> Fa E42 .3mı N 2 2 Verhandlungen des z00loeisch-botanischen Vereins in Wien. Ki Band IV. 4 Jahr 1854. \> Mit 11 Tateln. j WIEN. ’ In Commission in W. Braumüller’s k. k. Hof - Buchhandlung. ’ Vorwort. Der vorliegende IV. Band dürfte wohl der sprechendste Beweis sein, dass der Verein sein Ziel mit Kraft und Glück unverändert verfolgt; sei er doch jedem Mitgliede, das ihn mit Befriedigung sieht, ein Sporn, dessen Zwecke nach Möglichkeit zu fördern, dass nicht der eifrige Wille von erlahmender Theil- nahmlosigkeit gefangen gehalten werde. Inhalt. Vorwort. Mitgliederverzeichniss. Bestimmungstabelle. Schriftentauschverkehr. Sitzungsberichte. Versammlung am 4. Jänner . . g Dr. J. Egger: Bemerkung über 7 RR Bern e Versammlung am 1. Februar { g 2 g F . V. Kollar : Ueber Tinea pyr Opel 3 i 5 ® Ueber Nordchina’s Schmetterlingsfauna . . Eingesendet: A. Schwab aus Mistek: Ornithologische Notizen Mayer aus Perbenyk: Ueber Maclura aurantiaca Versammlung am 4. März : & D. Stur : Ueber Sisyrinchium anceps s > G. Frauenfeld: Neue Podurengattung: Tritomurus Eingesendet: B. Hanf aus Zeutschach: Ornithologische Notizen . Schuler aus Wien: Ueber Gortyna petasites Db]., Leybold aus München: Beobacht. üb. Reptilien Tirols G. Frauenfeld: Apparat zum Kaupenausblasen von Herrn N Kappeller Seite 22 VI Versammlung am 5. April . 3 : R i ; - Dr. F. Unger , Fossile Coxiiferen - - : t R V. Kollar: Ueber Bruchus pisi . B : ; G. Mayer : Synonimie zweier Ameisen . . . . Eingesendet: J. Finger in Wien: Das Jahr 1853 in Wien in ornitho- logischer Beziehung . - n - A Senonner:: Ueh. hotan. Abbild. im Naturselbstdruck . Dr. J. Egger: Berichtigung zur Alliocera clawicornis .: Jahresversammlung am 8. April £ Dr. E. Fenz!: Eröffnuugsrede und Rechehschaftsneriinl 2 G. Frauenfeld: Bericht . = e 5 - . J.v. Hornig: Bericht ? . - - = - . J. Ortmann : Kassabericht & . - H . e F. v. Hauer : Ueber geologische Gliederung in den Nord- ostalpen . R . . . & . ; G. Frauenfeld: Auszüge aus Briefen von L. Dolle- schal aus Java . = - & : Fürst v. Khevenhüller: Vorlage einer Kulkuvartecht Versammlung am 3. Mai. ; : £ F N R. v. Heufler: Vorlage des vou Sr. k. Hoheit dem Herm Herzog Max in Baiern geschenkten Werkes über Ichthyosaurus B E . . Dr. E. Fenzl: Ueber Aehrchen- von Cyperus . Eingesendet: Neustädt aus Breslau: Ueber Lithosia depressa und helveola . b : - 2 ° . 3 G. Frauenfeld aus Triest: Besuch einiger Krainerhöhlen R. v. Heufler: Flora Tirols von Freih, v Hausmann Versammlung am 7. Juni - - 8 - i . . Dr. R. Schiner: Vorlage er Schriften von C. Rondani Vorlage eines Manuskripts v. Dr. H. Hageu F. v. Hauer: Bewerkung hierzu . ä 2 Ueber Theodoris Werk von Texten baHdFhe Eingesendet : G. Frauenfeld aus Dalmatien: Ausflug nach Sign F. Schmid in Laibach: Notiz . s0 | Zu Seite Versammlung am 5. Juli x . 2 - x : \ , 84 Dr. A. Kerner : Erfahrungen über die Weinlese . . 85 Eingesendet: F. Vucotinovich aus Kreuz : Neue Viola - r R 9 L. Kirchner aus Kaplitz: Briefauszug . ’ + « 93 Versammlung am 4. October Y 95 Dr. M. Hörnes: 7. 8. Heft Aare aaln "Mollasken Er Wienerbeckens ® . . > . = 97 F. Brauer : Chrysopa pallida bei Wien . . . . 10% Eingesendet: F. Schmid aus Laibach: Grottenthiere » - > „ri0S J. Finger: Ornithologische Notiz . . . 103 V. Dorfmeister:: Raupe von Agrotis sagittifer [7 - . 104 J. v. Hornig: Bemerkung hierzu . . . . . 105 Versammlung am 3. November . F n ! 6.107 J. v. Hornig: Gnophos Op RFRIRLORt zur Wache Oesterr. 108 Mittheil. von Schreiner über Lithosia . Fler Eingesendet: F. Schmid aus Laihach: Entomologische Notiz } 111 L. Anker aus Ofen: Neuer Spanner: ER SERR fiduciaria > - - A - - nt Dr. Hayen aus Königsberg: Entomol. Notiz . : . 113 V. Koltar: Bemerkung hierzu . : > : - Aa: Ueber Bombyx Cynthia . : - > . SU Versammlung am 6. December . : - o . . Pi 11° Ausschussbeschlüsse . ° n . & e R & 116 F. v. Hauer: Ueber Abdrücke im Bauzer Liassandstein.. 117 Eingesendet: J. Bayer aus Pesth: Zur Flora von österr. Schlesieu . 118 B. Hanf aus Mariahof: Briefauszug : a h u 120 Wahlergebuniss . ; - h . 4 5 > 138 vın Abhandlungen. Seile J. Egger : Neue österreichische Zweiflügler = L . > ° 1 J. Orlmann : Bemerkungen über niederösterreichische Pflanzen . 3) J. v. Hornig: Erste Stände einiger Lepidoptern . ; £ . B 15 G. Frauenfeld: Beschreibung des Sphodrus Schmidtii durch Ludwig Miller, Troylorhynchus anophthalmus durch Ferdinand Schmid, und neue Höhlenthiere . . Pe : 23 4A. Pokorny: Vorarbeiten zur Kryptogamenflora von Uuterösterreich . 35 Dr. R. Schiner : Dipterologische Fragmente R & a E 5 169 J. v. Hornig: TLepidvpterologischer Besuch des Maugert und Rombhon 177 J, G. Beer : Versuch einer Eintheilung der Bromeliaceen . - ur J. Heckel: Die Fische der Salzach E e . 5 A . Er) F. Pluskal: Nachtrag zur Phanerogamenflora von Lomniiz . h x 197 Th. Kotschy: Der Steinbock in Südwestasien R B < R .. 208 J. @. Beer: Funktion der Luftwurzel der tropischen Orchideen . dınazial A. Kerner: Zur Kenntniss der Flora des Mühlviertels E - rl H. Dr. Hagen: Die Neuropteren der Bernsteinfauna . . 5 il Dr. E. Ohlert: Ueber Klauenbildung der preussischen Spinnen . 233 H. Reichardt: Verzeichniss böhmischer Pilanzen, gesammelt von J. Neumann = 5 . R s . 5 ... 239 L. Kirchner : Verzeichniss der Aderflügler um Kaplitz = 5 ...885 G. Frauenfeld: Die Algen der dalmatinischen Küste . Ä - nr G. Frauenfeld: Erste Stände von Plinthus Megerlei . & . 351 Dr. R. Schiner: Diptera auslriaca: Asiliden . e - r ...8355 G. Frauenfeld: Reise an der Küste Dalmatiens . R b n .. 445 F. Brauer : Beiträge zur Kenntniss der Neuropteren . B R 5 463 G. Dorfmeister: Ueber Zygaenen in Steiermark . e e R As G. Dorfmeister: Lebensweise der Raupe von Limenitis populi . 483 A. Schwab: Vogelfauna von Mähren und Schlesien . 5 } 5 487 A. Neilreich: Ueber Aconitum Stoerkianum 5 > 2 3. 5 RE J. v. Horniy: Erste Stände einiger Lepidopteren s - 2 .. s4l J. Mann: Schmetterlinge, gesammelt im Wippachthale ® n ...945 J. Finger : Ueher Circaötos galticus Bo)e. £ B , . 259 J. Giraud: Note sur quelques Hymenopteres . : E . 601 G. Frauenfeld und Dr. J. Eyyer: Ueber Entwicklung von Chionea und deren Anatomie von F. Brauer - - c .,, 2609 B. Hanf: Ornithologische Notizen aus Obersteiermark . B « 617 Verzeichniss der Abbildungen. zu Seite: 1. Pinus cembra fossilis =» : - . Berichte 25 2.1. 2. Cionophora Kollari Ege. - - . Abhandl. 1 3. 4. Stratiomys (alliocera) clavicornis Egg. — 3 5. 6. — chamaeleon L. = P A ° —— 3 z.11. Cornus haemapterus Ntzasch. A . — 3 3. 1. 3. Troglorhynchus anophthalmus F. Schm. ee 25 4. 5. Haemalastor gracilipes Fr. . + 2 = 28 6. Tritomurus scutellatus Fr. . > . Berichte 17 4.1. Carychium exiqua-Say . - 5 . Abhandl. 33 2. — minimum O. F. M. - . $ — 33 3. — spelaeum Rssm. . = c . u 33 4. — dautum Fr. . = = > . —_ 33 5. — Schmidti Fr. . . 2 . um 34 6. — obesum Sch. 3 - : R — 34 : 17 Klaueubildung der Spinnen D. E. Olılert — 230 7. Ascalaphus macaronius Sep. Anatomie — 465 {e) = — Eutwicklungsgeschichte : == 468 9. Myrmeleon tetraygrammicus Fbr. . . = 471 10. Lebensweise von Limenitis populi O. = 483 11. Anatomie von "Chionea araneoides . a 611 Druckfehlerverzeichniss. Sitzungsberichte, Seite 10 Zeile 12 v. 0. >16: 7.05, UVM. a 4 v.0. De Re HE NERVEN GO: BIT E20 SO, = svu. 2. 3Ea85 Hy. 0% a VO ae ee NE 5.,.606 7 7 Rl2SV220: SE FMOUREE svo 5...997, SSeBoBV03 2, Sp. statt alpina „ tudiären „ Schneeschwalben „ Canonus „ Neuheit „ Geschäftsordaung „ links „ Paz „ auffalland „ Ritzbüchel „ Domnio „» Wallrath Abhandlungen. u. statt Gebirges Seite 47 Zeile 7 v. Pe 2 v.0. ER ER VORLIE ER en OR ER E BE DB NE WR IN V.20: ee II rn HUAnBEl Zu, sv.u. DE 2 Vv..u. SEE > 4vUu RB. 8 4v.Uu. RE EB 1 v. 0. eh 3vUu a ee ne I ee 2 v. ” 182 ” Be kil- „ Riecia „ Librtlie „ Unfern „ Al9ı „ temadophila „4488 nuden „3878 „2870 „ Kuhschnerberggraben „ Anamodon „ Meiner „ lusciniaepellu lies algira radiaren „ Seeschwalben „ canorus „ Neuzeit » Geschäftsordnung „ rings a NVdZ „ auffallend „ Kitzbüchl Doimo „ Wallroth lies Gebietes ” N” er) ” ” ” ” 1842 Riccia Librile Ufern 4171 icmadophila 4485 durch 28783 2379 Kuhschneeberggraben Anomodon einer lusciniaepenella Seite 198 Zeile 5 v. o. statt Füllungsorgane meas0 9v.0. „ sieht . == ,.: 19 v..0.: 9%. am » » 265 12 v. u. „ Victoralis = »„ 239 „ 11 v. o. Spalte 1 statt nossata r n 29% 2 v. o. statt speciformis - » 296 .„ 2 v. u. Spalte 2 statt bizomus h » 299 12 v. u. statt pollipes ESS: „ 7 v.0. „ Specodes 9 Ft m letzte am Ende fehlt Nr. 18. ee GIRO NE 19, AED nn ZEV. OS. % nm ARENT. „ 46 „ 12 v. u.statt Leistung lies „ 52 „ 25 v0. „ Cocnonympha n 34 „ 3 v.u. „ Stücke „ 561 „ 25 v.o. „ Banpen er an S20.V20 m; Stab » 3962 „ 3 v.u. „ Scodiona nn erste „ Jnicisalis r Nachträglich : lies Füllungsgrade steht an Victorialis nassata spheciformis bizonius pallipes Sphecodes Leitung Coenonympha Säcke Raupe Slapp Scodiona Incisalis XI Auf der 2. Tafel des IIl. Bandes, Jahr 1853: @. Frauenfeld : Ueber Laccometopus sind Nr. 5 und 6 umzuwechseln, da Fig. 5 zu Teueri, Fig, 6 zu clavicornis gehört. Sitzungsberichte Versammlung am 4. Jänner 1854. Vorsitzender: Herr Vicepräsident V. Kollar. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr Brachelli Huyo Fr. Dr. der Rechte Charpentier Johann v., Minendirector in Bex Czech Theodor, Cand. der Med. Gruber Alois, Dr. d. Med. .............. Grüner Julius Dr., Stadtphys. in Iglau.... Hepperger Carl, Stud. d. Rechte ........ Kappeller Ludwig, Mechaniker ' Karatheodory Stefan, Prof. d. Botanik, kais. Leiharzt Sr. Maj. des Sultans in Constantinopel ...z.crsueenee nen. Müller Dr. Adolf, Hof- und Gerichts- Advocat Pick Hermann, Dr. der Med., Prof. am akad. Gymnasium in Wien........ Reichardt Johann, k. k. Oberlieutenant, Prof.d. Art.-Reg.-Schule in Iglau Richter Vincenz Dr., Hof- und Gerichts- Advocat Schenk, Prof. in Weilburg, Grossher- zogthum Nassau .... Soltesz Max, Studierender in Pesth...... Wellal Franz, k. k. Verpflegs-Adjunct.. ...... rennen. .eerrnee ..une0» Dee ee Er Er Eu EEE Er Er Er bezeichnet durch P. T. Herrn v». Tacchetti u. G. Frauenfeld. den Vorstand. F. Linzbauer u. G. Frauenfeld. Dr. Lenk u. G. Frauenfeld. Dr. Franz u. Alois Pokorny. A. Senoner u. G. Frauenfeld. G. Frauenfeld u. J. Finger. den Vorstand. Dr. F. Unger u. Th. Kotschy. Dr. J. Tomaschek u. A. Pokorny. Dr. Franz u. Alois Pokorny. Dr. Franz u. Alois Pokorny. G. Mayr u. G@. Frauenfeld. F. Linzbauer u. @. Frauenfeld. Bar. v.Widerspach B. v. Leithner. Eingegangene Gegenstände: Academia economico-agraria dei georgofili in Florenz, und The Smithsonian Institution at Washington, zeigen schriftlich an, den Anschluss zum Schriftentausch. Sitzungsbericht der k. Akad. d. Wissenschaften. Wien 1853. XI. 3. 8. Entomol. Zeitung des Stettiner Vereines. Stettin 1853. 14. Jahrg. 8. Bulletin de la Soc. Imp. d. nat. de Moscou 1853. XXVI. Nr. 2, 3. 8. Mem. nouw. d. I. Soc. Imp. d. nat. de Moscou 1846—49. IV. 4. Jahrhb. d. k. k. geol. Reichsaustalt 1853. IV. Nr. 2. 4. Schriftentausch. Temmingk C. J. Manuel d’Ornithol. Paris 1820—1840. 4 Bände. 8. Geschenk Sr. Durchlaucht des Hrn. Präs. Fürst R. Khevenhiüller. AbI1 Dr. Fr., Rev. Prot. f. Civil Apoth. Gekrönte Preisschrift. Prag 1854. Fol. Lorenz Dr. J. R., Ueber Torfbildung, Entst. Verw. etc. Salzburg 1854. 8. Geschenk der Hrn. Verfasser, 13 Nummern verschiedener Werke und Fortsetzung von Zeitschriften. Durch die k. k. oberste Polizeibehörde. 2. Lieferung der rhein. Menthen. Nr. 31—60. Geschenk des Hrn. Dr. Ph. Wirtgen in Coblenz. 3 Packete getrockneter Pflanzen. : Geschenk des Hrn. J. Nawratil. Ein Programm des Hrn. Dr. Wirtgen in Coblenz, in welchem derselbe Herbarien monographisch bearbeiteter und kritischer Pflan- zen zu sehr billigen Preisen anbietet, wird vertheilt. Herr M. Dr. Egger beschreibt eine neue Fliegengattung mit einer Art: Cionophora Kollari Egg. und eine neue Art Waffen- Niege Stratiomys elavicornis Eg g., beide der österreichischen Fauna angehörig; ferner die parasitische Fliege Carnus hemapterus Ntzsch. Sodann zeigt er eine merkwürdige Erscheinung, ein Buchenblatt mit einer grossen Menge todter daraufklebender Atherix Ibis vor, welches Herr J. v. Hornig im August 1853 am Oetscher gefunden, wo sämmtliche Blätter einer grossen Buche dergestalt bedeckt waren. Zum Schlusse zeigt er lebende Chionea araneoides vor, deren Lebens- weise er bespricht. (Siehe Abhandlungen.) \ 3 Hr. Dr. Egger gibt in Betrefl der zuerst aufgestellten Gat- lung Cionophora noch folgenden Zusatz: Da ich aus Gründen, die ich später auseinander setzen werde, mich entschlossen habe, aus dieser Fliege eine neue Gattung zu bilden, so kanı ich nicht umhin, in Beziehung meines Freundes, des österreichischen Dip- terologen Hrn. Dr. Schiner, der in Dipteren gemeinschaftlich mit mir ge- arbeitet, hier eines besondern Umstaudes zu erwähnen, Herr F. Schmidt, der höchst geachtete Naturforscher zu Schischka bei Laibach iu Krain, schickte demselben zwei Fliegen zur Bestimmung nach Wien. Die eine derselben bestimmte er als Ceroplatus tipuloides Fabhr., wogegen ich nichts einzuwenden, sondern nur beizufügen habe, dass es eine sehr seltene Fliege und für die Fauna Oesterreichs neu sei; die andere war identisch mit denen, die ich später aus dem k. k. Museum erhielt, und aus denen ich die oben genannte neue Gattung bildete. Herr Dr. Schiner führte sie in seinem Reisebericht über Krain und Triest als eine wahrscheinlich neue Art von Xestomyza Wied, auf. Da wir in dieser Beziehung ganz verschiedener Meinung waren, SO schrieb Hr. Dr. Schiner dem Hrn. Schuldirector Prof. Dr. Lö w in Gross- Messeritz um seine Meinung. In einem höchst freundschaftlichen Rückschreiben, in welchem der würdige Herr Professor auch meiner gütigst gedachte und mir ein Exemplar seiner jüngsten Abhandlung schenkte, wofür ich ihm meinen Dank hier öffentlich ausdrücke, bestätigte Dr. Löw die Meinung Schiner’s auch als die seinige. Herr Dr. Löw fügte noch bei, dass ausser der Fliege, die i ihm Dr. Schiner in Abbildung übersandte, noch seine Baryphora speciosa, eine unbeschriebene Sizilianerin, und wahrscheinlich auch Phycus canescens Wik. zur Gattung Xestomyza zu ziehen seien, die, obwohl auffallend in Kopf und Fühlerbildung verschieden, doch in der genannten Gattung, ‚die man füglich so characterisiren könne, dass sie alle diese Arten umfasse, bei- sammen bleiben sollten, "weil sonst für jede eine eigene Gattung errichtet werden müsste. So auziehend und belehrend diese Aeusserung auch ist, und bei aller Hochachtuug, die ich für diesen gewiegten Dipterologen hege, unlerfange ich mich doch, anderer Meinung zu sein, und zwar der Meinung, dass die oben von mir beschriebene Fliege zu der Gattung Xestomyza, wie sie Wied. characvterisirt, durchaus nicht gehöre, und zu der Gattung Xestomyza , wie Professor Löw sie im erwähnten Briefe andeutet, nicht gezogen werden könne, weil sie eben noch nicht existirt. Ich bin durchaus kein Freund von dem Einengen so höchst verschie- dener Kormen, selbst wenn solche Gattungen noch so artenarm sind, in der Folge werden sie doch immer wieder getrenntund zwar auf weil geringere Unterschiede hin, als hier vorliegen, wie wir ‚dieses Beispiel in mehreren Gattungen haben, 1* 4 Sollte übrigens die Gattung Xestomyza, wie sie Hr. Löw andeutete, wirklich zu Stande kommen und die obige.neue Gattung dazu gezogen werden, so ist dieses wohl kein Unglück und Verlust für die Wissgnschaft, wie das tägliche Beispiel lelrt, wenn auch ich es einen Verlust nennen zu können glaube, wenn man so ausgezeichnete Formen in eine Gattung zwängt, wohin’ sie nicht gehören, und wo sie vor der Hand Niemand sucht, Gewiss ist, dass Xestomyza Wied. Buryphora Löw, meine neue Gattung, und wahrscheinlich noch mehrere andere, die man bis jetzt noch nicht kennt oder beschriebeu findet, zu einer und derselben ausgezeichneten Gruppe gehöreii, die jetzt noch wenige Arten zählt, und die von den Autoren verschieden eingereiht wird. Prof. Löw stellt diese Gruppe zwischen Thereva und Xylophagus,, und dagegen will ich gegenwärtig nichts einwenden. Herr Dr. Schiner nimmt Veranlassung, Folgendes zu er- wiedern: Zur Begründung und Rechtfertigung der Ansicht des Herrn Dr. Löw erlaube ich mir, der verehrten Versammlung die betreffende Stelle aus dem Originalbriefe des Hrn. Dr. Lö w hier mitzutheilen. Sie lautet: ......„Ihre Ansicht über die in Abbildung mitgetheilte Fliege ist ganz auch die meinige. Sie gehört in eine der interessantesten Gegenden des ' Dipterensystems, nämlich zwischen Thereva und Xylophagus. Wir kennen bisher nur sehr wenige Arten aus dieser Verwandtschaft. Die ältestbekannte ist Xestomyza lugubris, der Typus der Gattung Xestomyza, dazu kommt als zweite Art Xestomyza costalis, als dritte Art Xestomyza Chrysanthemi, als vierte Art die von mir in der entomologischen Zeituug von 1844 beschrie- bene Baryphora speciosa, als. fünfte Art eine noch unbeschriebene Sici- lianerin, als sechste Art vielleicht Phycus canescens Walker (vergleiche „Ins. Saundersiana“ v.. Walker); endlich als siebente Art Ihre interessante Fliege. Alle diese Arten haben etwas Aehnliches in ihrem Habitus, zugleich aber haben sie die auffallendsten Unterschiede im Baue des Kopfes und der Fühler: will man nicht für jede der- selben eine eigene Gattung errichten, was sein Bedenkliches hat, so muss man sie vorerst in der Gattuug Xestomyza zusammenlassen, die recht wohl so charakterisirt werden kaun „ dass sie alle diese Arten um- fasst. Ich sehe das jetzt besser ein, als damals, wo ich etwas unvorsichtig für meine kleinasiatische Art den Namen Baryphora vorschlug.........." Aus dieser Stelle geht hervor, dass Hr. Dr. Löw nicht meinte, als könne die vorliegende Art nicht zu einer eigenen Gattung erhoben werden, er hält es nur für bedenklich vorläufig, bis nicht mehrere Arten dieser Fliege bekannt sein werden, für jede einzelne Art eine eigene Gattung auf- zustellen. Diese Ansicht des hochverehrten Hrn. Dr. Löw schien mir so begründet und einleuchtend, dass ich mich hierdurch veranlasst sah, bei der Aufstellung der neuen Gattung die Mitautorschaft abzulehnen. 5 Hr. J. Ortmann gibt Bemerkungen über einige Pflanzen- arlen, so wie über die Auffindung mehrerer für das nieder-öster- reichische Florengebiet neuen Phanerogamen, (Siehe Abhandlungen.) Hr. J. v. Hornig hält einen Vortrag über die ersten Stände einiger Lepidopteren. (Siehe Abhandlungen.) Hr. G. Frauenfeld theilt zuerst eine von Hrn. L. Miller eingesendete Beschreibung eines bisher verkannten Laufkäfers, den er Sphodrus Schmidtii nennt, mit, sodann die ebenfalls eingesendete Beschreibung eines von Hrn. F. Schmidt in Laibach entdeckten und beschriebenen augenlosen Höhlenrüsselkäfers: Troglorhynchus anophthalmus. Sodann gibt er selbst weitere neue Entdeckungen des Hrn. F. Schmidt von Höhlenthieren aus den Krainer Grotten, als: zwei Zecken, Haemalastor gracilipes Fr. und Ixodes vesper- tiliones Koch &; und drei neue Schnecken: Carychium lautum Fr., Schmidti Fr. und obesum Schm. (Sämmtlich in den Ab- handlungen.) Wegen Mangel an Zeit werden zwei noch angekündigte Vor- lräge vertagt, Versammlung am 1. Februar 1854. Vorsitzender: Herr Präsident-Stellvertreter Dr. E. Fenzi. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T, Herrn Heintl Franz, R. v., Dr. d, Phil. u. Rechte, Finanzrath u. Kanzleidirector Dr. R. Schiner u. Fr. Braunhofer. Heint! Karl, R. v., Dr. der Phil. und Rechte, Universitäts-Syndikus ..... Dr. R. Schiner u. Fr. Braunhofer. Huber Joh. Dr. d. Med. u. Chir. ........ Dr. Lenk u. G. Frauenfeld. Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Klug Eugy., Domvikär in Olmütz, Hochw. Beide Secretäre, Klug Jos. Y., Prof. in mähr. Trübau ..... Beide Secretäre. Schleicher Wiülh., in Gresten.....:...... J. Mann u. J. Mayer. Ziamäl With., Prosectorim Jo sefinum .. F. Linzbauer u. G. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Zeitschrift d. k. k. Ges. d. Aerzte in Wien 1853, 12. 1854, 1. Hft. 8. „Flora,“ bot. Ztg. v. Regensburg 1853, Nr. 41 —48. 8. „Lotos,“ Zeitschrift f. Naturwiss. 1853, 10. 11. 12. 8. Kongl. Vetensk. Akad. Handlingar. Stockholm 1851. 8. Öfvers. af k. Vetensk. Ak. Förhandlingar.- Stockholm 1853. 8. Jahrb. d. naturhist. Landesmus. in Kärnten. Klagenfurt 1853. 8. Sitzungsber. d. k. Ak. d. Wiss. in Wien. Wien 1853. XI. 4. 8. Verhandl. d. siebenb. Ver. f. Naturw. Hermaust. 1853. 8. Cörrespondenzbl. d. naturf. Ver. in Riga. 1852/3. 8. e Schriftentausch. Strob1 V. Sui moll. viv. d. lembo cr. del Piemonte. Pavia 1853. 8. Sennoner A. Höhenmess. in Ungarn, Croat., Slav. Wien 1853. 4. Schiner R. Fauna der Krainergrotten. Wien 1853. 8. Geschenke der Herren Verfasser. Hr. V. Kollar hielt einen Vortrag über ein dem Getreide schädliches Insect: die Weizenmotte, Tinea (Gelechia) pyro- phagella Kllr. Er erwähnte, dass Herr Stecker, Professor der Landwirth- schafts-Kunde an der hiesigen Universität ihn im Jahre 1846 auf eine Motte aufmerksam gemacht habe, welche die in dem landwirth- schaftlichen Museum aufbewahrten Getreidemuster zerstörte. Diese Motte lebe als Larve in den Weizenkörnern, verzehre die ganze Mehlsubstanz, ohne den Balg zu verletzen, so dass das Weizenkorn unversehrt erscheint und der angerichtete Schaden nur durch das geringere Gewicht der Frucht zu erkennen sei. Bei be- vorstehender Entwicklung breche die Puppe an dem behaarten Ende des Korns durch die fein benagte Haut, und an dieser Stelle verlasse auch die Motte ihre frühere Behausung. Das Körnchen sei nach der Entwicklung des Schmeiterlings blos mit den Excrementen der Larve und der Puppenhülle erfüllt und enthalte gar keine Mehlsubstanz, 7 Durch die eben beschriebene Lebensweise unterscheide sich dieser Getreidefeind wesentlich von den den Landwirthen von jeher bekannten Verwüstern des auf den Schültböden aufbewahrten Ge- treides: dem weissen Kornwurm, Tinea granella Lin. und dem schwarzen Kornwurm, Calandra (Sitophilus) granaria F abr., welche beide die Getreidekörner nicht blos von innen, sondern auch von aussen angreifen und ihre Gegenwart überdiess durch die Verunreini- gung der Getreidehaufen mittelst ihrer Excremente und beziehungs- weise durch das Ueberspinnen derselben mit einem Gewebe zu er- kennen geben. Hr. Kollar erwähnte, dass, da er diese Motte weder in den hiesigen öffentlichen noch Privat-Sammlungen angetroffen und auch in keinem systematischen Werke beschrieben gefunden habe, dafür den oben bemerkten Namen gewählt und dieselbe nebst ihrem Haus- halte in den Berichten der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft be- schrieben habe. Er bemerkte ferner, dass er schon damals die Vermulhung aus- gesprochen habe : das Insect müsse durch eingesendete Getreide- muster aus ferneren Gegenden eingeschleppt worden sein und in seiner ursprünglichen Heimath zu den gefährlichsten Feinden des Getreides gehören. Im Winter des vorigen Jahres sei die ausgespro- chene Vermuthung bestätigt worden: Ein Wirthschafts-Beamter des Hrn. Baron Sina habe von dessen Besitzungen in der Walachei, seinem in der Nähe von Bukarest gelegenen Gute „Dudest“, Weizen in einer Blechbüchse nach Wien gebracht, der grösstentheils wurmig war und aus dem schon bei einem schwachen Druck ein weisslicher Saft herausquoll. Um die eigentliche Natur des Wurmes befragt, er- 'klärte ihn Hr. Kollar für die von ihm im Jahre 1846 beobachtete Mottenlarve und seine Angabe fand sich durch die aus dem zurück- gelassenen Weizen nach wenigen Wochen entwickelte Motte be- stätigt. Nebst der Motte habe sich indess aus dem angegriffenen Weizen zugleich eine Menge sehr kleiner, kaum eine Linie messender -Schlupfwespen (Pteromalus) entwickelt, die Hr. Kollar früher noch nicht zu beobachten Gelegenheit gehabt und welche die natür- lichen Feinde dieses Weizenverwüsters und daher die wohlthätigsten Freunde des Landwirthes seien, denn sie allein sind im Stande dem Ueberhandnehmen der gefährlichen Motte Schranken zu setzen. Aus 8 diesem Umstande schloss Hr. Kollar, dass das Getreide ursprünglich schon in Halmen auf dem Felde sowohl von der Motte als diese von ihrem Feinde angegriffen werden müsse, dass indess weitere Verheerungen auch auf den Schüttböden noch stattfinden. Hr. Kollar behielt sich vor, diese nützliche Schlupfwespe, welche er Pteromalus pyro- philus nennt, bei einer andern Gelegenheit zu beschreiben. Um ein Mittel zur Vertilgung dieses für das Getreide so schäd- lichen Insects befragt, habe er ein baldiges Vermahlen des ange- griffenen Weizens empfohlen und im Falle diess nicht möglich wäre, das Dörren der Weizenvorräthe in mässig geheizten Oefen, wodurch die Larven getödtet würden. Eine weitere Bestätigung von der Schädlichkeit dieser Motte habe er aus einer im vorigen Jahre zu Paris erschienenen Schrift: „Recherches sur l’Alucite des Cereales par. M. L. Doyere* er- fahren. Diese „Alucite des Cereales“ sei nichts Anderes als die hier in Rede stehende Tinea (Gelechia) pyrophagella, welche in einem grossen Theil von Frankreich und selbst in Spanien grosse Ver- wüstungen in den Getreidemagazinen anrichte, so dass auf Veran- lassung der französischen Regierung Hr. Doy&re, Professor der Zoologie an der landwirthschaftlichen Schule in Versailles, die am meisten von dem Insecte bedrohten Provinzen bereisen musste, um Erhebungen über den angerichteten Schaden zu machen und die zweckdienlichsten Mittel zu seiner Vertilgung vorzuschlagen. Aus diesem Werke habe Hr. Kollar erst erfahren, dass diese Motte in Frankreich längst als ein gefährlicher Feind des Getreides bekannt und bereits im Jahre 1761 von Reaumur unter dem Namen „La vraie teigne des bles“ (Mem. tom. 2. tab. 39, fig. 9— 21) beschrieben und abgebildet, später dann (1789) von Olivier in der „Eneycl. meth. tom. IV. Ins. p. 121. Nr. 15% unter dem Namen „Alueita cerealella* aufgeführt wurde. Der Umstand, dass Reaumur die von ihm beschriebenen Insecten mit keinem systematischen Namen belegt und Olivier die Motte in eine Gattung versetzt, welche nach den Ansichten der deutschen Naturforscher eine ganz andere Gruppe von Motien, die sogenannten Federmotten enthält, war Schuld, dass u in landwirthschaftlicher Hinsicht so wichtige Insect, von den deut- schen Entomologen bisher unbeachtet geblieben sei, 9 Der von Olivier gebrauchte Art-Name habe auf jeden Fall das Prioritäts-Recht und die Motte müsse nach Kollars Ansichten Tineä (Gelechia) cerealella Oliv. genannt werden. Hr. Doyeöre, welchem übrigens weder die Verbreitung der Motie so weit nach Osten noch ihr natürlicher Feind in der oben erwähnten Schlupfwespe bekannt war, schlage ebenfalls die erhöhte Temperatur als das sicherste Mittel zur Verlilgung des Insectes und zur Rettung des angegriffenen Getreides vor. Er empfiehlt die Ge- treidemagazine, wenn das darin aufbewahrte Getreide von dieser Molte oder einem andern schädlichen Insecte angegriffen ist, bis auf 47—48 Grad des Celsiüs’schen Thermometers zu heizen, wodurch die Thiere nach angestellten Versuchen sicher gelödtet werden. Hr. Dir. V. Kollar fügt noch folgende Mittheilung hinzu: „Ich erhielt gestern durch unser geehrtes Vereinsmitglied Herrn Josef Maun eine Brochure: „Beiträge zur Schmetterlings-Fauna des nördlichen © hina,“ herausgegebeu von Otto Bremer und William Grey zu St. Petersburg im Jahre 1853. Diese Brochüre enthält die Aufzählung und Beschreibung von Lepi- dopteren, welche von den Herren Dr. Tatarinoff und Gaschkewitsch in den letzten Jahren in der Umgebung der chinesischen Metropole Peking gesammelt wurden. Da aus bekannten Gründen maturhistorische Expeditionen in jene Gegenden unmöglich sind, so muss für uns jede noch so kurze Mittheilung über den Character ihrer Naturproducte von hohem Interesse sein, Die obengenannten Herren Verfasser dieser Brochure erhielten 121 Arten von Schmetterlingen aus der Gegend von Peckinx; darunter befauden sich 52 Arten, welche in Mittel- und Südeuropa vorkommen, und die in dem nachfolgenden Verzeiehniss bemerkt sind; 69 Arten sind aussereuropäische Formen, darunter 49 bisher unbeschriebene und 20 von verschiedenen Autoren meist aus Indien publieirte Arten.“ Verzeichniss einiger Lepidopteren-Arten , deren Verhreitung nach den von Dr. Tatarinoff und Gaschkewitsch gemachten Beobachtungen von Mitteleuropa bis nach Peking im nördlichen China reicht. 1. Papilio Machaon Linn. 6. Rhodocera Rhamni L. =» 2. Pieris Rapae L. 7. Argynnis Adippe var. (Chloro- 3» — Daplidicae L. dippe Boisd.) 4. Leucophasia Sinapis L. 8. — LDaodice Esp. (Pommern, 5. Colias Hyale Linn. (sehr gemein). auch hei Wien, selten.) 4. Bd. 2 — 9. Metitaea Phoebe Fahr. 33. Liparis auriflua Fahr. 10. — Didyma FE. 34. Cossus Kgyniperda Fahr. 11. Vanessa C-album 35. Ptilodontis Palpina Linn. 12. — Card 36. Acronycta cuspis Hüb. ‚ 13. Limenitis Aceris Fabr. 37. Hadena Chenopodi Fabr. 14, — LDucilla Fabr. 38. Ayrotis suffusa Hüb. 15. Apatura Ilia var, Cütie Hüb. 39. Heliothis dipsacea Linn. 16 Sutyrus Phaedra Linn. 40, — armigera Hüb. 17. — 0Oedipus Fabr.. 41. Plusia Moneta Fabr. 18. Thecla Spini Fabr. 4. — Jota Linn. 19. — W. album Hüb. 43. Catacola Paranympha Linn. 20. Polyommatus Hippothoö Linn. 44. Ophiusa Alpina Linn. (Süd- 21. — Phloeas L. Europa.) 22. Lycaena Polysperchon Ochsh. 45. Aspilates arenacearia Hüh. 23 — Battus Fabr. 46. Zerene Ulmaria Hüh. 24. — Afgus Linn. 47. Ba aeruginalis Hüb, (Ungarn 25. Thanaos Tayes Linn, und Fiume.) 26. Sphinz Convolvuli Linn 48. — arcualis Hüb. (Verbas- 27. Deilephila Eipenor L. calis Tr, 28. Macroglossa Stellatarum Linn. 49. — hyalinalis H. 29. Procris Pruni Fabr. 50. — polygonalis H. 30. Lithosia griseola Hüb, 51. — cinctalis Tr. 31, — heiveola H. 52. Hypaena palpalis Hüb, (Fiume). 32. Liparis Salicis Linn. Hr. Dr. C. v. Ettingshausen überreichte dem Verein seine im Drucke erschienenen Schriften: „Die tertiäre Flora von Häring in Tirol* aus den Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, und „Beiträge zur fossilen Flora von Tokay*“ aus den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften und be- rührte in Kürze den Inhalt derselben. Ferner zeigte Hr. v. Ettingshausen die eben vollendeten Tafeln zu seiner in den Druckschriften der kais. Akademie erschei- nenden Abhandlung über die Nervation der Euphorbiaceen vor. Dieselben wurden in der k. k. Hof- und Staalsdruckerei nach der, durch Hrn. Regierungsrath Auer erfundenen Methode des Natur- selbstdruckes ausgeführt und lassen in Bezug auf die Genauigkeit und Feinheit der Darstellung nichts zu wünschen übrig. Die An- wendung dieser für einzelne Zweige der Botanik sehr einflussreichen 11 Erfindung erscheint nach den bereits vorliegenden Thatsachen besonders zur Förderung der Organographie der Pflanzen höchst geeignet. Hr. G. Frauenfeld liest aus einem von Hrn. Apotheker A. Schwab in Mistek eingesendeten Briefe Folgendes: Ich erlaube mir dem löblichen Vereine folgende naturwissenschaftliche Notizen aus dem Jahre 1853 mitzutheilen. Seit 15 Jahren in dieser Gegend mit entomologischen und ornithologi- schen Beobachtungen beschäftigt, habe ich während dieser Zeit so manche ornithologische Seltenheit erhalten, z. B. Vultur cinereus, leucocephalus; Falco albicilla, fulvus, naevius; Haliaötus u. dgl., nie aber zugleich so viele zusammen, wie heuer. E Das interessanteste darunter ist Falco brachydactylus, ein sehr schönes altes Weibchen, eine halbe Stunde von hier an einem kleinen Teiche geschossen ; 2 Fuss 1 Zoll lang, klaftert selbes 5 Fuss 8 Zoll. Es ist viel . grösser als mein von Hrn. Parreiss erhaltenes dunkelgefärbtes Männchen ; sehr licht, mit fast ganz weissem Unterleib und Hosen, welche nur mit einzelnen kleinen rostgrauen Flecken besetzt sind. Im Magen fanden sich Eidechsen und Heuschrecken, Ausser diesem erhielt ich Falco peregrinus, wahrscheinlich ein ein- jähriges Mäunchen, und Falco aesalon,. ein älteres Weibchen. Alle drei Arten sind in dieser Gegend Mährens meines Wissens noch nicht erlegt worden. Was aber besonders bemerkenswerth ist, sind die vielen Varietäten, die ich heuer erhielt; es sind folgende: 1. Corvus corniz: Kopf graubraun, Kehle, Flügel, Schwanz graulich, Rücken und Bauch schneeweiss. Unter mehreren gewöhnlichen Nebel- und Rabenkrähen auf einem Düngerhaufen geschossen. 2. Corvus Pica: Kopf schwarz, Hals-braun, Flügel und Schwanz graulichweiss. Von Hrn. Förster Zinsmeister aus Ustron erhalten. 3. Turdus merula Q: gauz lichtbraun, am Bauche fahlgelb. Im Spät- ‚herbst hier in Schlingen gefangen. 4. Turdus merula 5: dunkelschwarz mit weissen Flecken au Kopf und Hals. 5. Turdus torquatus 5: ganz weiss mit rothen Augen, also ein Kakerlak. Wurde noch nicht ausgewachsen auf dem Gebirge bei der Lissa allein in einem Neste gefunden; man wollte ihn anfziehen, allein er ging zu Grunde. 6. Turdus torquatus: altes Männchen in selber Gegend im Herbste geschossen, wo früher das Nest mit vorstehendem weissen 2* 12 Jungen sich fand, scheint demnach der Vater desselben zu sein, obwohl er nur halbweissen Kopf und schneeweissen Hals hat, 7. Talpa europaea:ganz weisslich gelb. Derselbe wurde ausgeackert. Es bleibt diese Anzahl immerhin auffallend, da mir in der langen Zeit als ich mich hier befinde, und wo mir meilenweit aus der Umgegend von allen Jägern was irgend von Bedeutung ist, eingeliefert wird, solche Selten- heiten immer nur sehr spärlich zukamen. x Hr. Dir. Fenzl zeigt drei, beinahe faustgrosse Früchte von Maclura aurantiaca vor, die mit folgendem ‘Schreiben eingesendet worden: In botanischen Werken wird die Maclura aurantiaca als ein Baum beschrieben, dessen Geschlechtsblumen auf getrennten Exemplaren stehen. Vor beiläufig 15 Jahren erhielt der Graf Mailäth'sche Garten zu Perbenyk in Ober-Ungarn, ein Exemplar von Maclura aurantiaca foemina, der Baum wächst freudig fort, und trägt seit 5—6-Jahren Früchte, die von Jahr zu Jahr an Grösse und Zahl zunehmen. Er ist das einzige Exemplar im Garten. R Ich. gebe mir die Ehre mehrere Früchte des Baumes, welche im November des vorigen Jahres abgefallen sind, zu überreichen; ich glaube es im In- teresse der Wissenschaft thun zu sollen. Denn entweder muss die Ansicht dass die verschiedenen Geschlechter auf verschiedenen Exemplaren sich befinden, berichtigt werden; oder ist die Frucht eine Hybride durch den, Samenstaub einer verwandten Baumgattung entstanden. Auf diese Idee kam der Uuterzeichnete dadurch, dass, da Maclura mit Morus verwandt ist, und sich auf die Entfernung von beiläufig vier Klaftern ein einjähriger Sämling von Morus alba befindet, der sich zufällig selbst angebaut hat, der Luftzug welcher den Morus-Pollen hinverschlagen hat, die Befruchtung der Maclura hat bewerkstelligen können. F Die Annahme, dass die Frucht eine unvollkommene unausgebildete Frucht, gleichsam die erste Ausbildung der weiblichen Blume sei, dürfte wohl kaum sich als stichhaltig erweisen, da der Baum spätestens Anfangs Juni blüht und die Früchte bis November behält. } R. Mayer. Hr. Dir. Fenzl, der eine dieser Früchte präparirt hatte, weist nach, dass die Vermuthung einer hybriden Befruchtung irrig sei, so wie, dass diese Ausbildung der Frucht nicht ungewöhnlich vorkomme. Versammlung am 1. März 1854. Vorsitzende: Präsident: Se. Durchk Rich. Fürst zu Khevenhüller- Melsch. Vicepräsident: Herr Fr. R. v. Hauer, Neu eingetretene Mitglieder : Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Bartscht Ambros, k. k. Beamter ........ A. Rogenhofer u. G. Frauenfeld. Dükelmann Dr. Josef, k. k. Oberfeldarzt A. Stenz u. G. Frauenfeld. Kölbl Josef ..... ER ET P. Wladika u. F. Semeleder. Leibold Friedrich, in München .......... Beide Secretäre. Mautner Karl ....... SEAT J. Friedenwagner u. G. Frauenf. Pianta Franz...... ee a ö.. J. Ortmann u. J. Zelenka. Tischbein, Oberförster in Herrstein in G. Mayr u. G. Frauenfeld. Preussen... .... een ER y : Vuezi Wilhelm ..... nn OERREREHERT .. P. Wiladika u. F. Semeleder. % — Eingegangene Gegenstände: Sitzungsbericht der k. Akad. d. Wissenschaften. Wien 1853. XI. 5. 8. Der polygraphische Apparat der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. 1853. 8. Geognostische Karte von Krems und Umgebung v. J. Czizek. 1853. 8. Zeitschrift d. k. k. Ges. d. Aerzte in Wien. X. 2. 1854. 8, , Rendiconti della R. Ac. dei georgofili di Firenze II. 1854. 8, Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. IV. 3. 1853. 4. Schriftentausch. - Ein Schreiben der schles. Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau. Anschluss zum Schriftentausch. 14 Berg- und hüttenmännische Notizen, übersetzt v. Grf. A. Marschall. 4. Geschenk des Hrn. Uebersetzers. Suess E. Ueber die Brachialvorrichtung der Thecideen, 1853. 8. Geschenk des Hrn. Verfassers. 160 Arten getrockneter Pflanzen der Umgebung von Maria-Zell. . Geschenk des Hrn. M. Hölzt. Ein Glas mit Fischen in Weingeist, und Küster. Die Käfer Europa’s. Erlangen. 16. Geschenk Sr. Durchl. des Herrn Fürsten v. Khevenhüller. Während der Versammlung übergeben. 16 Nummern verschiedener Werke und Fortsetzung von Zeitschriften. Durch die k. k. oberste Polizeibehörde. Hr. Dr. J. F. Castelli zeigt schriftlich an, dass er das nach seinem Ableben dem Vereine bestimmte, ihm gehörige Herbar von mehr als 7000 Arten, schon ‚jetzt nebst einer Sammlung von bota- nischen und Gartenbüchern demselben als Geschenk übergebe. Der Ausschuss hat in seiner Sitzung am 27. Februar schon beschlossen, für diese höchst werthvolle Gabe dem Spender den wärmsten Dank auszudrücken. Nr Hr. Dr. Schiner theilt Beobachtungen über Dipteren mit, (Siehe Abhandlungen.) Hr. Prof. A. Pokorny übergibt: Beiträge zur Cryplogamen- flora von Nieder-Oesterreich, (Siehe Abhandlungen.) Hr. J. v. Hornig trägt über einen lepidopterologischen Besuch auf dem Mangert und Rombon in Istrien vor. (Siehe Ab- handlungen.) Hr. D. Stuf theilt Folgendes mit: Unter den Pflanzen, die Hr. Bergrath J. Czizek im Sommer 1853 im südlichen Böhmen sammelte, und mir zur Bestimmung übergab, fand ich ein Sisyrinchium. Die Beschreibung und Abbildung von Sisyrinchium anceps Pers. in „Cavanilies Dissert. p. 345. t. CXC. fig. 2.“ scheint auf diese Pflauze genau zu passen. 15 Zeyher in Schwetzingen berichtet in der „Regensburger botanischen Zeitung“, 1835, TI. p. 510, dass ein Kuabe, Didier Vigneulle, am 10. Mai 1835 im Neckauer Walde bei Mannheim ebenfalls ein Söisyrinchium entdeckt habe, welches er dem Sisyrinchium anceps P ers. oder S. yra- mineum L am. äÄlmlich zu erklären glaubt. Zeyher ging später an den angegebenen Fundortund fand die Pflanze am Altrhein im Lehmboden auf lich- ten, öfters jahrelang überschwemmten Grasplätzen und sagt: „Es ist zu vermuthen, dass sie auch in andern Gegenden Pemaaupn vorkommen dürfte und eben so wie bei Mannheim übersehen wurde.“ Hr. Bergrath J. Czizek gibt den Standort an, wie folgt: Im Wiesen- grund an der Moldau beim Schloss Poritsch südlich von Budweis in Böhmen, 8. Juni 1853. Dagegen sagt Endlicher in „Gen. pl. n. 1220* von den Arten des Sisyrinchium: „InAmerica tropica et temperata obviae in Nova Hollandia rarissimae.“ Seit langer Zeit werden mehrere Sisyrinchium-Arten in unseren ‚Gärten im freien Land als Zierpflanzen cultivirt. Es scheint daher, dass sich die obengemeinte Pflanze bei uns einbür- gern wolle, und verdient umsomehr die Aufmerksamkeit der Botaniker, da die beiden bekannt gewordenen Standorte übereinstimmen : grasiger Lehm- boden, Wiesengrund, an Flüssen, als Orte, die den Ueberschwemmungen ausgesetzt sind. Mögen diejenigen Botaniker, in deren Bezirke der angegebene Stand- ort dieses Sisyrinchium gehört, nicht versäumen, weitere Daten über diesen Fremdling zu sammeln und bekannt zu geben. Hr. G. Frauenfeld hält folgenden Vortrag: Bei Gelegenheit einer Sendung von Paludinen überschickte mir Herr F. Schmid in Schischka aus der Grotte bei Treffen eine langfühlerige Poduren-Art mit der ausgesprochenen Vermuthung, dass dieselbe vielleicht neu sein dürfte, mit der freundlichen Erlaubniss, sie in diesem Falle dem Vereine mitzutheilen. Wem die Lebensweise der Thysanuren bekaunt, der musste es gewiss _ - auffallend finden, dass bei der in neuerer Zeit so eifrig betriebenen Jagd auf Grottenihiere diese Abtheilung so kümmerlich in den bekannt gewor- denen Ausbeulen auftritt, und so fest ich überzeugt biu, dass sie den reich- sten Theil des Lebeus daselbst bilden, so ist wohl einestheils die ausser- ordentliche Kleinheit derselben, noch mehr aber die Missachtung der Ento- mologen, die diese Thiere in\einem weit höhern Masse als selbst die Spinnen trifft, Ursache, dass sie so unbeachtet blieben, wobei noch die Misslichkeit ihrer Aufbewahrung einen nicht geringen Antheil trägt. Ich würde dem Thiere vielleicht weniger Aufmerksamkeit geschenkt haben, da ich bestimmt glaube, dass die erste in dieser Absicht unternommene 16 Grottenuntersuchung ein reichliches Materiale liefern werde, wenn nicht einiges Bemerkenswerthe mich veranlasste, den Gegenstand zu erörtern. Das Thier gehört in die nächste Nähe von Toomocerus Nicolet, mit dem es Fühler, Kopfansatz und Leibesbildung vollkommen übereinstimmend besitzt. Diese Gattung enthält nach Nicolet’s neuester Arbeit über diese Insectenordnung nur drei Arten, plombeus Tmpl., celer Nic. und lepidus Gerv. — Die zweite besitzt Fühler, kürzer als der Leib, fällt also von aller weitern Betrachtung hier aus, da die Fühler der Grottenexemplare weit länger als der Leib sind. T. Zepidus von Gervais, aus dessen la- konischer Beschreibung: „jaune nankin, long. 2. lign.“ wohl Niemand das Thier bestimmen können wird, fällt insofern durch Nicolet’s Bemerkung weg, wenn er in oben angeführter Arbeit sagt: „varidtE probable du T. celer.“ Er mag also das Thier vielleicht aus Originalexemplaren kennen, wonach er es zur kurzfühlerigen Art bringt. Es ist mithin der einzige plombeus mit sehr langen Fühlern, der noch erübrigt. Dem ist er aber auch so ähnlich, dass der erste Anblick kaum Veranlassung gibt, ihn von dieser Art abzuscheiden. Der üble Umstand, dass Weingeistexemplare, nach Bekleidung, Färbung, selbst nach dem Habitus nur unzuverlässig zu kennzeichnen sind, würde mir den grössten Theil der gebotenen Differenzen für eine Trennung bei weitem zu ungenügend haben erscheinen lassen. Ich hätte in der viel grössern Breite des Kopfes, dem Fehlen der beiden seitlichen dunklen Flecken, worin die Augen stehen, und eines dafür vor- handenen schwärzlichen Schildes mitten auf dem Kopfe hinter den Fühlern, ferner in dem etwas abweichenden Verhältnisse der Körperringe nicht An- haltspuncte genug zu finden geglaubt, wenn nicht zwei gauz besondere Er- gebnisse unabweislich für die Verschiedenheit gesprochen hätten. Das Thier ist nämlich im Gegensatz zu allen bisher bekannten Poduren, die mindestens sieben Augen zu jeder Seite zeigen, gänzlich blind. Ferner sind die beiden Fäden der Springgabel dreigliedrig, was bei keiner einzigen Gattung in Nicolet’s Arbeit und Abbildungen der Fall ist. Namentlich bezeichnet er Tomocerus im Gattungscharacter mit: biarticule, le dernier 'tres court. — Ich bin wegen gehäufter Arbeit gegenwärtig nicht im Stande, meine Samm- lung: von Poduren hierauf zu untersuchen, setze jedoch nicht den mindesten Zweifel in Nicolet's Angabe, dessen Arbeit sich durch ihre ungemeine . Genauigkeit und Gründlichkeit so sehr auszeichnet, und dessen "Neissige Beobachtung wohl Vertrauen verdient, da gerade bei Tomocerus er die Vier- gliedrigkeit der Fühler constatirte, die immer nur für dreigliedrig galten *). - *) Ich habe heute noch durch die Güte des Hrn. Dir. Kollar den Tomocerus plombeus Tmpl. im k. k. Kabinete untersuchen können, und die vollkommenste Uebereinstimmung mit der Abbildung und Beschreibung Nicolet's gefunden. 17 Kin weiterer in die Diagnose der Nic olet’schen Gattung aufgenommener Character fehlt dem Höhlenthiere ebenfalls, obwohl hier erst Beobachtung an lebenden Thieren diesen Mangel bestimmt erweisen muss, da deren Ver- lust vielleicht erst beim Fange oder im Weingeiste stattgefunden haben kann. Es sind diess zwei kleine Anhängsel am Hinterleibsende, welche Tomocerus besitzt, wovon hier nichts zu sehen ist. Ich glaube es sonach hinlänglich begründet, wenn ich das Thier als besondere Gattung aufstelle, so wie ich es für interessant genug hielt, den nunmehr schon in so vielen Insectenordnungen vorkommenden Höhlencha- racter der Augenlosigkeit für eine neue Ahtheilung derselben ermittelt zu haben. Tritomurus Fr. Gattungscharacter. Körper cylindrisch, in der Mitte am brei- testen, schuppig, mit acht ungleichen Leihringeln. Erstes vorn abgerundet, länger als jedes der drei nächstfolgenden, zweites "wenig länger als eines der zwei nächsten unter sich ganz gleichen, fünftes läuger als das dritte und vierte zusammen. Kopf breiter als der Leib, unter dem Vorderrande des ersten Ringels eingefügt. Fühler läuger als der Leib, viergliedrig, ersies und zweites kurz, dick, cyliudrisch, drittes haarförmig sehr lang, viertes kurz, so laug wie das zweite. Augen keine. Fäden der Springgabel dreigliedrig, langborstig, erstes Glied kürzer als der Stiel der Gabel, zweites länger als dieser, beide cylindrisch, drittes so lang wie das erste, in eine Spitze endend. Afteranhängsel keine (?). Tritomurus seutellatus Fr. Artkennzeichen. Auf dem Oberkopfe hinter den Fühlern ein schwärzliches Schildchen, vorne gekantet, mit zwei Ausbuch- tungen, worin die Fühler sitzen. Das Thier gleicht in seiner ganzen Erscheinung dem Tomocerus ‚plombeus Tmpl., hat im Weingeiste ein bleiches Fahlgelb, und glänzt seiden- artig. Sämmtliche Leibringeln, so wie die zwei ersten Glieder der Beine sind mit einem graulichen Anfluge überzogen, der einen ziemlich breiten Saum am Hinterraude der Glieder scharf abgeschuitten frei lässt, welche ‚Grenze an den letzten drei Gliedern verschwimmt. Der schildförmige, rückwärts ‚couvex gerundete Flecken des Ober- kopfes ist dunkler schwärzlich; nach vorne etwas kantig vorspringend, ist er rückwärts nur durch eine schwache Naht von der übrigen Kopffläche ‚abgetrennt. Die beiden Grundglieder der an Länge wenig verschiedenen ‚Beine sehr kurz, die zwei letzten gleichlang, mit der wohl allen Poduren eigenen Doppelklaue au der Fussspitze. Füsse und Spriuggabel ziemlich dicht borstig. j 18 Sodann gibt Herr G. Frauenfeld Notizen aus mehreren eingegangenen Briefen: Der hochw. Hr. B. Hanf hat in einem Schreiben an den Hrn. Prof. K. Heller in Gratz, welches derselbe dem Vereine freundlichst zur Ver- fügung stellte, einige ornithologische Notizen, die er in der Umgebung von Zeutschach in Steiermark gesammelt, niedergelegt, die ich mir hier mit dem Wunsche mitzutheilen erlaube, dass der Hr. Briefsteller sich dadurch ange- regt finden möge, seine Beobachtungen auch ferner fortzusetzen, und wo möglich specieller dem Vereine bekannt zu geben. Er behauptet, dass bei der in der dortigen Umgebung nistenden Nebel- krähe, Corvus cornix L. das Weibchen fast allezeit ganz schwarz und von Corvus corone Lth., die dort garnicht brüte, bestimmt zu unterscheiden sei, denn sie weiche in Kopf und Schnabelform eben so sicher wie im Flaum des Gefieders von dieser ab. Als die in Obersteiermark von ilım während 19 Jahren für seine aus- schliessend locale Sammlung selbst gesammelten Seltenheiten zählt er fol- sende Arten auf: Falco milwmus L., Strix nisoria L., Muscicapa parva Bchst., Pastor roseus Tmm., Sylvia fluviatilis Mey., arundinacea Tmm., Anthus rufo- gularis Br., Picus tridactylus Lac., minor L., Columba livia, Charadrius auratus, Numenius arcuatus Lth., Limosa melanura Tmm., Totanus cali- dris Behst., Tringa Temminki Ls1., variabitlis, Gallinula Bailloni Tmm., Grus cinerea Behst., Ardeau ralloides, minuta L., Ciconia nigra L., Anser cinereus L., Anas nigra L., maria L., ferina L., leucophthalmus Behst., strepera 1., Podiceps cristatus Lt h., subcristatus, auritus L th. Larus minutus Pall., Lestris crepidata Brm. Weun wir unter dieser Aufzählung den rostkehligen Pieper, die Fel- sentaube, das Zwergrohrhuhn,, den Rallenreiher , die Zwergmöve und die Felsenraubmöve finden, so sind sie wohl geeignet, den Wunsch nach ge- naueren Angaben als bloss nomineller Bezeichnung rege zu machen. Unter den daselbst brütenden Vögeln bezeichnet er Fringilla linaria, Scolopax rusticola L., Charadius morinellus L. auf der sogenannten Juden- burger oder Scethaler Alpe. Von Colymbus arcticus L., der sehr gewöhnlich vorkommt, hat er Sommer und Winterkleid erhalten, so wie er an Tetrao lagopus L. ein sehr verschiedenes Sommer-, Herbst- und Winterkleid bezeichnet. Von Bombyeilta garrula Vieill. bemerkt er, dass er im Jahre 1848 einige zwanzig Stück geschossen, und noch gegenwärtig (Anfangs 1853) einen Nügellahm geschossenen besitze, zum Beweise gegen die noch immer bier und da angenommene Behauptung, dass er nicht lang in der Gefangen- schaft ausbalte ; im Gegentheil zeichnet sich derselbe durch eine ausseror- dentliche Pracht seines Gefieders aus, da drei Schwungfedern der ersten Orduung die bekannten rothen Schaftspitzen haben, 19 Ein zweites Schreiben von Hrn. A. Tomaschek aus Görz, dessen Inhalt fast ganz geologisch war, wurde dieserwegen der k. k. geologischen Reichsanstalt übermittelt, und ich füge hier bloss die übrigen noch in dem- selben enthaltenen und hierher gehörigen Notizen bei. Er berichtet, dass er bis jetzt noch nicht im Stande war, Fledermäuse aus der Adelsberger Grotte zu erhalten, da dieselben tief in den Schlupfwinkeln versteckt och im Win- terschlafe verharrenz doch zeigt sich schon der herrlichste Frühling, da be- reits (8. Februar) Tussilago farfara, Pulmonaria officinalis, Erica rubescens, Primulta acaulis, Galtanthus nivalis, Viola odorata, Hepatica triloba blühen. Ein beiliegendes Verzeichniss gibt einige Pflanzeu der dortigen Umgebung mit Angahe der Blüthezeit, in dem mir nur Gentiana ciliata mit der Bemer- kung, blühend im Juli, besonders auffiel. Aus einem Schreiben des Mitgliedes Herrn J. Schuler habe ich Folgendes mitzutheilen: Es mag den Lepidopterologen Oesterreichs vielleicht nicht uninteressant erscheinen, dass eine bisher nur in England, bei Augsburg und nach Herrn Lederer in Sibirien gefundene Noctua, nämlich Gortyna Petasites Dou- bleday oder windelicia FEreyer zur Fauna Nieder-Oesterreichs gezählt werden kann. Sie wurde von meinem Freunde, dem Landschaftsmaler Herrn J. Theurich im Jahre 1852, als er in der Umgebung von Kirchberg am Wechsel Studien zeichnete, wobei ich ihn bat, mir jeden, auch den unan- sehnlichsten Schmetterling zu bringen, dessen er habhaft werden könne, gleich ausserhalb des Ortes gefangen. Er fand jene Gortyna an einem Steine sitzend, in dessen Nähe viel Arctium bardana und Lappa wuchs; leider war das Stück schon verflogen.. doch findet es sich in meiner Samm- lung als das erste in Oesterreich aufgefundene Exemplar. Ein Brief des Hrn. F. Leybold in München enthält Folgendes: Da Sie, so viel mir bekannt, sich vorzüglich für Zoologie interessiren, so, dürfte Ihnen vielleicht nähere Nachricht über ein paar Reptilien, die ich zuerst in Südtirol entdeckte und beobachte, nicht unwillkommen sein. Von Vipera ammodytes Bon. fing ich,das erste junge Exemplar am 12. Mai 1850, Früh zwischen 7 und '%8 Uhr, am steinigen Geröllabhange unterhalb des Kühbacher Schlosses bei Botzen. Es lagauf einer grossen Stein- platte, und wäre von mir fast mit der aufstützenden Hand bedeckt worden, wenn nicht ein kleines Steinchen, das auf das Thier fiel, dasselbe zum Zischen gebracht hätte, Es war nur 7 Zoll laug, mit ausgebildetem horn- artig emporstehenden Schnauzenfortsatze, von schmutziggrauer Farbe und mit brauner, vom Halse über den Rücken fortlaufender Rautenkelte, 1851 ge- lang es mir noch drei ähnliche junge Exemplare aus dem Kühhacher Walde, theils im trocknen Föhrengebüsche ober dem Schlosse, theils auf dem Wald- wege liegend zu erhalten. 3*+ 20 Ein weiteres männliches Exemplar von 14 Zoll Länge fing ich am 13. October 1852 aufeinem alten unbetretenen, zum Schlosse führenden Wege. Die grauliche Farbe war fast in Weiss verändert, und die kettenartig ver- bundenen Rautenflecke des Rückens- hatten ein dunkles Sammthraun mit hellerem Mittelpuncete angenommen. Die Schwanzspitze hochgelb. Endlich im Juni 1853 brachte mir ein Student ein ungeheures Fxemplar dieser ge- fährlichen Sandviper. Es ist ein Weibchen und misst 20 Zoll. Die Rücken- schuppen sind weisslichgrau, die Bauchringe dunkler grau gesprenkelt , an den Seiten, wo die Bauchringe an die Rückenschuppen grenzen, ist hbeider- seits eine Reihe unbestimmter weisser Flecke; die Kette rautenförmiger Rückenflecke ist dunkelbraun mit hellerm Mittelpuncte, der äusserst kurze kleine Schwanz, namentlich auf der Unterseite, mennig- fast zinnoberroth. Alle diese Thiere sind auf Porphyrgebiet in circa 800 Fuss Höhe gefangen, Das zweite Reptil ist Vipera Aspis Bon., die ich am 4. Juni 1853 fing, und zwar am Eingange des Eggenthales bei Botzen in der Nähe von Felzurg in beiläufig 1400 Fuss Höhe. Auf einer kleinen, mit Porphyrblöcken bedeckten Ebene, bewachsen mit kleinen Föhren, Juniperus ‚und andern niedern Büschen fand ich sie Abends halb 9 Uhr über den Weg kriechend. Es war ein Männchen, 21 Zoll Jaug mit breitem flachem Kopfe, etwas auf- gestülpter Schnauze, vorzüglich grossen vorstehenden Augendeckschildern, das Hinterhaupt mit kleinen gekielten Schuppen bedeckt. Die Rückenfarbe ein schönes Rostbraun, mit vier Längsreihen abwechselud geordneter dunkler Querfllecken, von denen die beiden mittlern Reihen meist in abgehrochene Querstreifen zusammengeflossen; die graugesprenkte Farbe der Bauchringe und weissen Fleckchen am Zusammentreffen der Bauchringe und Rücken- schuppen lassen keinen Zweifel über die Identität dieses Exemplars mil der echten Vipera aspis. Ob auch Pelias Berus Bon. in dem Bezirke von Botzen vorkomme, bin ich leider nicht im Stande, gewiss anzugeben, doch glaube ich meine Vermuthung des Vorkommens nicht ungegründet, da ich fast überzeugt bin dass es eine solche war, deren Biss ich auf einer Excursion auf Mon Roäu, südlich von Kaltern, am 30. August 1851 beim Pflücken von Steinhimbeeren mit genauer Noth entging. Die Sache war so plötzlich, dass ich, statt auf das Thier zu treten, und es wie gewöhnlich in einer Darmsaitenschlinge zu fangen, nach demselben mit dem Bergstocke schlug, wonach es, sich im Schmerze krümmend, über den Rand des schmalen Felssteiges in die Tiefe stürzte. Doch glaube ich das Thier hinreichend besehen zu haben, um an dem schmälern Kopf, dem schlankern Leib und hauptsächlich der gross- lleckigen Rückenstreifkette die Pelias berus zu erkennen, die ich in den baierischen Gebirgen und Mooren,-so wie auch bei Augsburg schon beob- achtet hatte. Der vorstehende Ort war bei 4000 Fuss Meereshöhe im Kalk- gebirge auf der Nordseite des Gross-Göller bei Tramin. Vipera Ammordytes ist von den Bauern um Botzen (z. B. in Rentsch) sehr gut unter dem Namen „Haselwurm“ gekannt, und von den übrigen 21 Schlangen, „Beisswürmer“ im Allgemeinen genannt, wohl unterschieden und sehr gefürchtet. Es geschieht auch nicht selten Unglück, wie z. B. im Spät- sommer leizten Jahres, wo zwischen Siebeneich und Terlan bei Botzen eine Laubsammlerin in Folge eines Schlangenbisses starb. Ausser obigen dürfte in Südtirol und auf den Grenzen noch mancher wichtige Fuud gemacht werden, da z. B. die Bauern auch nicht selten von einer grünen Schlange erzählen, so wie von einer dicken gefleckten (ob Coluher leopardinus W &1.?). Gelegentlich hoffe ich Ihnen namentlich in Botanicis noch mehr des Interessanten mitzutheilen und geharre etc. Friedrich Leybold. Hierzu bemerkt Hr. G. Frauenfeld: Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass die zuletzt auf Mon Ro®n bemerkte Schlange wirklich die Kreuzotter xewesen sei, da deren Vorkommen in Tirol, wie ich glaube, schon bekannt, so wie auch die Meeres- höhe von 4000 Fuss dafür spricht, indem wohl noch kein Beispiel vorge- kommen, dass die Redi’sche Viper so hoch hinauf gehe, während obige sich noch weit höher findet. Die Kreuzotter ist in dem nachbarlichen Salz- burg, wie in Baiern und Steiermark keine sonderliche Seltenheit, ich habe sie in deu steirischen Alpen mehrfach gefangen, und Hr. Stur hat mir dieser Tage erst die Varietät Prester der Chersea von Fizenbach bei Geishorn, so wie die echte Kreuzotter von Hochmölbine nördlich von Liezen im Enus- thale, wo er sie noch über 7000 Fuss hoch im verflossenen Jahre fing, mitgetheilt. Weit interessanter ist jedenfalls die Sandviper, die bisher aus dem Küstenlande kaum bis ins nördliche Italien vordringend bekannt war, die also, wenn Hr. Leybold sie jährlich und in Mehrzahl gefangen, wohl nicht mehr besonders selten genannt werden kann. In der von den dortigen Bewohnern bezeichneten dicken, gefleckten Schlange den Coluber leopardinus zu vermuthen, möchte aber kaum angehen, da diese bestimmter als die Sandviper dem Südosten angehört, und nicht leicht anzunehmen ist, dass der sichere Blick einer schlichten Beohachtungs- gabe das Epitheton dick zur Unterscheidung bei einem Tbier gebrauchen werde, weiches, wie diese Natter, vielmehr zu den schlauken, zierlichen gehört. ’ | Ferners legt derselbe eine von Hrn. J. Hekel übergebene Note des Cavaliere Achille de Zigno vor: „Entdeckung fossiler Pflanzen in den Jura-Gebilden der venelischen . Alpen,* Dieser Aufsatz findet sich ganz wörtlich im Jahrb. f. Mineralogie ete. Jahrg. 1854, p. 31 abgedruckt, daher wir dahin verweisen. Zum Schlusse legt Hr. G. Frauenfeld noch einen Apparat zum Raupenausblasen auf Reisen mit Folgendem vor: Es wurde von mir schon mehrfach darauf hingewiesen, wie wünschens- werth es sei, dass der technische Theil im Studium der Naturwissenschaften, das ist nöthige Geräthschaften, Handgriffe und anderweitig practisches Verfahren in den präparativen Arbeiten, die eine so unerlässliche Nothwen- digkeit, ja für einzelne Abtheilungen geradezu die eiuzige Basis dieses Studiums bilden, in den Kreis der gegenseitigen Mittheilung gezogen werde, Es sind oft unbedeutend scheinende Vortheile der Anwendung in diesem Theile, die zum Gemeingute geworden, die unerwartetsten wichtigsten Resultate in ihrer weitern Fortbildung ergeben können, während wenn sie vergraben und vergessen, es geschehen mag, dass oft nur auf langen Irrwegen jene verlorne Bahn wieder erreicht wird. Aber auch ein zweites Moment kaun dann verfolgt werden, nämlich das Gege- beue immer vollkommener und bequemer einzurichten. In dieser Richtung erlaube ich mir einen von unserm Mitgliede, dem rühmlichst bekannnten Mechaniker Hrn. L. Kappeller erfundenen höchst einfachen und kompeu- diösen Apparat zum Raupenausblasen vorzulegen. Derselbe besteht aus einem kleinen eisernen Troge von 3'/” Länge, 2” Breite, und 1” Tiefe, der als Sandbad dient und durch vier einzuschlagende Füsse so zu erhöhen ist, dass eine Weingeistlamme darunter gebracht werden kann. Die beiden schmalen Seiten haben oben einen halbrunden, mit einer Messingklammer versehenen Ausschnitt, in welchem ein an einem Ende geschlossener Glas- cylinder von 1” Durchmesser und 4'/” Länge passt, und so zur Hälfte in das Sandhad versenkt, daselbst festgehalten wird. Zum Anstecken der aus- zublasenden Raupen dienen Glasröhrchen mit nach Bedarf mehr oder minder fein ausgezogener Spitze. Diese werden in ein beiläufig 2’ langes elastisches Rohr von vulkanisirtem Kautschuk eingeschoben, das alle nöthige Beweg- lichkeit für diese Manipulation besitzt. Diess der ganze Apparat, der vorzüglich zum Gebrauche auf Reisen sich sehr empfiehlt. Die durch das Sandbad leicht regulirte Hitze, wodurch die schnellste Trocknung mit der geringsten Gefahr des Verderbens der Bälge erreicht wird, die Sichtbarkeit des zu hearbeitenden Objectes im Glas- ceylinder, die leichte Handhabung des Kautschukrohrs bieten hierbei alle Vortheile, die man wünschen kann. Die ausgeblasenen Raupenbälge des Hrn. Kappeller zeigen, wie vollkommen der Apparat den Anforderungen entspricht, Herr Kappeller hat dieses Sandbad, das Kautschukrohr, einen Brenner, ein Glas zum Raupentödten, so wie eine Weingeistflasche, also alles erdenkbar Nölhige in einem hölzernen Kästchen zusammengestellt, welches 7” lang, 5 breit und 2” hoch ist, also einen doch sehr geringen Platz in einem Reisekoffer in Anspruch nimmt. —— oo Versammlung am 5. April 1854. . Vorsitzender: Vicepräsident: Herr J. Heckel. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Bör Johann, Dr. d. Med. in Wien ...... Dr. F. Breunig u. G. Mayr. BonfterDr: C.,'in Berlin... 2. %...4% J. Lederer u. A. Stentz. Huber Nicolaus, k. k. Förster in Dornbach J. Zelebor u. G. Frauenfeld. Kautezky Emanuel, in Wien...........- F. Hardenroth u. A. Rogenhofer. Micksch Ludwig, Hochw., Coop. und Katechet bei den Dominikanern in Znaim V. Totter u. Dr. A. Raspi. Prasit Wenzel, Dr. d. Med,, Badearzt.zu Gleichenberg „ern rnaseeereee neueren Dis F. Unger u. G. Frauenfeld, Scharter Franz, in Wien z2ur222 2220.» Dr. L. Stohl u. A. Kerner. Schelivsky Gustav, Lehrer an d. Haupt- und Unter-Realschuleam Bauernmarkt a ee ee er eren erne Bra A Drkter u. Frauenfeld. . Wagner Fduard, in Wien...» 2222222... C. Schedt u. G. Frauenfeld. Werner Timotheus, Hochw., Pfarrer in Grafendorf bei St. Pölten ..... -..... H. Kalbrunner u. A. Kerner. Eingegangene Gegenstände: 30. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau, 1852. Deukschrift zur Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens, herausgegeben von derselben Gesellschaft, 1854. Rede zur Feier des ersten Säcularfestes der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig am 2. Jänner 1343, Neueste Schriften derselben Gesellschaft, 4. Bd., 1. — 4: Heft, 1843—1851 und 5. Bd., 1. Heft, 1853. 24 Nuorvi Annali delle Scienze naturali e rendiconto dei lavori dell’ Academia delle Scienze dell’ Istituto di Bologna, 1851, 1852 und Jänner bis Octeber 1853. Anschluss zum Schriftentausch. Berichte über die Verhandlangen der Gesellschaft für Beförderung der Na- turwissenschaften zu Freiburg im Breisgau. Nr. 1, Dez. 1853. Sitzungsberichte.der k. Akademie’ der Wissenschaften in Wien, Band XU., 1. Heft, 1854. Flora, botanische Zeitung von der k, baierischen botanischen Gesellschaft in Regensburg, 1854, Nr. 1—8. Rediconti delle adunanze della R. Accademia oeconomico-agraria dei geör- gofili di Firenze, Vol. II., Febbrajo 1854. Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerhaues, der Natur- und Landes - Kunde, in Brünn. 1853, Nr. 27— 32. Schriftentausch. Mittheilungen über Gegenstände der Landwirtbschaft und Industrie Kärntens, 1833, 10. Jahrg., 1—12, 1854, 11. Jahrg, 1—2. Von der kärntnerischen Gesellschaft zur Beförderung der Landwirthschaft zum Schriftentausch. Oesterr. botan. Wochenblatt, 3. Jahrg., 1853. Von Hrn. A. Skofitz zum Schriftentausch. Bericht üb. einige urweltliche Arten von Wirbelthieren, v. Dr. A.Wagner. Massalongo A., Saggio di un’ Erpetologia popolare Veronese, Verona, 1854. ‘ Pokorny A. Ueber die Verbreitung der Laubmoose von Unterösterreich. Geschenke der Herren Verfasser. Heckel J. J. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oesterreiclhs. Tafeln. A Geschenk des Hrn. Dr. A. Bach. Defendini D. Nuovi studi sulla scoperta della natura, cause e rimedj dell’ attuale morbo delle uve, Milano, 1854. Crivelli Mich. Balsamo. Modo di preservare i bachi da seta dalle principali malattie, Milano, 1854. Sala Gracco. Tavole economiche ed igieniche per la coltivazione dei bachi da seta, Milano, 1854, Cantoni Dr, Gaetano. Trattato completto d’Agricoltura, Fasc. V., Milano, 1854. Quadri sinottici di Zoologia per uso scolastico, Fasc, 2, Pavia 1854. Campana Dr. Andr, cav., Cenni su d’una particolere varieta di Getso, Venezia 1854. Storia naturale illustrata del regno animale, Vol. 1, Fasc. 9, Venezia 18583. S Verh.d 2.blor: Finus Cembra jossults. z 7 0 7.774 25 Peluso Dr. Francesco. Annali d’agricoltura, Ser. 4, Tomo 1, Nr. 4,5, Milano 1854. Verhandlungen der Forstsection für Mähren u. Schlesien, 1. Hft., Brünn 1854. Vereiusschrift für Forst-, Jagd- und Natur-Kunde, neue Folge, 4. Heft, Prag, 1854. Verhandlungen der Forst-Section der galizischen Ackerbau - Gesellschaft, 2. Heft, Lemberg 1854. Hofmann Franz W. Die Bienenzucht, Wien 1854. Die Fortsetzungen mehrerer Zeitschriften. 2 Sämmtlich Geschenke der k. k. oberst. Polizeibehörde. Eine Ankündigung des Hrn. Dr. L. Rabenhorst in Dresden, die Subscription auf eine neue Ausgabe von Klotzschii Herbarium myeologicum und auf Cryptogamen-Sammlungen für Schule und Haus, dann seine Algen- und Bacillarien-Sammlungen betreffend, wird vertheilt. Hr. Dr. F. Unger hält folgenden Vortrag über eine zugleich lebend und fossil vorkommende Conifere. Pflanzen, welche im fossilen Zustande und zugleich gegenwärtig noch lebend vorkommen, kennt man bisher nur eine sehr geringe Anzahl. “ Würde aus der Diluvial-Formation, der jüngsten der vorweltlichen Perioden, sich nicht eine gar so kleine Menge von Pflanzen erhalten haben, so müsste diese Zahl begreiflicher Weise viel grösser sein. Uuter diesen Umständen ist jede Vermehrung der Kenntniss von solchen Uutergangs- flüchtigen der grossen Weltperioden — von lebenden Zeugen anderer Schö- pfungstage — von nicht geringer Bedeutung und kann als ein Gewinn für geologische Forschungen angesehen werden. { Herr Dr. Rolle, der im vergangenen Sommer im Auftrage des geo- gnostischen Vereins von Steiermark den äussersten nordwestlichen Theil dieses Gebirgslandes bereiste, stiess im Schöder-Winkel unweit Schöder und Krakaudorf (Bezirk Murau) auf ein ziemlich mächtiges Lager von Kalktuff, welches daselbst zur Verfertigung von Mühlsteinen benützt wird. Hr. Dr. Rolle fand daselbst einen beinahe fertig gemeisselten Mühlstein, in welchem ihm ein eingewachsener, in Kalk versteinerter Holzstamm auffiel. Er nahm davon Proben mit sich, legte ein Stück im Joanneum zu Gratz, däs andere in der geologischen Reichsanstalt zu Wien nieder, ein kleines Stückchen wurde mir zur Erforschung dieses versteinerten Holzes übergeben. Das Interesse, welches dieser Gegenstand für mich hatte ‚ veranlasste mich bald, eine Untersuchung dieses fossilen Pflanzenrestes zu unternehmen. 4. Bd. 4 26 Zuerst suchte ich durch ein passendes Auflösungsmittel, nämlich durch äusserst verdünnte Chlorwasserstoffsäure zum Ziele zu gelangen, es zeigte sich aber, dass nachdem der kohlensaure Kalk vonder Pflanzensubstanz ent- fernt war, letztere nur in kleinen Flocken in der neutralen Flüssigkeit zurückblieb. Die Holzsubstanz der Pflauze musste also während dem Ver- steinerungs-, d. i. Infiltrationsprocesse schon bedeutende Veränderungen er- fahren haben. Es blieb mir demnach nichts übrig als auf mechanischem Wege, durch Verfertigung ganz dünner Schnitte, welche für die mikroskopische Unter- suchung hinlängliche Durchsichtigkeit hatten, zur Kenntniss des Baues dieses Holzes zu gelangen. Das ist nun geschehen und wie beifolgende Abbildung in einer Vergrösserung von 175:1 zeigt, ist die Structur dieses fossilen Holzes noch sehr kenntlich erhalten. Fig. 1 stellt den Querschnitt, Fig. 2 einen mit der Rinde parallelen Längsschnitt vor. Einen rudiären Längs- schnitt glaube ich als weniger belehrend nicht mehr beifügen zu müssen. Der Querschnitt Fig. 1 zeigt durchaus einerlei Elementarorgane, Holz- zellen, und wie deutlich zu erkennen ist, am Ende des Jahresanwuchses a, b, diese von bedeutend kleinem Durchmesser. Die Dicke der Zellenmembran ist durchaus gleich, an der Stelle, die mit c bezeichnet ist, lässt sich das Vorhandensein eines Harzganges (oder eigentlich harzführender Zellen) nicht unschwer erkennen. Im Längendurchschnitt Fig. 2 sind die langgestreckten, gefässarligen Zellen des Holzes mit den von ihnen eingeschlossenen Parenchymzellen der kleinen, einfachen Markstrahlen, «, a, a, so wie der grossen Oder zusam- mengesetzten Markstrahlen, € eben so leicht zu unterscheiden, Der den Markstrahlen parallele Längenschnitt sollte nach den hier vorhandenen Darstellungen an den Holzzellen Tüpfeln mit Höfen zeigen, diese fehlten, können aber gleichwohl im unversehrten Holze ursprünglich vorhanden gewesen sein. Alle Zellen sind, wie der erste Blick auf diese Abbildungen lehrt, mit Kalkmasse erfüllt. Diese ist aber keineswegs in einem amorphen, sondern in deutlich erystallinischem Zustande vorhanden, nur sind die sich meist eng an einander schliessenden Crystalle von kohlensaurem Kalk in ihrer normalen Ausbildung sehr gestört worden, was sich aus den Lineamenten, die treu nach der Natur gezeichnet sind, augenfällig ergibt. Vergleicht man die Structur dieses fossilen Holzes mit. dem Holze lebender Bäume, so geht erstens hervor, dass man eine Conifere vor sich hat, und zweitens zeigt eine Vergleichung mit dem Holze von Pinus Cembra Lin., dass kein Unterschied zwischen beiden vorhanden ist. Wir haben also hier eine Pinus Cembra fossilis vor Augen, — ein Resultat, welches in geologischer Beziehung nicht ohne Interesse sein dürfle, zumal eben dieser Baum noch gegenwärtig in derselben Gegend, wenn gleich viel höher, d. i. in der Alpenregion vorkommt, Alle Umstände machen A 27 es wahrscheinlich, dass dieser versteinerte Baumstamm dort wuchs, wo er in den Kalktuff gerieth, d. i. von dem kohlensauren Wasser, das diesen letzteren bildete, infiltrirt wurde, Nehmen wir diese Stelle zu 3000 par. Fuss an, und berücksichtigen wir, dass dieser Baum gegenwärtig in unsern Alpen nicht viel tiefer, als 5000 Fuss heruntersteigt, so haben wir jedenfalls eine Differenz von 2000 Fuss, un welche sich der Standort dieser Pflanze seit jener Zeit nach der Höhe zurückgezogen hat. Diese Thatsache stimmt sehr gut mit der früheren Ausbreitung unserer Gletscher überein, die zur Zeit des Diluviums wohl alle unsere Alpenthäler ausgefüllt haben mögen, und ist ein Beweis mehr von der Richtigkeit dieser Annahme, Ich füge nur noch bei, dass an demselben Stücke des mir übergebenen Holzes auch eine Landschuecke (Helix) versteinert augewachsen war, die Mangelhaftigkeit derselben liess jedoch eine genaue Bestimmung nfCht zu. Hr. Direct. V. Kollar theilt nachstehendes, vor einigen Tagen ihm zugekommene Schreiben Sr. Hochw., des Hrn. G. Mendel, Capitulars des Stiftes St. Thomas in Brünn mit. Hochgeehrter Herr Director! Ich erlaube mir über einen Delinquenten zu referireu, der seit zwei Jahren in der Umgebung von Brünn bedeutenden Schaden anrichtet. Es ist der Bruchus pisi. Dieses Thier hat, besonders im verflossenen Jahre, einen grossen Theil der Erbsenkörner auf dem Felde zerstört und auch die eingeerntete Frucht dadurch für den Menschen ungeniessbar gemacht, dass es in Menge in den Körnern überwintert. Das Uebel hat eine solche Höhe erreicht, dass die auf den Markt gebrachten Erbsen von der Marktiuspeclion häufig nicht zum Verkaufe zugelassen werden können. Anfangs Jänner untersuchte ich eine Partie dieser angesteckten Frucht und fand die Thiere in bedeutender Anzahl, meistens als Puppe, seltener als ausgebildetes Insect oder Larve. Die Körner, iu welchen sie sich be- fanden, schienen auf den ersten Anblick ganz gesund zu sein, waren meist glatt und gut ausgereift. Bei genauerer Betrachtung konnte man jedoch in der Hüllhaut des Kornes einen feinen Stich, wie von einer Nadel herrüh- rend, und auf der eutgegengesetzten Seite einen kreisrunden dunkler gefärb- ten Fleck von beiläufiz %”’” Durchmesser deutlich wahruchmen. Bei Zerstücklung des Kornes lässt sich leicht der Weg verfolgen, den die anfänglich sehr kleine Larve genommen hat. Das Iunere ist grossen Theils ausgehöhlt, doch hat die Larve sich nur an einem Puncte bis zur Hüllhaut durchgefressen, und da ist die duukle Stelle, au der sich jede an- 4* 28 gesteckte Erbse leicht erkennen lässt. Au diesem Punucte bricht auch der ausgebildete Käfer durch. Bereits im verflossenen Monate habe ich in meiner Wohnung einige zur Entwicklung gebracht. Die Ueberwinterang des Thieres in den Körnern selbst war mir bis jetzt unbekannt. Häufig habe ich bei Oeffnung grüner Hülsen die schon ziem- lich erwachsene Larve frei neben den angefressenen Körnchen liegen gesehen und desshalb geglaubt, dass die Verpuppung nicht in den Körnern, sondern nur innerhalb der Hülse erfolge. ; Ich bin zwar jetzt einer anderen Ansicht, muss aber gestehen, dass sich mir diese Art der Ueberwinterung mit der Annahme , dass das Weib- chen seine Eier nur in die Blüthe lege, nicht recht reimen will. So viel ist gewiss, dass die Larve bald nach ihrem Auschlüpfen aus dem Ei in das Körnchen eingedrungen sein muss; das beweist der sehr enge Kanal, durch den sie ihren Weg nahm. Wurde das Ei wirklich schon in die Blüthe gelegt, so war das Körnchen, als es von der Larve angegriffen wurde, noch sehr jung und zart, gegen Verletzungen sehr empfindlich. Man muss dann staunen, wie es möglich war, dass sich dasselbe eben so gut, wie jedes andere gesunde Korn entwickeln konnte, obwohles ununterbrochene Verletzungen zu erleiden hatte. Bei anderen Pflanzen seben wir in ähnlichen Fällen die Frucht kränkeln und absterben. Auch in Erbsenhülsen, in welchen die Larve frei liegt, sind ein oder mehre Körner gänzlich verkümmert, ver- muthlich jene, die von der Larve zuerst verletzt wurden. Das Ganze liesse sich leichter begreifen, wenn man annehmen dürfte, dass das Körnchen schon fester oder wohl gar ausgereift war, als sich die kleine Larve einbohrte. Daraus würden sich freilich Consequenzen ergeben, die ich aufs Gerathewohl auszusprechen mich nicht getraue. Jedenfalls wäre es wünschenswerth, die Oekonomie dieses Thieres auf das genaueste zu kennen, um wo möglich seiner weiteren Vermehrung und Verbreitung Einhalt zu thun, sonst steht zu befürchten, dass wir um eine der nahrhaftesten Fruchtgattungen ärmer werden. Wie ich höre, sollen be- reits Besitzer grösserer Realitäten gesonnen sein, den Erbsenbau für den kommenden Sommer einzustellen. Sollten Euer Wohlgeboren etc. Der Herr Director erwähnt hierauf, dass der durch den Bruchus pisi in den letzten Jahren in manchen Gegenden, namentlich aber in Mähren und Galizien an Erbsen verursachte Schaden unlängst auch in einem der „Pr. Corr.“ entnommenen Artikel des Zeitungsblattes des „Wiener Lloyd“ vom 7. März 1854 besprochen worden sei. In diesem Artikel werde zugleich als ein Mittel zur Vernichtung des Käfers angedeutet, die Erbsen vor dem Säen recht scharf zu trocknen, nämlich sie durch 2—3 Stunden einer Hitze von 40 --50 ‚Grad ” y 29 Reaum. auszusetzen, welcher Hitzegrad jedes Insect tödtet,, der Keimkraft der meisten Pflanzensamen aber, also wahrscheinlich auch der Erbsen nicht nachtheilig ist, während andere empfohlene Abhilfs- mittel entweder, wie z. B. die Benützung der behafteten Erbsen- körner zur Saat, die Weiterverbreitung des Insects geradezu beför- dern, oder doch, wie die Anwendung irgend einer Samenbeize, sich als ungenügend darstellen würden, Hr. Kollar bemerkt weiter, dass die Schädlichkeit des Bruchus pisi, der übrigens auch die Ursache war, dass in Nordamerika bereits vor langer Zeit der Erbsenbau gänzlich aufgegeben wurde, schon von älteren Naturforschern, namentlich von De Geer mehrfach beobachtet, gleichwohl aber ein Mittel, den Verwüstungen desselben Einhalt zu thun, bisher nicht bekannt sei. De Geer nehme an, dass die Verwandlung bloss in der reifen Frucht vor sich geht. Dieselbe Ansicht scheine der Verfasser des Aufsatzes im „Lloyd“ zu haben. Hrn. Kollar selbst seien im verflossenen Jahre von einem Oekonomen Erbsen mitgetheilt worden, in welchen sich im Winter die Käfer ent- wickelten. Wenn nun wirklich die Entwicklung des “Bruchus pisi ausschliesslich nur in der reifen Frucht im Winter geschieht, dann sei ein Schutzmittel in der erhöhten Temperatur allerdings gefunden, So sei auch bei Roggen und Weizen, um diess Getreide von den ihm feindlichen Insecten zu befreien, in Frankreich schon vor vielen Jahren die Erhilzung auf 46 bis 48 Grad des hunderttheiligen Ther- ‚mometers mit Erfolg angewendet worden, dadie Insecten zu Grunde gingen, ohne dass das Getreide die Keimkraft verlor. Der Herr Director habe sich veranlasst gesehen, hierüber einen Versuch bei Erbsen anzustellen, und das Resultat war, dass Erbsenkörner bis 41'% Grd. Reaum. erwärmt und hierauf angepflanzt, die Keimkraft ganz wohl behalten hatten. So sicher aber auch hiernach dieses Mittel die Erbsen von dem Bruchus pisi befreien würde, so wäre es doch unzureichend, wenn, wie Hr. Mendel andeutet, woran er jedoch nach seinem eigenen Zugeben zuletzt wieder irre geworden, die Larven oder die Puppen des Käfers den Winter im Freien zubringen sollten. So viel Hrn. Kollar bekannt, sind die Zweifel über diesen entscheidenden Umstand bisher noch immer nicht beseitigt. Der Herr Director sieht nun in all’ diesen Daten eine dringende Aufforderung an die Entomologen, welchen sich eine Gelegenheit 30 dazu bietet, die Oekonomie des Bruchus pisi sorglältig zu beobach- ten, wobei er noch bemerken zu sollen glaubt, dass er in Erbsen- körnern auch schon andere Insectenlarven gefunden, dieselben aber nicht zur Entwicklung gebracht habe. Hr. J. G. Beer trägt eine Eintheilung der Familie der Bro- meliaceen nach dem Blüthenstande vor. (Siehe Abhandlungen,) Hr, G. Mayr theilt rücksichtlich der Synonymie der Myrmica rubriceps Nyl, oder Acrocoelia ruficeps Mayr Folgendes mit: Ich habe in der Versammlung am 1. December 1352 eine von mir be- nannte. Ameise, Acrocoelia ruficeps veröffentlicht: Vor etwa °/« Jahren sandte Hr. Zeller in @logau eine Notiz ein, in der er angibt, dass diese von mir benannte Ameise schon früher von Nylander unter dem Namen Myrmica rubriceps beschrieben worden: sei, und fügt noch einige Daten über die Lebensweise dieser Ameise bei. Diese Notiz gelangte an den Hrn. Vereinssecretär Frauenfeld ohne die ausdrückliche Bemerkung, dass dieselbe dem Drucke zu übergeben sei. Er händigte mir dieselbe ein, und die Drucklegung unterblieb um so mehr, als ich mittlerweile, wie auch pag. 103 der Abhandlungen des III. Bandes der Vereinsschriften geschah, nachzuweisen vermochte, dass diese meine Acrocoelia ruficeps noch früher schon von G&n& in den Memorie della sociela italiana delle scienze unter dem Titel: Memori« per serwire alla storia naturale di alcuni Imenotteri vnter dem Namen Myrmica Rediana beschrieben worden sei. Ich hatte auch damals noch nicht die Nylander’schen Druckschriften mir verschaffen können, konnte daher die Beschreibung Nylander’s, der G&n&’s Arbeit ebenfalls nicht kannte, obgleich sie schon im Jahre.1842 veröffentlicht wurde, nicht citiren. x Später erhielten einige Herren Nachricht von der Existenz dieser Notiz und meinten, es solle diese Veröffentlichung nicht vorenthalten bleiben. Da die Sachlage nunmehr aber verändert war, so schrieb ich in dieser Angelegenheit Hrn. Zeller, der mir Folgendes erwiederte: „Jenes Notiz- blättchen war allerdings ursprünglich für die Wiener Schrift beabsichtigt, hörte aber sogleich auf, es zu sein, als Sie Kenntniss davon erhieiten und mich mit Ihrer Zuschrift (vom 26. Juni v. J.) erfreuten. Es müsste son- derbar zugeheu, wenn ich, der ich für meine lepidopterologischen Arbeiten kein Ende absehe, mich auf ein gründliches Studium der Ameisen einlassen sollte; käme es ja dazu, so würde ich wohl Interessanteres zu thun finden, als mich um Unterdrückung einer Namensberichtigung zu grämen, die, wie Sie nachweisen, weder eine ist, noch nur irgend ein Verdienst gewähren kan, da sie mir selbst von Nylauder an die Hand gegeben worden ist. 31 Das einzige Brauchbare darin ist die Augabe des Vorkommens, und dass Sie diese benutzen werden, darüber ist kein Wort weiter zu verlieren.“ Um nun sowohl jede wie immer geartete Missdeutung, die aus der Nichtveröffentlichung gezogen werden könnte, hintanzuhalten, als auch vor- züglich, weil dieselbe den Beweis der Vielseitigkeit des hochgeachteten Lepidopterologen liefert, der auch jene Thiere, die nicht in sein Fach gehören, nicht, wie gewöhnlich, missachtend bei Seite wirft, sondern mit gleich aus- gezeichneter Aufmerksamkeit seiner Beobachtung unterzieht, ermangle ich nicht, diese Notiz des Hrn. Zeller wörtlich mitzutheilen:: „Herr Mayr gibt S. 147 des Jahrganges 1852 eine sehr genaue Be- schreibung einer Ameise Acrocoelia ruficeps M., an der ich bloss die Farbe des Hinterleibes und der Beine genauer augegeben wünschte, indem ersterer öfters vorn pechschwarz ist, letztere/an den Schenkeln rothbraun, an den Schienen etwas heller, an den Füssen rothgelb sind. Dieselbe Art ist von Nylander im Additamentum alterum in Monographiam Formicarum bor. 1848, pag. 44 unter dem Namen Myrmica rubriceps n. sp. als zu einer Abtheilung: abdomine subtriangulari, supra Cujus basin truncatam ad- figitur petiolus, ano acuto, gehörig, beschrieben worden. Nach einer schrift- lichen Notiz Nylander’s existirt aber ein älterer Name, nämlich Formica barbara L. S. 11. Ich kann jetzt die Linnd’sche Beschreibung nicht ver- gleichen, da ich aus meinem Exemplare des Syst. nat. die Käfer und zu- gleich mit ihnen die Hymenoptern herausgeschnitten und verliehen habe; ich bemerke aber, dass ich bei Catania am 26. Juni eine Myrmica gefangen habe, die der in Rede stehenden Art so ähnlich ist, dass ich sie mit ihr bis jetzt vermengt hatte, die sich aber sogleich durch den Mangel der beiden Dornen des Metathorax unterscheidet. Wenn also hiervon bei Linne Nichts erwähnt ist, — und in Fabricius Diagnose der F. barbara, die sehr wahrscheinlich bloss abgeschrieben ist, kommt Nichts davon vor, — so wird die Entscheidung, ob wirklich AcrocoeWa ruficeps gemeint sei, schwer fallen. Nylaunder gab die Beschreibung nach den ihm von mir mitge- theilten Exemplaren. Ich fing die Art bei Messina im Februar. Nachdem ich in den vorhergehenden Tagen einzelne angetroffen hatte, fand ich am 18. d. M. am sonnigen Abhange des Castellaccio-Berges eine Menge an einem Olivenbaume, aus welchem durch ein Loch nach und nach so viele hervor- kamen, dass ich über 50 Stück (Arbeiter) sammeln konnte. "Sie krochen meist nach Art eines Paederus mit aufgehobenem Hinterleibe ; berührte ich sie mit dem benetzten Finger, so blieben sie nicht daran kleben, sondern hielten sich mit deu Kinnbacken und Füssen an der Rinde fest, und wenn ich sie durch Abstreifen wirklich am Finger kleben hatte, so liessen sie sich nicht fallen, sondern drehten sich um, und hielten sich nun am Finger so fest wie an der Rinde. Aus dem After gaben sie ein für so kleine Thiere reichliches Tröpfcheu weisslichen Schaumes, das keinen Geschmack hatte, aber nach Ameisensäure roch, Ihre Lebeusweise habe ich nicht weiter beobachtet,“ — 32 Es erübrigt mir nur noch in Betreff der Bemerkung des Hrn. Zeller, dass ich die Farbe bei der Beschreibung der Acrocoelia ruficeps nicht hin- - reichend angegeben habe, zu erwähnen, dass man überhaupt in neuerer Zeit einsehen gelernt hat, dass die Farbe bei gewissen Insectenfamilien von keinem besonderen Belang ist, und füge bei, dass insbesondere bei den Ameisen die Farbe einen nur mit Misstrauen zu berücksichtigenden Character abgibt, wie sich diess eben wieder bei der Acrocoelia Rediana Gen € erweist, Von dem vorsitzenden Herrn Vicepräsidenten J. Heckel wird ein systematisches Verzeichniss der Fische der Salzach ver- öffentlicht, (Siehe Abhandlungen.) Der Hr. Secretär G. Frauenfeld endlich verliest folgende an den Verein eingesendete Mittheilungen : Das Jahr 1853 in Wien in ornithologischer Beziehung, von J. Finger. Das Jahr 1853 mit seinem stürmischen Frühling, seinem an Alles überfluthenden Regengüssen so gesegneten Sommer und Herbst, konnte nur höchst ungünstig sowohl für den Sammler, wie für den Beobachter sein, So freundlich sich der: Fehruar gestaltete, und trügerisch ein baldiges Frühjahr ahnen liess, so sehr enttäuschte der März, denn als die vorwit- zigsten Erstlinge der Zugvögel, angelockt durch einige sonnige Tage, ihre wärmeren Winterquatiere verliessen und zu uns eilten, trafen sie nur fest gefrornes, mit Schuh tiefem Schnee bedecktes Erdreich, mit Eis überzogene Gewässer, immerwährende Stürme von Norden und Schneegestöber bei mehr als 5, oft 10 Kältegraden. Selbst die wenigen Vögel, die uns treu bleibend bei uns überwintern, hatten Wald und Felder verlassen und gesellten sich, jede Scheu vergessend, um die menschlichen Behausungen, in Ställen, Böden und Schoppen Schutz und Nahrung suchend. Mit Ende Februar waren einige Bachstelzen, Feldlerchen und Kibitze angekommen ; Stahre und Hohltauben folgten Anfangs März, wie nach ihnen Störche, Reiher und Graniche. Schon versuchte unser Fink in den Gärten und auf den Glacien mit seinem Schlag den Frühling heraufzubeschwören, und Feldlerchen stiegeu trillernd und jubelnd in die Höhen, eifersüchtig auf jeden Eindringling ihrer Gattung herabstürzend, der es wagte ihren Weg zu kreuzen oder die engen Grenzen ihres Reviers zu überschreiten „ — als mit dem 16. März dieses Frühliugshoffen ein plötzliches Ende nahm. Ein Cyklus von stürmischen, fürchterlichen Wintertagen begann, wie wir sie glücklicherweise nur selten, besonders zu dieser Zeit erleben. 33 So hatte am 19. März der unausgesetzt stürmende Nordwind den Schnee an manchen Orten in 12 Schuh hohen Wällen aufgeworfen, das endlose Schneegestöber machte es unmöglich, einen Gang ins Freie zu machen, und Strassen und Wege waren geradezu unbenützbar. Arg wurde durch solche missliche Witterungsverhältnisse die Vogel- welt hergenommen. Die verschiedensten Arten gesellten sich in grossen Schaaren auf kleinen trockenen, von Schnee entblössten Erdlecken zusam- men, rath- und muthlos, und wurden hier leicht den vielen Fängern zur Beute, die sich ihrer auch auf alle Arten bemächtigten. Traurig sass die Haubenlerche auf Meilensteinen, zeitweise herabfliegend und die so oft frucht- losen Versuche, der festgefrornen Erde ein Fruchtkorn abzugewinnen, wie- derholend. Von Finken, Goldammern, Bachstelzen, Lerchen, in dichten Gruppen vereinigt, fielen oft 30 und mehr auf einen Schuss, und die Uebrig- gebliebenen erkoben sich nur, um auf den nächsten schneelosen Erdstreifen sich wiederholt dem Schützen zum Ziele zu bieten. Käutzchen, Baum- und Schleiereulen verliessen den Wald und seine Baumhöhlen , und erschreckten nicht Wenige, wenn sie, angezogen durch die den Rauchfängen entströ- mende Wärme, durch dieselben in die Kamine und selbst in die Zimmer kamen. Ich habe St. passerina und tengmalmi erhalten, welche sich auf diese Weise selbst meiner Sammlung lieferten, Herr Hofjäger Brenner von Hütteldorf erzählt von zwei Stahren, die ebenfalls den Weg durch den Rauchfang in die Küche gefunden. Hunger und Kälte hatten sie so ganz kirre gemacht, dass sie sich mit den Händen fangen liessen, hingestreutes Futter gierig aufnahmen, und gar nicht Miene machten, wieder fortzufliegen, obwohl man ihnen desshalb das Fenster geöffnet und sie an dasselbe ge- setzt hatte. Der eine davon, auf den diese schnelle Veränderung apoplectisch wirkte, fiel plötzlich vom Schlagfluss getödtet, und der andere benützte erst dann die Gelegenheit zum Entfliehen, nachdem er vorher so lange an dem Leichname seines Gesellschafters gezupft und gezerrt hatte, bis er zum Fenster hinausfiel. Raubvögel, Falken, deren Kühnheit durch Hunger ins Unglaubliche gesteigert wurde, hatten inmitten der belebtesten Vorstädte und Ortschaften ihre Tummelplätze aufgeschlagen, Kirchthürme, Firste oder Frontenspitzen der Häuser als Observationspuncte benützend. Ein Falco peregrinus hielt durch mehrere Wochen den Penzinger Kirchthurm in Be- schlag zum unendlichsten und sehr gerechtfertigten Schrecken der dort zahl- reichen Haustauben. F. subbuteo verfolgte einen Goldammer durch das offene Verkaufsgewölbe bis in das Wohnzimmer eines Fleischers, und A. nisus setzte die Passagiere eines Stellwagens von Hütteldorf in die gräu- lichste Verwirrung, der bei der Jagd nach einem Sperling durch das einge- stossene Feuster des Wagens sammt dem Flüchtling in dessen Inneres ge- langte, und erst wieder den Ausweg fand, nachdem er bei seinen Flucht- versuchen einer Dame das Gesicht vom Auge bis zum Kinn aufgerissen. Endlich kam der April und brachte freundliches Wetter. Das heillose Wüthen hatte einem Frühlingslüftchen Platz gemacht und mit ihm kamen 4. Bd. 5 34 auch die ziehenden Gäste in Scharen, gleichsam auf einmal, Kriech- und Knäkenten, die Schell-, Spiess- , Reiher-, Kolben- und Tafelenten, Möven, Singdrossel, Rothikelchen, Strandläufer , Triels, Sumpfschnepfen, Pieper, Steinschmätzer, Fliegenschnapper, Schneeschwalben. Aber kaum liessen einige schöne Tage den herben Nachwinter vergessen, als sich der Himmel wieder umwölkte, und endiose Regengüsse herabschüttete, die Alles zu vernichten drohten. Bäche und Flüsse traten aus ihren Ufern und über- schwemmten die Niederungen. Kibitze, die bereits auf ihren Eiern sassen, schwärmten schreiend und klagend über den Plätzen ihrer nun weggespülten Nachkommenschaft. Purpurreiher, Rohrdommeln, Seeschwalben,, Wasser- hühner, Rallen und Strandläufer, die ihre gewohnten Brutplätze aufsuchten, fanden statt ihrer nur grosse Wasserflächen. Trostlos umkreisten sie einige Tage die Fluthen und verliessen endlich durch lange Jahre besuchte Gegenden, um ungestörtere und passendere Localitäten aufzusuchen. So kam der Sommer. Hatten die unaufhörlichen Weassergüsse die ersten Bruten zerstört, so glaubte man doch zuversichtlich die zweite mit günsligerem Erfolg abwarten zu können. Aber umsonst. Einem heitern sonnigen Tage folgten dreifach so viele düstere wasserreiche, und die Zeit der Liebe in der gefiederten Welt ging vorüber, ohne dass sie sich wie ge- wöhnlich verzehnfacht hätte. Der Sommer verging. Die zuletzt angekommenen Zugvögel waren nun die ersten, die sich schon zur Abreise rüsteten. Oriolus galbula,, Coracias garrula und Cucullus canonus wurden von Tag zu Tag seltner, Upupa epops verschwand, und ihnen folgten die Sylvien, denen es heuer so selten ge- gönnt war, uns durch ihre Lieder zu erfreuen. Scharen von Krähen und Dohlen verkündeten nan durch ihre Besuche der Felder den Herbst, und diese Jahreszeit, die einzige, in welcher man um Wien auf anhaltend schönes Wetter zählen kann, that auch heuer ihr Mög- lichstes, die uns angethanen Unbilden ihrer Vorgänger vergessen zu machen, weun sie auch nicht im Stande war, uns zu entschädigen noch das Verlorne zu ersetzen. Trotz dem nun schönen Wetter ging jedoch der Zug ununter- brochen fort, freudiger als die Ankunft. Der schon länger verstummte Wie- senschnarrer .verliess uns, Tauben, Rohrammer, Schwalben und den ge- spenstigen Ziegenmelker mit sich ziehend. Strandläufer, Regenpfeifer und BrachvögelT wanderten in mondhellen Nächten, ein eigenes Geräusch und Ge- klingl gleich dem Schwirren einer Flintenkugel verursachend, und so sahen wir uns, als der Winter zum ersten Male über unsere Fluren seine Schuee- locken schüttelte, allein mit unsern wenigen getreuen Gefährten, die uns selbst nicht die strengste Kälte zu entreissen vermag. Nachtrag zu der Phanerogamenflora von Lomnitz, von Hrn. F. S. Pluskal. (Siehe Abhandlungen.) 35 Ein Schreiben von Hm. A. Senoner in Wien nachste- henden Inhaltes: _ Ich erlaube mir, Ihnen die erfreuliche Nachricht mitzutheilen, dass in Tirol die Wichtigkeit des von Hrn. Regierungsrath und Director der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Auer euldeckten Naturselbstdruckes vollkommen erkannt, wir denselben bald in einem neuen Werke augewen- det sehen werden. Die als Botaniker bekannten Brüder Perini in Trient haben nach Veröffentlichung der vorgenannten Entdeckung die betreffenden Versuche vorgenommen, und sind bei ihren ausdauernden Bemühungen zu Resultaten gelangt, die, wenn sie auch nicht so vollkommene Arbeiten bieten, wie jene an der hiesigen k. k. Staatsdruckerei, doch wohl entsprechend genannt werden können, und gewiss Anerkennung verdienen, da sie in der ganzen österreichischen Monarchie, Wien ausgenommen, bis jetzt die einzigen sind, welche den Selbstabdruck in ihren nächstens erscheinenden Centurie della flora settentrionale d’Italia auzuwenden gesonnen sind. Die Herren Perini haben sich von der für Private zu kostspieligen Anwendung der Galvanoplastik entfernt, und dafür Metalllegirungen (Bleizinn, Ziuk, Kupfer, Wismuth) gewählt, welche die nöthige Consistenz des Abdruckes des Objectes und auch eine so viel möglich grosse Anzahl von Copien derselben zu liefern im Stande wären. Beiliegende Pedicularis tuberosa, die ich mir zur Ansicht vorzulegen erlaube, scheint zu beweisen, dass es den Herren Perinmi doch so ziemlich gelungen sein dürfte, ihre Aufgabe gelöst zu haben, und zu wünschen wäre, dass das grossarlige Unternehmen der Herausgabe einer „Flora settentrio- nale d’Itulia mit physiotypischen Abbildungen von den Freunden der scienti« amabilis Aufmunterung und Unterstützung finde. Geharre etc. Schliesslich das nachfolgende Schreiben von Herrn Dr. J. Egger in Wien, = Durch Kraukheit verhindert, bitte ich in meinem Namen gütigst folgende Berichtigung einer geehrten Versammlung vorzulegen. — Die von mir in der Sitzung. am 4. Jänner d. J. als neu beschriebene Stratiomys clavicornis findet sich im 4. Bande der „Transact. of the Entomol. Soc.“ in London von Saunders in einer neuen. Gattung als Alliocera graeca beschrieben und abgebildet. Es war diess wohl auch Ursache, dass sie von mir neu auf- gestellt wurde, da ich sie bei ihrer überraschend täuschenden Aehn»lichkeit mit Stratyomis chamaeleon wohl nicht in einer andern Gattung suchen zu sollen glaubte, daher auch nicht wagte, dieselbe davon zu trennen, obwohl ich einsah, dass die Gattungsphrase eine kleine Abänderung zu erlei- den habe. 5* 36 Es dient diess übrigens als Beweis, dass ich bei der auf weit auffal- lenderer Formverschiedenheit beruhenden Abtreunung der Cionophora Kollari wohl nicht zu weit gegangen bin. Durch meine Mittheilung ist jedoch diese obige Alliocera der Fauna Oesterreichs zugewachsen, und Saunder's Art- name graeca erweiset sich als irrig, mithin wohl nicht besonders annehm- bar. Es wäre daher vielleicht vorzuziehen, dieselbe, wenn anders diese Gat- tungstrennung verbleiben soll, Alliocera clavicornis zu nennen. JAHRES-VERSANMLUNG. : am 8. April 1854. Vorsitzende: Präsident: Se, Durchl. Rich. Fürst zu Khevenhüller- Metsch. Vicepräsident: Hr. Direct. E. Fenzi. Eröffnungsrede, gehalten von Herrn Director E, Fenzl. Meine Herren! ‚Die Feier des Jahrestages der Gründung unseres Vereines verschafft mir abermals die Ehre, als Berichterstatter seiner Thätigkeit im abgelaufenen Solarjahre vor Sie hinzutreten, und Ihnen den statutenmässigen Ausweiss über den Besitzstand der Gesellschaft zugleich vorzulegen. In beiden Bezie- hungen hoffe ich, Sie um so sicherer zufrieden zu stellen, als ich diessmal nur Erfreuliches zu berichten habe. Die Theilnahme an den Vereinsinteressen, wie der Eifer, mit welchem sie von Einzelnen in verschiedener Richtung werkthätig verfolgt wurden, liessen im abgelaufenen Jahre nicht nur keinen Stillstand, sondern einen ganz entschiedenen Fortschritt gegen die vorhergeheuden Jahre gewahren. Die ausführlicheren Berichte der beiden Herren Secretäre dürften hierzu den schla- gendsten Commentar liefern. Mit der einmal zum Durchbruche gekommenen Ueberzeugung von der Wirksamkeit und Gemeinnützlichkeit des Vereines, seiner Eutwicklungsfähigkeit und seines von innen und aussen her sicher- gestellten Bestandes hat sich auch das nöthige Selbstvertrauen der einzelnen Mitglieder, ohne dem kein Fortschritt denkbar gewesen, in erfreulicher Weise 37 gehoben, die ehrenden Beweise von Zutrauen und Achtung von Seite der Landesbehörden, der ausser dem Vereine stehenden gebildeten und gelehrten Körperschaften des In- und Auslandes sich entschieden gemehrt. Diess, meine Herren, die erste und köstlichste Frucht einträchtigen, schlichten, redlichen Wirkens und Strebeus. Pflegen Sie dieselbe, masshaltend in Allem fort und fort, der nöthige Schutz von oben, wie der Beifall aller Gebildeten, wird uns bei solchem Gebahren nie fehlen und der Verein in kürzerer Zeit tiefere Wurzeln in das Volksleben treiben, als wir alle von vorne herein erwarten durften. Halten Sie diese, für mich bereits zur Ueberzeugung gewordene Voraussage für kein Traumgesicht eines in selbstgefälligen Illusionen sich er- gehenden Naturforschers, am wenigsten für eine bedeutungslose Phrase. Blicken Sie zurück auf das Mittelalter mit seinen, uns jetzt erst immer mehr verständlicher werdenden blühenden Innuugen von Gewerben, freien Künsten und Wissenschaften, und Sie werden finden, dass alle aus kleinen Gesell- schaften hervorgegangen, welche uranfänglich auf eigenen Füssen zu stehen angewiesen waren, und in Mitte der gewaltigen Zeitstürme, welche über sie weggebraust, sich nur dadurch erhielten und befestigten, dass sie frühzeitig durch Gemeinsinn, geringe Exclusivität und Anschliessen an Sitte und Her- kommen volksthümlich geworden. Die naturhistorischen @esellschaften der Neuheit haben sie abgelöst und im richtigen Verständnisse ihres eigenen In- teresses dieselbe Bahn volksthümlicher Entwicklung eingeschlagen. Je rich- tiger sie hierbei ihre Aufgabe erfassen, desto gewinnreicher der Erfolg ihrer Thätigkeit für die Gesammtwissenschaften, deren Spross und Ableger sie sind, | desto unmittelbarer ihr Einfluss auf das Volksleben eines Culturstaates, in welchem sie als die Träger ächter Humanität und Bildung wirken. Je be- wusster dieser Aufgabe wir unserem gesteckten Ziele zustreben,, desto grössere Anerkennung wird uns und den naturhistorischen Studien überhaupt in allen Kreisen der bürgerlichen Gesellschaft zu Theil werden. Wie im nördlichen Deutschland, in Belgien, Holland, England und Frankreich wird Auch bei uns dann den Männern der Wissenschaft von Seite der Industriellen und des Landmannes jene verdiente Achtung zu Theil werden, die sie da- ‚ selbst schon lange zu ihrem beiderseitigen Vortheile geniessen. R In formeller wie in materieller Beziehung kann sich unser Verein auf seinem Felde auf das freieste bewegen, und es liegt nur an uns, diese ge- währte Freiheit so vortheilhaft als nur möglich im Interesse unseres Vater- landes auszunützen. Eine stricte Handhabung unserer Statuten und Ge- schäftsordaung, gepaart mit einer umsichtigen Verwendung der dem Vereine zufliessenden Geldmittel und der grösstmöglichsten Oeffentlichkeit, als der wirksamsten und billigsten Verwaltungs-Controlle, werden uns bei noch grös- _ serer Ausdehnung des Vereines und den schwierigsten Zeitverhältuissen über alle jene Untiefen des ökonomischen Fahrwassers hinweghelfen, an welchen andere Vereine schon zum öfteren straudeten. Was hierin Noth that, ist äusseren transitorisch begrenzenden Verhältnissen und persönlichen Rück- sichten keine grössere Rechuung zu tragen, als nur eutfernt mit den Vereins- 38 zwecken verträglich erscheint; dann sich nie in selbstgefälliger Täuschung über das Ausreichen der laufenden Geldmittel und Anhäufung vermehrter Zuflüsse in Unternehmungen einzulassen, deren wachsender Umfang, so er- freulich er auch sonst erscheinen mag, die Zielpunkte des Vereines zu ver- rücken und dessen Mittel zu erschöpfen im Stande wäre. Auf keine dieser allenthalben am Wege liegenden Klippen ist unser Verein noch gestossen, und wird sie fernerhin auch so lange sicher zu umschiffen wissen, so lange er die bisher mit Glück eingehaltene Balın verfolgt. Dieses günstige Resultat seines Gebahrens verdankt derselbe neben seiner statutarisch einfachen Gliederung und dem einträchtigen Wirken aller Mitglieder, ganz besonders der aus seinem Schoosse hervorgegangenen Ge- schäftsordnung, welche anfänglich versuchsweise eingeführt, sich als voll- kommen praktisch bewährt hat und ihre nachträgliche Sanction erhielt; zu- nächst jedoch der gewissenhaften Handhabung derselben von Seite des be- stellten Ausschusses, der unermüdlichen Thätigkeit der beiden Herren Secre- täre, der wohlthätigen Strenge des Herrn Vereinscassiers, so wie dem Eifer der Herren Vicepräsidenten, mit dem sie sich wechselseitig unterstützen, Ihr Zutrauen, meine Herren, hat dem gesammten Verwaltungsrathe seine Auf- gabe wesentlich erleichtert und uns alle zu neuen Anstrengungen ermuthiget. Im Namen sämmtlicher Vereinsleiter sage ich Ihnen hiermit meinen besten Dank; einen nicht geringeren persönlichen zugleich noch. unserem Herrn Präsidenten und sämmtlichen mir so theuren Herreu Amtskollegen für ihre mir bereitwilligst geliehene Unterstützung. Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Vereinsjahr 1853, Als das wichtigste, den Bestand des Vereines und seine Thäligkeit zunächst berübrende Breigniss muss ich die allerhöchsten Ortes erfolgte Sanc- tion unserer Statuten” bezeichnen. Sie wurden unverändert, so wie sie von dem Vereine in seiner Plenarsitzung vom 15. Mai 1852 entworfen wurden, genehmiget. Es hiesse rein die Zeit vergeuden, wollte ich über ihre erprobte Zweckmässigkeit auch nur Ein Wort weiter verlieren. Zu den wichtigsten, die. wissenschaftlichen. Aufgaben des Vereines besonders fördernden Beschlüssen sind vor Allem zu zählen: a) die Anlage einer Typen-Sammlung der in den Vereinsschriften neu beschriebenen oder kritisch festgestellten Arten ; b) die Veröffentlichung der Ordnung und zu beobachtenden Regeln bei der Einsendung der zu bestimmenden Naturalien. Beiden Beschlüssen ist mehrseitig bereits entsprochen worden. Die Folgezeit wird, wie nicht anders zu erwarten, den besonderen Nutzen und Werth derselben lehren. Zu den die grössere und leichtere Benützbarkeit der Vereinsbibliothek und Sammlungen bezweckenden Verfügungen wären zu rechnen: 39 a) die Anfertigung eines genauen Bibliotheks-Cataloges. Ein Verdienst unseres verehrten Mitgliedes, Herrn Dr. Tomaschek, welcher sich mit aller Hingebung und vollsten Sachkenntniss dieser mühevollen Aufgabe unterzogen und selbe auf das glänzendste gelöst hat; b) die verfügte Beleuchtung des Vereinslocales an Freitagen zur Be- nützung der Bibliothek und Sammlungen bis 9 Uhr Abends. Als ein höchst erfreulicher Beweis der Anerkennung der Vereinsthä- tigkeit von Seite der Staatsbehörden ist vor Allem die Bereitwilligkeit her- vorzuheben, mit welcher eine grosse Anzahl derselben in den verschiedenen Kronländern der Bitte des Vereines um Mittheilung von Schusslisten zur Erhebung der Verbreitung jagdbarer Thiere bereitwilligst entsprechen. Zu nicht geringerem Danke ist der Verein Herrn Secretär Frauen- feld für dessen Liberalität verpflichtet, mit welcher er seine naturhistorische Privatbibliothek den Besuchern der Vereinslocalitäten zur freien Benützung daselbst überlässt. Die Zahl der Geschenkgeber von Pflanzen und Thieren hat sich in dem abgelaufenen Jahre bedeutend gemehrt, und die Vereins-Sammlungen durch sie eine äusserst werthvolle Bereicherung erhalten. Ihrer grossen Artenzahl wegen von besonderem Werthe erscheinen unter diesen die Planzen-Samm- Jungen der Herren Ritter v, Heufler und Senoner, unter den zoolo- gischen die Schenkungen der Herren Frauenfeld, Kratter, Gallen- stein, Strobel und Hoffmann. j Im Laufe des Jahres 1853 traten dem Vereine 177 neue Mitglieder bei, so dass am Schlusse desselben die Gesammtzahl, nach Abschlag von 17 mittlerweile ausgetretenen und 6 durch den Tod uns leider entrissenen, sich auf 595 Mitglieder beziffert. Im Laufe von drei Jahren hat sich daher die Zahl derselben um mehr als das Doppelte vergrössert, und somit bereits jene Summe um nahe ein volles Hundert überflügelt, auf die wir erst nach einer weit längeren Zeitdauer der Vereinsthätigkeit füglich zählen durften. Die Zahl der gelehrten Gesellschaften und wissenschaftlichen Vereine, mit welchen wir in lebendigem Verkehre stehen, hat sich am Jahresschlusse 1853 auf 52 erhoben, von welchen 12 im Laufe des gedachten Jahres gegen früher neu zugewachsen. Den detaillirteren Bericht hierüber wird Ihnen Herr Secretär Frauenfeld vorzulegen haben. An Werken erhielt die Vereinsbibliothek in jenem Jahre ‚allein einen Zuwachs von 289, ungerechnet die Zahl der Bände und Hefte, deren Ge- sammtsumme sich gegen den vorjährigen Ausweis bereits auf 889 gehoben. Ausserdem erhielt der Verein von der k. k. obersten Polizeibehörde nech 20 verschiedene Zeitungen des Inlandes mitgetheilt. An Sammlungsgegenständen besitzt der Verein gegenwärtig an 2500 Arten Phanerogamen und 600 au COryptogamen. Noch weit günstiger wird sich dieses Verhältniss gegen früher in dem folgenden Jahre durch bereits angemeldete Schenkungen stellen, deren übrigens hier noch nicht näher ge- dacht werden kann. z 40 Der Zuwachs an zoologischen Gegenständen ist bereits so gross ge- worden, dass ich mich, um nicht zu weitläufig zu werden, einfach bescheiden muss, Ihre Aufmerksamkeit auf den betreffenden Bericht des Herrn Secretärs von Hornig zu lenken. Die systematische Ordnung und Aufstellung dieser Gegenstände ist, soweit Kräfte und Mittel des Vereines diess möglich machten, um ein Be- deutendes gegen früher fortgeschritten. Die Beschaffungen des Fundus instructus, an Mobilare, Herbariums-Pa- pier und sonstigen Requisiten, so wie die vermehrten Druckkosten haben die Vereinsmittel, wie zu erwarten stand, bedeutender als in den früheren Jah- ren in Anspruch genommen, jedoch lange nicht so sehr, dass man der Be- sorgniss eines Nichtausreichens der laufenden Geldmittel zur Bedeckung der Ausgaben in dem laufenden Jahre Raum geben könnte. Ein grosser Theil der nothwendig gewordenen Auslagen ist nämlich von der Art, dass er nur diess einemal in der Rechnung erscheint, und erst nach Jahren theilweise wieder erscheinen kann. Im Gegentheil ist der Rechnungsabschluss ein sehr günsti- ger zu nennen, besonders aus dem Grunde, weil sich trotz der vermehrten Mitgliederzahl die, mit ihren Zahlungen im Rücktande gebliebene gegen das Jahr 1852 beträchtich vermindert hat. Ein Resultat, das der Verein sowohl der vereinfachten Perceptionsweise, als namentlich noch der energischen Ge- schäftsführung des Herrn Rechnungsführers Ortmann zu verdanken hat, Die näheren ziffermässigen Nachweise über Einnahmen und Ausgaben wird letzterer die Ehre haben, Ihnen vorzulegen. Im Ganzen belief sich mit Ablauf des Jahres 1853 die Gesammtsumme aller Einnahmen des Vereines auf ‘ . . . 3953 fl. 14 kr. nebst einer hinterlegten Met. Obl. p» . . . sn L000 Die Ausgaben des Vereines beziffern sich im Jahre 1853 mit » - » . . . . . . . 3657 „13 Es verbleiben somit an Kassarest im Baaren . ...,'296 nebst der hinterlegten Obligation pr, - - . «. 1000 „— „ Im Rückstande mit ihren Einzahlungen blieben aus den Jahren 1852 und 1853 F . 15 Mitglieder und aus dem Jahre 1853 . . 73 » Im Ganzen daher nur : . 88 e mit 336 „— „ von welchen jedoch gegenwärtig mehrere ihrer Verpflichtung schon nachge- kommen sind; während die Zahl der Restanten Ende 1852 sich auf 107 mit einem Zahlungsbetrage von 353 fl. 41 kr. belief. Von den bedeutendsten Ausgaben will ich nur des allgemeineren In- teresses wegen in meinem Berichte aufnehmen : die Druckkosten unserer Verhandlungen mit ihren artistischen Bei- lagen im Betrage von . . . E - _ ’ . 1351 fl. 17 kr. und die Inventarsgegenstände und Herbarpapiere mit. «669 fl. 26 kr. 4 Rechnung und Kassastand wurden bei der von mir am Jahresschlusse vorgenommenen Prüfung und Scontrirung richtig gestellt und ordnungsmässig belegt befunden. Ich werde selbe wie in früheren Jahren den zu bestellenden Censoren zur weiteren Berichterstattung überweisen. Bericht des Hrn. Secretärs G. Frauenfeld: Der Verein zählte am Schlusse des Jahres 1852 . . 441 Mitglieder; im abgewichenen Jahre sind beigetreten, und zwar: im Jänner s = 23 Februar . ö R 21 März . 4 2 z 14 April . 5 - - 26 Mai . f - = 16 Juni . . S i 18 Juli . ’ 5 - 9 August s - . 9 October , x 2 17 November . . . 17 December . . . 7 zusammen . . . 177 % welches eine Gesammtzahl gibt von . . £ . . 618 9 hiervon die im Laufe des Jahres Gestorbenen und Ausge- tretenen abgerechnet mit . > ® ® ü 7 N y verbleibt die wirkliche Anzahl von . . 595 9 Der wisseuschaftliche Verkehr durch Verbiilänigen mit gelehrten An- stalten zum gegenseitigen Austausch der Publicazionen zeigt folgende Ver- mehrung, und zwar: die königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Athen, der naturhistorische Verein zu Augsburg, die königl. Akademie der Wissenschaften zu Amsterdam, die allgemeine schweizerische Gesellschaft für Naturwissenschaflen zu Bern, die naturforschende Gesellschaft in Bern , der Verein für Landeskunde im Herzogth. Bukowina zu Czernowitz, 0 die Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Frei- burg im Breisgau, t die naturforschende Gesellschaft zu Halle, die königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, la societ® royale des sciences zu Lüttich , der naturwissenschaftliche Verein des Harzes zu Wernigerode , "die k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien. 4. Bd. 6 42 Es sind diess 12 naturwissenschaftliche Anstalten, die nebst den frü- hern 39 zum grossen Theil ihre Publicazionen regelmässig einsenden. Der in den Händen der P. T. Herren Mitglieder befindliche dritte Band unserer Druckschriften ist wohl der beste Beweis der regen und wirklich erfolgreichen Theilnahme der verehrten Herren. Die Theilung des- selben in die Sitzungsberichte und Abhandlungen wurde beibehalten, und finden sich in ersteren 45 Vorträge, in letztern 29 Abhandlungen, durchaus Originalarbeiten, abgedruckt. Dass namentlich der Zweck des Vereins, die Fauna und Flora unseres Landes vorzüglich zu fördern, darin rühmlich an- gestrebt ist, ergibt der Inhalt von selbst, so wie die erfreuliche Hichtung, die Geschichte der Naturkörper in ihren mannigfaltigsten Gesichtspuncten zu ergründen, überwiegend hervortritt. Es sind diesem Bande 15 Tafeln Abbildungen beigegeben,, welche aus den Vereinsmitteln wohl nicht hätten beigeschafft werden können, wenn nicht über die Hälfte derselben von einem Mitgliede dem Vereine zum grössten Theil geschenkt worden wäre, wofür ich demselben den wärmsten Dank nochmal hier aussprechen zu dürfen glaube. Ich schliesse mit dem Wunsche, dass der edle Wetteifer für jenes Product des Vereines, welches ihn nach aussen hin geistig zu vertreten hat, sich fort und fort steigern möge, Bericht des Hrn. Secretärs J. v. Hornig: Durch die Geschäftsordnung hierzu angewiesen, berichte ich Nachfol- gendes über den Stand der Vereinsbibliothek und der Sammlungen. Die Bibliothek ist sowohl hinsichtlich der Zahl als des Werthes der im abgewichenen Jahre ihr zugewachsenen Werke in ein sehr günstiges Verhältniss gestellt. Dieselbe wurdeim Solarjahre 1853 (nicht aber seit der Erstattung des be- treffenden letzten Jahresberichtes, da dieser Bericht, über das Jahr 1852 hinaus sich erstreckend, den Anfangs April 1853 vorhandenen Stand der Bibliothek und der Sammlungen darstellte,) um 289 Werke vermehrt, wovon 202 auf Ge- schenke der k. k. obersten Polizeihehörde, 77 auf anderweitige Geschenke und 10 auf den Schriftentausch mit gelehrten Gesellschaften entfallen. Ueber- diess ist der schon vor dem Jahre 1853 bestandene gegenseitige Schriften- austausch mit weiteren 34 Gesellschaften und Anstallen fortgesetzt worden. Am Schlusse des Jahres 1853 enthielt die Vereinsbihliothek 473 Num- mern oder Werke in 889 Bänden und Heften. Hiervon betrafen 81 die allge- meine Naturgeschichte, 102 die Zoologie, 143 die Botanik, 98 die Oekonomie, 30 die Mineralogie und Geognosie und 19 waren verschiedenen Inhalts. Das Vereinsmitglied, Herr Dr. Ig. Tomaschek hat mit grosser Gefälligkeit der ebenso mühevollen, als von ihm mit besonderer Sachkennt- niss gelösten Aufgabe sich unterzogen, diese Werke nach den eben erwähnten 43 Ahtheilungen in systematischer Reihenfolge bibliothekmässig zu ordnen, und in einem alphabetischen Titel-Kopien-Kataloge, welcher durch das nach Bibliothekgrundsätzen gewählte Schlagwort und die entsprechenden Renvois die Aufsuchung der vorhandenen Druckschriften erleichtert, zu ver- zeichnen. Der Katalog liegt im Vereinslocale zur Benützung auf. Ausser den bisher bezeichneten Büchern kommen dem Vereine fort- laufend 20 verschiedene inländische Zeitungen naturwissenschaftlichen und landwirthschaftlichen Inhaltes zu, die gleichfalls der Munificeuz der k. k. obersten Polizeibehörde zu danken sind. Was den hohen Werth mehrerer im Besitze des Vereins befindlicher Werke betrifft, glaube ich mich nur auf die Hinweisung auf die Sitzungs- berichte, vorzüglich aber auf jene vom Juli und August 1851, daun vom Jänner und April 1853 beschränken zu dürfen. Endlich ist in dem Vereinslocale die naturwissenschaftliche Privat- bibliothek des Hrn. Secretärs &@. Frauenfeld fortan aufgestellt geblieben. Sie enthält in 231 Bänden 35 Werke, worunter mehrere kostbare und wichtige Bücher sich befinden, und deren freie Benützung der Eigenthümer in der gemeinnützigsten Art gestattet. Auch das Herbar hat im Jahre 1853 eine erfreuliche Vergrösserung er- fahren. Von 18 Mitgliedern des Vereines und von 2 ausser demselben stehen- den Gönnern sind nämlich der Gesellschaft 24 Partien von Pflanzen als Ge- schenke zugekommen. Eine ausserdem eingelangte Sendung ist als entgelt- lich zu betrachten. Die Zahl der in diesen 25 Partien eingesendeten Spe- cies ist zwar sehr namhaft, doch wurden durch einen grossen Theil dersel- ben, welcher, in den verschiedenen einzelnen Schenkungen sich wiederho- lend, von mehreren Seiten an den Verein gelangte, ‚oder in dessen Besitz die Gesellschaft sich schon früher befand, nur die Exemplare, nicht aber auch die Artenmenge des Vereinsherbars vermehrt. Diese, dann die weiteren Um- stände, dass bis zum Sommer 1853 noch keine Acquisitions-Verzeichnisse über die einzelnen Donationen an Pflanzen aufgenommen worden sind, sowie dass die geregelte Anlegung der Pflanzensammlung eben erst im Zuge ist, und zu ihrer Vollendung schon nach der Menge des vorliegenden Materials wohl noch eine bedeutende Zeit und Mühe bedingen muss, hindern es, wie im Vorjahre, den Stand des Herbars mit Präcision zu bezeichnen. Indessen ist gewiss, dass dasselbe mit Ende 1853 mindestens auf 2500 Arten Phaneroya- men und 600 Arten Cryptogamen sich belaufen hat. Die Acquisitioneu des Solarjahres 1853 für die zoologischen Sammlun- gen sind folgende. Der Verein hat von 3 Mitgliedern Bälge von 3 Arten Säugethiere und von 7 Arten Vögel als Geschenk erhalten, und es besass derselbe bei Ab- gang des Jahres 1853 19 durch 51 Exemplare repräsentirte Arten von Säuge- thieren in Weingeist, daun au Bälgen von Mammalien 36 Arten in 46 Stücken, 6* 44 an Voyelbälgen 239 Arten in 403 Exemplaren und Eier von 135 Arten der letztern Ordnung in 406 Stücken. An Reptilien und Amphibien wurden durch 2 Mitglieder 22 Arten in 42 Stücken gewidmet. Die Collection der Gesellschaft daran stellte sich mit Schluss des Jahres 1853 auf 47 Arten in 174 Exemplaren heraus. An Fischen besass der Verein mit Ende 1853, wie im Vorjahre, unge- fähr 120 Arten in der ebenfalls beiläufigen Anzahl von 290 Exemplaren. Von Insecten hat der Verein im Jahre 1853 von 9 Mitgliedern erhalten 34 Arten Hymenoptern in 90 Stücken, 218 Arten Coleoptern in 757 Stücken, 1 Species Neuropteron in 3 Stücken, 16 Arten Diptern in 21 Stücken, 1 Art Orthopteron in 3 Stücken, 60 Arten Mallophagen in 97 Stücken, endlich 20 Präparate von Käfer-Flügeln und Mundtheilen. Die entomologischen Sammlun- gen umfassten bei Ablauf des Jahres 1853 34 Arten Hymenoptern mit 95 Stücken, 2587 Arten Coleoptern mit 12184 Stücken, 14 Arten Neuroptern in 23 Stücken und die Larven von 6 Neuroptern-Species, 2175 Arten Lepido- ptern in 4918 Stücken, 16 Arten Diptern in 21 Stücken, 1 Art Orthopteron in 5 Stücken, 19 Arten Hemiptern in 100 Stücken und 60 Arten Mallophagen in 97 Stücken. Ferner zähle ich den Insecten noch 60 entomologische Prä- parate zu. Von Arachniden sind dem Vereine im Jahre 1853 172 Arten in 246 Exem- plaren und an Myriapoden, wovon der Verein vordem nichts besass, 3 Arten in 17 Stücken zugekommen. Arachniden hatte die Gesellschaft schon aus früherer Zeit in bedeutender Anzahl, nämlich mindestens 800 Stück, wovon ein Theil, beiläufig 65 Species, determinirt ist. Die weitere Bestimmung musste im Laufe des verllossenen Jahres wegen eines zufälligen Umstandes unterbrochen werden, und erwartet bisher ihre Vollendung. Die 19 Arten Crustaceen in 36 Exemplaren, die der Verein früher besass, wurden im Jahre 1853 durch 2 Arten in 8 Exemplaren vermehrt. Ein. namhafter Zuwachs ist der Conchilien-Sammlung zugegangen. In 6 Partien, worunter Eine, wie diess auch bei den Pflauzen einmal der Fall und früher erwähnt worden ist, aus den Vereinsmitteln vergütet wurde, die übrigen aber Geschenke bilden, hat der Verein 273 Arten in ungefähr 2000 Exemplaren erhalten. Die Sammlung belief sich Ende 1853 auf. 356 Arten in etwa 3000 Stücken. Von Annulaten hatte der Verein zu dem eben genannten Zeitpuncte 8 Arten in 23 Exemplaren. Ueber die zoologischen Sammlungen sind durchgehends Acquisitions- Verzeichnisse aufgenommen. Auch sind sie mit Ausnahme eines Theils der Fische und der Mehrzahl der Spinnen determinirt. Die geordnete Aufstellung derselben jedoch wird erst dann stattfinden können, wenn die Geldmittel des Vereins die kostspielige Adaptirung der bereits vorhandenen Kästen zu- lässig machen werden. 45 Was zuletzt die Anlegung einer abgesonderten Collection von Typen der in den Gesellschaftsschriften als neu entdeckt beschriebenen Pflanzen und Thiere anbelangt, so hat der Vereinsausschuss den betreffenden Beschluss erst kurz vor Ablauf des Jahres 1853 (am 5. December) gefasst. Gleichwohl waren mit Ende dieses Jahres in der Typen-Sammlung schon die iu den Vereinsverhandlangen bisher als neu beschriebenen 2 phanerogamischen und 5 eryptogamischen Pflanzenarten, dann 2 Vogel-Arten, 9 Species Hymenoptern, 10 Arten Coleoptern, 4 Arten Lepidoptern, 1 Art Dipteron, 2 Arten Hemi- ptern, 1 Arachniden-Art, 1 Art Conchylien, endlich Präparate, die auf die Naturgeschichte von 17 verschiedenen Insecten-Arten sich beziehen, vor- handen. Bericht des Hrn. Rechnungsführers J. Ortmann: Kassa-Ergebniss-mit Eude- 1853. Einnahmen. A. Ordentliche. Anfänglicher Kassarest . 4 2 - F 1747 fl. 22 kr. Einbezahlte Jahresbeiträge pro 1851 von 3Mitgliedern 16, 45 „ 2 . „1852 „ 5 > 237 „ 56, = „ 1853 „ 474 + 1628 „ 39 „ N n „ 1854 „ 15 n 4, —y Durch den Vereinsschriften- Bezug„ 1851 „ 20 = 02 2 n ” ” nn 18592 „ 10 » 32 2.» a „ Absatz der Abhand- lungen „ 1852 . 25, 43 „ An Druckkosten-Vergütung für Serara Alchale einzelner Abhandlungen . = R x - > 17,18, Durch den Verkauf von colorirten Schmetterlings- tafeln . F . E h . F s 30, 24 „ Interessenvon dem bei der Wiener Sparkassa angeleg- ten Capitale, so wie von der angekauften 5°/, Met. Obligation . > ® ö - 2 ö s N 56 „ 10, B. Ausserordentliche. Beiträge zur Adaptirung des Vereinslocals . . ER Au Urkunden: Eine 5°%% Met. Obligation im Nominal- werthe von 1000 fl. a Summe: 1000 - fl. und 3953 A. 14kr., 46 Ausgaben. A. Ordentliche. Besoldung für den Vereinsdiener. x ? a ’ 300 Neujahrsgelder für die Vereins- und botanischen Museums-Diener, so wie für die heiden Portiere im landständ. Gebäude . “ : a e 7 r 50 Druckkosten für Vereinsschriften . R n 7 1104 Lithographische, Kupferstecher- und Kupfer- druck-Arbeiten . $ a . « . 6 246 Briefporto . h . . ‘ . 2 k : 82 Für das Coloriren von Schmetterlingstafeln ‘ . 0 Buchbinderarbeiten E = 5 3 . n 10 Auf Beheizung des Vereinslocales . . 2 . 55 Verschiedene u. z. Schreibpapier, Siegellack, Stän- pel etc. etc. . . . ; . . R ER B. Ausseror.dentliche. Für angeschaffte Inventarialgegenstände. . 337 Papier für das Vereins-Herbarium. 2 a 132 Unterstützungsbeitrag zu naturhistorischen Reisen 5 a N > x . 5 i . 50 Zum Ankäufe einer 5% Met. Obligation pr. 1000 fl. 958 Summe: 3657 Schliesslicher Kassarest: Ein 5% Met. Oblig. im Nom. Werthe von 1000 il. und 296 Nach Hinzurechnung der ‘in einem eigenen Aus- weise dargestellten Rückstände von 15 Mitgliedern aus den Jahren 1852 und 1853, dann von 73 Mitgliedern aus dem Jahre 1853 mit . . ° . . . . 336 würde sich der Kassarest beziffern pr. 1000 fl. und A 632 Der Werth der bisher. angeschafften und im Ver- einslocale befindlichen Utensilien stellt sich laut Be- quisiten-Inventar des Jahres 1853 auf . x “ a 645 ; Mit Ausschluss der Kassareste betrugen die Ein- nahmen des Jahres 1852 » . u > . 5 1745 e 5 1853 “ “ a ’ 2 . 2205 „ die Ausgaben des Jahres 1852 . . - R < u 858 „ ” ” ” ” 1853 y : ? ö " 3657 „ Im letztern Jahre sind daher gestiegen die Ein- nahmen um 5 ; 3 z + - £ R . 460 die Ausgaben um . 2 5 + . : ; . 2798 „ 47 Die Steigerung der Einnahmen berulit vorzugsweise auf der vermehr- ten Mitgliederanzahl, während die höhern Ausgaben theils von dem Ankaufe einer 5% Met. Obligation im Nominalwerthe von 1000 fl., theils von den angeschafften Local - Einrichtungsstücken, Insectenkästen und Papier zur Anlegung des Vereins-Herbariums herrühren. Ueberhaupt geben die Ergebnisse aller Rubriken ein glänzendes Zeug- niss von dem grossen Aufschwunge und der Thätigkeit des Vereins in die- sem Jahre. Die Druckkosten und die Auslagen für lithographische und Ku- pferdruck-Arbeiten müssen hier vorzugsweise erwälmt werden; sie allein beziffern den Betrag von 1351 fl. 17 kr. Nicht minder bemerkenswerth ist die zwar an und für sich scheinbar unerhebliche, jedoch in ihrer weitern Consequenz sehr wichtige Ausgabspost von 50 fl. zur Unterstützung natur- historischer Reisen; denn sie gibt den Beweis von jener erfreulichen Rich- tung des Vereins, welche derselbe stets beurkundet, wo es sich um die Förderung naturwissenschaftlicher Zwecke handelt. Vermögen auch die pecuniären Kräfte des Vereins vor der Hand den gestellten Anforderungen nicht in jenem Masse zu entsprechen, wozu die Grossartigkeit des vorgesteckten Zieles berechtigt, so übt doch die recht- zeitige Eröffnung der vorhandenen Ertragsquellen einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Milderung dieses Umstandes aus. Die Wichtigkeit dieser Thatsache wurde von einem überwiegenden Theile der Mitglieder immer mehr und mehr erkannt. Die Ergehnisse der Kassarechnung und die Re- stanten-Verzeichnisse eines jeden Quartals bestätigen dieses. Es erübriget hiernach nur noch der Wunsch, es mögen ‚auch die übrigen wenigen Mit- glieder ihrer Verpflichtung wegen jedesmaliger zeitgemässer Entrichtung der Jahresbeiträge eingedenk sein. Der Restanten-AusWeis enthält mit Ende 1852 107 Mitglieder mit einem Ausstande von 353 fl. 41 kr.; jener mit Ende 1853 88 Mitglieder mit 336 fl. Die Erscheinung dieser verminderten Rückstände ist um so erfreulicher, als gerade das Jahr 1853 es ist, welches beinahe um ein Drittel melır Mitglieder enthält, als das vorhergegangene. Stand der Mitglieder: Ende 1852 . N “ 441 Zuwachs 1853. s . 177 er Zusammen: 618 a a a 23 (u. z. ausgelreten 17) („ „ gestorben 6) wi Verbleiben mit Ende 1853: 595 Mitglieder. Indessen sind auch die letzterwähnten Rückstände bis zum heutigen Tage, den 8, April 1854, bedeutend herabgeschmolzen, und ich gebe mich der angenehmen Hoffnung hin, dass dieselben his zum Schlusse des Jahres 1854 - ganz verschwinden werden. - 48 Die documentirte Kassarechnung, die der Geschäftsordnung gemäss im Laufe des Jahres 1853 viermal von Seite des die Controlle 'ausübenden Präses -Stellvertreters, Herrn Directors Fenzl der Liquidirung unterzogen wurde, lege ich hiermit nebst einem vollständig detaillirten Ausweise über den finanziellen Stand der Vereinsangelegenheiten vor, damit diese Rech- nungs-Piecen der entsprechenden Revision unterzogen werden. Schliesslich kann ich nicht umhin, mich der angenehmen Pflicht zu ent- ledigen, allen Gönnern, welche zur Förderung der Vereinsinteressen durch höhere Einzahlungen beigetragen haben, im Namen der Vereinsleitung den innigsten Dank auszusprechen. Nach diesen Jahresberichten werden folgende Vorträge ge- halten. Hr. Dr.R.Schiner theilteinen Auszug aus einem von ihm ver- fassten Verzeichnisse der in Oesterreich vorkommenden Diptera asilica mit. (Der Herr Verfasser verspricht, den vollständigen Auf- satz für die Abhandlungen nachträglich zu übergeben.) Von Hrn. Th. Kotschy werden seine Beobachtungen über die Lebensart und die Jagd des Steinbocks im südwestlichen Asien bekannt gegeben. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Bergrath Fr.R.v.H auer übergibt für die Vereinsbibliothek einen Separatabdruck einer von ihm so eben im Jahrbuche der k.k. geologischen Reichsanstalt veröffentlichten Arbeit; „Ueber die Glie- derung der Trias-, Lias- und Jura-Gebilde in den ‚nordöstlichen Alpen,“ und knüpft daran folgende Bemerkungen über die Geschichte der Thier- und Pflanzenwelt in dem bezeichneten Landstriche, über welche die Forschungen der letzten Jahre mehr und mehr Licht verbreiten. Bekanntlich haben die geologisch-paläontologischen Untersuchungen im, Westen und Norden von Europa schon seit längerer Zeit. die merkwür- digen Gesetze kennen gelehrt, nach welchen von dem Momente des ersten Auftretens lebender Wesen his zum heutigen Tage herab die Fauna und 49 = Flora sich zu öfter wiederhollen Malen gäuzlich umänderte. Diese Umände- rungen erfolgten, wenigstens wenn man irgend ein beschränktes Gebiet ins Auge fasst, nicht allmählig durch successives Aussterben einzelner und Neu- auftreten anderer Arten, sondern plötzlich; alle oder beinahe alle vorhan- denen Arten wurden vernichtet, und eine mehr oder weniger zahlreiche Reihe neuer, früher nicht vorhandener Formen gelangte zur Entwicklung. Derartige Abschnitte begränzen die Perioden, in welche sich die Ge- schichte der Entwicklung der organischen Wesen theilen lässt53 was innerhalb einer solchen Periode von unorganischen und organischen Producten gebildet wurde, macht den Inbegriff einer geologischen Formation. In den Alpen wollte es lange nicht gelingen, die Beobachtungen über das Vorkommen der organischen Reste mit den Erfahrungen in andern Ländern in Einklang zu bringen. Theils das seltenere Vorkommen der Fossilien, welche nur auf wenige Localitäten beschränkt schienen, theils die ungeheueren Störungen, welchedie Lagerungsverhältnisse in den meisten Theilen der Kette erlitten haben, daun die vielfältigen Metamorphosen einzelner Gebirgsarten, welche häufig jede Spur organischen Lebens vernichteten, erschwerten die richtige Erkenntniss. Die wichtigste und einflussreichste Ursache jedoch, welche hervor- brachte, dass noch heutzutage von Manchem die Alpen gewissermassen als ausserhalb der in anderen Ländern beobachteten Gesetze stehend betrachtet werden, ist zweifelohne der Umstand, dass man in mauchen Schichten der- selben Geschlechter vereinigt antrifft, welche anderwärts in der Altersfolge weit von einander entlegene Formationen characterisiren. So gehen Ortho- ceren, welche man früher nur auf die Uebergangsgebirge beschränkt glaubte, in den Alpen durch die Trias und den Lias hinauf bis in deu Jura, so findet man Ammoniten mit ringsgezackten Loben, die ausser den Alpen nicht tiefer als bis zum Lias hinabgehen, in den Alpen auch in der Trias. Beoh- achtungen dieser Art zeigen nur, dass man sich bei Bestimmung des Alters _ der Formationen nicht auf blosse geunerische Uebereinstimmung, d. h. auf blosse Analogien der Formen verlassen darf, sondern dass nur eine nach- gewiesene Uebereinstimmung der Species, also Identität der Formen, sichere Anhaltspuncte gewährt. Wenn bei der Unzahl der bekannten Arten es dem Botaniker, der die höheren Ziele seiner Wissenschaft vor Augen hat, öfter überflüssig und nutzlos erscheinen miag, grosse Sorgfalt auf die richtige Ab- grenzung der einzelnen Arten zu verwenden, wenn es ihm oft hinreichend erscheint, die Familie oder das Geschlecht, dem ein zu untersuchendes Object angehört, zu eruiren, sohaben dagegen paläontologische Arbeiten für die Geologie nur Werth, wenn sie ihr Hauptaugemerk auf die richtige Feststellung der Species verwenden, Der Paläontologe ist viel eher zu entschuldigen, wenn er 10 Arteu, die später wieder eingezogen werden müssen, schafft, als wenn er eine einzige Form irrig einer schon bekannten Art zuzählt. Im ersten Falle schafft er einige Namen mehr, deren Vorhandensein weiter keinen wesentlichen Nachtheil briugt, im zweiten wird er zu einer irrigen Classi- fieation der Gebirge selbst verleitet. 4. Bd. 7 50 Selbst für die Beurtheilung der klimatischen und anderen Verhältnisse, unter denen jetzt ausgestorbene Thiere lebten, bietet die blosse Analogie der Formen nicht immer sichere Merkmale. Ich erinnere nur, dass der Elephas primigenius, der Vorgänger unserer jetzigen Elephanten, denen er im Kno- chenbau ausserordentlich ähnelt, in einem Klima gelebt haben muss, weit kälter als dasjenige, in welchem wir selbst uns befinden; dass im englischen Crag echt arktische Mollusken mit solchen vereinigt angetroffen werden, deren Analoge gegenwärtig subtropische Regionen bewohnen, u. Ss. W, Freilich mag es Manchem , der sich mit dem Studium der jetzt lebenden Thier- und Pflanzenformen beschäftigt, unglaublich erscheinen, dass scharfe und sichere Erkennung der Species nach oft nur unvollständigen Fragmenten jener Theile der Thiere und Pflanzen, die der Verwesnng und Fäulniss ent- gingen, möglich sei. In der That, wenn es oft sehr schwierig ist, die voll- ständigen Organismen, die mit allen ihren Theilen erhalten sind, die man von ihrem ersten Entstehen bis zum Tode in allen Phasen der Entwicklung, in allen ihren Lebeuserscheinungen beobachten kann, richtig in einzelne Arten zu sondern, so muss es sonderbar erscheinen, wenn der Paläontologe nach einem einzelnen Zahne oder Knochen eines Säugethieres, nach einem Skeletfragment oder gar nur einigen Schuppen ‘eines Fisches , nach einer der Farbenzeichnungen beraubten Schale einer Molluskenart, nach dem Blatte oder einem Holzfraxmente eines Baumes eine Art feststellen oder wiedererkennen will. Sein Unglaube in die Sicherheit der Resultate der Paläontologie wird aber mehr und mehr schwinden, wenn er bedenkt, dass im Aligemeinen das Hauptaugenmerk bei Untersuchungen der lebenden Wesen meistens auf die Aufsuchung einzelner, besonders bemerkenswerther Eigenthümlichkeiten, d. h. auf die Characteristik gerichtet ist, dass man sich in der Regel bei Aufstellung neuer Arten damit begnügt, die Unterschiede gegen die verwandten Arten nach einer Seite hin zu verfolgen, während man in der Paläontologie der Natur der Sache nach nicht bei blossen Dia- gnosen stehen bleiben kann, sondern so vollständig als möglich die Objecte physiographisch bearbeitet. Unsere Untersuchungen haben im Gegensatze zu der noch hin und wieder herrschenden Ansicht gezeigt, dass auch in unseren Alpen die oben herührten Gesetze im Allgemeinen dieselben bleiben, dass auch hier vom ersten Auftreten der organischen Wesen bis zum heutigen Tage eine Reihe von Faunen und Floren auf einanderfolgen, die alle sehr scharf von eit- ander getrennt sind, und nur wenige oder gar keine Arten gemeinschaftlich haben. Die gleiche Erfahrung hat man also in allen bisher genauer unter- suchten Gegenden gemacht. Es ist hier nicht der Ort, die Hypothesen näher zu beleuchten, durch welche man versuchen kann, diese Erscheinung zu erklären; sie führen zu weit in das Gebiet der eigentlichen Geologie. Die Thatsache selbst ist aber sicher festgestellt, und von der grössten Wichtigkeit für die Naturgeschichte der Thiere uud Pflanzen, denn sie spricht mächtig gegen die Theorie eines 51 allmähligen Uebergehens oder Umbildens einzelner Arten in andere, eine Theorie, für welche es bisher nicht gelungen ist, auch nur Ein augenfälliges und sicher zu constatirendes Beispiel nachzuweisen. Uebrigens correspondiren die Gränzen der einzelnen Formationen nicht genau über alle Länder weg. Während einige der schärfsten, z. B. die zwischen Trias und Lias, die zwischen Kreide und Eocen u. s. w. in den Alpen eben so sicher nachzuweisen sind, wie in den Nachbarländern , ist diess mit Anderen nicht der Fall. In derselben Periode, in welcher z. B. im nördlichen Frankreich die drei Faunen, welche den unteren, mittleren und oberen Lias bezeichnen, zur Entwicklung kamen, finden wir in den Alpen nur zwei getrennte Faunen u. Ss. W. Die Gesammtzahl der verschiedenen Faunen und Floren , welche sich in den nordöstlichen Alpen unterscheiden liessen, beträgt 11. Diess sind: 1. die der silurischen Grauwacke, . die der unteren Trias, die der oberen Trias, die des unteren Lias, die des oberen Lias, die des Jura, die der unteren Kreide, die der oberen Kreide, die der Eocen-Gebilde, die der Neogen-Gebilde, 11. die des Diluviunıs. Nicht in den Nordalpen selbst, aber in ganz nahe angrenzenden Ge- bieten in den Südalpen findet sich noch eine der oberen oder devonischen Grauwacke augehörige Fauna und die Flora der Steiukohlenperiode. Diese zwei Gruppen nehmen ihre Stelle zwischen Nr. 1 und 2 ein. saosoumu» du = Nr. 6, der Jura, wird sich vielleicht in der Folge noch in zwei Ab- (heilungen trennen lassen, doch muss hierzu noch die Auffinduug reicherer Suiten von Petrefacten abgewartet werden. Hr. 6. Frauenfeld theilt nachstehenden Auszug aus Briefen des Vereins-Mitgliedes, Herrn Dr. L. Dolleschal aus Java mit, indem Herr Frauenfeld vorläufig bemerkt, dass wenn auch dieser Auszug nichts Neues enthalte, doch der tiefe Eindruck und die ungeschminkt gegebenen Empfindungen eines aus dem heimat- lichen Europa seinem Berufe in jene ferne Hemisphäre folgenden Beobachters, der die ihn umgebenden Gegenstände mit dem Blicke eines wahren Naturforschers geschaut, keineswegs ohne Interesse Y* 52 seien. Herr Dr. Dolleschal, vordem in Wien ansässig, der im Jahre 1853 die Stelle eines Arztes in holländischen Diensten auf jener Kölonie angenommen, schrieb diese Briefe im vertrauten Tone an seinen Freund, Hrn. D. Stur in Wien, der dieselben Hrn. Frauenfeld zur Mittheilung überliess. Veltevreden bei Batavia. „Es dürfte Dich. vielleicht interessiren, etwas über meine mehr als 100tägige Fahrt zu lesen, obwohl es nicht sonderlich viel sein wird, da die Einförmigkeit einer Seereise, wie wir sie machten, nur von der spannenden Aufregung des Eindruckes, wenn man sie zum ersien Male macht, und von der Erwartung des Kommenden ausgeglichen wird. Allein Du verlangtest eine genaue Schilderung, so will ich Dir getreulich, so vielich vermag, das Erlebte geben. Der Ostindien-Fahrer,, het goede Vertrouwen, auf dem ich mich be- fand, und der diesen Weg seit 15 Jahren macht, lichtete am 30. Mai 1853 Mittags hei Harderwyk an der Zuyder-See die Anker, um uns an der Erde andere Hälfte zu bringen. Bald war das Festland von Europa verschwunden, und die unendliche See rings um uns her. Schon am nächsten Morgen tauchten Englands Kreide- berge in Nebel gehüllt vor uns auf. Rasch ging unsere Fahrt vorwärts, so dass wir schonam 3. Juni den Canal verliessen, am 10. das im herrlichsten Himmels- striche gelegene Madeira und am 12.Palma, eines der kanarischen Eilande, an- sichtig wurden. Rasch zogen auch alle Wunder der See, Delfine, die uns spielend umtanzten, regenbogenfarbne Quallen, des Meeres fürchterliche Hyäne, der Hay (Galeus), zaghaft flüchtende fliegende Fische (Dactylopterus) und manch’ Anderes an uns vorüber. Die Hitze wuchs riesig und das Thermometer zeigte in der Sonne 105 Grad Fahrenheit. Den 2. Juli passirten wir des Nachts bei gutem Winde den Aequator, ohne jedoch das übliche Neptunsfest zu feiern. Bald hatten wir totale Windstille. Welche Feder mag beschreiben, wenn unter dem ewig &lühenden Strahle der Aequatorialsonne, von keinem Gegenstande, selten von einem Wölkchen beschattet, auf der spiegelglatten Fläche des Weltmeeres von tiefem Schweigen umgeben, das Schiff ermattet, reguugslos liegt. Kein Lüftchen hebt die gesunkenen Segel, die feierliche Stille stört kein Hauch, kein Laut. Grossartig, schön ist die Natur überall. Dort in jenen himmel- anstrebenden Bergen, wie hier auf dem unübersehbaren Spiegel vom pracht- vollsten Azurblau der endlosen Wässer. Doch ist dieses lautlose Schweigen voll Leben. Vor Sonnenaufgang scheint der unermessliche Raum wie ausge- storben. Kaum aber ringt sich die Sonne los aus den Fluthen, so beginnt ein wunderbares Getriebe thierischen Lebens. Scharen fabelhaft schöner , seifenblasenähulicher Quallen (Physalia), die sich ihres Kammes als Segel bedienen, schiffen in allen Richtungen um- 53 her, die zahlreichen, gekräuselten Fangfäden hinab in die hlaue Fluth ge- senkt. Wehe dem, der sie berührt, brennender Schmerz quält lange darnach noch die betroffene Stelle. Tausend und aber tausend himmelblaue Bläschen wogen in den tiefern Schichten des Wassers; fischt man sie heraus, so hat man verwundert einen formlosen Schleimklumpen vor sich, der wieder in sein Element gegeben, Form und Leben plötzlich gewinnend, als Salpe ruhig dahin schwimmt. Zwischendurch kreuzen rosenrothe, feingesprenkelte Ge- stalten, bald mit flacher, bald bauchiger Scheibe, deren 4 krause, wunder- schöne Fangarme im steten tändelnden Spiele begriffen scheinen (Pelagia). Da taucht aus der Tiefe ein Ungethüm. Vom Rufe des oben im Tauwerk kletternden Schiffsjungen „ein Hai“ benachrichtigt, eilt Alles auf’s Verdeck, um das neue Schauspiel zu sehen. Dicht am Schiffe, dasselbe umkreisend, schwimmt das riesige Thier, dessen Bewegungen bis in’s genaueste Detail beobachtet werden können. Mit hoher sichelförmiger Rückenflosse, die über den Meeresspiegel hervorragt, durchschneidet er die Fluthen. Die mit beweg- lichen Lidern versehenen Augen drehen sich lauernd rings herum nach Beute. Mit Heisshunger verschlingt er jeden noch so unbedeutenden Bissen; um die spitze Schnauze dieses wilden Räubers schwimmen, merkwürdig, 2 ganz gleiche, wunderschön gezeichnete, gebänderte Fischchen, die ihn nahe der Ober- fläche, so wiein der tiefsten Tiefenie verlassen, unddie der Schiffer daher Loots- männchen nennt (Naucrates ductor). Jetzt schwimmt er dahin, um dem auf der klaren Fläche harmlos sitzenden Gevögel nachzustellen, Scheu erheben sie sich, wie er sich nähert, und kreisen angstvoll lange in den Lüften umher. Dazieht er wieder an das Schiff heran. Eilig wird ein mächtiger Eisenhaken, als Angel an einem starken Tau befestiget, nach ihm ausgeworfen. Rasch steuert er darauf los. Blitzschnell hat er das Stück Speck mit grimmigem Rachen er- schnappt, nachdem er wegen der Lage seines Mundes sich erst ganz und gar mit dem Bauche nach oben gekehrt hat, und unter Hurrabgeschrei wird der furchtbare Carcharias Rondeleti auf’s Verdeck gezogen. In seinem Ma- gen fanden wir ausser einer Eischale, einem Stück Käse, noch ein Stück eines nicht zu bestimmenden Cephalopoden. Doch noch andere Merkwürdigkeiten ziehen an uns vorüber. Hier und - da erhebt sich eine Schar der Wasserbewohner in ein ilınen fremdes Ele- ment. Heuschrecken gleich, mehr flatternd als fliegend, sieht man fliegende Kische, diese Häringe mit Flügeln, über den Gewässern dahin ziehen, um ihren Feinden, den prachtvoll gefärbten Doraden (Coryphaena) und Boniten, einer Art Thynnus, zu eutfliehen. Die Aermsten, Betrogenen, die sich in dem ihnen feindlichen Elemente geborgen glauben. Ebenso zahlreiche, noch ge- fährlichere, beflügelte Feinde lauern ausserhalb des Wassers, und unter Scharen von Sturmvögeln (Procellaria, Puffinus) sieht man die langarmigen Eilboten der Hüfte, Albatrosse, Diomedea , die geängsteten auch hier hin- würgen. So findest Du das Bild der weiten See am Tage. Komm des Nachts, und Du hast ein neues, vielleicht noch schöneres, wunderbareres Schauspiel. 54 Millionen von Funken sprühen links umher, aus jeder Welle blitzt ein Meer von Licht, das der Tiefe zu entströmen scheint. Dazwischen rollen kopf- grosse Kugeln, feurigen Bomben gleich; da treiben ganze Ketten glühender cylindrischer Körper, kurz Alles istLicht. Alles ist Feuer, und es wird die trostlos gedachte Wüste zur mährchenhaften Bühne. Mit Mühe gelingt es, eins oder das andere aufzufischen, und mit Staunen sieht man das aufflam- mende Licht mit thierischem zuckenden Leben gepaart. Leider habe ich nicht viel erhalten, da auf einem Kauffahrer wenig an naturhistorische Beobach- tungen oder Sammeln zu denken ist. Es fehlt an jeder Vorbereitung. Eine Art Netz wurde schnell zusammengestellt, an einer langen Bambusstange be- festigt, dass es in’s Wasser reichte. Einige Soldaten unterstützten mich da- bei mit wahrhaft unermüdetem Eifer. Vögel, die in ungeheuren Scharen vorhanden waren, wurden mittelst Angelhaken gefangen, was wohl nicht immer, doch vielfach gelang. Am 9. Juli sahen wir, kaum 500 Schritte entfernt, zwei riesige Pott- fische (Physeter macrocephalus), hohe Wassersäulen in die Luft blasend. Sie waren bräunlichgelb von Farbe, und einer davon sicher neunzig Fuss lang. Am 10. kamen wir in die Nähe der Insel Trinidad und Martin Paz. Es ist diess ein thurmhohes, aus senkrechten, kahlen, wahrscheinlich basal- tischen Klippen bestehendes Nest, von zahlreichen Wasservögeln, aber kei- nem Menschen bewohnt. Nachdem wir den Wendekreis des Steinbocks pas- sirt, nahm die Temperatur bedeutend ab; die Witterung wurde wnfreundlich und wir hatten Sturm. Wie aber auch der Wind raste, Albatrosse und Sturm- taucher blieben unsere steten Begleiter und kämpflen unermüdet gegen Wind und Wellen, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Wer das Glück hat, nicht seekrank zu werden, für den ist das von Landbewohnern so sehr gefürchtete schon bei hohler See nicht unbedeutende Schaukeln im Grunde eine artige Unterhaltung, wenn die heterogensten Sachen so brüderlich miteinander hin- und hertaumeln. Wir am Hinterdeck, dem für Soldaten und Schiffsmannschaft unzugänglichen Theil des Schiffes, wo auch ich meine abgesonderte Cajüte hatte, kamen bei jeder unsanften Bewegung in Gefahr, aus unsern soge- nannten Betten herausgeworfen zu werden, während der in Hängematten lie- gende Matrose einen weit vortheilhaftern Schlaf geniessen kann. Zum Glücke hielt der Sturm nicht lange an und schönes Wetter kehrte bald wieder zu- rück. Wir umschifften das gefürchtete Cap ohne den geringsten Unfall und passirten am 3. September abermals den Wendekreis. Die hier herrschende Hitze war uns desto empfindlicher, da wir nun aus dem winterlichen Süden kamen. Fliegende Fische, die wir schon lange vermisst hatten, zeigten sich wieder. Phaöton aethereus, der Tropikvogel flog, zu3 his 4, krähenartig kräch- zend um unsere Masten, während hoch in den Lüften Tachypetes aquila segelte, Den 7. September Abends hatten wir die kleine flache, unbewohnte Coralleninsel Christmas-Eiland in Sicht, jenen Vorposten Java’s, und des an- dern Tages erblickte ich der Erste am Schiffe in Nordost die Gebirge Java’s « >> Doch dauerte es noch bis zum nächsten Tage bis wir hart am Lande uns be- fanden, Wie soll ich Dir die Empfindung schildern, als wir nach so langer Entbehrung das frische Grün dieser paradiesischen Landschaft mit trunkenen Blicken verschlangen, Weithin war das reizende, wechselvolle Bild zu schauen, theils flaches Inselland, zu beiden Seiten die Kokosinsel, Prinzen- eiland, dicht vor uns Java’s felsige Küste mit hohen Gebirgen, gekrönt von Urwäldern im Hinutergrunde, die im N. O. der Preanger Regentschaft das sogenannte (odte Thal mit seinem berüchtigten Giftbaume und die Kohlen- säurebrunnen in sich schliessen. Wir fuhren durch die Sundastrasse. Mit jeder Minute veränderte sirh das Panorama, um immer reizender, immer zauberi- scher zu werden. © Freund, könnte ich Dir diesen Augenblick mit all’ sei- nem mannigfachen Wechsel bildlich wiedergeben, Du würdest mich beneiden um diesen Genuss. Mit süssen Düften erfüllt, doch glühend heiss, wehte die Luft vom Lande her, das wir mit fiebernder Ungeduld endlich zu erreichen wünschten; doch nicht so schnell sollte es uns werden. Vier Tage mussten wir des widrigen Windes wegen in der Java-See kreuzen und Nachts an- kern, um nicht an den zahllosen Klippen zu scheitern. Täglich besuchten uns Malaien mit Früchten ihres Laudes. Endlich am 14. September betrat ich das gelobte Land, Der Capitän und Truppen - Commandant waren schon vorher an’s Land. gefahren, wir aber packteu und ordneten unsere Sachen, um am nächsten Morgen folgen zu können. Früh kamen mehrere vom Gouver- nement gesandte javanische Boote, um uns auszuschiffen. Ich vermag es wohl nicht, die im Uebermass eindringenden Bilder einer fremden Welt, eines fremden Lebens geordnet wieder zu geben. Von Bord unseres Schiffes bis zur Flussmündung ist eine Strecke von beiläufig 2000 Schritten, von da bis zum Landungsplatze eben so weit. Je näher wir der Stadt kamen „ desto lebhafter ward es. Hier stehen Malaien mit ihren ‚kleinen Netzen bis zu den Achseln im Wasser, um angewandte Ichthyologie zu studieren. Zahlreiche kleine Flussfahrzeuge werden von verschiedenartig gekleideten Malaien stromauf- und abwärts gezogen, in denen bald ein reicher Europäer, bald zöpfetragende Chinesen, hald eine arabische Familie sitzt. An der Flussmündung ist alles Morast, wo es trockner ist, beginnt eine üppig wuchernde Vegetation meist aus Aroideen, Gessneraceen etc. bestetiend. Eswar Mittag, als wir mit unseru Fahrzeugen das alte Batavia erreichen, die Canäle sind so dicht mit Böten besetzt, dass wir mit Mühe vorwärts kamen. Zu beiden Seiten zwischeu hohen schlanken Cocospalmen, beschattet von prächtigen Magnolien, Pisang, liegen die niedern armseligen Hütten der Eingebornen, aus mächtigen Baumstämmen gezimmert. Hin und wieder erblickte man die durch europäische Bauart ausgezeichneten Gou- vernementsgebäude, vor denen zahlreiche Menschen wartend standen, um das aukommende Detachement zu sehen. » Alt-Batavia ist ein von zahlreichen Canälen durchzogenes Nest alter Gebäude, meist nur von Chinesen, Malaien und einigen Arabern bewohnt. Einen eigenthümlichen Anblick gewähren die schmutzigen finstern Kauf- 56 . läden, in denen halbnackend hässliche gelbbraune Chinesen mit kahlen Köpfen und bis zur Ferse reichenden Zöpfen sitzen. Die Strassen wimmeln von Wägen, welche von sehr kleinen Pferden gezogen werden. Ueberall Chinesen und Malaien, deren jeder einen grossen Sonnenschirm trägt. Nachmittags marschirten wir nach unserer Station Veltevreden, wo ich in einem Gasthause die erste Nacht in Ostindien zubrachte, und obwohl manches Ungewöbnliche allda sich begibt, doch herrlich schlief. Es haben sich ein Paar kleine Gecko daselbst eingenistet, die. ich immer ausjagen muss. Nachts tönt das abscheuliche Geschrei eines eben- falls im Hause einquartirten Ascalabotes. Musquitos überfielen mich die erste Zeit, die mich arg zurichteten, jetzt aber mit Ruhe lassen, möglich, dass ihnen mein Blut, nachdem sie es verkostet „ nicht mundet. Ueberhaupt war ich die ersten Tage entsetzlich missgestimmt und unwohl, fühle aber gegenwärtig kaum mehr die Beschwerden des tropischen Klimas, ünd schwelge nur in dieser unermesslich schönen Natur. Sprachlos stand ich gestern auf meinem ersten Ausfluge, ergriffen von dieser unendlichen Fülle. Java ist ein wahres Paradies, in dem die Nätur verschwendersich reicht, was sie nur immer Herrliches besitzt, Und wie hat sich’s der Mensch bequem eingerichtet. Jedes der Häuser liegt mitten in einem - Walde von Cocos, Musa, Astrocarpus, Magnolia u. s. f., die mit ewig frischem Grün sie an- genehm umschatten. Prachtvolle Loranthaceen, parasitische Loganien, Or- chideen, rankende Cissus, Aralien wetteifern in der üppigsten Vegetation. Auch das übrige Leben ist gut. Das Essen besteht aus Reis, Fischen, Hühnern, Früchten, wobei eine überaus scharfe Sauce gebraucht wird, aus einer Art Capsicum bereitet, das hier Lombok heisst. Von den Früchten finde ich am schmackhaftesten Mangifera indica und Pompelnuss, eine kopf- grosse Frucht von Citrus decumana (?). Cocos und Pisang taugen nicht viel, das heisst, mir munden sie nicht. Was die Bewohner betrifft, so sind die Javaner ein kleiner, roth- brauner Menschenschlag von sanftem Naturell. Einige gehen fast nackt, andere tragen buntfarbige, leichle Baumwollkleider, als Kopfbedeckung eine Art Turban, auf dem noch bei heisser Tageszeit ein schüsselförmiger, verschieden gefärbter Bambushut aufgesetzt wird. Uehberhaupt spielen Bam- dus und Cocos die Hauptrolle im Haushalte der Javaner. Man findet anter ihnen recht liebe Leute, deren Sprache zwar wortarm, aber sehr angenehm, fast kindisch klingt. Au Theater, Öffentlichen Belustigungen fehlt es hier ganz, auch ist keine Geselligkeit zu finden, indem Jeder sehr zurückgezogen lebt. Die Sitte mit inländischen Mädchen unverehelicht zu leben, ist so allgemein, dass diess, als elwas gauz Gewöhnliches, keineswegs unsittlich erscheint. Grüsse mir die geliebte Heimat etc, Herr G. Frauenfeld eröffnet hierauf, dass vor wenigen Tagen ein weiterer Brief von Hm. Dr. Dolleschal, der inzwi- schen nach Fort William I. versetzt wurde, an Herrn Director V. 57 Kollar in Wien eingelangt sei, welcher so gülig war, auch diesen Brief Herrn Frauenfeld zur Veröffentlichung anzuvertrauen, da derselbe fernere naturwissenschaftliche Notizen enthält. Hr. Frauen- feld fügt hiernach das Schreiben nach Ausscheidung jener Stellen, die Hrn. Dr. Dolleschal's innigste Dankbarkeit für den verehrten Herrn Director aussprechen, in Folgendem an, Fort William I. auf Java. Der Eindruck, den der Tropenhimmel und diese herrliche Natur auf mich machte, war unendlich grösser als ich mir ihn vorgestellt hatte. So lebhaft meine Erwartung war, weit, weit wurde sie von der Wirklichkeit übertroffen , und ich fand. keine Ursache, meinen Schritt zu bereuen. — Batavia ist unbeschreiblich schön. Beim Anblick der ersten Kokos- und Arecapalmen wusste ich mich vor Freude kaum zu fassen, und wollte immer nicht recht glauben, dass ich uicht träume. Statt der Lindenalleen in Wien, wandelte ich im Schatten riesiger Frcus religiosa und Artocarpus, statt der bescheidenen Weiden begrenzen Wälder von Bambusa die Ufer der Canäle. Nach 24 Tagen meines hiesigen Aufenthaltes wurde mir mein Bestim- » mungsort bekannt -gegeben. Bis dahin war ich nicht müssig, habe Vieles gesammelt, namentlich Reptilien und Lepidopteren; letztere sind leider von zahllosen Ameisen und Termiten unglaublich schnell zerstört worden, darunter mein erster Fang, ein paar schöne Altacus Atlas. Alle meine schönen Li- hellen sind entflügelt und vernichtet. Ich dachte aufangs in Veltevreden verwendet zu werden, allein man scheint es dahin gebracht zu haben, dass ich weiter von Batavia entfernt wurde. Und wohl zu meinem @lücke. Hier in William I., dem grössten Fort der nieder- ländisch-ostindischen Besitzungen,im Mittelpuncte der Insel, im Hochlande von Java, habe ich ein wahres Paradies gefunden, wehl weit gesünder , als die am heissen Nordstrande Java’s gelegene Stadt. In einem 1500 Fuss über der Java-See erhobenen Thale gebaut, ist es von zahlreichen, mitunter sehr hohen Bergen, grösstentheils vulkanischen Ursprungs, umgeben. Der 7600 Fuss hohe Merapi hat bis jetzt seine Thätigkeit erhalten und noch sieht man seine Rauchsäulen emporsteigen, während die Berge Merbabu, Sumbing und Sindoro, deren Gipfel sämmtlich über 10,000 Fuss sich erheben, ausgestor- bene, grösstentheils unbewaldete Bergkoiosse darstellen. Der einzige, im Norden des Thales zwei Meilen entfernt gelegene Unarang ist mit dichtem Urwalde bedeckt, der Aufenthalt des wilden Büffels, des schwarzen Leopar- den, zahlreicher Pythoschlangen und der fabelhaften Raflesia Arnoldi. Das Thal selbst ist ein von Reisfeldern bedecktes Sumpfland. Das herrliche Klima ist beinahe europäisch, von den nahen Bergeu wehen den ganzen Tag hindurch kühle Winde, wodurch die Temperatur bedeutend erniedrigt, ja zuweilen empfindlich kühl wird, so dass die Abends Wache haltende Mannschaft mit schweren Wintermänteln versehen werden 4. Bd. u ®:) 58 muss. Nur selten — jetzt, während der Regenmussons — wird die Mittags- sonne unerträglich, Im Thale wachsen alle tropischen Gewächse, in den am Gebirge angelegten Pflanzungen gedeihen die meisten europäischen Ge- müse, selbst Erdbeeren, Birnen, Aepfel, Plaumen. Das ganze Land ist rings ein wahrer Garten, Alles bebaut, was behaubar ist, nur die steilsten Berges- gipfel stehen noch unberührt da. Wer sollte sich da nicht herrlich fühlen. Meine Stellung ist sehr angenehm und bei dem Umstande, dass ich in Naturwissenschaften eiwas arbeite, was hier selten ist, um desto geach- teter. Insbesondere ist der oberste Examinator, Dr. Blecker, eingrosser Patron eines Jeden, der darin thätig ist, da er selbst, besonders als Ichthyolog, viel arbeitet. Mein Dienst ist nicht sehr anstrengend, ich habe‘ jeden zweiten Tag Wache im Hospital. Auf eine Garnison von 1400 Mann, wozu noch etwa 500 Frauen kommen, zählt es durchschnittlich 100 Krauke, die durch drei Aerzte behandelt werden. Für Dysenterie ist der Ort beson- ders gefährlich, die Hälfte der Todten sind Opfer derselben. Fieber sind nicht häufig und wenig zu fürchten, wohl aber kommen viele Katarrhe und Rheumatismen vor. In meiner freien Zeit sammle ich fleissig, so dass ich vielleicht bis Mitte April eine Sendung machen kann. Jetzt ist wohl nicht viel zu be- kommen, am ausgiebigsten dürfte April und Mai sein. Ich versuchte viele Male, Javanen zu bewegen, für mich zu sammeln, doch vergebens bis Jetzt; der Javane ist zu faul, mehr zu arbeiten, als ihm zum hanptsächlichsten Lebensunterhalt nöthig ist, und das liefert ihm sein fruchtbarer Boden. Seefische werde ich aus Samarang und Batavia erhalten, in den hiesigen Bächen und Sümpfen kommen höchsteus 6—7 Arten vor, am häufigsten eine etwa 14 Zoll lange Silurus-Art „Ikangabus“ der Malaien. Schlangen sind hier zahlreich, besonders Sumpfschlangen , mitunter in einer Länge von 10 Schuh, die ich jedoch, wie das Meiste, was ich sammelte, aus Mangel an Büchern nicht bestimmen konnte. Von Giftschlangen die sogenannte „ular walon“ (Trimeresurus (Bungarus) fasciatus ?) am häufigsten und gefürch- tetsten. Häufig ist von Sauriern Calotes ophiomachus, Draco wvolans. Auffalland ist die geringe Menge von Käfern, während Heuschrecken, Ter- miten, Ameisen dagegen unsere Zimmer überschwemmen, wenn Abends plötzlich ein Regenguss kommt. Die zahlreichen Kaffeegärten sind reich an Wildschweinen, und Eine Meile weiter werden die Wege unsicher durch den Königstiger. Beim Beginn der Ostmussone gedenke ich Reisen in’s umliegende Ge- birge zu machen, die jedenfalls ergiebig sein werden. Bis dahin etc. Schliesslich übergibt Seine Durchlaucht, der Herr Fürst R. zu Kh’evenhüller dem Vereine einen Balg von Strix aluco, wobei er aufmerksam macht, dass diess bei Valpo in Slavonien geschossene 59 Exemplar eine durch die dunkle, schwarzbraune Farbe merkwürdige Varietät sei. Da, wie Seiner Durchlaucht verbürgt versichert worden ist, die Eule in der bezeichneten Gegend ganz gewöhnlich mit dieser Färbung vorkommt, ja ganze Nester so gefärbt angetroffen werden, so hält Seine Durchlaucht den Gegenstand für interessant genug, um durch eine weitere Untersuchung zu ermitteln, ob dem Thiere nicht vielleicht die Rechte einer eigenen Art gebühren. Wenn diess nicht der Fall, so bilden doch jedenfalls Exemplare, wie das vorgewiesene, eine ausgezeichnete Localvarietät. s— Versammlung am 3. Mai 1854. Vorsitzender: Vicepräsident: Herr L. Ritter von Heufler. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Seine Excellenz, der Herr Chefder k.k. obersten Polizeibehörde, F. M. L., Johann Freiherr Kempen v. Fich- tenstumm sun nn en en seinen une ran. das Präsidium, Ehrenreich Moriz Norbert, Herrschafts- besitzer, in Wien „see seeerscerene Du Skacel u. G. Frauenfeld. Heinzel Ludwig, Dr. der Philosophie, We TEE Dr? Reüsek uf I. Mansbart., Raspi Felix, Cassa-Controllor der k.k. priv. Nordbahn, in Wien. .......... » Dr. A. Raspi u. V. Totter. Tschek Kart, in Wien.......... rnernee A» Röll u. M. Weitlof. Eingegangene Gegenslände: Rendiconti delle adunanze della R. Accademia economico-agraria dei georgofili di Firenze, Vol. II., T. 2., Marzo 1354. Bulletin de la classe physico-mathematique de l Academie Imp. des scien- F ces de St. Petersbourg, Tome XII,, Nr. 3—14. 8* 60 Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, 12. Bd. 2. Heft, 1854. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle, 1854,1. Bd.,4. Hft. Zeitschrift für Entomologie, herausgegeben von dem Vereine für schlesische Iusectenkunde zu Breslau, 1. bis 5. Jahrgang, 1847—1851. Schriftentausch. Jahresschrift der Societe de Sciences naturelles de Tuxembourg, 1853. Anschluss zum Schriftentausch. Charpentier Jean de, Essal sur les Glaciers et sur le terrain erra- tique du bassin du Rhone, Lausanne 1841: 5 — — — Sur Uhypothese, qui attribue les phenomenes erratiques des Pyrenees a une fonte subite des Glaciers. Geschenk des Herrn Verfassers. Hausmann F. Freih. v., Flora von Tirol, Iunshruck, 1854, 3. Hft. (Schluss). Schott H., Analecta botanica, Vindobunae 1851. Massaloungo Dott. A., Monografia delle dombeyacee fossili fino ad ora conosciute, Verona 1351. Dienes Katona, Akklimatisirung der Pflanzen, Pest 1854, (ungarisch). Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, Wien, 1853, IV. Jahrg., Nr.3. Ferner vierzehn Nummern verschiedenen Inhalts und Fortsetzungen von Zeitungen, Sämmtlich Geschenke der k. k. oberst. Polizeibehörde. Der Herr Vorsitzende gibt der Versammlung die den Verein so hoch ehrende und beglückende Nachricht, dass Seine königliche Hoheit, der durchlauchtigste Herr Herzog Maximilian in Baiern sich veranlasst gefunden haben, das von Höchstdemselben zur Her- ausgabe beförderte Prachtwerk Höchstihres geheimen Secretärs und Kanzleirathes, Herrn Dr. C. Theodori über einen kolossalen Ichthyosaurus trigonodon dem Vereine als Geschenk huldreichst zusenden zu lassen. Der Herr Vorsitzende weist auf die hohe Be- deutung dieser Gabe hin, und es wird vom Vereine Seiner königlichen Hoheit der unterthänigste tiefgefühlte Dank ehrfurchtsvollst ausge- drückt werden. Herr Professor A. Pokorny theilt als Fortsetzung und Schluss seines Vortrages vom 1. März 1854 eine Aufzählung und Würdigung aller über kryptogamische Pflanzen Unter-Oesterreichs erschienenen Werke mit. (Siehe Abhandlungen ) 6 "Herr J. G. Beer hält einen Vortrag über die Functionen der Luftwurzeln bei tropischen Orchideen. (Siehe Abhandlungen.) jar Herr A. Kerner berichtet über die Flora des Mühlviertels. (Siehe Abhandlungen.) Herr Director Dr. E. Fenzl macht auf sehr constante, bei der Characteristik der Ciperus-Arten zu berücksichtigende Merk- male aufmerksam, welche ihm zahlreiche Messungen der Achrchen- schuppen und ihrer Abstände an dem Spindelchen lieferten. Mit Berufung auf eine, von ihm ‚in einer der diessjährigen Sitzungen der kais.» Akad. der Wissensch. in Wien gelesene Abhandlung über diesen Gegenstand verweilt er bei dem hierbei eingehaltenen Gang der Untersuchung, der Messmethode und den zu beobachtenden Cautelen. Er spricht sich für die unbedingte Aufnahme. solcher Er- gebnisse von Messungen in die Diagnosen der Arten aus, und hält diesen Weg der Characteristik für den vorläufig sichersten, um zu einer natürlichen Anordnung der zahlreichen Arten dieser Gattung zu gelangen. Von dem Vereinssecretär Herrn J. v. Hornig werden die im Laufe des April 1854 an den Verein eingegangenen Mittheilungen verlesen, und zwar folgendes Schreiben des Herrn August Neustädt in Breslau. Nach Herrn Schreiner’s Beobachtuugen (Stett, Ent. Zeit.) sind Lithosia depressa und helveola die heiden Geschlechter einer Art, und zwar heiveola der Mann, depressa das Weib. Hr. Jul. Lederer scheint diese Ausicht zu theilen, denn auch er räumt ein (Verhandlungen des Wiener z00logisch -botanischen. Vereins, 1852, pag. 126), dass ihm bis jetzt von helveola nur Männer, von depressa nur Weiber vorgekommen sind. ‚Hr..J. Mann bestreitet nun (in den Verhandlungen des Wiener z0o0logisch-botanischen Vereins, 1853, pag. 18) diese Ansicht, erklärt die Meinung des Hru. Schreiner als ungegründet, und behauptet auf viel- jährige Erfahrung gestützt, dass heiveola und depressa zwei verschiedene Arten seien. Er will diese in den Jahren 1823—1836 zu Reichstadt in Böhmen, wo er beide Arten zu Tausenden klopfte, häufig in Begattung, nie 62 aber vermischt, sondern immer depressa mit deyressa, helveola mit helveola begattet, ebenso auch in der Wiener Gegend von jeder A beide Ge- schlechter gefangen haben. Ohne Hrn. Mann im Entferutesten angreifen zu wollen, erlaube ich mir, was obige Angaben anbetrifft, zu behaupten, dass Hr. Mann sich un- bedingt geirrt hat, und zwar aus folgenden Gründen. P Ich erhielt in früherer Zeit beide Arten, sowohl helveola wie auch depressa, zu wiederholten Malen aus Sachsen, fing solche später auch in hiesiger Gegend, und es fiel mir auf, von ersterer nur immer Männer, von letzterer nur Weiber zu erhalten, bis ich im verflossenen Jahre diese Arten im Salzgrunde 'bei Freiburg, woselbst ich beide in grosser Menge von Mitte Juli bis Ende August von Laub und Nadelhölzern klopfte, vielfach zu heob- achten Gelegenheit hatte. Ich fand trotz der grossen Menge, wie früher von hetveela nur Männer, von depressa nur Weiber, auch nach vielem Suchen drei Paare in Begattung, und zwar helveola mit depressa. Wäre die Ansicht des Hrn. Mann die richtige, so würde es wohl, da diese Art seiner Angabe nach in der Wiener Gegend vorkömmt, sehr leicht sein, seine Behauptung, dass helveola und depressa zwei verschiedene Arten seien, durch das Herheischaffen der beiden Geschlechter von jeder Art zu bewahrheiten. Ich habe aber die feste Ueherzeugung, dass ihm diess nicht möglich sein wird. Dann ein Schreiben des auf einer Reise nach Dalmatien be- griffenen Vereinssecretärs, Herrn G. Frauenfeld aus Triest vom 26. April 1854 folgenden Inhalts, Angeregt durch das hohe Interesse , das die mehrfache Untersuchung der Krainer Grotten in mir erweckte, glaubte ich mir bei meiner Reise nach Dalmatien nicht nur überhaupt ein paar Tage zur Durchsuchung einiger solcher Grotten in der Nähe Laihachs göunen zu dürfen, sondern es lag wohl im Sinne dieser, mir durch die hohe Munificenz der dem k. k. Hof- naturalienkabinete vorgesetzten Behörde ermöglichten Reise, diese Gelegen- heit nicht ungenützt vorbeigehen zu lasse, da namentlich die unerwartete Auffindung so vieler Carychien durch Hrn. F. Schmidt denselben einen neuen Reiz verlieh. Von diesem würdigen Vertreter der Naturforscher Krains, dem ich meine hohe Achtung und wärmsten Dank für seine liebevolle Aufnahme und mir gewährte Gesellschaft hier öffentlich auszusprechen mich gedrungen fühle, geleitet, waren wir am 19. April des Morgens aufgebrochen, um eine in dem nordöstlich von Laibach gelegenen Grosskahlenberg befindliche Höhle zu durchsuchen. Nach einer Wanderung von mehreren Stunden, die uns, der zufrühen Jahreszeit wegen von den noch fest im Winterschlafe erstarrten Thieren weniges, sowohl an Insecten als Conchylieh, bot, wovon ich nur die aus der Erde gekratzte Pupa Kokeiti erwähne, war die Höhle erreicht. 63 Dieselbe ist nur unbedeutend, jedoch dadurch besonders bemerkenswerth, dass sie der Aufenthaltsort des neu entdeckten augenlosen Rüsselkäfers ist, den wir auch wirklich, höchst begünstigt, in fünf Exemplaren, wovon ich zwei erhielt, auffanden. Das Thier fand sich am Boden unter Steinen, weit träger, als es Hr. Schmidt früher gesehen, wahrscheinlich, weil es noch nicht seine volle Lebensthätigkeit entwickelt hatte, wie es wohl offenbar noch zu früh für Insectenleben war. Carychien fanden sich nur zwei Stück, da die Grotte, wie ich der spätern Beobachtung zufolge bestimmt zu schliessen berechtigt bin, nicht die geeigneten Plätze zu ihrem Aufenthalte bietet, so weit sie zugänglich ist. Hocherfreut über unsern reichlichen Fang, nalımen wir ein in einem tragbaren Kochapparat bereitetes Nomadenmahl aus Reis, Fleisch und Kartoffeln, und wanderten sodann gestärkt zu einigen Quellen, um meinen Lieblingen, den Paludinen, nachzustellen. Ausser diesen waren es besonders viele Larven von Osmylus maculatus, die ich antraf; auch Simulien im Puppeustande waren, jedoch nur zerstreut, vorhanden. Eine Warmgquelle bei Pirnitsch am linken Saveufer gab Cyclas obligquum, Paludina fluminensis. Für Melania Holandri in der Save selbst, die später daselbst sehr zahlreich sein soll, war es noch zu früh, wir fanden nur Ein Exemplar. Des andern Tages (den 20. April) Nachmittag wurde ’ein Ausfing nach der eutgegengesetzten Richtung unternomnen, um den Mokriz- und Krimberg zu besteigen. Wir umgingen den Schlossberg, um das, durch Torfbrände stellenweise mit diehtem Rauch bedeckte Laibacher Moor zu durchschneiden. Es gewährt einen sonderbaren Anblick, den Boden an zwanzig und mehr Stellen, gleich Fumarolen, von aufsteigendem Qualm dampfen zu sehen, und namentlich Abends, wenn die hier und da aus dem Boden hervordringenden Feuerzungen, gleich Irrwischen eine Weile auflodernd, wie unheimlicher - Geisterspuk zu schauen sind. Die Leute scheinen hier an den Anblick des brennenden Bodens sehr gewöhnt zu sein, denn ein von uns später betroffener, zwischen obigen zwei Bergen ziemlich weit verbreiteter Waldbrand schien ilmen keine besondere Sorge zu machen. Das Feuer, aus Unvorsichtigkeit entzündet, währte schon mehrere Tage, und hatte eine weite Ausdehnung erreicht, auf einer grossen Strecke der Berglehne nichts als den verbrannten _ Boden und die rauchgeschwärzten Felsen hinter sich lassend. Obwohl es in dem steinigen Boden nur wenig Gestrippe und verkümmertes Holz fand, so leckte die Flamme doch, durch die Trockenheit begünstigt, mit gieriger Zunge an den Felsen hinan nach üppigeren Stellen, wo reicherer Holzvor- ratlı seiner vernichtenden Gefrässigkeit sich darbot. — Gleich ausser Laibach fand sich die zierliche Fritillaria meleagris L., die ich im Freien zum ersten Male sah. Ein grosser Zug, wohl bei dreissig, Falco rufipes B., wahrscheinlich am Zuge, trieb sich über der weiten Fläche rittelnd und Jjagend herum. Nach einem tüchtigen Marsche von fünf Stunden hatten wir das hoch am Berge gelegene, aus vierzehn Häusern bestehende Dorf Oberigg erreicht. Da der Abend zu weit vorgerückt war, so wurde der Besuch der 64 j Höhle des Krimberges für nächsten Morgen-verspart, und auf dem mitetwas Heu belegten Estrich einer -Hütte gelagert. u Am: 21. April Früh 5 Uhr gingen wir in diese (Pasiza, Honasszulie, benannte) Höhle, die aber mit ihrer berühmten siciliauischen Namensschwester sonst nichts gemein hat. Sie ist, obwohl ebenfalls nicht besonders ausgedehnt, doch weit grösser als die vorher besuchte. Die wohl in; allen, Erd!öchern vorkommende Höhlenheuschrecke nebst den andern schatteuliebenden und dumpfe nächtliche Orte suchenden Thieren wurde bald angetroffen, zur grössern Freude aher noch mehr in der Tiefe in grosser Zahl das neue Carychium lautum m. Das Thier lebt vorzugsweise au den von den kalkigen Ahlagerungen der Tropfwässer knollig erhöhten Stellen des Bodens, welche immerfort mit Wasser üherzogen sind, ohne dass es gerade fliesst. Daselbst sitzt es mit hochaufgerichteter Schale, weit aus derselben hervorragend, mit kaum breiterem Fusse als der Querdurchmesser der Schnecke beträgt. Die zwei Fühler sind nicht weit vorgestreckt, nur wie Höcker zu sehen, Die Bewegung ist äusserst langsam. Das ganze Thier ist glasig weiss. Von Augenpuncten konnte ist nichts bemerken. Auch den Vorderrandder Schnauze zu unterscheiden war mir unmöglich, da die Beobachtung mit der Loupe in der einen Hand, mit der Kerze in der andern, liegend auf dem nassen Ge- steine, wohl keine sehr günstige genannt werden kann. Herrn Schm idt’s Versicherung zufolge, der sie bis 14 Tage lebend erhielt, streckt das Thier die Fühler manchmal weit vor, so wie auch der Fuss sich öfter mehr ver- längert, wenu es umher kriecht. Er besass bei meiner Ankunft gerade keine lebenden, und die von uns erbeuteten hatte ich bei meiner unmittelbar darauf erfolgenden Weiterreise nicht Musse genug, genauer zu beobachten, ‚Ein Pärchen fand ich in der Höhle in Vereinigung, ohne jedoch etwas Näheres dabei bemerken zu können, als dass sie mit dem Vordertheile des Körpers hart aneinander lagen. Bei weiterer Nachsuchung fand ich ein Obisium, welches mit zurückgezogenen Scheeren der Ruhe pflegte. Ein Anophthalmus Schmidtii lief fiink und lebhaft herum. Es ist ganz eigenthümlich, diese blassen, beinahe durchsichtigen, gespenstischen Gestalten, gleich Schatten der Unterwelt, in dieser unheimlichen Finsterniss verkehren zu sehen. Nachdem wir uns bei dritthalb Stunden. hier verhalten, machten wir uns auf den Weg, eine auf dem Mokrizberge. belegene Höhle, Skednenza, die auch Hrn. Schmidt noch unbekannt war, zu besuchen. Leider war diese Expedition eine total verunglückte, denn ausser den wohl allen solchen Orten eigenen Poduren, Anurophorus stillicidium und Tritomurus scutellatus m., war gar nichts allda zu finden. Sie ist auch wohl. wenig geeignet, eigentliche Höhlenthiere zu bergeu, als ein vielleicht einige hundert Klafter langer, au beiden Enden offener Schlauch mit wenig Seitenkammern, in dem so starker Luftzug weht, dass unsere Lichter mehrmal verlöschten, zu un- günstig, um an eine ewige, lautlose Ruhe gewöhnte Thiere zu beherbergen, Der einzige Lohn für den nicht gefährlichen, doch sehr beschwerlichen Weg dahin lag für mich in dem Anblicke der Primula carniolica, die in sanftem I | ; 65 Roth erglühend die Felsen schmückte. Ausserdem fanden wir üppig blühend Scopolina atropoides, so wie vor der Höhle selbst eine Gruppe von Ilex aquifolium, die an schlanken hochgeschossenen Stämmen beinahe durchaus ganzrandige Blätter trug. Am Rückwege entschädigte uns einigermassen ein Teich in Brunndorf bei Schloss Sonnegg, wo wir Paludina prasina Kok. in schönen Exemplaren, doch nicht häufig sammelten, dagegen Paludina fluminensis und der Ziegler’sche Limnaeus callosus in zahlloser Menge sich fand. Höchst komisch nahmen sich mehrere, an der mit Brettern ge- dielten senkrechten Wand mit ihren breiten Brustflossen auf- und abkletternde Koppfische aus, deren Augen vom einfallenden Lichte blendend silberglänzend uns anglotzten. Ich kaun nicht unterlassen, hier zweier Luchse zu erwähnen, die vor ein paar Wochen auf dem Gute Freudenthal unweit Laibach‘ geschossen wurden. Ich sah den einen ausgestopft, ein prachtvolles Weibchen, bei 4 Schuh lang, 22 Zoll hoch. Die Haut des zweiten kleinern war als Fuss- decke ausgespannt zubereilet. Da noch von einem andern die Rede war, so wie der Mann erzählte, dass er im abgewichenen Jahre ebenfalls einen aus- gestopft habe, so ersuchte ich Herrn Desehmann, Custos des Laihbacher Museums, gütigst die näheren Daten zu sammeln, damit selbe im Vereine niedergelegt werden könnten. Es ist wirklich bedauernswerth, dass über das Vorkommen dieses interessanten Thieres so wenig verlautet, und die Fälle, wo solche geschossen oder sonst erlegt werden, meist spurlos verloren gehen. Schliesslich legt der vorsitzende Herr Vicepräsident, L. Ritter von Heufler, die eben vollendete Flora von Tyrol von Franz Freiherrn von Hausmann mit nachfolgendem Vortrage vor. Vor wenigen Tagen ist der Schluss der Flora von unserem verehrten Mitgliede, Herrn Franz Freiherrn vonHausmann, erschienen. Hiermit ist ein Werk abgeschlossen, das für einen Hauptzweck uuseres Vereines: „Die Flora des österreichischen Kaiserstaates gründlich und vollkommen zu erforschen“ eine hohe Bedeutung hat. Es wird nämlich hiermit zum erstenmale der Inbegriff der Flora der Gefäss- pflanzen dieses ausgezeichneten Gebietes von Oesterreich den Botanikern vor Augen gelegt, und so die Kenutniss der Vertheilung der Pflanzenwelt in einem für die Erforschung der Vertheilungsgesetze sehr wichtigen Laude zum erstenmale auf.eine genaue und umfassende Grundlage gestellt. Tyrol, das westliche Grenzhochland von Oesterreich, wird in seiner ganzen Ausdehnung vom Gebirge der Alpen erfüllt; es gehört im Süden zum Florenreiche der Labiaten und Caryophylieen , im Norden zum Floren- reiche der Cruciferen und Umbelliferen, und ragt mit seinen Gipfeln in das Florenreich der Moose und Sazwifrayen. Gleichwie es hotanisch drei Floren- 4. Bd. 9 66 reichen angehört, so gehört.es hydrographisch drei Systemen an, und. seine Quellwässer rinnen in drei Meeresbecken. Der Rhein, die Etsch, die Donau tragen sie der Nordsee, der Adria und dem Pontus zu. Auch orographisch zerfällt es in drei Glieder, indem der erhabene Stock der Centralalpen seiner Mitte aufgelagert ist, und zu seinen beiden Seiten die Nordalpen und die Südalpen die Gränzen hüten und dem Lande Gestalt und Ausdruck verleihen. Indem die Südalpen nach aussen hin einen spitzen Winkel bilden, dessen gegen Italien gekehrtes Ende der klassische Monte Baldo ist, die Nordalpen hingegen in einer mehr geraden Linie ostwärts streichen, so ist die Gestalt des ganzen Landes die eines Triangels. Die früheren Arbeiten von Pollini (1822) über. Verona, von Dr. Sauter (1837) über Bregenz und Prof. Dr. Unger (1836) über Ritzbüchel behandeln die Floren der Endpuncte dieses Triangels. Ein Vergleich der- selben zeigt ihre grosse Verschiedenheit, und lässt den Reichthum der Flora des ganzen dazwischenliegenden Gebietes ahnen. Er übertrifft auch wirklich gewiss die Erwartungen eines Jeden. Als der Verfasser dieser Flora am 1. September 1853 die Nachträge schloss, war die Gesammtsumme der Arten auf 2322 gestiegen; zieht man von dieser Summe die darin enthaltenen 57 kryptogamischen Gefässpflauzen ab, so bleiben 2265 Phanerogamen.auf einem Flächenraume von 526 Quadratmeilen. Die Schweiz hat 740 Quadrat- meilen und obgleich über sie bereits Haller, Sauter, Hegetschweiler, Gaudin und Moritzi Floren geschrieben haben, sind dennoch nicht mehr als 2203 Arten bekannt. Baiern hat nach Schnizlein 1806, Salz- burg nach Hinterhuber 1421, Kärnthen nach Pacher 1487, Steiermark nach Maly 1896, das Wiener Becken nach Neilreich 1614, das ganze Gebiet von Koch's „Synopsis“ 3418 Arten. Hausmann hat sich, ohne seine eigenen Beobachtungen und Schluss- folgerungen zu verschweigen, in der Artenbegränzung an Koch gehalten, und durch eine mehrjährige Correspondenz mit ihm eine authentische Uebereinstimmung erreicht. Hausmann gehört in der Aufstellung der Arten der strengen Schule an, wodurch der Werth seiner Angaben zu pflanzengeographischen Untersuchungen sehr erhöht wird. In dem ganzen Werke werden nur zelın Arten aufgezählt, welche Tirol eigenthümlich sind, nämlich: Cochlearia brevicaulis Facch., Cupsella pauciflora Koch., Sempervivum arenarium Koch, Sazifraga Facchinii Koch, Sazxifraga arachnoidea Sternb., Scabiosa vestina Facchin., Androsace Hausmanni Leybd.*), Daphne petraea Leybhd., Carex ornithopodioides Hausm., Avena lucida Bertol. Keine einzige dieser Arten ist erst in dieser Flora *) Androsace Hausmanni Leybd. ist von Hru. D. Stur auch auf dem Hochmölbing bei Lietzen an der steirisch-Österreichischen Gränze ge- funden worden. Siehe die Schriften des Wiener zool.-botan. Vereins, 1853, Sitzungsberichte, S. 67. Anmerkung der Redaction. 67 als neu aufgestellt und beschrieben worden. Von diesen zehn Arten wächst die Hälfte auf jenem Dolomitstocke des südöstlichen Tirols, derdurch seinen grossen Reichthum an Pflanzenarten sich als ein hervorragendes Schöpfungscentrum characterisirt. Diese fünf Arten sind Cochlearia brevicaulis, Capsella pauci- flora, Saxifraga Facchinit, Androsace Hausmanni und Carez ornithopodioides, und gehören sämmtlich Familien an, die das Gebirgsland des alten Con- tinents als Hauptsitz haben. Alle zehn Arten, welche Tyrol eigen sind, sind bisher nur in Südtirol gefunden worden. Nur eine, Sempervivum arenarium, wächst am Südabhange der Centralkette im Gebiete der Wasser- - scheide der Etsch und der Donau; alle übrigen neun sind den Südalpen eigenthümlich. Die Artberechtigung der Avena lucida des Bertoloni, von Visiani am Baldo entdeckt, wird von Hausmann mehr als bezweifelt; sie ist nach ihm wahrscheinlich nur Abart von Avena pratensis, wonach also die Zahl der eigenen Arten nur neun ausmachen würde, Die vorzüglichste authentische Grundlage dieser Flora ist das „Her- barium Musei tirolensis“ im Ferdinandeum zu Innsbruck. -Es enthält von den in diese Flora aufgenommenen Arten 2030 in 17.600 Nummern und noch viel mehr Exemplaren, also jede Art durchschnittlich von acht verschiedenen Standorten. Die gesammte Literatur wurde auf das sorgfältigste kritisch benützt, wesswegen das abgesonderte Verzeichniss der zweifelhaften oder irrigen Angaben von Tiroler Pflanzen nicht weniger als 217 Arten enthält, die sämmtlich in die Arten der Tiroler Flora nicht aufgenommen wurden. Das gesammte Werk enthält: 1. das Verzeichniss der in Tirol und Vorarlberg wild wachsenden und häufiger gebauten Gefässpflauzen mit Berücksichtigung ihrer Verbreitung und örtlichen Verhältnisse ; 2. einen Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen nach dem Linne’- schen Syst&me; 3. die Literatur der Flora Tirols, abgetheilt nach Werken, Aufsätzen, Herbarien und Abbildungen, chronologisch geordnet; 4. biographische Notizen über die Gewährsmänner in der Flora von - Tirol, abgetheilt nach In- und Ausländern, Lebenden und Verstorbenen, alpha- betisch geordnet; 5. zweifelhafte oder irrige Augaben von Tiroler Pflanzen; 0.6. tabellarische Uebersicht der Ordnungen, Gattungen und Arten der Flora von Tirol, zugleich ihrer Verbreitung über die (natürlich abgegränzten) vier Kreise des Landes und im Vergleiche zu den Floren der Nachbarländer Schweiz, Baiern, Salzburg und Käruthen ; 7. eine Tabelle der Artenzahl der Klassen und Ordnungen der Floren von Deutschland, Schweiz, Baiern, Salzburg, Kärnthen und Tirol; 8. eine Tabelle der Artenzahl der Klassen und Ordnungen der Flora Tirols, der einzelnen Kreise des Landes, und der beiden Floren von Botzen und Innsbruck ; 68 9. die Zusammenstellang einiger Floren des südlichen Deutschlands nach Artenzahl und Flächenraum im Vergleiche mit Tirol und dessen Theilen; 10. eine Reihe von kleinen Abhandlungen als Resultat der Tabellen, worin die Flora von Tirol im Vergleiche mit den Floren von Deutschland, von der Schweiz, von Baiern, von Salzburg und von Kärnthen positiv und negativ characterisirt, und worin die Specialfloren der einzelnen Landestheile in ihren Eigenthümlichkeiten dargestellt und deren Erfor- schungsgeschichten erzählt werden; 11. eine vierfache Tabelle der Arten,! welche je einem der vier Kreise Tirols, Vorarlberg, Nordtirol, deutsches Südtirol, italienisches Süd- tirol, im Vergleiche zu den anderen drei Kreisen eigenthümlich sind, sammt Angabe der Gebirgsart, auf der jede Art vorkommt, in systematischer Ord- nung neben einander gestellt; 12. ein Verzeichniss der am häufigsten erwähnten Oertlichkeiten mit Angabe ihrer Höhe über der Meeresfläche; 13. Nachträge; und 14. Register, worin auch die Synonymen vorkommen. Was der Verfasser durch sein Buch, an dem er durch zehn Jahre arbeitete, angestrebt hat, gibt er am Ende der am 1. Jänner 1854 geschrie- benen Vorrede mit folgenden Worten au: „Die Pflanzenschätze der südlich- sten Warte Deutschlauds , bisher nur aus zerstreuten Werken , zum grös- seren Theile auch gar nicht gekannt, in ein systematisches Ganze geordnet dem Leser vorzuführen, zu zeigen, dass das kleine Tirol, so wie zu den pflanzenreichsten Ländern Deutschlands, so auch und zwar durch einhei- mische Bemühungen, zu den düurchforschtesten desselben zählt, den zahl- reichen auswärtigen Besuchern des Landes, so wie den einheimischen Pflan- zenfreunden beim Aufsuchen dieser Schätze behilflich zu sein, endlich unter der tirolischen Jugend noch zahlreichere Jünger für die lieblichste der Wissenschaften zu gewinnen.“ Es ist nicht zu zweifeln, dass der Verfasser sein Ziel erreicht hat, und wir können ihm und uns dazu mit vollem Rechte Glück wünschen *). *) Das ganze Werk ist demjenigen der gegenwärtigen Herren Vice- präsidenten des Wiener zool.-botan. Vereins, der dieser Sitzung präsidirt hat, Hrn. L. Ritter von Heufler „in Anerkennung der Verdienste desselben um die Landesflora* von dem Verfasser gewid- met, worüber das Weitere auf Seite 1163 und 1611 nachzulesen ist. Herr von Heufler war vom Jahre 1839 bis 1844 Director der botanischen Abtheilung am tirolischen Nationalmuseum, und hat sein tirolisches Phanerogamenherbar demselben geschenkt. Anmerkung der Redaction. Versammlung am 7. Juni 1854. . Vorsitzender : Vicepräsident: Herr Fr. Ritter von Hauer. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Baumann Franz, Dr., Regimentsarztim k. k. 8, Dragoner - Regimente in Dedeubüurg: %» 0. n.0.0i0 00.0 ann ana cn ade Freiherr von Widerspach u. Fr. Wellat. Copanizza Anton, Hochw., Domherr in BUCHRSUBRN BE RER N. Giuriceo u. @. Frauenfeld. Ehrlich Karl, Custos am Museum in Linz.. Dr. R. Rauscher u. A. Pokorny. Engel Heinrich, k. k. theol. Professor rear Se ER N ern Dieseiben. Ohlert E., Dr., Conrector an der Burg- schule zu Königsberg in Preussen.... den Vorstand. Rondani Camill, in Parma ......2222.... Graf Ferd. Kuenburg u. Dr. R. Schiner. Schiedermayr Carl, Dr. der Med. und ausübender Arzt zu Kirchdorf in Ober-Oesterreich „2.22.2222 0s0n0 0. Dr. R. Rauscher u. A. Pokorny. Speyer Adolf, Dr., zu Arolsen im Für- stenthum Waldeck ....... zur ee J. Lederer u. J. v. Hornig. Speyer August, zu Arolsen im Fürsten- BB Wäldeck ,.0. uses asssenes Dieselben. Stierlin Gustav, Dr. der Medicin in BE HERRON.S 2 2 200 fear natere ai ce G. Mayr u. J. v. Hornig. Theodori Carl, Dr., geheimer Secretär und Kanzleirath Sr. königl. Hoheit des Herrn Herzogs Maximilian in Baiern, in München. zarc are... .. den Vorstand. Zeilner Franz, k. k. Professor in Wien.. Dr. A. Raspi u. V. Totter. 70 Eingegangene Gegenstände: Relazione delle adunanze della R. Accademia di Scienze, lettere ed arti di Modena negli anni Accademici 1840—1813. Malmusi Dott. Carlo, Di alcuni scavi in prossimita al castello della Torre della Maina e di alire interessanti particolarita di quel territorio. Modena 1843. Marianini Stefano Cav., Memoria sopra la corrente, che nasce in un filo metallico chiuso etc. 1844. Dini Olinto, Sulla influenza del calorico negli effetti dell’ attrazione molecolare. Modena 1845. Forni Giuseppe, Alla memoria di Francesco IV. Parte 1, Modena 1846. Brignoli di Brunnhof, L’orto botanico e lagricoltura, Modena 1846. Riccardi Dott. Ant., L’istituto zoojatrico, Modena, 1846. Framontini Gius., L’istruzione dell’ architettur«d teoretica nel Reale Estense Istituto dei cadetti pionnieri, Modena, 1846, Generali Dott. Gius., L’universita degli studj ed il teatro anatomico, Modena, 1846. Grimelli Dott. Geminiauo, La pubblica salubrita, Modena, 1846. Bergolli Gius., La cura de’ boschi, Modena, 1346. Doderlein Dott. Pietro, IT! museo di storia naturale, Modena, 1816. Nella solenne inaugurazione della statua a Lodowico Antonio Muratori, prose e versi, 18583. Parenti Marc’ Antonio, Prof., Dissertazione coronata nel concorso del- Uanno 1847 dalla R. Accademia di Modena sull’ argomento del Pauperismo e della Mendicita, Modena, 1853. Statuto e stato del personale della R. Accademia di Scienze di Modena. Von der königl. Akademie der Wissenschaften in Modena. Anschluss zum Schriftentausch. Lotos, Jänner bis April 1854. Vom naturhistorischen Vereine „Lotos“ in Prag. Rendiconti delle adunanze della R. Accademia economico-agraria dei georgofili di Firenze, Vol. II., T. 2., April 1854. Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien, 10. Jahrg., 1954, 3. und 4. Heft. ü Mittheilungen über Gegenstände der Landwirthschaft und Industrie Kärntens, 11. Jahrgang, 1854, Nr. 4. Nachrichten von der Georg-Augusts-Universität und der k. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, 1853. Memoires de la SocietE de Physique et d’Histoire naturelle de Geneve, 1854, Tome XIIL, Part. 2. } Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft in Bern, Jahrgänge 1849, 1850, 1852 und 1853, [zZ Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern, Jahrgänge 1843, 1845, 1847, 1848, 1850, 1851, 1853 und von 1854 Nr. 310— 313. Nuovi annali delle Scienze naturali dell’ Accademia delle seienze deli Isti- tuto di Bologna, Nov. und Dec. 1853, und Fasc. 1 u. 2, 1854, Rechenschaftsbericht über die Leistungen der Pollichia in den Jahren 1848/49 — 1849/50. Geschichte der inneren und äussern Entwicklung der Pollichia im ersten Decennium ihres Bestehens, 1850. Jahresberichte der Pollichia, eines naturwissenschaftlichen Vereines der i bair. Pfalz, 10, 11, 1852, 1853. Zoologische Notizen. Dargestellt von Dr. H. C. Geubel, Landau 1352. (Im Aufträge der Pollichia abgedruckt.) Jahresbericht des naturwissenschaftlichen Vereines in Halle, 5. Jalrgang, 1852, 3. u. 4. Heft. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, herausgegeben von dem naturwissensch. Vereine in Halle, Jahrg. 1853. Berichte über die Verhandlungen der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, 2 und 3, 1853. Schriftentausch. Oesterreichisches botanisches Wochenblatt, Wien, 1852, 1853. Sweet Robert, Hortus britannicus, London, 1830. Geschenk des Hrn. Dr. J. Castelli. Erster Jahresbericht der Pollichia, Landau, 1843. Verhandlungen des naturhistorischen Vereines für das Grossherzogthum Hessen, Darmstadt 1847, 1848, 1. und 2. Heft. Zeitschrift des Gartenbau- Vereines zu Darmstadt, 1. Jahrgang 1852, 1. u. 2. Quartal 1853. Schultz Dr. €. H., Ueber die Tanaceteen mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Arten, Neustadt a./H., 1844. Geschenk des Hrn. Dr. C. H. Schultz Bipontinus. Jameson Robert, Mineralogische Reisen durch Schottland und die schot- tischen Inseln, Leipzig, 1802. Visiani de Roberto, L’orto botanico di Padovu nell’anno 1842. Sammt 3 Petrefacten. pe Geschenk des Hrn. A. M. Wickerhauser. Strobel Pellegrino von, Giornale di Malacologia, Pavia, 1853, Anno I. Bianconi Dott. Gius., Repertorio italiano per la storia naturale, Bologna, 1853, Fasc. 2. Hausmann Franz Ereih. v., Flora von Tirol, Innsbruck, 1854, 3. Heft. Gümbel Theodor, die Wirbelbewegung an Stoffen im gestaltloseu Zu- stande, Landau, 1852. Geschenke der Herren Verfusser. 72 Lorinser Dr. Gustav, Botanisches Excursionsbuch für die deutsch- österr. Kronländer und das angrenzende Gebiet, Wien 1854. Schott H., Araceen Betreffendes, Wien, 1854. Laugner Joh. B., Lembergs Anlagen mit ihren Bäumen, Sträuchen und Stauden, Lemberg, 1854. Die Kräftigung des Bodens. Vortrag Sr. Durchl. des Hrn. Fürsten J. A. v. Schwarzenberg in der allg. Versamml. der k. k. Laud- wirthschafts-Gesellschaft in Wien am 21, März 1854. Vortrag über die Futterfrage von Hrn. C. Freih. v. Lederer, 1854. Jahresbericht des mähr. schles. Obst-, Wein- und Gartenbau-Vereines im Jahre 19852 —1853, Brünn, 1854. 7. Blumen-, Obst- und Gemüse- Ausstellung der Gartenbau-Section in den Sälen des mähr.-schles. Blinden-Institutes, Brünn, 1854. 4. Jahresbericht des k. k, steierm. Gartenbau-Vereines, 1854. Oesterr. Forstliteratur, aus dem Verlage von W. Braumüller’s k. k. Hofbuchhandlung in Wien. Storia naturale illustrata delregno animale, Venezia, 1853, Vol. I. Fasc. 10. Ghisi Lorenzo Ag., Elementi di Mineralogia ed Orittognosia, Milano, 1854. Cornalia Emilio, Il regno Minerale elementarmente esposto, Milano, 1854, Mussi Gallarati Nob. Giulio, Governo dei bachi, Cremona, 1854. Peluso Dott. Fr., Annali d’agricoltura e d’orticoltura, Milano, 1854, Ser. 4., Tomo 1, Nr. 9. Janos Oläh. Gyümölisfa- kerteszet, (Obsthaum-Cultur) Komdrom, 1851. AntalM. Asvanytan. (Mineralogie), Pesten, 1854. — — Allattan [elsöbb Gymnasiumok hasznalatara (Zoologie) Pest, 1854. Dann die Fortsetzungen verschiedener Zeitungen. Sämmtlich Geschenke der k. k. oberst. Polizeibehörde. 32 Rubus-Arten des nördlichen Böhmens. Geschenk des Hrn. H. Reichardt. Herr Dr. R. Schiner übergibt dem Vereine ein Buch von Camillo Rondani, indem er folgende Bemerkungen beifügt. Unser verehrtes Mitglied Herr Graf Ferdinand v. Kuenburg hat mich auf seiner Durchreise hier ersucht, Ihnen in seinem Namen ein Buch vorzulegen, welches ihm von’dem berühmten Dipterologen Herrn Camillo Rondani als Geschenk für den zoologisch-botanischen Verein eingesendet worden war. Wenn es schon als höchst erfreulich bezeichnet werden muss, dass der lochgeachtete Herr Verfasser, der nunmehr unser Vereinsmitglied ist, dem Vereine die Aufmerksamkeit erwies, seine Werke unaufgefordert zu- zusenden, und so ein Zeugniss zu geben, dass unser hescheidenes und ge- räuschloses Wirken auch in Italien nicht unbeachtet geblieben ist, so muss andererseits die Gabe selbst in hohem Grade erfreuen. | ! j j 73 Camillo Rondani hat seine sehr schätzenswerthen Arbeiten in verschiedenen periodischen Schriften publieirt, welche grossentheils schwer zugänglich sind, und von denen sich einige kaum in Wien vorfinden dürften. Das vorliegende Buch ist nun eine Sammlung von Separatabdrücken vieler seiner Publicationen. Es enthält 21 theils grössere, theils kleinere Abhandlungen, welche zu verschiedenen Zeiten in den Bologneser Annalen der Naturforscher, in den Annalen der Academia degli Aspiranti, in den Annales de la societe entomologique de France, in Gu&@rin’s Magasin de Zoologie und in der Gazetta di Parma veröffentlicht worden sind. Ich halte es nicht für überflüssig, den Inhalt dieser Sammlung hier speciell aufzuführen. 1. Estratto con annotazioni della memoria sulle famiglie dei ditteri \ europei; aus den Nuovi annalı! delle sc. nat. di Boloyna. Januar 1847, Enthält eine allgemeine Anordnung sämmtlicher Insecten und eine ausführlichere der’ Diptera insbesondere. 2. Nota seconda per servire alla ditterologia italiana; aus den Annali dell’academia degli Aspiranti naturalisti. Vol. IIT. (Neape!). Rondani zerlegt die von Macquart aufgestellte Asiliden-Gattung Xiphocera in die beiden Gattungen Elasmocera und Opegiocera und führt von ersterer eine neue italienische Art (E. cingulata) au. 3. Nota terza per servire alla ditterologia italiana; aus den Annali dell’academi« degli Aspiranti naturalisti. Vol. III. Enthält die Beschreibung einer neuen Syrphiden-Art aus Italien, das Lasiophticus (Syrphus) Gemellari Rdi. 4. Nota quarta per servire alla ditterologia italiana; aus den Ann. d. scienze nat. di Bologna. Juli 1847. Rondani restituirt de von Robineau-Desvoidy aufgestellte Musciden - Gattung Mintho (Dexia F. Meig. Zetterst. — Sericocera Macg. — Wiedemannia Meig. — Musca F. Scop. Fall.) und führt zu den bekannten Arten M. compressa F. und M. praeceps Scop. eine neue Art M. lacera Rdi. auf. Letztere ist abgebildet. 5. Nota sexta pro dipterologia italica; aus den Ann. de la soc. ento- mologique de france. Enthält eine neue italienische Art der Gattung Ceri«a (C. Petronillae Rdi.) für welcheRondani die neue Gattung Sphiximorpha aufstellt und hierzu auch Ceria subsessilis 111. - zieht. Die neue Art ist abgebildet. 6. Ein Auszug aus dem Bulletin der Ann. de la soc. ent. de France, worin eine neue Art der Gattung Ochthera(O. Schembründi.) heschrieben wird. 4. Bd. 10 7. Species italicae generis Phlebotomi Rdi. (fragmentum septimum ad inserviendam dipterologiam ttalicam) Aus den Ann. de la soc, entom. de France. Enthält Phleb. papatasi Scop., minutu Rdi. und molestus Costa. Mit einer Abbildung. S. Genera italica Conopinarum distincta et descripta. Aus den Ann. de la soc. entom. de France. Rondani stellt die neuen Gattungen: Leopoldius. Conopaejus, Conopoideus und Conopilla auf und beschreibt aus der ersteren die neuen Arten L. erostratus Rdi.; L. diadematus Rdi. Von Letzterer ist eine Abbildung aus G uerin’s Magasin angefügt. 9. und 10. Zwei Auszüge aus Gu&rin’s Magasin de Zoologie mit den Beschreibungen und Abbildungen der neuen Arten Merodon armipesRdi. und Spazigaster (Syrphus) apenini Rdi. 11. Compendio della seconda memoria ditterologica. Aus den Nuovi ann. delle scienze nat. di Bologna. November 1846. Wir begegnen hier einer neuen Anordnung der Cecido- myziden mit den neuen Gattungen Mimosciara, Micromyia, Neurolyga, Porricondyla, Phytophaga, Dasyneura, Brachineura und Ozirkyncus, sämmtlich von Rondani aufgestellt und näher charakterisirt. Hierzu eine erläuternde Abbildung. 12. Species italicae generisChrysotoxi (Fragm. decimum ad inserviend. dipterol. ital.) Aus den Ann. de la soc. entom, de France. Es werden hier folgende italienische Arten als neu auf- gestellt und beschrieben: Chr. italicum Rdi., Chr. cisalpinum Rdi., Chr. parmense Rdi., Chr. chrysopolita Rdi., Chr. tri- cinctum Rdi. Hierzu eine erläuternde Tafel. 13. Sulle differenze sessuali delle Conopinae e Myopinae. (Memoria undecima per serv. alla ditterolog. ital.) Aus den Nuovi ann. delle scienze nat. di Bologna, Jänner 1845. Eine physiologische Abhandlung, 14. Descrizione di due generi nuovi di insetti ditteri. (Memoria duo- decima per serv. alla ditterol. ital.) Aus den Nuovi ann. delle scienze nat. di Bologna. Jänner 1845. Die neuen Gattungen Phytomyptera uud Biyonicheta Rdi. gehören zur Familie der Tachinarien und sind hier näher cha- racterisirtt und erläuternd abgebildet. Von der ersteren ist Ph. nitidiventris Rdi., von der zweiten B. Mariettii als neue italienische Art augeführt. 15. Sulle specie italiane del genere Merodon. (Memoria decima quarta per serv, alla ditterol, ital.) Aus den Nuovi ann. delle scienze nat. di Bologna. October 1845. 75 Als neue Arten finden sich hier beschrieben: M bulborum, tuberculatus , italicus, subfasciatus, armipes, varius , nigri- tarsis und sicanus. 16. Dipterorum species aliquae in America aequatoriali collectae a Cajetano Osculati observ. et distinctae novis breviter descriptis a €. Rondani, Aus den nuovi ann. delle scienze nat. di Bologna, November und December 1850. Enthält die Beschreibung folgender neuen Arten : Eristalis funereus, Syrphus excavatus und fasciventris, Dejeania honesta, Cyphocera decorata, Hystricia palpina, Bilepharopoda (nov. gen.) pilitarsis, Fxorista longa, Sarcophaga varipes und pigmea (sic! ), Mya Rdi. (nov. gen.) versicolor und Jonicroma, Grallomyia RB di. (nov. gen.) Osculati, Mallophora Macquartiü und cilicrura, Dasypogon bombimorpha und parvus, Asilus therevinus, Pangonia laterina und Silvius nubipennis. Die neuen Arten sind sämmtlich von Hrn. Rondani aufgestellt. 17. Osservazioni sopra alquante specie di esapodi ditteri del Museo Torinese, Aus den nuovi ann. delle scienze natur. di Bologna. September und October 1850. Neu beschrieben sind: Eristalis Nili, Syrphus albitarsis, Conopaejus aegyptiacus , Epalpus Rdi. (mov. gen.) rubripilus und pallitarsis, Cryptopalpus Rdi. (nov. gen.). wozu Micro- palpus ornatus Macgq. gezogen ist, Exorista rufilatera, Genea Rdi. (nov. gen.) maculiventris, Sarcophaga pudica, Mya Rdi. (nov. gen.) versicolor und semidiaphana , Pyrellia ochrifacies, Grallopoda Rdi.*) (mov. gen.) mit dr Wiedeman n’schen Calobata annulata , Tanypeza callitarsis, Psilopus ducalis, Leptipalpus Rdi. (nov. gen. zu deu Leptiden) brasiliensis, Dasypogon elaviger, Acnephalum milicola, Asilus barbiventris und tibialis, Ommatius costatus, Andrenomya Rdi. (nov. gen. bei Nemestrina) mit N. albofasciata Wied., Saryus clavi- ventris,, Chrysochlora maculiventris, Tabanus niyro-caeruleus, brasiliensis und cheliopterus, Plecia similis, Bibio intermedius, Tipula marmoripenius und Pachirhyna (sic.) puichella. Die neuen Arten sind von Herrn Rondani aufgestellt, beschrieben und theilweise durch Abbildungen erläutert. 18. Osservazioni sopra parecchie specie di esapodi afidieidi e sui loro nemici. Aus den nuovi ann. delle scienze naturali di Boloyna. November 1847. *) Rondani bildet aus Calobata Meig. folgende Gattungen: Mimegralla (Cal. caeruleifrons Mcq.), Grallopoda (Cal. ulbimana Mcq.), Gral- lomya (Cal. tarsata Wied.), Rainieria (Cal. calceata F all) und Calobata Meig. (Cal. cothurnata P z.). 10° Wir finden hier die neue Art Aphis terricola Rdi. mit seinem Feinde, der Larve von Pipiza varians Rdi., dann die Aphidenleinde Paragus bicolor Ltr., Coadunatus Rdi. quadri- fasciatus Meig., Leucopis aphidivora Rdi., lusoria Meig., aphidiperda Rdi., Dbursaria Rdi. und Misaphida Rdi, Cecidomyia aphidimyza Rdi. und mehrerer hierbei beobachteter Hymenopteren. Die neuen Arten der Aphiden, Diptera und Hymenopteren, theilweise durch Abbildungen erläutert, sind genau beschrieben und auch die betreffenden Beschreibungen der Larven und Puppen beigegeben. 19. und 20. Zwei Auszüge aus der Gazetta di Parma vom Jahre 1852, worin das häufige Auftreten einer neuen ne hiknaärk Aphis graminum abgehandelt wird. 21. Sugli insetti creduti produttori della malattia ‘della vite, ebenfalls aus der Gazetta di Parma vom Jahre 1854. : In dem vorliegenden Bande sind 30 neue Gattungen und 81 neue Arten beschrieben, von deneu freilich Manche, durch die unerbittliche Strenge späterer kritischer Untersuchungen eingehen dürften, die aber immerhin ein Zeugniss von dem Eifer und Scharfsinne des ausgezeichneten Autors bleiben werden. Ich unterlasse es hier, Ihnen jene Einwendungen anzugeben, die gegen die eine oder die andere der von Rondani aufgestellten Behauptungen und Ansichten von competenter Seite her geltend gemarht worden sind. Es hleibt trotz derselben und bei voller Anerkennung vieler Mängel zu dem Ruhme Rondani’s noch so viel des Vortrefflichen übrig, dass er mit Recht zu den ersten Grössen entomologischer Studien und Bestrebungen gezählt werden muss, Für uns erscheint es von grossem Werthe, dass Hr. Rondani, der einzige Dipterologe Italiens, mit uns in Verbindung getreten ist, und dass wir durch ihn hoffentlich in die Lage kommen werden, die Dipteren-Fauna des Südens näher kennen zu lernen Herr Dr. R. Schiner legt ferner im Namen des Herrn Friedr. Brauer, welcher durch ein sehr trauriges Familienereigniss ver- hindert war, anwesend zu sein, eine für die Vereinsschriften be- stimmte Abhandlung über die Neuropteren der Bernsleinfauna von Herrn Dr. H. Hagen zu Königsherg in Preussen vor, und verbindet damit folgende Eröffnung. Meines Wissens ist der berühmte Hr. Dr. H. Hagen der erste von den nicht-österreichischen Gelehrten, welcher unsere Vereinsschriften benützt, um seine Forschungen bekannt zu machen. Es liegt hierin eine Anerkennung, welche zu den erfreulichsten Resul- taten unserer Vereinsthätigkeit gezählt werden muss. Die Zeit, wo wir 77 unsere Entdeckungen und Beobachtungen noch durch auswärtige Organe ver- breiten zu lassen gezwungen waren, ist nicht so weit zurück , um den un- angenehmen Eindruck völlig verschmerzt zu haben, den diese Abhängigkeit von Fremden jederzeit in uns erweckte. Um so ermuthigender muss es erscheinen, dass wir nunmehr in der Lage sind, nicht nur unsere eigenen Arbeiten, sondern auch diejenigen tüchtiger Gelehrter des Auslandes inunsern Publicationen drucken zu lassen. Hr. Dr. Hagen hat in der eingesendeten Abhandlung die Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Bernstein- Neuropteren kurz zusammen- gestellt und so einen Prodromus seines grösseren Werkes verfasst , das demnächst in einer besonderen Ausgabe erscheinen wird. Er ist hierbei zu Resultaten gelangt, welche von jenen, die Herr Göppert in seiner der Berliner Akademie der Wissenschaften übergebenen Bernstein-Flora mittheilte, ganz und gar verschieden sind. Göppert ist nämlich der Ansicht, dass im Berusteine eingeschlossene Gewächse mit denen der Jetztwelt grossentheils identisch seien, was Hagen und mit ihm die meisten Naturforscher Preussens im hohen Grade bezweifeln. Ueber die in Bernstein eiugeschlossenen Diptera verdanken wir meinem hochverehrten Freunde, Hrn. Dr. Löw, eine sehr gründliche Arbeit. Auch dieser Gelehrte war gezwungen, der neuen Formen wegen, die hier auf- traten, neue Gattungen oder Arten zu schaffen. Dass es sehr wichtig er- scheint, auszumitteln, ob noch derzeit lebende Geschlechter im Bernstein eingeschlossen sind, oder ob die daselbst gefundenen Geschöpfe einer bereits ausgestorbenen Erdperiode angehören, liegt auf der flachen Hand. Ich halte mich nicht für competent, hierüber ein Urtheil auszusprechen , glaube aber dass künftige Forschungen, Dr. Hagen’s Ansichten vollständig zu bestätigen geeignet sein dürften, (Den vollständigen Aufsatz des Herrn Dr. Hagen siehe in den Abhandlungen.) Der Vorsitzende, Herr Bergrath Fr. Ritter von Hauer be- merkt hierauf, dass die am Schlusse des eben erwähnten, von Herrn Dr. R.Schiner im Auszuge vorgelesenen, so wichtigen Aufsalzes des Hrn. Dr. H. Hagen mitgetheilte Angabe, dass der Karpathen- sandstein Bernstein enthalte, auf einer Verwechslung zu beruhen scheine. Die schönen Bernsteine, welche in den Steinbrüchen hinter dem Eisenbründl südlich unmittelbar bei Lemberg vorkommen, und von denen durch die Herren Sacher und Nechai zahlreiche Exemplare auch in die hiesigen Sammlungen gelangten, gehören nicht der Formation des Karpathensandsteines, sondern der Miocen-, oder besser Neogen-Formation an. Eine ausführlichere Schilderung 78 R ihres Vorkommens verdankt man Herrn Dr. A. Alth!) und Dr. Kner?). Sie haben bisher keine Einschlüsse von Thieren oder Pflanzen geliefert. Eine ältere Angabe von Stütz °) über das Vor- kommen von Bernstein im Wiener Sandstein bei Wien werde von diesem Autor selbst bezweifelt. Er führt an im Jahre 1603 solle ein S. Rupper im Gebirge am Kirchbach bei Königstetten und St. ° Andrä Bernstein gefunden haben, und es sei eine Zeit lang auf dieses Fossil gebaut worden. Auch gehe die Sage, dass man im Walde noch Bernstein finden solle; doch konnte er selbst nie einen von da zu sehen bekommen. Uebrigens finden sich in der Literatur manche Nachrichten über das Vorkommen von Bernstein in älteren Formationen. So fand Glocker‘) dieses Fossil in dem Grünsande bei Uttigsdorf und Langenlutsch, bei Walchow und Obora, dann bei Haviena in Mähren; Reuss°) in der Gosauformation von St. Wolfgang, dann °) zu Skutsch unfern Richenburg im Chrudimer-Kreis, im Pläner u. s. w. Auf das Alter der Formation, welcher die Bernsteine der Ostsee an- gehören, erlauben diese Vorkommen jedoch keinen Schluss, da in ihnen die Thiere und Pflanzen, welche jene characterisiren, fehlen. Herr Bergrath Fr. Ritter von Ha uer hält folgenden Vortrag. Schon in der letzten Monatsversammlung war das kostbare Geschenk, welches der Verein dem gnädigen Wohlwollen Sr. k. Hoheit des durchlauch- tigsten Herrn Herzogs Maximilian in Baiern verdankt, Theodori's schöne Arbeit über den Ichthyosaurus trigonodon in der Local-Petrefacten- Sammlung von Banz in Baiern, vorgelegt worden. Der hohe wissenschaft- ' liche Werth dieser Arbeit veranlasst mich noch einmal auf dieses Werk zurückzukommen, und Einiges über den Inhalt desselben mitzutheilen. Die ersten Reste von Ichthyosauriern wurden 1812 von Home in England genauer beschrieben. Das erste vollständige Skelet entdeckte Sir ‘) Haidinger’s Naturwissenschaftliche Abhandlungen, III. Band, 2. Abschnitt, Seite 185. ?) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, II., 2. Hft., S. 163, ®) Mineralogisches Taschenbuch, 8. 205. " *) Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften, II. S. 227. °) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, II., 4. Hft., S. 59. *) Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, IIL., S. 13. 9 Henry T. de la Beche im Jahre 1819. Längere Zeit hindurch blieben die englischen Liasschichten der Hauptfundort für diese Skelete, erst später wurden die nicht minder reichen deutschen Fundstellen, vor Allem Banz in Baiern und Ball in Würtemberg, mehr ausgebeutet. Das Materiale, auf welches sich Theodori’s Arbeit stützt, ist ledig- lich dem Lias von Banz entnommen. Die Localpetrefacten-Sammlung, die er an diesem Orte gemeinschaftlich mit Hrn. Pfarrer A. Geyer im Jahre 1829 anlegte, wurde durch eine Stiftungsurkunde weiland Sr. königl. Hoheit des Herrn Herzogs Wilbelm in Baiern als Bestandtheil des aus dem dortigen Gute errichteten Familien-Fideicomisses des herzoglichen Hauses erklärt, und dadurch ihr Bestand für alle Zukunft gesichert. Sie ging als Erbtheil in den Besitz Sr. königl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Herzogs Maximilian in Baiern über. Mit welcher Munificenz. der hohe Herr im _ Interesse der Wissenschaft diese Sammlung pflegt, und sie zur Erweiterung der Kenntnisse nutzbringend zu machen versteht, das bezeugt wohl am besten das vorliegende Buch mit seinen prachtvollen Abbildungen, welches auf seine Kosten in Druck gelegt, und an wissenschaftliche Anstalten vertheilt wurde. Die Ueherreste der Ichthyosaurier sind der Glanzpunct der Banzer Sammlung. Durch ein sorgfältiges Studium aller in derselben. befindlichen Reste, gelangte Hr. Dr. Theodori zu, ganz neuen, oder doch bisher nur wenig benützten Anhaltspuncten zur Unterscheidung der einzelnen Arten. Als eines der wichtigsten derselben bezeichnet er die Formen der Gelenke und Articulationen überhaupt, von deuen namentlich die der Wirbel und des Rabenschnabel-Fortsatzes in allen Altersstufen eine unveränderliche Gestalt besitzen. Geringeren Werth dagegen, als man bisher angenommen hatte, scheint den Zähnen zuzukommen. Der Beschreibung des Ichthyosaurus trigonodon, dessen Kopf über 7 Fuss Länge misst, und der im Ganzen eine Länge von über 30 Fuss er- reicht haben musste, ist der grösste Theil der Arbeit gewidmet. Durch über- zeugende Gründe wird dargethan, dass sich diese Art durch sichere Merk- male von dem zunächst verwandten I. platyodon unterscheide. Ausser dieser Art bewahrt die Sammlung noch mehr oder minder vollständige Reste von 7 weiteren Arten, von denen bisher nur zwei bekannt waren. Alle sind so ausführlich, als die erhaltenen Skelettheile es zuliessen, beschrieben. Es möge nur noch erwähnt werden, dass eine Art, der I. ingens, von der bisher leider nur erst ein Oberarm vorliegt, nach der Grösse dieses Knochens zu schliessen, eine Länge von etwa 60 Fuss erreicht haben musste, Von dem Vereinssekretär, Hrn. J.v. Hornig, werden schliess- lich nachstehende, im Laufe des Mai 1854 an den Verein gelangte literarische Beiträge mitgetheilt. sv Ein Schreiben des Vereinssekrelärs Herrn G. Frauenfeld aus Dalmatien, enthaltend die Schilderung eines Ausfluges von Spalato nach Sign. Mit dem anbrechenden Morgen des 7. Mai 1854 war Alles-in Bewegung ganz Spalato zu schmücken. Von den Scoglien, in weiter Entfernung von den Küsten, selbst tief aus dem Innern der Morlakei hatte sich eine ausser- ordentliche Menge der Bewohner in den verschiedensten Kostümen versam- melt, um dem Feste des San Domnio, ersten Bischofs von Salona, und Märtyrers, dessen in Silber getriebener Kopf von dem gegenwärtigen Bischofe, von Spalato in feierlicher Procession herumgetragen wurde, beizuwohnen. Da dieser Tag zugleich Kirchweih und Jahrmarkt ist, so waren, obwohlan einem Sonntage, doch alle Buden geöffnet, und Kaufstände errichtet, und die wogende Menschen- menge trieb sich in den engen, düstern Gassen drängend herum, Für Nach- mittag war Tombola, eine Art Lotto, bestimmt, das ich aber, wenig Freund von allem lärmenden Gewühle, nicht abwartete, sondern eine Gelegenheit nach Sign benützte, um mir daselbst die bisher nur aus der Cettina bekannte Aulopyge Hügeli Hek. zu verschaffen, Eine prachtvolle Strasse führt durch Rebengelände nach dem zu einem unbedeutenden Orte herabgesunkenen, an dem gleichnamigen Flusse gelegenen Salona, hinter welchem sich sodann die Strasse bergaufwärts nach dem Fort Clissa erhebt , welches diesen einzigen, von der Türkei durch das Cettinathal herab nach Spalato an die Küste führenden Pass vollkommen beherrscht. Das, eine Oase in der Wüste bildende Reb- und Culturland von Spalato und Salona war nunmehr verschwunden, nur sparsam grüne Fleck- chen in Gräben und Schluchten unterbrach das starre todte Steinmeer,, durch das der Weg führt. Es ist ein Anblick, wie man ihn sonst nur über der Krummholzregion zu finden gewohnt ist, während hier und da eine Gruppe von Eichen gar wohl zeigt, dass die Uebereinstimmung nur scheinbar ist. Nur ein kleines, wieder mit mehr zusammenhängend bebautem Grunde ver- sehenes Thal, worin das Dorf Dizmo liegt, unterbricht diese, an drei Stunden dauernde Fahrt über die Höhe, bis der Blick überrascht das tief zu Füssen liegende weitgedehnte Thal der Cettina überschaut. Die schon von Clissa aus sichtbaren dinarischen Alpen, mit dem Mons Prologho in der Mitte, dehnen sich einer langen Linie, rechts mit dem ziemlich isolirten colossalen Biokovo, links mit dem weniger hervorragenden, doch weit mächtigeren Dinara schliessend, aus, um eine von der Cettina durchzogene flache Ebene, in welcher dieselbe ausgedehnte Sümpfe bildet, einzuschliessen. Der Eindruck den dieses Thal gewährt, ist ein vollkommen veränderter. Ein zusammen- hängender, von der Pflugschar in langen Furchen ungehindert durchzogener Getreideboden, mit der Saaten sammtnem Grün, ein lang entwöhnter Anblick erquickt das Auge. Während man im Felsgebiete die ganz gleichartig aus- sehenden Wohnorte nur mit Mühe entdeckt, bilden die zahlreicheren Gruppen von Hütten in kleinen Dörfern hier eine lieblichere Abwechslung. Die Häuser 81 fangen an das bombenfeste Aussehen zu verlieren. Die Wände sind hier und da mit Mörtel bekleidet, die Dächer mit Stroh gedeckt; selbst lehm- bedeckte Hürdenwände sieht man hin und wieder. In Sign, dem Hauptorte ‘des Thals, ist selbst theilweise das alterthümliche schwerfällige Dach der Hohlziegl verschwunden, und hat dem elegantern flachgedeckten Platz ge- macht. Nur die Tracht der Männer ist jener der Küste gleich, während die der Weiber weit verschieden, namentlich deren Kopfputz viel zierlicher ist. Sign selbst liegt au einem Hügel, dessen Kuppe die Spuren einer ein- stigen Befestigung trägt, von da zieht sich ein niederer Querrücken gegen das dinarische Gebirge. Hinter demselben folgt eine ähnliche Ebene, worauf ein zweiter solcher Ouerrücken das Thal von Verlicka abtrennen soll. Der . ganze Alpenzug des Dinara ist mit Ausnahme weniger Waldstrecken kahler Fels, der in den obgenaunten drei Bergen noch zahlreiche schneebedeckte Stellen zeigte, von denen ein frischer Wind deu Mangel eines Mantels ziemlich empfindlich fühlbar machte, In Sign fand ich an dem Kreisarzte, Hrn, Dr. Kratter, einen höchst Tiebenswürdigen Mann, der mich unendlich freundlich aufnahm. Ich muss dem Hrn, Oberst Macchio, der mich an ihn adressirte, sehr danken, obwohl es bei dem wissenschaftlichen Manne kaum einer weitern Empfehlung, als naturwissenschaftliche Zwecke, bedurft hätte. Erliess mir, nachdem ich ihm mein Verlangen mitgetheilt hatte, sämmtliche Fischer holen, die ich nach dem kleinen schuppenlosen Fische befragte. Sie sagten mir, das seien die Uktlie, deren es drei schuppenlose gebe, und zwar: Uklia oschtrulje, Uklia metschizza und Lissibaba*), während der vierte schuppige von ihnen Uklia coraviza genannt ward. Einer derselben erinnerte sich gar wohl vor meh- reren Jahren diese Fische für einen daselbst angekommenen Herrn gefangen zu haben. Gegenwärtig befänden sie sich nicht im Flusse, sondern in den Sümpfen. — Um nichts zu versäumen, da nur Mittwochs und Freitags eigentlich Fische auf den Markt gebracht werden, und da mir Herr Dr. Kratter Sumpfstiefeln besorgte, beschloss ich die Fischerei gleich des andern Tages vorzunehmen und selbst mitzumachen, brach daher den nächsten Morgen früh auf, an die Celtlina zu gehen. Der Fluss, eine Stunde von Sign entfernt, schleicht auf schlammigem, beinahe uferlosem Beite {rüb dahin, hier und da von ein paar Weiden begränzt. Von weitem schon wichen eine ziemliche Anzahl Larus canus, die läugs dem Flusse auf- und abälogen, ab, um tiefer in dem Sumpfe sich niederzulassen. Eine ganze Schaar von Tringa variabilis, offenbar noch am Zuge, suchte am Ufer nach Insecten. Einige dunkelllügelige Seeschwalben konnte ich nicht näher er- kennen. Auch einige Numenius logen schon weit ausser Schussweite schreiend auf, um ans gegenüberliegende Ufer zu flüchten. Ein kleiner Trupp Kormorane und weit umher zerstreut eine Menge grauer Reiher, darunter ein paar *) Ich schreibe die Namen nach der Aussprache nieder. . 4, Bd. 11 82 blendend weisse, fanden ‚sich auf dem Sumpfe, über dem sich einige Flüge Enten herumtrieben, von den aus den zahlreichen Herden eiuzeln herum- ziehenden Thieren oder den sie bewachenden Hirten aufgejagt. Auf der noch trockenen Graslläche fand sich Caltha palustris, asien üppig blühend, die liebliche Seild« nutans, und eine Euphorbia. noch ohne Blüteuschöpfe als vorberrschende Pflanzen. Nuch wenigen Zügen mit dem Netze hatte ich schon die Freude in der Uklia oschtrulje die gesuchte Aulopyyge zu erhalten, während Lisibaba: Cobitis taenia war, Die Uklia coraviza, nämlich die schuppige Uktia, ist ein Weissfischchen, während ich die Uklia metschizza nicht kannte. Meine übrige Ausbeute war äusserst gering. Paludina vivipara, tentaculata, ein Planorbis, ein Blutegel und Triton taeniata. war das Ganze, neben den gewöhnlichsten Dytiscus- „ Cybister- und Hydro- philus-Arten. Nachmittag sing ‘ich landeinwärts »gegen das Gebirge an eine Quelle, hinter Sigen,. we bei heftigem Regen nicht selten durch "die Gewalt des alsdann mächtig. hervordrängenden Wassers Proteen mit herausgerissen werden, wovon ich jedoch. gegenwärtig keinen. erhalten konnte. Von dem zerfallenen. Castelle hat man ‚eine herrliche Uebersicht über das Thal. Binige Paare Thurmfalken hatten von den Ruinen Besiiz genommen, und in einem verfalienen unterirdischen Gange, wo vielleicht manchmal die Bewohner bei den Einfällen der Türken Schutz suchten, halten sich gegenwärtig wohl an zwanzig Salurnia pyri geflüchtet, um so. uner- warteler hier zu finden, als sebr wenig Obstbäume vorhanden sind. Obst- zucht, wäre für diese Gegend eine wohlthätige Quelle, die in Getreide-Miss- Jahren, wie namentlich das letztverflossene war, wodurch das ganze Thal in drückendes Elend gerieth, höchst wünschenswerth bliebe. Allein noch ist wenig Sinn für Verbesserung der Lage hier zu finden, und so wie man heim Anblick des Landes beinahe sagen möchte, es sei erst im Entstehen , so ist auch sein Bewohner noch in ziemlich rohem Naturzustande, Ein kräftiger Schlag Menschen, im Gegensatze zu seinem erbärmlichen , verwahrlosten Hausvieh, treibt sich der Dalmate meist müssig herum, die ewig unzertrenn- liche Pfeife entweder in der Hand, oder wenn er nicht raucht, rückwärts beim Genicke hineingesteckt, dass sie schief über den Kopf hinausragt. Mehr Arbeilsamkeit zeigen die Weiber, und man sieht sie selbst mit Lasten, die sie alle auf dem Kopfe tragen, stets dabei beschäftigt, entweder Wocken und Spindel in der Hand, spinnend oder strickend, Unreinlichkeit, wie sie im ganzen Süden bekannt, ist auch hier zu Hause, und es ist in Städten an Kaufläden, Esswareuständen etwas ganz Gewöhnliches, eine Arbeit verrichtet zu sehen, die einem den Appetit so ziemlich verleidet, und man braucht sich nicht lauge umzutreiben, um an keineswegs abgelegenen Orlen in die Lage zu kommen auch andere Sinne auf das unangenelhmste in Anspruch genommen zu sehen. Dagegen sind sie äusserst genügsam, und es trifft sich wohl ‚oft, dass Kuoblauch, die ganze 83 Pilze ‘mit den’ grünen Blättern roh genossen, als eiizigei Zugabe" zu dem sehwarzen ‚Brote die ganze Mahlzeit bildet. Salat, roh wie er aus dem Bodeu gerissen, wird ebenso verzehrt. - ur. Abends!war eine türkische! Karavane, von einem "Quardian mit zwei Kawassen geleitet, angelangt, welche aus der nah gelegenen Herzegowina mit etlichen fünfzig Saumpferden nach. Spalato zog, um daselbst Salz. ein- zukaufen, Wir-besahen sie, da sich eben eine Commission zum Ankauf von Pferden allda befand, Diese obwohl klein und unansehnlich, waren doch feste, ausdauernde Thiere. Am Rückwege nach Sign zeigte mir Hr. Dr. Kratter am gegenüber liegenden-Gebirge eihe Stelle, wo. sich eine grosse Grolte' ‚befinde, die tief in. die Erde ‚gehe, bis jetzt nech von Niemand durchsucht. Leider konnte ich mich nicht darauf einlassen, sie zu besuchen. Weiter hinauf im Gebirge Zeigte er mir eine Stelle, wo im verflossenen Jahre zwei Bären geschossen wurden, wovon der eine über vier Zentner wog. Ueber deın Kamme; ‚schon auf türkischem Gebiete, hat Hr. Dr. Kratter schon vor längerer Zeit eine Mineralquelle aufgefunden, dann eine zweite nicht weit von Sign; von beiden versprach mein liebenswürdiger Wirth später Proben zu einer Analyse nach Wien zu senden. Des andern Morgeus Früh um 3..Uhr machte, ich mich auf den Rück- weg, wo, auf der Höhe des Gebirges angelangt, die Schneidende Kälte mich nölhigte, anszusteigen, um mich.durch Gehen doch einigermassen zu erwär- men. Von Fort Clissa herab untersuchte” ich Alle Bäche, konnte aber in keinem einzigen weder Paludinen noch Simulien oder irgend sonst etwas entdecken. Erst in Salona nahm ich aus dem Flusse daselbst eine mir schon bekannte Sumpfschnecke, dann Neritina salonitana und einige Phryganeeu- gehäuse, die in Myriaden an den Steinen sich fanden, mit. In den hart am Flusse gelegenen ausgedehnten Ruinen eines grossen umfangreichen Gebäudes trieben sich Lacerta crocea, Coluber viridiflavus, leopardinus und Dahlü herum. ER E NER Herzliche Grüsse an alle, die sich meiner freundlichst erinnern, _ . esan ET 0. . ık Aus einem Schreiben des Hrn. F. Schmidt in Schischka bei Laibach an Hrn. G. Mayr in Wien sind folgende Stellen zur Ver- öffentlichung. bestimmt. 7. Sie werden mich sehr verbinden, wenn Sie ‚die Güte haben werden, bei der nächsten Vereinssitzung nachträglich zu erwähnen, dass das von Hru. 6. Frauenfeld bei der Jännersitzung bekannt gemachte Carychium obesum von drei meiner lieben Zöglinge, nämlich von Hru. Franz wnd Math. Erjavez und von Hrn. Skuliz, Studirende der 7. Gymnasial-Classe zu Laibach, in der Obergurker Grotte während der verfiossenen Ferien gefunden worden ist. Diese jungen Männer machen mir ausserordentliches Vergnügen IT? 84 und sind nebst Hrn. H. Hauffen unermüdlich , was zur Folge hat, dass fortwährend neue Entdeckungen gemacht werden, wie ich Ihnen bereits ge- meldet habe. j Wenn es noch nicht bekannt sein sollte, dürfte es wohl auch ange- zeigt sein, bekannt zu machen, dass Purpuricenus dalmatinus auch in Krain und zwar bei Wipbach vorkommt. Es wurde am 16. Mai 1854 ein Exemplar von meinem Diener au einer Eiche sitzend gefangen. Meine Freude war gross, nachdem ich das Thier in Krain früher nicht sah, Endlich sind eingesendet worden von Hrn. E. Ohlert, Con- rector an der Burgschule zu Königsberg in Preussen „Beiträge zu einer auf die Klauenbildung gegründeten Diagnose und Anordnung der preussischen Spinnen.“ (Siehe Abhandlungen.) — Versammlung am 5. Juli 1854. Vorsitzender : Vicepräsident: Herr Dr. E. Fenzl. Neu eingetretene Mitglieder: N Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Cornali«a Dr. Emil, in Mailand .......... P. v, Strobel u. A. Sennoner. Eder Albin, Dr. d. Med. .....e22222. 2... Dr. A. Kerner u. Dr. F. Salzer. Hauffen Heinrich, in Laibach.....:.. ».. F. Schmid u. G. Mayr. Hesser Anton ........... WELTE relurne A.v. Ulleram u. K. Kammerer. Eingegangene Gegenstände: Sist. chron. Verz. sämmtl. Werke d. königl, böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Prag 1854, 8. Mittheilungen über Gegenstände der Laudwirthbschaft und Industrie Kärntens, 11. Jahrgaug, 1854, Nr. 5. Rendiconti delle adunanze della R. Accademia economico-agraria dei georgofili di Firenze, Vol. II., T. 2., Mai 1854. Verhandl. d. naturf. Ver. d. preuss. Rheinlaude. Bonn 1854, 1, 2. 8. Register d. 10 Bde. Sitzungsb. d, k. Akad. d. Wissensch. in Wien, 1854, | | 85 Sitzungsb. d. k. Ak. d. Wissensch. Wien 1854. 12. 3. 7. Bericht des naturh, Ver. in Augsburg 1854. 4. Flora, v. d. k. bot. Gesellsch. in Regensburg 1854. 9—24. 7. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Zürch 1853, 6, 7. 8. Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanst. 1853. IV. Nr, 4. 4. Schriftentausch. Bosse J. W. Vollst. Handb. d,. Blumengärtn. Haunover 1840. 4. Bde, 8, Dietrich F. 6. Völlst. Lex. d. Gärtn. und Botanik, 29 Bde. 8. CurieP.F. Anleitung zum Pflauzenbestimmen. Kittlitz 1835. 8. Unger Dr. F. Botanische Briefe. Wien 1852, 8, Ein Herbar mit 1540 Gattungen in 7500 Arten. Geschenk des Hrn. Dr. J. Castelli. 15 Stück ausgestopfte Vögel. Geschenk des Hrn. A. Schwab in Mistek. 13 Nummern, Bücher und Fortsetzung verschiedener Zeitungen. Geschenk der k. k. oberst. Polizeibehörde. Hr. Dr. A. Kerner hielt über den Beginn der Weinlese um Mautern in Nieder-Oesterreich nach hundertjährigen Aufschreibungen folgenden Vortrag: Es ist eine bekannte Thatsache, dass der Vegetationsprocess ‘der Planzen in einem engen Zusammenhange mit den klimatischen Verhältnissen stehe und dass es ganz vorzüglich die Wärme sei, die den wichtigsten Ein- Sluss auf das Eintreten bestimmter Entwicklungsstadien , wie z. B. auf die Entfaltung der Blätter und Blüthen, den Blattfall und die Fruchtreife aus- übt und die ausgezeichneten Forscher Dove und Quetelet haben es ver- sucht, diese Bezüge zwischen den Wärmeveränderungen und der Entwicklung der Pflauzen aufzuklären und auf Gesetze zurückzuführen. Ihre Untersuchungen haben gezeigt, dass die raschere oder verzögerte Zunahme der Temperatur gleichen Schritt halte mit dem rascheren oder ver- zögerten Eintritt der einzelnen Entwicklungsstadien der Pflanzen, dass - die Pllauze bis zum Eintritte eines bestimmten Entwicklungsstadiums einer - bestimmten Wärmesumme bedarf, uud dass somit der Vegetationsprocess eine Function der Temperatur sei. In desto kürzerem oder längerem Zeitraume nun der Pflanze diese Wärme- summe zugeführt wird, desto früher oder später werden auch die einzelnen Entwicklungsstadien einireteu, was ganz besonders für Culturplanzen von Wichtigkeit ist, indem sich aus den Untersuchungen Dove's auch heraus- stellte, dass Jahre des Misswachses sich durch eine Erniedrigung der mittleren. Jahrestemperatur des betreffenden Ortes auszeichnen. 86 Es ist wohl nicht erst nothwendig, den Weinhauer zu belehren „ dass er in warmen Jahren einer glücklichen Ernte entgegensehen könne, während er nach kaltem Frühjahre' und Sommer eine geringere Qualität des produeirten Weines zu erwarten habe, und jedem derselben ist es bekannt, dass, je früher die einzelnen Entwicklungsstadien der für ihn so wichtigen. Rehe eintreten, desto besser sich auch die Prognose für seine Erute stellt, so dass er schon zur Zeit der Blüthe, seine Prophezeiungen über die Güte ‚des zu erwartenden Weines ausspricht. Diese durch Erfahrung gewonnenen Regeln aber in allen ihren Ursachen zu ergründen, alle diese verschiedenen Be- züge aufzuklären und auf Geselze zurückzuführen ,„ ist Aufgabe der Wissen- schaft, welcher gerade in dieser Richtung noch wichtige Probleme zu er- forschen übrig bleiben, und es wird gewiss für Jeden Naturforscher eine eben so leichte als dankbare Aufgabe sein, über den Bintritt der Entwicklungs- stadien allgemeiner verbreiteter Gewächse Beobachtungen zu machen, zu welchen schon vor mehreren Jahren von-Hrn. Fritsch durch die kaiserl. Akademie der Wissenschaften eine Anleitung veröffentlicht! wurde, indem »ur durch gleichzeitige Beobachtungen: an ‚möglichst vielen Stationen sich Erfolge für diese Wissenschaft hoffen lassen. Ich hatte Gelegenheit aus einer, „Gedenkbuch“ betitelten Schrift der ehemaligen Herrschaft Mautern im V. 0. W. W., in welcher nebst beson- ders auffälligen Naiurerscheinungen, wie:z.'B.. Erdbebei, grossen ‚Schnee- fällen u. de]. auch alljährlich die Zeit des Beginns der Weinlese seit dem Jahre 1754, also durch ein volles Jahrhundert, aufgezeichnet war, diese An- gaben zu entnehmen und erlaube mir, da man den Beginn der Lesezeit als gleichzeitig mit dem Eintritt der volen Fruchtreife ansehen kaun und in so ferne ein, wenn auch noch so mangelhafter Aufschluss über das frühere oder spätere Eintreten der Vegetationsepochen in den einzelnen Jahren gege- ben wird, die Zusammenstelluug dieser Angaben hier zu übergeben, um so mehr, als sich aus derselben einige nicht uninteressante Resultate ergeben. Der Beginn der Lesezeit schwankte zwischen 49 Tagen. Die früheste Weinlese fiel auf den 9. September des Jahres 1794 5 die späteste auf den 28. October im Jahre 1805. im Mittel fiel dieselbe auf den 6. October. "Als das wichtigste Resultat ist anzusehen, dass alle jene Jahre in welchen die Lesezeit schon in sehr frühe Zeit fiel, auch die Qualität’ des. Weines eine ausgezeichnete war, während umgekehrt bei späterem Beginne: der Weinlese, auch jene sehr unter der Mittelmässigkeit zurückblieb. — Bei einer Zusammenstellung jener Jahre, in welchen die Lesezeit nahezu au aenselben Tag fiel, ergab sich ein, nach Ansicht: der Weinkenner, ganz gutes Qualitätenschema, so dass z. B. die Jahre 1794, 1800, 1811 und 1834 in ein und dieselbe Rubrik fallen, während andererseits auch die Jahre 1844, 1849, 1851 und 1853° sich zusammengesellen,- Bei fast 50% der Jahre’ fiel die Lesezeit auf den Zeitraum zwischen 2. und 12. October und es ent- sprechen auch die in diesen Jahren gewonnenen Weine so ziemlich der mittleren Qualität. — Es wäre gewiss von ungemeinem Interesse. von -dem 87 erwähnten Orte ausser diesen Angaben durch eben so viele Jahre Auf- schreibungen über andere Eutwicklungsstadien der Rebe und über die Temperatursverhältnisse benützen zu könuen, so wie andererseits eine Zu- sammenstellung solcher Resultate mit dem Zuckergehalte des Mostes in jedem Jahre und deren Bezüge zu einander höchst wichtige Aufschlüsse zu geben im Stande sein würden. Nach fünfjährigen Beobachtungen begann in Mautern der Weinstock im Durchschnitte seine ersten Blüthen am 15. Juni zu entfalten und es verflossen bis zur vollen Reife der Trauben im Mittel 122 Tage, wie sich aus folgenden Augaben ergibt: > : Anzahl der Mittlere Beginn Beginn Tage zwischen Jahres- der der Blüthe Temperaturen Blüthe: Weinlese: und von Weinlese: Wien: 10. Juni 19. October 12. Juni 15. October 24. Juni 26. October 8. Juni 30, September 21. Juni 17. October e Um .nun schon zur Zeit der Blüthe mit Wahrscheinlichkeit die Zeit der Weinlese bestimmen zu können, darf man nur. zur ersteren die Zahl 122 addiren, wo man dann durch Vergleich des hieraus erhaltenen Tages er Weiniese mit dem früher erwähnten Qualitätenschema annähernd die Güte des zu erwartenden Weines zu bestimmen im Stande sein wird. Da ei der nicht bedeutenden Entfernung des Beobachtungsortes Mautern von uRIen, die klimatischen Verhältnisse beider Orte nur geringe Differenzen bieten dürften und die Erhöhung oder Erniedrigung der mittleren Jahres- . temperatur, wie sie sich für die einzelnen Jahre in Wien ergab, als Mass- stab für älinliche Schw. ankungen in Mautern angesehen werden kann , so wurden auch die mittleren Jahrestemparaturen der entsprechenden Jahre von Wien der obigen Tabelle beigefügt und es ergibt sich beim Vergleiche der- ; selbeu mit den übrigen Angaben, dass bei Ahnahme der Temperatur auch . 88 der Eintritt der Blüthe und Lesezeit sich verspätete und in gleichem Masse auch die Qualität des Weines eine geringere wurde. Von den beiden hier beigefügten Tabellen enthält die. erstere die An- gaben des Beginns der Weinlese vom Jahre 1754 an; die zweite eine Zu- sammenstellung jener Jahre, in welchen nahezu an demselben Tage die Lesezeit eintrat, zu neun Gruppen, 1754 ’ October 1779| 7. October . October |1829|19. October 1755| 24. Septemb.1 1780 . October . October j1830| 1. October 1756 = 1781 . Septemb. . Septemb. [1831 | 15. October 1757/30. Septemb.|1782|28. Septemb. October |1832 | 11. October 1758| 6. October [1783| 30. Septemb. . Septemb. [1833 — 1759| 9. October [1784 October . Septemb. [1834| 16. Septemb. 1760/25. Septemb. | 1785 | 14. October . October 1835| 9. October 1761/26. Septemb.| 1786 October Septemb.]1836| 8. October 1762| 8. October [1787 . October October |1837|16. October 1763| 3. October |1788|25. Septemb. E . October |1838| 1. October 1764| 5. October |1789 . Septemb. . October |1839)| 11. October 1765| 11. October $1790) 8. October . October [1840)15. October 1766| 6. October [1791 October . October [1841 17. Septemb. 1767| 9. October |1792|22. Septemb. . October [1842| 5. October 1768| 5. October [1793| 5. October . October $1843|23. October 1769| 6. October [1794| 9. Septemb. — 18. October 1770/13. October |1795|12. October October 14. October 1771| 11. October [1796 October 24. Septemb. 1772| 8. October |1797 Septemb. ı h 15. October 1773 — 1798 . October 1774| 3. October $1799| 11. October 1775/25. Septemb.| 1800, 16 Septemb. 1776| 10. October j1801 21. Septemb. . October }18 . October 1777| 2. October [1802| 2. October ; . October . Septemb. 1778| 28. Septemb. 1803 |17. October 3. October B . October 89 EI. | Es begann | die In den Jahren: | Weinlese | | Zwischen 7. September 1794, 1800, 1811, 1834. und 16. September Zwischen | 17. September 1781, 1792, 1801, 1822, 1841. | und | 21. September | Zwischen | 22. September 1755, 1760, 1761, 1775, 1789, 1806, | und 1808, 1809, 1846, 1852. | 26. September I ae a) | Zwischen 6 1757, 1777, 1778, 1782, 1783, 1790, «‚Beptemher 1797, 1802, 1810, 1818, 1830, 1838, und 1848, | 1. October Bi, -_ | Zwischen n RE 1758, 1763, 1764, 1766, 1768, 1769, ehe 1774, 1792, 1793, 1798, 1804, 1807, und 1826, 1927, 1928, 1848. 6. October 4. Bd. 12 Es begann die In den Jahren: Weinlese 1754, 1759, 176%, 1765, 1767, 1771, Zwischen 7.0 1772, 1776, 1779, 1780, 1784, 1787, i 1795, 1796, 1799, 1803, 1814, 1815, al 1817, 1820, 1823, 1825, 1832, 1835, 11. October 1836, 1839. Zwischen 12. October 1770, 1785, 1786, 1812, 1813, 1831, und 1837, 1840, 1845, 1847, 1850. 16. October Zwischen 17. October 1816, 1829, 1843, 1844, 1849, 1851, und 1853. 26. October Zwischen 27. October 1805. und 30. October Herr Prof. A.Pokorny besprach den Inhalt eines von dem Vereinsmitglied Hrn. H. W. Reichardt eingesandten Manuscripts: „Verzeichniss der im nördlichen Böhmen gesammelten Pflanzen.“ (Siehe Abhandlungen. ) 3 9 Herr Secretär G. Frauenfeld verliest folgende von Herrn Farkas Vukotinowic aus Kreuz eingesendete Mittheilung : Es geschieht sehr häufig, dass man einen und denselben Ort zu wie- derholten Malen besucht, ohne alle daselbst vorkommenden Pflanzen bemerkt zu haben ; unsere Aufmerksamkeit ist entweder getheilt, oder es gedeihen nicht alle Jahre dieselben Pflanzen an den sonst gewöhnlichen Stellen. Diese Erfahrung machte ich heuer. Ich besuchte im ersten Frühjahr all’ diejenigen Plätze, wo ich die Viola suavis zu sammeln pflegte, meine Blicke wurden jedoch von dem blassen lieblichen Veilchen abgelenkt, und auf einen neuen Gegenstand gezogen. Es war ein weissblühendes Veilchen ; ich hatte dasselbe weisse Veilchen wahrscheinlich auch voriges Jahr an dieser Stelle gesehen aber ich musste es für Viola odorata albiflora gehalten haben, denn ich berücksichtigte es gar nicht weiter; nun kam mir aber der Gedanke, diese Viola könne die alba Besser sein, undich hob ein Exemplar heraus ; bei genauerer Betrachtung gewahrte ich jedoch, dass mir diese unter den dornigen Hecken im Moose stehende Viola unbekannt sei; noch einige zur ersten legend, kehrte ich nach Hause und zog Bücher und Herbar zu Rathe um genauere Aufklärung über meinen Fund zu erhalten; die Gleichartigkeit meiner Viola mit jenen, wo die Airta, collina u. s. w. steht, ist so evident, dass ich darüber keinen-Zweifel halte, sie zu einer von diesen einzutheilen, die einzelnen Merkmale waren jedoch so gestaltet, dass sie durchaus keine Identität mit den mir bekannten Violen erzeugten, und eben darum nalım ich ihre Beschreibung vor, die ich hier folgen lasse: Viola acaulis, eflagellis, aestate in caudiculos laterales excrescens. Corolla nivea, petalis duobus superioribus ac quinto impari emar- ginatis, duobus inferioribus integerrimis, infimo medio 9—11 striis violaceis distinto; faux pilosa, stiyma in rostellum deflewxum atte- nuatum; calcare sepala exzcedente, rotundato, pallide violaceo, odor plantae levis, suavis, volatilis. } Calycis sepala tria interiora utrinque rotundata, oblonya, ylabra exsteriora duo latiora acutiuscula, basi ciliata. Pedunculi glabri, florigeri passim fructiferi semper prostrati, stipulis in medio vel infra medium positis, alternantibus , raro oppositis, anguste lanceolatis, longe acuminatis, lawe ciliatis. Folia primigena latius cordata, sinu patenta, demum cordata, oblonga, lobis saepe inflexo conniventibus, apice acutiusculo; inaequaliter erenata, ciliata, subtus, costa, petiolisque pubescentibus ; folia aestivalia hirta, subtus crasse venosa, sinu profundo, angustiore ; stipulae inferiores tanceolatae, lounge acuminatae, molliter pubescentes, laxve fimbriatue , fim- brüs glandutiferis. R: 12* 92 ' Radix perennis, in plures demum caudices divisa, fibrosa, Cap- sula oblonga, pubescens, Floret initio Aprilis,; crescit prope pagum Vukovec in colliculis ad pedem montium Kalnik sitis inter frutices in locis musco obductis pone vias et vineas, in Croatia, Differt a Viola alba Besser: foliis ovali-cordatis , aeutiusculis, in- flexis, quae in V. alba subtriangulo-cordata , conspicue acuminata sunt, sinum vero baseos apertum habent ; (vide Koch pag. 90, 91). petalis prae- terea tribus emarginatis, infimo picto et calcare violuceo; iisdem notis, stipulis ac sepalis secernenda est a V. alba odorata; a viola tandem hirta, collina, campestri, ambigua, sciaphylla distinguitur colore suae corollae, petalorum non minus ac stipularum conformatione. Diese hier angeführte Beschreibnng ist getreu und streng nach der Natur verfasst und ich veröffentliche dieselbe mit der höflichen Aufforderung, die ehrenwerthen Herren Botaniker wollen sich darüber gefälligst äussern: ob diese Viola nicht eine neue sei? denn obwohl in den bekannteren Werken und im Tauschverkehre eine derartige Viola nicht vorkommt, so kann es dennoch sehr leicht möglich sein, dass sie schon irgendwo gefunden, vielleicht auch beschrieben oder benannt sei; denn es tauchen häufig neue Species und Namen auf, was man einerseits gewiss dem regen und stets zunehmenden Eifer der Naturforscher, andererseits aber auch der ziemlich modernen vberflächlichen Species - Fabrizirerei zuzuschreiben hat; der neuen Namen und Species gibt es so viele, dass vereinzelte, vom Sitze literarischer Concentrationen entfernte Naturfreunde unmöglich von allen Neuerungen Kenntniss erlangen können; was die wohlthätigen Erfolge von Vereinen ausser Zweifel setzt. — Diejenigen Herren, die Exemplare von dieser Viola zu besitzen wünschen, wollen sich an das Vereins-Mitglied, Herrn Baron Leithner wenden, ich werde ihm zu diesem Zwecke 15—20 Exemplare nächstens zusenden. Von dieser Viola anonyma, die ich mir zu taufen (pro casu) einstweilen das Recht vorbehalte, habe ich mehrere Exemplare in Töpfe verpflanzt, damit ich mich von ihrer Beständigkeit überzeuge; ich zweifle aber nicht daran, denn ich habe diese Viola an mehreren Stellen, die bis zu einer ganzen Viertel-Stunde von einander entfernt waren, gesammelt; sie war aber immer gleich, man kaun sie also nicht als Spielart annehmen, um so weniger, weil sie allein für sich truppen- weise, und nie mit anderen Violen gemischt vorkomnit; bei etwas weniger üppigen und mehr der Sonne ausgesetzten Exemplaren ist die Zeichnung des unteren Blumenblattes blässer, so zwar, dass die violettfärbigen- Streifen kaum zu unterscheiden sind, was beim Sporn nie der Fallist, denn dieser bleibt stets veilchenblau, Ich hoffe aber, dass uns in dieser Hin- sicht die Zukunft belehren wird, und ich glaube behaupten zu können, dass die heurige Dürre diesem Veilchen nicht besonders zuträglich war, denn es scheint an mehr feuchten, schattigen, mit Moos hedeckten Plätzen am besten und schönsten zu gedeihen; blassgestreifte — fast gar nicht gestreifte — Exemplare fand ich nur an trockenen, der Sonne ausgesetzten Stellen, wo 93 ' noch obendrauf das Moos vertrocknet oder grossentheils ausgerupft war. Ich muss noch die Bemerkung beifügen, dass sich bei getrockneten Exemplaren leider die violetten Farben der Streife und des Spornes nicht, länger als zwei, drei Monate erhalten, dann werden sie blass, und so verliert diese Viola ihren schönsten Schmuck. Ferner theilt Hr. G. Frauenfeld aus einem Schreiben des Hrn. L. Kirchner aus Kaplitz, Folgendes mit: Ich sende Ihnen beiliegend das Verzeichniss meiner in und um Kaplitz theils gefangenen, grösstentheils aber durch die Zucht gewonnenen Hyme- nopteren. Der Zweck, den ich dadurch zu erstreben suche, liegt einzig und allein in dem Wunsche, nur einige, wenn auch noch so wenige Herren zu gewinnen, sich dem Studium dieser höchst interessanten Thiere zu widmen ; schon fängt der unermüdliche Herr Dr. G. Mayer an, auch ausser den _ Ameisen, sich einer anderen Gruppe der Hymenopteren zu nähern, und es wäre gewiss höchst wünschenswerth, wenn mehrere Männer Gleiches thälen. Dass diese Thiere vermöge ihrer Lebensweise zu den Interessantesten gehören, werden Euer Wohlgeboren gewiss nicht verkennen, und es ist nur zu bedauern, dass selbe wegen ihrer Kleinheit und dadurch schwierigeren Bestimmung (z. B. Pteromalinen), wie auch wegen ihrer Unansehnlichkeit im Vergleiche za den Coleopteren und Lepidopteren von gar Wenigen heachtet werden. Früher studierte ich Botanik und es waren insbesondere die Oryptogamen jene Gewäclhse, denen ich meine vollste Aufmerksamkeit schenkte, und be- fand mich in immerwährender Correspondenz mit Reichenbach, Corda, Rabenhorst, Wallrath und Endlicher. Seit 10 Jahren aber stu- diere ich ununterbrochen Hymenopteren und trat auch hier mit Männern in Verkehr, die sich seit lange mit dieser Klasse beschäftigen, anfänglich mit Gravenhorst in Breslau, Hartig in Braunschweig, Ratzeburg in Neustadi-Eberswalde, später mit Haliday, Westwood und Walker und zuletzt mit Wesmaelin Brüssel und Dahlbom in Lund, mit welch Letzterem ich noch immer iıt Correspondenz stehe. Diese Herren unterstützten mich bei meinen Studien auf das thäligste, ich dagegen sandte ihnen durch zehn Jahre in Unzahl böhmische Hymenopteren, und darunter leider viele, ja sehr viele Seltenheiten, die mir seit mehreren Jahren nicht wieder zu Gesichte kamen. Eine reichhaltige Bibliothek, nahe an 30° Werken, über Hymenopteren sowohl Deutschlands als Englands setzten mich mit Hilfe meines Mikroskops in den Stand, fortstudieren zu können ; insbesondere verlegte ich mich auf die Zucht, und fast zwei Drittel meiner Sammlung sind gezogen. Meines Wissens befindet sich in ganz Böhmen kein Hymenopterologe, und durch Hru. Dr. Redtenbacher erfuhr ich, dass ausser Mayr und Dr. Giraud sich Niemand in gauz Wien mit Hymenopteren beschäftiget. 94 Wien möchte gar viel Seltenes in Bezug auf Pteromolinen 'darbieten; wie wünschenswerth wäre es, wenn sich mehrere Herren damit befassen würden! — Ich möchte durch Zusendung von Originalbestimmungen und allen in meinen Kräften Möglichen unterstützen. Kirchner. Hr. G. Frauenfeld bemerkt hierbeı, dass dieses Verzeich- niss (siehe Abhandlungen) weit reichhaltiger als jenes von Hrn. Schäffer aus der Wiener Gegend sei, namentlich in einzelnen Theilen , da im Gegentheile einige Gattungen vielleicht weniger beachtet gering vertreten erscheinen, so z. B. Nomada mit einer einzigen Art. Am Schlusse stellt Herr Dr. Schiner, in Anbetracht, dass mit Ende Juli der grösste Theil der Theilnehmer an den Versamm- lungen, die Ferien benülzt und abreist, den Antrag, die Sitzung im Monat August zu suspendiren, was einstimmig angenommen wird. 0 Versammlung am 4. Octeber 1854. Vorsitzender : Vicepräsident: Herr Franz R. v. Hauer. Neu eingetretene Mitglieder: m Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herru Benedek Franz, Hochw., Lehrer der Physik am k. k. Gymnasium zu NEO BAER Ele -PBE SERR 77 D. Bilimek u. V. Totter. Burkhardt Anton Ulrich, Assistent an der k. k. Centralanstalt für Meteo- KOWEIBe en u. eno.n seressserseenernen KR. Fritsch u. G. Frauenfeld. Czörnig Karl, Freiherr von 22... ...:..- F. Ginzkey u. G. Frauenfeld. Dimic Theophil, Prof. am Gymnasium zu Carlowitz ....... SNRBICHE zu... J. Zelebor u. G. Frauenfeld. Frank Alfred, Ritter von, k. k. Haopt- mann und Professor der Militär- Akademie in Wr.-Neustadt ........ Dr. A. u. J. Kerner. Gerlach Benjamin, Hochw., Professor der Physik in Stuhlweissenburg .... D. Bilimek u. V. Totter. Horvath Sigismund ,„ Professor d. Math. und Physik in Fünfkirchen ........ V. Totter u. Dr. A. Raspi. Huguenin, Prof. und Director des bot. Gartens in Chambery ..sererrerc oe .„ A. Senonner u. G. Frauenfeld, Landoifi Nik., Ritter von, Professor an der k. Universität zu Neapel ...... Dr. A. Raspi u. V. Totter. Majer Mauritius, Hochw., Professor d. Naturgeschichte zu Fünfkirchen .... G. Frauenfeld u. A. Senonner, Pancic Dr. Josef, Prof. d. Naturgesch. am fürstl. serb. Lyceum zu Belgrad.. J. Zelebor u. G. Frauenfeld. Raskovich Michael, Professor d. Chemie ZUFBRIBRBURS WE hd. naeh iS u... J. Zelebor u. G. Frauenfeld. Schascht Johann, in Ferlach bei Klagenf... L. Miller u. G. Frauenfeld. Schmidt Coloman, Hochw., Prof. der deutschen ynd griech. Phylologie zu Rosnau in Ungarn ..seeencreer oe: V. Totter u. Dr. A. Raspi. 4. Bd. 13 9% Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Smith Friedrich Esquire, Assistent am britischen Museum zu London ...... G. Mayr u. G. Frauenfeld. Ussner Alexander, Beamter am k. k. z00l. Museum..... Meere G. Frauenfeld u. A. v. Pelzein. Vesköy Sigismund , Hochw., Professor der griech. u. latein. Philologie am Obergymnasium zu Eperies ........ Dr. A. Raspi u. V. Totter. Eingegangene Gegenstände: Sitzungs-Berichte d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, 1854. XH. 4.5. 8. Würtemberg. naturw. Jahreshefte. Stuttg. 1854. X. 2. 8. Mittheilungen d. k. k. kärnthn. Landwirthschaftsgesellschaft, 1854. 6. 7.8. 4. Lotos. Naturw. Zeitschrift, Prag 1854. 5.6. 8. Jahresbericht d. Wetterau-Gesellsch. in Hanau. 1851 bis 19853. 8. Bulletin de la Soc. Imp. de nat. de Moscou. 1854. 1. 8. Vierter Ber. d. oberhess. Gesellschaft in. Giessen, 1854. 8. Abhandl. d. naturf. Gesellschaft zu Halle. 1854. II. 1. 4. Rendiconti d. ad un. d. R. Ac. georgofili di Firenze 1854. 6. 7.8. 8. Bulletin d. la Classe phys. d. Ü’Ac. de St. Petersbourg XU. 279—288. 4, Zwanzigster Jahresber. des Manheim. Ver. f. Naturk. 1854. 8. Zeitschr. d. k. k. Gesellsch. d. Aerzte in Wien. X. 5. 6. 7. 1854. 8. Memoire de la Soc. R. d. Sc. de Liege. Lüttich 1854. IX. 8. Memoire de la Soc. d. Sc. nat. de Luxembourg. 1854. XI. 8. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Wien 1854. V. 1. 4. Verhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Basel. 1854. 1. 8. Verhandl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Rheinlande. Bonn 1854. XI. 3. 8. Schriftentausch. Memoires de la Soc. d. Mus. d’hist. nat. d. Strassbourg. 1853. IV.2.3. 4. Abhandl. d. Senkenberg’schen naturf. Ges. Frankf.a. M. 1854.1. 1. 4. Ueber Bestehen und Wirken des naturf. Vereines in Bamberg. 1852—1854. 1.22. 4 Schreiben d. lJandw. Ver. f. Unterfranken u. Aschaffenburg. Anschluss zum Schriftentausch. SuessE. Ueber d. Brachiopoden d. Kössener Schichten. Wien 1854. 4. Pirona Dr. @ Della vita e Studü di F. Comelli. Udine 1853. 8. — Voci friulane animale e piante. Udine 1854. 8, j Hörnes Dr. M. Die foss. Moll. d. Wiener Tert. Beckens. Wien. 7. 8. Fol. Fritsch K. Beobachtungen über period. Erschein. im Thierz und Pflanzen- reich, Wien 1854. 4. 97 &ümbel Th. Mohn. z. Ergründnng der Wein- und. Kartoffelkrankheit. Landau 1854. 8. HauerFr. R. v. Zur Kenntniss der Heterophylien. Wien 1854. 8. — Zur Kenntniss der Capricornen. Wien 1854. 8. Geschenk der Herren Verfasser. Specimina zool. mosambicana. Bononiae 1850. 4. 5. 4. Geschenk des Hrn. G. Frauenfeld. Viertes Programm der k. Realschule zu Pressburg 1854. 4 Drittes Programm der k. k. Oberrealschule der Landstrasse zu Wien. 1854. 8. Geschenk von jenen Schulen. Oerste d H. Chr. Die Naturwissenschaft im Verhältnisse zur Dichtkunst. Leipzig 1850. 8. Muscologia italicae spieileg. Mediol. 1837. 4. Bon aparte C. L. Cheloniorum tabula analytica 1836. 4. Geschenke des Hrn. Dr. A. Tomaschek. Erster Bericht des naturf. Vereines zu Bamberg. 1852. 4 und 22 Gypsabdrücke räthselhafter Bildungen am Liassandstein von Banz. Geschenk des Hrn. Dr C. Theodori aus München. 29 Nummern, Werke und Zeitungsfortsetzungen. Geschenk der k. k. oberst. Polizeibehörde. Herr Dr. Hörnes legt das 7. und 8. Heft der: Fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien vor, und bespricht in Kurzem den Inhalt desselben in Folgendem: In diesem Doppelhefte sind 88 Arten, welche den Geschlechtern Fa- sciolaria, Turbinella, Cancellaria und Pleurotoma ange- hören, beschrieben und auf acht Tafeln abgebildet. Der Verfasser bemerkt bei dem Allgemeinen über das Geschlecht Fasciolaria , dass weun man die beiden Geschlechter Fasciolaria und Fusus aufmerksam vergleicht, es sich herausstellt, dass zwischen den Formen beider Geschlechter ein Uebergang stattfinde, und dass der Hauptcharacter, auf welchen Lamarck die Tren- nung basirte, ein unwesentlicher sei. Man bemerkt nämlich selbst bei mehreren Fusus-Arten Spuren von Falten, und sieht dieselben bei einigen Fasciolaria-Arten ganz verschwinden. Diess war der Grund, warum dieses Geschlecht von mehreren späteren Autoren nicht angenommen wurde; so 2. B. betrachtet Cuvier das Geschlecht: „Fasciolaria“ nur als ein „sous genre“ von Fusus; eine Ansicht, die ihre: volle Bestätigung bei der Untersuchung der Thiere durch Quoy und Gaymard fand. Diese fanden eine solche Identität der Thiere von Fusus und Fasciolaria, dass sie sich gezwungen sahen, beide zu vereinigen. Im Gegensatze zu diesen Untersu- chungen sollen sich nach Reeve die Gehäuse der lebenden Arten der 13* 98 Fasciolarien von Fusus durch den weiteren mehr soliden röhrenförmigen Bau und den lebhaften Glauz der Farben leicht unterscheiden lassen. Bei den meisten Arten ist die Schale von schönen schwärzlichen, vertieften, paarweise stehenden Linien umkreist, während im Innern der Mündung starke erhabene rothe Linien sichtbar sind. Die Anzahl der lebenden Arten dieses Geschlechtes ist gering, La- marck führt nur acht Arten an; während Kiener zwölf und Reeve sechzehn Arten beschreiben und abbilden; doch sind sie ziemlich verbrei- tet, denn es werden Ceylon, die Philippinen, Australien, West-Afrika, Pa- nama, Mexico und West-Columbien, Honduras, Westindien, das mittellän- dische Meer und die Inseln des grünen Vorgebirges als Standorte angegeben. Die fossilen Arten findet man nur in den Tertiärbildungen und zwar in den Eocenschichten vier, in den Neogenen eilf. Im Wiener Becken sind bis Jetzt nur drei Arten gefunden worden: Fasciolaria Tarbelliana Grat. F. fimbriata Brocc. und F. Bellardi Hörn., von denen nur die erstere etwas häufiger, nnd zwar in den Sandablagerungen von Gruud vorkommt. Lamarck fasste alle fusus-, pyrula-, murex- und buccinum-ar- tigen Formen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie au der Spindel zwei bis fünf quer gestellte Falten tragen, unter das Geschlecht Turbinella zu- sammen. Es figuriren also gegenwärtig in diesem Geschlechte Formen von dem verschiedenartigsten Habitus, die aber alle darin übereinstimmen, dass sie quergestellte Falten an der Spindel tragen. Diesem Uebelstand suchten die Conchyliologen schon frühzeitig dadurch abzuhelfen „ dass sie Unterab- theilungen in diesem Geschlechte machten, jaSchuhmacher ging so weit, selbst Geschlechter auf die natürlichen Gruppen „ welche sich iu dem Geschlechte Turbinelta befinden, zu gründen. So fasste er-unter dem Namen Polygona alle fusus-artigen Formen, deren Typus Turb. infundibulum ist, zusammen; unter dem Namen Oynodona vereinigle er die murez-ar- tigen Formen, deren Typus Turb. ceramica ist, endlich unter dem Namen Lagena die buccinum-artigen, deren Typen Turb. rustica und Turb. leu- cozonalis sind; hierzu kommen noch die pyrula -artigen Formen, deren Typus Turbinella pyrum ist u. s. w. Die Folge wird lehren, ob das eine oder das andere dieser Geschlechter von den Cochyliologen wird an- genommen werden, — oder oh die Formen, die jetzt das Geschlecht Turbi- nella bilden, den jeweiligen Geschlechtern, zu denen sie in Betreff ihres Habitus gehören, als besondere Gruppe werden angeschlossen werden müssen. Ouoy und Gaimard wenigstens finden zwischen den Thieren der fusus- artigen Turbinellen und den Fusen selbst, nicht den geringsten Unterschied. Es scheint also, dass die Falten an der Spindel kein so wesentlicher Cha- racter sei, dass durch das Vorhandensein derselben eine Abtrennung dieser Formen in selbstständige Geschlechter gerechtfertiget erschiene. Gegenwärtig besteht das Geschlecht Turbinella bei den meisten Conchy- liologen noch in seiner ursprünglichen Begränzung und Reeve beschreibt 2 # P. 99 und bildet 73 lebende Arten ab, welche alle den wärmeren Meeren angehö- ren. Die Hauptlocalitäten sind nach ihm: die Philippinen ,„ die Gallopagos, Mauritius, Zanzibar, Gambia, Panama, Ceylon, Acapulco, Rio Janeiro, West- indien u. s. w. Von fossilen Arten sind bis jetzt mit Ausschluss aller zweifelhaften, 22 Arten bekannt, von denen sechs der eocenen und sechzehn der neogeneu Epoche angehören, Im Wiener Becken kommen nur drei Arten vor, und zwar: Turb. Du- jardini Hörn., Turb. suberaticulata d’Orb. uud Turb. labetltum Bon. Sie sind alle Seltgnheiten, nur Turb. subcraticulata kommt etwas häufiger in Steinabrunn vor. Die zu dem, von Lamarck zuerst aufgestellten Geschlechte Can- cellaria gehörigen Formen, waren bei Linne in seinem grossen Genus Voluta eingereiht. Lamarck schied sie aus, da sie sich durch ihren, wenn auch schwachen Canal leicht von den Voluten, welche eine blosse Ausran- dung au der Basis zeigen, trennen lassen, und stellte sie im Systeme in die Nähe von Turbinella, zu den Canaliferen. So gut abgegränzt und natürlich auch dieses Geschlecht ist, so verschieden sind die Ansichten der Conchy- liologen selbst bis heute über seine Stellung im Systeme. Man kennt gegen- wärtig nach den neuesten Listen über 80 recente und 60 fossile Arten. Die ersten leben fast ausschliesslich in den tropischen Meeren, nur eine einzige Art, Cancellaria cancellata L a m., findet man im mittelländischen Meere. Die Fossilen kommen nur in den Tertiärablagerungen und zwar 17 in den Eocen- und 43 in den Neogenschichten vor. Die geringe Anzahl der Arten in der Eocenzeit erklärt sich dadurch, dass dieses Geschlecht zu jener Zeit zum ersten Male auftrat, in der späte- ren Neogenzeit sich mehr entwickelte und endlich in der Jetztwelt ihren vollen Formenreichthum erlangte ; doch zogen sich die Cancellarien immer mehr zu den tropischen Meeren zurück, so dass gegenwärtig nur mehr eine einzige Art im mittelländischen Meere lebt, die aber auch sehr häufig in den jüngsten Schichten fossil vorkömmt. Auffallend ist das Vorkommen von vier Arten in dem Crag von England. Im Wiener Becken kommen 22 Arten vor und zwar: Cancellaria Nysti Hörn., C. uniangulata Desh., C. Partschk Hörn., ©. Iyrata Brocc., €. varicosaBrocc., C. contorta Bast., ©. Dufourü Grat., €. inermis Pusch., €. callosa Partsch, €. Bellardii Micht., ©. Bonellü Bell., C. cancellata Lin., C. scrobiculata Hörn., C. gradata Hörn., C. Geslini Bast., ©. ampullacea Brocc. var. C. calcarata Brocce. var,, C. spini- fera Grat., ©. canaliculata Hörn., C. Westiana Grat., C. Michelini Bell,, ©. imbricata Hörn. Von diesen kommen nur folgende etwas häufi- ger vor: Ü. varicosa Brocc. und ©. cancellata Lin., in den sandigen Zwischenschichten des Tegels bei Enzesfeld und Gainfahren. ©. inermis Pusch. in den Saudablagerungen bei Grund und €. spinifera Grat. in den Mergelschichten von Steinabrunn. 100 Bellardi hat im Jahre 1841 eine treffliche Monographie der in den Tertiärablagerungen von Piemont aufgefundenen Cancellarien, in den Schrif- ten der Akademie der Wissenschaften zu Turin veröffentlicht. Er führt nach Ausscheidung aller zweifelhaften Arten und Vereinigung sämmtlicher Va- riäten mit den denselben entsprechenden Arten aus Piemont 25 Arten an. Vergleichen wir die Anzahl der im Wiener Becken vorkommenden Arten (22) damit, so stellt sich die Fauna des Wiener Beckens als nicht viel ärmer, als jene von Piemont heraus. Dr. Hörnes gedenkt der wesentlichen Hilfe, die ihm Herr Doderlein in Modena, durch Uebersendung sämmtlicher Can- cellarien des dortigen Museums leistete, Herr Doderlein ist schon seit einer Reihe von Jahren rastlos bemüht, nicht nur sämmtliche italienische Vor- kommnisse zu sammeln, sondern dieselben auch mit Zugrundelegung der ge- sammten Literatur auf das genaueste zu bestimmen. Die seltene Liberalität, mit der Herr Doderlein dem Verfasser sein ganzes, seit Jahren gesam- meltes Material zur Disposition stellt, ist daher um so höher zu schätzen, und wenn die Beziehungen der Wiener Petrefacten zu den italienischen Vor- kommnissen richtig und zuverlässig befunden worden, so verdankt Dr. Hörnes diess fast ausschliesslich dieser freundlichen Hilfe. — Den Schluss dieses Doppelheftes bildet das Geschlecht PZeurotoma mit 60 Arten. Die wenigen Pleurotomen, welche den alten Schriftstellern über Conchyliologie bekannt waren, wurden von Linn seinem Geschlechte Murex zugezählt, und befanden sich in der Unterabtheilung der Fusi. Diesem Beispiele folgten Chemnitz, Martini, Schröter und Bruguiere, bis endlich La- marck die Abtrennung der Geschlechter Pleurotoma und Clavatula vor- schlug, welche beide jedoch später von demselben Verfasser in ein einziges vereinigt wurden, indem die grosse Veränderlichkeit ihrer Charaktere die Feststellung einer Gränze nicht zuliess. Alle Autoren 'beeilten sich dieses Geschlecht anzunehmen, allein es wurden später mehr oder minder glück- liche Versuche gemacht, dasselbe wieder in Gruppen aufzulösen, die zu selbstständigen Geschlechtern erhoben wurden ; so stellte Schuhmacher im Jahre 1817 zuerst das Geschlecht Perron auf, für Formen, die ein treppenartiges Gewinde haben. Millet bildete im Jahre 1826 aus mehreren - tertiären Formen, aus dem Maine- und Loire - Departement in Frankreich ein neues Geschlecht, das er Defrancia nannte, In demselben Jahre stellte Risso das Geschlecht Mangilia auf; unter dieser Bezeichnung wurden aber neben wirklichen Pleurotomen auch Rissoen beschrieben und abgebildet. | Im Jahre 1844 trennte Hinds in der Voyage of the Sulphur, zwei neue Genera Daphnella und Conopteura ab, von denen sich das erste nur durch den gänzlichen Mangel eines Canales von Defrancia zu unterscheiden scheint; während das zweite die conus -artigen Formen umfasst, bei welchen der Ausschnitt am rechten Mundrande etwas schwielig ist. Das nicht characterisirte Geschlecht Sin usigera d’Orb., Voy. Amer. mer. pay. 429, ist nach Philippi wahrscheinlich dasselbe. 101 im Jahre 1847 erschien eine treflliche Monographie der in Piemont vorkommenden fossilen Pleurotomen von Bellardi, in welcher derselbe die sämmtlichen Pleurotomen in drei Geschlechter Pleurotoma , Borsonia und Raphitoma zusammengefasst hat. Von diesen wird das zweite Geschlecht nur durch eine einzige Art repräsentirt, welche sich dadurch auszeichnet, dass sie nebst allen übrigen characteristischen Eigenschaften der Pleurotomen eine Falte an der Spindel zeigt. Mit dem Namen Raphit oma be- zeichnet Bellardi alle kleineren Pleurotomen, bei denen der Einschnitt sich hart an der Naht befindet; er zählt dazu Defrancia, Millet und Mangilia Risso. Ausser diesen Veränderungen hat Gray im Jahre 1847 ein neues Genus Bella für Formen vorgeschlagen „ die keine Einbuchtung und Ein- schnitt zeigen. ie Im Gegensatze zu allen diesen Versuchen, das Geschlecht Pleurotoma zu zerreissen, bleiben Deshayes, Reeve und Kiener dem Geschlechte in seiner alten, von Lamarck gegebenen Begränzung getreu und der Ver- _ fasser ist der Ansicht, dass alle diese Versuche so lange unbegründet er- scheinen, als sie nicht durch genaue anatomische Untersuchungen der Thiere gerechtfertigt werden. z Bellardi hat das ganze sehr arteureiche Geschlecht in gut abge- gräuzte Gruppen gebracht, so dass man mit Leichtigkeit die verwandten | Formen aufzufinden vermag; durch diese Arbeit ist vorläufig das dringendste _ Bedürfniss befriedigt, und es muss späteren anatomischen Studien vorbe- halten bleiben, zu entscheiden, inwiefern die eine oder die andere dieser _ Gruppen zu einem selbstständigen Geschlechte erhoben zu werden verdiene. u Die Zahl der bis jetzt bekannten Arten ist sehr gross, so gibtReeve 369 lebende und Bronn 305 fossile Arten an. Die ersteren finden sich in den tropischen Meeren, doch kommen namentlich die kleineren Formen häu- fig auch im mittelländischen und selbst in den nordischen Meeren vor. Fossil sollen die PleurotomennachMünsterundKlipstein zuerst in den Cassianer- | ‚schichten auftreten, doch scheinen diese wenigen Formen andern Geschlech- dern anzugehören. Wahrscheinlicher ist es, dass die Pleurotomen erst am _ Schlusse der Kreideepoche erschienen seien. 2 Im Wiener Becken kommen mit Einschluss der von Bellardi zu Ra- phitoma gezählten,, 60 Arten vor. Von dieser finden sich einige sehr häufig, wie z. B. Pl. cataphracta, Pl. turricula, Pl. spiralis, Pi. obeliscus, im Te- R gel von Baden und Möllersdorf Pl. granulatocincta und Pi. pustulata in Gainfahren und PL. asperulata und Pl. ramosa in den sandigen Schichten von Grund. = 102 Hr. Fr. Brauer gibt einen Beitrag zur Kenntniss des inneren Baues und der Verwandlung der Neuropteren (siehe Abhandlungen) und folgende Notiz: „Die Anzahl der österreichischen Neuropteren ist dieses Jahr „um Eine Art vermehrt worden, nämlich: Chrysopa pallida Schn. „Schneider Symb. ad monogr. gen. Chrysopa $S. 99.) Ich fand „diese sehr seltene schöne Art, welche bisher nur in Schlesien auf- „gefunden worden, bei Sittendorf und dem Schlosse Wildeck auf „Pinus abies in mehreren Exemplaren und zwar Ende September.“ Herr G. Frauenfeld liest einen kurzen Bericht seiner dies- jährigen Reise an der dalmatinischen Küste, der er eine Aufzählung der dortigen Algen folgen lässt. (Siehe beide in den Abhandlungen.) Ferner liesst er einen Auszug aus einem Briefe des Herrn Ferd. Schmidt in Laibach: Um Sie zu überzeugen, dass ich noch immer thätig bin und unsers Vereins gedenke, sende ich Ihnen nebst mehreren Grottenthieren ein Pärchen der erst kürzlich in den Steineralpen gesammelten Heuschrecke, die ich im Jahre 1849 zum erstenmale gefangen und in dem illyrischen Blatte Nr. 71, am 4. September als Ephippigera ornata beschrieben habe, Sie ist nicht häufig und scheint sehr beissig zu sein, denn die neun Exemplare der ersten Exkursion hatten sich in dem beengten Raume gegenseitig sämmtlich be- schädigt und einige aufgezehrt. Sie erhalten auch Wurzelstöcke des Alpenampfers mit Larven von Plinthus Megerlei, die Sie gefälligst bekannt machen wollen. In der kleinen Schachtel finden Sie einige Erbsen mit Larven von Bruchus pisi, nebst zwei Raupen, vermuthlich von einer Zünslerart, die gleichfalls in diesen Schoten lebt *). Es ist wohl ohne Zweifel, dass die Bruchus-Larve die Erhsen schon vom Ei an bewohnt, und diese Wohnstätte erst spät als voll- kommenes Insect verlässt. In Kürze hoffe ich Ihnen lebende Exemplare einer neuen gerippten Grotten-Heliz, nebst einer glatten, der Helix hyalina ähnlichen zu schicken. Letztere hat bestimmt schwarze Augen an den oberen aschgrauen Fühlern, von denen zwei graue Streifen über den ganzen Kör- per bis zum Gehäuse laufen, ”) Diese Larve gehört zu Tortriz hamana. Georg Frauenfeld. 103 Zwei Grotten, die ich in unsern Alpen besuchte, lieferten kein Cary- — Chium, dagegen drei Stunden von hier, ohnweit Demschale in der Grotle Valga Jama fand ich ein solches, leider nur in ein Paar Exemplaren. Ich halte dasselbe verschieden von den von Ihnen bekannt gemachten. Zu meiner nicht geringen Freude fand ich daselbst auch zum erstenmale in dieser Ge- geud fünf Exemplare von Sphodrus Schmidtii Mill., der bis jetzt nur aus den Karsthöhlen bekannt war ; ferner acht Exemplare von Adelops Kheven- hülleri?; ein Exemplar Adelops byssinus und ein Exemplar der Blothrus- Art, die ich Ihnen aus der Krimberggrotte gezeigt habe, und die kaum Ein Drittel so gross als Blothrus spelaeus Schiödte ist. Ich hoffe Ihnen später Weiteres zur Bekanntinachung mittheilen zu können. Die in dem Fläschchen in Weingeist befindlichen Phal. cancroides, ebenfalls von mir in den illyrischen Blättern beschrieben, sind aus der Grotte Siavka, woher auch die Fliegen stammen, die beigesteckt sind, um deren Bestimmung ich Sie ersuche. Die beiden in den Grottenwässern vorkom- menden Asselarten dürften noch unbeschrieben sein, und überlasse ich deren Bekanntmachung Ihrer freundlichen Güte. Ferdinand Schmid. Diesem schliesst Herr G. Frauenfeld seine Beobachtungen über die ersten Stände von Plinthus Megerlei Pz. an. (Siehe Ab- handlungen.) An eingegangenen Manuskripten wird von ihm folgendes vorgelegt: a) Vogelfauna eines Theiles von Mähren und Schlesien von A. Schwab. (Siehe Abhandlungen.) b) Eine Notiz von Herrn J. Finger über eine in einer früheren B Sitzung des Vereins vorgelegte Eule: - - Die von Sr. Durchlaucht dem Herrn Fürsten Richard von Kheven- hüller-Metsch dem Vereine vorgezeigte schwarzbraune Eule ist eine - Varietät von Striz aluco ; wenigstens hat sie keine äussern plastischen Kennzeichen, die sie als eigene Art characterisirten. Auch ist sie nach meiner Ansicht nicht einmal klimatische Varietät, da sie in den verschie- densten Regionen in solcher Färbung vorkommt, und nie, wie z.B. Pusser ütalicus et hispanicus abgesondert in diesem Kleide, sondern immer in Ge- sellschaft mit gewöhnlich gefärbten Individuen, wie andere variationsreiche Arten. — So hat sie Graf Wodzicki in den galizischen Karpathen zahl- 4. Bd. 14 104 reich gefunden, immer aber vermischt mit grauen und rothen Exemplaren. - Pregl brachte sie aus dem südlichen Ungarn, und Oberförster Lang in Baiern (Braunau) von seinen Revieren. — So vieljedoch scheint sich heraus- zustellen, dass diese Varietät häufiger in den Ebenen als in den Höhen vorkommt. ce) Eine Abhandlung über einige in Steiermark vorkommende Zygaenen von Herrn Georg Dorfmeister, nebst Larven, Puppen und Schmelterlingen als Belege; so wie d) Zur Lebensart der Raupe von Limenitis Populi O, von eben Demselben, (Siehe Abhandlungen.) e) Die Beschreibung der Raupe von Agrotis sagittifera Hb. von Herrn Vincenz Dorfmeister: In der Hälfte Mai heurigen Jahres fand ich ein kleines, mir unbekann- tes Noctuen-Räupchen fressend auf Jurinea mollis. Nach längerem Suchen fand ich noch ein zweites derselben Gattung bei einem Strauche unter dürren Blättern. Beiden Raupen legte ich nebst Jurinea mollis die verschiedensten Pilanzen vor, doch sah ich nicht, dass sie ausser ersterer, in deren Blüthen- Köpfe sie sich hineinfrassen, etwas berührten; sie kamen nur des Nachts zum Vorschein, während sie sich bei Tage, manchmal ziemlich tief, in die Erde wühlten. Sie häutefen sich noch zweimal, und erreichten im halben Juni ihre volle Grösse von circa 1'/2 Zoll. Da ich trotz mehrmaligen Suchens keine derartige Raupe mehr fand, so war ich leider nicht in der Lage, eine ausblasen zu können, indem ich die Erfahrung habe, dass man durchschnittlich erst von drei Raupen mit einiger Sicherheit auf ein Resultat rechnen kann. Es entwickelte sich auch von diesen zwei Raupen nur ein Schmetterling, in der zweiten Puppe lag der vollkommen ausgebildete Schmetterling in Fäulniss übergehend. Ich em- pfehle demjenigen, der diese Raupe erzieht, die Puppe trocken zu halten, da mir, wie ich glaube, die Eine nur in Folge, obwohl mässigen Ein- feuchtens zu Grunde ging. Der Bau ist ziemlich walzenförmig, der Kopf nicht gross, flach, licht- braun, die Farbe des Körpers braungrau, mit vielen feinen dunkleren Ato- men, deren Anhäufung eine Mittellinie und einen, nach oben nicht scharf begränzten breiten Seitenstreifen bildet. An der unteren Gränze des letz- teren stehen die schwarzen Lüfter, Von da angefangen ist der ganze Bauch fast weiss, mit einzelnen erhabenen, glänzend braunen Puncten besetzt. Vom vierten Gelenke angefangen, stehen auf jedem vier schwarze Puncte, die vorderen zwei näher beisammen; auf dem zweiten und dritten Gelenke bilden diese vier Puncte eine Querlinie, auf dem vorletzten ein Quadrat. , 105 Die Afterklappe und das Nackenschild sind bräunlich glänzend, Letz- _ teres ist nicht sehr breit, von einer helleren Mittellinie durchschnitten. Die Klauenfüsse sind blassbraun, die übrigen mit der Bauchfarbe gleich. | $ Ende Juni verwandelt sie sich in einer leicht gebrechlichen Erdhülle zu einer hellbraunen Puppe. =, Entwicklung: Mitte bis Ende Juli. Herr J. v. Hornig eröffnet, dass er durch die so eben mit- _getheilte Notiz des Herrn V. Dorfmeister in Wien veranlasst sei, Folgendes zu erwiedern : 4 Die Beschreibung der ersten Stände der mit Ruris verwandten und _ einiger andern Ayrotis-Arten gehört unstreitig zu den schwierigsten lepi- nopterologischen Aufgaben. Herr von Hornig hat dieser Gattung seit Jah- ren die grösste Aufmerksamkeit zugewendet, von Agrotiden: Ruris, Obelisca, 4 Aquitina, Tritici, Fumosa, Segetum, Decora, Lucipeta, Sagittifera u. m.a. nicht selten erzogen, die Raupenbälge in Mehrzahl präparirt, und die Un- y terscheidungsmerkmale der Raupen sowohl nach den Bälgen als nach le- 4 ıden Thieren aufzufinden sich vielfach bemüht; doch. vergeheus. Die Raupen der genannten Arten variiren nicht nur je nach ihrem Alter unge- m ein in Farbe und Zeichnung, sondern dieselben Abweichuugen , namentlich der Zeichnung des Kopfes (und diese dürfte zuletzt denn doch noch ein iterium bieten), wiederholen sich auch bei gleich ausgewachseuen Exem- plaren Einer und derselben Species. Die Merkmale, welche beim ersten Baahlick characteristisch scheinen , lassen bei genauerer Untersuchung in ‚allen Uebergängen bis zur grössten Verloschenheit auch bei Raupen sich A uffinden, die man nach ihrem übrigen Character entschieden für eine andere Br halten möchte. Die Erscheinungszeit gibt der langen Lebensdauer wegen | so wenig einen Anhaltspunct, als die Nahrung der polyphagen Raupen die Verbreitung dieser Thiere, die meist zu den iu der grössten Aus- nung vorkommenden gehören. Selbst von den Schmetterlingen scheinen Herrn von Hornig einige bisher nicht hinreichend abgegränzt, denn er erz0g Exemplare, die das Mittel zwischen Ruris und Obelisca halten, und E dere, welche Uebergänge von Aquilina zu Tritici bilden. Die Beschrei- ungen der erwähnten Agrotiden-Raupen bei Treitschke sindso wie die nigen Abbildungen Hübner’s undBoi sduval’ s, ungenügend. Bei die- sem Zusammentreffen hindernder Umstände wird es, wenn auch der geübte er -üchter grell gezeichnete Exemplare einiger weniger auffallenderer Raupenarten, wie Lucipeta und eben Sagittifera, mit ziemlicher Sicherheit athen kann, doch mit den grössten Schwierigkeiten verbunden sein, und noch fortgesetzter schärfer Beobachtungen, Separirungen und Beschreibungen im }. durch gewiegte Entomologen bedürfen, um die Agrotis-Larven auf eine un- E62 erscheideude Art zu kennzeichnen. Ein Unternehmen, das bis jetzt weder y 11* Pi u. y Er 106 Herrn v. Horuig trotz seiner vielfältigen Versuche, noch, so viel ihm bekannt, jemand Anderem gelang. Zur Aufklärung nun über das Dunkel in den ersten Ständen der Ayrotiden beizutragen, ist Hrn. V. Dorfmeisters „Beschreibung“ auch nicht im Entferntesten geeignet. Von den Merkmalen seiner Sagittifera- Raupe kommen nämlich der walzige Bau, brauner Kopf, Afterklappe und Nackenschild, letzteres mit hellerer Linie, die dunkeln Atome des Leibes, die dunkle Mittellinie, der verschwimmende Seitenstreif, schwarze Lüfter und die schwarzen Puncte auf beiden Seiten des Körpers in der von Herrn Dorfmeister angegebenen Stellung nicht weniger als allen andern der früher genannten neun Ayrotis-Raupen ebenfalls zu. Die braungraue Farhe auf der Oberseite des Körpers kann wegen der schon erwähnten Neigung der Raupen dieser Gattung zum Variiren in der Färbung nicht entscheiden, und was die noch erührigende fast weisse Unterseite betrifft, so gilt das- selbe, und es ist die untere Seite aller Agrotis-Raupen stets (mehr oder weniger) heller als die obere, oft ins Weissgraue ziehend, und bei der muthmasslichen Decora-Raupe meist eben so hell als bei Sagittifera. Wenn aber nach dem Gesagten Herrn Dorfmeister’s Notiz schon als gänzlich ungenügend sich zeigt, so trifft sie doch noch ein anderer Vor- wurf. Herr Dorfmeister hat hier, wie bei dem von ihm im Jahre 1853, in den Schrift. d. zool.-bot. Vereins, S. 413, bekannt gemachten Raupen der Cucullia Scopariae, Ophiusa, Ludrica und der (äusserst mangelhaft geschil- derten) Raupe von Episema Trimacula den Standort verschwiegen, und nichts angeführt, was die Vermuthung zurückweisen könnte, dass sein Schweigen auf keinem andern, als dem bei solcher Verheimlichung gewöhn- lichen Grunde beruht. Da alle diese Raupen von dem Herrn Vortragenden schon vor Jahren aufgefunden wurden, ohne jedoch Herrn Dorfmeister's Standplätze zu kennen, so glaubt derselbe nachtragen zu dürfen, dass Sco- pariae und Ludicra auf dem Bisamberge, die letztere aber auch, so wie Trimacula, in der Umgegend von Mödling (auf dem sogenannten Kalender- berg) und wohl auf dem ganzen Kalkgebirge um Wien und zwar Ludiera auf Wiesen und an Rainen, Trimacula aber meistens an sterilen Plätzen vorkommen. Eben in der Mödlinger Gegend wächst Jurinea mollis (diese von gewissen Wiener Schmetterlingssammlern in letzter Zeit der Autophila Rosina wegen so schwer heimgesuchte Pflanze) genug, um, wenn Herrn Dorfmeister’s Angabe über die Nahrung richtig ist, die Raupe der Sagittifera zu beherbergen. Herr v. Hornig aber traf diese Raupenart hei den Felsen in Gumpoldskirchen nächst Wien, in deren Nähe Jurine« mollis sich nirgends zeigt, und wo das Thier unzweifelhaft von andern niedern Pflanzen lebte, und erzog dieselbe in der Gefangenschaft mit Gar- tensalat. Versammlung 2 am 3. November 1854. Vorsitzender: Vicepräsident Herr V. Kollar. Neu eingetretene Mitglieder : Als Mitglied P. T, Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Heller Dr. Camitt., Assistent am k.k. eseium: ..... ers is.tc ‚Qi Frauenfeld u.Dr. J. Egger. lander Dr. With., in Paris........ -.... G. Mayr u. G. Frauenfeld. Schuchardt Dr. Philipp, in Dresden .... Dr. Fenzi u. Dr. Reissek. Eingegangene Gegenstände: lendic. d. R. Ac. agr. dei Georgofilü di Fir. Sett. 1854. 8. Arch. d. Ver. d. Fr. d. Naturg. in Mecklenburg. 1854. 8. Hft. 8. Mitih. üb. Gegenst. d. Landw. u. Industrie in Kärnten. Nr. 9. Plora, bot. Zeitschr. v. Regensburg 1854. Nr. 25—36, $. ‚0105, Zeitschr. f. Naturw. Prag 1854. Aug. Sept. 8. itschr. d. k. k. Gesellsch. d. Aerzte in Wien 1854. X. Aug. Sept. 8. erst. en mededeel. d. Kon. Ak. v. Wetensch. 1. D.1—3.11.D. 1—2,8. und ei hand. s. Kon. Ak.v. Wetensch. v. Amsterdam. 1. D. 1854. 4. Honatsher. d. k. pr. Ak. d. Wissensch. z. Berl. 1353 Aug. b. Decemb, Jänner bis Juli. 8. ulletin de la Soc. imp. d, Naturalistes de Moscou 1854. Nr. 2. 8, itzungsberichte d. kais, Ak. d. Wissensch. in Wien 1854. XIIL. 1. 8. Tan Schriftentausch. ileyJ. W., Microscop. Examinat. made of the Atlantic coast. Wash. 1850. 4. B e IE er Microscop. Examinat. made in Carol. Georg. and Florida 1850. 4. &Gir ‚ 1854 ard Ch. Contr. to the nat. hist. of fr. W. Fishes of Nrth. Am. Wsh. 1850. 4. ) 103 Gray Asa M. D. Plantae Wrightiana Texana New Mex. Wsh. 28. 4. Beidy Jos. Mem. of Spec. of Americ. Ox. Wsh. 1852. 4. | Stimpson W. Synops. of mar. Invertr. of Grand Manan. Wsh. 1853. 4. Wymann Jeffir. Anat of the nerv. Syst. of Rana pip. Wsh. 1853. 4. Leidy Jos. Flora und Fauna within living animals. Wsh, 1853. 4. Torrey J. Plantae fremontianae fr. California. Wsh. 1853. 4. Torrey J. On the Darlingtonia Calif. Wsh. 1853. 4. Torrey J. Observ. on the Batis maritima. Wsh. 1853. 4. Leidy J. The anc. fauna of Nebraska. Wsh. 1853. 4. Bailey J. W. Noteson new Spec. and Loc. of Microse. Organ. Wsh. 1854. 4. Melsheimer Fr.E. Cat. of Coleoptera of the Unit. St. Wsh. 1853. 8. Baird and Girard. Cat. of Northam. Reptiles Part. I. Serpents. Wsh. 1853. 8. Seventh Annual Rep. of the Board of Reg. of the Smiths. Inst. Wsh. 1853. 8. Nat. Hist. of the red river of Louisiana. Wsh. 1853. 8. Spencer and Baird on the Serp. of New-York. Wsh. 1854. 8. Nebst einigen andern. Durck die Smithsonian Institution als Schriftentausch. Annals of the Lyceum of Nat. hist. of New-York. Vol. 2— 5compl. 6. Nr. 1—4. 8. Transact. of the Wisconsin State Agricult. Soc. Madison. Vol. 1.2. 8. Transact. of the entomol. Soc. of London II. Part. 1—8. 8. Anschluss zum » chriftentausch. Herbich Dr. Frz. Addit. ad floram Galiciae 1831. 8. — Select. plant. rar. Galic. et Bucov. Czernowitz 1836. 4. — Stirpes rar, Bucov. Stanislav. 1853. 8. y Geschenk des Hrn. Verfassers. Herr August Neilreich hält einen Vortrag über Aconitum Stoerkianum Rehb. (Siehe Abhandlungen.) ’ ; Herr J. v. Hornig gibt die Beschreibung der ersten Stände einiger Lepidopteren. (Siehe Abhandlungen.) Derselbe macht weiter die Eröffnung, dass die durch Herrn A. Kindermann in Sibirien entdeckte, von Herrn J. Lederer in den Schriften des Wiener zool.-botan. Vereins 1853, Seite 379, beschriebene @nophos Ophthalmicata Led. nunmehr auch der österreichischen Fauna zuzuzählen ist, da dieser Spanner von den 109 Herren v. Hornig und Lederer bei einem Ausfluge nach der 'Umgegend von Mariazell in Steiermark gegen Ende Juni in sub- alpiner Region mehrfach und in beiden Geschlechtern erbeutet wurde. + EEE \ In den Notizen über die lepidopterologische Ausbeute auf dem Mangert und Rombon (Verhandlungen des Wiener zool.-botanischen "Vereins, 1854, S. 180.) ist ein Schreibfehler unterlaufen, indem P e dort erwähnte Varietät von Scopula Alpinalis S. V. von Herrn J. Mann nicht unter dem Namen Grisealis, sondern als Cineralis versendet wurde, = Endlich theilt Herr v. Hornig zur Frage über die Identität | f der Verschiedenheit der Lithosien-Arten Helveola OÖ. und Depressa E Esp. mit, dass Anfangs Juni 1854 Herr J. Lederer in Wien ein Schreiben von Herrn Otto Schreiner in Weimar erhielt, aus wel- hem folgende Stelle zur Veröffentlichung bestimmt war. „Aus einer im Februarheft der Zeitschrift des naturwissenschaftlichen „Vereins für Sachsen und Thüringen v. d. J. befindlichen Notiz habe ich ‚jetzt erst ersehen, dass Herr J. Mann in Wien Heiveola und Depressa „auch jetzt noch für zwei verschiedene Arten hält und diese Aunahme darauf a gründen sucht, dass er Depressa mit ihres Gleichen in Begattung ge- unden habe, und dass dieselbe einen Monat früher vorkomme, Hetreolu iber erst dann erscheine, wenn Depressa bereits verschwunden sei. (Ver- imdlungen des Wiener zool.-botan. Vereins, III. 18).* 4 „Den ersten Punct, hinsichtlich der Begattung, möchte ich aber um so mehr bezweifeln, als mir wenigstens von einer grossen Anzahl Exemplare beider Species, die ich alljährlich gezogen und gefangen habe, nie ein 5 on Depressa vorgekommen ist, eben so wenig, wie ich bisher ein @ von Heiveola erlangen konnte, aus dem ganz einfachen Grunde, weil, wie ich its im Aprilheft der eutomologischen Zeitung vom Jahre 1852 darlegle, Helveola der 5 von Depressa ist.“ „Die Mann’sche Angabe in Bezug auf die Erscheinungszeit muss ich be , gestützt auf meine vieljährigen Erfahrungen und Beobachtungen ge- adezu in Abrede stellen. Bei uns erscheint Helveola mit Depressa zu ein 1 derselben Zeit, ja sogar Helveola bisweilen kurze Zeit früher, wie iess bei vielen andern männlichen Schmetterlingen der Fall ist, und es üssten die dortigen klimatischen Verhältnisse eigenthümlich einwirken, 'enn sich die Mann’schen Angabeu in diesem Falle wirklich bewahr- h iteten.“ nn —— 110 f „Zugleich tibersende ich Ihnen eine Anzahl ziemlich erwachsener „Heiveota-Depressa Raupen, um daraus, wenn es Ihnen gelingt, dieselben „zur Verwandlung zu bringen, die Richtigkeit meiner Angaben bestätiget „zu finden.“ Diese Raupen nun wurden, um sie aufzuziehen, Herrn von Hornig übergeben. Nach seiner Beobachtung variürten dieselben | zwar etwas in der Färbung, gehörten jedoch zuverlässig derselben Species an. In den letzten Tagen des Juni lieferten sie die Schmet- terlinge. Diese bestanden in mehreren Weibern, ausschliesslich nur Depressa, und in einigen wenigen männlichen Exemplaren, nur Heiveola. Hübner's Abbildung der Raupe von B. Ochreola, „Larv. Lepid. II. Bomb. II. Verae, F. a. b. Fig. 1. a.“ passte übrigens zu den von Herrn Schreiner erhaltenen Raupen; nur hatte die Fär- bung der letztern durchgehends einen mehr grünlichen Ton. Ochsenheimer’s Angabe, III. S. 135, dass die Raupe der Helveola bunter gezeichnet sei, kann bei dieser Frage nicht in Be- tracht kommen, da er selbst bemerkt, dass ihm eine nähere Beob- achtung nicht möglich war, und da die von ihm gefundene Raupe nicht mehr im normalen Zustande sich befunden haben konnte. Was die Beschreibungen der Raupen von Depressa und Helveola von Pastor Mussehl bei Treitschke, X. 1, S. 164 und 165, betrifft, so muss bei letzterem Thiere eine Verwechslung oder sonst ein Irrthum vorgefallen sein. Die Mussehl’sche Darstellung der Depressa-Larve stimmt mit Hübner’'s Bilde von Ochreola (bis auf den bei diesem fehlenden grünlichen Anflug), so wie mit den von Herrn Schreiner eingesendeten Raupen, und es kann hiernach die als Helveola bezeichnete, in ihrer Grundfarbe schwarze Lithosien- Raupe Mussehls nur irgend einer andern, erst zu ermittelnden Art (vielleicht Complana L.) angehören. Endlich hat von den französischen Entomologen Pierret schon in den „Ann. de la Soc. 1846, pag. LXVH. bemerkt, dass die Raupen von Depressa und Helveola sich nicht unterscheiden lassen. | | 111 Herr Seeretär G. Frauenfeld berichtet über folgende ein- gegangene Manuscripte und Notizen: yo a) Eine Aufzählung der Schmetterlinge, gesammelt im Wippach- thale, von Herrn J. Mann. (Siehe Abhandlungen.) d) Aus einem Briefe des Herrn Ferd. Schmid in Schischka an Herrn J. Mann: K, j „Nebst Calpe Thalictri , Cucullia Ceremanthae und Blattariae, die ich erzogeu habe, kamen mir auch noch aus sieben Raupen, die ich endlich heuer zum erstenmale auf Thatictrum flavum in meinem Garten fand, vier Exemplare der herrlichen Plusia deaurata aus, wovon ich Ihnen, als be- sonderen Beweis meiner Dankbarkeit, ein Pärchen für Ihre Sammlung sende. Ich wünsche herzlich, dass Sie an diesen hübschen Thierchen, deren Raupen ich durch so viele Jahre vergebens gesucht, Vergnügen haben mögen, und a | bitte nur im Vereine mitzutheilen, dass die Raupe, die sonst von Freier im seinen Beiträgen, Tafel 196, trefflich gezeichnet ist, gleich der Plusia cha gestaltet, mit dem Höcker auf dem 11. Segment versehen ist. Auch waren die von mir im Freien beinahe vollkommen erwachsen gefundenen Raupen bald um die Hälfte kleiner als die Abbildung zeigt, was wohl seinen Grand darin haben mag, dass die Abbildung nach einem ausgeblasenen Balg gemacht warde, bei der durch die fehlerhafte Behandlung auch der Höcker verloren ging. in Beschreibung eines neuen Spanners aus der Ofner Gegend in Ungarn, von Ludwig Anker. Genus. Chondrosoma Anker... — (Chondrosoma von xovögos, norpel, und couc, Leib — knorpelleibig.) Diese Gattung hat zwar auf den ersten Blick eine Aehnlichkeit mit _ einigen Arten der Gattung Amphidasys Treitschke, von Duponchel abgetheilt in Nisia, von Lederer in Biston, doch genauer betrachtet, erscheidet sie sich von solchen wesentlich. Der Körper ist robust gebaut, echt zottig behaart. Die Vorderflügel sind im Verhältniss ziemlich breit, der Vorderrand ist etwas über die Mitte ausgebuchtet, der Aussenrand von der Spitze gegen den Innenwinkel bogenförmig. Die Hinterlügel sind etwas länger als breit, ihr Hinterrand gerundet. 4 Der Kopf ist im Verhältniss zum übrigen Körper sehr klein, stark eingezogen, und hat um die in der langen zotligen Behaarung tief liegenden kleinen Augen einen unbehaarten Hautring. Palpen lang aufwärts gehogen, mit langen ,„ gegen die Fühler zugekehrten Haaren. Zunge keine zu be- 4. Bd. 15 112 merken. Beine schwach mit langen, dünnen und wolligen Haaren besetzt, Hinterschienen mit einem Paar gleichlangen Endspornen, die Schenkel wie der übrige Körper dicht behaart, der obere Theil der Schienen schwarz, der untere weiss bekleidet. — Fühler bis an die äusserste Spitze stark ge- kämmt, wo die längsten Kammzälne, von der Wurzel der Fühler, über die Hälfte der Länge derselben sich befinden und fast his an die äusserste Spitze in gleicher Länge bleiben. Der Leih kegelförmig, die oberen Leih- ringe, vorzüglich die drei ersten gelblich roth und harzförmig”*) mit mehreren knorpelartigen Dorn-Ansätzen, welche an der Spitze schwarz erscheinen, der | Aussenrand aller Segmente dicht schwarz bewimpert mit einzelnen grau- 5 weisslichen Haaren, Der Rippenbau ist viel zarter als bei Biston, die Lage derselben mit Zonaria am äÄknlichsten, nur gestreckter. Die Beschuppung der Flügel ist schütter und länglicht, die Färbung graa und weiss. Die Weibchen sind mir unbekannt; überdiess ist die Flugzeit aller Amphidasis-Arten im zeitlichsten Frühjahr Nachts, wo hingegen diese Gattung von mir im Monat October im schnellsten spinnerartigen Fluge bei Tag gefangen wurde. Speeies. Ch. Fiduciaria Anker. Alis maris fuscis, anterioribus plaga basali fasciaque transversali albidis, posteriorihus versus basim dilutioribus, fimbrüs immaculatis. Grösse von Zonaria, doch die Flügel bedeutend kürzer und breiter, Der ganze Körper, wie auch der Kopf, mit dunklen, vorwiegend grau ge=- mischten langen Haaren bedeckt. Die Fühler dick, mit lichtgrauem Schafte, dicht gekämmt , kaum zugespitzt, die oberen Leihringe gelblich roth und harzförmig mit mehreren knorpelartigen schwarzen Dorn-Ansätzen bewachsen, Die Vorderflügel dunkelgrau, au der Wurzel bis gegen die Mitte mit einem an den Vorderrand ausgebuchteten, unregelmässigen, weisslichen Fleck, und weiterhin gegen den Aussenrand mit gleichförmigen geschwun- genem Querstriche, auf diesem hellen Grund sind die Rippen mit wenigen schwärzlichen Schuppen bekleidet, Die Randrippe der Vorderflügel dicht schwärzlich beschuppt. Die Unterflügel mehr gerundet, dunkelgrau, gegen die Wurzel heller erscheinend mit einem erloschenen Querstreife, die Fran sen glänzend weiss, mit Ausnahme der Hinterwinkel der Vorderflügel , und Innenwinkel der Hinterflügel, an welchen die Fransen dunkelgefärbt sind, Die Unterseite ist im ganzen etwas heller, der undeutliche Querstreif® der Hinterflügel mehr dem Aussenrande sich annähernd. U P *) Dürfte wohl heissen: wie mit einem harzigen Sekrete bedeckt. Anmerkung der Redaction. 113 d) Herr Dr. Hagen in Königsberg in Preussen theill in einem Briefe an Herrn Friedrich Brauer Folgendes mit: Für den zoologisch-hotanischen Verein füge ich eine Bleitafel von Larven (Sirez?) zerfressen bei. Sie stammt von dem Belage des Daches eines Hauses in der ihnen bekaunten Kneiphöfischen Langgasse her. Es hatten daselbst viele Zeutner Bleiplatten über hundert Jahre auf dem Dache als Bedeckung auf fichtenen Balken (Pinus picea) gelegen. A "Das siebartig durchlaufende Wasser veranlasste Nachforschung und A des Schadens. Gegenwärtig wird Bleibelag der Kostbarkeit und Schwere halber nicht mehr angewendet; doch versichern die Handwerker, dass auch die jetzt üblichen harten Zinkbleche von Larven durchlöchert erden. Obwohl die Thatsache nichts weniger als nen ist, (Desmarest Annal. la soc. ent. de France now. Ser. IT — Bull, p.XX., XXIV.,XXXII. Revue zool. p. 90. 1844.) so sind so starke Bleiplatten nirgends ange- eben. Ein ähnliches Stück hatte etwa zwanzig Fluglöcher,, doch sende ch Ihnen dieses sehr instructive. - Mit Rücksicht auf diese letzte Notiz bemerkt Herr Director (ollar, dass solche Erscheinungen auch ihm schon mehrfach vor- kommen seien; namentlich im neuen k. k. Münzgebäude, wo die - Goldlösung bestimmten Bleibehälter, die zur Einfassung hölzerne ten hatten, von Siree durchlöchert wurden, ebenso in der Nuss- fer Schwefelsäurefabrik. Natürlich ist es nur immer die hölzerne d manchmal so häufig, dass sie bedeutenden Schaden verursachen, vor Kurzem in der Wohnung eines Jägers in der Nähe von Vien der frischgelegte Fussboden so von ihnen durchlöchert wurde, ass er abermals neu gelegt werden musste. Obwohl in allen diesen Fällen Sirer der Verwüster war, so E. Herr Director Kollar doch hier zweifeln zu müssen, AM einen andern Verderber dahinter zu suchen, wenn anders die An- gabe des Herrn Dr. Hagen sich vollkommen so verhält, da, so viel hm bekannt, Siree nur in frisches Holz seine Eier ablegt, während 15 * 114 Callidium bajulus, ebenso eingemauertes Holzwerk in Gebäuden, als schon sehr alte Strassenpfähle, Geländer etc. hierzu benützt. Auch die ovalere Form der Fluglöcher würde hierzu passen, da Sirexr vollkommen kreisrunde ausnagt. Herr Director Kollar zeigt sodann Gespinnst und Schmetter- ling von Bomby.c Cynthia, eines gegenwärtig mehrfach besprochenen neuen Seidenspinners vor. Dieser Schinetterling, ursprünglich aus China und Indien stammend, ist in letztern Jahren nach Malta, später nach Italien, namentlich Pisa, zu Professor Savi gelangt; durch diesen kam er an Milne Edwards nach Paris. Ueberall scheint seine Erziehung und Fortzucht geglückt zu sein. Herr Director Kollar erhielt ihn von Professor Jan aus Mailand, der ihm auf seine Anfrage mitlheiltle, dass sie dort wie überall mit Ricinus ernährt worden waren, und dass die falsche Angabe, in der „allgemeinen Zeitung,“ dass die Raupen Reis, Salat, Weiden fressen, nur von der Unkenntniss des Berichterstalters herrühren könne. Der indische Name des Tlieres ist Eria, und es werden ausser dieser noch mehrere Arten der Gespinnste wegen cultivirt, deren Cocon zu Seide verwendet wird. Ueber die Verwendbarkeit des Products dieses Spinners sind die Resultate noch sehr unsicher. Aus Indien heisst es, die Seide lasse sich nicht so abhaspeln, wie jene von Bombyx mori, sondern sie gebe blos Florelseide, die wie Baum- wolle gesponnen werde. In China muss man jedoch ein Verfahren hierzu kennen, da die dortigen Zeuge von abgehaspelter und nicht von gekrempelter Seide sind, wenn gleich Roxburgh im „Linnean Transaclions“ und Dr. Helfer im „Asiatic Journal“ von Caleutta das erstere behaupten. Guerin Meneville, der von Guerazzi Cocons sich verschafft hatte, versuchte vergebens mit heissem Was- ser sie abzuwickeln. Mittelst Zusalz von Kali zum siedenden Was- ser gelang es ihm jedoch nachzuweisen, dass ein continuirlicher Faden vorhanden sei, der sich wohl abhaspeln lassen könne. Sein Material war jedoch zu gering, um zu einem bestimmten Ergebniss’ zu gelangen, Versammlung am 6. Dezember 1854. Vorsitzender: Vicepräsident Herr A, Neitreich. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn fraalz Dr. G., iu Berlin „2... e-....... L. Milter u. G. Frauenfeld. Nei reich August jun. zuee.... AO Dr. E. Fenzit u. R. v. Heufler. Tetzer Max. Josef 2. .2eserensnencnnne Fr Brauer u. J. v. Peiser. . Eingegangene Gegenstände: ierzehuter Bericht des Mus. Frauc.-Carol. Linz 1854. 8. erichte der Gesellsch. z. Bef. d. Naturw. zu Freiburg im Breisgau 1854. BR“ Nr. 2—4. 8. itth. üb. Gegenst. d. Landw. u. Industrie in Kärnten. 1854. Nr. 10. 4. ungs-Berichte d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, 1854. XIH. 2. 8- irn. d. J. R. Ist. lomb. di Scienze ed Arte di Mitano V.VI.T. 4. f itschr, d. k. k. Gesellsch. d. Aerzte in Wien. 1854. Oct. Nov. 8. h Nu k: k. geol. Reichsanstalt. Wien 1854. V. Apr., Mais Juni. 2. Schriftentausch. 'noner A. Höhenmess. in Siebenbürgen. 1854. 8. vidson Th. Esq. Observ. on the Chonetes 1854. 8. — Eitrait du Bull. de la Soc. geologique 1854. 8. — On some fossil Brachiopods 1853. 8. esing Dr. €. M. Naturgem, Verth, d. Cephalocotyten. 1854. 8. er ‚Beschr. eines neuen Kratzers. 1854. 8. Geschenk der Herren Verfasser. Stahile. Bulletin entomologique 1853. 8. Geschenk des Hrn. R. v. Hauer. 116 Kner Dr. R. Lehrb. d. Zoologie. Wien 1855. 8% Kolenati Dr. F. A. Lehrbuch der Zoologie und Botanik. Brünn 1855. 8. Bogen 1 —4. Schmarda M.K. Elementi di Zoologia, Vienna 1854, 8. Ambrosi Fr. Flora del Tirolo Merid. Padova 1854. 1. 8. Corda. Abbild. von Pilzen, v. Zobel. Prag 1854 VI. Fol, ohne Kupfer. Rusconi M. Sopra lo sviluppo dei Ciprini. Pavia 1854. Fol. — Bist. nat. de la salamandre terrestre, Pavia 1854. 4. Perini Dr. C. et A. Flora dell Italia settentr. Trento 1. 4. Storia nat. illust. del regno animale. Venez. 1854. I. 13. 14. 4. Zalokar Janez. Laibach 1864. 8. Mitth. d. ung. Forstvereins. Pressb. 1854. 1. 2. 8. Anl. z. Zucht der Seidenraupen. Innsbruck 1854. 8. Fortsetzungen der Zeitungen. Geschenk der k. k. oberst. Polizeibehörde. Eine Centurie böhmischer Moose. ’ Geschenk des Hrn. Johann Bayer. Vierzehn Stück Algen aus Dalmatien. Geschenk des Hrn. C. Fritsch. Ein Circaetos gallicus, ausgestopft. Geschenk des Hrn. J. Finger. Acht Tetrao lagopus und ein Corvus corone, ausgestopft. - Geschenk des Herrn B. Hanf. Aus der Ausschusssitzung vom 4. December 1854 ist Folgendes mitzutheilen : F An Herrn Dr. Tomaschek, welcher als Bibliothekar mit Verwaltung dieses namhaften Theils der dem Vereine zufliessenden Gegenstände betraut wurde, ist, da dessen Anwesenheit in den Ausschussberathungen wünschenswerth erscheint, die Einladung zu erlassen, sich bei den Sitzungen desselben zu betheiligen. Da mit dieser Versammlung das Vereinsjahr 1854 schliesst, so wird hiermit erinnert, dass die Einzahlung der Beiträge für das nächste Vereinsjahr 1855, die immer im Laufe des ersten Viertel- jahres stattzufinden hat, von nun an beginne. 117 Der II. Band der Vereinsschriften ist vergriffen. Die geringe Anzahl der noch vorhandenen Exemplare dieses Bandes werden im Vereine hinterlegt, und für die Hinausgabe dieser noch möglichen, wenigen completen Exemplare der Vereinsschriften die Erlaubniss von Fall zu Fall von der Ausschussberathung abhängig gemacht. a Herr J. Finger hielt über den kurzzehigen Adler, dessen - Vorkommen und Lebensweise einen Vortrag. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Giraud gab seine Beobachtungen über Sitten und Lebensweise von Pompilus viaticus Ltr. und über Xyphidria _ dromedarias F. und ihre Parasiten. (Siehe Abhandlungen.) b Herr F. v. Hauer berichtet Folgendes : Der herzoglich bayerische geheime Sekretär und Kanzleirath. Herr €. Theodori hatte dem Verein eine Suite von Gypsabdrücken von eigen- thümlichen Gebilden auf der Oberfläche mancher Bänke des oberen und Ai teren Liassandsteins von Banz in Baiern, sammt einem dieselben erklä- renden Manuscripte übersendet5 Herr Bergrath Frauz von Hauer legte die hleressantesten dieser Abdrücke zur Ansicht vor. und bemerkte, die. ganze endung scheine un so mehr geeignet das Interesse der Österreichischen Naturforscher zu erregen, als ganz ähnliche Gebilde sehr häufig in den ogenannten Wiener- und Karpathensandsteinen, die so weit verbreitet in der österreichischen Monarchie vorkommen, zu beobachten siud. _ Diese Gebilde finden sich nach Herrn Theodori's Mittheilung stets erlhaben auf der Oberfläche der Schichten; sie bestehen aus derselben Sand- masse wie das übrige Gestein und bilden mit diesem ein Continuum, als bloss zufällige Bildungen sie zu betrachten, geht nicht an, denn dieselben Formen wiederholen sich öfter mit grosser Regelmässigkeit. Ar, Theodori nimmt an, dass sie gewissermassen als Afterbildungen nach organischen zmen zu betrachten seien, die an der Oberfläche der einzelnen Schichten bten, und daselbst ihr Grab fanden; er belegt sie daher auch mit syste- mätischen Benennungen und vergleicht sie theilweise wenigstens mit noch i istirenden Thier- und Pflanzeugeschlechtern, mit Asterien, Gorgonien, Alcyonien, Crinoiden u. Ss. w. 118 Ueber analoge Oberflächengebilde der Wiener - Sandsteine und des Macigno haben die Herren Hohenegger!), Glocker?), Savi und Meneghini®), Czjzek*), Schafhäutl?°) u. s. w. mehr oder weniger ausführliche Nachrichten gegeben, so ziemlich alle kommen überein, dieselben in der That als Ueberreste oder Spuren organischer Wesen zu betrachten. Ihnen schliessen sich an, die von Haidinger als Schildkrötenfährten ge- deuteten wulstförmigen Erhabenheiten auf der unteren SchichtNäche mancher Wiener Sandsteine, welche in vollkommen übereinstimmender Gestalt in den oberösterreichischen Alpen, in Schlesien, in Galizien und in Sieben- bürgen aufgefunden wurden). Herr von Hauer bezeichnete es schliesslich als eine sehr wichtige und interessante Aufgabe ein genaues vergleichendes Studium aller dieser verschiedenartigen Gebilde durchzuführen , die gewiss zu eben so schönen Ergebnissen führen würde, wie die Studien über die Fussspuren von Vögeln, Reptilien u. s. w. in den Sandsteingebilden anderer Länder. Herr G. Frauenfeld trägt seine und Herrn Dr. Egger's Beobachtungen über die Lebens- und Entwicklungsgeschichte von Chionea vor, so weit es ihnen gelang , selbe zu ermitteln und fügt denselben die anatomische Untersuchung des vollkommenen Thieres und Larve von Herrn F. Brauer bearbeitet hinzu. (Siehe Ab- handlungen.) Sodann legt derselbe folgenden Beitrag zur Flora von öster- reichisch Schlesien, eingesandt von Herrn J. Bayer, vor: Da ich Gelegenheit hatte, mich, wiewohl zu einer nicht ergiehigen Jahreszeit, in der Gegend um Oderberg in botanischer Richtung umzusehen, so glaube ich den Freunden der mährisch-schlesischen Flora zur Vermehrung der Standorte jene Pflanzen verzeichnen zu sollen, welche ich in den erakaıı Tagen des Septembers 1854 in jener Gegend bemerkte. x Diese besteht aus aufgeschwemmtem Lande, aus Lagen von Sand, Lehm und Humus. Die durchaus ebene Oberfläche ist mit feuchten Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt. ')Haidinger's Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Natur- wissenschaften. Bd. V., S. 125; Bd. VI., S. 11li, u. s. w. *) Acten der Kais. Leop, Carol. Akad. 1850. Bd. XIV. II. S. 935. Taf. 73. [ ’) Considerazioni sulla Geologia della Toscana. *) Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen Wien’s. ®) Geognostische Untersuchungen des südbaier'schen Alpengebirges. *) v. Leonh. und Bronn Jahrh. 1851, S. 546, Haidinger’s Berichte IL, S. 422, III., S. 284, u. s. w. : 119 Die Oder;tderen Quellen in Mähren 2000 Fuss hoch liegen, hat nach einem Laufe von zwölf Meilen, und nachdem sie auf dieser Strecke gegen fünfzig kleine Wässer aufgenommen hat, bei ‚Oderberg eine Meereshöhe _ von 588 Fuss (bei Kosel 510 Fuss). Dieser Erhebung und der geographischen Breite von 49° 53° zufolge, soll die Blüthezeit dort um acht bis zehn _ Tage später als um Wien, und fast gleichzeitig mit jener um Brünn (576° M. Höhe, 49° 11’ Breite) eintreten. Das nachstehende Verzeichniss, welches die Frühlingsllora fast ganz und ‘die Sommerflora zum Theil ausschliesst , bezieht sich vorzugswei e auf die nächsten feuchten, mit Sümpfen durchzogenen Waldungen und Wiesen der eine Stunde südlich von Oderberg, und eine Viertelstunde vom rechten Oderufer gelegenen Eisenbahnstation gleichen Namens. Die Sümpfe sind mit Sphagnum acutifolium umgeben, und die dichten - Polster von Polytrichum juniperinum werden von den zierlichen Wedeln des Aspidium Filic mas und Asplenium Fitie femina durchbrochen. Die an- sichtig gewordeneu Phanerogamen sind folgende: Lemna minor, Acorus Calamus, Calla palustris, auch in den Wäl- dern bei Gross-Krosse im Troppauer Kreise häufig; Sparganium ramosum, Typha angustifolia, latifolia: Alisma Plantago, Aygrostis diffusa Host., _ Lotium perenne, Echinochloa Grus-galli, Alopecurus fulwus, pratensis; s Phalaris arundinacea, Setaria viridis, Dactylis glomerata, Bromus gigan- teus, Glyceria fluitans, spectabilis; Poa annua, pratensis; Aira cespitosa, Phragmites communis, Carex bryzoides, acuta; Majanthemum bifolium, Duzula pitosa, Juncus effusus, lamprocurpos, bufonius; Equisetum silpu- ticum,, Pinus siwestris, Abies, Picea ; Larix europaea, Juniperus communis, # - Betula alba, Alnus incana, Salix caprea, alba, [ragilis; Populus tremula, alba; Carpihus Betulus, Corylus Avellana, Quercus pedunculata , Urtica dioica, Ulmus campestris, Dipsacus silvestris, Sambucus Ebulus, Galium Dalustre, uliginosum ; Centaurea paniculata, ER phrygia; Gnaphalium arvense, uliyinosum; Tanacetum vulgare, Anthemis arvensis, Pyrethrum "inoderum,, Bellis perennis, im Pester Comitate eine Seltenheit; Achillea illefolium , Chrysanthemum Leucanthemum ; Inula britanica, Erigeron canadensis, Tussilago Farfara, Pulicaria dysenterica , Senecio aquaticus, wiscosus, Jacobaea, 'sylwaticus; Bidens tripartita, cernua ; Leontodon autumnalis, Cichorium Intybus, Hieracium Pitlosella, bifurcum, murorum, ıbellatum, sabaudum All.; Taraxacum offieinate, Mycelis muralis, Sonchus arvensis, asper; Cirsium arvense, lanceolatum, palustre ; Lappa L , Campanula rapunculoides, Mentha sativa, aquatica, silvestris; opus europaeus, Stachys palustris, Betonica officinatis, Nepeta Cutaria, Lamium maculatum, Glechoma hederacea , Galeopsis pubescens fl. albo, wersicolor ; Marrubium vulgare, Prunella vulgaris, Scutellaria galericalata, Myosotis palustris, Euphrasia pratensis, Veronica -officinalis, Linaria vulgaris, Solanum nigrum, Dulcamara; Plantago lanceolata, major ; Hot- tonia palustris, Primula offieinalis. Lysimachia Nummularia, vulgaris; 4. Bd. 16 120 Anagallis phoenicea, Erytraea Centaurium, Daucus Carota, Thysselinum palustre, Heracleum Sphondylium, Pastinaca sativa, Angelica silvestris, Oenanthe Phelltandrium, Cicuta virosa, Pimpinella Saxifraga, Hedera Hetix, Berula angustifolia, Rhamnus Franyula, Trifotiium pratense, medium, fragiferum ; Medicago lupulina, Vicia sepium, Scleranthus annuus, Rumex Acetosa, Nemolapathum, obtusifolius L.; Polygonum minus H uds., Hydro- piper, dumetorum, Persicaria, tapathifolium ; Tormentilla erecta, Cheno- podium album , Atriplex patula L., Speryula arvensis, Geum urbanum, Rubus idaeus, fruticosus, corylifolus; Fragaria vesca, elatior ; Rosa canina, Sorbus Aucuparia, Crataeyus Oxyacantha, Spiraea Ulmaria, Peplis Portuta, Lythrum virgatum, Salicaria ; Epilobium angustifolium, Ranuncutus Flammula, acris, lanuginosus; Caltha palustris, Nasturtium palustre, offieinale ; Catlitriche verna, Impatiens Noli-tangere, Viola arvensis , sil- vestris; Oxalis Acetosella, Geranium Robertianum, dissectum; Arenaria trinervia, Malachium aquaticum, Cerastium triviale, Gypsophyla muralis, Lychnis Flos-cuculi, Titia parvifolia, Hypericum humifusum, perforatum. Mithin über Ys der Österreichisch - schlesischen, und über "%s der mährisch-schlesischen Gesammt-Phanerogamen. Weiters liest Herr G. Frauenfeld, indem er zugleich; Notizen über seltene Vögel Ober-Steiermarks und den Federwechsel des Schneehuhns von Herrn B. Hanf in Mariahof vorlegt, (siehe Abhandlungen), aus einem Briefe desselben folgenden Auszug: „Da das Jahr 1854 wieder einige für meine Umgebung seltene Zug- vögel brachte, so kann ich nicht unterlassen, Ihnen noch einige Notizen über die Zeit des Erscheinenus mehrerer hier durchziehender Vögel mitzu- theilen. Nur muss ich noch bemerken, dass der Furtteich heuer schon am 9. November ganz zufror, und dass das Eis desselben gewöhnlich erst Anfangs April schmilzt. } Ausser den alljährlich hier vorkommenden Strand- und Wasservögeln, & wie Charadrius minor ‚ Vaneltus cristatus, Tringa pugnaz, Totanus glottis, ylareola, ochropus, hypoleucus, Gallinula chloropus, porzana, Fulica atra, Podiceps minor, Merygus serraior, Anas clangula, fuliyula, clypeata, penelope, acuta, boschas, erecca, quer- queduta, Larus ridibundus, Sterna nigra und leucoptera, erschienen am Durchzuge und wurden auch erlegt, folgende: Charadrius auratus , Mayr, 3. April. — Anas leucophthatma Behst m. 7. April. — Ga lli- nuda pusilla Behst. m. 18. April. - Falcorufipes Bchst. plur. f. m. 20. April. — Ciconia alba Brss. vier Stück gesehen ,„ 21. April — Ardea nycticorax L. m. mit vier langen Schmuckfedern im Nacken, 121 1. Mai. — Ardea ralloides Meyr. F. 6. u. 10. Mai. — Podiceps auritus Lth. m. 16. Mai im vollkommensten Sommerkleide. — NStriz brachyotus L. F. 16. Mai. — Caprimulgus punctatus Meyr f. 31 Mai. — Ardea minuta L. m. stark brutig, 10. Juni. — Totanus staynatilis Behst. f, stark in der Mauser, 22. Juni. — Anas ferina L.F. 15.0Octob. — Anas guerquedula erschienen im Frühjahr von 6. bis 17. April täglich ungewöhnlich viele, desto weniger aber von den übrigen Entenarten, besonders wenige aus dem höhern Norden Europa’s, gar kein Colymbus, nur ein einziger Mergus serrator; auch Anas clangula in manchen Jahren zahlreich, erschien diessmal nur einzeln; von den Gattungen Triuya, Tot anus, Gallinula im Allgemeinen nur wenige. % War nun das Frühjahr karg an nordischen Wasservögeln, so hat mich doch der Herbst mit einem hier sehr seltenen Gaste vou dort erfreut. Carbo cormoranus Meyr. — (C. subcormoranus Bhm. F. wurde mir durch die Güte des Herın Grafen Gustav Egger am 19. October zuge- schickt. Derselbe wurde au der Gurk, einem Flusse bei St. Georgen iu Kärnten von einem Baume herabgeschossen. Allsogleich erinnerte ich mich, dass mir ein alter Jäger erzählte, er habe heim Furtteiche einmal eine Ente von einem Baume herabgeschossen, die einem Auerhalıne glich. Wer es weiss, wie der gemeine Mann zum Vergleiche die ihm nächstbekannten Ge- genstände wählt, wird in diesem Vergleich gewiss keinen so besonderen issgriff finden ; er sprach ihn daher als, wenn auch seltenen Gast, für meinen guten Furtteich an, der nur mir bisher noch nicht die Ehre gegeben hatte. Dieser Besuch jedoch und der Umstand, dass wir bei sehr tiefem Barometerstande stets Regenwetter hatten, liess mich alle Aufmerksamkeit A in der Hoffuung, diesen Vogel ebenfalls zu Gesicht zu bekommen. Und wirklich hatte ich mich nicht getäuscht. Am 27. October Morgens neun Uhr kamen in meiner Gegenwart zwei Cormorane beim Furtteiche an, und essen sich auf selbem nieder, wo ich nach ungefähr einer Stunde beide rbeutete. Ich liess Ihnen absichtlich diese läugere Ruhe , erstens weil eben sie gleich hei der Aukunft beunruhiget werden, während sie sonst den Ruheort eher liebgewinnen, oder angefüttert, träger , leichter zu treiben ie zu heobachten, und ihr Benehmen und Treiben zu belauschen. Beide sind Weibchen, das eine 2’ 8” lang, der sehr steife Schwanz 7”, Schnabel 2” 4”, diesen Massen wahrscheinlich Brehm’s (. subcormoranus, es ist im miltlern Sommerkleid, hat auf der schmutzig weissen Brust und am Bauch bräunlich sehwarze Flecken, die untere Seite des Halses ist bräunlich grauschwarz, Das andere Exemplar ist mehr ausgefärhbt, sein Unterhals, Brust, Bauch sehwarz, nur wenig bräunlich, der Schiller auf dem Unterrücken und Bürzel fällt ins Grünliche. Bei beiden Exemplaren ist die nackte Haut an 16* 122 der Kehle und im Gesichte schön ceitrongelb, das Halsband unter der Kehle schmutzig bräunlich weiss, über den Schenkeln zeigen sich schon einzelne weisse Federchen des Winterkleides. Genehmigen etc. Die während der Versammlung vorgenommene Stimmenzählung der Wahlen des Präsidenten, der Vicepräsidenten und Ausschuss- räthe für die nächste Periode ergab, dass sämmtliche betreffende Herren wieder erwählt wurden, mit Ausschluss der Herren D. Bilimek und F. W. Sedlaczek, wovon ersterer in Krakau ab- wesend, letzterer mit dem wärmsten Danke für das ihm geschenkte Vertrauen die Wahl aus dem Grunde ablehnt, weil er im Laufe des kommenden Sommers von Wien weg zu übersiedeln gedenke. Für diese beiden Herren so wie für Herrn F. Antoine, der gleichfalls mit seinem Dank für die ehrenvolle Wahl bedauert, die- selbe anzunehmen verhindert zu sein, wurden zu Ausschussräthen berufen: Herr Dr, Reissek, Herr Dr. J. Schiner und Herr Professor Simony. Abhandlungen Neue Zweiflügler der österreichischen Fauna nebst andern dipterologischen Beobachtungen. Von . Med. Dr. Johann Egger. Zwei neue Dipteren. Ich habe von dem Director des k. k. zoologischen Museums unsern allverehrten Herrn Vicepräsidenten Vincenz Kollar die für den Verein ebenso erspriessliche, als für mich höchst schmeichelhafte Erlaubniss erhal- ten, Dipteren des obengenannten Museums, welche überhaupt und besonders für die Fauna von Oesterreich neu sind, in, und durch den Verein veröffent- lichen zu dürfen. Er übergab mir zu diesem Zwecke mehrere bis jetzt unbe- schriebene Dipteren, die ich mit um so grösserer Freude begrüsste, da sie zugleich aus dem Gebiete Oesterreichs stammen. Einige derselben von höchst seltsamer Bildung schienen mir ganz geeignet, eine neue Gattung zu bilden; die andern sind eine neue, wahrhaft ausgezeichnete Art der Gattung Stra- tiomys. Ich bediene mich der so ehrenden Erlaubniss, und ühergebe die eschreibung dieser Thiere der Oeffentlichkeit. Cionophora nov. gen. Stirne sehr verlängert. Fühler vorgestreckt, etwas nickend, dreiglie- ig; das erste Glied gross, aufgeblasen, borstig; das zweite Glied kurz, apfförmig; das dritte Glied unten walzig und leicht geringelt, oben flach drückt; beide auf dem Rücken des ersten Gliedes eingefügt. Auf dem Scheitel drei Punctaugen. Hinterleib siebenringlig. Flügelgeäder wie bei X. Frons valde prominens ; antennae porrectae, paulum nutantes, triar- latae ; articulo primo , magno, inflato,, setoso ; secundo brevi, cyathi- IV. A 2 formi, tertio basti cylindrico, tenuiter annulato, apice compresso, secundo et tertio dorso articuli primi insertis. Occelli tres; abdomen septem annu- latum. Nervatura alarum generis Athericis. Cionophora Hollari nm. Schwarz; Fühler pechbraun, Grund des dritten Fühlergliedes, Beine, und bei den Männchen drei Ringränder des Hinterleibes gelb. \ Nigra; antennue piceae, basis articuli tertü, pedes et in mare trium abdominis annulorum margines-flavi. £ Kopf flach, sehr verlängert, die kugelrunden Augen bei den Männchen oben zusammenstossend, auf dem Scheitel ein kleines Dreieck übrig lassend, aufwelchem die Punctaugen stehen, vorne in einem spitzigen Dreieck die breite Stirne begränzend., Bei den Weibchen die Augen oben durch den breiten Scheitel, und durch die breite Stirne getrennt, welche wieder unter sich durch eine Querfurche geschieden sind. Bei beiden Geschlechtern die Stirne zu einem flachen, keilförmigen, breiten Fortsatz verlängert, dessen vorderer Rand in der Mitte etwas ausgeschnitten, zu beiden Seiten des Ausschnittes die Fühler aufnimmt. Scheitel bei den Männchen schwarz, bei den Weibchen vorne rothbraun, die verlängerte Stirn glänzend pechbraun, beinahe schwarz, beide mit starken, kurzeu, schwarzen Bersten besetzt. Das erste Fühler- glied ist glänzend pechbraun, so lang als der Kopf, dick, unten convex, oben mit zwei seichten Ausbuchtungen, hinter der zweiten Ausbuchtung mit einem napfförmigen Fortsatze zur Aufnahme des zweiten Fühlergliedes ; das vordere Ende stark abgerundet; auf der Oberseite stehen einzelne starke schwarze Borsten, der untere convexe Rand ist mit ihnen dicht besetzt, und am abgerundeten Vorderende stehen sie büschelförmig gehäuft. Das zweite Fühlerglied ist klein, becherförmig, glänzend pechbraun ; das dritte ist dünn, so lang als das erste, unten cylindrisch, seicht geringelt, rothgelb, oben flach- gedrückt, braun, mit sehr kurzen, aber starken Haaren dicht besetzt. Unter- gesicht sehr zurückweichend, glänzend schwarz, die Mundöffnung länglich- eyrund; der Rüssel vorgestreckt, aufwärts gebogen, so lang als der Kopf, vorne mit einem länglichten fleischigen Kopfe, au der Basis mit ebenfalls aufgebogenen geknopften Tastern versehen, Backenbart lang zottig, weiss, bei den Männchen, wie die gesammte Behaarung viel stärker als bei den. Weibchen. Rückenschild länglich, flach gewölbt, ohne Quernaht, schwarz, mit kurzen grauschimmernden Haaren besetzt. Schildchen ziemlich breit, hinten abgerundet, schwarz; Brustseiten schwarz, bei den Männchen mit dichtem grauen Flaum bedeckt. Hinterleib siebenringlig, an der Basis breitef, nach dem After verschmälert, abwärts gebogen, schwarz, bei den Männchen,.der zweite, dritte und vierte Ring hinten, und die Seiten des ganzen Hinterleibes schwach gelb gesäumt, bei den Weibehen ganz schwarz, bei beiden sparsam grau behaart. Die Afterglieder bei den Männchen roth, bei den Weibchen schwarz; Bauch schwarz. . Die Füsse gleichgeformt, die hintern etwas län- 3 ger, gelb, mit einzelnen feinen Dörnchen besetzt. Flügel bräunlich-getrübt, mit dunkelbraunem Randmal; Schwinger weiss mit braunen Knöpfehen. Läuge 5”. . Herr Maun, Aufseher im k. k. zoologischen Museum, fand diese Fliege auf seiner Reise in Dalmatien im Jahre 1850 in der Gegend von Spalatro gegen Salona von Ende Mai bis Mitte August in allen Hecken auf Rubus fruticosus und zu allen Tagesstunden sehr häufig. Sie beuahm sich träge. Stratiomys clavicornis m. 4 Leiztes Fühlerglied vierringlig, die Ringel gleich lang, das letzte F erweitert schiefherzförmig, Hinterleib schwarz mit drei gelben Flecken au ir jeder Seite und der After gelb. y 5 Antennarum articulus ultimus, quatuor annulatus, annuli aeque longi, 7 ulo ultimo dilatato, oblique cordato, abdomen atrum, maculis singuli ateris tribus et ano flavis.- A ze 6Gleicht ganz der Stratiomys Chamaeleon L., nur ist sie etwas kleiner. 4 Fühler länger als der Kopf, schwarz, das zweite Glied etwas lichter, _ Untergesicht des Weihchens (Männchen habe ich keines) gelb mit schwarzer = Mittelstrieme ; ; Stirne glänzend schwarz, hinterer Augenrand braungelb. Mit- 4 telleib schwarz mit gelben Haaren besetzt. Schildchen braungelb mit abgerun- 2 „deten schwarzen nen: am Eau Dornen are Im une Kate hser et ullecken ; ddr dritte und vierte hat auf jeder "Seite einen halbrundeu, nach innen keilig verdickten gelben Flecken; auf dem fünften steht ein kleines gelbes Dreieck. Bauch gelb; erster Ring ungelleckt; zweiter an Jeder Seite : e n schwarzes Fleckchen; dritter und vierter mit schwarzer ununterbrochener i Bi inde ; der fünfte vorne schwarz gesäumt, hinten gelb. Beine rothgelb, Flügel 7 etwas getrübt mit gelben Raudadern. Schwinger und Schüppchen gelblich. Grüsse 6”, “ei; Herr Mann fing fünf ganz gleiche Stücke im Sommer 1853 bei _ Beiträge zur bessern Kenntniss des Carnus hemapterus Nitzsch. Herr Director Kollar fand unter seinen eingelaufenen Insecten ein Weingeist aufbewahrtes Dipteron, welches sogleich als Carnus hema- rus Nitzsch erkannt wurde. Wegen der grossen Seltenheit dieses hieres, und wegen seiner ausgezeichneten Schönheit, liess Herr Director e sehr gelungene Abbildung anfertigen, um sie in der Vereinssitzung vor- 7 ie eigen, und überliess es mir freundlichst diese Abbildung mit einigen erläuternden Worten zu begleiten. Diess veranlasste mich, das Thierchen A * 4 genau und Sorgfältig zu untersuchen, und es fanden sich sehr wesentliche Merkmale, die mit denen von Nitzsch nicht stimmten, sowie solche, die er gar nicht angab. x Professor Dr. Ch. L. Nitzsch entdeckte diese parasitische Fliege im Jahre 1813 an drei Jungen von Sturnus vulgaris in sieben Exemplaren. Er stellte diese neue Gattung in Germar’s und Zinken’s, genannt Som- ‚mer’s, Magazin der Entomologie dritten Band 1818, in seiner daselbst ein- gerückten Abhandlung : „Die Familien und Gattungen der Thier - Insecten“ unter dem Namen Carnus, von xapvos, einem obsoleten Synonym für zo adeıa die Laus auf, und benannte die einzige ihm bekannte Species Curnus hema- pterus. Er stellte diese parasitische Fliege nicht unter die Pupiparen, wohin die andern alle gehören, sondern unter die Conopsarien Latr. Er sagt im oben angeführten Werke S. 283: „Nur eine Gattung von Thier-Iusecten gehört zu den Conopsarien J,atr., deren Merkmale (vergl. Latreilie gen. erustac. el insect. IV. pay. 333) eben darum hier nicht augegehen werden dürfen. Die Verwandtschaft dieser neuen ausgezeichneten Gattung mit den übrigen Conopsarien spricht sich zumal in der Beschaffenheit des Rüssels, welcher ganz die wesentliche Bildung und Zusammensetzung wie bei Sto- moxys hat, deutlich aus. Durch diese Verwandtschaft, besonders durch die kleine lippenartige Ausbreitung des Rüsselendes, sowie durch die einfach gebogenen Klauen, kommt jene Gattung in einen bestimmten Gegensatz mit der ganzen folgenden Familie *). Da sie übrigens vermuthlich nicht puppen- gebährend ist, so ist, wie schon oben bemerkt wurde, freilich ungewiss, ob sie im unvollkommenen Zustande, wo ich sie nicht beobachten kounte, be- ständiger Schmarotzer ist, und ob sie streng genommen zu den Thier-Insecten gezählt werden darf. Indessen verhält sich diese, gleichsam zur Laus gewor- dene Stechfliege in der vollkommenen Form völlig als Thier-Insect. -Sie stehe also für jetzt hier als: Gattung: Carnus; mit eingliedrigen verkümmerten Fühlern, kurzem kaum hervorragenden Rüssel, und stempelförmigen Tastern.“ In seiner zweiten Uebersicht: „Genera et subgenera insectorum epi- 3 zoicorum characteribus suis ilustrata; additis specierum exemplis“ 8.305 beschreibt er die Gattung Carnus ausführlich, wie folgt: „Kopf nach vorne, klein, fast halbkugelig, der Mund unten.“ „Rüssel gekniet, so lang als der Kopf, unterhalb des Knies verdickt, dann abnehmend, an der Spitzeeinlippig, oben eine Borste (Zunge) mit einer Deckklappe (Oberlippe).“ ; „Taster am Grunde des Rüssels stempelförmig, kurz, aufrecht.“ „Fühler. Sehr kleine Höckerchen in einer Grube vor den Augen,“ „Augen vollkommen, zusammengeselzt, mässig gross, rund. Punct- augen fehlen.“ *) Die Pupiparen. 5 Pr „Rückenschild ziemlich rund, mit sehr kurzen, zum Fliegen untauglichen Flügelrudimenten, zuweilen mit längeren, jedoch achwarben, ‚schlafen, ausdorrenden Flügeln. Schildchen breit, kurz, hinten abgerundet.“ wi „Schwinger kurz, kopfig.“ 0 „Hinterleib (im trächtigen Weibchen sehr gross, sehr breit) mit fünf harten Querleisten statt der Abschnitte.“ As „Tarsen füufgliedrig, zum Laufen geschickt; Ren einfach gebo- gen; Heftlappen gleich, oval; Streber pfriemenförmig.“ 0 yWolint schmarotzend am ERERBAR Stahr (ob auch an andern Vögeln ?)“ „Nahrung aus dem Blute.“ „Verwandlung unbekannt.“ _ „Ich habe nur eine Art Carnus hemapterusN. beobachtet.“ „Das Thierchen ist beiläufig von der Grösse eines Flohes, läuft äus- erst schnell unter den Federn auf der Haut des Stahres, ist, wie es scheint, sehr selten; doch besitze ich sieben Exemplare, welche ich auf drei jungen jahren amesslte, worunter ein einziges Männchen, das viel kleiner als die # Weibchen ist.“ Bei einer ungewöhnlich fleissigen und schaıfen Untersuchung, wobei Herr Frauenfeld mit seiner unerreichbaren Virtuosität an die Hand 3, fanden sich sehr wesentliche Abweichungen von der Nitzsch'- Beschreibung, die nothwendig zu einer neuen Gattungsphrase führen Die wesentlichsten sind: Die Fühler sind nicht, wie Nitzsch angibt, verkümmert, eingliedrig, sehr kleine Höckerchen) , sondern sie sind vollkommen dreigliedrig, das zweite und dritte Glied noch dazu ziemlich gross, und das dritte Glied gt, was Nitzsch gar nicht erwähnt, eine zweigliedrige haarige Borste auf seinem Rücken. Auf dem Scheitel befindeu sich drei in einem ziemlich grossen Dreieck jehende Punctaugen. Der Rüssel ist eine einfache Röhre ohne Klappen, am Grunde sack- - K erweitert, plötzlich dünner werdend, vorne schiefabgeschuitten, mit einer ? Das Schildchen ist nicht breit, kurz, hinten abgerundet, sondern schmal und spitzig dreieckig. Bi Der Hinterleib ist ohne Segmente, vollkommen lederartig wie bei allen oriaceen oder Pupiparen, und gleicht auf’s Haar dem Hinterleib von ipoptera cervi Meg. _ Ich erlaube mir nun eine vollständige Beschreibuug der Art, welche Nitzsch C. hemapterus nannte, zu gehen. Kopf halbrund, die runden Augen sind durch den Scheitel und die irne breit getrennt, bei den Männchen jedoch etwas weniger als bei den "eibchen, beide, Stirn und Scheitel sind glänzend schwarz, an dem Seiten- d mit einzelnen, sehr langen, starkeu Borsten eingefasst, auf dem Scheitel 6 steht ein etwas erhobenes schwarzes Dreieck, worauf die Punctaugen in der gewöhnlichen Vertheilung. Die Fühler sind unter der deutlich abgesetzten Stirne eingefügt, lagern sich zu beiden Seiten des Unterge- sichts, welches in der Mitte eine tiefe Furche bildet, am inneren Rande der Augen in oval längliche Gruben, sind deutlich dreigliedrig; das erste Glied klein; das zweite ziemlich gross linsenförmig, rostroth, das dritte ebeuso gross, rundlich, schwarz, dicht behaart, trägt eine zweigliedrige, unten wal- ziee, und an der sehr dünnen Geissel leicht ausgebuchtete und haarige Borste auf dem Rücken. Beide letzten Fühlerglieder liegen nach der Fläche in den | Gruben,‘ daher die Borste nach aussen sieht. Alles, was man vom Unter- gesicht sieht, ist schwarz. Der Mund eiförmig, die Spitze nach vorne, der Rüssel eine geschlossene Röhre, hinten sackartig ausgedehnt, und zu bei- den Seiten hinter dem Sacke sitzeu die kurzen, braunen, gekuöpften kurz- haarigen Taster, nach vorne ist der Rüssel plötzlich verdünut, sehr kurz, borstig, an der Spitze schief abgeschnitten, im Innern mit einer Borste. Im Leben heat der dünne Theil des Rüssels weiss, wenigstens sehr licht gefärbt zu sein. 4 Rückenschild sanft gewölbt, länglich, obne Quernaht, Schildchen spitzig dreieckig, beide mit sehr kurzen Borsten besetzt und glänzend N schwarz; der Hinterleib elliptisch, breit, bei den Weibchen andertlialbmal so breit als bei den Männchen, schön gelb, ohne Einschnitte, vollkommen leder- artig, mit regelmässig gestellten schwarzen Höckerchen, deren jedes ein Haar trägt, besetzt, auf dem Rücken mit fünf braunen, harten, erhabenen Querleisten, die bei den Männchen breiter und dunkler sind, aber weder bei den Männchen, noch bei den Weibchen den Seitenrand erreichen, Die Füsse sind gleichförmig gebant, Schenkel für das Thierchen stark, braun, Schienen und Vorderfüsse gelb. Das erste Tarsenglied am längsten, die drei folgenden gleichlang, das letzte wieder etwas länger als das vorletzte, doch nicht so lang wie das erste. Klauen einfach, schwach gekrümmt, ihnen gegeuüber zwei gewöhnliche Haftlappen. Die Flügel sind rudimentär, bestehen aus bald längeren, bald kürzeren Stumpfen, an denen bis jetzt kein Geäder wahrnehmbar war, Schwinger vollkommen ausgebildet, lichtfärbig. Grösse 2, BEE —.W 1% Der verbesserte Gattungs-Charakter für Carnus wäre also: Fühler dreigliedrig, unter dem Stirurande eingefügt, zu beiden Seiten des Untergesichtes in Gruben liegend, das erste Glied klein, das zweite linsenförmig, das dritte rnndlich mit einer zweigliedrigen Rückenborste, Augen und Punctaugen, Rüssel einfach mit zwei kopfigen Tastern, Rückenschild ohne Quernaht, Hinterleib ohne Segmente, lederartig, letztes Tarsenglied mit einfachen Klauen, Flügel rudimentär. Antennae triarticulatae,, sub frontis margine insertae „ ad latera epistomatis in foveis jacentes, articulus primus parvus, secundus lenti- formis, tertius subglobosus seta dorsali biarticulata , pilosa, oculi et ocelli, 7 haustellum simplex, basi palpis clavatis, thorax sine sutura, alurum rudi- ‚ mentis, abdomen indivisum coriaceum, ungues tarsi ultimi simplices. Die Art — Phrase für Carnus hemapterus: Kopf, Rückenschild und Schildchen glänzend schwarz, zweites Fühler- glied rostbraun, Hinterleib, Schienen und Vorderfüsse gelb. Caput, thoraw et scutellum atro nitentes, articulus antennarum secundus ferugineus, abdomen, tibiae et tarsi flavi. "0 Ich weiss nicht, wie Herr Nitzsch zu einem Vergleich mit Stomoxys gekommen ist, und diese parasitische Fliege unter die Conopsarien Latr. stellte. Kein einziger Theil des ganzen Thieres lässt sich mit einem analogen von Stomoxys vergleichen, und auf den ersten Blick ist es augenfällig, dass es zu den Coriaceen gehöre. Ihr ungetheilter, lederartiger, mit härtern Juerleisten wersehener Hinterleib gleicht auf’s Haar dem Hinterleib von ipoptera cervi Mcg. Obwohl es durch die Erfahrung bis jetzt noch nicht bestätigt ist, dass liese Schmarotzerfliege Puppen gebärt, so spricht doch der Bau ihres Hinter- eihes, der einer entschiedenen Pupipara so sehr gleicht, dafür, dass sie diese gehöre, und ich nehme wirklich keinen Austand, sie dahin zu ziemlicher Auzahl unter den Flügeln auf der Haut trugen, wo sie zwischen den Federn so schnell liefen, das es dem Einsammler nur mit Mühe gelang, lie vorhandenen Stücke zu bekommen. Ferner habe ich die Ehre der verehrten Versammlung eine höchst he- ondere Naturerscheinung zu zeigen. Es ist ein ganz gesundes Buchenblatt, ve Iches auf der Rückseite mit einigen’ hundert todten an- und übereinander auf lem Blatte klebenden Atherix Ibis-Weibchen bedeckt ist. Dieses Blatt über- gab mir unser Vereinssecretär Herr v. Hornig bei Zurückkunft von seiner Detscherreise. Er erzählte mir, dass er in einer Bergschlucht ganz in der Vähe des Holzmeisters Spielbüchler eine stattliche Buche getroffen habe, deren sämmtliche Blätter auf dieselbe Art, wie dieses vorgezeigle, und ‘on demselben Insect bedeckt gewesen seien. Herr Director Kollar, dem h dieses Blatt zeigte, sprach sich dahin aus, dass diese grossartige Er- 8 -heinung möglicherweise mit der Propagation dieses sonst ziemlich seltenen ectes in Verbindung stehe. Zum Schlusse bin ich zu meiner grossen Freude in den Stand gesetzt, Ihnen einige lebende Exemplare von Chionea araneoides Dalm. vorzu- ; zeigen. Dieses Dipteron ist durch die Jahreszeit, in der es auftritt, besonders _ Mmerkwürdig. Seine ganze Lebensdauer fällt in die Wintermonate, in denen es in seinen Standorten ganz munter auf dem Schnee spazirt. Herr Dal- 8 man entdeckte dieses Insect zuerst in Schweden, wo es den ganze) Winter hindurch in den Wäldern nicht selten ist, und veröffentlichte dasselbe im Jahre 1816 in den Actis Hollm. Herr Kollar erhielt dasselbe Insect aus Thieres in der Nähe seiner Besitzung, zwischen Enzersdorf und Mödliı wo es alljährlich mehr oder minder zahlreich vorkommt. Herr Heeger liess in der „Isis“ vom Jahre 1848 eine kleine Abhand- lung einrücken, in der Alles gesagt ist, was er von diesem Insecte weiss und vermuthet. { Ich weiss ausser Chionea keinen Zweiflügler, der ausschlieslich im Winter lebte, denn Coelopa frigida Fah., von der Fabricius sagt „Habitat in Norwegiae Lapponia frigoris summi patiens“ und einige Tri chocera- und Borborus-Arten, die auch bei uns an sonnigen Wintertagen im Schnee heraussteigen und fliegen , leben auch das Jahr hindurch, und sind sie eine ziemlich starke Kälte, die die Stammes-Verwandten längst Lödtet, unbeschadet, und sogar munter vertragen. Coelopa frigida Fab., einen be melte Herr kais. Rath Ritter von Köchl auf seiner Reise nach dem Nord- cap und überbrachte selbe dem k. k. zoologischen Museum. he Jr Sa rhandl. des zool.bot D:J Esger.Neue Vereins T.Band .1854. öst: Zweiflüßler. t nr x en ar, 58 723. Gonophora Kollart öyg: 3.4: Wraliom ys cher ICOr NIS 69 9: EN 2 cha mnackon- >: “- ei N. larnus haemapılerus Atzur. Ska Bemerkungen über einige Pflanzenarten, sowie über die Auffindung von neuen Pflanzenbürgern im nieder=österreichischen Florengebiete. Von Johann Ortmann. Es gibt gewisse Pflanzenarten, welche die alten Botaniker viel ge- nauer unterschieden, als die neuern. Die Ursache liegt oft in Folgendem: lat einmal ein Florist von anerkanntem Rufe über die Haltbarkeit dieser er jener Species seine Meinung BE SRENBEReBeIL, so folgt ihm in der Regel blindlings der grössere Theil seiner Anhäuger, unbekümmert, ob seine An- i ‚ten richtig sind oder nicht. Auf diese Art werden die schönsten Ent- leckungen unserer Vorfahren der Vergessenheit zugeführt und Jahrhunderte gehören vielleicht dazu, nur jene Fäden wieder anzuknüpfen, die die un-' glückliche Laune eines oder des andern Forschers zerrissen haben. Das zu viele Einziehen der Arten schadet nach meiner Ansicht mehr, als eine zu rosse Vervielfältigung derselben; denn durch das erstere Verfahren kommen ft gute Arten ganz ausser Evidenz, während durch den letzten Vorgang jenigstens eine allgemeine Aufmerksamkeit rege erhalten wird. Einer solchen Tendenz sollte kräftigst entgegen gewirkt werden. Das Mittel hierzu liesse sich jetzt leichter, wie ehedem, finden, nämlich in einer usgesetzten Beobachtungen über gewisse Arten in der freien Natur. Eine kri itische Sichtung und Controllirung des bereits Bestehenden (hut mehr Noth, s das Forschen nach neuen Entdeckungen. Die naturhistorischen Vereine ieten hierzu ein vorzügliches Mittel und ihr Einfluss würde von unberechen- aren Folgen begleitet sein, wenn sie sich vorzugsweise die bisher unge- iligend gelösten oder vergriffenen Fragpuncte zu ihrem Ziele setzen _ würden. Eine jede solche Anregung bietet den Anlass zu vielfältigen Beob- _ Achtungen, und da jeder Beobachter seine besondere Anschauungsweise, be- :{, so wird die Erkenntniss eines und desselben Objectes durch die Be- B IV. B 10 trachtung von einem mehrfältigen Standpuncte gewiss früher und sicherer gefördert, als diess durch eine isolirte Anschauung möglich wird. Ein auffallendes Beispiel geben Carexz vulgaris Fries. und caespi- tosa Lin. Diese beiden Arten sind beinahe bis zur Gegenwart von den meisten Botanikern mehr weniger verkannt und verwechselt worden; wäh- | rend sie die alten Forscher genau unterschieden, und in Schweden und Nor- wegen nach Fries’s Angabe fast von jedem Landmanne gekannt werden. Fries hat ihre specifische Verschiedenheit vollständig nachgewiesen und die zweifarbigen Carices in folgende Gruppe geschieden, deren Ein- u; theilungsgründe für jeden Caricologen interessant erscheinen werden : A. Aphylliopodaes Halm an der Basis mit hjeltlosen Scheiden umgeben. a) Spiculosae: Schuppen nervig, mit einer Granne bespitzt, Blüthenstiele bescheidet, Scheiden an der Basis tutenförmig, ganz, brandig. Carex maritima Müller. — Lyngbyei Hornem. — _ cryptocarpa C. A. Meyer. — spiculosa Fries. b) Eye Schuppen 1nervig, grannenlos, Wur- zel rasenförmig. 5 Carez stricta Good. — caespitosa Lin. — . turfosa Fries. B. Phylliopedae Halm an der Basis beblättert. } a) Prolixae.“ Schuppen Anervig, Früchte schmal, Blätter am Rande zurückgerollt, Carex prolixa Fries. —_ acuta Lin. — . tricostata Fries. b) Aquatiles: Schuppen inervig, Früchte schmal, ' Blätter am Rande einwärtsgerollt. Carez aquatilis Wahl. — limula Fries. — vulgaris Fries. 11 co) Salinae : Schuppen 3nervig. Carex halophila N y]. Pr — salina W bg. — subspathacea Wormsk. d) Rigidae: Schuppen Anervig. Endständige Achre männlich, Blätter flach. Carex elytroides Fries. — hyperborea Dreyer. — rigida Good. e) Bicolores: Schuppen 1nervig. Endständige Achre mannweibig. Carex discolor Ny]. — rufina Dreyer. — bicolor All, Dieser in Anderssohn’s Werke: „Oyperaceae Scandinaviae“ voll- ständig enthaltenen Anordnung von Fries habe ich die Entdeckung einer neuen und sehr ausgezeichneten Carex-Art zu danken. Es ist C. turfosa | ries. Ich fand sie im Hochsommer des Jahres 185% in Torfmoor-Wäldern Ni der-Oesterreichs zwischen Steinbach und Brandt gegen die böhmische ze mit Ledum palustre, Drosera rotundifolia und Carex vulgaris. - Fries Beschreibung ist vielleicht nicht allen Freunden der Botanik gänglich. Für dieselben folgt hier die Beschreibung in deutscher Ueber- zung vorzüglich aus dem Grunde, um dadurch der Entdeckung neuer ndorte im österreichischen Kaiserstaate auf die Spur zu helfen: Carex turfosa Fries. recht, sitzend. Deckblätter blattartig länger als der Stengel. Früchte aufrecht abstehend, eiförmig, in den sehr kurzen Schnabel ver- mälert, flach convex, nervenlos, kürzer als die eiförmigen Schuppen. + Halm steif, scharfkantig unten an der Basis beblättert, Scheiden pärlich faserig. Blätter gekielt. Wurzel rasig-ausläufertreihend. > Auf Torfmooren in Schweden. Diese Species hält die Mitte zwischen Carex caespitosa und vulgaris. Auf nassen moorigen Orten entsteht eine Wurzel mit Ausläufern und bildet e Rasen, diese bringt zähe aufrechte zerstreute Halme hervor, welche t ‚einen von der Wurzel gelösten Blätterbüschel umgeben sind; auf einem rasigen Staudpuncte aber ist sie in der That rasenfürmig, die Halme gleich- j m dreiseilig mit wenigen ziemlich blattlosen faserigen Scheiden bekleidet. Die Blätter sind schmal, starr, steif, einfach gekielt, ihr Rand zurückgerollt. Deckblätter läuger und breiter als bei €. Rn” 12 eaespitosa. Die Achre steif dünn, nie knapp zusammengedrängt; die Früchte etwas weiter aus einander stehend, innen flach, aussen convex, sehr schwach nervig, bisweilen durch das Trocknen gerippt. 2. Erwähne ich einer von mir im Wiener Gebiete bei Moosbrunn auf- gefundenen neuen Varietät, die Fries aufgestellt hat, nämlich: Carex aculta Linn. var. personata. Die Farbe derselben hat einen Stich ins Gelbliche, der Halm ist ziem- lich glatt, die Achren verlängert, an der Basis verdünnt, sehr schlank, hängend, Schuppen rosthraun, länger als die Früchte. Welche Schwierigkeiten oft die Unterscheidung beider Arten ©. stricta und acuta macht, werden Jene am besten zu beurtheilen wissen, welche sich oft damit befasst haben. Das fast einzige Kriterium bestand bisher im Vorhandensein oder Abgange des Fasernetzes an den untern Blaitscheiden, und liess nicht selten geübtere Botaniker im Stiche. Fries hat ein neues Unterscheidungsmerkmahl aufgefunden ; es besteht — wie erwähnt — in dem an der Basis beblätterten oder bloss beschuppten Halm. Bewährt sich dieses Merkmahl als constant, so fällt künftig eine solche Schwierigkeit in der Bestimmung von selbst weg. 3. Juncus Tenageja Ehr. wird im Wiener Florengebiete angegeben, ist aber meines Wissens noch nie darin gefunden worden. Jene Pilanze, welche man dafür hielt, ist Juncus sphaerocarpus Nees ab Es. Seit mehreren Jahren schon beobachtete ich dieselbe bei Siegenfeld, Giesshübl, Vöslau, am Laaerberge und im verflossenen Sommer in zahlloser Menge auf überschwemmten Aeckern bei Goyss am Neusiedler-See. Ich zog sie auch in Blumentöpfen und im Garten, fand aber unter so vielen Tausenden von Individuen, die mir zur Disposition standen, auch nicht ein einziges heraus, das mir nur im entferutesten den Anlass zu einer Verwechslung mit Tena- geja gegeben hätte. Zwar hat sich das von den Floristen bei sphaerocarpus angegebene specifische Merkmahl der aufrechten Spirrenäste nach \ meiner Beobachtung nicht constant erwiesen, da die Aeste diese aufrechte Haltung nur im Blüthenstadium besitzen, später aber bei der Fruchtreife ebenso, manchmal aber sogar noch mehr abstehen , wie bei Tenageja. 4 i Allein unveränderlich bleibt das Längenverhältniss der Perigonblätter und ihre Gestalt. Dieselben sind lanzettlich und beiläufig um Ein Drittel länger als diekugelrunde Kapsel; während bei Tenageja die Perigonblätter eiförmig lanzettlich und nur so lang sind, als die” sehr stumpfe Kapsel. Ein sehr auffallendes uleischifeeee fand ich indessen in der Farbe der Perigonblätter. Bei sphaerocarpus ist nämlich der Rückenstreifen der Perigonblätter besonders im Blüthen-Stadium licht- grün, die Randeinfassung derselben weiss, gerade so wie bei dufonius. Bei Tenageja hingegen ist der Rückenstreifen immer bleich oder 13 schmutzig weiss, rechts und links aber von eifem schwarz- brau nen, glänzenden Seitenstreifen besetzt, die Randeinfassung weiss. Diese Zeichnung verleiht den Perigonblättern ein bandirtes sheckiges und dunkles Aussehen, und es wird hiernach Jeder esse heiderseitigen Pflanzen mit Sicherheit von einander unterscheiden i en. Auch die Farbe der Kapsel ist bei sphaerocarpus goldgelb, seltener lichtbra ung bei Tenageja immer schwarzbraun. Schwieriger ist die Unterscheidung des sphaerocarpus von J. bufonius, ;0 lange noch keine Kapselbildung ersichtlich ist. In diesem Falle macht sich aber ersterer sogleich durch seine äusserst dünnen Halme ind Aeste kenntlich, die in der Regel noch zarter sind, als bei Tenayeja. Nach diesen Merkmalen halte ich daher J. sphaerocarpus dem J. fonius viel näher stehend, als dem J. Tenageja, und es wird sich ersterer mmer als eine gute Art erweisen. 4. Juncus fasciculatus Bert. in Dalmatien und auf der jeinfläche angegeben, unterscheidet sich von J. bufonius vorzüglich dadurch, lass seine Blüthen zu je zwei und drei ander Spitze knäuelförmig ge- hi ft sind. Betrachtet man einzelne Exemplare, welche die vollständigen fen-Charactere in sich vereinigen ; so wird man keinen Anstand nehmen, s Artenrecht dieser Pflanze zu bestätigen. Kommt man aber in die Lage, liese Pflanze in grosser Menge zu finden, wie ich heuer bei Siegenfeld, 9osbrunn und auf den Donau-Inseln Gelegenheit hatte, so wird ihre Au- äh herung zu bufonius bald ersichtlich werden. Dieser Juncus kommt eheu- ; auf hartgetretenen Wiesenwegen vor, und es liegen der Bildung eines knäuelförmig-gehäuften Blüthenstandes eben dieselben Ursachen zum r u de, welche.die Entwicklung der gedrängten Blüthentraube der AOlBENARER Be herbeiführten. 5 Ornithogatum chloranthum Sauter. nach Koch's ynopsis“ bisher nur in Obstgärten bei Steyer in Oesterreich angegeben, d ich im Garten des k. k. Theresianums unter 0. nutans wildwachsend. en genäherten traubigen Blüthenstand, die kürzeren Blüthenstiele, ferner saltgrüne Farbe des Streifens auf der Aussenseite der Blüthe, wodurch y diese neue Art von zulans unterscheiden soll, halte ich für kein speci- shes Merkmal, sondern für die Wirkung eines hartgetretenen und dabei was schattigen Standortes, weil dasselbe nur dort vorkommt und nach isgabe der weiteren Verbreitung über sonnige aufgelockerte Stellen genau ® Uebergangsglieder zu nutans darstellt. Wegen Mangel an-hinreichender Nahrung, die ein solcher Standort gewähren kann, gelaugen die Blüthenstiele nicht zu ihrer vollständigen Aus- lung, sie bleiben verkümmert und kurz, daher der Blüthenstand mehr rängt erscheint. Die lichtere oder dunklere Färbung hängt überdiess uch von der stärkeren oder schwächeren Einwirkung des Sonnenlichtes ab. ® Vertrockuung der Blätterspitzen, welche Brittinger den Regen- 14 würmern zuschreibt, denen diese Spitzen zur Nahrung dienen sollen, rührt nach meiner Ansicht von den Krühjahrs-Frösten her, welche die Jungen Blätter beider Pflanzen zerstören. . 6. In Koch’s „Synopsis“ wird Ornithogalum collinum Guss. bei Wien angegeben und kein Wiener Botaniker weiss hier einen Standort von dieser Pflanze anzugeben. Auf einer grasigen aufgelockerten ' Stelle des Eisenbahn-Dammes bei Lanzendorf fand ich ein dem O. umbellatum | Lin. annäherndes Exemplar mit einer auffallend verlängerten Blüthentraube, | wie bei O. montanum; die Blätter sind lineal mit einem weissen Mittel- streifen bezeichnet, der Zwiebl proliferirend. 1 Späterhin entdeckte ich dieselbe Pflanze unter Gesträuch am Laaerberge Sie passt auf die Beschreibung von O. orthophylium Tenor. und wahrschein- lich gab die Auffindung von solchen Exemplaren die Veranlassung zur Auf- nahme des O. collinum in Koch’s „Flora“. Ich halte die hiesige Pflanze nur für eine Form von O. umbellatum. 7. Potamogeton Trichoides Cham. Diesen für die Flora Oesterreichs neuen Bürger fand ich im Sommer des Jahres 1852 mit meinem Freunde J. Zelenka im Kampflusse bei dem Kloster Zwettl. Er gehört eigentlich den nördlicheren Gegenden an und wurde oft mit P. pusillus und pectinatus verwechselt. Er findet an dem angegebenen Standorte für u Deutschland seine bisher bekannte südlichste Verbreitung. I” 8. Eutdeckte ich folgende für die Wiener Flora zweifelhaft erklärte Pflanzen: 5 a) Bromus squarrosus Lin. auf sandigen Plätzen des. Haglerberges am Neusiedler-See gegen Goyss in ziemlicher Menge mit Trigonella monspeliaca. % b) Auf demselben Berge, jedoch mehr gegen Winden zu: Bromus villosus Schrank, der sich durch weichbehaarte Aehrchen von squarrosus unterscheidet, und von mehreren Floristen mit Recht für eine Varietät desselben erklärt wird. 'z c) Anchusa italica Retz. in der Gegend zwischen Petorai dorf und Giesshübl. Ein Beweis, dass sich diese Pflauze dort, wo Sie beiläufig Schultes vor einem halben Jahr- | hundert angegeben hat, noch immer fort erhält und sonach ale einheimisch betrachtet werden muss. h | d) Cerastium glomeratum Thuill. eigentlich nur für den engern Bereich der Wiener Flora in Frage gestellt, — auf trockenen Waldrändern bei Mariabrunn. ca — a — $ Ueber die ersten Stände einiger Lepidopteren. Von J. v. Hornig. j Pempelia Palumbella S.V. — Die Raupe ist erwachsen iläufig einen Zoll lang, schlank, und bis auf das Aftersegment durchaus eicl dick. . _ Der Kopf ist rund, glänzend schwarz. Ebenso gefärbt das ansehn- ıe Nackenschild. pi Der Leib hat zur Grundfarbe ein mehr oder minder dunkles Rothbraun. ber die Rückenmitte zieht eine dunklere olivenbraune, hell eingefasste ie, an welche ein breiter rothbrauner Kängsstreif sich anschliesst. In diesem ? liegeu an seinem unteren Rande auf jedem Gelenke vom vierten an E hinter einander zwei schwarze Puncte, auf dem zweiten, dritien und zten Segment aber ein Doppelpunct. Gegen die Seite hin folgt ein dun- enbrauner, in seiner Mitte etwas heller angelegter Längsstreif, der untern Rande vom vierten Leibringe an auf jedem derselben einen hwarzen Punct und zwar ober dem!Luftloche führt. Statt dieses einfachen inctes steht auf dem dritten und vorletzten Segmente ein Doppelpunct, und f dem zweiten Segmente endlich ein weisser, rückwärts breit schwarz ge: asster Augenfleck. Junge Raupen haben statt des Augenfleckes nur men schiefen, einfach schwarzen Fleck, und je älter die Raupe, desto deut- {" Pan L n * .. 16 licher wird der Augenileck. Diese eigenthümliche Auszeichnung findet sich bei mehreren Phycideen-Larven *). Die erwähnten beiden Striemen der Palumbella - Raupe, nämlich die rothbraune und die olivenfarbene, werden von einander durch einen wnregelmässigen und verfliessenden schmalen Längsstreif von hellerer Farbe getrennt, welcher Streif, so wie die Einfassung der Rückenlinie besonders im jugendlichen Alter der Raupe: intensiv, beinahe gelblich weiss sich zeigen. Die Luftlöcher sind braun. Die Unterseite ist rothbraun. Seitlich ziehen zwei verloschene helle Längslinien, zwischen welchen unter jedem Luftloche ein doppelter schwarzer. Punct, und hinter diesem auf dem zweiten und dritten Segmente noch ein kleines schwarzes Pünctchen liegen. Auf dem ersten Leibringe jedoch ist knapp vor dem Luftloche ein einzelner, grosser, glänzend schwarzer Fleck. Eine Reihe etwas grösserer schwarzer Puncte, je eines’auf jedem Gelenke, und zwar in der rückwärtigen Hälfte desselben, zieht ober den Füssen und. in derselben Richtung auf den fusslosen Gelenken. Jener des ersten Ringes ist besonders gross. Hierauf findet man auf den Gelenken ohne Füsse drei knapp beisammenstehende, und noch weiter nach innen beiderseits der Mitte der Unterseite sowohl zwischen den Füssen, als auf den fusslosen Leibrin- gen noch Ein kleines schwarzes Pünctchen. Endlich führt jeder Leihring auf der Mitte der Unterseite einen dunkleren rohtbraunen Fleck. Die schwarzen Puncte des ganzen Leibes sind mil einem einzelnen, feinen und langen hellbraunen Haare besetzt. ? a Die Krallen sind schwarz und die Fussgelenke derselben inwendig und rückwärts schwarz gefleck. Die acht Bauchfüsse wie der Leib gefärbt, mit einem schwarzen Ringe; auf ihren Fussgelenken liegen = *) Siehe Verhandlungen des Wiener zoologisch- botanischen Vereines 1853, S. 71 und 73. Bei Nephop. SyWwestrela Ratz., der einzigen forst- schädlichen Phycidee (wegen deren Identität mit Neph. Abietella S.V. übrigens man Zeller in der „Isis“ 1846, S. 736, 737 und 739, daun in der „Stettiner entom. Zeitung“ 1841, S. 12 vergleiche) hat Ratze- burg in den Forstinsecten, 2. Theil, S. 242. den Augenfleck beachtet. Auch die Raupen von Roborella, Consociella und Elutella haben densel- ben deutlich, ohne dass in den Treitschke’schen Beschreibungen, IX, 1, S. 164, 188 und 194 davon Erwähnung geschieht. Schwach, beinahe bloss angedeutet, ist dieser Augenfleck des zweiten Segments ferner bei der Raupe der Pempelia Cingillelia FR. vorhanden, ein wesentlicher, weil charakterisirender Umstand, den J. Mayer in seiner Beschreibung, Zeitschrift des Wiener zoologisch -botanischen Vereins 1853, S. 77 übergangen hat. P 17 Aussen einige schwarze Pünetchen. Die Afterklappe und die Nachschieber sind ' braun, dunkler als der übrige Leib, und mit mehreren schwarzen Puncten _ besetzt. r Pe j Die Raupen fand ich auf verschiedenen Bergen um Wien, namentlich bei Gumpoldskirchen, zuerst noch jung im September, dann gegen Ende Bee durchwinterte sie in mehr als halb erwachsenem Zustande, und hielt sie endlich im nächsten März und April an den frühern Fundorten bermals, nunmehr jedoch ausgewaechsen. Es unterliegt hiernach keinem ifel, dass die Raupe überwintert. Die Pflanze, auf der ich sie stets traf, und womit ich sie erzog, ist Polygala Chamaebuxzus L. Sie lebt insam, knapp über dem Erdboden in einem zarten hellen Schlauche, welcher en den niedern Stängeln und Blättern der Pflanze oder auch zwischen jteinen angelegt, mit Erdkörnern verwebt und ungewöhnlich lang ist. In esem Schlauche überwintert die Larve, und ich sah sie denselben frei- willig nicht verlassen , ausser als sie sich zur Verwandlung anschickte. Aus dem letztern Umstande erkläre ich mir bei der bedeutenden Lebensdauer er Raupe die auffallende Länge des Schlauches, den sie, nachdem die um- enden Blätter abgefressen, wehl weiter fortspinnen wird, um in den Be- ch neuer Nahrung zu gelangen. - In der Gefangenschaft ging die Raupe Ende April oder Anfangs Mai Aus dem Schlauche heraus, und legte zur Verwandlung an der Ober- läche des Behältnisses ein weitläufiges, ziemlich dichtes, weisses Gewebe in, in dem sie zu einer lebhaften, gewöhnlich gestalteten, schlanken ’uppe mit mattem Glauz und von kastanienbrauner Farbe wurde. Der interleib derselben endet nicht in eine Schwanzspitze, sondern ist jas letzte Segment stumpf abgerundet und mit sechs Wärzchen besetzt, eren jedes eine starke, am Ende hakenförmig umgebogene braune orsie führt. Ob eine doppelte Generation dieser Phycidee besteht, habe ich nicht :obachtet. Die lange Lebensdauer der Raupe macht sie unwahrscheinlich. Yohl wird aber die Entwicklung in sehr ungleichen Zeiträumen erfolgen, a Treitschke IX, 1, S. 175 und Zeller, „Isis“ 1846, S. 784 den li und August angeben, mir selbst die Schmetterlinge schon Ende Mai und 1 Juni ausfielen, und ich sie im Freien ebenfalls noch im August fing. ‚Schmetterling ist um Wien nicht selten. Ich kann nicht umhin, hier zu erwähnen, dass ich im April 1853 auf ier üppigen Pflanze der Polygala Chamaebuzus zugleich mit Raupen von nbella zwei ausgewachsene Raupen von Syriethus Alveus Hb. IV. - c 18 (Fritilium 0.) fand. Obwohl ich diese Raupen zu Hause nichts mehr fressen sah, bin ieh doch aus dem Grunde überzeugt, dass die Polygala ihnen zur Nahrung gedient hat, und ihre Anwesenheit darauf nicht bloss eine zufällige war, weil die Raupen mehrere der eutfernter von einander gelegenen Blätter jener Pflanze mit einigen wenigen Fäden zusammengezogen hatten, und in der hierdurch gebildeten Höhlung sich aufhielten, was offenbar auf einen bleibenden oder doch längern Aufenthalt auf der Polyyala schliessen lässt. _ Die Raupen werden ohne Zweifel ebenfalis überwintert hahen. Eine Beschreibung davon habe ich nicht genommen. Die Verwandlung geschah Anfangs Juni an der Oberfläche des Behältnisses in einem äusserst. schüt- | teren, nur mit wenigen Fäden angefertigten, vollkommen durchsichtigen ‚weisslichen Gewebe, in dessen Höhlung die Puppe horizontal, den Rücken i nach unten gekehrt, lag. Die Puppe von Alveus, auf den ersten Anblick einer Spannerpuppe sehr ähnlich, ist ohne Glanz, chagrinartig rauh. Rücken und Hinterleib hellbraun mit vielen unregelmässigen schwarzbraunen Flecken, und so wieder Kopf mit unzähligen kurzen hellbraunen Borsten besetzt. Der Kopf, die Flügelscheiden und die letzten Hinterleibsringe sind dunkler, blau bereift, die Stirne und die Augen sehr vorspringend, der Rücken sowohl der Breite als der Länge nach stark gewölbt. Hinter dem Auge liegt in der Seite ein ausehnlicher sammtartiger schwarzer Knopf. Die Flügelscheiden sind nicht gerundet, sondern bilden oben auf dem dritten Hinterleibssegmente einen stumpfen Winkel. Der in der Form ganz einer Spannerpuppe entsprechende Hinterleib läuft in eine lange, kegelartige, schwarzbraune Schwanzspitze aus. Am Ende derselben stehen dicht beisammen einige kurze hellbraune Borsten, durch deren unzer- trennliche Verbindung mit dem Gespinnste die Puppe selbst in diesem be- festigt ist. BE m; ı5 Die Schmetterlinge entwickelten sich Ende Juni. - $ Scodiona Favillacearia Hb.— In Treitschke’s Schmet- terlingswerk, X, 2, S. 189 ist eine von Köppe in Braunschweig gegebene Beschreibung der Raupe und Puppe von Scodiona (Fidonia) Favillacearia Hb. enthalten. Ich habe diesen Spanner ebenfalls aus der Raupe erzogen, und die Vergleichung meiner Beobachtung mit den Angaben Köppe’s ver- anlasst mich zu folgenden Bemerkungen. _ F Zuerst erwähne ich, dass die Raupe von Favillacearia jener von Sco- diona Conspersaria S. V., die Hübner Lare. Lep. V. Geom. I. Ampl. X. a. abgebildet, und Treitschke VI. 1. S. 301 (sehr ungenügend) bes schrieben hat, ausserordentlich ähnlich ist. Die Unterschiede bestehen bloss 19 ‚darin, dass die Raupe von Favillacearia etwas kleiner, dunkler und mehr braungrau ist, während die Farbe bei Conspersaria einen bläulichgrauen er violelten Anflug hat. Uebrigens sind die Nahrungspflanze und zum Theil Zeit ihres Erscheinens verschieden. Die Raupe der Conspersaria über- ‚Wwintert, was Treitschke nicht anführt, ich aber aus eigener Erfahrung veiss, zwar eben so, wie jene von Favillacearia, lebt jedoch bis in Juni. Dass die Raupe der Favillacearia, wie Köppe behauptet, auf Heide, er: ca vulgaris sich findet, ist mir desshalb sehr unwahrscheinlich, weil au en Orten, wo der Schmetterling in der Wiehergegend, und zwar in man- en Jahren eben nicht selten vorkommt, nämlich äuf baumloseu, ziemlich rilen Hügeln in der Brühl, weit und breit Erica vulgaris wicht wächst. Jag gen ist diese Pflanze an andern Stellen in der Umgebung Wiens, z, B. Dornbach, Weidling, massenhaft vorhanden, nie aber dort eine Favillu- ria gefangen worden. Erwachsen ist die Raupe des ebeiı genannten Spanuers bei einer sprechenden Dicke beiläufig anderthalb Zoll lang. Der Kopf klein, kurz, vorne in einem spitzen Winkel abgeschnitten, en in der Mitte etwas eingetieft, gegen die Seite aber, so wie nach vorne bgerundet, braungrau, dunkler gewässert. _ 1 Das Nackenschild ist vom Körper schwer zu uuterscheidei, klein, irz, rückwärts eckig und schmäler als vorne, von der Farbe und den eichnungen des Leibes. Dieser ist grau oder brauugrau, dunkler gewässert. Die von Köppe Ngeführte helle Rückenader ist nicht vorhanden. Wohl zieht aber über die kenmitte ein heller Längsstreif, der Auf den rückwärtigen Geleuken 'gen die Mitte des Segments zu allmälig sich ein wenig erweifert, und mn wieder schmäler wird, in seiner Mitte durch eine dunkle Linie ge- i wird, und mit einem weit schmäleren schwärzlichen Längsstreifen esäumt ist. Auch dieser letztere Streif wird auf den hintern Leibringen in er Mitte jedes Geleukes etwas breiter und gegen die Seite hin ausgebuchtet, se Ausbuchtungen „ von Hübner bei der Conspersaria-Larve deutlich der gegeben, sind ohne Zweifel Köppe’s nächst der Rückenader lie- ®, schwarze, commaähnliche, die hohle Seite nach aussen kehrende >». In dem bezeichneten dunklen Längsstreife liegen vom vierten zmente an bis zum zehnten auf jedem derselben weit hintereinander zwei chwarze Warzen, die nach hinten zu immer grösser werden, und auf den ce * letzteren der erwähnten Leibringe in kleine schwarze Kıöpfe übergehen. Auf dem zweiten und dritten Leibringe findet man zwei kleinere Wärzchen nicht hintereinander, sondern nebeneinander. Auf dem vorletzten Ringe steht ein ausehnlicher, kegelartiger Fleischzapfen von der Farbe des Leibes, und hinter demselben beiderseits des hellen Rückenstreifes, weleher sich auch auf ; dem Zapfen fortsetzt, ein einzelnes schwarzes Knöpfchen. Dieser einfache Fleischzapfen ist mir übrigens auch bei Scodiona Conspersaria, sonst aber keiner andern Spanner-Raupe bekannt, und wird wohl eine Eigenthümlich- keit der Larven des in Rede stehenden Genus bilden. Gegen die Seite hin zieht bei Favillacearia noch ein verloschener dunkler Längsstreif, und be- gränzt den helleren, röthlich augeflogenen und mit einigen unregelmässigen weisslichen Wischen besetzten Seitenwulst, in welchem die schwarzen, hell gekernten Luftlöcher und hinter jedem der letztern ein schwarzes Wärz- chen, daun vor dem Luftloche, aber etwas schief nach oben gerückt, noch Eines liegen. Die Unterseite ist mit der obern gleich gefärbt. Unter den Luft- löchern ein schwärzlicher Längsstreif. Auf jedem der fusslosen Gelenke lie- gen in diesem Streifen drei erhabene schwarze Puncte. Weiter nach unten ist noch ein verfliessender Längsstreif von einer weniger dunklen Farbe, in ihm auf den Segmenten ohne Füsse zwei, ober demselben Ein schwarzer Punct. Ueber die Mitte der Bauchseite endlich zieht von den letzten Krallen an abermals eine dunklere , meistens scharf begränzte und hell eingefasste Strieme. Alle bisher besprochenen Zeichnungen und Puncte sind übrigens meistens nur bei jungen Raupen deutlich. Mit dem zunehmenden Alter derselben werden sie verschwimmend, verloschen, und daher schwer er- 2 keunbar. Die Krallen, die zwei Bauchfüsse und die Nachschieber von der Farbe 3 des Leibes, und so wie die Afterklappe mit mehreren kleinen schwarzen Puncten, Auf der Aussenseite der Bauchfüsse zieht ihrer Länge nach ein heller Streif, von Köppe eine erhabene weisse Begränzung genannt. Die Nachschieber endigen oben unter der Afterklappe in zwei horizontale Fleischspitzen. / R Die schwarzen Puncte, dann einige der vorderun und der letzter Warzen führen ein äusserst kurzes, feines, braunes Härchen. Das Gesichty die Füsse und das letzte Segment sind mit mehreren etwas länugern Haaren besetzt. 4 x Die Raupe überwintert. Ich fand sie kaum halb erwachsen im Decem- ber, beinahe vollkommen ausgebildet aber in der ersten Hälfte des März an den vorbezeichneten Stellen auf den kalkigen Bergen um Wien, und zwar 21 ur auf oder bei Globularia vulgaris L., womit ich sie auch ernährte. Sie hält sich an den niederen Stängeln der Pflanze, an Steinen oder gar an der Erde selbst auf, und legt in der Ruhe den ganzen Leib an den Stängel an die Erde an. Da überdiess ihre Farbe so ziemlich dem Erdboden icht, so kostet es Mühe, sie zu finden. Dadurch jedoch, dass. die sehr ue Raupe, wenn man ihr zu sehr naht, meistens sich zusammenringelt, zu Boden fällt, verräth sie sich dem suchenden Auge. Die Raupe eint im Frühjahre zu ihrem Aufenthalte die noch feuchten, vom Schnee kurz verlassenen Stellen vorzuziehen. Sie ist weiter sehr träge, und bewegt, bevor sie sich in Gang setzt, gleichsam als Vorbereitung ‚hierzu,-den Leib zitternd hin und her. (Dieses Benehmen habe ich anch bei einigen andern Spanner-Raupen, z. B. der Boarmia Sociaria be- merkt.) Die Verwandlung erfolgt in der zweiten Hälfte des März, und ge- schieht auf der Oberfläche der Erde unter Pflauzenstängeln (nach Köppe ıch im Moos) in einem schüttern Gespinnst, in welches die Raupe sehr le Erdkörner einzuweben pflegt. Die lebhafte Puppe ist gedrängt, wenig glänzend, hellbraun. Die Flügelscheiden und die letzten Segmente des Hinterleibes sind dunkler. as Luftloch des vorletzten Ringes, wenn es wirklich ein solches ist, ist n Gegensatze zu den übrigen schwarzen Stigmen hell, beinahe weisslich d ohne sichtbare Oeffuung. Nach Köppe ist die Puppe, wenn sie sich wegt, in den Einschnitten heller. Diess ist allerdings richtig. Nur habe h zu bemerken, dass, wie es überhaupt bei alleu derartig beschaffenen üppen der Fall, jene der Favillacearia die hellen Hinterleibseinschnitte ich danu beibehält, wenn sie sich nicht hewegt. Dasletzte Hinterleibssegment rd durch eine tiefe Kreisfurche in zwei Hälften getheilt, deren rückwär- ge und schmälere, oben und in den Seiten überragend ist, und hierdurch em , Querwulste gleicht. Der Kreis, den dieser Wulst bildet, wird unten y der ganzen Afterstelle, daun seitlich und zwar an letzterem Orte durch nen tiefen, etwas schiefen, und von der Kreisfurche nach oben gegen e Wurzel des Cremasters zu gerichteten Längseinschnitt (ähnlich demje- gen, der sich bei der Puppe von Amphidasys Betularia vorfindet, und der 4 diese und ihre verwandten Puppen von Speyer in der „Isis, 1845, 358 beschrieben worden ist) unterbrochen , so dass das letzte Segment ntlich mit drei Wülsten, nämlich einen oben und zwei in den Seiten zu schliessen scheint. Sollte nun Köppe nicht etwa diese Wülste oder aber ie bei den männlichen Favillacearia - Puppen zwar deutlichen, doch sehr einen zwei Geschlechts-Höckerchen auf der Unterseite des letzten Seg- s gemeint haben, so kaun ich die von ihm behaupteten zwei Höcker- am Ende der Puppe nicht entdecken. Auch kenne ich sonst eine höckerige Spannerpuppe bisher weder in der Natur, noch aus Abbildungen, Die kegelartige Schwanzspitze ist kurz und dick, braun , von einer hel= leren Farbe als die letzten Leibringe, und schliesst mit vier am Ende hakenförmig umgebogenen, und dazwischen mit vier geraden, stwas S keren, dunkeln Borsten. l ‘Der Spanner erscheint im Laufe des Mai. D 3 Jeber einen bisher verkannten Lauf käfer, beschrieben von L. Miller; und einen neuen augenlosen Rüsselkäfer, beschrieben von F. Schmidt; Von &. Frauenfeld. _ Herr Ferd. Schmidt, dem die Wissenschaft so unendlich Vieles, mentlich in Erforschung des thierischen Lebens unterirdischer Grot- n, wie keinem andern Naturforscher verdankt, hat in dieser emsigen Un- "suchung unermüdet thätig, auch im abgewichenen Jahre eine Menge neuer eressanter Entdeckungen *) gemacht, von denen er mir einige mit seiner ? inten, nicht genug zu rühmenden Bereitwilligkeit zur Veröffentlichung Bei seiner Anwesenheit verflossenen Herbst in Wien übergab er theils yohl mir die betreffenden Thiere, als er sie theils dem k. k. Hof-Natura- nkabinet überliess, wo mir Herr Director Kollar wohl die interes- teste Entdeckung, einen augenlosen Rüsselkäfer, mit grosser Zuvorkom- sit zur Abbildung AOENEEIREN den ich von der Ihnen schon bekannten feisterhand Hrn. Semeleder's gezeichnet vorlege. 24 Ich glaube hier jedoch mit einem Thiere-heginnen zu müssen, welches seit langen Jahren verkannt, erst unserm scharfsinnigen Koleopterologen Hrn. L. Miller zur Aufklärung vorbehalten blieb. Herr Dr. Schiner hat in der Darstellung seines Ausfluges in die Krainer Grotten in der October- Versammlung dieses Gegenstandes gedacht, allein die zur wissenschaftlichen ° Begründung nöthige Diagnose des Käfers daselbst nicht beigefügt, daher ich sie nach Herrn Miller’s Mittheilung, hier nun genau und wörtlich folgen lasse: : „Ueber einen bisher verkannten Laufkäfer: Sphodrus Schmidtü von L. Miller.“ - n „Ich gebe hier die Beschreibung einer Laufkäferart aus dem Krainer Grotten, welche allgemein für Pristonychus elegans Dej. angesehen wird, mit welchem sie zwar die grösste Aehnlichkeit hat, aber von diesem, wie überhaupt von der Gattung Pristo= nychus in der Bildung der Klauen abweicht. Diese sind nämlich nicht wie bei Pristonychus an der Wurzel gesägt, breit und kurz, sondern ungesägt, länger und schmäler, nach welchen Merkmalen sich das Grottenthier an Sphodrus anschliesst.“* Re „Sphodrus Schmidtii Mill“ 4 „Aprterus, angustatus, ferrugineus; thorace elongato, sub- cordato, postice utringue impresso ; elytris oblongo-ovalibus, subtiliter striato-punctatis. Long. 6 — 7Y/ı lin.“ ; 1 , „Viel kleiner und besonders schmäler als die übrigen Arten dieser Gattung und durch die rostrothe Färbung ausgezeichnet. Der Kopf ist schmal, lang, fast cylindrisch, und hat zwischen den Augen zwei Längseindrücke, deren Grund schwach gerunzelt ist. Die Fühler sind länger als die Hälfte der Körperlänge, Das Hals- schild ist breiter als der Kopf, länger als breit, gegen die Basis etw. ; verschmälert , die Hinterwinkel ein wenig seitwärts vortretend 5 der Vorderrand stark ausgebuchtet, die Vorderwinkel sehr spitzig; der Hinterrand fast gerade. Die Eindrücke in den Hinterwinkeln si schmal und nicht tief, und gehen in die den aufgehobenen Seitenrand des Halsschildes begleitende Vertiefung über. Die Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, gegen die Spitze ver- breitert, schwach gewölbt, fein punctstreifig. Die Unterseite ist etwas heller als die Oberseite. Die Küsse sehr schlank, die Klauen ungesägt.“ : | „Dieses Insect wurde schon vor vielen Jahren von Hrn. Ferd, Schmidt in den Grotten bei Adelsberg und Luegg aufgefunden, Mir wurden Exemplare als Pristonychus Schreibersi Schm. in litt, mitgetheilt; es scheint jedoch hier eine Verwechslung stattgefunden zu haben, da Dejean diesen Namen als synonym zu Pristonychus elegans zieht.“ , 25 Auf den schon öben erwähnten angenlosen Höhlen-Rüsselkäfer üher- end, folgt hier ebenfalls wörtlich die von Herrn F. Schmidt verfasste Beschreibung desselben : g) „Troglorhynchus,“ „eine neue Rüsselkäfer-Gattung aus der Abtheilung der Otiorhyuchen von Ferd. J. Schmidt“ „Fühler von halber Körperlänge, ziemlich dünn, ihr Schaft so lang als das Halsschild, ihre Geissel siebengliedrie. Erstes und zweites Glied langgestreckt, kegelförmig. Die folgenden fünf kurz, gerundet kegelförmig, die Keule geringelt, eiförmig.“ „Rüssel von mässiger Kürze ‚ oben mit einer Längsfurche E Ei an den Seiten zusammengedrückt, an der Spitze mässig erweitert, - Fühlerfarche kurz, gerade und seicht, die äussern Lappen der- selben klein.“ ' „Augen gänzlich fehlend.“ „Halsschild kaum merklich länger als breit, in der Mitte ‚schwach erweitert, oben sanft gewölbt, vorne und hinten” gerade ah- gestutzt.* „Schildehen nicht sichtbar.“ „Flügeldecken etwas mehr als doppelt so lang als zusammen breit, elliptisch, deutlich breiter als das Halsschild, an den Schultern flach gerundet, an der Naht verwachsen.“ „Flügel fehlen.“ „Beine mässig dick, die kugeligen Hüften an einander stehend; die Schenkel an der Spitze stark keulenförmig verdickt, ungezähnt; die Schienen ziemlich gerade, die vordersten nahe der Wurzel etwas erweitert; Klauen gross, einfach.“ “ % Von reoyAn und düyyos. „Die Körperform dieser Gattung ist ziemlich übereinstimmend mit der Gattung Stomodes, die längern, dünnern Fühler, der längere Rüssel, die langgestreckten Flügeldecken und die grossen Klauen unterscheiden selbe aber zur Genüge davon. Der gänzliche Mangel - der Augen ferner von allen bekannten Rüsselkäfer-Gattungen.“ - MAR Rn anophthalmus: brunneus ,„ nitidus, parce setulosus > Punctis magnis, minus profundis , in thorace dispersim, in elytris seriatim dispositis.“ a IV, D 26 Kr BEE Länge | 9 | 11 | 30. 234” ®%y + Breite L’6 1.9 14 ar „Der ganze Käfer ist rothbraun mit einzelnen zerstreuten gelb- & lichen Börstchen besetzt; die Beine sind heller; er ist um die Hälfte grösser als Stomodes yyrosicollis Schh. von ähnlicher Gestalt, aber mehr gestreckt. Kopf nach vorne bis-zur erweiterten Rüsselspitze kegelförmig verengt, nicht punctirt, der Rüssel mit einer, von zwei ziemlich scharfen Kanten begränzten Mittelfurche. Fühler mit einzelnen, abstehenden, längern Haaren, und mit fein grau behaarter Keule. Halsschild etwas länger als breit, vorne und hinten gleichbreit und. | gerade abgestutzt, an den Seiten mässig gerundet erweitert, sanft gewölbt, glatt, glänzend, mit zerstreuten, grossen und seichten Puncten und einer nur schwach angedeuteten Mittellinie. Bortacna nicht sichtbar. Flügeldecken lang gestreckt, elliptisch, beinahe walzen- förmig, vorn und hinten sanft gerundet, fast dreimal so lang als das Halsschild, an der Wurzel eben so breit als der Hinterraud des Halsschildes, in der Mitte um ein Viertel breiter, oben glatt, glän 2 zen, mit ganz regelmässigen Reihen von grossen seichlen Puncten, abstebende feine gereihte Puncte zeigen. Die Naht ist verwachsen, Die Flügel fehlen. Die Beine sind mässig dick, etwas lichter als der übrige Körper gefärbt, die Schenkel an der Spitze in eine grosse, 1 glänzend glatte, nicht punctirte Keule verdickt, die Schienen dün “ ziemlich gerade, nur die vordersten etwas gekrümmt, an ihrer Wurzel schwach erweitert, und am innern Rande mit. steifen Borstenhaaren besetzt.“ j d „Der Käfer wurde bis jetzt von mir blos in der Grotte vo Grosskalenberg, und zwar schon "dreimal lebend gefunden, kom Jedoch auch in der Grotte am Mokrizberg vor, von wo ich ein ver“ stümmeltes, leblos gefundenes Exemplar besitze.“ „Der stetige unterirdische Aufenthalt dieses Käfers und seine Augenlosigkeit dürften die Abtrennung von Otiorhynchus, dem am nächsten steht, rechtfertigen, und das Thier als echten Hö lenbewohner charakterisiren.“ = ns 4 *) Die Masseinheit ist hier der 10,000. Theil eines Meters, und obige Dimensionen des Kopfes, Halsschildes und der Flügeldecken sind erde Abkürzung von 0,0009, 00011 u. s. w. “ i „7 Naturaliencabinet ersucht habe, den Entwurf der, nur bei meinen sehr geschwächten Augen verfassten Beschreibung zu prüfen, uud zu berichtigen, war so gefällig, obige Diagnose zu liefern.“ - 8o weit Herr Schmidt. Obwohl diesen Käfer hauptsächlich nur die 1genlosigkeit von Otiorhynchus unterscheidet, so glaube ich es dennoch ei jerechifertigt, ihn generisch abzutrennen. Es ist diess wohl nicht ohne Bei- 21, indern Schiödte auch Jene Höhlenspinne, die ebenfalls nur die Augenlosigkeit von Dysdera unterscheidet, mit eigenem Gattungsnamen ver- sieht. Wir haben freilich noch keinen Massstab über den Werth eines sol- hen Organes ; ich aber halte es jedenfalls für ebenso werthvoll; als das ehr oder Minder irgend eines minutiösen, in den Organismus gleichfalls wenig, wenn nicht noch weniger eingreifenden Zähnchens. Wer vermag eun eine universale Norm für Gattungsbestimmung aufzustellen. Sie ergibt sich nur aus dem Bedürfuiss einer bessern Uebersichtlichkeit zur leichtern öglichkeit des -Erkenneus, und wenn sie in artenarmen Gruppen eine mme von Merkmalen in sich schliessen kann, so erübrigt bei zahlrei- j) on wohlnmichts Anderes, als ein einzelnes, wenn nur dann sicheres Verhält- s zur Geltung zu bringen. — Wenn es die schematisirende Gruppiruugs- t liebt, von der jedenfalls unerlässlichen Nothwendigkeit, die wirre, ante Menge klar zu machen, gezwungen, die festbezeichneten Arten innerhalb ; Raumes natürlicher Familien nach hundertfach verschiedenen Principien € hr oder minder zu sammeln, oder zu trennen und aneinander zu reihen, mehren solche Untersuchungen doch gewiss die erkennenden Gesichts- cte, und das ist allerdings der. wichtigste Gewinn ; denn jenes Schema, ches der Natur keine Gewalt anthut, wird wohl nicht daruufer zu en sein. _ Ich habe in der März-Versammlung das Männchen*einer von unserem chverehrten Präsidenten Sr. Dchl. dem Hrn. Fürsten Khevenhüller } I der Adelsberger Grotte entdeckten Zecke unter dem Namen Eschatocepkalus i acilipes beschrieben. Herr Schmidt hat mir unter den erwähnten Höhlen- i eren zwei andere Grotteuzecken , die ich ebenfalls von Herrn Semele- abgebildet vorlege, übergeben, von denen die eine ein Weibchen, wel- er zu jenem Männchen gehörig vermuthet. Allerdings sprechen Rücken- ild und Füsse des Thieres so sehr dafür, dass die Meinung durch jenen jruck, der auch noch durch die Zeichnung, die an Eschatocephalus erinnert, ‚stärkt wird, unwillkürlich aufgedrungen, gewissermassen gerechtfertigt sheint, obwohl einige mir bisher an Zecken bei blos geschlechtlicher Ver- hiedenheit nie vorgekommene Abweichungen höchst gewichtige Zweifel gen, die ich eben darum nicht glaube unterdrücken zu sollen, weil sie st Gattungsunterschiede, wie sie bisher gebraucht wurden, berühren. — e mir bis nun zu Gesicht gekommenen, so wie die von Koch abgebil- de eu Zecken zeigen in den zusammengehörigen Geschlechtern an Kopf und asterbildung entweder gar keine oder so geringe Unterschiede, dass: diese EB D.* 28 allein kaum einen Schluss auf das Geschlecht erlauben. Bei dieser weihli= chen Zecke nun ist der Mundschild rückwärts nicht verengt, wie bei Escha- tocephalus,, sondern sitzt mit breiter, geradliniger Basis am Körper- rande auf; so wie die Taster eine langgestreckte, mit dünnerem Stiele innerhalb etwas eingedrückte Spindelform haben, und obwohl am Grunde z entfernt vom Rüssel, weiter nach vorne hin doch ein fNacheres Anlegen an + diesen erlauben, also in der Bildung der besagten Theile von Eschatoce- phalus *) ganz verschieden sind; wozu noch das Verhältniss des Rüsseli kommt, der „bei Eschatocephalus relativ länger, die kolbigen Taster weit überragt, während er hier die Spitze derselben kaum erreicht. Man sieht aus dieser Darstellung, dass sich diese Zecke der von Koch mit einer einzigen t „longirostris“ aufgestellten Gattung Haemalastor anschliesst, von der er nur ein Geschlecht, auffallenderweise ebenfalls ein Weibchen aus Bra- silien beschreibt. Leider hat Koch hei seinem Haemalastor Luftschild und. Luftloch gar nicht bezeichnet, die nicht unbemerkenswertherweise im vor- liegenden Weibchen genau mit Eschatocephalus übereinstimmen, nämlich ein punctförmiges Lach im grossen kreisrunden Schilde. ist die von Koch aufgestellte Gattungsdiagnose total umzuändern , indem sie gerade nur jene Merkmale hervorheben würde, die dem Weibchen ab weichend allein zukämen. Dieser Ungewissheit Rechnung tragend, da wohl nur ein glücklicher Zufall über diese fragliche Verwandtschaft bestimmte wohl verbleiben kann, und gebe hier die vollständige Beschreibung : a Haemalastor graecilipes. Länglich oval, fach, Taster und Rüssel gleich lang, Mund- Bu Kopfschild nebst Beinen hornig, hellrosthbraun glänzend , der ührige angedrückt steifhaarige Körper lederig, graugelblich mit duuklere schattigen Längsflecken. Augen fehlen **). 5"m lang, 2,5mm breit, Grotte Skednenza am Mokrizberge, wo sie in Gesellschaft Eschatocephalus Herr Deschmann fand. 2 u en E ze ’ a x Yecaaı mr Körper länglich, rings mit aufgewulstetem Rande bis auf den gerade abgestutzien Vorderrand, an dem der Mundschild der ganzen Breite nach angesetzt ist. Die Oberfläche mit tief, eingestochenen Puncteu besäet (mit *) Eschatocephalus steht in der Bildung der Taster noch immer ganz isolirt da; ich habe die reiche Sammlung des kaiserl. Museums durch- gesehen, ohne eine einzige ähnliche Form zu finden. m **%) Koch sagt bei seinen zwischen zwei augenführenden Gattungen stehenden Haemalastor nichts von Augen. In der Abbildung sind keine zu sehen. 4 E7 | Ed dee nrlker 6: Frauenfeld. Neue _ Vereins IV. Band 185. { Hölenthiere, J. Süeeı seiten. 3. Jroglor v2 °y nehus a rophth hikalımus SF Sehm: #.5. alas re elipes Ir ö. Trrlomurus seulelladas FE 1 Berichte rag: /7 J 29 isnahme des Kopfschildes), in welchem jeden ein niederliegendes, gold- unes Borsteuhaar sitzt. Die Farbe ist gelblich grau, mit zwei vom Kopf- schild nach hinten ziehendeu dunklen Schattenwischen, denen sich jeder- seits noch zwei anschliessen, die vom Kopfschilde gegen den Rand strahlig divergiren, so jedoch, dass die Randwulst riugs hellgefärbt bleibt. Unter- ‚eite ebenfalls graugelb mit etwas stärkerer Behaarung. Bauchmitie der inge nach vertieft. Kopfschild einfärbig rosthraun, stark glänzend, glatt, ohne Puncte; Mundschild ebenso ; rückwärts breit, nach vorne spitzig zulau- end, an’ heiden Seiten mitten mit etwas ausspringenden Ecken zum Ansatz jer Taster, deren erstes Grundglied eine rundliche x kaum abgeschiedene Yulst bildet. Das nächste sehr lange, nach vorne etwas keulig verdickte Glied hat in seiner Mitte eine schwache Einschnürung, die ich nicht zu- rlässig als durchgehende Abgliederung erkennen kann, und ist schwach mit inen „kurzen Härchen besetzt. Beine dünn, sehr lang, die rückwärtigen aum etwas länger, glänzend braun mit feinen steifen blassen Haaren zer- reut besetzt, ganz wie bei Eschatocephalus. Die zweite Zecke, in der äussern Erscheinung durch Umriss ,„ Glanz ind Farbe an Eschatocephalus eriunernd, ist wegen ziemlich übereinstim- tender Bildung der Taster bei dem Mangel der Augen und der Form des ‚uftschildes in die Gattung Ixodes zu stellen. Es tritt hier wohl der Uebelstand ein, dass der bei weitem grösste ıeil der Arten nur im weihlichen Geschlechte beschrieben ist,. doch wüsste h keine der mir bekannten, zu denen ich das Thier als Märnchen eher ehen möchte, als Ixodes vespertilionis Kch. Die wenigen übrigen an e und Glauz nahe stehenden Weibchen sind alle weit kleiner, während e bei den Zeckeu in der Regel merklich grösser als die Männchen sind. ı weiters zu beachtendes Verhältniss ist die ausserordentliche Kleinheit s Mundes, in welchem sie ganz mit dieser übereinstimmt, so wie mit einer ı meinem Besitze befindlic hen weit kleinern Zecke von Vespertitio noctula, ie aber von Ixzodes vespertilionis verschieden ist. Ein einziger Umstand irde gegen die Vereinigung sprechen, dass nämlich die ganze Oberseite- sers Thieres mit tief eingestochenen Puncten dicht besetzt erscheint, was ewiss beiden Geschlechtern eigen ist, wovon-Koch aber bei seinem Ixcodes spertilionis ‚nichts erwähnt. Indem ich sie daher nur mullmasslich zu Zecke ziehe, gebe ich die vollständige Beschreibung : Ixzodes vespertilionis? Kceh. J Oval, fach. Mundschild sehr klein, die kurzkeuligen , flachge- drückten Taster etwas den Rüssel überragend, das gauze Thier kasta- nienbraun, glänzeud; Füsse und Mund heller. Der gauze Rücken wie mit feinen Nadelstichen dicht besetzt, 4m Jaug, 2,5mm breit; Grotte von Goba dot. 30 Körper oval, vorne und hinten gleich abgerundet, sehr flach, vorne kaum ausgeschnitten, nur zwei tiefe Eindrücke am Rand, die. sich auf dem Rücken in zwei nach rückwärts auseinanderziehende vertiefte feine Linien verlängern, welche die Gränze des Kopfschildes zu bezeichnen scheinen, Körperrand rings wulstig. Die ganze Oberfläche ist mit feinen eingesto- chenen Puncten dicht besetzt, was übrigens dem lackartigen Glanze dersel- ben wenig Eintrag macht. Die Farbe ist kastanienbraun mit unregelmäs- sigen, wie aus dem Innern durchscheinenden schwarzen Flecken, die wenig von der Grundfarbe übrig lassen. Unterseite, wie der Rücken gefärbt, mit der zwischen den Längskanten vertieften Bauchmitte. Mundschild sehr klein, hinten etwas verengt, vorn mit nicht sehr spitzigem Rüssel, dessen Basis sich wenig erweitert, so dass der Mundschild, da auch die Ansatz- stelle der Taster stark vorspringt, eine viereckige Form zeigt; rostbraun glänzend. Taster flach gedrückt, kurzkolbig, auf einer hohen Grundwulst, die Kolbe in der Mitte getheilt; schwach, fein, nur unter Vergrösserung sichtbar behaart. Beine nicht sehr kräftig, mässig lang, letztes Paar merklich länger, Verhältniss der Glieder, wie bei den ührigen Zecken; sparsam fein , behaart; wie der Mund rosthraun, glänzend. f Ich glaube hier wohl auch erwähnen zu dürfen, dass der von mir be- schriebene Eschatocephalus sich seither bestimmt als ein wirkliches Höhlen- thier ergeben hat, indem er seitdem sowohl in den Krainer-Grolten mehrfach, als auch von Herrn Em. v. Frivaldsky in Pesth bei der Durchsuchung der Agdeleker Grotte in Ungarn in neun Individuen und zwar lauter Mänu- ehen aufgefunden wurde, von denen er ein Exemplar dem Vereine überliess. Die von mir aufgestellte Vermuthung, dass er vielleicht an Tauben schma- rotze, fällt jedoch, da die, die Karsthölen bewohnenden Tauben hei jener i Grotte, wie ich glaube, nicht vorkommen. Es erübrigen dann wohl nur noch die Fledermäuse als Wohnthiere für ihn, wenn er Blutsauger daselbst sein soll. em Es hat sich in neuerer Zeit eine unmuthige Stimme gegen Veröffent- lichung einzelner Arten erhoben, die das Heil der Wissenschaft darin | findet, dass immer nur ganze Monographien gegeben werden sollen. Obwohl diese Ansicht schon eine Entgegnung erfahren hat, so scheint man doch in der Sache Chorus machen zu wollen, und es dürfte daher wohl nicht ge- tadelt werden, zumal ich in vorliegender Arbeit ebenfalls dagegen verstosse, wenn "ich die Gelegenheit zu benützen wage, das gerügte Verfahren zu vertheidigen, Dass ‚Jeder, der über irgend einen Gegenstand etwas mittheilt, ihm durch und durch kenne, dass er die Umgebung desselben in jenem monogra- phischen Sinne umfassend inne habe, kann strenge gefordert werden ; dass er nichts vernachlässige, was zur genauern Erkenntniss, zur sichern Unter- scheidung und Begründung der darzustellenden Sache dient, das muss gefor- dert werden; dass aber stets der ganze Tross der nächsten Umgebung der- =. 31 selben mit angehlingt werde, kann wohl nicht immer stattfinden, ja würde gewiss oft unnütz sein. Wer die Dinge ihrem vollen Gehalte nach wahrhaft fördern will, wer das Einzelne in der Totalität bestimmt und richtig auffassen soll, der muss wohl ein tiefer eingreifendes Wissen im ] gesammten Naturgebiete unerlässlich besitzen, er wird seinen Gegenstand 1 50 weit als nöthig allseitig beleuchten, ohne des Langen und Breiten aufzu- zählen, was er zu seiner Erfahrung mitzuschleppen nöthig hatte, oder sonst noch aufgespeichert vorhanden ist. | | Sollen aber darum einzelne, nicht immer werthlose Beiträge nicht gegeben werden, weil man das Ganze nicht zu Hauf zu geben für nöthig st etwa die monographische Bearbeitung ein Palladium für die Trefllichkeit ud Tauglichkeit? Da dürfte es doch nicht schwer werden, das Gegentheil hiervon zu zeigen, und es ist am Ende ebenso mühevoll, in einer Masse Ballast die Körner zu suchen, als 'weit zerstreute Blätter zusammenzulesen. Das reichste Material für Gesammtarbeiten ist von jeher auf diese Art ange- fanches eben darum schon zehnfach wieder entdeckt werden musste, weil 's nicht an’s Licht trat. Es kann mit der Hand gegriffen werden ,„ dass ade unvollkommene Sammelarbeiten die gewaltigsien Zweifel, die meisten rerihiimer geboren haben. E r Liebe zur Sache Manches doppelt zur Hand genommen wird; es dürfte estimmt weiter fördern als die übertriebene ängstliche Sorge,„-ja niemals i ht, aber es ist zu weit gegangen, den ganzen Baum zu vernichten, weil in Ast an unrechter Stelle treibt. Wem es um die Wissenschaft und ihre Die ferneren neu entdeckten Thiere, die mir Herr Schmidt überge- en hat, sind drei winzig kleine Schnecken einer Gattung, von welcher bis- P nur drei Arten bekannt waren, deren Eine, schon von den ältesten Con- hyliologen beschrieben, eine ziemlich grosse Verbreitung über ganz Europa at, während die zweite, eine Entdeckung Rossmässler's, bisher nur is der Adelsberger Grotte, wo sie seitdem auch Herr F. Schmidt in saibach, und Herr A. Schmid in Aschersleben beobachteten, kam; wäh- ud die dritte sich in Nord-Amerika findet. Diese erstere Carychium mini- 0.F.M. lebt an feuchten, moosigen Stellen oder unter halbfaulen Blät- u, namentlich im Spätherbst und gegeu den Winter, wo die meisten dieser 32 kleinen Schneckenarten am lebhaftesten sind. Ich besitze gegenwärtig lebende, aus der Umgebung Wiens, die munter herumkriechen. Die zweite Carychium spelaeum Rssm. aus der Adelsberger-Grotte wurde bisher nur todt gefunden, meist mit etwas verkalkter Schale; so dass mau (heilweise zweifelt, ob sie zu den lebenden Schnecken gehöre, und sie eher unter die Fossilen stellen zu müssen glaubt. Die dritte Carychium exiguum Say wurde aus Vermont in Nord-Amerika von Say beschrieben. Alle drei sind in dem verdienstlichen, den Conchyliologen unentbehrlichen Werke Küster's, neue Ausgabe von Chemniz-Martini aufgeführt und abgebildet, wobei ich nur bemerke, dass mir kein so gedrungenes Exemplar von exiguum bekannt ist, wie jene Abbildung zeigt, da die Exemplare der kaiserlichen Sammlung schlanker selbst, als die Varietät nana von Car. minim. ist. Die weitern Carych. myosötis Fer.; personatum Mch.; Menkeanum C. Pf.; undulalum Lch.; spectabile Rssm. sind Synonyme von nicht hierhergehörigen Arten fremder Gattungen, welche die genauere Untersu chung läuger schon aus Carychium ausgeschieden und den betreffenden Verwandten zugewiesen hat. - Was nun die drei neuen unzweifelhaft zu Carychium gehörigen Arten betrifft, so sind dieselben von den schon bekannten, so wie unter sich be- stimmt verschieden, und schliessen sich wegen ihrer gedrungenen Form zu- nächst an Carychium spelaeum, lassen aber nicht den mindesten Zweife dass sie zu den lebenden gehören, da sie sichtlich ganz neuerlichst von dem Thier bewohnt waren. ' Wenn wir mit dem gestreckten, in der Form au Acicula erinnernden eriguum beginnen, und so zum mehr eiförmigen minimum und spelae übergehen, so ist in den gedrungenen konischen, der Reihe nach folgenden lautum Fr., Schmidtii Fr. und obesum Schm. der entgegengesetzte End punet gefunden. So wie die drei ersten schlankeren diesen drei neuen breit kegelfürmigen Arten gegenüber gestellt werden können, so ist spelae n wieder das Bindeglied für diese zweite Gruppe durch den mehr in der Axe senkrecht herabtretenden Spindelsaum, und kommt überhaupt dem laut durch die aufrechtere Stellung der Mündung nahe, die bei Schmidtü und obesum weit mehr quergestellt erscheint. Schmidtii zeichnet sich wieder durch die zierliche, sehr deutliche Längsrippung vor allen aus. i Hinsichtlich der Bewaffnung der Mündung ist minimum das einzige, bei welchem die Verdickung in der Mitte des Aussensaums sich bis zu einem starken Zahnhöcker steigert. C. minimum spelaeum und lautum haben einen Zahn an der Spindel, während diese bei obesum weit herab nur breit gewulstet er- scheint. Der auf*der Wand der letzten Windung nahe dem Winkelder Spinde innerhalb der Mündung stehende stets deutliche Zahn ist allen sechs Arten eigen und fehlt nie, ist bei exiguum jedoch am schwächsten. Ein zwei solcher Zahu in der Mitte dieser Wand findet sich bei spelaeum und laut bei ersterm oft nur sehr schwach, beiletzterem deutlich, bei Schmidtii eben- 33 | falls vorhanden, ist er jedoch bis mehran den äussern Mundwinkel gerückt. | Bei exziguum, minimum ‚und obesum konnte ich bis jetzt keinen zweiten j Zahn daselbst auffinden. Ich glaube, dass die hier hervorgehobenen Differenzen vollkommen ge- ügen, die Verschiedenheit dieser Arten zu begründen, so wie sie hinreichen rften, sie schnell und leicht zu erkennen, zu welchem Ende ich eine N alytische Zusammenstellung der Merkmale gebe, und sodaım die genaue Beschreibung der drei neuen Arten folgen lasse. - “ - “Analytische Zusammenstellung der Carychium-Arten. 1. Wand der letzten Windung mit einem Zahn „.zeeer see. 2 Wand der letzten Windung mit zwei Zähnen ..... unanen 4 2. Spindl und Aussensaum mit einem Zahne, mithin dspn. WZAhDPi.. wo du hre nen m Ada? ara .... minimum Diese beide zahnlos, mithin nur Ein Zahn „oz... srer sn ern. 3 3. Schale cylindrisch ‚letzte Windung nicht die halbe Höhe bildend.: een nseeeecneeen nennen. eriyuum*) B.; Schale breit kegelförmig, ziemlich spitz, letzte Win- dung weit mehr als die halbe Höhe ..... obesum 4. Zweiter Zalın nahe am äussern Mundwinkel, Schale deutlich längsgerippt . .. ..- russ tse2 00. Schmidtü 3 Dieser mitten in der Wand, Schale glatt oder kaum merkbar gerippt .zmerece0 seenen A 3. Pe Pk Zahn oft sehr schwach. Letzte Windung der viel gestreckteren Schale nicht die halbe Höhe derselben bildend ...:.-.... spelaeum Zweiter Zahn sehr deutlich. Letzte Windung mehr als die halbe Höhe bildend ..........:».. lautum Beschreibung der drei neuen Arten: Caryehium lautum Fr. C. testa conica, apice rotundata , laevi, subdiaphana albida ; apertura semilunata, obliqua basi bidentata denliculo secundo medio inserto, Columella unidentata, peristomate reflexo. Etwas gebaucht kegelförmig, oben stark abgerundet. 5— 6 Windun- "gen, mässig gewölbt, letzte mehr slufig abgesetzt. Naht wenig einge- schnürt. Letzte Windung gross, von vorne besehen nahe °/ der ganzen Höhe. Mündung am oberen Winkel verschmälert,, nach abwärts stark vortretend, mehr nach rechts gestellt, als bei den zwei andern; Spindel nicht gewulstet mit einem stark vorspringenden Zähuchen, zwei an- nr un ATEEENCLELL 5 u .. *) Exiyuum zeigt bei durchfallendem Lichte deutlich regelmässige Längsrippung. IV. E 34 dern auf der letzten Windung, das erste ziemlich hohe nahe der Spindel, % übrigens erweitert, zurückgebogen. Schale zart, glasig weiss, durch- scheinend nur bei schief einfallendem Lichte durch die Loupe zarte Längsstreifung sichtbar. 1,7"m lang, 1,35" breit. Aus der Grotte am Krimberg. ' ’ Carychium Schmidtii Fr. R - C. testa conica, regulariter costata, suhdiaphana, albida; apertura semilunata, transversa, basi bidentata, denticulo secundo margine externo approximato, columella simplice , peristomate reflexo. Kegelförmig, oben abgerundet, 5—6 Windungen, diese mehr ge- wölbt, da die Naht weit stärker eingeschnürt ist, als bei den übrigen; nicht so rasch zunehmend, so dass die letzte einen minder grossen Theil der Höhe bildet, wie die nächstfolgende. Mündung halbmondför- mig, viel mehr quer gestellt wie bei Zautum, dagegen viel schmäler wie obesum, da der rechte Mundsaum etwas eingedrückt, Saum rings erweitert, umgebogen, Spindl nicht gewulstet. Auf der Wand der letzten Windung zwei Zähne, der erste nahe der Spindel, der andere weit entfernt nahe am Mundwinkel, beide gleichstark, doch ziemlich stumpf. . Schale zart glasig, mit feiner höchst regelmässiger Längs- rippung, die so schon bemerkbar durch die Loupe sehr scharf aus- gedrückt erscheint. 2m Jang, 1,5"m breit. Aus der Pasiza- Grotte. te u F-} I, an ae a u Herr Schmidt hatte sie mit dem Namen carniolica "bezeichnet; da sie jedoch sämmtlich in Krain gefunden wurden, so glaubte ich den Namen in den des vielverdienten Forschers umändern zu dürfen. Carychium obesum Schm. C. testa conica, acuta, laevi, subdiaphana, albida ; apertura@ semilunata, transversa, basi unidentata, columella incrassata, peri- stomate reflexo. Kegelförmig. ziemlich Sans 5—6 Windungen mässig gewölbt letzte gross, vorne °/s der Höhe bildend, sehr bauchig, namentlich gegen den Nabel stark eingezogen. Naht wenig eingeschnürt. Mündung eben so quer gestellt, wie bei Schmidtiöi, doch breiter, da der rechte Mund- rand- gar nicht eingezogen ist. Saum erweitert, zurückgeschlagen, be sonders am Spindelrand, wo der tiefe Nabeleindruck dieselbe wulsti ; erscheinen lässt. Auf der Wand der letzten Windung nahe der Spindel” steht ein hochaufragendes schmales Zähnchen. Schale dünn, zart gla- sigweiss, durchscheinend, glatt. 2mm Jang, 1,6m breit. Grotte be | Obergurk. ? + ——— EPrastenfeld «Fee Holenthiere . 1,Caryehium lautum Fr, ininimum OEM, ». - Schmidtii Fr. F- spelacum Rssm., 6... obesumFSchm, RE: Gedr.b.J. Höfelich's WW, 36 Muth, einen schon lange gehegten Plan zur allmäligen Ausführung zu brin- gen. Seit zehn Jahren nämlich sammle ich bereits Materialien zu einer Kryptogamenflora von Unter-Oesterreich. Es ist diess ein Unternehmen, welches, wenn es den Anforderungen der Zeit und der Wis- senschaft Genüge leisten soll, die Kräfte eines Einzelnen fast übersteigt, wenn derselbe auch sonst nicht so vielseitig in Anspruch genommen wird, | als es leider bei mir bisher der Fall ist. Ein solches Unternehmen will aber auch wohl überdacht und planmässig in Angriff genommen sein, wenn es überhaupt mit Erfolg gekrönt werden soll. Ich erlaube mir nun, den Plan, der mir zur genauen und gründlichen Erforschung der Kryptogamenflora von Unter-Oesterreich am zweckmässig- sten scheint, hier in ‚Kürze zu erörtern. 2 Um die Flora eines minder durchforschten Landes in jeder Beziehung nach Inhalt und Umfang genau kemnen zu lernen, ist vor Allem die Summe des bereits Bekannten festzustellen. Diese Kenntuiss ergibt sich aus einer umfassenden und kritischen Revision der bisherigen Literatur und der vor- handenen Herbarien. Es fällt sodann nicht schwer, die Lücken in der syste- matischen Uebersicht wie in der geographischen Verbreitung zu entdecken, und sie durch planmässige Forschungen auszufüllen ; was ungleich leichter ist, als wenn letzteres dem blossen Zufall überlassen wird. Nach diesen einfachen, und wie es scheint, in der Natur der Sache lie- er, genden Grundsätzen dürfte auch bei der Erforschung der Kryptogamenflora % von Unter-Oesterreich vorgegangen werden müssen. Die nöthigen Vorarbei- ten hätten zunächst in der. gründlichen Revision der vorhandenen Literatur und der Sammlungen, sodann aber in den von Zeit zu Zeit zu veröffentli- chenden Ergebnissen der nachträglichen Erforschungen zu bestehen, bis nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung (da eine absolute- Erforschung bekanntlich nicht möglich ist) der Iuhalt unserer Kryptogamenflora als hin- reichend erschöpft betrachtet werden kann. P Diesem Plane gemäss wurde auch bereits die gesammte botanische Li- teratur durchgegangen, um die Angahen, welche sich auf unterösterreichische Kryptogamen beziehen, zu sammeln. Es zeigte sich hierbei, dass man die höhern Kryptogamen von den Moosen aufwärts, schon ziemlich genau kenne, dass aber von den Thallophyten noch schr viel zu entdecken sein wird. Ein nicht unbeträchtlicher Theil der letztern liegt jedoch bereits in den Samm- lungen vor, so dass die kritische Revision der Herbarien im Verein mit dem 37 bereits in der Literatur Enthaltenen für die noch anzustellenden Untersu- chungen eine sichere Grundlage bilden wird. Um über den Umfang des bereits Bekannten „ so wie des noch zu Enut- deckenden genauer urtheilen zu können, dürften folgende Zahlenverhältnisse _ in mehrfacher Beziehung von Interesse sein. Vergleicht man die Anzahl der ‚niederösterreichischen Kryptogamen "im Allgemeinen und nach den einzelnen Abtheilungen , wie sie in verschiedenen Werken nacheinanderfolgen, so ist der erfreuliche Fortschritt dieser Kenntnisse unverkennbar. Eine solche Ver- _gleichung von Kramer's „Elenchus“, Jacquin’s “Enumeratio“ und Host's j ynopsis“ (dem letzten, 1797 erschieneneu Werke, welches noch eine, alle btheilungen umfassende Aufzählung der niederösterreichischen Kryptogamen thält!) mit der vorliegenden Zusammenstellung, zeigt die angeschlos- . ne Tabelle. ı= ni © oo 4 a © =8 Unter-Oesterreich < Ss 5 25 ES En AH Ss | 3 |szl|ss besitzt nach : 5 = K 2 3 E 3 5 = | * Nach Abzug der 742 Meeresalgen Deutschlands. 2 Dass die als wahrscheinlich berechnete Zahl auf keinen Fall zu gross angenommen ist, sondern eher die untere als die obere Grenze der nieder- _ österreichischen Kryptogamenanzahl angibt, wird schon daraus ersichtlich, dass in den beiden am besten bekaunten Abtheilungen der Kryptogamen, »ämlich bei den Gefässkryptogamen und Laubmoosen die. Zahl der bereits R bekannten Arten die als wahrscheinlich berechnete Anzahl übertrifft. wenn 4 man überdiess noch bedenkt, dass selbst Deutschlands Kryptogamennora 2 noch bei weitem nicht erschöpfend bekannt ist, (kündet doch Rabenhorst R schon einen Supplementhand mit 1000 neuen Pilzarten an), so dürfte wohl — die Annahme von mindestens 3500 Arten von Kryptogamen für Unter-Oester- “ * - - “ he reich nicht übertrieben erscheinen. In diesem Falleistabererstein u Lei Drittheil der niederösterreichischen Kryptogamenflora nr bekannt! Welch ein unausgebeutetes Feld daher noch für den Botaniker! Ein Blick auf die vorangehende tabellarische Uebersicht lehrt auch, welche | Abtheilungen der Kryptogamen die meiste Berücksichtigung verdienen. Der Ausfall beschränkt sich nämlich fast nur auf die Thallophyten, und unter x diesen vorzugsweise auf die Pilze. Eine genaue, auf frisch gesammelte Exemplare gegründete Untersuchung der Thallophyten wird um so nothwen- diger sein, als viele Angaben, die man in der Literatur vorfindet , noch sehr der Bestätigung bedürfen, indem bald aus der veralteten Nomenklatur und der dürftigen Beschreibung nicht deutlich erhellt, welche Arten die älteren n 39 Autoren gemeint haben, bald aber auch eine offenbare Verwechslung statt _ gefunden hat. Im letzteren Fall konnte die Art nur fraglich in das Verzeich- _ niss der niederösterreichischen Kryptogamen aufgenommen werden, bis die künftigen Forschungen über das Vorkommen sicher entscheiden lassen. “ Diese geringere Sicherheit der auf die Thallophyten sich beziehenden d A gaben machte es-auch räthlich ,„ vorläufig nur eine systematische Aufzäh- Iung der in der Literatur angeführten Arten zu liefern. Die nächste Vorar- beit wird sodann eine auf neuere Beobachtungen und auf die vorliegenden Sammlungen basirte Aufzählung der niederösterreichischen Thallophyten ent- halten, und somit die vorliegende Arbeit theils ergänzen, theils berichtigen. on den Moosen aufwärts dürften fernere vollständige Aufzählungen um so veniger nothwendig sein, als bereits hier nebst den Literaturangaben auch 8 chon die vorliegenden Sammlungen berücksichtigt worden sind. h Der systematischen Aufzählung aller in der Literatur bisher aufgeführ- en Kryptogamen Unter-Oesterreichs geht eine chronologische Uebersicht der Fevidirten Literatur voraus. Es schien diess nicht unzweckmässig , weil eraus die benutzten Quellen ersichtlich werden , und zufällig übersehene Angaben aus andern Werken dann viel leichter nachzutragen sind. _ Bei der Revision der Literatur wurde ich freundlichst von dem Vereins- il gliede Herrn Anton Röll unterstützt, durch dessen Gefälligkeit ich über- ıpt in den Stand gesetzt wurde „ schon jetzt eine complete Zusammenstel- 8 aller bisher aus Unter - Oesterreich bekannten Kryptogamen zu liefern. err Röll übernahm nämlich die Zusammenstellung der umfangreichen Klasse Pilze. Noch fühle ich mich Herrn Professor Santo Garovaglio zu be- WE U EEE DEE EEE an hderm Danke verpflichtet, weil er mir mit eben so grosser Zuvorkom- enheit als nicht genug zu rühmender Offenheit in verschiedenen zweifelhaf- n Fällen die gewünschten Auskünfte zu seiner „Enumeratio muscorum“ er- Er: wodurch es möglich war, die Aufzählung der Moose mit einer be- ie digenden Vollständigkeit und Genauigkeit zu verfassen. Möge doch die rliegende Arbeit zu einer ähnlichen freundlichen Vereinigung vieler Kräfte e Anregung geben, und so, was nur durch das Mitwirken Vieler möglich , zur baldigen genauen Erforschung unserer heimischen Kryptogamenflora vas beitragen ! 40 Chronologische Uebersicht der Literatur über unterösterreichische Kryptogamen. In dieser Uebersicht ist die bei vorliegender Arbeit revidirte Literatur, % insofern sie Angaben über unter-Österreichische Kryptogamen enthält, aufge- zählt, und ihrem Inhalte nach kurz charakterisirt. Nur einige grössere Werke, wie die „Bryologia europaea“ vonBruch und Schimper, Corda’s „Icones fungorum“ , Rabenhorst’s „Kryptogamenflora“ sind nicht angeführt, weil sie nur sehr wenige Originalangaben von Standorten unterösterreichischer Kryptogamen enthalten. n 4. Clusius (Car. Atrebatis). Rariorum aliquot stirpium per Pan- noniam, Austriam et vicinas quasdam provincias observatarum historia, qua- ” tuor libris expressa. Antverpiae 1601 (Folio). f Der ehrwürdige Nestor der österreichischen Botaniker umfasst in seinem - Hauptwerkemit gewohnter Gründlichkeiteine Abtheilung derKryptogamen, wel- che wohl die Aufmerksamkeit der Menschen zuerst auf sich gezogen hat. In einem eigenen Abschnitt (Fungorum in Pannonüs observatorum brevis Historia, p. CCLXIII—CCXCV) handelt nämlich Clusius ziemlich ausführlich vol den Schwämmen, welche er in essbare und in schädliche eintheilt, und von erstern 21, von letztern 26 Gattungen (genera) mit zahlreichen Arten be- schreibt, und zum grossen Theil abbildet. Leider ist ‚es jetzt noch nicht möglich, alle hier aufgezählten Arten mit Sicherheit zu erkennen, und auf die gegenwärtigen Bestimmungen zurückzuführen. rn; 2. Guil. Henr. Kramer. Elenchus Vegetabilium et animaliumper Austriam inferiorem observatorum. Viennae, Pragae et Tergesti 1756. * In diesem Werke findet sich (S. 289—307) die erste, alle Abtheilungen umfassende Aufzählung von unterösterreichischen Kryptogamen. Es sind dar- unter 14 kryptog. Gefässpflauzen,, 14 Laubmoose „ 1 Lebermoos , 21 Pilze, 16 Flechten und 9 Algen, zusammen 75 Arten von Kryptogamen. Obgleich die einzelnen Arten noch keine besondern Speciesnamen führen, sondern nach der ersten Ausgabe der Linne’schen „Species plantarum“ durch eine kurze Diagnose charakterisirt werden, so ist es doch in den meisten Fällen. nicht schwierig, zu erkennen, welche Art Kramer gemeint habe. Hiebei hat man ‘oft Gelegeuheit, die Genauigkeit seiner Angahen in Bezug auf die 4 ‚Standorte zu bewundern. Bekanntlich nimmt Kramer in seinem „Elenchus“ auch Pflanzen und Thiere auf, welche ohne in Unter-Oesterreich heimisch sein, daselbst bisweilen in Gärten und Menagerien gehalten werden. Oonsequent mit dieser Gewohnheit führt er pag. 302 den „Byssus pulveru- lenta sanguinea sazis innascens Linnaei“ (später „Byssus Jolithus L. Chroo- lepus Jolithus Ayg.“, Veilchenstein genannt) , unter den unterösterreichischen " Kryptogamen desswegen auf, weiler einmal sammt dem Steine aus dem Rie- gebirge in das botanische Gärtchen des Bruders Honorius bei den - barmherzigen Brüdern in der Leopoldstadt verpflanzt wurde. 8.N.Jos. Jaequin. Enumeratio stirpium plerarumgue, quae sponte r: escunt in agro Vindobonensi, montibusque confinibus. Vindobonae 1762. Aus den nähern Umgebungen Wien’s werden hier unter „Oryptogamia“ Algen, 40 Klechten, 35 Pilze, 4 Lebermoose, 28 Laubmooso und 22 Ge- skryptogamen ,„ zusammen 139 Arten aufgezählt. 4. N. Jos. Jaequinm. Florae austriacae icones. V Volum. Viennae 1: 173—78. Mehrere Tafelu dieses Prachtwerkes sind den Kryptogamen,, und vor- . züglieh den Pilzen gewidmet. So enthält der 1. Band 3, der 2. Band 4, der 1.7, und der 4. Band eine Tafel kryptogamischer AbbMldungeh. Im 3. Bande F ft auch t. 275 eine Flechte (Biatora icmadophita) , und t. 290 ein Moos (Oinclidotus aquaticus) mit grosser Sorgfalt abgebildet. 5. M. J. N. Fellner. Dissertatio inauguralis, sistens Prodromum ad I: foriam fungorum agri Vindobonensis. Vindobonae 1775. y | Der Verfasser wollte eine genaue und mit Abbildungen versehene Be- ibung der essbaren und schädlichen Pilze aus der Wiener Gegeud her- sgeben. Verschiedene Umstände verhinderten jedoch diesen seinen Plan, s er vorläufig nur den ersten Theil, welcher von den Pilzen im Allge- einen handelt, herausgeben konnte. 6.N.J. Ineguini Miscellanea Austriaca ad botanicam, chemiam et naturalem spectantia Vol. II. Vindobonae 1778-1781. _ Der erste Band enthält eine Abhandlung über verschiedene Pilze aus den oralpen von Unter-Oesterreich. Im 2. Bande finden sich in den „Observatio- s botanicae“ mehrere Flechten und Pilze beschrieben, 2.3.K.v. Krapf. Ausführliche Beschreibung der in Unter-Oesterreich, önderlich aber um Wien herum wachsenden Schwämme. Wien 1782. in Werk, welches nach dem Plane des Verfassers hätte grossartig sollen, von welchem jedoch nur die ersten zwei Lieferungen er- ıen sind. Dieselben enthalten die Beschreibung und Abbildungen der öster- [ N schen Täublinge und Brätlinge. Da nur deutsche, vom Verfasser selbst, t nach den Farben entuommene Trivialnamen den einzelnen Schwämmen igelegt werden , so ist es aus der blossen Beschreibung und der Abbil- s schwer, herauszubringen, welche Arten Krapf eigentlich gemeint hat; eine Schwierigkeit, welche schon von Trattinick hervorgehoben wurde. IV. F 42 s.N. 3. Jaequin, Collectanea ad botanicam , chymiam et histo= riam naturalem spectantia. Vindob. 1786—1796. Vol.IV, et suplementum. Im 1. Bande sind in den „Observationes botanicae“ die Beschreibung und Abbildung zweier Pilze enthalten. Sonst enthält nur noch der Supplement- band von unterösterreichischen Kryptogamen den Polyporus tuberaster. 9. St. Lummitzer. Flora Posoniensis, exhibens planlas circa Poso- nium sponte crescentes. Lipsiae 1791. Diese erste Bearbeitung unserer Nachbarflora enthält bereits 286 Arten aus allen Abtheilungen der Kryptogamen. 10. 3. Aug. Schultes. Oesterreichs Flora. Ein Taschenbuch auf botanischen Excursionen. 2 Bändchen. Wien 1794. Wie der Verfasser in der Vorrede selbst bemerkt, so hat er in seinem Werke von Kryptogamen fast nur die Schwämme und zwar unter diesen auch nar vorzüglich die allgemein verbreiteten, essbaren und schädlichen, aufgenommen. Die übrigen im 2. Bändchen angeführten Kryptogamen sind meistens Jaquin’s „Enumeratio“ entlehnt. 411. Nie, Th, IHost. Synopsis plantarum in Austria proviachfsgu adjacentibus sponte crescentium. Vindobonae 1797. = Obgleich dieses Werk die Flora des gesammten Kaiserstaates behan- » = delt, so sind die Pflanzen Unter-Oesterreichs dabei am vollständigsten und genauesten berücksichtigt. Es wurden desshalb nach Analogie mit den Pha- nerogamen, alle in diesem Werke aufgezählten Kryptogamen, bei denen nicht” das Gegentheil ausdrücklich erwähnt wird, als Unter-Oesterreich angehörig betrachtet. Demnach enthält Host’s „Synopsis“ 16 Algen, 85 Flechten, 127 Pilze, 22 Lebermoose, 120 Laubmoose , 22 Gefäss-Kryplogamen, zur sammen 492 Arten von unterösterreichischen Kryptogamen. Eine genaue kri- tische Durchsicht lehrt aber, dass manche derselben auf einer offenbaren Verwechslung beruhen, während andere kaum mit Sicherheit auf die gegen- wärtigen Beneunungen reducirt werden können. Es ist daher diese Quelle für die Kryptogamenflor von Unter-Oesterreich mit grosser Vorsicht zu gebrauchen. 12. J. Aug. Schwites. Kleine Fauna und Flora von den südl westlichen Gegend um Wien bis auf den Gipfel des Schneeberges. Wien 180% Als Beigabe zu dessen: „Ausflüge nach dem Schneeberge in Unter- Oesterreich“. Eine zweite vermehrte Auflage erschien 1807. er In dem alphabetischen Verzeichniss der Pflanzen p. 89—127, „in welchen die Krypt ogamisten nicht alle aufgeführt sind“ , findet man die, meisten in Host’s „Synopsis“ enthaltenen unterösterreichischen Kryptogamen ohne wei- tere His aufgezählt. a 13. Leop. Trattimick. Fungi austriaci Vindobonae 1808. (410); Editio secunda 1830. Die Schwämme des österreichischen Kaiserstaates werden hier monogra- phisch beschrieben und abgebildet. Die sieben erschienenen Lieferungen ent- halten aber fast nur Hymenomyceten. fr » 43 |." 14. Schenk und Rollet. Kleine Fauna und Flora von den Ge- genden um Baden. Wien und Baden 1805. 8. } ar Anfangs anonym erschienen, später von Rollet in dessen: „Hygieia,“ Baden 1814 vermehrt und verbessert wieder ausgegeben. (Nach Welwitsch er augeführt ; konnte bisher nicht verglichen werden.) 15. Leop. Trattinick. Die essbaren Schwämme des österrei- hen Kaiserstaates. Wien 1808. Eine neue Ausgabe von 1830. - Eine ausführliche Beschreibung von 30 verschiedenen essbaren Schwämme, welche auch abgebildet sind. Bei den wenigsten sind die Fundorte näher pezeichnet, wesshalb sie nur als wahrscheinlich in Unter-Oesterreich vor- mmend angenommen werden können. 16. A. E. Sauter. Dissertatio inauguralis geographico-botanica e territorio Vindobonensi. Versuch einer geographisch-botanischen Schil- derung der Umgebungen Wiens. Wien 1826. Der geehrte Verfasser, dem die Kryptogamenflora Deutschlands so viele Be- reicherungen verdaukt, zählt in diesem Versuch nur die kryptogamischen Ge- ässpflanzen speciell auf und gibt über die übrigen Kryptogamen p- 24 und 25 kurze Notizen. Er hält die Wiener Flora für reicher an Schwämmen, als man vermuthen sollte; eben so wäre eine ziemliche Mannigfaltigkeit a 1 Conferven vorhanden; an Flechten und Moosen hingegen sei die Wiener N F pra entschieden arm. Namentlich werden angeführt: die durch Unger's E ıersuchungen berühmt gewordene Conferva dilatata Roth (Vaucheria cla- "r F fa); der höchst seltene, nur ein einziges Mal im Gebiete der Wiener Flora u: Anacamptodon splachnoides Brid, und Riccia erystallina und ar. ©. A. Agardh. Aufzählung einiger in den österreichischen dern aufgefundenen neuen Gattungen und Arten von Algen, nebst ihrer guostik und beigefügten Bemerkungen (Flora 1827. II. p. 625—646). Während seines Aufenthaltes in Wien entdeckte dieser berühmte Algo- zwei neue Arten: die zu Ehren des Herrn Directors und Professors Penzi benannte Hygrocrocis Fenzeli und die Conferva insiynis. 18, Nie. Th. Host. Flora austriaca. Vol, II. Vindobonae 18277 — Enthält unter „Oryptogamia“ p. 673—760 nur die Farnkräuter, Laub- Lebermoose, mit wenigen speciellen Standörtern aus Unter-Oesterreich. 49. F. Unger. Beiträge zur speciellen Pathologie der Pflanzen. (Flora 1829, I. p. 289 und 305). Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Blattpilzen aus der Wiener Ge- "wird hier vom physiologischen Standpuncte aus einer nähern Betrach- & unterzogen. 20. Steph. Endlicher. Flora posoniensis, exhibens plantas circa m sponte crescentes aut frequentius cultas. Posonü 1830. woEs wurde nach dem Vorgauge Welwitsch’s um so weniger Anstand genommen , die 406 Arten von Kryptogamen dieser zweiten Bearbeitung F* I 14 'f } 44 unserer Nachbarflora der vorliegenden Aufzählung einzuverleiben , als’ nach einer genauen Vergleichung sämmtliche Moose der Pressburger Flora auch in Unter-Oesterreich vorkommen und dasselbe gewiss nur mit äusserst ge- ringen Ausnahmen auch von den übrigen Abtheilungen der Kryptogamen gel- - ten dürfte. Ueberdiess ist man gewohnt, das Gebiet der Wiener Flora von jeher etwas über die Gränze nach Ungarn bis zum Neusiedlersee auszudeh- nen, so dass diese Erweiterung des Gebietes auch hierin ihre Rechiferti- gung findet. 21. Jos. Hayne. Gemeinnütziger Unterricht über die schädlichen und nützlichen Schwämme. Wien 1830. In diesem Werkchen,, welches eine ziemlich vollständige Aufzählung der in verschiedener Beziehung nützlichen oder schädlichen Pilze enthält, wird wohl bei verhältnissmässig nur wenigen Arten der Fundort speciell bezeichnet. Da des Verfassers Aufenthalt aber in Wien war, und auch Trattinick ein empfehlendes Vorwort hierzu schrieb, so ist die Wahrschein- lichkeit sehr gross, dass er sie in Unter-Oesterreich selbst beobachtet hat, wesswegen sie auch hier sämmtlich aufgenommen wurden. 22. 3. M. Finger. Dissertatio sistens tractatum de Fungis. Vin dobonae 1831. l Enthält Seite 20—60 eine Eintheilung und Beschreibung der wichtigsten essbaren und schädlichen Schwämme, von welchen bei hundert Arten, bei- nahe durchgehends den Hymenomyceten angehörig, näher charakterisirt werden, L | 23. Ad. Schmiädi. Der Schneeberg in Unter-Oesterreich mit seinchii Umgebungen ‘ von Wien bis Maria-Zell. Wien 1831. Seite 46 und 47 werden einige EERDEREEE des Schneebergs von | Zahlbruckner aufgezählt. £ 24. F. Unger. Die Exantheme der Pflanzen und einige mit diesen verwandte Krankheiten der Gewächse pathogenetisch und BSR dar- gestellt. Mit 7 Kupfertafeln. Wien 1833. Dieses berühmte Werk ist nicht nur für. den Physiologen von grösster Wichtigkeit, sondern auch eine reiche Quelle für die Kryptogamenflora Un- ter-Oesterreichs, indem hier die Entophyten der Wiener Gegend bezüglich ihres Vorkommens angeführt werden. Hiedurch wird eine empfindliche Lücke in der mykologischen Aufzählung ausgefüllt, indem die übrigen österreichi- schen Mykologen vorzugsweise nur die Fleischschwämme berücksichtigteu. “5. Friedr. Hähnel. Dissertatio de Secali cornuto. Windo- bonae 1833. (Nach Welwitsch, ohne verglichen worden zu sein.) %6. Friedr. Welwitsch. Beiträge zur kryptogamischen Flora | Unter-Oesterreichs. (In den Beiträgen zur Landeskunde Oesterreichs unten |” der Enns. Wien 1834. 4. Band, S. 156—273.) Eine für die Kryptogamenflora Unter - Oesterreichs sehr wichtige Arbeit. Der Verfasser bespricht zuerst‘die Gründe der bisherigen unvollkommenen Erforschung der Kryptogamenflora von ganz Oesterreich, so wie seiner ein ers N 45 zelnen Provinzen. Er macht darauf aufmerksam, dass noch zahlreiche und mannigfaltige Vorarbeiten zur einstigen-Ausarbeitung einer completen „Flora eryptogamica Austriae“ nothwendig sein werden. Er geht sodann auf die nähere Erörterung seines Planes über, in zeitweisen Beiträgen eine möglichst vollkommene und den Fortschritten der Wissenschaft angepasste Aufzählung E der Kryptogamenpflanzen von Unter-Oesterreich zu liefern. Nachdem noch _ das Gebiet seiner Untersuchungen strenger abgegrenzt wurde, schliesst der allgemeine Theil der besprochenen Ahhandlung mit einer completen Aufzäh- lung der ältern Literatur und Erwähnung der damals die Kryptogamenflora von Unter - Oesterreich durchforschenden Botaniker, der Herren Unger, Santo Garovaglio, Trattinick, Hayne, Hähnel, Schäffer und Kallbrunner. -In der hierauf (S. 173—273) folgenden systematischen Aufzählung der - Farıı und Moose von Unter - Oesterreich werden 6 Characeen,, 47 kryptoga- " mische Gefässpflanzen und 281 Moose, (welche letztere Zahl sich jedoch 1 nach Abzug der zweifelhaften, von Welwitsch selbst nicht beobachteten - Arten auf 223 reducirt) mit genauer und detaillirter Angabe ihres Stand- und V ohnortes angeführt. Weitere Beiträge dieser Art sind nicht erschienen. 27. Ignaz Schmid, Botanisch - medicinische Abhandlung über die ü ist diese Abhandlung kaum als Quelle für die niederösterreichische Pilzflora r zu benützen, und diess um so weniger, als sie sich nicht auf selbstständige Beobachtungen in der Natur zu gründen scheint... - — %8. Friedr. Welwitsch. Synopsis Nostochinearum Austriae in- ioris. Vindobonae 1836. Eine systematische Aufzählung der Gallert- Tange des Erzherzogthums esterreich unter der Enns, welche sich besonders durch die genaue und detaillirte Angabe der Verbreitung der einzelnen Arten auszeichnet. - - *%9. K. J. Kreutzer. Beschreibung und Abbildung sämmtlicher Schwämme, deren Verkauf auf den niederösterreichischen Märkten gesetzlich Bestattet ist. Mit vorzugsweiser Berücksichtigung der zweckmässigsten Weise, E. Schwämme zu erziehen, aufzubewahren, und auf das Gesundeste und Schmackhafteste zu bereiten. Wien 1839. Mit 8 Tafeln. Ye Euthält, wie der Titel bereits anaagT, nur die gesetzlich erlaubten 12 | Arten essbarer Schwämme. 13 30. A. Pröll. Versuch einer Anleitung, die essbaren Schwämme |. -Oesterreichs und die ihnen ähnlichen giftigen durch eigene Untersuchung zu bestimmen. Inaugural-Dissertation. Wien 1839. ' Für die Pilzflora von Unter-Oesterreich ohne Bedeutung. | | 1 N } } 46 3I. Santo Garovaglio. Enumeratio muscorum omnium in Au- stria inferiore hucusque lectorum. Viennae 1840. Eine auf zahlreiche Selbstheobachtungen gestützte Aufzählung von 266 niederösterreichischen Laubmoosen. Darunter befinden sich mehrere Arten, welche hier von Garovaglio zuerst als neu erkannt und benannt wor- den sind, später aber von den Verfassern der Bryologia europaea unter anderen Namen beschrieben wurden. Es wird die Aufgabe einer kritischen Moosflora von Unterösterreich sein, diese Prioritätsrechte eines unserer aus- gezeichnetsten, vaterländischen Kryptogamenforschers genau zu untersuchen und zu wahren. 32. Santo Garovaglio. Bryologia Austriaca excursoria, tam- quam clavis analytica ad omnes in Imperio Austriaco hucusque inventos muscos facile et tuto determinandos. Vindobonae 1840. Nach der beliebten analytischen Methode sind hier die sämmtlichen da- mals bekannten I,aubmoose des österreichischen Kaiserstaates kurz heschrie- ben. Die unterösterreichischen Arten sind durch ein vorgesetztes Steruchen unterschieden. R 33. Felix BRiess. Beiträge zur Fauna der Infusorien mit dem heige- fügten Ehrenberg’schen Systeme. Ihaugural-Dissertation. Wien. Ge- druckt bei J. P. Sollinger (ohne Jahrzahl. 1840.) 4. Eine zoologische Arbeit über die Infusorienfauna von Wien, welche bei der nuu ziemlich allgemein durchgedrungenen Ansicht von der Planzen- natur vieler Ehrenberg’schen Infusorien, von dem Botaniker gleich- falls berücksichtigt werden muss. Die p. 30— 34 gegebene Aufzählung der Closterinen und Baccillarien liefert eine ziemlich umfassende Uebersicht die- ser mikroskopischen Algenflora der Wiener Gegend. Diese Arbeit ist um so wichtiger, als sie auch die Resultate langjähriger Beobachtungen des : Herrn Professors Czermak und des Herrn Posl@slünrazenE S. Reissek enthält. 34. J. Morscher. De secali cornuto dissertatio inauguralis. Vin- dobonae 1840. Enthält über die Verbreitung dieser Erscheinung keine nä- heren Angaben. 35. J. Memeghimi. Monographia Nostochinearum italicarum. | Augustae Taurinorum 1842. 1 Enthält zwei von Diesing in Unter-Oesterreich gesammelte neue Algen, nämlich Protococcus persicinus und Nostoc laciniatum. 36. A. Sauter. Neue Beiträge zur deutschen Pilzflora aus Oesterreich. Flora 1845. 1. p. 1382 — 135. Seite 135 wird das Vorkommen der Peziza plumbea bei Lunz erwähnt, 37. S. Reissek. Ueber die selbstständige Entwickelung der Pollen- | zelle zur keimtragenden Pflanze. (Verhandlung der k. Leop. Carol. Akad. 21. Band, 2. Abth., S. 467 (1845), 47 Bei der abnormen Entwicklung des Pollens von Calthua palustris wurde von dem Verfasser eine neue Botrytis beobachtet, welche hier auch beschrie- 3 ben und abgebildet ist. . 38. S. Reissek. Ueber die Entophyten der Pflanzenzelle, Aus Haidinger's naturwissenschaftlichen Abhandlungen 1. Band 1846. N Das merkwürdige Vorkommen verschiedener Fadenpilze in den Zellen der Wurzeln von einigen einheimischen Pflanzen, besonders Orchideen wird hier näher erörtert. 39. A. Neilreich. Flora von Wien. Wien 1846. = Dieses Hauptwerk unserer vaterländischen Flora zählt bekanntlich auch ie kryptogamischen Gefässpflauzen mit der gewohnten kritischen Umsicht des Verfassers auf. — 40. Uhald Ganterer Die bisher bekannten österreichischen h Charen vom morphologischen Standpunkte bearbeitet. Mit 2 lithographirten _ Tafeln. Wien 1847. _ Enthält eine Aufzählung und Beschreibung der Characeen des österrei- chischen Kaiserstaates. Unter diesen wird auch (S. 21.) eine neue Art aus ‚der Umgebung von Wien unter dem Namen Chara fulcrata beschrieben. 41.8, Reissek. Ueber die Entwicklung des Getreidehrandes 8. 111 und über die durch den Brand verursachten Missbildungen des Maises S. 147 inHaidingers Berichten I. Band 1847. # 4%. F. Unger. Botanische Beobachtungen. In der Botan. Zeitung von Mohl und Schlechtendal 1847. p-. 305. \ Seite 314 wird RETERAMmOrG nivea Ung,, aus Unter-Oesterreich an- geführt. 43. S. Reissek. Entwicklungsgeschichte des Thieres und der 2 anze durch Urzeugung. Erste Folge. Aus dem Juli-Hefte des Jahrganges 1851 der Sitzungsberichte der math. natur. Classe der k. Akademie. - Enthält 4 neue Formen niederer Algen und 4 Pilze, worunter eine neue Botrytis, sämmtlich in Wien beobachtet. 44. L. Trattinick. Auswahl merkwürdiger Pilze. Wien 1851. "16 illuminirte Kupfertafeln in Folio, welche zum grössten Theil Poly- _ porus-Arten enthalten. Diesen Tafeln, die sich im Nachlasse Trattinick’s vorfanden, ist ein blosses Inhaltsverzeichniss beigegeben. Höchst wahr- scheinlich stammen die abgebildeten Schwämme aus Unter-Oesterreich. Ir 45. A. Neilreich. Nachträge zur Flora von Wien. Wien 1851. er: Enthält die kryptogamischen Gefässpflanzen des erweiterten Gebirges der Flora von Wien. . 46. K. JS. Kreutzer. Taschenbuch der Flora Wiens. Wien 1852. ” Die gewöhnlichen Laub- und Lebermoose der Umgebungen Wiens _ werden S. 324 bis 396 tabellarisch zusammengestellt und »ach ihren unter- ‚scheidenden Merkmalen so geordnet, dass sie leicht, selbst von Anfängern bestimmt werden können. 48 « = 4%. F. Unger Ueber Vaucheria clavata. (Sitzungsberichte der mathem. naturw. Classe der k. Akademie, Februar 1812, p. 185). Das Vorkommen dieser interessanten Alge um Wien wird erwähnt. 48. A. Pokorny. Ueber die Verbreitung und Vertheilung der Leber- moose von Unter-Oesterreich, (Aus dem Juni-Hefte des Jahrganges 185% der Sitzungsberichte der math. naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften (IX. Band., p. 186) 8. Enthält eine Aufzählung von 71 unter-österreichischen Lebermoosen, ihre Verbreitung nach den 6 natürlichen Florenbezirken, in welche Uuter- Oesterreich zerfällt, so wie eine kurze Schilderung ihrer Vertheilung. 49. A. Pokorny. Ueber die bisherige Erforschung der Moosflora_ von Unter-Oesterreich, (Verhandlungen des zool. hot. Vereines in Wien I. 1852, p. 18 — 22). i Man kennt gegenwärtig 71 Arten Lebermoose und 305 Arten Laubmoose, zusammen also 376 Moose aus Unter-Oesterreich. Es fehlen daher unter der Voraussetzung, dass Unter-Oesterreich verhältnissmässig nicht reicher an Moosenu sei, als an Gefässpflanzen, nur noch 19 Moosarten, die noch zu ent- decken sind. Das Vorkommen der seltenen und neuen Omalia Besseri und Leskea rostrata wird erwähnt. 50. A. Pokorny. Ueber ein neues Vorkommen von Riecia cry- stallina (am Glacis). (Ebendaselbst p. 55.) j 51. A. Pokorny. Ueber die Flora der Torfmoore des böhmisch- mährischen Gebirges. (Ebendaselbst p. 59 — 68.) P. 64 bis 65 werden einige charakteristische Kryptogamen der Torf- moore des Viertels ober dem Mannhartsberge aufgezählt. 52. L. v. Heufler. Catalogus Lichenum quorundam austriacorum. — (Ebendaselbst p. 142 bis 144). 3 Mehrere von Herrn Wawra in Unter-Oesterreich -aufgefundene Flech- ten werden hier aufgezählt; darunter sind einige dem Leithakalke angehö- rige von besonderer Wichtigkeit. 33. A. Pokorny. Ueber die Kryptogamen-Flora der Türkenschanze und 3 neue Moose der Flora von Wien. (Verhandlungen des zool. botan. Vereines in Wien II. 1853., p- 35 — 39.) Rt Enthält eine Aufzählung von 52 Kryptogamen (1 Alge, 15 Flechten, 14 Pilze, 1 Lebermoos und 21 Laubmoose), welche sämmtlich auf der. Tür- | kenschanze gefunden worden sind, >54. F. Unger Welchen Ursprung hat das von den grünen Pflan- zentheilen abgeschiedene Stickgas? (Sitzungsberichte der math. nat. Classe der kais. Akademie 1853. Märzheft $. 414). Das Vorkommen der Cladophora fracta im bot. Garten wird erwähnt. >5. F. Unger. Beiträge zur Kenntniss der niedersten Algenformen, nebst Versuchen, ihre Entstehung betreffend. (Sitzungsberichte der math. nat. Classe der kais. Akademie 1853. Juliheft- S. 301). Enthält die Beobachtung des Protococcus minor var, infusionum in je- dem Wasser bei Zutritt der Luft und des Lichtes. 49 56. L. v. Heufler erwähnt das Vorkommen der Usnea longissima um Gmünd und dreier Algen in der Stadt Wien. (Verhandlungen des zool. bot. Vereins. III. p. 182 u. 184.) 57. A. Pokoruy. Ueber die Verbreitung der Laubmoose von Unter- Oesterreich (Sitzungsberichte der math. nat. Cl. der k. Akademie. Jänner- _ heft 1854.) P Eine Aufzählung der unterösterreichischen Laubmoose nach 6 natürlichen Florenbezirken. Das so eben in 6 Lieferungen abgeschlossene Bilder- Werk des Herrn Schul- zathes Becker über essbare Schwämme konnte hier um so weniger berück- 1 sichtiget werden, als der Text hierzu bisher noch nicht erschienen ist. Uebri- gens sind sämmtliche hier abgebildete Schwämme bereits von andern Autoren, als Unter-Oesterreich angehörig, bezeichnet. Die ausgezeichnete Ausführung der Abbildungen in Farbendruck wird gewiss dazu beitragen, die Kenntniss er einheimischen Pilze in weitern Kreisen zu verbreiten und das Interesse ir zu wecken, um so mehr, als die Tafeln nicht bloss zum Schulgebrauche Iissen, sondern auch den Fachmann, was die äussere Gestaltung der Pilze anb langt, v vollkommen befriedigen. Alphabetisches Verzeichniss der Autoren. h (D ie beigesetzte Zahl bezieht sich auf die fortlaufende Nummer der voraugehen- den chronologischen Uebersicht.) Agardh 17. — Clusius 1. — Endlicher 20. — Fellner 5. — Finger 22. — Ganterer 40. — Garovaglio 31, 32. — Hayne 21. - Hähnel] 25. — Heufler 52, 56. — Host 11, 18. — N. Jacquin3, 4,6, 8. — Kramer 2. — Krapf 7. — Kreutzer 29, 46. — Lumni- zer 9. — Meneghini 35. — Morscher 34. — Neilreich 36, 45. — Pokorny 48— 51, 53, 57. — Reissek 37, 38, 41, 43. — Riess 33. — auter 16, 36. — Schenk u. Rollet 14. — Schmid 27. — Schmidl 23. — Schultes 10, 12. — Trattinick 13, 15, 44. — Unger 19, 24, „ 47, 54, 55. — Welwitsch 26, 28. IV. Br N BIN Systematische Aufzählung der in der bisherigen Literatur yr angeführten Kryptogamen von Unter-Oesterreich. In diesem Verzeichnisse werden die Kryptogamen Unter- -Oesterreichs in derselben Reihenfolge, in welcher sie in Rabenhorst's „Kry ptogamen- 3 flora von Deutschland“ vorkommen, aufgezählt, und hiebei ist nur die Aen- derung getroffen , dass unter den Thallophyten die Algen und Flechten den Pilzen vorangehen, Nach der fortlaufenden Nummer, mit welcher jede, Art bezeichnet ist, findet man, in Klammern eingeschlossen, die entsprechende 1 Artennummer nach Rabenhorst. Bei den wenigen unvollkommenen For- men, welche von Rabenhorst nicht eigens nummerirt sind, ist statt der Nummer das Citat nach Band und Seite aufgenommen. Alle Arten, bei wel- chen weder eine Nummer noch ein Citat eingeschlossen vorausgeschickt- wird, sind in Rabenhorst’s Flora nicht enthalten. Regio 2. Thallophyla. Classis I. Algae. j 1. Unentwickelte Algenformen.' "1. Archonema commune Reissek. — Entstelitaus: den Ir haltskörnern der Thier- und Pilanzenze!le im Wasser oder in wässerigen Flüssigkeiten, entweder schon innerhalb der Zelle oder'nach dem Freiwer- den aus derselben. (Reissek Sitzb, der matlı. nat. C}. d. k. Ak. 1831. j Juliheft.) - | 2. (11.2.p.3.) Mygrocroeis atramıemti Ag. — Häufig in wenig benützten Tintenfässern. (WelwitschNost. 26.) 3. (U. 2.p. 3.) Mygroceroeis typhloderma Ag. — Auf der Oberfläche ruhig stehender Auflösungen von arabischem Gummi, dieselbe als bräunliche Haut überziehend. Erscheint häufig, wird aber durch directes Sonnenlicht schnell zerstört. (W elw. Nost. 25.) 4. (11.2.p.7.) Hygroeroeis, silutimis Welw. — Sehr bäufig, auf ruhig stehendem Buchbinderkleister. (W elw, Nost. 26.) r 51 5. (1L2.2.7.) Hygroeroeis FenzeliAg. — Im stinkenden Stadt- grabenwasser nächst dem Kärnthnerthore, (Agardh, Rabenhorst.) 6. Hygrocroeis chlorophylli Reissek. — Entsteht aus Chlo- rophylikörnern der verschiedenarligsten Pflanzen. (Reissek Sitzb. der math. | nat. Cl. d. k. Ak. 1851. Juliheft.) ‚7. Hygrocroeis amylacen Reissek. — Entsteht aus den ' Amylumzellen des Orchideenknollens. (Ebenda.) ide 8. Hygroceroecis sororia Reissek. — Eutsteht aus den Toch- { terzellen des Pollens der Orchideen. (Ebenda.) 5 9. .(L2.p- 9.) Leptomitus Ineteus Ag. -— In langsam fliessen- den Bächen, grossen Sumpfebenen, an den Stengeln der Wasserpflanzen nicht weit verbreitet, Im Wiener-Neustädter Canal-und in den Abzugsgräben der ’ "Torfmoore bei Gratzen im V.O.M.B. (W elw. Nost. 24.) Fu ‚10. (11.2.p.9.) Heptomitus niveus Ag. — In den warmen f en: an deren Ausflüssen bei Baden, oft in bedentender Menge, » ber nicht in allen Jahren. (Welw, Nost. 235) ; = ‚11. (11.2.p.9.) Leptomitus Libertiae Ag. — In der Fischa, inter Wiener-Neustadt. (W elw.Nost. 25.) , 12. Protococceus persieimus Diesing in litteris. — AmAb- | Alusse der warmen Schwefelquellen bei Baden. (Menegh.Nost.p. 14.) 12. a. Protococeus miner Külz (var. infusionum). — In je- em Wasser bei Zutrittder Luft und des Sonnenlichtes. (Unger, Sitzgsh. d. # Ef feuchte schattige Erde. (Byssus botryoides L. Host Syn. 610. Vielleicht zu Lepra viridis gehörig. Ebenso Prystlieya botryoides Meyen Endl. Fl. pos. r 7.) ’ —Byssus velutina L. Auf der Erde. (Host Syn. 636. Wahrschein- 2. Diatomaceae. 14. (4490.) Eumotia turgida Ehrenb. (Navicula t. Ehrb.) — Im Monate September in Laxenburg, in einem Bache am Fusse des Kuh- schneeberges; im Wienflusse, in den Bassins des Schönbrunner Gartens, im Lainzerbache. (Riess Inf. 33); im October im botanischen Garten, Prater und Pötzleinsdorf. 15. (4491.) Eumotin WestermanniEhrenb. (Navicula W. Ehr.) - — Im September im Wienflusse bei Weidlingau, im Prater und in Schön- rum. (Riess Inf. 33); im October in Pötzleinsdorf. 3 16. (44925) Eumotiz Zebwrr Ehrenb. — Im September im Lain- zerbache, in den Teichen am Rosenberge, in der Brühl, in Laxenburg, im Prater und botanischen Garten, in der Schwarzau am Fusse des Schneeber- ges, in einem Bache am Fusse des Kuhschneeberges, bei Reichenau, im Ab- , Musswasser der Vöslauer Minerälquelle bei Baden. (Riess Inf. 33.) G* 52 17. (4503.) Himantidium peetlnäle Kütz. (Fragilaria pec- tinalis et grandis Ehrb.) — Im Mai in den Praterpfützen zwischeii den Donaubrücken und im botan. Garten. (Riess Inf. 34) 18. (4513.) Odontidium turgidulum Ktz: (Fragilaria turgi= dula Ehrh.) — Im September im Mauerbache hinter Hadersdorf; (Riess Infus. 34.) 19. (4517.) Fragilaria capueina Kütz: (Fragilaria Yhabdo= soma et multipunctata Ehrb.) — Im September in Hadersdotf, im Laihzer- bache, in Laxenburg, Liesing, in der Brühl-, in einem Bache am Fusse des Kuhschneeberges, in den Lachen der Wien bei Meidling und Unter-St; Veit, im October sehr häufig im Prater und bötan. Gärten. (Riess Ihf. 34.) 20. Fragilaria tabellaris Ehrb. — Im September im botaii: Garten. (Riess Inf. 34.) 21. (4521.) Meridion eirceulare Ag. (Meridion vernale Ehrh.) — Im April und Mai in Klosterneuburg und im Präter, im October im botam, Garten. (Riess Inf. 34.) 22. (4524.) Diatoma vulgare Bory. (Bacillaria vulgaris Ehrb. und flocculosa Ehrb.) — Im Mai im Wienflusse am Glacis und im Prater, im September in der Wien bei Unter-St. Veit und Weidlingau, im October im botan. Garten. (Riess Inf. 34.) Im April und Mai it den Praterlachenm, 23. (4527.) Diatoma ceumeatum Rabenh. (Bacillarid cuneata Ehrb.) — Im April in einem Sumpfe hinter Nussdorf. (Riess Inf. 34.) 24. (4528.) Diatoma tenue Ag. (Bacillaria pectinalis Nitzsch) — Im Mai und Juli im botan. Garten und Prater, so wie in der‘Brigittenau, im September in Schönbrunn, im Wienflusse bei Weidlingau, im October im botan. Garten, in Kalksburg, sehr häufig in Pötzleinsdorf. (Riess Inf. 34) 25. (4529.) Diatoma elongatum Ag. (Bacillaria elongata Ehrb,) — Im September an der Wien bei Meidling, im October im botan. Garten, Prater, Schönbrunn und Liesing. (Riess Inf. 34.) 26. (4547.) Surireila Solea De Bre&b. (Navicula Librite Ehrb.) — ImJuni im botan. Garten und Prater, im September im Wienflusse, in Ha- dersdorf, im Abflusswasser der Vöslauer Eee Slar in Liesing und La- xenburg: (Riess Inf. 33.) 27. (4571.) Synedra subtilis Kütz. (Navicula Acus Ehrb.) — Im Mai im Prater, in den folgenden Monaten im Wienflusse, in Schönbrunn, im botan. Garten, in den Teichen am Rosenberge, im September in den Süm- pfen zwischen Ober-St. Veit und Lainz, bei Maria-Brunn, in Kalksburg, La- xenhurg und in der Brühl. (Riess Inf. 33.) 28. (4580.) Symedra Iwnmaris Ehrb; — Im April, Mai und Octo- ber in den Wasserbehältern des bptan. Gartens. (Riess Inf. 34.) 29. (4581.) Symedra bilumaris Ehrb. — Zu derselben Zeit in den Praterlachen. (Riess Inf. 34.) 30. (4587.) Symedra Uima Ehrb. — Im April und den folgenden Monaten in den Gewässern des Praters und den Donauauen, im September 53 im Wienflusse, im hotan. Garten, in Schönbrunn, in Kalksburg,, Laxenburg, in der Brühl, bei Reichenau, Siegenfeld und im Helenenthale, im Abllusswas- ser der Vöslauer Mineralquelle, in einem Bache am Fusse des Kuhschnee- ‚berges, im October in Pötzleinsdorf, im botan. Garten und im Prater. (Riess Inf, 34.) 31. (4590.) Synedra capitata Ehrb. — Im April in den Sümpfen der Brigittenau, im September im Wienflusse, in Schönbrunn, Hadersdorf, in Liesing, Laxeuburg, im October im Prater und botanischen Garten (Riess Inf. 34.) 832. (4591) Synedra sigmoider Kütz. (Navicula siymoideu - Ehrb.) — Im September in der Wien bei Meidling, in Schönbrunn, im Lain- Ferbache, im October in Pötzleinsdorf. (Riess Inf. 33.) . 33. (4600.) Synedra fascieuiata Ehrb. — Im September in _ Schönbrunn und in den Lachen des Wienflusses bei Mariabrunn Eee . 34.) 34. (4603.) Synedra Ehrenbergii Kütz. (Fchineld capitata Ehrb. — Im April in den Praterlachen, so wie auch hinter Nussdorf, im September im Wienflusse bei Meidling. (Riess Iuf. 35.) - 35. (4616.) Navicula gracilis Ehrb. -- Wurde sehr häufig zu allen Zeiten in der ganzen Umgebung Wiens beobachtet; im September in ?r Brühl, in Laxenburg, bei Reichenau und Siegenfeld, im Helenenthal bei Baden, im Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle, in der Schwarzau am Fusse des. Schneeberges. (Riess Inf. 33.) 36. (4617.) Navicula Ianmceolata Ehrb. -- Im Mai im Prater, September in den Lachen der Wien bei Meidling, im Lainzerbache, in hönbrunn. (Riess Inf. 33.) 37. (4620.) Navicula Rh pe Bory. — Im September in t Wien bei Meidling. (Riess Inf. 33.) 88. (4622.) Navieula viridis Ehrb. — Im Mai im Prater und in der Brigittenau, im August und September im Wienflusse bei Unter-St. Veit, ı Laxenburg und Liesing, im October im botanischen und Belvedere-Garten, ess Inf. 33.) 39. (4623,) Navicula viridula Ehrb. — Im April und Mai bei losterneuburg, im Juni im Prater und botanischen Garten, im September im Wienflusse bei Meidling, am Rosenberg, in Laxenburg und Liesing. (Riess Inf. 33.) 40. (4628.) Navicula fulva Ehrb. — Im September in Haders- E.. der Brühl, in Laxenuburg, in. einem Bache am Fusse des Kuhschnee- berges, in den Sümpfen zwischen Ober-St. Veit und Lainz, im October im Prater, botan. Garten und in Pötzleinsdorf. (Eine sehr schöne, bedeutend ‚grosse, ähnliche Art in Mauerbach. Riess Infus. 33.) 41. (4638.) Navieula gihbba Ehrb. — Im Mai in den Praterla- chen, im September in Schöubrunn, in deu Sümpfen zwischen Lainz und Ober - St. Veit, im October in Pötzleinsdorf. (Riess Infus. 33.) | 54 42. (4640). Navieula enpitata Ehrb. — Im September in der Wien bei Meidling und Unter - St. Veit, im Lainzerbache, im botan: Garten und Prater, in Liesing. (Riess Infus- 33.) j 43. (4646.) Navieula nodosa Ehrb. — Im Mai im Prater. und in den Lachen zwischen den Donauhrücken, im September in Liesing, bei Siegenfeld und im Heleneuthale. (Riess Infus. 33.) 44. (4650.) Navieula Sigm» Ehrb. — Im September im botau, Garten, in Schönbrunn, Hadersdorf, Hainbach , sehr häufig in: Laxenburg; Kalksburg, in der Schwarzauam Fusse des Schneeberges, bei Siegenfeld, im Helenenthale, in dem Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle und. in: den Praterlachen. (Riess Infus. 33,) i 45. (4652.) Navieula eurvala Ehrb. — Im Mai im Wienflusse am Glacis, im September in den Sümpfen zwischen Lainz und Obet-St. Veit, in Hainbach, Laxenburg und in der Brühl. (Riess Infus. 33.) ; 46. (4659.) Staturoneis Phoenicenteron Ehrb. (Navicula Phoenicenteron Ehrb.) — Im Mai in den Praterlachen nächst dem Feuer- 2: werksplatze. (Riess Infus. 33.) 2 43. (4662.) -Stauremeis platystoma Kütz, Navicula platy- stoma Ehrb.) Im September im Wienflusse und Spa DM uian OB. AHRE (Riess Infus. 33.) > # 48. (4667.) Amphora ovalis Kütz. (Navicula Amphora Eh 2) — Im September in Hadersdorf, in der Brühl, in Laxenburg, bei Siegeufeld und im Helenenthale, im Abflusswasser der Vöslauer BEIENIER ING im Oc- tober im Prater. (Riess Infus. 33.) 49. (4723.) Cymbeila inzequalis Rab. (Navicula inaequalis Ehrb.) Im September in Lazenberg‘; im October in Pötzleinsdorf. (Riess Infus. 33.) - 50. (4733.) Coeconema Cistwl®a Ehrb. — Im September in den Sümpfen zwischen Lainz und Ober- St. Veit, in Hainbach. (Riess Inf. 35.) 5 51. (4734.) Coeeonema zibhum Ehrb. — Im April bei Flo- ridsdorf, im September im Lainzerbache, in den Teichen am Rosenberg, in der Brühl, in Schönbrunn, Laxenburg, in einem Bache am Fusse des Kulh- : schneeberges, im Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle, im October im Prater, botan. und Belvedere-Garten. (Riess Infus. 35.) 32. (4735.) Toeeconema eymbiforme Ehrb. — Im Septem- ber im Wienflusse bei Meidling, in den Teichen am Rosenberge , in einem Bache am Fusse des Kulıschneeberges, bei Reichenau, im October im botan. und Belvedere - Garten, YRiess Infus. 35.) 0 33. Coeeonema Boeckii Ehrb. — Im September in Schönbrunn. und inden Teichen am Rosenberge. (Riess Inf. 35.) _ . 54. Coeconemz Iamceolatum Ehrb. — Im Juni in der Bri- gittenau ein einziges Mal, im September und October häufig im botan. ‚Gar- ten, Prater, in der Brühl, in Mauer, Kalksburg, Laxenhurg, bei Reichenau, Siegenfeld und im Helenenthale. (Riess Inf. 35.) oO 55 "55. (4742) Tabellarin Nioceulosa Ktz. (Bacillaria tabellaris Ehrb.) — Im September in den Bassins des Schönbrunner Gartens, im Mauerbache hinter Hadersdorf, im October im botanischen Garten. (Riess Infus. 34.) 56. (4747.) Aechnanthes brevipes Ag. — Im September in den "Lachen des Wienflusses hei Hütteldorf und Mariabrunn. (Riess Infus. 35.) pi 57. (4750.) Achnanthes subsessilis Ehrenb. — Im Septem- der in Liesing, im October im botan. Garten. (Riess Infus 35.) 58. .(4767.) Gomphonema eapitatuwam Ehrb. — Im April in “ en 'Sümpfen bei Klosterneuburg und in der Brigittenau, im September im enflusse bei Meidling, bei Siegenfeld und im Helenenthale, im Abfluss- Ei der Vöslauer Mineralquelle, im bolan. Garten und im Prater. (Riess E: 34.) 59. (4768.) Gomphonemn gracile Ehrb. — Im September vischen Schilf in den Sümpfen zwischen Lainz und re Veit. (Riess fus. 34.) — 60. (4769.) Gomphonema acuminatum Ehrb. — Im Sep- x in der Wien bei Unter-St. Veit, Hütteldorf, Maria-Brunn, im Mauer- bache hinter Hadersdorf, in den Teichen am Rosenberge „ in der Brühl, ‚in enburg, bei Siegenfeld und im Helenenthale. (Riess Infus, 34.) ‚61. -(4770.) ee eurvatının Ktz. (Gomphonema mi- Garen Var. b. Ar Ehrb. im August und October im botan. Garten. 62. Gomphonema eonstrietum Ehrb. (Gomphonema trun- E. Ehrb.) — er Juni und ur in pl Wässern Hip BatenE Gar- "bache hinter Haabrädort, in der Brühl, in Laxenburg, bei Siegenfeld und im 3 Seh im Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle, im October in Pötzleinsdorf. (Riess Inf. 34.) Bi ‚6. (4812) Cyelotella opereulata De Bre&b. (Pyzidicula oper- eulat fa Ehrb.) — Vom Maibis Juli im botan. Garten, im September in dem Waldbache bei Hainbach, in Liesing. (Riess Inf. 32.) | 43 64. (4856.) Melesira an Kütz. (Gallionella nummuloides Ei irb.) — Im September im Lainzerbache, im Abflusswasser der Vöslauer g Mineratquelle, im Wienflusse bei Hütteldorf und in der Brühl. (Riess Inf, 32). '65. (4859.) Melosira limenta Ag. (Gallionellalineata Ehrb.)— Im Ara im Wienflusse bei Weidlingau, im Bache bei Hainbach, (Riess nf. 32, ) 66. (4867.) Melosira arenaria Ktz. (Galionella varians Ehrb. Zn September im Wienflusse bei Unter- St. Veit und Weidlingau Sri Inf, 32.) 67. Melosirn distans Kg. (Gatiönella distans Ehrb.) — Im September in den Sümpfen zwischen Lainz und Ob.-St. Veit. (Riess Inf. 33.) 56 68. (4870.) Coeeonels Pedieulus Ehrh. — Im September in Schönbrunn, im October im botan. Garten und in Pötzleinsdorf. (Riess Inf. 34.) 3, Desmidiaceae. 69. (4897.) Sphaerastrum pictum Meyen und 70, (4898.) Sphaerastrum quadrijugum Elrb. — Im Mai und September in den Bassins des botan. Gartens und in Schönbrunn. (Riess Inf. 32.) 71. (4900.) Rhapkhädäuma difforme Rabh. (Xanthidium d. Ehrb.) — Im October im botan. und Belvedere - Garten, (Riess Inf. 32.) 72. (4902.) Merismopoedia pumetataMeyen. (Gonium tran- quillum Ehrb.) — Im April und Mai in den Wasserbehältern des botan. Gartens, im September in Kalksburg. (Riess Inf. 29.) 73. (4904.) Merismopoedia zIauea Ktz. (Gonium glaucum Ehrb.) — Im October im botan. und Belvedere - Garten. (Riess Inf. 29. Gonium pectorale Ehbrb. konute Riess nicht beobachten.) 4. Gonium pumetatum Ehrb. — Im April sehr häufig in den Sümpfen bei Klosterneuburg. (Riess Inf. 29.) 75. Closterium moniliferum Ehrb. — Sehr häufig mit der folgenden Species inden Wasserbehältern des botan, Gartens, so wie in den Praterlachen und im Wienflusse, (Riess. Inf. 30.) j 76. Closterium Ehrenbergii Menegh. (Lunula Ehrb.) — In den Monaten Juni, September und October in den Wasserbehältern des botau. Gartens, im September im Prater, im Wienflusse, in der Brühl, in Mauer, bei Siegenfeld und im Helenenthale bei Baden, indem Bache Schwarzau, im Höllenthale am Fusse des Schneeberges. (Riess Inf, 30.) 77. Closterium Dianae Ehrb. — Im April bei Klosterneuburg, im September und October sehr häufig im botan. Garten, im Prater, im Wien flusse von Meidling bis Weidlingau in den Sümpfen zwischen Ober-St. Veit und Lainz, in Schönbrunn, Mauer und Kalksburg, Pötzleinsdorf, in der Brühl, bei Liesing, in einem Bache am Fusse des Kuhschneeberges, bei Siegenfeld und im Helenenthale, in dem Abflusse der Vöslauer Mineralquelle bei Baden (Riess Inf. 30). ei 78. Closterium acerosum Ehrb. — Im August im Lainzer- bache, im September im Wienflusse bei Meidling und Weidlingau, im botan, Garten, im Pötzleinsdorfer Parke, in einem Bache am Fusse des Kuhschneeberges, im Abilusswasser der Vöslauer Mineralquelle. (Riess luf. 30.) 79. Closterium attenuatumm Ehrb. — Im April im botanir schen Garten. (Riess Inf. 30.) n 80. Closterium Cormu Ehrb. — Im April bei Nussdorf. (Hiess Inf. 30.) 81. Ciosterium Jineatwm Ehrb. — Sehr häufig mit Micraste- rias Boryana und vielen Arten von Conferven in der letzten Praterlache hin- 57 ter dem Lusthause (einer der reichhaltigsten Lachen an Infasorien), im Sep- tember im botanischen Garten und in den Sümpfen zwischen Ober- St. Veit und Lainz. (Riess Inf. 30.) 82. Closterium turgidum Elhrb. — Im Mai im botanischen |: Garten. (Riess Inf. 30.) 83. Stauroceras Acus Kütz, (Closterium setaceum Ehrb.) — . Im Mai in der Brigittenau. (Riess Inf. 30.) 84. Stauroceras subulatum Kütz. (Closterium rostratum ‘-Ehrb.) — Im Mai im Prater und bei Klosterneuburg, im September in "Schönbrunn , im botanischen Garten, bei Liesing. (Riess Inf. 30.) 85. Penium Cylindrus Bre&b. (Closterium Cylindrus Ehrb.) — Im Mai und Juni in den Lachen des Praters und der Brigittenau. (Riess Inf. 30.) 86. Penium margaritaceum Breb. (Closterium margarita- ceum Ehrb.) — Im Mai bei Klosterneuburg. (Riess Inf. 30.) 87. Penium Inmellosum Breb. (Closterium Digitus Ehrb.) Nur ein einziges Mal in einer sandigen Lache bei Floridsdorf im April ‚beobachtet. (Riess Inf. 30.) E 88. Doeidium Ehrenbergii Breb. (Closterium Trabecula Ehrb.) — Im Mai in den Praterlachen nächst dem Rondeau. (Riess if. 30.) ’ e 89. (4905.) Mierasterias Tetras Elhrb. — Im Mai und October im botanischen Garten, im Sept. in Schönbrunn. (Riess Inf. 32.) Riess hemerkt I. c., dass die Closterinen in Wien’s nächster Umge- sung sehr verbreitet sein müssen, da hier binnen einiger Monate alle be- kannten (2 Arten ausgenommen) und einige neue Species aufgefunden wurden. 90..(4907.) Wierasterias NapoleomisK ütz. (M.HexactisEhrb. - Sehr häufig im.Monate September im Wienflusse bei Meidling. (Riess 32.) 91. (4908.) Mierasterias heptaetis Ehrb. — Im Monate Sep- mber in einer Lache bei Hütteldorf. (Riess Inf. 32.) ge. (4906.) Micerasterias Boryana Ehrb. — Im Mai und Juli m botanischen Garten, im September. ebendaselbst, so wie im Wienflusse Meidling, in Schönbrun, Liesing, Mauer und Kalksburg , in der Brühl, , im Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle, im October im Belvedere- en und Prater. (Riess Inf. 32.) 93. (4912. ) Mierasterlas angulosa Ehrb. — Im Mai im Wien- 94. (4914.) 7 EEG trieyelia Ehrb. — Im Juli im bota- n Be Garten, im September im Wienflusse bei Hacking und Hütteldorf. @ie ss Inf. 32.) % 95. (4822.) Euastrum verrucosum Ehrb. — Im Mai im Wien- Nusse am Glacis sehr selten. (Riess Inf. 32.) IV. H 58 96. (4923.) Euastrum ansatum Ehrb. — Im Juli im bota- nischen Garten. (Riess Inf. 32.) 97. (4925.) Euastrum marzaritiferum Ehrb. — Im Juli und October im botanischen Garten, im September in der Wien bei Meidling, in den Sümpfen zwischen Lainz und Ober -St, Veit, im Schönbrunner Gar- ten, in der Brühl, in Liesing, in dem Bache Schwarzau, im Höllenthale am Fusse des Schneebergs, in Mauer und Kalksburg, im Abflusswasser der Vöslauer Mineralquelle bei Baden, im September und October im Prater. (Riess Inf. 32.) k 98. (4927.) Euastrum angzulosum. Ehrb. und E. integer- wämmumm Ehrb. — Im Mai und September im botanischen Garten, in Schön- brunn,, im Wienflusse bei Meidling , ersteres auch im September in Laxen- burg, letzteres in Weidlingau im fürstlich Dietrickstein’schen Garten. (Riess Inf. 32.) 3 99. (4938) Arthrodesmus quadrieaudatus Ehrb. — Im Mai und October im botanischen Garten, im August und September in der. Wien bei Meidling, in Schönbrunn, in Laxenburg, Liesing, im October in . den Praterlachen. (Riess Inf. 32.) e - 100. (4939.) Arthrodesmus peectinatus Ehrb. Im September im Wienflusse bei Unter-St. Veit, im October im botanischen Garten und Prater. — var, b. acutus Ehrb. — Im September in den Teichen am Rosenberg, im October im Belvedere-Garten und in den Praterlachen. (Biess Inf. 32.) i j 101. Arthrodesmus truncatus Ehrb. -— Im Juni im stehen- den Wasser des botanischen Gartens. (Riess Inf. 32.) or 102. 103. Arthrodesmus hexaceros Ehrb. und A. moni- lformis Ehrb. — Im September in Schönbrunn, (Riess Inf. 32.) 4 104. Tessararthra moniliformis Ehrb. Im Mai im botani- schen Garten, im September in Schönbrunn und Laxenburg. (Riess Inf. 32 )E 105. (4942.) Tessararthra filiformis Ehrb. (Odontella f. Ehrb.) —In den Lachen des Wienflusses bei Unter-St. Veit. (Riess Inf. 32.) 106. (4944.) Staurastrum dilatatum Ehrenb. — Im Sep- tember im Wienflusse und in Schönbrunn. (Riess Inf. 32.) 107. (4945.) Staurastrum paradexum Ehrb. — Im Septem- ber in Hadersdorf und Mauerbach (Riess Inf. 32.) h4 108. (4946.) Pentasterias margaritacea Ehrb. — Ein eiu- ziges Mal in einem stehenden Wasser aufgefunden. (Riess Inf. 32.) 109. (4947.) DBesmidium Swartzii Ag. — Im Mai in den Bas- sins des botanischen Gartens, im September in Schönbrunn, (Riess Inf. 31.) 110. (4948) Desmidium bifidum Ehrb. — Im Mai im belt nischen Garten. (Riess Inf. 31.) & 111. (4949) Desmidium aptogonum Breb. (Odontella Des- midium Ehrb.) — In den Lachen - des Wienflusses bei: Unter-St.. Veit. Riess Iuf. 32.) 59 112. (4950.) Desmidium triecorne Rab. (D, hexaceros Ehrb.) Im Juli im botanischen Garten. (Riess Inf. 31.) 113. (4952.) Desmidium orbiculare Ehrb. — Im September \ „in den Wasserbehältern des Schönbrunner Gartens und in Liesing. (Riess nr. 31.) b 4. Nostochineae. 114. (4963.) Palmella eruenta Ag. — An feuchten Mauern und auf nassen Erdstellen, oft auch auf Strassenkoth und Dünger, aber nur zeit- weise und durch directes Sonnenlicht schon binnen wenig Tagen verschwin- ‚dend. Bildet grosse Flecken von blutrother Farbe. Um Dornbach an altem semäuer, dessgleichen bei Weiggersdorf und um Schottwien. Erscheint ge- "wöhnlich im ersten Frühling und seltener im Herbst. (Welw. Nostoch. 15.) In der Stadt Wien selbst (Heufler Z. B. Verh. III. 184.) Bei Wolfsthal Pressburg (Endl. fl. pos. n. 2.) 115. (4973.) Palmella minuta Ag. — Bloss im Bache bei Ma- riensee am Fusse des Wechsels. Sie stellt kleine, oft kaum hanfkorngrosse, \ eiche, schleimige,, hellgrünliche halbkugelförmige Bläschen dar, die an ‚Steinen (entweder unter Wasser oder doch von selbem bespült), aufsitzen. (Welw. Nostoch. 14.) - 116. (4979.) Coeeoehloris stagnina Spreng (Palmella hya- lina Lyngb.) In stehenden Wässern, Tümpeln, Teichen und Seen’in der Ebene ind Bergregion nicht selten. Im Prater, in den benachbarten Taborinseln, bei Moosbrunn, um Fischau und in den Sumpflachen um Wiener-Neustadt, am allgemeinsten verbreitet in den Mooren des V.O. M. B, bei Gmünd und Schrems. ‘ommt meistens freischwimmend vor, zuweilen jedoch an verschiedenen Was- serpfllanzen anhängend. Dauert selten über 12—15 Tage aus. (Welw. No- ‘och. 13.) Um Pressburg (End. fl. pos. n. 1.) 117. (4999). Nostoe commune Vauch. — Auf lehmigen und ändigen Bergabhängen, spärlich begrasten Wiesen, zuweilen am Rande :r Sümpfe. Meist gerne in der Bergregion, doch nicht-selten von den hö- hern Standorten auf tieferliegende herabgeschwemmt, durch das ganze Ge- et häufig, besonders in nassen Jahren. Auf der Türkenschanze, vom Kah- JIe ıberg längs den Auhöhen bis Baden, überaus häufig am Bisamberg. (Welw. Nost. p. 16. Pok. Tksch. Z. B. Verh. II. 37. Tremella Nost. Huds., Li ost. Syn. 650, Jacgq. en. 193. Um Piessburg Endl. fl. pos. n. 3.) E 118. (5001.) Nostoe sphaerieum Vauch. — Auf nackter feuch- 4 r Schlammerde „an Wassergräben nur hie und da in den Niederungen. In den Taborinseln, bei Schwadorf, Kaiserebersdorf, au Sümpfen nächst Bruck ander Leitha, (Welw. Nost. 17.) 3 119. Nostoe Iaeiniatum De C. Au. feuchten Felsen in Oester- reich (Diesing nach Meneghini Nost. 121.) H * 1) 120. (5026.) Anabaina flos aquae Ktz. — Iu stehenden Ge- wässern um Pressburg. (Oseillatoria flos aquae Ag. Endl. fl. pos. n. 6.) 121. (5064.) Hydrurus penicillatus Ag. — In kalten klaren Bächen der Voralpen- und Alpenregion häufig, immer gesellig, bald an Stämmen oder Hölzern, bald auf dem Sandboden der Bäche, oder auch auf Wassermoosen aufsitzend, fast das ganze Jahr freudig vegetirend. Am Kai- serbrunn ‘nächst Reichenau im Höllenthal auf Cinclidotus aquaticus; im’ Bache des Hengstthales am Fusse des Schneeberges in geringer Entfernung vou Buchberg; in Bächen um Kranichberg und am Wechsel (Welw. Nostoch. 20.) Die Var. e. irregularis Ktz. in einem Gebirgsbache am FKusse des Semmering im Februar (Kützing). . - (5062.) Hydrurus Vaucherii A g. — Am Fusse des Schnee- berges (Kützing nach Rabenh.) } 5. Oscillatorieae. 123. (5083.) Oseillaria_ sp. (Conferva amphibia L. Host. Syn. 635). — In Gräben. y. 124. (5137.) Leptothrix caleicola Ktz. — In der Stadt Wien selbst (Heufler Z. b. Verh., IIH., p. 184.) 125. (Nach 5183.) Calothrix fontinalis As. — In Quellen. { (Conferva fontinalis fl. dan. Host Syn. 634.). Oder eher zu Oscillaria li- mosa Ag. hingehörig. Ebenso die Angabe um Pressburg (Endl. fl. pos. | 2+ 9.) - ‚ 126. (5191.) Chroolepus Jolithus Ag. — An Steinen in den N Gebirgsgegenden und Voralpen (Host. Syn. 613.) Ehedem im Garten der Y barmherzigen Brüder in der Leopoldstadt, wohin er aus dem Riesengebirge gebracht wurde (Kramer Eienchus 302.) ® 127. (5197.) Chroolepus aureus Spreng. — An feuchten Fel- sen (Byssus aurea Sibth. Host. Syn. 636.) 3 128. (5216.) Gloiotrichia natans Rabenh. — In stehenden Wässern, besonders der Torfgebiete oder weit ausgedehuter Sumpfgegenden nur hie und da, noch seltener in langsam fliessenden Bächen der Niederungen, ‚A Anfänglich meist an verschiedenen Wasserpflanzen aufsitzeud, später frei umherschwimmend, gewöhnlich gesellschaftlich. Um Weitra und Gratzen au den grossen Teichen, dessgleichen in den Lachen um den Neusiedlersee. (Welw. Nost. 17.) R: 129. (5236.) Chaetophora elegans Lyngb. — In Wasser gräben, Moortümpeln und Flussbuchten der Ebene, gewöhnlich An zarte Reiser, an die Stengel anderer Wasserpflanzen, auch wohl an Moose etc. anhängend, meist in kleinen &ruppen. Im Prater und den anliegenden Do- nauinseln; um Fischau und Wiener-Neustadt (hier schon im Stadtgraben), aber viel häufiger und allgemeiner verbreitet in den grossen Sumpfgebieten des V. O0. M. B. (Welw. Nost. p. 18.) Var. e. dura Ag. — In grös- seren Lachen und Teichen nächst Gmünd und bei Kirchberg am Walde im V. 0. M.B. (Welw. Nost.) 2 3E D Be 61 130. (5237.) Chaetophora tubereulosa Ag. — Unter Ch. elegans (Welw. Nost. p. 18.) 131. (5240.) Chaetophora endivinefolia P — In stehen- den klaren Wässern, Fluss-Buchten, Tümpeln, Teichen und Seen der Ebene jpeltener in höhern Regionen, auf abgestorbenen (ins Wasser gefallenen) Blättern, dünnen Baumzweigen,. selbst an hölzernen Brückenpfeilern etc. \ aufsitzend und immer in Gruppen vereinigt. In der Lobau und in der soge- nannten schwarzen Lache bei Nussdorf; bei Traiskirchen ; noch zahlreicher um Schwarzau und den nachbarlichen Sümpfen au der böhmischen Gränze. (Welw. Nost. p. 19.) Var. e. elongata Ag. — Unter Ch. endiviae- 1. folia, jedoch viel seltener, z. B. in den Sumpflachen vor Stixneusiedl. (w. N.) Var, d. eornuta (Ch. Cornu Dianae Ag.) — In den Torfsüm- 'pfen des V. O0. M.B. (W.N.) 132. (5243.) Batrachospermum vagum Ag. — An gleichen | ten, wie die folgeiide Art, aber viel seltener und mehr auf höher liegende Torfgegeuden beschränkt. In den Moortümpeln und Abzugsgräben des Erd- "weisser Moores bei Gmünd im V. 0. M. B. (Welw. Nost. 24.) 133. (5246.) Batrachospermum moniliforme Roth. — In kalten Quellen, klaren Bächen, kleinen Lachen, besonders der Torfgegen- den von der Ebene bis in die Voralpen-Region; nur hie und da aber ge- wöhnlich in grosser Anzahl, an verschiedenen Gegenständen am Wasser ufsitzend, oder auch zuweilen lose schwimmend. Im Prater (hier selten und durch Ueberschwemmungen oft für mehrere Jahre vertilgt) hinter dem Feuer-.. verksplatze; um Schwadorf und Stixneusiedl; im Bache des Windthales jei Mödling, in Bächen um Gloggnitz, Schottwien und Kranichberg, im kal- en Brunnen bei Gmünd. (W elw. Nostoch. 22.) h 6. Confervaceae. 134. (5252.) Gloeotila ferruginea Kzt. (Gallionella f.Ehrb.) Fr Im September in den Lachen des Wienflusses bei Uuter-St.-Veit und Y dlingau (Riess. Infus. 32). - 335. (5262.) Schizogenium murale Ktz. — In der Stadt v fien selbst. (Heufler Z. B. Verh. III, p. 184). 136. (5283.) Draparnaldia plumeosa Ag. — In ruhigeren Bä- chen und Tümpeln, besonders gern in grossen Sumpfgebieten und Torfmooren ; in der Ebene, Berg- und Voralpenregion an Grashalmen und kleinen Stämm- chen, selbst auch au Schneckenhäusern ; fast durchs ganze Gebiet. In deu Bächen und Abzugsgräben bei Moosbrunn und längs der Leitha bis Bruck; ‚ Sparhach, in Gaaden, um Fischau; dann vorzüglich häufig durchs ganze gebiet der österreichischen Gränze von Karlsstift, bis Gmünd und rems. (Welw. Nosts. 21). 137. (5284.) Draparnaldia glomerata Ag. — Mit D. tenuis aber gerne in höheren Gegenden, jedoch auch sparsam in den Bächen um nburg und Minkendorf, so wie in Lachen um den Neusiedlersee. i 62 (Weilw. Nost. 22). Var. b. temuis (Draparnaldia tenuis Ag) — Häufig in den meisten Torftümpeln des V, 0. M. B. (Welw. Nost. 22.) 138. (5296.) Oedogonium eapillare Ktz. — In stehenden oder langsam fliesenden Gewässern (Conferva cap. Host. Syn. 635.) 139. (5299.) Conferva rivularis L. — In Gewässern. (Host. Syn. 634. Jacg. en 194). Um Pressburg (Endl. fl. pos. n. 9.) 140. (5300.) Conferva bombyeina Ag. — In stehenden Ge- wässern. (C. bullosa L. Host. Syn. 635.) u ie 141. (5327.) Conferva insignis. Ag. — In Wiener Gärten in den Bassins, wo Vallisneria aufbewahrt wird. (Ag. Flora 1827., Il., p. 635.) - 142. (5339.) Conferva fraecta Dillw. -- In den Wasserbehäl- tern des botanischen Gartens sehr gemein (Unger Sitzungsb. der math, nat. Classe der kais. Akademie, Bd. X. S. 418.) 143. (5362.) Conferva zlomerata L. — In Quellen und Bä- chen (Host. Syn. 636.) Um Pressburg, an den Schiffen der Donau häufig, (Endl. fl. pos. n. 10.) Re 2 144. (5479.) Hydrodyetion utrieulatum. Roth. — In ste- henden Bächen, in Flüssen. (Conferva reticulata L. Host. Syn. 635.) ung Pressburg hie und da, (Endl, fl. pos. n. 13.) B ; 145. (5456.) Spirosyra quinina Link. — In stehenden Ge- wässern um Pressburg. (Zignema quininum Ag. Endl. fl. pos. n. 11.) j 146. (5463.) Spirogyra deeimina Link. — In Gräben und Sümpfen um Pressburg. (Zygnema* deciminum Ag. Endl. fl. pos. n. 12.) ‘ ’ 7. Ulvaceae. R 147. (5489.) Vaucheria elavata DC. — Diese in allen Kalkbä- chen Wiens sehr gemeine Alge wird in Sauter’s Versuche p.24 als Conferva“ gi dilatata Roth ohne Fundort angeführt, — Um Wien (u nger Sitzungsb» x der Akad. 1852 Febr.) 3 148, (5496.) Vaucheria aaieae Ag. — In Bächen und an Wasserleitungen (Confer va canalicularis L» Host. Syn. 635.) F 149. (5481.) Botrydium granulatum Grev. — An Gräben, Teichen und Flüssen (Tremella granulata Huds. Host. Syn. 651.) x 150. (5550.) Prasiola erispa Ag. — Auf feuchter Erde an schat- tigen Orten (Tremella crispa Schreb. Host. Syn.) Um Pressburg (Uwa erispa Lightf. Endl. fl. pos. n. 5.) & 8. Fucaceae. : 2 ib: 151. (5802.) Lemanear fluviatilis Ag. — In Flüssen (Conferei f. L. Host. Syn. 635.) 9. Characeae. 152. (5906.) Nitella flexilis L. (Chara flexiis L.) — In stehen- den Wässern der Niederungen, in torfösen Sümpfen von bedeutendem Uni- | | os fang ziemlich selten. Um Moosbrunn. (W elw. Beitr. 179.). Ist wahrschein- | lich N. syncarpa. . | 153. (5913.) Nitella Braunii Gmel. (Chara coronata Ziz. «& - Braunii) — In stehenden Gewässern und Gräben um Mooshrunn (Putter1? eigentlich Welwitsch, Ganterer Char. p. 13.) 1354. (5915.) Chara foetida A. Braun. — «a. Gymnoclada. In stehenden Gewässern um Weidling am Bach. (Ganterer.) — ß. monili- formis. In langsam fliessendem Wasser beiWeissenbach in der Brühl (Put- terlick.) — y. longibracteata. In Gräben , stehenden Gewässern, Teichen | überall gemein. (Botan. Garten.) — Ö. brevibracteata. Häufig in stehen- I den Gewässern und Gräben an der Donau. (Ganterer Char. 20.) — In ste- hendem und langsam fliesenden Wasser,’ in Pfützen, Teichen und Seen, fast durchs ganze Gebiet gemein, aber nur in den Land-, und sehr selten in der Bergregion. Im Prater, in den Taborinseln, um Moosbrunn, Wiener-Nenstadt. Die erheblichsten Formen sind: &. Ch. vulg. elongata W allr. in mehr flies- jenden Wässern. ß- Ch. v. papillata Wallr. in torfösen Sümpfen im V. ©. B. y. Ch. v. montana Wallr. in höher gelegenen -Waldsümpfen, 2. B. um Gloggnitz, Schwarzau etc. (Chara vulgaris L. Welw. Beitr. 178.) En 155. (5917.) Chara hispida L. (ß. gymnoteles.) — Sümpfe bei Mariazell (Welwitsch.) (Ganterer Char. 18.) In den Sümpfen an den Ifern des Neusiedlersees ziemlich selten (W el w. Beitr. 179.) 156. (5919.) Chara erinita Wallr. (ß. pachysperma) — Wenige emplare an den nördlichen Unufern des Neusiedlersees. Nach W elw. Beitr. P® soll sie in grossen Strecken die südöstlichen Ufer desselben Sees bede- en. (Ganterer Char, 14.) 4 157. (5923.) Chara aspera Willd.— I au: der Insel Bruckau bei Pressburg (Endl. fl. pos. 45.) . 158. (5924.) Chara fragilis Desc. «. Hedwigii — In stehenden ewässern und Gräben von Nied.-Oest. (Ganterer.) ß. pulchella — In klaren, langsam fliessenden Wässern, Teichen und Seen durch das ganze _ Gebiet. (Ganterer Char. 20.) 159 Chara fulerata Ganter Char. p. 21. — „Von dieser neuen Art fand ich nur wenige sporentragende Exemplare im Teiche am Gallizien- erge bei Wien.“ _ Von Host wird noch (Syn. 499) Chara tomentosa L. in stehenden € wässern angegeben ; dürfte aber zu Chara hispida gehören. 10. Algae fossiles. (Sach Prof. Unger. Sämmtlich in dem Mergelschiefer des Wiener Sandsteines.) 160. Caulerpites pyramidalis Sternb. 161. Caulerpites Candelabrum Sternb, 162. Münsteria Hoessii Sternb. 163. Münsteria flazellaris Sterub. 64 164. Münsteria genieulata Sternb. 165. Sphaerococeites affinis Sternb. 166. Sphaerococeites inelinatus Sternb, 167. Chondrites aequalis Sternb. — Bei Sievering. 168. Chondrites intrientus Sternb. — Sehr gemein. 169. Chondrites fureatus Sternb. — Leopoldsberg. Classis II. Lichenes. Unentwickelte Flechtenformen. Lichen antiquitatis Host. — An alten Mauern , an Steinen. (H ost Syn. 610.) Liehen saxatilis L. — Ueberzieht Steine. (H 0 st Syn. 610.) (U. 1.2.) Lepraria eandelaris Ehrh. — (Lichen NavusSibth,) — An Mauern und Baumrinden. (Host Syn. 610.) Nr (U. 1.3.) Lepraria ineana Schaer.-(Lichen incanus Host.) m An Gräben, Teichen und an andern feuchten Orten. (Host Syn. 611.) Um. Pressburg. (Patellaria incana Spreng. Endl. fl. pos. n. 26.) 5 (II. 1. 4.) Variolaria lactea Pers. (Lichen lacteus Host Sl 611.) — Auf Moosen und Baumrinden. Um Pressburg (Lecidea alba Ach Endl. fl. pos. n. 20.) 1. Verrucariaceae. 170. (4063.) Verrucaria rupestris Fr. var. Schraderi, ne | Schneeberg, auf Kalk auch im Leithagebirge. (Heufler Z.B. Verh. I. 142.) 171. (4103.) Pertusaria eommunis Ach. — Auf der Rinde verschiedener Bäume und an Felsen. (Porophora pertusa Spreng. Endh fl. pos. n. 16.) (Lichen carpineus L. Host. Syn.. 613.) ERDE IR e 2. Graphideae. ki ” 172. (4116.) Graphis scripta Aclı. — Auf Baumrinden (Liekä scriptus L. Host Syn. 611.) An Buchen (Endl. fl. pos. n. 19.) 173. (4118) Opegrapha atra Pers. — An der Rinde von Bir- ken und Erlen. (Endl. fl. pos. n. 18. unter Graphis atra Spreng. syst.) 174. (4120.) Opegrapha varia Pers. — Graphis verrucarioides Sprengl. Auf der Rinde verschiedener Bäume, (Endl. fl. pos. n. 17.) y 3. Urceolarieae. 175. (4146.) Ureeolaria scruposa Ach. — Auf Steinen (i- chen scruposus Schreb, Host Syn. 615.) e. cretacea Schaer. Auf kargbegrasten Stellen der Türkenschanze gemein. (Pokorny Z. B. Verh. II. 36.) E 65 175. a. (4155.) Endocarpon miniatum Ach. — An Felsen der Alpen und Voralpen. (Lichen miniatus L. Host. Syn. 625.) Bei Pallenstein um Pressburg. (Endl. fl. pos. n. 15.) 4. Lecanorinae. 176. (4162.) Lecanora atra Ach. — AufBaumrinden und Stei- “nen, hie und da um Pressburg. (Parmelia atra Ach. Endl. fl. pos.n. 50.) 177. (4165). Leeanora subfusea Ach. — Auf Baumrinden, an Mauern und Steinen. (Lichen subfuscus L. Host Syn. 614; Jacgq. en 189.) Um Pressburg. (Endl. fl. pos. n.51.) ? Eine Varietät. Auf Moosen. (Li- muscorum Retzii Host. Syn. 614.) 14 178. (4191.) Leeanora tartarea Ach. — Auf Steinen. (Lichen htareus L. Host. Syn. 614; Jacgq. en.189.) An Steinen und auf der Erde um Pressburg. (Parmelia tartarea Ach., End .lfl. pos. n. 52.) — Diese An- gaben gehören wahrscheinlich zu Lecanora crassa Ach. 139. (4174.) Leeanora ventosa Ach. — Auf Felsen in Alpen. (Lichen ventosus L. Host Syn. 612.) F 180. (4183.) Lecanora Hageni,Flörke. — Auf alten Geländern Dr Türkenschanze. (Pokorny, Z.B. Verh. II. 36.) 181. (4188.) Lecanora friabilis V ill. — Leithagebirge, auf Kalk Margarethen-Steinbruch. (Heufler, z.B. Verh. I. 143.) — Die Varietät: a. fulgens. Auf kargbegrasten Stellen der Türkenschanze gemein. (P o- korny, Z.B, Verh. II. 36.) 182. (4191.) Leeanora callopisma Ach. — Leithagebirge auf Kalk. (Heufler, Z.B. Verh. 1.143.) 183. (4192.) Leeanera murorum Ach. — Auf Ziegeldächern 184. (4197.) Leeanora muralis Rabenh. — An Mauern, Stei- nen. (Lichen saxicola Hoffm., Host Syn. 615.) 185. (4199.) Leeanora eoaretata Sm. — Leithagebirge auf Kalk. (Heufler, Z.B. Verh. I. 143.) 186. (4201.) Leeanora erussa Schaer. a. lentigera. — Auf der Erde, an Felsen und Moosen. (Lichen lentigerus Hoffm., Host Syn. 17.) — Auf karg begrasten Stellen der Türkenschanze gemein. (Pokorny Z.B. Verh. I1. 36.) — Lecanora crassa Huds,’Auf verwittertem Kalk oben. b Rodaun, (Heufler, Z.B. Verh. I. 143.) 5. Umbilicarieae. | 187. (4209.) Gyrophora vellea Ach. A. hirsuta. — An Fel- ‚sen des Berges Kobel und Pallenstein bei Pressburg. (Lecidea hirsuta Spreng. \ Endl. fl. pos. u. 24.) 188. (4210.) Gyrophora polymorpha Behrhd. B. probo- IV. q | | | | | | 66 seidea. — An Felsen der Gebirge, Voralpen und Alpen. (Lichen Pprobo- seideus Retzit Host. Syn. 625.) 189. (4213.) Gyrophora polyphyila Rab enh, — An Felsen in Alpen. (Lichen pollyphylius L. Host Syn. 625.) var, b. deusta, An Fel- sen in Alpen. (Lichen deustus L. Host Syn. 625.) 190. 4214.) Umbilicaria pustulata Hoffm. — Auf Felsen des Berges Kobel und Pallenstein bei Pressburg. (Lecidea pustulata Ach. Endi, fl.pos. n. 23.) 6. Parmeliaceae. 191. (4226.) Collema Vespertilio Hoffm. — An Steinen und Baumstämmen. (Lichen niarescens L. Host Syn, 621.) j 92. (4229.) Cullemas multifidum. 5b. eristatum. — Auf Steinen, an alten Mauern. (Lichen cristatus L. Host Syn. 617.) . 193. (4232.) Collema erispum Hoffm. — Auf Steinen. (Lichen crispus L. Host Syn. 617.) Zwischen Moosen auf der Türkenschanze häufig, seltener mit Früchten. (Pokorp»y, Z.B. Verh. II. 36.) 194. (4235.) Coillema granosum Rabenh. — Auf Steinen, auf Erde und Moosen. (Lichen granosus Retzii Host Syn. 621.) 195. (4244.) Parmelia parietina Ach. — An Steinen,, Mauern und Bäumen. (Lichen parietinus L. Host Syn. 617; Jacg. en 189; Endiy fl. pos. n. 48.) In Anflügen an alten Geländern der Türkenschanze, (P o- korny, Z.B. Verh. II. 36.) 196. (4245.) Parmelia centrifuga Schaer. a. EOnsperum ? Im Sande der Türkenschanze gemein, aber steril. (Pokorny, Z.B. Verh. IL 36.) Au Felsen über den Flächen um Pressburg. (Endl, fl. pos. n. 46.) } 197. (4248.) Parmelia eaperata Ach. — Au Steinen und Baun- stämmen. (Lichen caperatus L. Host Syn. 620.) a 198. (4249.) Parmelia fahlumensis Ach. — Auf Felsen in den Alpen (Lichen fahlunensis L. Host Syn. 616.) 199. (4250.) Parmelia olivacer Ach. — An Felsen, an Di stämmen. (Lichen olivaceus L. Host Syn. 616; Jacg. en189; Endl. fl. pos. n. 45.) Neusiedlersee, Nordwestseite, auf Chlorit, (Heufler Z. B. Verh. I. 143.) \ 200. (4251.) Parmelia Acetabulum Nek. — Wien, bei Ba- den auf Borken und Ulmen: (Heufler, Z,B. Verh. I. 143.) . R. 201. (4252.) Parmelia ceratophylia Wallr. «a. physodes, — An Baumstämmen, Bretterwänden und Steinen. (Lichen physodes L. Host Syn. 6175 Jacgq. en 189; Endl. fl. pos. n. 47.) 202. (4254.) Parmelia saxatilis Fries. — An Steinen, Baum- rinden, (Lichen saxatilis L. Host Syn. 616.) Die Var. b. omphnlodes Fr. — Auf Felsen und Steinen um Pressburg. (Endl. /l. pos. n. 44.) " 203. (4257.) Parmelia perlata Ach. — An Baumstämmen, an Felsen. (Lichen perlatus L. Host Syn. 624.) . . , 67 204. (4260.) Parmelia obscura Fr. — Aufder Rinde der Bäume, besonders auf Buchen und Hainbuchen. (P. cycloselis Ach, Endl. fl. pos. 1 40.) 05. (4261:) Parmelia stellaris Fr. — Au den Stämmen und Aesten der Bäume. (Lichen stellaris Dieks. Host Syn. 617; Jacg. en 189.) ‚ Die Var. d. temella,. An Steine, Baumästen und Stämmen. (Lichen his- pidus Retzi Host Syn. 618.) Beide auch um Pressburg. (Endl. fl. pos. n. 41.) 206. (4262.) Parmelia pulchella Schaer. a. eaesia. — An Steinen, Dächern. ‚(Lichen caesius Hoffm, Host Syn. 616.) 203, (4264.) Parmelia pulverulenta Fr. — An Baumriuden. (Lichen pulverulentus Host Syn. 616.) Um Pressburg. (Endl. fl. pos. m 42.) Die Var. museigena Ach. — Auf und zwischen Moosen der Türkenschanze häufig, aber steril. (POkorny, Z. B. Verh. II. 36.) 1.208, (4270;) Stieta serobiculata Ach. — An der Basis und den Stämmen der Bäume, an Felsen in Gebirgsgegenden und Neralans (Lichen ‚scrobiculatus Retzii Host Syn. 621.) % 209. (4273.) Stieta sylvatiea Ach. — Au Felsen und Baumstäm- Be (Lichen sylvaticus L. Host Syn. 623.) 210. (4274.) Lobaria pulmonaria Hoffm. — An Baumstän- (Lichen pulmonarius Retzii Host Syn. 619.) Iu Gebirgswäldern um essburg. (Sticta p. Ach. Endl. fl. pos. Nr. 53. 211. (4276.) Selorina saceata Ach. — In Wäldern auf der Erde. chen saccatus L. Host Syn. 624.) Auf höhern Gebirgen um REenabe (Peltigera s. Spr. Endl.fl. pos. n. 57.) j 212. (4278) Peltigera venosa Hoffm. — In Wäldern auf der e. (Lichen venosus L. Host Syn. 622.) In Waldhbohlwegen am Gemsen- erg, Kobel etc. um Pressburg. (Endl, fl. pos. n. 56.) 213. (4279.) Peltigera horizontalis Hoffa, — In Wäldern "der Erde. (Lichen horizontalis L. Host Syn. 624.) 214. (4280.) Peltigera eanina Hoffm. — In Wäldern auf der (Liehen caninus L.- Host Syn, 623; Jacg+ eR192; Eudl. fi pos. 1.54.) ‚215. (4282.) Peltigera polydaetyla Fl. — An waldigen Orten der Erde. (Lichen polydactylus Retzii Host Syn. 623.) Die Var, Pel- Pa seutata Engl. Bot. Reichenau bei Wien, Höllenthal auf nackter ‚(Heu fber, Z. B. Verh.I. 143.) ‚216. (4283.) Peltigera aphthosa Ach. — In Wäldern auf der | tde. (Lichen aphthosus L. Host Syn. 623; Jacg. en 192.) Um Pressburg. | nl, fl. pos. n. 55.) 217. (4258.) Nephroma resupinatum Fr. — In den Voralpen und Alpen auf Erde. (Lichen resupinatus L. Host Syn. 622; Jacg. enum. 191 ) 68 7. Calycieae 218. (4306.) Calyeium trachelinum Ach. — An den Brettern von Planken auf der Insel Bruckau um Pressburg. (C. Salicinum Pers, Endl. fl. pos. n. 14 ) 8. Lecideaceae. 219. (4330.) Lecidea sabuletorum Fl. — Auf Lehmerde am Oberufer bei Pressburg. (Patellaria sabuletorum Spreng, Endl. fi. pos. n. 25.) 220. (4334. Leeiden albo-atra Schaer. — Auf Baumrinden (Bi- chen albo-ater Hoffm., Host. Syn. 612.) 221. (4335.) Leeidea sanguinaria Ach. — Auf Baumrinden (Lichen sanguinarius L. Ho st Syn. 611.)Um Pressburg (Endl. fl. pos. n. 22.) 222. (4341.) Lecidea geographien Ach, — Ueberzieht die Fel- sen in Alpen. (Lichen geographicus L. Host Syn. 611.) e 223. (4351,) Leeidea fumosa Ach. — Auf Felsen (Lichen fusco- ater L. Host Syx. 912.) An feuchten Orten. (Jacg. en. 188.) An Steinen, welche zwischen den Weinbergen aufgehäuft sind, hie und da (Lecidea fusco-atra Ach. , Endl. fl. pos. n. 21.) ’ 224. (4356.) Leeidea atro-alhba Ach. g. subceneentrica. An Steinen. (Lichen petraeus Hoffm., Host Syn. 612.) 225. (4372.) Leeidea pruinosa Ach. Var. immersa Fr. — Leithagebirge auf Kalk (Heufler Z. B. Verh. I. 143.) Auf Felsen über- haupt (Lichen immersus Host Syn. 612.) 1 2236. (4382.) Lecidea vesicularis Ach. — Auf Erde in Bergwäl- dern. (Lichen vesicularis Hoffm., Host Syn. 615 .) Leithagebirge auf Kalk. (HeuflerZ.B. Verh. I. 143.) Auf kargbegrasten Stellen der Türkenschanze. (Pokorny Z. B. Verh. 11. 36.) 227. (4386.) Biatora ferruginea Fr. -- Auf Baumrinde. (Lichen cinereo-fuscus Ho ffm. Host Syn. 614. Jacg. en. 188.) { 228. (4387.) Biatora aurantiaca Fr. — Auf alten Geländern und auf Sandsteinen der Türkenschanze. (Pokorny Z.B. Verh. II. 36.) 229. (4415.) Biatora lemadophila Fr. — An faulen Baumstrün- ken in den Wäldern der Voralpen. (Lichen aeruginosus Sibth. Host. Syn. 613; Jacg. en. 188; Jacg. flora III. t. 275.) 230. (4418.) Biatora deeipiens Fries. — Auf der Erde, au Steinen (Lichen decipiens Hoffm., Host. Syn. 617.) Auf kargbegrasten Stellen der Türkenschanze, seltener. (Pokorny Z. B. Verh. II. 36.) 231. (4411.) Biatora sphaereides Diks. Wälder bei Baden, auf Borken von Ulmus. (Heufler Z. B. Verh. I. 143.). 69 - 232. (4424.) Biatora hyssoides Fr. — Auf feuchter Lehmerde un- ‚ ter dem Calvarienberge bei Pressburg. (Patellaria rufa Spreug, Endl. fl. pos. n. 27.) 1 9. Cladoniaceae. 233. (4425.) Baeomyces roseus Ach. — In Wäldern auf der Erde (Lichen ericetorum L. Host Syn. 613; Jacgq. en. 188.) 234. (4426.) Cladonia Ianellente Hoffm. — Auf verbranntem Torfe im Gutenbrunner Torfmoore in der Klafterau (Pokorny 2. B. Ver- ‚handlungen I. 64.) Die Var. D. pleurota Wahlb. — Schneeberg, feuchte (Heufler Z.B. Verh. I. 144.) 235. (4427.) Cladonia digitata Hoffm. — Auf den Stämmen ‚Taunen um Modern bei Pressburg (Endl. fl. pos. n. 32.) 236. (4429.) Cladonia coceifera Baumg. — An waldigen Or- an Steinen (Lichen cocciferus L. Host Syn. 626; Jacgq. en. 192.) i n Tannenwäldern bei Modern bei Pressburg (Endl. ft. pos. n. 33.) : 237. (4439.) Cladonia fureata Ach. — In den Gebirgen, Vor- alpen und Alpen auf der Erde (Lichen furcatus Huds. Host. Syn. 628.) Au m Berge Kobel um Pressburg (Endl. fl. pos. n. 28.) Die var. (ruti- osa T. pungens. — Im sandigen Boden der Türkenschanze, seltener ?okorny Z. B. Verh. I. 37.) 238. (4441.) Ciadonia cornuta Fr. — In Wäldern auf der Erde ächen cornutus L. Host Syn. 627; Jacg. en. 192.) 239. (4442.) Cladonia N Spreng. — In den Ge- birgen und Voralpen auf Waldboden (Lichen radiatus Schrebh. Host Kyn. 627.) 240. (4444.) Cladonia graeilis Ach. — In Wäldern an der de (Lichen gracilis L. Host. Syn. 627; Endl. fl. pos. n. 31.) 241. (4445.) Ciadonia pyxidata Hoffm. — In Wäldern an der Erde (Lichen pyzidatus L. Host Syn. 627; Jacg. en. 192 Endl. fl. pos. n. 30.) Die var. B. megleeta. — Im sandigen Boden der Türken- ıze sehr häufig (Pokorny Z. B. Verh. II. 37.) a2. (4446.) Cladonia fimbriata Ach. — In Wäldern an der aeg fimbriatus L. Host Syn. 627.) 243. (4447.) Cladonia aleicornis Flörke. B. endiviae- Elaer. — Auf dem Sandboden der Türkenschanze spärlich und steril (Pokoruy Z. B. Verh. II. 37.) 6% 244. (4460.) Cladonia rangiferina Ach. — In den Gebirgen, Be: und Alpen auf der Erde (Lichen rangiferinus L. Host Syn. 628, Jacg. en. 193. ) Auf Haiden bei Kaltenbrunn und Blumenau nächst Press- burg. (Endl. fl. pos. n. 29.) 25. (4452.) Ciadonia vermieularis Ach. — In den Alpen ‚auf der Erde (Lichen vermicularis L. Host Syn. 628.) Schneeberg bei | Wien, feuchte Orte, zwischen Moos (Heufler Z. B. Verh. I. 144.) Hier- r0 her gehört vermuthlich auch die Angabe des Lichen subulatus L. Ho st Syn. 628. Jacg. en. 193. in den Alpen, auf der Erde. ! 246. (4459.) Stereocaulon paschale Ach. — In Alpen und Voralpen (Lichen paschalis L. Host Syn. 629.) r 10. Ramalineae. 247. (4461.) Cetraria sepincola Fr. — An alten Planken un auf Holzdächern um Pressburg häufig. (Parmelia sepincola Spr. Endl. fl. pos. n. 43.) Re 248. (4463.) Cetraria zlaucea Ach. - An Baumstämmen in den, Voralpen (Lichen glaucus L. Host Syn. 620 Jacgq. en. 191.) 249. (4465.) Cetraria juniperina Ach. — An den Stämmen von Föhren und Wachholder (Lichen juniperinus L. Host Syn. 620.) 250. (4466.) Cetraria cucullata Bell. Reichenau bei Wien, Höllenthal auf der Erde zwischen Moos (Heufler Z. B. Verh. I. 144.) 251. (4467.) Cetraria nivalis Ach. — In den Alpen (Lichen nivalis L. Host Syn. 619. Jacg. en. 190.) 252. (4568.) Cetraria isiandiea Ach. — In den Alpen und Vor alpen auf der Erde (Lichen islandicus L. Host Syn. 618 Jacg. en. 190. 253. (4470.) Magenia eiliaris Eschw. — An Baumstämmen (Lichen ciliaris L. Host Syn. 618 Jacg. en. 190.) Var. VDE Rehb. — Auf der Borke von Fagus (Heufler Z. B. Verh. I. 144.) 254. (4473.) Evernia furfuracea Ach. — In den Voralpen 2 / Baumstämmen (Lichen furfuraceus L. Host Syn. 619.) Schneeberg, au dürren Aesten von Pinus picea (Heufler Z.B. Verh. I. 144.) Um Press-. burg (Parmelia furfuracea Ach. Endl. fl. pos. n. 39.) ) 255. (4474.) Evernia prunastri Ach. — An Baumstämmen (Li- chen prunastri L. Host Syn. 620.) Auf Obsthäumen häuflg, um Pressburg (Parmelia prunastri Ach. Endl. fl. pos. n. 38.) - 256. (4475.) Evernia divarlieata Ach. — An Baumstämmen im den Voralpen (Lichen divaricatus L. Host. Syn. 630.) Schneeberg, auf dürren Aesten von Pinus picea (Heufler Z. B. Verh. I. 144.) - 257. (4479.) Ramalima enlicaris Ach. — An Felsen und Baum- stämmen (Lichen calicaris L. Host. Syn. 619; Jacg. en. 191.) Var, b. fraxinea. — An Baumstämmen (Lichen frazineus L. Host Syn. 620 Jacg. en. 190.) und Var. d. farimacen — Am Baumstämmen (Lichen farinaceus L. Host Syn. 619; Jacg. en. 190.) R 11. Usneaceae. 258. (4486). Eryopogon jubastus Link. — An Baumstämmen in den Voralpen (Lichen jubatus L. Host. Syn. 630.) Schneeberg auf, dür- ren Aesten von Pinus picea (Heufler Z. B. Verh, I. 144. Jacg. en. 193.) Um Pressburg (Parmelia jubata Spr. Endl. fl. pos. n. 37.) 259. (4488.) Bryopogon oechroleucus Link. — Iu Alpen (Lichen ochroleucus Ehr. Host. Syn. 630.) | a | 260. (4487.) Aleetoria artieulata Link. — Auf alten Bäumen | um Pressburg. (Parmelia articulata Hr. Endl. fl. pos. n. 36.) 261. (4488.) Usnea barbata Fr. eum varietatibus. — Auf Bäumen und Felsen. (Lichen plicatus L. ‚ hirtus L., floridus L.,Host. | Syn. 630 u. 631, Jacgq. en. 193.) Um Pressburg (Endl. fl. pos. n. 34 et 35.) 78262. (4189.) Usnea longissima Ach. — Um Gmünd im V. ©. | M. B. gesammelt von Welwitsch (Heufler Z. B. Verh. III. p. 182.) . ” » Classis III. Fungi. Zusammengestellt von A Röl 1. Coniomycetes. 263. (1.) Protomyces Galii Un g.— Ergreift das Galium Mollugo E, cht selten, welche Pflanze dann ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält. Protomyces endoyenus Ung. Ex. d. Pf. 342). 264. (11.) Uredo sitophila Ditm. — Kommt nur im Fruchtknoten des Weizens und Dinkels (Triticum Spelta) vor (Ung. Ex. d. Pf. 346). Im Fruchtknoten des Weizens ‚nicht häufig (Endl. fl. pos. n. 62; Reissek in den Verhandl. d. zool. bot. Ver. 1852, 80.) 265. (12.) Uredo segetum Pers. — Befällt die meisten Getreide- en (Ung. Erx.d. Pf.345; Reissek in Haidinger’s Berichten I. 111.) den Blüthenbälgen der Getreidearten, besonders der Gerste, des Sommer- yeizeus, Hafers, Hirses und Mais (Hayne Unt, 6; Endl. fl. pos. n. 60.) Auf den Spitzen im Fruchtknoten von Panicum miliaceum und germanicum Uredo panicea Endl. fl. pos. n. 75.) 266. (14.) Uredo Maydis DC. -—Im Herbste 1829 war der Mais in Donau-Auen bei Stockerau und Wien und selbst in einigen Gärten, die nm Gehäuden umgeben waren, häufig brandig (Ung. Ex. d. Pf. 355; Reissek in Haidinger’s Berichten I. 147.; Endl. fl. pos. 61). - 267.(15.) Uredo violacea P ers. — Mehrere Caryophyllaceen, unter en Cucubalus Behen, Lychnis diurna und vespertina, Silene nutans und ponaria officinalis sind diesem unterworfen, allein er zeigt sich auch in den Antheren einiger Zwiebelgewächse, wie: Scilla bifolia und Ornithogalum m (Ung. Ex. 348) Auf den Antheren von Saponaria officinalis häufig edo Antherarum DC. Endl. fl. pos. n- 58). 268. (16.) Uredo reeeptaculorum DC. — Anden Fructifications- rganeh einiger weniger Synantheren, als: Tragopogon pratense und majus zonera humilis (Ung. Ex. 348.; Endl. fl. pos. ». 59.) 269. (@20.) Uredo anemones Pers. — Um Wien auf der Unter- seite der Blätter, am Blattstiele und Stengel mit Aecidium anemones auf Anemone ranunculoides. (Ung. Ex. 133). 72 270. (26.) Uredo apiculata Stss. — Auf Arctium Lappa L. (Ung. Er. 111). 271. (28.) Uredo Phyteumantum DC. — Auf Phyteuma spicatum L. und Ph. betonicaefolium Vill. (Caeoma Phyteumatum Ung. Ex. 115). 212. (29.) Uredo Ficariae Alb.u.Sch. — Mit Aecidium Ficariae an der Unterseite der Blätter, des Blattstieles und am Stengel, anch an der Oberseite auf Ficaria ranunculoides L. Allenthalben (Ung. Ex. 133.) Im Prater (Ung. Beitr.) In den Praterauen von Wien (Puccinia Ficariae Ung.Er. 234). - 273. (31.) Uredo seutellataP ers. — Sowie Aecidium Euphorbiae Pers, an der Unterseite, auch an der Oberseite der Blätter von Euphorbia Cyparissias L. Allenthalben (Ung. Ex. 123). Auf den Blättern von Euphor- bia Cyparissias u. Esula (Endl. fl. pos. n. 78). 274. (32). Uredoe Geramii DC. — An der Unterseite der. Blätter von Geranium robertianum L. Um Wien. (Ung. Er. d. Pf. 131.) 275. (33.) Uredo Ornithogalä Schm. et K. — An beiden Seiten der Blätter, am Stengel und den Perigonialblättern von Ornithoyalum ar- vense Pers. Um Wien. — An beiden Seiten der Blättervon Ornithogalum um- bellatum L. Um Wien. (Ung. Ex. d. Pf. 105.; Uug, Beitr. z. Pth.) Auf den Blättern von Ornith. umbellatum u. pratense (Endl. fl. pos. n. 63). 4 276. (38.) Uredo appendiculata Pers. — MitCaeoma Legu- minosarum an beiden Seiten der Blätter, an Blattstielen und Stengeln von Vicia segetalis Thuil. — An der Unterseite, durchgreifend auch an der Oberseite der Blätter, an Blattstielen und Stengeln von Vicia sativa L. Allenthalben. (Ung. Ex. d. Pf. 125.) — Uredo pisi (Hayne Unt. 6.) Uredo phaseoli (Hayne Unt. 6.) Auf den Blättern der Leguminosen. | (Endal. fl. pos..n. 77.) 277. (42.) Uredo muricella Wallr. — Vorzüglich an der Un- terseite, viel weniger an der Oberseite der Blätter und am Blattstiele von Pimpinella sazifraya L. (Caeoma Umbellatarum Lnk, Ung. Ex. 131.) e 278. (43.) Uredo suaveolens Pers. — An beiden Seiten, vom züglich aber an der Unterseite der Blätter von Cirsium arvense Lam (Ung. Ex. d. Pf. 111.) 4 279. (44.) Uredo floseulosorum Alb. et Schw. — An beiden Seiten der Blätter von Leontodon Taraxacum L. Allenthalben. — In Häuf. chen sowohl au der ®ber- als an der Unterseite der Blätter von Apargia hastilis W, — In punctförmigen Häufchen an der Oberseite der Blätter und in den Furchen des Blattstieles von Hieracium sylvaticum Gerv. (Uredo cichoriacearum) (Ung. Ex. d. Pf. 107.) — Mehr an der Uuter- als ander Oberseite der Blätter von Cirsium palustre Scop. Vorzüglich an der: Un- terseite, auch an der Oberseite der Blätter, am herablaufenden Theile undam Stengel von Cirsium lanceolatum Scop. (Ung. Ex. d. Pf. 111.) In kleinen Häufchen an der Unterseite, selten an der Oberseite der Blätter von Carlina acaulis L. (Uredu Cichoriaceerum Ung. Ex. d. Pf. 111.) ' 73 280, (45.) Ureilo formosa Schl. — Nur an der Unterseite der ' Blätter von Prenanthes purpurea L. und Prenanthes muralis L? (Uredo Prenanthis Ung. Er. d. Pf. 107.) 281. (49.) Uredo Violarum DC. An der Unterseite der Blätter. | Viola syWwestris Kit. Allenthalben (Ung. Ex. d. Pf. 129.) 282. (56.) Uredo Vaceinorum Alb. et Sch. — An der Unter- ‚seite der Blätter von Vaccinium Myrtilius L., Vaccinium uliginosum L. und Vaccinium Vitis Idaea L. (Caeoma Vaccinorum Lk. Un g. Ex. d. Pf. 117.) 283. (62.) Uredo Lezuminosarum Lk. — An beiden Seiten ‚der Blätter, an Blattstielen und Stengeln von Vicia segetalis Thuil. — 12 An der Unterseite durchgreifend auch an der Oberseite der Blätter, an Blatt- stielen und Stengeln von Vicia sativa L. Allenthalben (Caeoma Legumino- | a Lk. Uug. Ex. d.Pf. 125.) — An beiden Seiten der Blätter, an Blatt- stielen und Stengeln von Vicia Faba L. Allenthalben (Uredo Fubae Ung. Ex. d.Pf. 125.; Uredo Fabae Hayne Unter. 6.) 284. (68.) Uredo Lini DC. An beiden Seiten der Blätter, am Stengel (Ung. Ex. d. Pf. 131.) —— 285.-(69.) Uredo Filicum Klot sch. —Nuran der Unterseite des Laubes von Polypodium Dryopteris. Um Wien (Ung. Ex. d. Pf. 99. Oueoma Filicum.) ; 286. (70.) Uredoe Euphorbiae Pers. — Oesterreich (Uredo Helioscopiae Ung. Ex. d. Pf. 232.) Nur an der Unterseite der Blätter, | Deckbiätter und der Fruchtknoten, aber nicht am Stengel von Euphorbia Peplus L. (Ung. Ex. d. Pf. 123, Caeoma Euphorbiarum.; Ung. Beitr. lora 1829.) 287. (72.) Uredo Capraearum DC. — Nuran der Unterseite der Blätter und Afterblätter, an den Blattstielen und jungen Zweigen von Salix capraea L. (Ung. Ex. d. Pf. 101., Uredo farinosa Ung. Beitr. Flora 1829.) 288. (79.) Uredo aecidioides DC. — Nur an der Unterseite der Blätter von Populus alba L. Au mehreren Orten von Unter-Oesterreich. Ung. Fr. d. Pf. 103.) 289. (79.) Urede populina Pers. — Nur.an der Unterseite der Blätter von Populus tremula L. Zuweilen mit Erineum populinum Pers. m einem Blatte, Allenthalben. (Uredo ovata et Sts. Ung. Er. d. Pf. 103.) — An der Unterseite der Blätter, nur sparsam an der Oberseite von Populus gra L. Um Wien (Ung. . ce. 105.) Am Himmel bei Wien, auf Birken Ing. Beitr. |Flora 1829.) ‘ 290. (80.) Uredo Valerianae DC. — An den Blättern von Valeriana montana in Unter-Oesterreich (Rab. Krypt.) 291. (84) Uredo Potentillarum DC. — Auf den Blättern von Potentitta (Endi. fl. pos. 66.) IV. K 74 292. (85.) Uredo Pyrolae Mart. — Ander Unterseite der Blätter, am Blattstiel, Stengel, Kelch und der Aussenseite der Corolle von Pyrola secunda L. (Ung. Ex. 117.; Ung. Beitr.) 293. (86.) Uredo Labiaierum DC. — Mit Puccinia Labiatarum Schal. an der Unterseite der Blätter, am Blattstiel und an den Ecken des Stengels von Clinopodium vulgare L. (Ung. Ex. 121.) Auf den cultivirten Arten von Mentha und Melissa (Endl. fl. pos. n. 70,) 294. (87.) Uredo Alehemillae Pers. — Auf der"untern Blatt- fläche von Alchemilla vulgaris L. (Un g. Beit.) 295. (95.) Uredoe TCampanularum Pers. — In gelben Häuf- chen an beiden Seiten der Blätter und am Stengel von Campanula limifolia W., an allen grünen Theilen der Pflanze von Campanula patula L., und au der Unterseite der Blätter, viel seltener an der Oberseite, am Blattstiel, Stengel und Kelch von Campanula rapunculoides L. (Ung. Ex. 115.) Auf letzterer Pflanze am Galizinberg (Ung. Beit.) 296. (96.) Uredo Rhinanthacearum DC. — Nur auf der Unterseite der Blätter, nicht am Stengel von Euphrasia offieinalis L. Allent- halben (Ung. Er. 119. Uredo Euphrasiae.) In Oesterreich (Un g. Ex. 232.5 Ung. Beit.) Auf den Blättern von Alectorolophus Crista Gall (Endl. fl. pos. n. 69.) 297. (102.) Uredo Ba Pers. — Auf den Blättern und Stielen der Rosen (Endl. fl. pos. 65). 4 298. (103.) Uredo Ruborum DC. — Mit Phragmidium bulbosum Sch. et Kze. nur an der Unterseite der Blätter von Rubus caesius L. Allenthalben. (Ung. Ex. 135.) h 299. (104.) Uredo Rosae DC. Mit Phragmidium clavatum Eysh. nur an der Unterseite der Blätter von Rosa alpina L., an der Unterseite der Blätter und am Blattstiele von Rosa canina L. Allenthalben, An der Unter- seite der Blätter von Rosa centifolia L. Allenthalben (Ung. Er. 137.) B 300. (105.) Tredo Symphyti DC.-— Auf den Blättern von Sym- phytum tuberosum und andern Asperifolien (Endl. fl. pos. n. 69). 3 301. (106.) Uredo Hypericorum DC. — Hvpogenisch auf den Blättern von Hypericum quadrangulare und montanum (Endl. fl. pos.n.71. Is, 302. (107.) Uredo Mercurialis Mart. — An der Unterseite der Blätter, der Blattstiele, des Stengels und der Frucht. (Caeoma.Mercurialis chtd. Ung. Er. 123.) 303. (109.) Uredo fulva Schum. — An beiden Seiten der Blätter von Sonchus arvensis.L. (Uredo Sonchi DC. Ung. Ex. 107.) An der Unter- seite der Blätter und des Blattstieles von Tussilago farfara L. und Tussilago Petasites L. (Ung. Ex. 109.) Auf den Blättern von Tussilago farfara (Uredo Tussilaginis Per, Endl. fl. pos. n. 67.) 304. (117.) Uredo linearis Pers. — Mit Puccinia graminis Pers. am Stengel, an der Aussenseite der Blätter, an der Rachis und der Aussen- seite der Kelchspelzen von Triticum vulgare bh) hibernum NL. Allenthalben ir | 75 ' (Ung. Er. 105.) Auf den Blättern und Stengeln der Cerealien (End. fi. ' os. n. 73.) 805. (118) Uredo Rubigo vera DC. — Auf den Blättern, Steu= geln und Spelzen der Cerealien (Eudl. fl. pos. n. 72.) E 306. (123.) Uredo ecandida Pers. — An allen Theilen der Pflanze, vorzüglich an den Blättern und am Stengel von Thlaspi bursa pastoris L. ' Allenthalben (Un g. Ex. 1?7.) An Thlaspi auf den Bastionen und Wällen ' Wieus etwas Gewöhnliches. An Hesperis tristis in der Gegend von Laa. | (Un 8. Er. 253.) Auf den Blättern der Cruciferen (Endl. fl. pos. 74) 307. Uredo Colehiei. — Häufig auf den Blättern von Colchicum autumnale (Endl. ft. pos. n. 64.) 308. Uredo Cynoglossae (Ung. Beit.) 309. Uredo Galanthi. In den Donauauen von Stokerau an den tern des Schneeglöckleins (Ung. Ex. 234.) ee 310. Uredo punetiformis Stss. —- Sowie Uredo suaveolens Pers.'an beiden Seiten der Blätter von Cirsium arvense (Ung. Er. 111.) 5 311. Uredeo Salicis DC. — Nur an der Unterseite der Blätter, an Jungen Individuen auch durchgreifend an der Oberseite der Blätter von Salix canı Schk. An beiden Seiten der Blätter von Salix purpurea L., um Vien. An beiden Seiten der Blätter und an den Schuppen der Blüthenkätz- hen von Saliz alba L.. um Wien. (Ung. Ex. 103.) Häufig hypogenisch auf eu ge von Salix (En dl. fl. pos. n. 76.) . (145.) Aeeidium Convallarine Schum. — An beiden » E u Blätter und an der Aussenseite der Blumenkrone vou Convallaria majalis L. Bei Stockerau (Ung. Er. 105.) 313. (149.) Aeeidium Compositarum Mart. — An der Un- ferseite der Blätter von Prenanthes purpurea L. und P. muralis L, (Ung. Ex. 107. A. Prenanthis.) In einem Buchwalde im Thale Weidlingbach bei 4 Wien, Anfangs Sommer 1826 an jungen Pllanzen von Prenanthes purpurea (Ung Ex. 234.) An der Unterseite der Blätter und des Blatitstieles von Tussitago farfara L. (Ung. Er. 109.) In Oesterreich (Ung. Ex. 232.) R: uf Chrysanthemum Leucanthemum nur ein einziges Mal bei Wien (A. Leu- wnthemi DC. Ung. Ex 233.) An beiden Seiten der Blätter, zuerst an der Unterseite von Leontodon Taraxacum L. Allenthalben (Ung. Ex. 107.; E Ung. Beitr.) 31a. (150.) Aeeidium rubellatum Rabenh. — An beiden eiten der Blätter von Rumex acutus L. Nicht selten in den Donauauen (A. Rumicis Per. Ung. Ex. 123; Ung. Beitr.) . 315. (151.) Aeeidium Cichoracearum DC. — An beiden Sei- ten der Blätter von Tragopogon pratensis L. Allenthalben (Ung. Ex. 109, A. Tragopoyonis.) Auf Scorzonera laciniata im Prater (Ung. Beit.) 316. (161.) Aeceidium Asperifolii Pers. — Vorzüglich an der Unterseite der Blätter von Symphytum officinale L. Sehr häufig in den Donauauen bei Wien (Ung. Ex. 121.; ung. Beitr.) K* 76 317. (166.) Aeeidiam Violae Alb. et Schw. — An der Unter- seite der Blätter secundär, auch ander Oberseite am Blatt- und Blumensti an den Stipulis und Kelch, selbst an der krankhaften Corolla von Viola arenaria D C. An der Unterseite der Blätter und Blattstiele von Viola 0do- rata L. Um Wien (Un g. Er. 129.) 318. (168.) Aeeidium Parnassiae Schdl. — An der Unterseite der Blälter und an den Blattstielen von Parnassia palustris L. (Un g. Ex. 129.) 319. (170.) Aecidium leucospermuma DC. — Nur an der Unterseite der Blätter, am Blattstiele und Stengel von Anemone rununcu- loides L. Um Wien (A. Anemones Ung. Ex. 133.) 320. (131.) Aeeidium Ranuneulacearum DC. — An der Unterseite der Blälter, des Blattstieles und am Stengel, auch an der Ober- seite von Ficaria ranunculoides DC. Allenthalben (A. Ficariae Schum. Ung. Ex. 133.) In den Praterauen von Wien (Ung. Ex. 234.) Fast im- mer an der Unterseite der Blätter und am Blattstiele, seltener an der Ober- seite der Blätter von Ranunculus bulbosus L. Um Wien. — Vorzüglich an der Unterseite der Blätter und am Stengel, seltener an der Oberseite von Ranunculus repens L. Um Wien (Ung. Ex, 133; 4A. crassum Un Be Beit.) An der Unterseite der Blätter von Aqyuilegia vulgaris L. (A. Aqui- . legii Pers. Ung. Ex. 135.) Auf verschiedenen Ranunkelarten (Endl. fl. pos. n. 81.) ; 321. (134.) Aeeidium Falcearine DC. — An der Unter- und Oberseite der Blätter von Sium falcaria L. Häufig um Wien (Ung. Ea. 131.) Auf Falcaria rivinie (Pokorny Flora der Türkenschanze.) ro 5 auf Sium Falcuria (Endl. fl. pos. n. 80.) 322. (185.) Aeeidium Euphoerbine Pers. — An der Untemeital 2 auch an der Oberseite der Blätter von Euphorbia Cyparissias L. Allenthalben (Ung. Ex. 123.) Oesterreich (Uug. Ex. 23%; Ung. Beit.) Auf Euphorbia Cypurissias gemein (Pokorny Flora der Türkenschanze) Auf der Unter- seite der Blätter von Euphorbia Cyparissias (En dl, fl. pos. n. 79.) 323. (187.) Aecidium elongatum Link. — An der Unterseite der Blätter, des Blattstieles, Stengels, an der Unterseite der Kelchlappen, aı den Blumenblättern und Staubfäden von Rhamnus catharticus L. und Rhamnus frangula L. Allenthalben (A. Rhamni Reb. Ung. Ex. 125.) Au der Unterseite der Blätter und an reifen Früchten von Berberis vulgaris L Sehr gemein um Wien (A. Berberidis Pers. Ung Ex. 127.) Oesterreich (Ung. Ex. 232.) Unter der Oberhaut der Blätter und Früchte des Wein- schädlings (Hayne Unterr. 7) Auf der Rückseite der Blätter von Berberis, Euphorbia und anderer Pfllanzen kA epiphylium Host. Syn. 655; Endl.- fl. pos. n. 82.) [2 324, (190.) Aecidium ecornutum Pers. — Au der Unterseite der Blätter von Sorbus Aucuparia L, Allenthalben. Auf Crataeyus oxyacantıa L.. (A. owyacanthae Pers, Ung. Ex. 137.) Häufig auf Pyrus Aucuparia (Endl, ft. pos. n. 83.) 77 7325. Aeeidium nabietinum (?) — Auf den ziegelrothen un- | förmlichen Flecken an den Nadeln der Fichten brechen mehrere Bläschen ' hervor, die einen gelben Staub ausstreuen. Die Bäume sehen von dem zer- streuten Staube ganz gelb aus. In nassen Jahren ist dieser Pilz sehr gemein | und verursacht vielen Schaden (Hayne 8.) 32%. Aeceidium Paridis Ung. — Nur an der Unterseite der Blät- ter und des Kelches ‚ ebenso an den Staubfäden , nicht aber.an der Corolla von Paris quadrifolia L. Donanauen bei Stockerau. (Ung. Ex. 105.) ‘327. Aeeidium Pedieularis Leb. An der Unterseite der Blät- ter von Pedicülaris palustris L. Um Wien (Ung. Ex. 119; Ung. Beitr.) 328. Aecidium Umbelliferarum DC. — Nur an Blattstieleu und Rippen der Blätter von Pimpinella sazifraga L. (Ung. Ex. 131.) 329. (191.) Cronartium aselepiadeum Fries. — Nur an der Unterseite der Blätter von Cynanchum Vincetoxicum P. Allenthalben (U n & Ev. 123. Erineum asclepiadeum. Uug, Beitr.) 330. (192) Roestelia eancellata Reb. — Sehr häufig an den Blät- tern des Birubaumes , sehr selteu auf den Blatistielen, sowohl in der Stadt selbst als den nächsten Orten (Lycoperdon cancellatum Jacg. fl. aust. 1. 3 t. 17.) Auf der Rückseite der Blätter des gem. Birnubaumes (Host Syn. 655; Hayne Unter. 9. (Aecidium cancellatum. Häufig auf Pyrus communis Endl. fl. pos. n. 84.) 331. (193.) Peridermium Pini Wall. — Auf den Nadelm von Pinus (Aecidium Pini Host Syn. 655; Hayne Unter. 8.) — An beiden Seiten der Nadeln und der jüngeren Zweige von Pinus sylvestris L. (Caeoma ineum Luk. Ung. Ex. 99.) 332. (1936.) Peridermium elatinum Kunzeu. Schm. — Auf der untern BlattNäche von Abies pectinata (Hayne Unter. 8.) 8333. (198) Puceinia Graminis Pers. Am Stengel, au der Aus- senfläche der Blätter, an der Rachis und der Aussenseite der Kelchspelzen Triticum vulgare b) hibernum L. Allenthalbeun (Ung. Ex. 1055 Ung. r; Hayne Unter. 7.) Auf Grasstengeln selten (Pokorny Türken- hanze; Endl. fl. pos.n. 89.) 5 334. (206.) Puceinia Asari Link. — Mehr an der Unterseite als der Oberseite der Blätter und am Blattstiel von Asarum europaeum L. nthalben (Ung. Ex 117; Endl. fl. pos. n. 86.) 335. (207.) Puceinia Polygonorum Schlecht. — Nur an l Unterseite der Blätter von Polygonum Convolvulus L. (Uredo flexuos# Stss., Ung. Er. 128.) — In kleinen abgesonderten Häufchen an beiden 2: der Blätter, am Blatistiele und Stengel von Polygonum aviculare L- Allenthalben (Puccinia Aviculariae Pers Ung. Ex. 123.) 336. (213) Puceinin Cireaene Pers. — Au der Unterseite und durchgreifend auch an der Oberseite der Blätter, am Blattstiele und Stengel, und den Blumenblättern von Chrysosplenium alternifolium L. (Ung. Ex. 125.) 337. (115.) Puceinia Glechomatis DC. — Nur an der Unter- 78 seite der Blätter, am Blattstiele und Stengel von Glechoma hederacea u Allenthalben (Un g. Er. 121.) 338. (217.) Puceinia Betonieae DC. — An den Blättern von Be- tonica officinalis, Salvia verticiliata und glutinosa (U ng. Beitr.) ö 339. (221.) Puceinia Compeositarum Schlecht. — In klei- nen Häufchen, vorzüglich an der Unterseite, selten au der Oberseite der Bfätter von Carlina acanlis L.(Ung. Ex. 1115 Endl. fl. pos.n. 88.) r 340. (223.) Puceimia expansa Lnk. — Auf der untern Blattflä- che von Cacalia alpina in Oesterreich (Ehrb.; Rab. 223.) 341. (235.) Pueceinia Galiorum Lk. — Nur an der Unterseite _ der Blätter und an den Stengelecken von Galium Mollugo L. Allenthalben (Une. Ex. 113.) ; N 342. (238.) Puceinia Aegopodii Lk. — An der Unterseite der Blätter und an den Blattstielen nur durchgreifend an der Oberfläche von Aeyopodium Podayraria, Allenthalben (Ung. Ex. 131.) In den Auen von Stockerau ungemein häufig (Ung. Er. 158;) j { 343. (241.) Puceinia Adoxae DC. — An den Blättern von Adoxa Moschatellina. Maria-Brunn (Ung. Beitr.5; P. sazifragarum Endl. fu pos. ı. 81.) ® 344. (247.) Puceinia Prumorum L-ek. — Nuran der Unterseite . der Blätter von Prunus spinosa L. Unter-Oesterreich selten (Ung. Ex. 127.) Nur ein einziges Mal gefunden an der mährischen Grenze bei Staats (Un Br a Ex. 233; Hayne Unter. 7.) F 315. (248.) Pucecinia Anemonmes Pers. — "Auf den Blättern i verschiedener Pflanzen. (Aecidium fuscum Host, Syn. 655.) 346. (251.) Puceinia Violarwm Lnk. — Auf den Blättern ver- schiedener Violaarten, Oesterreich (P. Violae DC., Ung, Ex. 232.) 347. Puceinia Lyehnidearum Lek. — An der Unterseite der Blätter, am Blattstiel und Stengel, und nur höchst selten und zwar durch- greifend an der Oberseite von Stellaria nemorum L. Vorzugsweise an der Unterseite der Blätter und des Blattstieles von Cerastium vulgatum L. Al- lenthalben (Une. E.r. 129 ) Häufig aufeinem trockenen unfruchtbaren Sand- : hügel am Rande einer aufgegrabeuen Schotterstätte zwischen Stockerau und Sirndorf 1828 Mai (Ung. Ex. 155.) J 348. (256.) Paceinia Fahbae Luk. — An beiden Seiten der Blätter an Blattstielen und Stengeln von Vicia Faba L. Allenthalben (Un Pr Ex. 125.) h 349. (257.) Puceinia Salieum Lnk. — An der untern Blattfläche der Sulix capraea bei Wien (Ehrb. Rab. 257.) Auf Salix capraea, vi tellina (Endl. fl. pos. n. 85.) ; 350. Puceinia Galanthi. — In den Donauauen von Stockerau am Schneeglöcklein (Ung. Ex, 234.) 351. Puccinia maculata (Ung. Beitr.) 352. Puceinia Podospermi Lam. — Prater (Ung. Beitr.) | | ’ 9 | 353. Puceinin Tanaceti (Ung. Beitr.) 354. (382.) Gymnosporangium Jumiperi Lnk. — Auf Ju- | niperus communis L. und O.uycedrus (Tremella juniperina H o st, Syn. 650; Auf Juniperus bei Kaltenbruun häufig (Tremella juniperina L. Lum. 1157.) Endl. fl. pos. n. 93.) | 355. (233.) Sporidesmium vwagumn Nees. — Auf modern- dem Coniferenholze im Garten des Herrn Baron Karl Hügelzu Hietziug bei Wien, Mai 1839 Corda Icones IV. 23.) 356. (302.) Coryneum umbomatum Nees. — Wohnt auf ab- efallenen Aestchen der Laubhölzer, Wien (Dr. Welwitsch.) Dornbach, en „ Prater im Mai 1839 (Corda Icones III. 36.) u. 357. (311.) Phragmidium inerassatum Lnk.— An der Un- ‚terseite der Blätter von Rubus caesius L. Alleuthalben (Ph. bulbosum Sch.u. ze. Uug. Ex. 135.) Häufig auf Rosenblättern (Ph. mucronatum. Luk. ndl. fl. pos.n. 90.) 358. Phragmidium elavatum Eys. — An der Unterseite der ‚Blätter von Rosa-alpina L. Rosa canina L., und Rosa centifolia L. Allent- halben (Ung. Ex. 137.) 359. 320.) Exosporium Rubi Nees. — Häufig auf den Blättern von Rubus caesius bei Blumenau (Endl. fl. pos.n.92.) _ 360. (333.) Torula pinophila Chev.— An den jungen Zweigen Nadelholz-Arten, besonders Pinus picea (Antennaria pinophila. Nees Iayne Unt. 65.) 361. Stilbospora Arundinis Cine, Beitr.) 362. (518.) Daeryomyces stillatus N ees. — Auf Fichtenbalken‘ (Endi. fl. pos. n. 75.) 363. (527.) Tubercularia vulgaris Tode. — An Baumstämmen, Zweigen, sowohl absterbenden als bereits abgestorbenen (Tremella. purpu- aHost. Syn. 651). Auf abgestorbenen und feuchten Zweigen. von ‚Bäu- men häufig in subalpinen Gegenden im Sommer und Herbste (Jacg. Enum. 94). In grosser Anzahl auf den vermoderten Zweigen, ‚auf feuchter Erde (Hayne Unt. 10). Auf trockenen Zweigen (Sphaeria tremelloides Wild, Lum. 1286; Endl. 4. pos.n. 91.) - 364. (546.) Periola tomentosa Fr. — Aufden Knollen von So- um tuberosum, die in Kellern aufbewahrt werden (Endl. fl. pos. 167.) 2. Hyphomycetes. £ 365. (570.) Kamosa nivalis Fr. (2) — Unter dem Schnee (Byssus nivalis Hayne 14.) 366. (581.) Ozonium auricomum Luk. — Auf faulenden men (Endli. /. pos. n. 110.) 367. (573.) Hypha membranacena Pers. — In unterirdischen Fri in Wien an Holz, und zeigt dessen besondere Feuchtigkeit an E (Bussus floccosa Jacq. Enum. 194 ) 80 368. (576.) Hypha argenten Pers. — An den Decken der Kel- ler und Ställe (Endl. fl. pos. n. 107.). 369. (578.) Hypha papyracea Rab. — Auf faulenden Weiden- stämmen (Dematium papyraceum Lnk. Endl. fl. pos. n. 109.) Auf Fey in der Mühlau (Bussus coriacea Schreb. Lum. 1165.) 370. (580.) Xylostroma corium dringt zwischen die Jahresringe des Holzes, und verursacht das Vermodern desselben (Hayne Unt. 21.) 371. (600.) Byssus floccosa Schreb. — In Bergschachten und tiefen dumpfigen Kellern sehr häufig, besonders auf animalischen Substanzen (Byssus bombycina Hayne Unt. 13.) In Weinkellern au den Balken (Lum. 1166; Endl. fl. pos.n. 106.) 372. Byssus ollaris überzieit im Winter die Erde in den Gar- tentöpfen (Hayne 13.) 373. (607.) Dematinm rupestre Lnk. — An den Felsen a Pallenstein (Endl. fl. pos- n. 108.) 374. (608.) Dematium rupincola Lk. (?) — In Schönbrunn an allen Steinen der Ruinen ap petraeum Hayne 13. Vielleicht Chrootepus aureus?) 375. (611.) Rhizomorpha subhecorticalis Pers. — Unter, } der Rinde von Bäumen (Lichen radiciformis Host Syn. 631; Endl. @ pos. n. 112.) j 376. Ehizomorpha Ruten Pers. — Die Röhren der Wasserleitungen verlegend (Endl. fl. pos.n. 113.) { 377. (622.) Erineum betulinum Schum. — Auf der Unterseill der Blätter von Betula alba (Endl. fl. pos.n. 97.) 378. (625.) Erineum populinum Pers. — Nur an der Unter seite der Blätter von an: tremula L. Allenthalben (Ung. Ex. 1085 (Ung. Beitr.) 379. (626.) Erineum alneum Pers. — Auf der Unterseite der Blätter von Anus glutinosa (Endl. fl. pos. n. 96.) 380. (627.) Erineum fazineum Pers. — Auf der. Unterseite‘ der Blätter von Fagus sylvatica (Endl. fl. pos. n. 95.) 381. Erineum Aesculi Endl. — Auf der Unterseite der Blätter von Aesculus Hippocastanus rundliche Flecken in den Achseln des ge bildend. (Endl, /. pos. n. 94.) . (633.) Phyllerium tiliaceum Pers. — Anf der Unter- seite ar Blätter von Tilia parvifolia (Endl. fi. pos. n. 98.) 383. (635.) Phylierium Juglandis Schl. — Auf der unteren Fläche der Wallnussblätter (Erineum Jugylandis Ung. Beitr.) Zwischen den Adern der Blätter. (Endl. fl. pos.n. 101.) 384. (638.) Phyllerium pyrinum Pers. — In den Blättern der Pomaceen (Endl. fl. pos. n. 99.) 385. (642.) Phyllerium Witis Fries. — An den Blättern des. Weinstockes (Erineum Vitis Ung. Beitr.; Endl. fl. pos. n. 100.) N s 75886. (643.) Phylierlum alnigenum Lk — An der unteren ‚ Blattflliche von Alnus incana (Erineum alni Ung. Beitr.) ‚= 887. Phyllerium Persiei Unger. — An der Unterseite der \ Blätter von Amygdalus persica, die in Spalieren an Wänden gezogen wird, wicht selten in Stockerau und Wien (Ung. Ex. 377.) 888, (656.) Epoehnium monilioides Lnk. — Häufig auf fau- | lendem Obste (Hayne Unter. 12.) | 389. (667.) Sepedonium mycophilum Lnk. — Auf alten , WVerwesenden Schwänimen , besonders an den Strünken (Hayne 12.) | "390. (734) Sporotrichum fruetigenum Lnk. — Auf faulen Birnen und Pflaumen (Hayne 13; Acrosporium fructigenum.) Auf faulen Kirschen (Endl. fl. pos. n. 102.) 391. (742.) Sporotrichum byssinum Lnk.— Auf herabgefalle- nen. Blättern (Endl. fl. pos.n. 105.) u 8392. (776.) Sporotrichum ealeigenum Luk. — Auf feuchten gelünchten Mauern (EndI. fl. pos. n. 104.) 893. (777.) Byssoeladium fenestrale L nk. Auf Fensterscheiben (Hayne 12; Endl. fl. pos.n. 103.) An Feunsterscheiben dumpfer Wohnungenin Oesterreich, selbst in der Stadt Wien (Welw.N. p. 16.) Hierher gehört vielleicht: 893. a. Sphaerozyga mucoriformis: Ag. — Au alten Fenstergläsern in. dumpfen feuchten Gebäuden, besonders in Orten, die = der Nachbarschaft grosser Wälder unter Schatten liegen, wie z. B. um den, Heiligenkreuz , in Piesting ; ist'äusserst: vergänglich , sobald die Wöhnungen gelüftet werden, oder wenn directes Sonnenlicht genügend ein- wirkt (Welw. Nost. p. 15.) 1.0394. (788.) Fusisporium Clypeaster Corda.— An modernen Halmen der Arundo Phragmites in Wien (Corda; Rab. 83.) An üher- schwemmten Plätzen im Augarten.zw Wien und der Brigittenau auf modern- den ‚Schäften der Arundo Phragmites, Mai 1839 (Corda Icones IV. 26.) 83%. Fusisporium endorrhizum Reissek, — In den nen meherer Orchideen (Reissek Endophyten der Pflanzenzelle.) \ — 396. (824) Oidium Monilioides Lnk. — Auf Grasblättern mn. monilioides Hayne 14; Ung. Beitr.) = 397. Peronospora nivea Ung. — Auf den Blättern von _ Aego- Pi Podayraria, Chenopodium bonus Henricus , Geranium sylvaticum, um arvense, Euphrasia officinalis, Senecio Art Chrysosplenium ernifolium, Isopyrum thalictroides, Ranunculus repens in Oesterreich und i rol (Un 8. Botan, Beobachtungen Bot. Zeit. 1847, 314.) 398. (844.) Penieillium glaueum Lk. — Entsteht aus den A Aylum - Zellen des Orchideenknollens und an der Oberfläche von Infusorien (Re issek Eutwicklungsgeschichte der Urzeugung.) Auf verdorbenen Spei- sen (Mucor cerustaceus Host Syn, 656.) 399. (845.) Penieillium eandidum Lk. — Entsteht aus den hierzellen der Pollenzelle bei Orchideen (Reissek Entwicklg. d. Urzeug.) IV. L 82 400. (866.) Aspergillus glaucus Lk. — Auf Melonen, Aepfeln und andern verdorbenen Früchten (Mucor glaucus Host Syn. 656.) Auf Leder (Monitia glauca Hayne 13.) Auf verschiedenen verdorbenen Früch- ten (Lum. 1288; Endi. fl. pos. n. 114.) 401. (871.) Aspergillus eandidus Lk. — Auf Leder (Monilia albicans Pers. Hayne 13.) In Obstgärten anf faulen Blättern, auch auf Pilzen (Mucor niveus Ley. Lum. 1291.) Auf faulenden Blättern und Holz (Endl. fl. pos. n. 116.) 402. (874.) Aspergillus flavus Lk. — Auf schlecht getrockneten Pflanzen (Aspergillus flavus Lk. Endl. fl.pos.n. 115.) Auf den Blättern von Leucojum aestivum beim Trocknen in der Presse (Mucor luteus Gled, L um. 1292.) 403. (901.) Botrytis parasitien Pers. — Auf Aeyopodium po- dayraria in den Auen von Stockerau Aufangs April (U ng. Ex. 170.) 404. Botrytis oligospora Reissek. — Entsteht aus den In- haltskörnern der Pollenzellen hei Orchideen, wenn dieselben in feuchter Luft der Verwitterung ausgesetzt sind (Reissek Entwikl. Gesch. durch Urzeugung.) \ 405. Botrytis Pollinis Calthae palustris Reissek. — Zunächst verwandt mit B. cinerea Pers. und B. grisea Fries. (Reis- sek Selbständ. Entwieklung der Pollenzelle Nov, Act. Acad. nat, cur, 1845 p. 467.) 406. (932.) Haplotrichum eapitatum Link. — Auf mo- dernden: Holze in Oesterreich, Böhmen und Deutschland (Corda Icon. I. p: 20.) 407. (959.) BRhacodium cellare Pers. — Auf den Wänden der Keller und auf Fässern (Hayne Unterr. 155 Byssus septicus Host Syn. 631. Endl. fl. pos. 111.) 408. (1032.) CIadosporium Fumago Link. — Auf verschie- denen Blättern im Schönbrunner Garten und auf Schilf im Prater .(Fumago vagans Hayne 11.) Häufig in Schönbrunn auf Tilia und Ulmus (Ung. Er. 394.) ! 409. Cladosporium ramulosum Reissek. — Eutsteht aus den Inhaltskörnern des Pollens von Pinus syivestris, wenn derselbe auf das aufgerissene Parenchym krautartiger Pfanzentheile gestreut wird oder in Infusionen sich vorfindet (Cl. ento:rylinum Corda? Reissek Entwickel. der Urzeugung.) 410. (1136.) Ceratium hydnoidos Alb. et Sch. — Häufig auf faulem Holze, Schneeberg (Tremella hydnoides Jacg, Misc. I, 145.) 411. (1177.) Ascophora Mucede Tode — Auf allen faulen- den Victualien (Hayne Unterr. 16.) t 412. (1188.) Mueor NVäwueedo Linn. — Auf faulenden Stoffen (Host Syn. 656; Schultes Fl. 204.) Auf Brot und andern Esswaaren (L un. 1287, Enal. fl. pos. n. 117.) 83 413. (1189.) Muecor eaninus Pers. — Auf Hundskoth (Endl, fl. pos. n. 118.) 414. (1210.) Mucedo flavidus Pers. — Auf faulenden Früchten (Endl. fl. pos. n. 119.) 415. Wucor viridescens L. — Häufig auf faulendem Agaricus (Lum 1289.) 416. (1229.) Pilobolus eritallinus Tode. — Auf Kühfladen nach langem Regen (Hayne 16.) 3 Dermatomycetes. a. Sphaeriacei. 417. (1279.) Leptostroma vulgare Fr. — Auf den Blättern von im Garten cultivirten Trollius europaeus (En dl. fl. pos. n.135.) 418. (1313.) Melanospora Chionea Fr. — Auf herabgefalle- nen Nadeln von Pinus sylvestris (Endl. fl. pos. n. 143.) 419. (1335 ) Cytispora leucosperma Fr. — Auf Zweigen von Acer (Endl. fl. pos. n. 138.) 420. (1357.) Sphaeronema eylindrieum Fr. — Auf faulen- den’ Weidenstämmen auf der Insel Brückau (Sphaeromyxa cylindrica Spr. Endl. /l. pos. n. 136.) 421. (1361.) Sphaeronema truneatum Fr. — Auf gefälltem Fichtenholze (Sphaeromyza truncata Spr. Endl. fl. pos. 137.) 422. (1377.) Exeipula Eryngii Corda. — Auf verdorrten Sten- geln von Eryngium campestre (Pokorny Kryptog. Fl. d. Türkenschanze.) 423. (1393.) Hysterium pulieare Per. — Auf alten Gelähdern (Pok orny Kryptog. Fl. der Türkenschanze.) 424. (1460.) Phacidium Pinastri Fr. — Auf abgestorheuer E%,: von Abies (Cenangium Pinastri End]. fl. pos n. 181.) 425. (1466.) Rhytisma acerinum Fr. — In nassen, doch heis- Dierk sehr gemein auf den Feldahornblättern, vorzüglich häufig im Bu (Xyloma acerinum Hayne 9; Ung. Beit.) 426. (1470.) Rhytisma giganteum Fr. — Kommt auf Koll- blättern in den Kellern häufig vor (Xyloma giganteum Hayne 9.) 427. (1500.) Dothidea moriformis Fr. — An alten Zaunstan- gen auf der Insel Mühlau (Endl. /. pos. n. 141.) 428. (1503.) Polystigma rubrum DC. — Auf den Blättern des Steinobstes, besonders der Pflaumen, etwas erhaben hochrothe Flecken bil- dend, in beissen und feuchten Sommern (Xyloma rubrum Hayne Unterr. 9; Ung. Beiträge.) 429. (1312.) Polystigma stellare Luk. — Auf welkenden Blättern von Campanula-Arten um Dornbach (Xyloma steltare U n g. Beit.) L* 8 430. (1530.) Sphaeria alnea Fr. — Auf den Blättern vontAlnus (Endl. fl. pos. n. 139.) ! 431. (1705.) Sphaeria Anemones Fr. — Auf den Blattstielen von Anemone nemorosa (Endl. fl. pos. n. 140.) 432. (1726.) Sphaeria longissima Pers. — Auf verdorrten Stengeln einer Umbellifere (Pokorny Kryptog. Fl. d. Türkenschanze.) 433. (1769.) Sphaeria ovina Pers. — Auf faulendem Holze (Endl. fl. pos. 142.) 434. (1807.) Sphaeria Berberidis Pers. — Zuweilen auf ab- gestorbenen Zweigen von Berberis vulgaris (Endl. fl. pos. n. 145.) 435. (1809.) Sphaeria conzlobata Fries. — An Gräben, Bä- ehen und Flüssen (Tremella granulata Host Syn. 651.) 436. (1818.) Sphaerin Rihbis Tode. — An den Zweigen von Ribes rubra (Endh. fl. pos. n. 146.) 437. (1846.) Sphaeria ambiens Pers. — Auf der Rinde von Fagus (Eudl. fl. pos. 147.) 438. (1548.) Sphaeria salirina Pers. — Auf den Zweigen von. Saliz vitellina und fragilis (Endl, fl. pos. n. 148.) 439. (1875.) Sphaeria nivea Host. — Auf der Rinde der cul- tivirten Populus italica (Endl. fl. pos. n. 149.) 440. (1888.) Sphaeria ferruginea Pers. — Auf abgestorbenen Baumstrünken. (Endl. fl. pos. n. 151.) 441. (1897.) Sphaeria lata Pers. — An trockenen Zweigen von Kirschbäumen häufig (Endl. fl. pos. n. 150.) 442. (1917.) Sphaeria Stigma Host. — Auf der Rinde der Rosen (Endl. fl. pos. n. 152.) 443. (1927.) Sphaeria deusta Hoffm, — Auf moderndem Holze (Sph. maxima Host. Syn. 655.) 444. (1932.) Sphaeria serpens Pers. — Auf Weiden (Endl, fl. pos. n. 153.) 445. (1950) Sphaeria fusea Pers. — Auf abgestorbenen Bäu- men (Endl. fl. pos. n. 155.) 446. (1952.) Sphaeria fragiformis Pers. — Kommt auf der Rinde der Bäume vor (Host Syn. 656.) Auf abgestorbenen Zweigen (Endl. fl. pos.n. 154.) Aufabgestorbenen Baumzweigen (Sph. lycoperdoides Willd. Lum. 1285) 447. (1953.) Sphaeria eoncentriea Boll. — Im Prater an Er- lenstämmen sehr gemein, kömmt aber auch auf Birkenstämmen vor (Hayne Unuterr. 67.) 448. (1954.) Hypoxylon vulgare Link. — Auf Holz in schatli- gen Orten (Clavaria hypozylon Host Syn. 653) An den Wurzeln der Bäume und anderwärts (Jacg. Enum. 199; Sphaeria hypoxylon Schultes Flora 204.) Auf morschen Baumstöcken, vorzüglich von der Weissbuch“ 85 (Ha yne Unter. 66) Auf faulen Weidenstämmen (Clav. hirta Batsch. Lum. 1273.) In Kellern an Balken und faulen Stämmen (Clav. Hypozyton L. Lum: 1277). Auf faulen Baumstämmen (End. fl. pos. n. 156). 449. (1956.) Hypoxylon polymorphum Link. — Galizin- berg, Juli (Clav. polymorpha Schultes Flora 202.) Am Fusse morscher Baumstrünke (Sphaeria polymorpha H a y ne Unter. %7.) 450. (1957.) Hypoxylon digitatum Lnk. — In Wäldern (Clav. digitata Host Syn. 652.) Au den ‚Wurzeln der Bäume auf moderndem Holze (Jacg. Enum. 198.) Am Fusse morscher Baumstöcke (Hayne 66). : 451. (1961 ) Poronia punectata Luk, — Auf Kuh- und Pferde- mist (Peziza punctata Host. Syn. 649.) 452. (1966.) Cordiceps militaris Lnk. — An todten Lauch von Insecten und zwischen Moos bei Blumenau häufig. (Eudl. fl. pos. n.151.) b. Lycoperdacei. 453. (1967.) Tllosporium roseum Fr. — Auf der Binde der bejabrten Weiden in der Mühlau (Lichen roseus Schr. Lum. 1104) Auf dem Lager verschiedener Flechten, besonders der Parmelia parietina, stel- laris, obscura etc. in unserer Gegend bisher immer nur im Frühlinge beob- achtet, kommt gewöhnlich in kleinen Gruppen vor und liebt die lufligen Anhöhen im Saume der Wälder. Auf Kirschbäumen und Weiden am Kahlen- berg, in der Brühl, bei Giesshübl, allenthalbeun: parasitisch auf dem. Thallus der obigen Flechten wegen der ausgezeichnet rosenrothen Farbe leicht auf- zufinden (Palmella rosea Lyn gb. Welw. Nost. 14.) 454. (1992.) Perisporium populinum Wallr. — Auf heiden ‚Seiten der Blätter von Populus nigra (Sclerotium populinum Endl. fl. pos. n. 168.) 455. (2011.) Erysibe maeularis Schl. a) Humuli. — Auf Blät- tern der Rosen, der rauchblätterigen Pflanzen, vorzüglich aber des Hopfens (eryeiphe Humuli Hayne Unt. 23; Endl. fl. pos. n. 120.) 456. (2019.) Erysibe commumnis Lnk. — Auf den Blättern und Jungen Trieben aller Hülsenfrüchte besonders der Erbsen und. Saubohnen (Alphitomorpha communis Wall. Hayne Unter. 23). Auf verschiedenen Blättern (En dl. /. pos. n. 121.) Auf faulenden Baumblättern (Mucor Eryusiphe Lum. 1290.) 457. (2021.) Erysibe guttata Lnk. — Auf den Blättern ver- schiedener Bäume (Endl. fl. pos. n 122.) 458. (2025.) Erysibe horridula Rab. — Auf modernden Blät- tern (Mucor Erysiphe Host Syn. 656.) 459. (2037.) Selerotium Clavus DC. — In den Roggen-Aehren (Ung. Ex. 366.) An Roggen und andern Gräsern (Endl. fl. pos. u. 166.) 460. (2039.) Selerotium pustula DC. — Auf den Blättern ver- schiedener Bäume, besonders Kastanien und Wallnuss (Eu dl. fl. pos. n.169.) 86 461. (2039.) Selerotium Brassieae Pers. — Auf Kobl- und Krautköpfen , auch gelben Rüben, den Grundrüben in dumpfen Kellern. (Hayne Unt. 25.) 462. (2042.) Selerotium durum Pers. — An trockenen Pflan- zenstengeln. (Endl. fl. pos. n. 171). 463. (2049.) Selerotium varliıum Pers. — Am Kohl. (Endl. fl. pos. n. 170.) 464. (2056.) Selerotium sanguineum Tr. — Häufig auf den Blättern von Convallaria majalis und Latifolia (Endl. fl. pos. n. 17%.) 465. (2070.) Selerotium Vaporariorum Alb. et Sch. — In Lohbeeten nicht selten (Hayne Unt. 25.) Auf der Gerberrinde (Endl. fl. pos. n. 173.) 466. (2077.) Selerotium Semen Tode. — Auf den Blättern der Kohlarten, welche im Winter im Freien geblieben sind (Hayne-Unt. 25). Auf faulenden Blättern (End. fl. pos. n. 174.) 467. (2090.) Aerospermum zraminum Lnk. — Wien im wilden Prater 1839 im März (Corda Icones Ill. 27) en 468. Rhizoctonia Crocorum DC. — Die Kiele des Safrans werden davon oft ausgezehrt (Hayne 23). 469. Rhizoctonia Medieaginis DC. — Zerstört die Luzerner Klee-Pflanzen , durch ihn entstehen die kahlen Stellen auf den Luzeruer- feldern. (Hayne 24). 470. (2103.) Tuber eihbarium Sibth. — In bergigen waldigen Weiden. In Oesterreich und Mähren kommt eine Varietät mit weisser Rinde vor (Host Syn. 653.) Unter der Erde in Wäldern, besonders in bergigen (Jacg. Enum: 199.) Selten in Wäldern (Tuber gulosum Schultes Flora 204.) Im Schönbrunner Garten dann und wann (Hayne Unt. 27.; Kreu- tzer) Wird zuweilen in den Wäldern der Insel Schütt gefunden (Lum. 1280). In den Wäldern der Insel Csattoköz im Winter (End. fl. pos.n. 164). Häufig auf der Batthyani’schen Herrschaft Enzersdorf (Tratt. Essb. Schw. 1). 471. (2117.) Hymenangium album Klotsch. — Nicht so tief. in die Erde eingebettet wie vorige, ragt mit dem Obertheile über dieselbe heraus (Tuber album Hayne Unter. 28; Kreutzer; Tratt.Essh. Schw. 34.) 4372. (2131.) Spumaria alba DC. — Auf Graslialmen und nackten Pflanzenstengeln im Sommer. In der Gegend von Schönbrunn nicht selten (Hayne Unt. 17.) 433. (2133.) Aethalium septicum Fries. — Auf morschem Holz (Mucor septicus Host. Syn. 656.) Im Frühjahr und auch im Herbst an alten verwesenden Baumstrünken in Holzschlägen. Im Prater (Hayne Unt. 17.) Auf der frischen Gerberlohe (Aethalium vaporariorum Hayne Unter. 16). Auf Mist und faulem Holze (L.um. 1293). 474. (2137.) Beticuiaria umbrina Fr. — An faulen Strünken. (Lycogata argenteum Pers. Endl, fl. pos. n. 123). Zwischen Moos auf | | | 87 faulen: Holze und Schwämmen nach langem Regem (Mucor Lycogala Scop. Lum. 129. 435. (2145.) Lyeogala epidendren Fr. — Auf moderndem Holze (Lycoperdon epidendron und Lycop. pisiforme Host. Syn. 654.) An verbrannten Buchenstämmen mit Arcyria punicea Pers. und an anderu faulenden Stänmen zwischen Moos, Schneeberg (Jacg. Misc. 1. 137). An stark vermoderten Baumstrünken, an dumpfen und feuchten Orten (Lycogala miniata Haynue 17.) Zwischen Moos und auf der Rinde (Lu m. 1283 u. 1284; Endl, fl. pos. n. 124.) 436. (2151.) Areyrian nutans DC. — Selten an faulen Baumstämmen (Arcyria flava Pers. Endl. fl. pos. n. 126.) 433. (2159.) Areyrin punicea Pers. — In der Höhlung eines ausgefaulten Bucheustammes, der durch Verbranntsein. mit einer Kohlen- schichte überzogen war. Schneeberg (Clatrus denudatus Jacg- Misc. 1. 186.5 ‚Stemonitis erocea Schultes 203.): Häufig an faulen Baumstämmen. in (Endl. fl. pos. u. 127.) 478. (2169.) Trichia fallax Pers. — Auf moderndem Holze und - Hirschkothe (im jugendlichen Zustaude von Jacquin als Mucor miniatus _ beschrieben Host Syn. 656.) Auf moderndem Holze im feuchten subalpinen Wäldern September (Jacg. fl. austr. 111. 54. t. 299). 439, (2193.) Tubulina eylindriaea DC. — Auf faulem Holze i oft mitten zwischen Moos, Schneeberg (Tubulifera arachnoidea Jacgq. Misc. 1 144.; Dermodium fallaez Hayne 17.) Er 480. (2205.) Dietydium wumbilicatum Schrad. — Auf faulenden Baumstöcken gemein, Wien, Brigittenau (Corda Icon. V. 59). 481. (2211.) Stewmonitis fusea Rth. — Im Wielandermoos bei &münd (Pokorny Verh. d. zool- botan. Ver. 1852, p. 64). In subalpinen Wäldern (Mucor araneosus Jacgq. Coll, IT, 376). Auf Buchen nach laugem Begen häufig (St. fasciculata Pers. Endl. fl. pos. n. 125.) 482. (2212.) Stemonitis ferruginea Ehrh. — Schönbrunn, _ auf feuchten Felsen (St. violacea Schultes 203). 483. (2216.) Stemonitis ovata Pers. — (Stemonitis Embolus Schultes 203). - 484. (2295.) Diderma ochraceum Hoffm. — In Wäldern zwischen herabgefallenen Blättern (Lycoperdon luteum Host Syn. 655.; Stemonilis vitellina Schultes 203.) Zwischen herabgefallenen Buchen- blättern und Koth (terreas sordes) häufig am Schneeberg(J acgq. Misc. I.138.) 485. (2312.) Leocarpus vernicosus Lnk. — Gemein auf Grä- sern, Stengeln, Holz; Wien, Brigittenau und wilden Prater (Corda lcones V. 57.) 486. (2346.) Elinaphompyces granulatus Nees — Unter der Erde (Tuber cervinum Hayne 28.) "487. (2370.) Seleroderma vulgare Fr. — In Wäldern des Gemsenberges (Sci. liepa Pers. Endl. fl. pos. n. 129.) 88 488. (2372.) Selerodernma verrucosum Pers. — In Wäldern (Lycoperdon verrucosus Host Syn.) Auf den sonnigen Hügeln bei Baden und in der Brühl sehr gemein Kan er spadiceum? Hayne 20.) Auf bergigen Wäldern (Endl, fl. pos. n. 129.) . 489. (2376.) 'Tulostoma mammosum Fries. —Auf Feldern, Wiesen und anderwärts (Lycoperdon pedunculatus Host Syn. 654). Im Spätherbst häufig auf trockenen Höhen oder mit kurzem Grase bewachsenen Stellen als im Prater, Belvedere, in Schönbrunn am Gloriette (Tulostoma brumale Hayne Unt. 20.) Im Sandboden sehr gemein im Herbst und Frühling (Pokorny Krypt. Fl. d. Türkensch.) Auf Wiesen (Endl. fl. pos. n. 134). 490. (2381.) Lycoperdon pyriforme 5b) Schäff. — Im Auf- steigen auf den Gans im Monat August an einer schattigen und schon sub- alpinen Stelle (Lycop. ramosum Jacg. fl. austr. 111. 13.) In subalpinen Gegenden auf moderndem Holze (Host Syn. 654.; Schultes 204). 491. (2382.) Lycoperdon semmatum Batsch. a) exeipu- liforme. — Häufig in Fichtenwäldern (L. excipuliforme Swr. Endl. fl: pos. n. 133). f) papillatum Fr. Auf Sandboden im Herbste und Frühling gemein (Pokorny Krypt. Fl. d. Türkensch.) 492. (2385.) Lycoperdoen Bovista Linn. — Auf sonnigen Grasplätzen (Host Syn. 654). Im Herbste häufig in Weingärten (Schultes Fi. 203). Zuweilen überall (Jacyq. Enum. 199.) Auf trockenen, mit kurzem Grase »bewächsenen Stellen, doch etwas selten. In manchen Jahren er- scheint er an Grasplätzen, wo er von weitem Todtenschädeln ähnlich ist, und zu mancher Sage Anlass gegeben haben mag. Im Belvedere kommt er oft vor (Bovista gigantea, Hayne 18, Lycoperdon Bovista Hayne 19.) Ueberall-auf Wiesen und Triften (Lum. 1281). Häufig in Obstgärten und Weingärten (B. gigantea Endl. fl. pos. n. 1307 Zuweilen auf Wie (L. Bovista Endl. fl. pos. ». 132). 393. (2386.) Lyeoperdeon eaelatum 5b) flavescens. — Auf Baumstämmen nach Regen (L. flavescens Lum. 1282). 494. (2388.) Boyista plumbea Pers. — Auf trockenen Hut- weiden sehr gemein (Hayne 19.) Auf Sandboden im Spätsommer häufig (Pokorny Krypt. Fl. d. Türkensch. Verh. d. zool. bot. Ver. 1852. 37). Zuweilen auf bergigen Triften (E ndl. fl. pos. 131). 494. a (2392.) Geaster hygrometricus Pers. — In Wald- gegenden, selten (Hayne Unter. 20). uch 495. 2394.) Geaster multiidus Rab. — In subalpinen Wäl- dern (Lycoperdon stellatum Host Syn. 654.5 Schultes Flora 203). 496. (2398.) Geaster striatus Fries. — Im Spätsommer 1845 an einer Stelle am südöstlichen Raude der Türkenschanze ziemlich häufig, seither aber nicht mehr (Pokorny Krypt. Fi. d. Türkensch.) 497. (2400.) Sphaerobolus stellatus Tode, -— In subalpinen Wäldern in Gesellschaft des Geaster multifidus (Ho st Syn. 654.) Auf faulem Holz (Sp. flavus Tode Endl. fl. pos. n. 158.) 84 © 7498. (2409.) Nidularia fareta Fr. — Auf fenchtem Holze (End. fl. pos. 160.) 499. (2411.) Cyathus Crucibulum Hoffm. — Auf faulendem Holze (Nidutaria taevisH ost Syn. 65%; Cyathus laevisSchultes Fl. 202.) An Fichtenholz, besonders gezimmerten und in die Erde eingegrabenem. _ (Emäl. fl. pos. n. 163.) 500. (2412.) Cyathus Olla Pers. — In Feldern an den Wegen dularia campanulata Host. Syn. 652.) In bergigen sterilen Wäldern - (Peziza lentifera Jacgq. Enum. 198) Auf Holzstrünken und auf nackter Erde (Hayne Unt. 21.) Auf Wurzeln und Stengeln von Kräutern sehr selten. Im Spätsommer am südlichen Rande der Türkenschanze (Pokorny Krypt. Fl. d. Türkenschanze.) An trockenen Holzsplittern (End 1. fl. pos. 162.) An Zweigen _ der Bäume, faulen Blättern, und auf der Erde (Cyathus laevis L. Lum. 1262.) 7501. (2413.) Cyathus striatus Willd. Am Fusse der Bäume auf fanlendem Holze (Nidularia striata H ost Syn. 652.) Häufig auf alten Baum- strünken (Ha yne Unter. 21.) Wie €. Olla auch in Wäldern zwischen Moos _ (Eum. 1263; Endal. fl. pos. 161.) 502, (24114.) Clathrus eaneellatustL in. — (Schult es Ft. 201.)? 7503. (2415.) Phallus impudieus Linn. — In Wäldern (H ost Syn. 648.) Bergige Wälder an Baumstämmen , Schönbrunn, Juli u. August - (Schultes Fi. 201; Jacg. Enum. 198.) In bergigen Wäldern, ebenso Auf sonnigen Hügeln, ja selbst auf kahlen Steinklippen, wie aus dem wei- chen Beete der Laubmoose oder aus dem Moder ausgehöhlter Baumstämme, wenn nur unterirdische Quellen oder anhaltende Regengüsse seine Vegeta- tion begünstigen (Tratt. fung. austr. 93.) Im Schönbrunnerwalde kommt _ er dann und wann vor, auch zu Hadersdorf wird er gefunden. (Hayne - But. 64.) In Wäldern (Lum. 1260.) In höher gelegenen Wäldern an Bäu- men (Endl. fl. pos. 165.) 504. (2416.) Phallus eaninus Hads. — Mit dem Ph. impu- dicus zugleich (Schultes Fi. 201.) we. nr) 4 - raw. ce. Hymenini. AR 5 1. Tremellini. Wirr 505. (2430.) Naematelia virescens Corda. — Auf abgefallenen Ahornästen im Prater bei Wien(Corda; Rab. 310.) Wohut auf abgefalleneu Ahornästchen im Prater bei Wien, Mai 1839 (Corda Icones III. 35.) E ‚506. (2438.) Tremeila mesentericeaRetz. — An abgestorbenen Zweigen der Bäume (H ost Syn. 651.) Auf faulenden Baumstöcken(HayneUnt. 2%6.) Auf ahgefallenen Eichenzweigen aufdem Gemsenberg (Eu d1. fl.pos.n.179.) Auf abgestorbenen Zweigen. Schneeberg (Jacg. Misc. I. 142.) rg. (2449.) Exidia glandulosa Fr. — An Baumstrünken (Tre- mella arborea Host. Syn. 650.) Auf Weidenstämmen und faulenden Zwei- gen (Lum. 11605 Endl. fl. pos. n. 176.) IV. M 90 508. (2451.) Exidin reeisa Fr. — Auffaulen Weidenstöcken der In- selwälder (Endl. fl. pos.n. 171.) In der feuchten Höhlung der faulenden Bäume in der alten Au (Tremella verrucosa Lum, 1161.) 509. (2452.) Exidia Auricula Judae Fr. — An abgestorbenen Holerästen im Frühjahr (Tremella Auricula Judae Hayne 26.) Auf faulen Zweigen (Jacg. Enum. 194.) Auf Sambucus nigra, auch auf Weiden (Lum. 1158; Endl. fl. pos. n. 178.) 7 510. (2453.) Guepinia helvelloidesFr. — Auf faulendem Holz .(Tremella rufa Ho st Syn. 651.) Haufenweise auf faulem Holze, Schnee- berg (Jacgq. Misc. I. 143.) 2. Clavariacei. 511. (2478.) Typhula zyrans Fr. — Zwischen faulenden Wei- denblättern in der Bruckau (Clavaria granulata Willd. Lum,. 1276; Bun RR pos. n. 199.) 2. (2485.) Calocera viscosa Fries. — In Wäldern (Clavaria “use Hos t. Syn. 653.) 513. (2489.) Clavaria faleata Pen. — In Buchenwäldern zwischen Moos nach Regen (Endl. fl. pos. n. 203.) Zwischen Moos in Wäldern. (L um. 1274.) 514. (2495.) Clavaria Ligula Schäff. —In bergigen subalpinen Wäldern (Clavaria caespitosa Host. Syn. 652.) In Fichtenwäldern bei Thomasbrunn (Endl. fl. pos. n. 204.) 515. (2496.) Clavaria pistillaris Linn. — In schattigen Berg- gegenden (Jacg. Enum. 198.) Au nackten Stellen in schattigen. Waldungen in Haufen vorkommend. (Hayne Unt. 30.) In Wäldern nicht häufig (L um, 1272; Endl. fl. pos. n.205.) 516. (2501.) Clavaria fragilis Fries. —In den Wäldern im Steuer- graben. (Endl. fl. pos.n. 202.) 517. (2522.) Clavaria formosa Pers. — In Inselwäldern (Cla- varia villosa Endl. fl. pos. n. 207.) ‚In subalpinen Gegenden (Tratt. Essb. Schw. 124.) 518. (2534.) Clavaria coralloides Linn. — In Wäldern (Host Syn. 653.) Haiden, Wälder, im Sommer und Herbst (Schultes El. 202.) In schattigen sterilen, vorzüglich subalpinen Wäldern, seltener an ceulti- virten Stellen an Pfählen. (Jacg. Enum. 199.) 519. (2536.) Clavaria muscoides Linn. — In Wäldern zwi- schen Moos (Host Syn. 653.) Zwischen Moos (Jacgq. Enum. 199 ) Zwischen Moos und faulenden Zweigen (Lum. 1279.) In Wäldern (Clavaria cornicu- lata Schäff. Endl. fl. pos. n. 206.) 520. (2537.) Clavaria fastigiata Linn. — Auf sterilen bergi- gen waldigen Weiden (Host. Syn. 653.) Auf trockenen kurzgrasigen Wie- ‚ sen. Im Belvedere gemein. (Clavaria pratensis Hayne Unt. 3%.) 9: 521. (2538) Clavarin amethystina Bull. (Hayne Unt. 30.) 522. (2539.) Clavarin Botrytis Pers. — In Wäldern (Clavaria plebeja Host Syn. 653.) Mit Sparassiscrispa im August (Schulte s Ft. 202.) Auf dem hiesigen Markte verboten. (Hayne Unt. 30.) Zuweilen in Bu- chenwäldern (E ndl. /l. pos. ı. 209.) Oesterreichische Alpen (Tratt. Essh. Schw. 157.) 523. (2540.) Clavaria flava Pers. — Auf feuchtem Boden. (Hayne 30.) In Buchen und Fichtenwäldern (Endl. fl. pos. n. 208.) In Wäldern (Clavaria coralloides alba Lum,. 1278.) Besonders in Kalkgegen- den (Tratt. Essb. Schw. 143.) 524. Clavaria pomacen Nees. — (Hayne 30.) 525. (2544) Geoglossum hirsutum Per. — Im Herhste zwi- schen Polstern von Sphagnum gemein. Im Gebiete des böhm.-mähr. Gebirges (Pokorny Verh. des zool. bot. V, I. 64.) Im sandigen Weidengebüsche der Insel Bruckau (Endl. /l. pos.n. 201). In Wäldern an faulenden Bäumen. (Clavaria ophioglossoides Lum. 1273.) 526. (2546.) Geoglossum glabrum Pers. —In Wäldern (Cla- varia ophioglossoides? Host Syn. 652.) Auf trockenen hochgelegenen kurzgrasigen Wiesen, wie die Türkenschanze und Gloriette in Schönbrunn. - Herbst (Hayne Unt. 31.) "527. (2551.) Geoglossum atropurpureum Pers. — Mit dem Geoylossum glabrum zugleich (Hayne Unt. 31.) u 528. (2554.) Spathuiea flavida Fries. — In Nadelholzwaldun- _ gen (Spathularia flava Hayne Unt. 31.) Auf faulen Moosen in den Fich- tenwäldern des Gemsenberges (End. fl. pos. n. 200.) 529. (2555.) Sparassis erispa Fries. — In Wäldern (Clavaria erispa Host Syn. 653.) Im August mit Clavaria Botrytis (Schultes Fi. 202.) 3. Helvellacei. 530. (2565.) Stietis parallela Fr. — Auf alten abgerundetem ' Holze (Stictis Xylographa Endl. fl. pos. n. 180.) 531. (2582.) Cenangium Cerasi Fr. — Auf dürren Aesten des Kirschhaumes (Endl. fl. pos. n. 183.) 7532. (2583.) Cenangium Ribis Fr. — Auf dürren Aesten von Ribes (Eudl. fl. pos. n. 182.) "533. (2596.) Tympanis obtexta b) pezizaeformis Wallr. — An abgestorbenen Zweigen von Rosa canina (Peziza Rosae Pers. Endl. fl. pos. 191.) 534. (2604) Bulgaria sarcoides. Pers — Subalpine Wälder (Lichen sarcoides Jacgq. Col. U. 378; Host Syn. 625.) 535. (2606.) Bulgaria inquinans Fries. — Auf gefällten Eichstämmen (Peziza inquinans Hayne Unt. 65.) M* 92 536. (2619.) Ansehelns furfuraceusPers. — Auf Kuhmist und Menschenkoth (End. fl. pos. n. 184.) wi 537. (2623.) ee atrum Rab. _- Auf der Rinde. ver- schiedener Bäume (L. atratum Endl. fl. pos. u..185.) 538. (2664.) Peziza einerea Bat sch. — Auf herabgefallenen Zwei- gen und Blättern (Endl. fl. pos. n. 186.) 539. (2687.) Peziza ferruzginea Schum.— Zugleich mit P. pu- stulata auf der feinsten L,ehmerde der Spaziergänge der Insel Bruckau (Oc- tospora nana Hedw. TI, um. 1268.) Auf fauleu Stämmen (Endl, fl. pos.n. 181.) 540. (2692.) Peziza eitrina Batsch. — An abgestorbenen Baum- stämmen (Host Syn. 649; Endl. fl. pos. n. 188.) Zwischeu Moos auf Wei- denstämmen (Octospora citrina Lum. 1269.) 541. (2705) Peziza eyathoidea Bull. — Auf Weidenrinde, auch auf faulen Blättern (Octospora albidula,Hedw. Lum. 1271; Endl. fl. pos. n. 189.) 42. (2719.) Peziza lutescens Alb. et Schw. — Auffaulen Rin- den von Weiden in der Bruckau (Octospora lutescens Hed w. Lum. 38205 Endl. fl. Pos. n. 190.) 543. (2805.) Peziza scutellata L. — Auf der Erde an schattigen feuchten Orten (Host Syn. 649.) Auf faulenden Weidenstämmen in der Bruckau (Octospora scutellata Hedw. Lum. 1266.) Auch zwischen Moos am „re der Sümpfe auf der Iusel Bruckau (Endl. fl. pos.n. 192.) a 544. (2812.) Peziza hirta Schum. — Auf faulendem Holze (Host Syn. 6. ) 546. (2821.) Peziza coceinea )J a0q. — An schattigen und feuch- ten Orten, wächst auf faulenden Zweigen, die auf der Erde herumliegen (Host Syn. 650.) An schattigen feuchten ‚Orten, an abgestorbenen Zweigen und Strünken (Peziza epidendra Host Syn. 649.) Auf faulenden Zweigen, die auf der Erde liegen, in den feuchten Wäldern der Donauinseln, März (Jacg. flor austr. 11. 40, t. 163; Heivella coccinea Schultes Fl. 20%.) Im Frühling an den Stämmen der Hundsrose (Hayne Unt. 64.) 547. (2340.) Peziza leucolomaR ebent.— In feuchten. Orten vor- züglich zwischen Moosen auf der Erde (H ost Syn. 649.) Zwischen Phasken und andern Moosen imersten Frühjahr gemein. (Pokorny Krypt. Fl. d. Türkensch.) 548. (2370.) Peziza pustulata Pers. — Auf der feuchten Lehm- erde der Spaziergänge der Insel Bruckau. (Octospora pustulata Lum. 1267; Endl. fl. 193.) > 549. (2876.) Peziza repanda Wahl. -- In schattigen Wäldern (Peziza coronaria Host Syn. 649.) Auf schattigen Plätzen, Schneeberg (Jacgq Misc. 1. 140.) 550. (3578.) Peziza eochleata Huds. Bull. — An schattigen Stellen der Gärten au Mistbeeten in @lashäusern (Host Syn. 650.) An schat- tigen Stellen der Insel Alt-Au auf der Erde (Endl. fl. p0s.n.194.) An fau- lenden Baumstrünken in der alteu Au (P. erenata Lum. 1265.) - . 93 551. (3870.) Peziza aurantia Oed. — Au Eichstämmen im Herb- ste (Hayne 65.) Auf faulen Baumstämmen (P. cochleata Lk. Lum. 1264.) Auf faulen Eichen- und Buchenstämmen (Endl. fl. pos. u. 195.) 552. (2380) Peziza oenotiea Pers. — In Alpengegenden (Hayne Unt. 65.) 553, (2881.) Peziza leporina Batsch, — An Baumstämmen (P. auricula Host. Syn, 650.) Geinein, Auch in Schönbrunn Hayne Unuterr. 65.) \ 554. (2889.) Peziza Acetabalum Linn. — (Hayne Unt. 34.) 555. Peziza plumbea Fr. — An faulen Buchen im Alpenwalde des obern Lunzersees in Unterösterreich (Sauter neue Beiträge Flora 1845 p. 134.) 556. (2904.) Helvella Infula Schäff. — (Hayne 32.) 557. (2911.) Helvella esculenta Pers. — In gebirgigen sub- alpinen Wäldern (H. mitra Host Syn. 648.) In feuchten Wäldern nach Regen, Im Herbste (Schultes Flora 201; Kreutzer.) In Alpengegenden in Wäldern (H. esculenta Hayne Unterr. 32.) Im Herbste am Rande der Wälder, an Waldwegen nicht selten (H. mitra Hayne Unt. 32.) Häufig in Wäldern in der alten Au (Lum. 1261.) (?) (Tratt. Essh. Sehw. 161.) "558. (2914.) Helvella erispa Fr. — Selten. Auf der Erde zwi- schen Moos und Gras in schattenreichen Laubwäldern unter Gesträuch, die lange grünen, besonders unter Eichengebüsch. Oct. Nov. (Heilvella leucophaea Tratt. fung. aust. 1971; Tratt. Essb. Schw. 1635 Kreutzer; Hayne 32.) Häufig in Wäldern der Insel Alt-Au (Endl. fl. pos. n. 196). 559. 2915.) Merchella eseceulenta Pers. — In Wäldern (Phatlus escuientus Ho st. Syn. 648.) Wälder, bergige trockene Weiden, Hochleithen. Frühjahr, zuweilen auch im Herbste (Schultes Fl. 201). (Kreutz er). Inu Berg- und Inselwäldern (Lum. 12359; Eudl- fl. pos. n. 1985 Tratt. Essb. Schw. 168.) b . 560. (2916.) Morchella econiea Pers. — Bergige Wälder, wohl auch in Bauerngärten, und wo immer Asche durch Zufall oder Absicht ver- streut worden ist, deren Auflösung die Erdschichte durchdrungen hat (Mor- chella continua Tratt. fung. austr. 67.) In Waldgegenden (Hayne Unt. Ei Kreutzer). 561. (2921.) Morchella erassipes DC. — Soll Buok auf dem rc zu finden sein. (Tratt. Essh. Schw. 173.) 2. (2924.) Morchella hybrida Pers. — Augarten (Hayne 33; Be Essb. Schw. 173.) 563. (29%7.) Morchella patula Pers. — In den Donauinseln, seltener als Morchella conica, besonders bei Klosterneuburg , im Schatten der Weisspappel, im Flusssande (Tratt. fung. austr. 74; Tratt. Essb, Schw. 173.) Aufangs Sommer in lichten trockenen Wiesen, nicht in grosser Menge. im Prater findet mau diese Morchel auf erhabeuen Stellen häußg. 9 (Hayne Unt. 335 Kreutzer). Berg- und Inselwäldr (Endl, fl. pos. n. 197.) ide 564. Morchella arenaria. — Im Sande unter den niedrigen Weiden in Augegenden, nicht selten in der Brigittenau (Hayne 33.) 565. Morchellu Gigas. — Soll auch auf dem Markte zu finden sein (Tratt. Essb, Schw. 173; Kreutzer.) \ 4. Auricularini. 566. (2938.) Thelephora comedens Nees. (?) — Ein dem alten Holze höchst schädlicher Schwamm, das Vermorschen. des Holzes ge- schieht durch dieses Schwammgebilde, er zerstört sehr schnell das Holz, be- sonders die Mauerbekleidungen in. Kellern und ähnlichen dumpfen Orten. Der Fusshoden in feuchten Wohnungen geht durch diesen Schwamm sehr schnell zu Grunde (Himantia comedens Hayne 14.) 567. (2942.) Thelephora polygonia Pers. — Häufig an Zwei- gen der cultivirten Populus alba und italica (Endl. fl. pos. n. 210.) 568. (2947.) Thelephora quercima Pers. — Au Zweigen ver- schiedener Bäume (Thelephora carnea Humb. Endl. fl. pos. n. 211.) 569. (2952.) Thelephora coeruliea Schrad. — Auf faulen Eichen auch auf Steinen in Wäldern (Byssus phosphorea Lin. Lum. 1163). 570. (2970.) Thelephora mesenterieca Pers. — Auf,morschen Eichen (Hayne 62.) 571. (2974) Thelephora odorata Fries, — Auf Baumstöcken in feuchten Orten (Hayne Unt. 62.) '572. (2989.) Thelephora hirsuta Willd. — Aufabgestorbenen Baumstämmen an feuchten Orten (Hay ne Unt. 62). Häufig auf Laubbäumen (Endl. fl. pos. n. 212.) | 573. (2990.) Thelephora purpurea Schum. — Auf Weiden, Pappeln und Linden (Ha yne Unt. 62.) 574. (2995.) Thelephora ferruginea. — In Gebirgsgegenden von Oesterreich auf faulendem Laubholz (Tratt. Auswahl.) 575. (2997.) Thelephora domestica Pers. — In Gewächs- häusern ist dieser Pilz gemein und beschleunigt das Verwesen alles Holz- werkes. In den Gemüseeinsätzen nistet er sich oft ein und verursacht gros- sen Schaden. Die Erdäpfel in den Kellern werden oft von diesem Pilze ganz eingehüllt (Hömantia domestica Hayne Unt. 15.) 576. (3005.) Thelephora erustacea Fr. (2) — Ueberzieht in feuchten Orten das Holz, in den Gewächshäusern überzieht er die Holzkübel und den untern Theil der Pflanzen. Die hölzernen Kellerstufen sind im Win- ter damit überzogen (Phylacteria crustacea Hayne 62.) 577. (3007.) Thelephora laeiniata Pers. — AnBäumen (The- tephora mesenteriformis Schultes FL. 200). 95 5278. (3017.) Oraterellus elavatus Fries. — In Wäldungen (Clavaria heWwellioides Host Syn. 652.) August und September’ (Schul- tes FI. 202.) 579. (3021.) Craterellus cornucopioides Pers. — li Wäl- dern (Merutius cornucopoides Host. Syn. 644.) In Waldungen schr ‚ge- mein (Hayne Unut, 49.) 5. Hyänei. 550. Sistotrema Sorsiochi Tratt. — Oesterreich (Tratt-, Auswahl). 581. (3066) Hydnum eirrhatum Pers. — In Buchenwaldun- gen (Hayne Uut. 61.) 582. (3067.) Hydnum gelatinosum Scop. — Auf halbverfaul- ‚ten Baumzweigen in subalpinen Wäldern (Host Syn. 648.) Im August in feuchten schattigen subalpinen Wäldern (Jacgq. Fl. aust: III. 23; 239.) Auf faulendem Holze, Schneeberg (Jacq. Misc. I. 139.) 583. (3068.) Hydaum Erinaceus Bull. — In Oesterreich sel- ten (Tratt. Essb. Schw. 133.) In Schönbrunu, in. den Spalten und"in den Aesten lebender Bäume, besonders au alten Eichen und. wahrscheinlich auch in Bergwerken (Tratt fung. aust. 191.) - 584. (3069.) Hydnum coralloides Scop. — Im Schönbrunner Walde auf den Eichstämmen (Hayne Unut. 61; Hydnum abietinum Tratt. Essh. Schw. 142.) 585. (3070.) Hydnum Aurisealpium Linn. — In Wäldern auf faulenden Zapfen und Zweigen von Fichten (Host. Syn. 647.; Schul- tes FI. 201.) Auf unter der Erde liegenden Föhrenzapfen (H a y ne Unt. 61.) 586. (3088.) Hydnum repandum Linn. — Mit dem Hydnum imbricatum zugleich in subalpinen bergigen Wäldern (Host Syn.'647.) In "Wäldern (Jacgqg. Enum. 198.) Etwas selten in verlassenen Buchenwäl- dern und verschiedenen Hainen vom August bis Oct. (Tratt. fung. austr. 121.) Unter den Buchen im Herbste sehr häufig. (Hayne 60.) 587, (3093.) Hydnum imbrieatum Linn. -— Inbergigen sub- alpinen Wäldern (Host Syn. 647.) In der Umgebung Wiens selten , wird auch auf den Markt nicht gebracht. In Alpengegenden gemein (Hayne Unt.. 60.) Auf faulen Baumstrünken (Lum. 1258.) In Fichtenwäldern (Endl. fl. pos. n. 213.) Trattinick fand diesen Pilz nicht in Unter-Oe- sterreich (Tratt. Essb, Schw. 130.) 6. Poliporei. 588 (3094.) Fistulina hepatiea Fr. — Im August in Eichen- wäldern im Schönbrunner Garten, gehört zu den Seltenheiten (Bol. hepaticus Tratt. fung. aust. 116.) An nicht zu sehr vermoderten Eichstöcken (H ayne 59.) Auf Eichen in der Mühlau (L um. 1244.) Auf verschiedenen Bäumen in den Inselwäldern nicht häufig (Endl. fl. pos. n.214.) An Eichen (Tratt. Essb. Schw, 123.) un. 589. (309 ) Merulius Inerymans Schum. — An dumpfen feuchten Orten vorzüglich 'in Waldgegenden in den Holzgebäuden, welche - sie ganz zu Grunde richten (M. destruens Hayne 49.) 590. (3106.) Weruklius tremellosus Schrad. — Auf Birken (M. betulinus Schultes FI. 198.) 591. (3109.) Daedalea quereina Pers. — An Eichstämmen (A. quercinus Host Syn. 643.) An Eichstämmen und auch anderwärts (Jacg. Enum. 197.) An altem todten Eichenholz oder seinen Strünken (Hayne 50; Merulius quercinusSchultes Fl. 198.) Treibt aus verdorbenen gefällten Eichstämmen und Blöcken, sowie Brettern hervor, vorzüglich im ‘Herbste ‘wohl auch im Sommer, wenn eine anhaltende feuchte Witterung mit ungewöhnlicher Kühle verknüpft ist (Tratt, funy. austr. 10.) Auf Ei- chen und andern Stämmen (L um. 1236.) (En dl. fl. p0s.n. 235.) Trattinick fand Gruppen ven diesem Pilze 7° lang und 2° aus dem Holze hervorragend (Tratt. Essb. Schw. 120.) 592. (3110.) Trametes zibhbosa Fr. — Im Sommer von Prof. Stoll Trattinik übergeben (Tratt. fung. austr. 150.) 593. (3112.) Trametes Bulliardi Fr. — An Weidenstämmen (Boletus suaveolens Host Syn. 646.;5 Schultes 200.). Im Herbste an allen alten Weiden sehr gemein (Daedalea suaveolens Hayne 50.) Häufig an Weidenstrünken (Lum. 1251.; Endl. fl. n. pos. 227.; Tratt. fung. ‚austr. 25.) 594. (3120.) Polyporus sanzuinolentus Fr. — An feuchten Stangen, die in die Erde eingegraben sind. (E nd. fl. pos. n. 21.) 595. (3121.) Polyporus terrestris Fr. — Auf feuchter Erde (Endl. fl. pos. ». 230.) 596. (3128.) Polyporus Medulla panis Fr. — Auf faulen- dem Holze und selbst auf der blossen Erde (Bol. Medulla panis Host Syn. 647, Schultes FI. 200.) Schneeberg (Jacq: Misc. I. 141.) In Wein- gärten an Weinstöcken, seltener au Baumstämmen (Lum. 1252.) An Holz, besonders gezimmerten überall häufig, an Weinpfäblen (Endl. fl. pos. u.222.) 597. 8140.) Polyporus versicolor Fr. — An den Stämmen der Fruchtbäume (Bol. versicolor Host Syn. 646.) Zuweilen an faulenden Baumstämmen (Jacq. Enum. 197.) Wurde vom Erzherzog Anton Tratti- nik mitgetheilt, Mai und April (Sistotrema versicolor Tratt. fung. austr, 55.) Auf alten morschen Baumstrünken (Hayne 51.) Gemein an Baum- stämmen (Lum. 1249.; P. variegatus Endl. fl. pos. n. 225.) 598. (3141.) Polyporus zonatus Fr. — An Bäumen in Oester- reich (Tratt. Auswahl.) 599. (3143.) Polyporus hirsutus Fr. — Auf faulen Weiden (Endl. fl. pos. n. 226.) 600. (3148.) Polyporus Cryptarum Fr. — Auf gezimmertem Holze, vorzüglich in Bergwerken (Bol. Cryptarum Hayne 58.) 97 601: (3151.) Polyporus einnaharinus Fr. — An Baumstrün- ken in subalpinen Wäldern (Böoletus cinnab. Host. Syn. 647.) Parasitisch auf Bäumen in dem sabalpinen Oesterreich (Jacgq. fl. austr. IV. 2. 304.) * 602. (3161.) Polyporus einnnmorneus Fr. — In den waldigen Gegenden des Wiener Gebietes (Most Syn. 645.) Der unermüdliche Pfleger der Botanik Carl Westhofer brachte im September zahlreiche Exemplare dieses Pilzes, welche er im Wiener Gebiete gesammelt, dem Jacquin. (Ja eg. Coll, 1.110.) Bei Wien, im Schönbrunner Garten 1804 (Tratt fung. austr. 86) 603. (3166.) Polyporus igniarius Fr. — An Baumstämmen (Bo- letus iyniarius Host Syn. 646.) Auf trockenen Baumstrünken (Schultes Fl. 200.) In Buchenwaldungen au alten Stämmen (Hayne 56.) Auf Wei- den in der Brückau (B. fulwus Will. Lum. 1245.) Hin und wieder an Baumstämmen (L um. 1241; Endi. fl. pos. n. 223.) 604. (3167.) Polyporus nigricans b. Fries. — An cultivirten Obsthäumen, besonders an Pflaumenbäumen (Boletus scutiformis Tratt. fung. austr. 49.) 605. (3168.) Polyporus fomentarius Fries. — Zugleich mit dem Pol. igniarius (Boletus fom. Schultes Fl. 200.) Auf alten Weiden und - Wachholderbäumen, besonders in den Donauinseln, Portenschlag fand ihn im Gebirge hinter Ottakring. Auch in Enzersdorf au der Fischa (Boletus. ungula- tus Tratt. fung. austr. 32.) Auf Baumstämmen in bergigen Wäldern (L um, 1242.) Häufig auf Buchen (Endl1. fl. pos. 224.) 606. (3170.) Polyporus offieinalis Fr. — An Stämmen von Lariz Boletus off. Host Syn. 646; Boletus purgans Schultes Fl. 200.) In Al- ; pengegenden zum medicinischen Gebrauch gesammelt (Hayne Unterr. 58.) 607. (3171.) Polyporus betulinus Fr. Zuweilen an’ Baum- strünken (Bol. suberosus L. Lum. 1246.) An Buchenstämmeun (Endl: fl. 208. 230.) An Baumstämmen (B. suberosus Host Syn. 2005 Schultes 200; Jacq. Enum. 197.) 608. (3178.) Polyporus hispidus Fr. — AufNuss- und Eichbäu- men. Auf den Eichen in Schönbrunn gemein (Bol. hispidusHayne Unt. 58.) 609. (3182.) Polyporus adustus Fr. — Auf Baumstämmen in der alten Au (B. adustus Willd. Lum. 1250; P. adnatus Fr. Endl. fl. pos. 228.) - 610. (3183.) Polyporus fumosus Fr. — Nahe bei der Haupt- stadt und anderwärts an absterbenden Weidenhäumen (Bol. fum. Tratt. fung. austr, 29.) 611. (3137.) Polyporus destruetor Fr. — Auf gezimmertem Holze, vorzüglich in Bergwerken (Bol. destructor Hayne 59.) Juf fau- lendem gezimmerten Holze (Endl. fl. pos. n..229.) 612. (3192.) Polyporus Iacteus Fr. — (?) (Boletus tacteus Schultes Fl. 199.) IV. N 93 613: 3198.) Polyporus sulphureus Fr: — Im Sommer im Prater aufimorschen Bäumen (Bot, citrinus Hayne: 56.) Auf Cerasus (Bol! caudicinus Scop. var. 2. Lum. 1248.) Auf Weiden bei der Schwarzöhrli- schen Mühle (Bol. citrinus: Lum:: 1247.) Auf verschiedenen Baumstrünk&ı (Endl..ft, pos. n. 231.) Im Prater 3° lang (Tratt. Essh. Schw. 120.) 614. (3203.) Polyporus eristatus Fr. — Lu den bergigen Wäl- dern Oesterreichs (Boletus flabelliformis Host Syn. 645.) 615. (3205.) Polyporus frondosus Fr. — An den Wurzeln der Bäume (Bol. frond. Schultes Fl. 200.5; Hayne Unt. 56.) Oesterreich. Wächst nach Clusius, wenn er bewundert wird,'so gross, dass 2 Pferde ihn nicht wegführen können. Exemplare von 3 Fuss Länge willTrattinick selbst gesehen haben (Tratt. Essh. Sch. 118.) 616. (3206.) Polyporus umbellatus Fr. — Auf Fantaki und an- dern Bäumen (Boletus ramosissimus Host. Syn. 645.) Im Herbste an Baum- strünken besonders der Eichen (Schultes Fl. 199.) Auf Quercus austria- ca Willd. zwischen. Mauerbaeh und. Weidling (Tratt. Essb. Schw. 113.) Auf dem Wiener Markte verkänflich (Jacg. fl. austr. II. 45. 172.) Au Eichstöcken erreicht er eine ungeheure Grösse und ein Gewicht von 30 Pfund (Boletus polycephalus Hayne Unt. 56.) Zuweilen auf Buchen (L um 1251; Endl. fl. pos. n. 232.) | 617. (3207.) Polyporus Imeidus Fr. — An den Strünken ah- gesägter Bäume und herabgefallenen' Aeste (Bol. rugosus Host Syn. 646.) An faulen Baumstämmen(Jacg. fl. austr. TI.44. 164.) Im Juni im Wäld- chen Gatterholz’ nur an dem faulen Strunke einer abgeschnittenen Eiche (Agaricus pseudoboletus Jaeg. fl. austr. IL. 26. t- 41.) Au alten Baumstö- cken (Hayne Unt. 57:) 618. (3217.) Polyporus squamosus Fr. — An Baumstämmen (Bol. squamosus Host Syn. 646.) 619. (3220.). Polyporus perennis Fr. — In’ Wäldern (Bot. perennis L. Lum. 1253.) Auf der Erde und an Baumstämmen (P. coriaceus Endl, fl. pos. 233.) 620. (3223) Polyporus leptocephalus Fr. — In Wäldern an faulenden Baumzweigen (Host Syn. 645.) Auf zulegen Holze Schnee- berg (Jacg. Misc. 1. 142.) | ” 621. (3231.) Polyporus ovimus b. Fries. — Auf Grasplätzen in Gruppen (Boletus albidus Hay ne Unt,. 55.) Nied.-Oesterr. Alpen (Tratt. Essh. Schw. 109.) 621. a. (3232.) Polyporus subsquameosus Fr. —An Bäumen Schultes FI. 200.) In Wälderr (Jacg. Enum. 198.) 622. — Polyporus Tuberaster — Dieser Schwamm wurde zu Wien und Berlin aus der neopolitanischen Erde gezogen. (Er wird näm- lich in Neapel in Kellern durch öfteres Begiessen mit Wasser aus einem mit fadigem Gewebe durchzogenen Erdklumpen gezogen.) Derselbe Schwamm kommt aber auch häufig im Prater, Augarten, Schönbrunn aus alten morschen Bliumen, vorzüglich Baumstrünken hervor, dann und wann selbst aus der Erde, wo er doch immer an moi wächst. (Haynıe a5: Jacgqg. ae Suppt. p. 160 t. 8. 9.) - 623. Polyporus Carpini. — Oesterreich (Tratt. Auswahl.) 624. (3238.) Boletus sceaber Fr. — In Wäldgegendeu in hoher Grase (Hayne Unt. 53.) Häufig auf dem Markt als Kuhpilzling (Tratt. fung. austr. 182.) 625. (3239.) Boletus rufus, Pers. —; Au ‚Bäumen im ‚Herbste (Boletus aurantiacus Schultes 199.) - - 626. (3240.) Boletus asprellus Fr. — In den Buchenwaldungen sehr selten (B. ciuereus Hayne Unt. 54.) 627. (3243.) Boletus edulis Bull. — Der gemeinste der Löcher- schwämme (Hayne Unt. 52; Kreutzer.) Iu Wäldern (B. crassipes Lum. 1256.) Zuweilen.,in ‚Wäldern. (Eudl. fl. pos. nm, 2195 Tratt., Essh. Schw. 104.) In nassen aber dech heissen Jahren in ungeheurer: Menge auf Bergwiesen zwischen Wäldern, besonders Nadelwäldern und: in niedrigem Haideland, niemals aber auf Alpen (Tratt: fung. austr. 179.) 628. (3246.) Boletus Turidus Schäff. — Ende Juli auf .der - Nordseite der Berge in dichten einsameu Laubwäldern (Tratt. fung, aust.89.) f „an Waldräuderu. gemein. Im Schönbrunner Walde kommt, er häufig vor. Am re: Markte verboten, an vielen Orten wird er gegessen (Hayne Unt.53; “subversus Schultes F%. 200.) Wird in; Wien .und ‚Prag zu Markte, ge- rl, obgleich ihm die ‚meisten Autorem giftige Eigenschaften zuschreiben. (Rab. 438,) 629. 3248.) Boletus Satanas Lenz. — An den Wurzelu,,der Eichen (B. sanguineus Jacgq. Finum. 197.) 630. (3250.) Boletus pachypus Fr. — Bergige Waldungen und Triften, Juli. Sept. (B. mutabilis Schultes 199.) In. Wäldern: (B. ofivaceus Host Syn. 645.) 631. 8255.) Boletus subtomentesus Lin. — (Hayne 53.) Ueberall in Wäldern (Endi. fl. pos.n. 218; Tratt. Essb. Schw. 100.) 632. (3260.) Boletus piperatus Bull. — Mit. B. mutabilis zu- gleich (B. ferruginatus Schultes.199.) 633. (3264) Boletus bovinus Linn. — In: Wäldern ns. Syn. 645.) Wälder im Herbst und Sommer (Schultes 199) Zuweilen in hergigen Waldungen (Jacg. Enum, 198.) Ueberall. in Wäldern (L um, 1255; Endi. ft. pos. n. 217.) 634. (3265.) Boletus granulatusLinn. (B. Circinans Ha yn652.) 635. (3266.) Boletus fiavidus Fr. — Auf feuchten schattigen Stellen im Rutschegraben und auderwärts (End. fl. pos. n. 216.) 636. (3267.) Boletus Juteus Linn. — In Wäldern (Host Syns .) Au Tannen-: und Fichtenwäldern im Krühjahre und. Herbste (Schul- tes Fl. 1945 B. Odoratus, Schultes #4 200.) lu niedrigen,;dumpfen Gegenden an alten Baumstöcken, Iu Schönbrunn findet man ihn oft (B.\ado- N 3 100 ratus Hayne 58, B. annulatus Hayne 54, B. corlinalis 54.) Auf dem Kal- varienberge unter den Kastanien (Lum. 1254.) In den Fichtenwäldern über dem Thomasbrunn am Gemsenberg (Endl. fl. pos. n. 215.) 637. Boletus Favus Linn. — Auf faulen a ren in der Bruckau. (Lum. 1243.) 7. Agaricini. 638. (3270.) Lenzites sepiaria Fr. — Auf altem gezimmerten weichen Holze, welches der Luft ausgesetzt ist (Ay. sepiarius Hay ue 48.) 639. (3273.) Lenzites betulina Fr. — Au Baumstämmen (Ag. betulinus Host Syn. 644.) Au Birken und andern Stämmen (Jacg. Enum. 197.) An Weidenstämmen (A. flabelliformis Scop. Lum. 1237; Endl. fl. pos. 234.) 640. (3274.) Schizophylium commune Fr. — Au faulendem Holze und Baumstämmen (Ag. alneus Host. Syn. 644.) An Laubbäumen nach Regen (Endl. fl. p08. 236.) 641. (3239.) Cantharellus umbonatus Pers. — In Wäldern an Stämmen (Merulius umbonatus H ost Syn. 644.) 642. (3290.) Cantharellus aurantiacus Fr. — In Tannen- wäldern (Merulius aurantiacus und Merulius alectorolophoides Schul- tes Ft. 198.) 643. (3291.) Cantharellus eibarlus Fr. — In Wäldern (Me- rulius cantharellus Host Syn. 644.) Wälder, Juli Sept. (M. cantharellus Schultes Fi. 198; Ag. chantarellus Jacq. Enum. 195; Kreutzer.) In Waldgegenden sehr gemein (Hayne Unt. 49.) In Wäldern (Lum. 1240; Endl. fl. pos. 237; Tratt. Essb. Schw. 95.) 644. (3302.) Russula integra Linn. — In Wäldern (Ay. integer Host Syn. 638; Schultes 193.) In Wäldern am Gemsenberg (L um. 1190.) In alten hochstämmigen und gemischten Wäldern, bei uns nicht sehr häufig, ist Jedoch alle Jahr richtig auf seinem Platze anzutreffen , und alldort von der Mitte des August bis zum Ende des September zu finden (A. rosaceus Pers. Tratt. fung. aust. 166.) : 645. (3307.) Russula emetiea Fr. — In Buchenwaldungen sehr gemein (Hay ne 46.) Feuchte Wälder im Herbste (Schultes F2.193.) An son- nigen Wäldstellen (Ag: Georgü Schultes Fl. 194; Ag. CyanoxanthusSchul-* tes Fi. 194.) In Wäldern (A. sanguineus Balsch Lum. 1193; Endl. fl. pos. n. 296.) ' 646. (3308.) Russula xerampelina Schäff — In Wäldern im Herbste (Schultes Fl. 194.) 647. 3315.) Bussula fureata Pers. — Zuweilen in Bergwäl- dern (Ag. bivescens Eudl. fl. pos. 295; Hayne 46.) 618. (3320.) Gomphidius zlutinosus Fr. — In Wäldern (Ay. velatus Host. Syn. 639.) In Wäldern (A. Zubricus Swb. Lum. 1232; Endl. fl. pos. n. 238.) a ET 101 649. 3321.) Gomphidius viseldus Linn. — In Wäldern (Ag. wiscidus Ho st Syn. 6405 Ay. rutilus Sch ultes Fl. 194.) Auf den Grasplätzen ünfer den Kastanien unter dem Kalvarieuherge (A. viscidus Lum, 1214.) In Fichten- und Buchenwäldern (EndI. fl. pos. n. 239.) 650. (3326.) Agaricus plieatilis Curt. — Auf Weiden und Wiesen (H ost Syn. 642.) "651. (8335) Agnrieus deliquescens Bü 11. — Aı den Stäinmen der Weiden in der Insel Bruckau (A. ovatus Lum. 1234; Endl. fi. pos. n. 242.) i j 652. (3339.) Agaricus micaceus Bull. — In bebauten Wal- dungen (Host Syn. 643.) Auf faulen Weidenstämmen (A. Liynorum Lum. 1235.) In den Wäldern über den Kramern au faulendenr Bäumen (A. digi- talis Batsch? Lum. 1233.) An faulenden Bäumen, besonders Weiden Endl. fl. pos. n. 243.) 653. 8340.) Agaricus niveus Pers. — In subalpinen Wäldern au fauleudem- Holze und Baumblättern (Host Syn. 643.) Parasitisch auf faulendem Holze in subalpinen Wäldern (Jacgq. fl. aust. III. 48 t. 288.) An Baumstämmen (Schultes Fl. 198.) In Weidengebüsch zwischen Moos — (Lum. 1175.) 654. 3341.) Agaricus fimetarliusLinn. -in Wien im Herbste in den Vorstädten an faulenden Hölzern, besonders wo die Gärtner ihren Unrath aufhäufen (A. cinereus Tratt. f. aust. 163.) Auf Mist (Jacg. Enum. 196.) In Kellern, Mistgruben und Obstgärten (Lum, 1234.) Auf Mist und faulem Holz (Endl./fl. pos. n. 244.) 655. (3346.) Agaricus atramentarius Bull. — Auf Weiden, Wiesen und in Gärten (A. ovatus Host Syn. 642.) Auf Mist (Schultes Fi. 198.) In niedrigen feuchten Orten an verwesenden Baumwürzelun , vor- züglich gemein im Prater. (A. plicatus Hayne Unt. 46; Endl. fl. pos. n. 241.) K 656. (3348.) Agaricus comatus Müll. — Auf Wiesen und Wei- den (A. cylindricus Host Syn. 642.) In der Nähe der Düngerstätten (Hay ne 46.) In Kellern, Obstgärten und auf Mist (End. fl. pos. 240.) 657. (3349.) Agaricus disseminatus Pers. — Inden Donau- inseln (A. minutulus Host Syn. 642.) Haufenweise in den Höhlungen' fau- ler Weiden (A. tintinnabutum Batsch Lum. 1196.) Auf Weidenstämmeu (Endl. fl. pos. u. 246.) "658. (3355.) Agaricus gracilis Pers. — In Wäldern auf herab- ‚gefallenen Blättern häufig (Endl. fl. pos. n. 247.) "659. (3362,) Agaricus papilionaceus Bull. — Auf Mist am Jügerhaus am Gemsenberg (Endl. fl. pos. n. 245.) 660. (3363.) Agariceus ecampanulatus Linn. — Auf Wald- weiden (Host Syn. 642.) Auf Wiesen (Jacgq. Enum. 196.) 661. (3364.) Agarieus fimiputris Bull. — Auf Weiden und in Gärten (Host Syn, 642.) 102 662. (3365.) Agarlicus separatus Linn. — Auf Mistplätzen (Jacgq. Enum.‘ 196; A. nitens Schult. Fl. 193.) 663. (3375.) Agaricus spadiceo-griseus Schäff. — Auf Wiesen und in Obstgärten (A. appendiculatus Ho st. Syn. 643). ig 664. (3382.) Agaricus montanus Pers. — Auf Haiden bei Kaltenhrunn (Endl. fl. pos. n. 249.) H 665. (3337.) Agaricus erieaeusP ers. — Auf Waldweideplätzen (Host Syn. 640.) 666. (3391.) Agaricus spadiceus Schäff. — In Wäldern (Host Syn. 638.) 667. (3398.) Agaricus laerymabundus Bull: — Auf.Mist (Schultes Fl. 197). 668. (3399.) Agaricus faseicularis Huds. — (Hayne Unt. 39. ) Auf faulen Weidenstämmen (L um. 1223). 669. (3401.) Agaricus lateritius Batsch,- (Hayne Unt, 39.) 670. (3403.) Agaricus semiglohatus Batsch. — In den Wäldern des: Berges Kobel au Fusssteigen (A. carnosus Fr. Endl. ft. pos. ın.. 248.) i 671. (3404.) Agarleus stercorarius Schum. — Auf Weiden, auf Mist (Host Syn. 642). 632. (3413.) Agaricus eretaceus Fr. — Zu. Wien auf mageru Wiesen, zu einer Zeit, wo alles von lang andauerndem Regen durchnässt war (A. vindohonensis Tratt. fung. austr. 77.) 673. (3414.) Agaricus arvensis Schäff, — (A. edulis, BAY» e 45.5; Kreutzer; Tratt, Essb. Schw. 68). 674. (3415.) Agaricus eampestris Linn. — In Feldern, Wie- sen und Gärten (Ho st. Syn. 638.). Sehr häufig ‚auf Weiden, Wiesen, iu Weingärten. vom Sommer bis in den Herbst, wird auch in Treibhäusern. ge- zogen (Sch ultes Fl. 192.) Auf bebauten Wiesen und auch anderwärts, (Ja eg. Enum. 195). In eigenen Treibbeeten gezogen, auch im Freien, auf hochgelegenen oder nackten Wiesen und Hutweiden (Hayne Unter. 45.5 Kreutzer) Auf bergigen Triften (L um.ı 12315 Eudl. fl. pos. n. 250.5 Tratt. fung. austr, 1.; Tratt. Essb.. Schw. 76). 675. (3419.) Agaricus depluens Batsch. — Auf abgestorbenen Weidenstämmen (Lum. 1238). Auf der Erde auf abgestorbenen. Strünken nach Regen (Endl. fl. pos. n. 251). i} 676. (3420.) Agaricus variabilis Pers. — An herabgefallenen Zweigen zwischen Moos nicht selten (E n dl. fl. pos. n. 252.) 677. 13436.) Agaricus tener Schäff.— i Wäldern und Wiesen (Host Syn. 641.) Auf Wiesen (En dl. fl. pos. n. 254). 678: (3452.) Agaricus pusillus Fr. — In den Gängen as Augartens häufig (Amanita pusilla Hayne Unt. 38.) Hinz 679. (3454.) Agarieus melimnoides Bull. — Auf Grasplätzen in der Bürgerau (Lum. 1220). 103 "680. (3470.) Agaricus gummeosus. Lasch. — In Wäldern zwischen Moos (A. tricolor? Lu m. 1224). 681. (3484) Agaricus fastibilis Pers. — Auf bergigen und waldigen Weiden (A. crustaliniformis Host Syn. 639). 682. (3488.) Agaricus geophylius Bull. — In Wäldern (A. argillaceus Pers. Eudl. fl. pos. n. 255). 653. (3491.) Agaricus rimosus Bull. — Am Rande der Wälder (Hayne Uuter. 41.) 684. (3495.) Agarieus Jacerus Fr. — Iu Grasplätzen in der Bruckau und andern Wäldern (L um. 1197.) 685. (3502.) Agaricus mutabilis Schäff. — In Gärten an Balken und Stämmen (Schultes Fl. 193.) Auf morschen Holzstämmen und Baumstrünken (A. caudicinus Hayne 39). Aufvermoderten Wurzelstöcken, abgehauenen Buchen, Eichen nnd andern Bäumen in Menge vom Ende Juli bis October, man bringt ihn zu Markte und von ihm werden grosse Mengen Verspeist (Tratt. fung. austr. 80). Zwischen herabgefallenen Blättern in der alten Au (A. marginatus Lum 1218). ' 686. (3517.) Agarieus aureus Matuschka. — In Wäldern (H o st. Syn. 638.; Hayne 43.) In den Wäldern über den Flecken - (Lum. 1212). 6837. (3530.) Agaricus subferrugineus Batsch. — Schön- brunner Garten, August (Tratt. fung. austr. 155.) 688. (3546.) Agaricus bulbosus Sow. — An Waldräudern _ Schultes 192.) 689. (3551.) Agarieus purpureus Bull. — (Schultes Fl. 197.) 690 (3552.) Agaricus einnamomeus Lind.) croceus Fr. — Auf Waldwiesen (A. Ictericus Swp. Lum. 1209; Endi. fl, pos. n. 256.) 691. (3553.) Agarieus sanguineus Wulf. — In Wäldern (Host. Syn. 640.; Schultes Fl. 198). "692. (3567.) Agaricus violaceo-einereus Pers. — (Hayne 40). 693. (3568.) Agarieus violaceus L. — (Schultes 194; Hayne 40). Im Rutschegraben unter den Kastanien (Lum. ae Zu- _ weilen in Wäldern (End. fl. pos. n. 258.) 694. (3584.) Agaricus elegantior Fr. — An Baumstämmen . turbinatus? Host. Syn. 643.) 695. (3586.) Agaricus turbinatus Bull.? — Veberall och varius Schäff. Endl. fl. pos. n. 257). "69%. (3609) Agarieus vinaceus Scop. — In Wäldern _ (Bum. 1226.) "697. (3613.) Agarieus pascuus Pers. — Auf Waldwiesen (En al. fl. pos. n. 259.) 698. (3618.) Agaricus chalyhaeus Pers. — Auf Iuselwiesen (Endl. ft. pos. n. 260.) . 104 69. (3632.) Agarieus Prunulus Scop. — Im Frühling auf trockenen Wiesen (A. mouceron Hayne 40.; Endl. fl. pos. n. 261). Im Mai in gebirgigen Buchenwäldern an der Erde zwischen Wurzeln und Holz- moder (Tratt. f. austr. 101.; Tratt. Essb. Schw. 53). 700. (3636.) Agaricus elypeatus Lin. — Wälder (Schultes Fi. 194). 2701. (3649.) Agaricus salicinus Pers. — (Hayne Unt. 47.) 702. (3652.) Agaricus cervinus Schäff. — Unter dem Cantha- rellus (Schultes FI. 195). 703. (3657.) Agaricus bombyeinus Schäff. — In Kellern und feuchten Mauerwänden (Hayne 38.) 704. (3660.) Agaricus perpusillus Lum. — Auf der Rinde fauler Weiden (Lum. 1239.; A. Lumnitzeri Endl. fl. pos. n. 268). Auf den Zweigen und Stämmen verschiedener Bäume (A. subversus Schm. Endl. fl. pos. n. 263.) 705. (3662.) Agaricus applicatus Batsch. — Auf faulem Holz (Endl. fl. pos. n. 262.) \ 206. (3669.) Agaricus fiabelliformis Bott. — An Baum- stämmen (Schult. 195.) 707. (3673.) Agaricus stypticus Bull. — An morschen Baum- stöcken (Hayne 48). An verschiedenen Bäumen (Endl. ft. pos. n. 265.) Iın späten Herbste an alten ahsterbenden Weidenstämmen ziemlich häufig (Tratt. fung. austr. 15.) 708. (3679.) Agarieus salignus Pers. — Hr. Leidenfrost, fürstlich Ludwig B athy an y'scher Buchhalter, fand ihn in Gärten und Weidengebüschen ‚an Weiden, Pappeln, Maulbeerbäumen (Tratt. fung. austr. 45.) 709. (3680.) Agaricnus ostreatus Jacqy. — An Baumstämmen (Host. Syn. 643.) Sehr häufig in Wäldern (Schultes Fl. 195.) An fau- lenden abgesägten Bäumen, besonders Wallnussstämmen, Novemb., Decemb. (Jacg. fl. austr. 11. 3. t. 104; Hayne Unt. 47; Tratt. Essb. Schw. 92). 710. (3688.) Agaricus lignatilis Fr. — Leop. Mark, Oeconom zu Klosterneuburg fand ihn im Weinkeller auf Fässern und Unterlagen, mithin auf Eichenholz (A. Marköäi Tratt. fung. austr. 140). 711. (3691.) Agaricus lepideus Fr. — An Baumstämmen (A. floccosus Host Syn. 638). In. Wäldern (A. squamosus Scop. Lum. 1227)? An Fichten (Endl. fl. pos. n. 266). 712. (3701.) Agaricus umbelliferus Lin. — Auf abgefallenen Blättern der Kastanienwälder im Rutschegraben und auf der Rinde faulender Weiden (Lum. 1173). Zuweilen an sumpfigen Orten (A. ericetorum Endl. fl. pos. n. 268). 713. (3709.) Agarleus umbilieatus Schäff. — In bergigen Wäldern am Grunde der Bäume (L um. 1178.) 105 2714. (3715.) Agarleus cortieola Pers. — Auf der Rinde fau- lender Bäume -(A. clarularis Batsch, Lu m, 1230; End]. fl. pos.n. 264). 7215. (3722.) Agaricus eitrinellus P ers. — An Zweigen fauler “Bäume (A. tenellus Lum. 1187). Auf faulen Zweigen (Endl./l. pos.n. 271). ! 716. (3716.) Agaricus pterigenus Fr. — Auf den Nerven und Rändern faulender Eichenblätter (A. Saccharinus Lum, 1183). j 317. (3724.) Agaricus epipterygius Fr. — In Wäldern (A. flavipes Host Syn. 641). Aufder Erde zwischen Moos (Endl; fl. pos n. 270). 718. (3725.) Agaricus galopus Pers. — Zuweilen in Wäldern (Endl. fl. pos. n. 272.) "319. 3729.) Agarleus haematopusPers.— (Hay neUnt.45.) 720. (3732.) Agaricus alliaceus Jacgq. — In suhalpinen Wäl- ‚dern (H 0$ t. Syn. 641). An schattigen subalpinen Orten (Jacgq. Enum. 196). Suhalpine: schattige und sterile Wälder, nicht selten, August und September (Jaecg: fl. austr, 1. 5% t. 82). 721. 8735.) Agarieus filopes Bull. — In. Wäldern zwischen Moos und faulenden Blättern in der alten Au (A. pdosus Batsch., Lum. 1200; Endl. fl. pos. 274). 722. (3743.) Agaricus galericulatus Scop. — Ueherall in Wäldern (End. /l. pos. n. 273.) 723. (3763.) Agaricus epiphyllus Pers. - Host fand ihn in dem vaterländischen Garten Sr. Majestät des Kaisers, November 1804. (Tratt. fung. austr. 112). 117324. (3764) Agaricus perforans Hoffm. — Im Sommer (A. abietis Schultes Fi. 197): Auf ahbgefallenen Tannennadeln, nicht ‚häufig (Endl. fl. pos. n. %75.) 225. (3765.) Agaricus Rotula Scop. — Auf faulenden Blättern l(Endl. fl. pos. n. 277). 2726. (3766.) Agaricus androsaeeus Linn. — Au herabgefal- denen Baumästen (Host Syn. 642). Im Herbste an -Baumstämmen (Schul- tes Fi. 197). An verwelkten und herabgefallenen Baumblättern (Jacgq. Enum. 197). Auf faulenden Eichenblättern (L um. 11815 En dl. fl. pos, n. 276). 927. (3768.) Agaricus foetidus Fr. — Im Spätherbste am. Ga- Jizinberge nicht selten (Amanita venosa Hayne Unt. 37). - 728. (3769.) Agaricus ramealis Bull. — Auf faulenden Zwei- gen (Ho st Syn, 641.) 329. (3771.) Agaricus scorodonius Fr. — Nur in Alpengegeu- den im Frühling (A. alliatus Hayne 41; Tratt. Essb. Schw. 62), 730. (3777.) Agarieus museigenus Schum. — Au Zweigen Zwischen Moos (A. Trichopus Scop. Lum. 1184). i 731. (3779.) Agariceus Clavus Bull. — Zwischen Moos und Blättern und auf faulendem Holze (H ost Syn. 641). 732. (3778.) Agaricus occellatus Fr. — Auf Graswurzeln im ersten Frühling nicht selten (Pokorny Krypt. Fl. d, Türkenschanze). IV. 0 106 733. (3780) Agaricur aquosus Bull. — Auf Weiden, m Wäl- dern an Baumstämmen (Host Syn. 643.) 734. (3786.) Agaricus esculentus Wulf. — hi Waldungen (H 08 t Syn, 6415 Schultes Fl. 197.) In Oesterreich sehr häufig, und auf dem Markte unter den Namen Nagelschwamm (Jaeg. Misc. 11. 104.) In einigen Waldgegenden in grosser Menge (Hayne Unt. 46.) Auf Wiesen und Trif- ten. (Lum. 11995 Endl. fl. pos. n. 278.) Wien (Tratt. Essb. Schw. 65.) 735. (3787.) Agaricus collimus Scop. — Auf grasigen Hügeln (L u m. 11795 Endl.-fl. pos. n. 280.) 236. (3790.) Agaricus orendes Bolt, — In Wäldern im Juli uhd August (A. ge SchultesFl.197.) Auf bergigen Wiesen und Triften (En dl. fl. pos. m. 279.) 237. (3804#.) Kekse velutipes Curtis. — An’ Baumstäm- men und Strünken, faulenden Aesten (H o st Syn. 641 ) Wurde Trattinik von S. K, H. Erzherzog Anton übergeben, Hofgärtner Brettermayer fand ihn im Schönbrunner Gärten, Aufden Wurzeln der Kirschbäume in der letzten Hälfte des Jänners glaubt T. im den Donauinseln auch ein Exemplar gesehen zu haben. (A. austriacus Tratt. fung. aust. 37.) In‘ den Insel- wäldern auf Baumstämmen (Endl. fl. pos. n. 2381.) 738. (3807.) Agaricus maculatus Alb. et Sch. — (Schul- tes Fl. 192.) 739. (3808.) Agaricus fusipes Bull. — In Waldungen (A. cras- sipes Host Syn. 639.) In Wäldern im Herbste (Sch ultes FI. 195.) 740. (3825.) Agaricus eyathiformis Bull. — Inbergigen Wäl- dern (A. infudibulum Jacg.' Enum. 196.) Au den Wurzeln der Bäume (Schultes Fl. 195.) In Wäldern (Lum. 1182.) Auf Strünken und'auf der Erde (Eudl, fl. pos. n. 267.) 741. (3827.) Agaricus (laccidus Sow. — Häufig in Wäldern (Endl. fl, pos. n. 286.) | 742. (3828.) Agaricus gibhbus Pers. — (A. infundibuliformis Sclhultes FI. 195.) 743. (3829.) Agaricus giivus Pers. — (Schultes Fl. 195.) 744. 3835.) Agaricus eandiceans Pers. — In Wäldern, Wie- sen und Feldern im Frühling (SchultesEl.197.) Iu Wäldern an herabgefal- lenen Blättern (Enwdl, fl. pos. n. 285.) 745. (3843.) Agaricus amarus Fr. — Wälder, Wiesen, Weiden im Sept und Oct. (Schultes Fl. 196.) 746. (3555) Agaricus amplus Pers. — Einzeln an Waldrän- dern (Amanita ampla Hayne 38.) 447. (3873) Agaricus rufus Scop. — In Nadelwäldern (Endl« ft. pos. n. 290.) 748. (3876.) Agarieus subduleis Bull. — In Wäldern (A, dulcis Host Syn. 639; A, lactfluus Host Syn. 639, Schultes Fl. 196. Jacg. Enum 195; Hayne Unit. 44.) 107 250. (3880.) Agarieus volemus Fr. — Buchenwälder bei Weidling und Kirling (A. ruber Tratt. fung. austr,. 145; Tratt. Essb. Schw. 89; Hayııie44; Kreutzer).b) oedematopus, In Wäldern (Schwtt. F1.195). 251: (3890.) Agaricus aecerisBolt:— Auf lichten Waldplätzen sehr gemein (Ha yne Unt. 44): In den Wäldern bei Blumenau (End 1. fl possn. 293): 752. (3994.) Agarleus deliciosus Lin. — In Wäldern’ (Host. Syn. 639). Wälder und Haiden (Schultes-fl: 1965 Jacgq. Enum. 195; Hayne 44). Ziemlich häufig in Wäldern (Taum. 1210; Endl. fl.pos. n. 291; Tratt. Essh. Schw. 82, selten). 253. (3896.) Agaricus piperatus Linu. —- Zugleich‘ mit ‚dem A. amarus (Schultes Fl. 196). In Wäldern (Jacg. Enum. 195). In den Wälderw um: Wien im Herbste selır gemein (Hayne Unt::43). In’ Wäldern ziemlich häufig nach 'einem' nassen: Sommer (Lum.\ 11745 Endl. fl. pos. n.: 281). 254. (3807.) Agaricus Listeri Sow. — Auf Weiden und. in Wäl- dern (Host. Syn: :639). 255. (3998.) Agaricus pergamenus Fr.,— Zuweilen in Wäl- dern (A. urens Schum.; Endl. fl. pos. n. 288). 756. (3902.) Agaricus pyrogalus Bull. — In Wäldern (A. rusti- canus Swp., Lum. 1205). Häufig (Endl. fl. pos. n. 239): 737. (3907.) Agaricus blennius Fr. — In 'Buchenwäldern erlsie fl» pos. n. 292). ‚258: 8917.) Agaricus eilieioides (?) — Zwischen Moos in Wäl- Aka (As crinitus L.; Lum. 1222). 759. (3918). Agaricus torminosus Schäff. — Zugleich mit A. deliciosus (Schultes 196; Hayue 44). In den Wäldern. bei Kaltenbrunn (Eimdl. fl: Pos. n.'294). 260. (3919.) Agaricus serobiculatus Scop.(Schultes Fl. 196). 2761. (3926.) Agaricus nudus Bull. (Hayne 40). 762. (3929.) Agariceus albus Fr. — Auf trockenen lichten Stellen im Sommer (Amanita alba:Hayne 37). 763. (3935.) Agaricus albellus Fr. — Etwas seltener in gemisch- ten Wäldern, unter Eichen, Buchen, Eschen und Rüstern und andern hei uns einheimischen Waldbäumen (A. pallidus Tratt. funy. austr. 102): 764. (3953). Agaricus saponaceus Fr. — Am Rande von Wäl- dern gesellschaftlich (A. myomyces Hayne 41). i 265. (3955.) Agarieus terreus Schäff. — In Wäldern RAN ER 639). 266. (3963.) Agaricus rutilans b) variegatus. — In Wäldern (A. variegatus Sco p:; Lu m. 1185). Wälder (A. zerampetinusSchultes 1941). 767. (3964). Agaricus Russula Fr. — In Wäldern ‘im Herbste (Schultes Fl. 1965 Hayne Uut. 42). Auf Grasplätzen in Wäldern (Lum. 1192; Endl. fl. pos. u. 298). 368. (3976). Agaricus psitaceinus Schäff. — Auf Weiden o* 108 (Host. Syn. 640). In Eichen- , Bachen- und Birkehwäldern (Tratt. Essh, Schw. 51). 769. (3978.) Agaricus econicus Scop.— An Strünken und Wur- zeln von Bäumen (Host. Syn. 641). In feuchten Rohrgebüschen (A. laceratus Schultes 193). Auf faulenden Baumstrünken (A. dentatus Lum. 1211). Auf faulem Holze und auf der Erde zwischen Moos in’ den höheren bergigehn Wal- dungen häufig (Endl. f. pos. ı. 283.) 230. (3981.) Agaricus miniatus Fr. (A. ylutinosus Schultes 194). Auf waldigen Grasplätzen (A. flammeus Lum. 1213; Endl. fl. p0s. 282). 771. (3983.) Agaricus ceraceus Wulf. — Auf Triften, Wald- rändern (Host. Syn. 640). 772. (3985.) Agariceus fragilis Batsch. — Auf schattigen sub- alpinen Stellen im August (Jacq. Enum. 196). Zwischen Moos (Lum. 1217; Eudl. fl. pos. n. 253). 773. (3990). Agaricus virgineus Jacg. (Host. Syn. 640). In den Obstgärten über den: Riedsgraben (L um: 1177). Auf Inselwiesen (End. fl. pos.n.284). 774. (3991.) Agariceus pratensis Pers. — Wiesen, Wälder, Triften (Schultes Fl. 192). Auf Inselwiesen (L um. 1186). Auf Wiesen und Triften (Lum. 1225). T 2725. (4004). Agaricus eburneus Bull. — Triften (Host. Syn. 638). Unter den Kastanien am Kalvarienberg (A. Sozzolus Scop.; Lum. 1176). 5) pudorimus. — Auf Waldwiesen (A. purpurascens Lum. 1191). Unter den Kästanien des Kalvarienherges (Endl. fl. pos.n. 299). 7276. (4008). Agaricus mueidus Schrad. — Ziemlich selten auf abgestorbenen Buchen oder auch in Holzmagazinen, wo Buchenscheiter auf- bewahrt werden, an welchen noch die Rinde sich befindet (Tratt- fung. austr. 135). 777. 4011.) Agaricus melleus Vahl.--An alten Wurzelstöcken durch den ganzen Herbst in Haufen (A. polymyces Hayne 385 Kreutzer). Auf Bäumen (Tratt. Essb. Schw. 46). | 778. (4023.) Agaricus granulosus Batsch. — Zwischen Moos bei den Taudmühlen (A: spinulosus. Lum. 1203). Auf moosigen Stellen am Flüsschen Weideritz (Endl. fl. pos. n. 300): 779. (4026.) Agaricus colubrimus Er. — Bei uns ziemlich bäufig in Eichenwälder», wohl auch in gemischten Wälderh von Buchen und Eichen, wie nicht weniger in den Lohbeeten der Treibhäuser, wo er einen schönen Anblick verursacht (Tratt. fung. austr. 131). 780. (4037.) Agzrieus procerus Scop. — Auf Wald- und Feld- plätzen (Host. Syn. 638). Auf Kleefelderir und Brachäckern (Hayne 39). In den Wäldern über dem Irfang im 'Theben’schen (Lum. 1171). Auf faulen Weiden (A. exztinctorius L.; Endl. fl. pos. n. 301; Lum. 1198). 109 781. (4038.) Agarleus vaginatus Bull. — Auf Grasplätzen bei den Landmühlen (A. virens Lum. 1183). Auf Berggrasplätzen (End. fl. pos. n. 305). 732. (4044.) Agaricus rubesecens Fr. — In Wäldern (A. ver- rucosus Host. Syn. 637). Zuweilen in deu Kastanienwäldern (A. scan- dicinus Lum. 1202). In Bergwäldern (Endl. fl. pos. n. 302). 2783. (4047.) Agaricus solitariusBull.— (Schultes Fl. 192). Auf grasigen Waldplätzen (A. albellus Scop. L u m. 1172). Häufig in Dorngebüschen (Endl. fl. pos. n. 303). 784. (40950.) Agaricus musecarius Lin. — In Wäldern(Ho st Syn. 637). In sandigen Wäldern und trockenen Wiesen (Schultes 192; Amanita muscaria Hayne 36). Ueberall in Wäldern (L um. 1189; Endl. fl: pos. n. 304). 785. (4052.) Agaricus phalloides Fr. — Im Schönbrunner Walde nicht selten (Amanita viridis Hayne 37). Im Spätherbste am Galizinberge nicht selten (Amanita citrina Hayne 37). In Wäldern (A. verrucosus L um. 119%). j 786. (4055.) Agaricus caesareus Scop. — In den Wäldern Paun- nonieus etc. (Cius.etHost Syn.637). Auf dem Marktplatze fand ihn Tr at- tinick nie, doch sowohl in der Nähe als auch anderwärts. Vorzüglich schön bei Weidling und Mauerbach (Tratt. Essh, Schw. 43). In der Gegend um Wien selten, Hr. Trattinick fand ihn jedoch im Schönbrunner Park (Hayne 36; Schultes Fi. 192%) Agarici dubii. 787. Agaricus albipes Scop. — In Wäldern (L u m. 1216). 788. Agarlieus enaesius Batsch. — In der Höhlung fauler Weiden in der Brückau (IL. um. 1201). 789. Agarieus enudatus Lum. — In Wäldern (Lum. 1207.) 790. Agaricus elavatus Lum. — In Wäldern am Gemsenberg L um. 1206). 791. Agarieus ferrugineus Scop. — In feuchten Wäldern (Lum. 1219). 792. Agarlcus zallinaceusScop. — In Wälderu (Lum. 1180). 793. Agaricus Jacobinus Sc op. — In Wäldern (Lum. 1204). 794. Agaricus inanis Scop. — In Wäldern (Lum. 1215; A. luteus Huds. Enal. fl. pos. n. 247.) 795. Agaricus mammosus. — Auf Wiesen (Jacg. Enum. 194; an A. fertiis Pers?) 79. Agaricus Witra T um. — In Wäldern (Lum. 1221). 797. Agaricus murimus Lum. — In bergigen Wäldern (Lum. 1228). 798. Agaricus plicatus Lum. — In Wäldern (Lum. 1208). 110 799. Agaricus tristis Scop: — Unter den Kastanienim Rutsche- graben (I,u m.’ 1195). Nachtrag. 800. Atractohbolus ubiquitarius Tode in lignorum rimis post pluvias Ccopiosus Jove tonante, furinam sparsam referens (Eundl. fl. pos. n. 159.) Nach Fries von Insekten herrührend (entomogenum !) 2 801. Caeoma epigallion Schldl; mit Puccinia Galliorum Lk.; an der Unterfläche der Blätter und den Stengelecken von Galium Mollugo L. Allenthalben (Ung. Ex. 113.) 802. Helotium ceuceullatum. Zugleich mit Hydnum ee (Schultes 201.) 803. Pisocarpium tinctorium wird zum Färben ‚gebraucht (Hayne 20.) ‚Begio II. Cormophylta. Der folgende Theil der Aufzählung bezieht sich nicht bloss auf Litera- turangaben, sondern vorzugsweise auf neuere, selbstständige Beobachtungen und Untersuchungen. Es schien desshalb überflüssig, die ältere Literatur auch da complet zucitiren, wosie mit den gegenwärtigen Erfahrungen übereinstimmt. Classis IV. Hepaticae. 1. Ricciaceae. 804. (5933.) Rieeia glauea L. — Diese durch ganz Europa und Nord-Amerika weithin verbreitete Art liebt offene, aber etwas feuchte Stel- len und kommt aut Lehmpoden au Flussufern„ auf Brachäckern, an Wal- desrändern oft in grosser Menge vor. Die Form a) major. Lindb, sam- melte Welwitsch an thonhältigen feuchten Bergabhängen am Gahns und Semmering. In den nächsten Umgebungen Wiens ist diese Art selten. W el- witsch gibt sie an auf sandigen und schlammigen Teich- und Flussuferu in den Donauinseln unter dem Schatten von Arundo Phragmites, z. B. in der Lobau, in den Taboriuseln. In seinem Herbarium finden sich jedoch keine Exemplare von diesen Standorten. (W el w. Beitr. 196; Pok. Leberm. n. 1.) Woelwitsch führt in seiner Aufzählung 1» c.. noch eine Varietät ß. minor auf, und zieht als synonym die Riccia minima L, hinzu. Ob nun diese Angabe auf einer kleinen Form von Riccia glauca L. oder auf der wahren Riccia minima L. beruhe, lässt sich aus Mangel an Original-Exemplaren nicht entscheiden, Jedoch ist der angegebene Standort au alten mit Humus bedeckten Mauern in Gesellschaft von Gymnostomum ovatum und Anoectan- gium subsessile auf der Türkenschanze bei Weinhaus und. um Mödling für das Vorkommen der wahren Riccia minima L. unwahrscheinlich , da diese nach Nees v. Esenbeck feuchte, schattige Plätze in Wäldern und in der Nähe der Wälder liebt. — Ebeuso bedarf die Anführung der Riccia ci- 5 { ae 111 tata Moffm. einer nähern Bestäfigung Welwitsch gibt sie 1. c. um Laa und Wiener-Neustadt än, und bemerkt, dass sie auf überschwemmten Feldern öfters nach starkem Regen binnen wenigen Tagen erscheint, uud wieder eben so schnell bei eintretender heisser Witterung verschwindet. "7805. (5928.) Rieeia natans L. — Eine in allen Welttheilen aber zerstreut auf stehenden Gewässern vorkommende Art, welche auch in Unter- Oesterreich nicht fehlt. Eine eigenthümliche, beiderseits grüne Form, die sich am meisten noch der Landform 7 terrestris Nees nähert, faud sich in zahl- reichen Exemplaren im Portenschlag’schen Herbarium mit der Bezeich- nung „Bruck an der Leytha, wo sie vermuthlich in schlammigen Gewäs- sern gesammelt wurde. Welwitsch gibt die Wasserform im Schlossgar- ten von Gmünd im V. O0. M. B. in den dortigen Teichen an, wo sie nach seiner Bemerkung immer in Gesellschaft von Lemna polyrrhiza vorkommt, Ich fand sie massenhaft in einem Wassergraben bei Moosbrunn am Wege gegen die schwingenden Böden zu mit Lemna minor (Mai 1849; Welw. Beitr. p. 196, Pok. Leberm. n. 2.) 806. (5927.) Riceia erystallina L. — Auf sehr feuchten Lehm- boden an Ufern oder in ausgetrockneten Teichen, in Unter-Oesterreich bisher noch wenig beobachtet. Die Form & vulgaris Lindb. fand Dr, Putter- liek am Donauufer in der Brigittenau nächst Wien. Im Sommer 1851 er- schien sie nach der Ueberschwemmung des Wienflusses im Schlamme der Ausgrabungen bei der Tandelmärktbrücke am Glacis. Die Form f. angustior Lindb. sammelte ich häufig und zu wiederholten Malen in ausgetrockneten Teichen des böhmisch-mährischen Gebirgs. Sauter gibt diese Art in seinem Versuch einer geographisch-hotan. Schilderung der Umgebungen Wiens p. 25 ohne nähere Bezeichnung des Fundortes an. (Pok. Leberm. n. 3). "807. (5929.) Rieeia Nluitans L. — In stehenden Gewässern , in Wassergrähen, sehr zerstreut und bisher nur im böhmisch - mährischen Greuzgebirge beobachtet. Die gewöhnliche Weasserform & hydrophila Hüben. kommt bei Langenlois im V. O0. M. B. vor, wo sie Kalk- brunner sammelte (Herb. Putterlick.) Die Form P. canaliculata fand ich in diesem Gebirgszuge ausserhalb Unterösterreich in einer alten, mit Wasser gefüllten Bergwerksgrube beim grossen Steinbruch an der Pragerstrasse nächst Iglau, wo sie Hypnen und faule Blätter überzog ; besonders massenhaft aber in einem Teiche bei Ihlafka nächst Potschatek, dessen gauze Oberfläche sie in Ge- sellschaft mit Lemnen überkleidete (August 1849; Pok. Leberm. n. 4.) 2. Anthoceroteae. 808. (5937.) Anthoceros pumetatus L. — An etwas feuchtem Thonboden , auf nassen Brachäckern, an den Rähdern von Abzugsgräben der Wiesen, an Waldessäumen. Iu’ der Gegend vou Reichenau ; ebenso im böhmisch - mährischeu Gebirge (Welw. Beitr. p. 199; Pok, Le- berm. n. 5.) 112 809. (5936.) Anthoceros laevis L — An ähnlichen Loc alitä- ten mit dem Vorigen, jedoch spärlicher (Welw. Beitr.. p. 199; Pok. Le- berm. n. 6.) Merkwürdiger Weise sind die durch ganz Deutschland ziemlich allge- mein verbreiteten Anthoceros-Arten für die; näheren Umgegenden von Wien höchst selten. Bisher wurde nur ein eiuziges Mal ein Anthoceros bei Wien und zwar von Professor Hayne an Waldsäumen um Dornbach beobachtet, Die mangelhaften, hloss aus den Früchten bestehenden Exemplare , welche sich von diesem Standorte im k. k. botan. Muscum befinden , scheinen dem Anthoceros laevis auzugehören. 3. Marchantiaceae. 810. (5939.) Fimbriaria fragrans Nees— Diese schöne, durch ihren eigenthümlichen starken aromatischen Geruch ausgezeichnete Art wurde von Welwitsch im April 1830 zuerst um Giesshübel bei Mödling nächst Wien entdeckt, wo sie an felsigen sonnigen Bergabhängen auf Modererde vorkommt. In neuerer Zeit wurde sie von Herrn Hillebrand (den 22. März 1846), und später auch von mir an Ähnlichen Stellen längs des Schiergengrabens am Geissberge nächst Perchtholdsdorf gesammelt. Sie scheint daher an den Süd- und Südostabhängen dieses Kalkgebirges allgemein, ob- wol nur spärlich. und bald durch die Sommerhitze vertrocknet, vorzukom- men. (Grimaldia dichotoma Lindb. Welw. Beitr. p. 197.) — Grimaldia dichotoma Lindb. „In ayro vindobonensi in collibus herbidis prope Giess- hübel detexit F. Welwitsch, Med. cand. et egregius bolanices cultor.“ Host fl. austr. II. p. 747. (Pok. Leberm. n. 7.) 811. (5946.) Reboulia hemisphaerica Syn. hep. — An Abhän- gen und Felswänden, auch an alten Mauern in Gebirgsgegenden, besonders in Kalkalpen durch ganz Europa, jedoch sehr zerstreut und spärlich. In un- serm Gebiete wurde diese Art bisher nur von Welwitsch im Höllenthale am Fusse des Schneebergs in der Nähe des sogenannten Kaiserbrunnens an felsigen Bergrändern auf fetter Erde beobachtet. (Grimaldia rupestris W elw. Beitr. p. 197. — Pok. Leberm..n. 8.) 12. (5947.) Fegatella conica Corda. — An den Ufern schat- tiger Waldbäche, in Waldschluchten und an sumpfigen Stellen in Wäldern der Gebirgsgegenden, mit ihrem grossen Laube oft ganze Strecken dicht überziehend. Häufig in einer Gebirgsschlucht bei Weidlingbach nächst Wien (Putterlick); hinter Giesshübel (Juratzka); in den Wäldern um Hei- ligenkreuz gegen Aland zu (Welwitsch); in den Wäldern der subal- pinen Region, so wie im böhm.-mähr. Gebirge allgemein verbreitet, (Mar- “ chantia conica L; Welw. Beitr. p. 198. — Pok. Leberm. n. 9.) 813. (5949) Preissia commutata Nees. — Eine den Gebirgs- gegenden eigenthiümliche Art, welche ‚besonders felsige, nicht zu "trockene Abhänge der Kalkgebirge zu lieben scheint. Die Form & major Nees fand u DEEN nn U lan 2.3 0 DZ te Er, 113 ich zunächst von Wien im Helenenthale bei Baden an schattigen Waldah- hängen; viel hänfiger ist sie in der ganzen alpinen Region unserer Kalkal- pen, wo sie die Felsritzen bewohnt; so z. B. im Saugraben des Schnee- bergs, an den steilen Abhängen des Kuhschneeberges: Nach Welwitsch auch schon an den steilen Felswäuden bei Guttenstein, am Ufer der Steina- piesting. Die Forın ß minor Nees sammelte Welwitsch auf Waldab- hängen des Semmerings nicht weit von der Strasse uud meistens in Gesell schaft von Marchantia polymorpha. Sehr häufig ist sie auch im Schutt des Göstritzgrabens bei Schottwien, und im Höllenthale (Marchantia commutata Lindb Welw. Beitr. p. 198. — Pok. Leberm. n. 10.) 814. (5951.) Warchantia polymorpha L. — Eine der ver- breitetsten und vielgestaltiesten Pflanzen, welche auch bei uns in zahlreichen Formen vorkommt. Sie liebt vorzüglich sumpfige und quellige Orte, gedeiht jedoch auch auf trockenerem schattigen Boden. Nach den Formen, wel- che Nees in seiner Naturgeschichte der europäischen Lehermoose IV. p. 65— 71 auführt,, ergeben sich folgende bisher beobachtete Standörter, Die Form A. communis bewohnt das Flachland und die niedern Gebirge. Die Form A@ aquatica kommt in tiefen Sumpfwiesen,, jedoch meist steril vor. Der Form AP riparia scheinen die Exemplare anzugehören, welche schon Jaequin, Portenschlag, Host, später Welwitsch, Put- terlick und ich an dem Donauufer zwischen den Tabor-Brücken sammelten. Die Form A 7 bezeichnend domestica genannt, ist wohl die häufigste unter allen und findet sis überall in der Nähe menschlicher Wohnungen, obwol nirgends mas- senhaft. Sie kommt schon in und um Wien häufig in Gärten vor, z. B. an den Wasserhassins des botanischen Gartens und in Schönbrunn; aber auch um Kloster- _ nenburg, Mauerbach und Wiener-Neustadt wurde sie von Welwitsch beob- achtet. — Die Formen der Reihe B alpestris sind unserm Schneeberge eigen- tnümlich. Eine der Form Ad. entsprechende Alpenform fand Dr. Putter- liek am Kulischneeberge , ich an sumpfigen Waldstellen um Reichenau. Die Form BY. befindet sich im Herbarium des k. k. bot. Museums vom ‘Schnee- berg „in via versus Breitenriss,“ also wahrscheinlich von Buchherg aus. _ (Pok. Leberm. n. 11.— Weiw. Beitr. p. 197.) Die von Welwitsch I. c. angeführten Formen redueiren sich auf fol- gende: seine Form «& ist die weibliche Pflanze der Formenreihe A. commu- nis Nees; die Form f ist die männliche Pflanze derselben Formenreihe ; ‚die Form 7 ist die männliche Pflanze der Form A 7. domestica von Nees. 4 Jungermanniaceae. £ | | a) Frondosae. 815. (5953.) Metzgeria fureata Nees. — Ueberall durch das Gebiet an schattigen Waldplätzen, am Fusse der Bäume, an Abhängen , auf Erde und zwischen Moosen, in zahlreichen Formen. Besonders häufig in den Beh? s ; r ö . 6 = Bergwäldern von Wien, Die Form P t. communis major Nees ist ‘mehr IV, j pP 114 der subalpinen Region eigen. Die Korm ß 2. minor Nees ist die gewöhnliche und bildet auf Erde und an der Basis von Bäumen, so wie an schattigen bemoosten Felsen schöne sattgrüne Ueberzüge. Die Form © 4. aeruginosa. fand Dr.Putterlick in den. Wäldern bei Poppitz nächst_Iglau, Die Form &. proli- fera bildet hie und da z. B. in Waldschluchteu bei Dornbach, an Baumrinde kleine, liache, blassgrüne Räschen, — So häufig diese Art verbreitet ist, so selten fructifizirt-sie. Mit Blüthen fand ich sie zwischen Plagiochila asple- nioides am kleinen Eckhach nächst Dornbach. (Jungermannia furcata L. Welw. Beitr, p. 200; Pok. Leberm. n. 12.) 816. (595+.) WMetzgerin pubescens Raddi. — In subalpinen Gegenden au schattigen feuchten Orten, zwischen den Polstern grosser Laubmoose über Felsen. In Höllenthale bei Reichenau, am Gahns, am Kuh- schneeberg. Immer steril. Merkwürdiger Weise auch schon bei Giesshübel nächst Wien. (Pok. Leberm, n. 13.) 817. (5955.) Aneuera ginmgswis Dum. — In schattigen feuchten Wäldern , in Gräben, Siümpfen und Mooren, seltener ‚und mehr in gebirgi- sen Gegenden.,In kleinen Sumpfwiesen am Ende des sogenannten Schirgen- grabens bei Giesshühel zwischen Hypnum commutatum. steril ;; an kalksin- “terhaltigen Stellen.um Dornbach. Welwitsch führt noch an : Wiener-Neu- stadt, Sauerbrann, Gutenstein und Reichenau, so wie, Schrems im V,O.M.B. (Jungermannia pinguis. L. W elw. Beitr. p. 199; Pok. Leberm. n. 14.) 818. (5958.) Aneura palmata Nees. — Auf feuchtem, schatti- gem. Lelm- und Sandhoden, am hänfigsten jedoch an faulen Baumstrünken, In,den Wäldern um Gmünd häufig (W elwitsch), und ebenso in der sub- alpinen Begion,z. B. in den Gahuswäldern und am Kuhschneeberg, be- sonders die Form Y polyblasta Nees. (Jungermannia palmata Hedw. W elw..Beitr.. p. 199; Pok. Leberm. n. 15.) 819. (5959.) Blasin pusilia L. — An schattigen, feuchten, lehm- haltigen Abhängen „. besonders au den Abzugsgräben von Wiesen, in Waldschluchten. und nassen Hohlwegen „ jedoch. nicht häufig und sehr zerstreut. Die Form A. Hoockeri:, yemmifera sammelte Dr. Putterlick in der Brigittenau nächst Wien; schmälere Formen mit. stark hervorsprin- gender Rippe fand Welwitsch im Höllenthaleam Fusse des Schneeherges in ‚der Nachbarschaft des Schwarzabaches und ich im »böhmisch-mährischen Gebirge mit der Form B. Fuuckiü. Die fruchttragende Pflauze wurde bisher in Unter-Oesterreich nicht gefunden, (Welw. Beitr. p. 199.;, Pokorny Leberm. n. 16). 820. (5960.) Pellia epiphylia Nees — An feuchten Felsen- abhängen, an schattigen Bächen und an ähnlichen Orten in den Wäl- dern der Gebirge allgemein verbreitet und im Frühlinge häufig und üp- pig fructifieirend. Die Form A. « fertiis Nees um Wien am kleinen Eckbach nächste Dornbach an kalksinterhaltigen Felsen im März , April it zahlreichen Früchten ; im Höllenthale bei Reichenau; um Gmünd (Welwitsch). — Die Form 4. Bspeciosa Nees fandich in einem Wald- - } 5, EEE EEOIDET By 02a 115 bächlein am Knappenberge bei Reichenau und massenhaft an Ähnlichen Lo- calitäten im böhm, mähr, Gebirge. — Nach Welwitsch kommt diese Art auch um Wiener Neustadt bei Sauerbrunn, am Hengst und Gahns vor. — (Jungermannia epiphylta L. Welw. Beitr. p. 200; Pok. Leberm. n. 17). 821. (5964.) Fossombronia pusilla Nees Eur. Leberm. Il. p- 319. — Auf etwas feuchten Aeckern, besonders in der Nähe von Wäldern. Gewöhnlich kommt sie in Gesellschaft von Riccia glauca, Anthoceros punc- tatus und luevis, Juncus bufonius und ähnlichen Pflanzen vor und ist wegen ihrer Kleinheit und des vereinzelten Vorkommens leicht zu übersehen. Im Herbste ziemlich häufig um Reichenau. Auch auf ausgetrocknetem' Teichboden um Gutenhrunn im V. O. M. B. (Jungermannia pusilla Schmid. Welw. Beitr. p. 205; Pok. Leberm. n. 18). b) Foliosae. Gymnomitrium coneinnatum Corda. — Jungermannia coneinnata Ligthf. — Von Welwitsch Beitr. p. 206 ohne Standort auf Host’s allgemeine Angabe aufgenommen, ist bisher in Uuter-Oesterreich noch nicht aufgefunden worden und ist, vorzüglich den Urgebirgsalpen eigenthümlich. Sareoseyphus Ehrharti Corda. — Jungermannia emarginata Ehrh. — wird ebenfalls von Welwitsch Beitr. p. 202 als um Guten- stein und Pernitz vorkommend angeführt. Allein in seinem Herbarium finden sich keine Exemplare von diesen Orten. Auch macht die nähere Angabe „schattige Hohlwege der Bergregion, an lehmigen Waldhrüchen in den Vor- alpen, selten aber meist fruchtbar“ diese Standörter verdächtig, da diese Art nur an Felsen und auf Erde in Waldbächen oder in der Nähe derselben vorkommt und selten fructificirt. Bleibt daher noch zweifelhaft. 822. (6091.) Sarecoseyphus Funckii Nees.— Auf Lelimgrund, besonders an schattigen Waldwegen grosse dunkelbraune Flecke bildeud. Iu den Wäldern des böhm. mähr. Gebirges ziemlich häufig; um Reichenau. (v. Etlingshausen); auch auf dem Plateau der Raxalpe, wenigstens 5000 F. ‚hoch , mit Jungermannia julacea in grubenartigen Vertiefungen und am ‚Hochwechsel häufig (Pok. Leberm. n. 19). 823. (6090.) Alicularia scalaris Corda. — Diese Art, welche ‚besonders schattigen Lehmhoden in Wäldern liebt, kommt in Wald-Hohl- ‚wegen um Dorubach, am Wechsel und im böhm, mähr. Gebirge vor. — (Jungermannia scularis Schrad. Welw. Beitr. p. 204; Pokorny ‚Leberm. n. 20). 824. (6086.) Plagiochila asplenioides Nees. — Ueberall in schattigen Wälderu auf Erde, unter Gebüsch und zwischen Movsen gemein. Um Gmünd und in allen Wäldern des V. O0. M. B. (Welwitsch): nächst Wien in. den Bergwäldern : am Kahlenberge, um Dorubach u. s. w. aber gewöhnlich steril. Mit häufigen Früchten in der subalpinen Region „ um R* 116 Reichenau, am Gahns, am Kuh-Schneeberge, —' Die ganz grosse, nur ein- zeln zwischen 'audern üppigen Moospolstern vorkommende Form, so wie die niedrige, dichte dunkelgrüne , Rasen bildende (y humilis Nees), sind gewöhnlich unfruchtbar. ek ra UPICHBFURR L. Welw. Beitr. p- 201. — Pok. Leberm. n. 21). 825. (6087.) Pen interrupta Nees. — Diese bisher noch wenig beobachtete Art fand Dr. Putterlick im Juni 1836 um Doru- bach , vermuthlich auf Erde in den schattigen Bergwäldern daselbst, jedoch ohne Früchte. (Pok. Leberm. n. 2%; Jungermannia Dumortieri Libert plan- tae cryptog. Arduennae fasc. IV. Leodi 1837 n. 311 gehört ebenfalls hieher.) 826. (6085.) Seapania compacta Lindb. Syn. hep. p. 63. — Auf der Erde, besonders auf lehmigen und kiesigem harten Boden in Wäl- dern. Am kleinen Eckbach bei Dornbach und im böhmisch-mährischen Gebirge (Pok. Leberm. n. 23.) 827. (6033.) Scapania aequiloha Nees. — In den Wäldern der ganzen subalpinischen Region des Schneeberges und der Raxalpe häufig; um Reichenau, iu den Wäldern des Knappenberges , am Kuhschneeberg. Steril. Auch schon im Schirgengraben bei Perchtoldsdorf, und von da in den Kalkgebirgen bis zum Schneeberg (Pok. Lehberm. n. 24.) 828. (60381.) Seapania undulata Nees. — AufFelsen, Steinen, und dem Grunde der Waldbäche , in Unter-Oesterreich selten. Um Guten- brunn und an andern Orten im böhmisch-mährischen Gebirge. Die schönsten Formen fand ich in einem Bache am Abhange des Wechsels gegen Tratten- bach am Standorte des Streptopus amplexifolius. (Juli 1849.) (Jungerman- nia undulata L. W elw. Beitr. p. 205. — Pok. Leberm. n. 25). 829. (6078.) Seapania nemeorosa Nees. — In schattigenBerg- wäldern auf Erde, jedoch nirgends häufig. Am Geissberge auf dem Abhange gegen Kaltenleutgeben um Wien; an quelligen Orten des Knappenberges um Reichenau; am Kuhschneeberg beim Höhbauer (Welwitsch). — (Jungermannia nemorosa L. Welw. Beitr. p- 201; Pok. Leberm. n. 26.) 830. (6076.) Scapania umbrosa Nees. — Anschattigen Stellen der Wälder auf fester Erde und dann gewöhnlich zwischen Jungermannia bicuspidata eingebettet, seltener an faulen Baumstrünken. Am Kuhschneeberg (Dr. Putterlick) und in der Gegend von Reichenau (v. Ettingshausen); am Wechsel und um Gutenbrunn im böhm. mähr. Gebirge (Po k. Leberm. n. 27). 831. (6075.) Seapania eurta Nees. — Diese vielgestaltige. Art kommt in mancherlei‘ Abänderungen auf schatligem, meistens sandigem und kiesigen Boden vor und lieht besonders die Abhänge von Wald-Hohlwegen, so wie abgetretene Waldpfade sehr. Im Helenenthale bei Baden am Wege nach Siegenfeld (Putterlick); um Reichenau; im böhm. mähr. Gebirge. (Pok. Leberm. n. 28). 832. (6073.) Jungermannia albicans L. — In Gebirgsgegenden, besonders in den Alpen auf feuchten Felsen, am liebsten auf Sandstein. Im . % EEE, Din Fw 8 x 117 böbm.-mähr, Gebirge sehr selten: in wenigen kleinen Rasen auf Felsen bei der Jarnsteiner Glashütte nächst Potschatek (Dr. Grün er). Aus Unter-Oester- reich sah ich noch keine Exemplare (Pok. Leberm. n. 29.5; Welwitsch Beitr. p. 202). ’ Welwitsch’s Angabe I. c.: „in Wäldern der Niederungen im Rasen auderer Laub und Lebermoose nicht selten, aber auf dein hierher gehörigen Gebiete von mir noch nicht fruchttragend gesehen. Um Hadersdorf, Guten- stein, häufiger um Heiligenkreuz“, ‚dürfte daher wegen des verdächtigen ‚Standortes auf einer Verwechsluug beruhen. 833. (6072.) Jungermammin obtusifolia Hook. Beitr. Jung. t. 26. — Auf schattigem Lehmboden, besonders in den Hohlwegen in Wäl- dern des böhm.-mähr. Gebirges. (Pok. Leberm.- n. 30.) 831. (6070.) Jungermannia exsecta Schmid. — In lockern Rasen auf schattiger Erde, auf Abhängen, an Wegen, im höhern Gebirge auch auf faulen Baumstämmen. Auf Abhängen rechts am Wege, der durch die schattige Waldschlucht am kleinen Eckbach hei Dornbach führt, häufig ; auch um Reichenau, am Wechsel und im böhm.- mähr. Gebirge (Pok. Leberm. u. 31.) 835. (6067.) Jungermannia Taylori Hook. — Eine höhern Gebirgsgegenden eigenthümliche Art, welche vorzüglich auf sehr feuchten, "vom herabrieselnden Wasser stets befeuchteten Felsen, sumpfisen Ab- hängen, seltener auf faulen Baumstrünken gedeiht und‘ daselbst üppige, grosse oft weit ausgedehnte, röthlichgrüne Polster bildet. In Unter-Oester- reich bisher bloss von Dr. Putterlick am Kuhschneeberg gefunden. (Pok. Leherm. n. 32). 836. (6066.) Jungermannia Schraderi Mart. — Wächst in ziemlich dichten Rasen oder auch vereinzelt über und zwischen ‘andern ‘Moosen, namentlich zwischen deu geselligen Sphagnen und Dieranen der 'Sümpfe, jedoch auch nicht selten auf faulen Baumstrünken. In Unter-Oester- reich bisher nur auf vermodertem Holze bei Gmünd im V.O. M.B. von Welwitsch gefunden. (Pok. Leberm. n. 33). - 837. (6061.) Jungermannia erenulata Sm. — Auf feuchtem Thon und Kiesboden, besonders auf dem harten Boden schattiger Hohlwege mit der Form ß gracitlima Engl. Bot. t. 2238. Häufig in den Wäldern des böhm,-mähr. Gebirges und an Waldwegen am Wechsel von mir beobachtet. (Pok. Leberm. n. 34). 838. (6060.) Junzgermannia nanaNees. — Auffeuchtem Lehm, und Kieshboden in schattigen Wäldern des böhm.-mähr. Gebirges. Die Form @ major Nees fand Hr. Dr. Grüner in einem feuchten Wald-Hohlwege bei der Jarnsteiner Glashütte wächst Potschatek mit zahlreichen rothen An- theriden in den Blattwinkeln der Aeste der im Frühlinge fructificirenden Stämmchen. Eine ähnliche Form kommt bei Gutenbrunn am Wege nach 'Zulleck vor. (Pok. Leberm. u. 35). 118 839. (6057.) Jungermannia hyalina Hook. — In schattigen Hohlwegen mit den vorigen Arten, in den Wäldern des böhm, - mähr, Ge- birges fast überall (Dr. Grüner.) (Pok. Leberm. n. 36.) Welwitsch (Beitr. p. 204) führt diese Art ebenfalls an; aus Mangel au Originalexemplaren lässt sich Jedoch nicht entscheiden, ob seiner Augabe wirklich diese, oder vielleicht eine andere der so schwierig zu unterschei- denden rundblätterigen Jungermannien zu Grunde liege. Er bemerkt I. c. über das Vorkommen: „Auf feitem Humasboden in der Alpenregion; auf dem hieher gehörigen Gebiete (Uuter-Oesterreich) viel seltener, als auf den be- nachbarten Alpen Steiermarks. Am Schneeberge und an den höhern Stellen des Kuhschneeberges , meist über und zwischen dem Thallus von Biatora verna Fries und anderer dergleichen Flechten ausgehreitet.* 840. (6050.) Junzermannia Zeiheri Hüb. — Am Schnee- berge oder in dessen Umgebung von mir im Juli 1848 gesammelt, Ist viel- leicht Welwitsch’s Jungermannia hyalina (siehe die vorige Anmerkung.) (Pok. Leberm. n. 37.) 8411. (6034.) Jungermannia ventricosa Dicks. — Bildet dichte Rasen auf schattiger Erde, am Fusse alter Bäume in den Wäldern des böhmisch-mährischen Gebirgs und des Wechse!s häufig, gewöhnlich keim- tragend (Welw. Beitr. p- 205; Pok. Leberm. n. 38.) ’ 842. (6033.) Jungermannia porphyroleueaNees. —Ucher- zieht in dichten Rasen faule Baumstämme und liebt vorzüglich Gebirgsge- genden. Sehr häufig auf deu vermnoderten Holzstämmen der Gahuswälder und des Kuhschnceberges; seltener in den Wäldern des böhm. - mähr. Gebirgs., (Pok. Leberm. n. 39.) 3 843. (6032.) Jungermannmia Iongiflora Nees. — Von die- ser äusserst selten beobachteten Art entdeckte ich die Form P disticha Nees an einem vermoderten Baumstranke in den Gahnwäldern im Juli 1848 mit zahlreichen Perianthien. (Pok. Leberm. n. 40.) 844. (6030.) Jungermannmia exeisa Dicks. — An Abhängen und schattigen Anhöhen auf nackter Erde im Herbste mit zahlreichen Früch- ten, in der Gegend von Iglau nicht selten; auch am Wege vom Bade zur Stadt Potschatek, Höchst wahrscheinlich im ganzeu böhm. - mähr,. Gebirge. (Welw. Beitr. p. 206; Pok. Leberm. n. 41.) 845. (6026.) Jungermanmia bieremata Lindb. — In schat- tigen Hohlwegen in den Wäldern des böhm,- mähr. Gebirges. (Pok. Le- berm. n. 42.) 846. (6025.) Jungermannia intermedina Nees. — Die Form &. minor Nees (Jung. intermedia Lindb.) faud Welwitschim Höllen- Ihale am Fusse des Schneeberges. — Die Form Pf major und Y capitata Nees (Jung. capitata Ho 0 k.) fand Dr. Putterlick bei Dornbach schön entwickelt, und ich im Hohlwege, der zum Magdalenenhof am Bisamberge = 7 207 119 führt, im Mai reichlich fruetifieirend. Auch an Waldwegen im Schirgengra- hen hei Perchtholdsdorf und bei Heiligenkreuz. (Pok. Leberm. n. 43.) 847. (6023.) Jungermanmin imeisa Schrad. — Bildet dichte Rasen von einer schönen grünen Karbe auf faulen Baumstrünken, gewöhn- lich mit Tetraphis pellucida Hedw., seltener auf blosser Erde, und liebt besonders Gebirgsgegenden, In den Wäldern des böhm.-mähr. Gebirges all- gemein verbreitet; ebenso am Gahns und Kuhschneeberg , so wie auch am Wechsel häofig. (\W elw. Beitr. p. 206; Pok. Leberm. n. 44.) 848. (6020.) Jungermannisa HellerianaNees. — Diese sel- tene Art fand ich zuerst um Iglau in den feuchten Wäldern bei Poppitz, wo sie die horizontale Schnittläche eines alten Baumstammes dicht überzogz später auch um @utenbrunn in V. ©. M. Bi (Pok. Leberm. n. 45.) 849. (6019.) Jungermanmin maimumtia Dicks. — Eine den hö- hern Gebirgsgegenden eigenthümliche Art, welche in den Alpen oft grosse dichte Rasen auf feuchten Felsen bildet und in ihren Kormen nach dem Standorte ungemein veränderl ich ist. In Unter - Oesterreich wurde sie bis- her nur von mir zwischen andern grossen Moosen an feuchten Felsen des Kuhschneeberges in schönen, reichlich fructificirenden Rasen gesammelt , welche der Form 1. fascieulata P procera. Nees angehörten. (Pok. Le- berm. .n. 46.) 850. (6016.) Jungermania harbata Nees. — Diese verän- derliche und vielgestaltige Art ist in mehreren Formen durch das ganze Ge- biet verbreitet. Sie bewohnt vorzüglich Gebirgsgegenden, steigt selbst hoch in die Alpen hinauf und liebt besonders bemooste Stellen in Wäldern und auf schattigen Felsen, wo sie sowol vereinzelt vorkommt, als auch lockere Rasen von oft beträchtlicher Ausdehnung bilde. — Die drei ersten von Nees |. c. angeführten alpinen Formen A. attenuata B. Flörki und C. collaris wurden in Unter-Oesterreich noch nicht beobachtet. — Um so allge- meiner ist die Verbreitung der D. Lycopodioides in den subalpinen Nadel- holzwäldern des Schneebergs, welche überall um Reichenau, häufig in den Gahnswäldern, am häufigsten aber am Plateau des Kuhschneeberges an theil- weise ausgehauenen Waldstellen in grossen polsterförmigen Rasen vorkommt. — Die Form E. Schreberi (die eigentliche Jungermannia barbata Schre- ber) ist die gewöhnlichste in niedern Gebirgsgegenden, und findet sich an trockenen bemoosten Wealdstellen ; so in den Nadelwäldern im V.O0.M.B.; so auch bei Dornhbach, um Mauerbach, im Schirgengraben , bei Pottenstein und Guttenstein (Welw itsch) um Reichenau. — Die Form F. Quinque- dentata findet sich bei Krems auf schattigen bemoosten Gneussfelsen, zwi- schen Hypnum cupressiforme, stellenweise üppig fructificirend. (Pok. Le- berm. n. 47.) 851. (6012.) Jungermannia divarieata En gl. Bot. — Bildet zarte oder auch dichte, dunkelgrüne filzartige Ueberzüge auf trockenem Wald- boden. An ausgehauenen Waldstellen hinter Neuwaldegg, um Steinbach, im höhm. -mähr. Gebirge, (Pok. Leberm. n. 48.) 120 852. (6006.) Jungermannmin bicuspidata L. — Auf nackter Erde, auf faulen Baumstämmen und zwischen andern Moosen im V.0.M.B:;, und in der subalpinen Region sehr gemein nnd gewöhnlich reichlich fructi- fieirend5 um Wien in den Bergwäldern, z. B: am kleinen Eckbach nächst Dortbach (Welw. Beitr. p. 206; Pok. Leberm. n. 49). 853. (6005.) Jungermannia connivens Dicks. — Auf Erde und an Bäumen und zwischen Movsen, wie’die vorige ziemlich allgemein verbreitet, jedoch viel spärlicher. In den Wäldern des böhmisch - mährischen Gebirges, in den Gahnswäldern auf faulen Baumstämmen, am Kulschnee- berge (Dr. Putterlick); au quelligen Orten hinter der Feistritzer-Schwaig, am Wege zum Hochwechsel (Pok. Leberm. n. 50). 854. (6004) Jungermannia curvifolia Dicks. — In schat- tigen, feuchten Wäldern auf faulen, sonst kahlen Baumstämmen; im böh- misch-mährischen Gebirge sehr zerstreut und spärlich ; häufig und oft grosse Strecken mit ihren flachen, anliegenden Rasen überziehend in den subalpinen Wäldern, so in den Gahnswäldern , am Kuhschneeberge , in der Prein; in dem grossen Nenwald bei Terz (Dr. v. Ettingshausen; Pok. Leberm. n. 51). 855. (6002.) Jungermannia trichophylia L. — Eine der am allgemeinsten verbreiteten Arten. Ueberall auf Erde, zwischen andern Moosen,, besonders schön und mit üppigen Früchten auf den faulen Baum-_ stämmen höherer Gebirge entwickelt. Im böhmisch-mährischen Gebirge höchst gemein, wo auch die männliche Pflanze in besondern Rasen vorkommt ; auf faulen Bäumen um Gmünd (Welwitsch); am kleinen Eckhach bei Dorn- bach und sonst in den Wäldern von Wien; in den Wäldern der subalpinen Region überaus häufig (Pok. Leherm. u. 52; Welw. Beitr. p. 201). 856. (6001). Jungermannia julacea L. -— An feuchten Felsen und Abhängen in dichten Rasen , oft von einem bläulichen Schimmer. über- zogen, in den Alpen, besonders an der Schneegränze. Am Schneeberge an den Räudern der Schneegruben;z in einer feuchten Grube am Plateau der Rax- alpe, 5000 Fuss hoch, in Gesellschaft mit Sarcoscyphus Funckü (Pok. Leberm. n. 53). ; Sphagnoeecetis commumis Nees. — Jungermannia Sphugni Dicks. — wird von Welwitsch Seite 201 angegeben: „Auf sumpfigen, mit rasenförmig wachsenden Moosen besetzten Stellen, auf Torfmooren in der Berg- und Voralpenregion ; immer in die Rasen auderer Moose, beson- ders des Sphagnum. acutifolium und latifolium,„ des Dicranum Schraderi u. dgl. verwebt. Auf den Mooren zwischen Gutenstein und dem Höhbauer im Klosterthale. Seltener.” Aus Mangel an Original-Exemplaren von dieser Localität lässt sich nicht entscheiden , ob der echte Sphugnoecetis oder eine andere sumpfbewohnende Art, z.B. Jungermannia Schräderi, hier gemeint ist. 857. (5998.) Liochlaena lanceolataNees. — Anden Ulern schat- tiger Waldhäche aft weite Strecken mit einem schönen sattgrünen Ueberzuge be- a ae a ae aaa nal DER 2 du nn nn U 121 kleidend. In der subalpinen Region an quelligen; Orten des. Knappenberges bei Reichenau; auf faulen Bäumen in‘den feuchten Gahuswäldern ; am Kuh- schneeberg (Putterlick); häufiger ine böhmisch- mährischen Gebirge (Pok. Leberm. n. 54 5; Jungermannia lanceolata Lindb.53 Welw. Beitr, p. 206). 858. (5997.) Lophocoles bidentataN ees. — In ganzen Gebiete an schattigen, etwas feuchten Orten, gewöhnlich aufroder zwischen andern Moösen verbreitet. Um Wien schon in.der Brigittenau (€. v. Ettingshau- sen); bei Dor»hach, um Weidlingbach „ um ‚Reichenau. u. s. f. Immer steril. Häufigernoch in den Voralpen und im böhmisch-mährischen Gebirge (Junger- mannia bidentata Li; W elw. Beitr, pr 207 ; Pok. Lebern.. n..,55)- 859. (5992.) Lophocolea heterophyllia Nees. — Bildet. auf alten Baumstrünken, meist'auf der Schnitifläche, flache, blasse Rasen, die gewöhnlich üppig fructificiren; Im V. 0. M. B. um Gmünd; und an ‚andern Orten häufig (Welwitsch); in’ den Wäldern um Reichenau; um. Wien seltener; am Wege nach Steinbach, am Kuhschneeberge (Putterlick); in der Waldschlucht zwischen ‘Baden. und : Siegenfeld (Jungermunnia, hetero- phylla Schrad.; Welw. Beitr. p. 207; Pok. Leberm. n. 56). 860. (5996.) Lophocolea minor Nees. — Bildet kleine, lockere, gelblichgrüne Räschen auf Erde und auf Moosen, zwischen andern Pflanzen an Feldrainen 'und in Wäldern. Sehr häufig in den lichten. Bergwäldern um Wien, im Dornbacher Park, am Himmel, Hermannskogel, bei Weidlinugbach u.'s. f. (Pok. Leberm. n. 57). 861. (5989.) Chiloseyphus pallescens Nees. — Auf feuch- ter, thionhältiger Erde, besonders in den Bergwäldern um Wien allgemein verbreitet und im Frühlinge reichlich. fructifieirend. ‚Bildet flache, blassgrüne Rasen. Um Dorubach , Hütteldorf, bei Hadersdorf (Welwitsch). Auch im V. 0. M. B. um Gmünd häufig: (Jungermannia polyanthos Welw. Beitr. 202; Pok. Leberm. n. 58). 862. (5988.) Chiloseyphus polyanthos Nees. — An feuch- ten, schattigen Orten in Wäldern, auf und zwischen andern Moosen dunkel- grüne Rasen bildend, z.B. im Dornbacher Parke, bei Kaumberg nächst Alten- markt; die Form d. rivularis Nees in kiessandigen. Waldbächen des - höhmisch-mährischen Gebirges stellenweise sehr häufig (Pok. Leberm. n.59). 863. (5985.) Calypogeia Tricehomanis Corda. — In feuch- ten, schattigen Wäldern, auf Erde, so wie an der Basis der Bäume und auf - faulem Holze durch das ganze Gebiet. Häufig in den Wäldern des. V.O.M.B. um Gmünd (Welwitsch) ;' bei Dornbach, im den Gahnswäldern am Weehsel us. (Jungermannia Trichomanis Spreng. Syst.; Welw. Beitr. p. 202; Pok. Leherm. n. 60). 864. (5984) Lepidozia reptansNees. — Eines der verhreitetsten Lebermoose, welches wie Jungermannia trichophylia und bicuspidala, in deren Gesellschaft es gewöhnlich erscheint , sowohl auf Erde, als zwischen andern Moosen und auf faulen Baumstämmen erscheint, Ueberall in deu IV. Q 122 Wäldern um Gmünd (Welwitsch); bei Dornbach, in den Voralpen u. s.w. (Jungermannia reptans L.; Welw. Beitr. p. 205; Pok. Leberm. n. 61). 865. (5983.) Mastigeobhryum trilobatum Nees. — An feuch- ten, sumpfigen Stellen in Wäldern der Gebirgsgegenden. Im böhm.- mähr: Gebirge, um Gmünd (Welwitsch); um Reichenau und Gutenstein (Junger- mannia trilobata L.; Welw. Beitr. p. 202; Pok. Leberm. n. 62). 866. (5982.) Mastigobryum deflexum N ees.— Eine den Ur- gebirgsalpen angehörende Art, wo sie häufig und oft in’grossen Rasen feuchte Felswände bewohnt. Ans Unter-Oesterreich sah ich nur ein paar spärliche Pflänzchen von der Form db. implexuwm Nees, welche Welwitsch am Wechsel bei Wiener-Neustadt sammelte (Pok. Leberm.'n. 63): 867. (5980.) Trichoceolea Tomentella Nees. — Au sehr feuch- ten, schattigen Waldstellen, gewöhnlich an Waldbächen und Waldsümpfen, auf der Erde oft grosse Polster bildend. Häufig im V. O. M. B., ferner am Knappenberg bei Reichenau; nach Welwitsch in den Voralpen und der untern Alpenregion überhaupt; an Felsen auf den höheren Köpfen des Sem- merings und im Nasswalde (Jungermannia Tomentella Ehrh.; Welw.Beitr. p. 204; Pok. Leberm. n. 64). S68. (5978.) Ptilidium eiliare Nees. — Diese Art liebt vor- züglich Nadelholzwälder der Gebirgsgegenden, wo sie an der Basis lebeuder Baumstämme und an Baumwüurzeln, seltener auf blosser Erde, auf Holz und auf Felsen vorkommt. Mit der Form db. Wallrothianum Nees und der männlichen Pflanze , die sich durch einen eigenthümlichen, viel zarteren Habitus auszeichnet und immer in abgesonderten Rasen vorkommt. Um Gmünd und in den Torfwäldern um Schrems (Welwitsch); so wie überhaupt im V. 0. M. B., in der ganzen subalpinen Region unseres Gebietes, um Rei- chenau, am Kuhschneeberge u. s. w. (Jungermannia ciliaris L.; Welw. Beitr. p. 203; Pok. Leberm. n. 65). 869. (5977.) Radula complanata Dum. — Durch das ganze Gebiet allgemein und überall häufig verbreitet. Der gewöhnliche Standort ist die glatte Rinde lebeuder Bäume, wo sie durch ihre platten, kreisrunden, stets reichlich fruetificirenden Rasen von einer lichtgrünen Farbe sogleich auffällt: Schon in den Donau-Inseln, überall in den Bergwäldern um Wien, im ganzen V. ©. M. B. und sehr häufig in den Auen bei Neudörfl nächst Wiener - Neustadt (Welwitsch); gemein in allen subalpinen Wäldern (Jungermannia complanata L.; Welw. Beitr. p. 201; Pok. Leberm. n. 66). 870. (5971.) Madotheea Iaevigata Dum. — Eine ausgezeich- nete Art, welche in schattigen Waldschluchten auf Abhäugen vorkommt. Bei Dorubach gegen die Taferl-Eiche zu und links von Burkersdorf gegen den Thiergarten nächst Wien, wo sie auf der Erde grosse, duukelgrüne Polster bildet. (Pok. Beberm. n. 67). 871. (5974.) Madotheen platyphylia Nees. — An der rissigen Rinde älterer Bäume, auch an schattigen Felsen und auf Abhängen der b 2X TE EEETIOE . ee 123 Waldschluchten „ von der Ebene bis in die Voralpen gemein ,„ aber gewühn- lich steril. Schon im Prater an den alten Aesculus - Bäumen der grossen Allee; um Dorubach, am Kahlenberge und in allen Bergwäldern um Wien sehr häufig; um Laugenlois und im Nasswalde, oft die ganze Nordseite schattiger Felsen bedeckend, mit Krüchten nur um Giesshübel und bei Sauer- brunn nächst Wiener-Neustadt (Welwitsch); mit zahlreichen Perianthien, aus denen sich bald üppige Früchte entwickelten, au Erdabhängen am klei- nen Eckbach nächst Dornbach von Herrn Kotschy entdeckt (Jungermannia ptatyphylla L.; Welw. Beitr. p. 204; Pok. Leberm. n. 67). 872. (5966.) Lejeunia serpylilifolia Lib.— Bildet dichte, aber flache und zarte Ueberzüge von einer schön lichtgrüuen Farbe auf der Schat- teuseite von Felsen, Steinen und auf der Basis der Baumstämme in schat- tigen Wäldern , ist aber wegen ihrer Kleiuheit ‘und ihres oft versteckten Standortes leicht zu übersehen. In dem Walde zwischen Pötzleinsdorf und Neuwaldessg nächst Wien und um Reichenau (Jungermannia serpyllifolia Diceks.; Welw. Beitr.'p. 207; Pok. Leberm. ın. 69). 873. (5968.) Frullania dilatata Nees. — Ueberall an Baum- stämmen, seltener an schattigen Felsen, besonders im Gebirge und gewöhn- lich reichlich fructifieirend. Bildet kreisrunde, festangeheftete Rasen von dunkelbrauuer, seltener von dunkler gesättigt-grüner Farbe. Gemein in den Bergwäldern um Wien; um Gmünd (Welwitsch); noch häufiger in der subalpinuen Region. Auch die männliche Pflanze ist nicht selten. Die Form b. mierophylia und c. maerotus Nees fand Welwitsch am Kuhschneeherge heim Höhhauer (Jungermannia ditatata L.; Welw. Beitr. p- 2035 Pok. Leberm. n. 70). 874. (5970.) Frullania Tamarisei Nees. — Seltener als die vorhergehende Art und gewöhnlich nur au schattigen Abhängen von Fels- partien vorkommend, wo sie oft sehr grosse, lockere Polster von dunkel- brauner Farbe zwischen anderu Moosen bildet. Häufig um Krems und im V. ©. M. B. überhaupt; um Wien bei Giesshübel; Laugenlois uud Ginünd (Welwitsch); um Neuwaldegg (Putterlick). Eine fast grüne Form fand ich auf einem alten Baume am sogenanuten Wassersteige des Schneeberges. Früchte wurden von dieser Art in Unter-Oesterreich noch nicht beobachtet (Jungermannia Tamarisci L.; Welw. Beitr. p. 203; Pok. Leberm. n. 71). Classis V. Musei frondosi. 1. Andreaeaceae. 875. (6101.) Andlrenen rupestris Hedw.— In höheren Gebirgs- gegenden und in den Alpen auf sogenaunten Urgebirgsfelsen. Im böhmisch- mährischen Gränzgebirge sehr zerstreut und spärlieh; an der Nordseite der o* 124 Gneussfelsen bei der Herrnmühle nächst Tglau, in einer Höhe von etwa 1500 Fuss über der Meeresfläche; bei Mieschendorf (Dr. Grüner); im Thale bei Ober - Dwortze nächst Potschatek. In unsern Alpen bloss auf der höchsten Spitze des Wechsels von Garovaglio beobachtet (Andreaea petrophila Ehrh.; Welw. Beitr. p. 207; Pok. Leberm. n. 1). 2. Sphagnaceae. 876. (6107.) Sphagnum eymbifolium Dill.—Intiefen Wald- sümpfen, Torfwiesen.und Torfmooren, oft grosse Strecken mit dichten Pol- stern überziehend. Im böhmisch - mährischen Gränzgebiete allgemein, jedoch nicht so massenhaft wie Sphaynum acutifolium verbreitet. Nach Garo- vaglio auch an moorigen Abhäugen: des Wechsels und in deu Sümpfen um Garlsstift und Mitterbach. Fehlt in der Wiener Ebene, selbst in deren nicht unbeträchtlichem Sumpfgebiete, dem Sandsteingebirge und vielleicht auch selbst dem Alpenkalkzuge gänzlich. Um Reichenau am Grillenberge und gegen Edlach (Welw. Beitr. p. 207; Garov. Enum..p. 3; Pok. Laubm. n. 2). 877. (6108.) Sphagnum squarrosum Pers. — In tiefen Wald- sümpfen des böhm.-mähr. Gränzgebirges, zwischen andern Sphagnen zerstreut und nirgends häufig. In den Mooren um Gratzen, Gmünd und Erdweiss (W el- witsch); auch um Carlsstift (Garovaglio En. p. 3; Pok. Laubm. n.3). 878. (6110.) Sphagnum euspidatum Ehrh. — In. tiefen, sehr wässerigen Torfmooren des böhmisch- mährischen Gebirges, selten. Nach Garovaglio um Carlsstift; nach Welwitsch auch in den Mooren _ um Erdweiss, Gmünd und Schrems (Welw. Beitr. p. 208; Garov. En.p. 3; Pok. Laubm. n. 4). 879. (6il1l.) Sphagmum nacutifolium Ehrh. — Das gewöhn- lichste Torfmoos , in dichten Raseu oft grosse , stundenlange Strecken ‚der Waldsümpfe und Torfwiesen überziehend. Ueberall im böhmisch-mährischen Gebirge, die Hauptmasse der Sphagneta bildend. Am rechten Donau - Ufer erst in der subalpinen Region beginnend; im Klosterthale bei Gutenstein (Welwitsch); umReichenau, am Grillenberge, gegen Edlach und am Knap- penberge; am Wechsel, im Mitterbacher - Moore bei Maria - Zell. Die Form 5. eapälkifoläuen ist den mehr wässerigen, die Form c. robustum den trockeneren Stellen eigen (W elw.Beitr. p.208; Garov. En.p.3; Pok, Laubm. n. 5). Welwitsch’s Angabe 2. c. dieses Mooses um Moosbrunn ist sehr unwahrscheinlich, da in dieser so häufig durchsuchten Gegend noch von Niemanden sonst Sphagnen beobachtet wurden, und diese daher dem Wiener Sumpfgebiete gänzlich zu fehlen scheinen. SS0. (6113.) Sphagnum compactum Brid. — Bisher nur von Welwitsch in den Torfmooren bei Gmünd beobachtet, und zwar gehören die Exemplare von diesem Staudorte der Form c, wigidum Nees an (Pok. hLaubm. n. 6). lt ac ee ee ee ee ee ee ee EEE NTEEN I. Dez ‘ Zu er 125 881. (6114.) Sphagnum snubseeundum Nees. — In tiefen, wässerigen Sumpfwiesen, in Gräben und Tümpeln der Torfmoore des böl- misch-mährischen Gränzgehirges. Mit der Form db. eontortum Nees(Dr. Putterlick; Pok. Laubm. n. 7). J ” Bryaceae. A. Acrocarpi. 3. Phascaceae. 882. (6116.) Pleuridium subulatum Rabenh. — An feuch- ten, sandigen, lehmigen, kargbegrasten Stellen, besonders an Waldesrändern und an den Seitenwänden von Hohlwegen und Gräben, fast allgemein ver- breitet. Schon in den Donau-Inseln; häufig in der gauzen Gegend von Dorn- bach, besonders an den Sophien-, Hainbacher- und Tulbinger - Steigen; um Mauerbach. Nach Welwitsch ebenso um Gmünd, Erdweiss (Phascum su- bulatum L.; Welw. Beitr. p. 212; Garov. En. p. 2; Pok. Laub. n. 8). 883. (6118.) Pleuridium nitidum Rabenh. — An feuchtem Sandboden, au aufgeworfener Erde, selten. An den Seiten des Talbinger- Steiges, an lichten Waldstellen vor dem Scheiblingsteiner (Dr. Putterlick; Pok. Laubm. n. 9). 884. (6120.) Bruchia palustris C. Müll. Syn. p.19.— An den Rändern der Torfgräben von Gmünd, in den feuchten Wäldern daselbst im Juni 1833 von Welwitsech entdeckt. Vielleicht das Phascum azillare sei- ner Aufzählung p. 212. (Pok. Laubm. n. 10). \ 885. (6121.) Phascum Flörkeanum Web. et Mohr. — Nach Welwitsch's und Garovaglio's Angabe in Wien selbst, am Glaäcis nächst dem Franzeus- und Stubenthore. Welwitsch führt noch die Form %. badium Voit an, als von Garovaglio in den Donau-Inseln gefun- den. Letztere soll auch nach einer handschriftlichen Bemerkung Dr. Putter- lick’s auf einem Brachacker der Linienschanze oberhalb des Alserbacher- Versorgungshauses vorkommen (Welw. Beitr. p. 2095 Garov. En. p. 1; Pok. Laubm. n. 11). 856. (6122.) Phaseum muticum Schreb. — An Lehm- und Sandhoden, besonders an kargbegrasten Stellen, nicht selten in der nächsten Umgebung Wiens. Schon am Glaeis vor dem Neuthore (Garovaglio); sehr schön an aufgeworfenen Erdwällen im ohern Theil des botanischen Gartens, am Fusse des Rosskopfes hinter Dornbach, an einem Acker nächst des Linienwalles der Währinger-Livie (Putterlick; Welw. Beitr. p. 209; Garov. En. p. 1; Pok. Laubm. n. 12). s87. (6125.) Phaseum erispum Hedw. — An magern Gras- Plätzen , auf schlechten Wiesen und Weiden hie und da in den Umgebungen Wiens, aber nicht häufig. In Beeten des botanischen Gartens, im Mittelbeete der zweiten Terrasse des Schwarzenberg-Gartens, an einer von Rasen eut- 126 blösten Stelle nächst dem Dornhache am Fusse des Rosskopfes, und.in der Brühl (Putterlick); am Galizinberg und: Kobenzel nach Garovaglio nicht selten. Nach Welwitsch auch um Gmünd. (Welw. Beitr. p. 2115 Garov. En. p. 2; Pok. Laubm, n. 13). 888. (6127.) Phaseum euspidatum Schreb. — Die am all- gemeinsten verbreitete und verschiedeugestaltigeste Art unserer Phuscaceen, welche im Frühlinge oft massenhaft alle lehmhältigen Stellen der Gärten, Felder und Grasplätze, wenigstens in der Gegend von Wien, ganz bedeckt. Schon in allen grösseren Gärten der Stadt selbst häufig, am Glacis, in den Donau- Inseln, besonders häufig auf allen Brachäckern und in Weingärten, selbst auf den trockeneren Bergabhängen um Wien. Von den bemerkenswer- theren Formen kommt besonders au etwas feuchten Stellen unserer Gärten mit der Stammform zugleich , jedoch stets eigene, höhere Räschen bildend, die Form b. Schreberianusmm Brid. vor. Im Gegensatze zu derselben ist die Form c. pälifferumm Schreb. auf dürren Mauern, sonnigen .Fels- abhängen, vorzüglich in unserm Kalkbergen zu Hause, Die Form d. eur- wisetunmm Dicks. kommt blos vereinzelt unter der Stammform. vor, Ebenso ist die Form 'e. elatuum Brid. das Product eines sehr üppigen Bodens. Zur Form g. trichoplaylliuma Wallr. scheinen die Exemplare zu ge- hören, die Dr. Putterlick an einem Acker am Linienwalle nächst der Währinger - Linie fand und als Phascum cuspidatum gemmaeforme ad Ph. Flörkeanum accedens bezeichnete (Ph. cuspidatum et piliferum Welw. Beitr. p. 210; Garov. En. p. 2; Pok. Lauhm. n. 14). 889. (6129.) Phaseum eurvicollum Hedw. — Liebt vorzüg- lich angeschwewmten Lehmboden und bildet sehr kleine Räschen, welche selbst nur wieder sehr spärlich vorkommen, Bisher nur in der Gegend von Wien. In den Donau-Inseln, z. B. links vom Brigittenauer-Damme, der zum Jägerhause führt; in der Tabor-Au. Nach Garovaglio auch in Gräben bei Laa (Pok. Laubm. n. 15). 890. (6131.) Phaseum bryoides Dicks. — Auf Grasplätzen, au Gartenumgebungen, auch ‚an Klussufern und Dämmen in den Umgebungen Wiens hie und da. An aufgeworfener Erde im botanischen Garten, am Au- garten - Damme gegen die Brigittenau, auf der Weide beim Laaerwäldchen, um Dornbach (Putterlick);auf der Friedhofmauer bei Unter-Döbling (W elw. Beitr. p. 211; Garov. En. p. 2; Pok. Laub. n. 16). 891. (6132.) Ephemerum serratumn Hampe. — Auf nacktem Lehmboden in der Gegend von Wien, selten. An einer nackten, im: Vorjahre bebaut gewesenen Stelle nächst dem Dornbache am Fusse des Rosskopfes (Putterlick); in den Donau - Inseln (Garovaglio; Phascum serratum Schreh.; Welw., Beitr. p. 2105; Garov. En. p. 1; Pok. Lauhm. n. 17). 892. (6134.) Ephemerum cohaerens Hampe. — Auf ange- schwemmtem TLehmboden in der nächsten Umgebung Wiens, sehr selten. In 127 der Taborau rechts. am Fusse eines Baumstammes (Putterlick et Garo- vag1lio). —(Phascum crassinervium Gar. En. p.1; Pok. Laubm. n. 18). 5893. (6126.) Ephemerum patens Hampe. — Auf feuchtem Lehmboden in der Gegend von Wien zerstreut. In der Brigittenau in einem ausgetrockneten Graben nächst dem ersten Wirthshause hinter dem Augarten, rechts vom Brigittenandamme; am Wege von der Türkenschanze gegen Dr. Görgen’s Irrenanstalt in Ober Döbling (Putterlick). (Phascum patens Hedw. Welw. Beitr. p. 212. — Garov. En. p. 2..— Pok. Laubm. n. 19). 894. (6135.) Ephemerum sessile :C. Müller. b. steno- phyilum. Br. et Sch. — ‚Auf Wegen und Becten:- im,Schwarzen- berg'schen Garten, sehr selten (Garovaglio). — (Welw. Beitr, ‚210. Garov. En. 1; unter Phascum stenophyllum V.oit; Pok.. Laubm. n. 20.) 895. (6137.) Ephemerum pachycarpum Hampe. — Auf feuchteni thonhaltigen Boden um Wien, selten. Auf nackten Stellen. der Beete im obern Theile des botanischen Gartens (Putterlick);in arenosis humidis Austriae (Welwitsch in kerb. Hildeuhrand); bei Moosbrunn am Rande eines Grabens (Garovaglio). — (Phascum pachycarpum Schwaegr. Garov. En. p. 1. Pok. Laubm., n. 21.) 4. Funariaceae. 896. (6140.) Physcomitrium sphaerieum Beid. — Auf feuchtem Lehmboden, auf Schlamm an Flussufern, in ausgetrockueten Tei- chen. Im Halterthale bei Hütteldorf (Putterlick); in abgelassenen Tei- chen bei Weitra (Garovaglio); auf ausgetrocknetem Teichschlamme um Gutenbrunn. (Gymnostomum sphaericum Schw. Garov. En. p. 4 — Pok. Laubm. n. 22). 897. (6142.) Physeomitrium pyriforme Beid. -— An feuch- ten, lehmigen Stellen auf Wiesen, in Gärten, auf Brachfeldern, besonders gern im Schlamme der Flussufer. Sehr schön und häufig im Sumpfe des - Host’schen Gartens in Wien; imPrater, am Donauufer hinter den Schwimm- schulen ; in der Brigittenau; um Dornbach, am Sophiensteig gegen Hainbach; nach Welwitsch noch um Moosbrunn, Gaden und Langenlois, um Guten- stein, (Gymnostomum pyriforme Hedw. Welw, Beitr. p. 214. — Garov. En. p. 5. — Pok. Lauhm, ı. 23). ‚898. (6144.) Entosthoden faseieularis C. Müll. — Auf magern Rasenplätzen, Feldraiuen, an Grabenrändern nicht häufig. Im Schön- brunner Garten (Welwitsch); an hbalbnackten Stellen am Fusse des BRosskopfes bei Dornbach (Putterlick). Nach Welwitsch auch um Gaden und Heiligenkrentz. (Gymnostomum fasciculare Hedw. Welw, Beitr. p- 214. Garov. En. p. 4. — Hierher gehört auch nach Original- _ exemplaren die Angabe von Funaria Mühltenbergi Hedw. in Welw, Beitr. p. 246 und Garov. En. p. 25. bei Schönbrunn; Pok. Laubm. n. 24.) 128 r 899. (6148.) Funaria hygrometrien Hedw.— Eines der ver- hreitetsten Moose, welches die Nähe des Menschen liebt und überall an Mauern, Schutthaufen, Grabenrändern, besonders gern aber auf freien Wald- plätzen und verlassenen Köhlerstätten vorkommt: (Welw. Beitr. p. 246.— Garov. En. p. 25.—Pok. Laubm. n. 26). 900. (6146.) Funaria Mühlenbergii Hedw. — An Bergab- hängen hinter Perchtoldsdorf gegen den Schirgengraben zu (1852): Pok. Laubm. n. 25.) 5. Splachnaceae. 901. (6151.) Tetraplodon mmnioides Bryol. eur. — Diese seltene alpine Art wurde einmal von Welwitsch am Schneeberge 'ge- sammelt. Ich fand einen prächtigen Rasen voll Früchten auf dem 'vermo- derten Cadaver eines kleinen Sängethieres, am Plateau der Raxalpe zwischen dem Wetterkogel und Johanniskogel (Juli 1848) und einen ähnlichen am Ochsenboden (August 1853). — (Splachnum mnioides Schw. Welw. Beitr. p. 218. — Garov. En. p. 6. — Pok. Lauhbm. n. 27.) f 992. (6153.) Tayloria serrata Bryol. eur. — Wächst in dichten lebhaft grünen Rasen auf Kuhdünger und andern faulenden, thierischen Stoffen und kommt in der alpinen Region zerstreut vor. Garovaglio fand diese Art am Dürrenustein, nicht weit vom höchsten Puncte an dem Rande eines Grabens, ich am Plateau der Raxalpe und zwar der Heukuppe, wo sie mit Splachnum sphaericum vorkommt, und am Kuhschneeberg hier nicht selten. (Splachnum tenue Dieks. Welw. Beitr. p. 218. — Splachnum serratum Hedw. Garov, En. p. 6. — Pok. Laubm. n. 28.) 903. (6155.) Tayloria Rudolphiana Bryol. eur. — Diese äusserst seltene, Bäume bewohnende Art wird in der Bryol. eur. Hft. 23 et 24, p. 11 angegeben: „In trunco putrido dejecto ad lacum superiorem montis Dürrenstein Austriae superioris (W. P. Schimper).“ An faulen- den Lerchenhbaum-Stämmen daselbst Rabenh. I. c. (Pok. Laubm. n. 29). 904. (6157.) Dissodon Fröhlichianus Grev. et Walk. — Einzeln, oder in kleinen Räschen in den Felsritzen der Schneegruben unserer Kalkalpen. So am Hochschneeberg , auf der Raxalpe ; am Dürrenstein (@ a- rovaglio). (Spiachnum Fröhlichianum Hedw. Welw. Beitr. p. 218. — Garov. En. p. 6. — Pok. Laubm. n. 30.) 905. (6159.) Splachnum sphaerieum Hedw. — Auf Kulı- dünger in der ganzen alpinen Gegend, aber zerstreut und nirgends sehr häufig. Auf der Heukuppe der Raxalpe und am Kulschneeberge nicht selten; am Ochsenboden des Hochschneeberges fand ich einen Rasen von seltener Grösse und Schönheit, mit unzähligen Früchten prangend. Am Dürrenstein (Garovaglio). (Welw. Beitr. p. 219. — Splachnum gracile Dicks. Garov. En. p. 6. — Spl. vasculosum Jacg. enum. —Pok. Laubm n.31). 906. (6161.) Splachnum ampullaceum L. — In Sümpfen und Torfmooren der niedern Regionen, auf verwittertem thierischen Koth. In den BEL A, 129 Sümpfen um Mitterbach und am Hechteusee bei Maria-Zell. (Garovaglio, Putterlick). Bei weitem häufiger und schöner und in allen Formen von Welwitsch im V. 0. M. B gesammelt, wo es „auf dem Erdweisser Torfmoor und am sogenannten Kälhbermoos bei Gmünd und. vou da, jedoch immer nur in einzelnen Rasen längs den Torfmooren aı der österreichisch- böhmischen Grenze bis Weitra und Karlsstift”“ vorkommt. — Da ich diese Art auch noch auf einer sumpfigen Torfwiese zwischen Ober-Dubenky und der Ruine Jarnstein nächst Potschatek beobachtete, so erstreckt sich der Verbreitungsbezirk derselben wohl noch bis hierher, wo er jedoch seine nördlichste Grenze erreicht zu haben scheint, da in der sehr genau durch- forschten Gegend von Iglau diese charakteristische Art fehlt. CWelw.Beitr. p. 219. — Garov. En. p. 6. — Pok. Laubm. n. 32.) 6. Pottiaceae. 907. (6162.) Fiedleria subsessilis Rabenh. — An sonnigen Hügeln, auf sandigen Brachäckern, an alten Mauern in kleinen Räschen selten und leicht zu übersehen. Scheint auch die Standorte sehr zu wechseln. Auf der Türkenschanze in der Nähe der Pulverthürme und des Wirthshauses auf vom Rasen euthlösster Erde; am Nordabhange der Türkenschanze gegen den Krottenbach zu, an Wegen bei einem Steinhruche; nach Garovaglio im botanischen Garten, in sandigen Gräben um Laa; nach Welwitsch auch in der Brühl. (Schistidium subsessile Brid. Garov. En. p. 4. — Anoctangium subsesüe Spreug Welw. Beitr. p. 214. — Pok. Lauhm. n. 33). 908. (6163.) Pottin eavifolia Ehrh. — Ueberall an sandig leh- migen Stellen im Frühlinge; auf allen Feldern, in Weingärten, an Wegen, Mauern, z. B. schon an den Stadtmauern von Wien. Die Form d. incana Nees et Hornsch. an dürren Felsen und Mauern unserer Kalkberge: am Geissberge, in der Klausen bei Mödling, um Baden. (Gymnostomum ovatum Hedw. Welw. Beitr. p. 212. — Garov. En. p. 4 — Pok. Laubm. n. 34.) 909. (6164.) Pottia minutula Bryol. eur. — Auf auge- schwemmteın Boden in den Donauinseln, sehr selten. In der Taborau links von der Brücke hinter dem Sporn (Putterlick.) (Gymnostomum minutulum Schw. Welw.'Beitr.p. 313.— Garov. En. p.4. — Pok. Laubm. n. 35.) 910. (6165.) Pottia trumeata Bryol. eur. — An Brachfeldern, au graslosen Stellen herdenweise, oft ganze Strecken überziehend, z. B, ‚bei Dornhach am Fusse des Rosskopfes und beim Dianentempel; am Wege vom Geissberg nach Giesshübel. (Gymnostomum truncatum Hedw.Welw- Beitr. p. 213 — Garov. En. p. 4. -— Pok. Laubm. n. 36.) DR - 911. (6166.) Pottin eustoma Ehrh. — An ähnlichen Orten mit der vorigen Art, z. B. bei Neuwaldegg. (Gymnostomum intermedium S ch w. Welw. Beitr. p. 213. — Garov. En. p. 4 — Pok. Laubm. n. 37.) IV. R 130 912. (6170.) Anacalypta lanceolata Röhl. — Au sandig-leh- migen Stellen, auf Mauern, an Gräben, auf Brachäckern in der Gegend von Wien nicht selten. Auf der Türkenschanze, Laaerheide, hinter Griu- zing, am Dorubach , am Geissberge u. s. w. (Weissia lanceolata Brid; Welw. Beiträg. p. 223; Didymodon lanceolatus De N. Gar, En. p- 14; Pok. Laubm. n. 38.) 913. (6171.) Anacalypta latifelia N. et H. — Auf der Spitze des Unterberges bei Muckendorf, nur auf einer schroffen Felsplatte (Gr u- now: Pok. Laubm. n. 39.) 7. Trichostomeae. 914. (6181.) Barbula rigida Schultz. — Auf hartem festen Thonboden , auf Lehmmauern und auf anusgetrocknetem Lehmboden. In den Donauinseln ; auf der Türkenschanze, bei Hirschwang, die Var. mucronulata Bryol. eur. au einer Weingartenmauer von Hütteldorf (Putterlick; Welw. Beitr.p. 235; Garov. En. p. 14; Pok. Laubm. n. 40.) 915. (6185.) Barbula ungwieualata Hedw. — Ueberall auf mässig feuchtem Sand - und TLehmboden, an Feldern, Gartenplätzen, Grä- ben a. s. w., durch das ganze Gebiet gemein, in mehreren Formen. (Welw. Beitr. p. 2345 Garov. En. p. 13; Barbula apiculata Hedw; Welw. Beitr. p. 2355 Pok. Laubm. n. 41.) 916. (6186.) Barbula paludosa Schwaegr. — Wird von Wel- witsch Beitr. p. 236 in sumpfigen Stellen an Bächen, im Klosterthale bei Gutenstein, am Ende des Preinerthales in der Nähe des sogenannten Schlan- genweges und auf dem Semmering nächst Schottwien; von Garevaglio En. p. 15 nicht selten am Lassingfalle am Fusse des Oetschers angegeben. Pok. Laubm. n.. 42.) 917. (6187.) Barbula graeilis Schwaegr — Auf sterilen Triften und sonnigen Hügeln in kleinen Räschen ; am nordwestlichen Ab- hange der Türkenschanze gegen Gersthof zu (Putterlick; heim Laaer- wäldchen , mit Früchten an einer trockenen Wiese bei Penziug (Garov. et Putterl.; @arov. En. p. 15; Pok. Laubm. n. 43.) 918. (6158.) Barbuia fallax Hedw. — In Grüben, Gärten an Feldrainen , an Wagen und Flussufern in der Gegend von \Vien häufig. Im Prater, besonders schön in der Brigittenau (Putterl.); um Dornbach, am Laaerberg; bei Brunn (Juratzka ;Pok. Laubm. n. 44.) 919. (619.) Barhbula imelinata Schwaegr. — Mit Sicherheit am Dürrenstein fructifizirend (Garov.); vielleicht gehören hieher auch die Formen, welche auf trockenen Hügeln und Abhängen, wie z. B, auf der Türkenschanze und am Geissberge um Wien nicht selten, doch immer steril vorkommen (Welw. Beifr. p. 2365 Garov. En. p. 16; Pok. Lauhm. n. 45.) 920. (6191.) Barhula tortuosz Web. et Mohr. — In alleı Laub- 131 wäldern des Kahlengebirges und Wiener Waldes gemein und an schattigen Orten üppig fructifizirend. Auch auf der Lilienfelder Hochalpe mit Disti- chium capillaceum. (Welw. Beitr. p. 2355. Garov, En. p. 16; Pok. Laubm. n. 46.) 921. (6193) Barbula Hornschuchiana Schultz. — Nach Garov. in der Umgegend von Wien hie und da auf sonnigen Weideplälzen, jedoch nicht häufig, z. B. In sylvula „Simmering“ ; bei Hietzing, in den Donan- inseln. (&arov. Eu. p. 15.5 Pok. Laubm. n. 47.) 922, (6194.) Barhula flavipes Bry ol. eur. — In den Wäldern unserer Kalkalpen, lehhaft gelblich grüne Rasen bildend. Am Dürrenstein und an den Schneealpen (Garov.) ; am ‚Kuhschneeberg (Putterlick; (Barbuta Enderesü Garov, En. p: 15; Pok. Laubm, n. 48.) 923. (6195) Barbula convoluta Hedw. — Auf unfruchtbaren Plätzen, auf Triften, an Gräben und Bächen, in der Gegend von Wien nicht selten. Schon im Prater, in der Brigittenau hiuter dem Universum ; überall auf der Türkenschanze; am Wege zwischen Rodaun und Kaltenleut- geben; noch häufiger und üppig fructifizirend in unsern Kalkalpen. So am Gabns, am Kuhschneeberg (Putterl.; Welw. Beitr. p. 235; Garov. En. p. 15; Pok. Laubm. n. 49.) 924. (6196.) Barbula muralis Timm. — Ueberall auf alten Mauern, Steinen, Felsen höchst gemein. Schon an deu Stadtmauern in Wien, im botanischen Garten, in den Grotten des Schwarzenberg- und Lichteu- stein’schen Gartens u. s. w. Die Var. Pf. incana Bryol. eur. kommt an den dürren Dolomitfelseun der Klause bei Mödling vor. (W elw. Beitr. p. 234; Garov. en. p. 14;zur Var. P. incana gehört Barbula membranifolia Garovw.en. p 14; Pok. Laubm. n. 50.) 925. .(6198.) Barbula subwiata Brid. — Auf Erde, au Wegen, in Felsspalteu Mauerritzen, in Wäldern nicht selten. In der Brigittenau, im Schönbrunner Garten, auf der Türkenschanze, um ‘Dornbach häufig, am Hermannskogel, um Mauerbach (Welwitsch) im Heleuenthale bei Ba- den u. s. f. (Pok. Laubm. un. 51.) 926. (6199) Barbula mueronifolia Garov. — Zuerst von Gebhardin Oesterreich entdeckt, und an Schwaegrichen gesendet, wurde diese Art sodann auch von Welwitsch „in subalpinis circa Schneeberg“ nächst dem Kaisersteig und vonPutterlickauf der Koppe des Hochschnee- berges gefunden. (Garov. En. l. c.; Pok. Laubm.. n. 52.) Barbula laevipila Bryol.eur. von Garovaglio En. p. 16 als Varietät von Barbula ruralis allgemein auf Rinde von Bäumen angege- ben, sah ich nicht aus Unter-Oesterreich und ist für dasselbe zweifelhaft. 923. (6203.) Barbula acipyllia Bryol. eur. — In grossen Pol- stern auf schattigen Felsen des Kuhschneeberges (Putterlick); ‚besonders häufig am Aufstieg vom Kuhschnerberggraben zum Hochschneeberg (Pok. Laubm. n. 53.) 928. (6204.) Barbula ruralis Hedw.— Auf magern Heiden und R * 132 Grasplätzen, auf Triften, alten Mauern und Schindeldächern häufig , jedoch seltener Früchte tragend. Besonders schön fructifizirend an Kalkfelsen in der Klausen bei Mödling, wo auch die Var. rupestris Bryol eur. vorkommt (Putterlick); an Köhlerhütten bei Gutenstein und sehr häufig auf Dä- chern beim Höhbauer am Kuhschneeberg (Welwitsch; Welw. Beitr., p- 236; Garov. En. p. 16; Pck. Laubm. n. 54.) 929, (6210.) Trichostomum tophaceum Brid. — An einer sumpfigen kalksinterhaltigen Wiesenstelle im Dornbachgraben hinter Weid- lingbach nächst Wien, die männliche Pflanze an einer ähnlichen Localität am kleinen Eckbach nächst Dornbach , hier mit Eucladium verticiliatum (Putterlick; Pok. Laubm. n. 55.) 930. (6211.) Trichostomum rigäidulum Sm. — Auf festem, trockenen Grunde, auf Mauern und Felsen, in der Gegend von Wien nicht selten. Auf Mauern in Rodaun; bei Baden ; im Kierlingthale, auf Felsen in der Nähe des Schwäarzabaches im Höllenthale (Putterlick; Didymodon rigidulus Hedw.; Welw. Beitr. p. 231; Garov. en. p. 13; Pokoruy’s Laubm. n. 56.) 931. (6213.) Trichostomum rubellum Rabenh. — An schat- tigen feuchten Mauern und Steinen, seltener an Baumstämmen‘, im ganzen Gebiete nicht selten. Im Prater hinter dem Feuerwerksplatze an einem sehr alten Baume, in der Brigittenau, an Steinen in der Grotte des Schwarzen- bergischen und Schönhrunner Gartens, auf nackter Erde in der grossen Allee des Dornbacher Parkes. Sehr schön am Bache bei der Urtheilsbrücke im He- lenenthale bei Baden (Putterlick; Weissia recurvirostrisHedw. Welw. Beitr. p. 225; Garov. En. p. 12; Pok, Laubm. n. 57.) 932. (6214.) Trichostomum tortile Schrad. — In der suh- alpinen Region des Wechsels auf schattigem Sandboden. Die Var. b. pu- sillum ebenfalls am Wechsel. (Didymodon tortilis Walr. Arn.; Ga- rov. En. p. 13, Pok. Laubm. n. 58.) 933. (6216.) Trichostomum homomallwm Bryol eur. — An lehmig- sandigen Stellen in Wäldern und Hohlwegen der niedern Ge- birge. Hier und da um Neuwaldegg, Mauerbach, Weidlingbach und am So- phiensteig (Putterlick.) Im ganzen böhmisch-mährischen Gebirge in Wald- hohlwegen, ebenso am Wechsel (Didymodon homomallus Hedw; Garov. En. p. 13; Pok. Lauhm. n. 59.) 934. (6215.) Trichostomum flexieaule Bryol. eur. — Auf Erde und an Felsen unserer Kalkgebirge bis in die Alpen, sowol- in tro- ckenen als etwas feuchten Lagen. Schon um Mödling und Baden dichte Ra- sen bildend, aber steril. Ebenso auf der Wand bei Wiener - Neustadt; mit Früchten am Kuhschneeberg unterhalb der Alpenhütten (Dydimodon flewicau- lis Schwaegr. Welw. Beitr. p. 23; Garov, en. p. 12; Pokorny's Laubm. n. 60.) 935. (6217.) Trichostomum pallidum Hedw. — Auf nack- ter Erde an schattigen Waldwegen selten. Auf dem Sophiensteige bei Dorn- 133 bach sehr schön (Putterlick); um ,Mauerbach und am Eselberge (?) bei Dorubach nach Garovaglio (Didymodon pallidus P. deB.; Welw. Beitr, p- 2315 Garov. En. p. 135 Pok. Laubm. n..61). 936. (6218.) ' Trichostomum glaucescens Hedw. — An den - Seiten der Hohlwege, in Kelsenritzen und Steinmauern des böhmisch - mäh- rischen Gränzgebirges (Pok. Laubm. n. 62). 8. Distichiaceae. 937. (6219.) Distichium eapillaceum Bryol. eur. — In dichten, oft sehr grossen Rasen auf der Erde, besonders an schattigen Fels- abhängen der Kalkberge Unter - Oesterreichs und der Alpen. Schon auf der Türkenschanze, am Geissberge und um Giesshübel, wo es zwar nur steril und minder üppig vorkommt, beginnend, wird dieses Mvos gegen die Alpen zu immer häufiger und entwickelter, bis es in den subalpinen Felsgegenden seinen angemessensten Standort findet. Hier fructificirt es auch häufig, steigt aber auch auf die höchsten Spitzen der Alpen Nieder-Oesterreichs, wo es die Form b. brevifolium (Didymodon distichus Brid.) bildet. Sehr häufig am Gahns, Schneeberge, im Piestingthale, auf den Preineralpen, der Raxalpe, am Dürrenstein u. s. w. (Didymodon capillaceus Schrad.; Welw., Beitr. p- 230; Garov. En. p. 125 Pok Laubm.'n. 63). 938. (6220.) Distichium imelimnatumm Bryol. eur. — Bildet kleinere Räschen und scheint mehr den Urgebirgsalpen anzugehören. Am Dürrenstein bei Lunz in Felsspalten, sehr selten (Garovaglio). Nach Welwitsch auch am Wechsel (Pok. Laubm. n, 64). 9. Leucobryaceae. 939, (6221.) Leueohryum vulgare Hampe. — Aufden trocke- neren Theilen sumpfiger, hochbemoosten Waldwiesen, auf Heiden und Torf- mooren. In der Gegend von Wien um Dornbach am kleinen Eckbach au Waldabhängen zwischen Calluna-Sträuchern; ebenda im Walde rechts ober- halb der grossen Wiese (Putterlick). Nach Welwitsch auch um Heiligenkreuz und Gutenstein. Im ganzen böhmisch-mährischen Gränzgebirge, doch sehr. selten fructificirend (Dicranum glaucum Hedw.; Welw. Beitr. P- 2305 Garov. En. p. 17; Pok. Laubm. n. 65). r s 10. Weisiaceae. 940 (6221.) Eymnostomum enleareum Bryol. germ. — In Spalten der Kalkfelsen am Fusse des Schueeberges hei Reichenau; sehr sel- ten (Garovaglio En. p. 3; Pok. Laub. n. 66). 941. (6226.) Gymmostomum eurvirostrum Hedw. — An von herabsickerndem Wasser benässten Kalkfelsen am Dürrenstein (Garo- 134 vaglio); am Kuhschneeberge steril und selteu (Putterlick; @arov. En. p- 35 Pok. Laubm. n. 67). 942. (6227.) Hymenostomum mierostomumR.Brown. — Auf Thon und Sandboden , an feuchten Aeckern, Gräben, Waldesrändern in der Gegend von Wien nicht selten. Um Dornbach an mehreren Orten, am Galizinberg, in der Brühl; die Form d. Obläqwum am Kuhschneeberge (Putterlick; Garov. En. pP: 5; Gymnostomum microstomum Hedw.; Welw. Beitr. p. 214; Pok. Laubm. n, 68). 943. (6229.) Hymenostomum tortile Fürnr. — In den Spal- teu der Dolomitfelsen in der Klause bei Mödling ; sehr selten (Gymnosto- mum tortile Schwaegr.; Garov. En. p. 55 Pok. Lauhm. n. 69). 944. (6232.) Weissia viridula Brid. — In Hohlwegen, an Wal- des- oder Bachrändern, an Dämmen im Sandsteingebirge bei Wien. Beson- ders häufig um Neuwaldegg (Weissia controversa Hedw.; Welw. Beitr. pP. 223; Garov. En. p. 11; Pok. Laubm. n. 70). 915. (6233.) Weissian apirwlata Nees et Hornsch. — Nach Rabenhorst’s Kryptog. Fl. p. 126 n. 6233 im Prater bei Wien (Pok. Laubm. n. 71). 946. (6235.( Weissia eirrhata Hedw. — An Steinen, Siroh- dächern und Balken in der subalpinen Region des Wechsels, aber selten, nach Garovaglio (Garov. En. p. 11; Pok. Laubm. n. 72). 947. (6236.) Weissia erispula Hedw. — Auf Steinen und Fels- blöcken der Urgebirgsalpen. Anmı Wechsel ziemlich häufig. Ebenso auf Gra- nitblöcken im V. O. M. B. (Garov. En. p. 11; Pok. Laubm. n. 73). 948. (6239.) Rhabeloweissia fugax Bryol eur. — An schat- tigen Gneussfelsen am Wechsel (Garovaglio; Garov.En.p.11; Weissia fugaxz Hedw.; Pok. Lauhm. n.. 74). 949. (6242.) Euciadium vertieillatum Bryol. eur. — An sumpfigen, kalksinterhaltigen Stellen, sowohl im Sandsteingebirge , als auf Alpenkalk. Am kleinen Eckbach nächst Dornbach und im Dombachgraben bei Unter-Weidlingbach,, hier mit Trichostomum tophaceum (Putterlick), Jedoch steril; bei Guttenstein, Reichenau und Lunz (Garovaglio; Weissia verticillata Schwaegr.5 Welw. Beitr. p. 2245 Garov. En. p. 11; Pok. Laubm. n. 75). 950. (6246.) Seligeria pusiila Bryol. eur. — An stets befeuch- teten Kalkfelsen in dichter Menge am Dürrenstein bei Lunz, am Lassing- fall und am Oetscher, nach Garovaglio (Weissia pusillaHedw.; Garov. En. p. 10.) Die Angaben Welwitsch’s Beitr. p. 222 in den Donau-Inseln (nach Host) uud in den Sümpfen bei St. Georgen um Pressburg (Endl. fi. poson.) gehören gewiss nicht zu dieser Art. Pok. Laubm. n. 76). 951. (6249.) Seligeria recurvata Bryol. eur. — Auf mürbem, verwitterten Sandsteine in den schattigen Bergwäldern Wiens sehr häufig, so z. B. in der Schlucht am kleinen Eckbach bei Dornbach, um Mauerbach, a u N 4 135 am Kahlengebirge. Scheint bei uns blos dem Sandsteingebirge anzugehören (Weissia recurvata Brid.; Welw. Beitr. p. 223; Garov. En. p. 10; Pok. Laubm. n. 77). 952. (6250.) Blindia acuta Bryol. eur. — Auf Urgebirgsfelsen höherer Gebirge. In Unter-Oesterreich blos von Garovaglio am Wechsel heobachtet (Weissia acuta Hedw.; Garov. En. p. 11; Pok. Laubm. n. 78): 11. Dicranaceae. 953. (6251.) Ceratodon purpureus Brid. — Ueberall auf hartem Boden, auf Dächern , Mauern, sowohl an dürren, als auch feuchten Standorten, an Brandstellen u. dgl. Am Glacis, im Prater; eine schöne Form hei Dornbach. Geht bis auf die Plateaus der Raxalpe, des Schueeherges und Wechsels (Welw. Beitr. p. 232 ; Didymodon purpureus Garov. En. p- 12; Pok. Lauhm. n. 79). 954. (6252.) Ceratoden eylindricus Bryol. eur. — An Wald- wegen, sehr selten. Zur liuken Seite des Sophiensteiges am Rosskopf hinter Dornbach (Putterlick; Pok. Leberm, n. 80). 955. (6253.) Trematodon ambiguus Schwaegr. — Auf Sandboden in der subalpinen Region, höchst selten. In unserem Gebiete wurden bisher nur einige Exemplare am Wechsel von Garovaglio gefun- den (Garov. En. p. 10; Pok. Laubm. n. 81). 956. (6256.) Dieranum polyearpum Ehrh. — In Felsspalten und an schattigen Felswäuden der Gebirge, besonders in Urgebirgsgegen- den. Im böhmisch - mährischen Gränzgebirge. Aber auch in der subalpinen Region unserer Kalkalpen, z. B. auf Felsen bei Steinapiesting nächst Gut- teustein (Putterlick). Die Var. strurmiferum Bry ol, eur. ebenfalls in subalpinis, aber spärlich (Dieranum polycarpum et strumiferum Weh. et Mohr; Welw. Beitr. p. 229; Garov. En. p. 18; Pok. Laubm, n. 82). 957. (6257.) Dieranum virens Hedw. — Inder ganzen Kalk- alpenkette auf schattigen, feuchten Felsen, auch auf Erde auf den Alpen- triften. Am Schneeberge, auf der Raxalpe, nach Garov. auch am Oetscher ml Dürrenstein (Garov. En. p. 18; Pok. Laubm. n. 83). 958. (6258) Dieranum pellueidum Hedw. — In grossen, polsterförmigen Rasen an wässerigen Stellen unserer Urgebirgsalpen (des _ Wechsels, Garovaglio). Auch auf augeschwemmtem Lehmboden in der Brigittenau (Putterlick; Garov. En. p. 18; Pok. Laubm. n. 84). 959. (6259.) Dieranum squarrosum Schrad. — In Sumpf- wiesen und an quelligen Orten des Wechsels, z. B. hinter der Feistritzer Schweig am Wege zum Hochwechsel; besonders häufig gegen Tratteubach zu (Garov. En. p. 18; Pok. Laubm. n. 85). 960. (6260.) Dieranum Schreberi Hedw. — Auf feuchtem, 136 schattigem Lehmboden am Brigittenauer - Damme , der vom Augarten gegen die Bade- Anstalt zu geht (Putterlick). Im Hölleuthale am Fusse des Schneeberges (Derselbe; Pok. Laubm. n. 86). - 961. (6263.) Dieranum varium Hedw.— Auf nackten, sandig- tehmigen Stellen, an Wegen, in Gräben, an Bächen u. s. w. ziemlich all- gemein verbreitet. Sehr schön in der Brigittenau am Damme nehen dem Au- garten, auf der Türkenschanze u. s. f. (Welw. Beitr. p 228; Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 87). 962. (6264.) Dieranum rufescens Turner. — An ähnlichen Orten, wie die vorige Art, jedoch seltener. An nackten Stellen des Kierling- baches (Putterlick); in ausgetrockneten Fischteichen bei Weitra (Garov.; Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 88). 963. (6265.) Dieranum cervieulatum Hedw. — In dichten Rasen auf Heiden, in der Nähe von Sümpfen auf Torfmooren. Um Gmünd, Erdweiss und auf den Mooren nächst Schrems (Welwitsch; Welw. Beitr. p- 229; Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 89). 964. (6266.) Dieramnum subulatum Hedw. — Auf feuchtem Sandhoden in den Wäldern des böhm. - mähr. Gebirges hie und da (Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 90). 965. (6267.) Dieranmum heteromallum Hedw. — Auf feuch- ter, nackter, lehmiger Erde in Hohlwegen, an Waldesrändern der Gebirge. Im V. ©. M. B. gemein; um Gmünd nach Welwitsch. In den Kalkgegen- den selten. Im Halterthale bei Hütteldorf, bei der sogenannten Anssicht bei Reichenau (Welw. Beitr. p. 227; Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 91). Dieranum Starkii Web. et Mohr. — Findet sich in Wel- witsch’s Herbar mit der unbestimmten Bezeichnung: „Ager vindobonensis ?“ Bleibt daher vorläufig für unser Gebiet zweifelhaft. 966. (6270.) BDieranum faleatum Hedw. — Auf nackter Erde der Alpenregion. In unserem Gebiete bisher ein einziges Mal von Garo- vaglio am Dürrenstein oder Wechsel beobachtet (Garov. En. p.19; Pok. Laubm. n. 92). 9673. (6272.) Dieranum mmomtamumm Hedw. — An der Basis alter Fichten und Tannen, auch an faulen Baumstrünken,, fast durch das ganze Gebiet verbreitet, aber gewöhnlich steril. Schon bei Ragendorf im Marchfeld (Aichinger). Besonders häufig in allen alten (80 — 100jährigen) Nadelhoizwäldern im V. O0. M.B. z.B. um Gmünd, wo es auch fruetificirt. Auch in der subalpinen Region des Kuhschneeberges und des Gahns, hier am Wege von den Jägerhütten nach Reichenau kommt diese Art fructificirend vor. Um Langenlois (Kallbrunner; Welw. Beitr. p. 2238; Garov. En. p. 19; Pok. Laubm. n. 93). 958. (6275.) Dieranum Scotianum Turn, — Zuerst von Geb- hard am Schneeberge entdeckt ; später am Hochschneeberge im August mit noch unreifen Früchten, sowie auch am Gaden und Mödling, hier aber steril 137 von Garovaglio beobachtet (Dieranum Hostianum Schwaegr.; Garov. En. p. 17. Näch einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Prof. Garovaglio ist es das Dicranum Notarisit Garovaglios Bryol. austr. exsice.; Pok. Lauhm. n. 94). 969. (6276.) Dieranum longifolium Ehrh. — In schattigen Bergwäldern, au Felsblöckeu, alten Stämmen und auf der Erde. In den Wäl- deru des böhm.-mähr. Gebirges nicht selten, häufig in der subalpinen Region (Welw. Beitr. p. 228; Garov. En. p. 18; Pok. Laubm. n. 95). 970. (6277.) Dieranum Siwuteräi Bryol. eur. — An faulenden Baumstämmen des Dürrensteins bei Lunz (Garovaglio; Dicranum flagel- are Welw. Beitr. p. 227 et Garov. En. p. 18. Das wahre D. flayellare Hedw. sah ich aus unserem Gebiete noch nicht. Pok. Laubm, n. 96). 971. (6278.) Dieranum seoparium Hedw. — Eines der ge- meinsten Moose in deu Wäldern des ganzen Gebietes, mit Ausnahme der Donau-Auen (Welw. Beitr. p.226; Garov. En. p.17; Pok.Laubm. n. 97). 972. (6280.) Dieranıum congestum Brid. — Auffaulen Baum- strünken der subalpinen Region. In den Gahnswäldern, am Kuhschneeberge (Putterlick). Nach Garovaglio überhaupt in Bergwäldern, nach Wel- witsch auch am Dürreustein (Welw. Beitr. p. 227; Dicranum longirostre Schwaegr.; Garov. En. p. 18; Pok. Laubm. n. 98). 973. (6283.) Diceranum Schraderi Web. et Mohr. — Auf den kleinen Torfinseln der Moore zwischen Gutenstein und dem Höhbauer im Klosterthale (am Kuhschneeberge) zuerst von Welwitsch, daun auch von Putterlick und Garovaglio daselbst beobachtet (Welw. Beitr. p. 227; Garov. En.p.17). Ob auch die in der ganzen Kalkalpenkette auf den Pla- teaus, z. B. auf der Rax, am Kuhschneeberge vorkommende, gewöhnlich sterile Form (das Dicranum spurium Garov. En. p. 17) hieher gehört, ist mir zweifelhaft. (Pok. Laubm. n. 99). 974. (6285.) Dieranum undulatum Ehrh. — An Waldrän- dern, schwammigen Wiesen und Bergabhängen,, sowohl auf trockenem, als nassem Boden der Gebirgsgegenden. Zwischen Neuwaldegg uud Pötzleins- dorf (Putterlick); um Siegenfeld und Heiligenkreuz. Nach Garovaglio _ auch auf nassen Wiesen um Gaden uud Weidling am Bach (Garov. En. - p.17; Pok. Laubm. n. 100). Dicranum majus Turn. von Welw. Beitr.p. 227 um Reichenau angegeben, ist für Unter-Oesterreich sehr zweifelhaft und gehört wahrschein- lich zu Vorigem. ‘975. (6287.) Dieranodontium longirostre Bryol. eur. — Auf faulen Baumstrünken in den Wäldern des böhmisch - mährischen Gränz- gebirges und der subalpinen.Region, jedoch nicht häufig. Am Gahus (Ga- rovaglio; Didymodon rostratus Wahlh.; Welw. Beitr. p. 229; Didy- modon lonyirostris Web. et Mohr; Garov. En.p. 18; Pok. Laub. n. 101). 976. (6288.) Thysanomitrion flexuosum Rabeuh. — Cum- IV. Ss 138 pylopus flexuosus Brid. Bryol. un. p.469 — wird von Garovaglio Eu, p. 20 unter Dicranum flexuosum Hedw. auf faulen Bäumen am Gahns, aber steril, und von Welwitsch Beitr. p. 229 auf dem Unterberge und bei Rohr nächst Gutenstein angegeben (Pok. Laubm. n. 102). 12. Grimmiaceae. 977. (6292.) Hedwigia eiliata Hedw. — An sonnigen Felsen der Urgebirge sehr häufig. Im böhmisch-mährischen Gebirge allgemein ver- breitet; ebenso in der Gegend des Wechsels. Scheint aber dem Sandstein- und Alpenkalkgebirge gänzlich zu fehlen (Anoectangium ciliatum Welw. Beitr, p. 215} Garov. En. p. 3; Pok. Laubm. n. 103). 938. (6295.) Anodon ventricosus Rabenh. — An sonnigen, dürren Kalkfelsen häufig. Am Geissberge, auf den Dolomitfelsen der Klause hei Mödling, bei Baden (Schistidium pulvinatum Welw. Beitr. p. 215 et Garov. En. p. 3; Pok. Laubm. n. 104). 979. (6296.) Schistidium eonfertwm Bryol. eur. — In dich- ten, b:äunlichen Räschen auf den Kalkfelsen um Wien. Am Geissberg, in der Brühl, auch um Baden (Grimmia conferta Funck; Garov. En. p. 8; Grimmia apocarpa Hedw. ; Welw. Beitr. p. 217; Pok. Laubm. n. 105). 930. (6297.) Schistidium apocarpum Bryol. eur. — Auf Felsen jeder Art, besonders in Gebirgsgegenden höchst gemein, in vielen Formen durch das ganze Gebiet verbreitet. Um Wien besonders im Sand- steingebirge. Von besondern Formen wurden beobachtet: die Var. db. Sra- eite Schleich an schattigen, feuchten Felsen, am Fusse des Schneeber- ges; die Var, c. rivwulare Nees in den Alpenbächen (Garovaglio), die Var. e. aipäicoluamn Nees in den Schneegruben des Hochschueeberges (Putterlick; Grimmia apocarpa Hedw.; Welw. Beitr. p. 216; Garov. En. p. 7; Pok. Laubm. n. 106). 931. (629.) Bacomitrium neieulare Brid. Bryol. — Auf Steinen und an Felsen in den Gebirgsbächen der Urgebirgsgegenden, selten, Im V. 0. M. B., am Wechsel (Garovaglio; Garov. En. p. 9; Pok. Laubm. n. 107). 932. (6301.) Racomitriunm sudeticwumm Br. et Sch. — Auf Granitblöcken des Wechsels häufig, nicht aber auf Kalk (Garov. En. p. 8 unter Grimmia procera De Not. Pok. Laubm. n. 1C8). 933. (6303.) Bacomitrium heterostichum Brid. — Auf den Urgehirgsfelsen (Granit, Gneuss) des böhmisch-mährischen Gränzgebir- ges, um Karlsstift im V. 0. M. B. (Garovaglio; Garov. En. p.9; Pok. Laubm. n. 109). 934. (6304.) Racomitrium mmicrocarpum Brid. — Iu Felsspalten der Urgebirgsalpen , am Wechsel (Garovaglio; Garov. En. p. 9; Pok. Laubm. n. 110). 935. (6305) BRacomitrium JIamuginaosunmm Brid. — Wird 139 von Garovaglio En. p. 9 allgemein an schattigen Orten auf Steinen, Felsen und auf Erde angegeben. Ist aber wahrscheinlich nur am Wechsel und im V. ©. M. B. verbreitet (Pok. Laubm. n. 111). 956. (6306.) Racomitrium eanescens Brid. — Auf dürrem, steinigen und sandigen Heideboden, durch das ganze Gebiet verbreitet, ge- wöhnlich steril. Um Wien z.B. bei Neuwaldegg. Viel bäufiger im böhmisch- mährischen Gränzgebirge, wo diese Art oft massenhaft auftritt und auch reichlich fructificirt. Die Var. erieoides Brid. unter der Stammform, seltener (Welw. Beitr. p. 233; R. canescens et ericoides Brid.; Garov. En. p. 95 Pok. Laubm. n. 112). 937. (6309.) Grimmia pulvinata Hook. et Tayl. — An son- nigen Felsen aller Art, auf alten Mauern und Dächern durch das Gebiet verbreitet. Auf den dürren Kalkfelsen in der Gegend von Wien oft ganz schwärzlich, mit langen weissen Haaren (Welw. Beitr. p. 2165 Garov. En. p. 8; Pok. Laubm. n. 113). 938. (6312.) Grimmina funalis Bryol. eur. — An Felsen der Neuberger Alpe in Ober-Steiermark (Putterlick; Pok. Laubm, n. 114). 959. (6318.) Grimmmin umeinata Kaulf. — Auf schattigen Fel- sen und Steinblöcken der Urgebirgsalpen. Auf der höchsten Spitze des Wech- sels (Garovaglio; Welw. Beitr. p.216; Garov. En.p.8; Pok. Laubm. u..115). 990. (6320.) Grimmin ovata Web. et Mohr. — Auf den Ur- gebirgsfelsen im V. O0.M. B. (Welwitsch, Garovaglio;5 Welw. Beitr. p. 217; Garov. En. p. 8; Pok. Lauhm., n. 116). 991. (6322.) Gümbelin orbieularis Hampe. — An sonnigen Felsen unserer Kalkgebirge. In der Klause bei Mödling häufig. Reift etwas früher, als Grimmia pulvinata, mit der diese Art sehr viele habituelle Aehn- lichkeit besitzt und zugleich vorkommt (Grimmia africana Garov. En.p.8; Pok. Laubm. n. 117). 992. (6329.) Gümbelia elliptiea Hampe. — Auf den Ur- gebirgsfelsen des böhmisch-mährischen Gräuzgebirges (Grimmia commutata Hüben; Garov. En. p. 8; Pok. Laubm. n. 118). 13. Encalypteae. 993. (6333.) Encalypta vulgaris Hedw. — An sonnigen Hü- zelu, an Mauern, Felsritzen durch das ganze Gebiet verbreitet. Auf der Türkenschanze, am Geissberge, in der Brühl u. s. w. (Welw. Beitr. p. 237; Garov. En.p.7; Pok Laubm. n. 119). - 994. (6334.) Encalypta commutata Nees et Horusch. — Am Hochschneeberge an den Schueegruben gegen den Gipfel mit Encalypta ciliata und Dissodon Fröhlichianus (Putterlick; Garov. En. p. 7; Pok. Laubm. n. 120). S* 140 995. (6335.) Enealypta eiliata Hedw. — Auf fruchtbarer Erde in Felsspaltlen und an Felsen der höheren Gebirge, Sehr häufig an den Ur-. gebirgsfelsen des böhmisch - mährischen Gränzgebirges. In den Alpen steigt diese Art hoch binauf, wie z.B. iu den Schneegruben des Hochschneeberges (über 6000 Fuss hoch). (Welw. Beitr. p. 2335 Garov. En. p. 7; Pok. Laubm. n. 121). 996. (6339.) Enealypta streptoearpa Hedw. — An Felsen und schattigen Abhängen unserer Kalkberge und Alpen allgemein verbreitet. Auf der Türkenschanze, am Geissberge , hier steril; in der Brühl links von der Hildrichsmühle (Welwitsch); hinter Pottenstein an der Strasse am Fusse des sogenannten Halses, an den Abbängen des Kuhschneeberges (P u t- terliek); im Höllenthal (Welw. Beitr. p.233; Garov, En. p.6; Pok. Laubm. n. 122). 14. Orthotrichaceae. 997. (6340.) Coseinodon pulvinatus Spreng. — Au den Urgebirgsfelsen des höhmisch-mährischen Gränzgebirges, häufig. Kommt auf Sandstein oder Kalk bei uns nicht vor (Welw. Beitr. p. 215, dessen An- gabe jedoch „an sonnigen Felsen in der Brühl und von da gegen den Schnee- berg“ auf einer Verwechslung beruht; Garov. En. p. 7.; Pok. Lauhm. n. 123). ’ 998. (6348.) Orthotrichum eupwiatum Hoffm — Au den Felsen und Mauern in den Kalkgebirgen Unter-Oesterreichs sehr häufig und gemeinschaftlich mit Orthotrichum anomalum. Iu der Brühl, um Baden, bei Guteustein u. s. f. Die Var. b. Flörkü Hornusch. sammelte Putterlick in der Klause der Brühl (Garov. En. p. 20; Pok. Lauhm. n. 124). 999. (6350,) Drthotrichum amonmalunm Hedw. — Ebenfalls häufig auf den Felsen der Kalkgebirge Uuter - Oesterreichs, so z. B. am Geissberge, bei Mödling. Seltener auf alten Weinstöcken, wie hei Neu- waldegg. Nach Welwitsch auch um Langenlois, Zwettel, Gmünd (Welw. Beitr. p. 2215 Garov. En. p. 20; Pok. ‘Laubm. n. 125). 1000. (6353.) Orthotrichum Ludwigii Schwaegr.— Anver- schiedenen Laubbäumen, besonders an Erlen und Birken, au Bachufern der subalpinen Region. An der Schwarza, am Fusse des Schneeberges, am Kuh- schneeberge (Putterlick; Garov. En. p. 20; Pok. Laubm. n. 126). 1001. (6354.) Orthotrichum obtusifolium Schrad. — Au verschiedenen alten Laubbäumen (Pappeln, Weiden) in den Donau - Inseln häufig; so im Prater, in der Brigittenau. Auch sonst in der Gegend von Wien nicht selten; um Grinzing (Putterlick); Weidling (Garovaglio); Mauerbach (Welwitsch); am Galiziuberg, Bisamberg u. s. f. Auch im Höllenthale (Welw. Beitr. p. 221; Garov. En.p.22; Pok. Laubm.n. 127). 1002. (6355.) Orthotrichhumn puammäleama Schwaegr. — Inden Rissen und Spalten der Rinde alter, freistehender Laubbäume, zerstreut. Im 141 Prater hinter dem Feuerwerksplatze, au Weiden zwischen Weinhaus und Hernals, im Kirlingthale (Heufler), Die Var. 5b. fallaw Bruch an alten Weiden im Prater mitO. daphanum et obtusifolium, und beim Magdalenen- hofe am Bisamberge; um Dornhbach (Putterlick; Garov. En. p. 21’, wu es heisst: „sunt varietates: O. fallax et patlens Bruch;* Pok. Lauhm. n. 128). 1003. (6356.) Orthotrichum tenellum Bruch. — Auf deu alten Pappelbäumen in der Allee zwischen Pötzleinsdorf und Neuwaldegg (Putterlick; Pok. Laubm. n. 129). 1004. (6359.) Orthotrichum patens Bruch. — Au Lauhbäu- men sehr selten: im Höllenthale (Welwitsch; Pok, Laubm. n. 130). 1005- (6360 ) Orthotrichum affine Schrad. — Auf Laubbäu- men, seltener au Planken und Steinen. Durch gauz Unter-Oesterreich, stel- leuweise sehr häufig. Im Prater, bei Dorubach, um Kaltenleutgeben, Baden u. s. f. (Welw. Beite. p. 220; Garov. En. p. 21, wo es heisst: „Prae- cipuae varietates sunt: 0. speciosum Nees; O. fastigiatum et patens Bruch.“ Alle diese Formen kommen wirklich vor, und sind hier nach den jetzigen Ansichten der ersten Bryologen als eigene Species aufgenommen. Pok. Laubm. n. 131). 1006. (6361.) Orthotrichum fastigiatwm Bruch. — Auf freistehenden Laubbäumen um Dornbach (Putterlick; Pok, Lauhm. n. 132). 1007. (6362.) Orthotrichum rupestre Schw. — Auf den Gneussfelsen des böhm. - mähr. Gebirges häufig mit der Var. c. Sehlmeyeri Hornsch. Am Wechsel (Garovaglio; Garov. En. p.?1;5 Pok. Laubm. n. 133). 1008. (6363.) Orthoteichum speceiosumm Nees. — Au Bäu- meu, in Gebirgsgegenden. Im V. ©. M. B. häufig, ebenso in der subalpinen Region, bei Stüchsenstein(Welwitsch; Welw.Beitr. p. 220; Pok. Laubm. n. 134). 1009. (6367.) Orthotrichum erispum Hedw. — An Wuld- bäumen am Ufer der subalpinen Bäche nicht selten nach Garovaglio; am Kuhschneeberge (Putterlick5 Welw. Beitr. p. 222; Garov. En. p. 20; _ Pok. Laubm. n. 135). 1010. (6368.) Orthotrichum erispuium H. — An ähnlichen Orten mit dem Vorigen. An jangen Buchen und Erlen. Im Höllenthale, am Gahns und Hengst nach Welwitsch, um Dornbach nach Garovaglio (Garov. En. p. 20; Pok. Laubm. n. 136). 1011. (6370.) Orthotrichum stramineum Hornsch. — Au Buchen, sehr selten; um Neuwaldegg und Dornbach (Garovaglio, Put- terlick; Garov. Eu. p. 21; Pok. Laubm. n. 137). 1012. (6371.) Orthotrichum pallens Bruch. — An Feldhäu- men und an Sträuchern, um Dornbach (Putterlick); im Höllenthale (W el- witsch; Pok. Laubm. n. 138). 142 1013. (6373.) Orthotrichum diaphanum Schrad. — Ueberall an älteren Bäumen in den nächsten Umgebungen Wiens, in Gärten, Spazier- gängen , Alleen und den Auen der Donau-Inseln und des Sandsteingebirges. Scheint jedoch den höheren Gebirgsgegenden gänzlich zu fehlen (Welw. Beitr. p. 221; Garov. En. p. 21; Pok. Laubm, n. 139). 1014. (6375.) Orthotrichum leiocarpum Bryol. eur. — Ueberall in Wäldern, Obstgärten, Alleen, besonders an jungen Buchen und Pappeln. Am Kahlenberge, Giesshübel, besonders schön in der Allee zwischen Pötzleinsdorf und Neuwaldegg; im V.O. M.B. bei Gutenbrunn (O. striatum Hedw.; Welw. Beitr. p. 221; Garov. En. p. 21; Pok. Laubm. n. 140). 15. Bartramiaceae. 1015. (6383.) Bartramia ithyphylla Brid. — An den Seiten- wänden der Felsen in der Gebirgs- und Alpenregion, jedoch nicht häufig. Um Dornbach am kleinen Eckbach und sonst hie und da spärlich ; am Rande der Schneegruben am Hochschneeberge mit Dissodon Fröhlichianus, und Mee- sea uliginosa var. minor (Putterlick; Welw. Beitr. p. 244; Garov. En. p- 24; Pok. Laubm. n. 141). 1016. (6384.) Bartramia ®ederi Swartz. — In der ganzen subalpinen Region der Kalkalpen Nieder-Oesterreichs nicht selten, besonders an Felsen und Felsabhängen, z. B. im Höllenthale. Die Form b. condensata (B. alpina Schwaegr.) am Hochschneeberge und an Felsen des Nordabhan- ges des Kuhschneeberges (Putterlick; Welw. Beitr. p. 224; Garov. En. p- 24; Pok. Haubm. n. 142). 1017. (6385.) Bartramia pomiformis Hedw. — Ueberaus häufig an den Gneussfelsen des böhmisch-mährischen Gränzgebirges. Scheint dem Sandstein- und Kalkgebirge gänzlich zu fehlen. Ueberall im V.O.M.B. um Langenlois, Zwettl, Kirchberg am Walde; im V.0©.W. W. um St, Pölten (Welw. Beitr. p. 244} Garov. Eu: p. 24; Pok. Laubm. n. 143). 1018. (6386.) Bartramia erispa Swartz. — An bemoosten Ab- hängen, Felsen und an den Wänden der Hohlwege in Gehirgsgegenden ziemlich allgemein verbreitet, besonders auf Kalk. Um Neuwaldegg und um Mauerbach nächst Wien, häufiger insubalpinen Gegenden. Auch im V.O.M.B. (Welw. Beitr. p. 2445 Garov. En. p. 24; Pok. Laubm. n. 144). 1019. (6387.) Bartramia Halleriana Hedw. — In schattigen Felsevritzen und Hohlwegen der subalpinen Region der Urgebirgsalpen, viel seltener in Unter - Oesterreich auf Kalk. Am Wechsel, am Gahns unterhalb der Jägerhütten, spärlich (Garovaglio); im Höllenthale (Welw. Beitr, p: 2455 Garov. En. p. 24; Pok. Laubm, n. 145). 4 1020. (6390.) Bartramia fontana Swartz. — An quelligen Orten, in Sumpfwiesen, an Bächen der Gebirgsgegenden. Im V. 0.M. B. und in der Gegend des Wechsels sehr häufig, spärlicher um Dornbach, Hei- 143 ligeukreuz, Gutenstein und Reichenau (Welw., Beitr. p. 245; Garov. Eu. p- 24; Pok. Laubm. n. 146). 1021. (6391.) Bartramia ealearena Bryol. eur. — „In scaturi- ginosis Austriae legit Garovaglio in herb. Hildenbrand.“ Vermuthlich in den Kalkbergen Unter-Oesterreichs nicht: selten. Ist daher, sowie die alpineu Formeu von B. fontana, bei künftigen Forschungen besonders beachtenswerth (Pok, Laubm. n. 147). 16. Meesiaceae. 1022 (6392) Paludella squarrosa Brid. — Iu den tiefen, subalpinen Torfmooren bei Mitterbach und in schwammigeu Wiesen am Wechsel nach Garovaglio; am Hechtensee bei Maria-Zell (Putterlick; Garov. En. p. 30; Pok. Laubm. n. 148). 1023. (6393.) Meesia uliginosa Hedw. — In sumpfigen Wiesen und auf Torfmooren , besonders aber au den Bergabhängen der Alpen; in Unter-Oesterreich nicht besonders häufig. Die Stammform um Gmünd (Wel- witsch); am Hochschneeberge, besonders um die Schneegruben bis gegen die Koppe (Putterlick), hier mit der Form b, alpina Funk; die Form ce. minor Brid. an schattig feuchten Stellen am nördlichen Abhange des Kuhschneeberges (Putterlick; Welw. Beitr. p. 246; Garov. En. p. 25; Pok. Laubm. n. 149). 1024. (6394.) Meesia longiseta Hedw. — Nach Host in Süm- pfen um den Neusiedlersee, welche Angabe in Welw. Beitr. p. 247 und Garov. En. p. 25 überging. Um Maria- Zell wurde diese Art von Wel- witsch gesammelt ; auf den Torfwiesen um Iglau ist sie nicht selten und daher wahrscheinlich auch im V. ©. M. B. (Pok. Laubm. n. 150). 1025. (6396.) Meesia tristicha Bryol. eur. — Am Hechtensee bei Maria-Zell (Putterlick); in den Sumpfwiesen unterhalb Simmersdorf bei Iglau (Pok. Laubm. n. 151). g Amblyodon deaihatus Pal. de Beauv. — Wird von Garov. En. p. 25 nach Host „an. quelligen Orten am Fusse der Preiner - Alpen“ angegehen. Ist für Nieder- Oesterreich sehr zweifelhaft, 17. Bryaceae. 1026. (6401.) Bryum inelinatum Bryol. eur. — In dichten Rasen auf der Erde in den höheren Regionen der Alpen Unter-Oesterreichs. Auf der höchsten Kuppe des Hochschneeberges (Putterlick); am Ochsen- boden, am Plateau der Rax (Pok. Laubm. n. 152). 1027. (6403.) Bryum uliginosum Bryol,. eur. — Wird von Rabenhorst Krypt. Fl. p. 203. n. 6403 im Prater angegeben. Ich sah es ‚aus Unter-Oesterreich noch nicht (Pok. Laubm. n. 153). 141 1028. . (6407.) Bryum polymorphum Bryol. eur. — In dichten Rasen anf den Alpenweiden und sterilen Abhängen: der Kalkalpen Unter- Oesterreichs überhaupt ; häufig am Dürrenstein und der Raxalpe (Garo- vaelioz Pohlia minor Schw.3 Welw. Beitr.p. 243; Bryum brachycarpon Garov. Ei. p. 29; Pok. Laubm. n. 154): 1029. (6410.) Bryum Zierii Dicks. — In Felsspalten unterhalb der Höhbauerhütte am Kuhschneeberge (Putterlick, Garovaglio), sel- ten (Garov. En. p. 30; Pok. Laubm. n. 155). 1030. (6412.) Bryum elongatum Dicks. — Am Fusse der Ur- gebirgsalpen an Waldbächen auf nackter Erde. Seltener auf Kalk, Am Wechsel nach Garovaglio (Garov. En. p. 29; Welwitsch’s Pohlia elonyata Beitr. p.242 ist wohl ein Inbegriff der meisten alpinen Arten. Pok, Laubm. n. 156). 1031. (6414.) Bryum nutans Schreb. — An lichten Waldstellen und Abhängen, am Fusse der Bäume, jedoch nicht häufig. Um Neuwaldegg (Garovaglio); in der Gegend des Schneeberges, um Gmünd (Welwitsch; Garov. En. p. 295 Welw. Beitr. p. 239; Pok. Laubm. n. 157). 1032. (6416). Bryum erwdum Schreb. — In den Wäldern der Gebirge und der subalpinen Region nach Garovaglio (Garov. En.p. 29; Pok. Laubm. n. 158). 1033. (6420.) Bryum earneum L. — Aufangeschwemmtem Boden in den Donau-Inseln,, besonders in der Brigittenau in einem ausgetrockneten Graben bei der Damen-Schwimmanstalt (Putterlick; Garov. En. p. 29; Pok. Lauhm. n. 159). 1034. (6421.) Bryum Wahlenbergii Schwaegr. — Anf an- geschwemmtem Boden am Ufer der Donau in der Brigittenau (Putterlick); die männliche Pflanze ebendaselbst (Dr. Franz Pokorny). Hieher gehört wahrscheinlich nach einer brieflichen Mittheilung Garovaglio’s Bryum annotinum Garov. En. p. 29; P.ok. Laubm. n. 160). 1035. (6422) Bryum pyriforme Hedw. — Dieses zierliche Moos liebt besonders nördlich gelegene Felsspalten und Mauern. kommt aber auch an Grabenrändern vor. Besonders schön in der Brigittenau (Putterlick); nach Welwitsch schon an Mauern im botanischen Garten, in Schönbrunn, bei Baden uud um Frohsdorf nächst Wiener-Neustadt (Welw. Beitr.p. 239; Garov. En. p. 30; Pdk. Laubm. n. 161). 1036. .(6427.) Beyum pallescens Schwaegr. — AnMauern und Felsen der Alpenregion, selten (Garovaglio); am Kuhschneeberge (P ut- terlick; Garov. En. p. 28; Pok. Laubm. n, 162). 1037. (6429.) Bryum pseudotriquetrum H ed w.— An Süm- pfen und Bachufern, besonders in der Voralpenregion. Nach Welwitsch an Bergquellen im Klosterthale unweit des sogenannten Gschadbauers , und in der Umgebung von St. Pölten. Ich sah aus Unter-Oesterreich blos weib- liche Pfänzcheu, welche Dr. Putterlick an einer kalksinterhaltigen Stelle Tan, 145 des kleinen Eckbaches nächst Dornbach sammelte. — (W e I w. Beitr. p- 242. — Garov. n. p. 28. — Pok, Laubm, n. 163). 1038. (6430.) Bryum pallens Sw. — An quelligen Abhängen, auf feuchter schattiger Erde in der subalpinen Region, selten (Garovaglio); — (Welw. Beitr. p. 240. — Garov. En. p. 28. — Pok. Laubm. n. 164). 1039. (6431.) Bryum turbimatum Schwaegr. — Auf feuch- tem Boden, besonders in der alpinen Region an Bachufern und quelligen Orten hoch aufsteigend. Nach Garovaglio am Aufstieg zum Kuhschnee- berg und am Oetscher. An einer kalksinterhaltigen Stelle des kleinen Eck- baches nächst Dornbach, die männliche Pflanze nnd Früchte (Putterlick). — Welw. Beitr. p. 240. — Garov. En. p. 23. —Pok. Laubm. n. 165.) 1040. (6434.) Bryum eapillare Hedw. — Ueberall in den Wäldern au Baumwurzeln, an alten Bäumen (z. B. im botanischen Garten), an Steinen, schattigem Waldboden , auch häufig mit Früchten, so um Dorn- bach. Anf den faulen Baumstrünken des Gahns die männliche Pflanze. — _(Welw, Beitr. p. 239. — Garov. En. p. 28. — Pok, Lauhm. n. 166.) 1041. (6436.) Bryum enespititäwunm L. — Eines der häufigsten und verbreitetsten Moose. Ueberall an Wegen, Grasplätzen, alten Dächern und Mauern u. s. f. Schon am Glacis und in den Vorstädten in Gärten, auf Dächern ; überall in den Wäldern des Wiener Waldes und im V. ©. M, B. Soll nach Rabeuhorst nicht auf die Alpen steigen. — (Welw. Beitr. p. 238. — Garovy. En. p. 28. — Pok. Laubm. n. 167.) 1042. (6437.) Bryum erythrocarpum Schwaegr. — Inden Donauinseln nach Garovaglio, (Garov. En.p. 29. — Pok. Laubm. n. 167.) 1043. (6438) Bryum atropurpureum Web. et Sl. — Au feuchten, sandigen, zeitweilig überschwemmten Stellen in den Donauinseln (Garovaglio); Austria inferior (herb. Welwitsch). — (Garov. En. p. 28. -— Pok. Laubm. n. 169.) Bryum alpänmuam L. soll nach Host’s Synopsis am Wetterk ogel in den Preineralpen vorkommen. Ist sehr unwahrscheinlich; wurde auch in neuerer Zeit von Niemanden daselbst beobachtet. Vergl. Welw. Beitr. p- 239. — Garov. En. p. 9. 1044. (6445.) Bryum argenteum L. — Ueberall häufig auf alten Mauern und Dächern, an unbebauten Stellen, an kiesigen Wegen und magern Grasplätzen durch das ganze Gebiet. Sehr schön in der Brigittenau mit Phascum patens (Putterlick). — (Welw. Beitr. p. 238. — Garov. En. p. 30. — Pok. Laubm. n. 170.) 1045. (6448.) Bryumm roseum Schreb. — Zwischen Moosen und unter Gebüsch in Gebirgsgegenden. Um Wien schr selten; die weib- liche Pllanze zwischen Hypnen an der Auhöhe hinter der Pfarrkirche von - Mödling und am sogenannten Kammerstein des Geissberges , ohne Früchte. Häufiger im V. 0. M. B. an ‚schattigen Waldbächen. — (Welw. Beitr. p. 241 u. Garov. En. p. 27 haben diese Art nicht beobachtet. — P ok. Laubm. n. 171). IV, T 146 18. Mniaceae. 1046. (6450.) Mnium pumctatum Hedw. — In schattigeu Wäldern, an Waldbächen und quelligen Orten durch das ganze Gebiet. Um Dornbach, bei Siegenfeld; in den feuchten Gabnswäldern auf faulen Baum- stämmen; nach Welwitsch um Wiener-Neustadt und Langenlois. Viel häufiger im V. ©. M. Be — (Garov. En. p. 26. — Bryum punctatum Schreb. Welw. Beitr. p. 240. — Pok. Laubm. n, 172.) 1047. (6453.) Mimmäuunen uameluulatuum Hedw. — An Waldränderu und in Auen vorzüglich schön und mit Früchten an Waldbächen allgemein verbreitet. Schon im Prater, um Dornbach, Weidlingbach,, Heiligeukreutz ; in den Auen der Schwarza; überall im V. O, M. B. und um Iglau,, wo be- sonders Dr, Grüner Exemplare von ausserordentlicher Schönheit sammelte. — (Garov. En. p. 26. — Bryum liyulatum Schreb. Welw, Beitr. p: 241. — Pok. Laubm. n. 173.) 1048. (6454.) Mmniyvmm horsmmuamn L. — In dichten Rasen an Wald- bächen ; nach Garovag-lio in den Granitgegenden des nördlichen Oester- reichs häufig: — (Garov. En. p. 27. — Pcok. Laubm. n. 174.) 1049. (6457.) Nnmivm orthorhynchum Brid. — Am Nordah- hange des Kubschneeberges beim Aufgange üher die Treukwiese (Putter- lick); im .Höllenthal und in den Gahnswäldern. — (Mnium serratum Gar. En. p. 27. — Pok. Laubm. n. 175.) 1050. (6458.) Mnium spimosum Schwaegr. — Dieses ehe- dem für höchst selten gehaltene Moos kommt durch unser ganzes Gebiet in Nadelwäldern, stellenweise sogar in grosser Menge vor. Hr. Dr. Gr üner entdeckte es zuerst bei Vöttau an der Thaja, sodann aber auch an vielen Puncten des böhm.-mähr. Grenzgebirges, wo es hier und da, wie z.B. bei Pirnitz, die Hauptmasse des grünen Moosteppichs der Wälder ausmacht. Auch unser Alpenkalkkette fehlt es nicht, obwohl es hier seltener und meist nur steril vorkommt. Zunächst um Wien beobachtete ich es in den Wäldern von Pinus Laricio bei der Burg Mödling am Aninger; ferner an der Wand bei Wiener-Neustadt ; dann in den Tannenwäldern am Kuhschnceherg und in den Preiner Alpen ; bei Potteustein fand es Dr. Putterlick. — (Pok. Laubm, n. 176.) 1051. (6459.) Mmium spimulosum Bryol. eur. — Diese schöne und characteristische Art wurde von Hrn. Dr, Grüner in den Nadelwäl- dern um Iglau 1842 entdeckt und als neu erkannt und von den Verfassern der Bryologia europaea heschrieben und abgebildet. Es scheint in. dem ganzen an Mnien reichen böhm.- mähr. Greuzgehirge allgemein verbreitet zu sein, da ich es auch in Unter-Oesterreich bei Gutenbrunn gegen das Ypserthal zu beobachtete. Im Herbarium des k. Museums liegt ein Kleines von Welwitsch gesammeltes Räschen mit der Aufschrift „Preiner Alpen ?“ (Pok, Laubm, n, 177.) 147 1052. (7460.) Mnium rostratum Schwaegr. — An schattigen feuchten Orten in Wäldern, nicht selten. In der Brigittenau, im Dorubacher Park ; im Helenenthale bei Baden, am Wege nach Siegenfeld (Putterlick); häufig und prächtig in den Wäldern des V.O.M.B. — (Garov. En. p. 27; Pok. Laubm, n. 178.) 1053. (6461.) Mnium euspidatum Hedw. — Ueberall iu Gärten, auf schattigem Waldboden, zwischen andern Moosen und än Wald- hächen. Um Dornbach, Giesshübel, Heiligenkreuz; um Wiener-Neustadt und Reichenau. Noch viel häufiger im böhm.-mähr. Grenzgebirge. (Garov. En. p. 27. — Bryum cuspidatum Schreb. Welw. Beitr. p. 241. —Pok. Laubm. n. 179.) 1054. (6462.) Mnium affine Bland. — In schattigen Wäldern, besonders in tiefen Waldsümpfen des böhm.-mähr. Gebirges. In der Gegend von Iglau auf das üppigste fructifieirend (Dr. Grüner). Austria borealis (Welwitsch). — (Garov. En. p. 27. — Pok. Laubm, n, 180.) 1055. (6464.) Mnium stellare Hedw. — In schattigen Laub- wäldern, besonders in Bergschluchten, in der Gegend von Wien häufig. Im Dornbacher Park und am kleinen Eekbach; im Schönbrunner Garten; im Schirgengraben bei Giesshübel, bei Pottenstein am Wege über den Hals, am Fusse desselben (Putterlick); an feuchten Bergabhängen am Wege zur Guttensteiner Schlossruine; eine grosse üppige Form auf den faulen Baum- strünken des Galıns. (Garov. En. p. 27. —Pok. Laubm. n. 181.) 1056. (6466.) Aulacomnion palustre Schwaegr. — In Sumpfwiesen, besonders auf torfhältigem Boden im ganzen böhm.- mähr, Grenzgebirge; um Gmünd (Welwitsch). — Nach Garovaglio auch am Fusse des Schneebergs und in den Mitterbacher Mooren. — (Garov. En. p. 30. — Mnium palustre L. W elw. Beitr. p. 2433.—Pok. Laubm. n. 182. 1057. (6467.) Aulacomnion zndrogymum Schwaegr — Auf schattigem, feuchten, humusreichen Waldboden und auf faulen Baum- stämmen, jedoch nur mit Pseudopodien, im böhm,-mähr. Grenzgebirge all- gemein verbreitet. Ebenso in der subalpinen Region, wie z. B. inden Gahns- wäldern, am Wechsel. In den Donauinseln bei Pressburg (Endl. fl. pos.) Scheint der nähern Umgebung von Wien zu fehlen (Garov. En. p. 30. — Mnium androgynum L. Welw. Beitr. p. 243. — Pok. Laubm. n. 183.) 1058. (6470.) Georgia pellueida Rabenh. — Auf faulen Baum- stämmen der Bergwälder, seltener auf feuchtem Waldboden. In der Gegend von Wien höchst selten; um Neuwaldegg (Putterlick). Im böhm.-mähr. Grenzgebirge und in den Voralpeu sehr gemein. (Tetraphis pellueida Hedw., Welw. Beitr. p. 245. — Garov. En. p. 24. — Pok. Laubm. n. 184.) 1059. (6472.) Timmia austriaea Hedw. — Inder Alpenregion, auf Felsen, selten. Von Fröhlich, dem Entdecker dieser Art, zuerst in Unter-Oesterreich aufgefunden, wurde sie später vonSauter, Welwitsch und Garovaglio am Gahns, in der Nähe des dortigen Jägerhauses (des Pirschhofes) ebenfalls beobachtet: Nach Welwitsch kommt sie auch spora- T* 148 disch am Wege von Rohrbach auf den Gahns vor. (Welw. Beitr. p+ 245. — Garov. En. p. 24 — Pok. Laubm. n. 185). 19. Polytrichaceae. 1060. (6473.) Catharimea Callibryum Elrh. — Ueberall in Wäldern, unter Gebüsch auf etwas feuchtem Sand und Lehmboden, Schon in den Donauinseln, im Schönbrunner Garten, um Dornbach u. s. f. Ebenso im höhm.-mähr, Gebirge und in der Voralpenregion höchst gemein. — (Poly- trichum undulatum Hedw. W elw. Beitr. p. 247. — Garov. En.p. 22. — Pok. Laubm. n. 186.) 1061. (6475.) Catharine» temella Roehl. — In den Torf- mooren des böhm.-mähr. Grenzgebirges, selten. Zwischen Schrems und Görrlitz (Welwitsch); am Rande des sogenannten Himmelteiches bei Inlafka nächst Potschatek. — (Polytrichum undulatum ß minus Welw. Beitr. p. 247; — Polytrichum controversum Garov. En. p. 22. — Pok. Laubm. n. 187.) 1062. (6476.) Catharinea hereymica Elhrh. — Auf sterilem Bodeu in der Nähe der Steiersberger Schwaig am Wege gegen den Um- schuss am Wechsel häufig. Juli 1849. — (Pok. Laubm. n. 188.) 1063. (6477.) Polytrichum mamumı Hedw. — Herdenweise an Wegen, Aufwürfen, Anhöhen und in Hohlwegen. Um Wien sehr selten; hier und da nach Garovaglio; häufiger im V. 0,.M. B. Nach Wel- witsch auch an der österr.-ungar. Grenze auf dem Wege von Aspang über den Eselsberg und um Glashütten au der böhmischen Grenze. — (Welw. Beitr, p. 247. — Garov. En. p. 22. — Pok. Laubm, n. 189). 1064. (6478.) Polytrichum aloides Hedw. — Auf trockenem festem Heideboden, au Wegen, Gräben u. dgl. In den Wäldern des böhm.- mähr. Gebirges sehr gemein. Um Wien selten. Nach Welwitsch um Dornbach, Heiligenkreuz , um Aspang, um Weitra und Schrems, — (Welw. Beitr. p. 248. — Garov. En. p. 22. —Pok. Laubm. n. 190.) je 1065. (6479.) Polytrichum nmrnigeruem L. — In lockern Rasen an ähnlichen Orten mit dem Vorigen, — In den Wäldern des böhm.-mähr. Gebirges und Wechsels sehr gemein. Um Wien selten. Nach Welwitsch um Gaden; um Langenlois und auf Mooren bei Kirchberg im Walde im V. 0. M.B. — (Welw. Beitr. p. 248. — Garov. En. p. 22. — Pok. Laubm. n. 191.) 1066. (6480.) Polytrichum alpimum Hedw. — In der ganzen subalpinen Region des Schneeberges und der Raxalpe gemein; in den Wäl- dern, auf bemoosten Felsen und selbst auf faulen Baumstrünken. Die Form b. arcticum Wahl, auf dem Hochschneeberge., — (W elw. Beitr. p. 248. — Garov. En. p. 22. — Pok. Laubm. n. 192). 1067. (6482.) Pelytrichum formosum Hedw. — Gemein in allen Bergwäldern der Umgebung Wiens bis in die Alpen. Scheint hier die 149 Stelle des fehlenden Polytrichum commune zu vertreten. In den Wäldern des böhm. - mähr. Gebirges seltener (Garov. En. p. 23; Polytrichum com- mune Welw. Beitr. p. 249 pro parte; Pok. Laubm. n. 193.) 1068. (6483.) Polytrichum graeile Meuzies. — In ziemlich dichten Rasen in dem Torfmoore bei Gutenbrunn im V. O. M. B.; (Pok. Laubm. n. 194.) 1069. (6484.) Polytrichum piliferum Schreb. — Auf dürrem Heidehboden in trockenen Wäldern. Häufig um Neuwaldegg (Garov., Put- terlick), um Mauerbach,, Hadersfeld, Wiener-Neustadt, um Zwettel und Hoheneich im V. O0. M. B. (Welwitsch; Welw. Beitr. p. 248; Ga- rov. En. p. 32; Pok. Laubm. n. 195.) 1070. (6485.) Polytrichum juniperinum Willd. — Ge- mein auf trockenen Heiden und dürren Waldabhängen. Im Schönbrunner Park, um Dornbach u. s. f., auch im V. ©. M. B. schr häufig. Massenhaft aber am Kampstein des Wechsels (Welw. Beitr. p. 249; Gar. En. p. 23; Pok. Laubm. n. 196.) 1071. (6486.) Polytrichum strictum Menzies; b) alpe- stre Hoppe — Auf feuchten Alpenweiden unserer Kalkalpen, besonders am Grüuschacher auf der Raxalpe. Nach Garovaglio auch in den Torf- sümpfen um Mitterbach. (Polytrichum formosum;} Welw. Beitr. p. 249 pro parte. P. alpestre Hoppe; Gar. En. p. 23; Pok. Laubm. n. 197.) 1072 (6487.) Polytrichum commune L. — In grossen Pol- stern oft bedeutenden Strecken, besonders in feuchten Wäldern und Torfsüm- pfe überziehend, hier als Form c) uliginosum, eben so häufig aber auch auf trockenen Localitäten, und zwar als Form b) periyoniale. Im ganzen böh- misch-mährischen Gebirge und am Wechsel allgemein verbreitet. Fehlt gänz- lich in der Gegend von Wien und vielleicht auch in der subalpinen Region des Schneehergs (Welw. Beitr. p. 249 pro parte; Gar. En. p. 23; Pok. Laubm. n. 198.) 29. Buxbaumiaceae. 1073. (6488.) Buxbaumia aphylla L. — Auf nackten oder karg bewachsenen lehmigen Waldstellen , vorzüglich in Nadelhölzern , selten. — Auf Heideboden hinter Dorubach, ein Exemplar ein einziges Mal von Put- terlick beobachtet, in Wäldern um Gmünd ziemlich häufig C(W elwitsch; Welw. Beitr. p. 250; Garov. En. p. 26; Pok. Laubm. n. 199.) 1074. (6489.) Buxbaumia indusiataBrid. — Auf faulen Baum- strünken in feuchten Wäldern, in den Voralpen; beim Aufgange über die Treukwiese zum Kuhschneeberg (P utterlick), oberhalb der sogenannten Waisnixriese bei Reichenau am Gahns sehr häufg (Garov. En. p. 26; Pok. Laubm. n. 200.) - 1075. (6490.) Diphyscium foliosum Web. et M.— Auf Berg- abhängen und Heiden, an den Seiten der Hohlwege durch das ganze Gebiet, 150 in der Brigittenau (Putterlick), am kleinen Eckbach um Dornbach, um Mauerbach (Welwitsch), in der Nähe des Thalhofes bei Reichenau, im V. ©. M.B. häufig (W elw. Beitr. p. 2505 Garov. En.p.26; Pok. Laubm.n. 201). B, Clonocarpi. 21. Ripariaceae. 1076. (6491.) Cinelidotus aquaticus Bryol. eur. — In kla- ren, kalten, raschfliessenden Alpenbächen selten, in @er Schwarza bei Rei- chenau, besonders in der Nähe des Kaiserbrunnens massenhaft und an der rechten Seite des Abflusses der Quelle mit Früchten. Schon von Jacg. fl. austr. cent. 3. p. 48. c. tab. angeführt, wurde diese Art in neuerer Zeit von Welwitsch wieder aufgefunden. Ich faud auch wenige ste- rile Exemplare im Schirgenbrunnen im Schirgengraben hei Perchtholdsdorf zwischen Hypnum ruscifolium (Harrisonia aquatica Spr. Welw. Beitr. p: 214; Garov. En. p. 5; Pok. Laubm. n. 202.) 1033. (6492.) Cinelidotus fontinaloides Pal. de Beauv. — In den subalpinen Bächen unserer Kalkalpen, stellenweise sehr gemein. In der Prein, in der Schwarza bei Reichenau; am Fusse des Oetscher und Dür- rensteins (Garovaglio; Garov. En. p. 10; Pok. Laubm. n. 203.) 1078. (6493.) Cinelidotus riparius Walk. Arn. — Von Host einmal] an Holzpflöücken und Steinen nächst der Taborbrücke bei Wien gefun- den, und an Schwägricheun mitgetheill. Seit dieser Zeit in Uuter- Oesterreich nicht mehr beobachtet (Gymnostomum riparium Host syn.; Trichostomum riparium W. et M. Welw. Beitr. p. 233; Racomitrium ri- parium Brid; Garov. En. p. 105 Pok. Laubm. n. 204.) 22. Fontinaleae- 1079. (6498.) Fontinalis antipyretica L. — In Quellen, Bächen, Flüssen durch das ganze Gebiet. In der Donau nach Welwitsch durch ihren ganzen Lauf, besonders häufige um Klosterneuburg. In allen Gebirgs- bächen, um Heiligenkreuz, in der Schwechat bei Baden, um Gutenstein, Rohr- bach u. s. f. Ebenso häufig im böhm. - mähr. Grenzgebirge. Mit Früchten bisher nur um Mauerbach (Welwitsch), und in einer Quelle bei Brunn nächst Mödling (Schäffer; Welw. Beitr. p. 273: Garov. En. p. 46; Pok. Laubm. n. 205.) ©. Pleurocarpi. 23. Fabroniaceae. 1080. (6503.) Anzcamptodon splachnoides Brid. In klei- nen dichten Räschen auf Buchen, höchst selten. In Unter-Oesterreich ein ein- ziges Mal von Welwitsch um Klosterneuburg (gegen Greifenstein zu, 151 im Weidlingerthale) beobachtet. Seitdem vergeblich aufgesucht (Garov. En. D- 335 p. 435 Pok. Laubm. n. 206.) 24. Leskeaceae. 1081. (6506.) Leptohymenium repens Rabenh. — An fau- len Baumstämmen in den Wäldern der Bergregion, selten. Um Karlsstift im V.0.M.B. (Garovaglio), am Scheiblingsteiner Wege um Wien? und am Kuhschneeberg (Putterlick; (Anomodon repens Hübn.; Garov. Em, p: 32; Pok. Lauhm. n. 207.) i 1082. (6507.) Leptohymenium striatum Rabenh. — An Baumstämmen , besonders au der Basis von Pinus Pumilio in der Alpenre- gion. Anı Schneeberg, Wechsel und Oetscher (Garovaglio); am Kuh- schneeberge ober der Tränkwiese,, zarte Tannenäste überziehend (Welw.; (Maschalocarpus striatus Spr.: Welw. Beitr. p. 270; Anomodon stria- tus Hüh..Garov. En. p. 32; Pok. Laubm. n. 208.) 1083. (6508.) Leptohymenium filiforme Hüben. — Auf Steinen, Felsen und an der Basis alter Bäume in den Bergregionen. Häu- fig au der Basis der Buchen am Rosskopf hinter Dornbach; um Hainbach und Mauerbach (Putterlick), in den Buchenwäldern im V. O0. M, B. und in den Voralpen, aber meist steril(Maschalocarpus fiiformisSpr.; Welw. Beitr. p.269 ; Anomodon filiformis Gar ov. En. p. 32; Pok. Laubm. n. 209.) 1084. (9504.) Anomodon vitienlosus Hook et Tayl. — Ueherall au schattigen Bäumen, Felsen und Waldabbängen,, in der Näle der Bäche, besonders auf Kalk, höchst gemein , jedoch seltener mit Früch- ten, wie z.B. bei Burkersdorf und in der Waldschlucht hinter Giesshübl (Ju- satzka; Welw.Beitr.p. 272; Garov. En. p 32; Pok. Laubm, n. 210.) 1055. (6510) Anamodon eurtipendulus Hook et Tayl. — Iu den Berggegenden des böhmisch-mährischen Urgebirges an schattigen Felsen und alten Bäumen, jedoch selten mit Früchten. Um Karlsstift (G@a- _ rovaglio), in der Nähe des Jemelkasteines bei Gmünd und um Schrems -_ (Welwitsch; Welw. Beitr. p. 272; Garov. En. p. 3t;5 Pokorny’s Laubm. n. 211.) 1086. (6511.) Leskea complanata Hedw. — In dichten fla- chen Rasen au Baumstämmen in der Berg- und Voralpenregian. Bisher ste- il, Um Dornbach, in der Brühl, um Giesshübel, am Gahns und Kuhschnee- berg; Welw. Beitr, p.- 267; Garov. En. p. 34; Pok. Laubm. n. 212.) 1087. (6512.) Leskea trichomanoides Hedw. — In den nie- dern Bergwäldern um die Wurzeln der Bäume, auch an schattigen Steinen, Felsen und Waldabhängen. Häufig um Dornbach , Mauerbach.. im Schirgen- graben bei Perchtholdsdorf, in den Laubwäldern hei Wiener - Neustadt hin- ter Neudörfel in ungeheurer Menge (Aichinger; Welw, Beitr. p+ 267; Garov. En. p. 34; Poks Laubm. n. 213.) ‚1088. (6513.) Leskea sericea Hedw. — Auf ältern Bäumen, Schindeldächeru, auf Mauern, (Kalk), Felsen „ unter Gestränchen und an 152 Bachabhängen. Besonders reich fructifizirend am Leopoldsberg und im Hele- nenthale bei Baden, am Wege nach Siegenfeld (Putterlick); im Schir- gengraben bei Perchtholdsdorf (Welw. Beitr. p. 267; Garov. En. p. 34; Pok. Laubm. n. 214.) 1089. (6514.) Leskea polyantha Hedw. — An der rissigen Rinde der Bäume, auf Dächern, schattigen Planken u. dgl. durch das ganze Gebiet sehr gemein (Welw. Beitr, p. 268; Garov. En. p. 35; Pokorny’s Laubm. n. 215.) 1090. (6516.) Leskea polyecarpa Ehrh. — Sehr häufig in den Auen der Donauinseln am Fusse der Bäume, besonders älterer Weiden, Pappelu und Erlen, auch in den Auen bei Hütteldorf, so wie nach Wel- witsch um Wiener-Neustadt (W elw. Beitr. p. 268; Garov. En. p. 35; Pok. Laubm. n. 216.) 1091. (6517.) Leskea paludosa Hedw. — Wird von Garov. En. p. 35 als Varietät, und von Welw. Beitr. p. 269 in den Donauinseln bei Klosterneuburg, Höflein, Stockerau und bei Schrems angeführt (Pok. Laubm. n. 217.) 1092. (6517.) Leskea subtilis Hed. — In dicht verflochtenen Rasen am Fusse alter Bäume, besonders der Buchen. In den Auen bei Höf- lein (Welwitsch) in der Gegend von Dornbach sehr häufig, am Sem- mering, am Gahns (Welwitsch; Welw. Beitr. p. 268; Garov. En. p- 35; Pok. Laubm. n. 218.) NB. Leskea exilis Sch w. kommt vielleicht mit der Vorigen zugleich vor. 1093. (6520.) Leskea attenuata Hedw. -— Sehr häufig in den Laubwäldern des Wiener Waldgebirges, um Baumwurzeln, auf Steinen und Felswänden. Mit Früchten am Hermannskogel und um Heiligenkreuz u. s. f.(Welw, Beitr. p. 269; Garov. En. p. 35; Pok. Laubm. n. 219.) 1094. (6521.) Leskea nervosa Rabenh. — An der Basis der Buchen hinter Dornbach mit Leskea subtilis (Garovaglio, Putterlick); am Gahns und Schneeberg (Putterlick; Anomodon nervosus Hüb.; Ga- rov. En. p. 325 Pok. Laubm. n. 220.) 1095. (6522.) Leskea Iongifolia Rabenh. — An Bäumen am Gahns und Schneeberg (Putterlick), selten (Pok. Laubm. n. 221.) 1096. (6519.) Leskea rostrata Hedw. — An schattigen Kalk- felsen in der Mitte der sogenannten Waisnixriese oberhalb des Thalhofes bei Reichenau, sehr selten, steril. Auch in der Felsenschlucht bei Giesshübel (Pok. Laubm. n. 222.) 1097. (6524.) Climaecium dendrelden Web. etsSı. — In feuchten und sumpfigen Wäldern, in Wiesen, hie und da z. B. um Dorn- bach , Weidlingbach (Welw. Beitr. p. 272; Leskea dendroides Hedw.; Garov. En. p. 34; Pok. Laubm. n. 223.) N 1098. Kane) Hypmum julacewm Schwaegr. — Nach Ga- rovaglio an nassen Bergabhängen des Wechsels; die Var. b. apieulatum in den hohen Wäldern des Kuhschneeberges, Beide steril (Hypnum monili- 153 forme W all. et Hypnum apiculatum Garov. Em p 40; Pokorny’s Laubm. n. 224.) | 1099. (6526.) Hypnunmm eatenulatum Brid. — An Felsen und Steinen der Bergregion ,„ besonders auf Kalk ; zwischen Mödling und Heili- geukreuz (Welwitsch), au HBelsblöcken am Bache oberhalb ‘der soge- nannten Urtheilsbrücke im Helenenthale bei Baden (Putterlick), über- all auf Kalkfelsen der Berg- und Alpenregion (Earovaglio.) Immer ste- ril (Garov, En. p. 40; Pok. Laubm. n. 225.) 1100. (6527.) Hypnum dimorphum Brid. — In ausgehreite- ten Rasen im Buchenwäldern , selten „ stellenweise aber in grosser Menge. "So um den Tempel im Fasangarten bei Dornbach (Garovaglio, Putter- Nick); auch in der subalpinen Region des Kuhschneeberges (Garovaglio; Welw. Beitr. p. 257; Garov. En.p. 39; Pok. Laubm. n..226-) 1101. (6528.) Hypnum atrovivwens Sm. — Auf Kalkfelseu der * Alpenregion, oft grosse Polster bildend. Häufig am Schneeberg, Oetscher und Dürrenstein (Karovaglio), auf Bäumen am Kuhschneeberge (Put- terlick; Leskea incurvata Hedw. Garov, En. p. 35; Pokornys Laubm: n. 227.) n 1102. (6539.) Hypnum abietinum L. — Höchst gemein anf magern Grasplätzen, dürren Heiden, in trockenen Wäldern, besonders Na- delhölzern, an Felsen u. s. w. durch das ganze Gebiet , bisher aber immer nur steril beobachtet worden. An etwas feuchten Wiesen ist dieses Moos oft sehr gross und üppig, z. B. um Dorubach (Welw. Beitr. p. 259; Gar. ‚En. p. 37; Pok. Lanbm. n. 228.) 1103. (6533.) Hypnum recogmitum Hedw. — Häufig in tro- ‚ckenern Wäldern , besonders in Nadelhölzern, Um Neuwaäldegg und Mauer- bach, bei Giesshübel, um Reichenau u. s. w. (Hypnum delicatulum L. Welw. Beitr. p. 259; Garov. En. p. 36; Pok. Laubm. n. 229.) n 1104. (6534.) Hypnum tamariseinum Hedw. — Auf feuch- : ter Erde, besonders in der Nähe von Waldhächen, in den Wäldern der Al- h; pen und Bergregion, um Wien, z. B. im Schirgengrabeu bei Perchtholdsdorf mit Peltigera polydactyla und Lophocolea minor, bei Giesshühl hinter der Zereläschtacht (Juratzka). Trägt nicht häufig Früchte, auf Sumpfwiesen | um Gmünd (Welwitsch). am Wechsel (Garov. En. p. 36; Hypnum de- — Hieatulum; Welw. Beitr. p. 259 pro parte; Pok. Laubm. n. 230. 1105. (6535.) Hypnum Alopeeurum L. — An feuchten schat- — figen Orten in Gebirgsschluchten und schattigen Wäldern, auf Felsen, selten, Im Helenenthale bei Baden, am Wege nach Siegenfeld, nach Welwitsch auch um Wiener-Neustadt. — Stets steril (Welw. Beitr. p. 256; Garov. En. p. 38; Pok. Laubm, u. 233.) 1106. (6536) Hypnum splendens Hedw. — Auf bemoosten Felsen, auf trockenem Waldboden, besonders in Nadelhölzern oft grosse ‚Strecken überziehend, durch das ganze Gebiet. Im böhmisch-mährischen G@e- birge, und am Wechsel eines der gemeinsten Waldmoose; daselbst auch IV. U _ 154 häufig mit. Früchten (Welw. Beitr. p: 259; Garov.. En. p. 36; Pokorn. Laubm. n. 232.) i 1107. (6537.) Hypnum aduneum L. — In Sümpfen und stehen- den Gewässern , vorzüglich in den Voralpen nach Garovaglio, um Lau- genlois und Schrems nach Welwitsch. Die Var. falcatum Br. et Sch. stirp. normal. fand ich in Sumpfwiesen hinter Kalkspurg, steril (Welw. Beitr. p. 252; Garov. En. p. 44; Pok. Laubm,. n. 233.) 1108. (6538.) Hypnum fluitams L. — In ruhigen reinen Gewäs- sern häufig, seltener in lliessenden und meist steril. Besonders häufig in den Tümpeln der Moore im böhmisch-mährischen Gebirge, um Langenlois, Zwet- tel, Gmünd und Schrems (Welwitsch), in der Nähe von Wien um Moos- brunn, und’ zwar mit Früchten (Welw. Beitr. p. 2535 Garo v. En. p. 44; Pok. Laubm.'n. 234.) 1109. (6540.) Hypnum ruzgosum Ehrhb. — Au sonnigen Anhö- hen, au Berg- und Felsabhängen in der Gegend von Wien sehr häuflg. Am Rosskopf nächst Dornbach, um Sparbach, an der linken Seite der Mödlinger Klause, besonders schön au Felsen bei Giesshübel: u. s. f. bis in die Al- pen. Stets steril (Welw. Beitr. p. 253; Garov. En. p. 43; Pokorn. Lanbm. n. 235.) 1110. (6541.) Hypnum seorpioides L. — In tiefen Sümpfen und Torfmooren, selten. In den Tümpeln um Mooshrunn, bei Schrems (Welk witsch), in den Voralpen (Garovaglio; Welw. Beitr. p. 254; @a- röv. En. p. 44; Pok. Laubm. n. 236.) 1111. (6542.) Hypnum palustre L. — An Steinen, Felsen und an Holz in raschlliiessenden Bächen , besonders an Wassermühlen in Ge- birgszegenden. Am kleinen Eckbach nächst Dornbach (Putterlick), an der ‚Schwarza bei Reichenau, um Gutenstein (Welwitsch; Welw. Beitr. p. 2535 Garov. En. p. 455 Pok. Laubm. n. 237.) 1112. (6543.) Hypmum subsphaeriecarpon Spreug. — An Steinen in deu Bächen unserer Kalkalpen. Nach Garovaglio am Fusse des Oetscher und Dürrenstein nicht selten (Garov. En. p. 44; Pokoru. Laubm. n. 238.) 1113. (6544.) HHypmum mmolle Dicks. — An Steinen in den Al- penbächen, Am Wechsel, an quelligen Orten hinter der Feistritzer Schweig, an Quellen am nördlichen Abhange des Kuhschneeberges unterhalb.der Höh- bauerhütte (Putterlick; Garov. Ex. p. 45; Pok. Laubm. n. 239.) 1114. (6545.) Hypnmum eupressiforime L. -—- Eines, der ge- meinsten und vielgestaltigsten Moose, welches überall in Wäldern, an, Baum- wurzeln und Felsen durch seine grossen Nachen Polster auffällt. Von den ausgezeichnetern Formen kommt die Var. elongata Br, et Sch. stirp: normal (d. fitamentosum Brid.), im böhm.-währ. Gebirge um Gmünd vor. Ehenso die Korm 2. mammillatum Brid; (Welw. Beitr. p. 254; .Garov. En. p: 45; Pok. Laubm. n. 240.) “. 155 1115. (6553.) Hypnum silesineum Pal. de Beauv. — Anfan- len Baumstrünken, besonders in höheren Gebirgen. In der Nähe von Wien bei Kierling (Welwitsch); häufiger in der Voralpenregion (W elw. Beitr. p- 2545 Garov. En. p. 45; Pok. Laubm. n. 241). 1116. (6554.) Hypnum pallescens Pal. de Beauv. — Wird von Rabenh. Krypt. Fl. p. 274. n. 6554 am Dürrenstein bei Lunz (Sau- ter) angegeben (Pok. Laulm. n. 242). 1117. (6556.) Hypnum pulchellum Dicks. — Auf lockerem Waldhoden, in Felsritzen und Hohlwegen, seltener auf alten Bäumen in der subalpinen Region, jedoch nicht häufig. Am Wechsel und Dürrenstein (G a- rovaglio); am Gahns und Heukogel (Putterlick; Welw. Beitr. p. 254; Garov. En. p. 45; Pok. Laubm. n. 243). 1118. (6557.) Hypnum incurvatum Schrad. — Auf Steinen und Felsen, au Baumwurzeln in Waldschluchten, im Wiener Sandsteingebirge nicht selten. Am Kahlenberge, am Hermaunskogel (Garovaglio); am klei- nen Eckbache nächst Dornbach (Putterlick; Garov. En. p. 45; Pok: Laubm. n. 244). 1119. (6558.) Hypnum unmeinntum Hedw. — An Felsen und auf Erde in schattigen Wäldern der höheren Gebirge, auch an sumpfigen Stellen der Nadelhölzer. Um Weitra und Gmünd (Welwitsch); in den Voralpen häufig (W el w. Beitr. p.253; Garov. En. p. 44; Pok. Lauhm, ır. 245). 1120. (6559.) Hypnum erinale Schleich. — Wird vonRabenh. Krypt. Fi. P- 267 angegeben: Auf Nagelfluhe hei Steyer nicht selten und auf dem Dürrensteine bei Lunz (Sauter; Pok. Lauhm. n. 246). 1121: (6560.) HMypnmum Crista eastrensis L. — In feuchten Nadelhölzern der Gehirgsgegenden. Im böhmisch-mährischen Gebirge allgemein verhreitet. Im Wiener Walde sehr spärlich und steril, z.B. hinter Dornhach, Mauerbach, um Heiligenkreuz nach Welwitsch. Häufiger wieder in den Voralpen (Welw. Beitr. p. 255; Garov. En.p.43; Pok. Laubm. n..247). - .. 1122. (6561.) Hypnum molluseum Hedw. — Eines der häu- üigsten Waldmoose. Ueberaill auf Walderde und an Baumwurzeln durch ganz Unter-Oesterreich, besonders in der Bergregion (Welw.Beitr. p. 255; Garov. En. p. 43; Pok. Laubm. n. 248). - 1123. (6562.) Hypnum filicinum L. — Am Rande von Sümpfen und Bächen „an faulen Hölzern im Wasser, an Mühlen, besonders im Ge- birge. Am Geissberge bei Giesshübel in Lachen, im Dombachgraben. bei Unter - Weidlingbach (Putterlicek; Welw. Beitr. p: 252; Garov, En. p- 43; Pok.Lauhm. n. 249). 1124. (6563.) Mypnum eommutatum Hedw. — Au Bächen, Quellen, besonders gerne aber au kalksinterhaltigen Stellen, wo das Wasser herabrieselt, z B. am kleinen Eckbache bei Dornbach, am Knappenberge bei Reichenau. Die Var. 5. falcatum Brid. in reinen Gebirgs- und Alpenbächen uU* 156 am Fusse aller Kalkalpen,, wie am Oetscher, Dürrenstein und Schneeberge (Garovaglio), stets steril (Garov. En. p.43; Hypnum falcatum Brid.y Welw. Beitr. p. 253; Garov. En. p. 44; Pok. Laubm.n. 250). 1125. (6564.) Hypnum squarrosum L. — Au Waldesräudern, auf Sumpfwiesen, Grasplätzen. In. der Gegend von Wien gemein. Um Kloster- nenburg, Mauerbach, Buchberg und Gmünd (Welwitsch), und sonst häufig (Welw. Beitr. p. 255; Garov. En. p. 39; Pok. Lauhm. n. 251). 1126. (6565.) Elypmumn teäqgusetrunmm L. — Ueberall in Wäldern, Obstgärten, in Waldwiesen, besonders in Gehbirgsgegenden. Am Kahlenberge, um Giesshübel u. s. f. (Welw. Beitr. p. 2555 Garov. En. p, 38; Pok. Laubm. n. 252). Hypnum brevirostre Ehrh. — Von Host fl. austr. ohne nähere Angabe des Fundortes angeführt, wurde bisher in Unter-Oesterreich noch nicht beobachtet. Vergl. Welw. Beitr. p. 256; Garov. En. p. 38. 1127. (6567.) Hypmum longirostre Ehrh. — In sehr schattigen Wäldern, auf Felsen und auf Waldboden in der Bergregion hie und da, z.B. häufig am Hermannskogel gegen Weidlingbach (Putterlick); am Geiss- berge gegen Giesshübel, in der Gegend des Schneeberges (Garov. Eu p. 38; Pok. Laubm. n. 253). 1128. (6568.) Hypamum Ioreumn L. — In höheren, subalpinen Waldungen, selten. Am Kuhschneeberge (Putterlick). Am Wechsel ziem- lich allgemein (Garov. En. p. 39; Pok. TLaubm. n. 254). 1129. (6569.) Hypırumm polymaowppäauumm Hook. et Tayl. — In trockenen Wäldern des-niedern (Wiener Wald) Gebirges. Um Neuwaldeug (Garovaglio); um Giesshübel (Putterlick). — Die Var. \chrysophyl- lum Brid. — Auf Erde und an Felsen an den sonnigen Abhäugen der Kalkberge, z.B. bei Mödling ober der Kirche; auch an Gräben, so im Fasan- garten bei Dornbach. Nach Welwitsch auch im Klosterthale bei Gutten- stein, sehr üppig am Sömmering (Garov. En. p. 395 Welw. Beitr. p. 256; Pok. Laubm. n. 255). 1130. (6570.) Hypmurm stellatum Schreb. — In tiefen Sumpf- wiesen und Torfmooren. Im V. ©. M. B. und am Wechsel. Welwitsch's Angaben in den Tabor-Inseln, am Kahlenberge, um Gaden sind sehr zwei- felhaft (Welw. Beitr. p. 256; Garov. En. p. 39; Pok. Laubm. n. 256). 1131. (6571) Hypnum HalleriL. fi. — In dichten, verbreiteten Rasen an Steinen und Felsen der Kalkalpen. Am Schneeberge, auf der Rax- alpe, am Dürrenstein bei Lunz (Garovaglio; Welw. Beitr. p. 257; Garov. En. p. 395 Pok. Lauhm. n. 257). 1132. (6573.) Hypnum umbreatum Ehrh. — Am Grunde alter Stämme und auf Steinen höherer Gebirge, sehr selten. Am Kuhschneeberge (Putterlick); am Wechsel, am Abhange gegen Trattenbach zu (Garov. En. p. 36; Pok. Laubm. n. 258). 1133. (6574.) Hypnum reflexum Stark. — Auf Steinen und 157 Baumstämmen in den Urwäldern des Kuhschmeeberges nach Garovaglio (Garov. En. p. 4%; Pok. Laubm. n. 259). 2 1134. (6575.) Hypnum praelongzgum L. — Auf nackter Erde in Gärten, in Auen und Vorwäldern, um Baumwurzeln , überall gemein. Schon in den Donau - Inseln, um Dornbach u. s. f. (Welw. Beitr. p. 265; Garov. En. p. 415 Pok. Laubm. n. 260). 1135. (6576.) Hypnum Schleicheri Hedw. fil. — An einem aus der Erde hervorragenden Felsenstücke oder Steinblocke am kleinen Eck- bache hinter dem sogenannten Dianentempel im Dorubacher Thiergarten (Putterlick). Hypnum Jacquini Garov. En. p. 42 ist nach de Notaris eine Varität von Hypnum Schleicheri (Pok. Lauhm. n. 261). 1136. (6578.) Hypnum strigosum Hoffm. — Auf schattigem Waldboden in Gebirgsschluchten und an Abhängen, hie und da. Um Neu- waldegg, in den Wäldern des V. O0. M.B., auch in der subalpinen Region des Schneeberges und Wechsels (W elw. Beitr. p. 264. Garovaglio führt diese Art nicht au. Pok. Laubm. n. 262). 1137. (6580.) Hypnum dentieulatum L. — An schattigen Orten in Wäldern, auf lockerem Waldboden, um Baumwurzeln, hie und da häufig, z. B. um Dornbach (Welw. Beitr. p. 251; Garov. En. p.40; Pok. Laubm. n. 263). 1138. (6581.) Hypnum sylvatieum DL. — In feuchten Wäldern auf der Erde und an faulen Bäumen. In den Auen der Donau - Inselu bei Stockerau (Welwitsch); auch um Gmünd nach Welwitsch und in der subalpinen Region des Kuhschneeberges nach Garovaglio (Welw. Beitr. p- 251; Garov. En. p. 40; Pok. Laubm. n. 264). 1139. (6582.) Hlypununmm uumnclunäateama L. — In sehr feuchten Wäl- dern auf der Alpe Nasskaar in Obersteiermark bei Neuberg (Putterlick; Pok. Laubm. n. 265). 1140. (6583.) Hypnum ruseifolium Neck. — An und in Waldbächen, an Flussufern, auf Steinen und Hölzerun, besonders in der Berg- region, z. B. am kleinen Eckbache bei Dorubach, um Weidliung am Bache, im Waldbache bei Siegenfeld. In der subalpinen Region des Wechsels (Welw. Beitr. p. 251; Garov. En. p. 41; Pok. Laubm. n. 266). 1141. (6584.) Hypnum muralie Neck. — Au Mauern, Steinen, Felsen, besonders in der Nähe von Wasser. An Steinen bei der Felsengrotte im Schwarzenberg’schen Garten, am kleinen Eckbache bei Dornbach, besonders schön in einer Waldschlucht am Kobenzel (Garovaglio). Die Var, Hypnum intextum Voit in einem ausgetrockneten Brunnen bei Inzers- dorf (Putterlick; Garov. En. p. 41; Pok. Laubm. n. 267). 1142. (6586.) Hypnum depressum Bruch. — Wahrschein- lich im ganzen Wiener Sandsteingebirge verbreitet, wo es dem Sand- steine euge anhängt und vorzüglich in den Wealdschluchten vorkommt. An den Seitenwänden der Sandsteine im kleinen Eckbache hinter Dornbach 158 und im Bache des entgegengesetzten Bergahhanges, des, sogenannten Dom-+ bachgrabens, der gegen Unter - Weidlingbach ausmündet; um Mauerbach, in der Hainhacher Waldschlucht gegen das Jägerhaus, am Hermannskogel und im Kierlingthale (Putterlick; Hypnum Wissgrilii Garov. En. p. 41; Pok. Laubm. n. 268). 1143. (6589.) Hypnum temellum Dicks. — Im Wiener Sand- steingebiete an ähnlichen Localitäten mit dem vorigen und mit Hypnum con- fervoides. Am kleinen Eckbache hei Dornbach, am ersten, kleinen Seiten- bache des Kierlingbaches links, um Mauerbach (Putterlick; Pok. Laubm. 1.269). 1144. (6591.) Hypnum econfertum Dicks.— Auf losen Steinen zwischen Gebüschen am Fahrwege durch die Weingärten über dem Hügel rechts zwischen Hernals und Doruhach; ein Standort, der gegenwärtig durch das Hinwegräumen des Gerölles sehr gefährdet ist (Garov. En. p. 41. Welwitsch’s Angabe um Laa Beitr. p. 263 ist zweifelhaft. Po k. Laubm. n. 270). 1145. (6595.) Hypnum puwruwm L. — In hohen, lockern Rasen, an moosreichen Bergabhängen,, an Waldesrändern, auf Wiesen durch Unter- Oesterreich. Am Kammerstein des Geissberges, an bemoosten Felsen bei Giesshübel unter Gebüsch, um Ragendorf im Marchfelde (Aichinger); um Weidling fructificirend (Garovaglio); im böhmisch - mährischen Gebirge (Welw. Beitr. p. 261;5 Garov. En. p. 37; Pok. Laubm. n. 271). 1146. (6596.) Hypnurm Schreberi Willd. — Ueberall auf trockenen Bergwiesen, an Waldesrändern, unter Gesträuch, in trockenen Wäldern, z. B. um Dornbach, Maria-Brunn, Heiligenkreuz u. s. f., auch im V. 0. M. B. gemein (W elw. Beitr. p.266; Garov. En.p. 36; Pok. Lauhm. n. 272). 1147. (6597.) EHEypnum cordifolium Hedw. — In sehr sum- pfigen Wiesen, in tiefen Tümpeln und Torfmooren, um Gmünd (Welwitsch); um Karisstift (Garovaglio). Eine sonderbare Form kommt in den Tümpeln bei Mooshrunn vor (Garov. En. p. 36; Pok. Laubm. n. 273). 1148. (6598.) Hypmum euspidatuwm L. — Auf nassen Wiesen durch ganz Unter - Oesterreich, z. B. auf der Marswiese bei Dorubach,„ um Sparbach , Heiligenkreuz „ in feuchten Wäldern bei Gmünd (Welw. Beitr. p- 266; Garov. En. p. 36; Pok. Laubm. n. 274). 1149. (6599.) Hypnum straminewm Dicks. -— Intiefen Torf- mooren, zwischen Sphagnen, sehr selten. In Unter - Oesterreich bisher nur bei Erdweiss von Welwitsch steril beobachlet,„, und am Aufstieg zum Wechsel über den Kampstein, hier spärlich zwischen Hypnum nitens auf Sumpfwiesen (Welw. Beitr. p. 261; Garoy. En. p. 37; Pok. Laubm. n. 275). . 1150. (6600.) Hypmurm trifarium Web. et Mobr. — In den 159 tiefen Torfmooren um Mitterhach bei Maria-Zell (Putterlick), steril (Pok. Laubm. n. 276). 1151. (6601.) Hypnum eurvatum Swartz. — An Fe'sen und au allen Baumstämmen in schaltigen Hochwäldern gemein ; auch auf Erde in Waldschluchten. Am Kahlenberge, um Dornbach , bei Baden u. s. f. Auch um Erdweiss, Gmünd häufig (Welw. Beitr. p. 260; H. myurum Pollich; Garov. En. p. 261; Pok. Laubm. n. 277). 1152. (6602.) Hypnum myosaroides L.— Au Steinen und auf Erde in den Thälern der Kalkberge bie und da, aber selten. Um Baden, steril (Garovaglio); an Baumstämmen um Mödling (Welwitsch), fruc- tificirend (Garov. Eu. p. 385 Pok. Laubm. n.-278). 1153. (6604) Hypnum serpens L. — Ueberzieht die Basis alter Bäume, feucht gelegenes Holz, seltener die nasse Erde, in der Nähe stiller Gewässer gemein. An den Bassius des botanischen Gartens, sehr häufig in den Donau- Inseln, um Dorubach u. s. f. (Welw. Beitr p. 262; Garov. En. p. 46; Pok. Laubm. n. 279). 1154. (6605.) Hypmum confervoides Brid. — An schattig gelegenen Sandsteinen des Wiener Waldgebirges, jedoch sehr zerstreut und spärlich. Um Dornbach, an deu Abhängen des Kahlengebirges, hier von Fröh- lich zuerst entdeckt; am Hermannskogel, im Kierlingthale, im Helenenthale bei Baden, am Wege nach Siegenfeld (Putterlick; Welw. Beitr. p. 2635 Garov. En. p. 46; Pok. Laubm. n. 280). 1155. (6606.) Hypnum fluviatile Swartz. — An Holzwerk in ‚Bächen, Flüssen, Teichen, besonders in Gebirgsgegenden, selten. Nach W el- witsch von Garovaglio bei Perchtholdsdorf gefunden (Welw. Beitr, pP. 258; Garov. En. p. 43; Pok. Laubm. n. 281). 1156. (6607.) Hypnum riparium L. — .An Steinen, auf Holz und auf feuchter Erde, au Gewässern. In den Donau-Inseln ziemlich häufig. Die Var. trichopodium Brid. au einer sumpfigen Stelle eines Waldbaches ‚ober Mauerhbach (Putterlick). Eine höchst sonderbare, sehr verlängerte Form saumelteWelwitsch bei Langenlois (W elw. Beitr.p. 250 ; Garov. En. P- 40 5; Pok. Laulm. n. 282). 1157. (6668) Hypnum subenerve Rabeuh. — Wird von Raben horst am Dürreustein bei Lunz als von Dr. Sauter daselbst entdeckt augegeben (Pok. Laubm. n. 283). 1158. (6609.) Hypmum albicans Neck. — Auf dürrem Boden, an Abhäugen, Triften und trockenen Heiden. Mit Früchten im Dorubacher Parke (Garovaglio; Welw. Beitr. p.2615 Garow. En. p.37; Pok. kaubm. n. 284). 1159. (6610.) Hypnum populeum Hedw.— AnSteinen in den schattigen Bergschluchten des Wiener Waldes. Bei Hainbach und Dornbach (Putterlick); um Weidlinghbach, in der Brühl (Welwitsch; Welw. Beitr. p. 258%. Garov. führt es nicht an. Pok. Laubm- n. 285). 160 1160. (6613.) Hypmum plicatum Schleich. — In weit ver- breiteten Rasen auf Felsen in den höheren Wäldern und Triften der Kalk- alpen Unter- Oesterreichs nicht selten. Am Kuhschneeberge unterhalb der Alpenhütten beim Abstieg ins Höllenthal mit reichlichen Früchten (G@aro- vaglio; Garov. En. p. 44; Pok. Laubhm. n. 286). ” 1161. (6615.) Hypmum salebrosum Hoffm. — Ueberall auf feuchter Erde, an Steinen, Mauern und an der Basis alter Holzstöcke in den Wäldern, z.B. in der Brigittenau, um Dornbach u. s. w. (Welw. Beitr. p- 2635. Garov. En. p. 37; Pok. Laubm. n. 297). 1162. (6617.) Hypmunm Iutescens Hedw. — In lockeren Polstern auf trockenen Wiesen, an grasigen Abhängen, unter Gebüsch gemein. Sehr schön im Wintergarten des Fürsten Liechtenstein (Garovaglio); mit Früchten beim Sieveringer Steinbruch (Garov. En.p.37; Climacium lutescens Voit; Welw. Beitr. p. 274; Pok. Laubm. n. 288). 1163. (6619.) Hypnuamm nitensSchreb. — In Sümpfen und Torf- wiesen in der subalpinen Region nach Garovaglio. Auf einer Sumpfwiese am Wechsel, beim Aufstieg auf den Kampstein, mit Früchten (Garov. En. p- 37; Pok. Laubm. n. 289). 1164. (6620.) Hypnum rufesecens Dicks. — Au schattigen, nassen Felsabhäugen, gerne in der Nähe von Wasserfällen in den Voralpen. Am nördlichen Abhange des Kuhschneeberges unterhalb der Höhbauerhütte mit Früchten (Putterlick); nächst Guttenstein ober den Sägemühlen der Steinapiesting, am Wasserfalle hei Lassiug (Garovaglio); am Wasser- steige, bei der Singerin u. s. f. Die Var. chryseum Brid. nur um Schnee- gruben in den Preiner- Alpen nach Garovaglio (Leskeu rufescens Schwaegr.; Welw. Beitr. p. 267; Garov. En. p. 34; Pok. Laubm, n. 290). 1165. (6621.) Hypnum piliferum Schreb. — Auf Steinen und- auf Erde in feuchten Wäldern, z. B. an der Erde in einem lichten Gehölze schon gegen Ende des Weges vom Maierhofe bei der Taferl-Eiche gegen däs Halterthal ;, ferner an einem Steinblocke am Wege beim Aufgange über das sogenannte Urtheilshrückel zum Wasserfalle im Helenenthale bei Baden (Putterlick); nach Garovaglio auch um Neuwaldegg (Garov. En. p.33 pro parte; Pok. Laubm. u. 291). 1166. Elypnum pseudopiliferum Br. etSch. Stirpes norm. II. n. 181. — An Felsen und Steinen an und im Bache ober dem sogen. Ur- theilsbrückel „ der noch unter dem sogen. Wasserfalle des Heiligenkreuzer Baches, aus dem Rosenthale von Siegenfeld kommend, ins Helenenthal bei Baden einmiindet. In Gesellschaft von Dr. Garovaglio und Helm. junior den 9. März 1834 von Dr. Putterlick entdeckt (Hypxum Hildenbrandü Garov. in sched. 1834! Hypnum piliferum Garov. En. p. 38 pro parte! An Hypnum velutinoides Rabenh. Krypt. Fl. p. 298. n. 6622? Pok. Lauhm. n. 292). 1167. (6624.) Hiypuauumm weiustinunmn L. — Ueberall auf Erde, ER 161 Steinen, Bäumen, an schattigen Stellen der Bergwälder gemein. Ebenso die Var. c. intricatum (W el w. Beitr. p. 265; Garov. En. p.42; Pok. Laubm. n. 293). 1168. (6625.) Hypnum Starkii Brid. — Auf Erde und an fau- len Baunstrünken in den Urwäldern des Kuhschneeberges nach Garovaglio (Garov. En. p. 42; Pok. Laubm, n. 294). 1169. (6627.) Hypnum rutabulum L. — In schattigen Wäl- dern, um Baumwurzeln, auf Erde unter Gebüsch gemein, z. B. um Dorn- bach, im Dombachgrahen bei Weidling am Bach, um Mauerbach und Hüttel- dorf (Welw. Beitr. p. 265; Garov. En. p. 42 ; Pok. Laubm. n. 295). 25. Leucodonteae. 1170. (6628.) Leucodon sefuroides Schwaegr. — An alten, besonders schief wachsenden Bäumen durch ganz Uuter-Oesterreich verbreitet, selten mit Früchten. Im Prater an einem alten Baume hinter dem Feuer- werksplatze fructificirend (Totter; Garov. En. p. 33; Maschalocarpus sciuroides W elw. Beitr. p. 270; Pok. Laubm. n. 296). 26. Neckeraceae. 1171. (6629.) Neekera pennata Hedw. — An der Rinde alter Baumstämme, besonders der Buchen in hohen Wäldern. Um Mauerbach, Sie- genfeld, um Purkersdorf; viel häufiger in der subalpinen Region. Auch im V. 0. M. B. (Garov. En. p. 33; Daltonia pennata Walk. Arn.; Welw. Beitr. p. 271; Pok. Laubm. n. 297). 1172. (6631.) Neckera erispa Hedw. — An schattigen Fels- wänden, seltener an sehr alten Stämmen und auf Erde iu Gebirgswäldern. Um Purkersdorf, im Helenenthale gegen Siegenfeld, in der Klause bei Möd- ling, links, Häufiger noch in der subalpinen Region und im V. O. M. B. (Welw. Beitr. p. 271; Garov. En. p. 33; Pok. Laubm. n. 2989). 1173. Neckera Sendtneriana Bry.ol. eur. p. 10. t. 6. (1851). — Neckera leiophylla Gümbel in ©. Müll. Syn. musc. IT p. 44. (1850). — Omalia Besseri Lobarz. (in Haidinger’s Naturw. Abhandl. 1847. I. p. 48). — Eine neue Art, welche in Unter-Oesterreich zuerst von Dr. Putterlick an einem Baunsstamme am Bache ober dem Mathiasbrückel im Helenenthale hei Baden im Sept. 1844 entdeckt wurde. Ich fand sie später, jedoch auch nur steril an Buchenstämmen in der schattigen Waldschlucht zwischen Sie- genfeld und dem Helenenthale bei Baden, sowie auch im Schirgengraben bei Perchtholdsdorf. (Vergl. Zool. bot. Verhandl. I. p. 21). Sie ist ausgezeich- het durch die Zartheit, d. h. die kleinen, rippenlosen, eifürmigen Blätter, die an der Spitze stumpf und fast winzigklein gesägt sind. Von Neckera complanata ist sie durch die Kleinheit, Zartheit und die abgerundeten, er: 162 etwas gesäegten Blätter verschieden. Von: Omäalia trichomanoides dadurch, dass die Blätter stumpf, rippenlos, äusserst zart und schwach gesägt sind. Von Neckera pumila und pennata durch den diöcischen Blüthenstand und die stumpfen, nicht welligen Blätter (Pok. Laubm. u. 299). 27. Fissidenteae. 1174. (6633.) Conomitrium Juliamum Mont. — An Brun- nenrändern bei Erdweiss oder Gmünd im V.O.M.B. von Welwitsch mit Früchten gesammelt (Garov. En. p. 31; Pok. Laubm. n. 300). 1175. (6634.) Fissidens incurvus Schwaegr. — An feuchten und schattigen Orten der Gebirgswälder in den Schluchten des Wiener Sand- steingebirges. Am kleinen Eckbache bei Dornbach, am Kierlingbache (Put- terlick; Pok. Laubm. n. 301). 1176. (6635.) Fissidens bryoides Hedw. — An deuselben Or- ten wie der vorige; scheint häufiger zu sein und überzieht besonders als Form F. ezilis Hedw. oft ziemlich grosse Strecken schattiger Sandsteine in der Wiener Gegend. Häufig um Dornbach, so z. B. gleich hinter dem Schlosse an der Terrasse im Parke, am Kahlenberge, un Weidlingbach (Garov. En. p.231; Dicranum bryoides Turn.; Welw. Beifr. p. 225; Pok. Laubm. n. 302). 1177. (6636.) Fissidens taxifoliusHedw. — Auf.lehmhaltigem Boden in schattigen Wäldern allgemein verbreitet. Häufig um Dornbach, Mauerbach, Hütteldorf, in der Brühl, um Wiener-Neustadt (W elwitsch). Auch im V. ©. M. B. gemein; um Gmünd (Garov. En. p. 31; Dicranum taxifolfum Sw.; Welw. Beitr. p. 226; Pok. Laubm. ». 303). 1178. (6638.) Fissidens adianthoidesHedw. — Anähnlichen Orten, wie der vorige, an quelligen, sumpfigen Stellen der Laubwälder. An Bergabhängen am Dornbache nächst Wien; nach Welwitsch auch am Giesshübel und um Wiener-Neustadt. Fructifieirt seltener (Garov.En.p. 31; Dicranum adianthoides Sw.; Welw. Beitr. p. 226; Pok. Laubm. n. 304). Classis Vl. Cryptogamae vasculares. Die kryptlogamischen Gefässpflauzen Unter - Oesterreichs werden hier nach Neilreich’s Flora von Wien und den Nachträgen dazu der Vollstän- digkeit wegen kurz angeführt. Die näher detaillirte Verbreitung und Kritik der Literatur wurde nicht aufgenommen, da sie ohnehin in diesem Werke ausführlich enthalten ist und daher leicht nachgeschlagen werden kaun. 1. Equisetaceae. 1179. (6701.) Equisetumn arvense L. — Auf Aeckern und Wie- sen gemein (Neilr. Fl. p. 2). 163 1180. (6702.) Equisetum Telmateia Ehrh. — Feuchte Stellen im Sandsteingebirge (Neilr. Fl. p. 2): 1181. (6703.) Equisetum silvaticum L. — In Bergwäldern, besonders auf Schiefer (Neilr. Fl. p. 3 und Nachtr. p. 63). 1182. (6705.) Equisetum palustre L. — Auf Sumpfwiesen ge- mein (Neilr. Fl. p. 3). 1183. (6706.) Equisetum limosum L. — In Sümpfen nicht gemein (Neilr. Fl. p. 3, Nachtr. p. 63). 1184. (6707.) Equisetum hiemale L. — vo. vulgare. In einer Waldschlucht hinter Weissenbach (von Scheffer entdeckt. Zool, bot. Verh. I. p. 59). Pf. variegatum Döll. Auf Sumpfwiesen im Pistingthale (Neilr. Nachtr. p. 63). y. elongatum Döll. Im Wiener Becken nicht selten _ (Neilr. Fl. p. 4, Nachtr. p. 64). 2. Polypodiaceae. 1185. (6642.) Polypodium vulgareL. — Um Wien selten, häu- figer in den Voralpen (Neilr. Fl. p. 6, Nachtr. p. 64). 1186. (6643.) Polypodium Phegopteris L. — In subalpinen Nadelwäldern und im Schiefergebirge (auch im.V. ©. M. B.), selten auf Sandstein (Neilr. Nachtr. p. 64). 1187.(6644 u. 6645.) Polypodium DryopterisL.— o.glabrum Neilr. Auf Schiefer, seltener auf Sandstein. £. glandulosum Neilr. Auf Kalk, hin und wieder auf Schiefer (so bei Krems!) (Neilr. Fl. p. 6, Nachir. p. 64). 1188. (6646.) Polypodium alpestire Hoppe. — AufKalk-Vor- alpen (Neilr. Nachtr. p. 64). 1189. (6648.) Notochlaena Marantae R. Brown. — Auf Ser- - pentinfelsen im Wolfsteingraben nächst Gurhof oberhalb Krems (Keruer Z. bh. Verh. II. p. 63). 1190. (6652.) Pteris aquwilima L. — Auf Sandstein und Schiefer gemein, selten auf Kalk (Neilr. Fl. p. 6, Nachtr. p. 65). 1191. (6665.) Asplenium Trichomanes L.— Gemein auf Kalk und Schiefer (Neiir. Fl. p. 7, Nachtr. p. 65). 1192. (6666.) Asplenium viride Huds. — Auf Kalk, in den Voralpen auch auf Schiefer (Neilr. Fi. p. 7, Nachtr. p. 65). 1193. (6654.) Asplenium septentrionale Ho ffm. — Auf Sand- stein und Kalk selten (Neilr. Fl. p. 7, Nachtr. p. 65). 1194. (6656.) Asplenium germanieum Weis. — Inden Vor- alpen sehr selten, auch im V. ©. M. B. (Neilr. Nachtr. p. 65). 1195. (6657.) Asplenium Ruta muraria L. — Gemein (Neilr. El. p. 8, Nachtr. p. 65). 1196. (6658.) Asplenium Adianthum nigzrum L. — Auf e 0 164 Sandstein zwischen Neustift und Sievring (Neilr. Nachtr. p. 66). Auf Ser- pentin im Wolfsteingraben nächst Krems (Kerner Z. B. Verh. Il. p. 63). 1197. (6664.) Asplenium Filix femina L. — Gemein (Neilr. Fl. 8, Nachtr. p. 65). 1198. (6680.) Aspidium ThelypterisSw. — Im Sandsteingebirge sehr selten, hingegen massenhaft jenseits des Leithagebirges (Neilr. Nachtr. pP: 66). 1199. (6679.) Aspidium Oreopteris S w. — Im Sandsteingebirge sehr selten, häufiger in Voralpen , besonders auf Schiefer (Neilr. Fl. p. 9, Nachtr. p. 67). 1200. (6674.) Aspidium Rilix mas Sw. — Gemein (Neilr. Fl. p- 8, Nachtr. p. 67). 1201. (6676—77.) Aspidium spinulosum Schk. — &. genwi- aum und f. dilatatum Röper. Auf Sandstein sehr selten, häufiger auf Schiefer (Neilr. Fl. p. 9, Nachtr. p. 67). 1202 (6681.) Aspidium LonchitisSw. — In denKalk-Voralpen nicht selten (Neilr. Nachtr. p- 67). Auch schon um Baden unterhalb Rauhen- stein auf nackten Kalkfelsen. 1203. (6683.) Aspidium aculeatum Döll. — In den Kalk-Vor- alpen häufig (Neilr Nachtr. p. 68). 1204. (6668— 69.) Cystopteris fragilis Döll. — e. alpina Döll. Auf den Kalkalpen. f. rupestris Neilr. Ueberall auf jeder Unterlage (Neilr. Fl. p. 9, Nachtr. p. 68). 1205. (6670.) Cystopteris montana Link. — In den Kalk- Voralpen (Neilr. Nachtr. p. 69). 1206. (6667.) Seolopendrium offiecinarum Sw. — In den Kalk-Voralpen, nicht gemein (Neilr. Nachtr. p. 69). 1207. (6653.) Blechnum Spieant Roth. — In Voralpen, beson- ders auf Schiefer (Neil. Nachtr. p. 70). 1208. (6685.) Struthiopteris germaniea W illd. — Im Schiefer- gebirge bei Thernberg (Neilr. Nachtr. p. 70). 3. Ophioglosseae, 1209. (6687.) Ophioglossum vualgatum L. — Auf Wiesen sehr zerstreut (Neilr. Fl. p. 10, Nachtr. p. 70). 1210. (6638.) Botrychium Lunaria Sw. — Ebenso, häufiger iu den Alpen (Neilr. El. p. 10, Nachtr. p. 70). 4. Lycopodiaceae. 1211. (6690.) Lycopodium Selago L. — «. imbricatum Neilr. Auf Alpentriften. 8. reeurvum Kov. In Voralpen, auch schon um Purkersdorf (Neilr. Nachtr. p. 71). 165 1212. (6691.) Lyecopodium inundatum L. — Auf Sumpf- und Torfboden im V. ©. M. B. 1213. (6692.) Lyeopodium annotinum L. — In Voralpen, auf Kalk und Schiefer (Neilr. Nachtr. p. 71). 1214. (6693.) Lyeopodium alpinaum L. — Nur am Wechsel (Neilr. Nachtr. p. 72). 1215. (6595.) Lyeopodium complanatum L. — Bisher nur bei Pressbaum und im Höllenthale (Neilr. Nachtr. p. 72). 1216. (6696.) Lyeopodium elavatum L. — In Bergwäldern und Voralpen, vorzüglich auf Schiefer (Neilr. Fl. p. 11, Nachtr. p. 72). 1217. (6697.) Lycopodium selaginoides L. — In den Kalk- alpen sehr häufig (Neilr. Nachtr. p. 72). 1218. (6698.) Lyecopodium heilvetieum L.— Von den Donau- Inseln (z. B. im Augarten) bis auf die Alpen, aber zerstreut (Neilr. Fl. p. 11, Nachtr. p. 72). Alphabetisches Verzeichniss der Gattungen. Die beigesetzte Zahl bezieht sich auf die Nummer der ersten Art in jeder Gattung. Achnanthes 56. . JAneura 817. Asplenium 1191. Acrospermum_ 467. Anodon 978. Aulacomnium 1056. Aecidium 312. |Anomodon 1084. Baeomyces 233. Aethalium 473. Anthoceros 808. Barbula 914. Agaricus 650. Archonema 1. Batrachospermum 132. Alectoria 260. Arcyria 476. Bartramia 1015. Alicularia 823. Arthrodesmus 99. Biatora 227. Amphora 48. Atractobolus 800. Blasia 819. Anabaina 120, Ascobolus 536. Blechnum 1207. Anacalypta 912. Ascophora 411. Blindia 952. Anacamptodon 1080, Aspergillus 400. Boletus 624. Andreaea 875. Aspidium 1198: Botrychium 1210. 166 Botrydina 13. Botrydium 149. Botrytis 403. Bovista 494. Bruchia 884. Bryopogon 258. Bryum 1026. Bulgaria 535. Buxbaumia 1073. Byssocladium 393. Byssus 371. Caeoma 801. Callothrix 125. Calocera 512. Calycium 218. Calypoygeia 863. Cantharellus 641. Cathurinea 1060. Cauterpites 160. Chaetophora 129. Chara 154. Chiloscyphus 861. Chondrites 167. Chroolepus 126. Cenangium 531. Ceratium 410. Ceratodon 953. Cetraria 247. Cinclidotus 1076. Cladonia 234. Cladosporium 408. Clathrus 502. Clavaria 313. Climacium 1097. Closterium 75. Coceochtoris 116. Cocconeis 68. Cocconema 50. Collema 191. Conferva 139. Conomitrium 1174. Cordiceps 452. Coryneum 356. Coscinodon 997. Craterellus 578. Cronartium 329. Cyathus 499. Cyclotella 63. Cymbella 49. Cystopteris 1204. Cytispora 419. Dacryomyces 362. Daedalea 591. Dematium 373. Desmidium 109. Diutoma 22. Dicranvodontium 975. Dicranum 956. Dictydium 480. Diderma 484. Diphyscium 1075. Dissodon 904. Distichium 937. Docidium 88. Dothidea 427. Draparnaldia 136. Elaphomyces 486. Encalypta 993 Endocarpon 175. &«. Entosthodon 898. Ephemerum 891. Epochnium 388. Equisetum 1179. Erineum. 377. Erysibe 455. Euastrum 95. Eucladium 949. Euvnotia 14. Evernia 255. Excipula 422. Exidia 507. Exosporium 359. Feyatella 812. Fiedleria 907. Fimbriaria 810. Fissidens 1175. | Fistulina 588. Fontinalis 1079. Fossombronia 821. Fragilaria 19. Frullania 873. Fusisporium 394. Funaria 899. Geaster 494. a. Geoglossum 525. Georgia 1058. Gloeotila 134. Gloiotrichia 1283. Gomphidius 648. Gomphonema 53. Gonium 74. Graphis 172. Grimmia 987. Guepinia 510. Gümbelia 991. Gymnosporangium 354. Gymnostomum 94. Gyrophora 187. Hageniau 253. Haptlotrichum 406. Hedwigra 977. Helotium 802. Heivella 556. Himantidium 17. Hydnum 581. Hydrodyction 144. Hydrurus 121. Hygrocrocis 2. Hymenangium 471. Hymenostomum 942. Hypha 367. Hypnum 1098. Hypozylon 448. Hysterium 423. Illosporium 453. Jungermannia 832. Lanos«a 365. Lecanidion 537. Lecanora 176. Lecidea 219. Lejeunia 872. Lemanea 151. Lenzites 638. Leocarpus 485. Lepidozia 864, Leptohymenium 1081. Leptomitus 9. Leptostroma 417. Leptothrix 124. Leskea 1086. Leucobryum 938. Leucodon 1170. Liochlaena 857. Lobaria 210. Lophocolea 858. Lycogala 475. Lycoperdon 490. Lycopodium 1211. Madotheca 870. Marchantia 814. Mastigobryum 865. Meesia 1023. Melanospora 418. Mebosira 64. Meridion 21. 3 Merismopoedia 72. Merulius 589. } Metzgeria 815. 17 Micrasterias 89. 5 Mnium 1046. { Morchella 559. _ Mucor 412. Münsteria 162. Nuaematelia 505. Navicuta 35; Neckera 1171. Nephroma 217. Nidularia 498. Nitella 132. Nostoc 117. Notochtaena 1189. ' Odontidium 18. Oedoyonium 138. Oidium 396. Opeyrapha 173. Ophioglossum 1209. Orthotrichum 998. Oscillaria 123. zontum 366. Palmelta 114. Paludella 1022. Purmelia 195. Pellia 820. Peltigera 212. Penicitlium 398. Peninm 85. Pentasterias 108. Peridermium 331. Periola 364. Perisporium 454. Peronospora 397. Pertusaria 171. Peziza 538. Phacidium 424. Phallus 503, Phascum 885. Phragmidium 357. Phyllerium 382. Physcomitrium 896. Pitobolus 416. Pisocarpium 803. Plagiochila 824. Pleuridium 882. Polypodium 1185. Polyporus 594. Polystigma 428. Polytrichum 1063. Poronia 451. Pottia 908. Prasiola 150. Preissia 813. Protococcus 12. Protomyces 263. Pteris 1190. | Ptitidium 868. 167 Puccinia 333. Racomitrium 981. Radula 869. Ramalina 257. Reboulia 811. Retieularia 474. Rhabdoweissia 948. Rhacodium 407. Rhaphidium 71. Rhizoctonia 468. Rhizomorpha 375. Rhytisma 425. Riccia 804. Roestelia 330. Russula 644. Sarcoscyphus 822. Scapania 826. Schistidium 979. Schizogonium 135. Sehizophylium 640, Scleroderma 4837. Scolopendrium 1206, Sclerotium 459. Seligeria 950. Sepedonium 389. Sistotrema 580. Solorina 211. Spathulea 528. Sphaerastrum 69. Sphaeria 430. Sphaerobolus 497. Sphaerococcites 165. Sphaeronema 420. Sphagnum 876. Sparassis 529. Spirogyra 145. Splachnum 905. Sporidesmium 355. Sporotrichum 390. Spumaria 472. Staurastrum 106. Stauroceras 83. Stauroneis 46. 168 Stemonitis. 481. Stereocaulon 246. Sticta 208. Stictis 530. Stilbospora 361. Struthiopteris 1208. Surirella. 26. Synedra 27. Tabellaria 55. Tayloria 902. Tessararthra 104. Tetraplodon 901. Einleitung .......... Thelephora 566. Thysanomitrion 976. Timmia 1059. Torula 360. Trametes 592. Trematodon 955. Tremelta 506. Trichia 478. Trichocolea 867. Trichostomum 929. Tuber 470. Tubercularia 363. Chronologische Uebersicht der Literatur .. Alphabetisches Verzeichniss der Autoren Systematische Aufzählung der Kryptogamen von Unter-Oesterreich .. 1. Fungi VI. Hepaticae... V, Musci frondosi VI. Oryptogamae vasculares Alphabetisches Verzeichniss der Gattungen — Due rc BE Br a a Er Er Er Tubulina 479. Tulostomma 489. Tympanis 533. Typhuta 511. Umbilicaria 190. Uredo 264. Usnea 261. Verrucaria 170. Vaucheria 147. Weissia 944, XAylostroma 370: Keen ne er PER TR ar Da Bar Bra Er ur BL Breuer Ber BE BEL BL BE Br BE Bee LEE Eu ru ur Er Be ur er ree Pan a a a ar EEE Br Ba ur Bar Br re Er BE BE Br a BL Br Br Br Br Br cr ar Er rer Da Be er er ee er Bar Er ee er Br Er er Sr Br Br Er Eur Er Erur rer urn DR er er Bar Br Er Er Er BEE re Er Treten ee ..0.. Dipterologische Fragmente ”) Von Dr.JI. RR. Schiner. LT. Vor mehreren Jahren schon hatte mich unser aufmerksame Forscher - Hr. F. Brauer auf eine gewisse Deformation an vorJährizen Rohrstengeln aufmerksam gemacht, in welcher sich die Larven und Puppen von Lipara tucens vorfinden. Ich halte die gezogene Fliege, durch die gütige Vermittlung meiner Herren Collegen Dr. Girau d, Frauenfeld und Brauer bereits E längerer Zeit erhalten, wollte aber einmal selbst die Zucht dieser sel- _tenen Fliege versuchen, wesshalb ich im vorigen Jahre alle jene Plätze unseres Praters fleissig besuchte, wo Rohr wuchs und wo von den genann- ten Herren die Auswüchse in früheren Jahren gefunden worden waren. Mein ; emühen war umsonst, bis ich auf den Einfall gerieth, scheinbar gesunde Stengel der Länge nach aufzuschneiden, wobei es mir glückte, in einigen derselben und zwar immer sanz oben an der Spitze heinweisse, etwa 2— 2" \ inien lange Fliegenmaden mit hornigem Kopfe zu finden, die jenen von Liyaria lucens ungemein ähnlich sahen. » ur Ich trug auf solche Weise besetzte Stengel, die ich in der Folge an iner ganz leichten Anschwellung schon von aussen erkannte ‚„ nach Hause, te sie auf feuchtgehaltenen Sand und erhielt im Mai 1853 wirklich eine trächtliche Anzahl der Fliege, die aber heim ersten Anblick sich von ipara lucens so sehr verschieden zeigte, dass ich Anstand nahm, sie für %. *) Da mein Herr College Dr. J. Egger seine dipterologischen Ent- n; deckungen neuestens allein bekaunt macht, so sehe ich mich ver- du anlasst diese meine fragmentarischen Skizzen in Zukunft gleichfalls R nur unter meiner Firma zu publieiren. Add, IV. h 4 170 diese Art zu erklären. Eine nähere Vergleichung mit Meigens Beschrei- bung belehrte mich jedoch, dass meine Fliege zur Gattung Lipara gezogen werden müsse *), ja ich war selbst in grosser Verlegenheit, sie durch auf- falleud charakteristische Merkmale, als eine von L. lucens verschiedene Art zu bezeichnen. *) Die Gattungen Homalura und Liyara sind von Meigen durch so geringe Unterschiede von "einander getrennt, dass es sehr schwierig erscheint, sich bei der Bestimmung der Arten zu entscheiden, in welche von beiden Gattungen sie besser zu reihen sein würden. Zum Belege möge die dienen : synoptische Anführung beider Gattungen Homalura. Fühler niederliegend, entfernt, dreigliedrig: das dritte Glied teller- förmig. zusammengedrückt, an der Wurzel mit nackter Rückenborste, Untergesicht herabgehend, seuk- recht, nackt. Stirne breit, flach, nackt. Augen entfernt, rund. Hinterleib eirund flach, nackt fünfringlig. . Lipara, Fühler entfernt, klein, dreiglied- rig, drittes Glied linsenförmig, mit nackter Rückenborste. Untergesicht herabgehend, fein- haarig. Stirne breit, etwas vorste- hend, feinhaarig. Augen rutd, ziemlich klein. Hinterleib eirund, feinharig, fünfriuglig. Im ?. Bande reiht Meigen die Gattung Lipara zwar in Jene Gruppe der Acalyptera, deren beide ersten Längsadern der Flügel nicht verwachsen sind, während Homalura zu jener gezählt ist, deren beide ersten Längsadern verwachsen sind. Allein diess beruht offenbar auf einem Irrthume,„ da Meigen selhst in der Beschreibung der einzigen ihm bekannten Art Lipara lucens die erste Längsader einfach nennt und auch die Abbildungen Tb. 54. 8. und Tb, 55. 5. keinen diessfälligen Unterschied wahrnehmen lassen. Auch habeu die in der Winthem’schen Sammlung sich befindlichen typischen Exemplare von Lipara lucens die erste Längsader einfach. Die Ausdrücke Meigen’s: „erste Längsader einfach“ und „die beiden ersten Läugs- adern verwachsen“ bezeichnen dasselbe, wie denn überhaupt Meigen in der Bezeichnung der Flügelnerven immer gangen ist. nicht ganz consequent vorge- Einen auffallenden Beleg hierfür gibt eben Homalura, deren „vierte und fünfte Längsader hinter der gewöhnlichen QOnerader unscheinbar“ an- gegeben sind, während es consequent mit Anthomyia u, A, heissen sollte, 171 Die Fühler meiner Fliege waren durchaus lichtgelb, während L. Zucens braune Fühler haben sollte, allein ich besass letztere Art mit Füh- lern, die an der Wurzel ebenfalls gelb waren und es konnte, da Meigen seine Beschreibungen in der Regel nach trockenen Exemplaren entwarf, die gelbe Farbe im Vertrocknen braun geworden sein. Die gelben Taster meiner Fliege nützten mir wenig, da Meigen die Farbe derselben bei L. lucens gar nicht angegeben hatte, obwol alle meine Exemplare der echten L. lZucens constant braune Taster hatten, Ich wartete desshalb einige Zeit, um zu sehen, welche Farbenveränderungen die Vertrocknung an nıeiner Fliege hervorbringen würde. Mittlerweile hatte mein Freund Heger die Larve, die Puppe und die vollkommene Fliege beider Arten mikroskopisch untersucht und mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Larveder neuen Fliege einige Verschiedenheiten von jener der L. lucens darböte und dass die vollkommene Fliege ein mikroskopisches Merkmal nachweise, welches unbestreitbar eine neue Art rechtfertigen würde, wenu es überhaupt ge- stattet wäre, dergleichen Merkmale in der heschreibenden Naturgeschichte einzuführen. Lipara lucens M. besitzt nämlich ovale, nach einer Seite hin etwas ausgezogene Ocellen, die so gestellt sind, dass die connivirenden Seiten im Dreiecke gegeneinander gerichtet sind, während die drei deutlichen Ocellen der neuen Fliege genau kreisrund sind und nach keiner Seite hiu sich auch nur im mindesten ausbreiten. Dieser Umstand, der ganz verschiedene Habitus meiner Fliege und einige constante Merkmale, die ich in der Beschreibung näher angeben werde, so wie die Verschiedenheit der Difformirung des Rohrstengels durch die Larve bestimmen mich, meine Fliege von L. lucens als neue Art zu trennen und selbe mit dem Nameu L. similis zu bezeichnen *). „deren fünfte und sechste ......“, denn da die beiden ersten Längs- adern verwachsen sind, so muss die nächste als dritie gezählt werden. Das Flügelgeäder unterscheidet daher die beiden Gattungen nur in so weit, dass wie gesagt bei Homatura die vierte (5.) und fünfte (6.) Längs- ader nach der Querader unscheinbar sind, während sie bei Lipara in gleicher Stärke bis zum Rande reichen. Ferner kounte Meigen hei Homalura tarsata, der einzigen ihm be- kannten Art, keine Punctaugen entdecken. } Diese erst bei der Artenbeschreibung angeführten wesentlicheren Differenzen veranlassten mich, meine Fliege der Gattung Lipara anzureihen, Die Ansicht der im k. k. Museum befindlichen, von Megerle vou _ Mühlfeld unter dem Namen Planuria tarsata an Meigen eingeschickten Exemplare von Homalura tarsata überzeugle mich erst vollends von der _ Verschiedenheit dieser Art. 2 *) Boie (Kröj. Nat. hist. Tidskr.) faud im Stengel von Arundo y* / 172 Die Beschreibung der vollkommenen Fliege wäre: Lipara similis. 5 © Kopf rund, feinhaarig. Untergesicht unter die fast kreis- runden Augen herabgehend,, ohne Knebelborsten. Stirne schwarz bei heiden Geschlechtern breit, doch bei dem 5 etwas schmäler, punktirt feinhaarig, borstenlos, auf dem Scheitel drei deutliche Punctaugen. Fühler unter der vortretenden Stirne liegend, gelb, dreigliedrig, die beiden ersten Glieder sehr klein, das dritte linsenförmig, kKreisrund, an der Wurzel mit zweigliedriger Rückenborste; das erste Glied ver- dickt. Taster lichtgelb, feinhaarig. Der bräunlich schwarze Rücken- schild ist mit feinen filzartigen weisslichen Härchen bedeckt, welche bei ganz reinen Exemplaren vier schwärzliche Rückenstriemen frei- lassen. Der schwarzbraune fünfringliche Hinterleib ist nur sparsam an den Ringrändern mit weisslichen Märchen besetzt, beidem © hinten zugespitzf, bei dem 5 mit stumpfen glänzend schwarzen Afterkolben. Schwinger braun, unbedeckt. Schüppchen fehlen. Schenkel und Schienen dunkel schwarzbraun, die Kuie und 'Tarsen gelblich. Bei einigen Exemplaren sind auch die Tarsen schwarzbraun. Flügel fast glasartig, die beiden Queradern genähert, die kleine Querader der Mündung der ersten einfachen Längsader näher gerückt, als bei L. lucens, Länge 11%—2”. Zu Meigen’s Beschreibung von L. Zucens wäre noch beizufügen, dass die braunen Fühler an der Wurzel öfters gelb und die Taster braunsind. Die Artendiagnose Beider würde daher folgendermassen lauten: L. lucens M. Ueberall ziemlich dicht behaart. Fühler und Taster braun, erstere au der Wurzel zuweilen gelb. Rückenschild buckel- [222 förmig. Schenkel dunkelbraun, Schienen und Füsse gelb. Länge 3’”. L. similis. Ueberall und insbesondere am Hiuterleibe sehr sparsam behaart, Fühler und Taster gelb. Rückenschild ziemiich. flach. Schenkel und Schienen dunkelbraun, Knie und Füsse gelb. Länge 1Y—2’””. Zur Gattungsdiagnose wäre beizusetzen, dass die Augen deutlich behaart sind. Ich habe weder L. lucens noch L. simitis im Freien getroffen, obwol ich von letzterer Art bei der Zucht viele Exemplare erhalten hatte. Wo die im Freien sich entwickelndeu Exemplare hingerathen oder ob sie dort nur unter sehr günstigen Verhältnissen zur Entwicklung kommen, vermag ich hicht zu entscheiden, kann aber versichern, dass ich mir alie Mühe gab, um diese Fiiegen an ihrem Standorte und zu passender Zeit aufzufinden. Im Zimmer erhielt ich meine Fliegen Anfangs Mai und vermuthe, dass dieselben draussen um einige Tage später zu treffen sein würden. Doch wie verschieden sind die Bedingungen der Zimmerzucht von jenen in der freien Natur ! 173 Bei dieser Gelerenheit möchte ich, meine verehrten Herren, eine Frage anregen, welche vielleicht für die Entomologie nicht ohne Bedeutung bleiben dürfte, wenn es tüchtige Kräfte für werth erachten wollten, sie einer gründ- lichen Erwägung und Prüfung zu unterziehen. Man liest fast in allen entomologischen Werken, bei der — leider oft sehr kurzen Angabe über das Vorkommen der Iusecten, einen Monats- namen und zuweilen sogar die Monatstage, an welchen man dieses oder ‚jenes Insect angetroffen hat. Was nun mich betrifft, so fand ich dergleichen Angaben fast immer ungenügend, in den meisten Fällen aber auch ganz fehlerhaft. Dipteren, die im Mai vorkommen sollten, traf ich im April schon oder zuweilen erst im Juni zum erstenmale. Es war mir auch klar, dass eine Angabe Zetterstedt's, über die Flugzeit eines Dipterons in Schwe- den oder Lappland mit einer solchen Rondani’s über das Vorkommen des- selben Dipterons in Italien nicht übereinstimmen konnte, dass aber heide Angaben auf die Umgebung Wiens angewendet , fehlerhaft sein müssten. Wenn ich es nun auch in einzelnen Fällen unternahm, solche Angaben auf die Temperaturverhältnisse unseres Breifengrades zu redueiren, so geschieht diess doch nicht überall und es sind schon viele Sammelwerke entstanden, in welchen die Originaldaten der Autoren gewissenhaft angewendet wurden, öhne beizufügen, dass in diesem Falle der Norden, in jeuem der Süden ge- meint sei. Hr Macquart führt in seiner klassischen Arbeit über die europäischen Tachinarien die Angaben Meizgen’s und Bremi's über die Zeit des Vorkommens genau an und fügt z. B. bei: „Deutschlandim August, Juni,“ oder „um Zürch im Mai gefunden,“ u. s. w. Ich glaube nicht meine Herren, dass im Norden Deutschlands der Monat August, auf das Vorkommen gewisser Insecten angewendet, das selbe bedeuten könne, wie im äussersten Süden Deutschlands, ja ich wage zu behaupten, dass selbst das auf einen gewissen Breitengrad reduzirte Monatsdatun fehlerhaft sein müsste, wenn nicht beigefügt wäre, dass das Insecet in der Ebene oder 5000 Fuss über der Meeresfläche gefunden worden sei. Andererseits muss anerkannt werden, dass sichere und bestimmte, allenthalben geltende Angaben über das Vorkommen der Insecten nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für das practische Leben von grosser Bedeutung sein würden. Da sich aber die entwickelnden Keime werdender Kerfe nicht nach unsern Kalenderzeiten richten, so scheint es natürlich, sich nach andern Zeitbestimmungen umzusehen, welche constant, und inva- riabel für den Norden, wie für den Süden die Zeit des Vorkommens der Insecten zu bezeichnen und nebenbei vielleicht auch Aufschlüsse über die Lebensweise und die Oeconomie gewisser Arten überhaupt zu geben geeig- net sein dürften. Ich habe bei meinen, freilich nicht allzu weit zurückdatirenden Beob- achtungen über die Insectenwelt mein Hauplaugenmerk auf. diesen Gegeu- 174 stand gerichtet und gefunden, dass gewisse periodische Erscheinungen in der Pflanzenwelt mit solchen in der Insectenwelt in steter Harmonie auftreten, Ja, dass das Vorkommen bestimmter Arten und selbst ganzer Gruppen von der Keim-, Blüthe- oder Fruchtzeit gewisser Pflanzenarten oder Plan- zenfamilien abhängig sei. Die in den Blütenköpfen der Compositen ihre Brut ablegenden Trypeten werden z. B. erst dann normal erscheinen, wenn diese Blüthenköpfe entwickelt sind, die blattminireuden Insecten sind von der Entwicklung der Pflanze abhängig, auf welche sie ihre Eier ablegen; Anisoplien finden sich an Kornähren massenweise und zu anderer Zeit kaum irgendwo; viele Tachinarien werden nur zur Zeit der Doldenblüte auftreten, während andere Arten ausschliessend auf Weiden oder Weissdornblüten getroffen werden. Aber auch daun, wenn ein unwittelbares Verhältniss zwischen Pflanze und Insect nicht in die Augen fällt oder nicht auszumitteln ist, scheint mir eine aus der P!lianzenwelt entnommene Bezeichnung für die Zeit des Vorkommens immer passender zu sein als die Kalenderzeit. Sehr brauchbar erwiesen sich mir jederzeit die hier und da von den Autoren angewendeten Beisätze: auf Weissdornblüte, auf Pastinaca sativa auf Heracleum sphondylium etc., denn gewiss kommen dieselben Insecten in Krain und Kärnthen, ebenso zur Blütezeit der bezeichneten Pflanzen zum Vorscheine, wie in Schweden oder Norddeutschland, wenn die Kalenderzeit auch hier der Mai oder August, dort aber der Juni oder September lauten würde. Auch in demselben Lande sind die angedeuteten Zeitbestimmun- gen richtiger und sicherer, denn es wird eine gewisse Pflanze auch hier zu verschiedenen Zeiten in Blüte treten und es bedarf dann bei der Angabe der Zeit des Vorkommeus nicht auch die Jahreszahl auzuführen, welche nur dann von Vortheil sein würde, wenn man immer in der Lage wäre sich aus einem meteorologischen Werke die Temperaturverhältnisse dieses Jahres zu verschaffen. In letzter Instanz reduzirt sich wohl alles Auftreten des Leben- den auf Temperatureinflüsse. Kann der Meteorologe die Kalenderzeiten als Basis seiner Beobachtungen über die Temperaturverhältnisse eines bestimmten Jahres auch nicht entbehren, so glaube ich, dass der Entomologe zur Angahe über das Vorkommen gewisser Insectenarten viel besser und zweckmässiger die periodisch wiederkehrenden Pflanzenerscheinungen anwenden möchte. Es ist freilich schwer, in dieser Richtung allgemein giltige und Jeder- mann verständliche Zeitbestimmungen aufzustellen, allein ich halte diess nicht für unausführbar. In einer Zeit, wo die Naturwissenschaften so gerne und allgemein als Ganzes aufgefasst werden, wo der Entomologe selten ohne einige Kenntniss der Pflanzenwelt in die Natur hinaustritt, dürften Versuche in der angedeutelen Weise gewiss zu günstigen Resultaten führen. Ich habe es in einer grössern Arbeit, die ich nächstens vorzulegen die Ehre haben werde, versucht, die eben empfohlene Methode practisch anzu- wenden, wollte aber hier am geeigneten Orte meine diessfälligen Ideen vorläufig aussprechen. 2 a A ne Kr > 175 — Nach dieser Abirrung kehre ich wieder zu meiner kleinen In- secten-Colonie im dürren Rohrstengel zurück. Ich habe Ihnen nämlich noch über andere Creaturen zu berichten, die ich mit der neuen Lipara similis in denselben Stengel, wenn auch an ver- schiedener Stelle desselben antraf. In den Seitentrieben vorjähriger Rohrstengel und fast in jedem der- selben fand ich bei näherer Untersuchung kleine röthliche, dünne Fliegen- maden, die ich bald als Cecydomyien-Larven erkannte und aus denen ich eine Menge herrlicher Gallmücken zu erziehen so glücklich war. Wer die ausgezeichneten Arbeiten des hochverdienten Hrn. Dr. Löw über diese Fliegengruppe kenut, wer die von Hrn. Winnertz und Bremi über dieselbe Familie bekannt gemachten Entdeckungen kennt, der wird es nicht allzugewagt finden eine neue Art dieser Familie aufzustellen. Meine Gallmücke gehört zur Gattung Lasioptera und hier wieder zur Abtheilung ohne weissen Vorderrandspunct auf dem Flügel. Ich nenne sie Lasioptera ee und lasse hier die voll- ständige Beschreibung folgen: 5 @ Kopf und Taster braun. Fühler 2+24 gliedrig, die zwei ersten Glieder lichtgelb, die übrigen schwarzbraun, etwas behaart. Rückenschild röthlich weiss mit drei deutlichen, ziemlich breiten Striemen,. Schildchen und Hinterrücken rosenroth. Hiuterleib 7ringlich (mit der Legeröhre Sringlich) lichtbraun, jeder Ring vorne mit einer sammischwarzen breiten Binde, welche sich in der Mitte gegen den nächsten Ring herabzieht und so eine unterbrochene Rückenlinie bildet. Die auf beiden Seiten übrig bleibenden, lichteren Flecken sind im Leben mit silberartigen, röthlich schimmernden Schüppchen bedeckt, welche sich nach dem Tode leicht abreiben. Auf den schwarzen Stellen sind braune Schüppchen. Der 6. und 7. Ring des © ist bei einigen Exem- plaren ganz braun beschuppt, die lange Legeröhre desselben licht- gelb. Flügel ohne weissen Punct am Vorderrande g lasartig, irisirend, mikroskopisch behaart, Schwinger nackt, lichtgelb langgestielt, der Knopf oben etwas ausgerandet. Beine sehr laug, lichtgelb, obenauf schwärzlich, Erstes Fussglied sehr kurz, das zweite länger als die Schienen und als die übrigen Tarsenglieder zusammen, Länge 1—1!/’”. Es ist bisher nur eine einzige Gallmücke bekannt, welche Meigen im 6. Bde. der systematischen Beschreibung p. 270 als Cecydomyia scutellata beschrieb und die nach einer Mittheilung Boies (Kröjers Natur. hist, Tidskrift II. 235) aus Rohrstengeln kommen soll. Meigen stellt sie aber zur Gattung Cecydomyia und beschreibt sie mit glänzend schwarzem Rückenschilde, während meine Fliege auch im ganz trockenen Zustande stets einen lichten deutlich gestriemten Rückenschild zeigt, 176 Von der nahe verwandten Lasioptera auricineta Winnertz, die au den Wurzeln von Festuca pratensis (also auch auf meiner Graminee) ge- funden wurde, unterscheidet sie sich durch die Zahl der Fühlerglieder, durch Farbe und Zeichnung des Rückenschildes und Hinterleibes, durch die nicht verdickten Hinterschienen des 5 u. A. M. Ich zog die Fliege zu Hunderten aus vorjährigen Rohrstengeln. Es ge- währte ein besonderes Vergnügen, diese zarten wunderschönen Mücken in ihrem gläsernen Gefängnisse zu beobachten. Sie liefen und flogen munter hin und her, bewegten ihre glitzernden, irisireuden Flügel sehr lebhaft im Sonnenschein und sorgten emsig für die Erhaltung ihrer Art. Die befruch- teten Weibchen liefen an den Rohrstengeln auf und ab und schickten sich an, ihre Eier in ihre eigenen, kaum verlassenen Wiegen wieder abzulegen. Da es mir glückte, die ganze Lebensgeschichte der Fliege zu eruiren, so werde ich selbe im Verein mit meinem Freunde Heger demnächst, bei anderer Gelegenheit und gleichzeitig mit der von Lipara similis bekanut machen. Neben der harmlosen Gallmückenansiedlung; hatten sich in einigen Stengeln Parasiten eingeschlichen, die sich von deren Brut nährten. Ich ver- dauke die nähere Bestimmung dieser feindlichen Gäste der Güte meines Hrn. Collegen Dr. Giraud. Der eine derselben ist Torymus muscarum Lin. der zweite, in weit grösserer Anzahl vorhandene gehört zur Gattung Pla- tygaster Lat. und dürfte nach Ansicht Dr. Giraud's zweifellos eine nova species begründen. Als eine kleine, nicht uninteressante Notiz füge ich hier vorläufig bei, dass ich im vorigen Jahre bei einer Jagd auf Cicindela sinuata am Donau- ufer gegenüber von Floridsdorf einen Asiliden in drei Exemplaren einzu- fangen so glücklich war, der nicht nur für die Österreichische, sondern auch für die europäische Fauna neu sein dürfte. Es ist diess die in der „Linnaea entomologica 1. p. 538. von Hrn. Dr.-Löw neu aufgestellte Laphystia sabulicola aus der Abtheilung der Laphrienartigen Raubfliegen, welche derselbe an der Südküste Kleinasiens entdeckt hatte, wo sie ‘sich nur am Meeresstrande auf den Riedgräsern und Schilfen der Dünen herumtrieb. Meine Exemplare sassen auf einzelnen mitten im Sande hier und da aufragenden Grasstengeln. Ein lepidopterologischer Besuch der Alpen Mangert und Rombon in Istrien. Von 3.v Hornig. Auf einer im Sommer 1853 mit meinem entomologischen Freunde, Herrn J. Lederer in Wien unternommenen Reise bestiegen wir zu dem Zwecke, Lepidoptern zusammeln, auch die zum kärnthnerischen Alpenzuge gehörigen Berge Mangert und Rombon in Istrien, den erstern am 29. Juliund 1. August, den letztern am 31. Juli 1853. Der Mangert, an der Gränze zwischen Kärnthen und dem Küstenlande gelegen, ist (nach Baumgartner, trigonometrisch gemessen) 8462 Wie- ner Fuss, der Rombon 6979 Fuss, und der Prediel, ein Vorberg des Man- gert, 3718 Fuss hoch. Ueber die geologischen Verhältnisse der Gegend um Raibl und insbe- sondere auch des Mangert ist in letzter Zeit eine ausführliche Beschreibung von Herrn A. von Morlotin deu Jahrbüchern der k. k. geologischen Reichs- anstalt, 1850, S. 225 erschienen. Von der Vegetation kaun ich, ein Laie-in der Bofanik, bloss sagen, dass sie in der alpinen Region beider erstgenannten Berge eine äusserst dürftige ist, besonders auf dem Rombon, der oben ein ungeheures, mit Fels- trümmern bedecktes und nur hier und da spärlich bewaclısenes Plateau bildet. Nur der südöstliche Abhang des Mangert, Coritenza genannt, hat überhaupt einen üppigern Pflanzenwuchs, und ist bis ungefähr zur halben Höhe stel- lenweise bewaldet. IV z 178 Ich gebe das Wesentlichere unserer Ausbeute in Nachfolgendem bekannt, und führe dahei Dasjenige, was wir auf dem Prediel und in den dortigen Thälern sammelten „ mit auf. Die trivialen Tagfalter, welche in den Thälern und niederer gelegenen Gegenden eben so häufig, wie in der Wiener Gegend flogen, als Doritis Apollo L., Pier. Napi L. Var. Bryoniae H., Mel. Athalia Esp., Ereb. Pro- nöe Esp., die wir auch im der Var. Pitho H. erhielten , Ereb. Ligea L., Medea S. V., Medusa 8. V., Coenon. Arcania L., von welch’ letzterer je- doch die am Prediel gefangenen Exemplare durch grössere Augenflecke sich auszeichnen ,„ übergehend „ erwähne ich zuerst Hipp. Galathea L. Var. Procida.H bst., welche noch einzeln im Thale bei Flitsch, und Ereb. Nerine Tr., die am Prediel und in dem Thale zwischen Pret und Flitsch häufig, doch erst in männlichen Exemplaren flog. Der Fang der Nerine hat seine Schwierigkeit, da dieser scheue Falter meist nur an Felsen oder auf Steingeröll an nicht leicht zugänglichen Stellen sich setzt. In einer Höhe von ungefähr 4000 bis 6000 Fuss flogen am Mangert und am Rombon Ereb. Cassiope F., — PyrrhaS.V., e — Psodea O., — Gorge Esp., — Tyndarus Esp, Coenon. Satyrion Hbst. und Hesp. Serratulae Rb., während wir an den höchsten Stellen beider Berge nebst Cassiope auch Ereb. Manto S. V. und Pier. Callidice Esp. trafen. Auf dem Prediel erhielten wir mehrere, doch nicht mehr ganz reine Exemplare der Zyy. Ferulae Led. (Medicaginis O., Z.) Diess ist alles Bemerkenswerthe, was sich uns an Rhopaloceren und Heteroceren bis zu den Spannern darbot, Einige überall gemein vorkom- mende Schmetterlinge, wie Zyg. Filipendulae L., Lith. Lurideola Zk., Plus. Gamma 8. V., Eucl. Glyphica S. V. u. dgl. dürfen wolıl nicht weiter erwähnt werden. Ich muss übrigens hier bemerken, dass dem Sammler in jenen Gegen- den ein bedeutender Abbruch dadurch geschieht, dass die zahlreichen. Schaf- und Ziegenheerden , welche den ganzen Sommer über auf, dem Hochgebirge und zwar ohne Einschränkung auf gewisse Plätze gehalten werden, und he ee | | 179 jede grüne Stelle des ganzen Gebirgs, selbst hei dem dürftigsten Pflauzen- wuchse, zur Weide benützen, gar manche Insecten und manche Pflanze ver- derhen mögen, oder die erstern doch, wie es Freund Lederer am Bom- bon mit einer ihm fremden grossen Eule mit ophiusenartigem Fluge wider- fahren ist, weithin und auf eine den Fang vereitelnde Art verscheuchen. Glücklicher waren wir in Geometriden und Tineiden. Gnoph. Pullata S.V., — . Glaucinaria Hb., — Ditucidaria S. V. und — Obfuscata S. V. wurden nicht selten unter den bekannten Ver- hältnissen von Felsen oder Gesträuch aufgescheucht und erbeutet. Gnoph. Serotinaria Hb. fanden wir in einigen Stücken au Felsen am Prediel und in der subalpinen Region des Mangert. Von Gnoph. Caelibaria H.-Sch., welcher Spanner uns im Vorzuge zur Besteigung des in Rede stehenden Gebirgs veranlasste, gelang es uns, das so seltene Weib in zwei Exemplareu auf einer der höchsten Stellen des Rom- bon zu finden. Es war diess noch in den Morgenstunden. Die Weiher sassen ungefähr einen Fuss hoch über der Erde an niedern Felsblöcken, waren sehr träg, versuchten selbst bei der Berührung die Flucht nicht , und bildeten dadurch einen Gegensatz zu dem äusserst schnellen und lebhaften Weibe der nächststehenden Gnoph. Operaria H. Die Männer von Caelibaria sassen wohl einzeln an Felsen oder unter losen Steinen, wussten sich aber mei- stens durch ihre Scheuheit und Flüchtigkeit unserer Verfolgung, die das Terrain auch zum Theil unmöglich machte, zu entziehen. (Die Weiher sind übrigens befruchtet gewesen, setzten die Eier ab, und ich versuche so eben [Februar 1854] die Erziehung der daraus entwickelten Raupen, glaube je- doch kaum, dass ich damit glücklicher sein werde, als es Herr F. Schmidt in Laibach mit der versuchten Zucht der Gnoph. Zelleraria Fr. war. Stet- tiner entom. Zeitung, 1851, S. 80.) Psod. Trepidaria Hb..war einzeln und verllogen auf der Höhe des Man- 'gert und Rombon. Min. Euphorbiata 8. V. und Ana. Cassiata Tr. im Gesträuch, Cid. Aptata Hb. und — Olivata S. V. dagegen an Felsen, alle nicht selten sowohl am Prediel als am Anfange der beiden fraglichen Alpen. Von Cid. Tempestaria H.-Sch., dieser grosseu Seltenlieit, welche Herr A. Stentz im Jahre 1849 auf den Tiroler Alpen entdeckte, und 'nur ein- Pr Z*F 180 zeln auffand , wurde ein Stück an einer Felswand unweit des Plateaus des Rombon angetroffen. Es war ein Weib und: schon verflogen. Cid. Nobilaria H.-Sch. noch ganz frisch, aber selten än Felsen auf den höchsten Stellen des Mangert und des Rombon. Eine weibliche Puppe dieses Spanners fanden wir am Rombon unter einem losen Steine, wo sie in einem zarten, schüttern,, mit Erdkörnern verwehten Gespinnste lag. Die Puppe ist wenig lebhaft, sehr schlank , glänzend dunkel olivenbraun. Die breite, doch kurze dunklere Schwanzspitze mit acht hakenförmig umge- bogenen Borsten besetzt. Der Schmetterling entwickelte sich am 9. Aug. 1853. Cid. Oyanata Hh., — Caesiata 8. V., * — Flavwicinctata Hh. und — Tophaceata S.V. an Felsen nicht selten und in bedeulender verli- kaler Ausbreitung. Cid. Rupestrata S. V., — Tristata L., — Blandiata S. V., — Minorata Tr., — Albulata S. V. und — Scripturaria S. V. waren im Thale und in den untern Gegenden des Gebirgs häufig, Scripturaria aber auch in der subalpinen Region. Cid. Albimäcularia Fr. Von diesem seltenen Spanner erhielten wir ein einzelnes Stück von einer Felswand am Prediel. Herm. Tarsiplumalis Hb. und Bot. Flavalis S. V. trafen wir in einigen Exemplaren ip» den Thälern an. Scop. Alpinalis S. V. war im Thale und am Fusse der Berge nicht sel- ten, und kam durchgehends in jener Varietät vor, die H.-Sch. Fig. 7 his 10 abgebildet, und Herr J. Mann als Grisealis verschickt hat: Scop. Sophialis Fah. und — Opacalis Hh. flogen ziemlich häufig an den pflanzenreicheren Stellen der Coritenza und einzeln auch am Abhange des Rombon. Von Sophialis waren mehrere Exemplare ungewöhnlich blass gefärbt. Bot. Hybridalis Hb. vom Thale an bis zu den Gipfeln gemein. Pyr. Phoenicealis F. R. und — Punicealis S. V. in den Thälern nicht selten. Von Herc. Hotlosericalis Hb. und — Abpestralis de Villers flog Einiges auf der Höhe des Mangert und des Rombon., 181 Tor. Piceana L. wurde einzeln aus dem Krummholz am Fusse des Pre- diel aufgescheucht. Das Krummholz und Rhododendron (ferrugineum oder hir- sutum?) ziehen sich nämlich auf der Westseite des Prediel bis in das Thal herab, und werden von der trefllichen Poststrasse, die von Raibl über die- sen Berg fast bis zu seinem Gipfel reichend, nach Pret und Klitsch führt , durchschnitten. Tor. Orana F.R. (Ti.) — Steineriana H.-Sch., — (onsimilana Hb. und — Diversana Hb. einzeln auf dem Prediel und der Coritenza, — Zoegana L. in den Thälern, Argyr, Gouana L. dagegen an den Abhängen beider Berge gemein. Cocc. Bugnionana H.-Sch erhielten wir in wenigen, noch frischen Exem- - plaren auf den höchsten Stellen des Mangert, wo wir sie aus dem Grase _ aufscheuchten. Cocc. Buoliana S. V. einzeln am Prediel, Seri. Striana S. V. nicht selten in den Thälern. Von der noch seltenen Sciaph. Monochromana M nn. i. I. fanden wir einige wenige, zum Theil verflogene Exemplare am Prediel, wo wir sie am frühen Morgen aus dem Grase und dem Krummholz aufjagten. Dieser Wickler hat die Färbung und Zeichnungsanlage wie Penziana „ seine Grösse ist jedoch nur jene der Pasivana , und die Spitze der Vorderflügel tritt mehr vor. Herr J.Maun utdeckte die Art im Jahre 1850 bei Spalato. Der Umstand, dass Mono- hromana ohnediess bei Herrich-Schaeffer abgebildet werden wird der vielleicht schon abgebildet ist (ich konnte das Werk erst bis zum 59. eft einsehen), enthebt mich einer genauen Beschreibung. Paed. Cirsiana 74. war in einigen Stücken am Prediel. Graph. Augustana Hh. und — Mercuriana Hb. zeigten sich sowohl in der alpinen als in. der ubalpinen Region des Gebirgs gemein. Mercuriana kommt auch auf dem Imeeberge in Nieder-Oesterreich, doch nur auf dem sogenannten Luxhodeu einer Höhe von beiläufig 6000 Kuss, nicht aber tiefer vor. Coch. Dipsaceana Munn, einzeln im Thale. - Chor. Parialis L. am Prediel. Cramb. Alpineltus H. einzeln im Thale am Ufer des Isonzo. u _ Stentziellus Tr. nicht selten am Mangert und am Kombon in der 2 . s ‚subalpinen Region. 182 Von Cramb. Luctiferellus Hb. wurde ein einzelnes, aus dem Grase aufge- scheuchtes Stück beinahe auf der äussersten Höhe des Mangert erbeutet. Cramb. Pyramidellus Tr. Ein Stück in der montanen Region bei der Ruine Daels. Cramb. Combinellus S. V. dagegen war sehr häufig und zwar sowohl subalpin als alpin. Cramb. Culmellus L. und — Perlellus Scop. auf der Höhe des Prediel und dem untern Theile des Mangert nicht selten. Cramb. Warringtoniellus Staint., ein Stück subalpin am Mangert. Das Vorkommen dieses Crambus in Oesterreich ist neu. Lederer erhielt ihn bisher aus England und von den Tokater Alpen in Kleinasien, Herr J. Mann bei Brussa. Eud. Sudetica Z. war in der subalpinen Region, besonders auf der Coritenza gemein. Hypoch. Mellanella Tr. und = Ahenella 8. V. einzeln , Pemp. Carnella L. dagegen häufig in den Thälern. — Cingitella Z. scheuchten wir in grosser Zahl an einer einzelnen, reichlich mit Myricaria germanica Desv. (der Futterpflauze der Raupe, siehe auch Zeitschrift des Wiener zoologischen botanischen Vereins, 1853, 8. 77) bewachsenen Stelle am Ufer des Isonzo bei Flitsch von dieser Pllanze auf. Pemp. Subornatella Dup. und — Adornatella Tr. nicht selten, an dem bewaldeten und grasreichen, westlichen Abhange des Maugert gleich über dem Prediel, An derselben Stelle erbeutelen wir Harp. Proboscidella Sulz. und Col. Lusciniaepella Tr. Erstere ist um morsche Bäume oder .um Baum- stumpfen, deren Rinde den Raupen zur Nahrung gedient haben mag (siehe Treitschke, IX., 2, 8. 59), sehr häufig freiwillig gelogen. Plut. Xylostella L. war allenthalben gemein. Auf der Höhe des Mangert flog mit ihr untermischt einzeln auch Plut. Geniatella 2. Anch. Daphnella S. V. und Hyper. Christiernuna L. bekamen wir am Prediel, erstere von der Nahrungsplanze ihrer Raupe geklopft, letztere aus dem Krummholz auf- gescheucht. Oecoph, Aeruriella Z, i. I. war in den Thälern nicht selten. 183 Von Oecoph. Alpicella F. R. trafen wir einige Exemplare an Felsen: auf dem alpinen Theile des Mangert und des Rombon an. In dem Thale seitwärts des Ortes Mittel-Preth, besonders aber in einem gegen den Bangert gerichteten verlassenen und stellenweise üppig bewach- sehen Belte eines Gebirgshaches flog noch eine andere Oecophora, und zwar so häufig, dass wir, sie für die gemeine Restigerella. Z. haltend, nur einige wenige Exemplare mitnahmen. Zu Hause beim Vergleichen erwies sich jedoch dieses Thier als uns neu. a A TB nl el ee u A Psec. Signella Hb. zeigte sich nicht selten im Thale und am Prediel. Sie sass meistens an Felsen. Depress, Liturella S. V., Gel, Ferrugella S. V., — Cinerella L., — Gallinella Tr. und — Fugitivella Z. trafen wir am Prediel mehrmals an. Unter den Gelechien erbeuteten wir ferner eine neue Species, und zwar war diess wieder am Fusse des Prediel, wo wir sie in mehreren , meist noch reinen Exemplaren aus dem Krummholze aufjagten. Diese neue Gele- chie, welche übrigens Herr Professor P. C. Zeller in Glogau bereits in - Einem Stück aus Klein-Asien besitzt, unddie er in lit. Mendosella benannt hat, so wie die vorerwähnte neue Oecophera werden in Herrn Zeller’s so treflliche monographische Arbeiten über die Tineaceen ohnehin einbezogen _ werden ‚„ daher ich eine Beschreibung unterlasse. ee eier ee Von Pterophoriden endlich erhielten wir Pter. Osteodactylus Z., — Carphodactylus Hb. und — Tetradactylus L. am Prediel. Diess die lepidopterologische Ausbeute durch einen viertägigen Aufent- halt in dem besagten Hochgebirge. Wenn sie auch nicht reichlich zu nen- nen, so befinden sich darunter immerhin einige Thiere, die wohl noch län- ere Zeit zu den von Sammlern vergebens gewünschten gehören dürften. Das dem besuchten Gebirge nächste leidliche Unterkommen ist zu finden iessseits der küstenländischen Gränze in dem Gasthause in Raibl, auf der andern Seite aber in Mittel-Preth und Flitsch. Ich kann mich nicht enthalten, am Schlusse noch der Grossarligkeit dieser Alpen zu gedenken. Die ungeheuren kahlen Felsmassen „ die bis in 184 das Thal herabziehenden Schneefelder des Bangert, die das Beit der Co- ritenza bildenden romantischen Schluchten sind vom höchsten Interesse. Vor allem aber ergreifend und von einem unvergesslichen Eindrucke ist das Pla- teau des Rombon, welches, mehrere Meilen im Umkreise ,„ eine nur an we- nigen Stellen überragte , gleichsam wellenförmige Fläche aus Geröll und durcheinander liegenden Felsblöcken bildet, und mit seinen zahlreichen tie- fen Zerklüftungen und beinahe entblösst von jeder Vegetation, ein Bild der Zerstörung bietet, wie es selbst die kühnste Fantasie des Künstlers nicht würde erdenken können. Versuch einer Eintheilung der Familie der Bromeliaceen E7 le nach deren Blüthenstande. Von J. &. Beer in Wien. Die Bromeliaceen bilden drei Hauptabtheilungen: I. Hauptabtheilung: Bromelia Willd. Il. _ Ananassa Lindl. II. — Tillandsia Linne. 1. Hauptabtheilung. Repräsentant: Bromelia, Gesammtblüthenstand aus der Endknospe der Hauptaxe her- vortretend. Zerfällt in II. Unterabtheilungen: I. Unterabtheilung. Die Axe des Blüthenstandes, mit den mit ihr sich zugleich erhebenden Herzblättern der Endknospe besetzt. Vielblumig. Repräsentant: ZBromelia. Zerfällt in 8 Sippen. 1. Sippe. Blüthenstand steifaufrecht. Laubblätter an demselben, sägezähnig, stachelspitzig. Repräsentant: Bromelia Tongifolia Rudge. 2. Sippe. Blüthenstand locker, biegsam. Laubblätter an demselben unbewehrt , spitz. Repräsentant: WiiIZandsia strieta Soland. Ich erlaube mir diese und andere hierher gehörige Arten von Tillandsia zu trennen, und zu einer eigenen Gattung unter dem Namen: AnopTle- phytlum (cvonkov, pvröv) zu erheben. 3. Sippe. Blüthenstand durch anliegende, steif aufrechte unbewehrte Bracteen, keulen- förmig gebildet. Maisblätterartige Belaubung. Repräsentant: Puya Altensteinii Hort. IV. Aa . 186 4. Sippe. Blüthenstand aufrecht. Blüthenstiel biegsam. Blumenkrone rachenförmig. Kelch scharf dreieckig — pyramidal. Repräsentant: Pölcairnia ringens Hort. - r 5. Sippe. Blüthenstand sparrig aufrecht. Spindel dünn, steif. Blumenblätter an der Spitze schneckenlinig zurückgerollt. Kelch dreieckig, pyramidal. Repräsentant: Pilcairnia staminea Lodd. Ich erlaube mir diese und die damit zunächst verwandten Arten von Pitcairnia zu trennen, und zu einer eigenen Galtung unter dem Namen Cochliopetalum (zoylıös nerehov) zu erheben. 6. Sippe. Stengel aufrecht, verlängert, mit deutlich entfernten Blättern gleichmässig besetzt. Blätter tief sägezähnig, stachelspitzig. Blütheubüschel ährenartig angereiht. Kelchhlätter schwach stachelspitz. (sp. Nr. 3436. Bras. Inhumaes Pohl aus dem Herbarium des Wiener Museum.) Ich erlaube mir diesen Repräsentanten der 6. Sippe zu einer eigenen Gattung unter dem Namen: Orthophytums (oo#os, Yvrov) zu erheben. 37. Sippe. Blüthenstiel lang, dünn, gleichförmig stielrund, mit mehreren Laubblättern zekrönt, aus deren Mitte sich der Blüthenstand aufrecht erhebt. Laubblätter und Bracteen stachelspitz und sägezähnig. Kelchblätter schwach stachelspitz. Repräsentant: Hohendbergia strobilacea Mart. 8. Sippe. Blüthenstand sitzend , von den. Laubbhlättern überragt, von oben herab besehen, zwischen den Herzblättern sichtbar. Repräsentant: Caraguata Tingulata Lindl. II. Unterabtheilung. Der ganze Blüthenstand, nur mit Bracteen besetzt. Vielblumig. Repräsentant: Billdergia. Zerfällt in 8 Sippen. 1. Sippe. Blüthenstand steif aufrecht, mit weichen Bracteen besetzt. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. Repräsentant: Billbergia Ihyrsoidea Mart. 2. Sippe. Blüthenstand steif aufreeht. Bracteen und Kelchblätter stachelspitz, erstere ausserdem noch sägezähnig. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt, Repräsentant; Billbergia rhodo cyanea Lem. Ich erlaube mir diese Art von Billbergia zu trennen, und erhebe sie zu einer eigenen Gattung unter dem Namen Hoplophytum (önlov, pvrov). 187 3. Sippe. Blüthenstand und Blüthenstiel biegsam, überhängend, mit weichen Bracteen besetzt, Stamm verkürzt, gauz in Blätter gehüllt. Repräsentant: Billdergia zebrina Lindl. Ich erlaube mir diese und die damit zunächst verwandten Arten von Billbergia zu; trennen, und zu einer eigenen Galtung unter dem: Namen Cremobotrys (xosuo Porgvg) zu erheben. 4. Sippe. Blüthenstand überhängend. Bracteen steif, sägezähnig und stachelspitzig. Kelch gedreht, stachelspitz. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. (sp. Amazonas, Eya. Poepp. aus dem Herbarium des Wiener Museums.) Ich erlaube mir diesen Repräsentanten der 4. Sippe zu einer eigenen Gattung zu erheben unter dem Namen Streptocalyx (srotyo #dhvE). 5. Sippe. Blüthenstand zweizeilig, schwertförmig, plattgedrückt. Bracteen steif auf« recht. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. Repräsentant: Vriesia splendens Lindl. 6. Sippe. Blüthenstand biegsam, sparrig. Blüthenstielchen knieförmig gebogen. Beere eiförnig, kugelig, fleischig, gewöhnlich schön gefärbt, Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. Repräsentant: Aechmeea fulgens Melin. 3. Sippe. Blüthenstand durch anliegende, aufrechte unbewehrte Bracteen, keulenförmig gebildet. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. Repräsentant: @ezmannia tricolor R.P. 8. Sippe. Aehrenförmig, walzenförmiger Blüthenstand. Blüthen gedrängt stehend, stark wollig umgeben. Stamm verkürzt, ganz in Blätter gehüllt. Repräsentant: Macrochordion tincetorium Vriese. MH. Hauptabtheilung. Repräsentant: Ananassa. Verlängerte Endknospe in einen Blätterschopf auswachsend, unterhalb mit seitenständigen, gedrängt sitzenden Blüthen- knospen besetzt. Bracteen und Blüthen zu einer fleischigen Sammelfrucht verwachsend. Vielblumig. Ananassa sativa L in dl], (Form.) Aa 183 IH. Hauptabtheilung. Repräsentant: Tillandsia. Endknospe nie blühend, laubtragend. Blüthenstand achsel- ständig. Zerfällt in IV. Unterabtheilungen. I. Unterabtheilung. Blüthenstände einblumig. Stamm und Aeste schlaf, hängend. Endknospe langsam fortwachsend. Blüthe aus der Achsel eines Scheidenblattes hervortretend. Repräsentant: Tillandsia usneoides Linnc. H. Unterabtheilung. Blüthenstände gedrängt ein- bis fünfblumig, oft an einem und demselben Individuum. Stamm und Aeste aufrecht. Tillandsia recurvata Linne. Ich erlaube mir diese Arten von Tillandsia zu trennen, und zu einer eigenen Gattung unter dem Namen Diaphoranthema (diapoo& dvdos) zu erheben. III. Unterabtheilung. Blüthenstand locker ährenförmig steif, aufrecht, vielblumig. Blüthenkrone dreieckig. Repräsentant: Dykia rariflora Schult. fil. IV. Unterabtheilung. Mehrere niederliegende, achselständige, kurze, gedrängt blumige runde Blüthenstände. Repräsentant: Disteganthus basi-lateralis Hort. Fernere Untersuchungen müssen lehren, ob die 5. Sippe der II. Unter- abtheilung (Vriesia) nicht auch der I. Unterabtheilung dieser I. Haupt- abtheilung auzureihen sei. EA a en Die Fische der Salzach. Untersucht und systematisch verzeichnet von Jakob Hoeckel. Das k. k. zoologische Kabinet erhielt vor Kurzem durch die gütige Vermittlung des Hrn. Dr. R. Loren z, k. k. Gymnasiallehrer in Salzburg, eine nahezu vollständige Sammlung aller in der Salzach vorkommenden Fischarten, mit ihren localen Benennungen, welchen mehrere sowohl über ihr Vorkommen, ihre Nahrung als auch in ökonomischer Hinsicht schätzbare Bemerkungen des erfahrenen Fischhbändlers und Fischzüchters J. Aigner, Gemeinderaths-Kanzellisten in Salzburg, beigefügt waren. Ich benütze diese Gelegenheit, um dem verehrten Vereine für Erforschung der Fauna und Flora unseres Vaterlandes abermals das Verzeichniss der in einem unserer Flüsse sich aufhaltenden Fischspecies vorzulegen und hei den betreffenden Arten, nebst einem kurzen Auszuge ausHrn. Aigner’s Bemerkungen, auch einige eigene hinzuzusetzen. Die Salzach entspringt, wie bekannt, an der Grenze von Tirol im Krümmlerthale, nimmt in ihrem Laufe viele Gebirgsbäche, zwei Flüsse und den Abfluss dreier Seen auf. Die bedeutendsten darunter sind ober Salzburg: der Windbach, Mühlbach, Felberbach, Stubbach, der Ausfluss des Zeller See’s, der Fuschbach, Raurisbach, Dientenbach ‚ Gasteiner Bach, der Arl, der Fritzbach, Blühenbach, Abnerbach und Achenbach, in welchem letzteren sich der Abfluss des Königsees ergiesst. Unter Salzburg nimmt die Salzach vorerst den Abfluss des Waller-Sees auf, dann den Saalfluss , die Grosse-Surr, den Oichterbach, ergiesset sich darauf in den Inn und dieser mit ihr bei Passau in die Donau. Die Fischfauna der Salzach stimmt daher, wie es sich auch erwarten liess, mit der des Inn’s beinahe ganz überein, so dass mit Ausnahme der - Chondrostoma Rysela Agass., alle Fische des letzteren auch in der Salzach, worin selbst dieser sich vielleicht noch finden dürfte, vorkommen. Die An- zahl der von Hrn. Dr. Lorenz in seinem Verzeichnisse der Salzach-Fische angegebenen Arten beläuft sich auf 29, davon waren 26 in obiger Sendung 190 enthalten. Die drei noch fehlenden, für späterhin aber gütigst versprochenen, waren bis auf Einen durch ihre Localnamen mir kenntlich. Abgesehen nun dieser letzteren Art (eines Cyprinoiden) finden sich die Fische der Salzach, mit Ausnahme von 9 Arten, nämlich: Cottus gobio, Gobio uranoscopus, Squa- lius rostratus, Telestes Agassizü, Cobitis barbatula, Fario Marsitü, Salar Schiffermüllerü, Salar Ausonü und Thymalus vexillifer, gleichfalls in der Donau unter dem Ausflusse des Inn’s. Drei dieser 9 Arten: Cottus gobio, Cobitis barbatula und Salar Ausoni! sind in den kleinen Bergwässern um Wien eben so häufig anzutreffen und Fario Marsitü, Salar Schiffermülleriü, Thymalus vexiltifer wohnen in den Seen Ober-Oesterreichs, so wie in deren Zu- und Abflüssen, nur dem Gobio uranoscopus, dem Squalius rostratus und dem Telestes Agassizii scheinet die Salzach als östlichster Aufenthalt ange- wiesen zu sein, wenigstens ist ihr Vorkommen in jenen Gewässern, die sich nach dem Inn in die Donau ergiessen, mir nicht bekannt, wohl aber finden sich alle drei Arten in den, vor dem Inn in die Donau einmündenden Flüssen und letzter, Telestes Ayassizii sogar auch in dem zum Rheingebiete gehören- den Nekar. Dagegen vermisst man in der Salzach manche der kleinen Fisch- arten, die so häufig in den Bächen und Lachen Unter-Oesterreichs angetroffen werden, wie Acerina cernua, Gobio vulgaris, Rhodeus amarus, Carassius Gibelio, Alburnus lucidus, Alburnus bipunctatus, Squalius delineautus, Cobitis fossilis und selbst Acanthopsis taenia. Die Ausflüsse der Seen Ober-Oester- reichs aber haben bloss Abramis Wimba und Alburnus Mento (wenn dieser nieht gerade der oben angezeigte fehlende Cypride ist) als in der Salzach nicht vorkonmend aufzuweisen. 1. Perca fluviatilis Linn. Scehratz , Anbeiss , Bürstling. Iu Unter-Oesterreich wird er Bärschling genannt, und Schratz ist daselbst der Name der Acerina Schraitzer Cuv. oder der Perca Schrätzer Linn. Ein Raubfisch, der von edleren Fischen seiner Stacheln und Härte wegen nicht berührt wird, daher bei Teichwirthschaften als gieriger und dabei werthloser Fresser in übelem Rufe steht. In der Salzach ist er klein und in den meisten Seen wird er selten über 1'/ Pfund schwer, allein im Zieller See, wo er in grosser Menge vorkommt, erreicht er ein Gewicht vou 3—4 Pfund und ist dann ein vorzüglich wohlschmeckender Essfisch. Um ihn zu backen, wird er dort mittelst eines Reibeisens abgeschuppt, ist er zum Absieden bestimmt, löst man die Haut samınt den Schuppen vorher ab. 2. Aspro vulgaris Cuv. Zink, Zintir und auch Zimgel. Ein Fischchen, welches um Wien unter dem Namen Streber be- kannt ist, Zingel dagegen ist hier Cuvier's Aspro Zingel. 3. Coltus Gobio Linn. Kopp. Inden zufiiessenden Bächen der Salzach, auch in Seen, wie gewöln- lich an seichten Stellen unter Steinen. ee EEE 0 me a a 7 WE I u En 5 = Zu en 7 er 191 4. Cyprinus Carpio Lin. Karpf. Man unterscheidet in Salzburg den See-Karpf von dem gemeinen Karpf, ersterer wird 40—50 Pfd. schwer, letzterer soll 5-6 Pfd. nicht überschreiten. Das mir vorliegende Exemplar ist Cyprinus Carpio und es wäre zu ermitteln, ob der dortige See-Karpf wicht vielleicht mein mehr walzeuförmiger Cyprinus hungaricus ist, welcher in der Theiss, der unteren Donau und in einigen ungarischen Seen ein ähnliches Gewicht erreicht. Uebrigens erscheint der Karpf nur zufällig, als ein aus cultivirten Teichen entkommener Fisch, in der Salzach. 3. Carassius vulgaris Cuv. Kothkarpf. In schlammigen Lachen der Salzach. 6. Tinca chrysitis Agass. Schleihe., Man unterscheidet dort die Gold-Schleihe und die gemeine Schleihe, erstere wird 5, letztere bis 8 Pfund schwer. Es sind blosse Farben-Varietäten, durch den Einfluss des Lichtes erzeugt. Im fSliessenden Wasser der Salzach selbst halten sie sich nicht auf, wohl aber in deren Tümpeln und Ausständen, mit dem Kothkarpf und dem Rothauge. 3. Barbus fluviatilis Cuvier. Barbe., Wird selten über 10 Pfund schwer, lebt von kleinen Fischen, Insec- ten, Würmern, aller Art Excremente uud Aas. Laicht anfangs Juni, ver- mehrt sich aber, in Teiche eingesetzt, nicht, obschon sie daselbst von allen Raubfischen verschont bleibt und auch keinerlei Krankheiten unterworfen ist. Man gibt gerne einige in die Karpfenbehälter, damit die trägen Karpfen durch die stete Bewegung der munteren Barben von einer gewöhnlichen Krankheit, die in einem weisslichen Ueberzuge, dem Kaimigwerden, besteht, hefreit werden. Durch einige Tage in frisches Quellwasser eingesetzt, wird das Fleisch der Barben bedeutend schmackhafter. Am 30. Jänner 1853 wurde in der Salzach bei Lauffen eine Barbe mit 25"/ Pfund gefaugen. Ein Ereigniss, welches die erfahrensten Fischer daselbst noch nicht erlebt hatten. 8. Gobio uranoscopus Agass. Grässling. Mit demse!ben deutschen Namen wird hier in Wien die gemeine, in allen Bächen vorkommende nahe verwandte Art, Gobio vulgaris Cuv. be- zeichnet, von welcher sich die obige durch einen schlankeren Körper, schmälere Stirne und längere Bartfäden vorzüglich unterscheidet. Agassiz hatte sie im Inn zuerst entdeckt, unter den Fischen der Save aus Krain habe ich sie ebenfalls gefunden, und bereits in einem Verzeichnisse derselben, im 2. Bde. unserer Verhandlungen, p. 132, darauf aufmerksam gemacht. Das Vorkommen dieses niedlichen, wenig bekannten Fischchens in der Salzach gibt uns nun einen neuen Anhaltspunct über seine Verbreitung.. 9.Scardinius erythrophthalmusBonap. Rothauge. Lebt meistens mit dem Kothkarpf und der Schleihe in den Lachen und Ausständen der Salzach. Wird bis 1 Pfund schwer. 192 Die meisten Fischer um Wien unterscheiden diese Art nicht von Leu- eiscus rutilus und belegen beide wit dem Namen Rothauge, welchen jedoch die obige Species vorzugsweise verdient. Aeltere Fischer nennen sie dagegen Rothfeder, wegen der ausgezeichnet blutrothen Farbe ihrer Atterflosse zur Laichzeit. In Ober-Oesterreich heisst derselbe Fisch Kothtaschl. 10. Abramis Brama Cuv Braxe, Sunnfisch. Man unterscheidet diegemeinen und Stein-Braxen, letztere haben körnige Auswüchse auf dem Kopfe und den Schuppen (sind mithin bloss Braxen zur Laichzeit). Ihre Nahrung sind Würmer und Wasserinsecten; sie laichen im Juni und werden selten bis 6 Pfund schwer. Will man sie in Teichen ziehen, was dort beiihrem geringeren Werthe wenig Nutzen gewährt, so muss derselbe mindestens sechs Schuh tiefe Stellen haben und theilweise mit Wassergräsern bewachsen sein. 11. Leueiscus »estilues Cuv. MHasel. Lebt mehr in Teichen und Seen, wo er bisweilen 2 Pfund schwer wird; in der Salzach kommt er selten vor. Seine Nahrung besteht aus Wür- mern, Insecten, Fischrogen und Wasserpflanzen. In Teichen, wo man Hechte, Forellen und Huchen hält, wird er gerne als Futterfisch eingesetzt, da er sich stark vermehrt und schnell heranwächst. Als Essfisch ist er wenig geachtet. Dieser Fisch wird in gauz Deutschland gewöhnlich Rothauge, hier Rothäugl genannt, Hasel dagegen ist unser Squalius lepusculus (Cyprinus leuciscus Auctorum.) 12. Squualius Dobula Heck. (Sitzungsberichte der k. Akad. d. Wissensch., März 1852.) Alt oder Altl. Wird selten über 8 Pfund schwer. Nährt sich von kleinen Fischen, Würmern, Wasserinsecten, Aas uud ist den Krebsen zur Zeit ihres Schalens sehr gefährlich. Er vermehrt sich sehr stark und wird daher, da er kein besonderer Essfisch ist, bei Teichwirthschaften als Futter für Huchen, Lachs- forellen, Hechte, Welse und Sander gerne eingesetzt. Nur darf diess nicht zur Zeit der Hollunderblüthe geschehen, da sie, wie die Erfahrung lehrt, dann an einem wolligen Auswuchse erkranken und bald abstehen. Zuweilen bekommen sie in Teichen äuch grosse: Köpfe mit tiefliegenden Augen, ihr Körper magert ab, der Wachsthum hört auf und sie müssen, um nicht andere mit derselben Krankheit anzustecken,, daraus entfernt werden. In diesem Zustande nennt man sie Serben. Bei guter Nahrung können die Alten jährlich um ein Pfund an Gewicht zunehmen. 13. Squalius Lepusculus Heck. (Sitzungsb. der k. Akad. d. Wisseusch. März 1852. Cyprinus Dobula et Leuciscus Bloch. Oyprinus Dobula M eidinger.) Schied, Gehört zu den selteneren Fischen der Salzach. In der Donau bei Wien ist er häufig, wird hier aber allgemein Hasel genannt, schon Marsigli und Kramen gaben ihm den letzteren Namen. Dagegen bezeichnet bei den Se TE U NEE I 2EEEEEBIZ LRGEUET: pe u 193 nämlichen Autoren, so wie noch heute bei allen Fischern um Wien, der Name Schied einen Aspius rapaz Agass. In Ober-Oesterreich aber heisst die Abramis Wimba C uv. Schied. 14. Squalius rostratus Heck. Sitzungsber. der k. Akad. der Wissensch. März 1852. Leuciscus rostratus Agass. Mem, de Neuchatel. Cuv. Valenciennes hist. nat. des poissons. Ich erhielt diesen in die Sippschaft der Haseln (Cyprinus Leuciscus Linn.) gehörigen Fisch mit der Angabe eines von dem Schied, Squalius Lepusculus Heck. und dem Altl, Squalius Dobula Heck erzeugten Bastar- den: Ohne die Möglichkeit einer Kreuzung nahe verwandter Arten läugnen zu wollen, scheint mir eine solche bei diesen in dem freien Elemente der Fluthen wohnenden Fischen sehr unwahrscheinlich. Indessen wäre es gewiss sehr in- teressant bei den jetzigen künstlichen Fischvermehrungs-Anstalten auch zu versuchen, was durch Kreuzung zu erzielen sei. Auf diesem Wege würde es sich bald mit Sicherheit herausstellen lassen, ob durch Vermengung des Laiches der beiden angeblichen Eltern des sein sollenden Bastarden , unser Squalius rostratus wirklich sein Dasein erhalte. Der Versuch müsste jedoch in zweifacher Weise angestellt werden, denn es gibt Maulthiere und Maul- esel, bei ersterem war der Vater ein Esel bei letzterem ein Pferd; wer hier der Vater war, ist mir nicht gesagt worden. Dieser Fisch scheint übrigens in der Salzach selten zu sein. Agassiz kannte ihn aus dem Inn, ich erhielt ihn eben daher, nämlich von Brixlegg, wo er Märzling genannt wird, auch traf ich einmal ein Exemplar auf unserem hiesigen Fischmarkte unter verschiedenen Donaufischen an. 15. Teelestes Agassizii Heck. Sitzungsher. der k. Akad. der Wissensch. März 1852. Grislagine Augustae dietus Willughby, oder Grieslaugeln in Augsburg genannt. Leuciscus Aphya Agass. Mem. de Neuchatel. Leuciscus Agassizii Cuv. Valenc. hist. Telestes Aphya Bonap. Cat. met. — Gemeine Laube. Wohnt beständig in der Salzach und deren Lachen, während eine andere Laube, die blaue lange Laube genannt, nur sehr selten dort vorkommen soll. Von letzterer konnte ich bisher kein Exemplar erhalten. Unter dem Namen gemeine Laube oder Laube kennt man in Nieder-Oester- reich einen ganz anderen Fisch, den Leuciscus Alburnus C uv. oder Alburnus lucidus Heck. Telestes Agassizii wurde von Agassiz im Inn entdeckt, jedoch irrig für den Cyprin. Aphya Linn. gehalten. Von den Anwohnern des Inn wird er Laugen genannt. In neuester Zeit fand ihn Dr. Günther im Neckar, verwechselt ihn aber mit dem jenseits der Alpen wohnenden Te- lestes muticellus Bonap., der ihm sehr nahe steht. Bei Tübingen soll er ebenfalls vorkommen. Als ein Bewohner der Salzach war er bisher den Ichthyologen nicht bekannt. IV, Bh 194 : 16. Chondrostoma nasus Agass. Nase. Gemein in’ der Salzach und den benachbarten Seen wird 1" Pfund schwer. Ich erhielt zwei Exemplare, deren eines sehr auffallend schwarz gefärbt ist, nur der Bauch und die Unterseite des Kopfes sind weiss. Viel- leicht war eine schattige Tiefe sein Aufenthalt. 17. Cobitis barbatula Linn. Grunmdl. Meistens nur in den kleinen, in die Salzach einmündenden Bächen und Teichen. 13. Esox Lucius Lin. Hecht. Wird besonders in den dortigen Seen sehr gross und 30—40 Pfund schwer. 19. Satmo HuchoLin Huch, Huche, Hält sich beständig in der Salzach auf und ist der grösste, geschätzteste ihrer Bewohner, er wird 60, zuweilen auch 100 Pfund schwer gefangen. In neuester Zeit bemühen sich die Franzosen diesen Coryphäen der Salmonen unseres reichen Donaugebietes,,„ mittelst der künstlichen Fischer- zeugung auch in ihren Gewässern heimisch zu machen. In wiefern die Re- sultate dieses interessanten Versuches der Erwartung entsprechen werden, kann uns erst die Zukunft mit Gewissheit belehren. Jedenfalls scheinen den alpinen Confluenten der Donau jene Bedingnisse ausschliessend eigen zu sein, welche das Dasein unseres schönen, aber nicht lebenszähen Salmonen bedingen, sonst würde die Natur wohl selbst, gleich anderen Fischarten, die sich einer weiteren Verbreitung erfreuen, auch ihn in anderen Fluss- gebieten hervorgebracht haben. Da nun letzteres der Fall nicht ist, so dürfte, wenn künftig hin, eine freie natürliche Fortpflauzung des Huchens, durch die künstliche Entwicklung seines Laiches in fremden Gewässern auch wirklich erfolgen sollte, wenigstens eine, wohl kaum zu seinem Vortheile denkbare Entartung das Ergebniss sein. 2. Fario Marsilii Heck. Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissen- schaften Juli 1851. Baechsforelle, Lachs, 21. Salar Schiffermiüllerii Cuv. Valenc. hist. Salmo Schiffermülterä Bloch. Nfai-Lachs, Maiforelle, Erscheinen beide, aber nur sehr selten in der Salzach, wohin sie aus dem Königssee gelangen. Eine Maiforelle, welche ich erhielt, wurde im Fuschl-See am 12. December v. J. gefangen und liefert einen neuen Beweis gegen die Meinung mancher Fischer, welche glauben, dass Lachsforellen, die im Herbste am Laichen verhindert sind, dann im Frühjahr laichen, die Farbe etwas ver- ändern, die Schuppen leicht fallen lassen und so als Maiforellen erscheinen. Die im December gefangene Maiforelle verliert die Schuppen aber eben so leicht und hat dieselbe Farbenzeichnung, wie die im Mai gefangenen. Uebrigens liegt der Unterschied beider Arten nicht darin allein, sondern ET 2 a 2 A ch a I DE EEE EERELENTUE r.i- 195 nebst der Kopfform, vorzüglich in der, den Fischern nicht bekaunten Stelluug der Zähne auf dem Stiele der Pilugschaar ; bei der Lachsforelle bilden sie daselbst eine, bei der Maiforelle dagegen zw ei Längsreihen. 22. Salar Ausonii Cuv. Valenc. Forelle. Als Varietäten werden dort unterschieden: die Alpenforelle, mit unzähligen kleinen schwarzen, braunen und rothen Puncten, am Bauche rein weiss. Bleibt klein. Die Waldforelle schwarz, mit lebhaft rethen Tupfen, wird 4—5 Pfund schwer. Die Bachforelle, sehr bunt gefleckt, 5—8 Pfund. Die Steinforelle lichtbraun mit dunkelbraunen Binden, wie der Barsch, die kleinste unter allen (junger Fisch). Die Goldforelle dunkelbraun, mit grossen rothen Puncten und goldgelbem Bauch; lebt im hellen Quellwasser, das jedoch auf kiesigem Grunde einen braunen Nieder- schlag bildet, erreicht 5 Pfund. Die Seeforelle init minder lebhaften, mehr in das Graue ziehenden Farben und sehr unregelmässigen grossen schwarzen Puneten. In Seen, welche Quellwasser enthalten; wird 10 Pfund schwer. Alle diese Spielarten, obschon auch noch durch die Farbe ihres Flei- sches und dessen Geschmack unterschieden, erhalten, nachdem sie in Forellenteiche versetzt werden, mit den übrigen darin befiudlichen ganz gleiche Färbung und Eigenschaften. Zur Teichwirthschaft ist die Forelle am geeignetsten und einträg- lichsten. Man 'setzt sie im Herbste zur Laichzeit, von gleicher Grösse, 5—6 Stück auf ein Pfund, nachdem sie vorher gut eingewässert, nämlich das Ge- fäss, worin sie sich befitden, zur Hälfte mit neuem Teichwasser vermengt wurde, ein. Bei hinlänglicher Nahrung, und Fernehalten aller anderen Fische, ausser den kleinen Futterfischen, nehmen sie im ersten Jahre um ein, im zweiten um 1” Pfund und iu den nachfolgenden immer schneller zu. Sie können in guten Teichen 5—8 Pfund schwer werden. 23. Thymalus vexillifer Agass. Asch, Liebt steinigen Grund, laicht im Mai und wird selten über 3 Pfd. schwer. Insecten, dieer an der Oberfläche des Wassers fängt, auch Pfrillen und Grundeln sind seine liebste Nahrung. Es ist ein sehr empfindlicher Fisch, der nur mit grösster Vorsicht und niemals sonderlichem Nutzen bei Teich- wirthschaften verwendet werden kann. Er fordert klares fliessendes, nicht tiefes Wasser, ein Versteck gegen Raubvögel, die ihm vorzüglich gerne nachstellen und kaun die Gesellschaft auderer Fische, ausser den genannten Futterfischen nicht vertragen. Zum Einsetzen sind 5—6 Stück auf ein Pfund die besten, sie müssen vollkommen unbeschädigt sein, dürfen nicht plötzlich in den Teich eingelassen werden, sondern müssen sich erst durch Bei- mischung des Teichwassers in jenes, worin sie überbracht werden, etwas zu dem Uebergaunge vorbereiten, den man am liebsten in den Morgen- und Abendstunden bewerkstelligt. Nach zwei Jahreu köunen sie bis auf 1 oder 1°/a Pfund heranwachsen, Bb* 196 24. Silurus glanis Lin. Wels oder Waller. Erscheint sehr selten in der Salzach, meistens werden im Winter nür 1 bis 2 Stücke gefangen. Im Waller-See, der mit der Salzach in Verbindung steht, wird er sehr gross. Um Wien nennt man ihn Schaadn, in den un- garischen Seen, besonders aber in der untern Donau erreicht er ein Gewicht von 400 Pfund und wird selbst badenden Menschen gefährlich. 25. Lota communis Cuv. Butte. Erreicht, wie der Hecht, in den Seen eine bedeutendere Grösse als in der Salzach. Im Fuschlersee, Königs- und Hintersee wird sie bis 8 Pfund schwer. 26. Acipenser Ruthenus Lin. Stör. Wurde ein einziges Mal bei Laufen in der Salzach gefangen und wird als die grösste Sellenheit noch im Museum von St. Peter zu Salzburg auf- bewahrt. In der Donau um Wien ist dieser Fisch, der hier Stierl (Sterlet) heisst, gar nicht selten. Dass der wahre Stör, Acipenser Sturio Lin. im ganzen Donaugebiete nicht vorkommt, ist bekannt. Nebst diesen 26 Arten kommen noch drei andere, die Pfrille, die blaue lange Laube und das Neunauge in der Salzach vor. Von ersterer (wahrscheinlich Phoxinus laevis Agass.) wird in dem beigegebenen Ver- zeichuisse der Salzach-Fische gesagt, dass sie ausser in Bächen und Teichen auch in dem 6500 Fuss hoch gelegenen Funden-See noch angetroffen werde. Die blaue lange Laube (etwa Alburnus Mento Agass.) sei sehr selten und dasNeunauge (vielleicht Amocoetes branchialis) halte sich in. Bächen mit sandigem Grunde, so wie an der Ausmündung derselben auch in dem Flusse selbst auf, und wird gerne vomHuchen verzehrt. Da mir jedoch von diesen Arten die Exemplare nicht zukamen und die deutsche Benennung, wie ‚öfter bemerkt worden, dort zuweilen ganz anderen, als den gewöhnlich darunter verstandenen Arten beigelegt werden, so lässt sich eine nähere systematische Bezeichnung derselben einstweilen nicht mit Gewissheit angeben. Nachtrag zu der Pnanerogamen - Flora von Lomnitz. (Siehe Verhandlungen des zool.-botan. Vereins, IIl. Band, Seite 1—26.) Von F. S. Pluskal. Zu Seile 2: Hepatica nobitis Volkm. var. lobis foliorum incisis. Die Blattlappen mehr oder weniger tief eingeschnitten (doppeltgelappt). Seltener un- terliegen jedoch alle drei Lappen einer solchen Theilung,, mei- stentheils nur die Seitenlappen, so wie auch nicht immer alle Blätter einer Pflanze. — Im Lomnitzer Parke an mehreren „ Exemplaren. Selten. , Zu Seite 3: Deiphinium Consolida L. var. bicolor. Das innere, helmförmige Blumenblatt (Corolle) weisslich. — Unter anderen 1853 bei Lomnitz. — — var. calcare corollino exserto. Der spornförmige Corollenfort- satz, der normal in den Sporen des obersten Kelchblattes ver- senkt ist, aus diesem herausgezogen und für sich über oder neben ihm stehend. — An alleı Blüthen eines gefüllten Exem- plares 1853 auf einem Kleefelde bei Bomnitz. Selr selten. — — var. pallidum. Blüthenfarbe sehr blass, weisslichroth. — Unter Normalfärbigen 1853 bei Lomnitz. —'— var. plenum. Entweder ist hierbei die einblättrige Corolle an ihren Randabsätzen bloss tief eingeschnitten, so dass sie einer mehrblättrigen (polypetala) ähnlich wird. Diese Form dürfte jener entsprechen, welche Reichenbach mit „saepe spontaneum semiplenum — Delph. vulg. pleno flore. Clus. hezeichnet. — Oder wir finden eine wirklich mehrfache Corolle. Das Nectariam erscheint bei den überzähligen als Rudiment, doch sehr deutlich. — Oder es sind endlich ausser der Normalcorolle nur 2—6 Blättchen von unbestimmter oder ungleicher Form da, in denen jedoch die Anlage der Corollenform stets wahrgenommen werden | 198 kann. Alle diese Bildungen geschehen auf Kosten der Staub- organe. Je gefüllter die Blüthe, desto wenigere sind von deu letzteren vorhanden. Bei den gefüllten Blüthen sind ausserdem die Kelchblätter kleiner, kürzer und zurückgebogen, wie etwa beim Cyclamen europaeum. — Alle Füllungsorgane sehr häufig 1853 auf dem gutsherrlichen Kleefelde hinter dem Friedhofe .. in Lomnitz, Zu Seite 5: Helianthemum vulgare Gärt. var. album. Mit ganz weisser Blüthe. — Auf einer Wiese bei Sinalow. Exemplare mit sehr blassgelber Blüthe kommen häufiger vor, Polygala vulgaris L. var. variegata. Ungemein häufig 1853 auf der sumpfigen Thalwiese zwischen Zhofz und Langlhotta. Zu Seite 7: Acer campestre L. var. palmatifidum. Blätter bis an die Divergenzstelle der Hauptrippen eingeschnitten, handförmig; Lappen gleichfalls tief eingeschnitten, wellig gekraust; Mittellappen bedeutend länger. — An Waldrändern bei Lomnilz. — — var. suberosum. Die jüngeren Aeste und. jüngsten Triebe mit einer Korkrinde, fast regelmässige, parallele Längsstreifen bildend, besetzt, wodurch.die Theile gefurcht (gerieft) und deren Querdurchschnitt strahlenförmig erscheint. — Unter den Uebrigen. Zu Seite 8: Evonymus europaeus L. hinzuzusetzen: Im Gebüsch und an Zäunen. — verrucosus L. hinzuzusetzen; Im Gebüsch und in Vorwäldern .der Gegend häufig. Coronilla varia L. var. alba. Mit rein weisser Blüthe. 1853 in einem hie- sigen Garten auf aufgeschwemmtem schweren Thone. Zu: Seite 9: Trifolium montanum L. monstrose tumens. Die einzelnen, am häufigsten die unteren Blüthen in Folge eines Insectenstiches und der inne- wohnenden Larve unaufgeblüht und aufgeschwollen. — Alle Jahre nicht selten vorkommend. Rosa pimpinellifolia L. Auf trockenen Rainen in der Gegend nicht selten. Zu Seite 11: Angelica syWwestris L. var. foliis profunde incisis suberispatisque. Mit tiefen Sägeeinschnitten der Blätter und fast gekraust. — Ein einziges Exemplar am Bache bei der Schiessstätte in Lomnitz (17/7 1853). Zu Seite 12: Sambucus racemosa L. var. pallidissima. Mit äusserst blasser, gelblich- weisser Blüthe. — Unter den normalfärbigen einzelne Sträucher im Lomnitzer Schlossparke. 199 Zu Seite 13: Centaurea Cyanus L. var. albiflora,. Mit schneeweisser Blüthe. Bei Raschau, Lomnitz. Selten. — — var. rubida. Mit schöner hbraunrother Blüthe. 1853 ineinem Korn- felde. Noch seltener. j — — var. pallida. Randblüthen sehr blassblau, fast blauweiss , die inneren gewöhnlichhlau. In einem Korufelde bei Raschau. Selten. Zu Seite 15: Leontodon Taraxacum L. tumidum. Die Blüthenköpfe blühen nicht gehörig auf, wobei die Achenen vergrünt und sehr vergrössert sind. — Zuweilen in feuchten Sommern oder auf feuchten Plätzen. — — var. connatum. Mit 2—6 zusammengewachsenen Blütheiköpfen und verhältnissmässig dicken , oft platten und aufgerissenen (geplatzten) Schäften. Lapsana communis L. tumida. Die Blüthenköpfe hlühen nicht gehörig auf, die Achenen vergrünt und verdickt. Wie bei farawacum, Xanthium spinosum L. Nur als Gast bei Lomnitz, weım zufällig dessen Samen aus der aus Ungarn eingeführten Wolle, die ‘hier ver- arbeitet wird, ausgestreut worden, Es reift hier nicht aus und pflanzt sich durch sich selbst nicht ‚weiter fort. Zu Seite 16: Myosotis palustris var. albiflora. Sehr häufig 1853 auf der Bachwiese zwi- schen Zhofz und Langlhotta. — — var. rosea. Mit bleibend rosenrother Blülhe. — Auf einem Raine unter der Kiidlova. Zu Seite 17: Echium vulyare L. var. albiflorum. Es kommt entweder mit rein weisser Blüthe, wobei auch die Staubgefässe weiss sind, oder mit einer rölhlichweissen, wobei die Staubgefässe röthlich gefärbt sind, vor. — Auf steinigen Kleefeldern bei Raschau und Rohozdetz 1853 in mehreren Exemplaren. — — var. pallidum. Mit allen Blüthen-Farbennüancen vom blässeren Blau bis weisslichblau. — Bei Lomnitz, Raschau, Rohozdetz auf steinigen Kleefeldern. Veronica Chamaedrys var. alba. — Auf einer Terrasse in Raschau. — — var. bicolor. Die blauen Petalen mit einem breiten weissen Rande eingesäumt, — Im Gestrüppe hinter Zhoiz. Zu Seite 19: - Lamium purpureum L. var. albidum. — In einem gedüngten Gartenboden in sehr vielen Exemplaren im Frühjahre 1853. Teucrium Botrys L. Auf der Kwe£tniza, am häufigsten an ihrem mit Trüm- R" mergestein bedeckten südlichen Abhange gegen Vorkloster; am südöstlichen Fusse des gegenüberstehenden Berges Diinova E 200 gleichfalls ungemein häufig; bereits auch durch Schottergestein auf die nahen Strassen vertragen. Ajuga reptans L. var. capitata. Der Blüthenstand bildet ein Köpfchen. — Mehrere Exemplare im Gebüsche bei Scherkowitz. Zu Seite 20: Plantago lanceolata var. capitulata. Aehren verkürzt und die einzelnen Blüthen zu mehrblüthigen Aehrchen ausgebildet. Der ganze Blü- thenstand bildet ein rundliches, oft mehr plattes Köpfchen. — Sehr häufig auf kurzgrasigen Stellen der Scherkowitzer 'Thal- wiese und anderwärts auf Huthweiden. Zu Seite 23. Nach Zeile 8 von oben ist ausgelassen: XCIX. Aroideae Juss. Acorus Calamus L. Im Raschauer Dorfteiche ; in einem kleinen Sumpfe an der Walliczek’schen Mühle im Zleberthale. Zu Seite 24, Zeile 14 von oben: Fritillaria Meleagris L. ist zu streichen, weil sie hier cultivirt vorkommt, dagegen ist einzuschalten : Lilium Martagon L. Auf der Kwe£tniza. Zu Seite 25, Zeile 12 von oben: Carex flava Schreb. ist zu streichen, und dafür Carex flacca Schreb. zu setzen. 201 Der Steinhock im südwestlichen Asien. (Aegoceros Aegagrus Wagn.) Von Theodor Kotschy. Unter den vierfüssigen Bewohnern der Hochalpen ist der Steinbock durch sein selten gewordenes Vorkommen in neuester Zeit einer besonderen Aufmerksamkeit gewürdiget worden. Einst auch in Salzburg und Tirol ein- heimisch, lebt er jetzt nur auf den unzugänglichen Spitzen zwischen dem Montblanc und Monte Rosa. Ihn in seine einstigen Wohnplätze Oesterreichs wieder einzuführen, wäre sehr wünschenswerth, ist jedoch mit vielen Schwierigkeiten verbunden, indem zu einer Vermehrung nur sehr selten mehrere junge Thiere zugleich aus der Schweiz zu bekommen sind. Der im südwestlichen Asien auf jedem Hochgebirge wohnende, unse- rem Steinbocke verwandte Aegoceros Aegagrus, von den Türken Gejik ge- nannt, lebt theilweise unter ähnlichen Verhältnissen wie-unser Thier, wess- halb der Versuch, ihn bei uns einzuführen, von einem günstigen Erfolge begleitet sein dürfte. Er übertrifft unseren Steinbock an Stattlichkeit und Grösse, unterschei- det sich von diesem durch die rothbraune Farbe, den langen schwarzen Bart, die schwarze Stirn und Wurzel des Nasenrückens. Die Brust ist dunkler, mit einem schwarzen Band um die Halswurzel, das sich auf dem Rückgrate fortsetzt. Die Leibesseiten sind schwarz gesäumt, die Füsse weiss mit dunkel- braunen Zeichnungen. Die Ohren angedrückt behaart. Die Hörner „ oft über zwei Fuss lang, sind denen unseres Steinbockes ähnlich , aber breitgedrückt, knoötig, vorn scharf, nach hinten abgerundet, mit den Spitzen einander ge- nähert. Während der Reisen im Oriente hatte ich oft Gelegenheit, dem Thiere in dem dortigen Alpenlande zu begegnen. Im verflossenen Jahre, wo mir das besondere Glück zu Theil wurde , mit Unterstützung des hohen k. k. Oberstkämmereramtes einen Theil des cilicischen Tanrusgebirges durchforschen zu können, wendete ich neuerdings diesem Thiere eine vorzügliche Aufmerk- samkeit zu. Im Sommer bei meiner Ankunft lebten die alten Mäunchen, Thoeke ge- nanıt, auf den Spitzen und den nördlichen Wänden der weiten Taurusalpen in wenig besuchten und schwer zugänglichen Gegenden. Die jüngeren Thiere , so wie die Weibchen mit ihren Säuglingen bewohnten das niedere Alpenland, noch - Nieber aber die Waldbestände von Cedern im Hochgebirge. Dort suchen sie die schattigen Felsenrücken zu ihrem Verstecke aus, um da den Tag hindurch zu wei- len, während sie Nachts über die Baumgrenze hinaufin das höhere Alpenland auf zartes Futter ausgehen. Sobald der eintretende Winter die hohen Kuppen mit By; Ce 202 Schnee umhüllt, steigen die bisher vereinzeltlebenden Männchen zu den ühri- gen Thieren herab, wo sich dan alle von Cederzweigen, dürremGras, vor- züglich aber von den Früchten und dem Laube der in verschiedenen Arten hier häufig vorkommenden Eichen nähren, Die Männchen kämpfen hier ge- waltig miteinander, wie die Scharten und Splitter an den Vorderkanten der Hörner es oft zeigen. Mit eintretendem Frühjahr beziehen die Weibchen zu- erst die höheren vom Schnee entblössten Regionen „ wo sie im Mai ein, zwei, ja sogar drei Junge werfen, die schon nach dem dritten oder vierten Tage der Mutter bei herannahender Gefahr über Felsenwände nacheilen kön- nen, Jedoch erst später in die grasreicheren Triften an die Baumgrenze sich herabwagen. Um lebende junge Thiere zu fangen, begeben sich drei bis vier gute Bergsteiger in die Alpen, bevor noch die Gerstenernte in den Gebirgsdörfern begiunt, und spähen in den sonnigen Felsenabhängen auf die trächtigen Steinziegen , die, bevor sie werfen, eineu unzugänglichen Lagerplatz sich wählen, zu dem sie nach jeder Grasung wieder zurückkehren. Ist eine solche Steinziege aufgefunden und der Zugang zum Lager möglich, so hleiben die Bergsteiger im Versteck, das Thier beobachtend , bis es geworfen. Naclı dem dritten Tage versuchen sie das Junge zu fangen, wobei die Steinziege entllieht. Ist diess gelungen „ so eilt man sogleich mit der Beute in das Dorf, wo einer Hausziege, die kurz vorher zum ersten Male geworfen, das Junge beigegeben wird. Da die Steinziege dem Jungen wenig Milch gibt, so wird der Euter. bei der Hausziege mit einem T,ederbeutel überbunden , welcher den Euterenden eines Steinbockes täuschend nachgemacht ist. Das Junge einer alten. Ziege unterlegt, gedeiht nicht ,„ wie es sich kurz vor meiner Ankunft bei den, in Anascha und Omarli gefangenen Thieren zeigte. Obwohl die Steinziegen eine weit süssere und dickere Milch haben, so gewöhnen,sich dennoch die jungen wilden Thiere nicht selten an die Hausziege. Am leichtesten gelingt das Aufziehen eines solchen gefangenen Steinbockes, der zeitig und nicht als Zwilling geworfen wurde. Solch ein Thier wächst schnell heran und erhält verhältnissmässig gegen Zwillings- thiere weit längere und stärkere Hörner, ausgezeichnet durch schwarze Farbe und weiter auseinanderstehende Knoten, so dass von Jägern ein al- lein geborner Steinbock im ausgewachsenen Zustande als die vorzüglichste Beute erkanut wird. Was über die Nahrung des Aegagrus gesagt werden kaun , beschränkt sich auf die wenigen abgefressen gefundenen Pflanzenarten, die an Stellen beobachtet wurden, zu denen nur Steinböcke gelangen , oder auf die um ihre Lagerplätze frisch ausgerissenen und hälb verzehrt vorgefundenen Reste. Ein Theil dieser Pflanzen findet auch in unseren Alpen seine Reprä- sentanten,, was das Gedeihen dieser Thiere in unseren Hochalpen sehr wahr- scheinlich macht. Unter den Gramineen sind es die Gattungen Bromus, Poa und Sesieria, die im höheren Alpenland, zerstreut, lockere Rasen bilden, Von diesen sind die beiden letztereu auch bei uns allgemein verbreitet. Pi- nus Cedrus, die obere Baumgrenze hildend, könnte bei uns die tiefer vor- EEE WE % e 203 kommende Pinus Lairix ersetzen. Die Eichen fehlen unserem Gebirgsland, doch dürfte das Buchenlaub sammt den Früchten als einiger Ersatz gelten. In den feuchteren Alpenthälern vegetirt eine Ozyria ganz so ;„ wie unsere O0, diyyna in Menge, und wird ven den Steinböcken sehr gelieht, Aus der Familie der Labiaten, die in unseren Alpen fast nicht , in den orien- talischen hingegen sehr stark vertreten ist, fand sich Lamium eriocephatum Beuth. und Nepeta cilicica Boiss. häufig abgenagt vor; die erstere, bis in die Gipfel steigend, bewohnt alle südlichen vom Alpengerölle üherdeckten Lehnen des Taurus. Einen bedeutenden Theil der Grasung finden die Steinböcke in zwei Umbelliferen, Heracleum pastinaca Feuzl, welchesin den höchsten Alpenthälchen sehr hänfig wächst, und Ferula pachyloba Fenzl, die in den Schluchten und der Nachbarschaft der Baumregion ganze Strecken. überzieht. Das scharfe Aroma dieser Kräuter mag den Thieren besonders zusagen. Meum Mutellina Gaertn. und M.athamanticum J acg. können bei uns diese beiden Pflanzen vertreten. Nur Eine C'rucifere lässt sich unter den vielen im Alpenland des Taurus wachsenden mit Gewissheit als Liebling der Steinböcke bezeichnen, es ist die im Gerölle zerstreut wachsende Heldreichia mit saftligem Stengel und fleischigen Blättern; sie bat einen brennend scharfen, unserer Curdamine älmlichen Geschmack. Grösser ist die Zahl der Papilionaceen aus den Gat- tungen Astrayalus, Vicia, Cicer und Onobrychis, die in der Hochalpeu- flora eine bedeutende Rolle spielen und von denen die meisten von diesen Thieren gesucht werden, Besonders sind es die Früchte von Cicer, Vicia und jenen Astragali, die, in dem Gerölle wachsend , grosse aufgeblasene Kelche haben. Vicarirend bei uns dürfen wir Trifolium, Phaca, Oxytropis uud Hedysarum anführen. Neben der Pllauzennahrung suchen die Thiere Stellen von salzhaltigen Thonlagern, die im Alpenlande in der Nähe der Schiefer sich vorfinden und von den dortigen Jägern Dusla (Salzstellen) genannt werden. Mit ziemlicher Sicherheit kann man am zeitigen Morgen an solchen Orten einem Begegnen der Steinböcke entgegensehen ‚„ man bemerkt sie die Erde leckend,, als gra- seten sie auf dem kahlen Boden. \ Die Verbreitung dieses statllichen Thieres erstreckt sich über ganz Klein-Asien, Kurdistan, Armenien, den Kaukasus, Nord-Persien bis nach Süd-Persien herab. Im cilicischen Taurus steigen aus den Alpen jüngere Thiere von zwei bis fünf Jahren an die untere Grenze der Cederregion herab, doch unter einer Höhe von 4000 Fuss werden sie nicht angetroffen, Schwer ist es, auf die Anzahl dieser Thiere zu schliessen, da bei Ex- eursionen oft mehrere Tage verstreichen, ohne eines von ihnen erblickt zu haben, während man wieder au einem Tage Gruppen von 4 bis 12 Stück zwei bis dreimal zu Gesichte bekommt. An den Ufern des Sarus, unter dem hohen felsigen, zum Aufenthalt für Steinböcke ganz geeignetem weissen Berge (Ak Dazxh) lebt im Dorfe Anascha ein Jäger, der 135 Steinböcke in den letzten fünfzehn Jahren erlegt haben soll, ja von seinem verstorbenen Vater lässt mau die Anzahl der erbeuteten Thiere die Zahl 300 übersteigen. Beide wid- meten jedoch ihr Leben nur der Jagd, und ersterer bietet noch jetzt auf der Ce* 204 Hauptcaravanenstrasse von Syrien nach Constantinopel das erlegte Wild im Caravanserail Chan Bozanti (Popandus) an Reisende feil. Die übrigen Jäger stellen sich zufrieden, wenn sie neben der Wirthschaft und Familienge- schäften den Winter hindurch fünf Thiere erbeuten. ; Am hänfigsten scheinen die Aegagrus-Ziegen in Süd-Persiens Alpen vor- zukommen, wo sie in grossen Rudeln auf dem selten von Menschen besuchten, eisigen Alpeustocke des Kuh Daena südöstlich über der alten Stadt Susa von mir gesehen worden sind. Auf dem Hochplateau von Persepolis bewohnen sie die 5000 Fuss hohen kahlen Felsenberge, und nähren sich da besonders von gelb- blühenden, hoch wachsenden Umbelliferen, die zu der Gattung Prangos ge- hören ; dieselbe Nahrung bietet ihnen das Alpenland Nord-Persiens dar. In diesen weiten Ländern stehen ihnen mehrere Thiere feindlich ent- gegen. So ist im Taurus in den dichten Cederwäldern ein Luchs den jünge- ren Thieren gefährlich, wie sich bei den vorgefundenen Resten eines zer- rissenen Thieres im Thale von Karli Boghas die Jäger ausdrückten, Auch sollen grosse Raubvögel, mir unbekannte Adlerarten, Nysser genannt, Jün- gere Thiere gefährden, denn kaum kann diess Vultur fulvus sein, wenn er auch in grosser Anzahl zu sehen ist. Wo ein Thier umkommt, sei es auf den Saumwegen der Alpen oder in den tiefen dunkeln Schluchten der Urwälder von Cedern, versammeln sich oft an hundert dieser grossen Vögel um das gefallene Thier und zehren es abwechselnd in kurzer Zeit auf. Sie kämpfen mit ihren Schnähbeln gegeneinander mit einem den Schlangen ähnlichen Zi- schen , wobei sie sich oft stark verwunden,, und den neu herbeieilenden be- fiederten Gästen das Aas streitig machen. ; In Süd-Persien, wo sich das Hochgebirge zwischen den Alpenspitzen bis auf 6000 Fuss herabsenkt und hier mit Vegetation von Quercus persica Jaub et Spach beschattet ist, werden oft die in die Wälder herabsteigenden Steinböcke ' dem Löwen zur Beute, Wegen Mangel an Wasserund um der Plage, die vom Ungeziefer herrührt, wozu besonders die Menge von Scorpionen gehört, zu. entgehen, verlassen die Bewohner in der heissen Jahreszeit mit ihren Heerden die ausgedörrten tieferen Thäler , und leben zwei his drei Monate im kühle- ren Alpenlaude unter Zelten, wohin ihnen auch der Löwe, ein unwillkom- mener Gast, folgt. Bei der Besteigung des hohen Damavendkegels in Nord-Persien am 31. Juli 1843 wohnte ich dem interessanten Schauspiele einer Verfolgung der Steinböcke durch einen nicht minder gefährlicheren Feind als Augenzeuge bei. Am ersten Tage wurde auf Maulthieren das 10,000 Fuss hoch gelegene Pla- teau Besmitschal an der Vegetationsgrenze, dem Fusse des vulkanischen Kegels erreicht, und an der letzten Quelle ein Feuer aus mitgebrachtem Holze für die Nacht augelegt. Während mit den Führern im Angesichte der hohen uns unersteiglich erscheinenden Wände über den am nächsten Morgen ein- zuschlagenden Weg berathen wurde, zeigten sich gegen zwanzig Steinböcke, denselben Weg auf uns zueilend, den wir eben zurückgelegt hatten. Die Thiere näherten sich auffallend, mengten sich sogar zwischen unsere wei- denden Maulthiere, so dass meine Begleiter zu den Gewehren griffen. Da FE 205 sich die Thiere gegen ihre Gewohnheit in unserer Nähe aufhielten und mit- einander scherzten, so zog ich es vor, sie zu beobachten, als auf sie zu schiessen. In nicht geringes Erstaunen versetzte mich der plötzliche Ruf eines Maulthiertreibers, welcher erschreckt auf ein Thier wies, das, den Steinböcken gegenüber, auf einer kleinen Erhöhung, von unserem Feuer bei 500 Schritte entfernt, bemerkbar wurde. Wir erkannten sogleich einen ge- streiften Tiger, der mit dem Schweif wedelnd,. durch den Rauch unseres Feuers überrascht, von dem weiteren Verfolgen der Steinböcke abstand. Das Raubthier setzte sich auf seine Hinterfüsse, sah uns bei fünf Minuten an, murrte, und verschwand, woher es kam. Da die Sonne eben erst unterge- gangen war, und das Thier westlich auf einer Rückenkante sass, so komn- ten wir seine Umrisse genau sehen, und jeder Bewegung des Kopfes und Schweifes folgen. Grosse Angst hatten meine Leute unserer Maulthiere wegen, da sie behaupteten, der Tiger am ferneren Verfolgen der Steinböcke gehindert, werde des Nachts eines derselben entführen. Ich (röstete meine Leute, dass, da es eben Abend werde, und da von den Schneefeldern eine schneidende Luft herabwehe,, das Thier vorgezogen haben dürfte, in die wärmere Region sich zu begeben, Eine Jagd aufden Tiger zu veranstalten, wäre ein vergeb- liches Wagniss gewesen, da ich nach einem Fehlschuss auf Unterstützung von meinen Leuten durchaus nicht rechnen konnte. Ueherdiess war das Gewehr nur mit Schrot auf Tetraogallus caucasicus &ould. geladen. Die Steinböcke ergriffen beim Erscheinen des Tigers gleich die Flucht, und verschwanden zwischen deu zerklüfteten Felsen in der Richtung der Spitze des Danıavend. Der Nutzen, den das Thier darbietet, besteht in dem ausgezeichnet schmackhaften Fleisch , von dem ein Thier 40 bis 50 Pfund liefert. Es er- innert mit seinem frisch mürben Geschmacke an Rehfleisch. In lange schmale Streifen geschnitten und an der Luft getrocknet, lässt es sich längere Zeit hindurch aufbewahren. Die im Winter erbeuteten langhaarigen Felle sind hoch geschätzt, stehen im Werthe von 5 bis 81.C. M., und werden zu Gebetteppichen von den Muselmännern verwendet, welche den eigenthümlichen scharfen Geruch angenehm finden. Sommerfelle mit kurz angelegtem dunkleren Haar, zu Schläuchen und ledernen Säcken verwendbar, sind nicht beachtet. Die Hör- ner werden zu Säbelgriffen und: anderen Kleinigkeiten verarbeitet. Allge- mein sind daraus verfertigte Pulverhörner durch ganz. Cilicien für die Jagd gebräuchlich. Die Jagden auf Steinböcke werden von den Tiebhabern im cilicischen Taurus dann begonnen, wenn die vielen Nomaden mit ihren zahlreichen Her- den bereits seit vier Wochen das Alpenland verlassen haben, die Vorräthe für den Winter im Haushalte geordnet sind , und die letzte Feldarbeit, das Lesen der Trauben und Einkochen ihres Saftes zu Syrup beendet worden ist. Vier oder fünf Jäger, lauter geübte Bergsteiger, nehmen dann das omelett- artig gebackene Brot, in Rollen gewickelt, jeder in einem Sack aus ‚Stein- bockfell auf den Rücken , welches ihnen während der 5 bis 6 Tage, wo sie den Steinböcken nachgehen , die Nahrung liefert. Unter den angestellten Jagden während des öfteren und mehrtägigen 206 Aufenthaltes auf den Alpenhöhen ergab .die mit der letzten Excursion nach den östlichen Cydnusquellen verbundene im verflossenen September die reich- ste, leider jedoch nur todte Beute. Nach einem dreimonatlichen so genussreichen Aufenthalte im Taurus hegte ich noch den selmlichsten Wunsch, im Besitze eines lebenden Stein- bockes zurückzukehren. Der Mudir Hassan Aga Kaleh Agassi bezeichnete die Alpenlandschaft der östlichen Cydnusquellen als zur leichten Ausführung eines Jagdunternehmens am meisten geeignet. Ein vollständiger Proviant für fünf Tage wurde eingepackt, bestehend aus frischen Trauben, Rosinen, dem papierdünnen omelettartigen Brot, Käse, Zwiebel, Kaffeh und Tabak. Drei beladene Lastthiere dienten zugleich als Reitpferde für meine drei bewaffne- ten Begleiter, deren einer das Amt des Koches, der zweite des Pflanzen- sammlers und der dritte jenes des Oberjägers versah, denn Jäger waren wir alle, Meinen Barometer auf dem Rücken, schlug ich von Güllek’sHöhen den Weg westlich in das Thal hinab ein und bestieg die erste Berglehne, auf welcher das Dorf Gaensin gelegen ist. Die ganz abgeweideten Alpen, nicht die geringste Grasung in Aussicht stellend, nölhigten uns, hier ein Pferd aufzunehmen und mit Strohfutter zu beladen. Während ich im Schatten der Feigenbäume ausruhe, versammeln sich die Leute und reihen sich im Kreise un mich herum, worauf das Frühstück ,„ in Brot, Honig, Milch und Schnee- wasser bestehend, aufgetragen wird. Bei dem vertraulich gewordenen Ge- spräche werde ich gefragt, ob mir der Anschluss einiger mil Proviant aus- gerüsteten Männer an diese Jagdpartie angenehm wäre. Gern willfahrte ich, mich verpflichtend, jeden über 10 Jahre alten erlegten Steinbock ihnen um den Preis von 100 Piaster abzunehmen. Da die Waldregion eine Ausdehnung von acht Stunden zwischen der bewohnten Gegend und dem Alpenlande besitzt, so musste über die felsigen für Pferde sehr beschwerlichen Pfade der Ritt währe»d der Mittagslitze fort- gesetzt werden. Ein tief im Cedernwalde liegender , im September der ein- zige in dieser Gegend gefüllte Brunnen , Thesbi Seki genannt, wurde von den nachkommenden Jägern als erster Lagerplatz bezeichnet. Hinter dem Dorfe Gaensin stiegen wir in ein enges, tiefes Thal herab , in dessen Schlucht un- ter dem grünen Gewölbe von Platanen wir den Weg in angenehmer Kühle rasch verfolgten. Zu dem Felsenhügel, der mit den Resten einer Genueserfe- stung bedeckt ist, gelangt man, nachdem seit vier Stunden von meiner Wohnung in Güllek die westliche Richtung verfolgt wurde. Hier aber wird gegen Norden eingebogen und die vorzugsweise mit Laubholz, zumal mit niedrigen Eichen bewachsene Landschaft bald verlassen , worauf die weiten Bestände von Abies eilicica Antoine etKotschy des steil ansteigenden Gebirges , 4800 Fuss überdem Meere, erreicht sind. In dieser Gegend, wo beschattete Felsmassen sich wild übereinander thürmen, konnte nur das Bett eines jetzt zwar ganz troc- kenen, aber im Winter und Frühjahre hoch angeschwollenen Gebirgsstro- mes als Saumweg benützt werden. Eine dunkle Schlucht, dere Wände, gebildet durch 2—300 Fuss hohe Felsmassen , oft überhängend kaum 3 Klaf- ter voneinander abstehen, bietet, obwohl über sechs Stunden lang, so mau- VER 207 nigfaltige Reize und Abwechslungen dar, dass die Beschwerlichkeit des über Rollsteine führenden, oft gefährlichen Reitsteiges ganz vergessen wird. Spät beim Brunnen im offenen Thale augelaugt, wird ein grosses Feuer von wohl- riechendem Cedernholz angelegt. Frische Spuren und Steinbocklosung verra- then die nahe Anwesenheit der Steinböcke, ohne dass ein Aufsuchen dersel- ben am Abend irgend einen: Erfolg gehabt hätte. Wie der im Oriente zu jeder Tagesstunde willkommene schwarze, bittere Kaffee bereitet ist, kommen vom Dorfe Gaensinder Jäger statt dreien fünf an, die nach beendeter Mahlzeit über Jagılglück und Missgeschick bis in die späte Nacht erzählen. Am frühen Morgen des zweiten Tages werden die Wildfährten nach allen Richtungen genau erforscht und gegen die Höhe eines Alpenrückens der Baumgrenze zu von den Jägern ver- folgt. Die von derAlpenweide demWalde zueilenden Thiere nähern sich gewöhn- lich dem am Saume des Gehölzes auflauernden Jäger ungescheut bis auf Schuss- weite. Sie gehen vor Sonnenuntergang von ihren Lagerplätzen in die Höhen und kehren mit Sonnenaufgang zu den unzugänglichen Felsen der Waldre- gion zurück ,„ um während des Tages im Schatten zu ruhen. Kaum erreiche ich mit den Saumpferden nach drei Stunden den Alpenrücken, so fallen in kurzen Zwischenräumen zwei Schüsse. Ein Jubelruf beschleunigt den Ritt zu dem Platze, wo ein fünfjähriges Mänuchen und ein dreijähriges Weibchen von den Schützen getragen werden. Nach Gebrauch der Orientalen war der Hals den Thieren bereits unterschnitten. Während des Abbalgens entdeckte ich auf einem der Thiere mehrere drei Linien lange Parasiten mit dickem ab- gerundeten Hinterleib, die in Spiritus aufbewahrt wurden. Die Vorderschenkel vom Bock, alsdie besten und hier beliebtesten Fleischtheile, werden zum Ahend- schmaus eingepackt, das Uebrige sammt den Fellen unter einem kühlen Felsen- vorsprung verborgen und um es vor den Geiern zu sichern, mit schweren Steinen unstellt. Der so günstige Erfolg versammelte die Schützen an dem vom Schnee- felde abfliessendenWasser, um nach ihrem Gebrauch die Hände zu waschen. Da durch die Schüsse auf dieser nach Osten zu gelegenen Thalseite die übrigen Thiere weit verscheucht wurden,so bestimmten wir die westliche nach dem Cydnus- thale sich herabsenkende Lehne zum weiteren Durchstreifen. Diese zuerst mit einem sanft absteigenden Hochplateau beginnende Gegend, Hamsali Jajla } genannt, istdurch die Ueppigkeit des Cedernwuchses ausgezeichnet, zwischen welchen sich mehrere Arten Eichen mengen , deren anziehendes Grün abwech- selud bald dunkler bald lichter gefärbt erscheint. Hier überblickt das Auge ein weites Alpenland mit dem Profil der höchsten Taurusspitzen im Hinter- - grunde. Das Vergnügen, mit den Jägern Wild aufzusuchen, musste ich wegen der Schnelligkeit, mit welcher dieselben den einmal aufgefundenen Spuren in ihrer leichten Fussbekleidung durch Schluchten und über Wände nachei- len, ganz aufgeben. Einem gebahnten Saumpfade auf der Rückenhöhe folgend, konuten durch das Geräusch der Pferde alle in dem Alpenlande dieser Lehne sich auf- haltenden Steinböcke den Schützen zugejagt werden. Als der zur Mittaesrast bestimmten Quelle näher gekommen ward, zeigten sich auch in der Entfer- nung von 300 Schritten vier weidende Steinböcke, die trotz der heobach- 208 teten Vorsieht gleich Geruch bekamen, und das Umgehen von einem meiner Leute bemerkend,, sich langsam gegen eine Auhöhe entfernten, Das an 4 Jahre alte Männchen zauderte am längsten, fing wiederholt zu weiden an und dazwischen , langsam gehend, mit hoch emporgehobenem Halse uns an- zusehen. Bei einer Bewegung unserer Pferde ergriffen alle Thiere schleu- niest die Flucht gegen die Tiefe eines Felsenthales. Während die Saumthiere rasteten „ verfolgte ich eine Stunde lang mit meinen zwei rüstigen Alpenbe- gleitern die Fährte „ bis auf der entgegengesetzten Thalseite in weiter Ent- fernung das Herabrollen eines Steines und der weite Vorsprung der noch immer flüchtenden Thiere uns zum Aufgeben der Jagd bewegte. Die Jäger gaben aus den dichten Cederbeständen seit 4 Stunden kein Zeichen von sich, obwohl hier am Quell, Meidan genannt, ein Zusammentreffen verabredet wurde. Der immer beschwerlichere Weg durch Gerölle und längs dem Fusse der Centralspitzen ermüdete die Saumthiere, besonders am schwarzen Thore, Karakapn, einer Dioritfelsenreihe, die von Ost nach West über die Kalk- massen sich emporhebt. Ein zu den Cydnusquellen noch sechs Stunden weiter Weg, so wie die vorrückende Tageszeit spornte zur Eile an, obwohl das Nachstellen des hier häufig vorkommenden asiatischen Schneehuhnes (Tetrao- gallus caucasicus) erwünscht gewesen wäre. Dieser unserem Falzhahn an Grösse gleichkommende Vogel hat einen lauten, heiteren, rufenden Gesang, ist aber so scheu, dass er gewöhnlich nur mit der für den Steinbock bestimm- ten Kugel erreicht werden kann. i Wir verlassen nach einem Ritte von mehr als einer Stunde über Dio- ritfelsen den auf die Nordebene des Taurus gegen Eregli weiter in die west- lichen Rücken führenden Saumweg, und über steile, durch verwitterten Schie- fer schlüpfrige Abhänge gleitend, erreichen wir 2009 Fuss tiefer die Nähe der Hauptquelle des östlichen Cydnusarmes. Wild romantische Felsenwän- de, von Eisenoxyd roth überzogen , in den abenteuerlichsten Gestalten übereinander geschichtet ,„ und in die verschiedenartigsten Kanten und Spitzen auslaufend, umgeben von drei Seiten die enge Tiefe unseres schon au der Baumregion gelegenen Lagerplatzes, Duan Deressi genannt. Nur nach der Nordseite findet das Auge eine weitere Uebersicht über die steil ansteigenden Lehnen bis auf die höchsten Kuppen der Tauruskette, Umhetliegende, dürre, harzige Stämme von Pinus Laricio, die schnell zündend mehrere in hohe Flammen auflodernde Feuer bilden, mächen diese magisch beleuchtete und von dem Schleier der Nacht umhüllte Gegend ganz dem alten Sitze einer Pythia ähnlich. Drei Schützen erreichten uns noch am Abend ohne irgend eine Beute erjagt zu haben, diezwei auderen hegaben sich in zu entfernte Gegenden. Auf eisernen Ladestücken werden Würfel von Fleisch über Kohlen gebraten, welche zu dem zehrenden eiskalten Wasser und der dazu genossenen Zwiebel ein ganz vorzügliches Mahl liefern. Da durch den Reflex der vielen Feuer die zwei fern. bivouakirenden Jäger unse- ren Aufenthalt erkannten, so wagten sie es, bei Mondesschein noch in der Nacht, mit einem Steinbocke beladen , zu uns zu gelangen, nachdem sie die wildesten Wände überstiegen hatten. Die Müdigkeit unserer Pferde bewog u. | uns, den dritten Tag zum Aufenthalte in dieser Gegend zu bestimmen. Ob- wohl in der Nähe des Lagers sich mehrere Sulzen , Dusla (Stellen von salz- haltigem Thon) befanden, zu denen das Wild oft herabkommt , so hat- ten doch sämmtliche Jäger keine Geduld mehr, dem sich hier aufhaltenden jüngeren Wilde nachzuspüren, sondern eilten, mit etwas Proviaut versehen, in die höchsten Gipfel, um auf der Nordseite gähem Felsengrunde ein altes männliches Thier zu erlegen. Nach Verlauf von kaum einer Viertelstunde vernehmen wir den durch das ganze Gebirge wiedertünendeu Schall zweier Schüsse in der Richtung einer salzigen Thonlage , die unsere Jäger zu besu- chen sich vornahmen. Die Hoffuung , in der nächsten Umgebung unseres La- gers eine glückliche Jagd beim Besuche der Cyduusquelle zu machen, war vereitelt, indem aus dem ganzen näheren Bereiche die Thiere, erschreckt das Weite suchten. Der Ursprung des Cydnus ist in Tarsus und Adana unter dem Namen Yrmak G00s bekannt; und wurde mir als die merkwürdigste und stärkste Quelle im Taurus geschildert. Von unserem Lagerplaize, Duan Deressi, un- gefähr 2000 Schritte entfernt, durch eine hohe, von lockeren, dünn geschich- teten Felsenwänden eingefasste Schlucht schreitend, gelangt man vor einen klei- nen Wasserspiegel in der einsamsten Wilduiss. Die Wände treteu an der Ostseite zurück, und weite, mit Felsenrücken durchzogene, von alten Cedern hbeschattete Lehnen bilden eine angenehme Ansicht. Die Westseite erhebt sich in steileren und höheren Wänden immermehr iu das hohe Alpenlaud empor, und nach einigen Wendungen um die hervorspringenden Steinmassen ge- wahrt man hinter dem Wasserspiegel. einen mit Laubholz dicht beschatteten Hügel, aus dessen zerklüfteten Kalkfelsen durch alle Defnungen und Spalten das Wasser mit Gewalt hervorquillt. Hier vorkommende Bäume sind Quer- cus, Acer, Lonizera, Ostrya, ja selbst einige Rosensträucher , lauter sel- tene Erscheinungen in dieser hohen Region. Die Oberfläche des Felsens ist noch über den höchsten Quellöffuungen mit olivengrüner , jetzt meist ver- dorrter Bartramia fontinalis bedeckt, was mich bestimmte, die Wand, so weit es ging, der Seite nach zu erklimmen. Ich salı bald, dass im Frühjahr - wo die Wassermassen des schmelzenden Schnees zunehmen, diese ganze Hügelseite Wasserstrablen- durch die gelockerten Stellen des Felsens ent- sendet. Ueber grosse Felsenblöcke weiter ansteigend, wird das Gemurmel - eines tief fliessenden Baches vernommen, der aus dem Hochgebirge unter der Wand sich hervorarbeitend, als unterirdischer Fluss an dem Kalkhügel sein letztes Hinderniss findet. Die entsendete Wassermasse des Yrmak @oos bildet einen so bedeutenden Abfluss, dass ein Uebersetzen trotz der vielen Felsenblöcke nicht ausführbar ist. Diesüdlichen Lehnen sind, soweit es die Steilheit erlaubt ,„ mit zweizu Bäumen heranwachsenden Eichenarten bedeckt. In den dunkeln Cedernwald eintretend, stösst mir eine flüchtige Steinziege auf, die, meine Anwesenheit nicht vermu- thend,, erst in der Nähe von zwanzig Schritten stehen blieb. Erstaunt bei dem Anblick dieses Thieres,, überschoss ich es in der Eile, ohne dessen Flucht bemerkt zu haben. Der mich begleitende Jäger erspäht,, nachdem eine Stunde IV. Da a ee u 210 weit unter den alten Cedern in tiefer Stille hei kaum vernehmbarem Rauschen des in Abgründen hinstürzenden Stromes in die weiten Lehnen eingedrungen war, an. einem Felsenvorsprung einen Fleck, den er für einen alten schla- fenden Steinbock gehalten hat, wobei ich die Hörner deutlich auszunehmen wähnte. Mit Hilfe des Feldstechers wurde der Gegenstand nicht klarer, doch sparten wir keine Mühe, um mit grösster Vorsicht auf dem Umwege von einer halben Stunde uns zu nähern. Auch hier entdeckten wir leider zu unserem Missbehagen , dass ein Haufen dunkler Ockererde mit einigen dürren Wach- holderwurzeln uns so viel Schweiss gekostet habe. Das plötzliche Eintreten eines BRegengusses, verbunden mit Hagel und Donnerschlägen bestimmte uns zur Rückkehr nach unserem Lager, mit nasser Pflauzenbeute beladen, wo um 4 Uhr Nachmittags bei dem an- dauernden Regen im trockenen Zelte die Pflanzen in Sicherheit gebracht wur- den. Mit anbrechendem Abend finden sich die Schützen ‚mit trauriger Miene ein, sie litten besonders vom Hagel und der Kälte, und. da auf den Spit- zen das Schneegestöber länger anhielt, so gelang es ihnen wicht, auch nur ein altes Männchen zu sehen. Ihre am Morgen gemachten zwei Schüsse tra- fen ein fünfjähriges und ein dreijähriges Thier, daher sich auch bald die Ladestöcke'mit dem Braten am Feuer befanden, und nach reichlichem Schmause that sich allgemein eine gute Laune kund. Mit dem aufgehenden Monde klärte sich auch der Himmel auf, und bis spät nach Mitternacht um die Feuer uns wärmend, machten Erzählungen die Runde. Den vierten Tag treten die Jäger durch das nach Süden sich herab- senkende Cydnusthal ihren Rückweg an, während wir sammt den Pferden. den früher hetretenen Saumweg wieder einschlagen. Naeh zehn Stunden über so weite Alpenrücken gelaugen wir nach unserem ersten Lagerplaiz, Thesbi Seki, wo unsere Jäger mit einem eben vor unserem Eintreffen erlegten Steinbock beschäftigt sind. Das unter Weges verborgen gewesene Wildflleisch ist unver- sehrt zasammengebracht worden, und wir hatten sieben Thiere , abgerechnet einige verzehrte Schenkel, als Beute aufzuweisen. Da kein altes Männchen erlegt wurde, so mussten sich dieJäger mit der Theilung des Wildes als Lohn für ihre Mühe begnügen. Nachdem die letzten Resie des mitgenommenen ‚Brotes am Abend und nächsten Morgen verzehrt waren, eilen alle von Regenschauer angetrieben, durch die engen Felsenschluchten, da diese sehr schnell von Was- ser angefüllt werden und dann nicht zu passiren sind, aus dem Gebirge. Im Dorfe Gaensin angelangt, bringen die Jäger. mehrere grosse Hörner und Win- terfelle, die ich ihnen abnehme, um zu künftigen Jagdpartien, so wie zum Einfangen junger Thiereim nächsten Frühjahr sie auzueifern. Noch eheich meine Wohnung in Güllek betrete, mache ich mit der ganzen Jagdgesellschaft dem Mu- dir Hassan Aga Kaleh Agassi die Aufwartung, wobei ihm für seinen mir gelei- steten Beistand herzlicher Dank abgestattet wird. Hier hatte ich noch das Ver- gnügen zu vernehmen, wie von ihm bestimmte Befehle den Jägern ertheilt wur- den, um im nächsten April lebende Steinböcke einzufangen und sie an seine Al- penwirthschaften in Karli Boghas zum Aufziehen abzuliefern. —e=—— Ueber die Functionen der Luftwurzel bei den Iropischen Orchideen. Von J & Beer. Die Wurzel der Orchideen mit Luftknollen (Aöro-tuber) bestehen: 1. Aus der sogenannten Pe Tgamenthaut (filsigen Oberfläche), 2. dann unter dieser, aus der feuchten Zellschicht „ welche den holzigen Theil der Wurzel umgibt, und mit ihm innig verwachsen ist, 3. ferner aus den Holzgefässbündelu, welche mit dem Mark- körper den runden harten Mitteltheil der Wurzel bildet, und endlich 4. aus dergrünen Wurzelspitze (Wurzel-Schwämmchen). ein für sich bestehendes Organ, welches aus dem Markkörper sich bildet, und in dem die Holzgefässbündel in ungleicher Länge stumpf einmünuden. ! Die Pergamenthaut umgibt die feuchte Zellschicht der Wurzel, ohne sich mit derselben zu vereinigen, da sie zu jeder Zeit von der feuchten Zellschicht leicht abzuziehen ist, Die innere Wandung der Pergamentschichte ist glänzend, glatt, und bei gesundem, kräftigem Wuchs der Pflanze fortwährend sehr feucht. Die Luftwurzel ist durch die filzige Oberhaut, welche auch das Ver- mögen besitzt, sich fest an Rinde u. s. Ww. anzuschliessen, gegen aussen vor Verdünstung geschützt, indem diese Schichte wohl Feuchtigkeit gierig auf- nimmt, aber wahrscheinlich die eingesogene Feuchtigkeit an sich zu halten vermag. Sie ist bei mehreren Genera (wie Cattieya) von aussen mit einem dichten Gewirre hygroskopischer Haare umgeben, oder sie bildet eine dichte Haut von kleineren Zellen gebildet, olıne haarröhrchenartige Bekleidung (wie Brassia). Die Feuchtigkeit wird also durch die Pergamenthaut der feuchten Zellschicht zugeführt. Die Holzgefässbündel und der Markkörper haben die Festigkeit und den Fortbau der Luftwurzel zu besorgen. Da* 212 Das Fortwachsen der Luftwurzel geschieht jedoch grösstentheils durch die grüne Wurzelspitze. Der filzige Ueberzug der Wurzel reicht bis zum grünen Wurzelschwämmchen. Anm Rande der Filzschichte zeigt sich bei kräftigem Wuchse der Pflauze und bei grosser Feuchtigkeit in der Luft, ein Kranz von Haarröhrchen, welcher die filzige Oberhaut mit der grünen Wurzel- spitze scheinbar vereint. Das Fortschreiten der filzigen Oberhaut gegen das grüne Wurzelende wird durch diesen Haarkranz sehr begünstiget. Bei abnehmen- der Feuchtigkeit aber verschwindet dieser Haarkrauz wieder allmählich. Nach vollendeter Vegetations-Periode breitet sich endlich die filzige Oberhaut über den ganzen Theil der grünen Wurzelspitze ans, und es bleibt nur ein kaum bemerkbarer Theil derselben noch grün. Bei erneutem Wachsthume drängt sich das äusserste noch grüne Wurzelende rasch vor, bis es wieder seine gewöhnliche Länge erreicht hat. Die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, ist daher bei den Luft- wurzeln in der Ruheepoche fast eben so gross, wie in der Wachsthums- periode; nur mit dem bedeutenden Unterschiede, dass die Pflanze, da sie zu dieser Zeit keine oder nur sehr kleine Wurzelschwämnichen hat, die wenige Feuchtigkeit, welche ihr die Luft in dieser Zeit bietet, besser an sich zu halten vermag. Die Luftknollen der Orchideen und das Laub haben durch die derbe Oberhaut auch die Macht, die Feuchtigkeit zurückzuhalten, es ist daher die ganze Pflanze in der trockenen Jahreszeit vor Verlust an Feuchtigkeit ge- schützt, und diess dürfte wohl die Ursache sein, dass tropische Orchideen unglaublich lange Zeit ohne besondere Feuchtigkeit in der Luft dennoch gesund und frisch zu bleiben vermögen. Es mag auch hier noch angeführt werden, dass beim Erscheinen der Wurzel das grüne Ende gewöhnlich sehr kurz ist, indem die filzige Ober- haut sich schnell bildet, und die junge Wurzel gleich beim Vordrängen theilweise überzieht. Erst bei fortschreitendem Wuchse der Luftwurzeln bildet sich das Wurzelschwämmchen gehörig aus. Diess dürfte wohl als Beleg dienen, dass die Pflanze zu ihrer Er- nährung der filzigen Oberhautmehr bedarf,als dergrünen Wurzelschwämmchen, und dass diese erst daun sich vollkommen vordrängen, wenn die Pflanze Stoffe auszuscheiden beginnt. |. _ u rn Fe Beitrag MKMenntniss der Flora Mühlvtiertels. Dr. A. Kerner. Unter allen Gegenden des Erzherzogthums Oesterreich ist wohl‘ der am linken Donauufer gelegene Antheil des Landes ob der Enus, das ehe- malige Mühlviertel, diejenige, über deren Vegetatious-Verhältnisse bis jetzt am wenigsten bekannt geworden, so dass wir ausser einer Schilderung der Flora von Linz von Dr. Schiedemayr in den Abhandlungen der Freunde der Naturwissenschaften nur noch wenige kümmerliche Angaben veröffent- licht finden. Wenn auch nicht im Staude, Umfassendes über die Flora dieses Ge- bietes mittheilen zu können, so halte ich dem-eben Gesagten zu Folge auch einen kleineren Beitrag, das Resultat von Beobachtungen bei wiederholten Besuchen der Umgebung von Grein, Kreutzen und Waldhausen, so wie einer Besteigung des au der Grenze des Mühl- und Waldviertels liegenden Burg- stein's der Veröffentlichung werth und übergebe hier eine Aufzählung aller von mir daselbst aufgefundenen Pflauzen. Früher sei mir noch erlaubt, Einiges über den Character der Vegetation im Allgemeinen vorauszuschicken, der, wie diess wohl im vorhinein zu er- warten stand, mit jenem des angränzenden Bayerwaldes und Waldviertels, so wie mit dem gauzen böhmisch-mährischen Gebirge grosse Uebereinstim- mung zeigt. Das Ganze zu besprechende Gebiet, welches Granit zum geoguosti- schen Substrate hat, stellt ein durch seine Gleichförmigkeit das Auge er- müdendes Hügelland dar, über welches nur einzelne höhere Berge bis zu 3500 F. sich erheben“). Ausser den, wie ausgesäet auf Wiesen und Feldern ‚herumliegenden Granitblöcken sind nur auf den Bergkuppen und in tiefein- geschnittenen Thälern grössere Gesteinsmassen entblösst, deren Wände und Klüfte aber nur eine ganz kümmerliche Flora von Polypodium vulgare und Asplenium Tyichomanes, von Prenanthes muralis und Hieracium vulgatum *) Nur au der nordwestlichen Grenze des Mühlviertels steigen mehrere, wie der Schwarzenberg und Plöckensteinberg zu einer Höhe von 4464 und 4351 Fuss an. 214 Koch beherbergen. Wald, Wiese und Ackerland wechseln im bunten Ge- mische mit einander ab, aber der grösste Theil des Terraius wird von den Wäldern eingenommen. Die vorherrschenden Bäume derselben sind Tannen und Fichten, doch finden sich auch ausgedehnte Buchenbestände, denen namentlich an höheren Puncten, wie z. B.-am Burgstein, Acer Pseudoplatanus und platanoides untermischt sind, und in deren feuchtem Schatten sich eine ungemein üppige Vegetation entwickelt. Spiraes Aruncus, Convallaria verticillata und Lunaria rediviva, die auf feuchten vermoderten Baumstäm- men sehr häufigen Circaea alpina, Polypodium Phegopteris und Oxalis Acetosella, die herdenweis vorkommenden Carex brizoides, Asperula odorata und Majanthemum bifolium, ferner Blechnum boreale, Lycopodium annotinum und Luzula maxima bilden den anziehenden Schmuck dieser Wälder. An den freieren Waldstellen finden sich Gebüsche von Lonicera nigra und Rosa alpina, ferner Milium effusum, Soldanella montana und Cardamine trifolia, so wie die feuchten sumpfigen Plätze dieser Wälder und die Rinnsale der Bäche durch Crepis paludosa, Ranunculus aconiti- folius, Veratrum album und Petasites albus characterisirt sind. Die Kuppen der niederen Hügel sind nicht selten von trockenen Nadelholzwäldern, an deren Bildung manchmal auch Pinus sylvestris Antheil nimmt, eingenommen, in deren dürftigen Schatten dann Vaccinium Myrtilius meist jede andere Vegetation unterdrückt. Die trockenen Waldlichtungen und Waldränder und die sonnigen Heiden zeichnen sich durch massenhafles Vorkommen von Juniperus communis, Erica vulgaris, Dianthus deltoides und Aira flexuosa aus, so wie Scleranthus perennis und Jasione montana überall dort vor- kommen, wo sich durch Verwitterung des Granites sterile Sandplätze ge- bildet haben. Die Thalgründe, in denen wegen Impermeabilität der Granitunterlage und der geringen Neigung der Thalsohlen das sich hier ansammelnde Wasser nur langsam abzufliessen vermag, sind von weitausgedehnten Moorwiesen eingenommen, denen das lachende Grün der gewöhnlichen Wiesen fehlt und die durch ihr eigenthümliches Braungrün den Thälern einen düsteren Ausdruck verleihen. Carex stellulata, Juncus supinus und Equisetum limosum, Epilobium palustre und Willemetia apargioides finden sich daselbst in grösster Menge,so wie auch Molinia coerulea!, Menyanthes trifoliata und Comarum palustre. Nicht selten rieseln an geneigten Stellen Quellen her- vor, deren Rinnsale mit Montia fontana und Stellaria uliginosa dicht er- füllt sind. Diese aus den Mooren entspringenden Quellen zeigen gewöhnlich eine Temperatur, die bedeutend tiefer steht alsjene, welche ihnen vermöge ihrer Höhenlage zukommen sollte, eine bereits vielerorts gemachte Beobach- tung, die sich aus der fortwährenden grösseren Verdunstung und hierdurch auch grössern Abkühlung des Bodens erklärt. So zeigt eine solche Quelle östlich von Waldhausen eine Mitteltemperatur von + 6,08° R., während die aus anderen von mir gemachten Messungen gezogene mittlere Quellen- temperatur für die Höhenzone von 1000 — 1500 FE. in Oesterreich +6,87° R. 215 und nach W. Gümp! im Bayerwalde, der westlichen Fortsetzung desselben Granitplateaus, welches das Mühlviertel einnimmt, +6,72° R. beträgt. ö Auch Torfe finden sich an vielen Stellen des Gebietes, werden aber # wegen Ueberfluss au anderem Breunmaterial nirgends ausgebeutet. Von ; grossem Interesse ist ein kleiner Torf dicht unter dem Gipfel des Burgsteins auf einer Höhe von 3000 Fuss, die sogenamute „versunkene Kirche“, der j mehrere seltene, bisher weder im Wald- noch Mühlviertel irgendwo auf- - gefundene Pflanzen beherbergt. Neben den gewöhnlichen Bewohnern der | Torfe, dem Vaccinium Oxycoccos, Eriophorum vaginatum, Betula pubescens und Rhynchospora alba finden sich Calamagrostis Halleriana und mit der } Drosera rotundifolia inden Sphagnumpolstern steckend, Carex leucoglochin und die zarte Trientalis europaea. Das Vorkommen letztgenannter Pflauze ist hier um so interessanter, als sie sich nach einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Dr. Säudtner im Bayerwaldeungemein häufig findet, so dass es wahrscheinlich wird, dass sich dieses Pdänzchen noch in se manchem Torfe des Mühlviertels werde finden lassen. Ich kann nicht umhin hier einen Fehler zu berichtigen, welcher sich bei Angabe des Standortes dieser Pflanze in Dolliner's „Enumeratio plantarum Austriae inferioris“ eingeschlichen hat. Es findet sich nämlich daselbst angegeben „In sylvis montosis spongiosis circa Stein“ nach Dr. Lorenz. Da es jedoch um Stein keine Spongios« gibt, und es mir trotz der genauen Kenntniss der Umgegend dieses Ortes niemals gelang, diese Pflauze daselbst aufzufinden, so ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass dieselbe von Dr. Lorenz von einer seiner Excur- sionen in das höhere Wald- oder Mühlviertel möglicherweise sogar von dem obenangeführten Standpuncte mitgebracht und an Dolliner ohne nähere Angabe des Standortes übergeben wurde, welcher bei dem Umstande, dass Dr. Lorenz damals in Stein habilitirte, die Umgebung dieser Stadt als Fundort aufführte. Obschon es keine Localität gibf, die unter den verschiedensten klima- tischen Verhältnissen eine so übereinstimmende Vegetation zeigt, wie diess beim Torfe der Fall ist, so dass wir auf den Torfmooren Lapplands und Schwedens und auf jenen der südlichen Alpen fast dieselben Pflanzenarten antreffen, so zeigt sich doch zwischen der Torfflora des Wald- und Mühl- viertels und jener uuserer Alpen einiger Unterschied. Die wohl auf keinem der Alpentorfmoore, selbst auf den tiefliegenden nicht fehlende Pinus Pumitio fehlt hier ebenso wie Drosera longifolia und intermedia, Scheuchzeri« _ Palustris und Primula farinosa, während man umgekehrt von Jedum palustre, Lysimachia thyrsiflora und Ilecehrum verticillatum , wie sie auf den Torfmooren des höheren Waldviertls nicht selten sind, und ebenso von _ Trientalis europaea sagen kann, dass sie wenigstens auf den österreichi- schen und salzburgischen Torfsümpfen fehlen. Was die Culturpflanzen des besprochenen Gebietes anbelangt, so wer- den ausser dem am häufigsten gebaufen Mafer auch Kartoffel, Lein und _ Mohn vielfach cultivirt, so wie an höher gelegenen Puncten Aidr und da ee ee ee ei 216 auch Feigbohnen Gegenstand des Anbaues sind. Manche Gegenden sind auch dem Weizenbau sehr güustig,, der noch bei einer Höhe von 2100 Fuss sehr gut gedeiht. Roggen, der gleichfalls ziemlich häufig angebaut wird, geht hier bis zu einer Höhe von 3000 Fuss, wie ich z. B. beim Burgstein- Bauernhof noch ein schönes Roggenfeld antraf. Nicht unbedeutend ist hier die Cultur von Mostobst. Fast jedes Ackerland ist mit Obstbäumen einge- fasst, wodurch die dem Feldbau unterworfenen Landesstrecken einen eigen- thümlichen freundlichen Ausdruck erhalten und namentlich zur Zeit der Obstblüthe einen reizenden Anblick gewähren. Es erübrigt mir nur noch von den Feldunkräutern zu sprechen, deren Beachtung ein ganz besonderes Interesse gewährt. Sie bestehen hier, so wie im ganzen Waldviertel aus einer schr constanten Gruppe, von denen ich Alsine rubra, Arnoseris pusilla, Hypericum humifusum, Holcus mollis, Lolium arvense, Cuscuta Epilinum, Avena fatua, Gypsophila muralis und Alchemilla arvensis auführe.. So häufig diese Pllanzen hier fast auf jedem Ackerland auftreten, ebenso selten sind dieselben in den übrigen Theilen der österreichischen Flora oder fehlen zum Theile auch ganz und werden wieder durch andere Gruppen von Feldunkräutern vertreten. Für einige, wie z. B. Lolium arvense und Cuscula Epilinum, die immer nur auf Lein- feldern gefunden werden, reicht wohl die sparsame Leincultur in den übrigen Theilen Oesterreichs als Erklärungsgrund für ihr Nichtvorkommen daselbst aus, was jedoch nicht für die Uebrigen gelten-kann. Es zeigte sich mir bei genauer Beobachtung, dass von den einzelnen Gruppen jede sich auf einen Rayon beschränkt, von dem aus die Feldfrüchte auf einen und denselben Markt gebracht werden. Wien und seine Umgebung, das seinen Bedarf an Getreide weitaus nicht deckt, sondern von Nachbarländern, zum grossen Theile aus Ungarn, entnimmt, zeigt auch die grösste Menge von Feldunkräutern aus der Flora jenes Landes, die zeitweilig auftreten und wieder verschwinden, und die offenbar mit Getreidesamen aus jenem Gebiete eingeschleppt wurden. Im Mühlviertel biugegen, welches den eigenen Bedarf selbst erzeugt und keiner fremden Einfuhr bedarf, ist demzufolge auch die Flora der Ackerunkräuter wohl seit Jahrhunderten gleich geblieben. Doch reicht dieser Erklärungsgrund eben nur für das Constantbleiben dieser Gruppen in bestimmten Gegenden, nicht aber auch für die ursprüngliche Bildung derselbeu aus, und es bleibt uns, um diese zu erklären, nichts übrig, als anzunehmen, dass von den durch die ersten Culturen eingeführten Feld- unkräuntern nur jene, die entsprechenden Boden und Clima fanden, sich weiter entwickelten und vermehrten, während die übrigen, die hier keine geeigneten Bedingungen ihres Fortkommens fanden, nach und nach aus- starben. Wenn diese Ansicht richtig ist, so unterliegt es auch gar keinem Zweifel, dass die sorgfältige Berücksichtigung der Feldunkräuter in ver- schiedenen Ländern sogar einige Aufschlüsse über die historische Eutwick- lung des Feldbaues in bestimmten Gegenden zu geben im Stande sei), und in so ferne auch dem Nationalökonomen und dem Geschichtforscher vou Interesse sein könne, 217 Verzeichniss der in der Umgehung von Grein, Kreatzen, Waldhausen und am Burgsteine Thalictrum aquilegifolium Anemone nemorosa Ranunculus aconitifolius — Flammula — Ficaria — acris — lanuginosus — Phitonotis Caltha palustris Helleborus viridis Aquilegia vulgaris Actaea spicata Berberis vulgaris a ch Atee Chelidonium majus Turritis glabra Arabis arenos« Cardamine pratensis — amara — trifolia Sisymbrium offieinate Lunaria rediviva Rapistrum perenne Viola palustris — sylvestris — canina — tricolor Drosera rotundifolia Parnassia palustris Polygala vulgaris Gypsophila muralis Dianthus Armeria — Carthusianorum — deltoides — superbus Silene nutans Iychnis Viscaria = — flos cuculi £ — diurna Speryula arvensis IV. Papaver somniferum eult. heobachteten Pflanzen. Lepigonum rubrum Möhringia trinervia Stellaria nemorum — graminea — uliginosa Malachium aqualicum Linum catharticum — usilatissimum cult. Malva Alcea — syivestris Titia yrandifolia -— parvifolia Hypericum perforatum — humifusum — quadrangulum — hirsutum Acer Pseudoplatanus — platanoides Geranium dissectum — . columbinum — robertianum Impatiens nolitangere Oxalis Acetosella Evonymus europaeus Rhamnus Cathartica — Frangula Genista germanica — tinectoria Cytisus nigricans — capitatus Trifolium pratense — medium — hybridum — agrarium Astragalus glyciphylios Coronilla varia Vicia sativa Lathyrus sylvestris Prunus spinosa — avium 218 Prunus Pudus Spiraea Aruncus — DUlmaria — Filipendula Geum urbanum Rubus Idaeus — hybridus — fruticosus Fragaria vesca — collina Comarum palustre Potentilla argentea — Tormentilla Rosa alpina — canina Alchemilla vulgaris — arvensis Sanguisorba officinalis Pyrus communis — Malus Sorbus Aucuparia Epilobium angustifolium — parviflorum — montanum — palustre Circaea alpina Lythrum Salicaria Montia rivularis Scieranthus annuus — perennis Sedum maximum — villosum — sezangulare Chrysosplenium alternifolium Sanicula europaea Aegopodium Podagraria Pimpinella mayna Selinum carvifolia Pastinaca satina Heracleum Sphondylium Torilis Anthriscus Anthriscus sylvestris Coriandrum sativum cult. Hedera Helix Sambucus nigra — racemosa Viburnum Lantana Lonicera Xylosteum — nigra Sherardia arvensis Asperula odorata Galium Cruciata — .4parine — uliginosum — rotundifolium — sylvaticum Valeriana offıcinalis — dioica Knautia sylvatica — arvensis Succisa pratensis Eupatorium cannabinum Tussilago Farfara Petasites albus Bellis perennis Solidago Virgaurea Bidens tripartita — trip. P minima Gnaphalium sylvaticum — uliginosum — dioicum Tanacetum vulgare Achillea Millefolium Anthemis arvensis Chrysanthemum Leucanthemum Arnica montanı Cineraria rivularis Senecio sylvaticus — Jacobaea — nemorensis Cirsium palustre — oleraceum — arvense Lappa major Centaurea Cyanus Arnoseris pusilla Picris hieracioides Tragopogon pratensis Scorzonera humilis Wittemetia apargioides Sonchus oleraceus Crepis paludosa — succisa Hieracium murorum — sabaudum — vulgatum Jasione montana Phyteuma spicatum Campanula rotundifolia — Trachelium / — patula — ylomerata Vaccinium Myrtillus — Vitis idaea — uliginosum Calluna vulgaris Pyrola minor Monotropa Hypopitys Ligustrum vulgare Fraxinus excelsior Vinca minor Menyanthes trifoliata Convolvulus sepium — arvensis Cuscuta europaea — Epilinum Symphitum officinale — tuberosum Echium vulgare Puimonaria officinalis Lithospermum arvense Myosotis palustris — sylvatica Scrofularia nodosa Antirrhinum Orontium Linaria vulgaris Veronica Anagallis — Chamaedrys — officinalis — agrestis Melampyrum nemorosum — pratense Pedicularis palustris Euphrasia officinalis Mentha sylvestris Salvia ylutinosa — pratensis Thymus Serpyllum Clinopodium vulgare Glechoma hederaceum Lamium maculatum Galeobdolon luteum Galeopsis Tetrahit — versicolor Stachys sylwatica — palustris Betonica officinalis Scutellaria galericulata Prunella vulgaris Ajuga replans — genevensis Teucrium Botrys Verbena officinalis Trientalis europaea Lysimachia vulgaris — Punctata — Nummularia — nemorum Primula elatior Soldanella montana Cyclamen europaeum Piantago lanceolat« Rumex Acetosella — Acetosa Polyyonum Bistoria — Persicaria Daphne Mezereum Asarum europaeum Euphorbia dulcis — amygdaloides Mercurialis perennis Urtica urens — dioica Humulus Lupulus Fagus sylvatica Quercus pedunculata Ee* 219 220 Corylus Avellana Carpinus Betulus Salir fragilis — alba — amygdalina — Purpurea — cinerea — (Caprea — aurita Populus tremula Betula alba — pubescens Alnus viridis — incana — glutinosa Taxus baccata Juniperus communis Pinus sytvestris — Picea — Abies — Larir Alisma Plantago Lemna minor Typha latıfolia Orchis Morio — mascula — maculata Gymnadenia conopsea Epipactis latifolia Paris quadrifolia Convallaria verticillata — multiflora Majanthemum bifolium Veratrum album Colchicum autumnale Juncus tenuis — lamprocarpus — supinus — bufonius Luzula pilosa — mazima — albidu -- campestris Cyperus flavescens Rhynchospora alba Scirpus sylvaticus Eriophorum vaginatum — angustifolium Carex pauciflora — brizoides — remota — stellulata — leporina — vulgaris — ampullacea Phleum pratense Ayrostis stolonifer« Calamagrostis Hallerian« Mitium effusum Aira caespitosa — flezuosa Holcus lanatus — mollis Avena sativa cult. — fatua Triodia decumbens Poa nemoralis Molinia coerulea Cynosurus cristatus Festuca giyantea Brachypodium sylvaticum Triticum vulgare cult. Secale cereale cult. Lolium arvense Equisetum sylvaticum — Tlimosum Polypodium vulgare — Phegopteris — Dryopteris Asplenium Trichomanes — fiir femina Aspidium fili.c mas — spinulosum Cystopteris fragilis Blechnum boreale Lycopodium anrnotinum -— clavatum u ——— Ueber die Neuropteren der Bernsteinfauna. Von Dr. H. Hagen, in Königsberg. Seit einer Reihe von Jahren mit der speciellen Untersuchuug jener Insecten beschäftigt, welche Linne unter seinen Neuropteren vereinigt hat, konnte es mir nicht entgehen, dass auch hier das Studium der fossilen Formen zur richtigen Erkeuntniss und Verknüpfung der gegenwärtig leben- den Arten wünschenswerth, ja unerlässlich sei. Was über diesen Gegenstand veröffentlicht sich vorfand, war so unbedeutend, dass es für meinen Zweck nicht im Entferntesten ausreichen konute. Mit um so grösserer Freude er- füllte mich der Antrag des verewigten Dr. Berendt in Danzig die Bear- heitung der im Bernstein enthaltenen Neuropteren für das von ihm unter- nommene Werk zu vollenden. Es war nämlich schon eine Bearbeitung dieser Thiere von Pictet in Geuf nach 120 Stücken aus Berendt’s Sammlung für jenes Werk 1844 gefertigt. Inzwischen hatte sich die Sammlung fast um das Doppelte vermehrt und machte eine Umarbeitung der Handschrift noth- wendig, die mir nur desshalb übertragen wurde, weil Hrn. Pictet’s Zeit durch andere inzwischen begonnene wissenschaftliche Unternehmungen voll- ständig in Auspruch genommen war. Pictet's Arbeit, wie Alles, was er in diesem Felde geleistet, mei- sterhaft und meines Lobes nicht bedürftig, war für das Werk von Berendt nur durch das geringe darin behandelte Material ungenügend geworden. Es gelang mir im Laufe der letzten sechs Jahre die bedeutende Anzahl von 900 Berustein-Neuroptern zusammenzubringen. Sie gehören zu der Sammlung des verstorbenen Berendt, mit Einschluss der von Pictet untersuchten und bezettelten Typen, des Herrn Menge in Danzig, des mineralogischen Kahinets der biesigen Universität, der physikalischen ökonomischen Gesell- schaft, des Dr. Thomas und einiger kleineren Privatsammlungen. Der selige Germar und Prof. Heer in Zürich waren so freundlich, mir die 222 drei von ihnen beschriebenen Typen anzuvertrauen, so dass ich nur die von Onchakoff im „Bull. Mosc.“ beschriebene Termite und die leider 1849 in Dresden verbrannten Typen Sendel’s nicht selbst gesehen habe. Das nähere Studium der Bernstein - Insecten zeigte nur zu bald, dass die Bearbeitung der lebenden Neuropteren noch bei weitem nicht den Grad der Vollendung erreicht habe, um schon jetzt die fossilen Formen leicht den lebenden einzureihen. Es musste daher bei jeder einzelnen Familie zuerst eine umfassende Prüfung der jetzt lebenden Repräsentanten‘ vorausgehen, und gerade dieser Umstand hat die Bearbeitung einer vergleichsweise so geringen Anzahl von Stücken so lange verzögert. Da gegenwärtig meine Arbeit zum grösseren Theile druckfertig vor mir liegt, und mit Ausnahme der Artbeschreibung für einen Theil der Phryganiden abgeschlossen ist, erlaube ich mir um so mehr eine kurze Uebersicht meiner Untersuchungen schon jetzt vorzulegen, als einige Resultate derselben, mit jenen, welche Herr Prof. Göppert aus der Bernsteinflora gezogen hat, vorläufig nicht in Ein- klaug gebracht werden können. Es scheinen also, unerachtet von mir nur ein kleiner Bruchtheil der Bernsteinfauna untersucht ist, Flora und Fauna hier scheinbar einander zu widersprechen , und zu erneuter und weiterer Ermittelung jener wichtigen Ueberreste aufzufordern. Die im Verlaufe meiner Arbeit erschienenen Bearbeitungen der fossilen Neuropteren anderer Schichten sind von mir sorgfältig berücksichtigt und tragen im Verein mit den Bernstein-Neuropteren wesentlich dazu bei, unsere Kenntniss jener Thiere zu erweitern und zu berichtigen. Die Sammlungen, denen die 900 beschriebenen Stücke entnommen sind, enthalten in runder Summe wenigstens 15,000 Bernstein-Einschlüsse, so dass auf jedes 100 etwa 6 Stücke mit Neuropteren kommen möchten, ein Verhält- niss, das sich auch bei kleineren Zahlen als ziemlich richtig erwies. I. Pseudoneuroptera, von Erichson zu den Orthopteren gezogen. 379. Termiten 153 Stück. Kalotermes mihi. K. Berendtü Pict. 3. — K. affinis mihi 38. Termopsis Heer. T. Bremii Heer 17. — T. gracilicornis P. 1. Eutermes Heer. T. antiquus Germar 94. Das Vorkommen von Termiten im Bernstein ist von ungemeinem In- teresse. Die beträchtliche Anzahl der vorliegenden Stücke bildet Y der ge- sammten Bernstein-Neuropteren. In Europa leben gegenwärtig nur drei Arten um die Küsten des Mittelmeeres. T, flavicollis, wahrscheinlich aus dem gegenüberliegenden Afrika übersiedelt, in Italien, Südfrankreich und Spanien, dann T. Zucifugus Rossi in Toscana, Sardinien, um Bordeaux und in Spanien, wahrscheinlich auch afrikanischen Ursprungs, da er in Algier, Madeira und auf der Westküste Afrikas in Menge angetroffen wird, endlich u ee en ee en Sucht ee a ee 223 T. flavipes Kollar in den Gewächshäusern Schönbrunns, in Portugal nach Hoffmansegg’s Entdeckung. Es ist mir wahrscheinlich, dass diese Art und nicht T. Zueifugus die ungeheuren Verwüstungen im Depart. de la Charente inferiore bei Rochefort und Rochelle und den umliegenden Orte an- gerichtet hat. Sie ist bestimmt aus Amerika eingebracht, nach Schönbrunn mit brasilianischen Gewächsen, in Rochefort aus den Antillen, und lebt nach Stücken meiner Sammlung auch in Nord-Amerika, so dass wahrscheinlich T. frontatis Haldeman aus Pensylvanien damit identisch ist. Nach Angaben Latreille’s hat Bose sogar bei Langres im Freien eine Colonie von T. lucifugus entdeckt, und dies ist der nördlichste Punct bis zu welchem Termiten überhaupt vorgedrungen sind. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass sie gegenwärtig in Asien, Europa und Amerika die Isochimene von +5 nicht überschreiten, meisteus sogar nicht einmal erreichen, Auch südlich vom Aequator finden sie in Amerika bei der Isochimene von + 5 ihre Grenze. Wenn nun aber die Termiten überhaupt kaum oder nur, als dem südlichsten Theile der europäischen Fauna angehörig, betrachtet werden können, so finden noch die drei grösseren Bernsteinarten K. Berendtii und die. beiden Termopsis ihre Repräsentanten erst unter den Tropen wieder, so dass hier Thiere der Bernsteinfauna vorliegen, die positiv‘ sicher weder zur heutigen Fauna Europa’s, noch zu der Nord-Amerikas passen. Die Gattung Kalotermes (die Sonderung der Termiten in mehrere Gattungen hahe ich in der Bear- beitung von Hrn. Peter’s Neuropteren aus Mosambique versucht, vergl. Monatsberichte d. Berl. Akad. 1853) bietet bis jetzt nur in T. quadricollis Rambur (chilensis Gay) eine K. Berendtü vergleichbare Art, während Termopsis, in der fossilen Fauna Oeningens und Radoboj so reich vertreten, der Jetztwelt zu fehlen scheint. Beide sind durch die Gegenwart eines Haftlappens an den Fussklauen, und Termopsis durch den gleichzeitigen Mangel der Nebenaugen von den übrigen Gattungen getrennt. Die Gattungen Termes Linn (T. beilicosus und Verwandte) und die so interessanten mar- schirenden Termiten Hodotermes mihl sind. fossil noch nicht entdeckt, während Eutermes in der häufigsten Bernsteinart (Hemerobites antiquus Germ.) auftritt. Die beiden von Heer als Bernsteiu-Termiten beschriebenen T. debitis und T. pusilius haben sich nach genauer Untersuchung der Typen als Kopal- - Insecten herausgestellt, und zwar ist T. pusillus dem ostindischen Kopal angehörig. Ist es erlaubt nach den verwandten lebenden Arten auf die Lebensweise der fossilen zu schliessen, so dürfte K. Berendti im Mulm älter Bäume, E. antiquus entweder als Baum-Termite in den bekannten 3 kugelförmigen Nestern oder in der Art von T. Zucifugus gelebt haben. Es ist dabei nicht ausser Acht zu lassen, dass noch gegenwärtige Nadelhölzer vor- zugsweise gerne von Termiten angegangen werden, und dass nach Göp- pert’s Schilderung die Bernsteinfora einen überraschenden Reichthum von Arten derselben darbot. Es findet diese Vorliebe der Termiten in dem Harz- reichthum jener Hölzer ihre natürliche Erklärung, da zum Erhbau der Nester 221 sowohl von Thurm- als Baum-Termiten eine beträchtliche Menge Harz ver- braucht wird, so dass nach Herrn Lichtenstein’s Angabe die Nester ein brauchbares Brennmaterial darstellen. Der Bernsteinbaum mit so vorzugs- weise ausgebildeten Harzgefässen ist daher wohl unbezweifelt eine Haupt- nahrung der Termiten gewesen. Bis jetzt ist mit Ausnahme einer einzelnen Larve, die ich zu T. Bremii ziehe, im Bernstein nur die Imago des geflügelten vollständig ausgebildeten Insects gefunden. Soldaten fehlen gänzlich, Die von Onchakoff ange- führte Larve halte ich nach Abbildung und Beschreibung für eine Imago von E. antiquus, die die Flügel verloren hat. Solche Stücke sind häufig, so dass mir unter 94 E. antiquus 20 flügellose Individuen vorlagen. Das Fehlen der Larven und Soldaten im Berustein kann bei der grossen Zahl von Termiten wohl kaum als zufällig betrachtet werden. Der Grund ist wahrscheinlich in der Lebensweise der Arten begründet, mir aber um so weniger klar, da der doch wohl in ähnlicher Art ausgesonderte Kopal Termiten-Larven und Soldaten oft in Menge enthält. Berendt bemerkt daher gewiss richtig, dass die Augabe von zahlreichen Termiten-Larven im Berustein bei Burmeister auf einer Verwechslung mit Kopal beruhe. Dass die Lebensweise der Bernstein-Termiten jener der jetzigen analog gewesen sei, beweisen einige interessante Stücke. Wir finden hier Männchen und Weibchen zusammen. Beide haben die Flügel abgestreift, und das Männ- chen hält mit den Kiefern die Hinterleibsspitze des Weibchens gefesselt. Also genau dieselbe Stellung und Verkettung der Thiere, welche neuere Beobachter und namentlich Rosenschoeld als den Act beschreiben, welcher der Paarung kurz vorher geht. Auch das Abstreifen der Flügel be- weisen zahlreiche Stücke „ und das Zusammenliegen einiger Individuen in demselben Steine spricht dafür, dass sie, wie noch heute, gemeinschaftlich geschwärmt haben. Es ist mir gelungen nachzuweisen, dass die fünf beschriebenen Bern- steinarten (vielleicht enthält T. Bremiü noch eine sechste Art) von allen jetzt lebenden bestimmt verschieden sind. Auch uuter den aus Oeningen und Radoboj beschriebenen Arten finden wir keine der Berustein- fauna wieder. ; Vielleicht ist selbst die Zahl der Bernsteinarten (also 5 bis 6) nicht ohne Interesse. Es scheint unzweifelhaft, dass Thiere „ die so verheerend wirken und deren einzelne Arten sich stets so massenhaft vermehren, wie die Termiten, in jedem Faunagebiete nur in geringer Artzahl vorhanden sein dürfen, um nicht dem ganzen Gebiete den Untergang zu drohen. So finden wir für die Fauna von West-Afrika , namentlich Guinea, durch Smeathman nur 5 bis 6 Arten verzeichnet, für die Südspitze von Afrika durch Sparrman und Neuere 5, für Mosambique durch Herrn Peters 3, für Brasilien durch Spix und Andere 5 bis 6, für-Paraguay durch Rengger und Rosenschöld 4, für Tranquebar und die benach- harten Küsten durch König 5, für die verschiedenen Gebiete Neulhollands u ae Dee BIETE rt 1; 225 durch Walker eine ähnliche geringe Zahl angegeben, die, wenn die Grenzen der Gebiete überschritten sind, wenigstens theilweise durch neue analoge Arten ersetzt werden, während einzelne derselben durch mehrere Gebiete übergreifen. Es spräche somit die geringe Zahl der Bernstein-Ter- miten dafür, dass die. Bernsteinfauna einem bestimmten und nicht so ‚weit auszudehnenden Gebiete angehört haben möchte, als wir dasselbe von Herrn Göppert angedeutet finden, Ich mag vorläufig nicht entscheiden ob der Thatsache, die Berendt in Betreff des Vorkommens der Berustein-Termiten auführt, als entscheidend für ein primitives Lager des Bernsteins in Preussen, Gewicht beigelegt wer- den darf. So fand sich in grösseren Quantitäten frischgesammelten, also dureh denselbeu Sturm ausgewühlten Bernsteins einmal eine Anzahl E. an- tiquus, ein anderes Mal mehrere Lachnus, ein drittes Mal mehrere Anthieiden ohne Zutritt der früheren Arten. Da nun die Termiten nur beim Schwärmen den Bau verlassen und also nur gemeinschaftlich in den Bernstein kommen konnten, ist eine solche Thatsache um so auffälliger, als wieder bei anderen Stürmen und in anderen Jahren (so in den letzten sechs Jahren an der Küste Samlandsy Termiten entweder gar nicht oder äusserst selten gefunden werden. Es scheint der Erwähnung werth, dass Termes und Blatta die beiden ersten in den ältesten fossilen Schichten auftretenden Inseetenfamilien sind, und dass nach meinen Untersuchungen beide in äÄusserer und innerer Bildung und Lebensweise sich so nahe stehen, dass ihre bisherige weite Trennung im System sich nicht rechtfertigen lässt. Embiden 4 Stücke. Embia Latr. E. antiqua P. 4. Es lag nur die Larve vor. Von dieser interessanten, noch so wenig gekannten Familie ist bis jetzt in Europa nur dreimal eine Larve gefunden. Nämlich E. SolieröRbr. bei Marseille und nach einem Stücke in La- treille’s Sammlung in Catalonien, beide wohl zu E. mauritanica Lucas aus Algier gehörig, und eineLarve von Dr. Schaum bei Athen, die ich zu der egyptischen E. Savignyi ziehe. Die Bernstein-Larve ist derselben Gat- (ung, jedoch von jenen Arten und allen bis jetzt bekannten verschieden. Auch hier haben wir ein Insect, was der heutigen Fauna Europas (mit Aus- nahme des südlichsten Littorale) und der von Nord-Amerika decidirt fremde ist. Psociden 101 Stücke. Psocus L,atr. P. affinis P. 24. — P. proavus mihi. 24.— P. citiatus P. 17. — P. debilis P. 9. — P. tener mihi1. — P, abnormis m. 2. Amphientomum P. A. paradoxum P. 21. Empheria mihi. E. reticutata m. 3. Die Psociden bilden ’% der Berustein-Neuropteren. Leider sind die lebeuden Mitglieder dieser Familie noch so wenig gekanut, dass hier ein ıv. Ff 226 sicheres Urtheil schwieriger ist, Mit Ausnahme von Amphientomum und Empheria und vielleicht P. abnormis bilden sie Kormen „ deren Analoga noch heute in Preussen leben. Mir ist keine lebende Art bekannt, die sich in Bernstein wieder fände. Durchaus abweichend und namentlich durch die schuppenähnliche Bekleidung (wie bei Lepisma und den Lepidopteren) von allen hekannten Arten verschieden ist Amphientomum. Meine Vermuthung, dass dieses Thier doch vielleicht zu den Schmetterlingen gehören könne, ist durch Hrn. Prof. Zeller genügend widerlegt. Doppelt wichtig war es mir im ostindischen Kopal eine zweite Art dieser Gattung anzutreffen. Empheria ohne Schuppenkleid vermittelt durch seine Flügelbildung den Uebergang zu Psocus. Es ist nicht unmöglich, dass E. proavus das Männchen von P. affinis bildet, da von jeder Art nur ein Geschlecht bekannt ist. Von mehreren Arten sind Larven und Nymphen in der Form der jetzt lebenden sehr ähnlich im Bernstein enthalten. Perliden 47 Stücke. Perla Geoffr. P. priscaP.1; P. resinata mihi 5; P. succinica m.5. Taeniopterix P. T. citiata P.1; T. elongata mihi. Leuctra P. IL. gracilisP. 6; L. linearis mihi. 9; L. fusca mihi 5; L. minuscula mihi 2. Nemura Latr. N. ocularis P.6; N. affinis Ber. 2; N. Zata mihil5 N. puncticollis mihi 2. Die Pertiden bilden nicht ganz “As der Bernstein-Neuropteren. Sie enthalten keine Art, deren Analoga der Fauna Nord-Europa’s, Nord- Amerika’s und zum Theil selbst Preussens fremd wären. Die lebenden Arten sind schon sehr schwer sicher zu sonderh, und ihre Bestimmung zum Theil noch wenig genügend begründet. Bine Identität zwischen denen der Bernsteinfauna und denen der Jetztwelt habe ich nicht gefunden. Ist »un auch in dieser schwierigen Familie ein positives Urtheil noch nicht an der Zeit, so muss ich doch bemerken, dass es mir jedesmal gelang Artunter- schiede nachzuweisen, wenn die ähnlichen lebenden und Bernstein-Arten in genügenden gut erhaltenen Stücken vorlagen. Nymphen und deren Häute, ja merkwürdig genug selbst eine Larve, die sonst doch das Wasser nicht zu verlassen pflegt, habe ich im Bernstein gefunden. Es ist dabei nicht zu übersehen, dass gegenwärtig die Nemuren nebst Taeniopteryz und Leuctra mehr den gebirgigen Gegenden (Schweiz, Schott- land etc.) angehören als dem flacheu Lande, so dass die überwiegende Zahl dieser Gattungen im Bernstein auf felsiges Terrain mit schnellfliessenden kleineren Giessbächen ‘hindeuten möchte, da gerade derartige Gewässer der Lieblingsaufenthalt für jene Thiere und deren Larven ist. U TBEAN 227 Ephemeren 46 Stücke. Palingenia Pict. P. macrops P.; P. giyas Hagen. Baetis Leach. B. anomala P,; B. longipes mihi. Potamanthus P. P. priscus P. Die Bernstein-Arten der Ephemeren siud weniger strenge gesondert, als die Vorigen. Schon bei den lehenden Arten bietet die verschiedene Form und Färbung von Männchen und Weibchen als Imago und Suhimago (also vier differente Formen ‚für jede einzelne Art) bis jetzt noch zum Theil un- überwundene Hindernisse dar. Natürlich ist es noch viel schwieriger bei den Berustein-Arten das Zusammengehören der Formen zu ermitteln. Alle jetzt bekannten Stücke gehören Formen an, welche den gegenwärtig im Norden Europas fliegenden analog sind. Eine Identität mit lebenden Arten ist nicht zu erweisen, wo die Stücke hesser erhalten sind, war‘ ein Nachweis der Artverschiedenheit mit bekannten lebenden Ephemeren möglich. Mehrfach lagen abgelegte Häute der Subimago und selbst eine im Ausschlüpfen be- griffene Imago vor. Die Bernstein-Emphemeren bilden fast "Js der Neurop- teren-Stücke. Odonaten 5 Stücke. Agrion antiquum P. 3. Calopteryx? Nymphenhaut. Aeschna. Flügelspitzen. Sie bilden bis jetzt die grössten Seltenheiten der Kabinette. Natürlich wird weniger ihr seltenes Vorkommen in der Bernsteinfauna als die Grösse und kräftige Bildung der Thiere ihren Einschluss verhindert haben. Agr. antiguum gehört mit Platycnemis zu der grossen Gruppe Aryya Rbr. und ist von allen europäischen und sonst bekannten Arten sicher verschieden. Die Hinterleibs-Auhänge finden sich in ähnlicher Form bei brasilianischen Arten. Die Nymphenhaut zieht Pictet zu Gomphus. Ich kann sie nur zu den Ayrioniden rechnen. Ob sie aber zur Unterfamilie Agrion oder Caloptery.r gehöre, ist allerdings sehr zweifelhaft, letzteres um so mehr als bis jetzt Calopteryx-Arten in allen fossilen Schichten fehlen. Von der dritten Art ist nur die äussere Hälfte der Flügel enthalten. Das Geäder lässt vermuthen, dass sie zur Unterfamilie der Gomphiden (wahrscheinlich zu Gomphoides Selys) gehört habe. Nach den bei lebenden Arten gewöhnlichen Verhältnissen muss sie ungefähr 3 Zoll Flügelspanuung gehabt haben, und ist somit das grösste bis jetzt bekannte Bernstein-Insect. Da gerade die Odonaten in an- dern fossilen Schichten sehr reichlich vertreten sind, so ist es von doppeltem Interesse, dass die Bernstein-Arten zu keiner bekannten fossilen Odonate gehören. Ist meine Ansicht richtig, dass die erhaltenen Flügel zu Gomphoides &ehören, so finden wir hier wie bei A. antiguum gegenwärtig nur in Bra- silien lebeude Formen vertreten. me® 233 Phasmiden 23 Stücke. Pseudoperia Pictet. P. gracitipes 19. Phasıma 2 Die nahe Verwandtschaft der ersten Gattungen mit den Pseudoneu- ropteren hatten Pictet die Bearbeitung dieser Thiere zugewiesen, die später auch mir vorlagen. Von der merkwürdigen Gattung Pseudoperla habe ich. sämmtliche Entwicklungsstufen, kleinere und grössere Larven, Nymphen und Imago“ untersuchen köunen. Sie steht der ostindischen Gattung Perlamorpha Gray am nächsten. Auch hier haben wir also eine tropische Form der Bernsteinfauna vor uns, die von allen bekannten lebenden Insecten ent- schieden abweicht. u. Weuroptera Erichs. 516. Sembliden 2 Stücke. Chauliodes Latr. Oh. prisca P. Raphidia L. R. erigena Menge. In Chauliodes treffen wir wieder eine entschieden nicht europäische Form an. Diese Gattung ist in Nordamerika besonders stark vertreten (doch auch in Californien, Peru, Japan, Silhet, China, Neubolland) und Ch. prisca steht jenen Arten nahe, ist jedoch sicher verschieden. Der Umstand, dass in demselben Stücke eine arktische Diptere Mochlonyx eingeschlossen liegt, schien Berendt besonders interessant. R. eriyena steht der auch in Preussen einheimischen R. crassicornis sehr nahe, ist jedoch verschieden. Beide Stücke sind unica, das letzte habe ich nicht selbst untersuchen können. Hremerobiden 20 Stücke. Nymphes Leach. Mengeanus mihi 1. Osmylus Latr. O. pictus mihi 1. - $isyra Burm. S. relicta Erichs. 8; S. amissa mihi l. Hemerob.us L. H. resinatus mihi 5; H. moestus mihi 1. Coniortes West w. €. timidus mihi 1. Larven 2. Es ist immerhin auffällig, dass sich die schwachen und zartNügeligen Hemerobiden im Bernstein so überaus sparsam vertreten finden, zumal da einige (Coniortes) auf Nadelhölzern leben. Sie sind sämmtlich von den be- kannten lebenden Arten verschieden, doch steht €, timidus den noch jetzt iu Preussen lehenden Coniortes sehr nahe. Nur die beiden ersten Gattungen sind fremdarlige Elemente. Der merkwürdige Nymphes findet gegenwärtig seine _ 229 Vertreter nur in Neuholland, und O. pictus ist von der bekannten euro- päischen Art sehr verschieden, und steht vielleicht den ostindischen und neuholläudischen Formen näher. Panorpen 8 Stücke. Panorpa L. P. brevicauda mihi 2. Bittacus Latr. B. antiquus P. 4; B. validus mihi 1. In dieser gleichfalls so sparsam vertretenen Familie, deren Arten gleichfalls auf keine der lebenden zurückgeführt werden können, hat nur der (allerdings ungenügend gekannte) B. validus eine entschieden nicht europäische Form. Gegenwärtig finden sich analog grosse Bittacus nur unter den Tropen. B. antiquus steht der gegenwärtig einzigen europäischen Art (die in Manheim und dem Harz ihre nördlichste Grenze findet) sehr nahe. Phryganiden 486 Stücke. Sie bilden ®% der ganzen Masse und die am WESEN vorkommenden Bernstein-Insecten nach den Dipteren. Heteropalpen 36 Stücke. Phryganea L. P. fossilis P. 8; P. picea P. 4; P. longirostris m. 1; P. dubia P. 1. Hallesus Steph. H. retusus mihi 1. Limnophilus Burm. 2. (zwei Arten,) Trichostomum P. T. proavum mihi 1. Mormonia Curtis. M. taeniata P. 2; nov. spec. 4. Hydronantia Kolen. H. Zabialis mihi 15 nov. spec. 1 Sericostomum Latr. S. hyalinum mihi 1; nov. spec. 1. Hydrorchestria Kol. H. succinica mihi 3. Hydroptila Dalm. nov. spec. 5. Isopalpen 450 Stücke. Hydropsychiden 350. Polycentropus Curt. 322; P. Zatus P. 50; P. dubius P.; P. barbatus P.; P. atratus P.; P. guttulatus P.; P. vetustus Germ.; P. affinis P. uud eine Anzahl neuer Arten. Hydropsyche P. 28. Rhyacophiliden 80, von den Gattungen Psychomia 50 Stück in 2 Arten und Glossosoma. Mystaciden 20. Wie schon erwähnt ist meine Bearbeitung der Isopalpen noch nicht vollständig geschlossen, doch unterscheide ich mit Sicherheit 20 Arten. Das 230 häufige Vorkommen der Phryganiden im Bernstein ist an sich interessant, insoferne es die Localität des Bernsteinlandes als eine überaus reich mit sissem Wasser versehene darstellt. Das bedeutende Uebergewicht der Isopalpen über die Heteropalpen ist allerdings auffällig, da sich in der Jetztwelt diese Gruppen ziemlich balaneiren. Wichtig ist aber die grosse Zahl der Hydropsychiden namentlich der Gattung Polycentropus. Sie steht mit der jetzigen Fauna Preussens ganz ausser Verhältniss und findet erst in den Gebirgsfaunen der Schweiz, Schottlands und Scaudinaviens ihre Analoga, so dass auch hier wieder auf ein Gebirgsland hingedeutet wird. Von be- sonderem Interesse ist die Gegenwart einiger Phryganiden-Gehäuse, eines mit der Larve, im Bernstein. Es fände für ihr Vorkommen im Bernstein kaum eine Erklärung statt, wenn nicht neuerdings wenigstens eine Art in Europa entdeckt wäre, deren Larve an Bäumen ausserhalb des Wassers lebt. Alle Bernstein-Phryganiden sind, so weit bis jetzt der Nachweis möglich war, von den lebenden Arten verschieden. Allerdings ist gerade dieser Theil der jetzigen Fauna noch wenig sicher bearbeitet und bietet bei der grossen Aelnlichkeit dieser Arten in Farbe und Form unendliche: Schwierigkeiten. Es ist mir gelungen in der Bildung der Hinterleibsspitze und ihrer Anhänge sichere Artmerkmale zu erweisen. Die ausser-europäischen Phryganiden sind noch wenig gekannt, doch. ist dies hier ohne Einfluss, da sich unter den Bernstein-Phryganiden nur solche Formen finden, deren Repräsentanten der Fauna Nord-Europas angehören. Die einzelnen Arten der Isopalpen treien wie noch heute massenhaft auf. Es sind gegenwärtig 34 Arten Pseudoneuropteren, uud 48 Neuropteren aus dem Bernstein bekanut. Eine Bestimmung oder Vergleichung der Beru- steinfauna mit den Gebieten der Jetztwelt nur aus der Untersuchung der Neuropteren zu ziehen, scheint gewagt und wenig verlässlich. Was sich darüber sagen lässt, ist Folgendes. Die überwiegend grösste Auzahl der Arten findet in der heutigen Fauna von Mittel-Europa und sel»st Preussen ihre Repräsentanten. Ausgeschlossen davon sind- sicher 5 Arten Termes, 1 Embia, 1 Amphientomum, 1 Empheria, 1 Ayrion, 1 Aeschna, 1 Pseudo- perla, 1 Chauliodes, 1 Nymphes, 1 Osmylus, 1 Bittacus also 15 Arten von 82. Von diesen finden 2 Termes, 1 Embia ihres Gleichen schon in der Fauna des Mittelmeerbecken. Bestimmt tropische Formen sind die drei grös- seren Termes, Amphientomum, Agrion, Aeschna, Pseudoperla, Nymphes, Bittacus validus, vielleicht Osmylus also höchstens 10 Arten , während Chauliodes in Nord-Amerika auftritt. Es sind also, wie bei den Dipteren nach Köw’s Angabe einer Fauna, welche der der norddeutschen Ebene, also dem heutigen Fundorte des Bernsteins durchaus analog ist, einige wenige allerdings sehr ausgeprägte tropische Formen beigemengt, die jetzt in den verschiedensten Theilen der Erde ihre Repräsentanten haben. Unter diesen möchten nur die grösseren Termiten mit Sicherheit dafür sprechen, dass das Berusteinland ein beträchtlich wärmeres Klima als jetzt Preussen gehabt eigen wi * 231 habe, da sie als Thiere mit unvollkommener Verwandlung und. ohne Winter-" rule eine kältere Temperatur nicht vertragen. Alle Bernstein -— Neuropteren mit Ausnahme der Termes, Psocus, Embia, Pseudoperla, Raphidia, Hemerobius , Coniortes (also nicht "/ der Arten und nicht ?4 der Individuen) leben in ihren früheren Zuständen im Wasser, und bezeugen den Woasserreichthum des Bernsteinlandes. Alle übrigen sind mit Bestimmtheit als Waldinsecten zu bezeichnen, und ist viel- leicht als ein Fingerzeig zu betrachten, dass sämmtliche Arten, deren frühere Zustände ein saudiges Terrain erfordern, fehlen, So alle Myrmeleon, Asca- laphus, Nemoptera. Sehr auffällig ist es, dass es bis jetzt noch bei keiner Art der Beru- stein-Neuropteren gelang, die Identität derselben mit Arten der Jetztwelt nachzuweisen, während Herr Göppert fast '/ der ganzen Bernsteiuflora mit lebenden Gewächsen indificirte. Pictet erklärt die sämmtlichen von ihm untersuchten Bernstein-Insecten für untergegangene Arten, Menge fand unter den von ihm untersuchten Apteren bis jetzt nur eine ‚Scolopender, deren Unterscheidung von einer Ähnlichen lebenden .Art ihm nicht gelingen wollte, und Löw spricht nach der Untersuchung von über 10,000 Dipteren wohl von überaus ähnlichen Arten, führt aber nicht eine einzige an, bei der nicht kleine Unterschiede nachzuweisen waren. Auch die bis jetzt aus au- deren fossilen Schichten namentlich von Heer beschriebenen Orthoptera, Neuroptera und Hemiptera enthalten keine Art, die bis jetzt im Bernstein gefunden wäre. In Betreff der von Hrn. Göppert entwickelten Ansicht über das Alter der Bernsteinformation erlaube ich mir noch einige Bemerkungen bei- zufügen, welche sich allerdings nur auf die im Samlande anzutreffenden Verhältnisse und Lagerungen begründen. 1. Bernstein ist in der Braunkohlen-Formation vorhanden und nicht selten. Dieselben Schichten enthalten Braunkohlen und dievon Hrn. Göppert als den Berusteinbäumen zugehörig beschriebenen Zapfen. Aeusserst reich und wissenschaftlich noch ganz unbenützt ist dabei ein Lager schön erhal- tener vegetabilischer Ueberreste. Leider ist die Erhaltung der prächtigen Blatt- und Pflauzenabdrücke bis jetzt unmöglich gewesen, da die sie ent- haltende Schicht beim Trocknen zerfällt, oder die Abdrücke unkenntlich werden. Es ist daher ihre Untersuchung und Bestimmung nur an Ort und Stelle möglich. 2. Das Alter der Bernsteinformation scheint aus mehrfachen Gründen weiter zurückgesetzt werden zu müssen, als Hr. Göppert annimmt; denn die Bernsteinschicht liegt a) unter den erratischen Geschieben, welche Preussen so reich bedecken 5 db) unter der tertiären Schicht von rothem eisenschüssigen Sandstein, in welcher Erman und Herter neben eingesprengtem Bern- stein und zahlreichen Fossilien namentlich zwei Bryozoen 232 (Eschara macrostoma und Cellaria polysticha) des Wiener Tertiärbeckens nachgewiesen haben. ce) Endlich enthält der Karpathen-Sandstein Bernstein eingesprengt. Ich verdanke die Ansicht eines derartigen äusserst wichtigen Stückes, in welchem ein grosses Berustein-Fragment von 1 Zoll Länge und über "/ Zoll Breite und Dicke sich eingesprengt befindet, der Güte des Hrn. Dr. Thomas. Es stammt von dem jetzigen Stadthauptmann in Prag, v. Sacher Masoch, der früher in Lemberg noch einige derartige Stücke gesammelt hat. Von grösster Wichtigkeit ist dabei die Entdeckung des Hrn. Dr. Thomas, dass jener Sandstein durchaus dasselbe Ge- füge und Aussehen der Sandschicht besitzt, in welche wir den besten Bernstein in Preussen eingebettet finden. Getrocknete Stücke derselben sehen selbst unter der Loupe dem Karpathen-- Sandstein genau gleich, und sind nur durch den Mangel der Consistenz von ihm zu unterscheiden. Es liegt somit die Fol- gerung nahe, dass der Bernstein älter als die Sandstein- Formatiou der Karpathen sei. Beiträge zu einer auf die Klauenbildung gegründeten Diagnose und Anordnung der preussischen Spinnen. Von Dr. E. Ohlert, Conrector a. d. Burgschule in Königsberg in Preussen. Bei dem Bemühen, die Spinnen unserer Provinz Preussen kennen und unterscheiden zu lernen, begegnete es mir öfters, dass die Berücksichtigung derjenigen Theile, auf welche man als wesentliche Kennzeichen bisher die Eintheilung derselben gegründet hat, zu einer sichern Diagnose der Gattun- gen, selbst der Familien, und noch mehr der Arten nicht genügten. Indem ich daher nach neuen, bisher gar nicht oder wenig beachteten Merkmalen suchte, schien es mir, dass die Klauen für meinen Zweck wohl von Wichtig- keit sein könnten, um so mehr, da dieselben bei der Construction der Ge- webe, die doch gewiss mit der ganzen Lebens-Oekonomie der einzelnen Spinnen in dem innigsten Zusammenhange stehen, mit thätig sind. Um nun die Frage, ob und welche Bedeutung die Klauenbildung für die Diagnose der Familien, Gattungen und Arten der Spiunen haben, gründlich zu erledi- ‚gen, habe ich die Klauen aller Spinnen, die ich in Preussen bisher gefunden habe, zur bequemen und deutlichen Betrachtung präparirt, zwischen Glas- täfelchen vermittelst einer Auflösung von Damarlack aufbewahrt, und ge- zeichnet, so dass ich jetzt alle dabei vorkommenden Formen überblicken und vergleichen kann. Die Arbeit war mühsam und zeitraubend ; aber wenn auch das Er- gebniss nicht im Verhältniss zu der aufgewendeten Mühe und Zeit stehen IV, Ge 234 sollte, so ist es doch auch nicht ganz zu verachten, und mir für die Kenntniss der Spinnen von grosser Wichtigkeit. Und daher glaube ich den Arachnologen einen Dienst zu erweisen, wenn ich die Resultate meiner Untersuchung ver- öffentliche. Mich ganz ohne Zeichnungen verständlich zu machen, wie ich sewinscht hätte, ist mir nicht möglich gewesen; indessen habe ich mich zur Ersparung des Raumes auf die Hauptformen beschränkt, welche die beiden beiliexenden Täfelchen darstellen. Alle echten Spinnen,haben an allen Beinen an der Spitze des letzten Gliedes nebeneinander zwei Krallen eingelenkt, die gewönnlich kammförmig sezähnt sind. Bei sehr vielen Spinnen findet sich ausserdem zwischen und etwas vor deuselben noch eine unpaarige einzelne kleinere,Kralle., Diese letztere nenne ich Afterkralle, die beiden erstern Hauptkrallen und das Ganze Klaue, welche in den nachstehenden Abbildungen immer mit «@. bezeichnet ist. Ausserdem haben die Weibchen der meisten, aber nicht aller Spinnen, an der Spitze eines jeden Tasters eine einzelne gezähnte oder ungezähnte, ebenfalls eingelenkte Kralle, und diese ist in den Zeichnungen mit b. bezeichnet. Die Männchen haben an den Tastern in der Regel keine Kralle; nur Dolomedes zeigt auch an den männlichen Tastern eine grosse gezähnte Kralle, und Leimonia paludicota, L. pullata, Pardosa monticola, P, arenaria und Ta- rantula fabrilis ein Anaiogon von Kralle, mit c. in den Abbildungen be- zeichnet. Die Klauen der Füsse und Taster sind meistens von den gewöhn- lichen, die audern Glieder bedeckenden Haaren mehr oder weniger umhüllt ; bei einigen aber finden sich vor den Hauptkrallen der Füsse etwas seitwärts stehend zwei Büschel von eigenthümlich gebildeten schuppen- oder feder- förmigen Haaren, und zwar in der Regel bei den Spinnen, welchen die Afterkralle fehlt. Bei der Häutung werden auch die Krallen, so wie Mandibeln, Ma- xillen, Haare, Spiunwarzen und überhaupt alle Theile des Körpers, gehäutet, und zwar so vollkommen, dass an der abgelegten Haut jedes Zähnchen der Kralle ebenso deutlich und scharf zu erkennen ist, wie bei der wirklichen Kralle. Ich habe solche Exuvien von verschiedenen Spinnen, z. B. von Teye- naria civilis, deren Krallen mit langen dichten Zähnen besetzt sind, aber ich kann in der abgelegten Krallen-Haut keinen Riss bemerken. Da es nun nieht denkbar ist, wie die Kralle mit ihren Zähnen aus der Haut hat herauskommen kön- nen, ohne dieselbe zu zerreisseu, so möchte ich fast vermuthen, dass sie hei der Häutung noch weich ist, und erst später ihre hornige Beschaffenheit an- nimmt; aber ich habe keinen directen Beweis dafür. Die Krallen der verschiedenen Spinnen weichen oft in der Gestalt und der Zahl der Zähne sehr von einander ab, und geben daher vortreffliche Kennzeichen zur Unterscheidung. Bei derselben Species aber ist die Gestalt der Krallen durchaus constant, die Zahl der Zähne uur kleinen Schwan- kungen unterworfen. Die bedeutendste Schwankung habe ich bei Caltiethera (Salticus) scenica gefunden. Hier zeigte sich bei 5 Weibchen und 5 Männ- chen die Zahl der Krallenzähne am Vorderfuss so : u ea Na nl u in 12 2 0 al Sl El u as 235 Weibehen Männchen innere Kralle äussere Kralle äussere innere Kralle 5 Zähne 15 Zähne 6 Zähne 16 Zähne ER 15. a 10 3° Ioilıy 15, :4 dr t% 18 ung ER 16 „ Bi 1er Be EIG. Dan 3 ke Indessen kann diese geringe Schwankung der Brauchbarkeit dieser Kenn- zeichen zur Unterscheiduug vornehmlich der Familien und Gattungen keinen Abbruch (hun, da zwischen denselben meistens eine viel grössere Verschie- denheit der Zahl der Krallenzähne herrscht; bei der Unterscheidung der Species dagegen würde allerdings weniger darauf zu geben sein. Aus dem vorliegenden Beispiele ersehen wir zugleich, dass es Spinnen gibt, bei deneu die äussere und innere Kralle der Fussklauen eine sehr verschiedene Zahl von Zähnen hat. Diese Erscheinung ist am auffallendsten bei der Familie der Thomisides und Satticides, weniger allgemein bei den Drassides ; und diess sind zugleich diejenigen, denen die Afterkralle fehlt. Bei den andern Fami- lien weicht nur hier und da die äussere von der inneren Kralle in der Anzahl der Zähne um ein Geringes ab. Wo aber eine solche Verschiedenheit eintritt, da hat jedesmal die innere Kralle mehr Zähne als die äussere. Wo beide Krallen des Kusses gleich sind, habe ich, mit Ausnahme von Epeira Dia- dema als der ersten, nur eine Kralle gezeichnet, so wie ich auch , wo der- gleichen vorkommen, immer nur eines von den beiden Federhaarbüscheln dargestellt habe. Bei Calliethera scenica hat, wie die Tabelle zeigt, das Männchen mei- stens einen oder einige Zähne mehr als das Weibchen. Ich habe von sehr vielen Spinnen die Klauen von Männchen und Weibchen untersucht und mit einander verglichen. Dabei habe ich allerdings gefunden, dass, wie das Männchen im Ganzen gewöhnlich schlanker als das Weibchen gebaut ist, so auch seine Krallen oft eiwas schlauker sind und einen oder einige Zähne mehr haben, aber Regel ist diess nicht; vielmehr stimmen beide Geschlechter in den meisten Fällen überein. Die Klauen an den vier Beinpaaren desselb en Individuums sind in der Regel wenig oder garnicht verschieden. Und da ich von den meisten unserer Spinnen die Klauen aller Beine, verglichen habe, ohne eine durchgreifende Regel zu finden, indem bei dem einen die vordern, hei andern die mittle n, bei noch andern die hintersten Klauen die übrigen in der Zahl der Zähne um G ss * 236 ein Geringes’ übertrafen, so meine ich in dem Folgenden, wenn ich von den Klauen im Allgemeinen spreche, immer speciell die Klauen der Vorderbeine und werde nur da der andern erwähnen, wo sie eine bemerkenswerthe Ab- weichung von diesen zeigen. Das Alter der Spinnen macht in der Gestalt der Klauen und der Zahl der Krallenzähne keinen Unterschied. Junge, die so eben aus dem Ei ge- schlüpft sind, haben bereits ebenso gestaltete Krallen, wie die Alten, nur natürlich sehr klein und zart, Missbildungen oder Wucherungen scheinen sehr selten vorzukommen. Obgleich ich gegen 1000 Spinnenklauen untersucht habe, so ist mir doch nur ein einziger Fall der Art vorgekommen; die Tasterkralle nämlich einer Meta Merianae war an der Spitze doppelt. Ferner habe ich einmal an einem Exemplar von Xysticus sabulosus an der Spitze des Tasters zwei statt Einer ralle gefunden, und bei einem Männchen von Pardosa monticola an der Spitze des rechten Tasters ein zapfenförmiges Analogon von Kralle in dop- pelter Zahl, während es am linken Taster in der Einzahl war, wie fast immer. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen wende ich mich zu der Be- merkung der Spiunenklauen im Einzelnen. Es wird sich daraus ergeben, dass eine auf die Klauenbildung gegründete Anordnung der Spinnen mit der bisher üblichen, auf audere Kennzeichen basirten Eintheiluug im Allgemeinen zusammenfällt, und also die letztere als naturgemäss bestätigt; dass aber zugleich die Berücksichtigung der Klauenbildung zur Berichtigung derselben im Einzelnen, zur Entscheidung in zweifelhaften Fällen, und oft zur Erleich- terung der Bestimmung und Einreihung einer Spinne in das System von grossem Nutzen ist. In der Benennung der Spinnen bin ich dem Werke von Hahn und Koch: „Die Arachniden“ gefolgt. Ueberblicken wir nun die ganze Reihe der Spinnen, so lassen sie sich nach den Klauen folgendermassen anordnen und charakterisiren: A. Afterkralle stets vorhanden, kein Federhaarbüschel. Die beiden Hauptkrallen meistens mit gleich viel Zähnen. Tasterkrallen bei den Weibchen meistens vorhanden und gezähnt. a) Afterkralle stets gezähnt, männliche Taster stets ohne Kralle. I. Epeirides. Die Krallen meistens breit und stark, die Afterkrälle mit 2, meistens kurzen und stumpfen Zähnen, weibliche Tasterkrallen stets vorhanden und gezähnt. Epeira Diadema. Hauptkrallen mit 8 starken, sanft gebogenen Zähnen ; Afterkralle mit 2 kurzen, geraden, stumpfen, fast gleich laugen Zähnen; Tasterkralle mit 8 Zähnen. — Fast ebenso bei Ep. quadrata, pyra- nidata, patagiata, umbratica, arundinacea und ungulata. Bei den drei letzten sind die Zähne der Afterkralle etwas sanft gebogen. Zwi- 237 schen Ep. patayiata und arundinacea, die sich so ähnlich sind, geben auch die Krallen kein sicheres Unterscheidungszeichen, ausser dass bei Ep. arundinacea die ganzen Krallen und die Zähne etwas leichter gebaut und freier sind. Bei Ep. angulata sind die Hauptkrallen sehr breit. — Ep. dromedaria hat an den Hauptkrallen 12 dichtstehende, dünne, fast gerade Zähne, die After- und Tasterkralle schlank, bei den letzteren erst 5 grössere, dann plötztlich abfallend zwei viel klei- nern Zähnchen. Ep. quadrata und marmorea zeigen in den Klauen keinen constanten Unterschied, und könnten also auch danach nur Varietäten derselben Species sein, Miranda cucurbitina. Beide Hauptkrallen mit 11 sanft gebogenen ziemlich schlanken Zähnen, Afterkralle wie bei Epeira, Tasterkralle mit 10 Zähnen. Dem ganzen Krallenbaue nach schliesst sie sich zunächst an Ep.dromedaria an. — Bei M. adianta hat die äussere Hauptkralle erst 2 lange, und dahinter 5 viel kürzere Zähne, die innere Hauptkralle 10 allmälig an Länge abnehmende Zähne, die Tasterkralle 8 Zähne, die Afterkralle wie bei M. cucurbitina. Zilla reticulata. Aeussere Hauptkralle 14, innere 18 dicht stehende Zähne; Afterkralle mit 2 kurzen, stumpfen, sanft gebogenen Zähnen, der obere Zahn dicker und etwas länger als der untere ; Tasterkralle mit 7 Zähnen. — Z. acalypha. Aeussere Hauptkralle hat erst 2 längere, dahinter 6 kürzere, die innere 11 Zähne; Afterkralle wie bei Z. reti- culata , Tasterkralle mit 5 Zähnen. Diese Spiune, die Koch zu Zilta gezogen hat, gehört ihrer Augenstellung nach offenbar zu Miranda ; einen neuen Grund, sie damit zu vereinigen, gibt die Uebereinstimmung in der eigenthümlichen Bildung der Hauptkrallen bei ihr und bei Mi- randa adianta. Zygia calophylla. Aeussere Hauptkralle mit 2 längeren, dahinter 5 kürze- ren, innere mit 9 Zähnen, Afterkralle wie bei Zilla, Tasterkralle mit 9 Zähnen. Diese Spinne kommt also nach den Klauen zwischen Mi- randa und Zilla zu stehen. Singa conica. Hauptkrallen mit 109 dichtgestellten, sehr sanft gebogenen Zähnen; Afterkralle mit einem dicken, darunter einem dünnen Zahn, beide zugespitzt und gekrümmt; Tasterkralle mit 9 Zähnen. — Singa hamata wie die vorige, aber Tasterkralle mit 5 Zähnen. Atea agelena. Hauptkrallen 12 Zähne, Afterkralle wie bei Epeira, Taster- kralle mit 7 Zähnen. Meta Merianae. Hauptkrallen mit 14 dichtstehenden, fast gleich, aber ver- hältuissmässig nicht langen Zähnen ; Afterkralle wie bei Epeira; die Zähne etwas gebogen; Tasterkralle mit 8 Zähnen, verhältnissmässig etwas klein. — M. cellulana. Hauptkrallen mit 13 Zähnen; Afler- 238 kralle schlank, die beiden Zähne verhältnissmässig dünn und gehogen; Tasterkralle am obern Ende leicht geschwungen. Eine eigenthümliche Biezung der Basis der Afterkralle nähert diese Spinne mehreren Arten von Theridium, namentlich: Th. vittatum, simile, nervosum etc. etc., während die Gestalt der Zähne der Afterkralle sie der Gattung Liny- phia nahe bringt, mit der sie auch der Augenstellung nach vereinigt werden müsste; dagegen weicht sie in der Form der Tasterkralle wieder ganz von Linyphia ab. — Meta tigrina. Hauptkrallen mit 8 Zähnen; Afterkralle schlank, mit einem gebogenen Zahn; Tasterkralle klein, fein, pfriemenförmig, wenig gebogen, ungezähnt oder höchstens mit einem kaum wahrnehmbaren stachelförmigen Zähuchen. Diese Spinne kann nach der Krallenhbildung schwerlich bei Meta hleiben und noch weniger hei den Epeirides, sondern steht zunächst der Gattung Linyphia oder Bolyphantes. Tetragnatha extensa. Alle Krallen schlauk; Hauptkrallen mit 12, After- und Tasterkralle wie hei Epeira. Mithras paradoxus. Die Krallen sehr eigenthümlich gehildet:. die Haupt- krallen kurz und breit mit 4 derben, aber stark gekrümmten Zähnen ; die Afterkralle fast so gross als die Hauptkrallen mit zwei langen gebogenen Zähnen; die Tasterkralle stark sichelartig gebogen, mit 6 gekrümmten, auf den oberen zwei Drittheilen der Kralle zusammen- gedrängt, so dass das untere Drittheil zahnlos ist. Durch die verhält- nissmässige Grösse der Afterkralle nähert sie sich der Gattung Theri- dium, durch die zwei gebogenen Zähne derselben den meisten Liny- phien, also im Ganzen den Theridides. Da nun ihre Augenstellung und ganze Gestalt sowohl von den Epeirides alsden Theridides ganz verschie- den ist, so müsste ihre Lebensweise und Netzbildung über ihre Stel- lung im Systeme entscheiden. Ich habe dieses Thier aber nur einmal vor ungefähr zehn Jahren im Walde der Wilkie bei Königsberg, und zwar ohne Netz gefangen, seitdem aber in jenem Walde, der übrigens jetzt fast gauz verschwunden ist, so wie anderwärls vergebens darnach gesucht, Ich muss die Frage daher für jetzt unentschieden lassen, bitte aber Diejenigen, welche Gelegenheit haben, dieses abnorme Thier zu beobachten, ihm ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Hiernach würden die in Preussen vorkommenden Epeirides nach ihrer Verwandtschaft untereinander und zu den Tiheridides, denen sie zunächst stehen, nach ihrer Klauenbildung in folgende Reihe zu stellen sein: Epeira Diadema. Ep. quadrata (marmorea?), Ep. pyramidata, Ep. patagiata, Ep. arundinacea, Ep. umbratica, Ep. anyulata, Ep. dromedaria; Atea agelena; Miranda cucurbitina, M. adianta; Zygia calophylla; Zilta acalypha, Z. reticulata; Singa hamata, 8. conicaz Teiragnatha extensa; Meta Merianae, M. cellulana, M. liyrina ; Mithras paradoxzus ? — en 239 Ha. Theridides. Die Krallen vorherrschend schlank; die Afterkralle mit 1 bis 2 meistens schlanken und spitzigen Zähnen (nur bei Dictyna mit 6 Zähnen); die weih- liche Tasterkralle meisteus vorhanden und gezähnt (sie fehlt nur bei Erigone und Micryphantes). @ Weibliche Taster stets mit Krallen versehen. Linyphia montana. Hauptkrallen mit 12 Zähnen, von denen die beiden ersten merklich länger als die folgenden; Afterkralle mit einemziemlich der- ben und langen, leicht gekrümmten, zugezpitzten Zahn, unter demsel- ben ein viel kleinerer und dünnerer Zahn an dem obern dicht anliegend, fast damit verschmolzen; die Tasterkralle klein, schlank, leicht gebo- . gen, mit einem kleinen stachelförmigen Zähnchen, darunter bisweilen die Spur eines zweiten Zähnchens. — L. triangularis, resupina ganz ebenso wie die vorige. — Bei L. multiguttata hat die sehr kleine Tasterkralle keine Spur von Zahn, dagegen bei L. terricola fehlt der Afterkralle der zweite kleine Zahn; sonst beide auch wie L. montana. Danach schliesst sich L. terricola zunächst au Bolyphantes an. Phrurolithus corollatus, Hauptkrallen etwas massiv gebaut, mit 10 Zähnen, Afterkralle mit 2 stumpfen, geraden, dicht aneinanderliegenden Zäh- nen, der untere dünner; die Tasterkralle mit 4 weitleifig steheu- den Zähnen. Steatoda redimita. Hauptkrallen mit 4 grossen, weit auseinder gesperrten krummen Zähnen; Afierkralle schlank, mit 2 nicht starken stumpfen Zähnchen, dicht zusammen, das zweite kleiner; Tasterkralle an der Spitze geschwungen, mit 6 Zähnen, die 3 ersten gross und gebogen, die 3 folgenden viel kleiner, gerade und nahe zusammen. — Steatoda picta und varians ganz gleich, nämlich die Haupkrallen mit 5 Zähnen, aber an der inneren Kralle, der erste Zahn viel läuger als die folgen- den, an der äussern alle Zähne stufenweise an Länge abnehmend; After- und Tasterkralle wie bei St. redimita, nur die letztere einfach gekrümmt. St. picta und varians, die sich in der Zeichnung so sehr nahe stehen, bestätigen ihre Verwandtschaft also auch durch ihre Krallenbildung. Asayena serratipes. Die Hauptkrallen etwas steif, mit 9 geraden Zähnen, von denen die 8 ersten untereinander und mit der Krallenspitze fast gleich laug wie ein Kamm erscheinen, der 9. kürzer; die Afterkralle mit einem kurzen, dünnen, stumpfen Zahn, unter den, und mit ihm fast verschmolzen ein zweiter kleinerer; die Tasterkralle mit 9 gera- 240 den Zähnen, von denen die ersten 7 länger und die folgen den 2 kürzer, wie bei der Hauptkralle gestaltet und gestellt sind. Theridium nervosum. Die Hauptkrallen schlank, mit 5 ziemlich weitläufig stehenden, ziemlich langen gekrümmten Zähnen ; die Afterkralle ver- hältnissmässig gross, mit einem kurzen, stumpfen, sanft gebogenen Zahn, die vordere Ecke der Basis stark aufwärts geschwungen; Ta- sterkralle mit 7 Zähnen. — Bei Th. simile, vittatum, dorsiger die Haupt- und Tasterkrallen mit 6 Zähnen, die Afterkralle wie bei Th. nervosum. — Bei Th. lunatum die Hauptkrallen mit 4 Zähnen, die Afterkralle wie bei den vorigen ; die Tasterkralle ziemlich steif, mit 8 fast geraden Zähnen, von denen die ersten 7 untereinander und mit ‘der Spitze der Kralle gleich lang wie an einem Kamme, der oberste mit der Kralle nahe verbunden, der achte kürzer. Bei Th. saxatile die Hauptkralleu mit 6 Zähnen, die After- und Tasterkralle wie bei Th. lunatum. — Es ist bemerkeuswerth, dass Th. lunatum und saxatıle, die von sehr ähnlicher Zeichnung, in der Gestalt des Hinterleibes unter- einander übereinstimmend sich von den übrigen Therididen unterschei- den, auch durch die Bildung ihrer Tasterkrallen sich als eine kleine eigenthümliche Gruppe unter den Theridides charakterisiren. Ausserdem wird die Trennung der Gattung Steatoda von Theridium, die Koch (die Arachniden Bd. XII. p. 133) vorgenommen, über die er sich aber zweifelud ausdrückt, auch durch die verschiedene Gestalt der Krallen, besouders der Afterkrallen gerechtfertigt. Pachygnatha Listeri. Innere Hauptkralle mit 12, äussere mit 8 Zähnen; Afterkralle wie bei Theridium nervosum; Tasterkralle klein, schlank, stark gekrümmt, mit 5 Zähnen. — P. Deyerii und Cilerckii ohue we- sentliche Verschiedenheit. Eucharia bipunctata. Hauptkrallen mit 6 Zähnen, der erste Zahn merklich länger als die folgenden ; Afterkrallen mit einem ziemlich stumpfen Zahn; Tasterkralle mit 7 Zähnen. — E. castanea. Hauptkrallen mit $ Zähnen, deı erste Zahn viel länger als die folgenden; Afterkralle wie bei der vorigen; Tasterkralle mit 4 Zähnchen. Bolyphantes alpestris. Die Krallen sehr schlank; Hauptkrallen mit 14 Zäh- nen, davon die beiden ersten merklich länger als die folgenden ; After- kralle mit einem schlanken, gebogenen, spitzigen Zahn ; Tasterkralle mit 8 aufwärts stehenden spitzigen Zähnchen. — B. tritineatus. Haupt- krallen wie bei der vorigen, aber nur 12 Zähne; Afterkralle ganz ebenso; Taster mit 4 aufwärts gerichteten spitzigen Zähnchen. Dictyna benigna. Hauptkrallen mit 12 langen, geraden, fast gleich langen Zähnen, kammartig; Afterkralle mit 6 schlanken, gekrümmten Zähnen; die obern lang, die untern kützer; Tasterkralle mit & Zähnen, die 7 241 ersteu lang, fast gleich lang. — D. latens und variabilis ebenso, nur bei der letztern die Zähne etwas länger und stärker gebogen. — Durch die Bildung der Afterkralle weicht Dictyna so weit von allen Theri- dides ab, dass sie kaum unter ihnen bleiben kann, und richtiger zu deu Aygetenides gestellt würde. Jedenfalls würde sie den Uebergang zu deu letztern bilden. ß- Weibliche Tasterohne Krallen. Eriyone dentipalpa. Hauptkrallen schlank, mit 6 Zähnen ; Afterkralle gross und schlank, mit einem schlanken, gekrümmten, zugespitzten Zahn: — E. serotina und longimana gauz ebenso gebildet. Micryphantes rubripes. Hauptkrallen schlank, mit 8 Zähnen; Afterkralle gross und schlank, mit 2 schlauken, gebogenen, zugespitzten Zähuen - wie bei Linyphia. Micryphantes erythrocephalus. Hauptkrallen schlank, mit 7 Zähnen; After- kralle gross und schlank, mit einem schlanken, gebogenen, zugespitz- ten Zahn; die Gestalt der Krallen fast ganz so wie bei Erigone. — M. aequalis, inaequalis, fuscipalpus, ochropus, ovatus, acuminatus, und bei allen übrigen, zum Theil noch unbenaunten und unbeschriebenen echten Micryphantes-Arten ebenso, nur dass die Zahl der Zähne der Hauptkrallen zwischen 6 und 8 wechselt. Micryphantes flavomaculatus. Hauptkrallen kräftig, mit 6 starken, weit- läufig stehenden Zähnen: Afterkralle derb, mit einem ziemlich stumpfen Zahu. Ueberdem hat die Spinne, gegen die Regel bei allen andern Micryphantes- Arteu, starke Tasterkrallen mit 5 geraden, langen Zähnen, fast wie bei T’heridium sazatile. Während sich also die Gattung Erigone natürlich an Bolyphantes auschliesst, zerfällt die Gattung Micryphantes im Sinne Koch’s in drei Gruppen.. Die ersten Arten nämlich, wie Micryphantes erythro- cephalus, aequalis u. Ss. w. stehen in der innigsten Verwandtschaft mit Erigone, dürfen aber wegen Verschiedenheit in der Gestalt der männlichen Taster und der Netzbildung nicht damit vereinigt werden. Micryphantes rubripes, die andere Autoren früher mit Linyphia, Koch mit Micryphantes vereinigt haben, mehr durch den Total-Eindruck als durch bestimmte Kennzeichen geleitet, gehört wegen der mangelnden Tasterkrallen nicht zu Linyphia, wegen der 2 Zähne der Afterkralle nicht za Micryphantes, bildet aber, als eigene Gatlung, sich näher an Micryphantes anschliessend , den Uebergang zwischen diesen beiden Gattungen. — Micryphantes flavomaculatus aber, von der Koch (Arachniden Bd. 3., pag. 67) sagt, dass sie nur vorläufix in diese Gattung gesetzt sei, aber nach der Augenstellung schwerlich darin werde bleiben können, wird durch das Vorhandeusein der Tasterkralle IV. Hh 242 entschieden und bestimmt davon getrennt, und als eigene Gattung charakterisirt. Wenn sie überhaupt zu den Theridides gehört, so müsste sie meiner Meinung nach zwischen Pachygnatha und Eucharia zu stehen kommen. Ob sie aber nicht vielleicht gar zu den Epeirides zu ziehen sei, denen sie sich durch die Augenstellung nähert, kann ich für jetzt nicht entscheiden, da ich in der langen Zeit, in der ich Spinnen sammle, nur zwei Exemplare im ersten Frühjahre im Moose, einmal aus der Gegend von Bartenstein, einmal aus Labiau, gefunden, aber nie im Sommer angetroffen, also auch nie Gelegenheit gehabt habe, ihr Netz keunen zu lernen. Sehr überraschend und wichtig ist es ohne Zweifel, dass die Gattungen Erigone und Micryphantes, deren Unterscheidung von den übrigen Tiheridides bisher auf sehr unbestimmten und schwankenden Kennzeichen beruhte, durch den Mau- wel der Tasterkralle sich scharf und bestimmt von allen andern Theri- dides absondern. — Endlich bin ick überzeugt, dass Episinus trun- catus, die Koch zu den Thomisides gerechnet hat, und über die ich bei diesen näher sprechen werde, nach der Klauenbildung zu den Theridides gehört, und eiwa zwischen Linyphia und Phrurolithus zu stellen ist. — Uusere Tiheridides müssten daher nach ihrer Klauen- bildung in folgender Reihe aufgezählt werden: Linyphia montana, triangularis, resupina, multiguttata , terricola?; Episinus trunca- tus? Phrurolithus corollatus, Steatoda redimita, picta, varians ; Asagena serratipes , Theridium lunatum, saxatile, nervosum, simile, vittatum, dorsiger,;, Pachygnatha Listeri, Degerii, Clercküä, Micry- phantes (?) flavomaculatus;, Kucharia bipunctata, castanea; Boly- phantes alpestris, trilinealtus ; Erigone dentipalpa, serotina , longi- mana, Micryphantes erythrocephalus, aequalis, inaequalis, fusci- palpus, ochropalpus, ovatus, acuminatus u. s. w.; Micryphantes (?) rubripes, welche den Kreis schliessend wieder zu Linyphia zurück- führt. Endlich Dictyna beriyna, latens, variahilis, die wohl besser zu den Ayelenides gerechnet werden, 57 Ero atomaria, die der Herr Oberlehrer Menge um Dauzig gefunden, kenne ich noch nicht, und habe sie also nicht uutersu- > chen können, ZIR. Agelenides. Krallen stark, dieht und lang gezähnt, Afterkralle drei- bis fünfzähnig, weihliche Tasterkralle stets vorhanden und sezähnt. Agelena labyrinthica. Hauptkrallen mit 13 Zähnen; Afterkrälle mit 4 (am ersten und dritten Beinpaar bisweilen nur 3) langen krammen Zäh- nen; Tasterkrallen mit 6 Zähnen. EEE VE 000,2.22Z20 BELLE. EUER ET un I 9 La 243 Tegenaria civilis. Hauptkrallen mit 13 Zähnen; Afterkralle mit 4 bis 5 laugen krummen Zähnen; Tasterkralle mit 7 Zähnen. — T, domestica hat an der Tasterkralle (0 Zähne; sonst wie T. aiwilis. Argyroneta aquatica. Krallen sehr stark gekrümmt; Hauptkrallen mit 13 Zähnen; Afterkralle mit 3 langen krummen Zähnen; Tasterkralle mit 6 laugen, geradeu, auseinander gesperrten Zähnen. Hahnia sylvicola. Hauptkrallen mit 10 Zähnen; Afterkralle gross, derhb und schwächer gekrümmt als gewöhnlich, mit 4 langen, krummen Zähnen ; Tasterkralle mit 4 stark aufwärts gerichteten Zähnen. — H. pusilla. Hauptkrallen mit 10 ziemlich geraden, Afterkralle mit 3 langen, krummen Zähnen; die Tasterkralle schlank, hakenförmig, ohne Zahn, oder höchstens mit einem kaum wahrnehmbaren Spitzchen in der Mitte. Tegenaria campestris, Textrixz Iycosina und Hahnia pratensis, die Herr Menge bei Danzig gefunden, sind mir noch nicht vorge- kommen. — Amaurobius ferox, die nach der Augenstelluug zu den Drassides gezählt wird, und von der dort die Rede sein soll, weicht in der Klauenbildung von den übrigen Drassides, denen sonst durchweg die Afterkralle ganz fehlt, so gänzlich ab, und schliesst sich so innig an die Agelerides an, dass sie wohl richtiger hierher gezogen wird, jedenfalls den Uebergang zwischen diesen beiden Familien bildet. Diess Verhältniss liess sich schon daraus ahnen, dass Herr Koch, ohne auf die Klauen zu achten, bei seinem praktisch geübten Blick zweifelhaft war, ob er die Spinne Hahnia oder Amaurobius sylvicola vennen sollte. Da übrigens Hahnia pusilla und sylvicola in den Taster- krallen so sehr verschieden sind, so möchte ich den Namen Hahnia nur für pusilla (und vielleicht für pratensis, die ich aber nicht kenne) beibehalten, und H.sylvicola, von der sich jene auch durch die Spinn- warzen unterscheidel, mit Amaurobius vereinigen, vder noch lieber eine eigene neue Gattung davon machen. Die preussischen Ageleniden würden demgemäss,. sich durch Dictyna an die Therididen anschliessend, so anzuordnen sein: Ayelen«a labyrinthica; Tegenaria civilis, domestica, campestris, Textriw Iyco- sina; Hahnia pusilla, pratensis, Hahnia (?) sylvicota; Amaurobius (2) und Argyroneta aqualica, welche den Uebergang zu den Lycosides bildet, wie bei diesen gezeigt werden soll. Hh * 244 b) Afterkralle meistens ungezähnt, bei einigen auch die männlichen Taster mit einer Kralle oder einem Analogon einer Kralle. IV, ELycosides. Weibliche Tasterkralle gross und gezähnt. @ Afterkrallemitibis2gekrümmten Zähnen Dolomedes fimbriatus. Hauptkrallen stark, mit 10 langen Zähnen ; After- kralle mit 2 langen, krummen Zähnen; die weibliche Tasterkralle sehr massiv, mit 3 starken, dicken, geschwungenen und einem kurzen Zahn. An der Spitze der männlichen Taster eine ziemlich schlanke Kralle eingelenkt mit 5 Zähnen. — D. plantarius ebenso, nur au der weiblichen Tasterkralle 6 Zähne. Ich besitze davon aber nur Weib- chen, und kann daher nicht sagen, ob auch bei dieser Species, von der ich übrigens stark vermuthe, dass sie nur eine Varietät von D. fim- briatus sei, die Männchen eine Tasterkralle haben. Ocyale mirabilis. Hauptkralle stark, mit 11 leicht geschwungenen Zähnen; Afterkralle wie bei Dolomedes ; weibliche Tasterkralle mit 8 geschwun- genen Zälmen, von denen der oberste kurz und schwach, der zweite dreimal so lang und stark, die übrigen allmälig kürzer. Leider fehlt mir ein Männchen, aber bei der sonstigen Uebereinstimmung mit Dolo- medes ist zu vermuthen , dass die männlichen Taster auch hier mit Krallen versehen sind. Potamia piscatoria. Hauptkralle mit 9 Zähnen; Afterkralle mit einem schlanken, gebogenen Zahn; Tasterkralle der Weibchen mit 6 Zähnen. — P. piratica. Hauptikralle mit 9 Zähnen, deren erster aufwärts ge- schwungen, die folgenden gerade; Afterkralle mit einem kürzeren Zähnchen als bei der vorigen ; Tasterkralle mit5 Zähnen. — P. palu- stris nicht wesentlich verschieden. Alle ohne mäuuliche Tasterkrallen. Leimonia paludicola. Hauptkrallen mit 5 starken Zähnen, deren beide erste aufwärts geschwungen; Afterkralle mit einem kleinen Zähnchen; weibliche Tasterkralle mit 3 starken , weitläufigen Zähnen; an den männlichen Tastern vor der Spitze ein langes, starkes, krallenförmiges, borstenartiges Organ, mit 4 aufwärtsstehenden „ spitzigen Zähnen, welches aber nicht wie die Krallen eingelenkt ist. — L. pullata. Hauptkrallen wie bei der vorigen, aber mit 7 Zähnen; Afterkralle wie bei den vorigen; Tasterkralle schlank, mit 4 Zähnen. An der Spitze der männlichen Taster ein kleiner, pfriemenförmiger, ungezähnter Zapfen, aber, wie es scheint, nicht eingelenkt. — L. riparia. Haupt- krallen mit 5 einfach gebogenen Zähnen ; an der Afterkralle habe ich BEDEBEIEE 2WIUEN SEELE BALLETT | Ba „zu = Part 245 trotz aller Bemühung und Aufmerksamkeit nicht die leiseste Spur eines Zähnchens finden können ; weibliche Tasterkralle mit 2 Zähnen, männ- liche Taster ohne krallenartigen Anhang. P. Afterkralle ungezähnt, wieein kurzer, aber dicker Haken gestaltet. Pardosa monticola. Hauptkrallen stark, mit 7 Zähnen, deren zwei oberste aufwärts geschwungen; Afterkralle ungezähnt, nur am zweiten und dritten Bein mit einer leisen Spur eines Zähnchens; weibliche Taster- kralle mit 4 Zähnen, deren beide oberste stärker aufwärts gerichtet; männliche Taster, wie bei Leimonia pullata. — P. arenaria. Haupt- krallen mit 6 Zähnen, der oberste stärker aufwärts gerichtet und ge- bogen, die folgenden gerade ; Afterkralle ungezähut; weibliche Taster- kralle mit 3 Zähnen, der oberste aufwärts geschwungen, der zweite ebenso lang und gradaus gerichtet, der dritte viel kleiner ; männliche Taster wie bei der vorigen. Trochosa trabalis. Hauptkrallen mit 6 Zähnen, die oberen geschwungen. Afterkralle ungezähnt; Tasterkralle des Weibchens mit 4 derben, vor- wärts gerichteten Zähnen, die 3 obern fast gleich lang, der unterste viel kürzer; mäunliche Taster unbewehrt. — Tr. intricaria, wie bei der vorigen, nur an den Hauptkrallen 5 Zähne. — Eine neu aufge- fuudene Species hat die Krallen ebenso gebildet, wie Tr. trabalis. Aretosa halodroma. Krallen sehr gross. Die Hauptkralle mit 11 grossen, fast geraden Zähnen, der oberste geschwungen ; Afterkralle zahnlos, weibliche Tasterkralle sehr gross, am untern Ende 7 verhältniss- mässig kleine Zähne. Männliche Taster unbewehrt. Tarantula fabrilis. Hauptkrallen mit 10 fast geraden Zähnen, der oberste Zora geschwungen ; Aflerkralle zahnlos; weibliche Tasterkralle mit 6 Zäh- nen, die beiden obern geschwungen, die untern gerade. An den männ- lichen Tastern ein eben solches borstenartiges Organ wie bei Leimonia paludicola. — T. cuneata. Hauptkrallen mit 9 Zähnen, der oberste geschwungen; Afterkralle ungezähnt, Tasterkralle mit 4 Zähnen. — T. nivalis und vorax. Hauptkrallen mit 6 Zähnen, der oberste ge- schwungen, Tasterkralle mit 4 Zähnen, deren unterster sehr klein ; T. clavwipes. Hauptkralle mit 7 Zähnen, die beiden obersten geschwun- gen, Tasterkralle mit 2 grossen, geschwungenen, und darunter 2 sehr kleinen Zähnchen. Bei allen die Afterkralle zahulos und die männ- lichen Taster unbewehrt. spinimuna, die nach der Augenstellung sich Dolomedes nähert, und desshalb zu den Lycosides gerechnet ist, weicht in der Klauenbildung so ganz davon ab, und gehört so entschieden zu den Drassides, dass sie durchaus zu ihnen gezogen werden muss, aber zugleich einen 246 schönen Uebergang von den Drassides zu den Lycosides bildet. Nach den Krallen zerfallen also die Lycosides in zwei Gruppen, nämlich Dolomedes, Ocyale, Potamia und Leimonia mit gezähuter Afterkralle, und Pardosa, Trochosa, Arctosa, Tarantula mit ungezähnter After- kralle, zwischen denen von der einen Seite Leimonia riparia, von der andern Pardosa monticola durch ihre Afterkralle den Uebergaug bilden. An die Agelenides schliesst sich die erste Gruppe und namentlich Doltomedes durch die gezähuten Afterkrallen, und speciell an Argyyro- nela durch ihre Lebensweise im Wasser oder in Sümpfen an; und das Vorherrschen oder Zurücktreten der Zähnung der Afterkralle steht in einem so vollkommenen und auffallenden Parallelismis mit der grösseren oder geringeren Vorliebe dieser Gattungen für das Wasser, dass mau denselben kaum für zufällig halten kann. Uebrigens zeigt auch in der Augenstellung einen schönen Uehergaug einerseits Dolo- medes von den Lycosides zu deu Aglenides, andererseits Zora von den Drassides zu den Lycosides. V. Dysdertides. Weibliche Taster klein , ungezähnt. Segestria senoculata. Hauptkrallen mit 10 Zähnen, 9 fast gleich lang, der unterste kurz, die obern leicht geschwungen , die folgenden ge- rade; die Afterkraile mit einem schlanken, spitzigen Zahn ; weibliche Tasterkralle klein, pfriemenförmig, ungezähnt; männliche Taster unbewehrt. Dysdera erythrina, die Herr Menge bei Dauzig gefunden, ist mir noch nicht vorgekommen. B. Afterkralle fehlt, neben den Hauptkrallen meistens Federhaar- büschel; an der äussern Haupikralle meistens viel weniger Zähne als an der innern. rn a) Weibliche Taster mit Krallen versehen. vI Thomisides. Weibliche Tasterkrallen überall stark und mehrzahnig. a Federhaarbüschelfehlen, meistens die Krallen breit, dieZähnelangund gebogen. Thomisus calycinus. Hauptkrallen sehr stark und krumm, die äussern mit 6, die innern mit 11 langen krummen Zähnen; Tasterkralle mit 5 Zähnen. — Th. floricolens. Die Zähne weniger lang und krumm, an der äussern Hauptkralle 6, an der innern 12 Zähne, an der Tasterkralle N 247 5 elwas auseinander gesperrte Zähne. Vor den Hauptkrallen stehen einzelne kleine Federhärchen, aber nicht in Büschel vereinigt. Xysticus viaticus. Aeussere Hauptkralle mit 5 Zähnen, die 3 obern dick, die 2 untern dünn, die obern geschwunzen, die untern gerade; innere Hauptkralle mit 6 Zähnen, die obern geschwungen, die 4 oberu dick, die 2 untern dünn; Tasterkralle wie die äussere Hauptkralle. — X. prati- cola. Hauptkrallen fast ganz so wie bei der vorigen; Tasterkralle schlank mit 2 grösseren und einem kurzen geraden Zähnchen. -— X. audax, äussere Hauptkralle mit 6, innere mit.7 langen, geraden Zähnen; Tasterkralle mit 5 Zähnen, deren oberster kürzer als der folgende. — X. sabulosus. Hauptkrallen wie bei der vorigen, aber mit 8 und 9 Zähnen, und Tasterkrallen mit 4 Zähnen. Episinus truncatus. Die Hauptkrallen beide mit 5 Zähnen; die Afterkralle wie bei Steatoda gestaltet mit &2 Zähnchen; die Tasterkralle mit 5 Zähnen. Diese Spinne, welche nach der Augenstellung zu den Tho- misides gezählt ist, steht nach der Kralienbildung , besonders durch das Vorhandensein der Afterkralle, unter denselben ganz isolirt, und schliesst sich in dieser Beziehung den Theridides an. Ob sie nach Ge- spinnst und Lebensweise zu den letztern gehöre, kann ich nicht beurtheilen ,„ da ich nur. ein einziges weibliches Exemplar auf Gebüsch, auf den Sanddünen bei Rauschen am Ostsee-Strande umherlaufend ge- faugen habe. Jedenfalls muss sie cousequent nach der Krallenbildung zu den Theridides gerechnet werden, und es muss der weitern Beob- achtung überlassen werden zu entscheiden, ob diese Stellung auch in anderer Beziehung zu rechtfertigen ist, ß- Federhaarbüschel sind vorhanden; die Krallen schlank, die Zähne meistens kurz und gerade. Artamus laevipes. Aeussere Hauptkralle mit 5 kurzen, dicken, weitläufig stehenden, innere mit 14 dünneren und dichteren Zähnen, beide Krallen dünn, lang und steil. Seitwärts vor jeder Hauptkralle ein Büschel eigenthümlicher schuppen- oder federarliger „ spatelförmiger Haare, etwas kürzer als die Kralle. Tasterkralle mit 4 Zähnchen. — A. griseus. Aeussere Hauptkralle wie bei der vorigen, innere mit 14 längeren, feinen, geraden, sehr dicht stehenden, gleichlangen Zähnen, wie eiu Kamm; Federbaarbüschel so lang als die Krallen; Tasterkralle mit 6 Zähnchen. — A. jejunus. Aeussere Hauptkralle mit 6, innere mit 18 Zähnen, wie bei der vorigen ; Federhaarbüschel wie bei der vorigen, Tasterkralle mit 6 Zähnen. — A. corticinus, wie die vorige, aber äussere Hauptkralle mit 7 Zähnen. Philodromus aureolus. Aeussere Hauptkralle mit 6 dicken, weitläufigen, kurzen, innere mit 12 dünneren, längeren, dicht stehenden, ewas gebo- genen, fast gleich langen Zähnen, Gestalt der Krallen wie bei Artamus; 248 Federhaarbüschel wie bei Artamus laevipes; Tasterkralle mit 6 Zäh- nen, der oberste dicker als die folgenden. Thanatus trilineatus. Aeussere Hauptkralle mit 3 dicken, weit auseinander gesperrten Zähnen und einem Höckerchen, innere mit 12 dichtstehenden Zähnen; Haarbüschel und Gestalt der Krallen wie vorher; Taster- kralle mit 5 Zähnen. Micrommata smaragdina. Die Krallen sehr gross, hakenfürmig gekrümmt ; an der äussern 13, an der innern 15 lange, gerade, kammförmig ste- hende Zähne, der oberste dicker als die folgenden; Federhaarbüschel sehr gross und lang, die einzelnen Federhaare linienförmig ; die Taster- kralle mit 6 Zähnen. Sparassus ornatus und Sphasus variegatus, die Herr Menge bei Danzig gefunden, sind mir hier nicht vorgekommen. Demnach zerfallen die Thomisides nach dem Fehlen oder Vorhan- densein der Haarbüschel in zwei Gruppen, zwischen denen Thomisus floricolens den Uebergang vermittelt, so wie Zoru spinimana sie einerseits mit den Drassides, andererseits mit den Lycosides ver- knüpft, und Episinus truncatus zu den Theridides hinüber führt. — Die Reihefolge der Thomisides nach den Krallen ist also folgende: Xysticus viaticus, praticola, audaz, sabulolus; Thomisus calycinus, Th. floricolens ; Artamus laevipes, griseus, jejunus „ corticinus ; Philodromus aureolus , Thanatus trilineatus ; Micrommata smaragdina. WIE. Drassides. Weibliche Tasterkrallen meistens schwach, und zum Theil ungezähnt. a. Tasterkralle mässig grossund gezähnt. Drassus sericeus. Aeussere Hauptkralle mit 3 grösseren und einem kleinen auseinander gesperrten Zähnen, innere mit 4 grösseren, gebogenen, und 3 kleineren Zähnen; Federhaarbüschel vorhanden, so lang als die Krallen, die Federhaare linearisch ; die Tasterkralle mit 3 Zähnen. — D. murinus. Aeussere Kralle mit 5, innere mit 8 Zähnen wie vorher; Federhaarbüschel kürzer als die Kralle, die Federhäare spatelförwig ; Tasterkralle mit 4 Zähnen. — D. severus und troglodytes, beide Haupt- krallen mit 5 Zähnen, Federhaarbüschel fehlen , Tasterkrallen mit 3 Zähnen. Also wo die Federhaarbüschel fehlen, sind die Hauptkrallen gleichzähnig. Melanophora subterranea. Beide Hauptkrallen gleich, am ersten Beine mit 3, am hintersten mit 5 starkeu, &ebogenen Zähnen; Federhaarbüschel fehlen; Tasterkralle mit 3 Zähnen. -— M. pusilta, Hauptkrallen feh- len. Ich besitze nur Mänuchen, daher weiss ich nicht, wie die weib- liche Tasterkralle beschaffen. 249 Pythonissa variana. Acussere Hauptkralle mit 5 geschwungenen, innere mit 6 ziemlich geraden Zähnen ; Federhaarbüschel kurz, Federhaaıre spatelförmig. Ich besitze nur ein Männchen davon, kenne daher nicht die weibliche Tasterkralle, vermuthe aber aus der naheu Verwandt- schaft mit Drassus, dass sie ähnlich wie dort sein wird. Zora spinimana. Hauptkralle schlank, steil, oben hakenförmig gebogen, äussere mit 4, innere mit 7 dicken, kurzen, geraden, dicht stehenden Zähnen; Haarbüschel kürzer als die Krallen, Haare nach oben ver- hreitert; Tasterkrallen schlauk, mit 3 geraden Zähuchen. Auyphaena accentuata. Aeussere Hauptkralle mit 7, innere mit 14laugen, krum- men, dicht stehenden Zähnen; Federhaarbüschel länger als die Krallen, die Federhaare gegen die Spitze breit, fächerförmig; die weibliche Tasterkralle klein, hakenförmig, mit einem sehr kleinen, kaum bemerkbaren Zähnchen. Pf. Tasterkralle sehr klein und ungezähnt. Clubiona holosericea. Aeussere Kralle mit 7, innere mit 12 Zähnen, die oberu stark und gebogen ; Federhaarbüschel länger als die Krallen, die Federhaare gegen die Spitze verbreitert; Tasterkralle schlank, sanft gebogen. — Cl. amarantha, äussere Kralle mit 6, innere mit 14 Zäh- nen, die Zähne gerader als bei der vorigen; Federhaarbüschel kürzer als die Krallen, sonst wie vorher; Tasterkralle steiler und derber als bei Cl. holosericea. — Cl. erratica, äussere Kralle mit 7, innere mit 14 geraden Zähnen; Federhaarbüschel so laug als die Krallen, sonst wie vorher; Tasterkralle wie bei Cl. holoser, — CI. pallens, äussere Kralle mit 8, innere mit 12 langen geraden Zähnen; Federhaarbüschel schwach und klein; Tasterkralle wie vorher. — Cl. putris, ganz wie die vorige. — Cl. pellucida und phragmitis wie die vorigen, aber die Federhaarbüschel scheinen ganz zu fehlen. Cheiracanthium cärnifexr. Die Haupikrallen etwas steil, äussere mit 8, innere mit 13 geraden, mässig langen Zähnen; Federhaarbüschel länger als die Krallen, Federhaare linearisch; Tasterkralle knieartig gebogen. — Ch. nutriz. Aeussere Hauptkralle mit 12, innere mit 16 Zähnen, sonst Alles wie bei der vorigen. Macaria formosa. Hauptkrallen schlank, hakenförmig, äussere mit 1, innere mit 3 kleinen, geraden Zähnchen; Federhaarbüschel kurz, die Feder- haare oval; Tasterkralle hakenförmig. — M.nitens. Aeussere Haupt- kralle ungezähnt, innere mit 2 kurzen, dicken geraden Zähnen, sonst Alles wie bei der vorigen. IV. Li 250 r Amaurobius ferox, die nach den Augen zu den Drassides gezählt wird, weicht in der Klauenbildung so ganz von dem Typus dieser Familie ab, dass sie darin nirgend untergebracht werden kann, Die Haupt- krallen sind stark, mit 14 starken, fast gleich‘ langen Zähnen, die beiden ersten aufwärts geneigt, die folgenden gerade. Sie hat eine grosse Afterkralle mit 2 langen, krummen Zähnen und keine Haarbüschel. Die Tasterkralle ist gross, mit 14 langen, geraden Zähnen. Während also Amaurobius ferox nach der Augenstellung so nahe bei Drassus sieht, dass sie früber sogar zu derselben Galtung gezählt wurde, schliesst sie sich nach der Krallenbilduug durch Dolomedes au die Lycosides, oder durch Hahnia au die Ayelenides an. (Siehe oben bei diesen.) Leider gehen mir noch die übrigen, von Herrn Menge bei Danzig sefundenen Arten von Amaurobius ab. Es wäre wohl der Mühe werth, dass diejenigen Herren, welche Gelegenheit haben, sie zu beobachten, die Klauenbildung derselben untersuchten. — Ueber Zora ist schon hei den Lycosides die Rede gewesen. Darnach würden wir die Drassides au die Aygelenides, oder besser durch Dolomedes an die Lycosides auknüpfend, so anordnen müssen: Amaurobius ferox; Drassus sericeus, murinus, severus, troglodytes; Melanophora subterranea, pusilla; Pythonissa variana , Zora spinimana;, Anyphaena accentuata, die durch ihre Tasterkralle einen schönen Uebergang zur zweiten Gruppe bildet; Clubiona holo- sericea, amarantha, erratica, pallens, putris, pellucida, phragmitis; Cheiracanthium carnifex und nutrix ; Macaria formosa, nitens. b) Weibliche Taster ohne Krallen. VIE. Alttides. Die Krallen schlank, äussere und innere Kralle sehr verschieden, stets Federhaarbüschel. Calliethera scenica. Aeussere Kralle mit 5 dicken, weitläufig stehenden, innere mit 18 dünnen, kammförmigen, kurzen Zähnen; Haarbüschel fast so laug als die Krallen, die Haare spatelförmig (d stellt ein ein- zelnes Haar vor). — C. zebranea und tenera ebenso, daher auch nach der Krallenbildung als blosse Varietäten der vorigen bestätigt. — C. ambiyua dagegen ist sehr verschieden. Die Krallen sind viel stärker und massiver, die äussern mit 1, die innern mit 12 an der oberen Hälfte dicht zusammengedrängten Zähnen. Haarbüschel etwas kürzer, sonst so wie bei der vorigen. ' 251 Dendryphantes medius. Krallen etwas massiv, äussere mit 4, innere mit 24 dicht stehenden kurzen Zälmen ; Haarbüschel kürzer, Haare gegen die Spitze schwach verbreitert, y Marpissa muscosa. Krallen stark und massiv, äussere mit 2, innere mit 14 dicht stehenden Zähnen ; Haarbüschel so lang a!s die Krallen, Haare fast linearisch, Euophrys falcata. Krallen schlank, äussere mit 3 starken, innere mit 10 dünnen, dicht stehenden Zähnen; Federhaarbüschel so lang als die Krallen, Haare fast linearisch. — E. cerucifera, äussere Kralle mit 2, innere mit 10; E. pubescens, äussere Kralle mit 1 längeren und 1 kürzern, innere mit 10; E.striata, äussere Kralle mit 1, innerere mit 5; E. lineata, äussere Kralle mit einem sehr kurzen, innere mit 5 Zälnen. Immer die Zähne der äussern Kralle stark, kegelförmig und weitläufig, die der inneren dünn und dicht stehend. Bei E. praticola die innere Kralle mit 1%, bei E. terebrata mit 10, bei E, tigrina mit 7 dicht stehenden Zähnen, die äussere Kralle ganz ungezähnt. Die Federhaarbüschel bei allen ziemlich ebenso gestaltet wie bei E. falcata. Heliophunus cupreus. Aeussere Kralle am ersten und dritten Fusspaar ganz ungezähnt, am zweiten und vierten mit 1 grösseren und 1 kleinen hakenförmigen Zahn, die innere überall mit 10 Zähnen. Federhadr- büschel wie bei Euophrys. Altus frontalis. Beide Krallen ganz ungezähnt, Federhaarbüschel fast so lang als die Krallen, Federlaare spatelfürmig,. Salticus formicarius, von der Herr Menge bei Danzig ein Exemplar gefun- den, ist mir noch nicht vorgekommen. Alle Attides sind sich in der Gestalt der Krallen und der Federhaarbüschel sehr ähnlich; nach der grössern oder geringern Entwicklung der Zähne bilden sich folgende Reihen: Calliethera scenica (zebranea, tenera) , ambigua ; Dendryphantes medius ; Marpissa muscosa ; Euophrys falcata, crucifera, pubescens, striata, tineata, praticola , terebrata, tiyrina, Heliophanus cupreus; Attus frontalis. Blicken wir zurück, so sehen wir, dass unter den genannten Spinnen nur diese sechs Gattungen in ihrer Krallenbildung von dem Typus derjenigen Familie, welcher sie nach ihrer Augenstellung und nach audern Kennzeichen zugezählt sind, abweichen, und daher ent- weder vorläufig isolirt stehen bleiben, oder audern Gruppen als bisher eingereihet, oder als Uebergangsformen betrachtet werden müssen, nämlich: Mithras paradoxus, Dictyna (benigna, latens und varia- bilis), Micryphantes flavomaculatus, Zora spinimana, Episinus trun- Ii* 252 catus, Amaurobius ferox, und dass Dolomedes fimbriatus wegen der männlichen Tasterkralle so lange als eine gänzliche Abnormität daste- hen wird, bis untersucht ist, ob die andern Species von Dolomedes und Ocyale nicht vielleicht dieselbe Erscheinung zeigen. Von deu übrigen Spinnen zeigen diejenigen, welche nach ihren andern Ver- hältnissen bisher in eine Familie zusammengefasst sind, auch in ihrer Krallenbildung einen durchgehenden, eigenthümlichen Typus, dessen Modificationen in den meisten Fällen auch die Unterabtheilungen der- selben und die Gattungen gut characterisiren, und oft auf über- raschende Weise den Uebergang der einen zur anderu bezeichnen. Die Beweise dafür sind in den vorstehenden speciellen Beschreibungen zur Genüge enthalten, und ich schliesse daher mit der Bitte an die Freunde der Spinnen, diesem interessanten Gegenstaude ihre Aufmerk- samkeit zuzuwenden, die Lücken, welche ich habe lassen müssen, auszufüllen, und die Irrthümer, von denen meine Beobachtungen trotz aller Vorsicht doch wohl nicht frei sein werden, zu berichtigen. Verh.d. x. b.ler: 3.Mien II 1834. GE I: Ri Z Z Fa BR kprira Driaudema. (35 ? \Ya h a Asagena serratipes. /£ Ef Pe Hahn puwsilla. - Dr Ian. Mi} Linyphia montana. | T’heridium: neroosum. Dh. Ohlert, Klanen, bildung dr Sunnen. BER; Si: Mr b / FG us [ G } 1 Fu 5 H Steatoda redimit a. ZZ = (S,—/ = Bug = > N) ee b Dietyna benigna. EL WERDEN ERBEN Deren | Li Be = / G / 2, = —) El, en; ig G [4 e/ z | I Dolomedes fimbriatus. AR}: Eee DE Ze = l , £& / = © N © ‘ Sbtamta piscatoria: Ä Varkı. di nb ler Y DK. Obhlert, Klauen. Wien AV I854. i bildungd.pr. Spinnen: beimonia naludrtcolu. Furdosa montieola. Trochosa trabalrs. Zora syeinimana. Segestriea senocıwlata: | Thomisus calyeinus. Drassus sericeus. Angphaena accentuata. (Tubtona holosertcea: ar Verzeichniss aller von Herrn J. Ch. Neumann in Böhmen gesammelten Pflanzen. Nach seinem Herbare, als ein Beitrag zur Flora Nord-Böhmens zusammengestellt von Heinrich Wilhelm Reichardt. Einleitung. Die von Herrn Neumann durchforschten Gegenden gehören mit geringen Ausnahmen dem ehemaligen Leitmeritzer und Bunzlauer Kreise an, und bieten in ihrer Vegetation manche Eigenthümlichkeiten dar, als deren hervorragendste wohl der grosse Reichthum der Wälder an Rubus- Arten und au Lebermoosen zu bezeichnen sein dürfte; denn von jenen wurden über 30 Weihe’sche Species beobachtet, diese sind durch 47 Arten vertreten. Da es vielleicht nicht unwillkommen sein dürfte, und jn dem Plane des Vereines liegt, Biographien vaterländischer Naturforscher zu besi- tzen, will ich in wenigen Zügen das Leben dieses eifrigen Botanikers schildern. Herr Johann Christian Neumann, geboren 1784 zu Georgswalde, studirie am Gymnasium zu Pilsen mit Auszeichnung, ging dann nach Prag, hörte dort, von seiner Liebe zur Botanik getrieben, die Vorträge des Herrn Professors Novotvorsky, und bildete sich durch gemeinsame Studien 254 mil seinen Jugendfreunden, den Herrn Opiz und Professor Tausch in diesem seinem Lieblingsfache weiter aus. Nach ehrenvoll beendeten Studien erhielt er durch Herrn Professor Pohl die Stelle als Gartendirektor zu Hiubosch, übersiedelte daun nach Friedersdorf und Kleinskal, wo er deu- selben Posten bekleidete, und kam endlich nach Iglau, wo er leider nicht unter den günstigsten Umständen lebt. Während dieser ganzen Zeit war Herr Neumann in botanischer Beziehung unermüdlich thätig und durchforschte mit den Herren Franz Alois Fischer und Pater Karl die Umgebungen vonFriedersdorf, Georgswalde, Hlubosch, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg und Schluckenau auf das eifrigste. Seine Bemühungen wurden von dem besten Erfolge gekrönt und die Flora Böhmens verdankt ihm die Auffindung manches seltenen, oder sogar neuen Bürgers. So benannte Herr Hofrath Reichenbach die von Herrn Neu- | mann um Benatek aufgefundene Potentilla nach ihm Neumanniana. und Varietäten, wie Alnus hybrida, Glechoma acutilobum, Rubus Pseuda- moenus, grandis, lividicaulis und die Formen von hirtus bin ich so frei, dem verehrten Vereine zur Beurtheilung vorzulegen, da ich über ihre Haltbarkeit Die übrigen, von Herrn Neumann als neu bezeichneten Species kein competentes Urtheil abzugeben wage. i Auch die Garteukataloge wurden von Herrn Neumann mit mancher neuen Species bereichert, indem er viele nord-amerikanische Sträucher cul- tivirte, ein Streben, bei dem ihn die Freigebigkeit des Herrn v. Leibnitz, des damaligen Besitzers von Friedersdorf, auf das grossmüthigste unter- slützte. So beschrieb Herr Pr. Tausch die ihm vor Herrn Neumann eingesendeten Aronien, wie: Neumannia, Bartramiana, Wangenheimiana und pumila, ferner Betula latifolia und carpinoides, endlich Ceanothus Neu- manni als neu. Die Phanerogamen ordnete ich auf den ausdrücklichen Wunsch des Herrn Neumann nach Reichenbach’s Flora; denn er wollte das Re- sultat seiner mehr als 40jährigen Leistungen nach dem Systeme eines von ihm so hoch geschätzten Freundes geordnet wissen. A. Hryptlogamen. (Nach Rabenhorst’s Kryptogamen-Flora geordnet.) 1. Pilze. Uredo Caricis Pers. Auf Carex-Arten in den Habichsteiner Sümpfen. — segetum Pers. Auf Avena um Georgswalde. . — destruens Schlecht. Auf Secale um Friedersdorf. — filicum Klotsch. Auf Asplenium Trichomanes auf den Klein- skaler Felsen. — Vincetoxici DC. Auf Cynanchum Vincetoxicum um Kleinskal. — candida Pers. Auf Capsella und Camelina um Kleinskal. 17. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 255 . Aecidium Cichoriacearum DC. Auf Tarazacum um Georgswalde. — Asperifolü Pers. Auf Pulmonaria um Raumbusch, — Euphorbiae Pers. Auf Euphorbia Esula und Cyparissias um Kleinskal. . Roestelia cancellata Rebent. Auf Birnbänumen um Kleinskal. . Puccinia Polygonorum Sch]. Auf Polygonum Bistorta um Georgswalde. — Anemones Pers. Auf Anemone nemorosa um Kleinskal. . Tubercularia vulgaris Tode. Auf abgestorbenen Zweigen um Georgs- walde. . Erineum betulinum Schum. Auf Betula- Arten um Georgswalde, Nixdorf. . Phacidium alneum Fr, Auf Alnus glutinosa um Georgswalde. . Rhytisma acerinum Fr. Um Kleinskal, Georgswalde auf Acer - Blättern. Polystigma rubrum DC. Auf Prunus spinosa um Wranovic. . Sphaeria maculaeformis Pers. Auf Acer-Blättern um Georgswalde, Kleinskal, Wranovic. . Phallus impudicus L. Im Dickicht der Kleinskaler-, Georgswalder- und Wettler-Wälder. . Clavaria crocea Pers. Auf faulen Baumstämmen der Wälder um Georgswalde. Morchella esculenta Pers. Wälder um Georgswalde. Thelephora terrestris Pers. Auf Walderde um Hirschberg. II. Flechten. Variolaria communis Ach. Auf Baumrinde um Triebsch. Lecanora subfusca Ach. Auf alten Balken um Georgswalde. Umbilicaria pustulata Ho ffm. Auf Steinblöcken um Habichtstein. Collema crispum Hoffm. Auf den Felswänden des Rauchberges bei Rumburge. Lobaria pulmonaria Hoffm. In den Kleinskaler - Wäldern mit Apo- thecien. Peiltigera venosa Hoffm. In den Hluboscher Wäldern. — polydactyla Flk. Um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf in Wäldern. Neophroma resupinatum Fr. c. papyraceum-Schaer. Auf Walderde mit Moosen am Pirskenberge bei Schluckenau. Sphaerophorus coralloides P. Am Grunde alter Baumstämme in den Nixdorfer Wäldern. — fragilis Pers. Steril auf Felsblöcken des Schluckenauer Pirs- kenberges. 33. Cladonia bellidiflora Schaer. Im Kirmeschthale bei Nixdorf. 256 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. Cladonia gracilis Schaer. In Wäldern um Kleinskal. — rangiferina L. c. alpestris. Auf dem Berge Gölsch. Cetraria islandica Ach. c. erispa F». In Holzschlägen um Kleinskal. Ramalina calicaris Fr. b. fraxinea Hoffm. An Alleebäumen um Kleinskal. III. Algen. Batrachospermum moniliforme Roth. In schnellfliessenden Bächen um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. IV. Lebermoose. Riccia fluitans L. mit R. natans in den Teichen um Kleinskal. Feyatella conica Corda. An den Ufern der Waldbäche um Kleinskal und Georgswalde. Metzgeria furcata Nees. In den Georgswalder Wäldern ; pubescens Raddi. Auf Basaltblöcken am Pirskenberge bei Schluckenau. . Aneura pinguis Nees. In Waldbächen um Nixdorf, Kleinskal, Georgs- walde. . Blasia pusilla Mich. mit a. Hookeri. An Waldhohlwegen um Nixdorf, Georgswalde. . Pellia epiphylia Nees. Um Nixdorf, Kleinskal, Georgswalde an den Ufern der Waldbäche. Lejeunia serpylüifolia Lib. An schattigen Felsblöcken um Kleinskal, Georgswalde und am Rauchberge bei Rumburg. Frullania Tamarisci Nees. Am Rauchberge um Georgswalde, Nixdorf, Kleinskal die Felswände in grossen Polstern bekleidend. Madotheca laevigata Dum. Am Rauchberge, bei Georgswalde, uni Nixdorf. - E Ptilidium ciliare Nees. Am Grunde alter Baumstämme am Palmberge bei Nixdorf, in den Kleiuskaler Wäldern. . Trichocolea Tomentella Nees. An Waldbächen um Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf. . Mastigobryum trilobatum Nees. In Wäldern um Kleinskal, Georgs- walde, Rumburg, Nixdorf. . Lepidozia reptans Nees. Auf faulen Baumstämmen der Nixdorfer, Kleinskaler, Georgswalder und Rumburger Wälder. . Calypogeia Trichomanis Nees. An Waldbächen um Georgswalde, Nix- dorf, Rumburg. Geocalyx graveolens Nees. Auf feuchter Erde in den Wäldern um Georgswalde und Rumburg. BE 257 54. Chiloscyphus pallescens Dum. In Waldbächen um Kleiuskal, Georgs- 55. > 55 walde., Lophocolea heterophylia Nees. Auf faulen Baumstämmen um Georgs- walde. a — Hookeriana Nees. An Steinen der Waldbäche um Georgswalde. RE Bidentata Nees. Auf Baumstämmen in den Nixdorfer und Schlu- ckenauer Wäldern. 56, Liochlaena lanceolata Nees. An Waldbächen um Georgswalde, 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68, . zo. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. Nixdorf. _ Sphagnoecoetis communis Nees. Auf Torfen um Georgswalde, Nixdorf zwischen Sphagnen. Jungermannia trichophylia L. In Wäldern um Kleinskal, Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. connivens Dicks. Auf alten Baunstrünken der Georgswalder- und Kleinskaler Wälder. bicuspidata L. Auf Walderde um Georgswalde. barbata Nees. in den Formen d. /ycopodioides N. unde. Schreberi N. in Wäldern um Kleinskal in der Varietät f. quinquedentata. Auf feuchten Felswänden um Georgswalde, Kleinskal, Rumburg, Nixdorf. sazicola Schr. Auf dem Kleinskaler Felsenkamme selten. minuta Dicks. Auf dem Kleinskaler Felsenkamme unter Dicra- num polycarpum, auf Steinblöcken um Georgswalde. incisa Schr. Auf modernden- Baumstrünken um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. bierenata Lindenbg. An Waldhohlwegen um Georgswalde, Nixdorf. excisa Dicks. Auf dem Kleinskaler Felsenkamme. ventricosa Nees. Mit Keimkörnern in Waldhohlwegen um Kleinskal, Nixdorf. tersa Nees. Auf nassen Stellen der Kleinskaler Felsen. sphaerocarpa Hook. Auf schattig feuchten Felsen um Nixdorf. nana Nees. An Waldhohlwegen um Nixdorf, Raumbusch. erenulata L. An Waldrändern um Georgswalde, Rumburg. scalariformis Nees. Am Kleinskaler Felsenkamme. Taylori Hook. Auf feuchten Felswänden um Nixdorf. ezsecla Schm. Auf faulenden Baumstämmen um Nixdorf. obtusifolia Hook. An Waldwegen um Georgswalde, Nixdorf; — a albicans L. Au kiesigen Waldwegen um Georgswalde, Nixdorf. Scapania umbrosa Nees. Alte Baumstrünke der Georgswalder, Nix- dorfer, Rumburger und Kleinskaler Wälder. nemorosa N e.es. Wälder um Rumburg, Georgswalde. irrigua Nees: Auf Torfen um Rumburg, Nixdorf, Georgswalde. > IV; Kk 258 79. Scapania Plagiochila asplenioidesN ees. Gemein in den Wäldern. | 79a — — Tnterrupta Nees. Basaltblöcke am Pirskenberge bei Schluckenau. | 80. Altcularia scalaris Nees. Waldhohlwege um Nixdorf. 81. Sarcoscyphus Funkiü Nees. In Waldhohlwegen um Georgswalde. V. Laubmoose. 82. Andraea rupestris Hedw. Auf Basalthblöcken am Pirskenberge hei Schluckenan. 83. Sphagnum cymbifolium Dill. mit squarrosum Pers. Auf Torfen um Georgswalde. 84, — acutifolium Ehr. Torfe um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. 85. Bruchia palustris Müll.! An Abzugsgräben der Georgswalder Torf- wieseıf selten. 86. Phascum cuspidatum Schr. In Gemüsegärten um Georgswalde, Klein- skal, Nixdorf. wi) 87. Splachnum ampullaceumL. Fructificirend in Habichtsteiner Torfmooren. 88. Pottia truncata Bruch. Auf feuchten Brachen um Georgswalde, Nixdorf. j 89. -— intermedia Schw. Auf Aeckern um Triebsch, Georgswaide. 90. Barbula unguiculata Hedw. mit subulata Brid. Auf Brachen um Nix- dorf, Georgswalde. 91. Leucobryum vulgare Hamp. Selten auf Torfwiesen um Nixdorf mit Krüchten. \ 92, Rhabdoweisia denticulata Brid. Auf den Felsen des Kirmeschthales bei Nixdorf. 93. Dieranum polycarpum Ehrh. Auf schattigen Felswänden im Kirmesch- thale‘ bei Nixdorf, am Rumburger Rauchberge; die Varietät db. strumiferum Br. et Sch. Am Wespensteine bei Nixdorf. 94. — virens Hedw. Am Kleinskaler Felsenkamme. 9. — crispum Hedw. An den Felsen des Kirmeschthales bei Nixdorf. 9. — cerviculatum Hedw. An Grabenrändern der Spilsover Torfe hei Kleinskal. 97. — subulatum Hedw. Auf den Felsen des Wespensteines bei Nixdorf. s 98. — elongatum Schw. Auf dem Rauchberge bei Rumburg. 99: — wundulatum Ehrh. In Wäldern am Kuhberge. 100. Dieranodontium longirostre Br. et Sch, Faulende Baumstämme der Nixdorfer Wälder, 101. Hedwigia ciliata Med w. Auf den Felswänden des Kleinskaler Kammes. 102%. Schistidium confertum Br. et Sch. An Felsblöcken bei Nixdorf. WETTER 259 103 Schistidium apocarpum Br. et Sch, b. rivulare Nees. In der Iser bei der Winkelmühle in der Nähe von Kleinskal an Steinen. 104. Racomitrium aciculare Br. In Waldbächen um Nixdorf, und am Pirs- kenberge bei Schluckenau an Steinen. 105. — canescens Brid. mit b. ericoides Br. Auf Haideboden uın Nixdorf. = 106. Grimmia ovata W eb. et M. Au Felsen um Woarnsdorf, Nixdorf. 107. Orthotrichum anomalum Hedw. Auf deu Kleinskaler Felsen. 108. — oafine Schr. Auf Pappelu um Georgswalde. 109. — fastigiatum Brid. Auf Pappeln um Kleinskal. 110. — rupestre Schwaegr. c. Sehlmeyeri Horusch. Auf deu Kleinskaler Felsen. 111. — cerispum Hedw. Auf Buchen um Georgswalde. 112. — leiocarpum Br. et Sch. An Pappeln bei Kleinskal, 113. Bartramia ithyphylia Brid. Auf Basaltblöcken am Botzenberge. 114. — fontana Sw. Auf Torfwieseu um Georgswalde. 115. Meesia longiseta Hed w. mit der vorigen. 116. Paludella squarrosa Brid. Auf Torfwiesen um Georgswalde. 117. Bryılm elongatum Dicks. In den Georgswalder Wäldern am Weg- rändern. 118. — annotinum Hedw. Au Grabenrändern um Georgswalde, Nixdorf. 119. — bimum Schreb. Auf Torfwiesen um Rumburg. 120. -— turbinatum Schw. Auf Mooren um Georgswalde. 121. — Duvalii Voit. Sumpfwiesen um Georgswalde. 122. Mnium hornum L. Sumpfige Stellen des Niederwaldes bei Georgs- walde. 123. — punctatum He dw. Quellige Orte des Georgswalder Ziegen- rückens. 124. — serratum Brid. In den Wäldern des Pirskenberges hei Schlu- ckenau. } 125. Aulacomnion palustre Schwer. Auf Torfwiesen um Georgswalde. 126. - — androgynum Schwer. Auf alten Baumstämmeu der Nixdorfer- und Kleinskaler Wälder. 127. Tetraphis pellueida Brid. Modernde Baumstrünke um Nixdorf. 128. Polytrichum nanum Hedw. Au Wegrändern um Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf. 129. — aloides Hedw. An Grabenräudern um Georgswalde, Rumburg, # Nixdorf, 130. — urnigerum L. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 131. — alpinum L. Am Kleinskaler Felsenkamme, am Ziegehrücken bei Georgswalde, 132, — formosum Hedw. Auf Torfen um die Winkelmühle bei Kleinskal. Kk* 260 133. Polytrichum strictum M enz. Auf dem Ziegenrücken bei Georgswalde, 134. — commune L. In Wäldern gemein, 135. Buxbaumia aphylla Hall. Selten in trockenen Wäldern bei Georgs- walde. ; 1128 136. Diphyscium foliosum W. et M. An Waldhohlwegen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. } 137. Leptohymenium fiiforme Hübn. Auf Basaltblöcken am Rauchberge bei Rumburg. 138. Anomodon viticulosus Hook. Auf dem Gemäuer der Ruine Tollenstein. 139. — curtipendulus Hook. Felswände am Rumburger Rauchberge um Nixdorf. 140. Leskea polyantha Hedw. Au Obstbäumen um Schluckenau, Georgs- walde. 141. — sericea Hedw. An den Kleinskaler Felsen in grossen Polstern. 142. — subtilis Hedw. An alten Baumstämmen der Wranskoer- und Kleinskaler Wälder. 143. — trichomanoides. An Buchen am Rauchberge bei Rumburg. 144. Climacium dendroides W. et M. Mit Früchten an Waldbächen um Georgswalde, Kleinskal. 145. Hypnum abietinum L. Auf trockenen Hügeln um Georgswalde, Nixdorf. 146. — tamariscinum Hedw. Am Woaldbache des Rumburger Rauch- berges. 147. _ — splendens Hedw. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf. 148. — aduncum L. Sumpfige Stellen des Berges Sowitz bei Wettel. 149. — fluitans L. In Bächen um Wrawnovic des Pilsner Kreises. 150. _— rugosum Ehrh. An trockenen Bergabhängen um Georgswalde. 151. — sitesiacum P. etB. In Wäldern am Ziegenrücken bei Georgs- } walde. 152. — uncinatum Hedw. An Waldbächen um Nixdorf, Georgswalde, Kleinskal. 153. — triquetrum L. Unter Büschen um Georgswalde. "154. — striatum Schrb. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf. 155. — Tloreum L. In Laubwäldern um Nixdorf. 156. — stellatum Schr. Auf Torfwiesen um Georgswalde. 157. — undulatum L. Wälder des Georgswalder Ziegenrückens. ! 158.: — ruscifolium Neck. In Waldbächen um Wranovic, Kleinskal. 159. — confertum Dicks. Auf einer alten Gartenmauer bei Nixdorf. 160. — purum L. Wälder um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 161. — sSschreberi Willd. Feuchte Wälder um Kleinskal, Nixdorf. 162. — cordifolium Hedw. Sumpfwiesen des Ziegenrückens bei Georgs- walde. 163. — cuspidatumL. Sumpfwiesen um Nixdorf, Georgswalde, Rumburg, Kleinskal. 164. — curvatum Sw. In den Kleinskaler Wäldern. 261 165. Hypnum serpens L. Auf alten Mauern um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. 166. — riparium L. An Steinen in Bächen um Georgswalde, Nixdorf. 167. — populeum Hedw. An Pappeln um Kleinskal, Nixdorf. 168. — plumosum L. In Wäldern am Ziegenrücken bei Georgswalde. 169. — salebrosum Hoffm. In Wäldern um Georgswalde. 170. — Zutescens Hedw. Auf trockenen Stellen des Rauchberges bei Rumburg, um Georgswalde, Nixdorf. 1711. — pitferum Schr. In lichten Wäldern um Nixdorf, Georgswalde. 172. — velutinum L. Baumstrünke um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. 173. — rutabulum L. In Wäldern um Wranovic, Georgswalde, Nixdorf. 174. Fissidens bryoides Hedw. Auf feuchter Erde in Wäldern um Georgs- walde. » VI. Gefäss-Kryptogamen. 175. Polypodium calcareum Sm. Wälder um Nixdorf, Kleinskal. 176 — Dryopteris L. Wälder um Rumburg, Georgswalde. 177. Pteris aquilina L. Auf Haideboden um Georgswalde. 178. Blechnum Spicant Roth. Wälder um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. 179. Asplenium germanicum Weiss. Felsen um Kleinskal und Hlubosch. 180. — Ruta muraria L. Felsspalten, altes Gemäuer um Triebsch, Rum- burg, Georgswalde. 181. — Adiantum nigrum L. b. serpentini Tsch. Am Kelchherge bei Triehsch. 182. — fiir femina R. Br. Gemein in Wäldern. 183. — Trichomanes L. Inu Felsritzen um Rumburg, Georgswalde, Kleinskal. | 184. Cystopteris fragilis Bernh. Ritzen der Kleinskaler Felsen. 185. Woodsia ilwensis R.Br. Unter‘ Steingerölle am Berge Kleis, um die - Ruine Toflenstein. 186. Aspidium Filic mas Sw. Gemein in Wäldern. 187. _— . spinulosum S w. In Wäldern um Kleinskal, Rumburg, Nixdorf, Georgswalde, Schluckenan. mi. — cristatum S w. Wälder um Kleinskal. 189. — Oreopteris Sw. In Wäldern um Georgswalde, Habichtstein. ‚190. — Lobatum Sw. In Wäldern um Nixdorf, Kleinskal, Georgswalde, Rumburg, Schluckenau. 191. Ophioglossum vulgatum L. Auf Waldwiesen, um Georgswalde, Rumburg, Schluckenau. - 192. Botrychium Lunaria Sw. An lichten Waldplätzen um Georgswalde. Nixdorf, Rumburg,. 262 193. Lycopodium Selago L. Im Niederwalde hei Georgswalde. 194. — imundatum L. Auf Torfen um die Dammmühle, Georgswalde, Rumburge. j 195. — annotinum L. Wälder um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. 196. — complanatum L. Feuchte Wälder am Berge Kleis, Georgswalde, Nixdorf. 197. Equisetum Teimateja Ehrh. Steril an Waldbächen um Georgswalde, Rumburg. i 198. — pratense Ehrh. An den Iserufern bei Kleinskal um die Win- kelmühle, 199. — palustre L. Auf Sumpfwiesen um HKleinskal, Georgswalde, Rumburg. [4 B. Phanerogumen. (Nach Reichenbach's „Flora Germaniae excursoria‘‘ geordnet.) I. Acroblastae. 300. Potamoyeton perfoliatus L. Teiche um Georgswalde. 201. — rufescens Schr. In Teichen um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. 202. — natans L. Gemein in stehenden Wässern. ö 203. Culla palustris L. An den Rändern der Hirschberger Teiche. 204. Arum maculatum L. P folüs immaculatis, Am Pirskenberge bei Schluckenau. 205. Lolium arvense With. In Leinäckern um Kleinskal: 206. Elymus europaeus L. In Holzschlägen am Rauchberge bei Rumburg, um Nixdorf. s 207. Brachypodium gracile P.B. mit pinnatum P.B. Unter Gebüschen um Kleinskal. 208. Digitaria filiformis Krel. Auf Aeckern um KifiZzek bei Kleinskal, Habichtstein. | 209. Agrostis canina L, An Rainen um die Dammmühle. 210. — stolonifera L. An sandigen Rändern der Hirschberger Teiche. 211. Calamagrostis syWwatica DC. Unter Gebüsch an der Iser bei Spilsov. um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. 212. Milium effusum L. In Wäldern am Rauchberge bei Rumburg, um Nix- dorf, Georgswalde. 213. Stipa capillata L. Auf sonnigen Hügeln um Brozan, Leitmeritz. 214. — pennata L. Auf sandigen Feldern um Brozan, Leitmeritz, Lobosic. 215. Setaria glauca P. B. Häufig auf Brachen um Leitmerilz, um Kleinskal und Georgswalde selten. 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 246. 263 Coleanthus subtilis Seid. In ausgetrockneten Teichen um Wossek im Pilsner Kreise. Phleum Böhmeri L. Auf dürren Wiesen um Georgswalde., Sesteria coerulea Ard. Auf Wiesen um Leitmeritz. Vulpia Myurus L. Auf Triften um Wranovic. Festuca duriuscula L. Wiesen am Berge Röhl bei Nimes. — rubra L. Wiesen um Kleinskal. — pratensis Huds. Auf Wiesen um die Winkelmühle bei Kleinskal, Nixdorf. — sylvatica Host. Wälder des Rauchberges, Berges Röhl, um Nixdorf, Georgswalde, Melica ciliata L. Unter Gebüsch um Brozan, Nixdorf, Rumburg , Schluckenau. — uniflora Retz. Wälder des Rauchberges, um Georgswalde, Nixdorf. Molinia coerulea M» ch. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Habicht- stein, Nixdorf. Triodia decumbens P. B. Wälder um die Winkelmühle bei Kleinskal, um Georgeswalde, Nixdorf, Bromus asper Murr. Wälder um Kleinskal, Rumburg, Nixdorf. Glyceria aquatica Presl. An den Rändern der Hirschberger Teiche. — distans. Wahlb. An Gräben um Brozan. Poa bulbosa L. Au trockenen Abhängeu um Königsaal bei Leitmeritz. — angustifolia L. An Rainen um Brozan, Kleinskal, Leitmeritz. '— sudetica Haenk. ß remota Fr. Selten au Lachen. Georgswalde, Nixdorf, Schluckenau. Eragrostis vulgaris. Auf Aeckern um Raudnitz. Köleria cristata Pers. An Abhängen des Kreuzberges bei Schluckenau. Corynephorus canescens P. B. Auf Saudfeldern um Rudig, Leitmeritz. Aira praecox L. mit caryophyllea L. Auf Sandäckern um Georgs- walde. — flexuosa L. Auf Bergwiesen um Rumburg, Nixdorf, Schluckenau. Avena flawescens L. Wiesen um Kleinskal. — pubescens L. Grasige Abhänge um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg, Arrhenatherum avenaceum P. B. Unter Gebüschen im Kleinskaler Schlossgarten. Holcus mollis L. An Rainen um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf, Schluckenau. Vignea Davalliana S m. Auf Torfen um MHabichtstein, Kleinskal, Nixdorf. — stellulata Good. Sumpfwiesen um Rumburg, Nixdorf, Georgswalde. — argyroglochn Horn. In Holzschlägen am Rauchberge bei Rumburg. — remota L. An Waldbächen im Niederwalde bei Georgswalde. 264 5 , 247. Viynea elongata L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde. 248. — intermedia Good. Auf Sumpfwiesen um Brozan, Hilubosch, Kleinskal. ' 249. — stricta Good. Sümpfe um Rumburg, Georgswalde. 250. — caespitosa L. Sumpfwiesen um Brozan, Rumburg, Georgswalde. 251. Carex Buxbaumii W ahlbg, Auf Sumpfwiesen um Warnsdorf. 252. — digitata L. Wälder am Botzenberge bei Schluckenau, um Run- > burg, Nixdorf, Georgswalde, 253. — pilulifera L. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf. 254. — Drymeja Ehrh. Au Waldbächen am Rauchberge, um Nixdorf, Georgswalde. 255. — filiformis L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde. 256. — Pseudocyperus L, An Lachenrändern um Nixdorf. _ 257. -— Agastachys Ehrh. In Wäldern um die Winkelmühle bei Klein- skal, um Nixdorf. 258. Schelhammeria cyperoides Mnch. In ausgetrockneten Teichen um die, Dammmühle. } 259. Cyperus fuscus L. mit flavescens L. An Teichrändern um Lobosic. 260. Rhynchospora alba Vahl mit Tuaeg R. e. Sch. Sümpfe um die Damm- mühle. 261. Blysmus compressus Pers. An Teichrändern um Kleinskal, Lobosic. 262. Isolepsis setacea R. Br. An quelligen Orten der Rumburger Sumpf- wiesen. 263. Heleocharis ovata Lestibh. In ausgetrockneten Teichen um dieDamm- mühle, Schluckenau. 264. Scirpus lacustris L. Im grossen Hirschberger Teiche. 265. Eriophorum vaginatum L. Am Rande des wüsten Teiches bei Hirsch- berg, im Niederwalde bei Georgswalde, um Kleinskal. 266. — triquetrum Hoppe. Sumpfige Stellen ‚des Ziegenrückens bei Georgswalde. 267. Iris pumila L. An den Felsen des Karlsteines. 268. —. sibirica L. Auf Wiesen um Habichtstein, Hlubosch, Brozan, Tschischkovic. 269. — -nudicaulis Lam. Um die Ruine Kostial im Leitmeritzer Kreise. 270.: — Pseudacorus L. An Teichrändern um Kleinskal, Hohlau. 271. Leucojum vernum L. Auf Wiesen um Kleinskal, Georgenthal bei Rumburg. 272. Galanthus nivalis L. Häufig im Fasangarten bei Wettel. 273. Luzula multiflora Lej. Am Gottesberge hei Georgswalde. 274. Juncus conglomeratus L. Feuchte Wiesen um Georgswalde. 275. — fiüformis L. Auf Torfen um Kleinskal, Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. = 276. — capitatus Weig. Auf Sumpfwiesen um Habichtstein. 265 277. Juncus supinus Mn cl. Sumpfwiesen um Georgswalde, BRumburg, Nixdorf, 278. — bufonius L., Feuchte Wiesen um Kleinskal, Nixdorf. 279. — Tenageja Ehrh. An den Rändern des Hirschberger Teiches. 280. — dGerardi. Torfige Wiesen um Wrbitschom im Leitmeritzer Kreise. 28I. — compressus Jacg. Am Wegrändern in Wiesen um Kleinskal. 282. — lamprocarpus Ehrh. Feuchte Wiesen um Kleinskal, Rumburg. Georgeswalde. 283. — acutiflorus Ehrn. Sumpfwiesen um Georgswalde, 234. obtusiflorus. Sümpfe um Kleinskal, die Dammmühle ,„ Georgs- walde, Nixdorf. 285. Triglochin palustre L. An der Iser bei Kleinskal, auf Torfen um Libach. 286. Tofieldia calyculata L. Auf Torfwiesen um die Dammmühle. 237. Colchicum autumnale L. Auf Wiesen um Turnau bei Kleinskal. 288. Butomus umbellatus L. In der Iser bei Kleinskal, in einem Graben bei Sullowie selten, 289. Convallaria majalis L. Unter Gebüschen um Nixdorf, Georgswalde. 290. — Polygonatum L. Unter Büschen um Brozan, Nixdorf, Georgswalde. 291. — multiflora L. Gebüsche um Georgswalde, Nixdorf, 292. — verticillata L. Mit der vorhergehenden. 293. Lilium Martagon L. Um die Winkelmühle bei Kleinskal unter Ge- büschen. 294. Muscari comosum Mill. Unter der Saat bei Heitmeritz. 295. Gagea stenopetala Rchb. Unter der Saat bei Kleinskal. 296. — minima Sal. In Obstgärten um Kleinskal. 297. — arvensis Pers. Um Kleinskal au Rainen. 298. — dluteaKer. Unter Gebüschen um Kleinskal. 299. Ornithogalum umbellatum L. In Obstgärten um Kleinskal. 300. Albucea nutans L. Auf Triften um Böhmisch-Leipa. 301. Porrum sphaerocephatum L. Auf Aeckern um Kleinskal. 302%. — strictum Rchb. Auf Felsen des Berges Kleis. 303. Allium acutanyultum W. Auf feuchten Wiesen um Kleinskal. 304. — Victoralis L. Am Kleinskaler Felsenkamme., 305. — ursinum L. Wälder des Berges Röhl bei Nimes. 306. Codonoprasum oleraceum Rchb. In Obstgärten bei Kleinskal. 307. Anthericum ramosum L. An Rainen um Lobosic. 308. Platanthera bifolia Rich. Wälder um Hlubosch, Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf. 309. Gymnadenia conopsea R. Br. Auf Wiesen um Warnsdorf, Nixdorf, Georgswalde. 310. Nigritella globosa Rich. Im Niedergrunde bei Leitmeritz auf Wiesen, 311. Orchis Morio L. Auf Wiesen um Kleinskal, Nixdorf, Georgswalde. 312. — mascula L. Auf Waldwiesen im Niedergrunde bei Leilmeritz. 313. — coriophora.L. Selten auf Wiesen um Georgswalde, IV. Li 266 314. 315. 316. 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. 324. 325. 326. 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339. 340. 341. Orchis ustulata L. Auf Wiesen um Wranovic, Kleinskal. — sambucina L. Auf Waldwiesen um Triebsch bei Leitmeritz. — latifolia L. (nach Reichenbach die echte). Selten auf Wiesen um Georgswalde. Spiranthes autumnalis Rich. Auf feuchten Waldwiesen um Kleinskal. Cephalanthera rubra Rich. Wälder am Berge Kleis, um Kleinskal. — ensifolia Rich. Wälder um die Winkelmühle bei Kleinskal. Neottia nidus avis Rich. In Wäldern um Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. Listera cordata R, Br. Schattige, quellige Orte der Wälder des Berges Kleis. — ovata R. Br. Wiesen um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf, Schluckenau, Kleinskal. Epipactis atrorubensHoffm. Wälder um Georgswalde, am Berge Kleis. — Latifolia Sw. Wälder um Wransko, Georgswalde,,„ Kleinskal, Nixdorf. — palustris Sw. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Nixdorf. Cypripedium Calceolus L. Gebüsche um die Winkelmühle bei Kleinskal. 1I. Synchlamideae. Thesium comosum Rth. Auf Wiesen um Leitmeritz. — pratense Ehrh. Wiesen um Brozan, — dinophyllum L. Auf Wiesen des Uhuberges bei Jeitmeritz, um Lobosic, — montanum Ehrh,. Wiesen um Brozan. Stellera Passerina L. Auf Triften um Gasdorf bei Leitmeritz. Daphne Cneorum L. Am Berge Bane bei Königsaal. — Mezereum L. Wälder um Triebsch, Rumburg, Nixdorf, Kleinskal. Salix ambigua Ehrh. Sumpfwiesen um die Dammmiühle, Drabskä skäla, bei Kleinskal, um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf. — repens L. Sumpfwiesen um Kleinskal, am Hirschberger Teiche. — — Pf fusca L. Auf Torfen um die Dammmiühle. — — 7 argentea Sm. Am Hirschberger Teiche. — aurita L. mit den Varietäten P uliginosa und spathulata auf Sumpfwiesen um Kleinskal, Georgswalde, Rumburg. — cinerea L. Sumpfige Stellen des Niederwaldes bei Georgswalde, — viminalis L. Selten an Bachufern um Georgswalde, — rubra L. Au der Iser um Kleinskal. — Purpurea L. An Teichrändern um Kleinskal, Georgswalde, Hirschberg. fß Lambertiana. Auf Sumpfwiesen um Kleinskal, Georgswalde. — purpureo-repens Wimm, Auf Sumpfwiesen um die Dammmöülhle. — andulata Ehrh. Sumpfwiesen um Georgswalde selten, 267 342. Salix amygdalina L. mit P triandra. An Bachufern um Weranovic, Georgswalde und Kleinskal. 343. — alba L. mit P vitellina. An Flussufern um Kleinskal, Georgs- walde, Rumburg, Nixdorf. 344. — fragilis L. An Bachufern um Nixdorf, Georgswalde, Rumburg. 345. — vpentandra L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Habichtstein, Kleinskal bei der Winkelmühle. 346. Betula carpathica W. K. Auf Torfmooren um Georgswaälde. 347. — pubescens Ehrh. in den Formen ß cordifolia, Y yrandifolia, ö rhombifolia und g pendula. Auf Torfwiesen um Georgswalde Nixdorf, Schluckenau. 348. Alnus incana W. An Flussufern nm Georgswalde. 349. -— pubescens Tsch. An Bachrändern um Nixdorf, Georgswalde. 350. — glutinosa Sprngl. An Flussufern um Georgswalde, Rumburg, Nixdorf, Schluckenau. 351. — dhybrida Neumann. Sie ist nach der Ausichtdes Hrn. Neumann eine hybride Form zwischen Alnus glutinosa Gärtn, und rugosa Spr. und unterscheidet sich durch gezähnelte runde Blätter. Blüthen und Früchte trug sie nicht, da von Herrn Neumann nur ein einziger beiläufig mannshoher Strauch 1846 in einem Gehölze bei Georgswalde aufgefunden und seit dem nicht wieder beobachtet wurde. 352. Fayus sylvaticus L. in den Formen micro- und macrocarpa in Wäldern bei Nixdorf. 353. Quercus Robur L. In Wäldern um Georgswalde und Kleinskal. 354. — pubescens. Sellen in Wäldern um Leitmeritz. 355. Ulmus montana Sm. Am Rumburger Rauchberge, am Pirskenberge bei Schluckenau. 356. Asarum europaeum L. Gemein in Wäldern um Triebsch, Georgswalde, Nixdorf. IH. Synpetalae. 357. Armeria vulgaris W. An Rainen um Leitmeritz, Liboteinitz, Raudnitz. 358. Scabiosa silvatica L. Unter Gebüschen um Kleinskal. 359. Asterocephalus suaveolens Desf. Auf trockenen Hügeln um Liboritz im Saazer Kreise. 360. — columbarius L. An Rainen um Triebsch, am Berge Gölsch. 3361. Succisa pratensis Mnch. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Klein- skal, Nixdorf, Rumburg. 362. Dipsacus pilosus L. In Hainen um Wettel. 63. Valerianella dentata DC. Auf Aeckern um Kleinskal, Georgswalde. 364. — Auricula DC. Unter der Saat um Georgswalde. Lı* 268 365. Valeriana dioica L. Sumpfige Waldwiesen um Georgswalde, Klein- skal, Nixdorf. 366. — sambucifoia Mikan. An Waldbächen um Georgswalde, Nix- dorf, Rumburg. 367. Sambucus Ebulus L. In Hecken um die Winkelmühle bei Kleinskal, um Bingstein. 368. — racemosa I.. Auf Waldwiesen um Kleinskal, Georgswalde, Schlackenau. 369. Lonicera nigra L. Felsige Orte um Kleinskal, am Rauchberge bei Rumburg. 370 — XÄylosteum L. Waldwiesen um Neuschloss und Brozan bei Leitmeritz. 371. Oxycoccos palustris Pers. Torfwiesen um Habichtstein. 372. Vuccinium uliginosum L. Auf den Habichtsteiner Torfen. 373. — vitis idaea U. In Wäldern um Hirschberg, Georgswalde, Nix- dorf, Rumburg, Schluckenau. 374. Asperula montana Kit. Auf trockenen Hügeln um Raudnitz , die Dammmühle. 375. — odorata L. Mit der Form ß grandiflora in Wäldern um Georgs- walde, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 376. — galioides MB. An sonnigen Hügeln um die Dammmühle. 377. Galium spurium L. Unter der Saat um Friedersdorf, Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 378. — Cruciata L. Unter Gebüschen um Leitmeritz. 379. — palusire L. Auf Sumpfwiesen um Schluckenau, Georgswalde. 330. — rolundifolium L. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 381. — boreale L. Auf Waldwiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 382. — uliginosum L. Auf Torfwiesen um Schluckenau. 383. — sylvestre Pollich. In Holzschlägen um Georgswalde, Nixdorf, Schluckenau. ß scabrifolium. Am Schlächterberge bei Georgswalde. 384. — vero-Mollugo Schiede. An Ruinen um Kleinskal. 385. Centaurea Jacea 1. P angustifolia. Auf Wiesen um Sichrow. 386 —. decipiens Thuill. Auf Wiesen um Kleinskal. 387. — niyra L. ß radiata. Seltenauf Wiesen um Georgswalde, Rumburg. 388. — montana L. Auf Bergwiesen um Lobosic. 389. Filago montana L. mit germanica L. Auf Saudboden um Spilsow bei Kleinskal. 390. — gallica L. An Wegrändern um Schluckenau. 391. Artemisia campestris L,. An Rainen um Wranovic, Leitmeritz. 392. — Absynthium L. An steinigen Abhängen um Kleinskal, Habichtstein. 393. Gnaphalium supinum L. Am Kleinskaler Felsenkamme. Helichrysum luteo album L. Saudäcker um die Dammmülhle, Kleiuskal. En 269 Helichrysum arenarium Mu ch. Auf Sandboden um Habichtstein, Kleinskal, Neuschloss. . Anthemis austriaca L. Auf Aeckern um Wettel. . Anthemis tinctoria L. An steinigen Abhängen um Georgswalde, Leit- meritz selten. . Achilltea setacea W. K. Auf Triften um Leitmeritz. — nobilis L. An Rainen um‘Brozan und Gastorf. . Arnica montana L. Auf Bergwiesen um Georgswalde, Nixdorf häufig, um Kleinskal selten. Conyza squarrosa L. Steinige Abhäunge des Berges Kleis. Chrysocoma Linosyris L. Felsige Orte des Berges Soviz hei Weltel um Liboch. Inuta germanica L. Steinige Abhäuge des Berges Soviz. — ÖritannicaL. An Teichrändern um Hirschberg, Krizek, Wranoviec. — dhirta L. Felsabhäuge des Berges Soviz, des Dreiberges bei Triebsch. — ensifolia L. Am Berge Soviz mit hirta. . Pulicaria vulgaris Gärtn. Au Grabenrändern um Zwickau, Leit- meritz, Gastorf. . Erigeron serotinus W he. An Waldlehnen um KiiZek bei Kleinskal. Tussilago Farfara L. Gemein an geeigneten Localitäten. Hoppea sibirica W. K. Auf Torfwiesen um Habichtstein, Hirschberg, von den Herren Neumann und Fischer 1826 entdeckt. . Cineraria rivrularis W.K. Feuchte Waldwiesen um Rumburg, Nixdorf. . Senecio silvaticus L. In Holzschlägen um Friedersdorf, Georgswalde, Nixdorf. n — erucaefolius L. An grasigen Abhängen um Nixdorf. — aquaticus Huds. An Grabrändern um Schönlinde bei Rumburg. — Fuchsü Gmel. In Holzschlägen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. . Aster alpinus L., P hirsutus. Felsenabhänge der Berge Kleis, Gölsch und Röhl, — Amellus L. Abhänge des Berges Soviz bei Wettel. Arnoseris pusilla Gaertn. Auf Sandäckern um Sichrov, Picris hieracioides L. An Rainen um Kleinskal, Birgstein. Barkhausia foetida DC. mit ß glabrescens. An Wegrändern um Krizek bei Kleinskal. — rhoeadifolia M. B. Auf sonnigen Hügeln um Georgswalde. . Crepis virens L. An Wegrändern um Kleinskal, Nixdorf. — paludosa Mnch. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. Geracium praemorsum L. Auf Wiesen um Triebsch. Hieracium Pilosella L., P stotoniflorum. Au Wegrändern um Aussig. — flagellare W. Auf Wiesen um Libeschitz. 270 427. Hieracium collinum Gochn. An grasigen Abhängen um Kfifek bei Kleinskal. 428. — setigerum Tsch. Abhänge des Uhuberges bei Leitmeritz. 429. Hieracium praealtum\V ill. Auf Wiesen um die Winkelmühle bei Kleiuskal, um Brozan. 430. — Bauhini Schult. Wiesen um Libeschitz bei Kleinskal. 431. — glaucescens Bess. Wiesen um Kleinskal, Habichtstein. 432. — pratense Tsch. Auf Wiesen um Kleinskal, Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf, Schluckenau. 433. — eymosum L. Wiesen am Fusse des Berges Kleis.- 434. — rupestre All. Steinige Abhänge des Berges Kleis. 435. — murorum L. var. flosculis tubulosis. Selten in Wäldern um Kleinskal. 436. — asperum Schl. Am Hirschelsberge bei Nixdorf. je 437. — umbellatum L. Unter Gebüschen um Georgswalde, Nixdorf, Rum- burg, Schluckenau. 438. — silwestre Tsch. An Waldrändern um Triebsch, Georgswalde, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 439. — sabaudum L. Unter Gesträuchen um Georgswalde, Rumburg. 440. Tarazacum leptocephatum BRchb. An Teichrändern um Lobosic, Sulovic. 441. — palustre DC. Auf Sumpfwiesen um Habichtstein, Nixdorf, Rum- burg, Wranovic. 44%. — glaucescens W.K. An Raiuen um Georgswalde, Nixdorf, Rum- burg, Schluckenau. 443. Hypochoeris glabra L. Auf Sandäckern um Georgswalde. 444. Lactuca Scariola L. Selten an Waldrändern um Kleinskal, Wranovic. 445. Sonchus palustris L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 446. Scorzonera humilis L. Auf Wiesen um Hlubosch. 447. — glastifolia W. Auf Wiesen um Triebsch. 448. Tragopogon pratensis L. Auf Wiesen um Habichtstein, Hlubosch, Kleinskal. 449. Eupatorium cannabinum L. An der Iser um die Winkelmühle bei Kleinskal. 450. Petasites albus Gärtn. An Waldbächen um Georgswalde, Nixdorf. 451. — vulgaris Desf. Am Rumburger Bauchberge, um Nixdorf, Klein skal. 452. Carduus acanthoides L. An Wegrändern um KfiZek bei Kleinskal. 453. — crispus L. Unter Gebüschen um Georgswalde. 454. Cirsium canum M. B. Auf Sumpfwiesen um Habichtstein, Böhmisch- Leipa. 455. — heterophylium All. Sumpfige Stellen des Nicderwaldes bei " Georgswalde, um Rum burg, Nixdorf. 271 456. Cirsium acaule All. Auf Triften um Georgswalde. 457. — hybridum Kch. Auf Sumpfwiesen um Kleinskal, Georgswalde. 458. — Palustre Scop. Auf Sumpfwiesen um Kleinskal, Georgswalde, Rumburg, Nixdorf, Schluekenau. 459. — Llanceolatum Scop. An Wegrändern, auf Schutt, um Georgs- walde, Rumburg, Nixdorf, Schluckenau, Kleinskal. 460. Jurinea cyanoides Spr. Auf Triften um Gastorf bei Leitmeritz. 461. Carlina acaulis L. mit vulgaris L. Auf Bergabhängen um Kleinskal, Georgswalde. 462. Jasione montanaL. Auf Bergabhängen um Georgswalde, Nixdorf, Rum- burg, Schluckenau. 463. Phyteuma orbiculare L. Unter Gebüschen und Abhängen um Hlubosch, Wranovic. 464. — spicatum L. Buschige Bergabhänge um Kleinskal, Grottau. 465. Campanula linifolia Hänk. Felsige Abhänge um Spilsov bei Kleinskal. 466. Lycopus europaeus L. An Bachufern und Grabenrändern um Liboriz im Saazer Kreise, Georgswalde, Rumburg, Nixdorf, Schluckenau. 467. Mentha arvensis L. Auf Aeckern um Spilsov, Georgswalde, Rumburg, Schluckenau, Nixdorf. 468. — palustris Much. Am Iserufer um die Winkelmühle bei Kleinskal. 469. — hortensis Tsch. Um die Habichtsteiner Mühlen. 470. — viridis L. Unter Gebüschen am Bachufer bei Liboriz im Saazer- Kreise selten. 471. — sitwestris L. An Bachufern um Kleinskal und Nixdorf selten. 472. Thymus angustifotius Schreb. An Teichrändern um Hirschberg. 473. Origanum vulgare L. Unter Gebüschen am Berge Kleis, um die Ruine Tollenstein. 474. Ajuga Chamaepytis Schr. Auf Brachen um Lobosic, Brozan. 475. — montana Dill., P foliosa. Am Tuchan im Bunzlauer Kreise, um Habichtstein, Kleinskal, Smechov auf trockenen Bergabhängen 5 die Form y quercifolia um Kleinskal. 476. — reptans L. Auf Sumpfwiesen um Kleinskal, Rumburg, Nixdorf, Georgswalde, Schluckenau. 477. Teucrium Chamaedrys L. Au Rainen um Schirschovitz. 478. Glechoma acutilobum Neum. Es soll von hederacea L. durch die spitzig gelappfen Blätter und die über das Kreuz gestellten An- theren unterschieden sein, und wurde von Herrn Neumann 1836 an quelligen Stellen, in lichten Wäldern um Georgswalde entdeckt, ferner noch 1847 um Kleinskal an ähnlichen Localitäten beobachtet. 79. Nepeta Cataria L. Auf wüsten Plätzen um Kleinskal und Leitmeritz. 480. Stachys arvensis L. Unter der Saat um Königswalde, Leitmeritz, Nixdorf. 481. — cannua L. Auf Aeckern um Königswalde, Leitmeritz, Nixdorf. 272 482. Stachys palustris L. An Bachufern um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 483. — alpina L. In den Wäldern des Berges Kleis. 484. — germanica L. mit recta T.. Auf wüsten Plätzen um Wettel. 485. Betonica strieta Ait. Auf Wiesen um Georgswalde, BRumbhurg, Nixdorf. 486. Lamium album L. Unter Gebüschen um Kleinskal, Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf, Schluckenau. 487. Galeopsis angustifolia Ehrh. Auf Aeckern um Wranovie, Kleinskal. 488. — pubescens Besser. Auf Aeckern, an Wegrändern um Georgs- walde, Spilsov, Kleinskal, Nixdorf. 489. Marrubium vulgare L. Auf Aeckern um Libovic, um Leitmeritz. 490. Scutellaria hastifolia L; An Teichrändern um Brozan., 491. Melittis Melissophyllum L. In Bergwäldern um Hlubosch. 492. Prunella vulgaris L., y parwiflora. In Wäldern um Schumburg hei Kleinskal. 495. — ygrandiflora Jacg. Auf Wiesen des Berges Sovic hei Wettel, um Brozan. 494. — alba Pall. Auf Wiesen um Wettel. 495. Verbena officinalis L. Auf wüsten Plätzen um Borzan, Leitmeritz. 496. Echium vulgare L. An Wegrändern um KfiZek, Rumburg, Georgs- walde, Nixdorf. 497. Lithospermum officinale L. In Obstgärten um Tschischkovitz. 498. — purpureo - coeruleum L. Inu den Wäldern des Dreiberges bei Triebsch. 499. Pulmonaria angustifolia L. In Wäldern um Leitmeritz. 500. — azureaBess. Wälder des Radischken bei Leitmeritz. 501. — officinalis L., P flore albo. Wälder um Radnitz im Pilsner Kreise, 502. Cerinthe minor L. An Rainen um Wranovic, Leitmeritz, 503. Myosotis sparsiflora Mik. In Wäldern um Leitmeritz. 504. — sılvatica Ehrh. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskäl, Nixdorf. 505. — . cespitosa Schult. Auf Torfwiesen um Kleinskal, Schluckenau. 506. — repens Don. An Grabenrändern um den Wespenstein bei Nixdorf. 507. — strigulosa Rehb. mit Zaxiflora Rehb. Auf Sumpfwiesen um Nixdorf, Georgswalde, Kleinskal, Rumburg, Schluckenau, 508. Lycopsis arvensis L. Unter der Saat um Georgswalde, Nixdorf, Rum- burg, Kleinskal. 509, Anchusa officinalis L. Auf wüsten Plätzen um Libovic, Brozan Leitmeritz. 510. Cynoglossum officinale L. Auf wüsten Plätzen um Lobosie, Brozan, 511. Omphalodes scorpioides Lehm. Unter Gebüschen am Botzenberge bei Schluckenau. 273 512. Echinospermum Lappulta Sw. Auf Schutt um Leitmeritz, Wettel. 513. Asperugo procumbens L. Auf Schutt um die Ruine Tollenstein. 514. Symphytum tuberosum T.. In den Gillovischter Wäldern bei Königsaal. 515. — offieinale L., ß bohemicum An Bachufern um Nixdorf. 516. Polygala uliginosa Rehb ch. Auf Torfwiesen um Habichtstein. 517. — camara Jacg. Auf Sumpfwiesen um Leitmeritz. 518. — ozypteraRehh. Auf Wiesen um Oppach, Georgswalde, Rum- | burg, Schluckenau. 519. — Chamaebuzus L. In Wäldern um Wranovic, Hlubosch. 520. Orobanche major L. Auf Sarothamnus zwischen Enzoran und Zarhorsan schmarotzend. 521. Lathraea squamaria L. In Wädern um Kleinskal. 522. Melampyrum silvaticum L. In Wäldern um Nixdorf. 523. — comatum Tsch. (pratense der Autoren, das echte pratense L kommt im Riesengebirge auf der weissen Wiese unter Krumm- holz vor) gemein auf Waldwiesen. 524. — cristatum L. Auf Wiesen um Brozan, Hlubosch, Lobosic, die Damm mühle. 525. — arvense L. Unter der Saat um Georgswalde, Kleinskal. 526. Alectorolopus minor Ehrh. Gemein auf Wiesen. 527. — major Ehrh. Unter der Saat um Leitmeritz, Lobosic, Georgs- walde, Tschischkovitz. 528. — dHirsutus All. Auf Aeckern um Leitmeritz, Georgswalde. 529. Odontites verna Bell. Auf feuchten Aeckern um Georgswalde, Rum- burg, Nixdorf, Kleinskal, Schluckenau. 530. —- Zutea L. In Gründen um Liboch bei Leitmeritz. 531. Pedicularis silvatica L. Auf feuchten Waldwiesen um Georgswalde, Rumburg, Schluckenau, Nixdorf, Kleinskal. 532. — palustris L. Auf alten Mauern um Kleinskal. 533. Veronica Cymbalaria L. Auf Sumpfwiesen gemein. 534. — opaca Tr. Auf Aeckern um Gastorf, Georgswalde. 535. — polita Tr. Auf cultivirten Boden um Georgswalde, Hainsbach. 536. —- agrestis L. Auf Brachen um Schluckenau. 537. — praecox L. Auf sandigen Aeckeru um Tschischkovitz. 538. — triphylios L. Unter der Saat um Georgswalde, Kleinskal. 539. -— vernaL. Auf Sandäckern um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 540. — montana L. In Wäldern um die Iserquellen bei Kleiuskal, Nix- dorf, Georgswalde. 541. — Chamaedrys L., ß plicata. An Rainen um Heiligen-Kreuz. 542. — scutellat« L. An Teichrändern um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 4 543. — prostrata L. An Rainen um Habichstein, Kleinskal. 544, — squamosa Presl. Auf Wiesen des Berges Gölsch. 545. — spicata L. Au Bergabhängen um Gastorf und Wettel, M m . Veronica longifolia L,. An Bachufern um Brozan unter Gebüschen. . Linaria spuria L. Auf Aeckern um Brozan. Antirrhinum Orontium L. Auf Brachen um Schirschovitz, Tschisch- kovitz, Hlubosch. . Gratiola officinalis L. An der Iser um Kleinskal, an der Elbe um Tetschen. . Serophularia aquatica L. An Gräben um Triebsch, Leitmeritz. Digitalis grandiflora Lam. Buschige Abhänge des Berges Kleis, um Kleinskal. Verbascum phoeniceum L. An Rainen um Leitmeritz, Baudnitz, Wettel. — Blattaria L. Am Elbufer bei Lobosic. — phlomoides L. Auf Sandboden um die Habichtsteiner Mühlen. — Thapsus L. In Holzschlägen um Kleinskal. — elongatum W. An Wegrändern um Kleinskal, Wranovie. , Utricularia vulgarisL. In Tümpeln um die Damm mühle häufig, selten um Georgswalde und Nixdorf. . Pinguicula vulgaris L. In Sümpfen um die Dampfmühle. . Physalis Alkekengi L. Auf Schutt um die Ruine Kostial. Atropa Belladonna L. In Holzschlägen um Nixdorf, Kleinskal, am Berge Kleis. . Solanum nigrum L. Auf ceultivirten Boden um Kleinskal. — dulcamara L. An Bachufern unter Gebüschen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Schluckenau. . Litorella lacustris L. Au Teichrändern um die Dammmühle, um Hirschberg. . Plantago maritima L. mit ß dentata. Am Rande des Sullovitzer Teiches bei Liboch. — arenaria W.K. Auf Sandboden um Raudnitz, Wettel. . Hottonia palustris L,;, In Teichen um Nimes, Brezno. . Androsace elongata L. Auf Brachen um Raudnitz, Wettel. . Primula elatior Jacg. Unter Gebüschen um Kleiuskal, Georgswalde. . Centunculus minimus L. Auf Aeckern um Kleinskal, . Anagallis coerulea Läm. Auf Aeckern um Leitmeritz. Trientalis europaea L. In Wäldern um Schumburg (Herrschaft Kleinskal). f . Glauz maritima L. An Teichrändern um Lobosic und Sullovie. . Monotropa Hypopitys L. In Wäldern um Geeorgswalde. Andromeda polyfolia L. Auf Torfen um Habichtstein, am wüsten Teiche bei Hirschberg. . Ledum palustre L. Torfmoore um die Dammmühle, Nixdorf, Georgs- walde. Pyrola rosea Sm. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. — chlorantha Sw. Wälder des Berges Kleis. 578. 579 580. 581. 582. 583. 584, 585. 586. 587. 588% 589. 590. 59. 592. 593. 594. 595. 596. 597. 598. 599. 600. 601. 602. 603. 604. 605. 606. 607. 608. 609. 275 Pyrola rotundifolia L. Wälder um Georgswalde, Kleiuskal, Nixdorf, Rumburg. Chimophita umbellata Nutt. In Wäldern um Georgswalde. Cynanchum Vincetoxicum R. Br. Auf felsigen Abhängen um Wranovic, Kleinskal, des Berges Kleis. Menyanthes trifoliata L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. Gentiana ciliata L. Auf feuchten Wiesen um Gastorf und Böhmisch- Leipa. — campetris L. Auf Triften um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. — Amarellal,.. Wiesen um Kleinskal, Hlubosch, Kamnitz, Smotolek. — verna L. Auf Wiesen um Zdiz. -— Pneumonanthe L. Auf Sumpfwiesen um Tachin. — cruciata L. Auf den Abhängen des Radischken bei Leitmeritz. Vinca minor L. In Wäldern um Georgswalde. » IV. Calycanthae. Conium maculatum L. Uncultivirte Orte um Kleinskal, Schluckenau. Scandix pecten L. Unter der Saat um Brozan. Anthriscus sölwestris Hoffm. An Waldbächen um Kleinskal, Schlu- ckenau, Rumburg, Georgswalde, Nixdorf. Chaerophyllum temulum L. Unter Hecken um Georgswalde , Nixdorf, Rumburg. - — maculatum W illd. Auf Wiesen um Brozan. — aromaticum L. Auf Wiesen um Kleinskal. Caucalis daucoides L. Unter der Saat um Lobosic, Brozan. Laserpitium pruthenicum L. Auf feuchten Waldwiesen um &eorgswalde. Pastinaca sativa L. Unter der Saat um Kleinskal. Selinum CarvifobiaL. Waldwiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. Seseli bienne Crantz. Auf Waldwiesen um Leitmeritz. Sitaus pratensis Bess. Auf Wiesen um Nixdorf, Rumburg, Georgs- walde. Meum athamanticum Jacy. Auf Wiesen um Kleinskal, Schluckenau, Nixdorf, Georgswalde selten. Cicuta virosa L. Auf Torfmooren um Habichstein. Pimpinella magna L. An Rainen um Georgswalde, Schluckenau. Sium angustifolium L. In den warmen Quellen bei Kleinskal. Bupleurum rotundifolium L. Unter der Saat um Brozan. Hydrocotyle vulgaris L. An Teichrändern um die Damm mühle. Sanicula europaea L. In Wäldern um Hirschberg, Kleinskal. Astrantia major L. Auf Waldwiesen um Triebsch. Adoxa moschatellina L. Unter Gebüschen um Georgswalde, Kleinskal. N 1 Mm * 276 610. Cornus sangwinea« L. Selten in Wäldern um Georgswalde. 611. Hedera Helix L. Blühend zwischen Felsen am Kusse des Kelchberges hei Triebsch. 612. Rhamnus cathartica L. An buschigen Abhängen um Georgswalde. 613. Trifolium fragiferum L. Auf Wiesen um Böhmisch-Leipa. 614. — ochroleucum L. Au Feldrainen um Hlubosch, 615. Trifolium medium L. Auf Waldwiesen um Kleinskal, Rumburg, Georgs- walde. 616. — calipestreL. Auf grasigen Abhängen um Brozan, am Berge Röhl. 617. — rubens L. Auf Wiesen um Wettel. 618. — montanum L. Waldwiesen um Libeschitz, Leitmeritz. 619. — Aybridum L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Rumburg, Hiubosch, Nixdorf, Kleinskal. 620. — fiiforme L. Auf sandigen Triften um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 621. — spadiceum L. Auf Torfwiesen um Kleinskal, Rumburg, Nixdorf, Georgswalde. 622. Medicago procumbens Bess. An Rainen um Schluckenau. 623. Tetragonolobus siliquosus Roth. Auf Wiesen um Tschischkovitz, Lobosic. 624. Oxytropis campestris DC. Auf Sandäckern um Wranovic. 625. — pilosa DC. Auf Sandäckern um Brozan bei Leitmeritz. 626. Astragalus arenarius L. Auf Sandäckern um Habichtstein. 627. — austriacus L. Auf trockenen Hügeln um Brozan, Scherschovitz. 628. — dCicer L. Auf Wiesen um Habichtstein, Brozan. 629. — exscapus L. Auf Wiesen um Brozan bei Leitmeritz. 630. Anthylüis vulneraria L. Auf begrasten Hügeln um Brozan. 631. Ononis spinosa L. mit f flore albo. Auf Hutweiden um Kleinskal. 632. Spartium scoparium L. Waldwiesen um Nixdorf, Kleinskal, Eugau. 633. Ervum tetraspermum L. In Leinäckern am Berge Röhl. 634. — monanthos L. Unter der Saat um Brozan. 635. — hirsutum L. Auf Aeckern um Georgswalde. 636. Vicia cassubica L. Iu Wäldern um die Dammmühle. 637. — dumetorum L. In Wäldern um Kummern nächst Hirschberg. 638. — pisiformis L. In Wäldern um Tschischkoviz. 639. — amngustifolia Riv. Auf Aeckern um Kleinskal. 640. -— segetalis Thuill. Unter der Saat um Georgswalde. 641. — LDathyrus tuberosus L. Unter der Saat um Brozan. 642. Orobus vernus L., flore albo, Selten in Wäldern um Kleinskal. 643. — tuberosus. In Aeckern um Nixdorf, Leinfelder des Berges Röhl. 644. — niger L. In Wäldern am Berge Röhl bei Nimes. 645. Coronilla vaginalis Lam. Auf Wiesen um. Leitmeritz. 646. — varia. An Rainen um Leilmeritz, Kleinskal; selten um Nixdorf. 647. 648. 649. ‚650. 651. 652. 653. 654. 655. 656. 657. 658. 659. 660. 661. 662. 663. 664. ‚665. 666. 667. 668. 669. - 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 277 Sedum purpureum Andrz. mit mazımum Pers. Felsige Abhäuge um Kleinskal. Sempervivum ‚soboliferum Sims. Auf Thonschieferfelsen um- Spilsov bei Kleinskal. Saxifraga Tridactylites L. Auf sonnigen Hügeln um Kleinskal, Nixdorf, granulata L. Auf Wiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. decipiens Ehrh., ß Steinmanni. Auf Felsen bei Aussig. Aizoon Murr. Aufden Felsrändern des Dreiberges bei Triehsch. Chrysosplenium oppositifolium L. An Waldbächen um Nixdorf, Georgs- walde, Rumburg. alternifolium L. Quellige Stellen der Kleinskaler Wälder, Ribes Grossularia L. Auf dem Kleinskaler Felseukamme, alpinum L. Wälder am Rauchberge bei Rumburg, am Botzen- berge bei Schluckenau. Herniuria glabra L. Auf Saudwegen um Kleinskal und Nixdorf selten. Scleranthus perennis L. Auf felsigen Abhängen um Kleiuskal, Leit- meritz, Spergula pentandra L. Auf sandigen Aeckern um die Dammmühle, um Alt-Bunzlau. vulgaris L. Mit den Formen f sativa und Y maxima auf Aeckern um Hlubosch, Nixdorf, Rumbure. Rumex maritimus L. An Teichrändern um Haiusbach. obtusifolius L. Auf Wiesen um Georgswalde, Nixdorf. Nemolapathum Ehrh. An Gräben um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. Hydrolapathum Huds. An den Iserufern und um Spilsov bei Kleinskal. Polygonum minus Ait. An Teichrändern um Kleinskal, Nixdorf. Bistorta L. Auf Wiesen um Kleinskal, Nixdorf, BRumburg, Schluckenau, Atriplex angustifolia Sm. Auf wüsten Plätzen um Kleinskal. Salsola Tragus L. Auf Sandäckern um Schirnchovitz. Amaranthus Blitum L. Auf cultivirtem Boden um Kleinskal, Cuscuta Epilinum Whe. Auf Lein um Georgswalde. europaea L. Auf Urtica dioica um Georgswalde, Kleinskal. Tormentilla reptans L. In Waldsümpfen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. Potentilia alba L. Wälder am Radischken bei Leitmeritz, um Wranovic. subacaulis Bess. Au Rainen am Botzenberge bei Reichel. reptans L. An Teichrändern um Augest. verna L., pedunculis, calicibusque glandulosis. Au Rainen um Kleinskal. cinerea Chaix. Au Rainen um Triebsch. 278 678. Potentilla NeumannianaRchb. An der Strasse um Benatek 1826 entdeckt, 679. — Wiemanniana G, Au Rainen um Hlubosch, Königsaal. 680. — canescens Bess. Au Rainen um Triebsch. 681. — collina W. An Rainen um Görlitz. 682. — recta L. An buschigen Abhängen um Hlubosch. 683. — norvegica L. Auf Sandboden um die Dammmühle. 684. — supina L. Auf Torfwiesen um Hlubosch, Brozan. 685. Comarum palustre L. Sumpfwiesen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 636. Fragaria collina Ehrh. An Rainen um Brozan. 637. Geum intermedium Ehrh. Auf Sumpfwiesen um Kleinskal selten. 688. Rubus fruticosus L. mit der Varietät plicatus Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Schluckenau, 689. — suberectus And. Wälder um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 690. — affinis Whe. Wälder um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 691. — nitidus Whe. Wälder um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 692. _ — candicans W he. In Wäldern um Nixdorf, Kleinskal. — f Grabovskii. In Wäldern um Nixdorf. 693. — tomentosus Borkh. In Wäldern um Hlubosch, Kleinskal. 694. — vulgaris Whe. In Wäldern um Kleinskal, Georgswalde, Nix- dorf, Rumburg. — Poylabratus Neumann. In Wäldern um Georgswalde. 695. — carpinifolius Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. h 696. — silwaticus Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal. 697. — pubescens Whe. Im Niederwalde hei Georgswalde ein einziges Mal gefunden. 698. — villicaulis Köhl. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 699. — macroacanthus W he. In Wäldern um Nixdorf, Kleinskal, 700. -— amoenus Port. (discolor Whe.) In Wäldern um Kleinskal, Nixdorf, 701. — Pseudamoenus Neumann. Eine hyhride Form zwischen Rubus amoenus und hirtus. In Wäldern um Kleinskal und Nixdorf 1836 entdeckt. 702. — Güntherö W he. In Wäldern um Nixdorf bei dem Hennehügel. 703. -— Menkei Whe. In Wäldern um Nixdorf bei dem Hennehügel selten. 704. -— sSchleicheri Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 705. -- apicutatus W he. In Wäldern um Nixdorf. 279 706 Rubus Köhleri W he, In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, 707. 708. 709. 710. 711. 712. 713. 714. 715. 716. 717. 718. 719. 720. Rumburg, Schluckenau. pallidus Whe. In Wäldern um Georgswalde. R scaber Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. humifusus Whe. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. Radula Whe. In Wäldern um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. glandulosus Bell. mit f Bellardi Whe. In Wäldern um Georgs- walde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. glandutoso-hirtus Neumann. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf. hirtus W. K. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. — Pstylis purpureis Neum, Sehr selten in Wäldern um Nixdorf, — 7 hystriciformis Neum. Wälder am Pickeberge bei Nixdorf. — Ö glabrescens Neum. Im Niederwalde bei Georgs- walde. — ferox Neum. Iu Wäldern um Nixdorf. — & glabratus Neum. In Wäldern am Rauchberge bei Rumburg. — N giganteus Neum. In Wäldern um Kleinskal. — » aciculatissimus Neum. In Wäldern um Nixdorf. grandis Neumann. Vielleicht nur eine grosse Form des Rubus hirtus. In Wäldern um Kleinskal und Nixdorf 1837 entdeckt. lividicaulis Neumann. Eine hybride Form zwischen Rubus hirtus und Köhleri. In Wäldern um Nixdorf und Kleinskal. corylifolius Sm. In Wäldern um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. caesius L. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Rumburg. — Ö Pseudidaeus Lej. Inu Holzschlägen um Nixdorf. Idaeus L., f aculeatus Neum, In Holzschlägen um Kleiuskal. sazatilis L; Wälder am Gutberge bei Köuigswalde, um Georgs- walde. rubens Whe. Inu Wäldern um Nixdorf. 721. Alchemilla arvensis Scop. Auf Brachen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 722. Poterium Sanguisorba L. Auf Triften um Kleinskal, Nixdorf, Rum- burg. 723. Sanyuisorba officinalis L. Auf Wiesen um Georgswalde, Nixdorf, Schluckenau. 724. Rosa spinosissima L. Unter Hecken am Uhuberge bei Leitmeritz. 725. 726. alpina L. Unter Gebüschen um Reichenberg, Hlubosch. cinnamomea L. Unter Hecken am Berge Gölsch. 280 727. Rosa villosa L. Hecken um Kleinskal, Wranovic. ”28. — tomentosa Sm. Hecken um Georgswalde, Habichtstein, Klein- skal, Nixdorf. i 729. — rubiginosa L. Hecken um Sichrov, Warnsdorf. 730. — collina Jacg. Hecken des Kelchberges bei Triebsch. 731. — dumetorum Thuill. Unter Gebüschen um Kleinskal. 732. — caninaL., ß orthoacantha T sch. Unter Hecken um Triebsch. 733. -— pumila Clus. Hecken um Enzovan und Zahorzan bei Leitmeritz. 734. Spiraea Aruncus L. In feuchten Wäldern um Georgeswalde, Nixdorf, Schluckenau. 735. — Ulmaria L., ß denudata. Auf Sumpfwiesen, an Bachrändern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 736. — Filipendula L. Auf Smpfwiesen um Leitmeritz. 737. Sorbus domestica L. ‘Unter Gebüschen am Uhuberge bei Leitmeritz. 738. — Aria Cr. Wälder am Uhuberge, am Berge Gölsch. 739. Cotoneaster vulgaris Lindl. Felsen des Uhuberges, 740. Hippuris vulgaris L. In Teichen um Birgstein, Sullovitz, Tschisch- kovitz. 741. Myriophyllum spicatum L. Im den Hirschberger Teichen. 742. Epilobium palustre L. mit P albiflorum. Auf Sumpfwiesen um Georgs- walde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 2743. — obscurum Schreb. An Gräben um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 744. -— roseum Schrb. An Teichrändern, Bachufern, um Georgswalde, Nixdorf. 745. — montanum L. mit P grandiflorum. An Rainen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 746. — hirsutum L. An sumpfigen Waldrändern um Hlubosch. 747. — trigonum Schr. Felsen am Pirskenberge bei Schluckenau. 748. Oenothera biennis L. Unter Gebüschen um Kleinskal, Leitmeritz. 749. Circaea alpina L. Wälder des Berges Kleis. x 750. — üintermedia Ehrh. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal. 751. — lutetiana L. Wälder um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 752. Elatine Hydropiper L. An Teichrändern um die Dammmühle, Georgs- walde, Hirschberg. 753. Lythrum Hysoppifolia L. Auf Sumpfwiesen um Brozan. 754. Prunus Chamaecerasus L. Am Abhange des Uhuberges bei Leitmeritz. V. Thalamanthae. 755. Thlaspi perfoliatum L. Auf Brachen um Tschischkovitz. 756. — oalpestreL. Auf Schutt um die Ruine Tollenstein bei Georgenthal. 757. Teesdalia nudicaulis R. Br. Auf Sandäckern um Habichtstein, Bösig, selten um Georgswalde. 281 758. Biscutella laevigata L. Sandige Wälder des Berges Bane bei Königsaal. 759. Senebiera Coronopus Poir. Au Wegrändern um Tschischkovitz selten. 760. Lepidium campestre R. Br. Auf Brachen um TLeitmeritz. 761. Alyssum calycinum L. Sandige Bergabhänge um KriZek bei Kleinskal, um Leitmeritz. ; 762. — sazatile L. Felsen des Uhuberges bei Leitmeritz. 763. Berteroa incana DC. An Rainen um Neuschloss bei Böhmisch-Leipa, um Lobosic. h 764. Lunaria rediviva L. Felsabhänge des Rauchberges bei Rumburg. 765. Camelina sativa Crantz. mit dentata Pers. In Leinäckern um \ Kleinskal. ü ; i 766. Cardamine Impatiens L. An Waldbächen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 767. — silvaticaLnk. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 768. Dentaria enneaphylios L. mit bulbifera L. In Wäldern um Kleinskal, Georgswalde, Nixdorf. | . 769. Arabis arenosa Scop. An sandigen Wegrändern um Roholetz, Klein- skal, Hlubosch. 770. —- Halleri L. An Woaldrändern um Hlubosch, Hohenelbe, Kleinskal. 771. — hirsuta Scop. Steinige Abhänge des Kleinskaler Felsenkammes. 772. — brassicaeformis Wallr. Steinige Abhänge des Berges Gölsch. 773. Barbarea arcuata Rch. Auf Wiesen um Georgswalde, Kleinskal,. Rumburg. 774. Nasturtium officinaleR. Br. An Bächen im Höllengrunde bei Böhmisch- Leipa. 775. — siWwestre R. Br. An Flussufern um Kleinskal. 776. Conringia Thaliana Rchb. Auf Brachen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 777. — austriaca Pers. In Feldern um Leitmeritz. 778. Erysimum cheiranthoides L. Auf Aeckern um Nixdorf. 779. .— crepidifolium Rehbh. .Felsabhänge des Berges Gölsch, selteu um Kleinskal, Nixdorf. 780. — hieracifolium L. Auf alten Mauern um Habichtstein. 781. Diplotazis muralis DC. Aus Ackerrändern um Brozan. 782. Reseda luteola L. mit Zute« L. Auf uncultivirten Orten um Brozan, Kleinskal, Lobosic. 783. Fumaria pärviflora Lam: Auf Aeckern um Tschischkovitz selten. 784. Corydalis fabacea Pers. Auf buschigen Bergabhängen um Rumburg, Nixdorf. 785. — bulbosa Pers. Inu Wäldern um Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 786. Papaver Argemone L. Auf Aeckern um Friedersd., Georgswalde, Nixdorf, \ 737. — dubium L. In Leinäckern am Kfizek bei Kleinskal. N u 282 788. Viola palustris L. Auf Sumpfwiesen um Georgswalde, Habichtstein, Nixdorf, Rumburg. 789. — hirta L. in den Formen: petalis omnibus lanceolatis und peta- lis omnibus ovatis unter Gebüschen um Wraunovic. In der Va- rietät grandiflora. Auf buschigen Abhängen um Raumbusch. 790. _ — collina Bess auf Hügeln um Kleinskal. 791. — Allioni Pia. Auf Abhäugen um Georgswalde, Kieinskal, Nixdorf. — Plivida W. K. Am Berge Bane bei Königsaal. 792. — canina L. Auf Abhängen um Wranovic, Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. — ö lucorum Rchb. In Hainen um Genen alde, Kleinskal, Nixdorf. 795. —— siwestris Lam. wit Rivinniana Rehb. In Wäldern um Georgs- walde. 794. — mirabilis L. In Wäldern um Triebsch. 795. — Ruppüäll. In Wäldern um Nixdorf häufig, um Georgswalde, - Kleinskal, Brozan selten. | 796. —- persicifolia Schk. In Hainen um Brozan, im Kasangarten “bei Wettel. 797. Drosera rotundifolia L. Auf Torfwiesen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg, Schluckenau. 798. Ranunculus aquatilis L., P truncatus. In Teichen um Georgswalde, Kleinskal. 4 799. — fluitans L. In Bächen um Kleinskal, Nixdorf. 800. — Lingua L. An Teichrändern um die Dammmühle um Gabel. 801. — polyanthemus L. Auf Waldwiesen um Georgswalde, Königs- i walde. 802. — Lanuginosus L. An Waldbächen um Georgswalde, Nixdorf, Rumburg. 2 803. Adonis aestivalis L. Unter der Saat um Brozan, Leitmeritz. 804. — vernalis L. Sonnige Hügel um Brozan, Leitmeritz, Tschischkovitz. 805. Thalictrum minus L. Auf Wiesen um Klotzan. h 806. — angustifolium L. Auf Wiesen um Brozan. 807. — aquilegifolium L. Feuchte Gebüsche um Georgswalde, Nixdorf. 8098. — nigricans Jacg. Auf Wiesen um Brozan. 809. Anemone ranunculoides L. Gebüsche am Rauchberge bei Rumburg. 810. °— syivestris L. Wälder um Leitmeritz, am Berge Sovitz bei Wettel. 811. Puisatilla pratensis Mill. Auf Wiesen um Leitmeritz, Lobosic. | 812. — patens W. Am Radischken bei Leitmeritz. 813. Clematis erecta L. mit Vitalba L. In Gebüschen am Berge Sovitz . bei Wettel. 814. Aconitum Vulparia Rehb. mit Lycoctonum L. In Wäldern um Brozan. 815. — gracite Rchb. Gebüsche am Dreiberge bei Triebsch. 816. Trollius europaeus L. Feuchte Wiesen um Rumburg. =. a 283 817. Aquilegia vulgaris L. Wälder um die Ruine Tollenstein, um. Kleinskal, Georgswalde, Rumburg. 818. Euphorbia platyphylios L. In Gemüsegärten um: Nixdorf, Rumburg. 819. — ezwigyua L. Auf Aeckern um Brozan, Kleinskal. 820. — Gerardiana L. Au Rainen um Melnik, 821. Dictamnus Frazinella Pers. KFelsige Abhäuge am Dreiberge bei Triebsch und um Leitmeritz. 822 Acer platanoides L. In Wäldern um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 823. Erodium cicutarium L’Her. Auf Brachen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf, Rumburg. 824. Geranium columbinum L. An Rainen um KfiZek bei Kleinskal. 825. — dissectum L. Auf Aeckern um Kleinskal. 826. — pusillum L. mit molle L. An Wegrändern um Kleinskal. 827. — sylvaticum L. Auf Waldsumpfwiesen um Georgswalde, Klein- skal, Nixdorf. 828. — sanguineum L. Abhänge des Kleisberges, am Kelchberge bei Triebsch. 829. Arenaria serpylüifolia L, Auf Aeckern um Georgswalde, Kleinskal, Rumpburg. 830. Spergula nodosa L. Auf feuchten Wiesen um die Dammmühle. — Pf glandulosa. Auf Sandäckern um Georgswalde. 831. Malachium aquaticum Fr. An Bachufern um Lobosic. 832. Cerastium semidecandrum L. An trockenen Abhängen um Nimes. 833. — vulgatum L. An Rainen um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 834. Saponaria Vaccaria L. Unter der Saat um Wettel, Raudnitz. 835, — oficinalis L. Unter feuchten Gebüschen um Turnau im Bunz- lauer Kreise, 836. Gypsophila muralis L. Auf Brachen gemein. 837. — fastigiata L. Auf Sandboden um Libhoteinitz im Leitmeritzer Kreise. | 838. Dianthus prolifer L. mit Armeria L. Auf sandigen Abhängen um Habichtstein. ” 839. — Carthusianorum L. An Rainen um Leitmerifz ,„ Tschisch- kovitz. ; 840. — Seguwieri Vill., Psitwaticus. Unter Gebüschen um Kornhaus im Rakonitzer Kreise, am Kummern bei Hirschberg. 841. — superbus L. Wiesen des Berges Gölsch. „342. Silene nutans L. Grasige Abhänge um Georgswalde, Kleinskal, Nixdorf. 843. — inflata Sm. Auf Abhängen um Georgswalde , Kleinskal, Nixdorf. 844. Cucubalus baccifer L. Unter Gebüschen auf der Lobosicer Schützeninsel. 845. Lychnis diurna Sibth. Waldwiesen des Pirskeuberges bei Schlu- ‚ckenau. 846. Evonymus europaeus L. Unter Hecken um Nixdorf, Kumburg, Nn* 284 847. Tilia europaea L. In Gebüschen um Brozan. ; 848. Radtola Milleyrana Sm. Auf sandigen Aeckern um Georgswalde, die Dammmühle. 849. Linum tenuifolium L. mit flavum L. Auf steinigen Abhängen am Berge Sovitz bei Wettel. 850. Hypericum humifusum L. Auf Brachen um Georgswalde, Rumburg. 851. — montanum L. In Bergwäldern um Kleinskal, Nixdorf. 852%. — dHirsutum L. Unter Büschen um Nixdorf, Rumburg. vs 853. — elegans Steph. An sonnnigen Abhäugen um Lobosic. Verzeichniss der in der Gegend von Kaplitz, Budweiser Kreises in Böhmen, vorkommenden AderflüygyTler. Von Leopold Kirehner, Magister der Chirurgie. Ordo HYMENOPTERA L. PIEZATA Fab. a) Sectiol. TerebrantiaL. Aberrantia W estw. a) Subsectio I. Phytophaga Westw. Tribus I. Serrifera_ St. Farg. Familia unica : Tenthredinidae Le ach. Subfamilia I. Cimbieides W estw. 1. Gattung. Cömbex Oliv. . variabilis Kl. Larve auf Salix. . azillaris Jur. Larve auf Prunus Padus. BREER >> 2. 6 Trichosoma Leach. . Zucorum Fab. Larve auf Salix und Alnus. „ betuleti Fab. == | 3. 6. Clavellaria Leach. ©. Amerinae L. Auf Salix. 4.6. Abia Leach. A. sericea L. 286 Subfamilia II. Hylotomides West w. 5.6. Hylotloma Latr. 1. H. enodis L. Kaplitz. 5. H. rosarum Fab. Larve auf 2. H. berberidis Sch. Larve auf Rosenarten. Berberis vulg. ‘ 6. H. pagana Panz. H. violacea Klug. 7. H. coerulescens Fabı. H. ustulata L. Larve auf Betula 8. H. femoralis Kl. alba. Subf. II. Tentredinides W estw. 6.6. Lophyrus Latr. . Pini L. Larve auf Pinus Abies. . variegatus Hartig. . pallidus Klug. Larve auf Pinus picea. . rufus Klug. Larve auf Pinus Abies. Poxz BemN 71. 6. Cladius Il. C. difformis Panz. cd 8.6. Trichocumpus Hart. T. uncinatus Mus. Kl. Im Grase. 9.6. Urgsesus Leach. C. septemtrionalis L. Larve auf Betula alba. 2 10. 6. Nemalus Jur. 1. N. obductus Hart. 15. N. Fraxini Hart, 2. N. aurantiacus Hart. 16. N. leucosticus Hart. 3. N. ventralis Panz. 17. N. pedunculi Hart. 4. N. Myosotidis F ah. > 18. N. Eisenbergensis Hart. Larve 5. N. Capraea Linne. auf Salixarten. 6. N. patlicornis Hart. 19. N. Schmidtiü Hart. 7. N. flavus Grim. 20. N. haemorrhoidalis Hart. 8. N. nigriceps Hart. 21. N. viminalis Hart. Larve auf 9. N. ventricosus Hart. Salix viminalis. - 10. N. cylindrieus Hart. Larve auf 22. N. melanocarpus Hart. Larve Salix viminalis. si auf Salix alba. 11. N. depressus Hart. 23. N. ruficollis Hart. Larve auf 12. N. flavipes Hart. Salic amygdalina. 13. N. ephippiger Hart. 24. N. virescens Hart. Larve auf 14. N. apendiculatus Hart. Larve Salic_pentandra.- auf Salix amygdalina. 25. N. melanospis Hart. | I a ” - on, DE EZ 26. N. leucocarpus Hart. Larve auf Salir obtusifolia. 27. N. scutellatus Hart. 28. N. chrysogaster Hart. Larve auf Saliiw myrtilloides Sm. 237 29. N. melanosternus Hart. 30. N. Erichsonii Hart. Salt alba. 11. 6. Cryplocampus Hart. . €. mucronatus Mus. Klug. mi 2 populi Hart. Larve auf Salir aurita. 12. 6. Dineura Dahl), — . D. Deegeri Kl. 2. D. stilata Kl]. D. dissecta Mus. Kl. Larven auf Salixr aurita, 13. 6. Leptocera Hart. L. Alni L. 14. 6. Dolerus Kl. 7. D. haematodes Schrank. D. Eglanteriae Fab. D. triplicatus Klug. D. saxatilis Hart. D. patustris Kl. D. madidus Kl. D. dubius Kl. 8. D. gonager Fahr. 9. L. vestigiatus Kl. 10. D. niger Kl. 11. D. anthracinus K. 15.6. Emphytus Kl. 6. E. fiiformis Kl. 1. E. togatus Fabr. KLärve im Marke der Rosenzweige. E. truncatus Kl. . E. basalis Kl. E im Marke der Rosenzweige. 5. E. yrossulariae Kl. Larve auf Salix pentandra. 7. E. apicalis Kl. 8. E. coxalis Kl. 9. E. rufocinctus Kl. . melanarius Kl. Larve ebenfalls 10. E. calceatus Kl. - 16. 6. Aneugmenus Hart. A. coronatus Kl. Larve auf Salix alba. 13.6. Harpiphorus Hart. H. lepidus Kl. Larve im Marke der Rosenzweige. 15. 6. Blennocampa Hart. 1. B. pusilla Kl. 2. B. fuliginosa Schrank. 3. B. elongatula Kl. 4. B. ephippium Pauz. 5. B. 6. B. 7. B. 8. B alternipes Kl. uncta Kl. aethiopis Fah. lineolata Kl. Larve auf 288 19. &. Poecilostoma Dahlhn. P. impressa Kl. 1. M. 2. M. 20. 6. Monophadnus Hart. luteiventris Kl. 3. M. gagathinus Kl. funereus Kl. 4. M. micans Kl. 21. 6. Hoplocampa Hart. H. testudinea Kl. 22.6. Eriocampa Hart. 1. E. repanda Kl. 4. E. umbratica Kl. 2. E. adumbrata Kl. 5. E. luteola Kl. 3. E. ovata Linn €. Larve auf Alnus glutinosa. 23.6. Selandria Leach. 1. S. morio Fab. 2. S. aperta Hart. 24.6. Athalia Leach. 1. A. rosae L. 3. A. annulata Fabr. . A. spinarum Fahr. 25. 6 Allantus J ur. 1. Al. Scrophularvia L. 6. Al. Schäfferi Kl. 2. Al. propingquus Kl. 7. Al. bifasciatus Kl. 3. Al. annulatus Kl. 8. Al. Köhleri Kl. 4. Al. marginellus Panz. 9. Al. tricinctus Fahr. 5. Al. zonulus Kl. 26. 6. Sciaplerix Steph. 1. Sc. costalis Fab. 2. Sc. consobrinus Kl. Er BES; = 27. Macrophya Dahlh. blanda Fab. 6. M. duodecimpunctata N.. neglecta K]. 7. M. albicincta Schr, haematopus Panz. 8. M. chrysura Kl. rustica L. 9. M. crassulae Kl. ribis Sch. 10. M. guadrimaculala Fabr. 28. 6. Pachyprotasis Hart. . simulans Kl. 3. P. variegata Kl. . rapae L. 29. 6. Taxonus Meg. v. Mühlf. ..nitidus Kl, 2. T. bicolor Kl. 30. 6. Tentredo L. 1. T. aucuparia Kl. 15. T. punctulata Kl. 2. T. lateralis Fab, 16. T. scalaris Kl. 3. T. procera Kl. 17. T. olivacea Kl. 4. T. atra L. 18. T. viridis L. 5. T. Coquebertü Kl. 19. T. flavicornis F ab. 6. T. ambigua Kl]. 20. T. pallicornis Fab. 7. T. tessellata Kl. 21. T. Fayi Panz. 8.-T. sordida Kl. 22. T. bipunctata Kl. 9. T. instabilis Kl. 23. T. biguttata Hart. 10. T. nossata L. 24. T. rufiventris Fab. 11. T. scutellaris Fab. 25. T. Colon Kl. 12. T. dimidiata Fab. 26. T. balteata Kl. 13. T. histrio Kl. 27. T. moniliata Kl. 14. T. picta Kl. 28. S. insiynis Kl. Subf. IV. Lydides W est w. 31. 6. Tarpa T. T. plagiocephala Kl. 32. G. Lyda T. 1. L. erythrocephala L. Larve auf Föhren. 2. L. abietina Hart. Larven auf Pinusarten. 3. b. depressa Schrank. Larven auf Alnus ylutinosa, 4. L. suffusa Mus. Kl. 5. L. pratensis F. v. 6. L. sylvatica L. | # Subf. V. Cephides W estw. 33.6. Cephus FE. 1. ©. pallipes Kl. 3. ©. troglodyta L. 2. C. tabidus. Fab. 4. C. pygmaeus L. Subf. VI. Xyelides Westw. 34. 6. KXyela Dalm. | X. pusilla Dalm. Larven auf Betula alba. 1. X. Dromedarius F., Subf. VII. Sirieides Cu rt. 35. 6. XKyphidria Latr. 2. X. Camelus L. IV. 289 290 : ze 36. G. Oryssus. a O. vespertilio T. 37. 6. Sirex L. 1. S. gigas L. 3. 8. junencus L. 2. 8. augur T. 4 S, spectrum L. b) Subsectio IL. Ertomophaga Westw. Tribus IE. Spieulifera Westw. Familia I. Cynipidae Westw. 33. 6. Cynips L. 1. €. Kollar! Hart. In Gallen von Quercus pubescens. 2. C. folii L. In Gallen auf der Unterseite der Blätter von Quercus pubescens. . 39. 6. Neuroterus Hart. N. Reaumurii Hart. Aus rothen Galleu der Unterseite von Quercus robur. 40. 6. Diastrophus Hart. D. rubi Hart. In Stengelanschwellungen von Rubus caesius und Idaeus. N 41.6. Teras Hart. T. terminalis Hart. Aus den vielkammerigen Schwammgallen der Zweige von Quercus pubescens. 42. 6. Trigonaspis Hart. T. crustais Hart. In erbsengrossen Gallen in den Rindenritzen von Quercus robur. 43. 6. Ceroptres H. €. clavicornis H. Aus einer spindelförmigen, fünfkantigen Galle, welche aus der Knospe von Quercus pubescerns hervorwuchs. i 44. 6. Rhodites 4. 1. Rh. Rosae H. Aus dem Bedeguar der Rosa canina. 2. Rh. Eglanteriae H, Aus einer erbsengrossen, eiukammerigen, sehr diünn- wandigen, grün und roth gefärbten Galle au der Hauptblatt- - rippe der Rosa canina. - 3. Rh. caninae H. Aus einer Galle an dem Blattstiele von Rosa canina, & .. B.6 Aylax Hart. 1. Ay. Brandtii H. Aus Bedeguar in Gesellschaft mit Rhodites Rosae. REN, >. 291 2. Ay. Sabaudi Hart. Aus gipfelständigen , vielkammerigen Gallen von Hieracium Sabaudum, murorum und pilosella. 3. Ay. Glechomae Kaltenbach. Aus vielkammerigen Gallen an den Blättern und Blattstielen von Glechoma hederacea, 4. Ay. splendens H. Gefangen. 46. 6. Synergus Hart. 1. Sy. ruficornis H. Aus einer Galle der Cynips ostria. 2. Sy. socialis H. In den Gallen von Cynips Kollari. 3. Sy. ewaratus H. Gefangen. . Sy. basalis H. In der Galle von Cynips Kollari. . Sy. carinatus H. Gefangen. . Sy. pallipes H. Gefangen. y. variolosus H. In den Gallen von Cynips Kollari. . Sy. erythroneurus H. Gefangen. Sy. nigripes H. Gefangen. 43.6. KXystus Hart. . erythrocephalus H. Gezogen aus der Rosenblattlaus. . Leunisü H. Gefangen. . heterocerus H. Gefangen. . longicornis H. Gezogen aus Gallen von Nematus Vallisnieri H. . circumscriptus H. Gefangen. 6. X. minutus H. Gefangen. oewunum 2 < zuceon Be Br 7. X. flavicornis H. Gefangen. 8. X. pitipennis H. Gezogen aus Gallen von Nematus Valtlisnieri. 9. X. melanogaster H. Gefangen. 10. X. fuscicornis H. Gefangen. 11. X. erythrothoraz H. Aus der Pflaumenblattlaus. . 12. X. yosticus H. Gefangen. 13. X. macrophadnus H. Gefangen. 14. X. obscuratus H. Gezogen aus Gallen von Nematus Vallisnieri. 15. X. cursor H. Gefangen. 16. X. brachypterus H. Gefaugen. 48. G. Colonuspis Hart. 1. Cot. Boyenü H. . 11. Cot. pentatomus H. 2. Cot. coronatus H. 12. Cot. viltosus H. 3. Cot. longicornis H. I = 1. Cot. retususH. 2 2 4. Cot. spinosus H. a „ 14. Cot. tetratomus H. ” i 5. Cot. scutellaris H. = u ® 15. Cot. niyer H. Fr. 6. Cot. diaphanus H. a5 3 16. Cot. geniculatus H. = 8 3 7. Cot. moniliatus H. Sn „ 17. Cot. micropterus H. y jr 8. Cot. heptomus H. a ' © 18. Cot. biscapus H. en (4) 9. Cot. clavipes H. 19. Cot. emarginatus MH. 10. Cot. hewatomus H. 20. Cot. codrinus H. 00* 292 49. 6. Megapelmus Hart. Mey. speciformis H. Gefangen auf Gräsern und ‚auch zwei neue Species. 30. G. Figites Latr. 1. Fig. scutellaris H. Gefaugen auf Gräsern. 2. Fig. niger H. detto. 31. 6. Psilogaster Hart. 1. Ps. striolatus H. Gefangen auf Gräsern. 2. Ps. niger H. detto. 52. 6. Seytodes Hart. 1. Sc. parvus H. Gefangen ‘auf Gräsern. 2. Sc. opacus H. detto. 33. 6. Sarothrus Hart. Fr S. canaliculatus H. Gefangen auf Gräsern. 54. 6. Amphithectus Hart. A. Dahlbomii H. Gefangen auf Gräsern. 55. 6. Eucoila Westw. 1. E. capitata Förster. Gefangen in Eichbeständen. 2. E. clavipes Haliday. detto. Familia I. Zvanidae W est w. 56. 6. Brachigaster Leach. B. minuta Oliv. 37. 6. Foenus Fab. F. jaculator L. Familia II. Ichneumonidae Leach. Subf. I. Ichneumonides W estw. 38. G. Ichneumon L. 1. I. monticola Gr. 3. 2. I. niyritarius Gr. Gezogen aus Geometra piniaria. 3. I. tenuicornis Gr. 4. I. nigrocyaneus Gr. . pallifrons Gr. . lineator Gr. . Aethiops Gr. . annulator Gr. . cessator Gr. Be I 6 7. 8. 9 293 10. I. albinus Gr. 32. I. vadatorius Gr. 11. I. leucopygus Gr. 33. I. ornatorius Gr. 12. IT. tarvatus Gr. 34. I. interruptus Gr. 13. I. albosignatus Gr. 35. I. deceptor Gr. 14. I. tritineatus Gr. 36. I. vaginatorius Gr. 15. I. viridipennis Gr. . 37. I. luctatorius Gr. 16. I. scutellator Gr. 38. I. fusorius Gr. 17. I. ochropis Gr. i 39. I. pisorius Gr. 18. I. fabricator Gr. 40. I. lanius Gr. 19. I. pallidator Gr. . 41. I. albocinctus Gr. 20. I. gemellus Gr. 42. I. culpator Gr. 21. I. sicarius Gr. 43. I. amputator Gr. 22. I. fuscipes Gr. - 44. I. castaneus Gr. N 23. I. saturatorius Gr. 45. I. celerator Gr. 24. I. faunus Gr. 46. I. castaneiventris Gr. 25. I. anator Gr. 47. I. mulabilis Gr. 26. I. molitorius Gr. 48. I. haemorrhoidalis Gr. 27. I. confusorius Gr. 49. I. antennatorius Gr. 28. I. sitaceus Gr. 50. 1. defusorius Gr. 29. I. cerinthus Gr. 51. I. crassipes Gr. 30. I. gracilicornis Gr, 52. I. ruficeps Gr. 31. I. sarcitorius Gr. 39. G. Amblyteles Wesmael. 1. Am. castigator Wesm. 8. Am. mesocastaneus Wesm, 2. Am. subsericeus Wesm. 9. Am. Goedarti Wesm. 3. Am. funereus Wesm. 10. Am. uniguttatus, var. IV. Wesm. 4. Am. negatorius Wesm. 11. Am. amputatorius Wesm. 5. Am. amatorius Wesm. ” 12. Am. messorius Wesm. 6. Am. strigatorius Wesm. 13. Am. sputator Wesm. 7. Am. fasciatorius Wesm. 60. 6. Probolus Wesm. Pr. fossorius Wesm. ’ 61. 6. Platylabus Wesm. Pi. pedatorius Wesm. 62. G. Hepioplemus Wesm. Hep, leucostigmus Wesm. 63. 6. Eupalamus Wesm. Eu. oscillator Wesm. z 64. G. Exephanus Wesm. } Ex. occupator Wesm. 294 65. 6. Phaeogenes Wesm. Ph. primarius Wesm. 66. &. Colpoynathus Wesm. Col. celerator Wesm. 63. 6. Ischnus Gr. Isch. porrectorius F abr. 63. 6. Stilpnus Gr. St. gagates Gr. 69. 6. Alomya Pnz: 1. Al. ovator Fab. 2. Al. nigra Gr. z;0. G. Acoenites Latr, Ac. arator Gr. 71. 6. Metopius Gr. 1. Met. dentatus Fahr. 2. Met. sicarius Gr. 72. 6. Odontomerus Gr. Od. dentipes G mel. 73. 6. Kylonomus Gr. 1. Xyt. rufipes Fab. 2. Xyl. irrigator Fab. 74.6. Echtrus Gr. Ech. reluctator L. 33. G. Coleocentrus Gr. C. excitator Gr. 76. &. Leptobaltus Gr. 1. Lep. rufus Gr. 2. Lep. degener Gr. 77.6. Banchus Fahr. 1. B. falcator Fahr. 2. B. compressus Gr. 73. 6. Corynephorus Wesm. Cor. moniliatus W esm. 79. 6. Exelastes Gr. 1. Ex. fornicator Fahr. ; 5. Er. bicoloratus Hr. 2. Ex. fuWwipes Gr. 6. Ex. nigripes Gr. 3. Ex. osculatorius Gr. 7. Ex. illusor Gr. 4. Ex. flavitarsus Gr. \ 50. 6. Hoellwigia Grav. H. eleyaus Gr. s1. 6. P. fuscipennis. 82. 6. 1. Oph. luteus L. 83. 6. Sch. amicetum W esm. s4. G. 1. An. cerinops Gr. 2. An. zanthopus Schr. 83. 6. 1. E. circumflezum W. 86. 6. T. enecator W esm. 83.6. 1. At. bicolor Wesm. 88. 6. T. foliutor Gr. 89. G. P. vulnerator Gr. au a 11. €. 90.6. . decoratus Gr. ", iufirmus Gr. Paniscus Schr an k. Ophion Fabr. 2. Oph. ramıdulus Tı. Sehizoloma Wesm. Anomalon Gr. 3. An. unicolor Gr. Exochtilum Westw. 2. E. giganteum W. Triechoma Wesm. Atracitodes Gr. 2. At. yravipes Wesm. Trachynotus Gr. Pachymerus Gr. Cremastus Gr. 3. Cr spectator Gr. 91. & Campoplex Gr. . difformis Gr. . zanthostomus Gr. . rufipes Gr. majalis Gr. sordidus Gr. lateralis Gr. . tibialis Gr. cerophagus Gr. . albidus Gr. viennensis Gr. exziyuus Gr. 12. C. nigritarsus Gr. 13. ©. lugens Gr. 14. C. chrysostictus Gr. 15. €. biguttulätus Gr. 16. €. fulwiventris Gr. 17. C. eryptocentrus Gr. 18. €. unreinctus Gr. 19. €. pugillator Gr. 20. C. flaviveutris Ratz. 21. ©. euops Ratz. 22. C. auctor Gr. 23. Ü. rapaz Gr. 24. CO. cruentus Gr. 25. C. assimilis Gr. 26. ©. rufocinotus Gr. 295 296 92. 6. Pimpla Gr. 1. P. flavicans Gr. 10. P 2. P. oculatoria Gr. 11. P 3. P. angens Gr. 12. P. 4. P. rufata Gr. 13. P 5. P. varicornis Gr. 14. P. 6. P. roborator Gr. 15. P 7. P. didyma Gr. 16. P. 8. P. spuria Gr. a3 bl 205 9. P. graminella Gr. 93. 6. EIlypta Gr. 1. Gl. sculpturata Gr. 4. Gl. 2. Gl. teres Gr. 5. &. 3. Gl. ceratiles Gr. 6. Gi. . stercorator Gr. . turionella Gr. flavipes Gr. . alternans Gr. scandica Gr. . examinator Gr. brevicornis Gr. instigator Gr. mensurator Gr. flavolineata Gr. longicauda Gr. 94. 6. Schizopyga 6r. Sch. analis Gr. 95. &. Lissonota Gr. 3. P. carbonator Gr. 1. L. bellator Gr. 4. L. murina Gr. 2. L. seymentator Gr. 5. L. stricta Gr. 3. L. culiciformis Gr. 96. 6. Polysphincta Gr. 1. P. varipes Gr. 2. P. multicolor Gr. 97. Rh. persuasoria Gr. 382 l. Ep. tuberculatus Gr. 2. Ep. manifestator Gr. 3. Ep. carbonarius Gr. 4. Ep. gracilis Gr. 99. 1. B. festivus Gr. 2. B. sulcator Gr. 3. B. cinctus Gr. 4. B. exsultans Gr. 5. B. strigator Gr. 6. B. biyuttatus Gr. 7. B. fissorius Gr. 8. Bi pictus Gr. 6 Ahıyssa Gr. G. Ephialtes Gr. 3. Ep. 6. Ep. 7. Ep. inanis Gr. hecticus Gr. varius Gr, G. Bassus G:. 9. B. rufipes Gr.. 10. B. flavolineatus Gr. 11. B. deplanatus Gr. 12. B. ornatus Gr. 13. B. albosignatus Gr. 14. B. insignis Gr. 15. B, bizomus Gr. 16. B. lactatorius Gr. 100. 6. Orthocentrus Gr. Or. merula Gr. 101. 6. Mesostenus Gr. 1. M. ligator Gr. 4. M. transfuya Cr. 2. M. yladiator Gr. “5. M. albinotatus Gr. 3. M. compressicornis Gr. 102. 6 Hoplismenus Gr. Hop. dimidiator Gr. 103. 6. Mesocherus Gr. 1. M. thoracicus Gr. . 3. M. tipularis Gr. 2. M. spiendidus Gr. 104. 6 Acrorienus Rataz. Ac. Schaumii Ratz. 105. 6. Nematopodius Gr. Nem. linearis Gr. 106. 6. Hemiteles Gr. 1. H. tristator Ratz. 11. H. micator Gr. 2. H. melanarius Gr. 12. H. melanopygus Gr. 3. H. fulwipes Gr. 13. H. dorsalis Gr. 4. H. similis Gr. 14. H. tenuicornis Gr. 5. H infirmus Gr. 15. H. areator Gr. 6. H. socialis Ratz. 16. H. modestus Gr. 7. H. rubricosus Gr. 17. H. cinyulator Gr. 8. H. aestivalis Gr. 18. H. bicolorinus Gr. 9. H. moncspilus Gr. 19. H. nens Hart. 10. H. palpator Gr. 20. H. rufocinctus Gr. / 107. 6. Hemimachus Rata. Hem. tristator Ratz. 108. 6. Cubocephalus Ratz. ©. fortipes Ratz. 109. 6. Cryplus Gr. 1. Cr. macrobatus Gr. 7. Er. tuberculatus Gr. 2. Cr. cyanator Gr. 8. Cr, tricolor Gr. 3. Cr. spiralis Gr. $ 9. Or. hostilis Gr. 4. Cr. anatorius Gr. 10. Cr. congruens Gr. 3. Cr. furcator Gr. 11. Er. brevicornis Gr. 6. Cr. viduatorius Gr. 12. Cr. albatorius Gr. IV. Pp 297 293 . Cr. Dianae Gr. . Cr. obscurus Gr. « Cr. sponsor Gr. Cr. italicus Gr. . Cr. analis Gr. Or. titillator Gr. . Or. tricinetus Gr. 20. Cr. hortulanus Gr. 21. Or. bieinctus Gr. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. Cr. perfusor Gr. Cr. migrator Gr. Cr. fumipennis Gr. Cr. varicolor Gr. Cr. peregrinator Gr. Cr. nubeculator Gr. Cr. contractus Gr. Cr. ornatus Gr. Cr. carnifex Gr. 110. 6. Phygadeueon Gr. Ph. caliginosus Gr. Ph. fumator Gr. Ph. subtilis Gr. Ph. hercynicus Gr. Ph. jejunator Gr. Ph. senilis Gr. . Ph. procerus Gr. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Ph. abdominator Gr. Ph. profligator Gr. Ph. plagiator Gr. Ph. erythrogaster Gr. Ph. parviventris Gr. Ph. varipes Gr. 111. 6. Pezomachus Gr. 1. Pez. vagans Gr. 2. RE He 1. 1. 2. M. melanocephalus Gr. Pez, vulpinus Gr. 3. Pez. cursitans Gr. 4. Pez. agilis Gr. 112. 6. Tryphon Gr. . T. silvestris Gr. . T. naevius Gr. T. succinctus Gr. T. melanoleucus Gr. . T. virgultor Gr. . T. sternoxanthus Gr. T. armillator Gr. . T. rufus Gr. T. segmentarius Gr. T. laticeps Gr. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. T. varitarsus Gr. T. nigricollis Gr. T. elongator Gr. . semicaligatus Gr, . humilis Gr. . rutilator Gr. . scutulatus Gr. . Gorskü Ratz. BSESesSh 113. 6. Exenterus Hart. 2. E. lucidulus H, E. marginatus H. 114. 6 Scolobates Gr. Sc. cerassitarsus Gr. 115. 6. Mesoleptus Gr. 3.M. petiolatus Gr. M. testaceus Gr. brachyacanthus Gr. 116. 6. Exochus Gr. . E. mansuator Gr. 4, E. yravipes Gr. . E. coronatus Gr. 5. E. erythronatus Gr. . E. femoralis Gr. 6. E. yravis Gr. u Subf. II. Braconides Westm. Divisio l Polymorphi Wesmael. 113. 6. Meteorus Hal. M. cinctellus Hal. 118. 6. Microctonus Wesm. M. bicolor Wesm. 119. 6. Perilitus N ees. 1. P. elongicornis Ratz. 4 P. abdominalis Nees. 2. P. chrysophthalmus Nees. 5. P. conterminus Nees. 3. P. simulator Nees. 120. 6. Terenotus Hart. T. rutilüs Hart. 121. 6. Pyyostolus Haliday. P. sticticus Hal. ? 122. G. Blacus Nees. B. multiarticulatus Ne es. = 123. 6 Eubadizon Nees. E. pollipes Nees. 124. 6. Calyptus Halid. C. macrocephalus Halid. 125. 6. Orgielus Halid. 0. obscurator Nees. 126. G. Aspigonus Wesm. A. abietis Wesm. 127. 6. Helcon Nees. h 1. H. ruspator Nees, - 3. H. carinator Nees. 2. H. aequator Nees; 4. tardator N ees. 1235. G. Zchneutes Nees. I. brevis Nees. Pp* 299 300 Divisio. Cryptogastri Westw. 129. 6. Ascogaster Wesm. 1. A. rufipes Ratzeburg. 3. A. similis Ratz. 2%. A. altriceps Ratz. 130. 6. Chelonus J ur. 1. Ch. oculatus Nees. ‚4. Oh. contractus N ees. 2. Ch. elegans Nees. 5. Ch. annulatus N ees. 3. Ch. cylindricus Nees. 6. Ch. Bonelli Nees. 131. 6. Taphaeus Wesm.' T. fuscipes Nees. \ 132. 6. Sigalphus Nees. 1. S. caudatus Nees. 2. S. semirugosus Nees. 133. 6 Brachistes Wesm. | 1. B. irmus Wesm. i 3. B. longicaudis Wesm: * 2. B. Fagi Ratz. 134. 6. Microtypus Wesm. M. Wesmaeli Ratz. Divisio II. Areolarii Wesm. 135. 6. Agathis_Latr. 1. A. rufilabris Nees. 3. A. breviseta Nees. 2. A. nigra Nees. s 4. A. deflagrator Nees. 136. 6. Microdus N. ab E. 1. M. laevigatus N. ab E. 3. M. cingulipes N. ab E. 2. M. rugulosus N. ab E. 4. M. nitidulus N. ab E. 133. 6. EarinusW esm. E. gloriatorius Wesm. 138. 6. Microgaster Latr. 1. M. solitaris N. ab E. 10. M. juniperatus Ratz. 2. M. impurus N. ab E. 11. M. glomeratus N. ab E. 3. M. Vinulae Bouche. 12. M. amentorum Ratz. 4. M. ordinarius Ratz. 13. M. sordipes N. ab E. 5. M. Crataegi Ratz. 14. M. stiygmaticus Ratz. 6. M. fuliginosus Ratz. 15. M. abdominalis N. ab E. 7. M. insidens Ratz. 16. M. ocellatus Katz. 8. M. carbonarius Ratz. 17. M. Spinolae N. ab E. 9. M. nemorum Hart. _ Divisio IV. Cyctostomi Wesm. 139. G. Aleoides Wesm. A. geniculatus Wesm. 140. 6. Ischiogonus Wesm. I. obliteratus W es m. 141. 6. Doryetes Halia. D. striatellus Halid. 142. 6. Bracon Fabr. 1. B. triangularis N. ab E. 6. B. triangularis N. ab E. 2. B. immulator.N. ab E. 7. B. fulvipes N. ab E. 3. B. variator N. ab E. 8. B. terrefactor N. ab E. 4. B. infirmus N. ab E. 9. B. intricator N. ah E. 5. B. sinuatus N. ab E. 10. B. caudiger N. ab E. 143. 6. Exothecus Wesm. TREE 144. 6. Rogas N. ab E. R. collaris N. ab E. i 145. 6. Spathius N. ab E. 1. Sp. clavipes N. 2. Sp. exannulatus N. Divisio V. Exodontes Wesm. 146. G. Alysia Latr. 1. A. manducator N. ab E. 7. A. pumila N abE. 2. A. mandibularis N. ab E. E 8. A. minuta N. ab E. 3. A. truncator N. ab E. 9. A. tabida N. ab E. 4. A. Pumilio N. ab E. 10. A. pusilla N. ab E. 5. A. abdominator N. ab E. 11. A. fuscipes N. ab E. 6. A. brevicornis N..ab E. 12. A. confluens Ratz. u 113. 6. Dacnusa Halid. 1. D. concolor Halid. 7. D. areolaris Halid, 2. D,. districha H.. 8. D. lateralis H. 3. D. rufipes H. s - 9. D. macrospita H. 4. D. senilis H. 10. D. gitvipes N. d. D. limnicola H. 11. D. uliginosa A. 6. D. exserens H. 12. D. leptogaster H. 145. 6. Chasmoden Halid. Ch. aptera Hal. j 302 149. 6. Coelinus N. ab E. C. niger N. ab E. 3, €. elegans Halid. 2. ©. anceps Halid. Divisio VI. Fiexzitiventris Westwood. 150. 6. Aphidius N. ab E. 1. Ap. varius N. ab E. 2. Ap. obsoletus Ratz. 151. 6. Trioxys Halid. T. aceris Halid. i 152. 6. PraeonHalid. P. dorsalisHalid. Fam. IV. Chalcididae Westwo.od. Subf. I. Chalcides Westwood. 153. 6. Chaleis FE. 1. Ch. clavipes L. 2. Ch. flavipes Panzer. 154. 6. Brachymeria Westw. B. minuta L. Subf. II. Eurytomides W estwo.od. 155. 6. Zurytoma Hills. 1. E. Neesii Foerster. 3. 6. 7. 8 . E. aciculata Ratzeburg. Gezogen aus den Zweiggallen von Salz alba in Gesellschaft mit Nematus Pedunculi und Pteromalus ezcrescentium. . E. flavoscapularis Ratz. Gezogen aus Gallen von Hieracium sabaudum in Gesellschaft mit Aylax sabaudi als den Erzeuger dieser Gallen. . E. signata N. ab E. Eben daher. E. Aethiops Dalmann. E. verticiliata N. ab E. Gezogen aus den Bedeguar der Rosen mit Rhodites Rosae. E. Abrotani Ill. Eben daher. E. gracilis Foerster. 156. 6. Decatoma Spinola. D. biguttatus S w. I. 157. 6. Isosoma Walker. flavicolis Walk. 10. 211. 303 Subf. III. Pteromalides Westwo.od. a) Torymidae Walk. 158. 6. Megastigmus Fabr. . dorsalis Fab. Gezogen aus jungen verkrüppelten Eichentrieben in Ge- sellschaft mit Neuroterus Reaumuriü Hartig. 159. 6. Callimone Spin. BedeguarisSpinola. Schmarotzer von Rhodites Rosae. 160. 6. Torymus B. . T. Cyniphidum Ratz. Schmarotzer von Teras terminalis. . T. diffieilis N. ab E. Gezogen aus Blattgallen der Urtica urens mit Cecidomyia urticae als den Erzeuger. - T. longicaudis Ratz. Schmarotzer von Rhodites Rosae. . T. conjunctus N. ab E. . T. nitidus N. ab E. - T. cupreus N. ab E. T. futgens N. ab E. T. propinquus Foerstr. T. distinctus Foerst. T. pictus Foerst. ' T. auronitens Foerst. Gezogen aus dem Bedeguar der Rosen. 161. 6. Perilampus Latr. _P. violaceus Dalmann. ' R: 162. 6. Siphonuran. x e chalibeata Ratz. Gezogen aus Zweiggalläpfeln ohne Erzeuger. « 2 D Mm. R b) Miscerogasteridae Walk. 163. 6. Mieromelus Walk. pyrrhogallis Walk. 164. 6. Chrysolampus N. ab E. du Ch. tenuiscapus Foerster. 3. Ch. lagenarius N. ab E. %. Ch. punctiger N. ab E. fs 165.6. Pachylarthrus Westwood. P. patellanus Dalm. 166. 6. Phacostomus N. ab E. 1. P. similis Foerst. 2. P. dimidiatus Foerst. 304 ce) Ormoceridae Walk. 167. 6. Microdelus Walk. M. rotundus Walk. d) Pteromalidae Walk. 168. 6. Asaphes Walk. A. vulgaris Walk. Schmarotzer der Aphis Rosae. 169. 6. Systasis Walk. S. encyrtoides Walk. urmom8 m 16. . Pt Pt. Pt. mBE Pt. Pt. Pt. Pt. . Pi. Pt. Pr. bE, pt. Pt. wülk: Pt. „Pt. *) 2, 130. 6. Pleromaltus Schwederus. Spinolae Ratz. suspensus Ratz. Schmarotzer der Cecidomyia Fagr. bimaculatus Ratz. Opistothonus Ratz. guttatus Ratz. Schmarotzer der Torlrixr resinana. varians N. ab-E. Schmarotzer von Rhodites Rosae. cinctus Foerst. tenuicornis Foerst. mundus Foerst. elatus Foerst. gratiosus Foerst. faltaxw Foerst. vicinus Foerst. Eremita Foerst. j E:xcrescentium Ratz. Gezogen aus Stengelgallen von Salz alba in Gesellschaft von Torymus difficilis, Aphidius obsoletus, welche alle 3 als Schmarotzer der Tipula salicina erschienen. aurantiacus Ratz. Gezogen aus Gallen von Hieracium Sabaudum in Gesellschaft von Eurytoma signata und Aylazx Sabaudi, wel- cher letztere der Erzeuger der Gallen ist. ater Ratz. Gezogen aus Spinneneyern, aus der Gattung Arena*) Linne. Ich mache auf die kleinen weissen und gelblichen, an Grashalmen angesponnenen Ballen aufmerksam, welche auf Wiesen vorkommen, und einen Spinneneyer-Cocon darstellen ; beim Eröffuen der Ballen finden sich Spinneneyer, in manchen aber statt deren bräunliche Maden. Ich hatte selbe Ballen nicht: lange eingezwingert, kam Microgaster perspicuus N. aus; später kamen Exemplare von Pezomachus agilis zum Vorschein mit ihnen ein Hemiteles rufocinetus Gr., welche als Schmarotz- Schmarotzer auftraten , zuletzt erschienen Exemplare des Ptero- malus ater. Anmerkung der Redaction. re 18. Pt. inflexus Ratz. Schmarotzer von Rhodites Rosae. 19. Pt. Audouini Ratz. Gezogen aus Larven des Microgaster recondilus N., welche an einer Schmetterlingsraupe sogen mithin Schmarotz- Schmarotzer; zugleich erschienen auch Exemplare von Eury- toma Abrotani. : 20. Pt. terebrans Foerst. Ebenfalls Schmarotz - Schmarotzer von Micro- gaster reconditus N. 21. Pt. Puparum L. Eben daher. 305 } 171. Tri@ymus Rate. i »T. salicis Ratz. Gezogen in Menge aus Stengelgallen von Salix alba in 2 Gesellschaft von Pteromalus aurantiacus, Hemiteles luteolator und Platyyaster nodicornis und einigen Stücken der Cecidomyia salicina, welche letztere die Erzeugerin der Gallen ist. Auch erzog ich 2 Stücke des Trödymus salicis aus Gallen, welche auf der Blaitrippe der Blätter von Populus nig. sassen. e) Cleonymidae Walk. 172. &. Cleonymus Latr. Cl. immaculatus N. ab E. Subf. IV. Encyrtides Westwood. 133. 6. Encyrtus Dalm. 1. E. varicornis N. ab E. Aus Coccus von Birkenzweigen. 2. E. scutellatus Dalm. Aus Coccus von Aspenzweigen. 3. E. strigosus N. ab E. 4. E. caudatus Foerst. 5. E. duplicatus N. ab E. Schmarotzer von Syrphus-Larven. 6. F. punctipes Dalm. Aus Coccus von Aspeuzweigen. 7. E. circumscriptus Ratz. “ 8. E. subplanus, 9. E. eupelmoides Ratz. In grosser Menge aus Stengelgallen von Salz alba in Gesellschaft mit Plafyyaster niger. ‚10. E. clavellatus. 174. 6. Botriolhorazx Rataz. B. Altensteini Ratz. Aus Larven der Stubenfliege. 175. 6. Cheiloneusrus Westwood. ch. eleyans W estwo0d. 4 136. 6. Telegrapnhus Rataz. _ T. maeulipennis Ratz. Aus Coccus von Birkeuzweigen. 2 oO x 4 5 A 7 306 173. G. Choreius Westwood. Ch. ineptus Dalm. 1738. 6. Urocryptus Westwood. Ur. excavatus Dalm. ö 139. 6. Euwpelmus Dalm. E. GeeriDalm. Gezogen aus Gallen von ‚Glechoma. hederacea mit Torymus spiendens und Aylax Glechomae, mithin ist er Schmarotzer des letzteren. 150 6. CoecophagnusW estwood. C. scutellaris Dalm. Subf. V. Eulophides Westwood. 181. ©. Aprostocelus Westwood. A. caudatus Westw. '182. 6. Teiracampe Foerst. T. impressa Foerst. 133. 6. HTachaestusN. ab E. 1. E. politus Ratz. Schmarotzer der Spionella coryli und ulm inella. 2. E. petiolaris N. ab E. 154. 6. Tetrastictus Foerst. T. caudatus Foerst. 155. 6. Dicormus Foerst. D. aquisgranum Foerst. 156. & Eulophus Geoff. E. ramicornis Foerst. Schmarotzer von Noctua aceris. E. damicornis Foerst. E. alcicornis Foerst. E. Autilope Foerst. E. Lophyrorum Hart. Gezogen aus Larven des Lophyrus pallidus. E. E. E. E. Ih . citrinus Foerst. quadrifasciatus Foerst. martialis Foerst. barbatus Foerst. SRINTITIRTE . 189.6. Zntedeon Dalm. Hylesinus Ratz. . confinis Ratz. . galactopus Ratz. Schmarotz-Schmarotzer des Microgaster Vinulae. WD mh wo: SE 307 4. E. Hagenowü R atz. Gezogen aus Larven von Blatta orientalis. 5. E. Padellae Ratz. - 138. 6. @eniocerus Ratz. 1- G. erythrophthalmus Ratz. Schmarotzer der Cecidomyia salieina. 2. G. minimus Ratz. Aus Steugelgallen von Salix alba mit Platy- gaster niger. 189. 6. Cirrospilus Westw. ©. elegantissimus Westwood. - Fam: V. Proctotrupidae Steph. Subf. I, Diaprüdes Westwood. 190. 6. Diapria Latr. 1. D. picipes N. abE. z 2. D. picicornis N. ab E, 3. D. eleyans N. ab E. 4. D. suspecta N. ab E. 5. D. conica N.abE. Gezogen aus Larven von Eristalis tenaz. 6. D. conica aptera N. ab E. 7. D. dispar N. ah E. 8. D. antennata N. ab E, 9. D. petiolaris N. ab E. 10. D. sufiscapa N. ab E. Aus Larven von Eristalis-Arten. 11. D. sericeicornis N. ab E. . 12. D. nervosa N. ab E. Aus Eristalis-Larven. E 191. 6. Belyta Jurine. 1. B. sanguinolenta N. ab E. 3. B. petiolaris N. al E. 2. B. bicolor N. ab E. 4. B. obscura N. ab E. 192. 6. Ismarus Haliday. 1. Neesii Foerst. 193. G. Spilomierus Westw. Sp. stigmaticalis Westw. 194. 6. Psilus Sp. Ps. ylabratus Panzer. 195. 6. Cinetus Jurine. €. Jurini N. ab E. 196. 6. Helorus Latr. H. anomalipes N. ab E, 308 Subf. II. Proctotrupides Westwood. 193. 6. Proctotrupes Latr. P. apterogynus Naliday. 198. 6. Codrus Jurine. 1. C. ater N. ab E. 3. ©. brevipennis N. ab E. 2. C. ligatus N. ab E. Subf. III. Gonatopides Westwo.od. 19. G. Gonutopus Ljn. G. pedestris Dalm. x Subf. IV. Ceraphrontides Westwo0d. 200. 6. Ceraphren. 1. ©. herculaneus Foerst. . 2. C. fuscipes N. ab E. Aus der Rosenblattlaus gezogen. 3. C. rufipes N. ab E. 4. C. siygnatus N. ab E. 5. C. Rossularum Ratz. Schmarotzer von Cecidomyia salicina. 201. 6. Hadroceras Foerst. H. clavata Ratz. Aus Stengelgallen von Saulixz alba. 202. G. Calliceras N. ab E. 1. €. perfoliata N. ab E. 4. C. cursitans N. abE. 2. C. sulcata N. ab E. 5. CE. nana N. ab E. 3. C. thoracica N, ab E. 203. 6. Lagymodes Foerst. L. rufus Foerst. Subf. V. Platygasterides Westwood. 204. G. Seelie Latr. Se. rugulosus N. ab E. 205. G. Sparassion Latr. Sp. frontale Latr. 206. G. Teleas N. abE. 1. T. solidus N. ab E. 3. T. pedestris N. ab E. 2. T. pumili® N. ab E. 4. T. terebrans N. ab E. en sine ae ein n 309 2073. &. Epimeces Westwood. E. ventralis Westwood, Aus Stengelgallen von Saliw pentandra. 208. 6. Inostemma Haliday. I. Boscü Westw. j 209. G. Prosacantha N. ab E. 1. P. spinulosa N. ab E. Aus Stengelgallen von Saliz alba. 2. P. dubia N. ab E. Aus eben denselben. 3. P. filicornis Ratz. Eben daher. 209. a) 6. Platyygasier Latr. 1. Pi. siphon Fürst. \ 2. Pl. yrandis N. ab E. Aus Stengelgallen von Salix alba und pentandr. 3. Pi. punctiger N. ab E. Eben daher. 4. Pt. Cecidomyia Ratz. Schmarotzer von Cecydomyta salicina. 5. Pi. niger Ratz. Aus Stengelgallen von Salz alba. 6. Pl. nodicornis Ratz. Eben dalıer. 210. 6. Aneure N. ab E. A. rhipiceros Fürst. Aus Sackträger (Psyche) erzogen, welche auf Kiefer aufstiegen. Subf. VI. Mymarides W estw. 211.6. Mymar Hal. M. puichellus Curt. 212. 6. Ooctonus Hal. O0. major Först. Aus Eiern von Geometra piniaria. 213. Brachistus Fürst. B. sulphuripes Fürst. 214. 6. Anagrus Hal. A. flavus Först. Aus Eiern von Bombyx pudibunda. 215. 6. Polynema Hal. P. ovulorum Haliday. Aus Eiern von Papit, Crataegi. 310 Tribus II. Tudulifera St. Farg. Familia: Chrysididae Leach. 216. 6. Cleptes Latr. 1. Cl. nitidula Fabr. 2. Cl. semiaurata L. 213. 6. Hedychrum Latr. H. lucidulum Latr. 218. 6. Omalus Panz. 1. O0. auratus Dahlb. 2. O. coeruleus Dahlb. 219. 6. Elampus S pin. E. Panzeri Fabr. 220. 6. Chrysis L. 1. Ch. bicolor Dahlb. 3. Ch. ignita Fahr. 2. Ch. nitidula Dahlb. 221. 6. StölbDum Latr. St. splendidum DIb. 222. 6. Panorpes Faber. P. earnea Latr. b) Sectio II. Aculeata Latr. Subsectio I. Insectivora Westw. Familia I. Crabronidae Leach. Subfamilia I. Nyssonides W estw. 223. 6. Mimesa Shuck. M. equestris Dhlb. 224. 6. Psen Latr. P, atratus Schrank. 225.6. Misceus Jurine. M. campestris Dhlb, 226. 6. Ammophila Kirb. 1. Am. sabulosa Dhib. 2. Am. eyanescens Zeller. 311 227. 6. Psammophila D1). 1. Ps. affinis Dhib, 2. Ps. viatica Dhilb. 228. 6. Pelopaeus Latr. 1. P. destillatorius Dhlb. 2. P. spirifex Dhlb. Subf. III. Pompilidae Dahlb. 229. 6. Ceropales Latr. ©. maculata Dilb, 230. 6. Agenia Schiödte. 1. A. punctum Dhlb. 2. A. carbonaria Dhlh. 231. 6. Pompilus Latr. 1. P. niger Dahlb! 2. P. viaticus Dalılb. 232. 6. Prioenemis Schiödte. 1. P. fasciatellus Dhlb. 3. P. luteipennis Dhlb, 2. P. ewaltatus Dhlb. 233. G. Pepsis Latr. P. stellata Dhlb Subf. IV, Larridae Dahlb. 234. F. Astata Latr. A. boops Dhlb. 235. 6. Tachytes Panr. T. pectinipes Dhlb. Subf. V. Nyssonidae Dahlb. 236. G. Nysseon Latr. » 1. N. interruptus Dhlb. 2. N. spinosus Dhlb. 237. 6. Stizus Latr. St. tridens Dhib. 233. 6. Goryltles Latr. G. mystaceus Dhlb. 312 Subf. VI. BembecidaeD a hl». 239. G. Monedula Latr. M. signata Latr. 240. 6. Bembex Latr. B. rostrata Dhlb. Subf. VII. Philanthidae Dahlh. 24. 6. Philanthus Late. M. triangulum Dhlb. 242. 6. Cereceris Latr. 1. €. arenaria Dhlb. 2. ©. variabilis Dhlh. Subf. VIII. Mellinidae Dahlb. 243. 6. Mellinus Latr. 1. M. arvensis Dhlb. 2. M. sabulosus Dhlb. Subf. IX. Pemphredonidae Dahlb. 244. 6. Pemphredon Latr. P. lugubris Dilb. 245. G. Celia Shuckard. ©, Troglodytes Dhlb. = 246. G. Stigmus Jurine. ‚St. pendulus Dhlb. 243. G. Passaloecus Shukard. P. monilicornis Dhlb. 248. 6. Diodontus Curtis. 1. D. paltipes Dhlb. 2. D. minus Dahlb. 249. GC. Cemonus Jurine. 1. €. lethifer Dhln, 3. D. lactuosus Dhlb. 2. €. unicolor Dhlb. Subf. X. Crabronidae Dahlb. 250. 6. Tryposylon Latr. T. figulus Dhlb. 251.6. Oxybelus Latr. O0. uniylumis Dahlb. 252. 6. Hhobalum Kirbs. Rh. clavipes Dhlhb. 253. 6. Entomognalthus Dhlb. E. brevis L. 254. G. Ceratocolus Fuarg. 1. ©. verillatus Pan z., 2. ©. alatus Dhlb. 255. 6. Blepharipus Farg. B. dimidiatus Dhlb. 256. 6. Thyreopus Farg. 1. Th. cribarius Dhlb. 2. Th. patellatus Dhlb. 257. G. Ectemnius Farg. 1. E. dives Dhlb. 2. E. vayans Dhlb. 253. 6. Sotenius Fars. 1. S. Cephalotes Dhlb. 2. S. lapidarius Dhlb. 259. 6. Lindenius Fars. L. atbilabris Dhlb. 260. G. Crossocerus Farg. 1. Cr. obliquus Dhlb. 4. Cr. varipes Dhlb. 2. Cr. Wesmaeli Dhlb. x 5. Cr. cetratus Dhlb. 3. Cr. leucostoma Dhlb. 6. Cr. elongatulus Dhlb. Familia IV.: Scolidae W estw. Subf. I. Scolides W est w. 261.6. Tiphia Latr. T. femorata Fab. 262. 6. Myzine Latr. M. sexfasciata Wab. IM, Rr 313 314 Subf. II. Sapygides Westw. 263. 6. Sapyga Latr. S. punclata Kl]. Familia V. Mutittidae Leach. 264. G. Masdille L. M. europaea L. 265.6. Myırmosa Latr M. atra Panz. Familia VI. Sodales West w. 266. 6. Formica L. £ F. herculanea L. 4. F. testacea Fahr. 1. 2. F. fusca L. 5. F. nigra Fahr. 3. F. rufa L. Familia VII. Diploteptera Kirb. 2673. 6. Zumenes Latr. E. atricornis Fahr. i 268. 6. Odynmerus Latr. . 0. murarius L. 3. 0. bifasciatus L. . ©. sinuatus Fabh. 4. 0. vertangulus Fab. DO 2 269. 6. Polistes Fabr. P. pectoralis Fahr. 270.6. Vespa L. V. Crabro L. 4. V. holsatica F ab. 2. V. vulgaris L. 3. V. biylumis Kabh. 3. V. germanica KFab. 6. V. saxatilis Panz, -— . Subsectio II. Mellifera Latr. Familia I. Andrenidae Leach. 271.6. Hylaeus Latte. H. annulatus Latr. m 272. G. Colletes Latr. C. fodiens Latr. ; 273. 6. Specodes Latr. 1. Sp. analis 11. 2. Sp. gibba 1ll. 274.6. Halictus Latr. 1. H aeratus Kirb. 4. H. fulvocinctus ll. 2. H. pruinosus K. 5. H. pubescens K. 3. H. similis Schenk. 275. 6. Andrena Leach. 1. A. coerulescens K. 3. A. vestita K. 2. A. florea K. 4. A. picipes K. Familia I. Apidae Leach. Subf. II. Denudatae Latr. 276. G. Nomada Scop. N. striata K. S 277. 6. Melecta Latr. M. punctata Fahr. 278. 6. Epeolus L atr. E. variegatus. Subf, II. Longilabres W estw. 279. 6. Coelioxys Latr. 1. ©. conica L. 2. C. rufiveutris. 230.6. Anthidium Fabr. A. strigatum Panz. Rr* 315 316 281. G. Osımia Panz. O. aenea K. 282. 6. Megachile Latr. M. muraria Fahr. 283. 6. Meriades Spinola. 1. H. leucomelas ll. 3. H. lobata K. %3. H. Banksiana K. Subf. IV. Scopulides Latr. 284.6. AnthophoraL atr. 1. A. quadrimaculata Fabr. 2. A. abietina K. 255.6. EuceraScop. E. longicornis L. 286. G. Kylocopa Latr. X, violacea L-» Subf. V. Sociales Latr. 237. 6. Bombus Latr. . B. floralis K. 5. B. lapidarius L. ‚ B. autumnalis Schenk. 6. 7. 8. . bohemicus Fahr. . siivarum UL. . agrorum K. .„ B. muscorum K. . B. terrestris L. We DO ET 288. 6. Psithyrus Farg. P. rupestris Neum. 289. G. Apis L. A. mellifica L. Aufzählung der Algen der dalmatinischen Küste, nach einer Sammlung des Hrn. V. Vidovich in Sebenico, vermehrt mit betreffenden Arten meines Herbars, und der im Vereinsherbar von Hrn. P. Titius befindlichen Sammlung, mit Benützung der daselbst beigegebenen Notizen. Vou Georg Frauenfeld. Der nicht nur den italienischen Algologen, sondern aus mehreren nach ihm benannten Arten auch ändern Kryptogamenfreunden bekaunte fleissige Algologe Hr. V. Vidovich, k. k. Sanitäts-Beamte in Sebenico, hat mir bei meinem Aufenthalte daselbst eine vollständige Sammlung der von ihm bisher an der Küste Dalmatiens aufgefundenen Algen übergeben *), die in so ferne derselbe eine lange Reihe von Jahren daselbst sammelt und beob- achtet, eine ziemlich vollständige Flora dieser Seegewächse jenes Küsten- gebietes enthält, die grösstentheils von Hrn. Zanardini, mit dem er in _ umunterbrochenem Verkehre steht, revidirt sind, was für die volle Sicherheit der Bestimmungen bürgen dürfte. Indem ich sowohl aus meiner, als aus der dem Verein angehörigen prachtvollen Algensanımlung, welche Hr. Pius Titius demselben verehrte, die gleichfalls grösstentheils aus den dortigen Meeren stammt, einige Er- gänzungen hinzufüge, glaube ich dieses Verzeichniss, obwohl das betreffende Gebiet in Küzing's: Phycologia germanica mit einbezogen erscheint, den- noch um so unbedenklicher als Specialllora in unsern Vereinsschriften nie- derlegen zu dürfen, als namentlich die letztere Sammlung höchst werthvolle *) Herr Vidovich, der ausserordentliche Vorräthe von Algen ‚in sehr schön und vorzüglich präparirten Exemplaren besitzt, überlässt die Centurie um den Betrag von 10 A. C. M. IV. Ss 318 Notizen enthält, die in keinem allgemeinen Werke zu finden, und in dieser Weise bisher wohl ganz unbekannt, für eine solche Specialflora nur höchst wünschenswerth sein können. In allen drei obgenanuten Sammlungen sind vorzüglich Meeresalgen vertreten, wohl so reich, dass für Dalmatien in diesem Theil gewiss wenig zu ergänzen sein wird. Sehr unvollständig sind die Formen des süssen Wassers, und Diatomeen fehlen gänzlich, Diese nach den Werken End- licher’s, Steudel’s, Kützing’s, Rabenhorst's etc. zu ergänzen, konnte ich um so weniger unternehmen, als ich durchaus nur das wirklich vorhandene Materiale der berührten Sammlungen zu berücksichtigen für zweckmässig hielt. Mögen diess würdigere Hände thun, und so den Bau immer mehr ab- runden, den der Verein so rüstig verfolgt. Ich habe die alphabetische Reihenfolge gewählt, wie es mir für diese fragmentarische Zusammenstellung, die in keiner Hinsicht bestimmt abge- gränzt erscheint und jene aphoristischen Notizen am passendsten schien. Ebenso habe ich die Nomenklatur unverändert belassen, und nur bei einigen abweichenden Gattungen und Arten zur bequemern schnellern Auf- findung synonyme Nachweisungen beigefügt. Vidovich’s Sammlung enthält 106 Gattungen mit 379 Arten, nebst 28 Varieläten und 12 unbestimmte, nämlich: 23 Gattungen Conferven mit 89 Arten, 7 Varietäten, und 2 unbestimmte; 35 Gattungen Phykeen mit 96 Arten, 10 Varietäten, und 9 unbestimmte; 48 Gattungen Florideen mit 194 Arten, 11 Varietäten und 1 unbestimmte, Hierzu kamen an Ergänzungen aus meiner und der Vereinssammluug 7 Gattungen mit 142 Arten oder Varietäten, mithin enthält diese Aufzählung 113 Gattungen in 502 Arten und 47 Abarten. Obwohl sich diese Aufzählung keineswegs eignet, ein bestimmtes Be- sultat in Ziffern darauf zu gründen, so kann ich doch nicht unterlassen, einige Zahlen in Vergleich zu ziehen „ da sich der Umfang derselben am ersten daraus ergeben dürfle. Küzing’s „Phycologia germania“, die ausser der Nord- und Ostsee, das adriatische Meer mit Inbegriff der ganzen dalmatinischen Küste in sich schliesst, zählt 1991 Arten auf. Wenn wir die Diatomeen mit 440 Arten, da sie in nachfolgender Aufzählung ganz fehlen, abrechnen, verbleiben 1551 Arten, was ein Verhältniss zu den hier aufgezählten wie von 3:1, gewiss kein geringes für diese Strecke, ergibt. Da jedoch auch die Süsswasser-Algen in diesen Sammlungen aus jenem Lande, wie schon oben hemerkt, nur höchst gering vertreten erscheinen, so dürfte sich diess für die Meeresalgen, die ich allein als erschöpfender bezeichnete, wenigstens doppelt so hoch stellen, nämlich 3:2. Dass diese Annahme richtig, ergibt sich auch aus Rabenhorst's „Kryptogamenflora Deutschlands“, der daselbst 742 Meeresalgen aufführt, was mit dem bezeichneten Verhältniss vollkommen übereinstimmt. 319 (Jene Arten oder Abarten, die nicht in Vidovich’s Sammlung eut- halten, sind mit einem *, die in meiner Sammlung befindlichen mit Fr., die im Vereinsherbar mit V,.-H. bezeichnet. Sämmtliche von Herrn Pius Titius herrührenden Notizen sind mit Tit. unterzeichnet.) Acrocarpus K.. crinalis Kz. Capocesto. (Fr.) clavatus Ag. Capoc. plumula Ag. Capoc. Aglaophyllum Mont. crispum Men. (Hypoglossum) Capoc. denticulatum Kz. Melada. (Fr.) * laceratum Grv. (Oryptopleura) Spalato. (Fr.—V.-H.) sehr selten. laciniatum Zan. Provicchio (Fr.) * marginalis Zan. Ragusa (Fr.) ocellatum Mont. Ragnsa (Fr.—V.-H.) Ueberall. Liebt frei- bewegtes Wasser, lebt an Felsen meist auf andern Algen schmarotzend, oft gegen eine Klafter tief. Bildet dunkel- rothe, runde, gegen 2” lange fluthende Quasten. Wenn diese Alge in süsses Wasser kömmt, erhält diess in einigen Minuten eine sehr schöne Rosenfarbe. Beim Absterben wird sie bleich, oft ganz weiss. Sie wächst in den Win- termonaten und verschwindet im März, April gänzlich, (Tit.) — var. strictum Zan. Capoc. proüiferum Zan. Capoc. punctatum Mont. Capoc. (Fr.) Vidovichii Men. Capoc. (Fr.) # Aglaozonia Zan. . parvula Zaun. Capoc. Alsidium Ag. corallinum Ag. Zilarin. (Fr. —V.-H.) Nur au wenig Orten häufiger, Kleine Exemplare öfter angeschwemmt. Im Leben ist sie purpurfarb und wie Glas durchsichtig, selten über 2”. (Tit.) Anadyomene Lmx. flabellata Linx. Capoc. (Fr.) Arachnophyllum Zan. “ confervaceum Zan. Capoc, * Vidovichü Zan. (V.-H., rührt von Hrn. Botteri aus Lesina her.) Arthrocladia Duby. villosa D. (A. septemtrionalis Kz.) Melada. 320 Asperococeus Lmx. bullosus Lmx* (Encoelium Kz.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Beinahe überall, wächst im Winter auf untergeltauchten Steinen und Felsen, bildet aufgeblasene, runde, längliche, sehr kurz gestielte, schwammförmige Gewächse, die sich gegen Frühjahr von der Wurzel trennen und auf der Oberfläche des Wassers, meist von den Wellen plattgeschlagen oder mehr zerstört herumschwimmen. Liebt offene freigelegene Orte und ziemlich tiefes Wasser. Im Leben ist sie meist olivengrün. (Tit.) cavernosus Zan. Capoc. compressus Grff. (Haloglossum Kz.) Zara. (Fr.) sinuosus Bory. (Encoelium Kz.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Beson- ders in Buchten und an ruhigen Orten. Ihre Farbe ist braungrün. Asterotrichia Zan. ulvicola Zan. Capoc. (Fr.) Bangia Lugb. callicoma M en. Capoc. dura Zan. Capoc. (Fr.) investiens Zan. Sebenico (Fr.) Selten. Im Canal von Cattaro nie anders als an andern Algen, besonders Cystoseiren, in schöner Rosenfarbe. April. (Tit.) Kerkensis Men. Fl. Kerka. * tenuissima K. (Fr. — V.-H.) versicolor Kz. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberall gemein. Im Winter in Menge auf den flachen, ausser dem Wasser und nur zeitweise von den Fluthen bespülten Steinen, die wie mit langen Haaren bedeckt aussehen. Gegen Frühjahr trocknen sie ein, oder werden weggeschwemmt. Sie enthalten viel Purpursaft. (Tit.) Batrachospermum Rtıh. moniliforme R. Fl. Vodizze. (Fr. —- V.-H.) Kommt in klaren Flüssen, kleinen Bächen im Frühjahr, März, April, auf Steinen, Reisig und andern Gegenständen vor; ist sehr schlüpfrig und je nach der Tiefe des Wassers grösser oder kleiner. (Tit.) * vagum Ag, (Fr.— V.-H.) Meist in grösseren „ schneller flies- senden Bächen. (Tit.) . * tenuissimum Ag. (V.-H.) Sehr selten. Ich faud sie ein einziges Mal mit monitiforme verwachsen. (Tit.) Blennothrix Kı. elegans Men. Capoc. 321 Bıryopsis Lux. adriatica J. Ag. Capoc. (Fr.—V.-H.) In Ragusa gemein, auderwärts seltener. Liebt offenes, bewegtes, seichtes Wasser, ist dunkler wie cupressoides, und bildet gedrängte, sehr kurze runde, einzeln vorkommende Quästchen ; sie wächst im Winter. (Tit.) apiocarpa Men. Capoc. arbuscula Lmx. Proviechio. (Fr. — V.-H.) Sehr selten. Balbisiana Lmx. Comisa (Fr.—V.-H:) Ueberall gemein in. grossen Rasen an Molosteinen. Sie enthält, wie alle Bryopsis, sehr vielgrünen Saft; wird gegeu 4” lang. (Tit.) — var. disticha nuda J. Ag. Capoc. (V.-H.) Weit seltener. — var. disticha simpliciuscula J. Ag. Lesina. — var. Lamourouzi J. Ag. Comisa. (V.-H.) Ist mehr gelbgrün. * cupressoides Lmx. (V.-H.) Sehr selten im Hafen von Gravosa auf nahe dem Ufer liegenden Steinen. Bildet sehr kleine, dünne, gelbgrünliche Quästchen, erreicht selten 1” Grösse. (Tit.) eleyans Men. Capoc. (Fr.) gracilis Z an. Provicchio. hypnoides Lmx. Capoc. (Fr.) incurva Men. Capoc. (Fr.) intricata Men. Capoc. Petteri Men. Spalato. plumosa A g- Crappano. (Fr. — V.-H.) Ziemlich gemein, meist in ruhigen geschützten Häfen im Winter. Bildet gegen 2” lange sehr schlüpfrige Quasten an untergetauchten Steinen. Sie stirbt im Frühjahr ab, ohne die Farbe zu ändern. (Tit.) rosae Ag. Melada (Fr.— V.-H.) seminuda Men. Capoc. subsesunda J. Ag. Comisa. (Fr.) tenuissima D. Not. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. In den Win- termonaten im Hafen von Spalato , ziemlich seicht. Sie bildet kleine kugelrunde Röschen an den Spitzen anderer Algen. (Tit.) Callithamnion Lngb. apiculatum Men. Capoc. (Fr.) »* attenuatum Ag. (V.-H.) Selten. Ich fand sie nur im Hafen von Gravosa in den Wintermonaten, wo sie an Molo- steinen dunkelrothe, sehr dichte zolllange fluthende Quasten bildet, dieim Frühjahre weggeschwemmt werden. (Tit.) 322 Borreri Ha w. Capoc. (Fr. — V.-H.) Varirt sehr stark. Wächst im November und stirbt im Februar schon ab. Sie findet sich an untergetauchten Steinen ein Paar Schuh tief. Auf der Insel la Croma fand ich diese Art immer sehr klein, aber viel schöner und zarter, während sie an andern Orten weit über einen Zoll laug wird. Sie enthält viel rothen Saft. (Tit.) clavatum Ag. Capoc. (Fr.) corymbiferum K. (Phlebothamnion K.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Liebt stille Hafen und ruhiges Wasser. Sie kömmt im Hafen von Gravosa in seichlen Stellen am Molo und au untergetauchten Steinen in den Wintermonaten bis ins Frühjahr vor und bildet sehr schöne dunkelrothe „ zoll- lange Quasten. (Tit.) corymbosum Ag. Capoc. ( Phlebothamnion K.) cruciatum Ag. Trebon. (Fr. — V.-H.) An vielen Orten, am schön- sten in Spalato und zwar an den Wurzeln der Callith. versicolor, wenn diese vollkommen ausgebildet sich zum Absterben neigt. Sie kommt jedoch auch selbstständig, jedoch kürzer, dichter und röther auf Steinen und flach- liegenden Felsen vor, die sie, wie mit dem schönsten rothen Sammt überzieht, (Tit.) cupressoides Meu. Capoc. (Fr.) Daviesü Lngb. (Fr. — V.-H.) An manchen Orten ziemlich häufig in kleinen runden, dicht gedrängten Quasten, oft an andern Algen schmarotzend. Im ruhigen Wasser und dauert bis gegen Mai. (Tit.) decussatum Men. Melada. distichum Zaun. Capoc. (Fr.) elegans Wid. Capoc. graniferum M. Capoc. granulatum Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Ich fand sie nur sehr sparsam in Ragusa. Liebt ganz freigelegene Orte wo sie an den Spitzen der Corallinen, wie Jania: rube- scens, Corallina offic. und nur im Winter wächst. Sie bildet unansehnliche schlüpferige, kapuzinerbraune kleine Quasten, die mit kleinen stickperlenartigen Kügelchen dicht besetzt sind. (Tit.) hirtellum Zan. Capoc. (Fr.) microdendron Zaun. Capoc. myuroides Zan. Capoc. (Fr.) pedicellatum Ag. Capoc. 323 = plumula A &. (Fr. — V.-H.) In ganz Dalmatien im Winter bis in den April. Sie lebt meistens schmarotzend nur in ganz stillem Wasser, und wird kaum 4” gross. Sie ist eine der veränderlichsten Arten, beinahe in jeder Gegend an- ders, namentlich was ihre Feinheit betrifft. (Tit.) — var. horridulum J. Ag. Capoc. (Fr.) * — var. pusillia Ag. (V.-H.) Aeusserst selten, nnd wohl die schönste dieser Varietäten. Ich fand sie ein einziges Mal im Monat März zwischen grossen aufeinandergehäuften Steinen sehr verborgen im Hafen von Ragusa, von kaum 1’ Grösse. Sie hat ein eigenthümliches prachtvolles Roth, das getrocknet etwas verbleicht. (Tit.) — var. refractum Kz. Capoc. pubes Ag. (V.-H.) Aeusserst zart. Ich erhielt sie auf einer Griffithsia aufgewachsen von der Insel Lesina (Tit.) * refractum Kz. (Fr. —V.-H.) Acusserst selten im Frühjahr bei Ragusa an Molosteinen. Gegen 1’’ laug, blassröthlich. * rigidulum Kz. (Fr.—V.-H.) In verborgenen, sehr ruhigen Schluchten, oder au Stellen, wo das Wasser von den Fluthen hingedrängt, wie in Bassins zurück verbleibt. Sie ist äusserst zart, blassrosa, die Aestchen sehr weich, wellig, die Stengel steif.* Selten, kommt sie erst im Früh- jahr gegen März zum Vorschein und dauert nur kurze Zeit. (Tit.) x roseum var. tenue Lngb. (Phlebothamnion Kz.) (V.-H.) Lesina. = seirospermum K. (Phlebothamnion-Kz.) (V.-H.) Im Hafen von Spalato. Wächst auf nahe am Ufer liegenden Steinen in ziemlich bewegtem Wasser vom November bis in’s Früh- jahr. Sie ist dunkelroth, wird kaum 1” gross, und bildet kleine runde Röschen. Alle Callithamnien sind von rother Farbe, die im Trocknen stets etwas bleicher wird. (Tit.) x» semipinnatum J. Ag. (Phlebotkhamnion Kz.) (V.-H.) Ich fand sie nur im Hafen von Spalato, und zwar an zwei weit von einander gelegenen Stellen, wo sie ziemlich nahe am Ufer sehr seicht auf Steinen lebt, die sie wie mit Moos überzieht. An dem einen Orte bildet sie sehr dichte Quasten von Ya” Länge, die so dunkel sind, dass sie im Wasser heinahe schwarz erscheinen. (Tit.) x subverticillatum Zan. (CO. abbreviatum Kz.) Lesina. (V.-H.) x thuyoides Ag. (V.-H.) Im Hafen von Gravosa, Winter bis Frühjahr. Bildet dunkelrothe, beinahe schwarze, sehr ge- drängte, gegen 1” lange Quasten. (Tit.) trifarium Men. ( Phlebothamnion Kz.) Capor. (Fr.) tripinnatum Ag. ( Phlebothamnion Kz.) Provicchio. (Fr.) Pr 324 truncatum Men. Capoc. * Turneri Ag. Macarska (Fr.-- V.-H.) Selten. Selbstständig an freigelegenen Orten an Felsen. Ich fand sie im Mai 1850, 3—4 Schuh tief, nahe am Ufer, wo sie runde, zolllange, dunkelrothe, fluthende Quasten bildet. (Tit.) unilaterale Zan. Capoc. (Fr.) * »ariabile Ag. (V.-H.) Sehr selten an Steinen bei Spalato an dem Orte, wo das Dampfschiff ankert. Sie wächst im Winter, 2—3 Fuss tief, in dunkelblutrothen Quasten und stirbt im März. versicolor Ag. ( Phlebothamnion Kz.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Häufig vom November bis Februar im stillen Wasser, an Dach und seicht liegenden Steinen in bis 2” langen, oft sehr dichten Rasen, die beim Absterben grünlich werden. (11) Vidovichii Men. ( Phlebothamnion) Crappano Calothris A2. mutabilis Zaun. Capoc. (Fr.) purpurea Men. Capoc. (Fr.) Catenella Grev. opuntia Grev. Capoc. (Fr.—V.-H.) Diese der Giyartina acicularis sehr ähnliche Alge besitze ich von Lesina. Sie ist sehr selten. (Tit.) Ceramium Adans. barbatum Kz. Comisa. (Fr. — V.-H.) Beinahe überall zu finden. Im Winter an freigelegenen Orten nahe am Ufer, einige Fuss tief an Steinen, jedoch meist auf andern Algen, besonders an Gelidium corneum. Wird 3—4” hoch und bildet dunkelpurpurbraune dünne Quasten; sie ist durch- sichtig, wie Glas, beginnt im November zu wachsen; April, Mai wird sie roth und stirbt ab. (Tit.) * Biasolettianum Kz. (V.-H.) fand ich auf der Insel Daxa bei Gravosa in einer kleinen Bucht in frischem gegen Norden liegendem Wasser an Felsen ein paar Fuss tief. Die ganze Alge ist geringelt und gekräuselt, wie keine andere. Sie bildet lockere bis 3” lange durchsichtig purpurfarbe Quasten. Obwohl sie in den Wintermonaten wächst, war sie doch noch im April ganz frisch gesund, vollkommen ausge- gebildet. (Tit.) * capillaceum Men. (Fr. — V.-H.) In rahigen Buchten in der Gegend von Salona. Wächst im Winter meist sehr seicht an unter- getauchten kleinen Steinen und bildet schmutzig graue fluthende feinhaarige Quasten. Im Frühjahr, März, April wird sie theilweise weiss und stirbt ab. 3— 4” gross. (Tit.) 325 #* duriusculum Kz. (V.-H.) Spalato, selten. In dichten bis 2” langen grauen Quasten auf untergetauchten Steinen nahe am Ufer. Wächst im Winter, löst sich im April von der Wurzel, wird scharlachroth und stirbt. (Tit.) ordinatum Kz. Capoc. (Fr.) pallens Zan. Capoc. (Fr.) * 2? vagabundum Rth. (V.-H.) Adr. M. (Acanthoceras Ka.) dalmatinum Men. Capoc. (Fr. — V.-H.) leptacanthum Kz. Comisa.. (Fr.) (Echinoceras Kz.) * ciliatum Kz, (Fr. — V.-H.) Im Hafen von Spalato in zollgrossen, sehr dichten, schmutziggrauen Quasten. Von anhängenden Diatomeen oft gelblich. (Tit.) hystrie Kz. Zara. (Fr.) pellueidum Kz. Capoc», (Fr.— V.-I.) Nicht überall häufig. Gerne in südlicher Lage, nahe am Ufer in ruhigen Buch- ten; erreicht —6” Länge, bildet dicke schmutzig graue fluthende Quasten, oft in dichten Rasen beisammen. Sie be- hält abgestorben dieselbe Farbe. (Tit.) ramulosum Kz. Zlarin. (Fr. — V.-H.) In Spalato sehr häufig Wächst im Winter und ist im März vollkommen ausge- bildet. Schmarotzt meist an andern Algen, besonders Gelidium corneum, wird über 2’ lang. Im März, April, löst sie sich von der Wurzel, bekommt dann die rothe Todesfarbe, die manchmal in Weiss übergeht. Sie bildet dichte kugelrunde Quasten. (Tit.) * Sandrianum Men. (V.-H.) Häufig im Hafen von Gravosa; ist ziemlich steif, wie kaum eine andere Art. Bildet grosse 3—4” lange Quasten. Die Lebensfarbe ist grau, todt wird sie roth. Soll von den Dalmatinern als Heilmittel gegen Dissenterie gebraucht werden, wie mich ein alter Mann versicherte, und denselben Zweck vermuthete, als er mich sie sammeln sah. (Tit.) subvirgatum Zan. Lesina. (Gongroceras Kz.) * Deslongchampsii Kz. (V.-H.) Zara. fastigiatum Hrv. Sebenico. plicatum Kz. Capoc. (Fr.) (Hormoceras Kz.) acrocarpum Z an. Capoc. (Fr.) * capillaceum Men. Zara. (Fr.-- V.-H.) h * diaphanum K. (Fr. — V.-H.) Im Hafen von Gravosa und Spalato, liebt stille, ruhige Buchten und südliche Lage. Wächst IV, Tt 326 sehr seicht nahe am Ufer in dichten schmntzigen 2” langen Quasten an kleinen Steinen im Winter, (Tit.) *= — var. hyalinum R. (V,-H.) Insel Lesina auf Blättern von Zostera marina und Algen. (Tit.) "= — var. tenuissimum R. (V.-H.) Spalato im Winter, nahe am Ufer in ruhig liegenden Buchten. Bildet kleine, kaum Zoll lange fluthende Quasten; die Farbe ist purpurn, durch- sichtig, die sie im Tode nicht ändert. * gracilliimumK. Zara. (V.-H.) hospitans Zan. Capoc. (Fr. — V.-H.) nodosum Kz. Lesina. (Fr. — V.-H.) Im Hafen von Ragusa an Steinen unter der Festungsmauer. Wächst an der Spitze von Gelidium corneum in kleinen, runden, schwärzlichen Quästchen. Erscheint im November und ist im Jänner schon verschwanden. parvulum Zan. Sebenico. (V.-H.) patens M. Capoc. (Fr. —: V.-H.) polyceras K. Capoc. (Fr.) ” secundatum L gb. (H. rubrum ß Kz.) Spalato. Auf ein und der- selben Wurzel mit Cer. barbatum, daher sie mit dieser von mehreren vereint wird, die Ramification spricht jedoch dagegen. (Tit.) subtile Z. Lesina. (Fr. — V.-H,) (In Vidovich’s Sammlung befindet sich ein unbeschrie- benes „Ceramium,‘ im Vereins-Herbarium drei.) “ Chaetophora Schrk. ” tuberculosa A g. (Fr. — V.-H.) Im süssen Wasser. Bildet auf der Oberfläche der stehenden klaren Wässer im März grüne dicht ausgebreitete blasige Schichten. (Tit.) Chantransia D sv. dalmatica K. Fl. Kerka (Fr.) Chondrymenia Meı. lobata Men. Capoc. Chorda Stkh. * filum var. tomentosum Lyng. (V.-H.) Im Hafen von Cattaro ein paar Ellen tief an Steinen, reicht öfter bis an die Oberfläche. (Tit.) fistulosa Zan. Proviechio. (Fr.) lomentaria J. Ag. Capoc. (Fr.—V.-H.) Eine gemeine röhrige Alge in ruhigen Orten nahe am Ufer zwischen anderen Algen, am liehsten Ulwen, Laminarien. Sie erreicht 327 2— 3 Fuss Länge, reicht his zur Oberfläche des Wassers, ist sehr schlüpfrig. April, Mai geht sie zu Grunde. (Tit.) Chrysymenia J. Ag. Chiajeana Men. Capoc. pinnulata J. Ag. Capoc. (Fr.) * uwaria J. Ag. Dalmatien. (Fr.) Cladostephus A2. myriophylium Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Coccochloris Spr. * crassa Men. Capoc. granulata Zan. Capoc. (Fr.) margaritacea Men. (Fr.) Codium Ag. adhaerens Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. bursa Ag. Capoc. (Fr.—V.-H.) Nicht gemein nach grossen Stür- men angeschwemmt. Rund wie ein Apfel, innen hohl. Sie wächst in der Tiefe mit kurzer Wurzel an Felsen auge- heftet. Ich fand sie über eine Faust gross. Die Farbe aller Codien ist schmutzig dunkelgrün. (Tit.) lomentosum Ag. Provicchio. (Fr. V.H.) Ueberall gemein. Wächst meist ziemlich tief, und wird nur ausgeschwenimt, doch fand ich sie in Ragusa auch auf den Molosteinen, wo sie das ganze Jahr auf ihrer Wurzel festsass. Sie bildet grosse, oft über 2 Faust dicke, 5— 6” lange schwarz- grüne Quasten, die aus cylindrigen schwammigen Röhren bestehen, welche oft den Durchmesser eines Gänsekiels erreichen. Sie enthalten schmutziggrünen Saft. (Tit.) v. coralloides K. (V.H.) ‚Eine kleinere gedrängtere, nicht seltene Abart. (Tit.) Conferva Luk. (Aegagropila Kz.) coelothrix Kz. Capoc. (Fr.—V.-H.) Meneghiniana Kz. Capoc. (Fr.—V.-H.) (Chaetomorpha Kaz.) * aerea Dllw. (Fr.—V.-H.) Cattaro im ruhigen Wasser an kleinen Steinen, wird bis 3” hoch, im Winter. (Tit.) breviarticulata Z an. Sebenico (Fr.— V.-H.) sehr selten, an seicht liegenden Steinen gegen 3” hoch. Sie ist steif und tro- cken. (Tit.) crassa Ag. Ragusa. (Fr.—V.-H.) Sehr selten. Wurde von mir im Winter in einem Fischteich, der das Wasser vom Meere erhält, zu Gravosa gefunden. Es bildet grosse, nicht an- gewachsene dunkelgrüne schwimmende oder am Boden sich herumziehende Klumpen. (Tit.) T* 328 crassiuscula Zan. Capoc. (Fr.) dalmatica Kz. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberall gemein, beson- ders an ruhigen Orten. Nicht angewachsen, ziemlich steif, kraus und verwickelt. Bildet oft recht grosse schwim- mende Klumpen. (Tit.) fibrosa Kz. Capoc. (V.-H.) Nicht häufig, sehr lang, ziemlich schlaff, nicht angewachsen. (Tit.) — var. crispa Kz. Capoc. i ” linum Kz. (V.-H.) Im Hafen von Gravosa im ruhigen Wasser, wo sie sehr grosse, nicht angewachsene schwimmende, gelhblichgrüne, schlaffe, sehr langfädige Klumpen in so grosser Menge bildet, dass an manchen Stellen die Kähne bei der Ebbe kaum passiren können. (Tit.) pallida Zan. Lesina. (Fr.) setacea Kz. Sebenico. (Fr.—V.-H.) Beinahe überall an freigele- genen Orten. Winter bis gegen Sommer auf andern Algen, wo sie kleine runde, krause, steifverwickelte Klumpen bildet, die schön grasgrün sind. (Tit.) torrulosa Zan. Provicchio. (Tit.) vasta Kz. Capoc. (CladophoraKz.) acutangula Zan. Capoc. (Fr.) aequalis Z an. Capoc. (Fr.) alysoidea Men. Sebenico. bombycina Ag. Fl. Kerka. (Fr.) comosa Kz. Fl.a. Capoc. (Fr.) congesta 7. Capoc. (Fr.) cristallina Kz. Capoc. (Fr. V.-H.) Wächst auf seicht- und flachliegenden Steinen gegen Frühjahr, und bildet sehr lebhaft grüne, ziemlich dichte Rasen bis 3 — 4” lang. — var. Sebenico. dasyclada Men. Capoc. (Fr.) dilatata Rth. (V.-H.) In der Bocche di Cattaro bei Gliuta, wo ein aus den Felsen mächtig hervorströmender Quellstrom in das Meer mündet, und weithin Brakwasser bildet. In grosser Menge an Molosteinen das ganze Jahr. Sie ist stets blass und wird einige Zoll lang. (Tit.) glomerataK z. Fl. Kerka. (Fr.—V.-H.) Ich fand sie im Hafen von Spalato im Februar, März auf kleinen Steinen dunkelgrün, 2, 3” laug. Ende März wird sie blass und stirbt ab. Ich besitze sie auch aus der Theissin Ungarn von Schiffmüh- len und deren Rädern, so wie aus kleinen Bächen von Pavia, wo sie lebhaftgrün die Wässer gauz bedeckt. (Tit.) hamifera Z an. Capoc. (Fr. V.-H.) 320 lateralis Z. Capoc» niyrescens Z. Lesina. (Fr.) * nitida K. (V.-H.) Im Hafen von Spalato meist in kleinen Klum- pen im Sommer augeschwemmt, sonst sehr selten. (Tit.) nitidissima Men. Sebenico. obtusataZan. Lesina. (Fr. V.-H.) . opposita Kz. Capoe. (Fr.) 2 Patula Z. Provicchio (Fr.) * pectinata Zan. (Fr.—V.-H.) Im Winter ziemlich häufig auf seichten, flachen Steinen im Meere, die sie gauz überdeckt. Sie bildet über 1” lange, lebhaftgrüne, dichte Rasen, die beim Absterben .erblassen. (Tit.) * pellucida Zan. (Fr. — V.-H.) Lesina. proüifera Rth. Capoc. (Fr. — V.-H.) Beinahe überall im Winter auf Felsen in kleinen, kurzen, dunkelgrünen Quästchen. (Tit.) putealis Men. FI. Vodizze. (Fr.) Rudolfiana Ag. Capoc. Sandriana Z. Sebenico. (Fr.) trichotoma A g. Capoc. (Fr. — V.-H.) Im freien bewegten Meer, ein paar Fuss tief in dünnen Quasten. (Tit.) utriculosa K z. Capoc. * Conf. ramosissima Bory. Im V.-H. von P. Titius mit der Bemerkung: „Sehr selten im Hafen von Ragusa, ange- wachsen.“ ; (Ausserdem enthält Vidov. Sammlung 2% nicht bestimmte r Arten.) * Corallina Tournef. * corniculata Lmk. (Jania Lmx.) (Fr.) * officinalis L. (Fr. — V.-H.) Bedeckt die Feisen,„ überall das ganze Jahr, nicht tief, kaum Zoll lang, sehr steif und zer- brechlich. (Tit.) Crouania J. Ag. attenuata J. Ag. (Callith. nodulosum Kz.) Melada. (Fr. — V.-H.) Cryptopleura Ka. : uncinata Zan. Capoc. Cutleria Grev. % * adspersa de Not. (Fr. — V.-H.) Häufig auf der Insel Lissa, Spalato, sonst seltener, wird meist im Frühjahr ange- ! schwemmt gefunden, und scheint tief zu wohnen, Sie ist ' gelbgrün, Nach, schlüpfrig, kaum über 3” lang. (Tit.) dalmatica Zan. Capoc. (Fr.) * multifidaGrev.(V.-H.) Dunkler wie adspersa, mit der sie zugleich vorkommt, öfter sogar verwachsen, doch oftbis 10” lang. (T.) 330 — var. dichotoma K z. Capoc, Cypellon Zan. multipartitus M en. Melada. patens Z an. (Fauchea repens Men.) Capoe. (Fr.) Cystoseira Ag. abrotanifolia Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Komnit in Spalato und Insel Lissa sehr häufig vor. Sie fängt in October an auszuschlagen , und erreicht im April ihre vollkommene Grösse von 2 — 3 Fuss, wo sie dann von den Fluthen abgerissen und weggeschwemmt wird. So lange sie klein, ist sie braun, ausgewachsen lichtgelblich, getrocknet wird : sie bräunlich. Sie liebt offenes, freibewegtes Wasser und steht sehr seicht. amentacea Bory. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Ich erhielt sie im Monate April in Ragusa ausgewachsen. Sie ist schwach und gebrechlich, daher wohl nur in ruhigen, vor Stürmen- N geschützten Buchten. Kaum über 1 Fuss lang, ist sie frisch dunkelolivenbraun. (Tit.) barbata Kz. Sebenico. (Fr. — V.-H.) Mau findet sie überall an- seschwemmt, ganz schwarz. Nie liebt offenes bewegtes Wasser und wächst ein paar Klafter tief. Frisch ist sie dunkelgelb. (Tit.) * crinita D uby..(V.-H.) Sehr selten, ziemlich tief an freien offe- nen Orten. Sie ist dunkelgelb und wird 6—9” hoch. ericoides Ag. Capoc. (Fr.-- V.-H.) Verbreitet. Das ganze Jahr, liebt offenes freies Wasser, wurzelt sehr fest an den Fel- sen und ist braun. Sie erreicht eine Grösse von kaum einem halben Fuss in 2 — 3 Euss Tiefe. (Tit.) granulata Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Wurzelt ebenfals fest und stark an Felsen, so dass sie von den stärksten Stürmen kaum losgerissen wird, nahe an seichten Ufern im freien bewegten Meere. Sie ist dunkelbraun, und wird fussgross. Im October, wo sie zu wachsen beginnt, zeigen die jun- gen Triebe im Wasser eine schöne violette Farbe. (Tit.) — var. concatenata J. Ag. Sebenico. -- var. Esperi Ag. Capoc. * — var. TurneriM ont. (V.-H) Häufig bei Spalato und Lesina. Beginnt schon im August neue Triebe zu zeigen, die sehr steif und ebenfalls violett sind. (Tit.) Hoppei Ag. Zara. (Fr. — V.-H.) Beinahe überall, doch stets selten. Wohnt ziemlich tief an freien Stellen, und ist meist angeschwemmt zu finden. (Tit.) Montagnei Ag. Capoc. 331 * panıculata Kz. (Btossevillen Des n.) (V.-H.) Schr örtlich, Ich fand sie nur in demstillen Hafen von Gravosa und Zara. Sie wächst im Winter an, auf sandigem Boden liegenden Steinen. Im Frühjahre am Ufer in grosser Menge ange- schwemmt, Da die Cystoseiren alle sehr trockener Natur, ohne Flüssigkeit oder Schleim sehr zäh und lederig sind, so liegen sie jahrelang trocken am Ufer, ohne zu ver- wesen. (Tit.) * squarrosade Not. (Haterica Kz.) Dalmatien. Vielleicht die sel- teuste Art in diesem Meere. (Tit.) (Phyliacantha) Boryana Men. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Im Leben dunkel- olivengrün, wird sie bei ein Fuss lang und lebt im frei- bewegten Wasser ein paar Fuss tief an Felsen. Wird zeitig von den Fluthen leicht entwurzelt. (Tit.) — var. gracilis Kz. Capoc. discors Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) In abgesonderten Becken, welche von den Fluthen an vertieften Uferstellen gebildet werden, wo sie oft kaum fusstief in dem von der Sonne erwärmten Wasser ihre schlanken Blätter ausbreitet. Sie fängt im Frühjahre au zu wachsen, und erreicht zu Eude des Sommers ihre volle Grösse, manchmal bis 2 — 3 Fuss. (Tit.) sPlacia Ag. Capoc. (Fr.) Dasya ı2. dalmatica Men. Melada. eleyans Ag. Sebenico. (Fr. — V.-H.) Wächst vom Frühjahre bis in den Sommer. Der schöne rothe haarige Ueberzug findet Sich nur im Frühjahre, später verschwindet er, und sie wird ganz nackt. (Tit.) festiva Men. Melada. Küzingiana Bias. Lesina. (Fr. — V.-H.) macrura Men. Melada. * punicea Men. Dalmätien. (Fr.) simpliciuscula Ag. (D. ocellata Hrv.) Capoe. Dasyeladus Ag. elavaeformis Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) In ebenen, ruhigen, seichten Stellen, die mit kleinen Steinen bedeckt sind, an denen sie vom Winter bis Frühjahr in Gestalt kleiner Nägel wächst. Im Leben schön grün. (Tit.) DasyopsisHrv. (Eupogodon Kz.) ptana Z an. Capoc. (V.-H.) Lebt sehr tief, Knorpelig und ge- brechlich. spinulosa Zan. Melada, x 332 Delesseria Ka. lomentacea Zan. Capoc. (Fr.) Dicetyomenia Grev. volubilis Grv. Capoc. (Fr. — V.-H.) Oertlich. Im Hafen von Gravosa findet man sie zu jeder Jahreszeit angeschwemmt, am grössten in Budua. Sie ist spiralig gedreht, sehr steif, frisch kastanienbraun. Lebt sehr tief. (Tit.) Dicetyota Lnmx. - atomaria Gr v. (Stypopodium Kz.) Capoc. (Fr.) dichotoma Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberall sehr gemein ; liebt etwas ruhigere Buchten, nicht sehr tief, und südlich gelegene Stellen, wo sie in grosser Menge in Gesellschaft mit Gelidium corneum, Ulven und andere Algen wuchert, Fängt im October, November zu wachsen an, und dauert bis zum Sommer. Erreicht 3 — 4” und bildet schön oli- vengrüne fluthende Quasten, die sich getrocknet nicht ändern. (Tit.) — var. implexa J. Ag. Capoc. (Fr.) — var. intricata Grv. Capoc. (V.-H.) Lebt zusammen mit der Stammart, oft verwachsen. Die Fäden sind spiralig gedreht, meist verwickelt, kaum über 2”. Trocken wird sie dunkler. (Tit.) fasciola Lmx. Sehenico. (Fr. — V.-H.) Selten. Liebt ruhige Buchten, ist dunkel, derbhäutig, meist spiral gedreht. Wächst im Winter, bleibt den ganzen Sommer au der "Wurzel. laciniata Lmx. (Stypopodium Kz.) (Fr.) linearis J. Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Sehr schmal und zart. Lebt in Gesellschaft der andern, doch seltener. X plantaginea Lmx. (V.-H.) Zara. Sehr selten. trichodes M en. Capoc. (Fr.) Digenea 2. * implexa ZAan. (V.-H.) Lesina. Selten. simplez Ag. Capoc. (Fr.— V.-H.) Sehr selten angeschwemmt. Von hartem, filzigen Bau. Höchst selten ist sie mit rothen Haaren zu finden, gewöhnlich ist sie schwarz. Scheint sehr tief zu leben. (Tit.) Dudresnaya Bonnem. (Nemalion Trg.) coccinea Crouan. Capoc. (Fr. — V.-H.) Sehr selten. Frisch gallertartig wie gestocktes Blut. (Tit.) purpurifera J. Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Wie vorige. Ectocarpus Lyngb. m * abbreviatus-Kz. (Fr, — V.-H.) Ueberall gemein. Winter bis E13 ar 333 Frühling. Beinahe nur auf Zostera mariana in oft sehr lau- gen, olivenfarben, schlüpfrigeu Quasten angewachsen. (Tit.) * hrachiatus Ag. (V.-H.) In der Bocche di Cattaro bei Gliuta im Brak wasser. (Tit.) cespitulus J. Ag. Capoc. (Fr.) * fasciculatus Kz. (E. approximatus Kz.) (V.-H.) Gemein, wie E. abbreviatus, dem sie sehr ähnlich, nur lichter und län- ger ist. (Tit.) * ferrugineus Ag. (Spongonema Kz.) (V.-H.) Gemein, meist mit E. siticulosus, doch selbstständig in stillen Häfen auf flach und untief liegenden Steinen. Wiuter bis Frühjahr, 4 bis 5’ lang. (Tit.) flagelliformisK. Provicchio. (Fr.— V.-H,.) In jedem stillen Hafen gemein, über 1” lang, meist auf Chorda lomentaria. (Tit.) glandiformis ZAan. Sebenico. gracillimus Kz. Capoc. (Fr.) incomptus Men. Capoc. (Fr.) Kelineri Men. Zlarin. * monocarpus Ag. (V.-H.) Selten. Auf seicht liegenden Steinen, die sie dicht überzieht, in schattigen Schluchten. (Tit.) * rufulus Kz. (V.-H.) Lesina. * rufus Ag. (V.-H.) Lesina. Frühjahr, angeschwemmt. (Tit.) * siticulosus Lneb. (V.-G.) Gemein in stillen Häfen in oliven- grünen, schlüpfrigen, sehr dicht verwickelten Rasen. (Tit.) (In Vidovich’s Sammlung sind 7 unbestimmte Arten.) Enteromorpha Lnk. *” capillaris Ag. (V.-H.) Ueberall häufig in ruhigen Häfen, gegen 3” lang, stirbt im April ab. (Tit.) * clathrata Grev. (V.-H.) Selten. Zara, compressa L. Capoc. (Fr,) — var. crinita Ag. Kerka. (Fr. — V.-H.) — var. erispa Kz. (V.-H.) Selten. Gegen 1” lang. — var. prolifera Ag. (V.-H.) Ueberall. — var. trichodes Kz. Capoe. intestinalis Lmx. Capoc. (Fr. —V.-H.) Selten, Wird einige Fuss lang. (Tit.) — var. Capoc. * dittorea 8. (V.-H.) Gemein. Cattaro, Spalato, am Ufer an kaum von Wasser bedeckten Steinen, die sie wie mit grünem Moos bedeckt. Ueber 1’ lang. (Tit.) paradowa Kz. Sebenieco. (Fr.) — var. tenwissima. Provicchio. (V.-H.) Wächst auf andern Algen im Frühjahre, oder schwimmt auf der Wasserfläche Uu 334 in stillen Häfen. Wird gegen 1 Fuss lang, sehr zart und schlüpfrig. (Tit.) ramulosa var. spinosa Kz. Capoc. Eupogonium Ka. arbuscula var. tenuissimum Zan. Sebenico. laxum Men. Melada (Fr ) rigidulum Kz. Capoc. (Fr.—V.-H.) Sehr gemein in stillen Häfen, bildet gegen 1'.” lange, runde, im Wasser röthliche Qua- sten, meist an andern Algen schmarotzend. In süsses Was- ser gebracht, wird sie augenblicklich zur schlüpfrigen Gal- lerte, die nicht mehr präparirt werden kann, (Tit.) squarrosum Kz. Capoc. (Fr.) villosum K z. Capoc. (Fr. — V.-H.) Flabellaria Lnx. (Udoltea Lnx.) Desfontainii Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Schr sparsam. Liebt ruhige Buchten, und lebt auf Felsen zwischen andern Al- gen, einige Fuss tief. Sie wurzelt sehr stark, daher sie kaum angeschwemmt zu finden ist. Selten findet man sie rein, dasie meist stark mit Melobesien und Polypen besetzt ist. Wird kaum 2 Zoll lang. (Tit.) Fucus L. vesiculosus var. Sherardi Ag. Provicchio, (Fr. -V.-H.) Sehr gemein das ganze Jahr in seichtem Boden, wurzelt selır fest an Steinen, so dass ihr die stärksten Stürme nicht schaden. An vielen Orten an den Spitzen mit Blasen, die Luft enthalten. In Spalato, Ragusa fand ich diese nie. (Tit.) — var. tenuifrons P. (V.-H.) Abart mit dünnerm Stengel, stets ohne Blasen, liebt freie, offene Gegend, und lebt in grosser Menge beisammen, so dass sie ganze Felsen wie mit einem dichten Pelze überzieht. Die Farbe ist bei bei- den dunkel olivengrün. (Tit.) Gastroclonium Ka. ; He uvaria Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Sehr selten, kaum über 1” lang. Farbe meist gelb. (Tit.) Gelidium Lmx. capillaceum Men. (corneum war.) Melada. (Fr. — V.-H.) Stark verwickelt, ganz braun. (Tit.) * corneum Lmx. (Fr. — V.-H.) Ueberall häufig auf Felsen das ganze Jahr. Bildet ausgebreitete, dunkelbraune, an den Spitzen röthliche, dicht verwickelte Rasen, 3, 4” lang. Sie ist sehr trockener, saftloser Natur. (Tit.) * — var. elavatum L. (V.-H.) Wohl die gemeinste Abart. * — var. plumula Ag. (V.-H.) Bedeckt die Steine wie mit einem Pelz, wird beim Absterben gelblich oder bleich. (Tit.) 335 Cylindricum Men. Capoc. (Fr.) hypnoides Ds f. Capoc. (KFr.) mutabilte V id. Melada. pinnatum Men. Provicchio. (Fr. — V.-H.) Sehr selten. pristoides Men Zuri. (Fr.) CGigartina Lmx. acicularis Lmx, Capoc. (Fr. — V.-H.) Gemein, meist mit an- dern Algen verwachsen. Bildet faustgrosse, verworrene Klumpen, ist knorpelig, durchsichtig wie Glas, schön pur- purroth. Auch nach mehreren Jahren in’s Wasser gewor- fen, erhält sie ihre natürliche Gestalt und Farbe vollkom- men wieder. Wächst im Winter. Gegen Mai wird sie blass und stirbt ab. (Tit.) * — var. compressa Kz. (V.-H.) Kleinere Abart von Spalato. weit seltener, (Tit.) Griffithsiae (Gymnogongrus Mart.) Zaravecchia. * purpurascens Lmx. (Cystoclonium Kz.) (V.-H.) Selten. Bocche di Cattaro, angeschwemmt. (Tit.) * Teedii Lmx. (Chondroclonium Kz.) (V.-H.) Im Hafen von Spa- lato und Lesina, nahe am Ufer ein paar Fuss tief. Bildet schöne, bunte, 6— 7” lauge Rasen. Schleimig, ohne fär- bendeun Saft. Abgestorben wird sie blass. (Tit) * — var. tenwfronsTit. (V.-H.) Ganz niedrig, sehr dicht mit kleinen Aestchen und Blättern. Ich faud sie nur in Spa- lato. (Tit.) ustulata Grv. Capoc. (Fr.) CGinnania Mont. furceltata Mont. Provicchio. (Fr. — V.-H.) Mehr oder weniger häufig. Wächst im Winter auf Felsen einige Fuss tief, liebt freibewegtes Wasser, und bildet runde, kugelfür- mige, gallertartige, selten über 2” lange Quasten, die sich im Frühjahre von der Wurzel trennen. (EFr.) Gloeotila X z. draparnaldioides Men. Vodizze. &Goniotrichum Kaz. formosissimum Zan. Fl. Kerka. Gracilaria Grev. (Sphaerococcus Ag.) armata Grv. Vodizze. compressa Grv. Zara. (Fr. — V.-H.) Im Winter an Felsenan freien Stellen einige Fuss tief. Sie wird 3— 4” laug, ist purpurroth, durchsichtig und bildet dünne Quasten von knorpeligen, drahtartigen Fäden. — var. Lesina. confervoides Grv. Capoc. (Fr. —V.-H.) In jedem Hafe» im Uu* 336 Schlamme an untergetauchten Gegenständen, wo sie zwirn- artig sich herumziehende Rasen bildet. Sie liebt ruhiges, stilles Wasser, ist purpurroth, durchsichtig, wächst vom November bis im Sommer, und wird gegen 2’ lang. (Tit.) dura Grev.(Sph. armatus Ag.) Sebenico. (Fr. — V.-H.) Sehr selten. Ich fand sie nur bei dem neuen Schlachthause in Spalato, wo sie jedoch an einem sandigen, sehr seichten Orte so viel wächst, dass man sie wie Gras mähen könnte, Sie fängt in denWintermonaten zu wachsen an, wird 8 — 9” lang, ist dunkel purpurreth, und wird im Früh- Jahre beim Absterben bleich. Sie ist wohl die einzige, die auf weichem feinen Sande wächst, da alle übrigen Arten auf Steinen und Felsen sich finden. (Tit.) * Erateloupia &2. * filicina A &, (Fr. — V.-H.) Im Hafen von Lesina, in sehr ruhi- gem, stehenden Wasser im Schlamme. Ist sehr schleimig ohne farbigen Saft. (Tit.) Grifithsia Ag. flabelüiformis Hrv. (G. corallina Ag.) Capoc. (Fr.) irregularis J. Ag. Provicchio. (Fr. —V.-H.) Beinahe überall, ein paar Fuss tief an Molosteinen zwischen andern Al- gen. Wird gegen 1” gross, und enthält viel Farbensaft. Ihre Farbe ist selır lebhaft, so lange sie wächst. (Tit.) opuntioides Ag. Comisa. (Fr.) phyliamphora J. Ag. Capoc. (Fr.) piiifera Z an. Sebenico. (Fr.) pogonoidea Men. Capoc. Schousbaei J. Ag. Melada (Fr. — V.-H.) Wächst auf den Wur- zeln der Gr. irregularis, manchmal auch selbstständig an Felsen, sehr verborgen in Schluchten. Sie ist immer leb- haft roth, sehr wenig verzweigt und enthält gar keinen Farbensaft. (Tit.) * secundiflora J. Ag. (V.-H.) Selten in Ragusa, etwas häufier an der Insel Curzola. Sie wächst im October, erreicht im November ihre Vollständigkeit, liebt freigelegene Orte, bildet sehr schöne, bunte, gegen 2” lange Quasten. Mit Fructification ist sie wie mit Stickperlen besetzt. (Tit.) setacea Ag. Capoc. (Fr.-—V.-H.) Selten. Bildet schöne blutrothe, über 1” lange Quasten. Gegen Juni ist sie verschwun- den. (Tit.) sphaerica Schsbh. Capoc. (Fr.) * tenuis Ag. (V.-H.) Selten. Insel Lesina, * torulosa Zan. Zara. (Fr.) 337 Halarachnion K.. liyulatum Kz. Sebenico. (Fr.) Halimeda Lmx. * opuntia K. (Fr. — V.-H.) Gemein in ruhigen Buchten, Winter und Sommer. Sie ist flach, trocken, derb, ohne allen Saft, wird selten 2” lang. tuna L,mx. Capoc. (Fr.) Hoalydietyon Zan. mirabile Zan. Capoc. (Fr.) Hoalymenia X2. Dubyi M. (Euhymenia Kz.) Capoc. (Fr.) floresia Ag. Capoc. (Fr.) Hoalyseris Tare. polypodioides Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberall gemein, in stillen Häfen nahe am Ufer an Steinen. Im October fängt sie zu wachsen an, wird 4 — 5” gross, und findet sich den ganzen Sommer. = — var. minor Ag. (V.-H.) Lesina. Kürzer, mit breitern Blät- tern. So wie die Cystoseiren enthalten auch diese keinen Farbstoff. (Tit.) Helminthorhortos Luk. (Sphaerococcus Ag.) coccineum ZA an. Capoc. MHeteractisKı. mesenterica K. Capoc. Hypnea Lmx. * cinerescens Zan. Lesina. (V.-H.) musciformis L mx. Capoc. (Fr.—V.-H ) Ueberall häufig. Das ganze Jahr an ruhigen Orten. Bildet einige Fuss tief dunkelgrüne, 5—6” hohe Rasen. Sie enthält keinen farbigen Saft. (Tit.) “ Rissoana J. Ag. Zlarin. uncinata Sandr. Capoc. (Fr.) Hypoylossum Ka. erispum Zan. Melada. (Fr. — V.-H.) Wächst nicht selten an den Spitzen anderer Algen. Sie ist dunkelroth. (Tit.) fiiforme Men. Capoc. (Fr.) minutum Kz. Capoc. (Er.) Jania mx. adhaerens L mx. Capoc. tongifurca Jan. Capoc. rubens Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Sehr gemein, bedeckt sie die Felsen in Gemeinschaft mit Corallina offic. Sie ist eben so spröde, steif und saftlos. Wird Yr’ laug. (Tit.) * spermophora Ellis. (V.-H.) Wie die vorige, doch meist an Wurzelu gröberer Algen. (Tit.) 338 Inochorion K.ı. multifidum Men. Capoc. Hallymenia J. ıg. (Euhymenia Kz.) elegans Men. Capoc. lactuca J. Ag. Sebenico. (Fr.) vulgaris Men. Capoc. (Fr.) Laminaria Lux. debilis Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Liebt stilles Wasser, wo sie oft über 1 Fuss lang wird. Wächst an Steinen, oder auch im Sande in Gesellschaft mit Ulvaceen. (Tit.) Laurencia Lnx. ; * alsidiiformis Z. (V.-H.) Selten, Spalato. Wächst im Sommer, wird bis 3”, ist steif, trocken, ohne Farbsaft. (Tit.) cyanosperma L mx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Wächst seicht am Ufer gegen 3” lang. (Tit.) * Boryi de Not. (Carpocaulon Kz.) (V.-H.) Nur auf la Croma, wo sie die, nahe am Ufer liegenden Felsen wie mit Pur- pur überdeckt. Sie wurzelt sehr stark, ist knorpelig, kaum über 2” gross, meist von Polypen und Melobesien inceru- stirt. Oft in Gesellschaft von Laur. radicans. (Tit.) dasyphylia Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Sehr zart und gebrechlich. An ruhigen Orten, ein paar Fuss tief. Bildet pyramidalgebaute, bis 3” lange Rasen. (Tit.) * depauperata Zau, Zara. (Fr.) * hybrida Gr v. (V.-H.) Schöne, seltene Art. Wächst in Gravosa nahe am Ufer wenige Fuss tief. Wird kaum 2” gross, geht gegen Mai zu Grunde. (Tit.) intricata Lınx. Capoc. (Küzing zieht diese Art zu „obtusa Lm x.*) obtusa Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Beinahe überall, doch nicht alle Jahre, und nicht überall gleich schön, 1847 war sie in Spalato sehr häufig, 1851 gar nicht zu finden. Lebt an freien Orten ziemlich tief. Im Frühjahre ist sie ange- schwemnmt in allen Farben: grüngelb, weiss, roth zu finden. Lebend ist sie röthlichgrün, dem Tode nahe ganz roth, eud- lich ganz blass, 3 — 4” gross. (Tit.) ” — glandulifera Ag. (V.-H.) Curzola. Wohl die schönste Va- rietät. — var. gracilis Ag. Capoc. (V.-H.) Schön und selten. Nach meiner Erfahrung erscheint sie in kälteren Jahren häufi- ger. (Tit.) * osmunda Grx. (V.-H.) Selten, wird im April’und Mai auf der Insel Lissa augeschwemmt gefunden. (Tit.) * ovalis var. subarticulata @. (V.-H.) August. 339 papiliosa Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Wohl die grösste und sel- tenste Art. Wächst einige Fuss tief, und wird 1 Fuss lang. Sie sieht im Wasser beinahe schwarz aus, und ist meist mit Corallen, Polypen etc. besetzt. (Tit.) patentiramea Mont. Capoc. pinnatifida Lmx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten, manche Jahre gar nicht. An seichten, sandigen Orten an flachliegenden kleinen Steinen ; ist fächerartig, besonders plattgedrückt. (Tit.) * radicans &rv. (Fr.—V.-H.) Gemein, aber selten so schön gras- grün, als bei la Croma. Meist ist sie dunkler grün. Sie wächst an Felsen, seicht, nahe am Ufer, bildet gegen 2” lange, dichte Rasen, und ist steif und knorpelig. (Tit.) striolata Gr v. (Alsidium Ag.) Zara. (Fr. — V.-H.) Selten, mehr in warmen Sommern, ein paar Fuss tief wird sie gegen 3” lang. Sie ist goldgelb, färbt Wasser und Papier, tro- cken wird sie blass. (Tit.) . tenuissima Lmx (Alsidium Ag.) Sebenico. (Fr. — V.-H.) Nur an wenigen Orten, kaum 2° lang, gelblich. (Tit.) Leibleinia Endl. eirrulus Kz. Capoc. gloeothriz Men. Capoc. Leptothrix Ka. inextricabilis Z. Capoc. (Fr.) jadertina K z. Capoc. (Fr.) Liagora Lmx. complanata Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) distenta Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Im Wasser schmutziggrün. viscida Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Fand ich nur angeschwemmt, oft in sehr grossen Exemplaren im Frühjahre. Scheint sehr tief zu leben. Sie ist immer weiss, wenig grau, und wie die andern Liagoren sehr schlüpfrig. (Tit.) Lomentaria Lugb. articulata Hrv. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten, meist nur ange- schwemmt. Sie ist die kleinste Art dieser Tange, kaum 1” lang, meist purpurroth, selten gelb. Ihre Substanz knor- pelig gallertartig. (Tit.) brachyarkena Zan. Capoc. kaliformis Gail. Melada. (Fr. — V.-H.) In ruhigen Häfen, wo sie im Schlamme oder weichen ‘Sande lebt. Sie wird strauchartig, verzweigt, oft über 2’ lang. Im Wasser hat sie eine blaue Farbe, die sich beim Herausnehmen gleich verliert. (Tit.) clavwellosa Grv. Capoc, 340 mediterranea J. Ag. Capoc. (Fr.) * parvula &rv. (V.-H.) Spalato. Angeschwemmt. patens Zan. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. Ihre Farbe ist gelb. reflexa Chauv. (GastrocloniumK z.) Capoc. squarrosa K z. Sebenico. (Fr. —V.-H.) Selten, meist nur ange- schwemmt. Lyngbya As. aeruginosa Ag. Capoc. (Fr.— V.-H.) Selten in Buchten, meist im Schatten, gegen Frühjahr. Bildet sich wie eine Haut auf den Steinen. Farbe im Lebeu dunkelviolett, beinahe schwarz. (Tit.) conspicua Zan. Capoc. (Fr.) crustacea ZAan. (Phormidium Kz.) Lesina. (Fr.) flaccida Zan. Lissa. * funicularis Z. (V.-H.) Selten, nur in finsteren verborgenen Schluchten la Croma’s an Felsen. Winter bis Frühjahr, Farbe schwarzgrün. (Tit.) fuscata Zan. Capoc. (lr.) * Zuteofusca J. Ag. (V.-H.) Selten, in den von den austretenden Fluthen gebildeten kleinen Bassins. Sie überzieht an sol- chen warmen Stellen die horizontalliegenden flachen Fel- sen im März, April als weiche, teigartige Masse. (Tit.) * olivacea 7. (Leibleinia sordida Kst.) (V.-H.) Von Lesina, * pannosa Kz. (V.-H.) Dalmatien. phytonomoides Zan. Kerka. ramosa Zan. Capoc. (Fr.) Moelobesia Lnx. granulata Men. Capoc. (Fr.) membranacea I, mx. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberall auf Algen, wie weisse Warzen das ganze Jahr. (Tit.) pustulosa Lmx. Zlarin. Mesogloea &2. * Leveillei Men. (V.-H.) Im Winter häufig auf Lissa an andern Algen: Cystoseira, Fucus und an Zostera. Sie ist schlü- pfrig, gallertig wie Batrachospermum, von: olivengrüner Farbe, und wird gegen 3” lang. (Tit.) * mediterranea Men. (V.-H.) Wie vorige, doch weit robuster und ; weniger verästelt. (Tit.) (Küzing zieht beide als var. australis zu vermicularis.) vermicularis J. Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Die seltenste dieser Arten. (Tit.) Cm Vidovich's Sammlung befindet sich eine unbestimmte Art aus Sebenico.) \b 3411 Myriocladia J. Ag. (Mesoyloia Ag.) (Findet sich in Vidovich's Sammlung eine unbestimmte Art.) Nemalion Targ. Toz. lubricum Dub. Capoc. (Fr.) ramosissimum Z an. Capoc. (Fr.) Nemastoma )J.A2. eyclocolpa Zan. (Halymenia Ag.) Rogosnizza. (Fr.) dichotoma Kz. (Gymnophlaea Kz.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Sehr selten. Ich fand sie in Ragusa in einer Bucht, wo sie vom Winter bis Krühjahre an untergetauchten Steinen wächst. Sie sieht wie ein Stück rohes Fleisch aus, ist ganz blut- roth,, gallertig, und liegt flach, mehrschichtig auf dem Steine. Wenn sie abstirbt, wird sie schmutzig gelb- weiss. (Tit.) furcata Men. Capoc. . Nereja Zan. fiiformis Zaun. (Cladotheie Hook. F.) Capoc. Neurocaulon Zanard. foliosum Zan. Capoc. Nostoec Vauch. sphaericum Ag. Kerka. (Fr.) Oedogonium Lnk. capillare Ag. Fl. Vodizze. (Fr.) . £ “= vesicatum Ag. (Fr.— V.-H.) Selten. Gegen 3 Zoll lang im Früh- jahre an seicht liegenden Steinen aufgewachsen. Ragusa. (Tit.) Olivia Bert. (Acetabularia Lm x.) integra Bert. Capoc. (Fr. V.-H.) Nur in gewissen flachen, sandigen Gegenden meist auf kleinen Steinen im Sommer, wird gegen 1” gross, grünlichweiss, derbhäutig, saftlos, Die Scheibe sitzt wie ein Hut auf. (Tit.) Osecillaria Bosc. antliaria Turg. Kerka. (Fr.) * glauca K z. (V.-H.) In laugsam fliessenden, schlammigen Wäs- sern. Bildet auf dem Schlamme im Februar, März eine schwarze haarige Haut, oft mehrere Fuss breit und lang, vollkommen ausgebildet steigt sie an die Oberfläche, und wird weggeschwemmt. limosa Ag. Kerka. (Fr.) IV. xx 312 nigra V auch. Sehbenico. (Fr.) — ' yar. Capoc. * rubescens Dec. (Er. — V.-H.) Lago di Bucagnazzo, Diese Alge bedeckte im Monate März 1852 die ganze Oberfläche des Lago di Varese, 15 Miglien von Como mit einem rothen Ueberzuge. (Tit.) subsalsa Ag. Capoc. Padina dans. pavonia Lmx. (Zonaria) Provicchio. (Fr. — V.-H.) Sehr ge- mein. Liebt stilles Wasser, wo sie wenige Fuss tief in grossen Gruppen schwammartig wächst. Im Spätjahre er- scheinend, erreicht sie im Frühjahre ihre volle Grösse bis 2’ Durchmesser. Sie bildet beinahe lauter Trichter. (Tit.) umbilicalis Men. Capoc. (Fr.) Peyssonelia Dcene. orbicularis Kz. Capoc. (Fr.) syuamaria Des. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ueberallan mehr ruhigen Plätzen gegen 3 — 4 Fuss tief. Sie überzieht die Felsen mit dunkelrothen, Nachliegenden, mehrschichtigen Schwäm- men, die lederartig derb, an der untern Seite mit lichtem Filz überzogen sind. Sie wurzelt sehr fest. (Tit.) Phycoseris Kz. crispata Kz. Sebenico. (Fr.) - gigantea Kz. Lesina (Fr. — V.-H.) Selten. Wird gegen 1’ lang, k sehr schön grün. Wächst in Gesellschaft anderer Arten dieser Familie. (Tit.) lacerata Vid. Capoc. *® Janceolata Ag, (V.-H.) Gemein. tactuca Lmx. Capoc. (Fr.) latissima L. Capoc. (Fr.) linza L. Melada. (Fr.—V.-H.) Gemein in stillen Häfen von November bis Frühjahr. Wächst sehr dicht beisammen. (T it.) ' smaragdina Kz. Sebenico. (Fr.— V.-H.) Selten, gegen Frühjahr auf flach und seicht liegenden Steinen, gegen 1’ lang. (Tit.) Phyllophora Grv. nervosa Grv. Capoc. (Fr. — V.-H.) Aeusserst selten, wird nur bei grossen Stürmen ans Ufer geschwemmt, oder von Fischern, welche sehr tief Netze werfen, gebracht, und nur in den Wintermonaten. Sie ist dunkelroth, 2” gross. (Tit.) Plocamium Lmx. coccineum Lngb. (Fr. —V.-H.) In manchen Gegenden häufig, an ruhigen Orten, gewöhnlich auf andern Algen. Bildet 343 blutrothe, bis 2’’ lange flutbende Quasten. In süssem Was- ser und auf dem Papier zeigtsie ein schönes lichtes Roth, abgestorben wird sie grau. (Tit.) ”*. .— var. subtile K. (V.-H.) Aeusserst selten und sparsam. An den Wurzeln anderer Algen im freien Wasser, kaum 1” gross. Eben so schön roth. (Tit.) Plocaria Nees. aculeata Zan. Lesina. (Fr.) corallicola Zan. Capoc. (Fr.) mammillaris Zan. Lesina. (Fr. — V.-H.) Polysiphonia Grev. attenuata Zan. Sebenico. (Fr.) Biasolettiana J.A g. Sebenico. (Fr.) biformis Zan. Melada. (Fr.) chlamydopteris Zan. Sebenico. * codicola Zan. Ragusa. (Fr.) dasiaeformis Z an, Sebenico. (Fr.) dichotoma Kz. Crappano, (Fr.) divergens J. Ag. Capoc. (Fr.) * elonyata var. sanguinolenta Ag. (V.-H.) Im Hafen von Gravosa im seichten ruhigen Wasser, bis gegen 5”, so seicht, dass sie beinahe jedesmal bei der Ebbe olme Wasser bleibt. Bildet Nuthende Quasten, ist kastanienbraun, und euthält viel Purpursaft. (Tit.) * episcopalis Zan. (V.-H.) Selten bei Ragusa, meist auf andern Algen an freien Orten kaum “4” lang, dunkelviolett. Ihre Fiederchen sind wie ein Bischofsstab gebogen. (Tit.) * fasciculata Kz. (Fr.—V.-H.) Beinahe in jedem Hafen, im ruhigen Wasser an Steinen, Holz, vom Frühjahr bis tief in den Sommer. 2” gross, dunkelpurpurfarb, (Tit.) fibrillosa Grv. Capoc. N firma Zan. Capoc. (Fr.) flexella Ag. Lesina. (Fr. — V.-H.) Selten. Nicht schön. Im Frühjahre in ruhigen Buchten mit anderen Algen ver- wachsen. (Tit) floccosa Zan. (P. tenerrima Kz.) Capoc. furcellata J. Ag. Capoc. (Fr.) grisea Kz. Sebenico. (Fr. — V.-H.) Kleiner und dichter wie P. leptothrix, der sie sehr ähnlich ist. laevigata Kz. Sebenico. (Fr. — V.-H.) Nicht häufig, gegen 3” gross, dunkelviolett ohne innern Farbsaft. (Tit.) * — var. forcipata J. Ag. (V.-H.) Hafen v. Spalato. Beinahe e nie selbstständig, sondern an andern Algen, Gelidium, Cy- BR 344 stoseira etc.; bildet kugelrunde, braunpurpurne, 1'/ı Zoll lange Quasten. (Tit.) * jeptothrix Zan. (Fr. — V.-H.) Ueberall an freien Orten, kaum vom Wasser überdeckt. Bleibt bis spät in den Sommer an der Wurzel, wo sie olıne abgerissen zu werden, eintrocknet, und verschwindet. Bildet braune, über zolllange Quasten, und behält trocken dieselbe Karbe, (Tit.) lithophila Aan. (V.-H.) Insel Lesina. melagonium M en. Sebenico. (Fr.) — var. Sebenico. micracantha Zan. Melada. (Fr.), Montagnei de Not. Capoc. (Fr. — V.-H.) nodulosa J. A g. (Fr.—V.-H.) In einer ruhigen, bei Salona so seich- ten Bucht, dass sie bei der Ebbe trocken liegt. Selten über 2 lang. Die natürliche Farbe ist kastanienbraun, sie ist aber beinahe stets mit gelblichen Diatomeen besetzt. (Tit.) ornata J. Ag. Capoc. (Fr.) — var. Sebenico. * pennata Z an. (V.-H.) Kleine, ziemlich seltene Art, meist an den Wurzeln anderer Algen. Selten 1’ gross. Bei Ragusa, Le- sina. (Tit.) Perreymondi J. Ag. (F.— V.-H.) Comisa. Auf Lesina mit Pol. tenella gegen Frühjahr in stillen Buchten, wo sie bräun- liche zarte Quasten bildet, gegen 1‘ gross. (Tit.) platyspina Kz. Zlarin. (Fr. — V.-H.) Meist schmarotzend, überall gemein. Liebt ruhige Hafen, seichtliegende Steine. ’ Die natürliche Farbe ist, besonders gegen die Spitzen, violett, bildet gegen 2’ lange, runde, fluthende Quästen. Fructificirt gewöhnlich, wenn sie nicht ausgebildet ist. ‚(Tit.) # polyspora J. Ag. (V.-H.) Ragusa. An den Wurzeln von Cysto- seira corniculata, granulata und.ericoidea in offenen Or- ten, das ganze Jahr hindurch. Bildet dünne, kaum zoll- lange, braune Quasten, ist ziemlich steif und stark, saft- los, sehr dunkel, beinahe schwarz. (Tit.) ” purpurea J. Ag. (Fr. — V.-H.) Zara. Lieht ruhiges Wasser. Bildet an Steinen, Balken, Pfählen 2 — 3‘ grosse, dunkel- violette, sehr feine, schlüpfrige, fluthende Quasten. In den Herbstmonaten wird sie abgeschwemmt. (Tit.) ramulosa Kz. Sebenico. (Fr. —V.-H.) Meist schmarotzend auf andern, grössern Algen, besonders Cystoseiren, das ganze Jahr. Sie ist meist stark verwickelt, 3 — 4’ gross, dunkelbraun. (Tit.) % ’ 345 * pobusta Kz. (Fr. — V.-H.) Im Hafen von Gravosa auf den im Schlamme liegenden Steinen, nicht tief. Bildet gegen 2‘ lange, ziemlich steife, dichtstehende, schmutzigbraune Rasen. (Tit.) sanguinea Ag. Capoc. (Fr.—V.-H.) Nur au ruhigen Orten ganz seicht, 5 — 6“ lang, bildet sie sehr zarte, schlüpfrige, purpurrothe Rasen. (Tit.) secunda Ag. Capoc. spinella Ag. Capoc. (V.-H.) An den Wurzeln von Cystoseira corniculata. Sie ist steif, kaum 1‘ gross, wächst vom Frühjahre bis in den Herbst. (Tit.) spinulosa Ag. Sebenico. (Fr. — V.-H.) Selten. In den Winter- monaten einige Fuss tief, 4 — 5” lange, dunkelbraune Quasten mit violettem Anflug. (Tit.) subulifera Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) tenella A g- Capoc. (Fr, — V.-H.) Sehr zarte und seltene Art, die gegen Frühjahr bis zum Sommer in Gesellschaft mit Pol. Perreymondi wächst. In braunen zolllangen Quasten (Tri) * tinctoria Zan. (Fr.) Dalmatien. ‘ fripinnata J. Ag. (Fr. — V.-H.) Lebt so seicht, dass sie hei der Ebhe trocken bleibt, an ruhigen Orten auf kleinen Steinen. Wird bis zum Frühjahre 1%‘ gross. (Tit.) * wolacea var. tenuis Grev. (V.-H.) Lesina. Wuifeni Ag. Capoc. (Fr. — V.-H ) Häufig. Selten selbstständig, meist an andern Algen in freigelegenen Plätzen. Wächst im Winter, wird gegen 2’ gross, lebend olivengrün, findet man sie angeschwemmt ‚kohlenschwarz. (Tit.) — var. fruticulosa Spr. (V.-H.) Von Natur schwarz, kaum 3‘ gross, ist sie meist mit andern Algen verwachsen. (Tit.) En % Porphyra ı2e. hospitans Zan. Proviechio (Fr.) cordata Men. Capoc. * coriacea Zan. (V.-H.) Au stillen ruhigen Orten auf den im Schlamme liegenden Steinen, 3—4 lang und breit. (Tit.) * vermicillifera Kz. (V.-H.) Ragusa. Selten. Auf nahe am Ufer liegenden Felsen von den Fluthen sehr sparsam bespült. Bildet kleine, schr dicht beisammen augewachsene, schlü- pfrige Röschen. Im Winter. (Tit.) vulgaris Ag. Sebenico. (Fr.—V.-H.) Ueberallauf nahe am Ufer liegenden Steinen, ausser Wasser, wo sie nur von der Fluth bespült wird. Sie überzieht die Steine wie mil einer schlüpfrigen Haut, gegen Frühjahr trocknet sie ganz ein. (Tit.) 346 * — laciniata A g. (V.-H.) Ganz wie die Stammart, nur kurz- blättrig. (Tit.) Punctaria Grv. latifolia Grv. (Phycolapathum debile Kz.) Provicchio. (Fr.) Rhodomela Ag. pinastroides Ag. (Halopithys Kz.) Zlarin. (Fr. — V.-H.) Wird nur angeschwemmt gefunden, muss wahrscheinlich sehr tief wohnen. Sie bildet pechschwarze, bis 1‘ lange Qua- sten, und ist trocken. (Tit.) , subfusca Ag. Capoc. (Fr.) Rhodymenia Grex. bifida Grv. Comisa. (Fr.) — var. ciliata Bert. Capoc. corymbosa Men. Paline (Fr.) investiens Zan. Capoc. ligulata Zan. Capoc. (Fr. — V.-H.) Wöächst im tiefen Ab- srund des Meeres, daher nur bei grossen Stürmen ange- schwemmt, oder von sehr tiefgeheuden Netzen erfasst. Sie wächst in Menge beisammen, kommt nur in Winter- monaten und nicht häufig vor. (Tit.) niceensis J Ag. Capoc. — v. prolifera Vid. Capoe. palmetta Grv. Sebenico. (Fr. — Y.-H.) In den meisten Gegen- den, am liebsten in Schluchten, doch mehr am freien Meere, nicht in Häfen; zwischen andern Algen. Kaum 142” gross, behält auch trocken ihre natürliche Farbe. (Tit.) — var. pinnata Men. Capoc. — var. palmatifidaM en. Sehbenico. tunaeformis Zan. Capocesto. (Fr.) Zanardinii Men. Melada. Rhynchococcus Ka. coronopifolius K. Capoc. (Fr. — V.-H.) Ziemlich selten. Liebt ziemlich tiefes, von Flutihen bewegtes Meer. Sie bildet blutrothe, dicht zusammenhängende, 4 — 5°‘ lange, sehr fest wurzelnde Quasten. Im Frühjahre werden die Zweige weggeschwemmt, der Stamm bleibt und treibt alle Jahr im November neue Zweige. * pennatus Ag. (Fr. -- V.-H.) Budua. Sie ist feiner, ästiger und grösser als vorige, bildet dickere, längere Quasten, und wächst etwas seichter an freigelegeuen Orten. Iiytiphlaea a2. linctoria Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Scheint sehr tief zu leben. Im Frühjahr in dunklen, beinahe schwarzen, steiffiedrigen, 347 2'A‘' grossen Rasen angeschwemmt. Auf das Papier ge- bracht, lässt sie eine schöne Purpurfarbe. (Tit.) Sargassum Ag. Hornschuchii Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Kleiner wie S. salici- folium und dunkler, verändert sich im Trocknen nicht. Nach einem Sturme kann man sie beinahe überall an den - Ufern finden. (Tit ) linifolium Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Lederig und trocken, wie die andern Arten. Man findet sie steis mit kugeligen Früchten, was bei den andern Algen eine Seltenheit ist. (Ti) longifolium Men. Proviechio. (Fr.) salicifolium Ag. Provicchio, (Fr. — V.-H.) Gemein. Trennt sich im Frühjahr von der Wurzel und schwimmt auf der Oberfläche. Die Haupttriebe werden oft zwei Ellen lang, und sind stets mit runden Früchten wie kleine Erbsen besetzt. Farbe dunkelbraungelb. (Tit.) Spatoglossum Kı. Spanneri Men. Capoc, (V.-H.) Sehr selten. Von dem k. k. Oberstlientenant Fried. R. v. Spanner in Dalmatien entdeckt. (Tit.) Sphacelaria L yngb. eirrhosa Ag. Capoc. (Fr.) filicina Ag. Capoc. (Fr. — V.-H.) Selten. In ruhigen Buchten vom November bis Mai. Sehr trocken und steif, kaum über 1” gross. (Tit.) scoparia Ag. (Stypocaulon Kz.) Provicchio. (Fr. — V.-H.) Sehr gemein in ziemlich bewegtem Wasser, einige Fuss tief. Bildet dicke, braune, Authende Quasten. Wächst im Win- ter bis Sommer, wo sie sich von der ziemlich starken filzigen Wurzel trennt, (Tit.) — var. pennata Ag. Capoc. (V.-H.) Im Monat Juni ange- schwemmt, wächst an Felsen nahe am Ufer 3—4’ tief, in apfelrunden, kaum 2” langen dunkelbraunen Quasten. Sie ist trocken, saftlos, bleibt Jauge am Ufer unverändert liegen, ohne zu verwesen ‚ abgestorben wird sie fuchs- roth. (Tit.) simpliciuscula Zan. Capoc. tribuloides M en. Capoc. (V.-H.) Schöne seltene Art. * Sphaerococeus Ag. * diraricatus Ag, (Hypnea Lmx.) Zara. Selten. (V.-H.) 345 * setaceus A g. (V.-H.) In ruhigen schlammigen Häfen häufig, Spalato, Ragusa. Wird mehrere Fuss lang, mit sehr feinen zwirmdünnen Nebenästchen, die durchsichtig pur- purfarb sind, sich immer wieder aufweichen lassen, (Tit.) Spirogyra Luk. adnata Kz. Kerka. (Fr.) decimina Lnk. Kerka. (Fr.) setiformis Mart. Fl. a Capoc. (Fr.) Sporochnus Ag. ’ pedunculatus Ag. Sebenico. - Spyridia Hart. crassiuscula Kz. Capoc. (Fr, — V.-H.) Gemein in ruhigen Buchten. Sie ist spröde und gebrechlich, wird 3—4” lang, dunkelpurpurfarb. Wächst im Winter bis Frühjahr. (Tit.) * cuspidata K. (V.-H.) Ganz wie die frühere, nur viel kleiner und zarter. (Tit.) fruticulosa Kz. Capoc. (Fr.) setacea Kz. Sebenico. (Fr.) villosa Kz. Lesina. (Fr.) “ Stiftia Nard. * collaris Ag. (Fr.— V.-H.) Lesina. Scheint tief zu wohnen ; zu jeder Jahreszeit nach grossen Stürmen nur angeschwemmt. Sie bildet flachliegende Krusten, in mehreren Schichten übereinander, wie Polyporus. (Tit.) Stilophora ).Ag. capillaris Men. Melada. (Fr.) ” graciliima Zan. Dalmatien. (Fr.) granulata Zaun. Capoc. Lyngbyaei Ag. (Spermatochnus Kz.) Sebenico. (Fr.) papillosa J. Ag. (Spermatoehnus Kz.) Capoc. rhizodes var. adriatica J.Ag. (Spermatochnus Kz.) Capoc. (Fr. — V.-H.) Wird nur angeschwemmt im Frühjahr ge- funden, ist dunkelgelb, 4—5” lang. (Tit.) Striaria Grev. erinita Grv. Sebenico. (Fr. —V.-H.) Bildet grosse, lange, gelbliche, dünne strauchartige Gewächse, wird über 1’ lang. Im Frühjahr schwimmen sie an der Oberfläche des Wassers, (Tit.) * Ulothris Ka. E: = compacta Kz. (Fr. — V.-H.) In schnell fliessenden Gräben an Hölzern dunkelgrün Macarsca, (Tit.) ER ERBEERBESLUEE EEE 349 maxima Kz. (V.-H.) In klaren Bächen im Frühjahr. (Tit.) rivularis Kz. (Fr. —V.-H.) Im Monat März, in reinem stehenden oder langsam fliessenden Wasser, an Steinen, Holz, Blättern, sehr zart und lebhaft grün. (Tit.) Valonia Grev. macrophysa K. Sebenico. (V.-H.) Ziemlich gemein, in ruhigen Buchten auf Steinen, die sie oft ganz überdeckt, sehr gedrängt und verwickelt. Es ist ein blosser Schlauch von grünem Saft gefüllt. (Tit.) pusilla Ag. Capoc. (Fr.) siphunculus Bert. Cast. Andrei. tenuissima. Sebenico. utricularis Ag. Melada. (Fr.) x E Vaucheria Dec. * bursata Ag. (Er. — V.-H.) Herbst und Winter in klaren sie- henden Wässern in dichten breiten Rasen angewachsen. Dunkelsammtgrün. (Tit.) cespitosa D. Fl. Vodizze. (V.-H.) wie die vorige, * clavata Dec. (Fr. —V.-H.) Im Winter. * geminata E. R. (Fr. — V.-H.) Stehende Wasser bei Imoschi. hamata Dec. (V.-H.) Aus der Cettina bei Almissa an Steinen im Frühjahr. (Tit.) pilus Mart. Comisa. ur * rostellata K. (V.-H.) In langsam fliessenden schlammigen Grä- ben im Herbst. (Tit.) sessilis De. Fl. Kerka. (Fr.-—-V.-H.) Im Winter an Steinen und Pfählen. (Tit.) Wormskioldia Spr. conferta Men. Melada. (Fr.) Sandriana Men. Provichio. (Fr.) squamaria Men. Capoc. (Fr.) Wrangelia 2. globifera Men. Capoc. (Fr.) nigrescens Men. Capoc. (Fr.) penicillata Ag. Capoc. (Fr.— V.-H.) Vorzüglich schön bei Ragusa auf Lacroma. Sie wächst in den Sommermonaten und verschwindet im September, Sie liebt offenes freies Wasser , und wächst an Felsen kaum einen Fuss tief. Wird gegen 3° gross, bildet schmutzig weisse, sehr schleimige, ziemlich dieke Quasten. Sie fructifieirt, wenn sie noch unausgebildet ist. In süsses Wasser gelegt, IV. Yy 350 färbt sie dasselbe schwarz wie Tinte, wird auch darin präparirt garstig braun, in Meerwasser dagegen bleibt sie schön. (Tit.) ® penicillata Ag. var. intricata Tit. (V.-H.) Ich fand diese Art nicht im Sommer, wie die vorstehende, sondern im November, December, auch nicht auf Felsen an freien Orten, sondern im Hafen im Sande auf der daselbst wachsenden Zostera marina schmarotzend, nicht so schön verzweigt, und ganz verwickelt. Das Auffallendste aber ist, dass sie süsses Wasser nicht färbt, sondern sich darin sehr schön prä- pariren lässt. In Spalato, (Tit.) sporigera M en. Capoc. tenera Ag. Melada. (Fr. — V.-H.) Ich fand sie angeschwemmt im April. 5—6” gross. Sie ist sehr schleimig. (Tit.) * Zygmema Ag. * nitidum Ag. (Spirogyra Link.) (Fr.— V.-H.) Im Frühjahr und Herbst überall in Lachen und Pfützen schwimmend und auf der Oberßäche, gelblich grün. (Tit.) ” guininum Ag. (Spirogyra Link.) (V.-H.) wie vorige. * stellinum Ag. (Fr.—V.-H.) In stehenden und langsam fliessen- den Wässern. Auf dem Boden an verschiedenen Gegen- ständen anhängend, nicht angewachsen, lebhaft grün. (Tit.) ——— Ueber die ersten Stände von Plinthus Megerlei Pı. Von G. Frauenfeld. Der unermüdlich thätige Herr F. Schmid in Schischka hat mir in einer Sendung vom 22. Juli d. J. eine Anzahl Wurzelstöücke von Rumex alpinus von der Alpe Velika planina ‚ober St. Primas bei Stein gesendet, worin sich Larven dieses Käfers in verschiedener Grösse befanden. Da über die ersten Stände desselben noch nichts bekannt ist, so wie überhaupt nur wenig über die Lebensweise und den Aufenthaltsort der Rüsselkäfer dieser Gattung und Abtheilung, so entspreche ich um so freudiger dem Vertrauen des liebenswürdigen Gebers, das Vorgefundene hier zu veröffentlichen. Die erhaltenen ein bis drei Zoll langen und bis daumdicken Wurzel- stücke dieses Ampfers zeigten beim Durchschneiden unregelmässig rundliche Höhlaugen , theils hier und da vertheilt, theils 2—3 so nahe an einander liegend, dass nur eine dünne Scheidewand dazwischen übrig blieb. Während die Wurzel auf den Durchschnitten tief safrangelb erscheint, ist die Wand der Höhle tief braunschwarz, und bei mehreren fand sich rings herum eine dicke Schicht in breiartiger Zersetzung. In jeder Höhlung fand sich nur Eine weichhäutige Larve, welche ausgewachsen 14”” lang, 4,5”” breit war. Meist lagen sie nach Art der Melolonthenlarven gekrümmt, und zeigten sich ziemlich lebhaft, Ihre Form ist gleichförmig walzig mit abgerundetem Hin- Yy* 392 terende. Der hornige Kopf ist von weit kleinerem Durchmesser, so dass er von dem übrigen Körper stark abgesetzt erscheint, was noch durch den Gegensatz seiner Farbe, die honigbraun ist, zu jener des beinweissen Leibes erhöht wird. Nur der erste Leibesring hat ein schwach gebräuntes, etwas festeres, weniger häufiges Nackenschild. Vom vierten Ringe angefangen, scheint das bis zum Afterringe reichende Rückengefäss als etwas dunklere Längslinie durch. Auf jedem Ringe stehen an beiden Seiten des Rückens zwei braune Borsten, die nach hinten stärker werden. Sie bilden vier Längsreihen. Ausser diesem trägt jeder der, die Ober- und Unterseite hbegränzenden Seitenwülste eine gleiche solche Borste. Auch die sechs, nur schwach bemerkbaren Fusswärzchen auf den drei ersten Ringeln sind mit einigen ähnlichen besetzt. Die auf dem Kopfe befindlichen Borsten stehen unregelmässig. Die kräftigen Kiefer der Larven sind aus dunkel- brauner Basis, namentlich am äussersten Rande schwarz. Taster und Lippen gleichen denen von Chapuis und Candeze hei Plinthus caliyinosus beschriebenen. Die Puppe ist. 10””= Jang, und an der breitesten Stelle der Bauchmitte, wo sich die Flügelscheiden umbiegen, 7”” breit. Die Rüssel- scheide des stark vorgeneigten Kopfes reicht bis zum zweiten Bauchringe. Auf derselben stehen zu jeder Seite längsgereiht vier Borsten. Der von oben besehen, abgerundet dreieckig erscheinende Halsschild ist ringsum mit Borsten besetzt und zwei solche stehen quer mitten auf der Scheibe. Auf dem Rücken der Hinterleibsringe stehen jederseits drei Reihen Borsten derart enger gerückt, dass sie mitten einen ziemlich breiten Streif der Länge nach frei lassen. Alle diese stehen auf warzigen Grundhöckern. Die zwei am letzten Ringe zu beiden Seiten stehenden Dornen, die mir an der Mehr- zahl der Puppen aus dieser Verwandtschaft bekannt, sind kurz und kräftig. Die Farbe der Puppe ist mit Einschluss des Kopfes und Rüssels gleichfarbig beinweiss, wie jene der Larve. Die Anordnung der Lage- der in der Puppenhülle vollständig frei liegenden Glieder ist wie gewöhnlich. Der Antennenstiel geht nahe am Rüssel nach rückwärts bis an die Einlenkung des Kopfes in den Halsschild, die knieig gebogene Geisel liegt an der Brust schief nach aussen gerichtet. Die Flügelscheiden ziehen sich zwischen dem zweiten und dritten Fusspaar einwärts gegen den Bauch, so dass diese auf jenen aufliegen, während das dritte Fusspaar zum Theil von diesen Flügel- scheiden verdeckt ist. Am Rücken ist zwischen dem Ansatz des Innenwinkels der Flügeldecken ein ziemlich grosser Raum frei, so dass der hei dem aus- gebildeten Käfer, der bekanntlich kein Schildchen besitzt, betreffende Punect, wo die Flügelnaht beginnt, diese beide Flügeldecken sich berühren, in der Puppe 2,2”. von einander entfernt ist. Während ferners die Flügelscheiden schon genau deu Rippenverlauf und deren Skulptur in der Puppe zeigen, ist das Rückenschild ganz glatt, das bei dem vollkommenen Thiere sehr grob rugos und mit erhabener Rückenlinie besetzt ist. , 353 Diein den verschiedenen Wurzelstöcken befindlichen Larven waren sehr ungleich entwickelt, indem sich einige von nur Ein Drittel oben angegebener Grösse darunter fanden. Ich nahm zur Untersuchung mehrere heraus, indem ich die Wurzeln zerschnitt; Sie sind in dieser Hinsicht weniger empfindlich, als manche andere in solchen Höhlen im Innern von Pflanzen lebende Larven, denn als ich sie wieder auf solche zerschnittene Stücke legte, so dass sie nicht herabfallen konnten, oder überhaupt im Glase, dass sie diese erreichten, hatten sie sich binnen kurzer Zeit wieder so eingefressen, dass sie aussen gänzlich unsichtbar waren, indem sie das Eingangsloch mit Kausplittern und Koth verstopften. Aus ihren Höhlungen gebracht, sind sie sehr unruhig und stets bemüht, wieder irgendwo einzudringen. Bei der Ver- wandlung zum Puppenstande scheint diess weniger der Fall zu sein, die übrigens merkwürdig kurz dauert, wenn anders nicht eine mögliche Täu- schung mich hier irre führte. Am dritten Tage nach Empfang derselben sah ich in dem Glase, worin ich sie aufbewahrte, eine ausgewachsene Larve, abweichend von dem Benehmen der aıdern ganz ruhig am Boden liegen. Des andern Tages lag daselbst eine Puppe. Ob sich nun dieselbe Larve allda verpuppt hatte, oder ob sie sich wieder wo eingenagt, und dadurch eine schon in einer Höhle länger befind- liche Puppe herausfiel, muss ich unentschieden lassen, obwohl ich kaum an der Verwandlung jener Larve zweifeln möchte, da ich in den früher durch- suchten Wurzeln keine Puppe bemerkt hatte. Zwar geschah diese Unter- suchung, um die Thiere nicht alle in ihren natürlichen Verhältnissen zu stören, da mir darum zu thun sein musste, den ausgebildeten Käfer zu er- - halten, nicht mit solcher Genauigkeit, dass ich diess mit voller Sicherheit anzugeben vermag, allein das ganz verschiedene Verhalten jener Larve, die ich mehrere Stunden so ruhig da liegen sah, berechtigt zur Annahme, _ dass keine Verwechslung stattgefunden, dass aber wohl die Larven selbst | “ wahrscheinlicherweise, wie es häufiger vorkommt, eine längere Ruhezeit haben, ehe sie Puppen werden, Bestimmt ist, dass der Uebergang von da zum vollkommenen Käfer dann nur 3—4 Tage währt; denn an dieser er- % wähnten Puppe, die, als ich sie bemerkt hatte, den Hinterleib unaufhörlich bewegte, trat schon am nämlichen Tage eine leichte Färbung ein, die all- mählig zunalhm und bis zum vierten Tage die tiefbraune Farbe des Käfers zeigle, so wie auch näher und näher diesem Zeitpuncte die Glieder an der Bewegung immer mehr Theil nahmen, derart, dass sich der Käfer an diesem - Tage schon vollkommen mit den Beinen auklammerte und träge umherkroch, Leider konnte ich, durch Berufsgeschäfte verhindert, den Vorgang nicht _ mit voller Aufmerksamkeit verfolgen, so dass ich einige interessante Fragen nicht zu erledigen vermag. So wenig als ich im Stande war, eine Larven- _ haut nach der Verpüppung zu bemerken, ebenso wenig kann ich über die Ablösung der Puppenhaut, die, nach den darauf befindlichen Borsten, so wie 354 nach der Glätte des Halsschildes zu urtheilen, unzweifelhaft stattfinden muss, etwas angeben, da ich auch von dieser nicht: eine Spur walırnahm. Sollte es durch Absprengen, Abreiben in kleinen Theilchen gleich am ersten Tage beginnen ? Da ich, nachdem ich den Käfer erhalten, eine zweite Puppe, die ich bald noch in einer Höhle fand, so wie ein paar Larven in Weingeist zur Aufbewahrung gab, die kleineren unausgewachsenen aber, da die Wurzeln vertrockneten, zu Grunde gingen, so fehlte mir ein: weiteres Ma- terial zu genauerer Erforschung, und ich besitze gegenwärtig nur noch eine eiuzige Larve, die zwar schon seit ein paar Wochen ausgewachsen scheint, jedoch noch immer keine Miene macht, sich’zu verpuppen, übrigens aber - sich noch sehr irritabel zeigt, wenn sie in ihrer Höhle beunruhigt ‚wird. Ich füge hier nur noch bei, dass Hr. Schmid bemerkt: „Der Käfer ist in den Krainer Alpen keine Seltenheit, und findet sich entweder auf den frischen Pflanzen von Rumex alpinus, oder unter trockenen und faulenden Blättern am Boden.“ DIPTERA AUSTRIACA. Aufzählung aller im Kaiserthume Oesterreich bisher aufgefundenen ZAweiflügler, Von Dı. I. RR. Schiner. T. Die österreichischen Asiliden. VORWORT. Seit ich.mich mit dem Studium der Dipteren beschäftige, beabsichtige ich vorzugsweise die österreichischen Fliegen zu berücksichtigen, um nach meinen besten Kräften einen Beitrag zur Fauna meines Vaterlandes zu liefern. i Mein ursprünglicher Plan, sämmtliche Familien dieser Ordnung gleichzeitig zu bearbeiten, fand schon im Keime unübersteigliche Hindernisse. - Vor Allem fehlte es an Materiale. Die Fliegen sind bei uns bisher so wenig einer Beachtung gewürdiget worden, dass ich ausser dem Rossi’schen Ver- zeichnisse der im Erzherzogthume Oesterreich aufgefundenen Zweiflügler bei- nahe nichts vorfand, was ich als Ausgangs- und Anhaltspunct zu weiterem Fortbau hätte benützen können. Natürlich ging es ebenso mit den Sammlun- gen. Mit Ausnahme der sehr reichen Vorräthe des k. k. Hof- und Naturalien- Kahinetes konnte ich nur wenige österreichische Sammlungen benützen, welche zur Erreichung meiner Absichten beigetragen haben würden. Ich musste also vor allem Andern darauf denken, die wenigen Diptero- logen kennen zu lernen, welche in Oesterreich sammelten und Beobachtungen anstellten; ich musste mit diesen Verbindungen anknüpfen, um die Local- Faunen kennen zu lernen, und um von ihnen Materialien für meine Arbeiten zu erhalten. Leider ergab es sich, dass ausser meinem verehrten Hrn. Collegen, Dr. J. Egger, bei uns sich Niemand ausschliessend mit der Dip- terologie beschäfliget, obwohl zum grossen Ghücke, hochgeachtete Entomolo- 356 gen es nicht unterlassen hatten, ihren Sammlungen auch Diptera beizufügen. Die Herren: Dr. J. Egger, Dr. Emerich und Joh. v. Frivaldski, Ferdinand Schmidt, Dominik Bilimek, Schmuck, Kirchner waren so freundlich, mir ihre Sammlungen oder Beobachtungen mitzutheilen. Der hochgeachtete Vorstaud des k. k. Hof- und Naturalien -Kabinetes, Herr Vincenz Kollar, der mit so dankenswerther Liberalität jedem ernsteren Streben beizustehen nie ermüdet, gestattete mir die in der k.k. Sammlung vorhandenen Megerle’schen Typen genauer zu untersuchen, und über- haupt die daselbst befindlichen reichen Vorräthe, welche durch den Ankauf der von Winthem’schen Dipteren - Sammlung so ungemein bereichert wurden, nach Lust und Bedarf zu benützen. Die umfassenden Erfahrungen meines Freundes &. Frauenfeld lieferten mir gleichfalls sehr gründliche und dankenswerthe Aufklärungen, So konnte ich endlich an den ersten Schritt meines ursprünglichen Planes denken; allein er engie sich in einen sehr bescheidenen Raum ein, und ich durfte mich schon glücklich schätzen, mit einer familienweisen Aufzählung der österreichischen Dipteren zu beginnen. Den Anfang dieser Aufzählung machen die Diptera asilica. Ich habe aus mehrfachen Gründen diese Familie zuerst gewählt. Das klassische Werk meines hochverehrten Freundes, Dr. Löw, über diese Familie, welches ich hierbei benützen konnte, steht unter diesen Gründen in erster Reihe. Es be- wog mich hierzu auch die beträchtlichere Grösse der einzelnen Arten und deren ebenso auffallendes Betragen, wodurch sie leichter auch von Nichtdip- terologen beachtet werden, so dass ich mit Bestimmtheit annehmen konnte, dass sie von allen Fliegen am besten und vollständigsten bekannt sein dürften. Ich schmeichelte mir übrigens auch mit der Hoffuung, dass, wenn mein erster faunistischer Versuch Bekannteres und leichter Wahrnehmbares bringen würde, sich vielleicht mehrere Österreichische Entomologen veranlasst finden dürften, fleissiger auch Dipteren zu sammeln, und dass sie dann so gütig sein würden, mir ihre bereits gesammelten oder erst zu sammelnden Vorräthe zur Bereicherung und Fortsetzung meiner Aufzählung mitzutheilen und anzu- vertrauen. Ich füge desshalb hier bei, dass ich zunächst die Stratiomyden und die Syrphiden zu bringen die Absicht habe, und dass ich den verehrten Herren Collegen sehr dankbar sein würde, wenn sie mir ihre Erfahrungen über die österreichischen Arten dieser Familien mittheilen, oder ihre diesfälligen Vorräthe, wenigstens zur Ansicht, einsenden möchten. Ueber die Einrichtung meines Verzeichuisses habe ich nur Weniges zu sagen. Ich habe es nicht für überflüssig gehalten, den einzelnen Österreichischen Arten die möglichst vollständige Synonymie beizufügen, um jeden Zweifel, was für eine Art ich in einzelnen Fällen gemeint haben konnte, von vorne herein auszuschliessen. Auch werden esmir diejenigen Herren Leser, welche 357 sich über die eine oder die andere Art näher zu unterrichten gedenken, nicht verübeln, dass ich auch die betreffende Literatur überall so vollständig als möglich auführte. Was ich über das Vorkommen und das Verhalten der Arten selbst erfahren habe, folgt unmittelbar hinter den literarischen Notizen. Die Mitthei- lungen und Erfahrungen meiner Freunde schliessen sich an diese unmittelbar an, und es ist jedesmal der Name derselbeu gewissenhaft beigefügt. Dass ich alle mir zugänglichen Notizen über das Vorkommen der einzelnen Arten, und auch jene, die von dem Vorkommen ausserhalb Oesterreich berichten, angegeben habe, wird mir Jedermann vergeben, dem die geographische Verbreitung der Insecten überhaupt einiges Interesse gewährt. Die mit kleinerer Schrift und mit der nothwendigsten Synonymie ver- sehene Anführung sämmtlicher bisher in Europa aufgefundener Asiliden wird mein Verzeichniss als Katalog für Sammlungen brauchbarer machen. Ich beabsichtigte hiermit aber auch zur näheren Durchforschung unsers Faunen- gebietes anzuregen, weil ich die Ueberzeugung hege, dass viele europäische Arten gewiss auch noch bei uns aufgefunden werden dürften. Zum Schlusse sage ich hier den oben genannten Herren, welche mir mit ihren Erfahrungen beistanden, meinen innigsten Dank, und vor Allem meinem hochverehrten Freund, Dr. H. Löw, der so gütig war, die sämmtlichen Arten meiner Sammlung zu revidiren und zu determiniren, und der mir noch überdiess so freundliche und gewichtige Rathschläge ertheilte, dass ich mit Beruhigung die vorliegende Arbeit den Herren Entomologen zu übergeben im Stande bin. 8, 1. Anordnung des Materials. Die folgende analytische Tabelle wird dazu dienen, bei dem Auf- finden einer unbekannten Art wenigstens die Galtung zu bestimmen, wohin das Thier zu reihen sein wird. A. Die zweite Längsader des Flügels mündet in den Flügelrand. (Dasypogonartige Raubfiegen.) 1. Füsse ohne Haftläppchen (Afterklauen) ........ Leptogaster Meig. 2. Füsse mit Haftläppchen (2 Afterklauen; ewcept. Dasypogon jubatus und Olivieri.) a) Drittes Fühlerglied mit zweigliederigem st um- pfen Endgriffel .......... ssserccsnerns. Dioctria Meig. 5b) Drittes Fühlerglied mit einem kurzen spit- zigen Endgriffel.. ........:.... sserssere..: Dasypogon Meig. IV. VAL 358 B. Die zweite Längsader des Flügels mündet in die erste Längsader. 1. Fühler am Ende stumpf, d. i. ohne oder mit stumpfem Endgriffel. (Laphrienartige Raub- fliegen.) a) Drittes Fühlerglied mit einem deutlichen zwei- gliedrigen stumpfen Endgriffel........- . Laphistia Löw. b) Drittes Fühlerglied ohne Endgriffel.......... Laphria Meig. 2. Fühler am Ende spitz, d. i. mit borstenfürmigem _ Endgriffel. (Asilusartige Raubfliegen.) ’ a) Drei Unterrandszellen zu... seeeeesseenrc... Promachus Löw. b) Zwei Unterrandszellen, &) Mittelschienen mit starkem Enddorne ...... Polyphonius Löw. P) Mittelschienen ohne Enddorn... ........... Asilus Linne. $. 2. Dasypogonartige Raubfliegen. A. Gattung Leptogaster Meig. — Fall. -— Wied.—Macg. — Zeller. — Löw. —Zetterst. Asilus Deg. — Fabr. Entom. Dasypogon Fabr. Antl. Gonypes Latr.—Macg. S.aBuff.—Leach.—Steff (Europa 13 Arten. — Oesterreich 3 Arten.) . palparis Löw. Türkei. . hispanieus Meig. Spanien. . gultiventris Zetterst. guttiventris Zetterst. Dipt. scand. I. 187. 2. — Löw. Linnaea. Il. 397. 3. cylindricus Meig. System, Beschr. II. 343. 1. Tf. 21. Fg. 16. pallipes v. Roser. Corr. Blatt d. würtemb. landw. Ver. 1840. 1. 1. Ich fand ihn mit Lept. cylindricus Deg. im Sommer auf Wiesen, doch immer selten; in seinem Benehmen konnte ich von Lept. cylindricus keinen Unterschied wahrnehmen und aa o erkannte ihn erst bei näherer Untersuchung. — In Auen und auf Bergwiesen an Blumen und Grasstengeln in der ganzen Umgebung von Wien häufig (Egger). — Bei Ofen und Orsowa im Juni und Juli (J. v, Frivaldsky.) — BeiLissa in Schlesien von Schummel und Dr. Wocke (Schneider, Scholz). — In Deutschland, Dänemark und Schweden (Löw). — In Schweden selten (Zetterst.) — In Dänemark (Stäger). 359 4. gracilis Löw. Türkei. 5. subtilis Löw. Italien. 6. variegatus Löw. nitidus Macg. Meig. Frankreich. 7. Eylindricus Dez. Asilus cylindricus Deg. Ins. VI. 99. 10. Tf. XIV. 13. — lividus Geoffr. Ins. 1I. 474. 17. — tipuloides Fabr. Spec. ins. Il. 464. 26. — — Fabr. Ent. syst. IV. 385. — — Schrk. Fauna boic. III. 161. 2556. Dasypogon tipuloides Fabr. Antl. 172. 37. Gonypes tipuloides Latr. Hist. nat. XIV. 309. — cylindricus Latr. Gen. crust. IV. 301. am —ı Maog. 8. a Buff. I. 315. 1. — fuscus Macg. Ibid. 315. 3, Leptogaster tipuloides Meig. Class. 242. 1. Tf. XII, 16. —_ — Fall. Dipt.suec. Asil. 13.1. — fuscus Meig. Syst. Beschr. II. 344. 2, un — Mac.g. Dipt. 12. 2. cylindricus Macg. Ibid. 11. 1. —_ — Zeller.Isis. 1840. 42. 2. _ — Zetterst. Dipt. Scand. I. 186. 1. et VIIL. 2976. a — Löw. Linnaea. II. 403. 7. _#) Ohne Zı zu beziehen. Auf Wiesen zwischen Grashalmen schwärmend und auch an niederen Gebüschen den ganzen Sommer hindurch, stellenweise häufig; setzt sich zeitweise an den Rand eines Blattes oder au ein dürres Aestchen, wobei er den langen Hinterleib bogenförmig nach unten gerichtet hält, — Mit L. guttiventris Z. (Egger). — Auf Gebüschen an Wiesengräben stellenweise im ganzen Gebiete; Juni, Juli; eben nicht selten (Rossi)*). Auf der Weikersdorfer Haide bei Wr.-Neustadt im Juli (Bilimek). — Im Trentschiner Comitate, bei, Orsowa, bei Ofen, im Juni (J. v.Frivaldsky). — In Würtemberg (v, Roser), — In Nassau (Schen k). — In Preussen (Hagen). — In Schlesien überall häufig, auch im Gebirge (Schneider, Scholz). — Bei Glogau nicht selleun; fliegt an den Oderwiesen im Gesträuche und an den Dämmen im Grase; nach der Mitte Juni und Anfang Juli (Zeller). — Bei Kiel und Stetiin (Dahlbom). — Schweden (Wahlberg, Zetterstedt). Norwegen (Zeiterstedi). — Frankreich, Deutschlaud, Dänemark, Schweden und Russ- land bis nach dem östlichen Sibirien (Löw). veifel ist Russi’s Angabe über Lept. cylindricus Meig. auf diese Art Zz* 360 8. peduneulatus Lö w. Sicilien. 9. nigricornis Lö w. Sicilien. 10. pubicornis Löw. Linnaea II. 408. 10. Bei Ofen im Juli (J. v. Frivaldsky, Löw). 11. Pallasii Meig. Südrussland. 12. pumilus Macg. Bordeaux. 13. dorsalis Dahlb. Gottland. D B. Gattung: Dioctria Meig. — Fabr. — Fall. — Latr. — Zeller. — Zetterst. — Löw. -— Leach. — Steff. Asitus Linne — Fabr. — Deg. — Geoffr. — Schrnk. — Rossi. (Europa 22 Arten. — Oesterreich 18 Arten.) 1. oelandica Liune. Asitus oelandicus L. Fauna suec, II. 1916. et syst. nat. XII. 1008. 15. Fabr. Spec. Ins. II. 465. 31. et Ent. syst. IV. 388. 53. Gmel. syst. nat. V. 2900. 15. e Geoffr. Ins. II. 470. 8. Schrnk. Fauna boic. III. 2551. et Austr. 995. Dioctria oelandica Fahr. Antl. 149. 1. Fall. Dipt. suec. Asil. 6. Latr. Gen, crust. IV. 300. Lam. Anim. s. vert. III. 405. 1. Meig. Class. II. 256 et Syst. Beschr. II. 241. 1. Macg. Dipt. 14. 1. ets. aBuf£.1. 289. 1. Zeller. Isis. 1840. 14. 1. Löw. Progr. 1840. 14. 1., Isis. 1840. 534. 1. et Linnaea. II. 410. 1. Zetterst. Dipt. scand. I. 182. 1. und VIII, 2972. An den Blättern niederer Gebüsche hier und da an Wald- und Wiesenrändern ; ist nicht sehr scheu und setzt sich, aufgejagt, nicht weit von dem früheren Platze nieder, wobei sie sich, nahe am Blatte, schwer niederfallen lässt; ich fand sie zur allgemeinen Blütenzeit der Doldengewächse auf dem Anninger und bei Grinzing (1852), im Prater (1853), auf dem Bisamberge (1854). Nur auf dem Anninger, ziemlich hoch oben, war sie häufiger anzutreffen , sonst ziemlich sparsam. — An sonnigen Au- und Waldwegen auf Gebüsch nicht selten; Prater, Brigit- tenau; das ganze Kahleugebirge, Anninger. Bei Purkersdorf häufig. Frauenfeld. (Egger) — An Waldrändern auf 361 Gebüschen stellenweise durch ganz Oesterreich und mitunter häufig; Ende Mai bis Juli. (Rossi.) — Am Sauerbrunnen bei W.-Neustadt, auch um Fünfkirchen in Ungarn; bei Deutsch- Altenburg und Haimburg auf Blüthen. (Bilimek.) — In Krain (F. Schmidt.) — Bei Ofen und Mehadia im Mai. (J.v. Fri- valdski.)— Im k.k. Museum aus Oesterreich. — Württemberg. (v. Roser.) — Nassau. (Schenk.) — Preussen. (Hagen.) — Um Breslau überall häufig, auch im Gebirge vorkommend; von der Mitte Mai bis Ende Juni. (Schneider.) — In Schlesien, = bei Frankfurt, Glogau etc. nicht häufig, von den ersten Tagen des Juni bis tief in deu Juli hinein in Laubwaldungen. (Zeller. Scholtz.) — In Schweden. (Zetterst und Wahlberg.) In Norwegen. (Dahlbom.) — Englaud und Frankreich. (Wal- ker.) — Der grösste Theil von Europa, wie es scheint, mit Ausnahme des Süd-Westens; nach Maquart findet sich ein Exemplar im Pariser Museum, das aus Quadeloupe stammt ; auch seine aus Brasilien stammende D. vicina trennt er nur mit Zweifel von D. oelandica, (Lö w.) 2. Reinhardi Meie. » D. Reinhardi Meig. System. Beschr. II. 247. 13. _ — Macg. Dipt. 17. 8. und S.& Buff. I. 291. 9. — — Zeller. Isis. 1840. 40. 5. = — Löw. Liunaea. 11. 412. 2. — — Zetterst. Dipt. scand. VIII. 2972. 2 —3. Ich besitze ein einzelnes Exemplar, das Hr. Frauenfeld hei Purkersdorf fing, mir selbst ist die Art noch nicht unterge- kommen. — Im Prater in nassen Gräben auf den Stengeln von Myosotis palustris L. eben nicht selten. Aus Mähren durch Herrn Apotheker Schwab. (Egger.) — Auf Gebüsch in Auen stellenweise in der Wiener Gegend; Mai, Juni selten; im Prater von Goldeg%g gesammelt, um Hütteldorf an ‘der Wien. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. (Megerle, Gürtler, Dorfmeister) — Auch Herr Zetterstedt erhielt die Art aus Oesterreich durch Dr. Andersch. — Ebenso Meigen. — In Preussen. (Hagen.) — Um Breslau selten, bei Salzbrunn und bei Rein- erz, wo sie häufiger ist. (Schneider.) — Bei Reinerz und aus der Berliner Gegend durch Herrn Ruthe. (Zeller,.) — Bei Nieder-Langenau in Schlesien, an Bachufern und auf blumigen Wiesen häufig. (Scholz.) — In Schweden selten. (Zetter- stedt.) — In Dänemark. (Stäger.) — Aus Finland. (Ny- lander.) — Aus Sibirien; fast ganz Europa mit Ausnahme, wie es scheint, des Süd-Westens. (Lö w.) 362 3. atricapilla Me ie. 5 D. atricapilia Meig. Class. I. 256. 4. und System, Beschr. 11.253. 25. 5e® = — Fall. Dipt. suec. Asil. 7. 4. = — Germ. et Ahr. Fauna. II. 23. — — Macog. Dipt. 21. 15. — catrata Meig. System. Beschr. II. 254. 26. — niyripes Meig. Class. I. 257. 5. und System. Beschr. II, 246. 10. _ — Macg. $S. a Buff. 1. 291. 7. — fuscipennis Fall. Dipt. suec. Asil. 7. 5. — Fallen! Meig. System. Beschr. II. 246. 11. — geniculata Meig. Ibid. II. 243. 5. — fuscipes Macg. S. a Buff. I. 292. 15. —_— — Meig. System. Beschr. VII. 70. 30. — fuscipennis var. rufimana Löw. Progr. 1840. 14. 4. und Isis 1840. 535. 4. _ — var. genivulata Löw. Progr. 1840. 14. 5. und Isis 1840. 535. 5. — fuscipennis Zeller. Isis. 1840. 35. 2. — — Löw. Progr. 1840. 14.3. und Isis. 1840. 534.3. _ — Zetterst. Dipt. Scand. I. 184. 4. et VIII. 29768 4. — atricapilia Löw. Linnaea. II. 413. 3. Ich fing 5 et © im Prater neben dem Damme nächst der k.k. Militär-Schwimmschule im Jahre 1853 zur Zeit der Weiss- dornblüte häufig, doch nur wenige Tage; sie war nicht sehr scheu, und setzte sich am Grashalme nieder, von wo ans sie vorüberfliegende Insecten fleissig haschte; im ‚Betragen maunt sie an D. oelandica; seit dieser Zeit ist sie mir nicht mehr vor- gekommen. — Im Prater und der Brigittenau in niederem Grase sitzend. und fliegend, häufig. (Eg ger.) — In den Donauauen stellenweise im Mai und Juni (Ro ssi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Bei Mehadia im Juni; bei Pesth und Ofen im Mai, Juni. (J.v. Frivaldsky.) — Würtem- berg... (vw. Ro s:er.), — Nassau. (Schenk) — Um Breslau. (Scholz.) — Bei Breslau und &logau, Mai, Juni. (Schneider) — Im Preussen. (Hagen.) — Um Breslau ziemlich häufig; zuerst an grasreichen, sonnigen Anhöhen, später auch auf trockenen, gras- und blumenreichen Wiesen. (Zeller.) — Aus England und der Ukraine. (Walker.) — Aus Portugall. (Meigen.) — In Schweden; aus Dänemark durch Dr. Stäger, aus Finland durch Dr. Sahlberg, aus Hamburg durch Herrn Dahlbom. (Zetterstedt.) — Ganz Europa, (Lö w.) 363 4. Harcyniae Löw. Entom. Zeit. 1844. 381. und Linnaea. 1. 416. 4. Bei Ofen im Juni. (J, v. Frivaldsky.) — Auf dem Harze und in Thüringen. von Herrn Dr. Lüben aufgefunden. -(Löw.) 3. Gagates Meig. D. semihyalina M eig. Portugall. Nach Dr. Schenk auch im Nassauischen. 6. speeulifrons Meig. Portugall. 7. corthurnata Meig, D. cothurnata Meig. System. Beschr. U. 244. 6. an — Löw. Linnaea, II. 420. 7. ._ — Zetterst. Dipt. scand. VII. 2973. 2.— 3, — umbellatarum Meig. System. Beschr. II. 244. 7. — Meigenü Shuckard. In den Donauauen stellenweise, selten. Mai bis Juli. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. (Gürtler.) — Um Breslau durch Dr. Wocke; bei Reinerz. (Schnei- der.) — In der Grafschaft Glatz nicht selten. (Scholz.) — In Preussen. (v. Siebold.) — Schweden, Finnland, Dänemark. (Zetterst. Nylander. Stäger.) — Aus Sibirien, Mittel- Europa. (Lö w.) 8. Aumeralis Zeller. D. humeralis Zeller. Isis. 1840. 36. 3. — — Löw. Linnaea. II. 422. 8. und V. 407. Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivalds ky.) — Von Herrn Zeller bei Glogau entdeckt; Ende Juni, Anfangs Juli. (Zel- ler. Schneider.) — Aus Schlesien. (Löw.) 9. aurifrons Meig. 5 D. aurifrons Meig. System. Beschr. I. 252. 23. Q — flavipennis Meig. llid. 252. 22, sel — aurifrons Löw. Linnaea. I. 587. und Progr. 1851. 3. Auf dürren Plätzen im Kahleugebirge stellenweise; auf dem Bisamberge; im Hochsommer (Ross i.)— Im k. k. Museum aus Oesterreich. (Gürtler.) — Aus Oesterreich. (Meigen.) — Bei Ofen im Juni. (I. v. Frivalds ky.) -— In Preussen. (v. Siebold. Hagen.) — Oesterreich, Ungarn. (Lö w.) 10. rufipes Des. Asitus rufipes Deg. Ins. VI. 97. 6. — frontalis Fabr. Ent. Syst. IV. 388. 55. Dioctria frontalis Fabr. Antl. 150, 5. _ — Latr. Gen. Crust. IV. 300. — — Meise. Class. I. 357.'7. — — Lam, Anim, s. vert. IH. 405. 2. 2364 Dioctria rufipes Meig. System. Beschr. II. 242. 3. — — Macg. Dipt. 15. 2. und S. & Buff. I. 290. 3. = — Zetterst. Dipt. scand. I. 183. 2. und VI. 2972. 2. == — Löw. Linnaea. II. 425. 9. — /flavipes var. ß Fall. Dipt. suec. Asil. 7. 2. Im Jahre 1852 fand ich die Art, zugleich mit der nächst- folgenden auf den Mödlinger kahlen Bergen ziemlich häufig; sie tummelte sich zwischen den Gräsern und Blumen, die hier und da oasenweise stehen, lebhaft herum, setzte sich auf kurze Zeit nieder, flog aber bald wieder auf und schien mehr des anderen Geschlechtes wegen, als um Beute zu suchen in diesem Treiben begriffen. Blüthezeit der wilden Rosen, bis zum Abblühen des Attich’s. Sonst fand ich sie immer nur einzeln, doch allenthalben an gras- und gebüschreichen Hügeln und Gehängen. — Im Prater und der Brigittenau auf Gesträuch häufig, fast nicht minder in Dornbach., (Egger) — An Waldrändern, Mai bis Juli. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — In der Umgebung von Würflach im Mai; bei Neutitschein in Mähren, Anfangs Mai; im Laithagebirge im Juni; in Neustadt im Klostergarten im Juli; um Zircz im Bakonierwalde im Mai. (Bilimek.) — In Krain. (F. Schmidt.) — Bei Ofen im Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In Würtem- berg. (v. Roser.) — In Nassau. (Schenk.) — In Schlesien an vielen Orten. (Sch o1lz.)— Ebenda in der Nähe des Zopten. (Schneider.)— In Preussen. (Hagen.) — England, Frank- reich. (Walker) — Schweden. (Zetterstedt. Wahlberg.) — Dänemark. (Stäger.) — Nord- und Mittel- Europa; im Süden scheint sie selten. (L ö w.) 11. fiavipes Meig. D. flavipes Meig. Classif. I. 257. 2. —_ — Fall. Dipt. suec. Asil, 7. 2. var. el y. _ — Macg. Dipt. 15. 3. und S. a Buff. I. 290. 4. — — Zetterst. Dipt. scand. I. 183. 3. et VIII. 2974. 3. — — Löw. Linnaea. II. 426. 10. — varipes Meig. System. Beschr. II. 245. 8. —_ — Macg. Dipt. 16. 4. und S. aA Buff. I. 290. 5. — frontalis Meig. System. Beschr. IL, 247. 12. —_ — Macg. S.ä Buff. 291. 8. — rufipes Zeller. 1sis. 1840. 38. 4. — — Löw, Progr. 1840. 14. 6. und Isis 1840. 535. (excl. var.) Ich fand sie mit der vorigen Art, doch viel seltener. Im Betragen konnte ich keinen Unterschied zwischen beiden walhr- nehmen. — Im Prater und der Brigittenau auf Gesträuch häufig, 365 fast nicht minder in Dornbach. Herr Mann fing die Art auf dem Nanos in Krain. (Egger). — Mit der Vorigen. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Durch Herru Megerle von Mühlfeld aus Oesterreich. (M ei- gen.) — Am westlichen Abhange des Rosaliengebirges gegen Ofenbach zu, auf Waldwiesen im Juni; iu der Lich- tenwörtherau auf Blumen; bei Neustadt im Klostergarten. (Bilimek.) — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Nassau. (Schenk.)— Aus Achen. (Wal ker.) — Um Breslau, Lissa, Kritschen, am Zobten überall häufig, ebenso bei Glogau im Juni. (Schneider.) — Bei Glogau; ihr Aufenthaltsort sind lichte Gebüsche an Hügeln und Bergen, wo sie sich an die Blätter der Gesträuche setzt. (Zeller.) — In Preussen. (v: Siebold,) — Schweden und Norwegen. (Zetterstedt.) — Dänemark. (Stäger.) — Zetterstedt erhielt die Art durch Dahlbom aus Hamburg und darch Dohrn und Kahr aus Dalmatien. — Ganz Europa, im Süden scheint sie seltener, doch auch aus Dalmatien. (Lö w.) 12. Baumhaueri Mei £ D. Baumhaueri Meig. System. Beschr. I. 245. 9. — — Macg. Dipt. 16. 5. und S. ä Buff. I. 290. 6. _ — Löw. Linnaea. II. 429. 11. Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In Schlesien selten. (Schneider.) — Eben da von Dr. S cholz nur ein- mal gefangen. — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Nassau. (Schenk.) — Aus Aachen und Süd-Frankreieh. (Walker.) — Westliches Deutschland, Thüringen, Frankreich und Belgien (Lö w.) 13. Zinearis Fabr. D. linearis Fabr. Antl. 389. 60. _ — Meig. System. Beschr. VI. 330. 29. _ — Löw. Linnaea. II. 432, 12. Ich fing die Art einige Male bei Mödling mit D. rufipes und flavipes, doch scheint sie mir hier selten zu sein. — Mit D. flavipes u. rufipes, doch nicht so häufig. (Egger.) — Nach Rossi auf Gebüsch an Bächen, stellenweise durch ganz Oester- reich. Mai, Juni. — Im k.k. Museum aus Oesterreich. (Durch Herrn Scheffer.) —MitD. flavipes. (Bilimek.) — Aus Krain, (F. Schmidt.) — Bei Ofen im Juni und Juli; bei Mehadia eine Varietät (J.v. Frivalds ky.) — Um Breslau sehr häufig, Juni (Schneider. Scholz.) — Deutschland. (Lö w.) 14. Ayalipennis Fahr. - D. hyalipennisFahr. Ent. System. IV. 388, 54. et Antl. 150 4. VI. Aaa 366 D. gracilis Meig. System. Beschr, II. 248. 15. —_ — Maeg. Dipt. 18. 9. und S. & Buff. I. 291. 10. _ — Löw. Linnaea. II. 434. 13. et V, 407. Auf dem Kalenderberg bei Mödling auf Blumen selten. (Egger.) — Nach Dr. Löw’s brieflicher Mittheilung auch in Oesterreich. Süd-Europa, Nord-Afrika. (Lö w.) 15. Zateralis Meig. D. lateralis Meig. Classif. I. 258. 8. (part.) und System. Beschr. I. 249. 16. — — Macg. Dipt. 18.10. und’ 8. & Buff. I. 291. 11. _ — Löw. Progr. 1840. 14. 7., Isis. 1840. 536. 7. und Linnaea. II. 435. 14. Asilus haemorrhoidalis Meig. Classif. I. 270. Dioctria haemorrhoidalis Meig. System. Beschr. II. 250. 18. — — Macg. Dipt. 19. 13. und S. & Buff. I. 292. 13. — — Zeller. Isis. 1840. 41. 6. Ich fing die Art gemischt mit D. calceata vom Frühjahre his zum Hochsommer, an dürren, mit Gestrippe bewachsenen Ab- hängen des Kahlengebirges ziemlich häufig. — Auf trockenen Waldwiesen. (Rossi.) -- Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Bei Ofen im Juni und Juli. (J. v. Frivaldsky.) — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Nassau. (Schenk.) — In Schlesien , bis jetzt nur bei Glogau von Zeller gefangen. (Schneider.) — An trockenen, kräuterreichen Anhöhen im Juni und Juli bei Frankfurt, Glogau und Salzbrunn im Grase, nicht sehr selten. (Z eller.) — In Frankreich. (Walk er.) — Der grösste Theil des mittleren und nördlichen Europas. (Löw.) 16. Zongicornis Meis. D. longicornis Meig. System. Beschr. II. 249. 17. —_ — Macg. Dipt. 19. 11. und S. a Buff. I. 291. 12. Zi — Löw. Linnaea. II. 437. 15. — Jlateralis Meig. Class. I. 258. 8. (part.) Ich fing die Art im heurigen Sommer in zwei Exemplaren auf dem Bisamberge. Da ich sie im Mähsacke erhielt, so kaun ich über deren Betragen nichts weiter anführen, als dass sie in den gras- und blumenreichen Gehängen des Berges sich aufhalten mag. —- Im Prater im niederen Grase häufig. (Egger) — Rossi fing sie mit D. Reinhardi. — Im k. k. Museum aus Oesterreich. (Durch Herrn Scheffer.) — Im Juni 1844 im Neuklostergarten zu Neustadt mit D. flavipes auf Hera- cleum sphondylium wicht gar selten. (Bilimek.) — Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In Würtemberg. (v. Roser.) — Europa mit Ausnahme der nördlichen Theile. (Lö w.) 367 17. ealceata Meise. D. calceata Meig. System. Beschr. II. 253. 24. — — Löw. Linnaea. II. 438. 16. und Progr. 1851. 3. Mit D. lateralis doch häufiger; auch auf Waldwiesen an Grasstengeln sitzend (1852 et 1853) ; im Jahre 1852 war sieam Eichkogel nächst Mödling sehr häufig und fand sich beim Mähen, nach jedem Zuge im Mähesacke. — Kalenderberg auf Blu- men nicht selten. (Egger.) — In der Mödlinger Gegend durch Herrn Scheffer im Juni gesammelt. (Rossi.) — Bei Ofen im Juni, (J. v. Frivaldsky.) — Oesterreich, Italien. (Löw.) 18. Dieineta Meise. Br Tu 5& D. bicincta Meig. System. Beschr. II. 251. 20. _ — Macgq. Dipt. 20. 14. Q — annulata Meig. System, Beschr. 11. 251. 19. — — Maecg. Dipt. 20.13. undS.ABuff.1. 292. 14. — infuscata Meig. Syst. Beschr. II. 252. 22. sel — bicincta Löw. V. 408. | Nach Rossi auf Bergwiesen nächst Wien, in Buchen- wäldern im Sommer, nicht gemein. — In Würtemberg (v. Roser). — Frankreich, Deutschland (Löw.). 19. rufithorax Lö w. Progr. 1853. 37. 1. e Aus Ungarn durch H. v. Frivaldsky (Löw). 20. Tata Löw. Progr. 1853. 37. 2. ‚ Aus Ungarn durch H. v. Frivaldsky (Löw.) — Ofeu und Pesth im Juni (J. v. Frivaldsky). 21. Wiedemanni Meig. Frankreich. 22. cingulata Zetterst. Schweden. C. Gattung: DasypogonmMeig. — Fabr. — Latr. — Fall. . — Wiedem. — Macgq. — Zeller. — Löw. — Zetterst. \ Asitus Linn. — Geoffr. — Rossi. — Panuz. (Europa 90 Arten. — Oesterreich 30 Arten.) 1. Gruppe *): Saropogon Löw. 1. eucerus Löw. Mermeritza und Makri. 2. leucocephalus Meig. Süd-Fraukreich. > \ ® *) Zur leichtern Bestimmung füge ich eine Uebersicht der einzelnen Gruppen hier an: Aaa* 368 3. scutellaris Meig. Portugall. | Laphria scutellaris Meig. 4. jugulum Löw. Insel Rhodus, Klein-Asien. 3. Ehrenbergi L ö w. Syrien. 6. platynotus Löw. Makri und Patara. 3. Tuctuosus Meis. Das. luctuosus Meig. Syst. Beschr. II. 259. 3. =; — Löw. Linnaea. Il. 446. 4. Dioctria nigripennis Costa. Atti d. accad. d. Nap. 1835. pag. 6. Taf. I. Fig. 16. A. Vorderschienen mit einem Enddorne. a) der Knebelbart reicht nicht bis auf das Untergesicht . - » » = » Saropoyon (1. Gr.) b) der Knebelbart reicht bis gegen die Mitte des Untergesichtes und wird durch einzelne Haare bis zu den Fühlern fortgesetzt . - . » . . . Dasypogon (2. Gr.) B. Vorderschienen ohne Enddorn. I. Arten von gestreckter Körperform: AA. Erste Hinterrandszelle weit vom Flügel- rande geschlossen . . 2022. Triclis (14. Gr,) BB. Erste Hinterrandszelle 0 ffen n. 1. Mit deutlichem, oft beträchtlichem Un- tergesichtshöcker: a) Kopf höher als breit; Untergesicht schmal, erste Hinterrandszelle verengt, vierte geschlossen oder fast geschlossen. . . . Stenopoyon (3. Gr.) b) Kopf breiter als hoch; Untergesicht breit, ersteHinterrandszellenicht verengt, vierte offen und mei- stens weit offen. a) Mässig behaart; Unterge- sichtshöcker nur auf der un- teren Hälfte des Unterge- sichtes; Fühlergriffel mässig ; lang, horstenföormig . . . . Zasiopogon (12. Gr.) P) Stark behaart; Unterge- » sichtshöcker das ganze Unter- gesicht einnehmend ; Fühler- griffel ansehnlich lang. >* Thorax gleichmässig dicht aber fein behaart; Beine mit Haftläppchen. . Cyriopogon (13. Gr.) z3*>k Thorax auf der Mitte mit kammförmiger Behaa- rung. Beine ohne Haft- läppechen . . ». 2... IAzarolius (15. Gr.) 369 Ich erhielt zwei Exemplare (2) durch Hrn. F. Schmidt aus Laibach, die von ihm in Krain gesammelt waren. — Italien und vielleicht auch Portugall. (Lö w.) 8. flavieinetus Meig. Portugall. Laphria flavicincta M eig. 2. Ohne Untergesichtshöcker. a) Vierte Hinterrandszelle sehr ver- engt oder geschlossen . . . Xiphocerus (5. Gr.) b) Vierte Hinterrandszelle offen und meistens weit offen. «&) Vierte Hinterrandszelle an der Wurzel gestielt . . . . . Stichopogon (11.Gr.) E£) Vierte Hinterrandszelle an der Wurzel nicht gestielt. ca) Thorax mässig gewölbt, Fühler ziemlich Kurz und plump; Griffel kurz . . Habropogon (4. Gr.) £PE) Thorax sehr stark ge- wölbt, buckelförmig : Füh- ler schlank; Griffellang. >*< Griffel behaart . . „ . Oligopogon (10. Gr.) >* 3< Griffel nackt, j Kleinere, zarte Arten & Hinterschienen stark keulför- mig; Tarsen ver- dickt . . . . Hotopogon (6. Gr.) &6 Hinterschienen nicht keul- förmig; Tarsen nicht verdickt Eriopogon (7. Gr.) jr Ziemlich grosse Arten © Knebelbart un- gleich, unten stark borstig, oben fein behaart. . . Heteropoyon (8. Gr.) && Knebelbart durch- ausvongleicher Beschaffen- heit... ... Isopogon (9. Gr.) _ #1. Arten von kurzem, breitem Körperbaue. a) Beine ohne Haftläppchen . . . . Aenephalum (16. Gr.) b) Beine mit Haftläppchen. «) Fühlergriffel sehr langund dünne nicht behaart... 3.2 .0,% Pyenopogon (17. Gr.) ) Fühlergriifel kurz, dick, am Ende büschelförmig behaart . , ,. Crobilocerus (18. Gr.) m 370 9. axdllaris Löw. Progr. 1851. pag. 9. - Die Art findet sich nach einer brieflichen Mittheilung Hrn. Dr. Löw’s auch im Littorale. — Italien (Lö w.) 10. melampygus Löw. Syrien. 2. Gruppe: Dasypogon Meig. 11. teutonus Linne. Asilus teutonus Linn&. Syst. nat. XII. 1008.11. = — Fabr. Spec. insect. II. 465.27. u. Eut. Syst. IV. 385. 43. == — .Panz. Fauna I. 11. — — Schrnk. Fauna boica Ill. 2549 u. Ins. Austr. 994. — — Schäfer Icon. Tb. 8. Fig. 13. —— — Geoffr. Ins. UI. 469.7. Dasypogon teutonus Fabr. Anutl. 165. 10. == — Latr. Gen. crust. IV. 300. = — Meig. System. Beschr. II. 258. 1. — — Maeog. Dipt. 22. 1 und S. a Buff. I. 293. 2. = — Zeller. Isis. 1840. 43, z< — Löw. Linnaea. II. 448. 5. Diese schöne Art findet sich in unserem Faunengebiete ziemlich verbreitet und meistens häufig vor. Sie setzt sich mit Vorliebe an die Blätter niederer, Wiesen und Waldsäume be- gränzender Gesträuche, und hascht von da aus nach ihrer Beute, die oft in eben so grossen und grösseren Insecten besteht, als die Räuberin selbst ist. Weun sie aufgescheucht wird, setzt sie sich nicht weit von dem früheren Platze nieder, wobei sie sich mit hängenden Füssen plump niederfallen lässt. An son- nigen heissen Tagen sind sie lebhafter und weniger scheu, so dass sie aufgejagt, wie spielend sogleich an dieselbe Stelle wieder zurückkehren. Man findet sie auch in Wiesen an Gras- stengeln sitzend; doch ist das Männchen allenthalben viel sel- tener anzutreffen. Ich fand die Art zur Zeit der Waldreben- Blüthe (Clematis Vitalba) im Kahlengebirge, am Bisamberge.— Im Prater und der Brigittenau, träge an Grasstengeln hängend, häufig; Herr Mann bei Heidenschaft, am Nanos oberhalb Gradisca. (Egger.) — Auf Bergwiesen au Bächen, stellen- weise in ganz Oesterreich; zwischen Hütteldorf und Dornbach; von Hrn. Scheffer bei Weissenbach. (Rossi.) — Imk.k. Museum aus Oesterreich, ein Exemplar mit der Bezeichnung „Schneeberg, Juli“. — Auf Brachfeldern »ei Neunkirchen, auch um Neutitschein in Mähren im Juni; um Zircz im Bakonier- walde auf Lindenblättern. (Bilimek.) — Aus Kammerburg in Böhmen (FürstKhevenhüller.) — Aus Krain (F. Schmidt.) en 37 — Bei Ofen im Jani (J. v. Frivaldsky). — In Würtemberg (v. Roser.) — In Nassau (Schenk). — In Schlesien in der Ebene und im Gebirge häufig (Schneider, Scholz). — Frankreich, polnische Ukraine. Albanien (Walker). — Mit- tel-Europa, in Deutschland überall nicht gar selten (Löw). » 12. Diadema Fabr. 2 5 Asiüus Diadema Fabr. Spec. ins. II. 462. 11. u. Eut. Syst. LV. 379. 16. = — Gmel. Syst. nat. V. 2897. 22. = — Panz. Fauna XLV. 23. — punctatus Fabr. Spec. ins. II. 463. und Ent. Syst. IV, 381. 23. — — Gmel. Syst. nat. V. 2897. 25. >= — Panz. Fauna XLV. 24. 5 Dasyp. Diadema Fabr. Antl. 164. 3. Q Qu — punctatus Fabr. Antl. 165. 5 == — Latr. Gen. Crust. IV. 299. —_ — Meig. Classif. I. 251. 2. u. Syst. Beschr. II. 260, 4. —_ — Macog. Dipt. 23.2. und S.AB uff.1.293. —_ — Zeller. Isis. 1840 (part.) — nervosus Panz. Fauna CV. 9. — — Meig. Classif. I. 252. 3. — diburnicus M eig. Syst. Beschr. II. 232. 40. — Diadema Löw. Linnaea. Il. 449. 6. Ich war noch nicht in der Lage diese Art selbst zu sam- meln und zu beobachten, — Im Prater auf Grasstengeln selten ; auf Gebirgswiesen häufiger; Purkersdorf durch Frauen- feld. Kroatien beim Mauthhause Hraszpt auf einem Berge durch Hın. Mann (Egger), — Frauenfeld fing sie bei Purkersdorf. Dr. Giraud erhielt sie aus Salzburg und Herr Mann aus Fiume — In der Ebene und im Mit- telgebirge au Waldräudern, sehr verbreitet, aber nirgends gemein; Hochsommer (Rossi), — Im k. k. Museum aus Oesterreich mit der Bezeichnung „Megerle, Fiume“ — Am Ofner Blocksberg auf Umbelüiferen (Bilimek). — Bei Ofen und Pest im August (J. v. Frivaldsky). — In Krain (Ferd. Schmidt). — In Würtemberg (v. Roser). — Schlesien (Scholz). — Um Breslau auf der Viehweide im August; um Glogau (Zeller). — England, Frankreich, Albanien, Malaga (Walker). — Mittel-und Südeuropa ; Klein-Asien (Löw). 13. eylindrieus Fabr. Mittel- und Süd-Europa. fasciatus Meig. 372 3. Gruppe: Stenopogon Löw. 14. coracinus Löw. Linnaea II, 454. 8. und Progr. 1851. p. 14. Hr. Dr. Löw erhielt die Art aus Ungarn durch Herrn Em. v. Frivaldsky; — Italien, 15. milvus Löw. Rhodus und Leros. 16. elongatus Meig. Asilus elongatus Meig. Classif. I. 248. 9. Dasypoyon elongatus Meig. System. Beschr. II. 265. 11. = — Löw. Linnaea IH. 456. 10. Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Meigen erhielt ein Exemplar unter dem Namen Dasyp. hungaricus aus Ungarı, — Südfrankreich (Walker), — Südliches Europa und Klein- asien (Löw). 17. laevigatus Löw. Klein-Asien. 18. callosus Wied. Asilus callosus Wied. Zool, Magaz, I. 2. 30. = — Meig. System, Beschr. II. 333, 42. Dasypoyon callosus Lö w. Linnaea II. 458. 11. u. Progr. 1851. 14. Aus Ungarn (Löw). — In den Wiesen am Tanain im ganzen südlichen Russland (Pallas). 19. ochreatus Löw. Kleinasien, Griechenland. 20. sabaudıus Fabr. Asilus sabaudus Fabr, Ent. Syst. IV. 385. 40. —_ — Meig,. Class, I. 268. Dioctria sabauda Fabr. Antl. 150. 2. Dasypogon sabaudus Meig. Syst. Beschr. II. 265. 10. _ — Macg. S.& Buff. I. 294. 7. = — Löw. Linnaea II, 461. 13. Das Betragen dieser Art und ihr ganzes Aussehen, mahnt ' sehr an einen echten Aszlus; ich fand sie bei Mödling am soge- nannten Kalenderberge einzeln im Grase sitzend; Zeit der Anemonenblüthe (Anemone Pulsatilla). — Auftrockenen Hügeln um Mödling, besonders auf dem Kalenderberge, auf niederen dürren Pflanzen und auf dem Boden sitzend nicht selten (Egger). — Im Kahlen- und Laithagebirge auf sonnigen An- ‚höhen stellenweise nicht selten; Juli bis September (Rossi). — Im k. k. Museum mit der Angabe „Juli am Liechtenstein.“ — Bei Ofen und Pest im Juui bis August (J, v.Frivaldsky). — Albanien, Südfrankreich (Walker), — Der grösste Theil des südlichen Europa’s (Löw). 21. tristes Meig. Syst. Beschr. II, 264. 9. Aus Ungarn; Hr. Megerle v. Mühlfeld schickte sie unter dem Namen Dasyp; maurus un Meigen. 373 4. Gruppe: Habropogon Löw. 22. exquisitus Meise. & Dasyp. rutilus Meig. System. Beschr. VII 70. Q — ezquisitus Meig. Ibid. II. 267. 14. 5u.Q _ — Löw. Linnaea. II. 464. 14. Dalmatien durch Hrn. Frauenfeld (Egger.) — Spanien und Italien von Zeller im Mai und Juni auf Sicilien öfters gefangen. (Lö w.) 23. longiventris Löw. Kleinasien und die Inseln des griechischen Archipels. 5. Gruppe: Atphocerus Löw. (Xiphocera Macq.) 24. glaueius Rossi. Italien. Sibirien (nach Wiedemann), Albanien. Asilus glaucius Rossi. Laphria glaucia Fahr. Dasypogon variegatus Wied. 25. limbatus Fabr. Südeuropa. Afrika. Asilus limbatus Fahr. 6. Gruppe: Holopogon Löw. 26. dimidiatus Meig. 5 Dasyp. dimidiatus Meig. System. Beschr. II. 230. 34. - Q — fuscipennis Meig. Ibid. 280. 35. 5u.8 — dimidiatus Lö w. Linnaea. II, 474. 17. Im Jahre 1852 zur Zeit der Attichblüthe fand ich die Art (5u.9) bei Mödling auf dem sogenannten Vorderstoder an einer Hecke und auf den nebenstehenden Grasstengeln munter umhertreibend, ziemlich häufig; seitdem ist sie mir nicht mehr vorgekommen. — Im Kahlengebirge an Waldrändern, mitunter in Mehrzahl ; Sommer (Rossi). — Im k. k. Museum aus Oester- reich. — Bei Ofen und Pest im Juni und Juli (J.v. Frivaldsky). — Meigen erhielt die Art durch Hrn. Megerle v. Mühl- feld aus Oesterreich, unter dem Namen Podoctria dimidipennis. 23. timidus Löw. Italien, 28. auribarbis Meig. System. Beschr. II. 279, 31. Meigen erhielt die Art aus Oesterreich. IV. Bbb 374 29. nigripennis Meis. Dasyp. nigripennis Meig. System. Beschr,. II. 278. 29. — — Germ. Fauna IX. 23. -- -- Löw. Isis. 1840. 536. 2. und Linnaea II. 476. 19. — minutus Schrnk. Fauna boica. III. 161. 2557. .n Diese herrliche Art scheint in unserem Faunengebiele sehr verbreitet; ihr Aufenthalt sind Hecken und Gebüsche an Bächen, Wiesen, Wegen u, dgl. An solchen Orten sitzt sie auf dürren Zweigen oder an dürren Grasstengeln ganz oben an der Spitze mit zusammengelegten oder bei heissem Sonnenscheine auch mit halbausgehreiteten Flügeln auf Beute lJauernd, oder das Männchen lebhaft dem Weibchen nachjagend. Ich sammelte sie bei Mödling, am Bisamberge „ im Kahlengebirge, bei Nuss- dorf den ganzen Sommer hindurch und zuweilen sehr häufig. In Jahre 1852 erhielt ich eine grosse Menge derselben mit dem Mähesacke auf den kahlen Hügeln bei Mödling nach Sonnen-” untergang; es scheint, dass sie an den einzelnen Grasstengeln sitzend, die Nacht über zuzubringen beabsichtigten. Bei dieser Gelegenheit erhielt ich auch viele Weibchen, welche an den oben bezeichneten Orten auffallend seltener zu treffen waren, als die Männchen. — AufBlumen und niederem Gesträuch, Kah- lenberg, Bisamberg, besonders häufig am Kalenderberg. (Egger). — Mit Dasyp. dimidiatus (Rossi.) — Imk. k. Museum aus Oesterreich. — Im Juni 1844 im Klostergarten zu Wr. Neustadt auf Umbelliferen ; im August 1848 in Pollan im Bakonierwalde auf Lavandula spica häufig (Bilimek.) — Bei Ofen im Juni und Juli (J. v. Frivaldsky.) — Meigen erhielt die Art aus Oesterreich. — In Würtemberg (v. Roser.) — Mittel- europa. (Lö w.) P: 30. brunnipesMeig. Syst. Beschr. II. 279. 33. Meigen erhielt ein 5 aus Oesterreich unter dem Namen Podoctria pallipes. — Im k. k. Museum aus Oesterreich *). 31. venustus Rossi. Frankreich, Italien. Asilus venustus Rossi. — minutus Fabr. Dioctria minuta Fabr. Antl. Dasypogon Iris Meig. Classif. — minutus Meig. System Beschr. 32. siculus Macg. Sicilien. ::) Dürfte wohl eine Varietät von Dasyp. nigripennis @ mit etwas lichteren Beinen sein, 375 33. fıımipennis Meiege. © Dasyp. fumipennis Meig. System. Beschr. II. 278. 30. 5u.Q — — Maeg.S.ä Buff. I. 299. 24. — — Zeller. Isis. 1840. 45. — albipilus Meig. System. Beschr. II. 281. 36. — fumipennis Löw. Linnaea. II. 483. 22. Mit Dasyp. nigripennis (Egger.) — Mit Dasyp. dimidiatus (Rossi.) — Imk. k. Museum aus Oesterreich. -—— Bei Ofen im Juni (J. v. Frivaldsky.) — Meigen erhielt die Art aus Oesterreich durch Hrn. Megerle v. Mühlfeld unter dem Namen Podoctria albipita. — Zeller fing die Art in Schlesien (Scholz.) — Mitiel- und Südeuropa; bei Posen im Juli zuweilen in grosser Anzahl; Zeller fing die Art im Juli bei Syrakus (Lö w.) 34. elavipes Löw. — clavipes Löw. Isis. 1840. 537. 4. u. Linnaea. II. 486. 23. ? Q Dasypogon priscus*) Meig. System. Beschr. II. 279. 32. — daniger Zeller. Isis. 1840. 45. Wenn das obige Synonym (D. priscus Meig.) von Hrn. Dr. Lö w richtig hierhergezogen wurde, so muss die Art als eine Österreichische angeführt werden und es gelten von ihr dann die von Meigen und Rossi bei D. priscus angegebe- nen Daten. Meigen erhielt nämlich ein © der letzteren Art von Hrn. Megerle v. Mühlfeld aus Oesterreich unter dem Namen Podoctria hyalipennis, und Rossi fand den Dasyp. priscus mit Dasyp. dimidiatus. — Ich nehme, auch abgesehen von diesem Synonym keinen Anstand, den Dasyp. clavipes Löw. als Oesterreicher anzuführen, da Rossi's Dasyp. laniger Meig., der nach seiner Angabe von H.v. Kollar bei Staatz in Nieder-Oesterreich gefunden wurde, mit aller Wahrschein- lichkeit als Dasyp. clawipes Löw. zu bestimmen gewesen sein dürfte. Dasyp. laniger ist eine südliche Art und wurde bisher nur in Portugall gefunden, auch ist eine Verwechslung beider Arten leicht möglich, wenn man das sehr characteristische Merk- mal der Hinterschienen und Tarsen ausser Acht lässt, — In Schlesien (Scholz.) — Deutschland (L öw.) *) Die im k. k. Museum als Dasyp. priscus Meig. vorhandenen Exemplare, welche von Megerle und Gürtler herrühren, gehören sicher nicht zu dieser Art und scheinen mir vielmehr nur Weibchen von Dasyp. fumipennis oder nigripennis zu sein. AV. Bhbb* 376 i 35. priscus Meig. System. Beschr, II. 279, 32 *). 7. Gruppe: Eriopogon Löw. 36. Zamiger Meis. Dasyp. laniger Meig. System. Beschr. II. 282. 39. — Löw. Linnaea. II. 487. 24. Nach der sehr zu bezweifelnden Angabe Rossi’s, bei Staatz an der Thaya im August gefangen. Man sehe übrigens die bei der 34. Art gegebene Bemerkung. — Portugall. (Lö w.) 8. Gruppe: Heteropogon Löw. 37. manicatus Meig. Fraukreich. 38. scoparius Löw. Kleinasien. 39. suceincetus Lö w. Gegend von Brussa; Olymp; Hochsommer. 40. ornatipes Löw. Südeuropa. 41. Manni Löw. Brussa. 42. elatus Meig. System. Beschr. II. 275. 26. Im k. k. Museum ein von Hrn. Megerle bezetteltes Exemplar **).— Meigen erhielt die Art durch Letzteren aus Oesterreich unter dem Namen Podoctria tibialis. 9. Gruppe: Isopogon Löw. (Leptartihrus Steph.) 43. bDrevirostris Meisg. Dioctria brevirostris Meig. Classif. I. 255. 1. Tf. XII. Fg. 16. 17. & Dasypogon longitarsis F all. Dipt. suec. Asil. 13. 4. Q — armillatus Fall. Ibid. 12. 3. 3 — brevirostris Meig. Syst. Beschr. II. 273. 24. = — ‚Cu rtis. Brit. entom. 153. _ — Mac.g. Dipt. 25. 6. und S. & Buff. I. 298. 20. — — DZetterst. Dipt. Scand. I. 179.et VIII. 2971. = — Löw. Linnaea. II. 493. 28. Leptarthrus brevirostris Steph. Catal. 258. 8159. Ich fing im vorigen, Jahre zwei Exemplare auf den Ber- gen hinter Nussdorf, an Gestrüppen zur Zeit der Kornreife. — Auf der Gahuswiese am Waldrande selten. (Egger.) — Nach Rossi auf Voralpenwiesen, au Waldrändern, stellenweise *) Da die Acten über diese Art noch nicht vollständig geschlossen sind, so sehe ich mich veranlasst, dieselbe hier unter einer eigenen Nummer anzu- führen und es möge von ihr die bei der vorhergehenden Art beigefügte Be- merkung nachgelesen werden. =) Ist wahrscheinlich das @ von Dasypogon vitripennis M eig. 977 durch ganz Oesterreich, bei Lilienfeld, Gmunden, Salzburg im Hochsommer immer selten ; von Hrn. Scheffer aufdem Gahns gefangen. — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — In Würtem- berg. (v. Roser.) — In Schlesien. (Scholz.) — England, Fraukreich. (Curtis und Walke r.) — In Schweden. (Bohe- mann undZetterstedt.) — Nord- und Mitteleuropa. (Lö w.) 44. vitripennis Meie. Dasypogon vitripennis Meig. System. Beschr. II. 274. 25. — — Zetterst. Dipt. scand. I, 180. 5.und VII. 2971. — — Löw. Linnaea. U. 495, 29, ? Asilus hottentotus Fahr. Ent. system. IV. 388. 7. — — .Meig. Classif. I. 270. ? Dioctria hottentota Fabr, Antl. 151. 7. — hAyalipennis Meig. Classif. L, 255. 2. Ich besitze diese Art nicht. — Rossi fing sie mit der Vorigen. — Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Schweden. (Wahlberg und Zetterstedt.) — Nord- und Mitteleuropa. (Lö w.) 10. Gruppe: Oligopogon Löw. 45. hybotinus Lö w. Rhodus. 11. Gruppe: Stichopogon*) Löw. 46. scaliger Löw. Italien. Südrussland. ? Dasyp. eleyantulus Meig. 47. tener Löw. Patara und Xanthos. ? Dasyp. elegantulus Meig. 48. inaequalis Löw. Portugall ; Patara und Xanthos. ? Dasyp. elegantulus Meig. 49. nigrifrons Löw. Klein-Asien. %*) 50. albofasceiatus Mei £. Dasyp. albofasciatus Mei 8. System. Beschr. II. 2831. 37. Zn — Löw. Progr. 1851. pag. 15. In der Wiener Gegend in Auen; z. B. im Prater; bei Mariabrunn; im Sommer; nicht gemein. (Rossi.) — Imk.k. Museum aus Oesterreich. *) Hr. Dr. Egger fing eine neue Art dieser Gruppe an sandigen Stellen am Donaukanale häufig; — ebenso Hr. Frauenfeld am 14. August 1854. — Dr. Egger benannte sie Stichopogon Frauenfeldi und wird sie in den Vereinsschriften beschreiben. #%) Vielleicht nur das Weibchen der nächsten Art. (Löw. Programm 1851. 16.)— 378 51. Darbistrellus Löw. Neue Beiträge. II. pag. 4. 12. Bei Pest im Juni (J. v. Frivaldsky.) *) 12. Gruppe: Lasiopogon Löw. 52. einetus Fabr. Asilus cinctus Fabr. Spec. Insect. II. 465. 29. und. Entom. syst. IV. 387. 51. — — Gmel. System. nat. V. 2399. Dasypoyon cinctus Meig. Classif. I. 252. 4. — dirtellus Fall. Dipt. suec. Asil. 11. 1. -- — Mac.g. Dipt. 25. 5. S. a Buff. I. 298. 19. — — Zetterst. Ins. lapp. 506. — cinctellus Meig. System. Beschr. Il. 272. 22. _ — Macog. S. a Buff. I. 297. 8. == — Löw. Isis. 1840. 536. 1. — cinctus Zeller. Isis. 1840. 45. u — . Zetterst. Dipt. scand. I. 177. 1. und VII. 2970. u — Löw. Linnaea. 1. 509. 35. Diese niedliche Art ist eine der ersten, welche bei uns im Frühlinge auftritt. Sie findet sich in der Umgebung Wiens fast allenthalben auf steinigen Plätzen, wo sie im hellen Sonnen- scheine sich auf hervorragende einzelne Steine setzt, und ver- scheucht bald wieder in der Nähe auf einem andern Steine sichtbar wird. Sie ist sehr lebhaft, bleibt nicht lange ruhig an demselben Platze, und scheint sich mehr um das andere Geschlecht als um Beute zu bekümmern. Sie raubt Insecten, welche oft grösser sind, als sie selbst, und verzehrt sie dann auf ihrem Steine oder am Fusse eines Baumstammes. .Ich fing beide Geschlechter häufig (auch in Copula) von der Zeit der ersten Weidenhlüthen bis zum gänzlichen Verblühen der Obstbäume, in der Brigittenau, in Mödling, am Kahlengebirge, am Bisamberge etc. etc. Eine Varietät, welche ich ausschliessend nur in Auen fing, dürfte zur Aufstellung einer neuen Art berechtigen. — Auf einem sandigen Waldwege zwischen Weidlingau und Purkersdorf im Monate Mai häufg. (Egger) — Rossi fing die Art an ähnlichen Orten im Mai nicht selten. — Im k.k. Museum aus Oesterreich. — Meigen erhielt die Art durch Herrn Me- serlev. Mühlfeld aus Oesterreich unter dem Namen Du- sypogon mar ginatus. — Im Banat bei Cornia-reva. (J. v. Fri- valdsky.) — Ein @ von Dr. Andersch dem Fallen’- schen Museum aus Oesterreich mitgetheilt. (Zetterstedt.)— *) Die im K. k. Museum von Megerle und Gürtler als Dasyp. elegantulus Meig. bezettelten Exemplare scheinen mir hierher zu gehören; sie stim- men ührigens nicht mit Wiedemann’s Beschreib'ng von Dasyp.elegantulus. A.d.V. 379 In Würtemberg. (v. Roser.) — In Preussen, (v. Siebold, Hagen, Dahlbom.) — In Schweden gemein, in Lappland sehr selten. in Dänemark durch Stäger. (Zetterstedt.)— Vorzugsweise Nord- und Mittel-Europa, doch auch im Süden, Ober-Italien und Dalmatien. Bei Posen im Mai. (Löw.) 53. pilosellus Löw. Linnaea. II. 511. 36. ? Dasypogon hirtellus Meig. (non Fallen.) Ist Hrn. Dr. Löw’s Vermuthung richtig, so gehört die, Meigen betreffende Notiz bei der vorigen Art hierher und es wäre dieser nach, die Art als österreichische zu betrachten. — Dr. Löw fing sie bei Ephesus. 54. tarsalis Löw. Ephesus. 13. Gruppe: Cyrtopogon Lö w. 55. ruficornis Fabr. Asius ruficornis Fabr. Entom. Syst. IV. 380..20. et Antl. 155. 9. —_ — Meig. Classif. I. 266. Dasypogon ruficornis Meig. System. Beschr. II. 269. 17. _ — Macg.S. a Buff. I. 296. 14. _ — Zeller. Isis, 1840. 44. _ — Löw. Linnaea. II. 517. 38. Ich fing 3 einzelne @ am am Kahlenberge, zur Zeit der Kornreife au niederen Gestrippen. Herr Frauenfeld theilte mir2 © mit, die er bei Purkersdorf gefangen halte. — Im Kahlen- gebirge auf trockenen Wiesen nicht gemein. (Rossi.) — Imk.k. Museum aus Oesterreich durch Herrn Megerle, Gürtler und Kollar. — Aufder Neustädter Haide gegen Würflach im August 1843. (Bilimek.) — Aus Böhmen. (Se. Durchl. Fürst v. Khevenhüller.)— Aus Krain (Fd. Schmidt.) — Im Thuroczer-Comitate.. (J. v. Frivaldsky.) — In Schlesien von Schummel, Zeller und Scholz’ gefangen. — Frank- reich. (Walker.) — Mittel-Europa. (Lö w.) 56. muculipennisMacg. 5 Dasypogon maculipennis Macgq.8S. a Buff. I. 296. 15. 5 —_ — Meig. Syst. Beschr. VII. 272. 50. 5etQ — — Löw. Linnaea. II. 519. 39. Q — /flavimanus Meig. System. Beschr. II. 271. 20. 5etQ — litura Zeller. Ent. Zeit. 1851. 180. Ich fing ein einzelnes © dieser schönen Art, jedenfalls in Oesterreich, doch hatte ich vergessen, den Standort zu noti- tiren. Rossi gibt bei seinem Dasyp. flavimanus, der hierher gehört, an: „Iu den Voralpen auf bebuschten Wiesen stellen- weise durch ganz Oesterreich; Hochsommer bei Reichenau. 380 (Scheffer.) um Gmunden und Lilienfeld. — 1 Exemplar im k. k. Museum. —Dr. Giraud fing 1 Q@ und 2 5 um Gastein. — Im Rohrbachgraben am Schneeberg auf Blüthen im August 1842; auf dem Gahns im Juli 1847; von Ternitz auf dem Gahns im September 1847. (Bilimek.) — Meigen erhielt die Art aus Oesterreich unter dem Namen Dasypogon flavocalceatus von Herrn Megerle v. Mühlfeld. — In Schlesien auf höheren Gebirgen. (Seholz.)— Auf dem Mont Cenis (Baum- hauer.) — Verschiedene Gegenden Deutschlands, Dalmatien, Ober-Italien und das südliche Frankreich. (Lö w.) 57. lavimanus Meisg. 5 Dasypogon flavimanus Meig. System. Beschr. II. 271. 20, —_ — Maeg. $S.& Buff. I. 297. 16. = — Löw. Linnaea. II. 521. 40. _ — Löw. Progr, 1851. pag. 16. 1000 Mit Rücksicht auf die bei der früheren Art von Rossi angeführte Bemerkung , als zweifelhaft für Oesterreich anzu- führen, da es nicht zu eruiren ist, ob Rossi von den @ (Das. maculipennis), oder von den 5 (Das. flavimanus) spricht. — Nach Dr. Löw erscheint die Art mehr dem südlichen Gebiete der europäischen Fauna anzugehören; er erhielt ein 5 aus Sardinien, 58. Zateralis Fallen. Dasypogon lateralis F al]. Dipt. suec. Asil. 12. 2. — — Meig. System. Beschr. II. 276. 27. . — Maeg. 9. a Buff. I. 298. 21. — — Zetterst. Ins. lapp. 509. 2. var. et Dipt scand. I. 177. 2. VII. 2971. — — Löw. Linnaea. II. 523. 41. Ich erhielt beide Geschlechter durch die Güte des Herrn Frauenfeld, der die Art bei Purkersdorf ziemlich häufig finge — Dr. Scholz fing sie im Juli 1850 sehr häufig um Charlottenbrunn in Schlesien. — Frankreich, (Walker.) — In ganz Schweden, auch in Lappland, doch im südlichen selten. (Zetterstedt.) — Nord- und Mittel- Europa. (Lö w.) 59. fulvicornis Macg. Dasypogon fulwicornis Macgq. S. A Buff. I. 296. 16. — — Meig. System. Beschr, VII. 72. Q — — Löw. Linnaea. IV. 589, ö —_ — Löw. Program. 1851. 16. 5 — ünterruptus Meig. System, Beschr. VI. 71. Zwei Exemplare meiner Sammlung stammen unzweifelhaft aus Oesterreich, doch bin ich nicht im Stande den näheren Stand- 60. 61. 62. en] ” ,. z9. 381 ort anzugeben, auch Meigen erhielt die Art aus Oesterreich. — Frankreich, Schweiz, Oesterreich. (Lö w.) eentralis Löw. Russland. 14. Gruppe: Triclis Löw. olivaceus Löw. Oberitalien. 15. Gruppe: Anarolius Löw. Jubatus Löw. Ephesus und Mermeritza. 16. Gruppe: Acnephalum Macgq. Olivieri Macgq. Insel Naxos. 17. Gruppe: Picnopogon Lö w. . faseieulatus Löw. Syrakus, Albanien. . apiformis Löw. Kleinasien und die Inseln des griechischen Archipels. . mixtus Lö w. Makri. . anthophorinus Löw. Insel Stanchio. 18. Gruppe: Crobilocerus Löw. megilliformis Löw. Die Gegend von Karajaım, Mutah und Mer- meritza. Unbekannte Abtheilung. . Dasypogon analis Fabr. Italien, — brevipennis Meig. Portugall. — junceus Meig. Südfrankreich. — nubilus Meig. Portugall« — Fabrieii Meise. Italien. arcuatus Fabr. — fimbriatus Meig. Bei Lyon auf sandigen Auhöhen. Naclı Dr. Scholz auch in Schlesien. = grelalewend Meig. Auf den Gebirgsrücken von Toulon in - Frankreich. — striatus Fabr. Berberei und wahrscheinlich auch in Südeuropa. — ruficauda Fabr. Laphria ruficauda Fabr. — fulvus Meig. Spanien. — Waltlii Meig. Spanien. — atratus Fabr. Berberei und wahrscheinlich auch in Südeuropa. Asilus atratus Fahr. ni — Juteicornis Zetterst. Südliches Schweden. — lapponicus Zetterst. Lappland. lateralis Zetterst, var. P ©. IV. Cce 382 s3. Dasypogon Kolenatii Gimmerth. 84. — rulipes Gimmertlh. 85. — apiealis v. Roser. Würtemberg. 86. -—- erythroceros Schummel. Schlesien. 87. — monticola Schummel. Schlesien. 88. — cehalcogastrus L. Duf. Spanien. Dioctria chalcogastra L. Duf. 89. — melas L. Duf. Spanien. Dioctria melas L. Duf. Ist wahrscheinlich ein Holopogon. 90. — Maecquarti Perris. In Südfrankreich in den Grandes Landes. & 3. Haphrienartige Raubfliegen. D. Gattung Laphistia Löw. (Europa 1 Art. — Oesterreich 1 Art 1. sabulicola Löw. Linnaea. U. 538. Diese für Oesterreich neue Art fand ich im Jahre 1852 zur Zeit der Kornreife im Prater, in der Nähe der grossen - Taborbrücke, an einer mit feinem Flugsande bedeckten Stelle in drei Exemplaren. Da die Sonne bereits untergegangen war, so sass sie ruhig an den einzelnen dürren Grasstengeln, welche hier und da aus dem Sande hervorragten. Seither konnte ich diese höchst seltene Art nicht mehr auffinden. Hr. Dr. Löw entdeckte sie an der Südküste Kleinasiens, wo sie sich aufden Riedgräsern und Schilfen der Dünen herumtrieb. E. Gallung Laphria Meig. — Fabr. — Latr. — Fall. — Zeller. — Löw. — Zetterst. Asilus Linne — Fabr. — Degeer. — Geoffr. — Schrnk. — Pauz. — Rossi. (Europa 34 Arten. — Oesterreich 24 Arten.) A. Die erste Submarginalzelle ist durch eine Querader getheilt. 1. maroccana”) Fabr. Asilus maroccanus Fahr. Ent. syst. IV. 378. 10. = — Geoffr. Ins. I. 467. 2. :*) Die Larve lebt im Holze von Cytisus spinosus und Pistacia Lentiscus, wie Mr. Lucas in Nordafrika beobachtete, (Annal. d. 1. soc. ent. d. France. VII. 82. — L. Dufour beschrieb die Puppe (Aun. d. sc. nat. 1849 pag. 141 u. f). 383 Laphria maroccana Fabr. Antl. 158. 7. Meig. System. Beschr. II. 290. 5. Latr. Gen. crust. IV. 299. Wiedem. Zool. Mag. I. 2. 38. Macg. 8. & Buff. I. 282. 7. Löw. Linnaea. II. 540. 1. Hr. Frauenfeld brachte die Art im Jahre 1854 aus Dalmatien mit; Herr Mann fing sie auf dem Berge Nanos. (Egger.) — Aus Krain. (Ferd. Schmidt.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich (durch Gürtler.) — In Würtemberg (von Roser.) — Albanien, Fraukreich (Walker) — Das gauze südliche Europa; Sicilien und Sardinien. (Lö w.) B. Die erste Submarginalzelle ist nicht getheilt. a) Die erste Hinterrandszelle offen. 2. aurea Fabr. Asilus aureus Fabr. Ent. Syst. IV. 378. 11. Meig. Classif. I. 166. c. Laphria aurea Fabr. Autl. 158. 9. Meig. System. Beschr. II. 295. 15. Macg. S.äa Buff. I. 281.2. Löw. Linnaea. U. 541. 2. Durch Herru Frauenfeld aus Dalmatien. (Egger.) — Im k. k. Museum ein Exemplar aus Dalmatien. — Nach Fabricius Angabe im südlichen Frankreich. (Meigen.) — Griechenland und Klein-Asien, (Lö w.) 3. dizonias Löw. In Telmessus, 4. gibbosa Linne, Asilus gibbosus Linn €, Fauna. suec. 1969. Fabr. Spec. insect. IT. 461. 7. und Ent. System. IV. 378. 8. G mel, Syst. nat. V. 2896. 6. Schrnk. Fauna. boic. III. 2543. — bombylius Deg. Ins. VI. 96. 1. Laphria gibbosa Fabr. Antl. 156. 1. u Fall. Dipt. suec. Asil. 1909. Latr. Gen. crust. IV. 299. Schäff. Icon. F. 8, 11. Wiedem. Zool. Magaz. I. 2. 17. Meig. System. Beschr. II. 237. 1. Mag. Dipt. 37. 1. und S. & Buff, 280. 1. Zeller. Isis, 1840. 73. 1. . Ccc* 384 Laphria gibbosa Zetterst. Ins. Lapp. 504. 1. und Dipt. Scand. 1. 160. VII. 2966. _ — Löw. Linnaea. II. 543. 4. Im Jahre 1852 fand ich diesen schönen Asiliden auf deu Vorbergen des Anninger zur Zeit der Kornreife nicht selten. Er sass da auf den Stöcken eines gestrippreichen Holzschlages in der hellen Mittagssonne, bemerkte bald meine Annäherung und flog äusserst vorsichtig und scheu sogleich weg, wählte sich aber einen nahen Baumstamm, wohin er sich, jedesmal den Kopf nach unten gekehrt, hinsetzte, und wo ich ihn, von der entge- gengesetzten Seite ankommend, leicht fangen konnte. — Auf Baumstrünken und Stämnen, so auch am Klafterholz, in gebir- gigen Gegenden gar nicht selten. Auninger, Schneeberg, Oetscher. (Egger.) — Herr Frauenfeld fing ihn bei Purkersdorf. — Im Mittel- und Hochgebirge an Zäunen, auf Baumstümpfen durch das ganze Gebiet; im Juli und August nicht selten. (Rossi.) — Imk.k. Museum aus Oesterreich. (Durch die Herren Me- gerle und Gürtler.) — Von Lilienfeld durch’s Gebirge auf dem Schneeberg im August, auch um Neutitschein in Mähren. (Bilimek.) — Aus Kamerburg in Böhmen. (Se. Durchl. Fürst v. Khevenhüller.) — InPreussen. (Hagen.) — Iu Schle- sien durch Schumel und Scholz. — In Schweden. (Wahl- berg und Zetterstedt.) — Nach Meigens Angabe fand ihn Pallas auch in Süd-Russland. -—- Nord- und Mittel-Europa. (Lö w.) 5. Ephippium Fabr. Asilus Ephippium Fabr. Spec. insec. II, 461. 6. und Ent. Syst. IV. 377. 7. _ — Gmel. Syst. nat. V. 2896. 19. —_ — Panz. Fauna. 39. Tf. 23. 5 — dorsalis Deg. Ins. VI. 96. 2. Laphria Ephippium Fabr. Antl. 157. 3. — — Fall, Dipt. suec, Asil. 4. 3. — — .Latr. Gen. crust. IV. 299. _ — Meig. System. Beschr. II. 289. 3. _ — Macg. Dipt. 39. 3. undS. a Buff. I. 281. 4. _ — Zeller..Isis. 1840. 74. 3. — — Zetterst.Dipt. scand. I. 161. 3. VIII. 2966. —_ — Löw. Linnaea. II. 544. 5, Im höheren Gebirge nicht häufig, geht über die Baumgränze hinauf, und sitzt dann gerne auf Dolden. Meine Exemplare sind von der Kuhplacke auf dem Schneeberg und auf Dolden gefangen worden. (Egger.) — Herr Frauenfeld fing die Art bei Pur- «' 385 kersdorf in einem. Holzschlage, und auf den Lilienfelder Alpen. — Bei Giesshübel im Mai, Juni selten, (Scheffer bei Rossi.) — Im Ober-Ungarn. (J. v. Frivaldsky.) — Aus Krain durch Herrn Ferd. Schmidt. — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Schlesien. (Zeller und Scholz.) — Dänemark. (Stäger.) — Schweden. (Bohemann, Zetterstedt.) — Frankreich, Schweiz. (Walker,) — Das nördliche und mittlere Europa. (Löw.) 6. lava Linne. s Asilus flavus Linnd. Fauna. suec. 1911. “var. —_ — Fabr. Spec. ins. II. 462. 12. und Ent. Syst. IV. 380. 18. —_ — Gmel. Syst. nat. V. 2897. 8. _ — Deg. Ins. VI. 96. 3. = — Schrnk. Fauna. boic. 111. 2539. — Ephinpium Panz. Fauna. 39. Tf. 24. @ Laphria flava Fabr. Antl. 156. 2. —_ — Fall. Dipt. suec. Asil. 4. 2. Zr — Latr. Gen. crust. IV. 299. = — Panz. Fauna. XXXIX. 23. 24. — — Schäffer. Icon. Tf. 51. 2. a — Meig. Syst. Beschr. II. 289. 3. _ — Mace.g.Dipt. 39. 3. et S.& Buff. 1. 281.4. —_ — Zeller. Isis. 1840. 74. 3. — — Zetterst. Dipt. scand. I. 161. 3. VIII. 2966. = — Löw. Linnaea. I. 544. 5. — pedemontana Fahr. Ich traf die Art mit den beiden folgenden auf dem Anninger zur Zeit der Kornreife nicht selten, doch seltener als I. yilva, mit der sie im Betragen viele Aehnlichkeit hat. Sie setzen sich abwechselnd auf abgeschnittene Baumstöcke, Holzstösse, oder an die den Holzschlag oder offene Waldstellen begränzten Baum- stämme. Auf vertikaler Fläche sitzend, haben sie immer den Kopf nach unten gerichtet, wozu sie nach dem Anfliegen erst den gau- zen Leib umkehren, was sie sehr schnell zu bewerkstelligen wissen. Sie sind weniger scheu als L. gibbosa und scheinen sehr neugierig , wenigstens flogen sie nicht selten an mein weisses Fangnelz, und ich erhielt weggellogene Exemplare oft damit, dass ich mein weisses Sacktuch einige Schritte vor mir hinwarf, worauf sie sich sogleich hinsetzten. — An besonnten Baunstämmen, am Klafterholze in gebirgigen Gegenden fast häufig; ich habe sie vom Anninger, Schneeberg, Oetscher und aus Salzburg, Herr Apotheker Schwab schickte sie aus Mäh- ren, und Herr Mann hat sie auf dem Nanos iu Krain auf Baum- slämmen und Blättern sitzend gefangen. (Egger.) — Rossi 386 fing sie mit L. gibbosa. — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Am Rosaliengebirge im Juni 1843; zur selben Zeit im Gebirge von Obersteiermark ; Ende August 1843 bei Maria-Zell; im Juni am Gahns, im Juli 1844 in der Nähe des Hochschwabs; im August 1844 in der Nähe des Schneeberges, eben so im Juni 1845 ; auch bei Neutitschein in Mähren ; meistens auf Holz oder an Zäunen sitzend. (Bilimek.) — In Ober - Ungarn, dann bei Mehadia "und bei Orsova. (J. v. Frivaldsky.) — Aus Krain. (Ferd. Schmidt.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Nassau (Schenk.) — Sehr gemein um Nieder-Langenau und Charlot- tenbrunn in Schlesien. (Scholz.) — In Preussen. (Hagen.) — Schweiz. (Walker.) — In Schweden, in Lappland. (Zet- terstedt.) — Finnland. (Sahlherg.) — Nord- und Mittel- Europa. (Lö w.) 7. ignmea Meisg. Laphria ignea Meig. System. Beschr. II, 294. 13. —_ — Macg.S.&aBuff. I. 282. 6. — — Zeller. Isis. 1840. 76. 7. — — Zetterst. Dipt. Scand. I. 162. VIII. 2966. —_ — Löw. Linnaea. Il. 547. 7. — gilva Meig. Classif. I. 261. 4. _ — Fall. Dipt. suec. Asil. 5. 4. var. ß. Mit der Vorigen und der Nächstfolgenden, von denen sie im Betragen nicht zu unterscheiden ist; von allen drei am seltensten. — Mit L. giiva, doch viel seltener. (Egger.) — In Wäldern, zumal von Nadelholz, stellenweise im ganzen Gebiete, Sommer, nicht gemein. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich.— Buchherg, auf dem Schneeberg, auch auf dem Bisamberge, im Juni 1849. (Bilimek.) — In Ober- Ungarn. (J. v. Frivaldsky.) — In Nassau. (Schenk.) — Um Glogau von Zeller gefaugen. (Scholz.) — Preussen. (Hagen.) — Schweden. (Zetter- stedt.) — Nord- und Mittel-Europa. 8. gilvaLinne. a Asilus gilvus Linne. Fauna. suec, 1912. , Er — Fabr. Spec. insect, II. 462. 22. et Enut. Syst. IV. 381. 22. = — Gmel. Syst. nat. V. 2897. 9. 22 — Schrnk. Fauna. boic. II. 2544. — rufusDeg. Ins. VI. 97. 4. pl. 13. Fg. 15. Laphria giiwa Fabr. Antl. 159. 15. — — Latr. Gen. crust. IV. 299. — — Panz. Fauna, CV. 18. = — Fall. Dipt. suec. Asil. 5. 4. 337 Laphria gitva Meig. System. Beschr, II. 294. 12. _ — Maceg. Dipt. 40. 6. und S. & Buff. I. 281. 5. = — Zeller. Isis. 1840. 75. 6. — — Zetterst. Ins. lapp. 506. 2. und Dipt. scand. I. 162. 4. VIII. 2966. — — Dahlb. Scaud. insect. 308. 207. — — Löw. Linnaea. II. 548. 8. Unter gleichen Verhältnissen und zur selben Zeit mit den beiden Vorigen, doch am häufigsten von den dreien; auf dem An- ninger und am Kahlenberge. — Sonnige Waldwege in gebirgi- gen Gegenden auf Gesträuch; Anninger nicht selten. (Egger.) — In Auen, im Waldgebirge Oesterreichs am Klafterholze und an sonnigen Planken, mitunter nicht selten; Mai bis September. (Rossi.) — Im k. k. Museum. — Uebern Gahns auf dem Schnee- berg auf Blüthen im Juni 1844, von Lilienfeld auf dem Schnee- berge im August 1844. (Bilimek.) — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Schlesien. (Scholz.) — In Preussen. (Hagen.) — Frankreich. (Walke r.) — Schweden. (Z et- terstedt, der die Art von H, v. Winthem auch aus Süd- Frankreich erhielt.) 9. dimidiata Löw. Mermeritza. .10. erythrura Löw. Linnaea. II. 552. 10. 4 Kommt nach,„einer brieflichen Mittheilung Herr Dr. Löw’s in Oesterreich vor. Mermeritza, gegen Ende April. (Löw.) 11. albibarbis Meig. System. Beschr. II, 295. 14. Mit L. ignea. (Rossi.) — Ein Exemplar im k. k. Mu- seum. (Durch Gürtler.)*), 12. vulpina Meig. System. Beschr. II. 289. 4. Dieser seltene Asilide, dessen Artrechte Herr Dr. Löw in seiner Monographie erst Jüngst noch bezweifelte, wurde mir durch die Güte des Herrn Schmuck aus Botzen zugeschickt, ein zweites Exemplar fand sich unter meinen vielen, am Annin- ger 1852 gesammelten Laphrien. Ich war dadurch in die Lage versetzt, dem berühmten Monographen ein Exemplar abzutreten, und dieser gelehrte Mann bezweifelt naclı einer, brieflichen Mit- theilung nun nicht mehr, weder die Artrechte der Laphria vul- pina noch ihre Zuständigkeit in unserem Faunengebiete. — In Laubholzschlägen des Kahlengebirges hin und wieder, selten, Juli. (Rossi.) — Meigen erhielt ein @ durch Herrn M e- gerlev. Mühlfeld aus Oesterreich. nn } *) Ist der L. erythrura Löw. nahe verwandt, doch wohl verschieden von dieser. 388 13. Zetea Me ig. System. Beschr. II. 290. 6. In Laubholzschlägen des Kahlengebirges hin und wieder (Rossi.) — Meigen erhielt die Art aus dem k. k. Museum *). 14. felva Meig. System. Beschr. II. 392. 9. Mit L. fimbriata **). (Rossi.) 15. proboscidea Löw. Linnaea. II. 554. 11. Ich fing mehrere @ dieser Art im verflossenen Sommer (1853.) um Nussdorf und zwar immer einzeln, au den Blättern eines Nussbaumes sitzend, in dessen Nähe nur Weingärten und bier und’da niederes Gestrippe sich vorfand. Sie sassen da ganz behaglich in der Abendsonne und zeigten sich wenig scheu. — In diesem Jahre (1854) erhielt ich2 @ in einem Holzschlage des südöstlichen Abhanges des Kahlenberges, wo sie sich in der Mittagssonne gleichfalls an Blätter setzten. Mit ihnen zugleich fand sich L. marginata & und 2 sehr häufig, dann L. fimbriata & seltener. Da von L. proboscidea nur das © von L. fimbriata nur das 5 bekannt ist, so muss deren gemeinsames Vorkommen unter denselben Verhältnissen zur vollen Aufmerksamkeit an- regen. — Ich meines Theils konnte über die näheren Beziehungen der beiden Arten zu einander keine ausreichenden Beobachtungen gewinnen, obwohl ich denselben unermüdet und lange oblag. — Es erscheinet mir vielmehr ziemlich wahrscheinlich, dass das @ von L. fimbriata dem @ von L. marginata ganz ähnlich sehe, und so immer mit denselben verwechselt wurde. Das Nähere über meine Vermuthungen sehe man bei L. fimbriata. — Aus Krain. (Ferd. Schmidt.) — Im Tornaer-Comitate und in Sla- vonien. (J. v. Frivaldsky.) — Steiermark, Deutschland hin und wieder, Italien. (Lö w.) 16. marginata ***) Linne. Asilus marginatus Linne. Fauna. suec. 1913. und system. nat. »") Das XI. 1008. 10. — — Fabr. Spec. insect. I. 463. 16. und Ent. syst. IV. 381. 25. —_ — Gmel. System. nat. V. 2898. 10. — — Fall. Dipt. suec. Asil, 5. 5. — — Deg. Ins. VI. 97. 5. —_ — Schrnk. Fauna. boic. III. 2545. im k. k. Museum vorhandene Exemplar halte ich für eine Varietät von L. flava. #%) Wahrscheinlich eine Varietät von L. fimbriata, wie Herr Dr. Löw in der Linnaea. V. 414. ganz richtig bemerkt. =) Ju. Dufour beschrieb die Puppe dieser Art in den Annales d. sciens. nat. 1849. pag. 141 und ff. 389 Laphria marginata Fabr. Antl. 160. 17. — — Meig. System. Beschr. II. 291. 7. > — Macg. S. a Buff. 1. 283. 11. — —. Zeller. Isis. 1840. 75.5, — — Zetterst. Dipt. Scand. I. 163. 6. VI. 2967. = —- Löw. Linnaea. U. 556. 12. — nigraMeig. System. Beschr. II. 293, 11. — — Germ. Fauna. II. 24. ?_ — fulgida Meig. System. Beschr. II. 298. 20. Ich fing diese Art zur Zeit der Kornreife und bis zum Ab- fallen der Früchte des Hollunders in beiden Geschlechtern häufig an der südöstlichen Abdachung des Kahlenberges in einem dicht angewachsenen Holzschlage auf Blättern. — Herr Mann fing sie auf dem Nanos; sonnige Waldwege auf Gesträuch 5 meine Exemplare von Dornbach, um Purkersdorf und im Weid- lingerthal auf Baumstämmen durch Herru Frauenfeld. (Egger) — Rossi gibt au, dass die Art an Holzstössen und in Waldlichtuugen stellenweise durch ganz Oesterreich im Som- mer gefunden werde. — Meigen erhielt sie durch Herru Megerlev. Mühlfeld aus Oesterreich. — Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In Würtemberg. (v. Roser.) — In Nassau. (Schenk.) — In Schlesien. (Scholz.)— In Preussen. (Hagen.) — England, Fraukreich, (Walker.) — Nord- und Mittel-Europa. (Lö w.) 13. dioctriaeformis Meig System. Beschr. II. 300. 26. Mit der vorigen Art am Kahlenberge in 2 Exemplaren. — Auf dem Leithagebirge an Ungarns Gräuze in Waldanflügen, Juni, selten. (Rossi.) — Im k. k. Museum. (Durch Herru Gürtler.) #) — Meigen erhielt die Art durch Herru Me- serle v. Mühlfeld aus Oesterreich. #) Herr Dr. Löw bezeichnet in der „Linnaea entomologica“ mehrere Laphria- Arten, über welche kein neuerer Dipterolog Auskunft zu geben im Stande gewesen ist. Darunter finden sich L. vulpina und dioctriaeformis. Ueber die erste Art konnte ich den berühmten Monographen durch Zusendung von österreichischen Exemplaren die volle Ueberzeugung von der Richtigkeit der Meigenm’schen An- gabe verschaflen. Auch über L. dioctriaeformis bin ich im Stande nähere Auskunft zu geben. Ich fing nämlich im heurigen Jahre (1854) zwei 5 dieser zwei- felhaften Art, die im Wesentlichen genau zu Meigen’s Diagnose passen; auch die Exemplare im k. k. Museum sind ohne Zweifel dioctriaeformis Meig. — Die Art steht L. marginata L. sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben auf den ersten Blick durch die dichte weisse Behaarung der drei (bei einem Exemplare vier) Hinterleibssegmente und durch den weissen, bis weit über die Mitte hinausreichenden Vorderrand der Flügel. Auch die fahl- . gelbliche Behaarung der Schienen ist viel dichter als bei L. marginata , und IV. Did 390 18. y fimbriata Meig. System. Beschr. I. 293. 10. Löw. Linnaea. V. 421. Diese schöne Art log mit den beiden vorigen Arten, und steht in sehr naber Verwandtschaft mit denselben. — Ich konnte eine nicht unbeträchtliche Anzahl derselben einsam- meln, faud aber unter denselben nur Männchen *). Herr Frauenfeld theilte sie mir aus Oesterreich mit, und Herr ehenso der Thorax ziemlich dieht mit weissen Härchen hesetzt. Es wäre mög- lich, dass L. dioctriaeformis M eig. vielleicht nur eine sehr distinguirte Varietät von L. marginata L. & sein könnte, und es spricht dafür auch deren gemeinsames Vorkommen mit dieser Art. Allein sie ist sehr leicht und sicher von L. marginata L. zu unterscheiden und ich konnte sie schon von weitem als verschieden von dieser erkennen. Ich trage desshalb auch kein Bedenken, sie so lange als österreichische Art zu betrachten, bis weitere Beobachtungen ihre Identität mit L, marginata L. zweifellos dargethan haben werden. A. d. Verf. Ich sehe mich veranlasst über die Zuletzt beschriebenen vier Arten (L. pro- boscidea Lö w., marginata L., dioctriaeformss Meig. und fimbriata Meig.) meine Ansichten und Bedenken hier mitzutheilen und wünsche, dass die ‚Herren Dipterologeu hierin Veranlassung finden möchten, durch fleissige Beobachtungen im Freien über die angeregten Zweifel nähere Aufklärungen zu bringen. Von L. proboscidea Löw. ist nur das Q von L. fimbriata M eig. und L. dioctriaeformis Meig. sind nur die 5 bekannt. Laphria marginata L. gilt als eine sehr veränderliche Art und es sind mir namentlich von den [e) derselben sehr verschiedenartige Exemplare vor- gekommen. — Im heurigen Sommer fing ich alle vier Arten zusammen an demselben Orte und unter ganz gleichen Verhältnissen. Es wäre daher nicht unmöglich, dass zwischen der einen und der anderen der- selben eine nähere Beziehung statt findel. Zuerst wäre zu erwägen, ob L. proboscidea Lö w., nicht etwa als Q zu L. fimbriata Meig. gehören möchte. L. proboscidea Löw. fand ich im vorigen Jahre in fünf Exemplaren an einem einsam stehenden Nussbaume; — von L. fimbriata war weit und breit keine Spur zu entdecken und überhaupt ausser L. auribarbis keine Laphria in der Nähe. — Unter den diessjährigen circa vierzig Stücken der vier Arten waren nur drei L. proboscidea vorgekommen. Ausser den genannten vier Arten war in einem nahen Eichengehölze nur L. gilva zu treffen. Ich würde mich durch diese Thatsachen bestimmen lassen, die Vermuthung auszusprechen, dass L. proboscidea Löw. als Q zu L. fimbriata gehören möchte, wenn ich nicht durch andere Beohachtungen zu neuen Zweifeln hingezogen wäre. Unter den vielen von L. marginata L. fanden sich nämlich solche, die sich durch ihre bedeutendere Grösse von den gewöhnlichen Exemplaren schon auf den ersten Blick unterscheiden liessen. Bei näherer Untersuchung konnte ich sie auch durch andere, wenn auch sehr unbedeutende Unter- schiede von den normalen Q marginata treunen. Die Fühler schienen mir verhältnissmässig länger, das dritte Glied derselben ebenfalls länger und etwas breiter, der schwarze Knebelbart stärker und der fahlgelbe 391 Kirchner aus Böhmen, aus der Gegend von Kaplitz. — Am Unterkrainer Schneeberg im November 1846. (Bilimek.) — Meigen erhielt die Art (5) aus Oesterreich durch Herrn M e- gerle v. Mühlfeld unter dem Namen L. marginata. — Un- garı und Banat. (Löw.) 19. auribarbis*) Meig. Laphria auribarbis Meig. System. Beschr. II. 292. ®. — — Macg. 8. & Buff. I. 233. 12. m en Backenbart viel dichter und mehr hervortretend ; die Oberseite des Hinterleibes ‚reichlicher mit gelben Härchen besetzt, die ersten beiden Segmente nicht so verengt, wie bei den normalen Exemplaren. So gering diese Unterschiede sein mögen, so fand ich es doch nöthig, sie anzuführen, weil ich diese grösseren weiblichen Exemplare der L. marginata für Q von L. fimbriata zu halten, einige Anhaltspuncte zu haben glaube. Ich beobachtete nämlich eineL. fimbriata, die einer L. marginata (2 der grössern Varietät) lange Zeit spielend nach- jagte, sich in deren Nähe auf ein Blatt setzte und dann wieder zu ihr hinflog und sie aufscheuchte. Nach einer Weile wiederholte sich diese Jagı, welche mir gar nichts Feindliches zu beabsichtigen schien, und dann ruhten beide wieder und zwar so nahe an einander aus, dass ich sie beide mit dem Fang- netze auf einmal einzufangen im Stande war, Es wäre desshalb nicht unmög- lich, dass diese grösseren Exemplare von L. marginata L. © zu L. fimbriata Meig. gehören, auch wenn die unbedeutenden Unterschiede sich nieht als ausreichend zeigen sollten und es erscheint mir diess auch ganz wahrscheinlich. Würde L. proboscidea Lö w., dereinst mit Bestimmtheit zu L. fimbriata Meig. als Q gebracht werden, so dürfte dann die grössere Varietätvon L. marginata ie o zu L. dioctriaeformis Meig. als Weibchen zu reihen sein. Wir hätten dann Laphria fimbriata Meig. 5 mit L.proboscidea Löw. oO; Laphria dioctriaeformis M eig. ö mit L. marginata L. oO var., und Laphria marginata 5 mit dem normalen © von marginata copulirt und hiermit mehrere Lücken aus- gefüllt, welche bei dem häufigen Vorkommen dieser Arten jedem Dipterologen gewiss rätlıselhaft erscheinen werden. Diese Mittheilungen sind natürlich eben nur Vermuthungen und Conjeeturen, die so lange als solche gelten müssen, bis es glücklicheren Forschern gelingen wird, die Legitimität der zwischen den einzelnen der vier Arten bestehenden Ehen und Verbindungen durch unzwei- felhafte Thatsachen festzustellen. ‚ Erwähnen möchte ich hier noch, dass ich meine Exemplare von L. pro- boscidea Löw, ehe ich so glücklich war, durch die Güte des Hrn. Dr. Löw. selbst typische Exemplare dieser schönen Art vergleichen zu können, als L. marginala Meig. bestimmt hatte, und dass ich es wirklich nicht für unwahr- scheinlich halte, dass Meigen bei der Beschreibung seiner L. marginata — L. proboscidea Löw vor sich gehabt habe; wenigstens finde ich kein Merk- mal, das dieser Ansicht geradezu widerspräche, da auch der Knebelbart bei einigen Exemplaren ganz schwarz, bei allen aber wenigstens obenauf schwarz ist. j #) L. Dufour beschrieb die Puppe dieser Art in den „Annales d. scienc. nat. 1849. p. 141 et il. £ Dia“ 392 Laphria auribarbis Löw. Linnaea. II, 558. 13. — cincta Zeller. Isis. 1840. 74. 4. Zur Zeit der Attichblüthe (Sambucus Ebulus) häufig an niederem Buschwerke, neben Bächen und an Wald- und Wiesen- rändern im Kahlengebirge. — Allenthalben gemein auf Pflanzen und Sträuchern. (Egger.) — Im Kahlen- und Leithagebirge, Sommer, ziemlich selten. (Rossi.) — Im k. k. Museum. — In Würtemberg. (v. Roser.) — Mittel- und Süd-Europa, Klein-Asien. (Lö w.) 20. fuliginosa Panz. Astlus fuliginosus Panz. Fauna. LIV. 21. — — Meig. Classif. I. 272. Laphria cincta Fabr. Antl. 163. 31. _ — Meig. System. Beschr. II. 299. 24. Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Am Gebirge bei Sebenstein im August 1843. (Bilimek.) — Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.)—-Meigen erhielt die Art aus Oester- reich durch Herrn Megerle v. Mühlfeld. — In Schlesien. (Scholz.) 21. rufipes Fall. Laphria rufipes Fall. Dipt. suec. Asil. 6. 6. — — Meig. System. Beschr. II. 299. 22. — — Zetterst. Dipt. scand. I. 163. 7. = — Löw. Linnaea. II. 560. 14. Ich erhielt ein Exemplar durch-die Güte des Herrn Bili- mek aus Oesterreich. — Auch Herr Dr. Löw erhielt die Art aus Oesterreich. — In Schlesien von Herrn Zeller ge- fangen. (Scholz.) — Westgothland in Schweden. (Fallen.) — Schweden. (Zetierstedt.) — Das nördliche Europa und die Gebirge Mittel-Europas. (Lö w.) - 22. lapponica Zetterst. L. rufipes Zetterst. (Ins. Iapp.) Die nördlichsten Gegenden von Europa und Asien, Sibirien. 23. venatrix Löw. Die Gegend von Syrakus. 24. ursula Lö w. Russland. 25. podagrica Meig. Dänemark. 26. Libialis Meig. System. Beschr. II. 298. 21. Meigen erhielt ein & durch Herrn Megerle von Mühlfeld aus Oesterreich. — Würtemberg. (v. Roser.) 393 27. femorata Meig. System. Beschr. II. 297. 18. Rossi gibt an, dass sie mit J,. anthrax vorkomme, 28. Anthrax Meig. System. Beschr. II. 300. 25. Im höheren Gebirge in Waldlichtungen und an Holzrechen ziemlich verhreitet, aber meist einzeln. (Rossi.) 29. nigripennis Meig. System. Beschr. II. 301. 27. Nach Rossi’s Angabe von Herrn Megerlev. Mühl- feld am Bisamberge im Juli gesammelt. Meigen erhielt ein 5 aus Oesterreich unter dem Namen Ropalocera nigripennis *). 30. nitidula Fabr. Italien. 31. ungulata Pallas. Süd-Russland. 32. chrysocephala Meig. Savoyen. 33. aurifera **) L.Dufour. Frankreich, B) Die erste Hinterrandszelle geschlossen. 34. atra”*) Linne, Asilus ater Linune,. Faune. suec. 1910. — — Fabr. Spec. insect. Il. 462. 10. und Entom. Syst. IV. 379. 15. Gmel. System. nat. V. 2897. 7. — Schrnk. Ins. Aust. 993. Laphria atra Fabr. Antl. 159. 13. — Latr. Gen. crust. IV. 290. — Meig. Classif. 265. a und system. Beschr. 1. 302. 28. — Macg. Dipt. 41. 8. u. S.ä& Buff. I. 285. 23, — Zeller. Isis. 1840. 76. 8. — Zetterst. Dipt. Scand. I. 164. 9. u. VII. 2968. — Löw. Linnaea. I. 564. 17. In Nussdorf, im Jahre 1853, zur Blüthezeit von Eryngium vulgare, an Planken und Mauern gar nicht selten ; heuer konnte ich zur selben Zeit und unter denselben Verhältnissen von dieser Art auch nicht ein einziges Exemplar entdecken. Sie setzt sich in der *) Diese vier Arten kenne ich nieht, sie sind auch im k. k. Museum nicht vorhanden. ##) L. Dufour beschrieb die Larve und Puppe dieser Art in den „Annales d. Seienc. nat. 1849. p. 141 et ff. ##%) I. Du four beschrieb die Puppe dieser Art in den „Annales d. seiene. nat. vol. XIII. (1849) pag. 141 et. — Wahlbe rg beobachtete die Metamorphose derselben. (Akad. Stockh. Skrift 1838.) 394 grössten Sonnenhitze dahin , ist sehr vorsichtig; fliegt schnell davon, kehrt aber augenblicklich wieder an die frühere Stelle zurück. An Grösse sehr variabel. — Auf sonnigen Planken von der Ehene bis in’s Hochgebirge. (Egger.) — Rossi fand sie an Ähnlichen Orten. — Im Walde ober der Würflacher Klause im October 1842; am Schneeberg im Juni 1846. (Bilimek.) In Würtemberg. (v.Roser.) — Schlesien. (4eller,Scholz.) — Preussen. (Hagen.) — Schweiz. (Walker.) — Schwe- den. (Zetterstedt.) — In Nord-Europa selten, in Süd- Europa bisher noch hicht aufgefangen. 35. violacea Fabr. Eine zweifelhafte Art, über welche noch kein neuerer Dipterolog Auskunft zu geben vermochte. $. 4. Asilusartige Raubfliegen*). F.Promachus Löw. (Europa 4 Arten. — Oesterreich 1 Art.) 1. leoninus Lö w. Die griechischen Inseln und Klein-Asien. 2. mustela Löw. Beirut. *) Die Bestimmung der asilusartigen Raubfliegen ist mit grossen Schwierig- keiten verbunden. Hr. Dr. Löw hat das grosse Verdienst, in die vielfach verwirrte Synonymie Ordnung gebracht und durch die Annahme von glück- lich abgegränzten Gruppen, die Gattung Asilus auf bestimmtere und bleibendere Grundfesten gestellt zu haben. Wer es versucht hat, nach Meigen'’s, Wiedemann’ oder Macquart’s Diagnosen, Arten der Gattung Asilus determiniren zu wollen, der wird den berühmten Monographen für den ge- Jungenen Versuch einer ausreichenderen Characterisirung nahe verwandter und sich ungemein ähnlicher Arten Dank wissen, da es nur durch seine Ar- beit, bei der er ausser Hrn. Zeller keinen Vorläufer gehabt hat, möglich geworden ist, die Asilus-Arten richtig zu bestimmen. Hr. Löw hat sich nicht gescheut, für zweifelhafte und ungenügend beschriebene ArtenMeigen’s u. A. neue Namen aufzustellen. Wer hierbei mit so vieler Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit zu Werke geht, wie es von Hrn. I,ö w geschehen ist, den wird ein solcher radicaler Reformversuch zu grossem Verdienste angerechnet werden müssen. Es ist kein Verlust für die Wissenschaft, wenn z. B. A. for- cipatus L. der nach der von den Autoren gegebenen Characteristik wohl schwerlich je auf eine der lebenden Arten wird angewendet werden können, endlich aus den Verzeichnissen gänzlich verschwinden wird. Nur die über- triebene Pietät für grosse Autoritäten könnte diese Elimination ungerecht- fertiget halten. Es handelt sich aber in der Naturwissenschaft nicht darum, die einmal angenommenen Namen, auch wenn ihr Verständniss verloren ge- gangen ist, mit sklavisch gewissenhafter Tradition fortzupflanzen, sondern um 395 3. pictus Meie. Asilus pietus Meig. System. Beschr. II. 307. 2. Meigen erhielt die Art aus Ungarn durch Hrn. Megerle v. Mühlfeld unter dem Namen Bactria rufipes. 4. maculatus Fabr. Asilus maculatus Fahr. Ostindien; am Kaukasus; Südrussland und nach Mei gen's Vermuthung auch in Ungarn. G. Polyphonius Löw. (Europa 1 Art. — Oesterreich keine Art.) 1. laevigatus Löw. Rhodus. H. Asilus*) Linne. —Geoffr. — Deg. — Fabr. — Rossi. — wahre und sichere Erkenntniss der Naturgeschöpfe und um sichere Bezeich- nung derselben. Ich bin bei der Aufzählung der Asius-Arten überall der grossen Autorität des Hrn, Dr. Löw gefolgt und habe seine Namen und seine Vermuthungen bei jeder Ari angeführt und beibehalten. Wenn ich Arten, wie A. forcipatus, pullus, albipilus, picipes u. Ss. w. noch besonders anführte , so geschah es nur, um die Besitzer dieser dubiosen Arten zu veranlassen, sie dabin zu reihen, wohin sie gehören, und weil in Sammlungen und Verzeich- nissen leider noch solche Namen fortgeführt werden. Ich wäre durch die Be- nützung der von Winthem’schen Sammlung in der Lage gewesen, die eine oder die andere der problematischen Arten, durch An führung von Determina- tionen. dieses ausgezeichneten, mit den grössten Dipterologen in Verbin- dung gestandenen Sammlers, mit neuen Argumenten aufrecht zu erhalten oder zu bekämpfen, Ich habe es unterlassen, weil neue Zweifel nur neue Ver- wirrung bringen würden und weil es am Ende doch nichts fruchten würde, wenn beispielsweise v. Winthem zu seiner Etikette des A. forcipatus den A. forcipula oder den A. praemorsus gestellt hätte (und in der That sind dort zwei verschiedene Arten bei A. forciatus beigesteckt), da doch Mei gen selbst, wie Hr. Dr. Löw nachgewiesen hat, bei der späteren Determinirung seiner eigenen Arten nicht immer consequent geblieben ist. Nur wo ich Löw's Vermuthungen durch die Angaben v. Winthem’s bestätiget fand, habe ich diess angeführt. Herzlich wünsche ich aber, dass meine Ansichten Nachfolger finden möchten und dass, wo so ausgezeichnete Mouographien bestehen, wie bei den Asilicis, man sich zum Frommen der Wissenschaft an diese halten möchte, absehend von unfruchtbarer Krittelei verloren gegangener Namen, wobei so viele Zeit verloren geht, die der Erforschung der ETT NR zuge- wendet werden könnte. A.d. Verf. #) Zur leichteren Bestimmung füge ich hier die von Hrn. Dr. Löw in der „Linnaea entomologica“ gegebene analytische Uebersicht der einzelnen Gruppen an: Abth. I. Die weibliche Legeröhre zusammengedrückt. Thorax bis vornehin behorstet p h . Lophonotus (1. Gı.) Thorax nur bis zur Mitte beborstet ’ De 7, 396 Panz. — Meig. — Latr, — Wied. — Fall. — Macq.— Zeller. —Löw. — Zetterstedt. Eraz Scop. (Europa 118 Arten. — Oesterreich 52 die Endlamellchen eiförmig, eingekeilt . . die Endlamellchen frei, fast griffelförmig . . 2. der untere Hinterrand des 8. a bei den 5 erweitert der untere Hinterrand des 8. 3. BE bei den ö nicht erweitert . E . “ die Beine mit vorherrschend gelber, glänzender Färbung . R : R s die Beine vorherrschend schwarz bass hell und matt 5 ; a . . B = schwarz . - B der Hinterleib nicht ve ler Here slänkenli schwarz . = . . E Ö E % Körperfarbe gelblichgrau oder aschgrau, Beine rothgelb gestreift oder geringelt, matt, nur bei einer Art einförmig schwärzlichgrau Körperfarbe mehr oder weniger schwarzgrau; Beine vorherrschend schwarz, doch die Schienen bei mehreren Arten roth . . h ; Männliche Genitalien sehr diekkolbig oder doch die Legeröhre aus dem 6. und 7. Seg- mente mitgebildet £ 5 £ R [| Männliche Genitalien nicht die kre lbig. : der Hinterleih beiderseits sehr glänzend Männliche Genitalien von oben gesehen, am Ende mehr oder weniger spitz, Unter- gesichtshöcker ziemlich stark .- . . Ö Männliche Genitalien von oben besehen, am Ende mehr oder weniger stumpflich, Untergesichtshöcker sehr klein e ‘ 5 Arten.) Eutolmus. (2. Gr.) 3. Machimus. (3. Gr.) 4. Mochtherus (4. Gr.) 5 . Stilpnogaster. (6. Gr.) Epitriptus. (9. Gr.) Itamus. (7. Gr.) 8. Tolmerus. (8. Gr.) Cerdistus. (5. Gr.) Ahth. II. Die weibliche Legeröhre nieht zusammengedrückt. 1. | Hinterleib ohne Borsten vor den Einschnitten Hinterleib mit Borsten vor den Einschnitten . 2, (| Bart feinhaarig niedergedrückt Bart gewöhnlich rauhhaarig, . . . . 3 Hinterleib feinhaarig niedergedrückt E . Hinterleib mit ziemlich langer zerstreuter Be- haarung . Hochgefärbte, grosse Arten . . Kleine schwarzgraue Arten . e - G u 2 > Antiphrisson. (10.Gr.) 3. 4. Pamponerus. (13. Gr.) Asilus. (11.Gr.) Rhadiurgus. (12. Gr.) 307 I I. Abtheilung: Legeröhre des Weibchens zusammengedrückt. 1. Gruppe: Lophonotus”) Macca. A) Mittelstrich des Thorax mähnenartig behaart. 1. eristatus Meig. Portugall., B) Mittelstrich des Thorax nicht mähnenartig behaart. a) Das dritte Fühlerglied äusserst schmal, linienförmig. 2. punctipennis Meig. Asilus punctatus Meig. Classif. I. 248. 10. — punctipennis Meig. System. Beschr. II. 330. 37. o — Maeg.S. a Buff. I. 306. 11. _ — Zeller. Isis. 1840. 61. 14. — — Löw, Liunaea Ill. 424. 2. Ich fand die Art alle Frühjahre, schon zur Zeit der Primeln und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), doch immer sehr vereinzelt, anf Waldwiesen an niederen Gesträuchen ; bei Mödling am Kalenderberge an Grasstengeln sitzend ;, bei Kloster- neuburg, am Kahlen- und Bisamberge. — Kahlenberg, Kalender- berg auf dürren Stengeln und auf dem Boden sitzend, nicht selten. (Egger.) — In lichten trockenen Waldungen stellen- weise durch ganz Oesterreich, April, Mai (Rossi). — Imk.k. Museum. — Bei Ofen im April (J. v. Frivaldsky.) — Um Glogau von Herrn Zeller (Scholz.) — In Würtemberg (v.Roser.)— Frankreich (Walker.) — Mitteleuropa, auch Italien (Lö w.) 3. tenuicornis Löw. Chios, Ephesus. 4. nubeeula Löw. Smyrna, am Mäander und bei Mermeritza. — Erstes Glied der Vorder- und Mittelfüsse 5 ausserordentlich kurz. . > + Echthistus. (15. Gr.) " \Erstes Glied der Vorder- und Mittelfüsse nicht auffallend verkürzt r . ©. Ei Weibliche Genitalien sehr dickkolbig, unten - dicht filzig - £ : & 2 N 5 Weibliche Genitalien konisch, am Ende mit Stachelborstehen N ? € : » Philonicus. (16. Gr.) Antipalus. (14. Gr,) _#) Hr. Dr. Egger fing eine neue Art dieser Gruppe in der Brigittenau auf Blumen und Grasstengeln häufig. Er benannte sie A. iridens und wird sie in den Vereinsschriften beschreiben. IV. Eee 398 5) Das dritte Fühlerglied von der gewöhnlichen breiteren Gestalt. a) Die Vorderschenkel unterseits mit Stachel- borsten. 5. setiger Löw. Die Gegend von Ephesus und Smyrna. 6. spiniger Zeller. ? Asilus spiniger Zeller. Isis. 1840. 70. 21. — — Löw. Linnaea. Ill. 434. 6. — fuscipennis Meig. System. Beschr. II. 337. 50. Im Jahre 1853 fand ich diese Art am Nussberge zur Zeit der Attichblüthe ziemlich häufie an einer Hecke. Sie setzte sich nach Art der Gattungsgenossen an Blätter, die von der Sonne beschienen waren, nichthoch vom Boden, und legte sich behag- live nach einer Seite, auch verzehrte sie auf Blättern zuweilen ihre Beute. Sie zeigte sich nicht scheu, und flog, aufgescheucht, auf ein nahes Blatt. Im heurigen Jahre (1854) konnte ich au demselben Ort und zur selben Zeit auch nicht ein einziges Exemplar auffinden. Durch Herrn Mann erhielt ich die Art auch aus Fiume. — Oesterreich. (Egger.) — Bei Ofen und Mehadia im Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.)— Von Hrn. Zeller um Glogau. (Scholz.) — Mittel-Europa und die östli- chen Theile von Süd-Europa; bei Ephesus und Mermeritza in Klein-Asien. (Lö w.) P) Die Vorderschenkel unterseits ohne Stachel- borsten. 3. forceipula Zeller. m Asitus forcipula Zeller. Isis. 1840. 68. 20. En — Zetterst. Dipt. Scand. I. 974. 9. —_ — Löw. Linnaea. III. 438. 7. — mixtus Löw. Isis. 1840. 543. 9. — forcipatus Fall. Dipt. suec. Asil. 9. 3. (partim.) —_ — Meig. System. Beschr. II. 313. 11. (partim.) Ich fing diese Art in 2 Exemplareu mit anderen Arten, ohne dass ich den genauern Standort anzugeben wüsste, doch jedenfalls um Wien. (1853.) — Prater und Brigittenau auf Blu- men und Grasstengeln häufig. (Eg ger.) — Bei Ofen und Me- hadia in Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In Schlesien eine der gemeinsten Arten. (Scholz.)— Um Glogau. (Zeller.) — In Preussen. (Hagen.)— In Schweden, Finnland und Däne- mark ; auf Helgoland. (Zetterstedt.) — Nord- und Mittel- Europa. (Lö w.) v 8. praemorsus Lö w. Neue Beitr. II. pag. 7. Am Bisamberge einzeln hier und da. (1853 und 1854.) Aus Ungarn von H. v. Frivaldsky. (Löw.) = 399 9. trigonus Meig. Asilus trigonus Meig. Classif. I. 247. 7. und system. Beschr, II. 322. 23. —_ — Maecqg. S.& Buff. I. 303, 22. = — Löw. Isis. 1840. 542. 8. und Linnaea. IH. 443. 8, — hispidus Zeller. Isis. 1840. 71. 22. _ — Zetterst, Dipt. Scand. I. 170. 10. ? — albipilus Meig. System, Beschr. VI. 331. 57. &. ? — Pullus Meig. Ibid, VI. 331. 58. 9: Im Jahre 1852 fand ich die Art bei Mödling in beiden Ge- schlechtern, und ebenso im Jahre 1853 im Hochsommer an Hecken hier und da, doch nirgends häufig; im heurigen Jahre ist mir nicht ein einziges Exemplar untergekommen. — In der Wiener Gegend in Auen und Waldthälern stellenweise in Mehrzahl, Sommer. (Rossi.) — Bei Ofen und Pesth im Mai und Juni. (J. v.Fri- valdsky.) — Aus Verona. (Lö w.) — Um Glogau von Herrn Zeller. (Scholz.)— Würtemberg. (v. Ros er.) — Preussen. (Hagen.) — Frankreich, (Walker) — In Schweden sehr selten. (Zetterstedt.) — Herr Zetterstedt erhielt die Art auch durch Herru L. Dufour aus Frankreich, und gibt nach Herrn Dahibom’s Zeugniss auch Dänemark an. — Fast sanz Europa, in Deutschland überall gemein; Süd-Frankreich., (Lö w.) ‚10. trieuspis Löw. Klein-Asien und die griechischen Inseln, 11. bimuecronatus Löw. Neue Beitr. II. p- 8. Bei Nussdorf an Hecken im Hochsommer mit Astlus bifurcus in 10 Exemplaren gesammelt (1853), sitzt sehr tief am Boden, und oft auch an nahen Grasstengeln. 2 Exemplare erhielt ich durch Herrn v. Kovacs aus Ungarn. — Auf Bergwiesen nicht selten. (Eg ger.) Bei Ofen und Orsova im Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Schlesien, Oesterreich, Ungarn. (Lö w.) 12. basalis Lö w. Herr Löw erhielt die Art durch Herrn Bremi aus der Schweiz. 13. hamulatus Löw. Mont Serrat. Perpignan. - 14. stylifer Neue Beitr. II, 9. Ein einzelnes Exemplar bei Nussdorf. (1853.) — Herr Frauenfeldaus Dalmatien. (Egger.) — Schlesien, Oester- reich. (Lö w.) 15. Bifureus Löw. Asilus bifurcus Lö w. Linnaea. III. 452, 11. — varius Meig. System. Beschr. II. 329. 34. ? — picipes Meig. Ihid. II, 338, 51. Ece* 400 Mit A. bimucronatus in 2 5 Exemplaren bei Nussdorf (1853). — Oesterreich. (Egger.) — Ofen und Orsowa; Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Im k. k. Museum von Hrn. Megerle und Gürtler herstammend mit der: Bezeichnung A. varius Meig. — England, Frankreich, (Walker.) -- Oesterreich, Ungarn, Ober-Italien. (Lö w.) 16. cochleatus Löw. Neue Beitr. II. 10. 1 5 und 2 © im Sommer 1853 bei Nussdorf an Hecken gesammelt. — Auf Bergwiesen nicht selten. (Egger.) — Oester- reich. (Lö w.) 17. apieulatus Löw. Mermeritza und im Thale des Xanthus. 18. picipes Meig. System. Beschr. II. 338. 51. Diese Art ist wahrscheinlich identisch mit A. bifurcus Löw. — Rossi gibt über das Vorkommen derselben an, dass sie an Waldrändern, in buschigen Hohlwegen stellenweise durch gauz Oesterreich und um Wien im Mai und Juni ziemlich gemein sei. Ich konnte unter meinen Österreichischen Astliden auch kein einziges Exemplar finden, das mit der Beschreibung von A. picipes Meig. vollkommen gestimmt hätte. Bestätigt sich Herrn Lö w’s Vermuthung, so wird Rossi’s Angabe zu A. bifurcus Lö w gezogen werden müssen. Meigen erhielt seinen | A. picipes durch Herrn Megerle v. Mühlfeld aus Oester- reich unter dem Nameh A. nigripes. Das k.k. Museum gibt über diese Art keine weiteren Aufschlüsse. 19. aTbipilus *) Meig. System. Beschr. VI. 331. 57. Nach Dr. Löw’s Vermuthung ein unreifes Exemplar von As. trigonus. — Meigen erhielt diese dubiose Art aus Oester- reich. 20. pullus *) Meig. Wahrscheinlich eins mit A. trigonus. © 2. Gruppe : Eutolmus Lö w. A) Vorderschenkel an der Unterseite ohne Stachelborsten. 21. rufibarbis Meig. Asilus rufibarbis M eig. System. Beschr. II. 311. 6. — — Macog. Dipt. d. nord. 29. 3. = — Löw. Isis. 1840. 541. 7. und Linnaea,. III. 460. 13. — melampodius Zeller. Isis. 1840. 67. 19. — — Zetterst. Dipt. Scand. I. 173. 8. (excl. var. b.) *) und %) Inder Winthem’schen Sammlung befinden sich bei diesem Namen Exemplare, welche ohne Zweifel zu A. trigonus gehören. 401 In der Wiener Gegeud stellenweise nicht gemein; Juni und Juli (Rossi.) — Bei Breslau, Glogau, Striegau. (Zeller. Seceholz.)— Würtemberge. (v. Roser.) — Nassau. (Schenk.) — Schweden. (Bohemann, Zetterstedt.) — Herr Zet- terstedt erhielt die Art auch aus Frankreich durch Herrn L. Dufour. — Mittleres und nördliches Europa. (Löw.) 22. apicatus Löw. Limnmaea. III. 464. 14. Tirol und Schweiz. (Löw.) 23. facialis Löw. Gegend von Ephesus. 24. Sedakoffii Löw. Sibirien. 25. pictipes Löw. Mittel-Deutschland. 26. Kiesenwetteri Löw. Mont Serrat 27. calopus Löw. Makri und Patara, Khodus. 28. periscelis Löw. Russland aus der Gegend von Moskau. 29. lusitanicus Lö w. Portugall. 30. sinwuatus Löw. Nene Beitr. II. Herr Dr. Löw erhielt die Art durch Herru Dr. A n- dersch aus Oesterreich. B) Vorderschenkel an der Unterseite mit Stachelborsten. 31. polypogon Löw. Ephesus. 32. excisus Löw. Ephesus. 33. multicolor L ö w. 34. mordax Löw. Rhodus. 35. parricida Löw. Patara. 3, Gruppe: Machimus Löw. A) Der Unterrand des achten Hinterleibsringes bei dem Männchen zu einem Zipfel verlängert” oder doch von zipfeligem Ansehen. «) Die Vorderscheukel beider Geschlechter an der Unterseite mit Stachelborsten. 36. eribratus L ö w. Sicilien. b) Die Vorderschenkel an der Unterseite nur bei dem Weibchen mit Stachelborsten. 37. Chrysitis Meise. Asilus Chrysitis M eig. System. Beschr. IL. 310. 5. _ — Macg. 8. A Buff. I. 304. 4. 7 —_ — Löw. Liunaea. IV. 7. 24. — femoralis Zeller. Isis. 1840, 49. 3. 402 Hr. Dr. Löw erhielt, einer brieflichen Mittheilung zu Folge, die Art aus Oesterreich. — Bei Glogau. (Zeller, Scholz.) — Süd-Frankreich, Portugall. (Meig en.) — Albanien. (Walker.) — Mittleres und südwestliches Europa. (Lö w.) 38. fortis Lö w. Sicilien. c) Beide Geschlechter an der Unterseite der Vorderschenkel ohne Stachelborsten. ” 39. bDasalis Löw. Linnaea. IV. 16. Im Weidlinger Thale durch Herrn Frauenfeld. (Eg ger.) — Herr Dr. Löw erhielt die nur im 5 bekannte Art aus Ungarn, 40. colubrinusMeig. Asilus colubrinus Meig. System. Beschr. II. 335. 46. ®? — pilipes Meig. Ibid. II. 320. 23. 5 ? _ — fimbriatus Meig. Ibid. II. 320. 21.. 2 — colubrinus Löw. Linnaea. IV. 19, 27. Ich besitze die Art aus Griechenland. -— Herr Frauen- feld brachte beide Geschlechter aus Dalmatien mit, wo die Art häufig war. (Es ger.) — Auch H. Dr. Löw erhielt, sie,aus Dalmatien. — Portugall. (Meigen.) — Das gauze südliche Europa, wo diese Art ziemlich häufig zu sein scheint.. (Löw.) 41. gonaltistes Zeller. Asilus gonatistes Zeller. Isis. 1840. 65. 17. —_ — Löw. Linnaea. IV. 24. 28. ? — obscurus Meig. System. Beschr. II. 315, 12. Ich erhielt 2 Exemplare durch Herrn v. Kovacsaus Un- garı. — Bei Pesth im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Mittel- Europa. (Lö w.) 42. rustlicus Meig. Asilus rusticus Meig. System. Beschr. II. 311. 7. —_— — Löw. Linnaea, IV. 27. 29. — ygenualis Zeller. Isis. 1840. 62. 15. Ziemlich häufig unter deuselben Verhältnissen und zu gleicher Zeit mit A. spiniger (1853). — In der ganzen Wiener Gegend und besonders in der Brigittenau häufig. (Egger.) — Pesth und Ofen im Juni und Juli. (J.v. Frivaldsky.) — Hr. Dr. Löw erhielt die Art aus Verona. — Schlesien. (Zel- ler. Scholz.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Mittel-Europa und Italien. (Löw.) = 403 43. atricapillus Fall. Asilus atricapiltus Fall. Dipt. suec. Asil. 10. 5. — — Meig. System. Beschr. II. 327. 31. _ — Zetterst. Ins. lapp. 506. 3. und Dipt. Scand. I. 168. 4. — -— Löw. Linnaea. IV. 31. 30. — opacus Meig. System. Beschr. II. 315. 13. — —. M.acg. S. 3 Buff. I. 204. 6. — calceatus Meig. System. Beschr. Il. 316. 14. — bicornis Zeller. Isis. 1840. 56. 10. — subulatus Lö w. Isis. 1840. 12 und 548. — ı rufimanus M eig. System. Beschr. 11. 339. 53. — plebejus Meig. Ibid. 340. 55. = — Macg. SA Buff. I. 506. 15. Allenthalben ziemlich häufig, besonders in Auen, wo er sich ganz niedrig an Baumstämme oder an sandige Wege im Son- nenschein hinsetzt; er ändert sehr an Grösse ab; vom Juli bis September. — An Baumstämmen und sandigen Waldwegen häufig, Dornbach, Bisamberg. (Egger.) — Auf W aldwiesen, Brach- feldern, Wegen, fast allenthalben gemein; Mai, Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Meigen erhielt die Art aus Oesterreich durch Herrn Megerle v. Mühlfeld und auch aus Schweden, —- Schlesien. (Zeller. Scholz.) — Nassau. (Schenk.) — Preussen. (Hagen. Siebold.) — Schweden, Lappland. (Zet- terstedt.)— Finnland. (Sahlberg.) — Norwegen. (Dahl- bom.)— L.Dufour schickte die Art unter dem Namen A. opa- cus, aus St. Sever in Frankreich an Herrn Zetterstedt. — Das mittlere und nördliche Europa, wo er überall häufig ist; noch im ganzen Alpengebiete nicht selten, scheint er doch kaum über dasselbe hinauszugehen. (Lö w.) 44. Tacinulatus Löw. Neue Beitr. II. 13. 27. Hr. Dr. Lö w gibt das südliche Europa an, und erhielt die Art auch durch Hrn. Dr. Andersch, wahrscheinlich aus Oesterreich. B) Der Unterrand des achten Hinterleibsringes bei dem Männchen nur wenig erweitert und nicht von zipfeligem Ansehen. a) Die Schienen zum Theile roth gefärbt. 45. dasypygus Löw. Sicilien. 46. elegans Löw. Makri. b) Die Beine ganz schwarz. E @) Inder Mitte des Knebelbartes stehen einzelne sehr starke Borsten. 43. setibarbus L ö w. Rhodus und die griechischen Inseln, auch Klein-Asien. 404 48. thoracicus Lö w. Makri. 49. TZugens Löw. Asilus lugens Löw. Linnaea. IV. 51. 35. © ® — caliginosus Meig. System. Beschr. II. 313. 10. Unter meinen vorjährigen Vorräthen fand ich ein fragliches Männchen, das Herr Dr. Löw fraglich zu dieser Art stellte, es stammt jedenfalls aus Oesterreich. — Ist obiges Synonym richtig hierher zu ziehen, so fand Rossi die Art in der Wiener Gegend im Juni an Waldrändern, — Aus Verona. (Löw.) 50. ceyanopus Löw. Linnaea. IV. 53. 36. Herr Frauenfeld brachte die Art aus Dalmatien mit. (Egg er.)—Bei Ofen im Juni.(J.v. Frivaldsky, v.Kovaecs.) — Ein einzelnes 5 aus Oesterreich. (Löw.) Pf) Die Haare des Knebelbartes durchaus von gleicher Beschaffenheit. 51. modestus Löw. Ephesus, Mermeritza. Zu dieser Gruppe dürften auch die folgenden, aber als fragliche Synonyme angeführten Arten gehören : 52. pilipes Meig. Süd-Frankreich. Wahrscheinlich A. colubrinus. 5 53. obseurus Meig. Nach v. Roser in Würtemberg. Wahrscheinlich A. gonatistes. 54. caliginosus Meig. System. Beschr. II. 313. 10. Vielleicht A. lugens. Rossi fand den As. caliginosus an Waldrändern, in bu- schigen Hohlwegen im Juni. 4. Gruppe: Mochtherus Löw *). A) Männliche Genitalien klein, Schenkel merklich verdickt. 55. castanipes Meig. Asilus castanipes Meig. System. Beschr. Il. 312. 9. — — Macg. Dipt. exot. I. 2. 137. 6. ei — Löw. Linnaea. IV. 58. 38. *) Hr. Frauenfeld fing bei Mödling am Kalenderberge eine neue Art dieser Gruppe, welche auch Hr. Mann bei Oberfeld in Krain, und zwar in copula, und bei Orechowitza im Fiumaner Gebiete sammelte; Hr. Dr. Egger, dem ich diese Notiz verdanke, war so gütig, diese, mir zu Ehren, A. Schineri zu he- nennen und wird sie in den Vereinsschriften demnächst veröffentlichen. 7 405 ? Asilus brunnipes Fabr. Ent. System. IV. 384. 35. — — Meig. System. Beschr. 11. 331. 38. = — Wiedem. Aussereur. Zweill. I. 428, 6. -_ — Macgq. $S.& Buff. I. 307. 19. Dasypogon brunnipes Fabr. Antl. 170. 27. Meigen erhielt die Art aus Oesterreich durch Herru Megerle v. Mühlfeld unter dem Namen A.rufipes. — Ber- berei und das ganze südliche Europa. (Löw.) B) Männliche Genitalien dick angeschwollen, Beine schlank, Schenkel nicht verdickt. 56. lavicornis Ruthe. Asilus flavicornis Ruthe. Isis. 1831. 1217. —_ — Löw. Linnaea. IV. 61. 39. — 0Olivieri Macg. Dipt. exot. I. 2. 136. 3. Ich fing diese schöne Art im heurigen Spätsommer am Bis- amberge einmal ; zwei andere Stücke, die ich ebenda traf, konute ich meiner eigenen Ungeschicklichkeit wegen nicht erhaschen. Die Art ist sehr kenntlich und kaum mit einer anderen zu verwech- selu, auch wenn sie noch an Blättern sitzt, wo ich sie jedesmal antraf. — Bei Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — In der Mark und in Schlesien. (Lö w.) 57. lavipes Meig. Asilus flavipes Meig. System. Beschr. II. 325. 28. —_ — Löw. Linnaea. IV. 63. 40. Im k. k. Museum durch Herrn Gürtler aus Oesterreich. — Inder Wiener Gegend in Auen und Waldthälern. stellenweise in Mehrzahl ; Sommer. (Rossi.) — Bei Ofen im Juni und Juli. (J. v. Frivaldsky, v. Kovacs.) — Meigen erhielt ein Q aus Oesterreich. — Oesterreich und Ungarn. (Löw.) 58. mundus Lö w. Rhodus. ? analis Macg. 59. pallipes Meig. Asilus pallipes Meig. System. Beschr. II. 397. 32. _ — Zeller. Isis. 1840. 56. 9. — — Löw. Linnaea. IV. 67. 42. — omissus Meig. System. Beschr. II. 332. 40. — fulvwipes Meig, Ibid. II. 326. 30. IV. Fff | | v 406 Im ersten Frühjahre*bei Mödling, auf sandigen dürren An- höhen anı Grasstengeln nicht selten. — Am Kalılenberg nicht selten. (Egger.) — Rossi führt für alle obigen Synonyme Standorte an; so fand, nach seinein Zeugnisse Herr Scheffer den A. pallipes auf der Voralpe Gahns, so wurde A. omissus im Juni, zwischen Rodaun und Baden auf sandigen Plätzen und A. fulwvipes in der Gegend von Mödling gefunden. — Imk.k. Museum durch Gürtler und Megerle aus Oesterreich. — Bei Ofen im Juni. (J.v. Frivaldsky.) — Schlesien. (Zel- ler, Scholz.) — Preussen. (Hagen und v. Siebold.) 60. striatipes Löw. Linnaea. IV. 69. 43. Bei Ofen im Juli und August. (J. v. Frivaldsky.) — Sicilien, wo Zeller diese Art im Mai und Juni an verschie- denen Orten fing. (Lö w.) 61. albicans Löw. Patara. 5. Gruppe: Cerdisius Lö w. 62. erytihrurus Meise. Asilus er’ythrurus Meig. System, Beschr. I. 337. 49. e= — Macg. S. & Buff. I. 306. 12. — tenuis Macg. Ibid. I. 307. 16. Herr Mann fing die Art an den Abhängen des Nauos und des Tschann, bei Heidenschaft, h. Kreutz, Cernice und bei Görz, stets einzeln auf Grasstengeln; Herr Frauenfeld brachte sie aus Dalmatien mit. (Eg ger.) — Bei Ofen im Juli und August. (J.v. Frivaldsky.)—An sonnigen Plätzen zwischen Rodaun und Baden, selten im Juni» (Rossi.)*) — Süd-Frankreich. (Meigen.) — Italien. (Löw.) 63. denticulatus Löw. Rhodus, Stanchio und Scalanova. 64. melanopus Meig. Savoyen. (Meigen.) — Inden Alpen. (Löw.) alpinus Meig. 6. Gruppe: Stilpnogaster Löw. 65. gemulus Meig. Asilus aemulus Meig. System. Beschr. II. 329. 35. —_ — Löw. Linnaea. IV. 82. 48. — stabilis Zeller. Isis. 1840. 53. 7. — nigricans Macg. S. a Buff. I. 309. 25. ”*) Unter den wenigen Fliegen, die ich aus Dr. Rossi’s Nachlass acquirirte, finden sich wirklich drei Exemplare dieser Art. » a ie u 407 Meigen erhielt die Art aus Oesterreich unter dem Namen As. fasciatus Gürtl. — Mittel-Europa. (Lö w.) 7. Gruppe: Itamus Löw. A) Der sechste und siebente Hinterleibsabschnitt bilden zugleich die weibliche Legeröhre mit, so dass der Hinterleib des Weibchens fünfringlich erscheint. 66. eyanurus Löw. Asilus cyanurus Löw. Linnaea. IV. 84. 49. — aestivus”) Meig. System. Beschr. Il. 316. 15. Mag 3 BRETT. de: — — Zeller. Isis. 1840. 54. 8. _ — Zetterst. Ins. lapp. 505. und Dipt. Scand. I. 167. 3. — tibialis Fall. Dipt. suec. Asil. 9. 4, ? — niger Deg. Ins. VI. 99. 9. ? -— tabidus Meig. System. Beschr. II. 332. 41. Auf dem Bisamberge, wo die Art an schmalen Waldstei- gen am Boden sitzend mit der nächstfolgenden, doch nur sehr selten, und seltener als diese zu treffen war. — Auf Grassten- geln nicht häufig in der Brigittenan und am Kahlenberge. (E 3- ger.) — Im höheren Waldgebirge stellenweise durch ganz Oesterreich; Hochsommer. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Ungarn. (J. v. Frivaldsky.) — Um Ofen im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Verona. (Löw.) — Schle- sien. (Zeller, Scholz.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Preussen. (Hagen.) — Aus Salerno. (Walker) — Schwe- den. (Zetterstedt.) — Dänemark. (Stäger.) — Bei Ham- burg. (Dahlbom.) — Süd-Deutschland. (Meig.) 67. cothurnatus Meig. Asilus cothurnatus Meig. System. Beschr. I. 317. 16. — — Löw. Linnaea. IV. 88. 50, Am Bisamberge mit der vorigen Art, doch etwas häufiger. — Herr Mann brachte sie aus Istrien mit. (Egger.) — Im k. k. Museum 2 © von Gürtler aus Oesterreich. — England. (Walker.) — Mittel-Europa, Liefland. (Lö w,) “#) Hr. Dr. Löw hat am angeführte Orten sehr gründlich nachgewiesen, warum der Name dieser Art nicht bleiben konnte, Fif*® 408 B) Der sechste und siebente Hinterleibsring nehmen an der Bil- dung der weiblichen Legeröhre keinen Theil. 68. geniculatus Meige. Asilus geniculatus Meig. System. Beschr. II. 317. 17. —_ — Löw. Linnaea. IV. 90. 51. Ich fand unter meinen Vorräthen ein @, das jedenfalls aus Oesterreich stammt, den genaueren Standort habe ich anzu- merken vergessen. — In Auen und Bergwäldern im ganzen Ge- biete, stellenweise gemein; August. (Ro’ssi.) — Schlesien. (Scholz.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Nassau. (Schenk.) — England. (Walker.) — Mittel-Europa und einige Gegen- den Nord-Europa’s. (Lö w.) 69. acanthodes Löw. Makri. 8. Gruppe: Tolmerus Löw. 4) Männliche Genitalien stark zusammengedrückt, Halszange ziemlich breit, Beine sehr bhorstig. 70. longimanus Löw. Rhodus, Klein-Asien. B) Männliche Genitalien klein, aber nicht zusammengedrückt ; die Halszange schmal. 1. atripes Löw. Neue Beitr. II. 15. 30. Ein 5 und 2 @ ohne nähere Bezeichnung des Standortes, doch jedenfalls aus Oesterreich, und zwar aus der Wiener Ge- gend. — Aus Schlesien dureh Dr. Scholz. (Lö w.) 72. tessellatus Lö w. Attalia und Phinika. 33. poecilogaster Löw. Linnaea. IV. 101. 55. Herr Zeller fing die Art bei Triest im September und im Juni am Aetna. (Lö w.) 74. pyragra Zeller. Asilus pyragra Zeller. Isis. 1840. 60. 13. == — Löw. Linnaea. IV. 105. 56. == — Zetterst. Dipt. Scand. I. 172. Ich fing die Art im Sommer 1853 um Nussdorf hier undda an Hecken, doch selten , im heurigen Jahre konnte ich an den gleichen Standorten kein einziges Stück derselben auffinden. — Herr Frauenfeld fing sie bei Mödling. (Egger.) — Olfen und Pesth vom Juni bis August. (J» v. Frivaldsky.) — Schlesien. (Scholz.) — Schweden. (Zetterstedt.) — lu Deutschland fast überall nicht selten. (Lö w.) aA 42 2 ee Ds 409 75. sibirieus L ö w. Sibirien. 9. Gruppe: Epitriplus Lö w. 76. eingulatus Fahr. Asilus cingulatus Kabr. Spec. Ins. II. 464. 25. Eutom. Syst. IV. 385. 41 und Antl. 172. 36. — — Meig. Classif. 268. und System. Beschr. II. 325. 29. — — Schrank. Fauna. boic. Ill. 2548. — — Fall. Dipt. suec. Asil. 10. 6. _ -— Macg. Dipt. d. Nord. 33. 10. und 8. & Buff. 305. 10. — — Zeller. Isis. 1840. 59. 12. — — Löw. Isis. 1840. 541. 16. und Linnaea. IV. 109. 57. u — Zetterst. Dipt. Scand. I. 1706. — cannulatus M acg. Dipt. 36. 16. Diese leicht kenntliche Art fing ich in der ganzen Umge- bung Wien’s alljährlich in grosser Anzahl. Sie setzt sich an die Blätter von Hecken und Lauben, insbesondere in der Nähe von Wohnungen, und ist weniger scheu als andere Arten. Ich beob- achtete sie den ganzen Sommer hindurch und bis zur Weinreife. — Im Prater und in der Brigittenau auf niederen Pflanzen häufig. (Egger.) — Bei Ofen im Juli. (J. v, Frivaldsky.) — Herr Zeller fing nach dem Zeugnisse Dr. Lö w’s die Art bei Triest. — Nach Meigen in Oesterreich. — Schlesien. (Zeller, Scholz.) — Würtemberg. (v.Roser.) — Preussen. (Hagen.) — Schweden. (Bohemann. Zetterstedt.) — Fahricius aus Italien, Baumhauer aus Süd-Krankreich. (Meigen.) — Ganz Europa mit Ausnahme der nördlichsten Theile; Neapel, Rom. (Löw.) 77. setosulus Zeller. Asilus setosulus Zeller. Isis. 1840. 58. 11. _ — Löw. Linnaea. IV. II. 58. — — Zetterst. Dipt. Scand. I. 172.. — striatus Macg. Dipt. 35. 14. und S. A Buff. 1. 306. 14. ! — — Meig. System. Beschr. II. 340. 54. — nanus Löw. Isis. 1840. 540. 5. Um Mödling und am Kahlenberge, sehr vereinzelt, im Jahre 1853 nur 4 Stücke, im heurigen Jahre 12; Hochsommer.— Im Prater und der Brigittenau auf niederen Pflanzen sehr häufig. (Eg ger.) — Auf Waldwiesen und in Auen stellenweise durch ganz Oesterreich; Hochsommer. (Rossi.) — Ofen und Pesth im Juni und Juli. (J. v. Frivaldsky.) — Glogau. (Zeller.) — Schweden. (Zetterstedt.) — Mittel-Europa. (Löw.) 410 78. inconstans Meig. Portugall, Klein-Asien, Süd-Frankreich. ? culiciformis M eig. 79. senex Meig. Portugall. 80. arthritieus Zeller. Asilus arthriticus Zeller. Isis. 1840. 64. 16. = — Löw. Isis. 1840. 543. 11. und 584., dann Linnaea. IV. 118. 61. Ich fing ein einzelnes Exemplär im Jahre 1853 mit anderen, Jedenfalls in der Umgebung Wien’s, doch ohne über das nähere Vorkommen dieser Art Rechenschaft geben zu können. — Glogau. (Zeller.) — Mittel-Europa. (Lö w.) 81. emarginatus Löw. Italien. 2. striatus Meig. Wahrscheinlich eins mit A. setosulus Zeller. 83. eulieciformis Meig. Taurische Halbinsel. Wahrscheinlich identisch mit A. inconstans. II. Abtheilung: Arten mit nicht zusammengedrückter Legeröhre. 10. Gruppe: Antiphrisson Löw. 84. adpressus Löw. Deniglu am Mäander. 85. angustifrons Löw. Am Mäander. 86. tröfanreızs Löw. Linnaea. IV. 128. 65. Herr Frauenfeld brachte die Art aus Dalmatien mit. (Egger.) — Ofen im Jwi. (J. v. Frivaldsky.) — Klein- Asien, die griechischen Inseln; Sicilien. (Lö w.) 11. Gruppe: Asilus Autorum. 87. barbarus L. Nord-Afrika, Süd-Europa. ss. eradroniformis”) Linne. Asilus crabroniformis L. Fauna. suec. 1908. =: — Fabr. Spec. Ins. Il. 461. 5. Entom. Syst. IV. 377. 6. und Antl. 154. 6. = — Gmel. System. nat. V. 2896. 4. _ — Dee. Ins. VI. 98. 7. a — Schäff. Icon. Tb. 7. Fg. 15. ZZ N@eott. Ins. U. 468.3. — — Frisch. Ins. II. Tf. 8. —_ — Schrank. Fauna. boic. IIl. 2541. und Austr. 992. *) Die Metamorphose von Friseh beobachtet, (Beschr. I. pt. 3. Tab. 7. 8.) 411 Asilus crabroniformis Fall. Dipt. suec. Asil. 8. 1. —_ — Latr. Cons. gener. 443. und Gen. crust. IV. 298. — — Meig. System. Beschr. II. 309. 4. —_— — Zetterst. Dipt. Scand. I. 166. 1. — — Dahlb. Scand. Ins. 308. 203. — — Löw. Linnaea. IV. 132. 67. Im Spätjahre bis zum Eintritte der Fröste findet sich diese ausgezeichnete Art an Weideplätzen, wo sie sich an trockenen Kuhdünger hinsetzt, um die dort sich versammelten kleineren Iusecten zu rauben. Sie ist nicht sehr scheu, fliegt oft an dieselbe Stelle wieder zurück, oder setzt sich, weggescheucht, an ein nahes Geländer, oder an einen Baumstamm, von wo sie alsbald ihren früheren Beuteplatz wieder aufsucht. Die im October ein- gefangenen Stücke halten meist schon sehr beschädigte Flügel. Ich beobachtete diese Art in der Umgebung Wien’s allenthalben. — Türkenschanz, Weidlingau, Mödling sehr häufig. (Egger.) — Aus Böhmen durch Se. Durchlaucht Herrn Fürsten R. zu Khevenhüller. — An Zäunen, Gärten und auf freiem Felde, stellenweise durch das ganze Gebiet, im Ganzen nicht selten ; August und September. (Rossi.) -— Ofen und Pesth vom August bis October. (J. v. Frivaldsky.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich. — Aus Tirol. (Schmuck.) — Schlesien bis No- vember. (Scholz.) — Würtemberg. (v. Rose r.) — Nassau. (Schenk.) — Preussen. (Hage n.) — Schweden. (Zetter- stedt.) — Dünemark. (Stäger.) — England und Frankreich. (Walker.)- Ganz Europa und ein Theil von Asien. (Löw.) 12. Gruppe: Rhadiurgus Löw. 89. variabilis Zetterst. Das nördliche Europa und Asien. 13. Gruppe: Pamponerus Löw. %. germanicus*) Linne. Asilus germanicus L. System. nat. II. 1008. 12. I — Fahr. Spec. Ins. IF. 464. 19. und Entom. Syst. IV. 383. 31. 5 — — Gmel. System. nat. V. 2898. 12. = — Fall. Dipt. suec. Asil 8. 2. —ı — Schäffer. Icon. Th. 48. Fe. 9. 10. } = — Panzer. Fauna. CV. 19. R — —' Frisch. Ins. IH. TE. 7. X ®) Die Larven und Puppen von Ratzeburg. (Forstinsecten II. 155. Note 5. ne Tab. X. Fig. 12. a b.) abgebildet und beschrieben, 412° X Asilus germanicus Schrank. Faun. boic. III. 2546. — — Meig. System. Beschr. II. 318. 18. — — Detterst. Dipt. Scand. I. 166. 2. — — Löw. Linnaea. IV. 135. 69. — tiblalis Fahr. Ent. Syst. IV. 383. 32. © Dasypogon tibialis Fabr. Antl. 169. 21. Bei Wien nicht selten; erscheint ziemlich früh, und findet sich hier und da an Hecken und niederen Gebüschen. — In der Brigittenau auf Gebüschen sehr häufig. (Egger.) — Imk.k. Museum aus Oesterreich. — Auf Haiden, in Auen und Bergwäl- dern sehr verbreitet; Mai und Juni. (Rossi.) — Durch Dr. Andersch aus Oesterreich. (Zetterstedt.) — Bei Pesth im Juni. (J.v. Frivaldsky.) — Schlesien. (Zeller, Scholz.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Preussen. (Hagen.) — Bei Greifswalde und Berlin. (Dah1bom.) — Schweden. (Zetter- stedt.)— Dänemark, (Stäger.) — Nord- und Mittel-Europa. (Lö w.) 14. Gruppe: Antipalus Lö w. 91. varipes Meig. Asilus varipes Meig System. Beschr. II. 328. 33. 5 — — Zeller. Entom. Zeit. VII. 280. 1. === — Löw. Linnaea. IV. 136. 70. — macrurus Ruthe. Isis. 1831. 1221. 5 — — Löw. Entom. Zeit. VII. 49. 5 © — zanthopyygus Ruthe. Isis. 1831. 1220. @ — tenax Zeller. Isis. 1840. 52. 5. 5 — aurifluus Zeller. Isis. 1840. 51. 4. © In der Wiener Gegend stellenweise; nicht gemein; Juni, Juli. (Rossi.) — Im k. k. Museum aus Oesterreich durch Gürtler und Megerle — Um Ofen und Pesth im Juni. (J. v. Frivaldsky.) — Meigen erhielt die Art aus Oester-- reich durch Herrn Megerle v. Mühlfeld als Asilus tbialis — Glogau. (Zeller.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Preus- sen. (Hagen, Siebold.) — Schweden. (Bohemann.) — England. (Walker.) 92. truneatus Löw. Ephesus und das Thal des Mäander. 15. Gruppe: Echthistus Lö w. 93. rufinervis Meig. Asilus rufinervis Meig. System. Beschr. II. 324. 27. a) = — RBRuthe. Isis. 1831. 1219. —_ — Zeller. Isis. 1840. 49. 2. _ — Löw. Isis. 1840. 538. 2. und Linnaea. IV. 142. 72. — flavescens Macgq. 8. & Buff. I. 305. 8. 2 "Ich erhielt zwei Stücke durch Herrn v. Kovacs aus Ungarn. — Bisamberg. (Egger.) — Ofen, im Mai und Juni. (J. v. Frivaldsky.) —Meigen erhielt die Art durch Herrn Megerle v. Mühlfeld aus Oesterreich unter den Namen As. femoralis. — Im k. k. Museum durch Gürtler aus Oester- reich. — Schlesien (Zeller, Scholz.) — Preussen. (Hagen.) —Pallas fand sie in Süd-Russland. — Das mittlere Europa. (Lö w.) 94. cognatus. Süd - Russland. — Im k. k. Museum von Dahl! aus Sicilien. rufinervis Meig. (partim.) 16. Gruppe: Philonicus Löw. 95. albiceps Meie. 3 Asilus albiceps Meig. System. Beschr. II. 312. 8 I — Löw. Linnaea. IV. 145. 74. — canescens Meig. System. Beschr. II. 336. 47. — albibarbus Zeller. Isis. 1840. 66. 18. — — DZetterst. Dipt. Scand. I. 172. 7. — nudus Löw. Isis. 1840. 542. 9. et 548. Ich fing diese Art im heurigen Jahre ziemlich häufig am Bisamberge von der Zeit der Kornhlüthe bis zur Kornreife und einzelne Exemplare auch später noch. Sie wählt zu ihrem Beute- platze mit Vorliebe ganz nackte Steine, die an Bächen oder We- gen liegen. Im Gebüsche habe ich sie nur höchst selten beob- achtet, und flogsie, aufgescheucht, vom Boden weg und auf einem nahen Grashalm oder an ein Blatt, so kehrte sie bald wieder “an den früheren Ort zurück. Ebenda traf ich sie auch häufig in Copula. — Bisamberg auf Steinen; Herr Frauenfeld brachte sie ans Dalmatien mit. (Egger.) — In der Wiener Gegend an Waldrändern hin und wieder. (Rossi.) — Bei Ofen und Pesth im Juni und Juli. (J. v. Frivaldsky.) — In Schlesien nicht selten. (Zeller, Scholz.) — Würtemberg. (v. Roser.) — Preussen. (Hagen.) — Schweden; auf der Insel Helgoland, an der Mündung der Elhe und Weser von Hern Dahlbom gefun- a2) den. (Zetiterstedt.) — England, Frankreich. (Walker.)— $ Ir Portugall. (Meigen.) — Nord- und Mittel-Europa. (Lö w.) u IV, Geg 414 Unbekannte Abtheilung, 96. micans Meig. System. Beschr. II. 319. 9. In der Wiener Gegend in Auen und Waldthälern stellen- weise in Mehrzahl ; Sommer. (Rossi.) 97. forcipatus”) Linne et Autor. 98. gracilipes Meig. System. Beschr. II. 330. 36. . Meigen erhielt auch diese mir unbekannte Art aus Oester- reich durch H, v. Mühlfeld. 99. Beunrginatus Meig. System. Beschr. II. 331. 39. Aus Oesterreich durch Herrn von Mühlfeld. (Meigen.) 100. azeröpelus Meig. System. Beschr. VI. 333. 61. Nach Dr. Rossi’s Zeugnisse von Hrn, Scheffer bei Mödling gefunden. Meigen erhielt die Art aus Oesterreich. 101. vardams Meig. System. Beschr. VI. 333. 62. Meigen gibt Oesterreich an. Das Exemplar im k. k. Museum ist Asilus trigonus. 102. Domitor Meig. Im dänischen Seelande. 103. cinerarius Meig. Süd-Russland. Ukraine. 104. punetatus Macg. Frankreich. 105. nigripes Mac.q. Frankreich. 106. pumilus Macg. Frankreich. 107. fimbriatus Meig. Süd-Frankreich. England. Vielleicht das @ von A. colubrinus, wie Herr Dr. Löw vermuthet. E 108. flavescens Macgq. Süd-Frankreich. 109. variegatus M eig. Portugall, 110. versicolor M eig. Portugall. 111. tephraeus Meig. Portugall. 112. decipiens Meig. Portugall. 113. siculus Mac.g. Sicilien. 114. parvulus Meig. ? 115. analis Macg. Wahrscheinlich A. mundus Löw. *) Eine Mischart, die schwerlich je enträthselt werden dürfte, und vielfach ver- kannt und verwechselt wurde. Rossi führt an, dass sie im Mai und Juni auf Waldwiesen, Brachfeldern und Wegen allenthalben gemein sei; v. Roser giht sie als würtemberg’sche und Schenkals nassau’sche Art. Welche von den sicher beschriebenen Arten diese Gelehrten gemeint haben könnten, wage ich nicht zu bestimmen. 415 116. longitarsis Macg. Spanien. 117. noxius Macgq. ? Wahrscheinlich A. flavicornis Ruth. 118. Olivieri Macg. $. 5. Frühere Arbeiten über die Dipteren-Fauna Oesterreichs. Die erste faunistische Arbeit über österreichische Insecten lieferte Scopoli in seiner „Entomologia carniolica,“ welche im Jahre 1763 zu Wien in 8v0 gedruckt wurde. In dieser werden (pag. 359 — 67) folgende Diptera asilica aufgeführet. Erax prostratus Scop. (Laphria Erazx maculatus Scop. atra) — Volat aestate circa - : inquinatus Scop. sepes hortorum et aquaeductus, — rufus Scop. pectori, dum sedet, incumbens Asilus mucronatus Scop. exzpansis pedibus. - punctatus Scop. — crabroniformis L. (Asitus — ferrugineus Scop. crabroniformis) In herbidis re- — lineatus Scop. peritur. — setosus Scop. — forcipatus L. — cinereus Scop. — barbatus Scop. — aestivus Scop. Ist nicht Asi- — ferox Scop. lus cyanurus Löw. — tenthredoides Scop. -- pennipes L. Wahrscheinlich -- rufipes Scop. eine Empis. — niger Scop. — flavipes Scop. — aquaticus Scop. — fulcratus Scop. — pusillus Scop. — dubius Scop. Im Ganzen also 23 Arten, von denen etwa das Drittheil gewiss nicht zu den Asiliden gehören dürfte. Im Jahre 1781 gab Franz de Paula Schrank seine »Enumeratio insectorum Austriae indigenorum“ zu Augsburg im 8Y° heraus. Von Asiticis finden sich (pag. 485 — 90) in derselben folgende Arten: Asitus gilwvus K. (Laphria gilwa) Habitat in sylwis; arborum truncis adsidet parte aprica, ut fere congeneres. — crabroniformis L. Habitat larva in terra; Asilus rarior. — .ater L. (Laphria atra) Habitat frequens Viennae in via regia; et alibi passim ruri. — teutonus L. (Dasypogon teutonus) Habitat in Austria superiori, — oelandicus L. (Diotria oelandica) Habitat in pratis. Gag” 416 Asilus aestivus Schr. ist nicht Astllus cyanurus Löw. — forcipatus L. — nigerrimus Schr. vielleicht Dasypogon diadema. — tipuloides L. vielleicht Leptogaster cylindricus Deg. — podagrieus Schr. — Morio L. Sicher kein Asilus. Im Ganzen also 11 Arten, worunter A. Morio bestimmt nicht zu den Asiliden gehört. B i Joh. Aug. Schultes führt in seinem Werke: „Ausflüge nach dem Schneeberge mit beigefügter Fauna und Flora der süd-westlichen Gegend um Wien bis auf den Gipfel des Schneeberges.“ (Wien 1802 und 1807) aus der Ordnung der Antliaten folgende Diptera asitica au. Asilus ater. (Laphria atra.) Asilus hottentotus. (Dasypogon vi- — aureus. (Laphria aurea.) tripennis.) — cinctus (Dasypogon cinctus.) — minutus. (? Dasypogon ....) — crabroniformis. — muscarius. — ephippium. (Laphria ephip- — oelandicus. . (Dioctria oelan- pium.) dica.) — flavus. (Laphria flava.) — teutonus. (Dasypogon teu- — forcipatus. tonus.) — frontalis. (Dioctria rufipes.) -— tipuloides. _(Leptogaster cy- — germanicus. lindricus.) — gibbosus. (Laphria gibbosa.) — violaceus. (Laphria violacea.) — gilvus. (Laphvia gilva.) Im Ganzen 18 Arten. Die jüngste Arbeit über die Zweiflügler des Erzherzogihums Oesterreich lieferte Dr. Friedrich Rossi. (Systematisches Verzeichniss der zweiflüglichten Insecten (Diptera) des Erzherzogthums Oesterreich.) Aus der Familie der Asitiei werden folgende Arten als Österreichisch aufgeführt: Leptogaster cylindricus. Dioctria aurifrons. Dioctria oelandica. — calceata. — frontalis—= Dioctria rufipes. — . linearis. — varipes = Dioctria flavipes. Dasypogon teutonus. — cothurnata. — punctatus — Dasyp. diadema. — geniculata = Dioctria atri- — sabaudus. capilla. — ruficornis. — Reinhardi. — flavimanus. — longicornis. — cinctellus —= Dasyp. cinctus. — haermorrhoidalis = Dioctria — hirtellu = Dasyp. pülosellus. lateralis. - — niyripennis. — amnulata — Dioctria bicincta. —: fumipennis. — flavipennis — Dioctria auri- — priscus. frons. © — dimidiatus. SS ce, > To 4 DZ Dasypogon fuscipennis = Dasypoyon dimidiatus. Q albipilus nis. Q albofasciatus. laniger. Leptharthrus brewirostris = Dasypog. brevirostris. vitripennis pennis. Laphria gibbosa. — /flava. vulpina. on '„dutea. ephippium. marginata, auribarbis. futlra. fimbriata, nigra — Laphria marginata, gilva. ignea. albibarbis. femorata. Anthrax. atra. fulgida= ? Laphria fimhriata. — Dasyp. fuscipen- = Dasyp. vitri- 417 Laphria dioctriaeformis. nigripennis. Asilus crabroniformis. — .albiceps. foreipatus. opacus — Asil. atricapillus. calceatus — Asil. atricapillus. — aestivus — Asil. cyanurus. geniculatus. germanicus. — . micans, trigonus. — flavipes. — eingulatus. fulwipes = Asil. flavipes. auripilus. pallipes. rufibarbis. varipes» — punctipennis. — omissus = ? Asil. pallipes. — erythrurus. picipes. rufimanus= Asil, atricapillus. — caliginosus. — striatus. — plebejus = Asil, atricapillus, Oline Rücksicht auf die Synonymie der in den genannten Werken aıı- geführten Arten werden von Dipteris asilicis austriacis aufgeführt von,8c0p0li... zmselrank-. » Schultes. . . ON I ne un. 0 oe und im vorliegenden Verzeichnisse . ER 24 Arten, a FRENZEL) - ..125 „ 418 $. 6. Anhang. Tabelle zur leichtern Determinirung der österreichischen Diptera asilica. Die nachstehende Tabelle kann nur dazu dienen, die Bestimmung der österreichischen Arten zu erleichtern. Wer davon erwartet, sicher und ohne Mühe zu den richtigen Namen einer ihm unbekannten Art zu gelangen, der wird sich, wie überall, wo auf die Unfehlhbarkeit des dichotomischen Auskunftsmittels allzusehr gebaut wird, getäuscht finden. Die Ursache hier- von liegt einerseits in der Unmöglichkeit, die zahlreichen, den Gesammt- typus einer Art charakterisirenden Merkmale, in eines oder mehrere zusam- menzufassen und klar zu bezeichnen, anderseitsin dem Umstande, dass der geringste Fehler oder unrichtige Auffassung eines gewählten Merkmals den Bestimmenden immer weiter von seinem Ziele ablenken muss. Ich habe mir sehr viele Mühe gegeben, die Tabelle so brauchbar als möglich zu machen. Leider konnte ich nicht alle österreichischen Arten aus eigener Anschauung charakterisiren und musste daher öfter meinen Zweck auf theoretischem Wege zu erreichen mich begnügen. Folgendes möchte bei der Benützung der Tabelle anzuempfehleu sein: "Bei Dioctria ist die relative Länge des3. Fühlergliedes zu beach- ten, und nicht etwa die Länge der Fühlerglieder überhaupt. Das erste Fuss- glied der Hinterfüsse ist bei alleu Dioctria - Arten in der Regel ziemlich dick, unter verdickt ist daher ein ungewöhnliches plötzliches Dickwer- den des Metatarsus, der daun plump und kurz erscheint, zu verstehen. Wenn der Hinterleib einfärbig schwarz, oder nur mit feinen weissen Hinterrands- säumen versehen angegeben wird, so sind davon nur jene Dioctria-Arten aus- geschlossen, bei welchen deutlich gelbrothe Zeichnungen oder Bänder beob- achtet werden ; denn auch die einfärbigen Arten zeigen, besonders bei be- fruchteten Weibchen, zuweilen weissliche Hinterrandsäume und diese erschei- nen bei vertrockneten Exemplaren auch oft gelblich. Die Schillerstriemen an der Brustseite sind „vollständig“ vorhanden, wenn nebst dem zwischen der Flügelwurzel und dem Prothorax liegenden weissen Striche auch noch an- dere solche Flecken an den Brustseiten vorhauden sind. Bei abgeriebenen oder fettgewordenen Exemplaren fehlen diese Striemen oft gänzlich. Die Grösse des Fühlerhöckers istein relatives Merkmal, und es wäre daher bei dem Besitze eines einzigen Exemplars von Dioctria nothwendig zu versu- ehen, ob der für ungewöhnlich gross gehaltene Fühlerhöcker, nicht etwa als nur mässig gross anzunehmen gewesen wäre, was die nachzulesende voll- 419 ständige. Beschreibung ausser Zweifel setzen wird. Am wenigsten brauchbar wird sich die Bestimmungstabelle bei der Gattung Laphria erweisen, da die angewendeten Charaktere meistens von der Behaarung genommen wurden, die oft sehr veränderlich ist. Es ist übrigens nicht sehr schwierig, die La- phria-Arten nach Meigen, Löw, oder Anderen zu bestimmen, und der Nutzen der vorliegenden Tabelle dürfte sich schon darin zeigen, wenigstens in die Nähe der zu determinirenden Art gewiesen zu haben. Bei den Gattungen Dasypogon und Asilus müssen zuerst die im Texte vorne eingeschalteten Tabellen zur Bestimmung der Gruppe, wohin ein Thier gehöret, benutzt werden. Hat man einmal diese richtig gefunden, so kann die Bestimmung der Art ganz leicht erfolgen. Wenn aus einer oder der anderen Gruppe bisher nur eine einzige Österreichische Art bekannt ist, so wurde diese natürlich nur einfach angeführt, Denn hat man dann die Gruppe richtig bestimmt, so kann die Art eben nur die angeführte ‘oder eine neue Österreichische sein. Es kann beispielsweise ein Thier, welches die Merkmale von dCerdistus zeigt, nur Asilus (Cerdistus) erythrurus, und ein anderes, welches zur Gruppe Stilpnogaster gehört, eben nur Asilus ( Stiipnogaster) aemulus sein. Bei nahe verwandten Arten derselben Gruppe mussten oft viele Merkmale angegeben werden, um sie von einander zu trennen, Ich habe meistens solche gewählt, die bei- den Geschlechtern zukommen, und wo ich dieses nicht vermochte, wurden die charakterisirenden Merkmale des Männchens sowohl, als auch des Weib- chens nebeneinander angeführt, oder ich behandelte 5 und @ wie besondere Arten. So wird man z. B. Dioctria atricapilla, Dasypogyon diadema, Dasy- poyon nigripennis u. A. auch wenn man nur ein Geschlecht vor sich hat, durch die Bestimmungstabelle richtig aufzufinden im Stande sein. Zum Schlusse möchte ich eine Hanptregel anführen, die sich jeder Bestimmende hier und überall gegenwärtig halten möge. Es gibt in der Natur bei aller Gesetz- mässigkeit immer auch eine Menge von abweichenden Formen, die selbst bei der sorgfältigsten Beschreibung einer Art nicht jedesmal berücksichtigt wer- den konnten, und welche den Bestimmenden oft in die grösste Verlegenheit setzen. Diese Verlegenheit wird noch grösser bei der Benützung von analy- tischen Tabellen, wo nur wenige Merkmale angegeben werden konnten. Es darf daher, wenn z. B. die als vorherrschend schwarz oder weiss angege- benen Haare und Borsten in einem gegebenen Falle nicht zutreffen, oder wenn andere Merkmäle nicht ganz genau stimmen, -nicht sogleich an eine unbesschriebene Art geglaubt werden. Viele Exemplare derselben Art werden schon Aufschluss bringen, amı meisten wird es aber nützen, wenn man immer de Gesammtheit der Merkmale berücksichtiget, und sich nirgends mit den Angaben der analytischen Tabelle allein begnügt, son- dern jedesmal in einem grösseren Werke sich Rath und Aufklärung ver- schafft. 420 Leptogaster. Das dritte Fühlerglied deutlich behaart . . L. pubicornis. Das dritte Fühlerglied nicht behaart. . . ®% Beine gelb; die Hinterschenkel beiderseits mit schwarzen Längslinien ; die Fussglieder schwarz, das erste an der Wurzel gelb, was bei lichtgefärbten Exemplaren auch 2./ zuweilen am 2. und 3. der Fall ist . . L. eylindricus. Beine gelb; die Spitzenhälfte der Hinterschenkel lebhaft rostgelb, vor der Spitze mit einem schwarzen Bändchen; die Fussglieder gelb- lich, an der Spitze lebhaft rostbraun, das letzte rostbraun mit schwarzer Spitze. . NL. guttiventris. —- [2 Dioctria. Das Schildchen und die Seiten des Thorax roth D. rufithorax. 1. "Das Schildchen und die Seiten des Thorax 6 DL WAREZ I a ia Tee, aha ee WED Das dritte Fühlerglied länger als das erste und Im erste Fussglied der Hinterbeine auffal- ZWEILEFZUSAMIITEN"." ur lanr ale ne On IN TERN Das dritte Fühlerglied kürzer, oder höchstens so lang, als das erste und zweite zusammen 4. lend verdickt. . . 2 2.2.2.2... D. longicornis. Das erste Fussglied der Hinterbeine nicht ver- Lückile sohsise Ve urchie 2 Dir ealedata} Hinterleib einfärbig schwarz, oder nur mit äusserst feinen weissen Hinterrandssäumen 5. Hinterleib schwarz mit gelbrothenHin- terrandssäumen oder solchen Puncten 14. vollständig vorhanden . ..%. Die Schillerstriemen an den Brustseiten sind höchsteus durch einen Strich zwischen der Flügelwurzel und dem Pro- ‘ thorax vertreten . . 2» 2.2.2... D. cothurnata. 2 3. 4. 3. ; Schillerstriemen an den Brustseiten sind a u fl Un U Sun u [SE a 2 DE Liz 2 0 DW WE u 421 Die Flügel sind bedeutend geschwärzt . 7. 6. I Flügel sind glasartig und höchstens hrannerau getrübt. . x... 5 445% Der Knebelbart messinggelb; Thorax glän- zend schwarz; Flügel verhältnissmässig 7. lang, und gleichmässig geschwärzt. . D. oelandica. Der Knebelhart schwarz; Thorax mattschwarz; Flügel verhältnissmässig kurz, und an der Würzelhälfte intensiver geschwärzt . .» D.atrieapilla. 5 Der Füblerhöcker ungewöhnlich gross D. rufipes. 8. 5 Fühlerhöcker sehr klein, oder doch nur von MERRWDEH GEORBG un #0 Ha een. Das erste Fussglied der Hinterbeine auffal- Be 9. Das erste Fussglied der Hinterbeine nicht au f- A Die Oberseite des Thorax durchaus glänzend schwarz; Hinterleib schlank . BD. byalipennis. Die Oberseite des Thorax schwarz, doch von fahl- 10. gelblicher Bebaaruug dicht bedeckt, so dass sie etwas grün erscheint; Hinterleih DESBIUE Ne eeusn nn DUB, TREM. Vorherrschende Farbe der Beine schwarz . 12. . 11. Ivo Farbe der Beine rothgelb oder BESCHEID ru Das erste Drittel der Schenkel und die äusserste Wurzel der Schienen strohgelb; Fühler- 12. höcker sehr klein. » x =». 2.2» DPD. Reinhardi. ‚fDie Schenkel und Schienen schwarz; Fühler- höcker von mässiger Grösse . . » » .... D.atricapilla.Q Das Untergesicht mit weissem Schimmer ; die Flügel an der Wurzel und am Vorderrande 13. Belblichinds melisıy „ar. D. flavipes. Das Untergesicht mit blass messinggelbem Schimmer; die Flügel an der Wurzel und am Vorderraude bräunlich . . . . D. Baumhaueri. IV. Hlh 422 Das erste Fussglied der Hinterbeine sehr stark verdickt; die Fussglieder nicht ge- ia a ee veretuiides 15.) Das erste Fussglied der Hinterbeine nicht ver- dickt; die Fussglieder unten dunkelbraun : = B UI REN ER AE Mpelmeans: 14. 15. | Die Flügel rauchbraun oder gesch wärzt 16. Die Flügel glasartig. . . 2 2 2.2.2... 12. Das Untergesicht bis obenauf goldgelb; Flügel an der Wurzelhälfte rauchbraun Belärht (>47. ae a Re A: 16. (Das Unutergesicht blass messinggelb, unter den Fühlern ein glänzend schwarzes Fleck- chen; Flügel an der Wurzelhälfte ge- BahwBrzin na ine Sr Bien, 5 D. aurifrons. 5 17. |Der Fühlerhöcker gross, vorstehend. . . . D.aurifrons. 2 Der Fühlerhöcker klein. . . 2.2.2.2... 38 eiufärbig röthlichgelb . . . D. lateralis. Die Fussglieder an den vier vorderen Füssen, mit Ausnahme der Wurzel des ersten Glie- des schwarz oder dunkelbraun. 19. = Die Fussglieder an den vier vorderen Füssen 18. Der Vorderast der Gabelader bildet mit dem Hin- teraste einen sehr spitzen Winkel, so dass sich die durch sie gebildete Zelle allmälig erweitert; der schwarze Fleck un- ter den Fühlern klein . . . „2... D.hyalipennis.Q 19. {Der Vorderast der Gabelader bildet mit dem Hin- teraste einen wenig spitzen Win- kel, sodass die durch sie gebildete Zelle anfänglich mehr gleichbreit, und erst am Ende stärker erweitert erscheint ; der schwarze Fleck unter den Fühlern ziemlich gross. 2 2 2 22... 2 D. bieineta.Q _—— 423 Dasypogon. Saropogon. Der Hinterleib glänzend schwarz, am zweiten und dritten Ringe mit äusserst feinen weis- sen Hinterrandssäumen, die auf dem vierten noch angedeutet sind . . . D. luctuosus. Der Hinterleib tiefschwarz mit einigem Glanze; am zweiten bis sechsten Ringe Jederseits ein pomeranzengelberFleck. . . D. axillaris. Dasypogon. Der Knebelbart weisslich oder glänzend 1. goldgelb; Flügel bräunlichgelb, mehr oder weniger gesältiget . Ey es Der Knebelbart schwarz, Flügel aan » » D.Diadema. 5 Schenkel und Schienen schwarz, auf der Un- terserseite zuweilen dunkelbraun, die mitt- 2. leren Hinterleibsringe ziegelroth . . . D. diadema. © Schenkel und Schienen rothgelb; auf dem Hin- terleibe nichts Ziegelrothess -. - - » ». D. teutonus, Stenopogon. ENOrEUIEN MORE WISDE IE. ah ei. a Die Fühler mehr oder weniger rostgelb. . 3 Der Knebelbart und die Behaarung des Kopfes schwarz; Flügel schwärzlich. . . . D. coraeinus. Der Knebelbart und die Behaarung des Kopfes fahlgelblich; Flügel glasartig, braun- BUCHE: were eheliee,, ara TE ERAERE 5 ED, CAILDSUS. Der Hiuterleib-graubraun oder schwarz . . . 4. Der Hinterleib rostgelb . » + « . 2 2 2... D. sabaudus. Der Hinterleib von graubraunem Ansehen, Flügel fast glasartig . 2 22° .202.020%0%2 0 D. elongatus. Der Hinterleib tiefschwarz, am zweiten Ringe eine breit unterbrochene rostbraune Binde, Flügel dunkelbraun. » » 2 = 2 2.200... D. tristis. Hh-h * 424 Habropogon exquisitus. Xiphocerus. Holopogon. Die Flügelschwarz gefleckt, oder gleich- 1. mässig braun oder schwarz getrübt . 2. Die,Flügel glasartig ‚..ahserne Harte nehmais de Der Knebelbart licht gefärbt . 2... .0.8 2. (Der Knebelbart schwarz mit wenigen weiss- lichen Härchem. 12. su len usa uns Der Knebelbart einfärbig glänzend goldgelb 4. 3. {Der Knebelbart einfärbig blassgelb oder gelb mit schwarzen Härchen genischt . . . 5. Die Flügel an der Wurzel weiss, an der 4. Spitzenhälfte schwarz irisirend . D.nigripennis. 5 Die Flügel gleichmässig blassbraun getrübt D. auribarbis. Die Flügel an dr Wurzelhälfte schwarz, 5 an der Spitze glasarlig. . . ». » » D. dimidiatus. “ JDie Flügel gleichmässig schwarzgrau ge- tb la een ae ua or pete yua SCREEN. © Das dritte Fühlerglied verhältnissmässie Kurz e und breit. . „ „missen... en D. nigripennis. ° )Das dritte Fühlerglied besonders schlank und schmal +» . ». 2 2 2 2° 2... D. fumipennis. 5 7 Die Beine ziegelroth . . . 2 *e * 2... D. brunnipes. -AMDie.Beine sich WaRzr „aan air ana Be Die Behaarung des Hinterkopfes weiss, Flügel auf's reinste glasartig . » » 2. + + D. clavipes. 8. Die Behaarung des Hinterkopfes schwarz, Flü- gel kaum etwas graulich . » . . 2... D. priseus. Eriopogon laniger. Heteropogon. elatus. Jsopogon. Das Untergesicht glänzend schwarz; stark gewölbt der Knebelbart dichtund schwarz D. brevirostris. Das Untergesicht weissschimmernd, wenig - gewölbt, der Knebelbart dünn, und von graugelblicher Farbe .. . . D. vitripennis. 425 Oligoroyon. Stichopoygon. Der Hinterleib schwarz, auf dem ersten Ringe je- derseits ein grauweisslicher, dreieckiger Fleck; die vier folgenden mit grauen Seiten- räudern und schneeweissen Hinterrands- säumen ; der sechste und siebente schwarz; der achte und die Spitze wieder weiss. N Wurzel der ersten Fussglieder röthlich D. barbistrellus. Der Hinterleib schwarz, an der Wurzel eine grauweisse Binde und eine ebensolche, hin- ten ausgebuchtete, auf dem vierten und fünften Ringe, die Spitze des Hinterleibes grauweiss. Beine einfärbig schwarz D.albifaseitur. “ Lasiopogon. Die Fühler schwarz, das dritte Glied nicht sehr schlank; der Grifelnackt. . » .. D. einctus. Die Fühler schwarz , das dritte Glied sehr | schlank; der Griffel behaart. . . PD. pillosellus. —_ Cyrtopogon. 4 Die Klügel glasartig, höchstens an der Spitze 1. braungrau getrübt . . PRRAO ED, Tu“ Top! Die Flügel glasartig mit schwarzen Flecken . D. maculipennis. Die Kühler einfärbig schwarz ..... 4 Das erste und zweite Fühlerglied schwarz, das dritte und der Griffel rostgelb. . . 3. Die vier ersten Hinterleibsringe dicht rost- gelb behaart; Knebelbart blassgelb D. ruficornis. Der Hinterleib einfärbig schwarz mit schmalen weissen in der Mitte unterbro- chenen Hinterrandsbinden; Knebelbart BCHWATE u dan emeihe ja Kirk oe du,” 1 Duıkalvigornis, Der Hinterleib schwarz, der zweite und dritte Ring bei den 5 grauweiss bestäubt; Beine einfärbig schwarz. . .. „277%. lateralis. Der Hinterleib schwarz, der zweite und dritte Ring bei dem 5 nicht grauweiss bestäubt; Beine schwarz, die Kussglieder theil- weise rothgelb . . . »......2.... D. flavimanus. j 426, Anarolius. Acnephalum. Pycnopogon. Crobilocerus. Laphistia. ; sabulicola. Laphria. Die erste Submarginalzelle ist durch eine Quer- 1. adersietwer lite... mm ee Die erste Submarginalzelle ist nicht getheilt 2 Die erste Hinterrandszelle offen . . ... * | Die erste Hinterraudszelle geschlossen . . N Die, Beite schwarz "N Tre I, 2 Die Beine theilweise rothgelb An ı wa | | s.| 8. 9. Die Schenkel schwarz, die Schienen und Rüsseirothgelbz.. ev.) zone une se, oe Die Schenkel und Schienen rothgelb, Füsse SCHWAZ, + ht Denrae nee en ee Lanar Der Knebelhart durchaus oder doch grösstentheils schwarz oder schwarzbraun . . Der Knebelbart licht » . 2 2. 2 2 02% Sehr grosse, mehr oder weniger plumpe Arten. Mässig grosse und ziemlich schlanke Arten . Der Thorax ist vorne schwarz, hinten und am Schildchen dicht gelblich behaart; der Hin- terleib einfärbig schwarz behaart Der Thorax und der ganze Hinterleib ziemlich gleichmässig rothgelb behaart . . Die Flügel auf der Mitte mit einem schwarzen keulförmigen Flecken . » . ! 2.2. Die Flügel ungefleckt oder höchstens vorne und an der Spitze mit dunklerer Trübung Der Hinterleib obenauf hellrostroth oder mit hell-. rostrothem Filze bedeckt...» Der Hinterleih zeigt obenauf nichts hellrost- FIÜNEST RATE FE He L. maroccana. L. atra. L. tibialis. L. rnfipes. 16. 8. L. Ephippium. L. flava ©. L. nigripennis. 9. 10. 11. TREE EEE NN Rn 25 ER 1. 10. 427 zugespitzt, auf der Mitte mit einer lebhaft rostrothen, winklich abgesetzten . Rütkenstrieme‘.’, ..7,.. erythrura. Der Hinuterleib ziemlich lang, hinten nicht zuge- spitzt, auf. der Mitte mit lebhaft rostrothen BEE DBGEERE ..'2 NL ES VENTO, gilva. . Hinterleib verhältnissmässig kurz, hinten Der Hinterleib mit einem oder mehreren dicht weiss behaarten Rugn . ». .».... D Der Hinterleib ohne solcher weiss behaarter Ringe . . . a Der erste Hinterleibsring dicht weiss behaart, die übrigen an den Einschnitten mit gold- gelben; Haäten u Jdizaana „Dig Werhnd, fimbriata. weiss behaart. Die übrigen an den Ein- > 32. » ersten drei bis vier Hinterleibsringe schnitten mit weissen Haaren besetzt . L. dioctriaeformis. Das Untergesicht bräunli ch schwarz mit zwei Bookarm 200 Sun ut 5 » L. Anthrax. messinggelb, mit dem gewöhnlichen 13. N Untergesicht weiss, goldgelb oder REBEL. alt 0 BEHEERIEN IR nöd Taduaing Beartg-. „S10R nara 3300 DESIIT RINGE i N: Hinterkopf rothgelb oder goldgelbh- 14 Der Hinterkopf sch warzhaari g - . . .. L. marginata, Der Hinterleib dünne rothgelbhaarig . . . L. femorata. 15. Der Hinterleib dicht und besonders an den Ein- schnitten mit goldgelben Haaren bedeckt L. proboseidea, die folgenden mit blassmessinggelben Haaren GE DR: a an, ee gibbosa. Die ersten drei Hinterleibsringe mit schwarzen, 16. Die Hinterleib anders behaart , . . een 5 18, une m nn, Der erste Hinterleibsring weiss behaart, die übrigen, besonders an den Einschnitten roth- BRlbRaßrie. 2. Sana Sa 0,0 Alva) Der erste Hinterleibsring nicht auffallend WELEDA ee Der Thorax mit zwei deutlichen Rücken- linien, der Hinterleib auf der Mitte roth- 18. gelb, unbehaart, an den Seiten mit dreieckigen | schwarzen Flecken . . . . 2.2... L. albibarbus. Der Thorax ohne Rückenlinie; der Hinter- leib anders gefärbt . . .... Der Hinterkopf schwarzhaarig . . 3 20. Der Hinterkopf lichthaarig . { 2 ee re ee 19. Der Thorax hinten, sammt dem Schildchen und der ganze Hinterleib ziemlich gleichmässig mit weisslichgelben oder sgelhbröthlichen Haaren bedeckt . . “22 202... L. flava. Der Thorax vorne und hinten kurz und gleichmässig mit weissgelblichen Haaren, der Hinterleib mit fast feuerrothem Filze dicht. besetzt, I. ale m pain 2. Mbafignea? Die Flügelnerven gelbroth. . . 2 2 2.2... L. aurea. Die Flügelnerven braun 2 2 2 nn 2. 28. mässig fuchsroth. nur die Hinter- schenkel aussen schwarzhaarig . . . . L, vulpina. Die Behaarung des ganzen Körpers von anderer Farbe und an den Hinterleibseinschnitten gewöhnlich fehlend oder sehr kurz 6 - 2 Behaarung des ganzen Körpers gleich- a2 dicht, an den Einschuitten weniger dicht besetzt . » 2 2 2 2 80202020200... proboseidea. Der Hinterleibmit grauweisser oder röthlich- gelber Belaarung, an den Einschnitten SCHWARZ, 2 2 a 24. . . . . LI 5 Hinterleib mit einem goldgelben Filze 24, |Erosse Art (11 Linien) Nr 2 DE RueRs Kleine Arten (3&—5 Linien) . » 2 2..2..%25. 1 Die Fühler mässig lang, Thorax wit zarten grauweisslichen Haaren besetzt. . . . L. fuliginosa. Die Fühler sehr lang, Thorax mit langer etwas rauher glanzloser, fast goldgelber Behaarung L. auribarbis. | en ET WER |. Fin and nn Asilus. Lophonotus. 2. | Das dritte Fühlerglied äusserst schmal, linienförmig; das erste Fussglied der Vorder- 429 und Mittelfüsse kurz; Flügel gefleckt A.punctipennis. Das dritte Fühlerglied von der gewöhnlichen Breite; das erste Fussglied der Vorder- und Mittelfüsse von der gewöhnlichen Länge; EI SELL DNESERIECchE Ge tun sel one Die Vorderschenkel uuterseits mit sehr starken fast dornenartigen Stachelborsten Die Vorderschenkel unterseits ohne Stachel- borsten, wenn gleich mit langen steifen Haare Hu 102 IR En I ER Die Beine durchaus schwarz . . . 2... Die Beine pechhbraunm oder schwarz mit gelhen Flecken oder Ringen. . » Der Knebelbart reicht bis auf das halbe Gesicht; Beine pechschwarz . . . . Der Knebelbart reicht weit hinauf .und lässt nur ein Drittel des Gesichtes frei; Beineraplwarzt en LET, Der Ilinterleib schwärzlichgrau mit lichteren Hinterrandssäumen; die Genitalien vorherrschend schwarz behaart; die Haltzangen gross, von oben besehen in der Mitte einen grösseren und einen kleinen Zwischenraum freilassend -. . . 2... Der Hinterleib ohne lichtere Hinterrrands- säume; die Genitalien vorherrschend LEERE RA Are AR Der Hinterleib grau, in gewisser Richtung mit schwärzlichen Rückenflecken, auf der Mitte die Spur einer schwärzlichen Rückeulinie. Die unteren Lamellen der 5 Genitalien am E ude, abgestutzt wie abgebissen ; Legeröhre breit und plump, das Unter- stück ziemlich laug und am Ende stumpf Der Hinterleib grau, ohne Spur von Zeichnungen, die unteren Lamellen der 5 Genitalien laufen in eine Stachelspitze au . IV. A. spiniger. 3. 4. 8. A. pieipes. A. foreipula. 6. A. praemorsus. 3. Lii 430 Der Hinterleib vor den Einschnitten und am Bauche mit weissgelblichen Borsten auf glän- zeud schwarzen Puncten; der schmale Hin- terrand der mässig grossen Haltzange tief ausgeschnitten, die unteren Lamellen laufen in eine kurze scharfe Stachelspitze aus; Legeröhre breit und stumpf, am Ende = etwas klaffend; 4—6 Linien gross . . A.bimucronatus. Der Hinterleib o hun e solcheBorsten; der äusserst kurze Spitzenrand der Haltzange hat einen kleinen scharfen Ausschnitt; die unteren Lamellen laufen in eine lange griffel- förmige. Stachelspitze aus; Lege- röhre mässig hreit und lang, sehr gleichmässig an beiden Seiten zugespitzt;6—8Liniengross A, Stylifer, unten schwarz . . 2 2...” A. albipilus. Die Beine schwarz mit gelben Flecken oder Ringen; Knebelbart vorherrschend Die Beine pechhbraun, Knebelbart weiss, nur SICHHLWIRNIZ fo Ne Be er ee Die Beine schwarz mit vorherrschend schwar- zer Behaarung, die Schienen von der Wurzel bis zum ersten Viertel hellrothgelb A. basalis. 2. Die Beine schwarz, durch die rostgelbliche Behaarung graulich erscheinend, die Schienen nicht bis zum ersten Viertel hell- röthgeibr dei VE rar‘; Der Hinterleib kielförmig mit schwarzgrauen dreieckigen Rückenflecken; Haltzange sehr klein; Hinterrand nicht ausgeschnitten, hellbehaart; Legeröhre sichelförmig 10. schwärzbehaart. . . » 2 0 2 0.. A. trigonus. Der Hinterleib nicht kielförmig, ohne schwarze Rückenflecken; Haltzange sehr gross; Hinterrand ausgeschnitten; Lege-‘ röhre nicht sichelförmig ... MM. 431 Die Haltzauge an der Spitze zweizähnig, einen grossen ellyptischen, und hinten einen sehr kleinen viereckigen Zwischenraum freilassend; Behaarung derselben vorherr- schend schwarz ; Legeröhre auffallend breit und stumpf; das zweite Oberstück mit den eingekeilten Endlamellchen zipfelförmig vortretend, das Unterstück ausserordentlich breit, am Ende dicht punctirt und breit ab- gefundet . . “nn nn „kaum A.tbifurgus. Die Haltzauge an den Oberecke des Hinterrandes kürzer und stumpfer an der Unterecke in einen löffelförmigen Zipfel auslaufend; Legeröhre breit; das zweite Oberstück mit den eingekeilten Endlamellchen nicht zi- pfelfömig vortretend, das Unterstück mässig breit, am. Ende abgerundet, und mit Härchen besetzt . » 2 2.2.2000. 20 A. cochleatus. — Eutolmus. Die Beine durchaus schwarz „2... e Die Beine schwarz, die Schienen bräun- 3 lichroth mit schwarzer Spitze, das erste Fussglied und die übrigen an der Wurzel bräunlichroth . 2.2.2 2040020 * A, sinuatus. Der Kuebelbart oben schwarz, unten gelblich oder rostroth, der Unter- rand des achten Hinterleibsringes bei den 5 zipfelartig verlängert, mit einem roth- 2 gelben Haarbüschel besetzt . ». . „. A. rufibarbis. Der Knebelbart -grösstentheils schwarz. nur ganz unten rostgelblich; der Un- terrand bei dem 5 nicht zipfelartig verlän- gert, mit schwarzer, wimperartiger Be- BARS, Sc oo en ne te ee WR EDIEHEUS. Kin 432 Machimus. Der Unterrand des achten Hinterleibsringes bei dem 5 sehr wenig zipfelartig erwei- tert, die Beine einfärbigschwarz Der Unterrand des achten Hinterleibsringes bei 1. dem 5 stark zipfelartig erweitert, oder durch die schopfig wimperartige Behaa- rung so erscheinend, die Beine theilweise und wenigstens an der Schienenwurzel TRIEB EOHBEN. ar HER Der Knebelbart in der Mitte kaum etwas bor- stigz; das Schildchen schwarz und weiss behaart, am Hinterrande mit einem spar- samen Borstenkranze ; die Borsten vor den Hinterleibseinschnitten sind vorne fahl- gelblich, auf der Mitte und an den - letzten Ringen durchaus schwarz; Beine P) metallisch blauschwarz . . . .. Der Knebelbart in der Mitte mit vielen star- ken Borsten; das Schildchen vorherr- schend schwarz behaart, am Hinterrande init einem dichten Borstenkranze ; die Bor- sten vor den Hiuterleibseinschnitten auch vorne und durchaus schwarz; Beine einfach tiefschwarz . . 2 2.2. 2. 3. A. A. (oder Die Borsten am Hinterrande des Schildchens fahl- gelb, die Beine uur an der Schienenwurzel mit einem .schmalen rothen Bändchen . . Die Borsten am Hinterrande des Schildehens schwarz: die Beine in grösserer Aus- dehnung licht gefärbt . . 2. 2... Das Untergesicht sehr schmal, der Knebelbart vorherrschend schwarzbehaart, der Zipfel des achten Hinterleibsriuges beidem 5 am Ende bogenförmig ausgeschnitten, so dass er zwei deutliche Hörner bildet . Das Untergesicht breit, der Knebelbärt vorherr- schend oder wenigstens zur Hälfte licht be- haart; der Zipfel des achten Hinterleibs- ringes bei dem 5 am Ende nicht ausge- SICH OL.E,N. are a ee A. 4. >. eyanopus. lugens. caliginosus.) rusticus. A. atricapillus. 433 Schienen und die Spitze der Fussglieder schwarz, die letzten Fussglieder ganz schwarz ; der Hinterleib sehr schlank; kleinere Art (6 Linien). . = « . x... A. lacinulatus. Die Gruudfarbe der Beine schwarz; der Hin- terleib nicht auffallend schlank; Die Grundfarbe der Beine gelbbräunlich, matt; die Vorderseite aller Schenkel und 5. | grössere Arten (7— 10 Linien). » . .». 6. mit einem breiten, gelbrothen Ringe, die Schienen und Füsse gelbroth » . . A. Chrysites. Die Schenkel einfärbig schwarz, die Schienen nur Die Schenkel schwarz, vor der Spitze 6. an der Wurzel gelbroth . . 2»... 1. haarung desselben fahlgelblich, mur oben, auf der Mitte der letzten Ringe schwarz; der Zipfel des achten Hinterleibs- ringes bei dem 5 mit langen rostgelbenu Haaren wimperartig besetzt . . .„ . . A. basalis. ET Der Hinterleib graubraun, an den Einschnit- ten mit blassgelblichem Schimmer, die Be- 7 Der Hinterleib schwarz mit weisslichen Hin- terrandssäumen; die Behaarung derselben auf dem Mittelstriche schwarz; der Zipfel des achten Hinterleibsringes bei dem 5 mit laugen, vorherrschend schwarzen Haaren wimperartig besetzt 8. Die Behaarung der Stirne vorherrschend gelblichweiss; das erste und zweite Fühlerglied gelblichweiss behaart ; die Schulterstrieme unvollständig, nur deren Oberende vorhanden, das ein ge- bogenes keulförmiges Fleckchen bildet (9— 43 Linian)ıo 38 una a ae 00. A, Soluhrinns. Die Behaarung der Stirne schwarz; das erste 'Fühlerglied fahlgelblich, das zweite schwarz behaart; die Schulterstrieme voll- ständig vorhanden,schmal und 5-förmig geschwuugen (7—9 Linien) . . » . . A. gonatistes. S Es. 2 434 Mochtherus. Die männlichen Genitalien klein; die Schenkel merklich verdickt. . . ». ...... A. castanipes. 1. (Die männlichen Genitalien dick geschwollen, die Beine schlank ohne verdickte S:chhteiiieellen. VB tem tn N Die: Bühler, Schwarz Wat N ent 2. E z Die Fühler gelb. . . 2 2 2. 2.2.020*0. A. flavicornis. Das Schildchen hinten mit zwei lichten Bor- 3 sten; der Bauch hell- oder aschgrau . . 4. Das Schildchen hinten mit zwei schwarzen Borsten, der Bauch glänzend schwarz. . A. pallipes. Die Borsten auf der Hinterhälfte des Thorax sind vorherrschend gelblich; grössere = Art (8—9% Linien). . » 2» 2 2.2. A. flavipes. Die Borsten auf der Hinterhälfte des Thorax sind vorherrschend schwarz; kleinere Art 4—6Linin). . » 2 2.2020 0+. A. striatipes. Cerdistus. erythrurus. Stilpnogaster. aemulus. Itamus. Die männlichen Genitalien mässig gross, der sechste und siebente Hinterleibsring des © helfen die Legeröhre mitbilden, Die Sta- chelborsten an den Vorderschenkeln ATELNE DENE IC eo Ro Die männlichen Genitalien sehr gross und dick, der sechste und siebente Hinterleibsring des © haben an der Bildung der Legeröhre keinen Antheil. Die Stachelborsten fehlen an den Vorderschenkeln . . . A. geniculatus. in 2. /Die Stachelborsten der Beine mässig lang und fast ausnahmslos schwarz, der sechste und siebente Hinterleibsring des 5 glänzend stahlblau; die Flügel an der Spitze mit wenig intensiver Trübung, deren innere Grenze voll- kommen verloschen ist . 2. 2. *. Die Stachelborsten sehr lang, die an der Vor- derseite der Mittel- und Hinterschenkel und auf der Hiuterseite derVorder- und Mittelchie- nen fahlgelb, sonstschwarz; der sechste und siebente Hinterleibsring des 5 nicht stahlblau gläuzend; die Flügel an der Spitze mit deutlich braungrauer Trübung, deren innere Gränze deutlich zu’ erkennen ish. .. = Wimr iii.» Tolmerus. 1. 2. ee Die Füsse einfärbigtiefschwarz .. Die Füsse schwarz mit braunrothen Striemen auf den Scheukeln und Schienen Der Bauch ist deutlich hell und dunkelgrau ge- würfelt (5— 7 Linien) . . .» Der Bauch ist einfärbig grau, oder nur gauz BINTODI SCHWARZ. "a ar 5 00 salat Epitriptus. Die Beine schwarz, höchstens an der Schienen- wurzel. etwas rothbraun . « . 2.» Die Beine schwarz, die Schenkel und Schie- nen mit gelbrothen oder kastauienbraunen ZIEICHNUDEEN "ae a ee % Der Bauch gewürfelt, ohne Borsten an den Einschnitten; alle Schenkel auf der Ober- und Hinterseite und ein Bändchen vor ihrer Spitze gelbroth; die Schienen gelbroth mitschwarzer Spitze und schwarzem Flecke oder Ringe auf der Mitte. . . . .. Der Bau einfärbig grau, vor jedem Einschnitte stehen ziemlich regelmässig zwei ansehn- liche helle Borsten, Beine schwarz, die Hinterseite der Scheukel und Schienen kastanienbräunlih - . . 2 ss 2 2. 435 A. cyanurus. A. ecothurnatus. A. atripes. 2. A.poecilogaster. A. pyragra, A. arthriticus. 2. A. cingulatus. A. setosulus. 436 Antiphrisson. trifarius. Asilus. crabroniformis. Bhadiurgus. Pamponerus. germanicus. Antipalus. varipes. Echthistus. rufinervis, Philonicus. albiceps. Unbekannte Abtheilung. Asilus micans. — forcipatus. — gracilipes. — duripilus. — maryinatus. — varians. Y Alphabetisches Register. ist Laphistia; E. F. ist Promachus; G. ist Polyphonius und H. ist Asilus.) Acnephalum Macgq. V. Dasypogon Meig. Anarolius Löw. V. Dasypogon Meig. Asilus acanthodes Löw. . s adpressus Löw. . . N . . aemulus Meig . . aestivus Meig. V. A. cyanurus Löw. albibarbus Zeller. V. A. albiceps Meig. albicans Löw. fi . 5 albiceps Meig. albipilus Meig. alpinus Meig. V. A. RER Me analis Macg. . F angustifrons Löw. 5 . annulatus Macg. V. A. Gilähee NER apicatus Löw. apichlatus Löw. . arthriticus zörier., atricapillus Fall. atripes Löw. . P aurifluus Zeller. V. A varipes "Meig. o auripilus Meig., . . . barbarus L. basalis Löw. bicornis Zeller. V. A. einsehen Fall. difurcus Löw . R > 2 . » dimucronatus Löw. bombylius Deg. V. Laphria Gone L. brunipes Fabr. V. A. castanipes Meig. calceatus Meig.V. A. atricapillus Fall. ealiginosus Meig. . . ‚callosus Wied. V. e dnlldaur wiea. calopus Löw. canescens Meig. v. A. Kaiihne ner castanipes Meig. . . . chrysitis Meig. . . n P . einerarius Wied. . R ? . . cingulatus Fahr. P P . . ceochleatus Löw. . cognatus Löw. . . . . . . . colubrinus Meig. “ - 5 . A (Der Buchstabe bezeichnet die Gattung, die arabische Ziffer die Art. A. ist Leptogaster ; B. ist Dioctria; C. ist Dasypogon; D. ist Laphria; H. 69. H. 84. H. 65. HB. 61, H. 95. B.; 19, H. 115. H. 85. H. 22. a. 17, H. 80. H. 43, ER H. 100, H. 87. u, 12, H., 18. H. 11. H. 54. H. 37. H. 585. H. 37. H. 103. H. 76. H. 16. H. 94. H. 40. 438 Asilus cothurnatus Meig. . = ° I e 2 ; erabroniformisL. * = cribratus Löw. . . & . 5 5 . . F h » cristatus Meig. - e s - : euliciformis Meig- ® 2 ‘ > eyanopus Löw. . . . . ° Ö . . > . ceyanurus Löw... . . dasypygus LÖW. . > ° > decipiens Meig. . . . ! s F denticulatus Löw. J 3 ® e 5 : r Domitor Meig. - 2 dorsalis Deg V. Laphria Ephippium Fabr. elegans Löw. . . ® . emarginatus Löw. E 5 . E . . . . R erythrurus Meig. . 3 = excisus Löw. : - . . H r . . . facialis Löw. ä = femoralis Zeller. v. A- sheet Meig. fimbriatus Meig. . » E 2 r . o k & : > flavescens Macq. . R . s 2 5 R flarvricornis Ruthe . 5 . . . . fTtavipes Meig. a r 3 " foreipatusMeig. °. . 0. 0.0.0.0. N foreipula Zeller. . E R F F & fortis Löw. . - e B : 5 . frontalis Fahr. V. Dioctria Tuhhee Be fulvipes Meig. V. A. pallipes Meig. fuscipennis Meig. V. A. spiniger Zeller. geniculatus Meig. . genualis Zeller. V. A. Fushicns Meig. germanicus|L. . . . . . . e . - ‘ yonatistes Zeller. . . 2 gracilipes Meig. . B . e hamulatus Löw. . > . 5 hispidus Zeller. v. A. Yhigchuis Meig. hottentotus Fahr. V. Dasypogon vitripennis Meig. inconstans Meig.. b N 5 . 2 A . ° Kiesenwetteri Löw. . R 3 Tacinulatus Löw. lividus Geoffr. V. Leptogüster euindrieu Deg. longimanus Lö w. - . . R 5 n . longitarsis Macq. Tugens Löw. . a . R . . . . lusitanicus Löw. . 2 . . . . s maäcrurus Ruthe. V. A. Bes Biene, 5 maculatus Fabr. V. Promachus maculatus. marginatus Meig. - . . . . . melampodius Zeller. V. A. rufibarbid Meig. melanopus Meig.. . 3 micans Meig. o 5 . minutus Fahr. V. Dasypogon Deinsehs R ossi. . . . . * EEE = . EEE De 26. 116. 64. 96. 439 4Asilus mictus Löw. V. A. forcipula Zeller. u ı oe D ve Dr EEE L mordaz Löw. . Er R . R . \ . . ubi@nH. 934. a mullscolor .LÖOWen 00. 0 0000 a en e rele . H. 33. . mundus Löw. 5 b R : = - E . r F ° «ul. 58. ji nanus Löw. V. A. setosulus Zeller. } 1 niger Deg. V. A. cyanurus Löw, e ; nigricans Macgq. V. A. aemulus Meig. 2 nigripes Macgq. . H. 105. 1 nozius Macq. dee - Dal ren EN H. 117. F nubecula Löw. . 2 £ % . a 5 . b f H. 4. 3 nudus Löw. V.A. alone Meig. . obscurus Meig. » 2000er «H. 583. 7 Olivieri Macqa. . - Er ee a . H. 118 3 omissus Meig. V. A. RE Meig. 1 opacus Meig. V. A. atricapillus F all. 1 pallipesMeig . A ’ } R . - F » $ mL 59. 2 'parricida Löw. . e r - . . . . > 2 “ . H. 35. Ö parvulus Meig. - E 2 s x . . & are isch, 114. 1 periscelis Löw. . : - = ; : R . ö R e »*H. 28. r picipes Meig. H. 18». pictipes L,ö w. E z 2 Hi: 28. 2 pictus Meig. V. a Pe en ü pilipes Meig. . , $ k 3 H. 52. plebejus Meig. V. 5 Be Fall. pvoecilogaster Löw. . - > h 2 - « 1: ad polypogon Löw, BL .praemorsus Löw, H. 8. pullus Meig.. F i R . . - . . . R , . H.. 20. pumilus Maecgq. ä * 8 » e \ HE 108: { punctatus Meig. V. A. suis ctneiie Kie punctatus Macq. - . P . » b . F . * H. 104. punctipennis ls, s pr P r p E = H. 2. pyragra Zeller. - - . . . . ä . H. 74. rufibarbis Meig. r . * E i MH... 341, rufimanus Meig. V. A. BEER Fall. rufinervis Meig. . . . . i . « . R H. 93. rufus Deg. V. Laphria gilva L. I - rusticus Meig. . s P > . . ; . . “ ::H. 43. Sedakoffii Löw. . R R : . . B bi % . .H. 24. e senex Meig. . € « x . R 2 i z ’ s H. 79. setibarbus Löw. . mr , ° 2 4 " P) F . HE: AT. = 77 seliger Löw. . - r E > Ä ? ® R s H. 5. setosulus Zeller. . s : R 4 2 b ö » 1: AN 1 A ; sibiricus Löw. . . . R R 2 n . n s ß H. 75. siculus Macq. R . r > ; 2 3 ; F H. 113 "5 sinuatus Löw. . . . . . . . . s . H. 30. Bu. spiniger Zeller. F > 3 . . H. 6. stabilis Zeller. V. A. aemulus Meig. I striatipes Löw. H. 60. siriatus Meig. er . R En H. 82 | Kkk* 440 Asilus subulatus Löw. V. A. atricapillus Fall. stylifer Löw. - . R ä x B . 3 . HH. 14. tabidus Meig. V. A. cyanurus Löw. tenazx Zeller. V. A. varipes Meig. tenuicornis Löw. . > 2 R R A E : > 5 4 . H. 3. tenuis Macgq. V. A. erythrurus Meig. ‚ tephraeus Meig. . » 5 - ® 3 ‘ r z & L . H. 111. tessellatus Löw. e r & £ b £ . sch. 78, thoracicus Löw. . r x B & 2 » = £ & H. 48. tibialis Fahr. V. A. germanicus L. Le) » tibialis Fall. V. A. cyanurus Löw. tipuloides Fahr. V. Leptogaster eylindricus D eg. trieuspis Löw, £ z o 6 5 R > k & » H. 10. trifarius Löw. e N . H. 86. trigonus Meig. . s H 9. truncatus Löw. . R ® N x .ıH. 92. variabilis Zetterst. e & - & au. 89. variansMeig. . L & . S- . H. 101. variegatus Meig. . £ ® ° : B 2 » H. 109. varipes Meig. R ? x k F 5 A . x Hl: 9% varius Meig. V. Asil. bifurcus Löw. versicolor Meig. : Rn 1 zanthopygus Ruthe. V. A. varipes Meig. Q Dasypogon albipilus Meig. V.D. fumipennis Meig. 5 albofaseiatus Meig. rim KT Rage analis Fahr. . . S . x ® z n & ©. anthophorinus Löw. . 8 ER N Eu 67. apicalis v. Roser. 1% apiformis Löw. 2 2 R Bit z © armillatusFall. V.D.brevirostrisMeig. Q atratus Fahr. 5 h € auribarbis Meig. © axzillaris Löw. £ 5 . ö ©. darbistrellus Löw.. r ° - k ° x R .«C. 51. [9 © [9 . . . . . . . . . . . . . . . . brevipennis Meig.. S e 2 e revirostris Meig. . . . dörunnipes Meig. E . . . 2 brunnipes Fabr. V. Asilus castanipes Meig. , eallosus Wie . £ . r ® - e h .C.- 18. centralis Löw. - b c . - E % . R h » €. 60. chalcogaster L. Duf,. . . ® . . B DR: . ..C. 88. einctellus Meig. V. D. cinctus Fahr. cinetus Fahr. . . clavipes Löw. ° k , coracinus Löw. eylindrieus Fahr. < 2 Diadema Fabr. £ 2 7 dimidiatus Meig. Ehrenbergi Löw. . 2 . E elatus Meig. . 2 - 7 > aRkeanmnnamamgn 3 [7 Dasypogon elegantulus Meig. V.? Dasyp. sculiger Lö w. tener. Löw. inaequalis Löw. elongatus Meig. erythroceros Schummel. eucerus Löw. & F exrquisitus Meig. & 2 = . Fabricii Meig. R X fasciatus Meig. V D. ejliedricns Fahr. fasciculatus Löw. . F P r fimbriatus Meig. . . > - flavicinctus Meig. . . . . . . flavrimanus Meig. fuleicornis Maca. E . P fulvus Meig. . ” A g » fumipennis Meig. fuscipennis Meig. V.D. dimidiatus Mei E glaucius Rossi. . “ s . hirtellus Fall. V.D. udn Fabr. hirteltus Meig. V.D. pilosellus Löw. hybotinus Löw. 2 - k i . inaequalis Meig. . > R . interruptus Meig. v. D. ge Maca. 5 Iris Meig. V.D. venustus Rossi. Jubatus Löw. Jugulum Löw.. Junceus Meig. R ä f ’ A 3 Kolenatü Gimmerth. laevigatus Löw. . { . = Janiger Meig. laniger Zeller. V.D. PRRRER: Löw. lapponicus Zell. . = : H . > - R !ateraälis Fall. F 2 - . F E , leucocephalus Meig- > . ö ö . > liburnicus Germ. V.D. Diadema. Q limbatus Fabr. A . ri . F . litura Zeller.V.D, an ea Q longiventris Löw. . . r . ; longitarsis Fall. V.D. ARE m. eig.'5 Zuctuosus Meig. z . . . . . . luteicornis Zetterst. . - . . . z . ° Macquarti Berris, . P x P . maculipennis Maca. . manicatus Meig. . R - : . . Manni Löw. . . megilliformis Löw. melaleucus Meig. . ä 3 r h s R . . melampygus Löw. . melas L. Duf. . 2 2 ö mülvus Löw. F 3 = minutusMeig. v. D. vers Ahe BON eL miztus Löw. 441 45. 442 Dasypogon monticola Schummel. « a. . . ö 2000 0 87. nigrifrons Löw. . 5 3 5 \ E r v & ©. 49. nigripennis Wweig:; ® ul a £ E £ . 3 C. 29. nubilus Meig. & A > > ‘ v x 2 ° c. 72. ochreatus Löw. . ® R ® . c. 19. olivaceus Löw. 5 s s 5 e £ c. 61. Olivieri Macq. a R 5 . - - 5 L s v . €. 63- ornatipes Löw. . 3 - . €. 40. pilosellus Löw.. e - E : R ©. 53. platynotus Löw. . n ° . b E ee. 6. priscus Meig. 5 B . 5 5 €. 35. ruficauda Fabr. . . . c. 7. ruficornis Fahr. , e > F g 5 v . .-C. 55. rufipes Gimmerth. . A < “ F ’ C. 84. rutilus Meig. V. D. le Nici Q sabaudus Fabr. . - a 5 2 ; E c. 20. scaliger Löw. . e Ä € . . e 3 ’ : . €. 46. scoparius Löw. . . x! v P e R i x F . €. 38.- scutellaris Meig. - ® . r ? . - ’ 3 5 SEE. 3. siculus Macq. n > & €. 32. striatus Fahr. C. 76. succinctus Löw. . £ " ie . R 3 5 h 3 » €. 39. tursalis Löw. 2 5 b e 5 e - n E ö MUS.BE tener Löw. . R > 5 . { E - ? h g .» €. 47. teutonusL.. : 2 £ e 11. tibialis Fahr. V. Asilus L. © timidus Löw. . > ‘ ö Sa a tipuloides Fabr. V. Sender eytinaricna Deg. tristis Meig. . . 3 : 2 h 210.) MRHF: variegatus Wied. V. D. RERTEFOR wiönd venustus Rossi. .- . > 2 : . ’ ß N io. 734: vitripennis Meig. ® . E - 2 3 B e Sc. 794: Waltliüi Meig. R P = 2 h R lie, 79, Dioctria annulata Meig. V. D. bieindtae Q atrata Meig. V.D. atricapilla Meig. 5 atricapillaMeig. R E s B 3 aurifrons Meig . . 5 . ’ 3 R ’ . B. 9. BaumhaueriMeig -. ö 2 . 5 . Hang a: bicinctaMeig. . 6 z £ . . . & ; 2 B. 18. cealceataMeig. k . ® . ’ B. 0 chalcogastraL. Duf. V. Dasypogon enuleoguster, eingulata Zett. . s . . £ . . . % .« B. 22. Aonlenata Meig. B 2. flavipennis Meig. V.D. ua Meig. 8 flavipesMeig. . Z y 2 2 .B 13 frontalis Fabr. V.D. en De frontalis Meig. V.D. flavipes Meig. fuscipennis Fall. V.D.atricapilla Meig © fuscipes Macegq. V. D. atricapilla Meig. ® ö Gagates Meig. . a . : F WB» I geniculata Meig. v. D. ri le, Q ; Dioctria gracilis Meig. V. D. hyalipennis Fahr. haemorrhoidalis Meig. V.D. lateralis Meig. harcyniae Löw... . E . R x = - . 3 humeralis Zeller. . 5 . - » h . Ayalipennis Fahr. infuscata Meig. V. D. bicincta ‚Meir: Tata Löw. . e E = a R Tateralis Meig. N ‘ TZinearis Fabr. Tongicornis Meig. Meigenii Shuckard. V. D. Akira Meig. melas L. Duf. V. Dasypogon melas. nigripes Meig. V. D.atricapilla Meig. © nigripennis Costa. V. Dasypogon luctuosus Meig. oelandicaLl. . . e . Reinhardi Meig. . - E . a . . F X rufipes Deg . : ri . 2 . s . rufipes Zeller. V. D. flavipes Meig. rufithorax Löw.. . ? semihyalina Meig. V. D. Dasıı Meig. i speculifrons Meig. umbellatarum Meig. V. D. eolhurndte Meig. varipes Meig. V.D. en Meig. i Wiedemanni Meig. . g 5 F N ’ ? s ö Gonypes Macg. V. Leptogaster B. Laphistia sabulicola Löw. . Laphria albibarbis Meig. Anthrax Meig. * - atra |. „, “ aurea Fabr. aurifera L, Duf. e auribarbis Meig. . . . . ” = r . N chrysocephala Meig. x s . cincta Fabr. V. L. fuliginosa Be cincta Zeller. V, L. auribarbis Meig. dimidiata Löw. . x . . . . } R » dioctriaeformis nn ‘ s R . ‘ x ® dizonias Löw . ° Fi ; “ . ‘ ‘ . ; N Ephippium Fabr. 2 : E R ’ ” . . erythrura Löw. . ; . . . R ‘ ’ . femorataMeig. . R . , i F “ > a fimbdbriata Eee . . > . . . . . . flava L. flavicincta wei V. Zelbghegen noise Meig. fulgida Meig. V. L. marginata L. fuliginosaPanz. . . . fulva Meig.. . . . . . . . . gyibbosa L. . “ . 3 . R . E gyilval.. A . - “ r . , . H . T ignea Meie. - £ A B . : . . . . lapponica Zetterst. . Baum Bus 5 BeueEkmES m® Berem® 443 444 Laphria Zutea Meig.- . . . e . - . . . . . E. marginata|L. . k 2 s - 4, - G h . . E. maroccana Fabr.. R A . A . ’ 2 5 + E. nigra Meig. V. L. marginata L. nigripennis Meig. R - ’ E . > k o . E. E nitidula Fahr. . ° k 2 . . ® pedemontana Fahr. v. L. FR #, ; podagrica Meig. 2 £ © D h - e . + E. proboscideaLöw.. Ä £ 2 - ! t 5 * $'E. rufipes Fall. . k ; % { r R n . E scutellaris Meig. V. Dasynogon scutellaris Id. tibialis Meig. - . . . . . . - . . E ungulata Wied. € - A R e . . . A : . E ursula Löw. . > & . r ‘ B R Au? 8 .E venatrie Löw. . G 2 - 2 & 5 . - Day . E violacea Meig. . ° 5 ® 5 k > . E vulpinamMeig.. . . . . A & e . . E. Leptarthrus Steff. V. Dasypogon Meig. Leptogaster eylindricus Deg. . . . A. eylindricus Meig. V.L. guttisentiis zelaxuh dorsalis Dahlh. . E . , e $ s A, fuscus Mecig. V.L. PERRFEREREFREN De gracilis Löw. . . . . . , - . 2 . A. guttiventris Zetterst. : 2 . 2 . ® 13 hispanicus M eig. = . ° e J ö 2 : Y . A. nigricornis Löw. . . . . ‘ ’ ER nitidus Macg. V. L. suriegrtns Los; Pallasi Meig. . . ° e h a, We pallipes vw. Roser. v. rn. uttiecaris Zeoriereh palparis Löw. . & i s A. pedunculalus Löw. . ® & 5 n . £ s . “A. pubicornis Löw. . s & . E . h Q aA; pumilus Macq.- » i > 2 P R b f Aug A subtilis Lö w. S 5 € £ r 2 . 2 A 3 KIA, tipuloides Meig. V.L. cylindricus Deg. variegatus Lö w. ° & B ° . . A. Promachus leoninus Löw. . . s . ß . ° d . ’ HE. maculatus Fabr. . . . a R o : . 5 ° oa 3 pietus Meig.. £ . - s 2 . ö AR “ E. Polyphonius laevigatus Lö w. . . . . . ‘ . . . : & Triclis Löw. V. Dasypogon Meig. Beise an den Küsten Dalmatiens im Monat Mai und Juni 1854. Von G. Frauenfeld. i Wenn auch durch den Verkehr seit langer, langer Zeit naturwissen- - schaftliche Gegenstände in reichlicher und wohlfeiler Weise immer in die - Hände des Naturforschers gelangten, so tritt doch der wahre wissenschaft- -Jiche Gewinn erst dort in würdiger und entsprechender Weise hervor, wo die Untersuchung an Ort und Stelle dem Kundigen möglich war. Es wäre überflüssig, erst auf die Früchte solcher blos in naturwissenschaftlicher Ab- sicht im grossen oder kleinen Massstabe unternommenen Reisen hinzuweisen, die Ueberzeugung ihrer unerlässlichen Nothwendigkeit steht unerschütter- lich fest. ' , Der grosse Aufschwung, den die Naturwissenschaften in unsern Tagen _ genommen, durchdringt immer mehr und mehr auch die fernsten Kreise, und wenn es noch nicht lange her ist, dass es eine Art von Resignation erfor- derte, unter der blossen Aegide als Naturforscher zu reisen, so gelingt es der überwiegenden Ueberzeugung, dass diese Wissenschaft das sittigendste Prineip in sich schliesse, immer mehr und mehr, jenes geringschätzende Be- lächeln der Beschäftigung des Naturforschers, jenes stumpfsinnige Anstaunen des Treibens desselben in jene Sphäre zurückzudrängen, wo rohe Unbildung den Sinn für geistiges Streben noch in blöder Unwissenheit gefangen hal- n; so wie jenem noch schlimmeren, traurigen Missachten der höchsten Blüthe des menschlichen Geistes von Solchen, welche auf höhere Bildung Anspruch machen, den Stempel der Beschränktheit aufzudrücken. Der höchste Schutz, den die Naturwissenschaften in gerechter Anerken- nung in Oesterreich gefunden haben, wirkt beglückend auf Verbreitung der- 4 elben, und ich kann es mit freudiger Ueberzeugung aussprechen, wenn mau IV. Lil 446 den Grad der Bildung nach dem Grade der Würdigung wissenschaftlicher Bestrebungen beurtheilen kann, Oesterreich gegenwärlig ohne Zweifel in erster Reihe zu stehen kommt. Ich kann mich bei meiner mir durch die Munificenz des k. k. Obersikämmerer-Amtes ermöglichten Reise in Dalmatien in diesem Frühjahre überall des freundlichsten Entgegenkommens , so wie nur höchst dankbar der ehrenvollen Aufnahme von Sr. Exc. dem Herrn Gou- verneur von Dalmatien, F. M. L. von Mamula, rühmen und der güligen Bereitwilligkeit erwähnen, mit der er mir offene Ordre zur Förderung mei- nes Reisezweckes für ganz Dalmatien ertheilte. Ueber meinen Besuch einiger kleinerer Höhlen Krains während meiner Hinabreise habe ich noch während der Dauer derselben Nachricht gegeben, und sind die Resultate in der Versammlung des Vereines im Monat Mai mil- getheilt worden. Meine Ankunft in Triest war keine sehr liebliche.. Ein rauher, scharfer Wind trieb immer dickere Nebelwolken vor uns zusammen, die, als wir auf der Höhe von Optschina ankamen, den nach der allbekannten Phrase: ecco il mare — überraschenden Anblick hinab in die Tiefe des schönen Triester Busens auf das weitgedehnte adriatische Meer uns ganz entzogen. Schob die Bora mit gigantischen Armen manchmal eine riesenhafte Masse des Nebels mit stürmischer Gewalt zusammenpressend bei Seite, dass auf einen Augen- blick der Schatten eines Schiffes erschien, so war es wie der fliegende Hol- länder eben so schnell wieder zerronnen und spurlos verschwunden. Noch mehr verschlimmerte sich das Welter die nächsten Tage, so dass ich meine Abreise verschieben musste. Ich benützte diese Zeit zu einem Ausfluge in die Grotte von Corniale, von der ich jedoch nicht sonderlich erbaut war. Möglich, dass das rasende Unwetter, welches mich bei der Hinfahrt geleitete, mich so missmulhig gestimmt hatte, dass mir diese von Koih und Rauch so verunreinigle Gruft hässlicher erschien, als es sonst der Fall vielleicht gewesen wäre. Titanethes albus Sch. und Poduren ausgenommen, fand ich nichts Lebendes darinnen, und dürfte in diesem schmutzigen Loche auch schwerlich zu finden sein. Den Vormittag vor meiner Abreise benützte ich zu einem Besuche des Triester Museums, das unter Herrn Custos Freyer’s thätiger Leistung rüslig vorwärts schreitet. Ich will gleich hier erwähnen, dass ich in allen Städten Dalmatiens dem höchst erfreulichen Streben begegnete, an allen höheren Bildungsanstalten naturhistorische Museen in entsprechendem Masse zu er- richten, wofür sich auch die betreffenden Männer mit besonderer Liebe be- mühen. Die Paludinen, die ich vorzüglich in Triest besah, boten mir nur wenig Bemerkenswerthes. Eine unbestimmte Art (curta Kst.) war mir darum merkwürdig. dass sie aus Hypochthon Schreibersii Ftz. stammt. Obwohl in neuester Zeit Paludinen in den Krainer unterirdischen Wässern gefunden worden, so sind es nur solche bis zur Grösse von P. minutissima Schm. P. curta kenne ich noch nicht als Grottenbewohner,, doch sind die dalma- tinichen Höhlen und deren Wässer bisher nicht untersucht und mögen noch 447 manches Unerwartete enthalten. Pat. corosa Rssm. = cineraria’Ktsch., beides mir unbekannte Namen, erkannte ich für P. Kutschigii Kst. Die P. analina, unter welchem Namen in verschiedenen Sammlungen wohl sehr heterogene Sachen stehen, ist die echte P. staynatis Bst. Mittags eingeschifft, brachte mich der Schraubendampfer „Jonio* end- ; lich, nachdem wir den tief in’s Festland hineingreifenden Quarnero durch- - schnitten, gleich in die Hauptstadt Dalmatiens. Weit im Hintergrunde zog sich in langer Linie das Velebitschgebirge hin, zu meiner höchsten Ueber- - raschung tief über die Hälfte herab blendend weiss mit Schnee bedeckt. Hier schon bot die Gegend jeuen steinigen, unwirthlichen, pflanzenarmen Anblick, der sich, wenige bevorzugte Puncte ausgenommen, längs der gan- zen Küste zeigt, und in weiterer Fortselzung bis nach Kleinasien hinüber- reicht. Den einzigen Erholungsort, den Zara besilzt, den öffentlichen Garten, - dankt es einem Naturforscher, dem Botaniker Freiherrn v. Welden, uud _ während wohl manche Ruhmesthat in den vergilbten Papieren der Archive vermodert, wird die dankende Erinnerung in diesem kühlenden Schatten täglich neu erweckt an jenen Mann, der diess erquickende Laubdach aus einer öden Wüste schuf. Ueber der schmalen Bucht hinter der Stadt beginnt die Terra ferma, wo mit unsäglicher Mühe und Kosten dem harten Boden einige Fleckchen zu Gärten abgerungen worden, in denen sich ein paar hübsche Landhäuser - befinden. Es gewährt einen eigenthümlichen Anblick, grüne Fleckchen “ zwingerarlig hinter ungeheuren Steinwällen halbvergraben zu sehen. Von zusammenhängender Rasendecke, wie unsere Wiesen sie zeigen, ist hier keine Spur. Die von grösseren Blöcken oder kleinerem Gerölle übersäeten Viehweiden sind mit spärlichen Pflanzen dünne besetzt, wenige derselben - haben einen dichteren bebuschten Wuchs, und gerade diese wenigen, wie Guaphalium anyustifolium, Euphorbia spinosa, nicht das warme sammine Grün unserer Wiesenpflanzen ; selbst der während meines ersten Aufent- haltes daselbst im reichen Blüthenschmucke prangende Asphodelus ramosus hat Blätter von bleich-seegrüner Farbe, eben so ungeeignet, den Eindruck _ verschmachtender Dürre zu vermindern. Die den Sammler und Forscher zur Verzweiflung bringenden Dornbüsche der Pistazien, des Patiurus etc. er- freuen in ihrer Färbung das Auge eben so wenig, wie das traurige Grün der verkrüppelten Oelbänme. % Für mich jedoch von hohem Interesse war das schmalblättrige Ruhr- kraut, das ich in grosser Menge von einem Auswuchse schon so weit ent- wickelt besetzt fand, dass ich den Erzeuger, eine Bohrlliege, in hin- _ reichender Menge daraus erhielt (*) *). re -*) Siehe Anmerkungen am Schlusse. EiR® 448 Auf meiner Weiterreise zur See wach Spalato blieb das Velebitsch- gebirge bis Zadar Vecchio in Sicht, nachdem es sich immer tiefer in den Hintergrund des nur hügeligen Vorlandes zurückzog. Nach einem kurzen Aufenthalte in Sebenico, welches zu einem län- geren Besuche ich mir für die Rückreise versparte, umschifften wir die be- rüchtigte Punta della Planca, wo Dalmaliens Festland knieartig gebogen, unbehindert von vorliegenden Inseln, frei hinaus in die See schaut. Doch nicht einladend ist deren Anblick, weithin nichts wie dürrer, nackter Fels, ein hartes, rauhes Bette für den, den die grollende See an das unwirthliche Gestade wirft. Es sieht sich sonderbar an, auf diesem bleichen, kahlen Ge- steine schwarze Schafe herumirren zu sehen, dass man vermeint, sie nagten den unfruchtbaren Fels. Spalato ist eine der wenigen Oasen der dalmatischen Küste, weit schöner und anmulhiger gelegen, wie Zara. Der Weg über den sanften Rücken gegen die Ebene von Salona und die jene Bucht begrenzenden Castelli zeigt friedliche, im.üppigen Weingelände malerisch gelegene Dörfer, die hie und da mit Feldbau abwechseln. Ihr Anblick wirkt um so reizender, als die wahrhaft beängstigende Nacktheit des Bodens längs der ganzen-Fahrt einen gewaltigen Contrast bildet. Die Flora bringt dem Wanderer mehrere liebliche, südlichere Kinder, und es kann kaum etwas Entzückenderes geben, als unter diesem klaren, milden Himmel, wie ich ihn die ganze Zeit meines Aufenthaltes in Dalmatien traf, einen Morgengang von Diocletian’s aus- erlesenem Ruhesitze nach dem längst verschollenen Salona zu machen. Hun- derte von Nachtigallen schmettern ihr wundervolles Lied dem jungen Tage entgegen, mit einer Gluth, die ergreifend wirkt. Es gibt wohl kaum einen Sänger Mitteleuropas, den ich nicht vielfach in der freien Natur kennen gelernt. Der schwarzen und gefleckten Drosseln gediegenes Recitativ, der Lerche wirbelndes Lied, des Rothkehlchens klagender Ton, des gelben Sän- gers vielstimmiger Meistersang, des grauen Gartensängers liebliches Flöten, ‚des Mönches schwellende Strophe, sie alle erheitern, rühren ein empfänglich Gemüth, hoch entzückt aber die Dithyrambe dieses ersten aller Sänger, und ist in so reichem Chore von unbeschreiblicher Wirkung. Eine Schilderung des Ausfluges, den ich von Spalato in das Thal der Cetlina gemacht, habe ich ebenfalls während meiner Reise eingesendet, und wurde dieselbe in der Versammlung im Juni mitgetheilt. Einige weitere Ausflüge in Begleitung der Herren Professoren Cattani und Lanza, deren liebenswürdige Zuvorkommenheit ich hier gerne dankend erwähne, boten noch manches Interessante. Ohne mich gegenwärtig in Einzelnes einzulas- sen, will ich nur eine Bemerkung geben. Während neben dem wildwachsend für uns fremden Rosmarin und officinellen Salbei uud der im Freien selbst schon sich findenden amerikanischen Agave die Pflanzenwelt noch manche glänzende Erscheinung uns bringt, die Amphibien in Lacerta crocea, Michaheliesi, Coluber leopardinus, Dahlü, viridiflavus durchaus Fremdarliges zeigen, die Coleopteren für unsere gemeineren,, stellvertretende südlichere 449 Lamellicornen neben häufiger beginnenden Melanosomen geben, fremde Gestalten von Spinnen auftreten, flüchligere , rauhhaarige Apiden, sind es namentlich die Fliegen, die in ihren bei uns häufigeren Arten auch hier in vorherrschender Menge umherschwärmen. Sind bei den Hemipteren Lyyaeus und PAytocoris durchaus von anderen Arten vertreten, gleich den unseren gewisse Pflanzen und Orte gesellig in Unzahl besetzend , ist für unsere ge- meine Vanesse C. album das weisse L. eben so-häufig, so findet man, oft ärgerlich über die ewige Täuschung, Syritta pipiens, unsere Eristalis und - Syrphus-Arten, so wie die gewöhnlichen Museiden und Tachinarien in eben fü a ed so vorherrschendem Mengenverhältnisse. Nur die kleinen, im Fluge und Benelımen einigen Hymenopteren gleichenden Paragus , bei uns nicht durch grosse Anzahl massgebend, treten in bedeutenderer Häufigkeit hinzu. Ich erinnere ausdrücklich, dass ich nur das durch Massenvorkommen bedingte Characteristische hier berücksichtige, wobei ein Weltbürger, wie Vanessa Cardui, der dem Naturforscher im Süden wie im Norden unserer ganzen Erde, beinahe in jedem Welttheile mit heimatlichem Grusse entgegenlrilt, uns nicht beirren darf. Auch brachte mir der höhere Sommer auf meiner Rückkehr manch’ neues Element, namentlich an Arten, welche trockenen, heissen, nackten Fels- und Sandboden lieben, wie Schweb- und Trauer- fliegen, allein in weit geringerer Mannigfaltigkeit, als die anderen Inseclen- abtheilungen, und — die weniger beschränkten, natürlich hierin abweichen- den Gebiete des Narenta- und Salona - Sumpflandes - ausgenommen — eben nicht besonders zahlreich. Mein nächstes Ziel war Ragusa, berühmt in der Geschichte dadurch, dass sie am längsten ihre Unabhängigkeit bewahrt hatte, sowohl, als auch als einer jener Herde für Erderschütterungen, die noch in neuester Zeit Besorgniss erregend sich kundgaben. Ich fand, wie bisher in jeder Stadt Dalmatiens Mitglieder des Vereines, auch hier Herrn Tribunalrath Giuriceo, einen eben so verdient geachteten, wie geliebten Mann. Es war diess gei- stige wissenschaftliche Band, dessen Anknüpfungspuncte sich mir in diesem Thule Oesterreichs überall so herzlich, so erfolgreich darboten, wohl der siegendste Beweis segenbringender Einigung durch wissenschaftliches Stre- ben. Als ich von der Höhe von Optschina zurückblickte in Krains zau- berische Gebirgswelt, dachte ich Abschied zu nehmen von allem freund und bekannten, da ich fortan in Gegenden wanderte, deren Bewohner mir so .s fremd und unbekannt waren, als ihre Landschaft. Die Theilnahme am Vereine war der Freibrief, mit dem ich mich überall wie zu Hause fand. Einer der Glanzpunete Dalmatiens, das herrliche Val d’Ombla, gehört zur nächsten Umgebung Ragusas. Wenn man den an dem Berge amphithea- tralisch sich erhebenden Stadttheil emporsteigt, gelangt man auf den Aquä- duct, der aus dem Hintergrunde jenes Thales der Stadt köstliches Quell- wasser, für so viele Theile des Landes die grösste Seltenheit, in reicher Fülle zuführt, und auf dem man in halber Bergeshöhe ganz bequem dieses beinahe Eine Stunde lange Thal tief zu Füssen liegend, entlang wandelt. 450 Die mannigfaltigen Krümmungen der Berglehne gestalten die Ansicht immer wechselnd stets neu. Der breite spiegelglatte Strom liegt wie ein Gebirgssee zwischen dem mit mehr oder weniger schmalen Uferrändern steil und hoch ansteigenden Felsengebirge, begrenzt von zahlreichen freundlichen Dörfern, deren Häuser sich, zwischen Rebgelände mannigfaltig gruppirt, oft weit an die Höhe hinanziehen. Ganz im Hintergrunde schliesst sich das Thal kesselartig und umgibt mit beinahe senkrechten Wänden den Riesenquell, so dass man denselben dort nicht umgehen kann. Dieser aber dringt in einem mehrere hundert Quadratklafter Fläche fassenden Becken hochaufwallend , gleich kochendem Wasser aus der Tiefe mit Macht hervor, um hart an seinem Ursprunge einen schiffbaren Fluss zu bilden, der, beinahe im Niveau des Meeres gelegen, wenig von einer Strömung bemerken lässt und mehr einer lieblichen , tief- eingreifenden Meeresbucht ähnlich ist. Einen besonderen Schmuck Ragusas bildet Phlomis fructicosus,, das in zahlloser Menge Alles ringsumher bedeckt; eben so fand ich hier zuerst die weisse und salbeiblältrige Cistrose blühend. Aus ersterem gelang es mir die vollständige Metamorphose von Trypeta femoralis R. D. kennen zu ler- nen, so wie ein weiterer Auswuchs auf Cytisus spinescens mit einer Ceci- domyia von mir entdeckt wurde. Podarcis oxycephala Ftz., obwohl häufig, war seiner Scheuheit wegen schwer zu erhalten, doch gelang es mir, eine doppelschwänzige Missbildung zu fangen, wie- ich eine ganz ähnliche von derselben Art im Museum zu Zara gesehen hatte. Auffallend traf ich von anderen Amphibien , die mir anderorts sehr zahlreich vorgekommen waren, hier gar nichts. So sehr ich Ursache halte, mit meinem Erfolge in allen diesen Zwei- gen und namentlich an Land- und Flussconchylien zufrieden zu sein, so wenig war ich es mit dem treulosen Meere, das sich mir keineswegs hold zeigle. Noch hatte ich während meines bisherigen Aufenthaltes an der Küste es nicht kennen gelernt, wie es aussehen möge, wenn dessen spiegelglatte Fläche gestatte, lief in sein krystallenes Haus zu schauen. Immerwährender Scirocco verursachte fort und fort Marette, einen Zustand, zur Untersuchung und fischen nach Conchylien durchaus ungeeignet. Ein parmal wollte ich es mit Gewalt versuchen, musste aber ohne den mindesten Erfolg davon abstehen, ja ich hätte es einmal bald gebüsst. Es scheint von Allen, die sich daselbst mit Sammeln von Seeconchylien beschäftigen, wohl begriffen zu Sein, dass ein eigenes fischen nach diesen weder Mühe, Zeit, noch Kosten lohnt, sie lassen sich derlei Gegenstände gelegentlich von den Fischern bringen, wie sie denselben bei ihrer Beschäftigung eben zufällig in die Hand kommen. Nur der bestimmte Zweck, die Meeresbewohner in ihrem Leben und Treiben, so wie in ihren örtlichen Verhältnissen kennen zu ler- nen, wäre der einzigelmpuls, sich den kostspieligen und so häufig vergeb- lıchen Beschwerden dieser Untersuchung zu unterziehen, denn die Schwie- rigkeiten, die der Naturbeobachlung am Lande oft genug hindernd und 451 vereitelnd in den Weg treten, wachsen auf dem Meere in’s Riesige und für Manches geradezu in’s Unübersteigliche. Es kann daher nicht befremden, wenn ich davon Niemand beseelt fand und wohl auch Keiner das Meer und seine Bewohner in dieser Hinsicht kennt. Die wenigen Uferbewohner, Jedem zugänglich, besuchte ich fleissig, und es war mir inleressant, die derbschaligen Trochus- und Turbo - Arten zu sehen, wie sie im hefligsten Wogenschwalle munter an den Felsen um- herkrochen. Die wie angekiltet festgehefleten Patelten lieben vorzüglich jene Orte, wo die wildeste Brandung schäumend die Felsen peitscht, wäh- rend Cerithien und Columbellen ruhige, fast abgeschlossene Dümpel und Lachen zum Tummelplatze wählen. Littorina Basterotii zieht sich an den Felsen oft so hoch hinauf, dass sie selbst von den stärkst aufstürmenden Wellen kaum erreicht werdeu, und kriechen da in so enge Spalten, dass man unmöglich begreift, wie sie sich wieder herauswinden können. Diess Misslingen im Sammeln von Seeconchylien bewog mich gegen meinen früheren Vorsatz , einen Ausflug nach Cattaro zu machen, um die Bocche,, jene so hochberühmte, vielfach tiefeingeschnittene Meeresbucht, zu besuchen. Obwohl mir der Himmel den Genuss dieses herrlichen Anblickes während dem Vorüberschiffen neidisch verhüllen zu wollen schien, indem feiner Sprühregen die schönen Ufer hinter dichten Wolken verbarg, so brach doch die Sonne, nachdem wir die erste Biegung umsegelt hatlen, wieder durch, um die herrliche Landschaft, erfrischt von dem erquickenden Thau, in noch blendenderem Glanze zu zeigen. Dieser, nach den Krüm- mungen schnell und immerwährende Wechsel der an dem Dampfer vorüber- ziehenden Landschaften entrollt dem Beschauer ein Panorama von hohem Reize, und herumschiffend um die letzte Landspitze, auf welcher sich das wohlhabende Perzagno an langer Küstenstrecke hin dehnt, dünkte es mir wahrlich zu früh, vor dem im äussersten Winkel versteckt liegenden Cattaro angelangt zu sein. Dicht am Meere, hoch über dieser, selbst wenn man sich schon vor ihr befindet, noch unsichtbaren Stadt ragt der Monte Sello, von der sat- teligen Einbucht seines Gipfels so genannt, empor, an dem sich starke Be- festigungen weit hinauf ziehen. Eine breite, festgebaute Strasse führt zu dieser, schon innerhalb Montenegro liegenden Spitze, die noch mit mehre- _ ren Schneeflächen bedeckt im Meeresspiegel wiederglänzte. Nach der Landung eilte ich unverzüglich an die tief in die Stadt ein- greifenden Felsen, so wie an die wenige hundert Schritte vom Meere, eben- falls ziemlich mächtig entspringende Quelle und umher zerstreuten Stein- blöcke, um Conchylien zu suchen. Pomatias auritus Zgl., Helix Hoffmanni Ptsch. mit ihrem durch die Schale gefleckt durchscheinenden Thiere, die kleine Varietät Monteneygrina, der Helix Pouzolzi Dsh., acies Ptsch., albanica, die von Zara an in zahlloser Menge vorkommende vermiculata | all. ‚ die hier wieder abzunehmen scheint, Clausilia cattaroensis Zgl. mit _ der Var. gracitor waren schnell gefunden, An den Steinen im Wasser sass 452 in unzähliger Menge Paludina yagathinella P. Am meisten erfreute mich jedoch Hydrocaena cattaroensis Pf., die ich wenig Hoffnung hatte zu fin- den, da sie früher nur von jener Stelle, wo der breite Zickzackweg auf den Monte Sello angelegt ward, und die durch diesen vernichtet worden, be- kannt war. Sie fand sich an den Quadern der Stadimauer an einem kleinen Platze, wo sie, von durchsickerndem Wasser benetzt, mit Tremella besetzt waren. Da mir die Verhältnisse den Besuch von Montenegro nicht gestalteten, so besuchte ich blos den mit Fort Trinita gekrönten Höbenpass, durch wel- chen man die letzte bemerkenswerthe Stadt Dalmatiens, Budua, in wenig Stunden erreicht, und trat mit dem frühesten Morgen des nächsten Tages den Rückweg an, um eine Fusspartie über Perzagno, Lasiua, Cartolle nach Ponte Rosa, gegenüber von Caslel nuovo, zu machen. Bei Lastua superiore gelang es mir ganz unerwartet, nochmal die Hydrocaena zu finden, und zwar an einer sehr ungewöhnlichen Stelle, nämlich an einer vollkommen trocken aufgeschichteten Steinmauer, wo nur zeitweiser Regen dieselben be- netzen konnte. Die in stattlichen Büschen häufig wachsende Erica mediter- ranea L. war mit der bekannten Zapfenrose reich besetzt, so wie ein Sar- coma in dem stark angeschwollenen Blütlhenboden von Sala offic. sich mir in grosser Menge darbot. Obwohl dieselben in ihrer Entwicklung noch nicht so weit vorgeschritten waren, dass ich hoffen konnte, den Erzeuger der Galle zu erhalten, so fand ich doch an Ueberresten vorjähriger Stengel einige Deformitäten noch mit dem Thiere besetzt. Zwar waren diese von viel geringerer Grösse und — augenscheinlich viel später, als an jenen frischen Gallen — die schon weit entwickelten Nüsschen davon ergriffen ; doch glaube ich der Analogie nach mit anderen Gymnospermen , dass der- selbe Urheber hier vorlag. Noch interessanter war mir eine in ungeheurer Menge vorhandene Missbildung an den angeschwollenen Blüthenböden der abgedorrten vorjährigen Stengel von Inula viscosa. Da die diessjährigen Triebe der Pflanze noch sehr wenig entwickelt waren, so blieb ich lange in Zweifel über selbe, indem mir dıe darüber ertheilte Auskunft, dass das Kraut bei Verwundungen gebraucht werde und Buscina heisse, keine Aul- klärung gab, denn Alschinger bezeichnet mit diesem Namen in seiner Flora jadrensis die Conyza- Arten, deren Blüthenstand mir mit den hier vorhandenen Rispenüberresten durchaus nicht stimmte. Erst später auf- gefundene, bis zu Ein Fuss hoch entwickelte Pflanzen gaben mir Gewissheit. Spät Abends, nachdem ich noch ein auf Scoglietta della Madonna vor mehreren Jahren vom Blitze zerstörtes Kloster besichtigt hatte, an einem einsamen Hause in Cartolle angelangt, ersuchte ich um Abendmahl und Nachtlager. Die Bewohnerin , eine derbe, verwetterte Dalmatinerin , schlug es mir mit der Bemerkung ab, dass weder Brot noch Wein vorhanden sei, sie auch nicht gewiss wisse, ob ihre Leute, die mit der Barke nach Cattaro gefahren waren , etwas mit zurückbringen würden „ und dass alle Räume im Hause mit Seidenwürmern belegt seien. Lelzteres interessirte mich jedoch 453 so sehr, dass ich sie bat, mir diese zu zeigen. Wirklich lagen in allen Räu- men die schon halbgewachsenen Raupen, jedoch nur auf rohen schlechten Bretern, die sich kaum 1—2 Fuss hoch vom Boden auf unterlegten Klötzen fanden, so dick übereinander, dass es wahrlich ein Wunder war, dass sie nicht sämmtlich zu Grunde gingen. Es mochten nach meiner beiläufigen Schätzung wohl an 30,000 Raupen auf einem Raume von nur wenigen Qua- dratklaftern zusammengehäuft sein. Ich gab ihr einige Rathschläge , wobei ich ihr begreiflich machte, dass sie, wenn auch noch so einfach, mit über- einander errichteten Hürden weit vortheilhafter und gesunder leicht die doppelte Zahl wie jetzt in einem Zimmer unterbringen könne. Meine Theil- nahme machte sie zutraulicher, und sie räumte mir wirklich eine Stube, deren Boden, der rohe, mit etwas Erde bedeckte Felsgrund, zum Lager zu dienen hatte, ein, indem sie die-Raupen übertrug. Leider brachte die spät Nachts rückkehrende Barke nichts als ein Bischen Wein mit. Der Bursche, den ich im Hause getroffen, hatte inzwischen eine Handvoll Knoblauch her- vorgeholt, den er mit Kraut und Knollen ganz gemüthlich verzehrte und den Zimmerraum mit dieser angenehm duftenden Atmosphäre erfüllte. Da ich meinen Gaumen noch nicht dahin gebracht halte, an diesem Gemüse Geschmack zu finden, so war ich schon entschlossen, so ziemlich ermüdet von dem zwölfstündigen Marsche, obwohl ich ausser einem Stück Brot und eiwas Wein den ganzen Tag nichts genossen hatte, mich auf mein einladen- des Lager zu begeben, als die Hauswirlthin eine Handvoll Faba, diese Hauptfrucht der Küstenanwohner , brachte und zum Nachtmahle kochte. Es werden diese, so wie die meisten ihrer Nahrungsmittel blos in Wasser ab- gekocht, und warm auf dem Tische mit Salz und Oel, welches in ganz Dalmatien köstlich ist, versetzt, genossen. Des andern Morgens wanderte ich längs der Küste, deren Felsen mit 3— 6 Fuss hohem Buschwerke oft so dicht bewachsen war, dass man nur mühsam durchzudringen vermochte, bis an die äusserste Spitze gegenüber - von Ponte rosa, wohin ich mich übersetzen liess. Längs dieser Wanderung traf ich die ersten Hutquallen, zu weit jedoch vom Ufer entfernt, um sie aufzufischen. Die Strecke von Castel nuovo bis über Megline hinaus mit seinem schönen pitloresken Hintergrunde mag wohl der erste Anlass gewesen sein zu dem weitverbreiteten Rufe von der paradiesischen Schönheit der Bocche. - Obwohl der zwischen diesen beiden Orten gelegene Eichwald nicht im ent- - ferntesten mit unseren herrlichen kraftvollen Waldbeständen zu vergleichen ist, so verleiht ihm doch die Seltenheit der Wälder hier einen besonderen Reiz, und es gruppiren sich die dahinter ziemlich schnell hoch ansteigenden, ebenfalls mit lebhaft grünem Schmucke bedeckten Berge und der darüber _ hinausragenden nackten Felsgrate so malerisch,. dass sie auch mit Recht hervorgehoben zu werden verdient. Ich fand hier die Blüthen von Cistus monspeliensis mit einer Käfer- - larve besetzt, die mir nach meiner Rückkunft in Wien Apion tubiferum Dj. IV: M mm 454 lieferte. Die Bergwässer, die ich besuchte, enthielten eben so wenig Palu- dinen, als jene von Spalato, während ich sie in dem von den Molini in Val Breno mächtig herabstürzenden Bache, so wie in den in Val di Noce und Canosa nur sparsam rieselnden Bächleins häufig und in verschiedenen Arten vorfand. Es mögen wohl noch ganz unbekannte, jedoch bestimmte Verhält- nisse die Ursache dieser sonderbaren Vertheilung in sich tragen. Der Aus- wuchs auf Scrophularia canina, den ich schon in Spalato, aber noch wenig entwickelt bemerkt hatte, war auch hier nicht selten, die stark zer- nagte Pflanze selbst aber häufig mit vielen hundert Puppengehäusen von Cionus bedeckt. Bemerkenswerth ist, dass der Auswuchs immer nur auf dieser Braunwurz sich findet, die mehrmals in ihrer Nähe gefundene Scero- phularia peregrina aber nicht die geringste Spur davon zeigt. Ich hatte den Ausflug nach Cattaro mit Rücklassung meines Gepäckes in Ragusa gemacht, war daher genölhigt, bald zurückzukehren, so dass meine Abwesenheit von da nur 5 Tage betrug. Ich war daher sehr erstaunt, einen Käfer (Cistela nigrita), von dem kurz vorher nicht eine Spur zu sehen war, in sehr beträchtlicher Anzahl vorzulinden, dass die meisten Syn- genesisien der verschiedensten Art, Cynarocephalen wie Corymbiferen ganz davon bedeckt erschienen, somit so wenige Tage im Stande waren, eine solehe Veränderung hervorzurufen. Dieser Käfer blieb in einer ungeheuren Menge mein Begleiter auf der ganzen Rückreise, namentlich in der Narenta fand ich einzelne Blüthenköpfe von Carduus nutans und Onopordon illy- ricum, mit 30—40 Individuen dicht übereinanderhängend besetzt. Da mir die Riesenplatanen von Canosa so vielfach augerülmt wurden, so beschloss ich, obwohl von solchen Paradestücken nicht immer eben viel erwartet werden darf, einen Ausflug dahin zu machen, muss aber gestehen, dass ich sehr über meine Erwartung davon befriedigt ward. Ich glaube kaum, dass der in dieser Beziehung überall angeführte Affenbrotbaum Afrikas einen viel mächtigeren Eindruck gewähren kann, als diese beiden Giganten der Pflanzenwelt, deren aus einer Entfernung von mehr als 20 Klaftern tief in einander greifenden Arme ein gemeinsames Laubdach bildet, das einen weitgedehnten Raum dicht beschattet. Dass die zwergigen Oelbäume zur majeslälischen Grösse dieser beiden Bäume einen gewaltigen Gegensatz bil- den, ist erklärlich. Von Ragusa aus verliess ich die offene See, mich in die inneren Ka- näle zu begeben, indem ich mit einer Barke bis Stagno schiffte. Hier findet sich eine grosse Seesaline, wo ganz kürzlich der Versuch mit einer Asphall- bodenlage in zwei Soolenreservoirs gemacht wurde, der ein höchst günsti- ges Resultat ergab, indem in weit kürzerer Zeit wohl das doppelte Quantum Salz von blendender Weisse und Reinheit gewonnen wurde ,„ so dass aller- dings zu hoffen steht, dass diese zwar sehr kostspielige Unterlage nach und nach über das ganze Salzwerk ausgedehnt werde. In den um die Salzteiche herum befindlichen Süsswasserkanälen ist Emys europaea sehr häufig, an deren Ufern Boiys netricalis in zahlloser 455 Menge schwärmte. Altiocera claricornis Egg. konnte ich nur in wenig Exemplaren erhalten. 5 In Stagno selbst fand ich an einer Gartenmauer Clausilia strigilata - Rssm. ganz besonders gesellig lebend, indem sie in Löchern zwischen den Steinen bis zu Hunderten in einen Klumpen vereinigt beisammensteckten. Obwohl ich Geselligkeit bei den exaraten Formen dieser Gattung vorzüglich vorherrschend fand, so war doch keine andere in so grosser Anzahl vereint. Auf Delphinium staphysagra fand ich eine Minirfiege, die zu 15 — 20 in einem Blatte lebend, dasselbe mit vielfach verschlungenen, kaum eine halbe Linie breiten Gängen durchzogen. Nach zwei Regentagen, die einzigen während meines ganzen Aufent- haltes in Dalmatien, wanderte ich über die kaum zehn Minuten Weges be- Iragende Landenge, wo zwei gegeneinander greifende Meeresarme die Basis der Halbinsel Sabioncello enge zusammenschnüren, nach Chotilje, um die in ” Val Bistrina gepflegte Austernfischerei zu besichtigen. Es werden an diesem, so wie an noch zwei anderen Orten im Kanale von Stagno piccolo an der abgefischten Stelle alljährlich 12 —1500 aus der Türkei bezogene starke Eichenäste in einer Tiefe von 6— 12 und mehr Klafter in’s.Meer versenkt, und diese Plätze nach einem Turnus von drei Jahren wieder zur Ausbeutung gewählt. Die Fischer müssen dabei jene Aeste mit Schleppankern herauf- haken, und werden von diesen die grossgewachsenen Austern abgerissen. Die Austern, so wie die daselbst in den Steinen sehr häufig vorkommenden Daltoli bilden zwar nicht über Dalmatien hinaus, doch für dort einen nicht unbeträchtlichen Erwerbszweig. $ Auch in Val Klek, einer liefen Bucht dieses Kanals, wo das türkische - Gebiet sich bis in’s Meer erstreckt, und welches ich auf meiner Weiterfahrt nach der Narenta noch besuchte, fischte ich nach den daselbst besonders - gross und zahlreich vorkommenden Steckmuscheln, alldort Sturi genannt. - In dem feinen graugelblichen Schlammgrunde, in'einer Tiefe von 2—4 Klal- ter stehen dieselben aufrecht, beiläufig 4 Zoll’tief in den Boden eingesenkt, mit ihrem Byssus stark befestigt, 1— 2 Zoll klalfend. In jeder Muschel (ich zog wohl 20 Stück heraus) fand sich Pinnotheres, immer nur Ein Indivi- - duum. Ich kann das Verhältniss derselben zu einander wohl nicht bestim- men, nur so viel ist unzweilelhaft, dass die Muscheln, die bei der leisesten - Annäherung mit der Gabel, mit der ich sie herauszog, sich höchst empfind- lich zeigten, an Ort und Stelle ganz wohlbehaglich und durchaus nicht irri- lirt schienen, auch nicht die mindeste Spur einer Verletzung darboten, so dass ich einen für die Muschel gefährlichen Aufenthalt dieses Crustaceums entschieden absprechen zu können glaube, & Von den zwei eigentlichen Mündungen der daselbst einige_Seemeilen breiten Narenta: ist der linke Arm so stark verflächt, dass er nur für sehr seicht gehende Tragheito’s fahrbar ist, die sehr vorsichtig sein müssen, um nicht festzufahren. A en Mmm* 456 Die Nacht war schon tief hereingebrochen, der Wind ungünstig, die Strömung zu stark, um durch Rudern überwunden zu werden, daher das Boot, das unhörbar auf den Fluthen dahinglitt, stromaufwärts gezogen wer- den musste. Hie und da flog ein Rohrsänger, mit scharfem Laute die tiefe nächtliche Stille nur kurz unterbrechend, erschreckt aus dem Schilfe auf, und wie Gespenster huschten einige grössere Sumpfvögel über unsere Häup- ter hinweg. An einigen Schiffen, die sich mitten im Flusse festgeankert hatten, um sich vor den Schnacken zu retten. vorüberschiffend,, flimmerten nach 2 Stunden die Lichter von Fort Opus, an dem Trennungspunkte der beiden Narentaarme mitten im Wasser und Sumpf gelegen, uns entgegen. Den Weg am Ufer der Narenta aufwärts nach Metkovich, so wie auf die ober Gradina sich erhebenden kahlen Felsenberge, und die hart an Fort Opus liegenden Weingärten ausgenommen, kann man in dieser weitgedehn- ten Fläche keinen Schrilt ohne den hier üblichen schwachen Booten machen, die man leicht auf dem Rücken zu tragen vermöchte. Sie sind 8—9 Fuss lang, aus drei dünnen, fussbreiten Bretern, wovon eines den Boden und je eines die Seitenwand bildet, verfertigt. Das Einsteigen, Sitzen in selben, so wie Auf- und Aussleigen erfordert eine besondere Geschicklichkeit im Aequi- liher, da man sonst alle Augenblicke damit umschlagen würde, was auf dem Flusse selbst, der meist mehrere Klafter tief ist, gefährlich werden könnte. Obwohl die interessante Zeit, wo sich unzählige Scharen, nach der Versicherung dorliger Jäger, manchmal wie Wolken dicht, von Geflügel der verschiedensten Art, vom Pelikan und Schwan bis zu den zwergigsten Strandläufern, daselbst herumtummeln, längst schon verflossen war, traf ich doch noch einen grossen Schwarm Seeschwalben einen Seeadler, -der sich um das Gesindel nicht kümmerte, mit tobendem Geschrei umschwärmen, und einige kleinere Trupps von Ardea egretta und garzetta. Aber auch meh- rere Tringa, Totanus, Haematopus traf ich in kleinen Familien vereint auf den Sandbänken herumstreichend, die der Zeit nach (1. Juni) schwerlich diessjährige Junge sein konnten. Ob es nur solche waren, die, irgendwie verhindert, dem Brutgeschäfte gar nicht oder noch nicht oblagen, oder nur gesellig jagende Männchen brütender Weibchen, muss ich unentschieden lassen, da ich es nicht über mich bringen konnte, nachdem ich zu ornitho- logischem Sammeln nicht vorbereitet war, die armen Thierchen in der Zeit der Liebe mit nulzlosem Morden zu verfolgen. Eın Ausflug über Torre di Norino durch das Sumpfland, dessen er- höhtere Stellen mit rohen Pflügen hinter einem Gespann von zwölf Ochsen eben bearbeitet wurden, brachte mich nach Mamatsch, wo öfter nach starken Regengüssen Proteen gefunden werden. Gegenwärtig war keine Spur von Wasser sichtbar, aber auch eben so wenig von Löchern, woraus es hervor- dringen solle, und aus denen man auf unterirdische Höhlungen hätte schlies- sen können. Man sagte mir, dass des Wasser, nach Regen mit Heftigkeit empordringend, den Boden hie und da gewaltsam aufreisse und so jene Thiere manchmal mit auswerfe. 457 Den Weg nach Makarska machte ich in einer Barke zu Nacht, und ob- wolıl die Tage schon sengende Hitze brachten, so wehte doch ein scharfer Luftzug über die See, der mir den Mantel aufnöthigte. “In Makarska findet man, wie in vielen Orten Dalmatiens, verfallene Gebäude und Ruinen mitten zwischen bewohnten Gebäuden. Es sind solche Ruinen verschiedenen Ursprunges und gehören theils dem Alterthume an, - theils der neuesten Zeit, entweder grauenvolle Reste barbarischer Raubzüge, oder beängstigende Zeugen der zerstörenden Gewalt von Erderschütterungen. - Nur theilweise manchmal zum Gebrauche wieder hergestellt, sind sie nebst den Häusern, die oft mehr finsteren, kerkerähnlichen Zwingern gleichen, wohl malerisch, machen jedoch einen melaneholischen Eindruck. i Jeder Tag bot mir nun neues Insectenleben, und ich traf auf den Felsenriffen Makarkas, in Haiden und Gärten zuerst in grösserer Anzahl Bombylier, (*) Trauer- und Buckelfliegen. An Pistacia lentiscus lebte Macro- tenes ruficoltis F. stark verwüstend. Sehr auffallend war mir jedoch, auf ‘ anderen blühenden Sträuchern und Bäumen so wenig von Insecten anzu- ireffen. Dass mir die prangende Blüthe des Granatbaumes nichts bieten würde, war ich vorher gewiss, dass aber auch der, den Rhamneen, diesen in der Blüthezeit bei uns so inseetenreichen Pflanzen, verwandte Paliurus, so wie der angenehm duftende Oelbaum so geringen Besuch findet, über- raschte mich. Vorzüglich beim letzteren trug es dazu bei, den unangeneh- _ men Eindruck, den dieser Baum, der in der Fantasie des christlichen Kindes r immer mit Verklärung umgeben erscheint, auf mich gemacht, zu vollenden. $ Es leben zwar manche Inseeten zerstörend daran, — so fand ich seine Blü- then von einer Tineidenraupe vielfach angegriffen, — allein umschwärmt von vollkommenen Insecten war er nicht. Dass jedoch Zeit und Umstände manche veränderte Erscheinung bieten, bestätigte sich an Paliurus australis. Wäh- rend dessen Blüthe hier so verlassen stand, machte ich drei Wochen später in Zara an ihm die reichlichste Ernte. Ich muss mich wohl mit der Angabe - der blossen Thatsache begnügen, da ich für dieses verschiedenarlige Ver- halten keinen Grund kenne. In Makarska fand ich auch einzig und allein die zu der Gruppe der Macaranu gehörigen Clausitien in zahlreicher Menge an Felsen und Mauern auf der von der Stadt aus rasch ansteigenden Berglelhne. Drypis spinosa und Celsia orientalis waren zwei mir hier neu begegnende Pllanzen. % Von hier aus besuchte ich auch den, wenn eben nicht höchsten, doch wohl berühmtesten Berg Dalmatiens, den Biokovo. Aufsteigend in dem starren kalten Grau des durchaus baumlosen, nackten, sich steil erhebenden mächtigen Küstengebirges, das eines kundigen Führers bedarf, die erklelter- baren Klüfte zu finden, da der in den schroffen Felswänden Verirrte unrelt- bar verloren wäre, sucht das Auge in dem glühenden Sonnenbrande ver- gebens nach erquickendem Schalten. Hie und da nur ragt aus den Felsen- rilzen ein einsamer altergrauer Zeuge jener Sage zum Himmel, die Dalmatien als ein Land mit üppigen Wäldern schildert, die einst lustig bewimpelt ihre Zw) 458 schlanken Häupter weit über den Ocean trugen, anklagend jenen habsüch- tigen Krämergeist, der diesen Reichthum rücksichtslos für eine ferne Zukunft in schwelgerischem Uebermuthe verprasste. Das Primorie überschritten, beginnt eine Reihe von Felsenkesseln, des Karstes sonderbare Felsentrichler, in kolossalem Massstabe dicht aneinander gedrängt, wiederholend; die ersteren ebenfalls kahl und nackt, die weiteren aber von ihrem Rande bis zum Boden mit kräftigen Buchen dicht bewachsen. Staunend sieht man sich in den grünen schatligen Dom unserer Laubwälder versetzt. Eine feuchte, milde Luft umgibt uns, der humusreiche Boden ist mit Sarifraga rotundifolia, Dentaria bulbifera und anderen Pflanzen und Gräsern unserer Voralpenwälder bedeckt, der Felsen bleiches Antlitz ist in das sammtne Grün weicher Moospolster gehüllt, Finken und Meisen, Drossel und Fitis grüssen uns mit heimatlichen Tönen, selbst eingeschnittene Namen und Buchstaben in den Stämmen der Bäume scheinen die Täuschung vollen- den zu wollen; das Beil des Holzfällers ertönt, und erst dessen beturbantes Haupt, so wie sein eigenlhümlich monotoner, melancholischer Gesang bringt fremde Züge in’s wohlbekannte Gemälde, und führt uns zurück in das Land, wo schon so mancher orientalische Anklang uns fremdartig entgegentritt. Wahrlich, diese Wälder sprechen gleich Canosa’s Riesenplatanen auf das deutlichste dafür, was Dalmatien einst gewesen, was es einst wieder werden könnte. Da, wo der schwierige Gewinn das Product fast werthlos machte, dass die vernichtende Plünderung sie verschonte, ist die Vegetation so üppig wie anderwärts in reichgesegneten Gegenden. Was aber Jahrhun- derte der unverantwortlichsten Vernachlässigung zerstörten, ist so leicht nicht wieder herzustellen, abgesehen davon, dass so manche riesige Schwie- rigkeiten hinzutreten, diese Wiedergeburt zu erschweren. Des Dalmaten wichtigster Besitz ist des Landes grösster Feind. So lange der Schafe und Ziegen alles vernichtendem Zahne jener Boden schrankenlos verfallen , so lange ist jede Abhilfe unmöglich. Aus den von diesen letzten Vertiefungen schneidig hinanziehenden Felsgraten erhebt sich steil die gleichförmig abgerundete Felsenkuppe des Biokovo. Die nur wenige Quadratklafter grosse „ oberste Abplaltung trägt eine kleine Steinhülte, die als Capelle dem heil. Georg geweiht, ein par- mal des Jahres zur Messe dient. 2 Der Ruf des Berges stammt wohl von der unvergleichlich herrlichen Rundschau, die er, wie kein anderer Punkt in Dalmatien, gewährt. Tief zu Füssen , gleichwie auf einer Landkarte ausgebreitet, liegen die zahlreichen Inseln auf der silberblinkenden Fläche der adrialischen See. In weiter, wei- ° ter Ferne dämmert wie ein kaum merklicher Schattenstreif die italienische Küste herüber. Rückwärts auf dem Festlande zieht sich die breite schöne Strasse wie ein helles Band durch die ganze Reihe der Thäler, welche an dem Fusse der dinarischen Alpen hinziehen. Erhaben über diesen mächtigen Wall, der Scheidewand des türkischen Gebietes, ist das Auge unbehindert, über die mannigfach gruppirle Gebirgs- welt der Herzegowina hinüber zu schweifen bis in die verschwindende Ferne. _ Lange versunken in diesen schönen Anblick, ward ich durch ein Pärchen _ des Alpenseglers, das mit sausendem Fluge pfeilschnell hart an mir vorüber- schoss, als wollten sie mich von diesem Hochthrone, der wahrscheinlich ihr Nest enthielt, hinabstürzen,, wieder aufgerüttelt. Unerwarteter aber, als die- ser Hochalpenbewohner, war mir Cypselus murarius, der in mehreren Exem- _ plaren herumschwirrte, um so mehr, da ich diesen Segler, der in Ragusa in Betr Menge sich findet, unten in Makarska nicht angetroffen hatte. Aber auch Hirundo urbica, bisher an keinem der Küstenpunkte von mir be- merkt , trieb sich allda herum. Einige Pyrrhocorax umkreisten mit schwe- _ bendem Fluge den Berg, so wie des in Dalmatien nirgends fehlenden Kolk- _ raben tiefe Stimme von näher und ferner ertönte. Eine einzelne Vanessa Atalante gaukelte um die Steincapelle, und Syrphus seteniticus in grosser Zahl erfreute sich, bald in der Luft schwebend, bald einander jagend und spielend, des warmen Sonnenscheines. 3 » Auf dem Wege nach dem letzten Gipfel kam mir eine Cheitosia „ die einzige Art dieser Gattung, die ich in Dalmatien fing, zu Gesichte. Hie und h da in Schluchten und schattigen Stellen fand sich noch einiger Schnee ge- häuft. Während die Ränder solcher Stellen in unseren Alpen, wie sie immer- | fort abschmelzen , geschmückt sind mit den lieblichsten Blumen , die selbst schon ungeduldig ihre Köpfehen durch den Schnee hindurchdrängen, war hier keine Spur davon zu finden, so wenig, wie der Biokovo Triften oder Matten, gleich denen unserer Hochgebirge, bietet. Br Mein zweiter Aufenthalt in Spalato bot mir auf einem Ausfluge nach Stobrez, einer jener Buchten, wo das von den Höhen abgeschwemmte Land, ie in allen diesen Thalniederungen, je nach ihrer mehr oder minder bedeu- nden Ausdehnung, mit üppigerer Vegetation geschmückt erscheint, nichts Besonderes mehr. Der blühende Paliurus war auch hier nicht sehr insecten- "reich; nur Pachygaster atra fand ich zu hunderten ober demselben in der Luft schwebend. Ein Auswuchs, den ich im Host’sclien Garten der öslerr. _ Flora im obern Belvedere an dem daselbst befindlichen Pistazienstrauche all- ‚jährlich finde, hatte auch hier die Blattränder dieses Strauches hie und da unförmlich entstellt, dass es schon von ferne sichtbar ward. Sebenico, wo ich noch elwas länger zu verweilen gedachte, war auch r letzte Küstenpunkt, von dem aus ich einen Abstecher in’s Land beab- tigte. Der Ritt von 18 Miglien nach Dernis, über eine Hochfläche dürr d steinig, ohne Spur von Schatten, in der brennendsten Sonnenhitze, dass Luft, die man alhmet, zu glühen scheint, ohne einen einzigen Punkt, wo ausruhen und sich erquicken könne, gewährt eben keine besondere An- mlichkeit. Dernis selbst liegt an einer felsigen Schlucht, welche das tiefeingefres- e Bett der Cicola bildet. ' "Kaum eine Stunde davon der durch seinen Petrefacten-Reichthum be- kannte Mons Promino, an dessen Fusse sieh ein schon über ein halbes 460 Jahrhundert in Betrieb stehendes mächtiges Kohlenwerk findet, das ich be- suchte. Den Rückweg beschloss ich über die Cascate della Kerka bei Skar- dona, einer der ersten Naturschönheiten Dalmatiens, zu nehmen. Den Fällen in den Rücken kommend, hat man keine Ahnung von deren Grossartigkeit, und erhält den Ueberblick über dieselben plötzlich, wenn man an einzelnen vorspringenden Felsparlien hoch über dem Abgrunde hinaustritt. Dalmatien, obwohl in vieler Hinsicht höchst interessant, ist rauh, felsig, unwirthlich, im Ganzen keineswegs reizend, doch an solchen Punkten scheint die Natur doppelt bemüht gewesen zu sein, das Fehlende zu ersetzen, und alles Lieb- liche und Grossartige mit Vorliebe zusammen zu gesellen, und so erscheinen denn diese mitten in den Steinwüsten liegenden bevorzugten Plätze um so entzückender. Die hier nicht unbeträchtliche Kerka stürzt in vier verschiedenen Haupt- gruppen und mehreren kleineren Wasserfäden über eine Reihe von Terrassen stufenartig aus einer Höhe von beiläufig 30 Klafter schäumend und tosend herab, um in der Tiefe den nur kurzen Weg nach dem vor ihrer Mündung gebildeten, seeartigen Becken gemächlich hin zu ziehen. Wilde Tauben, die in den unzugänglichen Felsen zahlreich nisten, streichen unaufhörlich herum, wobei sie manchmal hinter einer herabstürzenden Wassersäule verschwin- den, dass es täuschend scheint , sie tauchten hinein in die strömende Fluth. Sowohl unten, wie hoch auf den Felsen auf zitterndem Grunde, mitten in die Fälle sind Mühlen erbaut, deren Geklapper, von dem Brausen der Wäs- ser übertäubt, hörlos verhalltl. Ich übernachtete in einer solchen, mitten in den brandenden Wogen gelegenen Mühle. Ich hatte auf dem ganzen Wege her, da es mir an Raum wie an Nadeln schon sehr gebrach, von Insecten nur gefangen, was ganz besonders vorkam. Die Schachtel vollgefüllt lag in meiner Waidtasche über Nacht auf dem Tische. Am Morgen vor meinem Auf- bruche wollte ich meinen Fang nochmal überblicken, um noch einzelne No- tizen anzumerken, öffnete meine Schachtel, um — vor Schrecken zu ver- steinern! Nicht ein Inseet war darin, nichts wie leere Nadeln. Die Ameisen (Oecophthora subdentata) hatten den Weg hinein gefunden und Alles bis auf - die letzte Spur verzehrt. Lange stand ich sprachlos, kaum eines Gedankens fähig , als endlich, dass ich nun wieder Nadeln und Platz genug habe , um von Neuem zu beginnen. Das ward auch rasch in’s Werk gesetzt, und an- statt, wie ich beschlossen, mit einer Barke auf dem Strome nach Sebenico zurückzukehren , ging ich zu Fuss über Skardona dahin. Man trifft an den’ Mühlen stets Gelegenheit, zurückzuschiffen, sowohl durch den Verkehr, der‘ mit diesen stattfindet, als da mehrere gute süsse Quellen hier entspringen, von denen das wohl 5—6 Ruderstunden entfernte Sebenico sein ganzes Trink- wasser mitlelst Barken zu holen genöthigt ist. In Skardona besah ich mir noch die Seidenabhaspelungsmaschine, die‘ eben in voller Thätigkeit war, und deren Besitzer wohl den grössten Theil der in Dalmalien gezogenen Coccons verarbeiten. FE 461 In Sebenico fand ich noch den letzten Tag vor meiner Abreise den Auswuchs auf Teucrium chamaedrys ganz so, wie er von mir bei Purkers- dorf gefunden und beschrieben wurde , mit dem schon deutlich erkennbaren Laccometopus clavicornis F. Da ich in Zara auf den nächsten Dampfer ein paar Tage warten musste, so besuchte ich nochmal die Anhöhe von Bucagnazzo, fand daselbst die Blüthe von Verbascum sinuatum mit einem Auswuchse besetzt, vollkommen dem unserer Verbascen ähnlich, ebenfalls von einer Cecidomyia verursacht. Wie schon früher erwähnt, sammelte ich auf Paliurus australis viele Insec- ten, vorzüglich Hymenopteren. Das Bemerkenswertheste war, dass ich in kurzer Zeit 7 Stück stylopisirte Wespen daselbst fing. Ich konnte die mit ‚diesem Parasiten besetzten schon an ihrem Aussehen oder Benehmen erken- nen. Die Hinterleibsringe, zwischen denen männliche Puppen stecken, stehen weit ab von einander, wodurch der Leib wie missbildet von ferne erscheint. Obwohl die eben daselbst steckenden flacheren Weibchen weniger sichtbar sind, so bemühen sich aber die Wespen, während sie auf den Blüthen hin und her kriechen , häufiger den Leib mit den Ilfnterbeinen zu streichen, als wollten sie etwas abstreifen. Da ich den nächsten Tag abreiste, um schnell und unaufgehalten nach Wien zurückzukehren, so nahm ich die Wespen in einem Sammelglase sämmt- lich lebend mit. Allein schon bei meiner Ankunft in Triest waren 6 davon todt. Ich spiesste sie und steckte sie in die Schachtel. Wie ich die letzte hineingab, bemerkte ich etwas darin herumschwirren, was ich augenblicklich für ein Stylops- Männchen hielt. Ich gab es in ein kleines Gläschen, um es zu bewahren und mit der Lupe zu beseher. Als ich nach kaum einer Minute an den gespiessten Thieren nachsehen wollte, von welchem es herrühre, - schwärmte schon eine zweite darin herum. Augenblicks schloss ich nun meine Wespen wieder in ein engeres Behältniss ein, damit mir die vielleicht noch weiter auskriechenden Thierchen nicht verloren gehen sollten, allein es ‚entwickelte sich ferner keines mehr daraus, obwohl noch mehrere Puppen vorbanden waren, da einzelne Wespen mit 2—3 solchen Parasiten behaftet gewesen. Es ist hier nur vorzüglich zu bemerken, dass die Thierchen, die im Sammelglase, so wie während des Anspiessens ihr Wohnthier nicht ver- liessen, schon vollkommen ausgebildet in der Puppenhülse, die ich darnach leer an den Wespen bemerkte, verharrt haben mussten, da sie dasselbe ganz _Nugferlig verliessen. In Laibach, wo ich den Abendzug der Eisenbahn abwarten musste, _ verlebte ich in Gesellschaft meines Iheuern alten Freundes Herrn Ferd. Schmid einen genussreichen Tag, nach langer Entbehrung mit warmer Lust wieder in den üppig grünenden Fluren und Wiesen dieser Umgegend ‚schwelgend. IV. Nnn 462 Anmerkungen. ») Als ich in Zara von Sr. Excellenz dem Herrn Gouverneur zu Tische ge- zogen wurde, fragle er mich, ob ich mich schon in der Umgebung um- gesehen, und wie es mir gefalle. Ich erwiedörte, dass mein erster Aus- flug mir, gleichsam als günstige Vorbedeutung, elwas Neues, und zwar mit vollständiger Naturgeschichte geboten habe. — Es war diess dieser Auswuchs. , Da sich die daraus entwickelte Fliege wirklich als neu erweist, so ergreife ich mit um so grösserem Vergnügen die Gelegenheit, dem Manne, der seine hohe Stelle mit so gewinnender Freündlichkeit ver- bindet, einen Beweis dankbarer Erinnerung darzubringen, dass ich die- selbe Trypeta M amulae nenne. Sie steht der Tryp. Gnaphalii Löw äusserst nahe, unterscheidet sich von ihr jedoch constant dadurch, dass der dunkle Netzflecken einen Strahl mehr an den Flügelrand enfsenden indem ober den an der Flü- gelspitze stehenden Glasllecken gegen den Vorderrand zu noch ein sol- cher sich findet, der der Löw’schen Art fehlt. Eben so ist von dem bei Gnaphatii in der Mitte sich findenden Doppelglasfleck hier der untere meist in zwei kleine Püncichen aufgelöst, die aber ganz anders situirt sind. Die genauere Beschreibung wird später in meiner Arbeit über die gesammelten Melamorphosen mitgetheilt. ?) Ich kann nicht unterlassen, hier auf eine Beobachtung zu weiterer Ver- folgung aufmerksam zu machen. Man sieht die Weibchen der Bombylier in der brennendsten Sonnenbitze auf dem erhitzten Boden mit schwir- renden Flügeln gestützt auf die ausgebreitelen Beine, bemüht, die Spitze des herabgebeugten Hinterleibes auf demBoden hin und her zu wenden. Es haben dieselben auch stets ein Klümpchen Erde am After, das, durch eine wahrscheinlich daselbst ausgetretene Flüssigkeit teigig zusammenhängend, festhängt. Unstreitig steht diess mit dem Ab- legen der Eier in Verbindung, da ich in einem solchen Klümpchen, das ich an einem älteren Exemplare untersuchte , dasselbe glaube be- merkt zu haben; allerdings hat es eines solchen Schutzes in dem heis- sen Boden nöthig. Es frägt sich nur, wo wird es abgelegt, und wie ist der weitere Vorgang. So viel ich bemerkt, geschieht dies, wenigstens bei den schwarzen und dunkelfleckigen Anthrax - Arten, die wohl ohne Ausnahme Parasiten sind, nicht. Beiträge zur Kenntniss des inneren Baues und der Verwandlung der Neuropteren. (Ascalaphus Macaronius*) Scop. Myrmeleon tetragrammieus Pallas, Fabr., Burm. Die beiden Insecteularven , welche ich heute der geehrten Versamm- lung vorführe, sind zwar lange schon entdeckt, allein es ist dem Entdecker derselben sowohl, als auch allen nachfolgenden Beobachtern nicht gelungen, ihre Lebensweise näher und genauer zu ergründen, und ihre Imago durch Zucht festzustellen. Bonnet (Betrachtungen über die Natur. Uebers. v. Titius. 5. Aus- gabe. II. 509. Abhdl. zur Insectolog. Uebers. v. Götze. III. 147.) fand in der Umgegend von Genf auf einer Wiese zwei Exemplare eines Ameisen- löwen, welcher merkwürdigerweise keine trichterförmigen Gruben im Sande macht, sondern sich in die Erde vergräbt, und seine Beute überfällt. Er geht daher auch vorwärts. ! e Reau mur (Mem. Tom. VI. mem. 10. pl. 33. Fig. 11u.12) erwähnt dieser Eutdeckung in seinem Werke, und fügt eine Abbildung bei, woraus ‚der Unterschied von den bekaunten Myrmeleonlarven ersichtlich wird. Burmeister (Handbuch der Ent. Band. II. Abtheil, IL.) führt in ‚seinem Werke die Larve von Bonnet als die des Ascalaphus italicus auf, welcher bei Genf fliegen soll, erwähnt aber, dass sie sich unter Pflan- zenblätter und andere Schlupfwinkel verbirgt, und schon dadurch von Myr- meleon verschieden ist. *) Ascalaphus hungaricus Ramb,. Nun* 464 Rambur (hist. nat. des insectes Neuropt. Paris 1842 Pl. 365) be- merkt, dass der grösste Theil*) der Myrıneleontiden-Larven keinen Trichter im Sande grabt, somit die Larven auch wie die der Ascalaphen vorwärts gehen. Westwood (Introd. to. the modern. classif. of Ins. Vol. II.) bildet die Larve der Gattung Ascalaphus ab, und bemerkt, dass dieselbe unter Steinen mit Saud bedeckt auf Beute lauert, und sehr träge sei. Lefebvre(Guerin. Zool. Mag. 1842. Blanchard. Hist. nat. 1845. Tom. 11. Guerin. Bull. soc. Ent. Fr. 1346. p. 115.) sagt über die Larve, dass sie unter kleinen Steinen lebt, und zum Unterschied von Myrmeleon vor- wärts geht Guerin erwähnt mit M. de C&risy, dass die Larve von A. longi- cornis unter kleine Steine sich verkriecht, und von da aus die vorüberge- henden Insecten, besonders Fliegen anfällt. Hält man alle Beohachtungen zusammen, so sieht man sogleich, dass Bonnet's Larve, zu welcher Beaumur’s Abbildung gehört, durchaus von den später beschriebenen zu Ascalaphus gehörenden Larven verschieden. ist, und ebenfalls von Westwood's Abbildung abweicht, obgleich alle neue- ren Autoren bei Ascalaphus auf Bonnet hinweisen. Mir ist Bonnet’s Werk leider nicht zugänglich, aber es-scheint, dass er zweierlei Larven beschreibt; eine wirkliche Ascalaphen- Larve und eine ihm und allen fol- genden Beobachtern nicht weiter hekannt gewordene Myrmeleon-Larve. — Letztere ist jedoch von den folgenden Autoren ausser Rambur, auch für eine der Gattung Ascalaphus angehörige Larve gehalten worden, da sie in ihren Werken das Vorwärtsgehen der Ascalaphen-Larven besonders als Gegensatz zu Myrmeleon hervorheben. Seit mehreren Jahren mit der Erforschung der Verwandlungsgeschichte dieser Kerfe beschäftigt, gelaug es mir zuerst, die Larven zweier unserer Myrmeleon - Arten zu unterscheiden und näher kennen zu lernen. Die Re- sultate hiervon theilte ich bereits im verflossenen Jahre der geehrteu Ver- sammlung mit, bemerkte aber, dass die dritte Art, M. tefragrammicus, welche als Imago am häufigsten zu finden ist, als Larve unbekannt sei, und eine von den zwei anderen Arten verschiedene Lebensweise führen müsse. — Was Ascalaphus betrifft, so konnte ich nur wenig mehr, als das Bekannte zusammenbringen y Die Larve (Fig. A. Nach Hrn. Schäffer’s Exemplar in nat. Grösse gezeichnet.) des Ascalaphus Macaronius Scop. wurde zuerst von Herrn J. Schäffer bei Mödling am Kalenderberge unter einem Steine auf einer **%) Es ist nur zu bedauern, dass Rambur in seinem Werke keine nähere Beschreibung dieser Myrmeleontiden-Larven gibt, oder die Species, der sie angehören, bezeichnet. 465 Bergwiese ausgewachsen aufgefunden. Leider ist dieselbe nicht in Weingeist aufbewahrt und auch nicht weiter beobachtet worden. Herr Director Vinc. Kollar fand die Eier desselben an einem Grasstängel und erhielt aus denselben die Larven, welche jedoch alles vorgesetzte Futter verschmähten . und von ihm in Weingeist aufbewahret wurden. Herr Heeger erzielte nach einigen Jahren dieselben Resultate, ‘erhielt jedoch eiue Larve durch Anfeuchten der Erde des Zwingers durch zwei Monate am Leben. Meine Untersuchungen über die Lebensweise und den inneren Bau der Imago, sowie über die Verwandlungsgeschichte lieferten folgende Resultate: Die vollkommenen Insecten fliegen nur bei Sonnenschein und erheben sich bei Windstille sehr hoch in die Luft; ihr Flug gleicht demjenigen der Zygaenen-Arten unter den Lepidopteren, nur ist er ausdauernder. — Des Morgens und an kalten regnerischen Tagen sitzen sie auf Grasstengeln mit dachförmig gelegten Flügeln. Sie sind dann sehr schwer zu sehen, weil sie jeder Bewegung des Verfolgers lauschen, und sich um den Grasstengel langsam so herumdreheu, dass sie immer vou demselben verdeckt werden. Die Flugzeit beginut Eude Juni, und dauert längstens bis halben August, (Lafrenaye. Bull. soc. Ent. Fr. 1846. p. 115. über A. longicornis.) Die Be- gattung geschieht im Fluge. Das Männchen fängt das Weibchen mit den Zangen am letzen Segment, und beide sinken dann herab, um sich aufeiner Pflauze niederzulassen. Die Stellung ist hierbei wie bei Noctuen und andern Schmetterlingen gegeneinander. Ueber die Dauer kann ich nichts mittheilen, übrigens überleben beide Geschlechter die Begattung noch lange, und sind kenntlich an einer röthlichen und graudurchbrochenen Flügelhaut. Wenige Tage nach der Begattung legt das Weibchen die Eier. Dieselben werden bei 40 bis 50 an einen geraden Pflauzenstengel, gewöhnlich Gras, in zwei paralellen Reihen gelegt. — Die Zeit des Legens ist Ende Juli. — Im Zwin- ger nehmen diese Insecten keine Nahrung zu sich, und ich konnte sie nur dadurch am Leben erhalten, dass ich ihnen von Zeit zu Zeit eine gequetschte Fliege vor die Fresszangen hielt, welche daun gierig aufgefressen wurde. Im Freien sah ich sie meistens Schmetterlingen und kleinen Käfern nach- Jagen. r Ueber den inneren Bau von Ascalaphus haben wir hisher nur wenig Kenntnisse. Die Untersuchungen der Genitalien des A. ztalicus von Joannes Jacobus Hegetschweiler (Joannes Jacobus Hegetschweiler, diss. d. genit. insect. und einige allgemeine Bemerkungen bei Burmeister. (Handbuch d. Eut. Tom. I.) Der Nahrungscanal (Fig. I. und II.) ist wenig länger als der - Körper des Thieres, somit beinahe ganz gerade, Der Schlund (Fig. I.u. U. a. Schlund. b. ce. Schlandanhang.) ist anfangs enge, erweitert sich dann laugsam, und trägt au seinem Ende oben den Schlundanhang. — Im leeren 466 Zustande (Fig. I. u. III. c.) hat er an seinem Ende viele Falten. Er erreicht den vierten Theil der Länge des ganzen Nahrungskanals. Der Schlund- anhang ist im leeren Zustande sehr klein, nach der linken Seite umge- schlagen, und ebenfalls stark faltig. Gefüllt erreicht er die halbe Grösse des eigentlichen Magens, ist birnförmig, und bedeckt den eigentlichen Ma- geu, erleidet daher während des Fressens eine Veränderung seiner Lage durch eine Wendung von links nach rechts. Der Magenmund (Fig.I. h.) hat ein kugelförmiges Aeusseres, ist stark der Länge nach gefurcht, und dickwandig. Der eigentlicheMagen (Fig. I. u. 1l.d.), welcher den dritten Theil der Länge des ganzen Verdauungscanals hat, ist gross, cylindrisch, nach hinten aber allmälig verengert. An dem hinteren Ende sitzen die Harnge- fässe. Der Dünndarm (Fie. L.u. IL. f.) nimmt ungefähr den achten Theil der ganzen Darmcanalslänge ein. — Er macht eigentlich drei Krümmungen. Nach rechts und oben, dann nach links und zuletzt nach rechts und unten. Die erste und dritte Krümmung aber ist so kurz, dass sie kaum mehr als Erweiterungen des Darmes nach oben oder unten zu sein scheinen. Seine Farbe ist immer röthlich. Ebenso lang, aber gerade und aus zwei Abschnit- ten, einem längeren vorderen, und kürzeren hinteren bestehend ist der Dick- darm. (Fig, I. u. II. g.) Seine Farbe ist weisslichgrau. Beim Weibchen trägt das hintere Ende drüsige Anhänge. Harngefässe (Fig. I. e.) zählte ich acht. Ihre Darstellung ist sehr schwierig, weil sie ganz vom Fettkörper umhüllt sind. Sie’ entspringen wie gewöhnlich am hinteren Ende des Magens, laufen dann zum vorderen Ende desselben, verschliugen sich daselbst zu vier Knoten, werden von dichten Tracheen-Büscheln ,„ welche aus stärkeren Stämmen hervorgehen, durchzogen, und gehen dann seitwärts vom Magen ohne viele Windungen herab, um sich zum hinteren Dünndarmende zu begeben, welches sie um- schlingen. Den Ansatz an den Darm konnte ich nicht beobachten. Ihre Farbe ist gelb. Im Ganzen sind sie sehr lang, dünn und denen von Chrysopa Löw. (Linn. Ent. Tom. III. tab. VI.) ähnlich gebildet. Die Speichelgefässe (Fig. Il. ii. u. i’.) sind nicht sehr gross, liegen in dem Prothorax zu beiden Seiten des Darmcanales, siud sackförmig, und laufen nach vorne in einen feinen Ausführungsgang aus. Die Vereini- gung derselben beobachtete ich nicht. Ihre Farbe ist weiss. Der Fettkörper ist bedeutend, und hüllt besondecs die Harngefässe und das Nervensystem ein. Seine Farbe ist weissgelb. Männliche Zeugungstheile. Die Hoden (Fig. IV. a.) liegen im vierten Hinterleibssegment, sind nierenförmig und von rothgelber Farbe. Sie enthalten mehrere (6 2), die Spermatozoen einschliessende Säckchen, welche sich innerhalb der umhüllen- den Membran zu einem Ausführungsgange vereinigen, welcher am hinteren Ende in den Samenleiter übergeht. Dieser ist anfangs ziemlich fein und 467 lang, erweitert sich am Ende stark, und geht in die sogenannte Samenhlase über. Er enthält etwas dunkler gefärbte Sparmatozoen. DieSamenblase (Fig. IV. b.) ist ziemlich gross, mit zwei vorderen, mittleren und hinteren bläschenförmigen Anhängen. Die Verbiudung der einzelnen Bläschen geschieht durch kleine Kanäle, doch ist mir eine Vereinigung zu einem Ausführungs- gange nicht genau darzustellen gelungen. Von den Anhängen sind die vor- deren kugelig, mit etwas abgeplatieten Seiten, die mittleren und hinteren sackförmig, oval. Die Vorderecken der Samenblase sind ebenfalls blasen- artig erweitert. — Ueber die vorderen Anhänge lauftnach vorne und innen ein feines Gefäss , das sich dann nach hinten umbiegt, und wahrscheinlich mit demselben der anderen Seite zum ductus ejaculatorius wird, der zwischen den hinteren Anhängen sichtbar wird. Der Penis (Fig. V. a.) ist breit, flach und endigt in zwei aus- und vorwärts gebogene hornige Häckchen. Die ihn bewegenden Muskeln haften in den kleinen Höckern an der Seite des vorletzten Segments, seitswärts vonden Haltzangen, zwischen welchen der Penis hervortritt. Er ist leicht zu sehen, wenn man die obere Hornplatte desselben Leibringes entfernt. Weibliche Zeugungstheile. DieOvarien (Fig VI.) sind kammförmig, dochdadurch von Chrysopa verschieden, dass die Eierröhren (Fig. VI. «.) immer paarig. gestellt sind. Ich zählte deren zehn an jedem Ovarium und jede Eierröhre enthält wieder ‚vier allmälig kleiner werdende ovale Eikeime von weiss- oder röthlich- gelber Farbe. Nach vorne lauft jede Eiröhre in einen dünnen Faden aus. ‚Zuletzt scheinen sich diese wie bei Chrysopa zu vereinen, was ich jedoch nicht weiter verfolgen konute, und legen sich au das hintere Schlundende an. Die Eileiter (Fig VI. 5.) sind ziemlich dick und vereinigen sich bald ober dem Dünndarme zum gemeinschaftlichen diekeren Eiergang. (Fig. VI. ce.) Das Nervensystem. (Fig. VII.) Das Kopfgauglion ist gross, zeigt jedoch nichts Abweichendes. Durch zwei Nervenstränge ist mit diesem ein deutliches dreieckiges Stirn- ganglion verbunden, welches zwei feine Nervenstränge nach rückwärts ‚sendel, die zu kleineren Ganglien führen. Nach hinten zu fassen zwei vom Kopfganglion ausgehende Nervenstränge die Speiseröhre zwischen sich, sie sind kurz, etwas divergirend und münden in das Schlundganglion. Von diesem und den etwas längeren Strängen, die zum Prothoraxganglion führen, ‘sah ich vier Nervenpaare entspringen. Die Thoraxganglien sind ziemlich gross und durch kurze Nervenstränge verbunden. Von den ersten und zwei- ten sah ich drei vom dritten zwei Nervenpaare entspringen und zwar fehlte am dritten das vorderste Paar. Das erste Abdominalganglion ist sehr weit vom Metathoraxganglion entfernt, sehr klein und sendet zwei Nervenpaare 468 aus und zwar von dem hinteren Ende. Ebenso verhält sich zu diesem das zweite Hinterleihsganglion. Das zweite ist mit dem dritten und dieses mit dem vierten durch halb so lange Sträuge verbunden. Ersteres sendet an dem hinteren Ende zwei Nervenpaare aus. Die Abstände der Ganglien werden vom zweiten bis zum sechsten wieder grösser und nehmen vom sechsten, wo der grösste Abstand ist, bis zum letzten, achten wieder ab. Das dritte, vierte, fünfte und sechste Ganglion senden an dem vordern Ende zwei Nervenpaare aus. Das siebente Ganglion sendet vom vorderen und hinteren Ende ein Nervenpaar aus. Das letzte, achte’ Ahdominalganglion, ist das grösste, oval, und sendet vom vorderen Ende drei Nerveupaare aus, wovon sich das erste bald gabelt, vom hinteren Ende entspringen zwei gabelige Nervenpaare. { Vergleicht man den inneren Bau dieser Gattung mit den der bereits un- tersuchten Neuropteren, so zeigt sich am meisten die Aehnlichkeit mit Chrysopa. Um einen genaueren Vergleich mit dieser Gattung anzustellen, müssten jedoch von beiden Gattungen erst mehrere Arten untersucht werden. Entwicklungsgeschichte. Eier. (Fig. 1 dieselben in natürl. Grösse, fast 1”” lang. Fig. 2 ein Ei vergr.) Die Eier werden von dem Weibchen, wie bereits erwähnt, an gerade Pfilanzenstengel, besonders von Gräsern in zwei parallelen Reihen zu 40 bis 50 gelegt, und zwar so, dass ihr Längendurchmesser fast hori- zontal liegt. Sie sind ziemlich gross, anfangs von röthlichgelber Farbe, am inneren, einander zugekehrten Ende mit einer dunkleren Makel und am äusseren abgewendeten Ende mit einem ebenso gefärbten Ringe und einem in dessen Centrum gelegenen Puuct gezeichnet. Die Farbe wird mit dem Reifwerden des Embryo immer dunkler und zuletzt bekommt die äussere Haut deutliche Längsfalten und graue Ringe, die die Lage des Embryo au- deuten. Wenige Tage vor dem Ausschlüpfen aus dem Ei ist der Embryo (Fig. 3.) von ovaler Gestalt, mit an die Bauchseite anliegendem Kopfe und Extremitäten. Von letzteren liegen die Hüften am weitesten nach aussen, die Schenkel liegen nach der Quere und die Schienen und Tarseu nach der Länge des Leibes. Vollkommen verschieden von der Larve sind die Mund- theile, theils durch ihre Form, theils aber auch durch ihre Lage, Die Saug- zangen (Fig. 4 eine Zange vergr.) (Ober- und Unterkiefer in ihrer Ver- bindung) sind gerade, dann nach auswärts gebogen und in eine scharfe ge- rade Spitze ausgezogen, welche bis zum sechsten Ahdominalsegment reicht. Die Zähne stehen nicht nach innen gerichtet, sondern liegen vollkommen am Oberkiefer an dessen innerer Seite angepresst. Die Borsten liegen an den Kiefern dachziegelartig in einer Reihe am Inneuraude und erscheinen von der Seite gesehen sägeartig. Wahrscheinlich vertritt diese Borsienlage das eigenlhümliche von Dr. Hagen bei dem Osmylus-Embryo entdeckte Organ, wenigstens konnte ich kein auderes Analogon am Kopfe auffinden. 469 Die Lippentaster ragen zwischen den Kiefern vor, sind somit nicht nach der Seite abstehend wie bei der Larve, sondern gerade nach vorne ausge- streckt. Im Uehrigen ist der Embryo schon ganz der Larve ähnlich, nur ge- drungener gebaut und hat die Borsten dicht am Körper anliegen. Seitwärls von jedem ‚Hinterleibssegment ragt die Fleischwarze mit den anliegenden Borsten stark hervor. Nach vierzehn Tagen bis drei Wochen fallen die Eier aus. Die Larve durchbricht das Ei am äusseren Ende, wo sich der durch den dunkleren Ring abgegränzte Theil wie ein Deckel, von oben nach unten zu, allmälig aufschlägt und so zugleich das mit dem Vorderrücken und Hinterhaupt zuerst hervortretende (Fig. 5 das Ausschlüpfen der Larve ver- grössert,) am Rücken liegende Thier vor dem Herabfallen schützt, indem dasselbe wie in eine Hohlhand aus dem Ei in denselben hineingleitet. Nach- dem die Zangenspitzen herausgetreten sind, beginnt die Larve den Kopf nach vorne und von der Bauchseite abzuwenden, die Beine in Bewegung zu setzen, und begibt sich, nachdem alle Theile frei geworden, auf das benachbarte Ei. Der ganze Act des Ausschlüpfens dauert eine halbe Stunde bis vierzig Mi- nuten. Die Larve ist sehr träge und bewegt sich anfangs nur, wenn sie gereizt wird. Ihre Farbe ist rostbraun. Das Ausschlüpfen der Eier erfolgt nicht an einem Tage zugleich, sondern in Intervallen von drei bis vier Tagen. Larve. (Fig. 6. die Larve vergr. Fig. 7 dieselbe nat. Gr.) Die Larve ist einer Myrmeleons-Larve ähnlich, unterscheidet sich jedoch in vielen Stücken beträchtlich. Der Kopf ist beinahe doppelt so breit als lang, an der Seite hinten stark wulstig aufgetrieben, so dass der Kopf in der Mitte etwas eingedrückt erscheint. Die Saugzangen sind bis zum mittleren Zahn fast gerade und neigen sich mit den Spitzen nach innen so, dass im Ruhezu- stande, wenn die Enden der Zangen sich berühren, fast ein vollkommener Kreisbogen entsteht. Die Länge derselben ist die des Kopfes und Vorder- rückens zusammengenommen. Von den Zähnen des Oberkiefers (Fig. 8. Oberk. vergr.) ist der mittlere der längste, ihm zunächst gleicht der inner- ste; der äusserste ist der kleinste. Ihre Abstäude sind ungleich; der letzte und mittlere sind einander mehr genähert. Der erste steht näher zum milt- leren Zahn als zur Wurzel des Oberkiefers. Zwischen denselben und am Aussenrande stehen zweitheilige schuppenartige Borsten. Der Unterkiefer (Fig. 9.) ist ungezähnt und kann von der Larve ein wenig in vertikaler - Richtung weggehoben werden. Seitwärts von den Kiefern und näher zu den ‚Augen stehen die Fühler (Fig. 10. vergr.). Das Grundglied ist gross und keulenförmig, die übrigen aber cylindrisch gegen das Ende des Fühlers dicker werdend, so dass dieses spindelförmig erscheint. Es endigt mit drei ungleichen feinen Spitzen. Die Länge der Fühler ist etwas grösser als die des mittleren Zahnes. Hinter den Fühlern, nach aussen, stehen auf einem eylinderischen Hügel, der nach aussen und oben vorragt, sechs rundliche Augen (Fig. 11. Die Augen eines Hügels vergr.). Von diesen ist eines, die Mitte des Hügels einnehmend nach oben, die übrigen, die Seiten desselben einnehmend, nach vorne (2) nach aussen (1) nach innen (1) uud hinten (1) IV. 000 470 gerichtet. An der Unterseite des Kopfes stehen nach der Seite hinanslaufend, die Lippentäster (Fig. 12. Ein Taster vergr.), sie sind viergliederig. Däs erste Glied ist gross, Nach, elliptisch, das zweite und dritte eylindrisch, das vierte spindelförmig. Alle drei letzten Glieder zusammen haben die Länge des ersten. Der Kopf ist sehr beweglich and durch eine ausdehnbare Zwi- schenhaut mit dem Prothoräx verbunden, Die Brustringe und neun Hinter- leibssegmente gleichen so ziemlich jenen der bekannten Myrmeleons-Larven, nur tragen sie seitlich längere Fortsätze mit stapken zweitheiligen schuppen- artigen Borsten (Fig. 13.) bewachsen. Zwischen Pro- und Mesothorax stehen seitlich zwei hornige Spitzen. Das letzte, zehnte Hinterleibssegment (Fig. 14. Das letzte Segment von unten, vergrössert.) ist ein konischer Stumpf und viel schmäler als die übrigen. Es dient als Näachschieber und trägt zwei stärkere Borstenkränze. Die Beine sind kräftig, bestehen aus kegelförmigen Hüften, spindelförmiger Schenkel und Schienen und eingliedrigen Füssen mit zwei ungezähnten, an der Wurzel stark erweiterten gebogenen spitzen Krallen (Fig. 15. Die Krallen vergrössert.) Zwischen letzteren stehen ein- zelne feine Borsten, sonst sind diese wie am übrigen Körper schuppenartig. Gleich nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei und nach jeder Häutung ist der Hinterleib der Larve flach und fast scheibenförmig, saugt siesich jedoch voll, so ist er wie bei Myrmeleon länger und stumpf kegelförmig. Die Farbe ist an den Zangen dunkelbraun, am Köpfe graubraun, bei den Augen lichter, röthlich. Der Hinterleib, wie die Brustringe ist dunkel erdhraun, oben in der Mitte und an den Seiten lichter, besonders die Fortsätze. Ausserdem ist er mit reihenweise »estellten schwarzen Puneten gezeichnet. Die Beine sind gelblich, die Krallen braun und die Borsten am ganzen Leibe schwarz. Die Länge der Larve ist nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei 1'%”. Sie wächst bis zu einer Länge von 8—9”. j Lebensweise. Ueber die Lebensweise der Larven konnte ich nur wenig euthüllen, Sie wachsen im ersten halben Jahre nur wenig, (d.h. vom Augnst his zum Winter), häuten sich nicht und entfernen sich von der Stelle der Pflanze, an welche die Eier gelegt wurden nur auf geringe Weite. Es ist aus diesem Grunde sehr schwer und beinahe unmöglich die Larve im Herbste aufzufinden, wenn man die Stelle der Eier nicht früher erforscht hat. Im Frühjahre fand ich sie Ende April und Anfangs Mai, wo sie be- deutend vollgefressen sind. Die erste Häutung”*) findet Mitte Mai statt; die Länge der Larve ist daun 24a’”’. Ihre Aufenthaltsörter sind die Wiesen, auf welche die Eier gelegt wurden, wo sie unter und zwischen Moos, dürrem Laube, kleine Steine und Gras sich verbergen, aber durch ihre braune Farbe äusserst schwer und mühevoll gefunden werden. Sie sind träge und *) Eine neuerdings im Laufe des vorigen Monats aufgefundene ziemlich IA = Ss grosse Larve (4°) lässt vermuthen, dass die Entwicklung derselben zwei Jahre dauert. | 471 erwarten ihre Beute. Im Zwinger sind sie schwer zu erhalten, weil sie fast alles Futter verschmähen. Am liebsten, ja fast ausschliessend,, nahmen sie hei mir die braunen Aphiden von Centaurea jacea und Chrysocoma linosyris, womit ieh sie auch vom August bis zum März des folgenden Jahres lebend erhielt. Auch im Freien scheint es, dass diese Blattläuse die Nahrung der jungen Larven sind, da sie an deren Aufenthaltsort am Kalen- derberg häufig genug sind. Die Erde des Zwingers musste immer etwas feucht sein. Ueher die weitere Verwandlung ist mir noch nichts bekannt geworden. Myrmeleon tetragrammicus Pallas. Ich fand im Monat September dieses Jahres am Kalenderberge unter einer Pinus laricio in vollkommen trockener Erde mehrere Exemplare eines Ameisenlöwen, der jedoch zu meiuem Erstaunen, gleich einer Ascalaphen-Larve vorwärts zu enteilen trachtete. Eine nähere Untersuchung zeigte, dass diese Ameisenlöwenlarve dieselbe ist, welche Bonnet (Mem. Tom. VI, mem. 10. pl. 33. fig, 11 et 12.) auf einer Wiese bei Genf fand und von der»Roesel die letzten, von den bekannten Myrmeleou-Larven verschiedenen Abdominal- segmente treffend abbildet. Da mir die Larven des M. formicarius und for- micalynz, so wie von Ascalaphus schon bekannt sind, so kann diese Larve nur mehr der einzigen noch übrigen unserer Myrmeleons-Arten, dem tetra- grammicus angehören. Das vollkommene Thier ist wie die ührigen Myrme- leonen, ein Nachtthier und sitzt bei Tage auf Baumästen. Larve. (Fig. 1. Die Larve vergr, Fig. 2. Dieselbe von der Seite, eiwas vergr.) Der Kopf ist beinahe doppelt so laug als hreit, an den Seiten hinten etwas verdickt, aber nicht breiter als vorne bei den Zangen, Die Saugzaugen sind fast gerade bis zum letzten Zahn, und von da an in eine dünne, sanft nach einwärts gebogene Spitze ausgezogen, so dass hei ge- näherten Enden sich diese im Spitzbogen treffen. Die Läuge derselben ist die des Kopfes, Von den Zähnen ist der Äusserste der längste, die andern werden successiv kleiner. Zwischen denselben und am Aussenrande der Zangen stehen Borsten. Der Unterkiefer ist ungezähut und sonst normal. Seitwärts von den Kiefern stehen die Fühler (Fig. 5. Ein Fühler vergr.) Das Grundglied ist gross, keulenförmig, die folgenden sind viel kleiner, eyliu- derisch, gegen das Ende des Fühlers dicker werdend, so dass dieses eine spindelförmige Gestalt erhält. Es endigt mit drei ungleichen Spitzen. Hinter den Fühlern nach aussen stehen auf einem Hügel (Kig. 4.) der mebr nach oben und vorne, als nach aussen vorragt, sechs rundliche Augen. Von diesen ist eines die Mitte des Hügels einnehmend, nach oben, die anderen an der Seite des Hügels, nach vorne (2), nach hinten (2) und aussen (1) gerich- tet. Die Lippentaster (Fig. 3 ein Taster vergrössert.) sind viergliedrig, das erste Glied ist gross, elliptisch, das zweite und dritte eylindrisch und das vierte spindelförmig. Die Brustringe und neun Hinterleibssegmente sind Oou0* 472 wie bei den bekannten Myrmeleonlarven gebildet, nur tragen sie seitlich längere warzenartige Fortsätze ähnlich wie bei Ascalaphen-Larven. Zwischen Pro- und Mesothorax sind seitlich zwei hornige Spitzen. Das letzte Hinterleibssegment (Fig. 6. Unten gesehen, vergrössert) trägt am Ende zwei flache vierspitzige hornige Fortsätze, dieindivergirender Richtung hinten vorragen. In der Mitte des vorletzten Segments sind an der Unterseite zwei kleine hornige Spitzen. Beide Organe scheinen als Nachschieber zu dienen, um in lockerer Erde leichter vorwärts zu kommen. Ein ähnliches Organ besitzt auch die Larve des Puilpares libelluloides, (Fig. 7. Natürl. Gr.; Fig. 8. Deren Augenhügel vergr. ; Fig. 9. Die Hinterleibsspitzen von unten gesehen, vergr.) es ist mir jedoch über deren Lebensweise nichts Sicheres bekannt. Die Beine bestehen aus kegelförmigen Hüften, cylindrischen Schenkeln und Schienen und eingliedrigen Füssen mit schwach gebogenen Klauen, ähnlich den bekannten Larven von Myrmeleon. Die Borsten am Leibe sind nicht abweichend gebaut. Die Farbe der Larve ist röthlich gelb. Der Cliypeus ist deutlich durch eine dunkle Linie abgegränzt. Am Kopfe oben, an den Seiten und unten sind zwei dunkle fast schwarze Längsstreifen, wovon die oberen gegen das Hinterhaupt zu besonders deutlich hervortreten. Die Beine sind schön grüngelb, die Krallen braun. Die Saugzangen sind dunkelbraun, am Innenrande rothgelb. Im Uebrigen ist die Zeichnung wie bei den bekann- ten Myrmeleonen. Von 1'/’”” wachsen sie bis zu einer Länge von 8”. Zur Verpuppung verfertigen sich diese Larven einen kugelförmigen Cocon mit Erde übersponnen, wie M. formicarius und formicalynz. Lebensweise. Ich fand die Larven jung und erwachsen im Monat September unter Bäumen auf Bergwiesen in ausgeglühter Erde, in der Nähe von Ameisenhaufen und zwar nur oberflächlich vergraben. Sie verfertigen keinen Trichter im Sande oder Erde, ‘und gelien oft ganz aus der Erde heraus um ihre Beute, vorzüglich Ameisen zu erhaschen, verkriechen sich aber in dieselbe rückwärts gehend. Sie schleudern nie die Erde mit dem Kopfe in die Höhe, wie die bekannten Arten und ihre Anwesenheit wird nur durch ein äusserst kleines Grübchen, welches durch das Oeffnen der Zangen ent- steht, angezeigt. Schliesslich spreche ich allen Herren Entomologen, welche mich durch ihre tüchtigen Vorarbeiten unterstützten, meinen wärmsten Dauk aus. Na- mentlich Hrn. Director Kollar und Hrn. J. Schäffer für die Mittheilung ihrer Beobachtungen, sowie Hrn. E. Heeger für die Erlaubniss seine aus- nehmend genauen Zergliederungen der Larven zu vergleichen. _ = 07 ieus Ra 2. Kennt.d Neuroptern Fr. Brawer:Beifräge Aunga Ascalapbus macttondus SpA. © Yerh.d. zool. bot.Ver IV.1854. Fr. Brauer: Beiträge 2.Kennt.d.Neuroptern. Süsch e Ascalapıleus vR2CcAaborH tt BAG A, 9 ga zicas Ram id) Brctsrccklae -G sch ech de . Verh.d. zool.bot.VerV.1854. Fr. Brauer Beiträge 2.Kennt.d.Neuroptern Abhandlung über einige in Steiermark vorkommende Zyyuemnenmn. Von Georg Dorfmeister. ” Geschrieben’am 8. Mai 1854. Ob unsere Zygaenen Species oder Racen, etwa so wie bei den Hun- den, seien, welche von gemeinschaftlichen Eltern abstammen, aber durch Verschiedenheit des Himmelsstriches, der Nahrung und andere zufällige Um- stänude ausgeartet sind, welche Ausartungen sich in allen nachfolgenden Generationen gleichgeblieben; — ob einige derselben Bastarde seien, die entweder jährlich entstehen, oder die sich in mehreren Generationen fort- pflanzen; — diese Fragen, die Ochsenheimer in seiner Einleitung zum 2. Bande seiner Schmetterlinge von Europa bereits im Beginne dieses Jahr- hunderts aufwirft, sind — so interessant auch der Gegenstand für den Na- turforscher ist — doch zur Zeit noch nicht gelöst, was uns bei der unend- lichen Mannigfaltigkeit der Erscheinungen in der Natur und der daraus her- vorgehendeu Unzahl von Untersuchungen freilich eben nicht Wunder nehmen kann. Dass nun diese Kragen dadurch ihre Lösung nicht finden, wenn wir die vollkommenen Insecten dieser Gattung in möglichst vielen Exemplaren aus den verschiedensten örtlichen und klimatischen Verhältnissen zusammen- stellen und vergleichen, hat uns die Erfahrung gelehrt; ja es hat sogar den Anschein , als ob der Gegenstand der Frage um so verwickelter würde, je mehr uns Zygaenen aus verschiedenen Gegenden bekannt geworden sind. Aber auch die Erziehung der aufgefnndenen Raupen, die gewiss aller- wärts versucht worden ist, hat uns bis jetzt hierüber eben so wenig Auf- schluss geben können, und so scheint sich von selbst die Nothwendigkeit aufzudringen „ Jede unserer Zygaenen- Species vom Ei oder sogar von der 474 Paarung an, und über die Entwicklung hinaus, einer genauen und umfas- senden Beobachtung zu unterziehen, und diess um so mehr, als die Analogie in der Naturgeschichte eine trügerische Führerin ist. Für diese Beohachtungen aber wären meines Erachtens zwei Haupt- puncte in Betracht zu ziehen: a) Das Verhalten jeder solchen Species für sich; b) das einer jeden Species gegen die andern. Der Punct «), so einfach derselbe beim ersten Anblicke erscheint, bie- tet doch schon allein Stoff genug zu den anziehendsten Untersuchungen; — denn, noch ist es uns bei den gemeinsten Zygaenen irgend einer Gegend, sO viel ich weiss, nicht bekannt, wie oft und ob die Raupen derselben unter allen Verhältnissen überwintern, ob und wie sich die Raupen und die in verschiedenen Jahrgängen entwickelten Schmetterlinge von einander unter- scheiden, wie sich dann diese gegenseitig paaren oder kreuzen, in wie vie- len Generationen sie sich fortpflanuzen, und ob sie nicht etwa ausarten, dann, wie dieselben Species an verschiedenen Orten und Klimaten auftreten u.Ss. W. Der Punct 5) betrifft vorzüglich die heterogenen Paarungen, deren Nachkommenschaft ete,, und es ist daher die Erforschung desselben gewiss »icht minder anziehend. Durch derlei an mehreren Orten mit der erforderlichen Genauig-> keit wiederholt angestellle Beohachtungen und Versuche müssten sich ohne Zweifel die Verschiedenheit und das Zusammengehören ein und anderer Species, so wie die Eigenthümlichkeiten derselben, die Einflüsse der Nah- rung, der climatischen und anderer Verhältnisse herausstellen. Der Nahrung ist wohl von vielen Eutomologen ein hei weitem zu grosser Einfluss zugeschrieben worden, wenn schon da Ausnahmen statt- finden dürften, wo irgend eine Pflanze in einer Gegend gedeiht und bestimm- ten Arten zur Nahrung dient, für welche diese in einer andern Gegend ein Surrogat geniessen, von welchem sie sich zwar ebenfalls fortbringen , doch vielleicht nach und nach ausarten. Es ist hier nicht der Ort, die Beweggründe meiner diessfälligen An- sicht weiter auseinanderzusetzen, da mich diess von dem Gegenstande der Frage zu weit ablenken müsste; ich will mich ferner nicht in die nähere Beleuchtung der übrigen Hypothesen einlassen, da ich eben wieder nur neue und vielleicht keine besseren aufstellen könnte; — denn weit entfernt, zu glauben, dass ich jetzt schon die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen versuchen könne, bin ich vielmehr der Ansicht, dass diese erst einer fernen Zeit vorbehalten ist. Meine Beobachtungen sind nun eben erst die Anfänge in dieser Richtung, — einseilig und nur an Einem Orte angestellt, — auch bin ich natürlich, als Neuling in dieser Sache, von keinem so allgemeinen 475 Gesichtspuncte ausgegangen, als der ist, den ich so eben für die Aufklärung der Arlverschiedenheit der Zyyaenen empfohlen habe. Wenn ich es daher unternehme, meine geringen Erfahrungen zu ver- öffentlichen, die hier und da erst der Bestätigung oder Berichtigung, durch- aus aber der Ergäuzung bedürfen, so geschieht diess nur in der Absicht, au- dern Forschern , die etwa denselben Weg betreten wollen, so viel an mir ist, die Untersuchung zu erleichtern, und, wo möglich, mehrere hierzu zu veranlassen, — daher mich denn Diejenigen, die in diesem Aufsatze einiges ihnen schon Bekanntes oder in andern Schriften Enthaltenes finden sollten, mit der eben ausgesprochenen Absicht eutschuldigen wollen. Im Jahre 1853 beschränkte ich mich mehr darauf, die unmittelbar in der Paarung gefundenen Zygaenen zur Abseizung der Eier aus dem Freien zu nehmen ; — im Zimmer versuchte ich die Paarung noch nicht, vermuthe aber, dass sie wohl gelingen dürfle. Da es mir früherer Zeit missglückt war, Zygaenen an der Nadel zum Eierlegen zu bringen, setzte ich sie (paarweise) behutsam in ein Früchten- glas (Einsiede- oder Einmachglas), in welches ich vorher blühende Pllauzen, Scabiosen, Centaureen uud die Nahrungspflanze der betreflfeuden Raupen ge- legt hatte, verschloss dasselhe mit Papier und bespritzte die Pllanzen täglich ein paarmal, erneuerte sie auch wohl, um so die Zyyaenen länger frisch zu erhalten. Auf diese Art legteu sie (heils an die Wände des Gefässes, Iheils an die Papierdeckei ihren ganzen Eiervorraih ab, was ich für wichtig halte, um von Einer Brut so viel als möglich darchzubringeu, damit man die Uuter- schiede der nach und nach sich entwickelnden Raupen und Schmetterlinge besser beobachten könne. Die jungen Raupeu nährte ich nun mit jenen Pflauzen, von welchen ich im Freien an den erwachsenen Raupen beobachtet hatte, dass sie ihnen am meisten zusagen, und die ich zu diesem Zwecke in Bereitschaft hielt. Ich bemerke hier, dass auf diese Art die Erziehung der Zyyaenen, wenn auch laugwierig, doch keineswegs schwierig genannt werden kann, ja, dass eben diese Thiere von der Natur ausgerüstet sind, viele Unbilden zu ertrageu, wie mir diess angestellte Versuche dargethan haben. Man wird sich überdiess vielleicht noch einige Mühe ersparen können, bis man über das, was zu ihrem Gedeihen wesentlich ist, in’s Reine gekommen sein wird. Obschon die sämmtlichen Zygaenen - Species indess gewiss im Freien bei mehrerlei Nahrung recht gut fortkommen, als der, welche ich augewen- det habe, so wird man doch mit verschiedenen weichen Klee- und Grasarteı- bei der Zimmererziehung nicht auslaugen; auch machte ich die Bemerkung, dass manche bisweilen im Freien Pflauzen fressen, mit denen sie iu der Gefangenschaft nicht fortwährend vorlieb nehmen, und dass sie in verschie- denen Gegenden bisweilen standhaft verschiedene Nahrung geniessen. — Ich möchte hier Jedem , der sich an die Erziehung irgend eiver Species machen 476 will, meine Methode empfehlen, vorher die Raupe dieser Species im Freien aufzusuchen, um sich zu. belehren, von was sie sich in der Gegend am liebsten nähre. Ich führe desshalb bei jeder von mir gefundenen Species die hiesige Hauptnahrungspflanze an, weil dadurch das Auffinden der andern Pflanzen bedeutend erleichtert wird. Iın Freien entdeckte ich sogar Zygaenen - Eier (wahrscheinlich von Lonicerae) auf Schlehei, andere, so wie ganz Junge Raupen auf Espen, versuchte Jedoch deren Erziehung nicht. Sie mögen wohl in der Jugend eine andere Nahrung geniessen, als in der Folge, wie diess schon lange bei an- deren Raupen beobachtet worden ist. Die Raupen der Sat. Carpini findet man bekanntlich in der Jugend oft auf verschiedenen niederen Pflanzen, — erwachsen scheinen sie sich meistens an Sträucher zu halten; — viele überwinternde Raupen fressen im Herbste das Laub von Sträuchern oder Bäumen, welche nach der Ueberwin- terung von niedern Pflanzen lebeu, wie diess auch Freyer bemerkt hat. Von Eypr. Caja fand ich ebenfalls einmal auf einem Eichenblatte eine ganze Brut, und sie überwinterten bei dieser Nahrung so gut, dass nicht-Eine zu Grunde ging; — im Frühjahre wird man sie wohl eher auf niedern Pflan- zen fressend treffen. Da ich aber über diesen Punct für die verschiedenen Zygaenen-Species noch keine bestimmte Erfahrung hatte, so legte ich denselben die vor- gedachte Nahrung vor, und zog sie in denselben Gläsern, in denen die Eier abgelegt waren. Nachdem sie im Herbste noch 3— 4 Häutungen durchgemach. hatten, setzten sie sich entweder an die Wände und Deckel der Gefässe. oder auch an dürre Blätter, Stengel etc., um da zu überwintern. Während des Winterschlafes scheinen sie Trockenheit zu lieben, sonst aber, besonders im Frühjahre, Feuchtigkeit zu henöthigen. — Bei den Häu- tungen springt die Haut mitten am Rücken auf, und bleibt daun mit der Kopfhaut in Einem Stücke dort zusammengebogen kleben, wo sie mittelst eines feinen Gespinnstes befestigt war. Nachdem sie im Frühjahre zu fressen begonnen und ein paar Häutungen gemacht haben, gelangen die einen, son- derharerweise, wenn auch alle früher gleich gross waren, zur vollen Grösse. während andere sich entfärben und an den Wänden sitzen bleiben; obwohl sie daselbst ihren Ort öfters verändern, habe ich doch nicht gesehen, dass sie Nahrung zu sich nehmen. Nach der zweiten. Veberwinterung häuten diese, wie ich bemerkt zı haben glaube, sich jedesmal, bevor sie zu fressen beginnen, was bei andert überwinternden Raupen nicht immer der Fall ist. In der Folge werde ich die genauen Beschreibungen aller von mir er- zogenen, in Steiermark vorkommenden Zygaenen-Baupen veröffentlichen, und für jetzt nur noch einige Bemerkungen als Ergänzung und Berichtigung über € 477 die Arten in der von mir vorigen Jahres in Eile gebrachten Notiz *) bei- fügen, zu den Raupen aber eine kurze Characteristik gehen, die eben hin- reicht, die Raupen dieser Species leicht von einander zu unterscheiden. Die einen besitzen schwarze Mittelstreifen am Rücken, die andern nicht. A) Raupen ohne schwarzen Mittelstreifen. 1. Minos. Raupe (erwachsen im Freien gefunden) schmutzig-gelb- grün mit Einem dicken schwarzen Puncte auf jedem Gelenke an der Seite des Rückens. Sie lebt am Tage verborgen, und man findet sie gewöhnlich an der Erde oder auf dürren Blättern. Aus dem Ei sind sie grünlichgelb mit zwei breiten röthlichen Rücken- streifen, nach der ersten Ueberwinterung schwärzlich mit einer Reihe citron- gelber und schwarzer Puncte auf jeder Seite des Rückens. Ich nahm 1853 ein Paar Schmetterlinge in Begattung nach Hause, wovon ich ziemlich viele Eier erhielt, die in unregelmässigen Klumpen aufeinander abgelegt wurden, während die übrigen Species die Eier in einfachen geraden Reihen, ziemlich weitschichtig so legten, dass selbe zugleich Diagonal-Reihen bildeten. Die Raupen wachsen sehr langsam, und obwohl sie noch fressen und häuten, so zweifle ich doch, dass heuer welche zur Entwicklung gelangen werden. Von allen vorgelegten Pflanzen nahmen sie nur Thymus serpyllum, der am Fundorte des Paares häufig und üppig wuchs. Ochsenheimer, der das Ei, die Raupe, das Gespinnst und die Puppe sonst gut beschreibt, sagt im 2. Bande, Seite 25 von der Raupe etwas un- deutlich: „Führt zwei Reihen von 12 schwarzen Flecken.“ Es soll da bes- ser heissen: Eine Reihe auf jeder Seite des Rückens. — Eben so steht in Treitschke’s Suppl. 1. Abth., S. 103 bei Erythrus als Notiz vom Grafen Saporta, dass dieRaupe von Erythrus nur zwei Reihen schwarzer Puncte über dem Rücken habe, und eine Reihe gelber Seitenflecke führe (wornach diese meiner Minos -Raupe ganz ähnlich wäre), die Raupe von Minos hätte noch eine Reihe schwarzer Puncte auf jeder Seite, — während meine an den Seiten weiter keine Zeichnung, als die schwarzen Luftlöcher besassen. 2. Achilleae. Gelbliche oder dunkelgrüne Raupe mit Einer Reihe schwarzer Doppelpuncte auf jeder Seite des Rückens; verpuppt sich manch- -mal auf der Erde. Von dieser faud ich auf der Kronwicke, Coronilla varia, zwei Raupen- Varietäten , deren eine gelblich , die andere fast olivengrün war, beide mit derselben Zeichnung. An den wenigen entwickelten Stücken bemerkte ich keinen bestimmten Unterschied. ”) Siehe Abhandlungen des zool. hot. Vereines 1858, S. 178. IV. Ppp 478 Die aus Eiern von 1852 gezogenen Raupen waren erwachsen 1853 sämmtlich dunkelgrün, und es entwickelten sich daraus die in meiner Notiz erwähnten zwei Männer ohne weissem Halskragen. Nach der zweiten Ueber- winterung blieben nur mehr fünf Stück von den vielen am Leben, die jetzt in der vorletzten Häutung und noch so wie die vorjährigen gefärbt sind. 1853 nahm ich, um keine Verwirrung anzurichten, kein Paar nach Hause, besitze daher keine einjährigen Raupen. — Meine Achilleae-Raupen waren übrigens nicht schlank, wie O. angibt, sondern wohl dick, walzig, denen von Minos gleich, und hatten schmutzigweisse Haare. 3. Meliloti. Meergrüne Raupe mit weisslichem Mittelrückenstrei- fen, einer gelben und zwei schwarzen Punctreihen an den Seiten. — Ich far:d die Raupe, die nicht leicht mit einer der mir bekannten zu verwech- seln ist, und deren Beschreibung O0. sehr genau gibt, auf Lathyrus pra- tensis und Lotus corniculatus. (In der erwähnten, von mir gebrachten Notiz ist eine sinnstöreude Auslassung eingeschlichen, die ich hiermit zu berich- tigen- bitte. Es steht dort Seite 178, Absatz 6: Meiiloti mit Lathyrus pra- tensis, mit letzterer Pflanze auch Filipendulae“ ; soll aber heissen: Meildloti mit Lathyrus pratensis und Lotus corniculatus, mit letzterer Pflanze auch Filipendulae und Onobrychis, da ich Filipendulae und Onobrychis in Bruck a. d. M. ausschliesslich auf Lotus corniculatus fand.) Von den aus Eiern des Jahres 1852 erzogenen Raupen entwickelte sich, wie bereits gemeldet, 1853 kein Stück, und nur Eines blieb nach der beurigen Ueberwinteruug übrig, welches jetzt in der vorleizten Hävtung ist. 4. Lonicerae. Grosskopfige, schmutzig grünlichgelbe Raupe mit hellgelben Punct- und schwarzen Flecken-Reihen. Ich fand die Raupe bis- weilen fressend, auf Trifolium rubens (und montanum?) und einer äln- lichen weissblühenden Kleeart, konnte selbe jedoch nie gut damit fortbringen, so dass sie sich um so kümmerlicher entwickelten, je jünger ich sie fand; vermuthe daher, dass sie wohl im Freien von den frischen Blättern der Tri- folien zehren, und dabei gedeihen, in der Gefangenschaft aber, wo den Bläl- tern die Naturfrische mangelt, nur nothdürftig damit fortkommen. Freier fand sie auf Lotus-Arten und sie lassen sich nach Angabe eines angehenden Entomologen in Bruck gut mit Lotus corniculatus ziehen, auf dem ich auch schon die Junge Raupe fressend traf, aber die Erziehung damit nicht weiter versuchte. Aus Eiern zog ich diese Zygaene noch nicht. Es wäre hier noch der Trifolü O. zu erwähnen, die sich mir früher in Wien aus unbeachteten Raupen in der Varietät Orobi einigemal ent- wickelte. In Steiermark kam sie mir noch nicht vor, und aus den Lonicerae- Raupen haben sich mir nie Schmetterlinge mit zusammengellossenen Flecken oder sonst Vebergänge zu Trifolii entwickelt. 479 5. Filipendulae. Golägelbe, am Rücken und an den Seiten schwarzgefleckte Raupe. (Minsichtlich der Grundfarbe gilt diess nur von den’ erwachsenen, in der Jugend ist sie grünlich, und hat Aehnlichkeit mit der von Lonicerae.) Auf Lotus corniculatus gefunden. Die Raupe variirt ausserordentlich, besonders in der Zeichnung, so dass selbe manchmal sogar der sonst eutfernt stehenden Onobrychis ähn- lich wird. Der so gemeine Schmetterling erscheint mir desswegen und wegen des Mangels eines deutlich ausgesprocher.en Charakters um so mehr einer beson- dern Beachtung empfehlenswerth, als eben auch die Kennzeichen unserer na- hestehenden Transalpina,, Medicaginis, Stoechadis O. schwankend genug sind, und bei der Mehrzahl der mir bekannt gewordenen heterogenen Paa- rungen Filipendulae auftritt. Im Jahre 19852 nahm ich von den erhaltenen verschiedenen Raupen- Varietäten Beschreibung, konnte aberan den Schmetterlingen keinen konstan- ten Unterschied entdecken. Ueber die Zucht aus Eiern 1852 habe ich bereits berichtet ; die weni- gen von 1853 erübrigten Stücke verdarben im Winter. (Siehe mehrberührte 'Notitz.) 6. Onobrychis. Erbsengrüne, seitwärts ungefleckte Raupe mit bleichem Mittelstreifen und schwarzen Dreiecks - Flecken als Rückenein- fassung. In Bruck kam mir die Raupe nur auf Lotus corniculatus vor, wälh- rend ich sie in Wien auf einer mir unbekannten weissblühenden Pflanze *) traf, die ich da nicht bemerkte. Aus Eiern erzog ich diese Species noch nicht. B) Raupen mit schwarzen Mittelstreifen am Rücken. 7. Angelicae. Im Grunde gestreifte Raupe mit schwarzen Fle- cken. (Von den schwarzen Mittelstreifen, den diese Raupe am entschie- densten, selbst schon in der Jugend zeigt, erwähnt Ochenh. nichts.) Auf Lotus, corniculatus und Coronilla varia von mir gefunden. Im Jahre 1853 nahm ich ein Paar, und nährte die Nachkommenschaft hiervon abwechselnd mit beiden Pflanzen. Sie sind mehreutheils noch ziem- lich klein, und dürften nur deren wenige heuer erwachsen. *) Wahrscheinlich Dorycenium herbaceum. V. Dorfm. Ppp* 480 8. Peucedani una Ephialtes. Im Grunde einfärbig schmu- tziggelbe oder grünlichgelbe Raupe mit schwarzer Mittellinie und solchen Flecken. Nahrung Coronilla varia. Da ich alle Raupen von Peucedani und Ephialtes auf dieser Pflanze fand und mit derselben erwähnte, kann die Nahrung offenbar keinen Einfluss auf die verschieden entwickelten Schmet- terlinge (1851 Ephialtes, 1852 Peucedani.) gehabt haben. a) Nachkömmlinge von Peucedani aus Eiern 1852. Ueber das Resultat des Jahres 1852 habe ich berichtet. Neuerdings überstanden die Ueber- winterung 12 Stück, welche ich erst zu Anfang April in’s Zimmer nahm ; hiervon sind zwei seit 30. April in der letzten Häutung, 9 in der vorletzten; 1 Stück blieb gegen die andern zurück, und häutete am 23. April zum erstenmale nach der Ueberwinterung, während die übrigen am zehnten und den darauffolgenden Tagen häuteten. 6) Nachkömmlinge von Ephialtes @ aus den Eiern von 1852. Es blieben mir heuer nur drei Raupen, die ich Ende März in das Zimmer nahm, und die vom 7. bis 10. April zum erstenmal häuteten, Sie befinden sich in der vorletzten Häutung; ein Stück wurde wahrscheinlich gequetscht, da es krüppelhaft ist. ce) Bastarde von Filipendulae 5 und Trigonellae ©. Von dreizehn Raupen ging bei der Ueberwinterung keine, ein Stück aber durch Quetschung zu Grunde. Ich nahm sie schon frühzeitig in das Zimmer, indem die gesetzten Topfpflanzen für sie zureichten, Damals waren alle gleich gross, jetzt befinden sich zwei davon in der letzten Häutung, zehn Stück aber sehr zurück, hörten schon Mitte April zu fressen auf, und schicken sich zur neuen Ueberwinterung an. Die Raupen sehen alle gleich und gauz so aus, wie die von Peucedani--und Ephialtes - Eiern gezogenen vorigen Jahres. Auch die, welche neuerdings überwintern wollen, sind, so wie die damaligen entfärbt, grau, mit schwarzbraunen Puncten und solchen Rückeustreifen. Bei Gelegenheit der Anführung der beobachteten Paarung von Fili- pendulae 5 mit Triyonellae Q sagt Treitschke im Supplementbande, 1. Abth., S. 108. dass sich die Raupen beider so sehr gleichen. Ochsen- heimer sagt von der Raupe der Ephialtes überhaupt, dass sie der von Filipendulae ganz ähnlich sei, und erwähnt bei der Beschreibung keines Rückenstreifens, das Gespinnst bezeichnet er als strohgelb und pergament- artig; die Raupen und Gespinnste, aus denen ich 1851 die Var. Ephialtes und Falcatae erzog, waren ganz denen von Peucedani, 1852 und 1853 ähnlich, welche Ochsenheimer Seite 76— 77 gut beschreibt. d) Das mit Filipendulae 5 in Paarung gefundene Peucedani 2, dessen ich in der vorjährigen Notiz gedachte, musste die Eier schon vor dieser Paarung abgelegt haben ; es ist also eine frühere Paarung anzunehmen. 481 Noch halte ich es nicht an der Zeit, dem entomologischen Publicum für Peucedani-Ephialtes den Namen vorzuschlagen. 9. Seabiosae? — Pleuto? Ich bin sehr g>neigt, diesen Schmet- terling, den ich früher mit Scabiosae bezeichnete für Pluto O. zu halten. Ich fand im Jahre 1853 eine Raupe dieser Zyyaene zu Bruck fressend auf Vicia cracca, und erhielt noch ein Stück. Diese zwei erzog ich mit der gedachten Wicke, und sie entwickelten sich recht gut. Hierauf sammelte ich mehrere Zygaenen-Paare und besitze nun an hundert Raupen, die in ver- schiedenen Grössen sind, und wovon wohl heuer einige erwachsen werden. Gegenwärtig nehmen sie noch Nahrung an, Zu Gunsten meiner oben ausgesprochenen Ansicht, dass dieser Schmet- terling Pluto O. sei, kann ich folgende Gründe der Würdigung des eutomo- logischen Publicums empfehlen, Die Beschreibung der Scabiosae-Raupe bei Ochsenheimer scheint eher eine der Minos-Raupe ähnliche zu bezeichnen, während die von mir gefundene mit der weit entfernten Angelicae, auch bisweilen mit Peucedani die meiste Aehnlichkeit besitzt. Es ist kaum anzunehmen, dass Ochsen- heimer die lange bekannte Scabiosae-Raupe unrichtig beschrieben oder verwechselt hätte, und dass also die meinige Scabiosae sei. Das Gespinnst ist bei meiner silberweiss, wohl auch schmutzigweiss, wie das der Peucedani, dem es auch in der Gestalt nahe steht, während Ochsenheimer das der Scabiosae mit glänzend goldgelb bezeichnet. Wenn ich schon, besonders bei Filipendulae bemerkt habe, dass nicht alle Gespinnste dieselbe Farbe haben, ja, dass manche Filipendulae in der Gefangenschaft weissliche statt blassgelber Gespiunste machen, während sie einen gelben Saft, der fast zu Stein erhärtet, verspritzen, so ist mir diess doch nicht bei der in Rede stehenden Zygaene vorgekommen, und sind auch diese Gespinnste nicht bleich, sondern entschieden gefärbt. Während meines dreissigjährigen Sammelns ist mir kein Schmetterling vorgekommen, auf den Ochsenheimer’s Pluto so gut passen würde, als auf diesen. Er besitzt den dritten Flecken des Vorderflügels keulförmig, nicht beilföürmig wie Minos, der keulförmige Flecken, (hei Scabiosae O. als keulenförmig angegeben) war bei sicher mehr als hundert Stücken, die ich in mehreren Jahren gesehen, nie unterbrochen *), auch stimmen die übrigen Kennzeichen überein, nur habe ich beim @ die weissgrau gesäumten Schul- *) Ich erinnere mich sehr wohl, dass ich unter schweizerischen Scahiosae früherer Zeit diese Ochsenheimer’sche Varietät mit unterbrochenen keulenförmigen Flecken nicht selten gesehen hahe, und eben diese hat nach meiner Ueberzeugung zu Freyer’s Triptolemus Veranlassung gegeben. Ich kann hier vorläufig freilich nur noch Einen Gewährs- mann, nämlich Herrn Fischer von Röslerstamm anführen, von 482 terdecken nicht bemerkt. Eben dieser Character ist aber auch, meiner Er- fahrung nach , bei Achillieae veränderlich. Mau könnte hiergegen freilich einwenden, dass Ochsenheimer, wenn er diese Species vor Augen ge- habt hätte, sie eher mit Scabiosae verglichen haben würde; aber eben das vorangeführte Merkmal der weissgrauen Schulterdecken des Q@ stellen sie, wenn es vorhanden, nahe zu Minos. Dass Ochsenheimer die Pluto mit Minos vergleicht, war viel- leicht der Grund, warum ich und mit mir gewiss viele andere diese Species unter Varietäten der Minos aufzufinden suchten. Es ist mir nicht bekannt, dass Jemand so glücklich war, bis jetzt hierunter die wahre P/uto O. zu eut- decken, die doch von ihm nicht als eine Seltenheit bezeichnet wird. nn dem ich ein Exemplar besitze, welches er von Freyer selbst als Triptolemus erhielt und als Varietät von Scabiosae bezeichnete, wie diess Fischer v. Rösslerstamm’s eigene Handschrift an der Etiquette bezeugt. Da mir jetzt zu wenig sichere Scabiosae O. zu Gehote stehen, so unterwerfe-ich meine Meinung sehr gerne dem hegründeten Urtheile Derjenigen, welche in der Lage sind, eine genügende Anzahl echter Scabiosae O. zusammenzubringen. Dorfmeisten Lebensmerse Verh.d. z.B. 1er 1854. oLtmenitis Fopuli.D Yartınger Zur Lebensart der Raupe der Limenitis Populid. Von Georg Dorfmeister. Es ist mir nicht bekannt, dass wir über die eigenthümliche Lebens- art der allgemein verbreiteten und eben nicht seltenen Limenitis Populi O. genaue Nachrichten besitzen, daher ich so frei bin, dem löblicheun Vereine meine Beobachtungen im Freien hierüber mitzutheilen. Die Veranlassung zu deren Anstellung bot mir der Umstand, dass es mir durchaus nicht gelingen wollte, die im Jahre 1852 vor deren Ueber- winterung in Bruck a./M. aufgefundenen Räupchen dieser Species fortzu- bringen, obwohl ich allerlei Mittel versuchte. Wollte ich also die Eigen- heiten dieser Raupe und den Grund des Misslingens erfahren, so blieb mir nichts anderes übrig, als die Beobachtung derselben im Freien vorzunehmen. Gegen Ende Juli und Anfangs August 1853 entdeckte ich wieder die Räupchen, die sich eben erst aus den Eiern entwickelt hatten, ungefähr auf den Plätzen, wo ich sie um dieselbe Jahreszeit 1852 gefunden hatte. Sie leben einsam auf Sträuchern und Bäumen der bekannten Nahrungs- pflauze ; Espen, Populus tremula. Ihre erste Wolmung ist die Mittelrippe eines Blattes, das sie von der Spitze aus beiderseits abnagen, (Fig. A, der beigegebenen Tafel,) wie ich diess auch von Notodonta Ziezac und Palpina } schon bemerkt habe. Nur überspinnt die Raupe des Populi die Mittelrippe 484 fleissig, sitzt in der Ruhe immer mit dem Kopfe nach aussen gerichtet, kehrt von ihrem Ruhesitze aus um, geht spinnend über die Rippe auf der Ober- seite des Blattes zum Frasse, frisst einige Minuten, und kehrt sodann, so- bald sie satt ist, oder auch wenn sie beunruhigt wird, wieder zur Spitze zurück. Ihren Koth setzt sie an den Rändern des Frasses ab, wo er in den Fäden hängen bleibt. Schon durch letzteres Merkmal unterscheidet sich der Standort der Jungen Iuimenitis Populi leicht von dem anderer Raupen. Während andere Raupen, wenn ihnen frisches Futter geboten wird, dasselbe leicht annehmen, zeichnet sich diese, wenn ich so sagen darf, durch ihren Eigensinn aus, vermöge welchem sie nur von diesem, von ihr einmal eingenommenen Blatte fressen will, ohne ein anderes zu berühren, In der Gefangenschaft läuft sie, sobald dieses Blatt welk zu werden beginnt, so lange herum, bis sie matt wird, und endlich stirbt, ohne irgendwo einen andern Frass zu beginnen, Diess thut sie sogar dann, wenn man das Zweiglein abschneidet und so lange als möglich zu erhalten sucht, oder das Blatt an ein anderes frisches befestigt, was ich selbst im Freien ohne Erfolg versucht habe. So macht sie eine oder zwei Häutungen, ohne das erste Blatt zu verlassen, wobei die kahle Rippe durch Abfressen an Läuge stark zunimmt. Gewöhnlich in der dritten Häutung, bisweilen schon in der zweiten verlässt sie jedoch dasselbe und sucht an einem Zweiglein einen passenden Ort, um ihr Winterquartier zu bereiten. So fand ich am 7. August eine Raupe, Fig. B, die ein Blatt mit einem Bande, dessen Länge ein Paar Linien betrug, an einen Zweig gesponnen hatte, und wie es schien, mit Frass beschäftigt war. Gleich darauf fand ich eine andere, schon früher beobachtete Raupe, anstatt auf ihrem ersten Blatte, in ein, an einen Zweig befestigtes Blatt- stück eingerollt, Fig. C, In der Nähe befand sich ein ausgenagtes Blatt, von welchem offenbar das Blattstück herrührte, es wurde diess deutlich er- sichtlich, wenn man das Blatt gegen das Aestchen bog. Als ich mich am 8. August wieder dahin begab, fand ich auch die ersterwähnte Raupe, Fig. B, in ein Blattstück gewickelt, und zwar in dasselbe, wovon sie Tags zuvor gefressen hatte. Dieses Wickelhlatt, (C Seitenansicht, D Daraufsicht,) ist ringsum ver- sponnen und nur an einem Ende offen, wo die Raupe mit dem Kopfe voran, hineinkriecht. Bei der Oeffuung ist auch ihr Hintertheil zusehen, der in zwei Spitzen endigt. Die Raupe selbst ist braungrau, heller und dunkler gefleckt, chagrinartig rauh, mit Höckern, ähnlich der erwachsenen, und einem grossen oben eingekerbten Kopfe. (Kopf fast wie bei Zizcac.) 485 Die zweite bezeichnete Raupe hatte bereits, als ich sie faud, 7. August, an dem Blatte, Fig. E, von a bis b eingefressen. Sie kroch immer um Nah- rung zu sich zu nehmen, rücklings aus dem Wickelblatte heraus, umspann dasselbe, und die Gegend herum, und ging dann auf das nächste Blatt fortwährend spinnend über den Stiel auf der Oberseite am Rande bis zu der Stelle, wo sie vorher zu fressen aufgehört hatte. Sie frass nur einige Mi- nuten, und kehrte jedesmal auf demselben Wege ziemlich schnell in ihre Wohnung zurück. So verzehrte sie nach und nach noch den Blatttheil vou b bis ce und ebenso den von c bis d, und hörte dann, am 16. August gänz- lich zu fressen auf, so dass ich sie nicht mehr aussen antraf; ihr Hiutertheil blieb jedoch sichtbar, da die Oeffuung nicht verschlossen wurde. Die Abänderungen in der Lebensart der übrigen von mir beobachteten Raupen beziehen sich nur auf die Art, das bezeichnete Blatt einzufressen, indem diess bisweilen anstatt von links nach rechts, umgekehrt, oder mehr von der Seite geschah. Das übrige blieb sich gleich. Von zehn aufgefundenen Raupen verlor ich fünf ganz aus dem Auge, welche entweder zu Grunde gingen „ oder vielleicht weiter entfernt ihren Winteraufenthalt genommen hatten ; fünf wickelten sich nach und nach ein, wovon aber zwei wahrscheinlich eiu Raub von Ichneumonen-Larven wurden, so dass ich am 22. August nur mehr drei Raupen besass, von welchen die letzteingewickelte (25. August) noch bis Ende des Monats Nahrung zu sich nahm. In dem einem Wickelblatte entdeckte ich eine grün- liche Made, und die Raupe unweit ihrer Wohnung todt auf einem Blattstiele klebend. Das abgeschnittene Zweiglein nahm ich mit der Made in der Hülse nach Hause, aber diese starb darin. Da ich in der Zwischenzeit meinen Wohnort veränderte, so konnte ich nach der Ueberwinterung nur zweimal nachsehen. Am 17. Mai waren noch zwei vorfindig, die in ihren Hülsen steckten, sie scheinen diese nach dem Winter noch nicht verlassen zu haben, denn in der Nähe war nirgends Frass bemerkbar. Die dritte war sammt der Hülse verschwunden. Am 5. Juni fand ich von der einen nur die Hülse, und zwar durch Fäden an der Oeffuung verklebt, — die Raupe mag wahrscheinlich eben- falls ein Raub von Parasiten, vielleicht von Fliegenmaden geworden sein, von der andern aber unweit ihres Häuschens, das noch gut erhalten war, und dessen Ende so, wie sonst, offen stand, die Puppe derart an ein Blatt befestiget, wie diess die Skizze, Fig. F zeigt, nämlich in gestürzter Lage mit der Stielspitze auf der Oberseite an der Wurzel eines etwas eingebogenen und nach abwärts hängenden Blattes mit starkem Gespinnst angeheftet; der Blattstiel selbst ist, wie es scheint, Vorsichts halber, damit er nicht abge- IV. 0g9q 486 nagt, oder das Blatt vom Winde herabgeworfen werden könne, sammt dem Zweiglein mit Gespinnst überzogen. Sie entwickelte sich am 17. Juni. Von allen Puppen, die ich fand, war nicht eine auf andere Art be- festiget, was weder mit der Abbildung, noch mit der Angabe Freyer's übereinstimnit, daher ich die Richtigkeit derselben in Zweifel ziehe. NB. Auch Hübner bildet die Puppe freihängend ab, obwohl er eine wahr- scheinlich zur Verpuppung reife Raupe in der Lage auf einem Blatte darstellt, die mit vorstehender Angahe übereinstimmt. f Georg Frauenfeld. -. DT CZ TODE a A en ER F'auna der Vögel eines Theiles von Mähren und Schlesien, nebst Angabe der Brut- und Zugzeit, so wie auch kurze Beschreibung der Nester und Eier derjenigen Vögel, die in unserer Gegend brüten ; durch eigene vierzehnjährige Beobachtung und Erfahrung begründet von t Adolf Schwab, Apotheker zu Mistek in Mähren. 1. Abtheilung derjenigen Vögel, die in unserer Gegend nisten. 1. Aquila fulvws. Von diesem erhielt ich ein junges Weibchen noch mit Wolle bedeckt im Jahre 1850 Ende Juni, welches ich durch zwei Monate mit Fleisch und Geflügel aufzog, und nachdem es schon fugbar war, erdrosselte, und meiner Sammlung einreihte. Im Jahre 1852 erhielt ich aus einem Horste ein schmutzigweisses, braungeflecktes und etwas gestricheltes Ei, von der Grösse eines Truthahneies, nur mehr oval. Dieses Paar bezog nach Aussage der erzlherzoglichen Heger schon einige Jahre denselben Horst, wurden gewöhnlich von März bis Ende November in dieser Gegend gesehen, blieben aber auch, wenn der Winter gelinde war, durch's ganze Jahr in diesem Morawker Revier. In dem Horste, welches auf einer sehr hohen starken und einzeln ste- henden Tanne sich befand, traf man Ueberreste von Hasel-Auerhühner, und die Läufe von Rehen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das alte Weibchen geschossen und von mir ausgestopft. Seit dieser Zeit ist das Männchen nicht mehr zum Vorschein gekommen und ‚muss sich in das angränzende ungarische Gebirge, wo sich frühere Jahre immer Adler aufhielten, gezogen haben. Qqgq* 488 2. Aquila naevins. Wurde mir im Jahre 1852, den 3. Juni, ein ganz junger noch mit Wolle und Kielen bedeckter Vogel, nebst dem alten geschossenen Weibchen aus dem Althammer’schen erzherzoglichen Re- viere vom Herrn Förster Stary eingesandt, welchen ich mit Fleisch und Vögel aufzog, bis er nach acht Wochen sein braunes Gefieder er- halten hatte, worauf ich ihn tödtete und meine Sammlung damit ver- mehrte. Dieser horstete auf einer sehr dichten und hohen Tanne und man fand im Horste Ueberbleibseln von Haselhühnern und Eichhörnchen. Er kommt im März in unsere Gegend und zieht im October wieder weg- Auch das Paar, das ich in meiner Sammlung habe, wurde mir aus diesem Reviere, das Weibchen im April, und das Männchen im October eingeliefert. 3. Pandion haliaetos. Erhielt ich im Jahre 1853 Ende Mai ein ganz kleines wolliges Junges, das kaum zwei bis drei Tage alt sein konnte, nebst einem Ei, welches zwar zum Theil vertrocknet aber nicht be- brütet war, beide aus einem Horste, der sich auf einer grossen alten Eiche in der zwei Stunden entfernten Paskauer Gegend am Teiche befand. Das Ei ist weiss, rostbräunlich gefleckt und punctirt, die innere Schale grün und etwas grösser als vom Buteo lagopus. Ich fütterte das Junge mit Fleisch und Leber, was er auch gerne frass, er ging aher dennoch in der fünften Woche zu Grunde. Man sieht ihn bei uns schon im April bei deu Teichen herumziehen, wo er den Fischen schr gefährlich wird, wesshalb auch 1 1. €.M. Schussgeld ausgesetzt ist; er zieht im October wieder weg. 4. Buteo lagopus. Horstet alle Jahre in den umliegenden Wäldern, wo von ich schon öfters ganz junge wollige Exemplare und auch im vorigen Jahre ein schcn ganz behrütetes, grünlich weisses, hellbraun geflecktes und verwaschenes Ei erhielt, welches am 16. Mai aus einem Horste, welcher sich auf einer Fichte im hiesigen Landwalde befand und bloss aus trockenen Reissern und Zweigen bestand, herausgenommen -wurde. Er ist ein Standvogel. 5. Buteo vulgaris. Wurde mir aus dem Landwalde Balmo im Jahre 1852 im Mai ebenfalls ein noch Junger Vogel überbracht, der noch nicht fliegen konnte, welcher aus einem Horste, das sich auf einer hohen Tanne befand, herausgenommen wurde. Im Jahre 1853 wurde mir aus eben demselben Reviere Ende Mai ein altes Weibchen, das dort vom Herrn Waldhereiter geschossen wurde, eingesaudt, es war selır schmutzig, hatte die Stoss- und Schwungfedern ganz bestossen und noch viele Federn vom Halse, Brust und Bauch abgehbissen, was wahrscheinlich das Männ- chen während der Begattungszeit (hun mag, so dass er zum Ausstopfen ganz untauglich war, Der Kropf war mit einem Maulwurf gefüllt. Er ist ebenfalls ein Standvogel. 6. Pernis apivorus. Erhielt ich schon frühere Jahre öfters sowohl Junge als alte Exemplare und im Jahre 1853 am 12. Juni habe ich mit Te PL et A 489 meinem Freunde StrZemcha, erzherzoglichen Waldhereiter in Friedeck ein Paar Alte beim Neste geschossen, welcher Horst auf einer dichten nicht sehr hohen Fichte stand, und worin sich zwei dunkelrosthraune, hellrostfärbig gefleckte und rothbraun marmorirte Eier, von der Grösse der Hausenteneier sich befanden und von denen jedes verschieden ge- zeichnet ist. Das Weibchen muss ein sehr alter Vogel gewesen sein, indem selber eine fast ganz weisse Brust, Hals und Unterleib hat, mit bloss wenigen einzelnen länglichen braunen Flecken. Im Kropfe habe ich sowohl bei diesem Paar als auch bei einem noch später erhaltenen nichts als Frösche und einige Wespen angetroffen, welches daher ihre Hauptnahruug sein muss. Er ist ein Zugvogel, findet sich im Mai ein und zieht im October wieder weg. 7. Astur palumbarius. Erhielt ich in früheren Jahren öfters anfangs Juniganz junge Nestvögel, aus den hiesigen Land- und Gebirgswaldungen von Tannen- und Fichten-Horsten, in denen man Reste von Repphühnern, Tauben und Eichhörnchen fand. Sie brüten bei uns Ende Mai und sind Standvögel. 8. Astur nisıes. Horsiet hier allgemein in grösseren und kleineren Land- wäldern und legt seine vier bis fünf grünlichweisse, rothhraungespren- kelte und gefleckte, besonders am abgerundeten Ende mit rothbraunen gleichsam kranzförmigen Flecken und Verwaschungen versehene Eier im Horste im Mai auf Taunen und Fichten, die nicht sehr hoch sind. Die Jungen sind Anfangs Juli schon: flugbar, da ich selbe schon öfters um diese. Zeit erlegte. Er ist ein Standvogel und nährt sich grössten- theils von kleinen Vögeln aller Art. 9. Circus cyaneus. Erhielt ich im Jahre 1851 ein junges noch nicht 10. flugbares Exemplar aus der Paskauer teichreichen Gegend, wo es im Juni im Schilfe gefangen wurde. Obwohl er ein Zugvogel ist und An- fangs Mai sich bei uns einfindet und im October wieder wegrieht, so bekam ich dennoch in diesem Jahre 1854 am 26. Jäuner einen schönen alten Mann, der ganz hellbraungrau und unten am Bauche, Stoss und Hosen weisslich ist. Er war recht gut gerährt und fand ich in seinem Kropfe eine halbzerfleischte Tannenmeise. Er wurde bei den Eiseuhämmern in der Friedländer Gegend von dem dortigen Jagdpächter Herrn Löese geschossen und mir für die Sammlung überbracht, Circus rufes. Dieser wurde ebenfalls frühere Jahre schon öfters in selber Gegend wie cyaneus während der Brutzeit geschossen, und daraus lässt sich auch schliessen, dass sie sicher in der dortigen teichreichen Gegend nistelen. Sie kommen im Mai an und ziehen im October wieder fort ; ist daher ein Zugvogel. 11. Falco tinunculeuss. Nistet allgemein auf alten Thürmen und auch in der Nähe von Stramberg in der dortigen Felsenwand, so wie auch in Waldungen in alten Krähen-Nestern. Zur Brutzeit fangen sie auf dem hiesigen Mühlteiche der mit Rohr bewachsen ist, Nymphen und an- 490 12. 13. dere Wasserinseeten und füttern damit die Jungen. Im Jahre 1852 nistete ein Paar in den hiesigen Landwalde in einem alten Krähen- neste und ich liess Anfangs Juni vier hellrostfärbige gefleckte und rostbraun verschieden gezeichnete Eier herausnehmen. Er ist ein Stand- und Strichvogel, und lebt im Sommer grösstentheils von Insecten, im Herbste und bei gelindem Winter, wo sie auch bei uns verbleiben, von Mäusen und kleinen Vögeln. Falco subbuteo. Erhielt ich im Jahre 1850 aus dem Altbieler Landwalde, worin Laub- und Nadelholz vorkommt, am 16. Juni ein noch kleines wolliges Junges, das aus dem Horste von einer Eiche herausgenommen wurde, so wie auch ein altes Männchen, was bei dieser Gelegenheit geschossen wurde. Ich erhielt schon öfters von meinem Freunde Sträemcha zur Brutzeit sowohl alte als junge Exemplare. Sie kommen im April oder im Mai an und sind Zugvögel, die im October fortziehen. Strix Bubo. Von dieser grossen Ohreule befand sich ebenfalls durch viele Jahre ein Paar in der Nähe der Glashütte bei Bodenstadt, welche in der dortigen tiefen Felsenschlucht horsteten, wo mein Bruder mit dem Heger vor mehreren Jahren im Monate Juni sich auf einem Seile, welches an einem Baume befestigt wurde, hinabliessen und zwei kleine noch flaumige Junge heraufbrachten. Die jungen Uhus wurden wit allerlei Gattungen Fleisch, Gedär- men und anderen Abfällen von Vierfüssern und Vögeln gefüttert, be- sonders haben sie gerne Ratten verspeisst. Interessant war auch der Kampf der schon ziemlich ausgewachsenen Jungen Uhus mit einer alten lebenden Katze. Sie wurde von beiden angegriffen und stellte sich unter starkem Geschrei und gesträubtem Haare zur Wehre; war aber dennoch nach viertelständigem Kampfe von den schou sechs Tage hungernden Uhus zerrissen, zuerst das Innere verzehrt, und hierauf erst das Fleisch von den Knochen ahgenagt, der Balg, Kopf und die starken Knochen blieben zurück. Im Horste des Uhus fandeu sich Ueberreste von Hasel- Hühnern und Gänsen. — Ich muss hier noch eines Vorfalls erwähnen: Vor vier oder fünf Jahren ging ein Bekannter von mir, der sich eben- falls mit dem Ausstopfen beschäftiget, ein Uhrmacher Namens Rauch, in Begleitung eines Jagdliebhabers auf die Krähenhütte, da sie den Tag vorher einige Bussards umherstreichen sahen. Es dauerte nicht lange, so hörte man Geschrei von Krähen, welches immer näher kam, bald wurde auch der Uhu unruhig, flog vom Holzkreutze, auf welchem er immer sass, herab, warf sich auf den Rücken„ und im selben Mo- mente stürtzte ein Steinadler auf ihn, der ihn auch sogleich mit den Fängen packte und nicht mehr los liess, so dass der Steinadler lebend gefangen wurde, der noch vor zwei Jahren bei einem dortigen Kauf- mann lebend zu sehen war. 14. 15. 16. 13. 18. 19. 491 Strix Aluco. Nistet bei uns in liohlen Bäumen und auch in alten Krähennestern , wo ich schon öfters wollige Junge erhielt, so wie ich auch im Jahre 1853 aus einer hohlen alten Eiche am 15. Mai drei rundliche weisse, ziemlich grosse Eier in einem Landwalde herausnahm und selbe der Sammlung einreihte. Sie brüten bei uns im Mai, und im Juni findet man schon flugbare Junge. Es ist ein Standvogel und lebt £grösstentheils von Mäusen, aber auch von Vögeln. Strixs Otrss. Nistet auf nicht sehr hohen Tannen und Fichten in unseren Lanudwäldern schon im Mai, indem ich vorigen Jahres schon am 4. Juni zwei wollige Junge erhielt, die aus einem alten Eichhörnchen- Neste, das die Eule in Besitz nahm, herausgenommen wurde. Sie sind bei uns Standvögel und leben von Mäusen. Strix Brachyotus. Erhielt ich Ende Juni 1851 ein schon flug- bares Junges nebst dem alten Weibchen, welches in einem Binsenstock bei einem Sumpfe nistete. Das Nest bestand aus trockenen Binsen und Moos mit etwas Federn ausgefüttert, und man fand darin Bälge von Mäusen. Sie ist ein Strich- und Standvogel. Strix flammea. Diese Perleule nistete im Jahre 1852 auf dem Friedhofthurme, wo ich Ende Mai ein junges, ganz wolliges Exemplar nebst dem alten Weibchen bekam. Die alte Eule wurde am Tage auf dem Neste gefangen, ist ganz lichtgrau und unten fast gauz weiss mit bloss einzelnen kleinen graulichen Flecken. Sie ist Standvogel und lebt von Mäusen. Strixe Dasypus. Von diesem Waldkauz bekam ich schon öfters aus dem Althammer Reviere im Juni kleine graue, noch nicht ganz flugbare Junge, wo gewöhnlich auch die Alten geschossen und mir ein- geliefert wurden. Sie leben bei uns nur im höheren Gebirge und brüten in alten hohlen Bäumen. Sie leben von Insecten, Spitz- und Wald- mäusen im Sommer, im Winter aber von kleinen Vögeln, und sind Standvögel. * Strix passerina. Vom Hauskauz erhielt ich im Jahre 1851 Ende Mai ein kleines wolliges Junges, welches aus einer hohlen alten Linde herausgenommen wurde. Ich fütterte es einige Zeit mit Fleisch auf, aber es wurde mir in der Hühnersteige, wahrscheinlich von einem lltis erbissen und zerrissen. Im Jahre 1852 bekam ich ein altes Weib- chen, welches aufdem Boden von einem Häusler im augränzenden Dorfe erschlagen wurde, und nun sich in meiner Sammlung befindet. Sie sind Standvögel und leben von Insecten, Mäusen und kleinen Vögeln. Strix pygmaea. Dieses niedliche Zwergkäuzchen nistet nur in unseren höchsten Gebirgen der Karpathen, auf der Lissa, dem Travnik und Smerk. So erhielt ich durch den erzherzoglichen Förster Stary im Jahre 1851 am 21. Juni ein schon ziemlich flugbares Exemplar, das aus einer alten hohlen Tanne beim Fällen derselben herausgenommen wurde, das zweite rettete sich aber durch die Flucht. Das alte Weib- 492 21. 22. 23. 24. chen wurde ebenfalls durch das ängstliche Geschrei ausgespürt und ge- schossen. Im Neste fand man Bälge von Spitzmäusen. Sie sind Stand- vögel und kommen auch zur Winterszeit, wo sie sich von kleinen Vögeln, meistens Goldhähnchen , nähren, nie in unsere Landwälder; denn durch die ganze vierzehnjährige Beobachtung wurde mir noch keiner aus dem Landwalde eingeliefert, sondern, auch in Wintermonaten nur von den höhern Gebirgen. Von Strie pygmaea und Dasypus ist,es mir noch nicht gelungen, das Nest mit Eier zu finden, sondern man findet gewöhnlich das Nest erst dann, weun die Alten den Jungen Nahrung bringen, wo sie sich durch Zirpen oder schwachen Ruf verrathen. Dasselbe ist auch im All- gemeinen bei allen Raubvögeln zu bemerken; daher es schwierig ist, deren Eier zu erhalten. Lunius excubitor. Der grosse Würger ist bloss ein Strichvogel und bleibt im Winter bei uns, nistet in Landwäldern im Juni auf Tannen, Fichten und Eichen und legt vier bis fünf matt olivenbraune und aschgrau gefleckte Eier. Sie leben von Insecten, Vögeleiern und kleinen Vögeln. Lanius minor. Lanius spinitorquwus. Lanius ruficeps. Diese drei Gattungen sind Zugvögel, kommen im Mai an und ziehen Anfangs September wieder weg. Sie nisten auf Obstbäumen, Eichen und Linden, leben von Insecten, und haben in ihren aus Gras, Wolle und Haaren gemachten Neste vier bis fünf grünlichweisse oder röth- 23. lichweisse Eier, die grünlichbraun und violettgrau gefleckt sind, be- sonders am stumpfen Ende fast einen Kranz bilden. Alles übrige ist wohl bekannt. Die Eier des Lanius minor sind etwas grösser, als die der beiden andern, die des Lanius ruficeps mehr röthlich als die des spinitorgquus, sonst au Grösse und Gestalt gleich. Sie nisten Ende Juni. Corvus Corax. Erhielt ich im Jahre 1850 gegen Ende Mai vom erzbischöflichen Waldbereiter aus Hochwald ein junges Exemplar, welches aus dem dortigen Dammhirsch - Thiergarten von einer hohen Tanne ausgenommen wurde. Er nistete schen einige Jahre in demsel- ben Horste. Ich fütterte ihn mit allen Abfällen von Vierfüsslern und Getlügel, auch frische Aepfel und gekochte Erdäpfel frass er, so wie er überhaupt gar kein Kostverächter war. Erst zu Ende März war er vollkommen ausgewachsen, es fehlte ihm aber die Schwärze und der Glanz der Federn, da selbe selır matt und mehr braun als schwarz sind. Im Jahre 1852 erhielt ich um Hälfte Mai herum drei Stück bläulichgrüne mit grossen und kleinen aschgrauen und olivenbraunen Flecken besetzte Eier, die weit grösser als die .der nachfolgenden Rabeneier sind, und wurden aus demselben Neste, woraus ich das Junge vor zwei Jahren erhielt, genommen, Diess Jahr am 12. Jänner wurde wieder ein alles 23. 495 Männchen geschossen und für meine Sammlung eingeliefert. Sie sind Standvögel und leben nur paarweise. Ein hiesiger Gastwirth hatte vor drei Jahren einen juug aufgezogenen, sehr zahmen Kalkraben, der meh- rere Wörter, als: Jakob, Anton, Leni, Dieb und Zucker nannte, aber weil er im Gehöfte dem jungen Geflügel sehr schadete und es häufig verzehrte, so wurde er erschlagen. Corvus frugileges. Nistet zuweilen einzeln in unsern Kar- pathen, da ich schon Ende Juni zur Brutzeit Junge, kaum ausgeflogene Vögel erhielt. Sie kommeu häufig mit Corvus Corone in Begleitung, in sehr grossen Schaaren im Spätherbste in unsere Gegend und ziehen sich im März wieder mehr nach Norden. Sie nähren sich bei uns häufig vom Pferdemist auf den Strassen, dann von Eberesch- und Mehl-Beeren, die in Menge bei uns zu finden sind. Im Jahre 1850 erhielt ich im De- cember von meinem Freunde Sträemch a, dem ich schon viel Seltenes verdanke, ein Exemplar mit einem ganz über Kreuz gebogenen Schnabel, so dass selber sehr schwer die Nahrung nehmen konnte. Es fiel ihm auf, dass die andern Raben abwechselnd ihm immer Futter im Schnabel zu- trugen, und ihn fütterten, demnach er sich anschlich und diess Exem- plar, aus der sehr grossen Schaar aussuchend, glücklich erlegte, wo er zu seinem Erstaunen diese Missbildung sah, die ihn an Aufuahme von Futter hinderte. Es ist ein Männchen und wohl noch nicht sehr alt, weil die Federn noch den Glanz haben, nicht bestossen und die Krallen noch nicht abgenützt sind. Vor mehreren Jahren schoss auch mein Bruder, mähr.-schles. Landesadvokat in Neutitschein, in der dor- tigen Gegend ein ähnliches Exemplar, das’ noch interessanter war, da es nebst dem kreuzförmigen Schnabel auch bis zwei Zoll lauge umge- bogene Krallen an den Füssen hatte, welches ebenfalls dadurch seine Aufmerksamkeit auf sich zog, dass es von den Andern gefüttert wurde. Es war mehr braun als schwarz, hatte die Federn ganz bestossen und aus Allem zu schliessen, dass es schon sehr alt sei. Leider ging dieses seltene Stück zu Grunde, da es schlecht conservirt war. Merk- würdig bleibt es immer, dass diess auch im freien Zustande vorkommt, obwohl Auswüchse, als: lange ausgewachsene Krallen und ähnliche Abnormitäten öfters bei eingesperrten, sehr alten Vögeln zum Vorschein kommen. Corvus Cornix. Diese in allen Land- und Gebirgswäldern vor- kommende gemeine Krähe nistet bei uns im April und Mai: und legt ihre grünlichen, mit aschgrauen und olivenbraunen Flecken gezierten, etwas länglichen Eier vier bis fünf in einem aus trockenem Reisig und etwas Gras gemachten Neste auf nicht sehr hohen Tannen und Fich- ten, und die Jungen sind im Juli flugbar. Alte nisten auch zweimal, wo die zweite Brut im Juli fällt. Es sind sehr gemeine Standvögel, die so wie die anderen Raben sich nähren. IV. Rrr 494 28. 29 30. 31. corvus monedrula. Diese bei uns auf Thürmen und höhlen Bäumen nistende Dohle legt ihre blassgrünen, mit grauen und braunen Flecken bespritzte Eier, gewöhnlich vier bis fünf Stück, auch häufig in hohle Hölzer, welche an Bäumen angebracht sind im Mai und ist ein Standvogel, der zur Winterszeit an den Strassen mit den andern Krä- hen herumzieht, und sich auch so nährt. Von Corvus Cornixz besitze ich auch, wie schon früher erwähnt, eine Varietät, mit grau braunem Kopf; Kehle, Flügel und Schwanz sind graulich, Bauch schneeweiss, Sie wurde im Jalıre 1853 im Winter geschossen. Corvus pieca. Die diebische Elster nistet bei uns allenthalben auf dem Lande in Gärten und Wäldern auf Nadel- und Laubholz schon im April und legt ihre vier, fünf bis ‚sechs grünlich oder graulich glän- zenden, olivenbraun gestrichelten und gesprenkelten Eier in ein aus Reisern, Stroh und auch zuweilen Federn zusammengetragenes Nest. Wenn die erste Brut zerstört wird, brüten sie zum zweiten Mal. Sie nähren sich von Insecten und deren Larven, Fleisch und auch Beeren. Corvus glandariwus. Der Eichelhäher findet sich bei uns in den Land- und Gebirgswäldern und nistet auf Tannen, Fichten, Eichen und Buchen, von dessen Samen er sich auch nährt. Sie brüten schon im, April und haben fünf bis sieben mattgrüne, graubräunlich gesprenkelte Eier. Das Nest besteht aus feinen Reisern und Heidelbeerkraut. Im Mai füttern sie ihre Jungen sehr. gerne mit Maikäfern, sonst aber lieben sie die Eicheln und Haselnüsse. ; Auch von Corvus Pica besitze ich eine schöne WVarietät mit schwarzem Kopf, braunem Hals, graulichweissen Flügeln und Schwanz, welche ich im November 1853 für meine Sammlung eingeschickt bekam. Coracias garrula. Diesen schönen blaugrünen Zugvogel trifft man zuweilen nistend in unsern Landwäldern, wo sich Laubholz findet, so wie auch auf den Eichen an den Teichdämmen an, wo ich schon selbst im Jahre 1852 Ende Mai vier glänzend weisse, etwas länglich runde Eier herausnehmen liess, und auch öfters Junge Vögel nebst den Alten zur Brutzeit eingeliefert bekam. Sie nähren sich von Mai- und Mistkäfern, Eicheln und Sämereien. Sie kommen zuweilen Ende April, meistens aber Anfangs Mai an und ziehen im August, wo man sie auch häufig auf dem Getreidemandeln sitzend antrifft, wieder weg. Oriolus gulbula. Nistet bei uns in den Dorfgärten und Birken- wäldern, auf Eichen und Birken, wo ich schon einigemal aus dem um die Zweige gewickelten Neste vier bis fünf glänzendweisse, schwarz- braungefleckte oder getüpfelte Eier herausnahm, gewöhnlich im der Hälfte des Juni. Diese schönen gelben Vögel kommen im Mai an, und ziehen im August wieder fort. Da sie nach den Jahren sehr variiren, so machte ich folgende Bemerkung. Im ersten Jahre ist Männchen: und Weibchen fast ganz gleich zeisiggrün, unten weissgrau mit bräunlich- 495 schwarzen Strichen ; jedoch hat das Männchen einen 'eiwas’ breiter gelb eingefassten Schweif. Im zweiten Jahre wird das Männchen schon unter dem Leibe licht schwefelgelb mit noch einzelnen schwärzlichen Schaft- strichen, im dritten Jahre wird es dunkler schwefelgelb mit bräunlich schwarzen Flügeln und Schwanz und erst im vierten Jahre kommt die schöne hochgelhe Farbe mit schwarzen Flügeln und Schwanz zum‘ Vor- schein, und je älter der Mann ist, desto schöner und dunkelhochgelber ist die Farbe des Körpers und desto schwärzer sind die Flügel und der Schwanz, so zwar, dass man fünf bis sechs Jahrgänge zusammenstellen kann, wie ich selbe in meiner Sammlung besitze. Ihre Hauptnahrung sind bei uns zur Zeit der Kirschen und, Beeren die Vogelkirschen und Hollunderbeeren, die sich häufig vorfinden; während der Brutzeit füttern sie gerne die Jungen mit nackten Raupen und anderem Gewürm, da ich selbst beobachtete, wie das Weibchen nach einem Regen auf der Erde die Würmer aufsuchte und sie den Jungen überhrachte. Sie sind Zugvögel. 33. Cuculus canorus. Dieser merkwürdige Vogel hält sich bei uns sowohl in Nädel- als Laubwald, im höberen und niederu Gebirge, so wie auf dem flachen Lande in vermischten Holzgatiungen auf, und das Weibchen legt sein schmutzigweisses, rostgelb und aschgraugelleck- tes Ei einzeln in die Nester verschiedener kleiner Singvögel. So Sand ich im balben Juli 1850 einen halbausgewachsenen Guckuck in dem Neste einer weissen Bachstelze, welche unter einer Stammwurzel neben einem Woaldbache nistete. Ich bemerkte, wie sie gerade eine Raupe dahintrug, aber wie erstaunte ich, statt der jungen Bachstelze einen jungen Guckuck darin zu finden. Wohin sind nun die eigenen "Eier oder Jungen gekommen? da ich nirgends eine Schale von den Eiern entdecken konnte. Sollte vielleicht der junge Guckuck selbe verdrängt und herausgeworfen haben ? Ich nahm ihn nach Hause und fütterte ihn mit Raupen und Heuschrecken, die er gerne frass, auf, bis er in bei- läufig fünf Wochen sein braungelbliches Gefieder erhielt, worauf ich ihn erdrosselte und ausstopfte. Besonders frass er sehr gerne die grünen nackten Raupen, aber auch die Bärenraupen verschmähte er nicht. Im Jahre 1352 faud ich wieder ein Rothkelchen-Nest, zwischen Baumwurzeln im Moose mit fünf Eiern, wovon ein Stück anders gezeichnet und etwas grösser war, welches ich dann hierauf mit dem in meiner Sammlung sich befindenden Cuculus canorus-Ei verglich, mit dem es fast über- einstimmte, nur war es etwas duukler gefleckt und getüpfelt. Hätte ich es gleich gemerkt, dass das fünfte Ei dem Cuculus canorus zugehörte, würde ich selbes im Neste gelassen und nicht nach Hause genommen haben, um mich zu überzeugen, was mit den eigenen Eiern oder Juugen geschieht. Im vorigen Jahre habe ich trotz aller Mühe kein Nest aus- findig machen können, worin sich ein Guckucks - Ei befand, (obwohl selbe in unsern Landwäldern ziemlich häufig sind, und das Weibchen Rrr* 496 34. 39. 36. wahrscheinlich, doch ebenfalls sicher vier bis fünf Eier jährlich legen wird. Zwischen alten Mänuchen und Weibchen fand ich bisher gar keinen Unterschied als höchstens, dass das Männchen etwas grösser ist. Er findet sich bei uns Anfangs Mai ein und zieht Ende August oder Anfangs September wieder von uns weg, ist somit ein Zugvogel. Upupa e»o98. Nistet bei uns in Vorwäldern oder am Rande der Landwälder in hohlen Eichen, Linden oder Weiden, gewöhnlich in der Nähe, wo das Vieh geweidet wird. Ich erhielt schon öfters von diesem sehöngezeichneten, mit seinem grossen Schopfe auffallenden Vogel, im Juni ausgenommen, noch nicht flugbare Junge, so wie im vorigen Jahre aus einer hohlen Weide am 27. Mai fünf Stück längliche grauweisse, schmutzig angeflogene und bräunlichgrau gesprenkelte Eier. Der Vogel, den ich zu verschiedenen Zeiten erhielt, stinkt niemals, wie mau immer glaubte, sondern bloss die Höhlung, worin sich das Nest befindet, und die Jungen, noch nicht flugbaren Vögel, haben von dem Unrath, den sie von sich lassen, diesen unangenehmen Geruch, der sich aber wieder sehr bald verliert, wenn der Vogel sich im Freien herumbewegt. Sie nähren sich von Insecten, die sie häufig mit ihrem Iangen gebogenen Schnabel aus dem Kothe des Hornviehes heraussuchen. Sie kommen im April bei uns an und ziehen Ende September wieder weg. Er ist daher ein Zugvogel. Alcedo ispida. Dieser schöne lasurblaue, grünschillerude Vogel ist unstreitig einer unserer schönsten Vögel, da er durch die Mannig- faltigkeit der Farben auch selbst den Pirol und die blaue Racke übertrifft. Er nistet bei uns in hohlen Ufern an den Flüssen und Bächen und nährt sich von Wasser - Insecten, aber vorzüglich von Fischen, die er sehr geschickt mit seinem langen dreikantigen Schna- bel erhaschen kann. Oftmals beobachtete ich ibn, wie er über dem Wasser auf einer Stelle schwebte, gleich dem Sperber auf Mäuse u. dgl., dann pfeilschnell ins Wasser herabstösst und den Fisch im Schnabel haltend, heraufbrachte. Er bleibt selbst im strengsten Winter bei uns und sucht sich die offenen Stellen der Flüsse, Bäche und Gräben auf. Ich wusste schon einigemal dessen Nest, und im Jahre 1852 nahm ich am 26. Juni unter Baumwurzeln im hohlen Ufer sieben Stück schwachfleischfarbig, durchscheinende, feinschalige, runde Eier aus einer drei Schuh tiefen Höhlung heraus, die etwas Moos und Blätter zur Un- terlage hatten. Im ausgeblasenen trockenen Zustande sind die Eier sehr schön glänzend und rein weiss. Er ist ein Standvogel. Picus martius. Dieser grosse Schwarzspecht nistet ebenfalls bei uns in den höheren Nadelkolzwaldungen in ausgehöhlten Tannen und Fichten, und behält sein Nest für mehrere Jahre, bis selben entweder die Jungen oder Eier herausgenommen werden , wo sie sich sogleich wieder einen andern Brutplatz aufsuchen, und meistens sich selbst die 37. 497 Oeffnungen mit dem starken pyramidenförmigen, geraden, vielkautigen Schnabel in den alten Nadelholzbäumen aushacken. Das Nest hat zur Unterlage bloss die Späne von dem halbverfaulten Holze, in welches die Oeflnungen gehackt sind, und ich fand darin zwei, und im vorigen Jahre in der Hälfte Mai drei Stück glänzende reinweisse, länglich ovale Eier, die ausgeblasen glänzend porzellanartig oder emailartig aussehen. Sie nähren sich, wie bekannt, von Insecten und deren Larven, welche im Holze leben, die sie sehr geschickt mit ihrer merkwürdigen Zunge, deren Zungenbein aus zwei sehr langen federharten, dünnen Knorpeln besteht, welche das Kinn durchbohren und zu beiden Seiten des Ober- und Hinterkopfes unter der äussern Haut über den ganzen Scheitel weg- läuft, zu erfassen wissen. Diese Knorpel sind sehr elastisch, vermittelst welcher die Spechte ihre Zunge rasch herausschnellen und eben so ge- schwind zurückziehen können. Sie habeu an jeder Seite des Kopfes weisse Schleimdrüsen, von welchen durch die Oeffuungen in die Seiten des Unterschnabels sich ein klebriger Schleim ergiesst, der die Zunge beim Ausstrecken und Einziehen schlüpfrig macht. Dieser Schleim so- wohl als die Widerhäkchen an der Spitze der Zunge sind ihnen zum Fang der Insecten nothwendig; da vermittelst des Schleimes sich die Iusecten ankleben und durch die Widerhäkchen diese aus den Ritzen der Rinden herausgezogen werden, oftmals traf ich selbe im Gebirge bei Ameisenhaufen, wo sie selbe zum Theil zerstören und die Eier aufsuchen, welche für sie eine Lieblingsnahrung ıst, wobei sie auch die Ameisen selbst nicht verachten, Weil dieser Schleim die Federn sehr veruureiniget und schwer auszuputzen ist, wird es immer nothwendig, gleich beim Schiessen der- selben, wenn die Exemplare zum Ausstopfen gehören, den Schnabel derselben, so wie die Nasenlöcher, mit etwas Werg, Fliesspapier oder in Ermanglung dessen selbst mit Moos zu verstopfen. Ueberhaupt ist diese Massregel bei allen Vögeln, die man zum Ausstopfen verwenden will, sehr beachtenswerth, weil durch die Feuchtigkeit, die, vom Magen- saft oder der Nahrung herrührend, aus dem Schnabel herausquillt, öfters die Federn, besonders die weissen sehr beschmutzt, dass sie trotz aller Mühe nicht mehr schön weiss werden. Auch die Schusswunde mit etwas Werg oder Fliesspapier zu belegen ist sehr zweckmässig, weil man sich dadurch sehr häufig das Ausputzen eder Waschen der Federn erspart. Der Schwarzspecht ist ein Standvogel und bleibt das ganze Jahr in seinem Revier, das er durchstreicht, um sich die Nahrung zwischen den Rinden der Bäume zu suchen. Picus viridis. Der Grünspecht nistet bei uns meistens in Land- wäldern, besonders wo sich einzelne alte Bäume, Nadel- und Laubholz befinden. Ich erhielt schon einigemal junge scheckige Vögel, die aus hohen alten Tannen herausgenommen wurden. Im Jahre 1853 am 498 38. 39. 6. Mai bekam ich auch fünf Stück rein weisse glänzende Eier, die aus einer Höhlung einer alten Fichte mit einer Unterlage von Holzspänen herausgenommen wurden, etwas kleiner als des Schwarzspechts, sonst aber ganz gleich. Sie sind Standvögel. Picus canus. Dieser Specht nistet ebenfalls in den Löcheru der Bäume, nur liebt er mehr das Laub- als Nadelholz. Ich bekam oftmals junge Vögel, die dem alten Weibchen ähnlich waren, nur haben selbe am Scheitel den schwärzlichen Schaftstrich kaum bemerkbar , der beim alten Weibchen deutlich zu sehen ist. Die Eier, deren fünf Stück im Mai in einer hohlen Eiche waren, sind so geformt und weiss, wie das Ei des viridis, nur bedeutend kleiner ; er ist so wie der vorhergehende ein Standvogel, der zur Winterszeit in den Gärten der Dörfer häufig zu finden ist. Picus leuconotus. Dieser seltene, weissrückige Specht kommt nur in unseren hohen Nadelholzwaldungen auf der Lissa, dem Trawnik und Smerk vor. Alte Vögel erhielt ich von diesen unseren höchsten Ge- birgen schon öfters, wo selbe in den hohen alten Tannen in hohlen T,öchern nisten. Im Jahre 1853 am 10. Mai ist es mir endlich gelungen, von der Lissa ein altes Weibchen nebst zwei Stück Eiern zu erhalten, wovon ich ein Stück Herrn Parreyss übersandte, das audere aber für meine Sammlung behielt. Das Nest befand sich auf einer sehr hohen alten Tanne hoch oben, hatte eine sehr kleine Oeffnung, welche sich der Vogel in dem bloss kernfaulen Baume meiselte, die zwei Eier lagen einen Schuh tief auf faulen Holzspänen. Obwohl der Vogel schon gegen vierzehn Tage brüten sollte, waren nur zwei Eier daselbst, sie waren aber zum Glücke noch sehr wenig bebrütet, und der Inhalt konnte leicht durch eine kleine Oeffuung herausgeblasen werden. Das geschossene Weibchen war zum Ausstopfen ganz unbrauchbar, halb federlos unddie Federn schmutzig und sehr bestossen. Ich lasse zur Brutzeit niemals die alten Vögel schiessen, und machte nur bei diesem eine Ausnahme, um genau überzeugt zu sein, dass es der wahre Zeuconotus sei. Obwohl ich längst schon Aufträge mit reichen Versprechungen an alle erzherzog- lichen Heger gegeben, mir die Eier von Picus leuconotus und tridactylus zu verschaffen, so bekam ich erst diessmal die wahren echten Eier derselben ; die in früheren Jahren erhaltenen waren entweder von Picus viridis oder canus. Das Ei von Picus leuconotus unterscheidet sich von den andern Picus-Arten durch die längliche ovale Form und hat die Grösse zwischen dem Ei des Picus caxus und major , kleiner als jenes und grösser als dieses, sonst ebenfalls rein weiss und un wie die andern Arten. Man darf sich nicht wundern, dass man so selten die Eier von diesem hohen Gebirgsbewohner bekommt; da es sehr schwer ist, die Nester gleich Anfangs der Brutzeit ausfindigzu machen, gewöhnlich erst, wenn die Alten den Jungen Futter tragen. Indessen wenn man von einem 40. 41. 490 Nest mit Jungen Kenntniss hat; darf man nur kühftiges Jahr die Zeit nicht versäumen und beobachten, wann das Weibchen zu legen beginnt, wo es den Vormittag damit zubringen soll. Während der Brutzeit sitzt auch Nachmittags das Männchen. Kommt im Winter nicht, wie man glaubt, in die Landwälder, da ich während vierzehn Jahren alle im Winter erhaltenen Exemplare nur von unseren höchsten Gebirgen erhielt, allwo er Standvogel ist. Picus major. Nistet, wie bekannt, ebenfalls nur in Löchern der Nadel- und Laubholzwälder auf dem flachen Lande, und legt seine vier bis fünf weissen glänzenden Eier im Mai, die viel kleiner als die des Canus, sonst aber eben so geformt sind, auf faule Holzspäne. Dieser Specht kommt bei uns am häufigsten vor, und findet sich öfters zur Winterszeit in den Köhlerhütten und Rauchfängen ein, wovon sie auch dann ganz schmutziggrau sind. Standvogel. Picus tridactylus. Dieser einzige Specht mit drei Zehen, wo- durch er sich von allen andern unterscheidet, kommt ebenfälls nur in unseren hohen Nadelholzwaldungen und so wie Zeuconotus immer selten vor, er nistet eben so wie dieser, nur auf hohen alten Tannen und Fichten in selbst ausgemeiselteu Löchern, die er als Brut- und Veber- winterungsstätte beibehält, falls ihm nicht die Eier oder Jungen aus selbem entwendet wurden. Im Jahre 1851, Hälfte Mai, erhielt ich drei Stück schon ganz bebrütete Eier, im Jahre 1852 hingegen drei Stück nur zum Theil bebrütete, die so geformt, wie von Jeuconotus, nur etwas kleiner sind, von einer hohen Tanne, aus einer 1'% Schuh tiefen Oeffnung, auf faulen Holzspänen, aus dem Althammer-BRevier unter der Lissa. Auch dieser dreizehige Specht bleibt über den Winter als Standvogel in hohen Gebirgswäldern, wo ich selbe früher öfters in den Winter- monaten autraf. Nur ein einziges Mal erhielt ich einen Tridactylus, der am Fusse des Gebirges im Februar im Garten eines Häuslers ge- schossen wurde, Sitlta europaea seu caesia. Dieser blaue Kleiber nistet hier allgemein in den Laub- und Nadelholzwäldern in Löchern, wo. ich schon öfters im Mai fünf bis sechs graulichweisse, dunkelrostfärbig ge- lleckte und gesprenkelte Eier, die etwas grösser und länglicher, als die der Kohlmeisen sind, herausnehmen liess. Sie sind Standvögel und durchziehen in Gesellschaft der Meisen die Gärten wıd Laubhölzer, wo sie sich hauptsächlich von Linden- und Tasnensamen , Buchkern und auch Iusecten nähren. 43. Certhia familiaris. Nistet bei uns meistens zwischen alten ab- gesprungenen Rinden und Baumritzen, und legt seine sechs bis acht ‚kleinen hellrostfärbig punctirten und gefleckten Eier im Mai in ein aus Wolle, Moos und Federn bestehendes Nest. Sie sind häufig in allen Gärten und Wäldchen, wo sich alte Bäume befinden, anzutreffen; leben von Insecten, deren Larven und Eiern, und sind Standvögel. 500 44. 45. 46. . Yunz torquilla. Findet sich bei uns in Gärten und Laubhölzern im Mai ein, und legt im Juni in hohlen Weiden, Eichen, Linden und Obstbäumen acht bis zehn glänzendweisse , au beiden Enden abgerundete Eier in ein, aus etwas Moos und Grashalmen bestehendes Nest. Er klettert aber nicht, wie die Spechte, an den Baumstämmen, sondern sitzt meistens auf Aesten im Gebüsch und auch auf der Erde. Lebt von In- secten und zieht Ende August von uns wieder weg. Lozxia coccothraustes. Dieser allgemein verbreitete Kernbeisser nistet in Wäldern und Obstgärten, wo er sich von allerlei Baum- samen und von Kirschen nährt, indem er die Kerne derselben auslöset. Er legt seine vier bis fünf grünlich-grauen, hraungefleckten Eier, die den Eiern des Lanius minor ähnlich sind, in ein aus Moos, Haaren, Borsten, Wolle und Gras bestehendes Nest, auf Obstbäumen, Anfangs Juni. Sie bleiben durch den Winter bei uns und streichen bloss im Oc- tober in grösserer Anzahl in die mehr südlich gelegenen Landwälder, wo sich Waldsamen befindet. Er ist ein Strich- und Standvogel. Losxia eurvirostra. Dieser Kreuzschnabel ist bei uns das ganze Jahr in den höheren Nadelwaldungen anzutreffen und obwohl ich mir schon alle Mühe gab, und allen Gebirgshegern auftrug, für Belohnung mir ein Nest mit Eiern zu besorgen, ist es mir dennoch nicht gelungen, die Eier zu verschaffen. Im Jahre 1852, wo der Schnee bei uns selbst in den höheren Gebirgen erst im Februar fiel und im Jänner sehr viele Loxia curvirostra sich zeigten, da diess Jahr viele Zapfen waren, glaubte ich ganz sicher auf diesen Bäumen, wo sie sich immer auf- hielten, ein Nest zu entdecken und schickte einen Kletterer im December und Jänner hinauf, der ‚Alles durchsuchen musste, auch liess mein Freund Sträemcha in einer andern Gegend , wo ebenfalls auf einer hohen, mit vielen Zapfen versehenen Tanne selbe immer anzutreffen waren, diesen kaum in Hälfte Februar fällen; aber vergebens, es war weder ein Nest auf diesen Bäumen, die ich durchsuchen liess, noch sonstirgend eine Spur von einem Neste aufzufinden. Nun fiel die Masse von Schnee und mit dem Nester aufsuchen hatte es ein Ende, Indessen waren noch immer in unseren Landwäldern viele Kreuzschnäbel auf den Zapfen tragenden Tannen und Fichten anzutreffen, und ich schoss im Februar und Anfangs März einige Weibchen, konnte aber nichts von einer federlosen Stelle oder sonstigen Brutzeichen bemerken, und dennoch habe ich schon oftmals im April und Mai bei uns im höheren Gebirge ganz Junge graue Vögel geschossen , die ganz sicher auch dort aus- geflogen sind. Es scheint demnach, dass selbe nur in den höheren Ge- birgen und auch nicht immer im December, Jänner und Februar brüten, dass vielleicht Kälte und Schnee Bedingnisse dabei sind. Er gehört zu den Strich- und Standvögeln, da selbe zur Herbstzeit in grosser An- zahl aus den Gebirgen in die Landwälder kommen. 43 34 501 Da ich mich erst seit fünf Jahren mit dem Sammeln von Vogel- eiern befasse, so habe ich auch in früheren Jahren mich um die Brut- zeit derselben nicht sehr bekünmmert. Pyrhula vulgaris. Dieser Dompfaf nistet in den niederen und höheren gebirgigen Gegenden auf Buchen , Fichten und Tannen, wo ich Anfangs Juni vier runde glänzende, bläulichgrüne mit violetten und dunkelrothbraunen Flecken und Puncten hesetzte Eier aus einem Neste herausnalhm‘, welches sich ganz am Stamme zwischen zwei Aesten be- fand und aus Flechten, trockenem Gras und feinen Nadeln mit etwas kurzen Haaren ausgefüttert, gebaut war. Er ist ein Stand- und Strich- vogel und nährt sich von Wald- und Grassamen, Baum- und Gras- knospen , und im Winter von den Beeren der Sträucher und Bäume, Sie streichen im Herbste in grösserer Anzahl aus den Gebirgswälderu in die Ebene herab. Ich besitze eine Varietät, der im vierten Jahre im Vogelbauer ganz schwarz wurde, nur mit einzelnen röthlichen Flecken auf der Brust. . Fringilla chloris. Fringilla coelebs. . Fringilla cannabina. . Fringilla carduelis. . Fringilla montana. Fringilla domestica. Die ersten vier Species sind Strich- und Standvögel, nisten hei uns, wie bekannt allgemein im Mai in Wälder und Gärten, und strei- chen im Herbste in grossen Schaaren herum, wo sie sich von Sämereien nähren und daher futterreiche Plätze im Winter aufsuchen. Fringilla montana und domestica aber nisten bei uns schon im April und das zweitemal im Juli und bleiben als Standvögel in den Dörfern und Städten, wo sie sich auch im Winter von Sämereien nähren. Alles übrige ist zu bekannt, als dass es einer Erwähnung bedürfte. Fringilla spinus. Dieser ebenfalls selr gemeine Vogel nistet bei uns auf sehr hohen und dichten Nadelbäumen, wo das Nest gewöln- lich nahe an der Spitze oder weit vom Stamme entfernt am Ende eines dichten Astes, aus Moos, Gras, Federn, Wolle und Flechten bestehend, sich befindet, und man vier bis fünf kleine glänzende, blassgrünlich, feinpunctirte und gestrichelte am stumpfern Ende mit stärkeru braun- rothen Flecken versehene Eier antrifft. Die Nester sind immer schwer zu finden. Er ist wie die andern Fringillen ein Stand- und Strichvogel und nistet zwei Mal, Anfangs Mai und Ende Juli, indem man Ende Mai und Anfang August noch ganz junge grauliche Vögel antrifft, seine grosse Anzahl, welche sich im Herbste sammelt und zur Winterszeit die Erlenreichen Gegenden aufzusuchen, obwohl einige immer bei uns verbleiben, lässt sich daraus erklären. IV Sss 302 33. >. 32. 38. 59. Frisngölle serimees. Findet sich bei uns nicht selten in Gärten und auch in deu Nadelholzwaldungen des Vorgebirges; nistet auf Obst- und Waldbäumen und legt in das aus Grashalmen , Haaren und Wolle durchflochtene und mit Federn ausgefütterte Nest Ende Mai vier bis fünf längliche weisslichgrüne, einzeln roth und röthlichbraun punctirte und fein gestrichelte, am stumpfen Ende mehr zusamımengedrängte gleichsam kranzartig umgebene Eier, den Stiglitzen Eiern ähnlich, aber etwas länglicher und kleiner. Sie kommen im April an und ziehen zu zwanzig bis dreissig in Gesellschaft im September wieder weg, wo man sie auf den Brachfeldern antriff}, wo sie sich von Sämereien nähren. Eimberizn eitrinella. Dieser allgemein verhreitete Vogel nistet gewöhnlich, wenigstens die Alten, zweimal im Jahre, Ende April, Anfangs Mai, und dann Ende Juni, Anfangs Juli, alles Uehrige ist wegen seines häufigen Vorkommens nicht werth, zu erwähnen ; er ist ein Standvogel, der nie seine Gegeud verlässt. Emdberiza smilianrea. Diese grösste Gattung von Ammer findet sich bei uns auf Saalfeldern und Wiesen ein, wo viele alte mit Gras bewachsene Maulwurfshaufen sind, wo er von einem zum andern fliegt, jedoch sind sie niemals häufig. Er nistet auch im hohen Grase hei diesen Maulwurfshaufen oder bei niederen einzelnen Weidensträuchen.. Sein Nest bestehet sehr einfach aus Grashalmen und etwas Rosshaaren, so wie das des gemeinen Ammers, und man trifft darinnen im Mai vier bis fünf röthlichgraue dunkelgewölkte und gestreifte Eier, die viel grösser, als die des Goldammers sind. Bei gelindem Winter bleiben sie in unserer Gegend, wo sie sich in Gesellschaft der Finken und Gold- ammer an den Strassen bei den Dörfern halten, im strengen Winter ziehen sie aber im November in die mehr südlich gelegenen Gegenden und kommen im März wieder zurück. Er ist ein Stand- und Strich- vogel. Emberiza Schoecniclus. Von diesem Rohrammer bekam ich Ende Mai 1852 aus der Paskauer Gegend ein aus SchilE und Pferde- haaren mit Weidenwolle ausgefüttertes Nest, mit vier ovalen ins rölth- lich ziehende Eier, die mit asch- und violettgrauen und braunen Stri- chen, Haarzügen, Puncten und verwischten Flecken gezeichnet sind, welches am Ufer eines Teiches herausgenommen wurde. Sie kommen Anfangs April zu fünf bis sieben Stück in Gesellschaft an und ziehen im October wieder weg und sind Zugvögel. Accentor modulares. Hält sich bei uns in jungen Dickichten und Schlägen, in niederen Gebirgswäldern auf, und nistet Anfangs Mai in Jungen dichten Tannen und Fichten, baut sein Nest aus Moos, Haa- ren und Wolle, und füttert es mit Federn aus, legt vier hls fünf a A rn Be a 2 2, 0 N DEE EDIT 60. 61. 905 schöne blaugrüne, jenen der Siylıra phoenicurus ähnliche Eier. Ist ein Zugvogel, der Mitte April ankömmt und im October wieder fortzieht, und von Insecten lebt. Alauda eristet«a. Ist bei uns ein Standvogel, der sich immer in der Nähe der Dörfer und Städte aufhält, und in Getreidefeldern nistet, wo er bloss in eine Vertiefung, in ein aus Grashalmen und Würzelchen bestehendes Nest, vier bis fünf gelbliche oder röthlichweissglänzende Eier legt, die aschgrau und gelbbraun gesprenkelt und etwas kürzer als die der Feldlerche sind, welche Ende Mai noch ausgebrütet werden. Sie leben grösstentheils nur von Sämereien und finden sich im Winter in den Dorfwirthshäusernein, wo sie im Pferdemist ihre Nahrung suchen. Alasuıda arvensis. Diese zemeine Lerche findet sich bei uns über- all, wie der Schnee von den Feldern sich verliert, gleich im März ein, nistet Anfangs Mai in den Saatfeldern und auf mit grasbewachsenen Steinplätzen allenthalben, wo ineiner Vertiefung sich das sehr einfache, aus Grashalmen bestehende Nest mit vier bis fünf graulichen, dunkelgelb- braun gesprenkelten Eiern vorfindet. Sie nisten öfters zwei Mal im Jahre; es sind Zugvögel, die im October in grossen Scharen wegziehen, In gelinden Wintern bleiben Einzelne bei uns, wie im Jahre 1850 und 1852, wo ich Einige bei den offenen Stellen der Flüsse und Moräste geschos- sen habe, wo sie sich von dem grünen Grase nährten, obwohl sie für gewöhnlich nur von Sämereien leben. Alauda awborea. Diese Baumlerche kommt bei uns in den nie- dern brachliegenden Gebirgshügeln bei Nadelwäldern vor. Die zwei Ne- ster, die ich faud, war eines in einem Heidelbeerstrauch, das andere aber auf einem Waldacker bei einem kleinen niedern Wachholderstrauch. Das Nest bestand aus Moos und Grashalmen, und darin befanden sich einmal Anfangs Mai vier, das andere Mal fünf helle, fleischfärbige, graulich und bräunlich marıorirte Eier, weit kleiner als die der Feld- lerche. Sie kommen bei uns im März au und ziehen im October wieder fort, und sind daher Zugvögel, Anthus campestris. Bewohut unsere Gebirgsgegenden, wo sich Blössen von Nadelholz vorfinden, in der Nähe der Shalaschen, wo die Schafe weiden. Sein Nest besteht aus Grashalmen und Laub, mit Moos durchflochten, und ich fand darin Anfangs Juni fünf bläulichweisse, licht und dunkelbräunlich gezeichnete, und fein geaderte Eier. Diese Zugvögel kommen bei uns Anfangs Mai an und ziehen im September wieder weg. Anthus arboreees. Dieser Pieper ist sehr gemein und findet sich allenthalben inden Land- und Gebirgswäldern, an den Waldrändern und Hügeln, besonders wo einzelne Bäume stehen. Sie kommen bei uns ge- wöhnlich im April an, und nistenin hohem Gras, in Luzernerklee oder Sss * 504 65 66. 6 68 bei kleineren Sträuchern auf einer kleinen Erhöhung, wo in einer Ver- tiefung in einem aus Grashalmen bestehenden Neste sich vier bis fünf grau und roströthlich gezeichnete, dunkelbraungeaderte, marmorirte und gefleckte Eier im Mai in jedem Neste fast verschieden, sich vorfinden. Dieser Zugvogel zieht im September wieder weg, Anthus pratensis. Dieser Wiesenpieper kommt hei unsim April an, hält sich in sumpfigen Gegenden und morastigen Wiesen auf, und nistet auf deren trockenen Plätzen im halben Mai im Grase, wo man in einer Vertiefung in einem bloss aus Grashalmen bestehenden einfa- chen Neste vier bis fünf graulichweisse, grau, gelb und braunbe- spritzte und punctirte Eier findet; er zieht im Spätherbste in Heerden von dreissig bis fünfzig Stücken wieder weg, und ist ein Zugvogel. - Sazicola oenanthe. Findet sich bei uns häufig im April, auf den weit ausgebreiteten Steinplätzen, die unser Gebirgsfluss Ostrawitza Jährlich noch immer vergrössert, und nistet in den steinigen alten Ter- rassen, die als Verbau gegen die Verwüstung des Flusses dienen, wo in dem aus Gras, Wolle und Haaren bestehenden Neste, vier bis sechs bläulichweise, am obern Eude sehr stumpfe, einfärbige Eier sich fin- den. Dieser Zugvogel kommt Anfangs April bei uns an, und zieht Ende September wieder weg. Saxicola rubicola. Dieser schwarzkehlige Schmätzer hält sich hier in den mit Dornen und Sträuchen besetzten Hügeln auf ,„ baut sein aus Pferdehaaren, Moos uud Wolle bestehendes Nest in niedriges Ge- büsch, und legt vier bis fünf blassbläulichgrüne, am dickern Ende licht- röthlich, braunbespritzte und fein punctirte Eier im Mai. Er kommt Au- fangs April au, und zieht als Zugvogel im September wieder weg. Sazxicola rubetr«a. Der braunkehlige Schmätzer bewohnt bei uns die Ebene, wo einzelnes Gebüsch und Bäume vorkommen, und nistet auf Wiesen und unter kleinen Gebüschen im Grase, sein Nest besteht aus trockenen Graswurzeln, Moos und Pferdehaaren, und enthält im Mai fünf und sechs ‚blaugrüne, ovale, glatte, glänzende, am stumpfen Ende fein, schmutzig, rothgelb punctirte Eier. Sie kommen in Gesell- schaft der andern Saxicolen im April an, ziehen auch als Zugvögel, wie jene im September, wieder weg. 69. Parus major. 30. Parus ater. 1. Parus coeruleus. 72. Parus caudaius. 73. Parus eristatus. 74. Parus paluströs. 73. 36. ı2. 505 Alle diese bekannten Meisengattungen bauen ihre Nester aus Moos, Rosshaaren, Wolle und Federn in den Löchern der Eichen, Linden, Bu- chen, Weiden und Obstbäume, in alten Mauerlöchern, alten verlassenen Eichhörnchen-Nestern u. dgl. Haben meistens acht bis zehn auch zwölf, die Kohl- und Schwarz-Meise aber fünfzehn bis achtzehn Eier, welche theils durch Färbung, Zeichnung, Gestalt und Grösse von einander ver- schieden sind. Nur die Schwarzmeise baut sich ein künstliches Nest aus Moos- und Insectengespinust und Flechten, es ist eiförmig, sieben bis acht Zoll lang, mit einem kleinen Flugloch nach oben, und das Nest ruht auf einem festen Zweige. Sie brüten meistens Aufangs Mai, öfter auch zwei Mal im Jahre. Sie sind alle Stand- und Strichvögel, und durchstreichen im Herbste in grossen Schaaren unsere Landwälder und Gehölze, und zertheilen sich im Frühjahre paarweise zur Brutzeit in die holzreichen Gegenden. Turdus visceivorus. Nistet bei uns schon oftmals Ende April oder Anfangs Mai in den Land- und Gebirgswäldern, auf grossen Tannen und Fichten; bauen ihr tiefes Nest aus Flechten, Baum- und Erdınoos, füttern es inwendig mit Erde glatt aus, und haben auf etwas unterleg- tem trockenen Grase drei bis vier ovale grünlichweise, mit einzelnen violetten grauen und rothbraunen Puncten und Flecken besetzte Eier. Sie sind Stand- und Strichvögel, da Einzelne .durch die gauze Winterszeit in den Wäldern anzutreffen sind, wo sie sich von Ebereschen und Mi- stelbeeren nähren. Sie streichen zur Herbstzeit aus den Gebirgen in grössern Schaaren in die Landwälder. Die Männchen singen hei uns in heiteren Wintertagen im Jänner und Februar, auf den höchsten Baun- spitzen sitzend, recht angenelım. — Von dieser Drossel besitze ich eine Varietät, ein Männchen, mit grossen weissen Flecken am Kopfe, Hals und Rücken. Turdus pilaris. Die Wachholderdrossel kommt im März schaaren- weise in unseren Gebirgen an, obwohl Einzelne auch im Winter immer bei uns verbleiben, wo sie von Ebereschen und Wachholderbeeren Ile- ben. Sie nisten auf hohen Tannen und Fichten in den dichten Zweigen, sowohl Einzelne in den Landwäldern, gewöhnlich aber wie »iscivorus in den Gebirgswäldern und bauen ihr Nest aus Grashalmen und Pllau- zenstengeln mit Erde inwendig glatt ausgetüncht, und mit feinen Gras- halmen ausgefüttert, in welchem das Weibchen Anfangs Mai drei bis vier blassmeergrüne, rostfärbig punctirte und bespritzte Eier legt. Er ist ein Stand- und Strichvogel und zieht zur Herbstzeit in sehr grossen Schaaren zu einigen Hunderten in die Gegenden, wo sich viele Wach- holderbeeren vorfinden. Turdus nmwsicus. Konmt gewöhnlich im März in Gesellschaft des merula und torquatus bei uns an, baut sein Nest allenthalben in Land- und Gebirgswäldern auf niedern Tannen, Fichten, Kiefern, Buchen, 28. 79. Eichen u. dgl. aus Stengeln, Grashalmen und deren Wurzeln, es hat gewöhnlich die Korm einer halben Kugel, ist sehr dünn und der obere Rand ist kaum bemerkbar eingebogen, und legt schon Hälfte April vier bis fünf meergrüne glänzende, mit schwarzen feinen Puncten und asch- grauen Flecken und grösseren lichtbraunen Puncten gezeichnete Eier. Im Herbste durchziehen sie in grossen Schaaren die beerenreichen Ge- hölze und Waldungen, und verlassen im October als Zugvögel un- sere Gegend. Turdus torquatus. Kommt in kleinen Schaaren in Begleitung der übrigen Drosseln bei uns in den höheren Gebirgsnadelwäldern an, wo sie auf verkrümmten und oftmals nicht sehr hohen Fichten und Tan- nen ihr Nest aus Graswurzeln, Moos, Fichten und Tannenzweigen, inwen- dig mit Moorerde und etwas Gras ausgefüttert, bauen, und ihre vier bis fünf blass grünlichblauen , röthlichbraungefleckten und gestri- chelten Eier Anfangs Mai legen, sie sind Zugvögel, die uns im Octo- ber verlassen. Von dieser Drossel erhielt ich am 3. Juni 1853 aus dem Althammer Reviere unter der Lissa ein Junges, erst halb ausgewachsen, ganz weiss, mit rothen Augen, das sich aber aller Mühe ungeachtet nicht aufziehen liess, sondern in einiger Zeit zu Grunde ging. Sehr merk- würdig und unerklärlich bleibt es bisher noch, wie es kommt, dass der Vater dieses jungen Kackerlacks bloss eine Varietät von Farbenzeich- nung war, da er nur weisse Flecken am Kopfe und Rücken hatte; er wurde bei eben dem Neste, das sich auf einer niedrigen Tanne befand, mit Futter im Schnabel tragend, geschossen, mir dann beide eingeliefert, und sind meiner Sammlung einverleiht, Turdus anerula. Findet sich in allen Land- und Gebirgswäldern und Vorhölzern im April bei uns ein und nistet gewöhnlich auf niedern Waldbäumen aller Art, auf alten Stämmen, in Holzklaftern u. dgl., und legt in das grosse tiefe, aus Grashalmen, Wurzeln und Moos, mit‘ Erde ausgetünchte und feinem Grase ausgefütterte Nest, Anfangs Mai, vier bis fünf blassblaugrünliche, zimmetfarbig punctirte, bespritzte und gefleckte Fier. Sie durchzieheu in kleinen Partieen, von zehn bis fünf- zehn, im Herbste unsere Landwälder, und verlassen im October unsere Gegend. Auch von der Schwarzdrossel bleiben zuweilen in gelinden Wintern Einzelne in unseren Landwäldern zurück, wo ich im Jänner und Februar Einzelne bei Ebereschen geschossen habe. Die Drosseln nähren sich alle zur Brutzeit grösstentheils von Insecten, und erst spä- ter von den Beeren der Sträucher und Bäume, Von Turdus merula besitze ich ebenfalls eine Varietät, ein altes Weibchen, welches im Jahre 1853, am 16. September in einem hiesigen ‚Landwalde, im Dohnenstrich, gefangen wurde. Es ist ganz lichtbraun, und am Bauche fahlgelb, ja fast semmelfarbig, und dann noch ein Männchen, welches mein Freund Strzemcha, erzherzoglicher Wald- 307 hereiter in Friedek, eine halbe Stunde von dieser ‘Stadt entfernt, im Nadelholzwalde Balıno Ende September 1853 geschossen und mir über- bracht hat. — Es ist ein altes Männchen, sehr dunkelschwarz gefärbt, mit lichtgelbem Schnabel und grossen weissen Flecken am Kopfe und Halse. 50. Stuernıs vulgaris. Dieser sehr häufig verbreitete Vogel findet sich schou Ende Mai oder Anfangs April bei uns in den nahegelegenen Landwäldern und in den Gärten der Dörfer ein, wo häufig an den Bäumen ansgehöhlte Hölzer angebracht werden, in welchen sie auch N nisten, aus denen die Dorfbewohner die Jungen herausnehmen und zum | Verspeisen zum Markte bringen. Sonst nisten sie auch in den hohlen Bäumen schon Eude April, wo sie in das, aus Grashalmen, T,aub, Stroh, i Haareu gemachte Nest, welches noch mit Wolle und Federn ausgefüttert ist, vier bis fünf lichtmeergrüne, einfärbige, ziemlich grosse Eier; die an einem Ende dick abgerundet sind, legen. Sie kommen im März in i kleinen Schäaren an, ziehen aber in Schaaren zu Tausenden wieder y k 4 von uns weg. Ihre Nahrung sind Insecten, namentlich Heuschrecken, denen sie ’ auf den Wiesen und Feldern nachgehen. Dasssie in sehr grossen Schwär- f men im September abziehen, beweist eine Begebenheit, die sich vor i vier Jahren, Anfangs October, ereignete. Ich ging mit meinem Bruder, j Advokaten aus Neutitschein, in eine sumpfige Gegend, in der Nähe eines mit Schilf bewäachsenen Teiches, seitwärts Ostrau auf Moos- 2 schnepfen, von denen er auch bald eine schoss. Zu gleicher Zeit erhob h' sich in geringer Entferuung eine ungeheure Wolke von Staaren, in welche er seinen zweiten Lauf, mit starkem Dunst geladen, abschoss, wovon sogleich über dreissig Stücke todt zur Erde fielen, und dan» noch zwölf Stück von den Vorstehhbunden aufgefunden wurden , die ange- schossen, in weiterer Entfernung, fielen, — So wurden auf einen Schuss 42 Stücke erlegt, und man kaum annehmen, dass sicher noch Einige, zwischen dem hohen Gras und Schilf versteckt, nicht zu fin- den waren. Er ist ein Zugvogel. 31. Cinclus aquaticus. Dieser bei uns an den Gebirgsflüssen and Bächen einheimische Vogel schwimmt und taucht im Wasser, so wieder Steissfuss, nur bleibt er bloss drei bis fünf Minuten unter dem Wasser, wo hingegen der kleine Steissfuss bis zehn Minuten fortwährend unter demselben bleiben kann. — Man sieht ihn in den klaren Gebirgsflüssen, in den tiefen Stellen, besonders bei Terrassen, am Boden unter dem über- stürzenden Wasser herauslaufen, wo er Insecten und’ kleine Fische fängt. Im Winter kommt er aus deu Gebirgs-, in unsere Landllüsse, hält sich besonders gerne bei Mühlen, Eisenhämmern und Terrassen, wo das Wasser nicht zugefriert, auf. — Das Männchen singt zwitschernd in heiteren Wintertagen auf dem Eise sitzend, und kömmt man ihm un- u u 508 83. 84. verhofft sehr nahe, so verkriecht er sich manchmal unter dem Eise; er fliegt pfeilschnell gewöhnlich über dem Wasser. Er nistet unter alten Brücken, Terrassen, zwischen alten Stämmen und Gesteinen am Ufer oder selbst in Löchern derselben, wo ich selbst öfters Ende Mai vier his fünf weisse, fein poröse, birnförmige, längliche Eier herausnahm, die etwas kleiner als die des Turdus musicus sind, und sich in einem zehn bis zwölf Zolllangen backofeufömigen, oben geschlossenen Neste, das aus Moos, Wurzeln und Grashalmen bestand, und seitwärts ein Flug- loch hat, befanden. Während der Brutzeit sitzt das Männchen gewöhn- lich auf einem alten Stock oder alten Stein, und singt schwach, drossel- artig pfeifend. Das Gefieder ist sehr dicht und fettig, so dass der ge- schossene Vogel, wenn er in's Wasser fällt, nicht nass wird, Er ist ein Standvogel. Mascicapa grisola. Konmt Anfangs Mai in unserer Gegend an, und hält sich gerne in Dorf-Gärten und Landwäldern, wo sich Eichen befinden, besonders am Rande der Wälder auf, und baut sein Nest, wel- ches aus Moos, Wolle und Pferdehaaren besteht und mit Federn ausge- füttert ist, in Löchern der Bäume und alten Stämmen, oder altem Mauerwerk, wo sie Anfangs Juni vier bis fünf blassgrünlichblane, mit hell und dunkelrostfärbigen Puncten und Ficcken besetzte Eier legen, welche am stumpfen Ende sich kranzförmig -zusam- mendrängen. Nach der Brutzeit im September kommen sie in die Gärten der Dörfer und Städte, wo in der Nähe sich Hornvieh vorfindet, wo sie sehr geschickt bei offenen Stallungen die Fliegen in der Luft fangen. Sie ziehen im September weg und sind Zugvögel. Museicapa atricapilla. Auch dieser Fliegenschnapper findet sich bei uns Anfangs Mai in den Laubwäldern, wo sich Eichen, Buchen, Eschen u. dgl. befinden, ein, wo sie gewöhnlich in den Löchen der al- ten Bäume nisien, und in das aus Moos, Pllanzenwürzelchen, Wolle und auch Federn gemachte Nest im Juni vier bis fünf kurze, blassgrün- liche, einfärbige Eier legen. Sie istbei uns nicht so häufig wie grisola, und verlässt als Zugvogel Anfangs September unsere Gegend. Sylvia turtoides. Findet sich in unserer Gegend nur paarweise auf den schilfreichen Teichen Anfangs Mai ein, und brütet im Juni, wo ich im Jahre 1852, am 25. Juni, in dem aus Grashalmen , Bastfasern und Schilf mit etwas Pilanzenwolle ausgefütterten Neste, welches gegen einen Kuss hoch über dem Wasserspiegel am Schilfe befestiget war, fünf Stücke bläulichgrüne, einzeln schwärzlichbraune, bläulieh asch- graue und olivenfärbige, grossgelleckte Eier fand. Im Monat Juni bis Hälfte August ist das Männchen durch seinen auffallenden, durchdringen- den, dem Quacken der Frösche ähnlichen Gesang leicht zu finden und zu erhaschen. — Sie sind bei uns selten, und nur zu einem Paare auf s3. Ss6. 509 einem Teiche und verlasden als Zugvögel in der Hälfte des Septembers unsere Gegend. Silvia arundinis. Ist ebenfalls in den mit schilfbewachsenen Teichen in der Paskauer Gegend anzutreffen, wo ich im Jahre 1853, am 30. Juni, vier Stück grüulichweisse, mit vielen zusammenfiessenden, aschgrauen und grünlichbraunen Flecken gezeichnete Eier, samnıt einem Neste aus Grashalmen , Blättern und Rispen, mit etwas Pflanzenwolle ausgefüttert, erhielt, welches in der Mitte des Teiches am Rohr befe- stiget gewesen sein soll. Sie ziehen ebenfalls Anfangs und Mitte Sep- tember wieder von uns weg, wo man öfters junge Vögel an den mo- rastigen, mit hohem Grase bewachsenen Stellen antrifft. Sylvia palustris. Ist ebenfalls in den sumpfigen, mit hohem Grase und Binsen bewachsenen Gegenden bei uns anzutreffen, wo ich schon öfters alte und junge Vögel im Mai und Juni erhielt, obwohl ich noch kein Nest mit den Eiern auffand. — Er kommt bei uns Anfangs Mai an, und zieht wieder im September weg. Sylvia luseinia. Dieser allgemeine, bekannte, unansehnliche, durch seinen herrlichen Gesang beliebte Vogel kommt bei uns gewöhnlich in der Hälfte des Aprils oder bei kalter Witterung zu Ende dieses Mona- tes an, hält sich in dunklen Hecken und dichten Gebüschen in sumpfigen gewässerreichen Gegenden auf, sowie auch in Gärten, wo sich dichtes Strauchwerk befindet, wo er auch in selben sein einfaches, aus trocke- nen Grashalmen, Stengeln, Laub und Würzelchen, mit etwas Haaren durchflochtenes Nest baut, und vier bis fünf schmutzig olivengrüne, zu- weilen aber auch feingraubraun gesprenkelte Eier im Juni legt. — Ihre Nahrung ist so, wie die der früheren Syivien Insecten; besonders liebt die Nachtigall Ameisen und deren Eier, so wie sie auch die Hol- lunder- Beeren benagen und fressen und im September wieder aus un- serer Gegend fortziehen. Sylvia hortensis. Findet sich bei uns häufig in Gärten und Jun- gen Schlägen, wo sich Strauchwerk befindet, im April ein. — Dieser vortreffliche Sänger baut sein einfaches, aus Grashalmen und Würzel- chen bestehendes Nest in hohes, dichtes Strauchwerk und legt inselbes vier bis fünf länglichrunde, gelbliche und graulichweisse, graulich- blau, olivenbraun und hellaschgrau gefleckte uud gestrichelte Eier, Anfangs Juni. Dieser Zugvogel lebt von Insecten und saftigen Beeren, und verlässt uns im September. Sylvia phoenicurus. Dieser häufig verbreitete Vogel findet sich bei uns im April in den Gärten und Waldungen ein, besonders in Vorwäldern, wo alte Bäume vorkommen. Er baut sein Nest aus Gras- halmen, Wurzeln, Haaren und Federn in ausgehöhlte Bäume, Mauer- löcher und zwischen den Balken alter Dächer, wo ich schon oftmals im IV. Ttt ”. 9. 93. 94. Mai fünf bis sieben schön lichtblaugrüne, glänzende, einfärhige Eier er- hielt. Er lebt von Insecten und saftigen Beeren und. verlässt als Zug- vogel erst Aufangs October unsere Gegend. Sylvia thytis. Das Hausrothschwänzchen findet sich bei uns sehr häufg im April ein, wo es sich auf alten Gebäuden, Thürmen , Böden, in steinigen Schluchten, au den Felswänden und in Holzschlägen, wo gewöhnlich Klafterholz aufgeschlichtet ist, aufhält, und sein Lied auf den Spitzen der Thürme in den ersten Morgenstunden hören lässt. — Er ni- stet in Mauerlöchern, Baumhöhlen, Felsenritzen und zwischen Holzstös- sen u. del., wo er in das aus Gras, Moos, Wolle, Haaren und Federn bestehende Nest im Mai fünf bis sechs glänzende, reinweisse Eier legt, welche Aehnlichkeit mit denen von’Hirundo urbica haben, Alte Vögel nisten gewöhnlich zwei Mal, und diess im Juli. Dieser Sänger hält sich bei uns als Zugvogel am längsten auf, da er erst Ende October unsere Ge- gend verlässt. Sylvia hippolaös. Dieser liebliche Sänger, der jung aufgezogen, sehr viele Strophen von auderen Sängern nachahmt, kömmt Anfangs Mai zu uns, hält sich in Gärten und Laubholzvorwäldern auf, und baut sein niedliches, aus Grashalmen, Bastfasern, Haaren und Wolle beste- hendes Nestchen auf Obstbäume oder dichtes Strauchwerk, worin ich schon einigemal im Juni vier bis fünf dunkellleischfärbige, mit einzel- nen röthlichschwarzen Puncten bestreute Eier fand. Dieser Zugvogel lebt bloss von Insecten und verlässt unsere Gegend schon im August. Sylvia curreuea. Diese kleine Grasmücke findet sich bei uns Anfangs April in Gärten und Hecken, in niederem Laub- und Nadel- wald ein, und nistet auch daselbst, haut sein einfaches Nest aus Gras- halmen, dürren Stengeln und Pferdehaaren, und legt in Mitte des Mai fünf ‚bis sechs weisslichgelbe, aschgrau und röthlichhraun gelleckte, punctirte und verwaschene, kleine, niedliche Eier, Nährt sich von In- secten und auch saftigen Beeren, und verlässt als Zugvogel schon Au- fangs September unsere Gegend. r Sylvia einerer. Dieser gemeine, graue Sänger trifft bei uns Ende April ein, und hält sich in mit Stachelbeeren oder mit andern Hecken versehenen Gärten, auch mit Strauchwerk bewachsenen Hügeln oder in Wäldern mit jungem Unterwuchs auf, wo er auch nistet, und in sein aus Grashalmen, Stengeln, mit etwas Haaren durchflochtenes Nest vier bis fünf gelblichweisse, mit aschgrauen, olivenbraunen und auch schwärzlichen Puncten und feinen Strichelchen besetzte Eier, Ende Mai oder Anfangs Juni, legt. Nährt sich von Insecten und saftigen Bee- ren, und zieht Ende August schon weg. Sylvia atricapilla. Der schwarzplatiige Sänger ist bei uns schon im April in Laub- und Nadelwälderu, auch in Gärten, wo sich i 5 E ERBETEN „- 9. 93. 51 dichtes, hohes Gebüsch befindet , anzutreffen. Er nistet Ende Mai auf niederem Laubholz oder in Hecken, wo ersichaus Grashalmen und de- ren Würzelchen, mit etwas Bast und Haaren durchflochten, sein Nest baut, und in selbes vier bis fünf gelblichweisse, rostfärbig marmorirte, olivenbraun und aschgrau gezeichnete, mit schwarzbraunen Puncten und Flecken versehene Eier legt. Sie nähren sich von Insecten und Beeren und ziehen im September weg. Sylvia vwuebecrelr. Dieses allgemein bekannte Rothkelchen findet sich bei uns öfters schou Ende März ein, und hält sich in Laub- und Nadelwäldern, besonders wo Unterwuchs zu finden, sehr gerne auf, und baut zwischen Baumwürzeln „ in Moos, alten Holzstämmen, Ende April sein aus Grashalmen, Moos und etwas Wolle bestehendes Nest, in welches fünf bis sechs gelblichweisse, blassbräunlich und rotbgelh gefleckte, mit zerlossenen und verwaschenen Puncten und Strichen ge- zeichnete Eier gelegt werden. Nährt sich von Insecten, aber auch häufig von Beeren des Hollunders, der. Eberesche und des Pfaffenhütchens, und zieht zur Nachtzeit Ende Octobers aus unserer Gegend. Die alten Vö- gel visten gewöhnlich zwei Mal, die erste Brut fällt Ende April oder Anfangs Juni, die zweite Ende Juli aus. Ueberhaupt habe ich beobachtet, dass viele von deu Zugvögeln, wenn ihnen die erste Brut gleich Anfaugs, besonders so lange die Eier noch nicht ausgebrütet sind, zerstört wird, noch in demselben Jahre zum zweiten Male nisten, Sylvia fitis seu trochilsus. Der kleine Laubvogel kommt bei uns im April an, und findet sich allenthalben in den Land- und Ge- birgswäldern und in Gärten, wo Hecken oder anderes Strauchwerk vor- kommt, wo er auch sehr niedrig, oftmals im Grase selbst nistet, und in sein sehr einfaches, aus Grashalmen und Haaren bestehendes Nest fünf bis sieben kleine, weisse, fein rostfärbig punetirte, gestrichelte und violett bespritzte Eier legt. Sie brüten gewöhnlich zwei Mal, und die- ser kleine Insecten fressende Zugvogel verlässt Ende September un- sere Gegend. Begulus aureocapillus. Dieser, in allen Nadelholzwalduugen häufig vorkommende kleine Staudvogel nistet auf hohen Tannen und Fichten , und bringt sein künstliches, aus Moos, Flechten und Insecten- gespinnst, mit Pflänzenwolle ausgefüttertes, rundes Nest meistens an den hängenden Endzweigen, oder zwischen einer Gabel am Ende eines Asies an, immer gegen die Sonnenseite gerichtet, und legt Mitte Mai acht bis zehn Stück schmutzigweisse, röthlich und gelbgrau gewässerte und punctirte Eier, von der Grösse grosser Zuckererbsen. Das Nest ist schwer zu finden, weil selbes immer versteckt in dichten Bäumen und nicht gross ist. Sie bleiben selbst im strengsten Winter bei uns, T t { %* 512 und streicheu zur Herbstzeit mit den Meisen in den Nadelholzwäldern herum, leben von Insecten, deren Larven und Eiern. 98. Troglodytes punctatus. Dieser neckische Vogel kommt bei uns in Wäldern und Gärten, jedoch niemals häufig vor, wo er sich im Sommer in Laub- und Nadelwäldern, bei Gebirgsbächen, in Schluchten, wo sich Gebüsch und Höhlungen zwischen den Baumwurzeln vorfinden, aufhält, und sein eiförmiges, grosses, aus Waldmoos, Laub, mit Wür- zelchen durchflochtenes, mit Haaren und Wolle ausgefültertes Nest im April, in alten Ufern, in Löchern, zwischen den Baumwurzeln, alten Stäm- men baut, worin sich sechs bis acht gelblichweisse, rothbraunpunctirte und zum Theil auch verwaschene fleckige Eier vorfinden, die etwas grösser, als die des Fitis-Sängers sind. Im Winter kommt er in die Dörfer und Städte, wo er sich in den Stallungen und Vorhäusern auf- hält, und die Spinnen und andere Insecten aufsucht. Er ist ein Stand- vogel, der nie unsere Gegenden verlässt. 99. Motacilla alba. Diese gemeine Bachstelze ist immer der erste Zugvogel, der gleich, wie sich die Eisdecken von den Flüssen verlie- ren, im März erscheint, und im April zwischen dem Klafterholz in Holz- gestätten, unter alten Brücken, am Ufer zwischen Baumwurzeln, auf Böden, zwischen den Dächern, in alten, hohlen Weiden und Bienen- stöcken u. dgl., das einfache, aus Grashalmen und Moos, mit elwas Haaren und Woile ausgefütterte Nest baut, und fünf bis sechs grau- lichweisse, aschgrau und röthlichbraun feinpunctirte und gesprenkelte Eier legt. — Sie nisten meistens jährlich zwei Mal, und ziehen im Oc- tober von uns weg. — Mein Bruder erhielt vor drei Jahren ein ganz weisses Exemplar, welches bei Sternberg im Herbste geschossen wurde. 100. Motaecilla sulfurea seu boarula. Diese gelbe, schwarz- bärtige Bachstelze kommt bei uns Ende März an den Gebirgsflüssen an, und nistet in den Löchern der steinigen Ufer und Brücken, und legt Anfangs Mai in das aus Gras, Wolle und Haaren bestehende einfache Nest vier bis fünf blassgraugelblichweisse, dunkelgelbgrau bespritzte und punctirte Eier, die etwas kleiner, als die der Motacilia alba sind. Alte Vögel nisten auch jährlich zweimal. Sie ziehen Anfangs October von uns weg; indessen verbleiben oftmals Einzelne über den Winter bei uns, wo sie bei den offenen Stellen der Flüsse, Bäche und Moräste anzutreffen sind. Die Männchen verlieren bei uns im Winter ihr schwar- zes Bärtchen, und erhalten dafür ein schmutziges, mehr braunulich- gelbes oder auch schmutzig weisses Bärtchen, und das übrige schöne dunkelgelbe Gefieder wird matter und blässer, wovon ich mehrere Exem- plare in meiner Sammlung besitze. Er ist ein Zug-, Strich- und zu- weilen auch Stanudvogel, der sich von Insecten und auch zur Winters- zeit von schleimigen Würzelchen und Sumpfpflanzen nährt. 513 101. Motacilla flava. Kommt in der Ebene in unserer Nachbarschaft bei den Teichen und sumpfigen Wiesen vor, wo er im März und April sich einfindet und auf diesen Wiesen und Feldern, in einer Vertiefung ein einfaches, aus Erdmoos und Grashalmen, mit Pferdehaaren, Federn und Wolle ausgefüttertes Nest macht, und vier bis fünf matte, schmut- zigweisse, gelblich, röthlich, bläulich und graubraun panctirte, gestri=- chelte und gewölkte Eier im Mai legt, ist ein Zugvogel, der von Iu- secten lebt, und im October wieder fortzieht. 102. Hirundo rustica. Diese allgemeine bekannte Schwalbe kommt erst Ende April an, und nistet bei uns gewöhnlich in den Stallungen, und auch auf Böden unter dem Dache, wo sie an Balken, Gesimse u, dgl. ihr, aus feuchter Erde mit trockenen Grashalmen durchwebtes Nest an- klebt, und vier bis sechs weisse, mit rothbraunen, grauen und violet- ten Puncten und Flecken gezeichnete Eier im Juni legt. Sie sammeln sich in der Mitte des Septembers zu sehr grossen Schaaren zusammen, wo sie einige Zeit noch auf den Häusern und Dächern, die von der Morgensonne beschienen sind, sich aufhalten und öfters eine Strecke fliegen, und sich so zu dem Hauptzug vorbereiten, welcher gegen Ende Septembers ausgeführt wird. Sie leben bloss von Insecten. 103. Hirundo wurbica. Diese überall verbreitete, sehr gemeine Schwalbe kommt gewölnlich die ersten Tage im Mai an, und nistet, wie bekaunt, an den Häusern und Stallungen nur von aussen, und oft- mals in grosser Anzahl, zu zwanzig bis dreissig Nestern, und noch mehr an einem Gebäude, besonders an einzeln stehenden Schäfereien, wie diess der Fall bei einer Schäferei bei Paskau ist, wo zwei bis drei auf und nebeneinander um das gauze Gebäude herum gebaut sind. Weil sie den Fliegen sehr nachstellen, wird auch darauf gesehen „ dass die Nester nicht zerstört werden, die aus feuchter Erde, inwendig mit Heu, Haa- ren und Federn ausgefüttert bestehen, in welchen im Juni sich vier bis fünf rein weisse Eier vorfinden. Sie haben mit der rustica alles ge- mein und ziehen auch, wie diese, in grossen Schaaren im September wie- der weg. Eine weissgefleckte Schwalbe hat mein Brader vor zwei Jah- [4 ren bei Neutitschein geschossen, sie befindet sich in seiner Sammlung, sowie ich ebenfalls voriges Jahr eine ganz weisse, unter vielen andern im Durchzuge, im September, gesehen habe, aber leider nicht bekom- men konnte. 104. Hirundo riparia. Diese unsere kleinste Schwalbe findet sich in den Ufern bei Wittkowitz im Mai ein, wo selbe in dem lehmigen, durchlöcherten Ufer familienweise nisten, und sich die Löcher neben- einander, drei bis fünf Fuss tief, zu dem Nestbau eigens machen, in deren Höhlung sich das Nest, aus Grashalmen, Haaren, Federn und Wolle bereitet, befindet, worein vier bis fünf kleine, längliche, weisse Eier gelegt werden, Sie ziehen schon Ende August oder Anfangs Sep- 514 tember wieder weg, und nähren sich von Insecten, die beim Wasser sich aufhalten, 105. Cypselus muraröiıs. Dieser Mauerhäkler findet sich bei uns erst Anfangs Mai ein, wo er zwischen den Ritzen der Mauern, beson- ders der Kirchen und Thürme in Dörfern, und Städten sich aufhält, und daselbst auch Anfangs Juni in den Mauerlöchern, zuweilen auf den Unterlagen von bloss einigen Grashalmen, oft auch nur einer kleinen Vertiefung im Mauerwerk, zwei bis drei matie, weisse, lange Eier legt. Sie hängen sich an das Mauerwerk mit ihren kurzen Füssen und krummen Krallen öfters an und ruhen so aus, sonst fliegen sie bestän- dig herum und gehen ihrer Nahrung nach, die aus Insecten besteht. Sie setzen sich wegen ihrer sehr langen Flügel nie auf die Erde, weil sie nur sehr schwer, und diess von einer Seite nur, auffliegen können. Verlässt unter allen Zugvögeln am ehesten schon, in der Mitte des August, unsere Gegend. 106, Caprömulgus europaeus. Dieser Tagschläfer, dessen Gefie- der eineu Uebergang von der Waldschnepfe zu dem Wendehals macht, kommt bei uns Ende April an, und hält sich gerne in ebenen, mit Unter- wuchs besetzten Laub- und Nadelholzwaldungen auf, wo ich im Jahre 1852 in Mitte Juni hier in einem ausgehöhlten niedrigen Stock aufetwas Blättern und Gras liegend, zwei Jängliche, an beiden Enden zuzgerundete, schmutzigweisse mit aschgrauen und hellbraunen Flecken marmorirte Eier fand, wovon ich ein Stück Herrn Pareiss übersandte, das an- dere aber meiner Sammlung einreihte. Wir schiessen sie hier häufig auf dem Schnepfenstrich, wo sie den Nachtschmetterlingen und anderen Insecten nachjagen ; sie sind zur Herbstzeit sehr fett, daher nicht schr geeignet zum Ausstopfen ; die im Frühjahre geschossenen sind weit schöner gefiedert und niemals sehr fett. Sie ziehen Ende September wieder weg. 103. Columnda palumbus. Diese Ringellaube findet sich gewöhnlich Ende März in deu Nadelholzwaldungen der Land- und Gebirgswälder ein, wo sie auf deu hohen und dichten Tannen und Fichten nistet. Das Nest besteht aus Nadelholzreisig mit etwas Moos ausgefüttert und sie legt Anfangs Mai zwei ziemlich grosse glatte, etwas ovale, rein weisse Eier. Sie nisten gewöhnlich zweimal, leben von Wald-undFeldsamen, und verlassen in Schaaren zu Hunderten im September unsere Gegend, wo sie in diesem Monate auf den Weizenstoppeln anzutreffen sind. 108. Columdba venas. Die Hohltaube kommt gewöhnlich Mitte März an, und hält sich in Land- und Gebirgswaldungen auf, wo sie in hoh- len, alten Bäumen, (woher sie auch den Namen Hohltaube hat,) ein aus etwas Reisig, Stengeln, Moos und Laub zusammengetragenes Nest macht, uud zwei weisse, denen der palumbus ähnliche Eier legt, nur 515 etwas kleiner, alles Uehrige hat sie mit der frühern gemein, und brütet auch wie diese im Mai, Columba turtur. Diese zärtliche Taube kommt im April in unsere Laub- und Nadelholzwälder und macht sich aus Reisern, mit Grashalmen ausgefüttert, ihr einfaches Nest auf Tannen, Fichten oder Kiefern, in welchem man Anfangs Juni zwei weisse, rundliche, viel kleinere Eier, als die der Columba oenas findet, Auch sie lebt bloss von Sämereien, und zieht scharenweise im September weg. 109. Columba risoria. Wird bei uns in Ziergärten gehalten, wo sie gleichfalls im Juni zwei weisse längliche Eier legen von der Grösse der Columba turtur. Von ihrem, nach dem Emporfliegen erschallenden lauten, lachenähnlichen Ton, den sie beim Niedersetzen immer hören lassen, haben sie auch deu Namen erhalten. 110. Perdix colurnis. Die allgemein bekannte Wachtel kommt im Mai auf unsere, mit Heiden, Hirse, Erbsen, Wicken u. dgl. bebaute Felder, wo sich an den Frühlingsabenden die Männchen durch den Schlag überall hören lassen. Ihr Nest, welches bloss in einer Vertiefung der Erde aus etwas trockeliem Grase besteht, findet man im Juni, mit acht, zehn bis zwölf ziemlich grossen, glatten, feinporösen, starkscha- ligen, bräunlichgelben oder olivenfärbigen Eiern, die mit schwarzbraunen Puncten und Flecken gezeichnet oder auch verwaschen sind. Ueberhaupt findet mau in jedem Neste anders gezeichnete Eier. Sie nähren sich srösstentheils von Sämereien und ziehen Ende Angust familienweise wieder von uns weg, obwohl man einzelne noch im September antrift. 111. Perdix einereus. Dieses allgemein bekannte, überall vorkom- mende Feldhuhn ist bei uns ein Standvogel, sie leben ketienweise zwölf, fünfzehn bis zwanzig beisammen. Nisten paarweise, gewöhnlich in Weizen, Klee, niederem Gebüsch, auf Hügeln und flachen Feldern, und die Heune legt in einer Vertiefung auf etwas getrocknetem Grase zwölf bis füufzehn birnenförmige, feste, glatte, feinporöse, malte, graugrün- lich-weisse Eier, gewöhnlich zu Ende April oder Anfangs Mai. Zur Winterszeit ziehen sich öfters mehrere Ketten zusammen und suchen Gegenden auf, wo sie weuigstens Grünfulter finden, obwohl sie gröss- tentheils von Sämereien leben, und diese werden daun von den Jägern Zughühner genannt. Auch die Rebhühner variiren sehr in der Farbenzeichnung. So erhielt ich vor drei Jahren ein Männchen, mit ganz weissen Flügeln und Schwanz, konnte es aber nicht mehr ausstopfen, weil es der Ver- -wesung sehr nahe war. Im Jahre 1853 war auch in hiesiger Gegend ein ganz weisses zu sehen, wurde auch darauf gejagt und angeschossen, aber nicht erlangt, und erst in einiger Zeit die Federn in einem Graben gefunden, wo selbes von einem Rauhbvogel wahrscheinlich verzehrt 516 wurde. Ich besitze ebenfalls ein ganz weisses, welches ich durch Herrn Parreiss erhielt, das in Steiermark geschossen worden sein soll. 112. Tetrao urogallus. Dieser schöne und starke Vogel hält sich bei uns nur in den hohen Nadelholzwaldungen auf, besonders in dem erzherzoglichen Althammer-Reviere, wo die Henne zwischen dichten Buchengestrüpp und in Jungen Tannen- und Fichtenschlägen in den dort überall vorkommenden hohen Heidelbeerstauden eine Vertiefung aus- scharret, und auf etwas trockenes Gras und Laub mit ihren eigenen Federn, die sie sich ausrupft, ausfüttert, Mitte Mai zehn, zwölf bis fünfzehn glatte, gelblichweisse, mit rostgelben und dunkelbraunen Puncten und Flecken bezeichnete Eier, von der Grösse grosser Hühner- eier, legt. Sie sind sehr scheu, besonders das Männchen „ das nur zur Balzzeit, während welchen Akt es weder hört noch sieht, und welche Momente der Jäger benützen muss, leichter zu schiessen ist. Der Halın ist nur zur Balz- oder Paarungszeit bei der Henne an- zutreffen, welche im Monate März beginnt, sonst lebt er immer einsam. Im Sommer nährt er sich von Heidel- und Brombeeren, im Winter aber bloss mit Jungen Trieben von Tannen und Fichten, welches auch dem Wildpret den Geruch und Geschmack mittheilt. Im Jahre 1852 wurde bei einem starken Regen im Juli von einer Heidelbeersammlerin, in den Heidelbeerstauden ein alter Hahn lebend gefangen, indem sie das grosse Grastuch, welches sie bei sich hatte, auf ihn warf und ihn damit be- deckte. Er hatte sich unter die hohen Heidelbeeren während des starken Regengusses verkrochen, konnte nicht gleich heraus und war auch ganz nass, bei welcher Gelegenheit sie ihn fing. Der Förster übersandte ihn lebend meinem Freunde Sträemcha, der ihn einige Tage im Vorhause in einer grossen Hühnersteige mit Heidelbeeren fütterte, aber durch den Jagdhund, der zufälligerweise in die Nähe der Steige kam, wild ge- macht, schlug er mit seinen kräftigen Flügeln die Sprossen durch und flog davon, und obwohl ihm einige Schwungfedern gebunden waren, konnte man seiner dennoch nicht wieder habhaft werden. Den anderen Tag erhielt ich ihn von einem Taglöhner, der ihn in einem Garten in der Stadt auf einem Stalle sitzend, mit einem Steine tödlete, da er ihn für einen Adler gehalten hatte. Schade, dass dieser Fall einge- treten ist, wir hätten gerne gesehen, ob er sich auch als ein altes Exemplar hätte zähmen lassen. Vor Menschen zeigte er keine Furcht noch Wildheit, und sass ruhig, wenn man langsam sich ihm näherte. — Die Henne ist immer bei den Jungen anzutreffen und dieses Wild müsste bei der grossen Anzahl von Eiern, die es legt, sich sehr ver- mehren, wenn die Füchse, die in den grossen dichten Wäldern und Schluchten nicht gänzlich auszurotten sind, sie nicht so verfolgen möchten» Er ist ein Standvogel und verlässt nie sein Revier, Interessant 517 sind seine befiederten und mit befransten Zehen versehene Ständer, die im Winter häufig zum Wegscharren des Schnee’s benützt werden, Da der Halhu selten zur Erde geht, geschieht diess um so häufiger von der Henne, die viel kleiner und ganz auders gefiedert ist, als der , Mann. -— 113. Tetrao tetris. Dieses bei uns selten vorkommende Huhn hielt sich im Jahre 1851 im Morawker Revier auf, wo der dortige Förster \ ein Nest Mitte Mai mit sieben blassgelben, rosthraungefleckten und punc- ; tirten Eiern in einer Vertiefung in der Erde zwischen jungen Rothbuchen c fand, welche bloss auf trockenem Laub und Gras lagen. Im November , desselben Jahres schoss der dortige Heger einen alten Hahn, welcher | aber leider zum Ausstopfen untauglich war, indem er vom Jagdhunde i gauz abgerupft wurde. Im Jahre 1852 wurde wieder im Paskauer Land- reviere in einem mit Buchen, Tannen und Fichten besetzten Walde ein s Männchen geschossen, welches ich zum Ausstopfen erhielt, und sich in : meiner Sammlung befindet. Auch dieses Jahr will der Förster einen £ Birkhahn im selben Revier gesehen haben; aus dem Morawker Reviere ’ haben sie sich verloren. Sie leben von Knospen der Birken, Buchen, j Fichten u. dgl., die ich im Kropfe fand, so wie auch allerlei Beeren. Er ist ein Staud- und Strichvogel, da er zur Wiuterszeit sein Revier öfters verlässt, und sich der Nahrung wegen in die Landwälder zieht. 114. Tetrao bonasia. Die Haselhühner finden sich ziemlich häufig hei uns in allen höheren Gebirgswaldungen im Nadelholz, wo auch Haselnusssträucher und junge Buchen vorkommen. Die Henne macht sich im Mai unter Gebüsch oder Gestrüpp, oder unter einem alten Holz- stamm eine kleine Vertiefung, welche mit etwas Laub und Stengeln ausgefüttert ist, und legt zehn bis fünfzehn schmutzig hellrostfärbige, rothbraungefleckte und getüpfelte Eier von der Grösse der Columba oenas. Sie nähren sich grösstentheils von Baumknospen, besonders des Haselnussstrauches und im Herbste auch von Beeren. Sie leben fami- lienweise und sind Staudvögel, Numida meleagris. Dieser aus Afrika stammende Vogel wird bei uns im Maierhofe von Gutsbesitzern als Hausthier gehalten. Sie leben in Polygamie, da das Männchen mehrere Weibchen helegt, wo hierauf die Henne iu das von ihr aus Stroh gemachte Nest zwölf bis fünfzehn rauh- und starkschalige, gelbliche, rost- oder ziegelrothfärbige, kurze, mit kleinen Puncten versehene Eier im Juni legt. Es gibt auch Varie- täten mit weisser Brust, graulicke, auch ganz weisse. Sie hahen ein sehr durchdringendes, unangenehmes Geschrei und leben von Getreide, gemischtem Futter und auch Insecten, Meleugris gallopavwo. Dieser allgemein bekannte und ver- breitete, aus Nord-Amerika stammende Truthahn wird in grossen Haus- IV; Uuu 318 haltungen, besonders auf dem Lande als ein wohlschmeckendes Haus- geflügel gehalten. Er lebt, so wie das Perlhulin, in Polygamie. Das Weibchen legt öfters zwei Mal im Jahre; das erste Mal im Mai, das zweite Mal im Juli in eigene, ihnen gemachte Nester, im Mai zwölf bis fünfzehn, im Juli aber nur acht bis zehn schmutzigweise, mit gelh- röthlichen Puncten und Flecken versehene Bier. Sie werden mit gemisch- tem Futter genährt und kommen in allen Farbenzeichnungen von weiss bis ins schwarzbraune vor. r Phasiamus pictees. Dieser schöne, mit hochgelbem, seidenartigen Fe- derbusch gezierte Fasan stammt aus China und wird bei uus bloss in Ziergärten gehalten. Sie leben ebenfalls in Polygamie und der Halın betritt einige Heunen, worauf selbe Anfangs Mai gewöhnlich unter einem Busch sich eine Vertiefung scharren, etwas Laub und Gras hineintragen und acht bis zwölf schmutzig röthlichgelbe Eier legen, die viel kleiner als Hühnereier sind. Man nährt sie mit Weizen, gekochtem Mais und audern Sämereien, auch lieben sie etwas Grünfutter. Phasianus nyetemerwus. Auch dieser schöne weisse, mit zickzack- förmigen Querlinien gezeichnete, etwas grössere Vogel, der aus dem nördlichen China zu uns gebracht wurde, wird bloss in Ziergärten ge- halten. Sie leben auch in Polygamie, und die Henne legt im Mai in einer Vertiefung unter einem Strauche acht his fünfzehn röthlichgelbe Eier von der Grösse unserer Hühnereier. Alles Uebrige mit PA. pictus gemein. 115. Phasianus colchicus. Der gemeine Fasan kommt bei uns wild in den Fasanerien vor, stammt ebenfalls aus Asien und lebt, wie die andern Namensgefährten, in Polygamie. Die Henne legt unter dichten dunkeln Sträuchen im Mai fünfzehn bis achtzehn gelblich olivengrünliche Eier, die etwas grösser als die der Goldfasanen sind. Das Gefieder zwischen Hahn und Henne ist bei allen drei Arten sehr verschieden, und das Weibchen immer viel kleiner. Sie leben von Insecten, Körnern und Beeren und auch Grünfutter, und sind in der Farbenzeichnung öfters sehr verschieden, weiss gefleckt bis ganz weiss. Pavo eristatus. Dieser ausgezeichnete , mit schönen hlaugrünen, augenhältigen Schweifdeckfedern gezierte indische Vogel wird bei uns zur Zierde von den @utsbesitzern gehalten. Auch er lebt in der Polygamie, indem ein Pfauhahn drei bis vier Pfauenhennen begattet, wo hierauf die Henne an einem ruhigen Ort eine Vertiefung scharrt, etwas Heu hineinträgt und im Mai sechs bis zehn Eier legt, welche schmutzig- oder röthlichgelb gefärbt und dankelgelb punctirt sind, und die Grösse von kleinen Gänseeiern haben, nur mehr zugerundet sind. Es gibt ebenfalls auch ganz weisse Pfauen, deren Eier auch weiss und bloss dunkelgelb punctirt sind 519 116. Charadrius minor. Dieser bei uns gewöhnlich Anfangs April ankommende kleine Regenpfeifer hält sich an unserem Flusse Ostrawitza in Menge, in den von ihr jährlich vergrösserten Steinplätzen auf, wo das Weibchen in der Nähe des Flusses im Sande sich ein Grübchen macht, etwas trockenes Gras hineinbringt und drauf zwei, gewöhnlich aber drei matt gelblichweisse, mit kleinen gelben und braunen Puneten und Strichelchen besprenkelte Eier von der Grösse der Wachteleier An- fangs Juni legt. Man findet das Nest viel leichter, wenn man sich einen Vorstehhund mitnimmt, wo dann Beide in der Nähe des Nestes in einem kleinen Kreis herumfliegen. Sie nähren sich von Insecten und Würmern und ziehen im September als Zugvögel wieder fort. 117. WVanellus eristatus. Findet sich bei uns ziemlich häufig Ende März ein und lebt gesellig zu drei bis vier Paar auf den sumpfigen Wiesen und Teichen, und nistet auch auf feuchten Wiesen und Feldern, die mit Wassergräben durchzogen sind. Man findet danu auf einem erhöhten trockenen Platze in einer kleinen Vertiefung auf trockenem Grase drei bis vier matt olivengrüne, schwarz und braun gefleckte, birnenförmige Eier, gewöhnlich im April und Anfangs Mai. Alte Vögel legen auch noch zum zweiten Mal, aber dann gewöhnlich nur zwei bis drei Eier im Juni. Sie sammeln sich im September zu grossen Scharen, leben von Insecten und Gewürme und verlassen als Zugvögel Ende September unsere Gegend. Einzelne, zu vier bis fünf Stück, wahrschein- lich Bruten, die sich verspäteten, bleiben auch über den Winter an den offenen Stellen der Flüsse und Sümpfe, da ich schon öfter zur Winters- zeit selbe an diesen Stellen geschossen habe, die nichts Anderes als Wasserpflauzen und grünes Gras im Kropfe hatten. 113. Ardea stellaris. Diese grosse Rohrdommel findet sich in den mit : Schilf und Strauchwerk bewachsenen Teichen bei uns im April ein und lässt im Juni, dem Ochsengebrüll ähnliche Töne in der Nacht hören, die mau bei günstigem Winde anch über eine Stunde entfernt entnehmen kaun. Sie nähren sich von Fischen, Blutegeln „ kleinen Fröschen und anderen Wasserinsecten, die ich oflmals beim Ausstopfen derselben wahr- genommen habe. Das Nest, welches aus zerknicktem Schilf und Binsen besteht und mit etwas Schilfwolle ausgefüttert war, und schwimmend auf zusammengetragenem Schilf sich befand, bildet eine blosse Vertiefung, worin ich am 22. Juni 1852, drei Stück malte, feinschalige, poröse, blassgrünlich-braune Eier von der Grösse mittlerer Hühnereier fand, welche ich meiner Sammlung -einreihte. Auch voriges Jahr bekam ich wieder aus selber Gegend vom Paskauer Teiche zwei Stück Eier, Ende Juni, die aber schon sehr stark bebrütet waren. Sie ziehen Ende September, ja einzelne erst im October als Zugvögel weg. B Ardea minuta. Die Zwergrolrdommel kömmt Anfangs Mai in ’ den mit hohem Gras, Schilf und Büschen versehenen Teichen und Süm- Uuu* 520 pfen vor, und ist häufiger als stellaris anzutreffen. Das Männchen lässt zur Paarungszeit im Juni einen dem Unkenruf ähnlichen Tou hören. Im Juni trifft man auch in einem aus Schilf, Binsen und langen Grashalmen bestehenden Neste zwischen Rohrstoppeln, Mitte des Monats, fünf weisse, sehr wenig ins Grünliche spielende schwachschalige Eier an, welehe, ausgeblasen und getrocknet, ganz weiss aussehen, so dass diese grün- Jiche Farbe wohl nur ‚von dem Inhalte derselben herrührt. Sie haben die Grösse der Turteltaubeneier. Sie nähren sich von Fischbrut, Kaul- quappen, Insecten und Gewürme und verlassen als Zugvögel unsere Gegend im September, 120. Scolopax rusticude. Dieser grosse Waldschnepf kommt bei uns einzeln im März, gewöhnlich aber erst im April in den vom Schnee entblössten niedern Gebirgs-Nadelwäldern an und zieht sich, wie der Schnee verschwindet, in die höheren Gebirge, wo sie auch nisten. Sie streichen, wie bekannt, wenn sie ankommen, eine kleine halbe Stunde, wenn es zu dämmern anfängt, besonders bei einem warmen schwachen Regen, dessgleichen auch in der Morgendämmerung bis Ende April, wie sie den Jagdliebhabern durch ihren eigenen Ruf (sogenanntes Balzen) im Frühjahre sich bemerkbar machen und bei dieser Gelegenheit ge- wöhnlich erlegt werden. Sie nisten bei uns auf den Hochgebirgen, am liebsten anf Plätzen, welche mit niedern Rothbuchen unterwachsen sind, und das Weibchen legt Ende Mai oder Anfangs Juni bei einem kleinen Strauche in einer geringen Vertiefung mit etwas trockenem Grase aus- gefüttert, drei bis vier glatte, schmutziggelbliche , rotbraungefleckle und punctirte Eier, welche etwas grösser als Taubeneier sind. Es sind Zugvögel, die im September und October gewöhnlich in hellen Nächten wegziehen und jährlich audere Richtungen nehmen. Sie leben von In- secten und deren Larven und Gewürme, daher suchen sie auch gewöhn- lich Schlamm- und Mistplätze, wo Hornvieh weidet, auf, und suchen mit ihren langen Schnabel aus demselben oder Schlamm und unter dem Moose ihre Nahrung auf. Zuweilen bleiben auch einzelne zurück, die dann bei uns an offenen Stellen der Flüsse und Bäche anzutreffen sind; so erhielt ich im Jahre 1852 am 26. Jänner, von meinem Freunde StrZemcha ein Mänuchen, welches er im Weidengestrüpp beim Wasser geschossen hatte, es war sehr mager und hatte bloss grüne Pflanzen in sich. Auch waren deren Farben viel matter. 121. Seolopax Gallinago. Diese Bekasinen kommen bei uns im April an und halten sich häufig in den sumpfigen Wiesen, Morästen und Teichen auf, wo sie auch nisten, Das Weibchen legt auf einem etwas erhöhten trockenen Platze in eine kleine Vertiefung auf Gras im Mai drei bis vier olivengraugrüne, röthlich schwarzbraungefleckte Bier, Sie nähren sich von Insecten und Woasserschnecken, die ich häufig beim Zergliedern vorfand. Sie sammeln sich im Herbste häufig und man trifft 921 oftmals auf sumpfigen Wiesen \oder Teichen fünfzehn bis zwanzig bei- sammen an, sind aber durch ihren Ziekzackflug sehr schwer zu schiessen, und ziehen zur Nachtzeit Ende September und October wieder von uns weg. Einzelne bleiben aber jährlich bei uns zurück, wo ich selbe alle Winter an den offenen Stellen der Flüsse und Bäche und Gräben an- treffe, und was mich immer wunderte, sind selbe jederzeit fett, obwohl sie sich nur vom grünen Grase nähren, da alles zugefroren und ver- schneit ist. 122. Tringa hypoleucos. Dieser Uferläufer findet sich bei uns am Ostrawitza Flusse gewöhnlich Mitte April und bei kalter Witterung erst Ende desselhen ein, wo er sich an den mit Strauchwerk bewachsenen Ufern aufhält, in der Nähe von ‘Auen, wo ich schon einige Male unter einem Weidenstrauch bloss in einer kleinen Vertiefung mit etwas tro- ckenem Grase ausgelegt, drei bis fünf birnenförmige ziemlich grosse, schmutzig rostgelbliche violett und aschgraufleckige und rothbraun ge- tüpfelte und gefleckte Eier im Juni fand. Sie nähren sich von Wasser- Insecten und ziehen Anfangs September zur Nachtzeit unter helltönendem pfeifenden Geschrei wieder weg. 123. Rallus aquwaticıs. Diese Wasser-Ralle kommt im April in unsere Gegend, wo sie sich in dem sumpfigen, mit hohem Grase, Binsen und Schilf bewachsenen Teichen und Sümpfen aufhält, in welchen sie auch brüten, und das Weibchen in ein einfaches, aus Binsen und Gras gemachtes Nest, welches auf Riedgras ruht, in eine Vertiefung fünf bis sieben blassrostgelbe, röthlichbraun punctirte und einzeln gefeckte Eier im Juni legt. Sie nähren sich von Insecten, Würmer, Schnecken n. dgl. Wasserinsecten nnd ziehen im October wieder weg. Auch von diesen Ratlus bleiben einzelne, die sich verspäten, bei uns über den Winter., wo ich schon ıinehrere erlegte. Sie suchen die offenen Stellen der Sümpfe und Gräben auf, leben von grünen Wasserpflanzen, sind dabei aber immer sehr mager. 124. Crex pratensis. Dieser allgemein vorkommende Wiesenschnarrer findet sich gewöhnlich Ende Mai in unserer Gegend ein, hält sich im hohen Grase der feuchten Wiesen und Kleefelder auf, wo sie auch nisten und man in einer ausgescharrten Vertiefung, die mit trockenem Grase und Würzelchen ausgefüttert ist, sieben bis zehn, auch zwölf Eier im Juni findet, die glänzend, glatt gelblich oder röthlichweiss, violettgrau und rothbraun gefleckt sind. Sie nähren sich von Insecten, Schnecken und Gewürmen und verrathen ihren Aufenthalt durch den schnarrenden Ruf und ziehen als Zugvögel im September und Anfangs October wieder weg. Wenn die erste Brut verhichtet wird, nisten sie zum zweiten Male. 125. Galtinula ehleropes. Das grünfüssige Rohrhuhn kommt ge- wöhnlich im April an und hält sich in mit Schilf bewachsenen Teichen 522 auf, wo das Weihchen im Mai in das aus trockenem Schilf mit Ried- gras zusammengellochtenen dicken Neste gewöhnlich am Bande des Teiches unter einem Strauche acht bis zehn feinkörnige, rostgelhliche Eier mit zimmetbraunen violett-aschgrauen Puncten und Flecken ge- zeichnete Eier legt. Sie nähren sich von Insecten, Schuecken, Blätter, Blüthen und Samen der Wasserpflanzen, und verlassen als Zugvögel im September unsere Gegend. 126. Gallinula porzana. Dieses punctirte Rohrhuhn findet sich bei uns in den mit Gras, Binsen oder Schilf bewachsenen Sümpfen oder Teichen im April ein, wo sie auch nisten. Das Weibchen iegt Anfangs Juni in ein aus Grashalmen, Schilf und Riedgras bestehendem Neste acht bis zehn glatte, glänzende, schmutzig rostgelbe, fein punctirte, violettgrau und rolhhraungesprenkelte Eier. Sie nähren sich von Was- serinsecten, Schnecken u. dgl., und verlieren sich von uns als Zugvögel im September, obwohl einzelne auch noch im October an den Wiesen- sräben anzutreffen sind. 127. Fulica atra. Das bei uns allgemein vorkommende Blasshuhn fin- det sich zwar auf unseren kleinen mit Schilf bewachsenen Teichen nur paarweise Anfangs April ein, auf den grösseren Teichen aber leben sie sehr gesellig und ich sah oft auf den Fürst Liechtenstein’schen Tei- chen bei Kniebitz und Knoitz, wo mein Bruder damals Forstadjunct war, zu Hunderten beisammen. Sie nisten zwischen Schilf, und das Blass- huhn legt im Juni in ein sehr einfaches aus Schilf und Binsen beste- hendes dickes schwimmendes Nest neun bis dreizehn graugelbe, schwärz- lich und bräunlich gefleckte Eier. Ihre Nahrung sind Insecten und Was- serpflanzen. Sie verlassen als Zugvögel Ende September oder Anfangs October zur Nachtzeit unsere Gegend. Sie nisten oftmals zweimal, gewöhnlich wenn die erste Brut zerstört wird. 128. Podiceps suberistatzus. Dieser grosse Steissfuss findet sich in demvcon uns drei Stunden entfernten schilfreichen Teich bei Ostrau, im April ein, jedoch ist er immer selten. Im Jahre 1852, wo ich wegen den Eiern der Lachmöve, am 4. Juni mit einem Kahn, den mit vielen Schilf und hohen Gras hewachseneu Teich durchfuhr, fand ich in einem allen, ganz durchnässten Mövenneste, das aus Schilf und Binsen bestand, und sich schwimmend fast zwei Drittel unter Wasser hefand, zwei Stück gelbgrünlichweisse, bräunlichgelbe, beschmutzte Eier, die über die Hälfte ins Wasser getaucht, und mit nassem Schilf zuge- deckt waren. Sie haben die Grösse kleiner Hühnereier, nur sind sie mehr lang ais jene. Diess scheint auch die Ursache zu sein, dass man die Eier der Steissfüsse so selten findet, weil auf grossen Teichen so häufig alte durchnässte Möven - Nester anzutreffen sind, und man auf diese Weise die Eier der Steissfüsse nicht sucht und findet, da sie mit nassen Wasserpflanzen zugedeckt sind, wenn der alte Vogel das Nest ver- 523 lassen hat, um sich Nahrung zu suchen. Sie leben von Wasserkäfern und deren Larven, auch fand ich Theile von Wasserpflanzen beim Aus- stopfen derselben. Sie ziehen im September zur Nachtzeit wieder von uns weg, und sind immer selten zu erhalten. 129. Podiceps auritus. Dieser bei uns viel häufiger vorkommende Steissfuss findet sich ebenfalls in den mit Schilf bewachsenen Teichen im April ein, und nistet auch so wie die anderen Arten meistens in al- ten verlassenen, schwimmenden, ganz durchnässten Mövennestern , die sie etwas dicker machen, und am Schilf befestigen. Ich faud schon Ööf- ter im Juni darin drei bis vier ovale, gelbgrünliche, in’s gelbröth- liche, ziehende schmutzige Eier, die viel kleiner, als die des Podi- ceps subcristatus sind, die ebenfalls von den Alten beim Verlassen des Nestes mit nassem Schilf oder Wasserpflanzen zugedeckt werden. Sie nähren sich von Fischbrut, Wasser - Insecten, Kaulquappen und auch Wasserpflanzen, welche man beim Ausstopfen derselben meistens vor- findet, und verlassen als Zugvögel im October zur Nachtzeit un- sere Gegend. 130. Podiceps minor. Dieser kleinste und sehr gemeine Steissfuss findet sich bei uns in allen mit Schilf und hohem Gras bewachsenen Teichen so wie an Klüssen, deren Ufer eben so bewachsen sind, im März ein; er nistet auch in den Teichen, wo man Anfangs Juni in einem aus Schilf, Binsen und andern Wasserpflanzen zusammengeflochtenen schwimmenden Neste drei bis vier grüngelh- lichweisse ovale Eier, viel kleiner als die des P. auritus findet, die ebenfalls mit Wässerpllanzen von den Alten heim Verlassen des Nestes zugedeckt werden. Obwohl als Zugvögel sich die meisten im October zur Nachtzeit aus unserer Gegend verlieren, so bleiben dennoch alle Jahre ganze Bruten, fünf bis sechs über den Winter, wo sie in den tiefen offenen Stellen des Flusses Ostrawitza, zwischen den Terrassen sich aufhalten, gleich wie die Frösche am Gruude des Wassers, wo sie vier bis fünf Minuten zubringen können, herumschwimmend, sie stre- cken dann nur am Ufer zwischen dem da befindlichen Grase und Strauchwerk den halben Kopf, oder allein nur den Schnabel heraus, den man erst dann bemerkt, wenn er beim Untertauchen das Wasser be- wegt. Im strengsten Winter, wenn die Flüsse mit Eis bedeckt sind, gehen sie auch zur Nachtzeit zu Fuss am Eise ziemlich weite Strecken und suchen die offenen Stellen auf, was ich selbst schon öfters bei frischgefallenem Schnee früh Morgens bemerkte. 131. Sterna Airtmdeo. Diese bei uns selten vorkommende Meer- schwalbe nistet zuweilen an den mit Schilf und Gras bewachsenen Tei- chen und kommt im Mai an. Im Jahre 1851 fand ich auf einer kleinen Halbinsel, die unser Fluss Ostrawitza bildet, Anfangs Juni in einer flachen Vertiefung im Sande, in der Nähe eines vom Wasser ausgewor- 521 132. 133. fenen alten Stammes „ auf etwas trockenem Gras drei Stück gelhlich- weisse, aschgrau, rölhlich und schwarzbraungefleckte Eier, und bald darauf sah ich auch beide Meerschwalben herumziehen, von welchen ich auch den andern Tag darauf das Weibchen selbst erlegte. Sie näh- ren sich von kleinen Fischen und Wasser-Insecten, uud verlassen als Zugvögel im August unsere Gegend. Sterna nig»@. Die schwarze Seeschwalbe kommt bei uns auf einigen mit Schilf, Binusen und Gras bewachsenen Teichen ziemlich häufig vor, wo sie sich im Mai einfindet und auch daselbst nistet. Man findet dann, in dem aus trockenen Schilfblättern, Rispen und anderen Wasserpflanzen gemachten schwimmenden Neste, oder auch auf erhöh- ten trockenen Stellen in einer flachen Vertiefung zwei, gewöhnlich aber drei Stück schmutziggelbliche, olivengrüne, braungrau und grauschwarz gefleckte Eier im Juni. Sie nähren sich von Fischhrut und Insecten, und sind Zugvögel, die im August wieder wegziehen. Larus »ddibeeandees. Diese allgemein verbreitete Lachmöve findet sich bei uns auf den schilfreichen Teichen im April ein, wo sie in Menge vor und nach der Brutzeit sich an der Ostrawitza aufhalten. Sie nisten in den Teichen theils auf schwimmenden, theils feststehenden Nestern, welche sie aus Schilf, Binsen und andern \Vasserpflanzen machen, das Weibchen legt Anfangs Juni drei bis vier graugrünliche oder sraugelbliche, olivenbräunlich und hraungefleckte, punctirte, mit Adern und Strichen gezeichnete Eier. Die Eier der Lachmöven variiren sehr in der Zeichnung und selbst in der Grösse und auch zum Theil in der Form. Ich habe in meiner Sammlung sehr verschiedene au Zeichnung and Grund- farbe, so zwar, dass man aus diesen Lachmöveneiern sehr leicht acht Arten machen könnte, was wohl auch manche Händler benützen. Be- sonders ist diess mit den nordischen der Fall, wo man gewöhnlich hin- tergangen wird. Ich habe diese Bier selbst gesammelt, und mich davon überzeugt. Die Möven machen bei dem Raub ihrer Eier ein furchtbares Geschrei und fliegen beständig im Kreise herum. Sie ziehen im Juli an den Flüs- sen zu, dreissig bis fünfzig hin und her, stromauf- und abwärts und nähren sich von Fischen und Insecten, und verlassen als Zugvögel im August oder anch Anfangs September unsere Gegend. Cygnus Olor. Wird beiunsblosszahm in Ziergärten auf den Teichen ge- halten, wo sie in eigenen Bauten am Teiche, welche mit Stroh ausge- legt sind, nisten. Das Weibchen macht sich eine Vertiefung, welche sie mit ihren eigenen Federn ausfüttert, und legt Eude April fünf. bis sechs grobkörnige, schmutzig graugrünliche, grosse, ovale Eier, die ein und ein halb Mal so gross als Gänseeier sind. Sie nähren sich von Wasser-Insecten, deren Pflanzen und Sämereien. Im Winter werden sie in Stallungen mit gekochtem türkischen Weizen, Erbsen und auch Erdäpfeln gefüttert. 525 Anser cygnoides. Diese Schwanengans wird ebenfalls in dem Paskauer Ziergarten auf dem dortigen Teiche in Gesellschaft der Schwäne zalım gehalten. Auch diese hrüten im April und legen auf Federn in selben Bauten drei bis fünf rundliche, ovale, poröse, schmut- zigeweisse Eier, von der Grösse der Hausganseier. Nahrung wie obige. 134. Anas Boschas. Die gemeine Wildente hält sich bei uns in Tei- chen, Sümpfen und auch an Flüssen durch das ganze Jahr auf. Sie ni- sten bei uns auf der Erde und auch auf Bäumen, besonders dichten Weiden in der Nähe der Teiche und Flüsse. Das Nest besteht aus trockenem Gras, Binsen, Reisig und Laub, und man findet in selben Ende April oder auch erst Anfangs Mai eilf bis sechzehn, und noch mehr blassgrünliche Eier von der Grösse unserer Hausenten, da diese, wie bewusst, von der Boschas abstammen. Sie ziehen im October und November in grossen Schaaren von einem Teiche zu dem. andern, und streichen in Gegenden, wo sie viel Nahrung finden. Im Winter trifft man nur kleine Züge von zehn bis fünfzehn Stück an den offenen Stel- len der Flüsse an. Sie nähren sich zur Sommerszeit von frischen Was- serinsecten und Sämereien und im Winter grösstentheils von Wasser- pfanzen und Fischen, und sind Strich- und Standvögel. 135. Anas crecca. Diese kleinste Ente findet sich bei uns in den mit nr. Gras, Schilf bewachsenen und mit Strauchwerk umgebenen Teichen, wo sie auch nisten, und in ein einfaches Nest aus trockenem Schilf, Bin- sen und Gras, unter einem Strauche, gewöhnlich am Ufer Anfangs Mai, oder auch in einem erhöhten trockenen Platze in einer Binsenstaude acht bis zehn gelblichweisse, ovale Eier legen. Siestreichen zur Herbst- zeit in grösseren Schaaren in die südlichen Gegenden, einige bleiben jedoch immer in Gesellschaft der Boschas über den Winter paarweise in un- serer Gegend. Sie leben so wie die Stockenten und sind Strichvögel und Staudvögel. 136. Anas querquedeula. Diese zierliche Ente, die im April sich in den schilf- und binsenreichen Teichen einfindet, nistet auch daselbst und baut ihr Nest von selben Materialien, wie die Krickente, so auch an selben Plätzen und man findet siebeu bis neun röthlichweisse, ovale, etwas grössere Eier als die der Crecca ebenfalls im Mai. Sie nähren sich von Fischen und Wasser-Insecten, und ziehen im September in kleinen Schaaren in südlich gelegene Gegenden, obwohl einzelne, be- sonders bei gelindem Winter, immer bei uns anzutreffen sind, es sind Strich-, Stand- und auch Zugvögel. — Ueberhaupt bin ich der Mei- nung, dass viele Zugvögel hier nur desshalb bei uns über den Winter verbleiben, weil sich ihre Brut durch verschiedene Zufälle verspätete, oder die Alten weggeschossen wurden, da man meistens nur Junge Exemplare der eigentlichen Zugvögel bei uns im Winter findet», IN. Xxx 326 137. Anas Teuecophtnhelme. Diese weissaugige Ente nistete im Jahre 1852, Anfangs Juni, in dem drei Stunden entfernten Graf Wilczeki- schen Teiche, wo ich neun Stück weissliche, in’s grünlichspielende Eier aufeinem erhöhten Platze in einem Neste von trockenem Schilf und Gras, mit etwas Federn ausgefüttert fand. Sie kommen Ende April bei uns an, undziehen im November oder Anfangs October in die südlich ge- legenen Gegenden. Sie nähren sich von Fischbrut, Woasserinsecten und dessen Pflanzen und sind Strichvögel, die in kleinen Schaaren herum- streichen. Jedoch sind selbe bei uns nie häufig. 138. Anus ferianes. Diese bei uns seltene Ente nistete im Jahre 1852 ebenfalls auf dem Teiche des Herrn Grafen Wilczek, wo ich am 6. Juni fünf Stück weisse, grünlich überlaufene Eier erhielt, aus einem aus Schilf und Biusen bestehenden einfachen Neste, das zwi- schen Rohr im Teiche sich befand, worin - dreizehn Stück waren. Die andern wurden vom Förster zum Ausbrüten belassen. Sie nähren sich von Fischen, Wasserinsecten, Pflanzen und Sämereien. Sie finden sich im April nur paarweise bei uns ein, und ziehen als Zugvögelim October in wärmere Gegenden. Sowohl die Doubletten der Eier der Leucoph- thalma als der Anas ferina sandte ich Herrn Parreyss im Tausch- wege für andere Gattungen Eier zu. HI. Abtheilung, enthaltend diein unserer Gegend nur im Zuge vorkommenden Vögel. 1. Aquila albieilla. Wurde im Jahre 1852 im October bei dem Dorfe Wojkowitz, von einem erzherzoglichen Heger, als er gerade eine Gans verzehrle, geschossen. 2. Aquila Drachydactyla. Ein schönes Weibchen dieses Adlers, ist im September im Jahre 1853 eine halbe‘ Stunde von Mistek entfernt, bei einem kleinen Teiche geschossen worden, als es gerade Eidechsen verzehrte und auch den Kropf mit selben, nebst einigen Heuschrecken, vollgestopft hatte. Er wurde früher noch niemals gesehen. 3. Falco peregrinas. Ein Männchen dieses bei uns seltenen Fal- ken wurde ebenfalls im Jahre 1853 im Friedecker erzherzoglichen Re- viere, von einem Heger geschossen und mir im September eingeliefert. Auch schon in früheren Jahren geschossen. 4 Falco rufipes. Auch der Rothfussfalk wurde mir von meinem Freunde Sträemcha im September im Jahre 1853 eingeschickt , wo 527 er ihn im Friedecker Landwalde selbst erlegte, es ist ein alles Weib- = chen und sollen daselbst noch drei Stücke gewesen sein, die aber nicht geschossen wurden. 5. Milvus vulgaris. Diese-Gabelweihe sieht man spärlich im Zuge, und ich erhielt auch mein Exemplar, welches ein Weibchen ist, im Sep- tember im Jahre 1852, es wurde bei einer Hasenjagd in der Nähe eines Teiches geschossen und hatte Frösche und Heuschrecken im Magen. 6. Strix accipitrina seu niseria. Diese seltene Eule wurde mir im November von unserm Stadt-Heger im Jahre 1851 eingeliefert, der mir zugleich erzählte, dass es fünf Stück waren, die zeitlich früh gezogen kamen. Ich ging sogleich mit noch einem Jagdfreunde hinaus, durchsuchte den ganzen Wald, habe aber leider nichts mehr von ihnen gesehen, wahrscheinlich waren selbe weiter gezogen, da wir erst nach acht Stunden darauf hinausgingen. Sie soll aber schon öfters zur Win- terszeit gesehen worden sein, wie mehrere alte Heger aussagten. 7. Corvus Corone. Dieser Rabe kommt im November sehr häufig zu vielen Hunderten aus Norden in unsere Gegend auf die Saatfelder; zur Winterszeitbei vielem Schnee nähren sie sich von Ebereschen, die bei uns häufig an den Strassen stehen und auf dem Wege von Pferdemist; sie ziehen im März wieder von uns weg. 8. Nuceöfraga Caryocaltactes. Dieser gefleckte Tannenheher kommt zuweilen im ‚September und October im Durchzuge in grosser Anzahl, dreissig bis sechzig Stücke in unsern Wäldern an, wo sie sich von Eicheln, Buch- und Tannensamen nähren, sich aber wur kurze Zeit, acht bis vierzehn Tage, verweilen. Seit fünfzehn Jahren haben sie dreimal unsere Gegend besucht. Im Jahre 1846 waren selbe in allen Wäldern sehr häufig anzutreffen , im Jahre 1850 und 1852 nur einzelne Stücke zu sehen. Sie müssen, so wie die Seideuschwänze,nur im hohen Norden nisten, da man selle noch nie zu einer audern Zeit bei uns angelroffen hat. 9. Picus medirs. Kommt in unsern gebirgigen Gegenden selten vor, ich erhielt erst zwei Stück seit meinem Hiersein in unserer Gegend, die in den Landwäldern 'zur Herbstzeit geschossen wurden. 10. Picus minor. Auch von diesem kleinen Specht erhielt ich einzelne Stücke, die zur Herbstzeit in den Auen- oder Laudwäldern geschossen wurden; da ich diesen, so wie den früheren nie bei uns im Frühlinge traf, so dürften selbe auch in hiesiger Nähe nicht nisten, obwohl beide sicher in den mehr Sachgelegenen Landwäldern als die in unserer Ge- gend sind, nisten. 11. Loxia lTeucoptera. Der weisshindige Kreuzschnabel kommt in manchen Jahren zur Herbstzeit, jedoch nur immer wenige in unsere Land- und Nadelwälder, so schoss ich im Jahre 1851 selbst ein Männ- TERM 323 chen und im Jahre 1852 mein Freund StrZemcha von einer hohen Tanne Ein Stück Loxia leucoptera, nebst zwei Stück curvirostra- Männchen auf einen Schuss herab ; konnte aber seit jener Zeit keinen mehr ansichtig werden, obwohl mir schon sehr viele Loxia curvirostra eingeliefert wurden. 12. Loxia pyliopsittacws. Auch dieser grossschnabelige Kernheis- ser kommt zuweilen in unsern Kieferwaldungen, jedoch nur einzeln vor. Ein Männchen erhielt ich von meinem Freunde StrZemcha, das er selbst schoss und ein Weibchen von meinem Bruder aus Neutitschein, welches im dortigen Laud-Nadelwalde geschossen wurde. 13. Loxia enwucleator. Wurde im Jahre 1852 im Althammer erz- herzoglichen Reviere ein schönes, rothes Männchen, und in einigen Ta- gen darauf im September in dem angränzenden Reviere zu Teschen zwei Stück Weibehen geschossen, welche sich alle in meiner Sammlung be- finden, und von einander in der Färbung verschieden sind. Ich erhielt selbe zum ersten Male in unserer Gegend. 14. Bombyeillus garrwlıs. Dieser schöne, fremdartig geschopfte Vogel kommt zu verschiedenen Jahren, zuweilen in sehr grossen Schaa- ren im Spätherbste in unsere Gegend, wo sie sich von Ebereschen und Mistelsaamen, dann auch von Wachholder nähren, und hier so lange verweilen, bis sie in der Umgegend Alles verzehrt haben. Da sie sehr gefrässig sind, trifft man sie von Früh Morgens bis Abends auf den Nahrungsplätzen an, die Nachtzeit bringen sie in unsern Nadelholzwäl- dern’zu. Sie zeichnen sich besonders durch ihre an den Deckfedern der Flügel befindlichen scharlachrothen, pergamentartigen Blättchen aus, deren die Weibchen je nach ihrem Alter drei bis vier oder fünf kleine, einige Linien lange haben; die Männchen hingegen besitzen ihrer, be- sonders wenn sie sehr alt sind, an jedem Flügel sieben bis neun, von denen einige Yı, ja selbst Ys Zo!l lang sind. Die sehr alten Männchen haben auch an den Schwanzfedern kleine rothe Spitzen. So besitze ich Ein Exemplar, welches an jedem Flügel neun grosse, lauge Blättchen hat, wovon gegen fünf an Jeder Seite circa '/ Zoll laug sind, so wie auch am Schwanze acht rothe Spitzen, von denen die mittleren über vier Linien lang sind, die andern aber etwas kleiner. Jedenfalls be- kommen sie die Spitzen am Schwanze erst in einem hohen Alter, da ich bei der grossen Menge, die ich schon in Händen hatte, und von den Vogelfängern mir ganze Tragbutten voll zum Durchsuchen überbracht wurden, nur immer bloss Einzelne mit rolhen Schwanzspitzen anzutref- fen waren. Sie kommen gewöhnlich alle fünf bis sechs Jahre in grosser Menge, in kleineren Schaaren alle zwei, drei Jahre in unsere Gegend. Im März ziehen sie wieder von uns weg, aber dann sieht man nicht mehr so grosse Schaaren, wie im Auzuge im November, zum Theil wohl wirklich vermindert, da sehr viele gefangen und geschossen werden, 529 £rösstentheils aber wohl, weil sie wegen der Nahrung sich selbst in kleinere Heerden theilen, da sie im Herbste schon beinahe Alles verzeh- ren, indem sie gewöhnlich in den Gegenden, wo sie Nahrung finden, so lange bleiben, bis Alles aufgefressen isf. Turdus Iliacus. Diese Weindrossel kommt jährlich im Septem- tember oder October in grossen Heerden in unsere Gegend, wo sie sich nur kurze Zeit bei den Bächen und Flüssen in den dort sich befindenden Bäumen und Strauchwerk aufhalten, und von Beeren, Insecten u. dgl. leben, nur kurze Zeit verweilen und im April wieder zurückziehen. 16. Fringilla montifringilla. Dieser Bergfink kommt alle Jahre zuweilen in sehr grossen Heerden in unsere Gegend, besonders aufden Berglehnen, wo sich Buchen-, Birken- und Nadelholz vorfindet, im No- vember, und zieht sich später in die Landwälder, wo man sie gewöhn- lich auf den Stoppelfeldern antrifft. Bei strenger Kälte ziehen sie sich in die mehr südlich gelegenen Gegenden, obwohl immer einige mit den Finken gesellschaftlich an den Strassen zu finden sind. Anfangs April verlassen sie wieder unsere Gegend, und leben so wie Coelebs von Sämereien. 13. Fringilla Tinaria. Dieser Leinfink findet sich bei uns im No- 18. vember ebenfalls nur zu verschiedenen Jahren zuweilen auch in sehr grossen Schaaren ein, wo man sie an den Flüssen und Bächen, au den Erlenbäumen häufig antrifft, dessen Samen nebst der Birke ihre ‚Lieh- lingsnahrung zu sein scheint, Im März ziehen sie wieder von uns weg. Flectrophanes nivalis. Diese bei uns seltenen Vögel kom- men hei grosser Kälte und vielem Schnee aus dem Norden in unsere Ge- gend, wo sie mit deu Goldammern auf den Strassen, aber immer nur in geringer Anzahl und nur in manchen Jahren sich einfinden. So erhielt ich im Jahre 1850 ein Männchen und Weibchen, welche an der Strasse in der Nähe eines Dorfes geschossen wurden, im Jänner. Im Jahre 1852 schoss ich selbst im December ein Weibchen, welches sich an dem Flusse Ostrawitza aufhielt, in Gesellschaft von einem Pärchen von Frin- gilla coelebs an einer offenen, mit Gras bewachsenen Stelle. Auch er- hielt ich im selben Jahre im Jäuner vom Herrn Waldbereiter StrZemcha ein Männchen, welches mit noch anderen drei Stück an der Kaiserstrasse sich befand „ welches er mir übersandte, und das ich dem k. k. Fran- zens-Museum nebst noch vielen anderen Exemplaren als Mitglied nach Brünn verehrte. Anthus aquwaticus. Schiesse ich fast jährlich im März oder An- fangs April in einer hier sich befindlichen morastigen, mit Gräben durch- zogenen Gegend, wo sie aber nur einzeln oder höchstens paarweise anzutreffen sind. 530 20. 21 . 23. 24. 23 26. 22. 28. 29. Anthus Hichardi. Bekam ich ein Exemplar, welches, auf einem Strauche sitzend, an dem Flusse Ostrawitza im Jahre 1852 im April von meinem Freunde StrZemcha geschossen, und mir für die Samm- lung eingeliefert wurde. Sylvia philomele. Diese Au-Nachtigall findet sich zuweilen auf ihrem Durchzuge im Mai in dem Strauchwerk bei den Flüssen ein, wo ich auch Anfangs Mai im Jahre 1852 ein Männchen erhielt, welches gefaugen wurde, aber durch Zufall in einigen Tagen darauf zu Grunde ging. . Sylvia phragmitis. Dieser Schilfrohrsäuger dürfte vielleicht auch in unsern Gegenden nisten, allein da ich selbe nur immer im October antraf im Durchzuge, und nie zur Brutzeit einen Vogel zu Ge- sicht bekam, so vermag ich es nicht mit Gewissheit zu bestimmen. Sylvia eyamecwelc. Dieses schöne Blaukelchen nistet bei uns nicht, sondern man trifft selbe im Frühjahre bei den Flüssen an Weiden- gestrüpp im April bei ihrem Ankommen und im September bei dem Wegzuge in den Erdäpfel- und Krautfeldern, jedoch immer selten an. Churad»ius auratess. Chaeradrius squalurole. VOedienemus crepitans. Diese drei Species wurden an der Ostrawitza im Jahre 1851 und 1852 im September beim Durchzuge bei uns geschossen und mir für die Sammlung eingeliefert. Ardea cinerea. Der graue Reiher findet sich jährlich im April beim Aukommen und im September beim Wegzuge auf unseren Teichen ein, nistet aber nie bei uns, sondern sucht immer grössere Wasser- behälter auf. In diesem Jahre 1854 erhielt ich am 16. Jänner einen sehr schönen alten Mann, mit langem Federbusch und herabhängenden Federn, der an dem Flusse Ostrawitza zwischen den Gebirgen bei Morawka geschossen, und vom Nlerrn Waldbereiter StrZemcha mir für die Sammlung eingeliefert wurde. Diessist das erstealte Männchen, das hier bei uns seit circa zehn bis zwölf Jahren geschossen wurde. Obwohl jährlich immer eingeliefert, waren es nur immer junge oder ein- und zweijährige Exemplare. Ardea purpwre«a. Auch von diesem Purpur-Reiher finden sich zuweilen aber nur junge Exemplare in unserer Gegend einzeln im Sep- tember ein, wo sie sich kurze Zeit auf den mit Schilf bewachsenen Teichen aufhalten. Das Paar, was ich in der Sammlung besitze, wurde in unserer Gegend erlegt. Ciconia alba. Der gemeine Storch durchzieht alle Jahre in grossen und kleinen Schaaren im März und April, besonders zur Regenzeit unsere 30. 31. 32. 33. 38. =. 531 Gegend und kommt jm September wieder im Durchzuge aus Ungarı zurück, wo man sie öfters bei regnerischen Tagen auf den sumpfigen Wiesen Frösche verzehrend trifft. Ciconia nigra. Im Jahre 1837 im April bekam ich ein sehr schö- nes alles Männchen, welches hier auf dem Paskauer Teiche vom Förster geschossen wurde, für den dortigen Herrn Grafen zum Ausstopfen. Im Jahre 1851 erhielt ich wieder im September ein junges Männchen, wel- ches bei den Ostrauer Teichen geschossen wurde, für meine Sammlung. Auch im Jahre 1853 wurde, wieder ein Paar von meinem Freunde SträZemcha gesehen in der Hälfte des Aprils, welche nach Ungarn zogen. Sie kommen nur einzeln oder paarweise im Durchzuge in unsere Gegend und sind immer selten. Seolopaxz media. Seolopazx= gallinula. Scolopaz minuta. Diese drei Gattungen Schnepfen werden einzeln im April und zur Herbstzeit im September und October jährlich in Menge in den Sümpfen, Moräsiten und Teichen angetroffen; ob wohl anch einzelne zur Brutzeit aufgejagt wurden, so kann ich dennoch, da ich noch ‚kein Nest mit Eier fand oder bekam, nicht behaupten, dass sie auch in unserer Gegend nisten. ‚N umenia arquala. Auch dieser Brachvogel wurde ‚mir im Jahre 18352 Anfangs October in meine Sammlung eingeliefert, wo sieben Stücke auf dem Steinplatze bei der Ostrawitza sich aufhielten und wovon einer geschossen wurde. Totanus calidris. Totanus glottis. ' Diese zwei Arten Wasserläufer wurden von meinem Freunde StrZemcha.an den hiesigen Flüssen geschossen und zur Herbstzeit, mir für die Samnılung im Jahre 1851 und 1852 überbracht. Tringa ochropus. Tringa gylareola. Von diesen zwei Strandläufern wurden mir im Herbste schon öfters in früherer Zeit einzelne Exemplare eingeliefert und ich selbst schoss an dem Flusse Ostrawitza selbe im October des Jahres 1852, wo sie sich von Wasserinsecten und kleinen Fischen nährten,, die ich noch unverdaut beim Abziehen derselben antraf., Gallinula pusilla. Dieses kleine Rohrhuhn findet sich hei uns in den Teichen zur Herbstzeit zuweilen ein, wo ich auch mein Pärchen, das ich besitze, im October 1852 einzeln eingeliefert erhielt. 332 40. 41. Colymbus glacialis. Dieser graue Seetaucher wurde von mei- nem Freunde StrZemcha im Jahre 1851 im December, ein junges Männchen, geschossen und mir überbracht, wo er sich einzeln au der Ostrawitza aufhielt; und im Jahre 1852 erhielt ich wieder durch ihn ein altes weibliches Exemplar, das er im November ebenfalls am Flusse mit einem Männchen antraf, welches aber nicht auf Schussweite aus- hielt. Sie hatten Fische im Kropfe, von denen sie sich im Durchzuge nähren, i Colymbus septentrionalis. Auch von diesem Taucher erhielt ich im Jahre 1852 ein Junges Exemplar, welches im September auf dem Teiche des Grafen Wiltschek, drei Stunden von uns entfernt, vom Förster geschossen und für meine Sammlung eingeliefert wurde. Es sollen drei Stück gewesen sein, die audern waren aber nicht-zu erha- schen und zogen wieder weiter. Larus marinus. Diese bei uns so seltene Mantelmöve erhielt ich im Jahre 1850, ein altes Männchen, welches im December am Flusse bei Morawka geschossen wurde, desgleichen auch ein junges Männchen, welches einjährig sein dürfte, da es noch ein graues Gefieder besitzt, von meinem Freunde StrZemcha im October des Jahres 1852 ge- schossen und mir eingeliefert. Es war einzeln an einem Gebirgs- bache, wo es gerade kleine Forellen verzehrte, die noch im Schlunde anzutreffen waren. : 43. Larus capistratws. Auch von dieser Möve wurde mir ein Jun- ‘ger Vogel im September, der an der Ostrawitza von einem Heger ge- schossen wurde, für die Sammlung durch meinen Freund gesandt. 44. Lestris parasiticwus. Von dieser Schmarotzer - Raubmöve wurde 43. 46. 4%. ebenfalls ein Paar (Männchen und Weibchen) wovon das eine Exemplar, das viel lichter und kleiner, das audere, das hingegen viel mehr dunkel- hbräunlich gefärbt und gewässert und auch grösser ist, an dem Ostra- witza Flusse im September des Jahres 1851 im Gebirge von dem dor- tigen erzherzoglichen Förster Stary geschossen, als sie gerade auf Fische Jagd hielten, und mir hierauf von meinem Freunde StrZemcha für meine Sammlung zum Ausstopfen als Seltenheit überbracht, Mergus albellus. Moergus serrator. Meryus Merganser. Diese drei Säger - Arten kommen im Spätherbste und zur Win- terszeit, wenn es stark friert, öfters in unsere Gegend, wo im Novem- ber und December selbe an den offenen Stellen der Ostrawitza zwischen den Terrassen, wo sie sich von Fischen nähren,, öfters anzutreffen sind. Ich erhielt alle drei Arten schon in verschiedenen Jahren eingesandt, 533 meist waren es noch junge Vögel. Im Jahre 1851 aber schoss mein Freund StrZemcha ein altes Männchen von Mergus Merganser und einen jungen Vogel vom serrator, und ich selbst ein altes Weibchen von Meryus albellus, alle im November. Im Jahre 1852 erhielt ich wieder im December durch meinen Freund StrZemcha ein altes Weibchen von Mergus Merganser. 43. Cygnus musicus. Von diesem Singschwan wurden im Jahre 1849 zu Ende Jänner drei Stück geschossen , die an dem Ostrawitza Flusse kaum zweilundert Schritte von der Hauptbrücke an der Kaiser- strasse, die nach Friedeck führt, an einer offenen Stelle sich nieder- liessen, und auch nicht mehr weiterflogen, trotz dem dass sie mehrmals gefehlt oder bloss angeschossen wurden. Sie waren sehr mager und ausgehungert, konnten also wahrscheinlich vor Hunger und Müdigkeit nicht mehr weiter, im Magen war gar nichts zu finden. Es waren junge graue Exemplare, und obwohl ich bald davon benachrichtigt wurde, so konnte ich dennoch nur noch ein Exemplar zum Ausstopfen brauchen. Im Jahre 1851 im November fanden sich wieder zwei Stück auf dem bei der Stadt Mistek an einer Mühle gelegenen Teiche ein, wo sie übernachteten, und einer davon erlegt wurde. Dieser ist etwas mehr weissgrau und scheint älter zu sein, als die früheren drei Stück waren, er war auch gut genährt und hatte Fische und Frösche im Magen. Der erstere befindet sich in der Sammluug meines Bruders, letzterer in der meinigen. In den früheren Jahren wurde nie einer in unserer Gegend noch gesehen. 49. Anser cinerews. Zieht jährlich im Frühjahre und noch mehr zur Herbstzeit in regnerischer Witterung durch unsere Gegend, wo zuweilen einige sich auf den Saatfeldern oder auch am Flusse niederlassen , bei welcher Gelegenheit sie überrascht und erlegt wurden, So erhielt ich - vor zwei Jahren ein Jjuuges Männchen, welches in Begleitung von zwölf andern Exemplaren sich hier in der Nähe bei Mistek auf einem Saat- felde niederliess und von einem Heger erlegt wurde. 50. Anser segetum, Auch diese Gans wurde vor drei Jahren von meinem Bruder in Neutitschein im November geschossen und mir eingeliefert. h 51: Anas Penelope. 52. Anas elypeata. 53. Anas glaecialis. a de 2 54. Anas Clangula. 55. Anas fusca. "6. Anas fuligula. IV. Yyy 334 53. Anas Teucocephata. 58. Anas acısla. 59. Anas marila. 60. Anas niyra. 61. Anas strepera. Alle diese Enten-Arten erhielten ich oder mein Bruder theils zur Herbst-, theils zur Winterszeit zum Ausstopfen für unsere Sammlung. Ueber Aconitum Störkianum?Rchb. Von August Neilreich., Aconitum Störkianum ist seinem Namen und seinem ÜUr- sprunge nach eine echt österreichische Pflanze, denn Reichenbach hat sie nach Anton Freiherruv. Störk, k.k. Hofrathe und Leibarzte der Kai- serin Maria Theresia, desshalb so genannt, weil dieser damit seine da- mals berühmten medicinischen Versuche angestellt haben soll. (Reichenh,. in Kunze’s Uebersetzung der medic. Botanik von A. Richard ll. p. 1022.) Man wäre daher anzunehmen berechtigt, diese Pflanze sei den Wiener Bo- tanikern sehr wohl bekannt und müsse auf jeden Fall in den Umgebungen Wien’s häufig vorkommen, da Störk seinen Extract aus dem Safle der frischen Pfanze bereitet hat. Nichts desto weniger ist Acon. Slörkianum eine den hiesigen Botanikern unbekannte oder doch sehr unklare Art. Aerzte und Pfanzenforscher streiten sich nun schon beinahe hundert Jahre, mit wel- chem blaublühenden Aconitum Störk seine Versuche gemacht habe. Naclı meiner Ansicht hat der gelehrte Herr Professor Dr. Schroff diese Frage in der Versammlung der k. k. Gesellschaft der Aerzte am 16. Jänner 1854 vom medieinischen Standpuncte aus erschöpfend behandelt (Prager medici- nische Vierteljahresschriften 1854), es erübrigt daher nur mehr, denselben Gegenstand auch einer botanischen Würdigung zu unterzieben und folgende zwei Fragen zu beantworten: 1. Durch welche Merkmale unterscheidet sich Acon. Störkianum von den zwei verwandten Arten A. Napellus L. und A. variegatum L. und sind diese Merkmale beständig und gewichtig genug, um eine echte Art zu begründen ? 2. Hat Störk seine Versuche wirklich mit der Pflauze angestellt, welche Reichenbach A. Störkianum genannt hat? Um in diese zwei Fragen einzugehen, muss man in die höchst ver- worrene, mit zahllosen Pflanzennamen überfüllte Geschichte der Gattung dconitum bis auf Linne’s Zeiten zurückgehen. Linn kannte in der Yyy * 536 ersten Ausgabe der Species plantarum pag. 532 von den in Deutschland wachsenden blaublühenden Aconiten nur zwei Arten A. Napellus und A. va- rieyatum, die zwei Urformen, welche schon Dodonaeus aufstellte und aus denen alle späteren Arten der Neuern hervorgegangen sind. In der zweiten Ausgabe pag. 751 hat Linne noch eine dritte in ihren Sy- nonymen sich widersprechende und daher den jetzigen Botanikern ziemlich unbekannte Art A. Cammarum hinzugefügt. Die Nachfolger Linn &’s haben sich mit dieser geringen Zahl von Arten nicht ‚zufrieden gestellt und fast jeder hervorragende Botaniker, welcher über Aconitum schrieb, fand sich hestimmt, eine oder mehrere oder sehr viele neue Species dieser Gattung in die Welt zu setzen. So Wulfen, Kölle, Willdenow, Bernhardi, De Candolle, Host und Andere. Reichenbach übertraf hierin alle seine Vorgänger. In den beiden bekannten Werken Morographia und Iltustratiogeneris Aconiti stellte er eine Masse neuer Arten auf, welche jedoch wenig Anklang fanden und vielmehr einen Rückschlag zu Linne’s alter, aber bewährter Ansicht herbeiführten. Denn Koch hat im IV. Bande der Flora Deutschlands und in der Synopsis alle von Rei- cehenbach neu aufgestellten Arten mit Ausnahme einer einzigen verwor- fene und diese einzige war A. Störkianum , so dass er nur vier blaublü- hende Aconiten- Arten als solche anerkennt, nämlich A. Napellus L., A. Störkianum Beichenb., A. variegatum L. und A. paniculatum Lam. Der Ausspruch des grossen Meisters der deutschen Flora war entscheidend, A. Störkianum galt alleuthalben als gute Art und_man findet sie in den nach Koch erschienenen Specialfloren der meisten Länder Deutschlands aufgeführt, wenn auch unter diesem Namen sehr verschiedene Pflanzen gemeint sein mögen. Nach Reichenb. FV. germ. pag. 740, Koch Synopsis pag. 26 und Doll. En. pag. 7 soll sie auch in Oesterreich und namentlich auf den Suh- alpinen des Schneeherges und der Raxalpe vorkommen, obschon sie in neuerer Zeit dort Niemand fand. Reichenbach hat des A. Störkianum zuerst in der Regensburger botanischen Zeitschrift 1818 pag. 202 erwähnt und dasselbe in der Idlustratio Taf. 71, dann in der Iconographia XIV. T. 76 und 86 abgebildet. Nach Fries Nov. pag. 171 wäre A. Cammarum L. (nicht Jacg.) hiervon nicht verschieden, obschon das von Fries im Herbarium normale VI. n. 24 ausgegebene A. Cammarum einem gewöhnlichen A. variegatum L. ganz ähnlich sieht. Auch A. neomantanum Willd. Spec. III. pag. 1336 (nicht Wulfen) und A. intermedium DC. Syst. 1. pag. 374 sollen nach Rei- chenbach zu A. Störkianum gehören. Koch giht von den drei verwandten Arten in der Synopsis pag. 26 et 434 folgende Unterschiede an: A. Napellus L. Nägel der zwei oberen Blumenblätter (Honigbehälter) vorwärts gebogen, Kapuze wagrecht-nickend» Junge Früchte spreizend. A. Störkianum BReichenb, Nägel der zwei oberen Blumenblätter 537 vorwärts gebogen, Kapuze schiefgeneigt, Junge Früchte mit der, einwärts gekrünmten Spitze zusammenneigend. A. variegatum L. (A. Cammarum Jacg.) Nägel der zwei oberen “ Blumenblätter sammt der Kapuze aufrecht. Junge Früchte parallel. Nach diesen Diagnosen zu schliessen, sollte man glauben, es gebe gar nichts Leichteres als obige drei Arten zu unterscheiden und jeder Anfänger müsse sie bestimmen köunen, sie mögen in Blüthe oder in Frucht stehen. Allein dem ist nicht so. Was nun zuerst die Richtung der zwei oberen Blumenblätter betrifft, so sind wohl die Nägel bei A. Napellus der niederigen breiten Haube we- gen stets vorwärts gebogen, allein die Kapuze ist nicht immer abwärts ge- richtet , sondern sehr oft nur wagrecht-vorgestreckt. Geradezu unrichtig ist es aber, dass bei A. varieyatum die Nägel sammt der Kapuze steis auf- recht stehen, sondern sie sind bald bei allen Blüthen in der Traube aufrecht, bald bei allen Blüthen vorwärts gebogen, bald bei einigen Blüthen aufreeht, hei andern in derselben Traube mehr oder minder vorwärts gebogen, so dass man an einem und demselben Exemplare aufrechte, schiefe und wagrechte . Kapuzen zugleich sehen kann, Bei A. Störkianum endlich sind die zwei oberen Blumenblätter in der Regel zwar vorwärts gebogen, allein eskom- men aufrechte auch vor. Das aus der Richtung der Blumenblätter entnom- mene Merkmal ist also höchst veränderlich und hat nur den negativen Werth, dass ein Aconitum mit aufrechten Blumenblättern zu A. Napellus nicht ge- hören könne. A. Napellus unterscheidet sich daher zur Zeit der Blüthe von A. Störkianum und A. varieyatum vorzüglich durch die schief- halbkreis- runde Haube, die verlängerte gedrungene Traube und die feinere Theilung der Blätter, obschon auch hierin keine feste Gränze besteht und an Stel- leu, wo beide Arten neben einander wachsen, sehr zweifelhafte schwer zu bestimmende Formen (vielleicht Bastarde) vorkommen. Beständigere Unterschiede bietet dagegen die Gestalt und die Richtung der jungen Früchte dar. Sie sind hei A. Napellus, wie es in der Diagnose augegehen wird, spreizend , bei A. varieyatum wenigstens in der Regel parallel, seltener etwas abstehend, bei A. Störkianum mit der einwärts ge- krümmten Spitze zusammenneigend und somit in der That von jenen der zwei vorigen Arten deutlich verschieden, daher auch Reichenbach und Koch iu der Gestalt der Früchte den wesentlichen Charakter dieser Art legen. Tritt dem aus der Richtung der jungen Früchte entlehnten Unter- scheidungsmerkmale auch der Uebelstand entgegen, dass dasselbe an ein be- stimmtes, nicht zu überschreitendes Stadium der Fruchtentwicklung gebunden sei (denn später treten die Früchte auseinander) und dass es mit Sicher- heit nur an der lebenden Pflanze wahrgenommen werden kanu, so wäre es doch für die specifische Echtheit des A. Störkianum entscheidend, wenn nicht zwei gewichtige Bedenken dieser Annahme im Wege ständen. Bei allen - Exemplaren des A. Störkianum, welche ich bisher beobachtete , brachten rämlich die Früchte keinen reifen Samen, sondern bliebeu klein, schrumpf- 538 ten bald nach dem Verblühen zusammen nnd fielen ab, während die Früchte bei A. Napellus und A. variegatum, auch wenn sie in botanischen Gärten eultivirt werden, schnell anwachsen und reichlich Samen bringen. Dasselbe hat auch Koch bemerkt. (Deutschl. Fl. IV. pag. 75—6). Zweitens sah ich diese Pflanze nur in Zier- und Bauerngärten, niemals aber in der freien Natur und das einzige gelrocknete erkennbar echte Exemplar eines A. Stör- kianum, das mir vorgekommen ist, und das sich im k. k. Museum befindet, ist ebenfalls als ein cultivirtes bezeichnet. Naeh diesen Daten glaube ich keinen gewagten Schluss zu ziehen, wenn ich behaupte, A. Störkianum, welches übrigens in der Tracht dem A. variegatum L. ganz gleichsieht, in Gärten auch unter dem Namen A. variegatum Hortorum cursirt, sei keine echte Art im wissenschaftlichen Sinne des Wortes, sondern entweder ein hybri- des Erzeugniss oder eine durch die Cultur entstaudene Gartenpflanze unbe- kannten Ursprunges oder eine Spielart des A. varieyatum L., deren Früchte durch eine regelmässig wiederkehrende Missbildung sich einwärts krümmen und fehlschlagen, und welche in Gärten seit undenklichen Zeiten durch Wuge zelzertheilung fortgepflanzt wird. Vulgatissima species hortensis sagt Rei- chenhach in der Fl. yerm. pag. 740, doch gibt er diese Pflanze auch an vielen Orten wild an. Wenn aber diess auch in Oesterreich der Fall sein sollte, was möglich ist, so wäre diess nur ein Beweis, dass die oben be- merkte Missbildung der Früchte nicht bloss in Gärten, sondern auch in der freien Natur vor sich gehe. Die zweite Frage ist, ob es richtig sei, dass Störk mit derjenigen Pflanze, welche Reichenbach nach ihm benannt hat, und welche hier meines Wissens nur in Gärten vorkömmt, seine medicinischen Versuche an- gestellt habe. Natürlich suchte man diese Frage zuerst aus Störk’s eigenem Werke: Libellus quo monstretur Stramonium, Hyoscyamum et Aconitum esse remedia salutifera, Vindobonae 1762 zu beantworten, und zwar mit so grösserem Rechte, als Störk pag. 2 folgendes bemerkt: Additur huic opusculo plantarum effigies, ne tam facile in colligendo errores contingant aut inutilia inter medicos foveantur litigia. Der Autor selbst erklärt also seine Abbildung für entscheidend. Die auf der Tafel 3 abgebildete „ sehr gut gezeichnete Pflanze (von Störk Napellus flore coeruleo, das Eisen- hütlein genannt) ist der lockeren Blüthentraube, der verlängerten unge- fähr einen Zoll langen Haube, der gerade aufgerichteten Nägel der oberen Blumenblätter mit aufrechter Kapuze und der breiten Blattzipfel wegen un- verkennbar A. variegatum L. oder A. Cammarum Jacg. und zwar die ge- wöhnliche typische Form, genau so, wie sie auf den Voralpen Oesterreichs bäufig vorkommt. Früchte sind weder abgebildet „ noch wird derselben im Texte auch nur mit Einem Worte erwähnt. Eben so wenig sagt Störk,obh er seinen Extract aus dem Safte wilder oder cultivirter Aconiten bereitet habe. Man kann also aus dem Werke Störk’s durchaus nicht entnehmen, dass er seine Versuche mit einer cultivirten Aconiten - Art, de- ren junge Früchte sich zusammenneigen, und die Reichenbach unte 339 dem Namen 4A. Störkianum als eine eigene Art aufgestellt hat, gemacht habe. Im Gegentheile, der Abbildung nach könnte man mit grösster Sicher- heit behaupten, Störk’s Pflanze sei A. variegatum L. gewesen, wenn des Autors eigene Worte nicht mit der Abbildung im geraden Widerspruche stäuden und so die Sache zur vollständigsten Verwirrung bräechten. Störk sagt nämlich pag. 69 wörtlich Folgendes: „Aconitum alias dicitur Napellus flore coeruleo cuculluto est Aconitum Linnaei foliorum lacinüs linearibus superne latioribus, linea exaratis, Spec. plant. p. 532.“ Weiter unten bezieht er sich noch auf die Flora lapporica pag. 179 und bemerkt schliesslich: „In hortis plerumgue culta fuit, ut ornamento esset.“ Die aus Linn. Spec. pl. pag. 532 entnommene Diagnose ist aber jene von A. Napellus und nicht von A. variegatum, auch iu der Fl. lapp. pag. 179 spricht Linne nur von ersterer Art. Störk's Schlussbemerkung passt dagegen wieder auf A. Störkianum, das in deu Umgebungen Wiens überall in Gär- ten und zwar ehemals häufiger als jetzt gepflanzt wurde. Der lange Streit der Botaniker und der Aerzte, welchen Störk durch seine Abbildung vermeiden wollte, den er aber gerade durch diese veranlasst hatte, kann also auf botanischem Wege nicht entschieden werden und es muss daher auf die Ueberlieferung der Wiener Aerzte und deren medicinisches Gutachten zurückgegaugen werden. Allein aus Schroff's Abhandlung p. 129—30 und 139 ersieht man, dass schon zu Störk’s Zeiten der Widerspruch der Abbildung mit dem Texte in Störk’s Werke zur Sprache gekommen sei, dass Störk darüber befragt, die angeregten Zwei- fel nicht aufklären wollte oder konnte, sondern nur einfach behauptete, seine Pflanze sei A. Napellus L., dass endlich medicinische Gründe auch wirklich für diese letzte Art das Wort sprechen. Erwägt man den damaligen Stand der Botanik in Nieder-Oesterreich (die Versuche wurden vor dem Jalıre 1762 gemacht), so ist es nicht unwahrscheinlich, dass Störk, wenigstens Anfangs, die blau blühenden Aconitum-Arten gar nicht unterschied und zu seinen Versuchen nahm, was er bekam, sei es nun A. Napellus, A. varie- gatum oder gar die cultivirte Pflanze, das nachherige A. Störkiannm, ge- wesen, Dabei kann es noch immer wahr bleiben, dass Störk vorzugsweise A. Napellus erhalten habe, weiles am häufigsten vorkommt und bekanntlich in ausgedehnten Massen die Schwaighütten der Alpen umgibt. Die von Pro- fessor Schroff gemachten Versuche haben endlich bewiesen, dass A. Na- _ pellus bei weitem die grösste, A. Störkianum die geringste Wirksamkeit besitze (p. 177—78), dass letzteres auch factisch in den Gärten Wiens gar nie in solcher Menge cultivirt worden sei, um damit den Bedarf zur Berei- tung des Extractes zu decken. Aus allem diesem glaube ich Nachstehendes folgern zu können: Acon. Störkianum ist keine Art im wissenschaftlichen Sinne des Wortes, sondern _ wie so viele Zier- und Nutzgewächse eine Gartenpflanze zweifelhaften Ur- \ sprungs; sie ist nicht die Pflanze, welche Störk als Heilmittel in Anwen- dung brachte und führt daher seinen Namen ganz ungegründeter Weise. 510 Wenn es mich einerseits freut, dass ich auf dem Standpuncte der Botanik genau zu dem Resultate gelangt bin, zu dem Professor Schro ff auf dem medicinischen Standpuncte gekommen ist, so bedauere ich andererseits, dass meine Ansicht von jener der zwei berühmtesten Autoren der deutschen Flora so sehr abweicht, allein ich berufe mich auf die Naiur selbst, ihr Dom steht Allen offen, die ihn betreten wollen. Ueber die ersten Stände eınıge’r Lepidopteren. Von J. v. Hornig Hoesperia Lavaterae Esp. — Die Raupe ist erwachsen etwas über einen Zoll lang und im Verhältnisse hierzu selır dick. Nur der zweite, noch mehr aber und plötzlich der erste Leibring werden dünn, so dass der Kopf oben und seitlich vorragt, und wie abgeschnürt aussieht. Der Kopf ist rund, schwarzbraun, rauh und auf der Stirn stellen- weise mit einem äusserst kurzen hellen Filze bedeckt, Das Nackenschild sehr kurz, hellbraun. Der Theil des ersten Gelenkes vor und jener hinter dem Nackenschilde bilden gelbe Querbänder. Die Gruudfarbe des Leibes ist ein helles Blaulichgrau mit vielen schwarzbraunen Atomen, die sich auf der Rückenmitte zu einem schmälern, in den Seiten aber zu einem breiten Längsstreife häufen. Neben dem Rü- ckenstreife liegt auf jedem Gelenke ein grosser, glänzend hellbrauner, IV: Z zz 512 schwarz eingefasster Punkt. Unter dem dunkeln Seitenstreife folgt eine breite Längsstrieme von gesätligter hellgelber Farbe, an deren oberen Rande die gelben Luftlöcher und am untern wieder je ein hellbrauner, schwarz wumgebener Punct liegen. Der gelbe Streif bedeckt auch die Seileuwulst. Die übrige Unterseite ist hell bläulichgrau, doch mit mehr dunkel- braunen Atomen als die obern. Auf den fusslosen Ringen liegt unten, je- doch ziemlich weit nach aussen gerückt, je ein hellbrauner schwarz ein- gefasster Punct. Die gelblich angeflogene Afterklappe hat keine Aus- zeichnung. Die Krallen sind schwarz, die acht Bauchfüsse und die Nachschieber hellgrau mit gelbem Anflug. Der Kopf, die obere und die Unterseite des Leibes werden durch un- zählige lange und starke, gekrümmte weisse Borsten bedeckt. ' Die Raupe traf ich gegen Ende April in mehr als halberwachsenem Zustande (also offenbar überwintert) auf dem Kalkgebirge um Wien ein- sam auf Stachys recta, deren innerste Blätter sie mit einigen wenigen starken Fäden zu ihrer Wohnung über sich gewölbt hatte, und womit ich sie auch erzog. Die Verwandlung erfolgte um die Mitte des Mai in einem zwischen den Blättern jener Pflanze und der Oberfläche des Behältnisses ans groben Fäden angelegten schüttern Gewebe, worin die Puppe horizontal mit dem Rücken nach oben gekehrt lag. Die Puppe, beim ersten Anblick jener. der Noctuen und Spanner ähnlich gestaltet, ist dunkelbraun , stark blau bereift, Augen und Stirn etwas bereift, und etwas vorspringend, der Rücken gewölbt. Hinter dem Auge liegt ein länglichrunder , schwarzbrauner , sammtartiger Fleck. Der Kopf, Rücken und Hinterleib sind mit kurzen hellen Haaren sehr zahl- reich besetzt. Die Afterspitze stumpf kegelförmig. Durch einige Häkchen an deren Ende ist die Puppe im Gewebe befestiget. Der Schmetterling erscheint um Mitte Juni. Depressaria Angelicella. Hb. — Die Raupe ist erwach- sen ungefähr einen halben Zoll lang, au den ersten und letzten Gelenken nur wenig dünner als in der Mittes 543 Kopf und Nackenschild glänzend schwarzbraun. Der Leib einfärbig, hell gelbgrün gefärbt. Neben der Rückenmitte zieht vom vierten Leihriuge an eine Längsreihe ansehnlicher schwarzer Puncte, je zwei auf jedem Ringe, von welchen der rückwärtige etwas nach aussen gerückt ist. Auf dem zweiten und dritten Gelenke stehen die zwei Puncte nicht hinter, sondern neben einander, auf dem letzten Gelenke aber ein einzelner Punct. Ferner zeigt sich vom vierten Ringe an ober jedem Luftloche ein einfacher und unter demselben ein doppelter schwarzer Punct und in der fortgesetzien Richtung dieser Zierden auf dem zweiten und dritten Ringe drei Puncte in ein Dreieck gestellt, auf dem ersten Ge- lenke jedoch ein einzelner schwarzer Fleck. Die Afterklappe führt eine Querreihe von vier schwarzen Puncten. Eiue Längsreihe dieser Puncte, je Einer auf jedem Ringe, zieht noch ober den Füssen und in derselben Linie auf den fusslosen Gelenken , auf welch’ letzteren endlich unten je vier Puncte in einer Querreihe stehen. Gleichsam eine Fortsetzung der mittlern und zugleich kleinern zwei dieser vier Puncte bilden zwei schwarze Pünctchen zwischen jedem Fusspaare. Jeder schwarze Punct führt ein äusserst feines helles Härchen.- Die Fussgelenke der Krallen sind nach rückwärts und nach innen, jene der Bauchfüsse aber nach vorn zu schwarz gefleckt. Die Krallen sind schwarzbraun, die Bauchfüsse, Nachschieber und Afterklappe wie der Leib gefärbt. Die Raupen fand ich zahlreich und zwar erwachsen Ende Juni 1854 auf dem steiermärkischen Gebirge in montaner und subalpiner Region zwi- schen zusammengesponnenen Blättern von Laserpitium Latifoltum, Schon nach einigen Tagen wurden dieselben in an der Oberfläche der Erde angelegten, zarten, mit vielen Erdkörnern vermengten Geweben zu glänzend kastauienbraunen lebhaften Puppen von gewöhnlicher Gestalt. Die kurze, stumpf kegelföürmige, unten gespaltene Afterspitze fällt in ihrer breiten Wurzel mit dem ganzen Afltersegment zusammen, und ist mit acht hakenartig umgebogenen Borsten beseizt. Die Schmetterlinge erschienen in der zweiten Hälfte des Juli. Zzza* 514 Hübner’s Abbildung der Raupe von Angelicella „Larv. Lep. VIIL, Tin. II., Tortriciform. A. Fig. 2. a. b.“ muss als nicht gelungen bezeichnet werden. Die Farbe des Leihes ist zu dunkel gehalten, jene des Kopfes zu hell und so, wie ich sie nur bei eben gehäuteten Raupen sah, die Stellung der Punkte undeutlich. Hübner’s Bild, nach dem übrigens die Treitsch- ke’sche Beschreibung IX., 2, S. 274, verfasst ist, zeigt die Raupe auf der ‚Angelica sylvestris. \ Aufzählung der Schmetterlinge, gesammelt auf einer Reise im Auftrage des k. k. zoologischen Museums nach Oberkrain und dem Küstenlande, in den Monaten Mai und Juni 1854, als Beitrag zur Fauna des Österreichischen Kaiserstaates von Josef Mann. Ehe ich diese Aufzählung beginne, will ich versuchen, eine getrceue Darstellung jenes Gebietes zu geben, das ich hauptsächlich zu durchforschen beabsichtigte, wozu ich Wippach als Staudquartier wählte, und in dem Posthause, das ich bewohnte, an dem Besitzer desselben, dem k. k. Post- meister Michael Tertschitsch, nebst dessen Familie, die liebenswürdigsten Wirthsleute fand. Von hier aus gingen meine Ausflüge nach allen Richtungen des Thales und über das Gebirge hinaus, selbst bis nach Görz. Wenn man von Präwald hinaus an einem quervorspringenden Berg vorüber gekommen, erlangt man den herrlichen Ueberblick über das schöne lange Thal, das von St. Veit beginnend, bei heil. Kreuz, Cesta und Loca- vitz sich schliesst, und eine Länge von fünf Stunden bei einer Breite von einer kleinen Stunde hat. Von Cesta aus führt die Poststrasse über das Gebirge nach Cernitza, Schönpass nahe an Görz, dessen Ebene sich bis an den Wippachfluss hinter Merna hinabzieht. Der Wippachfluss entspringt in mehreren grossen Becken in Wippach selbst, indem er am Fusse des Nanos bei den Mühlen brausend hervorbricht, das Thal quer durchsetzt, den von St. Veit kommenden Gebirgsbach aufninmt, daun an der Westseite hart am Fusse des Gebirges bis Ustia zieht; von da durchströmt er ein sehr schmales Gebirgsthal, nimmt rechts und links viele Gebirgsllüsschen auf und mündet nach einem Laufe von ungefähr fünf bis sechs Meilen hinter Savogna in den Isouzo. 946 Das Thal selbst, das im Ganzen ein sehr mildes Klima besitzt, ist äusserst fruchtbar, Den Fluss begränzen Aecker und Wiesen, dann folgen Weingelände, die sich weit an die Berge hinan ziehen, in den sich häufig Oliven- und Maulbeerbäume, und alle Gattungen Obst, namentlich zahlreiche Kirschhäume finden. Die Ufer des Flusses sind mit Weiden, Ulmen, Ahorn, Erlen etc. besetzt; um die Weingärten,, wie an den Strassen, sind Weiden gepflauzt, deren Junge Ruthen zum Aufbinden der Reben dienen. In den Weingärten selbst werden zum Theil Getreide, Mais, Bohnen , Kraut, Erdäpfel etc. ge- baut, da sich zwischen den in gerader Linie gepflanzten Weinstöcken ein Ackerraum von Klafterbreite befindet *). Von Präwald herabkommend wird das Thal rechts vom Nanos be- gränzt, bis Wippach ziemlich parallel mit der Strasse ziehend, von wo er sich nach Osten gegen Oberfeld wendet, und bei Podkrej mit dem Biru- haumerwalde verbindet, durch den die neue Strasse, erst wenige Jahre fertig, nach Loitsch führt, welche von Haidenschaft aus, die Orte Sturia, Stegole, Trillek, Zoll und Wischne berührt. Bei Zoll mündet die von Idria kommende Strasse, die in weiterer Verbindung von Trillek über Oberfeld nach Wippach führt. In dem Gebirgsthale, welches den Nanos vom Konk trennt, kommen von den Höhen, meist des letzteren, kleine Bergbäche, welche den Bach von Oberfeld bilden, der bei Wippach in den Wippachlluss mündet. In diesem Bache fand ich gegen Ende Juni die Larven einer Simuliu in Millionen. Bei Zoll erhebt sich der Gebirgsstock Kouk, dessen Rücken sich in starren Felsenzacken gegen Haidenschaft zieht, und in einer winklichen lelseuschlucht bei dem Gebirgsorte Perstava mit dem zum julischen Alpen- zuge gehörigen Tschaun oder Tarnova verbindet. Die Schlucht von Perstava hie und da mit Laubgebüsch und Hutweiden besetzt, senkt sich herab bis Locavilz, diese Gebirge sind Kalkstein, nur am Fusse des Kouk, hauptsächlich bei Ober- und Langenfeld, fand ich Thon- schiefer, so wie der das Thal westlich schliessende Bergkamm von St. Veit links bis heil. Kreutz ebenfalls dieser Gebirgsart angehört. Er ist mit üppigen Laubholzwaldungen bedeckt. *) Die Ortschaften dieses Thales sind folgende: An der westlichen Gebirgsseite: Podkrej, Manzhe, Losche, Gotzbach (hier Gotzschee genannt), Leitenburg, Schorsorkrai, Slapp, Goreinavasrs Doleine und Ustia. Nördlich: Platscha, Heil.-Kreuz, Cesta, Compari, Locavitz, östlich am Koukgebirge Shocari, Zochi, Hanonia, und Haidenschaft zum Küstenlande ge- hörig, dann folgt oben am Berge Fuceine, unten Sturia, Stegole, Sapusche, Langenfeld, Budaine, Zollhaus, Trillek und Zoll. Südlich: Porezhe, Dohrava, St. Nikolaus (eine Kapelle -hoch am Nanos) Gradische und im Thale Wippach, etwas östlich Oberfeld, Duple, Semona. N N Re NER 2 a 2 547 Hinter ihm werden die nach dem adriatiscben Meere sich erstreckenden Berge, deren Spitzen man vom Nanos aus erblickt, immer höher, Das ganze Thal von St. Veit links bis heil. Kreuz wird von einem Kranze zahlreicher Ortschaften umschlossen, die am Fusse der Gebirge be- ginnend, sich bis an dessen Höhen erheben. Der Nanos, von seinem Fusse an der Südseite weit hinauf bebaut, hat von Gradische aus eine ziemliche. Strecke wüstes Karstgebiet, worauf Junge Weissbuchen, Eichen, Ahorn und Dornbüsche die erste Etage des Berges begränzen. Eine Schlucht ober den Wippbachquellen ist mit üppigen Buchen besetzt, nächst ihr aber, gegen die alte Burg Wippach zu, ist wieder kahles, unfruchtbares Gestein, das sich als loses Steingerölle bis gegen Oberfeld zieht, hier und da nur steht ein Dornbusch, vereinzelte Globularien und andere Pflanzen und Gräser, von Schafen und Ziegen emsig abgeweidet. Mitten im Gerölle finden sich trichterartige Gruben mit Steinmauern umgeben, die, gleich Oasen, in ihrer Tiefe ziemlich üppigen Graswuchs bergen. In der alten Burg Wippach, zum Theil mit einer hohen Mauer umgeben, sind Terrassen mit Wein, Feigen und Nussbäumen bepflanzt, mit dem üppigsten Graswuchse. Von der obersten Terrasse geniesst man den herrlichsten An- blick über das ganze schöne Thal. Der höhere Theil des Nanos gewährt einen traurigen Anblick, fast nichts wie zerklüfteter nackter Fels mit einzelnen Wachholder- und Dorn- büschen. Auch auf dessen zweiter Etage finden sich solch grosse Trichter und schmale Erdstrecken mit schönem Pfanzenwuchs, Die daselbst befindliche Alpenwirthschaft aus einer schlechten Hütle und grossen Stall von ein Paar starken Pappelbäumen beschattet, bereitet vorzüglichen Schafkäse; weiter hinauf finden sich noch einige Bauernhänser, wovon vier Ruppik, zwei Jesch und eines Pesanti genannt wird. Man er- reicht diese von Wippach nach dreistündigem festen Marsch. Hier beginnen Mischwaldungen von Nadelholz mit Buchen und Eichen. Quellwasser fehlt ganz, und bei den Häusern befinden sich bloss Gruben zur Ansanmluug des Regenwassers für den Gebranch von Menschen und Thiere. Des Nanos höch- ste Spitze dürfte nahe 5000 Fuss haben. Den überraschendsten Anblick ge- währt auf dessen erster Etage im Mai die zahllose Menge der prachtvollen Blüthe von Paeonia rosea. Es kann kaum etwas Herrlicheres, Grossartigeres geben, als diese Tausende jener schönen rothen Blumen auf ihren grünen Büschen prangen zu sehen, und das Auge blickt dankend zum Himmel, der die nahe Oede mit so Jieblichem Schmucke umkränzte. Der bei 4000 Fuss hohe Kouk, der von Wippach besehen, über seinen von Ortschaften, Weiden, von wenig Eichen- und Buchengebüsche umgürteten Fuss sich kahl und zerklüftet erhebt, trägt auf seinem Rücken reiche Alpen- triften und Waldungen. Der den Nanos an Höhe überragende Tschaun besitzt gleichfalls viele Waldungen. Von allen diesen Bergen sieht man das üppige Wippacher Thal 543 zu Füssen, nach Westen über den Gebirgen den rauhen Karst, mit vielen Orten und Kirchleins, so wie einen Theil des Busens von Monfalcone, dessen Meer der Horizont begränzt. ‚Das ganze Thal mit seinen Berghängen und mit Mauern umschlossenen Kulturplätzen, Podere genannt, liefern dem Entomologen reiche Beute. Viel hat das Thal von der Bora zu leiden, die manches Frühjahr das Obst zerstört, und im diessjäkrigen auch an Maulbeerbäumen viel Schaden verursachte. Seidenzucht wird hier allgemein ‘betrieben, und gewährt bei nur geringer Sorgfalt eine nicht unbeträchtliche Erwerbsquelle, die für jeden Betreibenden 60 — 100 Gulden beträgt. Den Raupen werden täglich frische Blätter aufgelegt, ohne sich weiter um sie zu kümmern; fange» sie zu spinnen an, werden ihnen etwas trockene Eichenzweige zur Verpuppung hingestellt. In Toskana und im Casentino-Thal wird Spartium scoparium dazu verwendet. Es ist wahrlich unbegreiflich, dass dieser leichte Nahrungs- zweig, gegen den wohl kaum ein. Hinderniss besteht, hier um Wien durch- aus nicht Eingang finden will, Die Thalbewohner sind biedere gastfreundliche Menschen, die mir und meiner Frau, meiner Gefährtin und tüchtigen Gehilfin, die auf allen meinen Reisen die zahllosen Beschwerden, Entbehrungen und Gefahren stets mit rüstiger Unverdrossenheit muthig theilt, mit Liebe uud Freundlichkeit hbegegneten. 2 Ich erwähne diess mit dankender Erinnerung um so lieber, als sie einen mächtigen Gegensatz zu einer trüberen Erfahrung aus nicht entfernter Gegend in früheren Jahren bildete. Ich sah mich im Jahre 1849 und 1853 auf einer Sammelreise in Fiume ohne irgend erklärliche Ursache so roher, beleidigender Behandlung ausgesetzt, dass ich damals selbst die Behörden in Anspruch zu nehmen genöthigt war. Die gesammelten Lepidopteren, deren Zahl wohl reichhaltiger geworden wäre, wenn der Monat Mai nicht so ausserordentlich ungünstig gewesen, sind, und zwar: Tagfalter, Schwärmer ,„ Spinner und Spanner nach Lederer’s Versuch, die Eulen nach Treitschke, die Zünsler meist nach Herrich-Schäffer, die Wickler nach einer provisorischen, die Motten nach Zeller’s Reihenfolge aufgezählt. Ich fand namentlich auf dürftig aussehenden Plätzen weit mehr, als wo üppigere Vegetation herrschte. Ich berücksichtigte auch die andern In- seclenordnungen, wo ich an Fliegen, Hymenopteren, Schricken etc. Vieles und Gutes fand. Käfer waren meist gemeine Arten, und ich erwähne nur Callidium hungaricum, welches ich Mittags in grosser Hitze im Monat Juni an alten Ahornbäumen fand, und sich stets durch starken Geruch verrieth. Ai 549 Papilio Podalirius L. Anfangs Mai bis Ende Juni nicht selten um Wippaeceh und dessen Umgebung, so wie auch auf den Bergen Nanos und Kouk. Machaon L. Anfangs Mai, dann Ende Juli am Fusse, so wie auf der Höhe des Nauos, nicht selten.‘ 2 Thais Polyxena S. V. Anfangs Mai bei Gradischa und Oberfeld einige. Die Raupe fand ich erwachsen auf einer Alpeuwiese des Kouk. Der Falter ist kleiner, die Zackenzeichnung kürzer und die schwarzen Flecken auf den Flügeln der Oberseite mehr ver- flossen als bei unsern. Pieris Crataegi L. Den ganzen Juni, sehr gemein. Brassicae L. Ende Juni häufig, sehr gross waren die Exemplare, welche ich auf den Alpen des Kouk sah» Rapae L. Eude Mai und Juni sehr gemein. Ergane Hb. Anfangs Mai. Auf den Abhängen des Nanos; dann Ende Juni. Napi L. Mai, überall geflogen. Daplidice L. Anfangs Mai, einzeln auf Berglehnen. Anthocaris Cardaminis L. Mai, in der ganzen Gegend gemein. Leucophasia Sinapis L. Mai, gemein in der Gegend. Grösser als die österreichischen Exemplare. Colias Edusa F. Anfangs Mai und Ende Juni am Abhang des Nanos, so wie auch am Tschaun und auf den Koukalpen. Viel grösser als die hiesigen. Helice Hb. Im Mai 1 Stück bei Haidenschaft gefangen. Hyale L. Fliegt Ende Juni häufig auf Wiesen. MRhodocera Rhamni L. Anfangs Mai und Ende Juni nicht selten auf Berglehnen. Thecla Pruni L. Ende Juni 1 Stück bei Heiligenkreutz gefangen, Acaciae F ab. Ende Juni. Auf der Höhe bei Zoll; um Hecken einzeln. Tlicis Esp. Juni, in der ganzen Gegend um Hecken auf blühenden Sträuchern. Spini S. V. Juni, sehr gemein um Hecken, besonders auf Bergabhängen auf Doldenblüthen. Quercus. Juni auf dem Nanos einige gefangen. Rubi L. Anfangs Mai bis Mitte Juni, sehr gemein. Polyommatus Doriis Huf. Juni, einzeln am Abhang des Nanos nächst Gradischa geflogen. Phlaeas Anfangs Mai, sehr gemein. Lycaena Tiresias Huf. Mai auf den Nanosabhängen. Acis S. V. Juni bei Oberfeld, sehr gross. Cyllarus F ab. Mai, Juni, ebenfalls gross und mit breiter, schwarzer Einfassung. IV: Aaaa 560 Hylas S.V. Anfangs Mai und Ende s auf es Nanosabhange ober Gradischa. Battus S. V. In der ganzen Gegend, sowohl in Thälern als auf Ber- gen im Mai und Juni. 4egon S.V. Anfangs Juni auf Berglehnen, sehr gross und mit breiter schwarzer Einfassung. Argus S. V. Ende Juni bei Haidenschaft auf Sumpfwiesen. Ayestis S. V. Juni auf Bergabhängen gemein. Alexis S. V. Mai und Juni sowohl in Thälern als auf Bergen gemein. Adonis S. V. Juni auf Bergabhängen, sehr feurig blau und gross. Dorylas S. V. Ende Juni auf der Höhe von Zoll einige gefangen. Argiolus L. Im ganzen Thale angetroffen. Alcon S. V. Ende Juni bei Gradischa auf einer Waldwiese einige angetroffen. Arion L. Ende Juni bei Oberfeld auf einer Bergwiese. Eybithea Celtis L. Im Juni in Wippach selbst, auf Zaunhecken fliegend. Apatura ltla. Juni bei Wippach um AUERER var. Ciytie, ebenfalls um Weiden. Limenitis Camilla S. V. Fand ich die Raupe auf dem Nanos auf Buchen. Melitaea Athalia Esp. Im Mai nicht selten auf den Nanosabhängen. Parthenie. Juni bei Oberfeld. e Cinzia L. Mai überall auf Berglehnen, sehr gross und dunkel gefärbt. Var. Aetheria H. Juni ober Gradischa. Didyma Fab. Die Raupe erwachsen im Mai auf Wegerich. Der Falter im Juni gross und frisch gefärbt, Trivia S. V. Raupe Mitte Mai erwachsen, Ende Mai und Anfangs Juni der Falter, sehr gross. Argyynnis Selene S. V. Im Mai auf Berglehnen des Nanos und Kouk. Dia L. Im Mai und Juni auf Berglehnen bei Oberfeld und Heil,-Kreuz. Hecate S. V. Ende Juni bei Oberfeld auf Bergwiesen, sehr gross. Latonia L. Im Mai in der ganzen Umgebung anzutreffen. Aylaja L. Eude Juni auf Bergwiesen. Niobe L. Ende Juni auf Wiesen bei Heidenschaft. Eris Meigen. Ende Juni bei Oberfeld auf Bergwiesen, die Raupe fand ich auf Clematis im Mai, sie waren fast schwarz. Vanessa Cardu L. Von Anfang Mai bis Ende Juni in einem fort ge- sehen und in grosser Anzahl, Atalanta L. Ende Juni geflogen. Io L. Im Mai und Juni in der ganzen Gegend. Antiopa L. Ende Juni einzeln angetroffen. Urticae L. Raupe Aufangs Juni erwachsen, im Juni die Falter in ü Massen, sehr gross und feurig gefärbt. 551 Polychloros L. Die Raupen auf Ulmen, Pappeln, Weiden, auch auf Buchen in Massen angetroffen. Triangulum E. Ende Mai, die Raupe erwachsen, sie lebt wie bei Fiume an Maueru auf Parietaria, und der Falter erscheint Ende Juni. €. album L. Mai und Juni geflogen. Hipparchia Procida Hbst. Juni in der ganzen Gegend, besonders ober Gradischa auf Grasplätzen zwischen Weingärten. Erebia Medusa S. V. Eude Mai bei Heiligenkreuz am Fusse des Tschaun geflogeu. Ligea L. Ende Juni auf dem Nanos geflogen. Euryale Esp. Juni auf dem Kouk auf den Alpenwiesen nicht selten. Satyrus Proserpina S. V. Juni bei Oberfeld und Stoll angetroffen. Hermione L. Auf den Nanosabhängen bei Gradischa und St. Veit ein- zeln getroffen. Alcyone S. V. Juni bei Gotzchees und Slapp auf Berghutweiden. Briseis. Ende Juni in Massen auf dem Nanos geflogen, auch auf deu Abhängen des Tschaun und Kouk. Semele L. Eude Juni sehr häufig auf dem Nanos auf Stleingeröll fie- gend; die Färbung sehr dunkel, Cordula Fab. Ende Juni 2 Stück auf dem Nanosabhang ober Gra- discha gefangen. Pararga Adraste Esp. Die Raupe erwachsen Ende Mai, so auch schon Puppen unter Steineu gefunden; der Falter Anfangs Juni bis Ende; sehr gross und die Unterseite sehr blaugrau. Maera kommt nicht vor. Megaera L. Ende Juni. Anfang Juni zum ersten Mal die Raupe, welche ich noch nicht kannte, gefunden; sie istin Färbung und Zeichnung von Lissa ganz verschieden, etwas über einen Zoll lang, sehr schön blaugrün, wie mit Duft überzogen, am Kopf und After spitz verlaufend. Der Kopf etwas bräunlich, grün durchschillernd, mit vier braunen Wärzchen, zu jeder Seite zwei übereinander stehend. Gebiss braun, Nackenschild nicht vor- handen, ohne braunen Fleckeu. Ueber den Luftlöchern zieht sich eine feine weisse Linie durch die ganzen Ringe bis zum Kopfe, diese Linie ist nach oben schön gelb fein begränzt ; ober der Linie drei Reihen regelmässige feine Wärzchen,, die ein feines Haar tragen, auf jedem Ringe zu beiden Seiten 24 an der Zahl. Unter der Linie stehen gleiche solche feine Wärzchen bis zu den Füssen hinab unregelmässig; an deu Fusskränzen sind die Haken bräunlich, wie auch die Vorderfusskrallen. Die frische Puppe ist blaugrün, wird später braun und man sieht vor dem Auskriechen des Falters die Zeichnung durchscheinen, die Eutwicklung dauert 12—15 Tage. Aaaa” 552 Ich gebe hier zugleich die Beschreibung von Lissa (wel- che ich in der Wippacher und Görzer Gegend nicht fand,) die ich in Dalmatien, Fiume, Istrien und Brussa in Kleinasien viel- fältig erzog. Sie ist ebenfalls etwas üher einen Zoll lang, gelbgrün und am Kopf und After spitz verlaufend. Gebiss braun, Kopf grün, zu jeder Seite drei Wärzchen; wovon die über einander stehenden gross, das einzelne sehr fein ist. Nacken- schild fehlt ; aber an jeder Seite ein,brauner runder Fleck. Vom vierten bis zum zehnten Ring sind die. Luftlöcher schwarz und zart, das am eilften gleicht dem Flecke am Nackenring. Füsse stumpf, Krallen der Bauchfüsse gelblich, die ganze Raupe ist mit vier Reihen regelmässig stehenden, feinen, weisslichen Wärzchen besetzt, die ein feines schwärzliches Haar tragen, mehr wie bei Megaera, da auf jedem Ring 32 stehen, jene unter. den Luftlöchern stehen gleichfalls unregelmässig; die Raupe sieht wie mit feinem Gries bedeckt aus. Die frische Puppe ist gelbgrün, wird ebenfalls später dunkler und die Zeich- nung scheint deutlich vor dem Ausschlüpfen durch. Beide Raupen leben von Gräsern, doch fütterte ich Lissa auch mit breitem Wegerich, welchen sie gerne frassen. Eyeria L. Anfangs Mai in jungen Gebüschen. Epinephele Janira L. Im Juni auf Wiesen gemein; die Weiber sehr gross mit viel Gelb. Hyperanthus L. Ende Juni bei Stoll, und auf den Wiesen des Kouk. Coenonympha Arcania L. Im Juni nicht selten auf dem südlichen Abhange des Nanos. Iphis S. V. Im Juni bei Oberfeld und Haidenschaft auf Berglehnen und Wiesen ; auch bei Görz. Pamphilus L. Anfangs Mai bis Ende Juni in der ganzen Gegend in Thälern, wie auf den Bergen. Mesperia Malvarum O0. Im Mai um Wippach an den Strassen auf feuchtem Boden. : Lavaterae Esp. Eude Juni auf den südlichen Abhängen des Nanos. Sidae Fab. Mitte Juni ein verflogenes Weib bei Heiligenkreuz gefangen. Carthami Hb. Im Juni häufig auf den Bergabhängen sehr grosse Exemplare. Alveolus H. Ueberall in der ganzen Gegend. Sao Hb. 471. Juni auf den südlichen Abhängen des Nanos, und des Tschaun. Eucrate E sp. Einige Exemplare bei Cernitza gefangen. Tages L. Juni nicht selten auf Strassen an feuchten Stellen, beson- ders hei Maria Au. 553 Actaeon Esp. Juni bei Cesta und Locavitz auf Berglehnen im Ge- büsche geflogen. Sylvanus Fab. Juni am Nanos ober Gradischa nicht selten auf Blumen. Comma. Juni auf Wiesen, wo viel Schilf stand, nicht selten. Atychia Appendiculata Es p. Juni bei Sturia auf den Huthweiden des Kouk. Thyris Fenestrina S. V. Juni am Nanosabhaug bei Gradischa und j Oberfeld auf Blumen, in den Vormittagstunden, Trochilium Apiformis L. Juni, einige an Weidenstämmen gefunden. Sesia Tabaniformis Hufng. Juni auf Ligusterblüthe gefangen. Culiciformis L. Juni. Auf den Berghuthweiden hinter Oberfeld auf Scabiosen. gefangen. Stomoziformis Schk. Juni, eben daselbst. Tenthrediniformis S. V. Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa, und auch auf dem alten Bergschloss Wippach. Macroglossa Bombyliformis O. Juni auf dem Nanos in der Buchen- - region auf Salvia gefangen. Stellatarum L. Mai und Juni sehr gemein; ich fand viele in Felsen- löchern, wo sie sich vor dem Regen schützten,, stets den Kopf nach der Oeffnung gerichtet. Plerogon Oenotherae. Anfangs Mai ein verflogenes Stück an einem Graben bei Maria-Au gefunden. Deilephila Porceltus L. Im Mai und Juni, mehrere frisch ausgekro- chene Exemplare um Wippach wie auch ober der Buchenregion des Nanos gefunden. Eipenor L. Mehrere an der Strasse nach Haidenschaft in Gräben auf Epilobium sitzend gefunden. Euphorbiae L. Mai. Mehrere auf Hutweiden im Gebüsch gefunden, Die Raupe war häufig auch auf Wolfsmilch der Hutweiden. Livornica Esp. Im Mai ein verflogenes Stück an einem alten Baum- stock gefunden, Sphins Convolwul und Ligustri L. Bloss die Raupen gefunden, Letztere nicht selten. Acherontia Atropos L. Anfangs Mai ein verflogenes Stück an einer Mauer in Wippach gesehen. Smerinthus Ocellata L. Eude Mai mehrere an Weidenstämmen im Thale, auch einige auf dem Nanos frisch ausgekrochen auf Buchen gefunden. Tiliae L. Mai an Lindenstämmen bei Maria-Au. Laothoe Populi L. Anfangs Juni bei Slapp an Baumstämmen gesehen. 554 Syntomis Phegea L. Die Raupe erwachsen im ‚Mai auf Bergen und Thälern unter Steinen häufig; auch. so in Croatien, Dalmatien und Brussa. Im Juni die Falter in Massen auf den Bergabhän- gen geschwärmt; sowohl in den Vor- wie Nachmittagsstunden; trotz dem ich Hunderte fing, erlangte ich nur sehr wenige Varietäten. Naclia Ancilia L. Ende Juni am Nanos auf Brombeerblüthen einige gefangen. \ Zygaena Punctum O0. Ende Juni einige Stücke hinter Oberfeld im Gebüsch auf Blumen gefunden. Achilleae war im Mai und Juvi auf allen Grasplätzen häufig. Lonicerae Esp. Im Juni auf dem Abhange des Nanos bei Gradischa. Ferulae L ed. Mitte Juni hinter Oberfeld, Stoll, Schwarzenberg, auch bei Görz, auf grasreichen Berglehnen. Filipendulae L. Juni sehr häufig in der ganzen Gegend. Transalpina Hb. Anfangs Juni auf den südlichen Abhängen des Nanos, Kouk und Tschaun, Coronillae S. V. Ende Juni auf dem südlichen Abhange des Nanos, bei Gradischa, auf Scabiosen und Disteln. Hedysari Hh. 29. Anfangs Juni. Hinter Oberfeld bei Stoll, auch am Nanosabhang, dann bei Cernitza, stets ohne rothen Gürtel und die Hinterflügel mit breitem schwarzen Saume, was der Ono- brychis mangelt. Ino Statices L. Anfangs Juni auf dem südlichen. Nanosabhange einzeln geflogen, und bei Haidenschaft. Heydenreichii H. S. Mitte Juni auf einer Bergwiese hinter Oberfeld geflogen, schwärmt meist in den Abendstunden. Pruni S. V. Ende Juni bei Wippach auf Schlehenhecken. Ampelophaga Hb. Ende Juni bei Maria-Au in Weingärten angetroffen. Epialus Hectus L. Ende Juni auf dem Nauos in Tannenwäldern einige . Stücke schwärmend angetroffen. Cossus Liyniperda L. Um Wippach an Weidenstämmen nicht selten im Juni. Endagria Pantherina Hb. Mitte Juni am Nanosabhange bei Gradischa an Distelköpfen, wo sie die Eigenschaft hat, unter der Blume zu sitzen. Psyche Unicolor Hufngl. In der gauzen Gegend vom Mai bis Juni die Säcke mit den Raupen gefunden. Villosella O. Im Mai die Stücke an alten Mauern wie um Spalato und Brussa gefunden. Die Raupen frassen an Gräsern und Pflanzen, was man ihnen vorlegte. 355 Nitidella. Die Raupen mit den Säcken auf Gräsern und Baumblättern nicht selten in der ganzen Umgebung von Wippach im Mai angetroffen. Cilise Spinula S. V. Im Juni den Falter auf Schlehen gefunden. Binaria Hufnagl. Im Juni bei Oberfeld und Sturia aus Eichen- hecken gescheucht. Saturnia Pyri S. V. Im Mai und Juni gefunden. Carpini S. V. Anfangs Mai am Nanos der Falter, Die Raupen waren auf allen Hutweiden, Gebüschen in der ganzen Gegend im Juni in Massen vorhanden, auf dem Nanos in Unzahl auf Buchen. Coecigena Kupido. Bloss die Raupen auf dem Nanos gefunden. Ich traf sie nur auf Weissbuchen, ein einziges Stück fand meine Frau auf einer Zereiche, welche aber in der Gefangenschaft auch die Buche zur Nahrung wählte. Aus dem Ei gekrochen, sind die Räupchen 'grauschwarz mit langen weissen Haaren, die erste Häutung ändert nicht viel an der Farbe, nach der zweiten Häutung sind die meisten graugrün , seltener blaugrün, wie die Salix caprea Blätter auf der Unterseite, mit gelben Wärzchen. Die ganze Raupe ist mit langen Haaren, selbst der Kopf damit besetzt. Nach der dritten Häutung werden sie matt gelbgrün, gleichfalls mit gelben Warzen und laugen Haaren. Nach der vierten Häutung sind sie feurig gelbgrün mit orangen- ‚gelben Warzen und einer blassgelhen, oben und anten roth ge- säumte Linie vom Aftersegment bis zum ersten Vorderfussring. In dieser steht inmitien des Ringes eine orangengelbe Warze., Die Einfassung der Afterklappe, so wie die Hackenkränze der Bauchfüsse und Nachschieber sind dunkel karmoisinroth gefärbt, die Krallen der Vorderfüsse braun. Der Kopf ist stets sehr schön grün mit braunem Gebiss. Indessen ändern auch die Raupen in der Färbung, sie kommen schwarz gefleckt, ja ganz schwarz vor, nur der Kopf bleibt grün, und die Warzen gelb, bei den schwarzen erscheint die Linie au den Seiten orange- gelb ohne rothe Finfassung; auch hatte ich einige unter der Menge, welche braun marmorirt waren. Ich fand die Raupen Aufangs Mai jung, eben ausgekrochen. Die letzten traf ich noch am 26. Juni, wo die meisten schon verpuppt waren. Die Ent- wicklung folgt Ende September bis Ende October. Aglia Tau L. Anfangs Mai auf dem Nanos fliegen gesehen. Bomb. Mori. Wird von den Landleuten und Städtern gezogen. Sorgfalt wird gar keine darauf verwendet, auf den Uurath wird immer frisches Futter geworfen, wenn sie anfangen zu spinnen wer- den ihnen getrocknete Eichenzweige mit den Blättern hingelegt worin sie ihre Cocons vollenden. 556 Gastropacha Quercifolia L. Im Juni bloss die Raupe auf dem Nanos auf Buchen gefunden. Pruni. Im Juni zwei Raupen auf dem Nanos auf Weissdorn gefunden, welche mir zu Grunde gingen. Potatoria L. Die Raupen fand ich in Vielzahl um Wippach in gras- reichen bebuschten Plätzen. Neustria L. Die Raupen in Massen auf dem Nanos, so wie in der ganzen Gegend, auf allen Laubbäumen und Sträuchern, bei Oberfeld waren die meisten sehr grossen Eichen ganz kahl abgefressen. Castrensis L. Auf Berghutweiden die Raupen häufig angetroffen. Everia Hb. Die Raupe auf Doruhecken sehr häufig. Lanestris L. Die Raupe ebenfalls auf Weissdorn und Weiden angetroffen. Trifoti S. V. Die Raupen auf Brombeerhecken gefunden. Quercus L. Die Raupe nicht selten auf Buchen, Eichen auf dem Nanos gefunden. Rubi L. Anfangs Mai der Falter auf Hutweiden geflogen. Lasiocampa Dumeti L. Die Raupe in grasreichen Buschgegenden angetroffen. Porthesia Chrysorrhoea L. Die Raupe häufig auf Eichen und anderen Laubgehölzen. Auriflua S. V. Auf dem Nanos auf Eichen, Buchen und. Weissdorn die Raupen häufig. Ocneria Dispar L. In der ganzen Umgebung von Wippach bis Görz, auf dem Nanos, Kouk und Tschaun. Die Raupen auf allen Bäumen gesehen. Die Männer flogen schon Ende Juni herum. Dasycehira Pudibunda L. Im Mai und Juni die Falter gesehen. Fascelina L. Die Raupe auf Klee. Orgyyia Gonostigma Fab. Die Raupe Ende Juni auf Brombeerhecken fressend. Leuconia Salicis L. Die Raupe um Wippäch auf Pappeln und Weiden-. bäumen hänfig. Selina Irrorella L. Juni auf dem Nanos gefunden, die Falter sehr gross und feurig. Lithosia Caniola Hb. Im Juni an alten unreinen Mauern einige Falter gefunden. Im Jahre 1846 traf ich die Raupe in Florenz in allen Gassen an Aborten zu Hunderten. Complana L. Juni hinter Oberfeld einzeln um Eichengebüsch an- zutreffen. Gnophria Rubricollis L. Ende Juni auf dem Kouk einige von Fichten geklopft. 557 Emydia yrammica L. Die Raupen im Mai und Anfangs Juni hinter Oberfeld und bei Sturia auf allen Hutweiden. Die Falter flogen Mitte bis Ende Juni in den Nachmittagsstunden. Deiopeia Puichella L. Ein Stück im Juni bei Sturia auf Ononis spi- nosa gefangen ; war verllogen. Euchelia Jacobaea L. Juni um Zaunhecken gesehen. Nemeophila Russula L. Im Juni auf dem Nanos in der jungen Bu- chenregion auf Grasplätzen geflogen. Callimorpha Dominula L. Im Juni bei Oberfeld, Haidenschaft und Heiligeukreuz nicht selten. HeraL. Ende Juni einige am südlichen Abhange des Nanos auf Disteln gefangen. Arctia Caja L. Die Raupe allenthalben angetroffen. Villica L. Die Raupe ebenfalls häufig, den Falter im Juni in Viel- zahl angetroffen. Hebe L. Mai ein Paar in Copula in der alten Wippachburg gefunden, Purpurea L. Die Raupe im Mai nicht selten auf Klebkraut, der Falter Anfang bis Eude Juni. Menthastri S. V. Im Juni an Mauern und Baumstämmen angetroffen. Lubricipeda S. V. Fand ich im Juni einige auf dem Nauosabhange., Mendica L. Bei Oberfeld auf Hutweiden. Phragmatobia Fuliginosa L. Aufangs Mai um Wippach nicht selten, die Exemplare waren sehr gross. Estigmene Luctifera S. V. Im Juni ein Paar in Copula gefunden. Harpyia Vinula L. War im Mai an alten Weidenstämmen nicht selten. Furcula L. Juni ein Stück an einer Ulme bei Gradischa gefunden. Stauropus Fagi L. Im Juni bloss eine halberwachsene Raupe auf dem Nanos auf einem Weissbuchen-Strauch gefunden. Notodonta Ziczac L. Im Mai an Weidenstämmen einige gefunden. ‚Tremula S. V. Ein Weib auf dem Nanos gefunden, Lophopteryx Camelina L. Hinter Oberfeld einige von jungen Eichen geklopft, im Mai. Drynobia Veltaris Esp. Ein Stück im Mai auf dem Nanos gefunden. Pyygaera Bucephala L. Im Mai nicht selten auf dem Nanos, wie im Thale bei Wippach ; die Exemplare sind gross. Clostera Anachoreta S. V. Im Mai an Weidenstämmen. Curtula L. Im Mai ebenfalls an Weidenstämmen. Acroniecta Aceris. Im Mai an Mauern und Baumstämmen gefunden. Meyacephala. Mai. Nicht selten an Baumstämmen. Tridens. Einige Stück bei Haidenschaft an alten Mauern. Psi. Juni bei Oberfeld von Eichen abgeklopft. IV. Bbhb 558 Rumicis. Mai an Mauern und Baumstämmen, Euphorbiae. Mai. Einige an Felsenwänden des Nanos gefunden. Episema Caeruleocephala. Die Raupe häufig in der ganzen Gegend auf Weissdorn, und auf Pfirsichbäumen gesehen. Agrotis sufusa. An Weingärtenmauern im Mai einige gefunden. Segetum. Im Mai an Gartenmauern gesehen. Exclamationis. Bei der alten Wippachburg an Steinen sitzend an- getroffen. Cinerea. Anfangs Mai einige bei der alten Burg unter Steinen. Amphipyrı Tragopoginis. Anfangs Mai einige verfogene Stücke in Wippach au einer Maner gefunden. > Ditucida. Ende Mai bei Trillek an einem Felsen ein abgeflogenes Stück gesehen. Noctua C.niyrum. Im Juni. Hinter Oberdorf von jungen Eichen einige ’ abgeklopft. Triphaena Comes. Ende Juni bei Gradischa am Nanosabhange aus Hecken gescheucht. Pronuba. Im Juni bei Wippach, Haideuschaft und bei Görz au Mauern gefunden. Janthina. Im Juri Oberfeld ein Exemplar an einer Eiche. Hadena Perplexa. Aufangs Juni ober Gradischa einige an Felsenwän- den bekommen. Leucophaea. Im Mai uud Juni nicht selten, in der ganzen Gegend, theils au Baumstämmen, theils an Felsenwänden; in der Fär- bung waren sie blauer als bei uns. Cespitis. Anfangs Mai bei der alten Burg Wippach die erwachsene Raupe unter Steinen gefunden, ich nährte sie mit Globularia und mit Gras, zwischen deren Wurzeln sie sich Ende Juni verpuppten. Dentina. In Mai und Juni öfters in der Gegend besonders an der Südseite des Nanos angetroffen. Atriplieis. Im Juni auf dem Nanos einige verflogene, auf Paeonia rosea, sie sasseu in der Mitte der Blume in den Staubfäden ganz betäubt. Thalassina. Mitte Mai bei Oberfeld einige aus jungem Eichengebüsch gescheucht. Eriopwus Quieta. Ende Mai bei Haidenschaft 'ein Stück aus einer Hasel- lecke gescheucht. Philogopho»a Adulatrix. Im Mai bei Wippach und Gradischa, theils auf Pflanzen frisch gefunden. Meticulosa. Im Mai sehr oft an Mauern, Bäumen und auf Pflanzen angelroffeu, Lucipara. Ende Mai bei Stoll einige aus Gesträuch gescheucht. Miselia Caesia. Im Juni an den Felsenwänden des Kouk. ein. Stück gefunden. Polia Cappa. Anfangs Juni auf dem Nanosabhang ober Gradischa an Steinen einige gefunden ; die Färbung röthlich. Dysodea. Im Juni bei Sturia mehrere aus Hecken gescheucht. Trachea Praecox. Eude Juni auf dem Kouk ein abgeflogenes Stlck bekommen. Apamea Latruncula. Nicht selten in der Wippacher Gegend im Juni in Jungen Eichengebüschen. Strigilis. Ende Juni auf dem Kouk einige von Fichten abgeklopft. Mamestra Oleracea. Im Mai bei Wippach au Gartenzäunen nicht selten. Chenopodi, Im Mai und Juni nicht selten in der ganzen Gegend. Brassicae. Im Juni Ahends sehr häufig geflogen. Calpe Libatrix Anfangs Mai auf der alten Burg Wippach zwei” Stücke an einer Mauer gesessen. Mythimm«a Xanthoyrapha. Im Juli bei Heiligenkreuz ein Exemplar gefangen. Orthosia Gothica. Anfangs Mai bei Wippach einige an Weingärten- manern getroffen. Caradrina Cubicularis. Im Mai und Juni nicht selten in der ganzen Gegend aus Hecken gescheucht. Trilinea. Im Juni hinter Oberfeld aus Eichengebüschen gescheucht. Leucania Vitellina. Ende Mai bei Gradischa ein schlechtes Exemplar an Felsen gefunden. L. album. Mai und Juni an alten Mauern frisch ausgekrochen gefunden, wo die Puppe wie bei Fiume zwischen den Fugen der Steine sich fanden. Kunthia Croceayo. Aufangs Mai am Fusse des Nanos von Eichen ab- geklopft. Cosmia Cuprea. Ende Juni auf dem oberu Nanos auf Disteln gefunden. Aylina Vetusta. Aufangs Mai bei Wippach einige abgeflogene gefangen. Exoleta war im Juni als Raupe auf Chenopodium nicht selten. Rhizolitha. Anfangs Mai bei Wippach, Haidenschaft, Canitza häufig von Eichen abgeklopft. Puta, Im Juni auf dem südlichen Abhange des Nanos zwei Stück an einem Stein gefunden; leider auch abgeflogen. Petrorhiza. Ende Juni bei Wippach an Mauern einige gefunden. Cleophanca Hyperici. Im Juni bei Wippach einige an alten Mauern gefunden. Platyptera. Im Juni bei Oberfeld einige auf Marrubium gefangen, Bhbhh* 560 Linariae. Ende Juni einige bei Gradischa und Slapp an Mauern gefunden. Cucullia Umbratica. Im Juni Abends um Wippach auf Ligusterblüthen liegend. Blattariae. Anfangs Mai einige frisch ausgekrochene bei Haidenschaft gefunden. Verbasci Im Juni am Nanos die Raupen häufig gesehen. Abrostola Triplasia. Im Juni einzeln bei Wippach um Gräben auf Nesseln gefunden. i Plusia Chrysitis. Im Juni bei Maria-Au auf Wiesen nicht selten geflogen. Jota. In Juni auf dem Nanos in einem Gebüsch ein Paar in Copula gefunden. zen Gamma. Mai und Juni in der ganzen Umgebung auch auf den Alpen nicht selten gewesen. Ni. Bei Haidenschaft ein Stück auf einer Wiese im a auf Klee- ®» _ blüthen gefangen. Assuarta Heliaca. Juni hinter Oberfeld in den grasreichen Gebüschen nicht selten. MeliothisDipsacea. Anfangs Mai bei Wippach am Bache, wie auch auf den Ahhängen des Nanos und des Kouk auf Salbei bei Tage in Massen schwärmend. Peltigera. Juni bei Gradischa auf Scabiosen gefangen. Armigera. Juni hinter Oberfeld auf den grasreichen Hutweiden einige gefangen, aber alle ziemlich abgeflogen. Acontia Solaris. Im Juni bei Wippach und St. Veit auf Berglehnen auf wilden Malven geflogen, die meisten waren hell in der Färbung. Tactuosa. Von Anfang Mai bis Ende Juni in der ganzen Umgebung von Wippach bis Görz auf Wiesen, Rainen, Berglehnen und auf den Alpen in den Vor- und Nachmittagstunden häufig geflogen. Erastria Sulphurea. Im Mai und Juni nirgends selten, in der Wip- pacher und Görzer Gegend. Antophila Aenea. Im Mai und Juni auf Berglehnen, Hutweiden und Wiesen in den Vormittags- und Abendstunden bei Sonnenschein fliegend. Purpurina. Mitte Juni auf dem südlichen Abhange des Nanos ober Gradischa einige gefangen. Diese Art scheint auf Disteln zu leben, da ich sie in Dalmatien stets auf distelreichen Stellen fand. Parva. Ende Juni bei Oberfeld einige auf Hutweiden gefangen. Ostrina. Mitte Juni an der Strasse von Oberfeld nach Stoll auf einer Hutweide geflogen. j Dalmatina. Led. (Minuta Tr.) nicht Hb. Im Juni zwei Stück am südlichen Abhange.-ober Gradischa gefangen. 561 Vespertiua. Juni hinter Lokawitz am Abhauge des Tschaun zwei Stück gefaugen. Alle diese Arten haben das Eigenthümliche, dass sie heim Sitzen stets den Kopf nach abwärts richten. Ophiusa Lunaris. Im Juni aufdem Nanos aus Buchengesträuch gescheucht. Algira. Ende Mai bis Juni nicht gar selten um Dornhecken und Mauern. Die Puppen fand ieh zwischen den Fugen der Steine an Mauern, sowie auch in Felsenspalten. Geometrica. Ende Juni ein ganz abgeflogenes Exemplar bei Heiden- schaft auf einer Hutweide angetroffen. Suava. Ende Juni auf dem südlichen Nanosabhange Einige gefangen. Catephöics Leucomelas. Aus Raupen, die ich nicht näher beohachtete, Einige gezogen. Die Falter erhielt ich im Juni. Catocala Nupta. Eude Juni in Wippach an einer Mauer Ein Stück bekommen. Sponsa. Im Juni bloss die Raupe hei Oberfeld auf Eichen gefunden. Hymenaea. Ende Juni hei Maria-Au aus Dornhecken gescheucht. Euclidia Giyphica. Im Mai und Juni im ganzen Thale auf grasreichen Hutweiden und Gebüschen, in der Färbuug , besonders die Hin- terflügel sehr dunkel, Mi. Im Juni auf Huthweiden und Berglehnen nicht selten. Pseudoterpna Pruinata Huf. Im Juni um Wippach auf Berg- lehnen, und Jungen Gehüschen; auch anf dem Nanos traf ich sie. Geometra Vernaria L. Eude Juni. Bei Haidenschaft und Oberfeld aus Hecken gescheucht, wo Clematis staud, auf welcher im Sommer und Ilerbst die Raupen lebt. Phorodesma Pustulata Huf. Mitte Juni bei Stah einige von Pappeln gescheucht. Ihr Flug ist bald hoch, bald niedrig, lange aus- dauernd. Nemoria Porinata Z1l. Im Mai und Juni auf grasreichen Huthweiden und auf Berglehnen,, wo junges Gebüsch ist, nicht gar selten gewesen. Cloraria Hb. Im Juni, bei Wippach und Heil. -Kreuz , einige aus Dornhecken gescheucht ; scheint in diesen Gegenden selten zu sein. Fimbriata Hufn. Ende Juni, hinter Oberfeld In Jungen Eichengebü- schen einzeln angetroffen. Thalera Thumiaria L Ende Juni am südlichen Nanosahhange aus Sträu- chern aufgejagt, selten. Jodis Aeruginaria S. V. Mitte Juni bei St. Veit au der Strasse nach Pre- wald von Weiden abgeklopft. Acidalia Pyymaearia Hb. Mitte Mai bis Mitte Juni bei Wippaeh und hinab bis Görz auf Wiesen, Berglehnen und Hutweiden. Die Begallungszeit sind die Mittagsstnnden und des Abends vor 562 Sonnenuntergang. In den Sümpfen bei Pisa im Jahre 1846 traf ich sie bloss zur Mittagszeit in Begattung, hei Wippach mehr des Abends hei Sonnenschein, vielleicht der Windstille wegen, da Mittags meist Sturm in der Wippacher Gegend war. Die Weiber laufen zur Begattungszeit an den Grasstengeln bis zur Spitze hinauf, und erwarten den Mann, welche zu dieser Zeit eifrig herumschwärmen. Aureolaria S. V. Mitte Juni Ein Stück bei Stoll auf einer Berglehne gefangen. Perochrearia F. R. Eude Juni nicht selten bei Oberfeld, auch auf dem Nanos. Ochrearia Scop. Mitte Juni ober Gradischa am Nanosabhange in grasreichen Poderen, Rufaria Hb. War Ende Juni auf dem südlichen Abhange des Nanos und auf dem Kouk nicht gar selten. Moniliata S. V. Ende Juni in der ganzeu Umgebung, um Hecken „ be- sonders Dorngebüschen geflogen. _ Scutulata S. V. Ende Juni bei Gotischee an der Strasse aus Hecken gescheucht. Pallidata S. V. Anfangs Juni auf dem Nanos in Buchen und Haselge- büsch, des Abends geflogen. Asbestaria Koll. Anfangs Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa aus Rosenhecken gescheucht. Ist wie überail selten. Straminata Tr. Mitte Juni hinter Oberfeld auf einer Berghuthweide nach Sonnenuntergang sehr nahe am Boden geflogen. Eben- falls selten. Calcearia Koll. Im Juni an Mauern und Felsenwänden ; die Raupe ist Mitte Mai erwachsen, ganz blaugrau, mit kaum sichtlichen schwarzen Pünctchen an den Seiten, hält sich mit den Hinter- füssen in der Ruhe, und steht ganz wagrecht vom Stein ab; sie nährt sich von Steinflechten. Incanata L. Im Mai, in Wippach an Gebäuden, und in denselben meist an Wänden sitzend gefunden. Sodaliaria Zell. Im Juni bei Wippach und in der ganzen Gegend bis Görz, wo Epheu an Mauern und Felsen wächst; die Raupe ist milchweiss, frisst oder benagt vielmehr die Unterseite der Epheublätter, hat in der Ruhe meist den Kopf nach abwärts gestellt. Reversata Tr. Im Juni bei Wippach, Oberfeld und Stoll aus Hecken gescheucht. Politaria H b. Ende Juni bei Maria-Au, an einem Lindenstamme, ein verflogen Stück angetroffen, 563 Siticata Hb. Mai und Juni in der ganzen Gegend von Wippach bis Görz in Dornhecken, am meisten auf dem südlichen Nanosah- hange gefunden. Hotlosericata Mann. Juni auf Berglehnen und Hutweiden in der gan- zen Umgebung zu finden. Ditutaria Hb. Im Juni hinter Oberfeld in jungen, grasreichen Ge- büschen, Rufitaria H. S. Ende Juni Ein Stück auf dem Naunosablhange gefangen, Pusillaria Hb. Im Juni in Wippach im Hause gefunden, Ruficostata Z ell. Im Juni bei Haidenschaft und Oberfeld einige aus Hecken gescheucht. Scheint in dieser Gegend selten zu sein. Degeneraria Hb. Im Juni bei Wippach und bis Görz in Gebüschen, auf Berglehnen; Deversaria H. S. Im Juni hinter Oberfeld aus Eichengebüsch ge- scheucht. Suffusata Tr. Ende Juni auf dem südlichen Nanosabhange Einige gefangen. Emaryginata L. Im Juni bei Oberfeld und Haidenschaft in jungen Ge- büschen. Immorata TI. Im Juni hinter Oberfeld auf Huthweiden geflogen, Rubricata S. V. Im Juni in der ganzen Umgebung von Wippach auf Hutweiden und grasreichen Poderen geflogen; in der Färbung sind sie röther als die österreichischen. Immutata. Im Juni an den Abhängen des Nanos und dem Kouk an Felseu und Steinen sitzend gefunden, Confinaria H. S. Anfang bis Ende Juni um Wippach und bis Görz auf den Abhängen des Nanos, Kouk und Tschaun an Felsen, Stei- nen und in den Thälern, au Mauern zu finden. Die Raupe lebt von Stein- und Mauerflechten, ist einen Zoll laug, hlaugrau, auf dem Rücken laufen vom Kopf bis zum After zwei feine blaue Linien, an den Seiten, ober den Luftlöchern eine breitere weisse Linie; auf jedem Gelenkring stehen vier schwarze Puncte, die vordern in der Mitte zwischen der blauen, weissen Seitenlinie, die andern zwei unteren, gerade auf der feinen blauen Linie, Die Verpuppung erfolgt au Felsen und Steinen in einer Vertie- fung oder Riss, unter einem weissen, festen Gespinnste, wie auf Spinnerart, worin sich die erst lichte, später dunkelbraune Puppe befindet; der Falter eutschlüpft seiner Hülle in den Mor- gen- und Abendstunden nach zehn bis zwölf Tagen, wo man ihn unweit von seinem Gespinnste sitzend findet. In der Gefan- genschaft spinnen sie das Gewebe in den Winkeln des Behält- nisses fest. Submutata Tr. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange, auch an den Felsen des Tschaun den Falter gefunden, Die Raupe lebt eben- 564 falls von Stein- und Mauerflechten im Frühling, ist etwas grös- ser und dicker als Confinaria, gleichfalls von blaugrauer Farbe ist sie durch den breiten, blauen Rückenstreifen von der vori- gen sogleich zu unterscheiden , die schwarzen Puncte stehen eben so wie bei Confinaria. Auch die Verpuppung ist ganz wie bei der vorigen Art; frisch sind die Falter wie mit einem blauen Duft überzogen, was nach dem Tode gänzlich verschwindet. Beide Arten fand ich auch in Brussa, Dalmatien, Croatien und Istrien; selbst in einer Höhe von 5000 Fuss am Olymp, bei Brussa; auf dem Biocovo in Dalmatien, und auf dem Moute maggiore in Istrien, Mutata Tr. Im Juni in der ganzen Umgebung von Wippach, auch an Felsen, Steinen, Mauern und Gebäuden, In der Färbung sind die südlichen mehr gelbgrauer als die hiesigen, Remutata. Anfangs Mai auf dem Nanos in Buchengesträuch Einige gefangen. Punctata Tr. Mitte Juni bei Slapp und St. Veit auf Sumpfwiesen geflogen. SyWwestraria? Ist entweder die Rambur’sche oder eine neue Art. Sie gleicht ihr im Baue und der Form; die Grundfarbe ist rein weiss, ganz seidenglänzend, welcher Glanz der Sylvestra- ria fehlt. Die gelblichen Binden auf den Flügeln sind schärfer und nicht so geschwungen wie bei dieser. Auf den Vor- derflügeln mangelt der schwarze Mittelpunct, nur auf den Hin- flügeln ist er schwach vorhanden, der Saum vor den Fransen ist von der Bindenfarbe, die Kransen selbst etwas in’s Gelb- liche spielend ; der Vorderrand der Vorderflügel ist fein schwarz punctirt, diese Punctirung läuft am Aussenrande aller Flügel, bis zur zweiten Querbinde. In dieser Punctirung finden sich bei Syiestraria vor den Fransen zwischen den Adern starke schwarze Puncte, welche selbst bei gauz abgeflogenen Stücken noch zu sehen sind. Der Wippacher Art mangeln diese schwar- zen Puncte gänzlich, wenigstens meine zwei Männer zeigen nicht die geringste Spur davon. Die Unterseite ist blendend weiss, seidenglänzend, nur die Vorderflügel sind grau angeflogen, auf - den Hinterflügeln ist nur eine Binde, und der schwarze Punct sichtbar. Sylvestraria ist auf der Untenseite durchaus fein schwarz punctirt, wo bei der Wippacher nur am Aussenrande sehr zarte Pünctchen erscheinen. Füsse, Schienen, Schenkel und Körper eben so wie bei Sylvestraria, nur weiss und glän- zender. Ich fing am 6. Juni diese zwei Männer in der Früh bei Wippach auf einer Wiese, da aber Regen erfolgte, welcher M ein paar Tage anhielt, so waren später keine mehr zu finden. 565 Strigaria Hb. Mitte Juni bei Haidenschaft auf einer Wiese Einige ge- fangen, sind in der Färbung röthlich schillernd. Compararia F.R.i. Lit. Ende Juni hinter Oberfeld und bei Loca- witz in jungem Eichengebüsch Einige gefangen. Nigropunctata Hufn. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange aus Gebüschen gescheucht; auch auf dem Kouk fand ich sie. Imitaria Hb. Im Juni in der ganzen Umgehung von Wippach bis Gürz fand ich sie um Dornhecken und Gebüsche, Paludata L. Mai und Juni in der ganzen Gegend häufig geflogeu. Decorata S. V. Im Juni 'auf Hutweiden, Bergabhängen angetroffen. Ruficostata F. Im Juni bei Oberfeld Einige gefangen, scheint sel- ten in unseren südlichen Gegenden zu sein. In der Gegend von Livorno fand ich sie 1846 bei Montenero häufig, von rother bis in’s Dunkelgrau übergehender Färbung, Zonosoma Oceltaria Hb Vom Anfang Mai bis Ende Juni fand ich sie einzeln um Zaunhecken. 2 Pupitllaria H. Anfangs Mai fing ich hinter Oberfeld einige abgeflogene Exemplare. Sie hat zwei Generationen, deren zweite im Juli erfolgt, Porata Fab. Im Mai aus Eichengebüsch bei Oberfeld, Heidenschaft und Gradischa gefunden, Punctaria Hb. 67. Anfangs Juni bei St. Veit, an der Präwalder Strasse von Eichen gescheucht. Timandara Amataria L. Im Juni bei Wippach, auf Wiesen und Berg- lehnen nicht gar selten. Pellonia Vibicaria L. Im Juni in der ganzen Umgebung von Wippach, auf Wiesen und Berglehnen angetroffen. Calabra Petagna. Ende Mai, und bis Mitte Juni auf dem südlichen Nanosabhange an den Abhängen des Kouk und Tschaun und auf Hutweiden angetroffen. Die Raupe fand ich im Mitte Mai erwachsen bei Fiume auf Asperula Calabrica. Zerene Grossulariata L. Im Juni in einem Garten zu Slapp die Raupen häufig auf Stachelbeeren gesehen. Adustata S. V. Im Mai und Juni in der ganzen Gegend nicht selten gewesen, ö Marginata L. Im Jnni bei Wippach an Bächen und Wiesen Abends häufig um Weiden gellogen. Terpnomiecta Permutataria H. 92. Anfangs bis gegen Ende Mai bei j Wippach an einem Bachufer aus Ahornhecken und von Bäumen, gescheucht ; sie war entweder sehr selten oder der stete Regen r und Sturm war die Ursache, dass ich nur wenige erlangte; die q Männer baben aufgescheucht einen sehr schnellen und schwir- renden Flug, und verbergen sich ganz im Innern der Sträucher. IV. Cecce 566 Cabera Pusaria L. Ende Mai an Bachufern um Wippach nicht selten, Exanthemata Scop. Anfangs Juni bei Wippach um Weidenhbüsche nicht selten. Eugonia Quercaria Hb. Mitte Juni fand meine Frau ein frisch ausge- krochenes Weil an einer Eiche hinter Oberfeld. Selenia Illustraria Hb. Anfangs Mai bei Wippach ein Exemplar an einer Mauer gefunden, Angerona Prunaria L. Im Juni bei Slapp Einige aus Hecken gescheucht. Urapterys& Sambucaria L. Den 29. Juni bei Gradischa an einem Ahorn- baume ein Exemplar frisch ausgekrochen, gefangen. Bkıwssmica Crataeyata L. MitteMai um Wippach aus Dornhecken gescheucht. Venidtia Macularia L. Mitte Mai auf der Südseite des Nanos, wie auf der Höhe um Buchen geflogen, sie fliegt in den Vor - und Nachmittagstunden bei Sonnenschein im Gebüsche herum, Macaria Notata L. Im Juni bei Oberfeld in grasreichen Poderen aufgescheucht. Alternata S. V. Mai und Juni bei Wippach an Bachufern aus Hecken sescheucht. Synopsia Sociaria Hb. Anfangs Juni bei Gradischa Einige au Felsen sitzend gefunden. Boarsmica Cinctaria S. V. Im Mai bei Wippach an Mauern und Fel- senwänden wie auch an Baumstämmen angetroffen. Perversaria B. Im Juni auf dem Nanos um Juniperus Einige ver- flogene sefangen. In Brussa fand ich die Raupe auf Cypressen. Anfangs Mai, welche die Correptaria Zell. im Juli liefert, nicht gar selten. Rhomboidaria S. V. Den ganzen Juni hindurch überall im Thale von St. Veit bis Heil.-Kreuz an Felsenwänden, Mauern und an Baumstämmen nicht gar selten. Repandata L. Juni hinter Oberfeld in Eichengebüsch, auch auf dem Kouk in Laubwaldungen angetroffen. Consortaria F ab. Im Mai bei Wippach an Weidenstämmen gefunden. Selenaria S. V. Im Mai Einige bei Wippach an alten Weidenbäumen gefunden. Crepuscularia 8. V. Im Mai auf dem Nanos um Buchen gefangen. Asperaria Hb. Anfangs Mai bei Gradischa ein verfllogenes Weib an einem Stein bekommen. Sartata Tr. Im Juni bei Gradischa aus Brombeerhecken gescheucht. Supinaria Mihi. Anfangs Mai an der Strasse hinter Oberfeld nach Stoll an Felsenwänden gefunden, auch fand ich noch unter den Gespinusten Raupen. Diese fand ich 1849 und 1853 bei Fiume, Croatien an der Luisenstrasse, so wie in Istrien und bei Mar- tinischuizza an Felsen, wo sie von Steinflechten lebt; über Tag 567 bleibt sie versteckt, wenn es hell ist, und geht nur in der Früh und Abends zum Futter; au trüben Tagen ist sie aber meist auf dem Futter zu sehen; sie ist einen Zoll lang, bläulichgrau- grün, mit Rosa-Anflug, über den Luftlöchern ist eine weissliche Linie vom fünften bis zum Afterring, der Kopf hat die gewölhn- liche Gabel schwarz, der vierte, fünfte, sechste und siebente Leibriug hat einen langen, in die Höhe stehenden Zapfen, welcher hinten dunkelroth gefärbt, und vor dem Zapfen stebt zu beiden Seiten ein dunkelrother, nach unten weissbegränzter Querstrich so ,„ dass beide zusammen ein Dreieck auf. dem Rücken bilden ; auch sind neben deu Luftlöchern; so wie auf dem Afterring ‚ kleine Zäpfchen vorhanden, übrigens ist die ganze Raupe dicht mit kurzen Härchen besetzt. Die Verpuppung erfolgt unter einem dichten, weissen Gespinnste an Felseurissen und Vertie- fungen, die Puppe ist Anfangs grünlich, später dunkelbraun, die Fühlerscheiden gehen über das Afterglied hinaus und krüm- men sich nach der Rückseite der Puppe in einem halben Bogen zurück, Die Entwicklung erfolgt in zehn bis vierzehn Tagen, nachdem die Temperatur ist. Das Weib legt rosenrothe Eier, welche nach einiger Zeit karmoisiuroth werden. Die ihr sehr nahe stehende Glaucinaria, deren Raupen ich im Juni auf un- serem Schneeberge fand, ist grünlich, ebenfalls mit diesem Za- pfen versehen, und die dunkelrothe Dreieckzeichnung fehlt ihr. Die Verpuppung erfolgt auf dieselbe Art. Das Weib legt blass- gelbliche Eier, welche später wachsgelb werden. Mueidaria Hb. Aufangs Mai hinter Oberfeld, an den Felseu des Kouk, dann an dem südlichen Ahhange des Nauos an Felsen- wänden; die Raupe lebt ebenfalls vou Steinflechten, und ver- puppt sich unter einem Gespinnste wie die vorige, doch habe ich keine Raupen aufbewahrt, und kanu mich nicht mehr genau er- innern, wie sie beschaffen ist; soviel weiss ich noch, dass sie weissgrau ist, und auch die Zapfen hat. Fidonia Fasciolaria Huf. Im Juni auf dem Nanos um Alpenhecken. Ematurga Atomaria L. Im Mai auf dem Nanos, dessen Abhängen so wie am Kouk, Tschaun, auf Lehnen, in jungen Gebüschen, fliegt bei Tage. Phasiane Glarearia L. Im Mai und Juni in der ganzen Umgebung von Wippach bis Görz auf Hutweiden, Berglehnen, selbst auf dem Nanos vorkommend. Clathrata L. Mai und Juni überall auf Wiesen und Bergabhängen um Wippach gelogen. Scodiona Turturaria H. S. Var. von Conspersaria 8. V. Schon Au- fangs Mai auf der alten Burg Wippach, im Juni auf dem süd- lichen Nauosabhauge an Steinen und Felsen angetroffen. Cecc* 563 Aspilates Citraria Hb. Im Juni bei Haidenschaft auf Hutweiden am Kouk Einige gefangen. Aplasta Ononaria Fues. Mitte Juni hinter Oberfeld in einer grasrei- chen Podere, und bei Gradischa auf Ononis spinosa augelrof- fen. Sie waren sehr gross und gelbgrau in der Färbung, wo hingegen die türkischen rosa und sehr klein waren. Sterrha Sacraria L. Im Juni bei Gradischa auf dem Nanosahhange Einige bekommen. In Dalmatien bei Spalato und dessen Umge- bung flog sie im Juli aaf Stoppelfeldern, Lythria Purpuraria L. Anfangs Mai bei Haidenschaft und Heil.-Kreuz auf Hutweiden angetroffen. Ortholitha Coarctaria S. V. Ende Mai und Anfangs Juni in der gan- zen Umgebung von Wippach auf grasreichen, Berglehnen in jungen Gebüschen, auch auf Hutweiden Sie ist grösser als ’ die hiesigen. i Piumbaria Fab. War im Mai auf dem Nanosabhange ober Gradischa in einem Eichenwäldchen häufig. Minoa Fuscata. Im Mai nicht selten in der ganzen Umgebung von Wippach auf Hutweiden, Berglehnen, auch auf dem Nanuos und Kouk angetroffen. Cyparissaria Mihi. Dieser Spanner hat die Grösse und Gestalt wie Fuscata, nur ist die ganze Färbung, sowohl auf der Ober- und Unterseite dunkel eisengrau mit Seidenglanz. Unterleib, und die Beine sind hellgrau. Eude Juni fing ich zwei Männer auf dem Nanosabhauge ober Gradischa. Am Steingerölle. 1849 fand ich im Fiumanergebiet beim Pulverthurm „ und in Croatien bei Orechowitza einige Exemplare dieses Spanners ebenfalls auf Steingerölle fliegend. Siona Decussata S. V. Ende Juni bei St. Veit auf einer Wiese an der Strasse Einige gefangen. Lithostege H. (Farinata Huf.) Ende Mai bei Haidenschaft um Ge- treidefelder; waren schon verfogen. Anaitis Praeformata H. Ende Juni auf dem Nanos in Buchengebüsch angetroffen. & Plagiata L. Im Mai nicht selten auf den Nanosabhängen des Kouk und Tschaun. Scotosia Vetulata S. V. Bei Gradischa im Juni aus Brombeerhecken gescheucht. ; Trensversata Hufn. Im Juni hinter Oberfeld um Eichengebüsch Einige gefangen. Cidaria Pyraliata S. V. Ende Juni bei Lokavitz um Hecken. Fulvata Forster. Ende Juni auf dem Nanosabhange um wilde Ro- sen angetroffen. 569 Ocellata L. Im Mai und Juni in der ganzen Umgebung von Wip- pach, auch auf dem Nanos und Kouk aus Gebüschen und Hecken gescheucht. Bicolorata Hufn. Im Juni bei Wippach am Bachufer aus Sträu- cheru gescheucht. Variata S. V. Anfaugs Juni Einige auf dem Nanos. Miata L. Bei Wippach im Mai von Weiden abgeklopft. Muscosaria Led, Anfangs Mai an den Felsen des Nanos schon ganz abgellogen angetroffen. Probaria Mihi. i. Lit. Anfangs Mai am südlichen Nanosabhange, Einige an Felsen. Fluctuata L. Im Mai und Juni in der ganzen Umgebung von Wip- pach bis Görz hinab, in Gebüschen, Felsen, Mauern und an Steinen angetroffen ; auch oben auf dem Nauos und Kouk fand ich diesen Spanner. Montanata S. V. Ende Juni auf dem Nauos bei St. Hieronymus im Tannenwalde geflogen. Ferrugata L. Im Juni hinter Oberfeld uud bei Maria-Au aus Doru- hecken gescheucht. Fluviata Hb. Aufangs Mai bei Wippach am Bachufer aus Ahornge- büsch gescheucht. Scheint überall in den südlichen Gegenden sel- ten zu sein. Ich faud sie bei Livorno und Pisa, auf der Insel Lesina, in Croatien, Istrien und bei Brussa in Kleinasien stels sehr selten. Gemmata Hhb. Anfangs Mai bei Gradischa ein verflogenes Weib an einer Mauer gefunden. NebulataT vr. In Juni am Fusse des Tschaun an Felsenwänden angetroffen, Sazxicolata Led. Anfangs Juni auf dem südlichen Abhange des Nanos, und an den Felsenwänden hinter Stoll gefunden. Galiata S. V. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gra- discha, daun am Kouk au Felsen, Mauern und Steinen angetroffen. Tristata L. Im Juni nicht selten in der Umgebung von Wippach in Jungen Gehüschen. Rivata H. Im Juni hinter Oberfeld Einige aus Hecken gescheucht. Rivulata S. V. Mitte Juni auf dem Kouk an einem Waldrande aus Gebüschen aufgejagt. Hydrata Tr. Ende Mai und Anfangs Juni bei Gradischa aus einem ganz kleinen Gebüsch von Kornelkirschen gescheucht, sie sind in der Färbung sehr blass und viel grösser als die hiesigen. Blandiata S. V. Ende Juni auf den Alpenwiesen des Kouk gefangen. Albulata S. V. Im Mai und Juni bei Wippach des Abends häufig auf Wiesen geflogen. Candidata S, V. Im Juni auf dem Nanos um junge Buchen gefangen. 570 Bilineata L. Im Mai und Juni in der ganzen Gegend bis Görz häu- fig gesehen. Riquata Hb. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa, bei der alten Burg Wippach um Steingerölle geflogen. Einige Puppen fand ich unter Steinen. Derivata S. V. Im Mai bei Oberfeld Einige aus Rosenhecken ge- scheucht, die aber abgeflogen waren. Berberata S. V. Im Juni bei Gradischa und Sturia Einige aus Hecken gescheucht. Tersata S. V. Im Juni bei Gradischa aus Brombeerhecken gescheucht, kommt auch bei Görz vor, Vitalbata S. V. Im Juni bei Gradischa, Oberfeld, Haidenschaft und Heil.-Kreuz aus Hecken gescheucht und an Steinen sitzend gefunden Calligrapharia F. R. Im Juni an den Felsen des Nanos hei Gra- discha zwei Weiber gefangen. Dieses seltene Thier entdeckte Herr Kindermann bei Fiume und Herr Fischer von Roeslerstamm benannte es. Im Jahre 1849 fand ich eben- falls beim Pulverthurme im Fiumaner Gebiet ein Weib, und 1853 in Croatien bei Hraszt einen Mann und ein Weih an Felsenwänden. Eupithecia Pumitata Hb. Im Mai bei Oberfeld und Haidenschaft Einige aus Hecken gescheucht. Rectangulata L. Im Jäni bei Wippach an einer Mauer Einige au- getroffen. Madopea Salicalis S. V. Anfangs Mai bei Wippach an Bachuferu von Weidenbäumen gescheucht. Hypenea Rostralis L. Im Juni bei Gradischa und Oberfeld um wilden Hopfen gefangen. Obsitalis Tr. Ende Juni um Wippach an Mauern, in Hecken und an Parietaria. Die Raupe lebt auf dieser Pflanze, sie ist EndeMai erwachsen dreiviertel Zoll lang, schön gelbgrün, über den Rücken läuft eine dunkelgrüne Linie, und zu beiden Seiten ober den Luftlöchern ein weisser Streifen ; sie hat nurdrei Paar Bauch- füsse, lebt frei auf der Pflanze im Schatten ; sobald die Sonne die Pflanze bescheint, geht sie bis zur Wurzel hinab. Die Ver- puppung erfolgt in einem dichten weissen Gespiunste; die Puppe ist sehr schlank, Anfangs grün, später braun, und der Falter erscheint binnen zwölf und fünfzehn Tagen. Wird er auf- gescheucht, so sucht er gleich wieder ins Dunkle zu kommen, sind keine Pflanzen oder Sträucher vorhanden,-so kriecht er in Mauerspalten, um sich zu verbergen. Palpatis Fab. Ende Juni bei Gradischa Einige aus Dornhecken ge- scheucht. Die Raupe lebt ebenfalls auf Purietaria; ich fand sie bei Fiume ; beachtete sie aber nicht, nur so viel weiss ich ge- 571 wiss, dass sie grösser, ebenfalls grün ist, und drei Paar Bauch- füsse hat, Die Verpuppung erfolgt auch unter einem weissen Gespinnste, und der Falter sucht wie Obsitalis zur Ruhe die dunklen Orte auf. Beide Arten sind stets selten. Antiqualis H. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange ober Gradischa, und an den Abhängen des Kouk angetroffen. In Croatieu fand ich die Raupe im Mai 1849 auf der Sata officinalis in den obern Blättern, weiss aber nicht mehr, wie sie aussah. Moerminia Derivalis H. Ende Juni hinter Oberfeld Einige Männer aus Doruhecken gescheucht. Crinatis Tr. Ende Mai und im Juni um Wippach, auch bei Haiden- . schaft aus Brombeerhecken gescheucht. Grisealis S. V. Ende Juni bei Stoll ein Weib aus einer Hecke. Catenalis Z1\1. Mitte Mai bei Gradischa an dem Felsen des Nanos in Spalten Einige angetroffen. Im Jahre 1849 fand ich ihn bei Fiume auch an Felscn, und bei Spalato auf dem Mout® Mariano an Mauern. Er ist sehr selten. Nola Striyulalis H.Im Juni hinter Oberfeld an einer Mauer Einige gefangen. Cristulalis Hb. Im Juni an den Bachufern des Oberfelder Baches auf Wassermünze Einige gefangen, Aglossa Pinguinalis L. Im Juni in dem Posthause zu Wippach in der Hausflur an Wänden gesessen. Asopia Farinalis L. Eben daselbst in der Hausflur und in Zimmern sassen die Falter au den Wänden im Juni. Regalis S. V. Eude Mai auf dem südlichen Nanosabhange bei Gra- discha ein schönes Paar in den Morgenstunden in Begattung gefangen. Pyralis Netricalis H. Im Juni bei Costa einige Männer auf einer Hut- weide !n den Vormittagsstunden gefangen. Mercyna Polinatis S. V. Im Mai bei der alten Burg Wippach und dem südlichen Nanosabhange, auch hinter Oberfeld angetroffen. Atralis H. Im Mai bis Ende Juni auf dem südlichen Nanosabhang, Vor- und Nachmittags bei Sonnenschein um Steingerölle geflogen. Botlys Fascialis H. Den 18, Juni hinter Oberfeld einen Mann in den Mer- genstunden in einer grasreichen Podere gefangen. Quadripunetatis S. V. Den 14. Juni auf den südlichen Nanosabhän- gen ober Gradischa einen Mann in der Mittagsstunde gefangen, wobei er die Eigenschaft hatte, sich stets an der Unterseite des Blaltes anzusetzen, wesswegen ich ihu mehrmals aufscheuchen musste, elıe ich ihn erhielt. Octomaculatis L_ Im Mai bei Oberfeld auch in der alten Burg Wip- pach in den Vormittagsstunden bei Sonnenschein um Sträucher gelogen. 5 2 Anguinalis H. Im Mai und Juni auf dem Nanosabhange Einige um Steingerölle gefangen. Cingulalis L. Im Mai und Juni, durch das ganze Thal verbreitet, so- wohl in der Ebene wie auf Berglelhnen. Fuscatalis Tr. Mitte Juni bei Oberfeld und auf dem Nanosabhange auf Grasplätzen, wo es etwas feucht war, in den Vormittagsstun- den geflogen; der Flug ist sehr schnell und hüpfei:d. Punicealis S. V. Im Juni durch das gauze Thal verbreitet, ebenfalls in Thälern, Berglehnen und auf den Kouker-Alpen, in den Vor- mittags- und Nachmittagsstunden bei Sonnenschein, hauptsächlich um Mentha sylvestris gelogen. Ostrinalis H. S. 107. Anfangs Mai und Ende Juui auf Bergabhäugen, Hutweiden und in jungen grasreichen Gebüschen geflogen. Purpuralis L. Eude Juni auf dem Nanosabhange und bei der alten Burg Wippach bei Sonnenschein geflogen. Cespitalis S. V. Im Mai und Juni durch das ganze Thal verbreitet, so- wohl unter als auf dem Nauos, Kouk und Tschaun,. Aenealis H. Im Juni bei Slab auf Wiesen geflogen. Aeruginalis H. Im Juni nur auf dem südlichen Nanosabhange bei Gra- discha gefunden, Margaritalis S. V. Im Juni auf Huthweiden bei Haidenschaft Einige gefangen. Forficalis L. Im Juni bei Oberfeld und Trilleck Einige an Mauern gefangen. Sticticalis L. Bei Wippach Ende Juni auf Huthweiden und Kleestop- peln geflogen. i Cinctalis Tr. Im Juni bei Wippach auf Berglehnen angetroffen. Flavalis S.V.Im Juni bei Lokavitz um Gebüschränder Einige gefangen. Pandalis H. Anfaugs Mai bis im Juni bei Wippach auf Wiesen nicht sellen gewesen; auch auf dem Nanos fand ich Einige in der Buchenregion. Verticalis L. Ende Juni in der ganzen Gegend au Gräben. Hecken, Waldrändern nicht selten. Aurantiacalis F. R. Den 11. Juni, in den Vormittagsstunden auf dem Nanosabhange ober Gradischa zwei Männer gefangen, dann kei- nen mehr zu Gesicht bekommen. Ich fand diesen seltenen Züns- ler auch in Croatien, Dalmatien und am Fusse des Olymps bei Brussa, aber stets selten. Urtiealis L. Ende Juni um Zaunhecken in der Wippacher Gegend nicht selten gewesen. Limbalis S. V. Fand ich Eude Juni in einer Podere hinter Gradischa die Raupe häufig, ich nalım sie mit nach Wien und erhielt im Monate August die Schmetterlinge; sehr viele waren voneinem 573 Ophion angestochen, welche sich erst Ende August und Anfangs September entwickelten. Süacealis H. Ende Juni. Einige hinter Oberfeld Abends an Gräben, um Zäune gefaugen. Sanguinalis H. Im Juni bei der alten Wippacher Burg wud auf dem Nanosabhauge ober Gradischa geflogen; so viel ich deren auf- fing, war kein einziger Virginalis darunter. Olivalis S. V. Mitte Juni auf dem Kouk Einige am Rande eines Wäldchens gefangen, Fulvalis H. Ende Juni bei Wippach aus Doruhecken gescheucht. Ferruginalis H. Anfangs Mai bei Oberfeld wie vorige. Sericealis S. V. Im Juni iu jungen Gebüschen bei Oberfeld und Haidenschaft. Croceatis H. Im Juni auf dem Nanosabhange, bei Oberfeld und Haidenschaft. Fuscalis S. V. Mitte Mai bei Oberfeld in grasreichen Gebüschen an- getroffen. Tenuiatis Mihi. Mitte Juni auf dem Nanosabhange Einige gefangen ; diese Art fing ich auch in Dalmatien auf dem Berge Moute mariano bei Spalato, und bei Brussa auf den Anhöhen ober dem Badeovrte. Verbascalis S. V. Im Juni hinter Oberfeld auf einer Wiese Einige gefangen. Rubiginalis H. Im Juni hinter Oberfeld, und bei Gradischa in Gebü- schen angetroffen. Politatis S. V. Ende Juni bei Gradischa auf dem Nanosabhange Einige gefangen. Sophiatis F. Den ganzen Juni auf dem Nanosahhange an Felsenwän- den und Steinen, ebenso am Kouk und Tschaun. Die Falter sind blauer und grösser als die hiesigen, welche in den Alpenge- genden vorkommen, CUynaeda Dentalis H. Ende Juni ober Gradischa in Poderen angetroffen. Stenopterys Hybridalis H. Vom Aufang Mai bis Eude Juni in der ganzen Gegend bis Görz sowohl im Thale als auf Anhöhen und auf den Alpen häufig angetroffen. Mitopoda Punctalis F. Den 27. Juni bei Oberfeld einen Manu aus einer Doruhecke gescheucht. Goniogramma Literalis L. Im Mai auf Wiesen und Hutweiden geflogen. Nymphaula Potamogalis L. Im Juni auf den Sumpfwiesen von Slapp häufig. Agrotera Nemoralis Schr. Mitte Mai bei Gradischa in einem kleinen Wäldchen, wo viele Kornelkirschen stauden ; heraus gescheucht. Er hat auch die Gewohnheit sich unter das Blatt zu setzen und den Körper in die Höhe nach rückwärts zu richten. IV, Dddd 574 Chorewltes Inicisalis Tr. Ende Juni bei Wippach, Stoll und Haiden- schaft, auf Brombeerblüthen in der Mittagszeit geflogen. Alternalis Tr. Im Juni überall um Wippach, im Thale auf Anhöhen, auch auf dem Nanos und Kouk angetroffen. Dolosalis F. R. Mitte Juni hei Gradischa zwei Männer gefangen; er kommt auch in Klein-Asien bei Brussa vor. Heteroyena Testudiana H. Ende Juni hinter Oberfeld von jungen Eichen abgeklopft. s Earias Clorana S. V. Im Mai um Wippach von Weiden gescheucht. Sarrothrips Revayana Var. Undulana H. Anfangs Mai bei Gradischa ein Weib von einer Eiche gescheucht. Teras Abildgaardana Fab. Mitte Jun: bei Wippach und Oberfeld und Haidenschaft aus Weissdornhecken gescheucht. Permutatana F. R. Juni bei Wippach und Slapp, auch aus Weissdorn- hecken gescheucht. Asperana S. V. Anfangs Mai hinter Oberfeld von Eichen gescheucht. Amphysa Gerningana S. V. Ende Juni auf dem südlichen Nanosab- hange, und auf den Kouker-Alpenwiesen nicht selten gewesen. Oenectra Pilleriana S. V. Im Juni um Wippach, Haideuschaft und Heil.-Kreuz angetroffen. Die Raupe ist, wo sie vorkomnit, auf allen erdenklichen Pflanzen zu finden; am wenigsten fand ich sie auf dem Weinstocke. ? Tortris Ameriana L. Im Mai um Wippach aus Eichengebüsch gescheucht. Xylosteana Cl. Im Juni um. Wippach aus verschiedenen Sträuchern gescheucht. Laevigana S. V. Iın Juni in der ganzen Gegend um Wippach, auch auf dem Nanos um alle Dornhecken Abends geflogen. Cinnamomeana Tr. Anfangs Juni einen Mann bei Haidenschaft gefangen. Diversana H. Im Juni bei Wippach aus Hecken gescheucht. Dumicolana L. Mitte Juni bei Gradischa und Oberfeld auf Hedera, auch in Brussa, Dalmatien, Croatien und Toscana fand ich den Falter stets auf Hedera. Bei Ardenza, unweit von Livorno fand ich Raupen und Puppen auf der gleichen Pflanze ; ich weiss nur noch, dass die Raupe grün war. Wird der Falter aufge- scheucht, so Kriecht er immer an die schattigen -Stellen und meist unter die Blätter. Pronubana H. Ende Juni bei Trilleck ein Weib auf einem Ahorn- strauch sitzend angetroffen. Viridana L. Im Juni zu Tausenden in dem ganzen Thale um Eichen in den Morgen- und Abendstanden, wie Bienen schwärmend. Klugiana F. R. Anfangs Mai auf dem Nanos, die Raupe auf Paeonia rosea erwachsen gefunden. Die Beschreibung von ihr ist in F. v. Roeslerstamm'’s Beiträgenzu finden, von Hrn, Schmidt in Laibach mitgetheilt, welcher der Entdecker dieses schünen 5375 Wicklers ist. Kein Kleinschmetterling braucht so viel Vorsicht im Spaunen wie dieser, da die Beschuppung äusserst leicht ver- letzt wird. Loefflingiana L. Eude Mai häufig in der gauzen Gegend um Eichen angetroffen. Var. Ectypana H. 190. Eben auch zu dieser Zeit um Eichen gefun- den, aber selten. Bergmanniana I. Ende Juni bei Wippach auf wilden Rosen Einige gefangen, bei uns erscheint der Wickler im Juli, und auf den Alpen im August. Couwayana F. (Hoffmannseygana.) Ende Juni bei Oberfeld Einige um Ahorn angetroffen. Holmiana L. Im Juni nicht selten um Wippach auf Weissdornsträu- chern angetroffen. Consimilana H. Im Juni bei Oberfeld, Haidenschaft und Lokavitz aus Hecken gescheucht. Strigana H. Anfangs Mai bis Ende Juni auf Berglelmen bei Wip- pach, am Fusse des Kouk und Tschaun nicht selten» Viburnana S. V. Bei Oberfeld im Juni auf einer grasreichen Berg- lehne einige Mäuner gefangen. Ochreana 8. V. Im Juni bei der Wippacher Burg, bei Oberfeld und - Haidenschaft auf grasreichen Plätzen angetroffen. Die Raupe “ist im April und Mai auf verschiedenen niedern Pflanzen zu fin- den, am liebsten frisst sie Pulsatilla. R Rusticana Tr. Aufaugs Mai bei Wippach auf Wiesen und Berglehneu auch auf dem Nanos angetroffen. Rosetana H. Im Mai bei Wippach auf Wiesen und auf ziemlich trockenen Bachufern, in den Morgen- und Abeudstunden gefunden. Grotiana F. Ende Juni bei Gradischa aus Hecken gescheucht. Cinctana S. V. Anfangs Mai auf der steinigen Berglehne bei der al- ten Wippacher Burg angetroffen. Artificana F. R. Im Juni um Wippach einzeln auf Brombeerhecken. Tesserana S. V. Mai und Juni in, der sämmtlichen Umgebung von Wippach und Görz zu finden, Xanthosetia Zoeygana L. Im Juni um Wippach und Haidenschaft auf Hutweiden,„ Wiesen und Berglehnen angetroffen. Aphelia Pratana H. Mitte Juni auf den Alpenwiesen des Kouk an- getroffen, Argyrolepia Baumanniana S. V. Im Mai und Juni in dem ganzen Thale, auf Wieseu, Hutweiden , Berglehnen, auch auf dem Na- nos gefunden. Dadd* 576 Rubigana F, Im Juni bei Wippach auf den Wiesen in jungen Gebü- schen, wie auch auf dem südlichen Nauosabhange in grasrei- reichen Poderen gefunden. Trachysmia Riygana Sodf. Im Mai bei der alten Wippacher Burg, Oberfeld und Sturi auf Hutweiden und Berglehnen nicht selten gewesen. Coccy&x& Zephyrana Tr. Im Mai und Juni in der ganzen Gegend. auf Wiesen, Berglehuen und steinigen Anhöhen angetroffen. Cochylis Callosana Mihi, Bei Gradischa im Juni in einem Podere ge- funden; der Wickler kommt spät Abends bei Windstille zum Vorschein, läuft an den -Grasstengeln hinauf und bleibt einige Zeit da sitzen; dann erst fliegt er weiter. Smeathmanniana F. Im Mai Einige hinter Oberfeld auf einer Hut- weide gefangen. e Tischerana F. R. Mitte Juni kinter Oberfeld in einem grasreichen Po- dere angetroffen. Rubellana H. Anfangs Mai bei der alten Wippacher Burg um Steine geflogen. Roserana Tr. Im Mai bei Wippach einzeln aus Hecken um Weingär- ten gescheucht. Manniana Tr. Im Mai bei Wippach und Haidenschaft au den Stras- sengräben Abends gefangen. Dubitana H. Im Juni bei Gradischa auf dem Nanosabhange Einige gefangen. Purgatana Tr. Im Mai bei Wippach auf Berglehnen um Disteln schon Nachmittags, doch mehr in den Abendstunden geflogen. Schreibersiana Fröl. Den 12. Mai an der Strasse von Wippach bis Maria-Au auf Ulmen in den Abendstunden geflogen, sie schwärm- ten von fünf bis ungefähr sechs Uhr Abends, dann waren keine mehr zu sehen. Phtheochroa Rugosuna H. Im Mai bei Oberfeld ein verflogenes Weib von einem Dornstrauche abgeklopft. Penthina Serviliana D. Aufangs Mai einen Mann bei Wippach auf einer Wiese gefangen. Pruniana H. Ende Juni um Schlehenhecken in der ganzen Gegend nicht selten gewesen. Pruneticolana Zell. Anfangs Mai bei Gradischa Einige aus Dorn- hecken gescheucht, war selten. In Toskana bei Livorno fand ich den Wickler sehr häufig um Dornhecken. Varieyana S. V. Im Juni in der sämmtlichen Umgehung von Wippach, wo wilde Rosen standen, auch auf dem Kouk fand ich den Wickler. Gentianana H. Im Mai auf dem südlichen Nanosabhauge, um Distelu gefangen. 877 Botrana S. V. (Vitiosana Jacq,) Im Mai bei Wippach an Hecken und Zäunen um Weingärten in Menge angetroffen. Salicana S. V. Im Juni bei Wippach Einige um Weiden gefangen. Cynosbana Tr. Im Juni in dem gauzen Thale von Wippach bis Görz auch auf Bergen um Doruhecken vorkommend. Roborana S. V. Ende Juni bei Gradischa und Haidenschaft Einige aus wilden Rosenhecken gescheucht Um Wien erscheint der Wickler im Juli und August; die Raupe lebt auf wilden Rosen. Suffusana Khl. Ende Juni bei Wippach um Weissdornhecken ange- troffen; worauf auch die Raupe lebt. Ocellana S. V. Im Juni bei Wippach und Stoll Einige um Schlehen- hecken gefangen. In Böhmen fand ich die Raupe auf Obst-, meistens Aepfel-, selten auf Pilaumenbäumen. Paedisca Scutulana S. V. Ende Juni auf dem Nanosahbhange ober Gra- discha um Disteln Einige gefangen. Die Raupe lebt im Mark der Disteln. Brunnichiana S. V. Im Mai hinter Oberfeld auf Huflattig getroffen. Cirsiana Zi. Im Juni auf dem Kouk und Nanos auf Disteln einzeln . gefunden. Delitana F. R. Im Mai und Juni auf Berghutweiden und in jungen Gebüschen hei Wippach, Oberfeld und Haidenschaft; die Wickler sind grösser und dunkler gefärbt als die hiesigen. Die Raupe lebt auf Doryenium. Es gibt zwei Generationen, wo die zwei- ten Falter im August und September erscheinen. Cuphana Tis. Anfangs Mai um Wippach auf Wiesen, Hutweiden und Berglehnen nicht selten gewesen, das Weib ist sehr träge, und erscheint gegen den Abend bei Windstille, wo danı die Männer schwärmen um diese aufzusuchen. Kochiana H. S. Mitte Mai in einem Podere auf dem südlichen Na- nosabhange ober Gradischa Einige gefangen; er ist weit ver- breitet; kommt um Wien, Fiume, Spalato bei Livorno und bei Brussa vor; aber stets nur einzeln und gehört zu den Sel- tenheiten. Parmatana E. R. Im Juni auf den Abhängen des Kouk, bloss die Raupen auf Haselstauden angetroffen. Phoxopteryx Lanceolana H. Im Mai um Wippach und dessen Um- gebung anf den Wiesen nicht selten gewesen, er lliegt auch wie bei uns in den Morgen- und Abendstunden. Fluctigerana F. R. Im Juni auf dem Nanos ober der Buchenregion Einige gefangen. Comptana Fröl, Anfangs Mai auf den Bergen bei der alten Burg Wippach auf Globularia geflogen. Badiana S. V. Mitte Juni auf dem Kouk Einige an Waldsäumen gefangen. 578 Siculana H. Anfangs Mai und Ende Juni durch das ganze Wippacher Thal verbreitet, er kommt sowohl auf Wiesen, Hutweiden und auf den hohen Bergen überall um Hecken und Gebüschen vor. Die Raupe lebt auf niedern Pflanzen und Sträuchern. Es gibt auch von ihm zwei Generationen. Mitterpacheriana S. V. Im Juni hinter Oberfeld und deren Poderen aus Jungen Eichengebüschen gescheucht. Die Naturgeschichte machte Herr Fischer von Roeslerstamm bekannt. ' Achatana S. V. Ende Juni in der Umgebung von Wippach und Cer- nitza um Weissdorn- und Schlehenheckeu. Die Raupe ist im Mai häufig auf Weissdornsträuchern zu finden. Aspis Uddmanniana L. Die Raupe ist im Mai in der ganzen Umgebung von Wippach auf Brombeerhecken zu finden. Der Wickler er- scheint im Juni bis Juli. Sericoris Lacunana S. V. Im Juni nicht selten auf Wiesen, in Hecken an Bachufern wie auf Berglehnen und grasreichen Poderen um Wippach angetroffen. Urticana H. Mai und Juni. Auch nicht selten au Strassengräben, Waldsäumen um Nesseln in der Wippacher Gegend. Conchana H. Im Juni bei Wippach an Bachufern aus Hecken ge- scheucht; auch auf Wiesen und Hutweiden geflogen. Striana S. V. Anfangs Mai um Wippach auf Wiesen und Hutweiden Abends die Männer geflogen, die Weiber kommen später als die Mäuner zum Vorschein. Rurestrana F. R. Im Juni bei Oberfeld und Haidenschaft auf gras- reichen Hutweiden und Berglehnen. Micana H. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa um Gerölle auf Pflauzen des Abends geflogen. Sie haben mehr Bleilinien auf den Vorderflügeln als diejenigen welche in Oesterreich auf den Alpen vorkommen. Cespitana H. Im Mai und Juni um Wippach und in der ganzen Ge- gend, sowohl auf Wiesen, Berglehnen als auf Alpen gar nicht selten. Flavipalpana F. R. i. l. Ende Juni bei Oberfeld, und dem Nanosab- hange bei Gradischa, auf Pflanzen angetroffen. Orthotaenia Trifoliana H. Im Juni bei Haidenschaft Einige an den Strassengräben auf Klee gefunden. Zhyacionia Hastiana H. Ende Juni hinter Oberfeld in dem grasreichen Podere ein Weib gefangen. Carpocapsa Splendana H. Im Juni bei Oberfeld auf Eichen Einige gefaugen. Pomonana L. Im Mai in Wippach an Häusern sitzend angetroffen. Arcuana L. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange um Brombeeren gefangen. 579 Woeberiana S. V. Ende Juni zwei Stück bei Gradischa an Apriko- senbäumen angetroflen. Grapholitha Hohenwartiana S. V. Im Juni bei Oberfeld, Haidenschaft und Cernitza um Beifuss geflogen. Jaceana Z1\l. Im Juni hinter Oberfeld au einer grasreichen Lehne auf Centaureen geflogen. Aspidiscana H. Im Mai auf dem Nanosabhange und bei Oberfeld, Sanct Veit auf Berglehnen angetroffen. Coecimaculana H. Eude Juni bei Maria-Au, auf Huthweideplätzen. Hypericana H. Eude Juni in der ganzen Umgebung auf Berglehnen und grasreichen Buschplätzen, auch auf dem Kouk um Hyperi- cum Abends geflogen. \ Zachana Tr. Im Mai und Juni überall um Wippach auf Wiesen und Hutweiden angetroffen. Tenebrosana F. R. Ende Juni auf dem südlichen Nauosabhange, bei Sturia und Czernitza um Disteln angetroffen, Germana Fröl. Aufangs Mai bei Wippach an den Ufern des ausge- trockneten Baches und auf trockenen Wiesen, bei Sonnenunter- gang auf Gras geflogen. Coccana F.R. Mitte Mai hinter Oberfeld auf der nassen Bergseite um Huflatig Einige gefangen. Augustana H. Ende Juni bei Haidenschaft bei Wollweiden Einige gefangen. Plumbatana Z. Anfangs Mai auf dem Nanos um Eichen geflogen. Loderana Tr. Im Mai bei Wippach ebenfalls Einige um Schlehen- hecken geflogen. Jungiana Fröl. Im Juni auf dem Kouk um Disteln angetroffen, Coroniltana Z. Im Juni auf dem Nanosabhange ober Gradischa in Jungem Gebüsche geflogen. Succedana Fröl. Im Mai und Juni nicht selten in der ganzen Ge- gend um Wippach, auf Hutweiden, Berglehnen und Bergen auf Globularia geflogen. Gundiana H. Aufaugs Mai bei Wippach in den Vormitiagstunden um Dornhecken bei Sonnenschein. Rhediana Tr. Im Mai hei Wippach um Weissdornhecken einzeln gefunden. Funebrana Tr. Den 12. Mai bei Wippach aus Weissdornhecken gescheucht. Hoedya Festivana H. Ende Juni hinter Oberfeld in einem Podere, einige von jungen Eichen gescheucht. Seiaphila Hybridana H. Bei Oberfeld von jungen Eichen; auch aufdem Nanos angetroffen. Incertana Tr. Im Mai bei Wippach aus Zaunhecken gescheucht. t ‘ 580 Virgaureana Tr. Im Junibei Gradischa in einem Podere auf Sträuchern. Wahlbomiana L. Im Juni in der Wippacher Gegend nicht selten ge- gewesen. Abrasana F. R. Im Juni bei Wippach und Haidenschaft um Ulmen- gebüsche nicht gar selten. Nubilana H. Im Juni auf Schlehenheckeun nicht selten bei Wippach, Slapp, auch auf dem Kouk angetroffen. Oxyacanthana Mihi. Ende Juni bei Gradischa, und bei der alten Wippacher Burg aus Weissdornstäuchern geschencht. Die Raupe lebt in zusammengesponnenen Weissdornblättern im Mai. Musculana H. Im Juni bei Cernitza und Haidenschaft aus Gebüschen aufgejagt. Cramıbus Malacellus D. Den 9. Mai gleich bei Wippach in einem Wein- garten Ein Stück gefangen. In der Mitte Juni fing meine Frau bei Gradischa ein Stück, welches abgeflogen war, sonst war in der ganzen Gegend keiner mehr zu sehen, Dumetellus H. Im Mai in der alten Burg Wippach, bei Oberfeld und dem Nanos und Kouk nicht selten. Pratorum F. Im Mai und Juni in dem ganzen Thale von St. Veit bis Heil.-Kreuz, auf dem Nanos, Kouk und Tschaun häufig vorkommend. Lucellus H. S. Mitte Mai bei Gradischa das erste Stück gefangen, gegen Ende Mai und Anfangs Juni fand ich mehrere auf dem Nanosabhange bei Gradischa, dann Einige auf den Hutweiden bei Langenfeld und selbst Ende Juni auf der zweiten Elage des Nanos, bei der Alpenhütte Lippe. Die Weiber sind träge und waren viel seltener als die Männer, woran wohl der steile Wind Schuld war; denn sie kamen nur bei gänzlicher Wind- stille zum Vorschein. Ich hielt ihn für den von mir schon lange gesuchten Nemorellus H., allein der Vergleich mit der guten Abbildung von H. zeigte, dass er es nicht war. Freund Le- derer erhielt einige von Herrn Stentz, welcher selbe aus Ti- rol mitbrachte. Pascuellus L. Im Mai und Juni in der ganzen Gegend verbreitet, so- wohl im Thale als auf den Bergen ; auf Wiesen, Hutweiden etc. Falsellus S. V. Ende Juni bei Wippach an Weingärten, Mauern Einige angetroffen. Culmellus L. Im Juni bei Gradischa und auf den Hutweiden bei Slapp. Hortuellus. Anfangs Juni fand ich ihn auf dem Nanosabhange ober Gradischa in Poderen. Cerusellus S. V. Ende Juni oben bei Trilleck und Zoll Einige an Wiesenrändern gefangen. Saxonellus Zk. Ende Juni auf dem Nanosabhange ober Gradischa einen Mann gefangen, seine Flugzeit ist erst der Juli. 581 Chrysonuchellus Sco p. Anfangs bis Ende Mai in der ganzen Gegend verbreitet, am häufigsten fand ich ihn bei der alten Burg Wip- pach und bei Lokavitz. ' Cassentiniellus Mihi. Ende Juni bei Wippach, Oberfeld und Hai- denschaft auf grasreichen Hutweiden und Wiesenrändern. Rorellus L. Aufaugs Mai bis Ende Juni nicht selten in der ganzen Gegend auf Hutweiden, Wiesen, Berglehnen, auch auf den Al- pen angetroffen. Inquinatellus S. V. Eude Juni um Wippach auf Hutweiden, und in Poderen nicht selten. Luteeltus S. V. Ende Juni bei Langenfeld, Oberfeld und bei Gra- discha auf Berglehnen einige Männer gefangen, bei Cernilza faud ich ein frisch ausgekrochenes Weib. Perlellus Scop. Im Juni auf dem Nanosabhange bei Gradischa, bei St. Veit und Haidenschaft auf Berglehnen und auf Wiesenrän- dern gegen Abend gellogen. Eudorea Ochrealis S. V. Im Juni hei Wippach, Semona und Sturia aus Doruhecken gescheucht- auch auf der ersten Etage des Na- nos fand ich einige um junges Buchengehüsch. Perptexelta F. R. Eude Juni bei Gradischa an den Felsenwänden des Nanos, und an den Felsen bei Fuceine einzelu angetroffen, his jetzt fand ich sie nurum Wippach und hei Hrast in Croatien. Mercurella L. Im Juni einige bei Gradischa am Nanos an Steinen und Felsen angetroffen. Galleria Melonella L. Im Mai bei Oberfeld an einem Gebäude zwei Stück gefaugen ; es waren Bienenstöcke in der Nähe. Aphonia Colonella L. Im Juni bei Gradischa einige aus Ahornhecken gescheucht. Semnia Punctella Tr. Ende Juni bei Ober- und Langenfeld auf Hut- weiden um Disteln einige gefangen, Ephestia Elutella H. Im Mai und Juni um Wippach, in Gebäuden, an Mauern, auch aus Hecken gescheucht. Interpunctella MH. In Wippach iu dem Zimmer, wo ich wohnte, auch in der Hausflur an Wänden sitzend zu finden; sie ist den Schmetterlingen sehr nachtheilig, indem sie die Eier auf selbe, wenn sie noch auf den Spaunbrettern sind, absetzt, und dann de- ren Räupcheu, wenn die Falter dicht gepackt in der Schachtel stecken, viel Schaden verursachen. IV. z Eeee 582 Homoeosoma Nebulella S. V. Bei Haidenschaft im Juni auf Hutwei- den einzeln angetroffen. Nimbella Z. Im Mai bei Wippach, Gradischa, Slapp und Heil.- Kreuz aus Dornhecken gescheucht. Sinuella F, Im Juni durch das ganze Thal, auf Hutweiden und Berg- lehnen angetroffen. Acrobasis Consociella H. Im Juni hinter Oberfeld in den grasreichen Poderen um junge Eichen angetroffen. Trachonites Cristella H. Mai bei Langenfeld ein Weib aus einer Weissdornhecke gescheucht. Cryptoblabes Rutilella F. R. Im Mai bei Wippach einige an einer alten Mauer gefangen. Myelois RosellaScop. Im Juni hinter Oberfeld in einem grasreichen Podere, wie auch auf dem südlichen Nanosablange bei Gra- discha gefunden, sie waren alle schön roth» Cirrigerella Zk. Ende Juni auch hinter Oberfeld in dem Podere einige gefangen. Diese Art ist stets selten zu finden. Legatella Hb. Im Juni bei Cernitza aus Dornhecken Einige gescheucht, waren aber abgeflogen. Suavella Zk. Im Juni nach der Strasse nach Maria-Au, und bei Se- mona aus Schlehenhecken gescheucht ; sie scheint dort nicht gar selten zu sein, da ich auf den Schlehensträuchern häufig die Raupenschläuche fand. Tetricella S. V. Im Mai bei Gradischa einige aus Hecken gescheucht. Hypochalcia Melanella Tr. Im Juni auf dem Nanosabhauge ober Gra- discha, daun bei Oberfeld, Lokavitz uud Heil.-Kreuz auf Berg- lehnen angetroffen. & Ahenella S. V. Im Mai einige in der alten Burg Wippach gefangen. Diynella Hb. Im Juni bei Oberfeld ein verflogenes Weib gefangen, Ancylosis Dilutela Tr. Anfangs Mai und Ende Juni auf den Nanosab- hängen und auf Hutweiden am Kouk in vielen Abänderungen gefangen. Die erwachsenen Raupen fand ich Anfangs Juni auf Globularia in zusammengesponnenen Blättern. Nephopteryx Similella Zk. Ende Mai auf dem Nanos einen Mann gefangen. 583 Roborella S. V. Eude Juni bei Slapp an einer Eiche einen Mann gefunden. Pempelia Zinckenella Tr. Im Juni bei Sturia einige auf Hutweiden gefangen. Carnella L. Im Juni nicht selten in der ganzen Gegend; einige fund ich, welche ganz grau schillerten. Obductella F. R. Im Juni bei Gradischa bloss die Raupen angetroffen. Sororiella Z. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange ober Gra- discha einen Mann gefangen. Ornatelta S. V. Im Juni auf Hutweiden nicht selten gewesen. Subornatella D. Im Juni auf dem Nanosabhange auf den Hutweiden ober Oberfeld um Budaine nicht gar selten gewesen, die Raupe faud ich in zusammengezogenen Blättern der Globularia; es sind Raupen, Puppen und Falter zu gleicher Zeit. Adornatella Tr. Im Juni ebenfalls auf Hutweiden, Poderen und Berg- lehuen, auch auf den Alpenwiesen des Kouk fand ich sie. Palumbetlla S. V. Im Mai und Juni auf dem Nanosabhange, wie auch oben auf der ersten Etage, dann bei Langenfeld, Sturia, Heil.- Kreuz auf Hutweiden nicht gar selten angetroffen. Talaeporia Pseudobombycella H. Im Mai bei Grädischa einige um Junge Buchen gefangen. Euplocamus Fuesslinellus Sulz. Im Juni auf dem Nanos in den Vor- mittagsstunden in Buchengebüsch geflogen ; ihr Flug ist hüpfend. Tinea Imella H. Im Mai bei Oberfeld einzeln um Hecken geflogen. Rusticella. Im Juni bei Gradischa an einer Mauer ein Weih gefunden. Tapetiella L. Im Juni in Wippach im Zimmer zwei Stück gefangen. Granella Hb. Im Mai Abends um Mauern gellogen. Peltionella L. Im Juni in Gebäuden und Zimmern in Wippach gefunden. Lampronia Variella F. R. Im Juni auf dem Nauos um Hecken gefangen. Incurvaria Masculella S. V. Anfangs Juni bei Oberfeld, Haidenschaft etc. nicht selten um Dornhecken geflogen. Flavicostella F. R. Im Mai aufdem Nanos einige aufBuchen gefangen. Vehlmanniella Tr. Im Juni bei Wippach am Bache um Hecken und Nesseln. Micropterys Altionella F. Im Mai um Buchen auf dem Nanos in den Morgenstunden geflogen. j Nemophora Swammerdammella L. Im Mai nicht selten in der ganzen Gegend, sowohl im Thale, als auch aufdem Nanos um Gebüsche bei Sonnenschein geflogen. Eeee* 584 Pilulella H. Im Juni auf dem Nanos und dem Kouk um Tannen und in Fichteuwäldern nicht gar selten gewesen. Actela Fibulella S. V. Im Mai bei Wippach, Oberfeld, Lokavitz, Maria- Au auf Veronica-Blüthen nicht selten. Sulzeriella H. Im Mai bei Semona um Brombeerhecken in den Vor- und Nachmittagsstunden bei Sonnenschein geschwärmt. Viridella Scop. Im Mai bei Wippach, Haidenschaft, auch auf dem Nanos in den Morgen- und Abendstunden um Laubgebüsche und Hecken geflogen. Nemalteis Acrosellus F. R. Anfangs Juni am Nanosabhange hinter Gra- discha in einem Podere auf Blumen. geflogen. Barbatellus Z. Mitte Mai auf dem südlichen Nanosabhauge einige gefangen. Plutella Xylostella L. Von Anfang Mai bis Ende Ende Juni in dem ganzen Thale, auch bei Görz nicht seiten. Sie ist wohl durch ganz Europa verhreitet, erscheint sowohl im Niveau des Mee- res, wie in allen Abstufungen der Gebirge bis in die, höchsten Alpen, ich traf sie auch in Asien auf dem bythinischen Olymp hei Brussa im Juni und Juli in Menge. Porrectella L. Bei Wippach im Juni, um Gemüsegärten, wie auch in der alten Burg Wippach faud ich einige. Hufnageliella Z\l. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosabhange, bei Gradischa in den Nachmittagsstunden, bei gäuzlicher Wind- stille und Sonnenschein auf Grasspitzen und auch an Steinen gefangen; sie war sehr selten, welches wohl dem immerwäh- renden Winde zur Last fällt, der während meines Aufenthaltes da herrschte. Silvella L. Im Juni bei Fuceine einige von Eichen gescheucht. Persicella S. V. Ende Juni bei Gradischa ein Weib-an einem Kirsch- baum gefunden. Ypsolophus Lemniscellus F. R. Eude Juni bei der alten Burg Wip- pach und bei Langenfeld auf Globularia. Marginellus E. Ende Juni, auf der zweiten Etage des Nanos bei der Alpenhütte Lippe einige um Weachholder gefaugen , ngrput ich auch noch Raupen im Gespinnste fand. Stilacellus Hb, Im Juni, hinter Oberfeld in den Poderen. Fasciellus H. Im Juni durch das gauze Thal verbreitet und in allen Dornhecken angetroffen. _Striatelius S. V. Im Juni bei Gradischa und Slapp Abends auf Dol- denblüthen geflogen. 585 Maecrochila Binotellus F.R. Im Mai bei Oberfeld und Trilleck "einige auf Wiesenrändern Abends erbeutet. Anarsia Spartiella Schr. Ende Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei der Kapelle St. Nicolaus zwei Stück gefangen. Amchinia Monostictela Kllr. Im Mai und Juni in dem ganzen Thale und bis Görz hinab, auf allen Hutweiden, Berglehnen, sogar auf dem Kouk angetroffen, Pungitiela Z1il. Im Mai auf der ersten Etage des Nauos, auch auf dem Kouk noch im Juni angetroffen , die Weiber sind schwer zu bekommen , da sie nur bei gänzlicher Windstille hervor- kommen; diese Art fand ich zuerst den 8. Juni 1849 in Istrien auf dem Monte maggiore; sonst habe ich sie noch nirgends angetroffen. Argentistrigella mihi. Diese Schabe hat die Grösse und Gestalt wie Anch. Aristella Lin., für welche ich sie auch in Wippach hielt; jedoch bei. dem Vergleich fand ich, dass sie weder Aristella, noch die nahe verwandte Schlaegeriella Zell. ist. Der Mann hat dieselbe Färbung wie Aristella, indem diese eben so dunkelbraungelb vorkommt, der weisse «länzende silberne Streifen in der Mitte der Vorderllügel ist sehr zart, beinahe gleich breit, bis zur Flügelspitze, wo er sehr fein bis durch die Fransen geht. Der weisse Vorderrand fehlt gänzlich und unter- scheidet diese Art gleich von beiden benannten. Hinterflügel, Körper, Beine, Brust, Kopf und Palpen sind gleich mit Aristella, nur das letzte feine Palpenglied ist kürzer, Die ganze Uuter- seite ist dunkler als hei Aristelta. Ich fing einen Mann den 25. Juni auf dem südlichen Nanosabhaug oberhalb Gradischa in den Vormittagsstunden, fand aber die folgenden Tage keine mehr; diese Art mag vielleicht erst im Juli ihre Flugzeit haben. Bicostella L. Aufaugs Juni auf dem Navos in dem jungen Buchen- wäldchen geflogen. Criella Ti. Mitte Juni, auf dem Nanosabhange ober Gradischa. Daphnelia S. V. Im Juni auf dem Kouk und Nanos die Raupe und einige Puppen gefunden. Berberidelta mihi. Im Juni bei Gradischa ein abgeflogenes Weib, von einem Berberisstrauch abgeklopft. Hypercallia Christiernella L. Im Juni auf der ersten Etage des Nanos, dann in den Poderen hinter Oberfeld nicht gar selten. Lypus Maurella. Im Juni bei Heiligenkreuz ein Weib gefangen, welches ziemlich verflogen war. 586 Oecophora Flavedinella F.R. Im Juni auf dem Nanosabhange ober Gradischa einen Manu gefangen, wo etwas Salvia officinalis stand. In Kroatien und Brussa fand ich die schwärzliche Raupe in zusammengesponnenen Blättern auf Salwia officinalis. , Leuwenhoekella S. V. Im Juni hinter Oberfeld und Haidenschaft ein- zeln auf Hutweiden. Nodosella mihi, Ende Mai auf dem südlichen Nanosahhange ober Gradischa in einem Podere einige „efangen; diese Art ist grösser als Leuwenhoekella, der Mann hat sehr dicke Fühler, das Weib hat die Fühler in der Mitte durch eine Haarwulst verdickt, welche der Leuwenhoekella mangelt; im Leben stehen diese Haare vom Schafte ab, dass es wie ein Wedel aussieht; nach dem Tode liegen die Haarschuppen an, und bilden diese Wulst. Die Farbe der Flügel, der Stand der Bleipusteln sind wie bei Leuwenhoekella. Ich entdeckte diese Art schon im Jahre 1346 in Toskana bei Pratovechio auf dem Monte falterone. Da ich dort nur Männer fand, so hielt ich sie für grosse Leuwenhoekella; ım Jahre 1849 fand ich mehrere Paare in Copula, wie auch einzelne Weiber in den Morgen- und Abend- stunden im Fiumaner Gebiete hinter dem Pulverthurme auf einer Berghutweide und erkannte, dass es eine eigene Art sei. Metzneriella Tr. Im Juni hinter Langenfeld ein Weib von einem wilden Rosenstrauch abgeklopft. Flavifrontella S. V. Im Juni auf dem Kouk auf Fichten an einem Waldsaume geflogen. Lacteella S. V. In Wippach im Zimmer einige gefangen. Die Raupe lebt von Sämereien, Mehl, Kleie etc. Mein Freund Fischer von Röslerstamm, der weltbekannte Microlepidopterologe, gab mir vor mehreren Jahren einen mit Insectennadeln besteckten Polster, welchen er mit feinem Gries gefüllt hatte, der von Sackraupen wimmelte, welche diese Schabe lieferten. Esperella H. Mitte Mai und Anfangs Juni auf dem Nanos in den Vor- mittagsstunden bei Sonnenschein um junge Buchen geflogen; das Weib hat unten den gelben Fleck am Hiuterkörper, oben ist der Körper ockergelb. Productella Al]. (Frankella Tr.) Ende Juni bei Oberfeld einige um Haselsträucher gefangen ; zudem auch ein Paar in Copula. Das Weib hat unten den Fleck kaum sichtbar und der Oberkörper ist so dunkel, wie der Rücken. Die Männer sind schwieriger zu unterscheiden, doch hat Productella schmälere Flügel als Esperella. Die Begattung beobachtete ich meistens in den Vor- miltagsstunden. al u Zn U EEE a en ee 587 Tabidella All. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange, auch bei Fuceine am Kouk, in den Nachmittag- und Abendstunden ge- flogen. In Copula fand ich sie meist nach Sonnenuntergang. Die ersten fand ich 1849 bei Fiume, daun bei Spalato und Brussa. Vagabundella Zell. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosah- hange ober Gradischa; dann bei Oberfeld, Locavitz und Heili- genkreuz auf Hutweiden und Berglehnen geflogen, sie ist weit verbreitet ; ich fand sie in Kroatien, Istrien, Dalmatien und in - Klein-Asien um Brussa. Gravatella Zil. Im Juni um Wippach auf Hutweiden ‚ Berglehnen, auf grasreichen Plätzen und in jungen Gebüschen. In Begattung faud ich sie meistens in den Nachmittagstunden an Grasstengeln. Aurifrontella H. Mitte Mai um Weissdornhecken bei Semona und Maria-Au in den Nachmittagsstunden gefangen. Die Räupe fand ich hier einmal in der Brigittenau auf Weissdorn. Knochella Fab. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa, St. Nicolaus, Langen- und Oberfeld, bei Haiden- schaft auf grasreichen Plätzen, und in Poderen meist an Gras- stengeln. In Begattung fand ich sie zu jeder Tageszeit. Das Weib sitzt ruhig an Grashalmen, und gewöhnlich umschwärmen es mehrere Männer. Phycidella Z. Im Juni einige an der Strasse nach Maria-Au aus Hecken gescheucht. Seythropia Crataegella L. Ende Juni einzeln bei Wippach um Schle- henhecken angetroffen, Steammerdamia Caerasiella H. Im Mai um Wippach um Schlehen- hecken geflogen. Compunctella F. R. Mitte Juni bei Locavitz einen Mann aus einer Hecke gescheucht. Im Jahre 1842 im Anfang Juli fing ich sie das erstemal in mehreren Exemplaren auf dem Semmering in einem Holzschlage um Brombeeren. Comptella H. Anfangs Mai hei Wippach am Bache einige aus Hecken gescheucht. Fponomeuta Sedeltus Ti. Im Jani bei Gradischa an einer Mauer mehrere angetroffen. Plumbeltus H. Im Juni bei Haidenschaft und Heiligenkreuz einige um Evonymus gefangen. Variabilis Z. Im Mai die Raupen häufig auf Schlehenhecken. Malinelltus Z. Eude Juni bei Gradischa auf Aepfelbäumen die Falter gefuuden, 588 Evonymellus S. V. Die Raupennester in Unzahl in der ganzen Gegend N - an Zaunhecken auf Evonymus angetroffen. . Padeltus Hyd. Bei Wippach und Slapp die Raupennester auf Prunus padus angetroffen. Psecadia Scalella Scop. Im Juni einige hinter Oberfeld in einem Podere au Baumstämmen gefunden. Echiella S. V. Im Mai bei Wippach und St. Veit an Mauern und Steinen gefunden. Signella H. Mai und Juni bei Wippach und Gradischa, auch bei Zoll und Heiligenkreuz an Mauern und Felsenwänden angetroffen. Flavianella Tr. Ende Juni einen Mann bei Locavitz an einem Gras- stengel gefangen. Diese Art gehört zu den grossen Seltenheiten und istdie Art, welche. Treitschke mit halben goldgelben Hin- terflügeln beschreibt ; das Weib, das er als ganz schwarzgrau be- schreibt, ist Chrysopyza Zil:, welche nicht so selten ist, und die ich in Begattung fand. Beide Geschlechter sind schwarzgrau. Sie kommt in Dalmatien, Toskana, auch in Klein-Asien bei Brussa vor. Depressaria Depunctella H. Ende Juni bei Langenfeld ein Stück von einer Eiche gescheucht; ihre Flugzeit ist der Juli und August. Aridella mihi. Mitte Juni bei Oberfeld einen Mann von Jungen Eichen gescheucht. Capreolella F, R. Anfangs Mai bei der alten Burg Wippach einige ganz verflogene Abends gefangen; sie erscheint schon im März und April. Characterella S. V. Mitte Mai bei Wippach einige au Mauern ange- troffen. Furvella Pod. Mitte Juni, auf dem südlichen Nanosabhange au Steinen gefunden. Peloritanella Z11. Anfangs Mai bei Oberfeld ein Weib aus einer Brombeerhecke gescheucht. Alstroemerella Tr. Ende Juni, bei Haidenschaft einige aus Clematis- Hecken gescheucht. Ferulae Z11? Die Raupe hinter Oberfeld und an dem südlichen Nauosabhange auf Pimpinella? im Mai gefunden. Die gezogenen Falter erschienen Mitte Juni. Obwohl die Raupen dort häufig waren, so fand ich im Freien doch keinen Falter. Dictamnella F. R. Die Raupe hinter Oberfeld in deren Poderen häufig auf Dictamnus angetroffen, Carcina Luticornella F. R. Ende Juni bei Lokavitz ein Stück gefangen. 589 Geleehia Denisella S. V. Mitte Mai bis Juni auf dem Nanos in der Buchenregion auf Grasplätzen in den Morgen- und Abendstunden geflogen; auch bei Oberfeld und Budaine war sie in Poderen zu finden. Tripunetella? S. V. Im Juni einzeln des Abends in Wippaeh an einer Mauer bei der ersten Mühle gefangen. Diese Art gleicht h ziemlich der Tripunctella, welche auf uusern Alpen vorkommt, nur sind die Flügel kürzer und stumpfer. Cinerella L. Im Mai und Juni, in dem ganzen Thale auf Berglehnen um junge Gebüsche angetroffen. Seintillella F. R. Im Juni auf dem. südlichen Nanosabhange aus Hecken gescheucht. Die Raupe lebt auf Doryenium. Subsequella H. Ende Juni bei Sturia einige von Schlehen abgeklopft. Lutatella Metz. Aufangs Mai bei der alten Burg Wippach zwei Stück gefangen, welche schon abgeflogen waren. Galtinelta Ti. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhauge bei Gradischa einige gefangen. Leucatella Li. Im Juni bei St. Veit und Gradischa um Schlehenhecken. Terrella H. Ende Juni in der Wippacher Gegend auf Hutweiden und Berglehnen nicht selten. Distinctella F. R. Ende Juni bei Oberfeld einige in einem Podere gefangen. Zebrella Ti. Im Juni, auf dem Kouk einige auf den Wiesen gefangen, Solutella F. R. Anfangs Mai, bei der alten Burg Wippach und bei Gradischa auf dem Navosablange. Eude Mai bei Gotschee auf Hutweiden. Apieistrigella F. R. Mitte Juni bei Haidenschaft und Heiligenkreuz um Gebüsch gefangen. Scriptella H. Im Mai. Bei Wippach, Oberfeld, Sturia, Slapp etc., um Dornhecken gefunden. . Nigrinoteta Zell. Ende Juni, Hinter Oberfeld einige von Jungen Eichen gescheucht. Aleella Fab. Im Juni bei Trillek und Zoll an Eichenstämmen getroffen. Ligulella S. V. Im Juni bei Gradischa auf dem Nanosabhange Abends au Grasstengelu gefangen. Taeniolella Tr. Ende Juni, auf dem Nanos um Weissbuchengebüsch bekommen. Patruella Z11. Eude Juni bei Oberfeld in einem Podere von Jungen Eichen gescheucht. AV: Ffff 590 Coronillela Tr. Mitte Mai, bei Gradischa und auf dem Nauos nicht selten um Coronilla gelogen, worauf auch die Raupe.lebt. Biguttella F. R. Im Juni bei Langenfeld und Stegola auf Hutweiden einzeln gewesen. Bei Wien lebt die Raupe auf Dorycnium. Anthyllidella H. Juni in dem ganzen Thale auf Hutweiden und Berglehnen, auch auf dem Kouk nicht gar selten gewesen, am meisten fand ich sie auf Globularia-Plätzen. Unicolorella Z. Im Juni auf dem Nanos in der Buchenregion auf Grasplätzen gefangen. Ingloriella Zell. Mitte Juni auf dem südlichen Nanosabhange ober Gradischa Abends auf Gräsern gefangen, wo ich auch mehrere in Begattung fand. Flammella Tr. Im Juni bei Wippach, Oberfeld, Zoll und Haidenschaft auf Wiesen, Hutweiden und in Poderen auf Gräsern Abends geflogen. Artemisiella Ti. Ende Juni. Bei Oberfeld auf dem dort befindlichen Berglehnen einige gefangen. Stipella H, Im Mai bei Wippach au Mauern angetroffen. Hermannella F. Im Mai bei Haidenschaft um Hecken gefangen. Nigricostella F. R. Im Mai bei der alten Burg Wippach Abends einzeln gesehen. 'Subericinella mihi. Im Juni auf dem Nanosabhange, bei Gradischa und St. Nicolaus ; auch bei Heiligeukreuz und Sturia auf Hut- weiden und in Jungen Gebüschen. Decurtella H. Eude Juni hinter Oberfeld in den Poderen einige gefangen. Pictella Z. Anfangs Juni auf dem Nanosabhange bei Gradischa in den Morgenstunden an Grashalmen gefunden. Superbella Ti. Anfangs Juni, im Innern der alten Burg Wippach in den Vormittagsstunden gefangen. Paueipunctella M etz. Mitte Mai, hinter Oberfeld einige auf einer grasreichen Hutweide. Aechmia Thrasonella Scop. Den 6. Juni auf den Wiesen unterhalb Gotschee au Gräben in den Vormittagsstunden häufig auf Binsen geflogen. Majorella mihi. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange in den Nachmittagsstunden an Steinen und Felsenblöcken einige gefangen, Eqguitella Scop. Mitte Mai bei Wippach auf Wiesen geflogen, TA ENTE EEE EEE N AN BEER U 591 Ocutatella mihi, Aufangs Juni hinter Oberfeld in einem Podere, am Rande eines kleinen Wässerchens gefangen. Zuerst fand ich diese Art 1846 in Toskana bei Pisa. 1848 hinter Mauer bei Wien auf Wiesen, ebenfalls an ähnlicher Stelle; ihr Vorkommen ist auf feuchten Wiesen. Tinagma Perdicella Ti. Im Juni auf dem Kouk an Waldrändern auf Dolden angetroffen. Argyresthia Tetrapodella L. Im Mai bei Wippach um Schlehenhecken Abends geflogen, Coleophora Mayrella H. Im Juni hinter Oberfeld in einem Podere in den Abendstunden einige gefangen. Ornatipennella H. Im Mai und Juni auf Wiesenrändern und Berg- lehnen in der ganzen Gegend von St. Veit bis Görz, auch auf dem Kouk fand ich sie noch im Juni auf den Blüthen einer Salvia. Vibicella H. Im Mai die Raupensäcke bei Gradischa in einem Podere auf Genista gefunden. Oriotella F. R. Im Juni hinter Oberfeld und in der Schlucht bei St. Daniel auf Onobrychis. Vulnerariae Z. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa und bei Oberfeld, Sturia und Heiligenkreuz in Poderen geflogen. Galtüpennelta H. Im Juni auf der Höhe bei Zoll einige auf einer Bergwiese. Flaviella Z. Im Juni ober Langenfeld auf einer Hutweide ein Weib gefaugen. Onobrychiella F. R. Im Juni bei St. Nikolausam Nanos auf Onobrychis. Auricella Bosc. Im Mai auf den Hutweiden bei der alten Burg Wippach in den Abendstunden einzeln geflogen. Virgatella Z. Aufaugs Mai, bei der alten Burg Wippach in den Mor- genstunden einige gefangen, auf denselben Plätzen fand ich lebende Raupen in Säcken auf Globularia, und an Steinen fest angesponnene Säcke, welche mir nach vierzehn Tagen Virga- tella lieferten; der Sack ist eisengrau, 5” lang, ceylindrisch geformt , vorne etwas gekrümmt, dreilappig und das untere Ende spitz scheidenartig, unten mit einer weissen Linie, welche 1” lang ist. Albifuscelta Z. Mitte Mai in einem Podere ober Gradischa am Nanos, Abends bei Windstille geflogen, im Juni fand ich sie auch auf der ersten Etage:des Nanos auf üppigen Grasplätzen zwischen Jungem Buchengebüsch. Sie ist weit verbreitet, Jedoch stets selten ; Ffft* 592 kommt um Wien vor; dann fand ich sie bei Livorno, Spalato, eigentlich bei Castell Abbadessa, bei Fiume und Brussa in Klein-Asien, da wo üppige Vegetation war. Niveicostella F. R. Im Juni bei Wippach und dessen Umgebung auf Wiesen und Berglehnen, wo sie spät Abends flog und die Be- gattung vor sich geht. Onosmella Brahm. Im Juni bei Wippach, St. Veit, auch bei Haiden- schaft in Poderen und auf grasreichen Hutweiden angetroffen. Enervatella Z. Im Juni bei Oherfeld in einem sehr nassen Podere auf Binsen geflogen. In Toskana fand ich sie bei Pratolino auch auf einer sumpfigen Stelle auf Binsen; sonst kam sie mir noch nirgends vor. Herr Zeller erklärte sie als Varietät von Onosmella, welches ich bezweifle, da an den erwähnten Plätzen keine Onosmella vorkam. Ciconiella F. R. Im Juni auf dem südlichen Nanosabhange, bei Gra- discha und bei Lokavitz am Tschaunabhange einige gefunden. Theriniella Z. (Trochilella F. R.) Ende Juni bei Slapp auf einer Hutweide nahe an den Weingärten Abends angetroffen. Lineariella F.R. Mitte Mai bei der alten Burg Wippach, und auch Ende Mai, auf der ersten Etage des Nanos auf grasreichen Plätzen in den Morgen- und Abendstunden geflogen. Coracipennella Hb. Im Mai bei Wippach die Raupen auf Schlehen- sträuchern nicht selten. Gracilaria Frankella. Im Mai bei Oberfeld einige um junge Eichen gefangen. Elongella L. Im Mai, bei Wippach um Ahorngebüsch. Tringipennella F. R. Anfangs Juni, auf Berglehnen bei Wippach und Heiligenkreuz in den Abendstunden geflogen. Lacertella F. R. Mitte Mai bei Oberfeld in den Nachmiltagsstunden in einem Podere gefangen. Ononidis Z. Im Juni bei Gradischa einige auf Ononis spinosa. Kollariella F. R. Im Juni bei Sturia um Eschen. Coriscium Alaudellum D. Anfangs Mai bei Wippach auf einer Liguster- hecke eiu Weib gefangen Ornix Torguilella Z. Bei Oherfeld im Juni auf Dornhecken. Ampliatella mihi. Mitte Mai bei Gradischa und Lokavitz auf Ahorn- sträuchern angetroffen, Caudutatella Z. Im Juni einen Mann bei Gradischa an einer Mauer gefunden. Diese Art ist sehr selten, ich faud sie bis jetzt nur in einzelnen Exemplaren in unserm Prater. 503 Cosmopteryx Goldeygiella F. R. Im Juni Abends bei Oberfeld auf y Hutweiden einzeln geflogen. Ich fand diese Art auch in Toskana, Dalmatien, Fiume, und am häufigsten bei Brussa in Klein-Asien ; stets auf Hutweiden und Berglehnen. Elachista Pontificella H. Im Juni in dem gauzen Thale verbreitet, und meist auf grasreichen Hutweiden , Berglehnen und Poderen angetroffen. | Dentosella F. R. Mitte Mai in der alten Burg Wippach auf Gras- plätzen Abends einige gefangen. Diese Art fand ich bis jetzt nur bei Wien auf dem Laaerberge in den k. k. Remisen, wo sie bei Sonnenuntergang ganz niedrig auf den Grasplätzen fliegt, und dann die Begattung stattfindet. Miscelia H. Im Mai bei Gradischa, Oberfeld, Hanonia, und bei Platscha - auf Berglehnen angetroffen. lctella H. Mitte Mai, auf dem Nanosabhange ober Gradischa, der Burg Wippach, Haidenschaft und Heiligenkreuz auf grasreichen Berglehnen und Poderen des Abends vor Sonnenuntergang En geflogen. Pomposella F. R. Mitte Juni bei Gradischa, in den Vormitlagsstunden einige auf dem Nanosabhange, auf Gräsern gefangen; sie läuft an dem Grase in die Höhe, vibrirt einige Zeit mit den Flügeln, . und fliegt dann wieder weiter, und wiederholt dasselbe; die Begattung salı ich in den Vor- und Nachmittagsstunden bei Fiume, wo sie auf Salvia officinalis llogen. Albiapicella F. R. Anfangs bis Ende Mai auf Hutweiden und Berg- lehnen in der Wippacher Gegend auf Globularia liegend, wo sie tief in die Blüthen hinein kriechen, vorzüglich die Weiber so, dass nur deren Hinterkörper etwas zu sehen ist; sie er- warten in dieser Stellung den Maun, worauf bald die Begat- tung erfolgt. Modestella D. Mitte Mai am Nanosfuss unter Sträuchern in den Blu- men von Stellaria holosteum angetroffen, wo sie ebenfalls sich ganz hineinbohren und dann die Begattung erfolgt. Magnificella mihi. Im Juni auf dem Nanosabhange in den Vormit- tagsstunden auf Eschen angetroffen. Stadtmüllerella im Mai bei Oberfeld ein Stück an einer Hecke gefangen. Griseella F. R. Im Mai auf Berglehnen bei Wippach und Oberfeld in den Abendstunden geflogen. Niyrella Tr. Im Mai bei Wippach in den Nachmittagsstunden auf Wiesen. a nz m... Cingilella F. R. Mai und Anfangs Juni um Wippach, besonders bei Gradischa in einem Podere um Wachholdersträucher geschwärnt ; un x 594 am häufigsten fand ich sie im Jahre 1849 in Kroatien bei Martinischzza in einer Bergvertiefung; sie erscheint iu den Abendstunden, wo auch die Begattung staftfindet. Revinctella Zil. Im Mai bei Gradischa einige in den Abendstunden gefangen. Ich entdeckte diese Art 1849 in Kroatien 'bei Marti- nischzza , wo sie unter Cingilella vorkam. Pollinariella Z. Im Mai, auch noch im Jum um Wippach auf Berg- lehnen und Hutweiden nicht selten gewesen. Rudectella F. R. Im Mai und Juni auf dem Nianosabhange bei Gra- discha, und hei Zollhaus am Kouk auf grasreichen Plätzen in den Abendstunden geflogen; diese Art kommt um Wien, in Kroatien, Dalmatien und bei Brussa vor. Pratoliniella mihi. (Rufocinerea Haw.?) Im Mai in der alten Burg Wippach in den Abendstunden bei Windstille einige gefangen; ich entdeckte diese Art 1846 im März in Toskana bei dem gross- herzoglichen schönen Parke Pratolino; dann fand ich sie 1849 bei Finwe auf dem Schlossberge Tersato, und auch bei Brussa fand ich sie ziemlich hoch auf Berghutweiden. Dispilela 7. Anfangs bis Mitte Mai anf der steinigen Berglehne nächst der alten Burg Wippach, wo sie ziemlich häufig nach Sonnen- untergang und schnell Nog, gefangen. Cyynipennella H. Im Mai in der ganzen Gegend um Wippach auch im Juni oben auf dem Nanos auf Berglehnen, Hutweiden etc. häufig angetroffen. Opostegi Salaciella Ti. Im Juni bei Slapp in den Sumpfgebüschen ein- zeln Abends geflogen. Trifeırcuelce Pallidella Z. Im Mai bei Oberfeld einige auf einer gras- reichen Hutweide gefangen. Nepticudlea Cristatella F. BR. Im Mai bei Wippach auf Wiesen einige angetroffen. Cineritella F. RB. Im Juni bei Maria-Au in einem Strassengraben um Clematishecken gefangen, “ Bucculatris Crataegi Z. Im Mai bei Semona um Weissdornsträuchen geflogen. Boyerella D. Im Juni überall in der Wippacher Gegend auf Ulmen- gebüsch angetroffen. Fragulella Goetze. Anfangs Juni bei Oberfeld um Rhamnus-Hecken einige gefunden. Lyonetia Cierckella L. Anfangs Mai bei Wippach an Kirschhaumstämmmen f überwintert gefunden. 595 Lithocolletis Roboris 7. Im Mai bei Wippach,, und auf dem Nanos einige um Eichen gefangen. Amyotella D. Im Juni bei Oberfeld um Eichen geflogen. Scitulela F. R. Auf dem Nauosabhange im Mai bei Gradischa um Eichen einige angetroffen. Acernella 7. Im Mai bei Wippach und Haidenschaft auf Ahornhecken gefangen. Quercifoliella F.R. Im Mai bei Gradischa aus Eichengebüsch gescheucht; auch an Eichenstämmen gefunden. Delitella F.R. Im Juni hinter Oberfeld und bei Sturia um junge Eichen gefangen. Cramerella F. Im Juni auf der ersten Etage des Nanos auf Weiss- buchengesträuch gefunden. rs Faginella mihi. Anfangs Mai auf dem Nanos um junge Buchen angetroffen. Kleemunnella F. Ende Mai bei Ustia einige um Weissdornhecken gefangen. Schreberella F. Bei Gradischa im Mai an Ulmenstämmen gefunden ; Ende Juni auch die Raupen auf Ulmengesträuch in Menge an- getroffen. Wie ich die Gegend Anfangs Mai um Wippach durch- streifte, machte ich mir grosse Hoffnung recht viele Lithocolleta zu finden, da so sehr viele Laubholzgattungen in der Gegend vorkommen ; doch täuschte ich mich gewaltig, sehr selten fand ich im Juni minirte Blätter, welche ihr Vorhandensein verriethen. Tischera Emyella D. Im Mai, auch noch im Juni fand ich die Schmetter- linge einzeln um Brombeerhecken; bei Finme war sie zahlreicher. Angusticolella Heyd. Ende Juni bei Oberfeld um Schlehenhecken einige gefaugen. Pterophorus Rhododactylus S. V. Im Juni in der ganzen Umgebung von Wippach selbst bis gegen Görz um Rosenhecken nicht selten gewesen. Die Raupe ist die allgemein bekaunte Garten- rosen-Verwüsterin. Meygadactylus H. Ende Juni auf dem Kouk um Waldränder angetroffen. Calodactylus Tr. Anfangs Juni bei Oberfeld auf einer Hutweide einige in den Nachmittagstunden gefangen. Distans Z. Ende Juni auf dem südlichen Nanosabhange angetroffen ; diese Art kommt auch in Dalmatien und bei Brussa in Klein- Asien vor. Hieracii Z. Im Juni hinter Oberfeld, und bei Lokavitz in Poderen angetroffen. Obscurus Z. Im Mai und Juni auf dem südlichen Nanosabhange bei Gradischa. 596 Mictodactylus S. V. Im Mai bei Oberfeld auf grasreichen Hutweiden gefunden. Coprodaetylus Z. Ende Juni auf den Alpenwiesen des Kouk in den Vormittagsstunden geflogen. Fuscus Retz. Ende Juni bei Gradischa in einem Podere nicht selten gewesen. Pterodactylus. Aufangs Mai, um Wippach überall um Hecken angetroffen. Microdactylus H. Im Juni ober Gradischa in einem Podere in den Abendstunden einzeln. Tetradactylus L. Anfangs Mai auf der steinigen Hutweide bei der alten Burg Wippach nicht selten. Meristodactylus Z. Mitte Juni auf dem südlichen Nanosabhange in den Morgen- und Abendstunden geflogen. Pentadactylus L. Mitte Juni, überall im ganzen Thale Abends um Hecken geflogen. Alucita Hexadactyla H. Mitte Juni einige hinter Oberfeld auf Hutweiden gefangen. Ueber Circaetosgallicus Boj.K.1.B.-Gr. J. Finger. (Fale, tigrinus Bes Fale. brachydactylus T em. Aquil. leucom- phomma Brkh. Ag. brachydactyla M. et W. Buteo gallicus Dumont. Fale. leucopsis Br. — Nattern - Bussard - blaufüs- siger Adler. — Adler mit den weissen Augenkreisen, kurz- zehiger Adler. — Weisshans. — Fränkischer Falk.) Der gesegnete Süden, dieses Edender Vogelwelt, in dem die Brüte- zonen von beinahe einem Drittheil der gerammten Bewohner Enropa’s zu- sammentreffen — und vorzüglich der Südswesten Europ a’s ist als die primitive Heimath dieses merkwürdigen Vogels anzunehmen. Von da nach dem Central- Europa vorgehend, breitete er sich spora- disch weiter aus nach Norden und Osten. Gloger, als er seine vortreffliche Naturgeschichte der Vögel schrieh, kannte ihn bloss als europäischen Vogel, nachneueren Berichten wurde er aber auch in Ost-Asien, in West-Afrika, ja sogar in Mittel- Afrika gefunden, Dr. Hartlaub führt ihn in seiner „Vogelfauna West-Afrika’s“ an ebenso Carstensen, der noch hiuzufügt, dass er dort auch brüte; und die letzte Sendung Th. Heuglin’s lieferte erst kürzlich die Bälge dieses Ad- lers, die in Central-Afrika gesammelt wurden. Seine Südost-Gränze in Europa dürfte Griechenland sein, wo er nach Vander Mühle im Sommer ziemlich häufig ist, selbst auf feuchten Wiesen, die oft sehr weit von aller Waldung entfernt sind. In Sardinien», in Mittel- und zum Theil auch Ober-Italien, ebenfalls im Sommer häufiger, wird er im Winter nur selten beobachtet. Verbreiteter schon ist erin Frankreich, besondersdem südlichen, wo er unter dem Namen „Jean te blanc“ (wegen der auffallenden Farbe seiner Unterseite) bekannt, nirgend verfolgt und gefürchtet wird, da man weiss, dass er dem dort häufigen zahmen Federvieh keinen Schaden zufügt. IV. GeBH8 598 Als Varietät in der Schweiz erscheinend, wird er von da an nord- wärts immer seltener, und hat in Norddeutschland bis Hannover und Holstein seine nördlichste Gränze erreicht. Nie wurde er noch in Holland, nie in Britannien beobachtet. Auch Russland fehlt er. Dr. und Prof. Brandt führt ihn zwar in seiner russischen Fauna an, aber ohne alle weitere Beigabe, und Evers- mann negirt dessen Vorkommen daselbst. Als brütend hat man ihn schou in Polen gefunden, wovon auch das sehr geschätzte Vereinsmitglied, Herr Graf Wodzicki, mehrere Fälle zu erzählen weiss, unter andern auch einen, der zugleich einen grossen Grad von Intelligenz bei den Adlern hestätigt. „Unweit Lublin im Königreiche Polen , wo noch unermessliche Wäl- der stehen, befand sich ein Horst von Ag. brachudactyla, in dem ein Jun- ges sass. — Den Waldhegern wurde eine Belohnung versprochen, wenn sie den Jungen Adler lebend im halbausgewachsenen Gefieder eimiefern wür- den. Um den Lohn nicht zu verlieren, gingen die Leute fast jeden Tag an den Baum,-kletterten öfters bis zum Horst , und wurden endlich dem Adler- ‚paar dadurch so lästig, dass einst an einem hellen Tage, das Weibchen sein Junges mit den Klauen packte, und einige hundert Schritte weiter trug, auf einen verlassenen Milanhorst. Das Männchen, als treuer Gefährte, begleitete das Weibchen.“ Ebenso hat ihn der Herr Graf im Tatra- Gebirge und den galizischen Karpathen gefunden, wo er die Nähe der Felsen liebt, auch daselbst in der polnischen Schweiz, im Krakauischen und in der Gegend von Olkusch Horste baut. Dass dieser Adler eben nicht sehr genau die Isothermen seiner er- wähnten Gränzen einhält, beweist sein Vorkommen in der „Aufzählung der pommerischen Adler“ von Krüper mit der Notiz: „Im Jahre 1848 und dem darauf folgenden, nistete ein Paar in Pommern, wovon ich (Herr Krüper) die Eier bekam, unglückseligerweise wurde aber das Mänuchen davon geschossen, worauf auch das Weibchen verschwand und seither nicht mehr gesehen wurde.“ Nach einem Schreiben des Hrn. von Büllow brütete im Jahre 1846 ein Paar bei Lodderitz. Im Jahre 1850 wurde bei Krimitsckhau ein Exemplar von einem Bauer geschossen, als er Abends auf den Anstand ging, auch als glänzen- der Beweis seiner Schiesskunst an’s Thor genagelt, zum Glück aber von einem Kenner bemerkt und conservirt. In Böhmen hat nach Paliardi Herr Förster Koch durch mehrere Jahre ein Paar am Horste beobachtet, - : seitdem er aber Maun und Weib geschossen, erschien keiner mehr in seiner Umgebung. In Rostock bei Prag wurde vor mehreren Jahren einer auf dem Uhu geschossen, und endlich ist im Prager vaterländischen Museum ein, ebenfalls in der Nähe von Prag geschossenes Exemplar. 599 Herr Schwab in Mähren erhielt im vergangeneu Jahre ein altes Weibchen, das an einem kleinen Teiche eine halbe Stunde von Mistek geschossen wurde, Auffallend ist es, dass aus Oesterreich noch kein Fall seines Brütens bekannt ist, was doch locale und klimatische Verhältnisse erlauben würden; — als Gast beehrt er uuser Land öfter. Unter den ‚drei im k. k. Museum aufgestellten Exemplaren, deren Signatur einzusehen, mir durch ausserordentliche Güte des betreffenden k. k. Beamten gestattet wurde, sind zwei in Oesterreich geschossen. Eines ein 5 wurde 1824 im August bei Schönbrunn (d. Jäger Huber) und das audere ein @ im Jahre 1823 am Hirschgstemm im k. k. Thier- park erlegt. In der ornith. Sammlung der k. k. Forstakademie zu Maria-Brunn fin- den wir © und 5 dieses Adlers, die von einem Waldübergeher daselbst vor ungefähr acht Jahren auf einen Schuss erlegt wurden, in dem Augenblicke, wo sie sich, um eine Schlange streitend, inder Luft herumbalgten. Die ganz neuerlich erschienene „obderennsische Vogelfauna von Hinterberger“ erwähnt ihn als nar einmal bei Wels erlegt, es ist das Exemplar, das jetzt die Kremsmünstersammlung ziert. Heuer erst wurde auf den fürstlichen Auerspergischen Revie- ren bei Enns am 29. September ein prachtvolles altes Männchen geschos- sen, es stelt nun ausgestopft im Kloster St. Florian bei Linz. Meine Collection zählt drei Exemplare, als Ausbeute sechsjährigen Sammelns, alle aus der Nähe von Wien. Das erste ein 5 erhielt ich von Wolkersdorf im Jahre 1848 im August, dessen Mageninhalt bestand in drei Blindschleichen und einer Kröte. Das zweite ebenfalls ein 5 im Jahre 1849 durch den k, Jäger Ek- mann zu Schönbrunn an der Wien geschossen. — Magen leer, -— Dieses dritte, welches ich bitte der Vereinssammlung anzureihen, wurde den 27. Oc- tober heuer in Schönkirchen auf der Krähenhütte geschossen. Es ist ein © und sein Mageninhalt eine halbverdaute Kröte, Knochen und Häute von Amphibien und Gewölle. In welchem Missverhältniss sein Erscheinen im Vergleiche mit den anderen Aquilinen steht, weisen am deutlichsten die Schusslisten aus. So wurden in den k. k. Revieren um Wien innerhalb vier Jagdjahre 1849 — 1852 sämmtlicher Ausweise, im Ganzen sechsundvierzig Adler ge- schossen, worunter nur einebrachydactila, nämlichder erwähnte, bei Schönbrunn geschossene, die übrigen fünfundvierzig theilen sich in Ag. os si- frayae, wovon bei weitem die Mehrzahl, in naeviae, clanygae, ful- vaeethaliaetones. Hat die alte Welt jenseits der Linie an ihrem berühmten Schlangenfresser Gypogeranus serpentarius Illig. einen un- schätzbaren Reptilienvertilger, so haben wir an unserem interessanten Natternadler gewiss einen sehr guten Ersatz. — Ich sage interessant, weil Gggg* 600 dieser Vogel ausser der Seltenlreit seines Vorkommens, und seiner bizar- ren Nahrungsweise, auch noch eine solche merkwürdige Zusammenstellung von unterscheidenden Charakteren der verschiedensten Gattungen in seinem Aeussern vereinigt, wie wir es ähnlich in der Ornis. nicht wieder treffen. Denn wenn seine Grösse, die Form, derBau des Schna- bels und der Eindruck, den seine Erscheinung, von vorne aus gesehen, auf den Beschauer macht, ihn den Aguwiliden anreiht, so erinnern deren plastische Formen in ihrer Seitenansicht doch wieder gar sehr an die Bu- teoniden, überraschend wird es aber, wenn wir bei demselben Vogel das lange seidenweiche Gefieder, den hoben Schenkel und Fussknochen der Asturiden, den charakteristischen rauhschuppigen und bedornten Fuss der Haliaetonen und den aussergewöhnlich dicken Kopf mit den auf- fallend grossen Augen eines Nachtvogels finden. P Gleich seinem translinealen Vertreter bilden Schlangen seine Lieblings- nahrung, vorzüglich Ringelnattern und Blindschleichen; in deren Ermanglung nimmt er aber auch mit Fröschen, Kröten und Eidechsen vorlieb. — In dem geöffneten Magen eines geschossenen hatte man sogar einmal einen kleinen zerstückelten Hecht gefunden,dochniemals Säugethiere undVögel. Den Nattern zerschmettert er mittelst Schnabelhieben den Kopf und verschlingt ihn zuerst. — Dass er auch giftführende, gleich dem serpenta- rius angeht, ist wohlanzunehmen , doch nicht bestätigt. Wahrschein- lich hat ihn der allschützende Geist in der Natur miteiner Unempfindlichkeit für jene Vergiftung begabt, wie denIgel unter den Säugethieren, von dem der fleissige deutsche Beobachter Lenz erzählt, dass er ihm oft ziftige Schlangen vorgeworfen, die er kühn anpackte, nicht achtend der zahlreichen Bisse, welche er erhielt, ihnen die Köpfe abbiss, auch sammt Zähnen und Giftdrüsen verzehrte. Note sur quelques Hymenopteres par J. Giraud. Pomptilus viaticus Latr. Les moeurs de cet inseete qui est un de nos Fouisseurs les plus communs et que l’on rencontre depuis les premiers heaux jours du printemps jusque vers la fin d’Octohre ont de&ja Et& observees par plusieurs Entomolo- gistes. Rolanderet de @eer entr'aufres ont fait connaitre Ja maniere dom il construit son nid et comment il l’approvisionne. J’ai pense neanmoins qu’il ne serait pas supertlu de communiquer & l’honorable Societe l’ohser- vation suivante, qui m’a permis de verifier l’exactitude des fails principaux rapportes par les Observateurs que je viens de ciier et d’y ajouler quelques parlicularites d’une wmoindre importance, mais dignes cependant d’&tre connues. Dans mes premieres excursions du printemps deruier, jJavais remarque sur la digue qui protege la Brigittenau un cerlain nombre de Pompilus occupes & la chasse d’une espece d’Araignde de grosseur moyenne, Aa pattes courtes et de couleur gris-hrun, dont malheureusement Je n’ai pas pu determiner V’espece. Le 8 Mai je me rendis de nouveau sur la m&me place et je ne tardai pas A decouvrir un Pompilus saisissant une araignde semblable & celles que j’avais vues auparavant. Le Pompilus s’Echappa de mon filet en laissaut l’araignde qui ne donnait plus aucun sigue de vie. Bientöt je vis un autre Pompitus occupe & chasser avec la plus grande activite, parcourant toutes les fissures du terraiu, penetrant sous les feuilles et dans tous les trous qui se trouvaient sur son passage. Le but de ces recherches etait evident; je lui jetai, & peu de distance, l’araignde que je venais d’enlever aunde ses semblables, bientöt il la saisit et lentraina, en marchant a recalons, 27&A8 pas de lA; puis il la hissa & grand peine sur une tige d’herbe & quelques pouces au-dessus de la terre et !’abandouna ensuite pour explorer le terrain tout autour. i Apres dix minutes de recherches, il commence a creuser dans un endroit ou la terre &tail battue par les passants, travaille pendant un quart d’heure, non sans retourner plusieurs fois vers sa proie, comme pour s’as- 602 surer qu’elle dtait toujours la; mais le travail n’avancant que tres lentement &a cause de la durete du sol, il se decide A abandonner cette place. Il court a son araiende, l’entraine & quelque distance , Ja place de nouveau sur une tige d’herbe comme la premiere fois et parconrt les atentours dans tous les sens. Il trouve enfin sur le talus de la digue une place plus convenable ou il creuse avec activit€E pendant pres d’une heure, n’interrompant son travail que pour s’assurer que l’araignde n’avait pas disparu. Je remarque que V’insecte se dirige assez bien vers l’endroit ou il a laisse son depot, nean- moins il parcourt tous les environs, grimpant sur toutes les plantes, jusqu’& ce qw’enfin il parvienne & l’araignee qu’il se contente de toucher avec la tete sans la deplacer. Ce grand travail termine, le Pompilus revient Al’araignde qu’il saisit avec ses mandibules et la traine vers son nid, toujours & reculons, sur- montant avec une patience admirable toutes les difficultes que font naitre les inegalites du terrain. Je n’ai jJamais vu que l’insecte cherchat a prendre son vol pour Eviter les obstacles qui l’arretaient. Parvenu & l’orifice du nid, il penetre seul dans l’interieur, peut-Etre pour voir si aucun insecte ne s’y est introduit pendant son absence; il en ressort aussitöt, prend l’araignde par une patte et cherche A la tirer apres lui dans le trou, celle-ci venant A se placer en travers, la manoevre ne r&ussit pas: le Pompilus la saisissant alors par l’extr&mite du ventre, n’eprouve plus d’obstacle. Quelgues minutes se passent sans qu’il reparaisse; enfin il degage son corps a demi et detache avec ses maudibules des parcelles de terre qu'il chasse en arriere avec les patlies anterieures. Le petit travailleur ne prend pas la terre seche qui est & sa portee, mais creuse une pelite excavation, afın d’en retirer une moins friable: bientöt tout l’insecte est a decouvert, je puis suivre & mon aise tous ses mouvements,; tandis qu’il se tient fixe au sol a l’aide de ses paltes posterieures et medianes Ecartees, il pousse sous lui la terre qu’il a detachee avec ses mandibules, & l’aide des pattes enterieures seules et la tasse par couches par des mouvements de pression &ex&cules avec le bout de ’abdomen. Le nombhre de ces couches qui forment le bouchon du nid est de 7 a 8. Cela fini, l’insecte s’eloigne lentement et au bout de quelques instauts il prend son vol. Le temps passe A suivre ce {ravail avait dure trois heures. Transportee chez moi, la larve continue & se developper; le 21 elle a un: peu plus de deux lignes de longueur; elle est: de forme presqnecylin- drique, un peu attenude cependaut en arriere, un peu courbee sur le ventre, la tete se distingue par un l&ger retrecissement en forme da cou: elle a 12 segments, estapodeetsans yeux, sa couleurest d’un blanc un peu grisätre; Le ventre de l’arraignde est tres rappetisse, ses paltes sont intactes. La boite qui renfermait cette larve ayant &t& bouleversde par une main imprudente, j'ai ew le regret de ne pas pouvoir suivre mon observalion Jusqu’au bout. EEE EEE EEE EZBERSETLEREEN 603 D’apres ce que je viens de dire, cette observation differe dans plu- sieurs details de celles que l’on trouve consignees dans les Auteurs. Ainsi linseete commence d’abord par s’assurer d’une proie et ne creuse son nid que quand il l’a trouvee. Il ne pousse pas la terre avec les pieds de der- riere pour en boucher l’orifice, comme le dit de Geer, mais apres l’avoir chass€ sous son ventre avec la paire anlerieure, elle la tasse par des pres- sious repetees avec le bout de l’abdomen, afin de la rendre plus ferme. Le Pompitus ne casse pas les pattes de l’Araignede comme le pretend Goedart, Ceux qui ont avanc€ que le nid se compose de plusieurs compartiments dis- poses de maniere que l’insecte poursuivi dans l’un d’eux puisse s’echapper par Pautre, ont sans doute &t& induits en erreur par une observation superfi- cielle. On voit en effet l’insecte penetrer dans des trous de diverses formes et quelquefois sortir par une ouverture d’ifferente de celle par laquelle il &tait eutre, mais ces trous n’ont pas Et& construils par Jui, il ne les a visites que pour chercher une araignde. On ne peut pas non plus admettre, comme semble le croire Dahlbom, que le Pompilus rouvre tous Te jJours son nid pour l’approvisionner d’une nourriture fraiche. Rolander dit bien avoirvu plusieurs fois la Gu&pe Ichneumon du sable (Sphex sabulosa L.) ouvrir plusieurs fois son nid, pour y apporter une nouvelle chenille, mais cela n'est poiut applicable & notre Pompilus. Eutin, frappe de cette eircon- stance que l’insecte ne neglige jamais de deposer l’araignde sur un point Eleve audessus du sol pendant le temps qu’il emploie A creuser, j’ai crü en trouver la raison dans une sage prevoyance de sa part; sans cetie pr&ecau- tion il serait expose A se voir enlever son butin par quelqu'un de ses sem- blables. Comme ceux-ci chassent exclusivement dans les anfractuosites du sol, sous les pierres, dans les trous, sous les feuilles, il importait au Pom- pilus de placer son depot hors du champ de leurs recherches. Xyphidria dromedarius FE. et ses parasites. Le 1 du mois de Juin dernier, je pris sur un tas de troncons de Saule (Saliz alba) deux Xyphidria dromedarius Fabr., deux Aulacus dont l’espece m’etait inconnue et quelques Rhyssa curvipes Grav., je re- marquai que le bois £tait perfore d’une multitude de trous, mais je ne pus "pas pousser plus loin mes observations, ce jour la. Le 6 Juin, je revins a la meine place, dans l’espoir de ponvoir sai- sir quelque chose de la maniere de vivre de ces interessants hymenopteres, J'eus d’abord l’heureuse chance de trouver plusieurs larves, qui avaient une ressemblance frappante avec les figures des larves de Sirez que l’on 604 trouve dans le grand ouvrage *) de Mr. Ratzeburg; cependant, apres un examen plus attentif, il m’a &t& facile de saisir les caracteres que le sa- vant professeur que je viens de nommer attribue aux larves de Xypki- dria: les maudibules sont, en effet, termindes par trois pelites dents (res couries et A peu pres aussi avancees les unes que les autres; cetie dispo- sition est semblable pour les deux mandibules, tandis que ces organes sont inegalement termines dans les larves de Sirex. Eu poursuivant mes recher- ches, je decouvris bientöt plusieurs places oü Fe hois, encore recouvert de son &corce, presentait des perforations analogues A celles que j’avais re- marqudes autour de mes larves. L’Ecorce enlevee, un certain nombre de Xyphidria m’apparurent, quelques unes &taient mortes, d’autres avaient com- mence & perforer l’&corce et se degageaient aussitöt pour s’Echapper, d’autres enfin n’avaient pas encore atteint tout leur developpement. Apres avoir en- leve la couche la plus superficielle du bois, dans une ‚assez grande Eten- due, je fus frappe des ravages que l’insecte avait occasionnes: le bois &tait eomme crible de trous parfaitement cylindriques, perpendiculaires A l’axe du tronc, ou obliques, tres rarement un peu sinueux et d’une profon- deur variant enfre un pouce et deux pouces et demi. L’insecte se montrait en abondance dans toutes les phases de sa vie, depuis l’&tat de jJeune larve -Jusqu’a son entier developpement. Les larves habitaient toujours l’Epaisseur du bois, L’&corce restant intacte: celles en petit nombre que je rencontrai dans le voisinage de l’ecorce, e&taient les plus grosses et il me parut qu’elles Etaient arrivees au moment de leur transformation. Elles sont aptes -A executer des mouvemens de progression soit en avant soil en arriere et il suffit de les toucher l&gerement pour qu’en peu de temps elles se retirent -Jusqu’au fond de leur conduit. Il est a noter aussi, que, bien que le bois offrit beaucoup de parties cariees, les Xyphidria habitaient les endroits soit encore vivants, soit en partie desseches, mais ayant conserve leur durete normale. Enfin je dois ajouter que malgre un examen attentif d’un grand nombre de larves encore jeunes et de leur conduit, je n’ai trouve aucun vestige de larve dtrangere qui aurait pü servir de päture aux Xyphidria comme le voudrait Lepelletierde Saint-Fargeau qui semble les ranger parmi les larves zoophages; elles sout bien evidemment phytophages. Parasites. Comme complement de l’histoire de la Xyphidria dromedarius, je crois que les observations que j’ai pü faire sur les insectes qui vivent & ses depelis peuveut avoir quelque inter&t, je les crois en partie neuves; je n’ai rien trouv& du moins A ce sujet dans les ouvrages que j ai pü consul- ter, si se n’est une mention du Professeur Ratzeburg qui annonce que Mr. Nordlinger aurait trouve l’Aulacus exaratus Ratzb, parasite de %) Die Forstinsecten. 605 ia Xyphidria camelus vivant dans l’aulne. Les Xyphidria sont generale- ment rares, aussi leur economie n’est-elle qu’ incomplettement connue. Tou- tefois je suis heureux d’apporter un fait qui confirme la supposition du Pro- fesseur Ratzeburg que les Aulacus sembleut &tre tous parasites des Xyphidria *). 1. Aulacus exaratus Ratzb. ‚ L’existence de cet insecte comme parasite de la Xyphidria drome- darius ne peüt &tre douteuse. J’en ai pris un nombre considerable meles avec elle et occupant des trous exactement semblables aux siens. Le plus grand nombre &tait sur le point de quitter sa retraite; aussitöt que l’Ecorce qui les recouvrait &tait enlevde, plusieurs chercheaient A se degager et ils pouvaient prendre leur voi immediatement, quelques uns n’etaient pas en- core bien developpes et plusieurs avaient peri avant de pouvoir deve- nir libres. . La description de Mr. Ratzeburg et les deux figures qui l’accom- paguent conviennent parfaitement Ad mon insecte, seulement il n’est fait aucune mention de la coloration de la bouche et de la face. Tous les indi- vidus au nombre de 37, que j’ai sous les yeux ont la bouche, la face et les joues d’un rouge testace dans une &tendue variable; les palpes et l’ex- tr&mit& des mandibules sont plus assombris. N&eanmoins je crois A l’iden- tit€E de cette espece avec celle de Ratzeburg. La brievet€E du pedicule de l’abdomen la rapproche beaucoup de l’Aulacus striatus Jur., mais la distribution des couleurs est constamment diff&rente ; l’extr&mit&E abdominale est toujours noire et cette couleur loin de s’amoindrir pour former un pas- sage insensible vers l’Aulacus striatus, tend au contraire A s’etendre aux d&pens de la couleur rouge brun du milieu de l’abdomen, de telle sorte que sur plnsieurs individus le second segment seul conserve cette couleur. Il est m&me quelques mäles dont l’abdomen parait tout noir au premier aspect et qui n’ont plus que de l&geres traces de rouge sur les cot&s du second segment. La sculpture du thorax est aussi variable. Chez plusieurs indi- '#) Nota, Un second fait vient encore a lTappui de cette opinion. Dans une excur- sion dans lesenvirons de Vienne au mois de Juin, jai rencontre en divisantun morceau d'erable carie (Acer campestris) une Xyphidria annulata etdans son voisinage immediat une espece d’Aulacus differente de celle dont il va etre que- stion. Les deux hym£nopteres etaient morts et l’Aulacus manquait de la partie posterieure de l’abdomen. A quelque temps de la, Mr. le Directeur Kollar notre honorable vicepresident trouva aussi pres de Vienne un Aulacus dont il voulut bien me ceder un exemplaire, je reconnus en lui Ja m&me espece, qui selon toute vraisemblance est parasite de la Xyphidria annulata. Nous en avons inutilement cherche la description dans les auteurs, il me parait hors de doute que cette espece est nouvelle et j’espere que Mr. Kollar voudra bien nous la faire connaitre, IV. Hhıhb 606 vidus, les stries transversales sont tout & fait conformes & ha figure ‚gn’en domne Mr. Ratzeburg, mais dans d’autres, elles ‚sont 'moins regulieresset V’Ecusson devient meme plutöt rugueux que strie. Enfin le prolongement des hauclies post@rieures mentionne par le savant professeur et figure par lui, ne se voit que chez les femelles; les hauches des mäles ne sotıt ni prolon- gees, ni dilatees comme dans l’autre sexe. 2. Ahyssa curvipes Gr. Sur le m&me bois qui m’avait d&ja fourni une r&colte precieuse, j’ob- servai aussi une Rhyssa curvipes ayant sa tariere engagde A uhe profou- deur de six lignes environ; apres m’elre empar& de l’insecte, je creüsai et parvins bientöt & une larve fraiche, mais ne laissant entrevoir que quelques legers mouvemens, m&me quand je cherchais A Il’exciter, c’etait bien une Xyphidria. Ouelques jours plus tard, et toujours sur le m&me bois, j’apper- gus quatre tarieres qui me parurent appartenir A laR. curvipes, elles etoient plus ou moins profondement engagees, les fourreaux et un fragment de l’ab- demen restant dehors; il etait manifeste que, surpris pendant son travail, linsecte avait &t& arrach& violemment ; sans doute il &tait devenu la proiede quelgue animal ravisseur. Je {rouvai les larves dont l’existence m’dtait re- velee par ces tarieres A une profondenr d’en iron 6 A8 lignes: c’etait encore des Xyphidria. Leur volume ne depassait pas la moitie des plus grosses que J’avais remontrees auparavant. En outre je trouvai la Rhyssa elle meme surle point de quitter les {rous dans lesgtels elle s’etait (ransformee et qui etaient exactement semblables A cenx des Xyphidria. De cette manitre et en y Joignant les individus pris voltigeant antour du bois, je parvins A recol- ter 35 exemplaires taut mäles que femelles de cette espece qui parailn’avoir etE prise jusqu’ici que tres-rarement, puisque Gravenhorst h’a vu que deux femelles et Mr. Ratzeburg un mäle seulement. Le nombre des indi- vidus dont je dispose me permet de faire quelques remäarques qui serviront a en completter la description. Long. 4°/%. — 9 lign. La plupart des femelles sont conformes A Ia de- sceriplion de Gravenhorst. Chez les mäles: bord libre de l’Epistome blanc, une grande tache quadrilatere occupant toute la face, de m&me couleur; le bord inferieur a deux petits points incomplets, le superieur un trait perpen- dieulaire au-dessous des antennes, noirs. Deux lignes courtes, isolees, au bord ‘interne et superieur des yeux, de la couleur de la face. Antennes un peu plus renflees vers le bout, leur face inferieure d’un testace rougeätre plus vif que dans les femelles; les derniers articles sont entieremeut de cette couleur. Le premier est marque en dessous d’une tache blanchätre. L’ar&ole dans les deux sexes est exir&mement variable; tantöt de forme triangulaire plus ou moins longuement p£tiolee, quelquefois subsessile; chez quelques individus elle estä peine indiquede et chez d’autres eufin, elle manque entierement par l’absence du cötE externe du triangle. Les rapports ‘de la nu u 607 2. nervure recurrente avec l’ardole varient egalement: Ainsi, on la voit aboutir au milieu de l’ardole, entre ce point et l’angle externe, o® bien A Yangle m&me et devenir tout & fait interstitielle, Var. 1. Deux lignes longitudinales, d’un blanc un peu jaunätre le long du bord interne des lohes lateraux du m6sothorax. 5 ®.: Var. 2. Deux lignes comme dans la variete 1, plus un point sur Necusson de m&me couleur. Var. 3. Comme var. 2. plus deux points sur l’augle posterieur du lobe median du mesothorax. Dos du metathorax d’un ferrugineux päle. 5. Toutes ces varietes out Et€ prises en m&me temps que le type de l’espece. Elles pourraient &tre confondues avec la Rhyssa obliterata ,„ mais les segmeuts abdominaux ne sout pas comme dans celle-ci termindes par une membrane blanchätre, ni prolonges sur les cötes en forme d’expausion triangulaire, comme dans la Rhyssa superba, aiusi que le veut la description de Graveuhorst. 3. Dans les trous de la m&me Xyphidria, jai encore rencontr& des paquets de petits cocons agglutines eusemble et en remplissant l’extrömite la plus superfieielle & la maniere d’un bouchon. Chaque cocon a la forme d’un sac tr&s &troit, de eing lignes de longueur et un peu retreci aux deux bouts, ses parois sont assez solides, comme parchemindes, un peu. trans- parentes et de couleur blanc sale ou un peu jaunätre. ‚Chaque paquet se compose de 4& 6 ou 7 cocons semblables, tr&s fortement unis ensemble, Ils sont tous remplis de larves. Dans le fond d’un trou confenant un de ces paqueis est un fragment de larve de Xyphidria reconnaissableä son ex- tr&mite anale. Dans un second, est une autre larve de Xyphidria sur le corps de laquelle sont quatre petites larves parasites d’une ligne & une ligne et demi, un peu fusiformes, d’un blanc grisätre. Une de ces larves fut blessee dans les tentativesque je fis pour les degager, les (rois autres furent places avec soin dans une tige creuse avec la larve Xyphidria dont elles ne se deta- cherent pas. Six jours apres, la plus petite avait peri, une avait fait un cocon semblable A ceux dont j’ai parld plus haut, la troisieme n’avait jet& que quelques fils autour d’elle, mais elle etait dans une agitation continuelle : malheureusement elles perirent avant de s’etre transformees. Les autres cocons au contraire me donnerent au bout de trois semaines deux especes bien differentes de Braconides, mais des Q seulement. L’une d’elles est le 3. Bracon obliteratus N ees. Trois femelles &ecloses & lafin de juin et une quatrieme le 3 novem- bre suivant d’un paquet qui, examine le 15 du m&me mois, contient encore deux larves vivantes et deux Bracons morts. Long. 2°4 —3 lign. Elles different uniquement du B. oblüteratus en ce que le (horax est tout noir et les palpes un peu assombris, du reste tous les aufres details de la de- Hhhh® 608 scription de cette espece tres variable lui conviennent parfaitement. Je n’ai pas crü ttre autorise par ces l&geres differences A en former une espece distincte, mais je conserve neammoins quelques doutes, Enfin un paquet de cocons confondu d’abord avec les autres parce- qu’il avait &i& pris dans les m&ömes conditious, se distingue surtout par le moindre volume de chaque cocon qui n'’a pas plus de trois lignes, les parois en sont aussi plus minces et plus transparentes. Ils appartiennent sans nul doute & la seconde espece dont l’eclosion a eulien en m&me temps que celle du Bracon: C’est un tres joli Spathius que je ne trouve deerit ni par Nees ni par Ratzeburg Comme il m’a Et€ impossible de consulter la „Monographie des Braconides de Belgigne par Wesmael,“ je ne saurais affirmer que ce soit une espece nouvelle. Le musde Imperial de Vienne en possede deux qui defferent aussi de celle-ci. Quand aux trois premieres esp®ces mentionnees plus haut, je crois que leur parasitisme chez la Xyphidria Dromedarius ne saurait @tre mis en doute, mais je ne saurais &tre aussi affirmatif en ce qui concerne le Spathius. Est-ce un quatrieme parasile ou un parasite de ses parasites? Je regretie de ne powvoir repondre& cette question d’une maniere satis- faisante, l’observation ne m’ayant fourni aucune donnee A cet Egard. Je me fais un devoir d’offrir a la Societ€ quelques exemplaires des especes suivantes: Xyphidria dromedarius Fabr. Aulacus exaratus Ratzeburg. Rhyssa curvipes Gravenhorst. 2 W000 0 u Bl ZU En 3 1 u Beobachtungen über die Entwicklungsgeschichte der Chionea araneoides von Dr. J. Egger und G. Frauenfeld, nebst Anatomie des Insectes und der Larve vonFfr. Brauer. Es dürfte unter den europäischen Dipteren, die parasilischen abge- rechnet, kaum eine zweite Art geben, die sowohl durch abweichende Form als Lebensweise ein gleich hohes Iuteresse darbietet, wie Chionea araneoi- des. Im hohen Norden entdeckt, ist sie, wie bekannt, ein Eigenthum unse- rer nächsten Fauna, da sie sich in den von den Mödlinger Bergen herab- senkenden, mit Weingärten bedeckten Verflächungen ziemlich häufig findet. Die für vollkommene Insecten so äusserst sparsame, ja ausschliessende Er- scheinung der höchsten Lebensentwicklung und Fortpflanzung in den tief- sten Wintermonaten ist wohl geeignet, die Aufmerksamkeit auf sie zu len- ken, deren Eigenthümlichkeit sich noch dadurch steigert, dass diese zarten Thierchen, während andere Winterthiere in dichten Pelz gehüllt erscheinen, für ihre frostigen Lebens- und Liebestage keine schützende Bekleidung erhielten, sondern beinahe nackt und kahl der unwirthlichen Witterung preis gegeben sind. Gibt es auch genug Insecten, deren volle Entwicklung in diese Jahreszeit fällt, so treibt sie doch der erste ernstliche Lrost in die Winter- quartiere, oder lässt sie in Erstarrung versinken, aus der sie nur unge- wöhnlich warme Lüfte für kurze Zeit erwecken, da erst der erwachende Frühling sie zu wahrem Leben ruft. Selbst die winterlichen Frostspanner verschwinden mit dem Beginne Decembers, und nur ein milderer Februar bedingt, ob Parthenias, Puella noch seinen letzten Tagen angehören sollen. Jene Eigenthümlichkeiten uud die nicht bekannten Verwandlungsstände bewogen uns, diese, öfter wohl für Spinnen, wie für Fliegen gehaltenen Thierchen im verflossenen Winter in grösserer Zahl zu sammeln und zu beobachten. Mehrere Excursionen im Jänner und Februar, einer Jahreszeit, die dem gewöhnlichen Sammler wohl kaum Gelegenheit gibt, seinem Ge- schäfte nachzugehen, da er nicht leicht zwischen seiner Mühe und Erfolgeine erfreuliche Bilanz zu ziehen vermöchte, brachte uns in den Besitz einer ziemlichen Anzahl derselben, Sie krabbelten lustig und munter, namentlich im Sonnenschein auf festgefrornem Schnee meist in Gräben und Vertiefun- gen umher; wohl weniger als ihrem eigentlichen Geburtsorte, als weil sie an freien Stellen vom Winde gepackt, weite Strecken fortgeweht, erst in solchen geschützten Plätzen wieder Halt und Ruhe erlangten, so wie sich daselbst dürres, zusammengerolltes Weinlaub aus gleichem Grunde auf- 610 häuft. Dieses.lieferte uns auch ‚die reichste Beute, da sie sich, in demselben verkrochen, und an Einem solchen öfter mehrere Individuen sassen, Nicht selten fanden wir sie auch in Copula, Ein Behältniss wurde hergerichtet, in welchem auf eine Höhe von beiläufig drei Zoll abwechselnd eine, Schichte dürrer Weinblätter und humusreiche Erde stark benetzt eingedrückt ward, In diesem Käfig waren sie im ungeheizten Zimmer untergebracht, woselbst sie sich recht gut befanden und die Begattung vollzogen. Es währte auch nicht lange, als eine grosse Menge kleiner, länglich runde Eier von wäs- serigweisser Farbe daselbst sich abgelegt fand, jedoch ohne alle bestimmte Wahl auch au den Wänden des Gefässes, die sich dann ziemlich festkle- bend, aber auch bald eingeschrumpft und vertrocknet zeigten. Da wir sie nicht zu viel stören wollten, so war es. wohl nicht möglich , die Zeitdauer vom Legen des Eiers bis zum Auskriechen der Larven festzustellen. Durch Isolirung eines trächligen Thieres wurde kein besonderer Versuch gemacht, doch dürfte die Zeit von drei Wochen wohl annähernd richtig sein, Die Lebeusdauer der Fliege selbst war eine verhältnissmässig lange, obwohl auch hier wie überhaupt bei Iusecten die Männchen hinfälliger, die Weibchen aber weit zäher sich zeigten, da einige derselben bis gegen den April hin am Leben blieben. Es ist wohl nicht sicher zu bestimmen, ob diess un- fruchtbare waren. Um diese Zeit hatten sich längst schon alle Eier verlo- ren, und waren in der Erde mehrere bis an drei Linien lange Larven vor- handen. Diese waren cylindrisch, von sehr blass lehmgelber Farbe und nicht besonders lebhaft, während eine in grosser Häufigkeit zugleich sich zufällig entwickelnde andere Diptern-Larven von geringerer Grösse und weiss- lich durchsichtig „ viel lebendiger and unruhiger sich geberdete. Diese war nach Hrn. Brauer’s Beobachtung so weich, dass sie beim mindesten Druck des Pressschiebers zerplatzte, während die Larve der Chionea sehr zäh und derb selbst einem sehr starken Drucke Widerstand leistete. Meine um diese Zeit erfolgte Abreise nach Dalmätien war Veranlas- sung, dass wir die ganze Colonie Herrn Brauer übergaben, um nun auch die Larven einer näheren anatomischen Untersuchung zu unterziehen, da er das vollkommene Thier bereits vollständig zergliedert hatte. Nach den dazu verwendeten Larven und Aufbewahrung eines Exemplars in Weingeist er- gab die Untersuchung gegen Ende Mai, dass nur eine einzige Larve noch vorhanden war, die der Grösse und Stärke nach zu urtheilen, unzweifelhaft ganz ausgewäachsen sein musste, und nach Hrn. Brauer’s 'Angabe voll- kommen mit der im Weingeiste aufbewahrten übereinstimmte, und nur we- nig grösser und kräftiger war, Aber auch diese verschwand bald spurlos, während bis. dahin: eine immer zahllosere Menge von Seiara longipes aus den oben erwähnten kleinen Larven ausschlüpfle, die sich daselbst fort- pflanzend nun schon in zweiter Generation allda entwickelten. Wahrschein- lich trug.diese Unzahl Schuld an dem WVerderben der Chionea- Larven, und es ist zu rathen, dass künftig in einem ähnlichen Falle die Larven herausge- nommen in eine Lage gebracht werden, wo sie ihre Melamorphose unge- stört vollenden köunen. 611 Es war die Unterbrechung dieses so weit gelungenen Versuches wohl insoferiie unangenehm, als es uns dadurch hicht möglich ward, den ganzen Cyclus der Verwandlung dieses Insectes zu schliessen, und es einer ferne- ren Wiederholung oder auderweifigen Forschungen vorbehalten bleibt, die noch unbekannte Puppe zu ermitteln. Es folgt hier die Beschreibung der äusseren Erscheinung der Larven nach dem Exemplare im Weingeist, das drei und ein halb Linien lang, na- hezu ausgebildet genannt werden darf. Die Mundtheile sind stark eingezo- gen, so dass sie nur als cylindrisches Zäpfchen, an der Bauchseite von zwei wulstigen Halbringen umgeben, erscheinen. Vom Rücken aus sind diese nicht, sondern nur das Zäpfchen sehr wenig zu sehen. An der Uniter- seitescheinen die Kiefer in dunkler Hufeisenform durch, dessen beide Arme bis an’s Eude dieses den eingezogenen Kopf aufuehmenden Ringels reichen. Am Rücken nimmt ein dunkler Flecken, offenbar von durchscheinenden Or- zanen gebildet, die Mitte dieses Abschnittes ein, der im vordern Drittel eine scharf begränzte, lichte, kreisrunde Stelle einschliesst,. Die nächsten zwei der Brust angehörigen Abschnitte sind ziemlich gleich breit. Der folgende wahrscheinlich erste Hinterleibsring ist nahe ein und ein halb Mal so breit, als einer der vorhergeheuden. Die zwei anslossenden weitern Hinterleibs- ringe sind jeder mehr als noch einmal so breit, wie das erste Brustsegment, und die vier folgenden jeder wieder um ein geringes abnehmend schmäler, als ihr vorhergehender. Aufden mittleren Ringen ist der Magen als ein etwas dunklerer Längfleck sichtbar, Der Afterring wird von der vom Rücken da- chig abfallenden Afterdecke mit einem halbrunden Wulste geschlossen .„ die den After einschliesst. Vom Rücken besehen, trägt diese Afterdecke in der Mitte ihres Längendurchmessers in geringer Entfernung von einander zwei dunkle Stigmenpuncte, zwischen welchen eine blässere , zangenförmige Zeichnung, ebenfalls von durchscheinenden Organen herrührend. Anatomische Untersuchung von Friedr. Brauer, Anatomie der Imago. ‘Der Nahrungskanal ist wenig länger als der Körper des Thieres, so- mit beinahe ganz gerade. Die Speiseröhre ist sehr dünn and gegen das Ende nach hintenzu etwas erweitert. Sie erreicht den vierten Theil der Läuge des ganzen Nahrungskanals. An ihrem hinteren Ende liegt derKropf oder Saugmagen und zwar nach links abstehend, er erreicht 34 der Länge des Magens und ist Anfangs fast cylinderisch, gegen das hintere Ende aber allmälig erweitert, keuleuförmig. Seine Farbe ist röthlicbbraun. Der eigenut- liche Magen ist ziemlich gross und dick, nimmt den vierten Theil der Darmkanals-Länge ein, ist cyliuderisch und neigt sich Anfangs nach rechts, 612 gegen sein Ende zu aber nach links, d. h. er wendet die convexe Seite zu- erst nach rechts und dann nach links. Seine Farbe ist durch den Inhalt meist schwarz. Der Dünndarm ist etwas kürzer als der Magen und bedeutend schmäler (vier mal). Er macht einen kleinen Bogen nach links. In seiner Structur zeigt er deutliche Längsfasern, die am Rande besonders deutlich sichtbar werden. Seine Farbe ist gelblich, im Uebrigen ist er äusserst äurch- sichtig. Der Dickdarm, der vom vorigen deutlich abgeschnürt ist, ist wenig dicker, aber derber und undurchsichtiger. Er ist wenig länger als der Dünndarm und besteht aus einem vorderen längeren und dickeren, und einem hinteren kürzeren, dünnerem Theile. Letzterer macht eine Krümmung nach links. Die Speichelgefässe liegen im Protkorax, sind birnförmig und vereinigen sich bald zu einem gemeinschaftlichen Ausführungsgang. : Die Harngefässe entspringen wie gewöhnlich am hintern Eude des Magens. Ich zählte deren vier. Sie sind bedeutend entwickelt, so dass sie an Dicke die Speiseröhre übertreffen und durch ihre abwechselnd rothe und weisse Farbe leicht zu sehen. Zwei derselben gehen nach vorne bis zur Speiseröhre und den Kropf und zwei laufen nach hinten bis zum vordern Drittel des Dickdarms. Alle vier haben freie abgerundete Enden. Die Genitalien sind bedeutend entwickelt, und bei beiden Ge- schlechtern verhältnissmässig gross zu nennen. Männliche Genitalien. Die Hoden liegen etwas hinter der Mitte des Hinterleibs, sind oval öfters auch, durch den vollzogenen Geschlechtsakt wahrscheinlich, in der Mitte eingeschnürt. An dem inneren Ende entspringen die Samenleiter. Sie sind gleich beim Austritt bläschenartig erweitert und werden dann nach einer kleinen Abschnürung ziemlich dick, verlaufen Anfangs divergirend nach aussen, späler gegeneinander um in die Samenblase zn münden. Kurz vorher siud sie . wieder erweitert. Die Samenblase ist ziemlich gross und trägt ein par vordere und ein par hintere Anhänge. Die vorderen entspringen an der unteren Seite, laufen zwischen der Einmündung der Samenleiter nach oben und vorne und zuletzt nach hinten, so dass sie die Blase vorne von oben bedecken. Sie zeigen mehrere Einschnürungen und enden mit einem kleinen Bläschen. Die hinteren Anhänge sind anfangs cylindrisch und er- weitern sich am Ende kugelig, sind kürzer als die vorderen ‚und entspringen vom hinteren Ende der Blase. Zwischen letzteren tritt der ductus ejacula- torius hervor. Weibliche Genitalien. Die Ovarien liegen zu beiden Seiten des Hinterleibes und nehmen oft den ganzen von den übrigen Organen freigelassenen Raum ein. — Sie sind kegelförmige Säcke und ihre vordere Spitze reicht bis zum Metathorax. — Die Eikeime sind in ungeheurer Zahl, länglich, von normaler Grösse und weisser Farbe, sie sind unter einander und mit‘ dem Eileiter durch Käden LEN. RED WR '© \. nn 613 verbunden. Die Eileiter sind etwas dicker als die Eikeime und vereinigen sich bald zum Eiergang, welcher ihre doppelte Dicke besitzt. In ihm münden drei. Anhänge. Ein unpariger Anhaug liegt in der Mitte beider Ovarien, ist birnförmig, und ziemlich gross, und ein pariger Anhang je zu beiden Seiten des vorigen eine kleinere biruförmige Blase bildend. Ersteren halte ich für das Receptaculum seminis „ letzteren für ein Schleimgefäss. Das Nervensystem. Das Kopfganglion ist ziemlich gross, herz- förmig und sendet zu beiden Seiten vorne nach aussen die Sehnerven aus, die sich am Ende kolbig erweitern. Vorne in der Mitte laufen zwei Ner- venstränge zu einem kleinen Stirnganglion, Zwei Nervensträuge laufen zu beiden Seiten von der Wurzel der Sehnerven nach vorne. Das Schlund- ganglion ist klein und mit dem vorigen durch kurze etwas divergirende Stränge verbunden. Ich sah drei Nervenpare vom vorderen Theile entsprin- gen. Die Nervenstränge, die dieses mit dem ersten Brustganglion verbinden, sind doppelt so laug als der Längendurchmesser dieses Ganglions selbst. Die drei Brustgauglien sind gross, das erste rundlich, die zwei folgenden oval mit quer liegendem grössten Durchmesser. Vom ersten sah ich drei, vom zweiten vier, und vom. dritten zwei Nervenpare entspringen, wovon das zweite Par am zweiten Ganglion am kräftigsten erschien. Der Ab- stand des Prothorax- Ganglion vom Mesothoraz - Gauglion und dieses vom Metathorax-Ganglion ist sehr gering und diezwei verbindenden Stränge sehr kurz. — Das erste Abdominalganglion ist vom dritten Thoraxganglion durch viermal so lange Stränge verbunden. An ihrem vorderen Drittel eut- springt ein Nervenpar. Die fünf ersten Abdominalganglien sind bei ziem- lich gleichen Abständen, gleich gebildet. Die verbindenden Stränge haben die dreifache Läuge des Durchmessers dieser Ganglien, welche kreisrund sind und vom vorderen und hinteren Ende ein Nervenpar aussenden. Er- steres gabelt sich bald, letzteres erst später aber mehrtach, und zwar eut- steht an der ersten Gabelungsstelle eine Erweiterung des Nerven, eine Art kleines Ganglion, aus welchem drei Nerven hervorgehen, ein vorderer, der sich wieder dreimal gabelt, ein mittlerer, der mit dem dritten hinteren Aste zuerst ein kurzes Stück parallel, daun aber einfach nach aussen und hinten läuft, und ein hinterer, der sich bald theilt und mehr nach innen wendet, Es schien mir einmal sogar, als anastomosire der mittlere Nerv mit dem ersten Ast des vordern Nerven vom zunächst nach hinten gelege- nen Gauglion. Der.Abstaud des fünften vom sechsten, letzten Ganglion ist gleich dem der vorigen, aber die Nervenstränge erweitern sich am Ende jeder etwas und senden ein Nervenpar aus, ohne ein eigentliches Ganglion zu bilden. Das sechste Ganglion ist gross, oval, mit der Länge nach lie- gendem grössten Durchmesser. Es sendet vom vorderen Ende ein, vom hin- teren zwei lange uugegabelte Nerveupare aus. Anatomie der Larve. Verdauungskanal. Die Speiseröhre ist fein und geht nach einer kleinen Krümmung nach links in den Kropf über. Dieser ist oval mit einer IV. Liii 614 Einschnürung in der Mitte. Er scheint nicht wie bei der Imago frei zu sein, sondern bis zu seiner Mitte mit der Speiseröhre verwachsen. Die Speiseröhre erscheint aus diesem Grunde auch kürzer als bei der Imago. Der eigentliche Magen ist von mehr oder weniger cylinderischer Form und dem der Imago ähnlich. Der Dünndarm ist Aufangs dicker, wird dann viel dünner und geht olıne deutliche Abschnürung in den Dickdarm über. Die- ser erweitert sich stark bauchig und zeigt eine starke Querfaserung. Ge- gen den After zu wird er dünner. Der Dünndarm macht eine Krümmung nach links. Die Speichelgefässe sind der der Imago ähnlich, nur grösser, und haben vor ihrer Vereinigung noch einen kleinen sackförmigen drüsigen Anhang. Die Harngefässe. Ich zählte wie bei der Imago deren vier, die einen ähnlichen Verlauf zeigen, aber im Ganzen feiner und ungefärbt sind. Die Tracheen liessen sich bei der Durchsichtigkeit der Larve deut- lich verfolgen. Gleich neben den harten Kopftheilen entspringen zu jeder Seite ein Tracheen-Hauptstamm, welche dann längs des ganzen Leibes bis zum After herablaufen, allwo sie wieder mit zwei grossen ovalen Stigmen endigten und die nach innen zu mit einem starken Tracheen - Büschel umge- ben sind. Diese beiden Hauptstämme sind durch acht brückenarlige Quer- stänme verbunden, die einen Bogen bilden, dessen Convexität nach vorne ge- richtet ist. Von der Mitte eines jeden 'Querstammes laufen zwei feine Aeste nach vorne und verbüscheln sich am Darme. Zwischen je zwei Querstäm- men entspringt vom Tracheen-Hauptstamm (sowohl vom rechten als linken) in dem vorderen Drittel ein kurzer, nach vorn und aussen laufender Ast, der sieh in drei Aeste spaltet, wovon der eine nach aussen, wahrscheinlich zum Luftloch, der zweite nach vorne, sich mit dem gleichlaufenden der zu- nächst vordern, ähnlichen Theilung verhindend , und der drilte nach innen geht, woselbst er in der Nähe des Darmkanals sich- verbüschelt. Der zweite Ast dieser Theilung bildet durch seinen Verlauf, indem er sich mit den gleichlaufenden der nächsten Theilung verbindet, einen feinen dem Haupt- stamm parallelen Faden. L Die drahtförmige Larve besteht aus dreizehn Ringen, wovon einer auf den Kopf und Hals, drei auf die Brust und neun auf den Hinterleih kommen. Der letzte Ring ist keilförmig, indem seine Rückenseite von vorne oben, nach hinten abwärts schräg abgestulzt ist. An dieser schie- fen Fläche münden die zwei Tracheen-Hauptstämme und zwischen densel- ben zeigt sich der After. Die Mundtheile sind kräftig entwickelt. Die Ober- kiefer laufen nach innen in eine lange einwärts gebogene Spitze aus und haben in der Mitte der inneren Kante einen länglichen Ausschnitt. Vor die- sem Ausschnitt sitzen an derselben Kante fünf, hinter denselben drei kurze mässig gebogene Zähne. Die Oberlippe ist viereckig, mit zwei seitlichen Spitzen vorne. Die Unterlippe ragt als häutiger, runder Lappen hervor, Die übrigen Mundtheile zeigen nichts Anffallendes. Unter dem Oberkiefer und etwas nach aussen sitzen zwei (einer zu jeder Seite) dreieckige häutige er & Frauenfeld EBrauer ung v.Chionca arameoides. D.Eg Entwi der EIER asaneoides Daln- MUE Rz N? N Verhandl.d.zool. bot.Ver. . 2 L 615 Lappen, welche im Innern zwei lieder einschliessen, ein cylinderisches Grund- und ein konisches Endglied ; vielleicht die Fühler vorstellend. In ihrem Benehmen gleichen die Larven denjenigen der Tipularien, und schei- nen sich auch vom faulenden Laube zu ernähren, wie die meisten ihrer Ver- wandtschaft. — Ihre Farbe ist licht röthlichgelb. Erklärung der Abbildungen. 1. Larve von der Seite (im Leben). 2. Larve vou unten (im Weingeist). a) Kopf von oben. b) Afterklappe von der Seite, c) Afterklappe von oben. 3. Larve vergrössert (im durchfallenden Lichte gezeichnet). 4. Darınkanal und Tracheen derselben. a) Schlund. a *) Speichelgefässe. 6) Kropf. c) eigentlicher Magen. d) Dünndarm, e) Dickdarm. /) Harngefässe. 4) Tracheenu-Hauptstämme mit zwei sie verbindenden Bögen. h) Nebenäste mit ihrer dreifachen Verzweigung nach innen, aussen und vorne. i) Die beiden Tracheenzweige der Verbindungshögen. - Kopf der Larve mit geöffnetem Kiefer. Darmkanal des vollkommenen Insekts. (Bezeichnung wie fig. 4.) . Nervensystem desselben. . Männliche Geschlechtswerkzeuge von oben. a) Hoden. 5b) Samenleiter. c) Samenblase mit ihren parigen Anhängen. 9. Dieselben von unten. 10. Weibliche Geschlechtswerkzeuge, a) Eierstöcke. b) Eileiter. c) Eiergang. d) Sameubehälter, e) Schleimgefässe. os“ Es möge hier noch eine kleine Bemerkung staitfinden. Hr. Brauer hat das Receptaculum seminis der weiblichen Chionea von zwei kleinen, seitlichen Bläschen begleitet gefunden, die er für Schleimgefässe erklärt. Es finden sich diese namentlich bei solchen Insecten, die ihre Kier entweder Bin“ 616 festkleben, oder sie sonst in Haufen abgelegt, mit einer kleistrigen Hülle überdecken. Beides ist bei C'hionea nicht der Fall ; dass aber der austretende Schleim bei diesem Acte vorhanden, zeigten deutlich jene obenberührten, an den Wänden des hölzernen Behältnisses abgelegten Eier, wo er ange- trocknet ebenso erschien, wie die hinterlassene Spur uinherkriechender Schnecken. Den Eiern scheint jedoch die Lage im Feuchten unerlässlich, denn an dieser offenbar naturwidrigen trockenen Stelle waren sie nach we- nigen Tagen eingeschrumpft und zu Grunde gegangen. Welchen Zweck hat also hier dieser Schleim? Wohl zuverlässig den, eine Hülle für jedes einzelne Ei zu bilden, wie sie in grösserer Menge zu- sammengelegte Eier „ so vielfach als allgemeine Decke zeigen, die unter solchem Schutze über Winter auszudauern haben. Ein Ueberzug zu gleichem Zwecke gegen Nässe und Kälte erscheint für diese, wenn auch nicht für so Jange Dauer, aber doch mitten im Winter einzeln am Schnee abgelegte Eier »ewiss bestimmt nothwendig, Dass die Weihchen die Eier wirklich am Schnee ablegen müssen, und nicht das Schmelzen desselben abwarten, um zu der freien Erde zu gelangen, wie man von den in der Zucht befindlichen, denen der Schnee mangelte, vielleicht schliessen möchte, ist zweifellos, da wir schon Mitte Februar bei ganz mit Schnee bedecktem Boden todte Weibchen fanden, die ihre Eier schon abgelegt hatten. Ferner hat Hr. Brauer da, wo er bei der Larve die vom Tracheen- Haupistamme in regelmässigen Abständen nach aussen abgehenden Aeste erwähnt, vermuthungsweise bemerkt, dass sie zu den Luftlöchern gehen. Ich habe bei der Untersuchung der Larven nur mit Ääusserster Mühe und nur im wechselnden Lichte zu beiden Seiten rundliche Fleckchen bemerkt, die ich wohl ohne weiters für Stigmenpuncte erklären muss. Ob aber dieselben wirklich dnrchbohrt mit dem Innern des Leibes kommuniciren , oder nur jene Stellen andeuten, die beim. vollkommenen Thiere diese Function erst übernehmen, möchte ich nicht bestimmt entscheiden. Gewiss haben sie bei wei- tem nicht die Bedeutung und Ausbildung, die sie an dem vollkommener Thiere erlangen, denn wie bei einem grossen Theile der Dipteren - Larven für die Athmungsverrichtung am Leibesende die hervorragendste, oft eine be- sonders ausgezeichnete Bildung stattfindet, so entspricht auch bei dieser Larve die ganze Trachealverästlung dieser Anordnung. Euntgegengesetzt findet sie sich bei andern Larven, oder im Puppenstande manchmal durch gänzliche Umdrehung des früheren Verhältnisses am vordern Leibesende, Es wech- selt jedoch, wie ich ihn nennen möchte, wenn man ihn nicht allgemein da- für zu nehmen scheint, dieser Hauptsitz der Athmung bei den ausgebildeten Insecten, indem die Leibesseiten mit entsprechender Umgestaltung diese Function vollständig übernehmen. Diese mannigfaltigen Verhältnisse und Umgestaltungen bilden wohl noch ein sehr dunkles Kapitel in nnserer Kennt- niss des Lebens und der Organisation der Insecten, die dem Forscher in ihren Ergebnissen bestimmt reichen Lohn für die allerdings höchst mühevolle Untersuchung gewähren würde. Frauenfeld. —— Notizen über einige in der Umgebung von Mariahof in Obersteiermark vorkommende, seltenere Vögel, und über den Federwechsel des Schneehuhns (Tetr. lagopus L.) Von Blasius Hanf. Da selbst in unsern Tagen die Beobachtung der Eigenschaften, Lebens- weise, Fortpflanzung etc. der Vögel an ihrem Standorte und Vaterlande eine noch lange nicht erschöpfte Quelle ist; und vom zoologisch-botanischen B Vereine in Wien die grosse Walırheit erkannt wurde, dass durch Zulegen des noch so Geringen zuletzt ein grosses Ganze ergebe, so finde ich mich durch den vom Herru Vereins-Sekretär @G. Frauenfeld in der Versamm- lung vom 1. März 1854 ausgesprochenen Wunsch angeregt, meine gemach- ten ornithologischen Beobachtungen so viel möglich speciell dem Vereine bekannt zu geben. Vor allem halte ich es für nothwendig, einige geographische Notizen über die Oertlichkeit zu geben, wo ich meine Beobachtungen mache, und meine ornithologischen Seltenheiten für eine ausschliesseud locale Samm- Jung erbeutete. ; Ein Teich, welcher den Namen Furtteich führt, mit einem Flächen- inhalt von neunzehn Jochen, ist veranlassende Ursache , dass Vögel aus allen Gegenden Europas bei ihren weiten Wanderungen sich für kurze Zeit einen’ Ruheplatz auf diesem in ornithologischer Rücksicht für die obere Steiermark so interessanten Puncte suchen; und mir jährlich Gelegenheit 618 zur Bereicherung geben *). Er ist 3170 Wiener-Fuss über der Meeresfläche zwischeu 47° 13° N. B. und 31°57’° O.L. an der N.-W. Grenze der oberen Steiermark auf einer fruchtbaren Hochebene gelegen, wo gesegnete Getrei- defelder mit bereigen Weideplätzen abwechseln. Nur in seiner unmittel- baren Nähe befindet sich ein unbedeutendes Moos von zehn bis zwölf Joch, wo auch die Quelle, welche ihm Wasser gibt, ihren Ursprung hat. Gegen N.-O. in einer Entfernung von ungefähr einer Stunde erhebt sich die sogenannte Judenburger - Weit oder Seethaler- Alpe mit ihren 7578 W. Fuss hohen Sirbitz-Kogel, und gegen S.-W. erhebt sich kaum eine Stunde entfernt, die schon zur Hälfte in Kärnthen gelegene 5900 Fuss hohe Grewenze. Gegen N.-W. und S.-O. dehnt sich die durch unbedeutende Hügel unterbrochene Hochebene so weit hin, dass gegen N.-W. die soge- naunten Sölkergebirge, welche gegen Salzburg die Grenze machen, und gegen S.-O. die schon weit entfernte Saualpe in Kärnthen den Gesichts- kreis schliessen. Es ist meine Meinung, dass die Richtung dieser Hochebene ihrer Länge nach mit einer Strasse, welche gewisse Vögel auf ihrem Zuge im Frühjahr nehmen, zusammenfalle; da besonders in dieser Jahreszeit gewisse Arten und zwar beinahe zu bestimmten Zeiten am Furtteiche und in seiner näch- sten Umgebung fast alljährlich erscheinen; während der Herbstzug in die- ser Gegend kaum der Erwähnung werth ist. (Ich hoffe, später eiumal diese meine Meinung durch einen Auszug aus meinem ornithologischen Tagebucl;e mehr thatsächlich zu begründen.) Noch sind in der Umgebung des Furtteiches einige kleinere Teiche, welche aber sellen von einem gefiederten Wanderer besucht werden; wälh- rend in nordwestlicher Richtusg vom Furtteiche (nämlich in der Richtung der von mir angenommenen Vogelstrasse) in einer Entfernung von einer Viertelstunde sich im Frühjahre inmitten von fruchtbaren Feldern eine un- bedeutende seichte Lacke (die sogenannte Hungerlacke) bildet, welche in manchem Frühjahre, wenn sie nämlich Wasser hat, eine gute Ausheute, be- sonders vom Genus Totanus und Tringa darbietet. So habe ich an dieser Lacke schon geschossen: Totanus fuscus Leisl., ochropus Temm., calidris Bechst., glareola Temm., hypoleucos Temm., Glottis Bechst., Tringa pugnax L., subarcuata Temm., im Sommer- und Winterkleide, variabilis, Temminckü L eisl., minutaLeisl., wie auch Limosa melanura Leisl, Die Ursache, warum sich diese Vogelarten an dieser unbedeuterden und seichten Lacke so gerne einfinden, ist wohl keine andere, als weil die *) Auch der Zug des Frühjahres 1854 vermehrte wieder meine Sammlung mit zwei Novitäten. Am 16. Mai 1854 schoss ich am benannten Teiche Podiceps auritus Lath. masc. im vollkommensten Sommerkleide (im Jugend- und Winterkleide habe ich wohl schon mehrere Exemplare erhalten), und am 22. Juni 1854 schoss ich eben daselbst Totanus slagnatilis Bechst. fem. gerade im besten Federwechsel begriffen, TEE WERE j 619 seichten Ufer ihnen weit leichter gestatten. Nahrung an solchen Stellen zu suchen, als die tiefen Ufer des Furtteiches. Dagegen aber bietet der grosse klare Wasserspiegel des Furtteiches den Tauchenten, Steissfüssen ,„ Fluss- tauchern etc. auf dem Zuge einen ihren Neigungen ganz entsprechenden Aufenthalt dar. Ungefähr eine Stunde entfernt gegen Norden in einem bedeutend tiefer gelegenen Thale fliesst die daselbst noch mehr einem Bache gleichende Mur, welche ich aber niemals besuche, und woher ich auch noch nichts als Ardea stellaris L. erhalten habe. Gegen Süden sind die nächsten bedeuten- deren Gewässer der Längsee, bei St. Georgen in Kärnthen, und der Wörther- see hei Klagenfurt. S Nun einige Berichtigungen zu den Mittheilungen des Herrn Georg Frauenfeld aus meinem Schreiben an Herrn Professor K. Heller in Gratz, an dessen Veröffentlichung ich wohl nicht dachte. Späteren und genaueren Beobachtungen zu Folge muss ich berich- tigen, dass bei dem in der eben beschriebenen Gegend brütenden Corvus corniz L. das Geschlecht die ganz schwarze Farbe nicht bedingt, indem ich später sowohl Männchen als Weibchen im ganz schwarzen Kleide schoss ; ja ich habe sogar Pare beobachtet, bei welchen masc. et fem. ganz schwarz waren, jedoch ist diess nar eine ziemlich seltene Ausnahme, denn am häu- figsten kommt auch hier €. cornie L. im bekannten grauen Kleide vor. Es gibt auch Individuen desselben, welche nur am Bauche noch etwas grau, sonst ganz schwarz sind. Oefters habe ich in demselben Neste graue und schwarze Junge beisammen angetroffen, wonach ich früher die Schwarzen für Männchen und die Grauen für Weibchen hielt. Noch nicht lange ist es, dass ich auf einem Spaziergange eine Familie der Nebelkrähen aus sechs Gliedern bestehend beobachtete, darunter hatten die Alten und drei Junge die gewöhnliche graue Färbung, das vierte bei ihren grauen Aeltern noch um Nahrung bettelnde Junge war ganz schwarz. Dass es aber keine Mischehe zwischen Corv. cornix L.und ©. corone Lath. sei, wennin meiner Gegend graue und schwarze Krähen gepart vorkommen, bin ich fest überzeugt, da wie schon gesagt, hier Corv. corone Lath.gar nicht brütet, und die schwarze Nebel- krähe von der Rabenkrähe bestimmt zu unterscheiden ist. Nach meiner Ansicht ist die schwarze Nebelkrähe nichts anders, als eine Varietät, wie man solche Varietäten wohl auch bei vielen anderen Arten beobachtet, z. B. Falco buteo L., Loxia curvirosta L., Tetrao lagopus L., Tringa pugnax L., Perdix cinerea ‘). Es wird wohl wenig Arten geben, wo nicht eine individuelle Verschie- denheit der Farbe, ja nicht bloss der Farbe, sondern auch in «Grösse und Bildung der einzelnen Theile bemerkbar ist. So eben habe ich zwei Bruten von Pyrrhula vulgaris L. vor mir, bei welchen selbst der Unkundige auf #) Ich habe zwei Exemplare von Perdiz cinerea, welche statt der gelblichrothen Färbung an der ®tirne, Gesicht und Kehle, ganz schwarz sind. 620 den ersten Blick eine auffallende Verschiedenheit der Farbe und selbst der Grösse bemerkt. Die Farbe der eineu Familie, deren Nest ich höher im Ge- birge fand, ist etwas lichter und der ganze Körperbau zarter und schmächti- ger; während die andere Familie, die ich niedriger gelegen fand, dunkler in der Farbe, und der Körper, besonders Kopf und Schnabel grösser ist. Soll- ten es vielleicht die von Brehm aufgestellten Subspecies Pyrrhula germa- nica und major Br. sein ®? — Ich habe auch von jeder dieser zwei Familien ein Ei genommen, welche auch eben in dem Verhältnisse in Grösse und Form, wie die jungen Vögel selbst, verschieden sind. Das Ei von der klei- neren Varietät ist kleiner und mehr gespitzt, während das andere grösser und mehr rund ist, Ferner habe ich zu berichtigen, dass nur Charadrius morinellus L. auf der sogenannten Judenburger-, Seethaler- oder Weitalpe brütet (ich habe selhst ein Junges im Flaumkleide allda gefangen). Scolopaz rusticula L. brütet ausnahmsweise in hiesiger Umgebung, aber nicht in der Alpen-, sondern in der Holz-Region. Im Jahre 1852 wurde mir ein Ei desselben, und am 10. Juni 1854 wurden mir vier Junge gebracht. Diese hatten unge- fähr halbe Grösse, am Rücken , den Flügeln, Brust und Bauch waren sie schon befiedert. Die zwar noch nicht ausgewachsenen Federn haben dieselbe Zeichnung und Farbe, in welcher Scolopaxr rusticula Anfangs October auf seinem Zuge bei uns zu erscheinen anfängt. Schon im Jugendkleide ist ein kleiner Unterschied in der Färbung zu bemerken. Zwei Exemplare sind et- was mehr röthlich , als die zwei andern, welche mehr bräunlich, daher et- was dunkler aussehen, Ich glaubte darin einen Unterschied des Geschlech- tes zu bemerken, habe mich aber getäuscht; denn es waren drei Männchen und gerade das am meisten röthlichte Exemplar war ein Weibchen. Die Farbe der Füsse bei diesen Jungen Scolop. rusticula war dunkelbleigrau 5 daher ist meine Meinung, dass die im Herbste mit bleigrauen Ständern (Füssen) vorkommenden junge, und die mit graulichgelhen alte Vögel seien, wie bei Crex pratensis. (Nach den von mir bisher gemachten Beob- achtungen scheinen mir hei Scolopax rust. die Weibchen schöner befiedert und etwas grösser als die Mänuchen zu sein.) Fringilla linaria L. habe ich nur in einer gewissen Gegend meiner vorigen Station (Zeutschach, eine Stunde von Mariahof entfernt), auf einer kleinen Berghochebene, welche trockenen Boden bat, mit dürren Moosarten und jungen Fichtenanflug bewachsen ist, brütend angetroffen. Vielleicht eine ihren nördlichen Brutplätzen ähnliche Gegend? Ich habe bisher wohl Junge und ein Nest aber leider keine Eier von selben bekommen. Uebrigens habe ich mehrere Jahre nach einander einige Pare am nämlichen Platze ange- troffen. Sie haben ein der Frinygilla serinus L. in der Brütezeit ähnliches Betragen, z. B. dass sie im Affecte ihren Gesang in der Luft flatterud hören lassen. In den Jahren 1853 und 1854 kam ich zur Brutzeit nicht in dieselbe Gegend, daher sie auch in diesen Jahren von mir nicht mehr be- ohachtet wurden. [) 621 Bombyeitta garrula Vieill. lebt nun schon das siebente Jahr in der Gefangenschaft, uud ist sehr zutraulich; im letzten Herbste 1853 hatte er die Federn nicht mehr vollkommen gewechselt, und die gewechselten tru- gen deutlich das Gepräge des Alters. Statt den schönen rothen Schaftspitzen der hiutern Schwungfedern, hatte er schmale, röthlichgraue Schaftfortsätze, und statt der schön gelben Einsäumung der Schwanzfedern eine ganz weisse Einsäumung hekommen. Im Jahre 1854 im Herbste war die Mauserung je- doch wieder vollkommen, er scheint also im Jahre 1853 zur Mauserzeit et- was kränklich gewesen zu sein. In den früheren Jahren bemerkte ich, dass, wenn er eine Schwungfe- der mit dem rothen Schaftfortsatze durch Gewalt verlor, der nachwachsenden Feder entweder der rothe Schaftfortsatz ganz fehlte, oder dass dieser nur aus einer dünnen (schmalen) grauen Spitze bestand, welche unvollkommene Feder aber bei der nächsten regelmässigen Mauserung wieder durch eine vollkommene mit rothem Schaftfortsatze gezierte ersetzt wurde. Dem ausgesprochenen Wunsche, über den rostkehligen Pieper, die Felsentaube, das Zwergrohrhuhn, den Rallenreiher, die Zwergmöve und über die Felsenraubmöve genauere Angaben zu machen, glaube ich mit Fol- gendem zu entsprechen: Anthus rufogularis Br. schossich am 28. April 1847 masc, et fem. mit einem Schusse an den seichten Ufern der sogenannten Hungerlacke. Es wa- ren nicht mehr als zwei Exemplare. Eine genauere Beschreibung halte ich. nicht für nothwendig; da sowohl das Männchen durch die rostrothe Farbe über dem Auge, an der Kehle, Hals und Brust, als auch das Weibchen durch rostrothe Kehle und durch den rostgelblichen Streif über den Augen so kenn- bar sind, dass ich mich in der Bestimmung derselben kaum geirrt haben dürfte ? Beim Weibchen bilden die graulich weissen Federränder,, dort wo sich die Rücken- und Schulterfedern begegnen, zwei weissliche Streifen ; beim Mäunchen sind diese Streifen nicht so bemerkbar, weil die Federränder schon mehr abgenützt sind. Auch Gallinula Baillonüi Temm. glaube ich richtig bestimmt zu ha- ben, da ich alle vier europäische Arten besitze, und da es sich von G.'pu- silla Bechst. in der Grösse durch seine in allen Theilen kleineren Dimen- sionen, durch die schwarzen Streife am Kopfe, durch seine häufigeren und kleineren weissen Flecke am Rücken und an den Schultern, durch seinen kürzeren und stumpferen Schwanz auffallend unterscheidet. Gallinula Bail- lonü schoss ich am 15. October 1843, wie ich glaube, im Jugendkleide, denn der Unterkörper hat noch nicht die graublaue Schieferfarbe, sondern ist an der Kelile weisslich, an der Milte der Brust und des Bauches weisslich grau, an den Seiten und in der Mitte des Halses mehr oder weniger olivenhraun. Am 13. Mai 1844 und am 6. Mai 1851 schoss ich alte Männchen am soge- nannten Furtteiche; wie auch Ardea ralloides L., in dessen Bestimmung IV: Kkkk 622 man wohl nicht irren kann, am 23. Mai 1839 (selbst geschossen), am 17. Mai 1840, am 14. Mai 1844, am 17. Mai 1847 (selbst geschossen) masc., am 6. Mai 1854 fem,, und am 10. Mai 19854 fem. (selbst geschossen), sich allda einfand. Nicht mit solcher Bestimmtheit getraue ich mich über die Richtigkeit der Bestimmung der Felseutaube, der Zwergmöve und der Felsenraubmöve auszusprechen; da ich von jeder dieser drei Species nur ein Exemplar und zwar, wie ich glaube, im Jugendkleide besitze, Ich gebe daher eine kurze Beschreibung derselben: Columba livia Lath. schoss ich am 23. October 1840, dieselbe war ganz allein, und scheint noch im Jugendkleide zu sein, da sie noch wenig Metall-Glanz am Halse hat. Läuge 12 Zoll, Länge der Flügel vom Buge bis zur Spitze 8 Z., Farbe am Rücken und am Bürzel etwas lichter, aber nicht ganz weiss, die Klügel - Deckfedern schwarz gesäumt, die letzteu Schwungfedern zweiter Ordnung mit schwarzen Flecken, die äussere Fahne der äussersten Steuerfeder blaulich weiss. Larus minutus P all. f. ebeufalls jung, schossich amı 10. September 185% am Furtteich. Länge 10° 4‘, Flugweite 1° 11, Schnabel kürzer als der Kopf, 3 Zehen nach vorne mit Schwimmhaut gauz verbunden ohne Ausschnitt, Stirne, Zügel, ein Ring um den Hals, und alle unteren Theile rein weiss, ein Fleck am Ohr, Hinternacken und die Seiten der Brust schwarzgrau, Schulterfedern bräunlich grau, weiss gesäumt, die Flügel-Deckfedern schwarz- grau und weiss gesäumt, über die Flügel läuft ein breiter, grauer und weisser Streif, sechs Schwunugfedern der ersten Ordnung schwarz mit run- den weissen Spitzen, die innere Fahne derselben mit einem weissen Streif der Länge nach, in Form einer schmalen Schwungfeder, Schwanz weiss mit einer schwarzen Binde eingesäumt, die zwei äussersten, etwas kürze- ren Schwanzfedern ganz weiss, die zwei nächsten nur au der inneren Fahne einen kleinen, schwarzen Fleck, die übrigen ganz schwarz einge- säumt, die zwei längsten untern Schwanzdeckfedern ragen über die Steuer- federn etwas vor; wie bei Tetrao tetrixz L. masc. Lestris crepidata Brhm.? (sive parasitica?) wurde vor fünfzehn bis sechzehn Jahren am Furtteich geschossen, und mir zur Conservalion übergeben. Es ist ein junger Vogel, Länge desselben bis zur Schwanz- spitze, welche in der Mitte keine längern Federn hat, sondern abgerundet ist 18°, Klügellänge vom Bug bis zur Spitze 13°, die Farbe am ganzen Körper dunkelbraun, mit braungelblichen Federräudern, die untere Seile des Körpers etwas lichter als die obere, der Schnabel bleigrau, an der Spitze falkenartig gebogen, die Füsse, Zehen und die Schwimmhaut an der Wnr- zel gelblichweiss, vordere Theile der Zehen und Schwimmhaut schwärzlich. Diese Beschreibung ist von dem Vogel im präparirten Zustande genommen, 623 Da meine Beobachtung, dass Tetrao lagopus L. ein dreifaches verschiedenes Sommer-, Herbst- und Winterkleid habe, im Vereinsblatte mitgetheilt wurde, so finde ich mich veranlasst, auch hierüber Näheres mitzutheilen. ; Einige Ornithologen, welche vielleicht nicht Gelegenheit hatten, die- sen Alpenbewohner an seinem Standorte zu beobachten, nehmen nur eine zweifache Mauserung desselben an. Selbst Brehm, dieser so erfahrene Or- nitholog, obschon er im Allgemeinen von der Sippe Schneehuhn sagt: „3. Mausern siesich zwei bis dreimal jährlich,“ beschreibt wohl bei dem Morastschneehuhn Lagopus subalpinus Br. (Tetrao albus L.) ein Winter-, Frühlings- und Sommerkleid; beim Bergschneehuhn Lagopus montanus Br. (Tetruo layopus L.) führt er nur ein Winter- und Sommer- kleid an. (Brehm’s Haudbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands Seite 515— 517.) Andere Ornithologen, wie Schinz, erkennen einen [Unterschied zwi- schen dem Sommer- und Herbstkleide, ja erkennen „ dass das Schneehuhn beinahe im jeden Monate des Sommers eine andere Färbung habe (beson- ders die Männchen), aber sie schreiben die Verschiedenheit der Färbung dem Ahnützen und Abbleichen der Federn zu. Allerdings ändert auch das Schnee- huhn im Sommer seine Karbe durch Abnützen und Abbleichen der Federn ; ja es ist gewiss, dass wohl nicht leicht ein Vogel seine Federränder so schnell abreibt und abnützt, wie das Schneehuhn; da es mit allen Huhnar- ten die Lieblingsneigung, sich in trockener Erde oder Sand zu haden, ge- mein hat. Da dieser aber auf den Hochgebirgen, von den heftigen Stür- men verweht, sich nur spärlich findet, so ist es genöthigel, solchen ausdem festen Boden auszuscharren ; und sich in diesem rauhen und scharfen Ma- teriale zu baden, wodurch die Federn sehr schnell abgenützt werden. Daher auch an den im Winter so dicht befiederten Füssen im Sommer kaum mehr als die, wie steife Haare aussehende Federschäfte übrig bleiben. Dass auch durch Abbleichen der Kedern die Farbe des Schneehuhnes im Sommer sich ändert, wird derjenige gerne zugeben, der erfahren hat, wie zerstörend die scharfe Alpenluft, der schnelle Wechsel zwischen he- feuchtenden Nebeln und dem bleichenden Sonnenstrahlen, überhaupt der schnelle Wechsel der Temperatur auf die Farbe einwirket. Ein einziger Tag in rauher Alpenluft zugebracht, ändert die Gesichtsfarbe des Bergstei- gers mehr, als die brennenden Sonnenstrahlen in den schwülen Gassen der Städte den gauzen Sommer hindurch. So werden auch die Federn des Schnechuhns, welche es Ende März und im April bekommen hat, schon im Juni und Juli stark ahgenützt und abgebleicht. Aber unter diesen abgebleichten und abgenützten Federn des Kkkk * 624 Frühlings oder Sommerkleides, findet man schon um die Mitte Juli ganz neue an ihren weichen, noch nicht ausgewachsenen Kielen gut erkennbaren Federn des Herbsikleides, welche auch eine vom Sommerkleide leicht zu unterscheidende Zeichnung und Färbung hahen. Und solche, ganz anders ge- färbte und gezeichnete Federn bekommt das Schneehuhn von Mitte Juli an- gefangen bis Mitte September immer neue, bis endlich das September- oder Herbstkleid ein von dem Kleide des April, Mai und Juni, oder Sommer- kleide, ganz verschiedenes ist. 4 Der Wechsel der Schwung- und Steuerfedern fällt mit dem AÄnzie- hen des Herbstkleides zusammen; dieser beginnt Anfangs August und ist Eude September vollendet. Da diese Federn mit Ende September sowohl hei den Jungen, wenn sie nicht von einer besonders verspäteten Brut sind, als auch bei den Alten schou wieder vollkommen ausgewachsen sind5 so ist auch die Jagd auf seibe dann nicht mehr so lohnend, wie Eude August und Anfangs September, wo sie noch unvollkommen sind. Sowohl von dieser fortwährenden Mauserung, als anderseits von der Abnützung und Abbleichung der Federn kommt es, dass das Schneehuhn deu Sommer hindurch fast in jedem Monate eine andere Färbung hat. Am auffallendsten ist diese verschiedene Zeichnung der Federn des Sommer- und Herbstkleides bei den Weibchen. Im Sommer sind sie schwarz und gelb gewellt, und zwar so, dass die Wellen am Kopfe und Halse am schmälsten sind, und je weiter nach hinten, desto breiter werden. Auf der oberen Seite des Körpers ist mehr die schwarze und auf der untern Seile mehr die gelbe Farbe vorherrschend. Im Herbste aber ist die Zeichnung der Federn wohl noch am Kopfe und Oberhalse eine welleuförmige, jedoch die Farbe der Federn ist oft schon bedeutend lichter als im Sommer, die Zeich- nung der untern Hals-, Brust-, Bauch-, Flaukenfedern, sewie der Schulter-, Rücken-, dann hintern Schwungfedern und der obern Schwanz-Deckfedern ist nicht mehr wellenförmig , sondern schwarz und weiss gespreukelt, auf mehr oder weniger licht oder dunkelgelblichkem Grunde. Auf die grössere oder »geringere Vollkommenheit des Herbsikleides hat beim Weibchen däs Brutgeschäft einen bedeutenden Einfluss; da es dieses Geschäft, wie auch das Aufziehen der Jungen ganz allein zu besorgen hat; obschon das Schnee- huhn nicht wie Tetrao urogalius, und tetrix L. in Polygamie, sondern monogamisch lebt. Wird das Weibchen im Brüten frühzeitig, z. B. bis in die Hälfte Juni gestört, so brütet es bisweilen noch eivmal; (ich habe am 14. Juli 1853 auf der sogenannten Weit- oder Seethaler-Alpe sechs Hennen mit Jungen, wovon einige Nughbar waren, aber auch eine Henne am Neste mit sieben 625 halbbebrüteten Eiern angetroffen), wird sie aber später im Brüten gestört, oder kommt sie durch Feiude um ihre Jungen, dann fängt sie früher an, das Herbstkleid zu bekommen, weil sie. von den Sorgen um die Nahrung für ihre Jungen befreit, schneller die nöthigen Kräfte zur Erneuerung der Federn erlangt. Daher das Herbstkleid bei jenen Heunen, welche keine Jungen haben, weit vollko «mener wird, als bei denen mit Jungen, oder wohl gar mit verspätelen Jungen, welche dann oft nur ein unvollkommenes Herbst- kleid bekommen, indem noch manche Feder vom Sommerkleide his Ende September übrigbleibt; wohl die späteste Zeit zum Wechsel des Winter- kleides. Kaum aber ist dieses Herbstkleid vollendet, so verliert er schon wieder die seit Mitte Juli erhaltenen grauen Federn, und zieht das weisse Winter- kleid bis Mitte November an. Da dieses ohnedem bekannt ist, so gebe ich hier nur meine Ansicht über die weisse Farbe des Winterkleides überhaupt. Ich finde nemlich beinahe bei allen mir bekannten Vögeln, selbst bei denen, welche kein besonderes Winterkleid haben, ein Bestreben der Natur, dem Vogel bei der Herbsimauserung ein der winterlichen Natur ähnlicheres, also wenigstens lichteres Kleid zu geben; daher auch bei jenen Vögeln, welche kein abweichend sefärbtes Winterkleid haben, bei der zunächst für den Winter bestimmten Herbstmauserung, die lichtere Einsäumung der Federn. Selbst bei einem einjährigen Männchen des Tetrao tetrixc I,., dessen Farbe doch grösstentheils ganz schwarz ist, finde ich dieses Bestreben der Natur freilich nur durch eine sehr schmale weisse Einsäumunug der neuen Federn im Herbste am Kopf und Halse angedeutet, Ja bei vielen Vögeln bedecken diese lichteren Federränder die schöne erst im Frühjahre durch die Abnützung dieser Federränder hervortretende Färbung der Federn ganz. Bei dem Schneekuhn (wie vielleicht auch bei anderen Vögeln, welche ein verschiedenes Winterkleid haben) tritt dieses Bestreben der Natur, dem Vogel für den Winter weisse oder wenigstens ‚lichtere Federränder zu geben, so stark hervor, dass diese Färbung gleich- sam nur die übrige so verdrängt, dass kein Platz für sie übrige bleibt. Diese meine Ansicht finde ich an einem Exemplare von Tetrao lagopus L. fem., welches ich am 29. Dezember 1843 auf der ssgenannten Weit- oder See- thaler-Alpe schoss, bestätiget. Bei diesem Exemplare sieht man, wenn man die Federn auseinanderbläst, am Kopfe, Nacken und Hinterhals unter der weissen Einsäumung die gelb und schwarz gewellte Färbung des Som- merkleides. Ich sehe aber auch in dem dreifachen Kleide des Schneehuhns, eine zweckmässige Einrichtung, dass dasselbe zu jeder Jahreszeit eine seiner 626 Umgebung so ähnliche Färbung erhält, damit es durch diese Schutz vor seinen Feinden findet. Es findet auf dem nackten zerklüfteten Steingerölle kaum schützende Verstecke gegen seine zahlreichen Feiude, dafür aber durch ein dem, wo es sich aufhaltet, so ähnlich gefärbtes Kleid, dass selhst das scharfe Auge des vorüberziehenden Falken es im ruhigen unbeweglichen Zustande gewiss nur schwer entdeckt, vollkommen Ersatz. Im Winter ist es weiss wie der Schnee. Im Frühjahr, wo die wärmere Temperatur die Hochgebirge nach und nach ihrer weissen Decke entlediget, und die ersten vom Schnee befreiten Flecke der Alpen. noch eine dunkle Karhe haben, ein dunkelgefärbtes Kleid, und im Herbste, wann Frost die steilen Nordabhänge mit nimmer schmelzendem Reif überzieht, eine lichtgraue Färbung. Und mag man es Urtheilskraft, mag man es Instinkt nennen, es wählt gerade jene Plätze zu seinem zeitweiligen Aufenthalt, wo es sich durch seine ähnliche Farbe geschützt weiss. Ich habe zu allen Zeiten selbst im November und Dezember unsere Hochgebirge besucht, und das Schneehuhn grösstentheils an dem der Farbe seiner Kleidung entsprechenden Plätzen angetroffen. Im Winter (November und Dezember) habe ich sie immer au den steilen, von keinem Sonnenstrahle mehr erreichbaren nördlichen Abhängen der höchsten Gebirgskuppen angetroffen. Gewöhnlich wählen sie hier einen Schneefleck (ein Schneegewehe),, welcher im Hochgebirge um diese Zeit niemals fehlt, zu ihrem Aufenthalt. Wenn mehrere sind, SO haben sie nicht wie Perdix cinerea L. ein gemeinschaftliches Lager, sondern jedes Einzelne scharret sich eine besondere Vertiefung im Schnee, welche es nur SO lange verlässt, als es nölhig ist, um sich in der nächsten von Schnee freien Um- gebung den Kropf mit perennirenden Alpenpflauzen. z. B. - zalea procumbens ete. zu füllen, und dann wieder sein im Schnee ausgescharrtes Lager ein- zunehmen. - Uebrigens kommt das Schneehuhn auch im tiefern Winter wegen Nah- rung nicht leicht in Verlegenheit, weil es viele Stellen im Hochgebirge gibt, welche im ganzen Winter von Schnee frei sind, da heftige Winde denselben theils wegwehen, theils weil es mit seinen zum Scharren gut eingerichteten Füssen sich auch die Nahrung unter dem Schnee hervorscharren kann. Auf der Weit- oder Seethaleralpe (7570 Wiener Fuss hoch) habe ich noch nie ein Schneehuhn in der Holzregion angetroffen, obschon ich dieselbe so oft und vielmals besuchte, und einige hundert Schneehühner schoss, SO dass ich schon die Richtigkeit der Angabe bezweifelte, dass das Schneehuhn im Winter in die Holzregion herabkomme. Nun fand ich aber am 21. November 1852 auf der Grebenze, welche mit der Weitalpe in keinem Zusammenhang ist, sich aber nicht viel’ über die Holzregion erhebt, Tetrao lagopus in jene Region unter niedrigen Fichten versteckt. Die Schnechühner waren keines 627 wegs durch Nahrungssorgen so tief herabgetrieben, denn es lag noch gar kein Schnee auf diesem Gebirge, sondern gewiss war es nur das verräthe- rische weisse Kleid, das sie veranlasste, Schutz unter dem Dickicht der Bäume zu suchen. Im Frühjahre hält sich das Schneehuhn in der Regel in den niedrigsten Regionen, und mitunter auch auf der Sonnseite der Alpen auf, wo dann das Weibchen seinen Brutplatz wählt; obschon ich wohl auch auf deu Höhen der Alpen nur wensge Schritte unter der Wasserscheide, eutweder ganz frei, oder unter dem Schutze überhängender Steine dessen Nest antraf. Die Ursache, warum das Schneehuhn nicht die schroffen mit wildem Steingerölle bedeckten (seine sonstigen Liehlingsplätze), sondern sonnige und bewachsene Plätze zu seinem Brutort wählet, ist wohl kein anderer, als die grössere Insektenmenge, vielleicht auch besondere Arten derselben, dann dass in den schroffen und zerklüfteten Regionen die noch nicht flüggen Jungen den Alten nicht folgen könnten. Wie bekanut, brütet das Weibchen seine Jungen allein aus und führt und nährt sie auch allein. Ueberhaupt ist Tetrao lagopus eine sehr sorgfältige Mutter: weit sorgsamer wie Perdixz saxatilis L., welches seine Jungen verlässt , wenn ihnen Gefahr droht, und nur ganz verstohlen von ferne zusieht, was mit ihnen geschieht. Das Schneehuhn setzt sich für sie dreist der grössten Gefahr aus; ja es wendet selbst List und Verstellungskünste an (als ob es nicht Niegen könnte) um durch flatterndes Fortlaufen den Feind von seinen Jungen, welche sich durch ihre Unbeweglichkeit sehr gut unter Steinen oder auch frei aber zerstreut hockend, verbergen, hinwegzuführen. D Diese Sorgfalt für die Jungen zeigt das Schneehuhn selhst in der Ge- fangenschaft. Im Jahre 13852 wurde von den Hirten ein Schneehuhn auf den Eiern sitzend gefangen, und von einem Gutsbesitzer in meiner Nähe in einen Käfig eingesperrt über ein Jahr erhalten. Im Frühjahre 1853 legte dasselbe Eier, welche leider zu Grunde gingen. Statt dieser unbefruchteten Eier legte man ihr Wachtel-Eier unter, welche sie ausbrütete, und diese Jungen Wachteln mit vieler Sorgfalt gross zog. Da man ihr nebst diesen von ihr selbst ausgebrüteten, auch noch andere beim Schnitt gefangene junge Wach- teln übergab, welche sie mit gleicher Sorgfalt gr0ossz0g; so mochte wohl die übermässige Anslrengung sie so angegriffen haben, dass sie durch gänz- liche Abzehrung ihren Tod fand; wie ich mich bei der Präparation derselben überzeugte. Dieses Schneehuhn hat auch in der Gefangenschaft sein drei- faches Kleid bekommen, nur war das letzte Herbstkleid noch unvollkommen, 63 Zn und die Federn desselben statt weiss und schwarz, gelb und schwarz gesprenkelt *). Während nun die Weihchen mit dem Ausbrüten und Grossziehen der Jungen beschäftiget sind, beziehen die Männchen ihre Sommerwohnungen, d. i. die schrof'sten, mit Steingerölle, bisweilen auch’noch mit Schneeflecken bedeckten Abhänge der höchsten Bergkuppen. Man kann daher schon im Juli und August mit einem guten Hühnerhund auf diese auf den höchsten Alpen- kuppen versammelten Männchen Jagd machen, da diese mit der Fortpflanzung und Erhaltung der Art nichts mehr zu thun haben. Das Weibchen, welches kleine Junge hat, erkennt der erfahrene Jäger alsogleich, da es vor dem Hund selten auftlliegt, sondern durch niedergedrücktes Fortlaufen, oder, wenn der Hund zu nahe kommt, durch niedriges Fortilattern, seine Verfolger von den Jungen, welche ruhig sitzen bleiben , abzuleiten bemüht ist. Man will auch beobachtet haben, dass das Schneehuhn im abnehmenden Monde den Hund besser aushalte, als iin aufnehmenden oder Vollmonde, Meine Erfah- rung ist, dass es in den Morgen- und Abendstunden vor dem Hund nicht so gut halte, als in den Mittags- und Nachmittagsstunden, und so auch bei stürmischen Wetter weniger gut als bei warmer windstiller Witterung. Am schwersten zu schiessen sind die Schneehühner von Ende September bis Ende November, woran die Vollkommenheit der Flugwerkzeuge und überhaupt der körperlichen Kräfte Ursache sein mag. Ich übersende dem Vereine acht Exemplare Tetrao lagopus L.; ein Corv. cornixc fem., um meine vorne ausgesprochene Beobächtung thatsächlich zu zeigen. #) Hat sehr viele Aehnlichkeit mit Tetrao albus L. im Sommerkleide, wie ich dieses aus Abbildungen kenne. . F BYE a ME Ara ee. [De