HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 038) . 31.1903 VERHANDLUNGEN LAS “ NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS HAMBURG 1902. — [2 . DRITTE FOLGE X Mit 7 Abbildungen im Text. HAMBURG. L. FRIEDERICHSEN & Co. 1903. Für die in diesen Verhandlungen veröffent- lichten Mitteilungen und Aufsätze sind nach Form und Inhalt die betreffenden Vortragenden bezw. Autoren allein verantwortlich. iüN 7 194 VERHANDLUNGEN des ATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS ın HAMBURG 1903. 3. FOLGE XI. Mit einer Karte und ı4 Abbildungen im Text. INHALT: Eileemeimersjahresbericht für 1909. 2... 0... .ceneerueeanauene III BESSenWjbersichtstürs B903 2a ee ee een tee VII Boranschlausetige 04er ee na fernen. VII Verzeichnis der Mitglieder, abgeschlossen am 31. Dezember 1903. .. VIII Verzeichnis der Akademien, Institute, Vereine etc., mit denen Schriften- austausch stattfindet, und Liste der im Jahre 1903 eingegangenen SCHTIfteng er ee nie le ee re ee ER ILE XXI Nachruf für Oberlehrer Dr. L. KÖHLER, -- den 7. Februar 1903. Von ro REDLENESCHOBERS RE See epeiefere daree anansine xXXXVI Bericht über die im Jahre 1903 gehaltene Vorträge und unternommenen wissenschattlichen®@Rxkursionene wesen sesae een eco XLI Wissenschaftlicher Teil. Zur Fauna des Eppendorfer Moores bei Hamburg. Von GEORG ULMER I Uber den mangelhaften Ertrag der Vierländer Erdbeeren. Von Prof. E. ZACHARIAS 26 Die Moosflora einiger unserer Hochmoore, insbesondere die des Himmel- mooressbes-Quickbom. Von Dr. RTIMMn......00.200000.0 34 Verzeichnis Dee malahnes1noogszehaltenen Vorträgen a... ueccneenen 60 HAMBURG. L. FRIEDERICHSEN & Co. 1904. 1 EZ 5 \ > a; ı ° - Zr “7 A - Pf Da i m Er i a FR} r { R Z - Sur 207 Su: T. v [an ; Hz = .. e j u \ T- E mn . 2 # . - . &, P” az 5 el j SuM 5 * Eure u " ’ — ag & « Ye ze } = x B x se ar Allgemeiner Jahresbericht für 1903 Am Ende des Jahres 1902 zählte unser Verein: Niarklichenl\iitelieder fe se ae cn 328 INorrespondierende Mitslieder 2. ......... 16 Shrenmitslzeden a se ea, 27, davon schieden aus durch Tod, Wegzug und aus anderen Grün- den 17 wirkliche Mitglieder. Neuaufgenommen wurden im abge- laufenen Jahr 16 wirkliche Mitglieder, neuernannt ı Ehrenmitglied, sodaf3 die Zahl der Mitglieder Ende 1903 sich wie folgt stellt: Wiukllicher Mitclieden en. a. nn 327 Korrespondierende Mitglieder. ........... 16 Eintenmitelieden ser 28 zusammen 371. Im Jahre 1903 wurden 32 Vereinssitzungen abgehalten, davon 5 gemeinschaftlich mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Die Zahl der Vorträge und Demonstrationen betrug 55, die Zahl der Vortragenden 34. Die Vorträge verteilen sich auf die einzelnen Gebiete in der folgenden Weise: Anthropologie, Ethnographie, Volkshygiene 9 Bons er ee a ee Geologie und Mineralogie... 2.2... 3 Meteorolomiewr a nl eansssnnen I Nekrolosemer ee a ee I ass ee ec 8 LOSE a N RE MN RE Io IV Die Beteiligung an den Sitzungen schwankte zwischen 27 und 121 Besuchern; die durchschnittliche Zahl betrug 52 Besucher. Außer den allgemeinen Sitzungen fanden 5 Sitzungen der Botanischen Gruppe statt; ferner veranstaltete die Botanische Gruppe Iı Exkursionen. Die Zahl der Teilnehmer an diesen Sitzungen war durchschnittlich 15 (10— 18), an den Exkursionen durchschnittlich ı1 (5—21). Der Vorstand des Vereins erledigte seine Geschäfte in ı0 Vorstandssitzungen. Kingehendere Beratungen sind erforderlich gewesen infolge eines Antrages auf Satzungsänderungen. Die auf Grund dieser Verhandlungen abgeänderten Satzungen werden allen Mitgliedern im Anfange des neuen Jahres zugehen. Die wesentlichste Neuerung besteht in der nunmehr geschaffenen Möglichkeit, dafß das Amt des ersten Vorsitzenden zwei auf- einanderfolgende Jahre von derselben Person bekleidet werden kann, sowie daf der Redakteur des Vereins Mitglied des Vor- standes geworden ist. An Vereinsschriften sind im Jahre 1903 veröffentlicht worden: »Verhandlungen« 3. Folge Heft X mit dem Bericht über 1902. »Abhandlungen« Band XVII. Inhalt: »Uber die Verwandtschaftsverhältnisse bei ENGLER’s Rosalen, Parietalen, Myrtifloren und anderen Ordnungen der Dicotylen.« Von Dr. Hans HALLIER. »Über Verschlußvorrichtungen an den Blütenknospen bei Hemerocallis und einigen anderen Liliaceen.«e Von Il, LÖFFLER, Über die Metamorphose der Trichopteren.« Von GEORG ULMER. Durch das Erscheinen des Bebauungsplanes für den Stadt- teil, welchem auch das Eppendorfer Moor angehört, sah sich der Verein veranlafft, an den Senat eine Petition einzureichen, in welcher der Wunsch ausgesprochen wird, daf3 das Eppendorfer Moor noch möglichst lange in seinem ursprünglichen Zustande erhalten und geschützt werden möge.. Auf dies Gesuch hin hat die Baudeputation in entgegenkommendster Weise die Fürsorge für das Eppendorfer Moor in Aussicht gestellt. Ferner wurde ein Gesuch an die Oberschulbehörde gerichtet, betreffend die Beschaffung angemessener Räume zur Unterbringung der Sammlungen des Museums für Völkerkunde. Am 13. Juni fand ein Ausflug mit Damen nach Aumühle- Friedrichsruh statt, mit welchem ein Besuch des Mausoleums und des fürstlichen Schlofßgartens verbunden wurde. Das 66. Stiftungsfest wurde am 28. November in der üblichen Weise in der »Erholung« gefeiert. Den Festvortrag hielt Herr Prof. VOLLER: Demonstrationen über Fortschritte auf dem Ge- biete der elektrischen Beleuchtung. Ferner hatten die beiden Vorsitzenden Gelegenheit, unserm Ehrenmitgliede Herrn Geh. Admiralitätsrat Dr. NEUMAYER bei seinem Fortgehen von Hamburg die Abschiedsgrüße des Vereins zu überbringen. In der Sitzung vom ıı. November beschloß der Verein, seinem Mitgliede Herrn STREBEI. zu seinem 70sten (reburtstage unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitgliede als Ehrengabe eine Summe von MM. 1500.— für die Herausgabe seiner Arbeit über »OÖrnamente auf Tongefäfsen aus Alt-Mexico« zur Verfügung zu stellen Die von dem Verein unterstützte Bewegung zur Hebung des naturwissenschaftlichen Unterrichts fand in diesem Jahre eine Förderung durch die eingehende Diskussion, die auf der Naturforscherversammlung in Kassel über die Annahme der Hamburger Thesen stattfand und die zur einstimmigen Annahme des folgenden Antrages führte: »Die Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte nimmt die Hamburger Thesen des Komitees zur Förderung des biologischen Unterrichtes an höheren Schulen einstimmig an, indem sie sich vorbehält, die Gesamtheit der Fragen des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts bei nächster Gelegenheit zum Gegenstand einer umfassenden Verhandlung zu machen.» Ein Schriftenaustausch fand statt mit 208 Akademien, Gesellschaften, Instituten etc., und zwar in Deutschland mit 78, Österreich-Ungarn 23, Schweiz 12, Schweden-Norwegen 6, Groß- VI britannien 9, Holland - Belgien - Luxemburg 7, Frankreich 8, Italien 9, Rußland 9, Rumänien I, Amerika 39, Asien 4, Australien 2 und Afrika ı. Von diesen gingen im Tauschverkehr ca.:820 Bände, Hefte etc.- ein, die in 9 Sitzungen (am2. 10% 25. Ill, 29: IV\ 27. V, 14: X 214 X,28 X, 16 Zone 20. 1. 04) zur Einsicht auslagen. Neue Tauschverbindungen wurden angeknüpft mit der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Winterthur (Schweiz), der Zeitschrift »Ravortani Lapok« in Budapest und dem Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Ostafrika, Referat für Landeskultur, in Dar-es-Saläm. Zu ganz besonderem Danke sind wir der R. Irish Academy in Dublin verpflichtet,. die auf diesseitiges Ersuchen eine größere Zahl älterer Jahrgänge ihrer Transactions etc. übersandte. Ebenso ergänzten die Societe des Sciences de Nancy und die National Academy of Sciences in Washington die hiesigen Bestände in dankenswerter Weise. Geschenke in Büchern gingen ein von den Herren Prof. Dr. E. COHEN -Greifswald, Dr. OÖ. KRÖHNKE-Hamburg, Dr. H. DE SAUSSURE - Genf, Geh. Regierungsrat Dr. C. SCHRADER-Berlin, Dr. R. SCHÜTT-Hamburg und Geh. Regierungsrat Prof. Dr. L. Wrrrmack -Berlin sowie von einer Reihe auswärtiger Vereine. Über die eingegangenen Schriften erfolgt weiter unten ein Verzeichnis, das gleichzeitig als Empfangsbestätigung dienen mag. Hamburg, den 20. Januar 1904. Der Vorstand. v1 "I9}SI9IWZJEUIS 'ssvvm a "ro61 Bi ‘Lz woA Sunpuutesisajdnep] 19p ur 18579810 "Eo6I ınJ JysIsssqgn-ussseyy ıt | 616€ Zu LESERN ER Tr 646€ I. | N | 14 6551 uodunpunyioA pun usdunpurygqy | | | | — | or „| ERS 3 uhr TOpuazyIsıoN | I | | | — oo | "puesioy pun yonıcy “usdunpequn cu | | | "SpLıiqpurjg-N2gjodAyy Ze leroıe omolac ORT OR: ao Hahn» aszaat| | | -sy21ay "Panyag Of) # — ‘00621 sy a | 007 Dorn an on uasadsssenoN. | | | | j 3 | —loo£ | A PERSSITHIESENN | :puejssqsussgauns A — |oo£ || re Jy9aıııaJuN) 2ayosıdojorg | I! | | | ea 0S | eurjore)) wurpjodoa” I | | oS | 0.9.0, 010 220 0 00030 RR Sen viele uasurz | I 19P asseysdunzumsaajun || | | — 1yeyssj[osen) (OO | ee * SJOgSUMIOI A | uayasıdopodoayyuy A9p Jemog | — | oz Kr Zumpenoy-susdouna| || = “**° UOILIGISSUWIIA UOA MENIOA | — |obz | Da re LE Sunpeaao A-Atyoıy | | | I ee SSENOFT-IOPINTSTN | I | oe Sa s eiapyı | Na on ae a Se ae oo Eo61 sne opfes al ee I m | ww 1% 'usgedsny -bo61 any Zejyasuelon "uswygeuurg On Era re x llo4 | ıgg# |__ 16 zzı BUT STR SEREn Fe ER BO TEG |}! | | \o1 | ZzoE || usdunjpueyasa pun usdunjpueyqy | | | Co6r ad | | — 091 elerfsliena joe etews wen elle ande ie tehes HOgsumıa A‘ | l | cc +roI y "9 Z061 id || — | oz 12575 * Sunenm A -susdoune | I | :USJFLIGISSUIDII A UOA MENIOA |zg | trz EEE Sue RTo N ATDaN, | | — | Olee Beeren. SIERT So |ıCr Do OR DD DB DO Seapy | 96 |, zıg ER Leere Sek zo61 sne orıes| San el W | I W y | Y Y "usgqeäsny "uawyeuurg VII Verzeichnis der Mitglieder. Abgeschlossen am 31. Dezember 1903. Der Vorstand des Vereins bestand für das Jahr 1903 aus folgenden Mitgliedern: Erster Vorsitzender: Prof. Dr. JOHS. CLASSEN. Zweiter » Prof. Dr. FR. AHLBORN. Erster Schriftführer: Dr. ©. STEINHAUS. Zweiter » Dr A. VOIGT: Archivar: Dr.7G, BRICK. Schatzmeister: ERNST Maass. Ehren-Mitglieder. ÄSCHERSON, P., Prof. Dr. Berlin 10. 88 BEZOLD, W. von, Prof. Dr, Geh. Rat Berlin 18/1717.87 BUCHENAU, F., Prof. Dr. Bremen 9/1 O1 GOHEN, EB. rbrol: Dr. Greifswald 14/1. 85 EHBERS, BE, Prof Dr. Geh. Rat Göttingen 11/10. 95 EITTIG, R., Prof Dr. Straßburg IA/l.085 FIAECKEL, Es, Prof: Dr. Jena 189% 37 HEGEMANN, FR, Kapitän Hamburg Den KIESSLING, Prof. Marburg 25/3. 03 KOLDEWEY, C., Admiralitäts-Rat Hamburg BEER KoeH, R, Brof. Dr. Geh. Rat Berlin 14/I. 85 MARTENS, E. Von, Prof. Dr., Geh. Rat Berlin 13/3. oı IX MEYER, A. B., Dr., Geh. Hofrat Dresden MoEBIUS, K., Prof. Dr., Geh. Rat Berlin NEUMAVER, G. VON, Prof. Dr., Wirkl. Geh. Admi- ralitäts-Rat, Excell. Neustadt a. d. Hardt QUINCKE, G., Prof. Dr., Geh. Hofrat Heidelberg BETZIUS, G., Prof. Dr. Stockholm REveE, IH., Prof. Dr. Straßburg SCHNEHAGEN, J., Kapitän Hamburg SCHWENDENER, S., Prof. Dr., Geh. Rat Berlin -SCLATER, PH. L., Dr., Secretary of the Zoolog. Society London TEMPLE, R. Budapest NOTEENS, B., Prof. Dr., Geh. Rat Göttingen WARBURG, E., Prof. Dr., Geh. Rat Berlin ANIETMACK, L, Prof. Dr., Geh. Rat Berlin WÖLBER, F., Konsul Hamburg WEISMANN, A., Prof. Dr., Geh. Hofrat Freiburg ı. B. Ziraer, K. A. von, Prof. Dr., Geh. Rat (F 1904) München 18/10. 29/4. 21/0. 18/11. TAU: TAT. 26/5. 1. 19,72: 26/9. 14/1. TA, 17. LAN. 28/10. I8/I1. 30/12. oa AN je oo <) I ini on ON ST oa N ee) \o Korrespondierende Mitglieder. BÖSENBERG, W. Stuttgart FISCHER-BENZON, F. VON, Prof. Dr. Kiel HILGENDORF, F., Prof. Dr. Berlin JovAn, H., Kapitän Cherbourg MÜGGE, O., Prof. Dr: Königsberg BEHTIPPLIR..Ar » Prof. Dr. Santiago, Chile RAYDT,»H., Prof. Leipzig RICHTERS, R.. Prof. Dr. Frankfurt a. M. RÖDER, V. von, Rittergutsbesitzer Hoym, Anhalt SCHMELTZ, J. D. E., Dr., Direktor d. ethn. Mus. Leiden SCHRADER, C., Dr., Geh. Regierungsrat Berlin SIEVERING, E., Sir, Dr. med. London SPENGET, ]. W., Prof. Dr, Hofrat Giessen STUHLMANN, F., Dr., Geh. Regierungsrat Dar-es-Salam THoMPSonN, E., U.-S. Consul Merida, Jucatan 7/3- 29/9. 1410 29/1. vor XI Ordentliche Mitglieder. (Die eingeklammerten Zahlen vor der Adresse bezeichnen den Postbezirk in Hamburg). ABEL, A., Apotheker, (1) Stadthausbrücke 30 AHLBORN, F., Prof. Dr., (24) Mundsburgerdamm 63 III AHLBORN, H., Prof., (23) Papenstr. 64 a AHRENS, CAES., Dr., Chemiker, (5) Holzdamm 28 ALBERS, H. EpM., (24) Güntherstr. 29 ALBERS-SCHÖNBERG, Dr. med., (1) Klopstockstr. 10 ANKER, LOUIs, (8) Catharinenkirchhof 4, Louisenhof ARNHEIM, P., (13) Heinrich Barthstr. 3 BAHNSON, Prof. Dr., (30) Wrangelstr. 7 BANNING, Dr., Oberlehrer, (1) Speersort, Johanneum BASEDOW, Dr., Rechtsanwalt, (1) Jungfernstieg 8 BECKER, C. S. M., Kaufmann, (25) Claus Grothstr. 55 BEHREND, PAUL, Dr., beeidigter Handels-Chemiker, (1) Gr. Reichenstr. 63 I BEHRENDT, MAN, Ingenieur, (11) Admiralitätsstr. 52 Il BERTELS, ALEXANDER, Dr., (7) Naturhistor. Museum Bibliothek, Königl., Berlin BIGOT, C., Dr., Fabrikbesitzer, Billwärder a. d. Bille 98b BIRTNER, F.W., Kaufmann, (17) Rothenbaumchaussee 169 BLESKE, EDGAR, (23) Wandsbeckerchaussee 81 BOHNERT, F., Dr., Oberlehrer, (30) Moltkestr. 55 BOCK, Ingenieur, Technikum der Gewerbeschule Bock, E., Hütteningenieur, (24) Uhlenhorsterweg 30 BOLAU, HEINR., Dr., Direktor des Zoolog. Gartens, (1) Thiergartenstr. BOLTE, F., Dr., Direktor der Navigationsschule, (19) Am Weiher 16/10. 18/12: Io/I. 2319. Ar 7/6. OR IS: 28/6. 4/2: 743% 20/2. 25/4. 21Mo. XII BORGERT, H., Dr. phil., (5) Hohestr. 3 16/2. BOYSEN, A., Kaufmann, (8) Grimm 21 2, BÖGER, R., Prof. Dr., (19) Hoheweide 6 ZEN: BÖSENBERG, Zahnarzt, (5) Steindamm 4 Ar BRAASCH, Prof. Dr., Altona, Behnstr. 27 14/1. BREMER, Ed., Kaufmann, (17) Rothenbaumchaussee 138 7/2. BRICK, C,, Dr., Assistent an den Botanischen Staatsinstituten, (5) St. Georgskirchhof 61 N BRONS, CLaAas W., Kaufmann, (1) Plan 5 Ye BRUNN, M. von, Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (20) Winterhuderquai 7 2.122 BRÜGMANN, W., Schulamtskandidat, (19) Tornquiststr. 7 BRÜNING, C., Lehrer, (23) Jungmannstr. 8 13)3% BÜCHEL, K., Prof. Dr.;-(23) Conventstr. 34 T1.u69:.677%4 BUHBE, CHARLES, Kaufmann, (19) Fruchtallee 85 Hl 25/10. BÜNNING, HINRICH, (19) Rellingerstr. 351 T3ıE2% BUSCHE, G. VON DEM, Kaufmann, (1) Ferdinandstr. 34 26/11. CAPPEL, C. W. F., Kaufmann, (1) Knochenhauerstr. 1211. 29/6 CHRISTIANSEN, T., Schulvorsteher, (6) Margarethenstr. 42 4/5. CLASSEN, JOHS., Prof. Dr., Abteilungsvorsteher am Physikal. Staatslaboratorium, (23) Ottostr. 53a 26/10. CLAUSSEN, H., Zahnarzt, Altona, Königst. 5 13/5: COHEN-KYSPER, Dr. med., Arzt, (1) Esplanade 39 12/4. DANNENBERG, A, Kaufmann, (26) Hornerlandstr. 78 20/12. DELBANCO, PAUL, Zahnarzt, (6) Schulterblatt 144 23/8. DELLEVIE, Dr. med., Zahnarzt, (1) Dammthorstr. 15 I 6/12 DENCKER, F., Chronometer-Fabrikant, (1) gr. Bäckerstr. 131 29/1. DENNSTEDT, Prof. Dr., Direktor des Chem. Staats- laboratoriums, (1) Jungiusstr. 3 14/3. DELBANCO, ERNST, Dr. med., (1) Ferdinandstr. 71 252% DETELS, FR., Dr’ phil., Oberlehrer, (23) Immenbori2 6/4. DENEKE, Dr. med., Direktor, (53) Lohmühlenstr., Allg. Krankenhaus 15/4. DEUTSCHMANN,R., Prof, Dr.med ‚Arzt, (17)Alsterkamp ıg 29/2. XII DIETRICH, W. H., Kaufmann, (17) St. Benediktstr. 48 13/2. DIETRICH, FR., Dr., Oberlehrer, (22) Finkenau 6 16,72. BNELING, Prof. Dr., Schulrat, (13) Bornstr. 121 17/12. DÖRGE, O.,:Dr., Oberlehrer, (13) Fröbelstr. 8 III MWOERING, K.]J. Z, Dr. med., Arzt, (28) Veddeler Brückenstr. 78 15/5 DOERMER, L., Dr., Oberlehrer, (13) Schlump 2ı II ZUNGAE. DRISHAUS, jr., ARTHUR, (17) Hagedornstr. 25 Il RZ 2. DUNBAR, Prof. Dr., Direktor des Hygienischen Instituts, (1) Jungiusstr. ı 15/9. ECKERMANN, G., Ingenieur, (5) Alexanderstr. 25 19,2% EICHELBAUM, Dr. med., Arzt, (23) Wandsbecker- chaussee 210 1/12 89.0. 10/6, EICHLER, CARL, Prof. Dr., Altona-Bahrenfeld, Schubertstr. 19 231: EMBDEN, H., Dr. med., Arzt, (1) Esplanade 39 P. LO/T. EMBDEN, ARTHUR, (17) Klosterstern 5 I 14/3. EMBDEN, OTTO, (21) Blumenstr. 34 52: ENGELBRECHT, A., Prof. Dr., I. Assistent am Chem. Staatslaboratorium, (25) oben Borgfelde 57 I 18/12. ENGEL-REIMERS, Dr. med., Arzt, (21) Marienterrasse 8 24/2. ERICH, O. H., Ingenieur, (1) Büschstr. 6 26/10. ERICHSEN, FR., Lehrer, (30) Roonstr. 24 II 13/4. EIRICHSEN, ].,. Lehrer, (21) Agnesstr. 171 IT/ıT. ERNST, OTTO AuG., Kaufmann, (8) Brandstwiete 28 19/12. ERNST, O.C., in Firma ERNST & VON SPRECKELSEN, (1) Gr. Reichenstr. 3 1/1 FENCHEL, AD., Zahnarzt, (1) neuer Jungfernstieg 16 ıı/ı. FERKO, MAX, Dr., Chemiker, (23) b. Sandkrug 4 9/2. FEUERBACH, A., Apothek., (23) Wandsbeckerchaussee 179 25/6. FITZLER, J., Dr., Chemiker, (rı) Stubbenhuk 5 10,2% FRAENKEL, EUGEN, Dr. med., Arzt, (1) Alsterglacis ı2 28/11. FRANK, P., Dr., (23) Eilbecker Realschule 24/10. FRANZ, KARL, Oberlehrer, (19) Bismarckstr. ı II A. FREESE, H., Kaufmann, (24) Immenhof ı III Tu T2% 95 XIV FRIEDERICHSEN, L., Dr., Verlagsbuchhändler, (1) Neuerwall 611 27/6. FRIEDERICHSEN, MAX, Dr., (1) Neuerwall 611 12/10. (zum korrespondierenden Mitgliede ernannt) FRUCHT, A., (7) Naturhistorisches Museum ETlS% GAUGLER, G., (13) Schlüterstr. 601l 19/2. GESKE, B. L. J., Kommerzienrat, Altona, Marktstr. 70 7/12. GEVER, AUG., Chemiker, (13) Schlump 541 2712» GILBERT, A., Dr., (11) Deichstr. 2, Chem. Laboratorium 6/5. GILBERT, P., Dr., Oberlehrer, (22) Finkenau 7 I 19/4. GLINZER, E., Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (25) oben Borgfelde 41V 24/2. GÖHLICH, W., Dr., t5) Lohmühlenstr. 22 III ST. GÖPNER, C., (17) Frauenthal 20 I3/1E: GOTTSCHE, C., Prof. Dr., Custos am Naturhistorischen Museum, (24) Graumannsweg 36 LO/E (Korrespond. Mitglied 14/1. GRIMSEHL, E., Prof., (24) Immenhof 13 151 (Korrespond. Mitglied 4. GROSCURTH, Dr., Oberlehrer, (23) Wandsbecker- chaussee I 31/3. GRÜNEBERG, B., Dr. med., Arzt, Altona, Bergstr. 129 27/6. GÜNTER, G. H., Kaufmann, (15) Holzdamm 42 28/3. GÜNTHER, Öberlehrer, Harburg, Schulstr. 4 17/12 GÜSSEFELD, O., Dr., Chemiker, (1ı). Holzbrücke 5II 26/5. GUTTENTAG, S. B., Kaufmann, (19) Osterstr. 56 29/3. Haas, TH., Sprachlehrer, (21) Canalstr. 9 28/1. HAASSENGIER, E. P., Oberlehrer, (20) Eppendorfer- landstr. 96 ZTU/ER. HAGEN, KARL, Dr., Assistent am Museum für Völkerkunde, (7) Steinthorwall 26/3. HANSEN, G. A., (4) Eimsbüttelerstr. 51 12/5, HARTMANN, E,, Oberinspektor, (22) Werk- u. Armenhaus 27/2. HascHE, W. O., Kaufmann, (8) Catharinenstr. 30 30/32 HÄMMERLE, J., Dr., Cuxhaven, Realschule 16/10. xV HEERING, Dr., Altona, Mörkenstr. 981 1.2/.72,. HEINEMANN, Dr., Lehrer für Mathematik und Natur- wissenschaften, (23) Fichtestr. 13 331% HELMERS, Dr., Chemiker, (22) Wagnerstr. 20 Il 4/6. HERR, TH., Prof. Dr., Harburg, Haakestr. 16 Ey. EIETT, PAUL, Chemiker, (25) Claus Grothstr. 2 8/2. HEYMANN, E., Baumeister b. Strom- und Hafenbau, (14) Dalmannstr. 5/3. HILLERS, W., Dr., (6) Mathildenstr. 7 P.]. 27/4. HINNEBERG, P., Dr., Altona, Flottbeker Chaussee 291 14/12. HIRTH, Postinspektor, (19) Bismarckstr. 46 US SE HOFFMANN, G., Dr. med., Arzt, (1) Hermannstr. 3 24/9. HOFFMEYER, Dr., Adr.: H. C. MEYER jr., Stockfabrik, Harburg ANE2: HOoMFELD, Oberlehrer, Altona, Mörkenstr. 98 ZON2. AAP,°O., Lehrer, (25) Burgstr. 521 24/3. JACOBI, A., (26) Claudiusstr. 5 13/9. JAFFE, Dr. med., Arzt, (1) Esplanade 45 9/12. JENNRICH, W., Apotheker, Altona, Adolfstr. 6 22 JENSEN, C., Dr., Physik. Staatslaboratorium, (1) Jungiusstr. 21/2. JUNGE, PAUL, Lehrer, (30) Gärtnerstr. 98 6/5. JUNGMANN, B., Dr. med., Arzt, (20) Hudtwalckerstr. 4/ıı. KARNATZ, J., Gymnasialoberlehrer, (13) Grindelallee 13 15/4. KASCH, RICHARD, Chemiker, (25) Burggarten ı2 Il SALZ, KAUSCH, Lehrer, (25) Elise Averdieckstr. 22 Ill 14'3. KAYSER, L. A., (17). Milchstr. 6 30/10. KAYSER, TH., (26) Hammerlandstr. 207 IT: KEFERSTEIN, Dr., Oberlehrer, (26) Meridianstr. 15 37/10. KEIN, WOLDEMAR, Realschullehrer, (13) Rutschbahn 4ı 23/10. KELLER, GUST., Münzdirektor, (7) Norderstr. 66 FAR: KLATT, G., Dr. phil., (6) Laufgraben 29 Ill ET/R2R KLEBAHN, Dr., Assistent am botanischen Garten, (30) Hoheluftchaussee 130 III BLZ KNIPPING, ERWIN, (17) Rothenbaumchaussee 105 1Il 22/2. Knocn, O., Zollamtsassistent ı, (19) Paulinenallee 6a 11/5. XVI KNoTH, M., Dr. med., (9) Vorsetzen 20 KÖrCckE, J. J., Kaufmann, (11) Rödingsmarkt 52 KÖPCKE, A., Dr., Oberl., Ottensen, Tresckowallee 14 KOEPPEN, Prof. Dr., Meteorolog der Deutschen See- warte, (20) Gr. Borstel, Violastr. 6 KOLBE, A., Kaufmann, (8) Cremon 24 KOLBE, HANS, Kaufmann, (8) Cremon 24 KOLTZE, W., Kaufmann, (1) Glockengießerwall 9 KOTELMANN, L., Dr. med. et phil., (21) Heinrich Hertzstr. 97.1 KRAEPELIN, KARL, Prof. Dr., Direktor des Natur- historischen Museums, (24) Lübeckerstr. 29 I KRAFT, A., Zahnarzt, (1) Colonnaden 451 KRATZENSTEIN, FERD., Kaufmann, (23) Hagenau 17 KREIDEL, W., Dr., Zahnarzt, (24) Graumannsweg 16 KRILLE, F., Zahnarzt, (1) Dammthorstr. ı KRÖHNKE, O., Dr., (13) Jungfrauenthal 45 KRÜGER, E., Dr., (20) Eppendorferlandstr. 37 Ill Krüss, H., Dr. phil., (11) Adolphsbrücke 7 Krüss, E. J.,(1) Alsterdamm 35:11 KÜser, Dr., Oberlehrer, Ottensen, Tresckowallee 22 LANGE, WiIcH., Dr., Schulvorsteher, (1) Hohe Bleichen 38 LANGFURTH, Dr., beeid. Handels-Chemiker, Altona, Bäckerstr. 22 i LEHMANN, O., Dr., Direktor des Altonaer Museums, Othmarschen, Reventlowstr. 8 LEHMANN, OTTO, Lehrer, (30) Gärtnerstr. 112 III LENHARTZ, Prof., Dr. med., Direktor des Allgem. Krankenhauses Eppendorf, (20) Martinistr. LENZ, E. Dr. med., (4) Eimsbüttelerstr. 45 LEvv, Hueo, Dr. Zahnarzt (1) Colonnaden 36 II LEWER, TH. De med. Arzt; (4) Sophienstr 4 LIEBERT, C., (26) Mittelstr. 29 LINDEMANN, AD., Dr., (6) Bundespassage 4P. 12/2: IM. I 18/1 28/11. 2733 13/3. 12/2: 29/9. 29/5. 5/12 24/2. 10,5% 2713. 12/6. 6/5. 24/9: 15,12% 5/1: 30/3: 30/4- 18/5. 28/4. 2mSR IS. 6/11. 12/4. 5/3. 10/6. XV1 LINDINGER, Dr., Wiss. Hilfsarbeiter a. d. Station für Pflanzenschutz, (5) Bei dem Strohhause 16 LI/LT. Lion, EUGEN, Kaufmann, (1) Bleichenbrücke ı2 III 27/11. LIPPERT, ED., Kaufmann, (1) Klopstockstr. 27 BAT LIPSCHÜTZ, GUSTAV, Kaufmann, (15) Abteistr. 35 12% LIPSCHÜTZ, OSCAR, Dr., Chemiker, (13) Hochallee 23 II 15/12. LÖFFLER, H., Lehrer, (22) Hamburgerstr. 161 III A2% LOEWENSTEIN, E., Dr., Amtsrichter, (20) Maria Louisenstr. 43 a 20,12% LoNny, GUSTAV, Oberlehrer, (21) Heinrich Hertzstr. 3 4/2. LORENZEN, C. O. E., (25) Burggarten ı2 Il SAL 2 Lossow, PAUL, Zahnarzt, (1) Colonnaden 47 2710: LOUVIER, OSCAR, (23) Pappelallee 23 12/4. LÜDERS, L., Oberlehrer, (19) Bellealliancestr. 60 ANtTE LÜDTKE, F., Dr., Corps-Stabsapotheker, Altona, Lessingstr. 28 I 16/10. EiUBTKE, H., Dr., Oberlehrer, Altona; Poststr: ı5 II MAASS, ERNST, Verlagsbuchhändler, (1) Hohe Bleichen 34 20/9 MARTENS, G. H., Kaufmann, (21) Adolfstr. 42 29/3. MAU, Dr., Oberlehrer, Altona, Oelckers Allee 39 II 1/10. MEIER, WILLIAM, Lehrer, (23) Ritterstr. 63 P. 8/2. MEJER, C., Ziegeleibesitzer, Wandsbek, Löwenstr. 34 24/9. MENDELSON, LEO, (1) Colonnaden 80 4/3. MENNIG, A., Dr. med., Arzt, (24) Lübeckerstr. 25 2A, MEYER, GUSTAV, Dr. med., Arzt, (20) Alsterkrugchaussee 36 16/2. MICHAEL, Ivan, Dr. med., Arzt, (13) Grindelhof 47 2/12. MICHAELSEN, W., Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (23) Ritterstr. 74 17,12% MıcHow, H., Dr., Schulvorsteher, (13) Bieberstr. 2 3. 1 undz29/11. 76. und 6,2: MIELKE, G., Dr., Oberlehrer, Gr, Borstel, Abercrons-Allee 30/6. 8o und 23/9. V. MINDEN, M., Dr., (17) Magdalenenstr. 47 II 6/5. 2 MEYER, E. G., Ingenieur, Wandsbek, Claudiusstr. 15 25/3. XVII MOLL, GEORG, Dr., Altona, gr. Wilhelminenstr. 12I 13/16. MÜLLER, J., Hauptlehrer, (25) Ausschlägerweg 164 22/2: NAFZGER, FRIED., Dr., Fabrikbesitzer, Schiffbek, Hamburgerstr. 78 29/9. NAUMANN, Ober-Apotheker am Allg. Krankenhause, (26) Hammerlandstr. 143 14/10. gr und2ni5% NOTTEBOHM, L., Kaufmann, (24) Papenhuderstr. 39 INS: OETTINGER, P. A, Dr. med., (1) Neuerwall 39 12/6. OHAUS, F,,- Dr..med., Arzt, (24) Erlenkamp 27 BL) A ÖLTMANNS, J., (1) Raboisen 5 1 BT ORTMANN, J. H. W., Kaufmann (24) Elisenstr. 3 To/AT) OTTE, C., Apotheker, (24) Armgartstr. 20 29/12. OTTENS, ]J., Dr., (8) Brandstwiete 46 Di 38 PAESSLER, K. E: W., Dr. med.,- Arzt, (6) Schäferkampsallee 56 ALTO: PARTZ, C’ H. A., Hauptlehrer, (22) Flachsland 49 28/12. PAury, C. Auc., Kaufmann (24) Eilenau 17 4/3. PENSELER, Dr., Oberlehrer, Blankenese 12/11: PERLEWIZ, Dr., Assistent an der Seewarte, - Gr. Borstel, Violastr. 4 ERTTL PETERS, JAC. L,, Direktor, (5) Pangereihe7123 17/222. PETERS, W. E.. Dr., Chemiker, (15) Grünerdeich’ßo=7237% PETERSEN, JOHS., Dr., Direktor, (21) Waisenhaus 27T: PETERSEN, THEODOR, (5) Klosterschule, Holzdamm 3128 PETZET, Ober-Apotheker am Allgem. Krankenhause Eppendorf, (30) Eppendorferweg 261 14/10. PFEFFER, G., Prof. Dr., Custos am Naturhistorischen Museum, (24) Papenhuderstr. 3 BENOSEERZErFDrgmedizer phil, (20) Eppendorferlandstr. 66 15/.10% PLUDER, F., Dr. med., (1) Ferdinandstr. 56 32T / LI. PÖPPINGHAUSEN, L. VON, (23) Maxstr.19(F 1904) 1/1. 89 u. 16/12. 3 24/9. PFLAUMBAUM, GUST., Dr., Oberlehrer, (30)Wrangelstr.45 9/3. PIEPER, G. R., Seminarlehrer, (20) Tarpenbekstr. 28 21/11. PLAGEMANN, ALBERT, Dr., (7) b. d. Besenbinderhof 68 19,2. XIX PRAUSSNITZ, Dr. med., (25) Oben Borgfelde 65 PROCHOWNICK, L., Dr. med., Arzt, (5) Holzdamm 24 27/6. 77 PULVERMANN, GEO., Direktor, (21) Gellertstr. 18 120. KOI PunD, Dr., Oberlehrer, Altona, Nagels Allee 5 30/9. 96 PUTZBACH, P., Kaufmann, (1) Ferdinandstr. 69 AA RAPP, GOTTFR., Dr. jur., (1) Johnsallee ı2 20/1...98 REH, L., Dr., (7) Naturhistorisches Museum 23/.11...08 REICHE, H. von, Dr,, Apotheker, (7) I. Klosterstr. 30 ı7/ı2. 79 REINMÜLLER, P., Prof. Dr., Direktor der Realschule in St. Pauli, (11) Eckernförderstr. 82, 34 AA RıMPAU, J. H. ARNOLD, Kaufmann, (7) b. d. Besenbinderhof 27 TT/TN 88 RISCHBIETH, P., Dr.. Oberlehrer, (24) Immenhof 5 II 13/3. 89 RoDIG, C., Mikroskopiker, Wandsbek, Jüthornstr. 16 1.1789 ROSCHER, G., Dr., Polizeidirektor, (13)Schlüterstr. I10P. Io.IıI. 97 RosT, HERMANN, Lehrer, Billwärder a. d. B., Oberer Landweg, Villa Anna Maria 19/12. 94 ROTHE, E., Dr., Direktor, Billwärder a. d. B. 23 23,808 RULAND, F., Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (23) hinter der Landwehr 2 Ill 30/4. 84 RÜrER, Dr. med., Arzt; (I) gr. Bleichen 301 15/2. 82 SANDOW, E., Dr., Apotheker, Lockstedt b. Hamburg, Lockstedter Steindamm 28/10. 74 SARTORIUS, Apotheker am Allgemeinen Krankenhause Eppendorf (20) ZI OS SAENGER, Dr. med., Arzt, (1) Alsterglacis ıı 6/6. 88 SCHÄFFER, CÄSAR, Dr., Oberlehrer, (22) Finkenau 61 17/9. 90 SCHENKLING, SIEGM., Lehrer, (24) Ifflandst. 67, Hs. ı 20/1..92 SCHILLER-TIETZ, Klein-Flottbek 16/10%.01 SCHLEE, PAUL, Dr., Oberlehrer, (24) Ackermannstr. 2ı III 30/9. 96 SCHLÜTER, F., Kaufmann, (1) Bergstr. 9 II O2 A SEHMIDT, A., Prof. Dr., .? 1/1... 89 SCHMIDT, E., Oberlehrer, (6) Laufgraben 39 Il/I. 99 SCHMIDT, Justus, Lehrer an der Klosterschule, (5) Steindamm 71 II 20.2079 2* XX SCHMIDT, John, Ingenieur, (3) Meyerstr. 60 11/5. SCHMIDT, WALDEMAR, Lehrer, (23) Jungmannstr. 20 21/2. SCHNEIDER, ALBRECHT, Chemiker, Kl. Borstel 132 "13/11. SCHNEIDER, C., Zahnarzt, (I) gr. Theaterstr. 3/4 EINE. SCHOBER, A., Prof. Dr., Schulinspektor, (23) Papenstr. 50 18/4. SCHORR, RICH., Prof. Dr., Direktor d. Sternwarte (3) 4/3. SCHÖNFELD, G., Kaufmann, (1) Kaiser Wilhelmstr. 47 29/11. SCHRÖDER, J., Dr., Oberlehrer, (22) Finkenau 91 N, SCHRÖTER, Dr. med., Arzt, (24) Güntherstr. 46 1% SCHUBERT, H., Prof. Dr., (1) Domstr. 8 28/6. SCHÜTT, R.G, Dr ‚phil, (24) Papenhuderstr- 3 23/9. SCHULZ, A., Altona, Neumühlenstr. 26 T3/a0. SCHULZ, J. F. HERM., Kaufmann, (11) Trostbrücke ı Zimmer 23 28/5. SCHUMPELIK, ADOLF, Oberlehrer, Alsterdorf, Ohlsdorferstr. 330 4/6. SCHWARZE, WILH., Dr., Oberlehrer, Neu-Wentorf bei Reinbek 25/9. SCHWASSMANN, A., Dr., (6) Rentzelstr. 16 1272 SCHWENCKE, AD., Kaufmann, (5) kl. Pulverteich 10/16 20/5. SELK, El. Apotheker, (27) "Heinrich lertzstn 73 9/3. SEMPER, J. O., (17) St. Benedictstr. 52 3% SENNEWALD, Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (24) Mühlendamm 49 Ts“ SIEVEKING, W.. Dr. med., Arzt, (17) ‘Oberstr768 25 Ko! SIMMONDS, Dr. med., Arzt (1) Johnsallee 50 30/52 SMIETOWSKI, TADEUSZ, Apothek., (30) Eidelstedterweg 44 21/2. SPIEGELBERG, W. TH., (23) Jordanstr. 38 30/1. SPIERMANN, ALEX, Chemiker, (22) Schwalbenstr. 33 30/4. STAMM, C., Dr. med. (I) Colonnaden 41 a/3% STAUSS, W., Dr., Dresden A, Pillnitzerstr. 57 2,10} STEINHAUS, O., Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (23) Landwehrdamm 17 II In): STELLING, C., Kaufmann, (11) Rödingsmarkt 81 12% STOBBF, MAX, Lokstedt b. Hambg., Behrkampsweg 34 13/11. XXI SROeR, C. V., (13) Hochallee 2; STOEDTER, W., Dr. med. vet., Polizeitierarzt, (7) Norderstr. 121 SIRRACK, E., Dr.-med., Arzt, (25) Alfredstr. STREBEL, HERMANN, Dr., (23) Papenstr. 79 (zum Ehrenmitgliede ernannt) SUPPRIAN, Dr., Oberlehrer, Altona, Lessingstr. 22 THÖRL, FR., Fabrikant, (26) Hammerlandstr. 2 Tımm, RuD., Dr., Oberlehrer (20) Bussestr. 45 TIMPE, Dr., (19) am Weiher 29 HRAUN, LI., Senator, Dr. (1) Alsterufer 5 TROPLOWITZ, OSCAR, Dr., Fabrikant, (30) Eidelstedterweg 42 TRUMMER, PAUL, Kaufmann, Wandsbek, Löwenstr. 25 SlucH, Dr., Fabrikant, (25) Claus. Grothstr. 49T] BrEx, H., Dr., Chemiker, (Ir) Stubbenhuk 5 VULLE, H., Lehrer, (26) Eiffestr. 480 II ULLNER, FRITZ, Dr., Fabrikbesitzer, (3) Alte Gröningerstr. 7/10 ULMER, G., Lehrer, (13) Rutschbahn 29 III ENNN BG. Dr’ med. Arztı(r) Gr. "Theaterstr’ 31 VOEGE, W., Ingenieur, (6) Carolinenstr. 30 VOGEL, Dr. med., Arzt, (23) Wandsbeckerchaussee 83 VOIGT, A., Dr., Assistent am Botanischen Museum, (7) Besenbinderhof 52 VOIGTLÄNDER, F., Dr., Assistent am Chem. Staats- Laboratorium, (24) Sechslingspforte 3 MOrR, -R., (23). Papenstr. rı VOLLER, A., Prof. Dr., Direktor des Physikal. Staats-Laboratoriums, (1) Jungiusstr 2 VÖLSCHAU, J., Reepschläger, (8) Reimerstwiete 12 WAGNER, H., Prof. Dr., Direktor der Realschule v. d. Lübeckerthor, (24) Angerstr. WAGNER, FRANZ, Dr. med., Altona, Holstenstr. 104 WAGNER, MAx, Dr. phil., (5) Steindamm 152 in n 0) (>) > 188) wı ES IRA ZA AN 15/5. ZEIT. IS/7: LO/L. 20/0. AN 2% vor 13/7. ZT. 4/6. 16/2. TouL2. 4.3. STILL. On. 14/1. DT. OI NXII WAGNER, RICHARD, Altona, Lornsenplatz ıı 3,12 WAHNSCHAFF, TH., Dr., Schulvorsteher, (1) neue Rabenstr. 15/9. WALTER, B., Dr., Assistent am Physikal. Staats- Laboratorium, (22) Oberaltenallee 74 a 1/1724 WALTER, H..A. A., Hauptlehrer, (19) Österstr. ©, 17/9. WEBER, WM. J. C., Kaufmann, (24) Güntherstr. 55 27l4. WEGENER, MAX, Kaufmann (14) Pickhuben 3 15/1. WEIMAR, W., Assistent am Mus. f. Kunst u. Gewerbe, (5) Pulverteich ı8 II 22/4. WEISS, ERNST, Braumeister d.Aktien-Brauerei, (4)Taubenstr. 8/2.88 Weiss,.G., Dr. sChemilker, (27) Zimmerste=25 2710. WILBRAND, H., Dr. med., Arzt, (21) Heinrich Hertzstr.'3 27/2. WINDMÜLLER, P., Dr., Zahnarzt, (1) Esplanade go 21/12. WINZER. EI, (r)aRL Reichenstr. 31 16/2. WINTER, HEINR., Diamanteur, (30) Hoheluftchaussee 79 14/10. WINTER, RICHARD, Dr., Oberlehrer, Harburg, Ernststr.23 7/2. WITTER, Dr., Wardein am Staats-Hütten-Laboratorium, (3) Poggenmühle 25/10. WOERMANN, AD., Kaufmann, (1) Neue Rabenstr. 17 21/3. WOHLWILL, EMIL, Dr., Chemiker, (1) Johnsallee 14 28/1. WOHLWILL, HEINR., Dr., (17) Mittelweg 29/30 IV 12/10. WOLFF, C. H., Medizinal-Assessor, Blankenese 25/10. WOLFFSON, HUGO, Zahnarzt, (1) Mittelweg 166 23/6. WULFF, ERNST, Dr., Billwärder a. d. Bille 49 20/10: ZACHARIAS, Prof. Dr., Direktor der Botanischen Staatsinstitute, (17) Sophienterrasse 15 a 28/3. (Korrespondierendes Mitglied 14/1. ZACHARIAS, A. N., Dr. jur., Oberlandesgerichtsrat, (17) Mittelweg 106 212 ZAHN, G., Dr., Dir. der Klosterschule, (5) Holzdamm 21 30/9. ZEBEL, GUST., Fabrikant, (21) Hofweg 98 25/4. ZIEHES, EMIL, (21) Sierichstr. 34 III 28/12. ZIMMERMANN, CARL, (3) Wexstr. 6 28/5. ZINKEISEN, ED., Fabrikant, (26) Schwarzestr. 29 25/3. /ZANKEISEN, ED., Dr., Chemiker (5) Danzigerstr. 48 24/2. 85) XXIII Verzeichnis der Akademien, Institute, Vereine etc., mit denen Schriftenaustausch stattfindet, und Liste der im Jahre 1903 eingegangenen Schriften. (Die Liste dient als Empfangsbescheinigung.) Deutschland. Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Annaberg: Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde. Augsburg: Naturwiss. Verein für Schwaben und Neuburg. Bamberg: Naturforschende Gesellschaft. Bautzen: Isis. Berlin: I. Botan. Verein der Provinz Brandenburg. Verhand- lungen XLIV. II. Deutsche Geolog. Gesellschaft. Zeitschrift LIV, H. 3 u. 4; EN Mae III. Gesellsch. Naturforsch. Freunde. Sitzungsberichte 1902. IV. Kgl. Preuß. Meteorol. Institut. ı) Beobachtg. a. d. Stat. II. u. III. Ordng. 1898. 2) Bericht über die Tätig- keit 1902. 3) HELLMANN, Regenkarten von Westfalen, Hessen-Nassau und Rheinland, Hohenzollern und Ober- hessen. 4) Niederschlagsbeobachtungen 1899 und 1900. 5) Deutsches Meteorolog. Jahrbuch für 1902, H. ı u. 2. Bonn: I. Naturhistor. Verein der Preuß. Rheinlande, Westfalens us d Res.-Bez. Osnabrück. Verhandlungen LIX, 2;,LX, 1. II. Niederrhein. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Sitzungsberichte 1902, T; 1903, I. XXIV Braunschweig: Verein für Naturwiss. Bremen: Naturwiss. Verein. 1) Abhandlungen XVII, 2, 2) Deut- sches Meteorol. Jahrbuch f. 1902. Breslau: Schles. Gesellschaft für vaterländische Kultur. 78. u. 80. Jahresbericht. Chemnitz: Naturwiss. Gesellschaft. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Schriften N.F. X, 4. Dresden: I. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. II. Naturwiss. Gesellschaft »Isise. Sitzungsberichte und Abhandlungen 1902 (Juli — Dezember), Dürkheima.d.Hardt: Naturwiss. Verein d. Rheinpfalz »Pollichia«. Elberfeld: Naturwiss. Verein. Jahresberichte X. Emden: Naturforschende Gesellschaft. 87. Jahresbericht. Erfurt: Kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Jahr- bücher N. F. XXIX. Erlangen: Physikal.-medicin. Societät. Sitzungsberichte XXXIV. Frankfurt a./M.: I. Ärztlicher Verein. Jahresbericht XLVI. II. Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft. Ab- handlungen XX, 4 m. Tit. u. Index; XXV, 4. III. Statistisches Amt. Civilstand in 1902. Frankfurt a./O.: Naturwiss. Verein »Helios«. Abhandlungen und Mitteilungen XX. Freiburg i./B.: Naturforschende Gesellsch. . Berichte XIII. Fulda: Verein für Naturkunde. Gießen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz: Oberlausitzische Gesellsch. der Wissenschaften. ı) Neues Lausitzer Magazin LXXVIII. 2) Codex diplomaticus Lusatiae sup IK@Bdr ll. TE >: Göttingen: I. Kgl. Gesellsch. d. Wissenschaften, Mathem.- Physikal. Klasse. ı) Nachrichten 1902 H. 6, 1903 H. 1ı— 5. 2) Geschäftl. Mitteilungen 1902 H. 2, 1903 H. 1. II. Mathemat. Verein der Universität. xXXV Greifswald: I. Naturwiss. Verein für Neu-Vorpommern und Rügen. Mitteilungen XXXIV. II. Geographische Geselschaft. Güstrow: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- Bars Axchiv EVI22:; EV, ı. Eleille a,/S.: Leopoldina. Hefte XXXVIIL 12; XXXIX, 1-11. II. Naturforschende Gesellschaft. III. Verein für Erdkunde. Mitteilungen 1903. Hamburg: I. Deutsche Seewarte. ı) Archiv XXV. 2) Jahres- bericht XXV. 3) 4. Nachtrag z. Katalog d. Bibl. 1901/02. II. Mathematische Gesellschaft. Mitteilungen Bd. IV, Heft 3. III. Naturhistor. Museum. IV. Oberschulbehörde (Stadtbibliothek). Jahrbuch d. Hamb. Wissenschaftl. Anstalten XIX u. Beiheft 1—4; XX u. Beiheft d. Museums f. Kunst u. Gewerbe. V. Verein für Naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. I. Nachtr. z. Katalog d. Bibliothek 1902. Hannover: Naturhistor. Gesellschaft. Heidelberg: Naturhistorisch-medicin. Verein. Helgoland: Biologische Anstalt und Kommission zur wissen- schaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel. Jena: Medicin.-naturw. Gesellschaft. Jenaische Zeitschrift für Natur- wissenschaft XXXVIH,. 2=4; XXXVIH 1-2. Karlsruhe: Naturwiss. Verein. Verhandlungen XVI. Kassel: Verein für Naturkunde. Kiel: Naturwiss. Verein für Schleswig-Holstein Schriften XII, 2. Königsberg i. P.: Physikal.-Ökonomische Gesellschaft. Schriften XLIN. Landshut: Botanischer Verein. Leipzig: I. Museum für Völkerkunde. II. Naturforschende Gesellschaft. XXVI Lübeck: Geograph. Gesellschaft und Naturhistor. Museum. Mit- teilungen 2. Reihe Heft 17; Lüneburg: Naturwiss. Verein. Magdeburg: Naturwiss. Verein. München: Kgl. Akademie der Wissenschaften. ı) Abhandlungen XXI, 1. 2) Sitzungsberichte 1902 H. 3, 19058 ra == 3) Knapp, Justus v. Liebig; v. ZITTEL, Über wissen- ‚schaftliche Wahrheit. Münster: Westfälischer Prov.-Verein für Wissensch. und Kunst. Nürnberg: Naturhistor. Gesellschaft. Abhandlungen XV, ı. Offenbach: Verein für Naturkunde. Osnabrück: Naturwiss. Verein. Jahresberichte XV. Passau: Naturhistor. Verein. Regensburg: Naturwiss. Verein. Berichte IX. Schneeberg: Wissenschaftl. Verein. Schweinfurt: Naturwissenschaftlicher Verein. Stuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahreshefte LIX und Beilage. Ulm: Verein für Mathematik und Naturwissenschaften. Wernigerode: Naturwiss. Verein. Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde. Jahrbuch LVI. Zerbst: Naturwiss. Verein. Zwickau: Verein für Naturkunde in Sachsen. Jahresbericht 1901. Österreich-Ungarn. Aussig: Naturwiss. Verein. Bistritz: Gewerbeschule. Jahresbericht XXVI u. XXVI. Brünn: Naturforscher-Verein. ı) Verhandlungen XL. 2) XX. Bericht d. Meteorolog. Kommission, XXVIl Budapest: I. K. Ungar. National-Museum. Annales I, 1. II. K. Ungar. Naturwiss. Gesellschaft. III. Ravortani Lapok X, I—10. Graz: I. Naturw. Verein für Steiermark. Mitteilungen XXXIX. II. Verein der Ärzte in Steiermark. Mitteilungen XXXVIIH U RRXIX, Klagenfurt: Naturhistor. Landesmuseum. Carinthia II, 1903 Nom nur 2: Linz: Verein für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Jahres- bericht XXXL. Prag: I. Verein deutscher Studenten. 54. Jahresbericht für 1902. II. Deutscher Naturwiss.-Medicin. Verein »Lotos«. Sitzungs- berichte XXII. Reichenberg i. Böhm.: Verein der Naturfreunde. Mitteilungen XXXIU u. XXXIV. Triest: I. Museo Civico di Storia naturale Atti X. II. Societä Adriatica di Scienze naturali. Troppau: K. K. Österr.-Schles. Land- und Forstwirtschafts- Gesellschaft, Sektion für Natur- u. Landeskunde (Naturwiss. Verein). Landwirtschaft. Zeitschr. f. Österr.-Schlesien etc. V, 1—24. Wien: I. K. K. Akademie der Wissenschaften. II. K.K. Geologische Reichsanstalt. 1) Verhandlungen 1902 No. 11 — 16; 1903 No. T— 15. 2) Jahrbuch LI, 3/4; LH, 2—4; LU, ı. III. K. K. Naturhistor. Hofmuseum. Annalen XVII, 3—4. IV. K.K. Zoolog.-Botan. Gesellschaft. Verhandlungen LI. V. Lotus, Verein d. Aquarien- u. Terrarienliebhaber. VI. Naturwiss. Verein an der Universität. Mitteilungen 1903, No. I—8. VII. Verein zur Verbreitung Naturw. Kenntnisse. Schriften DIENT, SIEHT. XXVIH Schweiz. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen XV, 1; XVI. Bern: Bernische Naturforschende Gesellschaft. Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Frauenfeld: Thurgauer Naturforschende Gesellschaft. Mit- teilungen XV. Freiburg: Societe Fribourgeoise des Sciences naturelles. ı) Bulletin X. 2) Memoires. Botanique I, 4—6. Geologie et Geographie II, 3—4. St. Gallen: Naturwiss. Gesellschaft. Berichte über d. Tätigkeit 1900/1901. Lausanne: Societe 'Helvetique des Sciences naturelles. Neuchätel: Societe Neuchäteloise des Sciences naturelles. Sıon: La Murithienne, Societe Valaisanne des Sciences naturelles. Bulletin XXXI. Winterthur: Naturwiss. Gesellschaft. Mitteilungen I—IV. Zürich: I. Naturforschende Gesellschaft. ı) Vierteljahresschriften XLVI, 3/4; XLVIH, 1/2. 2) Neujahrsblatt 105, Sunee II. Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz. Holland, Belgien und Luxemburg. Amsterdam: I. K. Akademie van Wetenschappen. ı) Ver- handelingen IX, 4—9. 2) Verslagen der Zittingen XI, I—2. 3) Jaarboek 1902. ll. K. Zoolog. Genootschap. Brüssel: I Academie Royale des Sciences, des Betiresgerrdes Beaux-Arts de Belgique. ı) Annuaire LXIX. 2) Bulletin de la Classe des Sciences 1902, No. 12; 1903, No. I—IO. 3) Memoeires couronnes et autres Memoires EXlE272E LXII, 1ı—-7. 4) Memoires couronnes et Memoires des Savants Etrangers LIX, 4; LXI; LXII, 3—4. II. Societe Entomologique de Belgique. ı) Annales XLVI. 2) Memoires IX. XXIX Haarlem: Musce Teyler. Luxemburg: Societe Grand Ducale de Botanique du Grand Duche de Luxembourg. Nijmegen: Nederlandsch Kruidkundig Archief. Verslagen en Mededeelingen 3. Ser., Deel II, 4. Stuk. Frankreich. Amiens: Societe Linneenne du Nord de la France. Caen: Societe Linneenne de Normandie. Bulletin VI. Cherbourg: Societe nationale des Sciences naturelles et mathe- matiques. Memoires XXXII, 1. lEevron: Academie des Sciences, Belles Lettres et Arts. Marseille: FacultE des Sciences. Annales XII. Montpellier: Academie des Sciences et Lettres. Memoires Ser, III, No. 2. Maney: ‚Societe des Sciences. Tr), Bulletin Ser. II, T. I (1373); Tal 3217878); 17. IL, E. 27 (1876), TS], E 6'(1877); T. XIV, F. 31 (1896). 2) Bulletin des Seances 1889 No. 1—6; 1890 No. I—6;. 1891 No. 8—9; 1892 No. I—2; 1896 No. 1—4; 1897 No. ı; 1898 No. I—3; 1899 No. I, 3. 3) Bulletin des Seances de la Societe des Sciences et de la Reunion Biologique de Nancy Ser. III, T. I, F. 1—6 (1900); il, .R. 74 (1901), 7. II, E. 1-4. (1962); "T.. IV, F. 1—4 (1903). Paris: Societe zoologique de France. ı) Bulletin XXVII. 2) Memoires XV. England und Irland. Belfast: Natural History and Philosoph. Society. ı) Report and Proceedings 1902/03. 2) A guide to Belfast and the counties of Down and Antram. Cambridge: Morphological Laboratory in the University. XXX Dublin: I. Royal Dublin Society. 1) Economic Proceedings I, 3. 2) Scient. Proceedings IX, 5. 3) sScient. "Transact NIE 1415; VlIlEes. II. Royal Irish Academy. 1) Proceedings XXIV, Sect. A, Pt. 2—3;:Sect. B, Pt. 3—4; 'Sect. C, Pt. 24. vo ran actions IX—XVI, XVIH, Pt. 1-2, XIX, XXI—XXVII, XXXIL, 'Sect. A, Pt. 6-09; Sect. ’B, Pt: 297: 78Sec& Pt. 1—3. 3) Cunningham Memoirs I—II. Edinburgh: Royal Society. ı) Proceedings XXIII. 2) Trans- actions XL, I—2; XLI. Glasgow: Natural History Society. Transactions V, 3; VI. 1—2. London: I. Linnean Society. ı)Journal: a) Botany XXXV, 247; XXXVI, 249— 252. b)Zoology XX VIII, 186; XXIX, 187— 188. 2) List of members 1902/03, 1903/04. 3) Proceedings 115. Session. II. Royal Society. ı) Philosoph. Transact. Ser. A Vol. CCI, 331—358; Ser. B Vol. CXCVI, 214— 221. 2) Proceedings LXXI, 470—476; LXXI, 477—486. 3) Report of the Malaria Committee VIII. 4) Report ofthe Sleeping Sickness Commission I—IV. 5) Yearbook for 1903. 6) Reynolds, The sub-mechanics of the universe. III. Zoological Society. ı) Transactions XV], 8; XVII, 1—2. 2) Proceedings 1902 Vol.II, pt. 2; 1903 Vol.I, pt. 1—2. Schweden und Norwegen. Bergen: Museum. ı) Aarbog 1902, H. 3; 1903, H. 12. 2) Aarsberetning for 1902. 3) An account of the Crustacea of Norway IV, 11—14. Christianıa;: K. Universität. Lund: Universität. XXXI Stockholm: K. Svenska Vetenskaps-Akademien. ı) Ärsbok 1903. 2) Arkiv: a) Botanik I, 1ı—3. b) Kemi, Mineralogi och Geologi I, ı. c) Matematik, Astronomi och Fysik I, ı—2. d) Zoologi I, 1—2. 3) Bihang till Handlingar XXVII, Afd. IT-IV. 4) Handlingar XXXVI, XXXVIL ı1-—2. 5) Lefnadsteckningar öfver Akad. IV, 3. 6) Meteorolog. Jakttagelser i Sverige XXVI (1898), XXVI (1899), XL. 7) Öfversigt af Förhandlingar LIX. 8) Jac. BERZELIUS Reseanteckningar. Tromsö: Museum. Aarshefter XXIJ/XXI, 2; XXIV. Upsala: K. Universitets Bibliotheket. Bulletin V, pt. 2, No. 10 Italien. Bologna: R. Accademia delle Scienze dell’ Istituto .di Bologna. I) Memorie Ser. V, T. VIII. 2) Rendiconto N. S. IV, F. 1—-4. Florenz: I. R. Biblioteca Nazionale Centrale. Bolletino delle Pubblicazioni Italiane 1903. II." R. Istituto di Studi Superiori Pratici e di Perfeziona- mento. 3 Arbeiten von GALEOTTI e POLVERINI, LIVINI und MATTIROLO. Genua: R. Accademia Medica. Bolletino XVII, 4—ı2; XVIII, I—2 Modena: Societa dei Naturalisti e Matematici. Neapel: Zoolog. Station. Mitteilungen XVI, 1—3. Pisa: Societa Toscana di Scienze Naturali. ı) Atti XVIII, XIX. 2) Proc. verbali XIII, No. 6. Rom: I. R. Accademia dei Lincei. Atti XI, 4. II. R. Comitato geologica d’Italia. XXXII Rußland. Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft. Helsingfors: I. Commission geologique de Finlande. ı) Bulletin XIV. 2) Meddelanden fran Industristyrelsen i Finland VII (1888), XXIV (1896), XXXI—XXXIUI (1902). II. Societas pro Fauna et Fiora Fennica. Moskau: I. Societ€e Imperiale des Naturalistes. Bulletin 1902, No. 3—4; 1903, No. 1. II. Societe Imp. des Amis des Sciences naturelles, d’Anthro- pologie et d’Ethnographie. St. Petersburg: I. Acade&mie Imperiale des Sciences. Bulletin XVI, 4—5; XVII, 1-—4. Il. Comite Geologique. ı) Bulletin XXI, 5— 10. 2) Memoires XVI, 2, I-I; XV, 3; XX, 1. Nouv. Ser ne 179272 III. Russisch-Kaiserl. Mineralogische Gesellschaft. ı) Ver- handlungen XL, ı—2. 2) Materialien zur Geologie Ruß- lands xx, 5 Riga: Naturforscher-Verein. Korrespondenzblatt XLVI. Rumänien. Jassy: Societ€ des Medecins et Naturalistes. Afrika. Dar-es-Salam: Kaiserl. Gouvernement von Deutsch-Östafrika, Referat für Landeskultur. Berichte über Land- und Forst- wirtschaft in Deutsch-Ostafrika I, 3—7. Amerika. Albany, N. Y.: New York State Museum. Baltimore, Md.: Johns Hopkins University. Memoirs from the Biological Laboratory V. XXX Boston, Mass.: Society of Natural History. 1) Memoirs II, Pt. II No. ı (1872); V, 3-9. 2), Proceedings XXX, 3—7; XXX], ı. Buenos-Aires: I. Deutsche Akademische Vereinigung. Ver- öffentlichungen I, 7. II. Museo Nacional. Anales I, 2; VII. Buffalo, N. Y.: Society of Natural Sciences. Bulletin VIII, 1 —3. Cambridge, Mass.: Museum of compar. Zoology at the Harvard College. ı) Bulletin XXXVIII (Geolog. Ser. V), 8; XXXIX, 6—8; XL, 4-7; XLII (Geol. Ser. VI), I—4. 2) Memoirs XXVI, 4; XXVII. 3) Annual Report 1902/03. Chicago, Ill.: Academy of Sciences. Cincinnati, ©.: American Association for the Advancement of Science. Cordoba: Academia nacional de Ciencias. Davenport, Jowa: Davenport Academy of Science. San Francisco, Cal.: California Academy of Sciences. ı) Pro- ceedings: a) Botany II, ı0. b) Geology II, ı. c) Math.- Phys. I, 8. d) Zoology Hl, 5—6. 2) Memoirs II. Halifax, N. Sc.: Nova Scotian Institute of Natural Science. Proceedings and Transactions X, 3—4. Indianapolis, Ind.: Indiana Academy of Science. Proceedings 1901. Lawrence, Ks.: Kansas University. Science Bulletin I, 5—12; IT, 0. St. Louis, Miss.: Academy of Science. Madison, Wisc.: I. Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Betters. II. Wisconsin Geological and Natural History Survey. Bulletin VIII. Mexico: Instituto Geologico de Mexico. 195) XXXIV Milwaukee, Wise.: I. Wisconsin Natural History Society. Bulletin II, 4. II. Public Museum. Minneapolis, Minn.: I. Geological and Natural History Survey. Zooloe, ser... II. Minnesota Academy of Natural Sciences. New Haven, Conn.: Connecticut Academy of Arts and Sciences. Transactions XI, 1—2. New-York, N. Y.: I. Academy of Sciences. Annals XV, ı. II. American Museum of Natural History. ı) Bulletin XVI; XVII, ı. List of papers published in the Bull. and Mem. I XV 2) Annual’ Report for 1902. Ottawa, Can.: Royal Society of Canada. Proceedings and Transattions 2. Ser. VIII. Philadelphia, Pa.: I. Academy of Natural Sciences. I) Journal Ser. II, Vol. XII, ı1—2. 2) Proceedings LIV, 2—3; LV, ı. ll. Wagner Free Institute of Science. "Transactions III, 6. Portland, Me.: Society of Natural History. Rio de Janeiro: Museu Nacional. Salem, Mass.: Essex Institute. Topeka, Ks.: Kansas Academy of Science. Transactions XVII. Toronto, Can.: Canadian Institute. ‘T) Proceedinesall res Nest. ı 2) Transactions, VII, >. Washington: I. Department of Agriculture. II. Department of the Interior, U. S. Geological Survey. ı) Annual Report XXI, 5 und 7; XXI, 145 XXxıE 2) Bulletin No. 191, 195—207. 3) Mineral Resources of the U. S. 1901. 4) Monographs XLI—XLIH. 5) Pro- fessional Papers No. 1—8. 6) Water Supply and Irrigation Papers No. 65—79. 7) 2 Abhandlungen von SCHRADER and SPENCER und von BROOKS, RICHARDSON, COLLIER and MENDENHALL. XXXV IU. National Academy of Sciences. ı) Memoirs I (1866); Palme 2) Proceedines 'l (1877); Pt. .3 (1895). 3)’ Re- port for 1863, 1864, 1880, 1884, 1887—1902. 4) LORING, Sorghum Sugar Industry. IV. Smithsonian Institution. 1) Annual Report for 1902. 2) Miscellan. Collection No. 1376. 3) Contributions to Knowledge No. 1373. 4) Annals of the Astrophysical Observatory I. V. Smithsonian Institution, Bureau of American Ethnology. ı) Annual Report XIX, ı—2. 2) Bulletin XXV, XXVIl. VI. Smithsonian Institution, U. S. National Museum. 1) Bulletin No. 39, 50—52. 2) Proceedings XXIII—XXVI. 3) Report 1901. Asien. Palcutta: Asiatie Society of Bengal,. Journal LXXI, Pt. II, Now2 3 Pt. 111,.No. 2 ’IL.XXTI, BeH, Norre2, Pt III, Nor =E. Manila: Government of the Philippine Archipelago. 4 Hefte in Ilocono-, Tagalog-, Visaya- und Pangasinan-Sprache. Tokyo: I. College of Science, Imperial University. Journal XVI, BE Vo XVII I 4: XIX, 510 II. Deutsche Gesellschaft für Natur- u. Völkerkunde Ost- asiens. Mitteilungen IX, 2—3. Australien. Brisbane, Qu.: R. Society of Queensland. Sydney, N. S. W.: Linnean Society of New South Wales. Broceedines XXVII, 3 u. Suppl.; XXVII, 2. xXXXVI Als Geschenke gingen ein: E. COHEN -Greifswald, 3 Abhandlungen über Meteoreisen. OÖ. KRÖHNKE- Hamburg, Oxydationsverfahren. H. DE SAUSSURE-Genf, Histoire naturelle des Myriapodes. (Histoire phys., nat. et pol. de Madagascar XXVNH, Fasc. 44 u. 53). C. SCHRADER - Berlin, Nautisches Jahrbuch für 1906. Neu- Guinea-Kalender XIX für 1904. R. ScHürT-Hamburg, Mitteilungen der Horizontal -Pendel- station zu Hamburg 1902 No. 9—12; 1903 No. I—5. I: WITTMACK, Die in Pompeji gefundenen pflanzlichen Reste. Buenos-Aires: Acad. Nacion. de Ciencias. Bol. XVII, 2—3. Cineinnati, 0% Lloyd Library. "Bull m 2er26 Colorado: Colorado College, Studies X. Dresden: Flora. Sitzgsber. u. Abhdle. N.F. VI (T9or/e2) Meißen: Naturwiss. Gesellsch. Isis. Mittlg. 1902/03. Montana: University Bull. No. 3. Montevideo: Museo Nacion. Anal. III, 21. Presburg: Verein f. Natur- u. Heilkunde. Verhandlungen, NER SOSE STE Triest: Associazione Medica Triestina.. Boll. Ia—-IVa, V. XXXVI Nachruf für Oberlehrer Dr. L. KÖHLER, + den 7. Februar 1903. Von Prof. Dr. A. SCHOBER. (Vorgetragen in der Sitzung vom 18. Februar 1903.) Wenn jemand, der uns nahe gestanden hat, sei es als Glied unserer Familie, sei es als Freund oder Lehrer, am Abende eines langen, reichen Lebens, nach vollbrachtem Werke von uns geht, dann erfüllt uns wohl ernste und wehmütige Trauer um den Verlust, aber wir ergeben uns darein: denn ein natürliches, unabänderliches Gesetz hat sich erfüllt. Wenn aber der Tod jäh und unvermittelt einen Freund in der vollen Kraft seines Lebens aus unserer Mitte reißt, dann sind unsere Empfindungen von heftigerer Art. So waren wir im Innersten ergriffen, als unser teyres Mitglied Dr. LuDpwiG KÖHLER am 7. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit verschied. Unter den Leidtragenden steht neben der tiefgebeugten Frau und den Kindern, neben der Schule, in der er eine sobald nicht auszufüllende Lücke zurückgelassen hat, mit an erster Stelle der Naturwissenschaftliche Verein. War doch der Verstorbene, solange er in Hamburg lebte, eines seiner eifrigsten und tätigsten Mitglieder. Über acht Jahre hat er allein dem Vorstande als Archivar angehört. Und so lange wir ihn kennen, war ihm der Verein nicht nur ein Sammelpunkt seiner Interessen, sondern auch eine liebgewordene Stätte, an der er seine Freunde traf. Manch einer ist unter uns, der ihm hier zum letzten Male die Hand gedrückt, hier zum letzten Male in sein offenes, ehrliches Auge gesehen hat. Was er aber durch seine zahlreichen Vorträge dem Vereine gewesen ist, dafür möchte ich den Ausdruck gebrauchen, dafs er zu den Persönlichkeiten gehört hat, die den Charakter des Vereins bestimmen. XXXVII Es war der natürliche Ausflußß seines auf Zusammenhang und Abgeschlossenheit gerichteten Wesens, daf3 die Unterrichts- arbeit, die er in der Schule ausübte, und die Vorträge, die er hier im Vereine hielt, nicht in Parallelen verliefen, ohne sich zu berühren. Die Schule und der Verein waren für ihn nicht ge- trennte Welten. Beide vielmehr hingen aufs engste miteinander zusammen, und aus der einen wußte er reiche Anregung für die andere zu gewinnen. Es lag nicht in seiner Natur, ein von den Unterrichtsgebieten abseits gelegenes spezielles Gebiet seiner Wissenschaft zu bearbeiten. Das aber war ihm in hohem Maße gegeben, aus der großen verwirrenden Masse der Forschungs- resultate der Chemie mit praktischem, richtigem Blick das heraus- zufinden, was einerseits für den Unterricht dauernd Wert haben konnte, andererseits aber geeignet war, alle Freunde der Natur- wissenschaften zu interessieren. Es war seine besondere Gabe, dem einmal gewählten Stoff für die Schule und für den Vortrag die richtige Form zu geben und die Experimente so zu gestalten, daß sie für diese Zwecke mit den einfachsten Mitteln ausführbar wurden. Lassen Sie mich, um nur einige Beispiele herauszugeifen, an seine so klar und lebendig vorgetragenen Mitteilungen erinnern über die Fortschritte des Beleuchtungswesens, über die Ver- flüssigung der Gase, über das Aluminium als Reduktionsmittel und an seine sorgfältig durchdachten z. T. glänzenden Versuche, mit denen er das Vorgetragene veranschaulichte. Immer haben seine Vorträge eine große Zahl von Mitgliedern angezogen, und kaum ist jemals einer unbefriedigt fortgegangen! Fast könnte es aber nach dem Inhalte der genannten Ge- biete den Anschein haben, als wäre cs nur die technische Seite der Chemie gewesen, der er seine Arbeit gewidmet hat. Das war keineswegs der Fall: Schon früh, bald nach Beendigung seiner Studienzeit, war er in seiner Tätigkeit als Assistent an der lLandwirtschaftlichen Versuchsstation in Göttingen mit den Prob- lemen in praktische Berührung gekommen, welche die Chemie nur in Gemeinschaft mit der Botanik und Zoologie zu lösen ver- XXXIX mag. Ein reges Interesse für diese Zweige der Naturwissen- schaften und besonders für ihre physiologischen Fragen hat ihn belebt. Und als die Bewegung für die Förderung des biolo- gischen Unterrichtes an unseren höheren Lehranstalten von Hamburg aus durch die Naturforscherversammlung weiter getragen wurde, da trat KÖHLER an seinem Platze mit der ihm eigenen Energie und Tatkraft für die neuen Forderungen ein. Sehr bald hatte er einen Plan für den neuen Unterricht in den oberen Klassen der Ober-Realschule entworfen und seinen Direktor für dessen Durchführung gewonnen. Sie fanden die Unterstützung der Behörde, als sie schon Michaeli des vergangenen Jahres diesen Plan dem Unterrichte zunächst versuchsweise zu Grunde legten. So ist es seinen Anregungen zu danken, daf3 die Bewegung, die von Hamburg ausgegangen ist, auch hier zuerst praktische Folgen gezeitigt hat und den biologischen Wissenschaften in der Ober- Realschule von Obersekunda bis Oberprima schon jetzt ein fester Platz im I.ehrplane zugewiesen ist. Sein entschiedenes Eintreten in dieser Sache war aber auch nicht ohne weitere Bedeutung. Es beseitigte die Befürchtung, daf3 den biologischen Bestrebungen von Seiten der Chemie Widerstand drohe; es bewies vielmehr, daf3 sie in der Chemie den natürlichen Bundesgenossen besitze. KÖHLER war von dem bildenden Werte eines jeden natur- wissenschaftlichen Unterrichts ganz und gar durchdrungen; er setzte seine ganze Kraft ein, die Wahrheit dieser Erkenntnis in der Schule zu betätigen und ihr ganz allgemein zur Anerkennung zu verhelfen, wo sich Gelegenheit bot. Er arbeitete dafür, den Naturwissenschaften als Bildungswerten nicht nur im Schulbetriebe, sondern in der Anschauung der Gebildeten überhaupt einen würdigen Platz zu erringen. In der Chemie aber war er aufs eifrigste bemüht, die Methoden für den Unterricht zu verbessern und sie auf die gleiche Höhe zu bringen, deren sich die älteren, im Unterrichte mehr eingebürgerten Disziplinen erfreuen. Darum war er wie kaum ein anderer berufen, das Lehrbuch von AHRENS nach dem Tode XL dieses Verfassers neu herauszugeben, und seine Bearbeitung dieses Werkes ist seinen Freunden und seinen zahlreichen Schülern ein teures Vermächtnis. Meine Herren, ich habe versucht, uns das Bild unseres teuren Freundes in seinen Hauptzügen noch einmal nach den Eindrücken zu vergegenwärtigen, die wir von ihm gewonnen haben, wenn er uns an diesem Platze in seiner lebhaften Weise seine belehrenden Experimente vorführte, und nach den unver- geßlichen Eindrücken, die ich aus der gemeinsamen Arbeit und dem vertrauten Verkehr mit ihm an der Schule empfangen habe, und die ihn mir von Tag zu Tag mehr lieb gemacht haben. So steht er vor uns in seiner vollen Kraft: den älteren Mitgliedern unseres - Vereins eine Hoffnung und Bürgschaft für die Zukunft, uns, seinen Altersgenossen ein warmherziger, zu- verlässiger Freund, den jüngeren unter uns ein Beispiel und Vorbild. Wir haben in der letzten Sitzung, indem wir der Auf- forderung unseres Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. CLASSEN, Folge leisteten, unserer Trauer um sein Hinscheiden in der stillen Form Ausdruck gegeben nach altem Herkommen. Ich schließe heute mit dem Gedanken, der uns alle bewegt: der Name unseres Dr. LUDWIG KÖHLER wird in der Geschichte des Naturwissen- schaftlichen Vereins einen ehrenvollen Platz erhalten, in unserem Herzen aber wird die Erinnerung an ihn nicht erlöschen. Bericht über die im Jahre 1903 gehaltenen Vorträge und unternommenen wissenschaftlichen Exkursionen. 1. Allgemeine Sitzungen. I. Sitzung am 7. Januar. Vortrag — Herr Prof. G. PFEFFER: Über den Zug der Vögel. Der Redner gab zunächst eine allgemeine Beschreibung des Frühjahr- und Herbstzuges, indem er auf die Mauserung vor der Abreise, die Einwirkung der meteorologischen Faktoren auf Antritt und Vollzug der Reise, die Termine der Abreise und Ankunft, die Zugordnung, die Schnelligkeit und Höhe des Fluges und die Stetigkeit der Reise einging und einschlägige Tatsachen sowie statistische Angaben bot. In dem zweiten historischen Teile führte der Vortragende die Erscheinung des Vogelzuges bis in tertiäre Zeiten zurück und zeigte, wie sich — parallel gehend mit der Herabminderung der Temperatur während des Tertiärs und dem sich immer mehr herausbildenden Unterschiede zwischen Sommer und Winter — bei allen kälteempfindlichen Vögeln ein immer weiteres Auseinanderrücken des Sommer- und Winteraufenthaltes herausbilden musste. Einen Beweis hierfür bieten die auch heut- zutage noch bestehenden Verhältnisse allmählichen Überganges von Stand-, Strich-, Wander- und Zugvögeln in den Arealen verschiedener geographischer Breiten. Den ursprünglichen Grund des Herbstzuges boten Winter und Nahrungsnot; sie trieben die Vögel aus ihren Nistrevieren. Den ursprünglichen Grund des Frühlingszuges boten das Vorrücken des Frühlings in die höheren Breiten und der damit verbundene Überfluß an Nahrung. Beide Gründe sind heutzutage nicht mehr aktuell; denn die Vögel ziehen im Herbste weg, bevor Winter und Nahrungsmangel eintreten, und verlassen ihre tropischen (Juartiere, ohne zu wissen, wie es in der nordischen Heimat mit dem Frühling steht. An den Beginn der Frühlingszeit wird aber der Brunstinstinkt mit dem Drange nach kälterem Aufenthalte ge- knüpft, an die Herbstzeit der nach der Brutzeit stark werdende Herdeninstinkt und der Drang des Umherstreifens. An die Frühlings- instinkte assoziiert sich dann das Bild der Sommer-, an die Herbst- instinkte das der Winterheimat. So entsteht das, was der Vortragende ‚sympathische Bilder« nennt, bestimmte Assoziationskomplexe für die verschiedenen Phasen des Vogellebens innerhalb des Jahresab- laufes,. Aus diesen Bildern ist allmählich die Nahrungsfrage, d. h. der historische Grund, ganz ausgeschieden, während die übrigen XLoO Assoziationen des sympathischen Bildes als aktuelle Gründe ver- bleiben, um den starken Antrieb zur Frühlings- und Herbstwanderung abzugeben. — Die für das Finden des Weges wesentlichen Fähig- keiten des Vogels sind ein starkes Ortsgedächtnis, wie beträchtlicher Richtungs-, vielleicht auch Zeitsinn, und das Vermögen, hoch zu fliegen, sodaß er die Landschaft wie eine große Reliefkarte vor sich sieht. 2. Sitzung am 14. Januar, Vortrag — Herr Oberlehrer Dr. PENSELER: Zwei neue physikalische Demonstrationsapparate. Der erste Apparat veranschaulichte die Wirkungsweise der elektrischen Sicherungen, der sog. Bleisicherungen bei Kurzschluß. Auf einem senkrecht stehenden Brett ist ein einfaches Netz von Leitungsdrähten nach Art des Zweileitersystems ausgespannt, In jedem ‘der drei Leitungsäste ist eine Glühlampe angebracht als Repräsentant für die Gesamtheit der in einen Leitungszweig parallel eingeschalteten Lampen. Die Hauptleitung sowie jede Nebenleitung sind an einer Stelle unterbrochen, und hier sind dünne Eisendrähte eingespannt, die die doppelpoligen Sicherungen unserer elektrischen Licht- und Kraftleitungen vertreten sollen. Es ist nun eine Vor- richtung getroffen, um bequem an verschiedenen Stellen des Leitungs- systems Kurzschluß durch Auflegen eines dickeren Kupferstabes über die beiden Leitungsdrähte hervorzubringen. Es wurden durch Ver- suche die Wirkungen des Kurzschlußes in der Haupt- und in den Zweigleitungen vorgeführt. Sodann wurde die verschieden große Helligkeit der Lampen beim Ausschalten von einer oder zwei Lampen gezeigt, und es wurde theoretisch entwickelt, warum solche Lichtschwankungen in den Lampen unserer elektrischen Lichtanlagen nicht vorkommen, wenn mehr oder weniger Lampen plötzlich ein- oder ausgeschaltet werden. Zum Schluß wurde die Bedeutung der Sicherungen noch dadurch recht anschaulich gemacht, daß die Sicherung der einen Lampe entfernt und durch einen Kupfer- draht ersetzt und dann der Apparat mit einem zu hoch gespannten Strom beschickt wurde. Dann brannten die Sicherungen der beiden anderen Lampen durch, während die ungeschützte Lampe durch den elektrischen Strom zerstört wurde. Der zweite vorgeführte Apparat brachte die verschiedenen Blitzschutzvorrichtungen elektrischer Schwach- und Starkstromanlagen mit oberirdischer Zuleitung zur Anschauung. Der Vortragende machte zuerst an einem einfachen Versuch aus der Hydrodynamik verständlich, daß der Blitz ein Wechselstrom ist und zwar ein Wechselstrom von sehr hoher Spannung und vielen Millionen Wechseln in der Sekunde. Nachdem dann noch nachgewiesen worden, daß nicht nur der unmittelbare Blitzschlag einen Leitungs- draht mit freier atmosphärischer Elektrizität laden kann, sondern daß auch in der Nachbarschaft erfolgte Blizschläge durch Influenz- wirkungen das elektrostatische Gleichgewicht eines Leiters stören und funkenartige Entladungen im vorgeschalteten Blitzableiter her- XLIII vorbringen, wurde die Wirkung des Blitzes an dem Apparat selbst durch Überspringenlaßen eines Funkens einer Influenzmaschine ge- zeigt. Der Apparat selbst ist im wesentlichen ein rechteckig um- gebogener senkrecht stehender Leitungsdraht, dessen unterer auf dem Grundbrett montierter Teil die Erdleitung und dessen oberer, mehrfach unterbrochener und durch Glasstäbe gestützter und isolierter Teil die Außenleitung einer elektrischen Anlage darstellt. In die Lücken der Oberleitung laßen sich verschiedene Verbindungsstücke und Nebenapparate einklemmen. Ferner gehen von der Erd- und Außenleitung zwei in abschraubbaren Kugeln endende Stangen ab, von denen die obere nach oben und unten zu verschieben ist, sodaß man eine beliebig große Luftstrecke zwischen die beiden Kugeln einschalten kann. Dieser Teil des Apparates stellt den Blitzableiter dar. Fügt man in die Lücken der Oberleitung gerade Kupferdrähte und läßt Funken der Influenzmaschine auf die Oberleitung über- gehen, so vollzieht sich der Elektrizitätsausgleich in der kurzen Leitung selbst. Anders aber wird es, wenn man die Kupferdrähte durch Spulen hoher Selbstinduktion ersetzt; dann erzeugt sich der Wechselstrom des Blitzes in der Leitung durch Selbstinduktion einen so großen scheinbaren Widerstand, daß der Elektrizitätsausgleich sich in Funkenform zwischen den beiden erwähnten Kugeln voll- zieht. Dieser Versuch bidet die Grundlage der vielen, sonst sehr verschiedenen Blitzschutzvorrichtungen elektrischer Freileitungen. Zuerst wurden die Blitzschutzvorkehrungen von Telegraphen- und Telephonanlagen besprochen und an dem Apparate vorgeführt. Dann wurde gezeigt, daß bei Starkstrom der zwischen den beiden Kugeln überspringende Funke einen den Betrieb recht störenden Kurzschluß durch Bildung des Flammenbogens hervorbringt. Es wurden nun- mehr die verschiedenen Mittel demonstriert, diesen Flammenbogen zu löschen. Zu dem Zwecke lassen sich die beiden Kugeln durch mehrere Nebenapparate ersetzen. So konnte das Wesen der beiden Arten der elektromagnetischen Funkenlöschung, des Hörnerblitz- ableiters, der Kreuzsicherungen, der Rollen- oder Walzenblitzableiter, die nur bei Wechselstromanlagen verwandt werden können, durch Versuche gezeigt werden. Besonders auffällig ist das Wandern des Flammenbogens beim Hörnerblitzableiter und die explosionsartige Funkenerlöschung beim Walzenblitzableiter. Eine kurze Betrachtung über den Ort der Anbringung der Blitzableiter und die Erdleitung bildete den Schluß des Vortrages. "Sitzung am 21. Januar. Vortrag — Herr Prof. VOLLER: Die Resonanzerscheinungen elektrischer Wellen. Die Funkenentladung im Induktionsapparate oder bei Leydener Flaschen ist nicht eine einfache Bewegung der Elektrizität in einer Richtung, sondern ein Hin- und Herschwingen zwischen den beiden Enden der Unterbrechungsstelle; diese Oscillationen werden immer schwächer, bis die elektrische Energie durch die Summe der Wider- stände und durch Ausstrahlung in den umgebenden Raum verbraucht XLIV ist. Es handelt sich also um Partialentladungen, wie dies der Vor- tragende an Photogrammen, die Herr Dr. WALTER im Physikalischen Staatslaboratorium hergestellt hat, besonders dartat: die Funkenbilder, welche mit bewegter photographischer Platte aufgenommen waren, zeigten zwei Reihen von gleich langen Lichtstreifen mit wechselnder Entladungsrichtung. Diese oscillatorische Bewegung pflanzt sich nun auf die nichtleitende dielektrische Umgebung fort: jede einzelne Schwingung eines solchen Wechselstromes ruft der Richtung nach wechselnde Anderungen im elektrischen Zustande der Umgebung hervor, genau so wie der tonerzeugende Körper eine hin- und her- gehende Bewegung der Teilchen der Atmosphäre verursacht. Es wiederholen auch — wie dies der Vortragende durch Versuche nachwies — die elektrischen Prozesse in überraschender Weise die (Gesetze der Akustik. Nun verlaufen aber die primären oscillierenden Vorgänge in einem gewöhnlichen technischen Wechselstrome von etwa 100 Stromwechseln in der Sekunde relativ zu langsam, als daß ein Mitschwingen, eine Resonanz im dielektrischen Medium der Beobachtung zugänglich gemacht werden könnte. Es müssen also die Schwingungen beschleunigt, d.h. es müssen auf Grund der die dielektrischen Schwingungen beherrschenden theoretischen Formel Kapazität (Ladungsvermögen) und Selbstinduktion relativ kleiner genommen werden. Ein neuerdings von Dr. SET angegebener und von FERD, ERrNECKE in Berlin hergestellter Apparat ist unter Beachtung dieser Verhältnisse vorzüglich geeignet, elektrische Resonanzwirkungen zur Erscheinung zu bringen. Der Vortragende führte dieses Instru- mentarium vor und beschrieb es: Zwei Leydener Flaschen, die ent- weder parallel oder hintereinander geschaltet werden, wodurch die Kapazität vergrößert oder verkleinert wird, werden durch einen Induktionsapparat geladen, sodaß in dem einen Momente die Außen- und Innenbelegung mit positiver bez. negativer, in dem folgenden mit negativer bez. positiver Elektrizität, in einer Sekunde etwa 100 000 bis I 000 000 mal, wechselnd versehen werden. Von diesen Flaschen geht in Forın einer aus vielen Windungen bestehenden Kupferspule ein Leiterkreis mit einer Unterbrechungsstelle aus, Durch einen beweglichen Kontakt kann die Zahl der einzuschaltenden Windungen und damit die Selbstinduktion innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Es ist dann ferner von dem einen der beiden Punkte, wo die Leitung des Induktoriums mit den Flaschen in Be- rührung steht, ein Draht von passender Länge abgezweigt, z. B. ein solcher von 700 m Länge, der in einer langen Spule aufgewickelt ist. Sein oberes Ende endet entweder frei in der Luft oder kann mit der Erde in Verbindung gebracht werden. Aber auch in diesem Falle bedeutet dies kein einfaches Abfließen des in dem 700 m langen Drahte erzeugten Stromes, sondern es tritt, wie an einer Reihe von Versuchen gezeigt wurde, in dem Drahte eine stehende Schwingung der Elektrizität auf, deren Spannungsbauch bezw. Spannungsknoten durch eigenartige leuchtende Entladungsvorgänge sichtbar gemacht werden kann. Die hierbei auftretenden Licht- wirkungen, die durch Variation der Selbstinduktion verschieden ge- staltet werden konnten, entsprechen, wie das vom Vortragenden eingehend dargelegt wurde, der akustischen Resonanz in beiderseitig XLV offenen und einseitig geschlossenen Röhren; es konnten auf dem Draht nach Willkür stehende Wellen von !/a, ?/a, ®/a, *a, ?/a etc. der im Apparate erzeugten elektrischen Wellenlänge hervorgerufen werden. Analog dem Anwachsen eines 'Tones einer Stimmgabel beim Mischwingen der Luft ist das Anwachsen der elektrischen Spannung in dem isoliert endenden Drahte. Eine grosse Anzahl weiterer Versuche, zum Teil mit Benutzung kleinerer (95 resp. 65 m langer) Drähte ließ die Analogie zwischen akustischen und elektrischen Öscillationen vollständig erscheinen. A Sitzung am 28. Januar. Vortrag — Herr Prof. A. VOLLER: Die neuere Entwicklung der elektrischen Wellentelegraphie auf Grundlage der Resonanzerscheinungen (im Anschluß an den Vortrag vom 21. Januar). Solange die Bedeutung der Resonanz nicht erkannt worden war, konnte die drahtlose Telegraphie nur geringe Fortschritte machen, da die Bedingungen der Entstehung, Übertragung und Auf- nahme kräftiger elektrischer Schwingungen noch nicht bekannt waren. Nach einer kurzen Darlegung der Grundprinzipien der Wellentelegraphie die von dem Vortragenden bereits früher aus- führlicher besprochen worden waren, zeigte er, wie nunmehr in allen «rei praktisch in Betracht kommenden Systemen — MARCONT, BRAUN und SLABY — eine elektrische Abstimmung des primären Sender-Schwingungskreises, des Senderdrahtes, des Empfängerdrahtes und des Empfängerschwingungskreises die Grundlage der neuerdings gemachten großen Fortschritte bildet. Die theoretische Erforschung der Resonanzvorgänge in ihrer Anwendung auf die Wellentelegraphie verdanken wir in erster Linie dem Straßburger Physiker Prof. FERDINAND BRAUN; andererseits hat sich Prof. A. SLABY in Charlotten- burg durch zahlreiche praktische Studien auf diesem Gebiete große Verdienste erworben. Der Vortragende besprach dann ausführlicher die Besonderheiten der beiden für Deutschland hauptsächlich in Betracht kommenden Systeme von BRAUN (SIEMENS & HALSKE) und SLaBY (Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft); an einem dem Phy- sikalischen Staatslaboratorium gehörenden vollständigen BRAUN’schen Instrumentarium wurden die Vorgänge bei der abgestimmten Wellen- telegraphie vorgeführt. 5. Sitzung am 4. Februar, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Dr. H, EMBDEN : LOMBROSO und seine Lehre. CESARE LOMBROSO, der bekannte italienische Anthropologe und Kriminalpsychologe, hat in reichem schriftstellerischen Wirken eine Fülle von Veröffentlichungen über Verbrechertum und Genialität, XLVI über politische und soziale Probleme, über Anarchismus und Anti- semitismus in die Welt geschickt und dabei viel Zustimmung, aber noch mehr Widerspruch erfahren. Die Angriffe gegen ihn haben z. B. ihren Grund in seiner oft oberflächlichen, kritiklosen Benutzung des verschiedenartigsten Materials, zum anderen Teile in dem radikalen Determinismus, den er zur Grundvoraussetzung seiner Deduktionen gemacht hat. LOMBROSO geht von einer vollkommenen Unfreiheit des Willens aus; er betrachtet jede Willenshandlung als ein rein kausales, naturgemäßes Geschehen, analog dem durch die Schwerkraft bedingten freien Falle der Körper. Gerade diese mechanische Auffassung des menschlichen Willens rief eine heftige Gegnerschaft hervor, und die Leidenschaftlichkeit, womit die geg- nerischen Meinungen zu Worte kommen, hat manches ungerechte Urteil gegen LOMBROSO gezeitigt. Der Vortragende beschränkte sich in seinem kritischen Referate im wesentlichen auf LOMBROSo’s Lehren vom Verbrecher und genialen Menschen. Er betonte, daß LOMBROSO seine Lehre vom geborenen Verbrecher so formuliert habe, daß alle echten Verbrecher eine bestimmte, an sich kausal zusammenhängende Reihe von körperlichen, anthropologischen und geistigen, psycho-physikalisch nachweisbaren Merkmalen besäßen, die sie als eine Varietät, als einen eigenen Typus charakterisierten und zu Verbrechern machten. Dieser Verbrechertypus solle ein Rückschlags-, ein atavistischer Typus und die verbrecherische Tat ein epileptischer Vorgang sein. In längeren Ausführungen wies der Redner die Unhaltbarkeit dieser Theorien nach und schloß mit der Betrachtung, daß der italienische Gelehrte, wenn auch von den Ergebnissen seiner Forschungen kaum etwas zu Recht bestehe, doch insofern höchst fruchtbringend gewirkt habe, als er neue Anregung gegeben habe zur Beschäftigung mit der Frage der Gefangenenbehandlung und der Einrichtung der Gefängnisse und Zuchthäuser. Demonstration — Herr Polizeidirektor Dr. G. ROSCHER: Photographien von Verbrechern. Im Anschluß an den letzten Vortrag wurden demonstriert zwei Reihen von Photographien von Verbrechern derselben Kategorie, und jedesmal zugleich die aus jeder Serie durch Übereinander- photographieren erzeugten Bilder des »LOMBROSOo’schen Verbrecher- typuss. 6. Sitzung#am rı. Februar. Vortrag — Herr Oberlehrer Dr. Rup. TımMm: Schwebe- vorrichtungen bei Wasserorganismen. OSTWALD begreift in seiner Arbeit »zur Theorie des Planktons« unter Plankton die Summe der Organismen, die im Wasser schweben. Das Schweben rechnet er zu den Sinkvorgängen, zu denen man auch ein etwa vorkommendes Steigen als negatives Sinken ziehen kann. Schweben ist ein Sinken mit minimaler Geschwindigkeit. Die Ursache des Sinkens beliebiger Körper im Wasser ist die XLVI Differenz ihres spezifischen Gewichtes und desjenigen des Wassers. Diesem Übergewicht wirkt entgegen: 1) die sog. Zähigkeit oder innere Reibung des Wassers, 2) der Formwiderstand der Körper. Die innere Reibung des Wassers verringert sich mit steigender Temperatur; sie ist z. B. im Wasser von 25 Grad nur halb so groß wie in solchem von O0 Grad. Sie vermehrt sich mit der Steigerung des Salzgehaltes.. Der Formwiderstand ist von den folgenden Faktoren abhängig; ı) kleine Körper haben im Verhältnis zu ihrem Rauminhalte größere Oberfläche als große von derselben Form, leisten daher dem Sinken einen größeren Widerstand (ein ganzes Stück Glas sinkt schneller, als wenn es zu Pulver zerkleinert ist); 2) flach ausgebreitete Körper sinken langsamer als kompakte; 3) abstehende Fortsätze verringern ebenfalls die Sinkgeschw indigkeit. Da nun diese in geradem Verhältnis zum Übergewicht, im umge- kehrten zu der inneren Reibung und dem nn, iderstande steht, so kann man von einem Schweben reden, wenn das Übergewicht dividiert durch das Produkt aus der inneren Reibung und dem Formwiderstand gleich einem Minimum ist. Je kleiner dieser (Quotient ist, eines desto geringeren Bewegungsantriebes bedarf der lebende Körper, um sich oben zu halten. Der Quotient wird aber um so kleiner, je kleiner der Dividendus (das Übergewicht) und je größer der Divisor (innere Reibung und Formwiderstand) ist. Da nun die innere Reibung nur von der Beschaffenheit des Wassers, die beiden anderen Größen aber von der Beschaffenheit des Orga- nismus abhängig sind, so haben wir es zunächst nur mit diesen beiden letzteren zu tun. Die Art, wie die Natur die Verringerung des Übergewichts und die Vermehrung des Formwiderstandes be- wirkt, ist, wie zu erwarten, viel mannigfaltiger, als sich unsere Phantasie ausmalen kann. Das Übergewicht wird verringert durch Entwicklung von Gasblasen im Innern des Organismus (W asserblüte), durch Erzeugung von Fett und durch Aufschwemmen des ganzen Lebewesens mit Wasser (Quallen usw.). Der Formwiderstand wird durch die oben genannten Mittel erhöht. Durchweg sind die Planktonformen klein und sehr klein. Oft gehören Jugendformen dem Plankton an, während die erwachsenen Tiere am Grunde leben, Viele äußerst zierliche Algen sind tafel- oder bandförmig. Eine große Zahl der Planktonformen ist mit den abenteuerlichsten Stacheln versehen. Geradezu staunenerregend ist aber die Mannig- faltiigkeit in der Entwicklung von Fiederborsten als Schwebemittel, Darin zeichnen sich besonders die Ruderfüßler (Copepoden) aus, deren einer von seinen prachtvoll gefärbten Federn den Namen Calocalanus pavo (Pfau) erhalten hat. Da sich die innere Reibung des Wassers namentlich mit der 'T’emperatur verändert, so werden viele Schweber, die sich bei niederer Temperatur oben halten, bei steigender Temperatur sinken und umgekehrt. Daher führt das Plankton sowohl im Verlaufe des Tages wie auch des Jahres gesetz- mäßige Niveauänderungen aus. Einige Organismen begegnen der Veränderung des Wassers mit einer Veränderung des Formwider- standes, aber nicht innerhalb des individuellen Lebens, sondern im Verlaufe zweier Generationen. d.h., sie bilden Sommer- und Winter- formen. Solche Saisonvarianten sind namentlich aus den Gattungen, Daphnia (Wasserfloh) und Dosmina bekannt. XLVIIl 7. Sitzung am 18. Februar, Vortragsabend der botanischen Gruppe. Nachruf — Herr Prof. A. SCHOBER widmet dem verstorbenen Mitglied des Vereins, Herrn Oberlehrer Dr. KÖHLER einen warm empfundenen Nachruf (siehe Seite XXXV1). Vortrag — Herr Dr. KLEBAHN: Über einige Baumkrank- heiten und die Kultur der dieselben veranlassenden Pilze. Nach einigen einleitenden Mitteilungen über die durch die Pilze erzeugten Baumkrankheiten im allgemeinen ging der Vor- tragende dazu über, die durch Schlauchpilze (Ascomyceten) verur- sachten Baumkrankheiten im besonderen zu besprechen und auf die Aufgaben hinzuweisen, welche der Forschung auf diesem Gebiet, besonders in bezug auf den Zusammenhang der sog. Zungi imper- fecti mit den vollkommenen Formen der Ascomyceten noch harren. Erst wenn’ der betreffende Ascomycet bekannt ist, kann man dem Pilze seinen Platz im natürlichen System der Pilze anweisen. Ferner ist es manchmal erst nach der Auffindung der zugehörigen Ascomycetenform möglich, geeignete Vorbeugungsmaßregeln gegen die durch den Zungus imperfectus verursachte Krankheit anzugeben. In einigen Fällen ist der Zusammenhang mit dem Ascomyceten leicht zu erkennen, z. B. bei der in Hamburg sehr schädlich auf- tretenden Nectria cinnabarinia, die alle möglichen Bäume, von den Wundstellen ausgehend, zerstört, ferner bei Polystigma rubrum auf Pflaumen usw. In anderen Fällen muß dieser Zusammenhang erst durch mühsame Forschung ermittelt werden. So ist es ADERHOLD gelungen, den Zusammenhang der Zusicladium-Pilze, welche die schwarzen Flecken auf Äpfeln und Birnen erzeugen, mit der Ascomy- ceten-Gattung Verfuria zu zeigen. Der Vortragende hat sich in dem angegebenen Sinne mit zwei Pilzkrankheiten beschäftigt, welche die Platanen und die Ulmen in unseren Anlagen schädigen, (locosporium nerviseguum und Phleospora Ulmi. Es ist ihm ge- lungen, die Ascomycetenformen dieser beiden Zungi imperfecti auf- zufinden und den Zusammenhang durch Infektionsversuche sowie durch künstliche Kultur der Pilze zu beweisen. Die Methoden zur Kultur wurden beschrieben, und die Entwicklungsgeschichte der Pilze, die sich dabei ergeben hat, wurde unter Demonstration der Kulturen nnd unter Vorführung von Lichtbildern erläutert. Eine eingehende Publikation wird vorbereitet. 8. Sitzung am 25. Februar, Demonstrationsabend. Demonstration — Herr Direktor Dr. ©. LEHMANN: Ein zoologisches Kollegienheft vor 100 Jahren. Der Vortragende legte ein Kollegienheft aus dem Jahre 1819 vor. Das Heft war die Niederschrift von Vorlesungen des be- kannten Zoologen MARTIN HEINRICH KARL LICHTENSTEIN, an der XLIX Universität zu Berlin. Professor LICHTENSTEIN ist 1780 in Hamburg geboren; er studierte in Jena und Helmstedt Medizin, begleitete dann den holländischen General JANSSENS, der zum Gouverneur der Kapkolonie ernannt war, als Erzieher dessen Sohnes und Hausarzt. Durch mancherlei Reisen lernte er die Kolonie genau kennen und nahm auch beim Ausbruch des Krieges mit England die Stelle eines militärischen Oberarztes an. Nach dem unglücklichen Aus- gange des Krieges kehrte er nach Europa und 1806 nach Deutsch- land zurück. Im Jahre 1810 wurde er Dozent an der neu gestifteten Universität Berlin und 1811 ordentlicher Professor der Zoologie. 1813 übernahm er die Leitung des zoologischen Museums, das unter ihm eines der bedeutendsten Europas wurde. LICHTENSTEIN schrieb eine Menge wissenschaftlicher Abhandlungen; besonders erwähnens- wert sind seine »Reisen im südlichen Afrika«. Jenes Kollegienheft ist nun insofern von großem Interesse, als LICHTENSTEIN damals, als er die Vorlesungen hielt, einer der angesehensten Vertreter der zoologischen Wissenschaft war. Umsomehr nimmt es darum wunder, daß man bei ihm, wenigstens in seinen Vorlesungen noch ein ängstliches Festhalten an dem Linne’schen Artbegriff findet: »es gibt so viel Spezies, als ursprünglich erschaffen worden sind«. Es sind ihm auch die Schriften eines ERASMUS DARWIN, TREVIRANUS, OKEN und LAMARCK, welche die Veränderlichkeit der Arten dartun, nicht unbekannt gewesen und in seinen Jugendarbeiten scheint er auch jenen Forschern, unter denen er besonders OKEN verehrte, beigestimmt zu haben. Von anderem Bemerkenswerten sei noch erwähnt, daß LICHTENSTEIN bei Behandlung des Genus Zomo sehr vorsichtig ist; er betont mit besonderem Nachdruck, daß der Mensch unmöglich mit den Tieren etwas zu tun haben könne, und sucht alle möglichen Merkmale auf, die den Menschen vom Tiere trennen: so weist er auf den platten Rücken hin, den allein der Mensch besitze. Auch von vergleichender Anatomie findet sich nichts in dem Kollegienheft, obgleich sich diese Wissenschaft schon damals nicht geringen Ansehens erfreute. Demonstration — Herr Direktor O. LEHMANN: Gips- Abgüsse von Amphibien. Der Vortragende legte Gips-Abgüsse von Amphibien vor, die Prof. von KocH nach einem besonderen Verfahren in über raschender Naturtreue hergestellt hatte. Demonstration — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Der Arbeits- wert des elektrischen Stromes, veranschaulicht durch das Thermoskop. Der Vortragende zeigte einige Versuchsanordnungen, die dazu dienen, den Arbeitswert des elektrischen Stromes mittelst des Ther- moskopes zu bestimmen. In einer Röhre waren zwei gleiche Nickelindrähte ausgespannt. Je nachdem man den elektrischen Strom durch einen oder durch beide parallel geschaltete Drähte leitete, wurde die im Innern der Röhre befindliche Luft mehr oder weniger ausgedehnt. Diese Ausdehnung wurde durch das Thermoskop 4 L sichtbar gemacht. Bemerkenswert ist, daß bei der Benutzung einer Akkumulatorenbatterie als Stromquelle die erzeugte Wärmemenge in den. beiden parallel geschalteten Drähten doppelt so groß war wie in einem einzelnen, während bei der Benutzung der Starkstrom- leitung unter Vorschaltung einer Glühlampe die Erwärmung nur halb so groß war wie beim einfachen Drahte. Der Grund für dieses auf den ersten Blick auffallende Verhalten liegt darin, daß bei der Anwendung der Akkumulatoren die Spannung an den Enden des Drahtes in beiden Fällen dieselbe bleibt und daß beim Doppeldraht die Stromstärke doppelt so groß ist wie beim einfachen Drahte. Bei Benutzung der Starkstromleitung mit vorgeschalteter Glühlampe dagegen bleibt die Stromstärke unverändert, aber die Spannung an den Enden des Doppeldrahtes ist nur halb so groß wie beim ein- fachen Drahte. Demonstration — Herr Dr. L. DOERMER: Die Zinnpest. Man hat vielfach beobachtet, daß Zinnbarren, Orgelpfeifen etc. bei starker Kälte in ein graues Pulver zerfallen, eine allotropische Modifikation des Zinns. Dieselbe ist im spez. Gewicht, im Dampf- druck und in der elektrolytischen Lösungstension verschieden vom weißen Zinn. Die Bezeichnung Zinnpest rührt daher, daß beim Beginne des Zerfalles oft beulenförmige Auftreibungen auf der Oberfläche der Zinngegenstände entstehen, und daß der Zerfall immer weiter um sich greift, wenn er einmal an einer Stelle be- gonnen hat. Die Bestimmung der Temperatur, bei der die eine Modifikation in die andere übergeht, war schwierig, weil in der Umgebung dieser Umwandlungstemperatur der Übergang nur sehr langsam erfolgt. CoHEN und VAN EIK bestimmten sie auf sehr sinnreiche Weise mit Hilfe eines Umwandlungselementes zu 20°. Bei höheren Teınperaturen erfolgt die Umwandlung sehr schnell, wie der Vortragende durch ein Experiment zeigte. Oberhalb 20° ist also das weiße Zinn, unterhalb 20° das graue die stabile Form. Das Zinn unserer Zinngeräte befindet sich demnach in einem metastabilen Zustande, d. h., es kann bei tiefen Temperaturen leicht in die für diese Temperaturen stabile graue Modifikation übergehen. Die Umwandlungsgeschwindigkeit ist am größten bei — 48°, und sie wird wesentlich erhöht durch Keime grauen Zinns und durch Lösungen von Zinksalz. Der Vortragende gab eine Übersicht über die Litteratur dieses interessanten Gegenstandes und wies zum Vergleiche auf den Schwefel hin, der in der monoklinen Form bei 120° schmilzt und nur oberhalb 96° stabil ist, während der rhombische Schwefel seinen Schmelzkunkt bei 114° hat‘ und bei gewöhnlicher Temperatur stabil ist. 9. Sitzung am 4. März, Vortragsabend der physikalischen Gruppe. Vortrag — Herr Prof. JoHSs. CLASSEN: Über die Leistungen neuerer Dampfmaschinen und Gas-, Benzin- und Spiritus- motoren. LI 10. Sitzung am ıı. März. Vortrag -- Herr Dr. F. Omaus: Über die Lebensweise einiger coprophager Lamellicornier, besonders des heiligen Pillenkäfers der Ägypter. Zu den wenigen Insekten, welche seit den ältesten geschicht- lichen Zeiten die Aufmerksamkeit der Menschen erregten, und zwar nur durch eigentümliche Lebensgewohnheiten, ohne gerade nützlich oder schädlich zu sein, gehört ein ziemlich großer schwarzer Mistkäfer, der im ganzen Mittelmeergebiete bis weit nach Asien hin verbreitet ist, der Scarabaeus sacer der Zoologen. Bei den alten Ägyptern genoß er göttliche Ehren; sein Bild wurde, z. T. in gewaltigen Dimensionen, in Stein ausgehauen, in den T’empeln aufgestellt; als Symbol der Tapferkeit wurde es den in die Schlacht ziehenden Kriegern vorangetragen; als Amulett um den Hals ge- hängt, schützte es vor Unfällen und Krankheit. Der Käfer hat die Gewohnheit, aus Mist Kugeln bis zur Größe von Billardbällen anzufertigen, die er mit den Hinterfüßen weiter rollt und in die Erde vergräbt. ‚Nach der Lehre der alten Ägypter, wie sie uns von Horus Apollo übermittelt wird, war die Kugel das Sinnbild der Sonne, der Käfer rollte sie stets von Ost nach West, ent- sprechend der scheinbaren Bewegung der Sonne. In der Erde ruhte sie dann 28 Tage, entsprechend einem Mondumlaufe; am 29.. Tage holte sie der Käfer wieder aus der Erde, brachte sie nach dem Nil und warf sie hinein; durch diese Vereinigung mit dem heiligen Wasser entstand ein neuer Scarabäus. Neuerdings sind durch den französischen Naturforscher FABRE in Avignon eine große Zahl eingehender Untersuchungen über den Pillendreher veröffentlicht. FABRE hatte reichlich Gelegenheit, die Tiere im Freien und in seinen großen Terrarien zu beobachten. Dabei fand er zunächst, daß der Käfer seine Kugel an Ort und Stelle modelliert, ohne sie von der Stelle zu bewegen. Erst, wenn die Kugel fertig ist, rollt er sie fort, um sie zu vergraben und dann aufzufressen. In keiner der Pillen, welche die Käfer anfertigen und herumrollen, fand FABRE jemals ein Ei oder eine Larve, und trotz jahrelanger Bemühungen gelang es ihm nicht, das Geheimnis der Fortpflanzung des Scarabäus zu enthüllen. Doch zuletzt bemerkte ein junger Schäfer, der ihm beim Sammeln half, wie sich ein Scarabäus aus einem kleinen Erdhaufen herausarbeitete; beim Nach- graben stieß der Schäfer auf eine faustgroße Höhle mit einem birnenförmigen Gebilde darin, so hart und glatt, als wäre es ge- drechselt. Diese Birne enthielt das so lang gesuchte Ei des Scara- bäus, und nun konnte FABRE bald im Freien wie auch unter geeigneten Vorrichtungen in seinen Terrarien die ganze Entwick- lungsgeschichte des Käfers studieren. Während der Käfer selbst Pferde-, Maultier- und Kuhdünger verspeist, nimmt er als Futter für die Larve ausschließlich Schafmist. Daraus macht er eine Kugel wie die Futterkugeln und rollt sie nach seinem Nest, das aus einem Gang besteht mit einer faustgroßen Höhle an dem unteren Ende. Die kleinen Erdhaufen beim Eingang verraten das 4* LII Nest. In der Höhle wird aus ausgesuchtem Materiale der Schaf- mistpille ein birnenförmiges Gebilde geformt, in dessen Hals das Ei in eine kleine Kammer gelegt wird. Der heilige Pillenkäfer hat in jeder Höhle nur eine Birne, der breitrückige Pillenkäfer stets 2, einmal sogar 3. Das Eistadium, das im Juni beginnt, dauert beim Scarabaeus sacer durchschnittlich 12 Tage; die Larve dringt in den Bauch der Birne, frißt diesen aus und verpuppt sich darin nach 4—5 wöchentlicher Larvendauer. Aus der Puppe ent- wickelt sich dann nach weiteren 28 Tagen der Käfer. Er ist zuerst rotbraun, an den Flügeln und am Bauche schneeweiß und wird erst allmählich schwarz. Wenn dann im September die ersten Herbstregen die harte Schale der Birne erweicht haben, gelangt der Käfer ins Freie; bleiben diese Regen aus, dann geht der Käfer zu Grunde, weil er aus eigener Kraft die harten Wände der Schale nicht zu sprengen vermag. Der neue Käfer überwintert mit den alten Käfern, die eine Lebensdauer von 2—3 Jahren erreichen, und schreitet im nächsten Jahre znr Fortpflanzung. Unser großer Rotßßkäfer lebt als Larve und im ausgebildeten Zustande im Pferde- dünger. Der Käfer treibt direkt unter einem frischen Misthaufen einen ca. 75 cm. tiefen Stollen, füllt diesen mit Mist aus und frißt das, was er von Allgemeingut bei Seite geschafft, in Ruhe auf. Ende September bis Mitte November legt er 2—3 Eier. Dann wird ebenso unter einem frischen Misthaufen ein Schacht angelegt, in dem Weibchen und Männchen susammen arbeiten. In das untere Ende wird Mist gebracht, darin eine kleine Kammer angebracht, diese mit einem Ei belegt und dann die Kammer geschlossen und mit neuen Lagen Mist überdeckt. Die Arbeit um die Eierkammer macht das Weibchen allein, während das Männchen das Material beibringt. Darnach wechseln beide und das stärkere Männchen füllt den Schacht bis fast an den oberen Rand; der letzte Abschnitt wird mit Erde aufgefüllt und ein neuer Schacht, oft 3 bis 4 bei einem Misthaufen angelegt. Die alten Käfer überwintern in einer tiefen, mit Futter angefüllten Röhre, ebenso die Larven, zuweilen sogar noch im Eistadium. Sie verpuppen sich beı uns im Juni und liefern Ende Juli, Anfang August die Käfer. Da die Larve nicht den ganzen Futtervorrat, welchen ihr die Alten mit auf den Weg gegeben, aufzehrt, so tut dies der junge Käfer, der erst Anfang September im Freien erscheint. Demonstration — Herr Dr. W. MICHAELSEN: Ein in For- malin konserviertes Exemplar von Prysalia Arethusa TIL. Der Vortragende zeigt ein von Herrn Schiffsoffizier JANSEN dem Naturhistorischen Museum verehrtes, in Formaldehyd konser- viertes Exemplar von Physalia Arethusa TıL., einer Röhrenqualle, deren Stamm zu einem geräumigen Luftsack erweitert ist. Während die Spiritusexemplare, von denen der Vortragende eines zum Ver- gleiche vorlegte, von der schönen meerblauen Färbung nichts mehr erkennen lassen, sind die in Formaldehyd konservierten Stücke von der ursprünglichen Schönheit. LIU Vortrag — Herr Dr. L. REH: Phytopathologische Objekte. Der Vortragende erörterte den Krebs der Apfelbäume. Krebs entsteht, wenn sich eine Rindenwunde in konzentrischen Ringen vergrößert, bis der ganze Ast oder Zweig angegriffen ist und infolge dessen abstirbt: offener Krebs. Bildet sich über der Wunde ein rauh werdender Knoten, so spricht man von geschlossenem Krebs. Als Grund zu dieser Krankheit hat man Verschiedenes angegeben, so Bodeneinflüsse (zu fester, nasser, luftundurchlässiger Boden und zu reichlicher Stalldung), Frostwirkung, Bakterien und Pilze (Neciria ditissima) und Tiere (Blutlaus, Rindenwickler). Nach der Ansicht des Vortragenden findet sich Krebs tatsächlich in Verbindung mit den genannten Bodeneinflüssen und kann durch deren Beseitigung (Kalkdüngung) öfters beseitigt werden. Im vergangenen Jahre war ınfolge von Maifrösten Frostkrebs in den Vierlanden ungemein häufig. Bakterien konnte der Vortragende in einer großen Krebswunde in Unmasse finden, Pilze dagegen nicht, wie überhaupt die Pilz- theorie ebensowohl begeisterte Anhänger wie erbitterte Gegner hat. Gegen sie spricht vor allem, daß nur auf einem Teil der Krebs- wunde Pilze gefunden werden und daß der Krebs durch lokale Behandlung nicht zu heilen ist. Für sie spricht, daß der Direktor der Biologischen Abteilung am Kais. Gesundheitsamt, Geheimrat Dr. ADERHOLD, nach freundlicher Mitteilung an den Vortragenden durch Infektion mit Necizria tatsächlich Krebswunden hervorgerufen hat. Tiere scheinen nach dem Redner nur sekundär vorzukommen. Gefährlich ist der Krebs vorwiegend jungen Bäumen, ältere können trotz zahlreicher Krebsgeschwülste doch vorzüglich tragen, Ii. Sitzung am 18. März, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg- Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Geheimrat Prof. WALDEYER (Berlin): Neue Forschungen über die Geschlechtszellen mit be- sonderer Berücksichtigung des Menschen. 12. Sitzung am 25. März, Demonstrationsabend. Demonstration — Herr Direktor Dr. ©. LEHMANN: Das Dunengefieder einiger Wasservögel. Der Vortragende legte ein lehrreiches Demonstrationsmaterial aus dem Altonaer Museum über das Dunengefieder einiger Wasser- vögel, ganze Serien, von dem Ausschlüpfen des jungen Tieres aus dem Ei bis zur Anlage des ersten Hochzeitskleides vor. Er machte hierbei besonders auf die eigentümliche Streifung des Ge- fieders aufmerksam, die nach EINERT’s Ansicht auf die ursprüngliche Färbung der Vögel zurückzuführen ist; diese entwicklungsgeschicht- liche Erklärung erscheint um so berechtigter, als auch bei jungen Amphibien und Reptilien eine ähnliche Streifung auftritt und bei LIV Ringelnatterembryonen an den Stellen dieser Streifen die Reste ursprünglicher Blutbahnen nachgewiesen werden konnten. Merk- würdig ist, daß das Gefieder der Nesthocker zumeist einfach gefärbt ist, während sich bei Nestflüchtern vorwiegend Streifung zeigt. Demonstration — Herr Dr. A. VOIGT: Samenspiegel. Der Vortragende zeigte einen sogenannten Samenspiegel, mit dessen Hilfe man leicht im durchfallenden Licht die Samen auf ihren gesunden Zustand untersuchen kann; so läßt sich z. B. schnell erkennen, ob die Körner des Wiesenfuchsschwanzes (Alopecurus pratensis) reif, taub oder von einer Mücke (Oligofrophus Alopecuri) ausgefressen sind. Demonstration — Herr Dr. A. VoıGT: Einige Nach- bildungen tropischer Früchte. Der Vortragende legte eine Reihe von trefflichen Nachbildungen tropischer Früchte vor, darunter »Paranüsse« in einer kopfgroßen Frucht, Kakao-, Calabarbohne, Orleans und Affenbrotbaum. Demonstration — Herr Prof. Johs. CLASSEN: Photo- graphische Aufnahmen zur Vergleichung der Leistungen photographischer Objektive. Um verschiedene annähernd gleichwertige photographische Ob- jektive bis in ihre letzten Feinheiten genau mit einander vergleichen zu können, wurden von einem Probeobjekt auf ein und derselben Platte nebeneinander mit den verschiedenen Objektiven gleichwertige Aufnahmen gemacht. Dies wurde dadurch ermöglicht, daß an der Rückseite der Camera eine Wand eingesetzt wurde, die nur einen 5 cm breiten vertikalen Spalt in der Mitte freiließ; hinter diesen Spalt konnte sowohl die Visierscheibe als auch die Kassette mit der Platte vorbeigeführt werden, sodaß jeder beliebige Teil der Platte hinter den Spalt kam und belichtet werden konnte, Es konnten daher die verschiedenen Objektive der Reihe nach an die Camera angesetzt und auf der Visierscheibe scharf eingestellt werden; dann zeichnete jedes einen schmalen Streifen auf der Platte und man erhielt auf dieser die von den verschiedenen Objektiven her- rührenden Bilder nebeneinander liegend und konnte sie so haar- scharf mit einander vergleichen. Kopien von den so erhaltenen Aufnahmen wurden vorgezeigt und ließen die verschiedenen in den besten Objektiven stets übrig bleibenden geringen Fehler deutlich erkennen. Als diese Fehler sind hauptsächlich zu nennen der Astigmatismus, die sphärische Aberration, die Verzeichnung und die Helligkeitsabnahme nach dem Rande hin. Da als Probeobjekt ein Liniensystem gewählt war, das selbst auf Millimeterpapier gezeichnet war, so konnte man in diesen Aufnahmen die Größe der Fehler- reste bei den verschiedenen Objektiven direkt zahlenmäßig ablesen und so ein sicheres Urteil für die Wertschätzung der Objektive gegen einander gewinnen. LV 13. Sitzung am 15. April, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg- Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Dr. M. ScHhmipr (Berlin): Über eine Reise in Zentralbrasilien. Nachdem der Redner unter Vorführung einer großen Anzahl von Lichtbildern den Verlauf der Reise geschildert hatte, charakte- risierte er die Indianer des Schinguquellgebietes als eine Bevölkerung, der der Gebrauch des Metalles bis zur Zeit der v. d. STEINEN’schen Expedition noch völlig fremd war. Knochen, Zähne, Muscheln, Steine und Holz bilden das ausschließliche Material zur Herstellung ihrer Gerätschaften. Weite Strecken des Urwaldes sind mit dem Steinbeile niedergeschlagen worden. Zugespitzte Steine dienen als Drillbohrer, die scharfen Zähne von Nagetieren als Meißel, die spitzen Zähne des Hundsfisches wiederum als Bohrer, das scharfe Gebiß des Piranha-Fisches als Schere, die großen Krallen des Riesengürteltieres oder kurze, an beiden Enden zugespitzte Stöcke als Spaten und eine in der Mitte durchlöcherte Muschel als Hobel. Wie- der Vortragende vielfach bemerkt hat, sind all diese Gerät- schaften leistungsfähiger als man denken sollte. Aber immerhin muß bei ihrer Anwendung die eine oder andere Naturkraft geschickt mitbenutzt werden. So sah der Vortragende, wie beim Ausroden einer größeren Waldstrecke eine Anzahl von Bäumen an bestimmten Stellen mit der Steinaxt angeschlagen und erst am Ende einer solchen Baumreihe einer wirklich gefällt wurde, der dann beim Niederstürzen die zunächst stehenden angeschlagenen Bäume mit sich nahm, die ihrerseits weitere Reihen niederwarfen. Die besuchten Indianerstämme sind echte Ackerbauer; daneben liefern ihnen Jagd und Fischfang die nötige Fleischnahrung. Jedes Mittel, den Boden aufzubessern, fehlt. Da die Asche der einige Monate nach dem Fällen verbrannten Bäume die einzige Düngung ist, so ist der Boden meist nur zweimal ertragsfähig und somit die Seßhaftigkeit des Bebauers nur eine relative. Doch ist diese bei genauerer Be- trachtung größer als man denken sollte, da hauptsächlich Mandioka angebaut wird, die erst drei Jahre nach dem Anbau einen Ertrag liefert, und deshalb die Pflanzung bei zweimaligem Anbau immerhin sechs Jahre an demselben Orte bestehen kann. Die infolge dieses Gesichtspunktes ermöglichte Seßhaftigkeit wird dadurch noch größer, daß die neuen Felder zunächst in leicht erreichbaren Entfernungen von den Wohnungen liegen, sodaß ihre Verlegung nicht sobald nötig ist. Darum werden auch die großen Häuser, in denen bis zu acht Familien in einem Raume zusammen leben, ziemlich dauerhaft gebaut. Das Roden des Waldes, Häuserbau, Jagd und Fischfang ist Sache der Männer, Pflanzen, Ernten und Zubereitung der pflanzlichen Nahrung Sache der Frauen. Abgesehen von dieser Arbeitsteilung nach den Geschlechtern muß jeder an der Produktion aller zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse nötigen Dinge teilnehmen, sodaß die Ausbildung des Einzelnen recht vielseitig ist. Schon von früher Jugend an müssen die Kinder den Eltern bei der Arbeit helfen, weshalb auch der Kinderreichtum als das beste Mittel zur Hebung der wirt- LVI schaftlichen Verhältnisse innerhalb der Familie gilt. Wo eine größere Arbeit zu vollbringen ist, — z. B. das Urbarmachen einer Waldung im Interesse einer einzelnen Familie — vereinigen sich sämtliche Kräfte einer Gemeinde. Weit ausgedehnt ist der Aus- tausch von Gebrauchsgegenständen zwischen den verschiedenen Nachbarstämmen. Wenn z. B. ein Boot mit fremden Insassen eine Ansiedlung passiert, so sind die neuen Gastfreunde zunächst ver- pflichtet, alles von ihrer Habe, was nur immer benutzt werden kann, herzugeben;; dafür erhalten sie andererseits so viel Lebensunterhalt, als zur Fortsetzung der Reise nötig ist. Ähnliches zeigt sich beim Begegnen zweier Boote mit Besatzungen aus verschiedenen Gemeinden, Für die Entwickelung der einheimischen Kultur ist ein solcher Aus- tausch überaus wichtig. Schon ein derartiges Verhalten beim Güter- austausch spricht dafür, daß jeder Fremde bei Erfüllung ganz bestimmter Verpflichtungen auch gewisse Rechte geltend machen kann. Für einen Europäer kann das Beobachten dieser Pflichten sehr drückend werden, wenn er z. B. von den beiden letzten Kleidungsstücken, die er noch hat, — etwa Hemd und Hose — das eine hergeben soll. Der Redner half sich in diesem Falle dadurch, daß er auf die sämtlichen Knöpfe, die das Begehrteste von allem waren, Verzicht leistete. Von anderen kulturellen Eigentüm- lichkeiten der von dem Redner besuchten Indianerstämme, besonders solchen, die sich auf die Bildung von Familien und größeren Ge- meinden beziehen, sei noch erwähnt, daß der Mann bei der Ver- heiratung in das Haus seiner Frau zieht und somit in enge Beziehung zu seinen Schwiegereltern und seinen Schwägern tritt. Dieses Verhältnis zwischen den neuen Verwandten scheint durchweg be- sonders intim zu sein. Hieraus erklärt sich zugleich das enge Band, das die Kinder mit den mütterlichen Oheimen verknüpft. Die Ehe scheint ohne besondere Zeremonie geschlossen zu werden, wird aber als ein dauerndes Verhältnis angesehen. Doch kann der Indianer zu gleicher Zeit mehrere Frauen haben, freilich nicht an demselben Orte. Wird die zweite, an einem anderen Orte wohnhafte Frau abwechslungs- halber einmal aufgesucht, so zieht meist die erste Frau mit oder ohne Verwandtschaft zur Begleitung mit. Die im Völkerleben so weit ver- breitete »Couvade« findet sich auch hier, und zwar in der Form, daß sich der Vater nach der Geburt des Kindes wie ein Kranker in eine Hängematte legt und sich mehrere Monate vieler, besonders der fetten Speisen zu enthalten hat. — Was die Eigentumsverhältnisse anbe- trifft, so besteht in bezug auf bewegliches Gut Individualeigentum, selbst die kleinsten Kinder machen ihr Eigentumsrecht auf das entschiedenste geltend. Schwieriger als bei der beweglichen Habe liegt die Frage des Eigentumsrechts bei dem bebauten Grund und Boden. Durch gemeinsame Arbeit wird für einen einzelnen ein Stück Wald gerodet, an welchem diesem allein das Nutzrecht zu- steht. Zum Schlusse wies der Vortragende darauf hin, wie ein eingehendes Studium der wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse der Naturvölker den Kulturvölkern, die mit Ihnen in Berührung kommen, ein gutes Einvernehmen und ein gedeihliches Zusammen- wirken mit ihnen gewährleisten, LVI 14. Sitzung am 22. April, Vortragsabend der botanischen Gruppe. Vortrag — Herr Dr. BRICK: Neuere Forschungen über den Hausschwamm und andere das Bauholz zerstörende Pilze. Außer den zahlreichen pflanzlichen und tierischen Parasiten zehren an dem Nationalvermögen noch eine Anzahl anderer Schäd- linge, zu denen in erster Reihe wohl der Hausschwamm gehört. Die Verluste, welche die kleinen Feinde der Land- und Forst- wirtschaft bereiten, berechnen sich nach hunderten von Millionen Mark, aber auch die Schäden. welche die das Bauholz verderbenden Pilze anrichten, sind auf viele Millionen Mark zu veranschlagen. Es ist daher ein Verdienst der Wissenschaft, wenn sie der Praxis Wege zur Vernichtung dieser Schädlinge, zu ihrer Verminderung oder zur Verhütung der Zerstörungen zeigen kann. Ein solcher neuer Weg zur Bekämpfung des Hausschwamms scheint sich auf Grund neuerer Forschungen anzubahnen, Unsere Kenntnis des Hausschwamms (Merulius lacrymans) be- ruht hauptsächlich auf den beiden im Jahre 1885 erschienenen Werken von R. HARTIG und GÖPPERT-POLECK. Die sodann 1891 herausgegebenen Broschüren von P. HENNINGS und von GOTTGETREU betrachten den Schädling mehr vom Standpunkte des Praktikers; namentlich die kleine Arbeit von HENnNINGS schildert ihn und seine Zerstörungen in anschaulicher, leicht verständlicher Weise. Eine englische Bearbeitung von M. WAarD 1889 und eine dänische Broschüre von ROSTRUP und WEISMAN 1898 geben nur die Resultate der deutschen Forschungen wieder. Im vorigen Jahre erschien so- dann das Harrıg’sche Werk in zweiter Auflage, bearbeitet durch v. TUBEUF. Diese Bearbeitung hat eine eingehende Kritik, besonders durch HENNINnGS (Hedwigia 1902, Gartenflora 1902, Baugewerks- zeitung 1902) und MÖLLER (Hedwigia 1903, Zeitschr. f. Forst. u. Jagdw. 1903, Centralbl. d. Bauverwaltung 1903), erfahren und einen interessanten, lebhaften Meinungsaustausch veranlaßt. Der Hausschwamm ist in Deutschland sehr verbreitet. Besonders geklagt wird über seine Schädigungen in Berlin und Breslau; in Hamburg-Altona-Wandsbek und Umgegend hat der Vortragende wiederholt Gelegenheit gehabt, Schwammzerstörungen zu untersuchen; aus Baiern werden zahlreiche Fälle bis weit in die Gebirgsdörfer hinein berichtet. Auch in den meisten anderen europäischen Ländern kommt der Hausschwamm vor; als wahre Kalamität tritt er nach BAUMGARTEN (Die Hausschwammfrage der Gegenwart, Berlin 1891) zuweilen in Rußland auf. Er findet sich ferner in Sibirien, Japan, Nord- und Südamerika; auch aus Indien und Afrika ist eine Va- riation von ihm bekannt geworden. Auf eine Stelle im 3. Buche Mose, Kap. 14, Vers 37—45 und 48 ist neuerdings aufmerksam gemacht worden, die sich möglicherweise schon auf den Hausschwamm bezieht. Der Pilz wächst mit seinen feinen Fäden im Holze, zehrt das Protoplasma der Parenchymzellen auf und löst dann verschiedene LVII Stoffe der Zellwände des Holzes (Cellulose, Hadromal, Coniferin, mineralische Bestandteile, besonders Kalk, Phosphorsäure und Kali) auf, wozu nach CzAPEK (Ber. d. Dtsch. Botan. Ges. 1899) zwei Fermente, Hadromase und Cytase, von ihm ausgeschieden werden. Man kann diese Fermente gewinnen, wenn man Hausschwamm-Mycel mit Schmirgel zerreibt, auspreßt und filtriert; durch Kochen verlieren sie ihre das Holz zersetzende Kraft. Das Holz nimmt infolge des Freiwerdens von Gerbstoffen eine bräunliche Farbe an, seine Festigkeit geht verloren, es ist fast zu Mehl zerreiblich; durch den Substanzverlust entstehen senkrecht aufeinanderstehende Schwind- risse. SCHORSTEIN hat neuerdings (Verh. d. K. K. Zool.-Botan. Ges., Wien 1902) darauf aufmerksam gemacht, daß alkalische Extrakte verpilzter Hölzer wegen des geringen Gehalts an Xylan weniger Linksdrehung im Polarisationsinstrumente zeigen als die Lösungen normaler Hölzer und daß sich hierauf ein Verfahren zur Bestimmung der Dauerhaftigkeit der Hölzer begründen ließe, Bei. vorhandener Luftfeuchtigkeit wächst der Pilz aus dem Holze hervor in Gestalt von grauen spinnwebeartigen Häuten, zarten weißen Fäden, weißlichen oder watteartigen Polstern, rötlichgrauen derberen Häuten mit fächerartiger Ausbreitung oder als graue, sich verästelnde Stränge. Charakteristisch für den Hausschwamm ist das -reichliche Auftreten von auswachsenden Schnallenzellen an be- stimmten Mycelien und die anatomische Struktur der festen derben Stränge, die außer normalen Hyphen noch gefäßartige und skleren- chymatische Elemente besitzen. Bei Hinzutritt des Lichtes entstehen auf den Pilzwatten Fruchtkörper mit Milliarden von 10:5 «u großen, bohnenförmigen, dunkelgoldgelben Sporen, die als rotbraunes Pulver den Fruchtkörper bedecken und von diesem leicht auch auf be- nachbarte Gegenstände etc, herüberstäuben. Außer diesen Sporen bilden sich bei Nährstoffmangel an den Lufthyphen Gemmen. Die Keimung der Sporen ist zuerst von HARTIG beobachtet worden; es gelang ihm aber nur, kurze Keimschläuche zu erhalten. Er glaubte zu beobachten, daß zur Keimung die Gegenwart von Ammoniaksalzen notwendig sei, und nahm deshalb als eine Ver- breitung des Hausschwamms die Verunreinigung von Neubauten durch die Arbeiter an. POLECK konnte durch Aussaaten von Sporen äuf Holzscheiben normales Hausschwamm-Mycel züchten. MÖLLER (Hedwigia 1903, Zeitschr. f. Forst- u. Jagdw. 1903) nahm im vorigen Jahre diese Untersuchungen wieder auf und fand, daß die Keimung abhängig ist von der Temperatur von + 25° C und von dem Gehalt des Nährbodens an Phosphorsäure. In reinem Wasser findet Keimung nicht statt, Da Ammoniak zur Keimung nicht nötig ist, so fällt die obige Harrıg’sche Theorie. Eine weitere Diskussion in der Litteratur hat sich entsponnen über das Vorkommen des Hausschwamms im Walde. HARTIG, . GÖPPERT und SCHRÖTER stehen 1885 noch auf dem Standpunkte, daß der Hausschwamm eine heimatlose Kulturpflanze sei, die im Walde nicht auftrete.. Funde von KRIEGER, HENNINGS, MAGNUS, LUDWIG u. a. an Bäumen etc. im Walde ließen indes HARTIG seine Ansicht 1889 in der 2. Auflage seines Lehrbuchs der Baumkrankheiten etwas ändern. Namentlich waren es aber HENNINGS, BAUMGARTEN und GOTTGETREU, die 1891 deutlich LIX aussprachen, daß vielfach der Hausschwamm mit dem Bauholze aus dem Walde eingeschleppt würde. Seitdem sind weitere Funde im Freien durch ROoSTRUP, MÖLLER, HARZ u, a. gemacht worden; 1896 fand ihn der Vortragende auch im Sachsenwalde an einem rohen Gartentische. Trotzdem hält v. TUBEUF auch neuerdings (Naturw. Zeitschr. f. Land- u. Forstw. 1903) noch daran fest, daß der Hausschwamm im Walde nur am toten Holze vorkomme, daß sein Auftreten dort vielfach durch Verschleppung aus den Städten sich erklären lasse und daß die Funde im Freien zu selten seien, um daraus eine Verschleppung in die Häuser anzunehmen. Experimente, lebende Pflanzen mit Hausschwamm zu infizieren, mißlangen ihm, Nun sind aber die Fruchtkörper sehr wenig widerstandsfähig gegen Kälte, Hitze und Trockenheit, sie zerfallen oder verfaulen leicht; es ist ferner der Pilz am lebenden Holze beobachtet worden. Für die Verbreitung des Pilzes mit dem Holze aus dem Walde sprechen auch das plötzliche Auftreten des Schwammes in einem Neubau in den gesamten 4—5 Etagen schon nach Verlauf eines Jahres sowie manche andere Beispiele aus der Praxis. Zur Verminderung der Hausschwammkalamität haben sich demgemäß Bo- taniker,.Forstleute und Architekten zu vereinigen, um jene Wälder ausfindig zu machen, die Schwammbholz liefern. Auch eine Revision der Holzlagerplätze wäre öfter vor- zunehmen. Die Frage, wie der Hausschwamm in unsere Häuser gelangt, wird sich demnach folgendermaßen beantworten: I) durch schwammhaltiges Holz aus dem Walde oder durch Jas auf den Lagerplätzen infizierte Holz, 2) durch Einschleppung von Sporen durch die Bauhandwerker mit ihren Werkzeugen, Kleidern etc., (3 durch Verwendung schwammkranken Holzes oder von Bauschutt aus alten schwammbhaltigen Häusern. Als Füllmaterial für Einschub ist grober gewaschener Kies das beste Material. Durchaus zu ver- werfen ist Koaksgrus o. ä. wegen der Wasser anziehenden Eigen- schaft und des Gehalts an mineralischen Nährstoffen, auch der so beliebte feuchte Lehm jbedeutet gleichfalls eine große Gefahr. Das verwendete Holz’ muß möglichst trocken sein, und es muß ein ordentliches Austrocknen des Baues stattfinden, ehe die Dielen gelegt und der Ölfarbenanstrich aufgebracht wird. Liegt die Vermutung auf Schwamm nahe oder hat sich der Pilz gezeigt, so ist für Durchlüftung unter den Dielen zu sorgen, das Holz mit Carbolineum o. ä zu streichen. Der Hausschwamm soll verschiedene Krankheiten des Menschen verursachen; neuerdings hat A. KruG (Der Haus- schwamm, ein pathogener Parasit des menschlichen und tierischen Organismus, speziell seine Eigenschaft als Erreger von Krebsge- schwülsten. 139 S. m. 40 Phot. Freiheit-Johannisbad 1903) ihn sogar «in Beziehung zur menschlichen Krebskrankheit zu bringen versucht. Umherfliegende Sporen können vielleicht Entzündungen der Schleimhäute der Atmungsorgane veranlassen, spezifische Krankheiten ruft der Pilz jedoch nicht hervor. Eine gleiche Zerstörung des Holzes, wie der Hausschwamm, bringt der Lohporenpilz oder Trockenfäuleschwamm (FPolyporus vaporius) hervor. Er wächst bei Feuchtigkeit als rein- LX weiße, reich verästelte, fächerförmig ausgebreitete Fäden, als weiße Watten oder als dicke, wollige Stränge aus dem Holze heraus. Anatomisch fehlen diesen die charakteristischen Differenzierungen wie beim Hausschwamm. Schnallenzellen kommen vor, wachsen aber nicht aus. Die Fruchtkörper sind weiß, in Form sehr variabel, ihre Sporen farblos. Der Pilz und seine Zerstörungen an lebenden Fichten und Kiefern sind bereits von HARTIG (Zersetzungser- scheinungen des Holzes etc., Berlin 1878) studiert worden. Kürzlich hat Woy (Die Woche 1902, No. 33) auf ihn wieder hingewiesen aus Anlaß zahlreicher Schäden in Breslau und der Provinz Schlesien, die er auf die Verwendung galizischen Holzes zurückführt. Auch hier in Hamburg und Umgegend sind von dem Vortragenden einige Beispiele von Zerstörungen durch diesen Pilz beobachtet worden. — Aus Düsseldorf ist von HENNINGS ein Fall berichtet, wo in einem Hause Balken, Dielen und Schutzdecken durch Zezzites sepiaria zer- stört waren. Andere Pilze, deren Fruchtkörper zuweilen an Bau- holz beobachtet werden, bewirken nur geringe oder ganz lokale Zersetzungen. Die als Trockenfäule bezeichnete Erscheinung ist ebenfalls auf die genannten Pilze, namentlich Hausschwamm und Trocken- fäuleschwamm, zurückzuführen; das zerstörende Pilzmycel ist dabei mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar. Die Pilzfäden können entweder wegen mangelnder Luftfeuchtigkeit nicht nach außen wachsen, oder das Mycel ist bereits aus dem zersetzten Holze ver- schwunden; zuweilen läßt es sich aber in der Kultur wieder heraus- züchten. 15. Sitzung am Vortrag — Herr Dr. ©. STEINHAUS: Über negative Photo- taxis bei Zzilorina. Bei Pflanzen und Tieren werden durch den Lichtreiz Bewe- wegungen hervorgerufen, die man als Phototaxis bezeichnet. Am längsten bekannt ist die Phototaxis bei Pflanzen (Heliotropismus); neuerdings sind auch bei Tieren derartige Erscheinungen studiert worden, so von Prof. MıTSUKURI: Negative Phototaxis and other properties of Littorina as factors in determining its habits. (Anno- tationes Zool. Japonenses, 4. Bd.) MıTSUKURI führte seine Unter- suchungen an Meeresschnecken aus, und zwar an Zillorina exigua und Zitt. sitchana var. brevicula. Beide Arten leben innerhalb der Gezeitenzone, etwa 2 bis 3 Fuß abwärts von der höchsten Flut- marke. Der Vortragende gab eine eingehende Schilderung dieser im Sommer 1900 in der Biologischen Station in Misaki mit Zz£orina vorgenommenen phototaktischen Experimente und faßte die sich daraus ergebenen Resultate folgendermaßen zusammen: ZL. exigua zeigt negative Phototaxis, die keine negative Hydrotaxis ist, das Tier aber veranlaßt, landwärts zu kriechen. — Z. exigua zeigt eine Abneigung dagegen, untergetaucht zu werden. Wenn negative Phototaxis und negative Hydrotaxis zusammenwirken, so wird die Schnecke ohne weiteres landwärts getrieben. Wirken dagegen die beiden Eigenschaften gegeneinander, so scheint die negative Phcto- LXI taxis stärker zu sein; sie überwindet die negative Hydrotaxis, wenigstens in kleineren Tiefen. — Z. exigza ist in der Natur über Steine und Felsstückchen zerstreut. Die Unebenheit des Bodens bewirkt, daß sich die Art in Höhlungen und Spalten verbergen kann. Auf glatten Glasplatten kriechen sie so lange vorwärts, bis sich ihnen ein unüberwindliches Hindernis entgegenstellt. — Wird das Tier eine Zeitlang mit Wasser bespritzt (wie bei der Flut) und dann in Ruhe gelassen, so tritt eine Bewegung nach der See zu ein, die auf positiver Phototaxis, nicht aber auf Hydrotaxis beruht. — Wenn die Tiere auch tiefes Wasser nicht lieben, so können sie doch die Feuchtigkeit nicht entbehren. — Sie wandern wahrscheinlich nicht über größere Strecken. Alle diese Eigenschaften sind instinktiv entstanden; die Tiere haben keine bestimmten Begriffe von Land, Wasser, Ebbe, Flut usw., sondern kriechen vielfach nach der dunklen Seite (—= Landseite), wenn sie mit Wasser bespritzt werden, nach der helleren Seite (= Seeseite), wenn das Bespritzen aufhört und die Umgebung zu trocken wird. Werden die natürlichen Bedingungen, welche jene Instinkte hervorgebracht haben, künstlich verkehrt, so- daß z. B. tieferes Wasser auf der dunkleren Seite ist, so wird der starre Instinkt den Tieren schädlich. Die Instinkte machen es dem Tiere auch gleichzeitig unmöglich, an anderen Orten zu leben als an solchen, die jene Instinkte hervorgebracht haben. 16. Sitzung am 6. Mai. Vortrag -- Herr Dr. R. O. NEUMANN: Über die Versorgung der Städte mit Milch in hygienischer Beziehung. Der Vortragende führte zunächst aus, wie durch das gewaltige Anwachsen der Städte deren Versorgung mit Milch einen ganz anderen Charakter als früher angenommen habe. Nicht nur hat der Verbrauch an Milch mit dem Steigen der Bevölkerungszahl bedeutend zugenommen — wenn er auch in kleineren Orten relativ größer ist —, sondern es mußte auch die Milchproduktion weit von der Peripherie der Städte verlegt werden, was wiederum zur Folge hat, daß der Verkehr der Produzenten mit den Konsumenten nur durch Zwischenhändler geschehen kann. Dann werden heutzutage auch ungleich größere Anforderungen in hygienischer Beziehung gestellt, und allem diesem hat die Milchzufuhr und der Milchver- kauf in unseren Städten Rechnung zu tragen. Indem der Redner ganz besonders auf Hamburger Verhältnisse Bezug nahm, führte er aus, wie nach unserer Stadt täglich gegen 300 000 Liter Milch ge- bracht werden, also im Jahre etwa 103 Millionen Liter. Gegen ‘1500 Milchhändler geben dieses Quantum an die Bewohner ab. Dafür werden im Jahre etwa ı!/a Millionen Mark eingenommen. Im ganzen deutschen Reiche entfallen auf die Ausgaben für Milch 1625 Millionen Mark, also beinahe so viel wie auf die Aufwen- dungen für Getreide. Diesem gewaltigen Konsum entspricht der Rinderbestand: 1900 zählte man in Deutschland 18°/ıo Millionen Rinder, das macht 54 pZt. vom ganzen Viehbestand. — Deutschland führt außerdem noch für 2t/ıo Millionen Mark kondensierte Milch LXI aus. Die Anforderungen der Hygiene nehmen ganz besonders Rücksicht auf die Bedeutung der Milch als Säuglingsnahrung. Wie der Vortragende auf Grund von statistischen Tabellen des Näheren darlegte, ist die große Sterblichkeit der Kinder in einem Alter von unter einem Jahre nicht zum geringen Teil auf die irrationelle Er- nährung zurückzuführen. Da die natürliche Ernährung durch Muttermilch auch in Deutschland immer mehr zurückgeht, — in Berlin z. B. innerhalb 5 Jahre von 44 pZt. der Neugeborenen aut 32 pZt. — so muß nach einem Surrogat gegriffen werden, und das ist Tier-, besonders die Kuhmilch. Da ist nun vor allem darauf zu achten, daß die Milch auf ihrem Wege von der melkenden Kuh bis zum Säuglinge freibleibe von allen Schädigungen, die Erkran- kungen der Verdauungsorgane hervorrufen. Auch Krankheitskeime anderer Art, (Typhus, Diphtherie, Tuberkulose usw.), die das Leben des Säuglings ebenso wie des Erwachsenen bedrohen, sind fernzu- halten. Zunächst ist für eine rationelle Stallhygiene zu sorgen, damit die Milch nicht, wie es jetzt vielfach der Fall ist, von vornherein verdorben in den Handel kommt. Bevor der Wunsch nach »asep- tischer Milch« erfüllt ist, muß noch viel reformiert werden, z. B. der Melkvorgang selbst, der sonstige Stallbetrieb, wie Ventilation, Streuen von Stroh oder Torf, Entfernung der Fäces, Reinigen der Tiere und der Melkgefäße. Dann muß die Milch auch aseptisch gehalten werden, z. B. durch Tiefkühlung, wobei entweder kaltes Wasser, Eis oder gefrorene Milch benutzt wird. Diese Kühlung hat unmittelbar nach dem Melken zu geschehen, damit die etwa doch noch in der Milch vorhandenen Bakterien in ihrer Wirkung geschwächt werden. Von eminenter Bedeutung für die Hygiene der Milch ist das Centrifugieren, weil hierbei die Abrahmung sehr schnell vor sich geht, sodaß jetzt im Gegensatz zu dem älteren lange Zeit beanspruchenden Verfahren »Süßrahm« erhalten wird. — Des weiteren beweist schon die Tatsache, daß Labkraut, Waid, Schachtelhalm, schlechte Kartoffeln, wässerige Schlempe usw. auf die Zusammensetzung der Milch von Einfluß sind, von welcher Wichtig- keit eine gute Fütterung in milchhygienischer Beziehung ist. Nicht zum wenigsten wird auch die Milch durch den Zwischenhandel ge- schädigt. Hier herrschen oft die unerquicklichsten Zustände, be- sonders da, wo außer Milch Butter und Käse noch andere Gegen- stände, z. B. Gemüse, feilgehalten werden. Es sind die Räume vielfach nicht genügend ventiliert, die Aufbewahrungsgefäße nicht tadelfrei, die Milch nicht ausreichend gekühlt. Am besten wären Flaschen, wie für den Bierhandel üblich sind, damit ein Umfüllen nicht mehr nötig ist. Der Redner glaubt, daß bei einem derartigen Flaschenverkauf der Milch in Wirtschaften usw. auch dem Alkoho- lismus entgegengearbeitet werde. So wie die Verhältnisse des Stall- betriebes jetzt liegen, ist das Abkochen der Milch nicht zu entbehren. Aber auch sonst ist es sehr empfehlenswert, weil dadurch alle Bakterien, die keine Sporen haben, absterben, besonders der Milch- säurebazillus.. Die abgekochte Milch ist dann gut zuzudecken und kalt zu stellen, damit etwa die Sporen, die vorhanden sind, und durch das Abkochen nicht getötet wurden, während des Tages nicht auskeimen, da sonst Zersetzung des Eiweißes und damit die Bildung von Giften, die Krankheiten erzeugen, vor sich gehen könnte. Der LXIII Vortragende schildert das Abkochen der Milch in besonderen Töpfen und in den Soxlethschen Flaschen, Verfahrungsarten, die auch hier als Pasteurisieren und Sterilisieren bezeichnet werden. Im einzelnen wurde ausgeführt, wie durch das Abkochen u. a. der Tuberkelbazillus (in Deutschland sind gegen 3 000 000 Kühe tuber- kulös) getötet wird; schon deshalb sollte den Kindern nur abge- kochte Milch gegeben werden. Was auf dem Gebiete der hygienischen Milchversorgung geleistet werden kann, das zeigt die Ausstellung im Velodrom; wie wenig aber geleistet wird, erkennt man, sobald man sich einen Einblick in Rinderställe, Verkaufsbuden für Milch und viele Haushaltungen verschafft. 27. Sitzung am 13. Mai. Vortrag — Herr Dr. F. AHLBORN: Neue hydrodynamische Aufnahmen und Vorführung des neuen Apparates, Der Vortragende ging davon aus, daß die der hydrodynamischen Theorie zu Grunde liegende Vorstellungen von den Strömungsvor- gängen der idealen, sog. vollkommenen Flüssigkeiten in wesentlichen Punkten nicht übereinstimmen mit den realen Erscheinungen an und in den natürlichen tropfbaren und gasförmigen Flüssigkeiten. Es sei auch ohne Belang, wenn man, wie Professor HELE-SHAW, unter bestimmten, einengenden Bedingungen des Experiments Zwangser- scheinungen hervorrufe, die mit den errechneten Forderungen der Theorie eine äußerliche Ähnlichkeit hätten, die aber weder zur wissenschaftlichen Erklärung der natürlichen hydrodynamischen Vor- gänge, noch zur Beantwortung der zahllosen praktischen Fragen beitrügen. Das einfache Beispiel der Strömung einer Flüssigkeit um einen scheibenförmigen Körper mit der anschließenden Streit- frage, ob die Bewegung eine continuierliche oder discontinuierliche sei, beweise die Unzulänglichkeit der Theorie für die Beurteilung realer Probleme. Durch die Chronophotographie ist es dem Vor- tragenden gelungen, den wahren Verlauf der Strömungen objektiv festzustellen und dadurch zu zeigen, daß weder die eine, noch die andere der theoretischen Annahmen den natürlichen Vorgängen entspricht. Es fehle der Hydrodynamik so gut wie vollständig die experimentelle Grundlage. Sie zu schaffen, sei bei der großen Bedeutung dieser Dinge für Schiffbau und Schiffahrt, für Strom- und Hafenbauten, für alle Bewegungen fester Körper in Wasser und Luft, für Dampf- und Wasserleitungen und vieles andere ein unabweisbares Bedürfnis. — An der Hand von Lichtbildern wurden nun die Strömungserscheinungen von Platten, verschieden gestalteten prismatischen und schiffsföormigen Körpern vorgeführt. unter be- sonderem Hinweis auf die charakteristischen Wirbel- und Wellen- bildungen, die in ihrer Abhängigkeit von der Geschwindigkeit für die Theorie der Schiffswiderstände von Wichtigkeit sind. Von direkt praktischer Bedeutung waren die auf Anregung des Herrn Ingenieurs K. MELDAHL von der Werft von BLOHM & Voss an- gestellten Untersuchungen über die beste Form der Rudersteven. Diesen unmittelbar hinter der Schiffsschraube stehenden säulen- LXIV förmigen Trägern des Steuerruders hat man bisher allgemein einen rechteckigen Querschnitt gegeben. Durch die photographische Festlegung der Strömungen an den Modellen des Herrn MELDAHL wurde dagegen aufs überzeugendste nachgewiesen, daß der Steven eine nach vorn in bestimmter Weise zugeschärfte Form haben müsse, einesteils um den von der Schraube erzeugten Wasserstrahl mit vermindertem Widerstand zu durchschneiden, anderenteils zur Erhöhung der Wirkung des Steuers, die durch die energische seit- liche Ablenkung des Strahles bei rechteckiger Stevenform zweifellos ungünstig beeinflußt wird. — Die Steuerwirkung wird in der The- orie nur durch eine einseitig am Ruder angreifende Kraft dargestellt. Demgegenüber zeigten die folgenden Projektionsbilder einen über- raschend weitreichenden dynamischen Einfluß des schräg stehen- den Ruders auf das Wasser der ganzen Umgebung des Schiffes. Eine sehr charakteristische, asymmetrische Gestaltung der Stromlinien und Wellen ist die Folge, und damit geht Hand in Hand eine un- gleiche Verteilung des Wasserdruckes über beide Schiffsflanken und das Auftreten seitlicher, am Schiffsrumpfe angreifender Kräfte, die die Drehung des Schiffes bewirken. — Herr Ingenieur L. BENJAMIN (WICHHORST’sche Werft) hatte seit langer Zeit die Idee, daß es möglich sein müsse, für das so gefahrvoll exponierte Schiffssteuer einen Ersatz zu schaffen. Sein Gedanke war, dies durch zwei schräge Transversalkanäle im Schiff zu erreichen. Nach den bisher allgemein verbreiteten Anschauungen über die Wirkung des Wasser- druckes am Schiff sowie nach dem Urteil hervorragender Sachver- ständiger unterlag es theoretisch keinem Zweifel, daß ein solcher Kanal, wenn geöffnet, eine Drehung des Schiffes nach derjenigen Seite bewirken müsse, an der die vordere Öffnung liegt. Dennoch gelang es Herrn BENJAMIN nicht, dies durch Modellversuche ein- wandsfrei darzutun. Auf Grund der projicierten Strömungsphoto- gramme konnte der Vortragende fesstellen, daß derartigen Röhren unter Umständen allerdings eine bedeutende steuernde Kraft inne- wohnt, daß aber die Steuerung in entgegengesetztem Sinne erfolgt, wie vorher erwartet war. Ferner wurde durch Modellversuche dar- getan, daß der praktischen Anwendung im Schiffsbau der erforderliche große Querschnitt der Röhren im Wege steht, die einen zu erheblichen Raum im Vorschiffe beanspruchen würden. Der Vortragende sprach zum Schlusse die Hoffnung aus, daß es ihm gelungen sein möge, durch die mitgeteilten Ergebnisse zu zeigen, einer wie vielseitigen Anwendung seine neuenUntersuchungsmethoden auf hydrodynamischem Gebiete fähig seien. In der Diskussion betonte Herr Oberingenieur Toussaınt, daß die Untersuchungen des Herrn Dr. AHLBORN für den Schiffsbau von großer Bedeutung seien und daß deshalb ihre Fortsetzung mit noch größeren Apparaten, Modellen und Geschwin- digkeiten dringend zu wünschen sei. Herr BENJAMIN wies noch einmal auf die Unzulänglichkeit der bisherigen vielfach ungenauen und irrigen hydrodynamischen Anschauungen hin, wie das Beispiel seines Projektes der Steuerung durch Rohre in eklatanter Weise bewiesen habe. Erst durch die bahnbrechenden Untersuchungen des Herrn Dr. AHLBORN habe er über die wirklich stattfindenden Vorgänge und Wirkungen Klarheit erhalten. — Herr Prof. VOLLER erklärte, daß die Unterstützung des Staatslaboratoriums auch den LXV weiteren Arbeiten des Herrn Dr. AHIL.BORN gewiß nicht fehlen werde; er richte an die anwesenden Vertreter des Schiffsbaues die Auf- forderung, nach Kräften dahin mitzuwirken, daß die Ausführung dieser Arbeiten in einer Hamburgs würdigen Weise geschehen könne. Wenn in Bremen, Berlin und in anderen Orten große Mittel zur Einrichtung und Unterhaltung hydrodynamischer Institute aufgewendet würden, so werde es auch wohl Hamburg als eine Ehrenpflicht be- trachten, nicht zuzulassen, daß die mit solchem Erfolg begonnenen experimentellen Arbeiten des Herrn Dr. AHLBORN aus Mangel an materiellen Hilfsmitteln anderen zur Fortsetzung überlassen bleiben müßten. Am Schluß der Sitzung begaben sich die Anwesenden in den kleinen Hörsal, wo Herr Dr. AHLBORN den Apparat für Chronophotographie der hydrodynamischen Strömungen eingehend erklärte und in Tätigkeit vorführte. 18. Sitzung am 20. Mai. Vortrag — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Die Glühlampe und ihre Anwendung zu Demonstrationen verschiedener Art. Der Vortragende führte eine größere Zahl von Demonstrations- versuchen vor, die zum Teil die Vorgänge beim Brennen einer Glühlampe erklärten, zum Teil zeigten, wie die Glühlampe und ihre Abarten zur Veranschaulichung wichtiger physikalischer Er- scheinungen gebraucht werden können. Zuerst wurde ein millimeter- dickes Kohlenstäbchen an freier Luft durch einen elektrischen Strom von 15 Ampere zum Glühen gebracht. Hierbei verbrannte der Kohlenstab allmählich; er wurde dünn und sein Widerstand größer, aber auch die Spannung an den Enden wurde größer. Die in dem Kohlenstäbchen in Wärme und Licht umgewandelte Energie wuchs, und der Stab leuchtete mit zunehmender Stärke, bis er zuletzt bei heftiger Weißglut durchbrannte. Als dann ein ebensolcher Stab in einem vom Vortragenden konstruierten Apparat in einer Leuchtgas- atmosphäre zum Glühen gebracht wurde, ergab sich bei Anwendung derselben Stromstärke wie vorhin, daß der Kohlenstab nur dunkelrot glühte. Die Gründe hierfür sind, daß das Leuchtgas ein besserer Wärmeleiter als Luft ist; daher wird die Wärme des Kohlenstabes rascher an die Außenwandungen abgeführt. Zugleich konnte man beobachten, wie an dem glühenden Stäbchen dunkle Wolken von Kohlenstaub aufstiegen, die sich zum Teil an dem Stäbchen selbst festsetzten, es also verdickten, Dieser Kohlenstaub rührt von der Zersetzung der im Leuchtgas enthaltenen schweren Kohlenwasser- stoffe her. Die Folge war auch, daß das den Apparat durch- strömende Leuchtgas nur noch mit schwach leuchtender Flamme brannte. Jetzt wurde ein der gewöhnlichen Glühlampe nachgebilde- ter Apparat vorgeführt, in dem der Kohlenfaden einer gewöhnlichen Glühlampe mittelst zweier kleinen Pincetten gehalten wurde. Durch die Glasbirne dieses Apparates konnten beliebige Gase geleitet wer- den. Der Vortragende wiederholte zunächst das Glühen des Kohlen- fadens in Luft und Leuchtgas und wies besonders darauf hin, wie 5 LXVI die Kohlenabscheidung am Kohlenfaden in der Praxis der Glüh- lampenfabrikation dazu benutzt wird, den Faden gleichmäßig dick und widerstandsfähig zu machen. Die Frage, ob man nicht eine Wasserstoffatmosphäre zum Füllen der Glühlampe benutzen könne, anstatt den Kohlenfaden durch Luftleere vor dem Verbrennen zu schützen, wurde in besonders frappanter Weise an zwei gleichen Glühlampen demonstriert, die vom Vortragenden sorgfältig aus- gesucht waren. Die eine war mit Wasserstoff gefüllt und zu- geschmolzen. Als nun beide Lampen parallel in den Stromkreis geschaltet wurden, brannte die luftleere Lampe normal, während die mit Wasserstoff gefüllte nur schwach dunkelrot glühte. Dabei wurde aber bei der letzteren Lampe die Glaswand in wenigen Sekunden so heiß, daß man sie nicht mehr anfassen konnte, während die luftieere nur schwach warm war. Durch Anlegen eines mit Silber- (Juecksilberjodid bestrichenen Papiers wurde der Temperaturunter- schied sichtbar gemacht. Als nun ein mit demselben Jodid be- strichener Schirm, der auf der Rückseite geschwärzt war, in die Nähe der beiden Lampen gestellt wurde, zeigte der vor der leuch- tenden Lampe stehende Teil des Schirmes eine rasche Verfärbung, woraus hervorgeht, daß bei der leuchtenden Glühlampe ein be- deutend größerer Teil der elektrischen Energie in Form von strah- lender Energie an die Umgebung abgegeben wird. Hindert man bei einer Glühlampe die Energieausstrahlung dadurch, daß man die Glaswandung färbt oder mattiert, so wird die Wärme auch an die Glaswandung abgegeben. Eine brennende Glühlampe wurde sodann in eine mit Watte gefüllte Zigarrenkiste verpackt. Nach drei Mi- nuten entstieg der Kiste ein dicker Rauch, und ein dumpfer Knall zeigte das Ende der Lampe an. Die Watte war in Brand geraten; denn die gesamte, sonst an die freie Umgebung abgegebene Licht- und Wärmeenergie war in der Kiste geblieben. Wohl ein großer Teil der bei elektrischer Beleuchtung verursachten Brandschäden mag auf ähnliche Weise entstehen. Um die Glühlampe zur Be- stimmung des elektrischen Wärmeäquivalents zu benutzen, wurde eine vom Vortragenden selbst hergestellte Glühlampe in einem mit Wasser gefüllten Becherglase zum Brennen gebracht. Aus der Er- wärmung des Wassers und aus der beim Brennen der Lampe herr- schenden Stromstärke und Spannung wurde das Wärmeäquivalent bestimmt. Der erhaltene Wert fiel zu klein aus; als aber dann das Wasser dunkel gefärbt wurde, sodaß die Lichtstrahlen ver- schluckt wurden, ergab sich der auf anderen Wegen gefundene richtige Wert. Es konnte so nachgewiesen werden, daß etwa 10 Prozent der elektrischen Stromenergie in Licht verwandelt wird, während 90 Prozent als Wärme verloren gehen. Nun folgten Demonstrationen mit der NERNSTlampe. Der Vortragende hatte die Teile einer NERNSTlampe zu einem übersichtlichen Demonstrations- apparat zusammengestellt, an dem man die Wirkung der einzelnen Teile gut beobachten konnte, so die Verzweigung des Stromes in den Erwärmungs- und Beleuchtungsstrom, und die Wirkungsweise des den Erwärmungsstrom ausschaltenden elektromagnetischen Unter- brechers und des Vorschaltwiderstandes. Um im besonderen die Wirkungsweise des außerordentlich wichtigen Vorschaltwiderstandes zu zeigen, hatte Herr Prof. GRIMSEHL nach Art der NERNSTschen LXVII Widerstände eine größere Eisendrahtspirale hergestellt, die in einer Wasserstoffatmosphäre innerhalb einer Glasröhre durch den elektri- schen Strom zum Glühen gebracht werden konnte. Hier stellte sich das interessante Resultat heraus, daß, als an den Enden der Spirale eine Spannung von 5 Volt hergestellt war, ein eingeschaltetes Am- peremeter die Stromstärke von 5 Ampere zeigte, woraus sich der Widerstand der Spirale zu ungefähr ı Ohm ergab. Nun wurde die Spannung an den Enden des Drahtes erhöht; hierbei fing die Spirale an zu glühen, aber die Stromstärke stieg zur normalen, um dann wieder bis auf 5 Ampere zu sinken. So konnte die Spannung bis auf 4o Volt gesteigert werden, ohne daß die Stromstärke wesentlich zunahm. Infolge der durch den Strom verursachten Erhöhung der Temperatur war der Widerstand der Eisendrahtspirale auf beinahe den achtfachen Wert gestiegen. Für die NERNSTlampe hat diese automatische Regelung der Stromstärke den praktischen Wert, daß sie nicht über eine gewisse Größe steigen kann. Der Vorschalt- widerstand wirkt somit wie eine Art Sicherheitsventil, das überhaupt erst die praktische Verwendung der NERNSTlampe ermöglicht hat. — Zuletzt zeigte der Vortragende noch einen von ihm konstruierten Apparat, der es ermöglichte, eine kleine Bogenlampe in einer be- liebigen Gasatmosphäre brennen zu lassen. Besonders interessant verhält sich das Bogenlicht im Leuchtgas, das sich an den weiß- glühenden Kohlenspitzen zersetzt. Die so abgeschiedene Kohle setzt ‘sich an den Kohlenspitzen ab, wodurch deren Abstand immer mehr vermindert wird. Besonders an der heißeren positiven Kohle zeigt sich die Abscheidung von Kohle, und zwar in der Form einer keulenartiren Verdickung, die die negative Kohle immer mehr um- gibt, ähnlich wie die Pfanne eines Gelenks den Gelenkkopf. 19. Sitzung am 27. Mai (Demonstrationsabend). Vortrag — Herr Prof. KÖPPEN: Über einen Blitzschlag in einen Drachendraht. Der Vortragende berichtet über einen am ı8. April erfolgten Blitzschlag in einen Drachendraht der »Drachenstation der Deutschen Seewarte« in Groß-Borstel. Der Tag hatte sehr unruhiges Wetter: es wechselten Graupelböen mit Sonnenschein. Um ıı Uhr 53 Min., als der Drache 2600 m hoch stand, fiel während des Graupelns ein einziger, nur von schwachem Donner begleiteter Blitz. Herr Prof. KörrEn erhielt eine ziemlich kräftige Erschütterung durch den elektrischen Schlag, und ein Funke von 6—7 cm Länge sprang in die Schraube, womit die Bremse justiert wird. Gleichzeitig fiel der Draht — es waren 3435 m davon ausgelassen — als feuriger Regen herab; der Drache selbst, der durch die Zerstörung des Drahtes losgerissen worden war, landete 16 km von der Station in Öst- Steinbeck. Von besonderem Interesse hierbei ist noch, daß sich aus dem geschmolzenen ?/ıo bez. ®/ıo mm dicken Drahte eine große Menge hohler Stahlkugeln gebildet hatte, von denen der Vortragende eine Anzahl Proben vorwies und deren Entstehungsweise den Gegenstand einer lebhaften Diskussion bildete. ge LXVII Vortrag — Herr Dr. Rup. Timm: Über die selbständige Ernährung der Mooskapsel. Die Mooskapsel entsteht aus dem weiblichen Blütenteil oder dem Archegonium der Moospflanze. Die befruchtete Eizelle des- selben teilt sich und bleibt von vornherein selbständig. Mit ihrem unteren Ende, dem Fuß, bohrt sich die junge Pflanze in die Unter- lage, den Blütenboden, ein; ihr oberes Ende hebt die Archegonium- wand als Haube in die Höhe und wird zur Kapsel. Der Fuß hat mehr oder weniger perlenartig vorgewölbte Zellen, die geeignet sind, aus der Unterlage Wasser und Bodensalze aufzunehmen. Die Kapsel enthält zwischen ihrer Wand und der Sporenschicht ein lockeres Schwammgewebe, das durch sein Blattgrün zur Verarbeitung der Kohlensäure in Stärke befähigt ist. Diese dringt ein durch Spalt- öffnungen in der Kapselwand, die mit den entsprechenden Öffnungen an den Blättern höherer Pflanzen große Ähnlichkeit haben. So ist das Sporogon, d. h. die Mooskapsel nebst Stiel, ein selbständig lebendes Wesen, die zweite, im regelmäßigen Wechsel auf die erste, die grüne Moospflanze folgende Generation. Demonstration — Herr Prof. ZACHARIAS: Botanische De- monstrationen. Der Vortragende demonstrierte einige Kulturen aus dem Bo- tanischen Garten, unter anderem zwei Exemplare von Ofkonna crassifolia (Südafrika), von denen das eine verhältnismäßig feucht und stark beschattet, das andere möglichst trocken und bei starker Sonne gezogen ist; jenes hat lange Internodien und schmale Blätter, dieses kurze Internodien und gedrungene dicke Blätter. Die Unter- schiede sind so groß, daß man zwei verschiedene Pflanzenarten zu sehen glaubt. 20, Sitzung am 104 juni. Vortrag — Herr Dr. C. JENSEN: Über die blaue Farbe des Himmels und der Gewässer. Der Redner gab zunächst eine Übersicht über diejenigen Hypo- thesen, welche die blaue Farbe des Himmels als eine subjektive auffassen. Unser Auge ist bei relativ schwacher Gesamtbeleuchtung besonders empfindlich für blaue Strahlen und so basieren die von MUNCKE und NICHOLS aufgestellten und vom Vortragenden näher erörterten Hypothesen wesentlich auf der Schwäche des vom Himmel reflektierten Lichtes, Die Richtigkeit dieser Ansichten kann im Prinzip wohl zugegeben werden, jedoch bedingt dieser physiologische Umstand jedenfalls nur einen äußerst geringen Teil der beobachteten blauen Farbe und es wird dadurch die Entstehung der oft sehr intensiv auftretenden Blaufärbung des Himmels nicht genügend erklärt. Daß die blaue Farbe des Himmels tatsächlich vorhanden, »objektiv« ist, wurde von PICKERING durch photometrische Vergleichung des vom LXIX heiteren Himmel stammenden und des direkt von der Sonne kom- menden, in passender Weise abgeschwächten Lichtes dargetan. Von den Theorien, die das blaue Himmelslicht für »objektiv« halten, besprach der Vortragende zunächst die von Herrn EULER aufgestellte und neuerdings von dem Belgier SPRING intensiv vertretene Ansicht, daß die blaue Himmelsfarbe analog zu verstehen wäre wie die des Fensterglases, das für gewöhnlich farblos ist, beim Hindurchsehen durch dicke Schichten aber grün erscheint. Das Unrichtige dieser Anschauung wurde u. a. durch die Tatsache dargetan, daß das Sonnen- und Mondlicht einen um so rötlicheren Farbenton annimmt, je größere Schichten der Atmosphäre es durcheilen muß, wobei bemerkt sei, daß nach Ansicht des Vortragenden natürlich eine gewisse Modifikation des fraglichen Phänomens durch die Licht- absorption gewisser Gase mit blauer Eigenfarbe (Sauerstoff, Ozon etc.) wohl möglich sei. — Nach einigen Darlegungen über die atmo- sphärische Polarisation wurden an der Hand von Experimenten mit einer Mastixemulsion die BRÜCKE’schen Untersuchungen über trübe Medien besprochen, und der Redner ging auf die berühmten TynDaALr’schen Arbeiten über die Einwirkung des Lichtes auf gewisse flüchtige, farblose Substanzen ein. Bei dieser Lichtwirkung entstehen Zer- setzungsprodukte, die analoge optische Erscheinungen hervorrufen wie die bekannten »trüben Medien«, die BRÜCKE als Analogon zur Atmosphäre betrachtete, da auch bei ihnen die nach dem roten Spektrumende hin liegenden langen Wellen relativ gut hindurch- gehen, wohingegen die kurzen Wellen diffundiert werden. Ferner erkannte auch TYNnDALL, daß die Phänomene wesentlich bedingt sind durch die Kleinheit der in Frage kommenden trübenden Partikel; er gelangte zu dem Ergebnis, daß hier Teilchen in Betracht kommen, deren Durchmesser kleiner ist als die kürzeste Wellenlänge des sichtbaren Lichtes. Der später unter dem Namen Lord RAYLEIGH bekannte englische Physiker STRUTT unterwarf die TynDALr’schen Experimente dem mathematischen Kalkül und gelangte zu einem Gesetz über die relativen Intensitäten der verschiedenen Farben- strahlen des diffundierten Lichtes, aus dem die enorme Überlegenheit der blauen Strahlen über die übrigen ohne weiteres in die Augen springt (Intensität hier umgekehrt proportional der vierten Potenz der Wellenlänge), PERNTER endlich behauptete, die Atmosphäre wirke auf die eindringenden Sonnenstrahlen als ein bald mehr, bald weniger verunreinigtes, trübes Medium, und die blaue Himmelsfarbe sei wesentlich das Blau trüber Medien, wofür er entscheidende Beweise durch Vergleichung der Polarisationserscheinungen bei der Atmosphäre und verschiedenprozentigen Mastixemulsionen beibrachte. — Mit den Farben des Wassers verhält es sich völlig anders. Seine Eigenfarbe ist — wie BUNSEN zuerst nachgewiesen — blau, was man erkennt, wenn genügend große Wasserschichten zur Ver- fügung stehen und wenn in genügender Weise dafür gesorgt ist, daß fremde störende Substanzen beseitigt sind. — KRÜMMEL stellte den Satz auf: »Je durchsichtiger, um so blauer ist das Meer, je undurchsichtiger, umsomehr neigt die Farbe zum Grün hin.e An den KrÜMMEL’schen Karten zeigte der Vortragende, wie die Durch- sichtigkeit in erster Linie von der Temperatur abhängig ist; je höher die Wassertemperatur, desto leichter ist die Abscheidung LXX trübender Teilchen. Demgemäß überwiegen in höheren Breiten die blauen, in niederen die grünen Tinten, Aufgelöste Salze beschleu- nigen die Abscheidung trübender Teilchen, und so erklärt es sich, daf3 die Meeresfarbe umsomehr vom Blau abweicht, je weiter man sich von der Küste entfernt. Alles in allem genommen darf für die blaue Farbe des Meerwassers die Absorption der weniger brechbaren Strahlen als der primäre Faktor betrachtet werden, wobei aber zu beachten ist, daß Hand in Hand mit der Absorption interne Re- flexionsvorgänge gehen. Daß diese tatsächlich vorhanden sind, wurde von SORET und HAGENBACH nachgewiesen. Sind nun nur kleinste Partikel im Sinne Lord RAYLEIGH’s vorhanden, so müssen sich — wie ABEGG mit Nachdruck betonte — die »molekulare Reflexion« und Absorption gegenseitig zur Erzeugung einer blauen Farbe stärken. Sind viele größere Teilchen vorhanden, so werden erstens die weniger brechbaren Strahlen vor Eintritt der Reflexion nicht so stark verschluckt wie sonst, sodann werden bei der Diffusion die brechbaren Wellenzüge nicht so sehr bevorzugt, und endlich tritt auch auf dem Rückwege die Absorption der weniger brechbaren Strahlen relativ gering in Kraft, sodaf® das Resultat eine mehr grüne Farbe ist. Der Vortragende erwähnte dann noch die wert- vollen Untersuchungen SprınG’s über die koloristischen Einwirkungen fremder, im Wasser gelöster Stoffe und schloß mit dem Hinweis darauf, daß die wesentlichen Momente zum Verständnis der Wasser- farben in der richtigen Erkenntnis liegen, ı) der von BUNSEN gemachten Entdeckung der blauen Absorptionsfarbe, 2) der Ray- LEIGH’schen Theorie trüber Medien und 3) der koloristischen Ein- wirkung fremder, gelöster Stoffe. 21.5 SıItzune an 17. Juni: Vortrag — Herr Dr. H. KrÜss: Über die Messung der Helligkeit von Fernrohren. Die Frage nach der Helligkeit der Fernrohre kann vom geo- metrischen, physikalischen (photometrischen) und physiologischen Gesichtspunkte erörtert werden. Bei der Beschränkung auf den geometrischen Strahlenverlauf im Fernrohr stellt sich als Maß für die Helligkeit die Größe der Fläche der Austrittspupille dar, die sich ergibt, wenn man die Größe der Eintrittspupille durch das Quadrat der Vergrößerung dividiert. Auf dieser Grundlage beruhen häufig die Angaben über die Helligkeit in den Preislisten der Fabri- kanten. Sie stellen die größtmögliche Helligkeit dar, die auch in der Dämmerung oder für schwach beleuchtete Objekte, wenn sich die Augenpupille entsprechend erweitert, erreichbar ist. Eine Er- gänzung dieser Bewertung der Helligkeit drängt sich auf durch die Erwägung, daß nicht alles auf das Objektiv eines Fernrohres tref- fende Licht wirklich ins Auge gelangt, sondern daß durch Reflexion an den Oberflächen der Gläser und Absorption in der Glasmasse Licht verloren geht. Der Betrag dieses Verlustes kann durch photo- metrische Messungen ermittelt werden. Der Vortragende hat durch eine von ihm erdachte Versuchsanordnung solche Messungen an EXRI einer Anzahl der modernen Prismenfernrohre verschiedenen Ur- sprungs vorgenommen und teilt einige Ergebnisse seiner Messungen mit. Ein endgültiges Urteil über die wirksame Helligkeit eines Fernrohres ergibt sich aber erst durch Hinzunahme des physiologi- schen, aus den Eigenschaften des menschlichen Auges sich ergeben- den Moments; denn wenn man von der Helligkeit eines Fernrohrs spricht, so kann damit nur die Stärke der Helligkeitsempfindung auf der Netzhaut des durch das Fernrohr schauenden Auges ge- meint sein. Diese ist aber abhängig nicht nur von der Größe der Öffnung der Augenpupille und der sich in der Pupillenöffnung ver- einigenden Lichtmenge der Austrittspupille des Fernrohrs, sondern auch von der Art der Ausbreitung des durch das Fernrohr im Auge erzeugten Bildes auf dem Augenhintergrund der Netzhaut. Die Stärke der Helligkeitsempfindung hängt ab von der auf das einzelne Netzhautelement fallenden Lichtmenge, und diese ist bedingt durch die Größe derjenigen Fläche des Objektes, die auf ein Netzhaut- element wirkt. Eine sehr einfache Überlegung zeigt, daß für aus- gedehnte Objekte dieser physiologische Faktor umgekehrt proportio- nal dem Quadrat der Vergrößerung des Fernrohrs ist. Infolge dessen muß der durch die photometrische Messung erhaltene Wert für die Helligkeit eines Fernrohrs noch durch das Quadrat der Ver- größerung dividiert werden, um ein Maß für die Stärke der Hellig- keitsempfindung im Auge zu erhalten. Bei punktförmigen Objekten, z. B. Fixsternen, die durch das Lernrohr keine Vergrößerung er- fahren, fällt natürlich dieser Faktor fort. Vortrag — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Experimentelle Einführung der Begriffe Kraft, Masse und Energie. Nach einem Hinweis darauf, daß bei der Einführung der Be- griffe Kraft und Masse gewöhnlich das Gewicht des Körpers gleich- zeitig als Maß für die Masse und als Maß} für die Kraft angewendet werde, woraus sich dann die so oft beobachtete Verwechslung die- ser beiden Begriffe erkläre, führte der Vortragende aus, daß die Masse ein rein kinetischer Begriff ist, der aus der Bewegung eines Körpers abzuleiten sei. Als bewegende Kraft verwandte dann der Vortragende die treibende Kraft einer gespannten Feder in einer Eureka-Pistole und die expandierende Kraft der Pulvergase in einem kleinen Geschütze. Zwei Massen werden dann gleich genannt, wenn bei ihnen dieselbe Kraft dieselbe Bewegungsveränderung, also in dem vorliegenden Falle dieselbe Schußweite hervorgerufen hat. Es gelang so, ohne Einführung des verwirrenden Begriffs des Gewichts die Massengleichheit verschiedener Körper nachzuweisen und nach- her zu konstatieren, daß massengleiche Körper auch gewichtsgleich seien. Aus diesem Grunde kann eine Gewichtsvergleichung eine Massenvergleichung ersetzen. Auch ist es korrekt, von der Masse eines Gramms zu sprechen. Um dann die Wirkung gleicher Kräfte auf verschiedene Massen zu untersuchen, verwandte der Vortragende eine kleine Kanone, die an beiden Seiten offen war und von beiden Seiten mit Geschossen von verschiedener Masse beladen wurde, Die Wurfweite der verschiedenen Massen, also auch die denselben er- teilten Geschwindigkeiten waren verschieden. Doch blieb das Pro- LXXIH dukt von Masse und Geschwindigkeit bei jedem Versuch dasselbe. Daher kann man die Größe einer momentan wirkenden Kraft oder eines Impulses durch das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit ausdrücken. Hieraus folgt, daß eine fortdauernde Aufeinanderfolge von Impulsen, also eine konstante Kraft durch das Produkt von Masse und Geschwindigkeitsveränderung, also von Masse und Be- schleunigung zu messen sei. Originell war bei der Vorführung der Experimente sowohl die Benutzung des vom Vortragenden konstruier- ten Doppelgeschützes, wodurch er imstande war, wirklich dieselbe Kraft auf zwei verschieden große Massen gleichzeitig wirken zu lassen, wie auch die Art der Zeitbestimmung aus der Fallhöhe der Geschosse. Da nämlich die Geschosse stets aus einer Höhe von 54,5 cm fielen, so brauchten sie dazu genau !/s Sekunde, Hieraus folgt, daß die sekundliche Geschwindigkeit gleich der dreifachen Wurfweite des horizontal geworfenen Geschosses war. Die Ab- leitung des Energiebegriffes geschah mit Hülfe der schon erwähnten Eureka-Pistole, die auf einem Stativ drehbar, sowohl horizontal wie vertikal und unter beliebigem Winkel geneigt, verwandt werden konnte. Wurde die Pistole horizontal gerichtet und mit Geschossen von verschiedener Masse gespannt, abgeschossen, so ergab sich, daß hierbei das Produkt aus Masse mal Quadrat der Geschwindigkeit konstant blieb. Dieser Ausdruck oder die Hälfte desselben konnte also als Maß der von der Pistole gelieferten Energie angesehen werden. Wurde nun die Pistole mit dem Laufe vertikal gerichtet und durch eine besondere einfache Einrichtung vermittelst meßbarer Kräfte die Kraft der gespannten Feder gemessen und durch die Ausdehnung der Feder der Weg gemessen, längs welchem die Spannkraft der Feder wirkte, so ergab das Produkt aus Kraft und Weg denselben Wert, wie die vorhin bestimmte Bewegungsenergie der (Greschosse. Hieraus ergab sich dann die wichtige Beziehung, daß die potentielle Energie der treibenden Kraft gleich der kineti- schen Energie der bewegten Massen war. Zum Schluß führte der Redner noch vor, wie die Eureka-Pistole zur Ableitung und Be- stätigung der Gesetze über die Wurfbewegung benutzt werden kann. 22. Sitzung am 24. Juni. Vortragsabend der botanischen Gruppe. Demonstrationen im Botanischen Garten. Vortrag. — Herr Prof. ZACHARIAS: Über die Geschlechter- verteilung bei den Erdbeeren. Im wissenschaftlichen Teil dieses Bandes zum Abdruck gebracht. Vortrag. — Herr Dr. KLEBAHN: Über eine im Botanischen Garten aufgetretene Tulpenkrankheit. Im Frühjahr 1903 war ein ziemlich hoher Prozentsatz der zu Zierzwecken im botanischen Garten angepflanzten Tulpen aus- geblieben. Die Untersuchung ergab, daß die Ursache der Erkrankung LXXII die Botrytis farasitica war, die auch in Holland die Tulpenkulturen schädigt. Der Pilz dringt in die austreibenden Zwiebeln ein und veranlaßt ein Faulwerden derselben; er vermag aber auch die ober- irdischen Teile zu ergreifen. Der Vortragende hat zahlreiche Infektionsversuche mit demselben angestellt, die einen verschiedenen Empfänglichkeitsgrad gegen den Pilz bei verschiedenen Zwiebel- gewächsen ergaben; ausführliches darüber wird später mitgeteilt werden. In vielen Fällen ist ein verseuchter Boden die Ursache der Erkrankung der Zwiebeln; man soll daher niemals in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Tulpen in dieselben Beete pflanzen, wie es in dem vorliegenden Falle geschehen war. Da aber im vorauf- gehenden Jahre die Tulpen im botanischen Garten keine Krankheit gezeigt haben, so scheint die Möglichkeit, daß die Keime der Krankheit mit den Zwiebeln eingeführt sind, nicht ganz ausgeschlossen. Über diese für die Tulpenzüchtereien besonders wichtige Frage müssen noch weitere Untersuchungen angestellt werden. 23, Sitzung am 7. Oktober. Vortrag. — Herr Dr. B. WALTER: Über die elektrische Durchbohrung von Isolatoren. In letzter Zeit war es mehrfach vorgekommen, daß unseren hiesigen Hartgummifabriken mehr als zentimeterdicke Rohre ihres Materials, die als Isolation zwischen der primären und der sekundären Spule eines Induktions-Apparates gedient hatten, als durchschlagen zurückgesandt wurden, ohne daß man eigentlich recht wußte, ob die Schuld einem Fehler des Materials oder einer unrichtigen Kon- struktion jener Apparate zuzuschreiben sei. Auf Anregung der Traun’schen Fabrik hierselbst hat sich der Vortragende längere Zeit — und zwar zuerst gemeinsam mit Herrn Prof. KIESSLING -— mit dieser Angelegenheit beschäftigt und hierbei im wesentlichen folgende Versuchsergebnisse erhalten. Zunächst zeigte der Vortragende, daß man eine beiderseits unverletzte und unbedeckte Platte aus Glas, Hartgummi u. dergl. auf elektrischem Wege kaum zu durchbohren vermag, daß aber, wie schon von WALTENHOFEN vor etwa 40 Jahren gefunden hat, die Durchschlagsmöglichkeit schon ganz erheblich gesteigert wird, wenn man auf der einen Seite der Platte etwas Stearin, Wachs oder dergl. auftropft. Die Durchschlagsstelle liegt dann stets in der Randlinie des Tropfens. Der Vortragende fand dann weiter, daß jene Möglichkeit noch um ein beträchtliches erleichtert wird, wenn man in einem solchen Tropfen einen Schnitt oder noch besser einen Stich anbringt und daß vor allem auch eine im Hartgummi selbst — also ohne Zuhilfenahme eines Tropfens — angebrachte Stichöffnung geradezu tödlich für das Material sei. Eine Platte von 13,5 mm Dicke z. B., in die von der einen Seite her ein Stich von 3,5 mm Tiefe angebracht wurde, konnte schon mit 12 cm Funkenlänge durchbohrt werden, während bei unver- letzter Platte der zehnte Teil der oben in Frage kommenden Hart- gummidicke zur Isolation bei der genannten Funkenlänge reichlich "genügt. Die Vermehrung der Durchschlagsgefahr durch derartige LXXIV in oder auf dem Materiale angebrachten Risse oder Stiche ist darauf zurückzuführen, daß sich die Elektrizität dann vorzugsweise auf diese Verletzungen konzentriert und hier infolgedessen eine stark »fressende« Wirkung ausübt, während sie sich auf einer äußerlich unverletzten Schicht bald nach dieser, bald nach jener Richtung hin ausbreitet. Im ersten Falle leuchten die betreffenden Risse u. s. w. unter dem Einflusse der hochgespannten Elektrizität in einem intensiven Lichte, das der ganzen Zuhörerschaft sichtbar gemacht werden konnte. Zum Schlusse teilte der Vortragende noch mit, daß bei genaueren Versuchen die zur Durchschlagung einer bestimmten Dicke einer solchen hoch isolierenden Substanz notwendige Funkenlänge sich bei Anwendung eines solchen, darauf aufgetragenen und durch- stochenen Tropfens nahezu proportional der Plattendicke erwiesen habe, sodaß sich auf Grund dieser Tatsache ein einfaches Verfahren zur vergleichenden Messung der Durchschlagsfestigkeit derartiger Stoffe — der Elektrizität gegenüber — ausbilden ließ, das kürzlich in der Elektrotechnischen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Dasselbe hat auch insofern schon einen bedeutsamen Erfolg gehabt, als es mit Hülfe desselben den beiden hiesigen Hartgummifabriken, derjenigen von Dr. TRAUN und Söhne und derjenigen der New-York-Hamburger Gummiwaren-Kompagnie, gelungen ist, ein Hartgummimaterial anzu- fertigen, dessen elektrische Durchschlagsfestigkeit etwa die dreifache von der der bisher benutzten Sorten dieses Stoffes ist. 24. Sitzung am 14. Oktober, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Dr. NÖLTING: Folkloristisches aus der Hamburger Umgegend. Unter Folklore versteht man, wie der Redner zunächst erläuterte, den Rest der alten Volksanschauungen und Sitten, den ältere Kultur- epochen gleichsam als fossile Ablagerungen unter unserer heutigen Kultur abgesetzt haben. Da Hamburgs Gebiet zu geringes folklo- ristisches Material bietet, hat der Vortragende das umliegende nieder- sächsische Gelände mit in Betracht gezogen. Er führte hierbei aus, wie die älteste Weltanschauung der Animismus ist, aus dem sich Ahnenkult, Fetischismus und Naturreligion entwickelt haben. Aus allen diesen Anschauungen nun sind Reste vorhanden. Zunächst spielen diese im Geisterglauben eine Rolle. Die Geister sind ent- weder Elementargeister, wie Riesen und Zwerge, oder Krankheits- geister, gegen die auch Verschwörungsformeln in Gebrauch sind — einige davon wurden mitgeteilt — oder die Geister der Verstorbenen. Diese melden, wenn sie verunglückt sind, ihren Tod den Verwandten an, oder spuken noch lange umher, wenn ihnen ein ungesühntes Verbrechen keine Ruhe im Grabe gönnt, und können erlöst werden, Auch an die höheren Geister — die alten Götter — sind noch Er- innerungen lebendig, besonders an Wodan und Donnar. Im zweiten Teile seines Vortrags ging der Redner auf alte Sitten, Kinder- reime u. s. w. ein und bat, von diesem immer mehr verschwinden- den Materiale zu sammeln. LXXV Vortrag — Herr Dr. KARL HAGEN: Neuerwerbungen aus Benin. Der Vortragende legte eine Anzahl Neuerwerbungen aus Benin vor, eine Bronzeplatte mit einem Krokodilkopfe, ein Fragment eines interessanten Bronzegefäßes, dessen Wandung von einem gefällig in den Raum gefügten Krokodil gebildet wird, das einen halbkreis- förmig gebogenen Wels in der Mitte des Leibes mit dem weit ge- öffneten Maul gepackt hat, ferner einen äußerst lebenswahr model- lierten Bronzehahn, durch hervorragend dünnwandigen Guß aus- gezeichnet, einige Bronzefiguren, Neger aus einem feierlichen Auf- zuge darstellend, und endlich einen besonders bemerkenswerten großen Bronzekopf und zum Vergleich damit mehrere dem Museum für Völkerkunde bereits längere Zeit gehörende andere Köpfe. Der jetzt vorgelegte Kopf zeichnet sich dadurch vor den übrigen aus, daß sich an Stelle des Scheitelloches ein etwa 30 cm hohes ge- rades Horn befindet, das nicht lose aufsitzt, sondern mit dem Kopf zusammen gegossen ist. Bekanntlich ist es noch strittig, ob die Bronzeköpfe wirklich als Piedestale für die geschnitzten Elefanten- zähne gedient haben. Aus verschiedenen Gründen ist dies nicht recht wahrscheinlich. Der Vortragende sieht in dem vorgelegten Kopfe nicht eine Unterstützung dieser Ansicht, sondern das männ- liche Gegenstück zu einigen hervorragend schönen Frauenköpfen mit hohen perlengeschmückten Hauben, die als wirkliche hohe Kunstwerke gelten können. Zum Vergleich mit dem vorgelegten, bis jetzt einzig dastehenden Kopfe, legte der Vortragende eine Platte mit einem Krieger vor, der auf der Kopfbedeckung einen ähnlichen hornförmigen Fortsatz trägt. Zum Schluß legte der Vortragende noch einen jener manilla genannten Goldringe vor, die von den Portugiesen an die Beninleute verhandelt wurden. Dieser Ring hat sich nach der chemischen Untersuchung als aus fast reinem Kupfer bestehend erwiesen. Im Anschlusse daran besprach der Vortragende noch das Vorkommen einheimischer afrikanischer Kupfergewinnung und legte dabei eine der kreuzförmigen »handa« genannten Kupfer- formen vor, wie sie in Katanga, im Quellgebiet des Kongo erzeugt und in den Handel gebracht werden. Redner besprach zum Schluß eine jüngst aufgestellte Theorie, die den Sitz des in der Geschichte Benins eine große Rolle spielenden Ogane in Bornu sucht, da sich etwaige Beziehungen des alten Benin zu Abessinien von vornherein etwas abenteuerlich ausnehmen. 25. Sitzung am 21. Oktober. Vortrag — Herr Prof. G. PFEFFER: Neuere Entdeckungen und Untersuchungen über die Stammesgeschichte des Menschen. Der Vortragende erörterte zunächst die von HOERNES vor- geschlagene Perioden-Einteilung des paläolithischen Zeitalters nach den drei Interglazialzeiten und charakterisierte die Menschen dieser drei Perioden auf Grund der neueren Untersuchungen von SCHWALBE, VERNEAU, KRAMBERGER, KLAATSCH und WALKHOFF. Dann schil- LXXVI derte er den Pithecanthropus ereeius und stellte die allgemeine Ver- wandtschaft des Menschen zu den Anthropomorphen fest auf Grund der Anatomie sowie der Placentabildung (SELENKA) und des gegen- seitigen Verhaltens des Blutes bei Transfusionen (FRIEDENTHAL). Als Urheimat des Menschen kann weder Australien, noch Zentral- afrika, noch Südamerika angesehen werden, da diese Gebiete zur Zeit des mittleren Tertiärs völlig von dem großen eurasisch-nord- amerikanischen Kontinente getrennt waren, auf dem sich die Ent- wickelung der höheren Säugetiere vollzog. 26. Sitzung am 28. Oktober. Demonstrationsabend. Vortrag — Herr Dr. Run. TimM: Über Torfmoose., Während in weiten Gebieten Mitteldeutschlands, namentlich in den Kalkgegenden, Torf nahezu oder ganz unbekannt ist, bilden die Torfmoore im nordwestlichen Deutschland und auf der cimbrischen Halbinsel Flächen von gewaltiger Ausdehnung. Die zuweilen über 8 Meter mächtigen Torfmoore verdanken ihr Dasein bekanntlich in erster Linie den Torfmoosen, deren Blätter sich oft mit größter Leich- tigkeit im Torf nachweisen lassen. Die Torfmoose (SpAagrum) bil- den eine abgeschlossene Familie und unterscheiden sich beträchtlich von den eigentlichen Laubmoosen. Ihr ganzer Bau ist darauf be- rechnet, daß sie sich wie Schwämme voll Wasser saugen. FISCHER- BENZON schätzt, daß der schwammige Torf der Torfmoore, wenn er nicht getrocknet ist, etwa 90 °/o Wasser enthält, also etwa 5 °/o weniger als eine (ualle. Diese Wasseraufspeicherung beruht auf dem Vorhandensein einer Überzahl von inhaltleeren Zellen. Erstens ist der Stamm mit einer oft mehrschichtigen Rinde solcher Zellen umgeben; zweitens bestehen die Blätter ihrer Hauptmasse nach aus einer Schicht solcher Zellen, zwischen denen die ‚schmalen grünen Zellen netzförmig verteilt sind. Es bilden also die eigentlichen Er- nährungszellen einen sehr kleinen Prozentsatz der ganzen Gewebe- masse. Die leeren Zellen haben häufig durchlöcherte Wände, sodaß sie leicht Wasser aufnehmen. Sie werden durch Verstärkungsspiralen gespannt gehalten, sodaß sie nicht zusammenfallen. Daher ist das Sphagnumblatt unter dem Mikroskop eines der. zierlichsten Präpa- rate, die man zu sehen bekommt; es gleicht einer überaus feinen Häkelarbeit. Sodann wurden noch einige Unterschiede zwischen den Blütenteilen und Kapseln der Torfmoose und der Laubmoose erläutert und überhaupt die Merkmale der Sphagna durch L.cht- bilder veranschaulicht. — Hervorgehoben mag werden, daß heut- zutage aus Torf alle möglichen Dinge hergestellt werden, bei denen es auf Aufsaugung von Feuchtigkeit oder überhaupt auf das lockere Gewebe des Materials ankommt, z. B. Umhüllungen für Dampfrohre, Bieruntersätze, Schalldämpfer, Moostorfsteine für Neubauten, Ta- peten u. s. w. Nach WARNSTORF wird der Bestand an Torf in Deutschland auf ı0 Milliarden, die jährliche Ausbeute auf ıo Mil- lionen Tonnen geschätzt; und der Torf wächst nach. Der Vor- tragende konnte drei in letzter Zeit bei Hamburg neuaufgefundene charakteristische Torfmoose vorlegen, nämlich Sphragrum imbricatum, S. fuscum und 5, fulchrum. LXXVII Demonstration — Herr Öberlehrer Dr. PAUL SCHLEE: Geotektonische Lichtbilder. Dieselben bilden eine Gruppe in einer für die Oberrealschule auf der Uhlenhorst zusammengestellten Sammlung von Bildern zur physischen Erdkunde und sind Photographien von Steinbrüchen, Steilküsten, Felswänden im Hochgebirge u. s. w., kurz von solchen Stellen, an denen der innere Bau der Erdrinde deutlich zutage tritt. Geneigte, horizontale, senkrechte und übergekippte Lagerun- gen von Schichten zeigten Bilder des Kreidebruchs von Hemmoor, von Helgoland, der sächsischen Schweiz, der normannischen Steil- küste, des Gran Cafon des Rio Colorado, des zweiten Kreuzberges in Säntis und eines Steinbruches im übergekippten Jura vor dem nördlichen Harzrande. Weitere Bilder zeigten gut entblößte kleine Verwerfungen aus Texas und von drei verschiedenen Stellen des Helgoländer Felsens. Neben der Verwerfung ist die zweite Haupt- art der Lagerungsstörung die Faltung. Ein schönes Gewölbe im Sandstein zeigt ein Bild am Cheasepeake und Ohio-Kanal, der den wundervollen Faltenwurf der Alleghanies durchschnitten hat. Kleine Falten in den weichen Schichten des älteren Diluviums, gewisser- maf3en Modelle von Falten, weisen die Tongruben am Rande der Stecknitzniederung bei Lauenburg auf. Gefaltete paläozoische Schiefer des Harzes und das Kalkgewölbe des Hochtors in den Ennstaler Alpen zeigten die folgenden Bilder. Als klassisches Land der Gebirgsfaltung gilt mit Recht die Schweiz, und so zeigte der Vortragende noch eine Reihe von Licht- bildern, die vom nördlichen Rande bis in den innersten Kern der Schweizer Alpen führten, zunächst Gewölbe und Mulden aus dem Säntisgebirge und die komplizierte Faltung der Neocomkalke an der Axenstraßße. Eine Photographie und eine erläuternde Skizze waren der großen berühmten Glarner Überfaltung gewidmet, und eine weitere Serie von Bildern führte in die langgestreckten Zonen meta- morphosierter Bündner Schiefer, die zwischen die Zentralmassive der Schweizer Alpen eingefaltet sind und dabei manchenorts außerordent- lich intensive Stauchung und Fältelung erlitten haben. 27. Sitzung am 4. November. Vortrag. -— Herr Prof. JOHS. CLASSEN: Über Wärmestrahlen sehr grofßser Wellenlänge und ihre Beziehung zu den elektrischen Wellen. Der Vortragende ging zunächst auf den Unterschied zwischen der elastischen und elektromagnetischen Lichttheorie ein. Beide Theorien geben eine Begründung für die die einfachen Tatsachen der Erfahrung darstellende Wellengleichung, die eine, indem - sie auf die aus der Elastizitätslehre bekannten Begriffe zurückgeht, die andere, indem sie die für die elektrischen und magnetischen Kräfte bekannten Beziehungen anwendet. Nachdem nun durch die Arbeiten von HERTZ die Existenz elektrischer Wellen nachgewiesen LXXVII war, hat man vielfach versucht, diese elektrischen Wellen in immer geringerer Größe darzustellen, um auf diese Weise den sehr kleinen Lichtwellen immer näher zu kommen. Den entgegengesetzten Weg ist Prof. RUBENS in Charlottenburg gegangen, indem er versuchte, immer langwelligere Licht- und Wärmequellen aufzufinden, Der Vortragende zeigte zunächst die Ausdehnung des mit Quarzlinse und Quarzprisma hergestellten Spektrums und zeigte dann an der Hand der KETTELER-HELMHOLTZ’schen Dispersionsgleichung, wes- halb jedes auf diese Weise erzeugte Spektrum nach der Seite der langen Wellen hin begrenzt sein muß, da sich aus der Formel ergibt, daß jeder überhaupt Dispersion erzeugende Körper im Bereich der langen Wellen ein Gebiet vollständiger Absorption besitzen muß. Da nun die Strahlen dieses Gebiets zugleich von der betref- fenden Substanz metallisch reflektiert werden müssen, so benutzte RUBENS diese Eigenschaft derselben, um sie von den übrigen aus- zusondern. Läßt man einen Strahl an mehreren (Juarzflächen wiederholt reflektieren, so treten im reflektierten Lichte die Strahlen metallischer Reflexion immer mehr hervor, und man hat schließlich ein Licht- bündel von .fast nur einer Wellenlänge, und zwar derjenigen, für die Quarz völlig undurchlässig ist. Diese Strahlen hat RUBENS »Reststrahlen« des Quarzes genannt und ihre Wellenlänge ver- mittelst eines Beugungsgitters bestimmt. In derselben Weise hat er auch die Reststrahlen des Flußspaths, Steinsalzes und Sylvins untersucht und festgestellt, daß die Wellenlänge dieser vier Körper ungefähr bezw. 9,25, 50, 60 Tausendstel Millimeter betragen. Unter ihren Eigenschaften tritt besonders die ganz andere Absorbierbarkeit dieser langwelligen Strahlen gegenüber den verschiedensten Sub- stanzen hervor, die sich in dem Sinne äußert, daß die besten Isolatoren für Elektrizität am wenigsten absorbieren, wie es die elektromagnetische Theorie ja auch verlangt. Der Vortragende zeigte eine Reihe dieser Absorptionsverhältnisse für gewöhnliche ultrarote Strahlen und für die Reststrahlen von Quarz und Fluß- spath. Schließlich ist es RUBENS auch noch gelungen, mit den Reststrahlen des Flußspathes durch Reflexion an fein geritzten Gittern eine elektrische Resonnanz nachzuweisen, sodaß die elektro- magnetische Lichttheorie von dieser Seite her eine sehr bemerkens- werte Bestätigung erfahren hat. 28. Sitzung am II. November. Vortrag. — Herr Oberlehrer Dr. PAUL SCHLEE: Die Ver änderung der Gesteine unter der Einwirkung der gebirgs- bildenden Kräfte. Als Faltengebirge verdanken die Alpen einem gewaltigen seitlichen Zusammenschub der Erdrinde ihre Entstehung. Seit ungezählten Jahrtausenden haben nun aber die Verwitterung und die Gewässer an ihrer Abtragung und Durchfurchung gearbeitet, sodaß die inneren Teile der Falten aufgeschlossen sind und wir jetzt sehen können, wie es den Gesteinen ergangen ist, deren LXXIX Schichten einst tief im Erdenschoßle unter starker Belastung durch ungeheure Kräfte gefaltet und gegeneinander verschoben sind. Wir erkennen die Spuren dieser gewaltigen Einwirkungen einerseits in Fältelungen, in Streckungen etc., kurz in Änderung der Textur, und andererseits in Änderungen der mineralischen Zusammensetzung. Demnach unterscheiden wir eine texturelle und eine mineralische Stauungsmetamorphose. Zunächst bespricht der Vortragende die verschiedenen Arten der texturellen Metamorphose. In den Kalkalpen sehen wir fast überall das Gestein kreuz und quer von vielen Kalkspatadern durch- zogen; es ist in tausend Stücke zerbrochen, die durch aus Lösung auskrystallisierenden Kalkspat wieder ausgeheilt sind. Wo an großen Klüften gewaltige Felsmassen sich aneinander verschoben haben, finden wir, wie auch vorgelegte Proben vom Pilatus zeigen, häufig eine Schicht mit aufßcrordentlich starker Knetstruktur. Das großartigste Beispiel ist der »gequälte« Lochseiten-Kalk im aus- gewalzten Mittelschenkel der Glarner Überfaltung, über den die Verrucanodecke viele Kilometer weit hinübergeschoben worden ist. Des weiteren legt der Redner Gesteine mit bruchloser Fältelung vor und solche mit parallelen Streckrissen. Gneiß aus der Tessinschlucht oberhalb Faido zeigt Fältelung und dazu Ausweichungsclivage, welche die ursprüngliche Gneißschieferung quer durchschneidet. Stücke der eocänen Schiefer von Elm weisen nebeneinander die ursprüngliche Schichtung und die durch den stauchenden Druck erzeugte Transversalschieferung auf. Dunkler Kalkschiefer aus dem Jurakeil im Tal der Meien-Reuß enthält Belemniten, die bei der Ausstreckung des weicheren Gesteins als sprödere Einschlüsse in einzelne Stücke zerrissen sind. Diese sind ganz allmählich weit auseinander gezogen worden, während auskrystallisierender weißer Kalkspat die Zwischenräume ausfüllte. Die Gesteine verhalten sich demnach unter großem Druck wie ein plastisches Material. Diesen Erscheinungen hat zuerst ALBERT HEım besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und er hat sie durch die Annahme erklärt, daß die mikroskopisch kleinen Bruchstücke durch den allseitig wirkenden Druck, der größer ist als die Druck- festigkeit des Gesteines, immer innerhalb ihrer Kohäsionssphäre fest- gehalten werden, sodaß das Gestein auch nach der Entlastung seinen Zusammenhang bewahrt. Vielfach sind nun Versuche gemacht worden, diese Erscheinungen im Laboratorium nachzuahmen, und be- sonders wichtig sind neuere Experimente von ADAMS und NICHOLSON. Zolldicke Marmorzylinder wurden in schmiedeeisernen Röhren in der hydraulischen Presse zusammengedrückt. Dabei bauchte sich die Eisenröhre aus, und man erhielt tonnenförmige, vollkommen feste Marmorkörper. Während die ursprüngliche Druckfestigkeit des Marmors 800 bis 850 kg auf den Quadratzentimeter betrug, hat der umgeformte Marmor je nach der Schnelligkeit der Deformation (10 Minuten bis 64 Tage) eine Druckfestigkeit von 200 bis 400 kg. Wurde die Deformation langsam bei der höheren Temperatur von 300” vorgenommen, so war die Festigkeit nachher nicht wesentlich von der ursprünglichen verschieden. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß die Experimentatoren auch an Dünnschliffen unter dem Mikroskop die Art und Weise der Deformation untersuchten und LXXX die ganz ähnliche Struktur auf natürlichem Wege deformierter Alpenkalke verglichen. Die inneren Teile der Alpen zeigen nun ferner mannigfache Beispiele mineralischer Stauungsmetamorphose, die unter noch höherem Drucke allmählich in langen Zeiträumen hervorgerufen ist. Der Vortragende legt stark gequetschte, gestreckte und sericitisierte Verrucanokonglomerate von llanz und ein schiefriges Gestein aus dem Val Somvix vor, das man als schiefrig gequetschten und serieciti- sierten Quarzporphyr erkannt hat. Vorzügliche Beispiele mannigfaltiger mineralischer Metamorphose bieten die zwischen die Zentralmassive eingefalteten Mulden der Bündner Schiefer. Obgleich diese merkwürdigen Gesteine kry- stallinische Struktur zeigen, so finden sich doch in manchen Teilen dieses Schichtkomplexes Belemniten und andere Versteinerungen, welche die Zugehörigkeit zur Juraformation erweisen. Somit ist zweifellos, daß hier normale jurassische Sedimente unter Druck in krystallinische Gesteine verwandelt sind: Kalk in Marmor, Schiefer- tone in Glimmerschiefer, tonige Sandsteine in gneißähnliche Schiefer, kalkigtonige. Sedimente in sehr verschiedenartige Gesteine, welche zum Teil fingerlange Strahlsteinbüschel, haselnußgroße Granaten und viele andere Silikatmineralien enthalten. Eine ausgelegte Serie illustrierte die außerordentliche Mannigfaltigkeit dieser metamor- phischen Schiefer. In der dem Vortrage folgenden Diskussion, in der besonders die mineralische Metamorphose besprochen wurde, wurde u.a. erörtert, ob eine Umsetzung der klastischen Sedimente zu neuen Mineralien ohne Mitwirkung des Wassers denkbar sei, und wieweit die Einwirkung von lösender Bergfeuchtigkeit, aus der die neuen Mineralien auskrystallisierten, zur Erklärung herangezogen werden müsse. 29. Sitzung am 25. November. Demonstrationsabend. Demonstration. — Herr Dr. H. Krüss: Über Flimmer- photometrie. In der Photometrie wurden bisher die Versuche derart ange- ordnet, daß die Beleuchtungsstärken, die zwei benachbarte Flächen von den miteinander zu vergleichenden Lichtquellen empfangen, gleichgemacht wurden, und die Verbesserungen der Photometrie richteten sich vornehmlich darauf, die Empfindlichkeit des Auges möglichst auszunutzen. In der Flimmerphotometrie, die auf Ver- suchen des Amerikaners OGDEN Roop beruht, wird eine andere physiologische Eigenschaft des Auges herangezogen, die Dauer des Lichteindrucks im Auge. Wenn zwei Gesichtseindrücke in nur mäßiger Geschwindigkeit aufeinander folgen, so ist die Empfindung des ersteren noch nicht verschwunden beim Auftreten des zweiten, und das Auge hat dann den gemeinhin als unbehaglich empfundenen Eindruck des Flimmerns. Wird also eine weiße Fläche abwechselnd von den beiden auf ihre Helligkeit miteinander zn vergleichenden Lichtquellen beleuchtet, so erscheint die Scheibe im Flimmerlichte; LXXX1 das Flimmern hört aber auf, wenn die beiden Beleuchtungsstärken gleich sind. Als Kriterium der richtigen Einstellung des Photo- meters dient das Aufhören des Flimmerns. Für die praktische Photometrie scheint nun diese neue Methode deshalb von Bedeutung zu sein, weil der Farbenunterschied der beiden Lichtquellen, der sonst erhebliche Schwierigkeiten in der Helligkeitsmessung bereitet, hierbei verschwindet, da ja hier die Mischfarbe entsteht. In der Gastechnik soll z. B. die Helligkeit eines Gasglühlichtbrenners mit derjenigen der als Einheit des Lichtes dienenden HEFNER-Lampe verglichen werden. Da die rötliche Farbe der letzteren zu der grünlichblauen des Gasglühlichtbrenners ungefähr komplementär ist, so kommt als Mischfarbe ein fast farbloses Weiß heraus, d, h. die Farbe verschwindet fast ganz. Der Vortragende zeigte ein von ihm !konstruiertes Flimmerphotometer und erläuterte die bei Be- nutzung desselben auftretenden Erscheinungen. Demonstration. — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Apparat zur Analyse von Schwingungen. Der von dem Vortragenden konstruierte »Apparat zur Analyse schnell verlaufender Bewegungen« besteht aus einem astronomischen Fernrohr, durch das hindurch an der Stelle, wo das reelle Bild des Gegenstandes entsteht, wo also gewöhnlich das Fadenkreuz angebracht ist, eine schmale photographisehe Platte hindurchfallen kann. Wenn man z. B. das Bild eines leuchtenden Spaltes, vor dem eine Saite Schwingungen ausführt, betrachtet, so erscheint die Saite als dunkler Punkt vor der hellen Linie. Dieser dunkle Punkt bewegt sich auf der hellen Linie hin und her. Läßt man nun die photographische Platte in dem zu beobachtenden Augenblick durch das Fernrohr quer hindurchfallen, so wird bei ruhender Saite auf der Platte ein dunkler Streifen mit einer geraden hellen Linie entstehen. Bei schwingender Saite aber entsteht eine Wellenlinie, die den Be- wegungszustand der Saite in jedem Augenblick angibt, sodaß der Charakter der Schwingung mit seinen sämtlichen Obertönen voll zum Ausdruck kommt. Der Vortragende legte eine Reihe solcher Aufnahmen vor, Auch zeigte er das Bild, das entsteht, wenn elektrische Entladungen aufgenommen werden. Eine andere Auf- nahme, die des Lichtbogens einer singenden Bogenlampe, ließ die Helligkeitsschwankungen in dem Lichtbogen während des T'önens gut erkennen. Zum Schluß ging der Vortragende auf eine Reihe von weiteren Anwendungeu seines Apparats ein, z. B. die Bestim- mung der Fallgeschwindigkeit der fallenden photographischen Platte aus dem zu messenden Abstand gleicher Schwingungsphasen einer tönenden Stimmgabel. Demonstration. — Herr WOLDEMAR KEIN: Heimische Vegetationsbilder nach photographischen Aufnahmen. Der Vortragende führte mit dem Projektionsapparat eine Reihe von Vegetationsbildern aus der näheren und ferneren Umgegend Hamburgs vor, die sämtlich von ihm selbst photographisch auf- genommen waren. Die erste Gruppe der Bilder zeigte die Heide 6 LXXXIl mit ihren wundervollen dunkelgrünen Wachholderbüschen, wie sie besonders die Abhänge des Wilseder Berges schmücken, hingestreut in die herrlich lila gefärbten Felder blühenden Heidekrautes. Der Vortragende beklagte es, daß die Gefahr einer Vernichtung dieser Naturschönheiten drohe, da hier schon mit Aufforstung begonnen werde, und sprach den Wunsch aus, daß man zu ihrer Rettung Schritte tun möge. Von der Heide ging es sodann in die Dalbek- schlucht bei Bergedorf, wo Zguisefum hiemale in großer Menge den Boden bedeckt. Andere Bilder führten in das Gebiet der Alster; besonders charakteristisch zeigten sich Aufnahmen von Wollgras aus dem Borsteler Moor und vom Seehof in Steilshop, sowie von Hottonia palustris (Sumpfprimel) aus dem Hammoor, Bilder, die auch bei dem Nichtbotaniker lebhaftes Interesse erweckten. Auch dem Ohlsdorfer Friedhofe wurde ein Besuch abgestattet: so zeigte ein Bild eine reiche Fülle von Aanumceulus aquatilis auf einem Teiche in der Nähe der vierten Kapelle; ein einziges Exemplar, das man vor Jahren dorthin verpflanzte, hat zur Bildung jenes Teppichs Veranlassung gegeben. Auf einem weiteren Bilde erblickte man eine herrliche Gruppe von Schwarzpappeln, die mit vielen anderen Bäumen einen hervorragenden Schmuck unseres Friedhofs bilden, wie ja bekanntlich gerade hier die gärtnerische Kunst die ursprüngliche Natur für ihre Zwecke mitbenutzt hat. Im Sachsen- wald, wohin nunmehr das Skioptikon den Beschauer zauberte, er- blickte man u. a. eine durch den Blitz von oben bis unten gespaltene Buche. Die zum Schluß vorgeführten Aufnahmen zeigten Mit- glieder des Vereins, versunken in dem Anblick der herrlichen Natur oder eifrig beschäftigt mit dem Studium der kleinen und großen Lebewelt. 30. Sitzung am 2. Dezember, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Demonstration — Herr Dr. Kart. HAGEN: Grabfund von Borneo. Der Vortragende legte einen interessanten Grabfund von Borneo vor, den Herr Paus, BreıtaG dem Museum für Völkerkunde als (reschenk überwiesen hat. In einer als Begräbnisplatz verwendeten Grotte in einem Kalkfelsen am Kina Batangan-Fluß in Nord-Borneo entdeckte der Geschenkgeber eiue Anzahl von Holzsärgen. Einem derartigen großen, wohl erhaltenen, mit eingeschnitzten Ranken, Sternen und Tierbildern (Schlangen und Eidechsen) verzierten Holz- sarg, dessen Ecken in geschnitzte Ochsenköpfe ausliefen, entnahm er einen Schädel, einige durch die Einwirkung von Kupfersalzen durch und durch grün gefärbte Armknochen, zwei bronzene Spiral- armbänder, eine große Anzahl einzelner Armringe aus Bronze und Horn, einen Halsring, Fingerringe und eine kleine Schelle aus Bronze, etwa 50 aus dem Boden von Conus geschliffene Scheiben, eine Wasserpfeife aus schwarzem Ton, zwei kleine kugelige Ton- töpfe, wie sie auf den Sulu-Inseln zum Salztransporte benutzt wer- LXXXII den, und endlich drei Porzellangefäße altchinesischen Ursprungs, eine Schüssel und zwei Kummen. Die Schüssel aus gelbgrauem, glasiertem Steinzeug hat seichte Furchen unter der Glasur, wie sie bei den alten Seladonen vorkommen. Die Dekoration bilden ziegelrote und grüne Blüten und Blätter, die über der teilweise ge- krackten Glasur gemalt sind; eine kleine Kumme aus bläulich- weißem Porzellan ist mit blauen, chrysanthemumartigen Blumen- stauden unter der dicken Glasur bemalt und eine kleine sehr dick- wandige Kumme aus ganz hellseladonfarbigem Porzellan hat außen breite Rippen. Diese Gefäße gaben dem Vortragenden Gelegenheit, auf die früheren Beziehungen der Chinesen zu Borneo einzugehen. Bereits zur Zeit der ersten Tang-Dynastie (Mitte des 7. Jahrhunderts) wird ein Staat im Nordosten Borneos, Pha-la, genannt, der China zur Bezahlung eines regelmäßigen Tributs verpflichtet war. Die Schriftsteller der Ming-Dynastie (1368— 1644) berichten über leb- haften Handelsverkehr zwischen China und diesem Staat Pha-la. Eingeborene Borneos erschienen am chinesischen Kaiserhof, um Ge- schenke zu überbringen, und 1406 wurde der Beherrscher des Insel- reichs als Vasall anerkannt und ihm ein kaiserliches Siegel zugestellt. Die Portugiesen fanden die Insel in einem blühenden Zustande, der aber in demselben Maße zurückging, wie der Verkehr mit den Europäern zunahm. Die Eingeborenen Borneos haben gern die keramischen Produkte Ostasiens gekauft, schätzen gewisse Arten von Gefäßen auch jetzt noch außerordentlich hoch und widmen ihnen eine abergläubische Verehrung. Die Wohlhabenheit der Familien- häupter richtet sich nach der Anzahl, dem Alter und der Kostbar- keit der in ihrem Besitze befindlichen Gefäße, für die zum Teil abenteuerliche Preise von den Dajak gezahlt wurden. — Der Vor- tragende legte im Anschluß daran prachtvolle auf das Dresdener Material bezügliche Tafeln mit Abbildungen von im Malayischen Archipel gefundenen altchinesischen keramischen Produkten vor, Vortrag — Herr Prof. KLUSSMANN: Leukas, nicht Ithaka, die Heimat des Odysseus. 31. Sitzung am 9. Dezember. Vortragsabend der botanischen Gruppe. Vortrag — Herr Oberlehrer Dr. SUPPRIAN: Die Vegetations- verhältnisse und Existenzbedingungen der norddeutschen Heide. Die weitzerstreute Litteratur über die leide ist neuerdings von GRAEBNER kritisch gesichtet und verarbeitet worden in seinem Werke »Die Heide Norddeutschlands« (Band V der »Vegetation der Erde« von ENGLER & DRUDE). Dies Werk bringt neben vielen neuen Ergebnissen der Forschung auch eine Einteilung der Heideformation. Heide ist nach GRAEBNER »ein offenes Gelände ohne erheblichen 6* LXXXIV Baumwuchs, dessen Holzgewächse im wesentlichen aus Halb- sträuchern oder niedrigen Sträuchern bestehen, und welches auch zugleich eines geschlossenen saftigen Grasrasens ermangelt«. Unter- schieden werden ı. echte Heiden, 2. Grasheiden, 3. Waldheiden, 4. Heidekrautlose Sandfelder. Zwischen Heide und Wald und zwi- schen Heide und Heidemoor gibt es vielerlei Übergangsformen, Verbreitet sind die Heiden vorwiegend im Westen der nord- deutschen Tiefebene, von der Ems bis an die Ilmenau, im Süden bis an die Grenze des festen Gesteins, in Schleswig-Holstein und dem westlichen Mecklenburg. Östlich der Elbe zieht sich an der Küste ein schmaler Heidestreifen über die Oder bis nahe an die Weichsel; vereinzelte Heidegebiete sind in der Priegnitz und in der Niederlausitz. Die Verbreitung der Heide erklärt sich wohl aus klimatischen Gründen. Die Heidegebiete haben größere Regen- höhen, mehr Regentage im Jahre, gleichmäßigere Regenverteilung, größere relative Luftfeuchtigkeit, geringere Schwankungen im Gange der Temperatur als die östlichen Teile des norddeutschen Tieflandes, Die riorddeutschen Heiden stehen meist auf sandigem Boden. Gewöhnlich liegt unter einer Schicht Heidehumus eine sehr nähr- stoffarme Sandschicht von grauer Farbe, der Bleisand, darunter Örtstein (Brand- oder Ahlerde), darunter der noch wenig angegriffene ursprüngliche Diluvialsand. Die Ortsteinbildung ist gleichzeitig von RAMANN und P. E. MÜLLER klargestellt worden. Danach ist Ort- stein ein Humussandstein; er darf nicht mit Raseneisenstein ver- wechselt werden. Ortstein entsteht, indem das in den Boden sickernde Wasser da, wo es auf nährstoffreichere Sandschichten trifft, die mitgeführten Humusverbindungen absetzt und dafür andere, leichter lösliche Mineralstoffe fortführt. Die anfangs gallertartigen Humusverbindungen erhärten und verkitten die Sandkörner zu einer für Pflanzenwurzeln undurchdringlichen steinharten Schicht. Stets erfolgt Ortsteinbildung unterhalb derjenigen Schicht, bis zu welcher der Frost eindringt. Für das Gedeihen der Heidepflanzen sind nährstoffarmer Boden, Luftfeuchtigkeit und eine gewisse Bodenfeuchtigkeit Bedingung. Große Nässe vertragen sie meist gut, reichliche Nährstoffzufuhr (Düngen) vertreibt sie. Wie E. H. L. Krause überzeugend nachgewiesen hat, ist die Lüneburger Heide im Mittelalter bewaldet gewesen. Vielfach ist der Wald durch Menschenhand vernichtet worden, aber der Haupt- grund, daß heute Heide an Stelle des Waldes getreten ist, muß in der Ortsteinbildung gesucht werden. Unter günstigen Umständen kann eine Heidefläche künstlich wieder bewaldet werden, wenn es gelingt, durch tiefes Pflügen den Ortstein zu brechen, ihn an die Oberfläche zu bringen, wo er durch Frost zerstört wird, und genügende Mengen unausgelaugten Sandes aus tieferen Schichten nach oben zu schaffen. LXXXV 32. Sitzung am 16. Dezember. Demonstrationsabend. Demonstration — Herr Prof. JOHS. CLASSEN: Neue Ste- reoskop-Bilder und Verantlinse von ZEISS in Jena. Der Vortragende zeigte einige bemerkenswerte, von der Firma ZEISS hergestellte Stereoskopbilder vor; das erste war ein Probebild, das für den Zweck bestimmt war, die Fähigkeit der verschiedenen Menschen zu prüfen, stereoskopisch zu sehen. Das Bild besteht daher aus einer Reihe verschiedener geometrischer Figuren, an denen man beim Sehen mit einem Auge absolut keine Tiefenunter- schiede erkennen kann. Beim Beobachten durch das Stereoskop und richtigen Benutzen beider Augen treten sofort die 'Tiefenunter- schiede hervor. Ein zweites Bild war eine Stereoskopaufnahme von der Sonne, die hinter Wolken steht und die nun auch im Stereoskop weit zurückliegend gesehen wird, wie wir es in der Natur gar nicht direkt sehen. Es ist dies dadurch erreicht, daß die beiden hierzu erforderlichen Aufnahmen mit wesentlich größerem Abstande von- einander gemacht sind als unser Augenabstand beträgt. Als "lrittes Bild wurde eine Landschaftsaufnahme gezeigt, in der zugleich ein in die Tiefe sich erstreckender Maßstab ausgebreitet ist, an dem man direkt den Abstand der einzelnen Punkte vom Beobachter ab- lesen kann. Dieses Bild entspricht genau dem im stereoskopischen Entfernungsmesser erscheinenden Bilde. Als viertes Bild wurde ein Landschaftsbild gezeigt, an dem mittelst einer wandernden Marke die Entfernungen der einzelnen Punkte mikrometrisch ausgemessen werden konnten. Es diente dieses Bild zur Demonstration des Zeıiss’schen Stereokomparators, der dazu dient, an der Hand stereo- skopischer Landschaftsaufnahmen die ganze Karte der betreffenden Gegend auszumessen und zu zeichnen, Außerdem zeigte derselbe Vortragende die neue Verantlinse von ZEISS, die bezweckt, die perspektivisch meist verzeichnet er- scheinenden Aufnahmen der kleineren Handkameras wieder in richti- ger Perspektive zu sehen. Die Linse ist im wesentlichen ein Ver- größerungsglas, durch das das Bild betrachtet wird; das wesentliche dabei ist nur, daß die Brennweite dieses Glases mit derjenigen des zur Aufnahme benutzten photographischen Objektivs möglichst über- einstimmt, und dann, daß die Linse so korrigiert ist, daß das ganze Bild bis zum Rande hin scharf und unverzerrt gesehen wird. Na- mentlich die letzte Bedingung wird von den gewöhnlichen Ver- größerungsgläsern nicht erfüllt. Demonstration — Herr Dr. LINDINGER: Varietäten der Hain- und Gartenschnecke. Der Vortragende demonstrierte zahlreiche Varietäten der Hain- und Gartenschnecke (Zelix nemoralis und H. hortensis), die durch teilweise oder vollständige Verschmelzung der bei der normalen Form in der Fünfzahl vorkommenden braunen Bänder, durch das teilweise oder völlige Fehlen dieser Bänder und durch geringere oder größere Dickschaligkeit sowie durch verschiedene Färbung von einander abweichen. LXXXVI Demonstration — Herr Prof. JOHS. CLASSEN: Transport- gefäßß zur Versendung flüssiger Luft. Der Vortragende demonstrierte ein Transportgefäß, wie es zur Versendung flüssiger Luft auf der Bahn gebraucht wird. Die Markt- und Kühlhallengesellschaft in Berlin stellt jetzt die flüssige Luft fabrikmäßig her, man kann jetzt jederzeit von dort flüssige Luft zum Preise von 3 M. für zwei Liter beziehen, wenn man ein der- artiges Transportgefäß besitzt. Dasselbe besteht aus einem starken Blechgefäß, nach Art einer Milchkanne; in dieser steht in einem Drahtgestell die von einer dicken Filzlage umgebene DEwAR’sche Flasche, die zur Aufnahme der flüssigen Luft dient, I 4. LXXXVII 2. Sitzungen der botanischen Gruppe. Sitzung am 24. Januar. Vortrag — Herr Prof. Dr. SCHOBER: Über den gegen- wärtigen Stand der Statolithentheorie für den Geotro- pismus. Sitzung am 7. Marz, Vortrag — Herr Prof. Dr. ZACHARIAS: Über die Sperma- tozoen von Paludina und Pygaera (Referat). Vortrag -—— Herr ©. JAAP: Beiträge zur Flechtenflora von Hamburg. > Sitzung amo. Mai. Vortrag — Herr Dr. TimpE: Über pathologische Pflanzen- anatomie (Referat). Sitzung am 4. Juli. Vortrag — Herr Dr. LINDINGER: Verschiedene Typen des Dickenwachstums. Demonstration — Herr Dr. Tımm: Pflanzen vom Gardasee. Sitzung 'am'31. Oktober. Vortrag — Herr JUSTUS SCHMIDT: Neues aus der heimat- lichen Flora. Demonstration -—— Herr A. EMBDEN: Demonstration einiger Hutpilze. EUNNXNVII Exkursionen der botanischen Gruppe. . Januar. . Rebruar. . März. . April. 24. Mai: 28. Juni. . August. . September. . Oktober. . November. . Dezember. Pinneberg. Ohlsdorf—Hasloh. Rosengarten. Grundoldendorf. Ham- und Himmelmoor. Wulfsmühle. Möhnsen—Basthorst (Rubi). Lauenburg. Escheburg. Buchwedel. Bergstedt. Wissenschaftlicher Teil. jRar De Ze Zur Fauna des Eppendorfer Moores bei Hamburg. Von GEORG ULMER. (Mit einer Karte) rg —— — Da das Eppendorfer Moor dicht an der Stadtgrenze von Hamburg liegt, der auf demselben befindliche Truppen-Schiefsplatz auch bald (wohl schon im Jahre 1903) geräumt sein wird, so dürfte gewiß kaum eine lange Zeit vergehen, bis dieses Terrain, welches seit Jahrzehnten dem Botaniker sowchl wie dem Zoologen eine Fülle von Interressantem geboten hat, entwässert und dadurch urbar gemacht sein wird. Dann ist es vorbei mit dieser reichen und so bequem gelegenen Fundgrube von Anschauungs- und Demonstrationsmaterial für unsere Schulen, vorbei mit diesem Stückchen urwüchsiger Natur in der Nähe unserer Stadt, wo überhaupt ein Mangel an solchen l.okalitäten sich bemerkbar macht. Über die Entstehung des Eppendorfer Moores hat ZIMMER- MANN in einem Vortrage, den er am 16. Dezember 1837 in der »Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Hamburg« hielt, seine Ansichten dargelegt. Er sagte darin etwa folgendes: Nachdem das Meer zum Teil in seine jetzigen Grenzen zurückgetreten war, überließ es den Landwässern die Herrschaft und Bildung des Landes. In dieser Zeit konnte die Alster noch keinen Abfluß zum Elbthal gewinnen und überschwemnmte daher einen | | bedeutenden Landstrich. Beweis dafür sind die ausgedehten Harksheide und die mit derselben zusammenhängenden Moore, die sich bis Flottbeck und hinter Wedel erstrecken. Erst später gelang es dem Alsterwasser, über Langenhorn, Stellingen und Bahrenfeld einen Ausfluß in die Elbe bei Flottbeck zu erhalten. Dann durchbrach die Alster das Poppenbütteler Thal, fand aber bei den Winterhuder und Eppendorfer Sandhügeln wiederum einigen Widerstand, überschwemmte diese Gegend und bildete daselbst einen See, von welchem noch heute bei Eppendorf der »Mühlenteich« ein Überbleibsel ist. Darauf aber stieg die Alster über die Sandhügel und teilte sich dann in zwei Arme, deren rechter sich über Eimsbüttel bei Altona in die Elbe ergoß (jetzt nur noch durch das Bett des Isebeck gekennzeichnet), und deren linker in der Mitte Hamburgs seine Mündung fand; nur der letztere ist jetzt noch vorhanden; damals aber bildete die Alster ein regelrechtes Delta. Allmählich wurden die überschwemmten Gebiete entwässert, und es entstanden in den fruchtbaren Niederungen zwischen Tarpenbeck und Alster wohl bald Ansiedelungen. Eine gute Verbindung mit Hamburg lag natürlich im Interesse der Bewohner, und so begann man Straßen zu bauen. Nach GAEDECHENS (»Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg und ihrer nächsten Umgebung von der Entstehung bis auf die Gegenwart«, 1880) ist in einem alten Reisebuche vom Jahre 1694 zu lesen, daß man nach Kiel und Schleswig die Straße über Langenhorn, also die jetzige Alsterkrug-Chausee, benutzte. Diese scheint auch von allen hier in Betracht kommenden die älteste zu sein; jedenfalls ist die Straße nach Alsterdorf-Fuhlsbüttel- Langenhorn früher angelegt worden, als diejenige nach Groß- borstel; denn auf der in dem Werke von GAEDECHENS vor- handenen Karte vom Jahre 1600 ist nur die erstere Strafe gezeichnet. Naturgemäfl mußte zur Anlage derselben das niedrige Terrain erhöht werden, sodaß also zuerst im Westen dem eigent- lichen Moorgebiet eine Grenze gesetzt wurde. Durch allmähliche Bebauung, besonders von dem höher gelegenen Großborstel her, wurde das Moorgebiet verkleinert. Im Jahre 1862 verlegte der Staat die Militär-Schiefßbahn des 76. Infanterie-Regiments hierher, sodaf3 das Eppendorfer Moor fast um die Hälfte verkleinert wurde. Die jetzigen Grenzen des Moores sind nach Südosten hin die Alsterkrüger-Chaussee, nach Südwesten auf etwa 135 m die Großborsteler-Chaussee und im Nordosten und Nordwesten je ein Heckenweg, die beide nach den Kiesgruben am »Borsteler Jäger« ausmünden. Im großen und ganzen stellt so das Moor ein Rechteck dar, aus dem aber die südwestliche Ecke herausge- schnitten und bebaut ist. Die Größe desselben, die SchiefSbahn nicht eingerechnet, beträgt etwa 20 Hektar. Über die Wasserverhältnisse des Moores hat mir mein Bruder, Herr PAUL ULMER, die folgenden Zusammenstellungen gemacht: In dem Gebiete existieren sowohl fließende als stehende Gewässer, die letzteren allerdings in weit ausgedehnterem Maße. Außer einer größeren Anzahl von einander getrennter Tümpel im westlichen Drittel des Moores wird der Schiefstand selbst an allen Seiten von einem wohl ununterbrochenen Kranze von manchmal mehr als metertiefen offenen Wasserflächen umrahmt, an die man aber des sumpfigen Bodens wegen kaum herankommen kann; zwischen den genannten, isoliert liegenden Tümpeln aber befinden sich meist Heidestrecken, sodaf3 ihre Ufer unschwer zu erreichen sind. Das genannte Moorgebiet wird von Gräben eingeschlossen, die jedoch nur an der West- und Südseite eine gewisse Tiefe und stets, auch in der trockenen Jahreszeit, Wasser enthalten. Die übrigen Grabenpartien trocknen dagegen im Hochsommer, z. B. 1901, vollständig oder doch bis auf einen geringen Wasserrest aus, dies Schicksal auch mit einzelnen Tümpeln teilend. Zwei ganz kleine Bäche finden sich im Moore, der eine etwa in der Mitte von W. nach O. fließend, ganz verschmutzt und oft versiegend, und der andere, etwas mehr und stets Wasser führende, am Nordrande; an beiden finden sich mit Gras bewachsene Strecken; der letztere verschwindet in den großen mit S/ratiotes aloides |. besetzten Tümpeln am Schieflfang; sein Wasser fließt dann wohl um denselben herum, nn 4 —_— in den zusammenhängenden Tümpeln nach Süden und kommt dann dicht vor der Strafßenkreuzung an der Süd-Ost-Ecke des Moores wieder als Bach zum Vorschein; hier fließt er unter der Alsterkrug-Chaussee hindurch und darauf durch die angrenzenden Wiesen der nicht weit entfernten Alster zu. Da das Moor von meiner Wohnung aus in etwa °/ı Stunden zu erreichen ist, so habe ich, meist vereint mit meinen Brüdern oder Freunden, häufig Excursionen dahin unternommen, und zwar seit einer Reihe von Jahren zu den verschiedensten Jahreszeiten; so habe ich beispielsweise im Jahre 1899 dieses Moor 18 mal, 1900 ı2 mal, in den früheren und späteren Jahren etwas weniger oft besucht; doch erst seit 1898 habe ich alle Funde aufgezeichnet. Was nun das Material anlangt, so tut es mir leid, gleich jetzt hervorheben zu müssen, dafß meine Untersuchungen sich — ich darf wohl sagen: natürlich — nicht auf alle Gebiete der systematischen Zoologie gleichmäßig erstrecken. Während bei einzelnen, z. B. den T7richopteren, wohl nichts übersehen wurde, weisen andere Teile des folgenden Verzeichnisses sicher manche Lücken auf. Vielleicht aber entschließt sich ein anderer Hamburger Sammler dazu, das Verzeichnis in dieser Hinsicht zu vervoll- ständigen. Ich werde im folgenden das angeben, was ich selbst gesammelt oder doch wenigstens gesehen habe; an einigen Stellen wird aber auch auf Funde Anderer hingewiesen werden. I. Säugetiere. Aus verschiedenen Gründen (Geringe Größe, Wasserreichtum des Gebietes, Nähe der Stadt und des Dorfes Groß-Borstel, Störung durch Militär und Ausflügler, welch letztere Sonntags in Scharen das Moor beleben) ist die Säugetierfauna natürlich eine ganz geringe. Mir sind überhaupt nur 2 Arten dort vorge- kommen, nämlich Zepus timidus 1., Hasen, in früheren Jahren häufiger, seit 1899 von mir überhaupt nicht mehr wahrgenommen, und Sorex (Crossopus) fodiens PALL., eine Spitzmaus, die ich nur einmal, noch dazu tot, am 2. Juli 1899 hier fand. — Prof. KRAEPELIN schreibt in seiner Arbeit »Die Fauna der Umgegend Hamburgs«, 1901 (in »Hamburg in naturhistorischer und medi- zinischer Beziehung«, Festschrift zur 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte): »Die Wasserratte findet sich häufig genug im Eppendorfer Moor...... » II. Vögel. Die Vögel des Moores habe ich nicht beobachtet. Der Hamburger Ornithologe H. KROHN hat aber in seiner Arbeit »Das Eppendorfer Moor« (Erster Bericht des Ornitholog.-oolog. Vereins zu Hamburg, 1902) außer über eine Anzahl von charak- teristischen Pflanzen (p. 15-—-17) auch Mitteilungen über die sämtlichen Klassen der Wirbeltiere gemacht. Er konstatiert das Vorkommen von Hase, Igel und Eichhörnchen und gibt genauere Fundorte an für Arvicola amphibius (Wasserratte) und Mus terrestris (Schermaus). Seine wichtigsten Beobachtungen betreffen die Vogelwelt, wobei er das Gebiet allerdings weiter ausdehnt, indem er auch vor allem das Gehölz »Borsteler Jäger« einschließt. Für das Moor selbst nennt er: 1. Cuculus canorus L. (Kukuk). 2. Calamoherpe arundinacca BOIE (Teichrohrsänger). 3. Calamoherpe palustris BOIE (Sumpfrohrsänger). 4. Calamodyta phragmites BP. (Schilfrohrsänger). 5. Zanius collurio L. (Würger). 6. Pica caudata RAY (Elster). 7: Corvus corone LATH. (Rabenkrähe). 8. Sturnus vulgaris L. (Star). 9. Turdus merula 1.. (Schwarzdrossel). 10. Pratincola rubetra KOCH (Wiesenschmätzer). II. Sylvia cinerea LATH. (Dorngrasmücke). 12. Sylvia hortensis LATH. (Gartengrasmücke). 13. Phyllopseuste trochilus MEYER (Fitislaubsänger). 14. Hypolais vulgaris BR. (Gartensänger). 15. Budytes flavus Cuv. (gelbe Bachstelze). 16. Anthus arboreus BECHST. (Baumpieper). 17. Alauda arvensis L. (Feldlerche). PIE 18. Eimberiza citrinella L. (Goldammer). 19. Emberiza schoeniculus L. (Rohrammer). 20. Perdix cinerea L. (Rebhuhn). 1. Vanellus cristatus L. (Kiebitz). 22. Telmatias gallinago BOIE (Becassine). 23. Gallinula chloropus LATH. (Rohrhuhn). 24. Anas boschas L. (Stockente). III. Reptilien. Von Reptilien nennt Herr M. KROHN außer Zacerta agılis L. (Echse) noch Tropidonotus natrix L. (Ringelnatter) und Zelas berus L. (Kreuzotter), die aber sehr selten (letztere nur einmal) dort gefunden wurden. In der schon erwähnten Arbeit von Prof. KRAEPELIN wird auch Coronella austriaca LAUR. für das Moor angegeben. IV. Amphibien. Sehr häufig sind im Gebiete: Aana arvalis NILS., R. tempo- raria L., R. esculenta L. und Bufo vulgaris LAUR.,; weniger häufig kommen vor Zyla arborea L. und (von Knaben oft zu Dutzenden in einem Tümpel gefangen) Triton taeniatus SCHNEID. V. Fische. Über Fische sagt KROHN, daß »in geringerer Zahl auf dem Moore Hechte (Zsox Zucius L.), Rotaugen (Zeweiscus rutilus L.) und einige andere Weißsfischarten gefangen« wurden. Außerdem fand ich häufig auch noch Stichlinge, und zwar die kleinere Art, Gasterosteus pungitius L., hier vor. Eines der von mir angetroffenen Exemplare mißt 7 cm. VI. Insekten. Es war vorauszusehen, dafs die Zahl der aufzufindenden Arten dieser Tierklasse eine verhältnismäßig große sein mußte. Doch habe ich, mit Ausnahme der Käfer, nur die im Wasser lebenden Formen berücksichtigt. Das Verzeichnis der Zepzdo- pteren, Hemipteren, Dißteren und ZHymenopteren ist deshalb nur wenig umfangreich. As Lepidopter.a.‘) Von Wasserraupen kommen im Moore mehrere Arten vor, doch habe ich nur zwei, Zydrocampa nymphaeata L. und Cataelysta lemnata L., bestimmen können; die Artzugehörigkeit einiger anderer Funde konnte nicht festgestellt werden. Die beiden genannten Raupen fanden sich, die erstere in größerer Individuen- zahl als die zweite, in dem mit Nymphaca alba L., Lemna trisulca L. etc. bewachsenen Tümpel gleich rechts vom Eingange. 1. Aydrocampa nymphaeata L. Raupe 20 mm lang; gröflte Breite am III. Segmente, von hier aus (4 mm) nach beiden Enden verschmälert; Bauchseite der Segmente flach; Farbe des Körpers grauweiß; alle Chitinteile etwas dunkler, Kopf dunkelgelb, ebenso I. Brustsegment, Mitte des Pronotum dunkler. Fühler dreigliedrig, erstes Glied so lang wie die beiden ersten zusammen, an der Spitze mit einigen Fühlstäbchen. Labrum am Vorderrande tief buchtig eingeschnitten, mit gut entwickelter Seitenbürste und zahlreichen Haaren, gelben Borsten und Dornen auf der Fläche; am Seitenrande je eine gelbe, gebogene Borste. Mandibeln eroß und kräftig, meifelförmig mit 2 hintereinander stehenden Schneiden, von denen die vordere 5 grofle, die hintere 4 kleinere Zähne besitzt. Maxillen und Labium verwachsen, den ent- sprechenden Organen der Trichopterenlarven sehr ähnlich. Kiefer- teil der Maxillen kurz, an der Spitze mit zahlreichen Fühlwärzchen und Stäbchen besetzt; Maxillartaster viergliedrig, konisch, etwas gebogen, letztes Glied sehr schmal cylindrisch und an der Spitze ebenfalls mit Fühlstäbchen. Labium konisch zugespitzt, Labial- taster schlank, zweigliedrig, mit langer Borste, — Brustbeine kurz, konisch, mit wenigen gelben Borsten;, Klaue stark, gebogen. Bauchbeine an der Sohle mit einem Kranze von Haken, die in zweierlei Größe so angeordnet sind, daf3 auf einen kleinen immer ein größerer folgt; Afterbeine nur mit einer Reihe von Haken in dreierlei Größe. %) Der bekannte Lepidopterologe LupwıG SORHAGEN-Hamburg hatte die Freundlichkeit, mir den auf die Wasserraupen bezüglichen Teil seines Manuskript- werkes zu leihen, wofür ich ihm auch hier bestens danke. Die Raupen fraßßen an den Nymphaea-Blättern, an deren Unterseite sie ein ovales Stückchen eines Nymphaeablattes befestigt hatten, sodaf3 ein flaches Gehäuse vorhanden war; einige kletterten auch an den Wasserpflanzen umher, geschützt durch zwei aufeinander befestigte Blattstücke, zwischen welchen sie ihren weichhäutigen Körper schützen. 2. Cataclysta lemnata L. Länge der Raupe 17 mm, Breite 2,5 mm; Körper überall gleich breit, walzenförmig, sodaß diese Raupe vielmehr raupenförmig erscheint als die vorige, die in der Gestalt einigen campodeoiden Trichopterenlarven (Ahyacophda) recht ähnlich sieht. — Kopf gelb, Pronotum dunkelbraun, fast schwarz, glänzend; die übrigen Segmente graubraun, manchmal dunkler; letzte Segmente meist etwas heller; Hinterrand des Pronotum gelb gesäumt; Haut überall stark gekörnt. Fühler und Mundteile ähnlich wie bei der vorigen Art, Labrum aber nur sehr seicht ausgeschnitten und mit mehreren gelben, gebogenen Dornen, die alle den Vorderrand überragen; Behaarung wie bei der vorigen, aber Seitenbürste schwach entwickelt. Brustbeine wie bei Z/ydrocampa; Bauchbeine mit kräftigeren Haken an der Sohle; diese Haken sind überall von dreierlei Größe; Haken der Afterfüße einen nicht geschlossenen Kranz bildend. Die Raupen dieser Art fanden sich im Gewirr der Wasserlinsen; meist benutzten sie ein Stengelstückchen vom Schilfrohr als Wohnung; dasselbe war an beiden Enden offen. Vor der Verpuppung befestigten diese Raupen ihr Gehäuse rechtwinklich, also horizontal, an einem Blatte der Rohrpflanze, und verschlossen dann die äußere Öffnung mit vorgelegten und festgesponnenen Lemna-Pflänzchen Die Puppe ruht in der Röhre, mit dem Kopfe nach aufen, umhüllt von einem Gespinnst; die Chitinreste der Larve sind wie bei den 7richopteren an das hintere Ende des Gehäuses gedrängt. Larven und Puppen, die ersteren in verschiedenen Größen, sammelte ich im Juni und Juli. -— Bekannt ist, daf3 diese Raupen, wenigstens im Alter, durch Stigmen atmen. Die mit äußeren Kiemen ausgestattete Wasserraupe von /arapoynx stratiotata L. fand ich hier, obgleich ‚Szraziotes aloides in Menge vorhanden ist, nicht. — 9 — B. Coleoptera. Bı. Carabidae. I. Cieindela campestris L. 2. Carabus cancellatus ILL. 3. Carabus arvensis HBST. 4. Notiophilus aquaticus L. 5. Odacantha melanura L. ı Ex. von Herrn Haßkarl gef. 6. Pterostichus oblongopunctatus FBR.. 7. Harpalus distinguendus DUFT. 8. Zoricera pilicornis FBR. Ba. Dyiscidae. I. Haliplus ruficollis DEG. Ayphydrus ovatus L. HAygrotus inaequalis FBR. Coelambus impressopunctatus SCHALL. Hydroporus lineatus FBR. HAydroporus erythrocephalus L. Aydroporus palustris L. Aydroporus umbrosus GYLL. Aydroporus obscurus STURM. 10. Hydroporus pubescens GYLL. 11. Zydroporus nigritus FBR. 12. Noterus clavicornis DEG. vasuaunawn 13. Agabus chalconotus PANZ. 14. Agabus paludosus FBR. 15. Agabus Sturmü GNLL. 16. Agabus maculatus L. 17. Agabus paludosus FBR. 18. Zlybius fenestratus FBR. 19. /lybius Juliginosus FBR. 20. /lybius subaeneus ER. 21. /lybius ater DEG. 22. Cymatopterus fuscus L. ug 23. Hydaticus transversalis PONTOPP. 24. Graphoderes bilineatus DEG. 25. Acdlius sulcatus L. 26. Dytiscus marginalis L. 27. Dytiscus punctulatus FBR. Bs. Hydrophilidae. I. Aydrous piceus L. 2. HAydrophilus caraboides L. 3. Aydrobius fuscipes L. 4. Helochares lividus FORST. 5. Philydrus melanocephalus OL. 6. Cymbiodyla marginella FBR. 7. Anacaena globulus PAYK. 8. Zaccobius minulus L. 9. Limnebius picinus MARSH. o. Berosus luridus L. 11. Cyclonotum orbiculare FBR. 12. Spercheus emarginatus FBR. 13. Helophorus griseus HERBST. 14. Helophorus granularis L. Bı Gyrinidae. I. Gyrinus minutus FBR. Gyrinus bicolor PAYK. Gyrimus natator AHR. 4. Gyrinus marinus GYLL. [59) 95) Bs. Zarnidae. 1. Parnus prolifericornis FBR. Wie mir der hamburger Coleopterologe, Herr WILLIAM MEIER, der die Freundlichkeit hatte, einen großen Teil der hier aufgeführten Wasserkäfer — und gerade die schwierigsten — zu bestimmen, mitteilte, befinden sich unter denselben nur zwei seltene Arten, Zimnebius picinus MARSH. und Gyrinus bicolor PAYK.; — jr den ersteren übersieht man wohl leicht, seiner geringen Größe wegen, mir ist er nur in einem Exemplare aufgestoßen; ich fand ihn ganz zufällig bei genauerer Untersuchung eines Tricho- pterengehäuses: (Zimnophilus griseus L.) an diesem sitzend. — In dem neuesten Verzeichnisse der Käfer von Hamburg (KOLTZE, »Fauna Hamburgensis« [Käfer, Verh. Ver. Naturw. Unterh. Hbg., Band XI, 1901) werden noch für das Eppendorfer Moor angegeben folgende Wasserkäfer: Coelambus confluens FBR. Bidessus geminus FBR. Hydroporus oblongus STURM. Dytiscus latissimus L. Eine grössere Anzahl Käferlarven wurde mit dem Wassernetz gefangen. Soweit dieselben bestimmt werden konnten — auf- gezogen habe ich keine — sind es die folgenden: Hyphydrus ovatus L. ausgezeichnet durch einen längeren Fortsatz am Vor- derkopf. Acılius sulcatus L. leicht kenntlich durch die halsartige Verlängerung des ersten Brustsegments; die jungen Larven sind auf der Oberseite tiefschwarz, am Bauche rötlichgelb. Dytiscus marginalis L. (?) Dytiscus punctulatus FBR. von der vorigen Art durch schmaleren Kopf und lang gestreckten Prothorax unterscheidbar. Aydrous piceus L. Hydrophilus caraboides L. Im Bache am Nordende des Moores fanden sich zahlreiche Cyphon-Larven (?), charakterisiert durch ihre flache Gestalt und langen Fühler. Be. Scarabaeidae. I. Aphodius granarius L. 2. Hopha philanthus FÜSSL. Bı ZHlateridae. 1. Corymbites sjaelandicus MÜLL. 2. Agriotes lineatus L. 3. Adrastus pallens FBR. Bs. Coccinellidae. 1. Coccinella oblitterata L. 2. Coccidula scutellata HERBST. Bs. Dascyllidae. 1. Scirtes hemisphaericus L. 2. Cyphon sp., nur Larven. Bio. Anthycidae. 1. Notoxys monoceros L. Bıı. Zrixagidae. I. Trixagus Jumatus FBR. Bı2. Curculionidae. 1. Rhynchites betulae L. Rhynchites conicus GYLL. Phyllobius urticae DEG. Phyllobius argentatus L. Phyllobius glaucus SCOP. Aypera rumicis L. aupun Bıs. Chrysomelidae. 1. Donacia clavipes FBR. 2. Lema lichenis \OET. Chrysomela goettingensıs L. Agelastica alni L. Galerucella viburni PAYK. Galerucella nymphaeae L. Haltica oleracea L. ee Haltica ferruginea SCOP. (= Crepidodera ferrugınea Scor.) 9. Zuperus rufipes FBR. (= Z. saxonicus GMEL.) 10. Crepidodera helxines L. 11. Cassida vittata VILLERS. Von Donacia clavipes FBR. wurden mehrfach auch die weißen Larven und die Puppen in ihren Cocons an Rhizomen des Schilfes gefunden; an Nymphaea-Blättern sah ich die Entwicklungsstufen von Galerwella nymphaeae L. und an Erlenblättern diejenigen von Agelastica alni L. Bis. Cerambycidae: 1. Zamia textor L. einmal im April 1895. EC, Irichoptero. Bezüglich der Z7rzchopteren ist das Eppendorfer Moor für mich von großer Bedeutung gewesen, da es mir für mehrere Jahre Material zu meinen Zuchtversuchen und so zu meinen » Beiträgen zur Metamorphose der deutschen Trichopteren« geliefert hat. Es wurden fast nur Larven und Puppen gesammelt. Natürlich konnten diejenigen Arten, welche auf rasch fließende Bäche angewiesen sind, wie viele Seriostomatiden, Leptoceriden, Hydro- psychiden und alle Ahyacophiliden, nebst den meisten Aydroptiliden hier nicht gefunden werden; ebenso fehlen auch die entsprechenden Limnophiliden. Wenn man das berücksichtigt, so ist die 7rzcho- pteren-fauna des Moores wohl eine reiche zu nennen. I. Neuronia ruficrus SCOP. von Herrn E. FELDTMANN 3 Ex. am 30. Mai 1895 gefunden; ich fand nur leere Gehäuse. Larven von Neuronia ruficrus sind ausgezeichnet durch 2 parallele Längs- binden über den ganzen Vorderkörper. 2. Phryganea striata L. Die Larven dieser Art sind leicht kenntlich durch eine bandförmige Clypeuszeichnung und 2 auch schwarze Gabellinienbinden. Oberlippe hinter dem Vorderrand- ausschnitte nicht mit einem großen, mit kleinen Hügelchen ver- sehenen Gebiete. Gehäuse wie bei der vorigen aus regelmäßigen Pflanzenabschnitten gebaut, die in einer Spirale angeordnet sind, an beiden Enden offen. Jüngere Larven versteifen ihre Gehäuse manchmal mit Stengelstückchen. Während alle Z/hryganeiden-larven schon durch den Bau ihres Gehäuses, besonders aber auch durch einige anatomische Merkmale (Mesonotum nie chitinisiert, höchstens mit einigen Chitin- fleckchen; Vordertibie am Ende meist in einen kurzen Fortsatz verlängert) erkannt werden können, ist bei den nun folgenden Limnophiliden-Larven die Zugehörigkeit zu dieser Familie ebenfalls sehr leicht festzustellen. Diese Larven nämlich haben nicht nur das Pronotum, sondern auch das Mesonotum ganz chitinisiert und besitzen stets auf dem Metanotum auch noch 3 Paar von kleineren Chitinschildchen. Da stärker fließendes Wasser dem Moore fehlt, gehören die hier auftretenden Formen sämtlich zu meiner Aı-Gruppe der Zimnophilinae (cfr. »Über die Metamor- phose der Trichopteren«'!); alle besitzen also kleine Kiemenbüschel, d. h. die Kiemenfäden der Bauch- und Rückenreihe stehen zu zweien oder dreien zusammen. 3. Colpotaulius incisus CURT. Länge der Larve Io mm; Breite 2 mm. Der Kopf ist meist sehr dunkel gefärbt; mit der Lupe betrachtet, erkennt man auf ihm doch die »Aavicornis«-Zeichnung (Gabellinienbinden und ein etwa kegelförmiger Clypeusfleck). (rehäuse der jüngeren Larven (vom März) aus Pflanzenstoffen hergestellt; hier im Moore aus zarten, schief zur Längsachse gelegten Abschnitten von Carex-Stengelchen. Sowohl im Freien, als auch im Aquarium bauten die Larven, ähnlich also wie Limnophilus griseus L., aus Sandkörnchen weiter, sodaf3 Gehäuse von Mitte April hinten aus Pflanzenstoffen, vorn aus Sand bestehen; die Puppengehäuse bestehen (mit einer Ausnahme, wo nur Ab- schnitte von Grasblättern benutzt wurden) ganz aus Sand, sind kaum gebogen und nach hinten nicht verengt; mit dem Kopfende waren sie an Steinen und Pflanzen befestigt; die Larvengehäuse sind sehr wenig gebogen und nur schwach nach hinten verengt. Sehr ähnlich ist dieser oft die Larve von Zimnophilus vittatus FBR. (cfr. No. 9). Y) Abh, Nat. Ver. Hamburg XVIII, 1903. — 1 — 4. Grammotaulius atomarius FBR. mit der voriger oft zusammen gefunden. Larven leicht kenntlich durch braunen Kopf, mit in Querreihen angeordneten Punkten, und durch das Gehäuse; dasselbe besteht aus langen Blatt-Abschnitten von Gräsern, Seggen oder Rohr, welche dachziegelartig, der Länge nach sich teilweise deckend, über einander gelegt werden. Die Gehäuse bilden eine etwa 4—5 cm lange Röhre. Larven im April, schon im März halberwachsen; Verpuppung April—Mai. 5. Glyphotaelius pellucidus RETZ. mehrfach hier gefunden. einige Larven trugen das typische flache, aus grofsen Blatt- stücken gefertigte Gehäuse, während die übrigen das seltener vorkommende (Gehäuse aus dicken Zweig- und Stengelstücken (der Länge nach wenig schief gelegt) besafen; Kopf mit Zauwornis- Zeichnung. 6. Zimnophilus flavicornis FBR. Hier die häufigste Art; Larven in großer Zahl in fast jedem Tümpel und Graben. Larve mit »Aavicornis«-Zeichnung auf dem Kopfe; etwa 20 mm lang. Gehäuse meist aus schief (quer zur Längenachse) gelegten Pflanzenstoffen; in dem »Stratiotes«-Tümpel finden sich Larven, deren Gehäuse aus senkrecht zur Längsachse gerichteten Gras- blatt-Stücken besteht, welche weit abstehen (ähnlich manchen Gehäusen von Z. stgma CURT.). 7. Limnophilus stigma CURT. der vorigen sehr ähnlich; Ge- häuse eiförmig, den Erlenfrüchten ähnlich, die Pflanzenstoffe sehr eng mit den Flächen (Blattabschnitte) aneinander gelegt; hier selten gefunden; merkwürdigerweise fand ich hier niemals Z. rhombicus L. — Ein ganz aus dem Samen von Zhellandricum aquaticum L. (Wasserfenchel) hergestelltes Gehäuse gehört vielleicht zu Z. marmoratus CURT. 8. Limnophilus lunatus CURT. Larven recht hell gefärbt, mit ähnlicher Kopfzeichnung wie Z. Aavicornis, aber der Clypeus- fleck vorn weit schmäler; Larven größer als die folgenden. Gehäuse dem von Grammotaulius ähnlich, aber kleiner und enger. Larven dieser Art wurden in dem nördlichen Bache —ı .Ii6. == gefunden und in einem kleinen Graben an der Ostseite der Alsterkrug-Chaussee. 9. Limnophilus griseus L. Die recht starken Larven in mehreren Tümpeln gefunden. Kopf ganz dunkelbraun bis schwarz, nur bei einigen ist mit der Lupe die Zimnophilus- Zeichnung zu erkennen. Beine mit langen Borsten. Gehäuse in der Jugend aus Pflanzenstoffen, im Alter aus Sandkörnchen hergestellt, konisch, gebogen, etwas rauh. Länge ı5 mm. Die Entwicklung fällt wie bei der vorigen in den Anfang des Sommers. 10. ZLimnophius vittatus FBR. Länge der Larve etwa 1Io—ı2 mm, schlanker als die vorige. Kopf sehr dunkel. Gehäuse denen von Zepfocerus aterrimus STEPH. ähnlich; aus feinen Sandkörnchen gebaut, glatt, konisch, gebogen, eng, hintere Öffnung sehr klein; vor der Verpuppung werden beide Öffnungen durch Sandkörnchen geschlossen. Die Entwicklung findet im April oder Mai statt. Die Larven fanden sich mit denen von C. incisus CURT. zusammen, sind von diesen dadurch zu unterscheiden, daf3 an ihren Schenkeln nie 2 lange schwarze Borsten (Innenkante) zu finden sind wie bei Colpotaulius. Die nun folgenden 2 Zeptoceriden-larven sind an ihren langen, schlanken Hinterbeinen leicht zu kennen, ihre Puppen an den langen Fühlern. II. Zeptocerus aterrimus STEPH. Larven durch die sehr langen Beine und U-förmige Kopfzeichnung leicht kenntlich. Gehäuse ähnlich wie das vorige, aber noch schlanker, hinten fast spitz, etwa I5 mm lang; die nur Io mm langen Puppen- gehäuse fanden sich manchmal zahlreich (im Juni) an der Unter- seite von Nymphaea-blättern. 12. Triaenodes bicolor CURT. Larven den vorigen ähnlich, aber mit Schwimmbeinen; leicht kenntlich am Gehäuse: aus feinen, in einer Spirale angeordneten Vegetabilien gebaut, sehr schlank, gerade. Hier muß ich auch der Laichmasse einer Trichoptere Erwähnung tun, die ich in denselben Tümpeln fand wie die eben genannten Larven; sie stimmt mit der von ZADDACH -— 7 — (»Entwicklung des Phryganiden-Eies«) u. a. für Mystacides nigra 122) angegebener Form überein, ist also scheibenförmig mit spiraler Anordnung der Eier; da ich auf dem Moore aber nie Mystacides fand, möchte ich meine Funde lieber für die Eier von Triaenodes halten. 13. Holocentropus picicornis STEPH. Außer einer andern Hydropsychiden-Larve (im »Stratiotes-Tümpel«) fand ich nur Larven und Puppen dieser; jene konnte ich nicht bestimmen. Die Holocentropus-Larven sind campodeoid, ihr Kopf gelb, mit V-förmiger dunkler Zeichnung; auf Mesonotum und Metanotum je ein schräges weißes Band. Nachschieber sehr lang. Die Puppen ruhen in Gehäusen aus Pflanzenstoffen (an der Unterseite der Mymphaea- Blätter), die Larven leben ohne eigentliches Gehäuse in Schleim- gängen an denselben Orten. 14. Oayethira costalis CURT. Ebenso wie die folgende Zydro- ptilide nur in ganz wenigen Exemplaren gefunden, ‘beide an Stratiotess und Nymphaea. (Gehäuse flaschenförmig. 15. Agraylea pallidula CURT. Gehäuse wie das der vorigen ganz aus Gespinnstmasse hergestellt, in der Mitte erweitert. Endlich sind auch noch einige Imagines gefunden worden von 16. Zimnophilus xanthodes MC LACH. 17. Zimnophilus nigriceps ZETT. 18. HZalesus tesselatus RBR. D. Planipennia. 1. Sialis lutaria L. Nur einmal eine Larve gefangen; leicht kenntlich durch ihre Dytiscidenform und die langen, gegliederten und behaarten Kiemenanhänge an den Seiten. Die jungen, eben aus den Eiern geschlüpften Larven besitzen noch keine äufseren Kiemen, ihnen fehlt auch der lange, bewimperte Hinterleibs- anhang; statt des letzteren sind dort 4 lange Borsten zu sehen; nach 2 bis 4 Tagen schon entwickeln sich die Kiemen, welche anfangs noch ungegliedert sind. Y) aber wohl nicht richtig, denn das von ihm beschriebene Gehäuse gehört zu Zriaenodes. ee E. Pseudo- Neuroptera. I. Cloeon dipterum L. Nymphe. 2. Nemura variegata OL. Nymphen im nördlichen Bache zahlreich, im Aquarium erzogen. Nymphen ıo mm lang, ganz braun, mit hellerer Mittellinie auf den Brustsegmenten. 3. Zibellula scotica DON. — Sympetrum scoticum DON. Imagines. 4. Zibell. flaveola L. — Sympetr. flaveolum L. Imagines. 5. Agrion mercuriale CHARP. Einmal aus einer Nymphe gezogen. 6. Lestes virens CHARP. Aus Nymphen gezogen. Nymphe 35 mm lang, braun; Schwanzkiemen ebenso, aber mit 3 breiten dunklen Querbinden, welche die Grundfarbe fast ganz verdecken; Vorderflügel reichen bis zum Ende des IIIl., Hinterflügel bis zur Mitte des IV. Abdominalsegments. 7. Aeschna viridis EVERSM. Aus Nymphen gezogen. Nymphe 42 mm lang; vordere Flügelscheiden reichen bis zur Mitte des III., hintere bis zum Ende dieses Segments. Interessant ist diese Nymphe durch den Besitz von eigentümlich modifizierten Spitzen an den Beinen. Ein großer Teil der Fläche (besonders die Schiene und die Tarsalglieder) und der Innenkante ist mit zahl- reichen, dicht gedrängt stehenden und in Reihen angeordneten Dornen besetzt, welche fast alle in drei Teile gespalten sind; so erscheint jeder Dorn als ein Miniatur-Dreizack. 8. Gomphus sp.? Zahlreiche Eier, in Nymphaea-Blättern eingebettet. F. Collembola. I. Podura aquatica L. 2. Jsotoma palustris DEG, G. Hemiptera. 1. Notonecta glauca L. ID) Nepa cinerea L. MNaucoris cimicoides L. Corixa Linnaei FIEBER. RR uw — 19 — Corixa Sahlbergi: FIEBER. Corixa distincta FIEBER. Corixa moesta FIEBER. Corixa Germari FIEBER. Corixa coleoptrata FBR. 10. Zimnobates stagnorum L. ORTEN MH. Diptera. Die nachstehend genannten Arten wurden sämtlich im Larven- resp. Puppenzustande gefangen und mit wenigen Aus- nahmen im Aquarium aufgezogen. 1. Chironomus sp. große blutrote Larven fanden sich häufig, besonders im »,Siratiotes-Tümpel«. Dort bewohnten sie entweder die Blätter selbst in langen Minengängen oder befanden sich in Schlammröhren auf den Blättern. 2. Culex annulatus FBR. 3. Corethra plumicornis FBR. Nur in einem Tümpel zwischen Unmassen von Cladoceren gefangen. 4. Dixa amphibia DEG. Tanypus varius JAWOR. Ceratopogon (BEZZIA) bicolor WINN. Stratiomys SP. Sepedon SP. Ptychoptera contaminata L. 10. Eristalis tenax L. 11. Aydrellia mutata MEIG. Die Larve der letzteren miniert unregelmäßige Gänge in den Blättern der Krebsschere (Sirariotes aloides L.); ihr Schaborgan ist am hinteren Ende zweifach gebelig geteilt und besitzt an der Spitze einen beweglichen, klauenförmigen Haken. Am Ende eines solchen Minenganges findet sich die Tönnchenpuppe, etwa im April oder Mai. Einige Puppen waren mit schmarotzenden Hymenopteren besetzt, die nach dem Aus- schlüpfen (bei einer beobachtet) mehr als 24 Stunden im Wasser des Aquariums an den Pflanzen umherkletterte. Sa VII. Crustacea. I. Asellus aquaticus L. in jedem Tümpel. Gammarus pulex L. in dem nördlichen Bache. Cypridopsis vidua ©. F. MÜLLER. Cypris reptans BAIRD. Diaptomus coeruleus ©. F. MÜLLER. Canthocamptus staphylinus JURINE. D Sun In dem Material der »EIb-Untersuchung« wies Prof. MÜLLER-Greifswald noch folgende Ostracoden für das Eppendorfer Moor nach: 7. Candona Weltneri HARTWIG. 8. Cyclocypris pygmaea CRONEBERG. .9 Cyclocypris laevis (OÖ. F. MÜLLER) VARRA. 10. Physocypria Kraepelini G. F. MÜLLER. It. Notodromas monacha ©. F. MÜLLER. 12. Dolerocypris fasciata ©. F. MÜLLER. VII. Arachnoidea. 1. Argyroneta aquatica L. in verschiedenen Tümpeln, einmal auch mit den jungen Tierchen im »Neste«. Außerdem ver- schiedene Wassermilben, wahrscheinlich: 2. Hydrachna geographica C. L KOocnH. 3. Eylais extendens LATR. 4. Limnochares holosericea LATR. Aus dem Material der »Elb-Untersuchung« wurden ferner noch von HERM. MÜLLER-Harburg (Mitt. Nat. Mus. XIX, 1903) folgende Hydrachniden für das Eppendorfer Moor nachgewiesen: 5. Neumannia spinipes ©. F. MÜLLER. 6. Curvipes rotundus KRAMER. 7. Arrhenurus medio-rotundatus SIG. 'THOR. 8. Arrhenurus caudatus DE GEER. 9. Arrhenurus radiatus PIERS. 10. Arrhenurus crassipetiolatus KOEN. 11. Diplodontus despicieus ©. F. MÜLLER. —_— 21 — IX. Mollusken. Es wurden ebenfalls nur die im Wasser lebenden Formen gesammelt. 1. Planorbis corneus L. nebst der Paludina wohl die häufigste; diese beiden zeigten in ihren Jugendstadien (auch noch, wenn halberwachsen) eine deutliche Besetzuug mit Haarborsten. 2. Planorbis marginatus DRAP. Die Gehäuse der in einem Tümpel, welcher als Ablagerungsstätte für altes Eisengeschirr gedient hatte, befindlichen Tiere zeigten eine merkwürdig rot- braune Färbung. 3. Planorbis nitidus MÜLLER. 4. Planorbis contortus L. 5 Limnaea stagnalis L. 6. Zimnaea palustris MÜLLER. 7. Limnaea auricularıa L. 8. Physa fontinalis L. im »Stratiotes-Tümpel« zahlreich. 9. Amphipeplea glutinosa MÜLLER. Diese für Norddeutsch- land immerhin recht seltene Schnecke wurde in mehreren Exem- plaren mit der vorigen zusammen gefunden. 10. Bythinia tentaculata L II. Paludina vivipara LAM. Die Schalen aller Mollusken waren gut entwickelt. Von ‚Schneckenlaich wurde der folgende beobachtet, resp. im Aquarium erhalten: Limnaea stagnalis L.: lange strangartige, walzenrunde Gebilde. Limnaea palustris MÜLLER: ähnlich, aber schmäler. Physa fontinalis L.: runde oder eiförmige Eihäufchen. Bythinia tentaculata L.: ähnlich wie b, aber die Gallerthüllen der einzelnen Eier von regelmäßig sechseckiger Gestalt. ee X. Würmer. A. Borstenwürmer. 1. Zumbriculus variegatus GRUBE. 2. Rhynchelmis limosella Hoffm. (8%) 117 12. 13: 14. 15. SO en . Marionina sphagnetorum VEJD, schon von Dr. MICHAELSEN im Eppendorfer Moor nachgewiesen und angegeben. . Stylaria lacustris L. Chaetogaster limnaei V. BAER an und in Limnaeen. BerEsel: Nephelis vulgaris MOQ.-TAND. Clepsine sexoculata BERGM. Clepsine tesselata BERGM. Aulastoma gulo MOQ.-TAND. Hirudo medicınalis L. C. Saugwürmer. Cercarie eines Distoma. D. Strudelwürmer. Planaria polychroa OÖ. SCHM. Dendrocoelum lacteum OERSTEDT. Vortex viridis M. SCHULTZE. E. Rädertiere., Melicerta ringens SCHRANK an Stratiotes-Blättern. XI. Coelenteraten. I. Hydra vulgaris PALL. 2. Hyara vwadıs 1°. 3. Ephydatia fluviatilis L. an den Gehäusen der Trichopterenlarve Zimnophilus flavicornis FBR. XII. Protozoen. . Stentor polymorphus EHR. manchmal in großen Kolonien. — 23 — Eine Durchsicht dieses Verzeichnisses, welches 232 Arten enthält, ergibt die interessante Tatsache, daß alle Gruppen der Süßwasserfauna — ausgenommen die Dryozöen*”) — im Moore vertreten sind. Eine Zusammenstellung der im Eppendorfer Moore gefundenen Tiere würde uns einen schon recht ansehn- lichen Teil der Hamburgischen Wasserfauna präsentieren. Zum Schlusse möchte ich noch diejenigen Werke anführen, welche mir — aufler meinen eigenen, zum Teil in den »Bei- trägen ....« und »Weiteren Beiträgen zur Metamorphose der deutschen Trichopteren« niedergelegten Untersuchungen — bei der Bestimmung des Materials gute Dienste geleistet haben. I. LAMPERT, Das Leben der Binnengewässer, Leipzig 1899. SEIDLITZ, Fauna baltica (Die Käfer), Königsberg 1891. MEINERT, Vandkalvelarverne, Kopenhagen 1902. MEINERT, De eucephale Myggelarver, Kopenhagen 1886. SCHMIDT-SCHWEDT, Kerfe und Kerflarven des süfsen Wassers, Leipzig 1891. 6. NEEDHAM, Aquatic Insects in the Adirondacks, Albany 1901. TÜMPEL, Geradflügler Mittel-Europas, Eisenach 1901. FIEBER, Synopsis der Gattung Corisa, 1847. 9. GERCKE, Über die Metamorphose nacktflügeliger Cera topogon-Arten, sowie über die von Zanypus nigropunclatus STEG. und von Zydrellia mutata MEIG., Hamburg 1879. 10. ROSTOCK, Neuroptera germanica, Zwickau 1888. II. Mac LACHLAN, Monographic Revision and Synopsis of the Trichoptera of the European Fauna, London 1874— 1884. 12. STRUCK, Lübeckische Trichopteren und die Gehäuse ihrer Larven und Puppen. new N oo NI *) Einen Versuch, Dryozöer (die Plumatella fungosa ALLM. aus der Bille) hierher zu verpflanzen, muss ich als misslungen ansehen, da ich nie eine Spur von diesen Dryozöen wiedergefunden habe. 13. KLAPALEK, Die Metamorphose der Trichopteren, Prag, 1888 und 1893. 14. GEYER, Unsere Land- und Süßwassermollusken, Stuttgart 1896. 15. WELTNER, Monographie der Süfswasserschwämme in » Tier- und Pflanzenleben des Süfßwassers«, Leipzig 1891. 16. HALLER, Hydrachniden der Schweiz, Bern 1882. 17. VAVRA, Monographie der Ostracoden Böhmens, Prag 1891. 18. RIS, Die schweizerischen Arten der Perliden-Gattung Nemura (Schweiz. Ent. Gesellsch. Bd. X, Heft 9). 19. KEMPNY, :Zur Kenntnis der Plecopteren, Wien 1898. Vielleicht findet sich noch jemand, der auch der Mikrofauna des Moores seine Aufmerksamkeit schenken würde. Die Zahl der Arten wird dann ganz sicher eine noch beträchtlich höhere werden. Die beigefügte Skizze des Eppendorfer Moores ist von meinem Bruder Herrn PAUL ULMER, der die einzelnen Ent- fernungen, die Größe und Lage der Tümpel etc. selbst ausge- messen hat, angefertigt worden. Für seine vielfache Hülfe bei allen meinen Unternehmungen sage ich ihm auch hier herz- lichen Dank. Na EV ZT PEN Ar 27 EN VEN ZEN ZEN 6 VL n E77 NG % we — — en " u LZ dur — u "u Tä mp el. Wege. Bäume, Sträucher. 8 Über den mangelhaften Ertrag der Vierländer Erdbeeren. Von E. ZACHARIAS. ——— X Von den Erdbeerpflanzern in den Vierlanden wird seit Jahren vielfach über den mangelhaften Ertrag der »Vierländer« Erdbeere geklagt. Diese Erdbeere, welche in den Vierlanden in verschiedenen durch die Form der Früchte von einander unterscheidbaren Sorten kultiviert wird, ist als Kulturform der Fragaria elatior zu betrachten. Sie wird von den Vierländern als »lütje Dütsche« oder auch »olle Dütsche« bezeichnet. Obwohl die Pflanze in den Vierländer Kulturen gut gedeiht, auch reichlich blüht, so zeigt sie doch vielfach einen äußerst geringen Fruchtansatz. Dazu kommt noch, daf3 die Früchte zu mangelhafter Ausbildung neigen. Unter den Züchtern ist die in ähnlichen Fällen nicht selten auftauchende Annahme verbreitet, die Pflanze sei durch lang andauernde Kultur degeneriert. Zur näheren Prüfung des Sachverhaltes habe ich von einem Züchter, der über besonders geringen Ertrag seiner Kulturen klagte, im Sommer 1901 eine Anzahl Pflanzen erworben und im hiesigen botanischen Garten in Kultur genommen. Der Züchter teilte mir mit, daß das vegetative Wachstum seiner Pflanzen, einschließlich der Ausläuferbildung, desgleichen auch die Blüte befriedige, aber der Fruchtansatz sei äußerst mangelhaft. Im botanischen Garten haben die Pflanzen in den Jahren 1902 und 1903 geblüht. Die Untersuchung der Blüten ergab, daß die Staubfäden meist auffallend kurz blieben und kleine, sich bald bräunende Staubbeutel trugen, welche keinen Pollen pro- duzierten. Hier und da kamen allerdings auch besser entwickelte Staubgefäße vor, welche wechselnde Mengen anscheinend nor- malen Pollens ergaben. Diejenigen Blüten, welche eine Anzahl besser entwickelter Staubgefäße enthielten, waren meist größer als diejenigen, welche nur sterile Staubgefäße besaßen. Sämt- liche Pflanzen können als vorwiegend weiblich bezeichnet werden. In ihren vegetativen Teilen zeigten sie ein gutes Gedeihen, indessen wurden nur wenige Beeren geerntet, und auch diese waren nicht normal entwickelt. Es hatten sich immer nur einzelne Pistille zu Früchtchen ausgebildet, und dementsprechend waren nur eng begrenzte, unter den Früchtchen befindliche Teile der Blütenachse, wie die beigegebenen Figuren zeigen, fleischig angeschwollen. Die wenigen, im Jahre 1902 geernteten Samen haben nicht gekeimt. 5* er Je Im Sommer 1902 wurden Ausläuferpflanzen abgenommen und in üblicher Weise ausgepflanzt. Von 56 dieser Pflanzen blühten im Jahre 1903 nur 23. (Von den 40 Mutterpflanzen ge- langten im selben Jahre nur 5 nicht zur Blüte). Staubgefäß- entwicklung und Fruchtansatz verhielten sich ebenso wie im Vorjahre. Im Sommer 1901 hatte ich eine Sendung, bestehend aus kultivierten Pflanzen des vorgenannten Züchters und einigen an einem Grabenrande verwilderten Pflanzen aus dem Grundstück eines anderen Züchters an Herrn Grafen ZU SOLMS-LAUBACH nach Strassburg geschickt. Über diese Sendung schrieb mir Herr Graf SOLMS im Juli 1903. Die Pflanzen hätten im Strass- burger Garten sehr gut getragen, nachdem man einen Satz männlicher Zragaria elatior in der Nähe kultiviere. Im Sommer 1902 gelang es, eine größere Anzahl Ausläufer- pflanzen von einem Züchter zu erlangen, dessen Kulturen einen befriedigenden Ertrag ergeben hatten. Sie wurden im hiesigen botanischen Garten in der üblichen Weise in Gruppen zu dreien ausgepflanzt. Dabei wurden, wie es der Gewohnheit der hiesigen Gärtner entspricht, tunlichst zwei stärkere und eine schwächere Pflanze zu einer Gruppe vereinigt. Als die Pflanzen im Jahre 1903 blühten, ergab sich folgendes Resultat: Von 58 Pflanzen gelangten 52 zur Blüte. Unter diesen befanden sich 38 Pflanzen mit meist verkümmerten, ı2 mit gut entwickelten Staubgefäßen und 2, welche außer je einer Inflo- rescenz mit verkümmerten Staubgefäßen eine solche mit gut entwickelten besaßen!). Die Pflanzen sollen als weibliche, männ- liche und monöcische unterschieden werden. Die »gut ent- wickelten« Staubgefäße produzierten reichlich Pollen, der im allgemeinen, soweit untersucht, von normaler Beschaffenheit zu sein schien. Nur eine kleine Anzahl verschrumpfter Körner war beigemischt. Die »verkümmerten« Staubgefäße mit relativ kurzen Filamenten und kleinen Antheren bildeten keinen Pollen. !) In allen männlichen Inflorescenzen besaßen die Erstlingsblüten ver- kümmerte Staubgefäße. Die weiblichen Blüten waren im allgemeinen etwas kleiner als die männlichen. Hingegen waren die männlichen Inflorescenzen stets sehr viel kürzer als die weiblichen und ferner waren die männlichen Pflanzen meist sehr viel schwächer und entwickelten schwächere Ausläufer als die weiblichen und monöcischen Pflanzen. An sämtlichen männlichen Infloreszenzen wurde kein Frucht- ansatz beobachtet, während die weiblichen Inflorescenzen guten Fruchtansatz ergaben. Von Besuchern konnte ich selbst an einem warmem Tage (23° C im Schatten) bei Sonnenschein zwischen 12 und 2 Uhr in den Blüten nur wenige kleine Fliegen, hingegen ziemlich viel Ameisen beobachten. Die Pflanzen verschiedenen Geschlechts waren auf 20 Gruppen in folgender Weise verteilt: Es enthielten 8 Gruppen je ı männliche und 2 weibliche Pflanzen 2 » » I männl., ı weibl. und ı nicht blühende Pflanze ı Gruppe 2 männliche und ı nicht blühende Pflanze I » ı monöcische uud 2 nicht blühende Pflanzen I » ı monöcische und 2 weibliche Pflanzen 5 Gruppen 3 weibliche Pflanzen I Gruppe 2 weibliche Pflanzen I » ı weibliche und ı nicht blühende Pflanze. Der Umstand, daß nur in einer Gruppe sich zwei männliche Pflanzen vorfanden, im übrigen aber die Männchen in Einzahl vertreten waren, kann mit dem weiter oben erwähnten gärtnerischen Brauche in Zusammenhang gebracht werden, dementsprechend der Gärtner beim Auspflanzen tunlichst immer zwei stärkere mit einer schwächeren Pflanze zu einer Gruppe vereinigt hatte. Zu den schwächsten Pflanzen gehören aber, wie sich später heraus- stellte, die Männchen. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung kommen bei der wild wachsenden /ragaria elatior ähnliche Verhältnisse vor, wie sie die im botanischen Garten kultivierten Vierländer Erdbeeren — 30 — gezeigt haben, indessen kann sich Zragaria elatior auch vielfach abweichend verhalten!) Wie bei den von mir untersuchten Vierländer Erdbeeren, sind auch bei der wilden 7. elator die männlichen Blüten größer als die weiblichen?). Auf Grund der mitgeteilten Befunde läftt sich wohl ver- stehen, wie bei manchen Züchtern Kulturen mit ausschließlich weiblichen Pflanzen entstanden sein können?), wenn man gleich- zeitig folgendes in Betracht zieht. Den Vierländern ist seit langer Zeit bekannt, daf3 nicht tragende (männliche) Pflanzen in den Erdbeerbeeten vorkommen. Sie nennen sie »dowe Köpp«, »güste?) Köpp« oder »wilde Planten«, und sagen: »de möt datwischen stan«. Sie wissen, daf3 das Vorhandensein solcher »dowen Köpp« für das Fruchttragen der übrigen von Bedeutung ist, suchen aber die Anzahl derselben in ihren Beeten zu vermindern. Der Züchter, von welchem die fruchttragenden Kulturen des botanischen Gartens entnommen waren, läßt stets absichtlich einige »wilde« (d. h. männliche) Pflanzen in seinen Beeten stehen, während der Züchter, von welchem der botanische Garten die nicht tragenden Kulturen erhielt, sämtliche »wilden Pflanzen« auszureifßsen pflegt. Er nimmt an, daf3 fruchttragende Pflanzen in »wilde ausarten« können®). Für die Stichhaltigkeit dieser Annahme bieten indessen die seither im botanischen Garten ge- sammelten Erfahrungen keinen Anhaltspunkt. Die Kulturen, welche den Beeten des letztgenannten Züchters entstammten, ') Vergl. A. ScHuLz. Beitr. z. Kenntn. der Bestäubungseinrichtungen und Geschlechtsverteilung bei den Pflanzen IIl., pag. 187. (Bibliotheca botanica, her- ausgegeben von UHLWORM und HAENLEIN. Cassel 1890. Heft 17). 2?) Vergl. außer der bei A. SCHULZ zitierten Litteratur auch KIRSCHLEGER, Flore d’Alsace I., p. 238. 1852. ®) LEeunıs (Synopsis der Pflanzenkunde. 3. Aufl. 1885. II. Pag. 166) bemerkt schon kurz bei /ragaria elatior EHRH.: »polygamisch, und daher in Gärten oft unfruchtbar«. #) »güst« — trocken, unfruchtbar. Wird eigentlich von den Kühen gebraucht, wenn sie keine Milch mehr geben. RıcHEY, Idioticon Hamburgense. Hamburg L75A,0P7 82% °) Nach Meinung anderer soll gute Düngung die Anzahl der »dowen Köpp« steigern können. — 31 — enthielten in zwei Generationen (bei Vermehrung durch Ausläufer) nur weiblich blühende Pflanzen, welche für ihre Bestäubung nur auf die geringen Mengen von Pollen angewiesen waren, die hier und da von einzelnen Blüten der übrigens weiblichen Stöcke produziert wurden. Dementsprechend wurden nur wenige, mangel- haft entwickelte Beeren gebildet, wie das weiter oben des näheren beschrieben worden ist. Selbstverständlich wird mangelhafter Fruchtansatz auch dann eintreten müssen, wenn nicht absichtlich alle männlichen Pflanzen entfernt worden sind, deren Anzahl aber unter ein gewisses Mafß3 reduziert worden ist. Des weiteren wird bei der geringen Ausläuferbildung der männlichen Pflanzen der Fall eintreten können, daf3 auch ohne besondere Absicht des Züchters schließlich keine männlichen Pflanzen mehr in neuangelegte Beete bei deren Besetzung mit Ausläuferpflanzen hineingeraten. Daß der Gebrauch, die männlichen Pflanzen zu vermindern, schon seit geraumer Zeit von den Vierländern geübt wird, erhellt aus einer Angabe bei HÜBENER!). Hier heißt es: »In den Vier- landen, wo wir sie in ganzen zusammenhängenden Feldern an- gepflanzt erblicken, ist es vorzüglich die hochstengelige oder Zimmt-Erdbeere: Z. elatior EHRH., die, eine Lieblingsfrucht der Städter, provinzialisch Vierländer Erdbeere?) genannt wird; diese erscheint oft mit getrennten Fortpflanzungsorganen und wird als taube Erdbeere von den Vierländern ausgerottets.. HÜBENER hat hier offenbar sagen wollen, daß die »dowen Köpp« ausge- rottet werden. Die Ausrottung sämtlicher männlichen Pflanzen wird eigen- tümlicher Weise in einem Buche empfohlen, welches sich speziell mit der Erdbeeren-Kultur beschäftigt?). Hier heißt es von den »fraises dites Capron«, unter welcher Bezeichnung die von Fragaria elatior abstammenden Kulturformen zusammengefaßt werden: »Elle a et€E a tort abandonnee par beaucoup de per- !) Flora der Umgegend von Hamburg. 1846. P. 117. ?) Der Name ist nur in Hamburg, nicht in den Vierlanden gebräuchlich. BViersl> pr. ®) GLOEDE. Les bonnes Fraises, Deuxieme @dition. Paris 1870. sonnes, premierement, parceque, disait-on, l’espece avait degenere et ne produisait plus de fruits.«< Dann wird ausgeführt, daß es Stöcke mit männlichen, solche mit weiblichen und solche mit Zwitterblüten gäbe, und daf3 die männlichen Stöcke, weil sie keine Früchte trügen, kräftiger seien. Sie überwucherten daher die übrigen Stöcke, und schließlich habe man nur noch männliche Stöcke in den Kulturen. GLOEDE’'s Erdbeeren verhielten sich also anders als die im hiesigen botanischen Garten kultivierten Vierländer Pflanzen, bei welchen die männlichen Stöcke die schwächeren waren. Auf Grund seiner Befunde erteilt dann GLOEDE den Rat, nur weibliche oder Zwitter-Stöcke zu pflanzen und fährt dann fort: »Des personnes pretendent a tort que, pour avoir des fraises sur les pieds femelles, il faut planter des pieds mäles dans le voisinage pour les feconder. Le seul inconv£nient (infolge des Fehlens der Männchen) serait peut-£tre l’absence de graines (fruits des botanistes), mais le receptacle, ou ce que nous appellons fruit, n’existerait pas moins.« Es ist ja möglich, daß eine Sorte mit entsprechendem Verhalten existiert!), daß GLOEDE sie tat- sächlich besessen oder gekannt habe, läßt sich aus dem Wortlaut seiner Angaben jedoch nicht erschließen. Dafür, daß in den Vierlanden eine derartige Sorte vorkomme, sprechen meine bis- herigen Erfahrungen nicht. Wie GLOEDE, betont auch REGEL?), daß es bei den von Fragaria elatior abstammenden Moschuserdbeeren »einzelne sterile männliche Pflanzen gibt, die grade die Eigenschaft besitzen, sich besonders stark zu vermehren«. Ebenso hebt KEEN?) das Vor- kommen stärkerer Männchen hervor, betont aber die Befruchtungs- 2) Vergl. KIRCHNER. Über die kernlose Mispel. (Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. 1900). ?) REGEL. Die Himbeere und Erdbeere. Erlangen 1866. ®) KEEN. Gardener of Isleworth. On the cultivation of Strawberries in open Ground. (Transactions of the horticultural Society of London. II. 1817. P. 392—397). Die vorstehenden Litteraturangaben verdanke ich z. T. den Herren Dr. R. Tımm und Dr. KLEBAHN. Von einer weiteren Behandlung der ein- schlägigen Litteratur an dieser Stelle soll abgesehen werden. bedürftigkeit der Weibchen. Die für den behandelten Gegenstand interessante Stelle mag hier in Extenso folgen: »There are many different sorts of Hautboys (Bezeichnung für Kulturformen von Fragaria elatior): one has the male and female organs in the same blossom, and bears very freely; but that which I most approve, is the one, which contains the male organs in one blossom, and the female in another. This bears fruit of the finest colour, and of far superior flavour. In selecting these plants, care must be taken, that there are not too many of the male plants amongst them, for as these bear no fruit, they are to make more runners than the females. I consider one male to ten females the proper poportion, for an abundant crop. I learned the necessity of mixing the male plants with the others, by experience in 1809. I had, before that period, selected female plants only for my beds, and was entirely disappointed in my hopes of a crop. In that year, suspecting my error, I obtained some male blossoms, which I placed in a bottle on the bed of female Hautboys. In a few days, I perceived the fruit near the bottle to swell, on this observation, I procured more male blossoms, and in like manner placed them in bottles in different parts of the beds, removing the bottles to fresh places every morning, and by these means obtained a moderate crop, where I had gathered no fruit the preceding year.« — Der von KEEN hervorgehobene ausgezeichnete Geschmack seiner diöcischen Sorte ist auch der vorwiegend diöcischen »ollen Dütschen« aus den Vierlanden eigentümlich, während eine unter dem Namen »Vierländer FErdbeere« aus Hohenbuchen bei Poppenbüttel in Holstein bezogene zwitterige Sorte mit großen Blüten das charakteristische Aroma nicht besaß, Unter der Voraussetzung einer sorgfältigen Berücksichtigung der Geschlechterverteilung steht einer erfolgreichen Kultur der »ollen Dütschen« in den Vierlanden nichts entgegen. Die An- nahme einer durch lange Zeit andauernde Kultur bedingten De- generation entbehrt der tatsächlichen Begründung. Die Moosflora einiger unserer Hochmoore, insbesondere die des Himmelmoores bei Quickborn. Von Dr. R. TımMm. Seit der Zeit, daf3 mein Vater und Dr. WAHNSCHAFF den Laubmoosen unserer Umgegend ein langjähriges Studium gewidmet haben, dessen Ergebnis in den Abhandlungen dieses Vereins vor- liegt (Bd. XI, Heft III, 1891), hat sich die Auffassung in der Speciesbegrenzung gewaltig verändert. Schon der äußere Umfang der einschlägigen Bücher zeigt diese Umwandlung. Die Bryologia silesiaca von J. MILDE (1869), die nach dem Erscheinen der großartigen Bryologia europaea von BRUCH, SCHIMPER und GÜMBEL (1839— 1855) für die Systematik der Moose in Deutsch- land mafsgebend war, bildete einen ziemlich bescheidenen Band von rund 400 Seiten. 1890 begann die Herausgabe der Laub- moosflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz, bearbeitet von K. G. LIMPRICHT, eines Werkes von vier stattlichen Bänden, deren letzter nach dem Tode seines zu früh verstorbenen ersten Bearbeiters von dessen Sohn eben jetzt vollendet ist. Inzwischen und zum Teil infolge der LIMPRICHT'schen Arbeiten ist die Moosforschung in beschleunigter Gangart fort- geschritten, wovon die Kryptogamenflora der Mark Brandenburg, deren Herausgabe in diesem Jahre begonnen hat, beredtes Zeugnis ablegt. Bekanntlich werden die Leber-, Torf- und Laubmoose in diesem Werke von C. WARNSTORF bearbeitet, und der Band Leber- und Torfmoose, der vollendet vorliegt, verspricht eine im Verhältnis zur Begrenzung des Gebietes noch viel umfangreichere Behandlung des Stoffes, als es durch LIMPRICHT geschehen ist. Es ist lehrreich, auf den drei eben angedeuteten Halte- punkten das Anwachsen der Gattung Sphagrum unter allmählich immer mehr ins Einzelne gehender Forschung zu verfolgen. In MILDE’s Moosflora von Nord- und Mitteldeutschland (Bryologia silesiaca) sind 16 Arten der Torfmoose mit ı5 Varietäten aufge- zählt. Von diesen Varietäten sind einige später zum Range von Arten erhoben worden, sodaß der erste Band von LIMPRICHT (1890) bereits 25 Arten auf 50 Seiten beschrieben enthält, während die Gattung bei MILDE nur einen Raum von 16 Seiten beansprucht. Inzwischen haben andere Forscher, vor allen WARNSTORF, sich mit verstärkter Kraft dem Studium der Torfmoose gewidmet. Nachdem dann WARNSTORF eine Reihe von Arbeiten, unter andern namentlich eine Bestimmungstabelle der europäischen Sphagna in den Verhandlungen des botan. Vereins der Provinz Brandenburg (1899) veröffentlicht hatte, behandelt er in seinem neuesten Werke auf rund 200 Seiten 47 Arten der Gattung, die zahlreichen Varietäten nicht gerechnet. Eine besonders tiefe Spaltung hat beispielsweise die Art Sphragnum cymbifolium erfahren und zwar begreiflicher Weise nach Merkmalen, die früher nicht in Betracht gezogen worden sind. So haben wir statt des einen S. cymbifolium jetzt 5 Arten, von denen bereits 4 in der Flora von Hamburg nachgewiesen worden sind. Wenn daher mein Vater und Dr. WAHNSCHAFF 1891 nur ıı Sphagna aus der Hamburger Flora verzeichnen, so kann man daraus nicht den Schluß ziehen, daf3 diese Moosgruppe vernachlässigt worden sei, sondern die Erkenntnis dieser Floristen entsprach dem Standpunkte der Bryologia silesiaca. Inzwischen ist freilich auch das Gebiet gründlicher durchforscht worden und im Verein mit diesem Umstande ist es eine Folge der veränderten Artauffassung, daß schon 1899 JAAP bei erstaunlichem Sammelfleiße und unter- stützt durch die nicht hoch genug zu schätzende Hülfe WARNSTORF'S bereits 26 Sphagna aus unserer Umgegend nachweisen konnte. (Verhandl. des naturwiss. Vereins in Hamburg, 3. Folge, VII). Ich benutze diese Gelegenheit, um Herrn C. WARNSTORF, der mit großer Bereitwilligkeit auch mir seine Hülfe beim Bestimmen hat zu teil werden lassen, meinen wärmsten Dank auszusprechen. Wenn ich nun in folgendem versuche, eine floristische Schilderung des Himmelmoores und im Anschlusse daran Be- merkungen über einige ähnliche Moore niederzuschreiben, die ich teils allein, teils in Gemeinschaft mit Dr. WAHNSCHAFF be- sucht habe, so möchte ich nicht die Bemerkung unterlassen, daß uns beim Erforschen dieser entfernteren, großartig typischen Hochmoore, denen wir in der Nähe nur stark bearbeitete Reste an die Seite zu stellen haben, die Benutzung des Zweirades von wesentlicher Bedeutung gewesen ist. Auch eine Errungenschaft der Neuzeit. Ich beginne mit dem Auffinden von SpAagnum imbricatum var. cristatum, einer der 4 von SpA. cymbifolium EHRH. abgetrennten Arten. Es ist leicht an den Kammleisten der abschüssigen Wände seiner Blattgrünzellen zu erkennen. Schon 1891 hatte ich in Nordseeplankton aus der Gegend von Helgoland Spragnum-Blätter gefunden, die ich später als diejenigen von SpA. imbricatum er- kannte. 1892 fand ich dieselben Blätter im Schlick der Wasser- kasten. Die Blätter waren also jedenfalls aus irgend einem Torf- moor in die Elbe geschwemmt worden und es lag daher der Wunsch nahe, dies interessante, nur von wenigen Stellen Deutsch- lands bekannte Moos auch in unserer Gegend aufzufinden. Nun liegen in der Arbeit von FISCHER-BENZON »Die Moore der Provinz Schleswig-Holsteine, die in den Abhandlungen dieses Vereins, Bd. XI, Heft 2, veröffentlicht worden ist, Untersuchungen über eine große Reihe von schleswig-holsteinischen Mooren vor. Der Autor berichtet über den Aufbau derselben und hat in einer Anzahl von Fällen, auch damals schon mit Hülfe WARNSTORF'S, feststellen können, was für SpAagnum-Arten der betreffenden Torf- schicht angehören Insbesondere ist für das Himmelmoor bei Quickborn gefunden worden, daß der obere, bis zu 2 m dicke Torf, sogenannter weißer Torf, Blätter von ‚SpA. imbdricatum enthält. So machten denn Dr. WAHNSCHAFF und ich uns auf, um wo- möglich dieses Torfmoos noch lebend im Himmelmoor festzustellen. Zunächst fanden sich in dem Torf der bereits abgestochenen Teile des Moores alsbald Blätter und ziemlich gut erhaltene Ästchen. Nachdem so dieser erste Versuch von einem gewissen Erfolg gekrönt worden war, gingen wir daran, das noch unberührte Hochmoor gründlich zu untersuchen und konnten sehr bald 57%. imbricatum und zwar teste WARNSTORF in der Varietät crziszarum forma fuscescens in allgemeiner Verbreitung auf dem Himmelmoor nachweisen. Da wir noch ein paar andere Seltenheiten von Bedeutung dort fanden und überhaupt das ganze Moor ein so charakteristisches Gepräge zeigt, daf3 es als Typus eines Hoch- moors bezeichnet werden kann, so dürfte es nicht unangebracht sein, eine ausführliche floristische Schilderung desselben zu geben. Zunächst müssen einige allgemeine, orientierende Bemer- kungen gemacht werden. Um dem Leser Arbeit zu ersparen, möchte ich nicht einfach mich auf die genannte Arbeit FISCHER- BENZON’s berufen, sondern einen kurzen Auszug aus seiner Beschreibung des Himmelmoores hierhersetzen. Wenn man westlich von Quickborn den Weg nach dem Himmelmoor einschlägt, so sieht man es ziemlich bald als eine ausgezeichnete schildförmige Wölbung sich vom Himmel abheben. Da es ringsherum bearbeitet wird — an seiner Nord- und OÖst- seite ist je eine Torffabrik — so sieht man zunächst auf die mächtigen, oft 3 m hohen Torfwände, die den 500 ha grofsen Flächenraum des Moores sockelartig hervorheben und ihm eine gewaltige Wirkung verleihen. Der Fuß der Torfwände ist natürlich noch lange nicht die untere Grenze des Torfes, der vielmehr nach v. FISCHER-BENZON eine größte Tiefe von über 8 Metern erreicht. Rings um das Moor herum sind niedrige, zum großen Teil bewaldete Höhenzüge, die also ursprünglich eine Mulde eingeschlossen haben, die durch den Zusammenfluß des Bilsbeck mit der Pinnau gebildet wurde. Von den Waldungen ist die größte der nördlich gelegene Bilsener Wohld. Das Moor hat also diese Mulde im Laufe der Zeit linsenförmig ausgefüllt. Der innere Aufbau desselben ist nach V. FISCHER-BENZON folgender. Auf einer Unterlage von sandigem, blauem Lehm ruht eine bis zu I m mächtige Schicht von Stinktorf, die Reste von Schilf, Fieberklee /Menyanthes), Laichkraut (Potamogeton), Schachtelhalm und Sumpfmoos (Zypnum fluitans) enthält. Diese Lage geht über in eine Schicht schwarzen Torfes mit Birken-, Zitterpappel- und Schilfresten. Es ist bemerkenswert, daf der »Stinktorf«, in dem also noch richtige Verwesungsvorgänge sich abgespielt haben müssen, die ja bei der echten Torfbildung fehlen, nach längerem Liegen an der Luft in ein graues Pulver zerfällt. Der schwarze Torf wird wie der Stinktorf als Sumpf- oder Rasentorf bezeichnet; er ist nach oben ziemlich scharf be- grenzt. Auf ihn folgt brauner Moostorf, enthaltend Heidekraut, Wollgras, Moosheide (Vaccinium oxycoccus), Kiefernstubben und das Torfmoos Sphagnum recurvum. Dieser ist 1,5 bis 2 m mächtig und geht in »weißßen« Moostorf über, der an einer Stelle am Rande des Moores FEichenstämme enthält und durch das obengenannte Torfmoos Sphagnum imbricatum ar. cristatum gekennzeichnet ist. Seine Mächtigkeit beträgt 0,5 bis 25m! So ist nun das ganze Moor eine schwammige, mit Wasser durchtränkte, aber doch feste Masse, auf der man überall gehen kann, ohne tief einzusinken. Durch die von der Forstverwaltung gezogenen schmalen, aber tiefen Gräben wird die Gangbarkeit der Oberfläche wohl erhöht worden sein. Tiefe Wasserlöcher finden sich nur am Rande, dort wo Torf abgestochen worden ist. Die so beschaffene Unterlage der Vegetation kann natürlich keine anderen Nährsalze enthalten als diejenigen, die aus der S m tiefer liegenden Bodenunterlage stammen. Die Gewächse erhalten die mineralischen Baustoffe also nur, insoweit die Leitungs- fähigkeit des Torfschwammes dies gestattet. Sie befinden sich somit unter ähnlichen Bedingungen wie die sogenannten Epiphyten oder Überpflanzen. Entsprechend der großen Entfernung von der Tonunterlage ist denn ja auch die Pflanzendecke der Hochmoore als ärmlich zu bezeichnen, bedeutend ärmlicher als die der Tiefmoore. An Phanerogamen bemerkt man auf der sockelförmigen Erhöhung des Himmelmoores zunächst eine Anzahl Föhren, die so zerstreut stehen, daß man sich nach einzelnen von ihnen orientieren kann. Sie sind offenbar im Wachstum zurückgeblieben. Außer diesen sind Birken (Betwa verrwosa und B. pubescens), die besonders dem südlichen Teile angehören, die einzigen Bäume der weiten Fläche. An den tiefen, von Ost nach West ziehenden Gräben des südlichen Teiles hat sich stellenweise etwas dichteres Gebüsch angesiedelt, bestehend aus Birken und Weiden (Salix caprea und S. aurita). Den Hauptbestandteil der phanerogamischen Pflanzendecke bildet das Heidekraut (Calluna vulgaris), das auf der größtenteils noch unberührten Fläche oft eine ganz respektable Höhe erreicht. Einige Strecken sind von den hochbuschigen Heidekrautflächen scharf abgesetzt. Hier ist das Heidekraut früher zu Streu abgeschnitten worden. Diese Strecken sind verhältnismäßig trocken und aufer mit niedrigem Heidekraut vor allen Dingen mit Zrica tetralix und, besonders im südlichen Teil, Scrpus cae- spitosus bestanden. An einer Stelle war auch die Rauschbeere (Eimpetrum nigrum), die sonst besonders den sandigen Höhen bei Bahrenfeld und Blankenese angehört; an einem besonders trocknen Orte auch die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Natürlich finden auch die »Piepenräumers« (Molinia coerulea) in diesem Gebiete große Verbreitung, ziemlich zerstreut trifft man Andromeda polifolia an. Im südlichen Teile kommen zu diesen Pflanzen trocknerer Standorte noch Zotentilla silvestris (auch mit 5zähligen Blüten) und am Rande auch Galum Harcynicum (= saxatile),. An dem an- grenzenden Knick fehlen auch Zeracium vulgatum und H. triden- fatum sowie Eptlobium angustifolium nicht. In dem Gebüsche dort wächst mit den oben genannten Weiden auch Zrangula alnus (/rangula frangula bei ASCHS.) und im Wassergraben, dessen Böschung Zlechnum spicant bewohnt, stehen Cicuta wirosa, Peuce- danum palustre, Galium palustre, Eupatorium cannabinum, Myosotıs Palustris und Zypha latifolia. Nach Westen zu ist eine ziemlich wasserreiche Senkung, in der Gagel (Myrica gale) vorherrscht. Das abgestochene Gebiet im Osten hat sich mit Zlatanthera bifoha reichlich geschmückt. Dort wachsen auch schöne Stöcke von Aspzdium cristatum und an einer Stelle Juncus fliformis. Nicht weit davon steht in einem Knick auch der Königsfarn (Osmunda regalis). Kleine Senkungen, oft nur von wenigen Metern im Durch- messer, finden sich auf der Hochfläche in großer Menge zerstreut zwischen den Heidekrautbülten. Sie sind in der Mitte meist mit Sphugnum cuspidatum oder Sph. molluscum ausgefüllt. Im Umkreise wachsen andere Sphagna, die der Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) und den Sonnentau-Arten Drosera intermedia und D. rotundifolia einen Versteck gewähren. Auch Ahynchospora alba siedelt sich gern scharenweise in diesen kleinen Gebieten an. Von Woll- gräsern sind Zriophorum vaginatum und E. polystachyum vorhanden. Die Carices müssen hier unberücksichtigt bleiben, da sie der vor- gerückten Jahreszeit wegen der Bestimmung meist nicht mehr zugänglich waren. Desto üppiger waren die Moose, hauptsächlich die Tort- moose, entwickelt. Durch ihre vielfach recht lebhaften Farben sind sie geradezu eine Zierde der Hochfläche. Die Torfmoose derselben kann man scheiden in solche, die die Heidekrautbülten bewohnen, und solche, die mehr auf der ebenen Fläche wachsen. Zu den ersteren gehören aus der Cymbifolium-Gruppe Sph. imbri- catum, Sph. papillosum und Sph. medium, aus der Acutifolium-Gruppe Sph. rubellum und Sph. fuscum. Größere Flächen werden bedeckt von Sph. cuspidatum und SpA. molluscum (Cuspidatum - Gruppe), weniger häufig oder selten sind SpA. compactum und Sph. molle. Sph. cymbifolium, Sph. fimbriatum und Sph. trinitense dagegen gehören nur den Gräben und Torfausstichen des bereits abgetragenen Teiles an. Von der ersten Gruppe beansprucht zunächst SpA. zmbricatum ein gewisses Interesse, einmal, weil es zu den seltenen Bürgern der deutschen Moosflora gehört, dann aber auch, weil es im ab- gestorbenen Torf in einer Weise gefunden wird, die vermuten läßt, daf3 es in früheren Zeiten häufiger gewesen ist. Wie oben bemerkt, ist unsere Pflanze die forma fuscescens der Varietät cristatum. Der letzte Name bezieht sich auf die erwähnten starken Kammleisten an den abschüssigen Böschungen der grünen Zellen. Ich benutze die Gelegenheit, von dem wunderschönen Zellnetz dieses Sphagnums eine Photographie zu reproduzieren (Fig. 1), Fig. 1. Sphagnum imbricatum var. cristatum. Astblattzellnetz mit Kammfasern (Innenseite eines Blattes). die Herr VoLK ım Naturhistorischen Museum freundlichst für mich angefertigt hat. Man sieht, daß in den Astblättern (Fig. ı) die 9 & me 277, AD aa Los U se Ze PR >: m 1, 00 er a, Par DR UL = ae I Fig. 2. Sphagnum imbricatum. Randpartie eines Stammblattes. (schraffiert) haben gekerbte Ränder. ist hyalin. & ; . Mi fa DIR. RAD) U I U L 3 u > 0X RD ®% u. 7 > 5: >) ro = Die grünen Zellen Der Blattsaum Kammleisten kräf- tige Querrippen der Zellwandungen _ bil- den, während sie in den Stammblättern (Fig. 2) Auskerbungen über- Die Quer- schnitte der grünen Zellen in den Ast- blättern sind gleich- seitige Dreiecke (Fig. 3), während bei der von WARN- mehr in gehen. STORF zu SpA. imbricatum gerechneten var. affıne (= turfaceum), die namentlich unseren moorigen Waldungen angehört, sowie bei Sph. cymbifolium die Basiswinkel des ()uerschnittes weit über 60° messen (Fig.:ı0, ı1). ‘Der Holz- körper des Stammes ist kräftiger als bei allen übrigen Sphagnum- Arten. WAn-.der gegen die mehrschichtige blasen- scharfen Grenze zellige Epidermis sind die Lumina der langgestreckten Holzzellen be- trächtlich kleiner als die dunkel- braun oefärbten .Aufienwände > (Fig. 4 und 5, vgl. damit Fig. 6). aussen Pore Fig. 3. Sphagnum imbricatum var. cristalum. Querschnitte von Astblättern. Die grünen Zellen sind schraffiert. Wo sie nicht genau senkrecht zu ihrer Längsachse getroffen sind, zeigen sich die schiefen Schnitte der Kammfasern. Der makroskopische sowie der mikroskopische Bau der Pflanze kennzeichnet sie als wasseraufsaugenden festen Schwamm. AÄstchen drängen sich am Stamme zu Die einer dichten Masse zusammen, wie kaum bei einem andern SpAhagnum, die Astblättchen sind so dicht gelagert (»imbricat«), daß die Äste drehrund werden, und die Lumina der hyalinen Zellen sind durch die bereits genannten Kammleisten verengt, Das Moos scheint einem bestimmten Feuchtigkeitsgrade angepafit zu sein. Im Wasser wächst es nicht; dagegen ist es auf der Hochfläche sehr verbreitet; fehlt aber in der Nähe der Ränder, wo der Torf durch das Ab- stechen stark drai- niert ist. Daf seine Verbreitung im Him- melmoor ursprüng- lich nicht durch die jetzigen Grenzen be- schränkt gewesen ist, zeigen die reichlichen Restetin. den 2 bis 3 m tiefer liegenden Ausstichen im Um- kreise der Hoch- fläche. Im Wittmoor zwischen Glashütte und Poppenbüttel, das in seinen Feuch- tigkeitsverhältnissen mit dem Himmel- moor übereinstimmt, ist -es in derselben Weise verbreitet und ebenso mit Sphagnum rubellum _ vergesell- schaftet. Im Glas- Rindenzellen Fig. 4. Sphagnum imbricatum var. cristalum, Aus dem (Querschnitt des Holzkörpers. Fig. 5. Sphagnum imbricatum var. eristatum. Astquerschnitt. } 14 SI Tor, Rinden-(Epierms)Zellen Fig. 6. Sphagnum cymbifolium, Aus dem Querschnitt des Holzkörpers. Außen grenzen die großen Epidermiszellen an den Holzkörper. g* moor (nördlich von Glashütte), das einen ähnlichen, aber viel kleineren Sockel bildet wie das Himmelmoor, und dessen bear- beiteter Teil relativ viel größer ist als der des letzteren, ist es bis auf wenige Reste verschwunden; in dem riesigen Kehdinger Moor bei Stade haben Dr. WAHNSCHAFF und ich es unter ähnlichen Verhält- nissen wie im Himmelmoor gefunden. Das Ohmoor, ein bedeuten- des Hochmoor zwischen den Chausseen, die von Schnelsen und Eppendorf nach dem Ochsenzoll führen, ist schon fast ganz zur Torfgewinnung in Angriff genommen worden. Die wenigen kleinen noch sockelförmig stehen gebliebenen Reste sind wie in den eben genannten Mooren mit hohem Heidekraut bestanden; dazwischen finden sich aber nur Zyprum cupressiforme var. ericetorum und die Campylopus-Arten C. turfaceus, C. flexuosus und an einzelnen Stellen C. drezipilus, für Sphagna, insbesondere aber für SpA. imbri- catum, sind diese Reste zu trocken. Dagegen hat das Ohmoor früher ‚SpA. imdricatum enthalten, wie dessen Überbleibsel im Torf beweisen. Im Borsteler Moor freilich (auf der Generalstabskarte »Wurzelmoor«) habe ich sowohl im Torf wie auf der Oberfläche Sph. imbricatum bis jetzt vergebens gesucht. Zieht man mit in Betracht, daß PRAHL in seiner Laubmoosflora von Schleswig- Holstein (1894) SpA. imbricatum aus Angeln und der Umgegend von Ripen angibt, so darf man wohl als wahrscheinlich ansehen, daf dieses Moos auf dem Mittelrücken der cimbrischen Halbinsel einer nicht geringen Verbreitung sich erfreut und eine weit größere besessen hat. So ist es denn auch nicht wunderbar, daß Blätter dieses Torfmooses im Elbplankton und sogar noch im Nordsee- plankton gefunden werden. Sph. imbricatum bildet zusammen mit SpA. rubellum dichte nicht selten fast halbkugelige Polster, die sich fest an die Heide- krautsträucher anschließen und oft einen Raum von fast '/ı qm einnehmen. Sie sind gewöhnlich von Lebermoosen dureh- zogen und zwar von Odontoschisma Sphagni, das in allen genannten Hochmooren am weitesten verbreitet ist, dann aber auch von Aplozia anomala. Einige Sporogone von Sph. imbricatum fanden sich im Wittmoor. Aus der Cymbifolium-Gruppe sind noch ‚SpA. papillosum und Sph. medium zu nennen, die sich ebenfalls hauptsächlich an das Heidekraut anschmiegen. ‚SpA. papillosum in der Form normale ist leicht kenntlich daran, daß die Grenzwände zwischen den hyalinen und den grünen Zellen dicht mit Papillen bedeckt sind (Fig.%7 und 8). Es ist ungefähr in derselben Menge da wie Sph. imbricalum. 7 Fig. 7. Sphagnum papillosum forma normale. Aus dem Zellnetz eines Astblattes (Innenseite). Grüne Zellen schrafhert. Weit massenhafter ist SpA. medium _Reerpton, vorhanden. Seine Polster scheinen dort alle männlichen Geschlechtes zu sein; seine Antheridienstände sind intensiv io Fig.8. Sphagnum papillosum forma normale. Ränder der oben erwähnten kleinen Querschnitt eines Astblattes. Senkungen oft in kräftiger Farbe. Die grünen Zellen der Astblätter zeigen sich ft e ( aufdem! Ouerschnitte" (Pie#9), oben’ und 4. —. unten gänzlich von den hyalinen Zellen "is: 9 A U Querschnitt eines Astblattes. dunkelrot gefärbt. Daher leuchten die u söhlosen, Seren in der Flächen- Die en ansicht der Blätter kann man durch zelle mit resorbierter Außen- zweckmäßige Einstellung des Objektivs Nird (esorptionsfurche), 2 z { Chlorophylizellen granuliert. den lückenlosen Anschluß der Hyalin- zellen aneinander auf der Ober- und der Unterseite erkennen. Sowohl SpA. papillosum als auch ‚SpA. medium sind nicht nur Hochmoorbewohner. Sie sind in allen unseren Mooren häufig, doch so, daß ‚SpA. papillosum namentlich in den Tiefmooren (Eppendorfer Moor) die etwas trockeneren Stellen quadratmeter- weise bedeckt, während SpA. medium allerdings besonders massen- haft in den Hochmooren auftritt So finden sich z. B. im oberen Torf des Borsteler Moores aus der Cymdifolum-Gruppe Blätter von SpA. medium, während in den tiefen Ausstichen gegenwärtig Sph. medium und Sph. papillosum beieinander wachsen und zwar das letztere häufiger. Im Kehdinger Moor haben wir Sp%. medium mit Sporogonen gefunden. Ähnlich wie ‚SpA. medium leuchtet SpA. rubellum, das in allen Farbenabänderungen von Purpur bis Grün und in den verschie- densten Größen das Himmelmoor, das Glasmoor, das Wittmoor, das Ohmoor, das Kehdinger Moor und in geringerer Verbreitung auch das Borsteler Moor besiedelt hat. In seiner normalen Form ist es an seiner Farbe, die fast immer wenigstens stellenweise an der Pflanze auftritt, ferner an den ausgezeichnet zungenförmigen Stammblättern zu erkennen. Abweichende Formen, kompaktere Polster trocknerer Stellen, lockere, sehr kräftige Rasen aus den Wassergräben, bedürfen eingehender Untersuchung der Poren- verhältnisse in den Astblättern. Wie WARNSTORF bemerkt, bleibt SpA. rubellum meist steril; im Himmelmoor waren einige wenige Sporogone zu finden. Sphagnum fuscum, von dem noch WARNSTORF auf Grund der früheren negativen Erfahrungen vermutet, daß es »in den Hochmooren um Hamburg zu fehlen scheint«, haben wir in prachtvollen Polstern zunächst im Himmelmoor festgestellt. Es ist weniger häufig als ‚SpA. imbricatum, hat aber ungefähr denselben Verbreitungsbezirk. Besonders schön zeigten sich seine fast zimmetbraunen, stark gewölbten und dichten Rasen im Norden und Westen der Hochfläche; auch einige Polster mit spärlichen Sporogonen wurden gefunden. Im Glasmoor haben wir es bis jetzt nicht gefunden, dagegen im Kehdinger Moor und im Witt- moor, hier auch mit Sporogonen. Demnach ist zu vermuten, daß auch dieses Moos, das von PRAHL (1894) bei Kiel angegeben wird, auf den Hochmooren der cimbrischen Halbinsel weitere Verbreitung hat. Seine Tracht ist der von SA. rubellum ähnlich, nur ist es etwas feiner und dabei kompakter, durch und durch braun. Indessen kommen daneben oberwärts dunkelgrüne und auch braun und grün gemischte Rasen vor. Während nun die bisher genannten Sphagna mehr oder weniger rundliche Polster bilden, bedecken SpA. molluscum und Sph. cuspidatum zusammenhängende Flächen, ersteres an den höheren, letzteres besonders an den nassen Stellen und in den Gräben. SpA. molluscum ist für unsere Hochmoore charakteristisch; es bedeckt im Ohmoor und in den Mooren zwischen Hummels- büttel und dem Landwege von Langenhorn nach Tangstedt größere Flächen, ebenso auch im Himmel-, Glas- und Wittmoor. In der Regel ist es reichlich mit Sporogonen bedeckt und an seiner weichen Beschaffenheit meist leicht zu erkennen. Unter dem Mikroskope charakterisiert es sich sofort dadurch, daß die »Retortenzellen« der Epidermis seiner Ästchen stark übergebogene Hälse haben. Eine auffallend starke Wasserform fand sich in einem der in diesem nassen Sommer mit Wasser angefüllten Gräben. Sph. cuspidatum ıst bekanntlich eins unserer gemeinsten Sphagna, das sowohl in tiefen Torflöchern in der Form sudmersum als auch auf den höheren Flächen der Hochmoore und zwar als var. falcatum massenhaft wächst. Immerhin zieht es aber die Hochmoore vor. Es bedeckt in der zuletzt genannten Form im Himmelmoor weite Flächen und füllt ganze Gräben an. An den langen, schmalen, stark gesäumten Blättern ist es leicht zu er- kennen. Nicht selten zeigen die Blattränder Andeutung von Zähnung, so bei der weniger häufigen Form flumosum. Vom höher gelegenen Teile des Himmelmoores sind nun außer dem überall unter dem Heidekraut wuchernden Zypnum cupressiforme var. ericetorum (durch die gezähnten Blattränder und die relativ großen Blattflügelzellen kenntlich) und dem an den trockneren Teilen häufigen Dieranum scoparium nur noch einige mehr sporadische Erscheinungen auf der höher gelegenen Fläche zu verzeichnen. Von Torfmoosen sind noch Sphagnum compactum ae und ‚SpA. molle zu nennen, von denen das erstere, ein auf unseren Heiden sonst häufiges (aber nicht. auf mächtiger Torfschicht wachsendes) Moos, in geringer Menge am Südrande festgestellt wurde, während von dem letzteren, das gleichfalls den Heiden angehört, nur ein kleines Polster ebenfalls im südlichen Teile sich fand. Über sonstige Laubmoose ist das Folgende zu bemerken. Im südöstlichen Gebiete sind Polster von Zewcobryum glaucum nach dem Rande zu ziemlich häufig, besonders in der Nähe des Gehölzes zwischen Quickborn und Renzel. Auf allen frischen Torfblößen, besonders am Fufle der senkrechten feuchten Torf- wände und an nackten Böschungen der tiefen Gräben, wächst die häufige Dieranella cerviculata. Am ersteren Standort, ebenso auch im Glasmoor, wächst Campylopus turfaceus in großer Üppigkeit, aber steril. Diese Art bedeckt überhaupt die Kanten der Torf- wände; im Ohmoor ist sie gemein, auch im Borsteler Moore häufig. In einigen tiefen Gräben in der Nähe des Ostrandes wurde Cam- prlopus flexuosus mit prachtvoll braunroten und blasig ausgehöhlten Blattflügelzellen gefunden, der Varietät zonatus sich nähernd. Polytrichum commune und Aulacomnium palustre sind begreif- licherweise in den weniger schwammigen Teilen des südlichen Gebietes verbreitet. Hier sind auch als einzelne Vorkommnisse Dicranum spurium und D. Bergeri zu verzeichnen. Das erstere erfreut sich einer weiteren Verbreitung in unseren Nadelholz- waldungen auf Heideboden und ist meist leicht an den oben schopfig gedrängten Blättern zu erkennen. Das letztere war seit Dr. RuUDoOLPHTs Zeiten (vgl. KLATT's Kryptogamenflora von Hamburg 1868) verschollen. Im Wiıttmoor habe ich es gleichfalls nachgewiesen. Es hat mit D. spurium Ähnlichkeit; aber seine Blätter sind nicht so schopfig gedrängt. Im südöstlichen Teile war der Boden einer kleinen, sich ans Moor anschließenden sandigen Mergelgrube fast ganz mit Ditrichum homomallum bedeckt. An dem oberen Rande eines Grabens des westlichen Gebietes fand sich merkwürdigerweise ein versprengtes Räschen von Drachythectum plumosum zusammen mit Cephalozia bicuspidata (diese mit Antheridien und Kelchen). — 49 — Der Vollständigkeit halber füge ich hinzu, daß Zypnum fluitans einen Graben am Ostrande zum Teil ausfüllte sowie, daß Ceratodon purpureus an einer Stelle auf dem schwammigen Torfe des nördlichen Randes in einer kräftigen, ziemlich stumpfblättrigen Form sich angesiedelt hatte. Ich will nicht unterlassen, einiges über Lebermoose zu be- merken, obgleich ich diese wenig berücksichtigt habe. Die Sphagnum-Polster werden, wie in den meisten Hochmooren, all- gemein von Odontoschisma Sphagni und Aplogzia anomala (vgl. S. 44) bewohnt; aufserdem sind die Böschungen und oberen Ränder der tiefen Gräben vielfach mit Lebermoosen bedeckt. Allgemeiner Verbreitung an solchen Stellen erfreut sich Cephalozia connivens, die ja überall in unseren Torfmooren wächst. An den Rändern siedelt sich auf den Sphragnum-Polstern Zepidozia setacca an, die, wie schon von JAAP festgestellt worden ist, eine allgemeinere Verbreitung hat, als früher!) vermutet wurde. Sie wächst auf den Sphagnum-Polstern und tötet dieselben, indem sie sie mit ihrem dichten Filz vom Lichte abschließt. Sie scheint für unsere Hoch- moore (z. B. Himmelmoor, Wittmoor, Ohmoor) charakteristisch zu sein, fehlt aber auch anderswo nicht, so z. B. wächst sie in schönen Polstern im Diekmoor bei Langenhorn, weniger reichlich in einem moorigheidigen Teile der Waldung zwischen Sasel und Volksdorf. Die Böschungen der Gräben sind stellenweise mit Jungermannia ventricosa bedeckt und am Grunde, an der Wassergrenze, wachsen die häufige Zellia epiphylla und Aneura latifrons, von denen die letztere zuerst von JAAP bei Hamburg gefunden worden ist. Der tiefer liegende, bearbeitete Teil des Himmelmoores ist natürlich voll von wassergefüllten Torflöchern und außerdem der Austrocknung halber mit Gräben durchzogen. Die bloßgelegten Stellen überziehen sich bald mit Dieranella cerviculata und in der Nähe des Sockels mit üppigem Campylopus Zurfaceus, so auch im Glasmoor. In den Torflöchern wuchert Sphagnum cuspidatum, meist in der Form szbmersum (wie auch ') Schon vor langen Jahren von GOTTSCHE und später auch von meinem Vater im Stellinger Moor gefunden. — 50 — im Glasmoor), daneben aber auch das zarte schlaffe SpA. trinitense, und zwar in beiden Mooren. Die Blätter dieses Spragnums sind auffallend langgestreckt, flach und und am Rande gezähnt. In der oberen Blatthälfte sind die hyalinen Zellen größtenteils eliminiert, in der unteren schmal, sodaf3 das ganze Blatt auffallend grün aussieht und dem Blatte eines /Zypnums aus der Harpidium- Gruppe gleicht. Die Pflanzen sind so zart, daf3 man sie wie die Algen mit dem Papier aus dem Wasser herausholen mufß, um anständige Herbarexemplare zu bekommen. In den Gräben am Rande des unteren Stockwerks wachsen schließlich noch in ziemlicher Menge Sphagnum cymbifolium in einer etwas squarrosen Form und ‚SpA. fimbriatum reichlich fruchtend, ebenso wie es auch an Grabenrändern des Raakmoores bei Hummelsbüttel der Fall ist. Im südlichen Teile wächst auch SpA. recurvum. Bei SpA. cymbifolium sind die grünen Zellen glatt, im Quer- schnitt ziemlich schmal, mit der Basis an der Innenseite des Blattes frei, meist so auch an der Außenseite (Fig. 10). ru Sph. fimbriatum kennzeichnet sich durch seine dem Stamm eng anliegenden, nach oben verbreiterten und bis Fig. 10. Sphagnum cymbifolium. . . Querschnitt eines Astblattes. zur Mitte des Seiten randes vom Ende her stark ausgefransten Stammblätter. Damit wäre der Bericht über die Moose des Himmelmoores abge- schlossen; ich möchte aber einen Bürger unserer Flora nicht unerwähnt lassen, nämlich SpAhagn. pulchrum, das in dem Kehdinger Moor bei Stade 1895 von Dr. BREMER ent- / deckt worden ist. Dr. WAHNSCHAFF Fig. 11. Sphagrum turfaceum. nd ich fanden dort ı5. VIII. 1903 Querschnitte zweier Astblätter. a R (Exempl. v. Sasel u. Friedrichsruh). und zwar bei Klein-Villah, das Torf- ee moos schön ausgeprägt wieder. Leider sind seine Tage gezählt, weil das ganze riesige Kehdinger Moor der Urbarmachung an- heimfällt. Dagegen habe ich neuerdings dies ausgezeichnete Möos in ziemlich ausgedehnten Flächen an nur zum Teil zu- gänglichen Stellen des Eppendorfer Moores 18. IX. 1903 entdeckt und nachträglich gefunden, daf3 ich es bereits 1900 von dort als unbestimmte Species mitgenommen hatte. Mithin kommt .Sp%. pulchrum nicht nur im Hochmoor, sondern auch im Tiefmoor vor. Es gleicht einem sehr robusten Sp%. recuroum und charakterisiert sich durch seine ausgezeichnet zreihig angeordneten Astblätter. Der Querschnitt derselben ist kenntlich an den nach der Außen- seite verlagerten dreieckigen Chlorophylizellen, die nur etwa halb so hoch sind als die an der Innenseite mit einander verwachsenen hyalinen Zellen (Fig. 12). Die Stammrinde ist nicht sehr deutlich vom Holzkörper abgesetzt (Fig. 13). Nicht unerwähnt möge bleiben, dafß das Kehdinger Moor außer SpA. Pulchrum mit dem Eppendorfer Moor auch Drosera anglica gemeinsam hat, Fig. 12. Sphagnum pulchrum. die in den Hochmooren auf dem rechten BETT Querschnitt eines Astblattes. Elbufer fehlt. Einige allgemeine Betrachtungen dürften noch am Platze sein. In seinem Buche »Die Heide Norddeutschlands« (1901) spricht sich GRAEBNER gegen den Ausdruck Hochmoor aus und teilt die Moore ein in ‘) Heidemoore, die dem Hochmoore entsprechen sollen und Wiesen- oder Grünlandsmoore, die sonst sogenannten » Niederungs- moore«. Die Heidemoore nennt er auch Sdhagnum- oder Moosmoore, Die in dem Buche p. 180 ff. ge- Fig. 13. Sphagnum pulchrum. Aus einem Stammquerschnitt. gebenen Unterscheidungen und Schilderungen treffen auf die Moore des holsteinischen Mittel- rückens nicht zu. Zunächst muf3 bemerkt werden, daf3 wenigstens hier bei uns der Unterschied zwischen Hochmoor und Tiefmoor (besser als »Niederungsmoor«) einfach und klar durch die Art der Torfgewinnung gegeben ist. Im Hochmoor wird der Torf abgestochen, im Tiefmoor herausgegraben. Das Hochmoor kann vom Rande her abgestochen werden, und dann entstehen die mehrere Meter hohen Wände, wie solche z. B. das Himmelmoor und das Glasmoor sockelartig und weit- hin sichtbar aus der ganzen Umgebung hervorheben. Wer solche Moore einmal gesehen hat, wird ganz von selbst auf die Bezcich- nung Hochmoor kommen. Oder die Torfbauern legen an einem Damm im Moore eine Anzahl von 1'/s bis 2 m tiefen, oft 200 m und darüber langen und vielleicht 50 m breiten, vielfach recht- eckigen Ausstichen an, von deren Wänden dann der Torf abge- stochen wird, sodaß sie das Moor von innen aus allmählich abtragen. So ist es z. B. im Borsteler Moor (Wurzelmoor), im Ohmoor und im Raakmoor (Hummelsbüttel). Auch dann ist der Ausdruck Hochmoor treffend; denn in der Mitte des Moores befindet man sich immer auf einem hervorragenden Aussichts- punkte. Im Tiefmoor dagegen nimmt der Mann den Torfschlamm aus dem Untergrunde, auf dem er steht. Es gibt daher im Tiefmoor keine großen Ausstiche und keine Torfwände, sondern nur Wasserlöcher in ebenem Gelände. Im Hochmoor entstehen Wasserlöcher nur in den abgegrabenen Teilen, also im Umkreise oder am Boden der Ausstiche. Beispiele für Tiefmoore sind bei uns das bekannte Eppendorfer Moor sowie die moorige Niederung zwischen der Chaussee von Eppendorf nach dem Ochsenzoll und dem Landwege von Langenhorn nach Tangstedt. In beiden Moorarten wachsen Sphagna die Hülle und Fülle, aber es gibt Arten, die die eine und die die andere kennzeichnen. In der vorliegenden Schilderung sind die Moose eines Hochmoors an- geführt worden; im Tiefmoor herrschen die Sphagna subsecunda, die Sph. sguarrosa, aus der Cuspidatum-Gruppe Sphagnum recurvum und aus der Acutifolium-Gruppe Sph. acutifolium selbst und SpA. subnitens sowie an einzelnen Stellen SpA. Warnstorfi, das z. B. im Diekmoor bei Langenhorn prächtig entwickelt ist. Freilich fehlen, wie schon bemerkt, ‚Spr. papillosum, Sph. medium und Sph. cymbi- folium auch im Tiefmoor nicht. Ferner sind die Tiefmoore durch die Harpidien aus der Gattung Zypnum ausgezeichnet, von denen im echten Hochmoor höchstens 7. Auitans und H. exannulatum gefunden werden. | Nun gibt es aber noch eine dritte Gruppe — man könnte auch noch weiter spezialisieren — von Mooren, die bei uns dem östlichen Gebiete angehören und die als Wiesenmoore bezeichnet werden können. Solche sind typisch ausgebildet bei Curau (zwischen Lübeck und Ahrensböck), bei Göttin am Stecknitzkanal (im Lauenburgischen), ferner auch z. B. bei Crivitz in Mecklen- burg-Schwerin. Derartige Moore weisen in der Tat wenig Moos auf, werden zum Teil als Viehweide benutzt und enthalten große tiefe Löcher, aus denen der Torf in viereckigen Kasten als Schlamm gewonnen und zu Soden geformt wird, um dann, ähnlich wie in den oben genannten Tiefmooren, auf der Wiesenfläche aus- gebreitet und getrocknet zu werden. Diese Moore bieten dem Moossammler wenig; dagegen bergen sie nicht selten bemerkens- werte Phanerogamen, wie ja z. B. die Niederung bei Göttin durch Dianthus superbus, Polemonium coeruleum, Sweertia perennis und Betula humilis bekannt ist.') Alle die bisher geschilderten Moore sind unbewaldet; in- dessen gibt es auch in unseren Wäldern, beispielsweise im Sachsenwalde, moorige Gebiete, die Sphagna enthalten, unter denen Sph. turfaceum, Sph. fimbriatum, Sph. recurvum und SpA. Girgensohnü hervorzuheben sind. Ein recht eigenartiges, mit nicht unbedeutendem Föhren- und Birkengehölz bestandenes Moor, das Heidmoor bei Ahrensböck, besuchte ich in diesem Sommer unter Führung des Herrn ERICHSEN. In den Zwischenräumen Y) Kürzlich ist Sweerzia auch im Curauer Moor gefunden worden (JUNGE). zwischen den hohen, meist mit dem Sumpfporst (Zedum palustre) bestandenen Bülten wuchsen in großer Menge ‚SpA. medium var. roseum, Sph. recurvum, Sph. rubellum und das dem SpA. Girgensohnü so nahe verwandte rosafarbene SpA. Russowiü, dessen grüne Form virescens von JAAP im Sachsenwalde nachgewiesen worden ist. Da nun, wie die Kiefernstubben im Himmelmoor und anderen Hochmooren beweisen, letztere in früheren Epochen bewaldet gewesen sein müssen, da ferner der innere Aufbau des Himmelmoores zeigt, daß seine Zusammensetzung in früheren Zeiten anders als jetzt gewesen ist, so liegt der Gedanke nahe, ob nicht einige der verschiedenen Moorformationen entwicklungs- geschichtlich aufeinander bezogen werden können. Die unterste, noch von Verwesungsvorgängen zeugende Lage von Schilf, Fieber- klee, Potamogeton, Schachtelhalm und Zyprum fluitans läßt das damalige Moorgebiet in einem ähnlichen Zustande erscheinen, wie wir ihn noch jetzt in vielen sumpfigen Niederungen, auch in der Pinnauniederung beobachten. Die höher liegenden Reste von Heidekraut und Vaccinium oxycocus weisen zusammen mit denen von Sphagnum recurvum auf Verhältnisse hin, wie sie etwa in den oben genannten Tiefmooren herrschen. Gleichzeitig muß aber auch, wie die Reste beweisen, das Moor mit Kiefern und Birken bestanden gewesen sein (vgl. das Heidmoor bei Ahrensböck), die vielleicht von dem heranwachsenden Moos allmählich getötet und begraben wurden. Erst in der oberen Hälfte ist das Moor zu dem typischen Hochmoor ausgewachsen, das es gegenwärtig darstellt. Auch im Borsteler Hochmoor, das wahrscheinlich keine so tiefe Torfschicht hat wie das Himmelmoor, befinden sich im obersten Stockwerk zwar vorwiegend die Reste von Sphagnum medium, darunter aber von SpA. recurvum in großer Menge. Manche tiefer liegenden Torfstücke, wie man sie am Fuße der Ausstiche abnehmen kann, bestehen fast ganz aus Ästchen und Blättern dieses Mooses, das, wie bemerkt werden muß, die Wasserlöcher am Grunde der Ausstiche hier wie auch im Ohmoor in ausgedehnten Flächen gegenwärtig ausfüllt und auch im Himmel- moor nicht gänzlich fehlt. Ob spätere Geschlechter jetzige Tiefmoore unserer Gegenden einmal als Hochmoore sehen werden, erscheint sehr zweifelhaft. Denn bei der starken Veränderung, der unsere Moore teils durch Torfgewinnung, teils durch Trockenlegung und Urbarmachung unterworfen werden, sieht der Naturfreund mit Bedauern ein Stück nach dem andern dieser Urstätten heimischen Pflanzen- wuchses der unersättlichen Kultur des Menschen anheimfallen. Bemerkung. Vergrößerung sämtlicher Figuren etwa 250. Register der Pflanzennamen. » Wittmoor B = vom Borstler Moor (Wurzelmoor) erwähnt E:— »” Eppendorfer’Moor » G= » Glasmoor » H = » Himmelmoor » K= » Kehdinger Moor » 3) » Ohmoor » W= Nomenklatur: I. nach ASCHERSON und GRAEBNER, Flora von Nordost-Deutsch- land 1898—99. II. nach LiMPRICHT, die Laubmoose Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, von 1890 an. INzundeIVz nach WARNSTORF, Kryptogamenflora der Mark Brandenburg Bd. I 1903. I. Phanerogamen und Gefäßkryptogamen. Andromeda polifola L., H. Betula humilis SCHRK. 53 » Pubescens EHRH., H. 39 | » verrucosa EHRH., H. 39 Birke 38 Blechnum spicant (L.)WITH.,H. 39 Callına vulgaris(L.)SALISB.,H. 39 Cicuta virosa L., H. 39 | Dianthus superbus L., E| ı Galium Harcynicum \WEIGEL » zntermedia HAYNE, H. 40 | Drosera anglica HVDs., K. 51 > Srrotundifoha Hl: Eichen 38 Empetrum nigrum L., H. Eptlobium angustifolium L. 39 39 | Zrica. teirakx").., Aspidium cristatum (L.) SW.,H. 40 | 39 Eriophorum polystachyum \L., H-%o » vaginatum L., H. 40 39 Eupatorium cannabinum L. Fieberklee s. Menyanthes. | Föhre s. Kiefer. Frangula frangula(L.) KARST. — Fr. Alnus MILL, H. Gagel — saxatile auct., H. Galium palustre L., H. Heidekraut BA Heidelbeere 39 Hieracium tridentatum FR., H. 39 39 39 Hieracium vulgatum FR., H. 39 Juncus fiiformis L., H. 49 Kiefer, H. BO Königsfarn s. Osmunda. Laichkraut s. Zofamogeton. Ledum palustre ].. 54 | Menyanthes L., H. fossil 38, 54 | Molinia coerulea 9) MOENCH. #39 Moosbeere — Moosheide Ss. Vaccınium oxycoccus. Myosotis palustris (L.)WITH.,H. 39 Myrica gale L., H. 40 Osmunda regalis L., H. 40 Peucedanum palustre (L.) MÖNCH, H. 39 Piepenräumers s. Molinia. Platantherabifolia(L)REHB.,H. 40 Polemonium coeruleum L. 53 Potamogeton L., H. fossil 38, 54 Potentilla silvestris NECK., H. 39 Rauschbeere s. Zmpetrum. Rhynchospora alba (L.)V AHL,H. 40 Salıx aurta\:., H: 39 > Vcadeea .., MH: 39 ' Schachtelhalm, H. fossil 38, 54 | »Schilf, HI. fossil 38, 54 Scirpus caespitosus L., H. 39 Sweertia perennis L. 53 Typha latifola L., H. 39 Vaccinium Myrtillus L., H. 39 » oxycoccusL.,H., 38, 40 auch fossil 54 Weiden s. Salıx. Wollgras, H. fossil 38 Zitterpappel, H. fossil 38 II. Laubmoose. Aulacomnium palustre (L.) SCHWÄGR., H. 48 Brachythecium plumosum (SW.) Bryol. eur., MH. 48 Campylopus brevipilus Bryol. eur., O. 44 » Rexuosus (L.) BRID., H., O. 44, 48 > Zurfaceus Bryol. eur., Br.G 1,07 44,488 Ceratodon purpureus (L.) BRID., H. 49 Dieranella cerviculata (HEDW.) SCHIMP., H. 48 f. Dicranum Bergeri BLAND., HI, W. 48 Dicranum scoparium (L.) HEDW., BEAT, » spurium HEDW., H. 48 Ditrichum homomallum(HEDW.) HAMPE, H. 48 HAypnum cupressiformeL.var.erice- forum Bryol. eur., I SO » exannulatum (GÜMBEL) Bryol- eur 53 » /uitans (DILL.)L., 38, 49 El, zauchsiossiusa 1: Lewcobryum glaucum (L.) HAMPE, E48 Polytrichum commune L., H. 48 a — 58 — Ill. Torfmoose. SphagnasguarrosaSCHLIEPH. 53 » subsecunda SCHLIEPH. 52 Sphagnum acutifolium (EHRH.) RUSS. et WARNST. 53 compactumDC.,H40,47 cuspidatum (EHRH.) WARNST. 40, 47 cuspid. var. falcatum Russ Ele 47 » var. plumosum Bryol..germ,, G., H.' 47 cuspid. var. submersum SCHIMP. 47, 49 cymbifolium (EHRH.) WARNST., H. 35, 40, 42, 50, 53 fimbriatum WILS., H. 40, 50, 53 fuscum (SCHIMP.) v.KLinc., H. mit Spo- rog., K., W. mit Spo- | 40, 46 Girgensohnti RUSS. 53 rog. imbricatum(HORNSCH.) | Russ. var. affine (REN. et CARD.) WARNST. = | Zurfaceum WARNST. 42, 53 imbricatum var. crista- zum WARNST., G., H., | K., W. lebend, H. u. | | Or fossil 35:1 Aost- | Sphagnum medium » > » » » >» >» » * 2 » » » LimPprR., H.; K. mit Sperog:; ’B: 40,45 f.,53 medium Nvar. roseum (RÖLL.) WARNST., Heidmoor b. Ahrens- böck 54 molle SULL., H. 40, 48 molluscum BRUCH, Hochmoore 40,47 papillosum LINDB., B., H.. 20a 253 Ppulchrum (LINDB.) WARNST., K., neu für Schleswig-Holstein Eppend. Moor 50f. fossil recurvum (P. B.) WARNST, BrL120% 38, 50, 53 f. rubellum WILS., B., G.; H. auch mit Sporog.; K., 'O:,W. 40, 43 f., 46, 54 Russowii WARNST., Heidmoor b. Ahrens- böck 54 subnitens RUSS. et WARNST. 53 trinitense C. MÜLL., @G., H-rA0758 Zur faceum WARNST. s. zmbdricatum. Warnstorfi RUSS., Dieckmoor 53 ” IV. - Lebermoose. Aneura latifrons LiNDB., H. 49 | Aplozia anomala (HOOK) | WARNST., Hochmoore 44, 49 Cephalozia bicuspidata (L.) DUM., H. 49 >» connivens (DICKS.) | SPRS 112.49 | Jungermannia ventricosa DICKS., | H. 49 Lepidozia setacea (WEB.) MITT., H., O©., W., Dieckmoor, Saseler Holz 49 Odontoschisma Sphagni (DICKS.) Dum., Hochmoore 44, 49 Pellia_epiphylla (DILL.) GOTTSCHE, H. 49 u Di A 2 f ! r j Pr ) f i J = \ e, ‘ j | . 1 2 7 ü E 5 \ R Ban iur 2 C vr” N ’ “ i „% Hr % PR. \ ® 3, f a" + I v Bo: { Er . Von den Zool. Physik » » Ethnogr. DD) Zool. Nachruf Botan. Zool. » Physik Chemie Physik Zool. » Botan. Zool. der im Jahre Igoz gehaltenen Vorträge. Verzeichnis mit einem Stern ‚,‚*)‘‘ ausgezeichneten Vorträgen ist kein Referat im Bericht zum Abdruck gebracht. 64 PFERFER>» Über den Zus ‘der Vögel ..2......2.2. PENSELER: Zwei neue physikalische Demonstrationsapparate VOLLER: Die Resonanzerscheinungen elektrischer Wellen... VOLLER: Die neuere Entwicklung der elektrischen Wellen- telegraphie auf Grundlage der Resonanzerscheinungen . EMBDEN: LOMBROSO und seine Lehre ............. G. ROSCHER: Demonstration (Photographien von Ver- DEECHER)) ERK. SD een . Tımm: Schwebevorrichtungen bei Wasserorganismen .. . SCHOBER: Oberlehrer Dr. L. KÖHLER*) (s. S.XXXVII) KLEBAHN: Über einige Baumkrankheiten und die Kultur der dieselben" veranlassenden Pilze. .............2. O. LEHMANN: Ein zoologisches Kollegienheft vor 100 Jahren O. LEHMANN: Demonstration (Gipsabgüsse von Amphibien) E. GRIMSEHL: Der Arbeitswert des elektrischen Stromes, veranschaulicht durch das Thermoskop............. IEHDOERMER- DIE ZINNDEeSthr er ee ae leere Jous. CLassen: Über die Leistungen neuerer Dampf- maschinen und Gas-, Benzin- und Spiritusmotoren ie F. Omaus: Über die Lebensweise einiger coprophager Lamellicornier, besonders des heiligen Pillenkäfers der NIT TEE Red 0 ee Dr oe ee W. MICHAELSEN: Demonstration (Ein in Formalin kon- serviertes Exemplar von Physalia Arethusa TiL.)..... ERREE: EhytopathologiseheW®bjekte. ........2........ WALDEVER (Berlin); Neue Forschungen über die Ge- schlechtszellen mit besonderer Berücksichtigung des IMEnscheng pe. REES en ehe Sean an rr XLI XLII XLIN XLV XLV XLVI XLVI XLVII XLVIII XLVIIL XLIX XLIX L 1% Zool. _ Botanw » — Physik — Reiseber.— Botan. — Zool. —_ Hygiene — Physik — Meteor. — Botan., — >» Physik — Botan. -- Geol. — Physik — Geol. — Physik — » — Botan. — Ethnogr. — » — Botan. == Physik = — ner OÖ. LEHMANN: Das Dunengefieder einiger Wasservögel... A. VoıGT: Demonstration (Samenspiegel).............. A. VoıGT: Demonstration (Einige Nachdildungen tropischer Früchte); ... 2.20 ge ne er Jons. CrLAssen: Photographische Aufnahmen zur Ver- gleichung der Leistungen photographischer Objektive . M. ScHımipr (Berlin): Über eine Reise) in Zentralbrasilien Brick: Neuere Forschungen über den Hausschwamm und andere das Bauholz zerstörende Pilze .............. OÖ. STEINHAUS: Über negative Phototaxis bei Zittorina ... R. OÖ. NEUMANN: Über die Versorgung der Städte mit Milch in hygienischer Beziehung. 2.2... Lore F. AHLBORN: Neue hydrodynamische Aufnahmen und Vor- führung des nenen Apparätes.... 2. 2. 0..0. ee E. GRIMSEHL: Die Glühlampe und ihre Anwendung zu Demonstrationen verschiedener Art .......:22222... KöPrPpEn: Über einen Blitzschlag in einen Drachendraht... R. Tımm: Über die selbständige Ernährung der Mooskapsel ZACHARIAS: Botanische Demonstrationen .... 2.222222... C JENSEN: Über die blaue Farbe des Himmels und der Gewässer... ee re H. Krüss: Über die Messung der Helligkeit von Fern- TOHrEN ua. aengare ee ae altern Tee are ee E. GRIMSEHL: Experimentelle Einführung der Begriffe Kraft, -Masse und Energie... SE ZACHARIAS: Über die Geschlechterverteilung bei den Erd- beeren.?)) (siehe, Seite 26). 23... 22... DE KLEBAHN: Über eine im Botanischen Garten aufgetretene Tulpenkrankheit. »2.... 0.00 82. ..2 2.00 vor A B. WALTER: Über die elektrische Durchbohrung von Isolatorene.2. ana nen ns anne ee NÖLTInG: Folkloristisches aus der Hamburger Umgegend Karı HAGEN: Neuerwerbungen aus Benin ............ G. PFEFFER: Neuere Entdeckungen und Untersuchungen über die Stammesgeschichte des Menschen R. (LIMM:WÜber ‚Torfmoose.. . 2.1... u 00 2 PAUL SCHLEE: Geotektonische Lichtbilder ............. Jons. CLassen: Über Wärmestrahlen sehr großer Wellen- länge und ihre Beziehung zu den elektrischen Wellen PAUL SCHLEE: Die Veränderung der Gesteine unter der Einwirkung der gebirgsbildenden Kräfte H. Krüss: Über Flimmerphotometrie..........22220.. E. GRIMSEHL: Apparat zur Analyse von Schwingungen... WOLDEMAR KEIN: Heimische Vegetationsbilder nach photo- graphischen‘ Aufnahmen. "4.7... 20 Sn KARL HAGEN: Grabfund von Borneo ........crcc22... KrussmAann: Leukas, nicht Ithaka, die Heimat des Odysseus)... er ana ee ee ae SUPPRIAN: Die Vegetationsverhältnisse und Existenz- bedingungen der norddeutschen Heide .......... Jons. CrLassEn: Neue Stereoskop-Bilder und Verantlinse von ZEISS in Jena LIII LIV LIV LIV LV LVII LX LXI LXII LXV LXVII LXVII LXVII LXVIOI LXX LXXI LXXI LXXI LXXII LXXIV LXXV LXXV LXXVI LXXVI LXXVI LXXVII LXXX LXXXI LXXXI LXXXIL LXXXII LXXXII nn 09: LINDINGER: Varietäten der Hain- und Gartenschnecke... JoHs. CLAssEN: Demonstration (Transportgefäß zur Ver- sendimprHlässiper lat)». .........020. theorie für den Geotropismus *)........ ZACHARIAS: Über die Spermatozoen von Zaludina und SENKEN SCHOBER: Über den gegenwärtigen Stand der Statolithen- LXXXV LXXXVI LXXXVII LXXXVI O. Jaar: Beiträge zur Flechtenflora von Hamburg*) .... LXXXVII TımpEe: Über pathologische Pflanzenanatomie (Referat) *). LXXXVII LINDINGER: Verschiedene Typen des Dickenwachstums.. LXXXVII HINIWEERanzensyvom, Gardasee een Justus SCHMIDT: Neues aus der heimatlichen Flora .. A. EMBDEN: Demonstration einiger Hutpilze Druck von GrEFE & TıEDEMAnN. LXXXVII LXXXVII LXXXVII ’ H 8 N - ' a » . a ’ . { ı Set PEN Ri A ENTE Y ne u Z wör Dr ee Eee ZU , = a ee