. T — chrysanthemoides Michx. Milwaukee, beim Corrections-house u. s. w. — DBeekii Torr. Muskego Lake im Waukesha Co. tHelenium autumnale L. New Cöln u. s. w. 7Maruta Cotula DC. An Roads im ganzen Co. Milwaukee. Theilt sich mit Ambrosia in den Besitztitel. rAchillea Millefolium L. Im Co. Milwaukee und Manitowoc gleich häufig. jLeucanthemum vulgare Lam. Stellenweise im Co. Milwaukee. TMatricaria Chamomilla L. Im Town Lake cultivirt und zuweilen als Garten- flüchtling, z. B. an der New Road. 1Tanacetum vulgare L. var. crispum. An den meisten Roads. — Hwuronense Nutt. „Shores of the upper Great Lakes“ Gray. 1-Pyrethrum Tanacetum DC. (= Balsamita vulgaris Willd.). In Gärten und auf Kirchhöfen häufig. Zeichnet sich durch aromatischen, dem der Citronen nicht unähnlichen Geruch aus. Artemisia borealis Pall. „Shore of Lake Sup.“ Gray et Wood. T — Canadensis Michx. Bay View und anderswo im Town Lake, aber stets am See-Ufer. — Ludovieiana Nutt. (var. gnaphalodes Nutt.). „Lake Michigan“ Gray. „Green bay“ DC. Prodr. 7?— vulgaris L. Wisconsin.? T — biennis Willd. Auf Brachäckern des Town Lake. H Br yes Ss h An Roads als Gartenflüchtlinge. — frigida Willd. „Wisconsin: Falls of St. Anthony“. (L. Lesquereux T.J. Hale.) T@naphalium polycephalum Michx. Häufig an Roads in Pastures, T — uliginosum L. Vor einigen Jahren häufig im Schulacker der St. Stephans- gemeinde in New Cöln, seither wieder verschwunden; sonst an Roads. TAntennaria margaritacea R. Br. An der Town Line bei New Cöln, dem Stephansbusch gegenüber u. s. w. — plantaginifolia Hook. „Common“ Gray. EBrechthites hieracifolia Raf. (= Senecio L.) „Common northward, and in recent clearings“ Gray. Cacalia suaveolens L. „Wisconsin“ nach Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 257 TCacalia atriplieifolia L. Caledonia. Franklin. Franeis Station und Seminar bei Milwaukee. — tuberosa Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. tSenecio vulgaris L. In Gärten und auf Aeckern New Cölns u. s. w. gemein. 7 — gpalustris Hook. „N. W. Wisconsin“ (T. J. Hale). Town Line und Zucker- busch Line bei New Cöln? T — caureus L. Stephansbusch bei New Cöln u. s. w. — camus Hook. „Probably occurs within the northern borders of Wisconsin“ Gray unter ‚S. tomentosus. tCalendula officinalis L. In Gärten und als Gartenflüchtling. TCentaurea Cyanus L. Selten unter der Saat, häufiger in Gärten in verschie- denen Farbenabänderungen, besonders beim Seminar. TCarthamus tinetorwus L. Häufig als „Safran“ gepflanzt. Cirsium Pitcheri Torr. et Gr. „Sandy shores of Lakes Michigan and Superior“ Gray. — undulatum Spreng. „Islands of Lake Michigan“ Gray. T — discolor Spreng. Town Lake, ziemlich vereinzelt. T — lanceolatum Scop. Häufig in Pastures. T — muticum Michx. Eine Meile östlich von New Cöln. T — arvense Scop. Im Town Lake, besonders an der Howells und New Road und zwischen denselben 1'/, Meile südlich von New Cöln auch weiss- blühend. Die berüchtigte „Canadadistel“, welche, wie auch die Klette (Lappa) unter Strafe von fünf Dollars ausgerottet werden soll. TLappa officinalis All. Häufig in New Cöln u. s. w. II. Liguliflorae. (Meist mit Milchsaft.) (Mit zungenförmigen Blüthen.) tCichorium Intybus L. An Roads im Co. Milwaukee; auch weissblühend. 1 — Endivia L. Gepflanzt als Salat und verwildert. Proximon cuspidatum Pursh. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Hieracium Canadense Michx. „Wisconsin“ nach Wood. T — scabrum Michx. In Pastures nicht selten. — longistilum Torr. „Wisconsin“ nach Gray. — Gromovü L. „Common“ nach Wood und Gray. 7 — venosum L. Pastures, z. B. Rirchenland in New Cöln. — panieulatum L. „Common“ nach Wood und Gray. +Nabalus albus Hook. Francis Station und New Cöln etc. Früher nebst Pryn- gium ywecaefol., Hieracium venosum und Senega polygola eines der | gebräuchlichsten Heilmittel gegen den Biss der Klapperschlange. — altissimus Hook. „Common northward“ Gray. — racemosus Hook. „Illinois and northward“ Gray. - Lygodesmia junceaw Don. „St. Croix River, Wisconsin“ (T. J. Hale). TTaraxacum Dens leonis Desf. Gemein; vielschaftig am Lake Michigan. TLactuca Canadensis L. Weiss, roth und gelbblühend im Town Lake. 7 — sativa L. Als Gartensalat cultivirt. 2. B. Ges. B. XXVI. Abh, 33 . 258 A. Bruhin, Mulgedium pulchellum Nutt. „Probably in N. W. Wisconsin“ Gray. TSonchus oleraceus L. Beim Seminar. T-— asper Vill. \ # — arvensis L..J New Cöln, im Kirchenland. Lobeliaceen (Milchsaft führend). +Lobelia cardinalis L. Um New Cöln und anderswo im Town Lake, beinahe in jedem Graben findet man diese herrliche Blume, welche in Europa ceul- tivirt (Blüthen scharlachroth. S. Labram, Zierpfl. Taf. 14), hier aber, weil freiwachsend, kaum beachtet wird. Das ist der Fluch des Schönen, dass nur das fremde Schöne wohlgefällt. T — syphilitica L. Um New Cöln etc., besonders im Stephansbusch. Blüthen gross, blau. T— tnflata L. Daselbst. Blüthen mittelmässig, blau. T — spicata Lam. Pasture des Kirchenlandes in New Cöln u. s. w. Blüthen zahlreich, klein, blassblau. — Kalmii L. „Wisconsin“ nach Gray. Campanulaceen. Campanula rotundifolia L. St. Nazianz im Co. Manitowoc. Die var. linifolia nach Gray. „Shores of the Great Lakes“. 7 — aparinoides Pursh. Tamarack bei New Cöln u. s. w. an Strassengräben nicht selten kletternd und Milchsaft führend. T — Americana L. New Cöln und anderswo im Co. Milwaukee stellenweise, besonders Franklin. Blumenkrone radförmig, daher der Name „Glocken- blume“ unpassend. Specularia perfoliata A. DC. „Common“ Gray. Ericaceen. TGaylussacia resinosa Torr. et Gr. An der Kilbourn Road, New Cöln gerade gegenüber, im Busch des M. Stark. Vaccinium Oxyeoccus L. „Wisconsin“ nach Gray. T — macrocarpon Ait. Kleiner Lake nahe beim Wisconsin House an der Kil- bourn Road. Soll in Schleisingerville auch weissfrüchtig gefunden werden. Kömmt in Milwaukee massenhaft auf den Markt und wird als „Cranberry“ häufig eingemacht. — stamineum L. „Wisconsin“ (Report Agricult. 1870, p. 415). — uliginosum L. „Shore of Lake Superior“ Gray. — ovalifolium Smith. „Lake Superior* (Dr. Robbins). T — Pennsylvanicum Lam. New Cöln (Deuster’s Busch) an einer Stelle häufig. (Vaceinium Novae Coloniae mihi ist nach Gray „only a mere form of Vacceinium Pennsyilvanicum*. Daher ziehe ich diese Art ein, obschon die Beschreibung bei Gray nicht recht passt.) Vergleichende Flora Wisconsins. 259 Vaccinium Camadense Kalm. Station Centreville. — vacillans Soland. „N. Illinois“ Gray. Wisconsin? — corymbosum L. „Common everywhere and very variable“ Gray. Arctostaphylos Uva ursi Spreng. „Wisconsin nach Gray. Goultheria procumbens L. Centreville, Manitowoc Co. meist unter Pinus Strobus. Habitus des Vacein. Vitis Idaea. Cassandra calyculata Don. „N. Wisconsin“ nach Gray und Wood. Kalmia amgustifolia L. „Common* Gray. Ledum latifolium Ait. „Wisconsin“ nach Gray. Pyrola rotundifolia L. „Common northward“ Gray. + — elliptica Nutt. Im Town Lake nicht selten. — chlorantha Swartr. „Wisconsin“ nach Gray. — secunda L. „Common northward“* Gray. — — var. pumila. „Lake Superior“ Gray. — minor L. „Lake Superior“ (L. Foote). Chimaphila umbellata Nutt. „Common“ Gray. — maculata Pursh. St. Wendelin in Centreville?. (Ich habe bis jetzt nur die Blätter gesehen.) t.Monotropa uniflor« L. Waldkapelle beim Seminar. — Hypopithys L. „Common“ Gray und Wood. Aquifoliaceen. +Ilex (Prinos) verticillata Gray. New Cöln, nicht häufig. Nemopanthes Canadensis DC. Im Co. Manitowoc nicht selten, z.B. im Town Centreville, und Meeme. Gewährt im Herbst und Winter, wenn die Beeren scharlachroth gefärbt sind, einen prächtigen Anblick. Plantaginaceen. +Plantago major L. Häufig in New Cöln und anderswo. + — cordata Lam. New Cöln an einem Graben, der durch Dr. Hirschbuehl’s Property geht, nicht selten. Nach Gray und Wood „(selten) in Wisconsin“. — Patagomica Jacq. var. gnaphalioides Gray. „W. Wisconsin“ nach Gray "und Wood. Plumbaginaceen. Armeria vulgaris. In Gärten. Primulaceen. Primula Mistassinica Michx. „Shores of the upper Lakes“ Gray. — farinosa L. „Lake shores, Mich.“ Wood. Androsace occidentalis Pursh. „Illinois and northwestward“ Gray. 1Dodecatheon Meadii L. Häufig (auch weissblühend) in Caledonia; selten am Kinnikinnik an der Loomis Road. Eine herrliche, an Cyclamen er- innernde Pflanze. 302 260 A. Bruhin. +Trientalis Americana Pursh. Stephansbusch und Waldkapelle etc. im Co. Mil- waukee nicht selten. t +.Lysimachia thyrsiflorwa L. Stephansbusch bei New Cöln, New Road, zwei Meilen südlich von der Stadtgrenze, Kilbourn Road, !/, Meile südlich vom Wisconsin House und am Lake daselbst etc. — strieta Ait. „Common“ Gray. — quadrifolia L. „Common“ Gray. + — ciliata L. Im Co. Milwaukee, z. B. beim Seminar, um New Cöln etc. — longifolia Pursh. „Wisconsin“ nach Gray. Samolus Valerandi L. var. Americanus Gray. „Common“ Gray. Lentibulaceen. Utricularia vulgaris L. Muskego Lake im Waukesha Co. — minor L. „Ulinois and northward“ Gray. — intermedia Hayne. „Wisconsin“ nach Gray. — gibba L. „N. Illinois“ Gray. Wisconsin? Pinguieula vulgaris L. „Lake Superior“ nach Gray. Orobanchaceen. Epiphegus Virginiana Bart. St. Wendelin und anderswo im Town Centreville, Co. Manitowoc auf Buchen schmarotzend. Conopholis Americana Wallr. „Common“ Wood. Aphylion uniflorum Torr. et Gr. „Not rare“ Gray. — fasciculatum Torr. et Gr. „Islands in Lake Michigan, N. Illinois and northwestward“ Gray. Scrophulariaceen. +Verbascum Thapsus L. Gemein in Pastures und an Roads. Linaria Canadensis Spreng. „Common“ Gray. 7 — vulgaris Mill. New Cöln (Kirchenland), St. Jakobskirche an der Kilbourn Road, Franklin etc. tSerophularia nodosa L. Howells Road u. s. w. Collinsia verna Nutt. „Wisconsin“ nach Gray.- — parviflora Dougl. „Shore of Lake Sup.“ Gray et Wood. tChelone glabra L. An Gräben und Fenzen um New Cöln u. s. w. Penstemon pubescens Soland. „Wisconsin“ nach Gray. — grandiflorus Fraser. „W. Wisconsin, Falls of St. Anthony“ (Lapham) Gray und Wood. }Mimulus ringens L. New Cöln u. s. w., auch weissblühend. — Jamesiü Torr. „Wisconsin“ Gray. „Lake Superior“ Wood. Gratiola Virginiana L. „Very common“ Gray et Wood. Ilysanthes gratioloides Benth. „Common“ Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 261 S'ynthyris Houghtoniana Benth. „High prairies and Hills, Wisconsin“ (Hough- ton, Lapham); „in collibus siceis ad Wisconsin“ (DC. Prodr.). TVeronica Vürginica L. Caledonia, Franklin, Francis Station. 7 — _Americana Schweinitz. Howells Road, 1'/, Meile nördlich von New Cöln. 7 — seutellata L. New Cöln u. s. w. in Marshen, besonders bei der Tamarack. T — serpyllifolia L. Um New Cöln u. s. w. T— peregrina L. Am Kinnikinnik bei Chase’s House. — arvensis L. „Common“ nach Gray und Wood. Buchnera Americana L. „Wisconsin“ nach Gray. Gerardia purpwrea L. „Wisconsin“ nach Gray. — aspera Douglas. „Wisconsin“ nach Gray. — tenuifolia Vahl. „Common“ Gray. — setacea Walt. „Wisconsin“ nach Gray. — quercifolia Pursh. „Common“ nach Wood (nomine Dasystoma). — grandiflora Benth. „Oak openings, Wisconsin“ (Lapham) bei Wood unter dem Namen Dasystoma. — vpedicularia L. „Common“ nach Gray. rTCastilleia coccinea Spreng. Häufig in Caledonia, Racine Co., aber auch an der Lake Road zwischen Bay view und dem Seminar; ein einziges Mal in New Cöln, Mitte der 32. Section. — pallida Kunth. „Lake Superior“ Gray. — sessiliflora Pursh. „Wisconsin, Prairies“ (Lapham). Euphrasia officinalis L. „Lake Superior“ nach Gray und Wood. Rhinanthus Crista Galli L. „Lake Superior“ Gray und Wood. jPedicularis Canadensis L. New Cöln ete. Am Lake Michigan, New Cöln gegenüber, in einem Lärchenwäldchen mit purpurnen Blüthen. T — lanceolata Michx. New Cöln u. s. w. Melampyrum Americanum Michx. „Common“ nach Gray und Wood (= M. pra- tense, ß. Americanum Benth.). Acanthaceens Dianthera Americana L. „Wisconsin“ nach Gray. - Ruellia strepens L. „Wisconsin“ nach Gray. Verbenaceen. Verbena angustifolia Michx. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — hastata L. New Cöln u. s. w. Häufig an Roads. T— wticaefolia L. Daselbst. — strieta Vent. „Wisconsin“ nach Gray. — bracteosa Michx. „Wisconsin“ nach Gray. — chamaedrifolia. Häufig als Zierpflanze. or ynia Leptostachya L. Um New Cöln u. s. w. im Busche. Habitus der Oircaea Lutetiana. Leicht kenntlich an den rückwärts gelegten Früchten. nr ee 262 A, Bruhim, Labiaten. tTeuerium Canadense L., An der Howells Road bei New Cöln ete, in der Nihe des katholischen Kirchhofs daselbst. 1 }Mentha viridis I. „Common“ Gray. New Cöln, Tamarack, t — arvensis L. var. vulgaris Benth. Um New Cöln nicht selten. (Ist auch nach dem Urtheile Asa Gray's die genuine Mentha wrvensis.) f — piperita L. In Gärten. (Wenn ich nicht irre, fand ich diese Species auch freiwachsend in Centreville,) Lyeopus Virginieus I. „Common“ — „Lake Superior“ Gray und Wood. Y — Kuropaeus L. var, integrifolius. „Common westw.“ Gray und Wood, — var, sinualus, New Cöln u. s. w. gemein, YOriganum Majorana L. Als Gewürz eultivirt, I? Thymus vulgaris L. Ebenso ? YHyssopus offieinalis L. In Gärten und in St. Nazianz häufig auf dem Kirchhof. YSatureia hortensis L. In Gärten. YSalvia offieinalis L. Desgleichen, COalamintha glabella Benth. var, Nutallii Gray. „Wisconsin“ nach Gray. — (linopodium Benth. „Upper Great Lakes“ Gray. Oollinsonia Canadensis L. „Common“ Gray. Monurda didyma L. „Wisconsin“ nach Gray. T — fistulos« L. Now Cöln u. s. w. häufig. Blephilia eiliata Waf, „Wisconsin“ nach Gray. -— hirsuta Benth. „Wisconsin* nach Gray. „Ad lacum Michigan“ (DC. Prodr.). Lophanthus nepetoides Benth. „Wisconsin“ nach Gray. serophulariaefolius Bonth. Wbenso, anisatus Benth. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. }Nepeta Cataria IL. New Cöln u. s. w. häufig. Blätter dreieckig zugespitzt. Dracocephalum parviflorum Nutt. „Wisconsin, along the great Lakes“ Gray. tPhysostegia Virginiana Benth. An der alten Howells Road beim Kinnikinnik. 1. Prunella vulgaris L. New Cöln eto,, auch rosenroth. Seutellaria versicolor Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. > parvula Michx. „Wisconsin* nach Gray. Y galerieulata L. Oestlich von New Cöln u. s. w. Y — lateriflora L. Daselbst, YGaleopsis Tetrahit L. In New Cöüln einmal. YStachys palustris L. var. aspera. New Cöln, gemein. — var, cordata. „Common“ westw.* Gray. }Leonurus Cardiaca L. Stellenweise häufig an Roads, z. B. an der Stelle, wo sich die Zuekerbusch Line und die New Road durchkreuzen, aber auch im Town Lake. Unsere Pflanze ist kahl. j Vorgloichonde Flora Wisconnins, - 265 Borraginaceen, 1Symphytum offieinale L. An der Kilbourn Road zwischen der St. Jakobskirche und dem Wisconsin House, Auch auf der Farm des Mr. Lumerding in Centreville. TOnosmodium Carolinianum DOC. (exel. syn. Michx.) „Wisconsin“ nach Gray. Ich fand diese Species vor einigen Jahren an der Town Line zwischen der Howells und Nicholson Road, suchte sie aber seither vergebens. 1Myosotis strieta L. Auf Kirchhöfen, z. B. New Cöln. Lithospermum latifolium Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Y.Lithospermum hirtum Lehm, Lake Road zwischen Bay view und dem Seminar und Oak Öreek. — longiflorum Spreng. „Wisconsin“ nach Gray. Mertensia Virginica DC. „Wisconsin“ nach Gray. — panieulata Don. „Shore of L. Super.“ Gray et Wood. Y.Echinospermum Lappula Lehm. An Roads gemein. Uynoglossum offieinale L. „A familiar and troublesome weed.* Gray. f — Morisoni DC. Im Town Lake vorzugsweise mit purpurnen, im Town Oak Creek mit weissen Blüthen, nicht selten an Roads. Borrago offieinalis Li. Caledonia, in Gärten. Hydrophyllaceen. YHydrophyllum Canadense L.. Um New Cöln und am Kinnikinnik ete. | nicht selten. — —— appendieulatum Michx. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Phacelia Franklinii Gray. „Shores of Lake superior, especially on Isle Royale“ 1 Gray und Wood. Polemoniaceen. - Polemonium reptans L. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Phlox maculata 1. „Wisconsin“ nach Gray. — glaberrima LU. „Wisconsin“ nach Gray und Wood, — prlosa I. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Y — divaricata U. „Wisconsin“ nach Gray und Wood, und zwar (ausschliess- | lich ?) die var. Laphamii Wood mit ganzrandigen Blumenblättern. Im Town Lake nicht selten. Uebernimmt hier die Rolle von Lychnis diurna der alten Welt. Blumen aber blau, denen der Vinca minor nicht unähnlich. 1 Convwolvulaceen. Pharbitis (Ipomaea) pwrpures Wood. „Morning glory.“ Häufig eultivirt. Calystegia sepium R. R. An der (alten) Howells Road, Stadtgrenze und New Cöln. Cuscuta Lpilinum Weihe. Wisconsin? 264 . A. Bruhin. rCuscuta chlorocarpa Engelm. Auf Bidens frondosa bei New Cöln. T — Gronovii Willd. Auf Astern am Kinnikinnik. — glomerata Choisy. „Wisconsin“ nach Gray. Solanaceen. tSolanum Dulcamara L., und zwar die var. laciniatum. Tamarack bei New Cöln und Franklin, am Weg zur Muskego Lake. T-— migrum L. Ueberall zerstreut. T — tuberosum L. „Potato“. In vielen Abarten eultivirt. Der Kartoffelkäfer (Doryphora decemlineata), der erst vor 6—7 Jahren verwüstend in Wisconsin auftrat, scheint gegenwärtig in Abnahme be- griffen zu sein. TPhysalis pubescens L. New Cöln auf dem Kirchenland und Nicholson Road, New Cöln gegenüber. — grandiflora Hook. „Shore of Lake Sup.“ Robbins bei Gray. — viscosa L. „Common“ Gray. tLycopersicum esculentum Mill. „Tomato“. Im Grossen gezogen, mit scharlach- rothen und gelben Früchten. Am Kinnikinnik fand ich, fern von der Cultur, ein freiwachsendes Exemplar mit Drillingsblüthe. 1? Capsicum annwum L. Wisconsin ceultivirt? Datura Stramonium L. In Centreville, Manitowoc Co. nicht selten, besonders bei der Farm des Mr. Lenhard. tNicotiana Tabacum L. Im Co. Milwaukee etc. eultivirt. T — rustica L. Daselbst. Gentianaceen. Frasera Carolinensis Walt. „Wisconsin“ nach Gray. Halenia deflexa Griseb. Daselbst nach Gray und Wood. Gentiana quinqueflora Lam. Franklin. T — cerinita Froel. Franklin. (Eine von diesen beiden fand ich auch an der Lake Road zwischen Bay view und dem Seminar.) — detonsa Fries. „Wisconsin“ nach Wood. — alba Mubl. „L. Superior“ Gray. + — Andrewsü Griseb. New Cöln, z. B. Pasture des Kirchenlandes und anderswo in Marschen. Blüthen geschlossen; Spätsommer und Herbst; auch Centreville. — Suaponaria L. var. linearis. „Lake Superior“ Gray. — puberula Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Bartonia tenella Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. 1 }Menyanthes trifoliata L. Tamarack bei New Cöln und kleiner Lake beim Wisconsin House an der Kilbourn Road etc, Vergleichende Flora Wisconsins. 265 Loganiaceen. Spigelia Marüandica L. „Wisconsin“ nach Gray. Apocynaceen. +Apocynum amdrosaemifolium L. New Cöln und anderswo nicht selten. Häufig an der Town Line zwischen New Road und Kilbourn Road. Milchsaft führend, wie auch die Arten der nächsten Ordnung. — cannabinum L. „Common“ Gray. +Vinca minor L. Auf Kirchhöfen. Asclepiadaceen. +Asclepias Cornuti Decaisne (= A. syriaca L.). An der Howells Road u. s. w. stellenweise häufig, besonders an der Stadtgrenze und in der sogenannten Marsh bei New Cöln; auch Centreville.. Bei einem Exemplar mit neun Blüthendolden zählte ich im Ganzen 754 Blüthen, und zwar 161 in der untersten, 109 in der zweituntersten, 85 in der dritten, 83 in der vierten, 85 in der fünften, 72 in der sechsten, 77 in der siebenten und 82 in der achten Blüthendolde; die oberste, neunte, war noch nicht entwickelt; es ist aber nicht zu hoch gegriffen, wenn man die Blüthenzahl eines einzigen Individuums auf 800 angibt — immerhin eine anständige Zahl für eine krautartige Pflanze! Von diesen 800 Blüthen aber reifen vielleicht kaum !/, Dutzend ihre Früchte, was einen weiteren Beleg zu dem Luxusgesetze der Natur liefert, nach welchem mit dem grössten Aufwand von Kraft und Stoff oft nur ein winziges Resultat erzielt wird. Asclepias Cornuti ist eine ursprünglich amerikanische Pflanze und hilft ebenfalls den . Totaleindruck der Vegetation bestimmen. Der hier gebräuchliche Volks- name für diese Pflanze ist „wilde Baumwolle“, welcher nach meiner Ansicht ebenso zutreffend ist, als „Syrische Seidenpflanze“. T-Asclepias phytolaccoides Pursh. Im Town Lake an Fenzen und Roads, ziemlich zerstreut. — variegata L. „Wisconsin“ Gray. Angeblich im Town Mosel, Sheboygan Co. — ovalifolia Decaisne. „Wisconsin“ (Lapham). + — incarnata L. New Cöln u. s. w. Häufig in Marshen. Acerates lanuginosa Decaisne. „Wisconsin“ (Lapham), Gray und Wood. — longifolia Ell. „Wisconsin“ nach Gray. Oleaceen. rSyri inga vulgaris L. In Gärten und auf Kirchhöfen. In Caledonia und in der Nähe des Seminar auch weissblühend. +Fraxinus Americana L. New Cöln u. s. w. — pubescens Lam. „Wisconsin“ nach McAffee. — viridis Michx. fil. „Wisconsin“ nach Gray und MeAffee. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 34 266 A. Bruhin. Frazxinus sambueifolia Lam. Häufig in Centreville. quadrangulata Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Aristolochiaceen. Asarum Canadense ]. „Common northward“ Gray. Nyetaginaceen. TMirabilis Jalapa L. „Four-o’elock“. Häufige Zierpflanze, daher in der I. Ab- theilung Nr. 2 einzuschalten. S. Labram. Zierpfl., T. 86. Oxybaphus nyctagineus Sweet. „Wisconsin“ nach Gray. Chenopodiaceen. Cycloloma platyphyllum Moquin. „Illinois and northwestward on sandy banks of the Mississippi“ Gray. tChenopodium album L. New Cöln u. s. w. Häufig. T—- — var. decumbens mihi, folüis subintegris, viridibus (= (. viride L.?) an der Howells Road, eine Meile südlich von New Cöln. 7 — hybridum L. New Cöln etc. + — glaucum L. Südseite von Milwaukee, an der Elisabethstrasse zwischen der Reed- und Hannoverstrasse und an der Reed- und Clintonstrasse. Habitus des Polygonum awvieulare. YBlitum capitatum L. Vereinzelt am Kinnikinnik und zwischen Milwaukee und dem Seminar. Häufiger in Centreville. rBeta vulgaris L. „Beet“. „Runkelrübe, Rauden“. Cultivirt TSpinacia oleracea L. „Spinat“. Cultivirt. Atriplex patula L. var. littoralis. „Great Lakes“ Gray. a T — hortensis L. Cultivirt. Corispermum hyssopifolium L. „Chieago to Lake Superior“ nach Gray. Amarantaceen. TAmaranthus retrofleeus L. Gärten und Roads, üherall. — albus L. Unkrautartig in Gärten. St. Wendelin bei Centreville, Manito- woc Co. häufig. In Milwaukee entweder fehlend oder von mir übersehen. — caudatus L. In Gärten und von da auf Roads. 1Montelia tamariscina Gray. Nirgends häufiger als am Kinnikinnik, auch an der Town Line bei New Cöln, zwischen Howells und Nicholson Road. Blüthen grünlich oder purpurn; Staubgefässe fünf, so lang als die Blumenblätter (gegen Beck); Antheren x-förmig. Variirt stark. Polygonaceen. Polygonum wviviparum L. „Shore of Lake Superior“ Gray. — Pennsylvanieum L. „Common“ Gray. 4 Vergleichende Flora Wisconsins. 267 Polygonum incarnatum Ell. „Rather common everywhere“ Gray. — lapathifolium Ait. „Borders of L. Superior“ Gray. 1 — Persicaria L. Town Lake. — Hydropiper L. „Indigenous northward“ Gray. 7?— .acre L. New Cöln? " 7 — huydropiperoides Michx. New Cöln. f — amphibium L. New Cöln, Kirchenland und noch häufiger in Caledonia. — Virginianum L. „Common“ Gray. — artieulatum L. „Along the Great Lakes* Gray. 7 — awvieulare L. New Cöln, Milwaukee City etc. Unsere Pflanze hat in der Regel nur fünf Staubgefässe. — — var. erectum Roth. New Cöln. 7 — sagittatum L. Mit weissen Blüthen häufig in der Mitte der 33. Section, mit rothen Blüthen an der Town Line zwischen New- und Kilbourn-Road, an der Railroad bei New Cöln u. s. w. Stengel von rückwärts gebogenen Borsten scharf. tr — Comolvulus L. New Cöln etc. + — .ceilinode Michx. Am See-Ufer, New Cöln gegenüber. f — dumetorum L. New Cöln, Kirchenland, vor einigen Jahren häufig in der Marsh. 7 — Fagopyrum L. Cultivirt und verwildert; häufig. Rheum Rhapontieum L. fehlt fast in keinem Garten. Die Blattstiele werden von der Epidermis befreit, dann quer in kleine Stücke geschnitten, mit Zucker und Zimmt bestreut, zwischen Fettteig gegeben und (weiss) ge- backen. — Das ist der Pie (-Torte) der Amerikaner, der auf keinem Tische fehlen darf. Daher die inländische Benennung dieser Pflanze e „Pie plant“. Aber auch unter dem Namen Rhabarber bekannt. In Mil- waukee werden die Stengel bündelweise verkauft. Durch Gährung erhält man aus dem Safte der Stengel auch einen guten Wein. | Rumex longifolius DC. „In Northern Wisconsin, indigenous* (?) Gray. 7 — verticillatus L. Sümpfe; New Cöln u. s. w. 7 — erispus L. Wiesen, gemein. — obtusifolius L. ) = eonglomeratus Murray. N Wisconsin ? 0 — sangwineus L. ir — Acetosella L. Häufig an Roads und auf Aeckern. ; Lauraceen. Sassafras offieinale Nees. „Wisconsin“ nach McAffee. - Linderna Benzoin Meisner. „Rather common“ Gray. Thymeleaceen. Dirca palustris L. Eine Meile nordöstlich von New Cöln und an der Howells Road, vier Meilen südlich von da. Tritt hier an die Stelle von Daphne Mezereum. 34* 268 A. Bruhin. Elaeagnaceen. tShepherdia Canadensis Nutt. Am See-Ufer, New Cöln gegenüber. Vertritt hier die Stelle von Hippophae£. Santalaceen. TComandra wmbellata Nutt. New Cöln, hinter der lutherischen Kirche. — Tivida Richard. „Shore of Lake Superior“ Gray. Saururaceen. Saururus cernwus L. „Common“ Gray. Ceratophyllaceen. tCeratophyllum demersum L. Muskego Lake, Milwaukee. „Rarely seen in fruit“ Gray. Callitrichaceen. tCallitriche verna L. New Cöln, Mitte der 33. Section etc. — autwmnalis L. „Lake Superior“ (C. G. Loring, jr.). Podostemaceen. Podostemon ceratophyllus Michx. „Common“ nach Wood. Euphorbiaceen. (Milchsaft führend.) 1Euphorbia polygonifolia L. See-Ufer bei der Rolling Mill. — dGeyeri Engelm. „Wisconsin“ (T. J. Hale). — serpylliifolia Pers. „Wisconsin“ Gray. — giyptosperma Engelm. „Wisconsin“ (Hale, Lapham). Gray und Wood. T — maculata L. An Roads gemein, besonders Town Line, auch Pastures. Nicht selten ganz purpurn gefärbte Exemplare. — humistrata Engelm. „Alluvions of the Mississippi“ Gray. Y — hypericifolia L. Gray und Wood sagen „very common“. Ich fand sie aber nur spärlich an der Howells Road bei der katholischen Kirche in New Cöln. 7 — corollata L. Häufig in Franklin, aber auch Lake Road u. s. w. Bei der Rolling Mill fand ich Exemplare mit monströsen Blüthen. — platyphylla L. „Along the Great Lakes“ Gray. — Helioscopia L. Daselbst, nach Gray. T — (Cyparissias L. Häufig auf Kirchhöfen. — commmtata Engelm, „Wisconsin“ Gray. he Acalypha Virginica L. „Common“ Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 269 Empetraceen. Empetrum nigrum L. „Lake Superior“ Gray. Ob auch Wisconsin ? Urticaceen. Ulmus fulva Mich. „Lake Superior“ Gray. „Wisconsin“ nach McAffee. An- geblich in Centreville. 7 — Americana Willd. Nicht selten um Milwaukee. Ven dem häufigen Vor- kommen dieses Baumes wird wohl das westlich von Milwaukee gelegene „Elm Grove“ den Namen erhalten haben, wie „Oak Creek“ von den Eichen; „Zuckerbusch“ vom Zuckerahorn; „Cedarburg“ von Thuja u. s. w. — racemosa Thomas. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Celtis occidentalis L. „Wisconsin“ nach Gray und McAffee. 7Maclura aurantiaca (Nutt.). „Osage Orange“. In Milwaukee als Heckenpflanze ceultivirt. Stammt aus Arkansas. Morus rubra L. „Wisconsin* nach MeAffee. — alba L. Im Sheboygan-, Manitowoc- und Columet-County cultivirt nach August Pott. TUrtica gracilis Ait. An Roads nicht selten. — dioica L. „Common“ nach Wood. jPilea pumila Gray. Häufig am Kinnikinnik und in fetten Wäldern, z. B. Seminarbusch bei New Cöln. Stengel glasartig, durchscheinend. tLaportea Canadensis Gaudichaud. New Cöln, Mitte der 33. Section und Stephansbusch etc. j.Boehmeria eylindrica Willd. An Roads häufig. Parietaria Pennsylvanica Muhl. „Wisconsin“ Gray. Cannabis sativa L. New Cöln auf der Road; früher häufiger als jetzt gepflanzt. THumulus Lupulus L. Beim Seminar u. s. w. Platanaceen. Platamus occidentalis L. „Wisconsin“ nach MecAffee. Juglandaceen. TJuglans cinerea L. Howells Road u. s. w. nicht selten. -r— nigra L. Daselbst und Caledonia, schon seltener. - Carya suleata Nutt. „Wisconsin* nach Gray. T — poreina Nutt. „Common“ Gray und Wood. 1 — amara Nutt. An der neuen Howells Road zwischen Howells und Nicholson Road. — alba Nutt. „Wisconsin“ nach McAffee. — 270 A. Bruhin. Cupuliferen. TQuereus alba L. „Common“ Gray. New Cöln ete. — obtusiloba Michx. „Wisconsin“ nach McAffee. — macrocarpa Michx. Howells Road u. s. w. — bieolor Willd. Town Line bei New Cöln, zwischen Howells und New Road etc. — Prinus L. var. acwminata Michx. „Wisconsin“ Gray. — prinoides Willd. „Wisconsin“ nach Gray. — imbricaria Michx. „Wisconsin“ nach Gray. — migra 1. „Wisconsin“ nach MeAffee. — coceinea Wang. „Common* Gray. — — var. tinctoria. „Wisconsin“ nach MeAffee. 7 — rubra L. „Wisconsin* MceAffee. New Cöln ete. — »palustris Du Roi. „Rather common* Gray. 1Fagus ferruginea Ait. Im Co. Milwaukee nicht häufig, z. B. im Stephansbusch bei New Cöln; als dominirender Waldbaum dagegen im nördlichen Wis- consin, z. B. St. Wendelin bei Centreville. Auf den Wurzeln der Buche findet man hier häufig Zpiphegus Vürginiana schmarotzend. Corylus Americana Walt. Ueberall. Ich fand auch Exemplare mit dichotomen Blüthenkätzchen in New Cöln. TOsirya Virginiew Willd. Howells Road u. s. w. Die Früchte denen des weiblichen Hopfen ähnlich, daher auch der Name „Hop-Hornbeam“; sonst „Iron wood“. Carpinus Americana Michx. Daselbst, aber weniger häufig. T Te Myricaceen. Myrica Gale L. „Wisconsin“ nach Gray. Oomptonia asplenifolia Ait. „Wisconsin“ nach Gray. Betulaceen. Betula lenta L. „Common northward“ Gray. — Iutea Michx. f. „Lake Superior“ Gray. „Wisconsin“ MeAffee. f — gpopulifolia Spach. Seminar-Park. T — papyracea Ait. Am See-Ufer, New Cöln gegenüber. T — glandulosa Michx. „Shore of Lake Superior“ Gray. Ich fand diese schöne Art an der Stadtgrenze, nahe bei Forest home. Immerhin ein merkwürdiges Vorkommen. Alnus viridis DC. „Shore of Lake Superior“ Gray. — imcama Willd. Im nördlichen Wisconsin, z. B. häufig um St. Wendelin im Town Centreville. Oft mit monströsen, auswachsenden Kätzchen. 7 — serrulata Ait. Häufig im Tamarack bei New Cöln. Vergleichende Flora Wirconsins. 271 \ Salieaceen. tSalix candida Willd. „Wisconsin“ Gray. Tamarack bei New Cöln. Y — tristis Ait. „Common“ Gray. Kinnikinnik. Y — humilis Marsh. „Common“ Gray. T — disceolor Muhl. Ebenso. Y — sericea Marsh. Wie vorige. — purpurea L. \ — viminalis L. J — cordata Muhl. „Common“ Gray. - divida Wahl. var. oceidentalis. „Illinois and northw. common“ Gray. T — lucida Muhl. „Wisconsin“ nach MeAftee. — nigra Marsh. „Common“ Wood. — fragilis L. „Wisconsin“ nach McAffee. 7 — alba L. Als Schattenbaum in Milwaukee etec. Wisconsin ? T—- -— var. vitellina. New Cöln. T — babylonica Tourn. Auf Kirchhöfen. 7 — myrtiloides L. „Wisconsin“ Gray. Tamarack bei New Cöln. - 7 — longifolia Muhl. See-Ufer. tPopulus tremuloides Michx. New Cöln, Kirchenland u. s. w. T —— grandidentata Michx. Daselbst. — angulata Ait. „Wisconsin“ nach Gray und McAffee. — balsamifera L. „Wisconsin“ nach Gray. T- — var. candicans. „Lake Superior“ nach Gray. See-Ufer bei der Rolline Mill? Als Schattenbaum in Milwaukee u. s. w. eultivirt. T — dilatata Ait. Pyramiden- oder italienische Pappel. In Stadt und Land, besonders beim Seminar als Schattenbaum gezogen. + — alba L. Daselbst. hr m 0 ee he et nn « ne (Populus candicans hat die grössten, Bokulie tremmloides die kleinsten Blätter; was die Blüthezeit betrifft, so blüht P. grandidentata zuerst). Coniferen. Pinus Banksiana Lambert. „Wisconsin“ nach Gray. — mitis Michx. „Wisconsin“ nach Gray. — resinosa Ait. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. f — Strobus L. Wälder bildend im Co. Manitowoc. In Sheboygon ein pracht- voller Park von diesem Baum, mit berühmter Heilquelle. — syWvestris L. Cultivirt, 7. B. Seminar. tAbies nigra Poir. „Wisconsin“ Gray und eultivirt, z. B. Seminar. — alba Michx. „Lake Superior“ Gray. — (amadensis Michx. „Very common northw.“ Gray und Wood. — balsamea Marsh. „Wisconsin“ Gray. Im Co. Manitowoc. — picea und | „Most commonly planted“ Gray und Wood. Seminar. —ı excelsa. 272 A. Bruhin. }Larix Americana Michx. Im Co. Milwaukee und häufiger im Norden. YThuja occidentalis L. Mit der vorigen und häufig cultivirt.') Cupressus thyoides L. „Wisconsin“ nach Gray und cultivirt, z. B. Seminar. Juniperus communis L. „Common“ Gray. St. Wendelin in Centreville. — — var. alpina L. „Shores of upper Great Lakes“. Gray. — Vürginiana L. „Wisconsin“ nach McAffee. 7 — Sabina L. var. procumbens Pursh. In Tamaracks. Taxus Camadensis L. „Northward“ Gray und Wood. B. Monocotyledonen. Araceen. jArisama triphyllum Torr. In fettem Busch nicht selten, z. B. New Cöln; mit grüner und braun gefleckter Blüthenscheidee Die Blüthenkolben, welche einige Aehnlichkeit mit Mais haben, werden hier deshalb „wildes Korn“ genannt. Peltandra Virginica Raf. „Common“ Gray. rCalla palustris L. Ich fand diese Pflanze, welche eine Miniaturausgabe der so häufig in Töpfen gezogenen Calla (Richardia) aethiopica ist, im Tama- rack bei New Cöln und bei der Station Centreville im Co. Manitowoc. iSymplocarpus foetidus Salisb. Eine Meile östlich von New Cöln und Stephans- busch etc. nicht selten. TAcorus Calamus L. Deer Creek bei der Rolling Mill häufig, aber auch New Cöln. Lemnaceen. Lemna perpusilla Torr. „Wisconsin“ Gray. — — var. trinervis Austin. „Wisconsin“ Gray. T — minor L. „Common, but rare in flower* Gray und Wood. — — var. orbieulata Austin. „Wisconsin“ Gray. — polyrrhiza L. „Very Common; not found here in blossom“ Gray; „rare“ nach Wood. Typhaceen. 1Typha latifolia L. Milwaukee, New Cöln, Centreville ete. iSparganium eurycarpum Engelm. Town Line bei New Cöln, zwischen Howells und Nichols Road ete. — simplex Huds. var. androcladum. „From New England westw.*“ Gray. — minimum Bauhin. „Wisconsin“ Gray. ı) Kam nach Bauhin (Pinax) unter Franz I. aus Canada nach Frankreich. Vergleichende Flora Wisconsins. 213 Najadaceen. Najas flexilis Rostk. „Common“ Gray und Wood. TrfPotamogeton natans L. Diese, nebst zwei von den folgenden Arten, welche ich aber wegen Mangel von Blüthen noch nicht mit Sicherheit bestimmen konnte, kommt sowohl bei Milwaukee als auch im Muskego Lake, an letzterem Orte in Gesellschaft von Brasenia peltata, Bidens Beckii, Pontederia cordata und mehreren anderen seltenen Pflanzen vor. Potamogeton Claytonii Tuckerman. „Common“ Gray und Wood. — sSpirilus Tuckerman. „Lake Superior“ Gray. — hybridus Michx. „Common“ Wood. — rufescens Schrad. „Northward* Gray. — amplifolius Tuckerman. „Not rare* Gray. T — gramineus L. „Common and very variable“ Gray und Wood. — praelongus Wulfen. „Along the Great Lakes“ Gray. — rperfoliatus L. „Common“ Gray und Wood. — — var. lanceolatus. „Along the Great Lakes“ Gray. — compressus L. „Wisconsin“ nach Gray. — obtusifolius Mert. und Koch. „N. Michigan“ Gray. Wisconsin ? — paueiflorus Pursh. „Common“ Gray. — pectinatus L. „Lake Superior“ Gray. Alismaceen. Triglochin palustre L. „Illinois and northward“ Gray. — maritimum L. „Shore of the Great Lakes“ Gray. — — var. elatum. „Wisconsin“ nach Gray. Scheuchzeria palustris L. „Illinois and northward“ Gray. - T4Alisma Plantago 1. var. Americanum. Häufig im Town Lake ete. - TSagıttaria variabilis Engelm. New Cöln und besonders zwischen Milwaukee und Bay view ete. Variirt stark, wie es schon der Name besagt. — calyeina Engelm. „Wisconsin“ nach Gray. — heterophylia Pursh. var. rigida. „Along the Great Lakes“ Gray. L 3 Hydrocharidaceen. TAnacharis (Elodea) Canadensis Planchon. Am Seegestade, besonders zwischen der Rolling Mill und Milwaukee. Wird bei bewegter See oft haufenweise ans Ufer geworfen. Blätter zu 3 (wirtelig), zungenförmig; Stengel faden- förmig, sehr zerbrechlich. Wurde erst vor etwa 30 Jahren nach Europa verschleppt. Erinnert an Potamogeton densus. Daher der Irıthum bei Schweinitz, Deutsche Benennungen: „Wasserpest“ und „Schilows- kraut“. Englische Benennungen: „Little Water Snakeweed* und Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 35 274 A. Bruhin. „Diteh Moss“. Soll zur Aufbewahrung von Blutegeln und sogar zur Desinfection des Wassers sehr geeignet sein, daher der Name „Wasser- pest“ etwas unrichtig. .Auch als Dünger benutzt. Vallisneria spiralis L. „Common“ Gray. Orchidaceen. tOrchis spectabilis L. New Cöln, z. B. Stephansbusch und anderswo. Havenaria tridentata Hook. „Common northward“ Gray. — virescens Spreng. „Common“ Gray. 7 — viridis R. Br. var. bracteata Behb. Stephansbusch bei New Cöln. j — huyperboreaw R. Br. Am Kinnikinnik bei der Kilbourn Road. — dilatata Gray. „Common northward“ Gray. — rotundifolia Richardson. „Shore of L. Michig. in Wisconsin“, (L. Foote). — obtusata Richardson. „Lake Superior“ Gray. fr — Hookeri Torr. Stephansbusch, Waldkapelle beim Seminar. — orbreulata Torr. „Lake Superior“ Gray. — leucophaea Gray. „Wisconsin“ Gray. — lacera R. Br. „Common“ Gray. f — »sycodes Gray. Oestlich von New Cöln beim Tamarack. Goodyera repens R. Br. „Common northward“ Gray. — Menziesiü Lindl. „Lake Superior“ Gray. Spiranthes gracilis Bigel. „Common“ Gray und Wood. — Romanzoviana Cham. „Lake Superior“ Gray und Wood. Listera convallarioides Hook. „Lake Superior“ Gray. Arethusa bulbosa L. „N. Wisconsin“ nach Gray. tPogonia ophioglossoides Nutt. Kleiner Lake in der Nähe des Wisconsin House von Oskar Brunn entdeckt und mir zur Determinirung übergeben. (Ein einzelnes Blatt in der Mitte des Stengels, wie bei Ophioglossum, daher der Name. Blüthen 1—2 rosa, mit Veilchengeruch.) jCalopogon pulchellus R. Br. Am gleichen Standort, von demselben entdeckt. Blatt grasartig; Blüthen 6, purpurn, Lippe spatelig, ganzrandig, ober- halb bärtig (mit weissen, gelben und purpurnen Haaren). Eine der schönsten Pflanzen unserer Flora. Mierosiylis monophylios Lindl. „Wisconsin“ nach Gray. Liparis Loeselii Richard. „Wisconsin“ nach Gray. Corallorrhiza multiflora Nutt. In. Buchenwäldern, z. B. in St. Wendelin (Graser's Busch) im Town Centreville. — Macraei Gvay. Wisconsin ? Uypripedium arielinum R. Br. „Wisconsin“ nach Gray ‘und Wood. — camdidum Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. t — parviflorum Salisb. Im Co. Milwaukee mit der folgenden. 7 — pmbescens Willd. Der gewöhnlichste Frauenschuh unserer Wälder und dem deutschen C. Calceolus nahe stehend. Blüthen einmal grösser als bei der vorhergehenden. Vergleichende Flora Wisconsins 275 TCypripedium spectahile Swartz. Diese, schönste unter den Frauenschuharten, fand ich häufig an einer Stelle, eine Meile östlich von der Kirche in New Cöln und vereinzelt im Stephansbusch und am Lake Michigan, vis- a-vis von New Cöln, wo sie zuerst Mr. Trinthammer entdeckte. Blüthen sehr gross, weiss, rosa angehaucht. 7 — acaule Ait. Tamarack bei New Cöln. Blüthen purpurn. Amaryllidaceen. Hypoxys erecta L. Caledonia, Racine Co. Iridaceen. tIris versicolor L. Häufig in Marshen. — lacustris Nutt. „Shore of Lake Michigan“ Gray. T — pumida L. In Gärten und auf Kirchhöfen häufig. Stammt aus Oesterreich. YSisyrinchium Bermudiana L. In New Cöln mit purpurnen, in Caledonia, Racine Co. mit blauen Blüthen. Dioscoreaceen. 1.Dvoscorea villosa L. New Cöln (Deuster’s Busch) und Seminar. Früchte birett- artig, geflügelt; Stengel windend. Tritt hier an die Stelle von Tamus communis der alten Welt. Smilaceen. Smilax rotwndifolia L. „Common“ Gray und Wood. 7 — hispida Muhl. Howells und Kilbourn Road. f — herbacew L. New Cöln ete. Ich zählte 100 Blüthen au einem einzigen R Exemplar. -tT- — var. pulverulenta. Francis Station, New Cöln etc. Liliaceen. Trülium sessile L. „Wisconsin“ nach Gray. — recwvatum Beck. Caledonia, Racine Co., auf dem Kirchenland. Blüthen dunkel-purpurn. } 7 — grandiflorum Salisb. Die häufigste Art im Co. Milwaukee. Blüthen erst weiss, dann röthlich. Ich beobachtete Exemplare mit vier Blättern und mit gefüllten Blumen. Habitus der Paris quadrifolia, an deren Stelle Trilium grandifl. hier tritt. Ich nenne diese Pflanze, dem lateinischen Gattungsnamen entsprechend, „Dreiblatt“. — erectum L. „Common northward“ Gray (ob auch die var. album Purs.?). — — var. declinatum. „L. Superior“ Gray. har ae A Fe > ze 35* 276 3 A. Bruhin. +Trilium cernuwum L. New Cöln. Kinnikinnik u. s. w., seltener als Trillium grandiflorum, von welchem es sich vorzüglich durch kleinere Blüthen und wagrecht abstehenden Blüthenstiel unterscheidet. — nivale Riddell. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. — erythrocarpum Michx. „L. Superior“ Gray. Medeola Virginica L. St. Wendelin (Graser’s Busch) im Town Centreville. Zygadenus glaucus Nutt. „Aloug the Great Lakes to N. Illinois, rare“ Gray. Veratrum viride Ait. „Common“ Gray. Tofieldia palustris Huds. „Lake Superior“ Gray und Wood. — glutinosa Willd. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. Uvularia grandiflora Sm. New Cöln, Mitte der 33. Section u. s. w. — sessilifolia L. „Common“ Gray und Wood. Olintonia borealis Raf. St. Wendelin (Graser’s Busch) und bei der Station Centreville. tSmilacina racemosa Desf. New Cöln u. s. w., häufig an Fenzen. Blüthen weiss oder grün. T— stellata Desf. New Cöln (Kirchenland) u. s. w. + — trifolia Desf. Tamarack bei New Cöln. T — bifolia Ker. (= Majanthemum). In jedem Busch. +Polygonatum biflorum Ell. New Cöln u. s. £. rAsparagus officinalis L. Häufig um Milwaukee cultivirt und an Roads ver- wildert. Lilium Philadelphicum L. „Common“ Gray. 7 — superbum L. Um New Cöln ziemlich vereinzelt. Häufig an der Town Line zwischen Kilbourn Road und Smith Road in der Nähe des kleinen Lake und an der Kilbourn Road in Caledonia. YErythronium Americanum Smith. Häufig östlich von New Cöln. Blüthen gelb. 1 — albidum Nutt. Häufiger östlich von New Cöln. Seilla Fraseri (Gray). „Wisconsin“ nach Gray. 7Allium trieoeccum Ait. New Cöln u. s. w. Erinnert an A. ursinum. Blätter schon früh erscheinend. 1? — cernuum Roth. „Wisconsin“ Gray. Am Kinnikinnik ? — stellatwm Nutt. „Illinois and northwestward“ Gray. T — Canadense Kalm. New Cöln (Kirchenland) u. s. w. Cultivirte Arten: T — Schoenoprasum L. (Wildwachsend am L. Superior nach Gray.) „Schnitt- lauch“ — Cives. T — sativum L. „Knoblauch“ — Garlie. T — Porrum L. „Breitlauch“ — Leek. 7 — fistulosum L. „Winterzwiebel* Welsh Onion. 7 — (Cepa L. „Zwiebel-Onion“. Vergleichende Flora Wisconsins. 277 Juncaceen. Luzula püosa Willd. „Common“ northward“* Gray. 7 — campestris DC. Um New Cöln u. s. w. tJuncus effusus L. „Very common“ Gray und Wood. See-Ufer ? — Balticus Dethard. „Shore of the Great Lakes“ Gray. „Wisconsin“ Wood. T — bufonius L. Milwaukee. — dGerardi Loisel. „Rare along the Great Lakes“ Gray. — tenwis Willd. „Common“ Wood. — Vaseyi Engelm. „Michigan to N. Illinois“ Gray. Wisconsin? Juncus pelocarpus E. Meyer. „Wisconsin“ nach Gray und Wood. t — alpinus Vill. var. insignis Fries. See-Ufer bei der Rolling Mill. 7 — nodosus L. Vielköpfig, vielblüthig in New Cöln, armblüthig am See-Ufer zwischen Milwaukee und der Rolling Mill. Erstere schickte ich Asa Gray zur Verificirung, welcher entschied: Est verus Juncus nodosus L. Forma intermedia aut fere*. — (Canadensis J. Gay. „Common and very variable“ Gray und Wood. . — — var. longicaudatus. „Wisconsin“ Gray. — — var. brachycephalus. „Wisconsin“ Gray. — — var. coarctatus. „Wisconsin“ Gray. Pontederiaceen. Pontederia cordata L. var. angustifolia. Muskego Lake. Schollera graminea Willd. „Common“ Gray. Commelinaceen. Tradescantia Virginica L. In Caledonia, Racine Co. Xyridaceen. Xyris flexuosa Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. “ Cyperaceen. “ Cyperus diandrus Torr. In Town Centreville häufig an Roads und in Pastures. b. Im Co. Milwaukee entweder fehlend oder von mir übersehen. f erythrorhizos Muhl. „Wisconsin“ ? nach Gray. infleeus Muhl. „Common“ Gray. phymatodes Muhl. „Wisconsin“ nach Gray. strigosus L. In der Marsh, 1'/, Meile nördlich von New Cöln. Michausxianus Schultes. „Common“ Gray. Engelmanni Steud. „Wisconsin“ nach Gray. 278 A. Bruhin, Oyperus Schweinitzi Torr. „Illinois aud northwestward“ Gray. — filicutmis Vahl. „Common“ Gray. 1Dulichium spathaceum Pers. Um New Cöln u. s. w. in Sümpfen. Aehren zweiseitswendig. 1-Pleocharis' obtusa Schultes. „Most common“ Gray. T — »alustris R. Br. New Cöln (Kirchenland) etc. gemein. — intermedia Schultes. „Illinois and northward common“ Gray. tT — tenuis Schultes. Town Lake. — acicularis R. Br. „Common“ Gray. Seirpus paueiflorus Lightfoot. „N. Illinois and northwestward“ Gray. Town Line, zwischen Howells und New Road? — caespitosus L. „N. Illinois“ (Vasey). Wisconsin? — subterminalis Torr. „Michigan and westward“ Gray. — pungens Vahl. „Very common“ Gray. T — validus Vahl. Town Line, besonders zwischen Howells und Nichols. Road. — flwviatilis Gray. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — atrovirens Muhl. New Cöln, in der Nähe der Kirche, Stephansbusch u. s. w. — lineatus Michx. „Wisconsin“ nach Gray. 7 — -Eriophorum Michx. New Cöln (Kirchenland) ete. T— — var. cyperinus. Im Stephansbusch. Eriophorum alpinum L. „Wisconsin“ Gray. — vaginatum L. „Wisconsin“ Gray. — "Virginicum L. „Common“ Gray. T — .polystachyon L. Stephansbusch und östlich von New Cöln. — gracile Koch. „Illinois and northward“ Gray. Fimbristylis capillarıs Gray. „Common“ Gray. Rhynchospora fusca R. et Sch. „Lake Sup. rare“ Gray. — glomerata Vahl. „Common* Gray. Cladium mariscoides Torr. „Ulinois and northward“ Gray. Seleria triglomerata Michx. „Wisconsin“ nach Gray. Carex polytrichoides Muhl. „Very common“ Gray. — DBuckii Boot. „Lake Superior“ Gray. 1 — bromoides Schk. „Common“ Gray. New Cöln. — siccata Dew. „Illinois and northwestward“ Gray. — disticha Huds. „Wisconsin“ nach Gray. — teretiuscula Good. var. major. „Wisconsin“ Gray. T — vulpinoidea Michx. mit der var. setacea. New Cöln u. s. w. gemein, be- sonders im Kirchenland daselbst. — crus corvi Shuttleworth. „Wisconsin“ Gray. — stipata Muhl. „Common“ Gray. T — sparganioides Muhl. New Cöln (Kirchenland) u. s. w. Löst sich leicht von den Knoten, wie auch ©. vulpinoidea. f — cephalophora Muhl. Um New Cöln ete. Die Halme reissen beim Aus- ziehen. (Vielleicht mit der vorhergehenden verwechselt.) ” Vergleichende Flora Wisconsins. 279 ET WER ENTER - Carex rosea Schk. „Common“ Gray. — chordorrhisa Ehrh. „Wisconsin“ Gray. 7 — tenella Schk. „Wisconsin“ Gray. Tamarack bei New Cöln und am Kinni- kinnik. Erinnert an Zolium, daher der Schkuhrische Name (©. loliacea gut. — tenuiflora Wahl. „Wisconsin“ nach Gray. — canescens L. „Common, especially northward“ Gray. — Deweyana Schw. „Wisconsin“ Gray. — sterilis Willd. „Common northward“ Gray. — stellulata L. „Lake Superior“ Gray. — — var. scirpoides. „Common“ Gray. — arida Schw. et Torr. „Wisconsin“ Gray. — scoparia Schk. „Everywhere common“ Gray. — lagopodioides Schk. „Common“ Gray. — cristata Schw. „Common“ Gray. — straminea Schk. „Common and very variable“ Gray. — vulgaris Fries. „Wisconsin“ nach Gray. +?— aquatilis Wahl. „Wisconsin“ nach Gray. Bay view, wenn dieselbe nicht zur folgenden gehört ET L strieta Lam. (von Good.) „Very common“ Gray. Kinnikinnik. — erinita Lam. „Common“ Gray. — limosa L. „Wisconsin“ Gray. — irrigua Smith. „Wisconsin“ Gray. , — alpina Sw. „Lake Superior“ (Whitney, Loring). — — awurea Nutt. „Wisconsin“ nach Gray. — vaginata Tausch. „Lake Superior“ (Robbins, Porter). — Meadii Dew. „Wisconsin“ Gray. ” —— (rawei Dew. „Michigan and northwestward“ Gray. + — gramularis Muhl. New Cöln u. s. w. nicht selten. Die unterste (weib- ' liche) Achre langgestielt, der Stiel beinahe wurzelständig und daran } leicht kenntlich. Erinnert an Panicum, wie ©. panicea, dem es nahe steht. E — Dawvisii Schw. et Torr. „Wisconsin“ Gray. + — graeillima Schw. „Wisconsin“ Gray. New Cöln, Mitte der 32. Section. # — plantaginea Lam. „Wisconsin“ nach Gray. r — digitalis Willd. „Noi rare“ Gray. f — laxiflora Lam. „Very common and polymorphous“ Gray. pedunculata Muhl. „Wisconsin* Gray. ümbellata Schk. „Ulinois and northward“ Gray. Pennsylvanica Lam. „Common“ Gray. varia Muhl. „Common“ Gray. praecox Jacq. New Cöln, nicht selten. Richardsonü R. Br. „Wisconsin“ (Sartwell). pubescens Muhl. „Wisconsin“ Gray. New Cöln, Mitte der 33. Section, nicht häufig. capillaris T.. „Lake Michigan“ Gray. - 280 A. Bruhin. Carex flewilis Rudge. „Lake Superior rare“ Gray. — flava L. „Northward“ Gray. — 0Oederi Ehırh. „Lake Superior“ Gray. — filiformis L. „Wisconsin“ Gray. — Houghtonii Torr. „Wisconsin, Lake La Biche“ (Dr. Houghton). — aristata R. Br. „Lake shores and river banks“ Gray. — riparia Curtis. „Common“ Gray. — trichocarpa Muhl. „Common“ Gray. T —- comosa Boott. New Cöln ete. — hystrieina Willd. „Common“ Gray. T — tentaculata Muhl. Stephansbusch bei New Cöln ete. + — intumescens Rudge. '/, Meile östlich von New Cöln, Town Line zwischen Howells und New Road etc. T — lupulina Mubl. New Cöln (Kirchenland). T - Tlupuliformis Sartwell. Daselbst. Wie ©. lupulina, aber bedeutend später; Früchte von lupuliformis grösser und in der Mitte der Kanten knopfig; Aehren mehr entfernt. — retrorsa Schw. „Wisconsin“ Gray. 7 — monile Tuckerman. New Cöln (Kirchenland) u. s. w. Blätter länger als der Halm, gelblich weiss punktirt. — DTuekermani Boot. „Illinois and northward* Gray. — oligosperma Michx. „Wisconsin“ Gray. — longirostris Torr. „Wisconsin“ Gray. : Gramineen. tLeersia Virginica Willd. Stephansbusch bei New Cöln und am Kinnikinnik. Aehren schlank, Blätter breit. T — oryzoides Sw. Häufig '/, Meile östlich von der katholischen Kirche in New Cöln, in Gräben. Blätter von rückwärts stehenden Borsten sehr scharf. 1Zızania aequatica L. Milwaukee, Muskego Lake etc. TAlopecurus aristulatus Michx. New Cöln (Kirchenland), Town Line, zwischen Howells und New Road etc. Antheren zimmtbraun. Phleum pratense 1. „Timothy“. Das vorzüglichste Futtergras, welches überall angesäet wird. Ich fand Exemplare mit dichotomer Aehre. Sporobolus junceus Kunth. „Wisconsin“ Gray. — heterolepis Gray. „Wisconsin“ Gray. T — eryptandrus Gray. Am See-Ufer bei der Rolling Mill. r-Agrostis scabra Willd. Town Lake häufig. j?— vulgaris With. Daselbst? Oima arundinacea L. var. pendula Gray. „Lake Super.“ Gray. Muhlenbergia glomerata Trin. „Common“ Gray. — Mexicana Trin. „Common“ Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 281 Muhlenbergia sylvatica Torr. et Gray. Ebenso nach Gray. TBrachyelytrum aristatum Beauv. Town Lake zwischen der 16. und 9. Section. TCalomagrostis Canadensis Beauv. New Cöln (Kirchenland) ete. — strieta Trin. „Lake Superior“ Gray. — longifolia Hook. „Along the upper Great Lakes, from Illinois and Michigan nordwestward“ Gray. — arenaria Roth. „On the Great Lakes“ Gray. TOryzopsis asperifolia Michx. New Cöln, östlich von der katholischen Kirche und auch auf dem Kirchenland daselbst. — (Canadensis Torr. „Wisconsin“ Gray. Stipa avenacea L. „Wisconsin“ Gray. — spartea Trin. „From Illinois and N. Michigan nordwestward“ Gray. Aristida tuberculosa Nutt. „Wisconsin“ Gray. Spartina cynosuroides Willd. „Banks of rivers and lakes“ Gray. Boutelona oligostachya Torr. „N. W. Wisconsin“ Gray. — hirsuta Lagasca. „Wisconsin“ Gray. — curtipendula Gray. „Wisconsin“ Gray. +Dactylis glomerata L. Harzloch (Schröder's) bei New Cöln. Koeleria cristata Pers. „Illinois and northward“ Gray. Eatonia obtusata Gray. „Wisconsin“ Gray. — Pennsilvanica Gray. „Common“ Gray. Melica mutica Walt. „Wisconsin“ Gray. T@lyceria nervata Trin. New Cöln (Kirchenland) etc. — pallida Trin. „Common“ Gray. T — aquatica Smith. „Common northward“ Gray. Diese oder die vorhergehende um New Cöln, auch auf dem Kirchen- land daselbst. — fluwitans R. Br. „Common“ Gray. 1Poa annua L. Milwaukee Co. - T —- compressa New Cöln (Kirchenland, südliche Fenz). — caesia Smith. „N. Wisconsin“ (J. A. Lapham). +? serotina Ehrh. New Cöln? 7 — pratensis L. „June Grass.“ Gemein. Stirbt regelmässig schon vor der | Blüthe ab. — trivialis L.? — sylvestris Gray. „Wisconsin“ Gray. — debilis Torr. „Wisconsin“ Gray. — .alsodes Gray. „Wisconsin“ Gray. Eragrostis reptans Nees. „Common“ Gray. 7 — capillarıs Nees. New Cöln, Deuster’s Fahrweg. Festuca ovina I. Freiwachsend am Lake Super., nach Gray und Robbins. 7 — nutans Willd. New Cöln, der katholischen Kirche gegenüber. tBromus Kalmii Gray. „Common northward“ Gray. An der Rail Road, der % lutherischen Kirche in New Cöln gegenüber. 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. 36 a n 1 282 A. Bruhin. +Bromus eiliatus L. Tamarack bei New Cöln und östlich davon an der Nicholson Road etc. TPhragmites communis Trin. Town Line, zwischen Howells und Nicholson Road. Lolium perenme L. Franklin im Co. Milwaukee. YTriticum repens L. An der Lake Road, New Cöln gegenüber und in der Marsh bei New Cöln (die forma mutica). — dasystachyum Gray. „Sandy shores of Lake Sup.“ Gray. — violaceum Hornem. „Wisconsin“ (Lapham). — caninum L. „Indigenous northward“ Gray. T— vulgare L. Cultivirt. T— sSpelta L. (Früher auch in New Cölu cultivirt.) rSecale cereale L. Ziemlich häufig angebaut. 1Hordeum jubatum L. Stadt Milwaukee, Nordseite. + — hexastichon (und ?vulgare) L. Gebaut. TElymus Virginicus L. Town Lake. — sSibirieus L. „South shore of Lake Super.“ (Porter). T — (Canadensis L. New Cöln etc. T — mollis Trin. Seeufer bei der Rolling Mill. ete. T@Gymnostichum Hwystris Schreb. New Cöln u. s. w. nicht selten. Eine sonder- bare Grasart, welche mit ihren abstehenden, langbegrannten Aehren wirklich an ein Stachelschwein erinnert. }Danthonia spicata Beauv. Um New Cöln gemein. Bei jungen Exemplaren sind die Grannen nicht gedreht und gekniet und die Spelzen unbehaart; da- gegen sind die unteren Knoten und die Blätter der Seitentriebe haarig. — Lauter Merkmale, die einen bei der Bestimmung der Species auf’s Eis führen können, wenn er die Beschreibungen der bewährtesten Floristen dagegen hält. j.Avena sativa L. Im Grossen angebaut. — sSmithii Porter. „Lake Superior“ (Robbins). Trisetum subspicatum Beauv. var. molle „Wisconsin“ Gray. Ara flecuosa L. „Common“ Gray. — caespitosa L. „Shores of Lakes“ Gray. Hierochloa borealis R. et -Sch. „Shores of the Great Lakes“ Gray. 1Phalaris arundinacea L. In der Marsh bei New Cöln. T-— -— var. pieta. In Gärten und auf Kirchhöfen. T — camariensis L. Seminar in Milwaukee, der Humboldt’s Publie School gegenüber. 7Milium effusum L. New Cöln. Panicum glabrum Gaud. Town Franklin. 7 — sangwinale L. Lake Road und Rail Road bei New Cöln. T-— capillare L, „Old-witch-Grass“. An eultivirten Orten überall. 1 — latifolium L. New Cöln (Kirchenland) Seminar u. s. w. — clandestinum L. „Common“ Gray. — zanthophysum Gray. „Wisconsin“ Gray. Vergleichende Flora Wisconsins. 2833 Panicum paueiflorum Ell. „Wisconsin“ Gray. + — dichotomum L. var. pubescens. New Cöln (Kirchenland). t— 0Crus Galli L. New Cöln (Kirchenland) u. s. w. tSetaria glauca Beauv. Cultivirtes Land, häufig. t — viridis Beauv. Ebenso. Unterschiede und Formen: S. glauca. S. viridis Beauv. Aehrchen einzeln. Aehrchen zahlreich. Von eirca 10 fuchsrothen Borsten Von circa 20—28 grünen oder pur- gestützt. purnen Borsten gestützt. Häufig mit secundären Aehren. Aehre oft dichotom. Die Form mit purpurnen Borsten häufig in der süd- | östlichen Ecke der 8. Section. Cenchrus tribuloides L. „On the Great Lakes“ Gray. Andropogon fureatus Muhl. Town Franklin. tSorghum vulgare Pers. „Broom Corn.“ An der Town Line bei der Chicago Road im Grossen gezogen von Mr. Redel und Co. zum Behufe der Besenfabrication. +Saccharum officinorum L. Vor einigen Jahren versuchsweise von Mr. Howard an der Howells Road im Grossen gepflanzt. tZea Mais L. In verschiedenen Varietäten, z. B.: ’ a) Samen nierenförmig; weiss, gelb, roth; Spreublätter weiss oder rothbraun; | b) Samen dreieckig — Prairie Corn; c) Samen eingeschrumpft —= Sweet Corn. T— Ouragna Molin. „Pop Corn“. C. Acotyledonen. Equisetaceen. Equisetum Telmateja Ehrh. „Shore of the upper Great Lakes“ Gray. 1 — arvense L. Milwaukee Co., gemein. — pratense Ehrh. „Wisconsin“ Gray. + — sylvaticum L. New Cöln, Stephansbusch und noch häufiger in St. Wen- delin (Grasers Busch) etc. — palustre L. „Wisconsin“ (C. F. Austin). + — Timosum L. „Milwaukee“ (Milde). Tamarack bei New Cöln und St. Franeis Station mit der var. verticillata. Dieselbe dichotom bei der Francis Station. + — hyemale L. Stephansbusch bei New Cöln, häufig; Howells Road !/, Meile nördlich vom Town House; St. Wendelin im Centreville etc. + — variegatum Schleich. Am Seeufer, New Cöln gegenüber, häufig („rare“ 1 ud Seas Br Eu En En nach Wood und Gray). 36* 284 A. Bruhin, Equisetum seirpoides Michx. Im Cedar Swamp bei der Sation Centreville, nicht selten. Stengel büschelig, kraus, dünn und gebrechlich. Filices. Polipodium vulgare L. „Common“ Gray. Adiantum pedatum L. So schön diese Farnart ist, findet sie sich doch in jedem Busch. Fiedern wagrecht abstehend und daher eine horizontale Fläche bildend. tPteris aquilina L. Nicht selten um New Cöln und bei St. Wendelin in Centre- ville; aber doch nirgends so häufig wie in der old country. Cheilantes lonuginosa Nutt. „Wisconsin“ (T. J. Hale). Pellaea gracilis Hook. „Wisconsin“ Gray. Allosorus acrostichoides Spreng. „Lake Superiore* (Prof. Porter). Asplenium Trichomanes L. „Common“ Gray. Ich konnte jedoch diese in meiner Heimat so gemeine Farnart hier noch niemals finden. — ebeneum Ait. „Rather common“ Gray. — amgustifolium Michx. „Wisconsin“ Gray. — thelypteroides Michx. Centreville. 7 — Filx foemina Bernh. Co. Milwaukee und Manitowoc etc. Camptosorus rhizophylius Link. „Wisconsin“ Gray. Phegopteris polypodioides Fee. St. Wendelin in Centreville, auch mit dicho- tomem Wedel (Grasers Busch). — Dryopteris Fee. Häufig bei der Station Centreville etc. +Aspidium Thelypteris Sw. Bei New Cöln und St. Wendelin etc. — Novaeboracense Sw. „Common“ Gray und Wood. — fragrans Sw. „Falls of the St. Croix, Wis.“ (Dr. Parry); „Wisconsin River“ (Lapham); „Wisconsin“ Wood. T — spinulosum Sw. var. intermedium. Gemein. — — var. dilatatum. „Wisconsin“ Gray. 7 — cristatum Sw. New Cöln (westlich von der kath. Kirche) und St. Wen- delin ebenso. — Filix mas Sw. „Lake Superior“ Gray. — marginale Sw. „Common northward“ Gray. — acrostichoides Sw. Nahe der Station Centreville. — Lonchitis Sw. „Southern shore of Lake Superior“ Gray und Wood. Oystopteris bulbifera Bernh. Cedar Swamp bei der.Station Centreville u. s. w. ‚Vergleichende Flora Wisconsins, 285 ‚rOystopteris fragilis Bernh. Ueberall gemein. Struthiopteris germanica Willd. (= Onoclea Struthiopteris Hoffm.). St. Wen- delin im Town Centreville (Grasers Busch). tOnoclea sensibilis L. Ueberall. Dichotom in New Cöln. Woodsia obtusa Torr. Centreville. — Ilwensis R. Br. „Common“ Gray. — Oregana DC. Eaton. „South shore of Lake Sup.“ (Robbins). Dicksonia punctilobula Kunze. „Very common“ Gray. TOsmunda regalis L. Tamarack bei New Cöln und westlich von der katholischen Kirche daselbst; St. Wendelin (Grasers Busch). 1 — 0Olaytoniana L. Um New Cöln etc. häufig, z. B. Stephansbusch; auch St. Wendelin. Fertile Fiedern in der Mitte des Wedels 1—6 Paare oder auch unpaarig 1—13. 7 — cinmamomea L. Daselbst. Unterscheidet sich von der Vorigen dadurch, dass die Geschlechter getrennt sind und deshalb (wie bei Onoclea) fertile und unfruchtbare Wedel vorkommen. Botrychium Lunaria Sw. „Lake Superior“ (Lesquereux). — lamceolatum Angström. „Lake Sup.“ (Gillman, Wheeler). 1 — Vürginicum Sw. Gar nicht selten, z. B. Stephansbusch bei New Cöln; Grasers Busch bei St. Wendelin; am Kinnikinnik u. s. w. — lunarioides Sw. var. obligquum (= B. ternatum Thunb.) St. Wendelin im Town Centreville, nicht selten. Ophioglossum vulgatum L. Wisconsin? Lycopodiaceen. +Lycopodium lueidulum Michx. Stephansbusch bei New Cöln; Cedar Swamp bei der Station Centreville. — sSelago L. „Shore of Lake Superior“ Gray. — amnotinum L. „Common northward“ Gray. + — clavatum L. Stephansbusch bei New Cöln. — dendroideum Michx. Bei der Station Centreville, von Mr. Lumerding entdeckt. — complanatum L. „Common“ Gray. - Selaginella selaginoides Link. (= $. spinulosa Braun). „Lake Superior, rare“ Gray. — rupestris Spring. „Very common“ Gray. GT u 286 A. Bruhin. Vergleichende Flora Wisconsins, Isoetes lacustris L. (= I. macrospora Durr.) „Lake Sup.“ Gray. — melanopoda J. Gray. „Northern Illinois“ Gray. Marsiliaceen. Marsilia uneinata Braun. „Will doubtless be found in the northwestern part of Wisconsin“ Gray. Der Town Lake besitzt mit einem Theil des Stadtgebietes und einer Meile von dem südlich angrenzenden Town Oak Creek ungefähr die Hälfte aller in Wisconsin nachgewiesenen Pflanzen, nämlich 640 Arten; während Wisconsin bis anhin nur 1300 Species (in 533 Gattungen) repräsentirt. Ueber die Blattform von Ficus elastica L. Von Dr. A. Pokorny. Mit einer Figur. (Vorgelegt in der Versammlung am 3. Mai 1876.) Es gibt wenige Pflanzen, die so schöne ansehnliche und regelmässige Blätter haben, wie die als Laubpflanze ersten Ranges allenthalben gezogene Ficus elastica Linn. Betrachtet man aber die an einem Stamme aufeinander folgenden Blätter ihrer Form nach etwas genauer, so werden alsbald Ab- weichungen der Blattform sichtbar, welche es erklären, dass das Laubblatt der Ficus elastica in den systematischen Werken verschiedentlich bezeichnet wird und Ausdrücke, wie „eiförmig, elliptisch, länglich, breit-lanzettlich“ u. dgl. dafür angeführt werden. Ein genaues Urtheil über die Blattform erhält man aber erst durch Messung der wichtigsten Durchmesser des Blattes, also auf phyllo- metrischem Wege. Die genaue Zeichnung und Messung von 11 Blättern eines lebenden kräftigen jungen Stammes ergab hiebei folgende empirische Blattwerthe, wobei ‚der Blattstiel P, die Blattlänge L und 11 verschiedene Querdurchmesser B bis auf einen Millimeter genau erhoben wurden. Zur Charakteristik der ganzen _ Blattform dienen die fünf Haupt-Querdurchmesser (am Grunde B,, im ersten _ Blattviertel B,, in der Blatthälfte B,, im dritten Blattviertel B; und an der " Blattspitze B,, welcher letzterer hier immer — 0 ist). Ausserdem wurden zur weiteren Charakteristik des untersten und obersten Blattviertels (des Blattgrundes "und der Blattspitze im weiteren Sinne) noch je drei Querdurchmesser, nämlich in I, 5 und 3/16, sowie in 13/5, 4/45 und 15/,, der ganzen Blattlänge ermittelt. Die folgende kleine Tabelle (Tab. I) zeigt die gewonnenen empirischen Resultate für jedes einzelne Blatt, ferner die Mittelwerthe, die extremen (grössten und - kleinsten) Werthe und deren Mittel. EEE EEE 288 A. Pokorny. Blatt |P|on | 84,8 ]20B|B| Bı | 3, | 8, |#sBj7.B]|"B] 8, T....[161143| 10 | 48] 61 | 71| 76) 81) 65 | 52 Ja re M.....1231175| 122) 48.) 68 | 72] 80| 87|71 | 50 mosspeee I....101198| 88 4 531)21913819|35|- IV....121 1153| 5.| 37 | 55 | 65.73] 8164 | Sr Same V....[40)220|8/5|165| 73] 418797 |5|38| VI.....|86.1248| 12 | 51 | 72 | .86| 94 1011.90 | 76. Sol vIl . 139 |267 | 9 | 56 | 79 | 96106 | 112792 | 77 | 57 | 18 | — VIHN....|37|284| 14 | 64 | 89 [102 108|114| 95 | 85 | 60 | 30 | — IX »...132|252| 13 | 62 , 80 ! 92,100 !101| 82 | 72 | 58 | 24 X ....[35|268| 16 | 61 | 85.| 96) 98| .99| 86.| 7 Sr XI... ...... [21 |282| 16 | 59.) 75. | 82| 87.) ‚86. 71) 60.0 sage Arith.Mittel | 30 |219| 11 | 53 | 72 | ss3| 90| 97|79| 67|7|20 | — Kl. Werthe |16 |148| 5 | 37/55 | 65| 73| sıle8 | 54 140 | 13 | — Gr. Werthe | 40 |284| 16 | 64 | 89 102 108 114| 95 | 85 | 60 | 30 | — | Mittel d. Extreme | 28 | 213 | 10 | 50 | 72 | 83| 90| 97|79| 69|50 | 21 | —| Da aber hier die Blattlänge zwischen 143 und 284 Mm., also um das Doppelte schwankt, so gestatten die erhobenen Blattwerthe keine unmittelbare Vergleichung, wenn man sie nicht auf eine gleiche Blattlänge (100 Mm.) redu- eirt, oder was dasselbe ist, alle Werthe in Percenten der Blattlänge ausdrückt. Es verwandeln sich hiedurch die erhobenen, auf unmittelbare Messung beruhen- den, empirischen Blattwerthe in isometrische,') die in folgender Tabelle zu- sammengestellt sind. Tab. II. Isometrische Blattwerthe von Ficus elastica L. Bistt |P| LI |4.B|2uB|uB| Bı | 2 | Bi |B|*B| TB] Br m” 11 |ı00| 7 | 34 | 42 | 49 | 53 | 56 |4a| 38 28|1|13 | — u 13 |100| 7 | 28 | s6 | a1 | 46 | a9 |40 | 3 4 | 8] — HR: 16 1100| 4 1 25 | 34 3914 |4 391315, 181 — mr ı3/100| 8 ı 24 |35 | 42 |47 |58 |42| 37|9|16 | — Wi ı8/100| 4 ‚20 | so | 33 | 38 | 421386130 13| 5 — Ye, 15 |100| 5 | 21 |.30 | 36 1 39. | 42 |37| 31 1292| 7) — Naog) 15 |100| 3 | 21 | 29 | 86 | s9 | 42 |35 | 29 [21 | 71 — VII. 13 |100| 5 | 22 | 32 | 36 | 38 | 40 |34 | 29 |21| 10 | — IR 13/100) 5 | 25 , 82 | 87 | 89 | a0 | 82 | 29 23 | 91 — Ru 13 1100| 6 | 22 | 31 | 36 | 37 | 37 |33| 27 |19 | 71 — SL: 9/100| 7 |2a7 | 34 | 86 | 39 | 839 | 32|7|00 | 8|— Arith. Mittel | 14 | 100| 5 Arith.Mittel| 14 | 100| 5 | 24 | 32 33 | 38 | 42 | 44 |a7 | 1] 33 | 8] — Kl. Werthe | 9100| 3 | 20 | 29 | 33 |37 |37|32|27|19| 5) — Gr. Werthe | 18 1100| 7 | 34 | 42 | 49 | 53 | 56 |44 | 38129 | 16 | — Mittel d. Extreme | 13 1100| 5 | 27 35 | 41 | 45 | 46 38 | 32 | 24 | 10 | — | 1) en: A. Pokorny: Ueber phyllometrische Werthe als Mittel zur Charakteristik der Pflanzenblätter. LXXI. Band der Sitzungsber. d. k. Akadem. 1875 und A. Pokorny: Ueber Blatt- werthe der österr. Holzpflanzen. Verh. der zool.-bot, Ges. 1876, p. 167. Ueber die Blattform von Zieus elastica L. 289 Um nun aus diesen isometrischen Blattwerthen die Blattform abzuleiten, bedarf man nur die Werthe von B,, B, und B,, d. i. die Breitenverhältnisse im ersten, zweiten und dritten Blattviertel zu vergleichen. Aus dieser Vergleichung ergibt sich aber, dass alle Blatter von Ficus elastica ihre grösste Breite in B, haben, und dass die Breite in B, grösser ist als in B,, dass also der Typus aller dieser Blätter der eiförmige ist. Berechnet man jedoch, um wie viel die gemessene Blattform von einer für eine bestimmte grösste Breite berechnete -eiförmige mathematisch genaue Blattforın abweicht, so erhält man die Anomalien, um welche die wirklichen Breitendurchmesser von den berechneten eines 'eiförmigen Blattes gleicher grösster Breite abweichen. Und diese Anomalien von der Eiform sind hier durchwegs grösser, als die auf ähnliche Weise be- rechneten Anomalien für die elliptische Blattform von gleicher grösster Breite. Beispielsweise hat inB B PB EEE a ee Br Ran ee lat nei. 83 96 44 ein rein elliptisches Blatt mit Ba — 56 (66A) . . 2... 48 56 48 ein rein eiförmiges Blatt mit By, = 56 (560) . . . .. . 48 56 28 Blatt E weicht .also-von 56A ab um. ... 2... 0,8 —Ie# das Blatt I weicht von 56C ab um .... +95 — "+16 Die Anomalie von der Eiform. (C) ist bedeutend grösser als die von der elliptischen (A) und man wird daher das Blatt am besten als ein elliptisches von 56 Mm. grösster Breite (56A) bezeichnen, das im ersten Blattviertel um 5 Mm. zu breit, im dritten Blattviertel um 4 Mm. zu schmal ist. Annähernd lässt sich das Blatt auch als ein elliptisches zur Eiform hin- neigendes, also als eiförmig-elliptisch bezeichnen und mit dem Symbol CA; ausdrücken, wobei zugleich der Index 3 anzeigt, dass die grösste Breite zwischen 40—60 Mm., also zwischen ?/, und 3, der Blattlänge liegt. Aus dem Gesagten dürfte nun folgende tabellarische Zusammenstellung der Blattformen obiger 11 Blätter von Fücus elastica in phyllometrischen Werthen ausgedrückt, hinreichend verständlich sein. Zur näheren Erklärung aber muss auf die oben eitirten Abhandlungen verwiesen werden. Tab. IH. Blattformeln von Ficus elastica L. RE Isomeirische en Unbestimnte 2 se Br Ba 55 ‚| ‚Blaktlormel | See ar in me RN Fi an, say ae se NEN kan. 46 49 40|0,5 | 9 A, +4 —2 Be... 44. 047. 5971. CAuan | AT IE NN... 47.530840 | OA | a Pa EN Ras aa So OR EN 0 | Bean 39.1: 42 1374.11 OAs aa a Si a. Hrn: Hy AR.. 585 Aa Mn | 38,,.:40 34 | GA con ale. A SS DR EN la 9 40 2|C,ı ı 0° A +4 —3| \ RE RL 3737 33 az ar sr Be Rn. 393.9 2 | 0,4 | 397 A +5 —-3\| ArithmetischesMittel | 2 4 37| C,H 4 A +4 1| Rleinste Werthe... | 97 _ 37 2|1|Cu,0 7 A +1 0 | Grösste Werthe ... | 585 56 44 | CA; 56 Ann = 9 — 4 Mittel der Extreme. | 45 46 38 | CA, 0 | 46 A +3 —2 Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 37 290. A. Pokorny. Aus diesen Blattformeln ergibt sich eine überrascheude Eigenthüwlich- keit der Blätter in ihrer wahren Form, wie man sie durch den blossen Anblick und die Vergleichung der natürlichen Blätter kaum erkennen würde. Alle 11 Blätter weichen von der elliptischen Blattform nur wenig ab. Durchwegs sind sie im ersten Blattviertel etwas zu breit (um 1—5 Mm. oder Percente der Blattlänge), im dritten Blattviertel meist um noch weniger (1—4 Mm.) zu schmal. Der Hauptunterschied liegt in der verschiedenen grössten Breite, die aber auch nur zwischen 37 und 56, also um 19 Mm. (d. i. nicht ganz 20 Percent oder !/, der Blattlänge) schwankt. Die Ursache des verschiedenen Aussehens der natürlichen Blätter liegt daher theils in der verschiedenen Länge, theils in der Form des Blattgrundes und der Blattspitze. Da das unterste Blattviertel etwas breiter, das oberste etwas schmäler ist, als beim rein elliptischen Blatt, so summirt sich beim Gesammtüberblick dieser Unterschied und dies umsomehr, je kürzer das Blatt überhaupt ist. So ist das Blatt I (das kürzeste Blatt L = 143 Mm.) vom Grunde an in gleichen Abständen (!/,, der Blattlänge) aufwärts um 10, 30, 21, 17, 13 Mm. breiter als von der Spitze an in gleichen Abständen abwärts, während bei dem längsten Blatt (Blatt VIII, L = 234 Mm.) diese Differenzen nur 14, 34, 29, 17, 13 Mm., also im Verhältniss zur Länge viel weniger betragen. Die Verjüngung der Spitze und die Verbreiterung des Blattgrundes ist auch aus den isometrischen Blattwerthen sehr ersichtlich. Im Mittel nämlich haben in !/,; Abständen die gemessenen 11 Blätter von der Basıs aufwärts. a we oO Ta SE VIE von der Spitze abwärts . . . . A ar el 20888 Zee Daher ‘beiderseits eine Ditterenz von 2. „era 7 5,16, Moses N Der Werth der phyllometrischen Methode beruht aber nicht nur darauf, dass man jedes Blatt empirisch oder isometrisch genau durch Masswerthe charakterisiren und wenn nöthig, nach denselben construiren kann und dass sich dadurch die Blattform in ihrer Uebereinstimmung mit einer bestimmten mathematischen Form nebst den etwaigen Abweichungen genau bestimmen lässt; sondern es ist nun auch möglich, von mittleren Blattformen eines Sprosses, einer Pflanze, einer Varietät, Art u. dgl. zu sprechen. Obige Tabellen enthalten auch die Werthe der arithmetischen Mittel der gemessenen 11 Ficus-Blätter, wodurch sich die mittlere Blattform für Freus elastica empirisch und isome- trisch ergibt. Je grösser die Zahl der gemessenen Blätter ist, um so genauer wird auch der Mittelwerth sein. Aber der Umstaud, dass man, wie die Tabellen zeigen, auch aus den grössten und kleinsten Werthen, ein annähernd richtiges Mittel erhält, beweist, dass schon die Messung zweier extremer, gut gewählter, Blätter (hier IV und VII oder I und VIII) mittlere Werthe von bedeutender Annäherung gibt, was für die praktische Anwendung von grosser Bedeutung ist. Die beifolgende Figur gibt von den isometrischen Werthen der gemessenen 11 Blätter die Extreme (die grössten und kleinsten Breiten), das wahre oder arithmetische Mittel und das Mittel der Extreme. Letzteres ist nur um 1—2 Mm, von dem wahren Mittel verschieden, und zwar grösser, Teber die Plattform von FPieus elastica L. 291 Isometrische Blattwerthe von Ficus elastica L. „1 OETEOERRLES 2 EL RSSIENEIERRDERREN BERTRRERFERRRERN.G. 4771 7° 0 0 3, | +8,07 BOT ep Br Ar N VE Ey 1 0 EN / N B, _.27 31 32 38 3738 44 44 46 56 a Kleinste Werthe. db Wahres Mittel. ce Mittel der Extreme. d Grösste Werthe. Zum Schluss ergibt sich aus der Betrachtung der aufeinander folgenden Blätter I—XI, dass dieselben in zwei Gruppen zerfallen. Die Blätter I-IV sind die breitesten (mit 47—56 Mm. grösster isometrischer Breite) und kürzesten (mit 143—189 Mm. empirischer Länge). Die Blätter V—XI sind entschieden schmäler (mit 37—42 Mm. grösster isometrischer Breite) und länger (mit - 220—284 Mm. empirischer Länge). 37* 292 A. Pokorny. Ueber die Blattform von Ficus elastica L. Es entspricht dies den beiden Sprossfolgen des vorliegenden Stammes. Selbst in jeder einzelnen Sprossfolge, ist eine regelmässige Zu- und Abnahme der Dimensionen ersichtlich, wie dies namentlich in den empirischen Werthen deutlich hervortritt und darauf hindeutet, dass auch in der Aufeinanderfolge der Blätter eine bestimmte, mit den Ernährungsverhältnissen zusammenhängende, Gesetzmässigkeit der Blattform sich ausdrückt, die sich durch phyllometrische - Werthe genauer, als auf andere Weise feststellen und charakterisiren lässt. J Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. Von H. B. Möschler, Kronförstchen bei Bautzen. Mit Tafel III und IV. (Vorgelegt in der Versammlung am 3. Mai 1876.) Die nachfolgend angeführten Lepidopteren erhielt ich seit einigen Jahren durch die Gefälligkeit zweier Freunde, welche in Surinam als Missionäre an- gestellt sind und ihre spärlich zugemessenen Mussestunden theilweise dazu ver- wenden, mir Schmetterlinge zu sammeln. Trotz der wenigen Zeit, welche meine Freunde auf diese Beschäftigung verwenden können, haben sie doch schon eine nicht unbedeutende Zahl von Arten zusammengebracht und auch manches Neue aufgefunden. Besonders erhielt ich eine ziemliche Zahl von Heteroceren, vor- züglich Eulen; denn da meine Freunde meist erst Abends Musse haben, so betrieben sie hauptsächlich den Fang der Nachtschmetterlinge. Unter diesen Arten wird voraussichtlich viel Neues sein, nach Berlin und Wien an das Museum gesendete Determinanden konnten nur zum allerkleinsten Theil bestimmt werden. Ist es mir möglich, diese Familien auch zu bearbeiten, so soll es ge- schehen, doch verhehle -ich mir die Schwierigkeiten, festzustellen, ob eine Art schon beschrieben ist oder nicht, keineswegs, weder Guenee’s noch Walker’s Werke bieten in dieser Beziehung die nöthige Hilfe. Bei den in dieser Arbeit als neu beschriebenen Arten habe ich mir _ möglichste Mühe gegeben, festzustellen, ob dieselben wirklich neu sind, oder mit schon bekannt gemachten Arten zusammenfallen und ausser den einschla- genden Werken auch die Ansichten erfahrener Lepidopterologen eingeholt, so dass ich hoffe, so ziemlich das Richtige getroffen zu haben. Dass ieh, trotzdem ich hoffe auch ferner noch Lepidopteren von Surinam - zu erhalten, schon jetzt mit meiner Arbeit hervortrete, hat seinen Grund darin, dass der eine meiner dortigen Freunde von seiner Station, welche etwa 25 geo- graphische Meilen im Innern gelegen ist, nach der Hauptstadt Paramaribo, also an die Küste, versetzt wurde, wo auch mein zweiter Sammler stationirt ist. - Gerade aber aus dem Innern habe ich, wie auch sehr erklärlich, die Mehrzahl _ der Arten erhalten und da gegenwärtig diese Quelle versiegt ist, hielt ich es für zweckmässig, für jetzt meine Arbeit abzuschliessen. Da Cramer’s klassisches Werk vorzüglich Arten von Surinam aufführt, i hielt ich es für nöthig, dasselbe ganz besonders zu berücksichtigen, habe stets die Abbildungen desselben bei den betreffenden Arten eitirt und wenn nöthig, auch eine kurze Beurtheilung der Bilder beigefügt. Cramer’'s Bilder sind, 294 H. B. Möschler. wenn auch meist roh, doch fast immer kenntlich, manche schön, manche aber auch ganz verfehlt. Sepp’s Werk, Surinam Vlinders konnte ich leider nicht einsehen, möglich, dass eine oder die andere der von mir als neu beschriebenen Arten in demselben schon enthalten ist. Dass ich mich bei den Rhopaloceren nicht strikte an das von Kirby in seinem Synonymic Catalog und bei den Sphingiden nicht ganz nach dem von Boisduval in seinem neuesten Werk aufgestellten System gerichtet habe, dürfte, da es sich ja hier nur um eine faunistische Arbeit handelt, wohl zu entschuldigen sein, ich gestehe offen, dass keines der beiden erwähnten Systeme mir völlig naturgemäss erscheint. Was schliesslich die bei den neu beschriebenen Arten angegebenen Maasse anbelangt, so bedeutet die erste Zahl die Flügelspannung, also die bei correkt ge- spannten Exemplaren sich ergebende Weite von einer Vorderflügelspitze bis zur anderen, die zweite Zahl die Breite eines Vorderflügels vom Vorderrand bis zum Innenrand dicht vor dem Innenwinkel gemessen, in Millimetern. Von ein- schlagenden Werken wurden benutzt: Linne, Syst. Nat. XIL, 1767. — Museum Ludovicae Ulricae Reginae 1764. Fabricius, Systema Entomologiae 1775. Cramer, Papillons exotiques 1779—1791. Stoll, Supplement aux Papillons exotiques de P. Cramer 1791. Hübner, Sammlung exotischer Schmetterlinge. — Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge 1818—1825. — Verzeichniss bekannter Schmetterlinge 1816. Boisduval, Species General des Lepidopteres I., 1836. — Species General des Lepidopteres, Heterocöres I. Sphingides, Sesiides, Castnides 1874. Hewitson, Exot. Butterflies. Felder, Reise d. Novara, Lepidopt. I. Rhopalocera. Felder und Rogenhofer, dessgleichen I. Heterocera. Kirby, Synonymie Catalogue of Diurnal Lepidopters 1571. Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft, Wien. Wiener entomologische Monatsschrift 1857 —1864. Stettiner entomologische Zeitung 1857—1876. Proceedings of the Entom. Society of Philadelphia. Schliesslich sage ich den Herren Plötz in Greifswald, Custos A. Rogen- hofer in Wien, Minister von Schenck in Darmstadt, Schilde in Bautzen und Dr. Staudinger in Blasewitz, welche mich theils durch Bestimmung zweifelhafter Arten, theils durch Literatur unterstützten, meinen besten Dank, möge die kleine Arbeit als Beitrag zur Faltergeographie einigen Nutzen gewähren, dem vor Kurzem verewigten Custos Hopffer in Berlin, welcher mich bei meiner Arbeit auf das Freundlichste unterstützte, kann ich leider hier nicht mehr meinen Dank aussprechen. [1 Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 29 I. Rhopalocera., Papilio L. Polydamas L. Cr. 211 D. E,, gute Abbildung. Hyppason Cr. 29 E. (1775) Hyppason Auct. @ Amosis Cr. 269 A. B. Die Abbildung ziemlich roh, doch kenntlich, die zwei weissgelben Fleckchen der Hinterflügel vor dem Saum in Zelle 6 und 7, welche mein Exemplar zeigt, siud in jenem Bild nicht sichtbar, Boisduval Spec. Gen. p. 282 erwähnt derselben. Die drei kleinen rothen Fleckchen in Zelle 3—5 sind bei Cramer nur durch einen solchen in Zelle 3 angegeben, sie sind sehr variabel, mein Exemplar zeigt auf dem linken Hinterflügel alle drei Fleckchen, auf dem rechten fehlt der Fleck in Zelle 5. Mein Exemplar ist ein @ und auch Felder, Species Lepidopterorum, Anmerkung 56 erwähnt, dass die Weiber dieser Art von Surinam öfters den weissen Fleck der Vorderflügel zeigten. Sesostris Cr. 211 F. G. © Tullus Cr. 277 C. D., Abbildung gut. Die Exemplare aus Surinam zeigen nicht die rothen Flecke der Hinter- flügel wie solche Exemplare von Chiriqui (Central-Amerika) führen. Veriumnus Cr. 211 A. B. C. Ueber diese und die verwandten Arten scheint noch nicht vollständige Klarheit zu herrschen, Cramer bildet als Vertumnus g' zwei verschiedene Arten ab, nämlich den echten Vertumnus unter A., dagegen unter (C.: Tolmosis Bates Trans. Ent. Soc. Ser. II, vol. V, p. 340, p. 356, welchen Kirby Cat. Nr. 62f als muthmassliche Varietät zu Nephalion Godt. Bdv. — - Proteus Bdv. — zieht. Ein Mann von Surinam stimmt gut mit Cramer’s Figur 211 C., das Weib - kenne ich nicht. Ebenso besitze ich keinen Mann von Vertumnus Cr. aus Surinam, welcher mit Figur 211 A. genau übereinstimmt und dem das gelbe Fleckchen in der Spitze des grünen Vorderflügelfleckes fehlte, wie dies Oramer’s Figur A zeigt. _ auch Boisduval Spec. Gen. p. 297 scheint nur Exemplare mit dem gelben - Fleckchen vor sich gehabt zu haben. h Triopas Godt. Enc. Meth. IX, p. 33, Nr. 20. Nach Boisduval fliegt Y diese seltene Art niedrig an der Erde ähnlich manchen Hesperien. E Aeneas L. Cr.g' 279 A.B. © Mareius Hb. Smmlg. Bdv. Spec. Gen. 288. ; Ob Boisduvall. c. 286 eine Varietät des Mannes, oder eine andere Art als muthmassliches Weib beschreibt, weiss ich nicht. Das echte Weib beschreibt er K u 288 als Mareius Hb. N Santhonus Cr. 278 C. D., schlechtes Bild, die rothen Flecke der _ Hinterflügel viel zu lang gezogen. - N. Anchises L. Cr. J’ 29 C. D. Lysander © Cr. 386 C. D. Arbates Eurymas Bdv. Spec. Gen. 284. 189) Ne) ©) H. B. Möschler. Bei Cramer's Abbildung des Mannes sind die blauen Flecke der Vorder- flügel zu klein und zu tiefblau, die Färbung der Franzen variirt bei dieser Art, ich besitze Männer mit weissen und rothen Fransen, meine weiblichen Stücke führen sie roth. Ebenso wechselt die Farbe der Vorderrandsflecken des Mannes von Blau in Grün, wie mir dies ein frisches, männliches Exemplar zeigt, schon Bois- duvall. c. p. 285 erwähnt dieser Varietät. Pompejus Fb. Evander Bdv. Spec. Gen. p. 277. Var. Anchisiades Esp., ausl. Schmett. t. 13f. 1. 2. Bdv. Spee. Gen. 279. Anchises C. 318 A—D. Die Flecke der Hinterfiügel zu hochroth. Thoas L. Cr. 167 A. B., gute Abbildung. In Surinam scheint nur die Stammart vorzukommen. Proiesilaus L. Cr. 202 A. B., Abbildung gut. Es kommen Exemplare vor, bei welchen die drei hintern Randmonde der Hinterflügel beiderseits hellgelb statt weiss gefärbt sind. Hesperocharis Feld. Nymphaea n. sp. (Taf. IH, Fig. 1) Fühler schwarzbraun, mit weiss- licher Spitze der Kolbe. Körper weissgelb. Vorderflügel weiss mit breiter bis zum Dritttheil des Vorderrandes reichender, nach innen unregelmässig gewellter brauner Saumbinde und fein braun angelegtem Vorderrand. Hinterflügel hell- schwefelgelb, in den Zellen matt rothgelbe undeutlich begrenzte Strahlen. Saum- binde mittelbreit nach innen auf den Rippen stumpf gezackt. Unten die Vorderflügel an der Wurzel lichtgelblich angeflogen, die Saum- binde verloschener braun, gegen die Flügelspitze mit einzelner gelber Bestäubung. Hinterflügel weissgelb, die rothgelben Strahlen breiter, fast die Zellen ausfüllend und höher gefärbt, an der Flügelwurzel ein oranges Fleckchen. Die braune Randbinde etwas lichter wie oben, in den Zellen mit theilweise zu Flecken ver- dichteter rothgelber Bestäubung. In der Gestalt der Vorderflügel stimmt diese Art fast völlig mit den Weibern der Daptonoura-Arten, Lysimnia und Ilaire überein, der Rippenverlauf stellt sie aber entschieden zu Hesperocharis. 55, 19 Mm. 1 9. Dismorphia Hb. Leptalis Dil. Eumelia Cr. 280 D. Vocula Cr. 853. C. D. Cramer’s Abbildung von Eumelia ist ganz schlecht und im Text wird noch ausserdem gesagt, dass beide Seiten der Flügel gleich seien, welche Bezeichnung auf die Hinterflügel ent- schieden nicht passt. Die Abbildungen von Vocula dagegen sind, wenn auch rob, doch kenntlich. Eumelia scheint die häufigste Art dieser Gattung in Surinam zu sein. Laja Cr. 232 C. D., Abbildungen schlecht. Leueidia Doubl. Brephos Hb. Smulg. Ewrema Hb. — Terias Swns. Nise Cr. 20. K. L. g' Vorderflügel zu hell gegenüber den hinteren. “ j Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 297 Albula Cr. 27 E. Melacheila Stdgr. in litt. Die Artverschiedenheit Beider ist mir zweifelhaft, zwei von Staudinger selbst bestimmte Exemplare von Chiriqui stimmen mit einem Stück von Surinam darin überein, dass die schwarze Saumbinde der Vorderflügel den Innenrand erreicht, während dies bei meinen übrigen Exemplaren von Albula nicht der Fall ist, dies ist aber auch der ganze Unterschied, welchen ich finden kann und es scheinen mir schon bei meinen sechs Stücken Uebergänge in dieser Be- ziehung angedeutet zu sein. Pieris Schk. Monuste Cr. 141 F. g‘. Die Weiber dieser gemeinen Art variiren vom Weissgelb bis ins Grau und zu diesen Varietäten gehören Suasa Bdv. Spec. Gen. 549 und Philete Fb. Bar. 1. c. 550. Daptonoura Butl. Lyeimnia Cr. 105 E. F. Die scharfen, weissgelben Flecken, welche Fig. E. bei Cramer in dem dunkeln Hinterflügelsaumband zeigt, sind mir noch bei keinem Exemplar vorgekommen. Haire Godt. Enc. Meth. IX, p. 142, Nr. 83. Der Mann variirt in der Färbung der Unterseite, indem sowohl die Spitze der Vorderflügel, als die ganzen Hinterflügel statt weiss zuweilen fast fleischfarben sind. Das Weib weicht be- deutend vom Manne ab und scheint sehr selten zu sein. Catopsilia Hübn. Verz. Callidryas Bdv. Eubule L. Cr. 120 E. F. ©. Die Fig. E., welche den Falter von der Oberseite zeigt, ist gut, Fig. F. dagegen führt die Querflecke der Flügel, wie ich sie nie sah; bei allen Exemplaren, welche ich vergleichen konnte, waren sie rothbraun, auch führten die Mittelflecke der Vorderflügel stets etwas Silber als Kern und waren nie ganz braun. Var. Marcellina Cr. 163 C. g' wird von Kirby zu Zubule gezogen und gewiss mit Recht. Exemplare, welche mit var. Marcellina @ Cr. 163 A. B. übereinstimmten, "habe ich aus Surinam noch nie erhalten, auch ein Paar aus Florida weicht ab. Der Mann führt unten nur eine Reihe ganz undeutlicher kaum sichtbarer Fleckchen, die Vorderflügel zeigen auf der Querrippe ein feines rostbraunes Strichelchen und keinen Ringfleck, auf den Hinterflügeln statt des doppelten Mittelfleckes nur einen’ fein rostroth umzogenen Silberpunkt. Das Weib stimmt zwar in der citrongelben Oberseite mit Cramer’s Fig. A., es zeigt aber starke braune Saumflecke aller Flügel und einen grossen, braunen, lichtgekernten Mittelfleck der Vorderflügel. Unten ist die Grundfarbe nicht so stark rothbraun bestäubt, wie in Fig. B. Ein @ von Jamaica zeigt Uebergänge zwischen der süd- und nordamerikanischen Form. Eine hübsche Abänderung des Mannes, welche ich von Surinam erhielt, führt oben den Vorderrand, Flügelspitze der Vorder- und den Saum der Hinterflügel rostroth bestäubt. Philea L. Cr. 173 E.F. @ Aricye Cr. 94 A. B. Melanippe Cr. 361 E. F. Keines der Cramer’schen Bilder ist vorzüglich zu nennen, am schlechtesten Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 38 298 H. B. Möschler. ist 94 A. Melanippe stellt ein © vor, bei welchem die Hinterflügel oben nur einen mittelbreiten Saum zeigen, ohne dass die orange Färbung fast bis zur Flügelmitte reichte und ausserdem fehlt der braune Mittelfleck der Vorderflügel. In der Grösse ändert diese Art, wenigstens deren Weiber, bedeutend, ich besitze ein ®, welches kleiner wie Zubule ist. Argante Fb. Syst. Ent. p. 470, Nr. 116. Hersilia Cr. 173 C. D. 2 Cipris Cr. X, 99 E. F. Ein Weib mit so breiter, brauner Saumbinde der Vorderflügel, welche in Zelle 3 weit nach innen tritt und sich bis in die äussere Hälfte des Vorder- randes zieht, wie dies Oypris Cr. zeigt, habe ich noch nicht gesehen, auch be- zweifle ich, dass Argante Fb. und Hersilia Cr. zu trennen sind, ebenso wenig wird Agarithe Bdv. Spec. Gen. 622 als Art bestehen können. Weisse Weiber mit ebenso gezacktem Querstreif der Unterseite der Vorderflügel wie in Argante als Trennungszeichen von Agarithe nach Boisduval führen soll, besitze ich auch. Statira Cr. 120 C.D. @.g' Alcmeone Cr. 141 E.Cramer’s Bilder sind gut. Thecla. Coronata Hew. J. U. D. L. p. 70, Nr. 1 t. 27, Fig. 3—5. Regalis Cr. 72 E. F,, ziemlich rohes Bild, die Unterseite der Hinter- flügel nicht ganz richtig. Gabriela Cr. 6 C. D., rohe Abbildung. Sponsa n. sp. Taf. II, Fig. 2. Von dieser schönen, neuen Art, erhielt ich bisher nur vier Weiber, welche mit einander übereinstimmen, der Mann ist mir noch unbekannt. Am Besten vergleicht sich diese Art mit der Vorigen, sie misst dieselbe Grösse, 39—41, 14--16 Mm,., ihre Oberseite zeigt aber ein weniger reines, mehr ins Grau und an den Flügelwurzeln ins Grünliche ziehendes Blau, der Vorder- rand und Saum der Vorderflügel ist breit dunkelbraun gefärbt, so dass die blaue Färbung nur das Mittelfeld einnimmt, indess nicht so scharf gegen die braunen Ränder abgeschnitten ist wie bei Regalis Cr. Die Hinterflügel zeigen bräunlichen Vorderrand und schmal schwarzbraunen Saum, die Franzen aller Flügel sind weiss, die beiden Schwänzchen der Hinterflügel schwarz mit weisser Spitze. Im Afterwinkel steht ein grosser, carminrother Fleck, welcher nach aussen schwarz gerandet ist und in diesem Rand steht etwa in der Mitte ein weisses Fleckchen. Bei Regalis ist der rothe Fleck grösser und in seiner ganzen Ausdehnung saumwärts bläulichweiss umzogen, bei Gabriela dagegen viel kleiner, dunkler, fast rothbraun, am Innenwinkel blau aufgeblickt. Die Grundfarbe der Unterseite ist ein schönes Spangrün, ohne alle Bei- mischung von Blau, welches auf den Vorderflügeln bis über, auf den Hinter- flügeln bis zur Flügelmitte reicht. Begrenzt wird es durch einen auf den Vorder- flügeln bis Rippe 2 ziehenden, stark gezackten, schwach gebogenen, auf den Hinterflügeln fast gleichen, stärker gebogenen und von Rippe 2 bis zum Innen- rand W-förmig ziehenden schwarzen, nach aussen reinweissen Querstreif. Der Innenrand der Vorderflügel färbt sich nicht wie bei Gabriela blau, sondern schmutzig weissgrau. Das Saumfeld aller Flügel ist schwarzbraun oder graubraun } Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 299 mit Einmischung von Grün, gefärbt; auf den Vorderflügeln ziehen zwei parallel laufende, weissgraue Querstreifen, welche in die Färbung des Innenrandes ver- laufen, sowie ein solcher Querstreif dicht vor dem schwarzen Saum durch. Auf den Hinterflügeln zieht ein stark gebogener, schmaler, weisslich“ Querstreif bis auf Rippe 3, ein breiter solcher Streif, welcher schräg vom Vordemand ebenfalls bis Rippe 3 zieht, stösst an seinem unteren Theil fast mit dem vorigen zusammen, beide stossen an einen grossen, in Zelle Ib stark eingebogenen, von Rippe 3 bis zum Innenrand reichenden rothbraunen Flek, in demselben stehen in Zelle 2 und 1b je ein schwarzer Fleck und ein grösserer solcher am Innenrand. Zwischen dem schwarzen, nach innen von einem weissen, gezackten Streif begrenzten Saum und den rothen Flecken ist die Färbung mehr oder weniger grünlich. Nahe dem Innenrand zieht aus dem rothen Fleck eine feine, schwarze Linie parallel mit dem W-Streif. Fransen aller Flügel weiss. Meine Exemplare stammen aus dem Innern Surinams, 5° nördl. Br. Thecla Bimaculata n. sp. Taf. III, Fig. 3. & prachtvoll lazurblau mit schmal schwarzem Saum aller Flügel, Vorder- flügel auf dem Schlussast der Mittelzelle mit einem eiförmigen und in Zelle 1b nahe dem Saum mit einem nierenförwigen, nach innen längs dem Innenrand in einen kurzen Streif auslaufenden schwarzbraunen Fleck. Hinterflügel auf Rippe 3 mit einem kurzen, auf Rippe 2 mit einem langen, schwarzen, an der Spitze weissen Schwanz, am Innenwinkel dicht am Saum zwei weissblaue Fleck- chen. Franzen weiss. Unterseite glänzend stahlgrün, auf den Vorderflügeln der Innenrand und die untere Hälfte der Flügel silberblau, hinter der Mitte zwei gegen den Vorder- rand divergirende, bis auf Rippe 2 ziehende schwarze Querstreifen, von denen der innere, viel schmälere, 'nach aussen, der äussere, breitere, nach innen weiss- blau gerandet ist. Hinterflügel vor der Mitte mit einem feinen, an seinem Ende stark hakenförmig gebogenen, schwarzen Querstreif. Dicht hinter der Mitte eine am Vorderrand weit von dem Querstreif abbiegende, ihn aber an dem Bogen berührende, bis auf Rippe 1b ziehende, concave, dunkelrothe Querbinde, welche nach innen von einem schmalen, weissblauen Streif begrenzt ist. Nach aussen legt sich ein breiter, blauweisser, roth bestäubter Streif an dieselbe, welcher seinerseits wieder von einem schmalen, schwarzen Schattenstreif begrenzt wird. Aus dem inneren Ende der Binde zieht ein schwarzer Streif parallel mit dem inneren Querstreif zum Innenrand, ein gleicher Streif läuft von dem äusseren Ende der Binde in den schwarzen Innenwinkel. Saumlinie aller Flügel schwarz, Fransen weiss. 37, 14 Mm. O kleiner, Oberseite schwarzbraun, Mittel- und Wurzelfeld graublau ge- färbt, Hinterflügel auf Rippe 4 mit einem kurzen, auf Rippe 3 mit einem län- geren und auf Rippe 2 mit einem sehr langen, schwarz gefärbten Schwanz mit weisser Spitze. Die weissblauen Fleckchen am Afterwinkel heller, wie bei dem Mann. Unterseite nur dadurch vom Manne abweichend, dass der Innenrand der Vorderflügel breit weisslich, die übrige Grundfarbe derselben ganz grün ist, ; 38*+ 300 H. B. Möschlen die Querstreifen sind breiter, die weisse Begrenzung derselben ist stärker, der Raum zwischen beiden ist schmutzigbraun gefärbt und nur am Vorderrand tritt die grüne Färbung dazwischen. Auf 2ea Hinterflügeln ist der schwarze Schatten hinter der rothen Mittel- birav zu einer Binde verdichtet, der grüne Streif zwischen demselben und dem Saum ist schmäler. 30, 11 Mm. Bei beiden Geschlechtern ist die Stirne spangrün, ebenso die Umsäumung der Augen, der Thorax und die Oberseite des Hinterleibes blau beschuppt. Fühler schwarz, Palpen weissblau mit schwarzem Endglied. Beine schwarz, weissblau bestäubt. 2 g’ 1 2 aus dem Innern Surinams, 5° nördl. Br. Janias Cr. 213 D. E. Hassan Stoll 38, 4, 4 D. Öramer’s Bild ist sehr schlecht, die Abbildung bei Stoll dagegen besser. Pholeus Cr. 163 D. E. Philanthus Stoll t. 5, £. 3, 3e. Satyroides Hew.]. c. t. 29, f. 10, 12, 13. Lisus Stoll 38, 2, 2B. Hemon Cr. 20 D. E. 9. J Acmon Cr. 51 C. D. Cramer’s Bilder sind, wenn auch roh, doch kenntlich. Lawdonia Hew.]l. ce. t. 45, f. 191, 192. Der vorigen Art sehr nahe verwandt, durch das glänzendere Blau der Oberseite, die breit schwarze Flügelspitze, den fehlenden, mattschwarzen Mittel- fleck der Vorderflügel, den kaum blau angeflogenen Innenrand der Unterseite der Vorderflügel und etwas veränderte Stellung der beiden Fleckenstreifen der Hinterflügelunterseite unterscheiden sich die Männer beider Arten; das 2 von Laudonia besitze ich nicht. Paramaribo. Polibetes Cr. 341 B. C. Cramer’s Bild scheint den mir unbekannten Mann vorzustellen und stimmt also auch nicht besonders mit meinem Weib, bei dem von der Oberseite abgesehen, die Grundfarbe der Unterseite nicht braun, sondern veilgrau ist und in Zelle 2 nahe dem Saum ein schwarzes, innen rothgelb gerandetes, am After- winkel noch ein tief schwarzes Fleckchen führt. Marsyas L. Cr. 332 A. B., kenntlich. Battus Cr. 51 E. F. Bathis Fb. Spec. Ins. II, p. 116, Nr. 514. Von dieser Art besitze ich aus Surinam nur das Weib, meine Männer aus Centralamerika — Chiriqui — fallen mit Aufidema Hew. t. 47, f. 213, 214 zu- sammen, ob aber diese Art von Battus Cr. zu trennen, ist mir zweifelhaft. Die Oberseite des Mannes von Aufidena, das Weib kenne ich nicht, stimmt allerdings nicht mit Cramer’s Bild von Battus g', die Unterseite ist aber genau dieselbe wie bei dieser Art. Phaleros L. Silenus Cr. 282 E. Cramer bildet das @ von der Unterseite gut, nur wie die meisten Arten dieser Gattung zu gross, ab. Linus Sulz. Gesch. Ins. t. 19, f, 10, 11. Aetolus Cr. 340 F—H. Der schwarze Mittelfleck der Vorderflügel verschwindet bei dem g' zu- weilen ganz, Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 301 Palegon Cr. 282 C. D. Myrtiülus Cr. 380 B. C., sehr rohe Bilder. Celmus Cr. 55 G.H. Ein Exemplar aus dem Innern von Surinam stimmt auf der Oberseite vollkommen mit Cramer's Bild, ebenso im Flügelschnitt, unten zeigt mein Exemplar die Flecken der Mittelbinde der Hinterflügel stärker und dunkler und am Afterwinkel noch ein rothgelbes Fleckchen, welches Cramer’s Bild fehlt. Atena Hew. 1. c. t. 36, f. 93; t. 37, £. 101. Sista Hew. 1. c. t. 37, f. 98, 99. Malvina Hew. | c. t. 37, f. 102, 103. Janthina Hew. ]. c. t. 37, f. 104, 105. Oupentus Cr. 337 F. G. Ich besitze nur ein Weib, welches mit Cramer’s Abbildung des Mannes auf der Unterseite gut stimmt. Thalesa Hew. ]. c. t. 45, f. 200. OÖrtygnus Cr. 243 B., Unterseite kenntlich. Strephon Fb. Syst. Ent. p. 522, Nr. 334. Sichaeus Cr. 144 C. D. Cramer’s Abbildung ist kenntlich, die Art variirt in Betreff der rothen Saumflecke der Hinterflügelunterseite, bei manchen Exemplaren sind dieselben getrennt, bei anderen hängen sie, wie in Cramer's Bild, theilweise zusammen und bei einem Stück meiner Sammlung zieht sich der innere Fleck ein Stück am Innenrand hinauf. Pelion Cr. 6 E. F. Thallus Cr. 259 C. D. Jg. Cramer’s Bild des Mannes ist in Bezug auf die Unterseite gut; die Oberseite hat fälschlich gleich breiten, schwarzen Saum der Vorderflügel, in Wirklichkeit verschmälert sich derselbe gegen den Innenwinkel. Ambrax& Doubl.-Hew. Gen. D. L. t. 75, £. 7. Cyllarus Cr. 27 C.D. Tephraeus Hb. Ztg. f. 959, 960. Faventia Herr. 43, f. 172, 173. Mein Exemplar stimmt insofern auf der Oberseite nicht ganz mit Hübner’s Bild als der Mittelfleck der Vorderflügel in seiner inneren Hälfte nicht ocker- sondern braungelb, in seiner äusseren Hälfte aber schwarz ist, die Unterseite stimmt vollkommen mit jenem Bild überein. Syncellus Cr. 334 A. B. Essus H. Sch. Ex. Schmett. f. 59, 60. Voltinia Hew. ]. c. t. 48, f. 227, 228. Lebena Hew. |. c. t. 51, f. 266, 267. Temesa Hew. ]. c. t. 52, f. 284, 285. Vesulus Cr. 340 J. K., ganz schlechtes Bild des Weibes. Amyntor Cr. 48 E. menalcas Cr. 259 A. B. Das erstere Bild stellt die Unterseite, aber sehr schlecht vor, Fig. 259 B. zeigt dieselbe etwas besser. Lugubris n. sp. Taf. III, Fig. 4. Fühler schwarz und weiss geringelt, mit rothgelber Spitze der Kolbe. Palpen braun, vorn weisslich, Endglied schwarz. Körper schwarzbraun, Thorax bläulich beschuppt. 302 H. B. Möschler. Vorderflügel ziemlich spitz, mit wenig bogigem, gegen den Innenwinkel etwas eingebogenem Saum, Hinterflügel mit kurzem Schwanz auf Rippe 3 und langem auf 2. Grundfarbe dunkelbraun, entweder die Vorderflügel ganz ein- farbig, oder mit graublauer Bestäubung an der Wurzel, die braune Grundfarbe der Hinterflügel zieht vom Saum bis zur vordern Mittelrippe und von dieser längs dem Saum zum Innenwinkel verschmälert. Der übrige Theil des Flügels veilblau bestäubt. Saumlinie aller Flügel schwarz, die Hinterflügel führen am Saum vom ersten Schwänzchen eine feine, weissliche, bis zu dem rothgelben Fleck des Afterwinkels reichende Linie. Schwänze schyarz mit weisser Spitze, Fransen braun, wenig lichter als die Flügel. Unterseite lederbraun, die Vorderflügel mit einem nach aussen schräg gestellten, aus braunen, nach aussen weisslich gerandeten Fleckchen gebildeten bis auf Rippe 2 reichenden Querstreif, vor dem Saum kaum erkennbare Spuren eines zweiten dunkeln Streifes. Hinterflügel mit einem vom Vorderrande bis auf Rippe 4 ziemlich gleich- mässig schräg ziehenden, von da bis zum Innenrand W-förmig gebrochenen, schwarzen, saumwärts weiss gerandeten Querstreif. Vor dem Saum eine ganz verloschene, feine, braune Linie und hinter derselben dicht am Saum ebensolche Fleckchen. In Zelle 2 ein nach innen gerundeter, rothgelber Fleck, in welchem dicht am Saum ein schwarzes Fleckchen steht; von da bis zum Innenwinkel ist der Grund grau bestäubt, im Innenwinkel ein schwarzer Fleck. Saumlinie innen weiss, aussen braun, Fransen wie die Grundfarbe. 26—28, 9—10 Mm. 3 @, den Mann kenne ich nicht. Aus dem Innern von Surinam, auch aus Columbien erhielt ich ein Exemplar dieser Art. Biston n. sp. Taf. III, Fig. 5. Fühler schwarz und weiss geringelt, Kolbe schwarz mit rothgelber Spitze, Palpen weiss, mit schwarzem End6glied, Beine graubraun, Schienen und Tarsen weiss geringt. Thorax und Hinterleib oben graubraun, mit theilweise glänzend blauer Behaarung. g' Vorderflügel schwarzbraun am Innenrand mit breitem, sich gegen den Saum verschmälernden, denselben aber nicht erreichenden, lasurblauem Streif. Die Mittelzelle wird ziemlich durch einen sich über dieselbe gegen Vorder- rand und Saum erstreckenden, aufgetriebenen, gelbbraunen Fleck ausgefüllt, in welchem an der vorderen Mittelrippe ein rundlicher, dunklerer, wie eingedrückt erscheinender Fleck steht. Hinterflügel am Vorderrand breit dunkelbraun, am Innenrand graubraun, in der Mitte lasurblau mit schmal schwarzem Saum. . Das Schwänzchen auf - Rippe 3 ganz kurz, auf Rippe 2 mittellang, schwarz mit weisser Spitze. Im Afterwinkel ein schwarzes, weiss aufgeblicktes Fleckchen. Unterseite der Vorderflügel violet, graugelb gemischt, am Innenrand breit schmutzig weiss. In der Mitte des Vorderrandes ein gelblicher Längsfleck, aus demselben ein stark kniefürmig gebogener, weisser, bis auf Rippe 2 ziehender Fleckenstreif. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, 305 Vor der Flügelspitze ein dreieckiger, weissgelber Fleck. Hinterflügel an der Wurzel violet mit einem schneeweissen Punkt nahe der Wurzel, Mittel- und Saumfeld gelb graubraun, stellenweise violet angeflogen, an das Wurzelfeld stossen zwei einander genäherte, weisse, gelbgrau ausgefüllte Ringe, hinter dem Vorderen stehen zwei weisse, parallelstehende weisse Querstriche. Durch die Mitte zieht ein stark gebogener und in jeder Zelle abwechselnd saum- und wurzelwärts abgesetzter, weisser Querstreif, zwischen diesem und dem Saum ein anfänglich brauner, dann schwarzer, in Zelle 6 und 7 und 2 und lb theils beiderseits, theils nur saumwärts von weissen Flecken begrenzter Zackenstreif. Vor dem Saum bräunliche Fleckchen, in Zelle 2 in weissem Grunde ein schwarzes Fleckchen, am Afterwinkel ein nach innen von einem schwefel- gelben Fleck nach innen begrenztes, saum- und wurzelwärts weiss aufgeblickter, ‘schwarzer Fleck. Saumlinie bräunlich bis schwarz, Fransen der Vorderflügel dunkelbraun, der Hinterflügel gelbgrau. 33, 10'/, Mm. © Oberseite dunkelbraun, Vorderflügel an Wurzel und innerer Hälfte des Innenrandes blaugrau bestäubt. Hinterflügel in ihrer unteren Hälfte ebenfalls sraublau; der aufgetriebene Vorderflügelfleck des Mannes fehlt. Unterseite wie bei dem Manne. 28, 10 Mm. d 9 aus dem Innern von Surinam. Alesa Westw. Amosis Cr. 104 F., schlechte Abbildung des Weibes. Eurybia Hb. Nicaeus Fb. S.E. p. 482, Nr. 175 (1775). Salome Cr. 12 G. H. (1775). Vielleicht wäre der Cramer’sche Name vorzuziehen, der zu gleicher Zeit wie der von Fabrieius gewählte, gegeben, durch eine wenn auch etwas rohe, doch unverkennbare Abbildung des Mannes gestützt wird, während Fabricius bei seiner wenn auch nicht leicht falsch zu deutenden Beschreibung, doch ein un- ‚richtiges Vaterland „India“ angibt. Eunogyra=-Westw. Curupira Bat. Journ. Linn. Soc. Zool. p. 416, Nr. 2. Satyrus H. Sch. N E* Schmett. f. 41. Mesosemia Hb. R Steli Hew. Ex. Butt. II. Mes. t. 2, £. 13. Eumene Cr. 92 F. G., gute Abbildung des Mannes. 1 Ulrica Cr. 100 E. F. Ich besitze nur das Weib und kann daher über - Cramer’s Abbildung des Mannes nicht urtheilen. i Titea Stoll t. 5, f. 6, 6. G. I Kirby Cat. p. 283 wird wohl Recht haben, wenn er Titea als muth- masslich zu Rosina Cr. 326 B. gehörend, ansieht, mein Exemplar von Titea Eimmt gut mit Cramer’s Bild. Ich besitze den Mann nicht und kann daher H nicht entscheiden, ob Stoll’s Abbildung treu ist. % Philocles L. Cr. 184 D. E., die Abbildung, den Mann vorstellend, _ nicht besonders gerathen. Metope Hew. Ex. Butt. II. Mes. t. 7, £. 64, 65. WERITEEZRETTER 304 H. B. Möschler. Traga Hew. |]. e: t. 5, f. 42—44. Ibycus Hew. 1. c. t. 7, f. 68, 69. Hyphaea Cr. 92 C. Cramer’s Bild stimmt insofern nicht mit meinen beiden Exemplaren, als bei denselben die ganze Saumhälfte der Vorderflügel mit Ausnahme einer Stelle am Innenrand graubraun gefärbt ist, während Cramer’s Bild durchgängig weisse Grundfarbe zeigt. Crösus Fb. Capanea Cr. 236 D., rohe Abbildung. Tenera Westw. Gen. D. L. p. 455, Nr. 21; Hew. 1. ce. t. 3, £. 19. Cremna Westw. Ceneus Cr. 156 F., schlechte Abbildung des Mannes. Umriss der Flügel ganz verfehlt. In dem Bild zeigen die Vorderflügel nur stark bauchigen, aber ganz gerundeten Saum, in Wirklichkeit aber tritt die Flügelspitze vor und von ihr bis Rippe 6 zeigt sich der Saum eingezogen, dann aber bis gegen den Innenwinkel stark bauchig vortretend. Die blauen Flecken theilweise zu gross. Actoris Cr. t. 93 D. Ich bin nicht ganz sicher, ob Cramer's Bild wirklich eine eigene Art, oder nicht etwa nur das Weib des Vorigen vorstellt. Da der Flügelschnitt schon bei dem Mann ganz verfehlt dargestellt ist, so hat man gar keine Garantie, dass es nicht auch bei diesem Bild der Fall ist und dann könnte die Abbildung ebenso gut das Weib von Ceneus, als die zweite, gewöhnlich als Actoris an- gesehene Art vorstellen. Der sehr stark gebogene Vorderrand der Vorderflügel, die Grundfarbe der Flügel, besonders aber die bis an den Vorderrand gerückten weissen Punkte der zweitletzten Punktreihe der Vorderflügel, sowie die deutlich sichtbaren Punkte und Flecke der Hinterflügel scheinen mir dafür zu sprechen, dass Cramer’s Bild nur das Weib von Ceneus vorstellt. Gewissheit hierüber wird freilich kaum zu erlangen sein, wäre es aber der Fall und bestätigte, sich meine Ansicht, so würde die andere, unter Actoris Cr. in den Sammlungen verstandene Art, einen neuen Namen erhalten müssen. Diese zweite Art, welche mir in zwei Exemplaren, 9' 9 von Surinam vorliegt und‘welche ich hier bis auf Weiteres als Actoris Cr. anführe, bestimmte mir der sel. Hopffer als Eucharia Bates. Ich kann die Beschreibung dieser Art nicht vergleichen, Kirby Cat. eitirt aber bei Zucharila Bat. Actoris Hb. Smmig. (nee Cr.) und es wäre dies mithin die folgende, durch eine rothgelbe Fleckenbinde vor dem Saum der Hinterflügel bezeichnete Art. Es scheint mir in der Synonymie dieser Arten noch nicht alles klar zu sein. Euceharila Bat. Trans. Ent. Soc. Ser. II, vol. V, p. 543, Nr. 6. Napaea frequens Actoris Hb. (nee Cram.) Smmilg. Ex. Schmett., gute Abbildungen. 'Sylva n. sp. Taf. IH, Fig. 6. Fühler schwarz, weisslich geringelt, Palpen oben schwarz, unten rein weiss. Thorax schwarzbraun, mit zwei weissen, am Ende sich vereinigenden Längsstreifen, Stirn schwarzbraun, beiderseits mit weissem Streif, auf dem Scheitel und hinter jedem Auge ein weisser Fleck, Brust weissbehaart. Hinterleib oben schwarzbraun, die beiden ersten Segmente auf jeder Seite mit weissem Fleck, die übrigen fein weiss gerandet, unten weiss, schwarzbraun geringt. Beine bräunlich, Tarsen innen weiss bestäubt. Vorder- Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 305 ‚ flügel mit gerundeter Spitze und kaum bauchigem Saum, Grundfarbe aller Flügel schwarzbraun, von der Wurzel bis zur Mitte aller Flügel vier weisse, _ durch die Hauptrippen in längliche Flecke getrennte Querbänder, in der Mitte eine Fleckenreihe, welche auf allen Flügeln aus drei rundlichen Flecken besteht, von denen einer dicht am Vorderrande, die beiden anderen, kaum getrennt, auf dem Querast stehen. Hinter der Flügelmitte eine stark unregelmässig gebogene Reihe drei- - eckiger und rundlicher Flecken, von denen der in Zelle 4 am weitesten saum- wärts gerückt ist. Vor dem Saum eine Reihe rundlicher, weisser Flecken, von welchen auf den Vorderflügeln der in Zelle 3 etwas nach innen steht. Am Innenwinkel der Hinterflügel steht ein länglicher, rothgelber Fleck. Fransen “schwarzbraun, auf den Vorderflügeln nur in Zelle 1b, 3 und 6, auf den Hinter- Hügeln von Zelle 6 bis zum Afterwinkel weiss gescheckt. Unterseite wenig _ lichter gefärbt. Sämmtliche weisse Flecken erscheinen schwach beschuppt und schillern in gewisser Richtung gegen das Licht gehalten, ins Bläuliche. = Die Hinterflügel schwach stumpf gezähnt und bilden auf Rippe 4 eine etwas vortretende stumpfe Ecke. 31, 11 Mm. Ks 1 g' aus dem Innern von Surinam. Euselasia Hb. Phedica Bdv. Spec. Gen. t. 21, f. 3; Hew. Ex. Butt. I. Eur. t. 5, f. 47—49. Mys H. Sch. Ex. Schmett. f. 37, 38; Hew. ]. ce. t. 6, f. 55, 56, 58—61. Eine in Grösse und Färbung sehr variirende Art, ich besitze Stücke, welche die Oberseite einfarbig dunkelbraun zeigen und auch solche, deren Hinter- flügel oben fast ganz rostroth gefärbt sind. 4 Crotopus Cr. 336. E. F. Mein einzelnes Exemplar stimmt mit Cramer’s "Bild weder auf der Ober- noch Unterseite. vi Es führt auf den Vorderflügeln einen aus der Wurzel entspringenden, schmal dreieckigen, sich hinter der Mittelzelle plötzlich nach dem Innenrand im stumpfen Winkel mit Rippe 2 gleichlaufend breiter werdenden, orangen Fleck und einen gleichgefärbten fast viereckigen, grossen Fleck dicht an Saum und Vorderrand der Hinterflügel, welche bei Cramer’s Bild fehlen. Unten ist - die Grundfarbe der Flügel auf den Vorderflügeln im Discus, auf den Hinter- flügeln ganz weiss, bei Cramer’s Bild röthlichgelb. i Lisias Cr. 152 F. G. Oberseite viel zu hellblau. „ Euboea Hew. 1. c.t. 1, £f. 4, 5. Notheme Westw. Eumeus Fb. Spec. Ins. U, p. 63, Nr. 280. Erota Cr. 276 G. Ouranus Cr. 335 C. 2 Ambligonia Agathon Feld. Nov. II. t. 37, f. 25, 26. Panara Westw. h. Phereclus L. Mus. Ulr. p. 326. J' Barsacus Westw. Gen. D. L. p. 443. - Doubl Hew. 1. e. t. 72, £. 10. } Lymnas Blanch. Melander Cr. 336 A. B. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 39 z 306 | H. B. Möschler. Meine Exemplare weichen insofern von Cramer’s Bildern ab, als dieselben t - auf den Hinterflügeln an der Wurzel nicht blos einen rothen Fleck in Zelle 1b, sondern einen zweiten dicht am Vorderrande führen. Auf der Oberseite ist dieser Fleck allerdings, durch die Vorderflügel bedeckt, nicht sichtbar, auf der Unterseite aber sehr deutlich zu sehen, so dass ihn Fig. B. bei Cramer zeigen sollte. Da diese Art aber etwas abändert, ich besitze sie sowohl mit einfarbig schwarzen Fransen aller Flügel, als mit gelbem Fransenfleck an der Vorder- fügelspitze und vollständig gelben Hinterflügelfransen, Fig. A. zeigt letztere nur am Afterwinkel gelb, so ist es wohl möglich, dass auch Exemplare mit nur einem rothen. Wurzelfleck der Hinterflügel vorkommen, wenn in jenem Bild nicht vielleicht ein Fehler beim Coloriren begangen worden ist. Uyrenia Westw. Martia Westw. Gen. D. L. p. 434, Nr. 1. Doubl Hew. 1. ce. t. 72, £. 2. Diese schöne und seltene Art erhielt ich in einem einzelnen Exemplar aus dem Innern von Surinam. Ancyluris Hk. Melyboeus Fb. Gen. Ins. p. 271. Pyretus Cr. 144 A. B. Pheles H. Sch. Heliconides H. Sch. Exot. Schmett. f. 30. Riodina Westw. Lysippus L. Cr. 380 A., schlechtes Bild des Weibes, diese Art ist in Surinam ziemlich häufig. Amarynithis Hb. ! Meneria Cr. 94 D. E. g. 9 Micalia Cr. 94 FE. Fig. E., die Unterseite des Mannes vorstellend, nicht gut eolorirt. Helicopis Fb. Acis Fb. Spec. Ins. II. App. p. 504. Gnidus Fb. Mant. Ins. U. p. 64. Hb. Smmlg. Ex. Schmett. Endymion Cr. 244 E. F. Endymion var. Feld. Wien. Mon. VI. p. 70. Var. Endymion Cr. 244 C. D. Selene Feld. Nov. H. p. 289, Nr. 374. Beide Arten gehören gewiss als Varietäten zusammen, ich besitze ein Exemplar, welches auf den Vorderflügeln sowohl oben als unten vollständig Acis Fb. auf den Hinterflügeln ganz Endymion Cr. Fig. C. D. gleicht. Cramer hat ganz richtig schon beide Arten vereinigt gelassen und irrt nur darin, dass er glaubt, die verschiedene Zeichnung beruhe auf geschlechtlichem Unterschiede, ich besitze Weiber, welche ebenso gezeichnet sind wie Fig. C. D., welche den Mann zeigen. Ganz ähnliches Variiren in Gelb und Schwarz wie es Acis zeigt, kommt, wenn auch selten, bei Cupido vor. Cupido L. Mus. Ulr. p. 313; Cr. 164 D—G. Ein genau mit Cramer’s Bildern Fig. F. G. übereinstimmendes Exemplar besitze ich, es ist aber auch nicht das normale Weib, wie Cramer glaubt, sondern eine dunkle Abänderung, analog der bei Acis vorkommenden. Anteros Hb. ‘ Ka a za ne a u a u Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 307 - Formosus Cr. 118 G., Unterseite gut. Emesis Fb. Mandana Cr. 271 E. F., Abbildung kenntlich. Fatimella Wstw. Gen. D. L. p. 447, Nr. 3. Fatima Cr. 271 C.D. Cramer bildet auf der gleichen Tafel A. B. fatima ab und hält die unter ©. D. abgebildete Art mit Unrecht für das dazu gehörende Weib. ‚Oricosoma Feld. Hippea H. Sch. Ex. Schmett. f. 39, 40. Mesene Westw. 4 Pharus Cr. 170 C. Nepticula n. sp. Taf. III, Fig. 7. Fühler schwarzbraun, undeutlich licht geringelt, Palpen und Beine röth- lichgelb, Körper rothgelb. Oberseite rothgelb, Spitzenfeld der Vorderflügel schräg schwarzbraun mit zwei schräg übereinanderstehenden, rotbgelben Fleckchen, Hinterflügel mit schwarz- - brauner, gegen die Spitze und in Zelle b breiter nach innen tretender Saum- binde, Fransen braun, in der Vorderflügelspitze weiss. Unterseite etwas lichter gefärbt, Innenrand der Vorderflügel weissgelb. 17, 6 Mm. 1 g aus dem Innern von Surinam. Pactolus (Mus. Berol.) n. sp. Taf. IV, Fig. 32. Körper und Oberseite aller Flügel braungrau, durch die Mitte derselben eine - rothgelbe, schwach gezackte, schmale Querbinde, in Wurzelfeld und vorderen Saum zwei Reihen dunkelbrauner Fleckchen, Fransen weiss und braun gescheckt. Unterseite schmutzig lehmgelb, auf den Vorderflügeln durch graubraune Bestäubung verdüstert, die dunkeln Fleckchen gelblich umzogen. 19, 61/, Mm. 1 g aus dem Innern von Surinam. : Nach Herrn Hopffer's Mittheilung steckt diese Art unter dem von mir beibehaltenen Namen im Berliner Museum. Telephus Cr. 66 E. F. Alphaea Hb. Sagaris Cr. 8 D. 9 Satnius Dalm. An. Ent. p. 45. Panara Epv- i satnius Prittw. Stett. Ent. Ztg. 1865, p. 313. Calydna Westw. Thersander Cr. 335 A. B., schlechtes Bild. Sturnula Hb. Ztg. f. 995, 996. Charis Hb. Verz. Cleonus Cr. 380 H. J., schlechtes Bild. 7 Epijessa Prittw. Stett. Ent. Ztg. 1865, p. 315. Calicene Hew. Ex. Butt. BIT. Char. t. 1, f.4, 5. h Lasaia Bates. Meris Cr. 366 B. C. Tharops Hb. Verz. Menander Cr. 334 C. D., schlechtes Bild. Cieuta Hew. Ex. Butt. III. Lem. t. 3, f. 24—26. Lemonias Westw. 39* 308 H. B. Möschler. Parthaon Dalm. An. Ent. p. 46. Calospila Thermodoe Hb. Zte. f. 715, 716. © Lemonias Ancile Hew. ]. e. t. 4, f. 30, 31. Emylius Cr. 66 G.H. ©. J Crispus Cr. 118 D. E. Pseudocrispus Westw. Gen. D.L. p. 459, Nr. 26. Crispus Cr. 118 F. Echenais Hb. Verz. Penthea Cr.143 E. d'. Das Braun der Grundfarbe zu licht. @ Auseris Hew. l. ec. HI Lem. t. 31, £. 21. Aristus Stoll. t. 39, f. 4, 4e, var. Leucocyana Hb. Zutrg. f. 915, 916, gute Bilder. Anatole H». Verz. Zygia Hb. Smmlg. Ex. Schmett. Thisbe Hb. Verz. Irenaea Cr. 328 C.D. ©. g' Belise Cr. 376 E. Mein Weib führt an dem Afterwinkel der Hinterflügel keinen blauen Fleck, wie ihn Cramer's Fig. 328 C. zeigt. Molela Hew. ]l. c. Nymph. t. 3, f. 23, 24. Nymphidium Fb. Tytia Cr. 121 C. D. Ich besitze nur den Mann und kann daher über Cramer’s Bild, welches das Weib vorstellt, nicht urtheilen. Oresties Cr. 2832 A.B. Q@ kenntlich. Von dem sehr abweichenden Mann scheint es nach Kirby Cat. p. 327, Nr. 5 noch keine Beschreibung oder Ab- bildung zu geben. Kleiner als das Weib, Vorderflügel spitzer, Oberseite loh- braun, in der Mittelzelle drei tiefschwarze Querflecke, zwei lichtere und kleinere in Zelle 1b, hinter der Mitte eine gebrochene, schwärzliche Fleckenbinde. Hinterflügel in der Mittelzelle mit drei schwarzen Querfleckchen, hinter der Mitte eine Bogenreihe schwarzer Fleckchen, zwischen derselben und dem Saum zwei Reihen verloschener, brauner Fleckchen. Unterseite gelbgrau, Spitze und Saum der Vorderflügel bräunlich, die Flecken in der Mittelzelle aller und Zelle 1b der Vorderflügel schwarz, weisslich umzogen, diejenigen des Querstreifes hinter der Mitte nach aussen verloschen, licht aufgeblickt, die Saumflecken der Hinterflügel dreieckig, dunkelbraun, licht gesäumt. Fransen schwarzbraun. 41, 121/, Mm. Abaris Cr. 93 0. 2. g' Lemonias Sperthias Felder Nov. U, t. 33, f. 9, 10. Den gelben Fleck in Zelle 1b, in der Mitte der Vorderflügel, welchen Cramer's Bild zeigt, finde ich bei meinen Stücken nicht, dagegen zeigen dieselben vor dem Saum eine Bogenreihe gelber Fleckchen, welche mit einem grösseren Fleck am Innenwinkel schliesst, Cramer’s Bild zeigt nur letzten schwach an- gedeutet und einen Fleck in Zelle 3 oder 4. Die Hinterflügel führen bei meinen Stücken dagegen, einen grösseren gelben Fleck vor der Mitte des Vorderrandes, den schwarzen Mittelfleck beider- seits gelb aufgebliekt und noch ein gelbes Fleckchen in Zelle 1b, von welchen bei Oramer’s Bild nichts zu sehen ist. Dagegen fehlt ihnen der helle, rost- farbene Saum aller Flügel, wie ihn jenes Bild zeigt. Agle Hew. l. c. Nymph. t. 1, f. 3. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, 309 Calyce Feld. Wien. Ent. Mon. VI, p. 72, Nr. 41. Azan Dbld. Hew. Gen. D. L. t. 73, f. 5. Peplia Lamis Hb. Smmig. Ex. Schmett. Lamis Cr. 335 F. G. Lysimon Stoll t. 39, f. 1, 1 A. Platea Dbld. Hew. 1. ec. t. 73, f. 4. Caricae L. Mus. Ulr. p. 328. Cr. t. 170 E. ©. Die häufigste Art dieser Gattung in Surinam. Acherois Bäv. Spec. Gen. ], t. 21, £. 1. Cachrus Fb. Mant. Ins. II, p. 78, Nr. 715. gd' Damon Stoll t. 39, f.5.5 D. Mantus Cr. 47 F. G., schlechtes Bild des Mannes. Bdv. Gen. Spee. I, t..6, f. 11, gut. Baeotia Hew.]. e. t.1, £.5. Pandemos Hb. Verz. Pasiphäe Cr. SO E. 9. & Arcas Cr. 179 E. Das Weib besitze ich nicht, Cramer’s Bild des Mannes ist im Colorit der Oberfläche verfehlt, viel zu hellblau, auch ist der Fleck am Vorderrand gegen den Saum hin nicht weiss, sondern schmutzig weissgrau. Aricoris Westw. Cepha Fb. Spec. Ins. II, p. 15, Nr. 143. Var. a. Epitus Cr. 270 C. Zd' Bias Fb. Mant. II, p. 79. Orimba cata- leuca H. Sch. Ex. Schm. f. 28, 29. Lagus Cr. 117 F.G. © Erycina Pherephatte Godt. Enc. Meth. IX. p. 590, Nr. 129. Petavia Feld. Nov. II, t. 38, f. 5, 6. Cramer's Bild ist gut. Velutina Butl. Journ. Linn. Soc. Zool. IX, t. 7, f. 11. Stalachtis Hb. Verz. Calliope L. Cr. 246 C. Cramer's Eugenia 133 F. möchte ich nur für eine Abänderung von Calliope halten, bei welcher die Hinterflügel von der Mitte bis zum Saum schwarz gefärbt sind, wie es bei verschiedenen Heliconiern auch oft vorkommt und die beiden inneren, schwarzen Längsstreifen der Vorderflügel etwas breiter 2 ; \ A Y > E “ 2 N} $ ’ 2 f F r 1 Ad Pr 4 B ‚ 7 u wie gewöhnlich sind. In dieser Ansicht werde ich dadurch bestärkt, dass kein Autor als Cramer diese Art erwähnt und Calliope auch in Bezug auf die - Grundfarbe ziemlich variirt. Euterpe L. Mus. Ulr. p. 226. Cr. 246 D. Evelina Butl. Ann. Nat. Hist. Ser. IV, vol. V, p. 365. Butler’s Bild kann ich nicht vergleichen, Minister von Schenk in Darmstadt bestimmte mir aber ein ihm gesandtes Exemplar als diese Art, mein zweites Stück, jenem ganz gleich, unterscheidet sich von der Art, welche ich als Zephyritis besitze, durch ganz blaugrau bestäubte Zelle 1b der Vorderflügel, - während dieselbe bei Zephyritis wenigstens in ihrer oberen Hälfte glashell ist, ebenso ist bei Evelina die innere Hälfte von Zelle 2 hell graublau gefärbt, bei Zephyritis glashell. Auf den Hinterflügeln ist bei Zvelina der Vorderrand bis an die hintere Mittelrippe schwarz gefärbt, nur ein ganz kleines Stück der Mittelzelle und ein 310 H. B. Möschler. solches von Zelle 5 ist glashell; bei Zephyritis sind beide Zellen glashell und in Zelle 6 steht ein langgezogenes, weisses Fleckchen, welches Bvelina fehlt. Unten zeigen die Vorderflügel den Innenrand statt blaugrau, ebenso breit schwarz, die Hinterflügel dagegen den Innenrand in gleicher Breite wie oben, statt schwarz, weissblau gefärbt und nur an der Wurzel, nicht wie bei Zephyritis in der ganzen Länge rothgelb angelegt. Die Seiten des Hinterleibes mit viel breiter rothgelbem Seitenstreif wie Zephyritis. Phaedusa Hb. Zutrg. f. 13, 14 aus Brasilien, welche Art kein späterer Autor mehr behandelt, unterscheidet sich von meinen Exemplaren von Zephyritis nach den Abbildungen, nur durch weissgescheckte Fransen, breiter, rothgelber Saumbinde der Oberseite und wie bei Zvelina nur rothgelben Wurzelfleck am Vorderrand der Hinterflügelunterseite. Es werden wohl nur eine grössere Anzahl von zur Vergleichung vor- liegenden Exemplaren entscheiden lassen, ob Zvelina, Zephyritis und Phaedusa wirklich verschiedene Arten, oder Varietäten einer Art sind, mir ist das Erstere noch etwas zweifelhaft. Danais Latr. 11. Erippus Cr. 3A. B. Gilippus Cr. var. Eresimus Cr. 175 G. H. Lyeorea Doubl. Ceres Cr. 90 A., zu buntes Bild. Pasinunthia Cr. 316 A—C. Thyridia Hb. Verz. Psidii L. Mus. Ulr. p. 223; Cr. 257 F. Ceratinia Hb. Verz. Mergelona Hew. ]. c. Ith. t. 9, f. 53. Vallonia Hew.. ec. t. 3, f. 12, 13. Sais Hb. Verz. Rosalia Cr. 246 B. Mechanitis Fabr. Polymnia L. Mus. Ulr. p. 224; Cr. 191 E. Cramer's Bild ist, falls es nicht eine eigenthümliche Abänderung vor- stellen soll, als ganz missrathen zu bezeichnen, unter einer grossen Anzahl von Exemplaren dieser gemeinen Art ist mir nie ein solches vorgekommen, welchem der schwarze Mittelfleck und der kleinere schwarze Fleck in Zelle 2 gefehlt hätten, auch die beiden schwarzen Flecken innerhalb der gelben Binde haben meine Exemplare nicht so zusammenhängend wie Cramer’s Bild es zeigt. Var. Doryssus Bates, Ent. Mo. Mag. p. 33 zieht Kirby in seinem Catalog gewiss mit Recht zu Polymnia L.; diese Form kommt auch in Surinam vor. Var. Numerianus Feld. Nor. t. 45, F. 9., welche ich in weiblichen Exemplaren von Chiriqui besitze, wird gewiss auch als Varietät des Weibes hierher gehören, die allein vorkommende Form des @ der var. Doryssus ist Nu- merianus aber nicht, denn ich besitze letzteren in dem Manne ganz genau entsprechendem Weibe von Neu-Granada. i Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 311 Ob Nessaea Hb. Smmig. in Surinam vorkommt, weiss ich nicht, von den Antillen besitze ich Exemplare. Von Lysimnia Fb. H. Ztg. f. 187, 188, welche ich von Brasilien besitze, kann ich Nessaea aber weder in Bild noch in Natur genügend unterscheiden, dass aber Beide, wie Kirby in seinem Catalog annimmt, Varietäten von Polymnia L. sind, bezweifle ich entschieden und fol- gende Unterschiede scheinen mir gegen diese Annahme zu sprechen: 1. Die Fühler von Nessaea-Lysimnia sind stets bis zur Kolbe schwarz- braun und nur diese ist ockergelb, bei Polimnia und var. Doryssus sind die- selben dagegen bis mindestens zur Mitte, oft bis nahe an die Wurzel, gelb oder gelbbraun gefärbt. 2. Nessaea-Lysimnia führt stets nur einen schwarzen Mittelfleck der Vorderflügel, Polymnia mit var. Doryssus stets vier solche Flecke, bei Doryssus sind derjenige am Vorderrande und der auf der Querrippe stehende meist verbunden. : 3. Die gelbe Binde bei Polymnia-Doryssus hat eine ganz verschiedene Gestalt von derjenigen von Nessaea-Lysimnia. Bei ersterer Art ist sie am Vorderrand viel breiter als in der Flügelmitte oder an ihrem Ende, an welchem sie in Zelle 3 in einem langen, schmalen Streif bis nahe an den Saum heran- tritt. Am Vorderrand tritt sie dagegen wurzelwärts bis an den schwarzen Mittelfleck und die beiden hinter demselben stehenden Flecke stehen weit inner- halb der gelben Binde, saumwärts bedeckt sie noch die Wurzelhälfte von Rippe 5. Bei Nessaea-Lysimnia ist diese Binde am Vorderrand schmäler wie an ihrem Ende, an welchem sie nicht in einem langen Streif, sondern nur in drei kurzen Zacken endet; nach innen reicht sie ebenfalls bis an den schwarzen Mittelfleck, saumwärts aber erreicht sie noch nicht einmal den Schlussast der Mittelzelle und dadurch erscheint das schwarze Saumfeld fast doppelt so breit und die weisse Fleckenbinde in demselben viel weiter von der gelben Mittelbinde ent- fernt, als bei Polymnia-Doryssus. Auch insofern differirt der Verlauf der gelben Binde bei beiden Arten, als dieselbe bei Polymnia-Doryssus an ihrem Ende innerhalb der Zelle 3 nach dem Innenrand abschneidet und das schwarze Saumfeld in einem kürzeren Streif _ in Zelle 2 nach innen tritt, bei Nessaea-Lysimnia aber die gelbe Binde am Ende über Rippe 2 hinaus bis in Zelle 2 reicht und das Schwarz erst als langer, vor dem Innenrand ziehender Längsstreif bis zur Wurzel reicht. Die Hinter- flügel zeigen bei Polymnia-Doryssus nie, bei Nessaea-Lysimnia dagegen stets _ über der schwarzen Mittelbinde eine solche Längsbinde von der Wurzel bis über die Mitte reichend. Ithomia Hb. Verz. Hippodamia Fb. Syst. Ent. p. 461, Nr. 78; Hew. 1. c. t. 12. £. 70. 2 Nise Cr. 231 E. Selene Cr. 315 F. G. Neso Hb. Smmig. Cramer's Bilder sind, wenn auch roh, doch kenntlich. Eurymedia Cr. 126 C. D. Aegle Hb. Smnlg. Florula Hew. 1: ce. t. 9, £. 51. 312 H. B. Möschler. Poecila Bat. Trans. Linn. Soc. XXIII, p. 540, Nr. 3. Meine beiden Exemplare stimmen gut mit einem als Poecila bestimmten Stück in Stau- dinger’'s Sammlung. 2 Melinaea Hb. Verz. Eyina Cr. 191 D. Ludovica Cr. 297 E. Mneme L. Nr. 59; Cr. 190 C. Tithorea Dbld. Harmonia Cr. 190 D. Cramer’s Bild stellt die Unterseite des Falters dar. Heliconius Ltr. Sylvana Cr. 364 C. D. Numata Cr. 297 C. D. Mit so weisslicher Mittelbinde, wie Fig. C diese Art darstellt, habe ich dieselbe nie erhalten. Antiochus L. Syst. Nat. 1. 2. Add. p. 1068, Nr. 12; Cr. 38E. F. Hiezu gehört sicher Aranea Fbr. als Varietät. Clytia Cr. 66 C.D. Ich bin nicht vollständig im Klaren, ob ich die echte C’lytia Cr. besitze, obgleich mir meine Exemplare dafür bestimmt wurden. Cramer’s Bilder zeigen nämlich sowohl die Mittelbinde der Vorderflügel, als deren Querstreif vor der Flügelspitze nicht gelb wie meine Stücke, sondern weiss wie bei Antiochus und in dem Text vergleicht auch Cramer beide Arten miteinander, sagt sogar, dass Clytie vielleicht nur Varietät von Antiochus sei. Ausser der Farbe der Vorderflügelbinden unterscheiden sich meine Exemplare auch noch durch die Gestalt der Mittelbinde von Cramer's Bildern, derselbe zeigt sich in denselben gegen den Vorderrand spitzer zulaufend, bei meinen Stücken breit abgeschnitten, wie bei Rhea Cr. von dieser Art unterscheidet meine Olytie die viel schräger als bei jener Art gestellte Mittelbinde, welche bei Rhea in Zelle 2 auch stark ausgebuchtet erscheint, was dei C’lytie nicht der Fall ist. Die Unterseite der Hinterflügel stimmt bei Olytie mit Cramer’s Bild überein, nur zieht sich in Zelle 1a ein kürzerer, in Zelle 1b ein längerer rother Streif gegen den Afterwinkel. Rhea zeigt auf der Hinterflügelunterseite rothe Flecken statt Streifen, führt auch dicht an der Wurzel des Vorderrandes einen solchen Fleck, welcher meiner Clytia fehlt. Godart, welcher Enc. Meth. IX, p. 224, Nr. 5 Olytia unter dem Namen Sara beschreibt, kann ich leider nicht vergleichen. Bilder dieser Art, von Herrn Plötz gemalt, stimmen indess vollkommen mit meinem Exemplar überein und so scheint, trotz der abweichenden Abbildung bei Cramer, doch diese Art für Olytia Cr. zu gelten. Rhea Cr. 54 C. D. Doris L. Mant. Plant. p. 536 (1771). Bisher wurde für diese Art der Name Erato L. festgehalten, es ist aber unbegreiflich, wie dies geschehen konnte, da Linne sowohl im Mus. Ulrie. als im Syst. Nat. als Zrato sehr deutlich die Art beschreibt, welche gegenwärtig als Vesia Cr. gilt. Die Diagnose im Mus. Ulrie. lautet: Papilio Hel. Erato; alis oblongis integerrimis atrıs: \ Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 313 primoribus flavo maculatis basi rubris; posticis rubro-striatis. In der Be- schreibung heisst es von den Vorderflügeln: Primores basi rubrae; disco maculis flavis, circiter 10, parvis, ovatis sparsis; von den Hinterflügeln: Posticae striatae longitudinaliter 7, rubris, basi coöuntibus. Citirt werden Syst. Nat. 467, Nr. 54 und Clerck t. 40, f. 1, welches Bild ich leider nicht vergleichen kann, welches aber, selbst wenn es die Form von Doris mit rothen Hinterflügeln darstellen sollte, doch wohl nicht gegen Linne’s Beschreibung ins Gewicht fallen könnte. Im Syst. Nat. XII, 2255, Nr. 70 lautet die Diagnose: Zrato. P. alis atris: anterioribus flavo maculatis basi rubris, posterioribus rubro striatis. Citirt werden: Mus. Lud. Ulr. 231 Clerk, t. 40, f. 1; Fabr. sp. ins. 2, p. 34, Nr. 146; mant. ins. 2, p. 17, Nr. 168; Cram. t. 119, f. A. Pap. Vesta! und als Varietät ß P. Aegeria Cram. t. 34, f. B. Die basi rubris der Vorderflügel besitzt nun aber nie die für Zrato angesehene Art, wohl aber Vesta Cr. und dass Linne auch diese Art unter seiner Zrato versteht, geht aus der citirten Abbildung in Cramer's Werk hervor, welche Vesta vorstellt. Somit würde der Name Erato L. für die bisher als Vesta Cr. bezeichnete Art einzutreten haben, für die bisher Zrato genannter Name aber Doris L., es ist dies die Form mit blauer Hinterflügelbasis, als die älteste Benennung ein- zutreten haben. Die Form, mit rother Hinterflügelbasis würde, da ihr ein Name als Varietät wohl bleiben kann Deldla Hb. zu nennen sein, denn Amathusia Cr. 177 F. ist diejenige Varietät, bei welcher die rothen Strahlen der Hinterflügel an den Rändern blau bestäubt sind. Aus Surinam habe ich bisher diese Varietät so wenig wie diejenigen, welche die Hinterflügelwurzel ganz grün, oder roth und grün führen, erhalten, von Central-Amerika, Chiriqui und Columbien erhielt ich dagegen Beide. Melpomene L. Cr. 191C. Die sonderbaren Varietäten mit zerrissenem rothen Bande der Vorder- flügel, welche Cramer 190 E. F. als Callycopis abbildet, kamen mir noch nicht vor. 3 Erato L. Mus. Ulr. 231, Nr. 50 (1764); Syst. Nat. XII. 2255, Nr. 70; Fabr. Syst. Ent. p. 465, Nr. 98; Vesta Cr. 119 A. ‚Diese Art variüirt ziemlich, es kommen Exemplare vor, welchen sowohl der gelbe Fleck in der Mittelzelle, als auch derjenige in Zelle 2 der Vorder- flügel fehlt. Das Roth in Cramer's Bild ist nicht getreu gemalt und passt viel besser zu Thelxiope als zu Vesta; die Zeichnung der Hinterflügel lässt aber keinen Zweifel darüber zu, dass Cramer Vesta abgebildet hat. Andremona Cr. 297 A. Udalrica Cr. 297 B. Wie Kirby in seinem Catalog diese Art als Varietät zu Melpomene, mit welcher sie nicht die geringste Aehnlichkeit hat, stellen kann, ist mir un- begreiflich, viel wahrscheinlicher ist es mir, dass Andremona als Varietät zu Erato L. (Vesta Cr.) gehört, denn die Zeichnung der Hinterflügel stimmt bei Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 40 314 H. B. Möschler. \ Beiden ganz genau überein und auch die Vorderflügelzeichnung varürt eigent- lich nur in der bedeutenderen Grösse des Fleckes in Zelle 2 bei Andremona. Allerdings führt Erato L. (Vesta Cr.) die Vorderflügelflecken schwefel- gelb, Andremona ziegelroth wie die Flügelwurzel, bei einem meiner Exemplare von Andremona zeigen sich aber der Mittelfleck, sowie die Flecken der Binde hinter der Flügelmitte innen weissgelb, nur an den Rändern roth und bilden also einen deutlichen Uebergang zu jener Art und auch in Cramer’s Bild von Udalrica zeigen sich gelbe Flecken in dieser Binde. Cybele Cr. 188 A. Auch diese Art zieht Kirby in seinem Catalog wunderbarerweise zu der ganz verschiedenen Melpomene, ich möchte sie lieber als Varietät zu Thel- xiope Hb. stellen, von welcher sie sich nur durch das etwas höhere Roth der Vorder- und Hinterflügelwurzel, sowie durch die Zeichnung der Hinterflügel unterscheidet. Thelxiope führt ausser dem Längsstreif an der Wurzel noch eine Querreihe rother Strahlen in den Zellen, welche von dem Längsstreif durch einen Streif der schwarzen Grundfarbe getrennt sind. Bei Cybele fehlen diese Strahlen, dagegen ist die Wurzelbinde mehr oder weniger vollständig vorhanden. Die Unterseite der Hinterflügel, welche auch bei T’helxiope keine rothen Strahlen zeigt, stimmt bei meinem einen Exemplar von C'ybele vollkommen mit der von Thelxiope überein, ein zweites Stück von Cybele zeigt nur insofern eine kleine Abweichung, als ihm die rothen Fleckchen, welche den Längsstreif andeuten, fehlen. Auch auf der Oberseite variiren die Exemplare von Cybele, ein 2 führt die gelben Flecken der Binde hinter der Mitte der Vorderflügel saumwärts noch von rothen Flecken begrenzt. Thelxiope Hb. Sammlg. Burneyi Hb. Ztg. f. 401, 402. Ricini L. Cram. 378 A.B. Funebris n. Sp. Taf. III, Fig. 8. Fühler schwarz, Palpen unten schmutzigweiss, oben schwarz. Kopf und Thorax schwarz, ersterer mit zwei weissen Stirnpunkten. Hinterleib dunkel- braun, in den Seiten mit schmalem weisslichem Längsstreif, unten gelblich bestäubt. Beine schwarz. Oberseite schwarzbraun, das Wurzelfeld der Vorderflügel dunkelzinnober- roth, in der Mittelzelle tritt die dunkle Grundfarbe spitzkeilförmig hinein, von der Wurzel des Innenrandes ein schmaler, bis zur Flügelmitte reichender rother Streif. Vor dem Saum in den Zellen sehr undeutliche rothe Bestäubung, welche Fleckchen anzudeuten scheinen. Hinterflügel am Vorderrand beinfarben, an der Wurzel eine bis an die vordere Mittelrippe reichende, schmale, dunkelzinnober- rothe Schrägbinde. Unten das Wurzelfeld der Vorderflügel nur vom Vorderrand bis zur hinteren Mittelrippe reichend, in der Einbuchtung ein schwarzer Fleck. Hinter der Mitte eine stark gebogene Reihe verloschener schmutzig weisser Flecken. Innenrand breit weisslichgelb. Hinterflügel mit kurzem gelbem Streif an der Wurzel des Vorderrandes. An der Flügelwurzel zwei karminrothe Punkte, zwischen ihnen ein solches Längsfleckchen. Die Grundfarbe aller Flügel mehr P2 Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 315 ins Braun ziehend. Fransen einfarbig dunkel. 76, 21 Mm. 1 @ aus dem Innern Surinams. Möglicherweise ist mein Exemplar Abänderung einer Art, welche in schöner Abbildung von Herrn Plötz in Greifswald mir vorliegt, dieselbe zeigt aber mehr eingebogenen Saum der Vorderflügel und hinter der Mitte eine Bogenreihe zinnoberrother Flecken, deren erste drei wurzelwärts gelb gefärbt sind, diese Art ist von Arganna, und Herr Plötz nennt dieselbe Deinia. Acraea Fb. Anteas Dbld. Hew. Gen. D. L. t. 18, £. 5. Acton H. Sch. In Kirby’s Catalog ist diese Art nicht, in Herrich Schäffer’s Prodromus nur mit Namen aufgeführt und so scheint sie bis jetzt weder beschrieben noch abgebildet zu sein, Meine beiden weiblichen Exemplare, welche mir s. Z. Herrich Schäffer selbst bestimmte, kann ich trotz aller Mühe nicht genügend von Anteas unterscheiden und möchte Acton, wenn bei der Bestimmung meiner Exemplare nicht etwa ein Irrthum stattgefunden hat, nur für Varietät der vorigen Art halten. Ewueides Hb. Verz. Lybia Fb. Syst. Ent. p. 460, Nr. 73. Hypsipyle Cr. 177C.D. Aliphera Godt. Enc. Meth. IX, 246, Nr. 7. Isabella Cr. 350 C. D. Colaenis Hb. Verz. Dido L. Cr. 196 E. F. Julia Fb. Syst. Ent. p. 509, Nr. 281. Alcionea Cr. 215 A. F. G. Phaerusa L. Mus. Ulr. p. 293. Phaetusa L. Syst. Nat. I, p. 486, Nr. 123; Cr. 130 B. C. Dione Hb. Verz. Agraulis. Bdv. Lec. Vanillae L. Cr. 212 A. B. — Passiflorae Fb. Ent. Syst. III. 1, p. 60, Nr. 189. Fanny 5 5 2 rm lg num RE eur ZZ Ze Phyciodes Hb. Verz. Eresia Bädv. Liriope Cr. 1 C.D. Stoll t. 4, £. 1. Var. flavia Godt. Enc. Meth. IX. Suppl. 418. Nauplia L. 316 D. E. Eunica Feld. Wien. Ent. Mon. V, p. 103, Nr. 76. Junonia Hb. Verz. Lavinia Cr. 21 C. D. Evarete Cr. 203 C.D. Var. Genovefa Cr. 290 E. F. Beide Arten sind wohl kaum zu trennen. Anartia Hb. Verz. Jatrophae L. Cr. 202 E. F. Die südamerikanischen Exemplare sind grösser, aber lichter und nicht so scharf gezeichnet, wie diejenigen, welche ich - von Jamaica erhielt. Catonephele Hb. Verz. Myscelia Dbld. Epicalia Westw. Obrinus L. Cr. 49 E. F. J Ancaea L.; Cr. 338 C. D. Cr. Fig. 49 F. zeigt die Mittelbinde der Vorderflügel unten weiss statt blau. 40* 316 H. B. Möschler. Acontius L. Eupalemon Cr. 143 B. C. @ Chione Cr. 90 E. F. Temenis Hb. Verz. Eunica sect. 3. Nica Feld, Paromia Hew. Laotho& Cr. 132 A. B. Ariadne Cr. 180 E. F. Merione Fb. Agatha Fb. Liberia Fb. Cramer’s Bilder von ZLaothoe stellen eine Abänderung mit graubraun gefärbter Hinterflügeloberseite vor, wie ich solche nur sehr selten erhalten habe, Ariadne Cr. zeigt die gewöhnliche Form. Dynamine Hb. Verz. Eubagis Bäv. Athemon L. Mus. Ulr. p. 323; Syst. Nat. XII. 2354, Nr. 243. Mylitta Cr. 253 D. E. g' Postverta Cr. 254 C. D. Callizona Dbl. Aceste L. Cr. 121 E. F. Gynaecia Dbl. Dirce 1. Cr. 212 C.D. Ageronia Hb. Verz. Peridromia Bdv. Feronia L. Cr. 192 E. F. Der Schmetterling fliegt besonders um Baumwollenstauden. Didonris Hb. Verz. Biblis Fb. Biblis Fb. Hyperia Cr. 236 E. F. Pyrrhogyra Hb. Verz. Docella H. Sch. Prodr. Diese noch unbeschriebene Art, welche ich in zwei Exemplaren, von Herrich Schäffer selbst als Docella bestimmt, erhielt, steht Tipha L. ausser- ordentlich nah und ich kann zwischen beiden nur folgende Unterschiede finden: Der obere weisse Fleck der Vorderflügel bildet bei Docella gegen die Flügel- spitze und Saum einen Halbmond, nach innen verläuft er von der vorderen bis zur hinteren Mittelrippe bauchig, von da an bildet er einen stumpfen Winkel und läuft in Zelle 3 in einem ziemlich spitzen Dreieck aus. Bei Tipha ist dieser Fleck nach aussen ziemlich gerade, nur in Zelle 4 bildet er eine gänz schwach „ Einbuchtung, nach innen ist er gegen den Vorderrand stumpf abgeschnitten, verläuft bis zur hinteren Mittelrippe ziemlich gerade, und verläuft von da viel schräger wie bei Docella bis zur Spitze. Der untere Fleck ist bei Docella nach aussen ebenfalls von Rippe 2 bis zur hinteren Mittelrippe stark halbmondförmig nach innen gebogen, seine innere Seite etwas concav und dadurch erscheint sein oberes Ende viel schmäler als seine Basis, es bildet gewissermassen eine stumpfe nach innen geneigte Spitze. Bei Tipha ist der Fleck gleich breit, nach innen und aussen ziemlich gerade verlaufend, oben sanft abgeschrägt und bedeutend schmäler als bei Docella. Die Mittelbinde der Hinterflügel ist bei Docella saumwärts convex, nach innen bis auf Rippe 2 ziemlich gerade, von da bis zum Ende etwas schräg ver- laufend. Bei Tipha ist der äussere Rand dieser Binde nur am Anfang und Ende etwas convex, in der Mitte von Rippe 7 bis 2 fast gerade, der innere Saum etwas concav, auch diese Binde ist schmäler wie bei Docella. Ihre, Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, 317 sowie die Färbung der "Vorderflügelflecken ist bei Docella grünlichweiss, bei Tipha rein weiss. Docella führt auch auf den Vorderflügeln vor dem Saum in Zelle 2 und 3 je ein weisses rundliches Fleckchen, welches meinen Exemplaren von Tipha fehlt. Hypolimnas Hb. Verz. Diadema Bdv. Misippus L. Mus. Ulr. p. 264. @ Diocippus Cr. 23 B.C. g' Bolina Drur. (nec Linn.) Cr. 65 E. F. © Imaria Cr. 214 A. B. Cramer’'s Bilder von Diocippus zeigen eine Varietät des Weibes ohne weisse Fleckenbinde vor der Vorderflügelspitze. Adelpha Hb. Verz. Heterochroa Bdv. Cytherea L. Mus. Ulr. p. 305. @ Elea L. Mus. Ulr. 312. Cr. 242 D.E. Euboe« Feld. Nov. III, p. 422, Nr. 662. Ob Euboea synonym mit Plesaure Hb. Ztg. f. 231, 32 ist, wie Kirby in seinem Catalog annimmt, ist mir zweifelhaft, wenigstens stimmen meine Exemplare, welche s. Z. von Herrich Schäffer als Zuboea bestimmt wurden, mit Hübner’s Bildern von Plesaure gar nicht. Diese zeigen die gelbe Vorder- flügelbinde gegen den Vorderrand nicht in zwei Arme getheilt, wie dieses bei meinen Exemplaren von Zuboea sehr deutlich der Fall ist. Die Theilung be- ginnt, wie bei der nahverwandten Cocala Cr. auf Rippe 5 und der äussere Arm besteht aus drei getrennten Flecken; der innere Arm ist breiter, zusammen- hängend und nur durch die vordere Mittelrippe wird ein kleines Fleckchen abgetrennt. Bei Hübner's Bildern zeigt diese Binde sich ziemlich gleichbreit in ihrer ganzen Länge, auf Rippe 5 einen fast rechten Winkel bildend, auch von Rippe 2 bis zum Innenrand viel mehr verschmälert, als es bei meinen Exem- plaren von Euboea der Fall ist. Bei diesen zeigt sich die Binde an ihrem unteren Ende auch nicht ganz weiss gefärbt, sondern wenigstens an den Rändern rothgelb gefärbt. Auch die Unterseite von Zuboea weicht in manchen Stücken von Hübner’s Bildern ab. Abgesehen von der verschiedenen Form der Vorder- flügelbinde führt Yuboea vor dem Saum der Vorderflügel eine innere vollständige und eine äussere gegen die Flügelspitze und in Zelle 3 fast verloschene Reihe weisslicher Flecken, von denen Hübner’s Bild nur die innere zeigt. Die Hinter- Hügel von Zuboea führen hinter dem dunkelbraunen Querstreif hinter der Mitte eine Reihe theilweise etwas verwaschener weisslicher Flecken, welche saumwärts von einem schmalen braunen Streif begrenzt sind, hinter diesem steht eine _ Reihe grösserer weisslicher Flecken, diese werden wieder nach aussen von einem braunen Streif begrenzt und zwischen demselben und dem Saum steht eine _ Reihe scharfer weisslicher Mondflecken. Hübner’s Bild zeigt von diesen drei - Fleckenreihen nur den Anfang der inneren vom Vorderrand bis in Zelle 5 mit _ drei Flecken. 4 Cocala Cr. 242 F. G. e, Dominula n. sp. Taf. II, Fie. 9. N Fühler schwarz, unten an der Spitzenhälfte rothbraun. Palpen unten weiss, N oben graubraun, seitlich weiss, mit einem graubraunen Längsstreif am Mittelglied. . 318 H. B. Möschler. Thorax und Oberseite des Hinterleibes schwarzbraun, Brust und Unterseite des _, Hinterleibes weiss; Vorderbeine weiss. Mittel- und Hinterbeine graubraun. Oberseite dunkelbraun, Vorderflügel mit den gewöhnlichen schwarzen Zeichnungen in der Mittelzelle und an der Wurzel. In der Flügelmitte eine fast lothrecht stehende schmale weisse Binde, welche aus vier Flecken besteht und bis in Zelle 3 reicht. Der Fleck am Innenrande ist der breiteste. Der zweite in Zelle 1b ist rechteckig, der folgende in Zelle 2 nach innen und aussen abgerundet und breiter als der zweite, er hat die Gestalt einer an beiden Enden abgeplatteten Kugel, den Schluss macht in Zelle 3 ein viel kleinerer abgerundeter Fleck. Ueber dieser Binde, saumwärts gerückt, steht ein grosser nach aussen hakenförmig gebogener, an seinem unteren Ende abgeplatteter, vom Vorderrande bis auf Rippe 4 reichender rothgelber Fleck und in gleicher Richtung mit dessen äusserer Spitze zwei rothgelbe kleine Flecken vor dem Vorderrande. Zwei Reihen schwarzbrauner, mit den convexen Seiten gegen einander gestellter Mondflecken ziehen zwischen den gelben Flecken und dem Saume, eine dritte kürzere Reihe steht zwischen diesen Fleckenreihen und der weissen Binde in Zelle 1b bis 3. Auf den Hinterfiügeln zieht eine weisse, gegen den Afterwinkel spitz zulaufende Binde, von derselben Breite wie der untere Fleck der Vorder- flügelbinde Diese Binde wird saumwärts von einem schmalen schwarzbraunen Streif begrenzt, hinter diesem Streif sind zwei Reihen ziemlich breiter, fast rechteckiger schwarzbrauner Flecken, vor dem Saum noch ein schwarzbrauner schmaler Streif. Am Afterwinkel ein rothgelber Fleck. Sämmtliche Flügel schwach stumpf gezähnt mit schmalen weissen Fransen. Der Saum der Vorder- flügel fast gerade, kaum in seiner Mitte etwas concav. Unterseite rothbraun mit den gewöhnlichen weissen Zeichnungen im Wurzelfelde, der gelbe Fleck der Oberseite der Vorderflügel zeigt sich als vier weisse, an den Rändern rostroth bestäubte Flecken, ebenso sind die beiden gelben Flecken am Vorderrand angedeutet. Vor dem Saum drei Reihen weiss- licher Mondflecken, die der inneren Reihe theilweise verloschen, zwischen ihr und der weissen Mittelbinde in Zelle 3 ein rundlicher weisser Fleck, in Zelle 2 und 1b je ein ganz verloschenes weissliches Fleckchen. Hinterflügel zwischen Mittelbinde” und Saum mit vier Reihen weisslicher Flecken, deren erstere bis auf die Flecken in Zelle 1 und 6 und 7 schmutzig- bräunlich bestäubt sind, von der zweiten, ebenfalls bräunlich angeflogenen und nur in Zelle 6 und 7 weissen Fleckenreihe wird die erstere durch einen breiteren rothbraunen Streif getrennt. Ein schmälerer, mehr braungelber Streif, trennt die zweite Fleckenreihe von der dritten, welche aus breiteren, nicht bräunlichen Flecken besteht und diese wird von der aus weissen Mondflecken bestehenden Fleckenreihe vor dem Saum durch einen schmalen rostrothen Streif geschieden. Der rothgelbe Fleck am Afterwinkel ist saumwärts von zwei schwarzen Mondflecken begrenzt. 54, 20 Mm. 1 Q von der Küste Surinams. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 319 Aganisthos Bäv. Odius Fb. Syst. Ent. p. 457, Nr. 60. Orion Fb. Syst. Ent. p. 485, Nr. 185. Danae Cr. 84 A.B. Prepona Bär. Amphimachus Fb. Syst. Ent. p. 457, Nr. 59. Amphimache Hb. Samml. Demophoon L. Mus. Ulr. p. 215. Sysiphus Cr. 158 B. Thalpius Hb. Samnlg. Antimache Hbn. Verz. Amphimachus Sulz. (nec Fabr.) t. 14, f. 2, 3. Demophoon Hb. Sammilg. (nec Linn.). Amphitoe Godt. Enc. Meth. IX, p. 407, Nr. 190. Mein Exemplar variirt von Staudinger's Exemplaren von Chiriqui nur unwesentlich durch den Verlauf der Zackenbinde der Hinterflügelunterseite. Hypna Hb. Verz. Clytemnestra Cr. 137 A.B ungenügendes Bild. Anaea Hb. Verz. Paphia p. Fb. Nymphalis p. Ltrll. Morvus Fb. Syst. Ent. p. 484, Nr. 184. Arachne Cr. 48A.B. Ötrere H. Ztg. 407, 408. Bisher erhielt ich nur Weiber dieser Art, welche allerdings von Hübner's Bildern, welche den Mann vorstellen, ziemlich abweichen. Cicla n. sp. Taf. III, Fig. 10. Grösse von Iphis Ltrll., gehört aber zu den Arten mit nicht herabgezogenem Innenwinkel der Vorderflügel und also ohne ausgeschweiften Innenrand. Fühler dunkel rothbraun, an der Spitze etwas lichter. Palpen grau, braun gesprenkelt, Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes glänzend blau- grün, unten gelbgrau, Brust graubraun. Vorderflügel mit concavem Saum, derselbe etwas stärker ausgeschnitten wie bei Xenolea, doch reicht der Ausschnitt nur bis auf Rippe 3 und dadurch und durch den ganz geraden Innenrand und stumpf abgerundeten Innenwinkel erscheint der hintere Theil des Saumes bauchiger wie bei jener Art. Hinter- Hügel mit fast glattem Saum, auf Rippe 4 ein kurzes, spitzer werdendes Schwänz- chen, wie bei Xenolea, der Saum von demselben bis zum Afterwinkel etwas mehr concav und dadurch letzterer etwas mehr rundlich vortretend, wie bei jener Art. Grundfarbe oben schwarz, das Wurzelfeld der Vorderflügel oben bis zum Schluss der Mittelzelle reichend und sich von da schräg bis zum äusseren Dritttheil des Innenrandes ziehend, hellblausilbern mit einem Schein ins Grüne, doch viel reiner blau wie bei Iphis Ltrll. oder Xenocles Westw. Vor dem Saum in Zelle 2 und 5 ein blaues Fleckchen. Die Hinterflügel, mit Ausnahme des bräunlich behaarten Innenrandes und des am Vorderrande breiten, dann sich gegen den Afterwinkel verschmä- lernd schwarzen Saumes von demselben Blau wie die Vorderflügel, dasselbe “reicht zwischen Schwanz und Afterwinkel bis an den Saum. In Zelle 3 vor - dem Schwanz steht ein schwarzer, innen blauaufgeblickter Punkt. } "Unten ist die Grundfarbe aller Flügel ein durch gelbliche Schüppchen " marmorirt erscheinendes Veilbraun, auf den Vorderflügeln zieht es in einer 2 a a ! 320 H. B. Möschler. schrägen Richtung von der Flügelspitze bis vor die Mitte des Innenrandes und tritt in dem mehr röthlichgelben Saumfeld in einem Bogenstreif bis Rippe 2. Die Hinterflügel zeigen das Wurzelfeld ebenfalls veilbraun und einen breiten von dem oberen Theil des Saumes bis hinter den Afterwinkel ziehenden Schräg- streif von derselben Färbung und mit Rostbraun gemischt, der übrige Theil ist ein, durch veilbraune Schuppen theilweise verdunkeltes Röthlichgelb und Grau. Der blau aufgeblickte schwarze Punkt in Zelle 3 ist wie auf der Ober- seite vorhanden. 47,.19 Mm. 1 & von der Küste Surinams. Siderone Hbn. Ide Hb. Sammlg. Boisd. Spec. Gen. I. t. 8, f. 1. Nur ein, etwas auf der Unterseite variirendes Stück, ein ganz gleiches Exemplar erhielt ich aus Columbien. | Isidora Cr. 235 A. B. E. F. var. Stys Cr. 119 F. G. Ein weibliches Exemplar nähert sich var. Ifys Cr., deren Abbildungen aber zu grell sind. Protogonius Hb. Verz. Hippona Fb. Gen. Ins. p. 265. Fabius Cr. 90 C.D. Stoll t. 2, f.1a—d. Morpho Fb. Hecuba L. Cr. 217 A. B. Metellus Cr. 218 A. B. Var. Crameri Kirby Cat. Telemachus Cr. (nec Linn.) 373 A. B. Aber: Perseus Cr. 71 A. B. Ueber das Zusammengehören dieser drei Thiere als verschiedene Formen einer Art habe ich mich in der Stettiner entomologischen Zeitung 1873, p. 197 ausführlich ausgesprochen. Adonis Cr. 61 A. B. Bisher erhielt ich erst ein Exemplar dieser seltenen Art aus dem Innern Surinams. Cramer's Bild ist gut. Menelaus L. Mus. Ulr,, p. 200; Cr. 21 A.B. @ Nestor L. Syst. Nat. I: 2, p. 752, Nr. 40. Achilles L. Mus. Ulr., p. 211; Cr. 27 A.B. ©. Kirby in seinem Catalog zieht als Varietäten Helenor Cr., Coelestis Buttl., Vitrea Buttl., Achillaena Hb., Achillides Feld., Leontius Feld., Peleides Koll., Thetis Buttl., Patroclus Feld., Deidamia Hb., Neoptolemus Wood., Grana- densis Feld., Briseis Feld., Montezuma Guen., Octavia Bat., Hyacinthus Buttl. zu Achilles. Von Surinam erhielt ich bisher ausser Achilles I. nur Helenor Cr. und möchte ich dessen Zusammengehörigkeit mit Achilles bezweifeln. Mehr als Verschiedenheiten in Farbe und Zeichnung scheint mir der ganz verschiedene Flügelschnitt gegen die Vereinigung beider zu sprechen. Achilles zeigt in beiden Geschlechtern den Saum der Vorderflügel ziem- lich stark geschweift — concav — und dadurch die Flügelspitze mehr vor- tretend. Helenor hat fast geraden Saum und dadurch gerundetere Flügelspitze. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, 321 = Was die Unterschiede in Zeichnung und Färbung anbelangt, so ist die blaue Binde der Oberseite bei Achilles mindestens noch einmal so breit, wie dieselbe beide Geschlechter von Helenor zeigen, das Weib von Achilles stimmt hingegen in dieser Beziehung mit Helenor überein. Auf der Unterseite der Hinterflügel zieht bei Achilles der roth und grün gefärbte mittlere Saumstreif nur bis Rippe 1b, bei Helenor dagegen stets bis nahe oder ganz an die Flügel- wurzel. Der grüne Streif, welcher auf allen Flügeln hinter der Flügelmitte vor den Augenflecken hinzieht, steht, besonders auf den Hinterflügeln den Augen bei Helenor viel näher als bei Achilles. Das der Flügelspitze am nächsten stehende Auge in Zelle 5 der Vorder- flügel ist bei Helenor stets kleiner als die beiden Augen in Zelle 3 und 2, meist erreicht es nicht die halbe Grösse von jenen, bei Achilles ist es ebenso gross als das in Zelle 3, meist grösser als dasjenige in Zelle 2. Bei Achilles ist der Vorderrand der Hinterflügel mindestens an der Flügelwurzel, oft in seiner ganzen Länge schmal weisslich angelegt, bei Helenor findet dies nie statt. Endlich zeigt Helenor in der Mitteizelle der Vorder- und im Wurzelfeld der Hinterflügel viel weniger lichte Zeichnung wie Achilles, doch will ich auf diesen Umstand weniger Gewicht legen, als auf die verschiedene Flügelform und die Verschiedenheiten in der bei beiden vorhandenen Zeich- nung. Cramer’s Bilder, welche Kirby in seinem Catalog bei der Varietät Deidamia Hb. Verz. eitirt, stellen das @ vor, einen solchen weissen Streif in der blauen Binde der Vorderflügel, wie ihn Fig. A zeigt, sah ich nie bei Achilles. Brassolis Fb. Sophorae L. Cr. 253 A—C. Die in Surinam fliegende Form dieser Art weicht sehr bedeutend von derjenigen, welche in Brasilien vorkommt ab, Cramer bildet die erstere ab. Irre ich nicht, so wird jetzt die brasilianische Art als verschieden von Sophorae angesehen. Opsiphanes Westw. Cassione Cr. 57 A. B. Xanthus L. Cr. 183 A. B. Berecynthus Cr. 184 B. C. Cassiae L. Mus. Ulr. 265; Cr. 106 A. Quiteria Cr. 313 A—D. Orameri Feld. Wien. Ent. Mon. VI, p. 313. Cassiae Cr. 105 A. B. Dynastor Westw. Darius Fb. Syst. Ent. p. 482, Nr. 173. Anaxarete Cr. 95 A. B. } Caligo Hb. Verz. i Idomeneus L. Cr. 52 B. d. i Ilioneus Cr. 52 A. d.. N Eurylochus Cr. 33 A., 34 A. ©. f Teucer L. Cr. 51 A.B. d. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 4l 322 H. B. Möschler. Unter den hieher gehörenden nahe verwandten Arten werden sich mög- licherweise manche als Localvarietäten herausstellen, bei grösserer Anzahl von Exemplaren, wie ich solche bei Dr. Staudinger aus verschiedenen Gegenden Central- und Südamerikas sah, wird man zu dieser Ansicht hingedrängt. Linne im Syst. Nat. XII, p. 2248, Nr. 351, gibt von seinem Teucer eine so ungenügende Diagnose, dass man dieselbe auf sämmtliche verwandte Arten anwenden kann, doch eitirt er Cram. 51 A. B. und in diesen Bildern wird die Form, wie sie in Surinam fliegt, im männlichen Geschlecht abgebildet. Als Varietät citirt Linne a. a. O. Eurylochus Cr. 33 A, 34 A. In diesen Bildern wird ein @ von der Ober- und Unterseite vorgestellt, welches sich von den Weibern von Teucer wesentlich unterscheidet und dem Weib von Ilioneus Cr., wie ich solches von Neu-Granada besitze, sehr nahe steht. Ich besitze von Surinam das © einer Art, welches sehr gut mit Cra- mer’s Bild von Zurylochus stimmt und mir die Verschiedenheit dieser Art und Tlioneus zweifelhaft macht, doch besitze ich von allen diesen Arten, mit Aus- nahme von Teucer L., zu wenig Material, um mir eine feste Ansicht bilden zu können. Automedon Cr. 41 A. B. Var. Lycomedon Feld. Wien. Ent. Mon. VI, p. 423, Nr. 134. Nov. III. 160,8. 8: Narope Westw. Cyllastros Doubl., Hew. ]. c. t. 50, f. 4. Citherias Hb. Verz. Philis Cr. 3857 E. J'. Hoaetera Fb. Piera L. Cr. 291 C-E. Pierella Westw. Nereis Dr. Il. Ex. Ent. t. 35, f. 2, 3. Astyoche Er. Schomb. Reisen III, p. 599. Lena L. Cr. 193 D. E. Cramer’s Fig. D fehlen die beiden schwarzen, fein weissgekernten Augen in Zelle 5 und 6 der Vorderflügeloberseite, welche alle meine Exemplare zeigen. Dracontis Hb. Verz. Lena Cr. 291 A. B. Antirrhaea Hb. Sammlg. Philoctetes L. Cr. 20 A—C. Ornata Butl. Ann. Nat. Hist. Ser. IV. vol. V, p. 362 (1870), Lep. Ex. I, t. 13, f. 5 (1870). Ich erhielt erst ein © dieser schönen und seltenen Art, welches in der Flügelform und Zeichnung sehr von den übrigen mir bekannten Arten dieser Gattung abweicht. Caerois Hb. Verz. Chorinaeus Fb. Syst. Ent. p. 484, Nr. 182. Arcesilaus Cr. 294 A.D. Euptychia Hb. Verz. j Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 323 Hesione Sulz. Gesch. Ins. p. 144, t. 17, f. 3, 4. Ocirrhoe Fb. Gen. Ins. p. 260. Cissia Cr. 194 D. E. Ocypete Fb. Gen. Ins. p. 260. Var. Helle Cr. 194, F. G. Schlechte Bilder. Terrestris Butl. Proc. Zool. Soc. 1866, p. 462, Nr. 7, t. 39, fg. 1. Penelope Fb. Syst. Ent. p. 493, Nr. 217. Clarissa Cr. 293 D. E. Argyrospila Butl. 1. c. p. 467, Nr. 21. 1867. t. 11, f. 12. Hermes Fb. Syst. Ent. p. 487, Nr. 195. Canthe Hb. Camerta Cr. 293 E. Ich kann in Cramer's Bild von Camerta, welches die Unterseite des Falters vorstellt, nichts weiter als Hermes erkennen, welche Art, in Bezug auf die Zahl der Augen auf der Unterseite der Vorderflügel, ziemlich veränderlich ist. Cramer's Camerta ist zudem keinem späteren Autor bekannt. Undulata Butl. ]l. c. 475, Nr. 52, t. 39, f. 13. Cephus Fb. Syst. Ent., p. 528, Nr. 359. Lysidice Cr. 169 C. D. © Doris Cr. 8 B. C. Nach Kirby, Cat. p. 52, würde vielleicht der Cra- mer’sche Name Doris als zugleich mit Cephus im Jahre 1775 die Priorität haben. Hier liegt aber wohl ein Irrthum zu Grunde, denn wenigstens zeigt das Exemplar von Cramer’s Werk, welches mir vorliegt auf dem Titelblatt des ersten Bandes tab. 1—96 die Jahreszahl 1779, damit wäre dem von Fabricius schon 1775 gegebenen Namen Cephus die Priorität gesichert. Antono& Cr. 60 E. F. Libye L. Syst. Nat. I. 2, p. 772, Nr. 146; Sulz. l.c. p. 145, t. 17, £.7. Necys Godt. Enc. Meth. IX, p. 511, Nr. 100. Vastata Butl. 1. c. 1866, p. 487, Nr. 86. 1867, t. 12, £. 11. Arnaea Fb. Gen. Ins. p. 260. Ebusa Cr. 292, F. G. Chloris Cr. 293 A. B. Hinterflügelunterseite zu blau. Tolumnia Cr. 130 F. @. Unterseite zu bunt. Fulgora Butl. Lep. Ex. I. t, 3, f. 4. Furina Hew. Ex. Butt. III. Eupt. t. 1, f. 4. Nana n. Sp Von der Grösse kleiner Exemplare von Hermes. Oberseite schmutzig - braun, von der Färbung wie Clarissa, ohne alle Zeichnung bis auf einen ver- waschenen dunkelbraunen rundlichen Fleck in Zelle 2 der Hinterflügel vor dem Saum. Unterseite graugelb. Vorderflügel mit zwei braunen, am Innenrand einander etwas genäherten Querstreifen und einem solchen Mondfleck auf dem Schluss der Mittelzelle.. Vor dem Saum ein verloschener brauner Querstreif ‘ und vor demselben eine Reihe kaum erkennbarer bräunlicher, gelblich um- | : zogener Augen. Hinterflügel mit den beiden von den Vorderflügeln fortgesetzten Quer- streifen, deren äusserer auf Rippe 1b und 4 saumwärts eine Ecke bildet und sich am Innenrande dem inneren Querstreif etwas nähert. Vor dem Saum eine 41* 324 H. B. Möschler. Reihe von sechs Augen, von denen die beiden in Zelle2 und 5 grösser als die übrigen, tief,schwarz, gelb umzogen und mit kleinem, weissglänzendem Kern versehen sind. Die beiden Augen in Zelle 1b und 6 sind am kleinsten, aber ebenso schwarz und mit punktartigem weissen Kern versehen, wie die vorigen, diejenigen in Zelle 3 und 4 stehen in Bezug auf ihre Grösse zwischen jenen, sie sind aber blind, das Schwarz ist sehr verloschen, dafür aber der gelbe Ring breiter wie bei den übrigen Augen. Hinter den Augen zwei braune gewellte Streifen. Saumlinie braun. 27, 9 Mm. 1 g aus dem Innern Surinams. Thalessa n. sp.? Taf. III, Fig. 11. Aus der Verwandtschaft von Zybie und von deren Grösse. Flügel etwas gerundeter, die hinteren weniger gezackt. Oberseite etwas dunkler braun mit einem Anflug von Violet. Die Hinterflügel im Saumfeld lichter, mehr braun- gelb, mit Ausnahme der Partie gegen den Vorderrand, welche dunkler gefärbt ist. Durch die Flügelmitte ziehen zwei dunkelbraune Querstreifen, vor dem Saum zwei solche Wellenstreifen, der Raum zwischen deren äusseren und der dunkelbraunen Saumlinie graulich. Vorderflügel in Zelle.5 mit einem kleinen verloschenen schwarzen Augenfleck, die Hinterflügel in Zelle 2 mit grossem schwarzen, undeutlich licht umzogenem, ebenfalls blindem Auge. Fransen an den Spitzen weisslich. Die Unterseite zeigt die gleiche Grundfarbe wie Zybie, die beiden Quer- streifen in der Flügelmitte sind aber dunkler braungefärbt, sie sind einander etwas mehr genähert, der innere der Vorderflügel bildet in Zelle 1b einen schwachen Bogen nach aussen, während er bei Lybie ganz gerade verläuft, der äussere, welcher bei Zybie in seiner unteren Hälfte etwas saumwärts tritt, läuft bei Thalessa gerade. Auf den Hinterflügeln laufen beide Querstreifen gerade, während bei ZLybie der innere in der Mittelzelle einen stumpfen Winkel bildet, der äussere etwas zackig erscheint. Der braune Schatten, in welchem die Augen stehen, ist bei T’halessa viel breiter und dunkler als bei Zybie, die Vorder- flügel führen nur das Auge in Zelle 5, in Zelle 2—4 stehen statt Augen nur kleine blausilberne Doppelpunkte. Das Auge in Zelle 6 der Hinterflügel ist kaum halb so gross wie bei ZLybie, dagegen das Auge in Zelle 5 bedeutend grösser wie bei jener. In Zelle 4 und 3 stehen nicht, wie bei Lybie, Augen, sondern nur blausilberne Flecken, das Auge in Zelle 2 ist‘ noch einmal so gross wie bei Lybie und seine gelbe Einfassung reicht in Zelle 3 und 1b. Der Zackenstreif hinter den Augen ist wie bei Antono& einfach und dunkelbraun, während er bei Zybie in der Mitte rostroth, an den Rändern dunkelbraun gefärbt ist, gegen den Afterwinkel wird er breiter und färbt sich rostroth. Der vor dem Saum ziehende Streif ist breiter und viel weniger ge- zackt als bei Zybie und wird gegen den Afterwinkel ebenfalls viel breiter und rostroth gefärbt. 45, 16 Mm. 2 @Q von der Küste Surinams. 1 g, welchen ich zu dieser Art ziehen möchte, ist bedeutend grösser als die Weiber, L. 53 Mm., Br. 13 Mm. Seine Oberseite ist einfarbig dunkelbraun, . . . . “ Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, 325 lebhafter wie bei ZLybie, der Innenrand der Vorderflügel ist bis an die innere Mittelrippe und an derselben hinziehend bis in Zelle 3 lebhaft ockergelb gefärbt, die Querstreifen sind rothbraun gefärbt, der äussere der Vorderflügel erreicht nicht ganz den Innenrand, verschmälert sich gegen sein Ende und bildet auf Rippe 2 eine Ecke, auf den Hinterflügeln ist der innere Querstreif in der Mittel- zelle schwach geschwungen. Der Silberfleck in Zelle 3 zeigt verloschenen gelben Rand, das gleiche ist bei dem einen Weib der Fall. Taygetis Hb. Verz. Andromeda Cr. 96 A. ‘ Penelea Cr. 101 G. Valentina Cr. 242 A. Blanda n. sp. Taf. III, Fig. 12. Grösse von Eupt. Antonoe. Vorderflügel mit glattem, Hinterflügel mit gezähntem Saum, der Zahn auf Rippe 4 kaum vortretend. Oberseite hellbraun- grau ohne Zeichnung. Unterseite heller graubraun, hinter der Mitte durch alle Flügel ein schmaler dunkelbrauner Querstreif, welcher saumwärts von einer nach aussen nicht scharf abgeschnittenen, mittelbreiten weissen Binde begrenzt wird. Saumwärts stehen an derselben auf den Vorderflügeln sehr kleine ver- loschene Augen, von deren die beiden in Zelle 5 und 6 schwärzlichen Kern mit weissem Punkt führen, die in Zelle 4 und 3 gelblich sind. Auf den Hinter- ‚Hügeln stehen in Zelle 2 und 5 grössere tiefschwarze, fein weissgekernte Augen, welche von einem gelben, nach aussen wieder fein braungerandeten Ring um- zogen sind. In Zelle 3, 4 und 6 stehen kleinere, innen weiss und veilgrau ausgefüllte, fein gelb und bräunlich umzogene Augen und ist dasjenige in Zelle 6 kaum halb so gross als die beiden anderen. Von der weissen Binde bis zu dem stark gezackten inneren Querstreif vor dem Saum ist die Grund- farbe röthlichgrau, ebenso wie auf den Vorderfligeln, dann bis zum Saum graugelb, der äussere Querstreif ist schwächer gezackt wie der innere. Fransen bräunlich. Fühler bräunlich, Kolbe an der unteren Hälfte gelb, an der oberen ‚ schwarz, mit fein gelblicher Spitze. 54, 181/, Mm. 1 S aus dem Innern Surinams. Thymele Fbr. Goniurus Hb. Verz. Eudamus Swains. Simplicius Stoll. t. 39, f. 6, 6 E. Var. Eurycles Ltr. Enc. Meth. IX, p. 730, Nr. 5. Brachius Hb. Zutr. f. 609, 610. Doryssus Swns. Orion Dr. Auginus Hew. Desc. Hesp. p. 5, Nr. 5. Undulatus Hew. ]l. c. p. 4, Nr. 4. Catillus Cr. 260 F. G. Unterseite sehr schlecht. Proteus L. Mus. Ulr. p. 333; Cr. 260 D. E. — Dass Linne unter seinem Proteus mehrere der verwandten Aıten begreift, geht schon aus den im Mus. Ulr. angeführten Varietäten hervor, von welchen wohl y die jetzt als i Proteug angesehene Art ist, Varietät 8 ist jedenfalls Orion Cr., 3 vielleicht 326 H. B. Möschler. simpliceius Stoll. Im Syst. Linn. XII sagt Linne von seiner Proteus: „Habitat in Americae et Sibiriae gramine*“. Unterseite roh, doch kenntlich. Coelus Cr. 343 C.D. Im Flügelschnitt verfehlt, sonst gut. Cephise H. Sch. Prodr. p. 66, Nr. 5. Eine vollständige Beschreibung dieser Art scheint noch zu fehlen, ich gebe dieselbe hiemit. Fühler braun, unten vor der Kolbe, sowie deren Basis und Spitze gelb. Palpen weissgelb. Thorax und Hinterleib braun, der letztere unten mit zwei weissen Längsstreifen. Schenkel und Schienen braun, Tarsen gelb. Oberseite braun, die Hinterflügel breit olivengrün behaart. Fransen der Vorderflügel gegen den Innenwinkel weisslich, die der Hinterflügel bis auf Rippe 2 weissgescheckt. Afterwinkel wie bei Tiiyrus in einem abgerundeten Lappen vorgezogen. Saum - der Vorderflügel schwach bauchig, vor dem Innenwinkel kaum eingezogen. Vorderflügel in der Mitte mit einer aus vier glashellen Flecken gebildeten Querbinde, drei der Flecken stehen in schräger Reihe untereinander, der obere mittelgrosse, nach aussen stumpfwinklige, in der Mittelzelle der grösste (mittelste), ebenfalls nach aussen concave in Zelle 2, der kleinste und letzte in Zelle 1b, saumwärts der beiden ersten Flecken steht an der Wurzel von Zelle 3 noch ein kleiner viereckiger Fleck. Am Vorderrande, nahe der Spitze drei schräg unter- einander stehende kleine glashelle Fleckchen. Hinterflügel zeichnungslos. Unten die Grundfarbe etwas lichter, der Innenrand der Vorderflügel gelblich, die Flecken wie oben, die Hinterflügel mit olivengrünem Anflug, hinter der Mitte ein verloschener bräunlicher, abgebrochener Bogenstreif. 50—51, 12—13 Mm. Telegonus Hb. Verz. Goniloba Westw. Talws Cr. 176 D. Kenntlich. Mercatus Fb. Ent. Syst. IU. 1. p. 332, Nr. 260. Fulgerator Cr. 284 A. B. Kenntlich. Alardus Stoll t. 39, £. 7, 7 F., ein g' dessen Saum der Hinterflügel- unterseite noch weisser wie in Stoll’s Bild ist, ganz übereinstimmende Stücke besitze ich von Columbien. Parmemides Cr. 364 E. F. Cramer bildet den Mann ab, das Weib führt auf der Oberseite der Vorderflügel in Zelle 2 einen länglichen, weissen Fleck und die Wurzel des Vorderrandes der Hinterflügel unten weiss. Anaphus Cr. 178 E. Hesus Dbl. Hew. Gen. D. L. t. 78, f. 5. Midas Cr. 63 G. Rhetus Fb. Das Colorit des Cramer’schen Bildes ist schlecht. Pherenice Hew. Descr. Hesp. p. 15, Nr. 26. Astylos Cr. 283 A. B. Vorderflügel zu breit, Oberseite zu dunkel. Anmulicornis Mus. Berol. Nach Herın Hopffer’s Ansicht vielleicht Varietät der vorigen Art, Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. SAT “Meine beiden weiblichen Exemplare unterscheiden sich von Astylos durch geringere Grösse, weniger gestreckte Vorderflügel, deren Saum bauchiger ist, viel kleinere glashelle Flecken der Vorderflügelbinde, der kleine Fleck in Zelle 4 steht weiter saumwärts gerückt, ausserhalb der oberen Spitze des Fleckes in Zelle 2; vor der Spitze zieht vom Vorderrand bis in Zelle 4 eine Bogenreihe kleiner, schwarzer, theilweise weissgekernter Fleckchen, welche Astylos fehlen, die Hinterflügel zeigen in der Mittelzelle einen dunkelbraunen Fleck und hinter der Mitte eine abgebrochene Bogenreihe brauner Fleckchen. Unten sind die Flecken der Hinterflügel dunkelbraun. 55, 17 Mm. Ramusis Cr. 342 C. Gutes Bild. Diese Art variirt bedeutend in der Grösse und der Zahl der glashellen Fleckchen der Flügel. Schelleri Kirby Catalog p. 606, Nr. 173. — Pamphila — Pertinax Stoll 35, f. 2. Sepp. Surin. Vlind. I. t. 25. Der Name Pertinax Stoll konnte wegen Pertinax Cr. 354 F. G. nicht beibehalten werden. Stoll’s Bild ist kenntlich. Entschieden irrt aber Kirby, wenn er diese Art in die Gattung Pamphila stellt, sie gehört gewiss zu Telegonus in die Verwandtschaft von Mercatus u. A. Probus n. sp. Taf. III, Fig. 13. Fühler oben schwarzbraun, unten ockergelb, vor der Kolbe auch oben schmal gelblich, Kolbe schwarz, unten an der Wurzel schwarz, übrigens braun. Palpen graugelb, Spitzenglied graubraun. Kopf und Halskragen graugelb, ebenso der Thorax, mit einem Stich ins Olivengrüne. Hinterleib glänzend graubraun, die Ringe schmal ockergelb ge- färbt. Brust und Unterseite des Hinterleibes aschgrau. Beine gelb. Vorderflügel dunkelbraun, an der Wurzel und dem Innenrande gelb oliven- grünlich gefärbt. Zwei grosse, viereckige Glasflecken, der grössere in Zelle 2 ziemlich in der Flügelmitte stehend, der kleinere mehr saumwärts gerückt in . Zelle 3. Hinterflügel gelb olivengrün, am Vorderrand und Spitze breit dunkel- braun, am Saum schmäler braun, dicht hinter der Mitte eine abgebrochene Bogenreihe brauner Fleckchen. Fransen aller Flügel röthlichgrau. Unterseite dunkel veilgrau, Spitze der Vorderflügel ockergelb, Saum schwärzlichbraun. Innenrand beinfarben. Hinterflügel hinter der Mitte mit einer unregelmässig gebogenen, schwärz- lichen Querbinde, am Afterwinkel ein den Saum berührender, grosser, dunkel- brauner Fleck. 52, 14 Mm. 1 g’ aus dem Innern Surinams; ein ganz überein- - stimmendes Exemplar besitze ich von Columbia. : © gedrungener, Palpen wie beim Mann graugelb gefärbt, Brust theilweise gelb, Schenkel und Schienen dunkelgrau behaart, Tarsen lebhaft ockergelb, Kopf, Thorax und Hinterleib dunkel umbrabraun. \ Oberseite ebenfalls dunkel umbrabraun, gegen das Licht gehalten stark _ violet schillernd. 328 H. B. Möschler. Der Mittelfleck der Vorderflügel fast zweimal so gross wie bei dem Mann, ein verschobenes Viereck bildend. Der äussere Glasfleck sehr klein. Die Hinter- flügel mit der Bogenreihe dunkler, hier schwärzer, Flecken hinter der Mitte wie beim Mann. Die Unterseite gleicht vollkommen der des Mannes, ist nur wenig dunkler wie bei diesem gefärbt und die Spitze der Vorderflügel ist ebenfalls dunkel, während sie beim Mann gelblich gefärbt ist. Mygdon n. sp. Taf. III, Fig. 14. Fühler oben schwarz, unten bis zur Mitte schwarz, dann gelb, theilweise schwärzlich geringelt, am Anfang der Kolbe mit einem schwarzen Ring. Palpen oben braungrau, unten weissgelb. Thorax und Hinterleib braun, olivengelbgrün behaart. Brust und Unterseite des Hinterleibes gelbgrau, letzterer mit einem braunen Mittelstreif. Oberseite gelblichbraun mit einem Stich ins Röthliche. Vorderflügel vor der Mitte mit zwei dunkelbraunen Flecken, der obere in der Mittelzelle, der untere in Zelle 1b, an der Wurzel von Zelle 2 steht noch ein sehr undeutlicher, brauner Fleck, so dass alle drei Flecken gewissermassen eine abgebrochene Binde bilden. Am Schluss der Mittelzelle ein wurzelwärts gerade abgeschnittener, saumwärts in zwei lange Spitzen ausgezogener Glasfleck, ein zweiter, gleich- geformter, wenig kleinerer Glasfleck in Zelle 2, derselbe ist etwas saumwärts gerückt. In Zelle 3 ein kleiner, viereckiger Glasfleck, noch weiter saumwärts stehend. Am Vorderrand vor der Spitze drei kleine Glasfleckchen, der mittelste am weitesten zurückstehend, vor ihm ein abgebrochener, bis auf Rippe 4 ziehender, brauner Bogenstreif, in Zelle 1b ein solcher Fleck, die beiden unteren Glas- flecken saumwärts fein braun gerandet. Hinterflügel vor und hinter der Mitte mit einem braunen Bogenstreif, Saum mittelbreit braun angelegt. Vorderflügel unten am Vorderrand graubraun, am Saum rostbraun, übrigens schmutzig gelblich gefärbt, die braunen Flecken schärfer, wie auf der Oberseite vortretend. Unterflügel bis über die Mitte hinaus gelblich, im Wurzelfeld in Zelle 7 ein braunes Fleckchen, die Binde vor der Mitte aus drei braunen Flecken be- stehend, diejenige hinter der Mitte zusammenhängend, von Rippe 7—1b reichend, Saumfeld rostbraun gefärbt. Fransen auf beiden Seiten graubraun. 39, 11 Mm. 1 © von Paramaribo. Aethilla Hew. Calchas H. Sch. Eudamus C. Prodr. Syst. Lep. Nr. 22. — Paramaribo. Spathilepia Butl. Clonius Cr. 80 C. D., kenntlich. Thracides Hb. Phidon Cr. 245 F. @. Cramer's Bild ist auf der Unterseite nicht be- sonders gut gerathen, statt weissröthlichen Längsstreif an der Wurzel des Vorderflügel-Vorderrandes und ebensolcher Hinterflügelwurzel zeigen meine Exem- plare diese Partien weissgrün, ebenso die Fleckchen hinter der Mitte der Hinter- flügel, welche bei Cramer’s Bild gelb gefärbt sind. Die Oberseite stimmt da- gegeu vollkommen mit Cramer’s Bild. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 329 Herrich Schäffer scheint diese Art nicht in Natur gekannt zu haben, er führt sie im Prodromus unter Goniloba mit? bei seinem Smaragdulus auf. Telegonus Esp. Il, t. 56, f. 3 (irrthümlich als in Ungarn vorkommend angeführt). Salius Hb. Exot. ?Salius Cr. 65. Ob Cramer’s Bild die Art vorstellt, welche Hübner unter diesem Namen abbildet und welche mit Antoninus Latrll. nahe verwandt ist, möchte ich fast bezweifeln. Cramer’s Bild gibt nur die Oberseite und aus dieser ist mit Sicherheit nichts zu schliessen, jedenfalls ist das Bild aber viel kleiner, als ich je ein Exemplar von Salius gesehen habe. Ueber die Unter- seite sagt Cramer im Text: „En dessous il n’ y a point de difference sinon que les ailes inferieures, vers les bases, sont de couleur gris de cendre obseur.“ Nun habe ich aber nie ein Exemplar von Salius gesehen, dessen Hinterflügel- wurzel unten dunkel aschgrau gewesen wäre, stets war das Wurzelfeld gelb oder weiss, höchstens weissgrau, oder weissblau gefärbt. Auch die Gestalt der Glasflecken der Vorderflügel ist bei meinen Exemplaren eine andere als auf jenem Bild, der Fleck in der Mittelzelle läuft saumwärts oben stets in eine mehr oder weniger lange Spitze aus, von welcher Cramer's Bild nicht die geringste Spur zeigt. Soll jenes Bild wirklich die als Salius angesehene Art vorstellen, so ist es nach einem aussergewöhnlich kleinen, auf der Unterseite abweichend ge- färbten Exemplar gemacht. Wie v. Prittwitz Stett. ent. Ztg. XXIX, p. 192 anführt, ist der älteste und berechtigte Name Telegonus Esp. Antoninus Latrll. Enc. Meth. IX, p. 746. Udranonmvia Butl. Oreinus Feld. Nov. p. 510, Nr. 887, t. 71, f. 4, 5. Ich erhielt nur zwei Stücke dieser seltenen Art. Entheus Hb. Vitreus Cr. 366 D. Momus Fb. Ziemlich gemein in Surinam. Kirby Cat. eitirt fälschlich Cr. 365 D. Leucomelas Hb. Zutr. f. 623, 624. ” Talaus L. Cr. 393 C. Peleus L. Cr. 284 F., rohes Bild. Alemon Cr. 261 D. E. Dumerili:i Latrll. Enc. Meth. IX, 757, Nr. 80. Ich erhielt erst ein Paar dieser hübschen Art. ?Infernalis H. Sch. Taf. IV, Fig. 21. Prodromus p. 46, bei Pythonides kurz erwähnt. Von dieser Art erhielt ich früher durch Deyrolle ein Exemplar von Cayenne unter obiger Bestimmung, ein zweites kürzlich von Surinam. Fühler oben schwarzbraun, unten gelblich angeflogen, Kolbe unten mit Ausnahme der Spitze ockergelblich. Palpen unten und in den Seiten weiss- gelb, oben schwarzbraun. Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes dunkel- umbrabraun, Scheitel und Stirne mit weisslichem Mittelpunkt, zwei weissliche Querstreifen am Anfang und über die Mitte des Kopfes, sind nur sichtbar, wenn Z. B, Ges. B. XXVI. Abh. 42 RENT 330 A. B. Möschler. man den Kopf von vorn betrachtet. Brust und Unterseite des Hinterleibes hellgelb, Beine gelb. Oberseite umbrabraun, in der Mittelzelle der Vorderflügel ein Glasfleck, drei solche Flecken stehen in gerader Linie hinter der Mitte, in Zelle 5, 2 und 1b untereinander. Der obere, längliche Fleck ist längs-, der zweite ebenfalls längliche Fleck, dagegen quergestellt, der untere, kleinere Fleck ist rundlich. Hinter diesen Flecken zieht noch eine Bogenreihe Glasflecken. Die oberen, stark geschwungen gestellten fünf Flecke sind klein, dann folgt ein länglicher, schräg gestellter, grösserer Fleck in Zelle 3 und endlich noch ein kleinerer Fleck schräg über den letzten Fleck der inneren Reihe in Zelle Ib. Hinterflügel unten, mit Ausnahme des äusseren Theiles des Vorderrandes, der Spitze und des derselben zunächst grenzenden Saumes, welche dunkelbraun ge- färbt sind, hochgoldgelb, dicht an der braunen Färbung stehen vier schwarz- braune Fleckchen. Innenwinkel mit kleinem, braungrauem Fleck. Fransen aller Flügel einfärbig braun. 41—43, 11—12 Mm. Nach Herrn Plötz’s Mittheilung steckt diese Art im Berliner Museum als Phareas Hesychius Hpff., die wohl der verewigte Hopffer nicht beschrieben zu haben scheint und da Phareas in Kirby's Catalog als Synonym von Zintheus angegeben wird, kanı der Name infernalis verbleiben. Pyrrhopyge Hb. Verz. Tamyris Swains. Amyclas Cr. 199 F. Amiatus Fb. Laonome Swns. Grundfarbe zu braun, die gelbe Saumbinde verdunkelt. Acastus Cr. 41 C. D., ganz schlecht; 199 E. Unterseite, gut. 41 D. stellt die Form mit gelber, 199 E. die mit rother Binde vor dem Saum der Hinterflügelunterseite, vor. Zonara Hew. Trans. Ent. Soc. Ser. III, vol. II, p. 480, Nr. 4, Erst ein Exemplar aus dem Innern Surinams erhalten. Myscelus Hb. Verz. Assaricus Cr. 261 F. G. In Form und Zeichnung verfehltes Bild. Mein, von Herrn Hopffer bestimmtes Exemplar zeigt die Zacken des Hinterflügelsaumes in Zelle 3 viel weiter als die übrigen Zacken vortretend, wovon bei Cramer’s Bildern keine Spur zu sehen ist. Erycides Hb. Verz. Palemon Cr. 131 F.. Polybius Fb. Färbung zu rein blau. Pygmalion Cr. 245 A. B. Gnetus Ltrll. Afterwinkel der Hinterflügel zu wenig vorgezogen. Caristus Hb. Verz. Psecas Cr. 342 F. G., ziemlich mangelhaftes Bild. Maroma n. SP» Nach Herrn Hopffer’s brieflicher Mittheilung, welchem ich mein einziges © zur Bestimmung gesendet hatte, ist diese Art kaum von Irava Moore Cat. Lep. E. J. C. I, p. 254, Nr. 583. — Hypaepa Hew. Desc. Hesp. p. 25, Nr. 7. Thrax Hb. Ztg. f. 875, 876 — zu unterscheiden. Irava kenne ich nicht, un- möglich wäre es übrigens nicht, dass Beide die gleiche Art wären, denn wir haben noch andere Beispiele, dass dieselben Arten in Ostindien und Südamerika Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. \ 331 fliegen, z. B. Ophideres Muterna Cr., welche ich von Surinam und Columbien mehrfach erhielt und welche nach Guende auch in Brasilien fliegt, ebenso auch in Ostindien heimisch ist. Fühler schwarzbraun, oben bis fast zur Mitte mit rein weissen Punkten. Vor der Kolbe oben ein gelbliches Band. Palpen bräunlichgelb, Brust, Thorax und Hinterleib dunkelbraun, Vorder- flügel ziemlich gestreckt, in der Mittelzelle mit einem in der Mitte stark ein- geschnürten, gelblichen Glasfleck, unter ihm ein grösserer, schräg gestellter, viereckiger, saumwärts concaver, gleicher Fleck, zwischen beiden in Zelle 3, saumwärts gerückt, ein kleiner, viereckiger, saumwärts einen spitzen Winkel bildender Fleck. In Zelle 6 und 7 vor der Flügelspitze je ein kleiner, gelblicher Glasfleck, ein noch kleinerer solcher Punkte. Die Hinterflügel führen nur in Zelle 4 einen solchen Punkt. Unten sind die Vorderflügel nur im Discus dunkelbraun, übrigens bräunlich ockergelb, in Zelle 1b, ungefähr in der Hälfte des Flügels ein gelblicher, drei- eckiger Wisch, die Flecken gegen die Spitze grösser wie oben, nach aussen dunkelbraun gerandet, über ihnen und in Zelle 5 und 4 noch gleiche braune Flecken, welche alle zusammen einen Bogenstreif bilden. Die drei Flecken der Mitte wie oben. Hinterflügel bräunlich ockergelb. Am Schluss der Mittelzelle ein braunes Fleckchen, hinter der Mitte vier, mit Ausnahme des unteren, glas- hellen, viereckige Flecken, schräg von aussen nach innen gestellt, von Zelle 2—5 reichend. Fransen gelblich. 60, 13 Mm. — Paramaribo. Sergestus Cr. 74 C. Sinon Cr. 342 D. E., rohe Bilder. Ich besitze diese Art auch aus Central-Amerika von Chiriqui. ' Corydon Fb. Syst. Ent p. 533, Nr. 385. Phocion Fb. Ent. Syst. Adela Hew. Butus n. sp. Taf. III, Fig. 15. Fühler oben dunkelbraun, unten dottergelb. Palpen bräunlichgelb, sowie der übrige braune Körper mit einem Stich ins Olivenfarbige. Oberseite lohbraun, mit olivengrünem Schimmer. Vorderflügel mit drei hochgelben, halb glashellen Flecken. Der in der Mittelzelle stehende ist länglich, nach aussen verschmälert und abgerundet, nach innen schräg abgeschnitten, und an seinem unteren Ende in einen feinen Haken ausgezogen. Die beiden anderen Flecke stehen in gerader Reihe vor dem Saum übereinander in Zelle 3 und 6, der obere ist länglich viereckig, der untere rechteckig, nach aussen schwach concav. In Zelle 2 steht nahe der Wurzel derselben, ihre Breite ausfüllend, ein gebogener dunkelbrauner, nicht mit Schuppen bedeckter Strich, wie solchen auch die Männer anderer hieher gehörenden Arten, z. B. Corydon führen. Hinterflügel einfarbig braun mit starkem braungrauem Haarbusch, nahe der Wurzel der Mittelzelle entspringend und bis in die Flügelmitte reichend. Unten sind die Vorderflügel am Vorderrand bis zur Mitte grau insel über dem Fleck der Mittelzelle steht noch ein gelblicher und gelblichweiss ge- - färbter, den Vorderrand berührender länglicher Fleck, von ihm an färbt sich ' der Vorderrand etwas breiter zimmtbraun bis an drei weisslich blaue, über _ einander stehende Längsstrichel, welche über dem oberen Glasfleck stehen, 42* 332 H. B. Möschler. zwischen demselben und dem unteren Fleck zeigt sich der Grund fein weiss- blau gestrichelt. Dicht hinter den Glasflecken zieht eine dunkelbraune Fleeken- binde vom Vorderrand bis in Zelle 3, gegen die Spitze ist der Grund wieder fein weissblau quergestrichelt. Die Mitte des Flügels führt dunkelbraune Grund- farbe gegen den Saum und Innenwinkel ist dieselbe lichter, mehr gelbbraun, der Innenrand ist unbestäubt. Die Hinterflügel zeigen eine, von den übrigen Arten dieser Gattung ab- weichende Rippenbildung. Rippe 2 und 3 entspringen sehr nahe bei einander und sind, wenigstens 2 viel stärker und dadurch aus der Haut des Flügels hervortretend wie diese Rippen der übrigen Arten, von der Wurzel bis fast zu ihrer Mitte, sind von einem dichten Filz bedeckt, so dass es aussieht, als ent- spränge 3 aus 2. Ein ähnlicher Filz liegt halbmondförmig ringartig innerhalb der vorderen und hinteren Mittelrippe an, so weit die Mittelzelle reicht. Die Färbung der Flügel ist von Rippe 1b bis zum Innenrand lohbraun, der übrige Flügel führt veilrothe Grundfarbe, an der Wurzel des Vorderrandes steht ein hellgrüner Wisch, ein kleinerer solcher Fleck in Zelle 6, ein länglicher Strahl in Zelle 5, ein Fleck in Zelle 1b, ein länglicher Wisch in derselben Zelle nahe dem Saum und ein kleiner solcher Fleck über diesem in Zelle 3. Unter dem srünen Wisch am Saum ein dunkelrothbrauner Fleck, ein zweiter in der Mittel- zelle, ein dritter zwischen den grünen Wischen in Zelle 1b. Vor dem Saum eine Reihe solcher kegelförmiger Flecken. Fransen in der hinteren Hälfte der Vorderflügel und an den Hinterflügeln gelblich, sonst braun. 41, 12 Mm. 1 g' von Paramaribo. Basochesii Ltrll. Enc. Meth. IX, p. 747, Nr. 49. Erst einmal erhalten, diese Art fliegt auch in Columbien und Brasilien. Virbius Cr. 143 G. Bei meinen Exemplaren ist die weisse Saumbinde der Hinterflügel, Cramer’s Bild entgegengesetzt, gegen den Afterwinkel schmäler als gegen den Vorderrand. Proteides Hb. Goniloba C., H. Sch. Prodr. Ceraca Hew. Trans. Ent. Soc. Ser. III. vol. II, p. 488, Nr. 7. Erst einmal erhalten. Evadnes Cr. 343 G.H. Diese Art variirt in Betreff der weissen Hinter- flügelbinde ziemlich und von meinen vier Exemplaren gleicht in dieser Beziehung: nicht eins vollständig den anderen. Soweit wie auf Cramer’s Figur H diese Binde wurzelwärtg in einer Ecke vortritt, ist es bei keinem meiner Exemplare der Fall, bei dem einen nähert sich die Binde aber doch bedeutend Cramer’s Bild, bei einem zweiten tritt die Binde nur in einer schwachen, gerade abgeschnittenen Ecke nach innen, bei den übrigen beiden Stücken ist es gar nicht der Fall, die Binde läuft nach innen gerade abgeschnitten, tritt dagegen saumwärts in ihrer unteren Hälfte breiter vor. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 355 Da meine Exemplare übrigens vollkommen untereinander und mit Cra- mer’s Bildern übereinstimmen, so ist kein Grund anzunehmen, dass die Binde nieht auch in der Art, wie sie jene Figur darstellt, vorkommen kann. Brinoides n. sp. Taf. III, Fig. 18. Fühler oben schwarz, bis fast zur Mitte weissgeringt, vor der Kolbe ein weisser Ring, unten an der Wurzel schwarz, dann beingelb, braun geringelt, Kolbe schmutzig gelb, in der Mitte schwarzbraun. Palpen gelblich grau. Brust, Kopf, Thorax und Oberseite des Hinter- leibes braun, Unterseite desselben gelblich. Oberseite dunkelbraun, in der Mittelzelle ein ziemlich viereckiger, nach aussen etwas concaver Glasfleck, unter ihm in Zelle 2 ein grösserer länglich viereckiger, oben saumwärts abgeschrägter Glasfleck, in Zelle 3 weit saumwärts gerückt, ein kleinerer viereckiger solcher Fleck. Zuweilen in Zelle 5 ein glas- heller Punkt. In Zelle 1b steht wurzelwärts von den übrigen Fiecken noch ein länglicher, weniger durchsichtiger, mehr gelber, kleinerer Fleck. Hinterflügel in Zelle 3 hinter der Mitte ein glasheller, unregelmässig viereckig geformter Fleck. Fransen der Vorderflügel graubraun, der Hinter- flügel lichter grau. Unterseite der Vorderflügel im Mittelfeld dunkelbraun, Vorderrand und Spitze veilgrau, vor dem Saum eine vom Vorderrand bis Rippe 4 reichende Bogenreihe brauner, theilweise glashell gekernter Punkte. Innenrand und Innenwinkel bräunlich. Hinterflügel veilgrau, der Glasfleck wie oben, zuweilen hängt ein zweiter, kleinerer solcher Fleck an seinem vorderen Rande. 41—47, 10—12!/, Mm. Vier Exemplare aus dem Innern Surinams. Auf der Oberseite stimmt diese Art, abgesehen von dem ganz verzeich- neten Umriss des Cramer’schen Bildes, vollkommen mit Brino Cr. 392 C. Die Unterseite lässt aber an ein Zusammengehören beider nicht denken, denn Brino Cr. Fig. D. zeigt die Unterseite der Hinterflügel rothbraun mit zwei Querreihen von je drei weissen Flecken, deren eine vor der Mitte, die andere vor dem Saum zieht. Auch zeigen die Vorderflügel weder Vorderrand noch Spitzentheil heller. Cervus n. sp. Taf. III, Fig. 17. Fühler schwarzbraun, Kolbe schwarz, unten vor der Kolbe und deren Basis gelblich, vor der Spitze ein gelbes Fleckchen. ; Palpen unten grau und gelblich beschuppt, oben dunkelbraun. Kopf, Thorax und Oberseite des -Hinterleibes dunkelbraun, Unterseite desselben an der Wurzel, wie die Brust grau, dann gelblich weiss. Beine gelb- grau, Tarsen gelb geringelt. | Oberseite dunkelbraun, Vorderflügel ziemlich gestreckt, in der Mittelzelle Sa länglich viereckiger gelblicher Glasfleck, in Zelle 2 ein etwas saumwärts _ gerückter gleicher aber viel grösserer Fleck, dessen Gestalt vom verschobenen ‚ Viereck bis zu einem nach aussen stark concaven Mondfleck abändert. In Zelle 3 noch weiter saumwärts stehend, ein kleinerer viereckiger Glas- ‚fleck. In Zelle 1b in gleicher Linie unter dem Mittelfleck stehend, ein länglicher 33 H. B. Möschler. gelblicher, kaum transparenter Fleck. Vor der Spitze von Zelle 8 bis 4 eine Bogenreihe gelblicher Glasfleckchen, von denen der in Zelle 5 nur punktartig und weit saumwärts gerückt ist, bei einem Exemplar sind von diesen Punkten nur die in Zelle 3 und 6 sichtbar. Hinterflügel ohne Zeichnung. Fransen bräunlichgelb. Unten die Vorderflügel im Discus dunkelbraun, das Spitzentheil stark violet, der Innenrand breit schmutzig ockergelb. Die Flecken wie oben. Hinterflügel gegen den Vorderrand dunkelbraun, am Innenrand breit schmutzig ockergelb, in der Mitte braungelb, ganz violet übergossen. Hinter der Mitte von Zelle 2—4 eine von aussen nach innen gestellte Schrägreihe von drei weisslichen, matten Punkten. Rippen fein gelb. Fransen graugelb. 34—48, 6—7 Mm. 1 g,2 22 aus dem Innern von Surinam. Silaceus n. Sp» Sehr nahe mit Brinoides verwandt, unterscheidet sich aber von demselben durch folgende Kennzeichen. Vorderflügel länger gestreckt, Fühler länger, ganz röthlichgelb, nur an den ersten Wurzelgliedern fein dunkel geringelt und bräunlich angeflogen. Der bei Brinoides deutliche Fleck der Hinterflügel erscheint hier nur als feiner Doppelpunkt. 39, 10 Mm. 1 g' aus dem Innern von Surinam. Hypargyra H. Sch. Prodrom. Cob. H. Nr. 40. Drei ganz überein- stimmende Exemplare erhalten. Die Unterseite der Hinterflügel ändert in der Grundfarbe ab, gewöhnlich ist diese gelbgrün mit violetem Anflug an den stark schwarzbraun gefärbten Rippen. Ein Exemplar zeigt weiss, gegen den Saum licht violet angeflogen. Die Oberseite der Hinterflügel zeigt bei diesem Exem- plar eine aus vier ziemlich grossen weissen Flecken gebildete Schrägbinde, ge- wöhnlich zeigt sich nur ein Längsfleck in Zelle 4. Moeros n. Sp. -Taf. III, Fig. 16. Der vorigen Art verwandt. Fühler oben dunkel rothbhraun, Kolbe schwarz, mit rothbraunem Haken, unten der Schaft wenig lichter, die Kolbe rostgelb, mit schwarzer Binde in der Mitte. Palpen und Brust steingrün. Thorax dunkelbraun mit olivengrüner Be- haarung. Hinterleib oben dunkelbraun, unten weissgelb, mit braunem Längs- 'streif, an den Seiten mit gelblicher Behaarung. Beine graugelb, Schenkel und Schienen graugrün behaart. Oberseite dunkelbraun, Wurzelfeld olivengrün behaart. In der Mittelzelle der Vorderflügel stehen zwei getrennte, länglich vier- eckige weisse Glasflecken übereinander. In Zelle 2 steht ein solcher unregel- mässig viereckiger, unten lang nach aussen gezogener, grosser Fleck. In Zelle 3, weiter saumwärts gestellt, ein kleinerer verschoben viereckiger Fleck. Vor der Spitze zieht von Zelle 9 bis 4 eine stark gebogene Reihe kleiner weisser Fleckchen, die beiden letzten in Zelle 5 und 4 sind punktförmig und weit gegen den Saum gestellt, von den drei oder vier oberen steht der Fleck in Zelle 7 am weitesten zurück. In Zelle 1b in gleicher Linie unter den Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 335 Mittelflecken ein unten gerade abgeschnitten oben gerundeter Längsfleck. Hinter- flügel unbezeichnet. Fransen der Vorderflügel lichtgrau, der Hinterflügel weisslich. Unterseite der Vorderflügel im Discus dunkelbraun, gegen den Saum mit starkem blauen Anflug. Vorderrand breit steingrün, Spitzen und Saumfeld bläulichgrün, Innen- rand breit lichter braun, die Flecken in Zelle 2 und 3 und diejenigen vor der Spitze nach aussen schwarz gerandet. Hinterflügel steingrün, vor dem Saum mit veilblauem Anflug, Innenrand breit graubraun veilblau bestäubt. In der Mittelzelle ein schwärzliches Fleckchen, hinter der Flügelmitte von Zelle 2—4 drei solche Fleckchen in schräger, von aussen nach innen schräg gestellter Reihe. Fransen aller Flügel an der Wurzelhälfte bräunlich, an der Spitzenhälfte grau, die der Hinterflügel am Afterwinkel weiss. 45—49, 121/, Mm. Drei Exemplare aus dem Innern von Surinam. Pamphila Fabr. Ilig. Mag. VI, p. 287. Angularis H. Sch. Mein einziges Exemplar ist von Herrich Schäffer selbst bestimmt, ich finde aber diese Art weder in Kirby’s Catalog, noch sonst in einem mir zugänglichen Werke und gebe daher hier die ausführliche Be- schreibung. Fühler fehlend, das eine nur theilweise erhaltene Fühlhorn ist bis zur Mitte schwarz. Palpen schwarzbraun, mit eingemengten gelben Schüppchen. Kopf schwarzbraun, Thorax, Brust und Oberseite des Hinterleibes dunkel- umbrabraun, mit schwachem olivengrünem Schimmer. Unterseite des Hinterleibes gelblich, mit braunem Mittelstreif. Vorderflügel breit, alle Flügel dunkelumbra- braun mit ganz feinen eingemengten gelben Schüppchen, Vorderflügel in Zelle 3 und 6 hinter der Mitte mit je einem feinen glashellen Punkt, derjenige in Zelle 3 "ist der grössere; Hinterflügel unbezeichnet. Fransen aller Flügel graulichbraun. Unten die Grundfarbe verdunkelt lohbraun, Zeichnung wie oben, Saumlinie schwarz, die Fransen mit zwei dunkeln Theilungslinien. 40, 10!/, Mm. 1 g' von Paramaribo. Phaeomelas Hb. Ztge. f. 581, 582. Sylvicola H. Sch. Correspondenzblatt Regensb. XIX, p. 54, Nr. 9 mehr- fach erhalten. Fasciata n. sp. Taf. IV, Fig. 19. Fühler und Palpen fehlend. Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes | braun, grüngelb behaart. Unterseite des Hinterleibes weiss mit braunem Mittel- streif. Schenkel grünlich und braun behaart, Schienen und Tarsen ockergelb. Oberseite dunkelbraun, Vorderflügel mit einer Bogenreihe gelber, schwach durchsichtiger Flecken hinter der Mitte. Dieselbe beginnt am Vorderrand in Zelle 9 bis 5 mit vier kleinen, viereckigen, ziemlich gerade untereinander ste- henden Flecken, nur die beiden letzten in Zelle 6 und 4 stehenden Flecke sind etwas saumwärts gerückt. In Zelle 3 steht ein fast dreieckiger, etwas grösserer Fleck wurzelwärts gerückt, in Zelle 2 ein grösserer, viereckiger, saumwärts etwas 336 H. B. Möschler. concaver, noch weiter nach innen gerückter Fleck. In Zelle 1b ein hochgelber, nicht transparenter Fleck, wenig gegen den in Zelle 2 zurückstehend. Hinterflügel in der Mitte mit einer zusammenhängenden, gebogenen, gold- selben Binde, welche vom Vorderrand bis gegen den Innenrand reicht, Fransen der Vorderflügel braun, die der Hinterflügel am Wurzelende braun, am Spitzen- ende goldgelb. Unterseite der Vorderflügel im Discus braun, übrigens olivengrün, die Flecke weisslich, Hinterflügel olivengrün, am Innenrand schwarzbraun, längs des Saumes am Innenwinkel etwas breiter gelblich angelegt. Binde weiss. 27Y,, 6 Mm. 1 © aus dem Innern von Surinam. Helva n. sp. Taf. IV, Fig. 20. Fühler oben braun, mit fein schwarz geringelter Kolbe, unten ockergelb, die Kolbe braungelb gefleckt, ihre Spitze braun. Palpen weissgelb, oben grünlich beschuppt, Spitzenglied braun. Brust weissgelb, Thorax, Kopf und Oberseite des Hinterleibes braun, grüngelb behaart. Unterseite in der Mitte weiss, in den Seiten hochgelb. Schenkel und Schienen bräunlich mit weissgelber Behaarung. Tarsen gelblich. Oberseite dunkelbraun, Vorderflügel wit einer gebogenen Reihe hochgelber, länglich viereckiger Flecke hinter der Mitte, von denen drei kleinere in Zelle 8—6, ein grösserer in Zelle 3, ein noch grösserer, zurückstehender in Zelle 2 und ein fast dreieckiger in Zelle 1b stehen. Hinterflügel in Zelle 4 mit einem hochgelben, kleinen Doppelfleckchen. Saumlinie schwarzbraun, Fransen der Vorderflügel braun, gegen den Innenwinkel gelb gemischt, die der Hinterflügel gelblich, mit bräunlicher Theilungslinie. Unten die Vorderflügel iin Discus schwarzbraun, am Innenrand braungrau, übrigens ockergelb, die Flecken heller wie oben, Hinterflügel heller und dunkler ockergelb, hinter der Mitte eine Reihe ganz verloschener, gelber Flecke. Fransen gelbgrau. 23—30, 7—8 Mm. & ® aus dem Innern von Surinam. Apaustus Hb. Verz. Menes Cr. 393 H. I. Oberseite des @ gut, Unterseite der Hinterflügel zeigt die Rippen nicht gelb genug. Stoll’s Bild t. 7, f. F. G. ist weniger gelungen. Hesperia Fabr. Syriehtus Fb. Syst. Ent. p. 534, Nr. 394. Orcus Cr. 334 L.—L. Plesioneura Feld. Compressa v. Prittw. Taf. IV, Fig. 22. Herr Hopffer, welchem ich diese Art zur Bestimmung zusendete, schrieb mir, dass sich dieselbe unter obigem Namen im Berliner Museum befände. Ob und wo sie v. Prittwitz beschrieben hat, ist mir völlig unbekannt, in der Stettiner entomologischen Zeitung ist es nicht geschehen und ebenso wenig finde ich ihre Abbildung unter einer Anzahl Lithographien, welche mir v. Pritt- witz schenkte. Möglich, dass sich Compressa in den beiden Bänden vorzüglich colorirter Abbildungen, welehe v. Prittwitz angefertigt hatte, befindet, ich \ Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam, au habe dieselben zwar zur Ansicht früher hier gehabt, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob diese Art dabei war. In Kirby Cat. ist diese Art nicht aufgeführt und so dürfte sie wohl kaum schon beschrieben und eine genaue Beschreibung nicht überflüssig sein. Fühler oben mattschwarz, ganz fein gelblich geringelt, Kolbe tiefer schwarz, unten die Fühler vor der Kolbe stärker gelblich geringelt, die Kolbe an ihrer Wurzel schwarz, dann bräunlichgelb. Palpen unten grünlichweiss, oben graubraun mit weissem Schuppen- fleckchen. Kopf, Thorax und Hinterleib dunkelbraun mit spärlicher, olivengrüner Behaarung. Brust und Unterseite des Hinterleibes weisslichgrün mit gelblichem Anflug, Schenkel und Schienen braungrau behaart, Tarsen bräunlichgrau, ‚gelb- lichweiss gerunzelt. Vorderflügel kurz und breit mit schwach bauchigem Saum, welcher in Zelle 1b schwach eingezogen ist. Saum der Hinterflügel gerundet, schwach gewellt, Afterwinkel mässig vorgezogen. Grundfarbe aller Flügel ein durch eingemengte, feine, gelbliche Schüppchen lichtes Umbrabraun, der Vorderrand der Vorderflügel, eine undeutlich begrenzte Fleckenbinde vor und hinter den Glasflecken und der Saum der Vorderflügel, sowie eine verkürzte Binde vor und eine den Innenrand fast erreichende, ge- wellte Fleckenbinde hinter ‘der Mitte der Hinterflügel dunkelbraun. Vorderflügel in der Mitte mit einer vom Vorderrand bis auf Rippe 2 reichenden Binde dicht beisammenstehender Glasflecke. i Die zwei dem Vorderrand am nächsten stehenden, länglichen Flecken in Zelle 11 und 10 sind am kleinsten, in der Mittelzelle steht ein grosser, vier- eckiger, saumwärts in seiner Mitte einen Winkel bildender Fleck, in Zelle 3 ein kleiner, länglich viereckiger, zwischen die beiden ihn begrenzenden Flecke halb eingeschobener und die Grundfarbe nur als kleines, dreieckiges Fleckchen freilassender Fleck, in Zelle 2 ein grosser, rechteckiger, wenig gegen den Mittel- zellenfleck saumwärts gerückter Fleck. Am letzten Dritttheil des Vorderrandes stehen noch zwei glashelle Punkte in Zelle 7 und 8. Unten sind die Vorderflügel im Wurzelfeld, am Innenrand und hinter den Glasflecken bis Rippe 3 graugelblich, der übrige Theil der Flügel ist braun, vor den Glasflecken ist die dunkle Fleckenbinde der Oberseite sichtbar, ebenso hinter den Flecken die Flügelspitze mit wenig gelben Schüppchen. Hinterflügel gelblichgrau, mit olivengrüner Bestäubung. Die beiden Quer- binden braun und scharf begrenzt, am Afterwinkel ein grösserer brauner Fleck. Fransen braun mit dunkler Theilungslinie. 31, 10 Mm. Drei Exemplare von der Küste und aus dem Innern Surinams. Irre ich mich nicht, so bildet Hübner in seinen Zuträgen eine ganz nahe verwandte Art ab Amphion f. 631. » } grell gezeichnet. Phythonides Hb. Veırz. Tryxus Cr. 534 G. H. Salvianus Fb. Ent. Syst. III, 1. p. 348, Nr. 325. Cramer’s Bilder zeigen die Grundfarbe zu dunkel, die Unterseite zu zZ. B. Ges. B. XXVI. Abh. 43 338 4. B.-Möschler. Cerialis Cr. 392 N. O. Stoll t. 10, f. 1 A—C. Orcus Fb. Ent. Syst. III, 1. p. 341, Nr. 296. Stoll bildet die ersten Stände ab, die Raupe lebt auf Piperis, die Puppe wird mit einem Fadenbüschel über dem Rücken und an der After- spitze auf den Blättern befestigt. Clito Fb. Mant. Ins. II, p. 91, Nr. 828. Lerina Hew. Desc. Hesp. p. 48, Nr. 6. Jovianus Cr. 392 L. M. Pseudo-Jovianus Westw. Gen. D. L. p. 518, Nr. 24. Plwvius H. Sch. Prodr. III, p. 46. Artemides Cr. 391, L. M. Von Kirby in seinem Catalog unter Tele- gonus aufgeführt. Hemes Cr. 103 F. Enega (Plötz ined.) n. sp. Taf. IV, Fig. 23. Fühler schwarz, unten vor der Kolbe gelblich. Kopf, Thorax und Hinter- leib schwarz, letzterer unten graubraun. Vorderflügel mit stark bauchigem Saum. Oberseite chokoladebraun, alle Flügel von der Wurzel bis hinter die Mitte mit grünlichblauen, stark gewellten Querlinien. Unterseite lichter braun mit grünlichem Schiller, Vorderflügel vor dem Saum und Innenrand, Hinter- flügel in ihrer unteren Hälfte licht lehmgelb, mit zwei breiten, braunen, ge- schwungenen Fleckenbändern. Fransen graubraun. 31, 10 Mm. 1 © aus dem Innern von Surinam. Dilucida H. Sch. in litt. Die Gattung Zphyriades, in welcher Herrich Schäffer diese Art nach Herrn Plötz Mittheilung stellt, ist mir ganz fremd, ich finde ihrer weder im Prodromus, noch in Kirby’s Cat. erwähnt. Dilucida steht Asychis Cr. am nächsten und unterscheidet sich von dieser Art auf der Oberseite der Vorderflügel durch das Fehlen des weissen Fleckes an der Wurzel der Mittelzelle, statt dessen zeigt sich ein bräunlichgelber, undeutlich abgegrenzter Fleck. Die weisse Binde hinter der Mitte ist stärker gebogen, ihr unterer, bei Asychis weisser, Fleck am inneren Rand in Zelle 1b ist hier bräunlichgelb. Das Hauptunterscheidungsmerkmal zeigen die Hinterflügel. Bei Asychis tritt die weisse Binde in der Mittelzelle sowohl wurzel- als saumwärts in einem viereckigen, länglichen Fleck vor und das weisse Fleckchen über derselben am Vorderrand steht genau in ihrer halben Länge. Bei Dilucida ist diese Binde wurzelwärts ohne jeden vorspringenden Fleck saumwärts ist sie concav gebogen, wodurch ihre am weitesten saumwärts tretenden Enden nicht in der Mittelzelle, sondern in Zelle 3 und 6 sind. Der weisse Fleck am Vorderrand steht in gleicher Linie mit dem inneren Rand der Mittelbinde. Bei Asychis herrscht auf der Unterseite das Weiss vor, bei Dilucida ist das Wurzelfeld der Vorderflügel bräunlich, die weisse Mittelbinde ist breiter wie oben, einwärts von ihr steht in Zelle 1b ein weisser Fleck. Nach aussen wird die Mittelbinde von einer schmalen, braunen, bis auf die Innenrandsrippe ziehen- den Binde begrenzt, hinter dieser stehen von Zelle 6—1b weisse Fleckchen, 74 Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 339 die Hinterflügel zeigen keinen wesentlichen Unterschied von Asychis nur sind die dunkeln Flecken etwas grösser und schärfer. Grösse wie Asyehjs. Mein Exemplar ist ein Weib. Nisoniades Hb. Verz. Thanaos Bdv. Plautia n. sp. Taf. IV, Fig. 24. Fühler schwarz, Kolbe unten, ausser der Spitze gelblich. Palpen unten lichtgrau, mit eingemengter, schwarzer Behaarung, oben dunkelbraun. Beine graubraun. Kopf, Thorax und Hinterleib dunkelbraun, letzterer unten lehm- gelblich. Oberseite aller Flügel dunkelchokoladebraun, die vorderen vor der Mitte zwei viereckige, graue Flecken in der Mittelzelle und in Zelle 1b, die Hinterflügel ebenso zwei Flecken, in denselben Zellen. Diese Flecken sind matt und stehen schräg untereinander. Auf den Vorderflügeln ausserdem zwei feine Glaspunkte am Vorderrand vor der Spitze. Unten die Vorderflügel wenig lichter, nur die beiden Glaspunkte als Zeichnung führend. Hinterflügel in ihrer oberen Hälfte dunkelbraun, in ihrer unteren grau- braun, stark veilroth schillernd, die obere Hälfte wird von vielen dunkelbraunen Querstreifen durchschnitten, welche bis in die Flügelmitte reichen, durch die untere Hälfte ziehen nur vier dunklere Querstreifen, einer vor der Mitte, drei hinter derselben, davon der mittlere aus kleinen Fleckchen gebildet, der äussere breiter und zusammenhängend. Saumlinie dunkelbraun, Fransen graubraun. 31, 7 Mm. 1 g' aus dem Innern Surinams. Otreus Cr. 328 F., ganz schlechtes Bild. Achlyodes Hb. Verz. Melander Cr. 270 H., rohes Bild. Asychis Cr. 334 E. F., schlechtes Bild, Flügelform ganz verfehlt und Colorit zu bunt. Pellicia Plötz. Corbulo Cr. 354 A. Obscurus Hb. Smulg. Petius n. sp. Taf. IV, Fig. 26. Der vorigen, wenigstens im männlichen Geschlecht, das Weib von Petius kenne ich nicht, sehr nahe verwandt, aber durch spitzere Vorderflügel, fehlende violete Färbung am Vorderrand und längs des Saumes derselben (statt dessen nur eine solche abgebrochene Binde vor dem Saum in Zelle 2—1la) und ein- farbig braune Unterseite von Corbulo verschieden. Fühler schwarz, unten weiss punktirt, Kolbe unten gelblich. Kopf, Thorax und Hinterleib chokoladebraun, Brust schwärzlichgrau. Beine dunkelbraun, Ober- seite chokoladebraun, Vorderflügel mit einer weiter als bei Corbulo vom Saum entfernten, veilblauen Binde, welche erst an Rippe 3 beginnt und schräg gegen den Innenwinkel gestellt, bis an den Innenrand zieht. Hinterflügel mit einer, ebenfalls weiter wie bei Corbulo vom Saum ent- fernt bleibenden veilblauen Querbinde, vor derselben noch eine abgebrochene 43* 340 I. BR. Möschler. solehe Binde in der Flugelmitte, von Rippe 6 bis 1b reichend und theilweise mit der äusssren Binde zusammengeflossen. Unterseite einfach lichtbraun, am Vorderrand der Vorderflügel starker veilrother Schiller. Fransen graubraun. 42, 13 Mm. 1 g' von Paramaribo. Didia n. sp. Taf. IV, Fig. 28. Fühler dunkelbraun, unten von der Mitte an gelblich, Unterseite der Kolbe gelb. Palpen unten weiss, oben, so wie das Spitzenglied braun. Kopf, Thorax und Hinterleib braun, letzterer unten gelblich, in der Mitte mit braun- grauem Längsstreif. Schenkel und Schienen graubraun, Tarsen gelblich. Oberseite schmutzig röthlich graubraun, Vorderflügel vor der Mitte mit einem schmalen chokoladebraunen Querband, in der Mittelzelle ein grösserer solcher, undeutlich begrenzter Fleck, an ihm in Zelle 2 ein kleinerer. Hinter der Mitte eine am Vorderrand schmale, gegen den Innenrand breiter werdende, in Zelle 6 stumpfwinklich gebrochene zusammenhängende, braune Fleckenreihe, vor dem Saum eine Reihe solcher, aber kleinerer und getrennt stehender Flecken. Hinterflügel an der Wurzel mit einem braunen Fleck, vor und hinter der Mitte mit einer braunen gebogenen Querbinde, vor dem Saum eine Reihe solcher, theilweise zusammenhäöngender Flecken, Innenrand dunkelbraun, mit röthlichem Schimmer. Unterseite lichter, mit Goldschimmer, die Zeichnungen weniger deutlich wie oben. Fransen wie die Grundfarbe. 29, 9 Mm. 1 2 aus dem Innern Surinams. Von dem © der nächstfolgenden Art unterscheidet sich Didia @ schon durch viel geringere Grösse und das Fehlen der Glasfleckchen vor der Spitze der Vorderflügel. Rubescens (Prittw. in litt.) n. sp. Taf. IV, Fig. 29. Auch von dieser Art, von welcher mir 3 gQ’ 1 2 von Surinam und 1 g' aus Brasilien, welches ich von dem Autor selbst erhielt, vorliegen, ist mir keine Beschreibung bekannt und ich gebe dieselbe hier. Fühler oben schwarz mit rostrother Kolbe, unten von der Mitte an gelb- lich, nur die Spitze der Kolbe dunkel, doch ändert die Färbung von ganz dunkler bis zu ganz gelblicher Unterseite ab und auch die Kolbe ist zuweilen oben ganz dunkel. Palpen, Kopf, Thorax und Hinterleib dunkelbraun, nur der letztere unten etwas lichter. Beine braun, die Tarsen innen gelbbraun. & Vorderflügel ziemlich spitz, Oberseite röthlichbraun, doch tritt diese Färbung auf den Vorderflügeln nur hinter der Mitte in einem grösseren Fleck am Vorderrande und in einem Querband vor dem Saum hervor, der übrige Theil des Flügels ist schwarzbraun, vor dem Saum hinter dem lichten Streif theilt sich die dunkle Färbung zuweilen in Flecken. Im letzten Dritttheil des Vorder- randes stehen zwei oder drei feine weisse Punkte in gebogener Reihe unter- einander. Auf den Hinterflügeln ist das Wurzelfeld, sowie ein Bogenstreif hinter der Mitte und ein solcher am Saum dunkelbraun. Fransen dunkel grau- braun, an der Wurzel lichter. Unterseite schmutzig röthlich gelbbraun, die Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 341 dunkeln Binden der Vorderflügel sehr undeutlich, auf den Hinterflügeln zeigt sich das dunkle Wurzelfeld nicht zusammenhängend, sondern als Wurzelfleck und schmale Binde dahinter, die beiden Binden zwischen Flügelmitte und Saum sind schmäler wie oben und in Flecken getrennt. Fransen mit deutlicher dunkler Theilungslinie. © Vorderflügel mit stumpferer Spitze und bauchigerem Saum. Oberseite licht röthlich braun, Vorderflügel mit vier schwarzbraunen Fleckenbinden. Die erste zieht fast gerade hinter der Wugzel durch den Flügel, reicht aber nur von der Subcostale bis auf Rippe 1. Die zweite zieht ziemlich gerade in der Flügelmitte, sie reicht von der Subcostale bis auf Rippe 2. Die dritte entspringt hinter der Mitte am Vorderrand, zieht bis in Zelle 6 schräg saum- wärts, bildet dann einen stumpfen Winkel und zieht bis auf Rippe 1 nach innen gerichtet, so dass sie an ihrem Ende mit der zweiten Fleckenbinde zusammen- stösst. Diese beiden Binden zeigen sich nicht scharf gegen die Grundfarbe abgegrenzt, sondern ihre Flecken stehen in etwas lichterer, aber dunkler als die Grundfarbe angelegter Färbung. Dicht vor dem Saum, mit diesem parallel zieht eine Reihe deutlich getrennter, dunkelbrauner Flecken. In der dritten Fleckenbinde stehen vor dem Saum in Zelle 8-6 drei weisse, glashelle, nach aussen schwarz begrenzte Punkte in schräger Reihe. \ Hinterflügel mit dunkelbrauner Wurzel, vor der Mitte eine solche ge- bogene Binde, hinter der Mitte eine zweite, stärker gebogene, aus zusammen- hängenden Flecken gebildete Binde, vor dem Saum noch eine, theilweise in Flecken aufgelöste Binde, alle drei Binden erreichen den Innenrand nicht. Fransen dunkelbraun. Unten ist die Grundfarbe lichter, nur im Discus der Vorderflügel ver- dunkelt, die Wurzelbinde der Vorderflügel ist gar nicht, diejenige in der Mitte nur undeutlich sichtbar, die Binde hinter der Mitte erscheint in getrennte Flecken aufgelöst, die Saumbinde besteht aus Mondflecken. Die Binden der Hinterflügel sind schärfer, die Flecken der Binde hinter der Mitte erscheinen theilweise als dunkle Ringe, die Flecken der Saumbinde als Winkelstriche oder Mondflecken. Fransen an der Wurzel grau-, an den Spitzen dunkelbraun. 391/,, 101/; Mm. Bessus n. sp. Taf. IV, Fig. 25, @ hat fast die Grösse von Rubescens 2. Die Grundfarbe ist ein glänzenderes, etwas lichteres Braun, die dunkle Flecken- reihe vor dem Saum der Flügel steht diesem näher als bei jener Art, und auch die hintere dunkle Querbinde ist näher dem Saum gestellt, so dass die Grund- farbe zwischen dieser und der Binde vor dem Saum ein schmäleres Band bildet, die drei Glasfleckchen vor dem Saum in der dunkeln Binde sind etwas grösser, wie bei Rubescens. Unten sind die dunkeln Fleckenbinden weniger deutlich, wie bei Rubescens und besonders auf den Hinterflügeln stehen die beiden inneren näher zusammen und der Vorderrand des Flügels, sowie die Zwischenräume zwischen den Binden erscheinen durch braune Bestäubuug verdunkelt. 342 H. B. Möschler. Genauere Uuterschiede von Rubescens lassen sich an meinem, etwas ge- flogenen Exemplar nicht feststellen, doch gehört es sicher zu keiner der von zufr hier beschriebenen Arten. Simplicior H. Sch. Taf. IV, Fig. 27. Von dieser Art, welche in Kirby’s Cat. fehlt, besitze ich ein Paar. Der Mann ist von Paramaribo, und mir von Herrich Schäffer selbst bestimmt worden, das Weib von Cuba, erhielt ich von Herrich Schäffer. Simplieior ist von den hier angeführten vier verwandten Arten die grösste, der Mann übertrifft fast Corbalo im Ausmass. Da mir eine Beschreibung nicht bekannt ist, so gebe ich eine solche hier. &. Vorderflügel etwas weniger spitz wie bei Rubescens, der Saum gar nicht bauchig. Fühler schwarz, unten bis zur Kolbe weisspunktirt, letztere oben an der Spitzenhälfte rostgelb, unten gelblich, an der Spitze dunkel. Palpen unten weissgrau, mit eingemengter schwarzer Behaarung, oben dunkelbraun, mit eingemengten weissgrauen Haaren. Brust und die ersten Glieder des Hinterleibes weissgrau behaart. Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes dunkelbraun, letzterer unten in der Mitte ockergelblich, die beiden Endsegmente dunkelbraun. Beine aussen graubraun, Schienen und Schenkel weissgrau behaart, Innenseite der Beine schmutzig ockergelb. Oberseite verdunkelt rothbraun, die Wurzel der Vorderflügel, eine Binde vor, eine solche hinter der Mitte und das Saumfeld dunkelbraun. Auf den Hinterflügeln gleiche Zeichnung. Alle diese Zeichnungen sind aber nicht scharf abgegrenzt, sondern verschwimmen theilweise in die wenig lichtere Grundfarbe und lassen sich nur, wenigstens bei meinem Exemplar, mit Mühe erkennen. Fransen dunkelbraun, Unterseite gelbbraun, die Vorderflügel, mit Ausnahme des Innenrandes, bis an Rippe 2 rostbraun, am Vorderrande, Spitze, Saum und Wurzel etwas dunkler braun gefärbt, ohne erkennbare Zeichnung. Hinterflügel rostbraun, nur vor und hinter der Mitte tritt die gelbbraune Grundfarbe als undeutliche schmale Querbinden hervor, Innenrand mehr grau- lichgelbbraun. 401!/,, 12 Mm. ©. Unten ohne dunkle Hinterleibspitze. Oberseite lichter rostbraun, mit starkem veilrothen Schiller. Vorderflügel mit vier dunkelbraunen, aus zusammenhängenden Flecken gebildeten Querbinden. Die der Wurzel nächste reicht von der Subcostale bis zur Innenrandsrippe und besteht aus drei Flecken, deren mittlerer in Zelle 2 länglich ist und weiter saumwärts als die beiden übrigen reicht. Die zweite Binde steht dicht vor der Mitte, sie reicht von der Subcostale bis Rippe 1, besteht aus einem grösseren Fleck in der Mittelzelle und zwei kleineren in Zelle 2 und 1b. Der Schlussast der Mittelzelle ist durch einen schwärzlichen Strich bezeichnet. Die dritte Binde hinter der Mitte entspringt am Vorderrande und reicht ebenfalls bis Rippe 1. Sie bildet vom Vorderrand bis auf Rippe 4 saumwärts einen starken Bogen und ihre Flecken in Zelle 2 R Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 343 und la sind grösser als die übrigen und dadurch erscheint die Binde gegen ihr Ende breiter. Sie nähert sich in Zelle2 sehr der zweiten Binde und stösst auf Rippe 2 fast mit derselben zusammen. Die letzte Binde vor dem Saum läuft mit diesem nicht parallel, sondern entfernt sich von demselben gegen Vorder- und Innenrand mehr als in der Flügelmitte, am nächsten tritt sie dem Saum auf Rippe 6. Sie ist am Vorder- rand am breitesten, indem sie nach innen bis nahe an die dritte Binde tritt, am schmälsten erscheint sie in der Mitte, gegen ihr Ende wird sie wieder etwas breiter. Ihre Flecken hängen wie die der übrigen Binden zusammen. Die Grundfarbe der Hinterflügel ist weniger veilroth schillernd als die der Vorderflügel, hinter der Wurzel zieht eine dunkelbraune Fleckenbinde vom Vorderrand bis in Zelle 1b, sie besteht aus einem von der Wurzel bis zur Flügelmitte reichenden Längsfleck am Vorderrande, einem fast dreieckigen Fleck in der Mittelzelle und einem gegen die Wurzel nicht deutlich abgegrenzten Fleck in Zelle 1b, letzterer verläuft in die Mittelzelle und Wurzel, so dass bei undeutlich gezeichneten Exemplaren wohl das ganze Wurzelfeld dunkel gefärbt erscheinen kann. Der Schlussast der Mittelzelle ist durch einen sehr feinen, undeutlichen dunkeln Querstrich bezeichnet. Hinter der Mitte und vor dem Saum zieht je eine dunkle gebogene Querbinde, beide verlaufen gegen den Vorderrand in einen gemeinsamen grossen braunen Fleck, gegen den Innenrand reichen diese Binden bis Rippe 1b. Innenrand dunkel graubraun. Fransen braun. Unterseite ockergelb, am lichtesten gegen den Innenrand der Flügel. Die Vorderflügel am Vorderrand, die Hinterflügel, mit Ausnahme des Innen- randes, stark veilroth schillernd. Wurzelfeld und Vorderrand der Vorderflügel dunkelbraun, die beiden Binden hinter der Mitte deutlich, nur am Vorderrand durch die dunkle Bestäubung weniger scharf begrenzt. Die gelbe Grundfarbe vor dem Saum in der Flügelspitze am schärfsten. Auf den Hinterflügeln ist das Wurzelfeld dünkel bestäubt, die Binde hinter‘ der Wurzel zeigt nur ihren Mittelfleck deutlicher begrenzt, die Binden hinter der Mitte deutlich. Fransen an der Wurzel fein gelbgrau, übrigens graubraun. 40, 11!/, Mm. Antigonus Hb. Verz. Chaetoneura Feld. Westermanni Ltrll. Enc. Meth. IX, p. 791, Nr. 167. Helias Fabr.? INlig Mag. VI, p. 287. Fredericus Hb. Ztrg. f. 611, 612. Pyralina (Mus. Berol.) n. sp. Taf. IV, Fig. 31. Nach Hopffer’s Mittheilung steckt diese Art unter obigem Namen im Berliner Museum, da dieselbe wohl nirgends beschrieben ist, thue ich es hier. Fühler oben schwarzbraun, unten weiss punktirt, Kolbe unten in ihrer Spitzenhälfte rostbräunlich (9), oder oben rostgelb, unten lichtgelb (2). Palpen dunkelgraubraun, unten mit eingemengter, weisslicher Behaarung. Kopf, Thorax, Brust und Hinterleib dunkel rothbraun, letzterer unten schmutzig ' graugelb. Beine dunkelrothbraun, die Tarsen innen gelblich. 344 H. B. Möschler. Oberseite licht röthlich grau, veilroth schillernd. Flügel mit stark bauchigem Saum. Vorderflügel im Wurzelfeld mit einer gegen den Vorderrand verschmä- lerten chokoladebraunen Querbinde, deren unterer Fleck in Zelle 1b fast bis an die Wurzel reicht. Hinter dieser Binde ein aus drei schmalen Fleckchen bestehender Querstreif. In der Mitte eine am Vorderrand beginnende, sich in der Flügelmitte erst verschmälernde, dann bedeutend saumwärts verbreiternde, in Zelle 2 wieder eingeschnürte, unregelmässig gebogene solche Binde, welche bis auf Rippe 1 reicht, in Zelle 1b vereinigt sie sich mit einer Binde, welche weit hinter der Mitte am Vorderrand entspringt und nach beiden Seiten gewellt, breiter werdend, wurzelwärts zieht, beide Binden ziehen dann von Rippe 2 bis 1 vereinigt. Diese letztere Binde zeigt am Vorderrande zwei reinweisse braun umzogene Punkte, in Zelle 3 und 2 ist sie graulich bestäubt. Vor dem Saum zieht noch eine Fleckenbinde, welche mit Ausnahme des ersten, getrennten Fleckes am Vorder- rand zusammenhängt. In Zelle 2 und 3 ist sie am schmälsten, in den übrigen Zellen berührt sie fast die Saumlinie. Diese ist gelblich und wird wurzelwärts von einem braunen Streif begrenzt. Die Hinterflügel zeigen an der Wurzel zwei braune Flecken, vor der Mitte eine aus drei Flecken gebildete gebogene Binde, hinter deren Mittelfleck ein feiner brauner Bogenstrich steht. Hinter der Mitte zieht eine breitere, nur am Vorderrand schmälere, in Zelle 2 eckig saumwärts tretende Binde, welche bei meinem einen Exemplar in Flecken aufgelöst ist. Vor dem Saum eine in Flecken aufgelöste Binde, deren Flecken in Zelle 2 und 3 kleiner als die übrigen sind. Fransen aller Flügel wie die Grundfarbe, dunkelbraun gescheckt. Unterseite schmutzig rothgrau, veilroth schillernd, durch die verwaschenen dunkeln Binden auf den Vorderflügeln fast braun erscheinend, auf den Hinter- flügeln treten die Binden etwas deutlicher auf. 27—30, 8—8'/, Mm. Von Paramaribo und aus dem Innern Surinams d', 9. Cecropterus H. Sch. Prodrom. Bipunctatus Gmelin Syst. Nat. I, 5. p. 2360, Nr. 900. Neis Hb. Ztg f. 619, 620. Zarex Hb. Ztg. f. 183, 184. Bocus Hpff. In Kirby's Cat. fehlt diese Art, wo ihre Beschreibung zu finden, weiss ich nicht, bestimmt ist mein einzelnes Exemplar aus dem Innern Surinams von Herrn Hopffer selbst. Tagiades Hb. Verz. Binoculus (Plötz ined.) n. sp. Taf. 10, Fig. 30. Fühler schwarz, unten gelblich geringelt, Kolbe rostbräunlich. Palpen unten gelblich weiss, in den Seiten und oben dunkelbraun, das Mittelglied oben am Saum durch weissgelbe Haare begrenzt. Kopf dunkelbraun, Stirn fein weissgelb gerandet, Scheitel hinter jedem Auge mit einem weissgelben Fleck- chen. Brust grau behaart, Thorax und Hinterleib oben braun, letzterer unten Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 345 Schenkel und Schienen gelbgrau, weisslichgrau behaart. Tarsen Vorderflügel gestreckt, schmal, mit abgerundeter Spitze und kaum Jauchigem Saum. ® Grundfarbe licht bräunlichgelb. Vorderflügel mit verdunkeltem Wurzel- iR 'eld, in der Mitte, am Schluss der Mittelzelle ein ovaler tiefschwarzer Fleck, n demselben zwei weisse, übereinander stehende Punkte. Unter dem Augenfleck in Zelle 2 und la je ein braunes Längsfleckchen. MM Hinter dem Augenfleck ein brauner Bogenstreif von der Subcostale bis auf Rippe 1. Vor dem Saum ein breiter brauner, auf Rippe 4 eckig nach innen ie tretender Streif, in welchem ein saumwärts gestellter schmälerer, am Vorderrande PB: entspringender brauner Streif in Zelle 4 einmündet. Bi Gegen die Flügelspitze verläuft der Saumstreif nach aussen in den Saum. | Hinterflügel mit drei braunen Bogenstreifen, deren erster vor, der zweite _ hinter der Mitte, der dritte, in Flecken aufgelöste, vor dem Saum zieht und fi an seinem Beginn mit dem zweiten Streif zusammenstösst. Saumlinie braun, " Fransen braun, an den Spitzen graulich. Unterseite lehmgelb, der Augenfleck mehr oder weniger verloschen, zu- - weilen nur zwei schwarzgeringte Augen bildend, die Binden, besonders auf den Vorderflügeln verloschener als oben. Afterwinkel der Hinterflügel mit grossem schwarzbraunem Fleck. 36—88, 11 Mm. | 2 Q aus dem Innern Surinams. Heterocera. Castniina. Castnia Fb. Daedalus Cr. 1, A. B. Bdv. Het. Castn. p. 499. Cramer’s Bilder sind gut. | Palatinus Cr. 159 B. C. Gute Bilder. Bar. ]l. c. p. 513. Dardanus Cr. 17 E. F. Evalthe Fb. Bdv. l. ec. p. 514. (Gute Bilder.) Ich erhielt erst ein gezogenes Exemplar dieser schönen Art, nebst der leeren Puppenhülse, doch leider ohne Angabe der Futterpflanze der Raupe. R — Paramaribo. Licus Cr. 223 A. B. Gute Bilder. Bdv.]. c. p: 526. Gazera Dalm. Linus Cr. 257 A. Bav. ]. ce. 544. m 5 Sphingidae. rg Maecrosila Bav. a Tetrio L. Hasdrubal Cr. 246. F. Bdy. Het. Sphing. p. 61. s 3 Amphonys Poey. = Oluentius Cr. 24, F. 126 A. Bdv. 1. c. 62. Be Antaeus Dr. (1773). Jatrophae Fb. S. E. (1775). Bdv. 1. c. 64. Hy- h; daspes Cr. 118 A. Medor Cr. 394 A. Ei 2. B. Ges. B. XXVI. Abh, 44 346 H. B. Möschler. Duponchelii Poey. Cent. Lep. Cuba. Bdv. 1. c. p. 65. Bisher erst ein gutes Paar erhalten. Sphinxz L. Paphus Cr. 216 B. Bdv. 1. e. p. 72. Cramer's Bild ist im 'Colorit sehr dunkel gehalten, sonst kenntlich. Lucetius Cr. 301 B. Bdv. 1. e. p. 74. Hannibal Cr. 216 A. Bdv.]l. ce. p. 78. Lefebovei Guer. Mag. de Zool. Bdv. 1. e. p. 81. Tneisa WIk. Ein gezogenes Exemplar erhalten. Rustica Fb. Cr. 301 A. Rohes Bild. Bdv. ]. c. p. 82. Cingulata Fb. Cr. 225 D. Bar. 1. ec. p. 9. Ancerys Bdv. Ello L. Cr. 301 D, ziemlich rohes Bild. Bar. l. c. p. 120. Alope Dr. Cr. 301 G. Vorderflügel zu dunkel. Bar. 1. e. p. 121. Scyron Cr. 301 E. Bdv. 1. e. p. 121. Fünf Exemplare, 1 g',4 © 2, welche ich von Paramaribo erhielt, stimmen gut mit Cramer’s Bild, welches das Weib vorstellt, der einzige Unterschied ist, dass meine Exemplare in der schwärzen Saumbinde, nahe dem Afterwinkel der Hinterflügel, ein graues Doppelfleckchen zeigen, welches Cramer’s Bild fehlt. In Staudinger’s Sammlung sah ich mehrere, mit meinen Exemplaren gut stimmende Stücke, ebenfalls als Scyron Cr. bestimmt. Der Mann ist etwas kleiner, mit weniger stumpfen Vorderflügeln, deren Grundfarbe, besonders in der Mitte mehr licht, ins Braungelbe ziehend ist, der Hinterleib ist schlanker. Die von Boisduvall. ce. p. 124 als Pedilanthi beschriebene und Pl. 7, f. 1 abgebildete Art scheint Seyron, wenigstens dessen Mann, sehr nahe zu stehen. Cramer’s Bild führt Boisduval bei seinem Seyron mit ? an. Grote, Proceed. of the Ent. Soc. of Philad. vol. V, Nr. 1, p.' 71, pl. LI, f. 1, beschreibt und bildet Rimosa ab und scheint der Ansicht zu sein, dass zu dieser Art Scyron Cr. zu ziehen sei, wovon aber, nach meinen Exemplaren von Rimosa zu urtheilen, keine Rede sein kann. Caicus Cr. 125 F. Bdv. 1. c. p. 249. Es gehört einige Kunst dazu, um in Cramer’s schauderhafter Abbildung diese Art zu erkennen. Boisduval stellt Owieus zu C’haerocampa, doch gewiss mit Unrecht. Wie aus dem Text hervorgeht, soll die Raupe nach Lacordaire, den Kopf wie diejenigen mancher C’haerocampa-Arten, z. B. Celerio, Elpenor, unter die ersten Halsringe zurückziehen können und auch die jenen Arten eigen- thümliche Augenzeichnung führen. Trotzdem möchte der Platz von Caieus wohl am richtigsten in der Gat- tung Anceryx sein, an deren Arten sich der Schmetterling durch seinen ganzen Habitus schön anschliesst. Von den übrigen Arten zeichnet sich der Mann von Caieus durch längere, mit stärkeren Lamellen besetzte Fühler aus. YES Eh « Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 347 Pachylia Bdv. Ficus L. Cr. 246 E. 394, Bdv. 1. c. p. 136. Tristis Bdv. 1. c. p. 138. Resumens Walk. Ich erhielt erst ein Stück, welches mit einem Exemplar von Jamaica genau übereinstimmt. Madoryx Bdv. — Hemeroplanes Hb. Bubastus Cr. 149 E. Bdv. l. c. p. 144 (Zonilia?). Cramer’s Bild ist sehr schlecht, auch fälschlich die Küste von Coro- mandel als Vaterland angegeben. Boisduval beschreibt diese Art nur nach Cramer’s Bild, in Natur kannte er sie nicht. Die Stellung bei Zonilia ist ihm selbst zweifelhaft, als Vaterland vermuthet er Ostindien. Von dieser schönen und ausserordentlich seltenen Art erhielt ich zwei frische Weiber von Paramaribo und sah diese Art auch in wenigen Stücken bei Staudinger, wenn ich nicht irre, bei Chiriqui gefangen. Da eine gute Beschreibung nicht existirt, gebe ich solche hier: Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes grau, mit einem Stich ins ‘ Grünliche, an der Basis der Schulterdecken je ein tief schwarzer Punkt, zwei solche Punkte am Ende des Thorax, auf dem drittletzten Hinterleibsringe zwei rostbraune Flecken. Unterseite des Hinterleibes röthlichgrau, mit einer Mittelreihe weisser Punkte. Vorderflügel röthlichgrau, an der Flügelwurzel zwei tief schwarze, hinter- einander stehende Punkte, dann folgt ein vom Vorderrande verschmälert bis über die Fügelhälfte reichendes, olivengrünes Querband, in welchem am Vorder- rand ein schneeweisser Punkt steht. Hinter diesem Band ein mit demselben parallel ziehender, graugrünlicher Querstreif und hinter demselben ein solcher - Schattenstreif. Durch die Flügelmitte zieht ein breites, gebogenes, wurzelwärts weit am Innenrande hinziehendes, dunkel olivengrünes Querband, am Vorder- rande ist dasselbe, mit Ausnahme der Enden, bis zur Subcostale röthlichgrau bestäubt. In diesem Bande steht ein rundlicher Silberfleck und unter demselben ein grösserer solcher, winklig gebogener Fleck. Aus dem Innenrande zieht ein schmaler Streif der Grundfarbe schräg gegen die Flügelspitze bis an Rippe 7, hier bildet derselbe einen sehr spitzen Winkel und zieht in fast gerader Richtung bis auf Rippe 4 zurück, wo er in einen Fleck in den Saum verläuft. In dem Raum zwischen Mittelband und Streif ziehen drei stumpfwinklig gebrochene, olivengrüne Querstreifen. In der vorgezogenen Flügelspitze steht ein ovaler, nach innen fein röthlich gesäumter, schwarzbrauner Fleck, vor dem - Innenwinkel zwei schwarze, saumwärts licht röthlichgraue, aufgeblickte Fleckchen. Hinterflügel wie die vorderen gefärbt, in der Mitte ein schwarzer, binden- artiger Fleck, hinter der Mitte ein geschwungener, olivengrüner Querstreif, Saum vom Vorderrand bis auf Rippe 3 breit, bindenartig schwarzbraun ange- _ legt, auf dem Saum auf Rippe 2 und 3 ein schwarzes Fleckchen. 44* 348 H. B. Möschler. Unterseite grau gelbgrün, hinter der Mitte der Flügel mit veilbrauner, oder röthlicher Einmischung. Vorderflügel mit weisslichem Mittelpunkt, hinter der Mitte ein durchziehender, brauner Querstreif, weiter saumwärts ein solcher abgebrochener, nach aussen weisslich begrenzter Streif, Saum von der Spitze bis auf Rippe 3 breit rothbraun, nach innen von einer weissröthlichen Linie begrenzt. Hinterflügel bis zur Mitte lichter, mehr gelbgrün, dann röthlichgrau, mit olivengrüner Einmischung, durch die Mitte ein abgebrochener, gezackter Quer- streif, hinter demselben noch zwei solche, schmälere und verloschenere Streifen, deren äusserer saumwärts röthlichweiss angelegt ist. © 101, 20 Mm. Triptolemus Cr, 216 F. Bdv. 1. c. p. 154. | Erst ein Exemplar erhalten. Ambulys Bdv. Strigilis L. Cr. 106 B. Bdv. 1. c. p. 186. Cramer’s Bild stellt das Weib, aber ziemlich roh, vor. Philampelus Harr. Labruscae L. Cr. 184 A. Bav. 1. ce. p. 19. Capronnieri Bdv. 1. c. p. 193. Pl. 7, f. 2. Diese neue, schöne und wie es scheint, sehr seltene Art, erhielt ich in einem ganz frischen Exemplar von Surinam, welches jedoch einzelne Abweichungen von Boisduval’s Bild zeigt. Die Mittelbinde der Vorderflügel ist bei meinem Exemplar bedeutend breiter und dunkel lauchgrün, saumwärts lauft von ihr in Zelle 2 ein länglich viereckiger, hellgrüner Fleck aus, die Fleckenbinde hinter der Mitte ist ebenfalls dunkelgrün und erreicht nicht ganz den Vorderrand, die schwarzen Punkte vor dem Saum fehlen und der Schrägstreif aus der Flügel- spitze ist nach aussen nicht weiss angelegt. Trotz dieser kleinen Verschiedenheiten, ist aber kein Zweifel, dass beide Thiere zusammengehören. Boisduval kannte nur ein Weib, welches aus der Raupe „sur les bords de l’Oyapock“ gezogen wurde. Bei Staudinger sah ich ein von Peru stammendes Stück, welches eben- falls etwas von meinem Exemplar abweicht. Die gelben Hinterflügel stellen diese Art in die Verwandtschaft von Phorbas Cr. (Pandion Cr.). Anchomelus Cr. 224 C. Bdv. 1. c. p. 195. Satellitia L. Mant. I, 539. Drur. Ins. t. 29, f. 1, 2. Badv. 1. c. p. 196. Licaon Cr. 55 A. Hb. Smnig. Eine nur in Südamerika, auf den Antillen und in Mexiko hierin Art, welche in den vereinigten Staaten durch Pandorus Hb. vertreten wird. Cramer’s Bild ist in Gestalt und Grundfarbe etwas verfehlt, lässt sich aber nur auf Satellitia deuten, fälschlich wird Ostindien als Vaterland angegeben. Dass Cramer unzweifelhaft die surinamische Art abbildet, scheint mir aus der Gestalt des Innenrandfleckes der Vorderflügel, sowie deren im Wurzel- feld allerdings etwas missrathenen Grundfarbe hervorzugehen. en . 4 Br Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 349 Linne’s Diagnose im Syst. Nat. XII, p. 2381, Nr. 74 passt ebenfalls besser zu dieser Art als zu Pandorus. „Sph. alis griseis nebulosis ; primorıbus puncto nigro ocellari sesquialtero, posterioribus basi cinereis.“ Jamaica. Vitis L. Cr. 268 E. Bdv. 1. c. p. 200. Linnei Grt. et Rbs. Fasciatus Sulz. pl. 20, f. 1. Vitis Cr. 267 C. Grt. et Rbs. Jussieuae Hb. Smmig. Bdv. 1. c. p. 208. Nach Ansicht des (uncolorirten) Bildes der Merian pl. 47, neige ich mich nun auch der Ansicht zu, dass Linne unter seiner Vitis die vorige Art ver- standen hat. Tylognathus Feld. Aleuron Bdv. Chloroptera Perty? Delectus anim. Taf. IV, Fig. 34. Wenn man Boisduval’s Beschreibung von Chloroptera, welche er nach zwei vollkommen reinen Exemplaren von Honduras und Para im British Museum anfertigte, mit dieser Art vergleicht, wird man sie fast für verschieden anerkennen. Abgesehen von Verschiedenheiten der Zeichnung und Färbung der Vorder- flügel, stimmen auch die Hinterflügel und der Hinterleib beider Arten gar nicht überein. Boisduval sagt von den Hinterflügeln seiner Chloroptera: „Les ailes inferieures sont d'un brun noir, avec la base garnie de poils verts, et une bande transversale assez large d’un ton grisätre sale, assez obsolete“. Was den Hinterleib betrifft, so benutzt Boisduval dessen Zeichnung zur Begründung zweier Abtheilungen in seiner Gattung Aleuron, nämlich: „Abdomen avec des anneaux noirs“ und in diese Abtheilung stellt er Orophilos Bdv. — Carinatum Bdv. und Chloroptera Perty und „Abdomen unicolore* mit Smerinthoides Feld, Pudens Bdv. und Philampeloides Feld. Boisduval gibt also C’hloroptera schwarze Hinterleibsringe und sagt auch ausdrücklich in der Beschreibung dieser Art: „L’abdomen est un peu roussätre, avec quelques poils vers sa base et deux anneaux noirs interrompus sur les dos“. Ich habe von dieser Art gegenwärtig 2 g' und 3 9 vor mir, aber alle zeigen den Hinterleib einfarbig, ohne jede Spur von dunkeln Ringen oder Flecken. Carinatus Walk. List. VIIL, 117, Nr. 9 (Enyo). Aleuron carinatum Bav. l. c. p. 206. Taf. IV, Fig. 33. Aus dem Innern von Surinam. Auch von dieser Art habe ich etwa acht Stück, darunter ein einziges _ Weib aus Surinam, zwei Männer von Columbien, erhalten. Ein Exemplar ohne Namen sah ich in Staudinger’s Sammlung. Iphis Walk. Het. p. 116, 8. Bav. l. e. p. 295. Seriptor Feld. Nov. II, t. 82, f. 4. Eine ziemlich variirende Art; bei manchen Exemplaren, besonders Männern, ist die dunkle Mittelbinde der Vorderflügel kaum angedeutet und keine Spur von dem sie nach innen begrenzenden, schmalen Silberstreif, welchen manche 350 H. B. Möschler, Weiber sehr deutlich zeigen, sichtbar. Bei scharf gezeichneten Weibern erscheint die Mittelbinde dunkel rindenbraun und der Silberstreif zeigt sich auch auf dem Hinterleib, den Thorax begrenzend, deutlich. Von Surinam erhielt ich diese hübsche Art mehrmals, auch in einem Paar von Columbien. Eucherys Bdv. ' Licastus Cr. 381 A. B. Bar. 1. e. p. 220. Pl. 6, £. 3. Parce Fb. Gal- liana Burm. Cramer’s Bild ist sehr verfehlt, die Beschreibung bei Fabricius Pin: allerdings nicht auf diejenigen Exemplare, deren Vorderflügel zimmtbraune Grund- farbe zeigen, in Brasilien und Columbien kommt diese Art aber auch mit grau- gefärbten Vorderflügeln und Hinterleib vor und ich besitze von letzterer Loca- lität selbst Exemplare, deren Vorderflügel, wenn auch nicht ganz, doch theil- weise grau gefärbt sind, ohne dass in der Zeichnung der geringste Unterschied zwischen denselben und braunen Exemplaren zu finden wäre. Croesus Dalm. An. Ent. p. 48, 22 (1823). Bdv.1. ec. p. 221. T’horates Hb. Zutrg. 525, 526 (1825). Diese und die vorige Art in eine Gattung zu stellen kommt mir aber etwas gewagt vor. Chaerocampa Dup. Anubus Cr. 128 C. Bdv. 1. c. p. 266. Cramer’s Bild ist im Colorit der Vorderflügel viel zu dunkel gehalten und der grosse, runde, dunkle Fleck iu deren Mitte, gibt demselben ein fremd- artiges Ansehen. Dieser Fleck ist bei den wenigsten Exemplaren, sichtbar, von vier Kran plaren, welche ich gegenwärtig vergleichen kann, führt ihn nur ein einziges und auch dieses bedeutend schwächer wie Cramer’s Bild. Boisduval]. e. nennt die Flecken der Hinterflügel „blanches“ sie sind aber gelblich. Tersa L. Cr. 397 C. Bdv. l. c. p. 268. Ohiron Dr. Pl. 26, f. 3 (1770). Nechus Cr. 178 B. (1779). Badv. 1. e. p. 271. Neoptolemus Cr. 301 F. Bav. 1. c. p. 276. Cramer's Bild ist, wenn auch nicht besonders schön, doch zum Erkennen der Art vollkommen genügend. Diese Art erhielt ich auch von Columbien. Amadis Cr. 394 C. Bdv. 1. c. p. 273. Cramer’s Bild ist kenntlich, ich erhielt erst ein Exemplar dieser sel- tenen Art. Plötzi n. sp. Taf. IV, Ki, 30. Grösse von D. Porcellus und vielleicht nicht in diese Gattung gehörend, bei den aber überhaupt theilweise nichts weniger als durch feste Charaktere begründeten Sphingidengattungen, welche Boisduval, Walker u. A. aufgestellt haben, möchte ich ihre Zahl nicht noch vermehren und lasse die Art bei O’haero- campa stehen. Fühler braun, Palpen, Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibes olivengrün, Unterseite desselben und Brust gelbgrün, ersterer auf dem 4., 6., 7. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. 351 und 8. Ring in der Mitte des Bauches mit einem weissen Fleckchen. Beine grünlich, die Schienen innen weisslich behaart, Tarsen gelblich. Vorderflügel olivengrün, mit kleinem, weissen Mittelpunkt und vier braunen Querstreifen. Die beiden ersten vor der Flügelmitte sind gegen den Vorderrand etwas gebogen, der zweite ist viel schwächer angelegt als der erste. Die beiden Streifen hinter der Flügelmitte verlaufen schräger, der innere reicht von Rippe 7 bis zum Innenrand, der äussere ist gegen den Vorderrand nur in einzelnen Fleckchen sichtbar und zieht erst von Rippe 6 zusammenhängend zum Innenrand. Vor dem Saum ein verloschener, nur von Rippe 4 bis zum Innenwinkel deutlicher, nicht scharf begrenzter Bogenstreif. Fransen braun, gegen den Innenwinkel weiss gescheckt. Unten die Vorderflügel im Discus dunkelbraun, übrigens licht gelbgrün, braun quergestrichelt. Der erste Querstreif hinter der Mitte deutlich, die übrigen fehlend. Der Streif vor dem Saumfeld stark gezackt, bis in die Flügelspitze reichend, Mittelpunkt wie oben. Hinterflügel grünlichgelb, braun quergestrichelt, mit zwei braunen Bogen- streifen, deren innerer abgebrochen, breiter und dunkler als der äussere, durch- ziehende ist. Saum mit an der Spitze breiterer, von Rippe 4 bis zum After- winkel stark verschmälerter, bräunlicher, innen gelbgrüner Binde. Fransen wie oben. 50, 10%, Mm. 1 g aus dem Innern Surinams. Bei meinem Freund Staudinger sah ich ein von Ribbe bei Chiriqui gefangenes Exemplar eines Schwärmers, welches obgleich etwas grösser und kleine Unterschiede in der Zeichnung zeigend, jedenfalls zu dieser Art ge- hören wird. Den Namen gab ich zu Ehren meines Freundes, Herrn C. Plötz in ‘ Greifswald, dem Meister im Zeichnen und Coloriren von Schmetterlingen, dessen . ausserordentlich naturgetreue, nach Tausenden zählende Abbildungen exotischer Pieriden, Heliconier, Hesperiden, Spingiden und Saturniden es nur bedauern lassen, dass sie nicht veröffentlicht werden; allein von Hesperien hat Herr Plötz über 1300 Arten abgebildet. Unzela W1k. Tylognathus Bdv. Japyx Cr. 87 C. Bdv. 1. ce. p. 293. Cramer's Bild ist ungenügend und als Vaterland wird fälschlich New-York angegeben. Enyo Hb. Bdv. Epistor Bav. Lugubris L. Hb. Zutrg. f. 595, 96, Bdv. 1. e. p. 297. Pachygonia Feld. Perigonia Bdv. Caliginosa Feld. Nov. II, pl. 75, f. 10. Bar. 1. c. p. . 394. Erst ein Exemplar von Surinam, ein zweites von Columbien erhalten. Maecroglosa Och. Tantalus L. Cr. 68 F. Bar. l. ce. p. 358. Mittelmässiges Bild, Titan Cr. 73 F. Bdv. 1. c. p. 358. Schlechtes Bild. Ceculus Cr. 146 G. Badv. l..c. p. 359. nn Ay -. 352 ' H. B. Möschler. Beiträge zur Schmetterlings-Fauna von Surinam. i Register der beschriebenen und abgebildeten Arten: ‚Seite Adelpha: dommula (Tat. III, Fig. 9) "".. . MEN N re Amaea, Gela (Dat. TIE#ig. 10). 2 ENT ET Corystus Butus{Tal. IH, Big. 15) .°. 2 2 sr — #Maroma . - N PIE Ohaerocampa Ploetzi (Taf, IV, Fig. 35) DR Oremna Sylva (Taf, Fig. 6) . 20. 0 „RE, EEN ee Zintheus infernalis (Taf. IV, Fig. 21). DE IR Buptychia nana. . : BE — Thalessa (Taf. II, Fir. 11 EBEN in... 08 Hehas. Pyralina (Tal; IV, Fig. 31). „7... Weser ES Helieonwus fünebris (Tat. III, Fie. 8) I. Hesperocharis Nymphaea (Taf. II, Fig. 1): . -» . 2 .2.202.2..2...296 Mesene" Nepticula (Taf. III, Fig, 7). „UT SE, ler — 0, Paetolus. (Taf. IV,-Fig. 82) .. 2... HB WEN SE Nisontades Plautia (Dat. IV, Fig. 2). EN Pamphila fasciata (Taf. IV, Fig. 19) . 028: = Helva: (Tat. IV, Fig. 20)“ NER N, We Er Telnera Bessus‘ (Tat. IV, Biy- 129). San Aannen, STORE A EN —..Didia (Taf. IV, Pig. 28) -....0 0. 202002002 2 SSTIDSUEEEEEEE = Petius (Taf. IV, Fig. 26) . 2. UN WE E TRNE imubescens (Taf. IV, Fig.'29) . 7. 7.7. Re RT RE Sr — sunplicior (Taf. IV, Fig!’27) „7.0.20. NEE EEE Er Plesioneura compressa (Taf..IV, Fig. 22). 2. "N N Proteides ‚Brinoides (Taf. IV, Fig. 19) = .. : . .. 2.0202 ss nikgigrEe nee Corvus (Wat. IV, Fig)'17) 0 ME 8 NA ENTE FI — Moeros (It. Il, Fig. 16). NET ENTE HAIE ee —Nstlageus DAN EIN: RER, EIN, NP SE Pyrrhögyra docela 2 RT BINNEN TERHBEEE EEE Pythonides dilueida . - - RIED RPANSEN UN SEE — ZEmnega (Taf. IV, Fig. 93) ET AR DNERTR URS Tagiades binoculus (Taf. IV, Fig. 380) . . . NONE, HIN RER Taygetis Blanda (Taf. III, Fig. FE U ME DR FRE NE Telegonus annulicornis . . NEON A IT 209 Den, LPRIT Er — Mwygdon (Taf. III, Fig. 14) en ha a A Er — ; Probus (Taf. IN, Fig. 13). -» Mi NED Thecla bimaculata (Taf. II, Fig. 3): 1. = NE Si RE — Biston (Taf. III} Fig, 5) .. 9.0 NE PRTDR TEE — tugubrts (Taf, IN, Fig. 4: .) or. ah RE Bar rer Zur 1Sn0n3 (Taf. TIL Fig.) 7: NEU AUEEITEEDEN N ET Thymele Cephise H. Sch. . . . EDER RN ar Tylognathus carinatus WIk. (Tat. Iv, Fig, 33). u N Di — .chloroptera Prt.? (Taf. TV, Fig. 34) 1 mn, 2000 1 Pe Verhandl. d.k;k. xool.bol.bes. H.B. Möschler Beitr. x Band. XXV.1876. Jr Taf. Il. Schmelt, Fauna v, Surinam M Streicher lifh. R.k. Hof Chromalith.v. Ant. Kartınger & Sohn, Wien. #0 m) Me SE iR ; ” £ j Mi Verhandt.d.k.k.xvol.bot.ves. r - H.B.Möschler Bei EX, Band XXI. 1876, I Schmett. Fauna v. Surinam M. Streicher Jith. K.k. Hei. Chromolith.v. Ant. Hartinger & Sohn, Wien. - Lichenologische Ausflüge in Tirol. ® = Arnold. m (Vorgelegt in der Versammlung am 3. Mai 1876.) XV. Gurgl. Schon längst war der Wunsch in mir rege geworden, eines der innersten, x von Gletschern umgebenen Thäler der Centralalpen aufzusuchen. Da die Oez- Y thaler Gruppe dem Ortlergebiete an Höhe und an Ausdehnung der Gletscher zunächst steht, die Sennhütten des Zillerthales dagegen zu längerem Aufenthalte weniger geeignet scheinen, so wählte ich das höchste im letzten Thalbecken des Oezthales bewohnte Dorf: das 1900 Meter hoch gelegene Gurgl. Ein zehn- g: tägiger Aufenthalt daselbst (12. bis 21. August 1873) überzeugte mich zunächst, v dass in so kurzer Zeit kaum eine allgemeine Reeognoseirung der Landschaft _ ausgeführt werden kann: es tragen daher auch die nachfolgenden Flechten- _ aufzählungen die Merkmale der Unvollständigkeit nur zu sehr an sich. Um - entscheiden zu können, ob ein Theil der Thalflora bis zu den höchsten, über 3162 Meter aufragenden eisfreien Spitzen hinaufreicht, und ob etwa dort oben nene, die Tiefe vermeidende Erscheinungen auftreten, wäre der Besuch solcher Bergspitzen erforderlich, zumal die Umgebung der Gletscherzungen, wenigstens bei Gurgl, in dieser Richtung keine Aufklärung verschafft. Allein dergleichen Bergbesteigungen, in lichenologischem Interesse unternommen, sind mit Schwierig- keiten verbunden, unter welchen eine sechsstündige Entfernung von Gurgl blos nebenbei in Betracht kommt. Ich konnte nur einen einzigen höher gelegenen Punkt, nämlich das Ramoljoch, betreten, ober welchem aber immer noch 230 Meter hohe Berge steil emporstehen; bis an die dunklen Wände jenseits des Gurgler Gletschers am Fusse der Kleeleiten und der Firmisanspitze zu gelangen, blieb _ mir versagt. Gleichwie der Botaniker im Norden Europas den Wunsch hegt, in der arktischen Region die bereits für die Alpen ermittelten Arten aufzufinden, so ‚gibt umgekehrt der Besucher der Alpen sich der Neigung hin, hier arktischen Lichenen nachzuspüren und in der That vermindert sich allmälig die Zahl der- jenigen Arten, die man als dem einen der beiden Gebiete ausschliesslich 2. B. Ges. B. XXVI. Abh, 45 - 354 F. Arnold. angehörig betrachtete. Dem von Th. Fries, Lich. arct. p. 17, entworfenen Verzeichnisse mehrerer arktischer Lichenen können schon jetzt einige Nummern abgestrichen werden; doch ist es noch Niemand gelungen, Usnea melaxantha, Siphula Ceratites, Physcia erenulata, Placodium stramineum, Acarospora molybdina, welche ich hier als Beispiele anführe, als Bewohner der Alpen nachzuweisen. In den Gurgler Bergen, also längs der Nordseite des Kammes der Centralalpen, schien mir der hochalpine Charakter der Flechtenflora fast nur in den Species terrestr. vel muscicolae und bei den Rhododendron-Flechten zum Vorscheine zu kommen; ob am südlichen Abfalle dieser Höhen gegen das Schnalser Thal hinunter die Lichenenflora analogen Aenderungen wie die dortigen Phanerogamen (vgl. Kerner: Pflanzenleben der Donauländer 1863 p. 276) unterworfen ist, kann, da diese steilen, nach Süden gerichteten, eisfreien Abstürze noch von keinem Lichenologen besichtigt wurden, gegenwärtig nicht beurtheilt werden. I. Glimmer. I. In den Gurgler Bergen tritt dieses Gestein nicht in hohen Wänden, sondern bald in Felsenriffen, bald in Geröllmassen, bald und vorwiegend in zahllosen Blöcken auf, womit die Halden förmlich übersäet sind. Nur hie und da, wie am Wege zum Eissee oder längs des Hangerer sind compacte Felsen wandartig aufgestaut; manchmal auch treten schiefe, von der Erde entblösste Platten zu Tage, über welche gerne das Wasser herabrieselt. Mir schien die Gurgler Glimmerflora von 2212—2850 Meter nicht besonders reichhaltig zu sein, da auf den Blöcken der Gehänge eine bestimmte Artenzahl einförmig immer und immer wiederkehrt; doch konnte ich die Felsen in der Höhe von 2350 Meter an aufwärts nicht genügend absuchen und gerade dort dürften, wie das Vorkommen von Pyrenod. diphyes (Nyl.) und Aspic. cervinocuprea m. schliessen lässt, die hauptsächlichen Repräsentanten der Hochalpenflora anzu- treffen sein. Den Wasserflechten von Gurgl vermochte ich nur wenig Aufmerksamkeit zuzuwenden. Im Wesentlichen kommen die sowohl auf dem Brenner als bei Kühthei verbreiteten Arten auf Steinen der Gurgler Gletscherbäche gleichfalls vor: der Hauptbach des Thales ist im Sommer so sehr mit den schweren Fluthen des Eiswassers gefüllt, dass die Felsblöcke nicht sichtbar sind und nur der dumpfe Ton ihres Zusammenstosses aus dem Wellengeräusche hervordringt; die kleinen Seitenbäche beherbergen gerne die blassröthliche Jonaspis suaveo- lens, die grünlich-schwarze, trocken bräunliche Verruc. chlorotica var. aenea m., Sphaeromphale fissa und celopimoides (vgl. Winter in Pringsheim Jahrb. f. Botanik X 1875, p. 245); nicht selten auch Lecidea platycarpa und Rhizoec. geogr. neben Catocarpus rivularis. Wie auf dem Brenner und bei Kühthei, so bemerkte ich auch an den Felsen der Gurgler Berge verschiedene Lecideen, welche von den schon beschrie- benen Arten nur unerheblich abweichen, aber doch nicht unbedingt damit zu vereinigen sind. Die Aufhellung dieses dunklen Gebietes ist schwierig und - Lichenologische Ausflüge in Tirol. 355 kaum anders als an der Hand von Exsiccatis thunlich; es handelt sich hier nämlich um jene unscheinbaren Formen, welche ober der Baum- und Strauch- region die Blöcke der Geröllmassen bedecken, einen dürftigen oder fast gänz- lich fehlenden Thallus besitzen und welche, da sie iin dunkelgrünen Epith. und braunen Hypothec. überein zu stimmen pflegen, leicht als Variet. ecrustaceae der Lecid. lapieida oder confluens gehalten werden können. In den Exsiccatis ist, wie aus den Sammlungen von Schaer., Hepp, Anzi und dem Erbario crit. ital. ersichtlich ist, bisher nur wenig einschlägiges Material aufgenommen worden; ich ziehe es daher vor, bei den Gurgler Flechten derlei bedenkliche Formen vorläufig unerwähnt zu lassen. 1. Cornieul. tristis (Web.) Körb. par. 6: auf Felsen der Gurgler Höhen. 2. Ramal. polymorpha Ach. var. capitata Ach., Nyl.: steril nicht häufig; ich fand sie auf einem freistehenden Felsen am Fusse des Hangerer. 3. Stereoc. alpinum Laur.: hie und da c. ap. an den Blöcken der Felsengerölle. 4. Stereoc. denudatum Fl.; genuin. Th. Fries: steril mit dem vorigen. 5. Plat. fahlunense (L.): nicht selten. 6. Imbr. saxat. (L.) leucochr. Körb.: an Felsen der Höhen um Gurgl. 7. I. encausta (Sm.): a) häufig an Felsen; b) beachtenswerth ist eine sterile, compacte Form, welche dem Placod. melanaspis (Ach.): planta K— Nyl. Flora 1873, p. 18 nicht unähnlich und in den höheren Regionen, wie am Ramoljoch, verbreitet ist: thallus saepe orbicularis, pollicaris, K flavesc., sper- matia recta, cylindr., 0'005 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. 8. I. sorediata (Ach.) Flora 1870, p. 210; Th. Fries Scand. 123: steril auf Steinen im Gneissgerölle gegenüber Gurgl. 9. I. alpicola (Th. Fries): nicht gar selten an Blöcken der Höhen von Gurgl. 10. I. stygia AU DE wie die vorige. tl. I. lanata (L.): nur steril angetroffen. 12. Parmelia caesia Hoff.: hie und da in der näheren Umgebuug von Gurgl. 13. Gyroph. spodochroa (Ehr.) a) f. depressa Ach., Th. Fries: c. ap. nicht selten an Blöcken und Felsen, doch vorwiegend in kleineren Exemplaren ; nur auf der hohen Mut fand ich ein vom Winde verwehtes, auf dem Boden liegendes Exemplar, welches 9 Centimeter im Durchmesser hatte; — b) der ‚sterile, trocken schüsselförmige Thallus an der senkrechten Seite der Felsen. ' 14. @. vellea (L.): Th. Fries Scand. 153: nur steril in kleineren Exem- - plaren beobachtet: der Thallus erreicht bei weitem nicht die Grösse wie im nördlichen Europa. Y 15. @. hirsuta (Ach.) vestita Th. Fries: steril an Felswänden. 16. @. eylindrica (L.): häufig. j f. nudiuscula Schaer.; vide XIV. Finsterthal, p. 433: hie und da mit R der Stammform: thallus margine nudus, apotheciis obtectus. = 45* 356 F. Arnold. var. tornata (Ach.) Nyl.: a) nicht selten an den Felswänden; b) die bei den Finsterthaler Seen beobachtete f. juvenilis kommt auch an Felsen am Wege zum Eissee vor. 17. @. hyperborea (Hoff.): nicht selten c. ap. an Felsen und Blöcken. 18. G. corrugata (Ach.): XIV. Finsterthal, p. 438: steril an Felsen oberhalb Gurgl. 19. @. floceulosa Körb.; Norrlin Lich. Fenn. exs. 91: steril häufig an den aus dem Boden hervorstehenden Blöcken, gerne in der Nähe der Bäche. 20. G. einerascens (Ach.): XIV. Finsterthal, p. 438: steril an Felsen auf den Höhen unweit Gurgl. 21. G. anthracina (Wulf.): um Gurgl nur steril augetroffen. 22. G. retieulata (Schaer.) XIV. Finsterthal, p. 439: steril an den Felsen des Ramoljoches. 23. Physcia elegans (Lk.): an Blöcken auf der hohen Mut. 24. Placod. chrysoleucum (Sm.): an freistehenden Felsen nicht selten. 25. Plac. sawicolum (Poll.): an Felsen bei einer Holzhütte des Abhangs gegenüber Gurgl. 26. Plac. concolor (Ram.) var. angustwm m.; vide XIV. Finsterthal, p. 439: an Felswänden und der senkrechten Seite der Felsen um Gurgl bis zum Ramoljoch. 27. Candel. vitellina (Ehr.): an Felsen vor einer Holzhütte am Abhange gegenüber Gurgl; auf den dortigen Höhen nicht besonders häufig. 28. Pleops. chlorophanum (Wbg.): an der senkrechten Seite der Felsen am Wege zum Eissee, beim Ramoljoch. 39. Haemat. ventosum (L.): häufig. 30. Dimelaena oreina (Ach.): nicht selten an der senkrechten Seite der Felsen: besonders am Wege zum Eissee. 3l. Pyrenodesmia diphyes Nyl. Flora 1863, p. 305, Lapp. Or. 129 sub Lecanora; Blast. d. Th. Fries Scand. 395, var. videtur: an Felsen am Wege zum Ramoljoch bei fast 3000 Meter: pauca specimina vidı; planta minute orbicularis, thallus albidus, subgranulatus, apoth. parva, atra, plana, lecideina, epith. sordide viride, nec K nec ac. nitr. colorat., hym. hyp. incol., Jodo caerul., paraph. crassiores, sporae incolores, dislincte polaridyblastae, 0.012—15 Mm. lg., 0'006—7 Mm. lat., 8 in asco. Mag die Gurgler Flechte die wahre P. diph. oder eine nahe verwandte neue Art sein, so steht vorläufig doch das Vorkommen dieser Pyrenod. Abthei- lung in den Centralalpen fest. 32. Lecan atra (Huds.): hie und da an freiliegenden Blöcken. 33. L. badia (Pers.): häufig. 34. L. atriseda (Nyl.?) XIV. Finsterthal, p. 439, nr. 34. Zecan. cupreo- badia Nyl. in lit. 8. Dec. 1874: dieselbe Flechte, welche ich bereits bei Küh- thei beobachtete, kommt auch an Felswänden am Wege zum Eissee vor: habituell einer compacten Psora atrobrunnea nicht unähnlich, hievon aber schon durch die Gonidienschicht unter dem farblosen Hypotheeium verschieden; Lichenologische Ausflüge in Tirol, 357 ohne Zweifel zur Gruppe der L. badia gehörig: thallus reagentüs non muta- tus, med. jodo fulvese., ep. fuscum, hym. jodo caeruleum, gonidia hyp. incol. subjae., sporae ovales, 0'010 —14 Mm. lg., 0'006 Mm. lat., 8 in asco. 35. L. polytropa (Ehr.): die gleichen Formen wie auf dem Brenner (p. 235, nr. 29); besonders häufig ist alpig. acrustacea. Eine Flechte, welche ungeachtet ihrer fast lecideinischen Apothecien (vgl. L. atrosulphurea Th. Fries Scand. p. 258) vorläufig im Formengebiete der L. polytropa unterzubringen sein dürfte, fand ich an Felsen am Wege zum Eissee: thallus areolato-rimulosus, ambiu non raro subsquamulosus, pallide stramineus, K leviter flavesc., med. jodo fulvesc., apoth. rariora, dispersa, mi- nora, sublecideina, viridulonigricantia, ep. obscure viride, K—, ac. nitr. roseo- violasc., hym. hyp. incol., Jodo caerul., nullis gonidiis subjac., sporae ovales, 0:012—15 Mm. 1g., 0°006—7 Mm. lat.; spermogonia thalli areolis insidentia, atroviridia, spermatia acicularie, 'arcuata, 0'017—22 Mm. lg., 0'001 Mm. lat. 36. L. sordida (Pers.) glaucoma (Hoff): an Felsen. 37. Acarospora fuscata (Wbg.): VI. Waldrast, p. 1106: eine hier zu erwähnende Form an Blöcken am Wege zum Geisberggletscher: thallus O vix mutatur. var. sinopica (Wbg.): nicht häufig beobachtet. 38. Aspie. cinerea (L.) vulg. Schaer.: an sonnigen Felsen vor einer Heu- hütte am Abhange gegenüber Gurgl. 39. Asp. depressa (Ach.): gibbosa Th. Fries Scand. 276 forma: an Felsen nicht selten: die verschiedenen Formen dieser Art sind in den Tiroler Alpen erst noch aufzusuchen: hAym. jodo caerulesc deinde vinos., sporae 0'022 Mm. 1g., 0:010—12 Mm. lat. 40. Asp. alpina (Smft.): häufig; besonders an den auf dem felsigen - Boden umherliegenden Steinen und Blöcken. 41. Asp. cinereorufescens (Ach.): auch um Gurgl weniger bäufig als die vorige Art. var. diamarta (Ach.): hie und da an grösseren Steinen, auf Blöcken ober Gurgl, am Wege zum Eissee. 42. Aspicilia cervinocuprea m. (u. spee.): an Felswänden am Wege zum Ramoljoch bei 3000 Meter: thallus effusus, areolatus, cervinocupreus, areolae mutua pressione polygoniae, margine non raro subalbidae, nec K nec y ac. nitr. mulatae, med. jodo fulwesc., apoth. parva, planiuscula, fusconigrescen- } tia, margine pallido, integro, in areolis singula, epith. fuscese., K—, hym. hyp. incol., jodo caerul., gonidia hyp. subjac., sporae ovales, hie inde oleosoguttatae, -0:010 —14 Mm. lg., 0:005—6 Mm. lat., 8 in ascis oblongis. Die Flechte ist zunächst an Asp. olivacea Bagl. = Lecan. cupreoatra Nyl. Flora 1866 p. 417, 1873 p. 299, Th. Fries Scand. 236 anzureihen, unter- scheidet sich aber durch die Jodfärbung der Thallashyphen. Nyl. in lit. 7. Jun. ' 1874 hält die Gurgler Flechte für eine neue, wenn gleich der L. olivacea Bagl. nahestehende Art. Ez 7 . H 358 F. Arnold. 43. Asp. tenebrosa (Fw.): an grösseren Felsen am Wege zum Eissee. 44. Asp. melanophaea (Pr.), Lecid. Dicksonii (Ach.) Th. Fries: häufig. 45. Jonaspis chrysophana (Körb.) XIV. Finsterthal p. 440: auf Blöcken der Höhen ober Gurgl. 46. Toninia caulescens Anzi: an. Felsen auf der hohen Mut. 47. Psora conglomerata (Ach.): vide XIII. Brenner p. 237: an der senk- rechten Seite der Felswände am Wege zum Eissee;, auf der hohen Mut: sporae simplices, 1 septatis hic inde admistis. 48. P. aenea (Duf.): ziemlich selten an Felsen. 49. P. atrobrunnea (Ram.): comp. XIV. Finsterthal, p. 441: an Gneiss- wänden am Wege zum Eissee: thallus nec K nec © mutatus, med. jodo distincte caerulesc., epith. atroviride, K—, ac. nitr. roseoviolasc., hym. incolor, jodo saturate caeruleum, hyp. luteofuscescens, sporae ovales, 0'009—10 Mm. Ieg., 0'004 Mm. lat.; spermogonia frustra quaesivi. var. subfumosa Arn. exs. 551, XIV. Finsterthal p. 486: häufig auf Blöcken am Abhang oberhalb Gurgl am Wege zum Geisberggletscher und von hier in Arn. exs. 551 publieirt: thallus K—, C—, med. jodo saepius fulvese., hie inde autem caerulesc., hyp. paullo obscurius quam apud typum, sporae non raro oblongae, 0009—12 Mm. 12., 0'004 Mm. lat. 50. Biatora mollis (Wbg.?) XIV. Finsterthal p. 441: auch um Gurgl an den Wänden grösserer Felsen: so am Wege zum Eissee. 51. Lecidella armeniaca (DC.) var. aglaeordes Nyl.: nicht selten an Felsen der Höhen um Gurgl: hie und da an f. nigrita Schaer. angrenzend. 92. L. distans (Kplhbr.) XIV. Finsterthal p. 441: nicht häufig an grösseren Felsen am Wege zum Eissee. 53. Lecidella formosa (Bagl.?) XIII. Brenner p. 238 nr. 45: var. vide- tur: an Felsen der Schneide rechts ober dem Geisberggletscher: thallus gra- nuloso-bullosus, pallidus, sordide lutescente-albidus, C—, K flavesc., med. jodo fulvese., apoth. atra, leviter pruinosa, plana, demum convexiuscula, singula vel 2—3 acervata, intus K—, ep. obscure viride, ac. nmitr. roseoviolasc., hym. hyp. incol., jodo caerul., sporae ovales, 0'015 Mm. 1g., 0'005—6 Mm. lat. 54. Lecidella plana (Lahm) var. perfecta m.: auf Blöcken oberhalb Gurgl am Wege zum Geisberggletscher: thallus glebulosorimulosus, pallide einerascens, K—, 0—, med. jodo fulvesc., apoth. atra, nuda, singula vel mutua pressione angulosa, leviter convexa, intus K—, excip. sordide olivaceum, cum epith. obseure viridi ac. nitr. roseopurpurasc., hym. lvyp. incol., Jodo caerul., sporae oblongae vel elongato-oblongae, 0:015—17 Mm. 1g., 0'004—5 Mm. lat.; sper-. matia acicularia, subrecta, 0'018 Mm. Ig., 0'001 Mm. lat. Diese Alpenform unterscheidet sich von der zunächst stehenden Lecidella plana Lahm, Flora 1871 p. 155 (deseriptio secundum specimen originale a cel. Lahm acceptum data), Th. Fries Scand. p. 495 durch längere Sporen und Spermatien; auch ist der Thallus kräftiger entwickelt. 99. Lecid. prwinosa (Ach.) Körb., L. lithophila Nyl., Th. Fries: häufig. var. ochvromela (Ach.) Anzi m. r. 272: ebenfalls häufig. ‘ h b f Lichenologische Ausflüge in Tirol. 359 56. Lecid. inserena (Nyl.): hie und da an Felsen am Wege zum Eissee. var. subplumbea (Anzi): XIV. Finsterthal p. 442: an Gneissfelsen am Wege zum Eissee: habituell an.der bläulichgrauen Farbe des Thallus kenntlich. 57. Lecid. Mosigis (Hepp.): vide XIV. Finsterthal p. 443, Arn. exs. 552; Lec. obscurissima Nyl.: eine in den Hochalpen ziemlich häufige Art; um Gurgl an mehreren Orten; die in Arn. 552 ausgegebenen Exemplare sind sämmtlich einer Felswand am Abhange des Hangerer bei 2100 Meter entnommen. 58. Lec. proludens (Nyl.): XIV. Finsterthal p. 442: an der senkrechten Seite eines Felsens am Wege zum Eissee: thallus albidus, rimulosus, K—, med. jJodo fulwese.; regulariter parum evolutus, apoth. aterrima, nitidula, convexa, excip. Iuteofuscese., K intense purpurasc., epith. atroviride, K—, ac. nitr. roseo- violasc., hym. jodo caerul., hyp. sordidulum, non incolor, sporae oblongae, 0:009—12 Mm. 1g., 0'003—4 Mm. lat. 59. Lecid. ochromela (Ach.?) XIII. Brenner p. 240, XIV, p. 443. a) thallus albidus, rimulosus, tartareus, K—, C—, med. jodo caerulese., apoth. epruinosa, intus K—, epith. atroviride, ac. nitr. roseoviolasc., hym. in- color, jodo caerul., hyp. pallidum, sub lente luteolum, sub microscopio sub- incolor, sporae oblongae, 0'012—15 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat.: an Blöcken rechts * ober dem Geisberggletscher. b) thallus ochraceus, pallidior quam apud L. lapie. ochrom., minus laete hydrate ferrico tinctus, caetera omnino ut apud a): hie-und da auf Blöcken am Wege zum Eissee. 60. Lecidella — — (n. sp.): an Felsen am Wege zum Ramoljoch: planta parva, thallus rimulosus, albus, R—, C—, med. jodo fulvesc., apoth. atra, sub- plana, opaca, thallo insidentia, intus K—, epith. pulchre glaucum, ac. mitr. roseoviol., hym. hyp. incol., jodo caerul., sporae ovales vel ellipsoideae, obtusae, 0:006—8 Mm. 1g., 0:005—6 Mm. lat., 8 in aseis latioribus. Die Flechte ist mit Zee. vitellinaria Nyl. verwandt, unterscheidet sich aber durch den selbstständigen weissen Thallus. 61. Lecidea — — (n. sp. videtur): gesellig mit Rhizoc. geographie. und zum Theile auf dessen Thallusareolen übergehend auf Blöcken am Wege zum Eissee: thallus minute granulatus, parum evolutus, sat obscurus, apoth. nigri- cantia, parva, convexa, thallo Rhizoc. hie inde insidentia, intus K -, epith. obscure viride, ac. nitr. roseoviolasce., hym. incolor, jodo caerul., paraph. conglut., hyp. fuscorufescens, ac. nitr. fuscopurpurase., sporae oblongae, 0012-14 Mm. Ig., 0'004=5 Mm. lat., 8 in asco. 62. Lee. silacea (Ach.): XIV. Finsterthal p. 443, Arn. exs. 629: hie und da an Blöcken, besonders oberhalb Gurgl, am Wege zum Geisberggletscher: habituell am kleinscholligen, lebhaft oxydirten Thallus gut zu erkennen. 63. Lecid. ecrustacea (Anzi): XIV, p. 443: forma: an Wänden am Wege - zum Eissee: thallus parum evolutus, erustaceus, albidus, K—, med. jodo caeru- - lesc., apoth. aterrima, epruinosa, saepe subbotryosa, intus K—, excip. et epith. - atroviridia, ac. nitr. roseoviol., hym. incolor, jodo caerul., hyp. fuscese., sporae 0015 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. 360 F. Arnold. 64. Lecid. lapieida (Ach.): XIV. Finsterthal p. 443: nicht selten. var. ochromela (Ach.): ebenfalls häufig. 65. Lee. lactea (Pl.): XIV. Finsterthal p. 443: in verschiedenen Formen nicht selten. 66. Lec. confluens Fr.: häufig. 67. Lecid. platycarpa (Ach.): häufig. var. oxydata Körb.: nicht selten. 68. Lecid. vorticosa (Fl.) Körb.: gerne an Steinen in der Nähe der Felsengerölle. 69. Lec. sarcogynoides Körb. par. 224, exs. 47, Nyl. Flora 1866 p. 418, 1573 p. 201, Zw. Heidelb. in Flora 1862 p. 520: an Felsen am Wege zum Eissee: thallus tenuis, parum evolutus, apoth. aterrima, plana, mox convexula, numerosa, intus cum excipulo atrofusco K roseopurpurasc., ep. hyp. nigri- cantia, hym. rubricosofuscescens, jodo saturate caerul., ac. nitr. ep. cum exci- pulo etiam roseopurp., hyp. autem leviter mutat., sporae oblongae, medio non dilatatae, 0,010—12 Mm. 1g., 0'004 Mm. lat. 70. Buellia contermina m. XIV. Finsterihal p. 444: forma, vel vera B. uberior Anzi?: an Gneissfelsen am Wege zum Eissee: tota planta obscura, thallus areolato rimulosus, obseure cinerascens, hypothallo atro impositus, K—, C—, med. jodo caerulese., ap. atra, nuda, plana, Juniora concaviuscula, mar- gine integro, intus K—; epith. atroviride, ac. nitr. roseopurpurase., hym. ın- color, jJodo caerul., hyp. luteolum, sporae fuscae, dyybl., 0:010—15 Mm. 1e., 0'005—6 Mm. lat., 8 in asco. 71. Catoe. effiguratus (Anzi): XIV. Finsterthal p. 444: ziemlich selten auf freistehenden Felsen am Fusse des Hangerer. 72. Cat. polycarpus (Hepp.): nicht selten an Blöcken, umherliegenden Steinen. re 73. Cat. rivularis (Fw.): nicht selten an Blöcken, besonders in der Nähe der Bäche. 74. Rhizoe. alpieolum (Schaer.): an Blöcken und Felsen: sporae dyblastae. 75. Rhiz. geogr.: häufig. 76. Rhiz. obseuratum (Ach.): nicht selten an Steinen, Blöcken, besonders an feuchteren Stellen. 77. Rhizoc.. — —: an Blöcken am Wege zum Eissee: planta exteriore habitu Catoc. polycarpo (Hepp.) simülima, thallus K—, C—, med. jodo fulvese., excip. obscure fusceum, K et ac. nitr. roseopurpurase., epith. sordide olivac., K—, ae. nitr. leviter colorat., hym. incolor, jodo caerul., hyp. fuscum, nec K nee ac. nitr. mutatum, sporae fuscae, 3 septatae, 4-6, rarius 8 loculares, 0:036—39 rarius 45 Mm. Ilg., 0:016—18 Mm. lat., S in ascis oblongis. Die alpinen Rhizocarpa sind noch zu wenig bekannt und wurden, da sie äusserlich kaum differiren, bisher nicht genügend berücksichtigt. 73. Sporastatia morio (Ram.): häufig. var. coracina (Hoft.): XIV. Finsterthal p. 445: seltener als die Stammform. 79. Sp. einerea (Sch.): ziemlich häufig. J Lichenologische Ausflüge in Tirol. 361 II. Einen kurzen Seitenblick verdient das Ramoljoch. Der Ramol- und Spiegelgletscher sind durch einen im Sommer schneefreien Felsengrat getrennt, welcher eine Strecke weit noch zugänglich ist. Dieser Grat, das Ramoljoch genannt, liegt 3182 Meter hoch und über ihn führt der Uebergang von Gurgl näch Vent. Am 16. August 1873 blühten dort oben Ranume. glacialis, Cher- leria sedoides, Ohrysanth. alpinum, Gentiana bavarica und einzelne Grimmia- Räschen waren den Felsplatten angeheftet: es schien, als ob die Vegetation nun bald ein Ende nehmen wollte. Allein die zahlreich vorhandenen Flechten waren habituell noch ebenso normal wie unten im Thale bei Gurgl entwickelt und die in der Polarzone gemachte Beobachtung, dass eine Mehrzahl von Arten mit compactem Wuchse sich auf engem Raume zusammendrängt, traf hier nicht zu. Mit Ausnahme der @yroph. reticulata vermochte ich blos die gewöhnliche Alpenflora zu erblicken, welche überwiegend aus Krustenflechten bestand; die Strauchflechten waren nur durch Eine Art vertreten: mit Rücksicht auf die nicht unerhebliche Zahl von 30 Arten dürfte anzunehmen sein, dass keineswegs die Höhe der Lage, sondern nur die Decke von Eis und Schnee der Flechten- Vegetation hemmend in den Weg tritt. Die Kälte insbesondere wird von diesen Kryptogamen ohne Nachtheil ertragen; so sah ich die grossfrüchtige Leeid. platycarpa am unteren Ende des Ramolgletschers an Wänden, über welche das fast in jeder Sommernacht wieder gefrierende Eiswasser herabrieselte; die kleinen Parasiten mangelten am Ramoljoche nicht und bei der microscopischen Untersuchung ergab sich, dass die Sporen der verschiedenen Species dort oben ebenso vollkommen wie bei den Exemplaren von der Thalsohle zur Reife gelangen. Ueber die Lichenenflora der höchsten Alpengipfel ist bis jetzt nur wenig bekannt geworden: v. Krempelhuber, Lich. Bay. p. 44, zählt 35 Arten auf, welche in der Alpenkette über 3162 Meter festgestellt wurden; es befindet sich aber keine einzige solcher Höhe ausschliesslich angehörige Species darunter. Nach Müller, Flora 1875 p. 59ff., wäre zwar zu vermuthen, dass es Arten, welche nicht tiefer herabgehen, geben könnte: ich möchte hier auch an die zweifelhafte Umbilic. Virginis Schaer. Enum. p. 25 erinnern: doch sind die bisherigen, in der Regel nicht von Lichenologen angestellten Beobachtungen, nicht umfassend genug, um diese Verhältnisse erschöpfend besprechen zu können. Vom Glimmer des Ramoljoches nahm ich die nachstehenden Arten mit: 1. Stereoc. alpinum Laur.: sterile Exemplare auf dem Felsboden. 2. Plat. fahlunense (L.): steril dem Gesteine dicht angewachsen. 3. Imbr. encausta (Sm.): der sterile compacte Thallus. 4. I. alpieola Th. Fries: steril. 5. I. lanata (L.): steril. var. minuscula Nyl. Lapp. Or. 120, Th. Fries Scand. 127, Alect. min. Nyl. Flora 1871 p. 299 nota, Norrlin Berällelse p. 322: steril in kleinen Pol- stern (teste Nyl. in lit.). . 6. Gyroph. eylindr. (L.): c. ap. hie und da. var. tornata (Ach.): nicht gar selten. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 46 362 F. Arnold. 7. Gyroph. reticulata (Schaer.): vide XIV. Finsterthal p. 439: dieselbe Flechte, die ich bei Kühthei fand: habituell macht sie den Eindruck einer in Folge des hohen Standortes verkümmerten @. anthracina; Uebergänge in die Stammform fand ich aber nicht: thallus intus nee K nec C coloratur; C addito K autem levissime rubescit. Hiemit stimmt die Notiz bei Th. Fries Se. p. 167 nicht überein; die Tiroler Pflanze ist daher fernerer Beobachtung zu empfehlen. 8. Placod. concolor (Ram.) var. angustum Arvn. exs. 585: an der senk- rechten Seite der Felsen, besonders gegen den Ramolkogel. h 9. Pleopsid. chlorophanum (Wbg.): e. ap. in hübschen Rosetten an der senkrechten Seite der Felsen gegen den Ramolkogel. 10. Lecan. badia (Pers.) vulg. Körkb. 11. Lecan. atriseda Nyl.?; cupreobadia Nyl. in lit.: der sterile, com- pacte Thallus. 12. L. polytropa (Ehr.) a) campestris Sch. b) alpigena ecrustac. (KUN. Brenner p. 235): nicht selten. ce) intricata (Schrad.): sparsam. 13. Aspie. alpina (Smft.): thallus KR, rubesc. 14. Asp. melanophaea (Fr.) Körb. 15. Psora atrorufa (Deks.): auf Erde ziemlich sparsam. 16. Psora aenea (Duf.): habituell entsprechend; areolae cervinae, med. jodo fulvese., ep. olivac., K—, ac. nitr. roseoviolase., hym. hyp. incol., jodo caerul., sporae ovales vel oblongae, 0'015 Mm. 1g., 0'006—7 Mm. lat. 17. Lecid. armeniaca (DC.) f. aglaeoides Nyl.: nicht selten; hie und da nähern sich die Exemplare der f. nigrita Schaer.; XII. Brenner p. 238. 18. Lee. lapieida (Ach.): die typische Form thallo albido. var. ochromela (Ach.): XIV. Finsterthal p. 443 nr. 63: gemeinschaftlich mit der Stammform. 19. Lec. lactea (Fl.): nicht selten: thallus K rubese.; auch an diesem hoch gelegenen Standorte variirt die Flechte mit weissem und grauem Thallus, kleineren und grösseren Apotheecien. 20. Lec. confluens Fr.: die gewöhnliche Form. 21. Lec. platycarpa (Ach.) Körb.: nicht selten: Zhallo albido. 22. Lec. vorticosa (Fl.): nicht gar selten: thallus subdeficiens, apoth. gregarıa, plus minus applanata, nitida, intus K—, ep. atroviride, hym. sub lente pulchre smaragdulum, jodo caerul., hyp. viridulofuscese., infra magis obscuratum, sub lente nigricans, sporae oblongae, 0:012—15 Mm. le., 0004 Mm. lat. 23. Catocarpus effiguratus (Anzi): selten: thallus K—, med. jodo caeru- _ lesc., epith. sordide atroviride, K et ac. nitr. roseoviol., hym. incolor, jodo caerul., hyp. obscure fuscum, reag. non color., sporae virides, fuscae, atro- fuscae, oblongae, obtusae, dyblastae, 0'015 Mm. lg., 0'007—8 Mm. lat., Sin asco. 24. Rhizoc. alpicolum . (Schaer.): mit dürftigen Apotheeien: med. jodo fulvese.; sporae 1 sept., 3 septatis intermixtis, 0'027—30 Mm. lg., 0012 bis 0'014 Mm. lat. Lichenologische Ausflüge in Tirol 363 26. Sarcogyne simplex (Dav.) Nyl.; vide Müller Flora 1875 p. 683, Th. Fries Spitsb. p. 43, eine Alpenform: thallus subdeficiens, apoth. atra, difformia, nuda, ep. fuscese., K—, hym. jodo caerul., paraph. robustiores, hyp. - ineolor, asci polyspori, sporae 0'003—4 Mm. lg., 0'002 Mm. lat. 27. Sporast. morio (Ram.): vorwiegend dunkelgefärbte Exemplare: nicht selten: spermatia cyl., recta, 0:006—7 Mm. :lg., 0001 Mm. lat. var. coracıina (Hoff.): XIV. Finsterthal p. 445: ziemlich sparsam. 28. Sp. ceinerea (Sch.): nicht häufig: thallus C leviter rubesc. 29. Polycoce. Sporastatiae Auzi: auf den Thallusareolen der Sp. morio. 30. Tichoth. pygm.: auf dem Thallus der Lecan. polytr., Lec. lapice., Rhiz. alpie. und geogr. var. grandiusculum m.: auf dem Thallus von Rhiz. geogr. 3 "IH. Zur Vervollständigung der Gurgler Flora möchte ich nun aber noch auf zwei Erscheinungen aufmerksam machen: nämlich auf die schneeweissen Quarzblöcke, wie sie beispielsweise an der Westseite des Hangerer liegen und auf die braunrothen Granaten, deren glatte Schliffflächen mit Flechten bewachsen sind. Nicht als ob auf diesen Substraten eine besonders eigenthümliche Flora entwickelt wäre; ich sah im Gegentheile nur gewöhnliche Arten: allein auf diesen harten und glatten, weder verwitterten noch rissigen Flächen kommen - als einzige Vegetation blos noch Flechten, und zwar ohne Verkümmerung ihres | Habitus fort und deshalb möge von ihnen hier besondere Erwähnung geschehen: A. Weisse Quarzblöcke am Hangerer. 1. Imbr. encausta (Sun.): thallus orbieularis, compactus. 1 2. I. lanata (L.): jugendliche, kleine Exemplare, welche über den weissen | Quarz sich dendritisch verbreiten. 25. Rhiz. geograph. (L.): ziemlich häufig. | i 3. Gyroph. eylindr. 4. Lecan. badia (Pers.) vulg. 5. L. polytropa (Ehr.). 6, Lecid. armeniaca (DC.) f. aglaeoides Nyl. 7. Lec. Mosigii (Hepp.) Körb., Arn. exs. 552. 8. Sporasi. morio (Ram.). 9. Rhizoe. geograph. B. Es war mir nicht möglich, die Abstürze des Granatkogels, nämlich des mächtigen, links ober dem Geisberggletscher aufragenden Berges zu be- treten; es dürfte der Mühe werth sein, dessen Granaten, soweit die steilen Gehänge den Zutritt gestatten, zu besichtigen: ich vermochte lediglich einzelne Blöcke an der gegenüber befindlichen Höhe, nämlich rechts ober dem Geisberg- gletscher, abzusuchen und bemerkte hier folgende Arten, die auf die Flächen «der aus dem Gesteine knopfartig vortretenden, bis 1 Centimeter breiten Gra- naten übergehen: 1. Plat. fahlunense (L.). 2. Imbr. alpicola Th. Fries: steril. 3. I. lanata (L.): steril. 46* 364 F. Arnold. . @yroph. eylindr. . Lecan. badia (Pers.) vulg. . L. polytropa (Ehr.). . L. sordida (Pers.). . Rhiz. geograph.: hypothallo atro, lato. . Endoc. miniatum (L.); klein und compact. SS © SID OU II. Hornblende. Amphibolit oder Hornblende ist eine Einlagerung im Gneiss- und Glimmer- schiefer der Centralalpen und enthält Kalkerde. Im Oezthale ist dieses Gestein am bedeutendsten zwischen Lengenfeld und Sölden entwickelt; es ist aber auch, wie die geognostische Karte zeigt, rechts ober dem Geisberggletscher bei Gurgl wenn gleich in geringer Ausdehnung vertreten. Sein Kalkgehalt hat auf die daran befindliche Flechten -Vegetation einen nicht zu verkennenden Einfluss und indem ich an die in XIV. Finsterthal p. 495 enthaltene Bemerkung anknüpfe, möchte ich die Hornblendeflora gleich derjenigen des Kalkglimmerschiefers als ein Mittelglied zwischen den extrem ausgeprägten Kiesel- und Kalkfloren be- zeichnen. 1. Plat. fahlunense (L.). 2. Imbrie. alpicola (Th. Fries): steril. 3. I. encausta (Sm.): forma sterilis, thallo compacto. 4. Parm. caesia (Hoff.): sterzlis. 5. Parm. obscura (Ehr.), Withotea Ach., Th. Fries: steril. 6. Gyroph. eylindrica (L.). 7. Physcia elegans (Lk.) f. tenwis (Wbg.). Flora 1875 p. 151: ziemlich sparsam. P 8. Physc. murorum (Hoff): Flora 1875 p. 155: der sterile, dürftige Thallus spärlich: thallus glebulosus, parum evolutus, lobuli dispersi. 9. Placod. chrysoleucum (Sm.) Körb. par. 55: die gewöhnliche Form disco luteocarneo. 10. Placod. dispersoareolatum (Schaer.) Körb.; — XI. Serlosgr. p. 490: nicht häufig: sporae oblongae, 0'015—16 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. 11. Candel. vitellina (Ehr.): planta parum evoluta. 12. Callop. auwrantiacum (Lgtf.): dürftig: thallus subnullus, apoth. mi- nora, dispersa. 13. Rinodina caesiella (Fl.) var. calcarea Arn. exs. 161, Flora 1872 p. 38, V. Rettenstein p. 536, IV. Schlern p. 614: eine wohl hieher gehörige Form: thallus granulatus, parum evolutus, K—, apoth. discus nigricans, margo ceinerascens, integer, ep. fuscese., K—, sporae plus minus obtusae, dybl. cum duobus guttulis subrotundis, 0'018—23 Mm. 1g., 0'012 Mnı. lat., 8 in asco. 14. Lecan. atra (Hds.) vulg. 15. Lecan. badia (Pers.) vulg. 16. Lecan. Flotowiana (Spr.): nicht häufig. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 365 17. Lecan. polytropa (Ehr.): vorherrschend ist die grossfrüchtige alpig. ecrustacea. 18. Aspie. cinereorufescens (Ach.): ziemlich sparsam: K—. 19. Psora atrobrunnea (Ram.): sparsam: med. jodo cuerulesec. 20. Lecidella armeniaca (DC.) f. aglaeoides Nyl. 21. Lecid. elata (Schaer.) Körb.; — V. Rettenstein p. 539, XIV. Finster- thal p. 476 nr. 8: nicht häufig. 22. Lecidella conferenda (Nyl.): vide XIV. Finsterthal p. 494 nr. 5: selten: thallus sat tenuis, sordide albescens, apoth. nigricantia, parva, convera et fere botryoso congesta, intus K—, epith. pallidum, Iıym. incolor, jodo caerul., hypoth. caerulescens, cum exweipulo sordide viridi ac. nitr. roseoviolase., sporae oblongae, medio non dilatatae, 0'012—15 Mm. Ig., 0:003—4 Min. lat. 23. Lecidea lapieida (Fr.): die typische Form thallo albido. 24. Lec. confluens (Ach.). 25. Lec. lactea (P).). 26. Lee. rhaetica Hepp, Th. Fries Spitsb. p. 38: gemeinschaftlich mit Thelid. Borreri. 27. Lecid. speirea (Ach.) Th. Fries Scand. 485; vide XIV. Finsterthal p-. 441: an Blöcken des Abhangs rechts ober dem Geisberggletscher: habituell einer Stegertia calc. nicht unähnlich, thallus subfarinosus, R—, C—, med. jodo caerulese., ep. obseure viride, K—, ac. nitr. roseoviol., hym. ine., jodo caerul., hyp. fuscum, sub lente nigricans, sporae oblongae, 0'012—-14 Mm. Ig., 0005 Mm. lat. 28. Lecid. vorticosa (Fl.) Körb. 29. Siegertia calcarea (Weis.): ziemlich sparsam. 30. Rhizoe. geograph. | 3l. Sporast. morio (Ram.). 32. T’helidium Borreri (Hepp). 38. Leeid. vitellinaria Nyl.: auf dem Thallus der ©. vit. 34. Conida subvarians (Nyl.): auf der Fruchtscheibe der L. polytr. ecrust. 35. Xenosph. rimosicola (Leight.): auf dem Thallus der Siegertia. 36. Tichoth. pygm.: a) auf der Fruchtscheibe von Placod. disp. areolat.; b) auf dem Thallus von Lecan. polytr., Rhizoe. geogr. III. Kalk. In den Glimmerbergen der Tiroler Centralalpen tritt ein erystallinischer Kalk streifenweise an nicht wenigen Punkten auf und auch bei Gurgl liegen . solche Kalkblöcke sowohl am Wege zum Geisberggletscher als auf dem Berg- rücken rechts ober diesem Gletscher und vor dem Kirchenkogl umher. Die 23 darauf beobachteten Flechten können als Repräsentanten einer ziemlich rein ausgebildeten Kalkflora betrachtet werden und erinnern an die auf dem Brenner (XIII. p. 265) angetroffenen Arten. 1. Parmelia caesia (Hoff.): steril ober Gurgl und auf der hohen Mut. 366 F. Arnold. 2. Parm. obscura (Ehr.) Kthotea Ach., Th. Fries Scand. 143: auf der hohen Mut: thallus sterilis lacinvis sat angustis. 3. Placynth. nigrwm (Ach.) Mass.: steril und dürftig. 4. Callop. vitellinellum Mudd.: an einem Blocke der Höhe ober Gurgl: planta K—, thallus granulatus, hie inde ambitu minute sublobatus, apoth. Juniora margine elevato, integro, adultiora convexula, non raro margine cre- nato, saepe excluso; sporae oblongae, rectae vel levissime curvulae, non raro simplices, 0'018 Mm. lg., 0'005 Mm. lat., 8 in asco. 5. Lecan. Flotowiana (Spr.) Körb.: auf der hohen Mut: a) apoth. dis- persa, lutescentia; b) ap. leviter pruinosa, disco obscuwre olivaceo, margine albido, plus minus erenato. 6. Aspie. flavida (Hepp): eadem forma, quam XIII. Brenner p. 236, XIV. Finsterthal p. 476 nr. 3 memoravi: auf einem Blocke ober Gurgl: thallus subnullus, apoth. sordide atroviridula margine pallidiore, subplana, intus K—, epith. latum, glaucum, lıym. jJodo caerul., hyp. leviter lutesc., sporae ellipsoi- deae, 0:015 Mm. Ig., 0:009—11 Mm. lat., 8 in asco. Ob die blassgelbliche Farbe des Hypoth. ein specifisches Merkmal ist oder erst bei älteren Apothecien erscheint, ist noch unentschieden. 7. Biatora rupestris (Scop.) rufescens (Hoff.): auf der hohen Mut. 8. Lecid. goniophila Körb.: an einem Blocke der Höhe ober Gurgl: thallus subnullus, apoth. dispersa. 9, Lecid. platyc. var. trullisata Arn. exs. 558, XIV. Finsterthal p- 476: sparsam an Blöcken der hohen Mut ober dem Geisberggletscher: thallus albi- dus, subfarinosus, C—-, K—, med. jodo fulvese., apoth. subcaesioprwinosa, in- tus K—, epith. sordide obscuwre viride, ac. nitr. sordide roseoviol., yym. latum, incolor, jodo saturate caerul., hyp. fuscum, sporae utroque apice paullo atte- nuatae, 0:018—25 Mm. 1g., 0:009—12 Mm. lat. 10. Lecid. rhaetica Hepp: auf der hohen Ih: thallus albus, cretaceo tartareus (Th. Fries Scand. p. 514), rimosoareolatus, R—, C—, med. jJodo passim sed, distincte leviter euerulesc., apoth. alra, nuda; ep. nu osubviolase., K leviter coloratum, hym. incolor, paraph. tenwiores, hyp. epithecio concolor, sporae 0:022—24 Mm. Ig., 0:012—14 Mm. lat. 11. Leeid. petrosa m.: selten auf der hohen Mut: thallus parum evolu- tus, apoth. atra, subnitida, margine elevato, integro; juniora suburceolata; ep. sordide caerulese., K—, ac. nitr. paullo mutaltum, hym. ine., Jodo saturate caerul., hyp. sordide atrocaerulese., K vix mut., ac. nilr. magis obseure wiol. color., sporae ovales, 0'022—25 rarius 30 Mm. 1lg., 0'012—15 .Mm. lat. 12. Catillaria acrustaces (Hepp): selten auf der hohen Mut: thallus tenuwissimus, effusus, apoth. parva, ep. atroviride, hıym. incolor, hyp. rubricose fuseum, sporae speciei. 13. Rehmia caeruleoalba Kplh.; compar. Flora 1875 p. 341: selten auf der hohen Mut: sporae speciei. 14. Siegertia calcarea (Weis.): auf der hohen Mut: planta typiea. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 367 15. Endoc. miniat. var. intestiniforme Körb. exs. 397, XIV. Finsterthal p. 478: an Blöcken der Berghalde ober Gurgl. 16. Placidium compactum Mass.; Arn. exs. 267; vide XI. Serlosgr. p- 493: auf einem Blocke gesellig mit der vorigen Art: planta obseure fusca, hym. jodo vinos., sporae ovales, simplices, 0'015—17 Mm. lg., 0'008 Mm. lat. 17. Verruc. plumbea Ach. f. caesia Anzi m. r. 372; — vide VI. Wald- rast p. 1131: auf einem Blocke der Höhe ober Gurgl. 18. T’helid. qwinqueseptatum (Hepp 99): var ...... : auf der hohen Mut: thallus effusus, sat tenwis, apoth. parva, immersa, perith. tenue, integr., sporae incol., 3 septatae, non raro cum 4 guttulis oleosis, 0°030—32 Mm. Ig., 0°014—15 Mm. lat., 8 in asco. 19. Thelid. Auruntii Mass.; forma illa, guam V. Rettenst. p. 542 nr. 51 a) memorawi: auf der hohen Mut: thallus rimulosus, ochraceo ferrug., apoth. minora, emersa, perith. dimid., sporae 1 sept., 0'030—34 Mm. lg., 0'015 Mm. lat. 20. Thelid. Borreri (Hepp), galbanıum Körb.: auf der hohen Mut: thallus erassus, albidus, apoth. emersa, perith. crassum. dimidiat., sporae 1 septatae, - 0025—27, rarius 36 Mm. lg., 0012—15 Mm. lat., 8 in asco. 21. Stigmat. cataleptum (Ach.): auf einem Blocke des Abhangs ober - Gurgl: thallus hie inde ambitu tenwiter dendritice divisus; gonidia hymenvalia oblonga, luteoviridula, non raro oleosoguttata, 0:006—12—15 Mm. Ig., 0:004 Min. lat.; sporae speciei, 0'048 Mm. 1lg., 0'018 Mm. lat., binae. 22. Polyblastia — —: eadem species videtur, quam XIII. Brenner p. 244 nr. 77 descripsi: an einem Blocke des Abhangs oberhalb Gurgl am Wege zum Geisberggletscher: thallus sordidus, effusus, rimulosus, K—, med. jodo fulvese., apoth. atra, emersa, perithec. dimidiat., sub mieroscopio obseure fuseum, nec K nec ac. nitr. mutatum, hym. jodo vinos. absque gonidiis hyme- nialıbus, sporae incolores, aetate Iuteolae, ovales, obtusae, 7—9 septatae et - pluriloculares, 0:036—48 rarius 54 Mm. lg., 018—22—25 Mm. lat., 8 in asco. 1 23. Lethagrium polycarpon (Schaer.); vide XIII. Brenner p. 268: auf einem Blocke der Anhöhe ober Gurgl: sporae 3 sept., 0'030 Mm. 1g., 0'009 Mm. lat. | | TV. Species terrestres vel museicelae. Die zu dieser Gruppe gehörenden Lichenen sind hauptsächlich an den feuchten, gegen Norden gerichteten Abhängen aufzusuchen: in der Umgebung ‚von Gurgl vermochte ich nur zwei derartige, die Hochalpenflora genügend - repräsentirende Abhänge zu erblicken: die felsige Höhe ober dem Eissee, bis "wohin ich jedoch nicht gelangte und den Bergrücken der hohen Mut, den ich eine Strecke weit bis zu den erdigen Halden ober dem Geisberggletscher ver- olgen konnte. Die Süd- und Westflanken der Gurgler Berge fand ich trotz der Nähe der Gletscher wider Erwarten trocken und weit hinauf an den felsen- freien Stellen einförmig mit Gras bewachsen: regelmässig zeigten sich nur die gewöhnlichen, stets sich wiederholenden alpinen Erdflechten. Als ich vom Ramoljoche auf die Gurgler Berge, gegen das Timbeljoch und auf die jenseits 368 F. Arnold. des Venterthales sich hoch erhebenden Häupter blickte, deren Mittelpunkt die- Wildspitze bildet, vermochte ich Stellen, die dem Wachsthume von Erdflechten besonders günstig erschienen, nicht zu erspähen. Die aus den Eismassen der Gletscher hervorstarrenden Felsgräte sind zu steil, als dass dort das erdige Substrat zu vermuthen wäre und in der Nähe der Gletscherzungen und ihrer Abflüsse wird der lockere Boden zyu oft vom Wasser aufgewühlt, als dass Erd- flechten sich dem Graswuchse oder dem .dort charakteristischen Moose Raco- mitr. camescens anschliessen könnten. Vom Hangerer, einem Berge zwischen Gurgl und dem Eissee, zog sich früher ein kleiner, jetzt verschwundener Glet- scher herab, an und zwischen dessen Felsengeröllen bisher nicht die geringste, dem blosen Auge sichtbare Vegetation aufzukommen vermocht hatte; nicht einmal Phanerogamen, wie Poa, Chrysanthemum alpinum, welche sich früher als Moose (Polytr. sexang.) und Flechten einfinden, hatten von den dürftigen Erdspuren zwischen den Blöcken Besitz ergreifen können. Den terrestren Flechten an der Nordseite der nur 2354 Meter hohen Mut, welche zwischen dem Geisberg- und Rothmoosgletscher liegt, sind dagegen die Eigenschaften einer Hochalpenflora weit mehr als den bei den Finsterthaler Seen beobachteten Arten aufgeprägt und die Nähe vom Eis und Schnee der Gletscher dürfte auf den Umstand, dass die Hochalpenflechten bei Gurgl etwas tiefer als längs der Bergschneiden des Brenners herabgehen, nicht ohne Einfluss sein. Gurgl bildet nunmehr den dritten Standort in den Centralalpen, an welchem ich zu bemerken glaubte, dass die Species terrestres in vorzüglicher Qualität erst längs der obersten Schneiden sich einstellen, während die Species saxicolae in dieser Beziehung gleichmässiger vertheilt zu sein scheinen. Ob diese Vermuthung begründet ist, wird die Zukunft zeigen. Der Aufzählung der Gurgler Erdflechten möchte ich noch die Bemerkung voraussetzen, dass ich auf gebleichten Knochen, welche vereinzelt in den Felsen- geröllen liegen, nur wenige Lichenen bemerkte: a) auf einem Schafschädel Candel. vitellina und Lecan. Ilotowiana (apoth. fusca, margine albo, K—); b) auf dem Schulterblatte einer Kuh: eine Form der Parmelia stellaris L. (planta sterilis, thallus K flav., non sorediatus) und Lecan. Flotow. (forma apotheciis Iutescentibus, margine erenato). Die Zahl der auf Knochen übergehenden Flechten ist an und für sich nicht gering und würde, wenn, wie dies in früheren Jahrhunderten der Fall war, Knochen in grösserer Menge im Freien liegen blieben, noch weit beträcht- licher sein. Vergleicht man einige Angaben in dieser Beziehung: a) Umgebung von Augsburg (Berichte des dortigen naturhist. Vereins 1875, 23. p. 51); | b) Frankenjura (Flora 1875 p. 527); c) Ostpreussen (Ohlert, Aphorismen II. p. 3); d) Tiroler Alpen (IV. Schlern p. 635 nr. 37; XIV. Finsterthal p. 450); e) Spitzbergen (Th. Fries Spitsb. p. l4fl.: Physcia elegans, Candel. vitellina, Gyalolechia subsimihis, Callop. cerinum, Bacidia venusta Hepp). Lichenologische Ausflüge in Tirol. ® 369 So erhält man 24 Arten, wozu noch manche zerstreute Notizen, wie z.B. Th. Fries Lich. arct. p. 64, 85 hinzugerechnet werden können. Die meisten dieser Knochenflechten sind übrigens ganz gewöhnliche Arten, die es mit dem Substrate überhaupt nicht genau nehmen. Die Laubmoosflora der Oezthaler Alpen steht meines Wissens an Reich- haltigkeit und Seltenheit der Arten hinter derjenigen der Venediger und Ortler Gruppe entschieden zurück. Verschiedene Bryum-Arten sind zwischen Gurgl und dem Eissee nicht selten: Web. Ludwigii var. gracilis, welche an einem Bache unweit der Schäferhütte, vor dem Langthaler Eck, häufig wuchs, habe ich von dort in Rabh. Bryoth. 1286 ausgegeben, Oynodontium alpestre (Wbg.) fruchtet sparsam auf der hohen Mut. Hypnum Heufleri Jur. bildet längs der Schneide ober dem Geisberggletscher sterile Rasen: als charakteristisches Moos des Gurgler Thales dürfte jedoch Conost. boreale genannt werden, welches an mehreren Stellen: auf der hohen Mut, am Wege zum Eissee, am Abhange unter dem Langthaler Eck hübsch fructifieirt und von letzterem Standorte in Rabh. Bryoth. 1271 enthalten ist. 1. Aleet. ochroleuca (Ehr.): steril auf felsigem Boden nicht selten, be- sonders am Nordabhange der hohen Mut, längs der Felskämme. 2. Al. nigricans (Ach.): weit seltener als die vorige. 3. Al. bicolor (Ehr.): ziemlich selten auf felsigem Boden, nur steril. 4. Al. jub. var. chalybeiformis (L.): steril auf felsiger Erde, besonders längs eines Felskammes der hohen Mut. 5. Stereoc. alpinum Laur.: a) ec. ap. Ziemlich selten auf der hohen Mut; b) der sterile, in kleineren, compaeten Polstern wachsende Thallus ist häufiger. 6. Sphaeroph. coralloides (Pers.): selten und steril; diese Art scheint nicht gerne über die Baumregion hinaufzugehen. 7. Sph. fragilis (L.): hie und da steril; gerne auf Erde längs der Fels- spalten in compacten Exemplaren. 8. Cladonia coceifera (L.) communis Th. Fries Scand. 70. a) phyllophora Anzi Clad. 14 B; — XIV. Finsterthal p. 451: die sterile Pflanze auf felsigem Boden nicht selten. b) c. apoth. hie und da, doch nur in einzelnen Exemplaren. 9. ©. deformis (L.) a) erenulata Ach. b) gonecha Ach. Beide Formen auf felsigem Boden, vorwiegend steril. 10. ©. bellidiflora (Ach.): die beiden XIV. Finsterthal p. 451 erwähnten - Formen; doch von, mir nirgends häufig beobachtet, auf felsigem Boden. 11. ©. pyaid. poeillum Ach.: nicht selten, aber von 2212 Meter auf- wärts nur steril angetroffen. 12. ©. graeilis (L.): die Formen macroceras Fl. und elongata Ach., 1 letztere seltener auf Erde der Höhen um-Gurgl. In den Felsengeröllen kommt hauptsächlich diese Art mit (©. cervicornis, stellata und degenerans auf der dünnen Erdkruste der Blöcke vor. 13. ©. cervieornis (Ach.): steril auf felsigem Boden. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 47 370 r F. Arnold, 14. ©. degenerams Fl. a) aplotea Ach.: auf felsigem Boden in grösseren and kleineren Exemplaren; häufiger steril. b) trachyna Ach.; vide XIV. Finsterthal p. 452: auf felsigem Boden nicht selten, vorwiegend steril. e) die XIV. Finst. p. 452 nr. 16 d. erwähnte sterile Form mit bräun- lichem Thallus auf steiniger Erde. d) subfurcata Nyl.; Norrlin Berättelse p. 320: steril zwischen Moosen und anderen Strauchflechten am Abhange der hohen Mut (teste Nyl. in lit.). 15. ©. maerophylla Schaer., decorticata Fr. (non Fl.);, — XIV. Finster- thal p. 453, Norrlin Lich. Fenn. exs. 68: steril hie und da auf feisigem Boden, dürftiger als bei Kühthei. 16. ©. furcata (Hds.) var. racemosa (Hoft.) Th. Fries Scand. 78: steril auf steinigem Boden innerhalb der Rhodod. Zone. 17. C. stellata Schaer.; in der Umgebung von Gurgl sah ich nur die f. obtusata Ach., XIV. Finsterthal p. 453 und diese blos steril. 18. C. amaurocraea Fl. f. eylindr. Sch.: auf felsigem Boden gesellig mit anderen Strauchflechten. 19. C. rangif. var. sylvatica (L.): diese Pflanze A— ist wie im hohen Norden (vgl. Th. Fries Spitsb. p. 30), so auch um Gurgl die verbreitetere; die Form K-- flav. kam mir nicht zu Gesicht. f. alpestris (L.): steril; bei 2212 Meter nur noch in niedrigeren Exemplaren. 20. ©. Papillaria (Ehr.): die sterile, niedrige Pflanze simplex clavata Schaer. hie und da auf felsigem Boden. 21. Thamn. vermic.: steril häufig, gerne vereinzelt zwischen und über anderen Strauchflechten; die f. taurica sah ich bei Gurgl nicht. 22. Baeomyces roseus (Pers.): häufiger steril als fruchtend auf Erde kahler Gehänge. 23. Sphyrid. placophyllum (Wbg.): steril nicht häufig auf felsigem Boden. 24. S'ph. fungiforme (Schr.): auch diese Art ist um Gurgl nicht häufig und gerne steril. 25. Cetr. island. (L.): steril auf felsigem Boden häufig. var. crispa Ach.: gleichfalls steril an eleichen Orten wie die Stamm- form, doch seltener. 26. Cornie. aculeata (Ehr.) var. alpina Schaer.; vide XII. Brenner p. 254: steril hie und da, z. B. auf der hohen Mut. 27. Dufourea ramulosa Hook.: vide XIII. Brenner, p. 254, Arn. exs. 485 a.b. e.: steril gut ausgebildet auf steinigem Boden des Gerölles am Geis- berggletscher und von hier in Arn. 485 b. enthalten. 28. Plat. nivale (L.). 29. Plat. eucullat. (Bell.): mit der vorigen auf Erde, doch seltener; beide nur steril. 30. Plat. juniperin. (1.): steril auf Erde gesellig mit anderen Strauch- flechten. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 371 31. Plat. fahluwnense (L.): steril selten auf felsigem Boden; hie und da über compacten Gymnomitrium-Räschen. f 32. Nephroma expallidum Nyl.: vide XIV. Finsterthal p. 454, Arn. exs. ' 528a.b.: auf bemoostem Boden der hohen Mut und von hier in Arn. exs. 528a niedergelegt: planta raro fructifera; thalli gonidia luteo viridia. 0:008—12 Mm. lat., epith. fuscese, K—, hym. hyp. incol., jodo caerul., paraph. cerassiores, sporae elongatae, rectae vel leviter curvulae, wutroque apice obtusiusculae, 1 septatae, non raro cum 2—4 guttulis oleosis, 0'022 Mm. lg., 0'004—45 Mm. lat. 33. Nephr. laevigatum parile Ach.: vide XI. Serlosgr. p. 486: von den Blöcken hie und da auf bemoosten Boden übersiedelnd. 34. Peltig. aphthosa (L.): nicht häufig fructificirend auf Erde der Höhen von Gurgl; steril verbreiteter. f. complicata (Th. Fries): XIH. Brenner p. 255, Arn. exs. 619: steril auf felsigem Boden hie und da von 2212 Meter aufwärts. 35. Peltig. venosa (L.): hie und da auf Erde der Höhen um Gurgl. 36. Pelt. polydactyla Hoff.: hie und da c. ap. auf felsigem Boden. 37. Solor. erocea (L.): häufig. 38. Solor. bispora Nyl.: auf Erde der Abhänge der Mut ober dem Geis- berggletscher: sporae binae, obtusae, 0'120 Mm. 1g., 0'054 Mm. lat. 39. Solor. octospora Arn. exs. 529a.b.c.: in grossen Exemplaren auf Erde am Abhange der Mut ober dem Geisberggletscher und von hier in Arn. exs. 529 a ausgegeben. . 40. Stieta Tinita (Ach.): nicht häufig und nur steril auf bemooster Erde, z. B. auf der hohen Mut. 41. Imbrie. saxatilis (L.): steril über Moosen auf felsigem Boden der - Bergschneiden: auf der hohen Mut. 42. Imbric. omphal. caesia Nyl.: vide XIII. Brenner p. 255: steril ziem- - lich selten auf felsigem Boden der hohen Mut. ö | 43. I. phys. vittata Ach. f. hypotrypanea Nyl. Flora 1874 p. 306: hie _ und da auf felsigem Boden der hohen Mut: sterilis, plus minus fuscescens, - subtus nigricans, laciniae subtus versus apicem foramine distincto pertusae. \ 44. I. lanata (L.): steril gemeinschaftlich mit Alect. chalybeif. längs der -"Felskämme auf der hohen Mut. 45. Parmelia aqwila Ach. var. stippaea Ach.: vide XII. Brenner p. 256: steril auf felsigem Boden, über Saxifraga bryoides längs eines Felskammes der } hohen Mut. „R. A 46. Pannaria brunnea (Sw.) genwina Körb., Norrlin Lich. Fenn. exs. 121: - nicht selten auf felsigem Boden. % 47. Pann. hypnorum (Vahl.): die gewöhnliche Form campestris Th. Fries hie und da auf steinigem Boden. var. deaurata (Ach.): gut ausgebildet auf bemoostem Felsboden bei Hypnum wuneinatum auf der hohen Mut. | 41° 372 F. Arnold. 48. Placodium bracteatum (Hoft.) Nyl. Scand. 137, L. br. (Hoff.) Ach,, Th. Fries Scand. 223 f. alpina Th. Fr. aret. 81: der sterile Thallus, X rubese., auf steinigem Boden des Felsengerölles beim Geisberggletscher. 49. Gyalol. aurella Mass., Körb. par. 51; vide XI. Serlosgr. p. 497; C. subsimilis Th. Fries Scand. p. 189 (planta muscicola): ziemlich selten über Saxifr. bryoides längs eines Felskammes der hohen Mut: apoth. K—, sporae rectae vel leviter curvulae, utroque apice obtusae, simplices wel dyblastae, 0'018 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat., 8 in asco. 50. Callop. cerin. stillicidiorum (Oed.): nicht häufig über veralteten Moosen und Phanerogamen, Silene acaulis, auf der hohen Mut, am Wege zum Eissee. var. flavum Anzi exs. 543: über veralteter Silene acaulis und abgedorrten Moosen auf der hohen Mut: apoth. numerosa, margine disco concolori, satu- rate flava. 5l. Callop. lividum (Hepp): vide XIII. Brenner p. 257: über veralteten Moosen auf der hohen Mut, um Gurgl ziemlich sparsam: «apoth. obscurior« quam apud caetera Callop. hujus regionis. 52. Callop. luteoalb. var. microcarpon Anzi; vide XIII. Brenner p. 257: sparsam über veralteter Saxifraga bryoides längs eines Felskammes der hohen Mut. 53. Blastenia ferrug. (Hds.) f. muscicola Schaer.; vide XIII. Brenner p. 257: nicht häufig über veralteten Moosen auf der hohen Mut. 54. Blast. tetraspora (Nyl.) Th. Fries Scand. p. 392, B. oligospora Rehm; vide XIII. Brenner p. 257: hie und da über veralteten Moosen auf der hohen Mut: sporae 0'030 Mm. Ig., 0'015 Mm. lat., 4 in asco. 59. Dimelaena nimbosa (Fr.); vide XIII. Brenner p. 257: nicht häufig auf felsigem Boden am Gerölle des Geisberggletschers und auf der hohen Mut: " apoth. nuda, eprwinosa. 56. Rinod. turfaces (Wbg.): vide XIII. Brenner p. 257: die typische Form scheint um Gurgl selten zu sein; ich fand sie nur auf der hohen Mut: apoth. majora, disco nudo, plano. var. depauperata Anzi exs. 459; — XIII. Brenner p. 258: selten über veralteten Moosen auf der hohen Mut: apoth. duplo minora quam apud typum, nuda, disco, plano, sporae speciei. var. roscida (Smft.) Th. Fries Sc. p. 196; vide VI. Waldrast p. 1119: über veralteter Saxifraga bryoides und gesellig mit Parm. aqua stippaea, Callop. but. mieroe., cerin. stillie., Gyalol. auwrella längs eines Felskammes der hohen Mut: planta K—, thallus minute granulatus, albidus, apoth. prwinosa, margine albido, ep. fuscese., sporae regulariter graciliores quam apud. plantam normalem, incanae, virides, fuscae, guttulis duobus rotundis vel late subcor- datis, 0°030—36 Mm. 1g., 0'012—14 Mm. lat. 57. Rinod. mniaraea (Ach.): häufiger als die vorige Art auf felsigem Boden der Höhen um Gurgl. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 375 58. Ochrolechia (?) leprothelia (Nyl.); vide XIV. Finsterthal p. 456, 496; Norrlin Lich. Fenn. exs. 161: der sterile Thallus über Weisia erispula auf Blöcken der hohen Mut, am Wege zum Eissee. 59. Lecanora subfusca (L.) epibrya Ach.: über veralteten Moosen auf felsigem Boden nicht besonders häufig. 60. Lee. rhypariza Nyl. Scand. 169: ziemlich selten auf felsigem Boden der hohen Mut. 61. Lec. castanea Hepp: nicht häufig auf Erde der holen Mut gemein- schaftlich mit Salix herbacea: sporae simplices. 62. Pertus. glomerata (Ach.): ziemlich selten über Moosen auf felsigem Boden der hohen Mut: sporae quaternae. 63. Pertus. oculata (Deks.): XIV. Finsterthal p. 456: der sterile Thallus ziemlich selten auf felsigem Boden der Höhen. 64. Varie. rhodocarpa (Körb.): nicht gar selten über Moosen und auf felsigem Boden bis 2600 Meter am Wege zum Ramoljoch. 65. Aspie. verrucosa (Ach.): ziemlich selten über Moosen auf Erde der hohen Mut. 66. Secoliga foveolaris (Ach.): XII. Brenner p. 259: hie und da auf felsigem Boden des Gerölles am Geisberggletscher und auf der hohen Mut. 67. Sec. peziza (Mtgne.): vide XIII. Brenner p. 259: gut ausgebildet in schönen Exemplaren am Abhange rechts ober dem Geisberggletscher. 68. Icmad. aeruginosa (Scop.): nicht häufig auf Erde der Höhen um Gurgl. 69. Thalloid. vesiculare (Hoff.) Mass., Körb. Ton. caeruleonigr. (Lgtf.) Th. Fries Scand. p. 336: ziemlich selten auf felsigem Boden im Gerölle am Geisberggletscher: «apoth. prwinosa, hyp. fuscum, sporae 0'025 Mm. Ieg., 0:003—4 Mm. lat. 70. Toninia caulescens Anzi cat. 67, vide XIV. Finsterthal p. 440: auf Erde, auch über Racomitr. sudetic. an felsigen Stellen der hohen Mut, ziemlich - selten, doch gut ausgebildet; habituell und in den mikroskopischen Merk- ‘ malen mit den Exemplaren von Finsterthal und Rettenstein übereinstimmend. 71. Psora atrorufa (Deks.): ziemlich verbreitet auf felsigem Boden. 72. Catolechia pulchella (Schrad.): XIV. Finsterthal p. 457: selten um Gurgl; ich fand sie sparsam auf Erde der Felsspalten am Wege zum Eissee. 4 73. Biatora vernalis (Ach.): hie und da über Moosen auf felsigem Boden. 1 74. Biat. Berengerian« Mass.; vide XIII. Brenner p. 260: ziemlich | selten auf felsigem Boden der hohen Mut. 75. Biat. atrofusca (Hepp); XIV. Finsterthal p. 457: hie und da über | veralteten Moosen auf felsigem Boden, z. B. auf der hohen Mut. 76. B. uliginosa (Ach.) Fr.: steril auf felsigem Boden am Wege von - Gurgl zum Eissee. E 77. Bilimbia Regeliana (Hepp): hie und da auf felsigem Boden der 4 hohen Mut. 374 F. Arnold. 78. Bil. sabuletorum (Fl) B. hypnophiüa (Ach.) Th. Fries Se. 373: a) über veralteter Silene acaulis: thallus subnullus, apoth. minora, convexa, obscure fusca, intus K non mutata, ep. fuscese., hym. jodo caerul., paraph. conglut., hyp. fuscese., sporae 3 septatae, hie inde cum 6 gutt. oleosis, 0056 Mm. 1g., 0005 Mm. lat.; — b) auch über abgedorrten Phanerogamen; — ce) parasitisch über veraltetem Peltigera-Thallus am Wege zum Eissee: ep. hyp. fuscese., hym. jJodo cuer. deinde vimos., sporae 3 sept., 0'027 Mm. Ie., 0:005—6 Mm. lat. 79. Bü. milliaria (Fr.) Körb.; var. illa alpina, quam -XIV. Finsterthal p. 457 memoravi: sparsam über Gymnomitrium längs der Felsspalten auf der hohen Mut: Zhallus einerascens, granulosus, parum evolutus, apoth. nigricantia, convexa, intus K—, epith. obsceure viride, ac. nitr. roseoviol., hym. hyp. incol., Jodo caerul., paraph. conglut., sporae 5 septatae, 0030—834 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. 80. Bacidia muscorum (Sw.); B. atros. musc. Th. Fries Scand. 354: eine kleinfrüchtige Alpenform selten über veralteter Silene acaulis auf felsigem Boden der hohen Mut: apoth. supra folia vetusta dispersa, parva, subplana, nigricantia, intus K—, ep.obscure viride, ac. nitr. roseoviolase., hym. incolor, jJodo caerul., deinde vinose rubens, paraph. lasxiusculae, hyp. luteofuscescens, sporae aciculares, Plus minus curvulae, 0'045 Mm. 1g., 0:002—3 Mm. lat. 81. Lecid. arctica (Smft.): vide XIV. Finsterthal p. 458: über Racomitr.- und Dieranum-Rasen auf Felsblöcken der hohen Mut. 82. Lecid. limosa (Ach.): vide XIV. Finsterthal p. 458: auf felsigem Boden nicht selten. var. assimilata XIII. Brenner p. 262: die auch bei Kühthei beobachtete Form, welche sich von der folgenden Art durch das gelbbräunliche Hypoth. unterscheidet, auf felsigem Boden der Gurgler Höhen. 83. Lee. assimilata Nyl.: a) über veralteten Moosen der Höhen um Gurgl; b) selten auf veralteter Solorina crocea am Wege zum Eissee. 84. Lec. Wulfeni (Hepp): nicht häufig über abgedorrten Moosen und Saxifragen der Höhen um Gurgl. 85. Lec. meglecta Nyl.: die beiden XIV. Finsterthal p. 458 erwähnten Formen auf den Höhen um Gurgl: über Moosen auf Felsblöcken, auf Erde: nur steril. 86. Catillaria sphaeralis Körb.; vide XIV. Finsterthal p. 458: ziemlich selten über Moosen auf felsigem Boden der hohen Mut: thallus cinerascens, glebulosus, K—, C—, med. jodo fulvese., apoth. nigrie., epüth. obscure vürıde, hym. jodo caerul., hyp. incolor, sporae oblongae, non raro levissime curvulae, 1 septatae, 0015—16 Mm. 1g., 0°005—6 Mm. lat. 87. Rhaph. flavovirescens (Borr.): hie und da auf felsigem Boden. 88. Lopadium pezizoid. (Ach.) var. muscicolum (Smft.); vide XIV. Finster- thal p. 459, Arn. exs. 636: gut ausgebildet auf Erde der hohen Mut; auch am Wege zum Ramoljoch bei 2700 Meter: epith. atrofuscum, nee K nec ac. nitr. mutatum, clava paraph. atrofusca vel parte superiore atrofusca, hym. jodo Lichenologische Ausflüse in Tirol. 375 caerul. deinde vinose rubens, hyp. pallidum, sporae singulae, minute murali- divisae, 0 050—55 Mm. Ig., 0:022—25 Mm. lat., incolores wel luteolae. 89. Buellia insignis (Naeg.) var. muscorum Schaer., Hepp 40: über Moospolstern der Höhen um Gurgl, nicht häufig. 90. Placidium hepaticum (Ach.): hie und da auf felsigem Boden: im Gerölle rechts beim Geisberggletscher; auf der hohen Mut. 91. Placid. daedaleum (Kplhbr.): XIV. Finsterthal p. 459: nicht häufig gemeinschaftlich mit der vorigen Art. 92. Catop. cinereum (Pers.); XII. Brenner p. 263: ziemlich selten auf felsigem Boden der hohen Mut. 93. Sagedia dechivum Bagl.; vide XIV. Finsterthal p. 459: ziemlich selten auf felsigem Boden der hohen Mut. 94. Mieroglaena sphinetrinoides (Nyl.) Th. Fries; Arn. exs. 477a.b. c.: über veralteten Moosen und Lebermoosen auf felsigem Boden der Höhen um Gurgl]. V. Rinden- und Holzflechten. I. Salix retusa. — Diese Weide kommt nicht häufig auf felsigem Boden der hohen Mut vor und ich bemerkte nur wenige flechtentragende Stämmchen, woran: a) Biatorina (Lecamia) ceyrtella (Ach.); b) Biatorina globulosa (Fl.) (apoth. fusca, ep. fuse., hyp. incol., sporae tenues, 0'012 Mm. 1g., 0'0025 Mm. lat.). c) Lecid. enterol. vulg. Körb. ziemlich sparsam sich eingefunden hatten. An sSalix herbacea, Azaleı procumbens, Empetrum nigrum, welche auf den nächsten Höhen ober Gurgl nicht fehlen, habe ich weder dort, noch an anderen Orten der Alpen Lichenen gesehen. I. Rhododendron ferrugineum. — Alpenrosen sind im Gurgler Thale ziemlich häufig und gehen in einzelnen, zwischen den Blöcken der Felsengerölle auftretenden Exemplaren wohl noch 250 Meter an den Gehängen hinauf. So- bald der Gletscherabfluss gegenüber Gurgl überschritten ist, befindet man sich an einem Felsengerölle, zwischen dessen Blöcken Juniperus nana, Lonicera caerulea und Rhodod. ferrı:g. hervorwachsen. Einige Strauch- und Laubflechten, von welchen Usnea und Platysma saepine. an die Zeit erinnern, in welcher einst das Gurgler Thal bewaldet war, sind verschiedenen, zum Theile vom Ge- steine auf die Rhodod.-Zweige übergesiedelten Krustenflechten beigesellt. — In | reicher Fülle wachsen die Alpenrosen auf dem Zierbenhügel zwischen Gurgl _ und dem Eissee: ihr immergrünes Laub verdeckt hier die Stämmchen, woran Lichenen kaum fortzukommen vermögen. An einer felsigen Stelle traf ich aber - die aus dem bemoosten Boden hervor über den Fels herabhängenden Zweige eines > Rhododendron-Busches mit Biatora leprosula mehr oder weniger, oft gegen die feuchtere Unterseite der Zweige hin bewachsen an. Eine Strecke weiter in der Richtung gegen den Eissee, am felsigen Abhange unter dem Langthaler 376 F. Arnold. Eck; dort wo Conostomum boreale zahlreiche Fruchtkapseln aus compacten, hellgrünen Rasen hervortreibt, tritt die Laubentwicklung wohl in Folge des kälteren Klimas zurück; viele Zweige sind nur am obersten Ende beblättert, einzelne Sträucher sind zum Theile bereits abgestorben und entsenden nur noch wenige frische Zweige; zwischen den Felsblöcken erblickt man die dem Moose aufliegenden modernden Aeste schon mit Lepra überzogen: an diesem bis zum Gletscherbache hinabreichenden feuchten Abhange nun sind Catoc. polycarpus und Rhizoc. geographic. verhältnissmässig häufig dem aschbläulichen Thallus der meist sterilen, selten fructifieirenden Aspierlia cinereorufescens beigemischt und noch manche steinbewohnende Art vermag hier das normale Substrat mit der Rinde zu vertauschen. — Desgleichen beherbergen die einzelnen Stauden, welche in den Felsengeröllen der hohen Mut bei 2250 Meter noch mühsam fortkommen, hauptsächlich an den älteren Stämmchen verschiedene Krusten- flechten, unter denen Biutora cinnabarina mit ihren lebhaft gefärbten Apothe- cien besonders hervorragt. Die 57 Flechten, die ich an diesen vier Stellen beobachtete, sind im nachstehenden Verzeichnisse enthalten: 1. Usnea barbata (L.): kleine, sterile Exemplare an dünnen Zweigen gegenüber Gurgl. 2. Evernia furfuracea (L.): steril gut entwickelt an den Zweigen gegen- über Gurgl. 3. Cladonia coceifera (L.) f. phyllophora Anzi Clad. 14 B.; vide XIV. Finsterthal p. 451: der sterile Thallus dürftig am Grunde älterer Stämm- chen gegenüber Gurgl. 4. Clad. pyxidata (L.): der Thallus mit sterilen Podetien selten mit der vorigen; auch am Langthaler Eck. 5. Cetr. islandica (L.): steril hie und da am Grunde der Stämmchen. 6. Cornie. aculeata (Ehr.): der sterile Thallus sehr selten an älteren Stämmchen auf der hohen Mut. 7. Plat. eueullatum (Bell.): am Langthaler Eck fand ich einen an einem Stämmchen festgewachsenen Ast dieser Flechte. 8. Plat. nivale (L.): ein kleines Exemplar auf einem Zweige beim Lang- thaler Eck. 9. Plat. pinastri (Scop.); — Arn. exs. 618: nicht selten steril an Zweigen und Stämmchen. 10. Plat. saepincolum (Ehr.) a) nudum Schaer., Th. Fries Se. p. 107: fructifieirende Exemplare an dünnen Zweigen gegenüber Gurgl. 11. Plat. fahlunense (L.): a) steril hie und da an den Stämmchen; b) ce. ap. sehr selten gegenüber Gurgl und auf der hohen Mut. 12. Parmeliops. ambigua (W.); diffusa Körb., Th. Fries: steril nicht selten an den Zweigen. „ 13. P. aleur. (Ach.) Nyl.; hyperopta Körb.: gemeinschaftlich mit der vorigen. u Lichenologische Ausflüge in Tirol. 377 14. I. saxatilis (L.): a) steril an den Zweigen gegenüber Gurgl und von hier in Arn. exs. 531 ausgegeben; b) sehr selten daselbst ec. apoth. am Grunde alter Stämmchen. 15. I. physodes (L.) vulg. Körb.: steril an den Zweigen gegenüber Gurg]. var. vittata Ach. f. hypotrypodes Nyl. Flora 1874 p. 16, 306; 1875 p. 106: mit der Stammform, steril (teste Nyl. in lit.). 16. I. encausta (Sm.): steril selten an Zweigen gegenüber Gurgl und am Langthaler Eck. 17. I. sorediata (Ach.) Th. Fries Scand. 123 sub Parm., Arn. exs. 530 (f. rhododendri): steril an den Zweigen gegenüber Gurgl und von da in Arn. exs. 550 publieirt. ; 18. I. exasperatula (Nyl.): steril selten gegenüber Gurgl: thallus intus C— 19. I. stygia (L.): selten an Stämmchen beim Langthaler Eck: c. apoth. 20. I. lanata (L.) Körb. syst. 79: steril in kleinen Exemplaren selten gegenüber Gurgl. 21. Nephrom. laevig. parile (Ach.); Arn. exs. 621: steril hie und da an den Stämmchen gegenüber Gurgl und am Langthaler Eck. 22. Pannaria brunnea (Sw.): a) selten vom steinigen Boden auf ein altes, der Erde aufliegendes Stämmchen übergehend c. apoth. am Langthaler Eck; b) der sterile Thallus dürftig an einem älteren Zweige auf der hohen Mut. 23. Callop. cerinum (Ehr.) cyanolepra Fr.: selten an Zweigen gegenüber Gurgl und beim Langthaler Eck. var. lavum Anzi: einzelne Apothecien am entblössten Holze eines ver- - dorrten Stämmchens auf der hohen Mut. 24. Blast. ferruginea (H.): vide XIII. Brenner p. 277, Arn. exs. 345 b: _ selten an Zweigen gegenüber Gurgl. 25. Rinod. exigua Anzi exs. 378a; Arn. exs. 109b: an Zweigen gegen- über Gurgei: K—, sporae 0'015—16 Mm. lg., 0°006—7 Mm. lat., 8 in asco. 26. Rinod. metabolica (Ach.) Anzi; vide XIV. Finsterthal p. 472: an Zweigen beim Langthaler Eck: apoth. margo albidus, K flavese., sporae prioris. 27. Rinod. mniaraea (Ach.) normalis Th. Fries Scand. 196: selten am - Grunde eines alten Stämmchens gegenüber Gurgl; vom bemoosten Boden auf die Rinde übersiedelnd: planta normalis, K—, sporae 0'034 Mm. 1g., 0'015 bis 0'018 Mm. lat. $ Am entblössten Holze eines abgedorrten Stämmchens auf der hohen Mut _ bemerkte ich’ eine habituell der R. Bischoffiü Hepp ähnliche Form, welche h vielleicht R. turf. archaea (Ach.) Th. Fries Scand. 197, vielleicht aubh eine - kleinfrüchtige R. mniaraea ist: thallus subnullus, BEN parva, K—, sporae - 0:024—28—34 Mm. Ig., 0'009—14 Mm. lat., S in asco. Die wenigen ange- " troffenen Apothecien ermöglichen keine genaue Bestimmung. 28. Lec. subfusca (L.) var. chlarona (Ach.): XIV. Finsterthal p. 461: F nicht selten: apoth. fusca et. subnigricantia. B 29. Lecan. polytropa (Ehr.); compar. Nyl. Flora 1875 p. 15: die ge- wöhnliche f. campestris Hepp, seltener var. intricata (Schr.) hie und da an = 2.B. Ges. B. XXVI. Abh. 48 E 378 - F. Arnold, den Zweigen und Stämmehen: aus der Umgebung von Gurgl in Arn. exs. 537a niedergelegt. | ; 30. Lecan. pumilionis Rehm: ziemlich selten an dünnen Zweigen gegen- über Gurgl und am Langthaler Eck. 31. Aspie. cinerea (L.): a) der graue sterile Thallus hie und da an den Stämmchen; b) c. ap. selten gegenüber Gurgl: thallus K rubesc., med. jodo fulvescens. 32. Aspie. alpina (Smft.): a) steril ziemlich selten an Stämmchen der hohen Mut und beim Langthaler Eck: thallus K rubesc., med. jodo caerulese. b) e. apoth. selten beim Langthaler Eck. 33. Aspie. cinereorufescens (Ach.) f. spermogonifera Arn. exs. 542: der gewöhnlich bläulichgraue Thallus an den älteren Stämmchen der hohen Mut und beim Langthaler Eck, von letzterer Stelle in Arn. exs. 542 enthalten: thallus K—, med. jodo caerulese. — Die fructifieirende Pflanze ist hie und da anzutreffen. 34. Pertus. glomerata (Ach.): selten an einem verdorrten Zweige auf der hohen Mut. 35. Pertus. oculata (Deks.): der sterile Thallus selten bei der vorigen auf dem entblössten Holze. 86. Varicellaria rhodocarpa (Körh.); Arn. exs. 4A6lc; 646: an den Zweigen und Stämmchen hie und da; auf der hohen Mut mit gut ausgebildeten Apothecien. 37. Biatora cinnabarina (Smft.): vide XIV. Finsterthal p. 489, Arn. exs. 625: fructificirend an älteren Stämmchen auf der hohen Mut. 38. Biat. vernalis (Ach.) f. minor Nyl., vide XIV. Finsterthal p. 462: selten an dünnen Zweigen gegenüber Gurgl. 89. B. leprosula Arn. exs. 545: a) an älteren Stämmchen hie und da; b) an den Zweigen im Zierbenwalde vor dem Langthaler Eck und von hier in Arn. 545 veröffentlicht. 40. B. Gisleri Anzi; vide XIV. Finsterth. p. 462: an dünnen Zweigen gegenüber Gurgl und am Langthaler Eck: planta potius Lecanora. 41. B. fuscescens (Smft.); vide Finsterth. p. 462: hie und da an Zweigen und Stämmchen. 42. Bacidia Beckhausii Körb.; vide XIV. Finsterthal p. 493: selten an Zweigen auf der hohen Mut: epith. K roseoviol., hyp. incolor, sporae speeciei, 0025 Mm. 1g., 00025 Mm. lat. 43. Lecid. enterol. vulg. Körb.: an Stämmchen und Zweigen. 44. Lecid. conferenda (Nyl.): vide XIV. Finsterthal p. 494: planta corticola videtur: hie und da an den Stämmchen beim Langthaler Eck: thallus minute gramulosus, subviridulus, K—, C—, med. jodo fulvesc., apoth. parva, convexiuscula, viridinigricantia, habitu biatorino, intus K—, epith. pallidum, hym. wncolor, jJodo caerul., hyp. subcaerulescens, ac. nitr. roseoviolasc., sporae elongato-oblongae, simplices, 0'012—16 Mm. lg., 0'0053—4 Mm. lat., 8 in asco. nenne 3 Lichenologische Ausflüge in Tirol. 379 " 45. Lecidea rhododendrina Nyl. nov. spec. in lit. selten an Zweigen gegenüber Gurgl; thallus sat tenwis, albidus; apoth. intus K—, ep. hyp. sub lente nigrie., hym. smaragdulum; epith. atroviride, hym. jodo caerul., hyp. subfuscosmaragd., ep. hyp. ae. nitr. pulchre roseoviol., sporae oblongae, 0'012 Mm. 1g., 0'004 Mm. lat. 46. Lecid. platycarpa (Ach.): planta corticola (lignic. Flora 1862 p. 389, Th. Fries Se. 505): selten an Stämmchen gegenüber Gurgl: thallus tenuis, rimulosus, sordide albescens, C—, K—, med. jodo fulvese., apoth. dispersa, atra, nuda, minora quam apud plantam saxicolam, intus K—, epith. sordide olivac., ac. nitr. vix mutat., hym. incol., jJodo caerul., hyp. sub lente nigricans, sub microse. fuscum, sporae oblongae, 0'018—22 Mm. lg., 0°009—11 Mm. lat. 47. Buellia paras. (Ach.) Körb. par. 190: an abgedorrten Stämmchen beim Langthaler Eck: thallus albidus, med. jodo fulvesc., sporae 0'022—25 Mm.1g., 0:012 Mm. lat. 48. B. insignis (Naeg.) cortic. Körb. par. 191: eine hieher gehörige Form selten am entblössten Holze abgedorrter Stämmchen auf der hohen Mut: thallus lutescentealbidus, Kleviter flavesc., med. jodo fulvese., sporae 0:027— 0:030—34 Mm. 1g., 0'012—16 Mm. lat. 49. Catocarpus polycarpus (Hepp) f. rhododendri Arm. exs. 559a.b.c; Lec. atroälbicans Nyl. Flora 1875 p. 363 (compar. Catill. coner. rhod. Bag]. comm. erit. it. II p. 393): nicht selten an den Zweigen und Stämmchen am Abhange unter dem Langthaler Eck und von hier in Arn. exs. 559a.b ausge- geben. Auch auf der hohen Mut. 50. Rhiz. geograph. (L.): Arn. exs. 512a.b.: an Stämmchen; hie und da an dünnen, bereits abgedorrten Zweigen: c. apoth. jedoch selten. 51. Rhiz. obscuratum (Ach.) Körb. par. 233, Th. Fries Scand. 628: selten an Stämmchen beim Langthaler Eck: thallus minute areolatus, pallidus, K—, C—, med. jodo fulvese., apoth. atra, dispersa, minora quam apud plantam ‚saxicolam, intus K—, epith. obscure sordide olivae., hym. incolor, latum, jJodo caerul., hyp. sub lente atrofuse., sub mierose. fuscum; sporae incolores, demum viridulae, 7—9 septatae, muralidivisae, 0'036 Mm. 1g., 0'017 Mm. lat., 8 in asco. 52. Rhiz. grande (Fl., Hepp): vide XIV. Finsterthal p. 463: hie und da an den Zweigen und Stämmchen auf der hohen Mut und beim Langthaler Eck: - thalli stratus corticalis hypochl. calcico plus minus rubesc., K—, med. jodo fulvese., ep. obscure olivac., K purp. violasc. vel non mutatum, hyp. sub lente _ nigrie., sub microscopio fuscum, sporae virides, fuscae, atrofuscae, 3—5 septa- tae, 4—8 rarius 12 loculares, 0.027—34 Mm. 1g., 0'012—16 Mm. lat.; juniores incolores, 3—5 septatae (4—6 loculares), 0'022 Mm. 1g., 0009-10 Mm. Jat., 8 in asco. Nicht nur diese Rhododendron-Flechte, sondern auch die gewöhnliche steinbewohnende Form zeigt die Färbung C+ (hypochl. cale. stratus corticalis rubescit); doch wird hiebei eine frische Chlorlösung vorausgesetzt; ist letztere - aber schon älter, so tritt keine Farbveränderung ein. 48* 380 F. Arnold. 53. Rhizoc. dissentiens m. (n. sp.): hie und da an den Zweigen und Stämmcehen auf der hohen Mut und beim Langthaler Eck: habituell von der vorigen nicht zu unterscheiden; nur der Thallus ist öfters körnig-warzig und etwas heller gefärbt: thallus areolatus, non raro granuloso verrucosus, Cinerasc. vel pallide cinerase., K—, C rubesc., med. jodo distincte caerulesc., ep. olivac., K non raro purp. violasc., hyp. fuscum, sporae prioris. Von der vorigen durch die Jodfärbung der Thallushyphen verschieden. Die Sporen stimmen in Gestalt, Grösse und Färbung bei beiden Arten so voll- ständig überein, dass ich die Ansicht, es lägen nur zwei Formen einer Art vor, keineswegs als unhaltbar bezeichnen möchte. 54. Xylographa parallela Fr.: am entblössten Holze abgedorrter Stämm- chen hie und da. 55. Dactylospora — — (compar. XIV. Finsterthal p. 484 nr. 2) am entblössten Holze eines abgedorrten Stämmchens beim Langthaler Eck bemerkte ich einige Apothecien, welche eine genauere Bestimmung kaum zulassen: thallus subnullus, apoth. sat. parva, atra, subplana, intus nec K nec ac. nitr. ‚mutata, epith. fuscum, hym. Jodo caerul., paraph. conglut., hyp. luteolum, sporae juniores incolores, maturae fuscidulae fuscae, rectae, utroque apice obtusae, lateribus non constrietae, raro dyblastae, regulariter 3 septatae, 0:012—16 Mm. 1g., 0'004—5 Mm. lat., 8 in aseis latioribus, nec ceylindrieis. 56. Öphaerella araneosa Rehm; Arn. exs. 646: hie und da auf dem Thallus der Varic. rhod. an den Zweigen. 97. Tichothec. calcaricolum (Mudd.?): compar. Flora 1874 p. 458, XI. Serlosgruppe p. 521: selten parasitisch auf dem Thallus der Aspie. cine- reorufesc. an Stämmchen beim Langthaler Eck: apoth. dispersa, sporae fuscae, latae, juniores simplices, demum dyblastae, non raro cum duobus gutitulis oleosis, 0'015 Mm. 1g., 0'007—9 Mm. 1g., 8in asco. — Die Sporen sind breiter und stumpfer als diejenigen von 7. gemmiferum. III. Lonicera caerulea.. — Die Umgebung von Gurgl gehört zu den. Landschaften, in welchen dieser über die Waldregion nicht hinaufsteigende Strauch seine obere Grenze findet. Seit welcher Zeit das Felsengerölle gegen- über Gurgl vom Zierbenwalde entblösst ist, lässt sich wohl kaum mehr be- stimmen; die wenigen Flechten, weiche sich dort auf dem Holze der abgedorrten Lonicera-Zweige angesiedelt haben, führe ich blos an, um zu zeigen, dass auch auf diesem Strauche Lichenen zu finden sind. Olad. pyxidata (L.): sterile Podetien. . Plat. pinastri (Scop.): steril. . I. saxwatilis (L.): die gewöhnliche Form, steril. . J. physodes (L.) vulg. Körb.: steril. I. stygia (L.): steril. ‚ Candel. vitellina (Ehr.): dürftig. . Lecan. subfusca (L.). . Aylogr. parall. Do oO [an / Lichenologische Ausflüge in Tirol. 4 381 IV. Juniperus nana. — Im Gerölle gegenüber Gurgl mischt sich dieser Strauch unter die Alpenrosen und die erwähnte Lonicera. Auf der Rinde der grünenden Zweige ist blos Platysma pinastri in kleinen Exemplaren hie und da zu erblicken; am Holze abgedorrter Zweige kommen dagegen einige Lichenen, überwiegend Laubflechten, vor, nämlich: 1. Plat. fahlunense (L.). 2. Parm. ambigua (W.), diffusa Körb. 3. I. sawatilis (L.): steril. 4. I. physodes (L.) vulg.: steril. 5. I. sorediata (Ach.): steril. 6. I. stygia (L.): steril. 7 8 * . Parmelia stellaris (L.); a) adpressa Th. Fr. Scand. 138: forma. . Buellia paras. (Ach.) Körk. 9. Xylogr. parall. V. Pinus Cembra. — Es möge gestattet sein, der Aufzählung der von mir um Gurgl beobachteten Zierbenflechten einige Bemerkungen voranzustellen. Das Hochthal von Gurgl war einst mit Zierben, welche sich bis an die grossen Gletscher erstreckten, ausgefüllt: so mächtig waren dieselben dort entwickelt, dass der kleine Rest alter, auf dem Hügel hinter Gurgl rechts vom Wege zum Eissee stehender Bäume zu den schönsten Zierben gehört, welche Naegeli!) bisher in den Alpen gesehen hat. Thalabwärts sind nur vereinzelte kleine Baumgruppen längs der Gehänge übrig geblieben und sobald der ge- schlossene Wald gegen Zwieselstein zu beginnt, tritt die Zierbe in ihm nur noch als eingestreuter Baum auf. Will man sich nun ihr allmäliges Verschwinden erklären, so dürfte vielleicht an folgende Verhältnisse zu erinnern sein. Die alten deutschen Wälder bestanden aller Wahrscheinlichkeit nach überwiegend aus Eichen und Buchen?) und erstreckten sich in dieser Zusammen- setzung tief in die Alpenthäler hinein; auch das nordtiroler Mittelgebirge wird _ wegen seiner vielen Eichen,?) die in vereinzelten misshandelten Exemplaren noch heutzutage bei Stams im Innthale stehen, einstmals ein parkartiges Aus- _ sehen gehabt haben. Die Laubwälder waren so vorherrschend, dass*) in 6115 deutschen Ortsnamen das Laub- und nur in 790 Namen das Nadelholz massgebend ist. Allmälig und nachweisbar seit dem achten Jahrhundert begann, _ jedoch eine bedeutende Rodung und Lichtung der grossen Wälder: Nadelholz _ und geringere, schnell aufstrebende Laubholzarten verdrängten die laugsam wachsenden Eichen und Buchen, so dass Wessely in seinem bekannten Werke über die Forsten der österreichischen Alpenländer I. p. 291 den Fichtenforst als den gegenwärtigen und eigentlichen Wald aller österreichischen Alpenwälder - bezeichnen konnte. 1) Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins 1375 p. 14. 2) v. Berg, Geschichte der deutschen Wälder 1871 p. 30. °) A. Kerner, Alpenwirthschaft in Tirol (Oesterr. Revue) p. 58. 4%) v. Berg, l.c.p. 145. 382 F. Arnold. Es ist jedoch zu beachten, dass der oberste Waldsaum in den Alpen seit jeher nicht aus Laubholz, sondern einem Nadelholzgürtel bestand, in welchem der Zierbe eine vorragende Rolle zukam. Trotz aller feindseligen Einwirkungen des Menschen hat sich dieser Baum in mehr oder weniger bedeutenden Resten in den alpinen Hochthälern bis zur Gegenwart erhalten. Kerner!) suchte die Grenzlinien, innerhalb welcher die Zierbe jetzt noch in den Tiroler Alpen vor- kommt, zu bestimmen und fand, dass dieselben vom Ortler, wo einzelne Bäume am Stilfserjoche noch bei 2560 Meter gedeihen, sich nach allen Seiten herab- senken: in den nördlichen Kalkalpen durchschnittlich bis zu 1600 Meter, in den Tiroler Centralalpen dagegen bis etwa 1574 Meter. Im Oezthale beginnt die Zierbe bei Zwieselstein mit 1570 Meter, stieg ober Gurgl früher bis 2150 Meter und kommt auf dem erwähnten Hügel in einer Höhe von 2020 Meter vor. Die Nähe der erkältenden Gletscher würde die Zierbe an ihrem Fort- kommen allerdings nicht hindern; der Grund, dass sie bei Gurgl ebenso wie an so vielen Orten der Alpen nicht mehr nachwachsen will, ist vielmehr ledig- lich in dem zerstörenden bäuerlichen Einflusse zu suchen. Die Ausnützung der Alpenhöhen zu landwirthschaftlichen Zwecken ist nämlich uralt und geht über die gegenwärtige Zeitrechnung zurück.?) Die Almen wurden damals, wie noch jetzt, im Sommer bewohnt; im Herbste zog man in die ständigen, tiefer gelegenen Wohnsitze hinab. Gurgl war jedoch bereits im dreizehnten Jahrhundert ein das ganze Jahr hindurch bewohnter Ort und wenn auch nicht anzunehmen ist, dass die Stämme der dortigen Nadelholzwaldungen in das ohnehin stark bewaldete Oezthal hinuntergeschafft wurden, so genügt doch zur Erklärung der gegenwärtigen Waldarmuth des Gurgler Thales der Umstand, dass seit sicher 700 Jahren die Holzbedürfnisse der Bewohner jahraus jahrein aus den dortigen Wäldern befriedigt werden mussten. Bau- und Brenn- holz wurde rücksichtslos verbraucht: um den Nachwuchs hat man sich in den Alpen niemals bekümmert. Dadurch allein ist der Wald verschwunden und sobald auch noch die kleinen Torfmoore ober Gurgl ausgebeutet und die ge- ringen Vorräthe alter, längst verdorrter Baumstrünke, Ronen genannt, verbraucht sein werden, so werden auch jene letzten stolzen Zierben des Gurgler Hügels der Vernichtung anheimfallen. Hand in Hand mit der Verminderung der Gurgler Zierben schwand aber auch die daran befindliche Lichenenflora zusammen: am 15. August 1873 fand ich auf dem erwähnten Hügel blos 36 Arten, von welchen etwa 20 sich auf dem von der Rinde entblössten Holze alter und dicker, das Gestein umklam- mernder oder aus dem Boden vorragender Wurzeln angesiedelt hatten. An den Zweigen gediehen nur noch einige wenige, ganz gewöhnliche Arten, die be- rindeten Stämme waren gleichfalls völlig kahl und fast nur mit steriler Bvernia vulpina stellenweise bewachsen: Zierben, welche über und über mit grauen Baumbärten und der dunklen Alectoria jubata überzogen sind, dürften überhaupt 1) Studien über die Grenzen der Holzpflanzen, Oesterr. Revue 1865, p. 191. f. ?) Kerner, Alp. Wirthschaft in Tirol, p. 61. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 383 ' mehr in zusammenhängenden Waldungen und nicht an so trockenen und lichten ' Stellen wie auf dem Gurgler Hügel anzutreffen sein. Auf dem Holze der langsam verwitternden Strünke beobachtete ich nicht minder blos wenige Species: es fangen diese Strünke bereits an, um Gurgl selten zu werden. Immerhin möchte ich glauben, dass soferne man nur ein grösseres Gebiet, wie etwa die euro- päische Alpenkette überblickt, in den letzten zweitausend Jahren sich nicht die Zahl der an Zierben vorkommenden Arten gemindert, sondern blos deren Ver- breitung wesentlich geändert hat. Die überwiegende Zahl der Arten ist sehr selten geworden, nur wenige vermochten den ungünstigen Einflüssen sich ent- gegen zu stemmen und diese wenigen Arten sind in allen europäischen Wäldern _ gleich häufig geblieben. Lichenen vom Zierbenhügel bei Gurgl: 1. Usnea florida (L.): steril an den Aesten und Zweigen. 2. Ev. vulpina (L.): steril an der Borke der Bäume, auch am ent- blössten Holze. 3. Ev. furfuracea (L.): steril häufig an den dickeren Zweigen; an dürren Aesten. 4. Cetr. island.: selten über morscher Rinde alter Wurzeln, von der Erde übersiedelnd. 5. Cornic. aculeata (Ehr.) var. alpina Schaer.: steril selten auf dem Holze alter Wurzeln. 6. Olad. coccifera (L.) phylloph. Anzi: der sterile Thallus spärlich auf morschem Holze. 7. ©. deformis (L.) f. erenulata Ach.: sparsam und steril auf morschem Holze alter Baumstumpfen. 8. ©. gracilis (L.) chordalis Fl.: von der Erde sparsam auf das morsche Holz alter Stumpfen übersiedelnd. 9. Plat. pinastri (Scop.): steril am Holze dürrer Aeste und alter Wurzeln. 10. Plat. fahlunense (L.): mit völlig ausgebildeten Apothecien am ent- blössten Holze dicker Wurzeln. 11. Parm. ambigua (Web.) diffusa Körb.: steril am Holze alter Baum- stumpfen und Wurzeln. 12. Parm. alewr. Nyl., hyperopta Körb.: mit der vorigen. 13. I. saxat. (L.): steril am Holze dicker Wurzeln. 14. I. physodes (L.) vulg.: an der Rinde der dickeren ‚Zweige; auch auf dem Holze der Wurzeln. 15. I. exasperatula (Nyl.): an der Rinde der dünneren Zweige, steril. 16. I. lanata (L.): steril und klein selten am Wurzelholze. 17. Gyroph. flocculosa Körb. syst. 95: steril sehr selten am Holze dicker Wurzeln: thallus intus C rubescit. 18. Candel. vitellina (Ehr.): substerilis sparsam auf dem Holze der Wurzeln. | 19. Lecan. subfusca (L.) var. chlarona (Ach.) Stizbg.: auf der Rinde - frischer Zweige. a) A Da (ie | BEN u I PU? BEBEDN FEB UBER BERG 5 384 ; F. Arnold. Eine Form: apoth. obseurioribus, numerosis, approximatis, opacis, fusco nigrescentibus, fusceis hie inde intermistis, margine albido, integro auf dem entblössten Holze alter Wurzeln. 20. L. badia (Pers.) vulg. Körb.; XIV. Finsterthal p. 467: gut ausge- bildet, doch nicht häufig auf dem Holze alter Wurzeln. 21. L. varia (Ehr.) vulg. Körb.; vide XIV. Finsterthal p. 473, XII. Brenner p. 278: nicht selten am Holze alter Wurzeln, kräftig entwickelt. 22. L. symmictera Nyl. Flora 1874 p. 249, Hepp 68; L. symmieta Arm. Flora 1872 p. 74: selten am Holze der Wurzeln: planta C—, apoth. convexa, biatorina. 23. L. mughicola Nyl.: vide XI. Serlosgr. p. 517: ziemlich sparsam auf dem entblössten Holze der Wurzeln: planta obscura, determinata, apoth. nu- merosa, gregaria, intus K—, plus minus applanata, margine pallido, subviri- dulo, leviter crenulato, saepe evanescente, epith. sordide viride, hym. Jodo caerul., deinde proparte vinos., gonidia hyp. incolori subjae., paraph. conglut., sporae elongato-oblongae, medio non inflatae, 0'015—17 Mm. 1g., 0'004 bis 0:0045 Mm. lat., 8 in asco. 24. L. hypoptoides Nyl.: vide Th. Fries Scand. 411; — XI. Serlosgr. p. 467; Norrlin Lich. Fenniae exs. 125 (129 vix diversa): sparsam am Holze alter Wurzeln: planta obscura, effusa, thallus minute granulosus, sordidus, apoth. atrofusca, jumiora illis Rinod. exiguae Anzi sat similia, adultiora con- vexa, margine evanido, intus K—, epith. fuligin., sordide olivaceum, hym. Jodo caeruleum, paraph. conglut., supra sensim dilatatae et olivac., gonid. hyp. inc. subjac., sporae ab illis L. mughic. non diversae, 0'012—16 Mm. 1g., 0'004 Mm. lat. : spermogonia thalli gramulis insidentia, punctiformia, atra, spermatia (vide Nyl. Flora 1867 p. 371) numerosa, oblonga, 0'003 Mm. 1g., 0'0015 Mm. Jat. L. paraptoides Nyl. Flora 1873 p. 291, 1875 p. 15, Norrlin L. Fenn. exs. 127 differt praecipue sporis oblongis, medio paullo inflatis, minus bacilli- formibus, 0'012—15 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. et spermatüis rectis vel leviter subfalcatis, Iatioribus, obtusiuseulis, 0'006 Mm. 1g., 0'002 Mm. lat.: quare L. parapt. pertinet ad, stirpem L. sarcopis Flora 1872 p. 74 U. 25. L. polytropa (Ehr.): sparsam am Holze dicker Wurzeln: thallus crassus, apoth. nigrie. livida, sporae ovales vel ellipsoideae, 0:008—9 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. 26. L. sordida (Pers.) glaucoma (Hoffl.): nicht häufig am entblössten Holze dicker Wurzeln, gut entwickelt: apoth. © eitrina. un Lichenologische Ausflüge in Tirol. 385 27. Aspie. cinerea (L.): eine Form auf dem Wurzelholze: thallus passim | sorediosus, K lut. deinde rubese., med. jodo fulvese.; sporae 0'018 Mm. 1g., 0'008 Mi. lat. \ 28. Asp. gibbosa (Ach.): vide Th. Fries Scand. 276: ziemlich selten auf dem Holze alter Wurzeln: planta substerilis, thallus K—, med. jodo fulvese., spermatia recta, 0°007—8 Mm. Ig., 0'001 Mm. lat. | 29. Pertus. Sommerfeltüüi Fl.: sehr selten am entblössten Holze dicker Wurzeln. 30. Varic. rhodocarpa (Körb.): sparsam auf dem morschen Holze alter Wurzeln. 31. Lecidella enteroleuca Körb. var. ewphoreo (Fl.) Körb. par. 217, Th. Fries Scand. p. 548: am entblössten Wurzelholze: apoth. numerosa, gre- garia, hyp. lutesc., sporae speciei. 32. Buellia paras. saprophila (Ach.) Körb.; — XIV. Finsterthal p. 468: am Holze alter Wurzeln: sporae 0'022—25—27 Mm. Ig., 0'008—12 Mm. lat.; hie inde cum 4 guttulis oleosis; spermatia eylindr. recta, 0004—5 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. | 33. Catocarpus polycarpus (Hepp): hie und da am entblössten Holze alter Wurzeln. r Beachtenswerth ist eine Varietät, welche dem ©. badioater habituell ähnlich und grösser als die typische Pflanze ist: selten am Wurzelholze: med. ‚jodo caerulese., ep. K obscure violasc., sporae incol., olivac., fuscae, 0'027* bis h 0:034 Mm. Ig., 0:012—15 Mm. lat. 54. Xylographa parallela (Fr.): am entblössten Holze der Wurzeln. 35. Acolium tigillare (Ach.): ziemlich selten auf dem Holze dürrer Aeste. var. ecrustaceum (Nyl.) Anzi exs. 426, neos. p. 4. Trach. tig. eer. Nyl. Scand. 46: hie und da am Holze abgedorrter Aeste: thallus parum evolutus, - albidus, K—, med. jodo fulvese., apoth. speciei, sporae fuscae, atrofuscae, medio . levissime constrictae, obtusae, 0'020--23 raro 27 Mm. 1g., 0'010—14 Mm. lat. Apud Ac. tympanellum et var. suffusum Schaer., Hepp 331, Anzi exs. 211 med. jodo caerulescit. 36. Phacopsis vulpina Tul.: ziemlich selten auf Zv. vulp. am Grunde - der Stämme. | VI. Species lignicolae. — Diese Gruppe ist in der holzarmen Landschaft _ von Gurgl nur schwach vertreten. Die auf Zierbenholz bemerkten Arten wurden soeben erwähnt; an den Balken der alten, hölzernen Brücken, die über die Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 49 386 PT. Arnold. Gletscherbäche gelegt sind, herrscht Lecan. varia a) pallescens vor; Parmelia obscura, caesia, Physeia elegans (diese in üppigen Exemplaren), Candel. vitellina gedeihen auf alten Brettern der Wohnhäuser in Gurgl. VI. Parasiten. A. — Bilimb. sabulet. siedelt auf alten Peltigera-Thallus und Leeid. assimilata auf veraltete Solorina crocea über: beide sehr selten. Die oben erwähnte Lecid. — — nr. 61 ist, da sie wenigstens theilweise auf Rhizoe. geogr. übergeht, hier gleichfalls zu wiederholen. B. — Die übrigen Parasiten, deren zum Theile schon gedacht wurde, stelle ich zur besseren Uebersicht nochmals zusammen: 1. Lecidea vitellinaria Nyl.; vide Flora 1874 p. 98, Müller Flora 1874 p. 534: parasitisch auf den Thalluskörnchen der Candel. vitell. auf der Berg- schneide rechts ober dem Geisberggletscher: apoth. parva, atra, intus K—, epith. latum, pulchre smaragdulum, ae. nitr. roseoviolase., hyp. incolor, sporae ovales wel ellipsoideae, obtusae, 0'009—12 Mm. Ig., 0'006 Mm. lat., 8 in asco. 2. Biatorina Stereocaulorum Th. Fries; Arn. exs. 502a.b; Norrlin Lich. Fenn. exs. 175: paras. auf dem Thallus von Stereoc. alpin. auf der hohen Mut: ep. fuscum, subgranulatum, hym. incolor, Jodo caerul., hyp. lutese., demum fuscescens, sporae incol., dyblastae, 0'015 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat., 8 in asco. 3. Buellia parasema (Ach.)?: compar. VI. Waldrast p. 1140, Flora 1874 p. 84 nr. 33: eine wahrscheinlich zu dieser Art gehörige Form paras. auf dem Thallus der Pannaria brunnea auf felsigem Boden der hohen Mut: apoth. numerosa, atra, plus minus applanata, intus nec K nec ac. nitr. colorata, ep. subgranulatum, sordide obscure olivac., hym. jodo caerul., hyp. sordide viri- dulofuscum, sporae fuscae, rectae vel non raro curvulae, dyblastae, hie inde cum 2—4 guttulis oleosis, 0:018—27 Mm. 15., 0'008—9 Mm. lat., 8 in asco. 4. Dactylospora wurceolata (Th. Fries) XIV. Finsterthal p. 469. var. maiuscula Th. Fries Spitsb. p. 45; Flora 1874 p. 109; Arn. exs. 643: parasitisch auf dem Thallus a) von Zopadium pez. museic. auf der hohen Mut; b) von Secoliga peziza am Wege zum Ramoljoch bei 2844 Meter: apothecia paullo maiora, guam apud typum, intus K—, ep. hyp. fusca, hym. jodo caerul., sporae fuscae, rectae vel leviter curvulae, 3-5—7 septatae, Ju- miores 1—3 septatae, incolores; 3 septatae 0'015 Min. lg., 0'004 Mm. lat.; 7 septatae autem 0'024 Mm. lg., 0:004—5 Mm. lat., 8 in asco. Lichenologische Ausflüge in Tirol, 387 5. Coniangium Körberi Lahm: var. quaedam alpina microcarpa vel species propria?: selten auf dem Thallus einer Peltigera am Wege zum Eissee: apoth. sat parva, gregaria, atra, intus K—, epith. sordide olivac., hym. jodo saturate vinosum, paraph. conglut., hyp. sordide olivaceofuscum, sporae inco- lores, dyblastae, medio non constrictae, 0.009—10 Mm. 1g., 0°004 Mm. lat., 8 in ascis late oblongis. 6. Phacopsis vulpina Tul.: comp. Flora 1874 p. 100: ziemlich selten auf Zv. vulp. am Grunde alter Zierben. 7. Conida subvarians (Nyl.): XIII. Brenner p. 280: parasitisch auf der Fruchtscheibe von Placod. disperso areolatum auf der Bergschneide rechts ober dem Geisberggletscher: apoth. maculas obscuras supra discum Plac. formantia, hym. jodo caerul., deinde vinosum, sporae incolores, dyblastae, umo apice saepe attenuatae, 0015 Mm. 1g., 0'004 Mm. lat. 8. Bertia lichenicola De Not.; vide XIV. Finsterthal p. 469, Rehm Ascoınye. 283: parasitisch auf Solorina erocea hie und da. 9. Thelocarpon epibolum Nyl.; Arn. exs. 568a.b: paras. auf veralteter Solorina cerocea am Wege zum Eissee und von hier in Arn. exs. 568a aus- gegeben. - 10. Phareidia Schaereri (Mass.): parasitisch auf dem Thallus der Solo- rina bispora am Abhange ober dem Geisberggletscher: Aym. jodo fulvese., absque paraph., sporae incol., saepe 4 guttatae, 0'015 Mm. Ig., 0'003 Mm. lat., 8 in ascis late oblongis. 11. Sphaerella araneosa Rehm; — Arn. exs. 646: parasitisch auf Varie. rhodoc. a) an Rhododendron-Zweigen; b) auf felsigem Boden. 12. Polycoccum sporastatiae Anzi: vide XIV. Finsterthal p. 470, Arn. exs. 645: paras. auf dem Thallus ven Sporast. morio und cinerea auf den Höhen von Gurgl bis zum Ramoljoch: sporae virides, fuscae, atrofuscae, ob- tusae, 1 septatae, 0'018—22 Mm. 1g., 0'007—8 Mm. lat. 13. Xenosphaeria rimosicola (Leight.): XI. Serlosgr. p. 521: parasitisch auf dem Thallus der Siegertia calc. auf der Bergschneide rechts ober dem Geisberggletscher: apoth. supra thallum dispersa, hymen. jodo vinos., absque paraph., sporae juniores incol., deinde fuscidulae, 3 septatae, lateribus levissime constrietae, non raro cum 4 guttulis oleosis, 0'018 Mm. Ig., 0:007—8 Mm. lat. 14. Endococcus complanatae m. X. Rettenstein p. 191 nr. 6, var. videtur: parasitisch auf den Thalluskörnchen der Lecid. subplumbea Anzi: apoth. punct- formia, atra, thalli glebulis insidentia et immersa, solo apice prominentia, 49* 388 F. Arnold. Lichenologische Ausflüge in Tirol. perithee. fuscum, hym. absque paraph., sporae incolores, cinerascentes, demum fuseidulae, utroque apice attenuatae, dyblastae, non raro cum duobus guttulis oleosis, rectae, 0'018—23 Mm. 1g., 0'005—6 Mm. lat., 8 in asco. 15. Tichotheec. calcaricolum (Mudd?): auf dem Thallus der Aspie. cinereo- rufescens an Rhododendron ferrug. 16. Tich. gemmiferum (Tayl.): auf dem Thallus der Acarosp. fuscata am Wege zum Geisberggletscher: sporae 0'012 Mm. Ig., 0°005 Mm. lat, 8 in ascis oblongis. 17. Tich. pygmaeum Körb.: a) auf der Fruchtscheibe von Placod. di- spersoareolat.; b) auf dem Thallus von Lecan. polytr. alpigena, Lecid. inse- rena, lapicida, confluens, Rhizoc. geogr. der Höhen um Gurgl; — c) bei 3132 Meter am Ramoljoch auf dem Thallus von Lecan. polytr., Lecid. con- fluens, lapieida, Rhizoc. alpicol. und geograph. var. grandiusculum wm.: parasitisch auf dem Thallus von Rhizoc. geogr. K) Y 1 Ä # # # N) £ ! Kı Ri Lichenologische Ausflüge in Tirol. FHArTrmOord. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Juni 1876.) XVI. Ampezzo. Das weite Gebiet der Ampezzaner Alpen im südöstlichen Tirol ist ein lichenologisch fast unbekanntes Land. Seitdem Molendo 1863 einige Proben aus der Umgebung von Predazzo mitgebracht hat (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1864 p- 459, Mol. Flora 1864 p. 578), wurde dieses Gebirge meines Wissens von keinem Flechtenkundigen betreten. Mit Rücksicht darauf, dass ein allgemeiner Ueberblick über die Flora der landschaftlich jetzt so hoch geschätzten Dolo- miten wenigstens nicht unschädlich ist, unternahm ich in den Tagen vom 31. Juli bis 10. August 1874 von Schluderbach aus einige Streifzüge, deren Ergebniss in den folgenden Zeilen enthalten ist. Während um Predazzo die verschiedensten Gesteine, darunter die moos- armen Eruptivmassen des Monzoni Berge bis zu 2700 Meter zusammensetzen, so ist das Hochgebirge um Schluderbach weit und breit einförmig aus Kalk- und Dolomitmassen aufgebaut. Abgegrenzte Gebirgsstöücke (Morstadt Zeit- ‚ schrift des deutschen und österr. Alpenvereins 1874 p. 208, 214, tab. Fig. 8) steigen der Thalfurche der Rienz entlang von der Thalsohle (1440 Meter) an gerechnet noch 1400—1800 Meter hoch aufwärts, um in jenen bleichen, schwer zu ersteigenden Kämmen zu endigen, welche den Geologen fast mehr als den Zoologen oder Botaniker fesseln. Bei Schluderbach dürfte die ober den Plätzen- wiesen aufsteigende Kalkwüste der Crepa rossa, nämlich der Ostabhang dieses Berges, sich zur genaueren Untersuchung empfehlen: die steinigen Gehänge der gegenüber liegenden Westseite des Dürrenstein dürften das ursprüngliche Gepräge der Vegetation besser erhalten haben als die entwaldeten Seitenthäler des Cristallostockes zwischen Misurina See und Valgrande: unter allen Um- ' ständen jedoch mangelt der Gegend die Mannigfaltigkeit einer Flora, welcher wie bei dem Schlern oder dem Waldraster Gebirge Kiesel- und Kalkgesteine zur Basis dienen. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 50 390 F. Arnold. I. Species saxicolae. A. — In der Umgebung von Schluderbach habe ich an verschiedenen Stellen bis zum Gipfel des Dürrenstein Kalksteinflechten zu sammeln gesucht: was ich auf dem ‚stellenweise felsigen Plateau des Monte Piano, 2275 Meter, auf dem obersten Gipfel des Zumelles, 2172 Meter; und am Abhange des Dürrenstein zwischen dem einstigen Zierbenwalde und dem Gipfel fand, ver- einige ich hier, um insbesondere darzuthun, dass die Flechtenflora der Ampezzaner Alpen im Wesentlichen mit derjenigen der nördlichen Kalkalpen übereinstimmt. Die Thalsohle bietet von Landre bis Peutelstein nur selten Gelegenheit, Lichenen auf Kalk oder Dolomit zu beobachten; am Dürrensee fand ich keine Wasserflechten; unmittelbar bei Schluderbach ist ein Theil der Strasse von steinernen Pfeilern eingefasst, worauf nur ganz gewöhnliche Arten, denen das Laubmoos Orthotrichum Rogeri (teste Juratzka) beigesellt war, sich vorfanden, nämlich: . Parm. caesia (Hoff.). . P. obscura (Ehr.). . Physcia elegans (Lk.). . Callop. vitellinellum Mudd. . Pyrenodesmia variabilis (Pers.) Mass. . Lecan. Flotowiana (Spr.). . Stigmatomma cataleptum (Ach.). . Lethagrium polycarpon (Schaer.). In dem nun folgenden Nadelholzwalde treten bis Peutelstein hinab nirgends grössere Felsmassen zu Tage: Leptobryum pyriforme und Bryum pendulum an einer niedrigen Mauer der Strassenböschung; Orthotrichum Rogeri Schpr. reichlich an dünnen Fichtenzweigen nahe am Boden längs des Waldsaumes, von hier in Rabh. Bryoth. 1259 ausgegeben, verdienen als Repräsentanten der dortigen Moosvegetation genannt zu werden: unter den wenigen in diesem Walde vorkommenden Steinflechten fiel mir lediglich eine Catillaria auf, welche mit einer am Fusse der Kampenwand in den baierischen Alpen gefundenen Flechte in allen Theilen übereinstimmt. Diese letztere Pflanze wurde von Nylander in lit. 15. Mai 1876 als Lecid. subnitida (Hellb.) = L. platycar-, piza Nyl. erklärt. Catill. subnitida Hellb. Nerik. Lafveg. 1871 p. 25, Th. Fries Scand. p. 583; Leeid. platycarpiza Nyl. Flora 1873 p. 22: selten auf Dolomitsteinen links im Walde zwischen Schluderbach und Ospidale: thallus parum evolutus, sublepro- sus, sordidus, med. jodo fulvescens, apoth. adnata, plana, tenuiter marginata, demum comvexiuscula et maiora, atra, nuda; epith. obscure smaragdulum, K—, ac. mitr. satwrate cueruleoviolase., hym. sub lente smaragd., sub miero- scopio pallide viridulum, jodo caerul., deinde vinose rubens, paraph. supra leviter articulatae atque cum clava obscure smaragdulae, hyp. sub lente nigri- cans, obscurius quam apud 0. tristem, parte superiore epithecio concolor mec rubricosum, K vie mutatum, ac. nitr. cum excipulo concolori caeruleoviolase., Sour {DD m Lichenologische Ausflüge in Tirol. 391 | sporae incol., dyblastae, oblongae, illis C. tristis vix maiores, rectae, medio - hie ünde levissime consirietae, 0010—12 Mm. 1g., 0'004—45 Mm. lat., 8 in asco; | spermogonia punctiformia, sub microscopio obseure viridıa, spermatia arcuata, 0:015—16 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. Der Hauptunterschied zwischen dieser und der folgenden (©. tristis liegt in der Färbung des Hypotheciums. Dieses wird bei den Exemplaren von Schluderbach und der Kampen durch Hydras calieus nicht gefärbt; bei der nordischen Flechte (Th. Fries Scand. 583) und bei anderen Tiroler Exemplaren beobachtete ich K+ (sordide purpureo-violase.). C. subnitida besitzt einen etwas dunkleren, nicht weisslichen Thallus, die älteren, doppelt grösseren, etwas convexen und verbogenen Apothecien stehen gemischt unter den abgeplatteten jüngeren, wodurch ein von (C. tristis abweichender Habitus entsteht. Zu C. sub- _ nitida gehören auch die Tiroler Pflanzen II. p. 949 nr. f. Zeile 5—8; VI. p. 1128 or. 32, XIII. p. 270 nr. 25. Cat. tristis (Hepp); Pat. tr. (Hepp) Müller princip. p. 58, Flora 1870 p. 261, a) alpina Müll. Flora 1870 p. 261: planta thallo distincto: huc per- tineat Cat. rhenana Metzl. in sched. 1862, Th. Fries Sc. p. 584 (thallus pallide lutescens, erassiusculus, epith. minus laete viride, paraph. supra articulatae, hyp. rubric. fuscum). b) genwina Müll. Flora 1870 p. 261: thallus sat tenuis, albidus, non omnino deficiens. i exs. Arn. 228 a. b. (spermog. K roseoviol., spermatia arcuata, - -0'015—18 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat.). 4 c) athallina Hepp exs. 499, acrustacea Hepp 1856 (Flora 1858 p. 502): b thallus subdeficiens glebulis minutis hie inde dispersis, nec macula albr- R cante indicatus. A exs. Hepp 499. d) subimmersa Müll. Flora 1872 p. 488. Nachdem ich die verschiedenen Exemplare meines Herbars aus den Alpen und dem Frankenjura durchgemustert habe, glaube ich annehmen zu dürfen, dass - diese vier Formen a—d kaum aufrecht zu erhalten sind. Denn der Thallus ist - bald kleinschollig, bald dünnkrustig, bald und zwar auf dünnen Kalksteinen an - trockenen Anhöhen ganz fehlend oder doch auf kleine oder seltene Körnchen - beschränkt. Auch seine Farbe wechselt: weisslich, blassgelb, schmutziggelb, “ grau: selbst die Grösse der Apothecien schwankt: wollte man auf diese rein 4 äusserlichen Erscheinungen, die nach dem Substrate, Klima und der Lage des - Standortes wechseln, Gewicht legen, so müssten schliesslich die im Laufe der Zeit eintretenden Entwicklungszustände des nämlichen Individuums mit selbst- - ständigen Namen belegt werden. Die in den Ausflügen II. p. 949 f. Zeile 1—4; E IV. p. 647 nr. 64; VI p. 1128 or. 31; IX. p. 306, 311; XI. p. 534 nr. 12 - erwähnten Flechten, sowie die in den baierischen Kalkalpen (Flora 1869 Ep. 252, 262, 1870 p. 5) angetroffenen Exemplare gehören sämmtlich zu obiger EC. tristis, für welche die röthlichbraune Farbe des Hypotheciums als charakteri- stisches Merkmal festzuhalten ist. 50* 392 F. Arnold. Diese beiden unter sich nahe verwandten Arten ©. subnitida und tristis unterscheiden sich durch grössere Sporen und die Gestalt der Spermatien wesentlich von der Gruppe der (©. lenticularis, wozu folgende Arten zu zählen sein dürften: 1. Cat. chalybeia (Borr.). Arn. Flora 1870 p. 226, 1863 p. 601, VIII. Bozen Nachtrag 1873 p. 112 nr. 10 (spermatia plantae tirolensis oblonga, 0:002—25 Mm. I1g., 0'001 Mm. lat); Lee. chalyb. Nyl. Flora 1875 p. 12: planta hungarica, Lojka nr. 2337, a Nyl. Lec. chalybeia nominata ommino huc per- tinet. — Arthonia arenaria Hepp in .sched. ad Metzler 1861; — vide etiam Th. Fries Scand. 569 et Nyl. Flora 1872 p. 355 nota. exs. Hepp 13, Anzi 448; — Nyl. L. Par. 159 (omnino quadrat: epith. nigrie., granulat., hym. sub lente viride, sub mieroscopio subincolor, hyp. supra viride, pars inferior subnigricans, sporae 0'009 Mm. 1g., 0'003 Min. lat.). 2. Cat. doliocarpa Müll. Fiora 1874 p. 189 (mihi ignota) propter sper- matia huc inserenda est. 3. Cat. lentic. vulgaris Th. Fries Scand. 568. C. chalyb. Arn. in Flora 1870 p. 226 (planta franconica nr. 788!, Flora 1858 p. 502), IV. Schlern p. 612 nr. 62 (exel. synon. Hepp 13); VIII. Bozen p. 298 nr. 72; B. holomelaena Mudd man. p. 178 (sec. deseriptionem; exemplum benevole admissum autem est Biatorina lenticularis |Ach.]). f. nubila Norm., Th. Fries Sc. 569. Diese Pflanze unterscheidet sich von B. lentieularis durch den leeideinischen Habitus der Apothecien und das bräunliche Hypothecium. 4. In den Formenkreis der_Biatorina lenticularis (Ach.) Körb., (©. lent. b) erubescens (Fw.) Th. Fries Scand. 568, Lec. lent. Ach., Nyl. Scand. 242 („in L. lent. Ach. iypica hypothecium incolor“) gehören: a) planta typica, vulgaris (B. Heppii Mass.). exs. Hepp 12. Rabh. 108, Zw. 272, Anzi m. r. 254, Schweiz. Crypt. 474, Malbr. 391, Anzi Venet. 67. b) chalybeja Hepp (exel. synon ): thallus temuiter areolator imulosus, sporae paullo latiores, 0:003—4 Mm. lat.; spermatia oblonga, 0:002 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. Catill. chal. Flora 1858 p. 474 nr. 504! exs. Hepp 502. c) nigricans Arm. in Flora 1860 p. 74: thallus nigricans, caetera ut apud priorem. B. lent. chalyb. Flora 1858 p. 502 nr. 530! (non Hepp exs. 15). exs. Anzi Venet. 175. d) compacta Hepp: hypoth. incolor; a planta typica mullo modo diversa. exs. Hepp 498, Rabh. 673. e) pulicaris (Mass. rie. 136): apoth. paullo minora et pallidiora, a, 0:008—9 Mm. 1g., 0'003 Mm. lat. . Anzi 120, Anzi Venet. 69, Erb. er. it. I. 694 (spermatia a oe Mm. Ig., 0'001 Mm. lat.); Anzi m. r. 259. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 393 f) geographica Mass. in sched.: thallus indistincte albido-deeussatus. exs. Anzi Venet. 68. Catill. sordida Mass. rie. 79 Körb. par. 194 secundum speeimen originale Massalongianum, in herbario Krempelhuberi asservatum et a me visum est Lecidella goniophila Körb. par. 210, Lee. elaeochr. pilularis (Dav.?) Th. Fries Sc. 543. Descriptio Massalongi 1. ec. non obstat: „sporidüs ovoideis, spori- diolis duobus ceireularibus, plerumgue foetis“ ; thallus sordide lutescens, rimu- losus, K -, med. jodo fulvesc., apoth. atra, nuda, margine elevato, integro, intus K—, epith. fuligin., ac. nitr. sordide roseoviolasc., hym. hyp. incol., jJodo caerul., paraph. laxiuse., sporae ovales, obtusae, simplices, hie inde cum duobus guttulis maioribus, 0'012—15 Mm. 1g., 0:007—9 Mm. lat., 8 in asco. Catill. fusca Mass. ric. 80, Körb. par. 272, Arn. Flora 1858 p. 696, Th. Fries Scand. 534 est Coniangium fusecum Mass. — Ad nr. 586 lichenis franconiei, Flora 1358 1. c. Massalongo in lit. 1. Mai 1857 mihi seriptis ipse notavit: „Coniang. fuscum Mass.!! Catillaria ric. p. 80 nr. 146!!“ — vide etiam Mass. Catagr. Graph. p. 677 (zool.-bot. Verhandlungen 1860). Nach dieser kurzen Abschweifung kehre ich nunmehr zu den Kalkstein- flechten zurück, welche ich an den oben genannten drei Ampezzaner Standorten bemerkte: 1. Parmelia caesia (Hoff.): steril: Piano, Zumelles, Dürrenstein. 2. Physcia elegans (Lk.): Piano, Dürrenstein. — Eine an f. compacta Arn. Flora 1875 p. 151 sich annähernde Form auf dem Monte Piano. 3. Physe. mwrorum (Hoff.): am Abhange des Dürrenstein: thallo macro. 4. Physcia obliterans (Nyl.): steril auf dem Zumelles: eadem planta, quae in valle Valfondo obvenit. 5. Callop. vitellinellum Mudd.: Piano, Dürrenstein: thallus effusus, crassus, K—; sporae octonae. 6. Rinod. caesiella (Fl.) var. calcarea Arn. Flora 1872 p. 38: nicht häufig am Dürrenstein: thallus granulatus cinerasce., K-, apoth. speciei, sporae fuscae, obtusae, non raro cum duobus guttulis rotundis, 0'022--24 Mm.1g., 0:012—14 Mm. lat. 7. Lecan. Agardhianoides Mass.: auf dem Monte Piano: die gewöhn- liche Form. 8. Sagiolechia protuberans (Schaer.) Mass., Körb. 9. Biatora incrustans (DC.): Piano. 10. Biat. ochracea (Hepp): Zumelles. 11. Lecid. gonioph. Körb. f. atrosangwinea Hepp: Piano. .12. Lecid. rhaetica Hepp: Piano. 13. Lee. lithyrga Fr.: Piano. 14. Lec. caerulea Kplh.: Piano. 15. Lec. petrosa Arn.: Piano, Dürrenstein. 16. Siegertia calcarea (Weis.): Zumelles. 17. Endoc. miniatum (L.): Piano. 18. Stigmat. cataleptum (Ach.): Piano. 394 F, Arnold. 19. Lithoicea tristis (Kplh.): Piano, Dürrenstein. f. depauperata Mass.: mit der Stammform. 20. Verruc. plumbea (Ach.): Piano. 21. Verruc. amylaces Hepp: forma quaedam alpina: Piano: thallus macula subcaesia indicatus, apoth. semiemersa, atıa, perith. dimidiat., sporae oblongae, 0'015 Mm. 1g., 0:006—7 Mm. lat. 22. Amphorid. Hochsteiteri (Fr.): Zumelles. 23. Thelidium decipiens (Hepp): forma: Piano. 24. Thelid. Borreri (Hepp): Zumelles. 25. Thelid. Aurumtii Mass. var. detritum Aın. IV. Schlern p. 650: Piano. 26. Polybl. albida Arn.: forma quaedam alpina: Zumelles. 27. Polybl. cupularis (Mass.?) Arn.: Piano, Zumelles. 28. Sporodiet. clandestinum Axn.: Dürrenstein. 29. Oollema multifidum (Scop.): eine Form mit compacten Thalluslappen: Piano, Zumelles. 30. Coll. cristatum (L.) Hoff., Mass. sched. p. 179, Körb. par. 416: an Kalkfelsen an der Strasse unterhalb Peutelstein. 31. Lethagrium polycarpon (Schaer.): auf dem M. Piano, eine Form mit sparsamen Apothecien; gewöhnlich ist diese Art mit Apoth. bedeckt. 32. Tichoth. pygm.: Piano: parasit. auf dem Thallus der Lecid. gomioph. atros. B. — Das Hauptziel meiner wenigen Ausflüge bei Schluderbach bildete der nördliche Abhang des Monte Cristallo mit dem Cristall- oder wohl richtiger Griesthalgletscher. Wer zu diesem, etwa bei 2100 Meter beginnenden Gletscher gelangen will, hat das Val fondo, dessen Eingang eine Viertelstunde südöstlich von Schluderbach mündet, auf ungebahntem Pfade zu durchschreiten. Gleich beim Beginne des Thales links vom Gletscherbache gähnen längs der Dolomit- wände dunkle Höhlen, gleichmässig arm an Moosen wie an Flechten. Immerhin macht sich an den senkrechten Felsen, woran vereinzelt Phyteuma comosum und Asplenium Seelosii wachsen, eine Lichenenflora geltend, welche nicht nur Arten aus verschiedenen Familien, von Parmelia bis zu den unscheinbaren Angiocarpen herab, sondern auch zahlreichere Species als der kühle Abhang am Gletscher oder gar der kahle Dürrensteingipfel umfasst. Ein kurzer Ueber- blick über die von diesen drei Standorten gesammelten Formen lässt das gegenseitige Verhältniss sofort erkennen. Zunächst das Val fondo. 1. Physcia obliterans (Nyl.); Placod. obl. Nyl. Flora 1874 p. 7, Norrlin Lich. Fenn. exs. 42, Arn. exs. 160 b: verbreitet an einer Kalkwand längs des Baches und von hier in Arn. exs. 160 b ausgegeben: planta minor et tenwior quam Ph. cirrhochroa, intensius colorata; Ph. eirrh. f. caleicola Anzi, Flora 1875 p. 154 vix differt. Die Ampezzaner Pflanze wurde von Nylander in lit. als Pl. oblit. anerkannt. \ Lichenologische Ausflüge in Tirol. 395 u 2. Physcia murorum (Hoff.) Flora 1875 p. 153: varietas: gemeinschaft- lich mit der vorigen, doch weit seltener: thallus granulatus, pallidus, minus evolutus, apoth. normalia, sporae 0'014—15 Mm. 1g., 0'007 Mm. lat. | 3. Acarospora glaucocarpa (Wbe.) f. depauperata 'Kplh.: hie und da. j 4. Lecania Nylanderiana Mass. sched. 152, Th. Fries Scand. 291, Müller Flora 1872 p. 472: ziemlich sparsam an einer senkrechten Kalkwand am Bache: »planta prwinosa, thallus granulatus, parum evolutus. K—, apoth. dispersa, pallide glaucocinerea, epith. obscure sordide rufescens, K magis viola- ceorubese., ac. nitr. fuscoviolasc., paraph. supra articulatae, hym. jodo caerul., - gomidia hyp. incolori subjac., sporae incolores, subrectae, 1-3 septatae, 0:015—17. Mm. 1g., 0'004 Mm. lat., 8 in asco. 9. Pinacisca similis Mass. 6. Secoliga gyalectoides Mass.; vide IV. Schlern p. 642: nicht gar selten: apoth. intus ochracea, hym. jodo caerul., deinde vinos., paraph. discretae, sporae utroque apice subcuspidatae, 7 septat., 0'042—46 Mm. 1lg., 0'005 Mm. lat. 7. Jonaspis epulotica (Ach.) f. patellula Arn. exs. 624, Flora 1874 p. 381: - hie und da: thallus effusus, albidus, levissime rimulosus, apoth. pallide carnea, vpatellaria. 8. Hymenelia Prevostiüi (Fr.): nicht selten: thallus albidus, apoth. rosea, - plus minus immersa, patellaria vel elongata et pseudolirellaeformia. 5 9. Hym. melanocarpa (Kplh.): gemeinschaftlich mit der vorigen, doch | nirgends in sie übergehend: spermatia recta, 0'005 Mm. 1g., 0'001—15 Mm. lat. 10. Aspieilia flavida (Hepp) var. detrita Arn. XI. Serlosgr. 492, exs. 454: - nicht häufig: thallus effusus, tenuissimus, albidus, apoth. parva, discreta, atro- caerulea, ep. pulchre smaragdulo-caerulesc., K—, ac. nitr. roseoviolasce., hym. hyp. incol., sporae ovales, 0'015—16 Mm. 1g., 0:008—9 Min. lat. | _ 11. Biatora rupestris (Ach.) f. rufescens (Hoft.). 12. Biatora incerustans (DC.). 13. Biatora Siebenhaariana Körb., Th. Fries Scand. 424; B. rup. alpina Arn. IV. Schlern p. 643: nicht häufig: hyp. lutese., K sicut epithec, sanguin. 14. Biat. ochracea (Hepp): hie und da: thallus pallide sordide lutescens. apoth. speciei. 15. Lecidella immersa (Web.). 16. Lecidea lithyrga Fr., L. emergens Fw., Körb. par. 225, Th. Fries Seand. 514 (schwedische Exemplare dieser Flechte, auf der Insel Gotland ge- - sammelt, habe ich von Stenhammar als ZL. lith. erhalten, weshalb ich diesen - Namen beibehalte). E. 17. Siegertia calcarea (Weis.). 18. Diplotomma epipolium (Ach.): comp. XIV. Finsterthal p. 477: ge- -sellig mit Physcia, Lecania Nyland., doch sparsam an einer Kalkwand: D 19. Encephalographa cerebrina (DC.) f. caesia Anzi exs. 202: nicht häufig: thallus pallide cuesius. 396 F. Arnold. 20. Lecanactis Stenhammari (Fr.): Flora 1871 p. 196, 488; Arn. exs. 560: steril in abgegrenzten Flecken an den Wänden. 21. Endoc. miniatum (L.): Piano, Dürrenstein. var. complicatum (Sw.) Körb. par. 42: Monte Piano. 22. Lithoicea tristis (Kplh.): nicht selten: thallo tenui, subnigricante. 23. Verrucaria — —: eine in den Formenkreis der V. papillosa Körb. gehörige Flechte: ziemlich selten: thallus effusus, subpersieinus, non gelatinosus; apoth. immersa, apice prominentia, parva, sporae elongato-oblongae, simplices, 0:027—30 Mm. lg., 0'006 Mm. lat., 8 in ascis oblongis. 24. Verruc. Dufourei (DC.): hie und da: a) thallus albidus, apoth. maiora, sporae 0'024 Mm. 1g., 0:008—9 Mm. lat.; — b) variat thallo sordide cinerascente, sporis 0'023 Mm. 1g., 0:008 Mm. lat. i 25. Amphorid. dolomiticum Mass.: Formen, die hieher zu ziehen sind, nicht selten: thallus albescens, apolh. apice prominentia, perith. integr., sporae 0:030—32 Mm. 1g., 0'015 Mm. lat. var. obtectum Arn.: ebenfalls nicht selten. 26. Amph. Hochstetteri (Fr.): planta alpina: nicht selten: sporae am- plae, 0'045 Mm. 1g., 0'024 Mm. lat. 27. Thelidium dominans Arn.: hie urd da: apoth. minora, immersa, sporae 3 sept., 0'048 Mm. Ig., 0'018 Mm. lat. 28. Thelidium rivale Arn. VI. Waldrast p. 1114, 1147: ziemlich selten an den Wänden des Val fondo: thallus albescens, effusus, apoth. maiora, emersa, atra, dispersa, perithec. integrum, sporae latae, incol., 3—4£ septatae, septis saepe semel divisis, quare sporae loculis 7—9 impletae, 0'048 —56 Mm. 1g., 0:018—22 Mm. lat. 29. Arthopyrenia saxicola Mass.: planta alpina: Arn. exs. 17b: nicht häufig: thallus tenwis, incanus, non raro subnigricans, determinatus, perithec. sub microsc. obscure fuscum, nee K nec ac. nitr. colorat., hym. absque paraph., asci late oblongi nec cylindr., sporae 1—3 sept., saepe cum & guttulis, 0:022—28 Mm. 1g., 0:005—6 Mm. lat. 30. Polyblastia bacilligera Arn. Flora 1869 p. 516, VI. Waldrast p. 1135, V. p. 546: selten: thallus macula pallida indicatus, apoth. immersa, solo apice prominentia, parva, perith. integr., hym. absque paraph., gonidia hyme- nialia elongata, non raro 2-3 guttata, subincoloria, 0:009—14 Mm. Ig., 0:002—25 Mm. lat., recta vel levissime curvula; sporae muralidivisae, incolores, demum luteolae vel paullo luteorubescentes, circa 11 septatae, media sporae parte 2—3 divisae, 0'045 Mm. 1g., 0'015 Mm. lat., 6—8 in asco. 31. Polybl. cupularis (Mass.?) Arm. exs. 425: forma thallo tenwissime rimuloso, cinerascente, apoth. numerosis, sporis speciei: hie und da. 32. Synalissa ramulosa (Schrad.) Körb. par. 428; IV. Schlern p. 655: ziemlich selten und nur steril bemerkt. 83. Xenosphaeria rimosicola (Leight.): parasit. auf dem Thallus der Sieg. calcarea. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 397 34. Tichoth. pygmaeum Körb.: parasitisch auf dem Thalius der Physcia obliterans (Nyl.) und von hier in Arn. exs. 247 b ausgegeben. 3 * ©. — Wasserflechten. — Nebenbei sei es gestattet, dieser in den Am- i pezzaner Alpen nur dürftig vertretenen Gruppe einschaltungsweise zu erwähnen. i Während nämlich in den Centralalpen die Steine der ‚Gletscherbäche von 1900 Meter aufwärts mit Lichenen gewöhnlich reichlich bewachsen sind, so entbehren umgekehrt die Bäche der Kalkalpen regelmässig fast jeder Lichenen- vegetation und so sind denn auch in dem vom Griesthalgletscher herab- kommenden, das Val fondo durcheilenden Bache nur sehr selten Flechten an dem Gesteine zu erblicken. Das lockere Kalksteingerölle, worüber das Wasser fliesst, ist gänzlich kahl; erst am oberen Ende des Thales und besonders in der Klamm, durch welche der Bach herabstürzt, mehren sich grössere Felsblöcke längs .des Ufers und hier überdecken einige Flechten mit verwaschenem Habitus, als ob der nasse Standort ihnen nicht zusagte, das Substrat. Dieselben wachsen nicht sowohl untergetaucht, sondern werden nur oft vom vorbeischiessenden Wasser benetzt: es waren (vgl. Flora 1875 p. 338) folgende 6 Arten: 1. Placynthium nigrum (Ach.). 2. Acarospora glaucocarpa (Wbg.) f. depauperata Kplh. 8. Hymenelia Prevostü (Fr.). 4. Sagiolechia protuberans (Schaer.). 5. Thelidium rivale Arn. VI. Waldrast p. 1114: sparsam: thallus tenuis, effusus, roseoloalbidus, apoth. maiora, semiemersa, atra, perithec. integr., hym. absque paraph., gonidia hymenialia desunt, sporae latae, incolores, 3—4 sep- tatae, singulis septis hie inde semel divisis, quare sporae 6—7 loculares, 0086-42-63 Mm. Ig., 0:015—23 Mm. lat. ; 6. Pharcidia Schaereri (Mass.): parasit. auf dem Thallus von Placynth. : nigrum. N D. — Der Gletscher, beiläufig 2100 Meter. — Der einzige Zugang zum - Griesthalgletscher führt im Hintergrunde des Val fondo dicht längs des auf der - linken Thalseite vom Gletscher herab kommenden Baches in der Klamm auf- - wärts: man steht hierauf vor einem mit Kalkgerölle bedeckten Abhange, auf - welchem eine geraume Strecke weiter oben der unterste Absatz des im Zurück- - gehen begriffenen Gletschers aufruht. Die lockeren Schuttmassen des Gerölles entbehren, je näher sie dem Eise liegen, desto mehr der Vegetation: denn hier R' bleibt nicht nur der Schnee länger liegen, sondern es handelt sich auch um - ‚Stellen, welche vor nicht allzulanger Zeit noch eisbedeckt waren. Auf der ersten von Spalten durchzogenen Plattform des Gletschers fand ich blos einzelne, zufällig a von den benachbarten Wänden herabgefallene, vegetationslose Steine. Die oberen - Theile des von nun an steil ansteigenden Eisfeldes sind ohne Steigeisen nicht zu erklimmen und ich kehrte daher umsomehr zu dem erwähnten, ober der - Klamm beginnenden Abhange zurück, als die weitere Betretung des Eises - voraussichtlich ergebnisslos gewesen wäre. Der Abhang selbst, welcher schon längst eisfrei und vom Gletscherwasser nicht zerfurcht der Vegetation (Hut- chinsia alpina, Silene acaulis, T’hlaspi rotundifolium, Papaver alpinum flore 4 Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. ol Be u Zn ne nd a u a Mi, nie ” DEE GELEITET WE 398 F. Arnold. luteo), kleineren Rasen von Dryas, Salix retusa und insbesondere auch den Lichenen Zutritt gestattet, liegt gegen Norden und ist links von den Steil- wänden des Cristallo überragt, daher feuchtkalt und viel beschattet. Flechten mit lebhafteren Farben wie Physcia und Callopisma konnte ich nicht bemerken, doch ist der krustige Thallus einiger Arten normal entwickelt. Dass in der Nähe der Kalkgletscher eine neue, nur in dieser Region vorkommende Vegeta- tion auftritt, lässt sich von den Lichenen so wenig wie von den Phanerogamen behaupten, ich möchte vielmehr als auffallend hervorheben, dass nicht wenige Arten des Griesthalgletschers auch auf dem trockenen Dürrensteingipfel sich einstellen. Am erwähnten Abhange bemerkte ich folgende Species: 1. Rinodina mmiaraea (Ach.): auf Erde zwischen den Steinen. 2. Pinacisca similis Mass. neag. 5, vide IV. Schlern p. 641. 3. Hymenelia Prevostii (Fr.) Kplhbr.: nicht häufig: thallus chryso- "gonidia fovet. 4. Hymen. melanocarpa (Kplh.): hie und da. 5. Aspie. flavida (Hepp) var. detrita Arn.: nicht gar selten: thallus parum evolutus, granulatus, sordide albidus, apoth. speciei, dispersa; spermo- gonia punctiformia, spermatia recta, 0'004 Mm. 1g., 0:0005—1 Mm. lat. 6. Biatora ochracea (Hepp) f. rufofusca Arn. Flora 1870 p. 4: nicht häufig: thallus subnullus, apoth. obscure rufa, dispersa, ep. hyp. luteofusca, nec K nec ac. nitr. mutata, hym. incolor, jodo caerul., deinde vinos., sporae ovales, obtusae, 0 010—12 Mm. 1g., 0'005 Mm. lat. 7. Lecidea caerulea Kplh.: nicht häufig. > 8. Lecid. petrosa Arn.: hie und da. 9. Lecid. sublutescens Nyl. Flora 1875 p. 300, Arn. exs. 632: ziemlich selten: thallus lutescens vel sordide lutesce., areolatorimulosus, med. jodo ful- vesc., apoth. numerosa, atra, nuda. 10. Dacampia Hookeri (Borr.): sparsam auf dem steinigen Boden. 11. Lithoicea tristis (Kplh.): die typische Form mit fein rissig gefeldertem, fast schwärzlichem Thallus: hie und da: variat thallo crassiore, obscure fusco vel parum evoluto, dispersoglebuloso. f. depauperata Mass., Arn. exs. 608: nicht häufig: thallus subnullus, apoth. dispersa. 12. Verruc. myriocarpa Hepp 430, Arn. 198: forma alpina videtur: thallus effusus, temuis, cinerascens, ap. immersa, parva, sporae oblongae, 0:022 —24 Mm. 1g., 0:009—12 Mm. lat. i 13. Verrucaria — — forsan nova species, comparanda cum \Verr. — IX. Ro- veredo p. 307 nr. 23: nicht häufig: thallus macula tenuissima cinerascente indicatus, apoth. sat parva, sporae ovales vel ellipsoideae, obtusae, 0-018 Mm. 1g., 0:010—12 Mm. lat., Sin asco. Das Pflänzchen bietet im äusseren Habitus keine charakteristischen Merkmale, dagegen sind die Sporen breiter und stumpfer als bei V. papillosa, chlorotica, myriocarpa. BET BC Lichenologische Ausflüge in Tirol, 399 14. Amphorid. caesiopsilum (Anzi): IV. Schlern p. 652: hie und da: thallus macula tenwissima indicatus, apoth. immersa, solo apice prominentia, - perith. integrum, sporae amplae, 0:024—28 Mm. 1g., 0:012—15 Mm. lat. 15. Amph. dolomiticum Mass. var. obtectum Arn. exs. 422; VI. Waldrast p. 1131: nicht selten: habituell an den zahlreichen, äusserlich nur durch die kleinen dunkleren Thallusflecken angedeuteten Apothecien, deren punktförmige Öeffnung allein noch sichtbar ist, leicht kenntlich. An Uebergängen in die Stammform mit mehr oder weniger blossgelegten Apothecien fehlt es nicht. 16. Thelidium Borreri (Hepp), galbanum Körb.: ziemlich sparsam. 17. Microthelia marmorata (Hepp) var... ..... vide V. Rettenstein p. 543, 546 nr. 9: forsan species propria: nicht häufig: thallus non visibilis, apoth. supra lapides albidos dispersa, irregularia, quasi paullo dilacerata, prominentia, atra; hym. jodo fulvese., paraph. praecipue addito jodo distinctae, asci elongati, subeylindriei, sporae jumiores incolores vel fuscidulae, latesub- fusiformes, 2—4 guttatae, 0'027—30 Mm. 1lg., 0:0083—9 Mm. lat.; demum fuscae, latae, obtusae, dyblastae, 0'023—34 Mm. 1g., 0:012—15 Mm. lat., 8 in asco. 18.- Polybl. amota An. Flora 1869 p. 264: var.: hie und da: thallus tenuissimus, macula albida vel incana indicatus, apoth. parva, immersa, solo apice prominentia, perith. integr., hym. absque gonidis hymenialibus, sporae incolores, 7—9 sept., septis 2—3 divisis, quare multiloculares, oblongae, - 0:040—45 Mm. 1g., 0:012—13 Mm. lat., 8 in asco. 19. Polybl. singularis (Kplh.) Arn. exs. 393a.b.: nicht selten und von diesem Standorte in Arn. 393 b. enthalten: planta tenwior, maculas orbieu- lares formans. 20. Polybl. cupularis (Mass.?) Arn. exs. 425, VI. Waldrast p. 1135: nicht häufig: perithee. duplex: exterius erassum dimidiatum, interius sat tenue, integrum. -F Variat apotheciis duplo minoribus: eine kleinfrüchtige Form, welche _ auch auf dem Gipfel des Dürrenstein vorkommt: Gestalt und Grösse der Sporen wie bei der Stammform. E E. — Der Gipfel des Dürrenstein: 2836 Meter. Der oberste Theil des " Dürrenstein ist mit einem lockeren Gerölle von Dolomitsteinen bedeckt. Auf dem Gipfel selbst wagen sich noch einige Geröllpflanzen, wie T’hlaspi rotundi- - folium in zerstreuten Exemplaren zwischen den zahllosen kleinen, oft kaum v handbreiten Steinen hervor; Erdflechten sind auf kärgliche Spuren beschränkt und die Steinfleehten dem trockenen Standorte gemäss überwiegend aus solchen Formen zusammengesetzt, welche überhaupt keinen krustigen Thallus zu be- E.. pflegen. Erst eine Strecke unterhalb des Gipfels in der Nachbarschaft des gelben Alpenmohns tritt an vereinzelten Felsklippen Physcia elegans auf. Während ich auf dem Gipfelkamme des grossen Rettenstein (V. p. 543) 12 Erd- > und 35 Steinflechten, auf dem Serlosgipfel aber 31 Erd- und 11 Steinflechten "bemerkte, so vermochte ich dem Dürrensteingipfel keine normal ausgebildeten ‚Erdflechten, dagegen immerhin 16 Species saxicolas abzugewinnen, die ich denn f 51* 400 F. Arnold. zum Vergleiche mit diesen zwei Höhenpunkten und gegenüber jener Flora des Griesthalgletschers hier abgesondert anführe: 1. Hymenelia Prevostü (Fr.). 2. Aspie. flavida (Hepp) f. detrita Arn. exs. 454: nicht häufig: thallus subnullus, apoth. plus minus immersa, plana, disco orbiculari, ep. pulchre caerul. glaue., hyp. incolor, sporae 0'022 Mm. 1g., 0:'010—12 Mm. lat. 3. Biatora ochracea (Hepp) f. rufofusca. Arn.: thallus subnullus, apoth. dispersa, rufofusca. 4. Lecid. goniophila Körb. f. atrosanguinea Hepp. 5. Leeid. lithyrga Fr.: mit etwas kleineren Apotheeien. 6. Lecid. caerulea Kplh.: bie und da. 7. Lecid. petrosa Arn. 8. Sarcogyne pusilla Anzi, Arn. exs. 465: thallus subnullus, apoth. immersa, plana, sicca margine elevato cincta, ep. fuscese., K—, ac. nitr. non mautat., hym. hyp: incol., jodo caerul., paraph. robustae, discretae, asci poly- spori, sporae oblongae, 0'005—6 Mm. 1g., 0'002 Mm. lat. 9. Lithographa eyclocarpa Anzi, vide V. Rettenstein p. 540: sparsam: thallus subnullus, apoth. gyrosa, dispersa, ep. hyp. fusca, nec K nec ae. nitr. mutata, hym. incolor, jodo caerul. deinde vinosum, asci polyspori, sporae oblongae, 0'005—6 Mm. 1g., 0:002 Mm. lat. 10. Lithoicea tristis (Kplh.): nicht häufig und mit dünnkrustigem Thallus. f. depauperata Mass.; zahlreich; die vorherrschende Flechte auf dem Gipfel und von hier in Arn. exs. 608 niedergelegt. 11. Amphorid. caesiopsilum (Anzi): vide IV. Schlern p. 652: eine zu dieser Art zu ziehende Form. 12. Amphorid. dolomiticum Mass.: forma apotheciis minoribus; — perith. integr., spor. 0'030 Mm. 1g., 0'015 Mm. lat. 13. Thelid. decipiens (Hepp) f. scrobiculare Garov., Arn.: nicht häufig. 14. Thelid. qwinqueseptatum (Hepp) nicht häufig: thallus macula cine- rascente indicatus, subnullus, ap. dispersa, apice promimentia, perith. integr., sporae latae, 3 septatae, 0:040—46 Mm. 1g., 0:015—18 Mm. lat., 8 in asco. 15. Polybl. cupularis (Mass.?) Arn.: var. quaedam microcarpa: thallus subnullus, apoth. minora, emersa, perith. exterius crassum, dimidiat., interius tenue integrum, hym. absque gomidiis hymen., sporae speciei. 16. Sporodietyon clandestinum Arn.: selten: ap. extus non visibilia, solum foramine minutissimo lapidis indicata, perithee. integrum, sporae magnae, hyalinae, 1—3 septatae, demum muralidivisae, I—11 sept., media sporae parte 3 sept., 0'045—60 Mm. 1g., 0:020—25 Mm. lat., 8 in asco. II. Species museicolae et terrestres. Es mag eine einseitige Auffassung sein, die Trockenheit der Ampezzaner Alpen aus der allzugrossen Entwaldung abzuleiten: allein man kommt hierauf, so oft man auch diese gewaltigen Berge überblickt, immer wieder zurück. \ 0% | Lichenologische Ausflüge in Tirol. 401 Gipfel des Zumelles ober dem Val grande sieht man in den weiten Kessel von Cortina hinab, erkennt hinter der begletscherten Mauer des Sorapiss die Venetianer Berge, an deren Fusse Cadore, Tizians Heimath, liegt und ist gerne geneigt, der fernen, schimmernden Marmolada lichenologisch jene Bedeutung beizulegen, welche die Kenner der Laubmoose dem Glocknergebiete einräumen. Je nähör man jedoch diesen kahlen Kalkbergen tritt, desto mehr schwindet die Illusion. Dass die steile Südseite des Cristallo, auf welchen man vom Zumelles gerade hinaufblickt, kein der Entwicklung von Erdflechten günstiger Ort ist, ergibt sich schon aus der natürlichen Lage der Schutthalden und senkrechten Felsen; allein auch die obersten Felsmassen der mächtigen Tofana und die östlichen Abstürze der Crepa rossa, in welche man vom Dürrenstein aus gleichsam hineinsieht, erregen zwar die Vermuthung, dass die lockeren Gerölle einstmals, als noch die Zierbenwälder standen, weit mehr als jetzt mit einer zusammen- hängenden Grasnarbe versehen waren, schliessen jedoch die Erwartung, heut- zutage dort zahlreicheren Erde und veraltetes Moos bewohnenden Arten zu begegnen, so ziemlich aus. Die breite, mit alpinen Phanerogamen bewachsene Platte des Monte Piano steht, soweit es sich um die Qualität der Flora handelt, weit hinter dem Bergrücken des Blaser in Nordtirol (XI. p. 495) zurück. Gyalolechia aurea und T’halloidima-Formen vermag ich als die einzige nennens- werthe Ausbeute meines Aufenthaltes in Schluderbach zu bezeichnen: Licheno- logen dürften übrigens die Höhen des Burkkofels (2680 Meter) östlich ober Höhlenstein empfohlen werden. 1. Cladonia coceifera (T..) f. phyllophora Anzi: substerilis auf dem Monte Piano. ” 2. Clad. cariosa (Ach.); Th. Fries Sc. 90: a) auf karg begrastem Boden unweit der Strasse von Schluderbach gegen Ospidale e. ap. und von hier in Rehm Clad. exs. 54 enthalten; — b) der sterile Thallus nicht selten auf kahlen Berghöhen; die in Rehm Clad. 53 publieirten Exemplare sammelte ich an einem der oberen Abhänge im Val fondo, wo sie in Gemeinschaft mit G@ymnostomum bicolor, Fissidens decipiens (teste Juratzka), Orthothecium intrieatum auf theil- weise bewachsenem Dolomitgerölle vorkamen. 3. Clad. pyaid. pocillum Ach. 4. Olad. crispata (Ach.) var. divulsa (Del.) Nyl.: auf Erde des Wiesen- planes bei Schluderbach am Wege zum Val fondo c. ap.: von da in Rehm Clad. 86, 89 niedergelegt. 5. Olad. rangif. (L.) sylvat. 6. Thamnolia vermicul.: auf den Höhen der Berge. 7. Cetraria islandica (L.). 8. Plat. nivale (L.) weder gross noch besonders häufig. 9. Plat. junip. terrestre (Schaer.) steril. 10. Peltig. aphthosa (Wild.): auf steinigem Boden vor dem Val fondo. 11. Peltig. rufescens (Hoff.). a) thallo fuscescente, subtus venis fuscis: ce. apoth. auf begrastem Boden bei Schluderbach am Wege zum Val fondo, BE? 402 F. Arnold. b) Arn. exs. 620 b: thallo sicco pallido, magis compacto, subalbicante: auf dem Monte Piano, Dürrenstein. 12. Solorina saccata (L.): im Val fondo, zwischen Schluderbach und Ospidale: sporae quaternae, 0:060—64 Mm. 1g., 0:050—34 Mm. lat. var. spongiosa (Sm.): auf Erde der Strassenböschung am Waldsaume zwischen Schluderbach und Ospidale. 13. Solor. bispora Nyl.: nicht selten, doch nirgends in grösserer Menge auf dem Monte Piano, Dürrenstein, Zumelles. 14. Parmelia pulverul. milseigena (Ach.): steril in grösseren Exemplaren auf dem Monte Piano. 15. Physcia elegans (Lk.): spärlich zwischen dem Thallus der vorigen Art. 16. Pannaria hypnorum (Vahl.) var. deaurata (Ach.): gut ausgebildet, doch ziemlich selten auf dem Monte Piano. 17. Pann. brunnea (Sw.): Piano, Dürrenstein. 18. Psoroma gypsaceum (Sm.) Körb. par. 56: c. apoth. hie und da auf steinigem Boden, längs der Felsspalten auf Erde im Val fondo, auf dem Monte Piano. 19. Gyalolechia aurella Mass., Körb. par. 51: selten über veralteten Gräsern auf dem Dürrenstein. 20. Gyalol. awrea (Schaer.) Mass. ric. 17, Körb. par. 50; exs. Schaer. 165, Körb. 98, Anzi 314, Hepp 634: auf Erde über Kalkfelsen auf dem Dürrenstein . bei 2560 Meter. 21. Gyalol. schistidii Anzi; Schweiz. Crypt. 571, compar. Flora 1872 p. 147: selten über Grimmia-Räschen an Kalkfelsen des Dürrenstein. 22. Callop. luteoalb. Mass., Körb. var. mierocarpon Anzi: selten über abgedorrten Phanerogamen auf dem Monte Piano, Zumelles. 23. Blast. leucoraea (Ach.) Th. Fries; sinapisperma Autt.: bei Schluder- bach am Wege zum Val fondo; auf dem Monte Piano. 24. Dimelaena nimbosa (Fr.): apotheeiis nudis et prwinosis: Dürrenstein. 25. Rinod. mniaraea (Ach.): Monte Piano, Zumelles. 26. Lecan. subf. epibrya Ach. 27. Aspie. verrucosa (Ach.): Zumelles, Piano, Dürrenstein. 28. Secoliga foveolaris (Ach.): Monte Piano. 29. Psora decipiens (Ehr.). 30. Thalloidima caeruleonigricans (Lightf.) vesiculare (Hof.): Piano, Dürrenstein. 31. Thalloid. alutaceum Anzi: vix differt: auf steinigem Boden des Monte Piano: thallus albus, glebososgquamulosus, squamae vel glebulae minu- tissime verruculosae, apoth. rara, subcaesiopruinosa, ep. sordide olivae., hym. jodo caerul., deinde hie inde vinos., hyp. subincolor, sporae 1 rarius 2—3 sep- tatae, 0-024—30 Mm. 1g., 0:004—45 Mm. lat. 32. Thalloid. rosulatum Anzi anal. p. 13, exs. 514: selten auf steinigem Kalkboden am Dürrenstein bei 2360 Meter: thallus sordide albescens, bulloso- _ plicatus, non verruculosus, K—, C—, med. jodo fulvese., apotb . win. Von Lichenologische Ausflüge in Tirol, 403 solitaria vel plura conferta, epith. obscure sordide violac., K saturate violase., ac. nitr. roseoviol., hym. incolor, jodo caerul. deinde vinose rub., hyp. incolor vel subincolor, paraph. conglut., sporae fusiformi-aciculares, uno apice hic inde obtusiuseulae, 1 septatae, 0:018—27 Mm. 1g., 0003-4 Mm. lat., 8 in asco. Die typischen Exemplare von 77, caeruleonigricans und candidum sind leicht am äusseren Habitus zu erkennen: um so schwieriger aber ist es, die mannigfachen Zwischenformen, welche theils den Hochalpen und theils dem südlichen Europa angehören, genügend auseinander zu halten: vgl. auch Hoffm. ‚ Pl. lichen. 1794 II. p. 31, Tb. Fries Scand. p. 339. I. Stirps TR. caer. nigr. A) Th. caeruleonigric. (Lightf.), vesiceulare (Hoff.). a) planta juvenilis, sterilis: Botrydium argillaceum Wallr,, Herm. J. Flora 1868 p. 129, 133, Hoff. 1. ce. tab. 32 fig. 3d. b) planta typica: thallus albo - vel griseopruinosus, vide Schaer. Enum. p. 101: epith. sordide obscure viride, hyp. fuscescens vel fuscum, sporae 1 sept., fusiformi-acieulares, 0015—20 Mm. Ig., 0:003 Mm. lat. icon: Hoffm. I. c. tab. 32 fig. 3a—c; E. Bot. 1139. exs. Schaer. 168, M.N. 172, Hepp 237, Mass. 274, Rabh. 434, Leisht. 335, Mudd 143, Schweiz. Crypt. 361a.b., Stenh. 17, Malbr. 339, Crypt. Bad. 124 (spermogonia thalli glebulis insidentia, K violascentia, spermatia arcuata, 0:015—16 Mm. Ig., 0001 Mm. lat.). c) „thallus fuligineovirens“ Schaer. Enum. p. 101, planta obsceurior ; caeter. ut apud b). exs. Erb. er. it. I. 1168, Anzi m. r. 241 b (sec. meas eollect.). d) f. glebosa Ach., E. Fries L. R. 287, Schaer. En. 102, Th. Fries Sc. 337: forma vie distinguenda thallo minus evoluto. exs. Anzi m. r. 249. e) var. teretocarpum Mass. vie. 96, sched. 152: hypoth. pallidum, luteolum (comp. Schaer. En. 101: „apoth. intus alba“). exs. Mass. 275, Anzi m. r. 241a (mea coll.). f) var. Carolitanum (Bagl.), Th. C. Bag]. in sched: planta meridio- nalis, terrestris; thallus cervinus, eprwinosus, plicato-bullosus, apoth. cuesio- Pruinosa, saepe centralia, ep. sordide viride, hym. jodo caerul., hyp. lutese., sporae speciei, 0-018—23 Mm. lg., 0°003 Mm. lat. B) Th. diffractum Mass. mem. 121, sched. 151. exs. Mass. 273 (specimen meum sterlle); Erb. er. it. I. 1080? (thallus contiguus, pruinosus, ap. caesiopruin., ep. sordide viride, hym. jodo caerul., hyp. lutesc., sporae fusiformi-aciculares, 0:018—22 Mm. le., 0'003 Mm. lat.). ©) TR. luridum Bagl:: planta meridionalis, terrestris, thallus luridescens, epruinosus, subcaulescens, squamulae teretes, apice paullo inflatae. exs. Erb. er. it. II. 169 (sterilis). II. Stirps 7A. candidi. =D) Th. verrucosum Mass. mem. 122, Anzi neos.p.9 (planta mihi omnino Bode. in won 404 F. Arnold. E) Th. alutaceum Anzi neos. 9: planta alpina, thallus minutissime ver- ruculosus, ep. sordide viride, hym. jodo caerul., deinde vinos., hyp. lutescens, sp. 1—3 seplatae; rarius fusiformes, 0'030—86 Mm. 1g., 0:003—4 Mm. lat. exs. Anzi 462. F) Ih. intermedium Mass., Th. Fries Scand. p. 333: a priore vix di- versum, Th. candido extus omnino simile, ep. sordide viride, hym. jodo caerul., hyp. luteolum, sporae 1—3 sept., rarius fusiformes, 0'030—36 Mm. Ieg., 0:005-4 Mm. lat. G) Th. rosulatum Auzi anal. 15: thallus magis rugasoplicatus, non . verruculosus, apoth. subnuda vel atra, ep. obscure sordide violac., kym. jodo caerul., deinde vinos., hyp. subincolor, sp. dyblastae, fusiformes, non raro uno apice minus cuspidatae, 0:022—(27) Mu. 1g., 0'003 Mm. lat. exs. Anzi 514. H) Th. candidum (Web.): epith. laetius viride, hym. jodo caerul. deinde vinos., hyp.lutesc., sp. fusiformiaciculares, dybl., 0:018—23 Mm. 1g., 0:003 Mm. lat. icon.: Hoff. 1. ce. tab. 33 fig. 2; (BE. Bot. 1133 potius ad Th. mamil- lare Gou. spectat). exs. Schaer. 167, M. N. 642, Hspp 124, Mass. 308, Rabh. 12, Crypt. Bad. 308a.b; Schweiz. Cr. 565a.b; Anzi m. r. 244, Erb. er. it. I. 472, II. 564. a) planta variat hypothecio obscuriore, fuscescente. exs. Zw. 347 (Altenberger Grund bei Jena). b) varıat apothecüs minus prwinosis, hypothecio pallidiore, luteolo, sporis longioribus, 0'030 —34 Mm.1g., 0'005 —4 Mm. lat.: huc pertinet planta alpina, in monte Brenner (XIII. p. 259 nr. 75) et a cel. Metzler prope Schwarenbach in monte heWwetica Gemmi collecta. Alle hier erwähnten Formen, so weit sie mir bekannt a, stimmen in folgenden Merkmalen überein: thallus K—, C—, med. jodo fulvese.,, epith. K plus minus saturate violaceum, ac. nitr. roseoviolasc. Toninia Nordlandica Th. Fries Sc. p. 339 und Lec. pennina Schaer., Hepp 238, vide Körb. par. 404 sind sich nicht nur habituell sehr ähnlich, son- dern dürften vielleicht Formen einer einzigen Art sein: mein dürftiges Exemplar von Hepp 238 gestattet keine genauere Prüfung. 33. Biatora atrofusca (Fw.): am Wege zum Val fondo; Dürrenstein; auf dem Monte Piavuo in der Nähe des Laubmooses Encalypta apophysata. 34. Biat. uliginosa (Schrad.) Fr., Körb. par. 158 Th. Fries Scand. 455: auf sterilem Boden bei Schluderbach am Wege zum Val foudo: planta nigricans; thallus minute gramulosus, apoth. leviter convexa, intus nec K nec ac. nitr. mutata, epith. fuscese., hym. subincolor, Jodo caerul., deinde hie inde vinos., hyp. luteolum, sporae oblongae, 0:015—20 Mm. lg., 0:006—-7 Mm. lat., 8 in asco; — auch auf dem Monte Piano: sporae 0:012-——15 Mm. lg., 0'006 Mm. lat. | 35. Bilimbia Regeliana (Hepp). 36. Bil. obscurata (Smft.): über alternden Mooseu im Val fundo. 37. Lecidella Wulfeni Körb. par. 216: über abgedorrten Phanerogamen: Zumelles, Monte Piano. = rt ER Lichenologische Ausflüge in Tirol. 405 38. Buellia insignis (Naeg.) var. muscorum (Hepp): Monte Piano. 39. Dacampia Hookeri (Borr.): Dürrenstein, Piano. 40. Placid. hepaticum (Ach.): Monte Piano. 41. Placid. daedaleum (Kplh.) terrestre Arn.: nicht selten auf dem Monte Piano. 42. Thelopsis melathelia Nyl.: über abgedorrten Gräsern auf dem Zumelles. 45. Polybl. Sendtneri Kplh.: Monte Piano. 44. Lethagrium polycarpon (Schaer.): selten über veralteten Moosen auf dem Monte Piano. III. Species corticolae et lignicolae. I. Salix arbuscula. Im Hintergrunde des Val fondo am linksseitigen Abhange nicht weit von triefenden, mit Hypnum commutatum bewachsenen Kalkfelsen gedeihen auf dem Kalkgerölle einzelne Stauden dieser Weide, woran ich nur eine einzige Flechte bemerkte: Arthopyrenia fallae (Nyl.): vide XI. Serlosgr. p. 508; apoth. supra corticem dispersa, perith. dimidiat., paraph. distinctae, sporae 1 sept,, non raro cum 2—4 guttulis, 0'022 Mm. Ig., 0:005 Mm. lat., 8 in aseis eylindrieis. II. Aronia rotundifolia. Kaum eine Viertelstunde von Schluderbach entfernt am Wege zum Val fondo ist dieser Strauch auf dem Kalkgerölle den Weiden, Wachholder und andern Gesträuchen beigemengt; ich sah daran nur 5 Lichenen: 1. Platysma pinastri (Scop.): dürftig und steril. 2. Parmeliopsis ambigua (W.). 3. I. physodes (L.) vulg. Körb. 4. Lecan. subfusca (L.). 5. Arthopyrenia punctiformis (Ach.): an den fingerdicken Zweigen: thallus defic., apoth. punclif., numerosa, paraph. non vidı, sporae 1 septat., non raro cum 2—4 guttulis, 0'022 Mm. lg., 0:004—45 Mm. lat., 8 in aseis medio dilatatis. III. An dem auf den Schluderbacher Höhen nicht seltenem Rhododendron hirsutum und auf Salix myrsinites, die auf dem Zumelles vorkommt, fand ich Lichenen nicht vor; auch an Pinus Mughus, welche von der Thalsohle bei Schluderbach an längs der Höhen hinaufsteigt, konnte ich nur die ohnehin unver- meidlichen Plat. pinastri und Parm. ambigua steril erblicken. IV. Pinus Abies, Larix, sylvestris. Der häufigste Baum der Ampezzaner Alpen ist die Fichte. In Folge eines alten, hauptsächlich nach Italien hinab gerichteten Holzhandels sind die Waldungen so gründlich devastirt worden, dass, wie ein Ueberblick der Landschaft vom Monte Piano oder dem Zumelles zeigt, nur noch einförmige Fichtenwälder übrig geblieben sind, in welchen Lärchen und Zierben fast vereinzelt stehen. An den dünnen Lärchenzweigen ist Imbrie. exasperatula (Nyl.) ziemlich verbreitet: die in Arn. exs. 581b ent- haltenen Exemplare stammen sämmtlich von einer Lärche am Ostabhange des Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 52 _ 406 F. Arnold. ° Monte Piano; an der rissigen Rinde einer alten Lärche nicht weit vom Misurina See trat Biatora Cadubriae Mass., Th. Fries Scand. 468, Arn. XIV. p. 482 nicht selten auf: Exemplare von diesem Baume sind in Arn. exs. 594 aus- gegeben. An jüngeren Lärchen sind dort ZLecanora angulosa (Ach.) Nyl., apoth. CO citrina und Biatora fuscescens (Smft.) zu erblicken. Die Führe herrscht vorzüglich auf dem Wiesenplan unmittelbar bei Schluderbach vor; im Walde, durch welchen sich die Strasse bis Ospidale hindurchzieht, sind an den dünnen Föhrenzweigen sogar einige Flechten vorhanden. Zum Vergleiche mit der Lichenenvegetation anderer Tiroler Nadelholzwälder stelle ich hier diejenigen Arten zusammen, welche ich gelegentlich wiederholter Besuche zwischen Schluder- bach und Ospidale bei 1445 Meter an Fichten, Lärchen und Föhren bemerkte. 1. Usnea barbata (L.) var. dasypoga (Ach.), Mass. exs. 84 (omnino): nicht selten an Nadelholzästen, einzelne Zierben und Lärchen gemeinschaftlich mit Alect. jubata bedeckend. var. plicata (L.): steril hie und da an Lärchen. var. hirta (Sch.): an dürren Aesten steril. 2. Alect. jubata (L.): nicht selten, doch nur steril: soredia albida. var. cana (Ach.): von Nadelholzzweigen herabhängend. 3. Ramalina thrausta (Ach.) Nyl.; vide XIV. Finsterthal p. 472, Norrlin Lich. Fenn. exs. 23: steril an dünnen Nadelholzzweigen nicht selten: a) die in Arn. exs. 574a enthaltenen Exemplare stammen sämmtlich von den unteren Aesten einer Fichtenstaude bei Schluderbach; b) die Exemplare Arn. 574b sind verschiedenen Bäumen daselbst entnommen. 4. Ram. farinacea (L.) Ach.; Norrlin Lich. Fenn. exs. 19: steril nicht selten an dürren Nadelholzzweigen. var. intermedia (Del.): compar. XIV. Finsterthal p. 472: die nämliche kurze Form, welche bei Seefeld _vorkommt, an dünnen Fichtenzweigen. 5. Ram. minuscula Nyl.: Norrlin Lich. Fenn. exs. 21, vide XIV. Finster- thal p. 472: ziemlich häufig an Nadelholzzweigen, hauptsächlich an Fichten: von hier in Arn. exs. 575 3 (steril) und 575b (c. apoth.) ausgegeben. var. pollinariella Nyl.: vide XIV. Finsterthal p. 472: steril nicht häufig an Nadelholzzweigen. var. obtusata Arn. exs. 577 a.b, XIV. Finsterthal p. 472, Norrlin Lich. Fenn. exs. 22: nur steril bemerkt; nicht selten an Nadelholzzweigen und von hier in Arn. 577a (planta minor, ramuli minus obtusati) und An. 577b (planta maior, ramuli magis tumiduli) niedergelest. 6. Evernia divaricata (L.); — Norrlin Lich. Fenn. exs. 18: an Fichten- zweigen: längs der Strasse hie und da mit Apothecien förmlich bedeckt, 7. Ev. prunastri (L.): steril an Nadelholzzweigen: thalli laciniae plus minus applanatae, subtus albicantes, K flavesc. 8. Ev. thamnodes (Fw.): vide XIV. Finsterthal p. 434; Ph. prun. sore- diifera Schaer. Enum.p. 11, secund. Hepp in sched. non differt: steril ziemlich selten an dürren Fichtenästen: thallus magis teres, subtus non albicans, K—. Lichenologische Ausflüge in Tirol. 407 9. Ev. furfuracea (L.): steril an frischen und noch mehr an dürren Zweigen verbreitet. 10. Anaptychia ciliaris (L.) var. erinalis Schl., Körb. par. 19, Arn. exs. 580, Hepp 571, Anzi 258C., Rabh. 100, Erb. er. it. II. 364: nicht häufig an dünnen Fichtenzweigen längs der Strasse und von hier in Arn. exs. 580 ausgegeben: tota planta tenwior et gracilior quam forma typica; laciniae supra tomentosae (compar. Schaer. Enum. p. 10). 11. Platysma pinastri (Scop.): steril an Baumrinde und an Zweigen. 12. Plat. complicatum (Laur.); Cetr. compl. L. in E. Fries Lich. Eur. p. 459; C. Laureri Kplh.: steril nicht häufig an Fichten- und Larix-Rinde. 13. Plat. saepinc. ulophyllum (Ach.); Norrlin Lich. Fenn. exs. 112: steril nicht häufig an Fichten- und Lärchenzweigen. 14. Nephromium laevigatum,(Ach.): c. ap. hie und da an Fichtenzweigen- 15. I. saxat. (L.) und: 16. I. physodes (L.) vulg.: bloss steril. var. labrosa Ach., Grevillea I. p. 158: steril an dünnen Larix-Zweigen. var. vittata obscwrata Ach., Th. Fries Scand. 117, Anzi exs. 257B: steril nicht selten an der Rinde der Nadelhölzer: planta plus minus castaneofusca. 17. I. fuliginosa (Fr., Nyl.): steril an dünnen Fichtenzweigen: thallus intus Ü rubese. 18. I. exasperatula (Nyl.); P. ex. Nyl., Norrlin Lich. Fenn. exs. 29: steril an Fichten- und Larix-Zweigen: C—. 19. Parmelia stellaris (L.) var. aipolia (Ach.) Th. Fries Scand. 139: steril.ziemlich selten an Fichtenzweigen: thalli laciniae planiusculae, rhizinae fuscae. var. tenella (Web.): steril an Föhrenzweigen. 20. Physeia parietina (L.): lebhaft gefärbte Exemplare an fingerdicken Föhrenästen längs der Strasse. 21. Pannaria triptophylla (Ach.); Norrlin Lich. Fenn. exs. 123: steril an Fichtenrinde, nicht häufig. 22. Callop. cerinum (Ehr.) eyanolepra Fr.: an Fichten- und Föhrenzweigen. 23. Callop. luteoalbum Mass., Körb., C. pyracea (Ach.) Th. Fries Scand. 178: lebhaft gefärbte und grossfrüchtige, öfters kleine Rosetten bildende Exem- plare an Fichten- und Föhrenzweigen: sporae latae, obtusae, 0-012—14 Mm. 1g., - 0:006—8 Mm. lat., 8 in asco. 24. Callop. vitellinellum Mudd, CO. subsimilis Th. Fries Scand. 189: planta corticola: nicht häufig an Föhrenzweigen: planta K—, thallus ' granu- losus, parum evolutus, apoth. minora, dispersa, sporae octonae. | 25. Blastenia ferruginea (Hds.): planta corticola: vide XII. Brenner p. 277, Arn. exs. 345a.b: nicht selten an Fichten- und Lärchenzweigen: von hier in Arn. exs. 345 b ausgegeben; hie und da auch an der Baumrinde. 3 26. Ochrolechia tumidula (Pers.): compar. Flora 1870 p. 213: nicht selten an abgedorrten Föhren- und Fichtenzweigen: thallus et apoth. hypochl. calc. non colorantur. 52* 408 F. Arnold. 27. Rinod. exigua (Ach.) Anzi: ziemlich selten an Larix-Zweigen. 28. Rinod. metabolica (Ach.) Anzi: nicht häufig an Nadelholzzweigen: apoth. margo albidus, K paullo flavese., sporae saepe maiores quam apud R. exig., fuscae, 0'018—23 Mm. 1g., 0:007—10 Mm. lat., 8 in asco. 29. Lecan. subfusca (L.) var. coilocarpa (Ach.) Stizb.: an Nadelholzzweigen. 30. Lee. angulosa (Ach.) Nyl. Flora 1872 p. 250, 550; L. cinerella (Fl.) Arn. Flora 1871 p. 195: an dünnen Fichtenzweigen: «apoth. albopruinosa, ©. ceitrina. 31. Lec. Hageni (Ach.): eine Form an Fichtenrinde hie und da: thallus subnullus, sordidulus, apoth. albidoprwinosa, margine paullo crenata, imtus K-, ac. nitr. non mutata, epith. lutesc., hym. jodo caerul., sporae ovales, 0:010—12 Mm. 1g., 0'006 Mm. lat., 8 in asco. 32. Lec. symmictera Nyl. Flora 1872.p. 249, Hepp 68, Arn. Flora 1872 p. 76: hie und da an dünnen Fichtenzweigen: C—. 33. Aspic. verrucosa (Ach.): ziemlich selten an Fichtenzweigen: sporae 0:045—54 Mm. 1g., 0:030—34 Mm. lat., 8 in asco. 34. Pertus. communis (DC.) f. variolosa Wllr., Körb. par. 313:- an dürren Fichtenzweigen; fructifieirende und typische Exemplare sah ich nicht. 35. Pertus. Sommerfeltii (Fl.): nicht häufig an dünnen Fichtenzweigen. 36. Biatora vernalis (L.): forma illa, gquam XIV. Finsterthal p. 491 nr. 19 memoravi: ziemlich selten an Fichtenrinde: thallus minute gramulosus, viridulus, parum evolutus, apoth. sordide lutescentia, sporae speciei. 37. Biatorina eyrtella (Ach.); forma: ziemlich selten an dünnen Fichten- zweigen: thallus subnullus, apoth. singula, lutesce., intus incoloria, hym. jodo caerul., deinde vinos., paraph. conglut., sporae rectae, simplices vel dyblastae, 0:012 Mm. 1g., 0'004 Mm. lat., 8 in asco. 38. Bacidia muscorum (Sw.) Arn. Flora 1871 p.52, Th. Fries Scand. 354: planta corticola: ziemlich sparsam an dünnen Fichtenzweigen: thallus minute gramulosus, subnullus, apoth. parva, nigricantia, ep. obscure viride, K—, ac. nitr. saturate caerul. violaceum, hym. incolor, Jodo caerul., deinde vinos., paraph. conglut., parte superiore virides, hyp. rufescens, K magis rubricosum, ac. nitr. non mutat., sporae tenues, plus minus arcuatae mec strietae, circa 7 septatae, 0:040—45 Mm. 1lg., 0'002 Mm. lat., 8 in asco. 39. Lecid. enteroleuca Körb., L. el. achrista Smft., Th. Fries Scand. 544: an dürren Fichtenzweigen. 40. Lecid. Laureri (Hepp) Körb. par. 215; Th. Fries Scand. 544, Erb. cr. it. I. 272, Hepp 4, Rabh. exs. 340: hie und da an Nadelholzzweigen und Fichtenrinde längs der Strasse: tota planta laetius colorata quam L. enterol., thallus crassior, candidus, K flavese., med. jodo fulvese., apoth. subcaeruleo- nigricantia, intus K—, ep. ac. nitr. roseoviol., hym. incol., hyp. lutesc., ac. nitr. non mutatum; sporae ab ülis Lec. enterol. non diversae. 41. Buellia parasema (Ach.): an dünnen Larix-Zweigen. 42. Arthonia proximella Nyl. Scand. 262, XI. Serlosgr. p. 510, Rehm Ascom.-exs. 267: hie und da an Fichtenzweigen: apoth. sat parva, non raro h 3 \ Y n 0 { . \ f t F | \ TE sy Lichenologische Ausflüge in Tirol. 409 inter alios lichenes dispersa, ep. hyp. sordide olivaceofuscesc., K—, hym. sordi- dulum, jodo caerul., paraph. conglut., sporae incolores, demum fuscidulae, latae, dyblastae, plus minus obtusae, 0'023—27 Mm. 1lg., 0:009—12 Mm. lat., 8 in asco. 43. Mallotium myochroum (Ehr.) Mass.; tomentos.: vide XIV. Finster- thal p. 473: steril an Fichtenzweigen nahe am Boden längs der Strasse. V. Pinus Cembra. — Die Zierbe füllte einst die oberen Thäler der Ampezzaner Alpen bis gegen die steil anstehenden Kalkcolosse in ausgedehnten Beständen aus. Die drei Zinnen waren vom Zierbenwalde umgeben, im Val grande bei Ospidale stehen noch einzelne Bäume und im Fichtenwalde zwischen Schluderbach und ÖOspidale geht dieser Baum in zerstreuten, gerne mit Usnea bedeckten Exemplaren bis auf die Thalsohle herab. Einen trostlosen Anblick gewährt der südwestliche Abhang des Dürrenstein ober den Plätzenwiesen: dort erinnert ein abgestorbener Zierbenwald an frühere, nicht mehr wieder- kehrende Zeiträume, während welcher diese Baumart noch den obersten Wald- gürtel bildete. Ein paar hundert Baumleichen stehen daselbst am ausgetrockneten, schattenlosen Abhange aufrecht da, nur noch vereinzelte Bäume grünen ganz oder theilweise fort; die Wurzeln umgerissener Stämme ragen gitterförmig bis acht Fuss hoch aus dem Boden und ihr entrindetes, dürres Holzwerk ist gleich den abgedorrten Aesten mit Flechten bedeckt. Hier wo die Feuchtigkeit des Waldes fehlt, ist Usnea barbata regelmässig auf die kurz wachsende var. hirta beschränkt, das dürre, entrindete Holz beherbergt vorwiegend Krustenflechten; Arten, welche vom Grün des Waldes beschatteten feuchten Holamoder zum Fortkommen beanspruchen, mangeln fast vollständig. Beim Beginne dieses Jahrhunderts dürfte der Zierbenwald des Dürrenstein noch in voller Frische dagestanden sein, da gegenwärtig erst wenige Baumleichen vom Sturme um- gerissen sind; es folgt hieraus, dass die dortige Lichenenflora im vorigen Jahrhunderte einen anderen Charakter besass und sicherlich eine grössere Zahl von Arten aufweisen konnte. Der Grund, warum jener Wald vertrocknete, dürfte wohl darin gefunden werden, dass seine tiefer gelegenen Theile früher abgetrieben und als Nutzholz fortgeführt wurden. Der oberste Waldsaum wurde hiedurch isolirt und verfiel um so leichter allen Folgen der Dürre, als ober ihm die steinigen Geröllhalden ohne zusammenhängende Grasnarbe bis zum Gipfel des Dürrenstein hinauf beginnen. Bei Schluderbach, im Val grande und haupt- sächlich am Dürrenstein beobachtete ich an Pinus Cembra folgende Lichenen: 1. Usnea barbata (L.) var. hirta (L.): steril häufig an dürren Aesten gegen den Dürrenstein und im Val grande; auch bei Schluderbach. var. dasypoga (Ach.); Mass. exs. 84: im Walde bei Schluderbach sind einzelne Zierben von dieser Form streckenweise überzogen. 2, Alect. jubata (L.): steril an dürren Aesten und am Holze vertrockneter Stämme; hie und da in kleinen, kaum 1 Cm. breiten Exemplaren. 3. Ram. minuscula Nyl.: an Zweigen bei Schluderbach. 4. Ramal. thrausta (Ach.): steril hie und da an dünnen Zweigen bei Schluderbach. 410 F. Arnold. 5. Zvernia vulpina (L.): steril an dürren Aesten, an der rissigen Rinde alter Bäume. 6. Ev. fwrfuracea (L.): steril häufig an dürren Aesten; am Holze ver- trockneter Stämme; auch an der Rinde lebender Zweige. 7. Ev. prunastri (L.): steril an dürren Zweigen bei Schluderbach. 8. Clad. deformis (L.) crenulata (Ach.): steril hie und da auf morschem Holze gegen den Dürrenstein. x 9. Clad. digitata (L.): substerilis auf faulem Holze gegen den Dürrenstein. 10. Olad. pyzidata (L.): dürftig und steril auf dem Holze alter Strünke. 11. Clad. degenerans Fl. aplotew Ach.: hie und da auf dem morschen Holze gegen den Dürrenstein. i 12. Cetraria islandica (L.): steril hie und da am Grunde alter Strünke gegen den Dürrenstein. 13. Platysma pinastri (Scop.): steril am Holze alter Bäume, nicht häufig. 14. Plat. diffusum (Web.) Nyl. Flora 1872 p. 247, Norrlin Lich. Fenn. exs. 114 (placorodia Ach. est planta americana); I. aleurites Körb., Th. Fries Scand. 109: nicht selten am Holze der dürren Stämme, an dürren Aesten und Wurzeln: c. ap. gegen den Dürrenstein. 15. Imbrie. saxatilis (L.): die gewöhnliche Form am Holze dürrer Aeste und Wurzeln, am Grunde dürrer Stämme. 16. Imbr. physodes (L.) vulg. Körb.: nur steril angetroffen: nicht selten am Holze, weniger häufig an lebenden Zweigen. 17. I. exasperatula (Nyl.): an der Rinde der frischen Zweige steril. 18. Parmeliopsis ambigua (W.) Nyl. = diffusa Th. Fries Se. 131: häufig, meist in kleineren Exemplaren, steril. 19. P. aleurites (Ach.) Nyl., Norrlin Lich. Fenn. exs. 34; hyperopta Körb,., Th. Fries: gemeinschaftlich mit der vorigen Art am Holze der Wurzeln, Stämme und dürren Aeste. 20. Candel. vitellina (Ehr.): ziemlich selten am Holze dürrer Bäume gegen den Dürrenstein: sporae circa 16 in asco. 21. Ochrolechia pallescens (L.) corticola Flora 1870 p. 213, Arn. exs. 140 a.b.: ziemlich selten am Holze alter Baumleichen: thallus C—, K flavesc., apoth. adultiora ampla, margine undulata, discus Ü rubesc., K aurantiac., sporae 4—8 in asco, 0'048—64 Mm. Ig., 0:027—36 Mm. lat. 22. Lecanora subfusca (L.) var. collocarpa (Ach.) Stizb.: am Holze der Stämme, an dürren Zweigen. var. atrynea Ach.?, Th. Fries Scand. p. 241: am Holze dürrer Zweige am Dürrenstein: apoth. sat conferta, disco nigricante, margine albido, integro; epith. fuscesc., K—. 23. L. varia (Ehr.) vulg. Körb., Th. Fries Scand. 259: häufig am ent- blössten Holze der dürren Aeste, Wurzeln und abgedorrten Stämme im Val grande und gegen den Dürrenstein. 24. L. mughieola Nyl. Flora 1872 p. 248, comp. Flora 1875 p. 333: häufig mit der vorigen, habituell an den schwärzlichgrünen, dicht gedrängten Lichenologische Ausflüge in Tirol. 411 Apothecien leicht zu kennen; ap. margo saepe crenulatus, ep. K—, ac. nitr. vix mutat., sporae medio non dilatatae, 0-014—17 Mm. Ig., 0'005 Mm. lat., spermatia arcuata, 0'015 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. 25. L. cembricola Nyl. Flora 1875 p. 15, Arn. exs. 587: häufig am Holze dürrer Zweige im Val grande und von hier in Arn. exs. 587 ausgegeben: 587 a.b.c von je einem Baume; die Pflanze ist wohl nur eine Form der L. mughicola, deren Sporen (vide Flora 1872 p. 74) die gleiche Grösse besitzen. - 26. Biatora turgidula (Fr.) typica Th. Fries Sc. 470: am Holze abge- dorrter Stämme gegen den Dürrenstein. 27. Biatorima Ehrhartiana (Ach.) Th. Fries Scand. 570, B. E. Körb. par. 155, Anzi m. r. 248, Lec. E. Ach., Nyl. Scand. 195: hie und da am Holze dürrer Aeste gegen den Dürrenstein: thallus C—, K vix mutatus, med. jodo fulvese., ep. lutescens, subgranulosum, nee K nec ac. nitr. colorat., hym. hyp. incol., J0odo caerul., sporae fusiformi-oblongae, 1 septat., 0'012 Mm. 1g., 0:003 Mm. lat., S in asco; spermog. conceptaculum K roseoviolac., spermatia numerosa, oblonga, 0:002—3 Mm. 1g., 0'001 Mm. lat. 28. Lecidella elabens Fr.; comp. XIV. Finsterthal p. 468, Flora 1875 p- 334: nicht selten am Holze der Stämme, der dürren Aeste und Wurzeln gegen den Dürrenstein und von dieser Stelle in Arn. exs. 602 a ausgegeben. 29. Buellia punctata (Fl.) f. lignicola Anzi, vide XIV. Finsterthal p. 468: nicht selten am Holze dürrer Aeste im Val grande; auch gegen den Dürrenstein. 30. B. parasema (Ach.) var. saprophila Ach.; vide XIV. Finsterthal p- 468: nicht selten am Holze abgedorrter Stämme gegen den Dürrenstein. 31. Rylographa parallela (Ach.): am Holze der dürren Stämme. 32. Acolium tigillare (Ach.); Trach. tig. Norrlin Lich. Fenn. exs. 12: hie und da am entblössten Stammholze gegen den Dürrenstein. 33. Acol. tympanellum (Ach.) Körb. par. 285, Norrlin Lich. Fenn. exs. 14: am Holze dürrer Aeste im Val grande und häufiger gegen den Dürrenstein: medulla thalli jodo caerulese. 34. Conida subvarians (Nyl.) XII. Brenner p. 280: parasit. auf der ‚ Apothecienscheibe der Lecan. varia an dürren Zweigen im oberen Val grande. 35. Phacopsis vulpina Tul.; comp. Flora 1874 p. 100: nicht häufig auf ' dem sterilen Thallus der Ev. vulp. gegen den Dürrenstein: epith. olivac., K—, hym. hyp. incol., jodo caerul., paraph. conglut., sporae simplices, oblongae, - 0'015 Mm. 1g., 0:005 Mm. lat., 8 in asco. VI. — A. — Langsam vermodernde Baumstämme sind aus der Um- - gebung von Schluderbach so ziemlich verschwunden und diejenigen Flechten, welche faulendes Holz jedem anderen Substrate vorziehen, sind hier auf wenige ' Localitäten beschränkt. In nächster Nähe des Hauses, längs des Weges zum Monte Piano, ragen nur noch die kurzen Stumpfen abgehauener Föhren und - Fichten aus dem begrasten, mit Buschwerk besetzten Boden hervor, morsch geworden und allmälig vermodernd, auf dem Hirnschnitte gerne mit Cladonien bewachsen, Ich bemerkte daran im Ganzen 23 Lichenen. 412 \ F. Arnold. . Olad. coceifera (L.) communis 'T'h. Fr.: auf faulem Holze c. ap. . Olad. macilenta (Ehr.): sparsam auf dem Hirnschnitte der Strünke. . Clad. deformis (L.) erenulata (Ach.): vorwiegend steril. . Clad. botrytes (Hag.): auf dem Hirnschnitte der morschen Föhren- strünke: von hier in Rehm Clad. exs. 72 ausgegeben. > DD 5. Olad. carneola Fr. sched. 23, Th. Fries Scand. 72, Nyl. Scand. 54, exs. Hepp 1, 791, Stenh. 199, Zw. 378, Rabh. 818, Clad. eur. XII. 1, 2: selten, aber in vollendeter Ausbildung auf Resten faulenden Holzes am Wege zum Val fondo. i var. bacilliformis Nyl. in Norrlin Berättelse 1873 p. 320, Stizenb. Index hyperb. p. 12: selten an morschen Föhrenstrünken (von Nyl. in lit. bestätigt): planta pallide straminea K—, 0—, K addito CO autem flavescens, thallus leproso-mierophyllinus, podetia parva, non raro curvula, eylindrica, sterilia, plus minus pulvere pallide stramimeo obtecta. 6. Olad. pyxidata (L.): die gewöhnliche Form: substerilis. 7. Clad. gracilis (L.) chordalis Fl., Norrlin Lich. Fenn. 63: auf dem Hirnschnvitte. var. hybrida (Hoff.), Th. Fries Scand. 82, Norrlin Lich. Fenn. 61: auf morschem Holze reichlich fruchtend. 8. Clad. squamosa (Hoff.): dürftig über morsch gewordenen Holze. 9. Clad. cerispata (Ach.) Nyl., Norrlin Lich. Fenn. exs. 77 b (omnino): von der Erde auf morsche Strünke und deren Hirnschnitt übergehend. var. divulsa (Del.) Nyl., Norrlin Berättelse 1873 p. 320, Norrlin Lich. Fenn. 79, Stizenb. Index hyperb. p. 12, Rehm Clad. 87, 89: gemeinschaftlich mit der Hauptform (von Nyl. in lit. selbst als ©. divulsa anerkannt). 10. Clad. cenotea (Ach.) uncinata Körb. steril auf dem Hirnschnitte der Strünke, 11. Clad. rangif. sylvat. 12. Cetraria island.: in sterilen, kleinen Exemplaren dem Holze dicht aufliegend. 13. Peltigera rufescens (Hoff): planta fusca: die Flechte siedelt von der Erde auf benachbarte Föhrenstumpfen über. 14. Plat. pinastri (Scop.): steril. 15. Parmeliopsis ambigua (Wulf.), diffusa Körb.: ce. ap. hie und da, häufiger steril am Holze der Föhrenstrünke. 16. P. aleurites Nyl., hyperopta Körb.: steril mit der vorigen. I = Lichenologische Ausflüge In Tirol. 413 17. Lecanora anopta Nyl. Flora 1873 p. 292, Arn. exs. 540 (compar. XIV. Finsterthal p. 483 nr. 11): auf dem Holze der Föhrenstrünke. 18. Icmad. aeruginosa (Scop.): auf faulem Holze nahe am Boden. 19. Psora ostreata (Hoft.): ce. apoth. ziemlich selten am harten und ver- kohlten Holze alter Föhren- und Lärchenstrünke. 20. Biatora turgidula Fr. 21. Bilimbia melaena (Nyl.): sparsam auf dem Holze der Strünke. 22. Buellia parasema (Ach.) var. saprophila (Ach.) Körb. 23. Xylogr. parallela (Fr.). B. — Zum Vergleiche mit den zu Seefeld in Nordtirol (XIV. p. 473) an alten Brettern beobachteten Arten lasse ich bei dieser Gelegenheit die an ent- sprechender Stelle unmittelbar bei Schluderbach bemerkten wenigen Lichenen hier folgen; die alten Fichtenbretter, mit welchen die Strasse von der Wiese abgegrenzt ist, waren mit 11 Species bewachsen: 1. Parmelia stellaris (L.) adpressa Th. Fries Scand. 138: der sterile Thallus. 2. P. obsceura (Phr.): steril, 3. Physc. parietina (L.): sparsam. 4. Candelaria vulgaris Mass., Xanth. concolor (Deks.) Th. Fries - Beand. 147: nur steril. 5. Callop. cerinum (Ehr.), eyanolepra Fr. | 6. Call. Iuteoalbum Körb., ©. pyracea (Ach.) Th. Fries f. holocarpum - Ach., Hepp. 73: nicht selten. | 7. ©. vitellinellum Mudd: sporae 8 in asco. j 8. Lecan. subfusca (L.) var. coilocarpa (Ach.). % 9. L. Hageni (Ach.): Flora 1872 p. 76, 250, Anzi m. r. 180 vix differt: % Ziemlich zahlreich: thallus subnullus, apoth. gregaria, leviter prwinosa, margine albido, hie inde erenulato, disco olivaceofusco et prwina tecto. h a S 10. Lee. varia (Ehr.) vulg. Körb.: die typische Form. % 11. Lecid. enteroleuca Körb. f. euphorea Fl., Körb. par. 217. 3 vi ‚ v IV. Parasiten. ‘ i i E Die Zahl der Parasiten scheint in den Kalkalpen geringer als in den - Centralalpen zu sein. = A. Callop. Iuteoalb. microcarpon Anzi bemerkte ich auf Thalluslappen 1 ‚ von Lethagrium polycarp. auf dem Zumellesgipfel. Z. B. Ges. B, XXVI. Abh. 59 a we ee 414 F. Arnold. Lichenologische Ausflüge in Tirol. B. Wahre Parasiten: . ” ” ” . 1. Conida subvarians (Nyl.): auf der Fruchtscheibe von Lecan. varia au Zierbenästen im Val grande. 2. Phacopsis vulpina Tul.: auf Ev. vulp. an Zierben des Dürrenstein. 3. Pharcidia Schaereri (Mass.): a) auf Placynth. nigr. an überflutheten Kalkblöcken im Val fondo; — b) auf dem Thallus der Bilimbia sabulosa im Hintergrunde des Val fondo: sporae 3 sept., 0'012 Mm. lg., 0:003—4 Mm. lat. var. croceae m. XII. p. 23%, Flora 1874 p. 152: vix differt: selten parasit. auf Thalluslappen von Lethagrium polycarp. auf steinigem Kalkboden des Monte Piano: apoth. mimutissima, hym. jodo fulvese., absque paraph., sporae 1 septat., saepe cum 4 guttulis, minores et tenwiores quam apud typum, 0:009—10 Mm. Ig., 0:0025 Mm. lat., 6—8 in aseis medio paullo dilatatis. 4. Phaeospora rimosicola (Lieight.) paras. auf dem Thallus der Siegertia calcarea im Val fondo. 5. Tichoth. pygm. a) auf dem Thallus der Zeeid. gonioph. atros. auf dem Monte Piano; b) auf Phuscia obliterans im Val fondo. Myeologische Beiträge. Von Stephan Sehulzer von Müggenburg, (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Juni 1876.) 1. Agaricus (Psathyrella) graciloides n. sp.!) In aestatis medio solitarius in silvis ad vias graminosas; hygrophanus; pileo membranaceo, conico, non striato, laevi, subnitido, dilute umbrino, disco fuscescente, 2—27 Cm. alto; lamellis liberis, ventricosis, nec confertis, dein nigricantibus, acie albida, 5—64 Mm. latıs; stipite stricto, tenwi, in tota altitudine deorsum aequaliter et leviter incrassato, igitur conoideo, fistuloso, subrubicundo, subtiliter tomentoso, 123—157 Om. l. apice 16—2'2 Mm. crasso; sporis nigris, in stratis tenwibus subviolaceis, magnis, eitroniformibus, 0013—0014 Mm. longis. Odor saporque vix ullus. Totus fungus non tantopere fragilis ut A. gracilis. Rarus. August, im Nustarer Walde. Hut nie ausgebreitet, nur am Scheitel etwas tleischig. Stiel elastisch, durch die feine Filzbekleidung bereift aussehend. Sporen theils oval, theils citronenförmig, nämlich oben mit einem Würzchen und unten mit einer kleinen Ausbauchung versehen. Vom A. gracilis P. besonders durch die nicht angewachsenen Lamellen, welche überdiess bauchig sind, dann durch den bekleideten und gefärbten Stiel unterschieden. 2. A. (Psathlla) graciloides Var. fraterculus. 4A. praecedente recedens praecipue minoritate. Pileus 5—6 Mm. altus; lamellae 1 Mm. latae; stipes füiformis, ad basim in tuberculum subglobosum dilatatus, usque 26 Cm. altus; sporae 001—0016 Mm. longae. Non frequens. Eben dort, zu derselben Zeit. Beim besten Willen kann man nicht an- ' nehmen dieser Pilz sei nichts weiter, als klein gebliebene Individuen der Norm- art. Der Unterschied in den Dimensionen ist denn doch zu gross, auch fand ich sie nicht beisammen wachsend, aber die sonstige frappante Uebereinstimmung beider, lasst nicht daran zweifeln, dass sie leibhafte Brüder sind, wofür auch !) Diese, sowie alle folgenden neuen Arten, stammen aus der Umgegend von Vinkovce in Slavonien und ihre colorirten Abbildungen befinden sich noch in meinen Händen. 50°. 416 Stephan Schulzer von Müggenburg. die gleiche Sporenform spricht, ja ich fand mitunter bei der kleineren Form grössere Sporen als bei der grossen. Die kugelförmige Verdickung des Stieles am Fusse, fehlt bei der Normart. 3. A. (Psathlla.) subaurantius n. sp. Autumnalis, sparsus, Pro- venit rarıssime in silvis locıs graminosis apertis; valde hygrophanus et fragi- lissimus; pileo conico-campanulato, menbranaceo, laevi, glabro, jJove Plwvio subaurantio et nitido, sicco sordide dilute-ochraceo, 2'8—3'8 Om. lato, 2—2'3 Om. alto ; lamellis liberis, linearibus, utringue acuto-rotundatis, nec confertis, 4-5 Mm. latıs, demum obscure badıs; stipite fistuloso, stricto, albido, nudo, basi hirsuto et 4 Mm. crasso, insuper parce attenuato, 15 Cm. 1., perfragili; sporis nigris in stratis tenuibus subviolaceis, oblongo-ellipsoideis, 0'015—0'018 Mm. 1., 0:006 Mm. er. Nach Regen, Mitte October, auf rasigen Blössen des Waldes Kunjevce zerstreut angetroffen. Die Seitenflächen der Lamellen sind ..etwas lichter als die Schneide. Der Stiel ist so zerbrechlich, dass es-bei aller Vorsicht kaum gelingt, einen unversehrt herauszuheben. Durch Hutfarbe und nicht augeheftete Lamellen vom A. gracilis P. abweichend. 4. A. (Psathlla.) subtilis Fr. varietas nova hortensis. Habitat in hortis mense octobri post plwvias ad frustula ramulorum putrescentia, aut ad terram ; subgregarius, hygrophanus et valde fragilis; pileo submembramaceo, obtuso-campanulato, infra 8&—9 Mm. lato, laevi, dein sub-expanso in medio subumbonato eirca 16 Om. lato, interdum ad marginem subtile striato, sicco subochraceo, jove pluwvio migrescente griseo, vertice semper dilute-cinnamomeo; lamellis nune liberis et subventricosis, nunc uncinate-adnatis et sublinearibus, 2:5 Mm. latis, fusco-nigrescentibus, parum nebulosis, acie interdum albicante; stipite fistuloso, filiforme, 1 Mm. er., albo, praecipue superne albo-flocceuloso, quasi pruwinato, ad ramulos eirciter 2 Om. longo basi breve fibrilloso, im terram nudam radieiforme usque 3:5 Cm. prolongato. Sporae atrae, in stratis tenwibus subfusco-nigrae, oblongo-ellipsoideae, saepius inaequilaterales, 001—0'014 Mm. longae. Odor et sapor fungosus, nee malus. Das wenige Fleisch des Hutes ist bräunlich; an modernden Aststückchen haftend, sendet der Stiel einige kurze, weisse, sehr zarte Haftfäserchen an der Basis ab. Ist kaum etwas anderes, als eine durch die Bewurzelung abweichende Spielart des A. subtilis Fr., welcher auf dem Kothe einiger Wiederkäuer wachset wobei ich bemerken muss, dass mein Garten, wo diese Florm vegetirte, seit vielen Jahren ausschliesslich nur vegetabilischen Dünger erhält. 5: A. (Panmaeolus) blandus n. sp. Autumno locis graminosıs ad marginem silvarum connato-caespitose provenit; pileo vix carnosulo, primitus subgloboso, dein subeuspidato-campanulato, inaequali margine, glabro, laevi, demum wertex tabulatim rimosus, infra circa 2—3'4 Um. lato, usque 2 Om. alto, subumbreo-albido ; lamellis leviter adnexis, lanceolatis, confertis, in medio 3—45 Mm. latis, primitus dilutis, dein valde atris, acie albo-prwinatis; stipite Mycologische Beiträge. 417 aequali aut inferne subtiliter incrassato, stricto, fistuloso, 2—5°5 Mm. er., 33—6°6 Cm. 1, albo, nitidulo, apice nigro-pruinato, longitudinaliter tenue- ‚ fibroso; annulo membranaceo, persistente, errecto, albo sed superficies et margo sporis nigricans; sporis atris, obtuso-ellipsoideis, fere cylindraceis, ceirciter 0'007 Mm. l. Odor et sapor fere nullus. Valde rarus. Auf geschlossenem Rasenboden am Rande des Waldes Kunjevce Antalen September gefunden. Das kaum vorhandene Fleisch ist rein weiss, es schien mir eine überaus schwache Beimengung von Rübengeschmack zu haben. Durch den oben nicht stumpfen Hut, den weit dickeren Stiel, durch Hut- und Stielfarbe, sowie durch das verwachsen-rasenförmige Vorkommen von A. cali- ginosus Jungh. verschieden. 6. A. (Pan.) bullaceoides n. sp. Hoabitat post pluvias in pascuis; sparsus, non vulgaris; pileo carnosulo, semiglobato, 15—1'8 Um. lato, humectato sublubricoso, in adultis ad marginem laceratum substriatulo, sub lente parce rugoso et innato-fibrilloso, hygrophano, Jove pluvio furvo, sicco dilute ochraceo; lamellis postice 6—7 Mm. latis, late adnatis, fere triquetris, distantibus, demum nebuloso- fuscopurpureis et valde obscuris; stipite in adultis tenue-fistuloso, eylindraceo, contiguo, substricto, usque 278 Om. 1. et 2 Mm. cer., dilute fusce- scentio, humectato praecipue infra laete cinnamomeo, ab hymenophoro facile _ defracto; sporis nigris, in stratis tenwibus subviolacers, subeitroniformibus, 0:008—0°014 Mm. 1., 0°006—0'008 Mm. er Entspricht in vielen Stücken dem A. (Psilocybe) bullaceus Bull., hat aber - keine Spur eines Umbo und anders gefärbte Sporen; auch ist der Hutrand ‘hier - keineswegs deyart gestreift, dass dieser Umstand zu den wesentlichen Kenn- - zeichen gezählt werden könnte. Mit A. (Stropharia) semiglobatus Batsch. sicherlich h nächst verwandt; sogar die Form und Grösse der Sporen deutet dahin, die ich auch dort mitunter rein-schwarz antraf. Der weit kürzere Stiel, nebst einigen ' anderen Differenzen, dürfte mit Recht dem Umstande zugeschrieben werden, - dass unser Schwämmchen nicht unzersetzten Pferdekoth bewohnt. Um allen - Missverständnissen vorzubeugen, spreche ich deutlich meine Ansicht dahin aus, dass dieselbe Spore, je nachdem sie auf Pferdemist oder auf damit schwach - imprägnirter Erde keimt, den A. semiglobatus oder unsere Form erzeugt. 2 Ende October beobachtet. » N h 7. A. (Psilocybe) bulbosulus n. sp. Provenit autumno in silvis ad terram; rarus, gregarius, hygrophanus; püeo subcarnoso, Plano-convexo, vix 25 Cm. superamnte, laevi, marcescente ruguloso, albido, dein vertice parum colo- ‚rato, jove pluvio sordide- fuscescente; lamellis adfiwis, utrimque cuspidatis, En 27—44 Mm. latis, pallide-, demum satwrate-carneofuscis, acie plerumque dilutior,; stipite primitus farcto, dein fistuloso, vulgo curvato, ela- stico, Arme; € BER ad basım 44—5°5 Mm. er, 3353 Cm. I, n“ 418 Stephan Schulzer von Müggenburg subelongato-ellipsoideis, ad partem inferiorem parce attenwatis, 0007 Mm. longis, fusco-purpuraceis. Caro alba, fere inodora; sapor bonus. Anfangs September im Walde Kunjevce an der Seitenwand einer grossen, durch Entwurzelung einer alten Eiche entstandenen Grube in grosser Gesellschaft üppig vegetirend angetroffen. Bei trockenem Wetter wird der flachgewölbte Scheitel im Alter lichtbräunlich angehaucht. Hat allerdings Einiges mit dem A. farinulentus Schffr., welchen Fries neuestens zum A. cernuus Fl. Dan. eitirt, gemein, dessen Hut jedoch nach Schäffer bestäubt und ursprünglich glockenförmig ist; der Stiel ist bestäubt, was mit einem „feinflockig“ in Einklang zu bringen wäre (Fries nennt ihn „kahl, an der Spitze leicht bestäubt“), aber er geht nicht in den Hut über; endlich sind die Lamellen nach der Abbildung hinten gewissermassen abgerundet- angewachsen und nach Fries „ex albido-cinereo fusco-nigricantibus“, auch sagt Letzterer der Schwamm komme gewöhnlich rasenförmig vor und der Hut sei durchschlagend gestreift, was Alles bei unserem Schwamme anders ist. 8. A. (Psil.) arrosus n. sp. Habitat extra silvam in bası truneorum ulmarum in terra humosa. Serotinus, caespitosus, rarissimus; piüeo non hygro- phano, primitus subgloboso, mox semiglobato-expanso vertice fornicato aut depresso, eximie carnoso, carne in medio usque #5 Mm. crassa, albido, nee nitido, 152—2'85 Om. lato; lamellis late-adnexis, mox liberis, subconfertis; postice #+4—5'5 Mm. 1., antice angustatis, interdum subventricosis, ex albo-roseo sordide carneis, demum carneo-fuscopurpureis; stipite nee continuo cum hymeno- phoro, albido, eylindraceo, basi pluribus subradicante-connatis, leviter flexuoso, 327—6°6 Cm. 1., 55—6'6 Mm. cer., demum fistuloso; sporis fusco-purpuraceis, inaequilaterale-ellipsoideis, 0'007—0009 Mm. longis et 0'0035—0'0045 Mm. er. Velum partiale, formatum e fibrillis albido-griseis, adest in jwvenili ad marginem pilei, sed valde fugax. Totus fungus fragilis. Caro alba, absque odore; sapor gratus, dulcieulus, in modum Agarici campestris. Zwischen November und December am Bosut-Ufer angetroffen. Wird durch Käfer gierig angegriffen. Wegen seiner grossen Seltenheit kann ich noch nicht sagen, ob er nicht vielleicht mitunter früher erscheint und grössere Dimen- sionen annimmt. | Hat sowohl im Habitus und dem Standorte nach, als auch in seiner sonstigen Beschaffenheit einige Uebereinstimmung mit Paulet’s auf Tab. 111, Fig. 1 und 2 abgebildetem Schwamme, dessen weit grössere Rasen bildenden Hüte indessen beinahe fleischlos und gefärbt sind. Ag. polycephalus Fr., welchen er neuestens seinem fleischigen A. spadiceus anreihet, soll der Paulet’sche Schwamm sein, ist jedoch auf keinen Fall der meinige, denn auch.der dazu nebstbei eitirte A. membranaceus Bolton = A. papyraceus P. hat wirklich einen blos häutigen Hut. 9. A. (Psilocybe) flaccescens n. sp. Habitat catervatim aut caespitose initio aestatis ad vias silvarum ; pieo conoideo-hemisphaerico, vix excplanato Mycologische Beiträge. 419 membranaceo, albo, vertice Iuteo aut umbrino, 132—2 Cm. lato, laevi, non | striato; lamellis rotundato-adnexis, subventricosis, antice rotundato-cuspidatis, 2—3 Mm. latis, eonfertis, primitus mere albis, dein fusco-purpureis, acie integra passim albida; stipite cartilagineo, fistuloso, glabro, subaequali, basi nec eurvato, | sed mycelio e hyphis albis contexto insidente, albo, 26 rare 5'2 Mm. cerasso; velo partiali (fibrillae ad marginem piler) solum in Jwvenili visibili; sporis fusco-purpureis, irregulariter-ellipsoideis, 0'005 — 0008 Mm. longis. Inodorus, sapor fungosus, haud malus. Totus fungus valde fra gi et jove calido marcescens; nec hygrophanus; sat rarus. Im Juni an mehreren Orten im Wälde Crnigaj gesehen. In derselben Gruppe befinden sich’ getrennte und zu Räschen verbundene Individuen, die nicht blos sehr zerbrechlich sind, sondern bald abwelken, selbst wenn man sie sammt - der Erde aushebt, um sie im Körbchen heimzutragen. | Dürfte vom A. nummulus Lev. (Paulet) Tab. 102, Fig. 1—3 nicht sehr _ verschieden sein; Abweishungen sind: Die Färbung unserer Form am Scheitel, welche ich nur ausnahmsweise ganz ausgebreitet sah und deren Stiel am Fusse - nicht knollig verdickt ist, dagegen in einem weissen, schimmelartigen Mycelium- _ gebilde sitzt. ' A. agrarius Fr. hat einen anderen Standort, scheint auch einen mehr fleischigen und ausgebreiteten Hut zu haben, dann sind seine Lamellen linear, - endlich alle Dimensionen etwas grösser, stimmt aber merkwürdigerweise in zwei - Punkten, er ist nämlich nicht hygrophan und hat anfänglich reinweisse Lamellen. j Aehnliche, überaus zerbrechliche Formen, fand ich mehrere und betrachtete "sie längere Zeit, um das mir lästige Aufstellen neuer Arten nach Möglichkeit N zu vermeiden, als Spielarten des A. cascus Fr.; so die drei in meinem ersten, an die ungarische Akad. d. Wiss. abgetretenen Werke unter dieser Benennung angeführten Formen, von welchen die erste mit der nächsten Art congruirt; B Heuestens entschied ich mich indessen, mehrerer Bedenken wegen, für das tren- nende Verfahren, welches insbesondere bei dieser Art gerechtfertigt ist, weil bei derselben das Velum partiale nur in zartester Jugend sichtbar ist und nie in linnenartigen Fragmenten vom Hutrande herabhängt. 10. A. (Hypholoma) cadueus n. sp. olim A. cascus Fr. var. Oceurrit tempore veris et aestatis in silvis, praesertim ad vias; piüeo submembranaceo, ‚glabro, laevi, umbrino-albido, vwertice in adultis saepe obscuriori, 2-53 Cm. lato: lamellis plus minus subeonfertis, subadnezxis, nune utrinque, nune solum ‚stipite cavo, cartilagineo, albo, nitidulo, subaequali, nunc recto, nunc basi | 1645 Mm. er., 2:6—5'3 Cm. longo, interdum longiore. -abrupte-curvato, ‚Velum partiale in tela, margini pilei adhaerente, contextum, subfugax. Sporae aturate-fuscopurpureae, ellipsoideae, 0'005—0'006 Mm. longae. Totus fungus valde fragilis, inodorus, sapor nullus aut rapae. Frequens. “ 420 Stephan Schnlzer von Müggenburg. Erscheint einzeln und in Gruppen vom Mai angefangen, durch den ganzen Sommer in allen hiesigen Waldungen auf der Erde, besonders im Geleise der Wege. Wenn man eben dazu geneigt wäre, könnte man aus dieser Form, nach der Beschaffenheit des vorderen Theiles der Lamellen und nach jener der Stiel- basis zwei bilden. Wie in der Anmerkung zur vorbeschriebenen Art gesagt,. behandelte ich früher diese Form als A. cascus Fr. von dem sie jedoch durch nie runzlige, etwas kleinere Hüte (dort 11/,—2!/,‘), nicht bestäubte, kürzere und dünnere Stiele (dort 3—4' lang, 2—3“' dick), hauptsächlich aber durch eben nicht bauchige und weit schmälere Lamellen (dort 4‘), abweicht, wesshalb ich sie hier trenne. 11. A. (Stropharia) merdarüus Fr. n. var. laevis. Provenit in fimo equino sparso; gregarius, pileo carnoso, semiglobato vertice plano aut parum depresso (explanatum nunguam vidi) subinde cernuo, glabro, nee striato, niti- dulo, nee evidenter hygrophano, Jove pluvio vix mucido, pallide stramineo, 15-25 Om. lato; lamellis sat distantibus, late adnexis, ventricosis, 58 Mm. latis, primitus dilute, dein obscuwriore cinnamomeis, sordidis, nee nebulosis; stipite contiguo, eylindraceo basi parum incrassato, primitus substantia gela- tinosa fareto, demum. cavo, 2:5—3 Cm. longo, 15—2 Mm. er., albide-stramineo. sub lente fibroso-floccoswlo, aut recto aut apice laterale-curvalo; sporis valde obsceuris, sordide-fuscis, ellipsoideis, 0011—0'015 Mm. |. et 0:007—0:008 Mm. er. Caro albo-lutescens, sapor ingratus. Non frequens. Auf Weideplätzen niach anhaltendem Regen Mitte October auf zertretenem Pferdemiste gefunden. Durch die Krümmung der Stielspitze ist der Hut mit- unter nickend. Obschon ich, selbst bei den jüngsten Individuen, keine Spur eines Velum partiale aufzufinden vermochte, so stelle ich diesen mit A. semiglobatus Batsch und anderen, ähnliche Standorte bewohnenden, Formen unzweifelhaft nahe ver- wandten Schwamm um so unbedenklicher zur Sippschaft Stropharia, da Fries neuerlichst meinen A. mammillatus eben dahin eintheilte, obschon ich in der Diagnose bemerkte, dass es mir nicht gelang, auch nur die geringste Spur eines Ringes zu entdecken. Die Diagnose von Stropharia bedarf einer Erweiterung in diesem Sinne. Ich halte, aus hier nicht näher zu erörternden Gründen der Verwandtschaft, diese letztere Eintheilung des A. mammillatus für passend, den Ausdruck der Diagnose „annulo fugaci“ aber, nach dem erst Gesagten, für unbegründet daher zu streichen. Eine Vermuthung darf doch nie als positives Kennzeichen in die Diagnose aufgenommen, von simpler Wahrheit nirgends Umgang genom- men werden. - Vom A. merdarius Fr., welchen er noch im Syst. myc. als völlig ringlos zu Psilocybe stellte, weicht meine Spielart dadurch ab, dass der Hut in jedem Alter ganz ungestreift ist und die blassgelbliche Farbe sich nicht, in zimmet- braun wandelt, der Schwamm endlich nur in geringem Grade hygrophan ist. Mycologische Beiträge. 421 Auch gehen dort die Lamellen aus gelblich ins Umberfarbige, nach früheren ! Angaben gar ins Schwärzliche über, lauter desto unbedeutendere Differenzen, da die Angaben im Syst. myc. mit jenen der neuesten Zpierisis eben nicht genau stimmen und ich den Schwamm bisher nur einmal in wenigen Exem- plaren fand. 12. A. (Psilosace) Ocellus n. sp. Valde serotinus, solitarius, ad terram, rarus, pileo submembranaceo, fere semiglobato, dein repando-expanso et ad marginem undulato, circa 4 Om. lato, albido, in centro ocelliforme-fusco, adnato-flocculoso ; lamellis sat distantibus, violaceo-griseis, demum fusco-purpu- reis acie albido-pruinata, ventricosis, postice rotundato-subattingentibus, sed semper liberis, in medio circeiter 55 Mm. latis; stipite aequali, 66 Mm. er., 4 Cm. 1., albido, totius plei instar minute-flocculoso, primitus farcto, dein subcavo, discreto; sporis opaco-fuscopurpureis, oblongo-ellipsoideis aut fere eylindraceis, inaequilateralibus, 0008—0'012 Mm. longis. Inodorus, sapor nullus. Im letzten Dritttheil des Decembers einzeln auf der Erde zwischen der 7. und 8. Stufe meiner Kellerstiege gewachsen. Schwerlich etwas Anderes, als die durch den Standort bedingte Entartung eines gewöhnlich im Freien wachsenden Schwammes, was wohl von allen in Kellern, Brunnen, Bergwerken, Warmhäusern und dergleichen, zu ungewöhnlicher Zeit erscheinenden Hymenomyceten Geltung haben mag. Die dahin gerathene Spore keimt und bringt Fruchtkörper hervor, welche auf die normal entstehende Form zurück zu führen oft sehr schwierig ist. Unser Schwamm gehört insofern zu Psilosace, als die Lamellen, obschon an den Stiel dicht anstossend, selbem doch nicht angewachsen sind; dann geht der Stiel nicht in den Hut über; dagegen deuten die angewachsenen, nicht abstreifbaren Flöckchen am Hute und Stiele auf ein rindenartiges Velum uni- versale. 13. A. (Psalliota) campestris L. var. n. cortinatus. Habitat caterva- tim octobri extra silvam ad basim ulmorum; non frequens; püeo e terra v | j erumpente subgloboso, demum pulvinato-explanato, carnoso, 35 Cm. lato, glabro, fusco; lamellis confertis, utrimque attenuato-rotundatis, liberis, vulgo 4 Mm. latis, ex dilute-rosaceo fusco-purpureis, acie parum pruinata; stipite discreto, fareto, firmo, passim curvato, albido, glabro, 38 Cm. 1. interdum parum longiore, apice 1 Cm. er., inferne incrassato, basi fibrilloso-radieuloso et passim h subbulboso; velo partiali membranaceo, subpersistente, albido, annulum non E formante, sed cortinaeformi margini „ilei adhaerente; sporis ellipsoideis, 5 0.006—0:008 Mm. 1., obscure fuscis nee purpureis. Caro N odor debilis, sapor 1 k y \ )h, Könnte als besondere Art betrachtet werder, welcher wegen der abweichen- duleiculus gratus. Das abweichende Verhalten des Schleiers beobachtete ich an den zahl- reichen Gliedern der Gruppe völlig gleich, wobei mir noch auffiel, dass sie sämmtlich unter einander beinahe ganz gleicher Gestalt und Grösse waren. N. den Sporenfarbe ein anderer Platz anzuweisen wäre, aber die charakteristische, , Z. B. Ges. B. XXVI, Abh. 54 422 Stephan Schulzer von Müggenburg. wenn auch hier sehr unbedeutende, Verdickung des Hutfleisches, ungefähr 2 Mm. vom Stiele, spricht für die nahe Verwandtschaft mit A. campestris. Ich ass ihn desshalb auch anstandslos. 14. A. (Orepidotus) albatus n. sp. Provenit vere-autumno in silvis; terrestris, gregarius et subcaespitulosus; pileo carnosulo, valde fragili, lobato- reniformi, saepe margine inciso, postice nonunguam stipitiforme-angustato, albo-griseo, tandem interdum dilute sulfureo, tenerrime-tomentoso, 2—6°6 Cm. lato; lamellis postice determinatis, 2-4 Mm. latis, antice aequaliter attenuatıs, nune satis distantibus, nunc, praecipue ad marginem, subconfertis. Sporae obovatae, aut sordide argyllaceae, aut cinnamomeo-purpureae, 0008-001 Mm. longae. Odor duleiculus, sapor non ingratus, passim nullus. Vaide fragilis. Etwas selten, doch sah ich ihn vom Mai bis October in gemischten Laub- holzwaldungen sowohl in der Fruska gora bei Kamenitz, als auch in den Wäldern bei Vinkovce, gewöhnlich gesellig, indessen auch kleine Rasen bildend, in nicht geringer Zahl, besonders an den Wänden tiefer Geleise, als grosse Seltenheit am Rustenstöcken. 15. A. (Galera) Hypnorum Btsch. n. var. Infantulus. Serotinus, in gramimosis inter muscos catervatim frequens; pileo, extra verticem carnosum, submembranaceo, e late-conico umbonato-expanso, 7'7—13 Mm. lato, sublhygro- phano, sub lente innato-fibriüloso, nec striato, sed, praesertim jove pluvio, ad marginem pellueido-striatulo, dilute sublateritio, medio saturatiore; lamellis subsinuato-adnatis, postice ventricosis et 1-2 Mm. latis, distantibus, albido- luteolis, tandem obscurioribus; stipite contiguo, aequali, basi e fibrillis radi- euloso, tenuiter flexuoso, 05—1 Mm. cer., 2-26 COm., interdum parum ultra longo, fere achroo, sub lente temue-fibroso, tenuissime fistuloso; sporis ellipsoi- deis, 0:005— 0'007 Mm. longis, in stratis tenuibus luteis, cumulatis luteo-feru- gineis. Imodorus, sapor nullus. Zwischen October und November zu sehen. Das wenige Fleisch ist bräun- lich. Weicht wohl durch die mehr kegel- als glockenförmige Gestalt des Hutes von der Normart ab, ich glaube indessen doch, dass eine Trennung davon, als selbstständige Art nicht angezeigt ist. 16. A. (Naucoria) pannosus Fr. n. var. pascuus. Serotinus gregatim in pascuis apricis; hygrophanus; pileo semiglobato aut acute-campanulato, tandem convexo, submembranaceo, usque 9 Mm. lato, sub lente innato-fibrilloso, sieco laevi et dilute-ochraceo, humectato pellucido-striatulo aut vero plicato- striato et einnamomeo; lamellis subdistantibus, primitus uncinato-adnezxis, dein liberis, postice 1 usque parum ultra 2 Mm. latis, antice aequaliter angustatis s. cuspidatis, nec ventricosis, cinnamomeis; stipite continuo, recto aut flexuoso, subeavo, subaequali, 05—2 Mm. er., 2 usque 26 Om. vel parum ultra longo, cartilagineo, sub lente longitudinaliter fibrilloso, apice floccoso-pruwinato, a pileo dilutiore; sporis sordide-cinnamomeis, oblongo-ellipsoideis, eireiter 0008 Mm. 1. et 00052 Mm. er. Odor et sapor fere nasturtü. Rarus Zwischen November und December; in grossen Herden, ı \ Mycologische Beiträge. 423 i ’ h | Gegenüber der in der neuesten Zpierisis beschriebenen Normart weniger durch die Hutfarbe (fuscescens), als dadurch abweichend, dass der Hut eben nicht weissseidenhaarig ist und die Lamellen weder bauchig noch umber- braun sind. Auch die Form, welche ich aus unserer Gegend, in meinem neuen noch in der Erweiterung befindlichen Werke, als Normart aufnahm, um der Auf- stellung einer neuen Art auszuweichen, hat zwar bauchige, aber lichtgelbbraune - Lamellen und ebenfalls keinen irgendwie mit unbewaffneten Augen bemerkbar bekleideten Hut, was vielleicht dem Klima zugeschrieben werden kann. Die folgende Form ist wieder keiner der besprochenen völlig gleich und _ doch nicht genügend abweichend, um sie als eigene Art hinzustellen. 17. A. (Naucoria) pannosus Fr. n. v. rufisporus. sSerotinus, gre- gatim in pascwis, vix hygrophamus; pileo primitus subeonoideo, mox convexo, submembranaceo, 66—22 Mm. lato, sub lente viw conspicue innato-fibrilloso, laevi, sed jove pluvio pellucido-striatulo, laete dilute-cinnamomeo, vertice interdum obscuriore ; lamellis subdistantibus, semiadnatis, demum liberis, postice late-rotundatis et ventricosis (ovoideis), 2—4 Mm. latis, plus minusve satu- rato-ochraceis 5. alutaceis; stipite subeontiguo, subflexuoso, subtiliter fistuloso, fliformi, 05—1'6 Mm. er., 2—5'3 Cm. 1., cartilagineo, sub lente tenuiter floccu- 1loso et longitudinaliter fibrilloso, primitus achroo, dein ad basim fusco-lutescente; sporis laete luteo-ferrugineis, irregulariter-ellipsoideis, 0'008—0'01 Mm. longis. Inodorus, sapor fungosus, non ingratus. Vivit nonnisi 24—48 horis, raro paulo amplius, sed eodem loco plures generationes, una post alteram adparent. Erstes Erscheinen zu Ende October. 18. A. (Naucoria) anceps n. sp. Serotinus, gregarius: in pratis et infra sepes inter muscos; pieo primitus plus minus acuto, late-conoideo, mox 'expanso, demum margine reflexa hemisphaerico-concavo, in medio conoideo- umbonato aut non, solum in medio carnoso, explanato 7°7—13 Mm. vel parum ultra lato, sandarachino, interdum margine pallidiore ubi lammellae translu- centes, laevi, sicco rugoso; lamellis primitus late-adnexis, mox liberis, nec confertis, postice 1 Mm. latis, antice aequaliter angustatis, laete ochraceis in luteo-cinnamomeum transientibus ; stipite vix ultra 1 Mm. er., cartilagineo, demum cavo, subrecto aut leviter flexuoso, disereto, 2 fere usque 2:6 Om. 1., insuper languwide luteolo aut fuscescente, inferne, albido, sub lente adnexe- fibrilloso; sporis luteo-cinnamomeis, ellipsoideis, 0:005 — 0:006 Mm. 1. ceireiter 0:003 Mm. cr. Totus fungülus tener et fragilis, non perfecte hygrophanus. In den letzten Tagen des November angetroffen. Stimmt in mehreren Stücken, insbesondere in der ungewöhnlichen Färbung % des Stieles, dann in der Lamellenform, mit der Diagnose des A. melinoides Fr. (nee Dbulliard) in der neuesten Kpierisis, nicht aber im Systema mycol., welche nach gegenwärtiger Ansicht des Verfassers eine grössere Varietät beschreibt, - deren Lamellen sehr breitbauchig sind. 54* 424 Stephan Schulzer von Müggenburg. Unser Schwämmchen weicht vom Fries’schen in Folgendem ab: Der Hut ist nicht „fulvus“ und kann auch nicht wohl „obtuse umbonatus“ genannt werden, dann sind die Lamellen weder dicht, noch mit einem Zahne versehen. Es ereignet sich indessen öfters, dass sich der Hutrand früher aufwärts schlagt, als sich die Lamellen vom Stiele trennen, in welchem Falle sie in der Mitte ihrer Länge reissen, wo es dann so aussieht, als wenn ihr hinterer Theil am Stiele etwas herabliefe, was keineswegs der Fall ist. Jedenfalls besteht zwischen beiden Formen eine nahe Verwandtschaft. 19. A. (Naucoria) Pygmaeoides n. sp. In aestate ad truncos quercınos; solitarius aut dua individua bası coalita; prleo carnosulo, convexo- plano, obtuso, glabro, nee striato, ferrugineo-ochraceo, in medio obscuriore eb aspero, 11—13 Mm.lato; lamellis uncinuto-adnatis fere sinuatis, demum liberis, ventricosis, subconfertis, pileo subconcoloris, 2—3 Mm. latis; stipite contiguo, leviter flexuoso, 16 Mm. aut parum ultra crasso, passim basi subincrassato, eirciter 26 Om. longo, albo, fistuloso, cartilagineo; sporis sordide-ferrugineis, eylindraceo-ellipsoideis, interdum inaequilateralibus, 0'005—0'006 Mm. longis. Inodorus; sapor nullus. Rarus. Zwischen Juli und August im Nustarer Walde nicht oft angetroffen. Wäre A. Pygmaeus Bull., aber der Rand des Hutes ist nicht gestreift, die Lamellen nicht abgerundet-anstossend. 20. A. (Naucoria) Vulpecula n. sp. Autumnalis; provenit caterva- tim ad truncos putridos carpineos; fungus nobilis. sed rarus; pileo fere globoso, mox semiglobato vertice subdepresso, 13—2'6 Um. lato, rarius in adultis toto- explanato, carnosulo, laete croceo-cinnamomeo, sguamulis adnatis obsceurioribus obsito ; lamellis late-adnatis, mox liberis, postice 4—-6'6 Mm. latis, amtice sub- aequaliter cuspidatis, confertis, dilutioribus ut püeus; stipite dilutiore adhuec, fere luteo, ad apicem 16-45 Mm. cer., inferne leviter incrassato, cum basi tomento denso globuliformi et obscuriori insidente, 3°3—4 Cm. |, cavo, fibril- loso-sgquamuloso ; sporis obscuro-ferrugineis, subphaseoliformis, 0'006— 0'008 Mm. longis. Caro sordide luteola. Odor et sapor fere nullus. Zwischen August und September eine zahlreiche Gruppe im Walde Kun- jevce gefunden. 21. A. (Flammula) dulcamaricans n. sp. Habitat autummo ad truneis valde putridis quercinis; gregarius, rarius subcaespitosus; pileo primitus umbonato-convexo, demum interdum plano aut parum depresso et repando, jove plwvio inciso, carnoso, hygrophano, in medio molochino aut vaccino, ad marginem suberoceo, 26-4 Cm. lato; lamellis confertis, postice nune cuspidato-nume rotundato-adnexis, antice euspidatis, 3- #5 Mm. aut parum ultra latis, laete eroceis; stipite nıne farcto, nunc partialiter aut toto cavo, aequali, basi cuspi- data ligno putrido immerso, nune disereto nune contiguo, 2—3°3 Cm. I, 3—6°5 Mm. cer., fusco inferne fwrvo; sporis ferrugineis, crasso-ellipsoideis, ” 0'005 Mm. longis. Carne lutescente, interdum suberocea aut rutilante. Odor nee nauseosus, aromaticus, sapor aquose-duleamarus. Satis frequens. Mycologische Beiträge. 425 Vom September bis November sowohl im Walde Kunjevce als auch im Nustarer Walde angetroffen. Er erscheint wiederholt an demselben Stocke. Ich überzeugte mich, dass hier weder die bald spitzig-, bald abgerundeten- gehefteten Lamellen, noch der einmal in den Hut sich erweiternde, ein andermal davon geschiedene Stiel, eine Trennung in zwei Arten rechtfertigen würden; eine schildlose und auch sonst etwas abweichende Form ist in der folgenden Spielart gegeben. Dürfte zu dem fast rasenförmig an Tannenstöcken wachsenden, mir bisher nicht vorgekommenen A. liqwiritiae P. nahe stehen, vielleicht auch zu Nr. 23 seiner Natur nach verwandt sein; wenigstens deutet der ähnliche Geschmack darauf hin. Ich halte es nicht für unmöglich, dass nur der verschiedene Standort bei allen diesen die vorhandenen Abweichungen bedingt. 22. Var. populicola. A. priori in sequentibus recedit. Pileus carno- sulus, nunqguam umbonatus, usque 55 Cm. latus, e pilis innatis conjunctis floccoso-velutinus, disco cinnamomeo; lamellae, praecipue pileo explanato, nec confertae, primitus ventricosae, dein sublineares, interdum flexuosae, nune languide-alutaceae, nunc cinnamomeae, quod non a provecta aetate dependet; stipes semper cavus et spurie contiguus, apice luteolus, inferne sensim transiens in cinnamomeum, subinde vix 2'5 Mm. cr., usque 42 Om. l., ad basim nune subincerassato- nume attenuato-rotundatus; sporae luteo-ferrugineae, eylindraceo- ellipsoideae, saepe inaequilateralae, 0'006—0°008 Mm. longae; caro dilute-cinna- momea; odor fungosus, sapor duleiculus, vix parum adstringente-amaricams- Ad truncos populorum. September und October im Walde Kunjevce. 23. A. (Flammula) amaroduleis n. sp. Provenit fine aestatis ad ramos putrescentes cerasi gregatim aut subcaespitositer; totus luteus, pileus in satwrate aureum vergens, caro dilutissima, lamellae laetae, demum luteo-cinna- momeae, stipes apice cum carne concolor, basi plus minus ferrugineus. Pileo " subsemiglobato, dein irregulariter convexo-expanso, carnoso, margine saepe inciso, 3—4 Cm. lato, sub lente innato-fibrilloso, fibrillis conjunctis subsguamu- loso,; lamellis tantum ad pilei marginem subconfertis, in juvenili laxe adnexis, mo& liberis, postice 5-7 Mm. latis, antice cuspidatis; stipite curvato-adscendente, _ fareto, vix contiguo, primitus infra subincrassato, dein cylindraceo, 3—5 Mm. er., 2—3°5 (m. 1., apice striatulo, infra flocculoso; velo partiali fibrilloso-floc- -c0s0; fugaci, interdum ad stipitem quasi accumulatio subannuliformis ad tempus visibilis; sporis ferrugineis, ellipsoideis, inaequilateralibus, 0'007 Mm. longis. Caro firma, odor ingratus, sapor valde dulcamarus. An von der Trockenfäule ergriffenen Aesten der Fdelkirsche, sowohl aus - Rindenspalten hervorbrechend, als auch am nackten Holze, wo sich die Rinde bereits umrollte, angetroffen. | In allen kranken Theilen des Baumes wucherte das Mycelium des Poly- porus pinicola Swartz = P. marginatus P. (nec Fries), dessen Fruchtkörper 426 Stephan Schulzer von Müggenburg. N am Stamme und an den Hauptästen sich ausbildeten. An dünneren Aesten entstanden üppige Gruppen der Varietät pomaceus P., des Pol. igniarius Linnee. Hat der Form, Farbe, sogar dem Geschmacke nach, mit Arten der vom Fries in der Flammula-Sippschaftsgruppe Sapinei angeführten Species auf- fallende Verwandtschaft, was darum bemerkenswerth ist, weil man bisher sämmtliche nur am Nadelholze wachsend antraf. 24. A. (Flammula) Nummus n. sp. Terrestris, autumnalis, grega- rius; plleus subcarnosus exacte-orbicularis, in centro leve depressus, ad marginem deflexus, raro ürregularis, 11I—17'6 Mm. latus, albido-griseus, sub lente innato- flocceulosus; lamellis usque 16 Mm. latis, utrinque attenuatis, decurrentibus, sat confertis, imitio albidis, demum aquose-cinnamomeis. Stipes vie ullus, faretus, eminente centralis, cum pileo contiguus et concolor. Sporae sordide opacoferrugineae, irregulariter ellipsoideae, 0'005 Mm. longae. Caro alba; odor fungosus, sapor duleciculus. Im Walde Kunjevce auf Waldwegen nackte Erde bewohnend. Der volle, fleischige Stiel ist kaum 1'6 Mm. hoch, 2:7—44 Mm. dick, oft kaum vorhanden. 25. A. (Inocybe) conveniens n. sp. Habitat subgregatim tempore vernali, in silvis ad terram inter folia decidua; pileo conoideo-campanulato, dein parum expanso et umbonato, in medio valde carnoso, ad marginem submenbranaceo, cinmamomeo maculis obscurioribus in adultis, subnitido, 2—5'3 Cm. lato, sub lente innato-fibrilloso; lamellis subsinuatis, satis late- admatis, 55—9 Mm. latis, subdistantibus, primitus dilutioris tandem obscuro- cinnamomeis, acie serratula albicante, non pulverulentibus; stipite apice albido, in medio fusco, ad basim spadiceo, solido, contiguo, aequali sed inferne comico- cuspidato, 65-11 Mm. er., 6-66 Cm. longo; sporis oblongo - ellipsoideis, ad polum inferiorem parce attenuatis et curvatis, 0:0065— 0'009 Mm. 1., opaco- ferrugineopurpureis. Caro dilute fuscescens. Odor subaromaticus, mihr nee suavis; sapor dulcieulus, haut ingratus. Non hygrophanus. g Im Ostrovoer Walde im Mai, wohl auch zu zweien am Fusse verwachsen, angetroffen. Im Abwelken dunkel schwarzbraun werdend. Selten. Habitus und sicherlich auch Verwandtschaft mit gewissen Cortinarien, vom Schleier jedoch keine Spur und auch die Lamellen sind nicht bestäubt. Gehört nach der Sporenfarbe wohl eher zum Phaeosporus als zum Der- minus, dort besteht jedoch zur Zeit noch keine Sippschaft, wohin man ihn stellen könnte. 26. A. (Pholiota) languide - flavus n. sp. Ad radices quercus solitarius aut subcaespitosus; autumnalis. Pileus primitus wmbonatus, dein ad marginem deflexus et submembranaceus, in centro plamus et carnosus, 2—4 Om. latus, primo albidus, mox dilute umbrinus, tandem stipiteque farcto, rec» aut curvato, contiguo, eylindraceo, deorsum cuspidato, 2-4 Mm. er., 2—26 Cm. longo, supra annulum glabro, infra squamulis floccosis obtecto, luteolus. Superficies pilei minute floccoso-squamulosa, Jove pluvio wiscosa. 3 Myecologische Beiträge. 427 Lamellae subsinuatae, sat confertae, e albogriseo aquose- et dilute-cinnamo- meae, circiter 3 Mm. latae. Annulus flavido-griseus, margine cinnamomeus, erectus, valde fugax, passim ad marginem püei cortinae laceratae instar restans. Sporae saturato ochraceae, ellipsoideae, 0'005 Mm. longae. Caro luteola. Odor non ingratus, sapor dulciculus. Valde rarus. Im September im Walde Kunjevce auf zu Tage stehenden lebenden, aber durch Darüberfahren beschädigten Eichenwurzeln gesehen. Das Fleisch des Stieles ist in der Mitte locker. Hat Einiges von der bei Fries neuestens zum A. cylindraceus DC. ge- stellten Spielart attenuatus Letell., wo aber der Hut in der Mitte mehr gepolstert, am Rande fleischiger dargestellt ist; — dann auch Mehreres von dem Wortlaute der Diagnose des A. luxurians Fr., aber der Ring ist bei unserer Form nicht an der Spitze des Stieles und überhaupt mit der dazu eitirten Abbildung des Aypophyllum sericeum Paulet gar keine Aehnlichkeit vorhanden. Ueberdies hat A. cylindraceus einen kahlen, glatten Hut und A. luxwrians ist nicht klebrig. Den A. dryadeus Scop. haltet Fries für eine Varietät des letzteren oder für einen Verwandten desselben. Der Hut ist etwas klebrig, aber — glatt, scheint somit auch nicht unser Schwamm zu sein. Scopoli’s Diagnose steht mir nicht zu Gebote. 27. A. (Pholiota) pulverans n. sp. Fungus autumnalis, solitarius aut in caespitulis ad quercus vivas satis frequens. Pileus subcarnosus, planus aut depressus, margine deflexa, 33—8 Cm. latus, glaber sed sporis pulweru- lentus, laete croceo-cinnamomeus. Lamellae subsinuatae, subconfertae, sub- ventricosae, 6°6—9 Mm. latae, obscuriore cinnamomeae. ÖStipes contiguus, eylindraceus, eirca 88 Mm. cr., vel ad basin vix incrassatus, curvus, saepe adscendens, 4—5'3 Cm. longus, solidus, in adultis erosus, dilute eroceus, infra annulum, interdum vix conspicue, fibrosus. Annulus membranaceus, persistens, dependens, fulvus, sporis croceo-cinnamomeo prwinatus. Caro pallide-flava; odor nec malus, passim rapae; sapor subdulcamarus. Sporae ventricoso- ellipsoideae, inaequilaterales, 0'012 Mm. longae, eroceo-cinnamomeae. Sicherlich mit A. spectabilis Fr. nahe verwandt, aber weit kleiner und auch sonst anders beschaffen. hr j h Im Walde Kunjevce. 23. A. (Nolanea) subcernuus n. sp. Provenit aestate ad truncos - Putrescentes Carpini Betuli, gregarius aut subcaespitosus, nec hygrophanus; pieo glandiformi, mox semiglobato, saepe subcernuo, membranaceo, sub lente marginem versus subtiliter striato, 13—155 Mm. lato, 65—11 Mm. alto, valde ‚dilute umbrino-albido; lamellis valde confertis, liberis, 16-26 Mm. 1., ex - albido laele carneis; stipite cartilagineo, farcto, fragili, interne succoso, albo, subnitido, sub lente longitudinaliter sulcato-striato, interdum plus minus com- .presso, apice 16—2'5 Mm., aut parum ultra, crasso vel lato, subinde inferne subtiliter incrassato, 26-4 Cm. longo, apice saere curvato; sporis saturato et 428 Stephan Schulzer von Müggenburg. pure carneis, irregulariter globosis, 0'004—0'007 Mm. latis. Odor nullus; sapor duleiculus, ingratus. Rarus. Erscheinungszeit zwischen Juli und August. Nustarer Wald. Die un- regelmässig-kugligen Sporen dürften sich bei stärkerer Vergrösserung wohl als fünfeckig erweisen. 29. A. (Ececilia) melancholicus n. sp. Provenit autumno sparsiter ad vias graminosus post pluvias in silvis; totus fungillus externe et interne umbrinus; pieo submembranaceo, umbilicato, ad marginem deflexo, laevi, sub lente innato-fibrilloso, circa 1 Cm. lato; lamellis distantibus, horizontalibus, leviter decurrentibus, 25 Mm. latis; stipite contiguo, tuboloso, vie 1 Mm. crasso, stricto, basi eurvata bulbiloso, nudo, nitido, 16—2 Om. longo; sporis sordide- rubieundis, angulato-globosis, ad partem inferam parum elongatis, 0006 Mm. latis. Sine odore et sapore. Haud frequens. \ Im Walde Kunjevce. 80. A. (Entoloma) majalis Fr. var. n. fwrvescens. Vernalis, provenit gregatim in silvis ad terram; hygrophanus; pileo carnoso-membra- naceo, quasi tantum e laminis duabus compaginato, wmbonato-semiglobato, mox excpanso, demum reflexo ei sine umbone, sicco dilute-fuligineo, jove pluwvio obseuriore, sub lente innato-fibrilloso, subnitente, saepe ad marginem incıso, 2—6 Om. lato; lamellis nec confertis, adnatis, uncinatim subdecurrentibus, spurie sinuatis, postice 24—88 Mm. 1., antice angustioribus, albidis, demum sordide griseo-rubescentibus, suberenatis; stipite primitus substantia molli fareto, mox cavo (paries cavitatis fibrosus), subcontiguo, subaequali, inferne leviter incrassato, #4—8'8 Mm. er., 53-66 Om.1., primitus albo, tandem fuscescente, longitudinaliter fibroso-striato, sericeo; sporis sordide et obseure-carneis, angu- lato-globosis, eireiter 0'008 Mm. latis. Inodorus, sapor farinae recentis, sed debilis. Totus fungus fragdis. BRarus. Zwischen April und Mai im Walde Crni gaj angetroffen. Vom A. majalis Fr. scheint er sich nur durch den nicht gedrehten, am Fusse nicht filzigen Stiel, ganz angewachsene Lamellen, die Hutfarbe und dadurch zu unterscheiden, dass er keine Räschen bildet. Entspricht auch in einigen Stücken dem Wortlaute der neuesten Fries- schen Diagnose des A. helodes Fr., ist jedoch, andere Abweichungen über- gehend, hygrophan. 31. A. (Entol.) plebejoides n. sp. Provenit autumno post pluvias sparsim in pascuis; subhygrophanus, externe et interne umbrinus, caro dilu- tissima, pileus et basis stipitis obseurissimi, lamellae demum saepe ın ceinereum vergentes; pileo carnosulo, depresso-semiglobato, 17—2'7 Cm. 1., subnitido, sub lente innato-fibrilloso, in adultis obseuriore fibroso-virgato, totum expla- - natum non vidi, ad marginem semper deflexo; lamellis spurie sinuatis, adnatis, | nee confertis, horizontalibus, 3—5 Mm. latis; stipite cavo, contiguo, obceonico, subeompresso, upiece 4-7 Mm. lato, 13—2 Om. 1., fibroso; sporis subobsceuro-" Mycologische Beiträge. 429 earneis, angulato-ellipsoideis, saepe subglobosis, inferne petitioliforme parum prolongatis, 0005—0'01 Mm. longis. Odor et sapor nullus. Vom A. plebejus Kalchbr. (Icon. sel. hym. Hung. Taf. XII, Fig. 1), welcher in Nordungarn gesellig iin Frübjahre, doch auch im Spätherbste, ähn- liche Standorte bewohnt, durch sehr zerstreutes Vorkommen, geringere Grösse, dann durch den zusammengedrückten, aufwärts erweiterten, hohlen Stiel ab- weichend, wahrscheinlich aber doch damit verwandt. Nur nach vielem Regen, dann aber in genügender Zahl erscheinend. 32. A. (Entol.) recedens n. sp. Aestivalis, jove sicco, ad, truncos adhuc furmos carpineos, solitarius, rarus; piüeo subcarnoso, arido, primitus irregulariter hemisphaerico, dein fornicato-eepanso, circa 8 Cm. lato, glabro, nitido, dilute-fuligineo, vertice brunneo; lamellis liberis, nec valde confertis, ventricosis, 1 Um. latis, albidis, dein saturato sordide-carneis; stipite cum . hymenophoro contiguo, eylindraceo, ad basin dilatato, farcto, recto, albo, laevi, glabro, 8 Mm. er., 5 Cm. longo; sporis subsordide-carneis, globoso-ellipsoideis, 0:006 Mm. longis. Caro alba, subfirma; odor nullus, sapor aquosus. Zwischen Juni und Juli, bei schon etwas lang anhaltender Hitze, im Östrovoer Walde angetroffen und vor der näheren Untersuchung für einen Pluteus angesehen, da er ganz den Habitus mancher dahin gehörigen Formen, die Färbung der nächstfolgenden Art und schon im Entstehen freie Lamellen hat, auch der eigenthümlich fade, wässerige Geschmack seine Verwandtschaft mit A. (Pluteus) cervinus Schffr. beurkundet. Trotzdem zeigt der Durchschnitt einen exact in den Hut übergehenden Stiel, was über seine Zuständigkeit entscheidet. 33. A. (Pluteus) soricinoides n. sp. Fungus serotinus, rarus, in Pomariuı ad terram solitarius; pileo carnoso, arido, irregulariter subgloboso dein pulvinato-expanso, ad marginem undulato, glabro, mitido, albido-fuligi- n0s0, vertice obscuriore, 66 Om. et pärum ultra lato; lamellis liberis, confertis, subventricosis, usque 9 Mm. latis, albidis, demum dilute carneis; stipite ab hymenophoro discreto, conoideo, ad basin cuspidato, apice 13:2 Mm. er., circa 7:9 Om. longo, farcto, plus minusve curvato, albo, sub lente evamescente-fibril- loso; sporis carneis, globoso-ellipsoideis, 0'006 Mm. longis. Caro alba, sub- mollis; odor debilis, bonus, fere Agarici campestri, sapor aquosus. Zwischen October und November vereinzelt, ohne die mindeste Ver- bindung mit Holz, auf einem Maulwurfshaufen angetroffen. Gestalt, Grösse, Färbung aller Theile, Glanz des Hutes u. s. w. stimmt, die dort nicht zugespitzte Stielbasis abgerechnet, genau mit dem Waldbewohner 4A. sorieinus Lev. (Paulet T. 56), nur sind hier, wenn sich in meine Vormerkungen kein Fehler einschlich, die Lamellen „abgerundet-angeheftet“ wornach die Art zu Entoloma gehört. Könnte übrigens auch bei oberflächlichem Ansehen mit dem vorigen, ebenfalls ein Entoloma, verwechselt werden. 34. A. (Pluteus) albido-fumosus n. sp. Aestivalis, ad truncos firmos-quercus, solitarius, sat rarus, primitus totus albus. Pieus mox expansus Z. B. Ges. B, XXVI. Abh. 55 430 Stephan Schulzer von Müggenburg. fornicatus, vertex subelevatus, carnosus, laevis, sericed-nitens, dein fuligineus, 33—4 Om. latus. Lamellae liberae, utrimque rotundatae, parce ventricosae, 55-6'6 Mm. latae, confertae, demum' dilute-carneae. Stipes albus ab hymeno- phoro discretus, leviter curvulus, elongatus, gracilis, ceylindraceus sew infra parum incrassatus, raro basi subbulbosus, apicee #4—5'5 Mm. crassus, 79—10 Om. longus, farctus. Sporae dilute-carneae, laeves, globoso-ellipsoideae, 0:005—0:006 Mm. longae. Caro alba; sapor et odor nullus, aut rapae. Zwischen Juli und August, auch später, im Walde Kunjevce. Von Schäffer’s Abbildung des A. chrysophaeus mehr abweichend, als von jener desselben Schwammes in Berkeley Outlines of british fungologsy Taf. III, Fig. 5, welcher unserer Form gewiss sehr nahe steht, die indessen fleischiger ist und keinen gelben Stiel hat. 35. A. (Plut.) virgato-rumpens n.sp. Aestate jove sicco gregarius in silvis ad terram. Pileus carnosulus, irregulariter obtuso-conicus, demum repando-expansus, interdum subumbonatus, usque 7°5 Cm. 1., primitus laevis et subnitidus, tandem tenerrime ab centro versus ambitum virgato rumpens, [uliginosus, in medio obscurus, in margine subalbidus, a stipite diseretus. Lamellae liberae, confertae, albidae, dein sordide-roseae aut carneae, wtrimque rotundatae, 5-7 Mm. latae. Stipes aut rectus, aut subeurvatus, solidus, x eylindraceus, solum ad basim subincrassatus, aut leviter conoideus, 6—8 Mm. er., 85-6 Cm. 1., albidus, sub lente fibrosus. Caro alba, in statu Juwvenii inodora, tandem odor non ingratus; sapor subsalsus. Sporae sordide-carneae, irregulariter globosae aut fere obtuso-ellipsoideae, 0:006—0:009 Mm. longae. Bei anhaltender Hitze im Ostrovoer Walde gesehen. 36. A. (Plut.) miveipesn.sp. Fungus aestivalis, terrestris, silvaticus, solitarius aut dua individua ad basin coadnata. Rarus. Pileo e campanulato subumbonato-hemisphaerico (numquam expansum vidi), margine parce inflexo, 2-27 Om. lato, 18—2 Om. alto, laevi, nee nitido, fuligineo; fere solum vertex carmosus. Lamellis ab initio liberis, postice 44—6°6 Mm. latis, antice cuspi- datis, albidis dein laete curneis, praecipue ad marginem confertis; stipite farcto, intus spongioso, recto vel subeurvato, ab ymenophoro nec acute discereto, aequali, 55—6'6 er., parum ultra 4 Cm. longo, albo, sub lente fibroso; sports laete carneis, quinque-angulosis, pars infera parum elongata, 0'007 —0:009 Mm. latis. Caro alba, firma; odor farinae recentis, 'debilis; sapor dulcieulus, non ingratus. August, im Walde Kunjevce, a in Mycologische Beiträge 431 Hat habituell viele Aehnlichkeit mit Berkeley’ Abbildung des 4A. (Entoloma) clypeatus L. in Outl. of brit. fung. Taf. 7, Fig. 6, aber der Stiel unseres Schwammes ist rein weiss, die Lamellen vom Beginne an frei. Zieht man die neueste Epikrisis vom Fries zu Rathe, so treten noch andere Abweichungen auf. Linnee’s Schwamm ist kein Waldbewohner, hygrophan (was unser Schwamm nicht ist), und erscheint im Frühjahre; die Lamellen sind trübfleischfarbig, am Rande gezähnt. Indessen hat unser Pilz in der Färbung seiner Theile, so wie in Farbe und Gestalt der Sporen mit mir bekannten Zintoloma-Formen eine auffallende Uebereinstimmung, was bei dem Umstande, dass der Stiel vom Hute nicht scharf getrennt ist, die Lamellen aber doch vom Entstehen her frei sind, sich sehr der Aufmerksamkeit des Forschers empfiehlt. Berichtigung. Aus Baron Heufler's in der österr. bot. Zeitschrift 1870 niedergelegten Diagnose schöpfte ich die volle Ueberzeugung davon, dass mein in den Ver- handlungen unserer Gesellschaft 1874, Seite 293 als Kneiffia setigera Fr. ß. pomicola publieirter Schwamm ganz und gar Hydnum Schiedermayeri Heufler sei. Anstatt weitläufiger Entschuldigung dessen, dass ich diese Form zu Kneiffia stellte, bitte ich die Diagnosen der Thelephora setigera Fr. im Elen- _ chus I, S. 209b, dann in Dr. Rabenhorst’s Kryptogamenflora S. 387 ge- neigtest nachzulesen; und auch durch die Diagnose der Gattung Kneiffia Fr. in seiner neuesten Epikrisis, ist mir die Trennung des in Rede stehenden Pilzes von Kneiffia, eigentlich die Nothwendigkeit dieser, bisher nur eine Art zählenden Gattung, nicht recht klar geworden. Nur nach Licht und Wahrheit geht mein Streben, ich werde mich daher sehr zu Dank verpflichtet fühlen, wenn Jemand etwa findet, dass die eine oder * die andere meiner Arten bereits bekannt sei und mir dieses, unter gefälliger Beilegung der Diagnose, brieflich mitzutheilen die Güte hat, um was ich recht inständig bitte. 55° 432 Stephan Schulzer von Müggenburg. Mycologische Beiträge. Die weisssporigen Agarici, so wie andere Hymenomsycetes, dann Ascomy- cetes und die übrigen Pilzformen meines zweiten Manuscriptes, welche ich für neu halten muss, weil es mir nicht gelang, sie in den mir zu Gebote stehenden literarischen Behelfen aufzufinden, werden nach Zulässigkeit der Umstände nachfolgen. Aufzählung und Beschreibung der Flechtenarten, welche Dr. Heinrich Wawra Ritter von Fernsee von zwei Reisen um die Erde mitbrachte. Von Dr. A. von Krempelhuber. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Juni 1876.) A. Die auf der Weltumsegelung der k. k. österreichischen Fregatte „Donau“ 1868—1871 von Dr. Heinrich Wawra Ritter von Fernsee gesammelten Flechten. I. Flechten auf den Hawaiischen- oder Sandwich-Inseln, gesammelt Eko) von Dr. Heinrich Wawra Ritter von Fernsee. Ueber die Flechtenflora der Sandwich -Inseln haben wir bereits 1866 Nachrichten erhalten durch Professor Edw. Tuckerman, welcher in einer in den Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences, vol. VIII, Septbr. 1866, p. 223—234 abgedruckten Abhandlung „Lichenes of the Hawaiian Islands“, wovon 1367 auch ein Separatabdruck ausgegeben wurde, alle bis dahin auf den genannten Inseln durch verschiedene Forscher gesammelten und be- kannten Flechten unter Beifügung zahlreicher kritischer Bemerkungen und Notizen, dann Diagnosen der neuen Arten aufgezählt und resp. beschrieben hat. Diese Aufzählung umfasst 130 Species, darunter 7 neue und es sind die aufgezählten Arten grösstentheils von Mann, einige auch von Pickering bei Gelegenheit der Bot. U. S. S. Pacif. Expl. Exped., dann von Hillebrand, Remy etc. gesammelt worden. Auch Dr. H. Wawra, welcher die 1868—1871 ausgeführte Weltumsege- lung der k. k. österreichischen Fregatte „Donau“ als Arzt und Botaniker be- gleitete, hat während eines kurzen Aufenthaltes auf den genannten Inseln ausser sehr zahlreichen Phanerogamen, welche derselbe in der Flora 1875 bereits auf- gezählt und beschrieben hat, auch eine Anzahl Lichenen gesammelt, die nun hier nachstehend verzeichnet werden und einen nieht unwichtigen Beitrag zur bisherigen Kenntniss der Vegetation der Sandwich-Inseln bilden. 434 A. von Krempelhuber. Es sind folgende Arten: 1. Leptogium phyllocarpum (Pers.). — Oahu, Lihue; an feuchten schattigen Stellen, an Bäumen (coll. Nr. 2261). 2. Cladonia pityreoides Kıph. sp. n. Thallus albidus vel glaucescens, mierophyllinus, squamulis minutis, varie incisis, dispersis, stipites ad basim vel substratum (terram, muscos ete.) laxe vestientibus; podetia albida vel glaucescentia, alt. 35—40 Om., crass.2:0—2'5 Mm., superficie aut continue corticata, aut plerumque granuloso - furfuracea, saepe decorticata; sterilia apice pluries divisa et nonnihil ramosa, vel dentieulata, dentibus inaequaliter longis, decorticatis, acuminatis; fertilia simplieia aut apice breviter divisa, ascypha, apothecia fusca, tuberculose confluentia; sporae solitae generis. — Kauei, Halemanu, auf trockenen Anhöhen (coll. 2095). 3. Oladonia muscigena Eschw. — Kauai, um Hanalei, am Boden zwischen Laubmoosen (coll. 1994). 4. Cladonia corallifera Kunze, Nyl. -—- Kauai, Halemanu, auf trockenen Anhöhen unter Koabäumen (coll. 2096) und um Kealia. £ 5. Oladonia borbonica var. Boryana Del. — Oahu, Luliehi - Thal (coll. 1785); steril. Olad. borbonica Del. scheint mir eine etwas zweifelhafte Species zu sein. Es ist auch noch keine zur Unterscheidung und Erkennung derselben genügende Diagnose oder Beschreibung gegeben worden. 6. Cladina sylvatica (Hoff.) Nyl. — Maui, am Haliakala, auf grasigen freien Lehnen, 7000‘ (coll. 1903). Schöne grosse Exemplare. 7. Stereocaulon mictum Nyl. — Kauai, auf dem Waialeale, in feuchten, schattigen Tbälern (coll. sine Nr.). 8. Siphula subulata Krph. sp. n. Stipites albidi, circa 8-9 Cm. longi, crass. circ. 15 Mm., teretes, erecti vel adscendentes, laxi inter muscos et gramina aggregati, subulati, simplices, rarius furcati, superficie opaca, plerumque longitudinaliter tenwissime suleatı aut rugulosi, sterles. — Kauai, auf dem Plateau des Waialeale, am Boden zwischen Gräsern und Laubmoosen. Aeusserlich sehr ähnlich dem aufrechten Formen der Thammnolia vermicularis (Ach.), aber die Stipites immer solid, nicht fistulos. 9. Siphula polyschides Krph. sp. n. Thallus albidus, caespitosus, opacus, e stipitibus, compressis, gracilibus, saepe tenuissime longitudinaliter plicatulis vel sulcatis, dichotomis aut dicho- tome-ramosis, dense congestis constitutus, apieibus non attenwatis sed obtusis; apothecia desunt. — Oahu, am Weiolani, 2000° au Baumrinden? über und zwischen Lebermoosen. Stipites rigidi, facile fragiles, long. eirca 15 Cm., erass. 0:5 Mm.; stratum medullare ex elementis filamentosis gracillimis non bene conspiewis dense inter se contextis constitutum; gonidia viridia, valde mmerosa, diam. 0:006 Mm. i Von Dr. IH. Wawra Ritter von Fernsee gesammelte Flechtenarten. 435 Vorstehende Art scheint der mir noch unbekannten Siphula pteru- loides Nyl. syn. meth. p. 362 aus Peruvia der Beschreibung nach, welche Nylander ]. c. von dieser Species gegeben hat, ähnlich, aber davon durch geringere Grösse, dünnere, an den Enden nicht zugespitzte Stipites und kleinere Gonidien verschieden zu sein. 10. Ramalina micerospora Kıph. sp. n. Thallus pallido-stramineus, intricato-ramosissimus, ramis ramulisque subteretibus vel subcompressis, laevibus, lineari-attenuatis, in caespites densas subhemisphaericas congestis; apothecia numerosa, carneo-pallida (lat. circa 17 Mm.), »plerumque marginalia, disco plano obtuse marginato; spor«e Snae, incolores, oblongae, minutae, rectae, 1 septatae, long. 0'0085—010, erass. 0:002—003 Mm. — Pali, auf Felsen (coll. 2738). Bildet 1—1!/, Zoll breite, runde, dichte Polster und unterscheidet sich besonders durch die kleinen Sporen, welche wohl bei dem Genus Ramalina die kleinsten bisher bekannten sind, von verwandten Arten. 11. Ramalina Yemensis (Ach.) Nyl. — Maui, auf dem Gipfel des Ha- liakala, Kraterwand 10.500° (coll. 1891), zwischen den Aesten kleiner Büsche. 12. Usnea barbata var. intestiniformis Ach. Lich. Univ. p. 625. — Oahu, an den Aesten freistehender Aleurites-Bäume (coll. 1717), und Maui, auf dem Haliakala, auf Acacia Koa, 7000‘ (coll. 1907). — Schön entwickelt und reich fructifieirend. 13. Usnea barbata f. dasypoga Fr. — Kauai, Halemanu (in coll. sine Numero). 14. Usnea trichodea Ach. — Oahu, Lihue. In feuchten Thälern, an Baumästen hängend. 15. Peltigera polydactyla Hoffm. var. dolichorhiza Nyl. — Oahu, Lihue, im dichten Wald auf dem Boden. 16. Streta aurata Ach. — Maui, am Fusse des Haliakala in trockenen Schluchten (coll. 1871). 17. Stieta carpoloma Del. — Maui, Wailuku-Thal.e An Aesten in schattigen Wäldern (coll. 1854). 18. Sticta tomentosa (Sw.) Ach. — Kauai, Waialeale bei 5000. An Baumzweigen. Das vorliegende Exemplar durch Zufall (vielleicht Seewasser) ganz schwarz - geworden. 19. Stieta crocata Ach. — Maui, Wailuku-Thal, auf Aesten im finsteren | Tiefwalde, steril (coll. 1848). 20. Parmelia olivetorum Ach. — Oahu. In den Palis auf Felsen, steril (coll. 1736). 21. Parmelia perforata Ach. f. integra Kıph. Marginibus thalli apotheciorumque nudis, non ciliatis. — Maui, auf dem | Haliakala, 7000°, Aleurites-Stämme dicht überkleidend (c0ll» 1905). Sehr schön entwickelt und reich fructifieirend. 6) A. von Krempelhuber. 22. Physcia pieta (Sw.). -- Kauai, Kealia (coll. 2030); an Aleurites- Stämmen am Seeufer. 23. Physcia leucomela (Mich.). — Oahu. Am Grat des Kaala. Gebirges, steril (coll. 2219). 24. Physcia acromela (Pers... — Oahu, in den Pali auf Felsen? (coll. 1739), steril. ?5. Pannaria pannosa (Sw.). — Oahu. In den Pali (coll. 1758). 26. Pannaria Sandwichiana Krph. sp. n. Thallus lurido- vel cinereo-glaucescens aut lutescens, napyraceus, vario modo laciniatus, lacinüs irregularibus fere contigwis, subimbricatis, complicatis ineurvisque, superficie opaco rugulosa, subtus atrofusca, rhizineo-fibrillosa; apothecia majuscula (lat. circa 4—-5 Mm.), adypressa, disco rufo, fusco vel atrofusco, Plano, margine thallino plus minus crasso, plicato-rugoso aut plicato- lobulato eincla; sporae 8 nae, ovoideae, simplices, incolores, intus nubiloso- granulosae, long. 0:019-020 Mm., erass. 0:008—009 Mm. — Oahu (in coll. sine Nr.), wie es scheint an Baumrinde. Der Pannaria hurida (Tuckerm.), was den Thallus betrifft, ähnlich, aber durch die Form der Apothecien sehr davon abweichend. 27. Pannaria lurida Tuckerm. — Oahu, im Luliehi-Thal an Aesten, 2000' (coll. 1778). 23. Pannaria leucolepis (Wahlbg.), forma oceana Kıph. Thallus et apothecia quoad omnes partes magis evoluta, quam in speci- minibus Ewropaeis. — Thallus pa'lide cinereo-fuscescens, ab apothecüs con- fertis fere obtectus, ambitw effigurato. Sporae ellipsoideae vel ovoideae, inco- lores, intus nubüoso‘- granulosae, long. 0:017—018, erass. 0:008—009 Mm.; hypothecrum angustum , pallide rufum; paraphyses filares, rectiusceulae, swb- conglutinatae, sed bene conspicuae, capitulis fuwscis. — Oahu, in den Pali auf Felsen (coll. 1737). 29. Lecidea versicolor Fee. — Oahu, auf Baumrinden und abgestorbenen Aesten, nicht selten (coll. 1684 et 1780). ‘ll. Flechten in verschiedenen anderen Theilen der Erde, gesammelt von Dr. Heinrich Wawra Ritter von Fernsee. 1. Stereocaulon japonicum Th. Fr. — Japan, Nagasaki, auf Felsen in der Höhe von 1800°. 2. Sphaerophoron tenue Laur., forma major Krph. — Patagonien, Port Galant, in üppigem Rasen auf freien Plätzen. D} Japan, Jocohama, an der Rinde von Uryptomeria. 4. Usn. barbata f. hirta Pr. — Cap der guteu Hofiuung, Bains-Klooi, auf Felsen. 5. Usnea articulata Ach. — Chile, Palo mellito (leg. Leibold). vb. CUladonia cariosa Flke. — China, Hongkong. Auf der Erde, an Lehnen. 3. Usnea barbata Fr. Forma vergens ad var. inlestimiformem Ach. — \ a «n Von Dr. H. Wawra Ritter von Fernsse gesammelte Flechtenarten. 437 7. Oladina rangiferina (L.) var. pyenoclada (Pers.). — Patagonien, Port Galant. An freien Plätzen, zwischen Moos. var. patagonica Krph. Podetia et rami (ramulique) decorticata, sterilia. — Ebendaselbst. Die Flechte sieht wie abgehäutet aus. 8. Ramalina retiformis Tuckerm. — Californien, fructif. leg. Ransonnet. Sehr schöne, weisslichgrüne Exemplare. Dürfte vielleicht eine blosse Form der Ramal. reticulata Noehd. sein. 9. Ramalina Chilena Nyl. Rec. monogr. Ramal. p. 53. — Peru, Lima, auf Cactus-Stämmen zwischen den Stacheln (von Nyl. selbst bestimmt). 10. Ramalina subpollinaria Nyl. Rec. monogr. Rama). p. 27. Mit der vorigen (von Nyl. bestimmt). 11. Ramalina turgida Krph. sp. n.; Ramal. geniculata Hook. et Tayl. (Nyl. in litt.). Thallus glaucescenti-cinereus vel sordide pallido olivaceus, opacus, laevis, fastigiato-caespititius, rigescens et fragilis, caespites minores aut majores (lat. eirca 3- #5, alt. eirca 2:5 Cm.) semi-subglobosas, ramosissimas, densas effor- mans; ram centrifugt, Aifformiter teretes, varie divisi, cum divisiomibus inflatı, intus fistulosi; ad latera hince inde foraminibus sparsis terebrali, apieibus aut (raro) simplicibus, obtusis, aut plerumque subeymoso-ramosis (maultifidis), ramulis brevibus irregulariter divaricatis, inflatis et obtusis. Apothecia dispersa, terminalia, primum ramo turgido exeunte immersa, wrceolato-scutellata, disco concavo caesiopruinoso (subtus non appendicem emittente) denique plano, caesiopruinoso, margine thallino integro wel flexuoso eincto, lat. usque ad 8 Mm.; sporae 8 nae, ellipsoideae, interdum nonnihil cuwrvulae, hyalinae, 1 septatae, long. 0010 -- O11, erass. 0004—006 Mm.; paraphyses gracilimae, dense stipatae, sed. conspicuae. Color medullae hydrate kalico non mutatur. — Peru, Lima, auf dem Boden. Eine gut unterschiedene Species, die mit keiner der bisher bekannt gewordenen Arten des Genus Ramalina leicht zu verwechseln ist. Sie bildet graugrüne, glanzlose, fast halbkugelige, grössere oder kleinere dichte Polster. Die zerstreut an oder in den geschwolienen Enden der Aeste sitzenden Apothe- cien haben anfangs einen tief concaven, blaubereiften Discus, welcher später ziemlich flach und bis zu 3 Mm. und darüber breit wird und mit einem thallo- dischen Rande umgeben ist. Herr Dr. W. Nylander, welchem ich ein paar Exemplare dieser Flechte mitgetheilt hatte, bestimmte dieselbe (in litt.) als seine Ramalina geniculata (Tayl.) Nyl. Monogr. Ramal. p. 65, ich glaube aber, dass hier ein Irrthum ob- waltet. Die von Nylander l. c. und von Hooker et Tayl. im Lond. Journ. 1844, p- 000 zu Ramal. geniculata gegebenen Diagnosen passen nämlich nur theilweise auf unsere Flechte und ebenso zeigt auch mit derselben die in Lindig 2. B. Ges. B. XXVI, Abh. 56 438 A. von Krempelhuber. Lich. Nov. Granad. exsice.!) sub Nr. 2899 als Ram. geniculata (Tayl.) aus- gegebener Flechte, welche Nylander l. c. zu seiner Ramal. genic. eitirt, durchaus keine Uebereinstimmung. Jene antarktische Flechte Taylor’s mag wohl unserer Ramal. turgida nahe stehen, identisch mit derselben dürfte sie kaum sein. — Ich glaube daher nicht zu irren, wenn ich diese letztere hier als eine neue, gute Species aufführe, was ja auch schon die sehr verschiedenen Fundorte jener antarktischen Species Taylor’s und unserer subtropischen ‚Ramal. turgida — Lima in Peru — wahrscheinlich macht. Was endlich Ramalina calicaris var. geniculata Babingt. in J. D. Hooker’s „The Botany of the Antarct. Voy. U Flora Novae Zeelandiae. Lond. 1855, p. 270 ist, weiss ich nicht; jedenfalls gehört sie nicht zu der oben beschriebenen Species. 12. Ramalina fasciata Kıph. sp. n. Thallus membranaceus, rigidulus, sordide olivaceus aut fuscus, opacus, compressas (pendulus? vel procumbens?) parce et vage dichoiome ramosus, ramis sc. lacinüs linearibus, simplieibus vel furcatis (lat. circa 7—9 Mm.), ‚planis, longis, ad lateres erebro prolificationes horizontaliter decedentes et lacimeis multo angustiores proferentibus, swperficie asperula, versus apices tenwiter rugulosa, attenualis. Apothecia in superfieie laciniarum adpressa vel ad lateres eorum disperso-sessilia (lat. usque ad 4 Um. et ultra), primum disco pla- niusculo, caesiopruinso, margine thallıno cincto, dein dilatato, margine flexuoso, subevanido, fere deformia; sporae 8 nae., subeylindraceo-oblongae, rectae et curvulae, 1 septatae, long. 0013—015, erass. 0.004—005 Mm.; paraphyses gra- cıllimae, dense stipaiae, sed conspicuae. Color medullae hydrate kalico non mutatur. — Peru, Lima, auf nackten Felsen. Diese Art erreicht nach einer der Etiquette beigefügten Bemerkung eine Länge bis zu ,‘, gehört sohin zu den ansehnlichsten Species der Gattung Ramalina. 135. Ramalina fraxinea L. Ach. — Cap der guten Hoffnung, auf Bäumen. 14. Ramalina complanata (Sw.). — Chile, Puerto de Corral, an Bäumen (leg. Leibold). 15. Ramalina intrieata Krph. sp. n. Thallus lutescens, fruticulosus, ramosissimus, rigescens et fragilis, caespitem, subhemisphaericam densam (lat. 4-6 Om.) efformans; rami (crass. 4—9 Mm.) ramulique multipartiti, divaricati, teretiusceuli vel nonnihil com- pressi, dense congesti et intricati, attenuati, laeves et varie nodulosi, curvati !) Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht umhin, zu bemerken, wie ich leider die Br- fahrung gemacht habe, dass Derjenige, welcher seiner Zeit die Lindig’schen verkäuflichen Samm- lungen zusammengestellt und theuer verkauft hat, entweder aus Unachtsamkeit oder in der leichtsinnigen Absicht die Zahl der verkäuflichen Exemplare, auch wenn der Vorrath der Exem- plare einer Species nicht zureichte, zu vermehren, hie und da in eine Kapsel eine ganz andere Klechte eingelegt hat, als die beigegebene Etiquette besagt, ein gewissenloses Verfahren, das ge- eignet ist, arge Täuschung und Verwirrung bezüglich mancher Species hervorzurufen, eine uach- drückliche Rüge verdient und die Besitzer dieser Sammlung zur Vorsicht bei der Benutzung Jerselben mahnt. }” Von Dr. H, Wawra Ritter von Fernsee gesammelte Flechtenurten. 439 et flexi, hine inde ad lateres foraminibus terebrati. Apothecia lateralia et appendieulata, rarius terminalia, pallido-testacea vel thallo concoloria, dispersa et saepe in caespile denso fere abscondita, disco plano, leviter pruinoso, mar- gine tenui saepe flexuoso et erenato einclo; sporae 8 nae, hyalinae, ellipsoideae, rectae, 1 septatae, long. 0011—012, crass. 0'004—005 Mm.; paroplıyses breves, gracillimae, dense stipatae. — China, Tschi-fu, auf dem Klosterberge, an Fels- blöcken. Aehnlich in Bezug auf das Aeussere der Ramalina microcarpa Krph‘ aus den Sandwich-Inseln, von welcher sich‘ gegenwärtige Flechte durch etwas stärkere, an den Seiten hie und da perforirte, in dichtere fast halbkugelige Polster zusammengedrängte Aeste und Aestchen und etwas blassere Apotheeien, sowie durch grössere Sporen unterscheidet. 16. Ohlorea magellanica Mont. Mont. in Ann. sc. nat. 2. XX, p. 497 (sub Evernia). — Patagonien, Punta Arenas, an Bäumen in der Bergregion, steril. — Nylander hat in seiner Synops. meth. p. 275 diese Art als synonym zu seiner Ohlorea Poeppigii = Neuropogon Poeppigiüi Nees et Fw. in Linn. 1834, p. 497 gestellt, welch’ letztere aber eine ganz andere, gute Species ist, die mit Chlor. magellanica nicht einmal entfernte Aehnlichkeit hat. 17. Nephroma patagonicum Krph. sp. n. Thallus membranaceus, supra fuscidulo-testaceus vel glaucescens, ambitu rotundato-inciso-lobatus, major (lat. eirca 10 Om.), marginibus erenatis, lobis varie formatis, mox in lobulos adswrgentes, erispatos, subimbricatos et plicatos transeuntibus, itaque habitum squamuloso-foliaceum complicatum prae se ferens, superficie tenwiter rugulosa, subnitida, subtus nigrum, rhizinis nigris brevibus dispersis consitus, versus ambitum zonam angustam nudam relinquentibus. Apothecia peltiformia, pro ratione magna (lat. usque ad 14 Mm.), dispersa, postica, irregulariter rotunda, oblonga, interdum reniformia, disco plano rufo, margine thallino angusto, nonnihil cerenato, saepe involuto cincto, excipulo subtus eximie alutaceo. Sporae S8 nae, fusiformes, fuscae, 3 septatae, long. 0:026—030, ‚crass. 0'004—005 Mm.; paraphyses capillares, laxe confertae. — Patagonien, Port Galant, an schattigen Orten, auf Baumrinden. Eine sehr ausgezeichnete Species, welche keiner der bisher bekannten Arten des Genus Nephroma nahesteht. Bemerkenswerth ist besonders die chagrinartige Beschaffenheit der unteren Seite des Exeipulum der Apotheeien. 18. Nephroma antarcticum (Jacg.) Nyl. — Prachtvolle, reich fructifieirende ” Exemplare. — Patagonien, Punta Arenas. In Wäldern, oft ganze Stämme überziehend. 19. Sticta Gwilleminii Mont. Flora Fernandes. in annal. science. nat. 1835, Nr. 70; Stieta obvuluta Ach. var. Gwilleminii Nyl. Syn. meth. p. 362. — Patagonien, Punta Arenas. An Bäumen in Wäldern, häufig. 20. Sticta Urwillei Del. — Patagonien, Port Galant. An Bäumen und Sträuchern sehr häufig. — Grosse, schöne Exemplare. 21. Stieta querzicans Ach. — Peru, Lima, steril. Li h 56* 440 A. von Bene lhuner. 22. Stieta filicina (Ach. pr. p.) Nyl. — Patagonien, Port Galant. — An stärkeren Aesten von Gesträuchen. 23. Stieta carpolome Dol., forma ampliata Kıph. Vorliegende Exemplare bis zu 13 Cm. breit, leider durch Zufall, (wahr- scheinlich durch Benetzung mit Seewasser ganz dunkel geworden, so dass nur am Rande noch die ursprüngliche Farbe zu erkennen ist. — Patagonien, Punta Arenas, häufig auf Bäumen. 24. Parmelia perforata Ach. — Japan, Jocahama, auf Oryptomeria japo- nica, steril. 25. Parmelia caperata Ach. — Australien, Victoria, am Murrayflusse, in Wäldern, reich fructifieirend. 26. Parmelia foraminulosa Krph. in Knight Lich. Nov. Zeeland. 1876 (vide p. 451, Nr. 73). — Patagonien, Port Galant, an stärkeren Aesten von Ge- sträuchen, steril. 27. Parmelia leonora Spr. — Cap der guten Hoffnung, Bains-Kloof, an Felsen der höchsten. Kämme, aber nicht gut entwickelt. 28. Parmelia hypoleia Nyl. — Ebendaselbst, steril (Fragmente!). 28a. Physcia leucomela (Michx.) var. angustifolia M. et Fw. — Cap der guten Hoffnung, Bains-Kloof, auf Felsen, zwischen anderen Lichenen, steril; Peru, Lima, auf Sträuchern, ebenfalls steril. 29. Physcia erinacea (Ach.) — Peru, Lima, an Sträuchern. 30. Physcia chrysophthalma DC. — Chile, Puerto de Corral, an Bäumen, in Gesellschaft von Ramal. complanata (Sw.). 8l. Psoroma sphinetrinum Mont. (thallo fuscata). — Patagonien, Punta Arenas, an Bäumen, nicht selten. Vorzüglich schön entwickelte Exemplare! 32. Lecanora pallescens (L.) var. parella (L.). — Peru, Lima, auf Felsen. 33. Umbrlicaria lecanorocarpa Krph. sp. n. Thallus submonophyllus, lat. circa 5 COm., cerasso-cartilagineus, tenax et rigidus, fragilis, inciso-lobatus, lobis oblongis vel subrotundatis, subimbri- catis, marginibus varie inciso-crenatis, plerumque inflexis, supra pallide cinereo- fuscescens aut sordide glaucescenti-fumosus, opacus, cariosus et rimosus, subtus obscuro-fuseus vel nigricans, reticulatim tenwiter rugulosus, nudus et passim (versus ambitum vel rhicinis brevibus nigris parce vestitus); apothecia dispersa, ungwieulato-adnata, plerumque versus margines loborum gregatim conferta, lecanorina, cupulaeformia, lat. circa 2—3 Mm. subtus a thallo vestita, margıne inflexo integro, a setulis brevibus nigris consito disco concavo atro-fusco; sporae S nae, ellipsoideae, valde minutae, long. 0005-009, erass. 0004—005 Mm., inco- lores, intus granuloso-nubilosae; paraphyses breves, conglutinatae, nonbene con- spicuae. Medulla alba denudata hydrate kalico intense et persistenter sanguinea. — (Cap der guten Hoffnung, Bains-Kloof, an Felsen auf den höchsten Kämmen. Eine ausgezeichnete Speeies, durch ihre lecanorartigen, napfförmigen Apo- theeien und die chemische Reaction von allen Gattungsverwandten sehr bestimmt verschieden. Auch der Rand der Thalluslappen ist hie und da mit kurzen schwarzen Börstchen, wie der Rand der Apothecien, besetzt. \ Von Dre H. Wawra Ritter von Fernsee gesammelte Flechtenarten 441 34. Umbrlicaria rubiginosa Pers. — Cap der guten Hoffnung, Bains- Kloof, auf Felsen der höchsten Kämme. 35. Graphis scripta Ach. var. pulverulenta (Pers.). — Japan, Jocohama, in Hainen auf Bäumen. 36. Verrucaria nitida (Schrad.). — Ebendaselbst. 37. Cora pavonia Fr. — Chile, Puerto de Corral, steril (leg. Leibold). 38. Collema flaccidum var. furfum (Schaer.), f. fuligineum Schaer. — Japan, Jocohama, an Baumstämmen in Wäldern, steril. IH. Flechten, gesammelt von Dr. Barranca in Peru in der Umgegend von Lima und an Dr. H. Wawra Ritter von Fernsee mitgetheilt. 1. Sticta querzicans Ach. — Auf dem Bartolome, steril. 2. Ricusolia subdissecta Nyl. (specimen malum !). 3. Ricasolia pallida (Hook.). 4. Stereocaulon albicans Th. Fr. — An Feldsteinen und auf der Erde, ° am Rio Rimac. 9. Baeomyces plagiocarpus Krph. sp. n. Thallus albidus, in roseum vergens, squamulosus, squamulis erassis, inaequalibus, imbricatis, ambitu nonnihil erenatis; apothecia peltata, disco carneo vel carneo-rufo, rotundato aut reniforme, convexo vel planiusculo, immarginato (lat. usque ad 3 Mm.), stipitato, stipite firmo, compresso (alt. 2:0—2'5 Mm., lat. usque ad 40 Mm.), longitudinaliter sulcato et plicato, hori- zontaliter aut oblique adnato; sporae 58 mae, fusiformi-oblongae, simplices, hyalinae, minutae, long. 0'006, erass. 0001-002 Mm.; gelatina hymenea jodo non tincta. — Thallus hydrate kalico ex aurantiaco rubescit. Wie es scheint, auf der Erde. Zunächst dem Baeomyces imbricatus Hook. stehend, aber, wie es scheint, durch eine andere Form der Apothecien und des Thallus davon verschieden. 6. Ramalina subpollinaria Nyl. Recog. monogr. Ram. p. 27. An Baum- ästen, steril. 7. Ramalina asperula Krph. sp. n. Thallus einereo-lutescens, rigescens, laciniatus et caespitem circa 0'4-—5 latum et 30—3°5 Om. alt., basi (vel per gomphum) substrato affizum efformans; lacınüis compressis, ürregulariter divisis et laceratis, planis (taeniatis) aut leviter canaliculatis, implexis, superficie rugulose et hine inde etiam nervoso- striatis, creberrime prominentüs minutes (papillulis) albis consitus indeque -asperulis. Apothecia terminalia et lateralia, disco plano livido pruwinoso, primum tenwiter 'marginato, dein ewplanato, flexuoso et immarginato, recepta- eulo rugosulo, ab papillulis illis albis obtecto; sporae 8 nae, ellipsoideae vel oblongae, hyalinae, 1 septatae, rectae, long. 0010—012, crass. 0'003— 004 Mm. Color medullae hydrate kalico non mutator. — Species e stirpe Ramalinae - frasimeae. u 442 A. von Krempelhuber. An Baumrinden. — Hauptsächlich durch die kleinen weissen (soredien- artigen) Papillen, womit der Thallus grösstentheils besetzt ist, von anderen Species der Gattung zu unterscheiden, in Bezug auf das Aeussere übrigens der Ramal. rigida Ach. nahestehend. Ob vorstehende Species nicht bereits unter einem anderen Namen in Nylander’s Monographia Ramal. beschrieben ist, kann ich nicht mit Bestimmt- heit sagen, da Derjenige, welcher eine ihm unbekannte Ramalina-Species nach der in dieser Monographie getroffenen Anordnung bestimmen will, dabei häufig auf grosse Schwierigkeiten und erhebliche Zweifel stösst. 8. Ramalina Yemensis Nyl. — An Bäumen. 9. Ramalina fasciata Krph. — An Felsen (nach der beigefügten Ftiquette). 10. Ramalina turgida Krph. — Auf Cactus. 11. Ramalina fastigiata (Pers.).. — An Bäumen. 12. Ramalina Chilena Nyl. — An Baumzweigen und Cactus, steril. 13. Ramalina ceruchis (Ach.) D. N. — An Felsen, häufig und in grossen Rasen, in Gestalt sehr variirend. 14. Roccella gracillima Krph. sp. n. R Thallus albidus, filamentosus, filis gracilibus (crass. plerumque circa 0'4, rarius usque ad 08 Mm.), longis, compressis vel subteretiuseulis, flexuosis et tortuosis, laxe intertextis, superficie subfarinacea; apothecia ...... Thallus hydrate kalico wireseit, hyperchlorit. caleie. color non mutatur. . Bildet lockere, aus feinen, langen, unter einander verwebten Fäden be- stehende Rasen auf Felsen, in Gesellschaft der Roccella intricata, von welcher sie vielleicht nur eine Varietät ist, wie die var. ephebe von Physcia intricata. Wie es scheint, an Felsen, steril. 15. Roccella intrieata Mont. — An Felsen mit Coenogonium pudi- natum Krph. 16. Roccella Montagnei Bel. var. Peruensis Krph. Thallus pallido-cinereus, ramosus, ramis compressis, rarius terestusculis, flexuosis et implexis, opacis, angustis (lat. plerumque 17 usque ad 3:0 Mm.), apieibus attenuatis, superficie rugulosa et plicato, farinacea, cereberrime « soredüs albis consita, raro laevigato; apothecia ..... Thallus hypochlorite caleico intense rubescit. An Felsen, häufig, aber steril. 17. Roecella phycopsis Ach. An Felsen, sehr schön und häufig, aber steril. ') 1) Mit none caleico behandelt (resp. angefeuchtet) wird der Thallus von folgenden Roccella-Arten mehr oder weniger intensiv roth gefärbt: Roce. Montagnei Bel. et var. Peru- ensis Krph., A. phycopsis Ach., tinetoria Ach., hypomecha Del., pusilla Mont., Boryi Del., Tleuco- phaea Tuckerm. Unverändert bleiben bei Anwendung desselben Reagens R. intricata Mont. und R, graeillima Krph. Bei A. fueiformis bekommen nur die Soredien eine schwache Rosenfarbe, die ımversehrte Oberfläche des Thallus bleibt unverändert. Bei derselben Behandlung der vorgenannten Arten mit Aydrate kalico bleibt sowohl Me- dulla als Superfieies unverändert oder letztere wird zuweilen etwas gelbgrün gefärbt (in Folge der durchschimmernden grünen Gonidienschichte). gan Von Dr. H. Wawra Ritter von Fernsee gesammelte Flechtenarten. 445 18. Usnea barbata Fr. f.hirta Fr. sorediata. — An Felsen und Bäumen. Forma rubiginosa. — Ibidem. 19. Parmelia caperata Ach. — An Bäumen, steril. 20. Parmelia Kamtschadalis Eschw. — An Bäumen, steril. 21. Parmelia olivetorum (Ach.) var. hypomelaena Krph. — An Felsen und Bäumen, steril. Thallus supra albidus vel glauco-albidus, subtus omnino aterrimus (etiam versus ambitum) rugulosus, opacus, rhizinis brevibus parce consitus. Medulla hypochlorite caleico subito rubescit. 22. Physcia flavicans DC. — An Bäumen, häufig. 23. Physcia comosa (Eschw.). — An Bäumen und Felsen. 24. Physcia leucomela (Mich.) var. latifolia et var. angustifolia M. et Fw. — An Bäumen und Felsen. 25. Physcia chrysophthalma DC. var. capensis (Ach.). Margine receptaculi apotheciorum dense fibrilloso-ciliato. — An Felsen. 26. Physcia erinacea (Ach.). — An Felsen, steril. 27. Physcia parietina (L.). — An Baumästen. 28. Physcia intricata (Pr.) Schaer. — An Felsen, häufig, aber selten mit Früchten. 29. Physeia villosa (Ach.) Duby. — An Felsen und Bäumen, wie es scheint, sehr häufig, aber wie die vorige, selten mit Früchten. >30. Physcia lacera Krph. sp. n. Thallus einereo-glaucescens vel lividus, membranaceus, tenuis, wrregula- riter lacinialus, caespitibius, laciniis multifidis, dissectis et laceratis, marginibus albidofimbriatis vel nudis, inordinate, et laxe comgestis ei imbricatis, sublus albıs tenuiter rugulosis et minute gramulosis; apothecia, ut videtur, rara, pro .ratione magna (lat. usque ad 30 Mm.), dispersa, in swperficie laciniarum sessilia, disco concavo nigricante, opaco, margine thallino erenulato et fimbriato, inflexo eincto; sporae 8 nae, ellipsoideae, olivaceae, 1 septatae, long. 0'032 — 035, crass. 0018—020 Mm. Wie es scheint, an Felsen, auf welchen die Flechte niedere, lockere und unregelmässig ausgebreitete Rasen bildet, eine eigenthümliche Species, mit keiner anderen des Genus Physcia vergleichbar. | 31. Placodium murorum (Hoff.) DC. var. miniatum (Hoffm., Ach.). — An Felsen steril. Thallus durch Hydr. calie. dunkel purpurroth, wie auch bei der typi- schen Form. { 32. Lecanora pallescens var. parella (L.). — Dichten Ueberzug an Felsen bildend. 33. Lecanora globularis Krph. sp. n. Thallus pallido-testaceus vel cinereo-albidus, crassus, verrucosus, € ver- rucis subglobosis, fere omnibus fructiferis, confertis constitutus, plagas majores im substrato (rupibus) dense obducens; verrucae subglobosae (lat. circa 20 Mm.) primnum celausae, dein dispansae reclusaeque et discum aperlum nigrum aut 444 A. von Krempelhuber. nigricantem, concavum, a margine erasso thallıno, inflexo et obtuse cerenulato cinctum offerentes; sporae S nae, interdum 10 nae, globosae, incolores long. et crass. 0'006—008 Mm.; hypothecium atrofuscum, ab hymenio albido arcte distinetum. — Peru, Lima, rupes obtegens. Durch die angegebenen Merkmale leicht und bestimmt von den übrigen Arten der Gattung, von welcher ihr keine nahe steht, zu unterscheiden. 34. Lecanora leucomelas Krph. sp. n. Thallus albidus rimulosus, tenwis, hypothallo nigricante ; apothecia nigra, lecidina, superficialia (lat. eirca 08-10 Mm.), numerosa, dispersa, interdum plura aggregata, subeonfluentia, intus albida, jJuniora disco caesioprwinoso vel albido, margine atro tenui, adultiora disco atro nudo, margine cerehulato aut flexuoso, subevanido, saepe deformia; sporae 8 nae, ellipsoideae, incolores, tubulo axeos loculo sapicales Jungente itaque placodinae, long. 0011— 013, erass. 0°006—007 Mm. — An Felsen. Der Lecanora Kurzii (Kıph.) Nyl. aus Indien sehr nahestehend und von dieser nur durch den bläulich oder weiss bereiften Discus der jüngeren Apo- thecien, welche in der Jugend nicht thallodisch bedeckt sind, durch ihren Thallus vimulosus, welcher bei Lec. Kurzvi nicht vorhanden ist, wie auch durch etwas grössere Apothecien verschieden. Thallus mit Hydr. Kalie. gelb. 35. Lecidea Barrancae Kıph. sp. n. Thallus pallido-testaceus, cerustam tartaream, rimoso-areolatam deter- minatam in saxo efformans, areolis planis, laevibus, minutis, contiguis; apo- thecia atra, numerosa, sessilia, lat .circa 1 Mm., primum disco plano marginato, MOR CoNvexo, cauesioprwinoso, margine Ommino evamido; sporae 8 nae, ellipsor- deae, olivaceae, 1 septatae, long. 0015—014, crass. 0'008 Mm.; hymenium albi- dum, paraphysibus gracillimis, in hypotheeium obseuro-fuseum transiens. — An Quarzfelsen. Durch den kleinfelderigen, blassscherbengelben Thallus, welcher eine rundliche, ziemlich dünne und vollkommen zusammenhängende Kruste auf dem Gestein bildet, und durch die zahlreichen, convexen oder halbkugeligen, blau- bereiften Apothecien von verwandten Arten schon äusserlich unschwer zu unterscheiden. Die Farbe des Thallus wird durch Hydr. ealic. nur etwas gelblich oder car nicht verändert. 36. Lecidea paradoxa Schaer. — An Felsen, einen dichten Ueberzug bildend. ö Ganz mit der europäischen Form dieser seltenen Species übereinstimmend. 37. Lecidea ileiformis Fr. — An Felsen über Humus oder Erde, steril. Form des Thallus ganz wie bei Lecidea galbula (Kam.) Nyl., aber die Farbe weisslich (albidus vel lacteus). 38. Leeidea exilis Krph. sp. n. Thallus albidus, tenwis, erustam tenwiter areolatam, planam irregularem saxo efjormans; apolheeia numerosa, minulissima (vie 0'2 Mm. lata), Von Dr. HM, Wawra Ritter von Fernsee gesammelte Flechtenarten. 445 inter areolas immersa harumque superfieiem aequantia, disco alro cinnereo- pruwinoso, plano, immarginato; sporae 8 nae, minutae, oblongae, obseure oliwva- ceae, 1 septatae, long. 0'008--011, crass. 0005—006 Mm.; hypothecium atro- fuscum, paruphyses gracillimae. Thallus hydrate kalico wirescit. Grosse Steine überziehend, wie auf der, den zwei kleinen Exemplaren, welche von dieser Species in der Sammlung enthalten sind, beigefügten Etiquette Barranca’s bemerkt ist.!) 59. Opegrapha herpetica Ach. — An Bäumen. 40. Coenogonium pulvinatum Krph. sp. n. Thallus einereovirens, filamenta thallina crass. 0015—017 Mm., obsolete es elementis nebulosis obducentibus vittata, in pulvinulos (usque ad 2 Cm. latos) dense contextos aggregata; apothecia . .... In Gesellschaft von Roccella intricata und R. gracillima Krph. über mit Moosen oder Erde bedeckten Felsen, oder am Boden. B. Flechten, auf der Reise der Prinzen Philipp und August von Sachsen-Coburg 1372--1873 um die Welt von Dr. Heinrich Wawra Ritter von Fernsee gesammelt. 1. Usnea trichodea Ach. — Üeylon, Pedrotallagalla, an Bäumen, sparsam mit Früchten. i Acharius hat die Apothecien dieser Species und (wie es scheint) nach ihm auch Nylander (Syn. meth. p. 270) als mit nacktem Rande des Recepta- culum versehen, beschrieben, wie sich solche auch auf Tab. VIII, Fig. 1 in Acharius Methodus lichenum abgebildet finden. Ich möchte glauben, dass hier ein Irrthum obwaltet oder Acharius zufällig Exemplare seiner Usnea trichodea mit nacktrandigen Apotheeien vor sich gehabt hat. In vorliegenden Exemplaren, die unzweifelhaft hieher gehören, sah ich nur apothecia margine receptaculari longe fibrilloso-ciliato, wie fast bei allen bisher bekannt gewordenen Usnea-Arten, und wie sie auch an den Exemplaren vorhanden sind, welche Tuckerman in Wright, Lichen. Cabae exs. Nr. 47 ausgegeben und welche Drege einst in Südafrika gesammelt und vertheilt hat. 1) Das Flechtensystem ist in den letzten Jahren mit einer solchen Menge von neuen Leeidea-Arten überschwemmt worden, dass jetzt für den Forscher die sichere Bestimmung einer ihm unbekannten Species dieser Gattung bei dem gänzlichen Mangel eines Handbuches der Lichenographie und somit einer Uebersicht der bisher bekannt gemachten Lecidea-Arten die grössten Schwierigkeiten darbietet. Die Ordnung und Zusammenstellung der letzteren nach ihren wesentlichsten Merkmalen dürfte zur Zeit eine Aufgabe sein, deren Lösung den Lichenologen viel mehr zu empfelılen sein möchte, als das Streben, fortwährend neue Arten zu entdecken und be- kannt zu machen, welches nur dahin führen wird, dass endlich ein Chaos in dieser Gattung geschaffen wird, worin sich Niemand mehr zurecht finden kann. Dasselbe gilt auch noch von einigen anderen Flechtengattungen, wie Verrucarla etc., wenn auch in geringerem Maasse. 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. By 446 A.v. Krempelhuber. VonDr, H. Wawra Ritter v. Fernsee ges. Flechtenarten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Usnea trichodea Ach. mit gestrahlten und nackten Apothecien vorkömnat. 2. Usnea trichodea Ach. forma gracilis Krph. — Java, auf dem Tan- kouban Prahou, auf Orchideen im unteren Drittel des Berges, steril. Von der vorigen nur durch grössere Zartheit und Feinheit verschieden. 3. Usnea barbata Fr. f. hirta Fr. — Australien, Vietoria, Murray-Fluss, an Bäumen in Wäldern. 4. Oladonia pityrea Flke. — Ceylon, Pedrotallagalla, am Boden. 5. Cladonia aggregata Eschw. — Australien, Caulfield. 6. Clorea vulpina (L.) Nyl. var. californica Nyl. Syn. meth. p. 274. — Californien, Yosemite Valley, fructif. Ueberzieht ganze Aeste von Pinus. 7. Sphaerophoron fragile (L.) Pers. f. ceylonica Krph. Von.der in Europa vorkommenden Form nur durch kräftigen Wuchs und dadurch verschieden, dass die,Stipites ganz weisslich, und nicht, wie bei der europäischen Form, nach unten braun gefärbt sind. 2 Ceylon, Pedrotallagalla. In Wäldern auf Baumrinde (nicht auf der Erde, wie auf der Etiquette irrig bemerkt ist). 8. Sticta fossulata Duf. f. pallida Kıph. Thallus totus supra et subtus pallidus, hie omnino glaber. — Neu- Seeland, Aukland. An Baumstämmen in feuchten Wäldern. 9. Stieta marginifera Mont. Syll. p. 324. — Ceylon, Pedrotallagalla, 7000’ über dem Meere, fructif. Apotheeia submarginalia, adpressa, disco fusco-atro lat. circa 2:0 Mm., margine thallino tenwi, subevanido cincto; sporae 4—6 nae, fusiformes, hya- linae, 1—5 septatae, majores, long. 0.055—059, crass. 0008-011 Mm.; hypo- thecium angustum obscurofuscum, paraphyses longae, firmae. Thaltus sublus nudus eyphellis minutis thelotremoidibus fundo albo consitus. Die von Einigen beliebte Annahme, dass diese Stieta eine Varietät von Stietina filicina Ach. p. p. sei, ist eine sehr willkürliche. 10. Parmelia Kamtschadalis (Ach.) Eschw. — Ostindien, Mossurie. Vorberge des Himalaya, an Baumästen. var. Americana (Mont.) Nyl. — Ceylon, Pedrotallagalla, 7000° über dem Meere. 11. Parmelia perforata Ach. (apothecüs non perforatis). — Ebendaselbst, auf Baumästen. Die Gesammtzahl der in Vorstehendem verzeichneten Species beträst somit 118, darunter 19 neue. u u Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. Von Dr. A. von Krempelhuber. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Juni 1876.) Von Herrn Ch. Knight ist vor einigen Jahren eine grössere Sammlung von Flechten auf Neu-Seeland gemacht worden. Diese Saınmlung gelangte sodann nach Deutschland, und — nachdem sie, wie es scheint, mehrmals den Besitzer gewechselt hatte — schliesslich behufs deren näherer Untersuchung und Bestimmung durch Herrn F. Arnold an mich. Es besteht die Sammlung aus eirca 127 Arten, deren Veröffentlichung für Manche von Interesse sein dürfte, theils weil man darin eine Bestätigung zahlreicher, von anderen Botanikern früher auf Nee-Seeland gemachten licheno- logischen Funde, theils die Beschreibungen oder Namen einer Anzahl ganz neuer oder wenigstens für Neu-Seeland neuer Arten finden wird. Von den Gegenden Neu-Seelands, in welchen die unten aufgezählten Lichenen gesammelt wurden, habe ich keine nähere Nachricht erhalten. Die Knight’sche Sammlung enthält also folgende Arten: 1. Collema byrsinum Ach. 2. Leptogium azwreum (Mont.). 3. — Menziesii (Mont.). 4. — tremelloides (Fr.). 5. Sphaerophoron compressum. 6. — coralloides. 1. — australe. 8. Cladonia degenerans Ach. 9. — retipora Flke. 10. — aggregata Eschw. 1l. — furcata f. recta. 12. — furcata var. corymbosa Nyl. 13. — amauroeraea. 14. — fimbriata f. cornuta. 15. — medusina (Borr.). Sr I 448 A. von Krempelhuber. 16. Cladonia pungens. 17. — cariosa Flke. 18. — cornucopioides. 19. — macella Krph. sp. n. Similis formae chordali Cladoniae gracilis, sed non scyphifera et podetia crebro decorticata; haec podetia semipollicaria et paullo ultra, gracilescentia, simplicia, aut apice breviter divisa, ascypha; apothecia fusca, solitaria vel tuberculosa, confluentia (polycephala). Facies externa Cladoniae macilentae Hofim. Ad terram. 20. Stereocaulon ramulosum Ach. 21. Roccella tinctoria DC. 22. Usnea barbata «&. 23. — -— var. ceratina. 24. — — var. dasypoga. 25. — poliothrix Kıph. 26. — intercalaris Krph. 27. — angulata Ach. 28. — longissima Ach. 29. Ramalina Ekloni Spr. 30. — microspora Krph. 31. Nephroma antareticum var. tenue Nyl. 32. Peltigera polydactyla var. dolichorhiza Nyl. 33. Sticta carpoloma Del. 34. — glaueo-lurida Nyl. 35. — Freyeinetiü Del. 36. — dichotoma Del. 37. — aurata Ach. 38. — livida Kıph. sp. n. Thallus levidus, minor (lat. eirca 2—3 pollie.), opacus, totus laciniato- divisus, laeiniüis varie pinnatifidis, apice dichotomis aut retusıs, subtus lwride vel sordide fuscescens, subnudus versus ambitum pallescens, eyphellis medio- cribus vel minutis, thelotremoideis; apothecia marginalia, dispersa, pro ratione minuta (lat. vix 15 Mm.), disco obscuro, lurido, margine thallino tenui integro subevanido eincto; sporae 8 nae, fusiformes, 5—4 septatae, primum wncolores dein fuscescentes, long. 0'024—%6, crass. 0'006—8 Mm.; hymenium fuscum; hypothecium albidum; paraphyses fürmae. Ad cortices. Similis quoad faciem externam Stietinae dissimili Nyl.; sed jam differt cypellis thelotremoideis et colore thalli singulari livido. Hie color supra lividus versus apices laciniarum fuscescens. Gonidia Inteovirescentia. 39. Stieta livido-fusca Krph. sp. n. Thallus membranaceus, rigescens, livido - fuscus vel cervinus, opacus, laciniatus, lobis repandis, marginibus irregulariter vario modo subpinnatifidis et lobulatis, subimbricatis, lobulis ineiso-erenatis, obtusis, subtus fuscescens, Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 449 nudus wel passim tomento brevissimo fusco-atro aut fuscescente vel parce rhizinis atris et pseudocyphellis crebris minutis niveis consitus; apothecia dispersa, superficie thalli insidentia et hwie concoloria, mediocria (lat. eirca 1'6 Mm.), disco subplano, a margine tenwi subevanido eincto; sporae 8 nae, fusiformi-oblongae, fuscidulae, 1—3 septatae, long. 0030—034, crass. 0009 bis 012 Mm.; gomidia viridi-lutescentia. Ad cortices. Der Stieta sylvatica äusserlich etwas ähnlich; Thallus sehr leicht zer- brechlich, etwa 6—7 Cm. im Durchmesser gross. 40. Stieta latifrons Rich. 41. — homoeophylla Nyl. 42. — physciospora Nyl. 43. — querzicans Ach. 44. — fossulata Duf. 45. — orygmaea Del. 46. — variabilis Ach. 47. — foveolata Del. 48. — episticta Nyl. 49. — fragilissima Nyl. &. 50. — — var. dissimilis Nyl. 5l. — DUrvülei Del. «. 52. — — var. flavicans (Hook.). 58. — — var. Colensoi (Bab.). — Wahrscheinlich eine selbstständige Species! 54. — crocata Ach. 55. — subcoriacea Nyl. 56. — macrophylia (Del.). 57. — tomentosa Sw. 58. — einereo-glauca Tayl. 59. — fuliginosa Ach. 60. — damaecornis Ach. 61. Ricasolia Montagnei (Bab.). 62. Physcia speciosa (Wulf.). 63. — parietina (L.) e. 64. — — var. spinulosa Krıph. 65. — flavicans DC. 66. Callopisma luteo-album (Turn.). 67. — sangwinolentum Kıph. sp. n. Thallus tartareus, pallidomelinus, vel pallide flavovirescens aut flavido- einerascens, erustam continuam majorem tenuiter rimulosam determinatam efformans; apothecia numerosa, dispersa, mediocria (lat. circa 14 Mm.), san- yuinea, adnato-sessilia, disco plano vel convexulo, @ margine proprio tenwi subevanido eincto, subtus a thallo leviter vel obsolete eircumdata aut fulta; sporae elongato-ellipsoideae, incolores, polari-diblastae, long. 0'009—011, erass. 450 A. von Krempelhuber. 0003-004 Mm.; hypothecium incolor, paraphyses arcte conglutinatae ; gelat. hym. jodo cuerulescens. Ad saxa granitica. Etiam in Australia, New England (speceimina misit. dom. de Müller). Eine schöne Species, die besonders im typischen Zustande durch ihren blassapfelgrünen Thallus und die zahlreich darauf sitzenden blutrothen Apo- theeien sehr in die Augen fällt. Der in den Apothecien (und wohl auch im Thallus) befindliche rothe Farbstoff färbt, wenn die Flechte mit Wasser befeuchtet wird, leicht den um- gebenden Thallus, so dass dieser stellenweise röthlich gefärbt erscheint, wie dies bei den von Knight in Neu-Seeland gesammelten Exemplaren der Fall ist. Mit Hydr. calic. befeuchtet wird der Thallus bleibend blutroth. Sporen in den Apothecien dieser Species hat nur F. Arnold gefunden und es stützen sich obige Angaben über dieselben lediglich auf die Resultate der Untersuchungen des genannten Lichenologen. Mir selbst ist es nicht gelungen, in den Apo- theeien der neuseeländischen und australischen Exemplare Sporen zu finden. Uebrigens sind die Apothecien grösstentheils ungleich an Grösse, rund- lich, am Rande häufig etwas gekerbt oder eingeschnitten, von derselben Farbe wie bei Lecidea russula Ach. Lecanora margarodes Körb. scheint unserer Flechte nahe zu stehen. 68. Placodium gelidum (Ach.). 69. Lecanora perrugosa Nyl.? Eine mir unbekannte Species, bezüglich welcher mir noch zweifelhaft ist, ob sie mit Nr. 65 der Knight'schen Sammlung identisch ist. 70. Lecanora baliola Krph. sp. n. Thallus erustaceus albidus vel pallide testaceus, erassiusculus, continwus et rugulosus vel irregulariter areolato-diffractus, determinatus; apothecia numerosa, mediocria (lat. circa 13 Mm.), sessilia, primum disco planiusculo lurido-fuscescente, margine tenwi integro testaceo eincto, disco mox tumido, convexo, lurido-fuscescente aut nigricante, plerumque caesio-prwinoso, raus nudo, margine subevanido; sporae 8 nae, ellipsoideae, incolores, 1 septatae, long. 0015—022, cerass. 0007—009 Mm.; hypothecium incolor vel leviter lute- scens; gelat. hym. jJodo caerulescens. An Baumrinden. i Eine hübsche Species! Apotheeien mit convexer, geschwollener Scheibe, meistens schön blau bereift. Ihr dünner ganzer, besonders in der Jugend deutlicher, später mit Wölbung des Discus fast ganz verschwindender Rand bräunlich oder scherbengelb. Zuweilen ist die ziemlich dicke Kruste von einer dünnen schwarzen Linie begrenzt. Eine forma pallida mihi zeigt apothecia pallido-testacea, leviter caeruleo- prwinosa, convexa aut marginata. f Diese Flechte ‘dürfte vielleicht passender zu Lecidea, resp. zu dem meiner Ansicht nach wohlbegründeten Genus Zeora im Sinne Körber's als zu Lecanor«a zu stellen sein. Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 451 71. Lecanora trachyderma Krph. sp. n. Thallus albidus, erustaceus; erusta crassa, irregulariter areolata et dif- fracta, areolis turgidis conglobatis ; apothecia majuseula (lat.eirca 18—-2'0 Mm.), sessilia, turgida, disco primum fuscescente, dein nigricante, plano, a margine thallino tenut, integro, pro parte supra disco concolore, cincto, subtusque q thallo protuberante suffulto; sporae 8 nae, ellipsoideae, apice utringue nonnihil attenuato, incolores, simplices, long. 0'023, crass. 0'006 Mm.; hypothecium fuscescens; gelat. hym. jodo caerulescens. Auf dem steinigen Grunde eines trockenen Flussbettes. 72. Parmelia caperata Ach. 73. Parmelia foraminulosa Krph. sp. n. Thallus pallido-sulphureus, irregulariter multifidus, laeiniis breviusculis, plus minus angustis, plerumque bullato-ventricosis, rarius plamiusculis, con- gestis, supra glabris vel tenwiter rugulosis et crebro foramimibus majusculis pertusis, subtus nigris et ad lateres nigro-marginatis; apothecia sessilia, majus- eula (lat. usque ad 5°0 Mm.), ceupuliformia, disco concavo (rarins plano), fusco, margine thallino in statu Jwvenili turgidulo, maturo tenwi et lewiter erenulalo eincto; sporae 2—4 nae, ellipsoideae, simplices, incolores, majusculae, long. 0'036—048, erass. 0015—024 Mm. An Baumrinden. Aehnlich der Parmelia eineinnata Ach., aber durch die napfförmigen, oft sehr ansehnlichen Apothecien und grösseren Sporen, wie es scheint, davon verschieden. Mit Hydr. calic. wird die Thallusoberfläche schön gelb. 74. Parmelia perlata Ach. 75. — olivetorum (Ach.). 76. — verforata Ach. 77. — enteromorpha Ach. 78. — macrocarpa Pers. 719. — moniliformis Bab. 80. — physodes Ach. 831. — encausta Ach. f. 82. — laevigata (Sm.). 83. Pannaria pholidota Mont. \ 34. — ypannosa (Sw.). 85. — nigrocineta Mont. 86. Psoroma sphinetrinum Mont. | 37. — araneosum TVayl. » 88. Pertusaria mieropora Krph. sp. n. Thallus sordide albus, tenwis, rimulosus, determinatus; apothecia ver- rucaeformia, verrucae minutae, numerosae el approximatae, interdum plures confluentes, parum prominulae, thallo concolores, depressae et saepe obsoletae, _ vertice poro solitario punctiformi, nigrieante instructae; sporae 4—8 nae, ellipsoideae, long. 0090-100, erass. 0050-056 Mm.; paraphyses capillares. 452 A. von Krempelhuber. An Baumrinden. Eine unansehnliche, mir einigermassen noch zweifelhafte Er wovon nur ein Paar dürftige Exemplare vorliegen. 89. Pertusaria subverrucosa (Nyl.?) Krph. Thallus ut in Pertus micropora Krph.,*sed verrucae nonnihil majores apice papillula solitaria nigricante pertusa instructae; sporae I—4 nae, ellip- soideae, incolores, long. 0'160, crass. 0'054 Mm.; paraphyses capillares. An Baumrinden. Gleichfalls eine ziemlich unansehnliche, mir noch etwas zweifelhafte Species, von welcher ein einziges Exemplar in der Knight’schen Sammlung vorhanden ist. 90. Pertusaria theochroa Krph. sp. n. Thallus pallide sulphureus, maculam tenwissimam indeterminatam in ligno efjormans; apothecia numerosa, minora, numerosa, dispersa, verrucae- formia (lat. eirca 10 Mm.), thallo concoloria, parum prominula et apice Poro nigricante, punctiformi, singulo, instructa; sporae $ nae,. ellipsoideae, incolores, long. 0110—120, crass. 0'044 Mm., gelat. hıym. jodo caerulescens. An entrindetem, alteın Holz. Zuweılen 2—3 Apothecien zusammenfliessend. 91. Pertusaria communis DC. 92. — truncata Krph. sp. n. Thallus sordide albus, subcartilagineus, rimulosus, effusus; apothecia numerosa, sed. dispersa, prominula, truncato-conoidea, supra discum cireum- eludentia planum, pallido-carnosum vel roseum, albo-pruinosum, a thallo et saepe intra adhuce a margine proprio cinctum; sporae 3-4 nae in asco, iNCO- lores, simplices, ellipsoideae, quaeque a limbo (halone) lato gelatinoso eircum- data, long. (exel. limbo) 0026—028, cerass. 0014—015 Mm. An Baumrinden. Eine ausgezeichnete Species, durch die abgestutzt-kegelförmigen, sehr hervorragenden Apothecien leicht kenntlich. Apothecien breit eirca 1'0—0'2 Mm., hoch eirca 05 Mm. Der Thallus wird durch Hydr. calic. nicht gefärbt. Phiyctella Krph. gen. nov. Species sub hoc novo genere a mobis dispositae omnino faciem prae se ferunt specierum generis Phlyctidis, sed sporae non ellipsoideae, muralidivisae, ut in Philyetide aegelaea et argena, sed fusiformes, septatae. Der Verfasser kann sich nicht entschliessen, der Ansicht derjenigen Lichenologen beizustimmen, nach welchen Arten mit mauerförmigen grossen Sporen und solchen mit schmalen spindelförmigen, einfach septirten Sporen, wenn deren Thallus und Apotheeien Uebereinstimmung zeigen, nach Mass- gabe dieser letzteren zu ein und demselben Genus zu bringen sind und schlägt daher für die beiden, nachstehend beschriebenen Species das neue Genus Phlye- tella vor. Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 453 93. Phlyctella pityrodes Krph. sp. n Thallus albidus, tartareo-farinosus, erassus, tenwiter rugulosus, deter- minatus; apothecia valde numerosa, passim dense aggregata, minuta, disco thallo immerso, rotundato concavo, roseo vel pallide carneo, leviter albo-prwinoso, «a margine thallino tenwiter sed conspieue eircumdato; sporae 8 nae, fusi- formes, incolores, 5—7 septatae, nonnihil flewuosae, long. 0'054-090, erass. 0:006—009 Mm.; hypothecium incolor ; gelat. hym. jodo caerulescens. Thallus hydrate. kalico intense rubescit. An Baumrinden. Vielleicht gehört zu dieser Art die Species, welche Nylander in der Flora 1869 p. 121 unter dem Namen Phlyctis neozelandica Nyl. erwähnt hat, ohne jedoch davon eine Diagnose oder Beschreibung zu geben. 94. Phlyctella abstersa Krph. sp. n. Thallus ex pallide cinereo et albido variegatus, temwis, subleprosus, effusus, apothecia minutissima (tantum ope lentis visibilia), valde numerosa, aggregata, disco concavo rotundato albopruwinoso, a margine thallino tenuissimo cincto; sporae 8 nae, fusiformes ; incolores, 7 septaltae, curvulae wel nonnihil flewxuosae; hypothecium incolor, gelat. hym. jodo caerulescens.* Thallus et apothecia hydrate kalico flavescunt. An Baumrinde. Vielleicht gehört hieher Phlyetis egentior Nyl. aus Nee-Seeland, von Nylander in der Flora 1869, p. 121 erwähnt aber nicht beschrieben. 95. Thelotrema monosporum Nyl. Lich. Nov. Caled. p. 38; Lichenes Nov. Zeel. in Linn. Soc. Journ. 1866, p. 254. Thallus albidus vel pallide testaceus, valde tenwis, effusus; apothecia extus illis Thelotrematis cavati Ach. vel formae minoris Thhelotr. lepadinae Ach. similis, apothecium monosporum; spora fusiformi-oblonga, primum incolor dein lutescens, murali-divisa (eirca 23 series loculorum transversales ceircum- cludens), long. 0060—180, erass. 0'030—042 Mm.; paraphyses longae, flecuo- sae, capülares. Ad cortices. Herr Nylander nennt l. c. die Sporen fusco-nigrescentes; in allen vor- liegenden unzweifelhaft zu Thelotr. monosporum Nyl. gehörigen Exemplaren aus Neu-Seeland habe ich aber die jüngeren Sporen ungefärbt, die älteren gelb- 3 (lutescentes) gefunden. 9%. Thelotrema lepadinum Ach. An Baumrinden. 97. Thelotrema aemulans Krph. sp. n. Thallus Iukescens, tenuis, determinatus; apothecia ut in Thelotr. mono- sporo Nyl.; monospora, spora fusiformi - oblonga, incolor, multilocularis _ (h. e. 12—14 loculamenta transversa continens, 2—3— 4 loculis in quovis locu- lamento transversim oblongo vel serie transversa, exceptis extimis), long. 0066-0: 100, erass. 0'022—024 Mm.; paraphyses longae, flexuosae, capillares. An Baumrinden. 2. B. Ges. B. XXVI. Abh. 58 454 A. von Krempelhnber. Sehr ähnlich dem T'helotrema monosporum Nyl., aber durch die Farbe des Thallus und eine andere Structur der Sporen sicherlich verschieden, Die Querfächer der Sporen (loculamenta) zuweilen undeutlich. 98. Lecidea leucoplacoides Krph. sp. n. Thallus suberustaceus, tenuis, sordide albidus, tenuiter rugulosus, effu- sus, hypothallo caeruleo-nigricante obsoleto; apothecia scutelliformia, medio- cria, quoad magnitudinem valde variantia, lat. circa 008—-09 Mm., dispersa, nigra, sessilia, disco plano, margine tenui circumdato, hypothecio albido; ‚sporae 8 nae, ovoideae vel oblongae, incolores, 1 septatae, long. 0015—022, crass. 0'006—007 Mm.,: gelat. hym. Jodo caerulescens deinde vinosum. Ad cortices. Aehnlich der Lecidea leucoplaca DC., durch kleinere Apothecien und Sporen und eine andere Form des Thallus, wie es scheint, davon genügend verschieden. 99. Lecidea canorufescens Krph. sp. n. Thallus sordide cinereus, erustaceus tenwis, rimulosus, effusus; apothecia minuta, vice LO Mm. lata, dispersa, sessilia, obscuro-carnea vel fuscescentia, primum obsolete tenwiter marginata, dein disco convexulo immarginato; sporae Snae, ellipsoideae, simplices, incolores, long. 0'012 - 014, erass. 0'006—007 Mm.; hypothecium incolor, gelat. hym. jodo caerulescens; paraphyses conglutinatae. An Baumrinden. 100. Lecidea sphaeroides Sommerf. f. minor Kıph. Thallus tenuis, albidus vel cinerascens; apothecia pallido-fusca aut testacea, valde numerosa, minuta, sessilia, hemisphaerica vel subglobulosa ; sporae 8 nae, fusiformi- vel ovoideo-oblongae, iwncolores, 3 septatae, long. 0:015—018, erass. 0:005—006 Mm.; apothecia intus incoloria, paraphyses con- glutinatae; gelat. hym. Jodo caerulescens. Auf der Erde, Moos und abgestorbene Pflanzenstengel überziehend. Nur durch die besondere Kleinheit der Apothecien und die fast kugel- förmige Form dieser letzteren von dem Typus dieser Species verschieden. 101. Lecidea furfuracea Pers. An Baumrinden. f 102. Lecidea erustulata Ach. An Felsen. 103. Lecidea subpineti Krph. sp. n. Thallus cinereo-virens, crustaceus, tenwis, substratum (muscos, lichenes etc.) incerustans, effusus; apothecia valde minuta, dispersa, sed mumerosa, disco plano convexiusculo pallide carnoso, a margine dilutiore, temut, integro, sub- evanido cincto; sporae 8 nae, simplices, ellipsoideae, incolores, long. 0'012, crass. 0'004 Mm.; hypothecium lutescens, gelat. hym. jJodo caerulescens, deinde vinosum. Auf der Erde, Moose ete. überziehend. Durch ihre einfachen, etwas grösseren Sporen von der sonst nahestehenden Lecidea pineti Ach. verschieden. Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 455 104. Lecidea demersa Krph. sp. n. Thallus albidus, tenwis, areolatus, areolis minutis irregularibus, hypo- thallo nigro crassiusculo, valde conspicuo dissolute intrusis (ita, ut inter areolas hypothallus niger appareat); apothecia discoidea, aterrima, inter areolas coarctata, disco plano eircumseisso, superficiem thalli omnino aequante, margine tenwissimo vix conspieuo; sporae 8 nae, ellipsoideae, simplices, minutae, long. 0:005—009, erass. 0006 Mm.; hypothecium incolor; gelat. hym. jodo caeru- lescens. Thallus hydr. kal. flavescens. Auf quarzhaltigem Gestein. Die kleinen Areolen sehr unregelmässig, fast fleckenartig, dem schwarzen, überall zwischen ihnen sichtbaren Hypothallus dicht an- oder vielmehr in den- selben eingedrückt; zwischen ihnen die schwarzen, verhältnissmässig ziemlich grossen Apothecien (lat. circa 1'2 Mm.), die in gleicher Fläche mit den Areolen liegen. 105. Lecidea pauxilla Krph. sp. n. Thallus albidus tenuis, rimuloso-granulosus, maculas parvas irregulares, hine inde a‘ linea nigra marginatas in cortice efformans, apothecia quoad magnitudinem variantia, in generali minuta (vix lat. circa 0'4 Mm.), sessilia, atra, juniora saepe a thallo tenuiter cincta, disco plano leviter vel obsolete marginato; sporae fusiformi-oblongae, incolores, 1 septatae aut simplices, long. 0°012, crass. 0'003 Mm.; hypothecium incolor, gelat. hym. jJodo caerulescens. An Baumrinden. Eine kleine, unansehnliche, leicht zu übersehende Flechte. Apothecien sehr klein, zwischen den Areolen des Thallus stehend oder auch in diesen ein- gesenkt und etwas vorra gend. 106. Lecidea praelucida Krph. sp. n. Thallus cinerascens, erustaceus, tenuis, ruguloso-rimulosus, in hypothallo nigricante wrregulariter effusus; apothecia mediocria (lat. circa 13 Mm.), numerosa, dispersa, disciformia, disco plano atrosanguineo aut rufo, a margine nigro proprio tumidulo subnitido eincto; sporae aciculares, longae, incolores, _ pluries "septatae, long. 0°060—100, crass. 0'003 Mm.; hypothecium lutescens, gelat. hym. jodo caerulescens; paraphyses capillares, laxae. An Baumrinden. - Durch den rothbraunen oder schwarzrothen Discus der Apothecien und deren nadelförmige Sporen unschwer von verwandten Arten zu unterscheiden. 107. Lecidea tabacina Krph. sp. n. Thallus glaucescens vel albidus, laxe minute granulosus, substratum inerustans, efjusus; apothecia dispersa, scutelliformia (lat. circa 1'8 Mm.), fusca aut ferruginea (tabacina), disco opaco asperulo; sporae 8 nae, oblongae, majores, long. 0'024—030, crass. 0'014—016 Mm., simplices, incolores; hypo- thecium lutescens; hym. gel. jodo caerulescens. Auf abgestorbener Baumrinde. 58* 456 A. von Krempelhuber. Durch die eigenthümlich braune Farbe der Apotheeien gut kenntlich; letztere sind eigentlich schwarz oder schwärzlich und mit rostbrauner Farbe gleichsam übertüncht. 108. Lecidea subglaucodea Krph. sp. n. Thallus sordide albus, crustaceus, tenwis, opacus, substratum continue obducens; apothecia pallida vel pallido-fusca, dispersa glaucescenti-prwinosa, medioeria (lat. circa 18 Mm.), margine thallıno angusto integro vel subintegro; hypotheceium incolor ; sporae 8 nae, simplices, incolores, ellipsoideae, long. 0012—014, crass. 0°006—008 Mm.; gelat. hym. jJodo caerulescens. An kieselhaltigem Gestein. Aeusserlich der Lecanora« glaucoma ähnlich und offenbar der Lecidea glaucodea Nyl. in Flora 1864 p. 619 nahestehend, von welcher sie vielleicht nur eine Form ist. Mit Hydr. cal. wird der Thallus gelbgrün gefärbt, welche Farbe dann getrocknet sich in Rothbraun verwandelt. 109. Lecidea marginiflexa Tayl. An Baumrinden, sehr schön. 110. Lecidea versicolor var. vigilans Tayl. An Baumrinden. 111. Lecidea spadiceas Tuckerm.? An Baumrinden. 112. Lecidea sordulenta Krph. sp. n. Thallus sordide cinereovirens, obscurus, tenuis, rugulosus, effusus; apo- thecia carnea vel rubella, numerosa, minutissima (vix 05 Mm. lata), dispersa, convexa aut plamiuscula et obtuse marginata; sporae longe aciculares aut subulatae, nonnihil fleeuosae, incolores, viw septatae, long. 0'045--048, crass. 0002—003 Mm. hypothecium incolor, paraphyses conglutinatae; gelat. hym. jodo caerulescens dein sordide violase. An Baumrinden. Apothecien von der Form und Grösse jener der Lecid. pineti Ach., aber fleischfarbig, nicht blassgelblich. Sporen auffallend lang, nadel- oder pfriem- ” förmig, sehr dünn; Septa konnten in denselben nicht bemerkt werden. 113. Lecidea millegrana Tayl. An Baumrinden. Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 457 114. Leeidea (Gyalecta) glabella Krph. sp. n. Thallus albidus, opacus, tenwis; apothecia albo-carnea, minuta (lat. 02-03 Mm.) gyalectina, conferta, intus incoloria; sporae 8 nae, aciculares, incolores, 7—10 septatae, long. 0024—030, cerass. 0'003—004 Mm.; paraphyses gracillimae, capillares, dense stipatae, parum flexuosae, gelat. hym. Jodo caerulescens. An Baumrinden. ’ Ohne Zweifel sehr ähnlich der Lecidea (Gyalecta) myriadella Nyl. in Syn. Lich. Nov. Caled. e Nova Zeelandia (Colenso Nr. 4550), welche nur durch vielsporige Schläuche davon verschieden zu sein scheint. 115. Lecidea (Gyalecta) albicerata Krph. sp. n. Thallus pallido-glaucescens, tenuis, rugulosus, efjusus; apothecia valde . minuta (vix 05 Mm. lata), dispersa, pallida, cerea, gyalectiformia, intus con- colaria; sporae 8 nae, ellipsoideae, 3 septatae, long. 0'016—018, crass. 0'006 —009 Mm.; gelat. hym. jodo caerulescens. An Baumrinden. Eine kleine unscheinbare Species mit sehr kleinen, wachsartig-bleichen, zerstreuten Apothecien, welche in ihrer Form jenen der Gyalecta truneigena (Ach.) ähnlich sind. 116. Graphis conturbata Krph. sp. n. Thallus pallido-testaceus, crassiusculus, inaequalis, colliculosus, deter- minatus; apothecia linearia, gracilenta, atra, numerosa, subsimplicia, aggregata, innato-sessilia, valde flexuosa et inter se implicata, rima epitheciali non visi- bili; sporae 4—6 nae, oblongae, incolores, 8 loculares, loculis transverse lenti- formibus, long. 0030, erass. 0'006—007 Mm.; hypothecium fuscum; gelat. hym. jodo caerulescens. An Baumrinden. Durch die feinen, auf der Oberfläche mit keiner sichtbaren Längsrinne versehenen, mannigfaltig verkrümmten und verschlungenen Apothecien leicht kenntlich. Unsere Diagnose basirt übrigens nur auf einem einzigen, in der Samm- lung vorhandenen Exemplare dieser Species. 117. Fissurina confraga Krph. sp. n. Thallus pallide testaceus, cerassiusculus, rugulosus (ut videtur indeter- minatus), et diffractus; lirellae graciles, simplices vel furcatae, nigricantes, flexuosae, fissurinas gracillimas, thallo immersas et ab hoc tenwiter marginatas efformantes; sporae I—4 nae in asco, ovoideae, primum incolores, maturae 458 A. von Krempelhuber. / dein pallide olivoceue, tandem corrugatae et deformes, multiloculares, locula- mentis vel seriebus transversis circa 12, 3—4 loculis in quovis loculamento vel serie, exceptis ultimis, long. 0'034—050, cerass. 0'012—022 Mm.; hypothecium incolor, paraphyses gracillimae, capülares, conglutinatae. An Baumrinden. Obige Diagnose nach einem einzigen in der Sammlung vorhandenen Exemplar gefertigt. 118. Fissurina inquinata Knight. An Baumrinden. Das vorhandene Exemplar (unicum!) nicht gut entwickelt, aber sehr wahrscheinlich hieher gehörig. 119. Opegrapha murina Krph. sp. n. Thallus cinerascens, erustaceus, tenuis, rugulosus, opacus, fere glebu- losus, maculam determinatum in cortice efformans; apothecia atra, gracilenta, superficialia, linearia, brevia (vix 1:3 Mm. longa), simplieia rectaque, epithecio tenuiter rimiformi; sporae 8 nae, fusiformes, incolores, 3 septatae, long. 0'028, crass. 0'006 Mm.; gelat. hym. jodo vinosa. An Baumrinde. Apothecien sehr klein, kurz, übrigens von ungleicher Grösse, zahlreich, mit zarter aber deutlicher Rima des Epitheciums. 120. Opegrapha fuscescens Kıph. sp. n. Thallus pallido-fuscescens vel fuscescens, tenuis, laevis, opacus, indeter- minatus; apothecia superficialia, atra, dispersa, hine inde aggregata, linearia, gracilenta, breviuscula (long. circa usque ad 16 Mm.), recta aut curvula, epithecio tenwiter sed conspicue rimiformi; sporae 6—8 nae, fusiformes, in- colores, 5—7 septatae, long. 0030—036, crass. 0'006—009 Mm.; hypothecium fuscum; gelat. hym. jodo vinosum. An Baumrinden. Eine kleine, hübsche Species, wie Opegr. murina etc. 121. Opegrapha conerueians Kıph. sp. n. Thallus fuscus vel fuscescens, maculam tenuem in cortice efjormans; apothecia atra, numerosa, innata, lineolas valde minutas, brevissimas paene punetiformes sistentia; sporae 8 nae, ellipsoideae, incolores vel fuscae, 3 septatae (interdum juniores 1 septatae), long. 0'030, erass. 0011—012 Mm. # ü gelat. hym. jodo vinose col. Facies arthonioideu. An Baumrinden. Unansehnlich. Apothecien winzig klein, nur mit der Loupe erkennbar. Neue Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. 459 122. Platygrapha eonstrieta Krph. sp. n. Thallus albidus, tenwis, rimuloso-granulosus, maculas parvas irregulares im cortice efjormans; apothecia valde minuta, linearia, brevia, varie flewwosa, aggregata, epithecio atro constrieto a thallo tenwiter marginato; sporae 8 nae, aciculares, apieibus utringue longe attenuatis, simplices, interdum 1- vel bis septatae, incolores, long. 0'042—045, crass. 0'002—003 Mm.; hypothecium fuscum, paraphyses laxae, gelat. hym. jJodo caerulescens, mox vinosa. An Baumrinden in Gesellschaft von Lecidea pauzilla Krph. Eine kleine, unansehnliche Species. | 123. Arthonia myophaena Krph. sp. n. Thallus einerascens, tenwis, conformis (ut videtur indeterminatus); apothecia valde mumerosa, atra, minutissima, gracilenta, irrequlariter sub- punctiformia, immerva vel arcte adpressa; sporae Snae, ovoideo- aut fusiformi- oblongae, incolores, trisepiatae, long. 0'027 —028, crass. 0'009—010 Mm.; hypo- thecium incolor, gelat. hym. Jodo vinosa. An glatten Baumrinden. Thallus von den sehr zahlreichen kleinen Apothecien überall gleichförmig bedeckt, gleichsam davon kleingefleckt. 124. Arthonia infuscata Krph. sp. n. Thallus maculam tenuem plus minus obscuro-fuscatam in cortice effor- mans, indeterminatus; apothecia numerosa, minuta (lat. circa 08—10 Mm.), } atra, irregulariter subrotunda, applanata vel parum prominula; sporae 8 nae, ovoideo-oblongae, incolores, 5—7 septatae, loculo uno alterove sensu verticali { semel diviso itaque interdum submuraliformes in ascis ventricosis, long. i 0:030— 036, crass. 0012—014 Mm.; hypothecium tenue fuscescens, gelat. hym. ‚jodo vVINOSa. 4 An Baumrinden. 5 F Eine durch die mehr oder weniger tiefbraune (colore ex cervino badio) h Farbe des Thallus vor anderen Arten des Genus Arthonia leicht kenntliche . Species. 5 125. Arthonia polymorpha Ach. An Baumrinden. 126. Porina pustulosa Krph. sp. n. 3 Thallus glaucescens, membranaceus, fragilis, a substrato- facile se resol- wvens, colliculosus aut pustulosus et plicatilis, vie ambitu determinato; peri- thecia depresso-verrucosa, parum prominula, dispersa, nucleum subincolorem Rz A u) \ A650 A. von Krempelhuber. Nene Beiträge zur Flechten-Flora Neu-Seelands. gelatinosum thallo inclusum et ab hoc obtectum sistentia, vertice leviter umbi- licato, pallide roseo aut testaceo, poro intensius colorato instructo; sporae 4—6 nae, fusiformi-oblongae, quaeque a halone lato cincta, murali-divisae, incolores, long. 0110—135, crass. 0'024—033 Mm.; paraphyses capillares. An Baumrinden. Obige Diagnose nach einem einzigen, in der Knight’schen Sammlung vorhandenen Exemplar angefertigt. 127. Porina spilophaena Kıph. sp. n. Thallus glaucescenti-cinerascens, tenwissimus, effusus et obducens; peri- thecia pallido-carnea vel pallido-rosen, convexa (hemisphaerica), numerosa, dispersa, a thallo usque ad, verticem integrum, raro pertusum leviter vestita, minuta (vie 05 Mm. lat.); sporae 8 nae, fusiformes, 5—7 septatae, interdum medio constrictae, incolores, long. 0°055—095, erass. 0'018—020 Mm.; para- physes capillares; gelat. hym. jJodo fulvescens. An Baumrinden. Der Porina nucula Fee ähnlich, aber durch eine andere Farbe der Perithecien und andere Form der Sporen davon genügend verschieden. Kleinere Mittheilungen aus dem botanischen Labo- ratorıum des k. k. a. ö. Universitäts - Professors Dr. H. W. Reicharat. I. Pinus Neilreichiana. P. silvestri-Larieio Neilr. Ein noch unbeschriebener Coniferen-Bastart, Von Dr. H. W. Reichardt. (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Juli 1876,) Im Jahre 1852 brachte das österreichische botanische Wochenblatt auf S. 128 folgende Notiz: „Eine Bastardföhre von Pinus nigra und P. siWwestris im Alter von 40 Jahren, welche in ihren Formen und charakteristischen Kennzeichen jene der Schwarz- und Weissföhre vereinigt, findet sich, wie die allgem. Land- und Forstwirthschafts-Zeitung berichtet, im Reviere Grossau der Wälder von Merken- stein und Kottingbrunn bei Wien.“ Neilreich gab diesem Bastarte in seinen trefflichen Nachträgen zu Maly’s Enumeratio (S. 68) einen botanisch richtigen Namen, indem er ihn als Pinus silvestri-Laricio bezeichnete. Doch fügte er keine Beschreibung oder weitere Daten bei. ? Im verflossenen Sommer ersuchte mich Herr Professor Emanuel Purkynö&, welcher die Pinus-Arten eingehender studirt, ihm wo möglich Exemplare von Pinus silvestri-Laricio Neilr. zu senden. Angaben des Herrn Wirthschaftsrathes Hoffmann machten es möglich, den oben erwähnten Bastart aufzufinden. Ich gebe im Folgenden eine kurze Beschreibung dieser interessanten Hybriden, sie ' nach Neilreich, welcher ihr zuerst einen botanisch richtigen Namen beilegte, benennend. Pinus Neilreichiana. Pinus silvestri-Larieio Neilr. Arborea, coma obtuse conica, cortex trunci einereo - fuscus, ramorum rufescens. Squamae fulerantes lanceolatae, margine fimbriato-ciliatae, wix eonmexae. Foha 7— 9 em. longa, supra glaucescentia, infra viridia, rigida, 2. B Ges. B. XXVI. Abh. 59 462 H. W. Reichardt. "margine serrulata. Amenta mascula numerosa, in spicam dense congesta, oblonga, 12—15 mm. magna; staminum erista subrotunda, dentieulata, sub- diaphana, medio obscurior. Strobili hornotini breviter peduneulati, erecto-patuli, ovoider, 3-5 cm. longi; adulti horizontales, subsessiles, conoidei, 5—7 cm. longi, bası rotundati. Squamorum apophysis rhomboidalis, subnitida, umbone depresso mutico, saepius radiatim ruguloso. Testa seminum cinerea, ala pallida, pellucida, margine subtili nigro cincta, strüsque nonnulis obseurioribus notata. Ein Baum nächst Grossau bei Vöslau, nahe dem von jenem Orte nach Pottenstein führenden Fusssteige, unweit des sogenannten Burbaches, in einem aus Pinus silvestris L. und P. Larieio Poir. gebildeten, gemischten, lichten Walde. Stamm schlank, ungefähr 20 M. hoch, am Grunde 1'6 M. im Umfange, beiläufig 60—70 Jahre alt. Aeste bis zur halben Höhe des Stammes abgehauern, in Folge dessen die Krone nur wenig umfangreich, eine stumpfe Pyramide bildend und jener von Pinus silvestris L. gleichend. Die Rinde des Hauptstammes schwärzlich grau, im Ganzen und Grossen mit jener von P. Larieio Poir. über- einstimmend, aber gegen den Gipfel zu und an den Aesten die für ?. silwestris L. so charakteristische röthliche Farbe annehmend. Die nadeltragenden Aestchen schlanker als bei der Schwarzföhre, stärker als bei der gemeinen Führe, die Farbe ihrer Rinde gelblich grau wie bei der letztgenannten Art, aber nicht glatt, sondern von den Resten der Stützschuppen rauh, wenn auch in geringerem Masse als bei der Schwarzföhre. Das Holz junger (5—6jähriger) Aeste röthlich gefärbt, jenem von Pinus silvestris L. gleichend. Knospen eiförmig länglich, zugespitzt, schwach harzig, mit braunen, am Rande scharf gesägten, kaum spinnwollwebigen Deckschuppen bekleidet, somit in ihrer Form mit P. silvestris L. übereinstimmend, sich aber durch die scharfe Sägung der Deckschuppen jenen der P. Laricio Poir. nähernd. Junge Triebe vollsaftig, walzenförmig, wegen der langen angedrückten Nadelscheiden gelblich weiss glänzend. Nadeln 7—9, meist 8 Cm. lang, steif, spitz, am Rande fein gesägt, frisch auf der flachen Seite meergrün, auf der gewölbten lebhaft dunkel grün, dichter als bei der gemeinen, aber schütterer als bei der Schwarz-Führe stehend und mehr den Zweigen anliegend als bei der letztgenannten Art, sowohl in ihrer Form und Grösse, als auch in ihrem Baue die Mitte zwischen den beiden Stamm- eltern haltend, namentlich weniger Harzgänge als bei P. Larieio Poir., mehr als bei P. silvestris L. besitzend. Scheiden anfangs lang und weisslich, später schrumpfend, braun und geringelt. Blüthezeit um beiläufig eine Woche später als bei der gemeinen Föhre, und um eben so viel früher als bei der Schwarzföhre, also zwischen beiden Arten die Mitte einhaltend. Männliche Kätzchen zahlreich, am unteren Theile der Triebe in dichte Aehren zusammen gedrängt. Die einzelnen männlichen Kätzchen Jlänglich, 12—15 Mm. lang, in Grösse und Form die Mitte zwischen beiden Stammeltern = haltend; Staubblätter mehr jenen der Schwarzföhre ähnlich, kurz gestielt, mit 7 . “ “ . . Pr . + Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium. 463 langen Staubbeuteln und aufrechtem, verhältnissmässig grossem (ungefähr 1 Mm. messendem), rundlichem, am Rande durchscheinendem, in der Mitte dunkler - röthlich (aber lichter als bei P. Laricio Poir.) gefärbtem Antherenkamme. Pollen gut entwickelt. Weibliche Blüthenstände einzeln oder zu zweien an den Trieben, scheinbar endständig, länger als bei der Schwarz-, kürzer als bei der gemeinen Führe - gestielt, aufrecht eiförmig-länglichh am Grunde von zahlreichen bräunlichen Deckschuppen umgeben, röthlich gefärbt, oft mit einem Stich ins Grünliche und dadurch an P. Laricio Poir. erinnernd. Deckschuppen verhältnissmässig grösser als bei P. silwestris L. Fruchtschuppen rundlich, ungefähr 2 Mm. gross, mit schnabelförmigem Fortsatze, welcher in Bezug auf Grösse, Form und Ursprung- stelle mit jenem der Schwärzföhre übereinstimmt. Samenknospen normal ent- wickelt. Junge Zapfen kurz (3>—5 Mm. lang) gestielt, anfangs aufrecht, später durch den sich entwickelnden Trieb zur Seite gedrängt und dann schief aufrecht oder wagrecht abstehend, aber nicht herabgekrümmt wie bei der gemeinen “ Föhre, eiförmig, 3—5 Cm. lang, 2—3 Cm. breit, röthlich grün. Reife Zapfen noch geschlossen kegelförmig mit abgerundetem, gewölbtem, Grunde, 5—7 Cm. lang, 2—3 Cm. breit, in der Farbe die Mitte zwischen den beiden Stammeltern haltend, nämlich im unteren Theile schwach glänzend und bräunlich grau gefärbt wie bei P. Laricio Poir., nur matter; im oberen Theile glanzlos wie bei P. silvestris L. Schuppen, namentlich die oberen und mittleren beiläufig 1 Cm. breit, somit breiter als bei der gemeinen, schmäler als bei der Schwarz- föhre. Unterfläche schwarzbraun und matt, Oberfläche rothbraun und glänzend, heller als bei P. silvestris L., dunkler als bei P. Laricio Poir. Apophyse rhom- bisch, beinahe flach und dadurch an die gemeine Föhre erinnernd, an ihren unteren Rändern aber mit einem rostbraunen Hofe umgeben wie bei der Schwarz- föhre; doch ist derselbe etwas breiter und dunkler als bei dieser Art. Kiel der Apophyse deutlich, Nabel jenem von P. Laricio Poir. ähnlich aber schwächer, kleiner und von mehreren radiär verlaufenden Streifen umgeben. Samen in der Regel fehlschlagend, kaum 3—4 °/, derselben gut entwickelt, - eiförmig-länglich, 5 Mm. lang; Samenschale lichtgrau wie bei der Schwarzföhre. - Fiügel halbeiförmig, ungefähr dreimal so lang als der Same, licht, in der Regel zart schwärzlich gerandet und bräunlich gestreift, ferner von zahlreichen Harz führenden Zellen dunkel punktirt: erscheinend. Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass Pinus Neilreichiana zwischen | Pinus silvestris L. und P. Laricio Poir. in ihren Merkmalen genau in der Mitte - steht und zwar dürfte die Kreuzung zwischen beiden obgenannten Species derart erfolgt sein, dass Blüthenstaub der ersteren die Samenknospen der letzteren befruchtete. ® Ich konnte von Pinus Neilreichiana mit Sicherheit nur den einen beschrie- benen Baum finden, ob noch mehrere in unseren Wäldern vorkommen, werden weitere Nachforschungen ergeben. > z 59* 464 H. W. Reichardt, IR Orchis Heinzeliana. OÖ. conopseo-maculata. Eine neue Orchideen-Hybride. - Von Dr. H. W. Reichardt. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Juli 1876.) Auf einem in der zweiten Hälfte des Monates Juni 1875 nach dem Schnee- berge in Niederösterreich unternommenen Ausfluge fand unser geschätztes Mit- glied Herr Dr. Ludwig Heinzel auf grasigen Abhängen zwischen der Heuplagge und Bockgrube in Gesellschaft von Orchis maculata L. und Gymnadenia cono- psea R. Br. eine Hybride zwischen diesen beiden Arten. Da ich über diesen Blendling keine Angaben in der botanischen Literatur auffand, so gebe ich von ihm in Folgendem eine, kurze Beschreibung und benenne ihn nach seinem Entdecker, dessen Eifer die Fauna und Flora unseres Kron- landes schon so manche werthvolle Beobachtung verdanken. Orchis Heinzeliana. O. conopseo-maculata. Caulis erectus, 3-4 dm. altus, in parte superiori angulato-striatus, fistulosus. Folia caulina 3—4, sessilia, lanceolato-linearia, 8-12 cm. longa, 8—18 mm. lata, acuta, in bracteas decrescentia, subtus glaucescentia, supra laete viridia, maeulis nigrescentibus raris et dilutis notata. Spica densiflora, sub anthesi conica, demum ceylindrica, 7 cm. longa. Bracteae lineari-lanceo- latae, 12—1S mm. longae, 2—3. mm. latae, longe acuminatae, inferiores flores superantes, virides, superiores floribus breviores, e viridi violascentes. Florum color wviolaceo - purpureus, ut in Gymmadenia conopsea R. Br. Sepala oblonga, 6—7 mm. longa, 25—3 mm. lata, plus minus obtusa, rarius aeu- tiuscula, immaculata. Petala lateralia ovato-oblonga, acuta, sepalis paulo breviora, margine exteriori obtusangula, maculis 2-3 dilute purpureis notata. Labellum calcaratum, e basi subeuneata dilatatum, trilobum, 8-10 mm. lon-. gum, 10-12 mm. latum, strüs atque punctis purpureis ut in Orchide ma- culata L. dispositis, sed dilutioribus, pietum ; lobi laterales oblique obtuseque quadrati, margine plus minus erenati; lobus medius lateralibus anulto minor, ovato-elliptieus, obtusus. Calcar basi eylindraceum, eurvatum, acutum, ovario aegullongum wel longius, 11—12 mm. longum, 1 mm. latum. Gynostemium Orchidis, obtusum, 2 mm. longum; antherae loculis parallelis, bursiculä bene evoluta, processw rostellari oblongo, antice sulcato. Pollinis massulae glandula globosa affizae. Staminodia majuseula, rotundata, papulosa, 1 mm. longa. Fovea stigmatica transverse obreniformis, 1 mm. Tonga, 15 mm. lata. Germen sub anthesi tortum, teretiusculum vel obsolete hexagonum, I—12 mm. longum. Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium, 465 Ein Exemplar in Gesellschaft von Orchis maculata L. und Gymnadenia conopsea R. Br. auf grasigen Abhängen zwischen der Heuplagge und der Bock- grube des Schneeberges in Niederösterreich. 20. Juni 1875 1. Dr. Ludwig Heinzel. L Der eben beschriebene Bastart hält im Habitus die Mitte zwischen Orchis - maculata L. und Gymnadenia conopsea R. Br., nähert sich aber im Ganzen - und Grossen mehr der, letzteren Art. Die Knollen sowie die grundständigen Blätter fehlen leider an dem vorliegenden Exemplare. Der Stengel ist aufrecht, - im oberen Theile wie bei Gymnadenia conopsea R. Br. kantig‘ gestreift und - schwach violett gefärbt. Die Blätter erinnern an @. conopsea R. Br., doch sind sie breiter und verhältnissmässig kürzer, auch weniger spitz als bei der genannten Art, von welcher sie auch die lichtgrüne Färbung der oberen Blattfläche be- sitzen. An O. maculata L. erinnern dagegen die auf der Oberseite vorkommenden, verschwommenen, schwärzlichen Flecke, sowie die graugrüne Färbung der Unter- seite. Der Blüthenstand ist während des Aufblühens conisch, wie bei O. macu- lat@ L., mit fortschreitender Entwickelung wird er aber cylindrisch, wie bei G. conopsea R. Br. Die Deckblätter sind verhältnissmässig gross und zeigen namentlich bei den oberen Blüthen die der letztgenannten Art zukommende i grünlichviolette Färbung. Die Blüthen stehen bezüglich der Grösse und Färbung $ in, der Mitte zwischen jenen der beiden Stammeltern. Die Blätter der Blumen- krone, namentlich die Honiglippe, weisen die für ©. maculata L. charakteristische zierliche Zeichnung mit purpurnen Linien und Strichen auf. Der Sporn ist in 2 der Regel etwas länger als der Fruchtknoten, schlanker und mehr zugespitzt als bei O. maculata L., dicker, kürzer und stumpfer als bei @. conopsea R. Br. Die Befruchtungsorgane entsprechen in Form und Bau der Gattung Orchis, speciell jenen der O. maculata L., doch lässt sich in der Entwickelung des Schnabelfortsatzes, sowie in der Gestalt der Narbengrube der Einfluss von Gymnadenia conopsea R. Br. nicht verkennen. Die hier beschriebene Hybride beweist neuerdings, welch’ grosse Geneigt- heit Gymnadenia conopsea R. Br. besitzt, mit den verschiedensten Orchideen Kreuzungen einzugehen. Da Orchis maculata L. und Gymnadenia conopsea R. Br. nicht selten - gemeinschaftlich vorkommen, so dürfte der hier beschriebene Blendling noch häufiger gefunden werden. 466 H. W. Reichardt. III. beitrag zur Flora Niederösterreichs. Von Friedrich Becke. (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Januar 1876.) Der nachstehende Beitrag zur heimischen Flora ist zum Theil das Er- gebniss der botanischen Excursionen, die Herr Professor Reichardt im vorigen Sommer mit seinen Hörern unternahm und deren eifriger Theilnehmer ich gewesen bin; zum Theil das Resultat selbstständiger Streifzüge, die ich und einige andere Schüler des genannten Professors in der näheren und ferneren Umgebung Wiens unternommen haben. Exobasidium Vaceinü Woronin. Auf Vaccinium Vitis idaea L. Zuerst von Prof. Reichardt bei Maria-Schutz am Fusse des Sonnwendsteins, später von mir am Alpeleck des Schneeberges gefunden. Leucobryum vulgare Hampe. Reichlich fructificirend im oberen Halterthale bei Hütteldorf. April 1875. Aspidium aculeatum Döll. Im Domgraben bei Weidlingbach, also auf Sand- stein; ein einziges Exemplar. Aspidium spinulosum Schk. In Waldschluchten zwischen Hadersfeld und Kierling. Scolopendrium officinarum Sw. Im Walde unter der Wendelalm auf der Voralpe (G. Beck). Üarex ornithopoda Willd. Im Rothgraben bei Weidling; auf Sandstein. Carex ornithopodioides Hausm. Auf der Heukuppe der Raxalpe. Sceirpus setaceus L. Im Sande der Donau bei Floridsdorf. Ornithogalum narbonense L. Auf Aeckern beim Haschhofe gegen Weidling. Allvum rotundum L. Mit dem vorigen. Streptopus amplexifolius DC. Mit Prof. Reichardt auf dem Sonnwendstein im Walde, durch den der Weg vom Erzherzog Johann führt, gefunden. Orchis fusca Jacg. An buschigen Stellen und in lichten Wäldern im Roth- graben bei Weidling. Orchis variegata All. In grosser Menge auf Wiesen im Weidlingthale und an buschigen Stellen im Rothgraben. Himantoglossum hircinum Sprengel. An Hecken im Rothgraben bei Weidling. Herminium Monorchis R. B. Am Fusse des Sonnwendsteines bei Maria Schutz (G. Beck). Malaxis monophylios Sw. Im Atlitzgraben gegenüber der Weinzettelwand an feuchten, moosreichen Abhängen der Strasse mit Herminium Monorchis. Uypripedium Calceolus L. An buschigen Stellen im Rothgraben bei Weidling. Br Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium. 467 4 f ; 4 Salix herbacea L. An Schneegruben am Fusse des sogenannten kleinen Wax- riegels auf dem Schneeberge. Dürfte wohl noch an mehreren ähnlichen Localitäten zu finden sein. - Plantago maritima L. ß. dentata Schult. Bei und in der Ruine Mödling { (G. Beck). Seabiosa columbaria Cult. ß. vulgaris. Mit der var. y. leiocephala häufig in der Klosterneuburger Au. - Gnaphalium Leontopodium L. Am Absturz des Schneeberges zum Saugraben in schönen Exemplaren (G. Beck). Cardwus nutanti-defloratus Döll. Im Atlitzgraben bei Schottwien. Carduus acanthoidi-nutans Koch. Im Atlitzgraben bei Schottwien. - Cirsium rivulari-oleraceum Rchb. Im Stuppachgraben bei Gloggnitz. > Qirsium palustri-oleraceum Nägeli. Im Weissenbachgraben bei Gloggnitz. Oentaurea solstitialis L. Am Dreimarkstein zwischen Neustift und Sievering. | (G. Beck). Auf Aeckern beim Bahnhofe Klosterneuburg 1873 und 1874. | 1875 wieder verschwunden. | Örepis setosa Hall. Auf Schneckenkleefeldern bei Weidling. Hieracium willoso-saxatile Petter, Verh. d. zo01.-bot. Ges. XXI, 1871, S. 1311. b Mit Prof. Reichardt am Nordabhange des Sonnwendsteins unter den Stammeltern aufgefunden. i Gentiana utriculosa L. Auf der Voralpe (G. Beck). ‘ " Myosotis versieolor Schlecht. Auf dem Dreimarkstein. Antirrhinum Orontium L. In Gärten und Weinbergen bei Weidling. - Melampyrum nemorosum L. ß. angustifolium Neilr. Im Atlitzgraben. - Peucedanum Chabraei Reichb. Auf dem Tulbinger Kogel. # Saxifraga mutata L. Auf dem Aussichtspunkte der Voralpe (ein anderer Stand- . ort als der in Neilreichs Flora von Niederösterreich angeführte auf der Stumpfmauer) (G. Beck). - Ceratocephalus orthoceras DC. Am Erdabhange hinter dem ersten Bräuhause N von Grinzing (G. Beck). Bei den Ziegelöfen hinter Währing gegen Hernals. Sisymbrium pannonicum Jacg. und Lepidium perfoliatum L. Auf Aeckern an der Türkenschanze gegen Döbling. _Dianthus superbus L. An Strassenrändern bei Hainbach. " Silene dichotoma Ehrh. Auf der Türkenschanze (G. Beck). " Circaea alpina L. An der Thalhofriese bei Reichenau (G. Beck). 9 Potentilla Fragariastrum Ehrh. Bei Reckawinkel und Pressbaum an mehreren Stellen mit Prof. Reiehardt gefunden. Viera monantha Desf. Auf der Türkensehanze 1873, seitdem nicht wieder. u u RT BE 00. Bi. DER 1 A EEE EEE RE EEG EEE 468 H. W. Reichardt. IV. Neue Fundorte aus der Flora Niederösterreichs. Von Karl Richter. (Vorgelegt in der Versammlung am 1. März 1376.) Im Folgenden gebe ich ein Verzeichniss jener Standorte von selteneren Pflanzen aus ‚der Flora unseres Kronlandes, welche ich während meiner mehr- jährigen botanischen Thätigkeit beobachtete und weder in Neilreich’s Flora von Niederösterreich, noch in den beiden Nachträgen zu derselben verzeichnet fand. Sie dürften als Beitrag zur genaueren Kenntniss der Flora Niederösterreichs, : speciell der Umgebung von Gloggnitz nicht ganz ohne Interesse sein. Athyrium alpestre Nyl. Im Kuhhaltwalde zwischen Glogsgnitz und Weissenbach. Asplenium germanicum Weis. Auf Felsen des Schlossberges von War- tenstein. Calamagrostis lanceolata Roth. In einem Strassengraben bei Angern im Marchfelde zwischen dem Orte und dem Bahnhofe. Holeus mollis L. Bei Feistritz unweit Kirchberg am Wechsel. Avena sempervirens Will. Unter Gerölle am Abhange des Saurüssels gegen Reichenau unterhalb der sogenannten Ziegenhöhle. Danthonia decumbens DC. Auf der Grauwacken- und Schieferzone in der Umgebung von Gloggnitz höchst gemein; auch auf den Abfällen des Gahns gegen das Schwarzathal. Poa fertilis Host. Am Forellenteiche nd im Meierhofe des Gloggnitzer Schlosses. Festuca myurus Ehrh. Auf dem Gebirgszuge zwischen dem Schottwiener Thale und dem Schwarzathale von Klamm und Küt bis auf den Gloggnitzer Schlossberg in grosser Menge; ebenso auf dem Abhange und den Vorbergen des Gahns zwischen Glogenitz und Payerbach. Festuca ovina L. n. amethystina. Am Steinfelde bei Wiener-Neustadt. Festuca varia Hänke. ß. major. Auf Felsen am Eingange der Eng bei Reichenau. Jestuca arundinacea Schreb. In einem sumpfigen Graben in der Nähe des Mühlhofes bei Payerbach. Triticum caminum L. In den Auen und an den Ufern der Schwarza in” der Umgebung von Glogenitz. Lolium linicolum A. Braun. Auf Leinfeldern unweit Payerbach und auf den Gfölläckern zwischen Glogenitz und Schlögelmühle ebenfalls unter Lein. Lolium temulentum L. ß. leptochaeton A. Braun. In einem Weizenfelde unterhalb der aufgelassenen Südbahnstation Eichberg am Semmering im Jahre Er a; Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium 469 1873 sehr häufig am selben Orte, wo das Jahr vorher var. «. maerochaeton A. Braun unter Gerste stand. Nardus strieta L. Auf Wiesen zwischen Gaden und Siegenfeld bei Baden. Carex stellulata Gooden. Auf sumpfigen Wiesen am Ende des Höllgrabens bei Klamm nächst Schottwien, dann an sumpfigen Stellen zwischen dem Orte Graben und Raach bei Gloggnitz. Carex humilis Leyss. Sehr häufig am Wege von Greifenstein nach Hadersfeld. Carex ferruginea Scop. Am Abhange des Waxriegels des Schneeberges gegen die Kuhplagge. Carex riparia Curt. Häufig in Wassergräben auf feuchten Wiesen in der Umgebung von Gloggnitz, besonders auf der sogerannten Bauern- oder Brunnen- wiese swischen Gloggnitz und Weissenbach; ferner im Erlafsee bei Maria-Zell. | Carex Michelii Host. Auf dem Gahns und zwar sowohl auf der Boden- wiese, als auf dem Abhange gegen das Schwarzathal. Carex tenwis Host. In Felsenschutt bei der Ziegenhöhle am Abhange des Saurüssels gegen Reichenau, dann in der Eng und massenhaft in dem Graben, der von der Bildhütte an der Thalhofriese gegen den Saurüssel aufsteigt. Carex fulva Gooden. «. longibracteata. Auf sumpfigen Wiesen am Ende des Höllgrabens bei Klamm nächst Schottwien. Luzula flavescens Gaud. Auf dem Alpl des Schneeberges. Lilium bulbiferum L. Bei dem Viaducte über die kalte Rinne im Atlitz- graben, sowohl in der Thalsohle als auf Feldern der Bergabhänge; ferner in der Stuppacher Au an der Schwarza unterhalb Gloggnitz. Gagea stenopetala Reichenb. In der Nähe der Gloriette im Schön- brunner Parke. Iris sibiriea L. Häufig auf der Bürgerwiese bei Gloggnitz an der Strasse von hier nach Schottwien. Orchis sambueina L. Die gelbblühende Spielart bei Hochstrass nächst Reckawinkel, beide Spielarten in Gesellschaft auf dem Schöpfl bei St. Corona, sowie auf der Wiese am Gipfel des Hofwaldes bei Schottwien. Platanthera chlorantha Cust. Oberhalb des früher Baumgartnerischen Gasthauses am Schneeberge. Herminium Monorchis R. Br. Auf Wiesen an der Strasse von Kranich- berg nach Kirchberg am Wechsel; dann in den Atlitzgräben und am Wege von‘ Wartenstein nach Schlag]. Ophrys myodes Jacg. An der Strasse von Enzenreuth nach Wartenstein, ferner am Semmering in der Nähe des Gasthbauses zum „Erzherzog Johann“. Ophrys arachnites Murr. In den Auen der Schwarza zwischen Payer- ‚bach und Gloggnitz. Limodorum abortivum Sw. Am Wege von St. Christoph auf die kleine Gahnswiese in einem Exemplare. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. ? 60 ATO H. W. Reichardt. Fipipactis mierophylla Sw. In der Nähe der Ziegenhöhle am Abhange des Saurüssels gegen Reichenau, am Wege von St. Christoph auf die kleine Gahnswiese. ; Spiranthes autumnalis Rich. In Obstgärten der Bauernhöfe von Eichberg bei Gloggnitz häufig. Oypripedium Calceolus L. Am Wege von der Thalhofriese auf den Feuchterberg bei Reichenau, an der Thalhofriese oberhalb der Theilung, dann sehr schön und in grosser Menge in dem Graben der von der Bildhütte an der Thalhofriese gegen den Saurüssel aufsteigt. Potamogeton pusillus L. In Tümpeln am Ufer der Schwarza bei Hirsch- wang nächst Reichenau. Acorus Calamus L. In Gräben bei Heufeld nächst Gloggnitz. Wird ausserdem häufig, doch immer nur in geringer Menge in der Umgebung von Gloggnitz in Tümpeln gezogen. Taxus baccata L. Iın Hofwalde bei Schottwien, zwar immer nur in einzeln stehenden Exemplaren, aber doch ziemlich häufig. Callitriche verna L. In Tümpeln auf der Bodenwiese am Gahns und auf dem Gipfel des Kreuzberges bei Reichenau. Callitriche stagnalis Scop. In einem Tümpel am Heustadlwasser im Prater unterhalb des ersten Rondeau. Parietaria offieinalis L. Sehr gemein an Mauern, auf Schutt und auf wüsten Plätzen bei Gloggnitz. Salix daphnoides Vill. In einem weiblichen Exemplare im Arenstein’schen Parke zu Stuppach bei Gloggnitz, an dem den Park durchfliessenden Werkskanale. Chenopodium rubrum L. «. vulgare. Im Weingarten des Gloggnitzer Schlossberges in wenigen Exemplaren. Polycnemum arvense L. «. macrophylion. Auf dem Viaducte über den Apf- altersbachgraben unterhalb der aufgelassenen Semmeringbahn-Station Eichberg. Polygonum tataricum L. Verwildert auf einem Brachacker bei Heufeld nächst Gloggnitz, dann oberhalb der Station Breitenstein; ferner in Buchweizen- feldern bei Klamm und Schacher unweit Schottwien. Thesium Linophyllum L. ß. majus. Bei Hirschwang unweit Reichenau. Passerina anmua Wickstr. Auf einer Haide im Föhrenwalde bei Neun- kirchen, ferner längs des Eisenbahndammes zwischen Neunkirchen und Ternitz. Plantago maritima L. «. integrifolia. Am Wege ober der Eisenbahn vor dem Viaduete über den Apfaltersbachgraben nächst Glogsnitz. Erigeron acre L. ß. glabratum. An einem Wege von Weissenbach bei Gloggnitz gegen den Wartensteiner Schlossberg. Imula Helenium L. Auf einer Wiese bei einem Bauernhause in der (Grünsting bei Reichenau, wohl nur Flüchtling aus einem Bauerngarten. Falinsoga parviflora Cav. Häufig verwildert auf Feldern des Thalbeckens zwischen Payerbach und Schlögelmühle, namentlich bei Küb und Pettenbach. Tanacetum Parthenium Schultz. In Holzschlägen auf dem Kothsteier bei Payerbach, hier wohl sicher wild; dann: auf dem Schlossberge von Kranichberg. Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium. 471 Iülago montana L. Häufig in Holzschlägen und auf steinigen Stellen der Wälder in der Umgebung von Gloggnitz. Gnaphalium uliginosum L. «. incanum. Auf feuchten Aeckern und sumpfigen Wiesenstellen, dann auf quelligem Waldboden in der Umgegend von Gloggnitz ziemlich häufig. Gnaphalium luteo-album L. Gemein auf trockenen Stellen der Grau- wackenzone in der Nähe von Gloggnitz. Senecio alpinus Koch. «. cordifolius Reichenb. Auf dem Krummbach- sattel des Schneeberges, wo der Weg vom Alpleck auf den hohen Schneeberg ihn überschreitet. Senecio campestris Retz. Häufig,.auf Wiesen der Stuppacher Au nächst Gloggnitz und an der Strasse von Gloggnitz nach Schlögelmühle. Carduus Personata Jacq. Im Höllenthale, sowie in den Schluchten der Vorberge des Schneebergs. Oirsium palustri-rivulare Nägeli. Auf Sumpfwiesen bei Trattenbach, dann auf der Bauern- oder Blumenwiese zwischen Gloggnitz und Weissenbach. Oirsium palustri-oleraceum Nägeli. Auf nassen Wiesen bei Heufeld nächst Gloggnitz. Cirsium Brisithali-palustre Nägel. Am Wege von der Bodenwiese am Gahns zum Lackerboden. Cirsium cano-rivulare Sieg. Auf Sumpfwiesen bei Heufeld nächst Gloggnitz und bei Reichenau ziemlich häufig. Cirsium rivulari-oleraceum Reichenb. Auf Sumpfwiesen bei Schmidtsdorf zwischen Gloggnitz und Payerbach. Podospermum laciniatum DC. Am Wege von Bruck an der Leitha nach Goyss, in der Nähe des ersteren Ortes ziemlich häufig. Lactuca quereina L. «. integrifolia Bisch. Vereinzelt in den Strassen von Laxenburg. Orepis setosa Hall. Am Wege von Bruck an der Leitha nach Goyss. Hieracium Pilosella-praealtum Neilr. Am Wege von Gloggnitz nach Eichberg und in der Nähe des Mühlhofes bei Payerbach. Hieracium staticefolium Vill. Gemein auf der ganzen Grauwackenzone bei Gloggnitz. Hieracium humile Jacq. Bei der Ziegenhöhle am Abhange des Sau- rüssels gegen Reichenau. Campanula Cervicaria L. Auf Sumpfwiesen bei Raach nächst Wartenstein. Galium vero-Mollugo Schiede. Im Gressbachgraben bei Wörth nächst "Gloggnitz. Asperula arvensis L. Auf Feldern um Haart nächst Gloggnitz, ferner auf Aeckern bei Neunkirchen. Gentiana acaulis L. Im der Eng bei Reichenau, dann in dem Graben der von der Bildhütte an der Thalhofriese gegen den Saurüssel ansteigt und bei der Ziegenhöhle am Abhange des Saurüssels gegen Reichenau. 60* 412 H. W. Reichardt. Menyanthes trifoliata L. Auf’ Sumpfwiesen bei Heufeld und Schmidsdoıf nächst Gloggnitz, besonders am ersten Standorte sehr häufig; auch in sumpfigen Wiesengräben bei Reichenau. Mentha aquatico-silvestris Meyer. Beim Meierhofe des Gloggnitzer Schlosses und am Weissenbache oberhalb Gloggnitz in der Nähe des Ortes gleichen Namens. Mentha arvensi-aquatica Wirtg. Im Doppelwalde bei Hafning nächst Neunkirchen. Ein schwer zu erklärender Standort, da nirgends in der Nähe IM. agquatica zu finden ist. Scutellaria hastifolia L. Auf Aeckern beim Mühlhofe rächst Payorbalh: Myosotis sparsiflora Mikan. Am Weissenbache oberhalb Gloggnitz. Cuscuta Ppiinum Weihe. Auf einem Leinfelde bei Prieglitz nächst Glosgnitz im Jahre 1873 in ungeheurer Menge. Physalis Alkekengi L. Auf dem Schmidsberge zwischen Gloggnitz und Payerbach. Verbascum phlomoidi-orientale Neilr. Am Fusse des Schlossberges von Wartenstein. Ein Exemplar. Verbascum phoeniceum L. Im Garten des Gloggnitzer Schlosses. Antirrhinum Orontium L. Auf Aeckern bei Eichberg.und Weissenbach nächst Gloggnitz, ferner bei Küb nächst Payerbach. Veronica scutellata -M. Auf Wiesen bei Magyarfalva nächst Angern an der March. Veronica aphylla L, In der Eng bei Reichenau, auf dem Sonnwendsteine und im Göstritzgraben bei Schottwien. Veronica latifolia L. Aufstieg zur Bodenwiese am Gahns von St. Christof, bei Werning nächst Payerbach und am Wege vom Thalhofe gegen den Scheiter- platz in Reichenau. Veronica spicata Koch. Y. orchidea. Auf Wiesen zwischen Bruck an der Leitha und Goyss. Orobanche coerulescens Steph. In grosser Menge auf dem Hasglersberge am Neusiedlersee. Orobanche Galii Duby. In der Umgebung von Gloggnitz sehr häufig, auch auf dem Haglersberge und bei Goyss. Orobanche Teucrii Schultz. Auf dem Wartensteiner Schlossberge und auf dem Raachberge bei Gloggnitz, dann am Abhange des Saurüssels gegen zeichenan. Angelica silvestris L. o. latisecta. Gemein auf allen sumpfigen Wiesen um Gloggnitz. ß. angustisecta. Am Alpleck des Schneeberges. Peucedanum Oreoselinum Mönch. Auf feuchten Wiesen bei Stuppach und Schmidsdorf nächst Gloggnitz, dann auf Moorwiesen bei Reichenau. Laserpitium pruthenicum L. Am Knappenberge bei Reichenau, am Sem- mering und zwar am Wege vom Gasthaus zum „Erzherzog Johann“ in die Atlitz- gräben, ferner sehr häufig auf Wiesen bei Gloggnitz, Richberg und Reichenau. IE Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Laboratorium. 4753 Chaerophyllum aromaticum L. Am Wege vom Gloggnitzer Schlosse nach Weissenbach. Adoxa Moschatellina L. In Auen am Wege von Kierling nach Kloster- neuburg und in denen der Schwarza unterhalb Payerbach. Loranthus europaeus Jacqg. Auf Eichen auf dem Schmidsberge und bei Heufeld nächst Gloggnitz; sehr zahlreich auf der sogenannten hundertjährigen Eiche bei Reichenau. Ribes Grossularia L. ß. glandulosum. Auf einem Holzschlage am Gottscha- kogel bei Gloggnitz. Atragene alpina L. Am Mittagsteine des Feuchters bei Reichenau. Anemone alpina L. In der Eng bei Reichenau häufig. Thalictrum minus L. Am Wassersteige des Schneeberges. Thalietrum collinum Wallr. Ueberall längs des Abfalles des Gahns gegen das Schwarzathal, wo Werfner Schiefer zu Tage tritt in Gesellschaft von Prunella grandiflora Jacq. und Veronica latifolia. L., so bei Schlögelmühle, Wermning, Reichenau. Arabis Thaliana L. Auf Aeckern zwischen dem Abfaltersbachgraben und Pettenbach im Thale der Schwarza zwischen Payerbach und Gloggnitz. Erysimum cheiranthoides L. Häufig auf Aeckern bei Weissenbach nächst Gloggnitz. Erucastrum Pollichii Schimp. et Spenn. An der Eisenbahn unterhalb der aufgelassenen Station Eichberg am Semmering. Camelina dentata Pers. In Kleefeldern am Wege vom Gloggnitzer Schlosse nach Eichberg. Lepidium perfoliatum L. An der Strasse von Gloggnitz nach Schlögel- mühl, sehr spärlich. Portulaca oleracea L. In den Weingärten des Haglersberges am Neu- siedlersee. Spergula arvensis L. ß. trachysperma. Häufig auf Feldern bei Küb, Pettenbach und Schacher bei Payeıbach, dann am Wege von Reichenau zu Kletschka’s Denkmal bei Edlach. Spergularia rubra Pers. In Holzschlägen des Kreuzberges bei Reichenau, oberhalb der Station Breitenstein am Semmering. Alsine fasciculata M. et K. Folgt dem Laufe der Eisenbahn bis gegen - Klamm und vielleicht noch weiter aufwärts. Auch auf dem Gloggnitzer Schlossberge. R Cerastium triviale Link. y. glabratum. In Holzschlägen am Gottscha- kogel bei Gloggnitz. | Gypsophila muralis L. Auf einem feuchten Fahrwege zwischen dem Gress- - bachgraben bei Wörth und Tachenberg bei Gloggnitz. N Dianthus prolifec L. Am Südabhange des Schottwiener Thales, ferner 4 sehr häufig am Rande des Gföllwaldes bei Eichberg nächst Gloggnitz. y 474 H. W. Reichardt. Dianihus superbus L. Auf Wiesen bei Schiidsdorf zwischen Gloggnitz und Payerbach, in den Atlitzgräben in der Nähe des Forsthauses zum Spiess, feıner im Parke der Villa Arenstein zu Stuppach bei Gloggnitz. Sülene conica L. Im Obstgarten des Gloggnitzer Schlosses, doch fand ich daselbst nur ein Exemplar. Melandryum silvestre Röhl. Ich fand im Fröschnitzgraben bei Stein- haus ein Exemplar mit männlichen und Zwitterblüthen, es scheint daher zwei- häusig — vielehig zu sein. Evonymus latifolius Scop. An der Thalhofriese bei Reichenau. Oxalis strict« L. In den Gebüschen des Gloggnitzer Schlossgartens, sehr spärlich, dagegen auf Feldern in der Nähe des Mühlhofes bei Payerbach im Jahre 1873 in ungeheurer Menge, auch noch 1874 vorhanden, jedoch viel spärlicher. Oenothera biennis L. Im Obstgarten des Gloggnitzer Schlosses. Epilobium Dodonaei Vill.e An dem Ufer der Schwarza bei Schlögelmühl oberhalb Glogenitz. Epelobium alsinefolium Vill. Ränder der Schneegruben am Ochsenboden des Schneeberges. r Circaea alpina L. Häufig im Göstritzgraben oberhalb Schottwien. Tribulus terrestris L. Am Wege von Angern nach Magyarfalva zwei Jahre nach einander beobachtet. Sanguisorba officinalis L. Auf Moorwiesen bei Reichenau. Rosa rubrifolia Vill. An einem Wege zwischen Raach und Wartenstein bei Gloggnitz. Rosa tomentosa Sm. An demselben Standorte wie R. rubrifolia und mit ihr gesellige. Potentilla caulescens L. Bei der Ziegenhöhle am Abhange des Saurüssels gegen Reichenau. Potentila minima Hall. Auf dem Ochsenboden des Schneeberges gegen den Saugraben am Rande von Schneegruben. Dryas octopelata L. Auf dem Schauensteine am Alpl des Schneeberges. Ononis repens L. Auf Wiesen am Rande des Kuhhaltwaldes bei Gloggmitz, dann häufig im Stuppachgraben zwischen Prieglitz und Stuppach. Trifolium minus Sm. Auf einer Wiese oberhalb des Viaductes über den Apfaltersbachgraben bei Gloggnitz. Astragalus sulcatus L. Auf Wiesen im Prater, rechts vom ersten Rondeau. Hedysarum obseurum L. Auf dem’Schauensteine am Alpl des Schneeberges. Vicia pisiformis L. Am Wege vom Gloggnitzer Schlosse nach Eichberg. Vicia grandiflora Scop. B. oblonga. Um Baden. } m Kleinere Mittheilungen aus seinem botanischen Tiaboratorium. ; AT IV. Ueber das Vorkommen der Sphaeroplea annulina Ag. in den Umgebungen Wiens. Von Dr. H. W. Reichardt. (Vorgelegt in der Versammlung am 8. Juni 1876.) Das rasche Schmelzen des während des letzten Winters in reichlicher Menge gefallenen Schnees hatte bekanntlich ungewöhnlich hohe Wasserstände in unseren Flüssen und Bächen, so wie ausgedehnte Ueberfluthungen niedrig gelegener Gegenden zur Folge. Auf solchen überschwemmten Wiesen und Feldern trat nun während dieses Frühjahres in den Umgebungen Wiens die interessante Siphaeroplea annulina Ag. an mehreren Stellen in grösserer Menge auf. Speciell waren es zwei Localitäten an welchen die genannte Alge massen- haft vegetirte. Die erste derselben war eine Lache an der Strasse von Liesing nach Perchtoldsdorf, gerade den ersten Häusern des letztgenannten Ortes gegen- über. Die dieser Lache zunächst gelegenen Wiesen waren im Frühlinge über- fluthet und auf ihnen fand sich Sphaeroplea in grosser Menge. Sie verbreitete sich auch in die benachbarten Strassengräben, so wie in ein kleines Bächlein bis zu dessen Einmündung in die Liesing und bildete oft mehr als 1 Meter lange Stränge. Der zweite Standort, an welchem die erwähnte Alge massenhaft vorkam., war eine Lache an der Südbahn zwischen Hetzendorf und Atzgersdorf, beiläufig eine Viertelstunde vor der letztgenannten Station; auch hier waren mehrere benachbarte Wiesen überschwemmt, auf denen Sphaeroplea üppigst vegetirte. Ich beobachtete diese Alge zuerst in der zweiten Hälfte des Monates April; sie bereitete sich damals zur Bildung der Befruchtungsorgane vor, war aber noch lebhaft grün gefärbt und zeigte in den meisten Zellen des Fadens die charakte- ristischen ringförmigen Querbänder von Chlorophyll. Im Laufe des Monates Mai entwickelten sich die Fructificationsorgane, fand die Befruchtung statt, reiften die Oosporen !) und gegenwärtig, wo die genannten Lachen auszutrocknen 1) Professor Ferdinand Cohn schilderte diese Vorgänge so erschöpfend, dass ich seinen Angaben (Monatsber. d. k. preuss. Akad. d. W. 1855, p. 335—351 und Ann. sc. nat. Bot. IV. Ser. V, 1855, p. 187—208, t. 12, 13) nichts Wesentliches beizufügen wüsste. 4T6 H.W. Reichardt. Kleinere Mittheilungen aus seinem botan. Laboratorium. beginnen, die überschwemmten Wiesen und Aecker grösstentheils trocken liegen, färbt Sphaeroplea mehrere Quadratmeter grosse Stellen mit ihren reifen Ruhe- sporen so lebhaft roth, dass sie schon von ferne auffallen. Die genannte Alge wurde meines Wissens in den Umgebungen von Wien noch nicht beobachtet. Es bleibt daher ferneren Nachforschungen vorbehalten, zu ermitteln, ob sie zeitweise ganz fehlt, oder ob sie in anderen Jahren an den genannten L.ocali- täten, wenn auch nur in geringer Menge vorkommt. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten von Dr. Arthur Minks in Stettin. Müsset im Naturbetrachten Immer eins wie alles achten. Nichts ist drinnen, nichts ist draussen, Denn was innen, das ist aussen. Goethe. I. Gonangium und Gonocystium, zwei Organe zur Erzeugung der anfänglichen &onidien des Flechtenthallus. Mit zwei Doppeltafeln (V und VI). (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Juli 1876.) In der Gegenwart nimmt keine Streitfrage der Botanik so sehr die Geister in Anspruch, wie die über das Wesen der Lichenen aufgeworfene. Keine Frage aber möchte die Geschichte der Botanik aufweisen, deren Entscheidung von so hoher Bedeutung war, so tief eingreifende Folgen nach sich zog, keine aber auch, welche zugleich so leichthin angeregt, so oberflächlich behandelt wurde und so ausserordentlich hastig entschieden werden sollte, wie diese. Der stets unbeliebt gewesenen, wenig verstandenen und daher natürlich ungenehmen Lichenologie wird gegenwärtig eine allgemeine grössere Aufmerksamkeit zu- gewandt, nicht aber um diese Disciplin als eine den anderen gleichgestellte endlich zu einer gleichwürdigen Entwicklungsstufe zu erheben, sondern vielmehr um sie in der Algologie und Mycoiogie aufgehen, vielleicht auch untergehen zu ‚lassen und so dieselbe endlich los zu werden, indem die Vernachlässigung der - Flechtenwelt selbst soweit gelangte, die hohe Bedeutung derselben als eines wichtigen Gliedes der Schöpfung zu vergessen, eine Bedeutung, die schon Liune erfasst hatte in den Worten: „Lichenes minimi nudas tegunt rupes, illas red- - dunt jucundas et atrae humi prima sunt origo, et consequenter primus gradus vegetationis.“ k Seit dem Jahre 1868 betrachten wir das Schauspiel eines sonderbaren Kampfes, welcher mit ungleichartigen Waffen geführt und desshalb bisher "nicht entschieden wurde, und welcher, falls er in dieser Weise weiter fortgeführt werden sollte, voraussichtlich unentschieden bleiben dürfte. Keiner der streitenden "Parteien ist dies bis jetzt zu Bewusstsein gelangt. Die Schwendenerische 7 2.B. Ges. B. XXVI. Abh. 61 OÖ 471% Arthur Minks. Lehre von dem Wesen der Lichenen, obgleich auf eine unbewiesene Hypothese, auf algologische Irrthümer gegründet, doch mit dem Prädicate einer Theorie ver- sehen, verwirft die alte Auffassung von dem Lichen als individueller Einheit und betrachtet denselben als eine zum Bestehen und zur Fortpflanzung noth- wendige Verquickung von Pilz, den Hyphen, und Alge, den Gonidien. Diese Lehre hat als zahlreiche Gegner alle Lichenologen aufgerichtet. Die brennende Streitfrage ist, wie noch aus den jüngsten Erzeugnissen der Vertreter, nicht der Gegner, der neuen Lehre unzweifelhaft hervorleuchtet, keineswegs entschieden. Trotzdem finden wir schon im Jahre 1870 in dem Lehrbuche der Botanik-von J. Sachs die neue Ansicht als unzweifelhaft richtig angenommen, indem der Autor lediglich Schwendener folgte, ohne sich auf eigene Untersuchungen zu stützen, zu einer Zeit, da die neue Lehre noch als von ihrem Urheber allein unterstützt dastand. Mit Recht spricht daher von Krempelhuber in seiner Geschichte und Literatur der Lichenologie (Bd. III, S. 44) über dieses Verfahren sich dahin aus: „dass ihm (J. Sachs) später vielleicht mit Recht der Vorwurf gemacht werden kann, zur Verbreitung einer Irrlehre beigetragen zu haben“. Wie diese neue Auffassung an sich etwas Unerhörtes, bisher nie Dagewesenes ist, so hat sie auch in ihrem Gefolge nur Absonderlichkeiten in der Methode der Untersuchung und Forschung, überhaupt im logischen Denken gehabt- Derselbe hochgeachtete Autor konnte sich so wenig von der Eingenommenheit für die neue Lehre frei machen, dass er in seinem neuesten Werke, welches den Titel einer Geschichte der Botanik vom 16. Jahrhundert bis 18360 führt, es nicht nur nicht über sich gewinnen konnte, die erst 1868 entbrannte Streitfrage als für ihn, den im Jahre 1875 über die vorgesetzte Periode schreibenden (eschichtsforscher' noch gar nicht bestehend zu betrachten, sondern vielmehr, statt den Stand der Kenntniss von dem Wesen der Lichenen am Ende des Jahres 1860 zu schildern, sich durch eine auf anderem Gebiete gewiss unerhörte Art von Geschichtsschreibung in weitere Gefahren begab mit den Worten (S. 231): „Nach vorläufigen Andeutungen de Bary’s war es Schwendener, der dieses Verhalten erkannte und die unerwartete, den Lichenologen aber unerfreuliche Thatsache aussprach. Der Widerspruch der Letzteren wird sich voraussichtlich unter der Wucht der Thatsachen, die schon jetzt dem Unbefangenen gar keinen Zweifel lassen, legen,“ Es lässt sich schon jetzt nicht verkennen, dass dieser Forscher durch solchen Missbrauch seiner Autorität einen bedauerlichen Schaden der Lichenologie zugefügt hat, ebensowenig aber auch, dass diese die zahlreichen Iirrungenschaften einer Wissenschaft so arg missachtende Unfehlbarkeit weder auf die Lichenologen noch auf die Lichenologie von Einfluss sein wird, so zwar dass neue Jünger von dieser Wissenschaft ferngehalten, die alten aber in ihrer Forschung unbeirrt bleiben werden. Dass den streitenden Seiten nur ungleichartige Waflen zur Verfügung stehen, dass überhaupt die Aufstellung einer solchen Lehre möglich war, ergibt sich als die einfache Folge einerseits der motorischen Unkenntniss von den Lichenen bei den Botanikern, anderseits des bedauerlichen Rückstandes der Ikenntmiss von dem Baue und dem Leben dieser Pflanzen bei den Lichenologen. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. 479 Es erscheint unumgänglich nothwendig, diese Verhältnisse einer Behandlung zu unterziehen, um zu zeigen, wie durch Binseitigkeit der Forschung die Licheno- logie diesen betrübenden Rückstand selbst zum grössten Theile verschuldete und damit selbst den Boden für eine so verderbliche Saat bereitete. Dann kann man hoffen, dass unter den Lichenologen mehr und mehr die dem gegenwärtigen Stande der Botanik entsprechende Anschauungsweise Platz ergreife, die An- schauungsweise, vow welcher die Schilderung der in dieser Abhandlung nieder- gele&sten Thatsachen getragen wird. Der grosse Rückstand in der Anatomie, Physiologie und Morphologie der Lichenen erklärt sich mit einem Worte: Der von dem Gründer der Lichenologie, Acharius, in diese Wis- senschaft hineingetragene Geist herrscht bis zur Stunde noch mächtig in derselben. Dieses Wort, weit entfernt davon, die vielen und grossen Schwierigkeiten, die, wie jetllem Gründer einer Wissenschaft, auch Acharius entgegenstanden, zu übersehen und darum unnachsichtig zu sein, soll keineswegs das allgemeine Urtheil verwerfen, welches mit Recht in Acharius für die Lichenologie gewissermassen den erblickt und verehrt, welcher Linne für die Naturwissenschaft war, den Vater. Allein die Zeit, in welcher Acharia- nische Forschung, Acharianische Anschauung ihre volle Berechtigung hatte, ist an der Botanik längst vorübergegangen, nur die Lichenologie hat noch diese Forschung und Anschauung bis auf den heutigen Tag gepflegt und im Wesen unverändert bewahrt. Daher erklärt sich die Möglichkeit, ein altes, bereits vor fünfzig Jahren bald nach dem Erscheinen der bahnbrechenden Arbeiten von Acharius gefälltes Urtheil über die damals herrschende Forschungsmethode und Anschauungsweise unverkürzt auf die gegenwärtige Lichenologie anwenden zu können. Bekanntlich erhoben sich als Hauptgesner Acharianischer Anschauung gleichzeitig und unabhängig von einander Wallroth und Meyer, die beide zu einem im Ganzen gleichen Urtheile über Acharius gelangten. Es soll nicht verhehlt werden, dass Wallroth’s stark tendenziöses Urtheil etwas zu unnach- sichtig, fast hart und bitter ausfiel, allein es will doch scheinen, als ob der gegenwärtige Stand der Lichenologie den Beweis der Richtigkeit dieses alten Urtheils beibringt. Auf die gegenwärtige Lichenologie sollen daher die folgenden Worte Wallroth's in seiner Naturgeschichte der Flechten ange- wendet werden. Wallrotht), indem er zu entwickeln sucht, woher es wohl, wie er sagt, kommen mag, dass neben dem gedeihlichen Emporklimmen der nahestehenden Pflanzenreihen gerade die Flechtenwelt im Rückstande bleibt, die Erforschung ihrer inneren Organisation forthin zu verunglücken scheint, gelangt dazu, Acharius und „den auf seinen Schultern Stehenden“ folgende Hindernisse vorzuwerfen. „Eine Vernachlässigung der physiologischen und anatomischen Erörte- rungen des Flechtenkörpers. Für Acharius blieb jede, mit Uebereinstimmung der Natur eingeholte, physiologische und anatomische Ergründung eine Terra 1) Einleitung p. XNXXI--XXXIX. 480 Arthur Minks, incognita. Er dünkte sich in der Fülle der Objecte reich, jedes philosophischen Schwunges überhoben und verfiel bei dieser historischen Beschäftigung, wie bei jeder anderen Ansicht, in eine Lethargie, aus welcher er nie aufgeschreckt werden konnte. Nirgends beschäftigte ihn die Frage: ob und welche Grundformen in den Flechten vorherrschen? und deshalb war es ihm eins, die fremdartige Oberhaut einen Flechtenthallus zu nennen, wenn sie nur äusserlich an Farbe übereinstimmte.“ Freilich auf den älteren Forscher der Gegenwart, welcher vermöge seines Lebensalters auf seine grössere Erfahrung dem Jüngling gegen- über echt zunftmässig pochen zu können glaubt, indem er sich der Selbsttäu- schung hingibt, dass die Quantität seiner erlangten Kenntnisse der Qualität der Kenntnisse des jungen Forschers mindestens äquivalent sei, dass die Fülle seiner Erfahrungen einen Massstab abgebe seiner Fortschritte seit seinem Jünglings- alter, werden alle diese Worte keinen oder geringen Eindruck machen. Dagegen der junge von dem lebendigen Geiste der neuen Wissenschaft durchdrungene und durchbildete Naturforscher wird bei seinem Eindringen in die Lichenologie nicht ohne Erstaunen Wallroth’s Worte auf diese Wissenschaft der Gegenwart anwendbar finden. Er wird die Lichenologie noch von einer Richtung beherrscht sehen, welche die übrigen Diseiplinen der Botanik längst verlassen haben, einem üppigen und zähen Schematismus. Er wird eine Terminologie in der Lichenographie vorfinden, die von keiner Morphologie getragen wird. Auch heute noch scheint die Fülle der Objecte das Bedürfniss nach der Kenntniss von dem Baue und der Entwickelung der Lichenen vollkommen zu ersetzen, zu erdrücken. Auch heute noch fehlen die Lichenologen, die man als gleich tüchtige Beobachter neben Meyer und Wallroth stellen könnte. Ja selbst von jener Lethargie ist die Lichenologie der Gegenwart nicht frei, sie zeigt sich vornehmlich bei der Art und Weise der Bekämpfung der Schweudenerischen Lehre. Die Species befriedigte bisher allein das Bedürfniss der Lichenologen. Schon damals, da das Streben der jungen Wissenschaft nach der Kenntniss der Arten sehr erklärlich war, klagte Wallroth: „Nichts hat sich wohl trügerischer in der Pflauzenkunde bewährt, als das leidige Haschen nach neuen Arten. Die Kenntniss der Flechten ist bereits ein Opfer dieser schonungslosen Sucht gewor- den“. Wenn auch nicht zu leugnen ist, dass Wallroth sich dem anderen Extreme zu sehr näherte, so kann man doch seine Worte gerade für die nächste Gegenwart mit stärkster Betonung wiederholen. Man bemüht sich während der letzten zehn Jahre die Lichenographie zu einer Anschauungsweise über den Begrifl der Art zu drängen, welche das bei anderen Disciplinen denkbare und möglichst äusserste Extrem bei Weitem noch übertrifft. Die von Acharius geschaffene Terminologie, die gauz im Sinne ihres Schöpfers gepflegt und weiter ausgebildet wurde, machte die Erkennung der Gesetze der Entstehung und des Aufbaues der Flechten geradezu unmöglich. Und selbst als die Wissenschaft einer mehr anatomischen Anschauungsweise mit der Entdeckung der Bedeutung der Spore Bahn zu brechen begann, wurde auch diese von dem herrschenden Geiste ergriffen. Die Benutzung der Spore bei der Diagnose und in der Syste- ınatik ınusste, da sie nicht auf die Entwickelungsgeschichte dieses Organes, Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 481 »icht einmal auf eine nothdürftige Kenntniss von dem anatomischen Baue des- selben gegründet und von diesen geleitet wurde, zu einer einseitigen und schema- tischen Diseiplin ausarten. Diese neue Lehre kam der in grossen Verlegenheiten steckenden Lichenographie recht, sie nahm flugs für die Gestalt, Grösse und Farbe der Sporen, für die Zahl derselben in den Schläuchen feste Grenzen an, und die Folge dieser Annahme war die Aufstellung zahlreicher Gattungen und Arten. Die Gründung von Gattungen auf derartige Momente wurde von einer Seite scharf angefochten, um bei der specifischen Sonderung von denselben einen desto häufigeren und massloseren Gebrauch zu machen. Dazu wurde die Wis- senschaft von eben derselben Seite mit einer neuen Entdeckung beschenkt, welche das geschilderte Extrem die „Sporologie“ noch zu übertreffen suchte und, da sie die Anwendung der Spermatien zu den gleichen geschilderten Zwecken betrifft, mit Recht den Titel einer Spermatologie verdienen dürfte. Und um das Mass voll zu machen, half ebendieselbe Seite der in Nöthen schwebenden Lichenographie durch eine fernere noch unvergleichlichere Entdeckung auf, nämlich durch die Einführung der chemischen Reaction von Theilen der seit Alters her als chemisch sehr different bekannten Lichenen bei der specifischen Trennung. Dass der herrschende Geist, welcher solche Absonderlichkeiten hervor- _ brachte, unvertilgbar blieb, erklärt sich aus der historischen Thatsache: Keine andere Disciplin der Botanik wurde so sehr isolirt und isolirte sich selbst so beharrlich, als die Lichenologie. Auch dies können wir mit Worten Wallroth’s ausdrücken; er macht zum Vorwurfe „eine Verab- säumung einer nöthigen Vergleichung der Flechten mit den übrigen Gewächs- familien“; nach ihm fehlte die Ueberzeugung, „dass nicht wohl die Geheim- nisse der einen ohne Vereinständigung der anderen erschlossen werden können“. Daher entging es den Lichenologen vollständig, dass Gebilde, welche dieselben als freivegetirende Flechtengonidien ansahen, von den Algologen aus Unkenntniss von dem Leben der Lichenen als selbstständige Pflanzen betrachtet, als Algen annectirt wurden. Ferner macht Wallroth den auch heute noch zu wieder- holenden Vorwurf „einer Unkenntniss mit der Charakteristik der Familie“; die Behandlungen ermangelten, wie er sagt, einer allgemeinen Verständlichkeit, da man sich nicht klar war, was man unter einer Flechte verstehe. Mit Wallroth können wir auch heute noch den Mangel eines fasslichen Handbuches beklagen. Von allen den Fortschritt der Wissenschaft beeinflussenden schädlichen Momenten soll als letztes und ausserordentlich wichtiges wiederholt werden „eine Zweck- widrigkeit der Methode, die Flechten einzusammeln, zu beobachten und aufzu- » bewahren“. Wallroth tadelt „ein flüchtiges Anschauen“, auch „die Gewohnheit, Flechtenpröbchen in vereinzelten Fragmenten mit einer gewissen Subtilitäts- Aengstlichkeit vermitteist eines ebenso zarten Instrumentes vom Substrate zu trennen und daheim in den Papieren einer Portatif- Sammlung zu verbergen. "Nicht so, sondern gleichsam mit einer unersättlichen Missgunst, nichts Interes- - santes in der freien Natur zurückzulassen, muss man mit Muskelkraft geräu- mige Tafeln, auf welchen die Schöpferhand Vernachbarungs-, Annäherungs-, Fort- und Umbildungsspuren bleibend verzeichnete, losschlagen, diese dann 482 Arthur Minks, ebenso anschaulich und unumwunden, wie sie in der Natur unser Auge begrüssen, in ihren weitläufigen Reihenfolgen vorlegen“. Es ist nicht zu verkennen, dass die Kinsammlung der Lichenen mit grossen Unbequemlichkeiten verknüpft, dass hierzu eine gewisse manuelle Geschicklichkeit, viel Geduld und viel Uebung erfor- derlich ist, welchen sich noch ausserdem oft eine unumgängliche Rücksicht auf das Substrat hindernd hinzugesellt, allein desshalb ist das vielfach auch noch in der Gegenwart gepflegte Verfahren, wie es Wallroth schildert, keineswegs zu entschuldigen. Im Verlaufe dieser Abhandlung werden die unangenehmen Folgen dieser Methode hinlänglich hervortreten. Schliesslich war es nämlich so weit gekommen, dass bei der Diagnose, überhaupt bei dem Studium der Lichenen das Apothecium den Thallus ganz in den Hintergrund drängte. Daher begegnen wir einer mehr oder weniger kümmerlichen Beschreibung des 'T'hallus, in Folge dessen die grosse Zahl von Krustenflechten mit ihrem Thallus einen monotonen Eindruck hervorruft, die Gesetze der Entstehung und des Aufbaues der Kruste aber, obgleich der Wahrnehmung und der Erkenntniss gleich leicht zugänglich, selbst den erfahrensten Lichenologen gänzlich unbekannt blieben. Die Wissenschaft blickte bisher vergeblich auf Männer, die durch Beruf und günstiges Geschick vor allen anderen auserwählt schienen, den betrübenden Rück- stand in der Anatomie und Physiologie der Lichenen zu verbessern. Alle diese Lichenologen setzen ihr Leben daran, die Wissenschaft alljährlich mit einer Fülle von Arten nach den bekannten Grundsätzen zu bereichern, ohne, wie es scheint, zu ahnen, dass eine Auffindung jener Gesetze eine Reformation, welche ihre Leistungen mehr oder weniger verschwinden lässt, zur nothwendigen Folge haben muss. Denselben Forschern ist noch nicht die Ahnung aufgegangen, dass nur eine vollendete Kenntniss von dem Baue des Thallus und des Apo- thecium, dass vor allem aber die Entwickelungsgeschichte beider Abschnitte des Flechtenkörpers eine dem Wesen dieser eigenthümlichen Pflanzen am meisten entsprechende Auffassung und Beschreibung, ein am nächsten stehendes System ermöglichen, dass demnach alle Bestrebungen nach jenen Richtungen bin oft kaum als Versuche zu betrachten sind, die eine Stufe bei dem Emporklimmen nach dem endlichen, vollkommenen Verständnisse dieser grossen Pflanzenfamilie erreichten. Gerade desshalb ist der neueste Versuch von Th. Fries, ein System auf dem anatomischen Baue der Lichenen zu gründen, als ein für die Wissenschaft höchst fruchtbringender zu begrüssen. Es erschien durchaus nützlich, diese Verhältnisse sowohl den Lichenologen, den Gegnern der Schwendenerischen Lehre, als auch den Botanikern, soweit sie Anhänger derselben sind, vorzuführen, damit. die Ersteren aus der Darstellung der neuen T'hatsachen die Ueberzeugung von der ausserordentlichen Erspriess- lichkeit einer Aenderung der bisher beliebten Methode der Einsammlung, Beob- achtung und Beschreibung der Lichenen gewinnen, die Letzteren aber zur Ein- sieht gelangen, dass ohne gründliche Kenntnisse in der Lichenologie nicht solche diese Wissenschaft erschütternde Streitfragen aufgeworfen und entschieden ' werden können und damit beiden Seiten zu Bewusstsein gelange, aus welchen Ursachen der Kampf bisher nicht entschieden werden konnte. Die Gegner werden | Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I 483 dann gern wieder zu der alten Ansicht von dem Wesen der Lichenen zurück- kehren, und die Lichenologen werden dem Thallus mehr Aufmerksamkeit zu- wenden, auf dass endlich das Studium des Baues und des Lebens der Lichenen bei den Liechenologen aufblühe. Bisher erhielt nämlich die Wissenschaft alle namhaften Beiträge in jenen Zweigen von Forschern, die nicht zugleich Fachmänner waren. Bei aller Ge- diegenheit dieser Leistungen blicken doch überall die lückenhaften lichenologischen Kenntnisse hervor, zeigen sich dieselben beengt, weil diesen Forschern kein freier, die Lichenologie mehr oder weniger umfassender Blick möglich war. Daher mussten diese selben Forscher vor dem Studium der Arbeiten eines Meyer und eines Wallroth zurückschrecken, weil hier ein in der Natur gewonnenes Beobachtungsmaterial vorliegt, dessen Fülle selbst erfahrene Liche- nologen der Gegenwart nicht ohne bedeutende Mühen bewältigen möchten. Bei Wallroth kommt noch die schwungvolle, bisweilen überschwängliche Dietion hinzu, die wohl auf den an eine mehr 'dürre Beschreibung gewöhnten modernen Naturforscher etwas befremdend einzuwirken vermag. In den Arbeiten beider Beobachter der Flechtenwelt liegen noch herrliche Schätze verborgen. Allein schon Wallroth’s Lehre von der Metamorphose des Flechtenthallus kann in dieser erschöpfenden Behandlung als der Vollkommenheit nahe betrachtet wer- den. Trotzdem finden wir von dieser Lehre in de Bary’s Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten u. s. w. eigentlich nichts vorgeführt. Ob de Bary zu seinem Urtheile über Wallroth’'s Arbeiten, dass dieselben bei allen Verdiensten einen argen Hemmschuh für die Lichenologie abgaben, nach ein- gehenden Studien der Geschichte und Literatur dieser Wissenschaft gelangt sei, erscheint zweifelhaft, da es in seiner genannten Arbeit nirgends recht er- siehtlich ist. Wie sich aus der vorhergehenden Betrachtung ergibt, wurde der Hemmschuh von einer anderen Seite angelegt. Durch die einheitliche Bear- beitung der Anatomie des strauch- und laubartigen Flechtenthallus wurde von Schwendner diese Disciplin recht eigentlich erst gegründet, sie drängte als eine grössere Zahl von Gattungen umfassende Untersuchung alle bisherigen zerstreuten Leistungen auf diesem Gebiete in den Hintergrund. Mit grösster Spannung erwarteten daher die Lichenologen die Bearbeitung der Anatomie des krustigen Flechtenlagers. Gerade von der Bearbeitung dieser Lagerform konnte man nämlich die endliche Feststellung der Grenzen unter den Ascophyten er- warten. Man konnte um se mehr auf diese Bearbeitung gespannt sein, als man seit altersher in dieser Thallus-Form die grössten Schwierigkeiten der Er- forschung der Entwickelung und des Baues als bevorstehend annehmen zu können geglaubt hatte. Allein statt zuvor seine Untersuchungen zu beenden und erst die Anatomie des krustigen Thallus eingehend zu behandeln, wodurch - er unzweifelhaft vor groben Irrthümern bewahrt geblieben wäre, griff’ Schwende- ner nach der bekannten, nur diejenigen Lichenen betreffenden Alternative de Bary's, deren Gonidien den Nostocaceen und Chroococcaceen gleichen. Statt _ ferner diese Alternative nach beiden Seiten hin einer Prüfung zu unter- ziehen, nahm Schwendener die eine Seite als bewiesen an, und so entstand 484 Arthur Minks. indem derselbe entgegen Cohn, der seine Ansicht über das Wesen der Flech- ten auf die angedeutete Gruppe beschränkte, diese einseitige Auffassung auf alle Lichenen ausdehnte, die bekannte Theorie, aber nicht als die Frucht einer grossen Zahl von anatomischen und entwickelungsgeschichtlichen Untersuchun- gen. Verwandte Geister begrüssten sie als eine denkwürdige Entdeckung, eine Lehre, als welche eine grössere Ungeheuerlichkeit sicher- lich dereiust die Geschichte der Botanik des 19. Jahrhunderts vergeblich suchen wird. Schwendener's einseitiger Auffassung genügte die historische Thatsache, dass die Algologie alle jene hier in Frage kom- menden, frei vegetirenden gonidienartigen Bildungen als selbstständige Pflanzen angenommen und als solche ihrem Reiche einverleibt hatte, um den sicheren Beweis abzugeben, dass alle jene Gebilde wirklich Algen sind. Als eine durchaus selbstverständliche Folge dieser Annahme musste für Schwendener das lichenische Hyphensystem zu einer individuellen Einheit werden. Somit lebten zweierlei Pflanzen in- und durcheinander, von denen die eine offenbar ein Parasit sein musste, und da schon die Aehnlichkeit der Zell- fäden der Lichenen mit denen der Pilze längst anerkannt und, was etwa nicht. gering anzuschlagen sein dürfte, mit demselben Terminus ausgedrückt war, so wurde die Flechtenhyphe zur Pilzhyphe, zu einem Algenparasiten. Indem Schwendener nicht ohne Bedenken seine neue Auffassung auf die Lichenen mit höher entwickeltem Thallus anwendet, ist er in Hinsicht auf die Krusten- flechten frei von jeglichen Bedenken. Während sich, wie er meint, die strauch- und blattartigen Flechten durch Grösse, Habitus, Farben so ausgezeichnet und eigenartig verhalten, dass sie eine besondere, wohlcharakterisirte Gruppe zu bilden scheinen, kommen bei den Krustenflechten allerdings Formen vor, welche sich äusserlich eng an gewisse Pilze aus der Abtheilung der Ascomyceten an- schliessen und mit denselben auch in den Fruchtmerkmalen übereinstimmen; hier verrathe sich auch dem unbewaffneten Auge die innere Verwandtschaft. Um die eigentliche Cardinalfrage, mit deren Beantwortung die Alter- native de Bary’s entschieden wird, Schwendener's Lehre steht oder fällt, als solche deutlich hervortreten zu lassen, erscheint es nothwendig, das Wesen der neuen Lehre, den bisherigen Gang der Streitfrage in Kürze zu schildern. Der Aehnlichkeit des Aufbaues, welchen Flechten und Pilze gemein haben, und dem bei beiden übereinstimmenden Vorkommen von dreierlei Or- ganen, nämlich Apothecien, Spermogonien und Pyeniden, die sämmtlich von Schwendener als Fructifiecationsorgane (!?) aufgefasst werden, stand bis zur Stunde immer als einziges unterscheidendes Merkmal das Vorkommen von gefärbten Zellen, den Gonidien, gegenüber. Durchdrungen von jenem Vor- urtheile, „erinnern“ Schwendener „die Gonidien durch ihre Theilungsweise und Gruppirung, durch die Beschaffenheit ihrer Membran und die Natur des Inhaltes unwillkürlich (1?) an gewisse einzellige Algen, die hier gleichsam zum zweiten Male, aber nur als Theile höherer Organismen, zum Vorschein kommen“. Während Schwendener anfangs in den Lichenen Doppelparasiten, und zwar einerseits Algophyten, andererseits Endo-, Epi-, Saprophyten erblickte, wähnt u Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 485 _ er in neuester Zeit in den Gonidien „die einzigen assimilirenden Organe der Flechten, welche dieselben der Nothwendigkeit überheben, auf anderen Pflanzen oder deren Zersetzungsproducten zu schmarotzen“. Diese neue Auffassung wurde durch folgende Erwägungen unterstützt. ? Der genetische Zusammenhang zwischen Hyphen und Gonidien ist nicht a erwiesen, das allmälige Entstehen des Gonidium aus der Endzelle eines Hyphen- \ astes nicht beobachtet, sondern nur aus fertigen oder zweideutigen Zuständen, \ aus anatomischen Gründen gefolgert. Alle, welche bisher gegen die Sch wen- _ denerische Lehre schrieben, übersahen, welche unerhörte Anforderung hiermit - an die Naturforschung gestellt wird. Schwendener verwirft die Anwendung - des inductorischen Schlusses aus einer Kette von Entwicklungsstadien, wie sie von der sanftesten farblosen Ausbauchung bis zur endlichen kugeligen Zeile mit grünem Inhalte beobachtet werden kann, auf den genetischen Zusammen- hang des Anfangs- und des Endstadiums. Diese selbe Schlussfolgerung, welche Schwendener sonst mit allen Naturforschern unzählige Male macht, da ohne dieselbe anatomische und vor allem entwickelungsgeschichtliche Forschungen geradezu unmöglich gemacht werden, will er hier behufs Ünterstützung seiner Ansicht nicht zulassen. Allein es ist zu beachten, dass die Lehre von den Flechten auf das Gebiet der Algologie und Mycologie hinübergespielt werden soll, zwei Gebiete, in denen Autopsie und Experiment in einer Blüthe, wie nirgends, stehen. Desshalb war Schwendener gewissermassen berechtigt, behufs Ueberzeugung von dem genetischen Zusammenhange zu verlangen, dass - die endothalline Entstehung des Gonidium aus der Hyphe in seinem Algo- - fungus vor seinen Augen Schritt vor Schritt stattfinde, ein Verlangen, welches der Lichenologe, da er die Eigenthümlichkeiten seines Lichen besser kennt, nimmer stellen würde. Allein betrachtet man die Culturen von Algen - und Pilzen genauer, so kann es nicht entgehen, dass auch hier eine Deutung ohne Anwendung jener Schlussfolgerung nur in höchst wenigen Fällen möglich ist. Es sollen hier nicht Beispiele aus der Entwickelungsgeschichte der Pflanzen vorgeführt werden, um zu zeigen, dass jene Schlussfolgerung durchaus unentbehr- lich ist, sondern blicken wir auf die Entwickelung des Höchsten der organischen * Natur, des Menschen! Die Forschung ist auf diesem Gebiete ganz aus- schliesslich von dem inductorischen Schlusse abhängig. Zu welcher herrlichen Blüthe eine Wissenschaft auf diesem Wege zu gelangen ‚vermag, zeigt gerade diese auf das Wohl des Menschengeschlechtes so segensreich einwirkende junge Wissenschaft. Es war nöthig, die Anforderung Schwendener's als unbe- rechtigt, als zu weit gehend zurückzuweisen, da auch die in dieser Abhandlung ’ niedergelegten entwickelungsgeschichtlichen Thatsachen auf jener Schlussfolge- rung gegründet sind. Ferner aber ist zu beachten, dass mit diesem Einwande Schwendener sowohl seinen eigenen früheren Beobachtungen, als auch denen - anderer Forscher jeden Glauben abspricht. Bekanntlich wurde die Entstehung - des Gonidium aus der Hyphe seit Bayrhoffer von mehreren Forschern beob- achtet, von Müller Arg. auch bei Omphalaria und Synalissa in mehreren Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 62 Aa 486 Arthur Minks. Stadien bildlich dargestellt!). Allein alle diese Beobachtungen, die in neuester Zeit noch von Th. Fries wiederholt wurden, werden durch jenen Einwand zurückgewiesen. Dasselbe möchte der Beobachtung Nylander's widerfahren, welcher bei Nematonostoc rhizomorphoides vor Kurzem die endogene Bildung von Gonimien innerhalb der hyphoiden Zellen und nach der Entstehung der- selben, von denen sie eingehüllt werden, sah 2). Die Beweisführung Crombie’s?°) an der Gonidien-Erzeugung in den Isidien, die eine freie und von den Thallus- Gonidien unabhängige sein soll, entspricht zu wenig den berechtigten Ansprüchen der Gegeuwart auf anatomische Beobachtungen. Man könnte diesem Beweise die Beobachtung Gibelli’s®), dass Zoosporen aus den Gonidien im Flechten- Thallus entstehen, entgegenstellen. Der einzige Lichenologe, welcher in dem anatomischen Zusammenhange zwischen Gonidium und Hyphe gleichfalls nur einen Ernährungsvorgang, nur nicht im Sinne Schwendeners wähnt, ist Körber. Uuter allen Böweisen gegen die Wahrheit der Schwendeneri- schen Lehre leuchten aber als unübertroffen die von Arcangeli°) in neuester Zeit gelieferten Thatsachen hervor. Dieser gänzlich wnparteiische Botaniker führt, was das Wichtigste ist, in einer Fülle von Stadien den unzweifelhaften Beweis der Entstehung der Gonidien in den Endzellen der Hyphenäste mittelst zahlreicher Abbildungen. Allein auch dieser Beweis wird die Auhänger der Lehre, auch die Entdeckung von grünem Plasma in den Hyphenspitzen des Protothallus, ganz abgesehen von den mehrfachen von diesem Botaniker vor- gebrachten Gründen für mehrere audere Entstehungsweisen von Gonidien in Hyphenzellen, in ihrer Ueberzeugung nicht wanken machen. Man kann auf die Gegenbeweise, falls solche geliefert werden sollten, gespannt sein. Ferner hält Schwendener die Gonidien für identisch mit Algen, indem er auf die Identität nach der durchaus übereinstimmenden Form, Farbe und Grösse schliesst. Thwaites, welcher die Uebereinstimmung schon lange zuvor betonte, sah darin nur einen Parallelismus. Aechnlich/ist die Auffassung de Bary’s und Crombie's über die Algen gleichenden Flechtengonidien. Schwendener betont, dass die Gonidien mit den Algen die Fort- -pflanzungsweise mittelst Schwärmsporen gemein haben. Er benützt also die von Famintzin und Baranetzky gemachten Beobachtungen zu Gunsten seiner Auffassung. Ferner wird auf das Vorkommen von Algenfäden, resp. Gonidiensystemen hing« wiesen, welche mit selbstständigem Spitzenwachsthume begabt sind, und welche den Eindruck (!) von Algenfäden machen, die von Pilzhyphen umsponnen werden. Man hat in letzter Zeit vergessen, dass bereits ehe de Bary seine Alternative aufstellte, von Lichenologen, wie Hepp, Stizenberger, ZHphe- 1) Prineipes de classif. des Lich. 1862. Pl. I. fig. 17, Pl. III. fig. 18. 2, Bull, de la Soe. bot, de France tome XX, p. 264. ?) On the Liehen-Gonidia Question (Pop. Se. Rev. 1874) Pl. EXIT. f£. 1. +) Weddell, quelques mots sur la theorie algolichenique. Extr. des Compt. rend. des seances de l’Acad. des Sc. t. LXXIX, 1874 (p. 3). 5) Nuoyo Giorn. bot. Ital. vol. VII (Juli 1875), p. 270, Taf. N—XIL 1 ir Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 487 been als Algen aufgefasst wurden, deren Apothecien schmarotzenden Pilzen angehören. Die Erwägung, dass die verschiedenen Gonidienformen mit Bezug auf die Vermehrungsweise eben so vielen Typen einzelliger Fadenalgen entsprechen, be- darf im Hinblicke auf das geschilderte Vorurtheil Schwendener’s kaum weiterer Ausführung. Der wichtigste Einwand ist unzweifelhaft derjenige, dass die Keimung der Spore bis jetzt nicht weiter als bis zur Anlage des Protothallus beobachtet werden konnte, „wahrscheinlich“ (!) desshalb, weil die Mitwirkung der betref- fenden Alge fehlte. Den Versuchen Tulasne’s wird die Glaubwürdigkeit ab- gesprochen, da „bei der monatelangen Dauer derselben die Zellen von aussen hinzugekommen sein konnten“. Bisher ist Schwendener den Beweis, dass seine Algen wirklich Algen, also selbstständige Pflanzen sind, schuldig geblieben. Seine bisherigen Leistun- gen auf dem von ihm geschaffenen Gebiete sind nur vergleichende Schilderungen der „Algen“ und der Gonidien, oder der „freien“ und der „befallenen Algen“, die eben nur verwandten Geistern beweiskräftig sein mögen. Die Vermehrungs- vorgänge, welche Algen und den entsprechenden Gonidien zukommen, dienen vielmehr als Beweise gegen die Schwendenerische Anschauung, da sie als elementare Vorgänge den heterogensten Pflanzen eigenthümlich sein, am aller- wenigsten aber die betreffenden Gebilde individualisiren können. Trotzdem behauptet Schwendener, die Algennatur der Lichenengonidien in allen von ihm geprüften Fällen bewährt gefunden zu haben, indem er von den wenigen Y h R i , i E ‘ F herausgerissenen Fällen schliesst, dass sie auch in anderen Fällen sich erweisen werde, dass also das Gonidium nicht mehr als ein selbstentwickeltes Organ der Lichenen zu betrachten sei. Doch auch, wenn dem nicht so ist, meint Schwendener, würden die Gonidien, vom physiologischen Standpunkte aus betrachtet, als Werkzeug der Assimilation und geschlechtlichen Vermehrung übrig bleiben, sie sind nicht die einzigen, aber die wichtigsten Nahrungswerk- zeuge für die zusammengesetzte Pflanze „Flechte“, insofern nämlich diese theil- weise mit Nahrung aus dem Substrate versehen wird. Eben so wenig hat Schwendener bewiesen, dass sein lichenischer Parasit wirklich ein Pilz ist. Auch hier schloss er aus äusseren Aehnlichkeiten auf eine Uebereinstimmung beider in ihrem Wesen. Nylander hat die wesentlichen Merkmale hervor- gehoben, durch welche die faserigen Elemente der Lichenen sich anatomisch von den Hyphen der Pilze unterscheiden. Sie sind fester, elastisch und zeigen von ihrem ersten Anfange an ein licheninhaltiges Gewebe. Dagegen sind die Pilzhyphen sehr zart, besitzen eine dünne Wand und sind nicht im Geringsten gelatinös (licheninhaltig), da sie sofort durch Aetzkali aufgelöst werden. Wir werden unten eine andere, weder den Anhängern der neuen Lehre, noch den - Liehenologen bekannte Eigenthümlichkeit der Flechtenfasern genauer kennen lernen, nämlich die Fähigkeit, sich ohne jegliche Mitwirkung von Goni- - dien innerhalb des steinigen Substrates auszubreiten, eine bisher unerhörte @ Eigenschaft einer Pilzhyphe. 62* 488 Arthur Minks. Da man den älteren Culturversuchen Meyer's, Tulasne’s, Speer- schneider’s kein Vertrauen schenkte, denen es mehrmals gelang, aus der Spore wicht allein Keimschläuche, sondern auch ein vom lichenographischen Standpunkte aus als Tihallus zu betrachtendes Product zu erzeugen, so war man bei der Erfolglosigkeit der Aussäungsversuche mit den Sporen allein, welche zur Unterstützung der Schwendenerischen Lehre von Treub, Woro- nin, Bornet, Borzi und Reess angestellt wurden, darauf hingewiesen, um dem Wesen der Lehre zu entsprechen, die Sporen gleichzeitig mit Algen oder isolirten Gonidien auszusäen. Der Erfolg dieser Culturen bestand darin, dass die den Sporen entkeimten Hyphen sich an die Gonidien anlegten, selten in dieselben eindrangen. Und hieraus, besonders aus der Art der Anheftung folgerte man — kaum glaublich! — den Parasitismus der Hyphen auf den Algen. Dass alle diese Culturen nicht weiter gediehen, erschien unwesentlich, da es sich bloss um den Beweis des Parasitismus der Hyphe aus der Artihrer Anlagerung handelte. Andere Genossen Schwendenerischer Anschauung waren sogar so kühn, in diesen Conglomeraten von Hyphen und gefärbten ' 7ellen die Anfänge von Flechtenanlagen zu erblicken. Alle diese Beobachter aber waren so wenig vorurtheilsfrei, dass keiner bei dem Anblicke dieser Con- tactserscheinungen an analoge makroskopische Vorgänge in der Pflanzenwelt bei dem Kampfe um das Dasein erinnert wurde. Höchst wahrscheinlich hätten dieselben in dem gänzlichen Hindurchwachsen einer Hyphe durch ein Gonidium den glänzendsten Beweis des Parasitismus erblickt. Alle Versuche übertraf aber das Reessische Experiment, gelang es doch diesem allein, aus den beiden Componenten, der Alge und dem lichenischen Pilze, einen vollkommenen Flechtenthallus zu construiren. Nachdem bereits zuvor Schwendener das Eindringen farbloser Hyphen in Nostoc- oder Glaeocapsa-Colonien beobachtet, welche Beobachtung gerade die Entscheidung zu seiner Auffassung gegeben hatte, säete Reess Sporen von Collema glaucescens auf Nostoc lichenoides aus. Die Keimschläuche drangen in das Nostoc ein, verzweigten sich und — — — endlich hatte Reess einen Thallus von Collema glaucescens vor sich, welcher leider steril blieb. Unter den Bedenken, mit denen der vorurtheilsfreie Forscher diese Beobachtung hinnehmen muss, sind die geringsten diejenigen, welche die eine nicht unbedeutende lichenologische Erfahrung erfordernden, aus der schwierigen Gruppe der Collemaceen gewählten Objecte verursachen. Der schwerste Einwand gegen den Werth des Reessischen Experimentes jedoch, der hier entschieden und nachdrücklich erhoben werden soll, ist: Das Reessische Experiment verdient keine Anerkennung, es gilt nichts, da der Gegenversuch, der Controleversuch nicht angestellt wurde. Die neuere das Experiment verherrlichende, sich gern das Prädicat „exact“ beilegende Forschung sieht meist . von diesem genauen Verfahren ab. Allein bei einer so tief eingreifenden Frage, wie die vorliegende, muss diese Anforderung gemacht werden, Der Gegen- versuch musste nach drei Richtungen hin angestellt werden. Es war zunächst zu prüfen, ob nicht eine andere lebende oder todte Gallerte unter denselben Bedingungen erhalten, dasselbe günstige Substrat, nämlich ein continuirlich Beiträge zur Keuntniss 68 Baues und Lebens der Flechten, TI: 489 und mit Mass Feuchtigkeit vertheilendes Medium, abgäbe. Ferner mussten die Sporen auch anderer Collemaceen, sogar heteromerer Lichenen auf das Nostoc - ausgesäet werden. Denn mit vollem Rechte behauptet Crombie, dass Reess dasselbe erreicht haben würde, wenn er die Sporen einer Parmelia oder Ope- grapha auf das Nostoc ausgesäet hätte. Endlich war es unumgänglich noth- - wendig, durch Beobachtung zu constatiren, ob nicht Nostoc-Exemplare in der gleichen Zeit, unter denselben Bedingungen cultivirt, ohne mit den Collema- Sporen in Berührung gebracht zu sein, neben solchen besäeten sich zu Collema- - Lagern umgebildet haben würden. Gerade diese beiden letzteren Versuche mussten gemacht werden, da man seit altersher bis in die jüngste Zeit die allmälige Umbildung von Nostocs zu Collemata beobachtet haben will. Weniger waren dieselben erforderlich im Hinblick auf das von Körber, Caruelu. A. beobachtete Auswachsen von Gonidienschnüren zu Hyphen, da mit dieser Um- wandlung noch nicht bewiesen ist, dass die hyphoiden Röhren wirkliche Thallus- hyphen sind, umsomehr als durch andere Beobachtungen eine naturgemässere Erklärung gegeben wird (siehe unten). Dagegen mussten diese Versuche bei der nicht befriedigenden Erklärung, dass keine hyphoiden Bestandtheile in den benutzten Nostocs gefunden wurden, angestellt werden. Vor Allem war eine gründliche Untersuchung zahlreicher Nostoc-Exemplare an der Basis noth- ' wendig, um sich zu vergewissern, dass sowohl der untere Abschnitt des Nostoc, als auch das Substrat vollkommen frei von hyphoiden Elementen war. Im ‚ Hinblicke auf die in dieser Arbeit niedergelegten Thatsachen erscheint diese _ Vorsicht um so mehr nöthig. Somit ist gegenwärtig die Annahme vollkommen | berechtigt, dass die der Collema-Spore entkeimte, in das Nostoc eindringende - Hyphe wegen der höchst günstigen Lebensbedingungen von Seiten des Substrates . in diesem sich üppig entwickelte und länger lebte, so lange bis von dem Nostoc auf irgend eine allerdings noch unbekannte Weise das ihm eigene - Hyphensystem ausgebildet war, welches dann Reess in einen genetischen Zu- - sammenhang mit der Collema-Spore vermittelst der Beobachtung des - Entsprossens eines Hyphennetzes aus der Spore brachte. Demnach - beweist dieses Experiment gar nichts zu Gunsten der Schwendeneri- y schen Lehre. { So lange als sich die Schwendenerische Anschauung auf der bekann- - ten Grundlage bewegte, lag wenigstens Methode in derselben. Allein der ‘ eifrigste Anhänger, welcher der Lehre in Bornet erstand, ging weiter. Der- - selbe unterscheidet mehrere Grade des Parasitismus bis zum durchbohrenden und tödtenden. War schon das Festhalten an dem Begriffe des Parasitismus der neuen Lehre nicht förderlich, statt den Lichen besser als ein Consortium - von Pilz und Alge aufzufassen, so versetzte ihr Bornet’s Anschauung einen sehr bedeutenden Stoss. Schon an anderer Stelle wurde dies bei Gelegenheit _ der Besprechung der Beobachtungen Borzi's betont!). Borzi, da er die # Gonidien in sichtbaren Untergangsstadien vorfand, schliesst mit Bornet (was E : ' j 2 i 1) Just. Bot. Jahresber. II. S. 140. 490 Arthur Minks. bier wiederholt werden soll), dass dies die Folge der langsamen Aussaugung durch die Hyphen ist, ohne sich ebensowenig, wie Bornet, bewusst zu werden, dass dieser Parasitismus von eben dem übera]] in der Natur vorkommenden Charakter, aber nicht ein stimulirender im Sinne Schwendener's ist, dass er also mit Bornet den eigentlichen Boden Schwendenerischer Anschauung verlässt, die Theorie selbst unhaltbar zu machen bestrebt ist, denn auf jenem Charakter allein beruht die Möglichkeit dieses ganzen Thejles der Schöpfung, falls dieSchwendenerische Anschauung zur Wahrheit werden sollte. Bornet’s Beiträge zur Unterstützung der neuen Lehre bestanden in Arbeiten ganz der- selben Art, wie diejenigen Schwendener’s, nur mit dem Unterschiede, dass seine Darstellungen mit aller Unterstützung seitens der Kunst noch greller und drastisch wirkend den räuberischen, umkrallenden Parasit ausmalten. In neuester Zeit glaubte Bornet constatiren zu können, dass jene selben Algen, welche als unvollständige Wesen nur Bestandtheile des Flechtengewebes ab- seben, sich nicht nur durch Theilung vermehren, sondern auch ihre Fructifica- tion haben, welche in keiner Beziehung zu den Lichenen steht. Betrachtet man diese Fructification genauer, so begegnet man zwar den Bezeichnungen Sporangium und Spore, allein diese Vorgänge stehen in Wahrheit der Zoosporen- bildung sehr nahe, oder fallen vielleicht gar mit derselben zusammen. Die Anwendung der Bezeichnung Spore ist zu einem Missbrauche geworden. Wie man hier offenbar aus dieser Terminologie zu Gunsten der neuen Auffassung Vortheil zu ziehen sucht, so machte es auch Schwendener in anderer Weise, indem er bei der Vertheilung der Algentypen auf die Lichenen die Gattungen und Familien als vollkommene annahm, während doch jeder unbefangene Liche- nologe in denselben nur Nothbehelfe, nur provisorische Auffassungen erblicken muss und erblickt. Die in letzter Zeit besonders ausgebildete Lehre von den Anpassungen in der lebenden Natur veranlasste Schwendener zu einem ferneren Schwan- ken. In seiner neuesten Arbeit fasst er das Verhältniss von Hyphe und Goni- dium im Flechtenkörper als analoge Anpassungserscheinung auf, wie das Vor- kommen von Nostoc-Schnüren in Azolla-Arten, von Sceytonemeen in Gunnera scabra, von Algen in Lebermoosen, Wasserlinsen u. a. Jetzt soll seine Lehre eine der merkwürdigsten Anpassungserscheinungen im Gewächsreiche in das rechte Licht stellen. Es muss dem vorurtheilsfreien Leser die Prüfung über- lassen bleiben, ob wirklich diese jetzige Anschauung Schwendener's zu der früheren desselben passt, und ob überhaupt das von demselben angenommene Verhältniss zwischen Hyphe und Gonidium unter die Anpassungserscheinungen sezählt werden darf. Vielleicht dieselbe Lehre von den Anpassungen brachte Norman dazu, auf flüchtige Beobachtungen gegründete Schlüsse zu veröffentlichen. Seine Beobachtungen, die er als Lichenologe gemacht, sollten die den Schwen- denerischen Ansichten zu Grunde liegenden Erscheinungen besser und natur- gemässer erklären. Norman selbst wähnt, nicht auf dem Boden Schwen- denerischer Auschauung zu stehen. Der tüchtige Lichenologe in ihm drängt Beiträge zur Kenntnisse des Baues und Lebens der Flechten, T. 49] diesen Gedanken zurück, allein trotzdem sind seine vorgebrachten Ansichten der krasseste und äusserste „Schwendenerismus“. Da seine beiden Ar- beiten ') wenig bekannt zu sein scheinen, so sollen die Hauptzüge derselben und die in denselben niedergelegten Schlüsse in Kürze vorgeführt werden, um so mehr als Norman’s Beobachtungen mit den unten zu schildernden in Be- ziehung zu bringen sind. Er beobachtete nämlich an höchst winzigen Pflanzen, deren Thallus nur aus einem schwachen Netze brauner Hyphen ohne Gonidien besteht, winzige Körperchen hyphoiden Ursprunges von zweierlei Art, die er Goniocysta und Nucleus thallinus nennt. Im beiden fand er algenartige Goni- dien. Beide Körper haben nach Norman «ine verschiedene Entwickelungs- geschichte. Später bezeichnete derselbe beide als „goniocyster“ und „gonio- uoster“. Aus der Schilderung geht hervor, dass die Goniocysten als eine secundäre, die anderen Körper als eine primäre Bildung aufzufassen sind. Die ersteren erzeugen in sich die algenartigen Gonidien, aber erst nachdem diese Fähigkeit der ganzen pilzartigen Pflanze durch Umstrickung fremder Zellen, von Pollenkörnern, liebermooszellen u. dgl., mittelst der braunen Hyphen und Umwandlung dieser Zellen zu algenartigen Gonidien in den so gebildeten Nuclei thallini mitgetheilt ist. Norman fasst seine Beobachtungen an der neuen Gattung Moriola Norm. in folgende Sätze zusammen: 1. Moriola sangwifica nimmt in sich heterogene Zellen von einer in systematischer Hinsicht weit entfernt stehenden Pflanze auf, welche nichts mit Algen zu thun hat. 2. Die in die Moriola von aussen aufgenommenen Zellen bleiben nicht so, wie sie vor ihrer Einverleibung waren, oder nur annähernd so, sondern sie erleiden in dem Gewebe des Ascophyten eine durchgreifende Veränderung, wobei dieselben, nachdem sie ganz unähnlich Algen gewesen, auf einmal das Aussehen von solchen annehmen. Moriola selbst erzeugt mithin algenartige ‘ Bildungen wit Hilfe von fremden Zellen. k 3. Die Gonidien oder die algenartigen Bestandtheile bei Moriola stammen nur zum Theile von einverleibten und umgewandelten fremden Zellen, während man von einem anderen und überwiegenden Theile von Gonidien annehmen muss, dass er gebildet wird ohne von aussen stammende Keime allein durch die dem Ascophyten eigene Lebensthäfigkeit dergestalt, dass dieser die Fähig- keit sich zu äussern erhält, nachdem er an anderer Stelle seines Gewebes fremde Ernährungsorgane aufgenommen hat. 4. Die vom Ascophyten erzeugten algenartigen Zellen können befreiet ausserhalb desselben ein selbstständiges Leben, scheinbar wie eine Alge, fort- setzen. Eine solche kann also aus dem Ascophyten heraustreten, aber dass eine gleiche in denselben eintrete, ist nie beobachtet. Berücksichtigt man noch, dass Norman den Thallusbau der Moriolae als einen durchaus pilzartigen schildert, überhaupt den ganzen Habitus als einen 1) Fuligines lichenosae eller Moriolei in Bot. Notis. 1872, p. 9, und Allelositismus in ügl. uorske Vidensk.-Selsk, Skrifter, Tlırondhjem 1872, p. 243, 492 Arthur Minks. solchen hervorhebt, so wird man dem oben gefällten Urtheile über Norman’s Verhältniss zu Schwendenerischer Anschauung beistimmen. Das Sonder- barste bleibt, dass Norman trotz alledem diese pilzartigen Pflanzen als Flech- ten im Sinne der Lichenologen betrachtet. Wäre Norman frei von jeglichem Vorurtheile, namentlich nicht für einen grossen der Wissenschaft durch Schwen- dener geleisteten Nutzen eingenommen gewesen, und hätte er ausserdem eine bessere Methode befolgt, so würde er die Wissenschaft mit einer Entdeckung, durch welche zugleich die Schwendenerische Lehre zusammengebrochen wäre, bereichert haben. Statt dessen gelangte er zu Ansichten über die Bildung der Gewebebestandtheile bei den Lichenen, gegenüber denen uns heute noch die Theorie Hornschuch’s voll Logik, voll Methode erscheint. Denn Nor- man machte logische Sprünge, welche selbst die kühnsten von Schwendener und Genossen ausgeführten bei Weitem noch übertreffen. Man möge etwa nicht wähnen, dass Norman die Pollenkörner u. a. in Stadien des Umschlungen- werdens beobachtete. Es sind dies alles nur Annahmen, zu denen ihn seine Vorurtheile zogen. Diese gefärbten Zellen mussten von aussen her- gekommen sein, und da half die mit Pollenstaub erfüllte Luft aus der Ver- legenheit. Norman schreckte daher nicht zurück vor einer Ungeheuerlichkeit, die Möglichkeit einer Umwandlung von Pollenkörnern und Lebermooszellen einerseits zu Lichenengonidien, andererseits zu Algen anzunehmen. In der Schilderung der Streitfrage wurden alle nicht abstract anatomi- schen Gründe absichtlich nicht vorgeführt, um eben die Discussion gänzlich auf das Gebiet der Anatomie und Entwickelungsgeschichte hinüberzuziehen, da eben nur von dieser Seite die endliche Entscheidung erwartet werden kann. Desshalb wurden auch alle jene zahlreichen, ınehr oder weniger gewichtigen, von den Lichenologen gegen die Schwendenerische Lehre vorgebrachten Gründe ganz bei Seite gelassen. Es ist nicht zu leugnen, dass wenige von denselben einen höheren Anspruch als auf den Werth von Wahrscheinlichkeits- gründen erheben konnten. Dass keiner derselben trotz ihrer sicheren Wahrheit und ihres Gewichtes in den Anhängern der neuen Lehre nicht einmal Beden- ken zu erregen vermochten, ist gewiss manchem Forscher aufgefallen. Welchen Einfluss glaubten die Lichenologen mit allen ihren Wahrscheinlichkeitsgründen, welche sie, gestützt auf eine Fülle von Erfahrungen von Jahrzehnten, aus der Lebensweise, der Standortswahl, der Verbreitung u. dgl. m. der Lichenen vor- führten, auf die Ueberzeugung eines Kreises von Botanikern auszuüben, denen dies alles mehr oder weniger unbekannt war? Forscher, welche es nicht für nöthig befanden, den Lichenologen, bevor sie dieselben darüber aufklärten, welcher Art der Gegenstand ihrer Studien ist, Beweise ihrer lichenographischen Kenntnisse vorzulegen, um ihrer Ansicht Eingang zu verschaffen, mussten natür- lich allen solchen Erfahrungen taube Ohren entgegenhalten. Fast hätte man es wohl versucht, Blinden die Herrlichkeiten dieser grossen Gewächsfamilie zu schildern. Bis jetzt wurde die Theorie nur auf wenige aus der grossen Zahl herausgerissene Lichenen gestützt. Dazu war man wenig glücklich in der Wahl. Hätte man nur einen einigermassen befriedigenden Ueberblick über die EEE Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 493 Flechtenwelt gehabt, so würde man ganz andere Beispiele, um die neue An- sicht zu veranschaulichen und zu unterstützen, gewählt haben. Freilich waren dazu aber ausser lichenologischer Erfahrung vor allem eingehende Untersuchun- gen aller jener Krustenflechten, „welche sich äusserlich eng an gewisse Pilze aus der Abtheilung der Ascomyceten anschliessen* und „auch dem unbewaff- neten Auge die innere Verwandtschaft verrathen“, nöthig. Schwendener machte diese Untersuchungen nicht; entweder er glaubte, derselben nicht zu bedürfen, oder er blieb, wie Körber meint, in denselben stecken und suchte mittelst seiner Hypothesen aus den Verlegenheiten herauszukommen. Jene grosse Fülle von Wahrscheinlichkeitsgründen diente aber auch nicht einmal als Aequivalent eines. einzigen anatomischen Beweisgrundes. Von den auf liche- nologischer Seite vorgebrachten anatomischen und entwickelungsgeschichtlichen Gründen blieben, nachdem der mehrfach gemachten Beobachtung der endo- thallinen Entstehung des Gonidium aus der Hyphe aller Glaube abgesprochen war, wohl noch nicht ganz werthlose, aber für die Entscheidung der Frage wenig geeignete, übrig. Schwendener und Genossen gestatteten sich zur Begründung ihrer Ansichten „Eindrücke“, „unwillkürliche Erinnerungen“ und manches „wahrscheinlich“, von den Gegnern aber verlangte man exacte Beweise. Und unter diesen gestand es Th. Fries schliesslich zu, dass zwar das von Schwendener angenommene Verhältniss von Hyphe und Gonidium im Flechtenkörper ohne Aehnliches, ohne Analogon in der Natur dastehe, doch hindere dies keineswegs, dass jenes Verhältniss bei den Flechten bestehe, nur der Nachweis der Entstehung der Gonidien aus den Hyphen könne dasselbe umstossen. Da auch dieser Forscher dieselbe beobachtete, so hätte er der Wissenschaft einen grossen Dienst durch Schilderung und bildliche Darstellung dieser Beobachtung unter Benützung der chemischen Reaction erweisen können. Ob dieselben, wenn auch noch so überzeugend dargestellt, wirklich die An- hänger Schwendener’s überzeugt haben würden, ist sehr zweifelhaft, denn der Ort dieser Vorgänge, die Masse des Thallus, liess denselben genug Hinter- thüren, daher man auch kaum um Gründe gegen die Thatsachen Arcangeli’s in Verlegenheit gerathen wird. Somit werden wir immer mehr auf jene Er- wägung Schwendener’s hingedrängt, welche recht eigentlich die Cardinal- frage der ganzen Theorie ist. Es ist der Einwand, dass es noch niemals . gelang, aus der Spore einen Flechtenthallus, d. h. Flechtenhyphen und Flechten- gonidien zu erzeugen, dass dagegen Culturversuche beweisen: beide Bestand- theile des Flechtenkörpers haben keine gemeinsame Ursprungstätte, sondern sie müssen als heterogene, aus zwei getrennten und wesentlich verschiedenen Quellen herrührende Bildungen zu einem Consortium sich vereinigen, um das, was man bisher gewohnheitsgemäss Lichen nannte, zu bilden. So lange als es nicht gelang, den Gegenbeweis zu liefern, mussten die Lichenologen, wie Schwendener sagt, „sich trösten darüber, dass das Gebiet ihrer Forschung einem grösseren einverleibt wird: die Grenzlinien waren schon lange verwischt“. Die herkömmliche Bezeichnung Flechten oder Lichenen lässt Schwendener bestehen, denn er denkt, „dass wir nicht einen triftigen Grund haben, dieselben Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. % 63 494 - Arthur Minks. in Zukunft zu verschmähen. Die Lichenologie hat ihre besondere Geschichte und Literatur, warum sollte das Object, mit dem sie sich beschäftigt, nicht auch ternerhin seinen gewohnten Namen führen?“ Ob nun Schwendener wirklich nicht die tief eingreifenden Wirkungen seiner Lehre, falls dieselbe zur Wahrheit erhoben werden sollte, durchschauet, oder ob auch diese Worte nur Trost- und Beruhigungsmittel für die Lichenologen sein sollen, damit dadurch der Aufnahme der Lehre entgegenstehende Schwierigkeiten fortgeräumt werden, ist nicht recht klar. Es bedarf nur geringer Einsicht, um einzusehen, dass, sobald die Lichenologie den Grundgedanken der individuellen Einheit ihres Objectes aufgeben muss, nothwendiger Weise eine Reformation der Lichenographie und Systematik unausbleiblich ist. Für die Unterbringung des halb algenartigen, halb pilzartigen Gebildes werden jene Botaniker selbst wohl sorgen. Allein auch die Anatomie muss einer Aenderung unterzogen werden. Vor allem müsste Schwendener selbst seine anatomischen Unter- suchungen umarbeiten, da auch diese auf der lichenischen Einheit basirt sind. Sodann können wir vielleicht endlich eine Bearbeitung der Anatomie des krustigen Lagers erwarten. Denn soll die neue Auffassung von dem Wesen der Lichenen nicht bloss ihren Urheber befriedigen, sondern zur Wahrheit er- hoben werden, die eine allgemeine Annahme beanspruchen kann, so muss sie die Prüfung bestehen, dass sie als eine Theorie, als ein fruchtbringen- des Gedankensystem endlich die lange ersehnten Lichtstrahlen in das ganz dunkle Gebiet der Entwickelungsgeschichte der Lichenen zu werfen berufen ist. Wir erwarten also eine Aufklärung darüber, welche Vorgänge z. B. in der Natur bei dem Eingehen des lichenischen Consortiums stattfinden, und nach welchen Gesetzen dies geschieht, nach welchen Gesetzen sich die Kruste ent- wickelt, wächst, was die Algen in dem Exceipulum thallodes zu leisten haben, ob dieselben auch dort als Amme dienen, die natürlich dann von dem liche- nischen Pilze hineingezogen werden muss, woher es kommt, dass dies so constant stattfindet, ob vielleicht diese beiden Genossen sich im Laufe der Zeiten so sehr an einander gewöhnt haben, dass dieser Vorgang der „An- passung“ wirklich Schwendenerischer Anschauung entsprechend immer genau auf dieselbe Weise stattfindet. Vor allem müssen natürlich die Lichenologen gespannt sein, ob endlich einmal etwas anderes, als die sich so sehr gleichen- den Histörchen über die Gonidien-Algen und ihre Parasiten von den Anhängern der Lehre produeirt wird. Daran haben wir satis superque, daruın endlich einmal weiter, etwas anderes! Alle diese schönen Aussichten, welche der Wissenschaft durch Schwen- dener’s Lehre vielleicht bestimmt sind, hängen aber ab von der Beantwortung jener Cardinalfrage. Gelänge es nämlich auf dem Wege des Experimentes oder der anatomischen Prüfung den unzweideutigen Beweis zu liefern, dass das erste, das anfängliche Gonidium, welches die entstehende Hyphenpflanze als Flechte charakterisirt, von dem der Spore entkeimten Hyphenlager erzeugt wird, also ein byphoides Product ist, so würde „die Schwendenerische Theorie“ zusammenfallen, und zwar ebenso schnell, wie sie hastig und Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 495 leichtfertig aufgebauet wurde. Und zu bedauern bliebe die Verschwendung geisti- ger Kraft, die einer besseren Sache hätte dienen können. Damit würde sich auch zugleich der Spiess umkehren, denn selbstverständlich würden alle jene „Algenfamilien*, welche in der Theorie Schwendener'’s als Gonidienlieferanten fungiren, aus den Algensystemen gestrichen werden müssen. Sie würden nicht blos in Frage gerathen, denn mit der Alternative de Bary’s sind sie bereits fraglich geworden und für den vorurtheilsfreien Kritiker wenigstens durch die Lehre Schwendener's’ noch entschiedener und bedeutender, als die lichenische Einheit. Dann würde es sich allerdings ergeben, dass Schwen- dener der Lichenologie indirect einen grossen Nutzen geleistet hat, da alle Leistungen auf jenem Gebiete der Alzologie, auch alle auf Schwendeneri- scher Anschauung gegründeten und zur Unterstützung derselben gelieferten Producte unzweifelhaft in den Besitz der Lichenologie übergehen müssen, um dieser Wissenschaft für das Gebiet der Anatomie und Physiologie einen nicht unbedeutenden Zuwachs zu liefern. Es würden dann die Algologen sich zu „trösten“ haben, dass ein grosser Theil des Gebietes ihrer Forschung dem- jenigen der Lichenologie einverleibt wurde, vornehmlich alle diejenigen, welche die hieher zu ziehenden niederen „Algen“ einer Forschung unterzogen. Gewiss wird Jeder, welcher sich ohne Vorurtheil in den Verlauf des Streites vertiefte, eine echt menschliche Seite herausgefühlt haben. Es ist sehr erklärlich, dass ein Forscher, welcher jenen kleinen Gebilden als selbstständigen Pflanzen, die ihm ein äusserst bequemes Object zu entwickelungsgeschichtlichen Studien ab- gaben, eine lange Thätigkeit gewidmet hat, nur schwer von denselben gar in dem Bewusstsein, Flechtenorganen ein ganzes Leben hindurch nachgehangen zu haben, Abschied nehmen kann. Ob nun noch weitere Vortbeile der Liche- nologie erwachsen würden, falls die allgemeine Aufmerksamkeit derselben auch nach dem Falle der Schwendenerischen Lehre zugewandt bliebe, darüber müsste die Zukunft aufklären. Alle diese Betrachtungen und Erörterungen mussten vorausgeschickt werden, damit die Wichtigkeit der zu schildernden Vorgänge aus dem Leben ' der Lichenen sowohl für die Lichenologie, als auch für die gesammte Botanik in ihrem ganzen und vollen Umfange hervortrete. Bevor in den folgenden Zeilen die Erfolge von fast zahllosen und höchst mühseligen, die Geduld fast _ erschöpfenden Untersuchungen vorgelegt werden, sei die Bemerkung voraus- geschickt, dass die zu schildernden Beobachtungen nur Bruchstücke einer län- - geren Reihe von Untersuchungen bilden, welche durchaus nicht behufs Prüfung der Lehre Schwendener’s unternommen wurden, sondern der Absicht, auf exact lichenologischer Basis die Aufklärung des dunkelen Gebietes der Entwickelungsgeschichte der Lichenen zu versuchen, entsprangen. Da nun - diese Bruchstücke geeigneter, als alle bisher von anderen Seiten gelieferten - - Beiträge, erscheinen, um die Schwendenerische Lehre zu erschüttern oder - gar zu vernichten, so ist es die brennende Frage, welche die Veröffentlichung _ veranlasste. Allein man möge nicht wähnen, dass diese Veranlassung ober- - flächliehe und nicht abgeschlossene Untersuchungen an die Oeffentlichkeit zog. 63* 496 Arthur Minks. Die hier vorgeführten Beobachtungen wurden nicht mehrere Male, sondern immer wieder und wieder gemacht, sie erstrecken sich ferner nicht über wenige Arten und Gattungen, sondern über ganze Tribus, die zu den grössten unter den Lichenen zu zählen sind, noch mehr, sie umfassen mehrere unter den Krustenflechten weit verbreitete Typen des Lagers. Ausserdem erheben die rein objectiven, nur mit dem einen gewiss verzeihlichen Vorurtheile von der liche- nischen Einheit gewohnenen Resultate den Anspruch auf nach langer und reif- licher ‚Ueberlegung erhaltene Thatsachen und die auS denselben nothwendiger Weise zu ziehenden Schlüsse auf Gesetze. Wenn es auch möglich ist, hier die sämmtlichen Phasen, welche die Krustenflechte von der Spore bis zum vollendeten Thallus durchläuft, Schritt vor Schritt vorzuführen, also ein Lebens- bild der Flechte aufzurollen, so vollkommen und vollständig, wie es nur von Untersuchungen, die in jeder Hinsicht Neues zu Tage fördern, die ein bisher nie betretenes Forschungsgebiet zum ersten Male berühren, erwartet werden kann, ein Bild gleich einfach und gleich entzückend schön, wie es die Lichenologie sobald kaum erwarten durfte, so soll dies doch nur so weit geschehen, als es die Tendenz dieser Arbeit erfordert, und müssen die Einzel- heiten der vorgeführten Episoden aus dem Leben der Krustenflechte weiteren Schilderungen vorbehalten bleiben. Man erwartet gewiss, dass auch hier Experimente, die so berühmten und so berüchtigten Culturversuche, von denen auch die im Jahre 1872 im Glau- ben an die Schwendenerische Lehre, aber in dem Bedürfnisse nach ent- scheidenden Beweisen von der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin ausgeschriebene Preisaufgabe die Lösung der brennenden Streitfrage erwartete, geschildert werden sollen. Allerdings haben die Anhänger der Schwendenerischen Lehre die Beweisführung auf dem Wege des Experimen- tes mit dem höchsten Ansehen-zu umgeben gesucht, allein sie haben dieselbe auch förmlich für sich in Anspruch genommen, indem sie den Gegnern durch die Bedenken gegen die Culturversuche Tulasne’s dieselbe verleideten. Denn wahrlich für den Lichenologen, welcher an die Lösung der Frage herantreten wollte, war es wenig verlockend, behufs derselben die Culturversuche anzu- wenden, da auch ihm, selbst wenn er mit allen nur denkbaren Cautelen und mit glücklichem Erfolge ausgeführte Aussäungen der Sporen allein vorbrachte, es bevorstehen konnte, von jenen Kathedern das Urtheil zu vernehmen: die bei der Keimung von Sporen entstandenen Gonidien können von aussen hinzu- gekommen sein. Das wiederholentlich negative Resultat der Culturversuche mit den Sporen allein und das scheinbar stets erfolgreiche der Aussäungen von Sporen und Gonidien zusammen hatten jenes Vorurtheil so sehr erhärtet, dass von diesem Beweismittel wenig Erfolg zu erwarten stand. Demnach blieb der andere Weg der Lösung übrig, die Beweisführung auf phytotomischem Wege. Wozu auch das trügerische Experiment, welches gerade bei den be- kannten Eigenthümlichkeiten der Lichenen geringe Erfolge versprach? Führt nicht die Flechte auf jedem Steinchen, aufjedem Zweigchen alle Stadien ihres Lebens vor, welche der Forscher nur zu untersuchen braucht, um die Gesetze Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 497 des Aufbaues der Kruste, vor allem die Entstehung der ersten Gonidien des Thallus zu finden? Staunen und wieder staunen muss man darüber, dass man nie an die Untersuchung der pünktchenförmigen Anfänge des Thallus, die man seit altersher als solche betrachtete, jenes „Hauches“ Meyer’s herantrat, dass man Gebilde übersah, welche an Grösse und Zahl nicht selten die Spermo- gonien übertreffen, dass man überhaupt vor den allereinfachsten Studien des krustigen Lichenenthallus zurückschreckte, ohne sich der Gründe dieser Scheu recht bewusst zu werden. Stand der Entwickelungsgeschichte des Flechtenlagers, im Besonderen der Kruste. Ehe wir den Entwickelungsgang der Flechtenkruste, wie er sich nach den jetzt vorliegenden Thatsachen ergibt, verfolgen, erscheint zum Verständnisse desselben und zur Einsicht der allgemein herrschenden argen Irrthümer durch- aus nützlich ein kurzer Rückblick auf die bisherigen Leistungen in diesem Gebiete und die Ansichten der Gegenwart über die Entstehung und den Aufbau des krustigen Flechtenlagers. Auch schon desshalb erscheint dies nothwendig, um die Richtigkeit der am Schlusse dieser Arbeit ausgesprochenen Behauptung zu beweisen, dass nämlich das meiste bisher als Thatsache Geltende unrichtig und demnach als Anknüpfung für weitere erfolgreiche Untersuchungen fast unbrauchbar ist, dass dagegen bezweifelte oder vernachlässigte und gar ver- sessene Beobachtungen der Wahrheit mehr oder weniger sich näherten und nur desshalb nicht für die Wissenschaft fruchtbringend sein konnten, weil sie abgerissene Glieder einer längeren Kette von Entwickelungsphasen waren, aus denen durch subjective Ergänzung der fehlenden Glieder eine Kette gebildet wurde, welche, da ausserdem noch hie und da die Phantasie mithalf, nicht nur unverstanden bleiben mussten, sondern sogar ein eingehendes Studium ab- schreckten. Dieses Letztere gilt besonders von den Beobachtungen aus der Entwickelungsgeschichte der Lichenen. Daher erscheint es zweckmässig, zunächst den gegenwärtigen Stand unserer Kenntniss von dem Aufbaue der Thalluskruste und darnach die Ergebnisse der Beobachtungen der Entwickelung der Flechten aus der Spore, so weit solche vorliegen, in Kürze zu schildern. Indem wir die in de Bary’s Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten - u. s. w. niedergelegten mikroskopischen Befunde und die von den Lichenologen im Laufe der Zeit nur auf empirischem Wege gewonnenen Ansichten vereinigen, entsteht folgendes Gesammtbild’von dem Aufbaue der Kruste. Die schwarze, die Thallusareolen von Rhizocarpon geographieum, Buellia confervoides umgebende, gegen den Rand hin radienartig ausstrahlende Schicht, welche sich bei anderen, wie Aspieilia cinerea, nur auf diese strahlende Rand- zone beschränkt, dient nicht bloss zur anatomischen Unterlage für den Thallus, als welche sie Hypothallus im wahren Sinne genannt wird, sondern ist auch die Ursprungsstätte des Thallus, indem bei den einen das centrifugale Wachs- thum der Kruste von demjenigen der schwarzen Randzone abhängig ist, bei den 498 Arthur Minks. anderen entsprechend dem Foitschritte des Flächenwachsthumes des Hypothallus die Areolen zerstreuet über denselben aufschiessen, so dass von der Keimung der Spore aus betrachtet der Hypothallus das primäre Product, der Prothallus oder Protothailus ist, der Thallus hingegen das secundäre. Das erste wichtigste Beispiel dafür, dass die Entwickelung der Kruste in diese Schicht zu verlegen ist, gab die Beobachtung von Fries!), dass in den Gebirgen, wo zahlreiche Flechtenkrusten zu technischen Zwecken abgekratzt und gesammelt werden, dieselben aus dem. Hypothallus und vornehmlich gegen den jüngeren Umfang hin wiedererstehen. Schwendener hatte anfangs nachzuweisen gesucht, dass der viele Krustenflechten umzebende und durch eine andere Farbe ab- stechende Saum nur bei dem durch Rhizocarpon geographicum vertretenen Typus als wahrer Protothallus, dagegen meist nur als peripherischer Thallus- rand zu betrachten sei und daher mit Unrecht als Hypothallus, Protothallus oder Subiculum, d. h. vorgebildete Unterlage, aufgefasst werde. Später jedoch glaubte er bei Lecotheceium corallinoides (Hoffm.) einen Protothallus im wahren Sinne des Wortes gefunden zu haben und suchte dies auch durch mikro- skopische Untersuchung nachzuweisen. Absichtlich ist der durch Rhizocarpon veographicum ausgedrückte Typus an die Spitze dieser Erörterungen gestellt, weil bei den nach diesem Typus gebildeten Krusten die schärfste Differenzirung der Entwickelungsstadien dieser Lagerform auftritt, wie aus dem zweiten Haupt- abschnitte dieser Arbeit hervorgeht. In der neuesten Zeit war Schwendener der Erkennung der Anfänge der Kruste bei seinen Untersuchungen der Rac- coblennacei, vor allen von Lecothecium corallinoides, die nach demselben Typus gebauet sind, sehr nahe, noch mehr aber Arcangeli. Es bedurfte zur Erken- nung des ersten Anfanges der Areole der genannten Flechte nur einer ein- gehenden Prüfung jener „kleinen, ganz blauen Faserknäuel, die man hie und da auf den Protothallusfasern aufsitzen sieht“?). Hätte de Bary, welcher gleichfalls der Erkenntniss jener Vorgänge ziemlich nahe war, den in Rede stehenden Typus zum Ausgangspunkte seiner Untersuchungen des krustigen Lagers gewählt, bätte er überhaupt mehr die jungen Krusten, bis zu den ersten sichtbaren Anfängen zurückgehend, berücksichtigt, so würde die Frage nach dem ersten Anfange der Flechtenkruste der Lösung nähergerückt worden sein. Allein er nahm zum Ausgangspunkte seiner Untersuchungen einen Typus, wie er in den Flechten Ochrolechia pallescens, Lecanora pallida und Pertusarien-Arten vorliegt. Zwar wird auch der durch LZeeidella enteroleuca Körb. Syst. (Z. parasema Nyl.) vertretene Typus berührt, allein es scheint, als ob hier das Auftreten eines schwarzen Lagersaumes, den de Bary für etwas Nebensächliches ansieht, von einer eingehenden Untersuchung dieser Flechte abhielt. De Bary fasste überhaupt die bisher berührten Typen der Kruste nicht so scharf auf, besonders nicht das Verhältniss von Protothallus zum Thallus, wie Schwendener und die Lichenologen. Auch er sieht zwar in 1) Lichenogr. Europ. ref. p. LVII. 1830. 2) Schwendener, Unters. über den Flechtenthallus, II. Th., p. 76. eiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 499 ‚dem sogenannten Protothallus einen Anfangszustand, ob jedoch die mit diesem Namen belegten Theile mit dem aus der Spore zunächst entstehenden Proto- thallus identisch sind, hält er noch für fraglich. Von diesem Zweifel würde de Bary jedenfalls frei geblieben sein, wenn er seine vergleichenden Unter- suchungen auf die jüngsten sichtbaren Anfänge der Kruste ausgedehnt hätte. Da derselbe den schwarzen Lagersaum neben dem weissen, und zwar nach innen von demselben, bei ZLecidella enteroleuca und mehreren anderen beob- achtete, so legte er auch bei diesen Flechten, wie bei den anderen genannten seiner Untersuchungen, die Ursprungsstätte der Gonidien der fertigen und im centrifugalen Wachsthume begriffenen Kruste in den weissen Lagersaum. Die schwarze Linie rührt nach de Bary „von einer schwärzlichen Färbung der Zellenmembranen der obersten wenigen Hyphenlagen her, welche an der noch gonidienfreien Marginalzone in einem gewissen Alter eintritt“. „Auf den goni- dienführenden Prominenzen fehlt die schwarze Farbe, ohne Zweifel weil die wenigen Zelllagen, denen sie zukommt, durch die Ausdehnung der Prominenz auseinander gedrängt und bald abgestossen werden“. Nach de Bary’s Meinung verläuft nur bei lebhaftem Wachsthume der farblosen Randzone neben dieser der schwarze Rand. Wird bei einem Zusammentreffen mehrerer Thallusindi- viduen der schwarze Saum markirt, so wird dies darauf zurückgeführt, dass das marginale Wachsthum des Thallus stille steht, demnach die farblose Zone ver- schwindet und die Färbung in der Randzone dann eintritt und bleibt. Es ist auffallend, dass de Bary durch das gleichzeitige Auftreten eines weissen und schwarzen Saumes bei Flechten, wie Lecidella enteroleuca, nicht einerseits zu ‚einer vergleichenden Untersuchung des schwarzen Saumes dieses Typus mit dem mächtig entwickelten „Protothallus“ von Flechten, wie Rhizocarpon geo- graphicum, andererseits auf einen morphologischen Zusammenhang zwischen diesen beiden Theilen nicht schon durch die übereinstimmende Farbe hin- geführt wurde. Da er dies unterliess, mussten ihm die durch die beiden ge- nannten Flechten vertretenen. Entwickelungsweisen so wesentlich verschieden erscheinen, dass er an die Möglichkeit einer Modification eines und desselben _ Vorganges gar nicht denken konnte. Die Ausbildung der Gonidien innerhalb des weissen Lagersaumes ist nach de Bary’s Schilderung folgendermassen aufzufassen. In den Hyphen- lagen von verschiedener Dicke, welche den weissen Saum ausmachen, entstehen an zerstreueten Punkten die Gonidien, so zwar dass die entstehenden Gruppen von allen Seiten her von den Hyphen bedeckt werden. Sobald als eine Goni- | diengruppe entstanden, geben die umschliessenden Hyphen ihren radialen Ver- lauf auf, verästeln sich und senden ihre Aeste auch in die in steter Vermehrung | i k H | begriffene Gonidiengruppe. So entsteht zuletzt ein dicht verflochtenes, zahl- ‚reiche Gonidien einschliessendes Gonidienknäuel, welches sich schliesslich auf der Fläche der Marginalzone als gewölbte Hervorragung erhebt, die endlich die Gestalt annimmt, wie sie die Lichenographie bei den betreffenden Pflanzen bezeichnet. Die Randzone schiebt sich in Folge von Spitzenwachsthum und \ - Verästelung der Hyphen weiter vor und gibt so immer neuen Gonidiengruppen i 500 Arthur Minks. die Ursprungsstätten. Es muss betont werden, dass es de Bary nicht entging, dass diese Randzone sich als hypophloeode vorschiebt. Allein diese Beob- achtungen konnten nur wenig befriedigen, denn darüber, wo eigentlich die Gonidien gebildet werden, besonders aber wie sie entstehen, ob auf die bekannte Weise, nach welcher die endothalline Gonidienerzeugung aus den Hyphen statt- findet, erfahren wir durchaus nichts. Auch die neuesten Beobachtungen, welche Frank!) hierüber bekannt machte, klären die Sache wenig auf. Auch er sah in dem gonidienlosen Theile der Kruste von Variolaria commumis kleine ellip- tische Inseln aus verworrenen Hypben sich bilden, welche allseitis vom Hyphen- gewebe umgeben waren. In diesen entstehen nach ihm die Gonidien als inter- stitielle und terminale Glieder der verschlungenen und torulös angeschwollenen Hyphen. Es wird sich aus dem Gange dieser Abhandlung ergeben, dass Frank unzweifelhaft viel weiter als de Bary gelangte. Ueber die Wachsthumsweise des sogenannten hypophloeoden Thallus, überhaupt über den Bau dieser Lager- form brachte de Bary keine Untersuchungen, und da wir weder vor de Bary’s Beobachtungen, noch nach denselben Beiträge für diesen in der Flechtenwelt so weit verbreiteten Lagertypus erhielten, so blieb dieses grosse Gebiet bis auf den heutigen Tag in arger Dunkelheit. Alle diese Beobachtungen warfen wohl, wenn auch höchst spärliches, Licht auf die Vorgänge bei der Neubildung von Gonidien im fertigen, im wachsenden Thallus, allein zur Lösung det Frage nach der Entstehung der ersten, der anfänglichen Gonidien waren dieselben keineswegs anwendbar. Als die ersten Lichtstrahlen, welche diese Dunkelheit erhellten, erscheinen die Ergebnisse der Forschungen Arcangel'’s (l. e.)2). Obwohl dieselben nur an einer Flechte, Pannaria tiryptophylla v. nigra (Leco-, theeium corallinoides!), angestellt und ausserdem lückenhaft waren, so befähig- ten sie doch mit Recht diesen Forscher zu der Annahme, dass die Keimhyphe der Flechten überhaupt unfähig sei, direct Gonidien zu erzeugen, da er die anfängliche Gonidienbildung bei dieser Flechte in besonderen Tuberkeln, als „Organen“, in vielen, wenn auch nicht allen Stadien-beobachtete. Da man behufs Lösung der Frage nach dem ersten Anfange des Thallus gar keine oder nur sehr wenig befriedigende Untersuchungen der ersten dem blossen Auge sichtbaren. Thallusanlagen vorgenommen hatte, vielmehr diese Lösung auf dem Wege des Experimentes, durch Culturversuche mit den aus- sesäeten Sporen, versucht hatte, so würde man von einem geschichtlichen Ueberblicke über die Ergebnisse dieser Culturen eine Aufklärung über den Stand der Entwickelungsgeschichte der Lichenen erwarten können. Allein es ist unmöglich, die Erfolge der Versuche aller Forscher zu einem Bilde zu ver- einigen. Alle nämlich stellten ihre Versuche ohne Rücksicht auf das bereits vorhandene Materiale an, zudem waren alle Beobachtungen so sehr lückenhaft, die Darstellungen derselben theils mangelhaft, theils zu wenig objectiv, dass es 1) Botan. Zeitung 1874, Sp. 242. ) Dieselben wurden mir erst längere Zeit nach der Abfassung dieser Arbeit, deren Ver- öffentlichung sich verzögerte, bekannt, konnten daher anf meine Forschungen keinen Einfluss ausüben, $ W R) = A b ” i | ‘ ı Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. N 501 nur möglich erscheint, diese Untersuchungen abgerissen, wie sie sind, in Kürze vorzuführen, so weit wie sie als an die in dieser Arbeit geschilderten Beobachtun- gen sich anschliessende beachtenswerth sind. Es sind in der vorhergehenden Schilderung fast als zwei verschiedene Typen hervorgetreten die mit einem schwarzen Protothallus und die mit einem weissen versehenen Krustenflechten. Ob beiden Flechtenreihen der ihnen eigen- thümliche Protothallus direct von. der Spore aus zukommt, darüber finden wir nur höchst dürftige Aufklärung. Die in neuester Zeit angestellten Cultur- versuche gelangten nur bis zur Bildung einer aus mehr oder weniger gestreck- ten und verästelten Hyphen bestehenden Masse. Von diesen Versuchen, so weit sie in den dieser Arbeit gesteckten Untersuchungskreis gehören, soll hier die gelungene Keimung der Sporen von Lecanora subfusca durch Treub, von Pertusaria communis durch Borzi hervorgehoben werden. Bei beiden Pflanzen gelang es, nur ein mehr oder weniger verzweigtes Netz von farblosen Hyphen zu erzeugen, während doch nur der letzteren Flechte ein weisser, der ersteren dagegen ein strahlender schwarzer Protothallus eigen ist!). Von allen Forschern gelangte Tulasne am weitesten mit seinen Aussaatversuchen. Ganz unbeachtet blieb seine an Verrucaria muralis gemachte Beobachtung, dass die bei-der Keimung entstandenen ungegliederten dünnen farblosen Hyphen später einen kurzgliederigen Bau annehmen und sich auch hellbräunlich färben. Weil es diesem Forscher zuerst gelang, die Entstehung des Thallus direet zu beobachten, stellte man seine Arbeiten bisher stets in den Vordergrund, ob- gleich es sich doch nicht verkennen lässt, dass die Methode seiner Untersuchung, seine so wenig die Einzelheiten berührende Darstellung im Hinblicke auf die vollkommenen Hilfsmittel der neueren Zeit kaum den Ansprüchen der Gegen- wart zu genügen vermögen. Allerdings gelang es Tulasne, die Keimung von Sporen bis zur Erzeugung eines vollständigen, vom lichenographischen Stand- punkte als solchen zu betrachtenden Thallus, durchzuführen, da er aber diese Vorgänge in viel zu weit von einander entfernten Stadien beobachtete und schilderte, statt durch eine Fülle von Untersuchungen eine geschlossene Kette von Beobachtungen zu schaffen, mussten seine Arbeiten unverstanden bleiben. De Bary erblickte in den von Tulasne an Verrucaria muralis geschilderten Vorgängen die vollständigsten Beobachtungen, allein mit Unrecht, denn wie sich aus dem Gange dieser Arbeit ergeben wird, wandte Tulasne offenbar ‚eine schlechte Methode an, um die ersten Keimungsstadien dieser Flechte von dem zum Substrat dienenden Kalksteinchen zu entfernen und unter dem Mikro- - sköpe zu untersuchen. Um diese Behauptung zu rechtfertigen, sei die Wieder- holung von Tulasne’s Schilderung?) gestattet. „Auf dem ziemlich dichten Geflechte von Keimfäden der Sporen dieser Flechte entwickelte sich eine weiss- 3 ‚liche Schicht runder, 0:0004—0°0006 Mm. ‘grosser Zellchen, fest mit einander 13 OT 1) Die theilweise mit den bisherigen Beobachtungen im Widerspruche stehende Angabe 2 über Lecanora subfusca erklärt sich weiter unten. 2) Möm. p. servir ä U’hist. organogr. et phys. des Lich. 1852, p. 11 (S.-A.). . Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 64 502 Arthur Minks, und mit den Fäden, von denen sie erzeugt wurden, verbunden, die einen anscheinend leer, die anderen von Protoplasma erfüllt. Bald nachher sah man auf dieser ersten Lage da und dort Zellchen mit grünem Inhalte erscheinen, und man durfte nicht mehr zweifeln, dass ein neuer Thallus der Verrucaria muralis aus den zum Versuche dienenden Sporen entstanden war“. Jedenfalls ist die Beobachtung bei der Aussaat von Sporen der Physcia parietina, wenn dieselbe auch nicht so weit wie bei Verrucaria muralis die Entwickelung ver- folgen konnte, obgleich wenig brauchbar, immerhin doch werthvoller, als jene. Bei diesem Versuche gelang es, auf dem Geflechte von Keimfäden sehr kleine weissliche Zellen und später grosse, die einen grünen Inhalt erhielten, zur Entwickelung zu bringen. Absichtlich werden die viel wichtigeren Beobachtun- gen Tulasne’s, denen man geringere Beachtung schenkte, hier unerwähnt ge- lassen, um sie erst am Schlusse der Abhandlung einer Besprechung zu unter- ziehen. Die Culturversuche Speerschneider's förderten die Kenntniss von der Entwickelungsgeschichte nicht. Mit den geschilderten Beobachtungen ver- band man die so häufig gemachte Erfahrung, dass ganz junge Thallusanlagen in geringer oder grösserer Zahl von einem dem Substrate aufliegenden Hyphen- geflechte entspringend in der Natur vorgefunden werden, wie dies auch von Tulasne bei seinen Culturversuchen mit den ausgesäeten Sporen von Peltigera und Oladonia eonstatirt wurde, und nahm an, dass dieses dem bei der Keimung von Sporen der Verrucaria muralis beobachteten Hyphengeflechte ähnliche aus der Vergrösserung von Keimfäden entstanden sei. Dieser Annahme stand eigentlich gar nichts im Wege. Aus diesen Thatsacheu folgerte man durch‘ Combination, dass die der Spore entkeimten Fäden unmittelbar zu dem Proto- thallus heranwachsen, auf welchem dann die Thallusanlagen gebildet werden; entweder bleibe der Protothallus unbedeutend und vergehe vielleicht nach der Bildung einer Thallusanlage, oder er wachse lange weiter, um fort und fort neue Thallusanlagen zu erzeugen. Demnach sei der Protothallus dem primären Pilzmycelium in Hinsicht auf seine morphologische Bedeutung zu vergleichen. Mit Recht erhebt de Bary gegen diese allgemein herrschende Ansicht den Einwand, dass sie noch des sicheren Beweises bedürfe. . Ausser den ältesten dieses Gebiet berührenden Beobachtungen Meyer's sind noch diejenigen von Holle und Bayrhoffer zu erwähnen. Die Beob- achtungen der beiden letzten Forscher beachtete man, wie auch de Bary, gar nicht. Holle!) beobachtete bei der Keimung der Sporen von Borrera_ ceiliarıs Folgendes. Nachdem er die Keimuns der Spore, die Gestalt und Anordnung der Keimschläuche geschildert, sagt er: „Oft bemerkte ich Zellenmassen von unbestimmter Form, welche ich als spätere Producte der Keimung betrachte. Von den einzelnen Zellen dieser Massen konnte ich wenigstens einige mit den Sporenspitzen in entschiedenen Zusammenhang bringen; die übrigen bildeten um die Spore eine Art von Hülle, welche aus fadenartig oder auch wohl 4) Zur Entwickelungsgeschichte von Borrera ceiliaris, p. 36. 1849. ee, Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 503 parthieenweise in der Fläche mit einander verbundener Zellen bestand. Bisweilen lag auch die ganze Zellenmasse neben der Spore, und die Verbindung zwischen beiden war durch einen einzigen oder durch wenige Fäden gegeben. Nie konnte - ich in solchen Massen bereits eine Andeutung der verschiedenen im Lager von D. eiliaris vorkommenden Schichten entdecken, denn alle Zellen, aus denen die Masse bestand, pflegten in Färbung (diese war weisslich) und Form!) so ziem- lich übereinzustimmen. In ganz wenigen Fällen glaubte ich in einzelnen Zellen einen grünlichen Inhalt wahrnehmen zu können; es kann aber wohl sein, dass ich mich getäuscht habe“. Obgleich der in Rede stehende Lagertypus nicht in den Kreis der Untersuchungen dieser Arbeit gehört, so erschien es doch wichtig, diese erste Beobachtung der mikroskopischen Vorgänge bei der Bildung der Thallusanlage mehr an das. Licht zu ziehen. Obwohl de Bary den ältesten Culturversuchen von Meyer der vielerlei möglichen Täuschungen wegen nicht mit Unrecht wenig Vertrauen entgegen- trägt, so sollen die nachfolgenden Schilderungen doch zeigen, dass dieser For- scher und bereits vor ihm Hornschuch einigen bei der Entstehung des Thallus vorkommenden Bildungsstadien viel näher waren, als man bisher ahnte. Horn- schuch?) beobachtete den Anfang von Parmelia parietina (wie es scheint, in der Natur) als einen einfachen dunkelen Punkt. In diesen Stadien besteht die Flechte aus grünen und schleimigen Körnern von einer Hülle umgeben, welche durch ihre Gestalt und ihren Bau vollkommen einer Linkia ähneln. Aus diesem Stadium geht endlich die Flechte hervor. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Kützing, welcher die Entstehung derselben Flechte aus Proto- coccus viridis beobachtete, das an eine Linkia . erinnernde Gebilde für Pal- mella botryoides erklärte. Meyer liess entgegen Wallroth der Geist seiner Zeit eine ursprüngliche Entstehung der Flechte aus allerlei Materie finden, die sich aber alsbald bei der Verfolgung seiner Darstellung als zusammenfallend mit den Vorgängen bei „der wiedererzeugenden Entstehung aus den von der Mutterpflanze getrennten Keimzellen der Früchte“ ergibt. In den nur punkt- _ förmigen Fleekchen, die Meyer als die Anfänge der Flechte ansah, erkannte er zellige und®faserige Bildungen, die er treffend schildert; auch nannte er zuerst jenes erste Zellenlager Bildungslager, Protothallus, ferner beschrieb er die verschiedenen Farben dieses Lagers. Die unzweifelhaft werthvollste Beob- achtung schildert er mit folgenden Worten: „Wo diese keimförmigen Verlänge- rungen?) sich berühren, schmelzen sie hie und da zusammen, es entstehen an den Vereinigungspunkten Knötchen, die, indem sie anschwellen, eine andere Farbe annehmen und zu kleinen Keimfrüchten heranwachsen. Der nicht zum _ Knoten anschwellende Theil der Keimverlängerung, besonders die nach der - Peripherie gewandten Endigungen, die nicht selten fadenartig werden, fliessen - besonders in der Nähe der kleineren punktförmigen Keimfrüchte späterhin .... 1) Aus einer Note erfahren wir, dass die Zellen sehr unbestimmt geformt waren, theils rundlich, theils auch etwas gestreckt. 2) Nov. act. Acad. nat. cur. t. X. pars II. p. 545. 1821. ®) Die aus der Spore entstandenen Keimfäden, 64* 504 Arthur Minks. _ ohne Kuotenbildung zusammen, ändern mehrentheils ebenfalls ihren Farbenton und werden zur Lagermasse“. Wie diese Schilderungen aufzufassen sind, möchte passender erst am Ende dieser Arbeit behandelt werden. Am Schlusse gedenken wir der Arbeiten Bayrhoffer's. Auf diese passen am meisten die im Anfange dieses Abschnittes ausgesprochenen Worte. Dieser Forscher war unzweifelhaft den wahren Vorgängen bei der Flechten- bildung am nächsten, er sah Stadien derselben, die Niemand vor ihm gesehen hatte, und die erst in dieser Arbeit eingehend erörtert werden. Keineswegs lässt sich ferner von diesem Forscher sagen, dass er nicht genug zahlreiche Stadien eines und desselben Bildungsganges beobachtete, vielmehr sind seine Beobachtungen viel zahlreicher, viel. fleissiger angestellt, als diejenigen Tu- lasne’s. Dass es trotzdem Bayrhoffer nicht gelang, als der Erste die Wissenschaft durch die Gesetze der Entstehung und des Aufbaues des Flechten- lagers zu bereichern, erklärt sich lediglich daraus, dass er, durch ein fixes Vorurtheil verleitet, in allen elementaren Bildungsvorgängen bei den Flechten ein geschlechtliches Prineip erblickte. Daher entstanden in dem Triebe, aus seinen Entdeckungen sofort ein System aufzubauen, statt dieselben in einer rein objeetiven Darstellung zu schildern, Arbeiten, die man bisher kurzweg für ungeniessbar wähnte. Jedenfalls verdienen dieselben nicht den Tadel von Krem- pelhuber’s!), dass sie auf blosse Muthmassungen und willkürliche Voraus- setzungen, nichts weniger aber als auf directe Beobachtungen und Versuche sich gründeten. Dass Bayrhoffer fleissige Beobachtungen und auch wohl Versuche angestellt haben muss, ist jetzt, nachdem man in diese Arbeiten eine ganz andere Erklärung hineintragen kann und muss, unzweifelhaft. Aus den entwickelten Gründen ist es schwer, die wenigen erst jetzt verständlich gewordenen Thatsachen ihres vielen sonderbaren Beiwerkes zu entkleiden, um dieselben in Bruchstücken vorführen zu können. Nach Bayrhoffer hat jede Flechte ihren Protothallus. Dieser ist bei manchen Arten vergänglich, d. h. wird sogleich von einer secundären Schicht bedeckt, bei anderen bloss noch an den Rändern als dünner weisser. oder farbiger Saum fortgesetzt, und wieder bei anderen bleibend. Die Farbe desselben ist weiss, braun, schwar® u. s. w. Nur gestützt auf meine zahlreichen Beobachtungen vermag ich aus Bayrhoffer's Darstellung zu entziffern, dass er einen dreifachen Protothallus sah. Die drei Zellenlagen desselben bestehen aus einer stark gebräunten oberen, einer helle- ren mittleren und einer farblosen unteren. Aus der dritten Lage entsteht später „die Faserschicht“, die alleinige Erzeugerin „der männlichen Gonidien*. Es bilden sich nach Bayrhoffer aus den verdickten Enden der Aeste grosse lichte Zellen; in jeder derselben entsteht ein Gonidium, ja man findet zuweilen drei derselben über einander, noch in ihren Zellen ein- geschlossen. Dieselben werden durch Zerreissung der Zellen frei. Diejenigen Flechten, von denen Bayrhoffer die elementaren Entwickelungsvorgänge am verständlichsten schilderte, sind: Lecanora rubella, L. murorum, Lecidea lurida 1) Geschichte und$Literatur der Lichenologie, Bd, I, p. 337. 3 er Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 505 und Z. enteroleuca‘). Von der ersten ist der bleibende Protothallus „eine fein- _ faserige, trocken weisse, ungefärbte grünliche Unterlage, wie auf Taf. I, f. 1; auf demselben findet sich eine zusammenhängende Zellenmembran und die aus demselben entstandenen männlichen Gonidien. Diese sind immer 3—4-, auch 10mal grösser als die weiblichen und von Farbe schön grüngelb. Auf den männlichen Gonidien liegen die kleinen grünen weiblichen Gonidien und über denselben die weisse (bei Unterbeleuchtung bräunliche) Corticalschicht mit ihren Verlängerungen als kleines Wärzchen, das nicht allein das Apothecium erzeugt, sondern auch demselben die Hülle gibt“. Bei Lecanora murorum liegen auf einer zelligen Unterlage die männlichen gelben, später bräunlichen Gonidien. Lecidea lurida, dem sich L. enteroleuca ziemlich anschliesst, „hat Rhizon- schicht mit gegliederten Fasern, nach Aussen bildet dieselbe eine zarte Faser- schicht, deren Fasern .... aus den verdickten Endzweigen grosse männliche Gonidien abschnüren, die erst orange sind, dann grau und braun werden“. Von den sehr mittelmässigen Abbildungen sind be- sonders zum Vergleiche zu empfehlen Taf. I, ff. 2, 3, 4, 5, 13, 14, 15 und 16. Dass gerade diese letzten Arbeiten wenig oder gar nicht geeignet waren, eine Basis für entwickelungsgeschichtliche Studien abzugeben, wenn sie auch ' mehr als alle bisher höher geschätzten der Wahrheit sich näherten, wird erst am Schlusse dieser Abhandlung klar werden. Erst nach den jetzt vorliegenden Thatsachen ist es überhaupt möglich geworden, eine Deutung der geschilderten Vor- - gänge zu versuchen. Dass Forscher, wie Hornschuch und Meyer, nicht weiter - gelangen konnten, bedarf kaum einer weiteren Erörterung. Wie Bedeutendes würde ein so tüchtiger Beobachter, wie Meyer, mit den vollkommenen Hilfs- mitteln der Gegenwart geleistet haben! Um so mehr musste man bedauern, ‚ dass vor Allen Tulasne, ferner Speerschneider, Bayrhoffer theils durch ' die Mangelhaftigkeit der Untersuchungsmethode, theils durch zu wenig nüch- terne und vorurtheilsfreie Beobachtung Arbeiten lieferten, welche, obgleich der - neueren Zeit angehörig, mit den neueren Hilfsmitteln angefertigt und von dem Geiste der neueren Wissenschaft durchdrungen, doch bestimmt waren, nur ein - historisches Interesse zu erwecken, niemals aber dazu dienen konnten, späteren ‘ Generationen ein wenn auch nur spärliches Licht in dem dunkelen Gebiete der - Entwickelungsgeschichte der Lichenen zu bringen. Im Gegentheil, alle diese - Beobachtungen — und gerade von denen der neueren Zeit soll dies scharf be- _ tont werden — waren mehr dazu angelegt, als ein Hemmschuh dem Fort- - schritte auf diesem Gebiete zu dienen, wie sie auch offenbar für Schwendener's - Lehre die Stätte zu bereiten mithalfen. ne Das Gonangium. Durchdrungen von der Ueberzeugung, dass mit der Flechtenwelt ein N grosser Grundgedanke in der Schöpfung ausgesprochen ist, dass demnach diese 1) Bayrhoffer, Einiges über Lichenen u. deren Befruchtung, pp. 1f, 28 u. 32. 1851, 506 Arthur Miuks. so bedeutende Familie des Pflanzenreiches als eine systematische Einheit und ihre einzelnen Verkörperungen dieses Grundgedankens als individuelle Einheiten dastehen, trat ich an die Erforschung der Entwickelung, des Baues und des Lebens der Lichenen. Als einen seit den ersten Anfängen meiner lichenologischen Studien fleissigen Beobachter des Flechtenlebens konnten mich, wie alle Liche- nologen, selbst die überzeugendsten Gründe, welche die Schwendenerische Lehre gegen die bisher herrschende Ansicht von dem Wesen der Flechten vorbrachte, nicht für einen Augenblick in meiner Ueberzeugung wanken machen, dass nur auf der Basis der alten Anschauung angestellte Untersuchungen das dunkele Gebiet der Entwickelungsgeschichte der Lichenen, vornehmlich des Thallus, aufzuhellen vermögen. Ferner war es mir bald klar geworden, dass wohl die Anatomie und vielleicht auch die Entwickelung der höheren Thallus- formen ohne lichenologische Kenntnisse, ohne „in der Natur eingeholte Erfah- rungen“ aufgeklärt werden könnte, dass aber das ausserordentlich grosse Gebiet der niederen Flechten mit krustigem Thallus ohne solche Vorbildung, ohne längere und fleissige Beobachtung in der Natur fast unzugänglich ist. Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, sind gerade in diesem Bereiche die Grenzen gegen die Pilze, gegen die Ascomyceten verwischt. Um so mehr ver- sprach das Studium dieses Theiles der Flechtenwelt für die Wissenschaft Vor- theile, welche gewiss die gerade für dieses Gebiet nöthigen ausserordentlichen Mühen reichlich belohnen mussten. Aller dieser Mühen glaubte sich freilich Schwendener mit Consorten überhoben, da dieselben den viel bequemeren Weg des Experimentes gewählt hatten, um uns über die Entwickelung und den Aufbau des Flechtenkörpers aufzuklären. Auf welchem von beiden Wegen, ob im Geiste der alten Anschauung durch fleissiges alle von der Natur gebote- nen Stadien der Entwickelung des Thallus umfassendes Studium, oder ob im Geiste Schwendenerischer Anschauung durch die in der bekannten Art weiter fortgesetzten Culturen die Wissenschaft weiter gelange, muss die Zukunft u a lehren, denn der beste Rath, welchen man anwenden könnte behufs Befreiung von diesem Auswuchse, jenen Lehrern sammt ihren befangenen Schülern viele und fleissige Studien der lebenden Flechtenwelt anzuempfehlen, würde gewiss sehr übel aufgenommen werden. Mit Recht konnte Schwendener überzeugt sein, dass seine Lehre auf die Lichenologie in ihrem Entwickelungsgange kaum eingreifen werde. Auch mich liess dieselbe unbeirrt, als ich mir die Aufgabe stellte, als Lichenologe auf dem Wege der anatomischen Untersuchung die Entwickelung und den Aufbau der Flechtenkruste aufzuklären, eine Auf- gabe, die ich um so lieber wählte, weil sie für die differentielle Diagnostik der Lichenen und Ascomyceten wichtige Beiträge in Aussich£ stellte, ausserdem aber konnte ich erwarten, dass ich auf diesem Wege die Frage nach der Ent- stehung der ersten Gonidien zu lösen vermöchte. Da ich nun in der glücklichen Lage mich glaube, alle diese Aussichten weit über meine höchsten Erwartun- gen hinaus erfüllt zu sehen, so konnte ich es nicht unterlassen, meine Beob- achtungen als gegen die Schwendenerische Lehre gerichtete zu veröffent- lichen, ohne damit aber die Tendenz dieser Arbeit zu ändern. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 507 Gänzlich abweichend von der allgemein herrschenden Richtung hatte ich dem Thallaus von Anfang an grosse Aufinerksamkeit geschenkt und auch in _ diesem Principe mich immer bemüht, von allen Flechten, die mir in der Natur _ vorkamen, möglichst viele Entwickelungsstadien vornehmlich des Lagers zu sammeln. Wie sehr dies meine späteren Untersuchungen förderte, sah ich bald daraus, dass ich auf meine Sammlung ausschliesslich angewiesen blieb, da mir seltener brauchbares Materiale von fremder Hand zustiess. Bei meinen zahlreichen Betrachtungen der ersten dem unbewaffneten Auge sichtbaren Flechtenanfänge in der Umgebung der- entwickelten und liche- nographisch bestimmbaren Stadien, wie sie in dem Periderm der Baumrinde, _ auf dem glatten Gestein als höchst winzige Fleckchen mit allen Stufen der ersten Thallusanlage auftreten, war es in mir längst zur festen Ueberzeugung geworden, dass die Spore, sobald als sie den Schlauch verlassend mittelst der atmosphärischen Feuchtigkeit in die nähere oder fernere Umgebung des mütter- lichen Substrates gelangt, den Weg in eine ungeheuer weite Welt antritt, daher, falls sie ein dem bei den Ascomyceten vorkommenden Organe analoges nnd gleichwerthiges ist, d. h, die Fähigkeit besitzt, die Art fortzupflanzen, hier - also das hyphoide und gonidiale System zu erzeugen, auch in sich und mit sich‘ alles nöthige Materiale führen muss, um beide Bestandtheile des Thallus A bilden zu können, vornehmlich nicht von allen den Zufälligkeiten abhängig sein - kann, weder wie solche die Schwendenerische Anschauung, noch die Ansicht e Körber's!) als regelmässige annimmt. Es muss wahrlich Wunder nehmen, wieKör- - ber gerade bei Gelegenheit der Bekämpfung des Parasitismus im Sinne Schwen- 4 dener’s, welcher die Entstehung der Flechte von dem Zufalle, dass der Keim- ' schlauch als Pilzhyphe die erforderliche Alge findet, abhängig macht, eine Theorie aussprechen konnte, die sich in Wahrheit nur dadurch von jener unter- - scheidet, dass statt der Begriffe Pilzhyphe und Alge diejenigen von Flechten- hyphe und Gonidium genommen sind. Körber nimmt nämlich an, „dass eine - der Spore entkeimte Hyphe, um eine normale Flechte entstehen zu lassen, das ihr specifisch benöthigte Gonidium (d. h. die Gonidienform eben derjenigen Species, welcher die Spore angehört) unmittelbar wird finden müssen“. Ebenso aber muss man staunen darüber, dass Körber in diesem Finden, angenommen, _ dass wirklich immer in der Nachbarschaft des Mutterlagers „masslos ver- - breitetes Auftreten asynthetischer Gonidien“ statthaben sollte, ein demjenigen - analoges erblicken kann, wie es zwischen Pollenschlauch und Keimbläschen be- steht. Mit dieser Annahme von dem massenhaften Auftreten der „gonimischen Bruten“ ist seit Wallroth am meisten durch Körber viel Unfug getrieben 4 einer Annahme, die offenbar aus der ausschliesslichen Beobachtung der Flech- - ten in geringeren Höhen entsprang, und in welcher man mit Recht einen von > Wallroth geschaffenen Hemmschuh erblicken muss. Bei der Auswahl des Beobachtungsmateriales verwies mich die Aufgabe, NE e die wahren Grenzen zwischen Pilz und Flechte zu suchen, natürlich an die ? 1) Zur Abwehr der Schwendener-Bornet'’schen Flechtentheorie, 1874, p. 26. al # ! Ef 2 508 Arthur Minks. äussersten Grenzen der Flechtenwelt. Leider hatte man aus Scheu vor müh- samen Studien zur Definition des Lichen bisher stets höhere Typen ausgewählt und sich allmälig an den Glauben gewöhnt, dass zwischen beiden Pflanzen- classen eigentlich kein scharfes Kriterium bestehe, dass beide unmerkbar in einander übergehen. Allerdings tritt, wie überall in der Natur, der in einer grösseren Familie niedergelegte Grundgedanke gegen die Mitte derselben klar und zweifel- los ausgesprochen hervor, während er nach den Grenzen hin behufs Herstellung der Harmonie unbestimmt erscheint. Dass derselbe hier wirklich unbestimmt ist, bezweifelte ich stets. Vielmehr leitete mich die Ueberzeugung, dass ein differentieller Charakter, falls er sich als wahr bewähren soll, gerade bei den unbedeutendsten und niedrigsten, an der Grenze zweier Familien des Pflanzen- reiches stehenden Formen nicht nur nicht fehlen darf, sondern sogar in einer Einfachheit und Unverhülltheit vorhanden sein muss, wie ihn die Masse der anatomischen Bestandtheile, die vollendetere äussere Gestalt bei den höheren Formen derselben Familie nicht hervortreten lassen kann. Bei einem Ueberblicke über die Flechtenwelt, soweit als sie uns vorliegt, konnte kein Zweifel walten darüber, wo alle diese günstigen Bedingungen ver- einigt sind. Keine Thallusform zeigt eine so geringe Mächtigkeit, wie der so- senannte hypophloeode Thallus. Schon Wallroth wusste, dass ‘dieser von ihm wegen der Einbettung der Bestandtheile unter die Epidermis der Baumrinde sogenannte Thallus in dieser Lage nur eine gewisse Zeit lang verharrt, um dann als epiphloeodischer an die Oberfläche zu treten. Diese Lagerform, welche man in ihrem hypo- phloeoden Stadium kaum eine Kruste nennen kann, muss der ihr zu Gebote stehenden räumlichen Verhältnisse halber aus einer relativ sehr geringen Zahl anatomischer Elemente bestehen. Allein die mit diesem Lagertypus ausge- rüsteten Lichenen stehen nicht alle auf gleicher Stufe in systematischer Hin- sicht. Ich glaubte daher in den Verrucariaceen eine Zeit lang das beste Beobachtungsmateriale gefunden zu haben. Es kommen hier vorwiegend die Gattungen Pyrenula, Microthelia, Acrocordia, Blastodesmia, Leptorrhaphis und Arthopyrenia in Betracht, unter deren Arten die mit einem bis zur voll-, kommenen Entwickelung der Apothecien hypophloeoden Thallus versehenen offenbar die niedrigsten und daher bequemsten Formen sind. Der pilzartige Habitus einiger dieser Formen im Vereine mit dem zweifelhaften Vorhandensein von Gonidien hatte schon Wallroth in denselben wahre Pilze erblicken lassen, In neuerer Zeit sprach Müller Arg. die gleiche Ansicht!) aus, indem er diese Pflanzen von den Lichenen ausschloss, weil sie ohne flechtenartigen Thallus, immer ohne Gonidien sich unter der Baumepidermis entwickeln und besonders um die jungen Apothecien ein filamentoses Stroma zeigen, er vereinigte sie daher mit den auf Flechten lebenden Parasiten von lichenoidem Habitus wegen des ähnlichen Verhaltens. E, Fries allein versetzte diese Pflanzen an die Grenzen des Flechtenreiches gegen die Pilze hin, ihre wahre naturgemässe Stelle. 1) Principes de classilication de Lichens, p. 87, 1862. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 509 ! Mustern wir ferner die Reihen der Pyrenomyceten, so treffen wir manche For- men, die zwar in Gattungen dieser Familie untergebracht sind, die aber kaum von den genannten abweichen, in neuester Zeit haben die Mycologen gar diese bisherigen Lichenen-Gattungen zu annektiren begonnen. Dieses Verfahren ist ebenso consequent, wie voreilig, und der gegenwärtige Stand der Wissenschaft, sowohl der Lichenologie, als auch der Mycologie, musste es leider dulden. Andererseits besitzen die genannten Gattungen in ihrem Apothecium einen immerhin noch hoch stehenden Typus, so dass die Frage herantrat, ob diese Flechtenreihe oder die niedrigsten Arthonien mit hypophloeodem Thallus als in systematischer Hinsicht höhere Lichenen zu betrachten sind. Die gewohnheitsgemässe Verknüpfung der Gattung Arthonia mit anderen höheren Flechtenformen hatte derselben eine viel höhere Stellung verschafft, als ihr vom anatomisch-morphologischen Standpunkte zukommt. Gerade die grosse Familie der Graphidacei enthält die heterogenesten Gebilde, denen aller- dings zwei Charaktere gemein sind, der eigenthümliche Typus der Gonidien und die unbestimmte, oft sonderbar. verzogene Gestalt der Apothecien. Allein betrachtet man die Glieder dieser Familie genauer, so wird man auf anatomisch- morphologischer Grundlage mehrere Gruppen erkennen, die viel schärfer sich von einander abscheiden, wie die meisten Tribus der Systeme, z. B. vor allen die Lecanoracei und Lecideacei. Wir können von dem neuen Systeme von Th. Fries erwarten, dass diesen Eigenthümlichkeiten Rechnung getragen wird. In Wahrheit bewegen wir uns bei der Betrachtung aller bisher genannten Gattungen in der höchst eigenthümlichen Classe der Selerolichenes Th. Fr. Zu den vielen Eigenthümlichkeiten dieser Classe können wir auch die Thatsache rechnen, dass sie die unbedeutendsten und niedrigsten Flechtenformen um- schliesst, und dass sie unter diesen Formen einen Apothecium-Typus, der ihr allein eigen ist, umfasst. Nylander hat diesem nach seiner Meinung zwischen dem Discus und dem Nucleus stehenden Typus die durchaus unpassende Be- zeichnung Peridium gegeben. Diese Bezeichnung ist unpassend, weil sie bereits - für einen Typus unter den Pilzen vergriffen ist und daher den Glauben, als ob wir hier ein analoges oder auch nur ähnliches Gebilde vor uns haben, erweckt. ' Worin ‘das Eigenthümliche dieses Typus besteht, haben wir bis jetzt von - Nylander nicht erfahren. Schon die in neuester Zeit von diesem Lichenologen erlassene Erklärung!): „Observetur, Eindococceos esse Peridieos aeque ac Myco- pora, nec Pyrenocarpeos; sint fortasse ceteroquin omnes Peridiei ad Fungo- rum classem relegandi“, gibt sehr der Vermuthung Raum, dass ihm die Gren- zen der Gattung Mycoporum, der Tribus Peridiei ganz unklar sein müssen. Und betrachtet man die bisher aufgestellten Arten dieser Gattung genauer, so wird die Vermuthung zur Ueberzeugung, denn wir finden in dieser Gattung so - heterogene Gebilde vereinigt und wiederum nahestehende von derselben ausge- ' schlossen, wie dies bei wenigen Gattungen des Nylanderischen Systemes der Fall ist. Darin hat Nylander allerdings Recht, das hier sehr niedrig 1) Flora 1873, p. 298. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 65 510 Arthur Minks. entwickelte Lichenen vorliegen, ob dieselben auf einer Stufe mit den Arthonien und hypophloeoden Verrucarien stehen, ist eine schwer zu entscheidende Frage, deren Entscheidung nicht hier versucht werden soll. Die sonderbare Eigen- thümlichkeit der grösseren Zahl von Arten dieser Gattung’ besteht in dem na durchaus discoiden, habituell und der Entwickelung nach sich eng an den arthonioiden Discus anschliessenden Apothecium, welches in der weder mit dem Epithecium, noch mit dem Perithecium oder Exeipulum zu identifieirenden parenchymatoiden, dem Netze der kurzgliederigen Secundärhyphe (s. u.) angehöri- gen, gefärbten Decke, dem Cyrtidium, sein Kriterium erhält. Dieses zum artho- nioiden Discus gleichsam hinzukommende Plus ist, wie die Entwickelungs- geschichte des Flechtenapotheciums sicherlich später lehren wird, ein in mor- phologischer Hinsicht höchst wichtiges Organ. Die Cyrtidien sind nichts weiter als gleichsam in jenes Hyphensystem eingeschaltete parenchymatoide Inselchen, welche entweder den primitiven Discus einfach nur bedecken oder denselben durchziehend in Abtheilungen sondern und das Apothecium demnach als ein zusammengesetztes erscheinen lassen. Theils eigene Beobachtungen in der Natur, theils Nylander’s neueste obige Ansicht überzeugten mich, dass bei den Arten von Mycoporum Flot. Nyl. mit diesem Apothecium-Typus, die ich als neue Gattung, Oyrtidula, zusammeufasse, einerseits die äusserste Grenze der Flech- tenwelt gegeben ist, andererseits gerade hier die Einfachheit und Unverhüllt- heit des in dem Lichen ausgedrückten Prineipes zu erwarten steht. Da ich der Aufklärung dieser Lichenen einen besonderen Cyelus von Arbeiten zu widmen gedenke, so begnüge ich mich hier mit folgenden Aufschlüssen. Myeoporum elabens'), die erste Art der Gattung, ist ein besonderer, vielleicht nur noch in M. stilbellum Nyl. wiederkehrender, von demjenigen der Gattung Cyrtidula durchaus abweichender Typus. Indem ich die zu Verrucaria und Melaspilea gehörenden Arten aussondere und nächstverwandte anderer Gat- tungen hinzuziehe, so umfasst Cyrtidula folgende Arten?) mit ihrer bisher üblichen Benennung. j Tomasellia arthonioides Mass., T. Leightonii Mass., Cyrtidula cratae- ginea Minks n. sp., Arthonia subcembrina Anz., Verrucaria wWieicola Nyl., Cyrtidula pityophila Minks n. sp., ©. quereicola Minks n. sp., C. betulina Minks n. sp., Mycoporum miserrimum Nyl., Cyrtidula insignis Minks n. sp., Mycoporum »pteleodes, (Ach.) Nyl.,. M. elachistoteron Nyl., M. populnellum Nyl., M. rhypontoides Nyl., Mycoporum physeiicola Nyl., M. eueline Nyl. und Oyrtidula pertusariicola Minks n. sp. Wegen der von allen sontigen bekannten Gewohnheiten der Lichenen abweichenden Vorliebe dieser Pflänzchen für das Periderm junger und jüngster, !) Jedes bisher als Apothecium betrachtete Gebilde ist eine vollständige Pflanze, welche als Epiphyt (Pilz!) einem fremden Lager (Archilichen) aufsitzt. 2) Alle bis zur Zeit des Abschlusses dieser Arbeit, Weihnachten 1875, aufgestellten Arten von Mycoporum waren mir ausser M. pyenocarpum Nyl. und M. consocians Nyl. in authentischen Exemplaren zugänglich. ä Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 511 oft einjähriger und noch grünender Zweige der meisten verholzenden Gewächse ohne Unterschied, blieben dieselben, da ausserdem oft ihre Apothecien an der Grenze des noch mit blossem Auge Sichtbaren !) stehen, ihr Lager äusserlich meist nicht einmal angedeutet ist, bisher von Seiten der Liche- nologen unbeachtet. Nach der mir vorliegenden grossen Zahl von unbekannten und unbenannten Arten?) glaube ich mich zu der Annahme berechtigt, dass ihre Zahl ausserordentlich wachsen wird, dass sie einen ausgedehnten Ver- breitungsbezirk haben und in ungeheuerer Menge an einzelnen Stellen auftreten. Ausser dem Periderm der verholzenden Gewächse lieben diese Pflänzchen aber auch das Lager und die Apothecien von Flechten. Somit stellte ein eingehen- des Studium derselben zugleich noch in Aussicht die Lösung des Räthsels, welches in jener grossen Zahl von lichenoiden, „lagerlosen“, flechtenbewohnen- den Pflänzchen bisher ungelöst ‚vorlag. Weder für die Bezeichnung dieser Pflanzen als Pseudolichenen, noch für diejenige als Lichenes parasitiei hatte man bis jetzt giltige Beweise geliefert. Statt durch anatomische Untersuchun- gen, hatte man durch Raisonnements die Frage, ob Pilz oder Flechte, zu lösen gesucht. Daher erklärte ich bereits in Just, botanischer Jahresbericht, II, S. 46, dass man die auf Flechten lebenden kleinen Pflanzen höchst vorschnell bisher „Parasiten“ zu nennen beliebte, ohne auch nur einen nothdürftigen Be- weis für den Parasitismus vorbringen zu können, denn wie Vieles wächst nicht in und auf einander, ohne dass darum das Verhältniss eines Parasitismus zu bestehen braucht. Ebendort stellte ich eingehende Arbeiten über diesen Gegen- stand in Aussicht und begnügte mich daher mit der Erklärung, dass ich in diesen Pflänzchen vorläufig nur Epiphyten im weitesten Sinne zu erblicken vermag, auch nicht thalluslose, sondern Epiphyten, deren Thallus unbe- kannt ist. Ebensowenig voreilig, fuhr ich fort, vermag ich wegen der Un- kenntniss von dem Läger dieser Pflänzchen bei ihrer in die Augen springenden nahen Verwandtschaft mit unzweifelhaften Lichenen dieselben aus dieser Pflan- zenclasse auszuschliessen. Hier soll nun diese Frage gelöst werden. Die Lösung ist einfacher, als man bisher anzunehmen pflegte, denn der Entscheidung der ' Frage, ob die hypophloeoden Arten von Cyrtidula Pilze oder Flechten sind, - mussten bei einer alle Arten umfassenden Untersuchung auch die Epiphyten dieser Gattung folgen, und diese wiederum entschieden über das Wesen aller - auf Flechten lebenden Epiphyten. Dass der hypophloeode Lagertypus bisher ein ganz unbekanntes Gebiet _ geblieben war, muss jetzt nach den zu Tage geförderten Thatsachen gleich staunenerregend und beschämend erscheinen. Dass alle Forscher seit Acharius _ nur durch äussere Betrachtung entscheiden wollten, ob ein hypophloeoder oder - epiphloeoder Thallus vorliegt, dass sich bis zur Stunde keine der die Wissen- schaft so überreich mit neuen Arten beschenkenden Autoritäten veranlasst 1) Nicht selten aber muss man sich erst durch eine gute Doppelloupe von ihrem Dasein überzeugen, 2) Dieselben wurden gleichfalls bei meinen Untersuchungen benutzt. 65* & 512 Arthur Minks. fühlte, sich zu vergewissern, ob wirklich immer der hypophloeode Thallus ein, solcher im bisher üblichen Sinne sei, gereicht den Trägern der Lichenologie wahrlich keineswegs zur Zierde. Meiner Behauptung, dass lediglich Acha- rianischer Geist die Ursache dieser Unterlassungssünden gegen die Wissen- schaft ist, wird man vielleicht Einwände entgegenstellen. Was bisher von der Untersuchung dieser Lagerform abgehalten haben mochte, war zunächst wohl die Erwartung grosser, fast unüberwindlicher Schwierigkeiten, welche der mikroskopischen Untersuchung in Folge der Einbettung der Gewebselemente in das Parenchym des Periderms oder, wie man vielmehr annahm, unter dasselbe erwachsen mochten. Leider machte man sich nicht klar, dass einerseits das Substrat aus nur wenigen Zelllagen besteht, andererseits in Folge des äusserst grossen Raummangels eine nur sehr beschränkte Masse von Gewebselementen vorhanden sein konnte. Man träumte auch wohl zu sehr von allerlei Anfangs- stadien von Pilzen und Algen, mit denen die Lichenen um das Dasein in jenen Schichten zu kämpfen hätten, von den beliebten gonimischen Anflügen und Bruten, welehe diese Lager verunreinigten und schwer erkennbar machten. Ich selbst muss gestehen, dass ich erst nach längeren aufmerksamen Beobachtun- gen diese Vorurtheile abstreifte. Schon die bald mehr graue, bald mehr weisse Farbe der Peridermzellenlagen, die in Folge von Befeuchtung verschwindet, und die man mit Recht seit Wallroth auf einen Gehalt an Luft zurückführte, konnten als abgestorbene, fast farblose Zellen nur geringe Schwierigkeiten be- reiten. Unter allen verholzenden Gewächsen, die bisher in den Bereich meiner Untersuchungen gelangten, zeigen die Ribes-Arten ein Periderm, welches durch seinen Bau und seine Durchsichtigkeit die geringsten Schwierigkeiten bereitet. Leider werden dieselben, wie es scheint, nicht häufig von Cyrtidula bewohnt. Demnächst folgt das Periderm der jungen Birkenzweige, diesem schliesst sich die Erle an, auch die Hasel, die Eiche, der Hagedorn verursachen nicht viel Schwierigkeiten, dagegen das unbequemste Materiale liefern die Coniferen aus naheliegenden Gründen. Allein die geringe Mächtigkeit des Substrates und die von derselben abhängige unbedeutende Masse des Thallus erforderte eine besondere Unter- suchungsmethode. Da ferner das Lagerwachsthum bei diesen Pflänzehen ein gänzlich überwiegend in der Fläche ausgedehntes ist, so liess sich von einem Studium dieses Thallus mittelst Schnitten durch die Dicke desselben nicht viel Erspriessliches erwarten, somit blieb der in der Anatomie der Lichenen bisher nur in Ausnahmefällen geübte Schnitt durch die Längenausdehnung des Thallus als allein anwendbar übrig. Die Methode der Untersuchung bestand nämlich in der Betrachtung von Längsschnitten durch das Periderm, so zwar, dass möglichst dünne, nur wenige Zelllagen fortnehmende und sehr weit ausgedehnte, 1—2, höchstens 3 D)Mm. betragende Schnitte ausgeführt wurden. Bereits der erste Blick durch das Mikroskop auf einen gut gelungenen Längsschnitt durch das von Oyrtidula betulina in Besitz genommene Periderm eines Birkenzweiges sagte mir, dass nicht allein die Methode die glücklichste sei, sondern auch meine an diese winzigen Pflänzchen gestellten Erwartungen bei Weitem übertroffen EEE ET Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 513 wurden. Bei der glücklichen Auswahl einer lehrreichen Stelle des Periderma geniesst man den entzückenden Anblick des ganzen Lebenslaufes dieser Pflänz- chen, von dem ersten Keimfädengeflecht bis zum reifen Apothecium, in allen Stufen der Ausbildung ihrer elementaren Bestandtheile, wie der Entwickelung ihrer Organe. Indem ich aus den genannten Arten von COyrtidula die unbe- deutendsten und zartesten auswähle, da sie gegenüber den höchst entwickelten die relativ geringste Menge von elementaren Bestandtheilen führen !), werde ich ein Bild von diesen mikroskopischen Lagern zu entwerfen versuchen, bei dessen Ausführung ich auf anatomische Einzelheiten nur so weit eingehen werde, als es zum Verständnisse der nach der Tendenz dieser Arbeit zu schildernden Ent- deckungen unumgänglich nothwendig- erscheint, so dass alles Uebrige anderen Arbeiten vorbehalten bleibt. Die erste auffallende Erscheinung, welche sich dem Auge darbietet, ist, dass hier nicht hypophloeode, d. h. unter der „Rinde“, unter dem Periderm stattfindende Vorgänge, sondern in dem Periderm, in seinen Zellinterstitien, sogar endlich in seinen Zellenräumen statthabende Lebensprocesse der uns be- schäftigenden Pflänzchen gegeben sind. In Wahrheit ist das Wachsthum dieser Pflänzchen ein endophloeodes, welches nur, wenn es an Raum gebricht, seine grösseren Organe an das Licht treten lässt?2). Indem das Auge nach den Gewebebestandtheilen sucht, glaubt es in den zahlreichen kugeligen Körperchen, welche es in den ersten Längeninterstitien des Substrates oder auch über diese ins Freie ragend erblickt, Entwickelungszustände von Apothecien zu erblicken. Neben den mehr oder weniger zahlreichen Apothecien nebst ihren vermeint- lichen jüngeren Stadien fällt theils durch die der Oberfläche nahe Lage, theils durch die unerwartete Gestalt, Farbe und Anordnung am meisten ein weit- maschiges Hyphennetz auf. Diese Hyphen ziehen ohne Rücksicht auf die Rich- tung der Peridermzellenreihen, namentlich deren Interstitien, meist schräge durch dieselben hin, sie zeichnen sich aus durch eine mehr oder weniger dunkele bräun- liche oder schwärzliche Farbe und die kugelige oder elliptische Form ihrer scharf abgegrenzten Gliederzellen. In Folge einer analogen Wachsthumsweise erinnern diese Hyphen sehr an die den Sclerolichenen (Graphidaceen) eigen- thümlichen Gonidienreihen. Die Ursache ihres das Peridermparenchym gar nicht . berücksichtigenden Verlaufes ist ihr radienartiger Zusammenlauf auf halbkuge- lige Körper von mehr oder weniger verschobenen Umrissen, die Apothecien, hin. Nicht selten findet man Apothecien, die unter sich nur durch eine Hyphe in Verbindung stehen, oder solche, die bis auf eine Hyphenverbindung voll- kommen isolirt sind. Allein auf die blosse Herstellung einer Verbindung zwischen den Apothecien beschränkt sich der Zweck dieses Hyphennetzes nicht, vielmehr erscheint derselbe einem anderen gegenüber von untergeordneterer Bedeutung. Diese eigenthümliche Hyphe dient nämlich zur Bildung jener Decke des Thecium 1) Die Apothecien sind bei den kleineren Arten meist von so unbedeutender Höhe, dass sie zwischen Objectträger und Deckglas sehr wohl Platz finden. ?) Möge dies im Laufe der Darstellung, namentlich von den Anhängern der Schwen- denerischen Lehre, wohl festgehalten werden. 514 Arthur Minks, des Cyrtidium, so zwar, dass die Cyrtidien lediglich als pseudoparenchymatische Inseln in diesem Hyphennetze erscheinen. Die Hyphen gehen unmittelbar in das Cyrtidium über, dergestalt, dass zwischen den zelligen Bostandtheilen des- selben und den Gliedern der ersteren kein wesentlicher Unterschied besteht. Da es ausser den dieser Arbeit gesteckten Grenzen liegt, die Entwickelung und den Bau des Apothecium von C'yrtidula oder gar die morphologische Bedeutung des Cyrtidium zu erörtern, so muss auch diese ebenso anziehende, wie bedeu- tungsvolle Behandlung anderen Arbeiten vorbehalten bleiben. Bei genauerer Betrachtung findet man, dass zahlreiche, eigentlich die, meisten halbkugeligen Körper mit den geschilderten Hyphen durchaus nicht in Verbindung stehen, dass eben diese sich oft durch hellere Farbe, mehr paren- chymartigen Bau, durch bestimmtere Form und auffallende Isolirung auszeichnen. Allerdings stehen diese Körperchen nicht mit dem geschilderten Hyphennetze in Verbindung, allein in Wahrheit sind sie desshalb nicht isolirt. Die meist spärlichen Hyphen, welche von der Basis dieser Körper auszugehen scheinen, stechen in Gestalt, Farbe, Lage und Verlauf von den zuvor beschriebenen be- deutend ab. Sie sind heller bräunlich, nie schwärzlich gefärbt, ihre Glieder sind auffallend langgezogen, so dass die Länge die Dicke meist um das Drei- fache übertrifft. In ihrem Verlaufe weichen sie wenig von der Richtung der Längendurchmesser der Peridermzellen ab, indem sie die Interstitien oder auch die abgestorbenen Peridermzellen durchziehen, sie bilden ferner die auf die ge- schilderte Schicht zunächst folgende untere. Es kommt diesem Hyphennetze die Bezeichnung einer Schicht viel mehr zu, da es an Zahl der Hyphen das vorher geschilderte meist bedeutend übertrifft. Ein morphologisch geübtes und gebildetes Auge ersieht bald, dass von einer Beziehung zwischen diesen Hyphen und den beschriebenen Körperchen, wie zwischen dem Cyrtidium und jenen Hyphen, nichts bestehen kann. Zwischen allen den geschilderten Gewebe- bestandtheilen sieht man, gleichsam um die Lücken des Bildes auszufüllen, einzelne hellbraune ovale oder kugelrunde Zellchen, oder mehrere solcher zu Kügelchen vereinigt und daneben nur aus wenigen Gliedern bestehende Hyphen. die offenbar im Anfange ihrer Entwickelung begriffen sind. Nirgends aber ent- deckt man Gebilde, welche man nach Gestalt, Farbe und Gruppirung als Goni- dien ansprechen könnte. Ausdrücklich mache ich hier auf diese Thatsache aufmerksam, dass man Hunderte von Periderma-Durchschnitten mustern kann, ohne überhaupt andersgefärbte Gebilde, als wir solche bisher kennen lernten, zu erblicken. Das Auftreten von spärlichen Gonidien bei einzelnen Arten wird unten seine Erklärung finden. Dies ist das mikroskopische Bild von dem Ha- bitus der Gattung C'yrtidula. Es erschien die Vorführung desselben durchaus nothwendig behufs besserer Orientirung in den nachfolgenden anatomischen Schilderungen. Anfänglich. fand ich, wie gesagt, keine Spur von Gonidien oder nur selten einzelne zerstreuete, welche gegen die Zahl von Hyphen fast gänzlich verschwanden. Daher war Grund vorhanden, zu bezweifeln, ob dieselben zu den Pflanzen, in deren Gewebe sie eingebettet lagen, als ihnen eigene Organe Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 515 gehörten. Die Art ihres Auftretens veranlasste Nylander zu der Meinung!) über die geringe Zahl der Gonidien bei den Mycopora, dass das offenbar schnelle Wachsthum und die geringe Entwickelung dieser so niedrigen Ge- wächse eines grösseren Vorrathes von Gonidien als überflüssig entbehren können, indem auch Nylander überzeugt ist, dass die @onidien als Assimilationsorgane der Lichenen aufzufassen seien. Die wenig Gonidien führenden Flechten, wie solche in den Gattungen Z'helotrema, Graphis, Verrucaria, Mycoporum vor- kommen, führen nach Nylander ein kürzeres Leben, wesshalb sie häufig mit nicht recht entwickelten oder mit abgestorbenen Apothecien. gefunden werden. Auch hierin $laubt der genannte Lichenologe ein analoges Verhalten zu er- blicken, durch welches sie sich zu den hier in Betracht kommenden Pilzen hinneigen. Dass diese Pflänzchen, namentlich die Cyrtidula-Arten eine sehr kurze, oft kaum mehr als ein halbes Jahr umfassende Lebensdauer besitzen, ist durch das Alter des Substrates bewiesen. Jene geringe Zahl von Gonidien aber, welche Nylander bei allen Arten der Gattung Mycoporum anzunehmen scheint, findet sich nur bei einzelnen, bei den meisten aber keine Spur von solchen. Und da ausserdem jene vereinzelten Gonidien offenbar viel jünger als die ausgebildeten Apothecien sind, so folgt, dass diese Pflanzen während des wichtigen, mit der Ausbildung des Apothecium abschliessenden, Lebensabschnittes der Gonidien überhaupt entbehren können, wodurch natürlich die Bedeutung dieser Organe als assimilirender bedeutend in Frage geräth. Ein Hinneigen zu den Ascomyceten aber müsste man vielmehr in dem gänzlichen Mangel der Gonidien erblicken, wenn nicht gar schon hiermit Cyrtidula in jene Pflanzenclasse versetzt wird. Forscher, namentlich Mycologen, welche dem Baue des Lagers der ein ähnliches Substrat liebenden Pyrenomyceten mehr Auf- merksamkeit schenkten, als die Lichenologen den entsprechenden pyrenocarpen Lichenen, glauben vielleicht aus der vorhergehenden Schilderung der braunen Hyphen entuehmen zu dürfen, dass hier über unzweifelhafte Ascomyceten ab- gehandelt werde. Diese selben Forscher aber, die bisher aus dem Fehlen der Gonidien bei den fraglichen Pflanzen sofort auch auf die Unfähigkeit der- selben, solche Organe zu erzeugen, schlossen, um alle diese Pflanzen zu den Ascomyceten zu versetzen, welche oft aber sich nicht einmal von dem Mangel oder dem Vorhandensein der Gonidien zu überzeugen, ganz nach der Weise der Lichenologen, für nöthig hielten, mögen mit dieser Meinung als einem Vor- urtheile zurückhalten, und erst am Schlusse dieses Abschnittes das Urtheil zu vernehmen, ob ‘alle die hier in Betracht kommenden Pflanzen als Lichenen oder . als Ascomyceten in Frage gerathen. Als ich nach wiederholten Betrachtungen von Schnitten durch die oberen und unteren Schichten des Periderms, welche ich sowohl von der dem Lichte zugekehrten Seite, als auch von der dem Holze zugewandten sorgfältig musterte, die Gewissheit erlangte, dass Gonidien durchaus fehlen, musste natürlich das plötzliche Erscheinen einer ziemlich grossen Menge von solchen in zuvor mit 4) Flora 1874, p. 58. 516 Arthur Minks. Aetzkali behandelten und dann zerdrückten Präparaten mich höchlichst über-. raschen. Es unterlag keinem Zweifel: diese Gonidien in solcher Fülle mussten dem Auge vorher in irgend einer Hülle verborgen gewesen sein, und als solche _ Hüllen konnten nur die oben erwähnten Körper dienen. Dasselbe Verfahren, _ auf vollständig frei präparirte und vorher an der ganzen Aussenfläche Sorg- fältig gemusterte Körper angewandt, lieferte den sicheren Beweis, dass Goni- dien den Inhalt derselben, die bräunliche Zellenschicht der Aussenseite die Hülle bilden. Woher kamen diese Gonidien? Nur zwei Wege sind möglich. Entweder sie sind — und dies ist dem vorurtheilsfreien Beobachter die zunächst liegende Möglichkeit — in den Körperchen entstanden, oder sie sind von aussen hinein- gelangt. Wem würde nicht, wie mir, bei dieser Erwägung alsbald der Gedanke gekommen sein: hier liegt die Entscheidung der von Schwendener geschaf- fenen Frage. Gelingt es nemlich, aus der Entwickelungsgeschichte der in Rede stehenden Körper den Nachweis zu führen, dass die Gonidien in denselben ent- standen, so zwar dass Stadien dieser Körper vorhanden sind, in denen keine Spur von Gonidien zu entdecken ist, gelingt es ferner, zugleich in der Bilaung der Gonidien innerhalb dieser Körper die anfängliche Gonidienerzeugung bei diesen Pflanzen nachzuweisen, so fällt nothwendiger Weise die Schwendene- rische Theorie zusammen. Ist dagegen der gonidienartige Inhalt von aussen in diese Körper hineingelangt, so muss er zuerst dagewesen sein, um von der Pflanze mit der braunen Hülle umgeben werden zu können. Damit liegt aber der Gedanke sehr nahe, dass dieser Inhalt von Anfang an nicht diesen Pflanzen eigenthümlich, von denselben entsprungen, sondern etwas Heterogenes ist, welches diese Gewächse heranzogen, um es zu ihrem Eigenthume zu machen. Es bleibt dann nur die in diesem Falle grössere Schwierigkeit des Nachweises, woher das erste Gonidium kam, ob es in dem Periderm oder auf demselben sich vorfand. Braucht man bei diesem Nachweise nicht zu Hypothesen zu greifen, sondern kann einen streng objectiven Befund vorführen, so liegt es auf der Hand, dass die Schwendenerische Ansicht nirgends glänzender be- stätigt werden kann, als hier, besonders, wenn es ausserdem noch gelingen sollte, zu coustatiren, dass der gonidienartige Inhalt von dem Thallus, von seiner Hülle befreiet, ein algenartiges Dasein fortzuführen vermag. Gewiss wird der Leser in Betreff der besprochenen Körperchen, auch wenn ihm die einschlägigen Arbeiten Norman’s unbekannt sind, schon aus der oben vorgeführten Schilderung entnehmen, dass wir es hier mit den Gonio- eysten oder Gonidiennestern, den Thalluskernen dieses Autors zu thun haben. Ebenso gewiss aber wird man sich eines hohen Erstaunens nicht erwehren können, dass diesem Forscher nicht die leiseste Ahnung aufstieg, dass die Gonidien seiner Moriola-Arten direkte Erzeugnisse derselben, und zwar der _ geschilderten Körperchen seien, wie er in seiner Eingenommenheit für die herrliche Theorie und in dem Bestreben, derselben einen so weit als möglich lichenologischen Anstrich zu ertheilen, diese so nahe liegende Möglichkeit übersehen konnte. Daher ging ihm nicht die Bedeutung der Körperchen als *- Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 517 Organe, als Flechtenorgaue auf, er ahnte nicht, dass ihm neue, bisher un- bekannte, neben Apothecium, Spermogonium, Pyenide ebenbürtig dastehende Flechtenorgane vorlagen. Noch viel weniger aber konnte er ahnen, dass er Organe sah, welche nicht allein seinen Moriolae, sondern einer ausserordent- lich grossen Zahl von Flechten eigenthümlich sind, Organe, welche bisher trotz ihrer weiten Verbreitung, trotz ihres nicht selten massenhaften Auftretens, trotz ihrer den Spermogonien meist gleichen Grösse gänzlich übersehen wurden. Es fällt schwer, das Erstaunen zu unterdrücken darüber, wie es möglich war, dass der grossen Zahl tüchtiger Lichenologen diese Organe durchaus unbekannt bleiben konnten. Auch hierfür gibt es wieder nur dieselbe Erklärung: der Lichenologe der _ abgelaufenen Periode der Wissenschaft war nur Lichenograph, sein Blick war nur auf das Apothecium, das Spermogonium und den Habitus des Thallus hin- gerichtet und zu deren Untersuchung abgerichtet. Es steht fest, dass Norman die in Rede stehenden Gebilde als der Erste sah. Gänzlich unabhängig von Norman’s Arbeiten entdeckte ich in diesen Gebilden Flechtenorgane von hohem morphologischen Werthe, von grösster Bedeutung für die Entwickelung und den Aufbau des Lagers einer sehr grossen Zahl von Flechten. Erst am Abschlusse meiner Untersuchungen wurde ich durch Zufall auf den Inhalt der Arbeiten Norman’s aufmerksam, den ich nach zwei Citaten bei Crombie!) und Th. Fries?) mir ganz anders vorstellen musste. Da Norman neue Ter- mini in seinen Arbeiten gebraucht hatte, so trat an mich die Prioritätsfrage heran, ob ich nemlich dieselben als zuerst eingeführte den von mir gewählten vorzuziehen habe. Da aber durch seine beiden Arbeiten die Auffassung sich hindurchzieht, welche in den behandelten Körpern nicht Organe, sondern Thal- lusabschnitte erblickt, demnach nicht die hohe morphologische und entwicke- lungsgeschichtliche Bedeutung für eine grosse Reihe von Flechten zu durch- schauen vermochte, da Norman ferner die fraglichen Körper nach ihrer Entwickelung in zwei durchaus verschiedene auflöst, so zwar dass er in der ersten Arbeit Goniocystae und Nuclei thallini, in der zweiten mit durchaus wenig Consequenz nur zweierlei Goniocysten oder Gonidiennester unterscheidet, wozu er nur durch mangelhafte Untersuchungsmethode, durch ein zu geringes Untersuchungsmateriale und nicht tief genug durchgedrungene Anschauung von den Typen der Zellbildung gelangte, so glaube ich mich berechtigt, mit meiner Entdeckung dieser Flechtenorgane auch die von mir gewählte Terminologie einzuführen. Ich bin fest überzeugt, dass am Schlusse dieser Abhandlung die Vorzüge meiner Terminologie, welche ich schon in Hinsicht auf diejenige bei einem anderen von mir entdeckten in morphologischer und entwickelungs- geschichtlicher Beziehung durchaus analogen Organe so einzurichten gezwungen „war, deutlich hervorleuchten werden. Demnach ertheile ich den in Rede stehen- den Körpern als Flechtenorganen den Namen Gonangium. Schon oben sprach ich meine Verwunderung darüber aus, dass die Go- nangien bei den Mycopora bisher gänzlich unbemerkt bleiben konnten, denn 1) On the Lichen-Gonidia Question. p. 13 (S.-A.). 2) Lichenogr. scand. vol. I, p. 343. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 60 518 Arthur Minks, sie sind keineswegs erst durch das Microscop sichtbare Körper, wie man schon . aus dem über diese Pflänzchen ausgeführten allgemeinen Bilde entnehmen möchte. Diese Organe ragen gleich den Apothecien über die Ausserfläche des Periderms hervor und sind schon bei schwacher Vergrösserung (Doppelloupe) deutlich sichtbar. Vielleicht hielt auch Nylander, welcher bisher allein dieser Gattung einige Aufmerksamkeit schenkte, diese Gebilde für jugendliche Apo- thecien, wie ich anfangs, als ich nur wenige Arten dieser Gattung kannte, glaubte. Allein schon aus der blossen äusseren Betrachtung . der Gonangien während einer längeren Zeit, welche denselben ausschliesslich gewidmet wurde, gewann ich bald die Ueberzeugung, dass hier zwei für sich bestehende Ent- wickelungskreise vorliegen, die wohl Stadien mit gegenseitigen Uebergängen im Habitus .einschliessen, aber unter sich keine Uebergänge zeigen. Die Zahl, in welcher die Gonangien bei einer und derselben Art auf- treten, ist auffallend constant sowohl bei Cyrtidula, als auch bei den übrigen weiter unten zu schildernden Gattungen, dieselbe ist unabhängig vom Klima, Standorte und Substrat. Am zahlreichsten treten sie bei Oyrtidula betulina auf, dann folgen entsprechend dem Grade der Häufigkeit: (©. crataeginea, Mycoporum pteleodes, M. elachistoteron, M. populnellum, Oyrtidula insignis, Arthonia subcembrina, Tomasellia arthonioides, Verrucaria iicola, Mycoporum rhypontoides, Oyrtidula quercicola, ©. pisyophila und Tomasellia Leightoni. Es ergibt sich hierbei, dass im Allgemeinen die Zahl der Gonangien der Zahl der Hyphen des Thallus entspricht. Dagegen lässt sich in Bezug auf die Grösse dieser Organe ein solches Verhältniss nicht constatiren. Im Allge- meinen haben die grössten Gonangien einen Durchmesser von 0:07—0'15 Mm., die mittleren einen solchen von 0'023—0:035 und die kleinsten von nur 0014 Mm. Im der Gestalt herrscht die Kugelform vor, sei es dass die Organe fast kugelig oder mehr halbkugelig sind, seltener ist die stumpfe Kegelform, am seltensten die fast fleckartige Gestalt. Diese letzte beobachtete ich bisher nur bei Oyrtidula ilieicola (Nyl.)Minks, es /scheint, dass sie hier nicht die eigentliche, die ursprüngliche ist, sondern durch einen leichten Col- lapsus, wie bei den Cyrtidien dieser Art, entsteht. Da wir die Gonangien be- reits in ihrer Abhängigkeit von den Hyphen kennen lernten, so können wir uns schon selbst sagen, dass in ihrer Anordnung keine Gesetze walten, wenig- stens vorläufig nicht erkennbar sind, sie sind nemlich in den von den Apo- thecien gelassenen Zwischenräumen bald dicht, bald spärlich ohne Ordnung zerstreuet. Nur bei einer Art, Oyrtidula insignis, neigen die Gonangien zu einer Gruppirung. Untersucht man die Gruppen von schwarzen Körpern bei dieser Art, welche in ihrer Anordnung Graphideen-Apotheeien zurückrufen und am meisten an grosse und üppig entwickelte Apothecien-Gruppen von Myco- porum miserrimum erinnern, so findet man, dass die meisten dieser confluirenden Körper Gonangien und nur einzelne Apothecien sind. Einzelne Gonangien treten seltener und zerstreuet über den Thallus derselben auf. Fast kann man einen Connex zwischen den Gonangien und den Apothecien bei dieser Art annehmen, wenn man zwischen den grossen und inhaltsreichen Gonangien die einzelnen Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 519 Apothecien mit leeren Schläuchen beobachtet. Die Gonangien sind meist leicht von den Apothecien zu unterscheiden, besonders wenn sie am Ende ihrer Entwickelung stehen, sie zeichnen sich im Allgemeinen durch ein mehr paren- chymartiges Gefüge und hellere Farbe ihrer Hülle aus, dazu kommt, dass die am Scheitel wenig gefärbte Hülle bei vollendeter Reife den grünen Inhalt durchscheinen lässt. Was noch mehr im weiteren Verlaufe dieser Abhandlung hervortreten wird, es ersteht hier, wie überhaupt bei den endophloeoden Flech- ten, der Diagnose und Beschreibung ein ganz neuer Wirkungskreis. Wenn auch hier nicht durchaus bestimmte miecroscopische Charaktere vorliegen, so sind dieselben doch viel werthvoller für die Kenntniss von dieser Flechtenreihe, als andere bisher werthgehaltene macroscopische Charaktere. Wer sich durch lange Uebung über die von dem Substrate gebotenen Schwierigkeiten hinweg- zusetzen gelernt haben wird, wird mit mir staunen, wie constante Bilder stets die Längsschnitte des Periderms bei den einzelnen Arten liefern. Die ver> schiedenen Hyphen, die Gonangien in ihren Entwickelungsstufen liefern ohne die Anwesenheit von Apothecien in ihrem Baue, ihrer Färbung, ihrer Gestalt und ihrer Anordnung: bei den meisten Cyrtidulae so gute Kennzeichen, dass man sie bereits an diesen leicht erkennen kann. Freilich bestehen diese speci- fischen Charaktere nur für ein Auge, welches durch die Beobachtung einer sehr grossen Fülle von Längsschnitten eine solche Uebung erlangte, dass es sich mittelst des Microscopes in diesen Thallusbildern ebenso leicht orientirt, wie ein geübter lichenologischer Blick bisher in den verschiedenen Habitusbildern der Kruste. Voraussichtlich wird es auch nicht an solchen fehlen, welche, da ihnen diese neue Einführung unbequem ist, sich bemühen werden, alle nur denkbaren Schattenseiten dieser neuen Diagnostik hervorzukehren. Solchen Forschern wird nemlich die Conservirung einer alten dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft wenig entsprechenden Terminologie noch weiterhin am Herzen . liegen. Allein an Forscher, welche noch in der jüngsten Gegenwart keine Be- denken trugen, Diagnosen zu liefern, wie „thallus nullus visibilis*, „thallus a cortieis colore vix distinguendus“, „thallus hypophloeodes vel nullus“, „thallus bypophloeodes fere nullus irregulariter nigro-limitatus decussatusve“, „thallus macula cinerascente obsoleta indicatus“ u. dergl. m. sollen überhaupt nicht diese Anforderungen gestellt werden. Denn auch hier wird sich wieder die alte Erfahrung bestätigen, dass das Gute und Brauchbare sich von selbst einführt. In Wahrheit ist dies keine Neuerung, denn es ist eine in der ganzen orga- nischen Natur feststehende Thatsache, dass je tiefer die Stufe organischer Wesen, desto unbestimmter ihre äusseren Charaktere sind, desto grössere Schärfe und Prägnanz aber ihr anatomischer Bau bis zu den elementaren Ge- webebestandtheilen als differentieller Charakter gewinnt. Wie verlockend einfach auch das von dem endophloeoden Thallus ent- worfene Bild erscheint, so unentwirrbar zeigt es sich, sobald als man an die Erforschung der Entstehung, der Entwickelung, des Zweckes der elementaren Bestandtheile, vor allem des Gonangium herantritt. Allerdings hatte mich die Ahnung nicht getäuscht, dass eine Fülle von Entwickelungsstufen gegeben sei, 66* 520 Arthur Minks, allein welche den beiderlei Hyphen, welche den Gonangien und welche den Apothecien angehören, in welchem Verhältnisse diese Hyphen zu dem Gonan- gium und dem Apothecium stehen, dies waren Fragen, die sich mir längere Zeit als nicht zu beantwortende erwiesen, weil die ersten Anfänge aller sich so ausserordentlich ähnlich sahen, dass eine Sonderung unmöglich schien. In diesem Chaos diente mir als bewährter Führer eben jene schon oben berührte Erfahrung, die mich zu der Ueberzeugung gebracht hatte, dass bei dem endo- phloeoden Thallus die verschiedenen Typen der Zellbildung und Zellenvermeh- rung, soweit als sie vorhanden, in nackter Form auftreten müssen. Allein trotz der grossen Einfachheit, in welcher jetzt die nachfolgenden Thatsachen vor das Auge treten, bedurfte es oft langer, mühseliger und zeitraubender Studien, um nur einen Schritt zu thun, eine Stufe in der Entwickelung der hier in Betracht kommenden Gebilde zu constatiren. Höchst selten traf ich bei einer und der- selben Art eine befriedigende Reihe von Stadien beieinander. Im Anfange wenigstens mussten alle mir zugänglichen Arten von Cyrtidula Beiträge zur Bildung der zum Verständnisse nothwendigen Kette von Stadien liefern. Bevor wir die Entwickelung und den Aufbau des Lagers und seiner Adnexa bei diesen Pflänzchen verfolgen, seien Forscher, welche es unternehmen wollen, die hier niedergelegten Beobachtungen zu wiederholen, gewarnt, zwei bisher unerwähnt gebliebene Gebilde in diesen Untersuchungskreis zu ziehen. Ausser den Entwickelungsstadien des Apothecium, welche gleichfalls die Unter- suchung ausserordentlich erschweren, findet man zwei Körper, über welche ich wegen ihrer Seltenheit nichts zu berichten vermag. Zunächst sind es braune mehrfach septirte, im Habitus an gewisse Sporen erinnernde, an den beiden Enden scharf abgeschnittene Körper (ec. 0'012 Mm. lang und c. 0:006 Mm. breit), aus deren abgeschnittenen Enden man wohl schliessen darf, dass sie aus dem Hyphenverbande gelöste, umgewandelte Glieder sind. Die anderen Körper erinnern durch ihren bogigen Umriss, ihren wolkigen Inhalt an Entwickelungs- stadien von polyblasten Sporen. Soll ich meine Vermuthung über diese Ge- bilde äussern, so geht sie dahin, dass die ersteren sich als den Stylosporen analoge Bildungen erweisen, die letzteren dagegen doch wohl in den Bereich der Entwickelungsgeschichte des Apothecium gehören möchten. Hat man einen günstigen Flächenschuitt, welcher das äusserste Periderm in wenigen Zelllagen fortnahm, getroffen, so fallen dem nach den jüngsten Bildungen spähenden Auge vor allem winzige, kaum 0:005 Mm. im Durchmesser grosse ovale oder fast kugelige braune Zellchen auf. Da bei einer sorgfältigen Betrachtung des Schnittes, sowohl der oberen, wie der unteren Fläche, dieselben als ohne jegliche Verbindung sich erweisen, so wird das Verlangen nach der Aufklärungihrer Herkunft, ihrer Entstehung rege, umsomehr als wir Gruppen vorfinden, deren zellige Bestand- theile in Habitus und Farbe mit diesen Zellchen grosse Aehnlichkeit besitzen. Durch sanftes Zerdrücken einer grossen Zahl von längere Zeit (2—3 Stunden) mit Aetz- kalilösung (33°/,) behandelten Schnitten gelangte ich zu folgenden Entdeckungen. Dass das beschriebene braune Hyphenlager bei Flechten wie Artho- Pyrenia fumago, A. rhyponta und anderen mit ebenso auffallendem Thallus N. h Y 1 Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 17 521 bekannt werden musste, liegt auf der Hand. Obwohl diese Erkenntniss bisher in unbestimmten Umrissen auftrat, so ging man doch soweit, dass man in diesem dunkelen Lager ein dem Protothallus ektophloeoder Lichenen analoges Stratum erblickte. Namentlich Körber vertritt die Ansicht, dass nach dem Ausfallen der Apothecien aus oder auf diesem Protothallus sich der Thallus als die berüchtigte Lepra entwickele, welche als uncharakteristisch und unbe- stimmbar bisher grundsätzlich vernachlässigt wurde. Allein bei der sorgfältigen Untersuchung der mittleren und tieferen Zelllagen des Periderma gelang es mir, ein von dem geschilderten gänzlich abweichendes Hyphenlager aufzufinden. Dasselbe ist ein im Verhältnisse zu den bekannten gefärbten Hyphenschichten meist mächtiges dichteres Lager von durchaus hyalinen und höchst zarten, meist etwa 0'0016 Mm. dicken Hyphen, welche unter spärlicher Verästelung vorwiegend in der Längenrichtung der Peridermzellen verlaufen. Eine Gliede- rung dieser zarten Fäden ist bei den meisten Arten kaum zu entdecken. Selbst nach einem Kochen der Schnitte in Aetzkalilösung (15%,), durch welches es bis- weilen gelingt, dieses zarte Hyphengewebe nach Zerfall des Periderma in weiter Ausdehnung frei darzustellen, erscheinen die Glieder der Hyphen oft.nur ange- deutet. An dem Vorhandensein derselben kann kein Zweifel herrschen, denn bei einzelnen Arten, vorzüglich bei Mycoporum populnellum, sind diese Hyphen durch ganz kurze und deutliche Glieder charakterisirt. Aus der tieferen Lage, aus der Ausdehnung dieses Lagers über den von dem gefärbten Hyphennetze gebildeten Bezirk hinaus, vornehmlich aber aus dem sichtbaren Aufsteigen dieser farblosen Hyphen in die Region der gefärbten gewann ich bereits die Ueberzeugung, dass das farblose Hyphengeflecht das Stroma, die Matrix für die obere bereits zuvor geschilderte Region mit allen ihren Theilen abgibt. Ich schloss alsbald weiter, und der Verlauf dieser Schilderung wird den Beweis der Richtigkeit liefern, dass das hyaline Stratum das primäre sei, der eigentliche, wahre, aus den Keimfäden der Spore entstandene Protothallus, dass dagegen das braune Hyphennetz, der bisher vermeintliche Protothallus, bereits ein secun- däres Produkt vorstelle. Bei sorgfältiger Einstellung bemerkt man, dass zwischen den geschilderten braunen Zellchen und den hyalinen Hyphen durch das Auf- steigen der letzteren eine anatomische Verbindung besteht. In Wahrheit nem- lich entstand aus den unklaren Beobachtungen dieses anatomischen Zusammen- hanges und der Ueberzeugung, dass die braunen Zellchen nicht isolirt gedacht werden können, die Veranlassung zu den Nachforschungen, welche zur Ent- deckung des hyalinen Hyphenlagers führten. Bei einer grösseren Zahl von Schnitten gelingt es bisweilen, diese Verbindung zwischen dem braunen Zell- chen und der hyalinen Hyphe frei darzustellen. Da man ausserdem nicht selten Hyphen mit kugelig angeschwollenen Endzellen in mehreren Stufen der Fär- bung vom anfänglichen Weiss bis zum endlichen Braun vorfindet, so steht durchaus nichts der Annahme entgegen, dass die braunen Zellchen aus einer Ausbauchung der Endzelle der hyalinen Hyphe zu einer kugeligen erst farblosen, endlich sich bräunenden Zelle entstehen (Taf. V, Fig. 1—8). Bei den Arten, deren hyaline Hyphe sich durch mehr oder weniger undeutliche Gliederung 522 Arthur Minks auszeichnet, findet gegen das Ende derselben, sobald als sie sich zur Ausbildung des braunen Zellchens anschickt, eine gleichsam vorbereitende Umwandlung der vorhergehenden Glieder statt, indem dieselben kürzer und deutlicher gegliedert erscheinen, das vorletzte Glied sogar unbedeutend anschwillt, bis endlich das letzte Glied die Wandlung zur braunen Zelle erfährt. So lange als die Zelle in diesem Stadium sich befindet, vermag man der- selben nur sehr schwer anzusehen, was aus ihr wird, und wozu sie da ist. Bevor wir der weiteren Entwickelung dieser Zelle folgen, wollen wir uns er- innern, dass die eine der gefärbten Hyphen sich durch elliptische oder kugelige Glieder auszeichnet, dass ferner das Gonangium an seiner Aussenfläche sich durch ein bald mehr merenchymartiges, bald mehr parenchymartiges Gefüge charakterisirt, so dass die Glieder jener Hyphen, die einzelnen Zellen der Go- nangienwand und die beschriebenen braunen Zellchen im Allgemeinen im Aus- sehen übereinstimmen. Falls also beide, die braune Hyphe und das Gonangium, zur Matrix die hyaline Hyphe in deren gefärbter Endzelle haben, so liegt es nahe, dass, um einerseits eine an die Graphideen-Gonidienreihen erinnernde Hyphe, andererseits einen aus vielen Zellen zusammengesetzten kugeligen Kör- per zu bilden, dieser Endzelle verschiedene Typen der Zellvermehrung oder wenigstens doch starke Variationen desselben Typus beschieden sind. Daraus folgt aber auch zugleich, dass in diesen habituell ähnlichen Endzellen dem Wesen nach zweierlei Gebilde gegeben sind. Hier ist einer der wenigen Punkte in meinen Beobachtungen, wo ich das Nescio eingestehen muss, allein wie im Nescio das Nichtwissen und das Nichtkönnen zusammen- trifft, so ist es auch hier in der Wirklichkeit. Sobald die braune End- zelle nur den ersten Schritt in ihrer weiteren Ausbildung gemacht hat, so gibt sie sich ihrem Wesen nach deutlich zu erkennen, ob sie nemlich die Mutterzelle eines Gonangium oder einer Hyphe ist. Allerdings kann man durch eine fleissige Betrachtung einer unzähligen Menge von solchen gefärbten End- zellen zu der Fähigkeit gelangen, schon der einfachen Zelle anzusehen, was aus ihr wird. Die einzigen Anhaltspunkte bei der Unterscheidung, über welche die Sprache einen Ausdruck gestattet, sind bei der zur Hyphe bestimmten Zelle die mehr kugelige Gestalt, die schnelle und dunkele Bräunung, welche endlich bald meist in ein Schwarz übergeht, bei der zum Gonangium bestimmten Zelle die mehr ovale Form, das lichtere Braun, welches wohl nie in ein Schwarz übergeht. Allein auch diese Anhaltspunkte sind vage und unzuverlässig, so dass man eigentlich auf den geübten Blick ausschliesslich angewiesen bleibt. Aus Zweckmässigkeitsgründen erscheint es vortheilhafter, zunächst die Entwickelung der braunen Hyphe zu verfolgen. Gerade hier muss ich wieder- holen, dass die wenigen Beobachtungen über diese Entwickelung aus einer fast unzähligen Menge von Präparaten gewonnen wurden. Obgleich sie demnach den Anspruch auf Thatsachen erheben, so soll die Möglichkeit eines Irrthumes in nebensächlichen Vorgängen nicht gänzlich in Abrede gestellt werden. Die Vermehrung der braunen Zelle beginnt mit einer Theilung unter Betheiligung der Membran, so 'dass zwei neue Zellen von gleicher Gestalt Beiträge zur Kenntniss des Banes und Lebens der Flechten, I. 593 Grösse und Farbe wie die Mutterzelle entstehen. Diese Theilung geht aber so vor sich, dass die gebildete Scheidewand senkrecht zur Scheidewand der ein- zelnen Glieder der hyalinen Hyphe steht (Taf. V, Fig. 3—4). Ob auch die Theilung durch eine die Hyphenlänge senkrecht schneidende Scheidewand er- folgt, ist unwahrscheinlich. Auf die Theilung folgt eine Ausstülpung oder der Wahrheit entspricht wohl mehr die Annahme, dass beide fast gleichzeitig statt- finden. Jede der beiden Tochterzellen, meist aber nur die eine, treibt eine, selten zwei Ausbuchtungen hervor, bis sich endlich die neue den ersten ganz gleiche Zelle abschnürt. Die durch Ausstülpung gebildete Zelle theilt sich zu- nächst wieder. Indem die Vermehrung nach diesen zwei Typen eine Zeit lang noch mehr oder weniger regelmässig fortschreitet, nachher aber, sobald als die spärliche Verästelung lediglich durch Ausstülpungen eingeleitet wird, das Län- genwachsthum ausschliesslich durch Theilung der vorhandenen Glieder und durch Spitzenwachsthum mittelst Ausstülpungen sich fortsetzt, wächst die Hyphe zu den bereits charakterisirten Schnüren aus. Allein die Entwickelung der Secundär-Hyphe, wie die gefärbte in Rede stehende Hyphe von jetzt ab genannt werden kann und soll, ist nicht an diesen regelmässigen Vorgang ge- bunden. Sie erreicht die wesentlich gleiche Entwickelung durch unausgesetzt statthabende Ausstülpungen. Nach der Theilung der ersten braunen Mutter- zelle überstürzt sich gleichsam der Bildungstrieb: Ausstülpung folgt auf Aus- stülpung so schnell, dass der vorher gebildeten Zelle kaum die Zeit bleibt, sich auszubilden. So entstehen dann höchst wunderliche Figuren (Taf. V, Fig. 5), wie wir solchen auch bei der Entwickelung der eigenthümlichen Gonidienreihen der Sclerolichenen begegnen. Erst später tritt ein geordnetes Fortschreiten des Wachsthumes ein, die gebildeten Glieder wachsen in die Länge und theilen sich. Ferner kommt es auch vor, dass auf die erste Theilung der Mutterzelle eine solche der einen neuen Tochteırzelle folgt. Ein geübtes Auge vermag der Secundär-Hyphe noch in späteren Stadien anzusehen, welchen Entwickelungs- - lauf sie durchmachte. Bevor wir den Entwickelungsgang der braunen Mutterzelle bis zum fer- tigen Gonangium verfo]gen, müssen wir ferner zum Verständnisse dieser Vor- gänge die Haupteigenthümlichkeiten jener anderen Hyphe kennen lernen, welche bereits oben beschrieben wurde, und welche wir in anatomischer Verbindung ' mit den ausgebildeten Gonangien antrafen. Die Entstehung jener anderen braunen Hyphe geht äusserst einfach vor ' sich. Die Gliederzellen der hyalinen Primär-Hyphe nehmen an Umfang zu, verdicken ihre Membran, so dass die Gliederung deutlich hervortritt, und färben _ sich, damit ist diese andere durch ihre längeren Glieder charakterisirte Secun- - där-Hyphe fertig. Unwesentlich ist offenbar die Färbung der Zellenwand, denn es finden sich neben den gefärbten auch, wenngleich minder häufig, ungefärbte Hyphen vor. Diese Secundär-Hyphe wächst unter Theilung ihrer Glieder sowohl durch Spitzen-, als auch durch intercalares Wachsthum. Die fast spärliche Verästelung wird durch Ausstülpung eingeleitet und durch Theilung fortgesetzt. Dieser Umbildungsvorgang findet häufig in der Continuität der Primär-Hyphe Peter 524 Arthur Minks. (Taf. V, Fig. 15—16) und, wie es scheint, häufiger als an dem Ende dieser Hyphe statt. Wie auch schon die beiderlei gefärbten Hyphen, welche nur das eine Gemeinsame haben, dass sie secundäre Erzeugnisse der primären Hyphe sind, durch ihre verschiedene Gestalt und Entstehungsweise. verrathen, besteht zwischen beiden gar kein Uebergang, so dass die eine sich in die andere um- bilden könnte. Trotz vieler Bemühungen konnte ich keinen Zustand antreffen, den ich als einen intermediären ansprechen möchte Und nachdem weitere Untersuchungen anderer Flechtenreihen, wo uns diese selben Gebilde in nur unbedeutenden Modificationen immer wieder aufstossen, mich über die morpho- logische Bedeutung, den Zweck der Primär-Hyphe und der Secundär-Hyphe in ihren beiden Variationen, über das Verhältniss beider Hyphen aufgeklärt haben, bestehen für mich kaum Zweifel mehr, dass ein solcher Uebergang fehlt. Der Primär-Hyphenfaden, welcher sich zur Bildung eines Gonangium anschickt, erfährt eine zwiefache Umwandlung. Gleichzeitig oder richtiger als Vorbereitung beginnt mit der Ausbildung der Endzelle zur Gonangium-Mutter- zelle eine Umwandlung des zunächst vorhergehenden Abschnittes der Primär- Hyphe. Dass diese Vorgänge gleichzeitig und sehr schnell sich abwickeln, schliesse ich daraus, dass die jüngsten Stadien der uns beschäftigenden Bil- dungsreihe, welche ich nicht selten antraf, in dem Hyphenfaden bestanden, dessen letzte Zelle sich zu einem mattbräunlichen Kügelchen umgewandelt hatte, während die vorletzte Zelle sich durch stärkere Dicke, deutlicheren Umriss und matte Bräunung von dem übrigen Hyphenfaden unterschied (Taf. V, Fig. 9). In anderen Stadien ist ausserdem noch die drittletzte Zelle der Primär-Hyphe gleich der vorletzten gebauet (Taf. V, Fig. 10). Noch spätere Stadien zeigen das junge Gonangium an einem Hyphenende befindlich, welches genau der langgliederigen Secundär-Hyphe gleicht (Taf. V, Fig. 14, 17). Somit ist der Vorgang am richtigsten wohl so aufzufassen. Die Primär-Hyphe leitet die Bil- dung der Gonangium-Mutterzelle durch eine vorbereitende Umwandlung der vorhergehenden Endglieder ein, wie wir dies bereits bei der Entstehung der kurzgliederigen Secundär-Hyphbe kennen lernten, welche sich der Mutterzelle gleich färben. Es tritt dann in diesen so umgewandelten Endgliedern eine Differenzirung dahin ein, dass die letzte Zelle zur Mutterzelle des Gonangium wird und sich nach dem ihr gegebenen Typus weiter ausbildet, während die vorhergehenden Zellen zur Anlage einer langgliederigen Secundär-Hyphe werden. Ob sich diese aus wenigen Zellen bestehende Anlage zur endlichen Secundär- Hyphe durch ausschliessliche Theilung der vorhandenen Zellen oder auch durch weiter rückwärts schreitende Umwandlung der Primär-Hyphe entwickelt, ist nicht absolut sicher gestellt. Soweit als meine Beobachtungen reichen, muss ich den letzteren Vorgang annehmen. Ueberhaupt habe ich Gründe, anzunehmen, dass der geschilderte Vorgang nicht bei allen Arten auf dieselbe regelmässige Weise, nicht einmal bei einer und derselben Art immer so stattfinde. Es gibt Arten, bei denen die Umwandlung der Endzellen nicht gleichzeitig mit der Aus- bildung der letzten Zelle stattfindet, in welchem Falle man natürlich nieht von einer vorbereitenden Umwandlung sprechen kann. Diese selben zeigen aber Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, k 525 auch die auffallende Erscheinung, dass neben Stadien von beginnender Gonan- gienbildung mit gänzlich unveränderter Primär-Hyphe nur wenig weiter vor- geschrittene Stadien mit ausgebildeter Secundär-Hyphe vorkommen (Taf. V, Fig. 12, 14). Die naheliegende Frage, ob das Gonangium als ein secundäres, neben der langgliederigen Secundär-Hyphe auf gleicher Stufe stehendes, Erzeugniss oder als ein tertiäres, erst aus der Secundär-Hyphe hervorgegangenes, zu be- trachten sei, möchte nicht unschwer zu entscheiden sein, zumal wenn man noch die unzweifelbafte Thatsache hinzunimmt, dass der Reife mehr oder weniger nahe Gonangien in den Basalzellen ihrer parenchymartigen Wandung die Fähig- keit besitzen, wahre langgliederige Secundär-Hyphen hervorzutreiben, wie man solche an den von unten betrachteten Gonangien oft in allen Stadien finden kann. Es ist sogar wahrscheinlich, dass bei einigen Arten gar nicht die Um- wandlung des Hauptstammes der Primär-Hyphe eintritt, sondern dass bereits die erste an der Basis inserirte Secundär-Hyphe der Trieb einer Gonangien- wandzelle ist. Behufs Entscheidung der Frage nach der Stufe des Gonangium möge man sich vergegenwärtigen, dass das Gonangium nicht aus einer fertig gebildeten Secundär-Hyphe hervorgeht, sondern aus der mehr oder weniger modificirten Primär-Hyphe. Somit erscheint uns jetzt in morphologischer Hin- sicht das Organ als eine Modification der Secundär-Hyphenbildung, lediglich als ein Mittelglied in der Reihe der Secundär-Hyphenglieder. Ursprünglich aus der Primär-Hyphe erzeugt, später aber durch Umwandlung des seinem Anfange zunächst liegenden Primär-Hyphenabschnittes zur Secundär-Hyphe und endliche Aussendung von wahren Secundär-Hyphen wird es zu einem in die Kette der Secundär-Hyphe eingeschalteten Gliede. Es ergibt sich aus allen diesen That- sachen, dass die Grenze zwischen Primär-Hyphe und langgliederiger Secundär- Hyphe sehr verwischt, dass in Wahrheit die letztere eine Modification der ‚ersteren ist, dagegen scheint das Gebiet beider in der kurzgliederigen Secundär- Hyphe eine bestimmtere Scheidung zu zeigen. Die ausgebildete Mutterzelle des Gonangium beginnt ihre weitere Ent- wickelung damit, dass sie sich mittelst Theilung vermehrt, so dass nach dem bekannten Typus 2 dann 4, 8 u. s. w. der Mutterzelle in jeder Hinsicht gleiche Zellen entstehen. Ich habe alle auf diesem Wege gebildeten Stadien in un- zählbarer Menge beobachtet mit Ausnahme der ersten Theilung in 2 Toch- terzellen. Ich schliesse daraus, dass die beiden ersten Theilungen unmittelbar plötzlich auf einander folgen, als ob sie fast gleichzeitig stattfinden. Bereits die Gruppen von 4 und 8 Zellen zeigen in der Art der gegenseitigen Verbin- dung alle Eigenthümlichkeiten, welche die Gonangien der einzelnen Arten von Oyrtidula auszeichnen. Schon die ersten vier Zellen bewahren in ihrer An- ordnung bald ein mehr merenchymatisches, bald ein mehr parenchymatisches Gefüge je nach der Eigenthümlichkeit des Gonangium der betreffenden Art. Wir haben bereits oben in den Gonangien Gonidien enthaltende Behälter kennen gelernt und wurden auf die sehr nahe liegende Wahrscheinlichkeit hin- gewiesen, dass diese Behälter auch die Erzeuger der Gonidien sind, aus welchem Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. i 67 526 \ Arthur Minks. Umstande das in der Regel gänzliche Fehlen der Gonidien in dem Hyphen- gewebe dieser Pflanzen erklärt wurde. Nachdem wir die Entwickelung dieses Organes als eine einfache Vermehrung von Zellen eine Zeit lang verfolgt haben, tritt jetzt die Beantwortung der Frage nach der Entstehung der Gonidien heran, die offenbar wichtigste Frage dieses Abschnittes, von deren Entscheidung auch das Bestehen der Schwendenerischen Theorie abhängig ist. Bisher erschien das Gonangium ohne jegliche Spur von der in ihm liegenden Bedeutung, und somit ist zunächst der Zeitpunkt zu bestimmen, mit dem das junge Gebilde die hohe Bedeutung für die Pflanze erlangt. Wir können diesen Zeitpunkt als un- gefähr mit der vierten Theilung gekommen betrachten, denn alsdann tritt die Differenzirung ein, welche die bedeutungsvolle Entwickelung des Gonangium einleitet. \ Da es sich um die Lösung eines sehr wichtigen Räthsels handelt, so kommt es hier vor allem wieder auf die Wahl der Untersuchungsmethode an. Die zu schildernden Erscheinungen lassen sich am leichtesten gerade bei den Arten von Cyrtidula, welche die kleinsten und inhaltsärmsten Gonangien be- sitzen, verfolgen. Wie sich aus dem Folgenden ergeben soll, wird die von der Kleinheit des Objectes geschaffene Schwierigkeit durch die geringe Menge der zu prüfenden elementaren Bestandtheile vollkommen aufgehoben. Betrachtet man eine aus ungefähr 16 Zellen bestehende Gruppe, so gewahrt man in dem kaum 0:01 Mm. grossen Körperchen als dessen Mittelpunkt ein zartes durchaus hyalines, in Gestalt und Grösse den übrigen Zellen ähnliches Bläschen (Taf. V, Fig. 14). Dass der ausschliessliche Unterschied dieses Zellchens von den übri- sen des Körpers in dem Mangel der Farbe besteht, kann man dadurch beweisen, dass es nicht schwer durch eine stundenlange Behandlung von Gonangien in Aetzkalilösung (15°%/,) gelingt, die bräunlichen Zellen fast vollkommen zu ent- färben, so dass dann zwischen diesen und der centralen Zelle kein wesentlicher Unterschied mehr besteht, wenn man nicht das deutliche Vorhandensein von ziemlich grossen Kernen in den gefärbten Zellen als solchen gelten lassen will. Bisher nemlich gelang es nicht, einen gleichen Kern in dem centralen Bläs- chen nachzuweisen. Woher das wasserhelle Zellchen kam, sah ich nicht, d.h. unter meinen Augen ging die Bildung desselben nicht vor sich. Auch hier muss der gleiche Schluss, wie er in dieser Abhandlung häufig angewandt wird, die Aufklärung über die Entstehung der Centralzelle liefern. Es liegt gleichsam auf der Hand, dass diese Zelle ebenfalls das Produkt der Theilung irgend einer braunen Zelle ist. Welche Zelle dazu bestimmt sei, bei einer Theilung eine farblose nach innen gerichtete Zelle zu liefern, ist gegen- wärtig eine noch nicht zu beantwortende Frage. Mögen wir uns mit den Ein- zelheiten, so weit als sie bisher erklärlich wurden, begnügen und nicht an in jeder Hinsicht durchaus neue Beobachtungen zu hoch gespannte Anforde- rungen stellen. In dem Augenblicke, da das centrale Zellchen sich bildet, tritt eine durch- greifende Differenzirung in den zelligen Bestandtheilen des Gonangium zwischen Centrum und Peripherie ein. Von jetzt ab besteht das junge Organ aus einer Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 527 / Hülle, der Capsula gonangii, und einem Inhalte, dem Nucleus gonangii. Beide Theile des Organes machen ihren besonderen Entwickelungsgang durch, so jedoch dass sie in gegenseitiger Abhängigkeit bleiben, wodurch sich schon die Bedeutung dieses Gebildes als eines Organes documentirt. Die Zellen der Gonangien-Kapsel fahren nach der Entstehung der cen- tralen Zelle fort, sich durch Theilung zu vermehren, allein nicht mehr nach allen Richtungen des Raumes, sondern entsprechend dem Zweck dieses Theiles, um eine Hülle zu bilden. Auch das centrale Zellchen vermehrt sich durch Theilung. Dieselbe wiederholt sich je nach der Eigenthümlichkeit der Art wenige oder mehrere Male, es kommt sogar bei einzelnen Arten mit win- zigen Gonangien nicht selten vor, dass überhaupt gar keine Vermehrung der centralen Zelle eintritt. Sobald die Vermehrung abgeschlossen, beginnen die Zellen des Nucleus zu wachsen, während die Kapsel, entsprechend der Zunahme der Grösse des ersteren fortwährend durch Vermehrung ihrer zelligen Bestand- - theile sich weiter ausdehnt. Erst mit der gänzlichen Ausbildung des Organes erlischt auch in der Kapsel das geschilderte Wachsthum. Aus Zweckmässigkeitsgründen ziehe ich es vor bei den Arten mit den kleinsten Gonangien, deren Centralzelle sich gar nicht oder meist nur bis zu vier weiteren Zellen vermehrt, zu verweilen. Das centrale Bläschen wächst zu einer 0'012 Mm. im Durchmesser grossen, deutlich und endlich doppelt con- tourirten Zelle heran. Der Eintritt der weiteren Veränderungen dieser Zelle lässt sich nach meinen Erfahrungen gar nicht bestimmen. Wir müssen hier an der sonderbaren Thatsache, welche bei den Gonangien aller Cyrtidula-Arten, überhaupt bei allen Gonangien besteht, festhalten, dass die Ausbildung der Zellen des Nucleus ganz unabhängig von der Grösse und dem Alter des ganzen Organes ist. Im Allgemeinen zwar brauchen die Gonangien der meisten Arten _ ein gewisses Alter, bevor die Inhaltszellen ihre wichtige Umbildung erfahren, jedoch finden sich bei allen Arten Schwankungen, die lediglich von dem Grade der Vermehrung der Inhaltszellen abhängig sind. Diese Schwankungen zeigen sich sowohl bei den Arten mit grossen Gonangien, als auch bei denen mit kleinen. Bei den letzteren, die mit der Ausbildung einer Centralzelle abschliessen, zeigt es sich besonders deutlich, wie unabhängig die endliche Umbildung dieser Zelle von der Grösse des Gonangium ist. Man find&t nemlich bei Mycoporum pteleodes, welches sich in dieser Hinsicht besonders auszeichnet, beieinander - Gonangien mit einem Durchmesser von nur 0'014 Mm. mit einer c. 0'009 Mm. - grossen am Ende ihres Daseins angelangten Inhaltszelle, doppelt so grosse Go- _ nangien mit einer c. 0'014 Mm. grossen in gleichem Stadium befindlichen Zelle und 0021 Mm. grosse Gonangien mit mehreren 0'008—0'012 Mm. grossen, in - verschiedenen Stadien begriffenen Inhaltszellen. Da diesen wenigen Zellen der von der Kapsel gebotene Raum genügt, so bewahren sie ihre kugelige Gestalt. ' Betrachtet man aber die zwischen Kapsel und Inhalt bestehenden Verhältnisse - genauer, so ergibt sich, dass das bereits bei der Vermehrung der Mutterzelle ' des Gonangium sichtbare Bestreben der Anordnung der zelligen Bestandtheile - bei der Ausbildung sowohl der Kapsel, als auch besonders des Inhaltes genau 67* 528 Arthur Minks. in der ursprünglichen Weise fortdauert, so zwar dass eine mehr merenchym- artige Kapsel einen gleichen Kern, eine mehr parenchymartige Kapsel eben- solchen Inhalt umschliesst. Die Zellen des Gonangienkernes sind als die Mutterzellen der Gonidien zu betrachten. Beobachtet man die auf das abgeschlossene Wachsthum folgen- den Stadien der Inhaltszellen bei den kleinsten Gonamgien, so findet man in dem bis dahin gleiehmässigen und farblosen Protoplasma winzige bis 0'004 Mm. grosse Zellchen in verschiedener Zahl. Der Umstand, dass dieselben in ver- schiedener Grösse, und dass neben farblosen mehr oder weniger bestimmt grüne Zellchen auftreten (Taf. V, Fig. 20), macht es sehr wahrscheinlich, dass, bei einzelnen Arten wenigstens, eine successive Bildung von Tochterzellen in dem Protoplasma der Mutterzelle stattfindet. Die geringste Zahl von Tochterzellen, welche in einer Mutterzelle gebildet werden, ist meist zwei, seltener nur eine (Taf. V, Fig. 24 und 28). Sobald als sich diese Tochterzellen gefärbt haben, be- ginnen sie zu wachsen, bis sie sich endlich gegenseitig berühren. Je nach der Form der Mutterzelle erfahren die einzelnen Zellchen durch den allseitigen Druck eine Aenderung ihrer ursprünglich kugeligen Gestalt, sie werden mehr oder weniger polyedrisch. Enthält die Mutterzelle nur zwei Tochterzellen, so nehmen auch diese die Gestalt der ersteren an, se zwar dass in ihrer Ausdeh- nung nicht gehinderte Mutterzellen beide Tochterzellen als vollkommen kuge- lige enthalten, dagegen durch Druck in der Entfaltung beeinflusste Mutterzellen auch die Tochterzellen endlich zur Annahme der entsprechenden Gestalt nöthi- gen. Bei einigen Arten finden in demselben Gonangium die sonderbarsten Variationen statt, wie auch schon in der Grösse der Inhaltszellen beträchtliche Schwankungen vorkommen. Neben fast kugeligen Inhaltszellen mit je einer das ganze Lumen der Mutterzelle ausfüllenden Tochterzelle, findet man mehr längliche zwei ovale oder elliptische Tochterzellen enthaltende, ferner mehr würfelförmige mit je vier gleichgeformten Tochterzellen, endlich sogar bis zu 16 durch den Druck verschieden polygonale Tochterzellen umfassende. Alle diese Variationen finden sich besonders mannichfaltig bei Mycoporum miser- rimum (Taf. V). Bei dieser Art scheint die Entstehung der Tochterzellen an- nähernd gleichzeitig stattzufinden, die sich auch zugleich in ihrem Inhalte grün färben. Die Schilderung aller Einzelheiten des uns beschäftigenden Processes mit allen Variationen möchte allein eine besondere Arbeit erfordern. Es muss hier genügen, dass wir das Gonangium durch alle Stadien bis zu seiner end- lichen vollkommenen Ausbildung verfolgen konnten, um schliesslich die für die Lichenologie höchst wichtige Thatsache zu erfahren, dass die Bildung von Go- nidien im Inneren von Mutterzellen stattfindet, welche in einem von allen Seiten umkapselten Körper enthalten sind, einem hyphoiden Körper, welcher durch seine eigenthümliche Entstehungsgeschichte und die anatomische Difte- renzirung seines Gewebes sich als ein Organ erweist, welches zur Erzeugung von Gonidien bestimmt ist. Es leuchtet ein, dass die Oyrtidulae, welche sich jetzt als unzweifelhafte Lichenen erweisen, nicht ein im Verhältnisse zu ihrem einfachen Baue so Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 529 umständliches Verfahren zur Erzeugung der ihnen als Lichenen nothwendigen Gonidien einschlagen würden, um diese in den Organen, welche dieselben er- zeugten, fortdauernd einzuschliessen. Da man natürlich annehmen darf, dass diese Gonidien zu demselben Zwecke da sind, wie alle übrigen, nemlich um mit dem Hyphensysteme vereint einen Flechtenthallus zu bilden, so müssen dieselben, um dem Ganzen der Flechte recht eigentlich anzugehören, frei wer- den. Dem starken, durch die vielseitige Zunahme der Inhaltszellen hervor- gerufenen, Drucke gegenüber reagirt schliesslich die Kapsel nicht mehr, da auch ihr das Ende gesetzt ist, durch entsprechend gesteigertes Wachsthum, daher muss sie nothwendiger Weise sich öffnen. Allein die Oeffnung erfolgt nicht, wie man vielleicht aus dem lichteren Scheitel des Gonangium, wo offenbar behufs Ernährung des Inhaltes eine geringe Differenzirung in dem Kapsel- gewebe eingeleitet wird, annehmen könnte, an dieser Stelle, sondern gerade an der entgegengesetzten Stelle, an der Basis. Hier werden die braunen Zellen von einander gelöst und verschoben durch die nachdrängende Masse des Kernes. Wenn auch die Kapsel noch einige Zeit lang bestehen bleibt, so hat das Go- nangium doch als Organ zu bestehen aufgehört. Betrachtet man der Auf- lösung nahe oder bereits mehr oder weniger aufgelöste Gonangien, so findet man die Kapsel ausser an der Basis entsprechend dem Grade der Festigkeit ihres zelligen Gefüges wohlerhalten, die Zellen sind etwas dunkeler, aber sonst unverändert, dagegen ist die Gestalt der Kapsel eine andere geworden; sie bedeckt als eine mehr oder weniger difforme Hülle die darunterliegende Goni- dienmasse. Schon diese letzte Bezeichnung deutet auf eine wesentliche Ver- änderung des Gonangienkernes hin. In der That hat in dem Augenblicke, da die Kapsel gesprengt wurde, auch der zellige Bau des Kernes sein Ende er- reicht, denn bevor die sich vergrössernden Gonidien die Kapsel auseinander- trieben, mussten die Membranen der Mutterzellen überwunden werden. Es steht fest, dass diese letzteren nicht plötzlich durch einen Riss enden, sondern allmälig durch den Druck der wachsenden Gonidien ertödtet, sich zu einer Gallerte auflösen. Von dieser Gallerte umhüllt finden wir die Gonidien, be- sonders wenn die mit den grössten Gonangien versehenen Arten in ihren End- stadien untersucht werden, auf allen möglichen Stufen der weiteren Entwicke-. lung. Das in dem Gonangium erzeugte fertige und von seiner noch lebenden und unversehrten mütterlichen Membran umschlossene Gonidium nenne ich das Angiogonidium. Sobald als das Gonangium seine Auflösung einleitet, tritt das Angio- gonidium in ein anderes Stadium. Obwohl noch längere Zeit von der gespreng- ten Kapsel als einer schützenden und die Verdunstung hemmenden Hülle bedeckt, gehören die Angiogonidien dem Ganzen nach Lösung des anatomischen Zu- sammenhanges nicht mehr an. Allein selbst ohne durch die Nachbarschaft der Gonangien-Kapsel gekennzeichnet zu sein, trägt das Angiogonidium alsbald nach der Lösung seiner anatomischen Verbindung Charaktere an sich, welche es bei gänzlicher Isolirung als in ein neues Stadium getreten auszeichnen. Man findet nemlich die Gonidien, deren von ihren ersten Anfängen an gelbgrünliche a 2 Te 530 Arthur Minks, oder meergrüne Farbe jetzt bestimmter geworden, in allen Stadien jener eigen- thümlichen Vermehrung, wie solche von Schwendener an den Gonidien von Roccella geschildert und dargestellt wurde '), nemlich durch Ausstülpung in den absonderlichsten Formen. An einer bis drei Stellen treibt die Zellmembran in der bei Roccella bekannten Weise verschiedengeformte Ausbauchungen hervor, mit denselben treffen Abscheidungen des Protoplasma zusammen, welche das Lumen der Ausstülpung ausfüllen, endlich schnürt sich die ausgestülpte Mem- bran nebst dem in ihr befindlichen Abschnitte des mütterlichen Protoplasma ab, und eine Tochterzelle ist fertig, welche meist sehr bald denselben Process wiederholt. Indem auch hier, wie bei dem ganz analogen Wachsthume der kurzgliederigen Secundär-Hyphe, der Bildungstrieb häufig sich gleichsam über- stürzt, entstehen die wunderlichsten Bildungen, welche aller Beschreibungskunst spotten. Folgen sich die Ausstülpungen in regelmässigen Zwischenräumen, so entsteht eine eigenthümlich verschobene Gonidienreihe, die erst später durch Theilung ihrer Glieder zu wachsen scheint. Ueberstürzt sich aber der Bildungs- trieb, indem bereits das Angiogonidium nach noch mehr als drei Seiten sich ausstülpt, und wiederholt sich diese Ueberstürzung bei den kaum gebildeten Tochterzellen, so entstehen mehr oder weniger würfelige Conglomerate von Go- » nidien, welche sehr an gewisse klumpenförmige Krystallbildungen erinnern. Solche Stadien der weiteren Entwickelung der Angiogonidien nun findet man besonders bei den Arten mit grossen Gonangien ausserhalb und mehr oder weniger nahe der Basis dieser Organe. Diese Gonidien geben dann, wenn sie noch weiter durch die nachdrängende Masse vorgeschoben werden, und die wenigen Brücken verschwunden sind, die „wenigen“ Gonidien ab, während sich doch diese Pflanzen durch eine üppige Gonidienbildung auszeichnen. Offen- bar nahm man bei einem ziemlich rohen Untersuchungsverfahren die Gonangien- kapseln für steril gebliebene „Peridien“ und demnach die dieselben umgeben- den Gonidien als von Anfang an dem Thallus angehörige. Diese freien Goni- dien aber möchten auch von etwaigen Gegnern der hier ausgesprochenen Ansichten benutzt werden, um zu beweisen, dass, da bei diesen Flechten ganz dieselben bei allen Lagern auftretenden Verhältnisse vorliegen, auch hier die Schwendenerische Anschauung Platz zu greifen habe, d. h. dass hier prä- existirende, heterogene Gebilde, Algen, von torulösen Pilzbyphen umklammert, gegeben sind. Allen diesen Gegnern wäre dann, ehe sie diese Ansicht aus- sprechen, ein ernstes und fleissiges Studium aller der mit winzigen Gonangien ausgerüsteten O’yrtidulae zu empfehlen, bei denen derartige Verhältnisse, welche die durch die oben geschilderten Beobachtungen in Verlegenheit gerathene Theorie als eine Hinterthür benutzen könnte, kaum vorkommen, falls eben eine subtile Untersuchungsmethode befolgt wird. Wie bereits gesagt, tritt das Angiogonidium, nachdem seine mütterliche Membran abgestorben, be- freiet in ein anderes Stadium. Der Beginn dieses neuen Stadiums ist durch die Einleitung der Vermehrung nach dem eigenthümlichen Typus angezeigt. 1) Schwendener, Untersuch. üb. d. Flechtenthallus, Taf. VI, f. 10—15. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 531 Obgleich von den Trümmern der Kapsel noch längere Zeit hindurch bedeckt, besitzt das Gonidium von dem Augenblicke seiner Befreiung ab die Fähigkeit, im Vereine mit den Hyphen einen Flechtenthallus zu bilden, und daher sei es als Thallogonidium bezeichnet. Das Thallogonidium charakterisirt sich durch eine zarte Membran, welche ein bald homogenes, bald mit Tröpfchen durchsetztes und durch die bereits geschilderten Farben ausgezeichnetes Protoplasma einschliesst. In dem Proto- plasma findet man einen bis drei Kerne, doch sind dieselben nicht in allen Thallogonidien sichtbar. Die Kerne bleiben unberührt durch die Vermehrungs- vorgänge der Zelle. Meist sind in den Kernen noch Kernkörperchen sichtbar. Wie schon aus der Aehnlichkeit mit den Gonidien im Thallus von Roc- cella zu entnehmen, gehören die Oyrtidulae zu den Sclerolichenes Th. Fr.; im weiteren Verlaufe ihres Wachsthumes zeigen die Gonidien alle dieser grossen Flechtenreihe eigenthümlichen Charaktere. Wir verlassen daher das im Wachs- thume begriffene Thallogonidium, da eine eingehende Schilderung seines weiteren Lebens zu weit von den Zwecken dieser Arbeit abliegt, und wollen uns zuvor nur noch vergegenwärtigen, dass die von Th. Fries gegebene Definition seiner Selerolichenes lückenhaft ist, da ihm bei seinen Studien des Flechtenthallus die seschilderte Entstehung der Gonidien unbekannt blieb. Allerdings passt die Definition dieser Lichenenreihe auf den fertigen, aus Hyphen und Gonidien be- stehenden, Thallus, wie überhaupt Th. Fries nach den Worten seiner Definition des Lichen nur einen „thallus gonidiifer“, aber keinen Thallus ohne Gonidien kennt. Noch mehrmals werden wir auf die bisherige Definition der Liche- nen, welche bei einer sehr grossen Zahl von Flechten nur auf gewisse Zu- stände des Thallus anwendbar ist, darum bei anderen gegebenen Stadien im Stiche lässt, im Laufe dieser Abhandlung zurückkommen. Dass die Thallogoni- dien von Oyrtidula sich wirklich zu den eigenthümlichen Gonidienreihen der Sclerolichenes ausbilden, zeigen einzelne Arten, besonders Tomasellia Leigh- tonii, in deren endophloeodem Hyphenlager solche sich vorfinden. Auch diese Arten, wie alle übrigen der Gattung, welche sich durch ein zur Erzeugung von Gonidien fähiges Hyphensystem als Lichenen erweisen, liefern die ungeahnte Thatsache, dass wahre Flechten während eines langen und gerade des wich- tigsten Lebensabschnittes von der Keimung der Spore bis zur Entstehung der- selben ganz gonidienlos sein können. Die in den Gonangien vorhandenen i b \ N f ' | ra Gonidien können, wie bereits oben ausgeführt wurde, die ihnen untergelegte - Function von Assimilationsorganen keineswegs vollführen, sind also als für das Hyphenlager gar nicht vorhanden zu betrachten. In neuester Zeit wurde bereits durch Frank l. c. darauf hingewiesen, dass Lichenen eine Zeit lang wachsen, - Apothecien zu erzeugen vermögen, ohne der Assimilation durch die Gonidien zu bedürfen. Demnach möchte die bisherige Ansicht von der Bedeutung der Goni- - dien jetzt wohl nur in einem gewissen Grade annehmbar erscheinen. Obgleich es nicht in den Kreis der hier zu schildernden Beobachtungen - gehörig, veranlasst mich die Tendenz, diese Arbeit zugleich als Beweis gegen - | die Wahrheit der Schwendenerischen Lehre zu gebrauchen, zur Erörterung 532 Arthur Minks. von Erscheinungen, welche von Bornet zur Unterstützung der Lehre benutzt werden. Bornet hat nemlich behauptet, dass die Gonidien der Flechten sich nicht allein durch Theilung vermehren, sondern sogar Fortpflanzungsorgane, „Sporen“, erzeugen. Anknüpfend an die Thatsache, dass junge Thallogonidien darch eine jähe Vermehrung sich zu drusigen, würfelförmigen Gebilden ver- wandeln können, werde ich bei Mycoporum trichosporellum Nyl.!) stattfindende sehr beachtenswerthe Vorgänge in Kürze schildern. Der vermeintliche Thallus dieses Pflänzchens besteht aus einer grossen Menge dicht verfilzter, meist etwas verblasster Gonidienreihen, wie solche den Graphideen eigen sind. Die End- zellen derselben sind meist zu Riesenzellen mit verdickter Membran aufge- schwollen. In dem homogenen Plasma dieser Zellen scheiden sich kleine Körper aus. Ueber die Bedeutung dieser an die Sporangien in der Algologie erinnern- den Körper will ich nichts weiter berichten. Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder eine Bildung von „Zoosporen“ oder „Sporen“, den unten zu schildern- den Zellen, abspielt. Behufs Austrittes der gebildeten Zellen bildet sich an der Spitze der Endzelle ein Poruskanal aus. Die langgestreckten Gonidienreihen sind von einem ziemlich weitmaschigen überaus zarten hyalinen Hyphennetze umsponnen. Die Frage, ob diese Flechte ein „Parasit* auf einem Chroolepus ist, oder ob das Gonidiensystem durch seine Masse das Hyphengewebe endlich zurückdrängte, soll nicht hier erörtert werden. In den durch deutliche Scheide- wände getrennten Gliederzellen der Gonidienreihen entstehen durch freie Zell- bildung je eine bis zwei kugelige, etwa 0'004—0'008 Mm. grosse schön blau- grüne Zellchen mit je einer bis zwei Vacuolen (?) in ihrem homogenen Plasma. Nach der Ausbildung verdickt sich die Gonidienmembran, d. h. sie stirbt ab und quillt zu einer Gallertehülle auf, endlich verschwinden auch die Zwischen- wände und die neugebildeten Zellchen können frei werden. Dass dies wirklich eintritt, beweist das Vorkommen derselben zwischen den Interstitien der Goni- dienreihen. Sobald als diese neugebildeten Gonidien, welche in der Algologie als „Sporen“ bisher figurirten, frei geworden sind, beginnen sie sich zu vermehren, und zwar durch Ausstülpung. Ein üppiger Bildungstrieb erzeugt aus diesen kleinen Gonidien ganz ähnliche Zellen-Convolute, wie wir solche bei Cyrtidula kennen lernten. In den Bereich dieser Umwandlung gehören die älteren an Collemaceen gemachten Beobachtungen von Eschweiler?) und Fiorini-Maz- zanti°), welche allerdings zu anderen Erklärungen benutzt wurden, ferner müssen in den Bereich dieser Erscheinungen eine Anzahl neuerer Beobachtun- gen, unter denen besonders diejenigen Janczewski’s®), gezogen werden. Alle diese Erscheinungen, zu denen vielleicht auch die von Körber und Caruel gemachte Beobachtung des „Auswachsens* von Collemagonidienschnüren zu „Hyphen“ zu rechnen ist, bedürfen eines alle umfassenden Studiums. Jedenfalis 1) Es ist keine Cyrtidula, sondern gehört zu Verrucaria (Leptorrhaphis), da das Apothe- cium ein ächter Nucleus von einem Perithecium umschlossen. 2) Eschw., Icon. sel. plant. crypt. Bras., p. 28, tab. XI, fig. 4—6. °) Sulla identitä del Nostoc con il Collema, Atti dell’acad. pontif. de’nuovi lincei, 1857. #) Observ. sur la röproduction de quelques Nostochacees. Ann, des sc. nat. 55, T. XIX, 1874. u u mn ae ö Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 533 geht soviel aus diesen Andeutungen hervor, dass Bornet’s Beobachtungen keineswegs ganz neue sind. Will Bornet als Algologe auf diese Zellbildun- gen einen Terminus, mit dem in der Algologie allerdings ein gewisser Miss- brauch getrieben wird, anwenden, welcher nur verwirrte Anschauungen über diese Vorgänge hervorrufen muss, nun so trage er auch die Verantwortung. Es steht nichts der Annahme entgegen, dass diese Gonidienhaufen von Mycoporum trichosporellum die Fähigkeit besitzen, die eigenthümlichen Gonidienreihen wieder zu erzeugen, deren Gliedern sie entstammen, wie wir dies bei O’yrtidula beobachteten. In allen diesen Bildungen liegen stets Gonidien vor, mögen die Algologen immerhin für solche auf analoge Weise erzeugten Zellen die Be- zeichnung von Spore anwenden, in der Lichenologie ist dieselbe durchaus unzulässig und zurückzuweisen. Alle die bisher geschilderten Thatsachen, deren Zahl noch lange nicht abgeschlossen ist, weisen darauf hin, welche wichtige Rolle das gonidiale System in dem Leben der Flechte spielen muss, da für die Entwickelung und Vermehrung desselben so vielfache Processe geschaffen sind. Absichtlich wurden in. der bisherigen Darstellung diejenigen Arten von Oyrtidula, welche als sogenannte lagerlose Parasiten auf anderen Lichenen leben, gänzlich unberücksichtigt gelassen. Es sind dies Mycoporum consocians Nyl.!), M. physeiicola Nyl., M. eucline Nyl. und Oyrtidula pertusarivcola Minks. Bereits oben betonte ich, dass man nach dem traurigen Stande der Kenntniss von dem Baue und dem Leben dieser Pflanzen keineswegs berech- tigt war, aus dem Leben auf Flechten ein Leben von denselben zu machen. Demnach mussten auch diese Arten vorläufig als Epiphyten, deren Thallus noch unbekannt ist, betrachtet werden. Gleichfalls wies ich oben darauf hin, dass die Entscheidung der Frage, ob die Epiphyten von Oyrtidula Pilze oder Flech- ten sind, von grösster Wichtigkeit ist, denn diese Entscheidung berührt ein grosses Gebiet von Gewächsen, welche Einige zu den Pilzen, Andere zu den Flechten zählen. Dass die Lösung dieser Frage wirklich einfacher ist, als man bisher glaubte, dies liegt jetzt nach den vorangegangenen Schilderungen der Ahnung nahe genug. Auch in dieser Hinsicht bewahrheitete sich meine - Ansicht, dass gerade die niedrigsten Lichenen dazu bestimmt sind, die grössten N Räthsel der Lichenologie zu lösen. Dass auch in dem Gebiete der Epiphyten Oyrtidula die niedrigste Stufe einnimmt, liegt auf der Hand. Man wird sich wohl kaum wundern dürfen, dass ich, nachdem ich mich so eingehend in die Eigenthümlichkeiten dieser niedrigen Flechten vertieft hatte, bereits wusste, was ich bei der Untersuchung der Epiphyten dieser Gattung finden würde. Da zwischen dem von einem Periderma und dem von einem Flechtengewebe ge- botenen Substrate kaum ein nennenswerther Unterschied besteht, so stand der Annahme nichts im Wege, dass bei den auf diesem verschiedenen Substrate lebenden COyrtidulae ein ganz gleicher Entwickelungsgang statthabe. Sollte es 1) Da diese Art mir nicht vorlag, so sind alle folgenden Angaben auf die übrigen Arten zu beziehen. Nach der Beschreibung des Autors ist es sehr fraglich, ob diese Art zu Cyrti- - dula gehört. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 68 534 Arthur Minks, nicht möglich sein, dass ein so verschwindend winziges Hyphennetz, wie es die unbedeutendsten Oyrtidulae besitzen, den gleichen Raum, die gleichen Bedingungen, welche das Periderma eines Zweigchens bietet, in dem Flechtengewebe, sei es des Thallus, oder des Apothecium, vorfinde, um auch hier seine zarten Hyphen entfalten, um auch hier die nöthigen Organe, vor allen Apothecien und — — Gonangien erzeugen zu können? Man muss sich wundern, dass bisher kein Forscher sich bewogen fühlte, den anatomischen Gründen für das gesellige Vorkommen einer Anzahl von Apothecien neben Spermogonien und Pycniden auf einem begrenzten Thallusabschnitte von Lichenen nachzuspüren, für welche doch offenbar ein anatomischer Zusammenhang bestehen muss. Obgleich Tu- lasne ]. c. die ersten anatomischen Untersuchungen der auf Flechten lebenden „Parasiten“ veröffentlichte, welche bisher ein gewisses Ansehen genossen, so sind dieselben doch, besonders die beigegebenen Abbildungen, ein bedeutendes Hemmniss der Aufklärung dieses dunkelen Gebietes gewesen. Die ebenso künst- lerisch schönen, wie naturwidrigen Darstellungen Tulasne’s zeigen die Apo- thecien, Spermogonien und Pycniden von „Parasiten“ in engster anatomischer Verbindung mit dem Thallus, als ob diese Organe und das Substrat einen Körper bilden. Tulasne sah in diesen Pflanzen „Lichenes athallii“, ohne zu ahnen, dass das gruppirte Auftreten der von ihm beschriebenen Organe auf einen gemeinsamen Entwickelungsboden hinweist. Ob es der Einfluss der Dar- stellungen Tulasne’s war, welcher eine Zahl von Forschern veranlasste, alle auf Flechten lebenden Epiphyten für Pilze zu erklären, da sie keinen eigenen Thallus besässen, oder die Scheu vor den einfachsten anatomischen Unter- suchungen der als Substrat dienenden Flechtentheile, möge unentschieden bleiben. Erst in neuester Zeit wurde den Epiphyten durch anatomische Unter- suchungen eine bestimmte Stellung in der Pflanzenwelt angewiesen. Th. Fries in dem Bestreben, das bewährte Kriterium zwischen Pilz und Flechte mit Con- sequenz durchzuführen, schliesst alle Epiphyten von den Lichenen aus, weil sie keine Gonidien haben. Nach seinen Untersuchungen besitzen diese Pflanzen ein in dem lebenden Substrate der Nährpflanze verborgenes Hyphengewebe, also einen Thallus. Er weiset durch einige Beispiele nach, wie eingreifende Ver- änderungen dieses Hyphengewebe in dem fremden Lager hervorzubringen ver- mag!), eine Erscheinung, die sonderbarer Weise Tulasne nicht auf das Vor- handensein eines eigenen Thallus hinzuweisen vermochte. Für eine andere, Zahl von Forschern, zu. denen auch ich mich zählte, war die in den Apo- thecien vieler Epiphyten so stark ausgeprägte generische, oft sogar specifische Verwandtschaft mit unzweifelhaften Lichenen ein zu mächtiger Beweggrund, um diese Pflänzchen vorläufig bei den Lichenen bleiben zu lassen. Für mich gaben bisher alle mit einem zarten, gleichsam angehauchten, nur einem geübten Auge erkennbaren Thallus versehenen Flechten, unter denen Decideaceen und Verru- cariaceen in starker Zahl vertreten sind, eine Brücke ab zu den verwandten Epiphyten, unter denen wiederum ZDecideacei und Verrucariacei zahlreich 1) Lichenogr. scandinav. vol, I, pp. 343 und 586. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. 535 vorhanden sind, um den „fehlenden“ Thallus der letzteren als einen un- sichtbaren aufzufassen. Da dies meine frühere Anschauung war, so lag, nachdem ich die bereits geschilderten Entdeckungen gemacht hatte, der Schluss, dass auch bei den Epiphyten der Gattung Cyrtidula die Gonangien oder ana- loge Organe übersehen seien, ausserordentlich nahe, und damit zugleich die Hoffnung, dass die Entscheidung über die epiphytischen Arten dieser Gattung auf ganz analoge Weise, wie über die endophloeoden Arten ausfallen werde. Unter den drei hier in Betracht kommenden Arten liess Mycoporum physciücola wegen des zerstreueten Auftretens der kleinen Apothecien, der stellen- weise sichtbaren Zerstörung des Substrates [| Parmelia parietina (L.)] und be- sonders wegen des Vorhandenseins höchst winziger Körperchen neben den Apo- thecien einen dem endophloeoden am nächsten stehenden Typus erwarten, was die Untersuchung vollkommen bestätigte. Dass die von den endophloeoden Arten abweichenden Lebensverhältnisse von Mycoporum physciicola Modifica- tionen seines anatomischen Baues erwarten lassen, erscheint selbstverständlich. Das unter der Rindenschicht des Thallus von Parmelia parietina sich aus- breitende, äusserst geringfügige Hyphenlager des Epiphyten zeigt in dem Baue, in der Gestalt und der Verzweigung der Primär-Hyphen, welche sich zwischen den Markhyphen des Substrates ausbreiten, keine nennenswerthen Abweichun- gen. Auffallend ist das Zurücktreten der Secundär-Hyphen in der Zahl, beson- ders der kurzgliederigen. Auch diese Hyphen weichen im Wesentlichen nicht von den bei einzelnen endophloeoden Arten vorkommenden zarten Secundär- Hyphen ab. Schon das Vorhandensein von Gonidiengruppen, die offenbar nicht dem Substrate, aus welchem die ganze Gonidienschicht in dem Bereiche des Epiphyten verschwunden ist, angehören, deutet auf eine Gonidienbildung bei diesem Epiphyten hin. Betrachtet man die sehr seltenen Gonidiengruppen ge- nauer, so erkennt man in ihnen durch Gallerte verbundene gelbgrüne Thallo- gonidien oder noch in ihren Mutterzellen steckende Angiogonidien, zu denen nur die Hülle zu ergänzen ist, um ein Gonangium abzugeben. In der That erweisen sich die auf dem mir vorliegenden Pröbchen in sehr geringer Zahl vorhandenen, höchst winzigen Körperchen als ächte Gonangien ohne besondere Eigenthümlichkeiten. Mit einem Worte: es liegt hier ein durchaus dem bei den endophloeoden COyrtidulae gegebenen analoges Bild vor. Ueber die weitere Entwickelung der Gonidien dieser Art vermag ich wegen des geringen Unter- suchungsmateriales Genaueres nicht zu berichten. Die beiden anderen Arten, welche von allen übrigen der Gattung be- deutend abweichen, haben das Gemeinsame, dass sie auf dem Substrat ver- schieden grosse unregelmässige Flecke bilden. Nylander fasste dieselben in ihrer Gesammtheit als die Apothecien (bei Mycoporum eucline) auf, welche Stromata von Peridien vortäuschten. Eine genaue Untersuchung beider Pflänz- chen zeigt aber, dass diese Flecke als aus Apothecien und Thallus be- stehend zu betrachten sind. Auch hier ist das zwiefache Hyphensystem vor- handen nur mit dem Unterschiede, dass die Secundär-Hyphen, besonders die kurzgliederigen an Zahl bedeutend überwiegen. Auch bei diesen Arten nebst | 68* 536 Arthur Minks. Mycoporum physciicola bilden die kurzgliederigen Secundär-Hyphen, über das Apothecium hinwegziehend, das Cyrtidium und umgeben die Apothecien in grossen Flecken, zwischen denen die höchst winzigen durch dunkelbraune Kapsel und wenige hochrothgelbe Gonidien ausgezeichneten Gonangien eingebettet sind. Demnach sind auch die Epiphyten von Cyrtidula als wahre mit allen erforderlichen Bestandtheilen ausgerüstete, auf anderen lebende Lichenen anzu- sehen. Wir lernen aber aus diesen Thatsachen, welche wir, an der Grenze zweier grosser Pflanzenklassen stehend, erfahren, dass die Natur, um den in der Flechtenwelt niedergelesten Grundgedanken durchzuführen, nicht nur macro- scopische Bildungen, wie man bisher wähnte, gebraucht, sondern dass sie an dem besonders jetzt grossartig hervorleuchtenden Grundgedanken mit 'Con- sequenz bis zu kleinsten für das unbewaffnete Auge verschwindenden Formen festhält. Aus den geschilderten Thatsachen geht hervor, dass für Oyrtidula das Gonangium ein nothwendiges Organ ist, da es die der Flechte unentbehrlichen Gonidien erzeugt. Wir haben nach der Auflösung des Gonangium die Thallo- gonidien in das Hyphengewebe vorrücken und in beginnender Entwickelung von eisenthümlichen Reihen begriffen gesehen. Zwar gibt es einige Arten, bei denen dieser Fortschritt der Entwickelung der Thallogonidien noch vor dem Abschlusse des Lebens der Apothecien stattfindet, wie besonders bei Tomasellia Leightonii, Arthonia subcembrina und sogar bei Mycoporum physciicola, und bei denen man zugleich Gonangien in verschiedenen Entwickelungsstadien ‚und höchst sonderbare, zarte, ganz farblose Gonidienreihen in dem Hyphen- sewebe findet, die meisten Arten dagegen zeigen bei höchster Reife der Apo- thecien in ihrem Hyphengewebe keine Spur von solchen Gonidienreihen. Daher ist die Annahme durchaus berechtigt, dass die Entwickelung des neben Hyphen auch Gonidien führenden Thallus bei diesen Arten erst nach dem Zerfalle der Apothecien, da wir diesen Pflanzen dann keine Aufmerksamkeit weiter schenken, erfolgt. Dann liest auch die Vermuthung nahe, dass sämmtliche Arten nach dem Verschwinden der Apothecien eine üppigere Entwickelung ihrer Lager er- fahren, welche endlich das Periderm abhebend zu wahren Krusten heran- wachsen. Da meine Untersuchungen über diesen Punkt erst begonnen haben, so muss ich mich mit der Erwähnung dieser keineswegs grundlosen Ver- muthungen begnügen. Die Untersuchungen über diesen Gegenstand erfordern längere und zahlreiche Beobachtungen der mannichfachen besonders die Zweige bedeckenden „Leprariae“, und zwar derselben Substrate, welche zuvor von den Hyphenlagern dieser Pflänzchen besetzt waren. Nur die bereits von Gonidien durchsetzten Lager von Oyrtidula verdienen die Bezeich- nung eines Flechtenthallus, welcher zugleich Apothecien trägt. Dass dieser wahre Thallus in seinem endophloeoden Zustande bereits Eigenthümlichkeiten der höheren Flechtenlager besitzt, ergibt sich aus der allerdings nur zweimal gemachten Beobachtung bei Oyrtidula insignis, dass an Aesten der hyalinen Hyphe Gruppen gelbgrüner Gonidien sitzen, welche das Bestehen einer endo- thallinen Neubildung von Muttergonidien annehmen lassen. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 537 Es liegt auf der Hand, dass es sich bei der in Gonangien stattfindenden Gonidienerzeugung um eine anfängliche handelt, da durchaus gar nichts der Annahme entgegensteht, dass auf dem aus wenigen Primär-Hyphen bestehenden, direkt der Spore entkeimten Lager das erste Gonangium ganz ebenso, wie alle späteren gebildet werde. Solche Stadien kann man, wenn auch sehr selten, bei einzelnen Arten beobachten. Allerdings muss man sich auch hier mit der An- nahme begnügen, dass die Primär-Hyphe wirklich die der Spore direkt ent- keimte Hyphe ist!). Ein einziger glücklicher Kulturversuch würde allerdings alle Zweifel vernichten. Im Rückblicke auf die zahlreichen bisher nur zur Er- zeugung eines „Protothallus“, d. h. eines hyalinen Hyphenlagers, gediehenen Kulturversuche mit Flechtensporen, erschiene es fast als eine Zweifelsucht, in dem Primär-Hyphengeflecht nicht den der Spore entstammenden „Proto- thallus“ erblicken zu wollen. Trotzdem bleibt diese Erzeugung von Gonidien eine anfängliche und eine ursprüngliche, welche beweist, dass das erste Goni- dium ein hyphoides Produkt der Flechtenhyphe, aber keineswegs ein heterogenes von der Hyphe herangezogenes Gebilde ist. Dass dieser Typus der Erzeugung der anfänglichen Gonidien nicht aus- schliesslich den Arten von Oyrtidula eigenthümlich sei, darauf deuteten bereits die ebenfalls durch einen endophloeoden Thallus ausgezeichneten anderen ebenso winzigen Formen hin. Indem wir zunächst bei den Sclerolichenen verweilen, so kommen hier am meisten wegen ihrer Verwandtschaft mit den besprochenen Formen einerseits Arten von Arthonia und Melaspilea, andererseits von Verrucaria, und zwar die auf Leptorrhaphis, Sagedia, Arthopyrenia, Pyrenula, Microthelia, Blasto- desmia und Polyblastia vertheilten Formen in Betracht. Wir finden bei allen diesen Formen mit kurzen Worten den gleichen Bau des Lagers, das zwiefache Hyphensystem und die Gonangien, diese letzteren oft in einer solchen Fülle auftretend, dass man gerade bei diesen bisher bekannteren Lichenen erstaunen dürfte über die lange Zeit, die vergehen musste, bevor diese Organe entdeckt wurden. Natürlicher Weise treten in dem Baue und der Entwickelung des Lagers dieser Lichenen Modificationen auf, die lediglich nur in Variationen der Zahl, der Farbe, der Gliederung und Verzweigung der Hyphen und in ent- sprechenden der Gonangien bestehen. Bei allen diesen Pflanzen, welche sich als unzweifelhafte Lichenen darstellen, ist dasselbe Gesetz ausgesprochen: Aus dem farblosen der Spore entkeimten primären Hyphengewebe werden als gleich- werthige secundäre Produkte nebeneinander die gefärbte Hyphe in zwiefacher Gestalt und das Gonangium, als Organ für die anfänglichen Gonidien, erzeugt. Am Schlusse dieser auf eine Fülle von Beobachtungen, von Thatsachen gegründeten Betrachtungen möge der Fachgenosse einen Rückblick auf die grosse Zahl von Lichenen, welche den gemeinsamen geschilderten Bildungstypus besitzen, werfen. Zunächst ist es das grosse Gebiet der endophloeoden Sclero- lichenen, welches in Bezug auf die Entwickelung und den Aufbau des Lagers 1) Da die Sporenreste nicht sicher zu constatiren sind. 538 Arthur Minks. gänzlich unbekannt war, und auf welches die vorgetragenen Thatsachen ein ungemein helles Licht werfen. Schwer wird es allerdings werden, diese be- deutenden Fortschritte in der Anatomie und Morphologie der Lichenen auch auf die Lichenographie auszudehnen. Es möchte vielleicht noch längere Zeit dahingehen, ehe die Lichenologen einsehen werden, dass zu einer befriedigen- den Erkenntniss jenes grossen Gebietes eine Benutzung des anatomischen Baues des Lagers mit seinen annexen Organen ferner nicht mehr abzuweisen sei. Der erste Anfang wurde, was hiermit constatirt werden soll, von Norman]. c. ge- macht, indem er diese Momente bei der Diagnose benutzte. Die Scheidewand zwischen endophloeoden und ektophloeoden Lichenen, welche in den genannten Gattungen bisweilen sonst sehr verwandte Arten trennt, besteht in anatomisch- morphologischer Hinsicht nicht, denn es wird der weitere Verlauf dieser Ar- beit zeigen, dass im Flechtenreiche der Verbindungsglieder genug vorhanden sind, um diese Kluft gänzlich verschwinden zu lassen. Nach anderer Seite da- gegen werden wir noch eine Scheidewand erstehen sehen, wie wir cl kaum als vorhanden ahnen konnten. Das andere weite Gebiet, welches jetzt in einem klaren Lichte erscheint, ist die grosse Zahl von Lichenen, welche auf anderen Flechten-Lagern oder- Apothecien leben. Mit dem Nachweise des Vorhandenseins von Lagern ist die Schranke zwischen Lichenen mit eigenem Thallus und Lichenen ohne solchen sefallen, und zugleich sind durch die Beweisführung, dass auch diese Pflanzen Gonidien erzeugen, die Grenzen zwischen Flechte und Pilz, welche man gerade hier als verwischt annahm, sehr bestimmt geworden. Es möchte von Wichtigkeit sein, dieser letzteren grossen Flechtenreihe noch einige weitere Beachtung zuzuwenden. Als den Ausdruck der noch in der Gegenwart herrschenden Ansicht kann man Nylander’s gegen den „Schwen- denerismus“ gerichtete Worte!) betrachten, aus denen hervorgeht, dass Ny- lander, wie alle anderen Lichenologen ausser 'Th. Fries, zwischen den sicht- baren Apothecien der „Parasiten“ keinen anatomischen Zusammenhang annimmt, denn er sagt: „Gonidis et gonimiis cardinem sistentibus Schwendenerismi aegre patet, quomodo e tali hypothesi explicaretur vitae ratio Lichenum para- sitorum, qui solis apotheciis continentur et quarum specierum parasitarum non- nullae etiam vix nisi in apotheciis vivunt Lichenum aliorum superiorum magis- que evolutorum“. Es leuchtet ein, dass die Apothecien höherer Flechten so winzigen Gebilden, welche oft nicht den Raum eines Mycoporum eucline, einer Oyrtidula pertusariicola einnehmen, genug Platz gewähren, um das zwiefache Hyphensystem mit Gonangien und die Apothecien entwickeln zu können. Die sichtbare Verwandtschaft mit wahren Lichenen, welche die Lichenographen bis jetzt veranlasste, die Parasiten als Lichenen zu betrachten, hat sich als sicheren Ausdruck des wahren Wesens dieser Pflänzchen bewährt. Da auch andere fast ausschliesslich Epiphyten umfassende Gattungen nach meinen Untersuchungen im Wesentlichen nach dem Typus der Epiphyten von C'yrtidula sich entwickeln 1) Flora 1875, p. 13, not. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 539 und aufbauen, namentlich also sich einer Gonidienerzeugung in Gonangien er- freuen, so ist hiermit die Frage nach der Stellung jener zahlreichen auf Fiech- ten lebenden Pflänzchen entschieden. Wenn auch offenbar nun die Lichenologie eine grosse Zahl neuer Glieder, deren weitere Vermehrung noch lange nicht stocken wird, als einen unbestreitbaren Besitz erlangt, so bedarf es doch noch eingehender von Lichenologen und Mycologen gemeinsam auszuführender Ar- beiten, bei denen es sich herausstellen muss, ob alle oder wie viele dieser Pflanzen nach dem neuen Kriterium der Lichenologie zufallen. Ferner wird es sich jetzt zeigen, dass manche Gattungen der „Parasiten“ als mit anderen ver- einbare überflüssig geworden sind. Ueberhaupt tritt an die Mycologen die Nothwendigkeit heran, einige Reihen der Ascomyceten, besonders der Pyreno- myceten einer genauen Untersuchung auf das neue Kriterium hin zu unter- ziehen, ganz abgesehen davon, dass sie alle auf Holz und Rinde lebenden a Pyrenocarpen, welche sie als von Seite der Lichenologen nicht gehörig begrün- - _detes Eigenthum in neuerer Zeit zu annektiren begonnen hatten, wieder ab- & treten müssen. Vielleicht erwächst dann auf diese Weise für die Lichenologie 4 auch der wichtige Zuwachs, dass endlich auf das dunkele Gebiet der Ent- - stehungsgeschichte des Apotheeium ein plötzliches Licht geworfen wird. Es i ergibt sich jetzt also, dass Körber') richtig vorausgesehen hatte, als er von R der Zukunft die Entscheidung über das Wesen der „Parasiten“ erwartete, indem er sagt: „die (sc. Zukunft) nach immer umfassenderen Studien über die para- sitischen Flechten auch endlich es genau wird angeben können, wo die Scheide- wand zwischen Flechten und Pilzen so recht eigentlich zu ziehen ist“. Es erübrigt noch, Einiges über den hier angewandten Begriff des „Para- sitismus“ zu erläutern. Das alte Wort von E. Fries?), welches, wie wir sahen, Th. Fries in neuester Zeit im Wesentlichen wiederholte, „Lichenes in aliis parasiti normaliter nulli genuini“ wurde offenbar in der Ueberzeugung ausgesprochen, dass Lichen und Parasit zwei unvereinbare Begriffe sind. Der anatomisch-physiologische Grund hierfür wurde eigentlich erst von Schwen- dener bestimmt ausgesprochen, denn er sieht in den Gonidien die Assi- milationsorgane, welche die Lichenen der Nothwendigkeit überheben, auf ande- ren Pflanzen oder deren Verwesungsprodukten zu schmarotzen. Wir haben nun einerseits eine grosse Zahl wahrer Flechten kennen gelernt, welche die Anwen- dung dieser Anschauung höchstens nur in gewissem Grade oder bedingungs- weise zulassen, andererseits eine gleiche Zahl von wahren Flechten, welche mit eigenen Gonidien auf anderen Flechten vegetiren. Die endliche Zerstörung, welche die als Substrat dienenden Flechten erleiden, scheint der Annahme günstig zu sein, dass hier der Effekt eines Parasitismus vorliege. Bereits oben wurde aber betont, dass ein vernichtender Einfluss auf die Peridermzellen von Seiten des endophloeoden Hyphengewebes nicht zu constatiren sei. Die end- liche Abschilferung des Periderma ist die nothwendige Folge des schliesslich 1) Körber, Parerga lichenogr., p. 453. 2) E. Fries, Lichenogr. Europ. ref., p. LXXXVIII, 1830, 540 Arthur Minks. eintretenden Raummangels für den endophloeoden Thallus. Ich sehe keinen Grund zu der Annahme, welche Frank l. ec. macht, dass diese ohne Gonidien vegetirenden Flechten, weil sie sich offenbar ohne dieselben ernähren, sich aus vorgebildeten organischen Verbindungen des Substrates zu erhalten vermögen, also in dieser Hinsicht von den Pilzen nicht verschieden seien. Vorläufig können wir, so lange als die zwischen in- und aufeinander lebenden Pflanzen bestehen- den Verhältnisse nicht besser aufgeklärt sind, immerhin noch annehmen, dass diesen winzigen Flechten die den höheren Formen dieser Klasse eigenthümliche Ernährungsweise gleichfalls zukomme. Betrachten wir nun die von den auf Flechten lebenden Epiphyten dieser Klasse gesetzten Zerstörungen genauer, so finden wir, dass dieselben in der Abhebung der Rindenschicht mit der noth- wendigen Folge des Absterbens der Gonidien des Markes bestehen, also in Wahrheit genau dieselben Veränderungen, welche das Periderm seitens der endophloeoden Hyphen erleidet, welche den Gedanken an parasitäre Einflüsse gänzlich fern halten. Alles dies deutet darauf hin, dass sowohl den endo- phloeoden Thallus an das Periderma, als auch den auf anderen Flechten vege- tirenden an das fremde lebende Flechtengewebe gleiche Bedingungen, welche höchst wahrscheinlich mehr physikalischer als chemischer Natur sind, fesseln. Demnach liegt wohl in dem Verhältnisse zwischen den miteinander lebenden Lichenen vielmehr eine der sonderbaren in neuerer Zeit aufgedeckten Anpassungserscheinungen vor. Die Entdeckung des vollständig flechtenartigen eigenen Thallus der Epi- phyten verspricht aber noch in anderer Hinsicht sehr fruchtbringend zu werden. Bereits Th. Fries und Almgqvist!) haben nachgewiesen, dass Arthrorrhaphis flavovirescens, Buellia scabrosa, sowie Arthonien durch Umwandlung des als Substrat dienenden Flechtenthallus den Schein erregen, als ob dieser letztere ihr eigener Thallus sei. Der von Th. Fries gelieferte anatomische Beweis würde nach den jetzt vorliegenden Thatsachen einer anderen Fassung bedürfen. Jedenfalls ist für dieses Verhältniss, welches sich von demjenigen aller Epi- phyten zu ihrem Substrate nur durch den änderen Effect unterscheidet, der von Norman aufgestellte Begriff eines „Allelositismus“ nicht anwendbar, denn es liegt hier nicht die Erscheinung einer gegenseitigen Ernährung vor, wie solche Norman bei seinen Moriolae annimmt, welche durch heterogene Organe befähigt werden, „algenartige Gonidien“ zu erzeugen, d. h. indem das Pollen- korn oder die Jungermannien-Zelle die Moriola-Hyphe ernährt, und diese wieder das algenartige Gonidium. Dass die von Th. Fries angeführten Bei- spiele sich um eine grosse Zahl vermehren lassen, unterliegt für mich keinem Zweifel, denn bereits vor der Veröffentlichung der von Th. Fries und Alm- qvist gemachten Beobachtungen war ich auf dem einfachen Wege der Be- trachtung der zwischen Apothecien und Thallus bestehenden Gesetze der Harmonie zu dem Schlusse gekommen, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Lichenen aufzulösen sei, weil die Vereinigung von Apothecium und Thallus 1) Th. Fries, Lichenographia scand., vol. I, pp. 343 und 586, Be u Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 541 zu einem Ganzen diese beiden Theile aus heterogenen Quellen entnahm. Auch hier wieder zeigt sich der Schematismus. Hätte man der Entwickelung des Thallus nur einige Aufmerksamkeit geschenkt, so würde man gleichfalls nur durch die Verletzung der Gesetze der Harmonie auf das Bestehen des genann- ten Verhältnisses aufmerksam geworden sein. Nur wenn diese Harmonie in der Insertion der Apothecien, ihrer Anordnung, ihres Verhaltens zu der um- gebenden Thallusmasse zu grobsinnlich wahrnehmbar verletzt war, hatte man bisher auf den heterogenen Ursprung der das vorliegende Ganze aus- machenden Theile geschlossen. Hoffentlich ist es mir bald vergönnt, auch über diesen Gegenstand eingehende Untersuchungen zu veröffentlichen. Da ein weiteres Eingehen auf denselben von dem Zwecke dieser Arbeit zu fern liegt, so begnügte ich mich damit, ein sicheres Beweismittel beigebracht zu haben, bestehend in dem Vorhandensein eines zweiten vollständigen Flechten- lagers in dem gegebenen, um den heterogenen Ursprung der miteinander vereinigten Lager und Apothecien im fraglichen Falle darlegen zu können. Das Gonocystium. Die Erwartung, dass gerade in den unscheinbarsten Lichenen die Gesetze der Entwickelung und des Aufbaues am klarsten und am einfachsten ausge- drückt gefunden werden müssen, war in Erfüllung gegangen. Gewiss wird man aber in der bisherigen Darstellung die Aufklärung über einzelne ana- tomische Befunde bei der Untersuchung des endophloeoden Lichenen-Thallus ver- misst haben. Soweit als bisher die Eigenthümlichkeiten des zwiefachen Hyphen- systemes bei den betrachteten Flechtenreihen hervortraten, leuchtete wohl voll- kommen der Zweck der Primär-Hyphe, auch theilweise derjenige der kurz- gliederigen Secundär-Hyphe ein, dagegen findet man von dem Zwecke der anderen Secundär - Hyphe nicht die leiseste Andeutung. Dass diese Hyphe, welche wir ebenso, wie die anderen, in der Masse eines Netzes oder Geflechtes auftreten sahen, kein Luxus-Produkt dieses oft armseligen Lagers sein kann, liegt auf der Hand. In der That waren alle meine Nachforschungen über den Zweck dieser Hyphe bei jenen Pflänzchen, wenigstens was den Thallus betrifft, ohne Erfolg. Schon um die gewonnenen Thatsachen in der Erforschung der Entwickelung des krustigen Flechtenthallus auf ihren Werth als allgemein geltender Gesetze zu prüfen, bedurfte es einer Fortsetzung und weiteren Aus- dehnung der Untersuchungen auch auf ferner stehende Flechtenreihen. Dazu kam, dass ein grosses Gebiet von Flechten bisher wegen ihres absonderlichen Substrates von den Untersuchungen unberührt geblieben war, nemlich die so ausserordentlich weit verbreiteten auf anorganischem Substrate, vornehmlich auf Fels und Stein lebenden Lichenen. Es musste das Verlangen entstehen, gerade auf die hier gegebenen Lagertypen hin die Brauchbarkeit der gewonne- nen Thatsachen als allgemeiner Gesetze einer Prüfung zu unterziehen. Und so schrieb mir die lückenhafte Kenntniss von dem Zwecke und der morphologischen Bedeutung der langgliederigen Secundär-Hyphe den ferneren Weg, welchen Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, 69 542 Arthur Minks. meine Untersuchungen zu nehmen hatten, vor. Eine Aufklärung über diese Hyphe konnte ich am meisten bei Typen ven Lagern erwarten, in denen die- selbe durch ihre Masse, üppige Entwickelung u. a. m. auf eine mehr oder weniger wichtige ihr zuertheilte Rolle hinzudeuten schien. Ausserdem fehlte in meiner vorhergehenden Schilderung der durch direkte Beobachtung gewon- nene sichere Nachweis, dass die hyaline Primär-Hyphe ein Produkt der Sporen- keimung ist. Obgleich diese Annahme die grösste, nahe an Gewissheit gren- zende Wahrscheinlichkeit für sich hatte, so bot dieselbe doch immerhin für Gegner, welche zweifeln wollten, hinreichenden Anlass zu Zweifeln. Somit musste ich, getreu meinem Vorsatze, zur Aufklärung der Entstehung und des Aufbaues der Flechtenkruste nicht das Experiment zu gebrauchen, sondern auf exact phytotomischem Wege dieses Ziel zu erreichen, weitere Thatsachen bei- bringen, um Zweifel unmöglich zu machen, ich musste möglichst eng mich an die bisherigen Flechtenkulturresultate in meinen Untersuchungen anschliessen, um so und zugleich durch eine grosse Fülle von analogen Thatsachen die grosse Wahrscheinlichkeit meiner Annahme zur Gewissheit zu erheben. Auch hier war die nächste wichtige Frage diejenige nach dem auszu- wählenden Untersuchungsmateriale, denn von der richtigen Auswahl desselben hing mit dem erspriesslichen Fortgange meiner Untersuchungen der befriedi- gende Ausbau der Lehre von der Entwickelung der Flechtenkruste ab. Bei der Umschau über die bekannten Flechtengattungen, welche ich in Rücksicht auf die vorgesteckten Ziele vornahm, fand ich keine anderen Formen sich so nahe an die besprochenen, besonders an Mycoporum rhypontoides, Arthopyrenia fumago und A. rhyponta anschliessend, wie mehrere Formen von Buellia und Rhizocarpon, namentlich der Untergattung Catocarpus Körb. Syst. et Par. Bei diesen Formen findet man nicht nur einen mächtig entwickelten dendritisch efigurirten „Protothallus“, sondern auch einen ausdauernden, auf welchem in mehr oder weniger weiten Zwischenräumen Thallusareolon und Apothecien nebeneinander sitzen, wodurch auf eine beiden gemeinschaftliche Ursprungsstätte hingewiesen wird, eine Thatsache, welche bisher allein von Körber hervor- gehoben wurde, aber, wie die gleiche bei mehreren Pyrenocarpen, wenig Be- achtung fand. Durch diesen äusseren Habitus im Vereine mit der intensiven dunkelen Färbung des „Protothallus“* wurde ich veranlasst, zunächst bei den ge- nannten Formenreihen die gewonnenen Thatsachen auf ihre allgemeinere An- wendbarkeit als Gesetze zu prüfen. In Folge der Entdeckung, dass unter dem gefärbten „Protothallus“ noch eine andere hyaline Schicht liegt, welche als die Matrix der ersteren, also eigentlich als Protothallus anzusehen ist, musste ich natürlich, als ich an die Untersuchung der genannten Flechten herantrat, vor allem auch diese Grund- züge des Aufbaues erwarten. Unter allen Buellia-Arten glaubte ich die gün- stigsten Verhältnisse bei Buellia Rittokensis Hellb. vorfinden zu dürfen. Leider gehört diese Flechte zu den seltenen, daher nur wenigen Forschern die Prüfung meiner Untersuchung derselben möglich sein wird. Allein auch andere nahe- stehende einheimische Arten liefern ein gleich brauchbares, sogar in mancher Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 543 Hinsicht besseres Untersuchungsmateriale. Die genannte Art lieferte in nur einzelnen Erscheinungen eine Basis für die weiteren unten zu schildernden Entdeckungen, sie hat ausserdem für mich die Bedeutung, als die erste Unter- suchung für alle folgenden die Grundlage gegeben zu haben. Diese Flechte zeichnet sich besonders durch ihre auf einem mächtigen fein rissigen und tief schwarzen „Protothallus“ zerstreuet entwickelten Lagerareolen und Apo- thecien aus, so dass der Flächenraum des ganzen „Protothallus“ demjenigen der Areolen zusammengenommen nicht nur gleichkommt, sondern ihn sogar noch übertrifft. Mit einem passenden Messerchen wurde, ohne auf die Erhal- tung desselben Rücksicht zu nehmen, ein Fragment des schwarzen „Proto- thallus“ abgehoben, so zwar dass die Spitze des Messers mit Nachdruck auf den Stein gesetzt wurde, um auch von dessen Oberfläche etwas mitzunehmen. Die Untersuchung ergab, dass mein von dem Baue des endophloeoden Selero- lichenen-Lagers auf den „Protothallus“ dieser zu den Archilichenes Th. Fr. gehörenden Flechte gezogene Schluss richtig war. Zunächst dem Substrate und in die Oberfläche desselben zum kleinen Theile eindringend findet sich ein ziemlich mächtiges Lager von dicken mehr oder weniger deutlich gegliederten hyalinen Hyphen vor, welche einander durchkreuzend vorwiegend in der Rich- tung der Fläche sich radienartig ausbreiten, bis zu dem äussersten Umfange von dem schwarzen Lager bedeckt. Dieses letztere besteht aus deutlich ge- gliederten dicken dunkelbraunen Hyphen mit länglichen Gliederzellen, welche den unterliegenden hyalinen Hyphen parallel verlaufen. Diese braunen Hyphen berühren sich untereinander so dicht, dass sie eine zusammenhängende aus einer bis selten drei Schichten bestehende parenchymartige Membran bilden. Aus dieser eigenthümlichen Anordnung tritt deutlich hervor eine morphologische Bedeutung dieses Gewebeabschnittes, welche bei dem endophloeoden Thallus als für das Leben desselben entbehrlich ganz in den Hintergrund treten musste. Nur sobald als bei den geschilderten Sclerolichenen gleichfalls eine Entblös- sung des Hyphenlagers zu den Eigenthümlichkeiten der Art gehört, tritt eine üppige Entwickelung der langgliederigen Secundär-Hyphe ein, um auch dort, wie hier, eine schützende Decke des zarten hyalinen Hyphengewebes zu bilden. Wir finden auch hier, wie dies noch an mehreren anderen Orten im Flechtenkörper der Fall ist, mit der Ablagerung des dunkelen Farbstoffes die Umwandlung eines zarten Gewebes zu einem zähen, widerstandsfähigen verknüpft. Der Uebergang von der hyalinen Hyphe zu der braunen langgliede- rigen ist hier noch mehr unmittelbar, fast schon unmerklich. Trotzdem aber müssen wir, wie der Verlauf dieser Arbeit und noch weiterer die Lehre von dem Aufbaue der Flechtenkruste behandelnder darthun wird, an der Sonderung einer hyalinen Primär-Hyphe und einer gefärbten langgliederigen Secundär- Hyphe festhalten. Demnach besteht der bisher sogenannte Protothallus in seiner Hauptmasse aus farblosen Hyphen, welche als das direkt aus der Spore abstammende primäre Produkt aufzufassen sind. Ein weiterer Grund, welcher mich veranlasste, diese Flechtenreihe zur Untersuchung auszuwählen, war die Thatsache, dass bei denselben die ersten 69% 544 Arthur Minks. Anfänge in Folge der dunkelen Farbe leichter sichtbar sind. Diese ersten An- fänge von der Grösse eines Pünktchens, wie man sie bei einigen Arten von Buellia und Rhizocarpon nicht selten in der Nachbarschaft der vollständig entwickelten Flechte antrifft, bestehen aus einem höchst winzigen Hyphen- geflecht ohne jegliche Spur von grüngefärbten Zellen, bereits die aus einer kleinen Zahl von hyalinen Hyphen bestehenden Anfänge sind von der schützen- den Decke der braunen Hyphe verhüllt: Wir haben hier Hyphenmassen, welche die auf dem Wege der Kultur von Flechtensporen erzielten kaum übertreffen. Auch hier sah ich unter meinen Augen die Entstehung aus der Spore nicht erfolgen, trotzdem aber finde ich durchaus keinen Grund zu zweifeln, dass diese Anfänge von Flechten als Produkte der Spore aufzufassen seien. Es bleibt nur der Beweis übrig, dass diese ausschliesslich hyphoiden Bestandtheile, welche ich als junge Lichenen auffasse, fähig sind, einen vollständigen auch Gonidien enthaltenden 'Thallus aus sich selbst zu erzeugen. Vergebens hatte ich bei der Untersuchung des schwarzen Hyphenlagers von Buellia Rittokensis nach Hyphen geforscht, welche ich als kurzgliederige Secundär-Hyphen hätte ansprechen können. Da mir die Auffindung des Weges, auf welchem die Flechte ihre ersten Gonidien erzeugt, viel wichtiger erschien, so stand ich von der Forschung nach jener Hyphe ab. Die Beobachtung der Lagerareolen der genannten Flechte in allen Stadien ihrer Entwickelung bis zu den jüngsten, aus der schwarzen Schicht kaum sichtbar auftauchenden Anfängen liess nicht zweifeln, dass in der unterliegenden Hyphenschicht zerstreuete Bil- dungscentren vorhanden sind, so zwar dass jedes Centrum sich zu einer Thallus- areole entwickelt. Es galt also die kleinsten, noch bemerkbaren Andeutungen der Entstehung der Areole aufzufinden. Die Untersuchung mehrerer auf der schwarzen Fläche sichtbarer Pünktchen gab nur den Beweis von dem Dasein der Gonidien in sehr frühen Stadien, in denen sich die Areole noch keinesweges als solche kennzeichnet, und ferner der kurzgliederigen Secundär - Hyphe. Ausser diesen beiden Thatsachen des Auftretens von Gonidien in winzigen schwarzen Wärzchen und des gleichzeitigen der kurzgliederigen Secundär-Hyphe, wodurch der Hinweis auf eine der letzteren bei der Thallusbildung zuertheilte Rolle gegeben war, gewann ich aus den fortgesetzten Untersuchungen der ge- nannten Flechte nichts weiter. Ueberhaupt hatten diese Untersuchungen, wie bereits angedeutet wurde, nur die Bedeutung von Voruntersuchungen, welche ein glücklich gewähltes Ob- jekt getroffen hatten, insofern als die Differenzirung der anatomischen und mor- phologischen Bestandtheile bei dieser Flechte eine ausserordentlich bestimmte ist und dadurch den Schluss nahe legte, dass einerseits eine analoge Sonde- rung des Hyphenlagers, andererseits eine anfängliche Gonidienerzeugung in Bildungscentren bestehe. Die vielen vergeblichen Versuche bei anderen auı analoge Weise angelegten Formen von Buellia und Rhizocarpon unterlasse ich zu schildern. Die Ueberzeugung von der Richtigkeit meiner Schlüsse bis zu dem fraglichen Punkte hin liess meine Geduld während vieler Wochen, in denen ich täglich nach den mir vorschwebenden Bildungscentren forschte, sich nicht Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I, 545 erschöpfen. Endlich gelangte ich zu einem vorzüglichen Materiale in dem Thallus von Buellia atroalba Autt.!),. Unter den Exemplaren meiner Samm- lung zeichnen sich durch ausserordentliche Schönheit, durch wahrhaft typische Entwickelung die auf Hornstein bei Eichstädt (1873) gesammelten Exemplare aus?2). Es kommt hinzu, dass diese Flechte auf den kleinen Hornsteinbruch- stücken vollständig isolirt ohne jegliche fremde Nachbarschaft, selbst von den berüchtigten Gonidienanflügen unbehelligt gedeiht, und dass das Substrat durch seine ziemlich glatte Oberfläche die Abhebung der Flechte sehr unterstützt. Offenbar liegt in dieser Flechte derselbe Typus, wie in der vorher besproche- nen, vor mit nur unbedeutenden Modificationen, welche in einer dichteren An- ordnung der Areolen und in einem ungemein zierlich ausstrahlenden „Proto- ‚ thallus“ bestehen. Auch der anatomische Bau des letzteren ist derselbe, wie bei Buellia Rittokensis. Bei der Untersuchung der hier deutlicheren und zahl- reicheren Wärzchen des schwarzen Hyphenlagers gelang es alsbald den Nach- weis zu führen, dass dieselben die Gonidien in besonderen Zellen erzeugen. Allein alle untersuchten Wärzchen waren schon zu weit vorgeschritten, und alle Versuche, noch jüngere Stadien, oder gar die allerersten Anfänge eines etwaigen Organes, welches anzunehmen mich die bis hierher gewonnenen That- sachen berechtigten, zu entdecken, scheiterten, denn es leuchtet ein, dass solche Stadien in dem „Protothallus“* eingesenkt und daher unsichtbar sein müssen. Daher blieb mir die Wahl, entweder die Entdeckung des mir vorschwebenden Organes einem glücklichen Zufalle zu überlassen, welcher mir bei dem Abheben beliebiger Fragmente des „Protothallus“ endlich die gesuchten Stadien vor Augen führen möchte, oder mich nach einem mehr förderlichen Untersuchungs- materiale umzuschauen. Da das erstere Verfahren neben einer Fülle von guten Exemplaren einen grossen Aufwand von Zeit in Anspruch nimmt, so musste ich mich mit der allerdings wichtigen zuletzt gewonnenen Thatsache der Ent- stehung der Gonidien in besonderen Zellen begnügen und mich von dem durch die beiden genannten Flechten vertretenen Typus für einige Zeit losreissen. In dem Gedanken, dass die nach anderen Typen aufgebaueten Formen derselben Gattung die zunächst zu prüfenden sein müssen, fand ich in Buellia Dubyana (Hepp) ein Materiale, welches selbst die kühnsten Erwartungen über- treffen konnte. Diese Flechte gehört in Wahrheit wegen ihres gonidienhaltigen Exeipulum zu Lecanora s. Rinodina und zwar in die nächste Nachbarschaft von Rinodina Bischofii, von welcher sie, besonders der Varietät immersa Körb., 1) Diese Collectiv-Species wurde in letzter Zeit besonders durch Th. Fries in Lichenogr. Scand., vol. I, aufgelöst. Allein da hier das anatomisch-morphologische Interesse das licheno- graphische gänzlich in den Hintergrund drängt, so mögen die so entstandenen Arten zusammen- gefasst bleiben, um so mehr weil sie und viele andere dieser Gattung und von Rhizocarpon den- selben Typus besitzen. 2) Diese als Rhizocarpon atroalbum Arn. oder als Rh. distinetum Th. Fr. abgesonderte Art ist von Arnold während der Abfassung dieser Arbeit in Arn, Exs. n. 635, und zwar von jenem selben Standorte, herausgegeben, so dass dieses allgemeiner zugängliche Materiale zur Wieder- holung der Untersuchung zu empfehlen ist. 546 ! Arthur Minks. wegen so magerer und dürftiger Sporenunterschiede wohl schwerlich zu trennen ist. Hier fand ich zuerst die gesuchten Anfangsstadien, an welche sich die bereits zuvor gefundenen Endstadien durchaus passend anschlossen. Ich hielt es nicht für überflüssig, meinen ganzen Studiengang vorzu- führen. Schon die Tendenz dieser Arbeit, welche den Beweis liefern soll, dass man ohne lichenologische Erfahrung, ohne eingehende und fleissige Betrach- tungen der Flechtenwelt nicht im Stande ist, vor allem über die Kruste be- friedigende Aufklärungen in Hinsicht auf die Entwickelungsgeschichte zu liefern, erforderte diese ausführliche Wiedergabe aller meiner Betrachtungen, damit auch zugleich andere Forscher in den Stand gesetzt werden, in meinem Geiste dieselbe Kette von Forschungen selbst zu wiederholen und mir die Hand zu reichen, auf dass dieses dunkele Gebiet der Lichenologie durch ver- einigte Arbeit endlich in ein klares Licht gesetzt werde. Wie bei allen bahn- brechenden Entdeckungen man für die Umstände und Einflüsse, welche zu der Entstehung derselben führten, für ihre Geschichte nicht ohne Theilnahme sein kann, so setzte ich bei der umständlichen Erzählung der Geschichte der in dieser Abhandlung niedergelegten Entdeckungen gleiche Theilnahme voraus. Besonders beanspruchen konnte rege Theilnahme die Entdeckung der Entstehung der Thallusareole, welche in den mannichfachsten Variationen den höchsten Typus des wahren krustigen Flechtenthallus darstellt, und damit auch der Er- zeugung der anfänglichen Gonidien in einem besonderen neuen Organe. Diese Vorgänge von den ersten Anfängen bis zur endlichen Ausbildung der fertigen Areole bin ich in der glücklichen Lage in einer Vollständigkeit vorzuführen, welche wohl kaum etwas zu wünschen übrig lassen möchte. Während wir die endophloeoden Sclerolichenen nach der Entwickelung der Thallogonidien mit dem Aufhören des Gonangium als einen wenig scharf hervortretenden Verlauf in der weiteren Ausbildung einhaltend verlassen mussten, sehen wir hier das dem Gonangium analoge Bildungscentrum, entsprechend dem endlichen Produkte, einem in morphologischer Hinsicht deutlich ausgeprägten Gebilde, einen durch- aus bestimmten und scharf abgegrenzten Entwickelungsgang einschlagen, und dem entsprechend kann auch die Schilderung desselben eingerichtet werden. Prüft man das Lager von Lecanora (Rinodina) Dubyana, welche sich zum Studium,der ersten Anfänge des Thallus sehr gut eignet, nach der Be- schreibung Körber’s!) „thallus effusus leproso-farinosus coerulescente- vel cine- rascente-albidus cum protothallo albo confusus“, so erscheint es als ein in seiner Grundlage weisses Lager, welches sich besonders gegen andere Thallus- individuen mit deutlichem weissem Saume abgrenzt. Das Mieroscop bestätigt den Augenschein, dass das Lager mit dem Substrate (Kalk) „vermarmorirt“ ist, d. h. dass die Oberfläche des Substrates von Lagersubstanz durchzogen ist. Die das Substrat auflockernden Hyphen sind ausserordentlich zahlreich, derb, farblos und undeutlich gegliedert. Auf diesem mächtigen weissen Hyphenlager findet man zerstreuete Züge von bräunlichen Hyphen, welche sich durch ihren 1) Parerga lichen., p. 188. j N > Y Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 547 "Bau als den bekannten langgliederigen Secundär-Hyphen analoge erweisen, so dass das mächtige farblose Hyphenlager als das primäre anzusehen ist. An den Stellen, wo sich das weisse Lager neben den ihm eingesenkten Apothecien zu einer weisslichen weinsteinartigen unbestimmt areolirten Kruste erhebt, findet man zahlreiche Gonidien, in dem weissen marmorirten Lager fehlen sie gänz- lich. Es unterliegt kaum Zweifeln, dass bei dieser Flechte ein abwechselndes Entstehen und Vergehen des Thallus stellenweise auf dem primären Lager statt- findet und zugleich mit dem Flächenwachsthume des letzteren ein gleiches des ersteren in entsprechendem Grade einhergeht. Am nächsten schliessen sich die nach dem Typus von Buellia Rittokensis gebaueten Lager an. Auch hier findet mit der Flächenausdehnung des primären Lagers in gleichem Schritte eine Entstehung neuer Areolen statt, dagegen muss ein an derselben Stelle abwech- selndes Entstehen und Vergehen des Thallus in Abrede gestellt werden. Bei dem durch Buellia atroalba vertretenen Typus ist derselbe Vorgang fast aus- schliesslich auf die Randzone beschränkt. Sowohl neben dem weinsteinartigen Thallus und den Apothecien von Lecanora Dubyana, als auch auf der marmorirten primären Lagerschicht be- merkt man stellenweise zahlreiche kleine unbestimmt kugelige oder difforme schwarze Körperchen von verschiedener Grösse. Bisweilen drängen sie sich zu kleinen Gruppen zusammen, in welchem Falle sie schon dem unbewaffneten Auge erkennbar sind. Bei einer mehr gleichmässigen Vertheilung dieser Kör- perchen erzeugen dieselben mit den hyalinen und bräunlichen Hyphen zusammen jene Farbentöne des „Lagers“, welche Körber 1. c. beschreibt. Da der Kalk das für die anatomische Untersuchung des Thallus von steinbewohnenden Lichenen bequemste Substrat ist, so braucht man nur behufs Erforschung der Natur dieser schwarzen Körperchen in der Nähe einer besonders gut entwickelten Gruppe derselben ein spitzliches Messer fast senkrecht durch den Thallus bis in das Substrat einzutreiben, dann die Messerlänge bedeutend zu senken, um möglichst wagerecht unter dem primären Lager eine kleine Strecke weit in dem Substrate vorzudringen. Das auf diese Weise gelöste Fragment bringt man auf den Objektträger, ohne jedoch durch heftige Erschütierung des lose zusammenhängenden, stark mit Kalk imprägnirten Lagers die anatomische An- ordnung seiner Theile zu zerstören. Dem in reichlichem Wasser schwimmen- den Objekte setzt man allmälig geringe Mengen von Salzsäure zu, so lange bis bei Bewegung des Objektes durch das Aufhören der Kohlensäure-Entwicke- lung die gänzliche Entfernung der Kalkelemente angezeigt wird. Darnach wäscht man das Präparat mit reichlichem Wasser aus und betrachtet es durch das Microscop. Es bietet sich dem Auge ein überraschendes Bild dar, welches durch seine Einfachheit und seine in Folge des Mangels des störenden Substrätes grosse Deutlichkeit das bei den endophloeoden Sclerolichenen sich darbietende bei Weitem übertrifft. Es liegt ein aus lockeren, nach allen Richtungen sich durchkreuzenden Hyphen bestehendes dicht verfilztes farbloses Lager von Primär-Hyphen vor, auf welchem die Züge der beiden Secundär-Hyphen sich 548 Arthur Minks, ausdehnen, von denen besonders die kurzgliederige auffallend hervortritt. Zwischen und neben den Secundär-Hyphen erblickt man die erwähnten Körper- chen als ovale oder fast kugelige vollkommen undurchsichtige tiefschwarze ohne Unterschied der Grösse gruppirte Gebilde. Die vollständige Aufhellung dieser Körper erreichte ich durch einen starken Zusatz von Aetzkali, eines zu diesem Zwecke in der Lichenologie oft angewendeten und unentbehrlichen Mittels. Die längere Einwirkung dieser Substanz bewirkte auch hier eine Lösung und dem- zufolge gleichmässige Vertheilung des dunkelen Farbestoffes, so dass die jetzt hellbraun gewordenen Körper ihren Inhalt vollkommen erkennen liessen. Der Inhalt der grösseren, die Aufmerksamkeit besonders in Anspruch nehmenden, Körper besteht nicht aus einem einfachen Protoplasma, sondern aus gleichfalls braunen, aber die umschliessende Membran durch Dunkelheit über- treffenden Körperchen, deren Gestalt durch den gegenseitigen Druck bestimmt wurde, und welche durch hellere der allgemeinen Membran gleichende Zwischen- wände getrennt sind. Im Allgemeinen erinnern diese grösseren Körper an ge- wisse braune sogenannte polyblastische oder mauerförmig septirte Sporen von Lichenen, im Wesen jedoch weichen sie von diesen Sporen bedeutend ab schon dadurch, dass nicht allein die äussere Membran, welche bei den Sporen aus- schüesslich gefärbt ist, sondern auch die kleineren Inhaltskörper eine braune Farbe haben. Eine vergleichende Betrachtung der verschiedenen Grössen der in Rede stehenden Körper lässt erkennen, dass hier eine Vermehrung der Inhalts- zellen durch Theilung vorliegt. Es lassen sich alle Theilungsstufen bis zur einfachen kleinen braunen Zelle zurück verfolgen, welche in einem von wenigen Körn- chen durchsetzten Plasma umschlossen liegt. Die Frage nach der Entstehung des uns beschäftigenden Körpers lässt sich nach den bei dem Gonangium ge- machten Erfahrungen nicht unschwer lösen. Bei einer einfachen Zerfaserung des Präparates entdeckt man in Menge sowohl an den kleinen, als auch an den grössten Körpern farblose Stiele von bisweilen beträchtlicher Länge, welche in ihrem Habitus vollkommen mit der Primär-Hyphe übereinstimmen. Es weist diese Thatsache darauf hin, dass das primäre Lager nicht bloss die Unterlage, sondern auch den Mutterboden für die schwarzen Körper abgibt. Bei einer Verfolgung des Verlaufes der Primär-Hyphen findet man, dass die oberen sich leicht zur Oberfläche hinaufbiegen, und dass die äussersten Zellen ihrer Haupt- und Seitenzweige sich durch besondere Eigentbümlichkeiten auszeichnen. Die derben Hyphen, deren Gliederung man meist nur an den ent- fernten Lumina ihrer Zellen erkennt, bauchen ihre Endglieder auf zu kleinen dickwandigen hyalinen Zellen, welche ungefähr 0'0035 Mm. im Durchmesser betragen. Jedes Hyphenendglied ist zu dieser Wandlung fähig, bisweilen findet man sogar zwei solcher umgewandelter Endzellen an einem Hyphenende. Die Erklärung dieser eigenthümlichen Erscheinung liefert die Beobachtung, welche man bisweilen an einem und demselben Hyphenstämmehen machen kann (Taf. VI, Fig. 1), dass bei einer Ueberstürzung des Bildungstriebes, welcher in die Aus- läufer des primären Lagers gelegt ist, ein einzelliger Seitenspross, statt sich zu einem Hyphenaste zu entwickeln, in dessen Endzelle erst die Umwandlung Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 549 eintreten sollte, sich sofort zu jener Zelle ausbildet. Demnach ist von dieser Doppelzelle an dem Ende einer Hyphe die eine als Stammzelle, die andere als Astzelle aufzufassen. Betrachtet man die Randzone des Thallus, so findet man, dass alle Primär-Hyphen, nachdem sie eine Strecke weit im Substrate ver- laufen sind, das Streben haben sich der ‘Oberfläche zuzuwenden, um in der Ausbildung dieser Zellen gleichsam zu enden, und dass dann tiefer gelegene Hyphen das Wachsthum in der Fläche auszuführen haben, um bald sich zu derselben Ausbildung zu erheben. Es besteht auch hier wieder dieselbe Schwie- rigkeit für die Unterscheidung der Hyphenendzelle, welche sich zu dem schwär- zen Körperchen entwickelt, und derjenigen, welche der kurzgliederigen Secundär- Hyphe als Ursprung dient. Hier erlangt die Farbe den Werth eines Kriteriums, denn das sehr frühe und schnelle Auftreten der dunkelen Farbe charakterisirt das beschriebene Körperchen schon in einem sehr frühen Stadium !). Mit dem beginnenden Wachsthume der Endzelle ändert sich sowohl die Membran, als auch der Inhalt. Die erstere verliert an Durchmesser und wird tief schwarzbraun. Während man in der hyalinen Zelle ein homogenes Proto- plasma bemerkt, ist dasjenige der gefärbten Zelle neben körnigen Einlagerungen mit einem deutlichen etwas excentrischen Kerne versehen. Diese Charaktere kennzeichnen den fertigen Körper, welchen ich Gonocystium nenne. Aus einer vergleichenden Betrachtung einer Fülle von frühen Entwicke- lungsstadien des Gonoeystium gelangte ich zu folgenden auf grösste Sicherheit Anspruch erhebenden Urtheilen über den weiteren Entwickelungsgang desselben. Gänzlich unabhängig von dem Alter und der Grösse des Gonocystium entsteht bald frühe, bald spät in demselben ein neues hyalines Zellchen, indem nach dem Verschwinden des primären Kernes ein neuer gleichgrosser, aber viel mehr excentrischer entsteht, um welchen sich bald eine Membran ausscheidet. Es liegt hier unzweifelhaft eine endogene, freie Zellbildung vor, da sich in der Mutterzelle aus einem Theile des Plasmas derselben ohne Betheiligung der mütterlichen Membran eine Tochterzelle bildet. Dieser in der Pflanzenwelt sehr seltene Zellbildungstypus ist somit wieder um ein Beispiel, und zwar um ein höchst wichtiges, reicher geworden, Die Lichenen hatten bereits eines der wenigen Beispiele in der Entstehung der Sporen geliefert. Forschern, welche in die Entwickelung des Apothecium nur einigermassen eingedrungen sind, drängt sich unwillkürlich ein Vergleich auf zwischen der Entstehung der Theca und derjenigen des Gonocystium. Beide sind Ausbauchungen von Hyphen- endzellen, die sich allerdings in ihrem Wesen bedeutend unterscheiden, denn, die eine Theca bildende Hyphe ist eine Fruchthyphe, die das Gonocystium erzeugende dagegen eine vegetative Hyphe. Es gibt an ihrer Hyphe inserirte .Entwickelungsstadien von Schläuchen, welche man durchaus nicht von Gono- cystien-Stadien an ihrer Hyphe unterscheiden kann?). Somit haben wir bei den 1) Auch die sehr geringe Aufhellung der die Eutwickelung einer Secundär-Hyphe begin- nenden Endzellen gegenüber der bedeutenden bei diesen Körperchen auftretenden kann ein Kenn- zeichen abgeben. 2) Natürlich so lange als die Farbe noch fehlt. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 70 550 “ Arthur Minks. Flechten in ihrer Fruchtsphäre ein Beispiel einer freien Zellbildung und in ihrer vegetativen Sphaere zwei, vielleicht drei Beispiele derselben, nämlich in dem Gonangium, dem Gonocystium, und was eingehendere Untersuchungen darthun müssen, in der mehrfachen endothallinen Erzeugung von Gonidien, welche wir gegenüber der in jenen Organen stattfindenden anfänglichen als eine spätere, aber doch ursprüngliche aufzufassen haben. Nur das Studium der jüngsten Stadien vermag eine klare Anschauung von den bei der weiteren Entwickelung des Gonocystium eintretenden Erschei- nungen zu geben. Denn es liegt die Annahme zu nahe, nach der Vielfachen von Zwei in fortschreitender Reihe getheilte Zellkörper als aus einer wieder- holten Theilung des gesammten Inhaltes der Mutterzelle unter Betheiligung der Mömbran hervorgegangen aufzufassen. Es sind jedoch zwei Punkte vor- handen, welche den aufmerksamen Beobachter auch bei späteren Zuständen des Gonocystium an dem Auftreten des geschilderten Typus nicht zweifeln lassen. Diese bestehen in dem Vorhandensein einer allgemeinen, sämmtliche Theilungs- stufen umgebenden und durch ihr Wachsthum überdauernden Membran. Wie wir ein Gleiches bei dem Gonangium kennen lernten, so machen wir auch hier wieder dieselbe bereits angedeutete Erfahrung, dass diese Zellen- neubildung keineswegs an bestimmte Entwickelungsstufen des Gonocystium ge- bunden ist; man findet nebeneinander die grössten Gonocystien, in denen die Neubildung einer Zelle noch nicht einmal vorbereitet ist, und die kleinsten, in denen dieser Vorgang bereits abgeschlossen ist (Taf. VI, Fig. 5—7). Wie be- reits angeführt wurde, besitzt das Gonocystium eine doppeltcontourirte Mem- bran und ein körniges Protoplasma. Von dem Augenblicke an, da die in dem Gonocystium gebildete hyaline Tochterzelle sich in ihrer Membran zu bräunen beginnt, erscheint das mütterliche Plasma durchaus homogen. Doch sind der- artige Vorgänge in dem Leben dieser Zellen immer mit Vorsicht aufzufassen, da der Einfluss der angewandten Chemikalien sich natürlich äussern muss, und leider eine Untersuchung der lebenden Zellen ohne Benutzung solcher Hilfs- mittel, wie dies oben erklärt wurde, durchaus unmöglich ist. Mit der Erzeu- gung einer Tochterzelle in dem Protoplasma des Gonocystium hat die freie Zellbildung ihr Ende erreicht. Die ausgebildete braune Tochterzelle nenne ich Gonocystidium. Auch späterhin bewahrt das Gonocystidium seine excentrische Lage in .seiner Mutterzelle bei, so dass seine Membran nach einer Seite hin die Innen- fläche der mütterlichen bei fortschreitendem Wachsthum berührt. Die Membran des Gonocystidium erscheint, wenn es in seinem Wachsthume annähernd die Grösse des jüngsten Gonocystium erreicht hat, gleichfalls doppelt contourirt. Am Ende seiner Ausbildung nimmt das Gonocystidium meist eine quere Lage in seiner Mutterzelle ein, so dass sein Längendurchmesser denjenigen der Mutterzelle, und zwar nicht selten in senkrechter Richtung, schneidet. Bevor wir die weitere Entwickelung des Gonocystidium verfolgen, soll über den gleich- zeitigen Lebensverlauf des Gonocystium Folgendes vorausgeschickt werden. 'r Zn = Fe . BEREITEN Beiträge zur Kenntniss des Baues und’ Lebens der Flechten, I, Bl Ganz unberührt von den in seinem Inneren sich abspielenden Ereignissen wächst das Gonocystium ununterbrochen zu einem ce. 0°03 Mm. im Durchmesser grossen Sacke heran. Es findet hier der ganz analoge Vorgang, wie bei der Ausbildung des Sporenschlauches, statt. Auch dort lebt die aus einem Hyphen- gliede entstandene Mutterzelle, die Theca, unberührt von der in ihrem Inneren stattfindenden Sporenentwickelung fort. Sei es dass man ein aussergewöhnlich schnelles Wachsthum der Gonocystien-Membran oder eine ungewöhnlich späte Entstehung des Gonoeystidium annehmen muss, man findet meist nur Gono- cystien, in denen zwischen ihrer Membran und dem vollständig ausgebildeten, erwachsenen Gonocystidium ein auffallender Zwischenraum besteht. Es scheint wirklich erst später das Gonocystidium mit seinen Nachkommen den ganzen Raum seiner Mutterzelle durch ein Einholen im Wachsthume auszufüllen. Man findet sogar schon in der Vermehrung begriffene Gonocystidien, welche noch nicht den ganzen Innenraum des Gonocystium einnehmen (Taf. VI, Fig. 12). Nie jedoch sah ich ein einfaches Gonocystidium seine Mutterzelle gänzlich ausfüllen. Sobald als das Gonocystidium sich mit seiner Membran an die Innenfläche der Mutterzellenwand angelegt hat, liegt dasselbe Verhältniss, wie bei einem Schlauche vor, dessen Innenraum durch eine einzige Spore fast gefüllt wird. Bis zur Auflösung des ganzen in Rede stehenden Örganes ist die Innenfläche der bis zum Ende fortwachsenden Membran der Mutterzelle in der Regel von einer anderen Schicht, dem Reste der bei der Vermehrung aufgelösten Gonocystidien- Membranen bekleidet. Nachdem das Gonocystidium einen Durchmesser von c. 0'005 Mm. erreicht hat, beginnt es sich zu vermehren durch einfache Theilung des ganzen Inhaltes unter Betheiligung der Membran, welche die Scheidewände zwischen den durch Theilung entstandenen Zelien liefert. Die Bildung der Scheidewand geht gleich- zeitig mit der Theilung vor sich und zwar fast plötzlich, was ich daraus schliesse, dass es mir nie unter der sehr grossen Zahl von diesen Stadien ge- lang, den geschilderten Vorgang in seinen einzelnen Stufen des Werdens zu beobachten, sondern immer nur fertige Zustände nach der vollendeten Thei- lung. Die Theilung wiederholt sich im Allgemeinen vier Male, so dass über 30 bis 32 neue Zellen nicht gebildet werden. Auch bei allen durch Theilung entstandenen Zellen wiederholt sich die auffallende Erscheinung, dass die Mem- branen sich sehr bald und sehr schnell braun färben. Sämmtliche durch Theilung entstandene Gonocystidien sind entsprechend dem vorliegenden Zell- bildungstypus durch Scheidewände getrennt. Man kann sich von dem ganzen Baue eines ausgebildeten Gonocystium leicht eine Vorstellung machen, wenn ‘ man ein solches zerdrückt. Es gelingt dann bisweilen nach einer glücklich ge- machten Trennung der Membran den Nachweis zu führen, dass zwischen der- selben und der anderen innen aufliegenden mit den Scheidewänden zusammen- I. hängenden Schicht durchaus kein Zusammenhang besteht, denn der gesammte Inhalt bestehend in den Gonocystidien, welche die andere Hülle umgibt, ver- lassen auf Druck als ein zusammenhängendes Ganzes das Gonocystium, und dieses bleibt als eine leere Kapsel zurück (Taf. VI, Fig. 16—18). Auf diese 70* 552 Arthur Minks, Weise lassen sich auch die Gonocystidien frei darstellen. Obgleich befreiet, be- wahren sie doch dieselbe Gestalt, welche sie in dem gebotenen Raume des Gonocystium in Folge des gegenseitigen Druckes annehmen mussten. Abge- sehen von ihrer Gestalt unterscheiden sie sich in keiner Hinsicht von dem ersten Gonoeystium in dem Stadium, da es eine einfach contourirte braune Membran und einen homogenen Inhalt besitzt. Nachdem die Vermehrung der Gonocystidien ihren Abschluss erlangt hat, ist auch das Ende des Gonocystium als eines Organes gekommen. Da jetzt die Gonocystidien, welche bisher den von der allgemeinen Muttermembran gebo- tenen räumlichen Verhältnissen sich anzupassen gezwungen waren, wie dies ebenso den Blastidien einer sogenannten mauerförmigen Spore ergeht, auf ihre weitere Ausbildung ihre Lebensthätigkeit richten können und müssen, so bedarf es einer Befreiung von der beengenden Hülle der Mutterzelle. Tödtung der allgemeinen Muttermembran durch den vielfachen und vielseitigen Druck der wachsenden Tochterzellen und die in ihr zum Abschlusse gelangten Lebens- bedingungen scheinen die beiden sich unterstützenden Momente zu sein, welche die Befreiung der Gonocystidien herbeiführen. Allein der Effect dieser beiden Einflüsse zeigt sich nicht in der Weise, wie man ihn durch einen Druck von aussen auf ein Gonocystium hervorruft, d. h. die Membran reisst nicht ein, um den Inhalt im Ganzen oder getheilt hinaustreten zu lassen. Wie die wei- tere Entwickelungsgeschichte lehren wird, liegt ein derartiges Ende nicht in dem Zwecke dieses Organes; durch einen solchen Vorgang würden ganz andere Zustände in der weiteren Folge erzeugt werden, als solche in Wirklichkeit ent- stehen. Es entspricht dem Zwecke des ÖOrganes, dass selbst die todte Mem- bran noch ausgenutzt werde. Die Gonocystien-Membran schliesst zwar ihr Leben ab, aber sie vergeht nicht. Sie verliert ihre Umrisse, indem sie in hohem Grade aufquillt, wie dies in Folge der Eigenthümlichkeit des die Liche- nen charakterisirenden Stoffes auch an anderen Stellen in gleichem Maasse stattfindet. Bereits bei der Vermehrung der Gonocystidien fand der gleiche Vorgang in der vor einer Theilung bestehenden Membran statt. In Folge der Aufquellung der Gonocystien-Membran und einer weiteren der Innenschicht nebst den Zwischenwänden entsteht ein mehr oder weniger kugeliges Gallerte- klümpchen, welches auf einen Zusatz von Aetzkali, da es jetzt, als in seinen Bestandtheilen aufgelöst, den Farbestoff noch weniger anzuhalten vermag, licht- gelbbräunlich erscheint. Eingebettet in diese Gallerte, welche durch ihre Zähig- keit die Gestalt zu bewahren vermag (Taf. VI, Fig. 19), beginnen die Gono- cystidien, jedes für sich selbstständig, ihre weitere Entwickelung. Erst nach- dem diese vollständig abgeschlossen ist, beginnt die Gallerte sich aufzulösen, da sie dann ihren Zweck, den gesammten Gonocystidien ein gemeinsames schützen- des Stroma zu gewähren, erfüllt hat. Aus Zweckmässigkeitsgründen sollen bei der Darstellung des Entwicke- lungsganges der befreieten Gonocystidien ausser Lecanora Dubyana, welche bisher als fast ausschliessliches Objekt diente, auch die Formen von Buellia und Rhizocarpon mit dem geschilderten Bildungstypus berücksichtigt werden. - Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 553 Die befreieten Gonocystidien beginnen zu wachsen, in Folge dessen sie allmälig die Membran zu einem mehr oder weniger bestimmt ovalen Körper ausdehnen. Sehr bald erscheinen in dem homogenen Protoplasma, welches eine ziemlich zarte Membran umschliesst, stark lichtbrechende Körperchen, Dieselben sind von annähernd ovaler Gestalt, doch zeigen sie oft auch, ohne dass ein äusserer auf sie einwirkender Einfluss erkennbar ist, eine mehr oder weniger eckige Form. Falls sie einzeln vorhanden sind, so nehmen sie in dem Gonocystidium in der Regel eine centrale Lage ein, so zwar dass ihre Längenaxe in die Rich- tung derjenigen des Gonocystidium fällt, seltener dagegen dieselbe durch- schneidet. Anfangs hyalin färben sich diese Körperchen später, meist recht bald bei Buellia atroalba, sehr licht meergrün. Wir haben somit das erste Anzeichen des Auftretens gonidialer Substanz. Nicht selten treten auch je zwei oder vier solcher Körperchen in einem Gonocystidium auf. Diese höchst mattgrün ge- färbten Körperchen sind als neue Zellen aufzufassen, bestehend aus einer un- gemein zarten Membran und einem mit Farbstoffe durchzogenen homogenen Protoplasma. Die Deutlichkeit des anatomischen Bildes wird bei Buellia atro- alba bedeutend dadurch vermehrt, dass die Membran des Gonocystidium sowie die Gonocystium-Gallerte auf Zusatz von Aetzkali mit schmutzig violett- blauer oder weinrother Färbung reagirt. In Folge des Farbenkontrastes tritt bei dieser Flechte das zarte Grün der Tochterzelle in dem Gonocystidium schon in früherem Alter und intensiver hervor, als es bei Lecanora Dubyana, deren betreffende Membran auf Aetzkali nicht reagirt, der Fall sein kann. Wenn man auch die Entstehung der grünen Zelle nicht bis in alle Einzelheiten verfolgen kann, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass hier wieder eine endogene freie Zellbildung stattfindet, also in demselben Organe sich wiederholt. Dieses grüne in dem Protoplasma des Gonocystidium erzeugte Zellchen nenne ich Cystiogonidium. Die zarten grünen Zellchen, welche anfangs höchstens 0'0035 Mm. in der Länge messen, beginnen zu wachsen, und da der Innenraum ihrer Mutter- zelle ihnen hinreichend Platz gewährt, um zum Ziele ihrer Ausbildung zu ge- langen, so wächst dieselbe meist unbedeutend mit. Nur wenn je zwei oder je vier Cystiogonidien vorhanden sind, vergrössert sich auch die Mutterzelle be- trächtlicher. Vergleicht man die freien Gonocystidien, welche, von einer ge- meinsamen Muttergallerte umschlossen, nach ihrer Ausdehnung trotz ihrer verschiedenen Grösse einen annähernd gleichen Entwickelungsgrad haben, so vermisst man die ungebundene Ausbildung, wie sie dem Gonocystium eigen- thümlich ist. Am Schlusse dieses Abschnittes wird es einleuchten, wesshalb das Gonocystium sich in so ungebundener Weise weiterentwickeln kann, die Gonocystidien dagegen sich in bestimmt gebundener Weise zu gleichmässigen Centren ausbilden müssen. Bei dem weiteren Wachsthume der Cystiogoni- dien wird die Form derselben, falls sie einzeln vorhanden sind, eine oft regel- mässig ovale, betrachtet man aber ein solches Gonocystidium in seinem opti- schen Querdurchschnitte, so erscheint sowohl das Cystiogonidium, als auch das Gonocystidium dreieckig mit sehr abgerundeten Ecken, welche Ecken natürlich 554 Arthur Minks. im optischen Längendurchschnitte nicht als Kanten erscheinen können. Beide Dreiecke sind aber so zu einander gestellt, dass je eine Ecke des einen je einer Seite des anderen gegenüberliest (Taf. VI, Fig. 22b). Ueberhaupt besitzen die meisten Cystiogonidien eine kantige Gestalt, welche aber nicht immer in so regelmässiger Weise ausgeprägt ist. Besonders sind bei den Cystiogonidien, welche zu je zwei oder je vier vorhanden sind, die Kanten unregelmässig ver- theilt, auch nicht selten sind Cystiogonidien so geformt, als ob sie Hälften einer plattgedrückten Kugel sind. Bei beendigtem Wachsthume findet niemals eine Berührung der Innenfläche der Muttermembran seitens des Cystiogonidium statt. Dagegen, wie dies eine natürliche Folge des Entstehungstypus ist, be- rühren sich schon zu zweien, noch mehr zu vier in einer Mutterzelle vereinigte Cystiogonidien untereinander. Ausser der Verdickung der Membran ist die wich- tigste Veränderung, welche das Cystiogonidum erfährt, die allmälige Umbildung des homogenen zartgrünen Protoplasmas in ein körniges intensiv gelbgrünes. Hiermit hat die im Gonoeystidium gebildete Tochterzelle die Bedeutung eines wahren Gonidium erlangt. Freilich zeigen durch Druck aus ihren Mutterzellen entfernte Cystiogonidien nicht genau dieselben Charaktere, wie die in dem Thallus der uns beschäftigenden Flechten enthaltenen, allein man möge be- denken, dass, wenn auch das Gonidium fertig, doch seine Ausbildung noch nicht beendigt ist. Es handelt sich nur darum, dass schon jetzt das Entstehen und Bestehen eines Gonidium in dem Plasma einer lebenden hyphoiden Zelle eonstatirt werde, welches der Zweck und das Endziel des Gonocystium ist. Mit der vollkommenen Ausbildung des Cystiogonidium ist das Ende seiner Mutterzelle gekommen. Ausschliesslich in Folge des Aufhörens derin ihm ge- legenen Lebensbedingungen stirbt das Gonocystidium ab, es endet auf ganz gleiche Weise, wie die Gonocystien-Membran. Seine Membran erleidet eine gelatinöse Wandlung und umgibt als eine Gallertehülle noch längere Zeit die Tochterzellen bis zu einem weiterhin zu begrenzenden Abschnitte. Trotzdem sind dieselben frei und können jetzt ihre weitere Entwickelung verfolgen. Mit der Auflösung der Muttermembran tritt das Cystiogonidium in ein neues Stadium. Da das freie Gonidium bestimmt ist, einen Theil des zu bildenden Thallus abzugeben, so nenne ich dasselbe entsprechend dem aus der Inhaltszelle des Gonangium hervorgegangenen Thallogonidium. Die Ausbildung des Thallogonidium beginnt damit, dass seine Membran sich gleichmässig ausdehnt, um endlich eine kugelige Gestalt anzunehmen. Am Ende seiner Entwickelung umschliesst die farblose Membran als doppelt con- tourirte Hülle einen homogenen, leicht wolkigen (Aetzkalipräparät!) grünen In- halt. Abgesehen von dem Ton der grünen Farbe unterscheidet sich dieses Gonidium kaum von denen im fertigen Thallus. Sobald als bei weiter vor- geschrittenem Wachsthume des Thallogonidium der erforderliche Ueberfluss an Plasma vorhanden ist, beginnt dasselbe sich durch Theilung zu vermehren. Die Theilung wiederholt sich in den jedesmal neugebildeten Zellen ohne absehbares Ende. Nachdem das Thallogonidium sich zum ersten Male getheilt hat, tritt in den Tochtergonidien der den im fertigen Thallus befindlichen Gonidien Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 555 entsprechende saftgrüne Farbenton auf, welcher an Aehnlichkeit noch mehr ge- winnt, wenn die zweite Theilung erfolgt ist. Diese neugebildeten Gonidien sind von den im ausgebildeten Thallus enthaltenen keineswegs mehr zu unter- scheiden. Allerdings geht wohl die Theilung ohne sichtbare Begrenzung längere Zeit fort, allein es gibt doch in der Entwickelung der aus dem Gonocystidium hervorgegangenen Gonidiengruppe einen Zeitpunkt, mit welchem ein neuer und fast der wichtigste Abschnitt im Leben des Gonocystium eintritt. Fasst man die Periode der Entstehung des Gonocystium und seiner Aus- bildung als die erste, diejenige der Entstehung und Vollendung der gonidialen Zelle als die zweite auf, so kann die jetzt folgende weiter unten zu schildernde als die dritte bezeichnet werden. Mit derselben beginnt aber der zweite Haupt- abschnitt in dem Dasein dieses Organes. Bis zu dem Eintritte der dritten Periode bleiben die Gonidien während ihrer Vermehrung eingebettet in ihre mütterliche Gallerte. Man erkennt noch an grösseren Gruppen von Gonidien diese Gallerte als eine fast farblose, hier und da mit einem Stiche ins Bräun- liche, beziehungsweise Violette (Taf. VI, Fig. 30), versehene zarte Masse, welche bei der Theilung der Gonidien aus naheliegenden Gründen noch Zuwachs erhielt. Blicken wir auf den ganzen Entwickelungsgang des in Rede stehenden Organes zurück, so müssen wir staunen über die Regelmässigkeit dieser elemen- taren Vorgänge. Die erste Entwickelungsreihe oder Periode beginnt mit dem Gonoeystium im besonderen Sinne; dieses erzeugt durch freie Bildung in sich als Tochterzelle das Gonocystidium, welches sich durch Theilung vermehrt, bis endlich sich di® Gonocystiumwand auflöst. Die andere Reihe, die zweite Periode hebt an mit dem Gonocystidium; dieses erzeugt gleichfalls durch freie Bildung in sich als Tochterzelle das Cystiogonidium, welches sich ebenfalls unter Auf- lösung der mütterlichen Membran durch Theilung vermehrt. Ueberblickt man ferner die Ergebnisse dieser Vermehrungsvorgänge in Hinsicht auf die resul- tirende Zahl von Zellen, so kann man sich am Ende des ersten Hauptab- schnittes leicht eine wenigstens annähernde Vorstellung von der Zahl der Gonidien, welche das aus einem Gonocystium hervorgegangene Conglomerat ausmachen, bilden. Bisher haben wir die Ausbildung des Gonocystium, wie sie bei üppiger unbeeinflusster Entwickelung aller Vermehrungsvorgänge stattfindet, verfolgt. Es kommt jedoch vor, dass die Vermehrung des Gonocystidium bereits mit einer dritten, oder gar einer zweiten Theilung abschliesst, und dass dann die vor- handenen Gonocystidien den geschilderten Entwickelungslauf beginnen. In die- sem Falle umgibt die Muttermembran, da sie auf ein längeres Leben einge- _ richtet ist, länger die Gonocystidien, in Folge dessen man noch die fast schon gallertig aufgelösten Gonocystidien von der Gonocystium-Gallerte umgeben finden _ kann (Taf. VI, Fig. 29). | Vergegenwärtigen wir uns das Schlussresultat, welches der vollkommene und regelmässige Verlauf der Entwickelung des Gonocystium liefert, so haben wir ein Conglomerat von Gelatineabschnitten, welche von Gonidien durchsetzt sind, und zwar so viele solcher Gallerteinselchen, wie Gonocystidien ausgebildet 1 t 556 Artlıur Minks. wurden. In Folge der gegenseitigen Anlagerung nehmen diese Inselchen eine unbestimmt polyedrische Gestalt an, ein Zeichen der in ihnen bestehenden zähen Zusammenhangsfähigkeit. Ein Zerfliessen dieser Gelatineabschnitte in sich und ein Zusammenfliessen untereinander beginnt mit dem Eintritte des zweiten Hauptabschnittes. Ein Blick auf den Durchschnitt eines solchen Conglomerates erkennt, dass, um einen vollkommenen Flechtenthallus abzugeben, dem Ganzen nur das Hyphensystem fehlt. Bei der Betrachtung der Nachbarschaft und des Stroma des jungen Gono- cystium fanden wir ein mehr oder weniger mächtiges Lager hyaliner Primär- Hyphen und auf diesem die Secundär-Hyphen, und zwar die langgliederigen entweder als eine zusammenhängende parenchymatoide Membran oder als ein weitmaschiges Netz, endlich die kurzgliederigen Hyphen in einer auf die Bil- dungscentren des Thallus beschränkten Vertheilung. Das Gonocystium hat bis zum Absterben seiner Membran als Anheftungsorgan eine Primär-Hyphe, deren Endzelle es ursprünglich war, sobald als aber die Membran sich gallertig auf- löste, musste natürlich auch diese Anheftung aufgehoben werden. Daher könnte das von der mütterlichen Gallerte umhüllte Conglomerat von Gonocystidien durch äussere Einflüsse von seiner Stelle entfernt werden und für den ihm be- stimmten Zweck verloren gehen, falls nicht Vorkehrungen getroffen wären, welche die Rolle von Anheftungsorganen übernehmen und das Ganze seinem Endziele zuführen. Diese wichtige Rolle fällt bei den in Rede stehenden Flechten der Secundär-Hyphe zu, und zwar so weit als meine Beobachtungen reichen, ausschliesslich der kurzgliederigen. Während nämlich das Gonocystium sich seiner Auflösung nähert, be- ginnen an seiner Basis die kurzgliederigen Secundär-Hyphen emporzuwachsen und eine Einfassung zu bilden, welche die Gonocystien-Gallerte festzuhalten vermag. Endlich wird diese Gallerte gänzlich von einem mehr oder weniger dichten Netze der genannten Hyphen überzogen. Bei den nach den Typen von Buellia Rittokensis und von B. atroalba gebaueten Flechten bildet diese Hyphe eine dichte parenchymatoide Membran. Unter dieser Hülle vollziehen sich alle Entwickelungsvorgänge ungefähr von dem Zeitpunkte ab, da die freien Gono- eystidien sich weiter auszubilden beginnen. Entsprechend der Zunahme des unter ihr liegenden Ganzen wächst die Hülle durch das Wachsthum der sie zusammensetzenden Hyphen nach der bekannten Weise. Demnach findet man auch das Conglomerat von gonidienführenden Gallerteinselchen, welches wir als das Schlussresultat des Lebensganges des uns beschäftigenden Organes kennen lernten, von dieser Hülle bedeckt. Bringt man ein solches Stadium in einem die Oberfläche fortnehmenden Querschnitte unter das Microscop, so sieht man durch die schwärzlichbraune Hyphenschicht die zahlreichen grünen Gonidien durchschimmern. Die Hülle besitzt eine grosse Zähigkeit, wie solche stets die Secundär-Hyphe, wenn sie als eine zusammenhängende, in ihren zelligen Bestandtheilen mit dunkelem Farbestoffe stark durchsetzte Membran auftritt, auszeichnet, daher widersteht sie sowohl dem vielseitigen von innen ausgeübten Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 557 Drucke, als auch den äusseren Einflüssen, denn sie dient auch hier wieder als eine schützende Decke. Da die aus Primär -Hyphen bestehende Unterlage natürlich garnicht dem nach allen Richtungen annähernd gleichmässigen Drucke nachgeben kann, so legt sich der Effect gänzlich auf die dunkele Hyphenhülle, so dass das Ganze als ein mehr oder weniger grosser Kugelabschnitt erscheint. Lässt nun die Spannung in Folge der Verflüssigung der Gallerte nach, so muss das Ganze zusammensinken. Am auffallendsten tritt diese Wandlung der Gestalt in der oberen Fläche ein, indem dieselbe zu einer mehr oder weniger gleichmässigen Platte einsinkt. In den Seitenflächen des Conglomerates findet ein unregel- mässigeres Einsinken an mehreren Stellen statt. Auf diese Weise erlangt das ganze Gebilde das Aussehen einer Areola im Kleinen, bedeckt von der dunkel- braunen den veränderten Umrissen des Conglomerates nachfolgenden Hyphen- hülle. Wirft die im Kleinen angelegte Areola die Hülle ab, so kann sie der Gestalt nach als solche gelten, allein es fehlt ihr das innere Gerüst des Hyphen- systemes. Es handelt sich also jetzt um die Frage nach der Herkunft der Hyphen, welche man in älteren Areola-Anlagen, nachdem sie ihre. braune Hyphenhülle verloren haben, vorfindet. Unter allen Fragen, deren Beantwortung im Ver- laufe dieser Schilderungen an mich herantrat, war keine, welche so leicht zu be- antworten war, wie diese. Vergegenwärtigt man sich, dass das ganze von der braunen Hyphenhülle bedeckte Gonidien-Conglomerat auf einer Unterlage von hyalinen Primär-Hyphen ruht, so sieht man sofort ein, dass diese letzten nur emporwachsend in die Gallerte einzudringen und sich in derselben zu vertheilen brauchen, um die Areolen-Anlage zu einem wahren Flechtenthallus zu machen, dem kein nothwendiger Gewebebestandtheil mehr fehlt. Erinnerten schon die letzten Stadien des Gonocystium an Nostoc- und Glaeocapsa-Gallerten und denen ähnliche, so fällt gewiss Jedem die scheinbare Aehnlichkeit zwischen diesem Vorgange des Eindringens der Hyphen in die Gonocystium-Gallerte und der auf künstlichem Wege hervorgerufenen Erscheinung in dem bekannten Reessischen Experimente auf. Es unterliegt durchaus keinem Zweifel, dass die unter dem Conglomerate befindlichen Hyphen wirklich in dasselbe eintreten. Nur eine beschränkte Zahl der Primär-Hyphen steigt empor, da nur einer solchen der Eintritt in das Gonidien-Conglomerat erleichtert wird. Ob die Hyphen durch die in der Gallerte gebundene Feuchtigkeit oder durch andere von den Gonidien aus anregende Einflüsse zum Emporwachsen veranlasst wer- den, diese Frage muss, so lange als die physiologische Bedeutung der Gonidien überhaupt noch unaufgeklärt ist, unentschieden bleiben. Die Hauptbahnen sind den eindringenden Hyphen durch den eigenthüm- lichen Entwickelungsgang des Gonocystium vorgezeichnet. Schon oben wurde besonders darauf aufmerksam gemacht, dass die gonidienhaltigen Gelatineinsel- chen, welche das ganze Conglomerat ausmachen, durch die auffallende Zähig- keit der Gelatine längere Zeit sich vollständig isolirt verhalten. Sie bleiben nemlich so lange in sich zusammenhängen, bis die hyalinen Hyphen die zwischen Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 71 558 Arthur Minks. denselben vorhandenen Interstitien durchzogen haben. Nachdem nun das Hyphen- gerüst vollendet ist, zerfliessen die Inselchen, um erst dann von den sich jetzt stärker verästelnden Hyphen durchzogen zu werden. Sobald als die Hyphen die Innenfläche der braunen Secundär-Hyphenhülle erreicht haben, wachsen sie zwischen dieser und der Oberfläche der Gallerte hin, um endlich sich zu einer parenchymatoiden Membran, der Rindenschicht, zu verbinden auf ganz analoge Weise, wie es die braune Hyphenhülle ausführte. Jetzt tritt die Bedeutung der letzteren Schicht erst recht hervor, denn nachdem die Ausbildung der Rindenschicht der Areola abgeschlossen ist, diese also ihre wichtigen physiologischen Funktionen übernehmen kann, erscheint die braune schützende Hyphendecke als überflüssig, sogar als störend. Auch hier wieder greifen zwei Momente, um das Ende dieser Decke herbeizuführen, in- einander, nämlich einerseits der in diesem Schutzorgan liegende Lebensabschluss, andererseits der mächtige Andrang der wachsenden jungen Areole. Die Hülle zerfällt in ihre zelligen Bestandtheile, welche allmälig schrumpfen und sich in einen schwarzkörnigen Detritus verwandeln. Diese Detritusmassen weilen noch sehr lange auf der Oberfläche der Areole, höchst wahrscheinlich sogar bis zum Ende derselben, indem sie einen sehr wichtigen Antheil an der Färbung nehmen, in welcher die entwickelte Areole endlich dem unbewaffneten Auge erscheint. Hiermit ist der zweite Hauptabschnitt in dem Lebensgange des Gono- cystium abgeschlossen. Der Verlauf desselben wurde vornehmlich, wie er bei den nach dem Typus von Buellia Rittokensis und B. atroalba gebaueten Lichenen stattfindet, desshalb geschildert, weil dieselben gerade in diesem entwickelungs- geschichtlichen Abschnitte ausserordentlich scharf bestimmte Umrisse im Hin- blicke auf das Produkt von hoher morphologischer Bedeutung, die Areole, an- nehmen. Im Allgemeinen verläuft dieser Hauptabschnitt in gleicher Weise bei Lecanora Dubyana, jedoch da das endliche Produkt ein weinsteinartiger Thallus, welcher aus unbestimmten areolenartigen Abschnitten zusammengesetzt ist, einen scharf begrenzten Bildungsgang nicht erfordert, so war diese Flechte weniger dazu geeignet, eine befriedigende Autklärung über die Entstehung des krustigen Thallus, auf welche hin die Aufstellung von Gesetzen möglich gewesen sein würde, zu geben. Welcher Forscher weilte nicht mit mir in hoher Freude vor diesem so mannichfaltigen und doch in so einfachen und bestimmten Zügen ausgeführten entwickelungsgeschichtlichen Bilde, welches um so mehr überraschen muss, als man solche Vorgänge in dem Körper der Flechte kaum ahnen durfte und sich vergebens unter den vorliegenden Leistungen der Lichenologie auf diesem Ge- biete nach ähnlichen Erscheinungen umschauen wird. Aber noch höher werden wir den Werth der gewonnenen Resultate schätzen, wenn wir erfahren, dass in den an das Gonocystium geknüpften Vorgängen nicht ausschliesslich den Gattun- gen Buellia und Rhizocarpon eigenthümliche bestehen, sondern dass dieselben noch bei einer grossen Zahl von Krustenflechten in wenig modificirter Gestalt weiter erscheinen, I Beiträge zur Kenntniss des Baues und-Lebens der Flechten, I. y“ 559 Wer an die Untersuchung über die Verbreitung des mit dem Gonocystium ausgedrückten Typus unter den Krustenflechten herantreten will, muss vor allem das alte Vorurtheil fallen lassen, welches in jener schwarzen Schicht einen Protothallus erblickt, überhaupt ganz diesen Begriff und diesen Terminus ver- bannen, denn diese alte Anschauung vereinigt sich nicht mit den neuen That- sachen, nach denen von dem der Spore entkeimten Hyphengeflechte ein direkter anatomischer Uebergang zum wahren Flechtenthallus besteht. Man muss an dem morphologischen Grundgedanken festhalten: Die der Spore entkeimte Hyphe und die im fertigen Thallus verbreitete bilden gleichsam einen Hauptstamm, welcher als einen Nebenstamm das Gonidiensystem, ein multiples Organ, erzeugt. Der Begriff Protothallus schafft eine Differenzirung in der Entwicke- lung der Flechtenkruste, die in der Natur keineswegs vorhanden ist, denn der Thallus unterscheidet sich von dem Protothallus lediglich durch ein Plus, die Gonidien, deren Ausbildung nur als ein physiologisches, nicht aber als ein anatomisches Hauptglied in die Kette von der Sporenkeimung bis zur fertigen Flechte eingeschaltet ist. Wer durchdrungen von diesen morphologischen Grund- anschauungen an die Erforschung der Flechtenkruste herantritt, wird nicht un- schwer die verschiedenen Typen, welche, in äusserlich so gleicher Weise er- scheinend, diesem so grossen Gebiete des Flechtenreiches ein höchst uniformes Aussehen verleihen, sondern können, und dabei bald einsehen, dass keine andere alte Anschauung ein so arges Hemmniss neben der durch die Sonderung von Protothallus und Thallus ausgedrückten der Entwickelung der Kenntniss von dem Aufbaue der Kruste abgab, als die eben in „Kruste“ niedergelegte, da sie die Meinung hervorrief und unterhielt, dass der überaus gleichmässigen äusseren Gestalt ein Bildungstypus zu Grunde liege. Wie bereits oben angedeutet wurde, liegen in den nach der Weise von Buellia Rittokensis und in den nach B. atroalba gebildeten Krusten nur Modi- fieationen eines Typus vor, denn bei der zweiten Flechte verdrängen die zahl- reichen Bildungscentren durch ihre gegenseitige Berührung das Lager der Secundär-Hyphen, so dass sich das letztere fast ausschliesslich auf den Rand der Kruste beschränkt. Bei beiden Flechten findet ein von der Randzone aus- geführtes Flächenwachsthum statt, indem am Rande immer neue Areolen auf die bekannte Weise entstehen, dagegen besitzt Buellia Rittokensis ausser der marginalen Neubildung von Areolen auch eine centrale, indem mit der Flächenausdehnung immer neuer Raum für weitere Bildungscentren geschaffen wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine über die meisten Krustenflechten ausgedehnte ‚Kenntniss später diese beiden als gleichwerthe Typen auffassen wird. Die Zahl der Lichenen, welche mittelst Gonocystien nach dem Typus von Buellia Rittokensis sich ausbilden, scheint, so weit meine Forschungen reichen, sehr klein zu sein, desto grösser ist die Zahl der mittelst Gonocystien sich nach dem Typus von Buellia atroalba entwickelnden Lichenen. Alle mit einem schwarzen Saume versehenen, dicht areolirten Krusten möchten diesen Typus befolgen. Auf der Erhaltung dieses Saumes beruht die ungestörte Ent- wickelung des Thallus, bleibt derselbe nicht intakt, oder treten ihm räumliche File 560 Arthur Minks. Hindernisse entgegen, so hört das Flächenwachsthum auf, wenigstens das typische. Ob Vorkehrungen bestehen, welche die Rolle der Marginalzone übernehmen, steht noch dahin. Nach diesem Typus entwickeln sich die meisten Arten von Lecanora, als gute Beispiele mögen dienen Lecanora subfusca (L.) pr. p. (!) und Z. sordida, ferner die meisten Arten, welche die Gattungen Leei- dea und Lecidella s. Körb. ausmachen. Das Auffallende bei diesen Formen ist, dass es fast nur Steinbewohner sind. Nach der Weise von Lecanora Dubyana, welche sich in dem Typus der Thallusausbildung an denjenigen von Buellia Rittokensis anschliesst, dagegen durch die bedeutende Ausbreitung des Hyphenlagers in dem Substrate abweicht, ist eine ausserordentlich grosse Zahl von Lichenen aufgebauet, nemlich die steinbewohnenden, mit einer sogenannten marmorirten Kruste versehenen. Der in der Flechtenwelt bewanderte Forscher wird bemessen können, eine wie be- deutende Zahl von Lichenen einen solchen Thallus besitzen, damit zugleich aber auch, ein wie grosses Gebiet der Krustenflechten durch die vorliegenden Thatsachen in Bezug auf seine Entwickelungsgeschichte erschlossen ist. Be- sonders soll hervorgehoben werden, dass viele steinbewohnende Arten der krusti- gen Pyrenocarpi diesen Typus befolgen. Auch hier kann wieder die sonder- bare Thatsache constatirt werden, dass von allen Forschern, welche z. B. die marmorirte Kruste der grossen Familie der Verrucariacei so oft musterten, keiner sich bisher bewogen fühlte, die deutlich sichtbaren und oft in ausser- ordentlicher Fülle dicht gedrängten, die „Kruste“ bedeckenden Körperchen, die Gonocystien, einer microscopischen Prüfung zu unterziehen. Der bei dieser Gelegenheit nicht ungern noch in der Gegenwart angewendete Terminus „thal- lus conspurcatus“ gereicht den Lichenologen der neueren Zeit nicht zur Zierde ihrer Naturanschauung. Die Abweichung, welche man in dem glatten steinartigen Aussehen dieser Krusten von der weinsteinartigen von Lecanora Dubyana zu sehen glaubt, ist nur eine scheinbare. Dehnt man einerseits den Begriff dieser Art auch auf Rinodina Bischofii var. immersa aus und beachtet andererseits, dass bei den marmorirten Krusten die Ausbildung eines analogen Thallus gleichfalls, nur meist erst gegen das Ende der Reife der Apothecien oder gar erst während des Vergehens derselben stattfindet, wie ganz gleiche Verhältnisse bei den endo- phloeoden Selerolichenen vorkommen, so verschwindet der Unterschied. Auch hier ist ein mehr oder weniger mächtiges Hyphenlager vorhanden, welches die Gesteinsoberfläche, wie die entsprechenden endophloeoden Arten das Periderm, durchzieht, vollkommene Apothecien ausbildet und erst am Ende dieses langen und wichtigen Lebensabschnittes an die Erzeugung von Gonidien herantritt. Schon bei den endophloeoden Lichenen musste diese Thatsache von Einfluss auf die bisher angenommene Bedeutung der Gonidien sein, noch mehr aber tritt dies bei der marmorirten Kruste hervor. Demnach trifft sowohl die Lichenologen, wie die Schwendenerianer der gleiche Vorwurf, leichtfertig die Untersuchung dieser Kruste verabsäumt zu haben, welche Untersuchung die Ersteren aufgeklärt haben würde, dass manches von Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 561 ihnen als Flechtenthallus im bisherigen Sinne Beschriebene nicht den Werth eines solchen besitzt, den Anderen dagegen die physiologischen Eigenschaften und Fähigkeiten der lichenischen „Pilzhyphe“, welche durchaus keinen der von den wahren Pilzhyphen bekannten Charaktere besitzt, in einem ganz anderen Lichte gezeigt haben würde. Oder wollen sich die Anhänger der Schwen- denerischen Lehre unterfangen, den Einwand zu erheben, dass diese Pilz- hyphe eben als lichenische ein ganz besonderes Ding sei, da sie das anorganische Substrat zu durchdringen und als einen Nahrungsboden nach der Weise höherer Pflanzen zu benutzen vermöge? Schon diese eine Thatsache wirft die ganze Theorie Schwendener's über den Haufen, da sie mit den physio- logischen Eigenschaften der Pilzhyphe durchaus unvereinbar!) ist, und man sich kaum entschliessen möchte, dem gehätschelten Kinde zu Liebe den Grund- gedanken der Pilzwelt, welchen alle Zeiten in diesen Gebilden fanden, zu ver- leugnen. Ausdrücklich betone ich, dass diese marmorirten Hyphenlager, welche weithin die Kalkflächen überziehen, auch über sich nichts von jenen gonimischen Anflügen besitzen; wie sauber und elegant ihre Aussenfläche, so unvermischt ist ihr Gewebe. Das Vorhandensein von Gonidien ist nur ein Beweis, dass bereits die Gonocystienausbildung stellenweise abgeschlossen wurde, während sie an anderen Stellen immer von Neuem beginnt. Kaum zu erwähnen ist wohl die sich aus den bis jetzt constatirten Beobachtungen ergebende Thatsache, dass zwar Lichenen ohne Gonidien denkbar, aber ohne Hyphen durchaus unmöglich sind. Das Letztere wurde in neuester Zeit von Körber?) als einer der unhaltbarsten Gegengründe gegen die Theorie Schwendener's behauptet, woraus hervorgeht, dass dieser Forscher an seiner durch mittelmässige optische Hilfsmittel erlangten Anschauung®), nach welcher das Hypothecium aus einer Metamorphose thallodischer Gonidioblasten entsteht, leider noch festhält. Die meisten marmorirten Lager, sei es dass sie erst nach der Reife der Apothecien, oder gegen das Ende derselben, oder gleichzeitig mit der Apothecien- Entwickelung, oder gar vor derselben Gonidien erzeugen, folgen wohl dem Typus der Areole, allein in mehr oder weniger unbestimmten Umrissen, so dass dies auch in der endlichen Gestalt sich offenbaren muss. Gerade auf diesem Gebiete wurde die durch die „Crusta’ tartarea“ vertretene Anschauung recht gepflegt. ‘ Es soll hier nur auf einen Irrthum, welchen eine derartige Betrachtung der Flechtenkruste in ihrem Gefolge hatte, aufmerksam gemacht werden. Da man die Kruste nicht aus vielfachen Bildungscentren bestehend auf- fasste, so sah man in der areolenartigen Zerspaltung der Lageroberfläche etwas Secundäres, während doch jeder Lagerabschnitt, mag er auch noch so sehr mit den benachbarten verschwimmen, die Andeutung eines Centrum enthält. Damit soll nicht ausgeschlossen werden, dass noch später nach dem vorhergegangenen 1) Ganz abgesehen davon, dass hier der lichenische Pilz ohne die ernährenden Algen zu vegetiren vermag. 2) Zur Abwehr der Schwendener-Bornet’schen Flechtentheorie, p. 22—23, 1874. °) Grundr. der Kryptogamenkunde, p. 76, 1848. "562 Arthur Minks. Zusammenfliessen der Lagerabschnitte, wenn auch seltener, eine Zerklüftung erfolgen kann. Bei einer und derselben Art mit marmorirter Kruste können alle nur denkbaren Modificationen des Typus vorkommen. Um dies nur an einem Bei- spiele zu erläutern, so erscheint Polyblastia tristis in folgenden Gestalten, als mit Apothecien und Gonocystien versehenes durch ein dichtes Secundärhyphen- netz schwarzes Lager, als eine weisse marmorirte Kruste mit Apothecien und Gonocystien, als eine gleiche ohne Apothecien, aber mit Gonocystien, als eine über das Substrat hervorgetretene weisse oder schwärzliche areolirte Kruste mit Apothecien und wenigen Gonocystien. Die Kruste erscheint in Folge des Verschwindens der Secundärhyphen weiss. Nur selten gelang es bisher Forschern, bei einem Anblicke so verschiedener Bildungen zu der Ueberzeugung zu kommen, dass dasselbe nur in verschiedener Aeusserung vorliege. Auch das Verhältniss von Zecanora Dubyana zu Rinodina Bischofii und deren Varietät immersa muss in diesem Sinne aufgefasst werden. Wenn man diese scheinbar unähnlichen Lichenen prüft, so ergibt sich, dass sie im Wesent- lichen eine und dieselbe Fiechte sind. Als Rinodina Dubyana nemlich erscheint sie, wenn in einem weicheren Kalke das Flächenwachsthum des Hyphenlagers üppig stattfindet, auf welchem neben den Apothecien die weinsteinartige Kruste emporsteigt, als Rinodina Bischofii hat ihre Ausbreitung im Gestein nur im beschränkten Maasse stattgefunden, in Folge dessen die Ausbildung der Secundär- hyphe in den Vordergrund tritt und auch die Färbung des Thallus dieser Art veranlasst. Bei einer typischen Entwickelung erscheinen deutliche Areolen, so dass dann kein wesentlicher Unterschied in der Entwickelungsweise von Buellia Rittokensis vorliegt. Die Varietät önmersa ist durch einen marmorirten Thallus ausgezeichnet, wenn sich aber aus ihm die Kruste zu erheben beginnt, ver- schwindet die Grenze gegen Rinodina Dubyana vollständig. Wer sich noch an die mageren Unterschiede in der Sporenbildung bei der Sonderung dieser beiden Arten klammern will, ohne für dieselbe eine anatomische Begründung zu wissen, möge es thun. Solcher Naturforschung, wie sie die gegenwärtige Lichenologie pflegt, schienen die Strahlen morphologischer Anschauung ver- gebens, und wird auch die in dieser Abhandlung hervortretende Auffassungs- weise der Flechtenwelt wenig genehm sein. Däss aber ein auf dem Boden neuester Naturanschauung gebildeter Forscher bei seinen lichenologischen Studien sich solcher Richtung als einem Rückschritte nicht anzuschliessen ver- mag, wird man sehr erklärlich finden. Endlich wird auch in der Lichenologie morphologische Anschauung sich Bahn brechen, und in der festen Ueberzeugung, dass jener Zeitpunkt durch diese meine Ansichten nur näher gerückt werden könne, wandte ich die gewonnenen Thatsachen auf die Erklärung der obigen Beispiele an. Dem sinnigen Lichenographen aber möchten diese wenigen Beispiele tiefe Bedenken über den Werth mancher Flechtenart hervorrufen, welche aufgestellt wurde ohne Kenntniss davon, dass so unbedeutende Modi- ficationen des Entwickelungsganges einer Flechte äusserlich so verschiedene Effecte hervorzubringen im Stande sind. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 5635 Auch zu anregenden Beobachtungen des Flechtenlebens werden diese Thatsachen Veranlassung geben. Unter diesen anzustellenden Beobachtungen möchte die wichtigste sein diejenige, welche zu eruiren sucht, ob wirklich der im Gestein verborgene Lagerabschnitt der nach der Weise von Lecanora Dubyana wachsenden Kruste perennirend sei, so dass die gebildeten Thallus- abschnitte und Apothecien, nachdem sie ihr Dasein abgeschlossen, vergehen, um von neuentstehenden ersetzt zu werden, während ausser dieser centralen Neubildung von Lagercentren und Apothecien eine marginale die Ausdehnung der ganzen Kruste in die Fläche versieht. Da ein Eingehen in alle Einzelheiten, zu welchem die Kenntniss aller dieser neuen Thatsachen hinreissen möchte, zu weit von dem Zwecke dieser Arbeit abliegt, so mögen jene wenigen Beispiele, durch welche ich Modi- ficationen des Gonocystientypus zu erläutern suchte, genügen. Daher soll am Schlusse nur noch eine der sonderbarsten Erscheinungen, welche in das hier behandelte Gebiet gehört, in Kürze besprochen werden, um Forscher, welche sich zu den gleichen morphologischen und entwickelungsgeschichtlichen Studien der Lichenen entschliessen sollten, auf die sonderbaren Bildungen, welche zu diesem Kreise gehören, vorzubereiten. Es besteht diese eigenthümliche Erschei- nung bei Tomasellia bituminea Hellb. Zwar liegt mir nur ein einziges zu den betreffenden Studien nicht ganz geeignetes Originale vor, jedoch genügt es immerhin, um Folgendes zu constatiren. Der Autor beschreibt diese Flechte mit folgenden Worten!): „Thallus obsoletus. Apothecia minutissima in pulvi- nulos planiusculos suborbiculares aggregata vix prominula ete.“ In Wahrheit bestehen aber seine Apothecien aus einer Confusion zweier heterogener Ge- bilde. Die wahren, wie es scheint, spärlichen Apothecien sind plane mehr oder weniger arthonioide Scheiben, von diesen rührt die Beschreibung des anatomi- schen Baues 1. c. her?2). Dagegen betrifft die ceitirte Beschreibung der Gestalt und Anordnung der Apothecien in Wahrheit ausserordentlich grosse, von einer dunkelen Secundärhyphenhülle bedeckte Thallusanlagen, deren innerer ‚Bau sehr mit den geschilderten Vorgängen übereinstimmt. Derselbe zeigt nemlich grosse Gallerteinseln mit bisweilen riesigen Thallogonidien, zwischen denen sich einzelne Hyphen hindurchziehen. Aus diesen grossen höckerigen Körpern, die offenbar auf ein Gonocystium zurückzuführen sind, entstehen die grünen fein- 1) Om Nerikes Lafvegetation, p. 24. 2) Diese Flechte ist eine wahre Melaspilea, nicht wegen des Vorhandenseins von Para- ‘ physen, denn dieselben sind bisher nur in Folge der primitiven Untersuchungsmethode bei Ar- thonia und Mycoporum u. a. unbekannt geblieben, sondern wegen des hochentwickelten parenchy- matoiden Excipulum. Dazu kommt noch der neue von mir aufgefundene Charakter, bestehend in - einem wahren, d. h. parenchymatoiden, Epithecium, dessen Bau nur durch die starke Ablagerung von dunkelem Farbstoffe unkenntlich wird. Dieses die Basis des Exeipulum bisweilen um die 2—3fache Dicke übertreffende Epithecium möchte bis jetzt einzig dastehen. Gebildet wird dasselbe von den Paraphysen, welche über dem Thecium sich zu einem dem Hypothecium durchaus ent- sprechenden Pseudoparenchym vereinigen, so dass in Wahrheit keine Grenze zwischen Epithecium und Exeipulum besteht. u 564 Arthur Minks. körnigen Massen, welche auf dem spärlichen im Substrate verborgenen Hyphen- lager zerstreuet zu sehen sind. Wir haben bisher nur die regelmässige, die typische Entwickelung des Gonocystium kennen gelernt. Ausser den bei derselben stattfindenden gewöhn- lichen Vorgängen gibt es noch einen sehr eigenthümlichen, der allerdings selten aufzutreten scheint, welcher aber, wie wenige andere, dazu berufen ist, eine der bedeutendsten Stützen der Schwendenerischen Lehre fortzunehmen. Der zu schildernde Vorgang gehört in den Bereich der Bildung sogenannter Zoo- sporen. Bekanntlich gelang es Famintzin und Baranetzky aus der Kultur von freipräparirten Flechtenthallusgonidien sogenannte Zoosporen zu erzeugen, welchen Erfolg später gleichfalls Woronin erzielte. Während die Entdecker dieser Erscheinung damit den Beweis geliefert zu haben glaubten, dass die Zoosporenbildung nicht allein den Algen, sondern auch den Flechten zukomme, so benutzten die Anhänger der Schwendenerischen Lehre, wie dies bereits oben angeführt wurde, dieselbe gerade zur Unterstützung ihrer Ansichten. Und in Wahrheit konnte Schwendener mit Genossen, da er von der Richtigkeit der Hypothese, dass alle pflanzlichen Formen, mit denen die Algologie sich bisher beschäftigte, eben desshalb auch Algen sind, so sehr überzeugt war, dass er an die Nothwendigkeit dieser Beweisführung gar nicht denken konnte, wenig bessere Stützen finden, als indem er die obige Thatsache zu einem Beweise für die Algennatur der Flechtengonidien gebrauchte. Es gelang später Gibelli die Entstehung von Zoosporen im Thallus von Lecanora subfusca zu con- statiren. Bei Lecanora Dubyana und Buellia atroalba konnte ich einige Male einen Entwickelungsgang des Gonocystidium beobachten, welcher die unzweifel- hafte Thatsache ergab, dass diese Organe hyphoiden Ursprunges in sich statt eines bis mehreren Cystiogonidien eine grosse Menge höchst winziger, kaum 0:002 Mm. grosser, kugeliger oder ovaler grüner Körperchen erzeugen. Die mit diesem Inhalt ausgezeichneten Gonocystidien lagen bei den anderen in der all- gemeinen Muttergallerte. Nur einmal beobachtete ich ein solches Gonocystidium, welches unmittelbar unter der braunen Hyphenhülle in der Kante der ent- stehenden Areole lag. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese Körperchen gleichfalls durch Auflösung der Membran des Gonocystidium, ihrer Mutterzelle, frei werden. Mehrmals beobachtete ich Gruppen von solchen grünen Körperchen, welche ihre Mutterzelle verloren hatten, in lebhafter wahrer Ortsbewegung. Ich empfehle statt der durchaus unpassenden Bezeichnung von Zoosporen für diese Gebilde, soweit als sie der Lichenologie angehören, die jedenfalls der Natur derselben mehr entsprechende von Zoogonidia!). Die Ortsveränderung, welche die Zoogonidien ausführen, ist eine ungemein schnelle. Schon hieraus schliesse ich auf das Vorhandensein von Cilien bei diesen Zellchen, obgleich es mir nicht gelang, solche bei einer 950fachen Vergrösserung zu beobachten. Auch die Art und Weise der Bewegung und der flimmernde Schein an dem 1) Sachs (Lehrb. d. Bot. p. 245) ist nicht zur Einführung dieses Terminus berechtigt (8. u.). Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. 565 einen Ende der Zoogonidien berechtigen zu der Annahme, dass dieselben ihre Ortsbewegung mittelst Cilien ausführen. Der weitere Entwickelungsgang dieser Zoogonidien ist mir noch un- bekannt. Soll ich mir aber eine Meinungsäusserung erlauben, so vermuthe ich, dass fernere Beobachtungen den Nachweis führen möchten, dass die mit Zoogo- nidien angefüllten Gonocystidien als Vorrathsniederlagen aufzufassen sind, welche, falls entweder die weitere Ausbildung der Gonocystidien stockt und vielleicht aufgehoben wird, oder die Erzeugung der Cystiogonidien zurückbleibt, oder auch die Vermehrung der Thallogonidien geringe Fortschritte macht, nach Auflösung ihrer Membranen die Zoogonidien ausschwärmen lassen, damit die- selben sich in dem Gallerte-Conglomerat vertheilen und endlich direkt sich in Gonidien umwandeln, so dass auch auf diesem Wege zur Bildung eines Thallus- abschnittes beigetragen werden kann. Es bedarf kaum einer weiteren Aus- führung, dass allein schon diese Thatsache abgesehen von den vielfachen anderen in dieser Abhandlung niedergelegten dazu geeignet ist, die Schwen- denerische Theorie zu vernichten, denn sie constatirt nicht die Entstehung von „Zoosporen“ aus dem Flechtenthallus entnommenen Gonidien, sondern einen direkten hyphoiden Ursprung derselben. Demnach ist der vegetative Lebenskreis der Flechte um einen Bildungs- gang reicher geworden, welcher sich in zwiefacher Weise äussert. Die Zoogo- nidienbildung tritt nemlich sowohl in der Thallusanlage, als auch im fertigen Thallus auf, in den Bereich der letzteren gehört auch die Entstehung von Zoogonidien in freien Thallusgonidien. Als ein Stadium der weiteren Entwicke- lung der gebildeten Zoogonidien möchten die sogenannten Leptogonidien zu betrachten sein, über welche Th. Fries die treffende Bemerkung ausspricht!) dass, wenn dieselben nicht ohne Cilien wären, man sie leicht für „Zoosporen“ halten könnte. Vergleichung des Gonangium und des Gonocystium, sowie der mit denselben versehenen Lichenen. Die beiden geschilderten Organe, Gonangium und Gonocystium, welche das Hauptcontingent für den „Thallus conspurcatus“, den „staubigen Anflug“ u. dgl. m. bisher geliefert, haben einen gleichen Zweck, eine gleich hohe Bedeu- tung im Leben des krustigen Thallus. Ein besonderer beiden gemeinsamer Werth besteht aber darin, dass ihre Entwickelungsgeschichte die Entscheidung der schwebenden Frage nach dem Wesen des Lichen definitiv ermöglichte, da sie die Entstehung von Gonidien in hyphoiden Zellen auf dem Wege der freien Zellbildung in sich schliesst, welche Entstehung unter Verhältnissen vor sich geht, die einer ähnlichen Deutung, wie solche Schwendener auf die endo- thalline Neubildung von Gonidien anwandte, wohl alle Anhaltspunkte entziehen. 1) Lichenogr. scand. vol. I, p. 12. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 12 566 Arthur Minks. Mit der Entdeckung neuer Beispiele der endogenen Zellbildung hat die Anatomie der Pflanzen wichtige Beiträge erhalten. Zieht man noch die endo- thalline Neubildung von Gonidien in diesen Bereich, so ergibt sich die beach- tenswerthe Thatsache, dass die Flechte beide sie als solche charak- terisirende Gebilde, die Spore und das Gonidium, durch endo- gene, freie Bildung erzeugt. Soweit als mir jetzt die Beurtheilung mög- lich, möchte ich auch die sogenannte Umbildung der Endzelle eines Hyphen- astes zu einem Gonidium als eine Entstehung von Gonidien in dem Plasma der Endzelle eines Hyphenastes auffassen. Die alte Auffassung dieses Vorganges, welche die Eigenthümlichkeiten des Flechtenkörpers wenig erfasst hatte, konnte sich dieses grossen Sprunges, den sie die Hyphe in dieser „Umbildung“ machen liess, kaum bewusst werden. Von morphologischer An- schauung erfüllte Forscher werden, nachdem sie die so complieirte Entwickelung der anfänglichen Gonidien des Thallus kennen gelernt haben, herausfühlen, dass eine hyphoide Zelle sich nicht zu einem Gonidium auf direktem Wege um- bilden, sondern dem Baue und dem Zwecke nach so sehr von ihr abweichende Organe nur auf Umwegen erzeugen kann. In Wahrheit möchte sich im fer- tigen Thallus der ähnliche Vorgang wiederholen, den wir im Gonangium und Gonocystium kennen lernten. Eine oder mehrere im Inneren der Endzelle eines Hyphenastes erzeugte gefärbte Zellen füllen nemlich durch schnelles Wachsthum den Raum der Mutterzelle aus, um endlich diese letzte zu einer Auflösung der Membran zu veranlassen. Sobald als diese Auflösung beginnt, tritt aber auch derselbe Hyphenast, welchem die Gonidienmutterzelle angehört, in die Gruppe der jun- gen sich entfaltenden Gonidien, um sich dort zu verzweigen. Dieser Complex von Gonidien und Hyphen geht, wenn er mitten im Thallus gelegen ist, in dem Ganzen auf oder tritt, wenn er der Oberfläche des Thallus nahe ist, nach Schwendener als Soredium hervor. Es lässt sich nicht leugnen, dass die bisherige mangelhafte Darstellung dieses Vorganges, der in seinem wahren Wesen kaum erfasst zu sein schien, berechtigte Zweifel aufkommen lassen musste, nach den jetzt vorliegenden Thatsachen aber ist durchaus kein Zweifel mehr möglich, dass das Flechtengonidium ein hyphoides, ein lichenisches Erzeugniss ist. Die zwei Wege, auf denen die Gonidienerzeugung erfolst, zeigen durch den complieirten Verlauf recht deutlich, welche Bedeutung das Gonidium im Leben der Flechte haben muss, da auf seine Bildung soviel verwandt ist. Dass die beiden beschriebenen Organe in morphologischer Hinsicht auf gleicher Stufe mit dem Apothecium stehen, bedarf kaum einer weiteren Ausführung, in Hinsicht auf die physiologische Bedeutung für die Flechte gehen sie aber weit auseinander, denn Gonangium und Gonocystium sind Vegetationsorgane, das Apothecium dagegen ein Reproduktionsorgan. Dementsprechend tritt das Pro- dukt der beiden ersteren in Verbindung mit dem übrigen Körper der Flechte und geht in dem Ganzen auf, des letzteren Produkt aber löst sich von dem Körper, um die Art fortzupflanzen. Beiderlei Flechtenorgaue vertreten so zu Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 567 sagen eine Generatio originaria s. primaria, das Apothecium erzeugt in der Spore direkt das Hyphensystem, das Gonangium und Gonocystium direkt das Gonidiensystem, so jedoch, dass dieses letztere System, wie bereits oben aus- geführt wurde, als ein multiples Vegetationsorgan einen Seitenstamm an dem von der Spore bis wieder zu der Spore aufsteigenden Hauptstamme bildet. Auf dem Wege des logischen Schlusses, welcher von der andauernden späteren Bildung von Thalluscentren auf das Vorhandensein einer gleichen anfäng- lichen gezogen wurde und durch anatomische Prüfung der ersten nur aus Hyphen und deren Produkten bestehenden Lageranfänge wurde die Thatsache gewonnen, dass Gonangium und Gonocystium zwei Organe zur Erzeugung der anfänglichen Gonidien des sich entwickelnden Lichenenthallus sind). Nicht chne Anregung möchte ein Vergleich zwischen beiden beschrie- benen Organen sein. Beide sind Produkte der direkt aus der Spore abstam- menden hyalinen Hyphe, sie sind secundäre Bildungen und stehen in dieser Hinsicht auf einer Stufe mit den secundären Hyphen. Allein während das Gonocystium auf direktem Wege aus der primären Hyphe hervorgeht, kann dies von dem Gonangium nicht unbedingt gelten. Beide Organe heben an als eine einfache Zelle, sie gehen aber in ihrer weiteren Entwickelung auseinander dadurch, dass das Gonocystinm seine Vermehrung durch freie Zellbildung ein- leitet, das Gonangium aber sich fortschreitend durch Theilung vermehrt, um am Endziele ihres Bildungsganges bei der Erzeugung der Gonidien mittelst desselben Typus der freien Zellbildung wieder zusammenzugehen. Obgleich das Gonocystium sich durch einen complieirteren Entwickelungsgang, welcher sich sogar in zwei gleichsam selbstständige Reihen spaltet, auszeichnet, so steht das Gonangium doch unbedenklich auf einer höheren Stufe. Ausser dem von Anfang bis zu Ende geschlossenen Entwickelungskreise nemlich besitzt das Gonangium ein parenchymatoides Gewebe, welches sich sogar in Rindenschicht und Inhalts- kern sondert, durch welchen Bau es befähigt ist, während seiner ganzen Lebens- dauer mit grösster Selbstständigkeit, ohne schützender Nebenorgane zu be- dürfen, aufzutreten. Dagegen erhebt sich das Gonocystium während seiner Lebensdauer niemals über einfache elementare Bildungen, es zerfällt, wie gesagt, in sich, indem es mit dem Gonocystidium zu seinem Anfange zurückkehrt. Schon dieser lose Zusammenhang bedarf zu seinem Bestehen einer Unter- stützung von anderen Seiten, wie wir sie kennen lernten. Bevor wir die Vertheilung der an die beiden Organe geknüpften Typen über das Gebiet der Krustenflechten betrachten, bedarf es zunächst einiger Nachträge zu dem weiteren Entwickelungsgange, welchen das in dem Gonan- gium gegebene Bildungscentrum einschlägt. Bereits oben wurde hervorgehoben, dass man bei den genannten sSclerolichenen das Auftreten einer epiphloeoden Kruste aus dem in dem Substrate versteckten, dem hypophloeoden, Lager nach 1) Ueber alle Flechtenreihen ausgedehnte entwickelungsgeschichtliche Studien können erst darthun, ob und wie weit an der Auffassung derselben als Flechtenorganen festzuhalten ist- Vorläufig bedarf der Studiengang dieser Auffassung und dieser Bezeichnung als unent- behrlicher. 72* 568 Arthur Minks. dem Verschwinden der Apothecien vermuthete. Da bei der Beschreibung des Gonangium nur die endophloeoden Sclerolichenen berücksichtigt wurden, so könnte man glauben, dass dieses Organ ein nur jenen Lichenen eigenthüm- liches sei. Was nun die weitere Entwickelung des aus dem Gonangium hervor- gegangenen und von dessen Rindenschicht als einer mehr oder weniger aus- gebreiteten Decke verhüllten Gonidienconglomerates betrifft, so blieb diese Frage oben unbeantwortet, oder vielmehr die Beantwortung wurde besonders aus Zweckmässigkeitsrücksichten verschoben. Jetzt, nachdem wir in der Ent- stehung der Areole aus dem Gonocystium ein durchaus bestimmtes Bild kennen gelernt haben, möchte es leichter sein, ein anderes mehr verschwommenes, aber doch gänzlich analoges bei der Entstehung des Thallus aus.dem Gonangium zu verstehen. Ausserdem hätten nur wenige der oben genannten Selerolichenen ein einigermaassen brauchbares Untersuchungsmateriale liefern können, da wir das ektophloeode Auftreten der Kruste noch in ein gewisses Dunkel gehüllt gelassen haben. Desshalb war ich genöthigt, andere Lichenenreihen mit einem gleichen Lager einer Prüfung zu unterziehen, bei denen das Hervortreten des vollkommenen Thallus keinem Zweifel unterliegt, bei welcher Prüfung es sich ferner herausstellen musste, ob und wie weit der durch das Gonangium aus-. gedrückte Typus in dem übrigen Gebiete des krustigen Thallus verbreitet ist. Wie schon aus dem Vergleiche zwischen dem endophloeoden und dem marmorirten Lager hervorging, und wie auch bereits oben angedeutet wurde, ergaben die weiteren Untersuchungen alsbald, dass man den Begriff des endo- phloeoden Thallus bisher viel zu eng begrenzt hatte, dass man denselben vor allem auf den in den todten Holzfasern vegetirenden Thallus ausdehnen muss. Da man ein vollkommen bekanntes Organ als Führer benutzen kann, so gelingt es nicht unschwer, die Zahl der genannten Sclerolichenen zu vermehren und ferner eine grosse Zahl von Archilichenes Th. Fr. mit Gonangien nachzu- weisen, welche alle, obgleich sie ihren Thallus mittelst dieser Organe bilden, doch im Allgemeinen den Bildungsgesetzen folgen, welche wir bei der Entfal- tung der mit Gonocystien ausgerüsteten Lager kennen lernten. Indem ich auch hier wieder bestrebt war, die in der Entwickelung und dem Aufbaue des Thallus sich am nächsten anschliessenden Flechtenreihen aufzusuchen, so fand ich kaum andere Familien so nahe stehend den genannten endophloeoden Selerolichenen und zugleich so sehr geeignet, die Entfaltung des Thallus aus dem Gonangium und die Entwickelungsgesetze der mit demselben versehenen Lichenen zu veranschaulichen , wie die auf todtem Holze lebenden Lecanoracei und Lecideacei. Zunächst liegt hier ein analoges Substrat vor, denn zwischen abster- benden Peridermzellen und dürren hohlen Holzfasern besteht kein wesentlicher Unterschied bei der Substrateswahl gleichgebaueter Lichenen. Was diese Flechtenreihen jenen Sclerolichenen am ähnlichsten erscheinen lässt, ist die Thatsache, dass die meisten von ihnen sich gleich dem endophloeoden Lager jener in der Oberfläche des Substrates diffuse ausbreiten, und dass zwischen den Apothecien und den mehr oder weniger bestimmt ausgebildeten Thallus- Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 569 abschnitten Gonangien in grösserer oder geringerer Zahl vorhanden sind. Wem würde nicht sofort der analoge Bau, wie er bei Lecanora Dubyana geschildert wurde, auffallen? Denn abgesehen von dem Substrate und dem Auftreten von Gonangien haben wir dort einen Typus, welcher sich sehr gut an denjenigen des endophloeoden Thallus anschliesst, welcher also im Wesentlichen auch mit dem in Rede stehenden übereinstimmen muss. Allein auch nicht an der Vertretung des in Buellia atroalba dargestellten Typus fehlt es bei diesen Flechtenreihen. Und so gelangen wir wieder zu der Gattung Buellia, da sie auch für die Entstehung des Thallus mittelst der Gonangien die praegnantesten Beispiele liefert. Während sich z. B. Buellia Schaereri nach dem Typus endophloeoder Arthonien entwickelt, folgt Duellia parasema, falls sie sich auf dürrem Holze durchaus gut ausbilden kann, dem Typus einer Buellia atroalba u. a. Auch hier durchzieht das hyaline Primär- hyphenlager zum Theile die Oberfläche des Substrates, bedeckt von der ziemlich dichten bläulichschwärzlichen Schicht der Secundärhyphen, zwischen denen neben den Apothecien sowohl fertige Thallusabschnitte, als auch Gonangien zerstreuet sind. Daher liess sich auch bei diesen Arten ein scharf begrenzter Entwickelungsgang des Gonangium voraussetzen. Während die Angiogonidien sich zur Stufe der Thallogonidien erheben, sehen wir bei diesen Buellien gleichfalls die Rindenschicht des Gonangium an der Basis gelockert und verdrängt werden. Auch hier sehen wir die sich aus- breitende Rindenschicht das gebildete Gonidienconglomerat als eine schützende Hülle bedecken. Diese Hülle verharrt aber nur so lange an ihrer Stelle, als die hyalinen Hyphen die aus den aufgelösten Membranen der Inhaltszellen bestehende und die Gonidien umhüllende Gallerte durchzogen haben, um mit den Gonidien die Thallusanlage zu vollenden. Die morphologischen Vorzüge des Gonangium, welche dieses Organ während seiner Lebensdauer dem Gonocystium gegenüber auszeichnen, treten nach der Auflösung desselben gänzlich in den Hintergrund. Die schützende und endlich sogar formende Hülle des Gono- cystium vermag die Rindenschicht des Gonangium nicht zu ersetzen. Dazu fehlt dem Gonangium-Produkt der in sich gesonderte Bau, welcher eine geordnete Ausbreitung der eindringenden Hyphen, um ein Gerüst, gleichsam ein Skelett in der gonidienhaltigen Gallerte abzugeben, ermöglicht. Als nothwendige Folge dieser Verhältnisse erscheint das endliche Produkt, der Thallusabschnitt, in unbestimmteren Formen. Wir finden nemlich bei Buellia Schaereri als Thallus- abschnitt das Granulum, welches den „Thallus minute granulosus“, sobald als aber dasselbe durch mehr oder weniger üppige Soredienentwickelung zerfällt!), den „Thallus pulvereo-granulosus“ oder den „Thallus tenuissime leprosus“ in den Beschreibungen dieser Flechte bildet. Bei Buellia parasema ist der Thallusabschnitt eine demjenigen von Lecanora Dubyana in morphologischer 1) Ein Vorgang, welchen ich bei späteren Gelegenheiten ganz anders aufzufassen lehren werde. Um nicht zu weit abzuschweifen, musste ich mich mit obiger dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft entsprechenden Erklärung begnügen. 570 z: Arthur Minks, Hinsicht ganz analoge, eine areoloide in ihren Umrissen verschwimmende und daher mit den benachbarten Abschnitten zusammenfliessende Bildung. Bereits bei der Darstellung des Gonocystium wurde zwischen zwei Ent- wickelungsweisen der Kruste unterschieden, zwischen denen die Grenze viel- leicht nur durch Verschiedenheiten des Substrates geschaffen ist. Wir sahen Krusten mit ausschliesslich marginaler Entwickelung von Bildungscentren und solche, bei denen noch eine mehr centrale statt hat. Findet nemlich von der ersten Anlage des Hyphenlagers an ein dichtes Aufschiessen von Thallus- centren statt, welche späterhin sogar zusammenfliessen, so wird die centrale Neubildung aufgehoben. Ob und wie weit diese beiden Bildungsweisen bei einer Flechte auftreten können, diese Frage bedarf zu einer Beantwortung noch zahlreicher Untersuchungen. Bis jetzt ist Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass eine auf Rinde mit ausschliesslich marginaler Neubildung von Thallusabschnitten mittelst Gonangien wachsende Flechte bei einem Wachsthume auf Holz auch eine centrale Neubildung von solchen einleiten kann, und umgekehrt. Die sich mittelst Gonangien nur in der Randzone weiterentwickelnden Lichenen haben ihr Haupteontingent gleichfalls unter den Lecamoracei und Lecideacei, be- sonders aber eignen sich zum Studium dieses Typus die rindebewohnenden Pertusariei. Betrachtet man den Rand des Lagers solcher Lichenen, so erkennt man eine mehr oder weniger breite zarte weisse Zone, welche sich schon äusserlich durch den fadenartig geordneten Bau von dem eigentlichen Thallus absondert. Obgleich auch die eigentlichen Lecanorei besonders in Lecanora albella ein gutes Untersuchungsmateriale liefern, so sollen die Periusarieen im Hinblicke auf die von de Bary und Frank an demselben Thallus vorgenommenen Untersuchungen doch vorgezogen werden. Wenn sich -Pertusarien, ungestört durch benachbarte Flechten, auf einer glatten Rinde entwickeln konnten, so findet man nach innen von der byssoiden weissen allmälig nach aussen hin verschwindenden Randzone einen mehr oder weniger schmalen hellgrauen Saum und erst nach innen von diesem die als solche erkennbaren jungen Thallus- abschnitte, welche je näher dem Centrum der Kruste eine desto ausgeprägtere Gestalt und bedeutendere Grösse erlangen. In der weissen Randzone, welche sich, wenn man möglichst weit vom Centrum untersucht, als das hyaline Primärhyphenlager ohne Spur von Gonidien enthüllt, ragen die höchst winzigen Gonangien hervor. In Wahrheit gehören dieselben gar nicht mehr der äusser- lich sichtbaren Randzone an, sondern erscheinen meist schon ausserhalb der- selben, wesshalb sie dort, gänzlich abgesehen von ihrer geringen Grösse, de Bary und Frank entgehen mussten. Sie müssen die äusserste Schicht des Periderma durchbrechen, da das hyaline Hyphenlager, welchem sie entspringen, bis in die Nähe des grauen Saumes, ein durchaus endophloeodes ist. Der gefärbte innere Thallussaum erweiset sich als eine circumscripte streifenförmig in der Randzone verlaufende dichtere Anordnung der Secundärhyphen. Obwohl beiderlei Secundärhyphen in ihrer charakteristischen Gestalt vorhanden sind, so treten sie doch an Zahl gegen die Primärhyphen auffallend zurück, sie fallen Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 571 ausserdem durch hellere Färbung auf. Die Gonangien werden später von hya- linen Hyphenzügen ganz wenig bedeckt. Jedenfalls sah Frank solche in dem Hyphengewebe locker eingebettete Gonangien, deren Gonidien er als inter- stitielle und terminale Glieder der verschlungenen und torulös angeschwollenen Hyphen, womit er natürlich die Rindenschicht dieser Organe meinte, beschrieb. Noch weiter dem Centrum sich nähernd trifft man die kleinen den Gonangien entstammenden Gonidiengruppen an, deren Hülle aufgelöst wurde, und hat hiemit den Punkt des Thallus erreicht, wo de Bary die Bildung der ersten Gonidien stattfindend annahm. Somit ergibt sich, dass de Bary noch einige Millimeter von der wahren Ursprungstätte der Gonidien ab war. Die Entwicke- lung des Gonangium und des aus demselben hervorgehenden Thallusabschnittes findet auf die bekannte Weise statt, diejenige des letzteren in noch unbestimm- teren Umrissen, als wir dieselbe bei Buellia parasema kennen lernten. Nach den jetzt vorliegenden Erfahrungen kann es nicht auffallen, dass nahe verwandte Arten einer Gattung theils mittelst des Gonangium, theils mittelst des Gonocystium ihren Thallus ausbilden, dagegen verdient die Erscheinung beider Organe bei einer und derselben Art gewiss alle Beachtung. In dieser Hinsicht zeichnet sich besonders die gemeine Lecanora subfusca aus. Während die nahe verwandte Lecanora albella in allen ihren Formen das Gonangium besitzt, theilen sich diejenigen von L. subfusca in solche, welche das Gonangium, und solche, welche das Gonocystium haben. Bekanntlich geht eine Seite der Lichenographen soweit, dass sie beide Arten vereinigt, eine andere dagegen huldigt dem entgegengesetzten Extrem, indem sie diese beide in eine grössere Zahl von Arten auflöst. Bereits oben wurden unter den Zecanoracei mit dem Gonocystientypus Lecanora subfusca pr. p. und L. sordida hervorgehoben. Bei diesen Arten findet man nemlich ein nur zu einem gewissen Theile in das Substrat eindringendes. primäres Hyphenlager wit ausgesprochenem centrifugalem Wachsthume und dichter Gonocystienentwickelung, in Folge deren der Thallus als ein geschlosse- nes Ganzes auftritt und die Neubildung der Thalluscentren mit den Secundär- hyphen, als den Nebenorganen, auf den Rand verweise. Man möge nicht wähnen, dass der schwarze scharf ausgeprägte Saum mit der marginalen Gono- eystienentwickelung so verknüpft sei, dass man denselben als ein Kennzeichen dieser Entwickelungsweise gebrauchen könne. Wie man schon aus der ver- einigten marginalen und centralen Neubildung des Thallus, wie solche bei Lecanora Dubyana stattfindet, schliessen kann, gibt es auch Flechten mit ausschliesslichem marginalen Wachsthume mittelst Gonocystien, die einen gleichen Thallussaum, wie die Pertusarien, zeigen. Wer sich in die Eigenthüm- lichkeiten der Flechtenkruste, wie sie bisher in dieser Abhandlung zu Tage traten, vertieft hat, wird sich sagen können, dass diese Randzone nur bei den marmorirten Lagern auftreten kann. Und in der That finden sich unter den - Lecanoracei, Lecideacei und ganz besonders unter den Verrucariacer genug - Formen, welche dieses dem Pertusarientypus ganz analoge Wachsthum mittelst * Gonocystien vertreten. Unter den häufigen Flechten ist in dieser Hinsicht 572 Arthur Mink». Verrucaria plumbea, auf Jurakalk wachsend, hervorzuheben. Ganz wie Pertu- sarien ihr endophloeodes Hyphenlager, so schiebt diese Flechte ihr marmorirtes Lager vor, auf beiden weissen Randzonen findet eine andauernde Erzeugung der betreffenden Vegetationsorgane in dichter Anordnung statt. Da zu dieser letzten bei den beiderlei Lichenen ein gegenseitiges Zusammentreten der Thallusabschnitte hinzukommt, so ist die Kruste mehr oder weniger zusammen- hängend mit areolenartigen Andeutungen. Es könnte hier der Einwand gemacht werden, dass gerade ZDecanora subfusca und L. sordida scheinbar unter gleichen Lebensverhältnissen, und zwar bei einer Ausbildung auf Stein, sowohl eine schwarze, als auch eine weisse . byssoide Randzone führen können, ohne in dem letzteren Falle ein marmorirtes Hyphenlager zu besitzen. Betrachtet man aber den weiteren Umkreis solcher byssoiden Randzonen genauer, so wird man auf dem Substrate eine ungemein zarte wenig dunkeler gefärbte, demselben sich fest anschmiegende Schicht und in dieser die winzigen Gonocystien in ausserordentlich zerstreueter Anordnung finden. In Folge dieser Anordnung kann natürlich die Kruste sich nicht als eine zusammenhängende entwickeln, sondern muss sich mehr oder weniger strahlenförmig ausbreiten. Demnach erscheint solche Entwickelung offenbar als eine verkümmerte. Diese gestörte Entwickelung der Kruste von Lecanora sor- dida, welche für eine var. Swartzü (Ach.) erklärt wurde, scheint Th. Fries in ihrem Wesen durchschauet zu haben, natürlich erklärte er im Geiste der herrschenden Anschauung diesen eigenthümlichen Rand der Kruste für einen „protothallo radiante effiguratum“ !), Es möchte vielleicht aufgefallen sein, dass unter den mit Gonocystien ausgerüsteten Flechtenformen nur Archilichenes vertreten waren, während doch das Gonangium sowohl bei Archilichenen, als auch bei Sclerolichenen gleich häufig vorgefunden wurde. Aus Zweckmässigkeitsgründen wurde es bisher un- erwähnt gelassen, dass auch bei den oben genannten Gattungen der Sclero- lichenen das Gonocystium ziemlich häufig auftritt, allein was uns gerade hier recht in die Augen springt, wir sehen das Gonangium den holz- und rindebewohnenden, das Gonocystium den steinbewohnenden Arten zufallen. Jetzt ist eine Frage, welche bereits in den vorhergehenden Schilderungen angeregt werden konnte, nicht mehr zurückzuweisen, nemlich diejenige, ob das Gonangium ein den rinde- und holzbewohnenden Lichenen eigenthümliches Organ, das Gonocystium ein den steinbewohnenden zukommendes sei. Da es aber bekannt ist, dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von Flechten sowohl auf Rinde und Holz, als auch auf Stein gleich gut gedeiht, so liegt die Wahrschein- lichkeit näher, dass dieselbe Flechte vielleicht je nach dem Substrate, auf welchem die Spore zur Keimung gelangt, jedes der beiden Organe zur Bildung des Thallus sich bedienen, als dass eine solche Sonderung, wie sie die Bejahung der obigen Frage hervorruft, in der Natur bestehen könne. %) Lichenogr. scand. Vol. I. p. 247. | ; | q . 3 % Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 5725 Die Beantwortung dieser Frage ist mit den grössten Schwierigkeiten verknüpft. Zunächst bedarf es eines ausserordentlich reichen Materiales von solchen Flechten, welche sich auf diesen verschiedenartigen Unterlagen gut zu entwickeln vermögen, dann aber genügt nicht jegliches Materiale dieser Art ohne Unterschied. Selbst in grösseren, nicht ohne ästhetischen Sinn gesammelten, Vorräthen von Lichenen findet man verhältnissmässig nur wenig zu diesem Zwecke brauchbares Materiale aus dem einfachen Grunde, weil die Sammler von ausschliesslich lichenographischen Rücksichten, nicht aber von dem Prineipe, die Entwickelungsgeschichte des Lichenenthallus zu fördern, geleitet wurden. Hätten die -Lichenologen bisher mit den Augen Wallroth’s die Lichenen beobachtet und dementsprechend Vorräthe, wie solche dieser Forscher herzu- richten empfahl (s. Einleitung), zusammengetragen, so würden sich derartige Fragen viel leichter lösen lassen. Ausser allen möglichen Stadien einer Flechte müssen zu diesen Zwecken Exemplare ausgewählt werden, welche die Kruste mit völlig unversehrtem Rande in ungestörter Ausbildung vorführen. Vor allem müssen nur solche Krusten ausgesucht werden, deren Randzonen nicht durch benachbarte anderer Krusten berührt werden, denn es kommt vor, dass zwei mittelst beider Organe sich entwickelnde Lichenen an ihren Randzonen voll- ständig ineinander wachsen. Ferner ist es nöthig, dass diese Exemplare in möglichst weitem Umkreise von Nachbarschaft unberührt sind, damit eine Prüfung der Randzone an mehreren Stellen möglich ist, denn es können Irr- thümer veranlasst werden dadurch, dass man die noch bestehende Vegetations- zone einer vergangenen, abgewaschenen Krustenflechte, welche sich eng an die gegebene anschliesst, als eine der letzteren angehörige untersucht. Allen anderen Typen ist der ausschliesslich marginale vorzuziehen, denn die sich diffuse ausbreitenden Formen ohne geschlossene Thallusoberfläche, verursachen fast noch grössere Schwierigkeiten, da hier Lager verschiedener Arten, die im äusseren Habitus wenig unterscheidende Kennzeichen besitzen, durch einander und in einander wachsen, gegen deren Verwechselung man sich durch Vorsichts- maassregeln, wie sie angegeben wurden, viel weniger zu schützen vermag. Demnach leuchtet es ein, dass auf diesem Gebiete erst noch viel Vorarbeit erforderlich wird, ehe man an die Beantwortung von Fragen so allgemeiner Bedeutung herantreten kann. Es erschien durchaus nützlich, auf alle diese Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, damit die Wissenschaft, vor allem die jetzt erstehende Entwicke- lungsgeschichte der Lichenen vor Irrthümern bewahrt und nicht von Forschern, welche vielleicht diesen höchst mühseligen Studien ihre Thätigkeit widmen’ möchten, in ihrem Fortschritte gehemmt werde, anstatt gefördert zu werden. Also kann auch dieser Arbeit/nicht die Erwartung entgegengetragen werden, dass sie eine Entscheidung der obigen Frage liefern möchte. Mögen die Herausgeber und Mitarbeiter von Flechtensammlungen hierin mit leuchtendem Beispiele ihren Fachgenossen vorangehen, damit es auch anderen Forschern ermöglicht werde, zur Entscheidung der Frage ihre Mithilfe zu leisten. Z. B. ‘Ges. B. XXVI. Abh. 73 574 | Arthur Minks. Soll ich meine Vermuthung über das Verhältniss der beiden Organe zu den genannten Unterlagen aussprechen, so liesse sie sich in Folgendem zusammenfassen. Es ist, da doch die vorgetragenen Thatsachen wohl über den grössten Theil des Flechtenreiches mit krustigem Lager ausgedehnt werden können, immerhin eine sehr auffallende Erscheinung, dass es bisher nicht gelang, eine einzige Flechte nachzuweisen, welche auf Stein mittelst Gonangien ihren Thallus ausbildet. Eine weitere auffallende Erscheinung ist es, dass Lichenen, welche vorwiegend auf Stein zu wachsen pflegen, sich bei einer Uebersiedlung auf Rinde oder Holz ebenfalls, wie auf jenem Substrate, des Gonocystium be- dienen, dass sie sogar meist denselben Typus der Ausbreitung auch auf dem aussergewöhnlichen Substrate verfolgen!),. Es sollen von diesen hier nur er- wähnt werden dieselben Buellia- und Rhizocarpon-Formen, welche oben als Typen der Gonocystienentwickelung dienten. Damit würde aber der Schluss nahe gelegt, dass Lichenen, wie Lecanora subfusca, welche sich mit Gonocystien auf Holz und Rinde häufiger, mindestens ebenso häufig, wie auf Stein, vorfinden, ursprünglich Steinbewohner sind, im Laufe der Zeit aber vorwiegend organogene Lichenen wurden. Es fehlt nicht an Beispielen von Lichenen, welche sich während der Gegenwart in dieser Uebergangsperiode befinden. Aus allen bisher zu Tage geförderten Thatsachen folgt nun, dass den Lichenographen die Nothwendigkeit, alle die bisher vorgetragenen Verhältnisse, vor allem die verschiedenen Typen der Thallusentwickelung einer Prüfung auf die Brauchbarkeit derselben für die Lichenographie zu unterziehen, erwächst. Schon jetzt möchte es für manchen Forscher nicht mehr zweifelhaft erscheinen, dass Formen, von denen die einen das Gonangium, die anderen das Gonoeystium haben, nicht zu einer Art vereinigt werden können. Berücksichtigt man ferner, dass bei den ersteren Formen von Lecanora subfusca ein endophloeodes Marginal- wachsthum, bei den letzteren derselben Art ein ektophloeodes mit allen seinen Eigenthümlichkeiten stattfindet, und dass Lecanora albella mit dem Gonangium eine endophloeode Entwickelung verbindet, so steht bei den bekannten Aehnlich- keiten der anderen Organe kaum noch etwas der Auflösung von Lecanora subfusca im Wege. Es wurde gerade dieses Beispiel ausführlicher erörtert, um die Vortheile der neuen Thatsachen für die Lichenographie zu beleuchten. Auf diese Weise könnte die Sonderung der unter die Arten Lecanora subfusca, L. albella, L. intumescens und L. cateilea vereinigten Formen dahin erfolgen, dass Lecanora subfusca alle mit Gonocystien, ZL. albella alle mit Gonangien versehenen Formen, welche hier in Betracht kommen, einschliesst?). Bei Le- cidea elaeochroma (Ach.) Th. Fr. s. L. enteroleuca Körb. Syst. et Par. s. L. para- sema Ach. Nyl. möchten dieselben Verhältnisse vorliegen. In neuester Zeit 1) Arnold, Lichenes Jurae et aliarum regionum exsiccati liefert in dieser Hinsicht ein sehr schätzbares Materiale. 2) Die Nothwendigkeit einer Sonderung nach diesem Principe springt recht in die Augen, wenn man von dieser Art Formen mit den beiden Typen nebeneinander auf derselben Rinde vorfindet. Weiterer Sonderung nach anderen Kriterien wird hiermit nicht widersprochen, “u Beiträge zur Kenntniss des Banes und Lebens der Flechten, T. 15 vereinigte Th. Fries mit dieser Art ungefähr 9 andere sehr nahestehende Arten. Allein auch bei diesen Formen kann eine Sonderung in demselben Sinne wie bei Lecanora subfusca vorgenommen werden, welche die auffallende That- sache ergeben möchte, dass mehrere Gruppen von unter sich schon abgesehen von dem Entwickelungstypus des Lagers nahe verwandten Formen entstehen. Nach allen diesen Erscheinungen liest für mich wenigstens in der Gegenwart die Wahrscheinlichkeit näher, dass den eigentlichen Steinflechten das Gonocystium, den Holz- und Rindenflechten aber das Gonangium zukomme. Es wird aufgefallen sein, dass bisher einerseits die Erdflechten, anderer- seits die Moosflechten unberücksichtigt gelassen wurden. Eine Berücksichtigung dieser Substrate hätte aber die Grenzen dieser Arbeit noch weiter hinaus- _ geschoben, da der eigentliche Zweck derselben die Darstellung von zwei Typen, Gonangium und Gonocystium, war, an welche sich die in diesem Abschnitte vorgeführten Betrachtungen nur, um die Bedeutung dieser Organe für die Lichenographie zu beleuchten, anschliessen sollten. Soweit als meine Be- obachtungen über den Anschluss dieser beiden Unterlagen an die vorgetragenen Verhältnisse reichen, ist es wahrscheinlich, dass beide Substrate in über- wiegender Mehrheit Lichenen mit Gonangien vorziehen. Wohl bewusst bin ich mir, dass es auf meine fast als Thatsache hin- gestellte Beobachtung, nach welcher mir bis jetzt keine nach dem Gonangium- typus sich entwickelnden Flechtenlager auf Stein wachsend vorgekommen sind, einen sehr naheliegenden Einwand gibt. Gerade die oben geschilderten Pertusarien nemlich, welche sich durch eine typische marginale Gonangien- bildung auszeichnen, ausserdem aber noch manche andere Lichenen mit ähn- lichem Wachsthume gedeihen gleichfalls auf Gestein gut. Wenn also meine Annahme nicht gänzlich an Wahrscheinlichkeit verlieren soll, so muss eine Erklärung dieser Erscheinung gefunden werden, und dieselbe ist leichter, als es scheint. Rufen wir uns zuvor die ganze Reihe von Beobachtungen zurück, so finden wir entsprechend der Tendenz dieser Arbeit alle Bemühungen auf den Nachweis der Entstehung der anfänglichen Gonidien des Lichenenthallus gerichtet, zugleich aber auch, dass bei allen Schilderungen stets von der Spore ausgegangen, oder wenigstens dieselbe als ein Ausgangspunkt gedacht wurde, da es sich um die Aufklärung über die Bildung eines gonidienhaltigen Thallus aus der Spore auf phytotomischem Wege handelte. Seit Alters her aber ist eine andere Vermehrung bei den Lichenen bekannt und in ihren Eigenthümlich- keiten viel mehr aufgeklärt, als die Fortpflanzung mittelst der Spore. Unter den Propagationsorganen der Lichenen sind am längsten und meisten gekannt die Soredien. Wir haben Gründe übergenug anzunehmen, dass die Vermehrung mittelst der Soredien diejenige durch die Sporen an Häufigkeit bei Weitem übertrifft. Allein es liegt auch die grosse Wahrscheinlichkeit vor, dass manche Arten, vielleicht ganze Gattungen, sich zu ihrer Vermehrung vorwiegend, wenn nicht gar einzelne ausschliesslich, der Soredien bedienen. Und gerade die Gattung Pertusaria bietet die deutlichsten Anzeichen, dass bei der Fortpflanzung 73* 576 Arthur Minks. ihrer Arten die genannten Propagationsorgane eine sehr bedeutende Rolle spielen. Die Einzelheiten der Entwickelung von dem Soredium bis zum fertigen Thallus sind garnicht oder nur sehr wenig erst bekannt. Die nahegelegte Ver- gleichung zwischen der Entstehung eines Flechtenthallus aus der Spore und derjenigen aus dem Soredium, welches, als aus beiden Bestandtheilen des Thallus bestehend, schon eine Thallusanlage, in Wahrheit ein der Knospe ana- loges Organ darstellt, muss also anderen Arbeiten vorbehalten bleiben. Hier sollte nur auf die grosse Verbreitung dieser Yermehrungamars aufmerksam gemacht werden. Aus dem Baue des Soredium geht hervor, dass die Entwickelung eines Thallus aus demselben auf andere Weise, als diejenige aus einer Spore erfolgen muss. Da das Soredium beide Bestandtheile, welche einen Thallus zu bilden vermögen, enthält, so bedarf es nur einer Vermehrung derselben, um einen fertigen Thallusabschnitt zu schaffen. Wie aber alle folgenden Thallusabschnitte entstehen, darüber wissen wir noch nichts. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass nach der Ausbildung des ersten Thallusabschnittes die weiteren durch besondere Organe, wie sie beschrieben wurden, angelegt werden sollten. Viel- mehr findet hier bei der Vermehrung mittelst Soredien jedenfalls eine analoge Weiterentwickelung des angelegten Thallus statt, wie solche bei einem gestörten oder gar aufgehobenen Marginalwachsthume mittelst Gonangien oder Gonocystien als stellvertretende beginnen muss. Wenn auch dieses Gebiet noch in ein bedeutendes Dunkel gehüllt ist, so genügen die wenigen Beobachtungen doch, um zu erklären, wie eine Flechte, welche als eine ursprünglich organogene sich mittelst Gonangien fortbildet, bei einem Wachsthume auf Stein ohne die bekannten Vegetationsorgane aus einem Soredium zu einer typischen Entwickelung gelangen kann, als ob sie direkt aus der Spore hervorgegangen wäre. Demnach tritt vor der Entscheidung der Frage, ob die beiden Organe, Gonangium und Gonocystium, sich in der ange- gebenen Weise unter die Krustenflechten vertheilen, die Nothwendigkeit an uns heran, die Entwickelung eines aus dem Soredium hervorgegangenen Thallus in ebenso eingehender Weise, wie diejenige eines der Spore entsprossenen, zu untersuchen. Als ein Kennzeichen eines solchen Thallus möchte der Mangel des Secundärhyphensystemes und der beiden Organe gelten, falls man ver- nichtende Einflüsse von anderen Seiten ausschliessen kann. In der That kommen solche vollkommen entwickelte Krusten mit allen deutlichen Anzeichen eines typischen Marginalwachsthumes in Menge vor, bei denen man behufs Untersuchung der Gonangien oder Gonocystien vergeblich nach diesen Organen forschen würde. Alle bisher gewonnenen Thatsachen weisen auf ein weites Arbeitsfeld hin, welches Decennien hindurch eine allerdings höchst mühselige, aber auch ausserordentlich fruchtbringende Bearbeitung in Aussicht stell. Licheno- - graphische Erfahrung, fleissige Beobachtung des Flechtenlebens und Gewandtheit in der Microscopie vereinigt können hier eine Thätigkeit beginnen, welcher der herrlichste Lorbeer winkt. Das einförmige Da Su Be Beiträge zur Kenntniss des Banes und Lebens der Flechten, I. DIT Gebiet der Krustenflechten lässt sich bei der Erfüllung der letzten der ge- nannten Bedingungen ohne ein Zusammenwirken mit den beiden ersten keines- weges mit einem für die Wissenschaft erspriesslichen Erfolge bearbeiten. Der tüchtige Microscopiker möchte ohne lichenologische Erfahrung und ohne Ueber- blick über das Flechtenleben in seiner grossen Mannichfaltigkeit nur wenig verwendbare Bruchstücke liefern können. Seit mehreren Jahren mit dem Ge- danken beschäftigt, eine Aufklärung des dunkelen Gebietes des krustigen Thallus zu versuchen, hatte ich nach Wallroth’s Grundsatze, ohne denselben zu kennen, die Lichenen in der Natur beobachtet und gesammelt, namentlich hatte ich bei dem Einsammeln stets Exemplare mit intaktem, durch benachbarte Krusten un- gestörtem Rande vorgezogen und mich auch bemüht von jeder Flechte möglichst viele Entwickelungsstadien in das Herbar überzuführen. Als die Frucht der Befolgung dieses Wallrothischen Grundsatzes lege ich diese Arbeit, die erste, vor. s Es erübrigt, am Schlusse noch einige Erörterungen über die krustige Lagerform und die differentielle Diagnostik der Formen des Thallus überhaupt zu geben. Obgleich nur wenige Typen der Flechtenkruste zur Behandlung kamen, so leuchtet doch das grosse Hemniss jetzt deutlich hervor, welches die bisher beliebte Sonderung der Lager in staudige, blattartige und krustige dem Fort- schritte der Morphologie und Entwickelungsgeschichte der Lichenen verursachte. Weniger wurde dieser Nachtheil durch die Diagnose und Beschreibung, welche sich solcher Termini bedienten, gestiftet, als durch die Systematik, indem man diesen Thallusformen einen hohen systematischen Werth beilegte. Das Höchste in dieser Hinsicht leistete das Flechtensystem Körber’s, welches von gewissen Seiten förmlich gefeiert wurde, obgleich doch in Wahrheit, wie Th. Fries mit Recht bemerkt, die Eintheilung der Lichenes heteromerici in thamnoblasti, phylloblasti und kryoblasti an jene alte Eintheilung der Pflanzen in Bäume, Sträucher und Kräuter zu sehr erinnert. Wie spätere Forschungen immer noch mehr einsehen machen werden, so besitzt die wahre Kruste allen übrigen Formen und Variationen gegenüber ein gemeinsames wichtiges morphologisches Kriterium. Während die bis jetzt herrschende Ansicht in dieser Lagerform ein einheitliches individuelles Gebilde sah, welches nur in Folge seiner grossen Abhängigkeit von dem Substrate dem blattartigen Lager gegenüber eine so tiefe Stufe einnimmt, erscheint sie jetzt als ein aus mehrfachen Bildungscentren zusammengesetztes Ganzes, die übrigen höher stehenden Formen dagegen verdanken ihre Stellung dem Umstande, dass eine Anlage, ein Bildungscentrum den ganzen Thallus hervor- bringt’). Obgleich bis jetzt nur einzelne Arten der höheren Flechtenreihen dieses Urtheil rechtfertigen, welches sich auf die jetzt verständlicheren Kultur- 1) Man erinnere sich hierbei an die empirische Anschauung, dass bei einem Theile der Flechten der „Protothallus“ nach Bildung einer Thallusanlage zu Grunde geht, bei einem anderen fortdauert, um neuen Thallus zu erzeugen. 578 Arthur Minks. versuche Tulasne's stützt, so liegt doch kein Grund vor, dieses morphologische Kriterium auf alle höheren Lagerformen nicht anzuwenden. Diese morpho- logische Sonderung der Flechtenlager ertheilt endlich dem sogenannten placo- dinen Thallus seine richtige Stelle. Während eine grosse Zahl von Lichenologen in dieser Lagerform ein Verbindungsglied zwischen dem laubartigen und dem krustigen Lager erblickte, welcher Stellung nothwendiger Weise durch generische Trennung ein Ausdruck zu verleihen sei, sah sich Th. Fries in neuester Zeit, jedenfalls bei dem Mangel einer anatomischen Begründung jener Ansicht, veranlasst, diese Lagerform mit der krustigen zu verbinden. Schon die äussere Betrachtung einer grossen Zahl von Entwickelungsstadien der in Rede stehenden Lagerform von dem jüngsten kaum sichtbaren Anfange bis zur vollendeten Entfaltung und die Vergleichung mit den entsprechenden Ent- wickelungsstufen einer typischen wahren Kruste bringen zur Ueberzeugüng, dass dem placodinen Thallus, d. h. dem beiderseits berindeten und dem Substrate mittelst Hyphen flächenartig anhaftenden strahligen Thallus, ein einziges Bildungscentrum zu Grunde liegt, während das krustige Lager, d. h. das nur oberseits oder überhaupt gar nicht berindete, der Unterlage sich mittelst Hyphen fest anschmiegende ergossene Lager ein aus mehr oder weniger zahlreichen Bildungscentren zusammengesetztes Vielfaches ist, das seinen Um- fang nur durch Neubildung solcher Centren auszudehnen vermag. Da dem- nach zu der beiderseitigen Berindung noch dieses wichtige morphologische Moment hinzukommt, so muss die hohe Stufe, welche der placodine Thallus einnimmt, in systematischer und lichenographischer Hinsicht zum entsprechenden Ausdrucke gelangen. Wie weit man den Begriff dieses Lagertypus auszudehnen habe, muss noch festgestellt werden. Es gibt eine Zahl von Flechten, welche habituell eine Mittelstufe zwischen den beiden hier in Betracht kommenden Typen ein- zunehmen scheinen, nemlich die anscheinend krustigen, aber mehr oder weniger ausgesprochen placodisch effigurirten Formen. Bekanntlich nehmen auch typi- sche placodienartige Lager später, zumeist in Folge der durch die Apothecien- bildung geschaffenen Mittelpunkte, einen mehr krustenartigen areolirten Habitus an. Es bleibt demnach zu untersuchen, ob und wieweit die von allen Seiten für eine wahre Kruste erklärte, soeben beschriebene, Lagerform dem wahren placodinen Thallus angehört. Die untere Berindung ist auf ihre Constanz zu prüfen, sie möchte kaum bei den von ihrem Substrat so sehr abhängigen Lager- formen von hoher systematischer Bedeutung sein. In welche der beiden Gruppen der Flechten, ob zu den auf einer Bildungsanlage oder zu den aus mehreren aufgebaueten Lichenen die Gattungen Psoroma, Psora, Toninia u. a. m. zu rechnen sind, auch diese Frage muss anderen Arbeiten zur Beantwortung verbleiben. Mit allen hier vorgeführten Beispielen sollten nur Andeutungen gegeben sein, dass das grosse Gebiet des krustigen Lagers, wenn demselben auch ein morphologischer Grundgedanke innewohnt, welcher bis jetzt in syste- matischer Hinsicht noch nicht zum Ausdrucke gelangen konnte, keinesweges ein uniformes, sondern ein nicht bloss in habitueller, sondern auch in morpholo- ft r Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. 579 gischer Hinsicht mannichfaltiges ist und dementsprechende Beachtung von Seiten der Systematik und Lichenographie erheischt. Jetzt möchte es auch dem Leser möglich sein, die dieser Arbeit voran- gegangenen Beobachtungen anderer Forscher zu verstehen. Als diese Unter- suchungen abgeschlossen wurden, erschien es nicht der Mühe unwerth, den Versuch zu machen, ob und wie weit man den Beobachtungsgang jener verfolgen könnte. Hierbei kam ich zu dem bereits oben ausgesprochenen Urtheile, dass die lückenhaften Beobachtungen, die mangelhaften Darstellungen mehr oder weniger ungeeignet waren, als Ausgangspunkte für entwickelungsgeschichtliche Studien zu dienen. Ich machte überall die gleiche, nur in historischer Hinsicht anregende, Erfahrung, dass jene Beobachter einzelne Stadien des hier vorge- tragenen Entwickelungsganges des Flechtenlagers sahen, diese aber nicht exact anatomisch zergliederten und dieselben desshalb und auch schon als heraus- gerissene Glieder einer Kette nicht zu erklären vermochten, in Folge dessen so sonderbare Theorieen, wie die von Bayrhoffer und Norman aufgestellten, entstanden. Ueber die älteren Beobachtungen lassen sich nur Vermuthungen aussprechen. Unter den ältesten Forschern scheint Hornschuch die vollkommenste Beobachtung an den Anfängen von Parmelia parietina (s. Abschn. II) gemacht zu haben. Jedenfalls sah er analoge Bildungscentren, wie wir sie kennen lernten !). In der Schilderung Meyer’s lässt sich eine Sonderung der ersten Anfänge des Apothecium und derer des Thallus sehr schwer ausführen. Die beiden von ihm geschilderten Vorgänge möchten sich auf die Bildung des Thallus allein zurückführen lassen. Seine Beschreibung von dem Anschwellen der Keimverlängerungen zu Knoten, eines Zusammenfliessens der Keimfäden vor der Erscheinung des Thallus lässt kaum zweifeln, dass Meyer die ersten Stadien des Thallus sah, ohne sie einer befriedigenden mieroscopischen Unter- suchung unterziehen zu können. Holle war meines Wissens der erste, welcher die durch Kultur erzielten Anfänge eines Flechtenthallus mieroscopisch unter- suchte und dieselben ziemlich verständlich beschrieb. Die Hauptsache seiner Beobachtung bleibt, dass er mit den Keimschläuchen zusammenhängende hyaline Zellenmassen, in deren Zellen die Entstehung eines grünen Inhaltes erfolgte, sah. Was den Gonocystientypus betrifft, so war Bayrhoffer wohl der einzige, welcher dieses Organ einigermaassen erkannte, jedenfalls war er der Wahrheit am nächsten. Bereits oben wurden die nach einem wenig .-erquicklichen Studium der betreffenden Arbeit herausgelesenen wichtigsten Stellen vorgeführt, um nachzuweisen, dass Bayrhoffer die Differenzirung der Hyphe, die Ent- stehung der Gonocystien, die Erzeugung der Gonidien und die von der Hyphe gelieferte Hülle der Thallusanlage sah. Leider aber, statt die einfachen Thatsachen durch objeetive Untersuchung herauszufördern, und in 1) Es bleibt nur zweifelhaft, ob jene Anfänge der genannten Flechte angehören. 580 Arthur Minks. nüchterner Darstellung zu schildern, folgte er seinem sonderbaren Triebe, auf lückenhafte Beobachtungen sofort ein System zu gründen. Ausserdem confundirte er die Anfänge des Thallus, des Apothecium und des Spermogonium, sah in allen Anfängen, also auch in den Gonocystien geschlechtliche Organe. Solches Vorurtheil liess daher diesen Forscher nicht zur Erkennung der wahren Ver- hältnisse gelangen. Will man die Darstellung Bayrhoffer’s nur einiger- maassen verstehen, so muss man für „männliches Gonidium“ Gonocystium, für „weibliches Gonidium“ Cystiogonidium oder Thallogonidium, für Apothecien in manchen Fällen Thallusanlagen u. s. w. setzen. Allein auch dann wird man nicht weiter gelangen, als zu dem Urtheile, dass Bayrhoffer eben der Wahr- heit nahe war. Soviel geht aber aus dieser Darstellung jetzt hervor, dass dieser Forscher die Flechtenwelt fleissig beobachtete und nicht auf blosse Muth- maassungen hin sein System aufbauete. Daher lässt sich jetzt die durch solche Vorraussetzung veranlasste Kritik von Krempelhuber’s über die Arbeiten Bayrhoffer’s keinesweges mehr billigen. Diesem Kritiker, wie uns allen, mussten allerdings Beobachtungen, in solcher Darstellung vorgetragen, als Curiosa erscheinen. Vielleicht bietet sich später wiederholentlich die Ge- legenheit dar, auf Bayrhoffer’s Arbeiten zurückzugehen. Den Beobachtungen Tulasne’s über die Entwickelung des Flechtenthallus hat man viel mehr Auf- merksamkeit zugewandt, als sie verdienen, sie förderten nemlich ebensowenig unsere Kenntniss dieses Gebietes, wie diejenigen Bayrhoffer’s. Man übersah gänzlich in dem Entzücken über die schönen bildlichen Darstellungen und in der Befriedigung, von dem verherrlichten Experimente endlich reichliche An- wendung auch in der Lichenologie gemacht zu sehen, dass der Beobachtungs- gang dieses Forschers, da er bei der Verfolgung der Aussäungen der Flechten- sporen zu weit entfernte Stadien und diese in nur geringer Anzahl prüfte, ein sehr lückenhafter sein musste. Behufs einer Erklärung der von Tulasne ge- machten Beobachtungen erscheint es am passendsten, die betreffenden Abbildungen zu beleuchten. Die hier in Betracht kommenden Arten sind Urceolaria seru- posa, Taf. III, Fig. 1-3, Peltigera polydactyla, Taf. VII, Fig. 1, Taf. XVI, Fig. 9—10, Cenomyce coceifera, Taf. XI, Fig. 17, Verrucaria muralis Taf. XIII, Fig. 5—13. Wie bekannt gab de Bary den an Verrucaria muralis gemachten Beobachtungen den Vorzug, allein wie die kritische Betrachtung der Figur rechtfertigen soll, sind die Beobachtungen der Anfänge von Peltigera poly- dactyla und Cenomyce coccifera die vollkommensten. In Fig. 10 der Taf. XVI erkennen wir das Vorhandensein von zweierlei Hyphen, und den direkten Ueber- gang zwischen beiden, welche hier entsprechend ihrem Zwecke farblos sind. Die drei mit f bezeichneten Zellenconglomerate sind entweder Gonangien oder diesen analoge Bildungscentren, die Figur deutet zugleich auf die Ent- stehung dieser letzten aus den zarteren Hyphen hin. Ob diese Centren wirklich gänzlich farblos sind, ist nach der starken Schattirung zu bezweifeln. Die aus den secundären Hyphen, wie aus den primären hervortretenden seit- lichen Ausstülpungen sind lediglich als Astanfänge aufzufassen, welche von dem Darsteller mit Vorzügen bedacht wurden. Das in Fig. 1 der Tafel VIII Beiträge zur Kenntuiss des Baues und Lebens der Wlechten, 1. 581 dargestellte Bild ist offenbar ein zerquetschtes Präparat, in welchem man höchstens in einigen Zellen die Andeutung der endogenen Gonidienbildung zu erkennen vermag. Es schliesst sich hieran die Darstellung von Cenomyce coceifera. Für die Zellenconglomerate passt die gleiche Erklärung. Bei dieser Flechte ist nur ein Primärhyphenlager dargestellt. Die Beschreibung der Ent- stehung des Thallus dieser Flechte ist sehr beachtenswerth, Tulasne sagt (l. ce. p. 36—57): „Hier und da entstehen auf den anfänglichen Fäden kleine sitzende kugelige und farblose Zellen, welche, nachdem sie sich vermehrt haben, ihrerseits grössere Zellen erzeugen, in denen sich Chlorophyll an- häuft.“ Mit diesen Worten wird die Entstehung eines Gonangium im Allgemeinen beschrieben, sogar die Differenzirung seines Baues angedeutet. Man kann aus jener Schilderung schliessen, dass bei dieser Flechte, wie überhaupt wohl bei den höheren Flechten, die Rindenschicht des Gonangium fast farblos bleibt. Aus diesem Zellenconglomerate lässt Tulasne das Thallusschüppchen von Cenomyce, den Protothallus Körber’s, entstehen, welcher letztere als gonidien- führender Protothallus eine der sonderbarsten Auffassungen darstellt. Dieselbe allgemeine Beschreibung wird bei Parmelia parietina gegeben. Es leuchtet ein, dass Tulasne in Folge mangelhafter Untersuchungsmethode den genetischen Zusammenhang der kleinen und der grossen endlich chlorophyli- haltigen Zellen nicht finden konnte!). Von der Darstellung der Entwickelung von Urceolaria scruposa ist Fig. 3 wenig verständlich, falls man nicht in den Conglomeraten Gonoeystidienhaufen erblicken will. Dagegen findet man in Fig. 1 der Taf. III, wenn man die radienartig ausstrahlenden Hyphenbündel verfolgt, 5 dunkele kugelige Körper, welche jedenfalls als die Gonocystien dieser Flechte aufzufassen sind. Tulasne selbst sah in denselben Thallusanfänge. Betrachtet man die Hyphenbündel genauer, so wird man zahlreiche Andeutungen kugeliger Körper entdecken. Fig. 3 zeigt im Allgemeinen dasselbe nur weniger deutlich. Die Darstellung der Keimungsvorgänge bei Verrucaria muralis, Taf. XII, Fig. 10—12 möchte nur mit grösster Vorsicht zu deuten sein. Die Auffassung Tulasne’s, dass sich der Keimschlauch aus einem hyalinen kaum gegliederten Faden zu einem bräunlichen perlschnurartigen in der Richtung von der Spore aus verwandele, entbehrt schon von vorneherein aller Wahrscheinlichkeit, am allerwenigsten spricht die Darstellung gegen die in dieser Arbeit ausgesprochene Ansicht, dass der fragliche Vorgang in der ganz entgegengesetzten Richtung stattfinde. Wer trotzdem die Wahrheit der Tulasne’schen Abbildung annimmt, möchte wohl in die grösste Verlegenheit gerathen, wie die fortdauernde Neubildung der Secundärhyphen in der Randzone einer mit ausschliesslich marginalem Wachsthume begabten Flechte zu erklären sei, an einer Stelle, welche von der Zeit der Sporenkeimung bis- weilen mehrere Jahre entfernt liegt (Taf. VI, Fig. 2). Das Präparat Tulasne's, 1) Ueberhaupt sind die Darstellungen von Anfängen dieser höheren Flechten schwer einer Deutung nach den bei niederen gemachten Beobachtungen zu unterziehen. Nur soviel können wir aus Tulasne’s Darstellungen entnehmen, dass die analogen Vorgänge dort viel einfacher sind. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 74 582 Arthur Minks, wohl kaum mit der nöthigen Vorsicht vom Kalksteinchen abgehoben, wie das Verfahren oben bei Lecanora Dubyana empfohlen wurde, ist ein confuses. Wer nur einigermaassen in die Eigenthümlichkeiten des elementaren Zellenlebens eingeweiht ist, wird in der anatomischen Verbindung der kleinen farblosen Verrucaria-Spore mit der grossen offenen braunen Hyphenzelle etwas Unnatürliches erblicken und zu der Ansicht gelangen, dass Tulasne die zufällige benachbarte Lage der betreffenden Theile als eine anatomische Verbindung auffasste. Dieser Vorgang nach Tulasne’s Auffassung immer weiter fortgesetzt gedacht, so zwar dass das jüngere Ende der Hyphe ein hyaliner Faden, das ältere dagegen ein bräunlicher, deutlicher gegliederter sei, wäre mit allen lichenologischen Erfahrungen, am meisten aber mit den hier vorgetragenen, auf eine unzählige Menge von Beobachtungen gestützten Thatsachen unvereinbar. Und die Fülle der neuen Thatsachen lässt diese einzige zur Annahme einer Beachtung aller erforderlichen Cautelen wenig berechtigende Beobachtung gänzlich werthlos erscheinen. Fig. 13 stellt gleich- falls eine zufällige Vereinigung von Zellenhaufen und Hyphen dar, in welche man kaum eine Erklärung hineinlegen kann. Obgleich die Darstellung Schwen- dener's Il. ec. von einer Anlage des Thallus von Lecothecium corallinoides einem weit vorgeschrittenen Stadium angehört, so verdient sie doch Beachtung. Es wird eine fertige Thallusanlage an der Basis umgeben von Rudimenten der Secundärhyphenhülle dargestellt. Hätte Schwendener das Bild nach beiden Seiten vervollständigt, so würde er, wie aus den vorhandenen Andeutungen zu schliessen ist, noch jüngere, von dieser Hülle gänzlich bedeckte, Thallusanlagen haben darstellen können, wie sie Arcangeli (l. c.) bei dieser Art sah und abbildete. Des Letzteren Darstellungen legen die Vermuthung nahe, dass auch diese Flechte Gonocystien entsprechende Organe besitzt. Jedoch bedürfte es wohl behufs Entscheidung dieser Frage eingehenderer Beobachtungen. Dass Schwendener wirklich solche Stadien beobachtete, scheint aus seiner Schil- derung (l. c. p. 76) hervorzugehen. Da diese Flechte genau nach dem Typus einer Buellia mit prädominirendem „Protothallus“ angelegt ist, so hätte sie gleichfalls in den Kreis unserer Untersuchungen gezogen werden können, allein weil sie sich durch ihren anatomischen Bau von den besprochenen Flechten weit entfernt, so wären die dieser Arbeit gesteckten Grenzen noch weiter hinaus- gerückt worden. Eine in neuester Zeit gemachte Beobachtung, welche, weil sie zu ganz anderem Zwecke angestellt wurde, in dem geschichtlichen Ueber- blicke übergangen wurde, soll hier nicht unerwähnt gelassen werden. Gibelli') nemlich beobachtete auf dem „Protothallus“ Häufchen gonimischer Elemente, grösstentheils von einem Pseudo-Parenchym hyphenartiger Elemente bedeckt. Freilich verstieg sich der Beobachter zu der Annahme, dass diese Conglomerate den Apothecien als Ursprungsstätte dienen, während es doch keinem Zweifel unterliegt, dass er Conglomerate von Thallogonidien, bedeckt von ihrer Hülle, 1) Sugli organi riproduttori del gen. Verrucaria. Mem. della soc. ital, di sc. nat., tomo I N. 5. 1865. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 583 sah. Was die Beobachtung Frank’s betrifft, so wurde bereits oben ausgeführt, wie nahe er der Entdeckung des Gonangium bei Pertusaria war. Dass Norman die Gonangien bis jetzt am besten beschrieb, wurde bereits hervorgehoben. Gleichfalls wurde darauf hingewiesen, dass ein empfindlicher Mangel in seiner Beobachtung diesen Forscher zu einer sonderbaren Theorie brachte. Obgleich ich keine Art seiner Gattung Moriola kenne, so schliesse ich doch aus dem sehr ähnlichen Baue, dass bei derselben die gleichen Verhältnisse, wie bei Cyrtidula, bestehen, vor allem, dass auch diese Gattung ein primäres Lager hyaliner Hyphen besitzt. Dies ist der empfindliche Mangel in der Beobachtung Norman’s, welchen zum Theil die Anwendung eines unpassenden Hilfsmittels bei der Untersuchung, der Schwefelsäure nemlich, veranlasste. Jedenfalls sind aber auch dort die ersten Anfänge des Gonangium vorhanden, welche noch an der hyalinen Hyphe inserirt, durch ihre vollkommene Isolirung Nor- man darauf hinweisen konnten, dass eine versteckte Ursprungsstätte für dieses Organ vorhanden sei, auf welche Weise ich zu der Entdeckung der hyalinen Hyphe gelangte. Die ersten Anfänge von kurzgliederigen Secundärhyphen in der Nähe von Gonidien haben vielleicht den Gedanken an eine Umstrickung von fremden Zellen seitens der Hyphen erregt, welche, neben den geschlossenen gonidienhaltigen Körpern auftretend, zu einer Sonderung des Gonangium in zwei ihrer Bedeutung nach sehr verschiedene Organe führte. Schon oben wurde ausgeführt, dass der Begriff des Gonangium die beiden Begriffe Goniocysta und Nucleus thallinus oder, wie es später heisst, die beiden verschiedenen Goniocysten oder Gonidiennester bei Norman umfasst. Das Auffallendste bleibt aber, dass es Norman als Lichenologen entgehen konnte, dass seine Gattung keinesweges eine berechtigte neue ist, im Allgemeinen nemlich ist sie das Aequivalent des confusen Begriffes von Mycoporum Flot. Nyl. Wie diese vereinigt sie in sich dieselben verschiedensten Typen, und zwar aus einigen Gruppen von Verrucaria, Endococcus und vielleicht auch von Cyrti- dula. Ebenso auffallend ist es aber auch, dass Norman durch den so sehr ähnlichen Bau der Apothecien einiger seiner Moriolae mit denen jener Gattungen ‘ nicht dazu veranlasst wurde, auch diese Gattungen in Hinsicht auf eine Ueber- einstimmung des Thallusbaues zu untersuchen. Sicherlich würde dieser Forscher dann ausser zu der Einsicht, dass seine neue Gattung überflüssig sei, auch zu - der Entdeckung gelangt sein, dass seine Goniocysten keinesweges den Moriolae allein zukommen. Hoffentlich sieht dieser tüchtige Forscher des höchsten - Nordens nicht in der weiten Verbreitung seiner Goniocysten, wie sie in dieser Arbeit nachgewiesen wurde, eine Stütze seiner Ansicht von dem maasslosen Auftreten des Pollenstaubes. Ebensowenig wie Norman, sah ich auf den zahl- _ losen Oberflächenschnitten der Periderme irgend eine Spur von Pollenstaub - oder gar jene Umstrickung im Werden. Der Letzte, welcher gonidienerzeugende Organe, höchst wahrscheinlich Gonangien, sah und beschrieb, ist von Krempel- huber. Bei der Beschreibung von Verrucaria melanobapha Kremph.!), welche 1) N. Giorn. bot. Ital., vol. VII, p. 51, 1875. 74* 584 Arthur Minks, auf diesen Forscher wegen ihres prädominirenden Secundärhyphensystemes einen pilzartigen Eindruck macht, erwähnt er, dass der Thallus zwischen den Perithecien mit vielen „schwarzen Punkten“ [!] besetzt ist, die er als fragliche Spermogonien hinstellt, jedenfalls wohl weil er bei der unzweifelhaft vorge- nommenen Untersuchung den Bau derselben vermisste. Schliesslich kann ich nicht unerwähnt lassen, dass die Zukunft vielleicht zu entscheiden haben wird, ob nicht die eigenthümlichen Körper, welche Millardet!) bei seinem auf Atichia Mosigii lebenden Parasiten beschreibt, Gonangien sind. Ihr Auftreten in dem Stroma der Atichia spricht keinesweges gegen diese Möglichkeit. Ferner muss hier erwähnt werden, dass die von Bornet?) bei Arnoldia minu- tula beschriebenen „Conidien“ vielleicht in diesen Bereich gehören. Man wird in den hier geschilderten elementaren Vorgängen des Flechten- lebens nicht überall Neues zu finden glauben. Ausser der braunen Hyphe, welche von Lichenologen, wenn sie ihnen aufstiess, als „torulöse“, „pilzartige* u. s. w. beschrieben wurde, und welche, wie die Mycologen jetzt einsehen werden, ausserordentlich weit in der Flechtenwelt verbreitet ist, bei Pflanzen auftritt, an deren lichenischem Wesen noch nie gezweifelt wurde, ist das Haupt- sächlichste die Gonocystiengallerte, welche die Algologen an analoge Bildungen, die in ihrer Wissenschaft als Algengattungen figuriren, erinnern wird. Die Arbeit als eine streng lichenologische sah von solcherlei Objekten der Algologie gänzlich ab.?) Desshalb wurde wiederholentlich der hyphoide Ursprung dieser Conglomerate mit grösstem Nachdrucke betont, als eine Thatsache, welche alle hier als neu beschriebenen Beobachtungen an Sicherheit über- treffen möchte. Dieser Nachweis des hyphoiden Ursprunges gibt einen unab- weislichen Anlass, dass die Umgebung jener analogen algologischen Objekte mit Fleiss nach hyphoiden Bestandtheilen untersucht werde. Sicherlich werden spätere Untersuchungen darthun, dass verschiedene Algengallerten, unter denen das Nostoc eine Hauptrolle spielt, inmorphologischer Hinsicht auf gleicher Stufe stehen, wie die gallertigen Conglomerate, welche aus dem Gonangium, besonders aus dem Gonocystium hervorgehen. In diesen durch ihre Masse sich auszeichnenden Gallerten, ferner in den durch selbstständiges Spitzen- wachsthum gekennzeichneten „gonidienbildenden Algen“ und vielen anderen entsprechenden Bildungen wird eine spätere Morphologie der Lichenen den prägnantesten Ausdruck der gegenseitigen Unabhängigkeit der den Flechten- körper ausmachenden Systeme finden. Doch bei aller Unabhängigkeit werden solche „Algengallerten“, sei es dass sie als den Soredien analoge isidienartige 1) Mem. p. servir. & l’hist. des Collemacees p. 9 (S.—A.), pl. U, fig. 16—17. 2) Rech. sur les gonidies des Lichens pp. 46, 102, Tab. 15, f. 6. 3) Dieser Grundsatz möge es auch erklären, wesshalb jene obige Schilderung aus dem Vegetationseyclus der Gonidien von Myeoporum trichosporellum nicht von algologischem Stand- punkte aus gegeben wurde, wie auch die zugehörige bildliche Darstellung. 85 [sr Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I.’ ‘ Bildungen eine Flechte verlassen, oder dass sie an ihrem Standorte gebildet wurden, stets, um eine Flechte zu erzeugen, die hyphoiden Elemente bei sich haben müssen, wie auch der einfache und winzige „Protococcus viridis“, welchen schon Kützing sich in verschiedene Algen und Lichenen umwandeln gesehen zu haben glaubte. Alle die zahlreichen Beobachtungen, welche eben wegen ihrer Zahl und ihrer Sicherheit den Anspruch auf Thatsachen erheben, werden dem vor- urtheilsfreien und von den ersten algologischen Jugendeindrücken unbeherrschten Forscher, welcher namentlich auch die Flechtenwelt nicht blos aus Herbarien und in Laboratorien kennen zu lernen suchte, als solche gelten. Es möchte für denselben fernerer Beweise nicht bedürfen, da er die Aufgabe, die Erzeugung des vollständigen Flechtenthallus aus der Spore auf phytotomischem Wege nachzuweisen, gewiss für gelöst erachten wird. Für denselben möchte jetzt auch kein Zweifel mehr möglich sein, dass von den drei hier in Betracht kommenden Pflanzenklassen keine so scharf umgrenzt ist, wie diejenige der Lichenen. Die Mycologen, noch mehr aber die Algologen können der seit längerer Zeit und, wie jeder vorurtheilsfreie Zuschauer zugeben wird, gerade durch die Schwendenerische Lehre in Aussicht gestellten Arbeit, ihr sehr unbestimmt gewordenes Gebiet mit besseren Grenzen zu versehen, sich nicht weiterhin entziehen. Namentlich möchte vorurtheilsfreien Algologen der Ge- danke an den morphologischen Zusammenhang aller jener durch Habitus und selbstständiges Spitzenwachsthum oder durch ihre Masse sich auszeichnenden „Algen“, welchen von Schwendener und Bornet in ihren bekannten Arbeiten eine- wichtige Rolle für ihre Theorie zuertheilt wird, mit den im Entwickelungsgange des Gonangium und ganz besonders des Gonocystium auftretenden algenartigen Gallerten hyphoiden Ursprunges nahe gelegt werden. Gerade jetzt möchte man wohl einsehen, wesshalb das Reessische Experiment, da es nicht die nothwendigen Cautelen beobachtete, als ungenügend zurückgewiesen werden musste. Bei jenen sogenannten Algen tritt die Unabhängigkeit beider den Flechtenkörper ausmachenden Systeme recht augenscheinlich hervor. Die vorliegenden Thatsachen berechtigen schon jetzt dazu, dieser in der Pflanzen- welt einzig dastehenden, vielleicht nur an Vorkommnisse in der Thierwelt sich anschliessenden Erscheinung durch besondere Bezeichnungen Ausdruck zu ver- leihen, obwohl die bisherigen Beobachtungen als noch zu wenig umfassende und für die ganze Flechtenwelt nicht allgemein entscheidende erachtet werden könnten. Allein schon der Darstellung möchte es bequemer sein, für solche Sonderstadien des Flechtenkörpers einfache Termini benutzen zu können. Es dürfte sich daher empfehlen, den nur aus Hyphen und deren direkten Produkten bestehenden Thallus als Hyphothallium, den nur Gonidien enthaltenden als Gonothallium!) zu bezeichnen. Das Erstere fällt theilweise mit dem 1) Auch ich schliesse mich der Ansicht deBary's, dass die so sehr eingebürgerte Benennung Gonidium beizuhalten sei, an, wenigstens so lange bis die physiologische Bedeutung dieses Organes aufgeklärt ist. Desshalb wurden obige Benennungen, sowie diejenige von Gonangium und Gono- eystium für gut befunden. Dieselben sind nur provisorische, da es sich lediglich um die Bildung 586 2 Arthur Minks. bisherigen Protothallus zusammen, ferner ist das Lager der meisten endo- phloeoden, vieler marmorirter und wohl aller Epiphyten mit unsichtbarem Thallus dem Wesen nach und während des bedeutendsten Lebensabschnittes ein Hypho- thallium. Ein Gonothallium als selbstständiger Thallus tritt nur bei einer be- schränkten Zahl von Lichenen auf, bei denen die bereits behandelten grösseren „gonidienbildenden Algen“ eine bedeutende Rolle spielen. Das grosse Gebiet der Archilichenen liefert,, soweit als unsere gegenwärtige Kenntniss reicht, wohl kaum ein Beispiel von einem sich durch Habitus, durch Masse und durch längeres selbstständiges Leben sich auszeichnenden Gonothallium. Das gleichfalls grosse Gebiet der Selerolichenen liefert schon mehrere, wenn auch nicht so prägnante, Beispiele. Dagegen die übrige viel kleinere Zahl von Lichenen, welche sich im Sinne von Th. Fries auf die Phycolichenes, Glaeolichenes, Nematolichenes und Byssolichenes vertheilen, und in denen sich die Flechtenwelt mehr den Algen nähert, möchte das Hauptcontingent für das charakteristische Gonothallium liefern. Gerade bei diesen so ausgezeichneten Lichenen erscheint für den aus der Vereinigung von Hyphothallium und Gonothallium hervorgegangenen Thallus eine besondere Bezeichnung erforderlich, welche allerdings auch bei jenen beiden anderen grossen Lichenenreihen anzuwenden wäre, als welche sich Homo- thallium empfehlen möchte. Da erst durch diese Arbeit die Nothwendigkeit einer solchen Terminologie nahe gelegt werden sollte, welche durch die folgenden Arbeiten noch klarer dargethan werden soll, so konnte hier von derselben noch keine Anwendung gemacht werden. In Betreff der Aufnahme der hier vorgebrachten Beobachtungen seitens der Jünger Schwendener’s kann man nur nach zwei Seiten hin Zweifel hegen. Entweder nemlich wird allen diesen Thatsachen, gleich Allem, das von lichenolo- gischer Seite gegen die Lehre Schwendener’s vorgebracht wurde, keine Be- achtung geschenkt werden, oder man wird auch auf die zwischen Gonangium und Gonocystium einerseits und der Primärhyphe andererseits bestehende Ver- bindung den bekannten gegen die endothalline Gonidienerzeugung aus der Hyphe erhobenen Einwand anzuwenden für genügend befinden. Das erstere Verhalten würde in diesem Falle immerhin entschuldbar erscheinen, da es der richtigen Auffassung des Zweckes dieser Arbeit mehr entspricht, deren Tendenz es ist, auf der Basis lichenologischer Kenntniss und Erfahrung die Aufklärung des dunkelen Gebietes der Entwickelungsgeschichte der Lichenen zu beginnen, nicht aber als eine gegen die Schwendenerische Theorie auf Grund neuer Be- obachtungen verfasste zu gelten. Weil nun aber diese Beobachtungen gegen die Richtigkeit der Theorie mehr als viele andere zu sprechen schienen, wurden dieselben anderen bei der Veröffentlichung vorgezogen, und auch die nächsten späteren Arbeiten werden vorwiegend nur solche Thatsachen vorführen, welche von sich an den Namen Gonidium anschliessenden Termini handelt. Obwohl die Bezeichnung von Gonidium von dem Urheber auf ganz andere Bildungen angewandt wurde, so ist Sachs doch nicht berechtigt, diesen Terminus für andere Vorkommnisse wieder einzuführen, jedenfalls nicht neben der Fortführung dieser Bezeichnung im bisherigen Sinne, d. h. im Sinne der Lichenologie, Vielleicht soll damit die Ausrottung dieser letzteren versucht werden. r Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, J. 587 alle zusammen nebst den bisher von anderen Seiten vorgebrachten die Theorie endlich aus der Welt schaffen werden. Vernichtet nemlich war diese Lehre eigentlich von ihrem Erscheinen an schon durch die Abweisung seitens der Lichenologen. Freilich soll hier in der Botanik, allein auch nur in diesem Falle, das Urtheil des Fachmannes, des Specialisten nichts gelten, es soll nicht die Entscheidung abgeben, während man doch auf allen Gebieten menschlichen Wissens und Könnens das maassgebende Urtheil achtet und ehrt. Diese Theorie aufgerichtet von Nichtfachmännern, abgewiesen von Fachmännern als von vorneherein jeder Wahrscheinlichkeit entbehrende, da sie auf zwei un- bewiesene Hypothesen, nemlich dass die Gonidien Algen, d. h. selbstständige Pflanzen, die Hyphen Pilze sind, gegründet wurde, wird freilich, da mehr oder weniger in der Botanik hochklingende Namen, denen die historische Thatsache, dass alle jene fraglichen Gebilde bisher Objekte der Algologie waren, als wissen- schaftliche Wahrheit genügte, nicht so schnell den Schritt zurückziehen möchten, den sie gewiss hastiger, als nöthig war, thaten, sobald nicht vergehen. Diese Forscher verlangen nun von den Lichenologen eine Schärfe, eine Prägnanz, eine Wucht der Beweisführung, von welcher man in der ihrigen nichts zu be- merken vermag, und doch ist es gerade die Sache der Anhänger Schwen- dener’s Beweise auf Beweise zu schaffen, nicht aber der Lichenologen und aller Gegner der Theorie. Und so wird man, auch an diese Darstellung mit gleicher Anmaassung herantretend, dieselbe als ungenügend befinden, da die bisher von den Genossen Schwendener’s aufgestellten Beweise nicht als un- richtig erwiesen, oder gar nicht einmal eingehend auf ihre Richtigkeit geprüft wurden. Ganz abgesehen davon, dass ein solches Urtheil der Arbeit eine Tendenz unterlegt, die, wie mehrmals hervorgehoben wurde, derselben ganz ferne liegt, so weise ich hier nochmals die Anforderung zurück, welche von Seiten des Lichenologen eine auf einem seiner Wissenschaft fernen Boden, der Algologie “und der Mycologie, sich gründende Beweisführung verlangt. Durchaus be- rechtigt ist dagegen die Forderung, weil sie eine höchst natürliche, eine das Wesen des Lichen betreffende, dasselbe gar erschütternde Frage ausschliesslich auf dem Boden der Lichenologie behandeln und zur Entscheidung führen zu wollen. Das Bestreben der Anhänger Schwendener’s ist dagegen stets darauf gerichtet, die Behandlung der Frage auf den Boden der Algologie und der Mycologie hinüberzuziehen, da ja die beiden den Flechtenkörper zusammen- setzenden Systeme nach deren Ansicht in jene beiden Gebiete gehören. Was bisher keinem der streitenden Theile recht zu Bewusstsein gelangte, dieses Vorurtheil, welches zwei, die Basis der Theorie freilich abgebende, Punkte des Streites schon als bewiesen, als wahr annimmt, macht eigentlich eine Ent- scheidung, überhaupt eine erquickliche, eine wirklich wissenschaftliche Be- handlung dieser Frage, die ja in sich nur Absurdität, aber weil sie durch hochklingende Namen erhoben und getragen wird, auf eine solche pocht, un- möglich. Fahren die Anhänger der Lehre fort, diese lichenologische Frage nicht auf dem Boden lichenologischer Anschauung zu behandeln, so werden sie wahrlich nie die Ueberzeugung der Lichenologen erschüttern. Ja 588 Arthur Minke. noch mehr! die Zahl der Forscher, auf deren Ueberzeugung das Verhalten der Lichenologen von entscheidendem Einflusse war, wird sich immer mehr ver- grössern, da gewiss auf vorurtheilsfreie, in die Streitfrage gar nicht verwickelte Forscher eine derartige Behandlung schon wenig günstigen Eindruck hervorzu- rufen vermöchte, indem solche mit Recht erwarten können und müssen, dass selbst die etwaige Richtigkeit der Schwendenerischen Theorie nur auf jenem Boden der Lichenologie erwiesen werden kann und muss. Allein versetzt man sich recht in die Schwendener-Bornet’sche Anschauungsweise, so wird man es begreiflich finden, dass eine Annäherung seitens der Anhänger derselben sehr schwer, eigentlich unmöglich ist, denn dies wäre einem Aufgeben gleich- bedeutend, da vor allem das Experiment, wenigstens in der bisherigen vorurtheils- vollen und primitiven Weise, aufgegeben werden müsste, von welchem der Lichenologe, die Eigenthümlichkeiten seiner Lichenen besser kennend, überhaupt kaum Erspriessliches zur Lösung der Frage erwarten kann. Auch hierbei, in der Methode der Untersuchung, zeigt sich die Befangenheit jener Richtung, da sie aufdie Uebereinstimmungin der Gestalt hin die Indentität der Flechten- hyphe und der Pilzhyphe als bewiesen voraussetzend in der ersteren ein gleich bequemes und gefügiges Kulturobjekt vor sich zu haben glaubt. Demnach sehen wir den Zeitpunkt gekommen, da es eine Lichenologie im bis- herigen Sinne und Umfange und solche im Schwendenerischen Sinne geben wird, denn an die Trostworte Schwendener’s werden vorurtheilsfreie Forscher nicht glauben, weil es allerdings nur für den in der Lichenologie praktisch thätigen Beobachter auf der Hand liegt, dass einerseits die Darstellung, welche mit der Auffassung von der die vorhandenen Nähralgen zu Gonidien heranziehenden Keimhyphe beginnt, und diejenige, welche von der Auffassung der für sich in besonderen Organen Urgonidien erzeugenden Keimhyphe ausgeht, schon von Anfang an und namentlich im weiteren Verlaufe weit, weit von einander sich entfernen müssen, andererseits aber auch überall in der Systematik und Licheno-" graphie, wo die Genidien wichtige Rollen spielen, der Erklärung auf der Basis Schwendenerischer Anschauung, wie bereits in der Einleitung hervorgehoben wurde, die grössten Schwierigkeiten erwachsen würden. Hierin schon documentirt sich lichenologische Unerfahrenheit, welche eben alle jene Schwierigkeiten nicht ahnt. Möge also die Zukunft entscheiden, ob die neuen hier zu Tage geför- derten Thatsachen die Grundlage für ein fruchtbringendes Studium der Ent- wickelungsgeschichte, falls nicht schon im Laufe dieser längeren Darstellung die Probe als bestanden allerseits erachtet werden sollte, oder die Schwen- denerische Lehre liefern werden, ob diese ersten schönen Einblicke in das Leben der Flechte die Entwickelungsgeschichte des Flechtenkörpers überhaupt begründeten oder Schwendenerische Auffassung. Diese Zukunft bin ich in der glücklichen Lage als eine nahe bevorstehende zu verkünden. Hoffentlich ist es mir nemlich bald vergönnt, durch weitere mehr in die betreffenden Einzel- heiten eingehende Arbeiten die Wahrheit zu erhärten, indem die gewonnenen Thatsachen überallhin viel Licht in das dunkele Gebiet der Entwickelungs- geschichte der Flechten werfen, ferner aber auch andere Entdeckungen, welche als \ Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 589 'Thatsachen an Prägnanz die hier beschriebenen noch weit übertreffen möchten, in umfassender Weise zu veröffentlichen. Auch diese Entdeckungen sollen zeigen, eine wie hohe Bedeutung dem Gonidiensysteme innewohnt, da sie Organe be- treffen, welche gleichfalls aus dem Hyphensysteme hervorgegangen, vielmehr noch als das Gonangium und das Gonocystium auf gleicher Stufe mit dem Apo- thecium stehen, aber lediglich zur Erzeugung von Gonidien dienen, und zwar unter Verhältnissen und Umständen, welche die Anwendung jener bekannten Er- klärung Schwendener's und Bornet’s absolut unmöglich machen, um so den Einwand Arcangeli’s gegen die Thatsache, dass die Nostocaceen einen voll- ständigen Vegetationscyclus besitzen '), indem sie sich durch „Sporen“ 2) und Fadenfragmente fortpflanzen, zu unterstützen. Schon Körber hatte diese Er- scheinungen, welche eben die Algologie bisher veranlasste, die fraglichen Ge- bilde ais mit einem vermeintlichen Vegetationscyclus begabte in Besitz zu nehmen, und welche historische Thatsache von bestimmendem Einflusse auf die Entstehung der Theorie Schwendener's war, als einfache Vorgänge ele- mentaren Zellenlebens hingestellt, und für Arcangeli wiegt jenes Factum „die abwechselnden und multiplen Generationen, die Heteroecie und den Polymor- phismus“ in der Klasse der Pilze, von denen man nach den vielen Beziehungen zwischen Pilzen und Flechten zu schliessen, annehmen könne, dass sich der- artiges bei den Lichenen wiederhole, keinesweges auf. Es erschien nothwendig, am Schlusse dieser Darstellung noch einmal die Lehre Schwendener’s und das Verhalten ihrer Anhänger, die Richtung ihres Denkens, die Weise ihres logischen Schlusses zu beleuchten, um einerseits mein Verhalten bei der Unterstützung der Wahrheit der geschilderten Thatsachen jenen gegenüber zu rechtfertigen, andererseits begreifen zu machen, dass es höchst schwierig, eigentlich unmöglich ist, von Schwendenerischer Anschauung durchdrungene Geister der Ueberzeugung von der Wahrheit dieser Beobach- tungen überhaupt zugänglich zu machen, da das feste Vorurtheil der Richtigkeit der mehrfach erwähnten Hypothese das Aufkommen anderer Gedanken einfach verhindert. Man wird es daher begreiflich finden, dass diese Arbeit, schon ent- sprechend ihrer Tendenz, von vorneherein auf den Ruhm verzichtete, unter jene eingereiht zu werden, welche die Lehre Schwendener's am erfolgreichsten er- schüttern, vernichten halfen, sondern vielmehr in der einstigen Anerkennung seitens der Geschichte der Lichenologie, die Kenntniss der Entwickelung des Flechten- lagers begründet zu haben, den schönsten Lohn erhoffte. Das jedoch will ich offen bekennen : untergraben soll diese Arbeit, untergraben sollen alle folgenden, die mir verstattet sein möchten, das Ansehen jener Lehre, denn bei der geschil- derten Stellung ihrer Anhänger bleibt nur dieser eine Weg, um dieselbe aus der Welt zu schaffen, übrig. Da, wie oben ausgeführt, der Anhänger Schwendener’s jene Hypothese, ınit der die ganze Theorie fällt, nicht fallen lassen darf und kann, so dürfen wir uns 1) D. h. also dass das Gonothallium der Collemacei einen solchen besitzt. 2) Vergl. die Worte der Einleitung, welche die Wahl dieses Terminus bemängelten und denselben als bestechend hervorhoben, Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 75 590 Arthur Minks. mit Aufgebot einiger Phantasie nur in diese Anschauungsweise, der ja von Anfang an schon gar durch die Darstellung!) ein phantastisches Gepräge verliehen war, versetzen, und wir können die obige Darstellung in ihren Hauptacten im Sinne dieser Anschauungsweise, wie sieeben Schwendener und Genossen erscheinen müssen, liefern, ohne erst die Schilderung von jener Seite abwarten zu brauchen. Freilich dürfen wir kaum eine eingehende Schilderung aller hier vor- getragenen Beobachtungen in jenem Sinne erwarten, da solche ohne Wieder- holung aller derselben, welche natürlich allein zu dem Versuche einer Widerlegung berechtigt und befähigt, ein zu kühnes Wagniss abgeben möchte. Das Gonidien- system ist im fertigen Thallus eine Alge, welche das Hyphengewebe als ein fertiges Gebilde vorfand und in sich aufnahm oder in welches, als ein Complex, es hinein- drang, somit müssen auch die Gonothallien, die sie erzeugenden Organe Algen, Kolonieen von diesen Pflanzen sein, diese Hypothese braucht ja jene Lehre, weil sie selbstverständlich erscheint, nicht zu beweisen. Damit werden natürlich diese so zahlreichen Untersuchungen, welche alle auf das eine Ziel ausgingen, einerseits die der Entstehung des Sporangium höherer Kryptogamen äusserst ähnliche, fast analoge Bildung des Gonangium, andererseits den der Erzeugung der Spore bei den Ascophyten analogen Vorgang bei dem Entwickelungsgange des Gonocystium darzuthun, ad irritum geführt. Ebenso wenig wie jemand die Entstehung der Sporen an jenen beiden Orten, dem Sporangium und dem Ascus, beobachtete, sondern die Wissenschaft nach Feststellung einer langen Kette von Stadien die betreffenden Vorgänge nur so und nicht anders stattfindend annimmt, so ver- mochte auch ich, wie ich oben offen betonte, nicht die entscheidende Beob- achtung auszuführen, sondern machte nach einer langen Reihe von Entwickelungs- stufen jene ganz analogen Schlüsse. Allein nicht hier wird der Anhang Schwen- dener's die schwache Seite meiner Beobachtung und Auffassung finden, sondern an einer viel früheren Stelle, welche besonders am Gonoeystium deutlich hervor- tritt. Die Hyphenenden, welche wir z. B. bei Buellia Dubyana sich emporrichten sahen, um die Endzelle zu einem Gonocystium auszubilden, ist nach jener Auf- fassung eine lichenische Pilzhyphe, welche sich emporrichtet, um die benöthigte Alge zu suchen und auch immer?) zu finden, d. h. bald winzige farblose oder gefärbte Zellchen, die eine geraume Zeit hindurch ohne jegliche Spur von goni- dialer Substanz sind, bald ganze Kolonieen von Algenzellen. In dem ersteren Falle muss natürlich die Hyphe als mit einem höchst feinen Instinete aus- gerüstet gedacht werden, welchen sie nöthig hat mehr, um jene kleine Zellchen als solche, die ihr dereinst die erforderliche Gonidiennahrung spenden könnten, zu wittern, als um sie bloss zu finden. Da aber keinesweges die Gonocystien selbst bei einem sehr zahlreichen Auftreten so dicht bei einander angeordnet sind, dass die Hyphe bloss emporzusteigen braucht, um überall jene Algen- zellen zu finden, so ist auch schon hierzu, namentlich um immer jene mehr i) Man erinnere sich der Schilderungsweise in Schwendener’s „Algentypen etc.“. 2) Niemals gelang es mir, bei jener Flechte im Bogen emporgerichtete Hyphen zu consta- tiren, deren Endzelle jene Umwandlung nicht begonnen »hatte, sive deren Spitze nicht in Be- rührung mit einer Alge war. Beiträge zur Kenntniss des Banes und Lebens der Flechten, T. 59] oder weniger elliptischen Zellchen an den Enden ihrer Längenachse zu treffen, eine ganz besondere Fähigkeit als erforderlich vorauszusetzen, da der Hyphe keinesweges, wie etwa dem Pollenschlauche, der Weg vorgezeichnet ist. So absurd, so ungeheuerlich auch dem in die Streitfrage nicht verwickelten Forscher, falls er einen nur einigermassen die Flechtenwelt umfassenden Ueberblick besitzt, diese Auffassung erscheinen möchte, wir wollen es, wie schon Th. Fries in Betreff des Verhältnisses von Hyphe uud Gonidium im fertigen Thallus es that, uns gestehen: der Vorgang nach jener Anschauung ist möglich, er ist denkbar. Allein jene Lehre, welche in sich eigentlich in Folge Bornet’s Aufstellung eines tödtenden Parasitimus bei dem fraglichen Verhältnisse schon zerfiel, wird in diesem Falle einmüthig handeln. Forscher, welche von jenen algologischen Ein- drücken beeinflusst, in dem Verhalten des Keimhyphengeflechtes zu den vorge- worfenen „Algen“ nicht den deutlichen Ausdruck des nothwendig der Keim- hyphe innewohnenden Strebens, Halt zu gewinnen, sei es dass ihr ein Granit oder eine rissige Rinde oder ein junges Periderm oder ein Moosstengelchen oder gar ein naturwidriges, nemlich jene Zellen, in einem Experimente geboten wird, zu erblicken vermögen, welche der naturgemässen Auffassung, dass, da auch in dem Lichen der Grundgedanke der Hyphenpflanze festgehalten, nur in der Ernährungsweise gegen die andere Reihe der Hyphenpflanzen, die Pilze, eine Kluft gelassen wurde, zwei in gewisser Hinsicht unabhängige Gewebesysteme hervortreten mussten, die behufs Erfüllung jenes von uns bisher allerdings nur geahnten physiologischen Zweckes immer nur so in Connex treten können, wie wir dies in jedem Homothalium sehen, jene andere, sowohl viel ferner liegende, als auch viel naturwidrigere, Anschauung von einem Parasitismus vorzuziehen im Stande sind, welche endlich soweit gehen, jener Hypothese zu Liebe eigenen früheren Beobachtungen und denen anderer allen Glauben abzusprechen, werden sich nicht scheuen, dieser Frucht jahrelangen Nachdenkens, zahlloser immer wieder und wieder gemachter Beobachtungen überzeugende Kraft gänzlich abzu- leugnen. Die Folgen nun müssen sich lediglich in den bisher geltenden Systemen der Algen äussern, sie sind mit einem Worte erschütternde, ja, wie ich durch andere Untersuchungsreihen befähigt, voraus zu verkünden vermag, unberechenbare. Wer bei der Darstellung des Entwickelungsganges des Gono- eystium an Algengallerten, namentlich an gloeocapsaartige Gebilde oder an Gloeocapsa-Arten erinnert, in diesem Organe nur solche Algen erblickt, trägt zum Zusammenbrechen bedeutender Seiten des Algensystemes bei. Einerseits um kurz zu sein, andererveits aber um die für die Algologie so bedeutenden Folgen scharf und prägnant hervortreten zu lassen, ziehen wir die Lehrsätze eines Lehr- buches der Botanik herbei. In der Wahl eines solchen können wir keinen Augen- blick uns besinnen, denn das neueste und zugleich die Schwendenerische Lehre als eine unzweifelhaft wahre annehmende und die Verbreitung derselben - durch sein Ansehen unterstützende Lehrbuch ist dasjenige von J. Sachs (IV. Aufl. 1874). Dort (S. 329) finden wir eine aus Schwendener’s bekannten Arbeiten reproducirte Tabelle, welche nebeneinander die bisher als Gonidienlieferanten be- kannt gewordenen Algengruppen und die Lichenen, in denen sie als Gonidien 75* 592 Arthur Minks. fungiren, aufführt. In derselben finden wir die (nach $. 251) Gattungen, wie. Chroococcus, Gloeocapsa, @loeothece, umfassenden Chroococcaceen als Gonidien- bildner für Omphalaria, Enchylium und Phylliscum, zu denen nachSchwendener noch Synalissa, Psorotichia, Pyrenopsis und Thelochroa, welche derselbe schon früher wegen ihres Thallusbaues als Omphalariaceen zusammenfasste, und welche in dem neuesten auf den Bau ‘der Gonidien gegründeten Systeme von Th. Fries zur Klasse der Glaeolichenes gehören, hinzukommen. Von der Entwickelungs- geschichte dieser Flechten erfuhren wir in dieser Abhandlung kaum etwas und nur andeutungsweise. In derselben Tabelle stehen die Ohroolepideen als Gonidien- bildner für die Graphideen, Verrucarieen und Roccella da. Es soll die Zahl der mit dieser eigenthümlichen Gonidienbildung versehenen Flechten, welche in jenem Systeme die Sclerolichenes bilden, hier nicht vermehrt, sondern darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Verrucarieen oder besser Verrucariaceen autt. nur zum Theile dieser Klasse angehören, ein anderer Theil dagegen den folgen- den Gonidientypus besitzt und desshalb zu den Archilichenes Th. Fr. gehört. Als Gonidienlieferanten für diese letzteren, von denen Physcia, Cladonia, Evernia, Usnea, Bryopogon, Anaptychia, Endocarpon und „verschiedene Krustenflechten“ angegeben werden, gelten nach jener Tabelle die Palmellaceen. Die grossen Familien der Zecanoracei und Lecideacei, welche wir neben den Verrucariaceri in dem Entwickelungsgange ihres Thallus vorwiegend ‚oder ausschliesslich kennen lernten, gehören, wie bereits oben mehrmals hervorgehoben wurde, theils zu den Archilichenes, theils zu den sSclerolichenes, oder in anderem Sinne sie erhalten als Gonidien theils Palmellaceen (die Protococcaceen einbegriffen), theils Chroolepideen. Wir lernten bei der Entstehung des Lagers dieser drei grossen Flechtenfamilien zwei Typen oder Organe kennen, wir sahen in diesen beiden Organen die Bildung der Gonidien in ganz gleicher Weise stattfinden, ohne Unterschied, ob die betreffende Flechte ein Archilichen oder ein Scelerolichen, und die Gonidien erst von dem Zeitpunkte an, da einerseits das Angiogonidium, andererseits das Cystiogonidium zum Thallogonidium über- geht, in ihrer weiteren Entwickelung zu den der betreffenden Art eigenthümlichen weit auseinander gehen. Ist nun nach der Ansicht der Algologen und besonders der Anhänger Schwendener’s das Gonocystium, wie wir es bis jetzt kennen lernten, eine Ohroococcacee, vielleicht eine Gloeocapsa, so erhält die Wissen- schaft die Entdeckung, dass Chroococcaceen Chroolepideen und Pal- mellaceen zu erzeugen vermögen. Zieht man noch die grosse Wahr- scheinlichkeit herbei, dass jene Glaeolichenes als Homothallien den bisher be- kannten, nicht etwa den in dieser Darstellung kennen gelernten, O’hroococcaceen, als Gonothallien, gegenüberstehen, so erhalten wir als Schlussresultat, dass ein Typus oder ein Organ in zwei Modificationen dreien im Thallusbaue, im Be- sonderen in dem Baue der Gonidien, durchaus verschiedenen Flechtenklassen bei der Bildung des Lagers, vornehmlich der anfänglichen Gonidien, gemeinsam ist. Weil das Gonothallium der Glaeolichenes zu denen gehört, ‘welche sich durch Habitus, Grösse und längeres selbstständiges Leben auszeichnen, wozu noch hinzukommt, dass dasselbe unter Verhältnissen erzeugt wird und sich weiter entwickelt, welche dem betrachtenden Auge des Algologen das lichenische Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, T. 593 . Wesen verhüllen, so ist es leicht erklärlich, dass dieses Gonothallium vor- wiegend oder ausschliesslich Beiträge zu der „Familie der Chroococcaceen* lieferte und Schwendener diesen „Algentypus“ ausschliesslich seinen Ompha- lariaceen, d. h. den Glaeolichenes Th. Fr. zuwies. Da diese Arbeit, wie wieder- holentlich hervorgehoben, eine streng lichenologische ist, welche, statt von algologischen Thatsachen ausgehend die Verbindung mit lichenologischen nach- zuweisen, auf umgekehrtem Wege zur Einsicht bedeutender Irrthümer der Algologie führen will, so bleibt auch die weitere Betrachtung über die jetzt in einem sonderbaren Lichte erscheinenden drei Algenfamilien einerseits vorurtheilsfreien Botanikern, andererseits den Algologen überlassen. Sollten auch diese That- sachen noch nicht die Algologen zur Prüfung aller jener Seiten des Systemes, welche für vorurtheilsfreie Forscher gerade durch die Schwendenerische Lehre in Frage gerathen sind, veranlassen, so werden es gewiss alle später folgenden, welche der Ahnung jetzt schon nahe genug liegen. Auf die voraussichtlichen Einwände gegen die Auffassung der an das Gonangium geknüpften Vorgänge lässt sich zwar, wenn man von dem Zuge- ständnisse, dass auch hier das Vorhandensein eines Parasitismus möglich ist, ausgeht, ein so erschütternder Gegenbeweis nicht liefern, allein eine Beleuchtung vermöchte das Ansehen dieser Einwände sehr zu untergraben. Falls nemlich ein Parasitismus bei jenen Vorgängen vorliegt, so müssen natürlich die Gonidien als Algen, theils Palmellaceen, theils Chroolepideen, als vorhanden gedacht werden, um von den lichenischen Pilzhyphen gefunden zu werden. Indem wir hier diese Erklärungsweise auf die Oyrtidula-Arten ausschliesslich anzuwenden versuchen wollen!), so liegt es auf der Hand, dass gleichfalls, ohne den zahl- reichen hier vorgeführten Beobachtungen alle Glaubwürdigkeit abzusprechen, dieselbe durchaus unmöglich ist. Auf das Bestimmteste wurde betont, dass auf jenen jungen ein- oder zweijährigen Zweigchen aussen keine Spur von jenen Algen nach zahllosen Versuchen zu constatiren ist. Allein selbst angenommen, dass dieselben als winzige „Sporen“ dem Blicke sich entziehen, so werden auf diese Weise jene Vorgänge, welche wiederholentlich als endophloeode beschrieben wurden, zu ektophloeoden gemacht. Da die braune Gonangienkapsel zum um- klammernden Pilzgewebe wird, so wird dadurch die Wahrheit der Schilderung der Entstehung dieses Organes durch alle seine Phasen hindurch zurückge- wiesen. Die ersten Phasen nun liegen bekanntlich in dem Gewebe des Periderma, erst wenn es den Gonangien an Raum gebricht, so treten sie an das Licht heraus, und sie haben sehr oft (d. h. bei mehreren Arten) auch dann noch keine Gonidien, d. h. Algen, in sich, oder aber sie enthalten, als noch in dem Periderm eingeschlossen, schon solche. Wie man nun auf die ge- 1) Es soll nur kurz darauf hingewiesen werden, dass die Naturwidrigkeit Schwen- denerischer Anschauung nirgends so sehr in die Augen springt, wie wenn jene Formen von Lecanora suhfusca mit beiden Organen nebeneinander auf einem glatten jüngeren Baumstamme wachsen, wo nirgends, namentlich in der Umgebung der Lager „Algen“ anzutreffen sind, und doch findet die eine Form die ihr nöthigen Palmellaceen, die andere die ihr nothwendigen Chroo- coccaceen, freilich sonderbarer Weise immer nur in der Randzone, \ 594 Arthur Minks, schilderten Vorgänge die Schwendenerische Anschauung anwenden will, und. zwar bis in die Einzelheiten hinein, erscheint ohne Aufgebot einiger Phantasie, ohne nicht ungeflissentliche Confundirung der Entwickelungsgeschichte der beiden Secundärhyphen unmöglich. Man lässt hier, nicht wie bei dem Gonocystium, zuerst die braune, mit Farbstoff überschwängerte, kurzgliederige Secundär- hyphe und erst später die zarte farblose Primärhyphe den aussaugenden Pilz spielen, welche letztere von Anfang an und ihrem Baue nach allein zu jenen Diffusionsvorgängen angelegt zu sein scheint, während doch die Gonangium- kapsel, wie überhaupt das ganze Organ nur ein Glied in dem Entwickelungs- gange der langgliederigen Secundärhyphe ist. Man würde mit einem Worte auf die durch mangelhafte Beobachtungen unterstützte Ansicht Norman’s kommen müssen. i Ein weiteres Eingehen auf alle Einzelheiten der geschilderten Vorgänge in der Entwickelung der Lagerkrüste behufs Beleuchtung derselben im Schwen- denerischen Sinne erscheint nach der eingehenden Darstellung meiner Beob- achtungen überflüssig, sie bleibe jenen überlassen. Obwohl das Ergebniss einer solchen Beleuchtung jedermann nahe liegt, so ist es doch durchaus wünschens- werth, dass die Anhänger der Lehre endlich einmal den Versuch einer Schilderung der weiteren Entwickelung der Flechtenkruste von dem Augenblicke an, da die keimende Spore die Alge gefunden hat, liefern. Allein, wie voraussichtlich, werden sich jene dieses Versuches überhoben betrachten, da sie diese Schilderung bis in alle Einzelheiten hinein bereits vorgeführt zu finden meinen werden, und zwar nirgend anders, als in dieser Arbeit. Diese Arbeit wird jenen, die einfach statt der Begriffe Gonidium und Flechtenhyphe diejenigen von Alge und Pilzhyphe setzen zu können glauben, gerade als eine zu ihrer Lehre werthvolle Beiträge bringende sehr erwünscht kommen, füllt sie doch jene bisher so ungenehme Lücke zwischen den Conglomeraten von Keimhyphen und „Algen“ der Experimente und dem im lichenographischen Sinne als Thallus geltenden Gebilde aus, bringt doch gerade sie den in der Einleitung als erforderlich hervorgehobenen Fortschritt über die Histörchen von dem Zu- sammenleben von Alge und Pilz als Flechte hinaus!). Alles dies vorwegzunehmen, erschien nothwendig, um begreiflich zu machen, dass damit eine Erwiderung auf eine etwaige Beleuchtung der hier vorgetragenen Thatsachen in jenem Sinne späterhin durchaus überflüssig er- scheint, vor allem aber um schon im voraus darauf aufmerksam zu machen, welcher Weg den Anhängern der Lehre zur Benutzung geboten ist, um sich einer Wiederholung aller Beobachtungen bis in ihre Einzelheiten hinein, welche allein, falls sie zu widersprechenden Resultaten gelangen sollte, eine Erwiderung, eine Widerlesung von dieser Seite her zu beanspruchen berechtigt ist, über- heben, um wiederum von lichenologischer Seite aufgestellte und zwar diesmal 1) Durch diese Arbeit erfahren wir auch das Auftreten von „Gloeocapsa-Arten“ auf Rinde und Holz, freilich immer nur verborgen unter der Secundärhyphen-Hülle, die eben desswegen, obwohl sie dort legionenweise leben, den Algologen wohl unbekannt blieben. Beiträge zur Konntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. 595 mit gleichartigen Waflten vertheidigte Gegengründe nichtachtend abweisen zu können. Obwohl die hier vorgeführten Untersuchungen die wahren Krusten nur der Archilichenen und Sclerolichenen betreffen, so können die gewonnenen Thatsachen doch als Gesetze für den Aufbau dieser Lagerform überhaupt hingestellt werden, da die wahre Kruste bei den übrigen vier Ordnungen theils sehr spärlich, theils vielleicht gar nicht vertreten ist. Ueberhaupt ist es frag- lich, ob die krustigen Lagerformen jener Ordnungen, welche durch ein geselliges, dicht gedrängtes Auftreten von Lagercentren vielleicht nur den Schein von Krusten hervorrufen, ein ausdauerndes gemeinsames Hyphothallium, wie die wahre, die typische Kruste, besitzen, oder ob jedes Bildungscentrum als für sich bestehend und als entweder aus je einem Fortpflanzungsorgan oder aus einem nach Erzeugung desselben, beziehungsweise des Gonothallium, vergäng- lichen Hyphothallium entsprungen, aufzufassen sei. Da meine hier vorgetragenen Entdeckungen bei weiteren Untersuchungen der Entwickelung des Flechten- lagers sich als höchst fruchtbringende erwiesen, so glaube ich mich schon jetzt dazu berechtigt, nicht zweifeln zu dürfen, dass sich die aus den geschilderten Thatsachen hergeleiteten Gesetze nicht allein auf alle krustigen Lagerformen ausdehnen lassen werden, sondern dass der Aufbau aller Flechtenlager nach diesen Gesetzen mit den entsprechenden Modificationen stattfinde. Wenn nun hier die ersten Gesetze der Entstehung und des Aufbaues des krustigen Lichenenthallus gegeben werden, so sollen dieselben demnach erst auf ihre mehr oder weniger allgemeine Anwendbarkeit hin geprüft werden, um endlich nach einer über alle Lagertypen ausgedehnten Forschung die Grundlage für die Lehrsätze der Entwickelungsgeschichte dereinst abgeben zu können. Als solche vorläufigen Gesetze mögen folgende Sätze gelten. Das Produkt jeder Sporenkeimung ist ein Lager hyaliner Hyphen, welches nur insofern, als noch spätere andere Hyphen entstehen, als primäres aufzu- fassen ist. Aus diesem primären Hyphenlager entstehen als secundäre Gebilde nebeneinander die gefärbte Secundärhyphe und die gonidienerzeugenden Organe. Alle diese Theile bilden das Hyphothallium. Der Secundärhyphe ist bei dem Aufbaue des Thallus nur eine Neben- rolle zuertheilt. Dass dieselbe eine analoge Rolle auch bei der Entstehung des Apothecium spielt, ist sehr wahrscheinlich. Von den beiden Variationen dieser Hyphe dient die langgliederige oft als ein Schutzorgan des primären Lagers, die kurzgliederige als ein gleiches bei der Bildung der Gonidien !!). Die gonidienerzeugenden Organe, welche bis jetzt bekannt sind, stimmen darin überein, dass ihr endliches Produkt, das Gonidium, durch freie Bildung 1) Die Benennung der Secundärhyphen kann, so lange als ihre Bedeutung bei der Ent- stehung des Apothecium nicht aufgeklärt ist, nur eine provisorische sein. 596 Arthur Minks. in Zellen erzeugt wird. Diese Organe sind aber zugleich Vegetationscentra, indem nach der Ausbildung der Gonidien der ganze Complex zum Gono- thallium wird, welches erst durch einen Uebergang seitens des Hypho- thallium zum Homothallium, dem eigentlichen Thallus heranwächst. Je mehr sich Lichenen den Pilzen nähern, desto mehr übertrifft das Hypho- thallium, und je mehr dieselben an die Algen herantreten, desto mehr über- ragt das Gonothallium das andere System in Hinsicht der morphologischen Bedeutung für den Flechtenkörper. Der vollendete Thallus der Flechte ist also in seinen hyphoiden Be- standtheilen ein direkter Spross der Spore, welchem als ein multiples Organ das Gonidiensystem erst auf einem Nebenwege entspringt, um endlich in dem Ganzen, seinem Zwecke entsprechend, aufzugehen. Demnach ist der ganze Lichenenthallus ein direktes Produkt der Spore. Dies wurde durch den inducto- rischen Schluss und durch anatomische Prüfung der ersten Lageranfänge mit Benutzung der bekannten Experimente constatirt. In Hinsicht auf das Wesen der Lichenen, auf ihre Stellung in der Pflanzenwelt als selbstständige, den nächstverwandten gleich werthe, Klasse gewinnt die Lichenologie jetzt folgende zwei höchst wichtige Hauptsätze. Schon die Flechtenspore nimmt an den Vorzügen theil, welche den Lichen vom Fungus, im Besonderen von dem Ascomyceten, unterscheiden, denn sie vermag ausschliesslich aus sich allein wieder einen vollständigen, sowohl aus Hyphen, als auch aus @onidien bestehenden, Flechtenthallus zu erzeugen. Das bisher in den gonidialen Abschnitt des Flechtenkörpers gelegte Kriterium von Flechte und Pilz hat sich als das sicherste glänzend be- währt, da die Eigenschaft der Flechtenhyphe, den gonidialen Bestand- theil des Flechtenkörpers zu erzeugen, selbst den allerniedrigsten Formen dieser Klasse zukommt. Dieses Kriterium wird seinen Werth nicht ver- lieren, auch wenn es gelungen sein wird, die Uebereinstimmung der anato- mischen Elemente bei Flechte und Pilz als eine Wiederholung der Ge- stalt, nicht aber des Wesens gänzlich nachzuweisen. Die bis jetzt allgemein geltende, die Lichenen als mit einem gonidien- haltigen Thallus versehene und in Schläuchen durch freie Bildung Sporen erzeugende Thallophyten characterisirende Definition bedarf einer Modification, da dieselbe nicht für alle Lichenen, wenigstens nicht auf alle Stadien derselben anwendbar ist. Ausserdem verlangt die höchst wichtige Thatsache, nach welcher die Flechte die zwei sie als solche kennzeichnenden Gebilde auf gleichem Wege erzeugt, dass ihr der gebührende Ausdruck verliehen werde. Indem man als Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. ei fi selbstverständlich voraussetzen kann, dass von diesen beiden Organen das Gonidium seinem Zwecke als eines vegetativen Organes entsprechend in dem Flechtenkörper aufgeht, während die Spore als Reproduktionsorgan denselben verlässt, so möchte es sich empfehlen, die Lichenen unter den Zellenpflanzen bis auf Weiteres [!] zu definiren als Plantae hyphosae sporas ac gonidia intra cellulas matrices generantes. Erklärung der Abbildungen. UarBer!. SV. . Zwei Primärhyphenenden von Mycoporum populnellum Nyl., deren Endzellen sich in der Wandlung zu der Mutterzelle entweder einer kurz- gliedrigen Secundärhyphe, oder eines Gonangium befinden. Die eine Endzelle ist hyalin, während die andere im Beginne der Bräunung sich zeigt. . Zwei Primärhyphen von Arthonia subcembrina Anzi, deren Endzellen sich gleichfalls umgewandelt haben. . Die kurzgliederige Secundärhyphe von Cyrtidula betulina Minks in dem ersten Stadium. Der Primärhyphenfaden zeigt die vorbereitende Um- wandlung gegen das Ende hin. . Mehrere Anfangsstadien derselben Hyphe bei derselben Flechte. . Eine sich in Ausstülpungen bei der Entwickelung überstürzende kurz- gliederige Secundärhyphe von Cyrtidula betulina. . Eine sich regelmässig entwickelnde Secundärhyphe derselben Art, noch an ihrer Primärhyphe inserirt. . Anfangsstadien des Gonangium von Cyrtidula betulina, wie solche in einem Flächenschnitte des Periderma in Menge sichtbar sind. . Eine Primärhyphe derselben Pflanze mit verkümmerter Gonangien- mutterzelle. . Jüngstes Stadium der Entstehung derselben Mutterzelle bei derselben Art. . Zunächst folgendes Stadium derselben. . Weiter vorgeschrittene Entwickelung. Die Mutterzelle hat sich bereits in 4 Tochterzellen getheilt. Zugleich ein Beispiel des parenchymatoiden Baues in den jüngsten Stadien des Gonangium. . Ein aus vier Zellen bestehendes junges Gonangium von Mycoporum pteleodes Ach. Nyl., an der Primärhyphe inserirt. Zugleich ein Bei- spiel des merenchymatoiden Baues in den jüngsten Stadien des Gonangium. . Anfangsstadium des Gonangium (?) von Mycoporum miserrimum be- stehend aus 2 Tochterzellen an dem sich von denselben aus rück- wärts zur langgliederigen Secundärhyphe umbildenden Hyphenfaden. . Ges. B. XXVI. Abh. 76 598 Fig Fig. Fig. Eu ÄtTe akeh 19: . 20. . 24. Arthur Minks. Junges Gonangium von Mycoporum pteleodes, in welchem das centrale hyaline Zellchen sichtbar ist. Es ist an der ausgebildeten Secundär- hyphe inserirt. 15—16. Zwei sich mitten in ihrem Verlaufe zur langgliedrigen Secundär- hyphe umwandelnde Primärhyphen von Oyrtidula betulina. Eih weiter vorgeschrittenes Gonangium von Mycoporum »pteleodes, dessen Hyphe fast verkümmert ist. Kleinstes Gonangium von derselben Art durch Druck geöffnet, so dass die einzige Inhaltszelle mit 2 aus derselben heraustretenden Angio- gonidien sichtbar ist. Grösseres unversehrtes Gonangium derselben Pflanze, in welchem die einzige grosse Inhaltszelle durchscheint. Grösseres Gonangium derselben Flechte durch Druck getrennt, so dass die vier in verschiedenen Stadien befindlichen Inhaltszellen sichtbar sind. In der grössten derselben sind die Angiogonidien angelegt, deren eines bereits gefärbt ist, ein Beweis der successiven Entstehung der Angiogonidien in ihrer Mutterzelle. Die neben den braunen Zellen der Kapsel sichtbaren hyalinen Körperchen sind Kerne derselben. . 21—23. Vier verschiedene Gruppen von Kernzellen des Gonangium von Mycoporum miserrimum in verschiedenen Stadien. Jüngster Zustand der Angiogonidien in ihren Mutterzellen bei derselben. . 25—26. Kernzellen des Gonangium derselben Flechte, in denen sich das . 28. 5 A . 80. . 31. . 82. Protoplasma in Zellen zu sondern scheint. . Durch Druck befreiete Angiogonidien verschiedener Gestalt von der- selben Art. Zwei Kernzellen derselben, von denen die eine ihr Gonidium in Folge von Druck austreten lässt. Eine leere Kernzelle, durch deren Schlitz das Gonidium hinaustrat. Thallogonidium von Mycoporum miserrimum mit deutlichem Kern und Kernkörperchen, welches eine Ausstülpung hervortreibt. Dasselbe, von dem sich die ausgestülpte Zelle abzuschnüren beginnt. Drei Thallogonidien mit den ersten Ausstülpungen von Oyrtidula betulina. . 33—34. Gruppen von Angiogonidien von Mycoporum miserrimum nach . 80. . 36. ale ig. 38. Auflösung der Muttermembran. Ein durch vielfache Ausstülpung drusiges Thallogonidium derselben Art. Ein gleiches mit drei Kernen, dessen Ausstülpungen sich regelmässig folgten. Eine Gruppe von vier Kernzellen mit fertigen Angiogonidien nach Entfernung der Gonangienkapsel von Mycoporum physewcola Nyl. Gonidienreihe des „chroolepusartigen“ Thallus von Mycoporum tricho- sporellum Nyl. (umsponnen von dem höchst zarten nicht dargestellten Hyphennetz) mit der Riesenendzelle („Sporangium“). . Eine solche Endzelle, in welcher sich ein Poruskanal gebildet. 4 PTR Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, I. 599 Fig. 40. Eine gleiche Gonidienreihe, welche in ihren Zellen je eine bis zwei Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 41 Dr Tochtergonidien („Chroolepus-Sporen“) erzeugten. Zwei solche Reihen, deren Wandung und Zwischenwände in der galler- tigen Auflösung verschieden weit vorgeschritten sind. 43. 44. Verschiedene Entwickelungsstufen der befreieten Tochtergonidien. Die Gruppe in Fig. 43 schliesst sich in morphologischer und ana- tomischer Hinsicht an Fig. 36 an). Date; ViT. . Ein Primärhyphenende von Lecanora Dubyana besetzt mit Endzellen welche in der Umwandlung begriffen sind. . Eine Primärhyphe von Lecanora subfusca, an welcher eine junge kurz- gliedrige Secundärhyphe inserirt ist (aus der Randzone eines älteren Lagers). . Zwei verschieden grosse Gonocystien von Lecanora Dubyana an ihrer Hyphe inserirt. . Jüngstes Gonocystium derselben Pflanze, an der Hyphe inserirt. . Entwickeltes Gonocystium. . Zwei verschieden grosse Gonocystien mit dem ersten Gonocystidium derselben Art. . Ein grösseres Gonocystium derselben mit einem noch in der Ent- wickelung begriffenen Gonocystidium. . Ein gleiches von Buellia atroalba. . Ein Gonocystium derselben Art mit fertigem Gonocystidium. Durch lange Einwirkung von Aetzkali ist die Muttermembran fast entfärbt. . Ein an der Hyphe inserirtes Gonocystium mit ausgebildetem Gono- eystidium von Lecanora Dubyana. . Ein gleiches durch Druck geöffnetes. . Ein Gonocystium derselben Flechte, dessen Innenraum von dem bereits getheilten Gonocystidium nicht ausgefüllt wird. . Fünf verschiedene Entwickelungsstufen des Gonocystium derselben. . Zwei durch unregelmässige Theilung entstandene Entwickelungsstadien. . Ein der Reife nahes Gonocystium von Lecanora Dubyana, dessen intakte Membran die Gonocystidien umschliesst. 16—18. Zertrümmerte Gonocystien. Fig. 16 eine halbe Gonocystien- membran, Fig. 17 eine solche mit den durch die Scheidewände ge- bildeten Fächern, Fig. 18 durch Druck entleerte Gonocystidien, welche ihre in Folge des im Gonocystium stattgehabten gegenseitigen Druckes verursachte verschiedene Gestalt bewahren. 1) Der Grund, wesshalb die Figuren 33—43 als in licehenologischer Hinsicht werthvolle überhaupt vorgeführt werden. 76* 600 Arthur Minks. Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten, 1. Fig. 19. Eine ihre Gonocystidien umschliessende Gonocystiumgallerte von Leca- nora Dubyana. In mehreren Gonocystidien sind die Anfänge der Cystiogonidien sichtbar. Fig. 20. Eine gleiche von Buellia atroalba. Die Entwickelung der Gonocystidien schon weiter fortgeschritten. — Vergrösserung 630fach. Fig. 21. Ein Abschnitt der Gallerte derselben Art, in welcher die Cystiogonidien der Reife nahe sind. Fig. 22. Ein mit einem einzigen reifen Cystiogonidium versehenes Gonocystidium, a optischer Längendurchschnitt, 5 Querschnitt. Fig. 23. Zwei verschiedene Gonocystidien mit je zwei Cystiogonidien. Fig. 24. Zwei mit je vier solchen versehene. Fig. 25. Drei verschiedene durch Druck entleerte Cystiogonidien, welche ihre Gestalt bewahren. Fig. 26. Zwei Gonocystidien, deren Membranen durch lange Einwirkung von Aetzkali fast entfärbt sind. Fig. 27. Thallogonidien von Lecanora Dubyana in ihrem ersten Stadium. Fig. 28. Erste Theilung eines Thallogonidium von Buellia atroalba. Fig. 29. Ein in der Entwickelung zurückgebliebenes Gonocystium derselben, dessen noch intakte Membran die am Ende ihrer Ausbildung befind- lichen Gonocystidien umschliesst. Fig. 30. Ein aus einem Gonocystidium resultirendes, Gonidien einschliessendes Gallerteinselchen von Buellia atroalba. Fig. 31. Ein Gonocystidium von Buellia atroalba mit Zoogonidien. Fig. 32. Ein solches von Lecanora Dubyana mit denselben. Fig. 33. Reife Zoogonidien derselben, wie man sie in Freiheit antrifft. Ausser den in Fig. 3 der Taf. VI dargestellten Präparaten sind alle Aetzkalipräparate. Die Vergrösserung, falls sie nicht angegeben, ist 950fach (Hartnack Oec. 4, Obj. 9 & immersion). Fig. 14 und 38—43 der Tafel! V sind mittelst Camera lucida nach Ober- häuser (Auszug eingeschoben) angefertigt. Verhandl. d. k.k.xo0l. bot. tes. Tat\. 4. Minks, Beitr. x. Kenntnifs Band XXM. 1876. Ei d. Baues u. Lebens d. Flechten, T 3 ..8:8 7) ar % \\ { (0) ia \\ (©) | 10 ) N | AMinks del. M. Streicher lith K.k Hof-Chromalith. v.Ant. Hartinger & Sohn ‚Wien A. Minks, Beitr. x. Kenntnifs d.Baues u. Lebens d. Flechten .]. Verhandl. d.k.k.xool. bat. Ges. Band XXW. 1876. C) AMinks del.M Streicher. lith. Kk Hof-Chromolith v. Ant. Hartinger & Sohn, Wien - Die böhmischen Sphagna und ihre Gesellschafter. Von Prof. Jos. Dödecek in Prag-Karolinenthal. (Vorgelegt in der Versammlung am 5. Juli 1876.) Da bei uns in neuerer Zeit auch das Studium der Zellen-Kryptogamen festere und ausgedehnte Wurzeln zu treiben beginnt — die Plantae vasculares sind ja bereits durch unermüdlichen Fleiss und scharfe Kritik von Seite des Dr. L. Gelakovsky in dessen Prodromus topographisch und systematisch gründlich erforscht und bearbeitet worden — und weil man unter diesen be- sonders den Moosen eine rege Aufmerksamkeit zu schenken anfängt, und unter Anderem auch die böhmischen Torfmoore betreffs ihrer Vegetation, Zusammen- setzung und Ausdehnung einer fleissigen Untersuchung unterwirft,') glaube ich nur im Interesse dieses letzten Studiums richtig zu handeln, wenn ich im folgenden kurzen Aufsatze über die topographischen Verhältnisse derjenigen Kryptogamen einen speciellen Bericht erstatte, die doch an der Bildung der Moore (der Hoch- moore insbesondere) sich am meisten betheiligen. Wie überall bekannt, fällt diese Aufgabe den Torfmoosen zu, die weiland Schimper als eigene Familie aus dem Bereiche des reichhaltigen Formenkreises der Leber- und Laubmoose ausgelöst und dieselben neben den Laubmoosen in Systeme stationirt hatte. Der eigentliche wahre Sporn, der mich zur Lieferung dieses Aufsatzes angeregt hatte, war, aufrichtig gesagt, der Mangel von Angaben böhmischer Sphagnum-Fundorte überhaupt, den man wohl aus dem Grunde in den Ver- handlungen der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien?) (in den diesbezüglichen Aufsätzen über die österreichischen Torfmoore) vorfindet, weil derzeit noch keine Forschungen auf diesem Gebiete bei uns vorgenommen worden sind. Diesem Mangel wird wenigstens ein wenig durch diesen Bericht abgeholfen. Das Materiale dazu lieferten theils die Sammlungen des böhmischen Museums, die der böhmischen Oberrealschule zu Karolinenthal, sowie meine eigene Collection, und wurden auch die diesbezüglichen Publicationen in ver- schiedenen Fachblättern würdig berücksichtiget. 1) Mit der Durchforschung der Torfmoore Böhmens ist auf Anregung des Prof. Dr. Fri® der Museums-Assistent Fr, Sitensky betraut worden. ?) Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien („Bericht dev Commission zur Erforschung österreichischer Torfmoore“) vom Jahre 1858. 602 Jos. Dödeiek. Unter den ersten Verzeichnissen der Sphagna steht da der „Seznam rostlin kvöteny @eske“ von F. Max Opiz vom Jahre 1852. In diesem, in Bezug - auf die sehr grosse Anzahl von Varietäten überaus weitläufigen, aber doch mit eiserner Geduld und Ausdauer zusammengefassten Werke werden bereits sieben Sphagnum-Arten als in Böhmen vorkommend angeführt. Es sind folgende Species: Sphagnum acutifolium Eh. (mit sechs Varietäten, nämlich dem capilifolium N., brevisetum O., laterale Pöch., rubieundum Pöch., variega- tum Pöch. und deustum Pöch.), $. eymbifolium D., $. squarrosum P. (b. te- nellum Ra.), S. molluscum Bruch., $. cuspidatum Eh. (b. involutum), $. com- pactum B. und 8. subsecundum N. (b. contortum). Da sich, was das Sphagnum molluscum Bruch. betrifft, im Museumsherbar, das doch an von Opiz gesammelten Arten so reichhaltig ist, kein S. mollus- cum Bruch. von Opiz selbst oder von. einem anderen Sammler, als vor der Herausgabe des erwähnten „Seznam“ gesammelt, vorfindet und weil das als S. molluscum Bruch. im Herbar fungirende, von Winkler bei Teplitz im Jahre 1852 gesammelte Sphagnum kein solches ist, kann man nicht bestimmt angeben, ob Opiz dieses Winkler’sche Sphagnum mit Unrecht in seinem Seznam aufgenommen, oder ob er vielleicht einige Standorte jener Art vom Riesengebirge schon gekannt hatte. Somit wären also nur sechs böhmische Sphagnum-Arten mit aller Bestimmtheit im Jahre 1852 bekannt gewesen. Beinahe ein Decennium später, nämlich im Jahre 1861, veröffentlichte Em. Weiss in der Oesterreichischen botanischen Zeitschrift unter anderen böh- mischen Moosen elf Sphagnum-Arten, worunter die sieben von Opiz angeführten nebst dem neuen Sphagnum fimbriatum, 8. lasifolium, $. Lindbergii und S. rubellum. — Em. Weiss erwähnte aber bei S. sguarrosum auch die Varietas teres, welche heutzutage als Art ($. teres Ängstr.) angeführt wird, so dass Em. Weiss eigentlich schon zwöülf- Sphagna aus Böhmen gekannt hatte. Durch neuere, ausgedehntere Forschungen in den Sphagnetis gelang es besonders den schlesischen Bryologen Milde und Limbricht, die das Riesen- und Isergebirge gründlich durchforscht, entweder neue Standorte seltener Arten zu fixiren, oder auch zu bereits bekannten neue Formen beizufügen. So wurde von Milde das S. molluscuin Bruch für Böhmen sicher gestellt und von Milde und Limpricht eine mit S. fimbriatum Wils. verwandte und von Russow als S. Girgensohmii aufgestellte Form zu den bereits bekannten zwölf böhmischen Sphagnum-Arten beigesellt. Es kommen somit nachfolgende von Milde als Arten aufgestellte Formen des Sphagnum in Böhmen vor: $. acutifolium Ehrh.; S. rubellum Wils.; $. cuspidatum Ehrh.; $. laxifolium C. Müll; 8. fimbria- tum Wils.; $. Girgensohnii Russow; S. squarrosum Pers.; S. teres Angstr.; 5. Lindbergii Schpr.; $. rigidum Schpr. (S. compactum Brid.); $. subsecun- dum N. et H.; $. mollusecum Bruch.; und $. cymbifolium Ehrh. Unter diesen Arten scheinen aber nicht alle auf das Art-Recht Anspruch zu haben. So erwähnt Milde beim $. rubellum Wilson: „das echte S. rubellum ist eine kleine zarte Pflanze, die von S. acutifolium ausser der rothen Färbung aller Theile besonders durch die langen Stengelblätter abweicht, welche indessen Die böhmische Sphagna und ihre Gesellschafter. 603 selbst beim echten S. rubellum nicht immer ohne Spiralfasern sind“. — Beim $. laxwifolium C. Müll. lesen wir die Bemerkung: „nach dem Stand- orte in der Tracht sehr verschieden und in das vorige (nämlich in $. cuspi- datum Ehrh.) übergehend“. Ebenso ist das S. Gärgensohmii Russow mit S. fimbriatum Wils. sehr verwandt und von ihm hauptsächlich nur durch den constant zweihäusigen Blüthenstand verschieden, obwohl man nach Milde nicht verschweigen darf, dass es Formen von S. acutifolium (2?) gibt, die ein Ueber- gehen in S. Gürgensohnii sehr wahrscheinlich erscheinen lassen. Auch das S. teres Ängstr. geht unzweifelhaft in S. squarrosum als Grundform über. _ Darnach wäre also das S. rubellum zu acutifolium, das $. Gürgensohnii zu fimbriatum und S. teres zu sqguarrosum einzuschalten, sowie man es streng genommen mit dem S. papillosum Lindbg. durchführen sollte, welches wohl nur als eine Varietas compacta beim Sphagnum cymbifolium den rechten Platz behaupten würde, wie es Limpricht — der es in der von Dr. Cohn redigirten Kryptogamenflora von Schlesien vom Jahre 1876 als $. papillosum Lindbg. an- führt — auch selbst anerkennt. Zu der Literatur, die auf die böhmischen Sphagna Bezug hat, muss man auch mit vollem Rechte die vom Director Dr. Watzel in dem Jahresbericht der Communal-Öberrealschule zu Böhm.-Leipa vom Jahre 1873—1874 veröffentlichte Abhandlung, betitelt: „Die im Horizonte von Böhm.-Leipa vorkommenden Moose und Gefäss-Kryptogamen“ mitrechnen, weil man dort eine ganze Reihe Sphagnum- Arten aufgezählt findet. Es ist: S. acutifolium Ehrh.; 8. Girgensohnvi Russow (kein S. imbriatum Wils.); $. reeurvum Pal. de B. (oder das S. cuspidatum Ehrh.); S. recurvum var. robusta; S. laxwifolium C. M.; S. squarrosum Pers.; S. teres Ängstr.; S. subsecundum N. et H.; und S. cymbifolium Ehrh. Es ist die grösste Hoffnung vorhanden, dass mit der Zeit für einige Arten weitere Grenzen für ihre Verbreitung werden gezogen werden können, denn es ist mit Ausnahme des von Milde, Limpricht u.A. durchforschten Riesengebirges noch eine Fläche von mehreren Quadratmeilen im Südost-Böhmen, nämlich in der Torfgegend von Budweis, Soböstan, Gratzen, Neuhaus, Veseli nebst anderen Orten der Gegend gründlich zu besichtigen!) und nebstdem bleiben noch fast gänzlich unangetastet die Filze des Böhmerwaldes, die einestheils durch ihre bedeutende Lage, anderntheils durch die eigenthümliche Localität gewiss über- raschendes Material liefern würden. Mit Ausnahme jener erwähnten Gebiete und des südlichen Erzgebirges wären sonst alle die kleineren Torflager- und Torfmoos- Standpunkte des anderen grösseren Theils des böhmischen Landes wohl ziemlich gründlich durchforscht. Um über die geographische Verbreitung der die Bildung der Hochmoore - am meisten beeinflussenden Moosgruppe einen genügenden Begriff zu bekommen, stelle ich im Nachfolgenden im Ueberblick die Standorte der Sphagna auf, wie es eben die besichtigten Sammlungen und veröffentlichten Berichte zulassen. 1) Der Museums-Assistent H. Fr. Sitensky hat seine Arbeit bei Veseli mit gutem Erfolg bereits begonnen. 604 Jos. Dedetek. Es konnte aber alles das reichhaltige Materiale des böhmischen Museums nicht Stück für Stück mikroskopisch untersucht werden — was aber doch bei der Mehrzahl vor sich gegangen — und in diesen Fällen muss man dem Habitus und der Autorität des Sammlers Glauben schenken. Einige Berichtigungen der Etiquetten der Museums-Sammlung folgen weiter unten nach. 1. Sphagnum acutifolium Ehrh. ($. capillifolium Hedw.). Diese vielgestaltige Art, bei der Opiz, Rabenhorst und Milde eine Reihe Varietäten anführen, die, was besonders von den verschiedenfarbigen Formen gilt, so vielfach ineinander übergehen, führe ich nach dem Vorgange Limpricht's ohne Varietäten auf. 9. acutifokum kommt nicht so allgemein vor, wie sich über selbes Em. Weiss in der „Oesterr. botan. Zeit.“ 1861 aus- spricht, trotzdem kann man es aber wohl doch als die verbreitetste Art anführen, was schon die reichlichsten Ortsangaben beweisen dürfen. Es kommt vor in der Umgebung von: \ Rothenhaus (Sachs); Budweis (Jechl); Klingenburg (Ded.); Täbor (Bause); Blanik (D&d.); Veseli (Sitensky); Pardubitz (Cenek); Chlumetzer Wälder (Pey], jedoch mit als acutifolium bestimmtem cuspidatum); Böhm.-Leipa (Watzel); Reichenberg (Sigmund); Schluckenau (Karl); Waldstein, Kozäkov und München- srätz nächst Turnau (DEd.); Niemes (Zouplna); Teplitz (Winkler); Ellbogen (?); Erzgebirge (Roth.); Kommern (Celakovsky); Gottesgab (Reuss); Gross-Zdikov (Keiler); Ritirov und Lyssa (Zukal); Semin (Opiz). Kein acutifolium ist das als solches im Museums-Herbar bestimmte von: Winkler aus Nordböhmen, von Roth aus Rothenhaus, von Schöbl aus Neu- haus, von Veselsky aus Königgrätz, von Opiz vom Hauerstein und Motol und einige Peyl’sche Exemplare von Chlumetz. Ferner gehört nicht zu ihm das als S. nemorum Scop. bestimmte von Reichenberg (Sigmund), „Ss. caplli- folium Schrader“ von Reichenberg (Sigmund), „Ss. intermedium Hoffm.“ von Reichenberg (Sigmund). 2. Sphagnum rubellum Wils. Diese Form wurde nur von Fritze und Milde, der sie als eigene Art von 5. acutifolium geschieden, im Riesengebirge gesammelt, und zwar am Zuekerhut bei Adrsbach. 3. Sphagnum cuspidatum Ehrh. ($. Mongeotüi Schpr. — S. recurvum P. de B. — S$. riparium Ängstr.) Diese Art wird von Em. Weiss als ziemlich allgemein angegeben; so viel ist, jedoch gewiss, dass es bei Weitem nicht so häufig vorkommt, wie 5. acutifolium, mit dem es sehr oft verwechselt wird. Möglich ist es wohl, dass es durch seine Aehnlichkeit mit jenem gleich beim Sammeln oft unbe- rücksichtiget geblieben; denn die Museums-Sammlung — und das wird wohl’ ie / Die böhmische Sphagna und ihre Gesellschafter. 605 bei anderen Collectionen auch der Fall sein — hat nicht viele Exemplare auf- zuweisen. Im Riesengebirge sammelte es Milde, der von dort auch die Varietät speciosum Russ. und Varietät riparium Angstr. angibt. — Ferner kommt es von Dr. Watzel von Böhm.-Leipa verzeichnet vor, wo es am Rabenstein, Burg- stein und bei Schiesnig vorkommen soll. Exemplare sah ich von Böhm.-Kamnitz (Hrabal); von Veseli in Süd-Böhmen (Sitensky); von Chlumetz (als acuti- folium Peyl); von Rothenhaus (als acutifolium Roth); von Nord-Böhmen! (als acutifolium Winkler); von Reichenberg (bald als capillifolium Schrader, bald als intermedium Hoffm., bald als nemorum Scop. von Siegmund ausgegeben). Auch die Opiz’schen Exemplare von Hauenstein (1836) müssen hieher einge- reiht werden. Ich selbst sammelte $. cuspidatum bei Pisek und Budweis. An den meisten fehlerhaft bestimmten Arten nimmt man einen eigen- thümlichen Habitus wahr, der durch die verbogene, fast wellige Blattfläche an den Aesten hervorgebracht wird. Ueberall findet man aber kleine, fast gleich- seitig-dreieckige, faserlose, breit gesäumte Stengelblätter, die beim Bestimmen wohl den stärksten Ausschlag geben. Nur einige der anders bestimmten Arten tragen einen anderen Habitus, bewirkt durch angedrückte und kurz zurück- gekrümmte Astblätter, so dass sie dann eher — oberflächlich — mit &. acuti- folvum verwechselt werden können. 4. Sphagnum lasxifolium C. Müll. * (8. cuspidatum var. plumosum Nees. — $. hypnoides Al. Br. 1825. — S. natans. S. plumosum. $. cuspidatum bei Sendtner). Diese langblättrige und dadurch eigenthümlich aussehende Form ist nur von wenigen Localitäten bekannt. In den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien vom Jahre 1858 wird $. laxifolium als in Böhmen schwimmend von Schur angeführt. Ausserdem wurde es gesammelt bei Chlu- metz im Budweiser Kreise (Jechl), bei Veseli (Sitensky), bei Platz (Leonhardi), bei Böhm.-Leipa nächst Rodovitz (Watzel) und auf der Iserwiese (Milde), sowie am Kleinen Teich im Riesengebirge von Juratzka. Ferner liegt es im Museums-Herbar von Jungbauer vor, der es bei Langenholz nächst Rindles gefunden, und von Gottesgab, wo es 1839 „Reiss“ gesammelt. Auch $. cu- spidatum var. atroviride von Teplitz (Winkler) scheint habituell hieher zu gehören. 9. Sphagnum fimbriatum Wils. Wie $. cuspidatum wird auch dieses öfters als acutifolkum bestimmt angetroffen, so von Opiz und Schöbl, die selbes von Motol gebracht (und Letzterer auch bei Neuhaus gesammelt). Auch die Exemplare des Veselsky von Königgrätz, als acutifolium ausgegeben, gehören dem Formenkreis des fimbriatum-Gürgensohnii an. Diesen ähnliche fand ich auch bei Wartenberg unter Gross-Skal und bei Pisek und ich wäre geneigt, sie als Verbindungsform der fimbriatum mit Girgensohnii zu betrachten, weil sie mit jenem die Farbe 'Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 77 606 Jos. Dedecek mit diesem aber die Form der Stengelblätter gemeinschaftlich haben. Nebstdem liegt $. fimbriatum von Wurm (von Königgrätz) vor. Andere Angaben, wie: Königgrätz, Rothenhaus, Pocätek (Juratzka), Rokitnitz und Adrsbach stammen von Em. Weiss (Oesterr. bot. Zeitschr. 1861) ab. Nur noch Milde hat es im Riesengebirge gefunden. 6b. Sphagnum Girgensohnii Russow. (S. strietum Lindbg.) Dieses wird nur von Milde (Iserwiese, Elbwiese, Schneegrube) und von Watzel (Böhm.-Leipa bei Schiesnig und Rabenstein) angeführt. 7. Sphagnum squarrosum Pers. (S. squarrulosum Lesqu.) Gehört zu den öfters auftretenden aber nicht gemeinen Formen und wird bereits im Jahre 18538 in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Ges. von Tuöap und von Em. Weiss von Budweis, Teplitz, Rokyinitz und vom Riesen- gebirge angeführt. Weiter ist es uns bekannt von: Blänsko (Jungbauer); Budweis (Jechl, Veselsky); Pisek (D£d.); Swatono- witz (Pastor); Sudeten (Beilschmidt); Böhm.-Leipa (Watzel); Grulich (Bayer); Teschen *(Malinsky); Erzgebirge (Celakovsky); Stirin (Sykora, Kalmus). Milde führt die var. squarrulosum Lesqu. vom Kamme des Riesen- gebirges an. 8. Sphagnum teres Ängstr. ($. squarrosum var. teres Schpr.) Als var. squarrosum gibt es Em. Weiss von Böhmen an. Sonst wird es von Watzel (Böhm.-Leipa), von Kühlewein (Marienbad) und von Milde als ein im Riesengebirge gemeines Moos angeführt. Seine Beziehung zum vorerwähnten ist wohl eben so gross, wie die des 9. Girgensohni zu fimbriatum. 9. Sphagnum Lindbergii Schpr. (S. capiülifolium ß. fulvum Sendtner.) Ist nur vom Riesengebirge durch Milde bekannt, der dort diese Art als gemein verbreitet vorgefunden hatte. 10. Sphaynum rigidum Schpr. ($. compactum Brid. — $. praemorsum Z. et D. — S$. immersum N. et H. — 8. tristichum Schultz. — S$. ambiguum Hübener. M. Germ.) Als S. helvetieum gibt es Weitenweber vom Riesengebirge und Opiz von Pardubitz an. Nach Em. Weiss soll es Vsesecka bei Nimburg? gefunden Die böhmische Sphagna und ihre Gesellschafter, 607 haben. Sichergestellt ist sein Vorkommen dei Budweis (Jechl); bei Klingen- burg (Ded.); und bei Königgrätz (Veselsky und Wurm). 11. Sphagnum subsecundum N. et H. Wächst in Nordböhmen nach Weiss (bei Rokytnitz) und Winkler; bei Schlukenau (Karl, herb. Bracht 1840); bei Böhm.-Leipa (Watzel). Die statt- liche var. contortum kommt beim kleinen Teiche (Milde) und bei Böhm.-Kamnitz (Hrabal 1854) vor. 12. Sphagnum molluscum Bruch. Ist mit Sicherheit nur vom Riesengebirge bekannt, wo es Milde auf der Schnee- und Iserwiese gesammelt. Das als $. molluscum Bruch. von Winkler bei Teplitz gesammelte ent- spricht theilweise der Beschreibung des $. molle Sulliv., obwohl es manche Merkmale auch mit anderen Arten theilt, so dass seine definitive Bestimmung beim Mangel von Untersuchungs-Exemplaren nicht sichergestellt werden konnte. 13. Sphagnum eymbifolium Ehrh. (S. palustre L. — SS. latifolium Hedw.) Ist ein bei uns neben acutifolium verbreitetstes, entweder selbstständige oder mit jenem verworrene Polster bildendes Sphagnum. Man findet es bei Königgrätz (Veselsky); Rokytnitz (Weiss); Reichenberg (Siegmund); Turnau bei Kürovody und Rothstein (Ded.); Niemes (Lorinser); Böhm.-Leipa (Watzel); Leitmeritz (Müller); Böhm.-Kamnitz (Hrabal); Teplitz (Winkler); Schwarzkosteletz (Tuiek); VSetat (Sitensky). Ferner bei Kadin (Peyl); Nassaberg (Cenek); Pocätek (Bause); Veseli (Sitensky); Tabor (Bause); Blanik bei Vlasim (Död.); Pisek in Hürky (Ded.); Böhm.-Fellern und Budweis (Död.). Gesellschafter der Sphagna. Die Lage und die Feuchtigkeits-Verhältnisse der Localitäten, welche von Sphagnum-Polstern aufgelockert werden, bringen es schon mit sich, dass daselbst auch anderen Kindern der Flora ein behaglicher Aufenthalt gegönnt wird. Unter diesen Mitbewohnern der Moore gibt es mit Ausnahme charakteristischer Phanero- gamen auch eine Unzahl von Kryptogamen und unter diesen besonders die der Algen und Moose. Ich zähle da nur die Moose auf, die ich zum grössten Theile selbst auf von mir besuchten kleineren Torfmoos-Localitäten beobachtet hatte. Und es werden überhaupt nur die Formen aufgeführt, welche inmitten der Moospolster, also unter den Sphagnum-Stengeln aufgefunden worden sind. Musei frondosi. Diese kommen entweder in einzelnen schwächeren und schlankeren Stengeln vor, die Torfmoospolster durchwachsend, oder treten auch in selbstständigen Gruppen und Polstern auf, die Sphagna umrahmend. Es sind folgende Arten: 21; 608 Jos. Dödetek. Die böhmische Sphagna und ihre Gesellschafter. Hypnum Schreberi Wild. mit $. squarrosum und ceymbifolium bei Pisek und am Blanik. H. cuspidatum L. mit S. ceymbif. am Blanik und nächst Pocätek. H. purum L. mit S. cymbif. am Blanik. H. flwitans Dillen. mit $. cuspidatum (Budweis). H. cordifolium Hedw. mit 8. cymbif. (Blanik). H. Orista castrensis L. mit S. acutifolium (Lyssa). H. stellatum Schreb. mit S. acutifolium und cymbifolium bei Kürovody nächst Turnau. H. Kneiffii B. Sch. (Kürovody). Hylocomium squarrosum B. Sch. mit S. acutif. (Blanik) und squar- rosum (Stirin). H. triquetrum B. Sch. mit S. acutif. (Waldstein). Thuidium tamariscinum B. Sch. mit $. eymbif. und acutif. (Blanik). T. delicatulum B. Sch. mit S. cymbif. (Kürovody und Pisek). Climacium dendroides W. M. kommt fast überall vor, wie Aulacomnium _ palustre Schwaegr. Leucobryum vulgare Hampe unter S. acutifolium bei Waldstein und Kürovody. Dieranum palusire La Pyl (Kürovody, Böhm.-Fellern). D. scoparium Hedw. (Kürovody, Blanik). Meesia tristicha Funk, gefunden vom Assist. Sitensky 1876 bei Veseli. Mnium rostratum Schrad. (Kürovody, Blanık, Pisek [mit $. squarr.]). M. hornum L. (Kürovody und mit $. fimbr. Wartenberg). M. affine Blandow unter $8. cymbif. (Blanik). M. punctatum Hedw. bei Pocätek unter S. cymbif. Atrichum wundulatum P. de B. bei Böhm.-Fellern und bei Pisek mit S. squarr. Philonotis fontana Brid. (Teplitz). Bryum pallescens Schleich. (Kürovody). Webera nutans var. sphagnetorum Hedw. (Kürovody). „ Polytrichum juniperinum Hedw. unter S. eymbif. (Böhm.-Fellern). P. commune L. häufig. P. gracile Diks. vom Assist. Sitensky bei Veseli gesammelt. Fissidens taxifolius Hedw. (Kürovody). F. adiantoides Hedw. (Wartenberg, Veseli). Musei hepatici: Calypogeia trichomanes Corda var. Sprengelii (Kürovody). ‚ Lophocolea bidentata Nees unter 8. cymbif. (Blanik). Plagiochila asplenioides Nees (Blanik). Chiloscyphus polyanthos Nees (Rothstein bei Turnau). Ch. pallescens Dumort. (Kürovody). Riccia fluwitans L. (Böhm.-Fellern, Veseli). Anthoceros laevis L. (Blanik). Aneura pinguis Dum. (Veseli). A. palmata Nees (Kürovody). Jungermannia connivens Diks. (Kürovody). Viele in der Nähe der Torfmoore wachsende Moosarten blieben noch unberücksichtigt. a FE 7 a Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Oitigradae. Von Eugen Graf Keyserling in Glogau. (Mit Tafel VII und VIIL.) (Vorgelegt in der Versammlung am 4. October 1876.) Thorell theilt diese Unterordnung in zwei Familien, Zycosoidae und Oxypoidae und begründet ihre Trennung hauptsächlich auf die sehr verschiedene Stellung der Augen. Auch mir scheint es ganz gerechtfertigt, dass diese, in ihrem ganzen Habitus verschiedenen Thiere, zwei Familien bilden, kann mich aber nicht einverstanden erklären mit der Stellung der Gattung Ctenus W., die Herr Professor Thorell auch zu den Lycosoidae rechnet. Durch die Augenstellung ist diese Gattung von den übrigen Lycosen mindestens ebenso sehr verschieden wie die Oxyopoidae und ausserdem weicht sie in der Bildung der Klauen, von beiden sehr wesentlich ab. Alle zu derselben gehörenden Thiere besitzen am Ende der Tarsen nur zwei grosse gezähnte Klauen und statt der dritten kleinen Afterklaue, eine wohlausgebildete dichte Haarbürste ähnlich der, der Drassoidae. Auf diese Charaktere gestützt, theile ich die Citigradae in drei Familien, die sich in folgender Weise von einander unter- scheiden lassen: I. 3 Klauen an den Tarsen. a) Augen in 3 Reihen, 4.2.2 ... . .„ Lycosoidae. b) Augen in 3 oder 4 Reihen, 2. 2. 4 oder 9, 9, 2.2 OR Jane U. 2 Klauen und Haarbürsten an den Tarsen. Augen in 3 Reihen. Ctenoidae. In den Werken von C. Koch, Walckenaer, Hentz, Nicolet etc. sind eine Menge amerikanischer Spinnenarten beschrieben, aber leider sind die Beschreibungen so kurz und die charakteristischen Merkmale so wenig berück- sichtigt, dass es mir unmöglich war den grössten Theil der mir zur Unter- suchung vorliegenden Thiere zu bestimmen und ich gezwungen wurde fast alle als neu zu beschreiben. \ 610 Eugen Graf Keyserling. Uebersicht der Gattungen der Familie der Lycosoidae. I. Obere Spinnwarzen nicht länger als die unteren. A) Kopf vorne niedrig und an den Seiten sehr schräg. Unterste Augen- reihe meist breiter, aber nie schmäler als die zweite. Area fast immer breiter als hoch .». . ..... 2.2.2 Zrochose, GaBe B) Kopf vorne hoch und an den Seiten mehr oder weniger steil. Unterste Augenreihe schmäler oder ebenso breit als die zweite. Area ebenso hoch oder auch höher als breit. a) Stirn fast viereckig, unten fast ebenso breit als oben; die Seiten des Kopfes senkrecht. Füsse meist lang und dünn. Lycosa Latrl. b) Stirn unten an den Mandibeln breiter als oben; die Seiten des Kopfes schräge gewölbt. Füsse kräftig und mässig lang. Tarentula Sund. II. Obere Spinnwarzen länger als die unteren. A) An der unteren Seite der Tibien der beiden ersten Paare 3 Paar Stacheln. a) Oberer Stirnrand weit vorspringend überragt den unteren be- deutend. Kopftheil sehr lang und hoch, fällt an den Seiten steil abi. un N ae nd erwezlorae Er b) Oberer Stirnrand nicht vorspringend; der Kopftheil meist ziem- lich kurz und an den Seiten ziemlich schräg abgedacht. &) Unterste Augenreihe ebenso breit oder höchstens unbedeutend breiter als die mittelste. Area ebenso hoch als breit. Pirata Sund. ß) Unterste Augenreihe bedeutend breiter als die mittelste. Area breiter als hıch . . . . . . . Diapontia n. 8. B) An der unteren Seite der Tibien der beiden ersten Paare 4 Paar Stacheln. a) Seitenaugen der untersten Reihe dem Stirnrande näher oder unbedeutend weiter von diesem entfernt, als von den Augen der zweiten Reihe, Area wenig breiter als hoch. Seitenaugen der untersten Reihe grösser als die Mittelaugen. Ocyale Sav. et Aud. b) Seitenaugen der untersten Reihe vom Stirnrande mindestens doppelt so weit entfernt als von den Augen der zweiten Reihe. Area doppelt so breit als hoch. Augen der zweiten Reihe ziemlich gleich gross . » » » » » . . ‚Dolomedes Latrl. j H Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 611 Familie Lycosoidae. (ren. Zycosa Latrl. Lycosa ocreata Hentz. Tab-1, Fig. 1. Boston, Journal of Natural History, tom. 4, p. 391, pl. 18, fig. 5 Mas. Totallänge . . BER BR AT EN mE lee area lernte ke aha: Ban VE Cephalothorax a Re De NE Ba 9 a en E in der Mitte brerh IA EEE NU DNA LEARN Sue Lo \ VOENGBRETER IE ga Be LEN Rn a 2 NL iLle NR MT Wi AR Un DREIER MRRRSLANE EUER? BE RINDE ERSTER 121 007 ei ONE A ARE 20 ke BR ul a er La aa u REST In anne ne en ln la N 2 Et a al a as a ee BD Fem, Pat. Tib. Metat. Tar. Summa Du, ERINNERN Gn 17 1:6 2:8 27 17 = 120 Mm. N a A 14 2:6 2:6 1:6, — ‚11:2: 5, SAT, BE 3 ah) NOS 13 2:2 2:8 1-6: — "10.2075 N N A ea) 1:6 33 46 20 = 155 n Dr Benhelekloraz dunkel rothbraun mit undeutlichen helleren Seiten- bändern und einem breiten röthlich gelben, mit weissen, Härchen bekleideten Längsbande über den Rücken, das hinter der Mittelritze unbedeutend einge- schnürt erscheint und in dem an dieser Stelle zwei kleine, neben einander stehende, dunkle Pünktchen liegen. Dieses helle Rückenband setzt sich noch ein Stückchen zwischen den Augen fort, deren Umgebung schwarz gefärbt und mit weissen Härchen besetzt ist. Mandibeln bräunlich roth, Maxillen und Lippe gelb, Sternum rothbraun mit wenigen lichten und Jangen feinen Härchen. Das erste Beinpaar bis zum Anfange der Metatarsen schwarzbraun, diese so wie die Tarsen gelb. An der hinteren Seite der Schenkel haben sie, ebenso wie die des zweiten Paares, einen helleren gelblichen Längsstrich und die Tibien, aber nur die des ersten Paares sind ringsum mit dichten langen schwarzen Haaren besetzt. Die Schenkel des zweiten Paares schwarzbraun, die Patellen, Tibien und Anfang der Metatarsen rothbraun, der übrige Theil derselben und die Tarsen gelb. Die beiden Hinterpaare sind ebenso, nur noch etwas heller, ge- färbt. Das Abdomen zeigt oben ein, nicht sehr deutliches, breites röthliches Längsband, in dem, in der vorderen Hälfte, ein dunkel gerandeter, hinten spitz endender röthlicher Längsfleck und hinter diesem, bis zu den Spinnwarzen hin, eine Reihe von. schwärzlichen Bogenstricheln liegt. Seiten schwärzlich mit gelben Punkten und Stricheln, die nach dem Bauch zu an Zahl und Breite zu- nehmen und ihnen daher ein helleres Ansehen geben. Bauch röthlich, ebenso die Spinnwarzen. Dieser ganze Körpertheil wird von kurzen schwarzen und 612 \ Eugen Graf Keyserling,. grauen, fast weissen Härchen bekleidet, die aber bei dem mir vorliegenden Exemplar zum grössten Theil abgerieben sind. Gut erhaltene Exemplare, bei denen die Haarbekleidung noch dicht ist, haben wahrscheinlich ein weit helleres Aussehen. Der Cephalothorax, bedeutend kürzer als Patelle + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte auch beträchtlich schmäler als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn weniger als halb so breit als in der Mitte, oben mässig hoch gewölbt, nach den Seitenrändern und dem fast geraden Hinterrande nicht sehr steil abgedacht. Der schmale Kopftheil fällt an den Seiten fast senkrecht ab und ist vorn ein wenig eingezogen, so dass der obere Theil den unteren Stirnrand etwas überragt. Die vordere Augenreihe ist stark nach oben gebogen, indem die kleineren Seitenaugen tiefer sitzen. Vom Stirnrande ist diese ebenso weit entfernt als von der zweiten, bedeutend breiteren Reihe, das heisst um etwas mehr als den Durchmesser eines ihrer Mittelaugen. Der Abstand der beiden grossen Augen der zweiten Reihe von einander ist etwas kleiner als ihr Durchmesser und von den zwei Drittel so grossen der dritten, noch breiteren Reihe, nicht ganz das anderthalbfache desselben. Mandibeln um ein Fünftel länger als der Kopf vorne breit, fast ebenso lang als Patella I, vorn der Länge nach wenig gewölbt und nicht dicker als die Tibien des ersten Beinpaares. Maxillen nach vorn zu erweitert, etwas mehr als doppelt so lang als die “ vorn gerade abgestutzte, unbedeutend breitere als lange Lippe. Sternum fast rund, unbedeutend länger als breit und mässig gewölbt. Beine lang und dünn, viertes Paar etwas über 4\/,mal so lang als der Cephalothorax und fast um das doppelte seines Metatarsus länger als das erste Paar. Patella und Tibia IV zusammengemessen etwas länger als der Meta- tarsus desselben Beines. Eine sehr dünne Scopula befindet sich an den Tarsen und der Endhälfte der Metatarsen der beiden ersten Paare, an den beiden Hinterpaaren ist sie noch dünner und nur an der Endhälfte der Tarsen vor- handen. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 5 Zähn- chen. Die Bestachelung der beiden ersten Beinpaare ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1. 1, Patella vorn 1, hinten 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1, aussen 1. 1. Der Patellartheil der Palpen etwas kürzer und bedeutend dünner, als der blasenförmige und vorn, oben an der Innenseite mit einem kurzen stumpfen Zahn versehene Tibialtheil, der fast dicker ist als der mit einem ziemlich langen Schnabel versehene Tarsaltheil, der ungefähr ebenso lang ist als die vorhergehenden Glieder zusammen. Der Geschlechtsknoten hat vorne einen langen dünnen, unbedeutend gekrümmten, nach vorn gerichteten stumpfen Fortsatz, und in der Mitte ungefähr einen weit kleineren, flachen, nach innen und mit der Spitze nach unten gekrümmten, den man am besten sieht, wenn man das Glied von der Seite betrachtet. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 6] 3 Nordamerika, aus der Umgegend von Peoria im Staate Illinois, in der Sammlung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg. Es ist leicht möglich, dass die von mir beschriebene Art nicht identisch ist mit L. ocreata Hentz, da er von geringelten Beinen schreibt und auch ab- bildet, da aber die so eigenthümlich lang behaarten Tibien mit seiner Abbildung so gut übereinstimmen und kaum anzunehmen ist, dass Nordamerika mehrere Arten besitzt, die diese Eigenthümlichkeit haben, so will ich vorläufig der von mir beschriebenen keinen neuen Namen geben, um so mehr da die nächst- folgende Art vielleicht das Weibchen dazu ist. Lye. rufa n. sp. Tab. I, Fig. 2. Fem. Totallänge . . re Del TEA sa ar. ba este Me Cephalothorax Bus Er er a ea alien 0 N in der Mitte Be Se VER ar BLZ n vornabreite, Area ae een ER en lan. (EN a ae dam nal ee 5 Br NE a ef ae are RR ERS RE TTE E FENTEFEI ES EEE PRATER MR HRTE BE En 6.3 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa BES u rn, an, el 14 2:2 2:0 15, 16Min. FR ie N na 2 1:3 2.1 1-9 ASS ge ER a a NET WAL 1:0 19 2:2 1:3 = E05 ER 33 12 3:0 42 73 n De Geahalochoraz nliehkrann mit breiten, nach vorn zu sich erwei- ternden Rückenband, das hinter der Mittelritze ein wenig eingeschnürt ist, sich vorn bis zwischen die Augen fortsetzt und mit weissen und gelben Härchen bekleidet wird. Die Seiten mit nicht sehr dichten dunklen und einzelnen weissen Härchen besetzt, zeigen die Spuren eines schmalen gelben Seitenbandes, die Umgebung der Augen schwarz mit weissen Härchen und einzelnen schwarzen langen Borsten. Die Mandibeln rothbraun, Lippe und Maxillen gelb, Beine und Palpen gelb mit mehr oder weniger deutlichen dunkeln Ringen an allen Gliedern bis auf die Tarsen die einfarbig hellgelb sind. Das Abdomen hellbraun mit einem schwarz gerandeten, innen ebenfalls braunen, hinten spitzen Fleck, hinter dem bis zu den gelblichen Spinnwarzen hin, noch mehrere schwarze Bogen- striche folgen, die jederseits von grösseren schwarzen Flecken begrenzt werden. An den Seiten viele schwarze Striche und Punkte, der Bauch schmutzig gelb mit kleinen braunen Flecken, von denen ein grösserer jederseits etwas vor den Spinnwarzen liegt. Epyginen roth oder rothbraun mit dunkeln Haaren eingefasst. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte schmäler als Tibia IV lang, fast um den dritten Theil länger als in der Mitte breit, vorn wenig mehr als ein Drittel so breit als in der Mitte, der Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 78 614 lugen Graf Keyserling. ° Rücken vorn recht hoch, senkt sich bis zu der Mittelritze ein wenig und fällt dann zu dem etwas ausgeschnittenen Hinterrande recht steil ab.- Die Seiten- ränder sind sanfter abgedacht und der Kopf an den Seiten ziemlich steil. Die vordere Augenreihe deutlich schmäler als die zweite Reihe, etwas nach oben gekrümmt, indem die unbedeutend kleineren Seitenaugen tiefer stehen. Ihre Entfernung vom Stirnrande und der zweiten Reihe ist reichlich so gross als der Durchmesser eines ihrer Mittelaugen. Die Augen der zweiten Reihe um ihren Durchmesser von einander und um mehr als das anderthalbfache des- selben von den zwei Drittel so grossen Augen der dritten Reihe entfernt. Die dritte Reihe sehr wenig breiter als die zweite. Die Mandibeln kaum so lang als der Kopf vorne breit, unbedeutend länger als die Patellen des ersten Beinpaares, so dick wie die Schenkel I, vorn der Länge nach mässig gewölbt und mit wenigen schwarzen Borstenhärchen bekleidet. Die Maxillen nach vorn zu breiter werdend, sind mehr als doppelt so lang als die vorn gerundete etwas breitere als lange Lippe. Sternum von fast runder Gestalt, kaum länger als breit, mässig gewölbt und mit sehr wenigen dunklen Borstenhaaren besetzt. Beine ziemlich lang und dünn, das vierte Paar 3!/amal so lang als der Cephalothorax und um das Doppelte seines Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammengemessen ebenso lang als der Metatarsus. An den grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen nur 4 bis 5 Zähnchen. Eine nur sehr dünne Scopula ist an den Tarsen und einem Theile der Metatarsen der beiden ersten Fusspaare bemerkbar, und scheint an den Hinterbeinen ganz zu fehlen. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1.1.1, hinten 1. 1, vorn 2 neben einander, Patella keine, Tibia unten 2.2.2 an der Innenseite 1, und zwar alle sehr lang bis auf die letzten am Ende. Zweiter Fuss ebenso, nur hat er noch an der Innenseite der Patella einen und die beiden an der Innenseite des Femur sitzen, wie bei allen Arten dieser Gattung, nicht neben einander, sondern der eine in der Mitte und der andere am Ende. Nordamerika. Mehrere Exemplare in der Sammlung des Herra Dr. Koch, die aus der Umgegend von Baltimore und Peoria stammen. Lye. minima n. sp. Tab. I, Fig. 3. Mas. Torallange RE NET RE MIR N DE ET EN RLTTE Wephalothorax lang... 2 da SD ES EL Eee RER Re Ir Er 2 in der. Mitte breit”. „MI mE INRR TR Re SE RVER er vorn, breit... line ee Re ar Apaomenslane a NE RETTEN RE N SE Nr breit. BAU, 1a, Aa I PRATER KONSENS En ” Mändibeln Jane re U. EA RE TEE Ra Mu re ee Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 615 N Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ROSS 0.21 dar var 08 17 18 10 .,.= 71 Mm. 2 PR Be a 7 0:7 1:4 17 10 = 65 „ a LSB heran ae 210 ee Der Cephalothorax dunkelbraun, mit breitem gelben, durch dunkele Flecken unterbrochenen Seitenband jederseits über dem schwarzgesäumten Seitenrande und einem schmalen gelben Rückenbande, das an der Basis be- ginnt, die Mittelritze umschliesst und gleich hinter derselben endet. Der Kopf schwarz, die Mandibeln schwarzbraun mit gelber Spitze, die Maxillen und Lippe gelbbraun mit hellen Vorderrändern, das Sternum dunkelbraun mit schmalen gelben Strichelchen über der Mitte. Beine gelb, die Schenkel des ersten Paares schwarz mit gelber Spitze, die des zweiten oben schwarz, unten grösstentheils gelb, nur an der Basis etwas dunkler, die des dritten und vierten Paares nur oben mit bräunlichen Flecken. Die Palpen schwarzbraun, nur die Patellen etwas heller mit weissen Härchen, die Tibien mit langen schwarzen Haaren dicht besetzt, die Tasterdecke in der Basalhälfte dunkelbraun und in der Endhälfte gelb, oben mit ganz kurzen weissen und unten mit langen abstehenden Härchen bekleidet. Der Hinterleib rothbraun mit vielen kleinen, gelben Punkten bestreut, einem gelben lanzenspitzenförmigen Fleck auf der vorderen Hälfte und hinter diesem bis zu den Spinnwarzen hin, mit kleinen, feinen, gelben, braun gesäumten Bogenstricheln geziert. Die Seiten heller, indem die gelben Flecken grösser und dichter werden, der Bauch röthlichgelb, jederseits von einer Reihe heller Punkte begrenzt und einem dunkleren Mittelfleck, der vorn an der Basis beginnt und bereits in der Mitte, spitz auslaufend, endet. Spinnwarzen bräunlichgelb. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia eines vierten Beinpaares, in der Mitte etwas schmäler als Tibia IV lang, kaum um den fünften Theil länger als breit, vorn halb so breit als in.der Mitte, oben sehr hoch ge- wölbt, nach den Seitenrändern und dem stark ausgeschnittenen Hinterrande hin steil abfallend. Der Kopftheil an den Seiten senkrecht und vorn eingezogen, so dass der obere Rand den Stirnrand weit überragt. Die Behaarung ist ziemlich spärlich, an den Seiten anliegende weisse, auf dem Kopf ziemlich dichte, schwarze, längere und um die Augen herum Spuren anliegender weisser Härchen. Die vordere Augenreihe deutlich nach oben gebogen, indem die etwas kleineren Seitenaugen tiefer stehen; ihre Entfernung vom Stirnrande ist ebenso gross als die von der zweiten Reihe und zwar gleich dem Durchmesser eines dieser Augen oder gleich dem dreifachen Durchmesser der Mittelaugen der unteren Reihe. Die Augen der zweiten Reihe sind fast um ihren doppelten Durchmesser von einander und den anderthalbfachen von den zwei Drittel so grossen der dritten Reihe entfernt. Die unterste Reihe bedeutend schmäler als die zweite und diese wiederum etwas schmäler als die oberste dritte Reihe. Die Mandibeln kaum so lang als der Kopf vorne breit, unbedeutend länger als die Patella I, vorn der Länge nach nicht gewölbt, gegen das Ende 78* 616 Eugen Graf Keyserling. hin allmälig dünner werdend, oben an der Basis fast so dick als die Schenkel des ersten Beinpaares und vorn mit sehr wenigen schwarzen Härchen besetzt. Die Maxillen nach vorn zu sehr wenig breiter, fast dreimal so lang als die bedeutend breitere als lange, vorn gerundete Lippe. Sternum herzförmig, wenig länger als breit, mässig gewölbt und nur am Rande spärlich behaart. Abdomen eiförmig, in der hinteren Hälfte am breitesten, hinten stumpf zugespitzt, die Seiten und der Bauch mit weissen anliegenden Härchen besetzt, oben aber bei dem mir vorliegenden Exemplare ganz nackt. Die Beine sehr lang und dünn, viertes Paar fast 4!1/,mal so lang als der Cephalothorax und um das Doppelte seines Metatarsus länger als das erste, zweites und drittes Paar gleich lang. Patella und Tibia IV zusammen gemessen fast ebenso lang als der Metatarsus. Eine Scopula fehlt an allen Beinen. An den grossen Klauen am Ende der Tarsen nur 3 Zähnchen. Die Bestachelung der Beine ist folgende: 1. Paar: Femur oben 1.1.1, vorn 1.1, hinten 1.1.1, Patella keine, Tibia. unten 2.2.2, an der Innenseite 1. 1, an der Aussenseite 1. 1 und oben 1. 2. Paar ebenso, hat aber an der Aussenseite der Patellen noch einen Stachel. Der Tibialtheil der Palpen etwas länger als der Patellartheil, gegen die Spitze zu allmälig breiter werdend und besonders unten mit dichten langen schwarzen Haaren besetzt. Die Tasterdecke, ungefähr so lang wie die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, vorn mit einem Schnabel versehen, der kaum mehr als halb so lang als der Geschlechtsknoten ist, an dessen hinterem Theile ein langer, flacher, nach vorn und aussen gerichteter, gekrümmter Fort- satz entspringt, der an seiner Basis noch einen ganz kurzen Vorsprung besitzt. Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch ein männliches Exemplar aus Peoria im Staate Illinois. Lyec. flavipes n. sp. Tab. I, Fig. 4. Fem. Totallänge, 4 ae. y rl era rar Maar NEE Gephalothorax lang" u. ur. 00 ch vol ea nee Be 3 in. der, Mitte breit. 7. v." 70.0009. Un a ee „ vorn breit 1. + u a en ei keinen Ne Abdomen, lan&: . ... Neu ee os en ke ee r breit... 208 au Sraler ee ker ent Ne ae ee Mandibeln lang . IT ee le et Ku ee ED 5 Bu Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa USREIIS SSRU HT BE A EURE ıloıl 1:8 1:9 14 = 88 Nm. ai, BE EN RO 1:0 ler 1:9 13 = 83 „ Bra OEL EL W ERST U RI 0:9 1a] 22 r2 == Ra 4 — 198 5 RE RE HN HR MN. 32 1:0 2:6 42 18 Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 617 Der Cephalothorax dunkelbraun mit schwarzem Kopf, schmalen, gelben, wellenförmigen, in der vorderen Hälfte meist von braunen Flecken unter- brochenen Seitenbändern und einem ebenso gefärbten, oder auch in der vorderen Hälfte bisweilen röthlichen Mittelbande, das an der Basis schmal beginnend, darauf breiter werdend und an den Seiten stark ausgezackt, die Mittelritze um- schliesst, hinter derselben eingeschnürt, sich darauf zu einem breiten, quer- ovalen Fleck erweitert, der bis an die hintersten Augen reicht und vorn in eine kurze stumpfe Spitze ausläuft. Der Kopf ist an den Seiten, ziemlich weit hinauf und vorn bis zu der untersten Augenreihe gelb mit zwei, mehr oder weniger deutlichen, dunkeln, dreieckigen Flecken, auf welchen je eine lange Borste sitzt. Die nicht sehr dichte Behaarung des Cephalothorax besteht aus braunen und gelben anliegenden Härchen und um die Augen herum bemerkt man Spuren von weissen. Die Mandibeln gelb oder bräunlich mit schwarzem schmalen Längsstrich in der oberen Hälfte, die Maxillen und Lippe ebenfalls gelb oder bräunlich, Sternum mehr oder weniger dunkelbraun, vorn mit einem schmalen gelben, bis zur Mitte reichenden Längsfleck und ist mit langen hell- gelben und einzelnen schwarzen Haaren nicht sehr dicht besetzt. Beine heller oder dunkler gelb mit deutlichen schwärzlichen Ringeln an allen Gliedern mit Ausnahme der Tarsen. Palpen ebenso. Abdomen oben schwarz, mit weissen Härchen, besonders an den Seiten, ziemlich dicht bekleidet, vorn mit schmalem gelben Längsfleck, hinter dem drei bis vier Paar, nach hinten zu kleiner werdende, runde gelbe Flecken folgen, in deren Mitte je ein kleiner schwarzer Fleck liegt. Bauch und Seiten heller mit gelben Punkten und Stricheln. Epygynen rothbraun, Spinnwarzen bräunlich gelb. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte weniger breit als Tibia IV lang, um den vierten Theil ungefähr länger als in der Mitte breit, vorn halb so breit als in der Mitte, oben hoch gewölbt, hinten und an den Seiten recht steil abgedacht, der Hinter- rand deutlich ausgeschnitten. Der hohe Kopf an den Seiten steil abfallend, vorn eingezogen, indem der obere Rand den unteren Stirnrand überragt. Die Seiteneindrücke, die den Kopftheil von dem Brusttheile trennen, sehr flach. Vordere Augenreihe fast gerade, unbedeutend nach oben gebogen, die Seitenaugen etwas kleiner als die Mittelaugen, von dem Stirnrande um den doppelten Durchmesser und von der zweiten, bedeutend breiteren Reihe, nicht mehr als den Durchmesser eines Seitenauges entfernt. Die Augen der zweiten Reihe liegen um fast das anderthalbfache ihres Durchmessers von einander und unbedeutend weiter von den zwei Drittel so grossen und eine etwas breitere Reihe bildenden hintersten Augen. Die Mandibeln ebenso lang als der Kopf vorne breit, nicht kürzer als Patella I, vorn der Länge nach wenig gewölbt, wenig dicker als die vorderen Tibien und mit sehr wenigen dunkelen Borstenhaaren besetzt. Die Maxillen, nach vorn zu etwas breiter als an der Basis, sind etwas mehr als doppelt so lang als die etwas breitere als lange, vorn ziemlich gerade _ abgestutzte Lippe. Sternum oval, entschieden länger als breit. 618 » Eugen Graf Keyserling. Beine ziemlich dünn, spärlich behaart, viertes Paar 4'/,mal so lang als der Cephalothorax, um etwas mehr als das doppelte seines Metatarsus länger als das erste, das dritte Paar ebenso lang als das zweite. Patella und Tibia IV zusammengemessen kürzer als der Metatarsus. Eine sehr dünne Scopula ist nur an den Tarsen und einem Theil der Metatarsen der beiden ersten Bein- paare bemerkbar. An den beiden grossen Klauen, am Ende der Tarsen, sitzen 5—6 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1, Patella oben am Ende 1, hinten 1 und vorn 1, Tibia unten 2.2.2, von denen die beiden ersten Paare sehr lang sind, vorn 1. 1, hinten 1. 1, und oben 2, aber sehr dünne. Die Bestachelung des zweiten Paares ist ebenso. Nordamerika. Es befinden sich in der Sammlung des Herın Dr. Koch Exemplare aus der Umgegend von Baltimore und auch aus Peoria im Staate Illinois. Lye. fastosa n. sp. Tab. I, Eig. 5 und 6. Mas. Motallangerne, BSLME Mb TEEREIENAT BADDRREHNBIEEN BIRD EN ED Gephalothorax lang! 19V IE MENDE Bm IaH USE FT NER Fr £ in der «Mitte*breit/ 3 MI Na.s BEER HE Ts 1, vorn breit mat „ME Em NE RN EDER u Abdomen lang! 21.17, Bl MM ERS „DE NET DS IE VS IE RE h breit „Na 22 PUR TE, ZUG ENTE I Mandibeln lang. PATENT NONE WITT R TR IE Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa JEURUSSEHIH A INN IH eh Fa 0:9 1:9 1:9 13 = 381 Mm. Lassch OR KIRSELE 0 RBDO 0:8 17 17 13 Eee as AGB ETETA EO) 0:8 1:6 1:8 1 ah, ar a 1:0 2:2 32 1-85 n Der Cephalothorax schwarzbraun mit einem gelben Längsbande über der Mitte, das am Hinterrande ziemlich schmal beginnt, bald etwas breiter werdend die Mittelritze umschliesst, gleich hinter derselben sich etwas einschnürt und dann wieder plötzlich zu einem querovalen Fleck erweitert. Ein feiner schwarz- brauner Strich theilt meistens dieses gelbe Längsband in zwei gleiche Hälften. Bei sehr dunkel gefärbten Exemplaren beginnt das helle Längsband erst etwas über der Basis, kurz vor der Mittelritze, auch ist bei diesen der vorderste breite Theil desselben so undeutlich, dass man nur bei genauerer Betrachtung die Umrisse erkennt. Jederseits, etwas über dem Seitenrande des Cephalothorax, läuft ein gelbes schmales Seitenband, das ebenso wie das Mittelband, mit kurzen weissen Härchen bekleidet ist und vorn bis an die vordere Seite des Kopfes unterhalb der ersten Augenreihe reicht. Der Kopf oben bei den dunkelen Exemplaren ganz schwarz mit weissen Härchen um die Augen herum, von denen die der obersten, dritten Reihe, dunkel, die übrigen gelb gefärbt sind. Die Mandibeln schwarzbraun mit gelber Klaue und Falzrand. Bei den hellgefärbten nn Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 619 Exemplaren sind die ganzen Mandibeln hellbraun. Maxillen und Lippe bei den hellgefärbten Exemplaren gelb, bei den dunkeln schwarzbraun mit gelbem Rande. Sternum bei letzteren fast schwarz, bei ersteren dunkelbraun mit hellgelbem Rande und schmalem gelbem Längsstrich, der an der Lippe beginnend sich bis zur Mitte hineinzieht. Beine gelb, mit mehr oder weniger an der oberen Seite schwarz gefleckten Schenkeln. Das Abdomen oben schwarz mit einem gelben, schmalen, nach hinten spitz auslaufenden, ungefähr bis in die Mitte des Rückens reichenden Fleck, hinter dem, bis zu den hellbraunen Spinnwarzen, noch eine Reihe kurzer gelber, aber wenig deutlicher Querbögen liegt. Die Seiten ebenfalls schwarz aber von unregelmässigen Reihen gelber Punkte und Strichelchen durchzogen. Der Bauch erscheint durch die weissen Härchen, mit denen er bekleidet ist, grau und wird jederseits von einer geraden Reihe kleiner, gelber, runder Pünktchen begrenzt. So ist die Zeichnung des Ab- domens bei den dunkeln Exemplaren, bei den hellen läuft über den ganzen Rücken ein, vorn breites und hinten an den Spinnwarzen sich zuspitzendes, gelbes Längs- band, in dessen vorderer Hälfte 4 schwarze, runde Punkte und in der hinteren 4 schwarze Querbögen bemerkbar sind, die den hinteren Theil des hellen Längs- bandes in ebenso viele, nach hinten zu an Grösse abnehmende, ovale Flecken theilen, in welchen je zwei kleine schwarze Punkte neben einander liegen. Be- grenzt wird dieses Längsband von einer breiten schwarzen Einfassung die aber wiederum von gelben Flecken und Strichelchen durchzogen ist. Die Seiten gelb mit schwarzbraunen Strichen und der Bauch gelb mit dunklem, schmalem Längs- bande. Palpen schwarzbraun, bei den hellen Thieren gelbbraun. Der Cephalothorax kürzer als Patelle + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte etwas schmäler als Tibia IV lang, vorn nur halb so breit als in der Mitte zwischen dem dritten und zweiten Fusspaare; der Rücken um die Mittelritze herum hoch gewölbt, fällt nach den Seiten und dem hinteren Rande ziemlich steil ab, wird nach vorn unbedeutend niedriger und erhebt sich darauf wieder bis zu der hintersten Augenreihe, wo er fast dieselbe Höhe erreicht wie an der Mittelritze, die zum Theil an der hinteren Abdachung liegt. Der Kopf oben, von den hintersten Augen an bis zu denen der Mittelreihe etwas schräg abgedacht, fällt vorn und an den Seiten steil ab; die Seitenfurchen, die ihn vom Brusttheil trennen, kaum zu bemerken, da er nach hinten allmälig breiter werdend in denselben übergeht. Der ganze Cephalothorax nur spärlich behaart, einige anliegende weisse Härchen umgeben die Augen und einige abstehende Borstenhaare besetzen die Stirn. Die unterste Augenreihe gerade, bedeutend schmäler als die zweite, von dieser um den Durchmesser eines ihrer etwas grösseren Mittelaugen und von Stirnrande doppelt so weit entfernt. Die beiden grossen Augen der zweiten Reihe stehen um ihren Durchmesser von einander und von den kaum halb so grossen der dritten etwas breiteren Reihe, um etwas mehr als das anderthalb- fache desselben. 2 Die Mandibeln, ebenso lang als die vorderen Tibien und die Stirn vorne breit, vorne sehr wenig gewölbt, mit einzelnen langen Haaren besetzt, an der 620 Eugen Graf Keyserling. Basis kaum so dick wie die Vorderschenkel, werden nach der Spitze zu all- mälig beträchtlich dünner. Die Maxillen in der Endhälfte wenig breiter als an der Basis, vorn leicht gerundet, am Innenrande gerade und etwas gegen die Lippe geneigt. Diese kaum halb so lang, an der Basis eingeschnürt, in der Mitte am breitesten, nach vorn zu schmäler werdend und am Vorderrande leicht ausgeschnitten. Sternum glänzend, herzförmig, wenig länger als breit, mit einzelnen hellen, langen, feinen, Härchen bekleidet. Die Palpen ziemlich kurz und kräftig gebaut; Patellartheil fast ebenso lang als der weit dickere und mit langen abstehenden Haaren bekleidete Tibial- theil; der Endtheil wenig kürzer als die beiden vorhergehenden zusammen, vorn mit schmalem, kurzem, stark gekrümmtem Schnabel, der unten lange abstehende Haare besitzt, aber an der Spitze weder mit einer Klaue noch mit Stacheln versehen ist. Die ganze obere Seite der Tasterdecke ist mit dichten Haaren bekleidet, die an der Basis ziemlich lang sind und nach vorn zu allmälig kürzer werden. Am Geschlechtsknoten bemerkt man einen stark gekrümmten, mit der Spitze nach aussen gerichteten Fortsatz, der an der unteren Seite mit einem kurzen, etwas nach hinten gekrümmten Zahn versehen ist. Beine lang und dünn, viertes Paar etwas mehr als 3!/amal so lang als der Cephalothorax, um das Anderthalbfache seines Tarsus länger als das erste Paar. Patella und Tibia IV zusammengemessen ebenso lang als der Metatarsus. Die grossen Klauen am Ende der Tarsen mit 4 und 5 Zähnchen bewaffnet. Eine Scopula findet sich an den Tarsen aller Beine, an den Metatarsen aber nur an den beiden ersten Paaren, jedoch ist sie überall so dünn, dass man sie nur bei richtiger Beleuchtung bemerken kann. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgendermassen: Femur oben 1.1.1, vorn 1. 1, hinten 1, Patella oben 1.1 sehr dünn, innen 1 kurzer kräftiger, Tibia unten 2. 2.2, innen 1. 1 und ausen 1. 1. Die Bestachelung des zweiten Paares ist ebenso nur sieht man dort noch an der Patella 1 an der Aussenseite und an der Tibia oben 1. 1 Stacheln. Fem. Totallänge Na IN an le Ra RA ne De Er re Cephalöthorax lang. nn. 2... un rl. Ar Rue Ben . in der :Mitte.ibreitx 2. ya im Ir See R vorn: ihreitr iR ern Maren I Ne Andomen'langin 1 “il ar nd te al Rt Br z breit; 1.2 2 Eee nur Da Mändiheln lang... ln ler Keller EINAIE EN re Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa I ER ARE ER EH) 0:8 1:8 1:6 1:0: = Slim: DAN, SOSE Era ler EN IE 0:8 17 17 1.02 = Sl, N ls. Eu VERS 0.8 15 17 0:9: ==. Ne 4 2:6 11 21 30 14, = 102%, ” Das Weib ist dem Manne sehr ähnlich und stimmt auch in fast allen Körperverhältnissen mit ihm überein mit Ausnahme des Metatarsus IV, der etwas Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 621 kürzer ist als Patella und Tibien zusammengemessen. Das Abdomen ist wie gewöhnlich bedeutend länger und dicker. Die Färbung und Zeichnung variirt auch ähnlich wie bei den Männchen, nur ist sie stets heller und stimmt ziemlich genau überein mit der, der oben beschriebenen hellen Exemplare, nur wäre noch zu bemerken, dass die Beine, an den meisten mir vorliegenden Thieren, mehr oder weniger dunkel gefleckt oder geringelt sind. Bei einzelnen Weibchen sind diese Flecke oder Ringel jedoch nur an den Schenkeln bemerkbar, während die übrigen Glieder eine gelb- bräunliche Farbe haben. Der schmale gelbe Längsfleck auf dem schwarzbraunen Sternum ist bei allen Exemplaren mehr oder weniger deutlich bemerkbar. Die Spinnwarzen sind gelb und das Epyginen braun gefärbt, die Palpen gelb- bräunlich. Südamerika. Zahlreiche weibliche und männliche Exemplare befinden sich in meiner Sammlung, die von Herrn Lindig in der Umgebung von St. Fe de Bogota gesammelt wurden. Lye. Mackenziana n. sp. Tab. I, Fig. 7. Fem. a re nn 5a = Na a Un a et ehe ae. Cephalothorax lang ee te at a at a Se BE e ansder; Mible brast.den 0. 13.122 0 .n burn a on da AED a BORD DREIEL, 200 a a a en DR ER BT I EN EN DWANT RBER TRRFURERR ELRIDGE U RUEVENN. DRNB3T.3 4 908 m | ESEL NEST WERD RO RU UEE 5 OR, NERNERBEN RER AR REIRRRERR TR TRESRLEON EN BREIT SERIEN TEN NET EU Ne N 0 4 OR SORRADRR NS Kr Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa UA ER RE We RR SP ENERGIE. > 1:3 2:3 2:2 17 „— :10:3,Mm. Ze N RA TORSAE AB 12 22 2:2 1:6... 9:0228 By, 2 ER | 1:0 2:0 2:4 1-6, 0 Indy 2. DR 173 13 27 3:8 18 2=219:9 ” Der Cephalothorax schwarzbraun mit schmalem, wellenförmigem, nur in der hinteren Hälfte sichtbarem, röthlichgelbem Seitenbande jederseits und einem ebenso gefärbten Fleck auf dem Rücken, der die lange Mittelritze umgiebt und hinter derselben plötzlich erweitert, bis in die Nähe der hinteren Augen reicht. Die hellen Seitenbänder ebenso wie der Fleck auf dem Rücken scheinen mit weissen Härchen bekleidet gewesen zu sein, da sich noch Spuren derselben zeigen. Der Kopf, zwischen und um die Augen herum, schwarz mit Resten weisser Härchen, vorn röthlich mit langen, schwarzen Borstenhaaren besetzt, die Man- dibeln rothbraun mit hellem Fleck an der Basis und gelblichem Innenrande an der Spitze, vorn mit langen Borsten spärlich bekleidet. Maxillen und Lippe rothbraun mit hellen Rändern, Sternum schwarzbraun mit feinen, weissen Härchen, die am Rande herum ziemlich dicht, in der Mitte aber nur spärlich stehen. Beine und Palpen bräunlichgelb mit schwarzbraunen Ringen an allen Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 79 622 > Eugen Graf Keyserling. Gliedern bis auf die einfarbigen, gelben Tarsen. Hinterleib oben schwärzlich mit schwarzen und weissen Härchen dicht bekleidet, von denen die letzteren, besonders vorn, lang und dicht sind. Ueber die Mitte zieht ein helles, röth- liches Längsband, in dessen hinterem Theile schwarze Querbögen bemerkbar sind, die jederseits von einem kleinen, aus weissen Härchen gebildeten Büschel- chen begrenzt werden. Die Seiten schwarzgrau und der Bauch röthlichgelb mit weisser Haarbekleidung. Epyginen gelb, Spinnwarzen braun mit gelben Spitzen. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia des vierten Bein- paares, in der Mitte schmäler als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn unbedeutend mehr als halb so breit als in der Mitte. Der Rücken, hinter der dritten Augenreihe am höchsten, wird nach der langen Mittelritze zu etwas niedriger und fällt nach den Seitenrändern und dem Hinter- rande mässig steil ab. Der Kopf vorn und an den Seiten steil, die Seiten- furchen flach. Die untere Augenreihe ziemlich gerade, vom Stirnrande und der zweiten Reihe um den Durchmesser einer ihrer Mittelaugen entfernt, die unbedeutend grösser sind, als die Seitenaugen. Die Augen der zweiten Reihe liegen um ihren Durchmesser von einander und anderthalbmal so weit von den zwei Drittel so grossen, der dritten, breitesten Reihe. Die untere Reihe ist bedeutend schmäler als die zweite. Die Mandibeln ebenso lang als der Kopf vorne breit oder Patella I lang, so dick wie die vorderen Tibien und vorn der Länge nach nicht gewölkt. Die Maxillen gegen das Ende hin etwas breiter als an der Basis, vorn gerundet, doppelt so lang als die ebenso lange als breite Lippe, die in der vorderen Hälfte schmäler werdend, an der Spitze abgestumpft und unbedeutend ausgeschnitten erscheint. Beine lang und dünn, spärlich mit Härchen bekleidet, viertes Paar fast viermal so lang als der Cephalotherax und beinahe um das anderthalbfache seines Metatarsus länger als das erste Paar. Patella + Tibia IV etwas länger als der Metatarsus. Nur an den Tarsen der beiden ersten Fusspaare ist eine sehr dünne Scopula sichtbar. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind mit 3 und 5 Zähnchen besetzt. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, an der Innenseite 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, aussen 1. 1, innen 1. 1. Die des zweiten Paares ebenso, nur hat die Patella an der Innenseite einen Stachel. Nordamerika. Mackenzie River. In der Sammlung der Herrn Dr. Koch. L. xerampelina n. sp. Tab. I, Fig 8. Fem. Totallänge . . RE BAER ee Cephalothorax en EN I en - inlder Mitid breit a 2 ne Ve n SOrh hreit: 2. 2. on SE DEsie. Eh) 26 2.0 Se n Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 623 nA lan ui tn an he Dede" Han aa ae ee le 77 Mind, be Kreta ae ae AT Bu eln: Tan ld he a ih ee Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ee ht rer 14 23 2:7 18 = 11:2 Mm. Delta heim 8 13 22 26 1.8), Skluih BE dr a 12 21 2:9 125106 4, rd 15 30 4:8 22a Der Cephalothorax dunkelbraun mit schwarzem Kopf, undeutlichem, röth- lichem Längsbande, das hinten an der Basis schmal beginnend, darauf«sich schnell erweiternd, die Mittelritze umschliesst, hinter dieser eingeschnürt, sich nochmals erweiternd, einen breiten ovalen Fleck bildet. An den Seiten bemerkt man jederseits ein undeutliches Seitenband, das aus zwei bis drei röthlichen Flecken besteht. Dieser ganze Körpertheil ist mit schwarzen, braunen und weissen Härchen dicht bekleidet, von denen die letzteren den Kopf und die Seiten hoch hinauf besetzen. Mandibeln rothbraun mit breitem gelbem Fleck in der Mitte; Maxillen gelbbräunlich; Lippe braun, vorn mit schmalem hellem Saum; Sternum schwarzbraun mit lichten Härchen spärlich besetzt. Beine dunkel- braun mit hellen Tarsen und gelben Ringeln und Stricheln an den Gliedern, Palpen ebenso. Abdomen oben grau mit schwarzen und dazwischen eingestreuten’ weissen Härchen dicht bekleidet, auf der vorderen Hälfte mit einem schmalen röthlichen Längsfleck und hinter diesem eine Reihe kurzer, feiner, undeutlicher, röthlicher Querbögen, die sich bis in die Nähe der Spinnwarzen fortsetzen, Die Seiten heller als der Rücken, da sie mit langen, zahlreichen, weissen Härchen bekleidet sind. Der Bauch röthlich mit undeutlichem dunklem Fleck in der Mitte, der das Epyginen umgibt und nach hinten zu schmäler werdend, sich bis über die Mitte erstreckt. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte ungefähr ebenso breit als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als breit, vorn nicht ganz halb so breit als in der Mitte, oben recht hoch gewölbt, hinten und an den Seiten mässig steil abgedacht, unterer Stirnrand etwas eingezogen, so dass er vom oberen Kopfrande etwas überragt wird, die Seiten des Kopfes fast senkrecht, der Kopftheil durch flache Seiten- eindrücke vom Brusttheil deutlich abgesetzt. Die vordere Augenreihe ziemlich gerade, kaum unbedeutend nach unten gebogen, vom Stirnrande reichlich um den doppelten Durchmesser eines Seitenauges entfernt, liegt den Augen der zweiten Reihe kaum näher. Diese stehen um mehr als ihren Durchmesser von einander und um das anderthalb- fache desselben von den höchstens ein Drittel kleineren, eine etwas breitere Reihe bildenden Augen der dritten. Die unterste Reihe ist etwas schmäler als die zweite. Die Mandibeln bedeutend kürzer als der Kopf vorne breit, kürzer als die Patella I, vorn in der oberen Hälfte etwas gewölbt, nach den Enden zu bedeutend 13° 624 Eugen Graf Keyserling. dünner, an der Basis kaum so dick als die vorderen Schenkel und vorn mit einzelnen langen Haaren besetzt. Die Maxillen nach vorn zu bedeutend breiter als an der Basis, fast drei- mal so lang als die bedeutend breitere als lange Lippe, die vorn etwas aus- geschnitten ist. Sternum etwas länger als breit. Beine dicht behaart, ziemlich lang und dünn, viertes Paar 4'/,mal so lang als der Cephalothorax, um mehr als das Doppelte seines Metatarsus länger als das erste Paar, zweites und drittes fast gleich lang. Patella und Tibia IV zusammengemessen etwas kürzer als der Metatarsus. An den Tarsen und Metgtarsen der beiden ersten Fusspaare bemerkt man bei sehr sorgfältiger Be- trachtung, eine sehr dünne Scopula, die an den beiden Hinterpaaren ganz zu fehlen scheint. An den beiden grossen Klauen, am Ende der Tarsen sitzen 5 und 6 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1.1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1, Patella oben am Ende mit einer langen dünnen Borste, Tibia unten 2. 2. 2, von denen die ersten recht lang und die letzten am Ende ganz kurz und dünn sind, die Stacheln des zweiten Paares sind stärker, auch sitzen an seinen Tibien noch hinten 1. 1 und vorn 1.1. Nordamerika. Peoria im Staate Illinois. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Lycosa rugosa n. sp. Tab. I, Fig. 9 und 10. Mas. Totalänge . . BR EN ET 3 NER FE GE EN u. a 2 il Cephalothorax ana ER RD NR DENE AT 2 in der Mitte besik FE a ee le. < £ vorn“breitis,. 17 ri, BIT. DRR UN RI IE Tee Abdomen lang. Ru Ale en LEN TE ln n breit 3 oT sl ei Teen a TAln ER el Mandibeln langx. ET am nt a] De RE. ER ar Gel Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa 1. RUSS wu pn 3 Re ae AL 0:8 lei 1:0 07 = 5:0 Mm. DE EEE Sen ea a miles 07 1:0 0.9 07 = 46 „ Da el a Ta ee 0:6 08 il 07 = 44: , Am. EIER REIS 10 1'6 2:0 0:97, Wars Der Gephalithoraz rothbraun, fein granulirt, ohne Haarbekleidung, Seiten- rand schmal schwarz gesäumt und Kopf um und zwischen den Augen ebenfalls schwarz. Die Mandibeln rothbraun mit helleren Spitzen und einzelnen Härchen spärlich besetzt; Lippe und Maxillen schmutzig gelb, Sternum bräunlich mit gelben Adern und Flecken; Beine gelb mit braunen Schenkeln und undeut- lichen dunkelen Ringeln an den Tibien des letzten Paares. Das Abdomen oben gelb mit einem länglichen, hinten spitz endenden, bräunlichen, schwarz gerandeten Fleck, hinter dem bis zu den Spinnwarzen hin, zwei Reihen dreieckiger, allmälig nach hinten zu immer kleiner werdender und sich immer mehr nähernder, schwarzbrauner Flecke liegen. Die Seiten erscheinen, sehe : > Br gr Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 695 vermittelst vieler kleiner schwarzer Strichel, dunkeler, der Bauch gelb mit wenigen, unregelmässig liegenden, braunen Flecken. Spinnwarzen gelb. Palpen gelbbräunlich mit braunem Femuraltheil. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia des vierten Bein- paares, in der Mitte fast breiter als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als breit, vorn nicht halb so breit als in der Mitte, mässig hoch gewölbt, oben von den hinteren Augen bis zu der kurzen, fast in ihrer ganzen Ausdehnung auf der Höhe liegenden Mittelritze, gleichmässig hoch, an den Seiten gewölbt und hinten nach dem fast geraden Hinterrande, ziemlich steil abfallend. Der Kopf vorne ziemlich senkrecht, sehr schmal, wird nach hinten zu schnell breiter, da dort die Seiten stark gewölbt sind. Die denselben vom Brusttheile trennenden Furchen sind deutlich vorhanden, besonders im unteren Theil. Die untere Augenreihe unbedeutend nach oben gebogen, vom Stirnrande und den Augen der zweiten Reihe gleich weit entfernt, das heisst ungefähr um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittelaugen, die an den Seiten eines ungewöhnlich hohen, in der Mitte mit einer langen Borste versehenen Hügel- chen, sitzen. Die Augen der zweiten Reihe liegen nicht ganz um die Breite ihres Durchmessers von einander und ungefähr doppelt so weit von den fast %, so grossen Augen der dritten Reihe. Die unterste Reihe ist bedeutend schmäler als die zweite und diese wenig schmäler als die dritte. Die Mandibeln unbedeutend länger als der Kopf vorne breit, ebenso lang als die Patellen des ersten Paares, vorn gar nicht gewölbt und etwas schräg nach hinten gerichtet, nicht senkrecht, kaum so breit wie die Tibia I. Die Maxillen in ihrer ganzen Länge ziemlich gleich breit, an der Innen- seite nicht ausgeschnitten, aber stark gegen einander geneigt, sind doppelt so lang als die etwas breitere als lange, vorn sehr schmale und gerade abgestutzte Lippe, die in der hinteren Hälfte am breitesten ist und sich nach vorn zuspitzt. Sternum ziemlich rund, wenig länger als breit, hoch gewölbt mit glatter glänzender Oberfläche und am Rande herum mit wenigen schwarzen Härchen besetzt. Beine ziemlich dünn und sparsam mit Härchen bekleidet, viertes Paar 3!/smal so lang als der Cephalothorax und um das 2!/,fache seines Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen bedeutend länger als der Metatarsus IV.: Von einer Scopula ist an allen Beinen nichts zu bemerken. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind mit 5—6 Zähnchen bewaffnet. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1, aussen keinen, Patella an der Innenseite 1, Tibia unten 2. 2. 2, an der Innenseite 1. 1. Das zweite Beinpaar ist ebenso bestachelt nur haben seine Tibien unten nur 1. 1. 2 Stacheln. Die Palpen ziemlich kurz, Tibialtheil dieker aber fast kürzer als der Patellartheil und beide zusammen ungefähr ebenso lang als die in einem kurzen ‘Schnabel, an dessen Ende einige kleine Stacheln sitzen, verlängerte Tasterdecke, die wenig breiter ist als der Tibialtheil. Der Geschlechtsknoten hat einen in 626 Eugen Graf Keyserling. der Mitte entspringenden, erst nach aussen gebogenen und dann mit einer kurzen nach unten gekrümmter Spitze versehenen Fortsatz. Nordamerika. Baltimore. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Leider liegt mir nur ein Männchen dieser merkwürdigen Art vor. Der oben vollständig haarlose und vorn so sehr zugespitzte Cephalothorax, ebenso wie die so ungewöhnlich gestaltete Lippe und Maxillen, könnten fast berechtigen, eine neue Gattung zu begründen. Da mir aber das Weib nicht bekannt ist, so habe ich diese Art vorläufig noch bei der Gattung Zycosa gelassen, in die sie aber nicht gut passt. Gen. Tarentula Lund. Tar. modesta n. sp. Tab. 1, Fig. 11—12. Mas. Totallänge)o. u... 2ER EN RN Rare Ze Gephalothorax. lang»... an Al a DREIER ee # in’ der ‚Mitte breit! un. mm a 2 ne ee Te ei vorn. breit 4.1 la en NEED Ar ee Abdomen. lang 1. Chan all al RN Es A breit+.,. 1.40 Zt I ei ae li ao A Mandibeln lang. Eee ee an a: Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa RBUSSUR.. oa ed a. 8 18 25) 27 1:6. — SIE 9 aVne Dre; Dec READER EL) 17 2:0 2:1 14,02 lee: BE Re. Be Ten re 16H 2:0 28 TA = N 29: 17 2:7 38 197 — 154 ” Der Cephalothorax kastanienbraun mit einem helleren, nach vorn zu sich erweiternden Längsbande über dem Rücken, das mit weissen Härchen bekleidet ist. Ebenso gefärbte Härchen besetzen die Seitenränder. Der Kopf vorn um die Augen herum schwarz, die Mandibeln und das Sternum rothbraun, die Lippe und Mandibeln gelb bräunlich, die Füsse ebenso mit hellen Tarsen und dunkel- braunen Tibien und Metatarsen am ersten Beinpaare. Das dicht behaarte Abdomen oben schwarzgrau, vorn mit einem braun röthlichen, bis gegen die Mitte sich erstreckenden, schmalen, hinten spitz endenden Längsfleck, der von weissen Härchen umsäumt wird, die sich hinter demselben zu einem, fast bis zu den Spinnwarzen sich fortsetzenden, undeutlichem Längsbande vereinigen. An den Seiten bemerkt man mehr helle Härchen, der Bauch dagegen fast ganz schwarz, die Spinnwarzen hellbraun und die Palpen gelb. Der Cephalothorax unbedeutend länger als Patella + Tibia eines vierten Beinpaares, bedeutend breiter als Tibia IV lang, auch etwas breiter als der Femur IV, fast um den vierten Theil länger als breit, vorn wenig mehr als halb so breit als in der Mitte, nicht hoch gewölbt, vorn unbedeutend höher als an der Mittelritze, fällt nach den Seitenrändern und zu dem fast geraden Hinter- rand allmälig ab. Der Kopf an den Seiten ziemlich schräg und vorn auch nicht Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 627 ganz senkrecht abgedacht. Die Behaarung dieses Körpertheils besteht aus kurzen braunen Härchen an den Seiten, ebensolchen weissen auf dem Rücken- bande, an den Seitenrändern, von denen aus sie sich strahlenförmig in schmalen Bändern zu der Mittelritze hinaufziehen und um die Augen herum. An der Stirn und zwischen den Augen stehen ziemlich zahlreiche lange Borstenhaare. Die unterste Augenreihe unbedeutend schmäler als die zweite, leicht ge- bogen, indem die Seitenaugen ein wenig tiefer stehen als die doppelt so grossen Mittelaugen. Diese Reihe ist vom Stirnrande und denen der zweiten um den halben Durchmesser einer ihrer Mittelaugen entfernt. Die Augen der Mittel- reihe stehen von einander um ihren halben und von den kaum um den vierten Theil kleineren Augen der dritten, breitesten Reihe, etwas mehr als um ihren Durchmesser. Die Mandibeln nicht ganz so lang als die vordersten Tibien, auch etwas kürzer als der Kopf vorne breit, fast so dick als die Schenkel des ersten Fuss- paares, vorne der Länge nach mässig gewölbt und mit langen Borstenhaaren sparsam besetzt. Die Maxillen, von der Basis an allmälig breiter werdend, sind vorn am Innenrande schräg abgestutzt, aussen gerundet und doppelt so lang als die vorn ein wenig ausgeschnittene, ebenso lange als breite Lippe. Das Sternum ist oval und wenig länger als breit. Der Femuraltheil der Palpen ist seitlich etwas zusammengedrückt, hat oben 1. 1. 3 Stacheln. Der Patellartheil ebenso lang als der gegen das Ende hin etwas dicker werdende Tibialtheil; die Tasterdecke mässig breit, endet vorn in einem stark nach unten gekrümmten Schnabel, der ebenso lang als der Geschlechtsknoten ist, oben mit kurzen weissen und unten mit sehr langen abstehenden Härchen bekleidet wird. Oben am Ende des Schnabels sitzen viele starke Stacheln. Die Beine sehr kräftig, viertes Paar dreimal so lang als der Cephalo- thorax, nicht ganz um seinen Tarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen bedeutend länger als der Metatarsus desselben Beinpaares. Alle Glieder mit langen schwarzen und kurzen weissen Härchen sparsam be- kleidet. Eine dünne Scopula zeigt sich nur an den Tarsen und Metatarsen der beiden ersten Fusspaare. An jeder der beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6—7 Zähnchen, an der kleinen keine. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, innen 1. 1, aussen keinen, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, aussen 1 und innen 1. 1. Das zweite Paar ist ebenso bestachelt nur hat bei ihm der Femur innen nur 1 und die Tibia aussen 1. 1 Stacheln. Fem. ELDER N ehr Eid Ver or a Re 52 WG ETUI RDEEO a 2 > a 2 Su Kg Ss Taptee) MERtEDLEIG 2 Se TE RENT NOT ee EZ. 28 x SIR ELLE ie Mb a He RL N RE Re LE A 628 Eugen Graf Keyserling. Abdomen. laneiz.Iusknze sunon en dental are ee ee re e breit- dur ae ee Bau) ee en we ee ee Mandibeln lang BR EEE OR ALERT RZ PAR Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa WARnssch N re sn ar 1) 2:3 22 15 —= 122 Mm. Di ee a ee 1:8 2-1 21 15..— 10 us B; ee 17 22 2:3 14 = 105 „ Er eR fehlt. Der Cephalothorax dunkelbraun mit aus weissen Härchen gebildetem breitem Längsbande über dem Rücken und schmaler ebenso gefärbter Seiten- einfassung. Mandibeln gleichfalls dunkelbraun, Brust etwas heller und unregel- mässig gefleckt, Lippe und Maxillen braun mit gelben Vorderrändern. Die Beine röthlich gelb mit bräunlichen Tarsen und Metatarsen, an denen ein bis zwei hellere Ringe zu bemerken sind. Abdomen dicht behaart, oben grau mit schwärzlichen Flecken, die ziemlich unregelmässig liegen und nur auf der hinteren Hälfte in zwei Reihen geordnet sind. Die Seiten haben eine hell- braune und der Bauch eine schwarze Farbe. Die schwarze Zeichnung des Bauches umschliesst an den Seiten die braunen Spinnwarzen. Das Epyginen ist rothbraun. Der Cephalothorax besitzt ziemlich dieselben Verhältnisse wie bei dem Manne, nur ist er etwas höher gewölbt und vorn verhältnissmässig breiter. Leider fehlt dem einzigen, mir vorliegenden Exemplar, das vierte Beinpaar, die übrigen zeigen dieselben Proportionen- wie die des Mannes. Auch die Be- stachelung der Beine ist dieselbe, nur fehlt der Stachel an der Aussenseite der Tibien der beiden Vorderpaare. An der Endhälfte der Tarsen des dritten Fuss- paares ist auch noch eine ganz dünne Scopula zu bemerken, an den Tarsen und Metatarsen der beiden Vorderpaare ist sie ebenso schwach wie an denen des Mannes. Nordamerika. Baltimore. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. pulchra n. sp. Tab. I, Fig. 13—14. Mas. Rotallänge wor ut 0 Salsa LE Run enge WARNT EN PR u Gephalothorax lang! Art. ER WE SE re re Rn inder- Mitte breit '. .. x... 2... DE ER ee 4 vorn breit a N Wa DIHRE Apdomen lang il... NDR Bei RL RE MAIER ee A breit 1) a REM an RN LS NSS EN Sr En Mandibeln lang \ NR ATENSETT e DAUER Fem Pat. Tib. Metat. Tar. Summa 1. Fuss 53 2:6 46 4:7 272. al Da 51 2:4 42 4:3 26 —= 186, BUN 47 2:2 36 4.3 24 = 12, 4. 6:0 24 4.6 6:8 32 = 30, Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 629 Der Cephalothorax rothbraun mit dunkelen Streifen, die von der Mittel- ritze aus strahlenförmig nach den schmal schwarz gesäumten Seitenrändern hinabziehen. Die Mittelritze wird von einem grossen sternförmigen, vorn sich erweiternden undeutlich begränzten, bis gegen die hinteren Augen reichenden, gelbrothen Fleck umgeben. Die Augen schwarz umrandet. Der ganze Cephalo- thorax ist mit weissen Härchen bekleidet, die an den Seiten und oben auf dem Kopfe besonders lang und dicht sind. Mandibeln rothbraun, vorn mit kurzen anliegenden weissen und einzelnen längeren schwarzen Härchen besetzt. Die Maxillen, Lippe und das Sternum heller rothbraun, spärlich behaart. Die Beine bräunlich roth, Schenkel unten heller, oben mit vier dunkelen Flecken, Tibien und Metatarsen, besonders die der beiden Vorderpaare, schwarzbraun und mit weissen anliegenden Härchen besetzt. Palpen gelb röthlich mit dunkelbraunen Endgliedern und solchen Flecken oben auf dem Femuraltheil. Das Abdomen oben und an den Seiten grauweiss, dicht behaart, mit einem dunkeln, schwarz- gerandeten Fleck vorn auf dem Rücken, von dem aus jederseits drei kurze, schwarze schräg nach hinten gerichtete Striche abgehen. Hinter diesem folgen noch mehrere schwarze Bogenstrichel und an den Seiten noch einige Striche und schwarze halbmondförmige Flecken. Der Bauch hellbraun mit gelben runden Punkten und einem mässig breiten, schwarzbraunen Längsbande über der Mitte. Spinnwarzen rothbraun. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte etwas breiter als 'Tibia IV lang, um den siebenten Theil länger als in der Mitte breit, vorn halb so breit als in der Mitte, nicht besonders hoch gewölbt, von den hinteren Augen bis zu der Mittelritze, die zum grössten Theil an der hinteren Abdachung liegt, gleich hoch, zum Seiten- rande und dem Hinterrande ziemlich schräg abfallend. Kopf vorn senkrecht und an den Seiten auch recht steil, die Seitenfurchen deutlich, bis hinauf an das vordere Ende der Mittelritze. Die vordere Augenreihe sichtlich nach oben gebogen, indem die kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen, vom Stirnrande und den Augen der zweiten Reihe um den Durchmesser eines ihrer Seitenaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe liegen um ihren Durchmesser von einander und 1!/,mal so weit von den wenig mehr als halb so grossen der dritten, bedeutend breiteren Reihe. Die untere Reihe ist bedeutend schmäler als die zweite. Die Mandibeln ebenso lang wie der Kopf vorne breit, etwas kürzer als die vorderen Patellen, so dick wie die Tibia I und vorn der Länge nach ziem- lich gewölbt. Die Maxillen nach vorn zu ziemlich erweitert, etwas mehr als doppelt so lang als die ebenso breite als lange, vorn etwas ausgeschnittene Lippe, die in der Mitte wenig breiter ist als an dem vorderen Ende. Die Beine kräftig, viertes Paar etwas mehr als viermal so lang als der Cephalothorax, um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen etwas länger als der Metatärsus. Die Scopula ist an den beiden Vorderpaaren mässig entwickelt und auch noch an den Tibien zu Z. B. Ges. B. XXVI. Abh, \ 80 630 Eugen Graf Keyserling. bemerken, während sie an den beiden Hinterpaaren nur sehr dünn ist und kaum über die ganze Länge der Metatarsen reicht. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 7—8 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Bein- paares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1, aussen 1. 1, Patella innen 1 und aussen 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1.1. Das zweite Paar ebenso. Der Patellartheil der Palpen ebenso lang als der Tibialtheil und beide zusammen nicht länger als die Tasterdecke, deren Schnabel etwas kürzer ist als der Geschlechtsknoten und vorn an der Spitze mit einigen Stacheln, oben mit kurzen und unten mit langen abstehenden Härchen bekleidet ist. Der Ge- schlechtsknoten besitzt in der Mitte, etwas nach aussen, einen kurzen, an der Basis sehr breiten, in eine kurze stumpfe, nach unten und hinten gerichtete Spitze, endenden Fortsatz. Fem. Totalängen: A wall ad Su N REED RINE EUR MLSCEERS EEE Cephalothorax lang . . . Kiaerallatnd! wetter (URS d in der Mitte breit). Hl RES 5 vorn!breititm ih m... IE "rain RURTEE ERSTER Khaomenrlane- N. ini. el Ai AR le N hs breit Hr. ae ne Eee Mändiheln-lang!.' al. m.DalRnneriet Ib SRRIER Es Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ANABUSSORU NE Mal nr HE AN Tl 42 39 26 = 191 Mm. DIT ARNDT A 2:8 42 3:8 24 = 183 „ BORN EI AR ANRNL AEG 2:6 3:9 42 23: 16% 4 58 2:8 45 62 2:8 22105, ED Cephalbiheras‘ die Mandibeln, Maxillen, Lippe und San ebenso wie bei dem Manne gefärbt, Beine auch gelbroth aber an allen Gliedern, bis auf die Tarsen mit dunkeln Ringeln versehen. Abdomen braungrau mit un- deutlicher Rückenzeichnung und einem undeutlichen, dunkeln Längsbande über dem Bauche. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia IV, in der Mitte breiter als Tibia IV lang, um fast den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, oben gleich hinter den Augen am höchsten, fällt an den Seiten und hinten mässig steil ab. Der Kopf ziemlich lang, vorn fast senkrecht und an den Seiten auch recht steil absteigend. Die Stellung der Augen ist ganz ebenso wie bei dem Manne. Die Mandibeln vorn sehr stark gewölbt, fast knieförmig unter dem Stirnrande hervortretend, unbedeutend länger als der Kopf vorne breit oder die Patella I lang und fast so dick als die vorderen Schenkel. Maxillen und Lippe ebenso. Das Sternum fast rund, sehr fach und wenig behaart. Die Beine verhältnissmässig kürzer, das vierte Paar 3'/,mal so lang als der Cephalothorax, unbedeutend mehr als um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen bedeutend länger als der Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 631 Metatarsus. Die Scopula ist etwas länger und dichter. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6—7 Zähnchen. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist ähnlich, nur hat die Patella des ersten Paares gar keine und die Tibia an der Aussenseite nur einen, die Patella des zweiten nur an der Innenseite einen Stachel. Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. lepida n. sp. Tab. I, Fig. 15. Fem. Totallänge . . - TR ANT ehs = ESSNLERG Cephalothorax an Rn. a RE Tara) Maus RE a in der Mitte breit . BAR RER RR NL U FON Era» Kerde EB E Ra RTE Löinrt ; VID EÄNIEH LTR BR RD ENE NARB FIRE WEEBBIEH DRG ER Ce 7 Ps EDER u de ne Ne TER ae Da ferne 0: ER 5 TEN. RE a Pa ME N RE En co ei ade) 2 Tell ER N CE ESEL ER OHSOHRE. SRLESÄHLSHÄR SE EN Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa I [BU sch Vrerree So Ce er a a 3 2:8 38 37 27 — 182 Mm. RERRLEIRERL UN CAG 2:6 36 3:6 26 = 173 „ Sl eo Hl ae We 7 22 32 4-0 24 — 162 „ 4 59 25 4:6 6°3 33 —= 226 ” ” Der Cephalöthorgz dunkel rothbraun, mit schmalen, aus weissen Härchen gebildeten Seitenbändern und breitem, röthlich gelbem Rückenbande, ganz mit kurzen braunen und weissen Härchen bekleidet. Der Kopf um und zwischen den Augen schwarzbraun, Stirn aber roth bräunlich. Die Mandibeln dunkel rothbraun mit einzelnen schwarzen Borstenhaaren besetzt. Die Maxillen und die Lippe hell rothbraun mit helleren Vorderrändern. Das Sternum bräunlich gelb mit grossen unregelmässigen dunkelen Flecken und einzelnen schwarzen Härchen. Beine und Palpen bräunlich roth, dunkel gefleckt und geringelt, be- sonders die der beiden hinteren Paare. Das Abdomen mit gelben und schwarzen Härchen dicht bekleidet, oben braun mit einem breiten gelben Längsbande über der Mitte, das hinten an den Spinnwarzen spitz endet und dort unten von zwei schmalen schwarzen Strichen, ebenso wie auch in der vorderen Hälfte, begrenzt wird. In der vorderen Hälfte dieses gelben Längsbandes liegt ein schwarzer, hinten gabelförmig endender Längsfleck, der bis zur Mitte des Rückens reicht und hinter ihm noch eine Reihe schwarzer, schmaler, undeutlicher Querstriche. Die Seiten sind oben bräunlich, unten fast weiss mit einzelnen dunkelen Pünkt- chen, der Bauch tiefschwarz mit zwei kleinen, länglichen, weissen Flecken auf der hinteren Hälfte. Die schwarze Zeichnung des Bauches beginnt vorn an dem Epyginen und umschliesst hinten die Spinnwarzen zum Theil, diese aber und das Epyginen rothbraun. Der vordere Theil des Bauches ist gelb. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia IV, in der Mitte ebenso breit als Tibia IV lang, fast um den dritten Theil länger als breit, vorn etwas 80* 632 Eugen Graf Keyserling. mehr als halb so breit als in der Mitte, oben recht hoch gewölbt, bald hinter den Augen am höchsten, nach den Seitenrändern und dem etwas ausgeschnittenen Seitenrande ziemlich steil abfallend. Der Kopf vorn senkrecht und an den Seiten ziemlich schräg. Die untere Augenreihe, leicht nach oben gebogen, von der zweiten um den Durchmesser eines ihrer ziemlich gleich grossen Augen und vom Stirnrande etwas weiter entfernt. Die beiden Augen der zweiten Reihe liegen um ihren Durchmesser von einander und wenig weiter von den ?/, so grossen der dritten, breitesten, Reihe. Die unterste Reihe etwas schmäler als die zweite. Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit und die Patella des ersten Paares lang, fast dicker als die vorderen Schenkel und vorn der Länge nach stark gewölbt. Die Maxillen vorn breiter als an der Basis und doppelt so lang als die vorn etwas ausgeschnittene, ebenso lange als breite Lippe. Sternum fast rund, unbedeutend länger als breit. Die Beine kräftig, viertes Paar 31/3mal so lang als der Cephalothorax, um 1!/; der Länge seines Metatarsus länger als das zweite Paar. Patella und Tibia IV zusammen bedeutend länger als der Metatarsus. Die Scopula ist an den Vorderpaaren recht gut entwickelt und reicht bis auf die Tibien, an den Hinterpaaren aber sehr dünn und reicht nicht über die ganze Länge der Meta- tarsen. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen haben 6 Zähnchen. Die Bestächelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, hinten 1. 1. 1, vorn 1. 1, Patella keinen, Tibia unten “2.2. 2, an der Innen- seite 1. 1 und aussen keinen. Das zweite Paar hat an der Innenseite der Pa- tellen 1 Stachel und die übrigen ebenso wie das erste. Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. Baltimoriana n. Sp. Tab. I, Fig. 16. Mas. Totallänge. u. Yentefiiet Sala enalerieiaverae ehren ner tie Rah ER RLrE BElre Gephalothorax: lang... jur /y-.4& iv (ormerduelgn an era ee Va N ee b in .der- Mitte breit vs ...11-. 02 heat m ahfoeht ar Te ee 4 vorn, breit ya. a, DE LEN RIED Aleah nee or Re NEL Be Abdomen lang, (er. han rasanten ee et gel anhtn nen ET 5 breit. wüsste ehr an hier entna Errpn line Koi Mandibeln lang...» +... ein tet naren een Be oT Re DE ee Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa TNTDE ES GR NR Br RE 38 6:0 60 40 = 27.4 Mm. DES OBER en Arsufrere Klrtae) Arc HAT 37 53 5:9 40 = 359 „ Bl De ann sprache 1050 30 47 59 3:8, 1, SA Au ee TR 3:6 69 82 47 = add Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 633 Der Cephalothorax rothbraun mit einem wenig deutlichen, wellenförmigen helleren Bande an jeder Seite und einem hellen sternförmigen Fleck auf dem Rücken, der die Mittelritze umgibt und von dem aus mehrere strahlenförmige, schwärzliche Bänder zu den Seitenrändern hinablaufen. Der Kopf zwischen und um die Augen herum schwarz; die Mandibeln schwarzbraun und mit gelben Härchen dicht bekleidet; die Maxillen und Lippe rothbraun mit helleren Vorder- rändern; das Sternum schwarz und dicht behaart; die Coxen der Beine roth- braun, die Schenkel röthlich gelb mit dunkelem Strich an der Aussenseite und mit schwärzlichem Längsstrich oben an den beiden Vorderpaaren, während die Hinterpaare oben nur ebenso gefärbte Flecken haben. Die Patellen sind roth-. braun, die Tibien röthlich gelb mit dunkelen Enden, die Metatarsen und Tarsen an den beiden Vorderpaaren rothbraun und an den Hinterpaaren gelb mit braunen Spitzen. Der Hinterleib gelb, dicht behaart, oben mit einem schwarzen, schmalen, hinten in zwei Spitzen endenden Längsfleck und hinter diesem zwei Reihen schräger, schwarzer Strichel, die in der Mitte zusammentreffend, rechte Winkel bilden. Die Seiten gelb, der Bauch mit einem breiten schwarzen Bande geziert, das vorn bis an die Lungenöffnungen und hinten, etwas ausgeschnitten, nicht ganz bis zu den Spinnwarzen reicht. Spinnwarzen braun, die Palpen gelb mit braunem Endgliede. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella - Tibia IV, in der Mitte etwas schmäler als Tibia IV lang, nicht ganz um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, hoch gewölbt, zwischen den hinteren Augen und der Mittelritze, die fast ganz an der hinteren Abdachung liegt, am höchsten, fällt an den Seiten und hinten gewölbt und steil ab. Der Kopf ist vorn nicht ganz senkrecht, sondern etwas schräg und an den Seiten nach schräger und recht gewölbt. Die den Kopftheil vom Brust- theil trennenden Seitenfurchen sind im unteren Theil recht deutlich markirt, verschwinden aber nach oben zu fast ganz. Die unterste Augenreihe leicht nach oben gebogen, indem die weit kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen als die Mittelaugen, um deren Durch- messer, diese Reihe vom Stirnrande und fast ebenso weit von den Augen der zweiten Reihe entfernt liegt, die um etwas weniger als ihren Durchmesser von einander und ungefähr doppelt so weit von den 2/, so grossen der dritten Reihe abstehen. Die erste und zweite Reihe sind al breit, während die dritte etwas breiter ist als die letztere. Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit oder die Tibien I lang, vorn der Länge nach mässig gewölbt und in der oberen Hälfte so dick, wie die vorderen Schenkel. Die Maxillen nach vorn zu etwas erweitert, ungefähr doppelt so lang als die fast breitere als lange Lippe, deren Vorderrand ziemlich gerade abgestutzt ist. Das kleine Sternum oval, sehr wenig länger als breit. Die ziemlich langen Beine sind kräftig, an den Endgliedern, besonders der Vorderpaare, recht dicht und lang behaart, das vierte Paar etwas über 32/3mal so lang als der Cephalothorax, um nicht ganz seinen Metatarsus länger 634 Eugen Graf Keyserling, als das erste Paar. Tibia + Patella IV bedeutend länger als der Metatarsus. Die Scopula ist an den beiden Vorderpaaren sehr dicht und erstreckt sich bis auf die Tibien, an den Hinterpaaren dagegen sehr dünn und nur an den Tarsen und der Endhälfte der Metatarsen bemerkbar. Die Klauen am Ende der Tarsen sind mit 8—9 Zähnchen besetzt, wenigstens am vierten Paare, an dem anderen Beine konnte ich sie nicht genau zählen, weil sie von den langen, über sie hinausragenden Haaren, zu sehr verdeckt werden. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: der Femur oben 1. 1. 1, innen 1.1, aussen 1.1, Patella aussen 1, innen 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1. 1 und oben 1. Das zweite Paar ebenso, nur befinden sich an diesem, an der Aussen- seite der Tibia des rechten Beines, 3 statt 2 Stacheln, Der Tibialtheil der Palpen fast cylindrisch, nur am Ende etwas gekrümmt und dicker, ist etwas länger als der Patellartheil. Beide Glieder zusammen etwas kürzer als die sehr lange Tasterdecke, deren Schnabel eben so lang als der Geschlechtsknoten, vorn am Ende mit mehreren starken Stacheln bewaffnet und unten mit sehr langen abstehenden Härchen besetzt ist, während oben auf der ganzen Tasterdecke nur kurze Härchen stehen. An der Aussenseite des Geschlechtsknotens sitzt ein kurzer, nach unten und innen gekrümmter Fortsatz. Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. inhonesta n. sp. ab Aları ge Fem. Totallänger X) Er ae Ina REISE Gephalothorax langıı erhal Er are nr an SS 5 in. der»Mittelbreith. Nu ur 3.20 el ee x vom breit; >... Sc Jans narteo Bars ae Abdomen Jan&ii 2,1. aldlonubsnte RAin leer ae * breit 08a N. leere relan: Bassis ER SA Mandibeln lang . s ar Are 47, Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa _ BHklusserrus Ran Usb 100 34 5:5 50 35 —= 244 Mm. DR UR stanikertslttnll-usin6:0 33 4:9 4:8 33 = 29 „ ER Ra ic): BAR EN RR 106) 30 4:0 47 33 — 210 „ 4.0, 1.9 3:6 60 80 38 — 289 Der Cephalothorax dunkel rothbraun mit kurzen Härchen dicht bekleidet, die Umgebung der Augen schwarz. Mandibeln schwarzbraun mit anliegenden, kurzen, grauen und langen schwarzen abstehenden Härchen. Die Maxillen und Lippe schwarzbraun mit helleren Vorderrändern, Brust und Coxen ebenfalls schwarzbraun. Die Beine dunkel rothbraun mit gelbrothen Flecken und Ringeln an allen Gliedern, die aber an den beiden Hinterpaaren deutlicher sind als an den vorderen, an denen sie an den Metatarsen eigentlich ganz fehlen. Die Palpen sind ebenso wie die Beine gefärbt. Der Hinterleib oben braungrau mit Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citiyradae. 635 dunkleren und helleren Härchen dicht bekleidet, die Rückenzeichnung sehr un- deutlich, besteht vorn aus einem schwärzlichen, hinten in zwei Spitzen endenden Längsfleck, hinter dem bis zu den Spinnwarzen hin eine Reihe sehr undeut- licher, immer kürzer werdender dunkler Bogenstrichel folgt. Die Seiten gelblich mit braunen Flecken, der Bauch gelb; gleichfalls mit braunen Flecken, die in der Mitte drei unregelmässige, in der hinteren Hälfte zusammenfliessende, Längs- bänder bilden. Epyginen roth, Spinnwarzen dunkel braun. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia IV, in der Mitte breiter als Tibia IV lang, nicht ganz um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn am Kopf fast ?/;, so breit als in der Mitte, oben ziemlich hoch gewölbt, hinter den Augen am höchsten, nach der Mittelritze zu etwas ab- steigend, nach den Seitenrändern und dem Hinterrande nicht sehr steil abfallend. Der Kopf ist vorn etwas schräg und an den Seiten nach schräger abgedacht. Die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheile trennen, sind unten sehr deutlich, oben aber kaum zu bemerken. Die unterste Augenreihe, ein wenig nach oben gebogen, indem die kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen, ist vom Stirnrande und den Augen der zweiten Reihe etwas weiter entfernt als der Durchmesser ihrer Mittelaugen beträgt. Die beiden grossen Augen der Mittelreihe stehen um etwas weniger als um ihren Durchmesser von einander und doppelt so weit von den halb so grossen der dritten, breitesten Reihe. Die unterste Reihe ebenso breit als die mittelste. Die Mandibeln sind etwas länger als der Kopf vorne breit, bedeutend länger als Patella I, vorn der Länge nach mässig gewölbt und an der Basis fast so dick als die vorderen Schenkel. Die Maxillen nach vorn zu ziemlich erweitert, doppelt so lang als die vorn ausgeschnittene, ebenso lange als breite Lippe. Sternum klein, kaum länger als breit und dicht und lang behaart, wie die Coxen, Maxillen und Lippe. Die Beine sind mässig lang, sehr kräftig und dicht aber nicht lang be- haart, das vierte Paar fast 3'/;mal so lang als der Cephalothorax, wenig mehr als um seinen Metatarsus länger als das erste Paar. Patella und Tibia IV zusammen gemessen länger als der Metatarsus desselben Beinpaares. Eine dichte und lange Scopula befindet sich an allen Tarsen und Metatarsen und erstreckt sich bei den ersten Fusspaaren bis auf die vordere Hälfte der Tibien. An den beiden grossen Klauen, am Ende der Tarsen, sitzen 7—8 Zähnchen. Die Be- stachelung der Beine ist folgende: Erstes Paar: Femur oben 1.1.1, innen 1.1, aussen 1—2 ganz schwache, Patella keine, Tibia unten 2.2.2, innen 1, aussen keinen. Das zweite Paar ebenso, nur finden sich bei diesem an der Innenseite der Tibien 2 statt 1 Stachel. Nordamerika. In der Sammlung des Herın Dr. Koch. In meiner Samm- lung besitze ich mehrere Exemplare, die angeblich aus Brasilien stammen, aber vollständig mit dieser Art übereinstimmen, sie sind nur beträchtlich grösser und haben ein ganz schmales Mittelband über den vorderen Theil des Cephalo- thorax, das von hellen Härchen gebildet wird und bis zur zweiten Augen- reihe reicht. 636 Bugen Graf Keyserling. Tar. Kochii n. sp. Tab. I, Fig. 18. Fem. Potallange sul kudanah SE RE el RR ar a a Gephalbthorax'langu.n 1.2.07 an. Ur ln DE u in‘ der. Mitte: breit. 1. 12024142). &hw 2. (AIERTREE Se 5 vornibreit dl; allafg tale int? re 2 Abdomen: langes; . url nam nenne en Madre A 5 breit Wed all as ag alas Small. et SE a re Mandibeln lang ET RE ST JE ee Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa eaBlussmnı anne lan el o 2:3 32 3:0 22 —= 150 Mm. DER NA BER in ori gealtert cREEIOLNN m 3:0 30. 21- 143 „ STE ER ET ER PR RN) 20- 30 33... 1, —iHA2Ee 4 52 2:3 39 52 26 — 192 Der Cephalothorax dunkel rothbraun mit breitem, hinten etwas schmäler werdendem, röthlich gelbem Längsbande über dem Rücken und mit kurzen braunen und gelben Härchen dicht bekleidet. Die Augen schwarz umfasst und die Stirn mit einzelnen Borstenhaaren besetzt. Die Mandibeln schwarzbraun, die Maxillen und die Lippe etwas heller, das Sternum röthlich braun mit wenigen Härchen. Die hell rothbraunen Beine scheinen etwas dunkler geringelt gewesen zu sein. Bei dem mir vorliegenden Exemplare, das, früher trocken aufgespiesst und dann erweicht zu sein scheint, sind die Farben nicht besonders gut erhalten. Das mit kurzen gelben und braunen und dazwischen eingestreuten längeren schwarzen Haaren dicht bekleidete Abdomen, hat eine graubraune Farbe. Oben, auf der vorderen Hälfte des Rückens, sieht man einen dunkelen, schwarz gerandeten Längsfleck, der hinten in zwei Spitzen endet, hinter diesem noch eine Reihe schwarzer Bogenstrichel und an den Seiten schwarze Flecken. Der ‘Bauch mit hellgelben und einzelnen schwarzen Härchen behaart. Die Palpen ebenso wie die Beine hell rothbraun. Der Cephalothorax unbedeutend kürzer als Patella 4 Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte breiter als Tibia IV lang, fast um den dritten Theil länger als breit, vorn bedeutend mehr als halb so breit als in der Mitte, nicht sehr hoch gewölbt, etwas hinter den Augen am höchsten, fällt an den Seiten und hinten ziemlich schräg ab. Der Kopf ist vorn senkrecht, oben an den Seiten sehr schräg, da er ungewöhnlich breit ist. Die den Brusttheil vom Kopftheil trennenden Seiteneindrücke in der unteren Hälfte recht tief, verschwinden oben ganz. Die kurze Mittelritze liegt ganz an der hinteren Abdachung. Die unbedeutend nach oben gebogene, untere Augenreihe, ist von der zweiten Reihe um den Durchmesser eines ihrer unbedeutend grösseren Mittel- augen und vom Stirnrande 1'/,mal so weit entfernt. Die beiden mässig grossen Augen der zweiten Reihe liegen reichlich um ihren Durchmesser von einander \ Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Cifigradae. 637 und fast doppelt so weit von den wenig kleineren der dritten Reihe. Die unterste Reihe ist etwas schmäler als die zweite und diese wiederum schmäler als die dritte. Die Mandibeln etwas kürzer als der Kopf vorne breit, aber länger als Patella I, vorn der Länge nach ziemlich gewölbt, so dick wie die vorderen Tibien und mit schwarzen Härchen ziemlich dicht besetzt. Die Maxillen nach vorn zu ein wenig breiter, doppelt so lang als die vorn gerade abgestutzte, ziemlich eben so lange als breite Lippe. Das Sternum mässig gewölbt, etwas länger als breit. ‚Die Beine kräftig, das vierte Paar 3'/);mal so lang als der Cephalothorax, etwas mehr als um die 1!/,fache Länge seines Tarsus länger als das erste Paar. Das zweite und dritte gleich lang. Die Patella und Tibia zusammen ge- messen bedeutend länger als der Metatarsus IV. Die Scopula ist sehr kurz und dünn und erstreckt sich bei den beiden vorderen Paaren auf die Metatarsen und Tarsen, während sie an den hinteren, nur an den Tarsen zu bemerken ist. Die Zahl der Zähnchen an den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen beträgt 7—8. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, innen 1. 1, aussen 2—3, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1.1, aussen keinen. Die des zweiten Beinpaares ebenso, nur hat die Patella an der Innenseite einen kurzen Stachel. Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. pugnatris n. sp. Tab. I, Fig. 19. Fem. BEE EN EA N EAN NEE N RN RER SER 20:0 NER: Cephalothorax lang. . . NEN AR RE RO Ne 5 in der Mitte breit! DB PET SEE IB. BD TS “ Yorn- breitmr.n.. Wirt) Kl. ni KOrBEEIER EDTLASZEREE Bi ana ine sl Dlnl a nl. oral], JOklvanah Rue on 0 8 breiku.e Msn in An. sa RE RER Bearkuhelunlane. wu All Sauna 2sd Ark si An a AP ATTEAUR TIER N Fem. Pat. Tib. Metat.. Tar. Summa BER Tl. uhr Sb let 38 59 97 40 = 26:7 Mm. Bi! 2 ea euer i6 37 52 52 34 —= 241 , eilastur wabace aller 6 33 47 96 32a =), Ar tar ER EN 38 64 87 41 = 311 ” Det Bephalothöraz dunkel kastanienbraun mit hellen braunen Härchen ziemlich dicht bekleidet, um die Augen herum schwarz mit- weissen Härchen. Die Mandibeln schwarzbraun mit anliegenden hell braunen und abstehenden schwarzen Haaren dicht besetzt. Die Maxillen, die Lippe und die Brust dunkel kastanienbraun und dicht braun behaart. Die Beine bräunlich gelb mit an- liegenden dichten weissen und einzelnen schwarzen, abstehenden Haaren be- kleidet, die Coxen schwarz, die Schenkel und Tibien haben unten am Anfange Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 8 638 Eugen Graf Keyserling. und am Ende einen schwarzen Fleck, während die Patellen, Metatarsen und Tarsen am Ende dunkler gefärbt sind. Das Abdomen schmutzig gelb mit dunkeln Flecken und Stricheln, oben mit einen schwarzen Längsfleck, der vorn an der Basis beginnt und hinten in zwei Spitzen endet, hinter diesem folgen noch bis zu den Spinnwarzen hin, mehrere dunkele Querbögen, Bauch schwarz, Epygine braun, Palpen rothbraun mit in der Endhälfte schwarz gefärbtem Endgliede. Der Cephalothorax etwas länger als Patella + Tibia des vierten Bein- paares, breiter als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als breit, vorn ungefähr um den dritten Theil schmäler als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Beinpaare, hinten niedrig, vorn hoch gewölbt, hinter den obersten Augen am höchsten, fällt bis zu dem tief ausgeschnittenen Hinterrande allmälig ab. Der vorn senkrechte Kopf ist an den Seiten auch ziemlich steil und wenig gewölbt. Die Seitenfurchen, die ihn vom Brusttheile trennen sind deutlich und vereinigen sich oben vor der Mittelritze. Die untere Augenreihe bedeutend schmäler als die zweite, ein wenig ge- krümmt, indem die bedeutend kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen als die Mittelaugen und sind von der zweiten Reihe ebenso weit entfernt als vom Stirnrande, das heisst um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittelaugen. Die Augen der Mittelreihe stehen um 2/; ihres Durchmessers von einander und ‚nicht ganz doppelt so weit von den !/, kleinern Augen der dritten Reihe. Die Mandibeln sind länger als die vordersten Tibien, etwas kürzer als der Kopf vorn breit, fast dicker als die Vorderschenkel und vorn der Länge nach ziemlich gewölbt. Die Maxillen und die nicht ganz hälb so lange Lippe von gewöhnlicher Gestalt. Das Sternum fast rund, unbedeutend länger als breit. Beine sehr kräftig, viertes Paar dreimal so lang als der Cephalothorax, um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella + Tibia IV bedeutend änger als der Metatarsus desselben Beinpaares. Die Scopula ist an den Tarsen und Metatarsen der beiden Vorderpaare gut entwickelt, an den hinteren aber nur sehr dünn, reicht bei den ersteren bis auf einen Theil der Tibien. An den beiden grossen Klauen, am Ende der Tarsen sitzen 6 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, aussen 1. 1. 1, innen 1.1, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen keinen. Die Bestachelung des zweiten Paares ebenso, nur hat seine Patella an der Innenseite einen Stachel. Mittelamerika. Martinique. Diese Art hat grosse Aehnlichkeit mit Tar. Narbonensis Latrl., die Gestalt des Cephalothorax, des Epyginens und die Färbung sind fast ganz die- selben und es zeigen sich nur geringe Unterschiede in den Längenverhältnissen der Beine, die aber vielleicht auch als unwesentlich und verschwindend erscheinen, werden, sobald die Möglichkeit vorliegt, zahlreiche Individuen beider Arten mit einander zu vergleichen, Ft ” Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 639 Tar. badia n. sp. Tab. I, Fig. 20—21. Mas. ER ee OL ae Ban a Ta aa a ae re Var TR MORE Ins der; Mittsihrait, 0: 1.01. st re ee A a NERRTERRELDE a re 0 ale re a A ae A OT Te re a a m, 2 Ni RR rn Fr a = EEE a N N. 1 BO DES PIPRF ERREGER NE: ito RE un). ae a A 5 dr EN ee Sn Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa DEN NE en 5 2:0 4:0 4:0 27 = 171 Mn. ee eher er. 4 1'9 33 38 25 —= 153 „ ln la rar. LU 18 2:8 38 230 — 14:90 2 ET RER ER Er AR 52 2:0 41 37 33.,—= 203 Der Cephalothorax hellbraun mit einem von weissen Härchen gebildeten Längsband über dem Rücken, das die Mittelritze umschliesst, hinter derselben . etwas breiter wird und zwischen den Augen bis zu dem Stirnrande hinzieht. Die Seiten’ werden auch von einem solchen breiten Längsband geziert. Die Mandibeln rothbraun, schwach behaart, die Maxillen gelb, die Lippe etwas dunkler mit hellem Vorderrande, die Brust bräunlich gelb mit langen weissen und einzelnen schwarzen Härchen ziemlich dicht bekleidet. Die Palpen gelb, die Beine bräunlich gelb mit etwas dunkleren Metatarsen und Tarsen an den beiden Vorderpaaren. Der Hinterleib oben hell braun mit kurzem, hinten spitz endenden dunkleren Längsfleck auf der vorderen Hälfte, die Seiten heller, der Bauch gelblich weiss und dieser ganze Körpertheil dicht behaart. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, fast ebenso breit als Tibia IV lang, um den fünften Theil länger als breit, vorn halb so breit als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Beinpaare, nicht sehr hoch gewölbt, vorn gleich hinter den Augen am höchsten, nach hinten zu bis zur Hälfte der Mittelritze ganz sanft absteigend, fällt nach dem Hinterrande etwas steiler ab als nach den Seitenrändern, der durch flache aber deutliche Seitenfurchen vom Brusttheil getrennte Kopftheil, ist vorn senkrecht und an den Seiten ziemlich steil und gewölbt. Die unterste Augenreihe, ebenso breit als die zweite, ist ein wenig nach unten gekrümmt, indem die Seitenaugen etwas höher sitzen als die doppelt so grossen Mittelaugen. Diese Reihe liegt vom Stirnrande und der zweiten Reihe wenig mehr als um den halben Durchmesser eines ihrer Mittelaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe stehen kaum um ihren Durchmesser von einander und von den bedeutend kleineren der dritten um etwas mehr als ihren Durch- messer. Die Mittelaugen der untersten Reihe sind wenig kleiner als die der Dritten. 8l* 640 Eugen Graf Keyserling. Die Mandibeln so lang wie die vordersten Tibien oder der Kopf vorne breit, etwas dünner als die Vorderschenkel, sind vorn sehr stark gewölbt, so dass sie fast knieförmig unter dem Stirnrande hervortreten. Die Maxillen gegen das Ende hin wenig breiter als an der Basis, vorn am Aussenrande gerundet und am Innenrande schräg abgestutzt sind innen längs der Lippe mässig ausgehöhlt. Die Lippe ist vorn etwas ausgeschnitten und halb so lang als die Maxillen. Das kaum längere als breite Sternum ist hinten etwas zugespitzt. Der Patellartheil der Palpen ist unbedeutend kürzer als der Tibialtheil und beide zusammen so lang als das Endglied. Ungefähr in der Mitte des Vorderrandes des Geschlechtsknotens entspringt ein langer dünner Fortsatz, der sich krümmend an den Innenrand anlegt; am Aussenrande, ziemlich in der Mitte, bemerkt man noch einen flachen, kurzen, spitzen zahnartigen Fortsatz. Der Schnabel der Tasterdecke ist fast so lang als der Geschlechtsknoten und an der Spitze mit mehreren kurzen Dornen bewaffnet. Die Beine ziemlich schlank, das vierte Paar viermal so lang als der Cephalothorax und um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia wenig länger als der Metatarsus IV. Alle Beine sind mit anliegenden weissen Härchen und abstehenden schwarzen ziemlich dünn besetzt. Eine Scopula befindet sich an allen Tarsen, an den Metatarsen nur an den beiden Vorderpaaren, und an den hinteren so dünn, dass sie kaum zu bemerken ist. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen haben 6—7 Zähnchen, die kleinen, wie gewöhnlich, keine. Die Bestachelung des ersten Paares ist folgende: Femur oben 1.1.1, hinten 1.1.1, vorn 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1. 1. Die des zweiten Paares ebenso, nur hat an diesem die Patella, hinten und vorn 1. Mittelamerika. Cuba. Tar. fusca n. sp. Tab. I, Fig. 22. Fem. Totallänge u... de a ee rk Klee 1 BEVEEERE Cephalothorax lang . SE a ER en Lee ee ten Se Ver n in. der. Mitte breit... '-... an. neues no en en ee ee > vorn..breit za ds a an I es ne re Abdomen’ lange’ "WARTET NET ERDE TUEETN or ER A breit. 1... 2 22 NE DEEIENT a BEE IE Er ee Mandibeln ang). 20 13 RE DEN Be SR Er Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa INOHUSSR cu ce SUFORINE NER ZARRE Se 2:8 4:3 40 25 = 193 Mm. a 1 nd ARSEN ERBE NE AR BR RATE: 2-7 4:0 4:2 25. = ED VER 24137," LARO > 33 42 25. = 2ER A a en Pe 5 54680 24 5:0 64 30 = .22:8 ” Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 641 Der Cephalothorax dunkel, rothbraun, mit lichten Härchen ganz bekleidet, „ über die Mitte des Rückens läuft ein nach vorn zu breiter werdendes Längs- band und jederseits ein solches an den Seitenrändern, die alle drei von längeren weissen Härchen gebildet werden. Die Mandibeln schwarzbraun mit anliegenden weisslichen und einzelnen dunkleren abstehenden Haaren dicht besetzt. Die Maxillen, die Lippe und die Brust dunkelbraun, letztere in der hinteren Hälfte etwas heller. Die Beine alle rothbraun, die Schenkel unten etwas heller und die beiden letzten Glieder der beiden Vorderpaare noch dunkler gefärbt. Die Palpen rothbraun mit schwärzlichem Endgliede. Der Hinterleib oben grau bräunlich mit schwarzem, vorn schmalem, hinten etwas breiter werdenden weissgerandetem, kurzem Fleck oben an der Basis und hinter diesem noch eine Reihe undeutlicher dunkler Bogenstrichel. Die Seiten, besonders nach unten hin, grauweiss und der Bauch dunkelbraun. Das Epyginen schwarzbraun und die Spinnwarzen hellbraun. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, ebenso breit als Tibia IV lang, um %/, länger als in der Mitte breit, vorn um %, schmäler als in der Mitte, ziemlich hoch gewölbt, bald hinter der dritten Augenreihe am höchsten, von da bis zu der zweiten ein wenig und nach hinten bis zur Mittelritze etwas mehr abfallend, so dass der ganze obere Theil der Länge nach ziemlich gewölbt erscheint. Die Seiten und die hintere Abdachung sind recht steil. Der Kopf steigt vorn zu dem unteren Stirnrande etwas schräg hinab und ist an den Seiten gewölbt und noch schräger. Die vier untersten Augen bilden eine, etwas nach oben gekrümmte Reihe, die etwas kürzer ist als die zweite und von dieser um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittelaugen entfernt liegt, während sie vom Stirnrande ebenso weit sich entfernt. Die Augen der zweiten Reihe, nicht ganz um den Durch- messer von einander, stehen von den halb so grossen der dritten, breitesten Reihe, wenig mehr als um ihren Durchmesser. Die Mandibeln länger als die vordersten Patellen, auch unbedeutend breiter als der Kopf vorne breit, etwas schmäler als die Vorderschenkel sind vorne ziemlich gewölbt. Die Maxillen und Lippe bieten nichts Besonderes, die Brust ist rundlich, ziemlich gewölbt, glänzend und wenig behaart. Die Beine mässig kräftig, ziemlich dicht behaart mit feinen ' weissen Härchen; das vierte Paar nur wenig mehr als um seinen Metatarsus länger als das erste und 31/,mal so lang als der Cephalothorax; Patella und Tibia IV zusammen gemessen etwas länger als der Metatarsus. An allen Tarsen und Metatarsen befindet sich eine Scopula, die aber an den beiden Vorderpaaren bedeutend dichter ist und auch bis auf den vorderen Theil der Tibien hinauf- reicht. Jede der beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen ist mit 6—7 Zähn- chen besetzt. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgendermassen: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1, aussen 1. 1. 1, Patella innen 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1.1 und aussen keinen. Die Bestachelung des zweiten Paares ist ebenso. Mittelamerika. Cuba. 642 Eugen Graf Keyserling. Tar. stygia n. sp. Tab. I, Fig. 23. Fem. Totallange '. 1 ur nn re a erged al En. EN, AaENSE Cephalothorax lang . ee ER Ne Se ee " in, der, Mitte; breit. -.. 3. u su... es 20 ee i VOrILADEEI ee re ee er ee ea ST: BR Abdomen lan. I. Su... A eR AU ee 2 breit ir, na. Dee NE Te SEN Mandibeln lang: . tr. u eva ne ET erben u re Fen. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa IMIRUSSIRGET mann oe 2850 43 62 5:6 37 = 278 Mm. DUEIERE. rn SS REN NE EN Rt 41 54 53 35 .— 20°, Sara Nena Ha: 111028 38 4:5 54 35 — 240 „ AR GRNN RUN EURER ENT ERROR, 41 6°3 84 36.—=,816 5 Der Cephalothorax schwarzbraun mit braunen Härchen dicht bekleidet, die Mandibeln ebenso, mit kurzen braunen anliegenden und längeren abstehenden Härchen; die Lippe, die Maxillen, das Sternum, die Coxen und der Bauch schwarz und ebenfalls dicht behaart. Die Beine und der Rücken des Abdomens sind schwarzbraun und mit kurzen aber dichten Härchen besetzt. Von der Zeichnung des Rückens ist auf der vorderen Hälfte nur ein schwarzer, nach hinten zu breiter werdender Längsfleck zu bemerken, der an den Seiten von einem undeutlichen, schmalen, gelblich schimmernden Strich begränzt wird. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte breiter als Tibia IV lang, kaum um den fünften Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, mässig hoch gewölbt, zwischen den hinteren Augen und der Mittelritze am höchsten, nach den Seitenrändern und dem Hinterrande hin mässig steil abgedacht. Der Kopf ist vorn senkrecht und an den Seiten ziemlich schräg; die den Kopftheil vom Brusttheil trennen- den Furchen nur unten an den Seitenrändern ziemlich tief, weiter hinauf undeutlich. Die unterste Augenreihe deutlich nach oben gebogen, indem die unbe- deutend kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen. Diese Augenreihe ist vom Stirnrande um etwas mehr als den Durchmesser eines Mittelauges entfernt und ebenso weit von der zweiten Reihe, deren grosse Augen um ihren Durchmesser von einander und 1'%mal so weit von den nicht viel kleineren der dritten Reihe abstehen. Die erste und zweite Reihe ist gleich breit, die dritte aber sichtlich breiter als diese. Die Mandibeln so lang als der Kopf vorne breit, etwas dänger als Patella I, vorn der Länge nach ziemlich gewölbt und in der Mitte so dick, wie der Schenkel des ersten Paares. a Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 643 Die Maxilleun nach vorn zu allmälig breiter sind fast mehr als doppelt so lang als die etwas breitere als lange Lippe. Die Beine sind kräftig, mässig lang, das vierte Paar 3'/,mal so lang als der Cephalothorax und um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammengemessen, bedeutend länger als der Metatarsus. An allen Tarsen und Metatarsen befindet sich eine Scopula, die an den beiden Vorderpaaren besonders stark entwickelt ist und bis auf die Tibien hinaufreicht. Die Zahl der Zähnchen an den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen beträgt 7—8. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: der Femur oben 1.1.1, vorn 1.1, hinten, wie es scheint keine, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, an der Innenseite 1. Die Bestachelung des zweiten Paares ist ebenso. Jedoch muss ich bemerken, dass wegen der sehr dichten Haarbekleidung, die Stacheln sehr schwer zu sehen sind. Südamerika, Chile. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Tar. poliostoma K. Tab. I, Fig. 24. C. Koch die Arachniden, Bd. 14, p. 152, Fig. 1379. Mas. Er ne en ae Du El ee NETTE Cephalothorax lang SSR N ER T seit 10:3. 7, 2 maderMatte-breit ern. ls, u. 0. REEENT BÜnTLEe E A BOENBDTEIE A EN ER RE EEE EEE aan A ET er EN Den BE N ie u 6 ante) Se REN ARRLR ERINNERTE R U Grey Eigen) Song ar A a SR AIR N 5 LEST 8 TEE 50/1 Fem, Pat. Tib. Metat. Tar, Summa ee ur, 2... 000%. 8°0 4:0 6:9 s1 50 = 32:6 Mm. ee 80 38 60 68 41 — 2387 „ a 765 33 50 67 41 — 206 Beeren... 200er 92 37 73 100 8:05 .— 00.4 Be 7 a a Die von Koch gegebene Beschreibung passt vollständig auf das mir vor- liegende Exemplar und ist, was die Färbung des Cephalothorax betrifft so gut, dass ich dieselbe nur der Vollständigkeit halber hier wiederhole, um daran die genauere Beschreibung derjenigen Theile zu knüpfen, deren er nicht erwähnt. Der Cephalothorax dunkel braun mit braunen Härchen dicht bekleidet, auf dem Rücken ein nach vorn zu breiter werdendes, bis zwischen die Augen reichendes Längsband, jederseits ein breites Seitenband und von diesem zur Mittelritze aufsteigende Strahlenstriche, grauweiss. Ueber diesen weissen Strahlenstrichen läuft ein schwarzer Strich. Die Mandibeln dunkel braun mit langen weissen und einzelnen braunen Haaren dicht bekleidet. Die Maxillen, die Lippe und 644 Eugen Graf Keyserling. das spärlich behaarte Sternum ebenfalls dunkel braun. Der Hinterleib fehlt leider dem einzigen Exemplar, das ich besitze. Die Palpen sind hell rothbraun mit weissgrauer Behaarung, die am Endgliede besonders dicht ist. Die Beine rothbraun, grau behaart, auf dem Rücken der Schenkel zwei schwarze Längs- striche, die durch einen weissen getrennt werden, unten am Ende der Tibien ein schwarzer Fleck und die Scopula aller Beine dunkler gefärbt als der obere Theil der Glieder. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, unbedeutend breiter als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als breit, vorn kaum halb so breit als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Fusspaare, hoch gewölbt, Kopf und Brusttheil gleich hoch, steigt nach dem fast ganz geraden Hinterrande und den Seitenrändern, gleichmässig gewölbt, aber recht steil ab. Der kurze Kopf ist vorne ganz senkrecht, an den Seiten wenig gewölbt und auch recht steil. Die unterste Augenreihe, etwas schmäler als die zweite, ein wenig nach oben gekrümmt, indem die kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen, liegt über dem Stirnrande so hoch als der Durchmesser eines ihrer Mittelaugen beträgt und ist von der zweiten Reihe ebenso weit entfernt. Die grossen Augen der zweiten Reihe liegen um ihren Durchmesser von einander und wenig weiter von den %, so grossen der dritten breitesten Reihe. Die Mandibeln vorn der Länge nach gewölbt, länger als der Kopf vorne breit und ebenso lang als die vordersten Patellen. Die Maxillen und die halb so lange, vorn gerade Lippe, bieten sonst nichts Besonderes. Das Sternum, bedeutend länger als breit, ist vorn schmal und endet hinten mit einer Spitze. Die Beine schlank, das vierte Paar nicht ganz 31/amal so lang als der Cephalothorax, wenig mehr als um seinen halben Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen, unbedeutend kürzer als der Metatarsus; Tibia I bedeutend kürzer als der Metatarsus I. An allen Tarsen und Metatarsen befindet sich eine Scopula, die sich an den beiden Vorderpaaren bis auf die Tibien erstreckt. Die Bestachelung .des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1, aussen 3—3 sehr schwache. Patella innen 1, aussen 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1. 1 und oben 1. Das zweite Paar ebenso. Der Patellartheil der Palpen etwas kürzer als der Tibialtheil und beide zusammen nicht viel länger als das am Ende mit mehreren Stacheln versehene Tarsalglied. Die mit weissen Härchen dicht bekleidete Decke der Copulations- organe ist in einen schmalen, etwas nach unten gekrümmten Schnabel ver- längert, der wenig kürzer ist, höchstens den vierten Theil, als der an der Aussenseite mit einem kurzen, dreiseitigen, nach vorn und innen gerichteten, zahnartigen Fortsatz versehene Geschlechtsknoten. Südamerika. Uruguay. cl Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 645 Tar. raptoria W. Tab. I, Fig. 25. Lycosa raptoria Walkenaer Ins. Apt. t. I, p. 338. Tarentula rufimana Koch die Arachniden Bd. XIV, Fig. 1365, p. 160. _ erythrosoma Koch ibid, Fig. 1378, p. 150. Fem. a RE a ee Ne 7 AA NL ERS HHOT AP AR. alalahn Lian au 8 ur Ten RI uhr ARLIOREN ; INELEIEINITLE ANREDE Em ee en ER ae Eee 1 SEO % NORTWBTEIL EINE Aha ae MRSTEITDET BD ar, Var O0 labs Pe a Re le a NR ONE h BES RER LIRTEN LOVE WERER ION ERRUEA AN SENAT ARE Mandibeln lang j u 6:02 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa Fee tahahod dlalliteis 10958 4:5 6:7 6°5 42 — 312 Mm. et nd le nnd EWR‘ 43 60 61 40 ni 294, er 37 52 62 41 = 266 , ea Blusonhtrnn dis 43 2 97 4:8, ,,==1 \8552° Der Cephalothorax rothbraun mit hellbraunen Härchen bekleidet, über der Mitte ein nach vorn zu allmälig breiter werdendes Längsband und jeder- seits ein solches; jedoch sind diese Bänder sehr wenig deutlich und werden nur von etwas längeren und helleren Härchen gebildet. Die Stirn und die sechs vordersten Augen werden von rothen Härchen eingefasst. Die Mandibeln eben- falls mit solchen rothen Haaren dicht bekleidet und nur an der Spitze schwarz. Die Palpen rothbraun mit dunkler Endhälfte des letzten Gliedes und mit rothen Härchen an den drei Endgliedern, die besonders oben dicht stehen. Die Beine oben rothbraun mit anliegenden, hell braunen und einzelnen Härchen dicht bekleidet, unten dagegen sind die. Coxen, ein kleiner Fleck am Ende der Schenkel, die Patellen und ein grosser Fleck am Ende der Tibien schwarz, Tarsen und Metatarsen im Ganzen dunkel braun. Alle nicht schwarzen Theile der Glieder sind unten lichter behaart als oben und der helle Theil der Tibien ist unter der lichten Behaarung ganz hell rothbraun. Die Maxillen, die Lippe und das Sternum schwarzbraun. Das Abdomen oben und an den Seiten roth- braun, oben in der vorderen Hälfte mit einem kurzen in der Mitte etwas erweiternden, hinten in zwei seitwärts geschwungenen Spitzen endenden schwarzen Längsfleck und hinter diesem, bis zu den Spinnwarzen hin, mit einer Reihe von 4-5 schmalen, schwarzen Bögen, die recht undeutlich sind. Bauch bis hoch an die Seiten hinauf schwarz, Epiginen rothbraun. Der Cephalothorax etwas länger als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, in der Mitte beträchtlich breiter als Tibia IV lang, ungefähr um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn fast um den dritten Theil schmäler als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Fusspaare, Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 82 646 Eugen Graf Keyserling. oben ziemlich hoch gewölbt, an den hinteren Augen am höchsten, nach hinten zu sanft gewölbt, bis zu der Mittelritze allmälig niedriger werdend, dann zum stark ausgeschnittenen Hinterrande und zum Seitenrande schräg abgedacht. Der Kopf, durch sehr flache und undeutliche Seitenfurchen vom Brusttheil getrennt, ist oben, von der dritten Augenreihe bis zu der zweiten, ziemlich abschüssig, fällt vorn an der Stirn fast ganz senkrecht ab, und an den Seiten schräg und gewölbt. Die unterste Augenreihe gerade, etwas kürzer als die zweite, von dieser und dem Stirnrand um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittelaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe liegen nicht ganz um ihren Durch- messer von einander und fast doppelt so weit von den wenig kleineren’-der dritten, breitesten Reihe. Die Mandibeln, etwas kürzer als die vordersten Tibien, länger als die Patellen I, ebenfalls länger als der Kopf vorne breit, so dick als die Vorder- schenkel, vorn stark gewölbt, treten fast knieförmig unter dem Stirnrande hervor. Die Maxillen und die halb so lange, vorn ziemlich bedeutend ausge- schnittene Lippe wie gewöhnlich. Sternum etwas länger als breit und sehr dicht behaart. ß Die Beine kräftig, viertes Paar dreimal so lang als der Cephalothorax und nicht ganz um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen, bedeutend länger als der Metatarsus, und diese länger als der Femur desselben Beinpaares. An allen Tarsen und Metatarsen sitzt eine recht dichte Scopula, die sich an den beiden Vorderpaaren noch bis auf die Tibien erstreckt. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind mit 6—7 Zähnchen bewaffnet. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, innen 1. 1, aussen 1.1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2.2.2, an der Innenseite 1 und aussen keiner. Das zweite Paar ebenso, nur hat an diesem die Tibia an der Innenseite zwei Stacheln. Südamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch befinden sich zahl- reiche Exemplare aus der Umgegend von Neu-Freiburg in Brasilien und ich besitze welche aus Uruguay. Tar. granadensis n. Sp. Tab. I, Fig. 26. Fem. Totallänge . . . FE a als; Ni: Cephalothorax ne SEE a REN ES Re RB U eree 5 in der Mitte breit aueh Jr RE SR e vorns»breit ....1las wo cher 1280 0 RN Re EEE Abdomen lang wur nk aa enter Sys ul breite Aka rise Haare sche hehe AR ART: a Sch ee ee ” Mandipeinilane is Tarı- ht RN neue a Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 647 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa RER ee; 42 95 99 377 = 267 Mm. tan nah. 39 4:9 93 33 = 48 „, en eu ARME Tea 83.37.60 76.43 — 299 „ Der Cephalothorax schwarzbraun, kurz aber dicht behaart, über der Mitte des Rückens desselben ein wenig deutliches, hinten an der Basis schmal be- ginnendes Längsband, das nach vorn hin allmälig breiter wird und von bräun- lich gelben, längeren Härchen gebildet ist, die auch die Umgebung der Augen, die Seitenränder und den unteren Theil der Stirn bekleiden. Die Mandibeln schwarzbraun mit kurzen, anliegenden, schön roth gefärbten und einzelnen abstehenden schwarzen Härchen. Die Maxillen und die Lippe dunkel braun mit etwas helleren Vorderrändern, die Brust ebenfalls dunkelbraun mit schwarzen und einzelnen gelben Härchen nicht sehr dicht bewachsen. Die Palpen roth- braun mit dunkler Endhälfte des letzten Gliedes und besetzt mit schwärzlichen Härchen. Die Beine ebenfalls rothbraun, dicht bekleidet mit kurzen hellen Haaren, haben an der unteren Seite schwarzbraun gefärbte Schenkel und Tibien. Das mit kurzen, dichten Härchen bekleidete Abdomen ist am Bauch ganz schwarz, oben auf dem Rücken schwarzbraun mit einem kurzen, nach hinten zu breiter werdenden Fleck vorn in der Mitte, der jederseits von einem schmalen gelben Strich begrenzt wird. Die Spinnwarzen braun. Der Cephalothorax unbedeutend länger als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, um den fünften Theil breiter als Tibia IV lang, um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn ungefähr um den dritten Theil schmäler als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Fusspaare, oben ziemlich hoch gewölbt, bei den hinteren Augen am höchsten, nach hinten zu sanft gewölbt bis zu der Mittelritze allmälig niedriger werdend, steigt zu dem etwas ausgeschnittenen Hinterrande ziemlich steil ab und ist an den Seiten recht gewölbt, aber weniger steil. Der Kopf ist vorne senkrecht, an den Seiten aber ziemlich schräg und gewölbt. Die Seitenfurchen sind sehr flach und wenig bemerkbar. Die unterste Augenreihe gerade, etwas schmäler als die zweite, von dieser und dem Stirnrande um die Breite eines ihrer Mittelaugen entfernt, die etwas grösser als die Seitenaugen sind. Die beiden grossen Augen der zweiten Reihe liegen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und doppelt so weit von den zwei Drittel so grossen der dritten breitesten Reihe. Die Mandibeln, unbedeutend kürzer als die vorderen Tibien, etwas kürzer als der Kopf vorne breit, ebenso dick als die Vorderschenkel, sind vorn ziem- lich gewölbt, treten aber nicht knieförmig unter dem Stirnrande hervor. Die Maxillen und die vorn etwas avsgeschnittene Lippe, ebenso wie bei den anderen Arten dieser Gattung geformt; auch das etwas länger als breite, mit kurzen Haaren dicht bekleidete Sternum bietet nichts Besonderes. Die Beine kräftig, das vierte Paar dreimal so lang als der Cephalothorax und kaum um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella + Tibia IV 82* 648 Eugen Graf Keyserling. zusammengemessen länger als der Metatarsus, der kürzer als der Femur ist. Die beiden ersten Fusspaare haben an den Tarsen, Metatarsen und einem Theil der Tibien, eine gut ausgebildete Scopula, während diese an den beiden Hinter- paaren sich nur an den Tarsen und einem Theil der Metatarsen findet und besonders am letzten Paar sehr dünn ist. Die Zahl der Zähnchen an den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen beträgt 6—7. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgendermassen: Femur oben 1. 1. 1, vorm 1.1, hinten 1. 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. Das zweite Fuss- paar ebenso. Mas.: Die mir vorliegenden Männchen sind leider noch nicht ganz entwickelt, in Gestalt und Längenverhältnissen der einzelnen Körpertheile stimmen sie ganz mit den Weibchen überein und zeigen nur in der Zeichnung geringe Abweichungen, das heisst dieselbe ist heller und deutlicher. Die den Cephalo- thorax dicht bekleidenden Härchen sind braun und die des Mittelbandes und der Seitenränder länger und fast goldgelb, so dass das Mittelband deutlicher hervortritt. Das Abdomen oben braun mit einem kurzen, schwarzen, hinten in zwei Spitzen endenden Längsfleck, der hinten und an beiden Seiten von einem schmalen weissen Bande begrenzt wird. Hinter diesem schwarzen Fleck folgt ein kleines schwarzes, mit der Spitze nach vorn gerichtetes, hinten durch einen weissen Strich begrenztes Dreieck, dann bis zu den Spinnwarzen hin eine Reihe immer undeutlicher werdender weisser Bogenstrichel und zwischen ihnen kleine dunklere Dreiecke. Der Bauch ist ebenfalls, bis weit an den Seiten hinauf, schwarz. Südamerika. N. Granada. St. Fe de Bogota. Diese Art ist sehr ähnlich der vorigen und unterscheidet sich von der- selben durch das etwas anders gestaltete Epyginen, gelber statt rother Härchen am Stirnrande, schwarzer statt rother Behaarung der Palpen und dass bei ihr die Metatarsen IV kürzer als die Schenkel sind, während bei der vorigen das umgekehrte Verhältniss stattfand. Vielleicht ist diese eben beschriebene Art identisch mit Tar. helvola K.!) Tar. horrida n. sp. Tab. I, Fig. 27. Fem. Motallänge.. ......aliail alte DT Ib Rare EEE Gephalöthorax'lang. !o12DI0V Final Ka NDmDLDENT. Tee Er ” in ‚der: Mitte breit ala Val. 0a. M.DEBENEETTSEE STE - vorn breit. 1a ariın Su sdLalan Julia Mare Abdomen lang ... „ne IRRE ; Ra a alu. 4 breiter Ana Nah IR BAFETA Se ER NT L 6 IRRE Mandınelnnlanern 3,8111: Itu it -Melieie Bra : a 1) Die Arachniden Bd. XIV, p. 153, Fig. 1380. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 649 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa Ra a on 00 50 70 65 43 = 32'8 Mm. N al. 9 ni ee ler 80 la 47:8 Anz 1‘ 278, er ins, 102 4:9 79 9:2 45.,=: 861 „ Der Cephalothorax dunkel kastanienbraun, mit kurzen braunen Härchen dicht bekleidet, die an den Seitenrändern etwas länger sind. Die Mandibeln schwarzbraun mit dichter goldgelber Haarbekleidung. Die Maxillen und die Lippe gleichfalls schwarzbraun mit helleren Vorderrändern. Brust und Coxen schwarz und spärlich behaart. Die Beine oben dunkel rothbraun, unten die Schenkel und der grösste Theil der Tibien hell rothbraun, alle mit hellbräun- lichen Härchen recht dicht besetzt. Die Palpen rothbraun mit schwarzer Spitze des Endgliedes und dichter gelber Haarbekleidung. Der Hinterleib dicht be- haart, oben braun und unten schwarz. Die braune bis zur Hälfte der Seiten hinabreichende Färbung des Rückens wird durch gelbe und schwarze Härchen hervorgebracht, die schwarze Färbung des Bauches reicht bis zur Mitte der Seiten hinauf und umschliesst hinten auch noch die Spinnwarzen. Das Epyginen rothbraun. Der Cephalothorax unbedeutend kürzer als Patella 4 Tibia eines vierten Beinpaares, breiter als Tibia IV lang, ungefähr um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, mässig hoch gewölbt, gleich hinter der dritten Augen- reihe am höchsten, von da bis zu der Mittelritze etwas gewölbt langsam ab- fallend, nach den Seitenrändern und dem ziemlich tief ausgeschnittenen Hinter- rande schräg abgedacht. Der Kopftheil vom Brusttheil nur durch sehr flache Seitenfurchen getrennt, ist oben etwas schräg nach vorn abschüssig, an der Stirn ganz senkrecht und an den Seiten schräg gewölbt. Die ziemlich lange flache Mittelritze liegt grösstentheils an der hinteren Abdachung. Die unterste, ein wenig nach oben gebogene Augenreihe, indem die kleineren Seitenaugen etwas tiefer stehen, ist etwas schmäler als die zweite und von dieser und dem Stirnrande, um den Durchmesser eines ihrer Mittel- augen entfernt. Die beiden Augen der zweiten Reihe liegen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und um etwas mehr als denselben von den mehr als halb so grossen der dritten Reihe, welche die breiteste ist. Die Mandibeln etwas länger als die vordersten Tibien und der Kopf vorne breit, so dick als die Vorderschenkel, sind vorne stark gewölbt aber treten nicht knieförmig unter dem Stirnrande hervor. Die Maxillen und die halb so lange, vorne unbedeutend ausgeschnittene Lippe, sind ebenso gestaltet wie bei den anderen Arten dieser Gattung. Das ovale, etwas längere als breite Sternum, endet hinten in einer kurzen Spitze. Die Beine sind kräftig, das vierte Paar ist dreimal so lang als der Cephalothorax und kaum um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammengemessen bedeutend länger als der Metatarsus, der auch kürzer ist als der Femur desselben Beinpaares. An den beiden vorderen Beinpaaren ist die Scopula recht dicht und reicht bis auf die Tibien, an den 650 Eugen Graf Keyserling. beiden hinteren dagegen weit dünner und erstreckt sich nur auf die Tarsen und Metatarsen. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6 und 7 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1, hinten, so viel ich sehen kann, keine, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1, alle aber so kurz und von der dichten Be- haarung so verdeckt, dass sie schwer zu sehen sind. Das zweite Paar ebenso. Südamerika. St. Fe de Bogota. Tar. Thorellii n. sp. Tab. I, Fig. 28. Fem. Totallänge . . . SUTU FO LE RER BET BE ER a ea 1. lea) Zulzn. Cephalothorax Te ih? El... r in der Mitte er ARTIST I RT EEE AR vorne breit. loan Ir sn lsltl. 23 ne en Abdomen! lang nl Kiikyinuedokidk Kb San dan Be a i breit, ade na a Dalaran ae KR Mandibeln' lang". 2... ur. ae en Rosie Fem. Pat. Tib. Metat. Mar: Summa ISSUE SKELETT AD: 2:5 36 34 27 — 11.2 Mm DE ah an Sal Auer 2:3 BA 26.4, lade, Te ter er A 2:0 3 34 2:6, 1 15905 An 61 2:8 4°5 6:0 Sl, —E 2a Der Cepbale ae dunkel braun mit feinem gelben Saum an den Seiten- rändern und drei gelben Längsbändern, von denen an jeder Seite eins und eins über der Mitte des Rückens hinläuft. Alle drei sind schmal, mit gelben Här- chen dicht bekleidet und das mittlere reicht vorn bis zwischen die Augen der zweiten Reihe. Die Mandibeln dunkelbraun, dunkel und dicht behaart, die Maxillen und Lippe ebenso gefärbt nur vorn etwas heller. Das Sternum heller oder dunkler braun mit ziemlich breitem schwarzen Längsbande über die Mitte, ist mit feinen anliegenden, schmutzig gelben und einzelnen senkrecht stehenden, schwarzen Härchen besetzt. Die Palpen und Beine sind heller oder dunkler rothbraun, ohne besondere Abzeichen oder Ringel. Die Tarsen aller Beine sind stets etwas heller, dagegen die der Palpen dunkler gefärbt. Das Abdomen oben braun, unten geibbräunlich. Auf dem Rücken mancher Exemplare bemerkt man vorn einen kurzen länglich schwarzen Fleck, der vorn gerundet ist und hinten in zwei Spitzen endet; hinter diesem folgt eine Reihe, kurzer, gebogener, schwarzer Strichelchen, die bis zu den Spinnwarzen hin reichen. Bei vielen Exemplaren ist jedoch von dieser Zeichnung nichts oder nur geringe Spuren zu sehen. Die Spinnwarzen sind braun. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia IV, beträchtlich breiter als Tibia IV lang, um den vierten Theil ungefähr länger als in der Mitte breit, vorn halb so breit als in der Mitte zwischen dem ersten und zweiten Fusspaare, mässig hoch gewölbt, von der Mittelritze bis zu den hintersten a N Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 651 Augen ziemlich gleich hoch, fällt zu den Seitenrändern ziemlich schräg ab, während die hintere Abdachung steiler ist. Der Kopf ist vorn an der Stirn nicht steil, sondern etwas schräg und an den Seiten sehr schräge abgedacht, so dass er dadurch ein sehr breites Ansehen bekommt. Ganz mit braunen Härchen bekleidet. Die unterste Augenreihe gerade, ebenso breit als die zweite, von dieser ebenso weit entfernt als vom Stirnrande, das heisst um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittelaugen. Die Augen der zweiten Reihe liegen um ihren Durchmesser von einander und um das anderthalbfache desselben von den wenig kleineren der dritten, breitesten Reihe. Die Mandibeln länger als die vordersten Patellen oder der Kopf vorne breit, oben an der Basis so dick als die vordersten Schenkel, vorn sehr stark gewölbt, so dass sie knieförmig unter dem Stirnrande hervortreten. Die Maxillen von der Basis an allmälig breiter werdend, sind vorn über der Lippe stark gegen einander geneigt. Die Lippe ist vorn ziemlich gerade und halb so lang als die Maxillen. Das mässig gewölbte, ovale Sternum ist etwas länger als breit. Die Beine kräftig, das vierte Paar wenig mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax, nicht ganz um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella —+ Tibia IV bedeutend länger als der Metatarsus, der ungefähr ebenso lang als der Femur ist. An den beiden ersten Paaren reicht die Scopula über die Tarsen und Metatarsen, an den beiden hinteren findet sie sich nur an den Tarsen. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen haben 6 und 7 Zähn- chen. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, vorn 1. 1, hinten 1 bis 2 oder auch keine, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2 und innen bei einzelnen Exemplaren 1. Zweites Fusspaar ebenso. Südamerika. N. Granada. Tar. bogotensis n. sp. Tab. I, Fig. 29—31. Fem. EL LDE BE TE RTL et FE Fun EL WERNER ID re RENTE NET nn INNUSREDIILEON DREI 0. me ea En AR 7 WOLDADEeRE RER N, 0 Dr OT TEEN AN N HN BETRIEBS ERTL LOS BL ON Ey ET VE ren. N OD * Bere Wi el Haaren wete SE Mandibeln lang RN TE abe et, Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa I N PAAPLyT Aare 2) 2:2 2:8 2:7 20 = 136 Mm. ee leo es I 3 21 2:6 2:6 21 = 132 „ BEA aa. 3 18 25 2:9 20 = 127 „ u N EN EN any 22 38 45 2:1. — 119% 652 Eugen Graf Keyserling. Der Cephalothorax rothbraun mit ganz schmalem weissem Saum an den Seitenrändern und drei gelben Längsbändern, von denen jederseits eins, etwas über dem Seitenrande hinläuft und vorn die Stirn umschliessend, sich bei ein- zelnen Exemplaren, unterhalb der Augen, mit dem anderen vereinigt. Das Mittelband, etwas breiter als die Seitenbänder, beginnt in der Mitte des Hinter- randes ganz schmal, umschliesst allmälig breiter werdend die Mittelritze und läuft dann zwischen den beiden hintersten Augen spitz aus. Bei einzelnen Exemplaren ist dasselbe, ungefähr in der Mitte zwischen der Mittelritze und den Augen, von einem kurzen gelben Querfleck durchschnitten, dessen Enden ein wenig nach vorn gedreht erscheinen. Dieser ganze Körpertheil ist dicht behaart, und zwar an den dunkelen Stellen mit braunen und an den hellen mit gelben oder weissen Härchen. Die Mandibeln rothbraun mit dunkler Spitze und hellem Innenrande. Bei den meisten Exemplaren sind sie jedoch in ihrer ganzen Ausdehnung einfach rothbraun und mit schwarzen und kürzeren weissen Härchen nicht sehr dicht besetzt. Die Maxillen bräunlich gelb, die Lippe an der Basis braun, in der Endhälfte gelb; das Sternum gelb mit einer mehr oder weniger breiten, an den Seiten gezackten dunkelbraunen Längsbinde. Die Beine gelb oder bräunlich mit ein wenig dunkleren Schenkeln die etwas gefleckt erscheinen, aber bei keinem der Exemplare wirklich geringelt sind. Die Palpen ebenso. Das Abdomen oben rothbraun, vorn mit einem schwarzen bis ungefähr zur Mitte reichenden, spitz hinten endenden Längsfleck, der jederseits von einem schmalen gelben Bande begrenzt wird. Hinter diesem schwarzen Fleck sind bei manchen Exemplaren, wenn auch nur undeutlich, zwei Reihen kleiner (lunkler und gelber Flecken zu bemerken, die immer kleiner werdend und mehr einander nähernd bis zu den Spinnwarzen hinabreichen. Die Seiten sind durch viele kleine gelbe Flecken heller und der Bauch ganz gelb mit einzelnen braunen Tupfen. Die Spinnwarzen und das Epyginen rothbraun. Der Cephalothorax unbedeutend kürzer als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, etwas breiter als Tibia IV lang, fast um den dritten Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, nicht sehr hoch gewölbt, der Rücken zwischen der Mittelritze und den Augen gleich hoch, un- bedeutend gewölbt, fällt zu den Seitenrändern ziemlich schräg und zu dem etwas ausgeschnittenen Hinterrande ziemlich steil ab. Der vom Brusttheil nur durch ganz flache Seitenfurchen getrennte Kopftheil ist vorn ein wenig schräg und an den Seiten sehr schräge. Die Mittelritze liegt zum grössten Theile an der hinteren Abdachung. Die unterste Augenreihe, ebenso breit als die zweite, liegt von dieser und dem Stirnrande ungefähr um den’ Durchmesser eines ihrer Mittelaugen entfernt, die etwas grösser sind als die Seitenaugen. Eigentlich sind sie dem Stirnrande etwas mehr genähert als der zweiten Augenreihe, deren grosse Augen nicht ganz um ihren Durchmesser von-einander und etwas mehr als diesen von den nicht viel kleineren der dritten, breitesten Reihe liegen. Uober amerikanische Spinnenarten der Unterördnung Oitigradae, 653 Die Mandibeln ungefähr so diek als die vorderen Schenkel, etwas länger - als der Kopf vorne breit oder die Tibien I lang und vorne ziemlich stark a gewölbt. Die Maxillen nach vorn zu erweitert und etwas mehr als doppelt so lang als die vorn etwas ausgeschnittene Lippe. Das Sternum oval, etwas länger als breit und mit wenigen schwarzen Haaren besetzt. Epyginen gelb bräunlich und sehr klein, kaum grösser als eines der grossen Augen der Mittelreihe. Die Beine kräftig, das vierte Paar wenig mehr als: dreimal so lang als der Cephalothorax, ungefähr um seinen Tarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammengemessen bedeutend länger als der Metatarsus. Eine Scopula befindet sich an den Tarsen und Metatarsen der beiden Vorderpaare, scheint aber an den Hinterpaaren ganz zu fehlen. An jeder der beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1, aussen 1. 1. 1 ganz schwache, Patella keine. Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. Der zweite Fuss ebenso. Mas. en NDR HU EN REN NN 2,110, MG ER an ENDE EI I ENTE NEE PN REN IT H Inkder#Mitbelbreitu) 2 RR ER VE H NOLDADTEIELRSLE NAD EHHÄN PTTEL ARTEN EN BIBI A BLEI EEE ton een 230. ANZ TI RENTE BEE NZ NE x LEID SL OIBRTABWER EEHEIRNT HT EBIEE. R ED RE ET RE lan 2 ERBERENOT DD UL RER Fem. Pat. Tip. Metat, _Tar. Summa SS ES ea DE Ur Rade A 2:0 35 33 290 — 2/60 Mur BERNER EN. KEMEDIE ET a er ER RE RAR EN RIT RZEEO) 20 ol 38 27. — lol BR a en ge rg — oe Der Cephalothorax ist ganz ebenso wie bei dem Weibe gefärbt und weicht nur in der Gestalt etwas ab. Er ist in der Mitte etwas breiter und vorn schmäler. Die Mandibein etwas kürzer und die Beine länger. Das vierte Paar 3!1/3mal so lang als der Cephalothorax und der Metatarsus IV länger als der Femur. Der Patellartheil der Palpen ebenso lang als der Tibialtheil und beide zusammen unbedeutend länger als die Tasterdecke, die vorn in einen mässig langen, etwas nach unten gekrümmten Schnabel endet, der unten mit langen abstehenden, oben mit kurzen Härchen bekleidet ist und am Ende mit mehreren Dornen versehen ist. Die Behaarung aller Glieder ist nicht sehr dicht. An dem ziemlich gewölbten Geschlechtsknoten sitzt in der Mitte des Aussenrandes ein kurzer, flacher, nach vorn und aussen gerichteter Fortsatz, der in einer etwas gekrümmten Spitze endet. Südamerika. Neu Granada. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. co [dB 654 ‚ Eugen Graf Keyserling. Tar. pulchella n. sp. Tab. I, Fig. 32. Fem. Totallänge: +.72..2.0 Ra rail ee Cephalothorax lang . ee De He STE TE en e: in.ider Mitte, breit. 2.2.2.1. 2 kn al RR 5 vorn ‚breit. & | 2,02 5= arte Weisen ehe Ve Eee Abdomenlang. Ni ern a erg mar Er Re Ve SE a = breitz, Aue a se u lg EL Re are 2 SM Mandiheln: dangıy .unaue u no ven AR ee N en Te Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa TAGRUSSUA RE A N RZ 1:6 2:6 24 18 = 11'5 Mm. NE a a a BEE Te a) lo 2:0 2:2 17 —= 104%), LT ee ann 012028 len 22 2:6 a De EN er 0) 1:6 Sl 04 20 —= 150 „ Der Cephalothorax schwarzbraun mit einem schmalen, gelben, wellen- förmigen Längsbande an jeder Seite, ziemlich hoch über dem Seitenrande und einem nach vorn zu breiter werdenden Rückenbande, das bis zu den hinteren Augen reicht, dann schmäler werdend, sich noch zwischen dieselben fortsetzt und hier von einem kurzen Längsstrich getheilt wird. Vor der dunkel gefärbten Mittelritze sind in dem hellen Längsbande zwei kleine neben einander liegende Flecken bemerkbar. Die Mandibeln dunkel rothbraun, ziemlich lang behaart, die Lippe, die Maxillen und das Sternum gelbbraun, das letztere mit einem grossen ovalen schwarzen Fleck. Die Palpen rothbraun mit dunklen Flecken an allen Gliedern bis auf die Tarsen. Die Füsse gelbbraun mit mehr oder ° weniger deutlichen dunklen Flecken und Ringeln an allen Gliedern bis auf die ı Tarsen, die etwas heller und ganz einfarbig sind. An den Hinterbeinen sind die dunklen Ringel am deutlichsten zu sehen. Das Abdomen unten gelblich, oben grau mit sehr undeutlichen, schmalen, dunklen Querbögen auf der hinteren Hälfte. Ein zweites mir vorliegendes Exemplar ist weit dunkler und bietet wesentliche Abweichungen in der Zeichnung. Die Seitenbänder des Cephalo- thorax sind kaum zu bemerken, das Längsband über der Mitte, gleich hinter der Mittelritze etwas eingeschnürt, die dunkeln Flecke in demselben weit grösser, auch hört es schon ein bedeutendes Stück vor den Augen auf und entsendet einen ganz schmalen Theil zwischen dieselben. Die Beine sind bis auf die hellen Tarsen rothbraun, die Schenkel sogar schwarzbraun mit einzelnen gelben kleinen Fleckchen, besonders an den beiden letzten Paaren. Die Maxillen und die Lippe ebenfalls zum Theil bräunlich und der dunkle Fleck auf dem Sternum weit grösser und von herzförmiger Gestalt. Das Abdomen oben schwarz mit kleinen gelben Punkten getupft, die an den Seiten grösser werden und gleich- zeitig dichter stehen; der Bauch mit einem braunen, nach den Spinnwarzen hin, allmälig schmäler werdenden Längsbande. Diese von dem anderen Exemplare Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 655 so sehr abweichende Färbung erklärt sich dadurch, dass bei dem letzteren die ganze Haarbekleidung des Abdomens abgerieben, während sie bei dem ersten sehr gut erhalten ist. Der Cephalothorax so lang als Patella + Tibia des vierten Beinpaares etwas breiter als Tibia IV lang, mehr als um den vierten Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, oben von den hinteren Augen bis zu der Mittelritze gleichmässig hoch gewölbt, fällt an den Seiten ziemlich schräg und hinten recht steil ab zu dem etwas ausgeschnittenen Hinter- rande. Der Kopf ist oben von den hintersten Augen bis zu den mittelsten ' etwas abgedacht, vorn senkrecht und an den Seiten auch recht steil. Die dunkeln Stellen des Cephalothorax sind mit kurzen braunen Härchen sparsam bekleidet, die hellen mit etwas längeren und dichter stehenden weissen, die auch die Augen umgeben. Die ziemlich lange Mittelritze endet vorn in einem flachen Grübchen und reicht noch ein ganzes Stück an der hinteren Ab- dachung hinab. Die unterste Augenreihe kürzer als die zweite, nach oben gebogen, in- dem die unbedeutend grösseren Seitenaugen etwas tiefer stehen. Diese unterste Reihe liegt von der zweiten und dem Stirnrande um den Durchmesser eines ihrer Seitenaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe stehen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und etwas mehr als um denselben, von den halb so grossen der dritten, breitesten Reihe. Die Mandibeln etwas kürzer als die vordersten Tibien, länger als die Patella I, ebenso lang als der Kopf vorne breit, so dick als die vordersten Schenkel und vorn mässig gewölbt. Die vorn etwas breiter werdenden Maxillen sind doppelt so lang als die ziemlich gewölbte, vorn ein wenig ausgeschnittene Lippe. Das Sternum ist mässig gewölbt, glänzend, mit kleinen Eindrücken versehen, und hat eine herz- förmige Gestalt. Die Beine sind kräftig, nicht übermässig lang, das vierte Paar etwas mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax und nicht ganz um seinen Metatarsus länger als das erste. Das zweite und dritte Paar sind gleichlang. Die Patella und Tibia zusammen gemessen etwas länger als der Metatarsus der wiederum länger als der Femur des vierten Paares ist. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 4 und 5 Zähnchen, während die kleine Klaue unbezahnt ist. Ein Scopula bemerke ich nur an den Tarsen und einem Theil der Meta- tarsen der beiden Vorderpaare. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgendermassen: Femur oben 1.1.1, vorn 1. 1, hinten 1.1.1, Patella hinten 1, vorn 1, Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1. 1. Der zweite Fuss ebenso bestachelt. Südamerika. St. Fe de Bogota. 656 Eugen Graf Keyserling. Tar. rubro-taeniata n. Sp. Tab. I, Fig. 34. Fem. Totallansos nern? ame Au. nk DT, N EN Gephalothoräx .langı tn ur. mul nalr lm Ra N) WERT Rue r inder; Mitte breit: 1.1. #0 Has T09 TEE We TREE er Bi vornnbreit. nn. or SDRATEHATAE DIIERER a nn Abdomen lang kan... ee RN Be Ra DE x breit :us vb, egn ie Baal Al, Ra SWS Mandibeln;langa. dit .melal era. ber albenkn. "my Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa IH Husseraun. Sn 1:9 2:8 2:7 21: =! B2NmM: Zu PETE ET EIER a 15} 1%, | 2:6 20 ER all, ET an LIE Vase 1 22 2:8 1:9 0 IB HER NE Na A 20 32 4:1 2:6, ul 60 Der Cephalothorax schwarzbraun, mit einem gelbröthlichen Längsbande über der Mitte des Rückens, das am Hinterrande schmal beginnt, allmälig breiter werdend die Mittelritze umgibt, darauf hinter derselben sich noch mehr erweiternd bis zu den hinteren Augen reicht. Jederseits ziemlich hoch über dem Seitenrande, bemerkt man die Spuren eines helleren schmalen Seitenbandes. Der Kopf ist oben zwischen den Augen schwarz. Die Mandibeln rothbraun mit gelben Härchen, am Ende schwarz mit längeren schwarzen Härchen besetzt. Die Lippe und die Maxillen hellbraun, das Sternum etwas dunkler mit langen, braunen Haaren nicht sehr dicht bekleidet. Die Palpen und Beine röthlich- braun mit etwas helleren Tarsen und Metatarsen, die Schenkel aller, aber be- sonders der Vorderpaare dunkler, die des dritten mit vier deutlichen und die des vierten Paares am Ende mit 2 dunkleren Ringen. Das Abdomen graubraun, mit einem schwarzen, dreieckigen Fleck auf der vorderen Hälfte, der beiderseits von einem schmalen weissen Streifen eingefasst wird. Auf der hinteren Hälfte folgen noch ungefähr 5 schmale schwarze Bögen, die jederseits von einem runden weissen Fleckchen begrenzt werden. Die ganze Färbung des Hinterleibes wird durch schwarze und weisse, kürzere und längere Härchen hervorgebracht. Die Seiten sind hellgrau, der Bauch ist dunkelbraun mit gelben Flecken vor den Spinnwarzen und drei kleineren ebenso gefärbten vorne. Die Spinnwarzen hellbraun. Der Cephalothorax ebenso lang als Patella + Tibia des vierten Bein- paares, breiter als Tibia IV lang, nicht ganz um den dritten Theil länger als breit, vorne ungefähr halb so breit als in der Mitte, hinten gerade, oben gleich hinter den Augen am höchsten, steigt zur Mittelritze etwas ab, ist an den Seiten ziemlich schräge und an dem Hinterrande recht steil. Der Kopf fällt vorne senkrecht und an den Seiten recht schräg ab. Die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheil trennen, sind eigentlich nicht vorhanden, da beide Körpertheile ganz allmälig in einander übergehen. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 657 Die unterste Augenreihe, ebenso breit als die zweite, von dieser aber unbedeutend weiter entfernt als vom Stirnrande, von dem die Entfernung gleich dem Durchmesser eines ihrer Mittelaugen ist, die etwas grösser sind als die Seitenaugen. Die grossen Augen der zweiten Reihe stehen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und etwas mehr als denselben von den wenig kleineren der dritten Reihe, die die breiteste ist. "Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit und die Patellen I], etwas dünner als die vorderen Tibien und vorne der Länge nach ziemlich gewölbt. Die Lippe, die Maxillen und das Sternum bieten nichts Besonderes. Die Beine kräftig, das vierte Paar dreimal so lang als der Cephalothorax, um seinen Metatarsus länger als das erste; Tibia + Patella IV länger als der Metatarsus und dieser ebenso lang als der Femur desselben Beines. An allen Tarsen und Metatarsen befindet sich eine Scopula, nur ist sie an den beiden Hinterpaaren weit dünner und reicht am letzten nur bis zur Hälfte der Metatarsen. Jede der beiden grossen Klauen, am Ende der Tarsen ist mit 7 Zähnchen be- setzt. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, vorne 1. 1, hinten 1, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2. Der zweite Fuss an Femur und Patella ebenso, an der Tibia unten 1. 1. 2. Das mir vorliegende Exemplar hat im Kampfe, oder sonst bei irgend einer unglücklichen Gelegenheit, das linke Vorderbein eingebüsst und statt des verlorenen ist ein neues gewachsen, das aber bedeutend kürzer als das rechte und ganz helgelb ist. Die Stacheln und auch die Klauen am Ende der Tarsen sind gut entwickelt, aber die Scopula fehlt gänzlich. Südamerika. St. Fe de Bogota. Tar. Aussereri n. sp. Tab. I, Fig. 33. Fem. Totallänge . . . N SHE EEE NE ale Sureı Cephalothorax a BR ent Yeniok Tanke re a R in der Mitte breit ES Ge 5 0 Da WR DERSE x OLUDLEIT A A nee ee a et Me ee Va Re LIEGE ATI ae rn ee Kerala gan a5) ee ee Be NOT be ee ee a ea Pe ee EEHBEINE Sn Ohm. I u Ph ne he ac un N se a a a ya a Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa TE | 2 1°. re a DD 2:9 3:9 | 24 = 182 Mm. u, 0% 22a 27 3:6 37 N FR NEE 3 >) 23 32 38 as nie Ru, 3 EEE 2:9 47 60 30,4 22:6 Der On lothcar rothbraun, um die Augen herum schwarz, an jeder Seite am Seitenrande ein breites gelbrothes Längsband von dem aus, zu der 658 Eugen .Graf Keyserling. von einem gelben Fleck umgebenen Mittelritze, hellere Bänder strahlenförmig aufsteigen. Alle lichten Stellen an diesem Körpertheil sind mit weissen Härchen besetzt, die dunkelen mit braunen kürzeren und weniger dichten. Die Mandibeln schwarzbraun mit dunkelen Härchen, die Lippe und die Maxillen braun mit helleren Vorderrändern, das Sternum gelb, spärlich behaart. Die Beine gelb bräunlich mit etwas dunkleren Endgliedern, da die Scopula aus dunkleren Haaren gebildet wird. Die Palpen ebenso mit schwärzlicher Endhälfte des letzten Gliedes.. Das Abdomen oben braun mit einem weit über die Mitte hinaus- reichenden braunem, gelbgerandeten Längsfleck und hinter demselben bis zu den Spinnwarzen hin mit einer Reihe gelber und brauner Querbögen, die aber ziemlich undeutlich sind. Der Bauch ist gelb, die Seiten bräunlich und werden nach unten zu immer heller. Die Spinnwarzen und das Epyginen sind rothbraun. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella + Tibia eines Beines des vierten Paares, bedeutend breiter als Tibia IV lang, fast um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, oben von der Mittelritze bis zu den Augen ziemlich gleich hoch, an den Seiten ziemlich schräg und hinten recht steil abfallend. Der Kopf ist vorn nicht ganz senkrecht, an den Seiten recht schräg abgedacht und wird vom Brusttheil durch deutliche Seitenfurchen getrennt. Die unterste Augenreihe gerade, ebenso breit als die zweite und von dieser und dem Stirnrande um den Durchmesser eines ihrer grösseren Mittel- augen entfernt. Die beiden grossen Augen der zweiten Reihe, nicht ganz um ihren Durchmesser von einander, liegen von den zwei Drittel so grossen der dritten, breitesten Reihe fast um das anderthalbfache desselben. Die Mandibeln etwas länger als die vorderen Patellen, etwas kürzer als der Kopf vorne breit, so dick als die Vorderschenkel, und vorne der Länge nach ziemlich gewölbt. E Die Maxillen und die halb so lange vorn etwas ausgeschnittene Lippe von gewöhnlicher Gestalt. i Das Sternum fast rund, kaum länger als breit. Die Beine kräftig, das vierte Paar wenig mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax, um das anderthalbfache seines Metatarsus länger als das erste. Die Patella + Tibia IV beträchtlich länger als der Metatarsus, der ebenso lang als der Femur ist. Die Scopula an den Tarsen, Metatarsen und einem Theil der Tibien an den beiden Vorderpaaren ist sehr dicht, an den Hinterpaaren ist sie dagegen weit dünner und reicht nur auf die Tarsen und Metatarsen. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6—7 Zähnchen. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur, oben 1. 1. 1, innen 1. 1, alle dünn und schwach, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1, ebenfalls kurz und schwach. Das zweite Beinpaar ebenso bestachelt. Südamerika. St. Fe de Bogota. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 659 Gen. Trochosa Koch. Trochosa helvipes n. Sp. Tab. I, Fig. 35, 36. Tab. I, Fig. 37. Fem. Totallänge . . . N Rt en TE lat ker or Dee a DENE Cephalothorax a A RT EEE nr a6 Ole 4 in der Mitte Hreit Rail, a ENT AR FT ee end 7a % BORDARTEIET ERDE a 929 ME de 9; UNE ee are a er ee ENERE 0.TC 0 s FREE BEI A Pe ea Re 27 One) Ark Ur Eee REREE 23,208 SA EIERN ERBE Ne ee, a RE SEE AN, Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ee ET, 2:8 32 32 26 = 165 Mm. en eu. 2:6 2:8 30 23 = 153 „ en LEO 21 27 30 a Ans], ne 2:3 4:0 56 29.,=..198, 5 Dr Genhalothorax braun mit drei gelben Längsbändern, von denen die beiden seitlichen etwas über dem dunkel gesäumten Seitenrand hinlaufen und ein wenig ausgezackt sind. Das über die Mitte des Rückens hinziehende Band ist ganz schmal, erweitert sich unbedeutend in der Gegend der Mittelritze und reicht vorn bis zu der untersten Augenreihe. Hinter den beiden Augen der obersten Reihe bemerkt man noch zwei kurze gelbe Strichelchen, die parallel dem Mittelbande liegen. Die Umgebung der Augen, besonders der vier grossen, ist schwarz und mit weissen Härchen besetzt. Die Mandibeln rothbraun mit kurzen weissen und einzelnen längeren schwarzen Härchen bekleidet; die Maxillen und die Lippe braun mit hellem Vorderrande; das Sternum gleichfalls braun mit schmalem hellem Saum, kleinen schwarzen Flecken gegenüber der Ansatz- stelle der beiden hinteren Beinpaare und einem schmalen gelben Strich, der am Vorderrande beginnt und bis in die Mitte reicht. Die Beine bräunlichgelb mit schwarzen Härchen sehr spärlich besetzt und undeutlichen dunkelen Ringeln an den beiden hinteren Paaren. Die Palpen gelb mit bräunlicher Spitze des Endgliedes. Der Hinterleib des vollkommen entwickelten Exemplares ist oben dunkelbraungrau mit einem dunkel röthlichen Längsbande über der Mitte, in dessen vorderer Hälfte ein schwarzer länglicher Fleck und in dessen hinteren Hälften eine Reihe schwarzer Bogenstrichelchen liegt, die jederseits von einem weissen Pünktchen begrenzt werden. Die Seiten und der Bauch gelb mit kleinen runden, dunkelbraunen Flecken getupft, die an ersteren dichter stehen als an letzteren. Epyginen hell rothbraun, von einem Saum schwarzer Härchen um- geben. Bei dem zweiten nicht ganz entwickelten Exemplar ist die Zeichnung des Rückens weit deutlicher. Dieser ebenfalls oben graubraun mit einem gelben Längsbande, das in der vorderen Hälfte einen hinten spitz endenden, schwärz- lichen, einer Lanzenspitze ähnlichen Fleck einschliesst und hinten nach den 660 Engen Graf Keyserling. Spinnwarzen zu an Breite abnehmend, von dunkelen Querbändern unterbrochen, sich in eine Reihe gelber, halbmondförmiger, immer undeutlicher werdender Flecken auflöst. Der Cephalothorax unbedeutend kürzer als Patella + Tibia eines vierten Beinpaares, in der Mitte breiter als Tibia IV lang, fast um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, mässig hoch, vorn am höchsten, wird nach der Mittelritze zu allmälig niedriger, fällt nach dem stark ausgeschnittenen Hinter- rande steil und nach den Seitenrändern recht schräg ab. Die den Kopftheil vom Brusttheil trennende Furche ist deutlich vorhanden. Die unterste Augenreihe, durch das tieferstehen der etwas kleineren Seitenaugen etwas nach oben gebogen, ist vom Stirnrande um den Durchmesser eines ihrer Mittelaugen entfernt und ebenso weit von den mindestens viermal so grossen Augen der zweiten Reihe, die fast um ihren Durchmesser von ein- ander und reichlich”um das anderthalbfache desselben von den zwei Drittel so grossen der dritten Reihe abstehen. Die unterste Reihe ist etwas breiter als die zweite aber etwas schmäler als die oberste. Die Mandibeln so lang als der Kopf vorne breit oder die Patella I lang, sind vorne der Länge nach mässig gewölbt. Die Maxillen und die halb so lange, vorn unbedeutend ausgeschnittene Lippe bieten nichts Besonderes. Das herzförmige, etwas länger als breite und mässig hoch gewölbte Sternum ist ziemlich dicht mit dunkeln Borstenhaaren bekleidet. Die Beine ziemlich kräftig, das vierte Paar 31/,mal so lang als der Cephalothorax und um etwas mehr als seinen Metatarsus länger als das erste Paar. Patella und Tibia IV zusammen gemessen länger als der Metatarsus und dieser wieder länger als der Femur desselben Beinpaares. An den beiden grossen Krallen am Ende der Tarsen scheinen 7—8 Zähnchen zu sitzen. Die Scopula an den beiden Vorderpaaren ist dicht und erstreckt sich bis auf den vorderen Theil der Tibien, bei den beiden Hinterpaaren ist sie nur dünn und beschränkt sichauf die Tarsen. Die Bestachelung der Beine ist folgende: der Femur des ersten Paares hat oben 1. 1. 1, innen 1. 1, aussen 1. 1 ganz schwache, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, aussen keine und innen 1. Das zweite Beinpaar ebenso. Mas. Horallänge ne a al Be ARY ee Tee Gephalothorax: lang “1... 1. 5% lletenksne) au hie Dev AS EEE ee h in. der Mitte, ‚breita..= 3... Kass Anus 2 VOR DEeIG N Be RN RN 2. Abdomen lang’... 2.1.0.4 210) Allan yelin nalen Ira Eee ans ken en ee e Breit ee ch era RA ie Sy Airls eigen Mandibeln lang .... SE IE ii) Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 661 Fem. Pat. Tib, Metat. Tar. Summa IR RITISSRITDR Hain vn sale, Art 458 2:6 4:3 43 3:1 19:3. Mm: ne NN 23 38 8° 28,.= 113\, 3 nk onlan, 20 ent 28 — 157 ,„ dir 55.022 46.68 0838 — 219 ” Die Zeichnung des Vorder- und Hinterleibes ist sehr ähnlich der des Weibes, nur heller; das Sternum gelb mit kleinen schwarzen Flecken am Rande, gegenüber der Ansatzstelle der drei letzten Beinpaare; die Mandibeln hell- braun. Die Füsse gelb mit braunen -Tarsen an allen und Metatarsen am ersten Fusspaare. Der Cephalothorax ist in der Mitte verhältnissmässig breiter und vorn weit schmäler, die Beine bedeutend länger und dünner, das vierte Paar 3%/,mal so lang als der Cephalothorax. Der Tibialtheil der Palpen ist ebenso dick und kaum länger als der Patellartheil; die Tasterdecke, ebenso lang als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, hat einen langen nach unten gekrümmten Schnabel, der ebenso lang als der Geschlechtsknoten, oben mit kurzen und unten mit langen abstehenden Härchen besetzt ist und vorn an der Spitze einige kurze Dornen zeigt. Nordamerika. Baltimore. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Troch. avara n. sp. Tab. II (VIII), Fig. 33—39. Mas. tell Einen Lan aet Saite rd suh halle Au Ma ar FE BE a Mar Gi) 4 1° ET RT OraS lat N RL EBERLE NT U a? RR N Zar Ber an An rn in der Mitte breit . . RT RR DATEN N BE OR RE BG n NORDRIFELESRARR TIEREN EA AT NE AN ER EN ae RD SS RT DEN DE RER N SP ee 5 se bes EN Se EEG REES ar nadied it 03; Mandibeln lang DAS LEN ER, NP ESTERISUERTM 1 I BBORE ER RE Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa a. ln in ee nr. 1 zu Min. EN hin ann len. 15 22 2:2 16.—= 103 „ NE LT OA NT RO 1:3 2:0 24 E61 II I Ale, No. 4 1:6 28. 40 2:0 41,138 ” Der Cephalothorax rothbraun mit schwarzem schmalem Saum an den Seitenrändern, jederseits einem schmalen, wellenförmigen, gelben Seitenbande und einem nach vorn zu immer breiter werdenden ebenso gefärbten Mittelbande, das vorn durch ein dunkeles Strichelchen in zwei Hälften getheilt wird, neben dem jederseits noch ein auch dunkel gefärbtes, etwas breiteres Strichelchen zu sehen ist. Die Behaarung ist spärlich und besteht aus schwarzen und gelben Här- chen. Die schwarzgerandeten Augen werden von hellgelben Härchen umgeben und zwischen ihnen, sowie an der Stirn, stehen einzelne Borstenhaare. Die Mandibeln rothbraun mit wenigen schwarzen Borsten. Die Maxillen, die Lippe Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 34 662 Eugen Graf Keyserling. und das Sternum gelb mit sehr dünner Haarbekleidung. Die Beine röthlich selb, oben etwas dunkler als an der unteren Seite, mit wenig bemerkbaren dunkleren Flecken oder Ringeln an den Schenkeln und mit heller gefärbten Tarsen und Metatarsen. Die Palpen ebenso wie die Beine, nur der Basaltheil des Endgliedes etwas dunkler. Das Abdomen gelbgrau, oben in der vorderen Hälfte mit einem dunkel gerandeten gelben Längsfleck, der jederseits von einem schmalen gelben Fleck begleitet wird und hinter dem bis zu den Spinnwarzen, eine Reihe schwärzlicher Wiukelstriche liest. An den Seiten sieht man viele theils unregelmässige, theils in schrägen Bändern geordnete schwärzliche Flecken. Der Bauch hellgrau mit einzelnen kleinen dunkelen Pünktchen oder Flecken. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Patella + Tibia IV, in der Mitte etwas breiter als Tibia IV lang, fast um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, aber nicht hoch gewölbt ist zu den Seitenrändern hin ziemlich flach und dem schwach ausgeschnittenen Hinterrande recht steil abgedacht. Der Kopf vorn niedrig aber senkrecht und an den Seiten sehr schräge absteigend. Die untere Augenreihe etwas nach oben gekrümmt, da die kleineren Seitenaugen niedriger stehen. Die Entfernung dieser vom Stirnrande beträgt kaum ihren Durchmesser und ebenso gross ist sie von den, eine etwas breitere Reihe bildenden, sehr grossen Augen der zweiten Reihe, die nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und etwas mehr als diesen von den reichlich zwei Drittel so grossen Augen der dritten, breitesten Reihe entfernt liegen. Die Maxillen nach vorn zu allmälig etwas breiter werdend, sind doppelt so lang als die so breite als lange, vorn ausgeschnittene Lippe. Das Sternum fast rund, wenig länger als breit und ziemlich stark gewölbt. Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit, auch etwas länger als die vordersten Patellen, fast so dick als die Schenkel am Ende und vorn der Länge nach mässig gewölbt. Die Beine mässig lang und ziemlich kräftig, das vierte Paar etwas mehr als 31/ymal so lang als der Cephalothorax und mehr als um seinen Metatarsus länger als das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen etwas länger als der Metatarsus IV. Eine deutliche Scopula befindet sich an den Tarsen und Metatarsen der beiden ersten Beinpaare, an den beiden hinteren Paaren dagegen ist sie sehr dünn und erstreckt sich auch nur bis auf die Endhälfte der Metatarsen. Die Tarsen der Vorderbeine sind ein wenig gekrümmt und die beiden grossen Klauen am Ende derselben mit je 9 Zähnchen bewaffnet. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Femur oben 1.1.1, innen 1. 1, aussen keine, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1, aussen keinen. Das zweite Paar ebenso nur hat es an der Innenseite der Tibia 2 Stacheln. Der Tibial- und Patellartheil der Palpen sind gleich lang, aber beide zusammen kaum so lang als die Tasterdecke. ‘’Ungefähr in der Mitte des Ge- schlechtsknotens sitzt ein brauner Kortsatz, der sich an’ der Basis in zwei ziemlich gleich lange Arıne theilt, von denen der eine gerade nach aussen ie mn, Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 663 gerichtet, spitz endet, der andere dagegen senkrecht nach unten vorspringt, stumpf ist und am Ende eine kleine gekrümmte Spitze besitzt. Am Ende des mässig langen Schnabels sind keine Dornen zu bemerken. Fem. ee ee a u, NER N apa, OS NETENE TEA N N N. Un EN NN EN rn we NA A 1 in der Mitte breit a a N NER NER DH A aEher: DEE hr VORNDDEOLDIS BUN eh ae, Ra RR a TE EL SA I I Nun. en a Ale TR NER a HI Re " RE nr De ne NN RN EAN ei Dendess ÜNWANS RI et ei a Le a Palin NL Harn PESHHR REN Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa BRBGES TEN: le url 03‘ 15 22 2:0 14 =: 101 Mm. N 5 ra ae. 14 20 2:0 13. = 95, But ;; EHRE. ander 21:26 1:3 ler 2:0 14, — DIOR AN, RT NEE KO} 1'6 2:6 3:8 er 6 HB Das Weib ist dem Manne in Farbe und Zeichnung sehr ähnlich und wäre höchstens zu erwähnen, dass bei ihr die Seitenbänder am Cephalothorax ein wenig breiter und die Zeichnung des Abdomens heller und weniger deutlicher ist. Die Beine sind verhältnissmässig weit kürzer und kräftiger, das vierte Paar wenig mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax und fast um die doppelte Länge seines Metatarsus länger als das erste. Tibia und Patella IV zusammen gemessen, ebenso lang als der Cephalothorax. Die Bestachelung der Beine ist ganz so wie bei dem Manne. { Nordamerika. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch in Nürnberg, ohne nähere Angabe des Fundortes. Bei dieser ist die unterste Augenreihe etwas schmäler als die zweite und ich war daher im Zweifel ob.ich sie nicht lieber in die Gattung Tarentula stellen sollte, liess mich aber durch den breiten, niedrigen Kopftheil bestimmen sie trotz der abweichenden unteren Augenreihe zur Gattung Trochosa zu stellen. Troch. rubicunda n. sp. Tab. I, Fig. 40. Fem. DO ER ER EN Lie ars Sr Rule en EL DIES A Ba a es ET Te 5 in. der "Mitte: breit 2.2 7, Den LE Ra, I 205 3 TornHDreItE 2 0er 2 REN WER. 0 Ele Ma 0: FL, Beim lan a ee NR Se NR N NED. ame Malym DDr im n KreitiadeRn Sat. 1.20 RR RE rar SEEN. SEI EIERN O8 Manlalang sh na. TEEN EN JE ZONE 84* 664 Eugen Graf Keyserling. Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa _ 1. Busse’ u nt er 20,19, 13, oa abe RT LO ON 1 EB ee N ea lb Ges 20 oe a ED BES ” Der Cephalothorax dunkel rothbraun mit etwas hellerem Kopftheil, die Mandibeln ebenfalls rothbraun; das Sternum, die Maxillen und die Lippe gelb- lich braun, die Beine und die Palpen hell rothbraun mit dunkleren Endgliedern. Das Abdomen oben schmutzig bräunlich gelb mit zwei dunkelbraunen Längs- linien, die an der Basis nahe bei einander beginnend sich darauf von einander entfernend, bald hinter der Mitte wieder zusammenstossend, vereint bis ungefähr in das Enddritttheil reichen. An der Seite dieser Längslinien bemerkt man noch einige ebenso gefärbte Strichel und Flecke und hinten einige undeutliche kurze Bögen. Der Bauch ist gelb mit einzelnen braunen Flecken und einem schmalen dunkelen Längsstrich über der Mitte; die Seiten sind schmutzig gelb und auch mit einzelnen, kleinen braunen Flecken getupft. Das Epyginen roth- braun und die Spinnwarzen bräunlich gelb. Der Cephalothorax etwas länger als Patella + Tibia eines vierten Bein- paares, in der Mitte bedeutend breiter als Tibia IV lang, fast um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn bedeutend mehr als halb so breit als in der Mitte, ziemlich hoch gewölbt, oben der Rücken, etwas hinter den Augen am höchsten, fällt nach den Seiten und dem Hinterrande ziemlich steil ab. Die kurze Mittelritze liegt ganz an der hinteren Abdachung. Der Kopftheil ist ver- hältnissmässig recht lang und wird durch flache Seiteneindrücke vom Brusttheil getrennt. Dieser ganze Cephalothorax ist glänzend glatt und unbehaart und nur am Saum der Seitenränder sind einzelne Härchen zu bemerken. Die unterste Augenreihe etwas nach unten. gebogen, indem die kaum grösseren Mittelaugen derselben ein wenig tiefer sitzen. Diese ist vom Stirn- rande und denen der zweiten Reihe, nicht ganz um den Durchmesser eines ihrer Mittelaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe liegen um ihren halben Durchmesser von einander und um ihren ganzen von den wenig kleineren der dritten Reihe. Die unterste Augenreihe ist bedeutend breiter als die zweite und wenig schmäler als die dritte. Der Raum, den die Augen einnehmen ist entschieden breiter als lang, Die Mandibeln so lang als der Kopf vorne breit, etwas länger als die Patella I, so dick wie die vorderen Tibien, vorn der Länge nach mässig gewölbt und mit sehr wenigen Borstenhaaren besetzt. Die Maxillen vorn wenig breiter als an der Basis, sind doppelt so lang als die vorn ausgeschnittene Lippe. Das Sternum kaum länger als breit, glän- zend, ziemlich stark gewölbt und mit wenigen schwarzen Härchen besetzt. ‘Die Beine kurz und kräftig, das vierte Paar nicht ganz dreimal so lang als der Cephalothorax, fast um das anderthalbfache seines Tarsus länger als Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 665 das erste. Patella und Tibia IV zusammen gemessen bedeutend länger als der Metatarsus, der kürzer ist als der Femur desselben Beinpaares. Die dünne Scopula erstreckt sich bei den beiden Vorderpaaren auf die Tarsen und die Endhälfte der Metatarsen, bei den beiden Hinterpaaren scheint sie ganz zu fehlen. An jeder. der beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6—7 Zähnchen. Der Femur der beiden Vorderpaare hat oben 1. 1, innen 1, die Patella keine, die Tibia nur am ersten Paare unten an der Innenseite einen ganz kleinen Stachel. Nordamerika. Baltimore. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch ein weibliches Exemplar. Troch. tenebrosa n. sp. Tab. II, Fig. 41. Fem. en De Ren ee PR RE PUSH TORHUERER TEURER N. 11> Te Lgan br EIN, Mae Bet TE PER TEE NUETESREUNG" \: he auilors Nurbten DeBibh a Aa se I N 21. ha ae M N RE N EHER No -- EHRE TE EEE RE Re RER ED TONER VILSRIEFTRN ER EUR S 0 > ss IDEE To RR Ir STE BR DR DE an. N un ee en Na a Me Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ILAIDBERT SEE En ER 5) 1:2 er 14 1:2 57, 1A MIm® Dunn TEE PR apE DIET SER TEST | 6) 11 13 14 12 69 SER a 177 010 Ta ae. EEE ERBE: 14 2:0 2:6 14 I8%, Der Cephalothorax braun mit schwärzlichen und braunen Härchen nicht sehr dicht bekleidet. Ueber die Mitte des Rückens läuft ein gelbes, gleich hinter der Mittelritze etwas eingeschnürtes, darauf wieder breiter werdendes Längsband, das fast bis an die grossen Augen der Mittelreihe reicht. Der vordere Theil des Längsbandes durch einen feinen dunkelbraunen Längsstrich getheilt und daneben läuft jederseits desselben ein kurzes gelbes Strichelchen. Bei dem einen mir vorliegenden Exemplare ist das Längsband um die Mittel- ritze herum etwas erweitert, was bei den beiden anderen nicht stattfindet. Ueber dem Seitenrande läuft jederseits ein wenig deutliches, aus einzelnen gelben Flecken bestehendes Längsband. Die Umgebung der Augen, besonders der vier grossen, ist schwarz. Die Mandibeln röthlich braun; die Lippe dunkelbraun, vorn mit hellem Saum und die Maxillen wie auch das Sternum und die Palpen gelblich braun. Am Vorderrande des Sternums bemerkt man einen bis ungefähr in die Mitte reichenden gelben Längsstrich. Die Beine gelbbräunlich mit etwas dunkler gefärbten Endgliedern. An den Schenkeln und Tibien, besonders der beiden ersten Paare, zeigen sich oben dunkele Flecken, die aber sehr undeut- 14 666 Eugen Graf Keyserling. Y g lich sind und nicht wirkliche Ringel bilden. Das Abdomen oben und an den Seiten dunkelbraun mit gelben und schwärzlichen Härchen ziemlich dicht be- haart, hat auf dem Rücken einen vorn an der Basis beginnenden, fast bis zur Mitte reichenden, gelben Längsfleck in Gestalt einer Lanzenspitze, der von einem braunen Bande umschlossen wird, das wiederum durch gelbe Flecken und Strichel begrenzt ist. Der hintere Theil des Abdomens ist oben mit einer Reihe kleiner gelben Querbögen geziert, die hinter dem gelben Längsfleck beginnen und sich bis in die Nähe der Spinnwarzen fortsetzen. Die Seiten sind mit vielen kleinen gelben Flecken und Punkten bestreut. Der Bauch gelb, die Spinnwarzen etwas bräunlich und das Epyginen braun. Der Femural- und Patellartheil der Palpen ist gelb und die beiden Endglieder derselben sind braun gefärbt. Der Cephalothorax etwas kürzer als Patella 4 Tibia IV, in der Mitte breiter als Tibia IV, um den sechsten Theil länger als breit, vorn bedeutend mehr als halb so breit als in der Mitte zwischen dem dritten und vierten Beinpaare, oben flach gewölbt, an den Seiten und hinten flach abfallend. Der Kopftheil ist ebenfalls niedrig, vorn an der Stirn etwas schräge und an den Seiten recht flach gewölbt. Dieser ganze Cephalothorax wird mit braunen, selben und einzelnen dazwischen eingestreuten, schwarzen Härchen ziemlich gleichmässig, aber nicht sehr dicht bekleidet. Die Mittelritze kurz und flach. Die unterste Augenreihe unbedeutend breiter als die zweite, etwas nach unten gebogen, indem die kleineren Seitenaugen ein wenig höher stehen, liegt vom Stirnrande und den Augen der zweiten Reihe um etwas mehr als den Durchmesser ihrer Mittelaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe stehen etwa um ihren Durchmesser von einander und anderthalb Mal so weit von den wenig kleineren, eine beträchtlich breitere Reihe bildenden obersten Augen. Die Mandibeln etwas kürzer als der Kopf vorne breit, unbedeutend länger als die Patella I, so dick als einer der Vorderschenkel, vorn stark gewölbt, fast knieförmig unter dem Stirnrande hervortretend, oben an der Basis sehr sparsam, segen das Ende hin dichter mit langen schwarzen abstehenden und einzelnen kürzeren weissen Haaren bekleidet. Die Maxillen von der Basis an, gegen das Ende hin allmälig an Breite zunehmend, sind vorn gerundet und an der Innenseite ausgesehnitten. Die Lippe ungefähr halb so lang als diese, ist vorn ausgeschnitten und ziemlich hoch gewölbt. Das herzförmige, etwas längere als breite Sternum ist mässig gewölbt und mit einzelnen schwarzen Härchen besetzt, die am Rande herum etwas dichter stehen als in der Mitte. Die Beine verhältnissmässig kurz, das vierte Paar wenig mehr als dreimal so lang als der Cephalothorax und das zweite kürzer als das dritte. Metatarsus IV etwas länger als der Femur. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind gezähnt, und zwar die innere mit 6 und die äussere mit 5 langen und einem ganz kleinen, rudimentären Zähnchen, die kleinere Afterkralle ist zahnlos. Eine Scopula fehlt an allen Beinen, oder ist wenigstens so schwach, dass ich Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 667 sie nicht sehen kann. Die Bestachelung des ersten Beinpaares ist folgende: Der Femur hat oben 1. 1. 1, vorn 1, hinten keinen, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, vorm 1. Die Bestachelung des zweiten Paares ist ebenso, nur hat bei diesem die Tibia au der Innenseite 2 Stacheln. Südamerika. Neu-Granada, St. F& de Bogota. Troch. tenella n. sp. Tab. II, Fig. 42—43. Mas. een chleosleyen. sb: a ellellalellisni. Tell] DA EUE rairaslane. "2. 20. ee. a n Zander MItLer Brei 000 2a ee Te nie ira & ODE RE HE eg rallias se Re 8 20 en lan 2,5: 4 ee a a EN 2 2004, ia 1 A ee, ei. A m TEL IE ED N Ma Br URS DE REES Ir 3572 Fem, Pat. Tib, Metat. Tar. Summa SORSS EAN AR NE 19 10 IE 1'6 1:01 TR, Ban BRD ZENLIRTSG 0.9 12 18 a Sn AED ANEINEERUT AUS. IN? E98 1:0 15 14 10: ENTE ea dar 1 a A TEA BREED 1 2:0 2:6 LIU ” Der Cephalothorax ist an den Seiten bräunlich, die Mittelritze wird von einem gelben sternförmigen Fleck umgeben, der seine Strahlen an den Seiten hinab entsendet. Der Kopf vorn ebenfalls gelb mit einzelnen braunen Flecken und Stricheln; der Hinterrand mit schmalen schwarzen Saum; die Augenhügel schwarz und ebenso der Zwischenraum zwischen denen der zweiten und dritten Reihe. Die Farbe der Augen ist grau mit gelbem Rande und gelbem Schein, wenn man sie von der Seite betrachtet. Die Mandibeln bräunlich gelb, die Maxillen, die Lippe und das Sternum ebenso wie die Beine unten hell gelb. Oben sind diese letzteren etwas dunkeler gefärbt und alle Glieder, bis auf die Tarsen, mehr oder weniger deutlich schwärzlich geringelt und zwar bemerkt man am Femur drei, an der Patella einen, an der Tibia zwei und an dem Metatarsus drei solcher Ringel. Der Hinterleib ist mit ziemlich langen, schwarzen und gelben Härchen dicht bekleidet. Oben auf dem Rücken liegen vorn, jeder- seits ein paar kleine, runde, gelbe Flecken und hinten jederseits ein ebense gefärbter grosser. Die Seiten schmutzig gelb mit schwärzlichen Stricheln oder Flecken und der Bauch schmutzig weiss; die Spinnwarzen hell bräunlich; die Palpen gelb bis auf das Endglied, das hellbraun gefärbt ist. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares; um den vierten Theil länger als zwischen dem zweiten und dritten Beinpaare breit, vorn nur halb so breit als in der Mitte, ziemlich hoch gewölbt, hinten um die Mittelritze am höchsten, nach vorn sehr allmälig niedriger werdend, dagegen an den Seiten und hinten sehr steil abfallend; der Hinterrand sehr 668 Eugen Graf Keyserling. wenig ausgeschnitten, der Kopf vorn niedrig und etwas schräg. Der Kopftheil ist durch nur sehr flache Seiteneindrücke vom Brusttheil getrennt. Die Be- kleidung dieses ganzen Körpertheils besteht aus ganz kurzen schwarzen Här- chen und einzelne ebenso gefärbte lange, sitzen zwischen den Augen. Die unterste Augenreihe, durch das Tieferstehen ihrer beträchtlich grösseren Mittelaugen etwas nach unten gebogen, liegt von den Augen der zweiten Reihe, um den halben Durchmesser der Mittelaugen entfernt und etwas weiter vom Stirnrande. Die Augen der zweiten Reihe stehen fast um Augenbreite von einander und von den halb so grossen der dritten Reihe etwas weiter. Die unterste Reihe ist deutlich breiter als die zweite und ungefähr ebenso breit als die dritte. Die Mandibeln senkrecht absteigend, vorn wenig gewölbt, etwas länger als der Kopf vorne breit und die Patella I, sind dünner als die Vorderschenkel und spärlich behaart. Die stark gekrümmte Klaue am Ende derselben hat vorne, ziemlich in der Mitte, einen Höcker. Die Maxillen spärlich behaart, sind in der vorderen Hälfte etwas breiter, an der Aussenseite gerändert, innen schräg abgestutzt und der Lippe entlang ausgehöhlt. Diese ist halb so lang als die Maxillen, an der Basis wenig breiter alssam Ende und vorn deutlich ausgeschnitten. Das Sternum oval, unbedeutend länger als breit, wenig gewölbt und mit einzelnen schwarzen langen Haaren bekleidet. Das Abdomen, vorn etwas abgestutzt, hinten stumpf zugespitzt, ist in der Endhälfte am breitesten. Der Femuraltheil der Palpen, wenig gekrümmt, vorn etwas dicker und an der oberen Seite mit 1. 1. 3 Stacheln besetzt; der Tibialtheil ebenso lang als der Patellartheil, um den vierten Theil kürzer als das Endglied und unten an den Seiten etwas länger behaart als oben. Die Decke der Copulationsorgane ist sparsam behaart, nicht sehr breit, wenig gewölbt und vorn in einen Schnabel verlängert, der ungefähr so lang als der Geschlechtsknoten, an der Spitze zwei kurze starke Dornen trägt. Der Geschlechtsknoten hat eine halbkugelförmige Gestalt und ist am vorderen Theil mit einem stumpfen Höcker versehen. Die Beine ziemlich kräftig, nicht sehr lang, das vierte Paar nicht ganz 3!/amal so lang als der Cephalothorax und um die anderthalbfache Länge seines Metatarsus länger als das erste. Das zweite Paar das kürzeste. Patella + Tibia zusammengemessen länger als der Metatarsus und dieser wiederum länger als der Femur desselben Beinpaares. Eine Scopula fehlt an allen Tarsen und Meta- tarsen, aber an allen diesen Gliedern, wie auch an den Tibien sitzen an der Oberseite lange feine aufrechtstehende Härchen. Jede der beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen ist mit 7—8 Zähnchen bewehrt. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: Femur oben 1.1. 1, innen 1. 1, aussen 1. 1 Patella innen 1, aussen 1, Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, und hinten 1. 1. Südamerika. Neu-Granada, St. Fe de Bogota. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 669 Gen. Pirata Lund. Pirata prodigiosa n. sp. Tab. II, Fig. 44. Fem. Tr hd Auen DALE an. a EN EB EN 3 GE Een org lan MT NEIN ER EINEN N ZERE “ inmdeor Mitte breit „+. HN VW 21072 DRS ER 2 ae R WOTDEDLEIE" ee et 2 TR INDN 240 ZE Ana Sul Banız Laie 27893 an nn ee adenlunen.8°D m : RENNEN RR Dee LO EN RT BEREICH FEN © RE RPOTEENIEN 10 BIER DER: Bean: anne Aın Sins agalımon Sallssıe and ale kl Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa I. la Ares Se 10 1:8 167 IK = 7.17:97Mm: an ea an a 0.9 1:6 1:7 1:0, 1:80 2 SEE RA, 08 14 1:8 DS RE a 1 31 22 30 12 210.1 Der Cephalothorax braun mit schmalem schwarzem Saum an den Seiten- ändern, jederseits einem ausgezackten, wellenförmigen, gelben Seitenbande und einem ebenso gefärbten Rückenbande, das hinten an der Basis schmal beginnend, nach vorn zu allmälig breiter wird, kurz vor den hinteren Augen etwas einge- schnürt darauf wieder breiter werdend die vier hinteren Augen umschliesst und in seiner vorderen Hälfte zwei braune Längsflecken enthält, die an den beiden hintersten Augen beginnend sich am Vorderrande der Mittelritze vereinigen. Die Umgebung der Augen ist schwarz, das gelbe Rückenband reicht bis zwischen die hintersten derselben und endet dort in einer Spitze. Die Mandibeln röthlich- gelb, die Maxillen gelb, die Lippe bräunlich gelb mit hellerem Vorderrand. Das Sternum schwärzlich mit gelbem Längsbande über der Mitte und jederseits mit drei ebenso gefärbten länglich runden Flecken; die Beine gelb mit wenig dunkelern Endgliedern und sehr schwacher Andeutung von hellen Ringeln; die Palpen gelb mit bräunlichen Endgliedern. Das Abdomen oben dunkel grau, vorn mit gelbem Längsfleck, neben diesem zwei kleine und hinter denselben bis zu den Spinnwarzen hin, noch mehrere immer kleiner und undeutlicher werdende paarweise, ebenso gefärbte Flecken; an den Seiten kleine gelbe Strichelchen und Punkte; der Bauch schmutzig weiss mit drei braunen Längs- strichen und noch mehreren ebenso gefärbten Stricheln, zu beiden Seiten der- selben. Das Epyginen hell rothbraun, die Spinnwarzen bräunlich gelb. Bei einem zweiten Exemplare das mir vorliegt, dem der Hinterleib fehlt, ist die Brust gelb und hat zwei dunkele, undeutliche, parallele Längslinien über der Mitte. Der Cephalothorax kürzer als Patella + Tibia des vierten Beinpaares, in der Mitte ebenso breit als Tibia IV lang, nur um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn ungefähr halb so breit als in der Mitte, nicht hoch Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 85 570 Eugen Graf Keyserling. gewölbt, der ganze Rücken ziemlich gleich hoch, nach den Seitenrändern flach und dem fast geraden Hinterrande ziemlich steil abgedacht. Die Seitenfurchen sind höchst undeutlich und der Kopf vorne niedrig und an den Seiten sehr flach absteigend. Die vordere Augenreihe gerade, etwas schmäler als die zweite, von dieser und dem Stirnrande nicht ganz um den Durchmesser eines ihrer etwas grösseren Mittelaugen entfernt. Die Augen der zweiten Reihe stehen fast um ihren Durch- messer von einander und etwas mehr als um diesen von den zwei Drittel so grossen der dritten, bedeutend breiteren Reihe. Der ganze Raum, den die Augen einnehmen, ist hinten breiter als lang. Die Mandibeln, vorn etwas erweitert, sind nicht ganz doppelt so lang als die vorn ein wenig ausgeschnittene, etwas längere als breite Lippe. Das Sternum ist etwas länger als breit, ziemlich gewölbt und mit wenigen schwarzen Borsten- härchen besetzt. Die Beine ziemlich dünn, das vierte Paar etwas mehr als 3!/amal so lang als der Cephalothorax und um das Doppelte seines Tarsus länger als das erste. Die Patella und Tibia IV zusammengemessen, etwas länger als Metatarsus IV und dieser länger als der Femur desselben Beinpaares. An den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sitzen 6—7 Zähnchen, an der kleinen keine. Eine nur dünne Scopula befindet sich an den Tarsen der beiden Vorderpaare, an den hinteren ist keine zu bemerken. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: der Femur oben 1.1.1, innen 1, aussen keinen, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. Die Bestachelung des zweiten Paares ebenso. Die oberen Spinnwarzen sind doppelt so lang als die unteren und deutlich zweigliedrig. Das mittlere Paar sehr dünn aber ebenso lang als das untere. Nordamerika. Peoria im Staate Illinois. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Gen. Diapontia. (Slarovrıos überseeisch). Der Cephalothorax nicht sehr hoch gewölbt, ziemlich breit, mit kurzem Kopftheil. 8 Augen in drei Reihen; die unterste aus vier Augen bestehende Reihe ist gerade oder etwas gekrümmt und liegt dicht über dem Stirnrande; die seitlichen derselben, dem Stirnrande stets mehr genähert als denen der zweiten Reihe, die stets bedeutend schmäler ist als die beiden anderen Reihen und deren Augen von denen der dritten, obersten Reihe wenig weiter entfernt liegen als von einander. Die Mandibeln mässig stark, von verschiedener Länge. Die Maxillen nach vorn zu mehr oder weniger breiter als an der Basis, sind vorn an der Innenseite etwas abgestutzt, an der Aussenseite gerundet und um die Lippe herum etwas ausgeschnitten. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 671 Die Lippe meist mehr als halb so lang als die Mandibeln und vorn leicht ausgeschnitten. Die Beine von verschiedener Länge, ziemlich kräftig, haben an der unteren Seite der Tibia drei Paar Stacheln. Das Abdomen kurz oder länglich oval, endet hinten meist ziemlich spitz. Am Endgliede der weiblichen Taster sitzt eine gezähnte Klaue. Diese Gattung bildet den Uebergang von Pirata zu Dolomedes und hat in der Stellung der Augen grosse Aehnlichkeit mit manchen Arten der Gattung Trochosa, unterscheidet sich jedoch von dieser sehr scharf durch die längeren oberen Spinnwarzen. Von den Gattungen Dolomedes und Ocyale ist sie ausser der verschiedenen Augenstellung noch durch die drei Paar Stacheln an der Unterseite der Tibien geschieden, da diese vier Paar haben und die Augen der untersten Reihe hoch über dem Stirnrande wel während sie bei dieser demselben sehr nahe liegen. Diap. Freiburgensis n. sp. Tab. II, Fig. 45— 46. Mas. . ti ER SE NIE RN ER EEE BER ET 11: Cephalothorax lang . . . BEER LANE 3.00 nn a RL a DA EN ALOE ” in der Mitte Dre BE ER RR RR RER EN EN LTE EEE N in WOHNT DT RE RR N ee ee er DENE AD A EI a a ee 2 a ee en. 5 Ra ann) Far Rage RZ 3 EEE RR LA VIER 5 HT TREE EEE Bu BE As a EN Ra Harte Erg ER 21 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar., Summa be EST A 3 30 60 67 37 = 1269 Mm ame, EDER NT, TR 2:8 59 64 ul m +5 BE ER LEN ER 2:7 49 62 30 VAR Arme ® Pe RR 2:8 70 9:0 40 =ı 815 Palpe lang 98 Mm. Der Cephalothorax braun mit gelben Seitenbändern, die mit ziemlich langen weissen Härchen bekleidet sind. Ein Mittelband fehlt und ist nur ein gelber Fleck hinter der Mittelritze zu bemerken. Der Saum der Seitenränder ist schwarzbraun und dunkele radienförmige Striche laufen von der ebenso ge- färbten Mittelritze aus, an den Seiten hinab. Die Umgebung der Augen schwarz und der ganze vordere Theil des Cephalothorax, von der Mittelritze an, mit langen, feinen, weissen Härchen bekleidet. Die Mandibeln oben rothbraun, in - der Endhälfte fast schwarz, mit nicht sehr dichten langen weissen und ein- en: zelnen schwarzen Härchen besetzt; die Maxillen und die Lippe bräunlich gelb mit helleren Vorderrändern ; das Sternum braun mit feinen weissen, nicht sehr dichten Härchen. Die Beine bräunlich gelb, unten heller als oben, mit dunkleren 85* 672 Eugen Graf Keyserling. Endgliedern, besonders des ersten Paares; die Palpen gelb mit braunen End. gliedern. Der Hinterleib oben schwarzgrau, auf der hinteren Hälfte mit zwei Reihen kleiner weisser Flecken; die Seiten und der Bauch ziemlich hellbraun und letzterer mit einem breiten, sehr undeutlichen, helleren Längsbande über der Mitte. Die Behaarung des Bauches und der Seiten besteht aus braunen Härchen und ist recht dicht, während der Rücken ganz abgerieben ist und nur nach vorn einige schwarze Haare bemerkbar sind. Der Cephalothorax kürzer als Tibia IV, um zwei Fünftheile länger als in der Mitte breit, vorn an der Stirn nicht ganz halb so breit als in der Mitte, mässig hoch gewölbt, um die Mittelritze herum am höchsten, fällt nach den Seitenrändern und dem ausgeschnittenen Hinterrande gleichmässig schräg ab. Die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheil trennen, sind sehr flach und in ihrem oberen Theil kaum bemerkbar. Die unterste Augenreihe ziemlich stark nach oben gekrümmt, da die an sehr hervorragenden, zapfenförmigen Hügelchen sitzenden und nach unten schauenden Seitenaugen, bedeutend tiefer stehen als die ungefähr ebenso grossen Mittelaugen, die kaum um ihren Durchmesser von einander und doppelt so weit von den Seitenaugen entfernt sind. Die Entfernung dieser Mittelaugen vom Stirnrande ist gleich ihrem Durchmesser und von den mindestens dreimal so grossen der zweiten Reihe ebenso weit, während die Seitenaugen dicht über dem Stirnrande liegen und von denen der zweiten Reihe sich mindestens um das Dreifache ihres Durchmessers entfernen. Die Augen der zweiten Reihe sitzen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und fast doppelt so weit von den ebenso grossen der dritten Reihe, die ebenso breit oder höchstens unbedeutend breiter als die unterste ist, und doppelt so breit als die zweite. Der Raum, den die Augen einnehmen, bildet ein etwas breiteres als langes Viereck. Die Mandibeln, kaum so dick wie die vorderen Tibien, etwas länger als die Patella I und ebenso lang als Patella IV. Die Maxillen nach vorn zu wenig erweitert, vorn gerundet und nicht ganz doppelt so lang als die Lippe, die ebenso lang als breit, in der Mitte am breitesten und vorn etwas ausgeschnitten ist. Der Tibialtheil der Palpen, sichtlich länger als der Patellartheil und fast ebenso lang als die Tasterdecke, ist cylinderförmig und am Ende etwas nach unten gebogen. Die Tasterdecke wird oben und unten mit langen lichten Haaren bekleidet und ihr Schnabel, der an der Spitze keine Dornen oder Stacheln hat, ist wenig mehr als halb so lang als der Geschlechtsknoten, an dessen äusserem Rande, ungefähr in der Mitte, ein dünner, spitz endender Fortsatz sitzt, der erst nach innen gerichtet und dann nach vorn gebogen ist. Vor diesem spitzen befindet sich noch ein breiter, vorn gerundeter, lamellenartiger kurzer Fortsatz, der nach aussen ragt. Die Palpen sind etwas länger als der Femur des ersten Paares. Die Beine lang aber kräftig, viertes Paar 4%,mal so lang als der Cephalothorax, um wenig mehr als seinen Metatarsus länger als das erste Paar. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 675 Metatarsus IV etwas länger als der Femur und kürzer als die Tibia + Patella. Die Scopula an allen Tarsen, ist an beiden Vorderpaaren sehr dicht und lang und reicht über die ganze untere Seite der Metatarsen, am dritten Paare schwächer, nur ganz am Anfange der Metatarsen und am vierten am dünnsten, wo sie sich auch nur auf die Tarsen beschränkt. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen scheinen mit 6—7 Zähnchen besetzt zu sein. Sie werden so sehr von langen Haaren verdeckt, dass sie nur undeutlich zu sehen sind und ich daher ihre Zahl nicht mit Bestimmtheit angeben kann, ohne diese zu zerstören. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1. 1, Patella vorn 1, Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1. 1. Zweiter Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1.1. Südamerika. Brasilien, Neu-Freiburg. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Diap. granadensis n. sp. Tab. II, Fig. 47. Fem. Totallänge . . 16°0 Mm. Cephalothorax lang . EN RT ALONG n under MITLOChEEIIEN FR he en le en erg ER ua a NOEINEDTEITSSTE ER RER SEN hand EBEN CHE NEN Zn EEE TE U a Re nl ne a ee Farm tan Owe ie DER RR DE SR N RE TR RR si 5 1 Tg el ERDE eg ee ee Me EN Reha ee NP RR ERENE 70 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa LEEREN DW ATS a a | 2:8 5°6 59 83 = 247 Mm. BR aa IHN UTEN, 91657 2:8 50 2 30 = Na AD un NHL N 162 2-4 4:6 4:8 29: ray BEER IR N FAR 0 01756 2:6 63 77 35 FeEM27T n Der Cephalothorax braun, mässig behaart, mit mehr oder minder breiten, mit weissen Härchen dicht besetzten Seidenbändern. Der Seitenraud ebenfalls weiss behaart und hinter der Mittelritze ein kurzer gelber Fleck, der bis zu dem Hinterrande reicht. Dieser Fleck ist bei dem einen meiner Exemplare, das überhaupt dunkler gefärbt ist, kaum zu bemerken. Zwei feine weisse Striche umgeben die Mittelritze, die hinter derselben in einen spitzen Winkel zusammen- stossen und vorn auseinandergehend, ®twas nach aussen geschwungen, bei dem dunkelen Exemplare bis zu den hintersten Augen reichen, während sie bei dem helleren undeutlicher sind, weil bei diesem, die sie bildenden weissen Härchen abgerieben sind. Die Mandibeln schwarzbraun mit wenigen dunklen Härchen, die Maxillen hell braun, das Sternum gelb oder rothbraun mit dunkelem Längs- bande über der Mitte und ziemlich langen, feinen, weissen und stärkeren 674 Eugen Graf Keyserling. dunkelen Härchen besetzt. Die Beine bräunlich gelb oder hell rothbraun, etwas dunkler am Ende der Tibien und mit helleren Strichen oder Flecken an den Coxen und Schenkeln. Die Palpen ebenso, mit etwas dunkleren Endgliedern. Das Abdomen oben schwarzbraun, vorn mit zwei schmalen, ziemlich weit ausein- ander liegenden, weissen Bändern und hinter diesen bis zu den Spinnwarzen hin, mit zwei Reihen kleiner länglicher weisser Flecken. Die Seiten und Bauch dicht gelblich behaart und mit kleinen, runden braunen Flecken getupft. Spinn- warzen und Epyginen braun. Die unterste Augenreihe recht stark nach oben gebogen, da die unbe- deutend kleineren, an sehr hervorragenden Hügeln sitzenden Seitenaugen, weit niedriger stehen und vom Stirnrande kaum mehr als um ihren halben Durch- messer, von den Augen der zweiten Reihe dagegen mehr als das Doppelte des- selben entfernt sind, während die Mittelaugen vom Stirnrande und den kaum doppelt so grossen der zweiten Reihe sich nicht mehr als um ihren Durch- messer entfernen. Die Augen der Mittelreihe stehen um ihren Durchmesser von einander und ebenso weit von den wenig kleineren der dritten Reihe. Die unterste Reihe ist bedeutend breiter als die zweite und ebenso breit als die oberste. Der Raum den die Augen einnehmen etwas breiter als lang. Die Mandibeln vorn mässig gewölbt, fast so dick als die vorderen Schenkel, etwas länger als die vorderen Patellen und bedeutend länger als der Kopf vorne breit. Die Maxillen vorne viel breiter als an der Basis und nicht ganz doppelt so lang als die vorn deutlich ausgeschnittene, vielleicht etwas breitere als lange Lippe. Das Abdomen länglich, in der Mitte am breitesten, hinten ziemlich spitz. Die Beine ziemlich lang, dabei aber kräftig, viertes Paar 41/,mal so lang als der Cephalothorax, nicht ganz um seinen Metatarsus länger als das erste. Metatarsus IV kürzer als Patella + Tibia und unbedeutend länger als der Femur desselben Paares. Eine Scopula zeigt sich an allen Tarsen und am Ende der Metatarsen, ist aber dünn und wie gewöhnlich an den Vorderpaaren länger und besser entwickelt als an den Hinterpaaren. Am Ende der Tarsen sitzen. wie immer bei dieser Gattung drei Klauen, von denen die beiden grossen mit 6—8 Zähnchen bewaffnet sind. Ihre Zahl ganz genau anzugeben ist mir nicht möglich, da sie hinter langen Haaren sehr versteckt liegen. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1.1. 1, innen 1. 1 hinter einander, aussen Il; il, Patella innen 1 und oben am Ende 1 sehr dünnen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1. 1 und oben nur eine Borste. Zweiter Fuss: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1. 1, aussen 1.1.1. Patella innen 1 und oben am Ende 1 sehr dünnen, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen nur 1 in der Endhälfte, oben gar keinen. Südamerika. Neu-Granada. "r Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 675 Diap. uruguayensis n». Sp. Tab. II, Fig. 48. Fem. an elt, Via il HIN ar De Me Mehr En RD N 4 neNatleribreit. (in... En ra meet aha 0 > Komet u ih nu rel nei an ln Nana iz a ee 3 A Dead el eleiilie) ET a Be ar sy and m ESSEN DENE, Re Na SR N Are EEE. 325 0, SEBEONER 179: Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa BER ER an eae 37 19 2:8 2:8 10, =,,13/1L’Mm: in la ii. 137 1:9 29 2:9 19. ,1353,% a le are 1:6 2:6 34 re IR Auen 4.8 22 22 48 20 Hl, Der Cephalothorax dunkel kastanienbraun mit kurzen braunen Härchen dicht bekleidet und jederseits, ziemlich hoch über dem Seitenrande, mit einem aus weissen Härchen gebildeten schmalen Längsbande, das am Hinterrande beginnt und fast bis vorn an die Stirn reicht. Die Mandibeln dunkelbraun, spärlich behaart, mit bläulichem Schimmer, wenn man sie von der Seite bei auffallendem Lichte betrachte. Die Maxillen und Lippe braun mit helleren Vorderrändern; das Sternum dunkelbraun mit weissen Härchen, in der Mitte spärlich und am Rande recht reichlich besetzt. Die Beine oben dunkelbraun, unten heller und ebenso auch die Tarsen. Die Palpen fehlen an meinem Exemplar. Der Hinterleib oben schwarzgrau, dicht behaart, mit zwei feinen sehr undeutlichen Längslinien, die von kleinen, runden, weissen Pünktchen gebildet werden. Unten an den Seiten ist derselbe heller, gelblich braun, mit zahlreichen weissen Härchen gemischt. Die Spinnwarzen gelb bräunlich und das Epyginen rothbraun. Der Cephalothorax unbedeutend länger als Tibia IV lang, etwas mehr als um den fünften Theil länger als in der Mitte breit, vorn an der Stirn mehr als halb so breit als in der Mitte, oben mässig hoch gewölbt, von den hinteren Augen bis zum Anfange der Mittelritze ziemlich gleichhoch, hinten vielleicht etwas höher, fällt zu den Seitenrändern und dem wenig ausgeschnittenen Hinter- rande ziemlich gleichmässig schräge gewölbt ab. Die Seitenfurchen, die den breiten und kurzen Kopftheil vom Brusttheil trennen, sind sehr flach und un- deutlich. Die unterste Augenreihe ziemlich gerade, die mittleren derselben, die grösser als die seitlichen Augen sind, liegen vom Stirnrande und den dreimal so grossen der zweiten Reihe um ihren Durchmesser entfernt, während die auf Hügelchen sitzenden und nach unten schauenden Seitenaugen dem Stirnrande ' doppelt so nahe stehen als den Augen der zweiten Reihe, die fast um ihren Durchmesser von einander und wenig weiter von den etwas kleineren der dritten 676 . Eugen Graf Keyserling. obersten Reihe abstehen. Die unterste Augenreihe ist bedeutend breiter als die zweite und wenig schmäler als die oberste. Der ganze Raum, den die Augen einnehmen, ist wenig breiter als lang. Die Mandibeln, vorn mässig gewölbt, kaum so dick als die vorderen’ Tibien, kürzer als der Kopf vorne breit und unbedeutend länger als die vorderen Patellen. Die Maxillen nach vorn zu bedeutend breiter als an der Basis, sind doppelt so lang als die vorn gerade abgestutzte, fast breitere als lange Lippe. Das Sternum ist etwas länger als breit und ziemlich gewölbt. Das Abdomen kurz oval, in der hinteren Hälfte am breitesten und hinten stumpf zugespitzt. Die Beine ziemlich kräftig, das vierte Paar 3?/;mal so lang als der Cephalothorax, um mehr als das Doppelte seines Metatarsus länger als das erste. Metatarsus IV bedeutend kürzer als Patella + Tibia und ebenso lang als Femur IV. Die Scopula ist an den Tarsen der hinteren Beine sehr dünn und nur bei stärkerer Vergrösserung bemerkbar; an den beiden Vorderpaaren auch ‘schwach aber deutlich und erstreckt sich bei diesen bis auf die Endhälfte der Metatarsen. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind mit 6 Zähn- chen versehen. Die Bestachelung des ersten Fusspaares ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorn am Ende 1. 1, dicht neben einander, hinten 1.1, Patella hinten 1 sehr schwachen, Tibia unten 2. 2. 2, vorn 1, hinten und oben keinen. Die Bestachelung des zweiten Fusspaares ist ebenso nur hat bei diesem die Tibia unten 1. 2. 2 Stacheln. Südamerika. Uruguay. Gen. Dolomedes W. Dolomedes scapularis K. Tab. HD, Fig. 49. C. L. Koch, die Arachniden Bd. 14, p. 119, Fig. 1354. Fem. Totallange st Et EN ER 2) SE El NE Gephalöthorax lang}... aa. UWE AN EE. DeN & in der: Mitte brait. „2 nn ee 4 vorn breit ..* „10... N a Ve ER Alhdomen lang. ‚2 z.E ses NN ITS ar ME Se nr breit... nn. an ei ER Mandibeln lang +: 17 2, SR NT ee Re Fem. Pat. _ Tib. Metat. Tar. Summa aRmSsı DIS fe ze 36 6°5 5.8 34 = .26:5!Mm: DER RIET, > (6. a BIER 37 6°5 60 33 SORTE, a Be se 2 Kane 3:6 60 54 2:9: — (BIER 4. 82 39 Us 70 39. ul x Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 677 Der Cephalothorax kastanienbraun, dicht behaart, mit einem weissen Längsbande jederseits, ziemlich hoch über dem Seitenrande, das bis vorn an die Stirn reicht. Die Mandibelv, Maxillen, die Lippe und das Sternum roth- braun und mit langen rothbraunen Haaren besetzt. Die Füsse und Palpen ebenso gefärbt. Der Hinterleib meines in Spiritus seit vielen Jahren aufbewahrten Exemplares ist dunkelbraun mit einem schmalen, weissen Längsbande an jeder Seite, das an den Spinnwarzen beginnt und bis an die Ansatzstelle des Cephalo- thorax reicht. Oben auf der vorderen Hälfte des Rückens sind vier, im Quadrat stehende, etwas dunkler gefärbte Punkte bemerkbar, die von behaarten Eindrücken herrühren. Der Bauch ist etwas heller gefärbt und kürzer behaart als der Rücken und die Seiten. Die Spinnwarzen hellbraun. Der Cephalothorax etwas kürzer als Tibia IV, um den siebenten Theil länger als in der Mitte breit, vorn nicht halb so breit als in der Mitte, hoch gewölbt fällt hinten sehr steil und an den Seiten auch recht steil ab. Der kurze Kopftheil nur durch sehr flache Seiteneindrücke vom Brusttheil getrennt. Die untersten Augen etwas nach unten gebogen, indem die Seitenaugen etwas: höher sitzen als die grösseren Mittelaugen. Diese Reihe ist vom Stirn- rande mindestens dreimal so weit entfernt als von den beiden grossen der Mittelreihe, die um ihren Durchmesser von einander und fast doppelt so weit von den beiden fast ebenso grossen, hintersten Augen entfernt liegen, die an kleinen Hügelchen sitzend, zur Seite und nach hinten schauen. Diese letzteren 4 Augen bilden eigentlich nur eine stark nach vorne gebogene Reihe. Be- trachtet man sie von oben, so würde eine durch den hinteren Rand der Mittel- augen gezogen gedachte Linie, den vorderen Rand der beiden Seitenaugen berühren. Der Raum, den alle Augen einnehmen ist bedeutend breiter als lang und die zweite Reihe bedeutend breiter als die unterste. Die Mandibeln etwas länger als die Stirn vorn breit, etwas kürzer als die Patella des ersten Beinpaares, sind vorn wenig gewölbt und divergiren am Ende ziemlich stark. Die Maxillen vorn bedeutend breiter als an der Basis, doppelt so lang als die breiter als lange, vorn gerundete Lippe. Das Sternum herzförmig und fast breiter als lang. Die Beine kräftig, mässig lang, das vierte Paar 3%,mal so lang als der Cephalothorax und um seinen Tarsus länger als das erste. Metatarsus IV etwas kürzer als die Tibia und bedeutend kürzer als der Femur desselben Beinpaares. An den Metatarsen und Tarsen aller Beine sitzt eine dichte Scopula. An den beiden grossen Krallen am Ende der Tarsen befinden sich 6—8 Zähnchen, während die kleine unbewehrt ist. Die Bestachelung der beiden ersten Fuss- paare ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorne 1. 1.1.1. 1, hinten 1. 1.1.1.1, Patella uinten 1, vorn 1 und oben am Ende 1 Borste, Tibja unten 2. 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1. 1 und oben 1. Das Endglied der Palpen ist mit einer mässig gekrümmten Klaue ver- sehen, an deren Basis ein ziemlich langer Zahn sitzt. Z. B Ges. B. XXVI. Abh. 86 678 Eugen Graf Keyserling. Der längliche Hinterleib ist in der vorderen Hälfte am breitesten und läuft hinten ziemlich spitz zu. _ Nordamerika. New Orleans. Zwei weibliche Exemplare dieser Art befinden sich in meiner Sammlung, von denen nur das eine erwachsen ist. Das junge gleicht dem alten in Zeichnung und Gestalt sehr, ist nur etwas heller gefärbt und besitzt einen verhältniss- mässig noch höher gewölbten Cephalothorax. Obgleich die mir vorliegenden Thiere nicht ganz mit der Beschreibung und Abbildung des Herrn Forstrath C.L. Koch übereinstimmen, so glaube ich doch nicht fehl zu gehen, dass ich meine Exemplare für identisch mit D. sca- pularis K. betrachte. Die Hauptdifferenz liegt in der Augenstellung. Nach der Abbildung von Koch sind die beiden Mittelaugen der zweiten Reihe etwas näher an einander gerückt und die beiden hintersten zu weit von diesen entfernt gezeichnet. Da jedoch bei manchen anderen Arten die Augenstellung auch nicht vollständig richtig wiedergegeben ist, so kann dieses auch nur auf einen Fehler in der Zeichnung beruhen. Die Form und charakteristische Färbung des Körpers passt sehr gut zu meinen Exemplaren. Die vier weissen Punkte auf dem hinteren Theil des Rückens fehlen meinem erwachsenen Thiere, sind aber bei dem jungen deutlich vorhanden. Dol. marginellus K. Tab. II, Fig. 50. C. L. Koch die Arachniden Bd. 14, p. 120, Fig. 1355. Mas. Totallänge . . . RD ADFEENDRET IHR + RR Mm. Cephalothorax ne N Br RS ISEDERUN ET 3 “ in der Mitte beerkee N he ST ET un > yornyibreitee all ee ee ee A Abdomen lang’... 2.2 0.na oe re ee „a, abreit, Na: na N + Deren re oe Mandibeln lang a Ns a er Li Fom. Pat. Tib, Metat. Tan. Summa ISSRUSSEE RN Ma a 23 5.9 51 26..= .21°9 Mm. DEN Te ee 0 25 6:0 52 26 = 224 „ San 1a San 1a ARE REFERENT: 23 53 47 22. — REN 5 Be ur u: 22 69 62 32, 5=W2E8 , Der notes heil rothbraun, ziemlich dicht behaart mit zwei schmalen, weissen Seitenbändern und an der Stirn mit drei weissen Flecken; die Augen alle schwarz umrandet. Die Mandibeln rothbraun, die Lippe bräun- lich, die Maxillen und das Sternum bräunlich ‚gelb mit langen lichten Haaren bekleidet. Die Beine und Palpen röthlich gelb. Das Abdomen hat eine dunkel- braune, etwas ins Grünliche spielende Farbe und ist kurz und dicht behaart. Oben auf der vorderen Hälfte des Rückens bemerkt man einen heller gefärbten Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 679 Längsfleck in Gestalt einer Lanzenspitze. Die Seiten werden von einen aus weissen Härchen gebildeten schmalen Längsbande geziert, das vorn beginnend bis zu den Spinnwarzen hinläuft. Auf der hinteren Hälfte des Rückens stehen, kurz vor den Spinnwarzen, vier kleine, runde, weisse Flecken. Der Bauch ist unbedeutend heller als der Rücken und mit vier Längsreihen kleiner, runder, dunkelbrauner Punkte versehen, von denen die beiden äusseren bis zu den Spinnwarzen reichen, die mittleren aber schon früher aufhören. An jeder Seite des Bauches bemerkt man ausserdem noch ein paar weissliche Flecken, die von weissen Härchen gebildet werden. Die Spinnwarzen sind gelb gefärbt. Der Cephalothorax bedeutend kürzer als Tibia IV, wenig länger als in der Mitte breit, vorn nicht ganz halb so breit als in der Mitte, recht hoch ge- wölbt und hinten ebenso wie an den Seiten recht steil abgedacht. Der kurze Kopftheil durch sehr flache Seiteneindrücke vom Brusttheil getrennt. Die unterste Augenreihe ein wenig nach oben gekrümmt, da die wenig kleineren Seitenaugen etwas niedriger sitzen als die Mittelaugen; diese Reihe liegt mindestens viermal so weit vom Stirnrande entfernt als von den Augen der zweiten Reihe, die um etwas mehr als Augenbreite von einander und um 2 Augenbreiten von den ebenso grossen der hintersten Reihe abstehen. Be- trachtet man diese beiden letzteren Augenreihen von oben, so liegt die hinterste Reihe ungefähr um Augenbreite weiter nach hinten als eine durch den oberen Rand der Augen der Mittelreihe gezogen gedachte Linie. Der Raum den sämmtliche Augen einnehmen ist bedeutend breiter als lang und die unterste Reihe viel schmäler als die oberste. Die Mandibeln etwas länger als die Stirne vorne breit und die Patellen des ersten Fusspaares. Die Maxillen vorn wenig breiter als an der Basis und doppelt so lang als die vorn gerundete, ebenso lange als breite Lippe. Das Sternum herzförmig, ebenso breit als lang. Das Abdomen eiförmig, in der vorderen Hälfte am breitesten, hinten stumpf zugespitzt. Die Beine sehr lang, das vierte Paar 4*/,;mal so lang als der Cephalo- thorax und nicht ganz um seinen Tarsus länger als das erste. Der Metatarsus IV kürzer als die Tibia und ungefähr ebenso lang als der Femur. Das erste Fusspaar etwas kürzer als das zweite. An allen Beinen ist die Scopula so dünn, dass die Spuren derselben nur sehr schwer zu bemerken sind. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen sind mit 6—7 Zähnchen, von ziemlich gleicher Länge, besetzt, während die kleine zahnlos ist. Die Bestachelung der beiden ersten Fuusspaare ist folgende: der Femur oben 1.1. 1, vorn 1.1.1.1. 1, hinten 1.1.1.1. 1, Patella vorn 1 und oben am Ende 1, Tibia unten 2.2.2.2, vorn 1. 1, hinten 1. 1 und oben 1.1. Das grosse Endglied der Palpen ist fast ebenso lang als der Femural- theil. Die Decke desselben ist in einen langen nach unten gekrümmten Schnabel verlängert und verdeckt den ähnlich geformten Geschlechtsknoten, der mit einem sehr langen, mehrfach gewundenen, peitschenförmigen Fortsatz versehen ist. 86* 680 Eugen Graf Keyserling. Der Tibialtheil ist ebenso lang als der Patellartheil, am Ende sehr erweitert und mit drei Fortsätzen bewehrt. Südamerika. St. Fe de Bogota. In meiner Sammlung befinden sich zwei männliche, von denen aber nur das eine ganz entwickelt ist und drei junge weibliche Exemplare. Alle jungen Thiere sind dem erwachsenen sehr ähnlich, nur weit heller gefärbt. Das End- glied der Palpen der Weibchen hat am Ende, wie die anderen Arten dieser Gattung, eine kleine, an der Basis mit einem Zahne versehene Klaue. Familie Ctenoidae, Der Cephalothorax wenig länger als breit, mehr oder weniger hoch gewölbt; der Kopftheil Aue, höher oder auch bisweilen niedriger als der Brusttheil. Die 8 Augen stehen in drei Reihen vorn am Kopfe; die unterste, dicht über dem Stirnrande, besteht aus zwei nur um Augenbreite von einander ent- fernt liegenden, die zweite aus vier und die dritte oberste Reihe aus zwei. Die oberste Reihe ist fast immer etwas breiter als die mittelste. Die Mandibeln senkrecht abwärts gerichtet, kräftig, nicht besonders lang und vorn mehr oder weniger gewölbt. Die Maxillen doppelt so lang als breit und meist in dem vorderen Theil breiter als hinten. Die Lippe von verschiedener Länge, vorn gerade, gerundet oder auch etwas ausgeschnitten. Das Sternum kurz herzförmig, meist nicht länger als breit. Die Beine von verschiedener Länge, das vierte 3—-5mal so lang als der Cephalothorax und meist länger als die übrigen; das dritte Paar immer das kürzeste; das zweite meist kürzer als das erste. Eine Scopula findet sich fast an allen Tarsen, nur bei einer Art fehlt sie. Am Ende der Tarsen sind nur zwei, stark zurückgebogene, gezähnte Klauen vorhanden, die kleine Afterklaue fehlt und statt dieser findet sich eine dichte und recht lange Haarbürste, wie bei den Drassoidae, Attoidae etc. Palpen: Am Ende der weiblichen eine gezähnte Klaue, die männlichen ohne dieselbe. Spinnwärzen 6; die unteren am dicksten und meist etwas kürzer als die deutlich zweigliederigen obersten, deren Endglied an der ganzen unteren Seite mit Spinnröhren besetzt ist. Die mittelsten sind die dünnsten und kürzesten und sitzen zwischen den beiden anderen Paaren ganz versteckt. Pulmonaröffnungen nur zwei. Ueber die Lebensweise der Thiere dieser Familie ist mir nichts bekannt, wahrscheinlich wird sie der der Lycosen sehr ähnlich sein. Im Aeusseren haben diese Thiere sehr grosse Aehnlichkeit mit a Lycosen und besonders mit denen zur Gattung Dolomedes gehörenden, unter- Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 681 scheiden sich aber wesentlich durch das Fehlen der Afterklaue und denen diese ersetzenden Haarbürsten, die sie den Philodrominae und Drassoidae nähern. Diese Familie enthält nur Thiere, die in die alte Gattung Otenus Walck. gehören, die durch die Stellung der Augen so sehr ausgezeichnet ist. Die Stellung der Augen zu einander wurde von Walckenaer ferner benutzt, um die Gattung in drei Familien zu theilen und Perty und Koch gebrauchten diese, um darauf zwei Gattungen zu begründen. Nachdem ich nun Gelegenheit gehabt habe viele Arten zu untersuchen, die den früheren Autoren unbekannt waren, konnte ich mich überzeugen, dass die Stellung der Seitenaugen der Mittelreihe zu den Mittelaugen und denen der obersten Reihe, worauf ihre Eintheilung in Familien oder Gattungen begründet ist, sehr wechselt und durchaus keine Merkmale bietet um natürliche und scharf von einander unter- schiedene Gattungen zu bilden. Abgesehen von dem schwierigen Erkennen dieser Unterschiede, zwingen sie auch sehr nahe stehende Formen von einander zu trennen und ebenso sehr verschiedene in eine Gattung zu vereinigen. In der Gestalt der Lippe, der Form des Cephalothorax und besonders der Be- stachelung der Beine glaube ich weit bessere Unterscheidungsmerkmale gefunden zu haben und theile auf diese gestützt die Familie in vier leicht von einander zu unterscheidende Gattungen, deren Arten sich auch in ihrem Gesammthabitus als nahe Verwandte erkennen lassen. Die Gattung Phoneutria Perty muss ich vorläufig ganz unberücksichtigt lassen, weil ich aus den Beschreibungen die Koch und Perty gegeben haben durchaus nicht erkennen kann in welche, der von mir angenommenen Gattungen, die Arten derselben gehören könnten. Nach der Beschreibung des Cephalothorax 2. B., die Koch von Ph. fera Perty gibt, gehört diese Art in die Gattung Otenus wie ich sie begrenze, berücksichtige ich dagegen die Stellung der Augen so könnte man sie zu Microctenus oder auch zu Acanthoctenus ziehen. Alle bisher bekannten Arten gehören den Tropen an. Hentz beschreibt zwei in Alabama vorkommende Arten, dagegen scheinen in Chile Repräsentanten dieser Familie ganz zu fehlen, obgleich das Klima doch noch recht warm ist und seine Fauna viele Formen enthält, die einer warmen Zone angehören. Gattungen. 1. Lippe so lang als breit. Obere Spinnwarzen länger als die unteren. a) Cephalothorax mässig hoch gewölbt, von der Mittelritze bis zu den Augen gleich hoch; an der unteren Seite der Tibien 4 Paar Stacheln. Otenus W. b) Cephalothorax sehr hoch gewölbt; zwischen der Mittelritze und den Augen meist am höchsten; an der unteren Seite der Tibien 5 Paar. Stacheln - „us = „aha a Mierocetenus n,84 c) Cephalothorax recht flach srnälhes an der unteren Seite der Tibien 9 Paar Stacheln . nn nn. Acanthoctenus n.iB- 682 Eugen Graf Keyserling. 2. Lippe breiter als lang, vorn gerundet; obere Spinnwarzen nicht länger als die unteren; Cephalothorax mässig gewölbt, Kopftheil höher als der Brusttheil; an der unteren Seite der Tibien 7 Paar Stacheln. Caloctenus n. 8. Gen. ÜOtenus Walck. Der Cephalothorax mässig hoch gewölbt, oben zwischen den Augen und Mittelritze gleich hoch, wenig länger als breit; die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheil trennen, sind nur im unteren Theil deutlich und ver- schwinden nach oben zu fast ganz. Die Augen in drei Reihen, 2. 4. 2; die oberste Reihe etwas breiter als die mittelste, die unterste ganz schmal und vom Stirnrande ebenso weit ent- fernt als von den Mittelaugen der zweiten Reihe, mit denen sie ein Quadrat bilden und deren Seitenaugen stets ganz klein sind. Die Augen der obersten Reihe sind ebenso gross oder wenig kleiner als die Mittelaugen der zweiten Reihe. Die vier Augen der Mittelreihe bilden eine gerade Linie oder einen schwach nach oben gekrümmten Bogen. Die Mandibeln senkrecht abwärts gerichtet, mässig lang und ziemlich kräftig. Die Maxillen ungefähr doppelt so lang als in der Mitte breit, in der vorderen Hälfte breiter als an der Basis, vorn an der Innenseite etwas schräge abgestutzt, an der Aussenseite gerundet. Die Lippe halb so lang als die Maxillen, ebenso lang als breit, in der Mitte am breitesten, vorn schwach ausgeschnitten. Beine ziemlich kräftig und lang, 4. 1. 2. 3 oder 1. 2. 4. 3. Scopula vecht entwickelt. Unten an den Tibien der beiden ersten Beinpaare 4 Paar Stacheln. Abdomen kürzer oder länger eiförmig, meist dicht behaart ebenso wie die anderen Theile des Körpers. Spinnwarzen: Das obere Paar etwas länger als das untere. Ct. granadensis n. Sp. Tab. II, Fig. 51—52. Fem. motallängev. nal loan npiring ad An Rln. U EIKE EEE KEDBAlothoraz Jane. wi: nissan. are u a Re Ar ls)" 4 in. ‘der. Mitte breit. \\ UM a 202 EUnE REHDERSERIEE N 3 yorbibreit ul Wezgurlaatil, ag SHE BER BEE Khaomen Janet Wut 20 ea Seen [ET ET Ar breit. nahe al 1 Thea ray ERS ” Mandibeluslaneı Nash. u. BL ERIE BR e Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 683 Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa en ea 78 30 70 71 28 = 27:7 Mm. N. Tl 2a ae ee N, 70. Dan 59 an or 231, Aa, ; er 82 27 63 34 30 28:0, Der Cephalothorax gelb mit breitem hellbraunem Längsbande, kurz und spärlich behaart; die Mandibeln braun mit langen aber nicht dichten Haaren besetzt; die Maxillen, die Lippe und das Sternum bräunlichgelb; die Beine gelb und zwar die Schenkel ganz hellgelb, während die übrigen Glieder von den Patellen an, deutlich dunkler und die Endglieder fast ganz rothbraun gelärbt sind. Die Palpen gleichfalls gelb mit brauner Spitze des Endgliedes. Der dicht aber kurz behaarte Hinterleib gelblichgrau mit schwärzlichem Rücken und breitem, undeutlichem, schwarzen Längsbande über der Mitte des Bauches. Die Seiten sind mit kleinen schwarzen Flecken geziert, die sich auf der hinteren Hälfte zu schrägen Strichen vereinigen. . Die Spinnwarzen gelbbräunlich. Der Cephalothorax nicht ganz um den siebenten Theil länger als in der Mitte breit, vorn mehr als halb so breit als in’ der Mitte, etwas kürzer als der Femur IV, ziemlich hoch gewölbt, fällt hinten und zu den Seitenrändern recht steil gewölbt ab. Der Kopftheil sehr kurz und die ihn vom Brusttheil trennen- den Seitenfurchen sehr flach. Die Augen sitzen alle auf schwarzen Hügeln. Die beiden Augen der untersten ein Drittel so gross als die Mittelaugen der zweiten Reihe, von ein- ander und diesen um Augenbreite und vom Stirnrande etwas weiter entfernt. Die Seitenaugen der Mittelreihe sitzen etwas tiefer als die Mittelaugen und liegen von ihnen nur um Augenbreite an dem unteren Rande eines grösseren Hügels an dessen oberen, seitlichen Rande sich die Augen der dritten Reihe befinden, die ungefähr ebenso gross sind als die grossen Mittelaugen und von diesen um anderthalbe Augenbreiten und von den kleinen Seitenaugen eine Augen- breite entfernt liegen. Die Mandibeln vorn recht stark gewölbt, so lang als der Kopf vorne breit und etwas länger als die vorderen Patellen. Die Lippe doppelt so lang als breit, halb so lang als die Maxillen und vorn etwas ausgeschnitten. Das Sternum fast rund, sehr flach, wenig behaart und wenig länger als breit. Die Beine sehr lang, das vierte Paar etwas über viermal so lang als der Cephalothorax und wenig länger als das erste und zweite, die ganz gleich lang sind. Eine deutliche, wenn auch nicht sehr stark entwickelte Scopula befindet sich an der unteren Seite aller Metatarsen und Tarsen. Die beiden Klauen am Ende der Tarsen sind mit 5—-6 Zähnchen bewaffnet. Die Bestachelung der beiden ersten Beinpaare ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vom 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1, Patella vorn 1 und hinten 1, Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1.1. An den Tibien der beiden Hinterpaare sitzen unten nur - 3 Paar Stacheln. 684 Eugen Graf Keyserling. Die oberen Spinnwarzen deutlich länger als die unteren, Mas. Totallänge . . . ee a Cephalothorax Be HS: RN ah N re in der Mitte heit a # vorn breit cn.W la. WrlE a NET ZUR REEee e Abdomen; lang, il. ml ewman nt Sale. BERNER HN R breit 4. Im anne ya Bunt SIUE A SIE BL BeRE Mandibeln:lang') a..01..niR ala ul Erlen BARR> ASP Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa KBüssiychle nat share: men 1050 40 10°3 11:0 44 =. 39'7 Mm. Bea ren n072 40 10:3 110 44 —= 399 „ N 0 2970 332 74 9:0 °.:.,38,, == Dal LTE 102 32 9:0 11:8 40 — 332 n wie die, NERRER zeigen, ist.der Mann etwas schlanker gebaut und hat verhältnisswässig längere Beine, sonst ist er aber in Gestalt und Färbung dem Weibe sehr ähnlich. Das vierte Beinpaar, kürzer als die beiden ersten, ist über fünfmal so lang als der Cephalothorax. Die Bestachelung der Beine stimmt _ ebenfalls mit der des Weibes überein, nur hat bei ihm die Patella der beiden Vorderpaare oben noch 1. 1 Stacheln und die Endklauen der Tarsen sind mit 7—8 Zähnchen bewaffnet. Das vorletzte Glied der Palpen ist mehr als doppelt so lang als der Patellartheil, fast länger als die Tasterdecke, und hat vorn an der Aussenseite einen kurzen zahnförmigen Fortsatz. Südamerika. St. F& de Bogota. & O1. bogotensis n. Sp. Tab. II, Fig. 54. Fem. Totallänge . . . ee A een Minen re RE Euer Cephalothorax an Bi ee N N U NN RE a Zn x in der Mitte Breit ee. le B yom'hreit'. ©) RR WETTE WE DR TU EN ge Abdomen lang. „a4 eur. Ste ne 3. 2 SIR Mike ae n breit. HIER BERG RER RIED BVh e n Mandibeln lang x..." rum el En en 2 or Fem. Pat. Tib. Metat Tar. Summa RaBlussoks: zul N 108 5:8 9:2 30 47 —= 385 Mm. BE a cal, BR LDED 635) 88 80 45 = 366 „, BIRNEN. RR Zah 4'8 73 8:0 40 = 334 „ A, 4 BEN la) 54 10:0 13:3 55 — 460 n Der G8phaldihora braun mit kurzen Haaren dicht bekleidet, die Man- dibeln kastanienbraun, vorn mit langen Haaren besetzt, die Maxillen und die Lippe ebenso mit helleren Vorderrändern, das Sternum rothbraun, in der Mitte mit kurzen dunkelbraunen und am Rande mit lichten Haaren, die Beine auch Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 685 roihbraun mit dunkleren Tarsen und Metatarsen und auch dicht behaart, die Palpen ebenso, das Abdomen braun, dicht behaart, ohne besondere Zeichnung, nur bemerkt man oben auf der vorderen Hälfte des Rückens vier kleine runde ein Viereck bildende Grübchen und unten am Bauch ein vorn sehr breites, an den Spinnwarzen schmal endendes helleres Feld, das durch einen dunkleren Längsstrich in zwei Hälften getheilt wird. Die beiden Augen der untersten Reihe sitzen etwas mehr als Augen- breite über dem Stirnrande, halbe Augenbreite von einander und ebenso weit von den unbedeutend grösseren Mittelaugen der zweiten Reihe. Die Seitenaugen der Mittelreihe, ganz klein, liegen in gleicher Höhe mit den Mittelaugen an dem unteren Rande eines Hügels gemeinschaftlich mit denen der dritten Reihe und sind von diesen und den Mittelaugen etwas weiter entfernt als ihr Durch- messer beträgt. Die Augen der dritten Reihe, die breiter als die zweite ist, entfernen sich von den unbedeutend grösseren Mittelaugen der zweiten wenig mehr als um ihren Durchmesser. Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit, kürzer als die vorderen Patellen und vorn ziemlich gewölbt. Der Cephalothorax ungefähr um den sechsten Theil länger als in der Mitte,breit, vorn kaum halb so breit als in der Mitte, länger als der Femur IV, mässig gewölbt, fällt hinten ziemlich steil und zu den Seitenrändern recht schräg ab. Der Kopftheil ebenso hoch als der Brusttheil, wird durch flache nach oben zu fast ganz verschwindende Seitenfurchen von diesem getrennt. Die Maxillen, die Lippe und das Sternum ebenso wie bei der vorigen Art. Die Beine kräftig, das vierte Paar 3%,mal so lang als der Cephalothorax, fast um das anderthalbfache seines Metatarsus länger als das erste, das wiederum länger als das zweite ist. Eine dichte Scopula befindet sich an allen Tarsen; an der ganzen Unterseite der Metatarsen ist sie nur an den beiden Vorder- paaren, am dritten reicht sie bis zur Hälfte und am vierten ist sie nur am Ende sanz rudimentär sichtbar. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2. 2, innen 1—2 aussen und oben keinen. Zweiter Fuss: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1. 1. 1, aussen 1. 1.1, Patella an der Innenseite des einen Beines 1, Tibia unten 2.2.2.2, innen 1.1, aussen und oben keinen. Die oberen Spinnwarzen etwas länger als die unteren. Südamerika. St. Fe de Bogota. Ct. Salei un. sp. ; Tab. II, Fig. 53. Fem. nel eiwle 2 EEE A BE ERNZZTEN Min: Cephalothorax lang . TOHRRURRTET SE AS SLTEEN. 1 05% 071) > 2 RE LANREET a ä inadevaMittehbreit nut E AED ETHERNET © vortehrgit oliätl N RESTE DIT ABER A ER NE Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 87 686 Eugen Graf Keyserling. Abdomen dang, | in Nie tn ned il Rad er a > Me el a LE N SE rd LH ee ee Maändibeln: anf |... 1... ae lg Se lee gs lud Bee ee Fem, Pat. Tib. Metat. Tar. Summa VEABUSSEER MEI ED TERN 8:0 63 112 138 43 = 491 Mm REDE DE. ee a Wr SO 8:07 EHI 41 —= 49, RU N AN N RR ne BAR HR RE A 50 90 103 45 — 404 „ 4 13:0 5300 10:49 71356 47 "= EDER Der Cephalothorax dicht behaart, heller oder dunkeler rothbraun, die Mandibeln dunkel braun oder fast schwarz, dunkel behaart mit einigen schmalen von weissen Härchen gebildeten Längsstrichen, die Maxillen und die Lippe ebenfalls dunkelbraun mit hellbraunen Haaren bekleidet, das Sternum rothbraun mit langen rothen Härchen besetzt. Auch die Beine ziemlich behaart sind an den ersten Gliedern heller, an den Endgliedern dunkeler braun mit dunkelen Ringeln an den Schenkeln. Die Palpen sind ebenso wie die Beine gefärbt. Das Abdomen braun mit schwarzen und braunen Haaren dicht bedeckt und einem grossen schwarzen viereckigen Fleck auf dem Bauche, der vorn sehr breit ist und hinten, bis zu den Spinnwarzen reichend, ganz schmal endet. Der Cephalothorax, ungefähr um den siebenten Theil länger als in der Mitte breit, vorn nicht ganz halb so breit als in der Mitte, ebenso lang als der Femur des vierten Fusspaares und nicht hoch gewölbt. Der Kopftheil, der ebenso hoch als der Brusttheil ist, wird von letzterem durch nur unten deutliche Seitenfurchen, die oben fast ganz verschwinden, getrennt. Die beiden untersten Augen halb so gross als die Mittelaugen der zweiten Reihe, sind von diesen, dem Stirnrande und von einander ziemlich gleich entfernt, das heisst nicht ganz um ihren Durchmesser. Die Seitenaugen der zweiten Reihe, sehr klein, liegen in gleicher Höhe mit dem unteren Rande der Mittelaugen gemeinschaftlich an einem ziemlich grossen Hügelchen mit den Augen der dritten Reihe, von denen sie etwa um das doppelte” ihres Durch- messers und von den Mittelaugen um das anderthalbfache abstehen. Die beiden Augen der obersten, breitesten Reihe, etwas kleiner als die Mittelaugen der zweiten, sind von diesen etwa doppelt so weit entfernt als letztere von einander, das ist etwas mehr als um ihren Durchmesser. Die Mandibeln so lang als die Patella I oder der Kopf vorn breit, sehr stark gewölbt. Die Maxillen vorn ziemlich stark erweitert und über die Lippe recht stark gegeneinander geneigt. Die Lippe so lang als breit, halb so lang als die Maxillen, vorn unbe- deutend ausgeschnitten. Das Sternum herzförmig, etwas länger als breit. Die Beine ziemlich lang, das vierte Paar etwas über 3'/,mal so lang als der Cephalothorax. Bei dieser Art ist das erste Beinpaar das längste, darauf folgt das zweite und dann erst das vierte. Eine recht dichte und lange Scopula findet sich an den Tarsen und Metatarsen aller Beine. Die Bestachelung der Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 687 beiden ersten Fusspaare ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1.1, hinten 1. 1. 1, Patella keine, Tibia unten 2. 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1. 1. Mas. Totallänge 20 Mm. Leider ist das mir vorliegende Exemplar noch nicht ganz entwickelt. Es ist ebenso gebaut wie das Weib, zeigt dieselben Verhältnisse der einzelnen Körpertheile zu einander und ganz gleiche Bestachelung der Beine, nur ist er weit heller_gefärbt, das heisst, Alles was bei dem Weibe braun ist, ist bei ihm gelb. Ueber die ganze Länge des hellbraunen Cephalothorax läuft ein breites, etwas dunkleres Längsband und der zottig behaarte, gelbbräunliche Hinterleib ist auf dem Rücken mit einem braunen Längsbande geziert, das jederseits von einem schmalen, schwarzen, wellenförmigen Strich begrenzt wird. Der Bauch ist ebenso wie bei dem Weibe schwarz. Südamerika. InMexiko bei Veracruz und Cordova vonHerrn Sale gesammelt. Gen. Microctenus n..g. Der Cephalothorax sehr hoch gewölbt, meist zwischen der Mittelritze und den hintersten Augen am höchsten; die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheil sondern, unten ziemlich tief, verschwinden oben ganz. Die Augen wie bei Otenus und bieten bei den einzelnen Arten nur kleine Abweichungen in der Stellung zu einander. Die Maxillen und Mandibeln auch ebenso wie bei der Gattung Otenus. Die Lippe halb so lang als die Maxillen, so breit als lang und vorn gerade abgestutzt oder etwas gerundet. Die Beine mässig lang, 4. 1. 2. 3. Eine Scopula vorhanden. 5 Paar Stacheln unten an den Tibien der Vorderpaare. Abdomen länglich oval, ziemlich dicht behaart. Spinnwarzen: Obere etwas länger als die unteren. Microet. ornätus n. Sp. Tab. II, Fig. 62. Fem. aan la Ra UN VRU TRIER A EBENEN Cephalothorax lang . . . ED BER AT RE, RENT AU NETH x in der Mitte breit IN RT HD EEOR 0 ri vor Bra MAIER AD. DE ORT RR 3 Ran U N RN a en a joe? OR OB r BEStEHON. HN ARR RRN ERFI REN EHE aan EIER TI IE ER, Fem., Pat. Tib. Metat. Tar. Summa ENRETISSRN a IN TH 38 6:7 59 23 = 262 Mm DEREN en...) 38 58 59 Ag 1050 HE 3, ee a. 26 33 48 53 Baer i21) % BL TE ENRANLMRRRAAANTEB 38 6°6 83 SZ 87* 688 Eugen Graf Keyserling. Der Cephalothorax kurz aber dicht behaart, mit einem röthlichgelben Längsbande über dem Rücken, das hinten an der Basis schmal beginnend, schnell breiter werdend, bis zu den hinteren Augen reicht und in seinem vorderen, breitesten Theil, zwei undeutliche, neben einander liegende, dunkele Flecken einschliesst. Die Mandibeln schwarz mit kurzen anliegenden röthlichen und längeren schwarzen Haaren. bekleidet. Die Maxillen, die Lippe, das Sternum und die Coxen der Beine dunkel kastanienbraun, die beiden ersten mit hellen Vorderrändern. Die Beine rothbraun mit feinen anliegenden weissen und ein- zelnen abstehenden dunkleren Härchen mässig behaart. Die Schenkel der beiden ersten Paare, ebenso wie die Endhälfte der Metatarsen und die Tarsen an allen, sind braun gefärbt. Die Palpen auch rothbraun mit dunkleren Endgliedern. Das Abdomen oben braun mit gelbem, breitem, an den Seiten ausgezacktem Längsbande über der Mitte, das vorn beginut und bis über die Mitte nach hinten reicht. Die Seiten desselben bräunlichgelb und der Bauch schwarz mit zwei schmalen, aus kleinen runden weissen Flecken gebildeten Bändern, die jederseits am rothbraunen Epyginen beginnen, bald hinter demselben zusammen treffen und schon weit vor den gelbbraun gefärbten Spinnwarzen aufhören. Der Cephalothorax, fast um den vierten Theil länger als breit, vorn be- deutend mehr als halb so breit als in der Mitte, hoch gewölbt, zwischen den hinteren Augen und der Mittelritze, die kurz ist und ganz an der hinteren’ Abdachung liest, am höchsten, fällt zu den Seitenrändern und dem fast geraden aber schmalen Hinterrande recht steil ab; der Kopf vorn recht hoch und senk- recht, an den Seiten steil gewölbt. Die Seitenfurchen, die den Kopftheil von dem Brusttheil trennen, in der unteren Hälfte recht tief, oben ganz flach. Die beiden, die unterste Reihe bildenden Augen sind von einander und den kaum grösseren Mittelaugen der zweiten, nicht ganz um ihren Durchmesser und vom Stirnrande sehr wenig weiter entfernt. Die Seitenaugen der zweiten Reihe sind sehr klein und liegen an dem unteren Rande eines kleinen Hügels, an dessen oberem die obersten sitzen und stehen in gleicher Höhe mit den Mittelaugen, von denen sie ebenso weit entfernt sind als von denen der dritten Reihe, das heisst nicht ganz um den Durchmesser der letzteren. Die Mittel- augen liegen nicht ganz um ihren Durchmesser von einander und doppelt so weit von den eben so grossen der hintersten, breitesten Reihe. Die Mandibeln ebenso lang als die Stirn vorne breit, bedeutend länger als die vorderen Patellen, etwas dicker als die vorderen Tibien, sind vorn im oberen Theil recht stark gewölbt und treten fast knieförmig unter dem Stirn- rande hervor. Die Maxillen in der Endhälfte breiter als an der Basis, vorn an der Innenseite abgestutzt, neigen sich ziemlich stark über die halb so lange Lippe, die stark gewölbt, vorn fast gerade und so lang als breit ist. Das Sternum kurz herzförmig, kaum länger als breit, sehr flach und spärlich behaart. Die Beine kräftig, das vierte Paar dreimal so lang als der Cephalothorax, wenig mehr als um seinen Tarsus länger als das erste Paar. Der Femur IV Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 689 ebenso wie der Metatarsus desselben Beinpaares, bedeutend kürzer als der Cephalothorax. Das erste Beinpaar etwas länger als das zweite und das dritte das kürzeste. Die Scopula ist an den Vorderbeinen recht dicht und reicht über die Tarsen, die Metatarsen und einen Theil der Tibien, während sie an den Hinterpaaren nur an den Tarsen und dem Ende der Metatarsen bemerkbar ist. Die Zahl der Zähnchen an den beiden stark gekrümmten Klauen am Ende der Tarsen scheint sehr gering zu sein; sie sind so sehr von den Haarbürsten ver- deckt, dass ich ihre Zahl nicht angeben kann, ohne diese zu zerstören. Die Bestachelung ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1.1.1, innen 1.1.1. 1, aussen 1. 1. 1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2. 2. 2, innen einen ganz kleinen in der ersten Hälfte, aussen, keinen. Zweiter Fuss: ebenso. Dritter und vierter Femur ebenso, Patella vorn und hinten 1, Tibia unten 2. 2. 2, innen 1. 1, aussen 1. 1, und oben 1.1. 1. Abdomen eiförmig, in der Endhälfte am breitesten, hinten ziemlich stumpf zugespitat. Südamerika. Brasilien. Neu-Freiburg. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. Microct. obscurus n. sp. Tab. IJ, Fig. 58. Fem. Totallänge . . ET AT RAT TR ARTE RIRD I EAN OIFNERRE Cephalothorax ne Ai Reno ee : in der Mitte Kae EEE RR BE HEREIN 4’ VOLDHDTEID.. ER U RN SER EDEN NASE TORSHRN er an ua reis chi I0,N5 es REN SE ER u EEE AR 4 EN, 0121.02. BIER EL one. BEREBEIER ARE EEE ea a rk ae en aan. an ra Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa NE ee el BE SU 6 | 87 6°6 54 2:2, 2025:07.Mms Ba. ae a 08 33 60 5:0 AN =h 982.4 Bora, SE I) 2:9 52 4:9 Ale: hir AS. AR KR: al 3:0 6:8 83 lie = AO 2 Der De lothroken dunkel kastanienbraun; kurz behaart mit schmalen, undeutlichen, wellenförmigen Seitenbändern hoch über dem Seitenraunde, die aus weissen Härchen gebildet werden. Um die Mittelritze herum sind auch noch’ Spuren solcher lichter Härchen zu bemerken. Die Mandibeln, die Maxillen, die Lippe, das Sternum und die Coxen der Beine schwarzbraun, diese selbst dunkel rothbraun mit helleren Tarsen, die Palpen ebenso mit dunklerem Ende des letzten Gliedes. Die beiden Augen der untersten Reihe, zwei Drittel so gross als die - Mittelaugen der zweiten, sind von diesen, von einander und dem Stirnrande 690 Eugen Graf Keyserling. gleich weit entfernt, das heisst ungefähr um ihren Durchmesser. Die Seiten- augen der zweiten Reihe sitzen, wie auch bei den andern Arten, an dem unteren Rande eines kleinen Hügels, an dessen oberem sich die Augen der obersten oder dritten Reihe befinden, ziemlich in gleicher Höhe des unteren Randes der Mittelaugen. Sie sind ganz klein und ebenso weit von den Mittelaugen entfernt als von denen der dritten Reihe, ungefähr um den Durchmesser der letzteren, die fast ebenso gross sind als die Mittelaugen der zweiten Reihe und doppelt so weit von diesen abstehen als diese von einander. Der Cephalothorax um den siebenten Theil länger als breit, vorn am Kopf etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, ebenso lang als der Metatarsus IV, recht hoch gewölbt, an der Mittelritze unbedeutend höher als am Kopftheil, der durch sehr flache Seitenfurchen, die oben fast ganz ver- schwinden, vom Brusttheil gesondert ist. Die Maxillen, Mandibeln, Lippe und Sternum ebenso wie bei der vori- gen Art. Die Beine recht kräftig, das vierte Paar nicht ganz 3Y,mal so lang als der Cephalothorax, mehr als um seinen Tarsus länger als das erste. An den Tarsen und Metatarsen der beiden Vorderpaare befindet sich*eine gut ent- wickelte Scopula, an den beiden hinteren ist sie weit schwächer und reicht auch nicht über die ganze untere Seite der Metatarsen. Die beiden Endklauen der Tarsen sind mit je 5 Zähnchen bewaffnet. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: Femur oben 1.1.1, vorn 1.1.1. 1, hinten 1.1.1.1, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2. 2. 2, vorn 1, hinten und oben keinen. Die Endklaue der Palpen hat 3—4 Zähnchen. Das Abdomen ist grauschwarz mit langen schwarzen und grauen Haaren dicht bedeckt; der Bauch schwarz, mit zwei kurzen Längsreihen von je 5 gelben Punkten. Die Spinnwarzen braun mit gelben Spitzen. Südamerika. St. Fe de Bogota. Miecroet. adustus n. Sp. Tab. I, Fig. 57. Fem. Totallanse 0... 0 a ee an Ele Aa Re tale KauEN Eee Gephalothorax lang... ... Ne ee ee Me a 5 in. der Mitte. breit. -. . 0 wer a We : vornybreit’ mi. NE NEN RN RN IN re Abdomen ans Mi REN IE NEAR SERTER BRNTNEN MPN Er TE 3 breit... Era Ne RM RES Ve STERNE NEN) EEE are re Mandibeln lang.“ 1°. Mal Ei Ha.. L ENEEE FETTEe SeaRı ee EEE ee Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa TARUBSIn. ea al an 2:3 40 32 17 = 155 Mm. DEREN a 2) 2:0 36 31 17 ia Sul RATEN ER) OUENIS 1:9 2:9 30 1:6. 0 ae Abel, a ETUI 436 2:0 43 47 2:0. = Io Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, 691 Der Cephalothorax mit kurzen Härchen spärlich bekleidet, dunkelbraun, oben auf dem Kopfe und um die Mittelritze herum etwas heller und an einem Exemplar ziemlich deutlich jederseits ein schmales, wellenförmiges gelbes Seiten- band, recht hoch über dem Seitenrande. Bei den anderen Exemplaren sind diese Seitenbänder kaum zu sehen. Die Mandibeln dunkel rothbraun, die Maxillen und die Lippe braun, das Sternum auch braun, hat bei einem Exem- plar am Rande, den Ansatzstellen der Beine gegenüber, gelbe Flecke, während bei dem anderen die ganze hintere Hälfte gelb und die vordere braun ist; die Beine braun mit helleren Tarsen und die Palpen ebenso mit etwas dunklerem Endgliede. Das Abdomen dunkelbraun, kurz behaart, mit sehr undeutlicher Zeichnung auf dem Rücken, die vorn aus einem ‚helleren länglichen Fleck be- steht, neben dem sich jederseits noch zwei kleine runde ebenso gefärbte Punkte befinden; hinter diesem hellen Längsfleck bemerkt man noch 4—5 Paar kleine dunkele Flecken, die bei einem Exemplar durch ebenso gefärbte, schmale bogen- förmige Querbänder verbunden sind. Der Bauch ist mit 4, gegen die Spinnwarzen hin sich nähernden, schmalen Längsbändern geziert, die von kleinen runden gelbweissen Fleckehen gebildet werden. Die Spinnwarzen braun mit helleren Spitzen. Der Cephalothorax um den vierten Theil länger als breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, bedeutend länger als der Metatarsus IV, recht hoch gewölbt, und zwar in der hinteren Hälfte am höchsten; die den Kopftheil vom Brusttheil trennenden Seitenfurchen sehr flach. Die beiden Augen der untersten Reihe sind kaum den dritten Theil so gross als die Mittelaugen der zweiten und stehen von einander um mehr als Augenbreite, vom Stirnrande und den Mittelaugen der zweiten Reihe, nur um diesen. Die ganz kleinen Seitenaugen der Mittelreihe sitzen etwas tiefer als die Mittelaugen und sind von ihnen und denen der dritten Reihe, ziemlich gleich weit entfernt, das heisst um den Durchmesser der Mittelaugen, die wenig . mehr als ihren halben Durchmesser von einander und doppelt so weit von den etwas kleineren der dritten Reihe abstehen. Die Mandibeln etwas länger als der Kopf vorne breit und die Patella I, vorne recht stark gewölbt. Die Maxillen, die Lippe und das Sternum ebenso wie bei den anderen Arten. Die Beine mässig lang, das vierte Paar dreimal so lang als der Cephalo- thorax und um seinen Tarsus länger als das erste. Die Scopula erstreckt sich bei den beiden Vorderbeinen über die Tarsen und Metatarsen, während sie an den Hinterpaaren nur an den Tarsen bemerkbar ist. Alle Tarsen haben eine spindelförmige Gestalt, indem sie in der Mitte weit dicker sind als an den - beiden Enden und ihre beiden Klauen sind an den beiden Vorderpaaren mit 3, 4 x und den Hinterpaaren mit 4 Zähnchen bewehrt. Die Bestachelung der beiden _ ersten Beinpaare ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1. 1, aussen nur 1—2, Patella keinen, Tibia unten 2. 2. 2. 2. 2, innen, aussen und oben keinen. Die Endklaue der Palpen hat 5 Zähnchen. Südamerika. Neu-Granada. 692 Eugen Graf Keyserling. Microct. parvus n. sp. Tab. II, Fig. 55— 56. Mas. Totallanget UNE EU RP UTIRRTA TEEN SR En Cephalothorax lang a a in R in!.der' Mitte "breit # HT TRETEN re Y vornbreiti "N TAN IT a NR ee En Abdomen Hang" UM ANNE BEREITEN NE il Er x breitt ng HERE RENT PR NT Re Mandibeln lang . N a RE nn Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa BRRUSSSaH rear akne nd: 1:9 41 35 2.17: — 158m: Bun EN FAR BUT ori 3:3 3:2 1:8 = Hl: ERLIE RUE U OS 1:5 2 3:0 1:3 1 Hl A ae 0) 1:6 38 5:0 La GR Der Üephalothorax gelb, ebenso wie die Beine, Palpen, Mandibeln, Maxillen, Lippe und Sternum und alle diese Körpertheile nicht behaart, oder nur sehr spärlich. Der Hinterleib schmutzig graugrünlich mit kleinen schwärz- lichen Flecken, die sich oben auf der hinteren Hälfte und an den Seiten zu schrägen Strichen vereinigen; oben auf der vorderen Hälfte bemerkt man noch einen hellen, hinten spitz endenden, von einer braunen Linie jederseits be- grenzten Fleck, in Gestalt einer Lanzenspitze und hinter diesem nach hinten drei Paar grösserer schwarzer Flecken. Der Bauch ist schmutzig gelb. Der Cephalothorax um den sechsten Theil länger als breit, vorn etwas mehr als. halb so breit als in der Mitte, kürzer als der Metatarsus IV, recht hoch gewölbt, um die Mittelritze herum buckelförmig erhöht und sichtlich höher als am Kopf. Die Seitenfurchen nicht gerade tief aber bis oben hinauf deutlich. Die Augen sitzen alle, wie gewöhnlich auf schwarzen Hügelchen. Die beiden der untersten Reihe, halb so gross als die Mittelaugen der zweiten, liegen von diesen und dem Stirnrande fast um ihren Durchmesser und von einander nur halb so weit entfernt. Die Seitenaugen der zweiten Reihe sitzen etwas tiefer als die Mittelaugen und sind von diesen um ihren Durchmesser und von denen der dritten Reihe mindestens doppelt so weit entlegen. Die Mittelaugen der zweiten Reihe stehen nicht ganz um ihren halben Durchmesser von einander und mehr als diesen von den Augen der dritten, breitesten Reihe, die wenig kleiner sind. Die Mandibeln ebenso lang als die vorderen Patellen oder die Stirn breit, vorn fast gar nicht gewölbt. Die Maxillen kaum doppelt so lang als breit, sind vorn kaum breiter als an der Basis. - Die vorn gerundete Lippe ist fast breiter als lang. Das Sternum ebenso breit als lang, von fast runder Gestalt und sehr flach. Die Beine ziemlich dünn, das vierte Paar fast viermal so lang als der Cephalothorax und nur um seinen halben Tarsus länger als das erste. An den he NE ee: Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 693 ° X beiden Vorderpaaren reicht die Scopula über die Tarsen und Metatarsen, an den beiden Hinterpaaren nur über die Tarsen. Die Endklauen der Tarsen haben jede 4 Zähnchen. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1. 1. 1, innen 1. 1. 1, aussen 1. 1. 1, Patella vorn 1, hinten 1, Tibia unten 2. 2. 2. 2. 2, vorn 1. 1, hinten 1 und oben am linken Fusse 1. Zweiter Fuss: Femur oben 1. 1. 1, innen 1.1. 1. 1, aussen 1.1.1, Patella aussen 1, Tibia unten 5 Paar, aussen 1. 1, innen 1 und oben am linken 1. Der Femuraltheil der Palpen ebenso lang als der Patellar- und Tibial- theil, die beide gleich lang sind. Der Letztere ist vorn an der Aussenseite mit einem kurzen, an der Basis ziemlich breiten, spitzen Fortsatz bewaffnet. Die Tasterdecke, wenig kürzer als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, ist oben sehr gewölbt und mit einem stark abwärts gebogenen, ziemlich kurzen Schnabel versehen. Die unteren Spinnwarzen unbedeutend kürzer als die oberen. Südamerika. St. F& de Bogota. pr Gen. Acanthoctenus n. g. Der Cephalothorax recht flach gewölbt, die Seitenfurchen, die den Kopf- theil vom Brusttheil sondern, recht tief und bis oben hinauf deutlich sichtbar. Die Augen wie bei Otenus. Die Mandibeln senkrecht abwärts gerichtet, ziemlich kräftig und vorn gewölbt. Die Maxillen wie bei Otenus. Die Lippe halb so lang als die Maxillen, ebenso lang als breit und vorn gerundet. Die Beine sehr lang 1. 4. 2. 3. Unten an den Tibien der Vorderpaare 9 Paar Stacheln. Eine Scopula vorhanden. Abdomen länglich oval, kurz aber dicht behaart. Die oberen Spinnwarzen unbedeutend länger als die unteren. Acanthoct. spinigerus n. Sp. Tab. II, Fig. 60. Mas. U NERLÜEESGEN per a AL PETE REEL LER SE KUN TER ER EA HER Rn ee SR Cephalothorax lang Ei DIRIOR LALD N ERTIEB VER HAB BEE REIN SO a Fett, der: Mitte: breitiis 44. H ES IRL SE RENT e lru lim UKTEBEBTN A Moakbreib lich IND IUROHLDIDDTHIDREN NEN URUDU DER Eon HD Dunn ERLERNT EN rer) 5 BERIER ANDI Id A MORE SAUER NENNEN NIEREN Mandıibeln, Jangin iin on. lud Br BIN SDR ZUR IUA E REF BER Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 83 694 Eugen Graf Keyserling. Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa SCHIESSEN TU Ne BR 33 9-6 9-0 33 = 334 Mm. NN a a Ds, 73.9, 3:00 Be N OB 5 Be Or 4 85 2:7 73 9-0 32, N 00T Der Cephalothorax gelbbraun mit hellem breitem Längsbande über dem Rücken und recht dicht, aber kurz behaart. Die Mandibeln rothbraun, an der Spitze gelb, mit langen Haaren besetzt, die Maxillen und die Lippe hellbraun, das Sternum bräunlich gelb, die Schenkel der Beine bräunlich gelb, die anderen Glieder braun bis auf die Tarsen, die wieder heller sind, die Palpen schmutzig gelb mit braunen Endgliedern. Das Abdomen grünlich hellbraun mit schwärzli- chen Flecken und Stricheln an den Seiten, scheint mit langen schwarzen und weissen Haaren dicht bekleidet gewesen zu sein, die aber bei dem mir vor- liegenden Exemplar grösstentheils abgerieben sind. Auf dem Rücken erkennt man noch ein breites gelbes, an den Seiten etwas gezacktes und in der hinteren Hälfte, durch einige feine Querstriche, geiheiltes Längsband. Der Bauch und die Spinnwarzen gelb. Der Cephalothorax ungefähr um den siebenten Theil länger als breit, vorn lange nicht halb so breit als in der Mitte, um den dritten Theil kürzer als der Metatarsus IV, ziemlich flach gewölbt; die Seitenfurchen, die den Brust- theil vom Kopftheil trennen, bis oben hinauf deutlich, weshalb der Rücken oben eine starke Senkung zeigte. Die Augen sitzen alle, mit Ausnahme der beiden untersten, auf schwarzen Hügeln. Die beiden der untersten Reihe, fast ebenso gross als die Mittelaugen, stehen von diesen, von einander und dem Stirnrande, um ihren halben Durchmesser entfernt. Die kleinen Seitenaugen, der zweiten Reihe, sitzen unbedeutend tiefer als die Mittelaugen, nicht ganz um ihren Durchmesser von ihnen und etwa um das Doppelte von denen der dritten Reihe, an einem gemeinschaftlichen Hügel- chen. Die Augen der dritten Reihe sind unbedeutend kleiner als die Mittel- augen der zweiten und wenig mehr als um ihren Durchmesser von ihnen ent- fernt, während diese um ihren halben Durchmesser auseinander liegen. Die Mandibeln vorne recht gewölbt, bedeutend länger als die Stirn vorn breit, aber etwas kürzer als die vorderen Tibien. Die Maxillen doppelt so lang als in der Mitte breit, vorn breiter als an der Basis. Die Lippe halb so lang als die Maxillen, kaum so lang als breit und vorn gerundet. Das Sternum mässig gewölbt, von herzföürmiger Gestalt, kaum länger als breit. Die Tasterdecke hat aussen, bald über der Basis eine starke Ausbuchtung, der Schnabel derselben ist kurz, etwas nach unten gekrümmt und an der Spitze mit einigen kurzen Dornen bewaffnet. Der kurze Tibialtheil, in der Mitte blasig aufgetrieben, ist nicht länger als der dicke birnförmige Patellartheil, Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 695 Die Beine sehr lang, das vierte Paar 5mal so lang als der Cephalothorax, aber um das Doppelte seines Metatarsus kürzer als das erste. An allen Tarsen sitzt eine Scopula; an den Metatarsen reicht sie an den beiden Vorderpaaren über den grössten Theil, am dritten ist sie sehr schwach und am vierten fehlt sie ganz. Die Klauen am Ende der Tarsen scheinen nur 1—2 Zähnchen zu haben. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1. 1. 1, hinten 5, Patella hinten 1, Tibia unten 9 Paar, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1. 1, oben 1. 1. Zweiter Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1. 1. 1, hinten 1. 1.1.1, Patella hinten 1, Tibia unten 9 Paar, vorne 1.1.1.1, hinten 5 und oben 1.1.1. Der dritte und vierte Fuss haben unten an der Tibia nur drei Paar Stacheln. Central-Amerika. Mexiko, Cordova. Acanthoct. spinipes n. sp. Tab. II, Fig. 61. Fem. WET RER Je NS ER EN Pa DEINER WUR BR ERE TEL NEEH WEN DEHIREREUTEREEN G: Sc Via. ıhıcn BERBZISUHgRAXJBNS. 40 Samen sehen. wire re er en De Ole a I dem MITLETDLOIb 1a 3 9. 1. EIN. 1 FL anne. We # NOEDIADEGIEON. RR. nn N) .E 27.0 "Aa Na ara ER SR OA SR EREREE EIERN AET EIEATNE HERREN RER TEEN En AAN EEE AR ARE FRE BETEN N Re RR han da Bat ee N N En I ETSE RIHEL ES LEST ES A ABI DSL EN REN RER NIE BEUTE ER URHEITNE EVER HLAR HERR TB DTHR Fem. Pat. Tib. Metat. Tar. Summa 1 BIRNEN AP FREE EIERN 6 32 8:0 60 23 = 267 Mm. ur 0 30 63 53 22 — 231 „ En re N au 2:3 4:6 50 2:05 19:70 a N NT 27 50 75 25 —=/249 Der Cephalothorax kurz behaart, rothbraun mit breitem und deutlichem, etwas hellerem Längsbande über den Rücken, und schmäleren ebenso gefärbten Seitenbändern; die Mandibeln dunkel kastanienbraun mit langen schwarzen und braunen Haaren nicht sehr dicht besetzt; die Maxillen und die Lippe rothbraun mit helleren Vorderrändern, das Sternum bräunlich gelb und wenig behaart. Die Beine und Palpen gelb bräunlich mit dunkleren Endgliedern. Der Hinterleib braun, mit grauen, schwarzen und weissen Härchen dicht bekleidet, hat oben auf der hinteren Hälfte drei Paar schwarze Flecken, von denen die beiden hinteren Paare durch schwarze nach vorn ein wenig gebogene Striche verbunden sind. Der Bauch ist etwas heller, das heisst mehr schmutzig gelb- braun und das Epyginen rothbraun. Die Spinnwarzen sind braun mit hell gelben Spitzen. Der Cephalothorax fast um den fünften Theil länger als breit, vom etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, wenig kürzer als der Metatarsus IV 88* 696 / Eugen Graf Keyserling. oben mässig hoch gewölbt mit deutlichen, bis oben hinauf reichenden Seiten- furchen. Die Auger sind ganz ebenso gestellt, wie bei der vorigen Art und wäre nur zu bemerken, dass die beiden der untersten Reihe um ein Viertel kleiner sind als die gleich grossen Mittelaugen der zweiten und die der obersten Reihe. Die Seitenaugen der Mittelreihe stehen in gleicher Höhe mit dem unteren Rande der Mittelaugen. Die Mandibeln vorn stark gewölbt, fast ebenso lang als der Kopf vorne breit oder die Patellen des ersten Paares lang. Die Maxillen, die Lippe, das Sternum ebenso wie bei spinigerus. Die Beine recht lang, das vierte Paar über 3!1/;mal so lang als der Cephalothorax und um zwei Drittel seines Metatarsus kürzer als das erste. Die Scopula ist an den beiden Vorderpaaren besser entwickelt als an den Hinter- paaren und reicht bei ersteren bis an den Metatarsen hinauf, während sie an letzteren sich nur an den Tarsen vorfindet. Die Zahl der Zähnchen an den beiden Klauen der Tarsen scheint gering zu sein, ich kann dieselbe nicht an- geben, weil sie von den Haarbürsten ganz verdeckt werden. Die Bestachelung der Beine ist folgende: Erster Fuss: Femur oben 1. 1. 1, vorn 4, hinten 4, Patella aussen 1, Tibia unten 9 Paar sehr lange, innen 4, aussen 5. Zweiter Fuss ebenso, nur fehlen unten an den Tibien an der äusseren Seite 2 Stacheln, so dass sie folgendermassen stehen 1. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 1. Die Palpen haben am Ende eine kleine Klaue, die sehr schwer zu sehen ist, da sie ganz von langen weissen Haaren verdeckt wird; ob sie gezähnt ist, kann ich nicht sehen. Südamerika. St. Fe de Bogota. Gen. Caloctenus n. £. Der Cephalothorax mässig hoch gewölbt; der Kopftheil höher als der Brusttheil, von dem er durch tiefe, bis oben hinauf reichende, Seitenfurchen getrennt wird. Die Augen, 2. 4. 2 wie bei der Gattung Otenus. Die Mandibeln senkrecht abwärts gerichtet, mässig kräftig. Die Maxillen ungefähr doppelt so lang als breit, in der Endhälfte nicht erweitert, vorn an der Innenseite etwas abgestutzt. Die Lippe viel kürzer als breit, ein Drittel so lang als die Maxillen, vorn gerundet. Die Beine ziemlich lang und dünn, 4. 1. 2. 3, keine Scopula an der einzigen Art, an den unteren Seiten der Tibien der beiden Vorderpaare 7 Paar Stacheln. Das Abdomen kurz eiförmig, hinten am breitesten, dicht behaart. Spinnwarzen: die oberen und unteren gleich lang. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 697 Caloct. aculeatus n. sp. Tab. Il, Fig. 59. Fem. a EEE a Röhren AN av OHM: ara lan. ann an DLR ale En N muder Mitten breit. \\.. '.:%.. 18.102012 2 Re Dies ao ya. a, R NORTRBEOIEN EN NUR) dir HE a) RO EBEN; N EN EAU TE WERE TEE BEN TER RHEERERTTER EHE TUE LG 14 la ee 1 Besen lan en Narr Dan anien RZ: ER nElan en ea ee en Fem. Pat. Tib. Metat, Tar. Summa NS IN RR RRE Fun RT RET A) 0:9 18 1:8 08: =, 73 Mm. 20, ent 119 0:8 1:6 14 Vase, Bd, Bis. hand 0:6 14 1:5 OB LS A WETTER Er 0:7 2:0 2:5 Pau SHE Der Cephalotherax rothbraun mit dunkeler Mittelritze, dunkelem Saum an den Seitenrändern und hellem, grossem, röthlich gelbem Fleck oben auf dem Kopftheil; die Mandibeln dunkelbraun; die Maxillen und die Lippe bräunlich- gelb; das Sternum gelb, spärlich behaart; die Beine rothbraun mit gelben Strichen und Flecken an den Schenkein, Patellen und Tibien,;, die Palpen bräunlichgelb; der Hinterleib hellbraun, hat oben in der vorderen Hälfte einen kurzen gelben Fleck, hinter diesem, ziemlich in der Mitte, zwei kleine runde dunkelbraune Punkte nebeneinander und auf dem hinteren Theil mehrere hinter einander folgende ebenso gefärbte Bogenstriche. Der Bauch und die Spinn- warzen sind hellgrau und das Epyginen ist kastanienbraun. Die Augen sitzen alle auf schwarzen Hügelchen. Die beiden untersten ein Drittel so gross als die Mittelaugen der zweiten Reihe, sind von diesen und dem Stirnrande etwas mehr als um ihren Durchmesser und von einander kaum mehr als diesen entfernt. Die beiden Mittelaugen der zweiten Reihe stehen von einander um ihren halben Durchmesser und mehr als diesen von den fast ebenso grossen der dritten Reihe. Die beiden Seitenaugen der mittelsten Reihe sind ganz klein, liegen in gleicher Höhe mit dem unteren Rande der Mittelaugen und sind von diesen ungefähr so weit entfernt als der halbe Durch- guesser dieser beträgt, während sie von den beiden der hintersten Reihe, mit denen sie an einem gemeinschaftlichen Hügelchen sitzen, etwas weiter abliegen. Die oberste Reihe wenig breiter als die mittelste. Der Cephalothorax ebenso lang als der Femur IV, etwas kürzer als der Metatarsus desselben Beinpaares, um zwei Neuntel länger als breit, vorn etwas mehr als halb so breit als in der Mitte, mässig hoch gewölbt. Der Kopftheil wird durch tiefe, bis oben hinaufreichende Seitenfurchen vom Brusttheil ge- sondert und erreicht vorn zwischen den beiden hintersten Augen seine grösste Höhe. Der Brusttheil, etwas niedriger als der Kopf, ist hinten um die tiefe Mittelritze am höchsten und fällt nach den Seitenrändern und besonders dem geraden Hinterrande ziemlich steil ab. 698 Eugen Graf Keyserling. Die Mandibeln vorn wenig gewölbt, so lang als der Kopf vorne breit und unbedeutend länger als Patella I. Die Maxillen ungefähr doppelt so lang als breit, in ihrer ganzen Länge gleich breit und vorn am Innenrande etwas abgestutzt. Die Lippe, kaum ein Drittel so lang als die Maxillen, ist weit breiter als lang und vorn gerundet. Das Sternum hat eine herzförmige Gestalt und ist kaum länger als breit. Die Beine ziemlich lang, das vierte Paar fast viermal so lang als der Cephalothorax, um seinen Tarsus länger als das erste. Eine Scopula kann ich an allen Tarsen und Metatarsen nicht bemerken. Die Klauen am Ende der Tarsen werden von Haarbürsten so sehr verdeckt, dass es schwer ist die Zahl der Zähnchen genau anzugeben; wie viel ich sehen kann, so scheinen es 4—5 zu sein. Die Bestachelung der beiden ersten Fusspaare ist folgende: Femur oben 1.1.1, vorn 3—4, hinten 2—3, unten 3 Stacheln und noch mehrere starke Borsten, Patella oben am Ende 1, Tibia unten 7 Paar, von denen die ersten Paare am Anfange des Gliedes halb so lang als dieses sind und die anderen gegen das Ende hin allmälig bedeutend kürzer werden. Südamerika. St. Fe de Bogota. Familie Oxyopoidae. Gen. Oxyopes Latrl. Oxyopes gracilis n. sp. Tab. II, Fig. 65—64. Fem. { Totallänge . . - rutslintek tat winsale dei eu Werk EEE Cephalothorax a STHE N ee hreishllir /rei ker Se 3 in der Mitte Brei Sala le nr . vorn ibreit:. fine lb seen si eh Anno Abdomen lang ji Ara An maliiel ae ne Hiarbet eat ie Er e : breit, 3 he ee re ee Bee Mandibeln lang... ... ala en a ana e. Sweden ale ae ze 1. Fuss 9:53 Mm 2 „ 54 ” 3 TEA R 4 8:0 10H, Der Cephalothorax Selb 0 Tothbeuine scheint mit weissen und dunkleren Schuppenhaaren bekleidet gewesen zu sein, von denen an einigen Exemplaren geringe Reste noch zu sehen sind. Vorn an der Stirn ziehen zwei schmale schwarze Striche hinab, die an den untersten Augen beginnend, bis hinab über den grössten Theil der ebenso wie der Cephalothorax gefärbten Mandibeln reichen. Bei einigen sehr dunkel gefärbten Männchen sind noch an den Seiten a Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Oitigradae. 699 der Stirn je ein schwarzer Strich und auf den Mandibeln ebenso gefärbte Parallelstriche vorhanden. Die Maxillen und die Lippe bräunlichgelb, das Sternum mit schwarzen Punkten am Rande oder auch völligem schwarzem Saum, wenig behaart. Die Beine gelb, bei vielen Exemplaren mit schwarzem schmalem Längsstrich unten an den Schenkeln; die Palpen ebenso. Das Abdomen ist mit verschieden gefärbten Schüppchen und Härchen bekleidet gewesen, die aber sämmtlichen mir vorliegenden Exemplaren zum grössten Theil fehlen. Die Zeichnung desselben besteht, so weit sie sich noch erkennen lässt, aus breitem schwarzem oder wenigstens dunkel gefärbtem Längsbande auf dem Bauche und einem ebenfalls dunkel gefärbten, einer Lanzenspitze ähnlichen Fleck, auf der vorderen Hälfte des Rückens, der jederseits von einem breiten lichten Bande umgrenzt wird, das sich hinter demselben vereinigend, spitz zulaufend, bis zu den Spinnwarzen reicht. Die Seiten werden noch bei einigen Exemplaren mit braunen und weissen Schuppenhärchen bekleidet, von denen die letzteren auf der hinteren Hälfte schiefe weisse Striche bilden. Der Cephalothorax um den fünften Theil länger als breit, vorn mehr als halb so breit als in der Mitte, sehr hoch gewölbt mit einer wenig tiefen aber deutlichen Mittelritze, fällt vorn und hinten steil ab. Der kleine Kopftheil ist vorn am höchsten, aber doch etwas niedriger als der Brusttheil und wird von diesem durch deutliche, bis oben hinauf reichende Seitenfurchen gesondert. Die Augen liegen in vier Reihen und sitzen alle auf schwarzen Hügel- chen. Die beiden der zweiten Reihe, von unten gerechnet, sind etwas grösser als die übrigen, die beiden untersten ganz klein, liegen von der Stirn ungefähr ebenso weit entfernt als von denen der vierten, obersten Reihe. Die Augen der dritten, breitesten Reihe entfernen sich von denen der zweiten ebenso weit als von denen der vierten. Die Mandibeln, konisch gestaltet, sind etwas kürzer als die Stirn hoch und etwas länger als die Patellen des ersten Fusspaares. Die Maxillen ungefähr doppelt so lang als breit, in der vorderen Hälfte unbedeutend breiter, vorn an der Aussenseite etwas schräg abgestutzt, an der Innenseite gerundet, stehen ein wenig gegen einander geneigt. Die Lippe halb so lang als die Mandibeln, ebenso breit als lang, ist hinten am breitesten und vorn stumpf zugespitzt. Das Sternum hat eine herzförmige Gestalt und ist etwas länger als breit. Die Beine recht lang und dünn, das erste Paar 3!/,mal so lang als der Cephalothorax und mehr als um seinen Tarsus länger als das vierte. Die beiden - grossen Klauen am Ende der Tarsen haben jede 6 Zähnchen und die kleine _ einen. Die Bestachelung ist folgende: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1, hinten 1.1, i 1 1 R. H ! ;* unten 2 Reihen von je 8-10 sehr schwachen, senkrecht stehenden Borsten, die aber nur am Anfange des Gliedes deutlich sind, weiterhin bei manchen Exem- _ plaren ganz verschwinden oder so fein werden, dass sie nur schwer su sehen sind. Der Femur des vierten Paares hat hinten nur einen Stachel. Die Patella oben 1. 1 und hinten 1. Die Tibia oben 1. 1, hinten 1, vorn 1 und unten 2. 2. 700 Eugen Graf Keyserling. Der Metatarsus am Anfange 4, in der Mitte 4 und am Ende 5. Am Ende der Palpen sitzt eine mit 4—5 Zähnchen versehene Klaue. Mas. Totallänge 5'0 Mm., Cephalothorax 2'2 Mm., erster Fuss 87 Mm. Das Längenverhältniss der Beine unter einander ebenso wie beim Weibe, die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen haben aber nur 2—3 Zähnchen. In Gestalt und Färbung unterscheidet er sich sehr wenig, nur ist er meistens dunkeler. Die Beine und die Stacheln daran verhältnissmässig etwas länger, der Cephalothorax kürzer und fast noch höher gewölbt. Das Endglied der Palpen sehr gross, die Tasterdecke ungefähr ebenso lang als die drei vorhergehenden Glieder, hat an der Aussenseite, hinten an der Basis, einen stumpfen Höcker. Der Tibialtheil ist vorn sehr erweitert, unten am Ende mit einem kurzen, stumpfen, nach vorn und unten gerichteten Fort- satz versehen und wenig länger als der ebenfalls kurze Patellartheil, der am etwas vorspringenden Vorderrande, unten mit einem Kranz dicht stehender, nicht langer Borsten besetzt ist. Die Art scheint über ganz Amerika verbreitet zu sein. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch befinden sich Exemplare aus Baltimore und Illinois, während ich welche aus Bahia und Neu-Granada besitze. Gen. Peucetia Thorell. P. flava n. sp. Tab. HI, Fig. 65—66. Fem. Totallänge . . . RER RE RL ERURE ER hs... 1288 NIE: Cephalothorax I a ee Se » in der Mitte Bee en en 3 re Eee ® vom breit... ne. run ea Abdomen lang. We. na nn an. un RN ee ee x breit, , 2... a RD N Re SE 1 e Mandibeln Jang.ı." N. uw 0 nn en Dee Dr 1. Bussi Van a SE: DEN ee HLSSOMEEN Be REN BR le Den oe Te Wie. EN RER Der TAT bräunlich a mit zwei kleinen dunkelen Flecken dicht hinter den beiden Mittelaugen der obersten Reihe und zwei grösseren, die die Mittelritze einschliessen, vorn gabelförmig auseinander laufend sich noch eine kurze Strecke fortsetzen und hinten zu einem schmalen Strich vereint, bis zum Hinterrande reichen. Die Mandibeln hellrothbraun; die Maxillen gelb mit dunkelem Längsfleck auf der vorderen Hälfte; die Lippe braun, vorn gelb ge- säumt; das Sternum dunkelgrün und mit schwarzen Borstenhaaren besetzt. Die Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citiyradae. 701 Beine gelb mit-braunen Endgliedern; die hellen Glieder sind mit vielen kleinen, runden, schwarzen Flecken bestreut, die die Umfassung der Stacheln bilden. Das Abdomen ist oben und an den Seiten weiss mit bräunlichem Anfluge, auf dem Rücken ein ziemlich breites, an den Seiten gezacktes dunkeles Längsband, das von dem Vorderrande bis zu den Spinnwarzen reicht. Der Bauch hat eine schwärzliche Farbe und ist mit drei, aus kleinen gelbweissen Tupfen gebildeten, Längsstrichen geziert, die nicht ganz bis zu den Spinnwarzen reichen, von denen die oberen gelb und die unteren braun sind. Die Palpen haben dieselbe Färbung wie die Beine. Der Cephalothorax um den vierten Theil länger als breit, vorn zwei Drittel so breit als in der Mitte, recht hoch gewölbt, vorn am Kopfe am höchsten, ‘wird nach hinten zu allmälig niedriger; die Mittelritze deutlich vorhanden aber nicht tief und die flachen Seitenfurchen bis oben hinauf bemerkbar. Dieser ganze Körpertheil ist von Haaren und Schuppen ganz entblösst und sind nur um die schwarzen Augenhügel herum, einzelne weisse Schüppchen zu bemerken. Vorn an der Stirne stehen drei schwarze Borsten, eine dicht unter den beiden kleinen Augen und zwei über dem Stirnrande,; ausserdem befinden sich noch hinter. jedem der Seitenaugen der obersten Reihe je 3—4 und hinter den Mittel- augen derselben Reihe drei im Dreieck stehende Borsten. Die vier hintersten Augen, gleich weit von einander entfernt, bilden eine nach oben schwach gekrümmte Reihe, und die mittelsten sind etwas grösser als die seitlichen. Die beiden Augen der Mittelreihe, doppelt so gross und doppelt so weit von einander als die Mittelaugen der obersten, stehen von den Seitenaugen kaum weiter als diese von den Mittelaugen derselben Reihe. Die beiden ganz kleinen Augen der untersten sitzen dicht neben einander, ganz nahe unter denen der zweiten Reihe und sind vom Stirnrande bedeutend weiter entfernt als von den Mittelaugen der obersten. Die Mandibeln etwas länger als die Stirn hoch und fast doppelt so lang als die Patellen des ersten Fusspaares. Die Maxillen sehr lang und schlank, in der Mitte etwas eingeschnürt, - vorn stumpf zugespitzt, sind doppelt so lang als die ebenfalls lange Lippe, die - vorn leicht ausgeschnitten und doppelt so lang als breit ist. - Das Sternum herzförmig, etwas länger als breit. | Die Beine recht lang aber kräftig, das erste Paar fast 4!1/,mal so lang als der Cephalothorax, wenig länger als das zweite und bedeutend länger als das vierte. Die beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen mit 6 Zähnchen - die kleine Afterklaue scheint keine zu besitzen. Die Bestachelung des ersten 2 Beinpaares ist folgende: Femur oben 1. 1.1, vorn 1.1.1, hinten 1. 1.1, ' unten zwei Reihen von je 8—10 Borsten und noch viele solcher, die aber un- $ regelmässig stehen; Patella oben 1. 1, hinten 1, Tibia unten 2. 2, oben 1. 1, “ vorn 1. 1 und hinten 1. 1. Die Bestachelung der anderen Beine ist ebenso mit - Ausnahme des Femurs des vierten Paares, der hinten nur 1 starken und 1 ganz _ schwachen Stachel besitzt. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 89 “ 702 x Eugen Graf Keyserling. Die Endklaue der Taster ist auch gezähnt und der Femuraltheil der- selben unten mit einer Reihe von 5 stachelartigen Borsten besetzt, von denen die ersten am Anfange des Gliedes, besonders lang und kräftig sind. Südamerika. Brasilien. Neu-Freiburg. In der Sammlung des Herrn Dr. Koch. P. thalassina K. Tab. II, Fig. 67—69. Sphasus thalassinus Koch. Die Arachniden Bd. XV, p. 55, Fig. 1456. Mas. Botallängeinl en .«lsituan Ana sll i AKa BURIUERT, AS U re Cephalothorax langı ..iuun.i, .unlo.. . sa... ng, yall SR Dre 5 inyder/Mittesbreiti.ru.n. Sn..uudn um a 5 vorn ;breibl.öbtey land. In 8 Drink NEE Te Abdomen langin;. t.i. ae erbael. „nulmtas. ori Dlakı ii > breit. „un aluaaeiin. bar Enke ER en NE I Mandibelnlangii:t 1231. 1°, 6,08.0 ha me n.dd.2 20 DE 4: Russ. 0 ua 3 2.400 2,30:5/Mro: De RR IE yet a OO BE he aa a DE AN a Sa NR ar DB Der Cephalothorax grünlich gelb mit etwas dunklerer Mittelritze und ebensolchen von dieser zum Seitenrande hinabziehenden schmalen, undeutlichen Bändern; zwischen und um die schwarzen Augenhügel herum weisse Haar- schuppen, an der Stirn, etwas über dem Rande, sitzen zwei kleine schwarze Borsten; die Maxillen gelb mit kleinem dunkelem Fleck an der Spitze, die Mandibeln, die Lippe und das Sternum grünlich gelb mit wenigen braunen Borstenhärchen besetzt. Die Beine gelb, die Endglieder derselben bräunlich und die Stacheln an der Basis von einem kleinen schwarzen Ringe umgeben, besonders an den Schenkeln, so dass diese ganz gesprenkelt aussehen: die Palpen auch gelb und schwarz getupft. Das Abdomen grau mit einem kleinen dunkeleren, hinten verästelten Längsfleck oben auf dem vorderen Theil des Rückens und auf dem hinteren Theil desselben mit einem dunkelgrünen Längs- bande, das jederseits von einem weissen wellenförmigen Strich begrenzt wird. Ueber die ganze Länge des Bauches läuft ein mässig breites weisses Band. Die Spinnwarzen hellbraun. Der Cephalothorax um den neunten Theil länger als breit, vorn am höchsten, fällt nach kinten zu nur sehr allmälig ab, hat auf der hinteren Hälfte eine sehr tiefe Mittelritze und ist an den Seiten ziemlich hoch gewölbt; die Seitenfurchen, die den Kopftheil vom Brusttheil trennen, sind bis oben hinauf tief und deutlich markirt. je TE YM Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Oitigradae, 103 Die Augen haben dieselbe Stellung und auch dieselben Grössenverhält- nisse wie bei der vorhergehenden Art, höchstens sind sie etwas mehr einander genähert. Die Mandibeln konisch, ungefähr anderthalb Mal so lang als die Stirn hoch oder die Patellen des ersten Paares lang, haben oben an der Aussenseite eine kleine Wulst, die übrigens auch bei den anderen Arten dieser Gattung vorhanden ist. Die Maxillen, die Lippe und das Sternum auch ebenso wie bei ?. flava. Die Palpen sehr lang (7°0 Mm.), und zwar ist der Femuraltheil ungefähr ebenso lang als die beiden folgenden Glieder zusammen; der Tibialtheil mehr als doppelt so lang als der Patellartheil und fast länger als die Tasterdecke, hat am Ende, an’ der Innenseite, einen kurzen zahnförmigen Fortsatz und jeder- seits ungefähr in der Mitte einen langen Stachel. Die Patella ist oben mit 2 und jederseits mit 1 Stachel besetzt; der Femur oben mit 1. 1. 2, jeder- seits 1, kurz vor dem Ende und unten mit zwei Reihen von 4 und 6 starker Borsten. Die Tasterdecke ziemlich flach gewölbt, in einen kurzen Schnabel ver- längert, der Geschlechtsknoten dagegen fast kugelföürmig mit einem langen, innen gehöhlten Fortsatz versehen, der knieförmig gebogen ist und am Ende gerundet, sich etwas erweitert und krümmt. Die Beine sehr lang, das erste Paar 61/,mal so lang als der Cephalo- thorax unbedeutend länger als das zweite. Uebrigens muss ich bemerken, dass bei dem mir vorliegenden Exemplar sämmtliche Tarsen fehlen und ich dieselben bei der Längenangabe der Beine nach der Analogie der anderen Arten hinzu- gerechnet habe. Die Bestachelung der Beine ist folgendermassen: Femur oben 1. 1. 1, vorn 1. 1. 1, hinten 1. 1. 1, unten viele stärkere Borsten, die aber nicht in ganz regelmässige Längsreihen geordnet sind. Patella oben 1. 1, hinten 1 und vorn keinen. Tibia unten 2. 2, hinten 1. 1, vorn 1. 1 und oben 1. 1. Fem. Balanget Altar .heatni os a Me lache 9er Seiir11E0%MN, Biharer langt 083. AURrEDEALin. MAIER SRDEr AEROLR SEID EUR AR SB Ar ZN " ınX der. «Mitte, "Braib: :. oo van ers at en amade 3. a U nn hast arena ee er Fe a re Talk can: Ta Das Weib gleicht dem Manne in Farbe und Zeichnung vollständig, weicht aber in dem Körperbau sehr ab, wie die Masse zeigen. Der Cephalothorax, ist verhältnissmässig bedeutend länger gestreckt und die Beine weit kürzer. Am Ende der Palpen eine gezähnte Klaue, 3—4 Zähnchen an den beiden grossen Klauen am Ende der Tarsen. Central-Amerika. Mexiko, Oaxaca. 89* 704 Eugen Graf Keyserling. P. rubrolineata n. sp. Tab. I, Fig. 70—71. Fem. Totallänge - .. una 0 re erte kasaest nee ch: Kia Ol EEE Gephalothorax lang „= u. nb det Sie Snesnsrdit »ll > JOH u in..der Mitte. breiti Hi aa anssnls) eo = vom breit... an 12. A. 2er En Atsdomen ana W. Dany BEale ERIERL ES N en... 2 la DEE ae ae wen dia -1 ltr WS] arts Ad, RE Eee Mandinelns Jana .u4-.. area hell hast nahlad Aal ee DEOBIUSSOHHR. LEE AEIEEIR FEN ET: 03 ra OSRTRPIOEBRRS EERTNR BEIBET Ko oe SB SE STARB SAGE HERDER ET TE Den ARE NEE LO, I LT Der Cephalothorax gelb; bei einzelnen Exemplaren ist ein schmales dunkleres Längsband über dem Rücken bemerkbar, das vorn durch einen weissen Strich getheilt ist und wahrscheinlich früher roth gefärbt war. Die Mandibeln, die Maxillen, die Lippe und das Sternum gelb, letzteres sehr spärlich behaart; die Beine auch gelb mit dunkler Umrandung der Stacheln an der Basis, diese aber nur sehr schmal und fehlt denen der Schenkel ganz, die daher nicht so getupft sind wie bei der vorigen Art. Bei einigen Exemplaren lässt sich noch erkennen, dass die Umrandung der Stacheln roth gewesen ist, ebenso wie das Längsband über dem Rücken des Cephalothorax. Der Hinterleib gelblichweiss mit kleinen rothen Flecken, besonders an den Seiten, von denen aber nur noch geringe Spuren zu bemerken sind; über.dem Rücken läuft ein dunkeles ziem- lich breites Längsband, das vorn an zwei Stellen von zwei kurzen breiten Quer- bändern durchschnitten ist; auf dem Bauche sieht man auch ein, vom Epyginen bis an die bräunlichgelben Spinnwarzen reichendes, etwas schmäleres, schwarzes Längsband, das in der Mitte durch einen weissen Längsstrich getheilt wird. Der Cephalothorax um den vierten Theil länger als in der Mitte breit, vorn zwei Drittel so breit als in der Mitte, vorn am höchsten, fällt nach hinten schnell ab und hat eine nicht sehr tiefe Mittelritze. Die Seiteneindrücke flach und die an der Stirn und hinter den Augen befindlichen Borsten schwach, aber in derselben Stellung wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. Die Augen, die Mandibeln, Lippe, Maxillen und Sternum bieten nichts Abweichendes. x Die Beine mässig lang, das erste Paar 4!/;mal so lang als der Cephalo- thorax. Die Bestachelung ebenso wie bei den vorhergehenden Arten. 4 und 6 Zähnchen an den Klauen. Am Ende der Palpen sitzt eine kleine gezähnte Klaue und der Femural- theil hat unten eine Reihe von vier langen Borsten. Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. 105 Mas. Bean ne. Er lvo ale ae BEA Adam ouovV lan LM, Berntelsükamslang‘ «lt tannbähr Handy uk eusd rl {A in“ der-Mittö breit ut a u va a ai a 4 worn. brain So ee a N a A ne ine non hal ir RT HAN: rkaaabrenase Brui eh hc. ge ara YET E 13 RER DE BEER IR IL AL UrDg Selle: el Mi 2 WR EN RR I CH TE lang... 12° 00... 2 Ser ARE DR) ER an te a ARE RESERVED EN Eee areas Lac ni ltler RR 1 ee In Gestalt und Färbung gleicht er dem Weibe sehr, nur ist er weit schlanker gebaut und hat längere Beine; das erste Paar 5'/;mal so lang als der Cephalothorax. Der Tibialtheil der Palpen ist bedeutend länger als der Patellartheil, vorn erweitert und unten am Ende in eine Spitze verlängert, die bis gegen die Mitte des Geschlechtsknotens reicht, der mit einem langen dünnen, knieförmig gebogenen, am Ende unbedeutend erweiterten Fortsatz versehen ist, an dessen Ende, an einer Seite ein kleines zweispitziges Häkchen sitzt. Die Tasterdecke, etwas länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, ist vorn in einen mässig langen spitzen Schnabel verlängert und an der Aussenseite, bald über der Basis, ziemlich tief ausgeschnitten. Südamerika. St. Fe de Bogota. P. similis n. sp. Tab. II, Fig. 72. Fem. a er nn N EREELBINBRENER 1 9 ZZ EEE RER ana Jane 0 EEE DRBIBRSTEN IE N ZN ” INEOSRRNIILLERDTEIE TAKE aa each buecheaaden se 2 AOL e VOENWDTEIGE An a a N ES ee Te BER EaDE N e n ne, a Mk an RE a DEN a ER a an le. = SE 2220 72 Vroarugge 20 „ BEnshelnlange a. nu ne ne an u ATERLFENER RT en a REED Sen Der Cephalothorax grünlichbraun mit gelbem Bande, das vor der Mittel- ritze beginnt und jederseits bis zur Hälfte der Seitenfurchen hinabreicht; der Stirnrand ist ebenfalls gelb und eines meiner Exemplare hat einen von den untersten Augen bis zum Stirnrande hinabziehenden ebenso gefärbten Strich, der bei dem anderen Exemplar sehr undeutlich ist; die Mandibeln in der oberen Hälfte grünlichbraun, gegen die Spitze hin gelb; die Maxillen, die Lippe und das Sternum gelb und sehr spärlich behaart. Die Beine grünlich gelb mit dunkeleren Stacheln und die Palpen gelb. Das Abdomen an den Seiten roth- braun, mit schwarzen ziemlich breitem, hellgerandetem Längsbande über dem Rücken und ebensolchem etwas schmälerem über dem Bauch. 706 Eugen Graf Keyserling. Der Cephalothorax etwas mehr als um den fünften Theil länger als in der Mitte breit, vorn mehr als halb so breit als hoch, vorn am Kopf sehr hoch wird nach hinten zu schnell niedriger; die Seitenfurchen sind deutlich und die Mittelritze mässig tief. Die Augen, die Mandibeln, die Maxillen, die Lippe und das Sternum bieten nichts von den allgemeinen Gattungscharakteren Abweichendes. Unten an dem Femuraltheil der Palpen sitzen nur zwei lange Borsten. Beine recht lang: Erstes 13:6 Mm., zweites 123, drittes 11'5, viertes 1211. Das erste Paar ist also fünfmal so lang als der Cephalothorax. Die Bestachelung derselben ist ebenso wie bei den anderen Arten. Südamerika. Bahia. Fig. 118 2. 3. 4. DA (5 = I = Sr 9—10 a ab 14. — Erklärung der Abbildungen. Tafel VII (I) Lycosa ocreata Hentz, männliche Palpe rufa n. sp. Epyginen . minima n. sp. Männliche Palpe flavıpes n. sp. Epyginen . fastuosa n. sp. Epyginen. — Männliche Palpe Mackenziana n. sp. Epyginen . xerampelina n. sp. Epyginen — rugosa n. sp. Männliche Palpe 11. Tarentula modesta n. sp. Männliche Palpe — Epyginen . ke Be pulchra n. sp. Männliche Palpe — Epyginen . lepida n. sp. Epyginen \ Baltimoriama n. sp. Männliche Palpe inhonesta n. sp. Epyginen Kochii n. sp. Epyginen pugnatrix n. sp. Epyginen . badia n. sp. Männliche Palpen fusca n. sp. Epyginen Ueber amerikanische Spinnenarten der Unterordnung Citigradae, Fig 23. Tarentula stygia n. sp. Epyginen . 24. — poliostoma K. Männliche Palpe 25. — raptoria W. Epyginen 26. — granadensis n. sp. Epyginen 27. — horrida n. sp. Epyginen . 28. — Thorellii n. sp. Epyginen IRLE 29—30. — bogotensis n. sp. Männliche Palpe . 3. — — Epyginen . ß 32. — pulchella n. sp. Epyginen 33. — Aussereri n. sp. Epyginen 34. — rubro-taeniata n. sp. Epyginen 35. Trochosa helvipes n. sp. Epyginen 36. — — Männliche Palpe Tafel VIII (IT). Fig 37. Trochosa helvipes n. sp. Männliche Palpe . 38. — avara n. sp. Männliche Palpe 39. — — Epyginen . Bun? 40. — rubicunda n. sp. Epyginen . 41. — tenebrosa n. sp. Epyginen : 42—43. — tenella n. sp. Männliche Palpen . 44. Pirata prodigiosa n. sp. Epyginen 45—46. Diapontia freiburgensis n. Sp. Männliche Palpen 47. — granadensis n. sp. Epyginen 48. — uruguayensis n. sp. Epyginen . 49. Dolomedes scapularis K. Epyginen . 50. — marginellus K. Männliche Palpe . öl. Ctenus granadensis n. sp. Männliche Palpe . 52. — — Epyginen . 53. — sSalei n. sp. Epyginen . 54. — bogotensis n. sp. Epyginen . Ä hrr 59 —56. ‚Microctenus parvus n. sp. Männliche Palpen ; 57. — adustus n. sp. Epyginen . 58. — obscurus n. sp. Epyginen 59. Caloctenus aculeatus un. sp. Epyginen Ein 60. Acanthocienus spinigerus n. sp. Männliche Palpe . 708 E. Graf Keyserling. Ueber amerik. Spinnenarten der Unterordnung Citigradae. ,. 61. Acanthoctenus spinipes n. sp. Epyginen 62. Microctenus ornatus n. sp. Epyginen 65. Oxyopes gracilis n. sp. Männliche Palpe . 64. — — Epyginen . 65. Peucetia flava n. sp. Epyginen von vorn . 66. — — Dasselbe von der Seite . 67—68. — thalassina K. Männliche Palpe . 69. — — Epyginen . Aa WRSERE 70. — rubrolineata n. sp. Männliche Palpe 711. — — Epyginen . 72. — similis n. sp. Epyginen - Verhandl.d.k.l.xool.bot.Ges. 5 E. Keyserling Band XXV1 1870. 2. amerik. Spinnenarten 1. E.Keyserling de).M.Streicher litt. Beschreibung der Metamorphose und der Lebens- weise von Hedobia pubescens Oliv. Von Fritz Wachtl, k. k. Oberförster. (Vorgelegt in der Versammlung am 4. October 1876.) (Mit Tafel XIV, Fig. 1.) Von den vier bis jetzt bekannten europäischen, der Gattung Hedobia Latr. angehörigen Arten ist von den ersten Ständen derselben nur von einer, und zwar von der Hedobia imperalis Linn., die Larve bekannt, welche Bouche') beschrieben hat. Ich hatte seit mehreren Jahren Gelegenheit die Hedobia pubescens Oliv. durch Zucht zu erlangen und will nun in Nachfolgendem eine Beschreibung der Metamorphosen versuchen, sowie meine gemachten Beobachtungen über ihre Lebensweise mittheilen. Beschreibung der Larve. Der Körper der Larve ist C-förmig gekrümmt mit stark gewölbter Rückenseite, flach gewölbter Bauchseite und prägnant entwickelten Keil- und Hinterwülsten. Mit Ausschluss des Kopfes besteht derselbe aus drei Thorax- und neun Abdominal-Segmenten, von welchen erstere besonders kräftig entwickelt sind und stark hervortreten. Die Färbung des ganzen Körpers ist gelblichweiss mit mehr oder weniger dunkelbraunen Mundtheilen. Seine ganze Oberfläche hat eine — bei schief auffallendem Lichte — goldgelb schimmernde Behaarung, die am Kopfe, den Seitenwülsten und dem Anus am längsten und dichtesten ist. Die Länge (der Sehne) des in natürlich gekrümmter Lage gemessenen Körpers beträgt 5—8 Mm. Die (grösste) Breite am Hinterrande des Metathorax misst 3°5—4 Mm. Der Kopf ist halb so breit als der Prothorax, in letzteren etwas einge- zogen, stumpf-eiförmig, gewölbt, der Quere nach fein lederartig gerunzelt mit 1) Bouche, Naturgeschichte der Insecten, besonders in Hinsicht ihrer ersten Zustände als Larven und Puppen. 1834, 'P. 187. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 90 710 Fritz Wachtl. einer braun gefärbten dicht behaarten Grube oberhalb der Mandibeln, von welcher eine schwach vertiefte Mittellinie ausgeht, die gegen den Hinterhaupts- rand zu seichter und undeutlich wird. Der Vorderrand ist seicht gebuchtet. Augen fehlen. Fühler nicht vorhanden. An Stelle derselben eine kleine kreisrunde Hornplatte. Oberlippe fleischig, mit schwach gebuchtetem Vorderrande, dicht und lang bewimpert. Die Mandibeln sind dunkelbraun, dick, hornig, dreieckig mit innen flach ausgehöhlter Spitze und einem stumpfen Zahn unterhalb derselben. Kiefertaster dreigliederig mit bräunlichem, kleinem, spitzen End- und langem, dickem Grundgliede. Lippentaster seitlich, die Unterlippe wenig überragend, zweigliederig, beide Glieder gleich lang, bräunlich. Vom Thorax ist der Metathorax am stärksten entwickelt und hat der Körper hier den grössten Umfang. Das Abdomen besteht aus neun Segmenten die unter einander gleich lang sind, an Breite jedoch allmälig abnehmen. Das Analsegment ist gegen seine Spitze zu etwas verdickt. Der Anus ist lang gespalten. Der, die ganze Länge des Analsegments einnehmende Längsspalt, welcher in einem kurzen Querspalt endiget, ist der Länge nach von wulstig erhabenen Rändern begrenzt. Die Beine sind mässig lang und dreigliederie. Hüften wenig hervor- ragend, cylindrisch. Schenkel am Grunde verdickt. Tibien von der Länge der Schenkel mit verdickter Spitze. Tarsenglieder kurz, cylindrisch, in eine einfache starke Klaue mit schwach hakenförmig gebogener Spitze endigend. Die ganzen Beine, namentlich aber die Spitzen der Tibien und der Tarsenglieder mit zer- streut stehenden steifen Borstenhaaren besetzt. Von den neun Paar Stigmen befindet sich das erste Paar knapp am Hinterrande des Prothorax, die übrigen stehen in der Mitte des ersten bis achten Abdominalsegments. Sie sind elliptisch, hornig, braun und dunkler gerandet. Beschreibung der Puppe. Der Körper der Puppe ist gelblichweiss, glatt, glänzend. Kopf, Halsschild, Fühler und Beine behaart. Kopf geneigt aber freistehend, nicht an die Brust anliegend. Fühler frei unbedeckt, an den Körper anliegend. Die vorderen zwei Paar Beine nahe an den Halsschild emporgezogen, so dass ihre Tibien eine horizontale Lage einnehmen. Das hintere Beinpaar unter den Flügeln versteckt, nur die Kniegelenke und die Tarsen mit den Klauen sichtbar. Schildchen stark vortretend. Beschreibung der Metamorphosen und der Lebensweise von Hedobia pubeseens Oliv. 7 11 ‘Nach 20—24 Tagen — vom Tage der Verpuppung an gerechnet — wird das Puparium abgestreift, und im Verlaufe von weiteren 8—10 Tagen ist der Käfer vollkommen entwickelt und flugfähig. Lebensweise der Hedobia pubescens Oliv. Ich fand die Larve in dem Holze der auf Eichen wachsenden weissen Mistel (Viscum album L.). Sie frisst darin unregelmässig gewundene, cylindrische Gänge, die sie hinter sich mit dem pulverartig feinen Wurmmehle dicht verstopft und die sich in ihrer Anlage, dem Verlauf und der Form am besten mit denen von Sirex vergleichen lassen. Mancher Stamm oder Zweig ist von den darin hausenden Larven nach allen Richtungen so durchwühlt, dass nur wenige intact gebliebene Splinttheile und die feste Rinde ein Zerfallen desselben verhindern. Alle Larvengänge, an deren Enden die Puppenwiegen angefertigt werden, führen unter die Rindenschichte. Diese bestehen aus einer länglichen ovalen Höhlung, welche von der Larve mit einem äusserst dichten Gewebe aus unge- mein feinen seidenartigen Fäden austapezirt wird. In diesem Cocon geht die Verwandlung vor sich. Der ausgebildete Käfer hat dann nur mehr die dünne Rindenschichte zu durchnagen um in’s Freie zu gelangen. Die Fluglöcher sind kreisrund und haben einen Durchmesser von 2:2—3 Mm. Der Käfer hat eine dreijährige Generation. Man findet jedoch in den meisten von ihm befallenen Mistelsträuchen die Larven gewöhnlich in den ver- schiedensten Entwickelungsstadien. Im Jahre 1873 eingezwingerte Frassstücke lieferten die letzten Imagines im Juli des heurigen Jahres. Der Käfer scheint übrigens wie seine Gattungsverwandten, namentlich Hedobia imperialis L., polyphag zu leben und — wenn auch nicht so häufig wie in der Mistel — noch in verschiedenen anderen Laubhölzern zu fressen. So fand ich ein vollkommen entwickeltes Exemplar bei der Untersuchung eines Frasses von Dicerca Berolinensis Fabr. in dem Holze des Hornbaumes (Carpi- nus betulus L.) noch in seiner Puppenhöhle liegend. Das Thier hatte somit offenbar in Gesellschaft von Dicerca gefressen. Zusammenstellung der bisher bekannt gewordenen Nährpflanzen der europäischen Hedobia-Arten. Hedobia pubescens F.: Weisse Mistel (Viscum album L.), Weissbuche (Carpinus betulus L.), Eiche (Quercus L.), beobachtet von F. Wacht!. — imperialis L.: Linde (Tilia L.), beobachtet von Bouche; Eiche (Quer- cus L.), Buche (Fagus syWvatica L.), klebrige Akazie (Robinia viscosa L.), Wallnuss (Inglans regia L.), Birke (Betula alba L.), Salweide (Salix Ca- prea L.), Rüster (Ulmus L.), Bergahorn (Acer pseudo-platanus L.), Erle (Alnus Tournef.), Pflaume (Prunus domestica L.), beobachtet von Nördlinger; Apfelbaum (Pyrus Malus L.), beobachtet von Letzner. 90* 112 F. Wacht]. Beschreib. d. Metamorphose u. d. Lebensweise v. Hedobıa pubescens Oliv. Hedobia regalis Duftschm.: Rosskastanie (Aeseulus Hippocastanum L.), beobachtet von Boieuldieu. Fig =) un angustata Bris.: Korkeiche (Quercus Suber L.), beobächtet von Brisout. Erklärung der Abbildungen. . 1. Stück eines Stammes der weissen Mistel (Viscum album L.), natürliche Grösse. ; 4. Larvengänge. m m so gas s Jun ss TS > 9 Page b. . Fluglöcher. . Kopf der Larve mit den Mundtheilen von unten gesehen, vergrössert. . Mandibeln. . Lippentaster. . Kiefertaster. . Unterlippe. . Puppe vergrössert. . Seitenansicht. . Vorderansicht. . Larve in natürlicher Lage, vergrössert. . Ein Bein der Larve, vergrössert. . Schenkel. . Schiene. Puppenlager. Tarsenglied. | Zwei neue europäische Öynipiden und ihre Gallen. Von Fritz Wachtl, k. k. Oberförster. (Vorgelegt in der Versammlung am 4. October 1876.) (Mit Tafel XIV, Fig. 2, 3.) Andrieus Schröckingeri n. sp. d'. Antennis 14 — articulatis. Niger. Lateribus thoracis et abdominis plus minus rufis. Olypeo, ore, palpibus, antennis pedibusque flavis. Capite thoraceque coriarüs. Long. 15—2 Mm. 2. Antennis 13 — articulatis, capite nigro, thorace, abdomineque rufo, hoc supra et apicem versus obscuriore. Antennis fuscis, articulis 5—6, ore et pedibus testaceis, palpibus flavis. Capite thoraceque coriarüs. Long. 18—2: Mm. dd‘. Körper glänzend, schwarz. Die Seiten des Thorax und die des Abdomens in bald grösserer, bald kleinerer Ausdehnung von gelbrother Farbe. Manchmal ist auch die Stirne gelbroth, sehr selten der ganze Körper schwarz. Der Kopf und der Thorax sind lederartig, dicht und ziemlich fein gerunzelt; letzterer mit kaum sichtbaren weissgrauen Härchen spärlich besetzt. Furchen der Parapsiden durchgehend, deutlich. Seiten der Hinterbrust dicht und fein nadelrissig. Schildchen fein, gegen den Rand zu gröber gerunzelt. Die Schildchengruben glatt. Clypeus, Mund, Taster, die vierzehngliedrigen Fühler und die Beine gelb. Manchmal sind die letzten Fühlerglieder sowie die Aussen- seite der Tarsen an den Hinterbeinen gebräunt. ©. Kopf schwarz, Ocellen glänzend gelbroth. Thorax und Abdomen gelbroth, letzteres an der Oberseite und gegen die Spitze dunkler. Kopf und Thorax etwas gröber gerunzelt und weniger glänzend als beim Z', ohne eine Spur von Behaarung auf letzterem. Seiten der Hinterbrust und die Parapsiden- furchen wie beim g'. Schildchen gröber als beim g' und gleichmässig gerunzelt mit ebenfalls glatten Grübchen am Grunde. Fühler dreizehngliedrig, bräunlich. Die ersten 5—6 Glieder, der Mund und die Beine bräunlichgelb. Taster gelb. Flügeladern bei beiden Geschlechtern blassbräunlich. 7114 Fritz Wachtl 3 Ich erzog beide Geschlechter in mehreren Exemplaren vom 3.—5. Juni aus Gallen, die ich Ende Mai in Schönbrunn bei Wien gesammelt hatte. Die vielfachen Verdienste, welche unser hochverehrter Herr Vice-Präsident, Freiherr von Schröckinger-Neudenberg, Sections-Chef im k. k. Ackerbau- Ministerium, sich um das Gedeihen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft erworben hat, veranlassen mich diese Gelegenheit zu benützen und ihm diese Species als geringes Zeichen meiner Hochachtung und Verehrung zu widmen. Galle. Die Galle findet sich Mitte Mai an den Blättern von Quercus Cerris Linn., und sitzt grösstentheils an dem Mittel- oder einem Seitennerven in der Nähe des ersteren, seltener auf letzterem am Blattrande, meist einzeln oder zu zweien und dreien gehäuft, wodurch das Blatt analog wie bei den Gallen von Spathegaster albipes Schenck gekrümmt und bis zur Galle ausgeschnitten er- scheint. Sehr selten tritt sie auch auf dem Blattstiele auf, welcher dann ebenfalls eine Krümmung zeist. Sie ist eiförmig von 2 Mm. Längen- und 1 Mm. Querdurchmesser und vertical mit der Längenachse durch das Blatt hindurch gewachsen, so dass sie über beide Blattflächen gleich stark hervorragt, dünnwandig, ohne Innengalle, bräunlich und mit abstehenden einfachen weissschimmernden Haaren filzartig überzogen, die an der Unterseite des Blattes bedeutend länger sind als an der Oberseite. Die Wespen verlassen die Gallen Ende Mai und Anfangs Juni desselben Jahres stets durch das über die Oberseite des Blattes hervorragende Ende. Inquilinen und Schmarotzer. Inquilinen habe ich keine erhalten, von Schmarotzern jedoch Platymesopus Erichson? Rtzbg. daraus gezogen, welcher in der zweiten Hälfte Juni desselben Jahres ausflog. Aphilotric Kirchsbergi n. sp. Ferruginea. Segmento primo tertia parte longitudinis abdominis. Capite, thorace, scutello atque pedibus punctatis, tenwitergque incano-pubescentibus. Antennae articulis tredecim, articulo tertio quartoque longissimis. Articulo quarto paulo breviore tertio. Long. 2—4 Mm. Das erste Segment nimmt ein Drittel der Länge des glänzend glatten Hinterleibes ein. Körper rostbraun. Augen und die Nähte an den Thoraxseiten schwarz. Der Kopf und Thorax, das Schildchen und die Beine punktirt und mit kurzen, niederliegenden, weissgrauen Härchen nicht sehr dicht besetzt. Parapsidenfurchen durchgehend. Die Grübchen am Grunde des Schildchens deutlich, schwach und undeutlich runzelig punktirt. Fühler schwach behaart mit 13 Gliedern, von denen das dritte und vierte am längsten ist. Das vierte Glied ein wenig kürzer als das dritte. Zwei nene europäische Cynipiden und ihre Gallen. 715 Unter den vielen Stücken, die ich gezogen habe, fanden sich auch welche mit heterogenen Fühlerbildungen; nämlich ein Thier dessen rechter Fühler nur aus 12 Gliedern, dann ein zweites dessen linker Fühler aus 14 Gliedern bestand, während die anderen Fühler an diesen beiden T’hieren normal dreizehn- gliedrig waren. Die Wespen entwickeln sich in den Monaten Juli und August aus den vorjährigen Gallen. Ich widme diese Art als Zeichen meiner Freundschaft dem Herrn Oscar von Kirchsberg, k. k. Finanz-Commissär in. Wien, dem ich gleichzeitig für seine liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit welcher er die Zeichnungen hiezu anfertigte, meinen besten Dank sage. Galle. Die Galle wurde bereits von Dr. Giraud!) unter dem Namen Cynips gemmea beschrieben und von Professor Dr. Mayr?) abgebildet, aber weder Dr. Giraud noch Professor Mayr haben die Wespe daraus gezogen. Ich sammelte die Galle in grosser Anzahl in Westgalizien und dem südwestlichen Mähren, fand sie jedoch auch einzeln in der Umgebung Wiens. Sie erscheint im Laufe des Monates August, ist sehr häufig auf Quercus pedunculata Ehrh. (Bestwin, Znaim, Gloggnitz, Pressbaum, Neulengbach); seltener auf Quercus sessiliflora Salb. (Bestwin, Znaim, Schönbrunn, Liesing, Neuwaldegg); am seltensten auf Quercus pubescens Willd. (Schönbrunn, Kalks- burg) und bildet sich aus den Adventiv-, Terminal- und Lateralknospen an dem Stamme, den Aesten und den Zweigen junger und alter Bäume und Stock- triebe obiger drei Eichenarten, oder sie entspringt auch aus den Proventiv- knospen an alten Bäumen nahe der Erdoberfläche, in welchem Falle sie dann gewöhnlich mit abgefallenem Laube etc. bedeckt ist. Selten findet sie sich einzeln, meist kommt sie in kleinen Gruppen von 3 bis zu 8 Stücken gehäuft vor und ist dann gewöhnlich an den Berührungs- stellen etwas abgeplattet. Ihre Grösse variirt von der eines Hanfkornes bis zu der einer mittel- grossen Erbse. Der Durchmesser beträgt im Mittel 4 Mm. Die Gestalt der Galle ist mehr oder weniger kugelrund. Ihre Oberfläche ist im frischen Zustande aus einer fleischigen, saftigen Gewebsschichte gebildet, welche mit kurzen, stumpfen, abstehenden Höckerchen aus derselben Substanz bestehend, bedeckt ist. An dem der Anheftungsstelle entgegengesetzten Ende verlängern sich ‚gewöhnlich diese Höckerchen, sind überhaupt kräftiger und umgeben eine scheinbar vertiefte, kahle, mehr oder weniger kreisförmige Fläche, die in ihrem Centrum einen kleinen Nabel trägt. Unter dieser Gewebsschichte, die bei eingetretener Gallenreife vertrocknet, spröde wird und dann auch öfters theilweise abspringt, liegt eine dünnwandige 1) Giraud. Signalments de quelques especes nouvelles de Üynipides et de leurs Galles. Verhandlung der zool.-bot. Gesellschaft 1859, p. 372. 2) Mayr. Die mitteleuropäischen Eichengallen in Wort und Bild. Taf. IV, Fig. 44, 716 Fritz Wachtl. Zwei neue europäische Cynipiden und ihre Gallen, holzige, harte, etwas flachgedrückt eiförmige, gelblichbrauue Innengalle, an deren Oberfläche vom Mittelpunkte — dem vorhin erwähnten Nabel — aus, kleine erhabene Kiele in radialer Richtung gegen den Anheftungspunkt zu laufen. Diese Innengalle umschliesst die Larvenhöhle. Die Färbung der Galle ist in den meisten Fällen, namentlich aber bei solchen Exemplaren, welche mehr dem Einflusse des Lichtes ausgesetzt sind, ein bleiches Grün als Grundfarbe und rothen Höckerchen, oder aber sie ist durchaus einfärbig grün oder purpurbraun. Bei erlangter Reife — im October — erhält sie gewöhnlich eine trübbraune Färbung und fällt grösstentheils zu Boden um da zu überwintern. Inquilinen und Schmarotzer. Von Inquilinen habe ich daraus erzogen: S’ynergus vulgaris Htg. im December des ersten und Jänner des zweiten Jahres. Ceroptres arator Htg. im December des ersten; Jänner, Februar und März des zweiten Jahres. Von Schmarotzern: Eupelmus sp.? im April des zweiten Jahres. Siphonura sp.? im Juni, Juli und August des zweiten Jahres. Eurytoma sp.? im Jänner des zweiten Jahres. Mesopolobus fasciiwventris Rtzbg. im December des ersten und Jänner des zweiten Jahres. ; Erklärung der Abbildungen. Fig. 2. Blätter von Quercus Cerris Linn. mit Gallen von Andricus Schröckin- geri n. Sp. Fig. 2A. Horizontal-Durchschnitt einer Galle. Fig. 2B. Eine einzelne Galle mit dem Flugloch der Wespe. Fig. 3. Stocktrieb von Quercus pedunculata Ehrh. mit Gallen von Aphdlotriz « Kirchsbergi n. Sp. a. d. Gallen aus Adventivknospen entstanden; bei d. gehäuft. b. c. Laterale Brachyblasten, an denen die Terminalknospen zu Gallen umgebildet sind. e. Aus einer Lateralknospe entstandene und durch Synergus vulgaris Htg. deformirte Galle. Fig. 3A. Rindenstück von dem Wurzelhalse einer alten Traubeneiche, Quercus sessiliflora Salb., mit aus Proventivknospen gebildeten Gallen. Fig. 3B. Verticaldurchschnitte einzelner Gallen. \ Fig. 3C. Innengallen. j a. Profilansicht. b. Von oben gesehen. NB. Fig. 2 A, 2B und Fig. 3C. a. b. vergrössert, alle übrigen Abbildungen in natürlicher Grösse. Verhandl. d.k.k.xool.bot.Ges. Taf.XIV F.Wachtl, Hedobha pubescens Band, XXVI,1876. Tl: u.2 neue europ.Öynipiden. 0.v. Kirchsberg del.M.Streicher liih. ar K.k.Hof-Chromalith. v. Ant. Hartinger & Sohn, Wien. Ueber eine von Herrn Dr. Richard Ritter von Drasche - dem k. k. zoologischen Hofcabinete zum Geschenk gemachte Sendung von Vogelbälgen. August von Pelzeln. (Vorgelegt in der Versammlung am 4. October 1876.) (Mit Tafel XIIL) . Herr Dr. Richard von Drasche, der gegenwärtig auf einer wissenschaft- - lichen Reise in Ostasien begriffen ist, hat, obwohl er eigentlich mineralogische _ und geologische Zwecke verfolgt, doch auch jede Gelegenheit benützt, für die - zoologischen Sammlungen der Heimat zu wirken. Bereits in einer früheren - Versammlung hatte ich die Ehre der zoologisch-botanischen Gesellschaft über - die schönen Paradiesvögel, welche das kaiserliche Museum Herrn Dr. v. Drasche - verdankt, Mittheilungen zu machen und nunmehr ist eine neuerliche Sendung von Vogelbälgen eingetroffen, welche derselbe während seiner Reise acquirirt ' und dem genannten Institute zum Geschenke gemacht hat. | Diese zweite werthvolle Acquisition zu besprechen, ist der Zweck der - vorliegenden Zeilen. ; Die Sendung besteht aus 97 Vogelbälgen, welche fast ausnahmslos vor- - züglich präparirt und in trefflichem Erhaltungszustande sind. Die Fundorte der Exemplare sind nicht angegeben, aber die Betrachtung derselben zeigt, dass _ sie in überwiegender Zahl von Celebes, und der Rest von den Molukken und Papua-Inseln stammen. ı Es sind die folgenden Arten: Pandion haliaetus var. minor. Spilornis rufipectus Gould. A Astur griseiceps (Temm.). — rufitorgques (Peale) (griseogularis Gray.). Aceipiter rhodogaster (Schleg.). _ — trinotatus (Temn.). — soloensis (Horsf.) ad. et jun. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 91 718 August von Pelzeln. Scops manadensis. Von dieser Art besass die kaiserl. Sammlung nur ein von M. Grandidier gesammeltes Exemplar aus Madagascar, es ist daher von grossem Inter- esse nunmehr auch östliche Individuen dieser Species zu erhalten. Lyncornis macropterus (Temm.). Coracias Temminckii (Vieill.). Dacelo princeps (Forsten). Halcyon melanorhyncha (Temm.). diops (Temm.). chloris (Bodd.). Cittuwra cyanotis (Temm.). sanghirensis (Sharpe). Pitta rwfiventris (F. Heine). Rectes strepitans Hombr. et Jacq. Draschei n. sp. R. fronte lorisque nigris, pileo plumbeo, regione auricuları plumbea, plumis macula scapali ochracea, dorso rufescente brunneo, uropygio et tectrieibus alarum superioribus ferrugineis, gastraeo toto et tectricibus subalaribus ejusdem coloris, sed paulo pallidioribus, remigibus obscure brunneis, primarüs (exceptis 1. et 2. haud limbatis) anguste, secunda- rüs late ferrugineo marginatis, rectricibus medianis 3 brumneis basi plus minusve rufescentibus, una ferruginea macula terminal nigra albo et ferrugineo limbata, subsequentibus duabus brumneis, macula terminali pallide ferruginea, reliquis quatuor basi brumneis, parte terminal in penultimis 9", in ultimis circa 15" Tonga ferruginea, rostro pedibusgque nigrescentibus. Longit. total. 8", alae 4 3", caudae 2" 11", rostri a fronte &'", a rictu 12", tars. 10". Das beschriebene, offenbar im Uebergang vom Jugendkleide in das ausgefärbte begriffene Exemplar, stimmt in den Formen mit Rectes dichrous Bonap. überein, jedoch ist die Grösse etwas geringer und be- sonders der Schnabel bedeutend kleiner. Anfänglich war ich geneigt anzunehmen, dass der Vogel ein Jugend- kleid des Rectes dichrous darstellen dürfte, und zwar um so mehr als an unserem Exemplar der genannten Art von den Aru-Inseln die schwarzen Kehlfedern Spuren von Röthlich und auch die dunklen Schwanzfedern einen Schimmer letzterer Farbe tragen. Nachdem jedoch Dr. A. B. Meyer (Sitzungsber. k. Akad. Wien, LXIX. 1874, p. 6) nachgewiesen hat, dass Rectes kinrocephala (Less. Voy. Coquille t. 11) das Jugendkleid von R. dichrous sei, und nachdem unser Exemplar von R. kirrocephala, auch abgesehen vom schwarzen Schnabel und der verschiedenen Schwanzfärbung, durch rostgelbe Kehle und Brust ohne jede Beimischung von Grau, so wie durch die rostfarben Ränder der Schwingen sich unterscheidet, so dürfte der oben beschriebene merIes ’ Ueber von Dr. R. v. Drasche dem k. k. zool. Hofcabinete geschenkte Vogelbälge. 719 Vogel als specifisch verschieden und als Jugendkleid einer im ausge- färbten Zustande noch nicht beschriebenen Art, welche ich nach Herrn Dr. v. Drasche benenne, zu betrachten sein. Oracticus cassicus (Bodd.). — Quoyi (Less.). Streptocitta torgquata (Temm.). Zwei erwachsene und ein junges Exemplar. Letzteres in der Färbung den alten ähnlich, nur die Kehlfedern mit weissen Spitzen. Länge des Flügels 5/,“, des unvollständigen Schwanzes 6“ 5“. An den alten Indi- viduen messen die Flügel 5“ 8“, der Schwanz 9%, und 12'%“. Manucodia atra (Less.). Das eine der beiden Exemplare ist etwas kleiner und zeigt unterhalb sehr wenig violetten Glanz; wohl ein jüngerer Vogel. Scissirostrum dubium (Lath.). Enodes erythrophrys (Temm.). Buceros cassidix Temm. Männchen und Weibchen. — exaratus Reinw. Ein Männchen und zwei Weibchen. Trichoglossus ornatus (L.). Tanygnathus Mülleri (S. Müller et Schlegel). Eines der beiden Exemplare gehört zur var. albvrostris. Alophonerpes fulvus (Quoy et Gaim.). Centropus menebiki Less. et. Garn. — bieolor Cuv. Phoenicophaus callirhynchus Reinw. Eudynamys melanorhyncha 8. Müll. Eine schöne Serie von fünf Exemplaren, welche die verschiedenen Kleider anschaulich macht. Cueulus striatus Drap. — tymbonomwus Müll. Hierococceyx crassirostris Walden. Das Exemplar stimmt mit Figur 2 der von Lord Walden in Trans. Z. S. VII. P. II. t. 13 gegebenen Abbildungen gut überein. Ptilonopus superbus (Temm.). — melanocephalus (Gmel.) m. et f?. — monachus Reinw. ad. et juv. Carpophaga pinon (Quoy et Gaim). — perspieillata (Temm.). — Paulinae (Temm.). — basilis (Temm.). — Iucetuosa (Reinw.). — pwuella (Less.). gm 720 A.v.Pelzeln. Ueber von Dr. R. v. Drasche d. k. k. Hofcab. geschenkte Vogelbälge. Gymnophaps poecilorrhoa (Brüggem.) Taf. XII. Carpophaga poeclorrhoa Brüggemann, Abh. naturw. Verein. Bremen. V. 1876, p. 84. Die Gattung @ymnophaps hat Prof. Salvadori (in Ann. Mus. Civico Genova Vol. VII, 1874, p. 86) aufgestellt und als ihre Charaktere die mit einer gewölbten Decke (fornix) versehenen Nasenlöcher und die nackte Stelle um die Augen bis zum Mundwinkel hervorgehoben. Damals war nur die einzige von 8. d’Albertis auf Neu-Guinea entdeckte Art, @G. Albertisi Salvad., bekannt. Die seither von Dr. Brüggemann nach einem Männchen aus Celebes beschriebene zweite Species unterscheidet sich von @. Albertisi durch be- deutendere Grösse und verschiedene Färbung. Bei der grossen Selten- heit der Art glaube ich die folgende Beschreibung und Abbildung des Exemplares, welches wir Herrn Dr. v. Drasche verdanken, beifügen zu sollen: G. capite, collo pectoreque cinereis, nucha et regione auriculari rosaceo lavatis, gula rosaceo albescente, dorso et uropygio brunneo virescentibus parum metallice nitentibus, cauda ejusdem coloris rectricibus limbo termi- nal albo ad 3" Ilato, alis illarumque tectricibus suwperioribus dorso concoloribus, tectricibus majoribus et remigibus anguste ochnaceo margi- natis, tectricibus subalaribus brunneis, minorum plumis late ferrugineo marginatis, abdomine medio pallide vinaceo, inferiore plumis brummeis ochraceo limbatis,, lateribus corporis plumis brunneis marginibus latis in parte superiore ferrugineis, in inferiore ochraceis, tectricibus caudae inferioribus centro triangulari brunneo utringue et amtice limbo pallide ochraceo ad 4" lato cincto, rostro obscuro, versus apicem pallido, pedi- bus flavescentibus. Longit. tot. 16‘, alae 9", caudae 6" 4", rostm a fronte S!h', a rictu 13". Macropygia manadensis (Quoy et Gaim.). — ruficeps (Temm.). . — albicapilla (Temm.). Turtur tigrinus (Temm.). Megopodius Forsteni Temm. Verhandl.d.l.le.xool.bot.Ges. Taf. X A.v.Pelxeln : Voegel Band XXV ‚1876. En : eingesandt v.D’RoDrasche. "N.2. Nat: gem. u.lih.v.T}. Zimmermann RkHok-ünremektiv.ä . —_ 4 r _ » h e r} & ELSE GREEN LEINEN NER BEE DEENTEDTERN Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. Von Dr. 6. v. Horväth. (Vorgelegt in der Versammlung am 4. October 1876.) Bei der Bearbeitung der ungarischen Lygaeiden (Monagraphia Lygaeidarum Hungariae. Budapest 1875) hatte ich bei der kleinen Gattung Plinthisus manche, nicht unerhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die Arten dieser Gattung sind nämlich in ihrer äusseren Erscheinung, besonders in ihrer Färbung einander so ähnlich und die meisten bisher erschienenen Beschreibungen so ungenügend, dass mehrere derselben aus den blossen Beschreibungen kaum, einige gar nicht zu erkennen sind. Das Bedürfniss einer gründlichen Revision der ganzen Gattung kam mir immer mehr zum Bewusstsein. Den ersten Anstoss hiezu gab mir aber eigentlich mein hochverehrter College Herr Dr. A. Puton in Remiremont, welcher nicht nur eine diessbezügliche Aufforderung an mich ergehen liess, sondern mit der grössten Liebenswürdigkeit auch sämmtliche Materialien seiner reichen Sammlung, darunter Fieber’s Typen zu meiner Verfügung stellte. Viele schöne Sachen erhielt ich auch von den Herren Edw. Saunders und J. W. Douglas in London, ©. M. Reuter in Helsingfors, E. Frey- Gessner in Genfund Jakowleff in Astrachan. Die Museen in Wien, Brüssel, Genua und Budapest stellten mir ihre reichhaltigen Sammlungen ebenfalls zur Disposition, wofür ich den Herren Custoden der betreffenden Anstalten, namentlich den Herren A. Rogenhofer, A. Preudhomme de Borre, Dr. R. Gestro und J. v. Frivaldszky zu besonderem Danke verpflichtet bin. Die Gattung Plinthisus bildet eine wohl charakterisirte kleine Lygaeiden-Gruppe aus der Subfamilie der Myodochinen. Sie ist noch der Gattung Lamprodema Fieb. zunächst verwandt; unterscheidet sich aber von dieser hauptsächlich durch die seitwärts nicht nach vorne gebogene, sondern E gerade dritte Bauchnaht. — Die meisten Arten haben eine lichter oder dunkler braune Färbung; nur zwei Arten (P. minutissimus und pilosellus) sind rostgelblich, was vielleicht mit einer unterirdischen, verborgenen Lebensweise i - (in Ameisennestern u. dgl.) im Zusammenhange stehen dürfte. Die Sculptur 7122 G. v. Horväth. der Vorderbrust ist bei allen eine genau übereinstimmende. Dieselbe besteht beiderseits aus äusserst feinen concentrischen krummen Linien, deren idealen Mittelpunkt je eine Vorderhüftpfanne bildet. Der Hinterleibsrücken ist stets mehr oder minder deutlich fein quer nadelrissig und fein zerstreut punktirt. Der Bauch und die Fühler zeigen immer eine sehr feine goldgelbe Behaarung. Die auffallendste Eigenthümlichkeit dieser Gattung besteht aber in der rudimentären Entwickelung der Flugorgane. Alle Arten haben mehr oder minder verkürzte Halbdecken: Clavus und Corium sind miteinander fest verwachsen und die Membran fehlt entweder ganz oder ist höchstens auf ein kleines, schmales, saumartiges Rudiment redueirt. Im ersteren Falle sind die Decken so abgekürzt, dass sie wenigstens die drei letzten Dorsalsegmente des Hinterleibes unbedeckt lassen; im letzteren Falle bleiben höchstens die zwei letzten Hinterleibssegmente unbedeckt. Bei fünf Arten, nämlich: P. minutissimus, pusillus, major, flavipes und brevipennis, kommen aber auch Individuen mit vollkommen ausgebildeten Halbdecken vor. Diese Arten sind also dimorph. — Die voll- kommene Entwickelung der Flugorgane hat nicht nur eine biologische, sondern auch eine nicht geringe morphologische Bedeutung. Nach dem Gesetze der Correlation der einzelnen Organe ist nämlich die vollkommene Ausbildung der Halbdecken und Flügeln immer mit einer wesentlichen Veränderung der ganzen Körperform verbunden. Die in der Brusthöhle gelegenen Muskelbündel, welche die Flugorgane zu bewegen haben, werden in Folge dessen stärker und massen- hafter, der ganze Brustkorb muss dadurch weiter und breiter werden; und die Folge dessen ist, dass auch der ganze Körper breiter, robuster wird und sich vom länglichen, parallelen mehr dem eiförmigen nähert. Das Halsschild, welches sonst hinten nur so breit oder öfters noch schmäler zu sein pflegt als vorne, wird in diesem Falle hinten stets breiter als vorne, d. h. trapezoidal. Das vierte Hinterleibssegment ist oben am Hinterrande nicht ganz gerade, sondern nach hinten zu convex gebogen. In Folge dessen ist bei jenen kurz- flügeligen Formen, bei welchen bloss die zwei letzten Rückensegmente unbedeckt bleiben, ausser diesen zwei Segmenten in der Mitte sehr oft auch noch ein Theil des drittletzten Segmentes sichtbar, welches sonst bei geradem Hinter- rande von den Halbdecken gänzlich verdeckt bleiben würde. Der äussere Geschlechtsapparat weicht in nichts von jenem der übrigen Lygaeiden ab. Beim Weibchen ist das fünfte Bauchsegment hinten winkelig ausgeschnitten, so dass dessen Hinterrand den geraden Hinterrand des vierten Segmentes in der Mittellinie fast berührt. Die Plinthisws-Arten leben im Vorgebirge und in der Ebene an trockenen Orten, dürren Grasplätzen und steinigen Abhängen; sie halten sich meist an Graswurzeln und Baumstämmen, unter trockenem Laube und Steinen auf. Eine Art (P. minutissimus) soll Ameisennester bewohnen. — Alle überwintern in vollkommen entwickeltem Zustande; die Paarung erfolgt nach meinen bisherigen Beobachtungen im Frühjahr. Die Nahrung besteht, wie bei Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb, 123 den übrigen einheimischen Lygaeiden überhaupt, aus todten Insekten und aus Pflanzensäften. Die Gattung ist in ihrer geographischen Verbreitung auf Europa, Nord- Afrika und West-Asien, also auf das sogenannte europäische Fäunengebiet im weiteren Sinne beschränkt. Am weitesten nach Norden geht P. pusillus, welcher noch in Finnland nicht selten gefunden wird. Die Hauptmasse der Arten lebt im südlichen Europa, besonders in Süd-Frankreich und Italien. Gegen Süden reichen mehrere Arten bis nach Algier, Marocco und Persien. Eine Art (P. convexus) erstreckt sich im Osten bis in die Wolga-Gegenden und bis nach Persien; hier sind ausserdem noch zwei andere Arten (P. angu- latws und marginatus) ausschliesslich zu Hause. Persien bezeichnet somit nicht nur die südliche, sondern zugleich auch die östliche Grenze der geogra- phischen Verbreitung der ganzen Gattung. Plinthisus (Westw.) Fieb. Eur. Hem. p. 46 et 177 (1861). Corpus oblongum vel oblongo-ovatum, depressum. Caput triangulare transversum, parte subapicali thoracis angustius; oculis parvis. Rostrum coxas intermedias attingens, articulo secundo tertio paullo longiore. Antennae articulo Primo apicem capitis superante. Thorax transversus vel longior quam latior, pone medium transversim haud wel levissime depressus, amte depressionem plus minus convexus, marginibus lateralibus obsoletissime carinatis, haud lamınato-ewplanatis, pone medium saepissime subsinuatis, apice valde rotunda- tis, interdum fere angulato-rotundatis. Scutellum aeqwiaterum vel subtrans- versum. Hemelytra saepissime incompleta, clavo et corio connatis, membrana minuta vel nulla, vel completa, sutwra clavi distincta, membrana explicata, hujus venis exterioribus vena transversa haud conjunctis. Abdomen segmento quarto dorsali margine postico parum rotundato, feminarum segmento ultimo apice rotundato; sutura ventrali tertia tota recta vel subrecta,; macula opaca posteriore laterum segmenti quarti ventralis a macula amteriore longissime remota, ad marginem posticum segmenti appropinquata. FPedes medioeres, femoribus anticis incrassatis, subtus denticulatis. Der Gattungsname Plinthisus wurde eigentlich von Westwood aufge- stellt, die Gattung als solche aber erst von Fieber begründet. In dem von J. F. Stephens herausgegebenen Systematic Catalogue of British Insects 1829 Pars II, p. 343 finden wir nämlich den schon 22 Jahre früher von Latreille beschriebenen Lygaeus brevipennis unter den Gattungsnamen Plinthisus Westw. Mss. angeführt. Westwood erwähnte diesen Namen später einmal (Introd. Mod. Classif. II, p. 122) auch selbst, unterliess jedoch auch diessmal eine Beschreibung hinzuzufügen. So kam es, dass die Gattung von nachfolgenden | Autoren ganz unberücksichtigt blieb und die nachher entdeckten hiehergehörigen Arten entweder zu Pachymerus oder zu Rhyparochromus gestellt wurden. 124 G. v. Horväth. Nur Amyot und Serville (Hist. des Hem., p. 256) reihten die alte Latreille’sche Art unter ihr neues Genus Pterotmetus. Fieber, der Begründer der neueren hemipterologischen Systematik, der die alten Gattungen Pachymerus und Rhyparochromus in viele neue zerspaltete, schied (1861) auch die hiehergehörigen Arten in ein besonderes Genus ab, führte für dieselben den längst vergessenen Westwood’'schen Gattungsnamen wieder ein und fügte den bis dahin bekannt gewordenen 3 Arten noch 2 neue hinzu. Drei Jahre später beschrieb dieser verdienstvolle Forscher wieder 2 neue Arten und stellte bei dieser Gelegenheit auch die zwei Unter- gattungen Plinthisomus und Plinthisus auf. Seitdem wurden von verschie- denen Autoren noch 7 neue Arten veröffentlicht; es beläuft sich also die Zahl der bis jetzt beschriebenen Arten auf 14. Von diesen müssen jedoch nicht weniger als 6 eingezogen werden, so dass nach Hinzufügung der von mir jetzt neu zu beschreibenden 5 Species, die Zahl sämmtlicher bisher bekannten Plinthisus-Arten im Ganzen 13 ausmacht. Uebersicht der Untergattungen. a) Halsschild quer breiter als lang, überall gleichmässig punktirt; Vorderschenkel unten nur mit einem kleinen Zähnchen bewehrt; Vorderschienen gerade. b) Fühlerglieder kurz und dick; Vorderrand des Halsschildes gerade. — Plinthisomus Fieb. bb) Fühler schlankgliedrig; Halsschild vorne ausgerandet. — Iseo- scytus m. aa) Halsschild länger als breit, vorne gar nicht oder nur schwach, auf dem hinteren Drittel stark punktirt; Vorderschenkel unten wenigstens mit zwei grösseren Zähnchen bewaffnet; Vorderschienen eingebogen. — Plinthisus EFieb. Erste Untergattung: Plinthisomus Fieb. Wien. Ent. Monatschr. VII, p. 213 (1864). Antennae crassiusculue. Thorax distincte transversus, aequaliter forti- terque punctulatus, postice haud vel vix depressus, margine antico recto vel subrecto. Hemelytra convexiuscula. Femora antica spinula unica armata; tibiae amticae rectae. 1 (2). Halbdecken stets rudimentär, stark abgekürzt, so dass die Schluss- nath nie länger als das Schildchen ist und die vier letzten Rückensegmente des Hinterleibes sichtbar bleiben. — P. megacephalus m. 2 (1). Halbdecken selten vollkommen ausgebildet, meist rudimentär, in letzterem Falle ist aber die Schlussnaht stets länger als das Schildchen und es bleiben höchstens die drei letzten Dorsalsegmente des Hinterleibes unbedeckt,. Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. 125 3 (4). Rostgelb; die verkürzten Halbdecken hinten gerade abgestutzt, ohne Spur einer Membran, die drei letzten Rückensegmente von denselben unbedeckt. — P. minutissimus Fieb. 4 (3). Pechbraun; die verkürzten Halbdecken hinten schief nach innen und vorne zugerundet, Membranrudiment als ein schmaler Saum vorhanden, von den Hinterleibssegmenten ist das letzte oder höchstens noch etwa die Hälfte des vorletzten unbedeckt. — P. pusillus Scholtz. 1. P. (P.) megacephalus m. n. sp. Oblongus, nigro-piceus nitidus, fortiter punctatus, glaber; thorace sub- quadrato; antennis et pedibus testaceo-ferrugineis, illarum articulo wltimo femoribusque obscurioribus; hemelytris incompletis, valde abbreviatis, quatuor ultima segmenta dorsalia abdominis haud tegentibus, postice recte trumcatis, membrana mnulla; hemelytrorum sutura scutello transverso haud longiore. g' Long. 1'/; Mm. Ein Männchen aus Spanien in Dr. Puton’s Sammlung. Durch die stark abgekürzten Halbdecken, welche nur die zwei ersten Dorsalsegmente des Hinterleibes (höchstens noch etwas die Basis des dritten Segmentes) bedecken, von allen übrigen Arten verschieden. Am nächsten steht diese Art noch zu P. minutissimus; unterscheidet sich aber von dieser ausser der Färbung und den kürzeren Deckenrudimenten auch noch durch den grösseren Kopf und das breitere Schildchen. 2. P. (P.) minutissimus Fieb. Dimorphus, flavo-testaceus, nitidus, glaber; scutello et abdomine, inter- dum, etiam antennis castaneis, harum articulis basi apiceque, articulo basali toto, dilutioribus. Forma macroptera: Oblongo-ovata; capite et thoracis trapezoidalis lobo antico castaneis; hemelytris completis, flavo-testaceis, corio ad suturam clavi et margine apicali leviter infuscato, membrana flavescente, disco leviter infuscata, abdominis apicem parum superante. @ Long. 1?/, Mm. Forma brachyptera: Oblonga; thorace subquadrato; hemelytris conco- loribus, abbreviatis, tria ultima segmenta abdominis haud tegentibus, postice recte truncatis, membrana nulla; hemelytrorum sutura scutello longiore. gQ'. ©. Long. 1, —1'/; Mm. Plinthisomus minutissimus (Mink) Fieb. Wien. Ent. Monatschr. VIII, p- 213, 11 (1864). Plinthisus minutissimus Ferrari Ann. Mus. civ. di Genova VI, p. 158 (1874). Die kleinste Art, welche nach einer brieflichen Mittheilung von Dr. Puton ausschliesslich in Gesellschaft von Ameisen vorzukommen pflegt und bisher — stets mit rudimentären Flugorganen — nur aus Südfrankreich (Hyeres, Lyon) und Ober-Italien (Stazzano bei Genua) bekannt war. Herr Dr. Puton Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 92 126 G. v. Horväth, erbeutete aber bei Bona in Algier ein Exemplar mit vollkommen ausgebildeten Halbdecken, welches ich nach genauer Prüfung für die macroptere Form dieser Art halte. 3. P. (P.) pusillus Scholtz. Dimorphus, nigro-piceus, nitidus, fortiter punctatus, subtilissime aureo- pubescens; amtennarum articulo Primo toto, articulo secundo toto vel tantum dimidio apicali, rostro, maculis pectoris ad coxas pedibusqgue testaceo- ferrugineis. Forma macroptera: Oblongo-ovata; thorace posterius sensim latiore, lateribus pone medium levissime sinuatis; hemelytris explicatis, fusco-testaceis, membrana flavescente, abdominis apicem aequante. 2. Long. 2\/; Mm. Plinthisus latus (J. Sahlb.) Reut. Not. Skpts. pro Faun. et Flora Fenn. Förh. XI, p. 320, 1. fig. 5 (1870). Forma brachyptera: Oblonga; thorace subquadrato; hemelytris incompletis, abdominis segmentum .dorsale ultimum et segmenti penultimi dimidium haud tegentibus, postice oblique rotundato-trumcatis, membrana minuta. 8. 9. Long. 13/,—2 Mm. Pachymerus pwsillus Scholtz Arb. und Veränd. 1846, p. 145, 20; Voll. Tijdschr. voor Ent. Ser. 2. V, p. 288. 22. Tab. 11., fig. 11 (1870). Rhyparochromus. coleoptratus Sahlb. Monogr. Geoc. Fenn., p. 60, 10 (1848). Pachymerus coleoptratus Boh. Öfv. Vet.-Atk. Förh. 1852, p. 55, 8. Plinthisus pusillus Fieb. Eur. Hem., p. 178, 1 (1861); Stäl, Öfr. Vet.-Ak. Förh. 1862, p. 217, 1; Horv. Monogr. Lyg. Hung., p. 59, 1 (1875). Lygaeus pusillus Thoms. Opusc. ent. II, p. 186, 12 (1870). Plinthisus Mellae Ferrari Ann. Mus. civ. di Genova VI, p. 158 (1874) sec. specim. typ. Vaterland: Finnland (Pargas), Schweden (Stockholm), Dänemark, Holland, Deutschland, Oesterreich, Ungarn (Ofen, Forrö, Komjäti) und Italien (Legnano). Die kurzflügelige Form nicht selten; in Ober-Ungarn (Forr6) fand ich am 9. April 1876 ein Pärchen in copula. Die macroptere Form ist äusserst selten und mir sind davon bis jetzt nur zwei Stück zu Gesichte gekommen. Das eine war das typische Exemplar von P. latws Reut. aus Finnland, dessen Ansicht ich dem Autor verdanke; das zweite wahrscheinlich aus Oesterreich stammende und von Fieber’s Hand als P. bidentulus H.-Sch. bezettelte Exemplar sah ich im zoolog. Hofcabinete in Wien. Das Halsschild ist nur um die Hälfte breiter als lang, wodurch sich diese Art zugleich von den zwei vorhergehenden, bei welchen das Halsschild fast doppelt so breit als lang ist, unterscheidet. Sie entfernt sich von diesen auch durch die Sculptur der Deckenrudimente, welche bei ?P. pusillus in der Nähe des Innenrandes reihenweise, bei P. megacephalus und minutissimus hingegen überall gleichmässig verworren punktirt sind. Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. 127 Zweite Untergattung: Isioscytus m. (tsıos — flach, oxbros = Leder.) Antenae gracies. Thorax transversus, aequaliter obsolete punctulatus, postice haud depressus, antice emarginatus, oculis fere usque ad medium immersis. Hemelytra plana. Femora antica spinula unica armata; tibiae andticae rectae. Diese Untergattung, welche bisher nur durch eine einzige Art vertreten ist, vermittelt den natürlichen Uebergang zwischen den beiden Fieber’schen ‚Abtheilungen Plinthisomus und Plinthisus. Mit Plinthisomus hat sie das quer breitere und überall gleichmässig punktirte Halsschild, die nur mit einem kleinen Zähnchen bewehrten Vorderschenkel und die geraden Vorder- schienen gemein. Zu den echten Plinthisws-Arten nähert sie sich hingegen durch den schlanken Fühlerbau, das vorne ausgeschweifte Halsschild und die fast bis zur Hälfte eingesenkten Augen. Die Halbdecken sind nicht wie bei diesen beiden convex, sondern flach. 4. P. (I.) ptilioides Put. Oblongus, niger, dense griseo-pubescens, supra subtilissime punctulatus ; umtennis hemelytrisque nigro-piceis, Ülarum basi, horum lateribus dilutioribus; thorace subquadrato, parum convexo; hemelytris abbreviatis, tria ultima / segmenta dorsalia abdominis haud tegentibus, postice oblique truncatis, mem- brana minutissima ; pedibus testaceis, femoribus obseurioribus. ©. Long. 1?/, Mm. Plinthisus (Plinthisomus) ptilioides Puton Pet. Nouv. Ent. I, p- 452, 36 (1874); Ann. Soc. Ent. Ser. 5, V, p. 276, 3 (1875). Vaterland: Syrien. Das typische Exemplar von Herrn Dr. Puton zur Ansicht erhalten. Dritte Untergattung: Plinthisus Fieb. Wien. Ent. Monatschr. VIIL, p. 214 (1864). Antennae graciles. Thorax longior quam latior, postice depressus vel subdepressus, fortiter punctatus, lobo antico haud vel -obsolete punctulato, margine antico emarginato; oculis usque ad medium immersis. Hemelytra convexiuscula. Femora antica spinis duabus majoribus, interdum etiam nonnullis minoribus armata; tibiae anticae curvatae. 1 (10). Halbdecken stets rudimentär, Membran fehlt vollkommen, die drei letzten Dorsalsegmente des Hinterleibes von den Halbdecken nicht bedeckt; Vorderschenkel ausser zwei grösseren noch mit mehreren kleineren Zähnchen bewaffnet. 2 (3). Rostgelb; Oberseite deutlich behaart. — P. pilosellus m. 3 (2). Pechbraun oder schwarzbraun; Oberseite ganz kahl oder höchstens nur pubescent. 92* 728 G. v. Horväth. 4 (5). Oberseite ganz kahl, glänzend. — P. Putoni m. 5 (4). Pubescent. 6 (7). Halbdecken hinten gerade abgestutzt, an den Aussenecken recht- winkelig oder stumpf. — P. convexus Fieb. 7 (6). Halbdecken hinten schief nach innen und vome abgestutzt, so dass deren Hinterränder unter einem deutlichen Winkel aneinander stossen und aussen spitzwinkelig sind. 8 (9). Halsschild an den Vorderecken beiderseits deutlich zugerundet, nicht winkelig vorstehend. — P. longicollis Fieb. 9 (8). Halsschild an den Vorderecken winkelig vorstehend. — P. angu- latus m. 10 (1). Halbdecken entweder vollkommen ausgebildet oder rudimentär, in letzterem Falle ist jedoch die Membran wenigstens als ein schmaler Saum vorhanden und von den Rückensegmenten des Hinterleibes bleiben nur die zwei letzten unbedeckt; Vorderschenkel nur mit zwei gleichgrossen Zähnchen bewehrt. 11 (14). Oberseite schwach goldgelb pubescent; Halbdecken stets überall gleichmässig punktirt. ; 12 (13). Grösser; Halsschild merklich länger als breit, bei der kurz- flügeligen Form hinten deutlich verengt. — P. major m. 13 (12). Kleiner; Halsschild kaum länger als breit, bei der kurzflügeligen Form vorne und hinten gleich breit. — P. flavipes Fiek. 14 (11). Oberseite ganz kahl. 15 (16). Vorderhälfte des Halsschildes ganz glatt; Halbdecken stets rudimentär, zweifärbig; Clavus mit regelmässigen Punktreihen, Corium überall dicht und gleichmässig punktirt. — P. marginatus Ferr. 16 (15). Halsschild vorne sehr fein, aber deutlich gerunzelt punktirt; Halbdecken vollkommen oder unvollkommen ausgebildet, in diesem Falle aber immer einfärbig und mit dem Kopf und Halsschild gleichgefärbt; Clavus stets verworren punktirt, Corium auf der Scheibe seichter und zerstreuter punktirt, fast glatt. — P. brevipennis Latr. 5. P. (P.) pilosellus m. n. Sp. Oblongo-elongatus, flavo-ferrugineus, sublaevis, flavido-pilosus; thorace convexo, retrorsum leviter angustato; amtennarum artieulis duobis apicalibus, scutello, abdomine hemelytrisque obscurioribus, his fortiter impresso-punctatis, incompletis, tria ultima segmenta abdominis haud tegentibus, postice recte truncatis, membrana nulla. @. Long. 2 Mm. Vaterland: Tanger in Marocco. Ein Weibchen in der Sammlung des Herrn Edw. Saunders. Durch das stark convexe, fast eylindrische Halsschild, die beinahe grubig punktirten Halbdecken und durch die deutliche niederliegende Behaarung von allen übrigen Arten wohl unterschieden. Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. 729 # 6. P. (P.) Putoni m. n. sp. Oblongus, niger, nitidus, glaber; thorace postice vix angustato, lobo antico cum capite laevigato; hemelytris distinete punctatis, abbreviatıs, tria . ultima segmenta abdominis haud tegentibus, postice recte iruncatıs, membrana nulla; antennis hemelytrisgıe nigro-piceis; rosiro, apice imo femorum, tıbüis et tarsis flavo-ferrugineis, illis saepe medio obscurioribus; femoribus amtveis spinis duabus majoribus et praeterea nonnullis minoribus armalis. d. 9. Long. 23/,—3 Mm. Var. coaretatus m. Angustior; thorace longiore, retrorsum distinete angustato; hemelytris, antennis pedibusque saepissime fusco-testaceis. Diese schöne Art verdanke ich Herrn Dr. A. Puton, der sie in vielen Exemplaren sowohl in Südfrankreich (Beziers), als auch in Algier (Bona, Hamman-Miskoutine) sammelte. Die schmälere Form, welche ich nur für eine gute Varietät halte, kommt ausser Algier (Biskra, Guelma), wo sie ebenfalls von Dr. Puton entdeckt wurde, auch im südlichen Portugal vor. Sie wurde hier von dem leider zu früh verstorbenen belgischen Forscher C. Van Volxem bei Portimao in einem Exemplar erbeutet. 7. P: (P.) convexcus Fieb. Oblongus, nigro-piceus, distinctissime aurato-pubescens; antennarum articulis apice, rostro, maculis pectoris ad coxas, fuleris, geniculis imis, tibüis tarsisque dilutioribus; thorace convexo, posterius plerumque sensim angustato, marginibus lateralibus apice distincte rotundatis; hemelytris incompletis, fortiter punctatis, abdominis tria ultima segmenta dorsalia haud tegentibus, postice recte truncatis, angulo postico externo corüi recto vel obtuso, membrana nulla; femoribus anticis spinis pluribus, duabus inter has magnis, armatıs. g. @. Long. 31/3-—3%/3 Mm. Variat antennis pedibusque, interdum etiam margine costali corii fusco- ferrugineis. Pachymerus brevipennis Costa Cim. Neap. cent. II, p. 35, 11 (1843) verisimiliter. Plinthisus convexus Fieb. Wien. Ent. Monatschr. VIII, p. 214, 12 (1864). Plinthisus longicollis Ferrari Ann. Mus. civ. di Genova. VI, p. 158 (1874) sec. spec. typ. Plinthisus hungaricus Horv. Monogr. Lyg. Hung., p. 60, 4 fig. 12 (1875). 730 G. v. Horväth, Vaterland: Italien (Spezia, Neapel), Corsica, Griechenland (Corfu, Cephalo- nia, Zante, Tinos), Ungarn (Ofen, Pest, Csongräd, Mehadia), Süd-Russland (Sarepta), Klein-Asien (Brussa) und Persien. Der folgenden Art nahe verwandt, von ihr jedoch ganz bestimmt ver- schieden. Ich habe von beiden Arten im Ganzen etwa je 50 Exemplare genau verglichen; konnte aber bisher keine Uebergänge finden. Das auffallendste Merkmal besteht in der Form der abgekürzten Halbdecken, welche bei dieser Art hinten nicht schief nach innen und vorne, sondern gerade abgeschnitten sind, so dass die beiden Corium-Hinterränder zusammen höchstens einen flachen Bogen bilden und deren Aussenwinkel nicht spitzig, sondern rechteckig oder stumpf sind. Auch ist die goldgelbe Pubescenz viel stärker; sie ist aber trotz- dem sehr vergänglich und wird, wie bei allen pubescenten Arten dieser Gattung, sehr leicht abgerieben. So wurde die Diagnose von P. longicollis Ferr. auch nur nach einem abgeriebenen Stücke entworfen. Es ist dies überhaupt eine Art, deren Selbstständigkeit ich bereits früher erkannte, über deren Synonymie ich aber lange Zeit nicht ins Reine kommen konnte, da Fieber’s Beschreibung eben in Bezug auf einen wesentlichen Punkt nicht ganz auf das Thier passt. Fieber schreibt nämlich wörtlich: „Halbdecken über zwei Drittel des Rückens lang, tief eingestochen, gleichmässig punktirt, hinten schief nach innen und vorn gerade abgeschnitten, Membran rudimentär, kreisabschnittförmig, schwärzlich.“ Ich war daher voll- kommen berechtigt, diese Art unter dem Namen P. hungaricus als neu zu beschreiben. Fieber beschrieb die Art zuerst nach Sareptaner Stücken, welche er von Frey-Gessner zur Ansicht erhielt. Leider gingen aber diese Typen beim Brande des Wohnhauses des Letzteren im Jahre 1865 sammt dessen Sammlungen in Flammen auf. Ein glücklicher Zufall wollte es jedoch, dass Herr Erber in Wien eine Plinthisus-Art auch auf der Insel Tinos sammelte und sich dieselbe von Fieber bestimmen liess. Herr Erber hatte die Freundlichkeit, mir das einzige noch in seinem Besitze befindliche Exemplar vor Kurzem zur Ansicht mitzutheilen und ich war nicht wenig überrascht in demselben meinen P.hungaricus mit der Fieber’schen Original-Etiquette: Plinthisus convexus Fieb. versehen — zu erblicken. Auch die einzige bisher in Sarepta gefundene Plinthisus-Art, von welcher mir im Ganzen 5 Stück — 4 von Jakowleff, 1 von Puton — vorliegen, stimmt mit diesem genau überein. Pachymerus brevipennis Costa aus Neapel ist wahrscheinlich ebenfalls hieher zu ziehen. Latreille’s P. brevipennis kann derselbe un- möglich sein, da es bei Costa ausdrücklich heisst: „membrana nulla; pedibus antieis femoribus bi-vel tridentatis.“ Die Diagnose gibt keinen Aufschluss darüber, ob die Halbdecken hinten gerade oder schief abgestutzt sind, und lässt uns daher darüber im Unklaren, ob das betreffende Thier zu dieser oder zu der folgenden Art gehört. Da mir aber aus der Gegend von Neapel von diesen beiden Arten bisher nur die erstere vorgekommen ist — ich erhielt durch die Güte des Herrn Dr. G. Mayr zwei von Emery daselbst gesammelte Exemplare — so glaube ich mich in meiner Deutung nicht zu irren. e Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieh. 731 8. P. (P.) longieollis Fieb. Oblongus, nigro-pieeus, nitidus, punetulatus, aurato-pubescens; antenna- rum articulis apice, rostro, margine costali corü, apice imo femorum, tibüs tarsisque dilutioribus; thorace convexo, posterius sensim angustato, marginibus lateralibus apice distincte rotundatis, angulis anticis haud prominentibus; hemelytris rudimentariis, sat fortiter punctatis, tria ultima segmenta abdo- minis haud, tegentibus, postice oblique truncatis, angulo postico externo corü acuto, membrana nulla; femoribus anticis spinis duabus majoribus et nonnullis minoribus armatis. Jg. Q. Long. 3—3!/,; Mm. Variat antennis pedibusque fusco-ferrugineis. Plinthisus longicollis Fieb. Eur. Hem., p. 178, 5 (1861). Plinthisus flavipes Ferrari Ann. Mus. eiv. di Genova VI, p. 156 et 158 (1874) sec. speeimen typ. Plinthisus pubescens Ferrari Ann. Mus. civ. di Genova VI, p. 158 (1874). Vaterland: Italien (Sieilien; Borzoli und Stazzano bei Genua, S. Vito in Sardinien; Villafranca), Südfrankreich (Beziers, Hyeres), Spanien (Escorial), Algier (Bona), Albanien und Klein-Asien (Brussa). — Der nördlichste Punkt seiner Verbreitung ist Morges am Genfer See, woher Frei-Gessner’s Sammlung, ein von Forel gefundenes Stück enthält. Die Fieber’sche Beschreibung dieser Art ist so allgemein gehalten und meist nur auf die veränderliche Färbung gegründet, dass es ohne Vergleichung der Type unmöglich gewesen wäre, sie auch nur annähernd richtig zu deuten. Glücklicherweise existirt jedoch noch eine einzige Type aus Fieber’s Nachlass im Besitze von Dr. Puton. Dieses, obwohl etwas beschädigte Exemplar, lässt über die richtige Deutung der Art keinen Zweifel übrig. Von der vorhergehenden Art unterscheidet sie sich ausser den bereits bei dieser angeführten Merkmalen — die Corium -Hinterränder stossen stets unter einem deutlichen Winkel zusammen — auch durch die etwas geringere Körpergrösse und durch die etwas schwächere Punktirung der Halbdecken, sowie durch die geographische Verbreitung. Ihr ganzer Verbreitungsbezirk ist _ im Vergleich mit jener etwas gegen Südwesten verschoben: sie bewohnt nämlich Südfrankreich, Spanien und Algier allein, fehlt aber in Ungarn, Süd-Russland und Persien, wo bisher nur P. convexus gefunden wurde. In Italien und Klein-Asien, sowie auch wahrscheinlich auf der ganzen Balkan-Halbinsel und den umliegenden Inseln kommen beide Arten zugleich vor. Das Halsschild ist (wie auch bei der vorhergehenden Art) meist nach hinten zu deutlich verschmälert oder bisweilen vorne und hinten gleich breit. Diese letztere Form beschrieb Ferrari als var. brevicollis. j 3 y 9. P. (P.) angulatus m.n. sp. Oblongus, niger, leviter punctatus, obsoletissime (?) pubescens; antenna- rum articulis apice, rostro, maculis pectoris ad coxas, fuleris, geniculis imis, 132 G. v. Horväth. tibüis tarsisque flavo-ferrugineis; thorace planmo-convero, retrorsum sensim angustato, lateribus fere rectis, angulis anticis distinetissime prominulis, haud rotundatis; hemelytris incompletis, fortiter punctatis, tria ultima segmenta abdominis haud tegentibus, postice oblique truncatis, angulo postico externo coriüi acuto, membrana nulla; femoribus anticis spinis duabus majoribus et praeterea nonnullis minoribus armatis. d. 9. Long. 31/;—3'/, Mm. Vaterland: Persien. Zwei Männchen und ein Weibchen im Museo civico in Genua. Der vorhergehenden Art ähnlich. Unterscheidet sich aber von ihr ausser durch den etwas schlankeren und flacheren Körperbau insbesondere durch die Form des Halsschildes, dessen Vorderecken bei dieser Art nicht zugerundet, sondern deutlich eckig vorstehend sind. Die mir vorliegenden drei Stücke sind grösstentheils abgerieben, so dass sich über die Stärke und Beschaffenheit der Pubescenz nichts Bestimmtes aussagen lässt. Das Halsschild ist beim Männchen auffallend länger als beim Weibchen. 10. P. (P.) mäjor m. n. sp. Dimorphus, niger, punclatus, obsoletissime aurato-pubescens; antenmis et femoribus nigro-vel fusco-piceis, illarum articulis apice, harum basi et apice, nec non rostro, maculis pectoris ad coxas, tibüs tarsisque ferrugineis; thorace latitudini distinete longiore, angulis antieis plus minus rotundatis; hemelytris aequaliter punctatis; femoribus anticis spinis duabus armatis. S. 9. Long. 31h—3°/ı Mm. Forma macroptera: Oblongo-ovata ; thorace retrorsum sensim latiore, lobo antico modice convexo; hemelytris completis, flavo-testaceis, unicoloribus, membrana hyalina, abdominis apicem aequante. Forma brachyptera: Oblonga; thorace retrorsum sensim angustato, lobo antico fortiter convexo et dilatato; hemelytris abbreviatis, duo ultima segmenta abdominalia haud tegentibus, postice oblique trumcatis membrana minuta. Vaterland: Algier. Es liegen mir von .der macropteren Form drei Exemplare vor, von welchen eines von C. Van Volxem bei Oran, zwei von Dr. Puton bei Biskra und Geryville gesammelt wurden. Letzterer hat mir auch ein kurzflügeliges, aus Edough (bei Bona) stammendes Männchen eingeschickt, welches ich vorläufig, obwohl nicht ganz ohne Bedenken, als zu dieser Art gehörig betrachte. Nur nach Untersuchung einer grösseren Anzahl von Exemplaren wird es sich herausstellen, ob die stärker zugerundeten Vorder- ecken des Halsschildes ein so constantes und specifisches Merkmal bilden, dass man zur Trennung der beiden Formen schreiten müsste. Durch die nur aus zwei gleichgrossen Zähnchen bestehende Bewehrung der Vorderschenkel, sowie durch die längeren Halbdecken der kurzflügeligen Form, bei welcher nur die zwei letzten Hinterleibssegmente unbedeckt bleiben und das Corium ein deutlich wahrnehmbares Membranrudiment trägt, unterscheidet N Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. 133 sich diese Art von allen vorhergehenden. Von der folgenden ebenfalls schwach pubescenten Art unterscheidet sie sich ausser dem deutlich längeren Halsschild auch noch durch die bedeutendere Körpergrösse. Am nächsten steht ihr P. brevipennis. Dieser ist aber ebenfalls constant kleiner; und die Artver- schiedenheit wird ausserdem durch die zwar schwache, aber bei genauer Unter- suchung selbst bei abgeriebenen Stücken dennoch wahrnehmbare Pubescenz und durch die überall gleichmässig punktirten Halbdecken, welche bei der ee Form nicht braun mit dunklen Wischen, sondern ganz einfärbig ehmgelb sind — genugsam bekundet. 11. P. (P.) flavipes Fieb. Oblongus, nigro-piceus, punctatus, obsoletissime aurato-pubescens; antennarum artieulis apice, rostro, maculis pectoris ad coxas, fuleris, geniculis imis, tibüs et tarsis flavo-testaceis; thorace latitudini sublongiore, posterius haud angustato, lateribus fere rectis, angulis antieis rotundatis; hemelytris fusco-testaceis, aeqwiliter punctatis, incompletis, duo ultima segmenta abdominis haud tegentibus, postice obligue trumcatis, membrana minuta, flavo-albida; femoribus anticeis spinis duabus armatis. d. 9. Long. 21/;—23/, Mm. Plinthisus flavipes Fieb. Eur. Hem., p. 178, 4 (1861). Ein maropteres Stück im königlichen Museum zu Brüssel. Var. coracinus m. Dimorphus, niger; rostro, antennis pedipusque nigris; gemiculis imis, apice tibiarum et tarsis, nec non maculis pectoris ad coxas ferrugineis. Forma macroptera: Oblongo-ovata; thorace trapezoidali; hemelytris completis, fusco-testaceis, corio obscuriore, membrana hyalina, abdominis apicem aequante. Forma brachyptera: Membranula rudimentaria infuscata. Von dieser seltenen und seit Fieber nicht wieder erkannten Art ist die Stammform bisher nur aus Italien bekannt. Es liegen mir ausser den zwei Fieber’schen Typen der Herren Puton und Saunders noch vier Exemplare aus dem Museo civico in Genua vor, welche am 30. October 1872 von Abdul Kerim bei Pratolino in Toscana gesammelt wurden. Fieber's Typen sind abgerieben und etwas verbleicht und haben lichter gefärbte Schenkel. In der Sendung des Herrn Edw. Saunders befanden sich auch drei Exemplare von den Inseln Corfu und Cephalonia, welehe mit Ausnahme‘ der schwarzen Färbung mit den italienischen Stücken vollkommen übereinstimmten, und von welchen eines vollkommen ausgebildete Halbdecken besass. Ich betrachte dieselben nur als eine schwarze Varietät dieser Art. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 93 734 G.v. Hurväth. 12. P. (P.) marginatus Ferr. Oblongus, niger, nitidus, glaber; rostro, antennis pedibusque fusco-piceis, ilarum articulis apice, maculis pectoris ad coxas, tibiis tarsisque dilutioribus; thorace plano-convexo, relrorsum haud angustato,,lateribus fere rectis, lobo antico cum capite laevigato; hemelytris rudimentarüs, nigro-fuscis, clavo et margine costali corüw fusco-testaceis, clavo seriatim, corio aequaliter vrregulari- terque distinete punctatis, membrana parviuscula, albida; femoribus antieis spinis duabus armatis. 9. Q. Long. 3 Mm. Plinthisus marginatus Ferrari Ann. Mus. civ. di Genova VI, p. 158 (1874). Diese Art, von welcher mir die zwei vom Marquis J. Doria in Persien gesammelten Typen des Museo civico in Genua vorliegen, steht unserem mittel- europäischen P. brevipennis ziemlich nahe; entfernt sich aber von diesem durch den glatten Kopf, das vorne ganz glatte Halsschild, die lichter gefärbten Halbdecken, den gereihtpunktirten Clavus und das überall dicht und gleich- mässig punktirte Corium. Mit der kurzflügeligen Stammform von P. flavipes hat sie das gleichmässig dicht punktirte, gelbbräunliche Corium gemein; unter- scheidet sich jedoch von diesem ebenfalls durch den glatten Kopf, das auf der Vorderhälfte glatte Halsschild und den reihenweise punktirten Clavus, sowie durch die ganz kahle Oberseite. 13. P. (P.) brevipennis Latr. Dimorphus, nigro-piceis, nitidus, glaber; antennarum articulis duobus basalibus, rostro, maculis pectoris ad coxas, basi et apice femorum, tibüis tarsisque fusco-testaceis; thorace modice convexo, lobo antico cum capite obsolete ruguloso-punctulato; clavo et corio irregulariter punctatis, hujus disco subtiliter remote punctato; femoribus anticis spinis duabus armatis. &. 9. Long. ala 3's Mm. Forma macroptera: Oblongo-ovata; thorace trapezoidali; hemelytris explicatis, fusco-testaceis, corü disco et sutura clavi dilutioribus, membrana flavescente, abdominis apicem subsuperante. Pachymerus bidentulus H.-Sch. Wanz. Ins. VI, p. 31, fig. 588 (1842) Voll. Tijdsch. voor Ent. Ser. 2, V, p. 237, 20, Tab. 11, fig. 10 (1870). Plinthisus bidentulus Fieb. Eur. Hem., p. 178, 2 (1861); Dougl. ‘et Scott, Brit. Hem. I, p. 212, 2 (1865); Saunders, Trans. Ent. Soc. 1875, p- 154, 2; Horv. Monogr. Lyg. Hung., p. 60, 2 (1875). Lygaeus bidentulus Thoms. Opusc. ent. II, p. 186, 13 (1870). Forma brachyptera: Oblonga; thorace posterius parum wel viw angustato; hemelytris incompletis, duo ultima segmenta abdominalia haud tegentibus, postice oblique truncatis, membrana minuta, sordide flavescente. / Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. 135 Lygaeus brevipennis Latr. Gen. Cr. et Ins. III, p. 123 (1807). Pachymerus brevipennis Schill. Beitr. zur Ent. I, p. 75, 16, Tab. 6, fig. 10 (1829); Hahn, Wanz. Ins. I, p. 59, fig. 36 (1831); H.-Sch. Nom. ent. I, p- 45 (1835). Plinthisus brevipennis Fieb. Eur. Hem., p. 178, 3 (1861); Wien. Ent. Monatschr. VIII, p. 215, 13 (1864); Dougl. et Scott, Brit. Hem. I, p. 211, 1, Tab. 7, fig. 8 (1865); Ferrari, Ann. Mus. civ. di Genova VI, p. 158 (1874); Saunders, Trans. Ent Soc. 1875, p. 154, 1. Plinthisus longipennis Ferrari Ann. Mus. eiv. di Genova VI, p. 157 et 158 (1874); Horv., Monogr. Lyg. Hung., p. 60, 3, fig. 11 (1875). Vaterland: England, Frankreich (Vosges, Cette), Corsica, Portugal (Mon- chique), Italien (Neapel; Vercelli; Busalla, Fivizzano, Stazzano und Serravalle Scrivia bei Genua, Pratolino in Toscana), Schweiz (Genf, Jura, Salvadore), Belgien (Boitsfort), Luxemburg (Rodenhof), Holland, Deutschland, Oesterreich (Brühl bei Wien) und Ungarn (Ofen). Diess sind die Fundorte der ziemlich häufigen brachypteren Form. In allen diesen Ländern kommt aber auch die seltenere macroptere Form und zwar meist an denselben Fundorten vor. Nur aus Corsica und Portugal ist sie bis jetzt nicht bekannt; wurde dagegen nach Thomson auf Oeland beobachtet und im zool. Hofeabinet in Wien sah ich ein solches von Malinovski bei Tultscha gefundenes Exemplar. _ Es unterliegt keinem Zweifel, dass die beiden von allen bisherigen Autoren für selbstständige Arten gehaltenen Formen nur eine einzige Art bilden. Ich habe diese Vermuthung schon früher gehest, als ich nämlich die Art in Ungarn, wo sie schon selten ist, am 31. Mai 1874 im ÖOfner Kammerwalde entdeckte. Ich fand dort in Gesellschaft von vielen P. bidentulus H.-Sch. auch ein Exemplar mit abgekürzten Halbdecken, welches, wie es sich nach- träglich herausstellte, ein echter P.brevipennis Latr. war. Bei dem geringen Material, welches mir damals zu Gebote stand, konnte ich es jedoch nicht wagen meine individuelle Meinung auch öffentlich auszusprechen; und so blieben denn die zwei Formen auch in meiner Monographie der ungarischen Lygaeiden getrennt. Seitdem erhielt ich aber aus verschiedenen Ländern eine so grosse Menge von Individuen dieser Art, dass ich meine frühere Vermuthung nun vollkommen bestätigt finde, und die beiden Formen ohne den geringsten Zweifel als zusammengehörig erkläre. Es sprechen hiefür nicht nur das fast genaue Zusammenfallen der geographischen Verbreitungsbezirke, das meist gemein- schaftliche Vorkommen und der Mangel aller wesentlichen unterscheidenden Charaktere, sondern es existirt auch ein positives, bei den übrigen Arten fehlendes, gemeinsames Merkmal, nämlich die schwächere und spärlichere Punk- tirung der Coriummitte. Erst vor Kurzem erhielt ich eine interessante localfaunistische Arbeit der Herren Reiber und Puton (Catalogue des Hemipteres-Heteropteres de l’Alsace 93* 136 G. v. Horväth. Die Hemipteren-Gattung Plinthisus (Westw.) Fieb. et de la Lorraine. Colmar 1876), und es hat mich sehr angenehm überrascht, darin die Vermuthung der Zusammengehörigkeit von P. brevipennis Latr. und bidentulws H.-Sch., obwohl nur mit Vorbehalt, ebenfalls ausgesprochen zu sehen. P. longipennis Ferr., zu welchem ich auch meine ungarischen Stücke zog, halte ich nach genauer Vergleichung der typischen Exemplare mit dieser Art für vollkommen identisch. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. IV.) Von Dr. R. Bergh (Kopenhagen). (Mit Tafel IX, X, XI, XIL) (Vorgelegt in der Versammlung am 6. December 1876.) $ Phyllobranchidae. Phyllobranchidae Bergh. Bergh, malacol. Unters. (Semper, Reisen). Heft I. 1871, p. 31.2) Forma corporis depressa vel subdepressa. — Caput fronte quadrilaterali vel reniformi, margine soluto; rhinophoria elongata, foliacea, compressa (cana- heulata), bifida; tentacula rhinophoriis similia sed. breviora et integra, wel nulla. Papillae dorsales pluriseriatae, confertae, foliaceae, pro parte magnae. Papilla analis lateralis, latero-dorsalis vel dorsalis. Podarium latum, angulis prominentibus, continuum vel transversaliter bipartitum. Bulbus pharyngeus suctorius, mandibulis destitutus, fasciis museu- larıbus transversalibus angustis subcircularibus ormatus. Cavitas bulbi antice angusta, super totum apparatum lingvalem continuata. Lingva ipsa brevis- sima, modo dente unico (3) armata. Dentes (lingvales) uniseriati, hamo infra applanato marginibus denticulato vel pugioniformi margine inferiore laevi- gato; ommes usque ad primum formatum ypersistentes, in latere inferiore massae lingvalis fasciam spiralem vel acervum irregularem formantes. Ingluvies (apparatus suctorius?) magna et fortis; proventrieulus cylin- drieus; ventrieulus transversalis. Follieuli hermaphrodisiaci in glandulam hermaphrodisiacam connati. Penis inermis vel hamo armatus. Unter den Ascoglossen°) nähern die Hermaeiden und die Phyllobranchiden sich in den äusseren Formverhältnissen noch sehr den Aeolidiaden. Die Her- 1) III. S. diese Verh. Bd. XXV. 1875, p. 633—658. Taf. XIII-XV. ”) Die Phyllobranchiden gehören nicht mehr den Aeolidiaden an, sondern der grossen Gruppe der Ascoglossen (Sacoglossen, Iher.; Stichoglossen, Pagenst. p. p.) m 5) Vgl. Ihering, Vers. eines nat. Systems der Mollusken. Jahrb. d. deutschen malaco- zool. Ges. III, 2. 1876, p- 148, 7138 R. Bergh. maeiden sind bisher leider noch anatomisch wenig bekannt!). Die Phyllobran- chiden wurden durch meine Untersuchungen (l. ce.) genauer beleuchtet, welche in letzterer Zeit durch die Untersuchung einer neuen Gattung (Caliphylla) durch Trinchese ferner bestätigt wurden. . Die allgemeine Körperform ist mehr oder weniger flach. — Die Vorder- seite des Kopfes ist von einem vierseitigen (Phyllobranchus) oder mehr nieren- förmigen (ÜOyerce, Caliphylla) Stirnsegel mit frei hervorstehenden Rändern eingenommen. Die Rhinophorien sind langgestreckt, blattartig, der Länge nach zusammengebogen, tief gespalten. Die Tentakeln ähneln den Rhino- phorien, sind aber kürzer und nicht gespalten; mitunter (Caliphylla) fehlen sie. Die theilweise enormen Rücken-Papillen decken die Seitentheile des Rückens, sind dicht gedrängt, blattartig, die innersten sehr gross; sie sind mit Massen von zum Theile eigenthümlichen und grossen Drüsenzellen ausgesteuert, ohne Nesselsack. Die Analpapille ist immer gross, an der Seite (Phyllobranchus), am Rückenrande (Caliphylla) oder am Rücken (Oyerce) liegend. Der Fuss ist gross, vorn etwas gerundet, mit schwach hervortretenden Ecken; eine zu- sammenhängende oder in die Quere (Üyerce), wie bei den Elysiaden und Plako- branchiden, getheilte Kriechfläche bildend. Der Schlundkopf ist ein Saugapparat ohne Kiefer, oben von schmalen, halbkreisförmigen Muskelreifen umgeben. Die Zunge ist ganz kurz, trägt nur eine besondere Zahnplatte sowie den Grundtheil von einer und die Spitze einer anderen. Die älteren Zahnplatten persistiren alle und bleiben alle in einer Tasche an der Unterseite des Schlundkopfes liegen, wo sie entweder eine gegen hinten allmälig verschmälerte Spirale oder, wie bei den Lima- pontiaden, Elysiaden und Plakobranchiden, einen unregelmässigen Haufen bilden.?) Das Verdauungssystem ist sehr eigenthümlich. Neben der Speiseröhre geht vom Schlundkopfe eine andere Röhre zu einem Kropfe (Saugapparat?) ab, der mitunter (Phyllobranchus) lang ist; am Speiserohr hängt ein, mitunter (Cal:- Pit yila) kurzer Vormagen. Die Speiseröhre endet in den weiten, quer durch den 1) Vgl. Alder and Hancock, Monogr. of brit. nudibr. moll. part V, 1851. S. Trinchese, intorno ai generi Hermaeina e Acanthopsole. Mem. dell’ac. delle sc. dell’ istituto di Bologna. S. III, T. V. 1874. 2) Bei Thieren aus dem Neapler Golfe, die der Ereolania viridis (da Costa) ganz ähnlich aussehen, fand ich an der Unterseite der Zunge nicht eine Spirale von ausgedienten Zahn- platten, sondern einen Sack von solchen. Trinchese hat aber bei seinen Ereolanien (Un nuovo Genere della füm. degli Zolididei, Annali del mus. civ. di storia natur. di Genoya. II. 1872. (p. 95) Tav. IX, Fig. 7) eben eine Spirale angedeutet; ich schrieb daher Trinchese, und der- selbe hat dann die Untersuchung wieder aufgenommen und hat mir brieflich und für Veröffent- lichung mitgetheilt, „che gl’ individui giovani hanno una radula simile a quella da me (l. c.) rappresentata. Un sacco, ossia una cavit& si forma piü tardi intorno ai denti pit posteriori della serie inferiore: questa cavitä ingrandisce poi in proporzione del numero dei denti caduti. TI saceo piu ampio si trova sempre negl’ individui piü grossi; la radula tutto diritta e senza sacco si trova soltanto negl' individui piü piccoli, giammai nei grossi!“ Diese Angaben Trinchese's scheinen hier von grosser systematischer Bedeutung werden zu können, wenn sie sich auch als für andere Gruppen der Ascoglossen giltig zeigen sollten. Be Beiträge zur Beugfpfss der Aeolidiaden. 739 5 Körper ausgespannten eigentlichen Magen, von dem der Darm ausgeht. Das Lebersystem ist etwa wie bei den Aeolidiaden. Das Generationssystem ist sehr complieirt. Die Zwitterdrüse bildet eine grosse zusammenhängende Masse. Der in eine eigenthüm- lich lange Scheide eingeschlossene Penis ist kurz (Caliphylla) oder länger, mitunter (Cyerce), wie bei den Plakobranchiden, mit einem Stachel bewaffuet. Die Phyllobranchiden gehören den tropischen, subtropischen und wärmeren (Mittelmeere) Meeresstrecken beider Hemisphären an. Die Entwickelung einer Form (Oyerce elegans) ist theilweise (Semper) bekannt und scheint bis zu einem gewissen Grade mit der der Aeolidiaden übereinzustimmen. Die Familie scheint die folgenden drei Gattungen zu umfassen: 1. Piyllobranchus A. et H. Phyllobranchus Alder et Hanc. Trans. zool. soc. V. 1866 p. 145. — Bergh l. c. p. 51. Polybranchia Pease. Proc. zool. soc. XXVIH. 1860 p. 141. Lobifera Pease. Amer. journ. of conch. (VI. 1871 p. 300). II. 1866 p. 206. Anus lateralis. Podarium continuwum. Dentes hamo infra applanato, marginibus denticulatis; infra fasciam spiralem formantes. Inglwvies elongata. Penis longior, inermis. Diese Gruppe war schon 1860 von Pease als Polybranchia auf- gestellt, in solcher Weise aber, dass Alder und Hancock in derselben nicht ihre Phyllobranchen wiederkennen konnten; Pease hat (Am. Journ. of conch. ‘VI. 1871 p. 300) die Identität seiner Polybranchien mit den Phyllobranchen der letzten Verfasser ausdrücklich hervorgehoben, so wie dass er den Namen in ‚Lobifera geändert hatte; die Lobiferen scheinen Phyllobranchen und Cyercen zu umfassen (s. unten) und haben überhaupt keinen Anspruch mit ihrem Namen den von Alder und Hancock gegebenen zu verdrängen, selbst wenn man auf der Art leichtfertige Dilettanten-„Arbeiten“ wie deren von Pease Rücksicht nehmen will oder leider noch mitunter solche zu berücksichtigen genöthigt ist. Diese Gruppe ist von den anderen scharf ausgeprägt. Die (grosse, becher- förmige) Analpapille liegt an der Seite. Der Fuss bildet (im Gegensatze zu dem Verhältnisse bei den Cyercen) eine zusammenhängende Kriechfläche. — Die Zahnplatten sind (wie bei den Cyercen) an der Unterseite des Hakens abgeplattet, mit gezähnelten Rändern; bilden aber (im Gegensatze zu den Cyercen, aber wie bei den Caliphylien) an der Unterseite der Zungenmuskel- masse eine Spirale. Der Kropf ist lang. Der Penis (im Gegensatze zu den Üyercen) unbewafinet, lang. 740 R. Bergh. Von dieser Gattung sind bisher die folgenden Arten bekannt: 1. Ph. prasinus Bgh. 1. ce. p. 52. — M. philipp. 2. Ph. rubicundus Bgh. 1. c. p. 87. — M. rubr. 3. Ph. viridis (Desh.) Beh. 1. ce. p. 92. — M. antill. 4. Ph. papillosa (Pease). Lobifera papillosae Pease. Amer. Journ. of conch. II. 1866, p. 206. — M. pacifie. 5. Ph. pellucidus (Pease).!) Polybranchia pellueida Pease. 1. c. 1860 p. 141. — M. pacific. 2. Cyerce Beh. Öyerce Ben. 1. c. p. 98. Journ. d. Mus. Godeffroy. Heft II. 1873 p. 82. Lobifera Pease. 1. c. 1866 p. 206 p. p. Anus dorsalis. Podarium transversaliter bipartitum. Dentes hamo infra applanato, marginibus dentieulatis; infra acervum irregularem formantes. Ingluvies brevior. Penis sat brevis, hamo vel stylo instructus. Die von Pease 1866 aufgestellten Lobiferen sind theilweise mit meinen Cyercen identisch, wenigstens ist Solches mit der Lobifera nigricans der Fall, von welcher ich durch das Mus. Godeffroy (Garrett) einzelne originale Exem- plare zur Untersuchung bekommen habe, die mit meiner Cyerce nigra var. identisch waren. Die Cyercen unterscheiden sich schon im Aeusseren von den beiden anderen Gruppen auffallend durch die (wie bei den Plakobranchiden und den Elysiaden) quergetheilte Fusssohle so wie durch die Stellung der Anal- papille am Rücken. — Die Zahnplatten sind denen der Phillobranchen ähnlich, bilden aber an der Unterseite der Zunge, nicht wie bei den zwei anderen Geschlechtern eine Spirale, sondern (wie bei den meisten Ascoglossen) einen unregelmässigen Haufen. — Der Kropf ist kurz. — Der Penis ziemlich kurz, mit einem Haken oder Stachel (wie bei den Plakobranchiden) bewaffnet. Von dem Geschlechte sind bisher nur die folgenden Arten bekannt: l. Oyerce elegams (Semper) 1. ce. — M. pacific. 2. Oyerce nigra (Semper) 1. ce. — M. pacific. Var, ocellata Bgh. Journ. d. Mus. God. 1. c. p. 83. Taf. IX. Fig. 8, 9. — M. pacific. (ins. Samoa) 1) Die Art erinnert etwas an die Cyerce elegans; Pease erwähnt aber nicht den bei den Cyercen so hervortretenden Charakter, die Querfurche des Fusses, Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 741 3. Caliphylla da Costa. Caliphylla A. Costa Atti di Napoli III. 1867 (v. infra). Tentacula nulla. Anus latero-dorsalis; papillae dorsales ut in Phylio- branchis, sed margine integro. Podarium continwum. Dentes (linguales) hamo pugioniformi; infra fasciam spiralem formantes. Inglwvies brevior. Penis brevior, inermis. Die Gattung wird genauer hier unten abgehandelt. Derselben gehören bisher nur zwei Arten: 1. Cal. mediterranea Costa. 2. — tricolor (Trinchese). Caliphylla A. Costa. Oaliphylla A. Costa Atti della R. accad. delle se. fis. e matemat. di Napgli; II. Nr. 19, 1867 p. 1—5. Tav. Fig. 1—5. — Annuario del mus. zool. di Napoli. V. (1865) 1869 p. 49—51. Beccaria Trinchese. Annali del mus. eivico di Genova. I. 1870. Caliphylla Trinchese. Anat. della Caliphylla mediterranea. Mem. dell’ accad. delle sc. dell’ Istituto di Bologna. S. Di. VII. 1876 p. 1—21. Tav. I-U. Tentacula nulla; Anus latero-dorsalis; papillae dorsales ut in Phyllo- bramchis, sed. margine integro; podarium continuwum. | Dentes (lingvales) hamo pugioniformi (non deniiculato) ; infra fasciam spiralem formantes. Ingluvies brevior. Penis inermis, brevior. Die Caliphyllen wurden von A. Costa schon 1867 aufgestellt, aber nur skizzenartig beschrieben, weshalb Trinchese dieselben nicht in den von ihm ein Paar Jahr später (1370) aufgestellten Beccarien wiederkennen konnte. Genauer bekannt sind die Caliphyllen erst durch .die in diesem Jahre durch Trinchese veröffentlichte anatomische Untersuchung geworden. Diese Gruppe unterscheidet sich von den ihr nächststehenden Phyllo- branchen im Aeusseren schon sehr deutlich durch das Fehlen der Tentakel, die bei diesen letzten so wie bei den Cyercen dagegen sehr ausgeprägt sind, den Rhinophorien ähnlich, aber nicht gespalten. Die röhrenförmig hervor- tretende Analpapille vorne im Rückenrande liegend, während dieselbe bei den Phyllobranchen in Form eines Pokales an der Seite des Körpers steht ' und sich bei den Cyercen (wie bei den Plakobranchen) am Rücken vor dem Pericardium findet. Die Rücken-Papillen sind denen der Phyllobranchen sehr ähnlich, aber glattrandig; die Leber-Verästelung schimmert wie bei den Phyllobranchen sehr deutlich hindurch. DieFusssohle bildet eine zusammen- hängende Kriechfläche wie bei den Phyllobranchen, und ist nicht wie bei den Cyercen durch eine Querfurche getheilt. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 94 742 R. Bergh. Im inneren Baue weichen die Caliphyllen, besonders durch die Zahn- platten, von den übrigen Phyllobranchiden ab, und stimmen viel eher mit den Elysiaden; die Platten zeigen einen zusammengedrückten dolchförmigen Haken, und zwar einen glatten (ungezähnelten) Unterrand.!) An der Unter- seite des Schlundkopfes bilden die Zahnplatten, fast ganz wie bei den Phyllobranchen, eine kurze Spirale; der dieselbe enthaltende Sack tritt aber fast wie bei den Limapontiaden hervor (bei welcher Gruppe aber die Zahn- platten wie bei den Cyercen keine Spirale, sondern einen losen Haufen bilden). — Im sonstigen inneren Baue scheinen die Caliphyllen mit den Phyllobranchen am nächsten übereinzustimmen, obgleich der Kropf kurz wie der der Cyercen ist. Der Vordermagen ist kürzer als bei den Phyllobranchen und Cyercen. Der Penis ist (im Gegensatze zu dem Verhältnisse bei den Cyercen) unbe- waffnet, aber viel kürzer als bei den Phyllobranchen. Die Caliphyllen sind bisher nur durch zwei?) Arten aus dem Mittel- meere bekannt. Ihre Lebensverhältnisse sind bisher fast unbekannt, Costa hat (s. unten) den bandförmigen Laich beschrieben. 1. C. mediterranea da Costa. 2. ©. tricolor (Trinchese). Beccaria tricolor Trinchese. Ann. del mus, eivico di Gen. I. 1870. Tav. I’— VI. Caliphylla mediterranea A. Costa. Caliph. mediterranea A. Costa. Atti — di Napoli. 1. c. 1867 p. 1—5. Tav, Fig. 1—5. — Annuario. 1869, p. 51—52. Tav. II, Fig. 2. Caliphylla mediterranea Trinchese. Mem. — di Bologna. 1876 p. 1—21. Day IT. Color fundamentalis virescens, dorso punctis albidis, papillis rubro- fusce punctatis. Hab. M. mediterr. (Napoli). Taf.!IX, Fig. 1-19; E.V £ 1-9. Diese von A. Costa, wie es scheint erst 1865, gefundene Art, ist im Leben von ziemlich heller und nicht ganz reiner grüner Farbe; der Rücken ist mit weissen Punkten bedeckt, die Papillen mit rostbraunen. Die Länge des im April im Golfe von Neapel von Costa „an Seepflanzen“ sehr häufig vorgefundenen Thieres hat bis zu 25 Mm. betragen. Auch der Laich ist von Costa (l. c. Fig. 5) und als bandförmig erwähnt. 1) Bei einzelnen Elysien (E. faustula Bgh.) ist der Unterrand glatt. Vgl. meine malacol, Unters. (Semper, Reisen). Heft 4. 1872 p. 186. Tab. XXII, Fig. 15—17. i 2) Trinchese hat mir brieflich mitgetheilt, dass er die oben erwähnten zwei Formen als specifisch verschieden betrachte. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 743 Prof. Costa hat mir (im Juni 1875, während eines Aufenthaltes in Neapel, wo die Thiere von den Fischern nicht mehr gefunden werden konnten) zwei in Alkohol ausgezeichnet conservirte, fast gleichgrosse Individuen dieser Art freundlichst gegeben, welche der Untersuchung geopfert wurden. — Die Länge derselben betrug etwa 15 Mm. bei einer Breite des Körpers bis 3°5 und einer Höhe (vorne) bis 2 Mm,, über welche der Pericardial-Höcker sich fast 1 Mm. noch erhob; die Länge der Tentakel etwa 125, die der Rhinophorien 35 Mm. betragend; die der Papillen bis fast 8 Mm.; der Querdurchmesser des fast 4 Mm. langen Pericardiums etwa 1'5, die Breite der Fusssohle 35 Mm. — Die Farbe war jetzt an den Seitentheilen des Rückens hellgelblich, sonst war. das Thier fast farblos, durchscheinend; nur an dem vorderen Theile des Rückens einzelne weisse Fleckchen und kalkweisse Punkte an den Rändern der (besonders der grösseren) Papillen. An den Seiten und an der Fusssohle schimmerte deut- lich die Zwitterdrüse so wie vorne an den Seiten ein Theil der vorderen Genital- masse hindurch; an der Rückenseite die schwarzen Augen und die Herzkammer, durch die wasserhellen Papillen die fast farblose Verzweigung des Leberstammes. Die Form ist sehr gestreckt, die Papillen wurden auch von den todten Thieren aufrecht getragen. — Der Kopf im Genicke durch eine Furche vom Körper nicht geschieden; vorne etwas applanirt, die senkrechte Mundspalte tragend und zu jeder Seite derselben in einen flachen, lanzettförmigen Fortsatz (Taf. IX, Fig. 1) wie ausgezogen,!) der bei dem einen Individuum eine An- deutung einer Zusammenfaltung zeigte. Die Rhinophorien vorne am Kopfe stehend, durch mehr als ihre halbe Höhe getheilt, der innere Zweig viel länger, der äussere kürzer; durch die ganze Höhe des Rhinophors erstreckt sich längs der Aussenseite eine der Beschaffenheit des Rhinophors gemäss (Fig. laa) unten einfache, oben getheilte Furche, oder also das Rhinophor ist wie bei den übrigen Phyllobranchiden ein langgestrecktes, zusammengedrücktes, oben in zwei un- gleichlange Theile gespaltenes Blatt; die Enden des ‘Blattes waren wie schief abgeschnitten?) Am Grunde der Rhinophorien, hinten und innen, schimmerten die schwarzen Augen hindurch. — Der Rücken abgeplattet. Der nackte Mitteltheil desselben etwas breiter als die Seitentheile, aber etwa in dem letzten Fünftel der Körperlänge verschwindend, indem die Seitentheile mit ihren Papillen einander berühren; kaum weniger weit gegen vorne als bei den echten Phyllo- branchen findet sich der länglich-ovale oder -eiförmige, stark hervortretende Pericardial-Höcker, durch welchen die Herzkammer deutlich hindurch- schimmerte. Die papillenbesetzten Seitentheile des Rückens fast bis an den Kopf reichend, in der Gegend des Vorderendes des Pericardial- Höckers am breitesten, dann gegen hinten verschmälert. An denselben stehen, etwa in ähnlicher Weise wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 54), die Papillen meistens, wie es scheint, in 4—5 Längsreihen, nur hinten ist die Anzahl geringer, 1) Die Fig. (2) von Costa ist nur wenig ähnelnd. Auch die von Trinchese scheint kaum richtig. 2) Die Fig. (3) bei Costa ist nicht sehr ähnlich. 94* 744 R. Bergh. meistens 3; näher betrachtet scheinen sie aber in der Art gestellt, dass sich fast überall innen eine sehr grosse Papille findet!) (Taf. IX, Fig. 1b), ausser- halb derselben wie zwei etwas kleinere, ausserhalb dieser wieder eine kleinere Papille und weiter gegen aussen noch 2—3 kleinere; zwischen den letzten fanden sich mitunter noch kleinere stiellose. Mitunter wurden kleine kurze, querlaufende Gefässe an die innersten grossen Papillen und in querer Richtung weiter gegen aussen verfolgt. Von den grössten Papillen wurden hinter einander jederseits etwa 13 gefunden; schon die vordersten derselben waren ziemlich hoch, die Höhe wuchs nur sehr wenig und nahm auch hinten nur wenig ab. Am vordersten Theile des rechten Rückenrandes zwischen den vordersten-äussersten Papillen findet sich die kleine Analpapille (Taf. IX, Fig. 6«), etwa 0'22 Mm. hervorstehend. Die Papillen waren in Formverhältnissen einander sehr ähnlich, nur die äussersten fast stiellos. Der Stiel betrug an den grossen Papillen meistens etwa ein Drittel der ganzen Papillenlänge, an den kleinen war er kleiner; er war im Ganzen wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 55) be- schaffen, nur fehlte fast immer die bei diesen so häufige flügelartige Entwicke- lung; am Grunde des Stiels (Taf. IX, Fig. 3a) die runde klaffende Oeffnung des Leberstammes, nebenbei waren öfters zwei oder wenigstens eine feine Gefäss- öffnung deutlich (Fig. 3bb). Der gegen oben etwas breiter werdende Stiel geht an der äusseren (unteren) Seite unmittelbar in die Platte über; an der inneren (oberen) dagegen endigt der Stiel mit einem verdickten, gewöhnlich (Taf. IX, Fig. 3c) abgerundeten, concaven, in der Mitte ausgeringelten oder ausge- schnittenen Rand. Durch den Stiel schimmert der Leberstamm immer hindurch (Fig. 3). Die Platte steht nur selten winkelig gegen den Stiel, bildet mei- stens nur eine einfache Ausbreitung desselben; sie (Taf. X, Fig. 1) ist flach, langgestreckt, lanzetförmig, mitunter auch (Taf. IX, Fig. 2) oben abgestutzt, mit einer breiten medianen Zunge; die Länge der grössten betrug etwa 8 Mm. bei einer Breite bis 3'25; die kleinsten (gestielten) hatten kaum eine Länge von 0:5 Mm. bei einer verhältnissmässig noch geringeren Breite. Die äussere Seite ist fast vollständig glatt; die innere dagegen mit deutlichen gerundeten Kämmen, die sich längs der Hauptzweige der Leberverästelung zu erstrecken schienen; ?) unten an der Innenseite der Platte neben dem dicken oberen Rande des Stieles, wie bei den Phyllobranchen, eine trichterartige Vertiefung. Durch die Platte schimmert überall (Fig. 2, 3; 1) mit äusserster Deutlichkeit die Verästelung des Leberstammes. Am Rande der Platte nirgends Spur von Zähnelung; an und neben demselben aber unregelmässig zerstreut einzelne oder in kleinen Haufen zusammengestellte weisse Punkte (Taf. IX, Fig. 1b). — Die niedrigen Seiten des Körpers ganz hinten fast verschwindend; vorne an der rechten, hinter und unter dem Rhinophore, die kleine (zusammengezogene) Genital- papille.®) — Der Fuss ist ziemlich kräftig, von den Seiten des Körpers wie 1) Mitunter war die innerste kleiner, wahrscheinlich in Regeneration begriffen, 2) Vgl. Trinchese, l. c. p. 9. Tav. II, Fig. 18bbb. 2) Vgl. die Abbildung bei Trinchosel. c. Tav. I, Fig. 11c. Beiträge zur Kenntniss der Asolidiaden. 745 ein schmaler Saum hervortretend; das Vorderende (Taf. IX, Fig. 1c) gerundet- abgestutzt, kaum mit Andeutung einer Randfurche; gegen hinten erst allmälig und nur sehr wenig verschmälert, wird er im letzten Drittel viel schmächtiger und endet mit einem fast 4 Mm. langen, gegen hinten sehr schmächtigen Schwanze. Unter einer starker Loupe zeigte sich (ausser den oben erwähnten Ein- geweiden) überall am Rücken, besonders an den Seitentheilen desselben, sowie an den Seiten des Körpers das gelbe Drüsenlager (s. unten) durchschimmernd. Von dieser Art hat Trinchese soeben vor dem Drucke dieser Arbeit eine schöne anatomische Untersuchung geliefert. Die von Trinchese ist an einem reichlicheren und lebendigen Materiale angestellt, die meinige an einem sparsamen, in Alkohol bewahrten; beide suppliren sich, wie man unten sehen wird. Die Arbeit von Trinchese hat mir erlaubt, verschiedene meiner gemachten Abbildungen wegzulassen. Die Lageverhältnisse der Eingeweide!) waren etwa wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 58). An der oberen Seite liegen vorn, unmittelbar unter der Haut befestigt, die schwarzen Augen, vor und hinter denselben die vorderen und hinteren Retractoren der Rhinophorien; in der Mittellinie der quergebänderte Schlundkopf; hinter demselben (Taf. X, Fig. 2) das Central- nervensystem und die jederseits von der langen Speicheldrüse begleitete Speise- röhre, rechts der Penis, links der Kropf und ein Theil der Schleimdrüse ; hinter diesem letzten (links) der Magen und die gelbliche, unregelmässig bräun- lich gebänderte Ampulle des Zwitterdrüsenganges; ferner sich in die Quere erstreckend der Samenleiter, an den Penis verlaufend und hinter demselben der Darm. Hinter diesem letzten (links) wieder ein Theil der Ampulle und einen » grossen Bogen hinten um diese bildend die Eiweissdrüse. Alle diese Organe waren von dem dicken gelben Drüsenlager der Seitentheile des Rückens nicht bedeckt, während aber Zweige desselben doch über jene überall hinkriechend gefunden wurden; von hier ab gegen hinten deckt dieses Lager aber die Ein- geweide, die Lappen der bräunlichgrauen Zwitterdrüse, die also erst nach Weg- räumen desselben zum Vorschein kommen. Von der unteren Seite betrachtet, finden sich die Eingeweide in der oben erwähnten Lage, vom erwähnten gelben Drüsenlager nicht bedeckt: besonders stark treten hier der Schlundkopf, der Kropf, die Schleimdrüse mit der Eiweissdrüse und die ganze Zwitterdrüse hervor, die Ampulle des Zwitterdrüsenganges war von dieser Seite nicht sichtbar. Das Centralnervensystem (Taf. X, Fig. 20,6; t. IX, Fig. 5) zeigte die cerebro-visceralen Ganglien kurz birnförmig, ohne deutliche Grenze zwischen ihren Abtheilungen. Die pedalen Ganglien mehr rundlich, durch eine ziemlich kurze Commissur (Fig. 6) verbunden. Das Ganglion azygum (Fig. 6a) nur wenig grösser als die letzten. Die kleinen Buccalganglien am Grunde der Speiseröhre von rundlichem Umrisse, planconvex, fast zusammenstossend.?) 1) Vgl. Trinchese, ]. c. Tav. I, Fig. 2. 2) Gastro-oesophagale Ganglien scheinen bei der ganzen Gruppe der Ascoglossen zu fehlen; der ausserhalb jedes Buccalganglions liegende (Taf. IX, Fig. 5aa) kleine, kugel- 746 R. Bergh. Das Auge, von etwa 0'16 Mm. Diam., kugelrund, mit sehr dunkel roth- braunem Pigmente, röthlichgelber Linse; der N. opticus nicht pigmentirt. Die Ohrblasen -scheinen einen einzelnen Otolithen zu enthalten!) — In Be- ziehung auf die Structurverhältnisse der Haut muss auf die schöne Unter- suchung von Trinchese (l. ec. p. 4—6. Tav. II, Fig. 31—35) hingewiesen werden; sie war mit der gewöhnlichen Masse von Drüsenzellen (s. auch näher unten bei den Papillen) ausgesteuert. Die äussere Mundöffnung klein (Taf. IX, Fig. 1). Die Mundröhre kurz, etwa ein Sechstel der Länge des Schlundkopfes betragend, fast voll- ständig von der dicken, gelblichweisssen Munddrüsenmasse?2) umschlossen, die aus kleinen, mehr oder weniger gestreckt-kolbenförmigen Drüschen (Taf. X, Fig. 3) gebildet war. — Der Schlundkopf (Taf. IX, Fig. 7, 9) fast ganz wie bei den Phyllobranchen geformt (vgl. 1. c. p. 64), nur tritt an der Unter- seite der Raspelsack viel stärker (Fig. 7b) hervor; und an der oberen Seite sind die Reifen zahlreicher (Fig. 7), in Anzahl etwa 30; die Länge des Schlund- kopfes etwa 1'25—1'4 Mm.; an der unteren Grenze der Reifen schimmerte (Fig. 7) ein bräunliches, die Richtung des Zungenkörpers bezeichnendes Band hindurch. Am Hinterende des Schlundkopfes heften sich, oben die Speiseröhre (Fig. 7c), unten der Kropf (Fig. 7d). Die Mundhöhle ganz wie bei den Phyllo- branchen (vgl. 1. c. p. 65); das Epithel der oberen Wand gelblich, sonst fast farblos, ausgenommen längs der Gegend der Anheftung der langen Zungen- muskelmasse an den Seitenwänden der Mundröhre, wo es bräunlich war. Die Zungenmuskelmasse ganz wie bei den Phyllobranchen (l. ce. p. 65), ebenso die kurze Zunge und die Verhältnisse der Raspelscheide und des Raspelsackes. In der Raspelscheide kamen (an beiden Individuen) 7 entwickelte und (Taf. X, Fig. 4) eine unentwickelte Zahnplatte vor; an der Zunge eine (Taf. X, Fig. 5), und in dem unteren Raspelsacke mit dem mehr oder weniger gekrümmten Ende der Raspel (Taf.:IX, Fig. 9) in allmälig abnehmender Grösse 24 Zahnplatten. Die Gesammtzahl der Zahnplatten betrug somit 33.2) Dieselben waren von hell horngelber Farbe, in Formverhältnissen denen der Elysien ähnlich, mit slattem Unterrande, mit der gewöhnlichen Kluft der Rückenseite (Fig. 5); die Länge der Zahnplatte der Zunge war etwa 0:18, die der hintersten des Raspel- sackes schien beiläufig 0'025 Mm. Die Speicheldrüsen langgestreckt, weisslich, die Speiseröhre durch ihre ganze‘) Länge (Taf. X, Fig. 2cc) begleitend, sich dann weiter gegen hinten, förmige, durch seine Durchsichtigkeit gegen jenes contrastirende Knoten ist nur eine ampullen- artige Erweiterung des Endes des Ausführungsganges der Speicheldrüse (s. unten). Die von mir bei anderen Gruppen von Ascoglossen gefundenen accessorischen Ganglien konnte ich bei dem beschränkten Materiale nicht finden, drei solche sind dagegen von Trinchese (l. c. p. 12. Tav. II, Fig. 24bed) nachgewiesen. 2) So ist die Ohrblase auch von Trinchese (l. c. p. 12. Tav. II, Fig. 26) gesehen. 2) Trinchese (l. c. p. S) erwähnt dieselbe als „due glandule a grappolo“. 3) Trinchese gibt (l. c. p. 6. Tav. II, Fig. 14) die Anzahl zu 30 an. °) Auch Trinchese (l. c. p. 8. Tav. II, Fig. 1511) erwähnt die grosse Länge derselben. ®r Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 747 an der unteren Seite (Fig. 2) des Magens und des Quergallenganges bis an die untere Fläche der Schleimdrüse fortsetzend. Die Ausführungsgänge (Taf. IX, Fig. 5b) sind nicht kurz, von etwa 0'04 Mm. Diam., mit dem gewöhnlichen Wimperepithel; wie bei den Phyllobranchen (vol. 1. c. p. 68), bilden sie an ihrem Ende, dicht neben den Buccalganglien eine kugelförmige Erweiterung . (Fig. 5aa). Das dicht an der Speiseröhre, unter derselben entspringende kurze Kropf- rohr geht gleich in den Kropf (Taf. IX, Fig. 7d, 8) über. Derselbe ist etwas länger als der Schlundkopf, war aber immer deutlich stark contrahirt; !) läng- lich, schräge hinabragend oder wie (Fig. 8) geknickt, immer links gerichtet; etwas applanirt, mit einer medianen der Länge nach laufenden Vertiefung an beiden etwas sehnenglänzenden Flächen, tiefer an der einen als an der anderen Fläche; ein (Fig. 7d) ähnlicher bräunlicher Streifen wie an den Seiten des Schlundkopfes an jeder der Flächen durchschimmernd. Der Bau der gewöhn- liche (l. c. p. 69, Taf. VI, Fig. 19); das Epithel der schmalen Höhle (Fig. 8) bräunlich. Die Speiseröhre ziemlich lang und weit (Taf. X, Fig. 2), sich gerade gegen hinten erstreckend, an der oberen Seite der Schleimdrüse gegen links in (Fig. 2d) eine magenartige Erweiterung, Vormagen, übergehend und in den Magen (Trinchese) (Quergallengang) endigend. Die Wand der Speiseröhre zeigt sehr schöne breite Längs- und Querbänder, an der Oberfläche einige Nerven mit einer grossen Zelle an den Theilungsstellen. Die magenartige Erweiterung, der Vormagen?) (Fig. 2d) kurz sackförmig, aber bei diesen zwei Individuen deutlich sehr zusammengezogen, an der Oberfläche wie fein knotig, dickwandig; in der engen Höhle (so wie in dem Darm) fast nur krystallinische Körper von unbestimmter Natur. Der Magen (Quergallengang) (vgl. 1. c. p. 73) ist dem der Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 70) ganz ähnlich, quer von der einen Seiten- wand des Körpers an die andere hinter dem Vormagen und dem Darme (Fig. 2) gespannt, nur in der Mittellinie zwischen der Eiweissdrüse (rechts) und der Ampulle des Zwitterdrüsenganges (links) entblösst liegend, in den Seitentheilen sonst, links von dieser, rechts von jener, bedeckt; sehr dünnhäutig; sich unter der Ampulle gegen vorne in die Speiseröhre öffnend, während mehr rechts, in der Mittellinie der auch ziemlich dünnhäutige. Darm heraufsteigst, mit einem Knie sich rechts wendet und (Fig. 2g) hinter dem dünnen Samenleiter über die Eiweissdrüse an die Körperwand geht, von dem röhrigen Drüsenlager (Fig. 2hh) umhüllt wird und mit der kleinen Analpapille (Fig. 2x) endet; besonders in der letzten Strecke des Darmes zahlreiche niedrige Falten. Die Verhältnisse der Leber sind etwa wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 72). Der Leberstamm erstreckt sich durch die Axe des Papillen- 1) Die Grösse scheint beim lebenden Thiere aber kaum viel bedeutender (vgl. Trinchese, 1. ec. Tay. I, Fig. 12d, 13d, 14). 2) Es ist sicherlich dieser Körper, der von Trinchese (l. c. p. 7. Tav. I, Fig. 12i) als ein „organo glandulare reniforme“ dargestellt wird; er scheint aber dem von mir bei den Phyllo- branchiden gefundenen „Vormagen“, der nicht glanduloser Natur ist, ganz zu entsprechen. 748 R. Bergh. stieles, entweder fast glatt (Taf. IX, Fig. 2, 3) oder mit einzelnen Höckern be- setzt, seltener ein Paar kurze Aeste abgebend. Der Stamm (Fig. 3) setzt sich mitunter durch die Axe des Blattes fort, jederseits mehrere, wieder sich, meistens durch Dichotomie, zweigende Aeste abgebend; oder derselbe gibt etwa ober- halb des ausgeschweiften oberen Randes des Papillenstieles jederseits einen Zweig ab, der den unteren Seitentheil des Papillenblattes versorgt, während der mehr oder weniger mediane Hauptstamm durch Seitenäste den übrigen Theil der Platte versieht (Fig. 2). Die Endzweige der Leberäste nähern sich dem Rande der Papille mehr oder weniger. Diese hellschmutzig gelblichfarbige Leber- verzweigung zeigt ziemlich dünne Wände (Fig. 105) und die Zellen derselben schienen, wie gewöhnlich, stark verfettet.!) — Die sich allmälig vereinigenden Ausführungsgänge der Papillen sammeln sich hauptsächlich in 2—3 grössere Gallengänge, die in die Seitentheile des Magens einmünden (Taf. X, Fig. 2ee); auch in den ‚hintersten Theil desselben (Fig. 2f) schien ein Gallengang sich zu öffnen,2) wie ich es bei einzelnen Phyllobranchiden (Cyerce) auch sonst ge- sehen habe.°) Die Papillen stimmen im Baue fast ganz mit denen der Phyllobranchen (vgl. 1. ce. p. 74—76). Das innere Stroma ist wie gewöhnlich aus Schleimgewebe und gewöhnlicher fibrillärer und cellulärer Bindesubstanz gebildet. An der Oberfläche eine Masse von grösseren und kleineren Drüsenöffnungen, und die dazu gehörenden Drüsen überall durchschimmernd (Taf. IX, Fig. 4, 10a). Be- sonders am Rande oder in der Nachbarschaft desselben, kommen grosse, kugelige oder eiförmige, bis 0:14 Mm. lange, schmutziggelbe (etwa wie die Leber- verzweigung gefärbte) Drüsenzellen vor, die (Fig. 4) innerhalb der dünnen faserigen Wand (mit einem ziemlich grossen Kerne am Grunde der Höhle) eine körnige Ausfüllung zeigten, welche mitunter doch ganz entleert war, in welchem Falle die Drüse entweder ihre ursprüngliche Form bewahrt hatte (Fig. 4b) oder mehr oder weniger zusammengefallen war. An den Seiten dieser Drüsen kamen sehr oft oder vielleicht meistens 2 (mitunter auch 3—4) läng- liche Drüsen (Fig. 4b), ganz wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. e. p. 75. Taf. VIII, Fig. 6), vor.) Ueberall zerstreut fanden sich ferner dunkle kugel- föormige Drüsenzellen mit körnigem Inhalte; ferner ähnliche, aber farblose, klare (inhaltslose). Endlich kommen überall auch flaschenförmige und haubenförmige meistens klare Drüsenzellen vor.) — Im Inneren der Papillen wurden ferner 1) Da Costa fasste die Leberverzweigung als verästelte Gefässe auf und beschrieb so wie (Fig. 4) abbildete die Anastomosirung derselben; beides ist selbstfolglich unrichtig. Die von ihm gesehene Bewegung des Fluidums im Inneren dieser Verästelung kann ja in der Leberpapille der Aeolidiaden auch gesehen werden. 2) In dieser Weise is“ das Verhältniss auch von Trinchese (]. e. p.7. Tav. TI, Fig. 12111) dargestellt. °) Vgl. meine malacolog. Unters, (Semper, Reisen im Archip. der Philipp.) Heft I. 1871 p- 107. Tab. XIV, Fig 2g (Oyerce elegans). *) Die Darstellung bei Trinchese (l. ec. p. 10. Tav. II, Fig. 19) ist etwas abweichend. °) Diese Drüsenzellen haben selbstfolelich (gegen die Annahme von Costa) nichts mit den Nesselsäckchen der Aeolidien zu schaffen, Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 749 hie und da Gefässe gesehen, so wie an der Anheftungsfläche derselben fast immer eine, mitunter auch zwei (Gefäss-)Oeffnungen (Taf. IX, Fig. 3 bb) sichtbar waren, wieder wie bei den Phyllobranchen (vgl. 1. ce. p. 55. Taf. V, Fig. 34). Hie und da zeigten sich endlich Spuren (Taf. IX, Fig. 4a) einer ähnlichen Nervenverbreitung wie bei der O'yerce elegams (vgl. 1. e. p. 111. Taf. XV, Fig. 1). — Costa gibt das vollständige Fehlen von Wimperbekleidung an den Papillen an, was aber unwahrscheinlich war, und auch von Trinchese (l. c. p. 10) corrigirt worden ist, der, wie Semper bei den Phyllobranchen (vgl. 1. c. p- 74, 109), in dem wimperlosen Epithele hie und da grössere Zellen mit Wimperbüscheln sah. Die Herzkammer von etwa 15 Mm. Länge.!) Die Zwitterdrüse?) ist gross, etwas mehr als die Hälfte der Ein- geweidehöhle ausfüllend, in Länge etwa 6 Mm. bei einem Durchmesser (vorne) von 2'2 messend; die Form ist konisch, das Vorderende schief, mit dem unteren Theile und der linken oder rechten Hälfte stärker hervortretend; die Farbe weisslich, mit feiner bräunlicher Punktirung. Das Organ zeigt eine Andeutung einer Zusammensetzung aus zwei Hälften, von welchen jede aus 4—6 hinter einander mehr oder weniger verschoben liegenden grösseren Lappen zusammen- gesetzt ist; nur der hinterste, mitunter auch der vorderste Lappen schien un- paarig. Die Lappen aus dicht zusammengedrängten Läppchen gebildet; diese wieder aus noch kleineren, die mit unregelmässigen fast kugelföürmigen Knoten bedeckt sind, die nur die Gegend um den Stiel (Ausführungsgang) unbedeckt lassen. In dem Centraltheile dieser kleinsten Läppchen Zoospermen, in den hervorspringenden peripheren Knoten oogene Zellen von einem Diam. bis etwa 0:06 Mm. Der Bau ist also wie der der Phyllobranchen (vgl. 1. c. p. 77, Taf. VI, Fig. 17; t. X, f. 2ab, 3). Der weissliche Zwitterdrüsengang erstreckt sich durch den etwa mittleren Theil der Drüsenmasse bis über den Mittelpunkt des Vorderendes derselben hervor, schwillt dann in eine (Taf. X, Fig. 8) schmutzig-gelbliche, unregelmässig bräunlich gebänderte, wurstförmige, zu- sammengebogene Ampulle an,3) die von Samen strotzte; die Ampulle trat durch die von der Eiweissdrüse gebildete Schlinge über den Magen(Quergallengang) an die Schleimdrüse über, in der letzten Strecke grösstentheils von der „viel- gelappten Drüse“ bedeckt. Der Samengang schien‘) ziemlich lang zu sein; ziemlich kurz dagegen der Penis, dessen Länge kaum 0'8 Mm. betrug.) Die 1) Vgl. Trinchesel. c. p. 9—10. Tav. I, Fig. 3; t. I, Fig. 22. 2) Diese ist von da Costa als Leber gedeutet, sie soll im Leben rothbraun sein. °) Trinchese gibt (l. c. p. 11. Tav. I, Fig. 9, 10) eine sehr verschiedene Darstellung dieser „Prostata“. *) Es war bei dem beschränkten Materiale unmöglich die Verhältnisse der einzelnen Theile des Generationssystems genauer zu entwirren. 5) Die Penis-Scheide scheint dagegen, wie übrigens auch bei den Phyllobranchen, lang und ist so auch von Trinchese (l. c. p. 11. Tav. I, Fig. 5c) dargestellt. Die Scheide war bei den zwei von mir untersuchten Individuen von einem Querdurchmesser von etwa 0'075 Mm., und war an den beiden Individuen am Ende (Taf. IX, Fig. 12; t. X, f. 9) besonders stark zusammen- gezogen (Fig. 12a, 9a). Z. B. Ges. B. XXVI. Ab 95 750 R. Bergh. Schleimdrüse halbmondförmig, der Abstand zwischen den Enden des Bogens etwa 22 Mm. betragend; die (convexe) Aussenseite derselben ist fein granulirt, weiss; die (concave) Innenseite glatt, hell gelblichgrau. Wie eine hintere Ver- längerung der Schleimdrüse bildet die Eiweissdrüse, deren Hinterende ein- gerollt ist, während die Drüse sonst mit der Schleimdrüse in Grösse etwa übereinstimmt und dieselbe Beschaffenheit der convexen und der concaven Seite zeigt. Zwischen der Schleim- und der Eiweissdrüse, etwas links, liegt, etwa wie bei den Phyllobranchen, die schmutzig gelbliche, grosse „vielgelappte Drüse“ (Prostata) (vgl. 1. c. p. 78. Tab. VIII, Fig. 16c), deren Verhältnisse. nicht näher bestimmt werden konnten.) Die weisse kugelförmige Sperma- totheke von einem Durchmesser von 2 Mm., mit Detritus gefüllt; auch eine kleine, gebogene, gelbliche Spermatocyste schien nicht zu fehlen.?2) Die Seiten- theile des Rückens (oder also die Gallengänge) so wie die Seitenwände des Körpers und zum grossen Theile die obere Seite des Fusses sind, wie bei den Phyllio- branchiden, mit dem dicken, gelblichen „röhrigen Drüsenlager“ (vgl. 1. e. p. 82) überzogen, dessen Fortsätze überall über die Organe hinkriechen und zwischen denselben eindringen, während das hintere Ende der Körperhöhle in einer Länge von etwa 1'25 Mm. von demselben ganz erfüllt ist. Näher be- trachtet zeigt sich das Lager aus einer Unzahl von feinen, stark verzweigten und in einander verwickelten Röhren (Fig. 11) bestehend.?) Der Inhalt derselben bestand aus verfetteten Zellen und einer moleculären fettähnlichen Masse. Der Rückenhaut anliegend fehlten nicht hie und da, besonders vorne, röhrenartige Bildungen, den bei den Phyilobranchen (I. c. p. 83) erwähnten „scheibenförmigen Drüsen“ vielleicht analog (Taf. X, Fig. 7). Cyerce Bsh. Oyerce nigra (Semper), var. ocellata Bgh. Journ. d. Mus. God. Heft II. 1873, p. 83—86. Taf. IX, Fig. 8—9; t. XL) Fig. 13—26; t. XII, f. 2—3. Lobifera nigricans Pease. Amer. Journ. of conchol. II. 1866, p. 206. Hab. M. paeific. (ins, Samoa, ins. Palau). Taf. X, Fig. 10—11. Von dieser schönen Form, die der handschriftlichen Angabe Garrett’s zufolge mit der Lob. nigricans von Pease identisch ist, habe ich vom Museum !) Diese Drüse wird von Trinchese nicht erwähnt. 2) Eine Spermatocyste ist nicht von Trinchese erwähnt, vielleicht aber Tav. I, Fig. 6b dargestellt. °) Auch Trinchese hat (l. c. p. 13. Tav. I, Fig. 2xx; t. II, Fig. 27, 28) diese Drüse, die er mit den Segmentalorganen der Anneliden vergleicht (??), erwähnt, konnte aber auch nicht ihre Verbindungen und ihre Bedeutung feststellen. *) Durch ein Versehen ist in der Erklärung der Tafel XI zwischen Fig. 12 und 13 die Ueberschrift Oyerce nigra, var. ocellata ausgefallen, so dass es hier aussieht, als gehörten die Figuren 13—26 noch der Zlysiu nigropunctata (Pease). Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 751 Godeffroy wieder drei Individuen zur Untersuchung gehabt, welche vom Herrn Kubary im Frühjahr 1875 bei den Palau-Inseln gefischt waren; Notizen zu denselben fehlten. In Beziehung auf Form- und Farbenverhältnissen, muss übrigens auf die an angeführter Stelle gegebenen Angaben hingewiesen werden, mit denen . die der jetzigen Individuen im Ganzen übereinstimmten. Die Länge des Fusses betrug etwa 17—19 Mm., von denen 6°5—6 auf das vordere Stück kamen, das also etwa ein Drittel der ganzen Fusslänge betrug, wobei aber bemerkt werden muss, dass der hintere Theil des Fusses viel stärker als der vordere zusammengezogen schien; die Breite des Fusses belief sich bis zu 7 Mm.; die Höhe des Körpers (ohne die Papillen) war 5—6 Mm.; die Höhe der Rhino- phorien 5, die der Tentakel 2 Mm.; die Länge der Papillen betrug bis 8°5 Mm. bei einer Breite bis 5°5 Mm. Die Farbe, besonders die der Papillen, im Ganzen wie früher angegeben; bei dem einen Individuum fand sich eine Andeutung von 4 (statt 2) Längsbänder; bei dem anderen war die Analpapille in der oberen Hälfte schwarz, in der unteren röthlichgelb mit einem medianen, senkrechten, schwarzen Streifen an der Vorderseite; der bis 1'3 Mm. von der Körperseite hervortretende Fussrand oben mit dem gewöhnlichen röthlichgelben Bande. Die Formverhältnisse ganz wie früher bei dieser Art erwähnt.!) Die Analpapille etwa 1'25 Mm. hoch. Das Centralnervensystem zeigte die cerebro-visceralen und pedalen Ganglien, wie früher (l. c. p. 84) erwähnt; das Ganglion azygum von rundli- chem Umfange, nur wenig kleiner als die pedalen, zu jeder Seite desselben ein Gangl. accessorium laterale, von denen das linke kleiner als das rechte, und am hinteren Rande und an der Unterseite des Gangl. azygum noch ein Gangl. accessorium inferius, das in Grösse zwischen den beiden Ganglia accessoria lateralia stand. Das Verhältniss des Centralnervensystems ist also fast ganz wie von Trinchese bei der Caliphylla mediterranea angegeben. Die Ohrblase von etwa 0'05 Mm. Diam.; mit einem runden, nur wenig abgeplatteten, gelben Otolithen von 0'0127 Mm. Diam. Der Schlundkopf etwa 1 Mm. lang, an der oberen Seite 13—-14 Reifen. In der oberen Zahnreihe 7—8 entwickelte und eine unentwickelte Zahnplatte; in der unteren 8 und hinter derselben der grosse Sack mit einer Menge (etwa gegen 100) von Zahnplatten; die vorderste (unterste) Platte hatte, wie gewöhn- lich, eine Länge von etwa 0'22 Mm. Die Speicheldrüsen mit ihren Gängen und den Ampullen derselben wie gewöhnlich. Der Kropf etwa 1 Mm. lang, von der gewöhnlichen Form. Der Vormagen?) war unregelmässig spiralig gerollt, hatte ausgestreckt eine 1) Die im Ganzen also vier von mir untersuchten Individuen stimmten mit einander somit bedeutend, und zeigten in den Verhältnissen der Papillen gar keinen Uebergang zu der typischen C. nigra, so dass es doch wahrscheinlich ist, dass diese Varietät eine besondere Art (C. nigri- cans [P.]) bilde. ®) Der sehr bedeutende Erhärtungsgrad der Eingeweide erlaubte keine genauere Unter- suchung dieser Organe. 95* 7152 R. Bergh. Länge von etwa 6 Mm. bei einem Durchmesser bis 6°6 Mm., war bräunlich- gelb, sehnenglänzend längs des einen Randes; vorne und hinten zugespitzt (und daselbst beschädigt). Die Penis kurz-kegelförmig, 1'25—1'5 Mm. lang, kohlschwarz mit gelblicher Spitze, welche noch dazu etwas!) eingestülpt war, mit der Spitze des Stachels (Fig. 10) etwa 0'1—0'2 Mm. aus dem Penis-Ende hervortretend. Dieser Stachel war unten kolbenartig erweitert, sonst fast eylindrisch, etwas spitz zulaufend, daselbst wie schief (Fig. 11a) geschnitten mit weiter länglicher eiförmiser Oeffnung;?) die Länge des Stachels betrug 0'55—0'62 Mm. bei einem Diam. an dem kolbenförmigen Theile von etwa 0°10—0'12, in der übrigen Länge, meistens von 0'035—0'045 Mm.; die Farbe des Stachels war bräunlich- gelb. Die Höhle des Samenganges setzte sich deutlich in die Höhle des Stachels fort. Facelina‘.etH. Facelina Alder et Hanc. Monogr. br. nudibr. Moll. part VII. 1855 p. XXH. — — R. Bergh, Beitr. zur Kenntn. der Aeolidiaden. II. Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. XXIV. 1874 p. 399—409. Acamthopsole Trinchese. Trinchese, intorno ai generi Hermaeina e Acanthop- sole. Mem. dell’ accad. delle sc. dell’ istituto di Bologna. S. II. V. 1874 p. 1—10. Tav. Corpus gracilius, elongatum; rhinophoria perfoliata; podarıum amtice angulis tentaculatim products. Processus masticatorius mandibulae grosse denticulatus. Radula al dentata, dentibus uniseriatis cuspidatis, denticulatis. Penis magnus, seriebus spinularum armatus. Diese von Alder und Hancock (1855) aufgestellte Gattung wurde genauer durch mich (1864, 1874) anatomisch untersucht; dabei hatte ich aber die eigenthümliche, meistens schwer zu entdeckende Dornen-Bewaffnung des Penis bei meiner ersten Untersuchung (1864) gänzlich übersehen, bei der zweiten (1874) nur bei einer (F. Janii |Ver.]) der vier daselbst untersuchten Arten gesehen, und dieser Charakter war desshalb in die von mir formulirte Geschlechts-Charakteristik nicht eingegangen. Trinchese, der bei einer von ihm (1874) untersuchten Art (F. rubrovittata [Costa]) auch solche Bewaffnung vorfand, glaubte daher, dieselbe als eine von den Facelinen verschiedene Ge- schlechtsform aufstellen zu müssen, welche er Acanthopsole nannte. Es hat sich jetzt bei erneuerter Untersuchung der typischen Fac. Drummondi gezeigt, dass diese dieselbe Penis-Bewaffnung besitze, und dass damit die 1) Vgl. meine malacolog. Unters. 1. c. Tab. XVI, Fig. 26. 2) Die von mir bei meiner früheren Untersuchung (l. c. p. 86) geäusserte Vermuthung, dass die Spitze des Penisstachels an dem damals untersuchten Individuum abgebrochen wäre, hat sich also bestätigt. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden, 7153 Acanthopsolen mit den typischen Facelinen zusammenfallen. Die Penisbewaffnung ist jetzt bei der Fac. Drummondi, F. Janii und F. rubrovittata nachgewiesen, und kommt auch, wie unten nachgewiesen, bei der neulich von mir untersuchten F. gigas vor. Was die der Gruppe gehörenden Arten betrifft, muss übrigens auf meine oben erwähnte letztere Arbeit (1874) hingewiesen werden. F. gigas (da Costa). Aeolis gigas da Costa. Annuario del mus. zool. di Napoli. III. 1866 p. 65. Tav. I, Fig. 2. Facelina gigas (Costa). R. Bergh, Beitr. zur Kenntn. d. Aeolidiaden. II. Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. XXIV. 1874 p. 400. Color carneo-lactescens, rhinophoriüs apice rufescentibus; papiülis e brumneo lutescentibus annulo subapicali perlaceo. Hab. M. mediterr. (Napoli). Taf. XI, Fig. 3—9; t. XII. f. 2—3. Diese Form steht, wie schon von Costa hervorgehoben, in der Nähe der Fac. Drummondi, scheint sich aber von derselben durch eine grössere Anzahl von Papillengruppen, durch andere Lage der Analpapille!) und durch eine geringere Anzahl?) von Dentikeln an den Zahnplatten zu unterscheiden. Die erst von Costa beschriebene Form wurde von ihm in den Monaten März und April im Golfe von Neapel öfter gefischt. Während meines Aufent- haltes in Neapel im Mai 1875 hat Prof. Costa mir eines seiner originalen Exemplaren, in Alkohol conservirt, freundlich überlassen, das unten näher untersucht ist. Die Länge derlebenden Thiere hat, Costa zufolge, 40—50, seltener 60 Mm. betragen. Die Farbe ist röthlichweiss (earnicino tendente al latteo) ; die Spitze der Rhinophorien wegen Dichterstehen der bräunlichen Blätter braun- röthlich (bruno rossiccio). Die Papillen sind von braungelber (bruno gialliccio) Farbe mit weisser durchsichtiger Spitze, und einem perlweissen Ringe unter- halb derselben. ®) Die Länge des in Alkohol bewahrten Individuums betrug etwa 16 Mm. bei einer Breite des Rückens bis 3°5 und einer Körperhöhe (vorne) bis 4 Mm.; die Länge der Tentakel 6, die der Fussecken 3°25, die Höhe der Rhinophorien 2:8 Mm. betragend, die der Papillen bis 8 Mm.; die Breite der Fusssohle, vorne bis 25 Mm. 7) Meyer und Moebius zufolge liegt der Anus bei der Fac. Drummondi hinter und unter der ersten Papillengruppe, wo ich ihn auch fand (s. unten). 2) Alder und Hancock, so wie Meyer und Moebius zufolge, beträgt die Anzahl der Dentikeln bei Face. Drummondi 7—9; ich salı deren meistens (s. unten) 4—6. °) Die Textangaben von da Costa stimmen in Beziehung auf die Farbenverhältnisse nicht mit seinen Figuren, 754 R. Bergh. _ Die Formverhältnisse wie gewöhnlich, der Körper schlank. Der Kopf ziemlich klein, mit kleiner senkrechter (unten seitwärts ausgeschweifter) Mundspalte; die Tentakel stark, gestreckt. Die Rhinophorien etwas kürzer, mit etwa gegen 30, besonders an der Vorderseite starken, Blättern, welche auch bei dem lebenden Thiere („spiraliter anmulati“ Costa) sehr deutlich gewesen scheinen. Hinter den Rhinophorien schimmerten die schwarzen Augen hindurch. Der ziemlich breite Rücken nackt, etwas gewölbt, zwischen den Papillen- gruppen ohne Grenze in die Seiten übergehend; die Papillengruppen stark seitwärts stehend. In der ersten Gruppe kamen an einem etwas hervortretenden, etwa 2:5 Mm. langen, fast 1'25 Mm. breiten, etwas gewölbten Kissen an er- habenen Leisten 8 Querreihen von Papillen vor, mit meistens 5—7 in jeder Reihe, nur in der vordersten fanden sich deren nur 3—4 vor; die Anzahl der Papillen betrug somit wenigstens 50;!) die vordersten (die erste Reihe) und die äussersten ganz klein, sonst waren die Papillen lang, besonders die innersten der mittleren und hinteren Reihen. Das Kissen der zweiten Gruppe war weniger hervortretend, das rechte mit 5 Querreihen, das linke nur mit 4; die vordersten Papillen waren (wieder) ziemlich klein, die Papillen der vierten und fünften Reihe die grössten; in den drei mittleren Reihen kamen 6, in der vorderen und hinteren 4—5 vor; die Anzahl der Papillen betrug somit etwa gegen 25—30.2) Zwischen der letzten und vorletzten Reihe dieser Gruppe (Taf. XI, Fig. 3) fand sich die ziemlich niedrige, abgestutzte Analpapille. Das Kissen der dritten Papillengruppe noch weniger hervortretend, mit drei Reihen, von denen die hinterste länger war, und mit fünf Papillen in jeder. °) Die folgenden Gruppen ohne Kissen, und die Papillen in Länge allmälig etwas abnehmend. Die vierte Gruppe aus drei Reihen gebildet, von denen die hinterste die längste (die am meisten gegen innen tretende) war und von den zwei an einander genäherten vorderen gegen hinten etwas divergirte; in der hinteren Reihe 5, ebenso in der mittleren, in der kürzeren vorderen nur 3—2; die Papille, an der die mittlere und hintere Reihe wie in einem Gipfel zu- sammenstiessen, die grösste. Die fünfte Gruppe aus zwei von einander etwas divergirenden Reihen gebildet, von denen die vordere 5, die hintere 3 Papillen hielt, von denen die äusserste kaum ein Drittel der Länge der folgenden hatte. Die sechste Gruppe aus 4 neben einander gestellten Papillen gebildet und einer einzelnen hinter der innersten (abortive hintere Reihe). Die siebente Gruppe aus drei in einer schrägen Reihe stehenden Papillen bestehend, von denen die äusserste ganz klein, die innerste noch eine Länge von 2:5 Mm. hatte. Die achte Gruppe aus einer sehr kleinen Papille und einer längeren, etwa von der eben erwähnten Grösse, zusammengesetzt. Hinter dieser letzten kam als Andeutung einer neunten Gruppe noch eine einzelne kleine Papille 1) Da Costa gibt die Anzahl derselben zu „über 30* an, in 6—7 Reihen gestellt. 2) Da Costa gibt die Anzahl der Reihen zu d4—5, die der Papillen zu 20—24 an. °®) Da Costa gibt in der dritten Gruppe 3 Reihen mit in Allem 12—15 Papillen an; in den folgenden. Gruppen 2—1 Reihe mit einer allmälig abnehmenden Anzahl von Papillen. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 155 vor, die an der rechten Seite doch etwas grösser als an der linken war.!) — Die Seiten nicht ganz niedrig, gegen hinten in Grösse allmälig abnehmend. Die Genitalöffnung unter der ersten Papillengruppe liegend, von dem aus- gestülpten Penis?) fast ganz ausgefüllt. — Der Fuss vorne breiter, gegen hinten allmälig verschmälert; der Vorderrand mit starker Furche, die sich bis an das Ende der stark ausgezogenen Fussecken fortsetzt; der Schwanz (4 Mm.) lang. An der Rückenseite schimmerte das Centralnervensystem mit den Augen hindurch, ferner der querlaufende Darm, das Herz und die Nieren- spritze; durch die Seiten vorne die Schleimdrüse, hie und da in der übrigen Strecke die Zwitterdrüse. Das Centralnervensystem wie bei verwandten Formen (Fig. 4); die cerebro-visceralen Ganglien nierenförmig (Fig. 4a); die pedalen (Fig. 4bb) von ovalem Umrisse, grösser als die besonderen Abtheilungen der vorigen. Die kugelförmigen Riechknoten im Grunde der Rhinophorien, etwas kleiner als die buccalen (Fig. 4gg), die durch eine Commissur verbunden waren, die etwa so lang wie jedes Ganglion war; die gastro-oesophagalen Ganglien etwa ein Drittel der Grösse der vorigen betragend, mit (Fig. Ahh) einer grossen und mehreren kleinen Zellen. Die Augen ziemlich gross (Fig. 4), mit dunkel rostrothem Pigmente, stark gelber Linse. Die Ohrblasen wurden nicht gefunden. Der Schlundkopf von etwa 25 Mm. Länge bei einer Breite bis 1'5 und einer Höhe bis 1'75 Mm.; die Raspelscheide gegen hinten etwas hervor- tretend. Die (Fig. 5) Mandibeln horngelb, mit einfachem Kamme (Fig. 5a) der Schlosspartie; der Kaurand (Fig. 5b, 6) ziemlich lang, mit einer einzelnen Reihe von im Ganzen etwa 50 Dentikeln, die eine Höhe bis etwa 0'025 Mm. erreichen. Die Zunge ziemlich kurz; in der Raspel 7 Zahnplatten, weiter gegen hinten kamen noch 7 entwickelte und 2 unentwickelte vor, die Gesammt- zahl derselben somit 16. Die Zahnplatten (Fig. 7, 8) stark, von stark horn- gelber Farbe; die Höhe bis etwa 009 Mm. bei einer Breite bis 0'20 Mm. betragend; die Zahl der starken Dentikel 5—6, seltener 7. Die Speicheldrüsen weisslich, bandförmig; die Ausführungsgänge nicht ganz kurz. Die Speiseröhre kurz und weit (Taf. XII, Fig. 2a). Der Magen (Fig. 25) nicht gross; rechts an seiner Mitte einen (wegen der Lage des Magens mehr links) langen Gallengang von der ersten Papillengruppe rechter Seite aufnehmend; mehr gegen hinten, dem Darme gegenüber, einen kurzen von der entsprechenden Gruppe linker Seite; zwischen diesem letzten und dem Darme den gemeinschaftlichen (Fig. 2cc) Gallengang (Magenblindsack) aufnehmend. Dieser letzte etwas mehr links liegend, die übrigen Gallengänge rechter Seite daher im Ganzen länger als die der linken; die vorderen meistens 1) Da Costa gibt die Anzahl der Papillengruppen zu 8—10 an. 2) Vgl. meine anat. Bidr. t. Kundsk. om Aeolidierne. 1, c. p. 212. Tab. II, Fig. 16 (Pacel. Drummondi). 756 R. Bergh. von der Gegend des hinteren Theils der Papillengruppen ausgehend. Der Darm (Fig. 2dd) quer hinstreichend, dann längs der Seite herab- und wieder an die Analpapille (Taf. XI, Fig. 3) heraufsteigend.. — Die Verdauungshöhle voll- ständig leer. Die Leber-Lappen der Papillen die Höhle derselben fast ausfüllend, mit ziemlich glatter Oberfläche, mit ziemlich dünnen Wänden. — Die Nessel- säckchen langgestreckt, etwa ein Drittel bis ein Viertel der Länge der Leber- Lappen betragend, von Nessel-Elementen meistens strotzend, die von ovaler Form waren, eine Länge bis etwa 0'018 Mm. erreichend. Das Herz wie gewöhnlich, ebenso die Nierenspritze. Die Zwitterdrüse von 95 Mm. Länge, bei einer Breite vorne bis 3 Mm. und einer Höhe bis 25 Mm.; die Farbe gelblich. In den Follikeln grosse oogene Zellen. — Die vordere Genitalmasse subquadratisch, von etwa 3 Mm. grösstem Diam. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges mehrere Zikzak- biegungen bildend. Der Samenleiter nicht lang, stark. Der ausgestülpte Penis etwa 2:5 Mm. lang, am Ende wie gewöhnlich ein ziemlich dickes, etwas zu- sammengerolltes Blatt bildend; an der Oberfläche desselben kam (in welcher Ausdehnung konnte bei dem beschränkten Materiale nicht bestimmt werden) wenigstens eine Reihe von ziemlich weichen, mit einem dünnen Chitinlager über- zogenen Kegelchen vor, die eine Höhe bis wenigstens (Fig. 9) 0:07 Mm. erreichten; durch die eine Seite des Organes stieg der Samenleiter empor. Die Schleimdrüse gelblichweiss und weiss; neben der Oeffnung des Schleim- drüsenganges mündet eine gestielte Blase durch einen kurzen und starken Gang aus, welcher mit der Blase zusammen eine Länge von etwa 1'5 Mm. hatte (wahrscheinlich die Samenblase) (Taf. XII, Fig. 3). F. Drummondi (Thomps.). Aeolis Drummondi Th. Meyer und Moebius, Fauna der Kieler Bucht. I. 1865. p. 25—28..c. tab. Facelina Drummondi (Th.). R. Bergh, anat. Bidr. 1. c. p. 210. Tab. IIA. = — R.Bergh, Beitr. zur Kenntn. d. Aeolidiaden. II. Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien. XXIV. 1874 p. 400. Schon früher habe ich mehrere Individuen dieser nördlichen Art unter- sucht, dabei hatte ich aber die Bewaffnung des Penis übersehen. Als ich bei einer anderen Facelina-Art (F. Janii |Ver.]) eine solche aber, und zur gleichen Zeit bei einer anderen Art (F. rubro-vittata Costa) Trinchese dieselbe fand, ward es auch wahrscheinlich, dass sich bei der typischen Art solche Bewaft- nung würde auffinden lassen, was sich in der That auch zeigte, als ich durch die Freundschaft des Prof. K. Moebius in Kiel mehrere (7) in Alkohol be- wahrte Individuen dieser Art (aus der Kieler Bucht) zu neuer Untersuchung erhalten hatte. Von diesen Individuen waren die zwei klein, von etwa 7 Mm. Länge bei einer Länge der Papillen bis etwa 25 Mm. Die anderen sechs waren fast -] I Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 12--15 Mm. lang bei einer Papillen-Länge bis 55—6 Mm. Die Spitze der Papillen silberweiss, mitunter fand sich nur ein silberweisser Ring unterhalb der Spitze. Die Analöffnung dicht an dem äusseren Theile des Vorder- endes der zweiten Papillengruppe;') dicht vor derselben die Nierenpore. An den zwei Individuen war der Penis herausgestülpt, 3—4 Mm. lang, bei einer Breite der Glans bis 1'25—1'75 (stark erhärtet, an der Spitze in fest ankleben- dem Samen gehüllt, was die genauere Bestimmung der Beschaffenheit der Ober- fläche des Organes etwas erschwerte). Das Centralnervensystem wie gewöhnlich. Die buccalen Ganglien von ovalem Umrisse, etwa halb so gross wie die pedalen; die Commissur zwischen denselben länger oder kürzer; die gastro-oesophagalen etwa ein Sechstel der Grösse der vorigen betragend. In der visceralen Commissur an der Abgangs- stelle des N. genitalis eine grosse Nervenzelle (von 0'06 Mm. Diam.) und eine etwas kleinere. Die Augen mit kohlschwarzem Pigmente, von etwa 0'12 Mm. Diam. Die Ohrblasen ein wenig grösser als die Augen, mit etwa 70—80 Oto- konien, die einen Durchmesser bis 0'013 Mm. erreichten. Der Schlundkopf bei den kleinen Individuen etwa 1'5 Mm. lang bei einer Breite bis 1'3 und einer Höhe bis 1 Mm.; bei den grossen Individuen betrug die Länge etwa 25—45 Mm. Die Anzahl der Zahnplatten war bei den kleinen Individuen in der Raspel 8-12, in der Scheide 7—6 entwickelte und 2 unentwickelte; die Gesammtzahl der Platten betrug somit 17—20. Bei den grösseren fanden sich in der Raspel 8, 11 oder 15, in der Scheide 7, 9, 11 oder 13 entwickelte und 2 unentwickelte oder im Ganzen 17, 21, 22 und 30 Platten. Die Anzahl der Dentikel an den Platten war bei den kleinen 5—6, bei den grossen 4—6, bei dem einen durchgehend 11—13. Die melonenförmige Nierenspritze hatte einen Durchmesser von 0°6 Mm. Der zurückgezogene Penis bildet einen, ein wenig abgeplatteten, birn- föürmigen Sack von einer Länge von 2—4°3 Mm.; vom Boden desselben trat ein mehr oder weniger zusammengebogener, löffelförmiger Fortsatz stark hinab, der sich mit einem Kamm an der Wand des Sackes eine kurze Strecke fortsetzte. Ausgestülpt zeigte sich der Penis aus einem fast eylindrischen Stiele und einem gegen diesen winkelig gebogenen, breiteren blattförmigen Ende bestehend, der sich in einer Strecke als ein niedriger flügelförmiger Kamm dem Stieie hinab fortsetzt; dieses blattförmige Ende zeigte die eine Fläche gewölbt, die andere etwas ausgehöhlt, und ein etwas verdünntes, umgeschlagenes, mit dem Rande parallel feingefurchtes Gebräme, das am Rande eine meistens einzelne Reihe von Kegelchen (Fig. 10, 11) trug, welche sich auch am obersten Theile des flügelförmigen Kammes des Stieles fanden. Die Kegelchen erreichten eine Höhe bis etwa 006 Mm., waren denen der vorigen Art ganz ähnlich, von einer dünnen Cuticula überzogen”, die an der Spitze verdickt und oft etwas gebogen war. Der gegen den Penis hin etwas verdünnte Samenleiter war kräftig, zog sich 1) Meyer und Moebius (l. c.) geben die Lage derselben als „hinter und unter dem ersten Papillenbündel“ an. Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. ® 96 7158 R. Bereh. durch die Axe des Stieles herauf und weiter durch den blattförmigen Theil, dann sich dem geflügelten Rande nähernd und sich neben demselben gegen den einen Rand hin, in der letzten Strecke etwas verdünnt, öffnend. — Neben der Oeff- nung der Penishöhle mündet die ziemlich variable, grössere oder kleinere, mehr oder weniger kurzhalsige, kugelförmige Samenblase aus, die immer leer war. — An der Eintrittsstelle des Samenleiters, am Grunde des einge- stülpten Penis oder in der Nachbarschaft fand sich ein einfaches oder ein doppeltes Ganglion. Spurilla Beh. Spurilla Bgh. Anat. Bidr. til Kundsk. om Aeolidierne. Kgl. Dansk. Vidsk. Selsk. Skr. 5 R. VII. 1864 p. 205. t. VB. _ — Beitr. zur Kenntn. d. Moll. des Sargassomeeres. Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. XXI. 1871 p. 1283. Die Gattung Spuriüla wurde 1864 von mir aufgestellt und später (1871) durch die Untersuchung einer neuen Art genauer präcisirt. Ueber diese Gattung wurde seitdem nichts bekannt. Die Spurillen, die zwischen den typischen Aeolidiellen und den Phidianen stehen, stimmen mit den letzten in Beziehung auf die perfoliirten Rhino- phorien, den vorne gerundeten Fuss und den fein denticulirten Kau- rand der Kiefer überein; sie unterscheiden sich aber von denselben durch die kammförmigen, in der Mitte der Schneide wie ausgekerbten Zahn- platten, und stimmen in dieser Beziehung mit den Aeolidiellen. — Die Papillen- reihen sind zum grossen Theile bogenförmig verbunden. Der Penis ist un- bewaffnet. Der Laich ist, wenigstens bei der Spur. neapolitana Verany (l. c.) zu- folge, fadenförmig. _ Von dieser Gattung sind bisher nur die zwei untenstehenden Arten bekannt: 1. Spur. neapolitana (d’Ch.). Hab. M. mediterr. 2. Spur. sargassicola (Kröyer). Bergh, Naturh. Foren. Vdsk. Meddel. for 1860. 1861 p. 322. Hab. Oec. atlant. Spur. neapolitana (d’Ch.). Aeolis neapolitana d’Chiaje. Mem. 2 ed. V. tav. 88. f. 13—15. Spurila neapolitana (d’Ch.). Beh. 1. ce. p. 205. Tab. VB. . Flabellina neapolitana da Costa. Ann. del mus. zool. di Napoli. III. 1866- Pr. Tavo 11, Aeolidia neapolitana d’Ch. Verany, catal. degli anim. invert. mar. del Golfo di Genova e Nizza. 1856 p. 24. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 759 Color fundamentalis e flavo rufescens; papillis brunneo-rufescentibus, albido maeculatis, apice rufescentibus. Hab. M. mediterr. (Napoli). Taf. XII, Fig. 4—12. Die unter obenstehendem Namen beschriebene Form ist Costa zufolge, mit der von delle Chiaje abgebildeten und (am Fusse der erwähnten Tafel) benannten, nicht aber beschriebenen Art identisch. Dieselbe wurde schon vor vielen Jahren (1864) von mir durch originale von Verany herrührenden, im Giessener Museum (R. Leuckart) von mir vorgefundene Exemplare anatomisch untersucht, und die Art als Typus der Gattung Spurilla aufgestellt. Das mir damals vorliegende Material erlaubte aber keine mehr eingehende anatomische Examination, wesshalb ich dieselbe am neuen Material, das sich mir darbot, wiederholt habe. Das Thier, das von Costa ziemlich selten und im Monat März im Golfe von Neapel gefunden wurde, hatte lebend eine Länge bis 40 Mm. Die Farbe ist gelbroth (e giallo rossicio), am Schwanze weisslich; die Papillen sind braun- röthlich, mit zerstreuten, weissen, kleinen Flecken. — Das mir im Juni 1875 von Prof. Costa freundlichst gegebene, in Alkohol ziemlich zusammen- gezogene Individuum hatte eine Länge von 8, bei einer Breite des Körpers bis 4 und einer Höhe bis 3 Mm., die Länge der Tentakel war 15, die Höhe der Rhinophorien 1, die Höhe der Papillen bis 25 Mm.; die Breite des Fusses bis 2 Mm. Die Farbe war durchgehend gelblichweiss. Die Form kräftig, ziemlich langgestreckt. Der Kopf mit T-förmiger Mundspalte und starker Ausziehung der Querspalte derselben; die Tentakel stark zusammengezogen, mit tiefer Furche der Aussenseite. Die Rhinophorien mit etwa 20 breiten Blättern der Keule; hinter dem Grunde der Organe schimmerten die schwarzen Augen hindurch. — Der schmälere mittlere Theil des Rückens nackt; die breiteren Seitentheile trugen hinter einander in kurzen Abständen, die gegen hinten in Breite allmälig abnahmen, kammartige einzelne oder doppelte Querreihen von Papillen. Die Insertions- fläche der Papillen an den ersten fünf Doppelreihen etwas kissenartig hervor- tretend. Die Doppelreihen immer mit den beiden Reihen etwas divergirend, die vordere immer etwas länger, die grösste Papille immer oben an der Vereinigungs- stelle der vorderen und hinteren Reihe (im Folgenden immer der vorderen Reihe zugerechnet). Im vorderen Schenkel der ersten Doppelgruppe von Papillen 8, im hinteren 6 Papillen. In der zweiten Doppelgruppe wieder 8 und 5, inder dritten 6—7 und 3—4, in der vierten 6 und 2—3, in der fünften 4—5 und 2-3; die folgenden 4 Gruppen waren alle einzeln (nicht doppelt), in den drei kamen 2 Papillen vor, eine grössere und eine kleinere, in der letzten, der neunten, nur eine!) Ausserhalb aller kleinen Papillen fanden sich aber 1) Bei den früher (1864) von mir untersuchten Individuen war die Anzahl der Papillen- reihen grösser (etwa 17-22), so wie auch von Verany angegeben (bis 24). I6* 760 R. Bergh. meistens noch ganz kleine, von einer Länge von etwa 0:16—0'2 Mm. Am Gipfel der Papillengruppe, am Boden des von den zwei Schenkeln umschriebenen Raumes, kam dicht an der grossen Gipfel-Papille öfter eine ganz kleine vor. Zwischen den Schenkeln der zweiten Papillengruppe fand sich die kurze, abgestutzte Anal- papille und unter derselben die feine Nierenpore. Die Papillen sind kräftig, etwas abgeplattet, meistens lanzettförmig, nicht abfallend; in ihren allgemeinen Verhältnissen sonst wie gewöhnlich (vgl. 1. c. 1364 p. 206—207).!) — Die Körper- seiten vorne ziemlich hoch, gegen hinten in Höhe allmälig abnehmend; unter dem hinteren Schenkel der zweiten Papillengruppe (wie schon früher von mir angegeben) die doppelte Genitalöffnung. — Der Fuss ziemlich breit; der Vorderrand mit gewöhnlicher Furche, die Ecken nur wenig hervortretend (vgl. Spur. sar- gassicola. 1. ec. Fig. 13); der Schwanz kurz (1 Mm. lang), hinten abgestutzt. Durch die Körperwände schimmerten oben das Herz und der mediane Hauptgallengang hindurch, an den Seiten die Schleimdrüse und die Zwitterdrüse. Das Centralnervensystem (Fig. 4) mit länglichen, fast parallel- seitigen cerebro-visceralen Ganglien (Fig. 4b); im vordersten Theil der cere- 'bralen Abtheilung 1—2 grosse Nervenzellen, aber nicht am Grunde des Riech- knotens. Die pedalen Ganglien (Fig. 4cc) grösser als die visceralen, von rundlichem Umrisse. Die Riechknoten gross, an den (Fig. 4aa) Ursprüngen der Nerven derselben ganglionäre Anschwellungen mit kleinsten Zellen. Die buccalen (Fig. 49) Ganglien kleiner als die Riechknoten, unmittelbar mit einander ver- bunden; die gastro-oesophagalen (Fig. 4R) ganz kurzstielig, ein Sechstel bis ein Achtel der Grösse der vorigen betragend, mit einer grossen Zelle mit glänzendem Kerne. Die Augen gross, mit schwarzbraunem Pigmente, gelber Linse. In der Nähe der letzten schien die Ohrblase mit einem einzigen scheibenförmigen Otolithe von etwa 0'007 Mm. Diam. sich zu finden. Die Mundröhre etwa 1 Mm. lang, mit Längsfalten der Innenseite, am Aussenmunde von einem Drüsenlager (Fig. 5«) umgeben. Im hintersten unteren Theile derselben mündet jederseits eine sehr langgestreckt-schlauchförmige Drüse (vordere Speicheldrüse) (Fig. 5dd) ein, die sich, an der Seiten- wand des Körpers angeheftet, fast durch die Hälfte der Körperhöhle erstreckt, und die unausgestreckt etwa dreimal so lang als die Mundröhre war, mit feinknotiger Oberfläche (Fig. 10). — Der Schlundkopf (Fig. 5) etwa 15 Mm. lang, von der früher (l. c. p. 207. Fig. 4—7) von mir beschriebenen Form, in der etwa vorderen Hälfte etwas zusammengedrückt, sonst mit fast parallelen Seiten; ziemlich hoch, vorne kaum niedriger als hinten; am Hinterende oben etwas ausgehöhlt; die obere Seite des Schlundkopfes im Ganzen breiter als die untere.?2) Die Mandibel fast ganz wie früher von mir (l. c. p. 207. Fig. 8—11) beschrieben, von hell horngelber Farbe; der stark abgenützte Kaurand durch 1) Die Anzahl der Papillen war bei den früher von mir untersuchten Individuen grösser (bis 12). 2) Mit den Formverhältnissen des Schlundkopfes der Sp. neapolitana sind die der Sp. sar- gassicola fast ganz übereinstimmend (vgl. l. c. p. 1285. Taf. XIII, Fig. 21). Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 761 seine ganze Länge mit einer einzelnen Reihe von feinsten Dentikeln (Fig. 6) besetzt, die nur eine Höhe bis fast 0'003 Mm. erreichten,') innerhalb der Dentikel war der Rand sehr fein längsgestreift. Die Zunge wie gewöhnlich (l. ec. p. 208); in der Raspel 11 Zahnplatten, von denen 2 an der Unter- seite der Zunge lagen; weiter gegen hinten kamen noch 4 entwickelte und 2 unentwickelte Zahnplatten vor, die Gesammtzahl derselben betrug somit 17.?) Die Formverhältnisse der Zahnplatten wie früher von mir (l. c. p. 208, Fig. 12—14) beschrieben, die Zahl der Dentikel jederseits bis 30—52 betragend. Die Platten (Fig. 7) schnell von vorne ab in Breite bis zu 0'328 Mm. wachsend, und die Anzahl der Dentikel mit der wachsenden Grösse der Platten allmälig zunehmend. Die Raspelscheide wie gewöhnlich sehr kurz (Fig. 5). Es schienen auch hintere Speicheldrüsen vorzukommen, die weisslich, ziemlich klein waren, bis an den Magen hinreichend. Die Speiseröhre kurz, ziemlich weit. Der Magen ziemlich geräumig, in dem hinteren Theile jederseits einen Gallengang aufnehmend und am hinteren Ende den grossen, an der oberen Seite der Zwitterdrüse ruhenden gemein- schaftlichen Gallengang, welcher von jeder Seite, wie es schien, 7 Gänge von den 7 hinteren Papillengruppen aufnimmt. Der Darm rechts vom Magen ab- gehend, nach einem grossen Bogen an der Analpapille endigend. Der Darm von schwärzlichem, aus unbestimmbarer thierischer Masse gebildetem Inhalte strotzend; die übrige Verdauungshöhle leer. Die Leberpapillen mit grobknotiger Oberfläche. Die Nesselsäck- chen etwa ein Drittel bis ein Sechstel der Länge der Leberlappen betragend, theils mit Nesseleysten (vgl. 1. c. p. 209, Fig. 15), theils mit freien Nessel- elementen (vgl. 1. c., Fig. 16) erfüllt, die fast nur stabförmig (Fig. 8) waren, eine Länge bis etwa 0'035 Mm. erreichend. Das Herz, die Nierenspritze und die Niere (Fig. 9), so weit sie ver- folgt werden konnten, wie gewöhnlich. Die Zwitterdrüse undeutlich in zwei symmetrische Hälften getheilt, die grosslappig sind; jede aus etwa 8—9 abgeplattet-kugelförmigen, oder durch gegenseitigen Druck mehr länglichen, an der einen Seite einen Nabel (Fig. 12) tragenden Lappen?) bestehend; hinten (zwischen den 2—3 letzten Papillen- gruppen) noch 2 unpaarige Lappen; der Bau der Drüse der gewöhnliche. — Die vordere Genitalmasse etwa 2 Mm. lang bei einer Breite bis 1'5 und einer Dicke bis 1 Mm. Die weissliche Ampulle des Zwitterdrüsenganges lang- gestreckt-wurstförmig; der Samenleiter wenigstens doppelt so lang, ein wenig dicker. Der Penis gestreckt kegelföürmig. Die Samenblase ziemlich gross, zusammengebogen, von Samen strotzend. 1) Die Zähnelung des Kaurandes der Spur. sargassicola war viel stärker, eine Höhe his 0:0127 Mm. erreichend. 2) Bei den früher von mir untersuchten Individuen betrug die Anzahl 22—36. %) Diese Lappen sind (nicht besonders naturtreu) von R. Leuckart (Zool. Unters. III. 854 p. 78. Tab. II, Fig. 15) abgebildet. Fig. D (u R. Bergh. Taf. IX. Caltiphylla mediterranea da Costa. . Vorderende des Körpers, von der Unterseite. «aa Rhinophorien, b eine der vorderen Papillen, ce Fussecken. . Kleinere Papille mit durchschimmernder Leberverästelung und unten mit einigen durchschimmernden Drüsenzellen. . Stiel einer grösseren Papille. « Leberstamm, bb Gefässöffnungen, ce die Querfalte oben am Grunde des Blattes. Fig. 2, 3 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). . Stück des Randes eines Papillenblattes, mit Cam. lue. gezeichnet (Vergr. 350). «a Nervenverästelung, b kugel- und flaschenförmige Drüsenzellen. . Unterseite der Gehirnknoten, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). aa Ampulle der b Speicheldrüsengänge, cc Vorderende der Speichel- drüsen. . Reetum mit « Analpapille, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). . Schlundkopf, von der Seite. « Lippenscheibe, b Raspelsack, c Speise- röhre, d Kropf (Saugapparat’?). . Der Kropf von oben, das vordere emporgekrümmte Ende weggeschnitten, um die Höhle zu zeigen. . Das Hinterende des Raspelsackes, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). . Ende von b Leberästen, a grosse Drüsenzelle..e. Vom Rande eines Papillenblattes, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). . Querschnitt eines Rohres des röhrigen Drüsenlagers, von einem Durch- messer von 0:08 Mm. . Ende der langen Penis-Scheide, mit Cam. luc. gezeichnet (Verer. 390). a Ende. Taf. X. Caliphylla mediterranea da Costa. - Kleinere Papille mit einfacherer Verästelung, mit- Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). . a Augen, b Centralnervensystem, ce!cc! Speicheldrüsen, d Vordermagen, ee Magen mit seitlichen Gallengängen, f hinterer Gallengang, g Darm ; hh die Strecke, in der der Darm vom röhrigen Drüsenlager bedeckt ist; ö Analpapille. . Vom Drüsenlager um die Mundröhre, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). . Obere Reihe der Zahnplatten, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). . Vorderste Zahnplatten der oberen Reihe, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). . Centralnervensystem, von unten, mit Cam. luc. gezeichnet. «a Gangl. azygum. Fig. Fig. Fig. ig. 10. 14. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. 163 . Endtheile (?) vom „röhrigen Drüsenlager“, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). . Ampulle des Zwitterdrüsenganges, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). a vorderes, b hinteres Ende. . Penis-Scheide, mit Cam. lue. gezeichnet (Vergr. 350). « Spitze. Oyerce nigra (Semper), var. Penis, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). « Stachel, b Samenleiter. . Penis-Stachel, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). «a Stachel, b Ende des Penis. Ercolania viridis (da Costa). . Gangl. buccalia, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). 13. Lippenscheibe, von der Hinterseite, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). aa Nn. massae glandul. buccalis. Drüsen der Mundröhre, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). Taf. XI. Coryphella argenteo-lineata (da Costa). . Endläppchen der Speicheldrüse, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Vgl. meine vorige Abhandlung (IIl) in diesen Verhandi. (XXV. 1875 p- 640). . Vom Drüsenlager am Vorderrande des Fusses, mit Cam. Juc. gezeichnet (Vergr. 200). Vgl. 1. c. p. 640. ' Facelina gigas (da Costa). . Letzte und vorletzte Reihe der zweiten Papillengruppe mit zwischen- liegender Analpapille (mit an dieselbe aufsteigendem Rectum). . Centralnervensystem, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). «a Ganglia cerebro-visceralia, bb G. pedalia, ce die vereinigte Commissura pediaea- cerebralis, d die Comm. visceralis, e N. genitalis, ff Comm. cerebro- buccalis, 99 Ganglia buccalia, Ah G. gastro-oesophagalia. . Mandibel, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). a Schlosspartie, b Kau- fortsatz. . Kaurand. a Schlosspartie, b hinterer Theil des Kaufortsatzes. . Zahnplatten vor dem-Raspeldache, schräge von der Seite. . Zahnplatten aus der Raspelscheide, von der Unterseite. . Von der Bewaffnung des Penis. Facelina Drummondi (Th.). . Von der Bewaffnung des Penis. . Von derselben (der Längsreihen). Fig. 1. Fig. 4. R, Bergh. Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden. Ercolania viridis (da Costa). . Drüsenzellen der Papillen. Fig. 6—12 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). . ZJahnplatte, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Taf. XII. Coryphella argenteo-lineata (da Costa). a Mittelplatten, d Seitenzahnplatten, von der Unterseite. Mit Cam. Iue. gezeichnet (Vergr. 750). Facelina gigas (da Costa). . Verdauungsorgane. a Speiseröhre, b Magen mit einem Gallengange jederseits, cc Hauptgallengang, dd Darm. . Samenblase, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). « Blase, b Gang. Spurilla neapolitana (d’Chiaje). Centralnervensystem, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). aa Ganglia olfactoria, b Ganglia cerebrovisceralia (vorne einzelne Nervenzellen um die relative Grösse derselben anzugeben), cc Ganglia pedalia, d Com- miss. pediaea-cerebralis, e Comm. visceralis, f N. genitalis, g Ganglia bucealia, A Ganglia gastro-oesophagalia. . Drüsenlager am Aussenmunde, b Mundröhre, c Hinterende des Schlundkopfes, dd vordere Speicheldrüsen. Von der Unterseite. . Stück von der Wurzel des Kaufortsatzes der Mandibel. . Elfte Zahnplatte. Fig. 6 und 7 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). . Nesselelemente. . Follikel der Niere. . Stück der (vorderen) Speicheldrüse. . Stück der Mundröhrendrüsenmasse. Fig. 8—11 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). . Follikel der Zwitterdrüse. « Ausführungsgang. Ercolania viridis (da Costa). . a Pericardialhöcker, b Analpapille; von der Seite. . Stück der Prostata, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). 1 U KR Bergh Pr Zee "u en, ra SR Ra Kr 2 a ed > . k na Verb. d.k.hi xool. bob. Ges. ZIVI. 1876. co di ßergh Ediaden BR N. DE ra j de KATI RD a Na md ER; nr = Au sy, fi EN f NN) aa N w A ” v l % ” 3 | \ ’ , ’ ji n 3 x . x « a 7 a h f b bl j x “r \ \ ’ ö R ’ x N) n v \ x } “ ® u D | * i > N PR) Es , 4 r Dat) Se, M e \ a " ! j ) . ” u * \ LH Bergh. Jenny Hansen. Jeohdiaden . 23 Jerh. d: k:k. xool. bot: Ges. IAFVT. 1876. R. Berg: Ueber eine weitere Sendung von Vögeln aus Beuador. Von August von Pelzeln. (Vorgelegt in der Versammlung am 6. December 1876.) Bereits im Jahre 1874) hatte ich die Ehre, der k. k. zoologisch-botani- schen Gesellschaft einen Bericht über eine Sendung von Vögeln aus Ecuador zu übergeben, welche von Priestern der Gesellschaft Jesu, welche an der Lehr- anstalt zu Quito thätig waren, gesammelt und mir durch die Güte unseres geehrten Mitgliedes Professor P. Wiesbaur zur Determinirung mitgetheilt worden sind. Seither ist mir eine, aus derselben Quelle stammende, grössere Sendung, welche einen Theil der Sammlungen des damals noch bestehenden Collegiums zu Brixen ausmachte, durch die liebenswürdige Bereitwilligkeit des Professors P. Angelo Frigerio zum Behufe der Bestimmung anvertraut worden. Da sich in derselben höchst seltene Species und eine Anzahl solcher be- finden, deren Vorkommen in Ecuador bisher nicht bekannt war, so bildet diese Collection einen sehr erfreulichen Beitrag zur Fauna des genannten so inter- essanten Landes, und ich erlaube mir im Folgenden das Verzeichniss der Arten nebst den bei denselben sich ergebenden Bemerkungen und Notizen der geehrten Gesellschaft vorzulegen. Catharistes atratus (Bartram). Milvago carunculatus (O. des Murs). Phalcobaenus carunculatus Des Murs, Rev. de Zool. 1853. 154. — Gurney Cat. Rapt. Norw. Mus. 25. Milvago megalopterus Sclater Proc. Z. 8. 1858. 555. Milvago caruneulatus Selater Proc. Z. S. 1860. 81. — Idem Ibis 1861. 19, t. 1. — Gray Hand List sp. 34. — Sclater et Salvin Nomenclator Avium Neotrop. 122. Ibyceter carunculatus R. OÖ. Sharpe Cat. Accip. 38. Hab. Columbia, Ecuador. 1) Bd. XXIV, p. 171. 2. B. Ges. B. XXVI. Abb. 97 166 August von Pelzeln. Das Exemplar zeigt im Allgemeinen das Gefieder des erwachsenen Vogels, jedoch sind einzelne Federn vorhanden, welche offenbar einem bräunlichen Jugendkleide angehören; die durch die weissen Enden der grossen Flügeldecken gebildete Binde fehlt noch, indem nur an einzelnen Deckfedern, welche, wie die Reste der Hülsen zeigen, frisch gewechselt wurden, weisse Enden vorhanden sind. Das Uropygium ist weiss mit braunen Querbinden. 5 Tinnunculus sparverius (L.). GFlaucidium infuscatum (Temm.)? Oberseite dunkelbraun, stellenweise, besonders am Oberkopf, in Schiefer- grau ziehend, der Oberkopf zeigt nur einige wenige kaum bemerkbare Spuren von Flecken, Flecken an den Flügeldecken rostgelb, Zeichnung des Flügels ober- und unterhalb wie gewöhnlich bei @. infuscatum, Kehle weiss, Brust von der Farbe des Rückens, Bauch gelblichweiss mit dunkeln Schaftstreifen. Schwanz schwärzlich mit weissen Flecken auf beiden Fahnen, welche 5 unterbrochene Binden bilden. Länge 71/,“, Flügel 3° 9“, Schwanz 2!/“, Tarse 1”. Der fast ganz einfarbige Oberkopf und die dunkle Färbung der Ober- seite und der Brust geben dem Vogel ein von den gewöhnlichen Exem- plaren sehr abweichendes Ansehen; die Färbung erinnert sehr an jene von @. tephronotum Sharpe (Ibis 1875. 260 et Catal. Striges 211. t. 13, f. 2), an welchem jedoch die Schwanzzeichnung eine sehr ver- schiedene ist. Hemiprocne zonaris (Shaw). Der Vogel erreicht die Grösse der brasilischen Exemplare, die Flügel- länge eines Exemplares beträgt 8‘ 1‘, die des Schwanzes 2 10. Ober- und Unterseite mit ziemlich starkem metallischem Glanze. An einem zweiten Exemplar misst der Flügel 8 2, der Schwanz 3”. Trogon personatus Gould. Ein Weibchen. Dacnis cayana (L.). Das Vorkommen dieser Art in Ecuador ist von mir bereits in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Ges. 1874. 171 besprochen worden. Dacnis pulcherrima Sclater. Bisher nur aus Columbien bekannt gewesen. Chlorophanes sp. Ein Männchen, ganz ähnlich dem durch Professor Wiesbaur aus der Umgegend von Quito erhaltenen Exemplare (Pelzeln, Verh. zool.-bot. Ges. 1374. 171). Leider ist der Vogel sehr beschädigt. Jedenfalls nahe verwandt mit Chl. purpurascens Scelater et Salvin. Nomencl. Av. Neotrop. 16 et 157 aus Venezuela (Caracas). Diglossa humeralis (Fras.). Ob in der That specifisch verschieden von D. La Fresnayi Boiss.? Diglossa aterrima lafr. ne Deber eine weitere Senduug von Vögeln aus Ecuador. 167 Conirostrum sitticolor Lafr. Bei Sclater und Salvin (Nomenel. Av. Neotrop. 15) nur aus Colum- bien, nicht aus Ecuador angeführt. Cvnirostrum Fraseri Sclater. Proc. Z. S. 1858. 452. Phaetornis hispidus Gould. Ueber die EL... Verbreitung dieser Art Bor OÖ. Salvin und D. G. Elliot Ibis 1873. Eutoxeres Condaminei ee Campylopterus aequatorialis Gould.? Sclat. et Salv. Nomencl. Av. Neotr. 79. Nach Mulsant (Hist. nat. Ois. mouch. I. 122) nur eine Varietät von ©. largipennis mit kürzeren und unreiner gefärbten weissen Enden der Schwanzfedern. Chalybura sp. Ein im Uebergang begriffenes Männchen. Schnabel schwarz, Kehle bis zum Ende der Brust grün, die Federn weisslich gerändert, Bauch graubraun mit Weiss gemischt. Unterschwanzdeckfedern metallgrün, dann stahlblau mit breitem weissem Spitzenrande. Schwanzfedern grün, mit Ausnahme der mittelsten mit stahlblauer Endbinde, alle schmal weiss gesäumt, die äussersten beiden haben weissen Endfleck und weissen Saum an der Aussenfahne. Länge 4 2“, Schnabel 1“, Flügel 2 7, Schwanz 1” 9%, . Steht Ch. Buffoni (Less.) und Oh. coeruleiventris (Reich.) am nächsten, unterscheidet sich aber durch die Farbe der Unterschwanzdeckfedern. Von Ch. melanorrhoa Salvin schon durch den schwarzen Unterschnabel verschieden. Lampornis viridis (Vieill.) von Portorico, hat grüne Unterschwanzdecken. Petasophora anais (Less.). Petasophora Delphinae (Less.). Thalurania nigrofasciata Gould. Thalurania columbica (Bourc. et Muls.). Im Nomenel. Av. Neotrop. 83 sind als Heimat Columbien, Veragua und Costarica angegeben, scheint aus Ecuador noch nicht bekannt ge- worden zu sein. Chrysuronia oenone (Less.). Bisher aus Columbien (N. Granada, Venezuela), vielleicht auch aus Peru (Delattre) bekannt, aber nicht aus Ecuador. Chrysuronia Josephinae (Bourc. et Muls). Lafresnaya Gayi (Bourc.). Pterophanes Temminckii (Boiss.). Doryphora rectirostris Gould. An dem vorliegenden Exemplar zeigt der Schnabel die Länge von 18“, 97* 168 August von Pelzeln. Aglueaetis cupripennis (Bourc. et Muls.). Zwei Exemplare der gegenwärtigen Sendung stimmen mit dem vom Fürsten Sulkowski aus Venezuela erhaltenen überein (Flügellänge 3‘). Dagegen entsprechen ein von der Novara-Expedition herrührendes und ein früher besprochenes Individuum aus Ecuador (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1574, p. 171) der Beschreibung von A. aegwatorialis Cab. et F. Heine (Mus. Hein. III. 70 nota). (Flügellänge 3” 3“) Da nun die beiden ersterwähnten Vögel zur echten A. eupripennis und nicht zu wgeguwatorialis gehören, so müssten, falls die specifische Verschiedenheit aufrecht erhalten würde, beide Arten als in Ecuador vor- kommend angenommen werden. Sclater und Salvin (Nomenel. Av. Neotrop. 86) haben A. cupripennis und aeguatorialis vereinigt. Panoplites flavescens (Lodd.). Rhamphomicron microrhynchus (Boiss.). Ausgefärbtes und jüngere Männchen. Aus Columbien, aber bisher kaum aus Ecuador bekannt. Uynanthus sp. Ein Weibchen (oder junges Männchen), das mit jenem von O. eyanu- rus (Steph.) im Allgemeinen übereinstimmt, jedoch ist der Oberkopf nicht grün, sondern blau und violet schimmernd, das Weiss reicht auf der Brust ziemlich weit herab. Lesbia Amaryllis (Boure. et Muls.). Steganura Underwoodi (Less.)? Weibchen. Bei dieser Art sind nur Columbien und Venezuela aber nicht Ecuador als Vaterland angegeben (Sclat. et Salv. Nomencl. Av, Neotr. 86); übrigens ist es leicht möglich, dass der hier angeführte Vogel einer anderen nahe verwandten Species angehöre. Urostiete Benjamini (Boure.). Männchen und Weibchen. Metallura thyrianthina (Boure.). Acestrura Mulsanti (Boure.). Weibchen? Eriocnemis Iuceiami (Boure.). Eriocnemis Aureliae (Boure.). u A Ueber eine weitere Sendung von Vögeln aus Ecuador, 769 ” Heliothrix Barrotii (Boure.). Ein wohl jüngeres Exemplar an dem das Violet des Oberkopfes noch nicht entwickelt ist. Synallaxis frontalis Natt. Ein junger Vogel. Oberkopf von der Farbe des Rückens, nur an einer Feder erscheint das Roth, offenbar durch Verfärbung, auch an den Flügel- decken nur einzelne Spuren von Roth, die Ränder der Primarien röthlich olivenfarb, Kehle gelblich, ohne schwarzen Fleck darunter, Unterseite in Ocher ziehend; am Schwanze das Roth weniger dominirend als am alten Vogel. Flügellänge 2 2‘, Schwanz unvollständig. Das Exemplar stimmt gut mit einem 1846 von M. Parzudaki ge- kauften aus Bolivien, das als S. elegantior Sclater juv. bestimmt worden ist. In seiner trefflichen Monographie des Genus Synallawis (Proc. 2.8. 1874. 8) hat M. Sclater 8. elegantior mit S. frontalis vereinigt. Leptasthenura andicola Sclater. Proc. Z. S. 1869. 636. t. 49, f. 2. — Sclater et Salvin. Nomenel. Av. Neotrop. 68. Von dieser Art erwähnt M. Sclater nur zwei Exemplare, von denen eines durch M. Fraser zu Panza am südlichen Abhange des Chimborazo gesammelt wurde, das andere aber M. Gould von Loxa in Ecuador erhielt. Margarornis squwamigera (Lafr. et Orb.). Cinnicerthia unibrunnea (Lafr.). Myiodioctes pusillus (Wils.)? Das Exemplar stimmt im Ganzen mit einem von H. Deppe in Mexico gesammelten und einem durch Dr, Steindachner erhaltenen aus Cali- fornien überein, jedoch scheint das Schwarz des Scheitels tiefer zum Schnabel herabzusteigen, der Unterschnabel ist schwärzlich (nicht blass hornfarb), die Füsse und besonders die Klauen sind stärker. Bisher war der Vogel noch nicht so weit südwärts bekannt, da er von Sclater und Salvin (Nomencl. Av. Neotr. 10) nur als von Mexico und Central-America bis Veragua aufgeführt ist. Basileuterus coronatus (Tschudi). ! Myiodioctes coronatus Tschudi. Fauna Peruana 28 et 193. t. 14, f. 1 (ir- thümlich M. tristriatus bezeichnet), To August von Pelzeln. » Basileuterus coronatus Selater Proc. Z. S. 1865. 284. — Sclater et Salvin. Nomenel. Av. Neotrop. 10. Setophaga ruficoronata Kaup. Anthus bogotensis Sclater. Proc. 2. 8. 1855. 109. t. 101. Turdus fuscater Lafr. Aus Bolivien und Peru, Mendoza, aber nicht aus Eeuador bisher bekannt. Grallaria monticola Lafr. Ausgefärbter Vogel; über das Jugendkleid vgl. Verh. zool.-bot. Ges. 1874, p. 171. Ochthoeca rufipectoralis (Lafr. et Orb.). Die grossen Flügeldeckfedern haben breite rostfarbe Säume, welche zusammen eine Binde dieser Farbe bilden, während bei Orbigny (Voy. 346) nur gesagt ist: „les grandes tectrices avec un indice de tache, rousses & leur extremite“; auf Orbigny’s Abbildung ist nichts davon zu sehen. Bisher nur aus Bolivien bekannt gewesen. Ochthoeca stictopter«a Seclater. Elainea stietoptera Selater Proc. Z. 8. 1858. 354. t. 146. Mecocerculus stictopterus Scelater Cat. Amer. Birds 199. Ochthoeca stictoptera Scelater et Salvin. Nomencel. Av. Neotrop. 42. Muscisazicola alpina (Jard.). Ein Exemplar dieser Art aus Peru wurde 1833 von H. Parreyss gekauft. Muscisaxicola maculirostris Lafr. et Orb. Flügel und Schwanzfedern (die äusserste der letzteren ausgenommen) zeigen an dem vorliegenden Exemplar keine röthlich ocherfarben Säume. Elainea albiceps (Lafr. et Ork.). Elainea griseigularis Sclater Proc. Z. 8. 1858. 554. t. 146, f. 1 (Riobamba), 1867. 327. i Elainea albiceps (Lafr. et Orb.) Sclater Proc. Z. S. 1867. 327 et 1870. 834. Anaeretes parulus (Kittl.). Pachyrhamphus versicolor (Hartl.). Ein Männchen stimmt ganz mit einem von M. Parzudaki erhaltenen Exemplar aus Bolivien überein. Im Nomencl. Av. Neotr. bloss Colum- bien, nicht Ecuador als Fundort angegeben. Ueber eine weitere Sendung von Vögeln aus Beualor. 71 Heliochera rubrocristala (Lafr. et Orb.). Ampelio arcuatus (Lafr.). Cassieus flavierissus Sclater. Cassiculus flavierissus Selater Proc. Z. 8. 1860. 276. Cassicus flavierissus Selater et Salv. Nomenel. Av. Neotr. 35. Buarremon latinuchus Du Bus. Buarremon assimilis (Boiss.). Dubusia taeniata (Boiss.). Bisher wurde nur D. Selysia von Ecuador und D. taeniata aus Columbien angeführt. Das vorliegende Exemplar stimmt aber mit einem von M. Sclater als D. taeniata (N. in Catal. 434) erhaltenen Indivi- duum aus Bogota vollkommen überein, so dass also beide Arten in Ecuador vorzukommen scheinen. ” Buthraupis cucullata (Jard.). Unterscheidet sich von einem Exemplar aus Bogota (von H. Münz- berg) durch längeren und stärkeren, ganz schwärzlichen Schnabel und schwärzliche Beine. Ein ganz dem von Ecuador ähnliches Individuum befindet sich in der Sammlung als T. cucullatus? (von H. Boissonneau 1841). Poeeilothraupis lunulata (Du Bus.). Calliste yeni (Lafr. et Orb.). Calliste Schrankii (Spix.). Calliste aurulenta (Lafr.). Calliste gyroloides (Lafr.). Calliste cyameicollis (Lafr. et Orb.). Calliste nigriviridis (Lafr.). Euphonia nigricollis Vieill. Diese Art wurde bereits in Verh. zool.-bot. Ges. 1874, p. 173 besprochen. Euphonia zanthogastra Sundev. Chrysomitris spinescens (Licht.). Weibchen oder junges Männchen. Im Nomencl. Av. Neotrop. 34 ist Columbien als Heimat angegeben. Unsere Sammlung besitzt ein Männchen aus Venezuela durch H. Par- reys und ein zweites aus Bogota durch M. Boissonneau. Zonotrichia pileata (Bodd.). Phrygilus alaudinus (Kittl.). Phrygitus naaelon (Lat. be Orb). RA Ausgefärbter und junger Vogel. RN. Poeumenu analoides (Lafr.). Capito Bourcieri (Laft.). Ohamaepelia passerina (m Steganolaema Montagnii (Bonap.). 0 Selater et Salvin Proceed. Z. 8. 1870. 521. _ Tringa Bairdii E. Coues. N Ein Wort zur zweiten Auflage von Dr. A. E. Brehm’s Thierleben. Von Dr. Emil von Marenzeller: Es sind mehr denn dreizehn Jahre, als das erste Heft von „Dr. A.E.Brehm'’s Illustrirtes Thierleben“, eine allgemeine Kunde des Thierreiches, wie es sich auf dem Titelblatte nannte, erschien. Sympathisch aufgenommen von der Fachkritik, nahm es einen unaufhaltsamen Siegeslauf in alle Schichten der Gebildeten, durchbrach die Grenzen der engeren Heimat, den Namen des Verfassers auf den Flügeln des Ruhmes dahintragend, und erwarb sich in einer verhältniss- mässig kurzen Zeit das Bürgerrecht in den Sprachen fast aller Culturstaaten. Diese Palme des Erfolges, diesen Ehrenkranz sehen wir dem Werke aufgeprägt mit den Worten: Zweite Auflage. — Für die Hebung des naturwissenschaft- lichen Geistes und Bewusstseins, bis an die Stufen des Thrones hinan, hat Brehm’s Werk unendlich viel geleistet. Ein tiefes Bedürfniss nach natur- wissenschaftlichen Kenntnissen durchdringt die grosse Menge der Gebildeten, und dieses Bedürfniss benützt stets eifrigst die Gelegenheit, wenn das Wissens- werthe in eine Form gebracht wird, welche zugänglich ist. Indem Brehm diesem Drange Rechnung trug und der damit verknüpften Bedingung nachkam, gewann er der Sache eine grosse Zahl neuer Freunde, und Dank der befestigten Neigung bei den Einen und der geweckten bei den Anderen half er mit, jenes Verständniss und jene Theilnahme, welche heute das grosse Publicum der Lösung von naturwissenschaftlichen Fragen, die viel weiter von dem gewöhn- lichen Leben abliegen,’ entgegenträgt, anzubahnen. Brehm'’s Illustrirtes Thier- leben von 1863 hat auf noch unwirthlichen Grund fruchtbare Erde hingetragen, ein gesundes Korn hineingelegt, ruhig die Entwickelung abgewartet und steht heute vor uns in dem glänzenden Reichthume einer glücklichen Ernte. Aller- dings war der Verfasser, wie selten Einer, dazu berufen, auf einem Gebiete zu wirken, das von vornherein des allgemeinen Interesses sicher war, nämlich dem der Lebenskunde der Thiere. Aufgewachsen in einer vortrefflichen Schule, an der Seite seines Vaters, des ausgezeichneten Beobachters der Vogelwelt, fand er überdies auf wiederholten Reisen und Expeditionen, welche sich über 60 Breite- grade ausdehnten, Gelegenheit immer neue Gruppen von Thieren in den Kreis Z. B. Ges. B. XXVI. Abh. 98 774 Emilvon Marenzeller. seiner Studien zu ziehen. Zu diesen günstigen äusseren Bedingungen gesellen sich jedoch noch hervorragende innere. Brehm besitzt nicht nur ein ausser- ordentlich feines Beobachtungstalent, er hat auch im hohen Grade die Gabe das, was er gesehen, wiederzugeben. Wie er ein Meister des Wortes ist und seine Zuhörer mit der Erzählung des Selbsterlebten zu fesseln versteht, findet auch seine Feder den Weg zu dem Herzen und dem Kopfe des Lesers. Gestützt auf reiche Erfahrungen, weiss er in den Beobachtungen Anderer Spreu von Weizen zu sondern, wahr und treu, ohne hausbacken zu sein und trocken, bleibt er frei von angekränkelter Sentimentalität und wirkt mit der Poesie der Natürlichkeit, welche in dem Stoffe selbst liegt. Seine Schilderungen fliessen leicht dahin, eigenthümlich anregend durch ihre Unmittelbarkeit und die völlige Hingabe an die Sache. An alle diese Vorzüge werden wir erinnert, wenn wir die zweite, Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit dem Kronprinzen Rudolf sewidmete Auflage durchsehen. Wir begrüssen sie wie einen alten, trauten, Bekannten; allein dieser steht kräftiger vor uns, gereift in den während seines Lebenslaufes gesammelten Erfahrungen, gestählt nach innen, glänzender nach aussen. Das Werk ist eben um dreizehn Jahre jünger, und das bedeutet bei der Rührigkeit, welche auf naturwissenschaftlichem Gebiete immer mehr Platz griff, sehr viele Die zahlreichen Forschungsreisen, das sich namentlich im Deutschland lebhaft entwickelnde Thiergartenwesen — der Verfasser leitete selbst durch lange Jahre den Thiergarten in Hamburg und das Aquarium in Berlin — waren auf Inhalt und Gehalt des Werkes von grossem Einflusse. Aeltere Beobachtungen fanden ihre Berichtigung oder Ergänzung, zahlreiche neue traten hinzu, so dass der Umfang des bis jetzt vorliegenden ersten Bandes im Vergleiche mit der ersten Auflage um 210 Seiten anwuchs. Zudem wurden überall die Fortschritte der Wissenschaft in Hinsicht auf den allgemeinen Bau und die systematische Stellung der Thiere berücksichtigt. Nicht genug rühmend können die Illustrationen hervorgehoben werden. Als die erste Auflage erschien, wurden die Abbildungen als mustergiltig hingestellt; vergleicht man aber jene mit den gegenwärtigen, so muss man über den ungeheuren Fortschritt nicht nur in der Herstellung der Originale, sondern aueh der technischen Ausführung der Holzschnitte staunen. Die von Seiten des Bibliographischen Institutes in dieser Hinsicht nothwendig gebrachten Opfer verdienen die vollste Anerkennung. Es berührt sehr angenehm, welch’ hervorragender Platz sowohl von Seite des Verfassers als des Verlegers der Person der betheiligten Künstler, in erster Linie dem trefflichen Gustav Mützel in Berlin eingeräumt wird, und es muss als ein sehr glücklicher Gedanke bezeichnet werden, dass uns dieser selbst einen kurzen Abriss seiner Thätigkeit vorlegt. Wir erhalten dadurch einen Einblick in die namenlose Mühe, lebende Thiere der verschiedensten Gruppen aufzunehmen und ihre Charakteristik festzuhalten; denn zu Museumspräparaten oder Copien wurde nur im Falle der äussersten Noth gegriffen. Drei Jahre Arbeit waren den Säugethieren gewidmet. Herr Gustav Mützel hat das Ver- dienst in einer- grossen Reihe von Abbildungen Porträts nach dem Leben vor- geführt, das Individuum und nicht die Species wiedergegeben zu haben. nn era Ein Wort zur zweiten Auflage von Dr. A. E, Brehm’s Thierleben. 775 Zahlreiche Thierbilder erscheinen in dieser Auflage zum ersten Male, ein grosser Theil der älteren wurde durch neu hergestellte ersetzt, nur. wenige wurden un- verändert beibehalten, so dass Text und Illustrationen den Ausspruch recht- fertigen: Ein neues Buch unter altem Titel. War bislang nur von der Be- deutung des Illustrirten Thierlebens als naturwissenschaftliches Bildungsmittel im Allgemeinen die Rede, so geschah dies sicherlich nicht deswegen, weil wir über den rein wissenschaftlichen Werth der Arbeit auch nur einen Augenblick im Unklaren gewesen. Der Verfasser hebt zwar selbst in seiner Vorrede ohne Hehl hervor, dass er sein Buch nicht für streng wissenschaftliche Kreise ge- schrieben, er musste eben bei der Natur des ganzen Unternehmens jene Elemente ins Auge fassen, welche das Buch lieben und tragen sollten, die ungeheuere Majorität der Gebildeten einer kleinen Minorität von Berufsgenossen gegenüber; trotzdem ist seine Behauptung, die Männer der strengen Wissenschaft würden auch in dem „volksthümlichen“ Buche manches Beachtenswerthe finden, viel zu bescheiden. Diejenigen allerdings, welche unter Zoologie nur die Entwickelungs- geschichte und Aratomie der Thiere einerseits oder die Systematik anderseits verstehen, werden in dem „Thierleben“ nichts Homogenes erblicken; die Kunde der Lebensäusserung der Thiere ist jedoch eine Wissenschaft, der sicherlich die gleiche Berechtigung einzuräumen ist, als irgend einem anderen Zweige der von der Mode beherrschten Zoologie. Nur sie allein macht eine andere Zweig- wissenschaft möglich: Die Thierpsychologie. Für die erstere ist das Brehm’sche auch gegenwärtig der vollständigste Repräsentant, für die zweite die reichste “ Fundgrube. In der That fand auch bereits die erste Auflage in allen jenen Schriften, welche sich mit der vergleichenden Psychologie des Menschen und der Thiere abgeben, die ausgedehnteste Verwerthung. Wir hegen die feste Ueberzeugung, dass auch diese zweite Auflage nicht allein die von dem Ver- fasser gegebene Bestimmung, „nach wie vor sich in den gebildeten Familien einzubürgern und zu einem Hausschatze im besten Sinne des Wortes zu werden“, erreichen, sondern dem grossen Ganzen der Wissenschaft gleichen Vorschub leisten werde wie die erste. Wien, im December 1876. m —>S >> 1 ar KB RN a Ki ri MH A ne | AN I nl iR un A I Ka Ks ONE ll „ Ar ale) | IN WHOLE i ara RR “ Pan ‚ Lori am. an na N ol u la KR RT NEN Hain ui N k Hy IH 1y) NE HIRENIT) ' CH ni ' GRELIET ILL: TI Se Bam: N: HD £t NE it ie KENN yil eb El FERNEN a ER ERN p% au BIN ar ann h" ir NG A DAN, hold sr u) ine NER NEN DIL OTSRLOLNNITER TUN SITE NE a NEL ANTDERT RT N % a a u HSEL, GAR ERBEN Pi A steht Br A uit , a1 NRARIRA Anh ni VER IRRE En Ä EST = ” u AISLATE BERN fi Mia alt PLAN a N LAN BAR ER DEHFIDE RBERBAD DAR NE DL N Lu. 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