I I EUR \EUR Fe Bugs 3% Rn 4 N RR £ er | \ VERHANDLUNGEN \TURWISSENSCHAFTLICHEN. en HAMBURG 1905. DRITTE FOLGE XI. Mit einer Tafel und 7 Abbildungen im. Text... HAMBURG. E FRIEDERICHSEN & Co. 1906. En IE RE L El : } Bay a RR Ru SERBS I ; ’ Na Bari r;, Eee Autoren allein verantwortlich. JUL. 19 1996 VERHANDLUNGEN NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS ın HAMBURG 1905. 3. FOLGE XII. Mit einer Tafel und 7 Abbildungen. im Text. INHALT: Nlbesremerslahresberichtsfürz1g05 url. Sets ana den II KeassenubersichtsfUrr9O, ee ee naslnce eastanst een VI Morauschlasg tür 1900ER ee ee ge ee see cc ARE VI Verzeichnis der Mitglieder, abgeschlossen am 31. Dezember 1905.... VII Verzeichnis der Akademien, Gesellschaften, Institute, Vereine etc., mit denen Schriftenaustausch stattfindet und Liste der im Jahre 1905 Eine DaugenenE Schriften gu ee XXIV Bericht über die Vorträge des Jahres 1905 sowie über die wissenschaft- lichen Exkursionen und "Besichtigungen . u... ...h..envonın. XNXVIl Anhang. Über den Schutz der natürlichen Landschaft, ihrer Pflanzen- und Tierwelt. VongBrofs Dr CONWENTZADanzie) ne en en de I Über verschiedene Ficaria-Formen und über die Fortpflanzung bei Bicaziagverna@EluUDS 8 Von@ElSBORELER 2.2.0. 3 Blütenbiologische Beobachtungen. Von E. ZACHARIAS .......... 26 Aus der Flora der nordwestdeutschen Tiefebene. Von P. JUNGE .... 36 Beiträge zur Flechtenflora von Hamburg und Holstein. Von F. ERICHSEN 44 Weitere Beiträge zur Moosflora der Umgegend von Hamburg. Von (OSTERODE ee ee 105 HAMBURG. L. FRIEDERICHSEN & Co. 1906. Allgemeiner Jahresbericht für 1905. Mit Schluß des Jahres 1905 zählte unser Verein 25 Ehren- mitglieder, 12 korrespondierende und 354 ordentliche Mitglieder Es schieden durch Tod aus die Ehrenmitglieder Prof. Dr. E. COHEN (Greifswald) und Prof. J. KIESSLING (Marburg), sowie die Mitglieder H. FREESE, Oberlehrer E. P. HAASSENGIER, A. JAaCoBI, Prof. Dr. ENGELBRECHT, Kommerzienrat B. L. ]. GESKE, G. H. GÜNTER. Aus anderen Gründen traten ı2 Mit- glieder aus. Es wurden 34 Vereinssitzungen abgehalten, davon eine gemeinsam mit der Geographischen Gesellschaft, eine mit der Biologischen Gruppe des Ärztlichen Vereins und 3 zusammen mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Der Verein war je einmal eingeladen von der Biologischen Gruppe des Ärztlichen Vereins und von der Patriotischen Gesellschaft (zu einem Vortrag des Herrn von BERLEPSCH über den Vogelschutz). Die Zahl der Vorträge und Demonstrationen betrug 46, der Vortragenden 32. Auf die einzelnen Gebiete verteilen sich die Vorträge in folgender Weise: Anthropologie, Ethnographie, Archaeologie.. 4 Botaniie year 8 ZoolosiesLalaeontelosie u... 2.2 0a 5 Geelogiey, Mineralogie ll ran 4 Che el Eiysiksund,Meteorolaogie. ..,..... 20 une 14 Ehofoerapmies ren ee 3 IMEHZINR FE Et an 5 IV Außerdem fanden 4 Besichtigungen statt (Drachenstation der Deutschen Seewarte, Lichtdruckanstalt von KNACKSTEDT & NAETHER, Ausstellung der Instrumente für die Hamburger Sonnen- finsternis-Expedition, botanischer Garten). Die Beteiligung an den Sitzungen schwankte zwischen 21 und ı2ı Besuchern, die durchschnittliche Besuchszahl war 60. Außerdem hielt die botanische Gruppe 5 Sitzungen ab und veranstaltete ıı Exkursionen. Die Gruppe für naturwissen- schaftlichen Unterricht (s. u.) hielt 3 Sitzungen (mit 6 Vorträgen) ab. Der Vorstand erledigte seine Geschäfte in 7 Sitzungen. An wichtigeren Beschlüssen sind zu erwähnen: Bewilligung von 300 M zum Ankauf eines Meteoriten für das Naturhistorische Museum. Bewilligung von 50 M. für das ABBE-Denkmal in Jena. Mitunterzeichnung einer Petition an den Reichstag zur Förderung des Vogelschutzes. Als neue Gruppen haben sich konstituiert: eine anthro- pologische Gruppe, hervorgegangen aus der Gruppe Hamburg- Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft und eine Gruppe für naturwissenschaftlichen Unterricht. Der Sommerausflug fand am 27. Mai nach Volksdorf statt. Das 68. Stiftungsfest wurde am 25. November in der üblichen Weise in der »Erholung« gefeiert. Den Festvortrag hielt Herr Direktor Prof. Dr. SCHORR über die Hamburgische Sonnenfinsternis- Expedition nach Souk-Ahras. Ein Schriftenaustausch fand statt mit 2ı1ı Akademien, Gesellschaften, Instituten u. s. w., und zwar in Deutschland mit 76, Österreich-Ungarn 22, Schweiz 12, Schweden und Norwegen 6, Großbritannien 8, Holland - Belgien- Luxemburg 8, Frankreich 8, Italien 9, Rußland 9, Rumänien ı, Amerika 44, Asien 5, Australien 2 und Afrika 1. Von diesen gingen im Tauschverkehr ca. 597 Bände, Hefte u.s. w, außerdem 31 Nummern als Geschenke ein, die in io. Sitzungen (am 1.1, 15. 11, 5.19, 3 VI 7 NIS 18. X, 25. X, ı. XI, 6. XI. 05) zur Einsicht auslagen. V Neue Tauschverbindungen wurden angeknüpft mit der Sociedad Cientifica de Säo Paulo, der Accademia Cientifica Veneto, Trentino-Istriana in Padua, dem Aeronautischen Observatorium in Berlin und der Bayerischen Botanischen Gesellschaft in München. Geschenke in Büchern gingen ein von den Herren Prof. ANTONIO CABREIRA - Lissabon, Prof. H. CONWENTZ - Danzig, Geh. Regierungsrat Prof. K. MÖBIUS - Berlin, Polizeidirektor Dr. ROSCHER - Hamburg, Geh. Regierungsrat Dr. C. SCHRADER - Berlin und Dr. R. SCHÜTT - Hamburg, sowie von einer ganzen Reihe auswärtiger Vereine. Über die eingegangenen Schriften folgt weiter unten ein Verzeichnis, das gleichzeitig als Empfangsbestätigung dienen mag. Hamburg, den 31. Januar 1906. Der Vorstand. VI Kassen-Übersicht für 1905. Einnahmen. Ausgaben. SaldoRausar0 O4 Sr re 653 78 Referaten ne RE N 427 60 Mitgliederbeiträge NACH IV Re ee e 33 |, 20 Mitgliederbestand Ende 1904 . 322 | Vermögensverwaltung DE en ee 15 | — Abgang.... 18 Vereinsboter®r. 2... ver REN ie 160 — | 304 Unterstützungskasse der Leopold. Carol. 5o| — | Zugang .... 50 Viereinsteste sen nee een u Miele 180 69 | Vortragsspesengar re RE 259, — | 5 Sat Mess: Sbt0 ers Einladungen, Druck und Versendung .... . 476 48 Verkauf von Vereinsschriften .............. 100 | 95 ee Pe ee oe 0 358 | 05 orsitzender ...... el are Ben. 5, |I— | IR a a) Er Reisebeitrag Dr. Michaelsenee a ee 500 | — | Einnahmen ...... M. 4652.78 Diverse ge ee 371 41 N Ausgaben........ » 3574.83 Abhandlungen und Verhandlungen.......... 1096 |45 | Üherschußl. > M. 1077.95 Saldo... nee en en oh 1077 95 | | 4652 | 78 || 4652 |78 Einnahmen. Voranschlag für 1906. Ausgaben. Me Kr Saldowausr100S Me ar. ne note 1077,95 Referate ae: re ae ee 450 | — Miteliederbeitrapeswee ne er: 3400 | — |INATCHIVg ee ee 150 | — Verkauf von Vereinsschriften .............. 140 | — iViermopensverwaltungs ner 20 | — Baänkzinsene ke, Wu oe re ee en rer 355 | — Mereinsboten.nn.cen er nee 160 | — Unterstützungskasse der Leopold. Carol...... 5so| — | Veinsfester..m me ee 300 | — Vereinsvermögen. ‚Vortrapsspesen. cr ar Pe a ee 300 | — frcs. 11 000.— 4°/o Schwed. Reichshypothek- Einladungen, Druck und Versendung Jet: Pfandbriefe v. 79. | IVOLSItZEender. see ae reRte 200 | — Diverse a 200 | — | || Abhandlungen und Verhandlungen.......... 2642 |95 | | 4972| 95 | 4972 | 95 Vorgelegt in der Hauptversammlung vom 31. Januar 1906. ERNST MaaAsSs. vl Verzeichnis der Mitglieder. Abgeschlossen am 31. Dezember 1905. Der Vorstand des Vereins bestand für das Jahr 1905 aus folgenden Mitgliedern: Erster Vorsitzender: Prof. Dr. FR. AHLBORN. Zweiter » Dr. H. Krüss. Erster Schriftführer: Prof. Dr. A. VOIGT. Zweiter » Dr. L. DOERMER. Archivar: Dr. ©. STEINHAUS. Schatzmeister: ERNST MAaASsSs. Redakteur: Dr. C. SCHAEFFER. Ehren-Mitglieder. ASCHERSON, P., Prof. Dr. Berlin 10: BEZOLD, W. von, Prof. Dr., Geh. Rat Berlin 18/11. BUCHENAT, F., Prof. Dr. Bremen ey ve EHLERS, E., Prof. Dr. Geh. Rat Göttingen 1I1/IO. ENTIiGoRH Prof Dr: Straßburg 14/1. HIAECKEL, E,, Prof. Dr. Jena 18/9. HEGEMANN, FR, Kapitän Hamburg 2» KOLDEWEY, C., Admiralitäts-Rat Hamburg Dr IXOCH, IR... Brof..Dr., ‘Geh. Rat Berlin ı4/1. VIII MEYER, A. B., Dr., Geh. Hofrat Dresden MoEBIUS, K., Prof. Dr., Geh. Rat Berlin NEUMAYER, G. VON, Prof. Dr., Wirkl. Geh. Admi- ralitäts-Rat, Excell. Neustadt a. d. Hardt QUINCKE, G., Prof. Dr., Geh. Hofrat Heidelberg RETZIUS, G., Prof. De Stockholm REYE, TH., Prof: Wr Straßburg SCHNEHAGEN, J., Kapitän Helle b. Horst i. H. SCHWENDENER, S., Prof. Dr., Geh. Rat Berlin SCLATER, EH: LE. Dr., Secretary 'of'the Zoolog. Society London STREBEL, HERMANN, Dr.h.c. Hamburg (Mitglied seit 25/11. 67). TEMPLE, R. Budapest TOLLENS, B., Profi Dr, Geh. HRat Göttingen WARBURG, E., Prof. Dr., Geh, Rat Berlin WITTMACK, L, Prof. Dr., Geh. Rat Berlin WÖLBER, F., Konsul Hamburg WEISMANN, A., Prof. Dr., Geh. Hofrat Freiburg i. B. 18/10. 29/4. 21/6, IS/ EL. 14/1. 14/1. 26/5. Io. 19/12. 1% 26/9. 14/1. Ta TA/I% 28/10. Ts/ıT: IX Korrespondierende Mitglieder. FISCHER-BENZON, F. VON, Prof. Dr. Kiel FRIEDERICHSEN, MAX, Privatdozent Dr. Göttingen (Mitglied seit 12/10. 98). JovAan, H., Kapitän Cherbourg MÜGGE, O., Prof. Dr. Königsberg RAYDT, H., Prof. Leipzig BICHTERS, R.,. Prof. Dr. Frankfurt a. M. RÖDER, V. VON, Rittergutsbesitzter Hoym, Anhalt SCHMELTZ, J. D. E., Dr., Direktor d. ethn. Mus. Leiden SCHRADER, C., Dr., Geh. Regierungsrat Berlin SPENGEL, J. W., Prof. Dr., Hofrat Giessen STUHLMANN, F., Dr., Geh. Regierungsrat Dar-es-Salam THOMPSON, E., U.-S. Consul Merida, Jucatan 2DCHLT. Ordentliche Mitglieder. (Die eingeklammerten Zahlen vor der Adresse bezeichnen den Postbezirk in Hamburg). ABEL, A., Apotheker, (I) Stadthausbrücke 30 ZUR. ABEL, Max, Dr., Zahnarzt (1) Colonnaden 3 a2u2. ADAM, R., Hauptlehrer, Altona, Eulenstraße 85 22/25 AHLBORN, Fr., Prof. Dr., (24) Mundsburgerdamm 63 III 5/11. AHLBORN, H., Prof., (23) Papenstr. 64 a 2312: AHRENS, CAES., Dr., Chemiker, (5) Holzdamm 28 10/5. ALBERS, H. EDM., (24) Güntherstr. 29 5/70: ALBERS-SCHÖNBERG, Dr. med., (1) Klopstockstr. 10 1/11. ANKER, LOUIs, (8) Catharinenkirchhof 4, Louisenhof 7/2. ARNHEIM, P., (13) Heinrich Barthstr. 3 15/5: AUFHÄUSER, D., Dr., (8) Mattentwiete ı 31/5. BAHNSON, Prof. Dr., (30) Wrangelstr. 7 28/5. BANNING, Dr., Oberlehrer, (1) Speersort, Johanneum 24/2. BECKER, C. S. M., Kaufmann, (25) Claus Grothstr. 55 18/12. BEHREND, PAUL, Dr., beeidigter Handels-Chemiker, (1) Gr. Reichenstr. 63 I 10/1. BEHRENDT, MAX, Ingenieur, (11) Admiralitätsstr. 52 Il 23/9. Bibliothek, Königl., Berlin 7/6. BIGOT, C., Dr., Fabrikbesitzer, Billwärder a. d. Bille 98b rft: BIRTNER, F.W., Kaufmann, (17) Rothenbaumchaussee 169 15/3. BLESKE, EDGAR, (23) Wandsbeckerchaussee 81 28/6. BOHNERT, F., Professor, Dr., Realschuldirektor, (30) Moltkestraße 55 Ajl28 BOcK, D., Lehrer, (22) beim Schützenhof 38 II 10/2. Bock, E., Hütteningenieur, (24) Uhlenhorsterweg 30 20/2. BOcK, H., Regierungsbauführer a. D. (23) Landwehrdamm 71 14/3. BOEHM, Dr. phil., (9) Langereihe 92 30/11. XI BOLAU, HEINR., Dr., Direktor des Zoolog. Gartens, (1) Thiergartenstr. DISNAN BOLTE, F., Dr., Direktor der Navigationsschule, (19) Am Weiher 21/10. BORGERT, H., Dr. phil., (5) Hohestr. 3 1072) BOYSEn, A., Kaufmann, (8) Grimm 21 29/11. BÖGER, R., Prof. Dr., (19) Hoheweide 6 ZSm: BÖSENBERG, Zahnarzt, (5) Steindamm 4 AND: BRAASCH, Prof. Dr., Altona, Behnstr. 27 14/1. BRECKWOLDT, JOHANNES, Privatier, Blankenese Landweg 3 93% BREMER, Ed., Kaufmann, (17) Rothenbaumchaussee 138 7/2. BRICK, C,, Dr., Assistent an den Botanischen Staatsinstituten, (5) St. Georgskirchhof 6 I us BRONS, CLAAS W., Kaufmann, (1) Plan 5 IKsy/ air BRÜGMANN, W., Oberlehrer, (19) Lappenbergsallee 28 14/5 BRUNN, M. von, Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (20) Winterhuderquai 7 2N2R BÜCHEL, K., Prof: Dr‘, (26) "’Schwarzestr. '35, 11. 69.u. 6/12. BÜCHEL, W., Dr., (30) Wrangelstraßße 40 18/1. BUHBE, CHARLES, Kaufmann, (19) Fruchtallee 85 III 25/10. BUSCHE, G. VON DEM, Kaufmann, (1) Ferdinandstr. 34 26/11. BUTTENBERG, P., Dr., Assistent am Hygien. Institut, (13) Papendamm 20 I ZONEN CAPPEL, C. W. F., Kaufmann, (21) Höltystr. ıı 29/6 CHRISTIANSEN, T., Schulvorsteher, (6) Margarethenstr. 42 4/5. CLASSEN, JOHS., Prof. Dr., Abteilungsvorsteher am Physikal. Staatslaboratorium, (23) Ottostr. 26 26/10. CLAUSSEN, H., Zahnarzt, Altona, Königst. 5 13/5. COHEN-KYSPER, Dr. med., Arzt, (1) Esplanade 39 T2/4. DANNENBERG, A., Kaufmann, (26) Hornerlandstr. 78 20/12. DANNMEYER, F., Dr. phil., (19) Eppendorferweg' 37 29/11. DELBANCO, ERNST, Dr. med., (I) Ferdinandstr. 71 25/2. DELBANCO, PAUL, Zahnarzt, (1) Esplanade 32 23/6. DELLEVIE, Dr. med., Zahnarzt, (1) Dammthorstr. 15I 6/12 XI DENCKER, F., Chronometer-Fabrikant, (1) Gr. Bäckerstr. 13 1 28: DENEKE, Dr. med., Direktor des Allg. Krankenhauses St. Georg, (5) Lohmühlenstr. 15/4. DENNSTEDT, Prof. Dr., Direktor des Chem. Staats- laboratoriums, (1) Jungiusstr. 3 14/3. DETELS, FR., Dr. phil., Oberlehrer, (23) Immenhof 2 6/4. DEUTSCHMANN, R., Prof. Dr. med, (17) Alsterkamp ı9 29/2. DIESELDORFF, nee Dr., (11) Gr. Burstah 4 26/10. (22) Finkenau 6 16/12. DIETRICH, W. H., Kaufmann, (17) St. Benediktstr. 48 13/2. 3) DIETRICH, 'ER., Dr, an DIELING, Prof. Dr., Schulrat, 13) Bornstr, 1271 1.7422 DINKLAGE, MAX, Kaufmann, (13) Oberstraße 56 25/10. DÖRGE, O., Dr., Oberlehrer, Bergedorf 14/10. DOERMER, L., Dr., Oberlehrer, (13) Klosterallee 53 III 7/ı1. DRÄSEKE, JOHS, Dr. med., (1) Dammthorstr. 35 24/2. DRISHAUS, jr., ARTHUR, (17) Hagedornstr. 25 II 12/12: DÜHRKOOP, R., (1) Ferdinandstraße 43 E53. DUNBAR, Prof. Dr., Direktor des Hygienischen Instituts, (1) Jungiusstr. ı 15/9. ECKERMANN, G., Ingenieur, Altona, Lessingstr. 10 16/2. EGER, E., Dr. phil., Chemiker, Harburg, Gartenstr. 15 9/11. EICHELBAUM, Dr. med., Arzt, (23) Wandsbecker- chaussee 2IO 1/1.:.89.,0. Sie: EICHLER, CARL, Prof. Dr., Altona-Bahrenfeld, Schubertstr. 19 23: EMBDEN, ARTHUR, (17) Willistr. 14 14/3. EMBDEN, H., Dr. med., Arzt, (1) Esplanade 39 P. LOL. EMBDEN, OTTO, (21) Blumenstr. 34 5/12. ENGEL-REIMERS, Dr. med., Oberarzt (21) Marienterr.8 24/2 ERICHSEN, FR., Lehrer, (30) Roonstr. 26 III, 13/4. ERICHSEN, ]-, Lehrer, (21), Angerstr.2ız 1 EL ERNST, OTTO Auc., Kaufmann, (8) Brandstwiete 28 19/12. ERNST, O.C., in Firma ERNST & VON SPRECKELSEN, (1) Gr. Reichenstr. 3 1/1 XI FENCHEL, AD., Dr. phil., Zahnarzt, (1) Neuer Jungfernst. 16 11/1. FEUERBACH, A., Apothek., (23) Wandsbeckerchaussee 179 25/6. FISCHER, W., Dr., Bergedorf, Augustastraße 3 18110" FITZLER, J., Dr., Chemiker, (11) Stubbenhuk 5; 16/2. FRAENKEL, EUGEN, Dr. med., (1) Alsterglacis 12 2 IIE FRANK, P., Dr., (23) Eilbecker Realschule 24/10. FRANZ, KARL, Oberlehrer, (19) Bismarckstr. ı II AR FRIEDERICHSEN, L., Dr., Verlagsbuchhändler, (1) Neuerwall 611 270. FRIEDERICHSEN, R., Buchhändler, (1) Neuerwall 61I 26/10. FRUCHT, A., (7) Naturhistorisches Museum ang FÜRST, MORITZ, Dr. med., (17) Hagedornstr. 51 ULDE GAcH, Fr., Apotheker, (1) Neuerwall 27/29 20), UT} GANZER, E. Dr. med., (6) Weidenallee 69 TOR GAUGLER, G., (13) Schlüterstr. 6011 19/2. GEYER, AUG., Chemiker, (17) Rothenbaumchaussee 13 27/2. GEYER, ERNST, Kaufmann, (26) b. d. Hammer Kirche 31 15/2. GILBERT, A., Dr., (Ir) Deichstrasse 2, Chemisches Laboratorium se GIEBERT, P., Dr., Oberlehrer, 22) Finkenau‘ 71 19/4. GLAGE, Dr., Oberlehrer, (13) Dillstraße 16 III E0/22 GLINZER, E., Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (25) Oben am Borgfelde 4IV 24/2. GÖHLICH, W., Dr., (5) Lohmühlenstr. 22 III 81. GÖPNER, C., (17) Frauenthal 20 T3 UT. GOTTSCHE, C., Prof. Dr., Custos am Naturhistorischen Museum, (24) Graumannsweg 36 19/1. (Korrespond. Mitglied 14/1. GRAFF, KASIMIR, Dr., (3) Sternwarte 10/2. GRIMSEHL, ‘'E., Prof., (24) Immenhof 13 11 (Korrespond. Mitglied 4. GROEBEL, Dr. P., (6) kl. Schäferkamp 35 c 18/10 GROSCURTH, Dr., Oberlehrer, (23) Wandsbecker- chaussee I 31/3. GROST, JULIUS, Ingenieur, Duisburg, Grünstr. 28 ZUR. XIV GRÜNEBERG, B., Dr. med., Arzt, Altona, Bergstr. 129 27/6. GÜNTHER, Öberlehrer, Harburg, Schulstr. 4 IT/LE: GÜSSEFELD, O., Dr., Kaufmann, (20) Leinpfad 69 26/5. GUTTENTAG, S. B., Kaufmann, (19) Osterstr. 56 29/3. HAGEN, KARL, Dr., Assistent am Museum für Völkerkunde, (7) Steinthorwall 26/,3,. HALLIER, H., Dr., Wissenschaftlicher Hülfsarbeiter an den botanischen Staatsinstituten, Hohen- felderstraße 17 Tan. HANSEN, G. A., (4) Eimsbüttelerstr. 51 12,5% HARTMANN, E., Oberinsp., (22) Werk- und Armenhaus 27/2 HASCHE, W. O., Kaufmann, (8) Catharinenstr. 30 30/3. HÄMMERLE, J., Dr., Cuxhaven, Döse, Strichweg 20 16/10. HEERING, W., Dr., Altona, Waterloostraße 141 12/12% HEINECK, Dr., Oberlehrer, (13) Schlump 21 6/1. HEINEMANN, Dr., Lehrer für Mathematik und Natur- wissenschaften, (23) Fichtestr. 13 28/1. HELMERS, Dr., Chemiker, (22) Wagnerstr. 20 II 4/6. HERR, TH., Prof. Dr., Harburg, Haakestr. 16 IS/I% HERZ, Admiral a. D., Direktor d. Deutschen Seewarte 8/ı1ı. HETT, PAUL, Chemiker, (25) Claus Grothstr. 2 8/2. HEYMANN, E., Baumeister b. Strom- und Hafenbau, Cuxhaven Wer HILLERS, W., Dr., (5) Schmilinskystraße ıı 27|4% HINNEBERG, P., Dr., Altona, Flottbeker Chaussee 291 14/12. HOFFMANN, G., Dr. med., Arzt, (1) Hermannstr. 3 24/9. HOFFMEYER, Dr., Adr.: H. C. MEYER jr., Stockfabrik, Harburg 4/12. HOoMFELD, H., Prof., Altona, Mörkenstr. 98 26/2. JAAP, O., Lehrer, (25) Burgstr. 521 24/3. JACOBI, A., (26) Claudiusstr. 5 13/9. JAFFE, K., Dr. med., (1) Esplanade 45 9/12. JENNRICH, W., Apotheker, Altona, Adolfstr. 6 2/2 JENSEN, C., Dr., Physikalisches Staatslaboratorium, (1) Jungiusstrafle 212% XV. JENSEN, P., Hauptlehrer, (19) Wiesenstr. ı II 201% JUNGE, PAUL, Lehrer, (30) Gärtnerstr. 98 6/5. JUNGMANN, B., Dr. med., (20) Hudtwalckerstr. AUTE KAMPE, Fr. (30) Moltkestraße 48 8/11. KANTER, J. Dr. med., (13) Grindelallee 30 322% KARNATZ, J., Gymnasialoberlehrer, (13) Bornstr. 2 15/4. KASCH, RICHARD, Chemiker, (25) Burggarten ı2 Il 5Y12% KAUSCH, Lehrer, (25) Elise Averdieckstr. 22 III 14/3. ‘ KAvSER, TH., (26) Hammerlandstr. 207 Ha, KEFERSTEIN, Prof., Dr., (26) Meridianstr. 15 31lLOr KEIN, WOLDEMAR, Realschullehrer, (13) Rutschbahn 41 23/10 KELLER, GUST., Münzdirektor, (7) Norderstr. 66 ZAIS KELLNER, H. G. W., Dr. med., (20) Eppendorferlandstr. 50 3/5. KLEBAHN, Prof. Dr., Assistent an den botanischen Staatsinstituten, (30) Hoheluftchaussee 130 III BLZ. KLUSSMANN, M., Prof., (30) Wrangelstr. 55 2112. KNACKSTEDT, L., (20) Eppendorferlandstraße 98 8/3. KNIPPING, ERWIN, (30) Gosslerstr. 19 III 222% KnochH, O., Zollamtsassistent ı, (19) Paulinenallee 6a 11/5. KNORR, dipl. Ing., (22) Oberaltenallee 14 15/2. KENoTH, M., Dr. med:,(9)-Vorsetzen 20 122% KnoTH, PAUL, Kaufmann, (19) Hoheweide 4 DONDR Kock, Joh., Kaufmann, (24) Uhlandstraße 33 12/4. KÖNIGSLIEB, J. H., (30) Abendrothsweg 24 20/4. KÖPCkKE, A., Prof., Dr., Ottensen, Tresckowallee 14 13/11. KÖFCckE, J. J., Kaufmann, (11) Rödingsmarkt 52 Te KOEPPEN, Prof. Dr., Meteorolog der Deutschen See- warte, (20) Gr. Borstel, Violastr. 6 281% KOLBE, A., Kaufmann, (8) Cremon 24 2 KOLBE, HANS, Kaufmann, (8) Cremon 24 13/3. KOLTZE, W., Kaufmann, (1) Glockengießerwall 9 12/2. KOTELMANN, L., Dr. med. et phil., (21) Heinrich Blertzstr. 071 29/9. KRAEPELIN, KARL, Prof Dr., Direktor des Natur- historischen Museums, (24) Lübeckerstr. 29 I 29/5. XVI KRAFT, A., Zahnarzt, (1) Colonnaden 451 E/AZe KREIDEL, W., Dr., Zahnarzt, (24) Graumannsweg 16 10/5. KRILLE, F., Zahnarzt, (I) Dammthorstr. ı 2713: KRÜGER, E., Dr., (20) Eppendorferlandstr. 87 il 6/5. Krüss, E. J., (1) Alsterdamm 35 II Ispm2Ee Krüss, H., Dr. phil., (11) Adolphsbrücke 7 27/9 Krüss, H. A. -Dräphil,(r3) Hochallee77 6724 Krüss, P., Dr. phil., (2) Adolphsbrücke 7 6/12 KÜMMELL, R., Dr. med., Allgemeines Krankenhaus, Eppendorf 17/5. KÜseEL, Dr., Oberlehrer, Ottensen, Tresckowallee 22 35/I1. LANGE, WICH., Dr., Schulvorsteher, (1) Hohe Bleichen 38 30/3. LANGFURTH, Dr., beeid. Handels-Chemiker, Altona, Bäckerstr. 22 30/4. LEHMANN, O., Dr., Direktor des Altonaer Museums, Othmarschen, Reventlowstr. 8 18/5. LEHMANN, OTTO, Lehrer, (30) Gärtnerstr. 112 III 28/4. LENHARTZ, Prof., Dr. med., Direktor des Allgem. Krankenhauses Eppendorf, (20) Martinistr. DSR LENZ, E., Dr. med., (4) Eimsbüttelerstr. 45 1.51% LESCHKE, M. Dr., (19) Wiesenstraße 5 22/2. LEvy, HUGO, Dr., Zahnarzt (1) Colonnaden 36 II 6/LT. LEWEK, TH., Dr. med., Arzt, (4) Sophienstr. 4 12/4. LIBBERTZ, D., Apotheker, (11 Rödingsmarkt 81 g/ET. LIEBERT, C., (26) Mittelstr. 29 SE LINDEMANN, AD., Dr., (24) Mundsburgerdamm 29 III 106. LINDEMANN, H., Mittelschullehrer, Altona, Göthestr. 24III o/ı1ı. LINDINGER, Dr., Wiss. Hilfsarbeiter a. d. Station für Pflanzenschutz, (23) Fichtestr. 22 Tı/I®. LION, EUGEN, Kaufmann, (1) Bleichenbrücke ı2 Ill 27/11. LIPPERT, ED., Kaufmann, (1) Klopstockstr. 27 IS LIPSCHÜTZ, GUSTAV, Kaufmann, (15) Abteistr. 35 12% LIPSCHÜTZ, OSCAR, Dr., Chemiker, (13) Hochallee 23 II 15/12. LÖFFLER, H., Lehrer, (22) Hamburgerstr. 161 III 4/12. XVII | LoNnY, GUSTAV, Oberlehrer, (21) Heinrich Hertzstr. 3 4/2. LORENZ, H., Dr., (24) Wandsbeckerstieg 481 22/2. LORENZEN, C. O. E., (25) Burggarten ı2 Il Sin2. Lossow, PAUL, Zahnarzt, (1) Colonnaden 47 27/6. LOUVIER, ÖSCAR, (23) Pappelallee 23 12/4. LÜBBERT,HANSO.,Fischereiinsp., Blankenese, Neuerweg 21/12. LÜDERS, L., Oberlehrer, (19) Bellealliancestr. 60 4/ll. LÜDTKE, F., Dr., Corps-Stabsapotheker, Altona, Lessingstr. 28 I 16/10. EUDTIREEH., Dr., Oberlehrer,..Altona,' Poststr. 15II 20/5. MAASS, ERNST, Verlagsbuchhändler, (1) Hohe Bleichen 34 20/9 MAHR, AD., (22) Finkenau ı21I 30/ KT. MARTENS, G. H., Kaufmann, (21) Adolfstr. 42 29/3. MARTINI, PAUL, (1) Rathhausmarkt 8 2303: MAU, Dr., Oberlehrer, Altona, Oelckers Allee 39II 1/10. MEJER, C., Ziegeleibesitzer, Wandsbek, Löwenstr. 34 24/9. MENDELSON, LEO, (1) Colonnaden 80 4/3. MENNIG, A., Dr. med., Arzt, (24) Lübeckerstr. 25 ZU/.W, MESSOW, BENNO, (3) Sternwarte To/2:. MEYER, E. G., Ingenieur, Wandsbek, Claudiusstr. 15 25/3. MEYER, GUSTAV, Dr. med., Arzt, (20) Alsterkrugchauss. 36 16/2. MEYER, S., Kaufmann, (14) Sandthorquai 20 Er MICHAEL, IvAn, Dr. med., Arzt, (13) Grindelallee 62 2/12. MICHAELSEN, W., Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (23) Ritterstr. 74 17/2. MICHoOw, H., Dr., Schulvorsteher, (13) Schlump 2 32 721° und! 29/1%. 76.und 6,2. MIELKE, G., Dr., Oberlehrer, Gr, Borstel, Abercrons-Allee 30/6. 80 und 23/9. v. MINDEN, M., Dr., (21) Overbeckstraße ı 6/5. MOLL, GEORG, Dr., Altona, Gr. Wilhelminenstr. 12I 13/16. MÜLLER, HERM., Oberlehrer, Altona, Allee 114 14/12. MÜLLER, J., Hauptlehrer, (25) Ausschlägerweg 164 2202 NAFZGER, FRIED., Dr., Fabrikbesitzer, Schiffbek, Hamburgerstr. 78 29/9. 2 00 XVIil NAUMANN, Ober-Apotheker am Allg. Krankenhause, (26) Hammerlandstr. 143 14/10. gI und 21)5. NORDEN, MAx, Oberlehrer, (20) Eppend. Landstr. 4_ 31/5. NOTTEBOHM, L., Kaufmann, (21) Adolfstr. 88 TR OETTINGER, P. A., Dr. med., (1) Neuerwall 39 12/6. OHAUS, F., Dr. med., Arzt, (24) Erlenkamp 27 II/1E OLTMANNS, J., (1) Raboisen 51 BE OLUFSEN, Dr., (6) Weidenallee 63a 30/11. ORTMANN, J. H. W., Kaufmann (24) Elisenstr. 3 Io/II. OTTE, C., Apotheker, (24) Armgartstr. 20 29/12. OTTENS, J., Dr., (8) Brandstwiete 46 273% PARTZ, C. H. A., Hauptlehrer, (22) Flachsland 49 28/12. PAuLy, C. AuG., Kaufmann (24) Eilenau 17 4/3. PENSELER, Dr., Oberlehrer, Blankenese r2/T: PERLEWIZ, Dr., Assistent an der Seewarte, Gr. Borstel, Violastr. 4 IT PETERS, JAC. L., Direktor, (5) Langereihe 123 17/12 PETERS, W. L.. Dr., Chemiker, (15) Grünerdeich 60 28/1. PETERSEN, JOHS., Dr., Direkt. des Waisenhauses, (21) Waisenhaus 278: PETERSEN, THEODOR, (5) Klosterschule, Holzdamm 323 PETZET, Ober-Apotheker am Allgem. Krankenhause Eppendorf, (30) Eppendorferweg 261 14/Io. PFEFFER, G., Prof. Dr., Custos am Naturhistorischen Museum, (24) Papenhuderstr. 33 24/9. PFLAUMBAUM, GUST., Dr., Oberlehrer, (30)Wrangelstr.45 9/3. PIEPER, G. R., Seminarlehrer, (20) Tarpenbekstr. 28 2ı/I1. PLAGEMANN, ALBERT, Dr., (7) B. d. Besenbinderhof 68 19/2. PLAUT, H.C., Dr. med. et phil.,(20)Eppendorferlandstr.66 15/10. PLUDER, F., Dr. med., (1) Ferdinandstr. 56 ZU TE: PRAUSNITZ, Dr. med., London W. C., 37 Russell Square 6/1. PRICKARTS, W., Betriebsdirektor, (29) Claus Grothstr. 4I. g/ıı. PROCHOWNICK, L., Dr. med., (5) Holzdamm 24 27/6 PULVERMANN, GEO., Direktor, (21) Gellertstr. 18 12/6. PUTZBACH, P., Kaufmann, (1) Ferdinandstr. 69 4. 95 05 99 OI 93 02 04 97 75 OI 70 96 98 03 02 gT 86 97 gI 79 92 88 90 02 03 04 04 77 OI 74 XIX RAPP, GOTTFR., Dr. jur., (1) Johnsallee ı2 26/1. REH, L., Dr., (7) Naturhistorisches Museum 23 UL. REICHE, H. von, Dr., Apotheker, (7) I. Klosterstr. 30_ 17/12. REINMÜLLER, P., Prof. Dr., Direktor der Realschule in St. Pauli, (11) Eckernförderstr. 82, 3% REıTz, H., Kaufmann, (14) Sandthorquai 20 3/5 REUTER, CARL, Dr. med., Hafenkrankenhaus(9) A. Elbpark 24/2. REUTER, F., (13) Grindelberg 7all L4/12% RIMPAU, J. H. ARNOLD, Kaufmann, (7) B. d. Besenbinderhof 27 1/14 RISCHBIETH, P., Dr., Oberlehrer, (24) Immenhof 5HI 13/3. RODIG, C., Mikroskopiker, Wandsbek, Jüthornstr. 16 1/1. RÖPER, H., Elektrotechniker, (15) Hammerbrookstr. I6IV 30/11. ROSCHER, G., Dr., Polizeidirektor, (13)Schlüterstr. 10P. 10.11. ROST, HERMANN, Lehrer, Billwärder a. d. B., Oberer Landweg, Villa Anna Maria 29/12. ROTHE, F., Dr., Direktor, Billwärder a. d. B. 28 2,3% RULAND, F., Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (23) Hinter der Landwehr 2 III 30/4. RÜTER, Dr. med., (1) Gr. Bleichen «301 15/12 SALOMON, F., Dr., (21) Heinrich Hertzstraße 39 18/1. SARTORIUS, Apotheker am Allgemeinen Krankenhause Eppendorf (20) Martinistr. Z0E. SAENGER, Alfred, Dr. med., (1) Alsterglacis ı1ı 116/6. SCHACK, FRIEDR., Dr. phil., (24) Schwanenwik 30 19/10. SCHÄFFER, CÄSAR, Dr., Oberlehrer, (22) Finkenau 6I 17/9. SCHEBEN, Dr., Polizeitierarzt, Windhuk TSm. . SCHILLER-TIETZ, Klein-Flottbek 16/10. SCHLEE, PAUL, Dr., Oberlehrer, (24) Ackermannstr. 21 III 30/9. SCHLÜTER, F., Kaufmann, (I) Bergstr. 9 I 30/12. SCHMALFUSS, Dr. med., Sanitätsrat, (17) Rothenbaum 133 20/12. SCHMIDT, C., Dr., Chemiker, (13) Grindelberg ı5, Hs. 2 26/10. SCHMIDT, E., Oberlehrer, (6) Laufgraben 39 En/T. SCHMIDT, FRANZ, Dr. phil., Chemiker, Neu Wentorf bei Reinbek 9/3. 2® 98 98 79 74 05 04 04 88 89 89 04 97 94 98 84 82 05 95 883 04 90 05 OI 96 74 05 04 99 04 xXxX SCHMIDT, John, Ingenieur, (8) Meyerstr. 60 11/5% SCHMIDT, Justus, Lehrer an der Klosterschule, SCHORR, RICH., Professor Dr., Direktor der Stern- warte (3) 4/3. SCHRÖDER, J., Dr., Oberlehrer, (22) Wagnerstraße 72 5/11. SCHRÖTER, Dr. med., (24) Güntherstr. 46 LE. SCHUBERT, H., Prof. Dr., (1) Domstr. 8 28/6. SCHÜTT, R. G., Dr. phil., (24) Papenhuderstr. 8 23/9. SCHULZ, J. F. HERM., Kaufmann, (11) Trostbrücke ı Zimmer 23 28/5. SCHUMPELIK, ADOLF, ÖOberlehrer, Alsterdorf, Ohlsdorferstr. 330 4/6. SCHWABE, L., Fabrikbesitzer, (13) Dillstr. 3 14/12. SCHWARZE, WILH., Dr., Oberlehrer, Neu-Wentorf bei Reinbek 25/9. SCHWASSMANN, A., Dr., (6) Rentzelstr. 16 12/2. SCHWENCKE, AD., Kaufmann, (5) Kl. Pulverteich 10/16 20/5. SELK, H., Apotheker, (21) Heinrich Hertzstr. 73 9/3. SENNEWALD, Dr., Lehrer an der Gewerbeschule, (24) Mühlendamm 49 31/5. SIEVEKING, W., Dr. med., (17) Oberstr. 68 25/10. SIMMONDS, Dr. med., (r) Johnsallee 50 30/5. SPIEGELBERG, W. TH., (23) Jordanstr. 38 30/1. STAMM, C., Dr. med. (1) Colonnaden 41 a3. StAauss, W, Dr., Dresden A, Pillnitzerstr. 57 2/10. STEFFENS, Dr., Deutsche Seewarte 8/11. STEINHAUS, O., Dr., Assistent am Naturhistorischen Museum, (23) Landwehrdamm 17 II 11/1. (5) Steindamm 71 II - 2612. SCHMIDT, MAX, Dr. phil., Gr. Borstel, Weg beim Jäger 9/3. SCHMIDT, WALDEMAR, Lehrer, (23) Jungmannstr. 20 21/2. SCHNEIDER, ALBRECHT, Chemiker, (22)Oberaltenallee 12 13/11. SCHNEIDER, C., Zahnarzt, (1) Gr. Theaterstr. 3/4 23118 SCHNEIDER-SIEVERS, R., Dr. med., (24) Hartwikusstr. ı5 22/2. SCHOBER, A., Prof. Dr., Schulinspektor, (23) Papenstr. 50 18/4. XXI STELLING, C., Kaufmann, (11) Rödingsmarkt 81 127 STOBBF, MAX, Lokstedt bei Hamburg, Behrkamps- weg 34 BZW: STOCK, EC; V.,.(13) Hochallee 25 L3/ RT. STOEDTER, W., Dr. med. vet., Polizeitierarzt, (7) Norderstr. 121 24/4. STOPPENBRINK, F., Dr., Altona, Lornsenplatz 14 8/11. SURACKRSE., Di: smed: n(25)"Alfredstr. 35 DOSE SUHR, J., Dr., (13) Rutschbahn ıı 2g/11. SUPPRIAN, Dr., Oberlehrer, Altona, Lessingstr. 22 sur. THILENIUS, Professor Dr., Direktor des Museums für Völkerkunde, (17) Abteistraße 16 O/.BL. TIETGENS, ALFR., Kaufmann, (21) Bellevue 23 12/4: THORADE, HERM., (24) Hohenfelder Allee gl 30/11. THÖRL, FR., Fabrikant, (26) Hammerlandstr. 23/25 To/IK. TımM, RuD., Dr., Oberlehrer (20) Bussestr. 45 20/1. TIMPE, Dr., (19) am Weiher 29 4/12. Topp, Dr., (29) Arningstr., Guanofabrik Güssefeld 1al12: TRAUN, H., Senator, Dr. (1) Alsterufer 5 vor TRÖMNER, E., Dr. med., (1) Esplanade 20 8/11. TROPLOWITZ, OSCAR, Dr., Fabrikant, (30) Eidelstedterweg 42 13a. TRUMMER, PAUL, Kaufmann, Wandsbek, Löwenstr. 25 13/1. TucH, Dr., Fabrikant, (25) Claus Grothstr. 49 II 4/6. TucH, ERNST, Dr., Billwärder 44 LEI TÜRKHEIM, JULIUS, Dr. med., (5) Langereihe ı01 2917). UETZMANN, R., (25) Malzweg 10 30/1 TE ULEXx, H., Dr., Chemiker, (11) Stubbenhuk 5 16/2. ULLE, H., Lehrer, (26) Eiffestr. 480 II 16/12% ULLNER, FRITZ, Dr., Fabrikbesitzer, (8) Alte Gröningerstr. 7/10 4,3. ULMER, G., Lehrer, (13) Rutschbahn 29 III 8/11. PinnA,P. &. Dr.med, (T)’@r: ı Theaterstr;.31 g/ı. VOEGE, W., Dr.-Ingenieur, (6) Carolinenstr. 30 14/1. VOGEL, Dr. med., (23) Wandsbeckerchaussee 83 HN: XXI VOIGT, A., Prof. Dr., Assistent an den botanischen Staatsinstituten (7) Besenbinderhof 52 TA® VOIGTLÄNDER, F., Dr., Assistent am Chem. Staats- Laboratorium, (24) Sechslingspforte 3 OUTOR VOLK, R., (23) Papenstr. ıı 16,6. VOLLER, A., Prof. Dr., Direktor des Physikal. Staats-Laboratoriums, (I) Jungiusstr. 2 29/9. VÖLSCHAU, J., Reepschläger, (8) Reimerstwiete 12 28/11. Voss, Dr., Husum, Gymnasium 18/1. WAGNER, FRANZ, Dr. med., Altona, Holstenstr. 104 18/4. WAGNER, H., Prof. Dr., Direktor der Realschule v. d. Lübeckerthor, (24) Angerstr. 19/12. WAGNER, Max, Dr. phil., (5) Steindamm 152 29/1. WAGNER, RICHARD, Altona, Lornsenplatz 11 ZiUT2 WAHNSCHAFF, TH.,Dr.,Schulvorst., (I) Neue Rabenstr. 15/9. WALTER, B., Dr., Assistent am Physikal. Staats- Laboratorium, (22) Wagnerstraße 72 T/1L28 WALTER, H. A. A., Hauptlehrer, (19) Osterstr. 17 17/9. WEBER, WM. J. C., Kaufmann, (24) Güntherstr. 55 27l4. WEGENER, Max, Kaufmann (14) Pickhuben 3 15/1 WEIMAR, W., Assistent am Mus. f. Kunst u. Gewerbe, (5) Pulverteich 18 II 22/4 WEISS, ERNST, Braumeister der Aktien-Brauerei, (4) Taubenstr. 8/2. WEISS, G., Dr., Chemiker, (21) Zinmerstr. 25 27/10! WILBRAND, H., Dr. med., (21) Heinrich Hertzstr. 3 27/2. WINDMÜLLER, P., Dr., Zahnarzt, (1) Esplanade go zı/ı2. WINTER, E. H., (m) KiReichenste "3 10/2% WINTER, HEINR., Diamanteur, (30) Hoheluftchaussee 79 14/10. WINTER, RICHARD, Dr., Oberlehrer, Harburg, Ernststr.23 7/2 WITTER, Dr., Wardein am Staats-Hütten-Laboratorium, (24) Schröderstr. 45 25/10. WOERMANN, AD., Kaufmann, (1) Neue Rabenstr. 17 21/3 WOHLWILL, EMIL, Dr., Chemiker, (1) Johnsallee 14 28/1. WOHLWILL, HEINR., Dr., (17) Mittelweg 29/30 IV 12/10. 39 gI 97 73 ER 05 00 83 02 02 TEN 86 90 53 96 03 88 75 95 92 92 96 00 99 75 63 98 XXI WOLFF, C. H., Medizinal-Assessor, Blankenese WOLFFSON, HUGO, Zahnarzt, (1) Mittelweg 166 WULFF, ERNST, Dr., (13) Rutschbahn 37 ZACHARIAS, Prof. Dr., Direktor der Botanischen Staatsinstitute, (17) Sophienterrasse 15a (Korrespondierendes Mitglied ZACHARIAS, A. N., Dr. jur., Oberlandesgerichtsrat, (17) Mittelweg 106 ZAHN, G., Dr., Dir. der Klosterschule, (5) Holzdamm 21 ZEBEL, GUST., Fabrikant, (21) Hofweg 98 ZIEHES, EMIL, (21) Sierichstr. 34 Ill ZIMMERMANN, CARL, (3) Wexstr. 6 ZINKEISEN, ED., Fabrikant, (26) Schwarzestr. 29 ZINKEISEN, ED., Dr., Chemiker (5) Danzigerstr. 48 ZWINGENBERGER, HANS, (3) Michaelisstr. 62 25/10 28,0: 26/10. 28/3. 14/1. 272. 30/9. 25/4. 28/12. 28... 25/3. 24/2. 30/11. XXIV Verzeichnis der Akademien, Gesellschaften, Institute, Vereine etc., mit denen Schriftenaustausch stattfindet, und Liste der im Jahre 1905 eingegangenen Schriften. (Die Liste dient als Empfangsbescheinigung.) Deutschland. Altenburg: Naturforschende Gesellschaftdes Osterlandes.N.F.XI. Annaberg: Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde. Augsburg: Naturwiss. Verein für Schwaben und Neuburg. Bericht XXXVI. Bamberg: Naturforschende Gesellschaft. Bautzen: Isis. Berlin: I. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Ver- handlungen XLVI. II. Deutsche Geologische Gesellschaft. Zeitschrift LVI, H. 3. III. Gesellsch. Naturforsch. Freunde. Sitzungsberichte 1904. IV. Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften. Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen. 1. Jahrgang 1836. Sitzungsberichte 1832—1903. 1904, XLI —LV. 1905, I-XXXVI. V. Kgl. Preuß. Meteorol. Institut. ı) Bericht über die Tätigkeit 1904. 2) Veröffentlichungen : Ergebnisse der Niederschlagsbeobachtungen in 1901. 3) Deutsches Meteorolog. Jahrbuch für 1903, H. 2; für 1904, H. ı. VI. Aeronautisches Observatorium. Ergebnisse der Arbeiten vom I/I 1903—31/I2 1904. Bonn: I. Naturhistor. Verein der Preuß. Rheinlande, Westfalens u.d. Reg.-Bez. Osnabrück. Verhandlungen LXI, 1ı—2LXJ, ı. II. Niederrhein. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Sitzungsberichte 1904, I—2. 1905, I. XXV Braunschweig: Verein für Naturwissenschaft. Bremen: Naturwiss. Verein. 1) Abhandlungen XVII, ı. 2) Deut- sches Meteorol. Jahrbuch XV. Breslau: Schles. Gesellschaft für vaterländischeKultur. ı)82. Jahres- bericht. 2) Litteratur des Landes- und Volkskunde der Provinz Schlesien für die Jahre 1900— 1903. Chemnitz: Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. ı) Schriften N. F. XI, ı—3. 2) Katalog der Bibliothek. Dresden: I. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 1) Jahres- bericht 1903/04, 1904/05. 2) Verzeichnis der Büchersammlung. II. Naturwiss. Gesellschaft »Isise. Sitzungsberichte und Abhandlungen 1904, 1905 (Januar—Juni). Dürkheima.d. Hardt: Naturwiss. Vereind. Rheinpfalz »Pollichia«. Mitteilungen LXII, 21. Elberfeld: Naturwissensch. Verein. Emden: Naturforschende Gesellschaft. 88. Jahresbericht. Erfurt: Kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Jahr- bücher N. F. XXX1I. Erlangen: Physikal.-medicin. Societät. Sitzungsberichte XXXVI. Frankfurt a./M.: I. Ärztlicher Verein. Jahresbericht XLVII Jahrg. II. Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft. ı) Ab- handlungen XXVIH, 4. 2) Bericht 1905. Frankfurt a./O.: Naturwiss. Verein »Helios«. Freiburg i./B.: Naturforschende Gesellsch. Fulda: Verein für Naturkunde. Gießen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 34. Bericht. Görlitz: Oberlausitzische Gesellsch. der Wissenschaften. 1) Neues Lausitzer Magazin LXXX. 2) Codex diplomaticus Lusatiae sups 18,» Bei. IE TI: 5: Göttingen: I. Kgl. Gesellsch. d. Wissenschaften, Mathem.- Physikal. Klasse. ı) Nachrichten 1904 H. 6, 1905 H. ı—3. 2) Geschäftl. Mitteilungen 1904 H. 2, 1905 H. ı. II. Mathemat. Verein der Universität. XXVI Greifswald: I. Naturwiss. Verein für Neu-Vorpommern und Rügen. Mitteilungen XXXVI. II. Geographische Gesellschaft. ı. Jahresbericht IX. 2) Be- richt über die XX. Excursion. Güstrow: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- Burg. Archiv EV III 2 ET AR Halle. a.,/S.:.1. Leopoldina, Hefte X; 212 XTET are II. Naturforschende Gesellschaft. III. Verein für Erdkunde. Mitteilungen 1905. Hamburg: I Deutsche Seewarte. I) Archiv XXVII. 2) Jahres- bericht XXVIl. 3) 6. Nachtrag z. Katalog d. Bibliothek. II. Mathematische Gesellschaft. Mitteilungen Bd. IV, Heft 5. III. Naturhistorisches Museum. IV. Oberschulbehörde (Stadtbibliothek). Verzeichnis der Vorlesungen. Sommer 1905, Winter 1905/06. V. Ornithologisch-oologischer Verein. VI. Verein für Naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. Hannover: Naturhistor. Gesellschaft. 50—54 Jahresbericht Heidelberg: Naturhistorisch-medizin. Verein. Verhandlungen NIELNVIN AR Helgoland: Biologische Anstalt und Kommission zur wissen- schaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel. Wissenschaftl. Meeresuntersuchungen N. F. VII, Abteilung Helgoland H. ı. Jena: Medicin-naturw. Gesellschaft. Jenaische Zeitschrift für Natur- wissenschaft XXXIX, 2—4; XL, I—3. Karlsruhe: Naturwiss. Verein. Kassel: Verein für Naturkunde. Abhandlungen u. Berichte XLIX. Kiel: Naturwiss. Verein für Schleswig-Holstein. 1) Schriften XII, 1. 2) Register der Bände I— XI. Königsberg i. P.: Physikal.-Ökonomische Gesellschaft. Schriften XLV. Landshut (Bayern): Naturwissenschaftlicher (vormals Botanischer) Verein. XXVI Leipzig: I. Museum für Völkerkunde. II. Naturforschende Gesellschaft. Lübeck: Geograph. Gesellschaft und Naturhistor. Museum. Mitteilungen 2.’ Reihe Heft 20. Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Magdeburg: Naturwissenschaftlicher Verein. München: Kgl. Akademie der Wissenschaften. ı) Sitzungsberichte 1904 H. 3, 1905 H. ı—2. 2) Abhandlungen XXII 2. Abt. 3) Festreden: v. HEIGEL: Zum Andenken an KARL v. ZITTEL. ALFRED PRINGSHEIM: Über Wert und angeblichen Unwert der Mathematik. Münster: Westfälischer Prov.-Verein für Wissensch. und Kunst. ‘ Nürnberg: Naturhistor. Gesellschaft. Abhandlungen XV, 2. Offenbach: Verein für Naturkunde Osnabrück: Naturwissenschaftl. Verein. Passau: Naturhistor. Verein. XIX. Bericht. Regensburg: Naturwiss. Verein. Schneeberg: Wissenschaftl. Verein. Mitteilungen. 35. Heft. Schweinfurt: Naturwissenschaftlicher Verein. Stuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahreshefte LXI nebst Beilage: Ergebnisse der Pflanzen- geographischen Durchforschung. I. Ulm: Verein für Mathematik und Naturwissenschaften. Wernigerode: Naturwissenschaftl. Verein. Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde. Jahrbuch LVII. Zerbst: Naturwissenschaftl. Verein. Zwickau: Verein für Naturkunde in Sachsen. XXXIII. Jahresbericht. Österreich-Ungarn. Aussig: Naturwissenschaftl. Verein. Bistritz: Gewerbeschule. Brünn: Naturforschender Verein. ı) Verhandlungen XLI. 2) XXII. Bericht der Meteorolog. Kommission. XXVLUI Budapest: I. K. Ungar. National-Museum. Annales hist.-nat. III ı. II. K. Ung. Naturwiss. Gesellschaft. ı) Mathem.-naturw. Berichte XX. 2) Aquila XI. OTTO HERMAN: Recensio critica automatica of the doctrine of bird migration. III. Ravortani Lapok XI, 1ı—9. Graz: 1. Naturw. Verein für Steiermark. Mitteilungen 1898 u. 1904. II. Verein der Ärzte in Steiermark. Mitteilungen XLI: Klagenfurt: Naturhistor. Landesmuseum. ı) Carinthia II, XCIV. 2) Jahrbuch 27. Heft (XLVII. Jahrgang). Linz: Verein für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Jahres- bericht XXXIV. Prag: I. Verein deutscher Studenten. Bericht LVI. II. Deutscher Naturwiss.-Medizin. Verein »Lotos«.N.F.XXIV. Reichenberg i. Böhm.: Verein d. Naturfreunde. Triest: I. Museo Civico di Storia naturale. II. Societa Adriatica di Scienze naturali. Troppau: K. K. Österr.-Schles. Land- und Forstwirtschafts- Gesellschaft, Sektion für Natur- u. Landeskunde (Naturwiss. Verein). Landwirtschaftl. Zeitschr. f. Österr.-Schlesien etc. VII, 1-22. Wien: I. K. K. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte der mathemat.-naturwiss. Klasse. Abteilung ı. CIV—CXLU. II. K. K. Geologische Reichsanstalt. ı) Verhandlungen 1904, No. 13--18; 1905, No. r—ı2. 2) Jahrbuch LIV, 2-4; LV, 1—4 und General-Register. II. K. K. Naturhistor. Hofmuseum. IV. K.K. Zoolog.-Botan. Gesellschaft. Verhandlungen LIV. V. Naturwiss. Verein an der Universität. Mitteilungen 11,95 111,42>=3: VI. Verein zur Verbreitung Naturw. Kenntnisse. Schriften XEIVSEREY?: Schweiz. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen XVU.XVIIIı. Bern: Bernische Naturforschende Gesellschaft. Mitteilungen 1904. XXIX Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Frauenfeld: Thurgauer Naturforschende Gesellschaft. 16. Heft (Festschrift). Freiburg: Societe Fribourgeoise desSciences naturelles. ı) Bulletin XI. 2) Memoires. Botanique I, 7—09. St. Gallen: Naturwiss. Gesellschaft. Berichte über d. Tätigkeit 1903. Lausanne: Societ€E Helvetique des Sciences naturelles. Neuchätel: Societ€ Neuchäteloise des Sciences naturelles. Bulletin XXIX. XXX. Sion: La Murithienne, Societe Valaisanne des Sciences naturelles. Bulletin XXXIL. Winterthur: Naturwiss. Gesellschaft. Zürich: I. Naturforschende Gesellschaft. ı) Vierteljahresschrift XLIX, 3—4, L. ı—2, 2) Neujahrsblatt auf 1905. II. Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz. Schweden und Norwegen. Bergen: Museum. ı) Aarbog 1904, H. 3; 1905, H. I—2. 2) An account of the Crustacea of Norway V, 5—ı0. 3) Aars- beretning for 1904. Christiania: K. Universität. Dr. PauUL WINGE: Den Norske Sindssygelovgivning. Lund: Universitets-Biblioteket. Acta Univ. Lundensis XXXIX. Stockholm: K. Svenska Vetenskaps-Akademien. ı) Arkiv: a) Botanik III, 4; IV, ı—3; b) Kemi, Mineralogi och Geologi I, 3—4; II, 1. c) Zoologi II, ı—3. d) Matematik I, 3—4; II, ı—2. 2) Handlingar XXXVLH, 3; XXXVII, 4—5; XXXIX ı—5. 3) Les prix Nobel en I9OI; en 1902. 4) Peter Artedi. 5) Nobel Institut: Meddelelser I, ı. Tromsö: Museum. Upsala: K. Universitets Bibliotheket. Geolog, Inst. Bulletin VI, 1ı—12. XXX Grossbritannien und Irland. Belfast: Natural History and Philosoph. Society. Report and Proceedings 1903—1904. Dublin: I. Royal Dublin Society. 1) Economic Proceedings I, 5—6. 2) Scient. Proceedings X, 2—3; XI, ı--5. 3) Scient. Transact VII, 6—16; IX, ı. II. Royal Irish Academy. "Proceedings XXVeSeers Pt. 35 Sect?BrPt! 75% SeetN CP Pt. 5 1% Edinburgh: Royal Society. Glasgow: Natural History Society. London: I. Linnean Society. Journal: 'a) Botany XXXVII, 259. b) Zoology XXIX, 191. II. Royal Society. ı) Philosophical Transact. Ser. A. vol. CCIV, 377—386; CCV 387—395. Ser. B, vol. CXCVI, 236—238; CXCVIIL, 239—242. 2) Proceedings LXXIV, 503—506; Ser. A. vol. LXXVI. 507—512; Ser. B. vol. LXXVI, 507—513 vol. LXXVII, 514. 3) Yearbook for 1905. 4) Obituary Notices of Fellows I, Pt. IV. 5) Reports to the Evolution Committee. Report II. 6) Reports of the Sleeping Sickness Commission. No. V und VI. III. Zoological Society. Proceedings 1904 Vol. U, 2; 1905 Vol. I, I—2. Holland, Belgien und Luxemburg. Amsterdam: I. K. Akademie van Wetenschappen. ı) Ver- handelingen XI, XI, ı—2. 2) Verslagen der Zittingen XII, I—2.: 3) Jaarboek 1904. II. K. Zoolog. Genootschap. Natura Artis Magistra Lfg. XVI—XVIM. Brüssel: I. Acad&emie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique. ı) Annuaire 1905. 2) Bulletin de la Classe des Sciences 1904, No. 9—12; 10905, No. 1—8. 3): Memoires in 8° T. I, 1—3; in 4° TI, 12; II. Societe Entomologique de Belgique. Annales XLVIH. xXxXXl III. Societe Royale de Botanique de Belgique. Bulletin XLI. XLI. Jardin Botanique. Bulletin I, 5—6. Haarlem: Musee Teyler. Archives Ser. II, T. IX, 1-3. Luxemburg: Societe Grand Ducale de Botanique du Grand Duch& de Luxembourg. Nijmegen: Nederlandsch Botanische Vereeniging. 1) Nederlandsch Kruidkundig Archief. Verslagen en Mededeelingen 1905. 2) Recueil d. Travaux Botan. Neerlandais No. 2—4, II, 1—.2. Frankreich. Amiens: Societ€ Linneenne du Nord de la France. XV. XVI. Caen: Societ€ Linneenne de Normandie. Ser. 5. T. VII. Cherbourg: Societe nationale des Sciences naturelles et mathe- matiques. Memoires XXXIV. Lyon: Academie des Sciences, Belles-Lettres et Arts. Me&moires Ser lu 1. VIE. Marseille: Facult& des Sciences. Annales XIV. Montpellier: Academie des Sciences et Lettres. Memoires = Ser. T.IH,.4 Nancy: Societe des Sciences. Bulletin Ser. IH, T. V, 2. E-VL 12.2. Paris:. Societ€e Zoologique de France. ı) Bulletin XXIX. 2) Tables du Bulletin et des Memoires Annees 1876—95. Italien. Bologna: R. Accademia delle Scienze dell’ Istituto di Bologna. 1) RendicontiN. S.V, 1—4; VI, 1—4; VII, VIII. 2) Memorie Sen Var EEE undeXe Ser. MIT: Florenz: I. R. Biblioteca Nazionale Centrale. Bolletino delle Pubblicazioni Italiane 1905, No. 49—55, 57—50. II. R. Istituto di Studi Superiori Pratici e di Perfezionamento. Genua: R. Accademia Medica. Bolletino XIX, 3-—4; XX, 1-3. Modena: Societa dei Naturalisti e Matematici. Neapel: Zoolog. Station. Mitteilungen XVI, 4. XVII, 3. XxXXI Padova: Accademia Scientifica Veneto-Trentino-Istriana. Atti 1,52 Ebd7% Pisa: Societa Toscana di Scienze Naturali. Proc. verbali XIV, 6—8. Rom: I. R. Accademia dei Lincei. Il. R. Comitato geologica d'Italia. Rumänien. Jassy: SocieteE des Medecins et Naturalistes. Bulletin XVII, 4—5; XIX, 1-10. Rußland. Helsingfors: I. Commission geologique de la Finlande. Bulletin XV. II. Societas pro Fauna et Flora Fennica. ı) Acta XXVI. 2) Meddelanden XXX. Jurjew (Dorpat): Naturforscher-Gesellschaft bei der Universität. I) Schriften XII—XV. 2) Sitzungsberichte XII, 3. 3) Archiv für Naturkunde XI, 3. Moskau: I. Societe Imperiale des Naturalistes. 1) Bulletin 1904, No. 2—4. 2) Nouveaux M&moires XVI. 3—4. II. Societe Imp. des Amis des Sciences naturelles, d’Anthro- pologie et d’Ethnographie. Riga: Naturforscher-Verein. St. Petersburg: I. Acad&mie Imp£riale des Sciences. II. Comite Geologique. 1) Bulletin XXIII, 1—6. 2) Memoires Nouv. ‘Ser Bivr. 14.75: und’T7. II. Russisch-Kaiserl. Mineralogische Gesellschaft. Ver- handlungen XLII, ı. Afrika. Amani: Biologisch-Landwirtschaftliches Institut. Berichte über‘ Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-OÖstafrika II, 4—;5. XXXII Amerika. Albany, N. Y.: New York State Museum. Baltimore, Md.: Johns Hopkins University. Berkeley, Cal.: University of California. Publications II, 1—.2. Boston, Mass.: Society of Natural History. ı) Proceedings XXXI 2—10; XXXII, ı—2. 2) Memoirs V, 10—I1,VJ], ı. 3) Occasional Papers VII ı—3. Buenos-Aires: I. Deutsche Akademische Vereinigung. I, 8. II. Museo Nacional. Anales Ser. III, T. III. IV. Buffalo, N. Y.: Society of Natural Sciences. Cambridge, Mass.: Museum of compar. Zoology at Harvard College. ı) Bulletin XLV, 4; XLVI, 3—9; XLVI. XLVIIJ, ı. Geological Series VI, 6. 2) Memoirs XXV, 2; XXVIJ, 5; XXXL XXXIL. 3) Annual Report 1903/04. Campinas (Brasil.): Centro de Sciencias. Chicago, Jll.: Academy of Sciences. ı) Bulletin II. No. IV ot the Academy, No. III Part 2 of the Natural History Survey, No. V. of the Natural History Survey. 2) Special Publi- cation No. 1. Cincinnati, O©.: American Association for the Advancement of Science. Cordoba: Academia nacional de Ciencias. Bolet. XVII, 4. Davenport, Jowa: Davenport Academy of Science IX. Halifax, N. Sc.: Nova Scotian Institute of Science. Indianopolis,Ind.: Indiana Academy ofScience. Proceedings 1903. Lawrence, Ks.: Kansas University. Science Bulletin II, 10— 15. Madison, Wisc.: I. Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Letters. Transactions XIV, 2. II. Wisconsin Geological and Natural History Survey. Bulletin XII. Mexico: Instituto Geologico de Mexico. Milwaukee, Wisc.: I. Public Museum. Annual Report XXI. II. Wisconsin Natural History Society. Minneapolis, Minn.: I. Geological and Natural History Survey. II. Minnesota Academy of Natural Sciences. XXXIV New Haven, Conn.: Connecticut Academy of Arts and Sciences. New York, N. Y.: I., Academy of Sciences. ı) Annals XV, 3, XVI, ı—2. 2) Memoirs II, 4, II. American Museum of Natural History. ı) Bulletin XVJ, 3. XVIII, 3. XX. 2) Annual Report for 1904. 3) Memoirs Anthro- pology vol. II, (whole series vol. III). 4) Album of Philippine Types. 5)J. ©. HovEv: The grande Soufriere of Guadeloupe. ul Botanical Garden. ı) Bulletin III, ı1; IV, ı2. 2) Contri- butions No. 52—71. Ottawa, Can.: Royal Society of Canada. Proceedings and Transactions.2. Ser, Vol. X. umv2. Philadelphia, Pa.: Academy of Natural Sciences. ı) Journal Ser. II, Vol. XIII, ı. 2) Proceedings LVI, 2—3; LVII, 1—2. Portland, Me.: Society of Natural History. Rio de Janeiro: Museu Nacional. Säo Paulo: Sociedad Scientifica. Revista No.. I—2. Salem, Mass.: Essex Institute. San Francisco, Cal.: California Academy of Sciences ı) Pro- ceedings. (3) Zoology III, 7—13; (3) Botany II, ı1, Geology I, 10. 2) Memoirs IV, 3) Constitution 1904. St. Louis, Miss.: Academy of Science. Topeka, Ks.: Kansas Academy of Science. Transactions XIX. Toronto, Can.: Canadian Institute. Transactions VIII, 1. Tufts’ College, Mass. Washington: I. Department of Agriculture. II. Department of the Interior, U. S. Geological Survey. III. National Academy of Sciences. IV. Smithsonian Institution. ı) Miscellan. Collections No. 1440, 1444, 1477, 1478, 1543, 1544, 1548, 1559, 1571, 1574, 1584. 2) Contributions to Knowledge XXXIH, XXXIV. 3) Annual Report 1903. V. Smithsonian Institution, Bureau of American Ethnology. Annual Report XXI. XXI. XXXV VI. Smithsonian Institution, U. S. National Museum. 1) Annual Report 1903. 2) Bulletin No. 50. 53. 3) Contribut. from the Natıon Herbar. IX. Asien. Calcutta: Asiatic Society of Bengal. Journal LXXIII, Part. II, 3—5 u. Supplement 1904. Part III, 3—4 u. Extra No. Journal and Proceedings vol. I, 1—4. Kyoto: College of Science and Engineering, Imperial Univer- sity. Memoirs I, 2. Manila: Government of the Philippine Archipelago. Ethnolog. Survey Publications 1. II, ı. Tokyo: I. College of Science, Imperial University. ı) Journal XIV. XX, 3—7. II. Deutsche Gesellschaft für Natur- u. Völkerkunde Ost- asiens. Mitteilungen X, 1. Australien. Brisbane, Qu.: R. Society of Queensland. Sydney, N. S. W.: Linnean Society of New South Wales. Broceedines XXVII, 4; XXIX, 1. XXXVI Als Geschenke gingen ein: I) ANTONIO CABREIRA-Lissabon: Quelques mots sur l. mathe- matiques en Portugal. Lisbonne. 1905. 2) H. CONWENTZ-Danzig: Das westpreußische Provinzialmuseum 1880— 1895. 3) K. MöBpıus-Berlin: Die Formen und Farben der Insekten ästhetisch betrachtet. 4) G. ROSCHER-Hamburg: Handbuch der Dactyloskopie. C. SCHRADER-Berlin: Neu Guinea-Kalender, 20. Jahrg. 1905. Nautisches Jahrbuch für 1908. 6) R. ScHÜüTT-Hamburg: Mitteilungen der Hauptstation für Erdbebenforschung am Physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg 1904 No. 5—7. ) Aarau: Aargauische Naturforsch. Gesellschaft. Mitteilungen X. ) Berlin: Nachrichten ausdem Klub der Landwirte. No. 476—-478. 9) Bordeaux: Societe Linneenne. Actes EIX. (7. Sera Pa ı0) Brünn: Klub für Naturkunde (Sektion des Brünner Lehrer- vereins) 6. Bericht und Abhandlungen für 1903/04. ı1) Colorado Springs: Colorado College. Studies. XI. General Series No. 13. 16. Science Series No. 36—38. 12) Dresden: Kgl. Sächs. Gesellschaft für Botanik und Garten- bau »Flora« Sitzungsberichte und Abhandlungen N. F. VII. 13) Dresden: Bericht über die Verwaltung und Vermehrung d. Kgl. Sammlungen f. Kunst und Wissenschaft während der Jahre 1902 und 1903. 14) Kharkoff: Societe des Sciences physico-chimiques. Travaux XXXII; Supplements Fasc. XVII. 15) Lansing: Michigan Academy ofScience. 5th Ann. Report 1904. 16) La Plata: Direcciön general de estadistica de la provincia de Buenos Aires: Demografia. Afo 1900, 1901, 1902. 17) Meissen: Naturwiss. Gesellsch. »Isis«e: Mitteilungen aus den Sitzungen 1903/05. 18) Montana: University. Annual Report 1903— 1904 (University Bulletin No. 23.) / 8 XXXVU 19) Prag: Casopis Ceske Spolecnosti Entomologicke. Ro£nik I. Cislo I—4. 20) Springfield: Springfield Museum of Natural History. Bulletin No. 1. 21) Washington: Carnegie Institution. Publication No. 23, 24, 30. (Papers of Station for Experimental Evolution at Cold Spring Harbor, N. York No. 1ı—3). XXXVIHI Bericht über die Vorträge des Jahres Igos sowie über die wissenschaftlichen Exkursionen und Besichtigungen. 1. Allgemeine Sitzungen. I. Sitzung am 4. Jauuar. Hauptversammlung. Vortrag — Herr Dr. ©. STEINHAUS: Über Perlen. Der Vortragende demonstrierte eine kleine Sammlung von Perlmuscheln und deren Perlen, die demnächst im Naturhistorischen Museum zur Aufstellung gelangen werden, und knüpfte daran einige erläuternde Bemerkungen. Perlen sind als ein krankhaftes Erzeugnis von solchen Muscheln anzusehen, die eine Perlmutterschicht besitzen. Wie an der Muschelschale lassen sich auch an ihnen, und zwar in umgekehrter Reihenfolge, drei Schichten nachweisen, die Kutikular- schicht, die Säulenschicht und die Perlmutterschicht, sodaß bei der Perle die Perlmutterschicht außen liegt, während sie bei den Muschel- schalen an der Innenfläche auftritt. Die Perlen haben daher die- selben physikalischen und chemischen Eigenschaften wie die Perl- mutterschalen. Von Meeresmuscheln, die Perlen hervorbringen, wurden vorgelegt: die echte Perlmuttermuschel (Meleagrina marga- ritifera), die Steckmuschel (Pizza nobilis), der Pferdefuß (Hippopus maculatus), die Riesenmuschel (T7rzdacza gigas) und die in der Nord- und Ostsee heimische Miesmuschel /My£ilus edulis). Die Entstehung von Perlen ist auf eine übermäßige Absonderung von Perlmutter zurückzuführen, hervorgerufen durch den Reiz eines Fremd- körpers, der in die Weichteile oder zwischen Mantel und Schale eingedrungen ist. Sandkörnchen, Bohrschwämme, Algen und Ein- geweidewürmer können die Ursache sein. H. JAMESON hat besonders Untersuchungen über die Entstehung von Perlen in der Miesmuschel angestellt (1902); er führt sie zurück auf Entwicklungsstufen von Saugwürmern (Trematoden), die in die Muscheln eindringen. Die Farbe der Perlen kann sehr verschieden sein, bläulich, gelblich, bräunlich, rosenrot, bleifarbig und weiß. Die wertvollsten sind von »reinem Wasser«. Die Größe schwankt sehr. Die größte Perle soll der Schah von Persien besitzen; sie ist birnförmig, 35 mm lang und 27 mm breit. Das Perlengewicht ist das Karat (— 0,205 g), der Wert steigt rasch; er wird im allgemeinen nach dem achtfachen Quadrate seines Gewichtes bestimmt. Der Vortragende besprach sodann die geographische Ver- breitung der Perlenmuscheln. Der persische Meerbusen, Ceylon und XXXIX Vorderindien, die Suluinseln und eine Reihe von polynesischen Inselgruppen bringen die orientalischen, die schönsten und glänzendsten Perlen hervor, Westindien, die Mündungen des Orinoko und Magdalenenstromes die den orientalischen an Wert nachstehenden occidentalischen. Auch Süßwassermuscheln sind im stande Perlen zu erzeugen. Für Nordeuropa kommt hier in erster Linie Margaritana margaritifera in Betracht, die in Deutschland ihre Hauptverbreitung in den Mittelgebirgen hat; aber auch am östlichen Rande der Lüneburger Heide lebt diese Muschel. Auch in China sind derartige Muscheln nicht selten. Bei einer Art, Dipsas plicata, werden kleine Kugeln oder flache Buddhabilder aus Zinn zwischen Schale und Mantel gebracht und so die Muschel veranlaßt, diese Fremdköper mit einer Schicht von Perlmutter zu umgeben. Ein solches Verfahren dauert zehn Monate bis drei Jahre. Künstliche Perlen anderer Art werden erzeugt, indem man in hohle Glaskugeln ein Gemisch von Fischleim und silberglänzenden Schuppen des Uckelei (Aspius alburnus (L.)) bringt. Diese Fabrikation wird hauptsächlich in Frankreich betrieben. 2. Sitzung am Iı. Januar, gemeinsam mit der Geographischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Prof. Dr. CONWENTZ (Danzig): Über den Schutz der natürlichen Landschaft, ihrer Pflanzen- und Tierwelt (mit Lichtbildern). Ein ausführliches Referat ist im wissenschaftlichen Teil dieses Bandes abgedruckt. 3. Sitzung am 18. Januar. Demonstration — Herr Prof. Dr. GOTTSCHE: Meteoreisen von Gibeon: Der Vortragende demonstrierte drei kürzlich hierher gelangte Eisenmeteoriten aus Gibeon in Deutsch-Südwestafrika. Schon vor etwa 70 Jahren und wiederholt auch später hat man im Gebiete des Grossen Fischflusses, dem auch Gibeon angehört, Eisenmeteoriten gefunden, und zwar alle von einer solchen Ähnlichkeit in Struktur und Zusammensetzung, daß man sie für Stücke eines und desselben Falles halten muß. Die vorliegenden Exemplare sind auffallend groß, sie haben ein Gesamtgewicht von 989 Kilogramm; die für die Meteoriten im allgemeinen charakteristischen napfförmigen Ver- tiefungen, die durch Absprengen von Oberflächenteilen beim Durch- eilen der Luft entstanden sind, finden sich auch hier in großer Zahl und allseitig verteilt; daneben treten größere und tiefer ein- dringende Löcher auf, die wohl dem Ausschmelzen von Troilit (Einfach-Schwefeleisen) ihren Ursprung verdanken.) %) Anm. Von diesen Meteoreisenblöcken sind inzwischen zwei durch Geschenk in den Besitz des Naturhistorischen Museums gelangt. XL Vortrag — Herr Prof. Dr. SCHOBER: Das Wahrnehmungs- vermögen der Pflanzen. Die Frage, ob den Pflanzen ein Wahrnehmungsvermögen zuzu- sprechen ist, ist herausgewachsen aus den Studien der Krümmungs- bewegungen, mit denen die Pflanzen auf äußere Reize, wie sie das Licht, die Schwerkraft, Berührung, Wärme- und Feuchtigkeitsdiffe- renzen bieten, reagieren. Es gilt heute als erwiesen, daß diese Reaktionen aktive Bewegungsvorgänge sind, für die dem äußeren Reize nur die Rolle eines Auslösungsvorganges zukommt. Es steht ferner heute fest, wie schon Darwin vor dreißig Jahren angenommen hat, daß der Reaktion in der Pflanze ein Zustand der Reizaufnahme voraufgeht, der als Wahrnehmung im physiologischen Sinne zu deuten ist. Ganz klar tritt das in solchen Fällen zutage, in denen die Prozesse der Reizaufnahme und der Reizreaktion örtlich getrennt sind, wie z. B. in den Tentakeln der Sonnentaupflanze, in vielen heliotropischen Krümmungen der Wurzeln. Eine weitere Frage war die, ob das Wahrnehmungsvermögen diffus in einem Organe verteilt ist, oder ob etwa bestimmte Zellkomplexe besonders für die Funk- tion der Reizaufnahme konstruiert sind. Der bekannte Verfasser der physiologischen Pflanzenanatomie HABERLANDT hat diese Frage ein- gehender behandelt und eine Reihe von anatomischen Konstruktionen an Ranken, reizbaren Staubfäden, Sonnentautentakeln u. a. m. be- schrieben, die er für die Perzeption mechanischer Reize in Anspruch nimmt. Neuerdings hat er auf der Breslauer Naturforscherversamm- lung auch die vermutlichen Perzeptionsorgane für Licht- und Schwer- kraft in einem Vortrage »Die Sinnesorgane der Pflanzen« behandelt. Der Vortragende referierte kurz über HABERLANDT’s Vorstellung von der Funktion der Epidermiszellen der Laubblätter als Linsen zum Zwecke der Lichtaufnahme und wendet sich dann ausführlicher einer Kritik der hypothetischen Sinnesorgane für die Perzeption des Schwerkraftreizes zu. Als solche werden leicht bewegliche Stärke- körner in der Wurzelhaube und in der Stärkescheide der Stengel gedeutet. Sie sollen die gleiche Bedeutung für die Pflanzen haben, wie die früher als (sehörorgane aufgefaßten Statolithen in den Sta- tocysten der niederen Tiere und die analogen Gebilde in den Säckchen des Vorhofes unseres Ohres. Die große Zahl der auf scharfsinnigen Beobachtungen beruhenden Versuche hat bis jetzt zwar viele Tatsachen beigebracht, die für diese Statolithentheorie sprechen, aber noch keinen direkten Beweis dafür. Indes hat sich diese Theorie auch mit allen Vorgängen, die nicht eigentlich zu ihren Gunsten entscheiden, sehr elegant abzufinden gewußt. Von den niederen Pflanzen sind insbesondere Rhizoiden von Chara unter- sucht, bei denen die von Prof. ZACHARIAS schon vor vielen Jahren entdeckten Glanzkörperchen die Rolle der Statolithen übernehmen sollen. Indes hat Prof. ZACHARIAS schon das Unwahrscheinliche dieser Annahme dargetan. Wenn sich die Statolithentheorie als richtig erweisen sollte, so würde soviel gewonnen sein, daß man den Wahrnehmungszustand bei der geotropischen Reizung ebenso wie bei der mechanischen als eine durch den Druck diskreter Teilchen hervorgerufene Deformation des Hyaloplasmas aufzufassen hätte. Neuerdings ist auch berechnet worden, daß eine Lichtwelle XLI in der Richtung ihrer Fortpflanzung einen Druck von etwa 1,5 mg auf den Quadratmeter ausübt. Dieser Druck soll auch experimentell erwiesen sein. Es würde dann auch eine gleiche Auffassung für den Erregungszustand, der mit der Perzeption eines Lichtreizes ver- “ bunden ist, gültig werden. Doch das sind erst Ausblicke; ob sich das alles Lestätigen wird, muß die Zukunft lehren 4. Sitzung am 25. Januar. Vortrag — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Neue einfache Demonstrationen von physikalischen Begriffen und Ge- setzen aus verschiedenen Gebieten. Zur Darstellung der Präzessionsbewegung, die für das Verständnis der Bewegung der Erde um die Sonne von großer Wichtigkeit ist, zeigte der Redner, wie ein Rad aus einem gewöhn- lichen Fahrrade, mit der Hand in Umdrehung versetzt und dann an einer Schlinge in einem Bindfaden an dem einen Ende der Achse aufgehängt, in scheinbarem Widerspruche mit den Gesetzen der Schwere, nicht aus der Schlinge fällt, vielmehr die horizontale Lage seiner Achse beibehält. Die dann auftretende Präzessionsbewegung wurde in einfacher Weise erklärt; sie begründete gleichzeitig die Beibehaltung der horizontalen Achse. — Dann führte der Redner ein neues Manometer von hoher Empfindlichkeit für geringe Druckdifferenzen vor, welches darauf beruht, daß die Niveaudifferenz in zwei weiten Gefäßen, die durch ein enges Verbindungsrohr mit einer Luftblase als Index verbunden sind, in vergrößertem Maßstabe durch Verschiebung der Luftblase der Messung zugänglich wird. Herr Prof. GRIMSEHL zeigte, wie dieses Manometer dazu verwandt werden kann, das spezifische Gewicht der Gase zu bestimmen, indem der Druck einer Gassäule mit dem einer gleich langen Luftsäule durch das Manometer verglichen werden kann. Auch zur leichten und bequemen Messung der Dampfdichte kann der Apparat verwandt werden, indem das Rohr, das den zu untersuchenden Dampf enthält, mit einem geeigneten Heizrohre umgeben wird. — Hierauf wurden vom Vortragenden zwei neue Apparate vorgeführt, welche die Un- abhängigkeit der Drehung eines Körpers von den Angriffspunkten eines Kräftepaares beweisen und veranschaulichen sollen. Der eine Apparat besteht aus einem Segnerschen Wasserrade, das mit einer größeren Anzahl von Ausflußöffnungen versehen ist, die je nach Wunsch paarweise oder in beliebiger Zusammenstellung geöffnet werden können. Man kann so nach beliebiger Wahl Kräftepaare mit verschiedenen Armen kombinieren und ihre Wirkung auf das Wasserrad zeigen. Die Wirkung der Kräftepaare wird dadurch der Messung zugänglich, daß das Segnersche Wasserrad an einem elastischen Drahte aufgehängt ist, dessen Torsion an einem Teilkreise abgelesen werden kann. Der zweite Apparat für die Wirkung des Kräftepaares hat den Zweck, zu beweisen, daß die Drehungsachse eines freibeweglichen Körpers stets der Massenmittelpunkt ist. Der Redner hatte eine mit einer Spiegelglasplatte belegte Holzplatte auf eine auf einer XLIl billardähnlichen Unterlage liegende größere Zahl von Fahrradkugeln gelegt und so das Brett allseitig beweglich gemacht. Auf der Holz- platte wurde eine besonders konstruierte kleine Kanone aufgestellt, die durch ihren Rückstoß ein die Holzplatte drehendes Kräftepaar erzeugte, welches unabhändig von der Stellung der Kanone auf der Holzplatte stets eine Drehung der Holzplatte um den Massenmittel- punkt bewirkte. Im Anschlusse hieran zeigte der Redner, wie der exzentrische Stoß auf einen freibeweglichen Körper einwirkt. Dann folgte eine Anzahl neuer Demonstrationsversuche aus dem Gebiete der Optik. Zuerst zeigte Herr Prof. GRIMSEHL einen neuen von ihm konstruierten Polarisator vor, bei welchem durch Kombi- nation eines belegten Spiegels mit einer geschwärzten Glasplatte ein Lichtstrahl durch Reflektion polarisiert wird, ohne daß seine Richtung geändert wird. Das polarisierte Licht wurde dann auf eine aus vier Glasplatten gebildete Glaspyramide geleitet, welche achsial vor einem weißen Schirme angeordnet war. Hier trat deutlich hervor, wie das Licht nach den verschiedenen Richtungen mit verschiedener Stärke reflektiert wird. Als der Redner dann an Stelle der Glaspyramide eine innen geschwärzte Glaskugel zur Reflektion des polarisierten Lichtes verwandte, trat auch hier die Reflektion nach den ver- schiedenen Richtungen in verschiedener Stärke auf. Dieser Versuch diente zur Erklärung dafür, daß ein polarisierter Lichtstrahl, in eine trübe Flüssigkeit fallend, das Licht nach verschiedenen Richtungen in verschiedener Stärke reflektiert. Als der Vortragende dann den Lichtstrahl in einen horizontalen Glaszylinder leitete, der mit einer schwach getrübten Zuckerlösung gefüllt war, konnte man die Drehung der Polarisationsebene in der Zuckerlösung daran erkennen, daß sich die Helligkeitsmaxima in der Form einer langgestreckten Spirale anordneten. Zum Schluß wurde noch die objektive Dar stellung der Spektrallinien des Strontiums und des Bariums durch leuchtende bengalische Flammen vorgeführt. Läßt man durch die glühenden Gase der bengalischen Flammen, die in einem besonders hierzu konstruierten und mit entsprechenden Spalten versehenen Rohre abgebrannt werden, das Licht einer elektrischen Bogenlampe hindurchgehen, so gelingt auch die sogenannte Umkehrung dieser Spektrallinien, indem in dem sonst gleichmäßigen Spektrum der Bogenlampe die Barium- und Strontiumlinien als dunkle Linien hervortreten. 5. Sitzung am ı. Februar gemeinsam mit der Gruppe Ham- burg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Polizeidirektor Dr. ROSCHER: Über Dak- tyloskopie. Daktyloskopie!) ist das Verfahren, die Identität eines Men- schen aus den an den Fingerspitzen befindlichen Papillarlinien mit !) Anmerkung. Der Vortragende hat inzwischen bei C. L. HIRSCHFELD in Leipzig ein Lehrbuch der Daktyloskopie veröffentlicht, welches das gesamte System und die Registrierungsart ausführlich behandelt und für den amtlichen wie privaten Gebrauch bestimmt ist. XLII Sicherheit festzustellen. Nach Erörterung der historischen Entwicke- lung und der besonderen Vorzüge dieses Systems ging der Redner näher auf die Herstellung der Fingerabdrücke ein und erklärte dann mit Hilfe von vergrößerten Abdrücken die verschiedenen Muster der Papillarlinien, welche sich von Kindheit an gleich bleiben, nur durch Gewalt zerstört werden können und sich in derselben Form von selbst wieder bilden. Besonders interessant war die Darstellung der vom Redner ersonnenen Registrierungsart; er setzt statt der verschiedenen Muster Zahlen und faßt die zehn Fingermuster zu einem Bruche zusammen, von dem die linke Hand den Zähler, die rechte den Nenner bildet. Dieser Bruch wird durch Zusatzzahlen je nach Bedürfnis in weitere Unterabteilungen zerlegt, sodaß ganz gleiche Brüche selbst bei einem Bestande von vielen Hunderttausenden überhaupt nicht entstehen. Um aus vereinzelten Fingerabdrücken, die oft am Tatorte gefunden werden, die Person des Täters zu er- mitteln, bedient sich der Redner verschiedener Nebenregister, deren Gebrauch an Beispielen erklärt wurde. Der Vortrag schloß mit einem Hinweis darauf, daß die Daktyloskopie, neben welcher die Photographie und in besonderen Fällen auch die Anthropometrie bestehen bleiben müssen, die Anwartschaft habe, bei allen Kulturvölkern als Er- kennungsmittel eingeführt und auf viele Gebiete des öffentlichen und privaten Lebens, wie Identifizierungen der Inhaber von Legi- timationspapieren, der Erbberechtigten, der Militärpflichtigen, Ge- storbener, Empfangsberechtigter aller Art u. s. w., ausgedehnt zu werden. B= Sıtzungs am 8: Februar 1005, Vortrag — Herr Prof. Dr. J. CLASSEN: Demonstration Hertz’scher Wellen im freien Luftraume. Um diese Erscheinungen deutlich hervortreten zu lassen, ist es nötig, einen Sender für elektrische Wellen zu haben, der möglichst wenig gedämpfte aber kräftige Schwingungen gibt und auch nur kurze Wellenlänge besitzt, damit sich die Versuche in bequemer Ausdehnung ausführen lassen. Als solcher Sender ist der bekannte BLonpLoT'sche Erreger besonders geeignet; der Vortragende zeigte, wie ein solcher Sender zunächst an einem LECHER’schen Draht- system sehr gut ausgebildete Wellen von etwa 70 cm Wellenlänge entwickelt. _Es wurde auch gezeigt, daß diese Wellenlänge sofort kleiner ist, wenn man die Drähte in Petroleum taucht. Die Wellen im LECHER’schen Drahtsystem bilden aber noch einen geschlossenen Schwingungskreis, der nur relativ geringe Fernwirkung ausgibt. Der Vortragende zeigte dann, wie man an die gekürzten LECHER’schen Drähte einen geraden Sender anfügen kann, der nun sehr geeignet ist, elektrische Wellen von etwa 40 cm Wellenlänge auszusenden. Als Empfänger zum Nachweis für diese Wellen diente ein gerader Draht, in dessen Mitte ein Thermoelement aus sehr feinen Drähten eingefügt ist. Die auftreffenden elektrischen Wellen rufen im Em- pfänger Ströme hervor; diese erwärmen das Thermoelement und der dadurch entstehende Strom wurde in einem Spiegelgalvanometer mit Lichtzeiger sichtbar gemacht. Mit dieser Anordnung ließ sich XLIV die Ausbreitung der elektrischen Wellen nachweisen, es konnte ge- zeigt werden, wie die Wellen durch Drahtgitter hindurchgehen oder reflektiert werden, je nach der Lage des Gitters, woraus die Ana- logie mit den Poralisationserscheinungen des Lichtes gefolgert werden muß. Außerdem konnte durch Reflexion von einer Metall- wand die Bildung stehender Wellen im freien Luftraume gezeigt werden. 7..Sitzung am 5. Kebeguar- Vortrag — Herr Dr. DOERMER: Über das Tantal und die Tantal-Lampe. Zu den seltenen Elementen (Thorium, Cer, Osmium, Zirkon und Yttrium), welche in neuerer Zeit durch ihre Verwendung in der Beleuchtungstechnik besser als vordem bekannt geworden sind, gehört auch Tantal. Auf der Suche nach einem brauchbaren Ma- terial für Glühkörper in elektrischen Lampen beschäftigte sich Dr. v. BoLToON, Chemiker der Firma SIEMENS & HALSKE, auch mit den der Stickstoffgruppe angehörenden Elementen Vanadin, Niob und Tantal. Vanadin erwies sich bald als ungeeignet, weil sein Schmelz- punkt (1650 °) zu niedrig liegt. Dagegen konnten die beiden anderen Elemente, Niob und Tantal, wegen ihres hohen Schmelzpunktes (1950 bezw. 2250— 2300 °) und ihrer großen Duktilität Berücksichtigung finden. Im Laufe der Untersuchungen zeigte es sich aber, daß be- sonders das Tantal allen Anforderungen an einen vorzüglichen Glüh- körper entspricht. Mit dem Niob zusammen findet sich das Tantal an andere Elemente gebunden im Kolumbit, Tantalit und in anderen Mineralien. ECKEBERG fand es 1802 und nannte es Tantalum; 1824 stellte es BERZELIUS (aber noch sehr unrein) aus Tantalkaliumfluorid durch Reduktion mittels Kalium dar. Später hat man sich wenig mit seinem Studium beschäftigt. Erst v. BoLTON nahm die Arbeiten der früheren Forscher wieder auf. Aus dem Anhydrid der Tantal- säure, die als weißes Oyyd den Strom nicht leitet, stellte er das braune Tantaltetroxyd dar, brachte dieses in Fadenform und redu- zierte es in evakuierten Birnen durch Hindurchleiten des elektrischen Stromes. In größeren Mengen wird es erhalten aus pulverförmigem Tantalmetall, das nach einem modifizierten BERZELIUS’schen Ver- fahren verhältnismäßig rein dargestellt und durch Schmelzen im Vakuum völlig rein erhalten wird. Es ist von grauer Farbe, äußer- lich dem Platin nicht unähnlich, aber biegsam wie Stahl. Es ist, mit Ausnahme von Flußsäure, in allen Säuren, selbst in Königs- wasser, unlöslich. Beim Erhitzen auf 400 ° läuft es gelb, bei 600 ° blau an; dünne Drähte brennen dann glimmend weiter. Mit Stick- stoff, Wasserstoff und Kohlenstoff geht es Verbindungen ein, mit Eisen eine ungemein harte und äußerst duktile Legierung. Mit Quecksilber bildet es kein Amalgam. Das spezifische Gewicht ist 16,64, der Elastizitätsmodul dem des Stahls fast gleich und die Zugfähigkeit größer als die des Stahls (90 kg pro qmm); die Härte des gehämmerten Tantals ist gleich der des Diamanten; äußerst gering ist seine elektrische Zerstäubbarkeit im Vakuum. Alle diese XLV Eigenschaften machen das Tantal zu einem für die verschiedensten Zwecke überaus brauchbaren Metall. Dr. FEUERLEIN von der Firma SIEMENS & HALSKE hat es zur Herstellung einer elektrischen Glühlampe benutzt, die ein sehr inten- sives Licht ausstrahlt und bei gleicher Lichtstärke gegenüber den elektrischen Kohlefaden-Glühlampen eine Stromersparnis von 50 °/o besitzt. Der Vortragende zeigte die Lampe in zwei Formen vor und beschrieb ihre Konstruktion. Eine Anzahl von Mineralien aus der Sammlung des Naturhistorischen Museums, metallisches Tantal und Tantalpräparate aus dem chemischen Staatslaboratorium sowie Tantal-Lampen von der Firma SIEMENS & HALSKE erläuterten den Vortrag. Vortrag — Herr Prof. Dr. FR. AHLBORN: Über die Ursache der blanken, wellenfreien Oberflächenbeschaffenheit des Kielwassers. An der Hand von Photogrammen der Strömungserscheinungen an Platten, Planken und schiffsförmigen Modellen wurde gezeigt, wie die früher mehrfach demonstrierte Wirbelbildung an quer- stehenden Platten auch bei schiffsförmigen Modellen vorhanden ist. Sie reicht in dünner Schicht an den Flanken entlang nach vorn bis nahe hinter die Bugwelle, wo das dynamische Niveau unter das statische Nullniveau herabsinkt. Durch besondere Vorrichtungen ist es dem Vortragenden neuerdings gelungen, diese mit dem Namen der Hautreibung zusammengefaßten Erscheinungen photographisch festzulegen. Die ganze Reibungsschicht besteht aus zahlreichen unsymmetrischen Wirbeln, welche das fortziehende Schiff in ununter- brochener Folge an seinen Flanken und am Boden erzeugt und hinter sich zurückläßt. In diesen Wirbeln ist ein beträchtlicher Teil der vom Schiff zu seiner Fortbewegung aufgewendeten Energie enthalten, die bei der geringen Reibung der Wasserteilchen gegen- einander nur sehr langsam aufgezehrt und in Wärme verwandelt wird. Daher sind auch die Wirbelungen noch lange Zeit nach dem Vorübergang des Schiffes im Wasser vorhanden. Für die Erklärung des blanken Kielwassers kommen nun in erster Linie die von den Flanken des Schiffes jederseits zurückgelassenen Wirbelreihen in Frage, welche das Kielwasser annähernd in der Breite des Fahrzeuges seitlich begrenzen. Warum können die krausen Wellen, die überall die Oberfläche des Wassers bedecken, diese wirbelnden Grenzen des Kielwassers nicht überschreiten? Weil die Wirbel als rotierende Massenbewegung um vertikale Achsen nach dem Prinzip des Kreisels von hoher Stabilität sind und jeder Änderung ihrer Achsenlage einen großen Widerstand entgegensetzen. Diesen ganzen Widerstand müßten die seitlichen Wellen (als Rotationen der Wasserteilchen um horizontale Achsen) überwinden und durchbrechen, wenn sie die Grenzen des Kielwassers überschreiten sollten. Es leuchtet ein, daß die kleinen krausen Wellen an der wirbelnden Grenzschicht des Kielwassers zerschellen müssen, ohne sich in dasselbe fortpflanzen zu können. Die Engländer bezeichnen das Kielwasser mit dem Namen »wake«, was mit dem deutschen »Wake« — Loch im Eis übereinstimmt und EN vom altnordischen »vök« — Eisspalte, eisfreie Stelle im Wasser herrührt. In der Tat läßt sich das Kielwasser vortrefllich mit dem blanken und glatten Wasser in einer Eisspalte vergleichen. 8. Sitzung am 22. Februar. Vortrag — Herr WILHELM WEIMAR: Die photomechanischen Vervielfältigungsverfahren und das Zeichnen für Ver- vielfältigungszwecke. Aus dem inhaltreichen Vortrage kann an dieser Stelle nur eine kurze Angabe der einzelnen Verfahrungsarten wiedergegeben werden; (der Vortragende selbst hat jede einzelne Methode genau charakterisiert, und zwar ebensowohl in ‘Rücksicht auf die zur Anwendung kommenden Apparate und Chemikalien, wie inbezug auf die Güte und Schönheit der Bilder). Die vielen photomechanischen Vervielfältigungsverfahren können in Tiefdruck (Heliogravure), Hochdruck (Phototypie usw.) und Flachdruck (dem Druck einer Lithographie vergleichbar) unterschieden werden. Es handelt sich bei allen um ein Pressendruckverfahren, dem das photographische Negativ als Grundlage dient. Dann beruhen sie auf der Eigenschaft der Gelatine, in Verbindung mit chromsauren Salzen durch Belichtung ihre Löslichkeit in warmem Wasser zu verlieren. So wird beim Pigment oder Kohledruck, einem Hochdruckverfahren, die Gelatine mit irgend einer lichtechten Farbe gleichmäßig versetzt, auf Papier aufgetragen und durch Baden in einer Lösung von Kaliumbichromat lichtempfindlich gemacht. Belichtet man nun nach dem Trocknen das Papier unter einem Negativ, so wird die Gelatine mit der von ihr eingeschlossenen Farbe an der Stelle, wo das Licht eingewirkt hat, nach dem Grade dieser Einwirkung ganz oder teilweise im heißen Wasser unverändert bleiben, während überall da, wo kein Licht eingewirkt hat, Lösung eintritt. Auf Glas übertragen gibt es ein Diapositiv, ein Fenster- oder Laterna- magica-Bild. Von einem solchen wird durch abermaliges Kopieren auf Pigmentpapier ein seitenrichtiges Pigmentnegativ erhalten, das dann auf eine polierte, vorher mit feinem Asphaltpulver bestäubte und bis zum Abschmelzen dieses Pulvers erwärmte Kupferplatte übertragen wird. Eine auf die Kupferplatte gegossene ätzende Flüssigkeit, z. B. Eisenchlorid, ruft ein scharfes Bild hervor, das nach dem Tiefdruckverfahren abgedruckt wird und als Resultat die Photogravure gibt, die in der neuesten Zeit auch in Hamburg von R. DÜHRKOOP ausgeübt wird. Eine in ihren Einzelheiten noch unbekannte Modifikation dieses Kohledrucks wird von der REMBRANDT IInTAGLIO PRINTING Co, in London als Schnellpressendruck aus- geübt; sie liefert vorzügliche und billige Bilder. Bei der Photo- typie wird unter einem photographischen Strichnegativ Chrom- gelatinepapier belichtet; die braun gefärbten durchsichtigen Striche bleiben beim Anfeuchten des Papiers trocken, während der nicht belichtete Grund Wasser in sich aufnimmt. Fette Schwärze wird von dem angefeuchteten Grund abgestoßen, von den braunen, trockenen Linien angenommen. Dieses fette, schwarze Linienbild überträgt man xXLVH nun auf eine mit Asphaltpulver eingestäubte Zinkplatte; beim Erwärmen bildet das von den fetten Linien festgehaltene Asphaltpulver in sich zusammenhängende Linien. Mit Salpetersäure werden die freien Stellen geätzt, sodaß das Bild erhaben erscheint (Cliche); es kann dann mit dem Buchdrucksatz abgedruckt werden. Wird das auf Chromgelatine kopierte Linienbild auf Stein oder eine Zinkplatte um- und dann abgedruckt, so hat man es mit der Photolithographie bezw. mit dem Lichtzinkdruck zu tun, Diese beiden Verfahrungs- arten zählen zum Flachdruck. Beim Lichtdruck wird aufeine mit Eiweiß oder Pilsner Bier (1:10) und Wasserglas überzogene dicke Spiegelglasplatte Chromgelatine gegossen und die Platte bei einer über dem Schmelzpunkte der Gelatine liegenden Temperatur (40 bis 45 Grad) völlig getrocknet, um das zum Druck notwendige Korn (Struktur) zu erreichen. Dann wird sie unter einem Halbton- negativ kopiert und mit kaltem Wasser behandelt, wobei die belichteten Stellen nur wenig aufquellen, während die übrigen reichlich ausgedehnt werden und feine spitze Falten bilden; die Platten werden mit Glyzerin und Wasser behandelt und mit Druckfarbe versehen. Die Abdrücke, von denen eine reiche Kollektion die Firma KnACKSTEDT & NÄTHER hergeliehen hatte, zeigen unter der Lupe aus Punkten nnd Linien gebildete Halbtöne. Ein anderes Hochdruckverfahren ist die Autotypie. Es müssen hier die geschlossenen Töne in Striche oder Punkte zerlegt werden. Dieses »Brechen« geschieht während der photographischen Aufnahme, indem man das Bild durch mit feinen Linien bedeckte Glasplatten (»Raster«) aufnimmt. Nach erfolgter Belichtung und Entwicklung wird verstärkt und mit Schwefelnatrium geschwärzt. Zum Zwecke direkten Kopierens auf Metall müssen die Rasternegative seiten- richtig sein, weshalb die Aufnahmen mit Prisma gemacht werden. Das Kopieren auf Zink oder Kupfer geschieht wieder vermittels des Chrom-Eiweißes oder des Fmailverfahrens. Beim Dreifarben- druck wird für jede aus dem Originale auszuziehende Grundfarbe (gelb, rot oder blau) vermittelst eines »Lichtfilters«, das komplementär zu der jeweiligen Grundfarbe sein muß, eine photographische Auf- nahme auf eine auch wieder entsprechend sensibilisierte, licht- empfindliche Platte gemacht. Um die grauen Mitteltöne, die meist durch die farbigen Originale gehen, zu gewinnen, ist noch eine vierte Aufnahme nötig mit der panchromatischen Schwarzplatte, die besonders bei der Firma C. ANGERER & GÖSCHL in Wien zur Anwendung gelangt. Die einzelnen Aufnahmen finden wieder durch einen Raster statt. Eine bemerkenswerte Abänderung des Vier- farbendrucks ist die Citochromie von Dr. E. ALBERT in München. — Der Vortragende beschäftigte sich dann mit der Technik des Zeichnens für die photomechanische Vervielfälitigung. Sollen Strichzeichnungen reproduziert werden, so darf nur schwarze Tusche auf weißem Papier zur Benutzung kommen, und es muß auf die eventuelle Verkleinerung Rücksicht genommen werden. Mitteltöne sind ausgeschlossen. Je stärker die Verkleinerung, desto offener die Linienführung des Originals. Das Bestreben, geschlossene Töne typographisch zu verwerten, führte zu der Erfindung des Patent-Schabpapiers von C. ANGERER & GÖSCHL in Wien. Der Vortragende benutzte in der ausgiebigsten Weise das Schabpapier XLVII bei den meisten Abbildungen in dem von Professor BRINCKMANN verfaßten »Führere. Zum Schluß gab der Vortragende eine kurze Besprechung der aus Amerika stammenden Rotations- oder Kilometerphotographie (auf Bromsilber-Gelatine-Papier) der Neuen Photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz. 9. Sitzung am I. März, gemeinsam mit der Biologischen Abteilung des Ärztlichen Vereins. Vorträge — Herr Physikus Dr. NOCHT: Neueres über Protozoen als Krankheitserreger. Herr Dr. PFEIFFER: Trypanosomenähnliche Parasiten bei Melophagus. Herr Dr. PASCHEN: Über Pisoplasmose bei einheimischen Schafen. 10. Sitzung am 8. März, Vortragsabend der botanischen Gruppe. Vortrag — Herr Dr. W. HEERING: Bemerkenswerte Bäume Schleswig-Holsteins. Der Redner legte zunächst eine Reihe von Publikationen vor, welche interessante Bäume und Waldbestände Deutschlands in Wort und Bild schildern. Der Zweck derartiger Veröffentlichungen besteht darin, weitere Kreise auf diese Gebiete der Naturwissenschaft und Heimat- kunde nachdrücklichst aufmerksam zu machen und so die Erhaltung dieser Naturdenkmäler zu sichern. Ganz besonders verdienen dies die Bäume und Bestände, welche noch als »urwüchsig«, d. h. als Überreste oder natürliche Nachkommen unseres alten Waldes zu gelten haben. Um festzustellen, was an solchen urwüchsigen Holz- gewächsen und Beständen noch vorhanden ist, werden für das Königreich Preußen »Forstbotanische Merkbücher« herausgegeben, von denen das für die Provinz Westpreußen, von Professor CONWENTZ-Danzig verfaßt, bereits erschienen ist. Der Vortragende hat zum Zwecke der Herstellung eines solchen Merkbuches für Schleswig-Holstein im Auftrage des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Kiel diese Provinz nach allen Richtungen bereist; er wird demnächst die Ergebnisse seiner Untersuchungen ver- öffentlichen. Von urwüchsigen Beständen findet sich nicht viel mehr. Die Zahl der einheimischen Arten der Holzgewächse ist nur gering. Nach Ausschluß der sicher angepflanzten Exemplare dieser Arten ist zwischen den mutmaßlich urwüchsigen noch eine Auswahl zu treffen, welche die Bäume umfaßt, die es verdienen, daß für ihre Erhaltung Maßnahmen getroffen werden. Auffallende Größe und Form, Seltenheiten des Vorkommens im Gebiet und Ver- knüpfung mit Sagen und geschichtlichen Ereignissen müssen hierbei die leitenden Gesichtspunkte sein. Der Vortragende zeigte dies XLIX an einer Anzahl konkreter Beispiele. In starken Exemplaren sind be- sonders Eichen vertreten, von denen z.B. die bei Salzau, die Kronen- eiche bei Cismar, die Storcheiche bei Mölln namhaft gemacht werden. Auch starke Buchen sind nicht selten; die schönste ist vielleicht die »Kaiserbuche« bei Altenhof. Manche dieser auffallend dicken Buchen sind durch Verwachsung mehrerer Stämme entstanden. Von diesen wird u. a. der »Zuckerhut« bei Hadersleben und der »Blumentopf«e bei Schleswig genannt. Interessant sind auch manche Verwachsungen zweier Bäume deshalb, weil sie zu absonderlichen Formen geführt haben. - Darunter sind am auffälligsten die »zwei- beinigen Bäume«, die dadurch entstehen, daß sich zwei schräge gegeneinander wachsende Bäume zu einem einzigen vereinigen. Ein solcher Baum steht im Vorwerksbusch bei Reinbek. Zwei hübsche Verwachsungen finden sich auch bei Mölln in der Nähe des Pinnsees; sie sind vom Vortragenden als »Turnreck«- und »Giraffenbuche« bezeichnet worden. Die wegen ihrer Seltenheit zu schützenden Arten sind nicht allzu zahlreich. Neben Holzgewächsen wünscht der Vortragende auch Berück- sichtigung wichtiger Kräuter. An Sträuchern vor allem ist die Mistel zu nennen, die nur noch im Segeberger Forst bei uns wild vorkommt, und die niedrige Birke (Betula humilis) im Stecknitztale. Zu den nicht eigentlich seltenen Arten, die aber nicht mehr häufig in größerern Exemplaren wild vorkommen und sich in stetem Rückgang befinden, gehören Wachholder und Hülsen, Erinnerungen und Sagen knüpfen sich wenig an urwüchsige Bäume, mehr an solche, welche in Ortschaften oder in deren Nähe gepflanzt sind. Der Vortragende erwähnt die »Brandsagen« im nördlichen Schleswig und führt eine Reihe von schönen, seltenen und geschichtlich bemerkenswerten angepflanzten Bäumen an. Auch über diese wird eine zusammenfassende Darstellung erscheinen. Eine Anzahl von Lichtbildern erläuterte den Vortrag. Fr Sitzung am. 16. März. Vortrag — Herr Prof. Dr. J. CLASSEN: Die neuere Elek- tronentheorie. Die Erscheinungen der Elektrolyse haben zu der Anschauung geführt, daß die Elektrizität bei der Leitung des elektrischen Stromes durch Flüssigkeiten durch die einzelnen Atome fortgeführt wird und daß dabei immer ganz bestimmte Mengen Elektrizität (Elementar- quanten) befördert werden. Es ist dies eine Folgerung aus dem FarADAY’schen Grundgesetz der Elektrolyse und führt zu der Vor- stellung, daß auch die Elektrizität aus kleinsten Teilchen, gewisser- maßen Elektrizitätsatomen, besteht, die nach unseren bisherigen Kenntnissen nicht weiter teilbar sind. Aus den Beobachtungen hat sich die Größe dieser Elementarquanten berechnen lassen. Weitere Untersuchungen über die Elektrizitätsleitung in Gasen haben dann gezeigt, daß auch hier die Leitung wahrscheinlich ebenso wie in Flüssigkeiten erfolgt, d. h. daß auch hier die Gasmoleküle oder Atome die einzelnen Elektrizitätsteilchen mitführen. Solche mit Elektrizität beladene Moleküle oder Atome werden Ionen genannt. 4 L Wenn durch Einwirkung von Röntgenstrahlen, Radiumstrahlen, ultra- violettem Licht Gase leitend werden, so zerfallen sie nach dieser Vorstellung in Ionen. Eine wesentliche Erweiterung hat dieser Vor- stellungskreis erhalten durch die Untersuchung der Kathodenstrahlen. Es lag nahe, anzunehmen, daß es sich hier ebenfalls um Ionen- bewegung handele, und zwar um Bewegung negativer Ionen. Da man nach verschiedenen Methoden die Masse dieser Ionen gleich nur !/2000o der Masse eines Wasserstoffatomes bestimmte, so kam man zu der Vorstellung, daß in den Kathodenstrahlen die negativen Elementarquanten der Elektrizität sich selbständig bewegen; diese Elementarquanten werden auch Elektronen genannt. Analoge Mes- sungen an den Kanalstrahlen haben ergeben, daß es entsprechende positive Elementarquanten selbständig nicht zu geben scheint, son- dern die positive Ladung scheint immer an Atome fest gebunden. Hieraus könnte man folgern, daß im allgemeinen ein materielles Atom mit einem negativen Elektron verbunden ein unelektrisches Gebilde ist. Das Elektron kann sich aber von den Atomen lösen, dann ist der Rest des Atoms ein positives Ion. Nimmt das Atom außer dem eigenen Elektron noch ein zweites auf, so entsteht ein negatives Ion. Alle diese Vorstellungen sind jedoch nicht ohne weiteres in Vergleich zu stellen mit den früheren atomistischen Vor- -tellungen oder etwa mit WEBER’s Hypothese, sondern sie gewinnen erst ihren eigentlichen Sinn, wenn man dabei beachtet, daß jede Bewegung der Elektronen bestimmt ist durch die Gleichungen der MAXxwEEL'schen Theorie. Diese bilden das Vermittelnde zwischen den getrernten Atomen und Elektronen; an Stelle der alten Vor- stellunge.ı von Fernkräften ist in dieser Theorie das MAXWELL’sche Gleichungssystem vertreten. Damit ist für's erste jede Beziehung zu den alten Grundbegriffen der Mechanik abgebrochen, und es wird erst die Aufgabe der Zukunft sein, die Brücke zu diesen Grundbegriffen auf irgend eine Weise wiederherzustellen. Eine Popularisierung der Vorstellungen der Elektronentheorie ohne Rück- sicht auf den MAxweLL’schen Gedankenkreis oder gar mıt An- knüpfung an unsere alten atomistisch-mechanischen Begriffe ist durch- aus irreführend und verwerflich. I2. Sitzung am 22. März. Demonstration — Herr Prof. Dr. C. GOTTSCHE: Neues aus der Kreide. Der Vortragende besprach an der Hand von Lichtbildern einige Neuerwerbungen des Museums, nämlich Pachydiscus scßpenradensis, den größten bisher bekannt gewordenen Ammoniten von rund 2 m Höhe und Breite aus der westfälischen Kreide, ferner Zsocrinus hol- saticus, den ersten aus der deutschen Kreide bekannt gewordenen Kelch eines Pentacriniden, Goniaster Parkinsoni, einen fünfeckigen Seestern aus der Kreide von Lägerdorf mit wohlerhaltenem Kau- apparate und endlich einige Versteinerungen aus der Tiefbohrung Wöhrden, welche dartun, daß das in Deutschland bisher kaum be- obachtete Danien, das jüngste Glied der baltischen Kreide, an diesem Punkte durch ein nahezu 300 m mächtiges System von Mergeln und Sandsteinen vertreten ist. EI Vortrag — Herr WILHELM WEIMAR: Über Landschafts- aufnahmen mit Vorführung von Lichtbildern nach Wald- motiven aus ‚Thüringen (Oberhof). Nach Schilderung seiner photographischen Ausrüstung wies der Vortragende auf die Notwendigkeit hin, sich das Einlegen bezw. Wechseln der Platten in den Kasetten in vollständig dunklem Raume anzugewöhnen, damit man auf Reisen nicht gezwungen sei, rotes Licht zu benutzen. An den nun folgenden Lichtbildern wurde gezeigt, wie die auf farbenempfindlichen Isolarplatten gemachten Aufnahmen stets eine gründliche Durchbelichtung der Schattenpartien, auch bei kontrastreichster Beleuchtung, vertragen, wie ein richtig abgestimmtes Negativ oft nur durch Überlichtung, kräftige Entwicklung und nachherige Abschwächung zu erreichen sei, und wie unent- behrlich mindestens zwei Objektive verschiedener Brennweite sind, ein normalbrennweitiges und ein weitwinkliges, um auch bei nahem Standpunkte das gewünschte Bild zu erhalten. Bei den Aufnahmen weiter Fernen ist die Anwendung der Gelbscheibe unentbehrlich, um die in Dunst gehüllten weitesten Fernen im Bilde zum Ausdruck zu bringen. Sehr malerisch wirkten einige Teichaufnahmen und einzelne sich von der Umgebung kräftig abhebende Bäume, sowie einige Bauernhäuser; als Gegenstücke dazu führte der Vortragende einige Aufnahmen aus der hiesigen Flachlandschaft vor. An idyllischen Tälern wurde die engere landschaftliche Umgebung Oberhofs gezeigt; es folgten Aufnahmem von Windbrüchen, von den Arbeiten der »Stockroder«, die die Baumstümpfe aus der Erde entfernen und zerkleinern, und Bilder mit der Darstellung eines Kohlenmeilers und den Arbeiten der Köhler. Das größte Interesse erregten die Auf- nahmen im Waldinnern. Der Redner betonte, wie wichtig es sei, bei den Aufnahmen im Waldinnern sehr reichlich zu belichten, um die der Natur entsprechende halbdunkle Beleuchtung zu erhalten; hier müsse die Schärfe von vorn bis hinten zeichnerisch zur Geltung gelangen: denn breite Schatten sind nicht vorhanden, wie bei einer Freilandschaft,. Zum Schlusse der lehrreichen reichhaltigen Licht- bildervorführung wurde eine höchst gelungene Blitzaufnahme aus Oberhof gezeigt, aufgenommen in der Nacht des 17. Juni; bei Wetterleuchten und Doppelblitz hoben sich wirksam die Wolken- bildungen und die Umrisse der Landschaft ab. Der Vortragende empfiehlt, das Plattenformat 9X 12 auf Reisen nicht zu überschreiten, um sich selbst durch Kontaktdruck die Diapositive in bequemer Weise anfertigen zu können, die bei Benutzung der Isolar-Diapostiv- platten und bei der hier möglichen Vermeidung der zu glasigen, im Projektionsbilde zu kreidig wirkenden Lichtpartien erfreuliche und stimmungsvolle Resultate ergeben. 13. Sitzung am 29. März. Vortrag — Herr Dr. L. DOERMER: Über kolloidale Lösungen. Bei seinen Untersuchungen über die Diffusionsfähigkeit gelöster Stoffe durch eine tierische Membran fand GRAHAM, daß manche Stoffe sehr leicht und schnell, andere dagegen sehr langsam oder 4* LII garnicht diffundierten. Zu jenen gehören im allgemeinen die kristal- lisierten Körper (Kristalloide), zu diesen die amorphen (Kolloide). Manche für gewöhnlich in Wasser unlösliche Körper, wie Kiesel- säure, Ferrihydrat u. a., scheinen sich unter bestimmten Verhältnissen in Wasser zu lösen und verhalten sich dann gegen tierische Membran wie Kolloide. Dazu sind in neuerer Zeit eine Reihe von scheinbar in Wasser löslichen kolloidalen Metallen gekommen, z. B. Platin, Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer. Der Vortragende stellte kolloidales Silber und kolloidales Gold dar und wies darauf hin, daß die Darstellung des letzteren umständlich und schwierig sei, weil Spuren von Elektrolyten im Wasser oder in den benutzten Reagentien die Bildung der purpurroten, in der Durchsicht vollkommen klaren Lösung verhindern. Die rote Färbung des Rubinglases ist dieselbe wie die des kolloidalen Goldes; das Rubinglas ist gewissermaßen eine feste kolloidale Lösung, Der Vortragende demonstrierte nun durch Experimente die wichtigsten Eigenschaften der kolloidalen Lösungen; er zeigte, daß sie durch Papierfilter hindurchlaufen, durch Elektrolyte gefällt und durch Tierkohle absorbiert werden, und daß kolloidales Silber auf Wasserstoffsuperoxyd katalytisch wirkt. Bei der Untersuchung, ob die Kolloide Lösungen sind oder nur Suspensionen kleinster Teilchen, wurden zuerst die Eigenschaften wahrer Lösungen mit denen der Kolloide verglichen. Wahre Lösungen sind vollkommen homogen ; es lassen sich weder mit bloßem Auge, noch mit dem Mikroskope, noch auf anderem optischen Wege kleine Teilchen erkennen. Das trifft für die meisten Kolloide nicht zu. Manche lassen sich schon durch Tonfilter filtrieren, in anderen sind mit dem Mikroskope, besonders mit dem Ultramikroskope, kleine Teilchen sichtbar zu machen. Die Kolloide polarisieren das Licht, was wohl auf Reflexion an kleinen Teilen zurückzuführen ist und was Lösungen nicht tun. Der osmotische Druck wahrer Lösungen gegen das reine Lösungs- mittel ist viel größer als der der Kolloide, ebenso die Siedepunkts- erhöhung und die Gefrierpunktserniedrigung; die aus diesen für die Kolloide bestimmten Molekulargewichte ergeben außergewöhnlich hohe Zahlen. Die Kolloide sind vielleicht mit Ausnahme der Eiweiß- körper keine Lösungen. Beim Vergleich der Kolloide mit Suspen- sionen stellen sich dagegen sehr viel Ähnlichkeiten heraus. Die kleinsten Teilchen von Suspensionen befinden sich in steter Bewegung (Brown’sche Molekularbewegung), ebenso die kleinsten Teilchen von Kolloiden. Durch die meisten Elektrolyte werden Suspensionen und Kolloide gefällt. Die fällende Wirkung der Elektrolyte ist um so größer, je stärker der Dissoziationsgrad, je höher die Wertigkeit der Ionen, je stärker die Konzentration ist. Suspensionen und Kolloide tragen elektrische Ladungen und bewegen sich daher in einem Potenzialgefälle. Die Kolloide sind also wohl zu allermeist Suspen- sionen. Scheinbar gelöste Kolloide heißen »Sole«, die ausgeschiedenen »Gelee. Die Gelbildung sucht man auf vergrößerte Oberflächen- spannung der kolloidalen Substanz gegen das Lösungsmittel zurück- zuführen, eine Theorie, die auch allen elektrischen Eigenschaften der Kolloide gerecht wird. Zuletzt wies der Vortragende noch auf die Bedeutung der Kolloide in der Technik, Geologie und Medizin hin und schloß mit LI einem Ausblick auf die Befruchtung der Forschungen in der Biologie, die es in den Pflanzen- und Tiersäften vielfach mit Kolloiden zu tun hat. 14. Sitzung am 5. April, zugleich Sitzung der Gruppe Ham- burg-Altona der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Vortrag — Herr Dr. med. KELLNER: Ueber einige alt- peruanische Schädel. Der Vortragende demonstrierte altperuanische Schädel, die von einem einige Tagereisen von Iquique entfernten Gräberfelde her- stammen. Die Bewohner des alten Kulturstaates Peru waren in mehrere Stämme (Kasten) eingeteilt, welche u. a. auch in der Schädelbildung von einander unterschieden waren. Dem vornehmsten Stamme gehörte die Dynastie der Inkas und der Adel an. Die Inkas, denen man göttliche Ehre erwies, waren ebensowohl die Be- herrscher des Landes, wie die Vertreter und Organe der Gottheit. Diese hochbedeutende soziale Stellung sollte schon in der Statur und Kopfbildung zum Ausdruck gebracht werden, und darum war auch der Schädel der Inkas durch künstlichen Eingriff umgestaltet worden, und zwar derart, daß er — wie dies besonders an einem der vorgezeigten Stücke zu erkennen ist — eine Verlängerung nach oben erfuhr, also kegelförmig wurde. Der Vortragende zeigte im einzelnen, wie durch diese Deformation, die gewiß manches Opfer verlangt hat, der Schädel in seinen Maßen erheblich verlängert worden ist; besonders bemerkenswert ist die ungewöhnliche Höhe der Hirnschale. Bei dem zweiten der demonstrierten Schädel scheint die gewünschte Deformation nicht geglückt zu sein; er zeigt statt nach oben, eine Verlängerung nach hinten. Der dritte Schädel, der dem Museum für Völkerkunde gehört, zeigt einen platten Hinterkopf, ähnlich dem, wie er bei hochgradiger Rhachitis vorkommt. Vortrag — Herr Dr. med. J. DRÄSEKE: Geschichtliches über die Anatomie bei den Japanern. Bei der gewaltigen Entwickelung der einzelnen naturwissen- schaftlichen Disziplinen entbehrt ein Rückblick über weit zurück- liegende Zeiträume des Interesses nicht, und zumal dann nicht, wenn es sich um ein Volk von so alter Kultur handelt, wie sie die Japaner besitzen. Dazu kommt, daß hier neben den rein wissen- schaftlichen Tatsachen auch die mannigfachen Beziehungen ver- schiedener Völker zu einander unsere Aufmerksamkeit fesseln. Der eigentlichen Anatomie ging auch in Japan eine praktische Heil- kunde voraus. Man kann ihre Geschichte in mehrere Abschnitte gliedern. Die älteste, mythische Zeit zählt vom Uranfange bis etwa 200 v. Chr. Von zwei Heilgottheiten stammt der Sage nach die Kenntnis, Aufgüsse und Abkochungen von Pflanzen herzustellen. Heilkräuter vieler Art gegen alle möglichen Krankheiten waren be- kannt. Später studierte man ihre pharmakologischen Wirkungen auch an Affen, an denen man übrigens auch Sektionen vornahm. IV Etwa um 200 v. Chr. verschmilzt die japanische Heilkunde mit ‘der chinesischen, die dann bald die Oberhand gewinnt. Interessant ist die Tatsache, daß ca. 700 buddhistische Nonnen in Japan prak- tizieren und weibliche Lehrer in der Heilkunde unterrichten. Im 9. Jahrhundert v. Chr. wurde eine Gesundheitslehre verfaßt und ein Krankenhaus gegründet. In den lang andauernden Bürgerkriegen (1150—1600) ging dann die Medizin wiederum zurück. Aber mit (der Herrschaft der Tokugawa Shogune begann eine neue Ent- wicklung. Der Begriff »Anatomie« taucht in dieser Epoche zuerst in einem altchinesischen Buche auf, das ein Kaiser verfaßt haben soll. Von demselben Autor rührt noch ein zweites Werk her. In beiden Büchern sind medizinische Einzeltatsachen mit Bruchstücken ana- tomischer Beschreibungen vereinigt. Ihr Inhalt wurde bei der Her- stellung neuer Werke immer wieder ausgeschrieben, wobei jeder Herausgeber versuchte, am Originale herumzudeuteln. So entstanden mancherlei Kuriositäten. Da jede Sektion verboten war, konnte man über genaue An- gaben des anatomischen Befundes des menschlichen Körpers natürlich nicht verfügen; aber selbst das Skelett kannte man nicht genügend. Es finden sich in den genannten Werken nur 32 Knochennamen; beschrieben aber wird kein Knochen. Auch den Schädel unter- schied man nicht in einzelne Teile, sondern betrachtete ihn als »großen Kopfknochen«. Bei einem Autor ist der männliche Schädel aus acht, der weibliche aus sechs Knochen zusammengesetzt; dann soll der Schädel des Mannes weiß sein und auf dem Scheitel eine gabelige Naht besitzen, der des Weibes ist schwärzlich und die Scheitelnaht kreuzförmig. Später — um 1750 — ist zwar der Schädel noch immer ein großer Knochen, aber es werden daran verschiedene Gegenden (Scheitel und Stirn) unterschieden. Halswirbelknochen gibt es drei, an sonstigen Wirbeln noch 20; das Kreuzbein ist der »Knochen mit 8 Löchern«. Die Männer haben ein spitzes, die Frauen ein stumpfes Steißbein, jene 24, diese 23 Rippen. Die Handknochen haben 6, die Fußknochen 9 Namen, von denen je zwei dem Fersen- und Kahnbeine zukommen. Die Muskeln werden nicht besonders behandelt, sie sind ein- fach »Fleisch«,. Auch die Gelenkarten unterscheidet man nicht; man kennt nur den Begriff »Gelenk«e. Sehnen und Nerven werden zuweilen miteinander verwechselt. Besonders interessant ist die Lehre von den Eingeweiden, die weniger der Form nach beschrieben, als in ihrer Funktion ge- schildert werden. Von den »Verdauungsorganen« sind die Lippen das »Springtor« und die Zähne — in jedem Kiefer ı2! — ein anderes »Tor«, durch welches der Bissen in die Mundhöhle ein- geführt wird. Die Zunge steht in funktionellem Zusammenhange mit dem Herzen; ist dieses in Ordnung, so kann der Geschmack durch die Zunge wahrgenommen werden. Die Uvula hängt vom Rachen herab und ist ein der Zunge ähnliches Stimmorgan. Die Speiseröhre leitet die Flüssigkeit, die Luftröhre das Gas; welche von beiden Röhren die vordere ist, darüber herrscht Meinungsver- schiedenheit. Vom Magen wird der reine Speisesaft in’s Herz ge- führt, wo er sich in Blut verwandelt, der Rest geht evtl. in den LV Körper des Embryos über und nach dessen Geburt in die Lunge, wo er sich in Milch verwandelt. Der Magen faßt 70 Liter (!); für gewöhnlich enthält er 40 Liter Getreide und 30 Liter Wasser. Da der Mensch jeden Tag Io Liter ausscheidet, ist er — wenn weitere Nahrungsaufnahme fehlt — in 7 Tagen tot. Der Dünndarm, der 50 Liter feste und 13 Liter flüssige Nahrung enthält, hat 16 Win- dungen und liegt links vom Nabel. Seine festen Speisereste gehen in den Dickdarm, seine flüssigen in die Blase. Auch der »Krummdarm« mit 20 Litern fester und 13 Litern flüssiger Sub- stanz hat ı6 Windungen; der Dickdarm enthält nur feste Stoffe, und zwar ıg Liter. Die Leber, in der linken Achselhöhle gelegen und am 9. Wirbelkörper befestigt, hat drei linke und vier rechte Lappen. Ist der Geist der Leber ruhig, so findet sich der Mann zu der Frau hingezogen, im umgekehrten Falle haßt er sie. Die Leber produziert auch Gedanken, nimmt an der Farbenempfindung teil und steht in Beziehung zum Wohlbefinden der Augen, weshalb ganz frische Menschenleber heilkräftig auf kranke Augen wirkt. Die Gallenblase (mit !/s Liter Inhalt) ist der Sitz des Entschlusses. Die Milz ist ein Verdauungsorgan, das allen anderen Verdauungs- organen Nahrung zuführt; sie liegt in der Nähe des Magens. Dann kommen noch »Brennorgane« (!) vor, oben, in der Mitte und unten im Bauche; sie sollen Leit- und Bildungsorgane für Wasser, Nahrungssaft und Nahrungsgas sein. Noch andere Funktionen werden ihnen zugeschrieben. Von den Atmungsorganen liegt die aus 9 Segmenten be- stehende Luftröhre oberhalb der Lunge. Die Lunge, aus 6 Lappen und zwei Ohren zusammengesetzt, ist am dritten Rückenwirbel be- festigt, kommuniziert mit der Nasenhöhle und ist wie ein Bienen- nest gebaut. Wie das Herz Blut, so faßt die Lunge Nahrungsgas. Beide sorgen für die Ernährung der anderen Eingeweide, nehmen deshalb eine höhere Stellung ein und werden durch das Zwerch- fell von dem unreinen Dufte der Leibesorgane getrennt. Die Nieren am 14. Rückenwirbel sind vom Herzen 8,4 Zoll entfernt (die Entfernung von Himmel und Erde beträgt 3400 Ri, ı Ri — 4 Kilometer). Die linke Niere ist.das eigentliche Organ; die rechte — das Lebenstor — erzeugt Sperma bezw. Ovula und ist der Sitz der Lebensenergie. Die Blase ist schwarz, hat 20 Liter Inhalt und erhält vom Dickdarm den Harn. Das Herz, dessen Form mit der Knospe einer Lotosblume verglichen wird, steht mit Leber, Lunge, Milz und Nieren in Ver- bindung; bei sehr klugen Menschen hat es 7 Löcher und 3 Härchen, bei mittelklugen 5 resp. 2, bei mäßig klugen 3 resp. ı, bei gewöhn- lichen, dummen und sehr dummen überhaupt keine Härchen, sondern nur Löcher, und zwar 2, ı bezw. ein sehr kleines. Die Arterien, positive und negative, verlaufen in der Tiefe des Körpers zwischen den einzelnen Fleischteilen, die Venen, 360, mehr oberflächlich. Kapillaren kennt man nicht. Werden die Arterien so eng, daß kein Blut mehr hindurch kann, so läuft noch der Nahrungsgeist außen entlang. Lymphgefäße sind noch unbekannt. Gehirn- und Rückenmark sind dem Knochenmark homolog. Der Getreidegeist wird im Körper fettartig; er dringt in die Knochen- höhlen und ernährt das Mark. Gehirn- und Rückenmark sind der LVI Sitz der Zentralregierung, von wo aus Befehle nach der Peripherie gehen. Die Nerven haben einen verwickelten Verlauf; es sind entweder Saftwege oder Stränge. Die Haut und die Haare werden zuerst von allen Krank- heiten ergriffen; sind die Hautporen erweitert, so können ganz be- sonders Krankheitsstoffe eindringen. Die Haare sind Reste des Blutes. Die Nägel stehen unter der Herrschaft der Leber, ihre Farbe hängt von der Konsistenz der Galle ab. Diese chinesische Anatomie hatte Wertschätzung bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gefunden; da empfand ein denkender Japaner, YAMAWAKI, Mißtrauen dagegen: er wollte menschliche Leichen se- zieren, mußte sich aber mit Fischottern begnügen. Endlich nach ı5jährigen Bemühungen gelang es ihm, seinen Fürsten zu bestimmen, ihm fünf Verbrecherleichen zur Verfügung zu stellen. So fand 1754 die erste Sektion einer Menschenleiche in Japan statt, und so ent- stand auch ein neues kleines Werk über Anatomie, das aber noch viele Fehler enthielt. Aber es wurde jetzt mehr versucht, zu se- zieren; ein Arzt tat das auf öffener See, ein Masseur heimlich zur Nachtzeit und mit Unterstützung seiner Frau. Am 4. März 1771 wurde zuerst in Tokio seziert. Dann wurde in Ogata eine »Gesell- schaft für Sektion« gebildet; eine Tabula anatomica, in holländischer Sprache geschrieben, diente zur Erläuterung des jedesmaligen ana- tomischen Befundes, und so bildeten sich immer mehr genauere Vorstellungen von dem inneren Bau des menschlichen Körpers aus. Später wirkten deutsche Forscher von bedeutendem Rufe: MÜLLER, DÖMITZ, GIERKE und Disse als Lehrer der Anatomie in Japan, und heute sind Japaner selbst namhafte Vertreter der wissenschaft- lichen Anatomie, Mitteilung — Herr Dr. HAGEN: Die Anatomie des Menschen in Wissenschaft und Kunst der Japaner. Der Vortragende zeigte zunächst ein sehr instruktives Bild aus dem neuesten japanischen Lesebuch, das den Kindern anschaulich die einzelnen Funktionen des menschlichen Körpers vor Augen führt; so wird die Tätigkeit des Gehirns durch einen Telegrapenbeamten dargestellt, die Speiseröhre als Speisenaufzug, der Magen als Küche, das Herz als Pumpe usw. Natürlich ist neben dieser Darstellung noch eine solche der anatomischen Verhältnisse gegeben, damit die Kinder durch den Vergleich lernen. Der Vortragende betont dann, daß die Japaner ihre erste Kultur von den Chinesen erhalten haben, denen sie auch in den Fragen der Naturwissenschaft und Philosophie gefolgt sind. Hier spielten verschiedene Zahlen eine große Rolle, die 5, 7 und 9, die die Grundlage für die Anschauung bilden. So unterscheidet der Chinese 5 Planeten, 5 Elemente, 5 Weltgegenden, 5 Grundfarben, 5 Töne in der Musik, 5 Eingeweide, deren Leiden durch 5 Arzeneien in den 5 Grundfarben geheilt werden, usw. Durch dieses philosophisch-mystische Spiel mit gewissen Zahlen — die 7 ist die Unglückszahl, die 9 ist eine der vollkommenen Ziffern mit der Bedeutung des Erhabenen — erklären sich gewisse in der alten japanischen Anatomie wiederkehrende Zahlen. Eigentümlich berührt die Erscheinung, daß die Japaner, obwohl sie der Pflanzen- LVEI welt und dem Leben der niederen Tierwelt vornehmlich die intimsten Züge abzulauschen und künstlerisch in feinster Weise zu verwerten verstehen, für die Schönheit des nackten menschlichen Körpers kein Gefühl gehabt haben, im Gegensatz zur europäischen Kunst, wo der Akt von jeher die Grundlage der akademischen Schulung gewesen ist. Die einzigen plastischen Bildwerke der japanischen Kunst, die unbekleidete Menschenkörper darstellen, sind die Nio, die buddhistischen Tempelhüter; aber die Muskulatur, übertrieben kräftig, ist durch willkürliche Schnitte in unnatürlicher Weise gegliedert, die Gesichter, Hände und Füße der weiblischen Schönheiten auf den Farbholz- schnitten sind schablonenhaft, rein konventionell behandelt, während die ganze Sorgfalt der Gewandung gewidmet ist. Alles dies hängt mit der früheren, den Chinesen zugeschriebenen Sitte zusammen, auf Sektionen und damit auf eine genaue Kenntnis der Anatomie des Menschen zu verzichten, Demonstration — Herr Dr. HAGEN: Bronzen von Benin. Der Vortragende legte vor: einen Schildkrötenpanzer, in einem Stück gegossen, ein Mankalaspielbrett, das erste dieser Art, das überhaupt nach Deutschland gekommen ist, ein Stück einer Relief- platte mit der Darstellung von zwei auf einem Zweige sitzenden Vögeln, eine Kanne, eine Imitation europäischer Fayencekannen des 17. Jahrhunderts, und als letztes und interessantestes Stück den Kopf und ein Stück des Leibes einer riesigen Schlange aus Bronze, wie solche nach Beschreibung verschiedener Reisender an den hohen, pyramidenförmigen Türmen der Residenz des Königs von Benin, mit dem Kopfe nach unten hängend, befestigt waren. Ihre Länge wird 25 bis 30 Fuß betragen haben. Derartige erzene Schlangenköpfe sind in den Hauptmuseen vertreten; aber das vor- gelegte, schwach gekrümmte, etwa 60 Zentimeter lange Stück des Schlangenleibes ist das erste seiner Art, und deshalb von großer Wichtigkeit, da man bisher nicht wußte, aus welchem Material der Schlangenkörper angefertigt war. 160 Sitzung. am 12. April. Vortrag —- Herr Prof. Dr. A. VOLLER: Die Radioaktivität des Ozons. TOMMASINA in Genf hat behauptet, daß Röntgenstrahlen neutrale Körper in radioaktive umzuwandeln vermöchten, derart, daß sie @-, ß- und y-Strahlen aussendeten und somit imstande wären, therapeutische Wirkungen auszuüben; man brauche nur Nahrungs- mittel, Medikamente, Verbandmaterial usw. einige Zeit hindurch der Luft eines Raumes auszusetzen, auf den Röntgenstrahlen eingewirkt hätten. Dabei blieb die Frage offen, ob diese durch Röntgenstrahlen hervorgerufene Radioaktivität neutraler Körper, über deren Intensität TOMMASINA nichts angegeben hat, falls sie wirklich besteht, identisch sei mit derjenigen des Radiums und anderer radioaktiver Stoffe. Daß man es bei den von TOMMASINA beobachteten Erscheinungen mit einer Ionisierung der Luft zu tun habe, war LVIII nicht zu bezweifeln, aber ob die Ursache dieser lonisierung eine direkte Wirkung von KRöntgenstrahlen auf die sonst neutralen Körper sei — wie TOMMASINA annahm — oder ob es sich lediglich um eine sekundäre Ionisierung durch begleitende Nebenwirkungen handele, war nicht geprüft worden. Nun haben Professor RICHARZ nnd mehrere seiner Kollegen und Schüler während des letzten Jahres in einer Reihe wichtiger Arbeiten den Nachweis geführt, daß das Ozon, wenn es frisch bereitet wird, namentlich aber, wenn es zerfällt, viele Wirkungen des Radiums besitzt: es ionisiert die Luft und macht sie leitend, wirkt auf lichtempfindliche Platten ein, ruft eigene und fremde Phosphorescenz hervor usw., zeigt sich somit dem Radium in seinen radioaktiven Eigenschaften ähnlich. So hat RıCHARZ mit einem beträchtlichen Grade von Be- rechtigung die Möglichkeit angenommen, daß die Radioaktivität der Atmosphäre wenigstens zum Teil durch Ozon hervorgerufen werde. Daß übrigens das Ozon radioaktive Wirkungen zu äußern vermag, ist deshalb erklärlich, weil es zu den endothermischen Körpern gehört, also beim Zerfall Energie entwickelt. Nun ist es leicht nachzuweisen, daß bei der Erzeugung von Röntgenstrahlen von den stets mit hochgespannter Elektrizität beladenen Elektroden sog. dunkle Entladungen in den umgebenden Luftraum stattfinden, die eine starke Ozonbildung hervorrufen. Es lag daher die Vermutung nahe, daß die von TOMMASINA beobachtete »Aktivierung« der Luft auf Ozon zurückzuführen sei. Der Vortragende hat nun eine Reihe von vergleichenden Versuchen ausgeführt, welche diese Vermutung bestätigen; es wurden verschiedenartige Körper (Platin, Kupfer, Messing, Blei, Glas, berußtes Glas u. dergl.) in einen Raum gebracht, dessen Luft man vorher oder gleichzeitig durch Erzeugung von Röntgenstrahlen ozonisiert hatte und dann gleiche Körper in einen anderen Raum, in den Ozon, welches in einer gewöhnlichen Ozonröhre hergestellt wurde, geleitet worden war. In allen Fällen war eine meßbare Ionisierung der Luft eingetreten, die bei beiden Methoden von derselben Größenordnung war und im Laufe von 24 Stunden ebenfalls in gleicher Weise bis zum völligen Verschwinden abnahm. Die Stärke der lonisierung entsprach etwa derjenigen eines der vom Vortragenden in einer anderen Untersuchung benutzten Radiumpräparates, welches 10° mg Radium auf 1 gem Fläche enthält. Der Vortragende ist deshalb der Ansicht, daß TOMMASINA keine sekundär erzeugte Radioaktivität neutraler Körper, sondern nur eine Ionisierung der Luft durch Ozon beobachtet hat. Demonstration — Herr Prof. Dr. A. VOLLER: Das Tonometer. Das von der Firma HARTMANN & BRAUN in Frankfurt a. M. konstruierte Tonometer ist eine interessante Anwendung von akustischen Vorgängen zur Bestimmung der Periodenzahl von Wechselströmen. Er besteht im wesentlichen aus einer Reihe von Stahlzungen von verschiedener Dicke, also von verschiedener Schwingungszahl. Durch einen verschiebbaren Electromagneten, der in den Wechselstromkreis eingeschaltet wird, wird von allen Stahlzungen nur diejenige in Schwingungen versetzt, also zum Tönen gebracht, deren Schwingungszahl mit der Periodenzahl LIX übereinstimmt. Man hat diesen Apparat auch für andere Maschinen brauchbar gemacht, indem man auf deren Achse einen kleinen Wechselstromerzeuger setzte, der beim Arbeiten der Maschine Ströme von einer der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Periodenzahl erzeugt. — Zum Schlusse zeigte der Vortragende eine Reihe recht instruktiver elektrischer Meßapparate vor, welche die Firma HARTMANN & BRAUN für Schul- und Vorlesungsgebrauch gebaut hat. 16. Sitzung am 26. April. Nachruf — Herr Prof. Dr. GOTTSCHE widmet dem im Alter von 62 Jahren in Greifswald verstorbenen Ehren- mitgliede des Vereins, Herrn Prof. Dr. EMIL COHEN einen warm empfundenen Nachruf. Vortrag — Herr Prof. Dr. VoIGT: Der Mahwa-Baum (Bassıa latıfola). Der Mahwabaum, Dassia latifolia, ist als Nutzpflanze schon sehr lange bekannt. Bereits in den Gesetzen des Manu wird den indischen Priestern der Genuß des Mädhvi, eines geistigen Getränkes, verboten, und in der Zusammenstellung indischer Heilmittel durch Susrata wird erwähnt, daß der Baum einen Zuckerteig und ein gegohrenes Getränk liefere. Er gehört zu der Pflanzenfamilie der Sapotaceen, die mit wenigen Ausnahmen im Tropengürtel der Erde heimisch sind, und zu der auch die wichtigen Guttaperchabäume des malayischen Gebietes zählen. Die Gattung Bassia hat ihren Namen nach einem um die Botanik verdienten italienischen Arzt Bassi. Sie ist in ihrer Verbreitung auf Ostasien und die Südsee beschränkt. Der Mahwabaum selbst findet sich nur im Norden Vorderindiens bis an den Fuß des Himalaya. Er hat die Tracht der Eichen, wird 15 bis 20 m hoch und ist einer der wenigen laubabwerfenden Bäume seines Gebietes. Von Ende Februar bis April dauert seine Blütezeit, die einsetzt, wenn der Blattabfall beendet ist, und abschließt, ehe die neuen Blätter zum Vorschein kommen. Kurz nach der Bestäubung schwellen die weißlichen Röhren- blumen zu kirschgroßen Kugeln an, die einen hohen Gehalt an Invertzucker (Honig) aufweisen (60°). Die Blütenröhren fallen dann in großen Mengen zu Boden und werden von den Indern gesammelt und gegessen. Ein Baum liefert I00—150 kg Blüten, die getrocknet die Hälfte an Gewicht und ein Viertel der Menge geben. Die Bäume werden für 2 d bis 4 sh an die Eingeborenen verpachtet, die dann in ganzen Familien zur Ernte hinausziehen. Für eine Rupie (ca. 1.60 M.) kann man je nach der Reichlichkeit anderer Nahrungsmittel 60 bis 240 kg kaufen, in Zeiten der Hungersnot nur ı2 kg. Da der Baum selbst in Gegenden mit magerem, steinigem Boden vorkommt, so stellen die Mahwablüten ein sehr wichtiges X Nahrungsmittel dar, das meist mit Reis gemischt genossen wird. 70 kg sollen zur Ernährung einer Familie von 5 Köpfen für einen Monat ausreichen. Die getrockneten Blüten haben das Aussehen und annähernd den Geschmack der Rosinen; sie kommen als Kuriosität und auch wohl als Viehfutter nach Europa. 5o kg der Blüten liefern ferner 15 bis 20 Liter hochprozentigen Spiritus, der, mit 5 bis 6 Teilen Wasser verdünnt, einen viel genossenen Branntwein, Davu, gibt. In eichenen Fässern gelagert. soll der Davu oder Mahwa-Whisky dem besten Whisky mindestens gleichkommen, Fast jedes Dorf hat seine Brennerei. Auf der Insel Carauga vor Bombay sollen allein 60--80000 Rupien an Branntweinabgaben erhoben werden. Neben den Blüten sind die Samen vou ziemlich bedeutendem Nutzen. Sie enthalten 50—55 °/o Fett von butterähnlicher Konsistenz, das als Nahrungsmittel dien. Die Samen ‚kommen unter dem Namen Mowra oder Illipe als Rohstoff für die Seifen- und Kerzen- industrie in den europäischen Handel, spielen aber zur Zeit keine bedeutende Rolle. > Das harte und dauerhafte Holz des Baumes wird u. a. zu Karrenrädern verarbeitet. Dem bereitwilligen Sammeleifer eines deutschen Ingenieurs in Bengalen verdankt das botanische Museum eine annähernd vollständige Sammlung der Produkte des Mahwabaumes, die zur Erläuterung des Vortrags diente. . Demonstration — Herr Dr. ©. STEINHAUS: Einige Nord- seetiere. Der Vortragende legte ein reiches Material von Nordseetieren in vorzüglicher Konservierung vor, welche in letzter Zeit in den Besitz des Hamburger Naturhistorischen Museums gekommen sind. Von niederen Tieren wurden Echinodermen und Mollusken gezeigt, die an der Grenze der nördlichen Nordsee in der Nähe der Shet- lands-Inseln aus größeren Tiefen herausgeholt waren: auf Gorgoniden lebende Schlangensterne, ferner Seesterne, Seeigel, Riesenexemplare der mit der bekannten blauen Miesmuschel nahe verwandten Modiola modiolus, Eier der Napfschnecke (Natica catena), die in spiralig aufgewundenen Lamellen abgelegt werden, verschiedene Krustaceen u. a. Eingehender wurde eine Anzahl der in der Nordsee vor- kommenden Fische, deren Fang und Verbreitung besprochen, und zwar der auf dem Grunde träge dahinschleichende, mit furchtbarem Gebisse ausgestattete Seewolf, von anderen Nutzfischen der Kabeljau, in der Kollektion in einem 90 cm langen Exemplare erhalten, dessen Jugendstadium Dorsch genannt wird, der Schellfisch und einige andere zu der Familie der Gadiden gehörige Arten. Von Plattfischen wurden Steinbutt, Scholle, Flunder und Zunge gezeigt, zum Teil mit ab- normer Färbung, dunkler Ober- und Unterseite, gescheckter Zeich- nung und ganz weiße Exemplare, desgleichen Jugendstadien, welche im Gegensatze zu ausgebildeten Exemplaren völlig symmetrisch ge- baut sind, d. h. deren Augen sich noch nicht auf nur einer Seite des Körpers befinden. Für die Praxis ist es von Wichtigkeit, über die Wanderungen unserer Nutzfische klare Aufschlüsse zu erhalten, LXI Im Rahmen der internationalen Meeresforschung hat es die Bio- logische Anstalt auf Helgoland zu einer ihrer Aufgaben gemacht, Nutzfische mit einer Erkennungsmarke zu versehen, um nach dem Wiederfang über die Wanderung und über das Maß der Befischung in demjenigen Meeresgebiete, in dem die gezeichneten Fische aus- gesetzt und’ wieder gefangen wurden, Kenntnis zu erhalten. Vor- läufig hat man sich auf eine Fischart, die Scholle, beschränkt. Man bedient sich zum Zeichnen Marken aus Hartgummi von der Gestalt eines Hemdenkragenknopfes, die durch den Flossenträgerteil der Rückenflosse nahe am Schwanz durchgedrückt und zur sichereren Be- festigung mit einer über die Spitze des Knopfes geschobenen Platte von Weichgummi versehen werden. Die Marke trägt ein Erkennungs- zeichen und eine Nummer. Länge und Geschlecht der Tiere werden bestimmt und dann diese dem Element wieder übergeben. Da das Verfahren rasch vor sich geht, so daß in einer Stunde 200—300 Schollen gezeichnet werden können und der Herstellungspreis der Marken gering ist, so hofft man, mit der Zeit recht günstige Resul- tate zu erzielen. Zum Schlusse zeigte der Vortragende ein Riesen- exemplar eines in der Nordsee lebenden Rochen (Aaja batis) vor. Vortrag — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Die Entstehung der Farben beim Durchgange des polarisierten Lichtes durch doppelt brechende Substanzen. Nach einem kurzen Hinweis auf das Wesen des durch Reflexion polarisierten Lichtes wurde gezeigt, wie das Licht bei parallelen Reflexionsebenen reflektiert, dagegen bei gekreuzten Reflexionsebenen ausgelöscht wurde. Hierbei benutzte der Redner einen neuen Polari- sator, bei welchem der reflektierte Lichtstrahl dieselbe Richtung hat wie der auffallende Strahl. Als zwischen zwei gekreuzten Polari- satoren ein Gipsblättchen eingeschoben worden war, wurde das Ge- sichtsfeld wieder hell und zwar gefärbt. Die Entstehung der Auf- hellung und der Farbe wurde an einem Demonstrationsapparate gezeigt, bei dem die Zerlegung des polarisierten Lichtes in seine beiden, den Hauptschwingungsrichtungen des Lichtes im Gipsblättchen entsprechenden Komponenten zur räumlichen Darstellung gebracht war. Da die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der beiden Komponenten innerhalb des Gipsblättchens verschieden ist, so tritt das Licht, das mit gleicher Phase in das Blättchen eintrat, im allgemeinen mit ver- schiedener Phase aus. Durch den Analysator werden dann die beiden Komponenten wieder zu einem in einer Ebene polarisierten Licht- strahl vereinigt; aber die Schwingungsebene dieses Lichtes ist im allgemeinen gegen die des einfallenden Lichtes verdreht. Dasjenige Licht, bei dem die Verdrehung der Polarisationsebene neunzig Grad beträgt, geht bei gekreuzten Polarisatoren unverändert hindurch, während die übrigen Bestandteile ganz oder teilweise ausgelöscht werden. Hierdurch entsteht die von der Dicke des Gipsblättchens abhängige Färbung des hindurchgehenden Lichtes, welches um so intensiver gefärbt ist, je vollständiger die Zerlegung des Lichtes im Gipsblättchen nach dem Parallelogrammgesetz erfolgt, so daß sich also bei Drehung des Gipsblättchens die Intensität der Farbe ändert. Bei Drehung des einen Polarisators um neunzig Grad werden gerade diejenigen LXI Teile des Lichtes, die im ersten Falle ausgelöscht wurden, durch- gelassen, während die übrigen Bestandteile jetzt ausgelöscht werden. So entsteht also bei Drehung des Polarisators eine Umwandlung der Farbe des Lichtes in die Komplementärfarbe. An einem anderen neuen Apparat wurde die Zerlegung des Lichtes in seine beiden Komponenten nach dem Parallelogrammgesetze in einfacher Weise demonstriert. 17. Sitzung am 3. Mai Vortrag — Herr Dr. PRAUSNITZ und Herr Dr. KAMMANN: Neue Erfahrungen über die Ursache und die Behandlung des Heufiebers. Die Vortragenden berichten über eine größere Zahl von Unter- suchungen, welche Herr Prof. DunBAr in Gemeinschaft mit den Rednern über das obige Thema ausgeführt hat. Das Heufieber (Catarrhus aestivus) ist eine eigentümliche, in der Regel nicht fieberhafte, mit hartnäckigem Katarrh der Augen- bindehaut, der Nasenschleimhaut und der oberen Luftwege verbundene Affektion, welche gewisse, besonders dazu disponierte Personen regel- mäßig, in alljährlich wiederkehrenden Anfällen, bei uns hauptsächlich von Ende Mai bis Mitte Juli, befällt und für die Patienten durch die hochgradige Erschöpfung und Abgeschlagenheit besonders lästig fällt. Komplikationen des Heufiebers mit schwerer Nervosität, mit Herz- und Lungenleiden können für die Kranken recht beschwerlich werden. Der Krankheitszustand hält einige Wochen an und klingt dann allmählich ab. Disponiert dazu erscheinen besonders geistig arbeitende Personen zu sein, darunter Ärzte, Geistliche, Lehrer und nicht wenige Offiziere. Die meisten Patienten erkranken zuerst etwa in ihrem zehnten bis zwölften, nur wenige nach dem vierzigsten Jahre. Das männliche Geschlecht stellt einen höheren Prozentsatz als das weibliche. Erblichkeit ist dabei nachgewiesen. Die Zahl der Erkrankungen ist in Zunahme begriffen; in Deutschland werden alljährlich schätzungsweise gegen 20000 Personen vom Heufieber befallen, in Amerika im Verhältnis noch weit mehr. Die Krankheit ist schon lange bekannt, und manches ist als Erreger angegeben worden: heiße Sonne, Staub und Wind, starke Reizbarkeit der Schleimhäute, Mißbildungen der Nase, gichtische Leiden, Nervosität, Bakterien und Pollenkörner. Die schon früher, besonders in der englischen Heufieberliteratur (z. B. in BLACKLEY’s Arbeiten) vertretene Ansicht, daß das Heufieber bei disponierten Personen durch Blütenstaub hervorgerufen werde, ist von Prof. DunBar als zu recht bestehend erkannt worden. Eine große Anzahl von Pollenarten, u. a. auch solche mit glatter Oberfläche, konnten als Erreger des Heufiebers bezeichnet werden. Der Nachweis wurde zunächst dadurch geliefert, daß isolierte Pollen auf die Augen und Nasenschleimhaut der für Heufieber disponierten Personeu gebracht wurden. Normalpersonen, d. h. solche, welche nicht an Heufieber litten, erwiesen sich bei gleicher Behandlung mit Pollen als ganz unempfindlich. So zeigte sich, daß bei dem in Europa auftretenden Heufieber und dem Frühsommerkatarrh Nordamerikas Gramineen- LXIL pollen die Hauptrolle spielen, während als Erreger des in Nord- amerika weit verbreiteten Herbstkatarrhs die Pollen von Ambrosia- und Solidagoarten erkannt worden sind. Zahlreiche Pflanzen wurden zu einer Liste zusammengestellt und dabei Angaben bezüglich ihrer positiven und negativen Einwirkung auf für Heufieber disponierte Personen gemacht. Als wirksam erwiesen sich z. B.: Gräser (Roggen, Hafer, Gerste, Reis, Mais, Wiesengräser), Geisblatt, Maiblume, Nachtkerze, Rübsen, Diestel, Goldrute (Salidago), Beifuß, Kornblume, Wucherblume (Chrysanthemum), Aster, Melde, Ambrosia, als unwirk- sam u.a, Wegerich, Skabiose, Nachtschattengewächse, Wollkraut, Winde, Stiefmütterchen, Hollundar, Flachs, viele Liliaceen, Heide- kraut, Ahorn, Rosenblütler, Mohngewächse, Hahnenfußarten, Kamille, Kiefer, Erle und Eiche. Aus den rein gewonnenen wirksamen Pollen wurden nun von Prof. DUNBAR proteinartige Eiweißkörper gewonnen, die sich für Heufieberpatienten als in hohem Grade giftig, dagegen für nicht disponierte Personen als indifferent erwiesen. Das Gift ist von dem einen der beiden Vortragenden, Herrn Dr. KAMMAnN, einer im einzelnen genau angegebenen Analyse und sorgfältigen Prüfung unterworfen worden, deren Ergebnisse in die folgenden Sätze zusammen- gefaßt werden können: ı. das Heufiebergift gehört zu den Toxal- buminen. 2. Es ist säurebeständig, dagegen empfindlich gegen Alkalien. 3. Es ist wärmebeständig 4. Enzyme, wie Pepsin und Trypsin, vermögen es nicht völlig zu zerstören. 5. Es ist durch Ganzsättigung mit Ammoniumsulfat ausfällbar. Die durch das Toxin bei Heufieberpatienten hervorgerufenen Symptome wechseln je nach dem Orte der Applikation. Beim Ein- träufeln des Giftes in das Auge entsteht Jucken, Tränen, Lichtscheu und Augenbindehautentzündung, bei Einbringung in die Nase Nies- reiz, Rötung und Schwellung der Nasenschleimhaut, sowie starke Sekretion, ‘beim Aspirieren des Toxins heftiger Hustenreiz und Atmungsbeschwerden, beim Verreiben auf die Haut Jucken und Bildung von Quaddeln und bei subkutaner Injektion zeigt sich der gesamte Symptomenkomplex. Die Empfindlichkeit gegen das Gift schwankt bei verschiedenen Personen innerhalb weiter Grenzen; bei einem Patienten wurde schon nach einer Einträufelung von "/ao000 mg Roggen-Pollenprotein in die Schleimhaut des Auges eine deutliche Einwirkung nachgewiesen. Nachdem so die Ursache des Heufiebers klargelegt war, galt es, ein Gegengift, ein Antitoxin, zu finden. Durch Impfungen von Kaninchen, Ziegen und zuletzt von Pferden konnten Sera gewonnen werden, welche nachgewiesenermaßen das Pollentoxin neutralisieren und somit Heufieberpatienten gegen Anfälle schützen. Wie das Serum, das die Firma ScHIMMEL & Co. in Miltitz fabrikmäßig herstellt, erhalten wird, wurde im Vortrage eingehend geschildert und zugleich eine genaue Gebrauchsanweisung gegeben. Es sei noch bemerkt, daß dieses Antitoxin, unter den Namen Pollantin in den Apotheken erhältlich, eine große Zahl positiver Erfolge aufzuweisen hat. Am Schluß der durch zahlreiche Demonstrationsobjekte wie Präparate des Toxin und Antitoxins, mikroskopische Objekte, Licht- bilder und Zeichnungen erläuterten Vorträge wurde einem Heufieber- patienten in das eine Auge etwas Pollengift, in das andere dieselbe LXIV Menge Pollengift gemischt mit dem antitoxischen Serum (Pollantin) eingeträufelt.. Das erstere Auge zeigte die beschriebenen Erschei- nungen der Entzündungen, während das andere reizfrei blieb, da das Gift durch die Wirkung des Pollantins ungiftig geworden war. Eine nicht an Heufieber leidende Person wurde selbst durch die doppelte Giftmenge gar nicht gereizt. 18. Sitzung am Io. Mai. Vortrag — Herr Dr. RISCHBIETH: Über seltene Erden und ihre Absorptionsspektren. Einleitend sprach der Redner über die Stellung dieser Metalle im periodischen System der Elemente und erwähnte die Schwierig- keit bezw. Unmöglichkeit, sie in befriedigender Weise in dem be- kannten Schema von MENDELEJEEF unterzubringen. Recht praktisch und für den Unterricht wertvoll ist der Vorschlag mancher neueren Autoren, gewisse nahe verwandten Elemente zusammenzufassen und als Gruppe auf einem Platze in der dritten oder vierten Vertikalreihe einzuordnen. Immerhin wird dieser Vorschlag nur als ein Provi- sorium zu betrachten sein, so lange bis eine genaue Kenntnis dieser Stoffe erlaubt, ihren Platz genau zıu bestimmen, oder dazu zwingt, das System abzuändern. — Als Material für die Gewinnung der Erden kommen eine Reihe von seltenen Mineralien in Betracht, von denen der Vortragende schöne Stücke vorlegen konnte. Trotz eifrigen Suchens danach sind fast alle diese Mineralien Seltenheiten geblieben bis auf den Monazit, über dessen Vorkommen, Zusammensetzung, Eigenschaften und Gewinnung das Wichtigste mitgeteilt wurde. Da die zur Herstellung von Glühstrümpfen notwendige Thorerde nur einen Nebenbestandteil der Monazite bildet, so fallen bei der Ver- arbeitung große Mengen Ceriterden ab, deren industrielle Verwertung bisher nicht gelungen ist.. Sie enthalten: _Cer, Lanthan, Didym, Sa- marium, Gadolinium und noch einige andere Erden und haben ver- schiedenen Forschern ein wohlfeiles Ausgangsmaterial geliefert für eine Reihe mühevoller und langwieriger Untersuchungen zur Tren- nung und Abscheidung der einzelnen Erden. So gelang es ATIER v. WELSBACH, durch fraktionierte Krystallisation der Ammonium- doppelnitrate das Didym in zwei Komponenten zu zerlegen, von denen sich das Neodym durch schön rotgefärbte, das Praseodym durch grüne Salze auszeichnet. Schneller noch als diese Methode führt die DrossBAcH’sche zum Ziele, die auf der Fraktionierung der Magnesiumdoppelnitrate beruht. Von großer Bedeutung für diese Arbeiten und besser als jedes andere Mittel zur Kontrolle der fortschreitenden Trennung der einzelnen Erden sind die Absorptions- spektren, die man leicht objektiv darstellen kann, wenn man das Licht der Bogenlampe durch eine Lösung von Didym, Samarium, Erbium und sodann durch ein Glasprisma schickt. Noch charakte- ristischer sind für einzelne Erden ihre Absorptionen im ultravioletten Teile des Spektrums, die durch die Photographie gut sichtbar ge- macht werden können. Der Vortragende demonstrierte die Ab- sorptionen im sichtbaren Spektrum direkt, im ultravioletten durch Projektion ihrer Spektrophotogramme. LXV ı9. Sitzung am 17. Mai. Vortrag — Herr Professor GRIMSEHL: Experimentelle Ab- leitung der elektro-magnetischen Einheiten. Der Vortragende zeigte eine größere Anzahl neuer fundamen- taler Experimente, durch welche die Beziehung zwischen dem elek- trischen Strom und dem Magnetismus sowohl qualitativ wie auch quantitativ demonstriert wurde, Zuerst zeigte der Vortragende, wie ein einzelner Magnetpol um einen vom Strom durchflossenen Leiter in kreisförmiger Bahn rotierte, wie dagegen keine Bewegung des Magnetpoles in der Richtung des stromdurchflossenen Leiters ein- trat. Die Abhängigkeit der Feldstärke des den Draht umgebenden magnetischen Feldes von der Entfernung wurde in der Weise ge- zeigt, daß ein Magnet, der um den Draht als Achse leicht drehbar aufgehängt war, auch bei Anwendung eines starken Stromes keinerlei Bewegung ausführte. Da das Drehmoment einer Kraft dem Kraft- arm proportional ist, so folgt aus diesem Versuche, daß auch die magnetische Feldstärke der Entfernung von dem geradlinig aus- gespannten Stromleiter umgekehrt proportional ist. Ein kreis- förmiger Leiter erzeugt ein magnetisches Feld, bei dem die mag- netischen Kraftlinien senkrecht durch die Ebene des Kreisleiters hindurchgehen. Die Abhängigkeit der Feldstärke vom Radius des Kreisleiters wurde durch einen neuen Apparat nachgewiesen, welcher zwei kreis- förmige Drahtwindungsgruppen mit verschiedenem Radius und ver- schiedener Windungszahl enthält und in dessen Mitte eine kleine Magnetnadel drehbar aufgehängt ist. Durchläuft ein Strom die beiden Drahtwindungsgruppen in entgegengesetzter Richtung und verhält sich die Anzahl der Windungen wie ihre Entfernungen, so bleibt die Magnetnadel auch bei Anwendung starker Ströme in Ruhe. Hieraus folgt, daß die magnetische Feldstärke zu dem Radius des Kreisleiters umgekehrt proportional ist. Dann ging Redner auf die experimentelle Darstellung der Ein- heit des elektrischen Stromes über. Er benutzte einen kreisförmig gebogenen Draht von ı cm Länge, der zu einem Kreise von I cm Radius gehörte und in dessen Mitte ein einzelner Magnetpol, dessen Polstärke vorher bestimmt wurde, senkrecht zur Ebene des Kreis- leiters beweglich war. Die Stromzuleitung zu dem bogenförmigen Leiter war so angeordnet, daß sie auf den Magnetpol keine Wir- kung ausübte, so daß also nur die Wirkung des bogenförmigen Leiters in Frage kam. Der Magnetpol war an. einem Hebelarme einer schon in einem früheren Vortrage von demselben Redner vor- geführten Polwage befestigt. Die Kraft, mit welcher der Pol bewegt wurde, konnte dann dadurch bestimmt werden, daß auf dem andern Hebelarm kleine abgemessene Reitergewichte aufgesetzt wurden. So gelang es, die absolute Einheit der elektrischen Stromstärke unmittel- bar der Messung auf Grund ihrer Definition zugänglich zu machen, Zu seinen weiteren Versuchen benutzte Herr Prof. GRIMSEHL eine große kreisförmige Drahtspule von 31,4 cm Radius mit 100 Draht- windungen. Die Dimensionen waren so gewählt, damit beim Durch- gange des Stromes von einer halben absoluten Einheit im Innern 5 LXVI ein magnetisches Feld von der Feldstärke von Io Einheiten erzeugt wurde. In diesem magnetischen Felde war ein leicht beweglicher, an einem dünnen Draht aufgehängter Stromleiter drehbar angebracht. Die Stromzuleitung erfolgte durch Quecksilberrinnen. Ließ man durch den Leiter einen Strom von der Stärke »Eins« fließen, so führte der Draht eine Drehung aus. Das Drehmoment war dadurch messbar, daß der Aufhängungsdraht eine vorher durch Messung be- stimmte Torsion erfuhr. Es ergab sich nun, daß die tatsächlich ausgeführte Drehung mit der aus der Theorie berechneten Drehung vollkommen übereinstimmte. Dann zeigte Redner, daß an dem Ende eines Leiters, der so bewegt wurde, daß er die magnetischen Kraftlinien immer in dem- selben Sinne senkrecht schnitt, eine Potentialdifferenz entstand, deren Größe mit Hilfe einer einfachen neuen Versuchsanordnung durch Kompensation gemessen wurde. Das Resultat des Versuches war, daß die durch das Schneiden einer Kraftlinie in einer Sekunde er- zeugte Potentialdifferenz der absoluten Einheit gleich war. Es wurde nachgewiesen, daß die Spannung von einem Volt das hundertmillionen fache der absoluten Einheit war. Zum Schluß berührte Redner andeutungsweise die Beziehung zwischen der durch den Strom erzeugten Energie und der hierdurch erzeugten mechanischen und Wärme-Energie. 20. Sitzung am 24. Mai. Vortrag — Herr Dr. C. SCHÄFFER: Die Instinkte der Tiere und ihre Entwicklung. Die Tätigkeiten der Tiere sind häufig derart, daß man sie nicht auf Intelligenz, d.h. auf Erfahrungen zurückführen kann, welche die Individuen im Laufe des Einzellebens gemacht haben. Sie werden also durch innere Triebe, Instinkte, veranlaßt, welche auf meist für uns unsichtbaren körperlichen Anlagen, z. B. des Nervensystems, beruhen und welche die nach außen gerichteten Tätigkeiten der Tiere in ähnlicher Weise regeln, wie das mit den inneren Tätig- keiten (Blutkreislauf, Verdauung usw.) durch erkennbare körperliche Anlagen geschieht. Beweisende Beispiele für solche Instinkthand- lungen liefern die erstmaligen Ausübungen von später wiederholten Tätigkeiten. Hier liegt es nalıe, an den Nestbau und den Gesang der Vögel zu denken; aber hierbei spielt, wie Versuche mit isoliert aufgezogenen Tieren ergeben haben, das Vorbild der Artgenossen eine wichtige Rolle. Immerhin ist auch hier ein innerer Trieb zur Ausübung der Tätigkeit zu erkennen. Weit deutlicher zeigt sich das Instinktive, wenn man die Tätigkeiten ganz junger Säugetiere und Vögel unter absichtlichem Ausschluß aller Vorbilder beobachtet. Es sei hier auf die Furcht vor Raubvögeln hingewiesen, welche viele Vögel (z. B. Hühner) als ganz junge Tiere durch äußerst zweckmäßige Handlungen bekunden, sowie auf das wilde Verhalten ganz kleiner Kätzchen gegen Mäuse und auf das erste Picken oder Scharren nach Insekten. Auch das Fliegen, von dem man oft be- hauptet, daß es nur durch Anleitung seitens der alten Tiere gelernt. LXVI wird, wird von isolierten jungen Schwalben zum ersten Male voll- kommen sicher ausgeführt. Noch günstiger für den Instinktbeweis sind die wirbellosen Tiere. Die Herstellung eines Sandtrichters durch den Ameisenlöwen und seine Benutzung als Ameisenfalle, die Herrichtung von Fang- netzen durch die Spinnen, von Blattrollen zur Aufnahme der Eier durch den Trichterwickler usw., alle diese z. T. häufig wiederholten Handlungen werden zum ersten Male und ohne Vorbild mit der- selben Sicherheit wie später ausgeführt. Die auffallendsten Beispiele aber bieten die nur einmal im Leben ausgeübten Tätigkeiten ohne Vorbild. Dahin gehören alle diejenigen Handlungen, welche den Insektenlarven als Vorbereitung für den Eintrit in das Puppenstadium dienen, sowie die Ablage der Eier durch Insekten, Spinnen etc., welche ebenfalls in der mannigfaltigsten Weise und stets mit großer Sicherheit erfolgt. Die Abhängigkeit der Instinkthandlungen von der ererbten Or- ganisation zeigt sich natürlich in erster Linie in dem Vorhandensein zahlloser eigener Organe, welche diesen Tätigkeiten dienen, und hierbei ist von besonderem Interesse die Abhängigkeit derselben vom Geschlecht, so daß manche Instinkte geradezu zweigestaltig, nämlich männlich und weiblich sind; dazu gehören die sämtlichen Brutpflegeinstinkte. Ein merkwürdiges Beispiel bietet die Hirsch- käferlarve; ist sie dazu bestimmt, ein mit geweihartigen Oberkiefern versehenes Männchen zu werden, so fertigt sie in der Erde eine längere Puppenhülle, als wenn sich aus ihr ein Weibchen entwickeln soll, obgleich sich die männlichen und weiblichen Larven nicht wesentlich in der Größe unterscheiden. Die Beantwortung der Frage, wie die Instinkte entstanden sind, kann auf verschiedene Weise in Angriff genommen werden. Man kann einmal von einzelligen Tieren ausgehen und hier in den Re- flexen, wie wir sie beispielsweise bei festsitzenden Infusorien, den Glockentieren u. a. finden, die Wurzel der Instinkte suchen, um dann zu zeigen, wie bei höher entwickelten Tieren (Süßwasser- polypen) eine größere Anzahl solcher Reflexe zu instinktähnlichen Tätigkeiten vereinigt werden. So kommt man dazu, die Instinkt- handlungen als komplizierte Reflexe aufzufassen. Allerdings wird von einigen Autoren unnötigerweise noch ein hypothetisches Merk- mal, das Bewußtsein, hineingetragen. Andererseits ist aber auch eine Rückbildung von Erfahrungshandlungen zu Instinkten und Re- flexen denkbar. Die Frage nach den treibenden Ursachen für die Entwicklung der Instinkthandlungen ist ein Teil der Frage nach der Ursache der Artumwandlung überhaupt. Hier stehen einander hauptsächlich zwei Erklärungsprinzipien gegenüber, das LAMArcK’sche Prinzip der Ver- änderung durch Gebrauch und Nichtgebrauch und das DArwIn’sche Prinzip der natürlichen Zuchtwahl (Selektion), d. h. des Überlebens des Passendsten im Kampfe ums Dasein. Das erste bedarf der An- nahme, daß Eigenschaften, welche nicht in der Beschaffenheit der Keimzelle begründet waren, sondern im individuellen Leben er- worben wurden, vererbbar sind. Das zweite bedarf dieser Annahme nicht; aber es erklärt auch die Herkunft der der Selektion zur Ver- Ce LXVII fügung stehenden Variationen nicht, überläßt diese Erklärung viel- mehr gewissen Hilfshypothesen. So kann man also die Instinkte nach LAMARCK aus Gewohn- heiten ableiten, welche im Einzelleben erworben und, indem sie den Körper einschließlich der Keimzellen veränderten, auf die Nach- kommen übertragen wurden. Für die Möglichkeit dieser Entstehungs- weise könnte man die Tatsache ins Feld führen, daß erfahrungs- gemäß auch beim Menschen gewisse Tätigkeiten (z.B. das Klavier- spiel) mechanisiert werden können. Es erhebt sich demnach die Frage, ob die Erklärung der Instinkte nach dem LAMARcK’schen Prinzipe in allen Fällen durchführbar ist. Mit dieser Frage hat sich besonders eingehend AUGUST WEISMANN, der Hauptkämpfer gegen die Mödlichkeit einer Vererbung erwerbener Eigenschaften, beschäftigt. So zeigt WEISMANN, daß man nach dem LAMARCK- schen Prinzip wohl die Vergrößerung der Fluggeschwindigkeit der Schmetterlinge — die Vererbung erworbener Eigenschaften voraus- gesetzt — erklären könnte, nicht aber die Erscheinung, daß solche Schmetterlingsgruppen, welche von Vögeln nicht gefressen werden, nebst ihren Nachahmern einen langsamen Flug angenommen haben. Ebenso vermag man nach LAMARcK’s Gedankengang nicht einzu- sehen, wie Gewohnheiten, welche im Laufe des Einzellebeus von Arbeiterameisen angenommen wurden, zur Entstehung von Instinkten führen konnten, da doch die Arbeiterameisen unfruchtbar sind. Zu diesen zweifellos erst nach Eintritt der jetzigen Ameisenarbeitsteilung (Weibchen, Männchen, Arbeiter) entstandenen Instinkten gehört der sogen. Sklaverei-Instinkt. Der Selektionstheorie bereiten solche Tat- sachen keine wesentlichen Schwierigkeiten. Fügen wir zu diesen beiden Beispielen noch diejenigen schon oben angedeuteten Instinkt- tätigkeiten, welche nur ein einziges Mal im Leben ausgeübt werden und bei welchen also das Mitwirken einer persönlichen Erfahrung und das Entstehen einer Gewohnheit ausgeschlosen ist, so ergibt sich, daß das Darwın’sche Selektionsprinzip dem LAMARcK’schen Prinzip überlegen ist. Auch die Tatsache, daß sich der Physiker LUDWIG ZEHNDER genötigt sah, komplizierte, den Tatsachen schwer- lich gerecht werdende Hilfshypothesen zu ersinnen, um das La- MARCK’sche Prinzip zu stützen, spricht zu Gunsten der DARWIN’- schen Erklärungsart. Den Schluß des Vortrages bildeten Beispiele von unvollkommenen Instinkten, für das Funktionieren von Instinkten unter unnatürlichen Bedingungen und für den Ausbau von Instinkthandlungen zu Er- fahrungshandlungen. 21. Sitzung am 31. Mai. Demonstration — Herr Dr. PAUL SCHLEE: Einige geologische Lichtbilder vom Vesuv. Der Vortragende zeigte einige geologische Lichtbilder vom Vesuv nach eigenen Aufnahmen vor, darunter besondere Formen der Lavaoberfläche, und zwar Schollen- und Stricklava, den in den Jahren 1895—99 im Atrio del Cavallo entstandenen, nach allen Seiten mindestens 100 m abfallenden Lavastaukegel und einige DL Bilder von der Steilwand der Somma. Dieser halbkreisförmige Ringwall, der den eigentlichen Vesuvkegel umgibt, ist der Rest eines älteren, größeren Vulkans, und der innere 2—300 Meter hohe Absturz bietet den prächtigsten Einblick in den Bau eines Schicht- vulkans. Die Bilder zeigten die Wechsellagerung der nach der Außenseite abfallenden Tufflagen und Lavabänke und die von unten bis oben hindurch ziehenden Lavagänge, die zum Teil aus dem leichter abstürzenden Tuff als gewaltige Platten herausstehen. Demonstration — Herr Prof. Dr. ZACHARIAS: Vegetations- bilder aus Nord-Italien: Der Vortragende führte eine Reihe von Vegetationsbildern vor, die er während einer Osterreise am Genfersee und in Oberitalien aufgenommen hatte, darunter prächtige Koniferen von Lausanne, wie Pinus strobus, Araucaria imbricata, Pinus Cedrus und Sequoia (Wellingtonia) gigantea, dann Pflanzen des Botanischen Gartens in Florenz, wie QOuercus suber und Palmen, sowie einige Kulturland- schaften: gemischte Anpflanzungen von Wein, Oliven und Getreide, Weinstock, sorgfältig an einem Ahornbaum gezogen, Maulbeer- pflanzungen, Reisfelder und Partien aus dem bekannten Pinienwalde bei Ravenna. Demonstration — Herr Dr. H. Krüss: Photographien nach dem LIPPMANN’schen Verfahren in natürlichen Farben. Bei diesem Verfahren geschieht die Aufnahme in der Weise, daß durch Reflexion von einem an der photographischen Schicht anliegenden Quecksilberspiegel stehende Lichtwellen erzeugt werden, die innerhalb der photographischen Platte eine von der Wellenlänge des auffallenden Lichtes abhängende Schichtung des reduzierten Silbers hervorbringen. Derartige außerordentlich dünne Schichten erscheinen bei auffallendem Lichte in einer bestimmten Farbe ähnlich wie Seifenblasen, dünne Blättchen, dünne Flüssigkeitsschichten u. a. Schon vor fast 100 Jahren wurden von SEEBACH und später von Anderen ähnliche Versuche gemacht; doch waren die Ergebnisse nicht fixierbar. Dies erreichte erst 1891 LippMAnn, Der Vor- tragende hob dann die der Herstellung solcher Aufnahmen entgegen- stehenden Schwierigkeiten hervor; es ist vor allem eine kontinu- ierliche Schicht erforderlich, sowie eine derartige Sensibilisierung der lichtempfindlichen Schicht, daß sie für alle Farben gleich emfindlich ist. Die durch den Projektionsapparat vorgeführten Aufnahmen wurden von Dr. H. LEHMANN in München gemacht, der durch einen von ihm erfundenen Kompensationsfilter die zuletzt erwähnte Bedingung besser erfüllt, als es bis dahin möglich war. Die Entstehung der Mischfarben und der Einfluß der Schichtendicke auf die wiedergegebenen Farben wurden von dem Vortragenden anschaulich demonstriert. LXX 22. Sitzung am 7. Juni. Vortrag — Herr Dr. H. TımpE: Die ontogenetische Ent- wicklung und Periodizität des Sprosses. Die von dem Göttinger Physiologen Prof. BERTHOLD an- gestellten Untersuchungen zur Physiologie der pflanzlichen Organisation gehen darauf aus, die Fragen der Organisationsmechanik aufzuklären. Der von VÖCHTING experimentell begründete Satz, daß im Prinzip alle Zellen als gleichwertig anzusehen seien, gibt einen Gesichts- punkt, von dem aus die tiefer liegenden Probleme betrachtet werden können. Es handelt sich in der gegenwärtigen Fragestellung der pflanzlichen Physiologie nicht darum, zu ermitteln, welche Befähigung der Einzelzelle zukommt, sondern um die Aufdeckung des objektiven Tatbestandes im fertigen und werdenden Objekte nach der morpho- logischen und anatomischen Seite. Die Ausgestaltung der Zellen nach Form, Membran und ‚Inhalt vom Vegetationspunkte an bis zum fertigen Zustande ist von physiologischen Gesichtspunkten rein analytisch zu behandeln, um die Fragestellung zu ermöglichen: Welcher Mechanismus arbeitet hier, welche Wechselbeziehungen, welche auslösenden Faktoren sind hier an der Arbeit? Die Zweck- mäßigkeitsfrage zur Basis der Untersuchungen zu machen, empfiehlt sich nicht, da der einseitig teleologische Standpunkt nicht selten die Aufmerksamkeit von den prinzipiellen Punkten abgelenkt hat. In der äußeren und inneren Organisation ist vieles der unmittelbare Ausfluß des elementaren inneren Mechanismus der Pflanze. Der Plasmakörper ist für jede Art durch seinen stofflichen Aufbau individualisiert. Einstweilen nicht zu ergründen ist, welche Sub- stanzen zur Unterhaltung des Getriebes in der lebenden Zelle unbedingt notwendig sind. Die Einsicht in den Zusammenhang der physikalisch- chemischen Vorgänge ist noch unvollkommen genug, so daß »Aus- lösungen« die Kette der kausalen Beziehungen vertreten müssen. Eine besondere Bedeutung für das Spiel der chemischen Kräfte kommt nach BERTHOLD den Inhaltsstoffen, Stärke, Gerbstoff und reduzierendem Zucker, als Indikatoren oder doch Symptomen für wichtige Prozesse des Zellenlebens zu. Die Entwickelung des Sprosses geht von den Initialzellen des Vegetationspunktes aus. Ein Gegensatz zwischen innen und außen in der Richtung vom Urmark zur Kuppe des Protoderms ist gleich anfangs zu konstatieren. Die späteren Symmetrieverhältnisse sind dort vorgebildet. Die Anlage des Blattes, die Achselknospe des jungen Marks, der Blattspurstränge, die Differenzierung von Knoten und Internodium zwischen innerem und peripherem Mark, die - Anlage von Kollenchymbündeln und Sklerenchymfasern, Ausbildung von Chlorophyliparenchym und Spaltöffnungen folgen dann rasch aufeinander. Die Inhaltsstoffe zeigen in dem sich entwickelnden Sproß, von der Kuppe ausgehend, die Aufeinanderfolge von Stärke, Gerbstoff und reduzierendem Zucker; noch tiefer folgt Gerbstoff, dann wieder Stärke. Diese wird schließlich in den fertigen Teilen in großen Mengen gespeichert. Um diese Gesetzmäßigkeiten in der Speicherung physiologisch zu verstehen, ist auf die besonderen Qualitäten der Gewebe zu achten. Die Form der Ablagerung hängt ILXXI ab von der physiologischen Natur der speichernden Gewebe, die nach dem Entwicklungszustand und der Lage zum Ganzen gesetz- mäßig wechselt. Die Periodizität in der Entwickelung der einzelnen Zonen, Regionen ung Gewebe des Sprosses ist sehr verschieden. Da die Organe für ihre allmähliche Differenzierung auf dieselbe Quelle angewiesen sind, muß ein genau geregeltes Gleichgewicht für die Stoffzufuhr bestehen. Die Intensität des Wachstums nimmt allmäblich zu, um dann langsam wieder abzufallen — große Periode des Wachstums. A priori gilt diese Periode nicht für die feineren Bau- verhältnisse der Zellen und Gewebe, da hier zufällige Faktoren abändernd eingreifen; sie gilt für die einzelnen Teile des Sprosses. Die Jahresrhythmik des Sprosses verläuft in drei Hauptphasen: Anlage und Ausbildung der Winterknospen im Sommer und Herbst, Austrieb im Frühjahr und definitive Ausbildung im Sommer. Der Scheitel ist bei der sommerlichen und herbstlichen Entwicklung allein tätig. Alles verharrt dann im teilungsfähigen Zustande. Während des Winters findet nicht selten eine langsame Weiter- entwicklung statt. Der Austrieb im Frühjahre bringt die Anlage zur Entfaltung, legt neue Organe an, oder ein Teil der Anlagen verharrt im Knospenzustande. Die für die Entwicklung und Rhythmik des Sprosses maßgebenden Ursachen liegen im ganzen Organismns, in dem zwischen Perioden größerer und geringerer Wachstums- tätigkeit unterschieden werden muß. Der gesetzmäßige Verlauf dieser Erscheinungen ist bedingt durch die inneren Zustände und Gleichgewichtsverhältnisse im Sprosse, die ihrerseits zurückzuführen sind auf die ererbte Konstitution des Plasmas, die Korrelationen und die immer mit hineinspielenden Wirkungen der äußeren Faktoren. e2. Sitzung, am 21. Juni. Vortrag — Herr Prof Dr. J. CLASSEN: Weitere Versuche mit HERTZ’schen Wellen, Ablenkung derselben durch Prismen. 24..Sitzung am 28. Juni. Demonstration — Herr Prof. Dr. KLEBAHN: Einige pflanzen- physiologische Apparate. Der Vortragende demonstrierte einige, für Vorlesungszwecke und für wissenschaftliche Arbeiten bestimmte Apparate der botanischen Institute, und zwar ein Auxanometer nach WIESNER und PFEFFER, einen Klinostaten nach SACHS und PFEFFER nebst Hilfsapparat nach FıTTinG, schließlich einen Zentrifugal-Apparat. Demonstration — Herr Prof. Dr. KLEBAHN: Vierländer Erdbeerpflanzen. Es wurden zwei Töpfe mit Vierländer Erdbeeren vor- geführt. Die eine Pflanze, auf Veranlassung des Herrn Professor LXXI ZACHARIAS mit Blütenstaub von einer Pflanze mit gut entwickelten Staubgefäßen befruchtet, hatte reichlich angesetzt, während an der anderen, die ohne Nachbarschaft männlicher Pflanzen sich selbst überlassen war, keine Früchte entstanden waren. Das Experiment lehrt, daß die Vierländer Erdbeere gut tragen wird, wenn man dafür sorgt, daß die männlichen Pflanzen in genügender Zahl zwischen den weiblichen stehen. Zum Schluß fand eine Besichtigung verschiedener Teile des Botanischen Gartens statt. 25. Sitzung am II. Oktober. Vortrag — Herr Dr. med. J. DRÄSEKE: Über das Gewicht des menschlichen Gehirns und seine Beziehungen zur Intelligenz. Daß materielle Vorgänge psychischen parallel laufen, ist bekannt und seit langem Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung gewesen. So hat man das Gewicht des Gehirns in Wechselbeziehung zur individuellen und Rassenintelligenz bringen wollen. Um bei diesen Arbeiten ein Grundmaß zu gewinnen, suchte man zunächst das Hirngewicht des normalen Menschen zu ermitteln. Diesen Bemühungen stellten sich aber mancherlei Schwierigkeiten in den Weg, die zunächst darin lagen, daß sich das Gehirn mit dem Werden und Wachsen des Menschen und mit dem Zurückgehen im Alter ändert. Dann mußte auf Todesart des betreffenden Individu- ums, z. B. Erhängen und Ertränken, auf Zirkulationsstörungen, Ernährungszustand, Schädelform und Körpergröße Rücksicht ge- nommen werden. Schon bei Neugeborenen zeigt sich ein Gewichts- unterschied insofern, als das Gehirn des männlichen Kindes um 10 g schwerer ist als das des weiblichen. Dieser Unterschied ändert sich stetig zu Gunsten des männlichen Geschlechtes bis zum völligen Auswachsen des Gehirns, Dieses kann schon im 5. und 6. Lebensjahre sein Maximalgewicht haben, wenn auch das Wachstum erst im 19. und 20. Lebensjahre (beim Manne) bez. im 16. und 18. (beim Weibe) abgeschlossen ist. Daraus folgt, daß bei Berechnung von Mittelwerten nur Wägungen von Gehirnen berücksichtigt werden können, deren Besitzer das 20. Lebensjahr überschritten hatten. Die obere Grenze liegt am Ende des 5. Jahrzehnts, weil von dieser Zeit an das Gehirn meist langsam zurückgeht und nur bei geistig hochstehenden Personen noch etwa ein Jahrzent auf der früheren Höhe verbleibt. Eine kritische Betrachtuug der so gewonnenen Zahlen macht es höchst wahrscheinlich, daß Beziehungen zwischen Hiıngewicht und Intelligenz bestehen; um so mehr scheint dies der Fall zu sein, als auch im Tierreiche mit der Entwicklung und Größe des Gehirns die Intelligenz steigt und beim Menschen mit dem Wachsen der Hirnsubstanz die Geisteskräfte größer und mit dem Schwund im Alter kleiner werden, — Neben der Feststellung des Hirngewichts ist noch die Hirnrinde selbst mit ihren Furchen und Windungen zu berücksichtigen. Besonders hohe Hirngewichte sowie eine gute Ausbildung der ganzen Hirnrinde finden sich nicht LXXII selten auch bei Geistesgestörten, und so konnte ein Forscher dazu kommen, die Behauptung auszusprechen, daß sich Leute wie CUVIER und TURGENJEFF, trotz ihrer schweren Gehirne, durch hohe Geistesgaben ausgezeichnet haben. Immer wurde wieder betont, daß, man dem Verständnis der vorliegenden Fragen nur dann näher kommen kann, wenn man nicht einseitig das Gewicht des Gehirns in Betracht zieht, sondern dabei auch Aufbau und Gliederung gebührend berücksichtigt. Bei der Bestimmung des Gehirngewichtes der verschiedenen Rassen gesellen sich zu den bereits angeführten Schwierigkeiten noch andere, die z. T. örtlicher und klimatischer Natur sind, zum anderen Teile ihren Grund in den bei der Totenfeier üblichen Zeremonien haben. Es ist deshalb nur wenig Bestimmtes bekannt. Als gesichert gilt die Tatsache, daß das Hirngewicht der germanischen und slavischen Völker größer als das der romanischen ist. Dann steht fest, daß die Polen gegenüber den Klein- und Großrussen das höchste mittlere Hirngewicht haben, daß die Kleinrussen wiederum die Großrussen hierin übertreffen und daß im russischen Reiche in der Richtung nach Norden und Nordosten hin eine Zunahme der Hirnmasse zu beobachten ist. Von den Kaukasusvölkern haben die Georgier, die in Sprache und Gesittung andere Stämme weit übertreffen, das geringste Hirngewicht. Ein Vergleich zwischen Russen und Juden fiel, was Hirnmasse anbetrifft, zu Ungunsten der Juden aus, was wiederum beweist, daß das Hirngewicht allein keine Schlüsse auf die Intelligenz gestattet. Auch die Hindus haben gegenüber anderen asiatischen Völkern — Chinesen, Siamesen und Birmanen — ein auffallend niedriges Hirngewicht, das allerdings zu der kleinen, zierlichen Körperform in einem günstigen Verhältnisse steht. Das Hirngewicht der Japaner kommt dem der ausgewachsenen Europäer gleich. Afrikanische Neger weisen eine kleine Ziffer auf, während die nordamerikanischen aus leicht begreiflichen Gründen ein bedeutend höheres Hirngewicht haben. Bei Australnegern findet sich das niedrigste Hirngewicht und der kleinste Unterschied in der Hirn- masse der beiden Geschlechter. Überhaupt ist im Gegensatz zu den Kulturvölkern bei allen niedrig stehenden Rassen das Hirn- gewicht der männlichen Individuen nur wenig von dem der weib- lichen unterschieden. — Am Schlusse seiner Darlegungen kam Herr Dr. DRÄSEKE zu dem Ergebnis, das man sich bei dem von ihm behandelten Gebiete noch in den Anfängen einer vielleicht aussichtsvollen Forschung befinde, daß aber vor der Hand die Frage nach dem Verhältnis von Hirngewicht und Intelligenz einer endgültigen und befriedigenden Lösung entbehre. Mitteilung — Herr Dr. med. KELLNER: Über Gehirne von geistig Minderwertigen. Wenn auch in die von Herrn Dr. DRÄSERE vorgeführte Tabelle die Gewichte der Gehirne von den an akuten Geistes- und Gehirn- krankheiten Gestorbenen nicht hineingehören, so ist doch von Interesse, damit die Gehirngewichte der von Geburt an geistig Minderwertigen, der Idioten und Imbezillen, zu vergleichen. Es mögen deshalb noch einige Angaben über die Gehirne eines Hydro- LXXIV und eines Mikrokephalen, die beide als Zöglinge in den Alster- dorfer Anstalten untergebracht und dort gestorben sind, folgen. Der Hydrokephale, ein ı4jähriger, an Epilepsie leidender Knabe, zeigte folgende Kopfmaße: Umfang 61, Längsdurchmesser 20, Querdurchmesser 17 und Höhe ı3 cm. Der Knabe war an den Beinen gelähmt, so daß er nur mühsam stehen und gar nicht gehen konnte. Er stand geistig sehr tief, konnte allerdings sprechen und kannte auch seine Umgebung, war aber sonst völlig unerziehbar und sein Leben nur rein vegetativ. Sinnesorgane nnd Sensibilität waren normal und die Reflexe erhöht. Er starb an einer Gehirnentzündung. Bei der Sektion zeigte sich das Gehirn durch enorme Erweiterung beider Seitenkammern in eınen ungeheuren Porus verwandelt, aus dem 1400 Kubikzentimeter Flüssigkeit abflossen. Das Gehirn wog 1170 g, die Dicke der Großhirnhemisphäre war auf 0,5—I cm geschwunden, der Balken zu einem papierdünnen Gebilde plattgedrückt und die Ventrikel gewaltig erweitert. Die Windungen der Hirnrinde waren sehr spärlich und abgeplattet und die Pons sehr schwach entwickelt. Der geschilderte Gehirnzustand stellt — mit Abstufungen — den gewöhnlichen Befund der Gehirne der Hydrokephalen dar. Dem Vortragenden ist es oft ein Rätsel gewesen, wie bei den so stark verdünnten, abgeplatteten Hemisphären des Groß- und Stirn- hirnes oft noch ein leidliches Geistesleben hat bestehen können, wie man das ja bei Hydrokephalen gar nicht selten findet, die, wenn sie einmal die große Lebensgefahr der ersten Lebensjahre überstanden haben, oft ein ziemlich hohes Alter erreichen und zu mancherlei Arbeiten zu erziehen sind. Nimmt man allerdings die enorm ausgedehnte verdünnte Fläche des Großhirnes zusammen und denkt sie sich auf das Volumen eines normalen Gehirnes zusammen- gedrückt, so überzeugt man sich, daß eben diese große Flächen- ausdehnung bis zu einem gewissen Grade für die fehlende Falten- ausbildung eintritt und daß in diesen Gehirnen doch noch ein ganz ansehnlicher Bestand von Gehirnsubstauz vorhanden sein kann. Anders ist das bei den Mikrokephalen, die durchweg geistig weit unter den Hydrokephalen stehen. In dem von dem Vortragenden als Beispiel angeführten Falle handelte es sich um ein im fünften Jahre gestorbenes mikrokephales Mädchen von 17 Pfund Gewicht und einer Körpergröße von 79 Zentimetern. Der Kopf maß 35 Zentimeter im Umfang, ı2 im Längs-, 9,8 im Querdurchmesser, glich also dem Kopfe eines normalen dreimonatlichen Kindes. Bein- und Rumpfmuskulatur des Kindes war gelähmt, so daß es weder stehen noch sitzen konnte, die Sensibilität war ungestört, die Reflexe erhöht. Das Kind war ohne Seh- und Sprachvermögen, dagegen konnte es hören, was daraus hervorging, daß es eine Melodie, die es oft gehört hatte, nachsummte. Ein sonstiges Geistesleben war nicht vorhanden. Bei der Sektion wog das Gehirn 450 g, hatte nur sehr wenige flache Windungen und zwei große Pori, die sich als die mächtig erweiterten Hinterhörner der beiden Seitenkammern herausstellten. In den linken Porus gingen auf die Gyri occipitales, der Gyrus angularis, der Lobus parietalis und der hintere Lobus temporalis, dessen vorderer Teil, entsprechend dem erhaltenen Hörvermögen, erhalten war; dem kleineren Porus der rechten Seite fielen zum Opfer der Lobus parietalis, der Gyrus LXXV angularis und der obere Lobus temporalis, während die Okazipital- windungen erhalten waren. Diesem Befunde entsprach der klinische Befund, Fehlen des Wortgedächtnisses, der assoziierten Augen- bewegungen und die Erhaltung des Gehörs. Der geistige Tiefstand fand seine volle Erklärung in den spärlich gewundenen Frontal- lappen deren obere Gyri ganz abgeflacht waren. 26. Sitzung am 18. Oktober. Vortrag — Herr Dr. PAUL SCHLEE: Der Vulkanismus Süd-Italiens. Das süditalienische Vulkangebiet ist vom mittel-italienischen, zu dem‘ noch der Vesuv und die Phlegräischen Felder bei Neapel zu rechnen sind, durch eine breite vulkanlose Lücke getrennt. Seinen Mittelpunkt bildet die Insel Sizilien, auf der sich an vielen Orten junge Eruptivgesteine als Erzeugnisse heute erloschener Vulkane finden. Umgeben ist die große dreieckige Insel von einer Reihe kleinerer vulkanischer Eilande, und an verschiedenen Stellen des süd- sizilianischen Meeres haben fern von jedem Lande noch im ver- gangenen Jahrhundert untermeerische Ausbrüche stattgefunden. Die wichtigsten und interessantesten Teile dieser süditalienischen Vulkan- gruppe sind die noch heute aktiven der Ätna auf Sizilien und die der Nordküste vorgelagerten Liparischen oder Äolischen Inseln, Der 3300 Meter hohe Ätna, ein mächtiger Berg, aus dem sich 20 Vesuvkegel formen ließen, verhält sich für gewöhnlich noch ruhiger als der Vesuv. Als typisches Beispiel eines großen Aus- bruches, der jetzt alle sechs bis zehn Jahre stattfindet, schilderte der Vortragende an der Hand mehrerer Bilder den Ausbruch im Jahre 1892. Erdbeben und unterirdisches Donnern, dazu eine mäch- tige Aschenwolke aus dem Zentralkegel leiten den Ausbruch ein. Dann aber reißt der Berg, der den Druck der aufsteigenden Lava- säule nicht aushält, etwa in halber Höhe mit einer Radialspalte auf, auf die durch die ausgeworfenen Aschenmassen eine Reihe von Kegelbergen aufgeschüttet wird, während aus anderen Öffnungen, die sich besonders am unteren Ende des Risses befinden, mächtige Lavafluten ergossen werden. In ähnlicher Weise ist der ganze Mantel des Berges gebildet; es sind die Reste von mehreren hundert ver- schiedenen Lavaströmen zu erkennen und fast 300 solcher Lava- kegel, von denen einige eine Höhe von 200 Metern erreichen, sind den Flanken des Riesen aufgesetzt. Wenn die Vergrößerung des Vulkans, die durch diesen äußeren Zuwachs verursacht wird, von Anfang an in dem heutigen Tempo stattgefunden hätte, so würden zur Aufschüttung des ganzen Ätnas etwa 50000 Jahre nötig gewesen sein. Auch die Beziehungen der älteren Lavaergüsse zu den ter- tiären und diluvialen Sedimenten am Fuße des Berges weisen darauf hin, daß der Ätna kein alter Vulkan ist, sondern daß sein Ursprung in das Diluvium, höchstens in das jüngste Tertiär zu verlegen ist. Die Liparischen Inseln sind aufzufassen als ein ausgedehntes, reich gegliedertes vulkanisches Gebirge, das aus gewaltigen Meeres- tiefen von 1000 bis 1500 Metern in die Höhe gewachsen ist und EXXVI sich nur mit seinen Gipfeln über die Meeresoberfläche erhebt. Die Inseln gehören zu dem merkwürdigen Kranze von jungen Eruptiv- bildungen, der sich längs der tyrrhenischen Küste Italiens auf der Westseite der Appeninenkette hinzieht und zweifellos in Beziehung sowohl zu der Entstehung dieses jungen Faltengebirges wie auch zum Einbruch der tyrrhenischen Scholle steht. Die Inselgruppe be- sitzt zwei noch heute tätige und seit dem Altertum berühmte Feuer- berge, den Volcano, der zuletzt in den Jahren 1888—1889 eine große Bomben- und Ascheneruption hatte, und den Stromboli, der alle fünf bis zwanzig Minuten eine Garbe glühender Bomben zu einer Höhe von 100—200 Metern auswirft, manchmal jedoch, wie in allerjüngster Zeit — vielleicht im Zusammenhange mit der gleich- zeitigen Erdbebenkatastrophe in Unteritalien — seine Tätigkeit zu größeren Kraftäußerungen steigert. Der Vortragende berichtete des näheren über seine im vorigen Jahre auf diesen beiden Vulkaninseln gemachten Wahrnehmungen und gab dann noch eine eingehende Schilderung der größten geologischen Sehenswürdigkeit der Haupt- insel Lipari, das ist der aus weißen Bimssteinauswürflingen auf- geschüttete Krater des Monte Pelato, aus dem sich ein großartiger Obsidianstrom zungenförmig ins Meer ergossen hat. 27.2. Sitzung, am ‚25... Oktober. Vortrag — Herr Dr. PERLEWITZ: Die neueren Methoden und Ergebnisse der Erforschung der höheren Luftschichten mittels Ballon und Drachen. In der Meteorologie, der Lehre von den Naturerscheinungen der Atmosphäre, waren die Forschungen vor wenigen Jahren zu einem Stillstand gekommen, nachdem der Utrechter Professor Buys- Ballot in den 5oer Jahren das für die Wetterprognose so wichtige Windgesetz aufgestellt hatte, daß nämlich infolge der Erdrotation ein spiralförmiges Zuströmen der Luft zum Minimum und ein spiral- förmiges Abströmen vom Maximum stattfinde und zwar so, daß auf der Nordhemisphäre das Minimum stets zur Linken, das Maximum zur Rechten bleibt, wenn man mit dem Winde geht. Einen frischen Anstoß erhielt die Meteorologie, als man begann, in den höheren Luftschichten Beobachtungen anzustellen oder doch Instrumente in sie hineinzuschicken. Dies geschieht mit Hilfe von Ballons und Drachen, von denen der Vortragende einige der gebräuchlichsten Typen beschrieb und zum Teil vorführte. Am billigsten für meteoro- logische Arbeiten der angedeuteten Art sind die Drachen, die schon 1752 von BENJAMIN FRANKLIN zum Nachweis der atmosphärischen Elektrizität benutzt worden sind. Die ersten regelmäßigen Drachen- aufstiege im Dienste der Wissenschaft fanden im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts in Amerika statt. Dann wurden auch in Europa Drachenstationen eingerichtet, so in Hamburg von dem Meteorologen der deutschen Seewarte, Herrn Prof. KöPpEn, und neuerdings in Lindenberg bei Beskow i.M. Die Form der zur Anwendung kommenden Drachen ist aus den HAR- GRAVE’schen (englischen) Kastendrachen hervorgegangen. In Ham- LXXVII burg wird ein Typus benutzt, der sehr einfach gebaut und vollständig zusammenlegbar ist und dabei ein vorzügliches Steigevermögen be- sitzt, das durch zwei seitlich angebrachte Flügel, die sich bei zu- nehmendem Winde aus Trag- in Steuerflächen verwändeln, noch ver- mehrt wird. Aus Aluminium und Magnalium konstruierte Apparate werden denf Drachen in passender Weise eingefügt; es sind dies selbst registrierende Thermometer, Aneroidbarometer, Hygrometer und Anemometer. Der Vortragende legte derartige Instrumente vor und erklärte Bau und Wirkung. Die Höhe, bis zu welcher die Drachen aufsteigen, wird entweder barometrisch gemessen unter Be- nutzung von Formeln und Korrektionen, die Herr Dr. PERLEWITZ näher angab und entwickelte — H —= A log EN wo p der Luft- druck in der Höhe H, p, der Luftdruck am Erdboden und A ein Proportionalitätsfaktor (etwa 18400) ist, der aber noch je nach der Temperatur der Luftsäule, der Feuchtigkeit, der Schwerkraft und der geographischen Breite etwas variiert — oder trigonometrisch; auch diese Messungsmethode wurde an Beispielen erläutert. Zugleich mit der trigonometrischen Ausmessung der Höhe wird auch das Azimut des Drachens oder Ballons bestimmt, indem der Theodolit so auf- gestellt wird, daß der Nullpunkt des Horizontalkreises nach Süden zeigt und dann das Fernrohr auf den Drachen etc. gerichtet wird, Die von den genannten Instrumenten in den verschiedenen Luft- schichten registrierten Daten werden in Tabellen eingetragen und diskutiert. So ergibt sich u. a, daß in der Luft eigentümliche Wärmeverhältnisse vorliegen, derart, daß z. B. in den unteren vier Kilometern die Temperatur pro je 100 Meter um je 0,5° fällt, in den Schichten, die 4—9 Kilometer vom Erdboden entfernt sind, um je 0,8°. Dann aber findet in einer Höhe von 9—ı5 Kilometern ein plötzliches Steigen statt, dem noch weiter nach oben ein Fallen folgt. Der Vortragende zeigte, wie die durch die Tagesperiode der Temperatur bedingten auf- und absteigenden Luftströme, die Kon- densation des Wasserdampfes zu Wolken an der oberen Grenze dieser Vertikalströmungen und äquatoriale und polare Luftströme als Grund für diese Erscheinungen angeführt werden können. Die plötzlichen Temperatursprünge, Erwärmungen bis zu IO°, die wir häufig an der oberen Grenze der Wolken anfınden, sind im wesent- lichen auch durch die adiabatischen Wärmeänderungen der auf- und absteigenden Luftmasse bedingt; erst in zweiter Linie kommt für diese Temperaturumkehrungen direkte Sonnenstrahlung und Reflexion über und an den Wolken in Betracht. Die Höhe über Io km ist nicht mehr vom Menschen ohne Schaden für seine Gesundheit er- reichbar. Unsere Kenntnisse aus diesen Höhen (bis 20 km) ver- danken wir dem Ballon sonde, einem nur etwa 2 m großen Gummi- ballon, der, mit Wasserstoffgas gefüllt und frei losgelassen, innerhalb einer halben Stunde das leichte Registrierinstrument von der Erd- oberfläche bis zu jenen Höhen emporträgt, oben infolge des ge- ringeren äußeren Luftdruckes sich ausdehnt, schließlich platzt und mit dem an einem Fallschirm befestigten Instrument in etwa der gleichen Zeit wieder zur Erde niederfällt, wo er gefunden und ge- mäß den beigegebenen Anweisungen den Instituten zurückgesandt wird. Solche Registrierballonaufstiege werden besonders an den LXXVII international festgesetzten Tagen auch hier in Hamburg gemeinsam vom physikalischen Staatslaboratorium und der Deutschen Seewarte ausgeführt. Höchst wertvoll für unsere Kenntnisse in der allgemeinen Zir- kulation der Erdatmosphäre ist die Beobachtung der Richtung und Geschwindigkeit des Windes in der Höhe. Hier konnte man am Anemometer in den zart gebauten Drachen nicht selten eine starke Windgeschwindigkeit nachweisen von 30 Metern in der Sekunde und darüber, eine Geschwindigkeit, bei welcher auf der Erde Häuser und Holzbestände vernichtet worden wären. Auch das Studium der Luft- Elektrizität wurde bei den geschilderten Versuchen in Angriff ge- nommen. Wenn auch bis jetzt noch wenig Beziehungen zwischen ihr und anderen meteorologischen Erscheinungen aufgefunden werden konnten, so bemühte man sich doch, Potentialgefälle und Leitfähig- keit zu messen. In gleicher Weise bestimmte man mit Hilfe besonderer Appa- rate die Horizontalintensität des Magnetismus usw. Der Vortragende schloß seine Darlegungen mit der Schilderung einer Ballonfahrt, an der er sich vor zwei Jahren beteiligte. 28. Sitzung am I. November. Demonstration — Herr Prof. Dr. A. VOLLER: Erdbeben- kurven aus der Hamburger Erdbebenstation. Der Vortragende legte zunächst Erdbebenkurven aus der neuen Hamburger Erdbebenstation vor, die dank der Liberalität, mit der Herr Dr. SchÜrrT die Mittel zu ihrem Bau und ihrer Einrichtung gespendet hat, nunmehr fertiggestellt und in Tätigkeit getreten ist. Der Vortragende stellte die Besichtigung der Station den Mitgliedern des Vereins in Aussicht, erklärte die Registrierung der Apparate und erläuterte die vorgelegten Kurven, die insofern besonders inter- essant waren, als in ihnen die südlichen Erdbeben der jüngsten Zeit aufgenommen waren. Vortrag — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Versuche mit der elektrischen Beleuchtungsanlage in Privathäusern. Der Vortragende zeigte eine Reihe von Versuchen, die unmittelbar unter Benutzung der in Privathäusern vorhandenen elektrischen Beleuchtungsanlagen ausgeführt werden können, ohne daß das sonst in physikalischen Laboratorien verwandte Schaltbrett mit seinen Widerständen notwendig ist. Die Veranlassung zu der Ausarbeitung der vorgeführten Versuche war der Wunsch des Vortragenden, auch denen den elektrischen Strom der städtischen Zentralen zu physi- kalischen Versuchen zugänglich zu machen, denen ein eigentliches physikalisches Laboratorium nicht zur Verfügung steht, damit auch ihnen Gelegenheit geboten wird, selbständige Beobachtungen auszu- führen, um ihre Beobachtungsfähigkeit auszubilden und ihre Kennt- nisse der Naturgesetze zu vertiefen. Der physikalische Unterricht habe stets darauf hinzuweisen, daß das Gebiet der physikalischen Erscheinungen die gesamte uns umgebende Natur sei. Daher sei LXXIX es wünschenswert, daß der Schüler in den Stand gesetzt werde, die Gesetze des elektrischen Stromes mit Hilfe der ihm etwa zur Ver- fügung stehenden elektrischen Beleuchtungsanlage studieren zu können. Die beitlen Enden eines langen, wagerecht ausgespannten Bind- fadens wurden durch zwei Drähte mit einer elektrischen Ansteck- dose in leitende Verbindung gebracht. Ein von dem Schüler selbst leicht herzustellendes Elektroskop zeigt, wenn es an dem Draht entlang geführt wird, die Abnahme der elektrischen Spannung auf dem Bindfaden. Verwendet man statt des Bindfadens einen dünnen Blumendraht von 4 m Länge, so wird beim Anschluß des Stark- stromes an die Enden des Drahtes der Draht erwärmt und senkt sich in der Mitte, so daß sich ein hier angebrachtes als Zeiger dienendes Papierstück beim Stromanschluß vor einer Teilung abwärts be- wegt. Bei Verwendung eines kürzeren Drahtes wird die Erwärmung größer, der Draht glüht und brennt durch (Prinzip der Stromsicherung). Der Vortragende zeigte ferner die Anwendung dieses Prinzips zur Konstruktion des einfachen Hitzdraht-Amperemeters. Für die weiteren Versuche wurde der Strom durch drei parallel geschaltete Glühlampen, die als Vorschaltwiderstand dienten, hindurchgeleitet. Es wurde gezeigt, wie eine jetzt in den Stromkreis geschaltete Glühlampe um so stärker oder schwächer leuchtete, je geringer oder größer der Vorschaltwiderstand gemacht war. An einer Reihe von Zusammen- stellungen verschiedener Glühlampen wurden die Gesetze der Strom- verzweigung nachgewiesen. Hierauf erfolgte die Demonstration des elektrischen Lichtbogens, der zwischen zwei Kupferdrähten, dann zwischen zwei Eisendrähten und endlich zwischen zwei Bleistift- spitzen, denen der Strom von den entgegengesetzten Enden in ein- facher Weise zugeführt wurde, auftrat. Bei den Bleistiftspitzen zeigte sich noch, daß nach einiger Zeit eine glasige Masse von großer Härte an den Spitzen entstand, die daher rührte, daß der bei der Fabrikation der Bleistifte dem Graphit zugesetzte Ton zusammen- schmolz. Die Kugel erwies sich als so hart, daß man Glas damit ritzen konnte, Es war Korund oder Karborund. Dann wurde der Lichtbogen durch zwei 5 mm dicke Kohlenstäbe hergestellt. Eine Reihe einfacher, aber trotzdem lichtglänzender Beugungsversuche wurden ausgeführt, indem die Zuhörer angewiesen wurden, durch kleine Löcher, die mit einer spitzen Nadel in ein Stückchen Papier gemacht waren, nach der glühenden Kohlenspitze zu blicken. Die Schönheit der Interferenzfiguren hatte ihren Grund darin, daß die Lichtquelle nahezu punktförmig war. Dann folgte die Demonstration einiger elektrolytischen Vorgänge. Die Rotfärbung des Polreagenz- papieres veranlaßte den Vortragenden zu der praktischen Ausführung der bekannten Scherzfrage, wie man mit einem schwarzen Bleistift rot schreiben könne. Dann wurde die Auflösung des Silbers in dem Leitungswasser gezeigt, indem man eine Silbermünze, mit dem positiven Pol verbunden, in das Wasser eintauchte, während das Wasser durch einen Kupferdraht mit dem negativen Pol der Leitung verbunden war. Die Auflösung des Silbers zeigte sich in einer milchigen Trübung des Wassers, herrührend von ausgeschiedenem Clorsilber. Auch der galvanischen Vergoldung wurde Erwähnung getan. Im Anschluß an diese Versuche führte Herr Prof. GRIMSEHL eine von ihm für optische Demonstrationen umgearbeitete Liliput- LXXX Bogenlampe vor. Trotz des geringen Stromverbrauchs (I,5 Ampere), die einen Anschluß der Lampe an eine gewöhnliche Ansteckdose ermöglichte, gelang es, die Gesetze der Reflexion und der Brechung des Lichtes für einen großen Hörsaal objektiv vorzuführen. Durch eine originelle Kombination mehrerer Spiegel wurde das von der Bogenlampe ausgehende, durch eine Linse parallel gemachte Licht- strahlenbündel in drei getrennte, parallele Strahlenbündel zerlegt, die dann durch eine Kombination aus drei prismatischen, mit Wassser gefüllten Gefäßen entweder konvergent oder divergent gemacht wurden. Hierdurch kam das Prinzip der Wirkungsweise von Konvex- und Konkavlinsen deutlich zur Darstellung. Zum Schluß wurde mit derselben Lampe der sonst so schwierige Versuch der objektiven Umkehrung der Natriumlinie gezeigt, wobei gleichzeitig in dem vollständigen Spektrum die Natriumlinie schwarz und unmittelbar darüber dieselbe Linie auf dem nicht erleuchteten Teil des Schirmes als helle, gelbe Linie auftrat. 29. Sitzung am 98. November. Vortrag — Herr Dr. C. SCHÄFFER: Über Tier-Psychologie, insbesondere über Tier-Intelligenz. Einleitend zeigte der Vortragende, daß sich die Tierseelenkunde von der Menschenpschologie wesentlich dadurch unterscheide, daß für die Beurteilung der Tiere nur die objektiv wahrnehmbaren Äußerungen des Seelenlebens zu Gebote stehen. Die Tier- psychologie kann demnach nur objektive Psychologie im Sinne von HERBERT SPENCER sein, während die Menschenspychologie zugleich subjektive und objektive Psychologie ist. Hieraus ergibt sich, daß wir, wenn wir objektive Wahrheit haben wollen, darauf verzichten müssen, in das Tier zur Erklärung seiner Seelenäußerungen die seelischen Eigentümlichkeiten des Menschen hineinzudeuten. Wenn bei den höchst entwickelten Säugetieren eine Deutung der Seelen- vorgänge nach Analogie der menschlichen vielleicht noch eben zulässig ist, so wird dieses Recht jedenfalls umso zweifelhafter, je weiter wir auf der Stufenleiter des Systems abwärts steigen. Zu den Begriffen, deren Verwendung in der Tierpsychologie als äußerst gefährlich zu bezeichnen ist, gehören »bewußt« und »unbewußt«. Wie in neuerer Zeit besonders BEER, BETHE, UEXKÜLL und H. E. ZIEGLER betont haben, sind wir nicht in der Lage, zu ent- scheiden, ob eine am Tier beobachtete Handlung bewußt ist. Wenn auch das Bestreben nach Ergänzung des Tierseelenbildes durch Annahme von Bewußtseinsstufen verständlich ist, so wird man sich doch hüten müssen, derartige persönliche Überzeugungen der wissenschaftlichen Untersuchung zugrunde zu legen. Eine Aus- dehnung der Hypothese von der Bewußtheit der Funktionen aber auf niedere Tiere oder auf das Pflanzenreich oder gar auf die anorganische Welt bezw. ihre selbst wieder hypothetischen Atome führt uns aus dem Gebiete der Naturwissenschaft heraus in das Gebiet der Naturphilosophie. Sie hat also auch mit der wissen- schaftlichen Tierpsychologie nichts mehr zu tun. In erster Linie LXXXI folgt hieraus, daß das Bewußtsein nicht als Einteilungsmerkmal bei der ersten Gruppierung der das Objekt der Tierseelenkunde bildenden Tätigkeiten der Tiere dienen darf. Wir müssen also auf eine Einteilung verzichten, welche zunächst in der subjektiven Menschenpsychologie berechtigt ist, nämlich in »bewußt zweck- mäßige« oder intelligente und »unbewußt zweckmäßige« oder instinktive Tätigkeiten. Dieser unbrauchbaren Einteilung ist in neuerer Zeit, besonders von H. E. ZIEGLER eine andere gegen- übergestell. Danach sind instinktive Tätigkeiten solche, die ohne jede persönliche Erfahrung ausgeführt werden können, die also auf ererbten körperlichen Anlagen, z. B. des Nervensystems, beruhen. Sie können auch als komplizierte Reflexe aufgefaßt werden. Intelligente Handlungen sind nach ZIEGLER solche, die erst auf Grund der Erfahrungen des individuellen Lebens zustande kommen. Es wird nun allerdings richtiger sein, für die Gesamtheit der letzteren Tätigkeiten nicht den Ausdruck »intelligent« zu verwenden, sondern sie etwa als »Erfabrungshandlungen« zu bezeichneu, im Gegensatz zu »Erbhandlungen«, (Instinkttätigkeiten und Reflexe). Der Ausdruck »intelligent« hat nämlich schon in der subjektiven Menschenpsychologie seit langem eine feststehende Bedeutung, und zwar die der »Einsicht in die Zweckmäßigkeit des Handelns«. Diesen dort wohlberechtigten Begriff ignoriert man, wenn auch die niedersten Stufen der Erfahrungshandlungen als »intelligent« bezeichnet; denn intelligent im Sinne der subjektiven Psychologie sind sie zweifellos nicht. So kommt man dazu, die niedersten Stufen der Erfahrungshandlungen von den höheren, den Intelligenzhandlungen, abzutrennen. Allerdings soll damit keine scharfe Grenze gezogen werden; denn, wie uns die Entwickelung des Kindes deutlich zeigt, geht der nichtzweckbewußte Zustand ganz allmählich in den zweckbewußten über. Nach diesen aus- führlicher begründeten Begriffsbestimmungen ging der Vortragende zur Besprechung der Tätigkeiten der Tiere über. An einigen Beispielen wurde zunächst der Begriff des Instinktes und des aus- lösenden Reizes erläutert und sodann der Nachweis geführt, daß die zur Auslösung derselben Instinkttätigkeiten dienenden Reize nicht notwendigerweise gleich zu sein brauchen, sondern durch mehr oder weniger ähnliche ersetzt werden können. Das kann man als »Biegsamkeit«e der instinktiven Anlagen bezeichnen. Alsdann wurde unter Hinweis auf einen früher gehaltenen Vortrag über die geistigen Fähigkeiten der Ameisen gezeigt, wie die Instinkt- tätigkeiten durch Erfahrung weiter ausgebaut werden können, Bei den Säugetieren und Vögeln spielt beidem Ausbau der Instinkt- tätigkeiten durch Erfahrung der Nachahmungs- und der Spiel- trieb eine wichtige Rolle. Nachdem noch eine Anzahl von Einwänden widerlegt waren, welche WAsMANN gegen ZIEGLER’s Abgrenzung der instinktiven Tätigkeiten erhoben hat, wurde dargelegt, daß einerseits die instinktiven Grundlagen der Tätigkeiten durch Ausbildung der Fähigkeit, Erfahrungen zu verwerten, weit zurückgedrängt werden können, andererseits aber auch ein Ersatz der Erfahrungshandlungen durch instinktive Handlungen nach dem Selektionsprinzip erklärt werden kann. Der letzte Teil des Vortrages beschäftigte sich mit der Frage, ob im Tierreiche Handlungen vorkommen, welche als 6 LXXXI intelligente im Sinne der menschlichen Psychologie bezeichnet werden können. Eine genaue Analyse einzelner Handlungen höherer Säugetiere (Hund, Orang) führte zur Bejahung dieser Frage. Ein wichtiger Unterschied zwischen der menschlichen und der tierischen Intelligenz ist das Fehlen einer eigentlichen Sprache bei den Tieren, Damit hängt zusammen, daß auch die höchst entwickelten Säuge- tiere zweifellos auf einer sehr tiefen Stufe der Begriffsbildung stehen bleiben. Wenn aber einige Schriftsteller das Fehlen der Sprache als die Ursache der geringen Tierintelligenz, andere die weniger ent- wickelte oder gar fehlende Intelligenz als die Ursache für das Fehlen der Sprache angesehen haben, so konnte der Vortragende keiner Partei zustimmen. Vielmehr werden sich Sprache und Intelligenz mit und durch einander entwickelt haben, indem jeder kleinste Fort- schritt des einen Faktors einen Fortschritt des anderen ermöglichte, Schließlich wurde an einigen Beispielen aus dem Kreise der Glieder- füßler (Spinne, Biene) gezeigt, daß auch hier vielleicht Spuren von Intelligenz nachweisbar sind und daß anscheinend Associationsreihen auftreten können, welche an das menschliche Denken erinnern. 30. Sitzung am I5. November. Vortrag — Herr Prof. Dr. ZACHARIAS: Blütenbiologische Beobachtungen. Ein ausführlicher Bericht ist im Anhang abgedruckt. 31. Sitzung am 29. November. Vortrag — Herr Dr. med. KELLNER: Wachstumsanomalien des menschlichen Schädels. Wachstumshemmungen am Schädel können ihren Grund in embryonaler Anlage oder in enkephalitischer und rhachitischer Erkrankung haben. Die so entstandenen Schädeldeformationen sind stets mit einer erheblichen Beeinflussung der Entwicklung und der Funktion des Gehirns verbunden, und zwar am schwersten bei den durch enkephalitische Prozesse geschädigten Gehirnen. Eine Anomalie in der Funktion des Gehirns tritt bekanntlich bei den durch Rhachitis hydrokephal gewordenen Köpfen keineswegs allein als Herabminderung der geistigen Fähigkeiten, sondern in einzelnen, wenn auch höchst seltenen Fällen als bis zur Genialität gesteigerte Begabung auf. Die meisten Menschen, deren Schädel- und Gehirnwachstum durch die genannten Einflüsse gehemmt ist, fallen der Idiotie anheinı, die in der Regel mit schweren körper- lichen Leiden, wie Epilepsie, Lähmungen und Gliederatrophie ver- bunden ist. Der Vortragende hat durch Kopfmessungen, die er an 220 über 25 Jahre alten Idioten der Alsterdorfer Anstalten vorgenommen hat, feststellen können, daß sich häufig bei den Idioten Abweichungen der Kopfmaße von der Norm finden und daß der Grad der geistigen Minderwertigkeit unverkennbar in naher Beziehung zu dem Grade der Deformation des Gehirnschädels LXXXII steht. Die Resultate dieser Messungen und die Art, wie sie aus- geführt worden sind, wurden eingehend besprochen. Die Gründe für diese Wachstumshemmungen sind verschieden, wie ja auch — was vom Vortragenden näher dargelegt wurde — die Faktoren, die das normale Wachstum des Schädels bewirken, verschieden sind. Durch Rhachitis werden Makro-, Hydro- und Mikrokephalie hervorgerufen, was zurückzuführen ist auf die bei dieser Krankheit vorliegende Biegsamkeit und leichte Verschmelzbarkeit der Schädel- knochen. Auch durch ungenügende Ernährung können Wachs- tumsanomalien des Schädels entstehen. Je nach der Lakalisierung dieser krankhaften Vorgänge wird die Umbildung des Schädels in seinen verschiedenen abnormen Formen erfolgen: Langköpfe, Flach- köpfe, Kurzköpfe, Turmköpfe, Spitzköpfe usw. Herr Dr. KELLNER führte das an Beispielen näher aus. Besonders eingehend wurden der Aztekentypus mit sehr hoch liegender Nasenwurzel, die ohne Einknickung in die Stirn übergeht, und der zum Aztekentypus im Gegensatze stehende Kretinismus behandelt. Während den bis jetzt genannten Schädelanomalien primäre Erkrankungen der Schädel- knochen zugrunde liegen, handelt es sich beim Wasserkopf um eine vor der Geburt auftretende Entzündung des Ependyms der Ventrikel. Die Folge davon ist eine seröse, unter großem Druck erfolgende Ausschwitzung in die Ventrikel, wodurch das Gehirn und die es umspannende Schädelkapsel in Wölbung und Durch- messer gewaltig vergrößert wird. Das Gehirn ist in solchen Fällen ein mit Wasser gefüllter Sack, dessen Wände nach oben nur !/a bis ı Zentimeter dick sind. Das geistige Leben dieser Hydrokephalen, die, nachdem sie die größte Lebensgefahr der ersten Monate und Jahre überstanden haben, mit dem endlich geschlossenen Kopfe ein höheres Alter erreichen können, ist sehr verschieden, aber im allgemeinen höher stehend als das der Mikrokephalen; es finden sich Abstufungen von der niedrigsten bis zu fast völlig normaler Geistesentwicklung. Nur Zaghaftigkeit und mangelndes Selbstver- trauen stellen sich stets ein. Eine besondere, für sich scharf charakterisierte Form der Hydrokephalie ist die Porenkephalie, bei der sich im Schädel infolge eines im frühesten Kindesalter durch Entzündung entstandenen Zerfalles von Gehirnsubstanz ein mit Serum erfülltes Loch findet. Sehr gewöhnlich ist hierbei Asym- metrie des Kopfes, die häufig infolge von Lähmungen einen eigen- tümlichen Gang (»in die Kuhle treten«) zur Folge hat. Zum Schluß erläuterte der Vortragende eine Reihe von Präparaten, unter denen ein gewaltiger Wasserkopf mit »olympischer« Stirn von besonderem Interesse war. Vortrag — Herr Dr. ©. STEINHAUS: Die Reliktenkrebse der norddeutschen Seen. Herr Dr. MAx SAMTER hat, wie er uns in seiner Arbeit »Die geographische Verbreitung von Mysis relicta, Palasiella quadrispinosa und Pontoporeia affinis in Deutschland als Erklärungs- versuch ihrer Herkunft« mitteilt, seit dem Jahre 1900 zusammen mit Herrn Prof. WELTNER den Madüsee und eine ganze Reihe anderer Seen des Flachlandes untersucht und zum ersten Male das 6* LXXXIV Vorkommen der in dem Titel des genannten Buches erwähnten Krebse, die sonst in Europa nur in Irland, Skandinavien, Dänemark, Rußland und Finland als Relikte des nördlichen Eismeeres bekannt waren, hier nachgewiesen. Es befanden sich diese zu den Schizo- poden und Amphipoden gehörenden Arten in den angeführten außerdeutschen Ländern in Reliktenseen, d. h. in Seen die ursprüng- lich Teile des Meeres waren, später aber nach ihrer Abschnürung vom Meere durch einmündende Flüsse ausgesüßt wurden. Diejenigen Tierformen, welche sich den neuen Lebensbedingungen anzupassen vermochten, zeigen natürlicherweise große Ähnlichkeit mit den ursprünglich marinen Formen. Es lag auf der Hand, für die Krebse im Madüsee dieselbe Erklärung des Vorkommens zu suchen. Da nun aber dieser See seit seiner letzten Vereisung niemals vom Meere bedeckt gewesen war, also — wie auch andere norddeutsche Seen — als Reliktensee nicht angesprochen werden darf, so müssen sich jene Crustaceen außerhalb ihrer jetzigen Wohnstätten an das Leben im süßen Wasser angepaßt haben. Auf Grund der Geschichte der Ostsee kam Herr Dr. SAMTER zu dem Resultate, daß die drei Krebse aus der Ostsee stammen, und zwar gehörten sie ihr zu einer Zeit an, als diese selbst noch Reliktensee war. Nach der hauptsächlich vertretenen Süßwasserschnecke wurde diese Periode in der Geschichte der Ostsee die Ancyluszeit genannt, im Gegensatz zur vorhergehenden, eine marine Fauna aufweisende Periode, der Yoldiazet. Aus dem Ancylus-Becken sind nun die arktischen marinen Formen allmählich durch Anpassung in Süßwasserformen übergegangen und durch aktive Wanderung in die norddeutschen Seen gelangt. 32. Sitzung am 6. Dezember. Vortragsabend der anthro- pologischen Gruppe. Vortrag — Herr Prof. Dr. KLUSSMANN: Beiträge zur myke- nischen Kultur. Der Vortragende legte in Lichtbildern die Grundrisse der drei kretischen Paläste von Knossos, Phaistos und Hagia Triada vor und wies, DÖRPFELDS Forschungen folgend, nach, daß sie nicht einheitliche Anlagen sind, sondern bei genauerer Prüfung sich zwei im Grundriß, in der Technik und nach den im Schutte aufgefundenen Tonwaren ganz verschiedene Palastarten erkennen lassen; auf einem älteren Palaste ist ein zweiter, teilweise mit Benutzung des früheren Materials, wie die Steinmetzzeichen beweisen, errichtet worden. Am deutlichsten läßt sich durch Scheidung in Phaistos erkennen, wo über dem Westhofe des älteren Palastes ein geräumiges, nach außen gerichtetes Megaron aufgebaut ist. Die altkretischen Paläste kennen noch kein großes Megaron als Hauptraum der ganzen An- lage, ihnen eigentümlich ist ein großer, mit Säulen eingefaßter Zentralhof, welchen zahlreiche Zimmer, Korridore und Höfe um- geben. Ferner gehören den älteren Bauten an die sogenannten Pfeilersäle und die einsäuligen Propyläen. Mit diesen kretischen Palästen stimmen die mykenisch-homerischen Paläste in Griechenland LXXXV in Technik und ÖOrnamentik bis auf einige geringe Unterschiede völlig überein, und so bestätigt die mit jedem Jahre sich vertiefende Bekanntschaft mit den baulichen Elementen dieser beiden Gruppen auch hier wieder die literarische Überlieferung, daß kretische Bau- meister an der Burg von Tiryns mitarbeiteten. Auch die bekannte Notiz des Thukydides, daß Minos die Herrschaft der Karer in Kreta brach, wird durch die Lehre der Ruinen zu einer sicheren historischen Tatsache, und dann ist der Schluß nicht abzuweisen, daß die altkretische Kultur die karische ist, wie schon KÖHLER vermutete. Zum Schlusse wurde das bekannte Steatitgefäß von Hagia Triada vorgelegt und an mehreren Einzelheiten der Relief- darstellung eines Festzuges kretischer Mannen, welchen der Herrscher in einem weiten Panzer voranschreitet, auf die nahen Beziehungen Kretas zu Ägypten hingewiesen. Demonstration — Herr Dr. K. HAGEN: Ägyptische Alter- tümer. Der Kaiserliche Gesandte Dr. MARTIN RÜCKER JENISCH, dem das Museum die prachtvolle Mumie des Maachons verdankt, hat in liebenswürdigster Weise den Wünschen des Museums nach Gegenständen, die sich auf das tägliche Leben der alten Ägypter beziehen, entsprochen. Das hervorragendste Stück ist ein hölzeıner Klappstuhl, dessen Beine in Entenköpfe auslaufen. Das Sitzleder ist leider nicht erhalten. Zu erwähnen sind ferner ein Bogen, steinerne Pfeilspitzen, ein Bronzedolch mit charakteristischem Griff mit elfenbeinerner Kopfplatte, verschieden geformte bronzene Beil- klingen, Handwerksgerät, Sandalen aus Palmblättern geflochten, ein Bronzespiegel, Fingerringe aus Glas und Fayence, ein Schmink- büchschen, ein steinernes Salbengefäß, eine kleine, dünne Schiefer- platte in Fischform zum Aufreiben der Schminke (der ältesten Zeit angehörend), ein als Weihegeschenk bestimmtes Sistrum (klirrendes Musikinstrument der Frauen und des Kultus) aus Fayence, eine Kopfstütze aus gelbem Kalkstein, vier Eingeweidekrüge, darstellend die vier Ösirissöhne, die den Toten im Jenseits vor Hunger und Durst schützen sollen, eine Opfertafel aus Ton, einen Schlachthof darstellend, eine Anzahl Götterbilder aus der griechisch-römischen Zeit in eigenartigem Mischstil, eine sogenannte Horusplatte aus Speckstein (Horus auf Krokodilen stehend als Schutz gegen den Biß wilder und giftiger Tiere), elfenbeinerne Kastagnetten, ver- schiedene Amulette usw., ferner die bunte Papphülle einer Kinder- mumie der griechisch-römischen Zeit in der Tracht der Lebenden mit Kränzen und Goldschmuck und ein feinmodellierter Kopf mit Glasaugen, wie solche auf den Mumienballen als Porträt des Ver- storbenen in der Spätzeit befestigt wurden. Mit einem Dank an den Geschenkgeber schloß der Vortragende die Vorführung dieser für das Museum sehr bedeutungsvollen neuen Erwerbungen. LXXXVI 33. Sitzung am’T 3. Dezember Demonstration — Herr WOLDEMAR Kein: Bilder von unseren Vereinsexkursionen. Der Vortragende führte etwa 80 von ihm hergestellte Licht- bilder vor, von denen die meisten während der beiden letzten Jahre auf den wissenschaftlichen Exkursionen des Vereins in die nähere oder fernere Umgebung Hamburgs aufgenommen worden sind. Der größte Teil der Diapositive war mit Hilfe des Pinsels mit Lasur- farben gemalt, und zwar besonders in der Absicht, die Unterscheid- barkeit der Objekte zu erhöhen und eine bessere Verständlichkeit der Bilder zu erzielen. | Zuerst führte der Redner seine Zuhörer bei einem schönen Efeuhaus und der alten Rolandsäule in Wedel vorbei in das alte Dünengebiet der Holmer Sandberge, wo sich Zmpetrum nigrum in schöner Entwicklung findet. Dann ging es in den Forst Rosen- garten bei Harburg. Da das trübe Wetter das Photographieren beeinträchtigt hatte, so waren (Mitte März) Zweige von Bäumen und Sträuchern gesammelt, zu Hause in Wasser gestellt und nach dem Aufblühen photographiert worden. Auf der weißen Leinwand er- schienen z. B. knospende und aufgeblühte Zweige der Zitterpappel, der Haselnuß, des Stechginsters, des Seidelbastes und als Gegensatz ein herrlicher Pfirsichzweig. Auch der wohlbekannte »Karlstein«, ein gewaltiger Findlingsblock, zeigte sich im Bilde. Ein dritter Ausflug hatte das Rethwischholz bei Oldesloe zum Ziele, wo eine seltene Lichtnelke, Melandryum Presli, gesucht werden sollte. Der Vortragende bedauerte, diese nicht zeigen zu können, dafür entschädigte er mit Aufnahmen von Arum maculatum, Waldmeister und einer Kindergruppe (Töchter des liebenswürdigen Führers der Exkursion). Es folgte eine herrliche Hülse oder Stech- palme (/ex aguifolium), die in Schlutup bei Jersbek (Bargteheide) auf dem Grundstück des Herrn OFFEN steht. Eine besonders interessante Fahrt war die nach dem Forst Heidmühlen bei Neumünster, wo es galt, unter Führung von Herrn Justus ScHMIDT die einzige in Schleswig-Holstein vorkommende Mistel (Viscum album: aufzusuchen. Herr KEIN zeigte das Bild des Schmarotzerstrauches, der sieben bis acht Meter hoch auf einer Birke steht, sowie das des ganzen Baumes und als'Gegen- stück eine von Herrn AnSORGE in Klein-Flottbek auf einem Apfel- baume künstlich gezogene Mistelpflanze, ferner eine Birke mit Hexenbesen, die leicht mit Misteln verwechselt werden können. Hieran schlossen sich Bilder von Flechten, Moosen und Pilzen, gesammelt in Klövensteen, in der Hahnheide und in den Lohbergen. Sehr originell war eine alte Buche aus der Hahnheide, die über und über mit dem Buchenpilz (Polyporus fomentarius) bedeckt war, der den Feuerschwamm liefert. — Be- kanntlich hat Prof. ConwENnTZ aus Danzig in letzter Zeit nach- gewiesen, daß die Rottanne oder Fichte (Zicea excelsa) im nord- deutschen Flachlande einheimisch und nicht bloß durch künstliche LXXXVI Anpflanzung hier entstanden ist Unter Führung von Herrn Prof. Dr. ZACHARIAS unternahm der Verein einen Ausflug nach Unterlüß in der Lüneburger Heide, wo Prof. CONWENTZ solche urwüchsige Fichten nachgewiesen hat. Man gelangte alsbald in den Süll, einen im Volksmunde als Urwald bezeichneten alten Wald. Die vorgezeigten Bilder stellten eine wundervolle starke Fichte dar, deren Wipfel vom Sturme zerstört, aber durch vier neue aus em- porgekrümmten Zweigen gebildete Wipfel ersetzt war, dann eine »Harfenfichtee mit drei aus Ästen gebildeten neuen Stämmen, jungen Fichtenanflug auf altem, vermodertem Stocke, eine Mutterfichte mit einem durch Senker entstandenen großen Kreis von Tochterfichten, ferner gewaltige Fichten, von denen die stärkste mit leuchterartig emporstrebenden Ästen einen Umfang von 3,30 Meter hat, sowie ein wohl verlassenes Nest eines schwarzen Storches hoch oben in einer alten Eiche. Der Redner fügte hinzu, daß er, der Anregung des Prof. CONWENTZ folgend, auch die Lohberge bei Buchholz besucht und dort starke, offenbar auch urwüchsige Fichten bis zu einem Umfang von 2,90 Meter aufge- funden habe. Auch in Blankenese, und zwar im Parke des ver- storbenen Herrn GODEFFROY, steht eine Fichte von 2,65 Meter Stammumfang, wohl die größte in unserer nächsten Nähe, Nachdem noch einige Aufnahmen, gelegentlich eines Vereinsaus- flugesnach der Drachenstation in Groß-Borstel gewonnen, auf denen auch die Herren und Damen unseres Vereins zu sehen waren, vor- gezeigt worden waren, folgte eine Anzahl von großen Eiben (Taxus baccata) aus unserer Nachbarschaft. Die schönste darunter ist jedenfalls diejenige, welche beim Dorfteiche in Othmarschen steht und einen Umfang von 2,30 Meter hat, ein männliches Exemplar. Das Alter eines solchen Baumes anzugeben, ist kaum möglich, da die Dicke der Jahresringe bedeutende Schwankungen aufweist. Man könnte das Alter des obigen Baumes, wenn man einen Durchschnittswert annimmt, auf 600 Jahre berechnen, mög- licherweise ist er aber auch erst halb so alt. Eine zweite ebenso starke Eibe steht dicht bei der ersten im Garten des Herrn CoHRrs, andere schöne Stücke im Parke zu Haseldorf bei Ütersen und im Garten des Gutes Daudiek bei Horneburg. Aus der Gegend dieses letzten Ortes wurde eine Anzahl reizender Heidebilder vor- geführt, denen sich eine kleine Gruppe von Bildern aus dem Ohlsdorfer Friedhofe anschloß. Dabei wurde einem Sommer- bilde mit seiner Farbenpracht gewöhnlich ein von demselben Standpunkte aus aufgenommenes Winterbild im tiefen Schnee entgegengestellt. Der Vortragende schloß mit dem Danke an alle Teilnehmer der Exkursionen, die ihn bei der Auswahl der Objekte freundlichst beraten und unterstützt haben, und mit dem Wunsche, daß die Vorführung für die Teilnehmer an den Ausflügen eine schöne Erinnerung an das Gesehene, für die übrigen Anwesenden aber ein Anreiz zur Teilnahme an späteren Ausflügen sein möchte. LXXXVIOI 34. Sitzung am 20. Dezember Demonstration — Herr Prof. Dr. J. CLASSEN: HERTZ’sche Hohlspiegelversuche mit dem Kohärer. Der Vortragende zeigte einige Versuche mit HERTZz’schen Hohlspiegeln, deren sicheres Gelingen dadurch sehr erleichtert war, daß, entgegen andern Ausführungsverfahren, in diesen Appa- raten die Sendefunkenstrecke in einem Hohlspiegel und der Empfänger im andern durch zwei gleiche Paare von Metallkörpern gebildet sind, so daß zwischen diesen Abstimmung besteht. Zwischen die Metallkörper des Empfängers ist ein kleiner, sehr einfacher Kohärer nach WEINHOLD eingeführt, dessen Metallpulver von einem Füuf- pfennigstück abgefeilte Späne sind. Mit diesen Apparaten ließ sich die Polarisation und die Reflexion der elektrischen Wellen außerordentlich leicht zeigen. Vortrag — Herr Dr. B. WALTER: Über das Leuchten der Luft unter dem Einflusse radioaktiver Stoffe. Vor einiger Zeit machte der Vortragende die Entdeckung, daß die von einer Polonium (Radiotellur)-Platte ausgehenden a-Strahlen in der umgebenden Luft eine lichtartige Strahlung hervorrufen, die zwar so schwach ist, daß sie mit dem Auge nicht beobachtet werden kann, die sich aber mit Hülfe einer photo- graphischen Platte verhältnismäßig leicht nachweisen läßt. Sie besteht zu ganz überwiegendem Teile aus ultravioletten Strahlen, so daß auch schon deshalb ihre Sichtbarkeit für das Auge erschwert ist, Die Untersuchung verschiedener Gase und Gasgemische ergab, daß nicht etwa der Sauerstoff, sondern vielmehr der Stickstoff der Luft vom Polonium zum Leuchten gebracht wird, und daß diese Leuchtfähigkeit des Stickstoffs schon durch 1—2 °/o Verun- reinigung mit einem andern Gase auf mehr als die Hälfte ihrer Intensität abgeschwächt wird. So leuchtet auch die atmosphärische Luft. in der ja dem Stickstoff etwa 20 °/o Sauerstoff beigemischt sind, vier- bis fünfmal schwächer als reiner Stickstoff. Auch das schwache, aber deutlich sichtbare Licht, welches jedes reine Radium- präparat aussendet, rührt nach den Versuchen von Herrn und Frau Hucsıns von dem es umgebenden Stickstoff her, wie man in diesem Falle sogar durch spektrographische Aufnahmen nachweisen kann, und es dürfte sich daher auch hier um dieselbe Erscheinung handeln wie oben beim Polonium. Die Frage, ob noch andere Gase als Stickstoff durch radioaktive Substanzen zum Leuchten gebracht werden können, ist noch nicht entschieden, jedenfalls aber ist-es z. B. bei dem Wasserstoff und der Kohlensäure ganz außerordentlich viel schwächer als beim Stickstoff. Demonstration — Herr Dr. B. WALTER: Das ZEEMANN sche Phänomen. Die große Wichtigkeit, die der im Jahre 1896 von dem hollän- dischen Physiker ZEEMANN entdeckten Veränderung der Schwin- - D LXXXIX gungsperiode eines Lichtstrahles im magnetischen Felde beigemessen wird, ergibt sich schon daraus, daß sie ihrem Ent- decker den Nobelpreis eingetragen hat. Die betreffenden Versuche sind jedoch nicht ganz leicht auszuführen und waren auch bis dahin in Hamburg noch nicht gezeigt worden; sie gelingen aber in verhältnismäßig einfacher Weise mit Hülfe der neuerdings sogar im Handel befindlichen Quecksilberlampen, da diese ein außer- ordentlich intensives Linienspektrum, d. h. ein Licht mit ganz bestimmten Schwingungsperioden aussenden, wie es natürlich für diese Versuche erforderlich ist. Eine solche, zwischen den Polen eines starken Elektromagneten aufgestellte Lampe benutzte nun der Vortragende zur Demonstration der Erscheinung, nachdem er vorher die theoretische Bedeutung und die hauptsächlichsten Formen derselben kurz erläutert hatte. 2. Gruppensitzungen. a. Sitzungen der botanischen Gruppe. . Sitzung am ıı. Februar. Vortrag — Herr Dr. R. TIMM: Über die Splanchnaceen. Demonstration — Herr Dr. R. TımMm: Neue Moosfunde aus der Umgegend Hamburgs. Demonstration — Herr O. JAAP: Seltene Moose aus der Umgegend Hamburgs. . Sitzung am 25. März. Vortrag — Herr F. ERICHSEN: Die Bedeutung der Knicks als Windschutz und ihre Vegetation. . Sitzung am 13. Mai. Vortrag — Herr F. Bock: Über den Bau der Laubblätter von Frankenia. Demonstration — Herr O. JAAP: Vorlage von Pilzen, Moosen und Flechten. . Sitzung am 28. Oktober. Demonstration — Herr P. JUNGE: Vorlage neuer Funde aus der norddeutschen Tiefebene. Demonstration — Herr A. EMBDEN und Herr Dr. C. BRICK: Vorlage von Pilzen aus der heimatlichen Flora. RE 5. Sitzung am 9. Dezember. Demonstration — Herr F. ERICHSEN: Neuheiten aus der heimatlichen Flechtenflora. Demonstration — Herr Prof. Dr. E. ZACHARIAS: Ausbeute einer Exkursion in die österreichischen Küstenländer. Sit zungen der Gruppe für naturwissenschaftlichen Unterricht. ı. Sitzung am 3. Juli (konstituierende Sitzung). Vortrag — Herr Dr. C. SCHÄFFER: Über die Aufgaben und Ziele einer Gruppe für naturwissenschaftlichen Unterricht. Der Redner führte unter anderem den Gedanken aus, daß die Arbeit der Gruppe gerichtet sein müsse auf die gegenseitige Anregung ihrer Mitglieder zu stetem Fortarbeiten auf dem Gebiete der Unterrichtsmethoden und Unterrichtsmittel, sowie auf die Ver- schmelzung ihrer Interessen, daß an diese innere Arbeit sich aber die Arbeit nach außen zur Weiterentwicklung der äußeren Bedingungen des Unterrichts, besonders der Lehrpläne anschließen müsse. Ganz besonders wurde am Schluß die Notwendigkeit einer gleichmäßigen und gleichzeitigen Berücksichtigung aller natur- wissenschaftlichen Zweige (Physik, Chemie, Biologie, naturwissen- schaftliche Geographie) innerhalb der Unterrichtsgruppe betont. In der an den Vortrag sich anschließenden Diskussion wies Herr Dr. WOHLWILL auf die erfreuliche Tatsache hin, daß eine größere Zahl von Nichtlehrern erschienen und zum Teil auch zur prak- tischen Mitarbeit bereit sei. Demonstration — Herr Prof. E. GRIMSEHL: Ausgewählte Apparate und Versuchsanordnungen für die physikalischen Schüler- übungen an der Oberrealschule auf der Uhlenhorst. Der Vortragende demonstrierte eine Anzahl ausgewählter Appa- rate und Versuchsanordnungen für die physikalischen Schüler- übungen, wie sie an der Oberrealschule auf der Uhlenhorst ausge- führt werden, nämlich: Bestimmung der Schwingungszahl eines Tons mittels schwingender Saiten, Bestimmung des Luftgewichts ohne Luftpumpe, Ableitung des Mariotteschen Gesetzes, Bestimmung des Wärmeausdehnungskoeffizienten der Gase nach zwei verschiede- nen Methoden, der spezifischen Wärme fester Körper, der Ver- dampfungswärme des Wassers und des elektrischen Widerstandes von Metalldrähten nach der Substitutionsmethode unter Benutzung der Glühlampe als Stromstärkemesser. xXClI 2. Sitzung am ı3. November. Vortrag — Herr Dr. W. SCHWARZE: Über biologische Klassenausflüge. Der Vortragende führte zunächst aus, wie die Änderung der Ziele und Methode des biologischen Schulunterrichts notwendig zu einer Änderung der biologischen Klassenausflüge führen mußte. In früheren Jahren, als die Kenntnis des Systems und der Mor- phologie das Hauptziel des Unterrichts war, dienten die Ausflüge dazu, möglichst viele Pflanzen zu sammeln, zu registrieren und ins Herbarium einzulegen. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein allmählicher, aber gründlicher Umschwung im biologischen Unter- richt vollzogen, der in folgenden beiden Forderungen zum Ausdruck kommt: ı. Die Pflanzen und Tiere werden nicht mehr für sich, losgelöst aus ihren natürlichen Lebensbedingungen, sondern als lebendige Glieder der Natur in ihrer Abhängigkeit vom Boden und Klima, vom Wechsel des Jahres- und Tageszeiten, von der Belichtung und von anderen Lebewesen betrachtet 2. Den Schülern muß, wo es sich irgend ermöglichen läßt, Gelegenheit zu selbst- ständigen Beobachtungen gegeben werden. Erkennt man diese beide Forderungen als berechtigt an, so ergibt sich daraus, unab- weisbar die dritte Forderung, daß nämlich den Schülern Gelegen- heit gegeben werden muß, Pflanzen und Tiere in und mit ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Dieser »Unterricht im Freien«e muß sich natürlich eng an das Klassenpensum anschließen und dem Fassungsvermögen der Schüler angepaßt sein. Da der Kreis der zu beobachtenden Dinge gegen früher außerordentlich erweitert ist, so gerät man leicht in ein Dilemma zwischen Wollen und Können, wenn man sich nicht für den einzelnen Ausflug be- stimmt umgrenzte Aufgaben stellt. Als Beispiele sind zu nennen: die Frühlingsflora des Waldbodens, der Brachäcker und der Wiesen; dıe Lebensgemeinschaften des Getreidefeldes, des Moores, der Heide, der Dünen, der Teiche und Gräben und der Flußufer; Bäume und Sträucher im Vorfrühling, im Sommer und Herbst; Wiesen-, Wald- und Sandgräser, Kryptogamen im Frühling und im Herbst; das Elbufer zwischen Blankenese und Schulau; Marsch und Geest, Deiche und Außendeichsländereien. Da auf diesen Ausflügen auch die Topographie und die Bodenbildung berücksichtigt werden, so können sie schließlich, zweckmäßig angeordnet, zu einer auf eigener Anschauung beruhenden biologisch-geographischen Hei- matskunde führen, die als das erstrebenswerteste Ziel des biolo- gischen Unterrichts der unteren und mittleren Klassen zu betrachten ist. Diese Art des Unterrichts hat auch den Vorteil, daß das Interesse der Schüler und ihr Blick für das Leben in der Natur in viel höherem Maße geweckt werden, und daß das Erlernte sich besser einprägt als im gewöhnlichen Klassenunterricht. Eine solche Anregung und Anleitung zum Beobachten wirkt über die Schulzeit hinaus fort und macht das Spazierengehen und Reisen genuß- und inhaltsreich. Die Vorteile eines derartigen Unterrichts sind so bedeutend, daß nach der Ansicht des Vortragenden vier bis sechs Ausflüge im Sommerhalbjahre mit je zwei darauf folgenden Schul- XCHHE stunden zur Besprechung der Beobachtungen und sechs bis acht Stunden am Schlusse des Halbjahres zur Zusammenfassung und Wiederholung einen vollwertigen Ersatz unseres normalen Klassenunterrichts geben würden. Es wurde dann an einem bestimmten Beispiel, einem Ausfluge in die Große Koppel bei Reinbek, zur Untersuchung der Frühlingsflora des Waldbodens und der Brachäcker, gezeigt, wie ein derartiger Ausflug vorbereitet wird, wie die Untersuchung des Bodens, der Belichtung und der Pflanzen selbst ausgeführt wird, und wie in dem darauf folgenden Unterricht aus den Beobachtungen die Anpassung der Frühlings-Waldblumen und der Ackerunkräuter an ihre Umgebung erklärt werden. Ebenso wurden die Lebensgemeinschaften der Getreidefelder und der Wiesen kurz erörtert. Der Vortragende erwähnte ferner die vielen Schwierig- keiten äußerer und innerer Art, welche sich der Ausführung der Ausflüge entgegenstellen und die zur Folge haben, daß viel zu wenig Ausflüge gemacht werden. Schließlich wurde den Leitern der Klassenausflüge dringend ans Herz gelegt, dahin zu wirken, daß die seltenen Pflanzen unserer heimischen Flora nicht durch botanisierende Schüler ausgerottet würden, da der Vorteil, den der Schüler durch das Sammeln und Einlegen solcher Seltenheiten habe, den Schaden bei weitem nicht aufwöge. Vortrag — Herr Dr. P. SCHLEE: Ein Ausflug in die Boberger Dünen (mit Lichtbildern). Der Redner hatte sich die Aufgabe gestellt, an einem konkreten Beispiel darzulegen, daß unterrichtliche Klassenausflüge auch für den geographischen und geologischen Unterricht von großem Werte sind. Er hatte dazu einen Ausflug in die Boberger Dünen ge- wählt. Dieses Flugsandgebiet befindet sich zwischen Hamburg und Bergedorf in der Marschniederung nahe am Geestrande. An der Hand von Lichtbildern, die nach eigenen Aufnahmen des Vor- tragenden angefertigt waren, wurden einige der Beobachtungen erörtert, die man hier mit den Schülern anstellen kann. Emfehlens- wert ist es, das Dünengebiet bei trockenem, windigem Wetter zu besuchen. Dann sieht man den Wind ordentlich an der Arbeit. In weißen Schleiern fliegt der Sand über die Kuppen der Hügel hin und fällt in ihrem Windschatten zu Boden. Die feinen wellen- förmigen Skulpturen, die der Wind dabei der Sandoberfläche auf- prägt, finden Beachtung und führen zum Vergleich mit den durch bewegtes Wasser auf Sandboden verursachten Riffelmarken, mit den Wellen der windbewegten Wasseroberfläche und mit den Wogenwolken und Schäfchenreihen am Himmel. Das sind alles Erscheinungen, die von einem gemeinsamen Gesichtspunkte aus zu erklären sind. Wir bemerken weiter das Vordringen des Sandes mit den vorherrschenden Westwinden über die ebene Moorfläche und in die Gärten von Boberg hinein, studieren an den steilen Wänden alter, vom Winde wieder angerissener Dünen ihre unregelmäßige Schichtung aus feinerem und gröberem Sande nnd verfolgen die dunklen, an den Hängen sichtbaren Humusstreifen, die Kunde geben von ehemaligen, Pfanzenwuchs tragenden, dann vom Sande überschütteten Oberflächen. Nachdem der Vortragende XCıul noch einige Bilder von charakteristichen Pflanzen des Flugsandes, insbesondere des Strandhafers, der Sandsegge und der kriechenden Weide, erläutert hatte, beschloß er seine Ausführungen mit einigen allgemeinen Bemerkungen über die Ziele und den großen Wert derartigen Unterrichts im Freien. BuSıtzunge am IT. Dezember. Vortrag — Herr Dr. L. DOERMER: Über die Fortbildung der naturwissenschaftlichen Lehrer und ihre Unterstützung von Seiten der Behörde. Ein wirklich anschaulicher und wissenschaftlich richtiger Unter- richt in den Naturwissenschaften ist nur dann möglich, wenn der Lehrer über eigene Anschauung verfügt, wenn er selbst noch mit seiner Wissenschaft in inniger Berührung steht. Indem der Vor- tragende die Benutzung der hier in Hamburg vorhandenen vor- züglichen Weiterbildungsmittel, der wissenschaftlichen Institute und Bibliotheken usw. als selbstverständlich voraussetzt, bespricht er nur jene Fortbildungsmittel die außerhalb Hamburgs in Betracht kommen. Dahin rechuet er vor allem die naturwissenschaftlichen Kongresse, wo ein Meinungsaustauch mit Männern gleichen Strebens, mit Gelehrten und Technikern stattfindet, woran sich Besichtigungen technischer Anlagen anschließen, die sonst oft unzugänglich sind, wo überhaupt eine Menge anschaulicher, durch Bücher- und Zeitschriftenstudium nicht zu erlangender Kenntnisse erworben und neue Anregung in reicher Fülle gefunden wird. Als weitere wichtige Fortbildungsmittel erwähnt der Vortragende die Besichtigung namhafter naturwissenschaftlicher Schuleinrichtungen an anderen Orten, wissenschaftliche Reisen, Ferienkurse u.a. Die Förderung dieser Fortbildungsbestrebungen von seiten des Staates — in ähnlicher Weise wie es bereits den Lehrern neuerer Sprache gegen - über geschieht — wird als äußerst wünschenswert bezeichnet. Auf den Vortrag folgte eine Diskussion, welche sich besonders mit den hiesigen Fortbildungsmitteln beschäftigte. Vortrag — Herr Dr. C. SCHÄFFER: Was kann auf der Hochschule für die Ausbildung, der naturwissenschaft- lichen Schulamtskandidaten für ihren Beruf geschehen? Die Ansichten des Vortragenden lassen sich kurz dahin zusammenfassen, daß es sich auf der Universität nicht, wie hier und da wohl vorgeschlagen wird, um eine Einführung des Studierenden in die Methodik des Schulunterrichts handeln kann — diese muß vielmehr dem Anleitungsjahre vorbehalten bleiben — daß dagegen eine eingehendere wissenschaftliche Behandlnng desjenigen Stoffes, welcher später im Schulunterricht Verwendung finden soll, notwendig, sowie endlich mehr Anleitung zur Aus- bildung experimenteller Geschicklichkeit erwünscht ist. Das wurde für die einzelnen Zweige der Naturwissenschaften im Vortrage selbst sowie in der sich daran anschließenden und in den Haupt- punkten zustimmenden Besprechung näher ausgeführt. XCIV Vortrag — Herr Dr. E. KRÜGER: Die biologischen Schüler- übungen an der Oberrealschule vor dem Holstenthor. Nach einer historischen Einleitung und einer Übersicht über die vorhandene Litteratur ging der Vortragende zunächst auf die Bedeutung der biologischen Übungen ein. Diese liegt hauptsächlich in der Entwicklung der Fähigkeit zur genauen Beobachtung, in zweitcr Linie erst in der Erlangung von gewissen praktischen Fertigkeiten. Die Verbindung von Schülerübungen mit dem eigent- lichen Unterrichte führt zu dem nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß durch den Reiz der Selbstbetätigung die Erinnerung intensiver, das Interesse lebhafter wird. So können auch die Übungen dazu beitragen, daß der Schüler lernt, die ihn nmgebende lebendige Natur mit Verständnis und Achtung anzuschauen. Nach Be- schreibung der zu den Übungen nötigen Hilfsmittel wurde der Verlauf einer Lehrstunde geschildert unter besonderer Betonung des Zeichnens nach den von den Schülern selbst verfertigten Präparaten. Eine eingehende Beschreibung des botanischen und zoologischen Stoffes folgte. In der Zoologie wurden besonders die anatomischen Übungen berücksichtigt und die äußeren Schwierig- keiten bei der Beobachtung lebender Tiere hervorgehoben. — An den Vortrag schloß sich eine Diskussion, in der unter anderm betont wurde, daß der biologische Unterricht schon seit langem die selbsttätige Beschäftigung des Schülers mit dem Unter- suchungsobjekt (an ausgeteilten Pflanzen, Insekten u. a.) als Unter- richtsmittel verwendet und daß insofern dem biologischen Unter- richte auf dem Gebiete der jetzt als so wichtig erkannten natur- wissenschaftlichen Schülerübungen die Priorität gebührt. Endlich wurde gezeigt, daß diese Art des Unterrichts auch in den Unter- und Mittelklassen noch sehr entwicklungsfähig ist. 3. Exkursionen der botanischen Gruppe. 22. Januar Wedel — Uetersen. 19. Februar. Rosengarten. 19. März. Hittfeld — Hausbruch. 9. April. Rodenbecker Quellental. 28. Mai. Oldesloe. 9. Juli. Bodenteich bei Uelzen. 27. August. Curauer Moor. 24. September. Unterlüss. 22. Oktober. Volksdorf. ı2. November. Trittau. 17. Dezember. Klecken. XCV 4. Besichtigungen. 1. Besichtigung der Licht- und Steindruckerei der Firma KNACKSTEDT & ‚NÄTHER am 14. Juni. Die Firma betreibt die Herstellung von Ansichtspostkarten und verwendet bei einem Personal von gegen 200 Personen I5 Schnellpressen und über 2o Hülfsmaschinen. Alljährlich werden aus etwa 70 Waggonladungen Karton gegen 70 Millionen Post- karten erzeugt, und zwar meist nach Originalaufnahmen, da die Firma für das hiesige und das 1902 in Paris errichtete Haus ständig 20 Photographen und mehr unterwegs hat. So finden sich weit über 120,000 Öriginalaufnahmen, von denen photo- graphische Abzüge im Handel nicht zu erhalten sind, im Besitz der Firma. Das Lichtdruckverfahren beruht im wesentlichen darauf, daß Gelatine in Verbindung mit doppelt chromsaurem Kalium unter der Einwirkung des Lichtes eine chemische Veränderung erfährt; die vom Lichte getroffenen Stellen verhärten, während die unbe- lichtet gebliebenen die Eigenschaft, in Wasser aufzuquellen, beibe- halten. Zum Zwecke des Schnellpressendruckes werden nun 9--ıo mm starke Glasplatten mit »Chrom-Gelatine« übergossen und in großen, elektrisch geheizten Kästen, die eine gleichmäßige Temperatur von 40—45° haben, geschützt gegen Staub und Licht, langsam getrocknet. Bei dieser Temperatur kann die Gelatine- schicht nicht schmelzen, sondern erhält eine runzelige Oberfläche, die je nach der Feinheit des »Kornes« die Wiedergabe der Halb- töne ermöglicht, die gerade den Lichtdruck so modulationsreich machen. Nach dem Trocknen werden die Platten mit seitenrichtigen Negativfolien in einem Kopierrahmen dem Lichte ausgesetzt, durch Auswässern der Chromsalze fixiert, getrocknet und so druckreif gemacht. In der Maschine wird die Gelatineschicht durch Glyzerin wieder zum Aufquellen gebracht und unter den Farbwalzen hin- und hergeführt. Die Abgabe der Farbe geschieht nur an solchen Stellen, wo die Gelatine durch Belichtung gehärtet ist; alle anderen Stellen stoßen je nach dem Grade der Belichtung resp. Erhärtung der Gelatine die Farbe mehr oder weniger ab. — Die für den Chromo- druck erforderlichen Lithographien werden im eigenen Atelier von 20 Lithographen angefertigt, auf Lithographiesteine abgezogen und von diesen Steinen werden die einzelnen Farben unter der Schnellpresse gedruckt. In der Bnchdruckerei wird den Karten die Bezeichnung des Bildes aufgedruckt und die Adreßseite mit den vorschriftsmäßigen Angaben versehen. Durch mächtige Schneide- maschinen werden dann ganze Bündel der großen Kartons, die bis zu 36 Einzelbilder umfassen in lose Karten zerlegt und ver- sandfähig zubereitet. 2. Besichtigung der Drachenstation der Deutschen Seewarte (Groß-Borstel, Violastraße) am 14. Juni. Die Deutsche Seewarte nahm seit dem Sommer 1898 meteorolo- gische Drachenaufsteige in ihr Arbeitsprogramm auf; sie wurde XCVl hierzu durch Versuche angeregt, welche wenige Jahre vorher nıit vielem Erfolg in Nordamerika zur Ausführung kamen. Die ersten Aufstiege mit Registrierapparaten fanden in Eimsbüttel am Isebek- kanal statt. Im Jahre 1903 wurde die neue Station in Groß-Borstel eingerichtet. Dort befindet sich jetzt in einem Gebäude vereinigt ein Bureau, eine Drachenwerkstatt und ein Aufbewahrungsraum für Drachen. Die Drachen sind kastenförmig gebaut, etwa 1'/s bis 2 Meter breit und lang und "a bis ı Meter tief und bestehen aus einem leichten, mit Zeug überspannten Holzgerüste, mit 4—7 qm wirksamer Fläche und einem Gewichte von 2!/a—4!/a kg; zwei seitlich angebrachte Flügel erleichtern bei einigen Drachen den Aufstieg. Etwa 60 Meter von dem Stationsgebäude entfernt steht auf einem kleinen Hügel eine auf Rollen drehbare Hütte. Hier befindet sich eine Winde mit einem darauf gewickelten etwa 10,000 Meter langen und 0,7 bis ı Millimeter dicken Stahldraht, der den Drachen hält. In dem aufzulassenden Drachen wird ein » Meteoro- graph«, bestehend aus einem Barometer, Thermometer, Hygrometer und Anemometer, hängend befestigt. Dieser ganze Apparat ist aus Aluminium oder Magnalium angefertigt und etwa I kg schwer; er ist so eingerichtet, daß die Angaben der einzelnen Instrumente vermittelst Schreibfedern auf eine mit Papier bespannte und durch ein Uhrwerk gedrehte Trommel übertragen werden. Durch Steigen- lassen der Drachen bei genügender Windstärke und unter Zuhülfe- nahme von kleineren Nebendrachen, die an kurzen, am Hauptdrahte befestigten dünneren Nebendrähten hochgelassen werden, können Höhen von 5000 Metcr und darüber erreicht werden. Die abge- lesene Temperatur, Feuchtigkeit und Windstärke werden sofort telephonisch der Seewarte mitgeteilt, wo die Daten noch an dem- selben Tage in dem autographierten Wetterberichte erscheinen. Ein Drachenaufstieg, das Ankoppeln von zwei Hülfsdrachen, das Einholen des Drachendrahtes mit einem Spiritus-Explosionsmotor, das Berechnen der erreichten Höhe (990 Meter) aus dem Baro- meterstande und das Ablesen der meteorographischen Aufzeich- vungen wurden von den Beamten der Station, den Herren Prof. KOEPPEN und Dr. PERLEWITZ, vorgeführt und eingehend erläutert. 3. Besichtigungen im Botanischen Garten am 28. Juni (im An- schluß an die 24. Sitzung.) 4. Besichtigung der Ausrüstung der Hamburgischen Sonnen- finsternis-Expedition am 29. Juni. Die zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis am 30. August in Souk-Ahras (Algier) bestimmten Instrumente, zu deren Beschaffung außer den staatlichen Mitteln die Senator JENISCH-Stiftung, die KELLINGHUSEN-Stiftung sowie private Gönner beigetragen haben, waren im Garten der Sternwarte aufgestellt und wurden von den Herren Prof. Dr. SCHORR und Dr. SCHWASSMANN erläutert. Um die Korona der Sonne in möglichst großem Umfange aufnehmen zu können, war ein Insrument von 16 cm Objektiv- öffnuung und 20 Meter Brennweite horizontal aufgestellt, auf dessen XCVuH Objektiv die Sonnenstrahlen durch den Spiegel eines Coelostaten geworfen werden. Der Spiegel folgt durch ein Uhrwerk der scheinbaren Bewegung der Sonne. Das »Rohr« dieses Instru- ments besteht aus einem langen, mit Ledertuch und schwarzem Futter überzegenen, aus Holzrahmen hergestellten Kanal. Zur photographischen Camera gehören Platten von 70 X 30 cm Größe. Zur Anfnahme der Sonnen-Umgebung dient ein Instrument mit 2 gleichen Fernrohren, die Objektive von IO cm Durchmesser und 4co cm Brennweite besitzen. Beide sind zusammen parallaktisch montiert und etwas gegen einander geneigt, so daß man gleich- zeitig in dem einen die östliche, in dem anderen die westliche Umgebung der Sonne photographieren kann. Mit jedem Instrument sollen 2 Aufnahmen von 1'/„—2 Minuten Expositionsdauer gemacht werden, damit etwaige Plattenfehler festgestellt werden können. Das hier bei der geographischen Breite von Hamburg von 53'/ Grad etwas geneigt stehende Fundament dieses Doppel-Instruments wird in Souk-Ahras bei der Breite von 36 Grad horizontal stehen. An der Seite des Apparats befindet sich das Uhrwerk, das es der Sonne nachführt. Unterhalb der beiden großen photographischen Fernrohre befinden sich noch 4 kleinere Instrumente. Das eine derselben enthält das Objektiv, mit dem WıTT 1898 auf der Urania- Sternwarte den Planeten »Eros« entdeckte; 3 von diesen dienen ebenfalls zu Korona-Aufnahmen, das vierte ist mit einem ROWLAND- schen Diffraktions-Gitter für Spektral-Aufnahmen eingerichtet. — Außer diesen Hauptinstrumenten sind noch zu nennen: mehrere kleinere photographische Kameras, ein Kometensucher, ein WEBER- sches Photometer, ein Reflektor mit Selenzelle für Helligkeits- messungen an der Korona, ein ASZMANNsches Aspirations-Thermo- meter, ein geschwärztes Sonnenthermometer, ein Thermo- und ein Barograph. 5. Beteiligung an den Veranstaltungen anderer Gesellschaften I. 2 und Vereine. auf Einladung der Biologischen Abteilung des Ärztlichen Vereins am 24. Oktober. Vortrag — Herr Stabsarzt Dr med. FÜLLEBORN: Über tropische Parasiten des Menschen (mit Demonstrationen und Vorführung von Lichtbildern) auf Einladung der Patriotischen Gesellschaft vom 16. November. Vortrag — Herr Hans Freiherr von BERLEPSCH (Cassel: Über den Vogelschutz, seine wissenschaftliche Begründung und seine Durchführung. Een) 7° Such Ir ei er aan. Zu Be Ber eh a IUR 19.4 er er een ee LE url ihr Ba Kae steige uchf us De AT In HE DE ER u ad re ri ee re A TRETEN, wit a a u bie RE aut neu Men ae a a N TE ee Se ET 3 ng FR PRER ANA NER IRE : EETEEEETE ch a D'%7, ae BE 2) ERS Een. rät a U ENG 5 Bar 97 se sin F Var USE Ar} Hieriss tülsene x rise: HT ee year FEN, wu YISE SR; Al were DEIEM MER ER, PEN SEHE ICH lat NT ARE NE NE ek BAM N er er “u ERNAITR a ur; Beer SA En Pur}: ya rel Fi ea are A er > IR E zalwtuat Le re eg Bere id retten en u ee Ma ee DU EEE I LER EL EEE WENN. 27 Bau 7) PR nr. ven SEAN SI Kr ea ae Ti j een eszpdrih 2 RE Bl Ne ee KT ITE RL SER PR ee re et De ut ur “ ZH ETF. an er e ein Akten; er fer RENT RR A ae a ee car se ie Br ee N ER RN W Dan I Es ns = ler rin A EAN PR RR 205 2 1, i ‚ i ö - . I LL2 ET ea} Eur? 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Um so wünschenswerter ist es, daß durch Eigenart ausgezeichnete Felspartien, Dünen- bildungen, erratische Blöcke, urwüchsige Waldteile, Heiden und Moore usw., sowie Überreste schwindender Pflanzen- und Tierarten als bemerkenswerte Naturdenkmäler erhalten bleiben, und daf3 die vielen Gefahren, welche jenen Denkmälern vom Menschen teils aus Mängeln seiner Erziehung, teils aus wirtschaftlichen Gründen drohen, abgewendet werden. So werden auch von amtlicher Seite zuweilen Einrichtungen geduldet und neu getroffen, welche ästhetische und wissenschaftliche _ Seltenheiten der Landschaft gefährden. Man läßt es z. B. ge- schehen, daf3 bemerkenswerte Anhöhen und Berggipfel, deren ursprüngliche Natur sonst ungeschmälert ist, mit Aussichtstürmen, Gasthäusern und solchen Denkmälern besetzt werden, die zu dem betreffenden Gelände in gar keiner Beziehung stehen. Dann kommt es vor, dafß an hervorragenden Stellen der Gebirge Reklameaufschriften und dergleichen in großer Schrift und mit auffälliger Farbe ausgeführt werden. Durch die Benutzung von | Wasserkräften hat man es in einzelnen Ländern erreicht, daß kaum noch ein einziger Flufß oder Bach in dem ursprünglichen Zustande besteht; besonders werden Stromschnellen und Wasser- fälle, die an sich schon ein Naturdenkmal bilden, immer mehr für industrielle Zwecke ausgenutzt. Nirgends in der Welt ist dieses wohl mehr geschehen, als bei den Trollhättafällen in Schweden.') Während Bilder davon aus der Mitte des neun- zehnten Jahrhunderts die ursprüngliche Schönheit der Natur zeigen, umschliefßßen den schönsten Teil der Stromschnellen jetzt eine elektrische Station, eine Karbid-, eine Zellulose- und eine Ölfabrik, eine Gießerei, ein Walzwerk und viele andere industrielle Etablissements. So ist nur ein Zerrbild der ehemaligen Natur- schönheit übrig geblieben. Des weiteren werden umfangreiche Gebiete der ursprüng- lichen Natur durch Anlagen von Steinbrüchen gewaltig be- einträchtigt. Es wäre zwar töricht, zu verlangen, daß die Gewinnung von Felssteinen für Tief- und Hochbauten und andere gewerbliche und künstlerische Zwecke verringert würde; aber es müßte doch erreicht werden können, daf3 der Betrieb von solchen Stellen, die in ästhetischer und wissenschaftlicher Beziehung besonders bemerkenswert sind, abgelenkt und anderswohin verlegt werde. So ist es zu beklagen, daf3 im Fichtelgebirge groteske Felsbildungen durch Steinhauer bedroht und daf3 im Erzgebirge geologische Seltenheiten dem Untergange geweiht sind. An der West- und Ostküste Schwedens wird der Granit derartig abgebaut, daß auf weite Strecken hin die Landschaft völlig verändert wird. In der Sächsischen Schweiz liefert der Quadersandstein jährlich ca. 200,000 cbm im Gesamtwerte von mehr als M 2,000,000. Es gereicht dieses zwar der ganzen Gegend zum Segen, da zeit- weise an 4000 Arbeiter beschäftigt werden; aber andererseits kann nicht geleugnet werden, daf3 durch diese Steinbrüche eines der schönsten Naturbilder verunstaltet wird, weshalb auch die !) ConwENTZ, H., Om skydd ät det naturliga landskapet jämte dess växt- och djurvärld, särskildt i Sverige. Ymer 1904. pag. 18; Fig. 1—3. sächsische Regierung beschlossen hat, die in ihrem Besitze befindlichen Steinbrüche, soweit sie unmittelbar an der Elbe liegen, nach Ablauf der Pachtverträge eingehen zu lassen. Von Geologen wird dringend empfohlen, daß hier und da in der norddeutschen Tiefebene ein Stück Endmoräne und einige durch Größe, Gesteinsart, Lage oder Pflanzendecke ausgezeichnete erratische Blöcke vor der Gefahr, beim Bau von Landstrafen und Eisenbahnen Verwendung zu finden, bewahrt werden. Auch die Moorbestände in Deutschland haben bereits unter der Entwässerung und Melioration so stark gelitten, dafs ihr völliger Untergang nahe bevorsteht. Wenn die Kultivierung der Moore auch im allgemeinen freudig zu begrüßen ist, so ist es doch wünschenswert, daf3 einige durch eine eigentümliche Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnete Moore ganz oder teilweise erhalten bleiben (Eppendorfer Moor). Sodann hat in manchen Gegenden, ja in ganzen Staats- gebieten, beispielsweise in Sachsen, Dänemark, Holland, die Kultur solche Fortschritte gemacht, daß vom ursprünglichen Walde nichts mehr übrig geblieben ist. Statt seiner erhebt sich die Forst, die mit dem einstigen Walde wenig gemein hat. Durch diese Umwandlung der Wälder in Forsten gehen für den Künstler, für den Maler und Dichter eine Fülle von Anregungen verloren. Wo, wie im preußischen Staatsgebiete, noch natürlicher Waldbestand vorkommt, da ist es notwendig, ihn tunlichst jeder Nutzung zu entziehen und dauernd als Naturdenkmal zu bewahren, wie es hier und da auch schon. geschieht. Um so wünschens- werter ist das, als mit diesen Resten einer unveränderten Land- ‚schaft auch ganze Pflanzen- und Tiergemeinschaften mit einzelnen seltenen Arten erhalten bleiben. Auch durch übermäßige Aus- nutzung werden manche Pflanzenarten in ihrem Fortbestehen bedroht, so die Eibe, von der stellenweise frische Zweige sackweise auf den Markt kommen; ferner die Zwergpalme, die bei Nizza, wo sie früher die Grenze ihrer Verbreitung nach Norden fand, völlig eingegangen ist; der Frauenschuh, eine der schönsten Pflanzen der deutschen Flora, der z. B. in Sachsen ausgerottet ——— 4 m ist und in Dänemark nur an einer Stelle, und zwar geschützt, vor- kommt; die Stranddistel, die gewerbsmäßig eingesammelt wird, und die Wassernuß, die überall in raschem Schwinden begriffen ist. Mit der Vernichtung der Pflanzenwelt geht die der Tier- welt Hand in Hand. Es müßte eine sehr beträchtliche Anzahl von Tieren, z. B. von Spinnen und Insekten, aussterben, wenn nicht hier und da ursprüngliche Flächen Land mit den Bedingungen ihrer Existenz bewahrt blieben. Durch übermäßige Nutzung sind besonders die Vögel bedroht. Millionen von Singvögeln werden jährlich getötet, um als Leckerbissen verzehrt zu werden. Auf Helgoland wurden im Winter 1899 bis 1900 gegen 12,000 Stück der Stummelmöwe und mit ihnen viele andere, seltenere Arten erlegt; die Bälge wurden nach Frankreich versandt, wo die Federn zum Garnieren von Hüten usw. benutzt werden. Unter den Säugetieren ist der Biber am meisten bedroht. In Europa ist er absolut nur in Norwegen gesetzlich geschützt; in Deutsch- land findet er sich noch im EIb-, in Frankreich im Rhönegebiet. Auch in Rußland und selbst in Kanada, wo er einst das Wahr- zeichen des Landes war, weist er einen merkbaren Rückgang auf. Der Moschusochse, der zur Eiszeit im nördlichen und mittleren Europa, in Asien und Amerika vorkam, findet sich nur noch im nordöstlichen Grönland und im arktischen Nord- amerika; in diesem aber wird ihm von der Hudson Bay Company gewaltig nachgestellt. Um einer derartigen Vernichtung von Naturdenkmälern möglichst entgegenzuarbeiten, sind in einzelnen Fällen in Deutsch- land und anderen Kulturstaaten bereits früher Einrichtungen getroffen worden. Gegenwärtig ist es nun erforderlich, diese einzelnen Bestrebungen zum Schutz der Naturdenkmäler zusammenzufassen und zu organisieren, damit eine einheitliche und von großen Gesichtspunkten geleitete Naturdenkmalpflege zustande kommt. !) Die Aufgaben einer solchen sind mannig- I) ConWENTZ, H., Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung, Denkschrift, dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht. III. Auflage. Berlin 1905. faltiger Art. Zuerst kommt es darauf an, die Denkwürdigkeiten der Natur kennen zu lernen und zu inventarisieren, d. h. in Listen und Karten einzutragen. Wie jetzt in allen preußischen Provinzen Nachweise der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Waldbestände ausgeführt werden, bezw. schon ausgeführt sind, müßten später auch Inventare der übrigen Pflanzenwelt sowie der Tierwelt, der Bodenverhältnisse usw. angelegt und veröffentlicht werden. Die Anordnung ist nicht etwa nach wissenschaftlichen Grundsätzen, sondern nach Ver- waltungsbezirken und Eigentumsverhältnissen auszuführen, sodaß jeder Verwaltungsbeamte und Grundbesitzer leicht daraus ent- nehmen kann, was an Naturdenkmälern in seinem Gebiet vor- handen und zu sichern ist. Sodann gilt es, die Besitzverhältnisse solcher Stellen zu regeln. Am besten ist es, wenn das fragliche Gelände dem bisherigen Eigentümer belassen und dieser für dessen ungeschmälerte Erhaltung gewonnen werden kann; falls dies ohne weiteres nicht möglich ist, müßte es durch Ankauf oder Pachtung seitens eines Vereins oder einer Gemeinde u. Ss. w. gesichert werden. Ferner ist auch die Markierung, Schutzvor- kehrung an Ort und Stelle, Beaufsichtigung usw. in die Wege zu Jeiten. Daneben ist es notwendig, Sinn und Verständnis für die Pflege und Erhaltung der Denkwürdigkeiten der Natur in Schule und Haus, in Vereinen und in weiteren Kreisen zu wecken und zu fördern. Für die Durchführung dieser Aufgaben bieten sich folgende drei Wege, von denen nach Lage der Verhältnisse der eine oder andere zu verfolgen sein würde. Zunächst der Weg freiwilliger Mitwirkung, durch Einzelpersonen und Vereine. Wie beispielsweise Fürst PuTBUsS den Bestand der Insel Vilm und Fürst SCHWARZENBERG eine ansehnliche Fläche am Kubany im Böhmer Wald unberührt erhalten, möchten auf Anregung auch weitere Grundbesitzer wohl Vorkehrungen treffen, um Natur- denkmäler in ihrem Gelände zu schützen. In anderen Fällen würden sich vielleicht Männer finden, welche die Mittel zum Erwerb gefährdeter Landschaftsteile oder wissenschaftlicher Einzel- oe heiten in der Flur gewähren würden, wie es in Nachbarländern vorkommt. Naturwissenschaftliche und andere Vereine sind schon vielfach in dieser oder ähnlicher Richtung tätig gewesen; der Humboldtverein in Löbau i. S. sicherte durch Pachtung ein Gelände mit Gletscherschliffen, der Botanische Verein in Landshut in Bayern erwarb käuflich den von der Kultur verschont gebliebenen Rest der Sempter Heide, eine Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins pachtete ein Stück Land, um den im Freien lebenden Vögeln Nistgelegenheit zu geben u.a. m. Solche Vereine sind überhaupt in hervorragendem Maße berufen, an der Pflege der Naturdenkmäler mitzuwirken, und müßten diese Aufgabe geradezu in ihre Statuten aufnehmen, was von einigen Seiten auch bereits geschehen ist. Ferner möchten sie in ihren Schriften diese Bestrebungen unterstützen und anregend bei Be- hörden wirken. Neben den wissenschaftlichen würden die Ver- schönerungs-, Touristen-, Gebirgs- und ähnliche Vereine leicht zur Mitarbeit zu gewinnen sein. Erfreulicherweise sind auch schon neue Vereine zu dem besonderen Zweck gegründet worden, den Schutz von Naturdenkmälern anzustreben und zu fördern; so in Coburg und Erfurt die Vereinigungen zum Schutz der Pflanzen und Tiere, in München der Isartalverein, in Bamberg der Verein zum Schutz der Alpenpflanzen u. a. m. In anderen Ländern be- stehen große nationale Vereinigungen solcher Art, bei uns will der Verein „Heimatschutz‘“ auch diese Bestrebungen unterstützen. Ein zweiter Weg zeigt sich in der administrativen Mitwirkung. Manche Gemeinde verfügt über ansehnlichen Besitz an Wasser, Felsen, Wald etc. und könnte ohne weiteres anordnen, daß hierin vorhandene Naturdenkmäier erhalten bleiben. Einzelne Kommunen, wie Breslau, München, Nürnberg, Aussig, Haag u. a., sind bereits in dieser Richtung vorangegangen. Besonders ist der Staat in der Lage, diese Bestrebungen wirk- sam zu fördern, zumal er der größte Grundbesitzer ist und sein verschiedenartiger Besitz sich über das ganze Land erstreckt. Im Wege der Verwaltung müßten kleine Reserven verschiedener Art tunlichst in jedem Landesteil eingerichtet werden: dort ein See, Bach oder Flußabschnitt; da eine Küstenpartie, Düne oder Endmoräne; hier eine Moor-, Heide- oder Waldfläche; dort ein Fundort seltener Pflanzen- oder Tierarten. Sodann müßten alle Zweige der Verwaltung angeregt werden, die in ihrem Ressort vorhandenen Denkwürdigkeiten der Natur aufzunehmen und für deren Schutz zu sorgen. Hauptsächlich würde die Forstverwaltung in der Lage und wohl auch geneigt sein, auf bestimmte An- regungen hin die Sicherung von Schönheiten und Seltenheiten der Natur weiter zu fördern. Der dritte Weg liegt auf dem Gebiet der Gesetzgebung. Eine Reihe von Gesetzen, die in anderer Absicht erlassen sind, dient schon nebenher auch diesem Zweck. Ferner gibt es seit 1902 in PreufSen ein besonderes Gesetz zum Schutz der Land- schaft gegen Reklame und in Hessen ein neues Gesetz zur Erhaltung der Denkmäler mit Einschluß der Landschaft. In anderen Ländern wurden durch Finanzgesetz ansehnliche Gelände mit bemerkenswerten Pflanzenformationen sicher gestellt. Für uns würde es zunächst darauf ankommen, eine gesetzliche Unter- lage dafür zu gewinnen, daß Naturdenkmäler im Wege der Ver- ordnung geschützt und in besonderen Fällen gegen völlige Ent- schädigung auch enteignet werden können. Die legislative Mitwirkung ist sehr wünschenswert und notwendig, aber der Schwerpunkt der ganzen Bestrebungen muß auf die administrative und freiwillige Tätigkeit gelegt werden. Diese kann auch sogleich einsetzen, ehe ein Gesetz zustande kommt. Über verschiedene Ficaria-Formen und über die Fortpflanzung bei Ficaria verna HUDS. Von H. LÖFFLER. (Mit ı Tafel.) — Im Hamburger Botanischen Garten finden sich außer der gewöhnlichen, überall als Unkraut bekannten Ranunculus ficaria L. und der Fzcaria calthaefolia RCHB. noch einige andere Formen, die sich recht scharf von einander unterscheiden lassen. Es ent- steht die Frage, ob man es hier mit Standortsvarietäten oder mit selbständigen Arten zu tun hat. Eingereiht in das System sind zwei Formen, eine weißblühende, die sich auch auszeichnet durch das Fehlen der oberirdischen Brutknöllchen, und eine andere, die fast orangefarbige Blüten mit breit eiförmigen Blütenblättern hat und spitze, fast dreieckige Blätter mit wellig bewegtem Blattrand besitzt. Endlich kommt noch an einzelnen Stellen, namentlich beim Schulgarten, eine kleine Pflanze vor, deren Blätter eckig ausgekerbt sind, so daf dieselben an Epheublätter erinnern. Wie die Bezeichnungen /zcarza DILL. und Ranunculus Fr- caria L. sowie Ficaria verna HUDS. und Fzcarıa ranunculotdes MOENCH zeigen, stehen sich hinsichtlich der Stellung des Schar- bockskrauts im System zwei Ansichten gegenüber. Die eine Gruppe der Botaniker (DILLENIUS, DE CANDOLLE, HUDSON, REICHENBACH) hat gewisse Merkmale, z. B. das Vorhandensein von 3 Kelchblättern statt 5 und von 8 Blumenkronblättern statt 5, als ausreichend angesehen, um eine eigene Gattung unter den Ranunculaceen aufzustellen; die andere Gruppe (HOOKER, LINNE) hält die Merkmale höchstens für genügend, eine Untergattung — 9 =: zu charakterisieren. Weitere Merkmale, die den Gattungscharakter stützen, gibt THOMAS HıcK!) an, Sie beziehen sich auf die An- ordnung der Blätter und die der Blütenblätter. Die Blätter sind nämlich durchweg, namentlich bei größeren Pflanzen, gegen- ständig, stehen nicht zerstreut. In der Blüte lassen sich drei Blattkreise unterscheiden. Mit den 3 Kelchblättern alternieren zunächst 3 Blumenkronblätter, und ein innerer Kreis umfaßt 5. Da diese Anordnung, die meist deutlich nachzuweisen ist, AZcaria nicht nur von ihren nächsten Verwandten, sondern auch von der größten Zahl der Dikotyledonen unterscheidet, so ist sie, meint HIcK, wohl wert, beachtet zu werden, um die Stellung der #zc. als Gattung zu rechtfertigen. Daß Fzcaria mannigfache Formen aufweist, deren starke Abweichungen von einander veranlassen können, selbst mehrere Arten innerhalb der Gattung zu unterscheiden, ist von mehreren Botanikern festgestellt worden. JORDAN?) z. B. führt /zc. an als eine derjenigen Pflanzen, welche zeigen, daf3 dıe meisten sogen. Spezies der Botaniker keineswegs wirkliche einheitliche Formen- kreise sind, sondern aus einer größeren oder kleineren Zahl von ähnlichen, aber doch deutlich geschiedenen Arten bestehen. Diese JORDAN’schen Arten sind allerdings den alten LINNE' schen Spezies nicht gleichwertig; sie müssen aber als die wirklichen natürlichen Arten betrachtet werden, weil sie nicht nur durch deutliche Merk- male charakterisiert, sondern auch streng samenbeständig sind und sich nicht ineinander umwandeln lassen. Die LINNE’schen Spezies sind daher meistens Gruppen ähnlicher Arten. Und aus solchen Artengruppen besteht auch die Abteilung /zcarza ranun- - culoides. !) THoMmAs Hıck, Notes on Ra. Fic. L. [17] Seite 198. 2) JORDAN, Remarques sur le fait de l’existence en societ&, a l’Etat sauvage des especes v£@getales affınes et sur d’autres faits relatifs a la question de l’espece [14.] Zitiert nach Jusr’s »Botan. Jahresberichte. Die Ziffern in eckigen Klammern weisen auf die betr. Nummer des Literatur- verzeichnisses (Seite 22) hin. a oe Ein anderer Autor, SCHUR'), hat der Frage der Abände- rung resp. Artenbildung bei /c. ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Er stellt in Bezug auf viele Pflanzen aus verschiedenen Florengebieten Österreichs deutlich voneinander zu unterscheidende Formen zusammen, wodurch er den Satz zu begründen sucht, daß »es keine konstanten Pflanzenarten gibt, daf3 vielmehr das, was man heute als solche aus Gewohnheit und Bequemlichkeit be- handelt, nur Formen sind, die einer unbegrenzten Umänderung fähig sinde. Fre. ran. liefert ihm dabei in ihren mannigfachen Abänderungen »sprechende Beweise für die Unbeständigkeit der vermeintlichen Arten«. Nach den bei SCHUR gegebenen Be- schreibungen nun mit dieser oder jener Form unsere hier vor- handenen zu identifizieren, war allerdings (abgesehen von der Fic. calthaefolia RCHB., die eine von den meisten Botanikern an- erkannte und fest begründete Art darstellt) nicht möglich. (Ab- bildungen waren von SCHUR nicht beigegeben.) Jetzt gebe ich zunächst eine eingehendere Beschreibung der im Botanischen Garten vorhandenen Formen. I. Die gewöhnliche Form der Z/ücarza (Fig. ı) findet sich im Botanischen Garten an sehr vielen Stellen, als stellenweise sehr lästiges, schwer auszurottendes Unkraut. Die Blätter sind rundlich-herzförmig oder nierenförmig, entfernt gekerbt oder aus- geschweift; die oberen Stengelblätter, unmittelbar unter der Blüte haben oft eckige, den Epheublättern ähnliche Formen, auch wohl noch einfacheren Umriß. Der Stengel ist liegend, allmählich auf- steigend; in den Blattachseln finden sich gut entwickelte, rundliche Brutknollen (Bulbillen), oft in 3 bis 4 übereinander liegenden Blatt- winkeln. Die Blüte ist etwa zitronengelb, jedes Blumenkronblatt meist in der äußeren Hälfte glänzend, in der inneren matt. II. Eine zweite Form (Fig. 2) die durch ihre Kleinheit und die eckige Gestalt der Blätter auffällt, findet sich beim Schul- garten. Hier stehen die Pflanzen in größerer Zahl, rasenbildend !) F. SCHUR, Phytographische Mitteilungen aus verschiedenen Florengebieten des österreichischen Kaiserstaates. 1876. [15.] beieinander, sodaß schon am Laub der Unterschied von der gewöhnlichen Pflanze auffällt. Die Blätter erscheinen durch die großen eckigen Auskerbungen und die nicht deutlich abgerundete Spitze nicht nieren- oder herzförmig, erinnern vielmehr in ihrer Form sämtlich an Epheublätter. Vorkommen von Brutknollen wie bei I. Die Blüten sind viel weniger zahlreich als bei der I.; die wenigen, die man findet, sind oft verkrüppelt. III. Eine dritte, sehr charakteristische Form (Fig. 3) hat ihren Platz im System. Die Blätter sind nicht herzförmig, über- haupt am Grunde fast nie ausgeschnitten; die Basis bildet eine gerade Linie oder springt nach dem Stiele hin vor; so wird die Gesamtform des Blattes 3- bis 4eckig. Der’ Blattstiel ist breit, mit längslaufender Rinne und am Grunde mit breit stengelum- fassender Scheide versehen; der Blattrand ist unregelmäßig aus- geschweift und wellig bewegt. Der Stengel ist aufrecht. Brut- knollen kommen zahlreich vor, doch höchstens in zwei über- einander liegenden Blattwinkeln; ihre Form ist nicht wie bei I. durchweg nahezu kugelig oder eiförmig, sondern oft nach oben hin zugespitzt, umgekehrt birnförmig. Die Blüten erscheinen selten sternförmig ausgebreitet wie bei I. In der Zahl der Teile stimmen sie überein mit jener; anders sind sie in Gestalt und Farbe der Blumenkronblätter: Diese sind nämlich breiter oval als bei der gewöhnlichen und von etwa rötlich-gelber, fast orange- selber Farbe. IV. Die weißblühende Form (Fig. 4) hatte ihren Standort neben der vorgenannten. Leider ist sie seit April 1902 ver- schwunden; sie ist vermutlich beim Ausjäten von Unkraut entfernt worden. Nur wenige Herbarexemplare sind nun vor- handen. Woher sie stammte, lief sich bisher ebensowenig fest- stellen wie bei der vorigen Form. Die Blüte der Pflanze ist groß, hat 8 glänzend weiße, zuweilen schwach gelbliche Blumen- kronblätter, deren Unterseite, besonders nach der Spitze hin, grün angelaufen ist. Die Fruchtknoten schwollen stark an; Keimversuche ergaben ein negatives Resultat. Außer der Blüten- farbe ist noch auffallend, daß diese Pflanze keine oberirdischen Brutknöllchen besaß. V. Bei /zcaria calthaefolia RCHB.') sind die Basilarteile der herzförmigen Blätter so groß, daß sie übereinander liegen; »Blattstiele mit sehr breiten, am Rande häutigen Scheiden; ihre Platte fast ganzrandig, nur hier und da unbestimmt ausgeschweift, dunkelgrün. Der Stengel fehlt wenigstens anfangs, und nur ein schaftartiger Blütenstiel erhebt sich aus der Mitte der Blätter.» Die Blüte ist der der gewöhnlichen Art sehr ähnlich, »kommt aber öfter als bei dieser mit ı0 PBlumenblättern vor. In Dalmatien am unteren Teile des Abhangs des Ösero, zwischen Hecken usw.« Achselknöllchen fehlen. — Bei dieser Aufzählung habe ich von sonstigen, in Einzel- heiten, in Bezug auf die Blätter z. B. abweichenden Formen (Blätter fast pfeilförmig oder auffallend groß, besonders bei Pflanzen von schattigen Standorten) abgesehen. Von den beschriebenen läßt sich nicht leugnen, daf3 sie durch bestimmte, scharf hervortretende Merkmale sich als wohl unterschiedene Formen darstellen, die, wenn sich ihre Beständigkeit nachweisen ließe, wohl als besondere Arten angesprochen werden dürften. Was diesen Nachweis in Bezug auf die der gewöhnlichen Form am nächsten stehenden Formen II. (»epheublättrige«) und III. (»krausblättrige«) betrifft, so zeigten sich Topfkulturen aus den Wurzelknollen sowohl wie solche aus Bulbillen mehrere Jahre hindurch konstant; selbst die ersten, aus Bulbillen der ver- schiedenen Pflanzen hervorsprießenden Blätter zeigten schon die für die Mutterpflanze charakteristische Gestalt. Die Ähnlichkeit der oberen Stengelblätter der gewöhnlichen Form (I.) mit sämt- lichen Blättern der epheublättrigen (II.) regte die Frage an, ob vielleicht Brutknollen aus den höchsten Blattwinkeln der ersteren %) G. L. REICHENBACH, Deutschlands Flora, als Beleg für die Flora Germanica excursoria. Lpz. 1839—1840. (Seite 76—77). G. L. REICHENBACH, Flora Germanica excursoria. 1830—1832, p. 718. solche Pflanzen dieser Form hervorbringen könnten. Wenn auch von vornherein hiergegen die Tatsache sprach, daf3 an andern Standorten, wo die /%zc. auch zahlreich und üppig vegetierte, keine Rasen der kleinen Form gefunden werden konnten, so wurden doch Versuche in dieser Richtung angestellt, um darüber Gewißheit zu erlangen. Es zeigte sich, daf3 Stecklinge aus den oberen, mit epheuartigen Blättern besetzten Stengelteilen der gewöhnlichen Form ebensowohl wie Bulbillen aus den Achseln dieser Blätter wieder Pflänzchen mit rundlichen Blättern hervor- brachten; dabei schlugen die Stecklinge nicht sofort Wurzel, sondern brachten ein Knöllchen hervor, das sich dann bewurzelte. Bei der Frage nach der Artbeständigkeit der beschriebenen Formen mußte auch versucht werden, ihre Samenbeständigkeit nachzuweisen; doch stießen diese Versuche auf Schwierigkeiten, die zusammenhängen mit der spärlichen Entwicklung von reifen Früchten überhaupt. So führten diese Versuche dazu, die in der Literatur oft ventilierte Frage, ob /%zc. sich ausschließlich durch Wurzelknollen und Bulbillen oder auch durch Samen fortpflanzt, nachzuprüfen. Zunächst ist hier noch zu berichten, daf3 bei den Formen I, H. und III. versucht wurde, durch künstliche Bestäubung (Kreuzung verschiedener Individuen) zum Ziel zu kommen; einzelne Fruchtknoten schwollen stark, sodaf3 man sie für reife Früchtchen halten konnte, doch hatte die Aussaat derselben nur bei der ersten (der gewöhnlichen) Form Erfolg: es entstanden Sämlings- pflanzen. Bei der zweiten Form (der epheublättrigen) ist die Zahl der gut entwickelten Blüten, wie schon gesagt, klein; so waren hier die Befruchtungsversuche nicht in dem Umfange auszuführen wie bei der ersten Form. Auch an den im Garten wildwachsenden Pflanzen findet man oft anscheinend gut ent- wickelte Früchte, doch hatte die Aussaat derselben in keinem Falle den gewünschten Erfolg. Ebenso verhielt sich die Sache bei der weißßblühenden Form (IV.), bei der künstliche Bestäubung nicht vorgenommen wurde. So ist also der Versuch, an aus Samen gezogenen Pflanzen die Beständigkeit der Formen I., III. und IV. nachzuweisen, mißglückt. Trotzdem muß man, das darf hier zusammenfassend gesagt werden, die Formen, die so wesentlich von einander abweichende Merkmale zeigen, mit JORDAN u.a. als die eigentlichen (natürlichen) Arten betrachten. Über das Wesen der Knollen und die Entwicklung der Pflanze aus denselben hat schon THILO IRMISCH [6, 7.| im Jahre 1854 eingehende Untersuchungen angestellt. Seine Angaben werden von späteren Autoren, so von VAN TIEGHEM |[12.| und von BERNARD [31.]) bestätigt. Auf diese Arbeiten sei hier nur verwiesen. Durch Samen pflanzt sich /zcarra selten fort. Zuweilen findet man statt dieser Tatsache, die auch IRMISCH in seiner Abhandlung einwandfrei dargestellt hat, die Angabe verzeichnet, F. setze selten Früchte an, auch wohl, daf3 hier und da zahlreiche Früchte anzutreffen seien. (So KERNER, WARNSTORF, SMALIAN.) Diese Beobachtungen wollen wenig besagen, wenn nicht hinzu- gefügt wird, ob die Fortpflanzung durch Samen konstatiert wurde, entweder durch Auffindung von Sämlingspflanzen oder auf Grund von Aussaaten. So sammelte ich im Frühling 1902!) im Bota- nischen Garten (am Abhang nach dem Stadtgraben hin) eine sehr große Zahl von Früchten, die man wohl für reife halten konnte, doch wurde durch Aussaat kein einziger Sämling erzielt. Daß sich hier die Früchte als taub erwiesen, war um so auffallender, als in demselben Jahre durch künstliche Bestäubung ein günstiges Resultat erhalten wurde. Von 9 im Sommer 1902 ausgesäten Früchten brachten im nächsten Frühling?) 7 Sämlingspflanzen hervor. — Darf nun aus dem häufigen Fruchtansatz nicht ohne !) Im Jahre 1903 war die Zahl der angeschwollenen Fruchtknoten, wohl infolge des ungünstigen, sehr nassen Vorfrühlings, sehr gering. *) Nach STERCK’s [24.| Recherches anatomiques sur l’embryon et les plantules dans la famille des Renonculac&ees 1899 braucht der Same zur vollen Entwicklung bis zur Keimfähigkeit fast zwei Jahre; er keimt also erst im zweiten Frühling nach der Entstehung der Frucht. Diese Beobachtung fand ich bei den Versuchen im Botanischen Garten nicht bestätigt. Die durch künstliche Bestäubung erzielten Früchte entwickelten sich schon im nächsten Frühling zu einem Pflänzchen. weiteres ein Schluß) inbetreff der Fortpflanzung gezogen werden, so ist doch andererseits sicher, daf unter gewissen günstigen Umständen bei wild wachsenden Pflanzen auch Fortpflanzung auf geschlechtlichem Wege vorkommt. Auch hier kann ich nur die Angaben IRMISCH's bestätigen. Dieser schreibt: »In der Umgegend von Sondershausen beobachtete ich sie (die Keimpflänzchen) an mehreren Stellen; diese waren immer der Einwirkung der Sonne und der Luft ausgesetzt, aber mehr oder weniger feucht. Am zahlreichsten kommen sie an den flachen Ufern der vom schmel- zenden Schnee sich bildenden Frühlingsbäche, da, wo diese durch lichte Laubwaldungen fließen, vor. An ähnlichen Stellen fand ich sie auch in Böhmen. Wie es sich von selbst versteht, sind das die Lokalitäten, wo die Pflanze am leichtesten, oft reichlich, fruktifiziert. Unter dichtem Gebüsch oder an Stellen, wohin die Sonne nicht dringen kann, aber auch an ganz freien Stellen sonniger, etwas trockener Grasgärten fand ich keine Keimpflanzen. « Herr Prof. ZACHARIAS wies mich unter Bezugnahme auf diese Stelle auf Börnsen bei Bergedorf als auf eine Örtlichkeit unserer Gegend, die der von IRMISCH beschriebenen ähnlich ist, hin. In der Tat fand ich am flachen Ufer eines kleinen Wasserlaufs bei der Brauerei Börnsen eine Anzahl Keimpflänzchen (9 Exem- plare bei anderthalbstündigem Suchen). Auch im Wandsbeker Gehölz konnte ich konstatieren, daf3 Sämlingspflanzen überhaupt vorkommen; allerdings fand ich dort gelegentlich eines Spazier- ganges nur ı Exemplar. AÄnderswo, so auch im Botanischen Garten, wo im Jahre 1902 /zcaria sehr reich blühte, konnte ich trotz eifrigen Suchens nicht eine Sämlingspflanze finden. Die Frage, worin die auffallende Seltenheit der geschlechtlichen Fortpflanzung ihren Grund haben mag, ist von mehreren Autoren besprochen und in sehr verschiedener Weise beantwortet worden. Im wesentlichen sind drei Momente von ihnen herangezogen worden: 1. Eine etwaige Korrelation zwischen dem Vorkommen von Bulbillen und der Samenbildung. . Die Standortsverhältnisse. W 3. Die Verteilung und Einrichtung der Geschlechtswerkzeuge. en 16... ==> Daf3 Exemplare, die keine Bulbillen 'hervorbringen, dafür meistens Früchte entwickeln und umgekehrt, schreibt P. HENNINGS!) und ist früher auch schon von CLOoS [4.] und DURIEU behauptet worden. Auch nach CHATIN?) und nach KERNER ist die bulbi- ferierende Form steril. SMALIAN®) schreibt: »Diejenigen Pflanzen des Scharbockskrautes, welche Samen hervorbrachten, lassen keine oder nur wenige Brutknollen entstehen; solche aber, deren Fruchtbildung aus den angegebenen Gründen (mangelnder Insekten- besuch, zu kühles Wetter, zu schattiger Standort) ‚vereitelt wurde, liefern Brutknollen.e — Demgegenüber berichten andere, daf3 Pflanzen, welche reife Früchtchen ergaben, nichtsdestoweniger auch Achselknöllchen entwickelten; so WANSTORF*), HUNGER, MÜLLER), DELPINO [21.], BERG [25.). Ich habe diese Beobachtung bestätigt gefunden. Bei künstlicher Bestäubung wurden reife Früchtchen erzeugt ohne Rücksicht auf das Vorhandensein von Bulbillen. Und an wildwachsenden Pflanzen im Botanischen Garten konstatierte ich 1902 häufig Fruchtansatz bei Bulbillen tragenden Exemplaren. In Bezug auf den der Fruchtbildung günstigen Standort gehen die Meinungen ebenfalls auseinander. HUNGER sagt in seiner eben erwähnten Abhandlung: »Bei /#zc. ran. ‚kommt vegetative Knollenbildung vor, ohne mit Apogamie verbunden zu sein. Die Pflanze vermehrt sich in der Regel durch Wurzel- knollen und erwies sich an sonnigen Stellen eines Gartens vier Jahre hindurch unfruchtbar, brachte aber an schattigen, wasserreichen Stellen, wie schon IRMISCH fand‘), keimfähigen ) P. HENNINGS, Über Fruchtbildung bei Zicaria verna Huvs. [20]. Er fügt hinzu, daß man durch Ausschneiden der jungen Bulbillen Fruchtbildung hervorrufen kann. ?) CHATIN, Compt. rend. 1866. %) SMALIAN, Lehrbuch der Pflanzenkunde für höhere Schulen. Große Ausgabe. Lpz. 1903. *) WARNSTORF, Bot. V. Bd. 38. °) H. MÜLLER, Befruchtung der Blumen. ®) Diese Angabe ist ungenau. Siehe das Zitat aus IRMISCH, wo nicht von einem schattigen Standort, sondern von »lichten Laubwäldern« die Rede. ist. Samen.«!) Nach WARNSTORF (Bot. V, Bd. 38) »kommt die Pflanze bei Ruppin an den schattigen Wallgräben häufig mit ein- zelnen (meist 2—3) ausgebildeten Früchtchen vor. Segebere! Stor.: _ >». "Stormarn. Lau.: » Herzogtum Lauenburg (inkl. mecklenbg. Enklaven). Lüb.: Gebiet der Stadt Lübeck. Ol.: Kreis Oldenburg. Pie » FPloen. Kir: » Kiel. Ren.: » Rendsburg. S.D. » _Süder-Dithmarschen. Im Süden der Elbe: Har.: Kreis Harburg. Sta.: » Stade. Neu für Schleswig-Holstein sind 41 durch + gekennzeichnete Arten, für das Hamburger Florengebiet 45, die mit einem * ver- sehen sind. Man kann im Zweifel sein, welchen Umfang man dem letzteren geben will. Ich habe mich aus praktischen Gründen der Auffassung des Herrn JAAP angeschlossen. Dieser zählt in seinem ersten Verzeichnis ohne Berücksichtigung früherer Funde 243 von ihm (und EC. KAUSCH) gefundene Arten auf. Diesen fügt er in dem oben erwähnten Nachtrag in der Allg. Bot. Zeitschr. nach meiner Zählung ı2 (nach JAAP 13) neue Arten hinzu. Wenn Herr JAAP dann aber ebenda bemerkt; »Aus der Umgegend von Hamburg sind nunmehr 256 Flechtenspezies sicher bekannt geworden«, so ist dies als ein Irrtum zu berichtigen. Ich sehe dabei ganz ab von dem schon vorher veröffentlichten, von Herrn JAAP übersehenen Verzeichnis von P. JUNGE und mir. Aber es war außerdem noch eine Reihe von Arten für unser Gebiet (im Sinne des Herrn JAaAP, der selbst noch die Gegend von Ratze- burg hinzuzieht) festgestellt worden und durfte nicht aufer acht — II — gelassen werden. Es sind in erster Linie folgende in der Flora von R. v. FISCHER-BENZON aufgeführte 12 Spezies: Comangium dispersum, Lecdea scabra, Btlimbia sabuletorum, Stereocaulon paschale, Cladonia incrassata, Phialopsis rubra, Callopisma in- crustans, Placodium elegans, Synechoblastus flaccıdus, Peltidea horisontalis und venosa und Solorina saccata. Außerdem sind noch in den bereits erwähnten Arbeiten von C. T. TIMmM (»Fest- schrift«) und von SANDSTEDE (4. Nachtrag) Angaben vorhanden, die nicht übersehen werden dürfen. Dadurch würde sich die Zahl der um Hamburg beobachteten Arten auf mindestens 267 erhöhen, zu denen noch 45 (ohne die anhangsweise erwähnten) aus diesem Verzeichnis kommen. Reichlich 300 Arten sind für ein verhältnismäßig kleines Gebiet des norddeutschen Tieflandes eine ansehnliche Zahl. Zum Vergleich möge dienen, daf3 EGELING!') für die Mark Brandenburg 256, OHLERT*) für die Provinz Preußen 365 und SANDSTEDE für das nordwestdeutsche Tiefland in seinem ersten Verzeichnis °) reichlich 300 Arten und in seinen 4 Nachträgen insgesamt über 400 Arten anführen. Gebirgsgegenden sind natürlich artenreicher ; so zählt STEIN in seiner schlesischen Flechtenflora für dieses allerdings besonders gut durchforschte Gebiet 705 Arten auf, unter denen freilich viele Flechtenparasiten sind. Auf ganz Deutschland kommen nach FÜNFSTÜCK *) mindestens 1200 Arten. Freilich darf bei diesem Vergleiche nicht unerwähnt bleiben, daß die Autoren in der Umgrenzung der Arten abweichen. Bei meiner Arbeit haben mich die Herren P. JUNGE, €. KauscH, Dr. R. Tımm und C. T. TımMm in Hamburg sowie !) EGELING. Verzeichnis der bisher in der Mark Brandenburg beob- achteten Lichenen. Verh. Bot. Ver. Brandenbg. 1878. ?) A. OHLERT. Zusammenstellung der Lichenen der Provinz Preußen. Kön. phys.-ökonom. Ges. Königsberg 1870. %) H. SANDSTEDE. Beiträge zu einer Lichenenflora des nordwestdeutschen Tieflandes. Abh. Nat. Ver. Bremen 1889, *%, ENGLER und PrRANTL. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Lichenes, allgemeiner Teil von FÜNFSTÜCK, Leipzig 1898. Prof. ZAHLBRUCKNER in Wien, durch Mitteilung von Funden oder in anderer Weise aufs dankenswerteste unterstützt. Ganz besonders aber stehe ich in der Schuld des Herrn H. SANDSTEDE in Zwischenahn. In liebenswürdigster Weise hat er mich sowohl durch fortlaufende Durchsicht kritischen Materials als auch durch persönliche, äußerst anregende Führung während eines mehrtägigen Aufenthalts in Zwischenahn aufs tatkräftigste gefördert. Auch den Herren Prof. KLEBAHN, Prof. VOIGT und Prof. ZACHARIAS, die mir die Benutzung der einschlägigen Literatur und der Sammlungen der hiesigen botanischen Staatsinstitute in zuvorkommendster Weise gestatteten, danke ich sehr für diese wesentliche Förderung meiner Arbeit. Il. Coniocarpı. Caliciacei. Chaenotheca Tu. Fr. (Cyphelium De Nor.) Ch. melanophaea (AcH.) Zw. Am Grunde von Kiefern. In der Umgegend von Hamburg fast in keinem älteren Bestande fehlend und oft reichlich fruchtend. In weiterer Umgebung oder auf abweichendem Substrat: Ham.: alte Fichten bei Wohldorf. Pin.: Altkuhlen bei Quickborn an Kiefern. (J.)') Seg.: an alten eichenen Hecks bei Hüttblek; Kiefern im Forst Segeberg bei Bockhorn. Stor.: Lärchen im Gehölz »Grüner Jäger« bei Wellingsbüttel; eichene Heckbalken bei Hohenfelde bei Trittau. Lau.: zwischen Geest- hacht und Lauenburg an Kiefern verbreitet; eichene Heckbalken zwischen Sandesneben und Bullenhorst. F. Lüb.: Ahrensbök: an Lärchen im Wahlsdorfer Holz. Ol.: Cismar: an Kiefern im t) J. = P. JunGE, der besonders erfolgreich gesammelt hat. Guttauer Gehege. Ki.: Halloher Gehege bei Großenaspe an Kiefern. (J.) Har.: eichenes Fachwerk von Scheunen in Leversen und Ochtmannsbruch; Brückengeländer in Bötersheim (Dr. R. TımM). +1) Ch. ferruginea (TURN. et BORR.). Bisher nur Stor.: an starken Kiefern im Gehölz »Grüner Jager« bei Wellingsbüttel. Ch. stemonea (ActH.) MÜLL. ARG. An alten Bäumen mit rissiger Rinde, meist Eichen. Ham.: Eichen bei Ohlstedt; hohle Weide bei Warwisch in den Vier- landen. Pin.: Park des Haseldorfer Schlosses, an Eichen. Seg.: Glasauer Eichen bei Sarau. Stor.: Poppenbüttel: an alten Weiden (J.); Eichen bei Ahrensburg (J.); große Fichte in Nütschau bei Oldesloe. Lau.: Schwarzenbek: an einem Birken- stumpf im Gehege Langenrahde; Mölln: Sterleyer Berg und Gr. Horst an Eichen. F. Lüb.: Schwienkenrader Forst bei Curau, an Eichen; Gehölz zwischen Niendorf und Brodten, an Eichen. Pl.: alte Eichen im Plöner Schloßgarten; Lütjenburg: an Eichen bei Vogelsdorf und Neudorf (J.. Ol.: an Eichen im Guttauer Gehege bei Cismar und im Siggener Busch; Weifsenhaus bei Oldenburg, an Eichen (]J.). +"Ch. triehialis (Acn.) TH. FR. Am Grunde alter Bäume. Stor.: Poppenbüttel, an alten Weiden bei der Schleuse, mit Ch. siemonea. Seg.: Glasauer Eichen bei Sarau. F. Lüb.: Ahrensbök: an Lärchen im Wahls- dorfer Holz. +*Ch. chrysocephala (TURN.) TH. FR. Bisher nur steril an alten eichenen Heckbalken. Pin.: zwischen Pinneberg und Tangstedt; bei Hüttblek. Lau.: bei Sirksfelde. TCh. phaeocephala (TURN.) TH. FR. An alten Bäumen und altem Holzwerk. Stor.: Poppenbütte]:: alte Weiden bei der Schleuse; Eichenbretter einer Scheune in N) * bedeutet »Neu für Hamburg«, + »Neu für Schleswig-Holstein«. Haslohfurt. Ol.: Cismar: alte Eichen im Guttauer Gehege; Land Oldenburg: Eichen zwischen Süssau und Siggen. Soltau: Scheune in Wilsede. Calicium (Pers.) De Nor. C. adspersum PERS. (C. roscidum FLK.). Ziemlich selten an alten Eichen, ausnahmsweise auch an altem Holzwerk. Pin.: Haseldorfer Schloßpark. Stor.: Rein- bek: Forst Grofßkoppel (J.) (hier auch von mir an gefällten Eichen bis zu einer Höhe von 15 m beobachtet) und Forst Heidbergen. Lau.: Mölln: am Lüttauer See (J... F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök. Pl.: Schlofßlgarten bei Plön. Ol.: bei Schönwalde (J.).. In allen Fällen an alten Eichen. Har.: eichenes Fachwerk an KÖNnIG’s Scheune in Leversen. C. hyperellum (AcH.) NYL. An aalten Eichen verbreitet, seltener an anderen Bäumen oder an Holzwerk. Ham.: Billwärder (Kausch); Wohldorf, hier auch an alten Fichten der Großen Allee. Pin.: Krüppeleichen im Knick bei Appen. Seg.: im Dorfe Heidmühlen (J.); an Eichen und Buchen im Forst Lindeloh (J.); beim Gut Hartenholm. Stor.: bei Poppenbüttel (J) und sehr viel bei Wellingsbüttel, hier auch an alten Fichten im Gehölz »Grüner Jäger«; bei Wulksfelde; im »Hagen« bei Ahrensburg; Oldesloe: im Rethwischholz und bei Alt-Fresenburg. Lau.: Hundebusch bei Ratzeburg (J); im Forst »die Heide« zwischen Mölln und Alt-Horst; Schwarzenbek: im Forst Langenrahde und in der Rülau; bei Klein-Schönberg. F. Lüb.: Ahrensbök: im Wahls- dorfer Holz; Gehölz zwischen Niendorf und Brodten. Pl.: Lütjenburg: bei Helmsdorf (J.); Plöner Schloßgarten. O1l.: bei Kasseedorf, Schönwalde und Bergfeld, oft sehr reichlich (J); Cismar: Kroneneiche und Guttauer Gehege. Wenn nichts anderes bemerkt, immer an Eichen. Har.: Fachwerk einer Scheune in Ochtmannsbruch und an KönıG’s Scheune in Leversen. 0. salieinum (PERS) (C. trachelinum ACH.). An alten Eichen, Buchen, Weiden durch das ganze Gebiet verbreitet. An entrindeter Carpznus: Lau.: Forst Langenrahde bei Schwarzenbek. - +*f. zylonellum ACH. Ham.: Weiden bei Tatenberg (J.. Auf altem Holzwerk: Pin.: Hohlweg zwischen Blankenese und Falkental. Seg.: bei der Försterei Schmalfeld. C. quereinum PERS. In der Regel an alten Eichen, selten. Ham.: Kopfweide in Kirchwärder (]J.) Seg.: Glasauer Eichen bei Sarau unfern Ahrensbök. P1l.: Lütjenburg: an Eichen bei Helmsdorf (J.); hier, sowie Ol.: Kroneneiche bei Cismar, besonders pracht- voll fruchtend. Har.: Fachwerk von KÖnIG's Scheune in Leversen. C. eurtum BORR. An altem Holzwerk, Kopfweiden und Baumstümpfen ver- breitet. Ham.: an hohlen Kopfweiden bei Moorwärder ().), Allermöhe, Warwisch und Altengamme. Pin.: Eichenstümpfe bei Hohenraden und Borstel (J.); an Eichenpfählen bei Bönning- stedt und Garstedt (J.); eichene Heckbalken bei Holm, Etz bei Pinneberg und Hasloh; Pfähle im Himmelmoor bei Quick- born. Seg.: Pfahlwerk bei der Försterei Schmalfeld; eichene Heckbalken bei Kisdorf, Kisdorferwohld und Hüttblek; Eichen- stumpf bei Negernbötel. Stor.: entrindete Eiche im Forst Langenrahde bei Schwarzenbek. Lau.: Fortkrug, an Weiden (J); Kiefernstumpf bei Börnsen, (J.); Eichenheck zwischen Kfenau, und" Sirksfelde, *"Euüb.; Eichenheck bei Brodten. F. Lüb.: Eutin: Weiden bei Neumeierei (J.). Pi.: Lütjenburg: Pfähle bei Helmsdorf (J... Ol.: Pfähle bei Döhnsdorf (J.). S. D.: Pfähle bei Sarsbüttel. Coniocybe Acn. C. nivea (HOFFM.) Nur in der f. pallida (PERS.) (xanthocephala SCHAER) beobachtet. — 56 — An Bäumen mit rissiger Rinde Stor.: alte Mühle bei Bergstedt, an Weiden und Holunder (J.); Poppenbüttel: alte Weiden bei der Schleuse; Trittau: an Eichen der Hahnheide; Oldesloe: Weiden bei Rethwisch (J.). F. Lüb.: Eutin: Weiden bei Neumeierei (J.); Ahrensbök: Weiden und Holunder am Spannbrook. Pl.: Lütjenburg: Eiche bei Helmsdorf (J.). ©1.: an Eichen im Dahmer Gehege und im »Gr. Busch« bei Siggen. C. furfuracea (ACH.). An schattigen Orten über Baumwurzeln, Steinen, Erde und Moos verbreitet, haufig steril. Fruchtend: Ham.: Langenhorn, Volksdorf (J.), Wohldorf. Pin.: im Knick beim Tävsmoor bei Appen. Stor.: bei Reinbek und Poppenbüttel (J.); am Prökel- moor bei Wellingsbüttel; viel in Perlebergs-Wald bei Sasel, hier auch an Steinen c. ap. Seg.: bei Kaltenkirchen und Örs- dorf an einem Knickwall über Moos prachtvoll fruchtend; bei Heidmühlen. Lau.: Revier Ochsenbek im Sachsenwald, prächtig fruchtend (LABAN 3./9. 80). I,üb.: Dummersdorfer Traveufer (].). Pl.: Vogelsdorf bei Lütjenburg (]... S. D.: bei Tensbüttel. Soweit nichts anderes bemerkt, immer an Wurzeln oder am Grunde der Bäume. Sphinctrina E. Fr. Sph. turbinata (PERS.) E. FR. Auf dem Lager von Pertusarien. Ham.: OÖhlstedt: auf rertusaria sp. an einer Eiche. Lau.: im Sachsenwald nördl. von Friedrichsruh und bei Aumühle an Buchen auf Varzolarıa ().). Pl.: Ploen: massenhaft auf Pertusaria sp. und Variolarıa sp., an den alten Linden der Schloßterrasse. Ol.: Bergfeld bei Schönwalde: auf Perf. communis an Eiche (J.). Cypheliacei. Cyphelium T». Fr. (Acolium De Nor. Trachylia Nyr.) C. inquinans (SM.) TREVIS. (Acolum tympanellum ACH.) An hartem, besonders eichenem Holzwerk auch in der näheren Umgebung Hamburgs verbreitet, in den Heidegegenden häufig, dort auf den alten eichenen Heckbalken fast niemals fehlend. Ausnahmsweise an alten Fichten: Ham.: in der Allee bei Wohldorf, spärlich. + C. stigonellum (ACH.) ZAHLBR. (Acolium sessile PERS.) Auf dem Lager von Pertusarien. Bisher nur Ol.: alte Eichen an der Chaussee zwischen Süssau und Siggen. Sphaerophorus Pers. Sph. coralloides PERS. Zwischen Moos auf Bäumen und auf der Erde in Wäldern. Seg.: im Segeberger Forst nördlich von Hartenholm an Eichen und Buchen, besonders viel im Gehege Lindeloh. Ki.: Halloher Gehege bei Großenaspe. Il. Discocarpı. 7. Grammophort. Graphidacei. Arthonia Acn. A. dispersa (SCHRAD.) NVL. (Comangium dispersum SCHRAD.) An jungen Zweigen, seltener an Stämmen. In der Um- gegend von Hamburg besonders an Buchenzweigen verbreitet. Außerdem: Pin.: Haseldorfer Gutspark, am Stamme junger Rofskastanien. Stor.: Oldesloe: an Buchenzweigen im Reth- wischholz, Erlen bei Wolkenwehe und jungen Eichen im Kneden; Rolfshagener Kupfermühle: an Hasel. Lau.: im Sachsenwald schon von SANDSTEDE beobachtet; Sirksfelder Zuschlag, an Birken; Tesperhude: an alten Buchenstämmen in der Aven- dorfer Hude. F. Lüb.: Niendorf: an Hrppophaes. Ol.: an Eichen im Guttauer Gehege; Süssau: an Hasel am Rauhen Berg. Har.: Birken bei Bötersheim. OR 58 un * A.exilis.(FLK.).NYL. Ham.: Allermöhe: an trockenfaulem Holze im Innern einer Kopfweide. A. astroidea ACH. An glattrindigen Bäumen, vor allen jungen Eschen, an- scheinend im ganzen Gebiete häufig. Sehr viel auch an Hippophaes am Strande bei Niendorf (F. Lüb.). -+*A. punctiformis Acn. An glattrindigen Zweigen und jungen Stämmen. Pin.: Haseldorfer Schlofßßpark, an jungen Eichen und Roßkastanien. Lau.: Schmielau: an Vaccnıuım uliginosum im Königsmoor. F. Lüb.: Niendorf: an jungen Zweigen von Hrppophaös. Har.: an Myrica bei Bötersheim. A. pruinosa AcH. (A. zmpolita (EHRH.) SCHAER). An alten Eichen und dem Holzwerk alter Scheunen, ebenso wie um Hamburg, so auch im mittleren und östlichen Holstein verbreitet. An Buchen: Lau.: Avendorfer Hude bei Tesper- hude. Ol.: Guttauer Gehege. Prächtig fruchtend: Lau.: Fachwerk und Bretterwände von Scheunen in Schmielau und bei der Tuchfabrik in Farchau bei Ratzeburg. Ol.: alte Eiche bei Süssau. Har.: Scheune in Ehestorf. A. spadicea LGHT. (Comangrum spadiceum (LGHT.) FR.) Gern am unteren Ende feucht stehender jüngerer Bäume und Sträucher. Pin.: junge Eichen im Niendorfer Gehege; Egenbüttel und Ellerbek: an Carpznus in Knicks. Stor.: Eichen am Burghügel im Hagen bei Ahrensfelde; Oldesloe: reichlich im Rethwischholz an Eichen, Erlen und Buchen. Lau.: am Elbufer oberhalb Tesperhude, an Erlen. Ol.: Cismar: an Eichen im Guttauer Gehege und Eschen im Dahmer Gehege. S.D.: außerordentlich reichlich an jungen Schäl-Eichen bei Tensbüttel; viel an Eichen und Erlen im Kudener Bondenholz bei Eddelak. A. lurida AcH. (Comiangium luridum (ACH.) FR.) An älteren Eichen. Ham.: Wohldorf und Ohlstedt. Seg.: I So Forst Schmalfeld. Stor.: im Hagen bei Ahrensfelde; Oldesloe: Rethwischholz und im Kneden; Forst Reinfeld. Lau.: Mölln: sehr viel am Sterleyer Berg und in der »Heide« bei Alt-Horst, Sirksfelder und Schönberger Zuschlag; Wentorfer Lohe bei Bergedorf; Schwarzenbek. Forst Langenrahde. F. Lüb.: Ahrens- bök: Wahlsdorferholz; Gehölz zwischen Niendorf und Brodten. A. didyma Kpr. (A. inet KBR.) Stor.: Rolfshagener Kupfermühle: an Erlen. Har.: an jungen Eichen im Höpen bei Meckelfeld. A. einnabarina (DC.) WALBR. Am Grunde alter Bäume. Ol.: Cismar: an Buchen im Guttauer Gehege; an Eichen und Buchen im Dahmer Gehege. *A. varians (DAV.) NYL. (Celdium varians DAY.) Auf dem Lager von Zecanora glaucoma ACH. Stor.: Stein- wälle bei Trittau und Lütjensee. Ol.: Steinwall zwischen Dahme und Dahmeshöved. Arthothelium Mass. A. ruanideum (NY1.). S.D.: junge Schäleichen bei Tensbüttel. Lecanactis (Eschw.) Wainıo. L. amylacea AcnH. (2. zllecebrosa (DUF.) KBR.) An alten Eichen, nicht immer ftuchtend. Ham.: bei Ohl- stedt. F. Lüb.: kleines Gehölz zwischen Niendorf und Brodten. Ol.: Kroneneiche bei Cismar; beim Gute Siggen c. ap. und im »Gr. Busch«. . abietina (ACH.) KBR. Seg.: an Birken im Hegebuchenbusch bei Heidmühlen, prächtig fruchtend. F. Lüb.: Ahrensbök: an Lärchen und Eichen im Wahlsdorfer Holz, mit Früchten und Spermogonien. m Opegrapha Hume. *0, notha NY. An Pappeln und Weiden. Ham.: an Pappeln bei der Wohldorfer Schleuse. Stor.: bei der Mellenburger Schleuse — OL bei Poppenbüttel. Lüb.: Travemünde: an Pappeln am Iven- dorfer Traveufer. Ol.: Weiden bei Bockhorst bei Dahme. 0. pulicaris (HFFM.) NYL. Auf der Rinde besonders von Pappeln, Weiden, Eichen und Buchen und deren dürrem Holze häufig. An Ulmen: Ol.: Weifßenhaus (J.).. Pl.: Ploener Schloßgarten. An Sambucus nigra: Stor.: Bergstedt (J.).. F. Lüb.: Ahrensbök: am Spann- brook. An Eichen:: Ol: Dahmer ‘Gehege. An’Efeuz@7p= bei Brodten. Ol.: bei Grube. *f, /utescens \CHEV.) ZW. Har.: Hollenstedt: Lehmwand eines Schuppens bei Ocht- mannsbruch. +*0. diaphora (ACH.) NYL. Stor.: Grönwohld: an Eschen bei der ehemaligen Kupfer- mühle. Ol.: Grube: Eschen im Dahmer Gehege. S.D.: junge Eichen und Efeu bei Tensbüttel, zusammen mit Arthonta spadicea. 0. atrorimalis NYL. Seg.: an Buchen im Hegebuchenbusch (J.). Lüb.: Trave- münde: an Carpinus am Traveufer (J.). ©1.: Kopfpappeln und Efeu bei Grube. 0. atra (PERS.) NYL. An glattrindigen Bäumen, besonders Eschen und Buchen, wie um Hamburg, auch in Holstein verbreitet. Pin.: Falkental bei Blankenese an Walnufßbäumen. *var. hapalea (ACH.) NYL. Stor.: Alte Mühle bei Bergstedt, an Eschen (J.). Lau: Ratzeburg: Weiden bei Farchau (].). O0. hapaleoides NYL. An alten Eichen um Hamburg, im mittleren und östlichen Holstein verbreitet. An Buchen: Stor : Wellingsbütteler Gehölz; Rolfshagener Kupfermühle bei Sattenfelde; Oldesloe: im Kneden. F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz. Ki.: bei Knoop. An Weiden: Lüb.: bei Brodten. Pl.: Schmiedendorf bei Lütjenburg. 0. cinerea CHEN. Pin.: Edeltannen im Quellental bei Flottbek (C. T. TImM 1870). Stor.: Älter Baumhasel bei der Rolfshagener Kupfermühle. Lau.: mehrfach an’ Buchen im Sachsenwalde. 0. viridis (PERS.) NVL. (Zwackhia involuta (WALLR.) KBR.). Seg.: Buchen im Forst Lindeloh (J.). Stor.: Reinfeld: an Eschen bei Voßkathen (J.). Lau.: Schwarzenbek: an Carpinus und Fagus im Forst Langenrahde. F. Lüb.: Ahrensbök: Eschen im Wahlsdorfer Holz. Ol.: Grube: an Eschen im Guttauer und Dahmer Gehege; an Ahorn in der Dahmer Holzkoppel. 70. rufescens PERS. Besonders an Eschen. Ham.: Wohldorf: beim Mausoleum, an Eschen. Pin.: an Kopfweiden bei Scholenfleth. Stor. Wellingsbüttel: an alten Fichten im »Grünen Jäger«; Oldesloe: Rethwischholz an Eschen (KAUSCH) und Eichen; an Eschen bei: Nütschau. Lau.: Buchen im Schönberger Zuschlag. F. Lüb.: Ahrensbök: an Eschen im Wahlsdorfer Holz. Ol.: an Eschen und Ulmen im Dahmer Gehege; an Eschen und Buchen im Guttauer Gehege; an Eschen am Rauhen Berg bei Süssau und im Großen Busch bei Siggen. S. D.: junge Eichen bei Tensbüttel. 0. subsiderella NYL. Ol.: junge Eichen im Guttauer Gehege. Graphis (Anans.) Mürr. Arc. Biseripta \1L.) ACH. An jungen Laubbäumen im ganzen Gebiet häufig, besonders am Grunde junger Buchen. +*var. Ppulverulenta (PERS.). Stor.: an Eschen bei Rodenbek (J.). Lau.: Börnsener Holz (C. T. TımM 1865). var. recta HEPP. meistens f. macrocarpa ACH. Pin.: Eichen im Niendorfer Holz (C. T. TımM 1863); an Carpinus und Hasel in Knicks bei Egenbüttel. Stor.: Schwar- zenbek: an Haseln im Forst Hohenraden; Oldesloe: an jungen zer 462. ee Eichen im Rethwischholz. S.D.: junge Eichen bei Tensbüttel und bei Eddelak, im Kudener Bondenholz, var. serpentina (ACH.). Ham.: Eichen im Borsteler Gehölz (C. T. TımM 1866); Stor.: an Hasel bei der Rolfshagener Kupfermühle. Ol.: an Buchen im Guttauer Gehege. Chiodecton (Acn.) MürrL. Arc. tCh. erassum (DUB.) ZAHLBR. (Znterographa crassa DB. Stigmatı- dium venosum (SM.) NYL.) Ol.: Land Oldenburg: im »Grofßen Busch« bei Siggen,; am Grunde alter Eichen nicht weit von der Ostsee und stets an Seeseite der Bäume. Diese westeuropäische Art war in Deutschland bisher nur bei Münster (LAHM), in den oldenburgischen Waldungen (SAND- STEDE) und auf Rügen (LAURER) beobachtet worden. Hier kommt sie in den Waldungen unmittelbar an der See vor. Diese Art ihres Vorkommens veranlafßtte mich, den ähnliche Bedingungen bietenden »Gr. Busch« mit der ausgesprochenen Absicht, diese Flechte zu finden, aufzusuchen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie in unseren Küstenwaldungen (besonders an Buchen) weiter verbreitet ist. 2. Lecrdeales. Gyalectacei. . Microphiale (Stzecr.) ZAHLBR. M. diluta (PERS.) A. ZAHLBR. (Biatorina diluta (PERS.) TH. FR.). Am Grunde von Bäumen, an Baumstümpfen an schattigen Orten. Ham.: Volksdorf: an Eichen. Pin.: Blankenese: an Eichen bei Wittenbergen. Stor.: Poppenbüttel, an Pappeln; viel an Buchen, Hasel, Birken und Erlen bei der Rolfshagener Kupfermühle; Oldesloe: an starken Buchen im Kneden; Rein- bek: Erlenstümpfe am Forst Heidbergen. F. Lüb.: Gehölz zwischen Havekamp und Malente, an Kiefern. Ol.: junge Eichen und Kiefernstümpfe im Guttauer Gehege. S. D.: an jungen Eichen und Efeu bei Tensbüttel. Har.: an Pinus montana in der Haake. Gyalecta (Ach.) ZAHLBr. +*G. bryophaga (KBR.) (unter Secoliga). Auf der Erde über Moosen und Lebermoosen, gern an den Wänden trockener Gräben. Ham.: Eppendorfer Moor. Pin.: Moorheide zwischen Niendorf und dem Tarpenbek. Har.: Meckelfeld: feuchter Waldboden einer Schlucht im Höpen. Lecideacei. Biatorella oe Nor. B. improvisa (NYL.) ALMQU. An altem Holzwerk. Ham.: Lattenzaun bei Grofß3-Borstel. Pin.: bei Lokstedt; eichenes Heck bei Appen; bei Harksheide, Renzel und Ellerbek an Lattenzäunen,; Blankenese: Pfahlwerk im Hohlweg bei Falkental. Stor.: Scheune in Duvenstedt. Lau.: alte Pfosten am Königsmoor bei Schmielau. O1: Dahme: an Hecklatten bei Dahmeshöved. Soltau: Scheune in Nieder-Haverbek. Sarcogyne (Fror.) Mass. S. simplex DAV. An Feldsteinen. Stor.: Feldsteinmauer bei Ol.: bei Dahme verbreitet an Feldsteinmauern, an Granitblöcken am Strande und an Geröll in den Dünen. Har.: Klecken (KAUSCH). +*8, prulnosa (SMFT.) KBR. Ham.: Vierlande: Ufermauer bei Zollenspieker (KAUSCH). Ol.: Düne bei der Dahmer Schleuse, auf mit Bryozoenkalk überzogenen Feuersteinknollen. Lütjensee. Biatora Fr. B. /ucida (ACH.) FR. An der Unterseite oder Schattenseite von Feldsteinen, be- sonders in Steinwällen, immer steril. Stor.: Findlingsmauer in Tremsbüttel bei Bargteheide. Lau.: ebenso bei Schwarzenbek. Ol.: sehr schön an überschatteter Feldsteinmauer zwischen Dahme und Bockhorst, mit Ramalina pollinaria. S. D.: Del- brück: Unterseite des Decksteines des Steindenkmals. B. coarctata ACH. Wie um Hamburg, so auch im übrigen Gebiet an Steinen aller Art häufig; gelegentlich auch auf Raseneisenstein, so Pin.: bei. Ulzbürs. Sta.: bei Bliedersdorf. var. ornata (SMF.) NYL. Backsteinmauer bei Altona .(KAUSCH). B. decolorans FR. (P. granulosa (EHR.) RBH.). Im ganzen Gebiete auf torfigem Boden, an Abhängen, Erd- wällen etc. häufig, doch nicht immer fruchtend. Eine Form mit doppelt so großen, leuchtend orangefarbigen Früchten wuchs mit der Hauptform: Seg.: Hartenholm: an einem Waldwege auf Heideboden beim Forsthaus Bockhorn. B. flexuosa FR. Steril häufig. Fruchtend beobachtet: Ham.: bei Wohldorf (].). Pin.: Falkental bei Blankenese: an Kiefernstümpfen; an Pfahl- werk bei Etz bei Pinneberg; an Kiefern bei Egenbüttel; Quick- born: alte Eichenpfosten im Himmelmoor. Seg.: Mühlenwehr bei Heidmühlen; Kiefernstümpfe im Forst Lindeloh; Kiefern bei Heidmühlen. Stor.: Wellingsbüttel: an Fichten im »Grünen Jäger«; Ahrensfelde: an Baumleichen im Hagen. Lau.: im Sachsenwald wiederholt beobachtet, z. B. im Alten Hau an Kiefern und Eichen (J.); eichene Heckbalken zwischen Linau und Sirksfelde. 3. quernea (DICKS.) FR. An alten Eichen häufig, vereinzelt an Buchen; selten fruchtend. Seg.: Berlin: Gehölz Bahrenkrug bei Seekamp. Stor.: Gehölz Großkoppel bei Reinbek (J.); Wellingsbütteler Gehölz. Lau.: bei Aumühle (J.); Schönberger Zuschlag bei Sandesneben. er 65 nn F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök; am Großen See bei Eutin (J.). ©l.: bei Damlos (J.); Großer Busch bei Siggen. +*B. uviridescens (SCHRAD.) FR. Pin.: auf moderndem Holz im Innern einer Kopfweide bei Scholenfleth. in der Haseldorfer Marsch. B.- fuscorubens (NY1.). An Gips des Segeberger Gipsberges. +#Bß, terricola REHM. (nicht AnZzi.) Pin.: Appen: auf sandigem Heideboden unter Calluna im Tävsmoor. B. uliginosa (AcH.) FR. Im ganzen Gebiete, besonders auf Moor- und Waldboden häufig und sehr oft fruchtend. Stor.: Reinbek: über Pilzen (Telephora terrestris) in einer Tongrube bei Lohbrügge. Lau.: Tesperhude: über Moos an einer Buche in der Avendorfer Hude. Har.: am Grunde von Kiefern in der Haake. B. fuliginea (ACH.) FR. An altem Holzwerx und Baumstümpfen verbreitet und meist steril. Mit Frucht: Ham.: Geländer auf der Elbinsel Walters- hof; Brückengeländer bei Wohldorf. Pin.: eichenes Pfahlwerk im Himmelmoor bei Quickborn; am Tävsmoor bei Appen und bei Renzel; Kiefernstümpfe im Klövensteen bei Pinneberg. Seg.: Brückengeländer bei Heidmühlen. Stor.: Ahrensfelde: Baumleichen im Hagen; Reinbek: Baumstümpfe im Gehölz Großkoppel. Lau.: Sachsenwald: hohle Weiden am Amelung- bach und Wentorfer Lohe. F. Lüb.: Heckbäume bei Schwienken- rade. Ol.: altes Holzwerk bei Dahmeshöved. "B. meiocarpa (NY1..) Pin.: an freiliegenden Callunawurzeln im Tävsmoor bei Appen. 7*B. geophana (NYL.)unter Zeczdea) (Steinia geophana (NYL.) STEIN.) Auf feuchtem Lehm- und Sandboden. Stor.: in Tongruben bei Lohbrügge reichlich (mit Theldium velutinum) und bei Sande spärlich. Biatorina Mass. B. sphaeroides Mass. (Leadea subduplex NYL.) Über Moos an Buchen. Ham.: am Grunde einer alten Buche bei Wohldorf. Lau.: Sachsenwald: bei der Kupfer- mühle (KAUSCH 1889), bei Reinbek schon 19. 4. 1831 von F. C. LaBan (als Dacıdia rubella in seinem Herbar) gesammelt. B. Ehrhartiana (ACH.) An altem Holzwerk, besonders der Gebäude und der Ein- gangspforten zu den Koppeln (den Hecks) verbreitet, am häufigsten in den Heidegegenden und meist nur mit Spermo- gonien. Seltener an Bäumen: Stor.: im Gehölz Grüner Jäger bei Wellingsbüttel an Birken. Mit Frucht: Lau: Ratzeburg: Fachwerk von Scheunen bei Schmielau und bei der Farchauer Tuchfabrik. P1l.: Lütjenburg: sehr schön an alten Eichen bei Helmsdorf (]J.) Har.: an KönıG’s Scheune in Leversen. B. globulosa (FıLK.) KBR. Fast immer an stärkeren Eichen, nicht selten. Ham.: Ohl- stedt; Bergedorfer Gehölz. Pin.: Falkental bei Blankenese. Seg.: Heidmühlen: im Hegebuchenbusch reichlich, hier auch an Buchen (J.). Stor.: viel in der Hahnenheide bei Trittau; Rein- bek: Gehölz Großkoppel; im Hagen bei Ahrensfelde; bei Bergstedt, Sasel und Rodenbek (J.).. Lau.: Forst Rülau bei Schwarzenbek (KAusch); mehrfach bei Mölln und Alt-Horst; Ratze- burg: im Hundebusch bei Salem (J... F. Lüb.: Ahrensbök: Wahlsdorfer Holz. Ol.: Guttauer Gehege. Har.: bei Ehestorf und im Höpen bei Meckelfeld. B. sordidescens (NYE.) (PD. prasina |FR.]) Gern an faulenden Baumstümpfen. Pin.: im Gehölz Klöven- steen bei Pinneberg, an faulenden Kiefernstümpfen, ebenso Seg.: Forst Lindeloh bei Hartenholm (J.) und Ki.: Forst Halloh bei Groflenaspe. Stor.: Baumstümpfe im Kneden bei Oldesloe. Ol.: Buchenstumpf und dürre Fichtenzweige im Guttauer Gehege und Eichenstumpf im Dahmer Gehege. Lau.: an Baumstümpfen us 67 ar in verschiedenen Teilen des Sachsenwaldes; Alt-Horst bei Mölln. S. D.: junge Eichen bei Tensbüttel. Har.: an /inus montana in der Haake. B. prasiniza (NYL.) Lau.: Sachsenwald, am Grunde junger Eichen (JAAP); an faulenden Kiefernzweigen im Hundebusch bei Salem (J.). Har.: an jungen Eichen im Höpen bei Meckelfeld. +* var. prasinoleuca NYL. in Flora 1881. Ki.: faulende Kiefernzweige im Halloher Forst bei Großen- aspe (J.). +"B. micrococca KBR. An Kiefernrinden. Pin.: Blankenese: an Kiefernzweigen bei Wittenbergen (hier von J. zuerst für unser Gebiet festgestellt). Stor.: an Zweigen von Prnus montana zwischen Poppenbüttel und Lehmsal. Har.: Haake bei Ehestorf; Höhenzug zwischen Eddelsen und Großs-Klecken. B. synothea (ACH.) KBR. An altem Holzwerk verbreitet. Ham.: massenhaft an Lattenzäunen der ehemaligen Gemeindeweide in Eppendorf; Elbinsel Waltershof. Pin.: bei Lokstedt und Garstedterfeld; Eichenpfähle im Himmelmoor bei Quickborn. Stor.: Reinbek: faulende Baumstümpfe im Gehölz Grofßkkoppel; bei Poppen- büttel; massenhaft an Telegraphenstangen bei Puckaf bei Tangstedt; Holzwand einer Scheune bei Haslohfurt; Sasel: Holzgitter in Perlebergs Park. Seg.: bei der Försterei Schmal- feld; bei Heidmühlen. Lau.: mehrfach bei Schwarzenbek ; altes Pfahlwerk im Sachsenwald, besonders am Saupark; bei Linau. F. Lüb.: alte als Einfassung benutzte eichene Eisenbahn- schwellen bei Ahrensbök und Holstendorf. S.D.: an Hecks bei Buchholz. B. cyrtella (AcH.) FR. Besonders an Sambucus nigra und Pappeln. Ham.: an Pappeln bei der Wohldorfer Schleuse. Seg.: an Pappeln bei Kl. Niendorf bei Segeberg. Stor.: an Sambucus bei Witzhave Ba und Pölitz (J.); Lütjensee: an Pappeln bei Dwerkathen; Trittau: entrindete Pappeln bei Hohenfelde. Lau.: Ratzeburg: an Sambucus bei Farchau; Mölln: an Pappeln bei Alt-Horst. F. Lüb.: mehrfach um Ahrensbök, an Sambucus am Spann- brook und bei Neuhof, an entrindeter Pappel bei Holstendorf, an Ahorn bei Barghorst. Pi.: Lütjenburg: an Sambducus bei Helmsdorf und Neudorf (J.). Ol.: an Ulmen bei Friedrichshof und Weifßsenhaus (J.); an Pappeln zwischen Grube und Rosenhof. Ei.: an Sambucus bei Grofßenaspe. Har.: Elbinsel Wilhelmsburg: sehr viel an Kopfweiden am »Grünen Deich.« . Bouteillii (DESM.) ARN. (2. rubzcola CROUAN. f. abieticola NYL.) Gern an Zweigen und Nadeln feucht stehender junger Fichten, oft steril. Ham.: an jungen Fichten bei Wohldorf, sehr reichlich c. fr. Stor.: Saselberg bei Poppenbüttel: an Fichten und Tannen (J.); an Fichten zwischen Poppenbüttel und Wellingsbüttel, steril. Lau.: im Sachsenwald, wo diese Art an Fichten c. fr. verbreitet und schon von SANDSTEDE beobachtet ist, auch .auf Vaccnmium myrtllus c. fr. im Gehege Gr.-Radekamp bei Schwarzenbek. F. Lüb.: an Fichten im Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök, c. fr. S.D.: Eddelak: an Fichten und Kiefern im Kudener Bondenholz, steril. Har.: Haake, an Pinus montana, steril. . tricolor (WITH.). An Eichen und Buchen. Stor.: Wellingsbüttel; alte Eichen beim Gehölz »Grüner Jäger«e; Eichen im Hagen bei Ahrens- felde. Seg.: mehrfach an Eichen und Buchen in den Gehegen Lindeloh und Hegebuchenbusch zwischen Hartenholm und Heidmühlen. Lau.: Ratzeburg: an Eichen im Hundebusch bei Salem; Tesperhude: an Buchen in der Avendorfer Hude. Ol.: bei Koselau (J.); sehr viel im Guttauer Gehege und im »Großen Busch« bei Siggen, an Eichen. F. Lüb.: Gehölz zwischen Niendorf und Brodten, an Eichen ; Wahlsdorfer Holz bei Ahrens- bök, an Buchen. Immer fruchtend. *B. lenticularis (ACH.) KBR. Stor.: Kiostermauer in Reinfeld. In Schleswig - Holstein bisher nur von SANDSTEDE auf Sylt gefunden. Bilimbia ve Nor. B. Naegelii (HErP) Anziı. Gern an Pappeln, Weiden und Holunder verbreitet. Ham.: an Holunder bei Wohldorf (J.), an Pappeln bei der Wohldorfer Schleuse; Kopfweiden bei Moorfleet. Stor.: an Pappeln bei Poppenbüttel (J.) und bei der Mellenburger Schleuse; Trittau: an Weiden bei der Papiermühle (J.); entrindete Pappeln bei Hohenfelde; an Holunder bei Witzhave (J.); Lütjensee: an Pappeln bei Dwerkathen,; Oldesloe: abgestorbene Weide beim Kneden. Seg.: an Holunder bei Schönmoor (J.); viel an Pappeln bei Kl.-Niendorf bei Segeberg. F. Lüb.: Ahrensbök: an Weiden und Holunder am Spannbrook Lüb.: Travemünde: an Weiden am Ivendorfer Traveufer. Ol.: Holunder bei Hansühn (J.); an Pappeln und Weiden bei Dahmeshöved; an Eschen im Dahmer Gehege (in einer auffallend kleinfrüchtigen Form); Süssau: an Pappeln beim Rauhen Berg. Pl.: Lütjenburg: an Holunder bei Neudorf und Helmsdorf (J.). B. sabuletorum FLK. (D. hypnophila (ACH.) TH. FR. Seg.: auf verwittertem Gips in Spalten des Segeberger Gipsbergs, in Menge. Von NOLTE 1821 in Lauenburg, seit- dem in Schleswig-Holstein nicht wieder beobachtet. B. milliaria (FR.). Besonders auf Heide und sandigem Moorboden. Ham.: sehr viel im Eppendorfer Moor, hier auch auf Steine und Callunastämmchen übergehend. Pin.: Blankenese: Hohlweg bei Falkental; auf Heideboden und Wurzelwerk westlich von Quickborn. Stor.: Tangstedt: im Wittmoor bei Puckaf; im Duvenstedter Brook. Ren.: viel auf der Heide zwischen Hohenhörn und Besdorf. Har.: auf Sandboden in der Haake (KAUsch). +*var. Zriseplata NYL. Stor.: im Duvenstedter Brook, östlich von Wiemerskamp. — 70 — +*B. trisepta (NYL. in Flora pag. 232). Pin.: an Calluna bei Heidrege, bei Ütersen und im Himmel- moor bei Quickborn. Har.: an starken Stämmen von Pinus strobus bei der Majestätischen Aussicht in der Haake. B. melaena (NYL.) ARN. Stor.: modernde Eichenstümpfe beim Mausoleum bei Wohl- dorf. +*B. chlorococca GRAEWE. An Kiefernrinde. Stor.: zwischen Poppenbüttel und Lehm- sal, an Kiefern. Har.: an Pinus montana ın der Haake bei der Majestätischen Aussicht. B. Nitschkeana LAHM. Stor.: Oldesloe: an Sorbus aucuparia im Rethwischholz. +*B. efusa AwD. Seg.: an Weiden bei Hartenholm (J.). B. corisopitensis PICQUENARD.') Pl.: Lütjenburg: an einer Eiche bei der Niedermühle (J.). Neurfur Deutschland)! Bacidia (pe Nor.) Tr. Fr. B. rosella (PERS.) DE NOT. An starken Eichen und Buchen. Lau.: Sachsenwald: an einer Buche bei der Kupfermühle (J.. Pl.: an Eichen in einem Knick bei Behl. Ol.: an zwei Eichen bei Weißenhaus (]J.). Immer nur wenig. B. /uteola (SCHRAD.) ACH. An Pappeln, Weiden und Holunder im südlichen und östlichen Holstein verbreitet. Westlichstes bisher beobachtetes Vorkommen: Pin.: Haseldorfer Marsch, an Kopfweiden in großer Menge. !) P. CH. PICQUENARD, Un Lichen nouveau. Bull. Soc. sc. nat. Ouest de la France, Tom. IX 1899, p. 87. Außerdem beobachtet an Linden: Ham.: Rückers Garten (C. T. TImM 1866). An Ulmen und Eichen: Ol.: bei Weißen- haus (J.).. An Eschen: Pl.: Helmsdorf bei Lütjenburg (].) B. endoleuca (NYL.) KICKx. Ol.: am Grunde von Eschen und Ulmen im Dahmer Gehege. S. D.: an jungen Eichen und darauf wachsendem Efeu in einem Schälwald bei Tensbüttel. B. albescens (ARN.) ZW. Pin.: Blankenese: an Kiefern bei Falkental, in einer dunklen Form (J.); Kopfweiden bei Scholenfleth in der Haseldorfer Marsch. Stor.: Alte Mühle bei Bargstedt, an Holunder (J.); entblößte Buchenwurzeln bei der Rolfshagener Kupfermühle. Ol.: an Kopfpappeln und darauf wachsendem Efeu bei Grube; an Weiden bei Dahmeshöved; am Grunde einer Esche, besonders über absterbender rwllanta, im Dahmer Gehege. F. Lüb.!: Ahrensbök: an Holunder am Spannbrook. Pi.: Lütjenburg: Weidenstumpf bei Helmsdorf (]J.). +f. zutermedia HEPP. F. Lüb.: Ahrensbök‘ an Holunder am Spannbrook. +*B. arceutina (AcH.) ARN. Pin.: Blankenese: Holzwerk eines Geländers in der Schlucht bei Falkental ı901. Stor.: Erlen bei der Rolfshagener Kupfermühle. Lau.: Mölln: an Pappeln bei der Ziegelei Alt-Horst; an Kopfweiden bei Schmielau. Ol.: sehr viel im Dahmer Gehege, besonders an Eschen, aber auch an jungen Eichen, Ulmen, Erlen, Zvonymus europaeus und Efeu; an Chausseepappeln bei Süssau und an jungen Fichen auf dem Rauhen Berg. S.D.: junge Eichen bei Tensbüttel. B. Norrlini (LamY) (D. Friesiana (HEPP) KBR.). In der Regel auf Holunder. Ham.: bei Wohldorf (J.). Stor.: alte Mühle bei Bergstedt und Pölitz (J.); in Knicks bei Sasel. F. Lüb.: bei Neuhof und am Spannbrook bei Ahrens- bök; bei Curau. Ol.: bei Hansühn (J.); an Kopfpappeln und darauf wachsendem Efeu bei Grube. Pil.: Helmsdorf bei Lütjenburg (].). 2 ® B. "B. Beckhausii (KÖRB.) ARN. (= 2. stenospora HEPP). Stor.: Oldesloe: an einer alten Buche im Kneden, in der Form odscurior TH. FR. incompta (BORR ) AnZı. Tf. prasina LAHM. B. -) - Ol.: an einer Ulme bei Weißenhaus (].). muscorum (SW.) ARN. Über sandigem Boden und Moosen. F. Lüb.: Kurzrasiger Strand beı Niendorf. Ol.: verbreitet am hohen Strandabhang beı Dahmeshöved, sowie an sandigen Erdwällen in der Nähe des Strandes bei Dahme; sehr viel in den Dünenmulden am Strande der Ostsee zwischen Dahme und dem Großen Busch bei Siggen. Sie scheint bei uns die Nähe des Meeres zu bevorzugen; sie ist auch von SANDSTEDE auf Sylt gefunden worden. Ein ähnliches Verhalten zeigt sie auch anderswo. Während sie in Westfalen häufig ist, fehlt sie nach SANDSTEDE in der nordwestdeutschen Tiefebene und ist erst wieder auf der ost- friesischen Insel Juist beobachtet worden. . citrinella ACH. (Artroraphis flavovirescens (BORR.) TH. FR.) Soltau: In Regenrinnen der Heide im Totengrund bei Wilsede. umbrina (ACH.) BR. et ROSTR. (Scoliciosporum pelidnum \|ACH.]). Stor.: Findling beim Bahnhof Kupfermühle. Lau.: Feld- steine bei Wentorf. Lüb.: Feldsteinmauer am Ivendorfer Traveufer bei Travemünde. Pl.: Findlinge bei Behl. Har.: Findlinge bei Sieversen; Steinmauer bei Ochtmanns- bruch. *B. corticola (Anz1) (Lecidea pelidnisa NYL. f. corticola; Scoli- ciosporum corticolum Ansi). Ham.: an Alnus incana und glutinosa im Schiefstand des Eppendorfer Moores. Pin.: an Khamnus cathartica bei Renzel bei Quickborn. *B. perpusilla(LaAHM) TH. FR. (Scolicosporum per pusillum LAHM). Ham.: an Zweigen und Nadeln junger, feucht stehender Fichten bei Wohldorf, mit Biatorina Bouteilt. Lecidea Acn. L. parasema ACH. var. elaeochroma ACH. Pin.: an Holunder bei Schulau. L. olivacea HrFM. Ham.: Kopfweiden bei Allermöhe. Stor.: Oldesloe: Eschen im Rethwischholz. 2 scahra. (TAvı.). NYL. Ol.: Steinwall zwischen Dahme und Dahmeshöved c. fr. Für die Umgegend von Hamburg schon von SANDSTEDE fest- gestellt und zwar Lau.: Sachsenwald und Sta.: Steinwall um den Kirchhof in Bliedersdorf. *=/, platycarpa (AcH.) Kr. Lau.: Sachsenwald, an Steinen zwischen Friedrichsruh und Kasseburg (KAUSCH). Sta.: Findlinge in der Heide bei Neukloster und Har.: im Rosengarten bei Sieversen. L. meiospora NY1. Pin.: Findling im Himmelmoor bei Quickborn. Lau.: bei Schwarzenbek (KAUSCH). L. sorediza NYL. Pin.: kleine Steine in den Holmer Sandbergen. Stor.: ebenso bei Börnsen; Findling im Hagen bei Ahrensfelde. Ol.: Find- ling im Dahmer Gehege. Sta.: Steinhaufen am Wege bei Bliedersdorf; immer steril. L. Iithophila AcCnH. An Findlingen und Feldsteinmauern. Seg.: an Findlingen bei Struvenhütten und Bentfurt. Lau.: Findling bei Börnsen; Steinwälle im Dorfe Möhnsen und bei Schwarzenbek. Ol.: Feldsteinwall bei Dahmeshöved und Blöcke am Strande zwischen Kellenhusen und Dahme. Ki.: Steinpfeiler am Halloher Gehege bei Grofenaspe. Kr. Winsen: Feldsteine bei Schätzendorf (KAUSCH). L. plana LAHM. Lüb.: Travemünde: Steinmauer am Ivendorfer Traveufer. Ol.: Grube: Granitblöcke einer Brücke bei Gruberdieken. L. grisella (FLK.) NYL. Stor.: in Duvenstedt und Lau.: beim Königsmoor bei Schmielau an Dachziegeln von Ställen. Har.: Sandsteinblöcke der Brücke über den Betenbach und Feldsteinmauern bei Ochtmannsbruch. L. expansa NYL. Auch in den Heidegegenden des mittleren Holsteins ver- breitet, ebenso Ol.: auf Geröll in den Dünen bei Kellenhusen und Dahme. Catillaria Mass. C. Laureri HıpP (Lecdea intermixta NYL.)'). An Buchen, seltener Eichen. Ham.: Wohldorf an Buchen. Pi.: an einer Eiche bei Tramm. Har.: an Buchen im Kleckerwald (KAUSCH). Rhizocarpon Ram. Rh. lavatum AcnH. Fvar. obscuratum ACH. Ol.: Geröll der Dünen bei der Dahmer Schleuse. *Rh. Illotum (NYL.) ARN. Sta.: Dachziegel in Grundoldendorf (SANDSTEDE). *Rh. rubescens TH. FR. Har.: Feldsteinmauern in Nenndorf; von SANDSTEDE nach- träglich auf einem von JAAP gesammelten Fundstück entdeckt. Rh. geographicum (L.) DB. In der näheren Umgebung Hamburgs sehr selten. Ham.: Ufermauer bei Moorfleth (C. T. TımM und KAUSCH). Stor.: Steinwall bei Reinbek spärlich. Lau.: Steinwälle bei Schwarzen- bek und Möhnsen, auch hier nicht viel; aber nach Osten häufiger werdend. Har.: Findling bei Ehestorf (KAUSCH). ") In v. FiscHEr-BENZoN »Die Flechten Schleswig-Holsteinse pag. 53 schon als Piatorina intermixta NYL. für Schleswig-Holstein aufgeführt. —— 75 zn Diplotomma Fror. D. alboatrum HrFrM. Gern an Gemäuer. Pin.: Kirche in Haseldorf. Ol.: Kirche Grube; Feldsteinmauer zwischen Dahme und Bokhorst. S.D.: an Backsteinen einer Brücke beim Meldorfer Hafen. ++f. corticolum ACH. Pl.: Lütjenburg: an einer Eiche bei Helmsdorf (J.). D. athroum (ACH.) FR. Lau.: Ratzeburg: an Weiden bei Farchau (].. F. Lüb.: Ahrensbök: an Pappeln der Chaussee nach Gnissau. Umbilicariaceae. Psora Harı. Ps. ostreata HFFM. An Kiefern und altem Holzwerk im südlichen und mittleren Holstein, sowie in der Umgegend von Harburg häufig, im Osten anscheinend spärlicher; selten mit Frucht. Auf ab- weichendem Substrat oder im Osten beobachtet: Pin.: Blanke- nese: an Birken in der Schlucht bei Falkental. Seg.: Kalten- kirchen: an Krüppeleichen im Knick bei Örsdorf. Stor.: an Birken in Perlebergs Park bei Sasel und bei Wellingsbüttel. Lau.: wiederholt an Kiefern und Holzwerk auf der ganzen Strecke zwischen Geesthacht und Lauenburg; bei Sandesneben, Linau und Sirksfelde an eichenen Heckbalken; Mölln: Kiefern am Drüsensee (J.) und an Pfosten im Königsmoor bei Schmielau. Mit Frucht: Lau.: an Kiefern bei Rotenhaus bei Berge- dorf (hier zuerst von J. beobachtet). Har.: Kiefern im Klecker- wald (KauscH); Geländer der Wassermühle in Bötersheim. Lüneburg: am Grunde starker Birken an der Chaussee bei Lüne, prächtig fruchtend. Toninia Mass. T*T. caradocensis LGHT. (Als Psora myrmecina (ACH.) SCHAER. im 13. Jahresbericht des Botan. Ver. Hambg. in der Allgem. Botan. Zeitschrift, Karlsruhe No. ı, 1905 aufgeführt). An altem Eichenholz. Pin.: eichenes Heck bei Appen; Eichenpfähle im Himmelmoor bei Quickborn; ferner steril an einem Eichenheck bei Etz bei Pinneberg (R. TımM). Sehr wahrscheinlich gehören hierher auch Stor.: im »Grünen Jäger« bei Wellingsbüttel massenhaft an Lärchen und spärlich an Fichten vorkommende sterile Lagerschuppen. In Deutschland bisher nur um Münster in Westfalen gefunden. Cladoniaceae. Icmadophila Trev. /. aeruginosa TH. FR. In Mooren und Heiden, an Grabenrändern, in Waldungen. Pin.: Falkenstein bei Blankenese (LABAN 1881); Jahrsmoor bei Eidelstedt; bei Garstedterfeld (R. TımM). Seg.: Heidmühlen: Grabenwand bei Rodenbek (J.). F. Lüb.: Ahrensbök: Graben- wand einer moorigen Niederung im Wahlsdorfer Holz. Har.: in der Emme bei Hausbruch schon 1875 von C. T. Tımm gefunden. Sta.: Heide bei Hedendorf bei Neu- kloster. Stereocaulon ScHREEB. St. paschale (L.) FR. Ki.: Heide südlich vom Halloher Gehege bei Grofßenaspe. St. condensatum HFrM. Stor.: Grranitblöcke bei Schiffbek (C. T. TımM) und den Ladenbeker Kiefern (KAUSCH). Pycnothelia Ach. P. papillaria HrrM. In Heiden und Mooren und oft fruchtend. Ham.: in allen Mooren um Langenhorn z. T. häufig; Eppendorfer Moor (C. T. Tımm). Pin.: Moorheide bei Etz bei Pinneberg; bei Lurup (C. T. TıMM). Stor.: bei Schiffbek (C.-T. TIımM schoen 7877); Moorheide bei Hummelsbüttel und Poppenbüttel; im Wittmoor bei Puckaf; Duvenstedter Brook. Seg.: Hartenholm: Waldweg beim Forsthaus Bockhorn, auf Heideboden. Ren.: Heide zwischen Hohenhörn und Besdorf. Har.: Heide bei Marmsdorf. Baeomyces Pers. B. roseus PERS. In weiterer Umgegend von Hamburg beobachtet: Pin.: Ütersen: Heide bei Heidrege. Seg.: Hartenholm: Waldwege auf Heideboden bei Bockhorn. Ren.: Heide zwischen Hohen- hörn und Besdorf. Ki.: Großenaspe: Heide südlich vom Halloher Forst. In den Heiden jenseits der Elbe sehr häufig. Cladonia Hırı. CI. silvatica (L..) HFFM. Sehr schön fruchtend. Pin.: Blankenese: Rand der Gode- froyschen Tannen (C. T. Tımm). Ren.: Heide zwischen Hohen- hörn und Besdorf, Har.: bei Appelbüttel (C. T. TımM). Cl. Floerkeana (FR.) SOMMERF. +*var. carcata (ACH.) NyL. Wainio I. 80. Pin.: unter Kiefern bei Arenlohe; Etz bei Pinneberg. Cl. macilenta (HrFm.) NYL. Im ganzen (rebiet verbreitet. Cl. flabelliformis (FLKE.) WAINIO. var. Zubaeformis (MUDD.) WAINIO. Stor.: am Grund alter Bäume im Gehölz Großkoppel b. Reinbek. var. polydactyla (FLKE.) WAINIO. Pin.: Gehölz Klövensteen bei Pinneberg. Lau.: Rulauer Forst bei Schwarzenbek. F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök, immer an alten Baumstümpfen. C/. digitata SCHAER. Pin.: Erdwall im Hasloher Gehege bei Quickborn. Lau.: bei Reinbek, im Sachsenwald bei Friedrichsruh und Aumühle, schon 1877 (C. T. TımMm); Forst Langenrahde bei Schwarzen- bek an Baumstümpfen. Cl. coccifera (L.) WILLD.). var. pleurota (FLK.) SCHAER. Seg.: Hartenholm: auf Heide- boden eines Waldweges beim Forsthaus Bockhorn. Stor.: im Prökelmoor bei Wellingsbüttel. *f, ochrocarpia FLK. Sachsenwald bei Friedrichsruh (KAUSCH). CI. incrassata FLK. Ham.: im Borsteler Hochmoor, von C. T. TIMM schon vor ı875 gefunden, noch jetzt reichlich vorhanden. Stor.: senk- rechte Wände der Torfstiche im Wittmoor bei Puckaf. Cl. deformis (L.) HFrFM. Ham.: Borsteler Moor (C. T. Tımm). Pin.: im Himmel- moor bei Quickborn, spärlich. CI. destrieta NYL. Auch auf Heiden im westlichen Holstein (S. D. und Ren.) oft in großer Menge, steril. Cl. uncialis (L.) WEB. Auf alten Strohdächern von Scheunen in großer Menge: Ham.: Langenhorn. Pin.: Garstedterfeld. CI. caespiticia (PERS.) FLKE. Waldboden. Stor.: bei Reinbek an der Bille, Gehölz, schon 5. 12. 1880 von LABAN gesammelt; Gehege Großkoppel; Ge- hege Karnapp bei Trittau. Lau.: Gehege Radekamp bei Schwarzenbek. Har.: Haake (C. T. Tımm). +*(l. cenotea (ACH.) SCHAER. Pin.: Bahrenfelder Tannen (E.:7E. Timm): Har.: Forst Rosengarten (C. T. TımM). C. delicata (EHRH.) FLKE. An alten Eichenstümpfen: Stor.: Rethwischholz bei Oldesloe. Lau.: in den Forsten Rulau und Langenrahde bei Schwarzenbek. Cl. glauca FLKE. Mit Frucht: Seg.: alte Kiefernstümpfe im Forst Lindeloh bei Hartenholm. Ol.: unter Kiefern im Guttauer Gehege. CI. cariosa (ACH.) SPRENG. Stor.: Boberger Höhen (KAUSCH). CI. degenerans (FLKE.) SPRENG. *f, rachyna NyL. Har.: in der Haake (C. T. TımM). CI. verticillata HrFM. var. evoluta TH. FR. Pin.: Heide bei Appen. Ren.: Heide zwischen Hohenhörn und Besdorf. Cl. ochrochlora (FLKE.) NYL. var. pAhyllostrota FLKE. Stor.: Reinbek: an Eichen im Forst Großkoppel. CI. pityrea (FLKE.) FR. Seg.: Segeberger Forst bei Heidmühlen. Lau.: eichenes Heck bei Linau. Har.: in der Haake. CI. foliacea (HUDS.) SCHAER. var. alcicornis (LIGHTF.) SCHAER. Mit Frucht: Lau.: bei Börnsen (KAUSCH). CI. strepsilis (ACH.) WAINIO, Auf torfigem Heideboden. Pin.: Heidmoore bei Etz und Appen. Stor.: Duvenstedter Brook bei Wiemerskamp. Ol.: auf trockenstem Torfboden des Dahmer Moores. Sphyridium Fror. S. byssoides (L.) TH. FR. Auf einem Granitblock: Har.: im Forst Sunder bei Sieversen. 3. Parmelrales. Urceolariaceae. Thelotrema Ach. Th. lepadinum AcnH. An starken Buchen und Eichen. Stor.: Rolfshagener Kupfermühle (C. T. TImM schon 1875); Reinfeld: Grunde bei Goldenbek, an Eichen (J.). Seg.: mehrfach an Buchen (J.) und Eichen im Segeberger Forst zwischen Hartenholm und Heid- mühlen; an Buchen im Glasauer Holz bei Sarau. Lau.: spärlich an Buchen zwischen Mölln und Alt-Horst. F. Lüb.: Ahrensbök: :zahlreich im Wahlsdorfer Holz, an Buchen und Eichen. Pertusariaceae. Variolaria Ach. V. multipuncta TURN. Gern an Buchen. Seg.: Hartenholm: Eichenzweige im Forst Lindeloh. Stor.: an Pappeln bei der Mellenburger Schleuse. — War Lau.: an Buchen im Schönberger Zuschlag bei Sandesneben und im Forst Langenrahde bei Schwarzenbek. Lüb.: Trave- münde: alte Eschen beim Seetempel. Ol.: an Buchen im Guttauer Gehege. . amara Ach. An Feldsteinen eines Walles in Ol. zwischen Dahme und Dahmeshöved. Lüb.: altes Holzwerk bei Brodten. Pertusaria DC. . communis DC. Auf altem Bretterwerk: Seg.: bei Heidmühlen, reichlich. . leioplaca (ACH.) SCHAER. An jüngeren Bäumen und an Strauchern. Pin.: an Eschen am Elbufer unterhalb Blankenese; Quickborn: an Hasel im Bilsener Wohld. Stor.: Oldesloe: Eichen im Kneden. Ol.: Eschen im Dahmer Gehege. S.D.: junge Eichen bei Tensbüttel. Har.: Eschen im Höpen bei Meckelfeld. . coccodes (AcH.) TH. FR. Lau.: Schwarzenbek: an Erlen im Rulauer Forst. F. Lüb.: an Linden bei Ahrensbök. . velata TURN. Stor.: an Pappeln bei Braak; Eichen bei Sattenfelde. Lau.: Sandesneben: an Eichen im Sirksfelder Zuschlag. . Jutescens (HFFMm.) TH. FR. Ebenso wie die nahestehende /. Wulfeni (DC) FR. an Buchen und Eichen im ganzen Gebiet häufig. An Pappeln: Lau.: bei Alt-Horst. Phlyctis Warrr. Ph. agelaea Kr. Mit Früchten und deshalb sicher festgestellt: Stor.: an Eichen bei Wulksfelde; im Rethwischholz bei Oldesloe. Lau.: Sandesneben: an jungen Buchen im Schönberger Zuschlag. Ol.: an mittleren Ulmen, Buchen und Eichen im Dahmer Gehege. Ph. argena Kßr. Har.: auf Dachziegeln eines unter Bäumen stehenden Schuppens in Ochtmannsbruch bei Hollenstedt. zu, 81 Sa Ochrolechia Mass. 0. tartarea (L.) Mass. f. variolosa FLOTOW. An Eichen und Buchen ziemlich verbreitet. Ham.: bei Wohldorf und Ohlstedt. Pin.: Hasloher Gehege. Seg.: Ge- hölz Bahrenkrug bei Sarau; im großen Segeberger Forst zwischen Hartenholm und Heidmühlen, viel. Stor.: im Weilings- büttler Holz und bei Poppenbüttel; Oldesloe: im Kneden bei Alt-Fresenburg ; Forst Heidbergen bei Reinbek. Lau.: Schön- berger Zuschlag bei Sandesneben und Alt-Horst bei Mölln. F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök; Schwienkenrader Holz bei Curau. Ol.: Dahmer Gehege, hier auch an einer Feldsteinmauer zwischen Dahme und Dahmeshöved. Sta.: Gehölz bei Neukloster und Hedendorf. 0. parella (L.) Ol.:: Feldsteinmauer zwischen Dahme und Dahmeshöved. Ist in der Umgegend von Hamburg bisher nicht beobachtet worden. Parmeliacei. Squamaria DC. öq. saxicola (POLL. NYL.) Auf Steinen häufig. Stor.: schön fruchtend und in Menge am Grunde einer alten Eiche in Stellau. Lau.: ebenso an altem Holzwerk in Schwarzenbek. Ol.: viel auf kleinem Geröll in den Dünen bei Kellenhusen und Dahme. var. verszcolor PERS. F. Lüb.: an Feldsteinmauern in Barghorst bei Ahrensbök und Niendorf an der Ostsee. Lecanora Ach. L. galactina Acn. (Placodium albescens (HFFM.) KBR.) An Mauerwerk häufig, mitunter auch auf hartem Gestein, z. B. viel: Ol.: an Granitblöcken am Strande der Ostsee und auf Geröll in den Dünen bei Kellenhusen und Dahme. Ferner Pin.: Blankenese: lehmiger Abhang bei Wittenbergen. Seg.: Bretterwand einer Scheune in Negernbötel; anstehender Gips u a am Gipsberg in Segeberg. Ol.: altes gußeisernes Göpelrad in Dahmeshöved. . dispersa (PERS.) FLK. Oft mit der vorigen an Mauerwerk; weniger häufig, aber verbreitet. Seg.: auf anstehendem Gips des Segeberger Gips- bergs. Lüb : Granitblöcke am Brodtener Ufer und Ol.: bei Dahme: hier auch auf Geröll der Dünen. *[. erenulata (DCKS). NYL. (Z. caesioalba KBR.) FR. Sta.: an Backsteinen und Mörtel der Kirche in Bliedersdorf. subfusca (L.) NYL. var. campestris (SCHAER.) Ham.: Mauerwerk einer Scheune der Elbinsel Dradenau ; Ufermauern der Elbinsel Ochsenwärder und mehrfach am EIb- ufer der Vierlande. Pin.: Granitquadern der Brücken über die Pinnau bei Pinneberg und Quickborn; Seg.: Feldsteinmauern des Kirchhofs in Sarau. Ol.: oft überspülte Steinblöcke an der Ostsee bei Dahme und Kellenhusen. S.D.: Steinblöcke der Buhnen vor der Meldorfer Schleuse. . rugosa (PERS.) NYL. F. Lüb.: Ahrensbök: an Pappeln an der Chaussee nach Gnissau. . chlarona (AcH.) NYL. Auf altem Holzwerk einer Scheune: Sto.: bei Glashütte. . Intumescens REBENT. Gern an Buchen, ziemlich selten und meistens spärlich. Sto.: Oldesloe: an Carpznus im Rethwischholz. Lau.: Wen- torfer Lohe, an Eichen (KAUSCH) und Dahlbekschlucht bei Börnsen, an Buchen (KAUSCH); Sandesneben: an Buchen im Schönberger Zuschlag. F. Lüb.: Ahrensbök: an Buchen im Langenbrook. Ol.: an Buchen und Eschen im Dahmer Gehege. Har.: an jungen Eichen im Höpen bei Meckelfeld; Haake (C. T. TımM). . albella (PERS.) AcH. Pl.: Ahorn an der Chaussee bei der Hintersten Wache bei Ploen. Har.: an Kiefern in der Emme (KAusch). Er m angulosa‘ ACH. nebst var. wnerella FLKE. An freistehenden und besonders jüngeren Bäumen und Sträuchern im ganzen Gebiet sehr häufig. . Hageni AcnH. An Bäumen, meist Pappeln, seltener altem Holzwerk, ver- breitet. Ham.: Weidenstumpf bei Warwisch in den Vierlanden. Pin.: Eichenpfähle bei Falkental bei Blankenese; Kopfweiden bei Scholenfleth ; altes Holzwerk bei Ütersen. Stor.: an Pappeln bei Poppenbüttel (J.); Dwerkathen bei Grönwohld; Hohenfelde bei Trittau und bei der Rolfshagener Kupfermüble; an Holunder bei Hummelsbüttel. Seg.: Pappeln bei Örsdorf bei Kalten- kirchen und Kl.-Niendorf bei Segeberg. Lau.: Pappeln bei Alt-Horst bei Mölln ; alte Weide bei Bullenhorst bei Sandesneben. F. Lüb.: Pappeln bei Ahrensbök; Eichen bei Dunkelsdorf. Ol.: Eichen bei Bergfeld und Ulmen bei Weifßenhaus (J.) entrindete Pappel bei der Dahmer Schleuse. Lüb.: Pappeln auf dem Priwall. Pl.: Pappeln bei Haßberg (J.); Weiden im Knick am Schöhsee bei Ploen. S. D.: an Sarothamnus bei Bargenstedt bei Meldorf. Har.: Weiden der Elbinsel Wilhelmsburg. . umbrina (EHRH.) NYVL. Von ähnlichem Vorkommen wie /. Hageni, doch öfter auf altem Holzwerk und anscheinend weniger verbreitet. Ham.: Eschen auf Ochsenwärder (J.). Pin.: alte Pfähle bei Falken- tal bei Blankenese; Eichenpfähle bei Etz, Appen und Kummer- feld. Seg.: an Weiden bei Neu-Glasau bei Sarau; an Pfählen bei Negernbötel; Pappel bei Örsdorf bei Kaltenkirchen. Lüb.: sehr schön an Pfählen an der Trave oberhalb Travemünde und an Pappeln auf dem Priwall. F. Lüb.: Pappeln bei Ahrensbök und Gnissau und sehr viel an alten eichenen als Pfosten benutzten Eisenbahnschwellen längs der Bahn von Ahrensbök nach Gleschendorf. Har.: an Sarothamnus bei Sieversen. +*|, conferta DuBv. NYyL. An Lehmwänden von Scheunen. Lau.: Schmielau. Har.: ÖOchtmannsbruch bei Hollenstedt. Soltau: Nieder- Haverbek. *L. prosechoides NYL. (Z. cozlocarpa (AcH.) NYL.) Ham.: alte Bretter einer Scheune in Langenhorn und Pin.: in Haslohfurt. Ol.: Blöcke am Strande der Ostsee bei Dahmes- höved. Gleich der folgenden auch auf den nordfriesischen Inseln von SANDSTEDE beobachtet. L. prosechoidiza NYL. Auf Blöcken am Strande der Nord- und Ostsee. F. Lüb.: Travemünde: an Findlingen am Ivendorfer Traveufer und dem Brodtener Ufer; Granitblöcke am Strande bei Dahmeshöved. S.D.: Meldorf: Steinblöcke der Buhnen des Vordeichslandes bei der Meldorfer Schleuse und Christanskoog. L. sulphurea (HFFM.) ACH. An Feldsteinen und altem Gemäuer, selten. Ham.: Ufermauer bei Moorfleth (KAuscH). Stor.: sehr viel und schön an Back- steinen der alten Klostermauer in Reinfeld. Lüb.: Trave- münde: Feldsteinwall am Ivendorfer Traveufer. L. varia Ach. An altem Holzwerk sehr häufig. Auch an Bäumen, be- sonders in den Heidegegenden nicht selten. L. conizaea AcnH. Gern an Kiefern; verbreitet. Ham.: Weide in Kirchwärder (J.); Kiefern im Gr. Borsteler Gehölz; Birken im Eppendorfer Moor. Pin.: Kiefern bei Falkental bei Blankenese; Eichen- stümpfe bei Hohenraden (J.). Seg.: Buchen (J.) und Eichen im Forst Lindeloh bei Hartenholm. Stor.: Kiefern im Forst Heidbergen bei Reinbek; Eichen im Wellingsbütteler Holz; Rolfshagener Kupfermühle, an Buchen (Kausch); Weiden bei Pölitz (J.); alte Pfosten im Rethwischholz bei Oldesloe. Lau.: viel an Kiefern bei Tesperhude und Geesthacht; gefällte Eiche bei Kl. Schönberg. F. Lüb.: Lärchen im Wahldorfer Holz bei Ahrensbök. Ol.: Kiefern am Guttauer Gehege. L. expallens AcH. Ol.: an Eichen bei Bergfeld (J.). Fi. nm — 85 — symmictera NVL. An altem Holzwerk mit Z/. varza, häufig; außerdem: an Callıma: Pin.: Heidrege bei Ütersen; Tävsmoor bei Appen; Holmer Sandberge; an Ahammus cathartica bei Renzel. S.D.: an jungen Fichtenzweigen im Kudener Bondenholz. Har.: Sarothamnus bei Marmsdorf. . trabalis (AcH.) NYL. An altem Holzwerk, besonders Eichenpfosten, der Heide- gegenden in Gesellschaft von /. varia und symmictera, aber minder häufig. In den hannöverschen Heiden am häufigsten; in Holstein nicht selten in den Kreisen Pin. und Seg ; ferner Ham.: Wohldorf. Stor.: bei der Mellenburger Schleuse. Lau.: Hamfelde (KAUSCH) und Linau. F. Lüb.: Eichenpfosten am Bahndamm zwischen Ahrensbök und Gleschendorf. Pl.: ebenso zwischen Ploen und Behl. S.D.: Lattenwerk am Meldorfer Hafen. . orosthea ACH. Ol.: Feldsteinwall zwischen Dahme und Dahmeshöved, c. ap. . piniperda (KOERB.) NY1. Gern an altem Holzwerk, auch an Bäumen, besonders Kiefern. Ham.: Weiden im Eppendorfer Moor; an Sorbus aucuparia ım Gr. Borsteler Gehölz; Kiefernstümpfe bei Wohl- dorf (J.). Pin.: an Corylus im Gehölz Klövensteen bei Pinne- berg. Seg.: Kiefernpfähle am Ihlsee bei Segeberg; Kiefern im Forst Lindeloh (J.); Fichten bei Hartenholm; Pfähle bei der Försterei Schmalfeld. Stor.: Pfähle bei Lehmsal (J.) und Hummelsbüttel; abgestorbene Birken im Duvenstedter Brook; Baumleiche im Hagen bei Ährensfelde;, Pfähle am Mönchteich bei Trittau; Oldesloe, an Sordus und Pfählen im Rethwisch- holz. Lau.: Linau: Geländer bei der Vogelfängerkate. Ki.: Kiefern im Halloher Forst bei Grofenaspe. Har.: Holzwerk bei Leversen und Sarothamnus bei Harmsdorf. L. glaucella (FLOT.) NyL. Fast immer an Kiefern. Ham.: Geesthacht: Kiefernpfahl N NO am Wege nach Grünhof (J.). Pin.: Blankenese: Hohlweg bei Falkental. Seg,: Forst Lindeloh bei Hartenholm; Kiefernpfahl am Ihlsee bei Segeberg. Stor.: Hahnheide bei Trittau (J.). Lau.: Wentorfer Lohe bei Bergedorf. Ol.: Kassedorfer Tannen (].). Har.: Emme (KAUsCH) und Haake. L. metaboloides NYL. An altem Holzwerk oder Baumstumpfen, fast immer von Eichen. Ham.: Wohldorf: Eichenstümpfe beim Mausoleum. Pin.: Blankenese: alter Eichenpfahl im Hohlweg bei Falkental. Seg.: entrindeter Eichenstumpf bei Kempen bei Kaltenkirchen (J-); eichenes Heck bei Kisdorferwohld. Stor.: Wellingsbüttel: Heckpfahl beim Prökelmoor. .Lau.: eichenes Heck zwischen Linau und Sirksfelde. L. polytropa (EHRH.) SCHAER. An größeren Feldsteinen. Har.: bei Sieversen. var. campestris SCHAER. Ham.: bei Tolksdorf. Seg.: Örsdorf bei Kaltenkirchen; Bentfurt bei Struvenhütten. Stor.: Sasel bei Bergstedt; am Mönchteich und bei Grönwohld bei Trittau. Lau.: bei Börnsen; am Elbufer unterhalb Lauenburg. Har.: bei Sieversen. L. effusa (PERS.) AcH. An altem Holzwerk, absterbenden Bäumen (besonders Weiden) und Baumstümpfen häufig. L. sambuci PERS. Meist (und soweit nichts anderes bemerkt) auf Sambucus nigya. Ham.: ÜÖchsenwärder; Kopfweide bei Allermöhe; Wohldorfer Schleuse. Seg.: bei Schönmoor (J.); Örsdorf bei Kaltenkirchen; entrindete Samducus bei Hamdorf. Stor.: Pölitz (J.); Ahrensburg; Duvenstedt; an Weiden zwischen Wulksfelde und Rade. Lau.: Schwarzenbek; Pappeln bei Alt Horst bei Mölln. F. Lüb.: Ahrensbök. Ol.: Hansühn (J.); entrindete Pappel bei Süssau; im Dahmer Moor, hier auch an Vzöurnum. S.D.: Meldorf: an Sarothamnus bei Bargenstedt. Har.: Apfelbaum auf der Elbinsel Altenwärder. L. atra (HuUDs.) ACH. var. grumosa ACH. Ol.: Feldsteinwall zwischen Dahme nnd Dahmeshöved. L. nephaea (SMF.) NYL. Soltau: Erratische Blöcke auf dem Wilseder Berg, steril. Aspicilia (Mass.) Tu. Fr. A. gibbosa (AcCH.) KBR. An größeren Feldsteinen und Backsteinmauern, besonders dem Zementbewurf. Ham.: sehr viel an den Steinböschungen des Elbdeichs in den Vierlanden. Seg.: Feldsteinwall bei Hamdorf; ebenso beim Kirchhof in Sarau. Stor.: Mauerwerk der Alster- schleuse bei Mellenburg. Ol.: Steinwälle bei Dahme und Bockhorst; bei Süssau; Blöcke am Strande zwischen Dahme und Kellenhusen. Sta.: Kirchhofswall in Bliedersdorf. A. caesiocinerea (NVvL.) Kr. Winsen: Feldsteinmauer in Schätzendorf (KAUSCH). Haematomma Mass. H. leiphaemum (ACH.) ZOPF. Gern an Buchen und Eichen, ausnabmsweise auf Steinen; immer steril. Ham.: Wohldorf: an Linden bei der Wasser- mühle und an Buchen. Seg.: Bahrenkrug bei Schlamersdorf, an Eichen und Buchen; ebenso im Gr. Segeberger Forst nördlich von Hartenholm. Stor.: Eichen und Buchen in Wellingsbüttel und bei Poppenbüttel. O1l.: Eichen bei Siggen; Feldsteinwall bei der Gruber Kirche. Lecania Mass. L. dimera TH. FR. An Feld- und Wegebäumen; selten an Holzwerk. Pin.: an Pfählen zwischen Rissen und Etz; Henstedt: am Grunde einer alten Sorbus aucuparia bei Meschensee. Stor.: Pappeln bei Poppenbüttel (J.). Seg.: geschälte Kiefernrinde im Gehege Waterwinkel bei Heidmühlen (J.) F. Lüb.: an Pappeln um EB rt eg Ahrensbök verbreitet; ebenso beim Bahnhof Pansdorf viel. Ol.: mehrfach an Ulmen bei Weißenhaus (].). *|, erysibe (ACH.) An Mauern und Feldsteinen. Ham.: Ufermauer der Elb- insel Ochsenwärder, bei Gauert. Lau.: Sandesneben: Stall- mauer in Kl. Schönberg; erratischer Block am Elbufer unter- halb Lauenburg. Ol.: Feldsteinwall zwischen Dahme und Dahmeshöved. Parmelia Acn. P. caperata (L.) Ach. Gern an Eichen und Buchen, steril und meist spärlich. Ham.: früher an Eichen am Eppendorfer Mühlenteich (C.T. TımM). Pin.: Quickborn: Eichen im Hasloher Gehege und bei Renzel; Linden beim Schlosse Haseldorf. Stor.: Eiche bei Poppen- büttel (J.); Reinbek: an Eichen im Forst Großkoppel und viel und schön im Forst Heidbergen; Oldesloe: Eichen im Rethwisch- holz und bei Alt-Fresenburg. Seg.: Eichen bei Rotenbek bei Heidmühlen (J.). Lau.: Eichen bei Rotenhaus bei Bergedorf (J.); Tesperhude: Wurzel einer alten Buche in der Avendorfer Hude. F. Lüb.: Eichen im Gehölz zwischen Niendorf und Brodten. Har.: Neugraben: an Buchen am Falkenberg (KAUuscH); Eichen bei der Wassermühle in Bötersheim. P. Mougeotii SCHAER. An großen Feldsteinen, steril. Pin.: mehrfach bei (Juick- born und Renzel. Stor.: bei Poppenbüttel; Grönwohld; beim Bahnhof der Rolfshagener Kupfermühle. Lau.: Linau; Farchau bei Ratzeburg. Har.: Feldsteinwälle bei Ochtmannsbruch, Bötersheim und Tostedt. P. ambigua (WULFY.) AcnH. Besonders in den Heidegegenden an altem Holzwerk und Kiefern, steril. Pin.: eichene Heckbäume bei Pinneberg, Tang- stedt, Appen, Etz und Winzeldorf; ebenso Seg.: bei Kissdorf und Hüttbleck; Örsdorf bei Kaltenkirchen; Brückengeländer in Heidmühlen. Stor.: Reinbek: an Kiefern im Forst Grofßkoppel. Lau.: altes Holzwerk im Sachsenwald. Ki.: Fichten im Halloher Forst bei Grofßenaspe. P. saxatilis (L.) AcH.- Auf nackter Erde: Seg.: Klint bei Heidmühlen. Mit Frucht: Seg.: bei Rickling und Schönmoor (J.); Heidmühlen, sehr viel im Segeberger Forst (Gehege Hegebuchenbusch (J.) und Lindeloh) an Kiefern, weniger Eichen und einmal an einer Buche. Ki.: Halloher Forst bei Großenaspe an Kiefern und Eichen. var. sulcata TAYLOR. Mit Frucht: Seg.: Gehege Lindeloh im Segeberger Forst bei Hartenholm, an Kiefern. Lau.: an Pappeln bei Schmielau. P. tiliacea (HrrMm.) ACH. Ham.: Eschen, Weiden und Apfelbäume der Elbinsel Ochsenwärder; Hohenhorn bei Bergedorf, an Eichen (J.). Pin.: Blankenese: an Ulmen der Chaussee nach Rissen (C. T. TImM und KAuscH); Ütersen: viel an Linden und Roßkastanien bei Moorege. Lau.: Feldsteinwand in Escheburg (KAUSCH); Linden in Börnsen; Eiche bei Rotenhaus; Eichen bei Schwarzenbek. Lüb.: Travemünde: sehr viel an Chaussee-Ulmen beim Hospital. P. revoluta FLK. Sta.: Eichen bei Issendorf (SANDSTEDE). P. physodes (L..) ACH. Mit Frucht: Ki.: Halloher Forst bei Grofenaspe. Har.: sehr reichlich an Birken bei Sieversen. P. acetabulum (NECK.) DuBy. Im ganzen Gebiet an Wegbäumen mehr oder weniger häufig. P. olivacea (L.) AcnH. Lau.: Birken am Sterleyer Berg bei Mölln (hier in einer mit Lappen dicht besetzten Form). Soltau: Birken im Forst Langeloh bei Ehrhorn. P. aspidota ACH. (P. exasperata NY1.) Mit Frucht, an Weiden: Ham.: bei Gauert auf der EIb- insel Ochsenwärder. F. Lüb.: Ahrensbök: an der Trave bei der Wildkoppel P. fuliginosa (FR.) NVL. Steril an größeren Feldsteinen im ganzen Gebiet ver- breitet. Mit Frucht: Stor.: Steinwall zwischen Trittau und Grönwohld. Ol.: reichlich bei Dahmeshöved und Gruberdieken. f. Jaetevirens NXL. Steril an Bäumen verbreitet. Mit Frucht: Pin.: an Eichen im Niendorfer Holz (C. T. Tımm). P. subaurifera NYL Ren.: über Aamalina fastigiata auf Eichenkrattbusch zwischen Hohenhörn und Besdorf. Platysma Hrrm. P. saepincola HFrM. An Birkenzweigen. Lau.: Schwarzenbek: spärlich auf einem Heidefleck im Forst Hohenraden. Ki.: Halloher Gehege bei Großenaspe (J.).. Ren.: zwischen Hohenhörn und Holstein- niendorf. Har.: Kleckerwald (KAUSCH); bei Lürade (C. T. TımM). P. ulophyllum (Act.) NYL. Südlich von der Elbe an altem Holzwerk und Bäumen häufig; in Holstein seltener und nur in den Heidegegenden verbreitet, sonst: Ham.: dürre Pappel im Schießstand des Eppendorfer Moors. Pin.: Birken im Park Krähenberg bei Blankenese (C. T. TımM). Stor.: an Sorbus. bei Meschensee. S.D.: eichenes Heck bei Warferdonn bei Eddelak; immer steril. P. glaucum (L) NvL. Von ähnlicher Verbreitung, doch Baumrinden bevorzugend, u a.: außerordentlich häufig, besonders an Kiefern, im Gr. Segeberger Forst zwischen Hartenholm und Heidmühlen (hier auch auf Calluna) und Ki.: Forst Halloh bei Großenaspe. An altem Holzwerk nur Pin. bei Ellerbek. Immer steril. P. pinastri (ScoP.) NYL. Ki.: spärlich an Kiefern im Halloher Forst bei Großenaspe (].). Har.: Eichenpfosten am Bahndamm bei Gr. Klecken und bei Fleestedt; steril. P. difusum (WEB) NyL. Gern an eichenen Heckbalken und anderem altem Holz- werk; selten an Kiefern, immer steril. Ham.: Wohldorf. Pin.: Pinneberg, Etz, Ellerbek, Winzeldorf, Renzel und Quick- born. Seg.: Hüttblek, Kaltenkirchen, Örsdorf und Heidmühlen; hier auch an Kiefern im Hagebuchenbusch. Stor.: Reinbek: Kiefern im Gehölz Grofßkoppel; Hohenfelde bei Trittau. Lau.: Sandesneben. F. Lüb.: Travemünde. S.D.: Sarsbüttel. Har.: Öchtmannsbruch bei Hollenstedt. Evernia Acn. E. prunastri (L.) ACH. Mit Frucht: Ham.: Gr. Hansdorfer Wald (C. T. TımM 1876). Ki.: Eiche im Halloher Forst bei Großenaspe. Har.: mehrfach bei Appelbüttel (RECKAHN, C. T. TımM). E. furfuracea (L.) AcH. In den Heidegebieten südlich von der Elbe und im mittleren Holstein oft häufig; im östlichen Holstein jedenfalls viel seltener. Auch Ham.: altes Holzwerk auf der Elbinsel Waltershof. Usnea Dı:ı. U. florida (L.) HFFM. Mit Frucht: Seg.: Heidmühlen: im Hegebuchenbusch und am Mayenborn (J.). Ki.: Halloher Forst bei Großenaspe (]J.), viel an Eichen. F. Lüb.: Wahlsdorfer Holz bei Ahrensbök an einer Buche. U. dasypoga (AcH.) NYL. Nur steril. Seg.: Hegebuchenbusch bei Heidmühlen, an Eichen. Ki.: Forst Halloh bei Großenaspe an Eichen (J.) und Buchen. Lau.: Wentorfer Lohe an Buchen. Har.: an Buchen im Forst Sunder; Forst Rosengarten (C. T..Tımm). U. ceratina ACH. Seg.: Forst Lindeloh bei Heidmühlen an Eichen (auch mit [Frucht].)) und Buchen. Ki.: Halloher Forst bei Großenaspe. — 92 — Ramalina Acn. R. pollinaria ACH. Steril, aber wohl entwickelt, nicht in der in »Flechten Schleswig-Holsteins« von R. v. FISCHER-BENZON pag. 77 bildlich dargestellten Form. Stor.: spärlich an Brettern einer alten Scheune bei Haslohfurt. ©1l.: schön und reichlich an einem beschatteten Feldsteinwall zwischen Dahme und Bokhorst. Physciacei. Buellia De. Nor. B.canescens (DICKS.). DE.NOT. (Catolechia canescens (DICKS.) TH.FR.) An altem Gemäuer, seltener an alten Bäumen und an Holzwerk. Ham.: Vierlande: Kirche in Neuengamme, spärlich. Pin.: Kirche in Haseldorf. Stor.: Klostermauer in Reinfeld. Lüb.: sehr viel an der Kirche in Travemünde. F. Lüb.: Kirche in Bosau. Ol: Grube: sehr viel an Backsteinen, Kalkbewurf und Feldsteinen der Kirche, auch an Eichenpfosten und Fach- werk eines Anbaus und an Linden des Kirchhofs; alte Eichen an der Chaussee zwischen Süssau und Siggen. +*B. verruculosa (BORR.) TH. FR. (2. ocellata (FLK.) KBR.) An großen Feldsteinen. Stor.: zwischen Wellingsbüttel und Poppenbüttel; Feldsteinwall zwischen Trittau und Grön- wohld. F. Lüb.: Travemünde: Feldsteinwall am Ivendorfer Traveufer. Ol.: Feldsteinwall zwischen Dahme und Dahmes- höved; Grabkammer am Strande bei Kellenhusen. B. myriocarpa (DC) Mu». An Baumrinden im ganzen Gebiet sehr häufig; an altem Holzwerk: Seg.: Heidmühlen. Stor.: Duvenstedter Schleuse. Lüb.: Eichenheck bei Travemünde. Ol.: Dahmeshöved und Rosenhofer Brook bei Grube. Pl.: Eichenpfosten zwischen Ploen und Behl. Auf Sarothamnus: am Ihlsee bei Segeberg. An Feldsteinen (f. stägmatea KBR. |als Art): Ham : bei Volks- dorf. Stor.: Sasel. Ol.: häufig an Granitblöcken am Strande der Ostsee zwischen Dahme und Kellenhusen, und auf kleinen Steinen in den Dünen. Rinodina Ach. R. exigua (AcH.) TH. FR. An Steinen und Mauerwerk im ganzen (Grebiet verbreitet, am Segeberger Gipsberg, sehr viel auf Blöcken am Strande der Lübecker Bucht bei Brodten, Niendorf, Kellenhusen und Dahme. Auch an Bäumen und altem Holzwerk. Hamb.: ent- rindete Esche auf Ochsenwärder; Kopfweiden bei Allermöhe. Stor.: Trittau: Pappeln bei Hohenfelde. Ki.: Sambucus bei Großenaspe. F.Lüb.: Eichenpfosten bei Ahrensbök. Ol.: Eichen bei Kasseedorf (J.); Sambucus bei Hansühn (J.); entrindete Pappel bei der Dahmer Schleuse; Scheunentor in Dahmes- höved. Pl.: Lütjenburg: Eichen und Eschen bei Helmsdorf (].). Physcia ScHREB. Ph. ciliaris (L.) DC. Ol.: Feldsteinwall zwischen Dahme und Bokhorst; sonst, gleich der folgenden, immer an Bäumen. Ph. pityrea ACnH. An Steinen: Seg.: Feldsteinmauer des Kirchhofs in Sarau. *Ph. stellaris (L.) FR. Ham.: Bergedorf: an Popwlus tremula vor Rotenhaus(KAUSCH). Har.: Chausseebäume bei Appelbüttel (hier schon 1885). +*Ph. ascendens (FR.) BITTER. ') Gern am Grunde von Bäumen. Ham.: an Sambucus bei Moorfleet. Pin.: Eschen und Ulmen an der Chaussee bei Burgwedel. Lau.: Sandesneben: an Pappeln bei Bullenhorst. Ph. aipolia (ACH.) NYL. An Wegbäumen, besonders Pappeln, verbreitet. Ph. tenella (ScoP.) NYL. Ol.: an einem lange ungebrauchten gußeisernen Göpelrad in Dahmeshöved. Ph. caesia HrFM. Mit Frucht: Ol.: Wegsteine bei Vogelsang bei Dahme. t) Vergl. G. BITTER. Über die Variabilität einiger Laubflechten etc. Jahr- buch wiss. Bot. Bd. XXXVI ıgo1, Heft 3 p. 431. Ph. obscura (EHRH.) FR. var. virella (ACH.) NYL.) Ham.: an Sambucus bei Allermöhe und Moorfleet; Eschen und Apfelbäume der Elbinsel Waltershof. Pin.: Weiden bei Wedel. O1l.: Weiden bei Bockhorst bei Kellenhusen. Ph. lithotea (AcH.) NYL. S.D.: Meldorfer Schleuse. Har.: Bahntunnel bei Emmelndorf; in beiden Fällen an Backsteinmauern. Thelochistacei. Callopisma De Nor. C. citrinum (HFFM.) KBR. An Backsteinmauern, Weg- und Feldbäumen und altem Holzwerk im ganzen Gebiet verbreitet. An Eichen: F. Lüb.: bei Dunkelsdorf. An Feldsteinen: Seg.: bei Struvenhütten; auf anstehendem Gips des Segeberger Gipsbergs. Ol.: bei Dahme. C. inerustans (ACH.). Ol.: am Grunde der Backsteinmauern der Kirche in Grube, mit Frucht. C. ferrugineum (HuDs.). In der Regel an Bäumen, selten und meist spärlich. Pin.: Flottbeker Park (C. T. Tımm); Pappeln bei der Wulfsmühle bei Tangstedt. Seg.: an Eichen im Gehölz Bahrenkrug bei Seekamp bei Berlin. Stor.: im Kneden bei Oldesloe (LABAN); Eichen bei Reinbek (KAuscH). Lau.: Eichen zwischen Schnakenbek und Tesperhude;, Ratzeburg: mehrfach an Weiden bei Farchau (J.. F. Lüb.: Ahrensbök: Buchen im Langen- brook, Eiche im Wahlsdorfer Holz, Pappeln auf dem Mösberg. Ol.: Koselauer Brook: an einem Heckpfahl (J.); Eschen ım Dahmer Gehege. Pl.: Lütjenburg: Esche bei Helmsdorf (].) und Eiche bei Schmiedendorf (J.),;, Pappeln auf dem Riff bei Ploen, reichlich. Ki.: Buche bei Knoop. + var. obscurum TH. FR. Ol.: Feldsteinwall im Kampweg zwischen Dahme und Dahmeshöved. +var. sarzcolum MASS. Seg.: auf anstehendem Gips des Segeberger Gipsberges, spärlich. *(. cerinum (EHRH.) KBR. An Pappeln. Schon von C. T. TımM mit Sicherheit für die Umgegend von Hamburg nachgewiesen und zwar Pin.: Zitterpappeln am Elbufer bei Teufelsbrück. Ferner: Seg.: bei Rickling (J.). Stor.: Hohenfelde bei Trittau. Lau.: Mölln: bei der Ziegelei bei Alt-Horst. Ol.: reichlich beim Rauhen Berg bei Süssau, besonders an entrindeten Stellen der Pappeln. t*"var. dispersum OLIVIER. Ham.: Wohldorf, an Pappeln bei der Schleuse. C. pyraceum (ACH.) KBR. An Steinen, besonders Granitfindlingen, und Bäumen. Ham.: Kopfweiden bei Allermöhe; verbreitet an den Ufermauern an der Elbe auf Ochsenwärder und in den Vierlanden. Seg.: Pappeln bei Kl. Niendorf. Stor.: Findling am Mönchteich bei Trittau; Klostermauer in Reinfeld. Lau.: Granitblöcke am Elbufer unterhalb der Stadt Lauenburg. Lüb.: Findlingswall am Ivendorfer Traveufer oberhalb Travemünde und Findlinge beim Seetempel. F. Lüb.: viel an jungen Pappeln beim Bahn- hof Pansdorf,; entrindete Pappeln bei der Zuckerfabrik bei Ahrensbök;; _ Steine am Strande bei Niendorf. Ol.: viel an Felsblöcken am Ostseestrand bei Kellenhusen und Dahme. S. D.: Backsteinmauer bei der Meldorfer Schleuse. var. holocarpum EHRH. Seg.: Holzwerk einer alten Scheune bei Negernbötel. Lau.: Ratzeburg: Weiden bei Farchau (J.). Ol.: Sambucus bei Hansühn (J.); alte Scheunentür in Dahmeshöved. C. phloginum (AcH.) NYL. Pin.: am Grunde von Ulmen an der Chaussee bei Bönning- stedt. O1l.: Feldsteinblöcke eines Walles bei Dahmeshöved. Gyalolechia Mass. +@. /uteoalba (TURN.). Bisher nur Ol.: an Ulmen bei Weißenhaus, aber hier in großer Menge (]J.). G. epixantha (ACH.) (Lecanora epixantha (ACH.) NYL.) S. D.: Zementbewurf einer Brücke bei der Meldorfer Schleuse. Candellaria Mass. C. vitellina (EHRH.) Mass. Im ganzen Geciet häufig und oft genug fruchtend. r*(0. xanthostigma (PERS.) An Weg- und Feldbäumen. Ham.: Langenhorn: Pappeln am Bornweg; Kopfweiden bei Moorfleet und Allermöhe. Stor.: Pappeln bei der Mellenburger Alsterschleuse; immer steril. C. concolor (DICKS) ARN. (Lecanora laciniosa (DUF.) NYL. An Weg- und Feldbäumen nicht bloß um Hamburg, sondern auch in der weiteren Umgegend wiederholt beobachtet. Pin.: an Linden beim Gute Haseldorf; Ulmen bei Burgwedel und Ahorn bei Quickborn. Seg.: Linden bei Hartenholm, viel. F. Lüb.: verbreitet an Chausseebäumen aller Art bei Ahrensbök. Pl.: an Eichen bei Plön; immer steril. Mit reichlicher Frucht: Har.: an einem alten Apfelbaum bei der Kirche der Elbinsel Altenwärder. Placodium Hırı. Pl. elegans D. C. Ham.: Ufermauern bei Moorfleet (LABAN, 17.7.79 u. I. 10. 80). Exemplare befinden sich im LaBan’schen Herbar im Botan. Museum und im Besitze des Herrn KAUSCH. Pl. scopularis (NYL. unter ZLecanora) Ol.: spärlich an Granitblöcken am Strande der Ostsee bei Dahmeshöved. Von SANDSTEDE auch auf den nordfriesischen Inseln beobachtet, (2. Nachtrag). Pl. murorum HOFFM. *var. pusillum MASS. Ham.: Vierlanden: Ufermauer an der Elbe bei Warwisch. I.P tegulare (EHRH.) An Mauern im ganzen Gebiete häufig. ®Pl. sympageum ACH. Auf Mörtel und Backsteinen alter Mauern. Stor.: Kloster- mauern in Reinfeld. S. D.: alte Gartenmauer in Meldorf. Xanthoria Fr. X. parietina.\L.) TH. ER. Altes gußeisernes Göpelrad in Ol.: Dahmeshöved. var. aureola ACH. Ham.: Ufermauer der Elbinsel Ochsenwärder. Pin.: Granit- block bei Schulau. Seg.: Feldsteinmauer bei der Kirche in Sarau. F. Lüb.: Kirche in Ahrensbök. Ol.: Granitblöcke am Strande bei Kellenhusen und Dahme. Lüb.: ebenso zwischen Travemünde und Brodten. X. polycarpa (EHRH.) IH. FR. An altem Holzwerk und Zweigen, besonders von Holunder und Birken, sehr häufig. Sehr viel an Hippophaes: F. Lüb.: bei Niendorf am Östseestrand. Hier sind besonders die dürren Stämme und Zweige an der Seeseite der Gestrüppe fast ganz damit bedeckt. = iychnea: (Acı.) Tr ER. An Wegbäumen, Steinen und altem Holzwerk im ganzen Gebiet ziemlich häufig, aber fast immer steril. Mit Frucht: Ham.: an einem alten Pfahl in Gr. Borstel; granitener Grenz- stein im Herzmoor zwischen Langenhorn und Hummelsbüttel. Ol.: aufgerichtete Granitpfeiler an einer Koppeleinfahrt bei Grube. Acarosporacei. Acarospora Mass. A. fuscata (SCHRAD.) TH. FR. An Feldsteinen aller Art, besonders Granitblöcken, ver- breitet. Pin.: bei Tangstedt und Quickborn. Seg.: Grandgrube beim Bahnhof Ulzburg; Örsdorf bei Kaltenkirchen. Stor.: bei Stellau;, im Hagen bei Ahrensfelde; Bahnhof Kupfermühle; Oldesloe: Meilenstein beim Kneden. Lau.. Steinwall bei Schmielau. Lüb.: bei Travemünde: am Ivendorfer Traveufer. Viel an Blöcken am Östseestrand bei Travemünde, Niendorf, Kellenhusen und Dahme; auch auf kleinen Steinen in den Dünen. S.D.: Hünengrab bei Delbrück. Har.: Steinwall bei Ochtmannsbruch. 4. Cyanophalı, Pannariacei. Pannaria Der. P. brunnea (Sw.) MASS. var. coronata (HFFM.). Auf sandigem Boden. Lau.: Mölln: unter Buchenwurzeln am Sterleyer Berg; im Königsmoor bei Schmielau. Stictacei. Sticetina Nvr. St. scrobieulata SCOP. Har.: In der Haake und im »Stücken« bei Appelbüttel (C. T. Tımm). Sticta ScHRAD. St. pulmonaria (L.) SCHAER. Im mittleren und westlichen Holstein anscheinend nicht häufig. Hier mit Frucht: Seg.: Hegebuchenbusch bei Heid- mühlen (J.) und Ki.: Halloher Forst bei Grofsenaspe. Peltigeracei. Peltidea Acn. P. venosa (L. HFFM.). F. Lüb.: am Ukleisee (LABAN 1. IO. 1883). Collemacei. Collema Hrrm. +*(. cheileum Acn. Lau.: Tongrube bei Schwarzenbek. Lüb.: feuchte lehmige Stellen am hohen Brodtener Ufer. rf. monocarpa DUF. F. Lüb.: kurzrasiger Strand westlich von Niendorf, mit Leptogium minutissimum. C. limosum ACH. Von C. T. TımM schon 1879 an lehmigen Abhängen des Elbufers unterhalb Altona entdeckt. Stor.: Tongrube bei Schwarzenbek. Har.: Lehmige Gräbenwände bei Kl. Klecken (R. TımM). C. pulposum ACH. Stor.: Tongrube bei Sande. Seg.: viel auf verwittertem Gips des Segeberger Kalkbergs. Lüb.: hohes Ivendorfer Trave- ufer (R. TImM). Leptogium Fr. *[, sinuatum (HUDS.) KBR. Pin.: Lokstedt: Weg am Amsınk'schen Garten (C. T. TımM 1874). L. lacerum (Sw.) FR. Lau.: am Grunde einer Buche zwischen Moos im Schön- berger Zuschlag bei Sandesneben. ®+L. minutissimum FLCKE. Stor.: bei der Mellenburger Alsterschleuse. F. Lüb.: kurz- rasiger Ostseestrand bei der Schleuse westlich von Niendorf, zahlreich und prächtig fruchtend. FL. tenuissimum (DCKS.) KBR. Ol.: hohes, lehmiges, bewachsenes Ufer bei Dahmeshöved. Ill. Pyrenocarpi. Verrucariacei. Verrucaria Pers. V. rupestris SCHRAD. Lüb.: Geröll in einem Hohlweg des Brodtener Ufers. V. muralis AcH. Stor.: Reinbek: Backsteinmauer einer Ziegelei beim Gehölz »Gr. Koppel«. Ol.: kleine Steine am hohen Strandabhang —_ 2770075 bei Kellenhusen und Dahme; auf Eisenkonglomerat am Strande bei Dahmeshöved. V. aethiobola WAHLEG. (ZLithoicea MASS,). Auf überrieselten Steinen und meistens fruchtend. So: Stor.: Trittau: im Mönchteich; Oldesloe: kleiner Bach im Rethwischholz. Lau.: Dahlbekschlucht bei Börnsen; Schwarzen- bek: in der Lienau im Forst Rülau. F.Lüb.: Curau: kleiner Bach im Schwienkenrader Forst. Sta.: Neukloster: im Mühlenbach bei Paterborn (Prof. ZACHARIAS). V. nigrescens PERS. (ZLzthoicea MASS.). Auf weicherem Gestein, besonders in feuchten Lagen. Im Elbgebiet verbreitet, vor allem an Backsteintrümmern an den Uferrändern. Massenhaft auf der Elbinsel Waltershof, z. B. an einer aus Backsteinen aufgeschütteten Deichböschung am Köhl- brand. Ferner: Seg.: am Segeberger Gipsberg. Lau.: San- desneben: auf Backsteintrümmern des zerstörten Kirchturms. Stor.: Trittau: auf kleinen Steinen am Mönchteich. --V. halophila Nvı. (Zithoicea MASS.). Auf völlig überflutetem, hartem ‚Gestein an der Meeresküste. Ol.: Auf Granit und besonders Quarzblöcken in der Ostsee zwischen Dahme und Kellenhusen. Thelidium Mass. +* Th. velutinum (BERNH.). Bisher nur in Tongruben. Stor.: Reinbek: Ziegelei bei Loh- brügge, reichlich. Lau.: Ziegelei bei Schwarzenbek. Thrombium (Warrr.) Mass. +*7Th. epigaeum (PERS.) SCHAER. Auf nacktem Erdboden. Stor.: Reinbek: Gehölz Grofs- koppel, zusammen mit Biatora uliginosa und Cladonia caespiticia. Pyrenulaceae. Arthopyrenia Mass. +*A. cerasi (SCHRAD.) Mass. Pin.: an Prunus avium am Elbufer bei Teufelsbrück. Von — MT — C. T. Tımm schon in der Festschrift 1876 aufgeführt, ist aber in die Flechtenflora von Schleswig-Holstein von R. v. FISCHER- BENZON nicht aufgenommen worden. A. punctiformis ACH.’ An glattrindigen Bäumen und Sträuchern verbreitet. Ham.: Langenhorn, an Myrzca gale mit Sagedia myricae im Holitz- grundmoor. Pin.: an Acer pseudo-platanus bei Hasloh; Hasel- dorfer Schloßpark an jungen Eichen und Roßkastanien; Pinne- berg: an Erlen bei der Wulfsmühle. Stor.: an Carpzinus bei der Rolfshagener Kupfermühle. Seg.: Forst Bockhorn: an trocknen Erlen (J.). Lüb.: Travemünde: massenhaft an jungen Linden der Strandpromenade. F. Lüb.. an Azppophaes am Strande Bei” Niendorf. Pl. an Hasel: bei Tramm,7/O1.:) Grube: an Rhamnus cathartica im Dahmer Moor. S.D.: Hasel bei Tens- büttel. +*var. atomaria ACH (als Art) ARNOLD. Jura No. 553; ARNOLD EexSL 203: Stor.: Junge Eichen im Kneden bei Oldesloe. O1l.: Erlen und Prumus spinosa an der Düne am Dahmer Moor. Har.: junge Eichen bei Metzendorf; Carpinus im »Höpen«. A. fallax NYL. Meistens an jungen, noch glattrindigen Eichen, nicht selten, Pin.: Niendorf: an Eichen am Stellinger Kirchenweg (schon 1873 von C, T. TIMM zuerst beobachtet); Eichen im Hasel- dorfer Schloßpark; an Birken bei Garstedt. Stor.: Oldesloe: an Eichen im Kneden. Lau.: Schwarzenbek: an Eichen im Forst Hohenraden. S.D.: Tensbüttel und Kuhdener Bonden- wald, an Eichen. Har.: an Eichen im Höpen bei Meckelfeld und bei Metzendorf. A. laburni LGHT. An jungen glattrindigen Zweigen, selten. Stor.: Rolfs- hagener Kupfermühle, an Hasel. Lau.: im Königsmoor bei Schmielau, an Vaccnium uliginosum. —— NO —— +4. leptotera (NYL. unter Verrucaria) WEDDELL, Excursions lichenol. dans l’ile d’Yeu 1875 pag. 309. Ol.: An völlig überfluteten Granitblöcken in der Ostsee bei Dahmeshöved, mit Verrucaria halophıla. Neu für Deutsch- land. Acrocordia Mass. A. gemmata (ACH.) KBRr. An Baumrinden, selten. ©1l.: Kroneneiche bei Cismar; alte Eichen an der Chaussee zwischen Süssau und Siggen; beide Male spärlich. * A. biformis BORR. Besonders an jüngeren Eichen, nicht selten. Stor.: an Eichen bei Wellingsbüttel. F. Lüb.: Ahrensbök: an Eichen im Wahlsdorfer Holz. O©l.: an Eschen im Guttauer Gehege. *f, dealbata LAHM. Verbreiteter als die Hauptform. Ham.: Borsteler Holz. Pin.: Niendorfer Holz, an Eichen. Beide Male von C. T. TIMM schon 1869 gefunden und in der »Festschrift« 1876 irrtümlich als Rluzsocarpon alboatrum (HFFM.) TH. FR. angeführt. Seg.: Glasauer Holz bei Sarau, an Eichen. Stor.: Rolfshagener Kupfermühle, an alten Corylus; Oldesloe: bei Fresenburg (LABAn), an Eichen im Rethwischholz. Lau.: Schwarzenbek: an Eichen im Gehege Langenrahde. Lüb.: Travemünde: Kopf- weiden am Traveufer bei Ivendorf. F. Lüb.: Ahrensbök: Wahlsdorfer Holz; Gehege Hafberg bei Holstendorf; Schwien- kenrader Holz bei Curau, immer an Eichen. Ol.: hier anscheinend am häufigsten. An Weiden bei Döhnsdorf (J.); an Eichen, Eschen und Ulmen im Dahmer und Guttauer Gehege; viel an Eichen am Rauhen Berg bei Süssau; an Eichen bei Siggen und im »Großen Busch«. Leptoraphis Koere. T*L. epidermidis (AcH.) TH. FR. (2. oxyspora KOERR.). An Birkenrinden. Pin.: im Gehölz »Klövensteen« bei Pinne-. berg; Himmelmoor bei Quickborn (R. TIMM). Seg.: an Detula pubescens im Heidmoor bei Sarau. Lau.: Mölln: Sterleyer Berg; Sirksfelder Zuschlag. Har.: In der Emme (R. TımM). Soltau: Forst Langeloh bei Ehrhorn. Porina (Acn.) Mürr. Arc. (Sagedia Mass.) . chlorotica (AcH.) WAINIO. Har.: an beschatteten Findlingen im Höpen bei Meckelfeld. . carpinea (PERS.) A. ZAHLBR. (Verrucaria chlorotica f. corticola NYL.)- Meistens an glattrindigen jungen Bäumen und Sträuchern. Ham.: Wohldorfer Schleuse: viel am Grunde alter Pappeln‘ Langenhorn, an Haseln. Pin.: Elbufer unterhalb Övelgönne: an Acer platanoides, an Alnus und Carpinus im Knick bei Egenbüttel, viel; Quickborn: an Buchen im Bilsener Wohld (JAAP). Stor.: Ahrenfelde: an jungen Buchen im Hagen; Poppen- büttel: an Carpinus am Alsterufer; Rolfshagener Kupfermühle: an Hasel. F. Lüb.: Ahrensbök: an Buchen im Wahlsdorfer Holz. . myricae (NYL.). Diese in der Umgegend von Hamburg auf Myrica gale verbreitete Art beobachtete ich außerdem Pin.: Heidrege bei Ütersen. S. D.: bei Hochdonn. Anhang. Cyrtidula Mks. =0, pteleodes MKS. (Mycoporum pteleodes (ACH.) NYL.). An Birkenstämmen und Zweigen. F. Lüb.: bei der Ober- försterei Ahrensbök. Har.: bei Bötersheim. +*(. tremulieola MKS. An Zweigen von Populus tremula. Ham.: bei Langenhorn. S=D.. ber Densbüttel. C. quereus MKS. (Mycoporum miserrinum. NYi.) An Eichenzweigen verbreitet. Pin.: bei‘ Appen. Stor.: Gehölz »Grüner Jäger« bei Wellingsbüttel; im Kneden bei Oldesloe Lau.: Forst Langenrahde bei Schwarzenbek; Sachsen- wald; Elbufer bei Tesperhude. O1l.: Dahmer Moor; Rauher Berg bei Süssau. S.D.: Tensbüttel und Delbrück. Celidium Tur. =(, fuscopurpureum TU1.. Ham.: zwischen Langenhorn und dem Tarpenbek. Pin.: Heckenwall zwischen Lokstedt und Stellingen (C. T. TIMM 1870). In beiden Fällen über Pe/tzgera rufescens. Leciographa Mass. +L. Zwackhii Mass. F.Lüb.: auf dem Lager von P%Alycts an Eichen am Langen- damm bei Ahrensbök. Pharcidia Koere. *Ph. congesta KOERE. Auf ZLecanora-Arten. Stor.: auf /. subfusca an Eschen bei Wulksfelde. F. Lüb.: auf /. angulosa an Acer bei Barghorst. Har.: ebenso bei Lürade. Illosporum. + *l. roseum (SCHREB.) MART. Auf Physca tenella. Ham: an Pappeln bei. Schmalenbek; an Ahorn zwischen Bergedorf und Rotenhaus. F. Lüb.: Pappeln beim Bahnhof Pansdorf. Weitere Beiträge zur Moosflora der Umgegend von Hamburg. Von ONLTO; JARr. Die im Folgenden mitgeteilten bryologischen Beobachtungen bilden eine Ergänzung zu meiner Arbeit »Beiträge zur Moosflora der Umgegend von Hamburg«, veröffentlicht in diesen Verhand- lungen 1899, 3. Folge, VII. Die seinerzeit ausgesprochene Vermutung, daf in unserer Gegend noch viele seltene Moose aufzufinden seien, hat sich inzwischen vollauf bestätigt. Die Erforschung unserer Moosflora ist in der verflossenen Zeit eifrig von mir fortgesetzt worden, sodaf3 wieder ein bedeutendes Material zusammengebracht worden ist. Es sind Arten aufgefunden worden, die bei Hamburg kaum je erwartet werden konnten. Von diesen verdienen Ahacomitrium cataractarım und Sudeticum, Brachysteleum polyphyllum, Pohlia pulchella, Bryum alpinum und Fontinalis Kindbergü hier be- sonders hervorgehoben zu werden. Über einige derselben habe ich bereits in der Allgem. Botan. Zeitschrift 1902 berichtet, und viele der interessanten Funde, unter ihnen auch für die Wissen- schaft neue Formen, haben in der zur Zeit erscheinenden vor- züglichen Moosflora der Provinz Brandenburg von K. WARNSTORF Aufnahme gefunden. Erfreulicherweise ist aber auch von anderer Seite der hiesigen Mooswelt erneute Aufmerksamkeit zuteil ge- worden; es sei nur erinnert an die sehr bemerkenswerten Funde, die Herr Dr. R. Tımm namentlich auf dem Gebiet der Torf- moose in den letzten Jahren zu verzeichnen hatte. So wird unsere Moosflora in absehbarer Zeit mit zu den am besten — 106 — erforschten in Deutschland gehören; sind doch jetzt schon mehr als 450 Arten mit Sicherheit aus diesem kleinen Florengebiete nachgewiesen worden! Was nun zunächst die Lebermoose anbetrifft, die leider auch bei uns nicht immer die ihnen gebührende Berücksichtigung gefunden haben, so kann ich die erfreuliche Mitteilung machen, daf3 sämtliche von Dr. GOTTSCHE hier beobachteten und in der »Festschrift von 1876« aufgezählten Arten mit alleiniger Aus- nahme von Dlyttia Lyelli, die aber gewiß auch jetzt noch bei uns vorhanden sein dürfte, von mir wieder aufgefunden worden sind; auch das seltene Zaplomitrium Hookeri, das von dem Alt- meister der Hepaticologie an hiesigen Exemplaren seinerzeit so eingehend beschrieben worden ist. Die interessantesten Leber- moosfunde der letzten Jahre aber sind außer Zaplomitrıuum folgende: Marsupella emarginata auf tonigem Heideboden, Zo- phosia alpestris, Loph. Mildeana, Sphenolobus exsectus, Chnlos- cyphus pallescens, Cephalozsia bicuspidata f. gemmifera, Ceph. byssacea var. verrucosa, Ceph. myriantha var. Faapiana, Lepidozıa reptans f. laxa, Diplophylleia obtusifolia f. gemmifera, Scapanıa undulataund Madotheca levigata var. obscura. Mehrere dieser Formen sind neu für die Wissenschaft, einige andere für die deutsche Flora! Unter den Laubmoosen findet man in der Literatur An- gaben von älteren Bryologen über solche Arten, die nie bei uns gefunden worden sind, deren Bestimmung vielmehr auf Ver- wechslung mit anderen Arten beruht, wie schon Dr. PRAHL in seiner Laubmoosflora von Schleswig-Holstein nachgewiesen hat. Einige von diesen könnten sehr wohl bei uns vorkommen, da sie aber auch später niemals beobachtet worden sind, so sind sie vorläufig zu streichen. Dahin gehören: Zrematodon ambiguus, Barbula reflexa, Zygodon conoideus oder KForsteri, Ditrichum vaginans, Orthotrichum Brauni, Anomodon attenuatus, Neckera pennata, Eurhynchium rotundifolium und Foylocomımm vugosum. Neben diesen »unsicheren Kantonisten« aber existiert noch eine ganze Reihe von Angaben über Moose, die namentlich von HÜBENER und SONDER herrühren, aber später von niemandem bestätigt worden sind. Es wäre sehr zu wünschen, daf3 diese Arten wieder aufgefunden würden, damit sie auch fernerhin als Bürger unserer Moosflora Geltung haben können. Ich möchte hier nur folgende Arten namhaft machen, die mir auf meinen zahlreichen Exkursionen niemals zu Gesicht gekommen sind: Ephemerella recurvifolla, Ephemerum sessüle, Phascum curvicollum, Astomum crispum, Weisia rutilans, Hymenostomum squarrosum, Weisia crispata, Dicranella crispa, Dicr. curvata, Pterygoneurum subsessile, Pottia Starkeana, Distichtum capıillaceum, Barbula graalis, B. revoluta, B. rvecurvifolia, Tortella tortuosa, Rhaco- mitrium microcarpum, Grimmia decipiens, Orthotrichum tenellum, O. patens, Funaria dentata, Pohlia clongata, Bryum Duvalıı, Br. longisetum, Meesea-Arten, Burbaumia indusiata, Fontinalis hypnoides, Hypnum incurvatum. Bei der Bestimmung des gesammelten Materiales wurde ich wieder wie früher von meinem verehrten Freunde Herrn K. WARNSTORF in Neuruppin in liebenswürdigster Weise unter- stützt. Auch Herr Prof. Dr. V. SCHIFFNER in Wien und Herr Rechnungsrat G. ROTH in Laubach revidierten einige Be- stimmungen; die Philonoten hat Herr L. LOESKE in Berlin durch- gesehen. Es ist mir eine angenehme Pflicht, den Herren für die gewährte Unterstützung auch an dieser Stelle meinen ver- bindlichsten Dank auszusprechen ! Viele seltene und interessante Arten sind für die von Herrn Prof. SCHIFFNER herausgegebenen Hepaticae europaeae exsiccatae und für die Museci eur. exs. des Herrn Dr. E. BAUER in Smichow bei Prag von mir präpariert worden und auch zum Teil schon zur Ausgabe gelangt. Es erschien wichtig, dies bei den einzelnen Arten besonders zu vermerken. Belegexemplare zu allen An- gaben aber befinden sich im hiesigen Botanischen Museum. Diejenigen Arten, Varietäten und Formen, die für das Gebiet der schleswig-hölsteinischen Flora im Sinne von PRAHL’s Laubmoosflora von Schleswig-Holstein neu sind, werden in dem nun folgenden Verzeichnis durch einen Stern hervorgehoben. — Die Aufzählung der Lebermoose geschah ebenso wie früher nach —. 108 — SCHIFFNER’s Bearbeitung derselben in den »Natürlichen Pflanzen- familien«e, die der Torfmoose nach WARNSTORF und die der Laubmoose nach LIMPRICHT’s großer Moosflora von Deutschland. Anhangsweise gebe ich am Schluß dann noch eine Liste solcher Bryophyten, die aus pflanzengeographischen Gründen noch in unserer Gegend zu erwarten sind. Sie sind hier und da im norddeutschen Flachlande bereits beobachtet worden und dürften daher mit der Zeit, wenn auch nicht alle, so doch zum größten Teil, auch in unserer Flora aufgefunden werden. Auf diese Arten möchte ich die Aufmerksamkeit der hiesigen Moos- sammler ganz besonders hinlenken. Wenn dieser Beitrag zu unserer Moosflora ebenso anregend wirken möchte, wie seinerzeit der erste, so würde das den Ver- fasser sehr erfreuen. Auf alle Fälle aber ist ihm eine Ergänzung seiner Beobachtungen nur erwünscht. 1. Lebermoose. Ricciaceae. Riecia Lescuriana Austin. Abstich am Bramfelder Teich auf Moorheideboden spärlich. Die beim Rulauer Forst gesammelte Form stellt WARNSTORF jetzt zu R. glauca var. major. Cfr. Moosfl. d. Prov. Brandenburg I, pag. 71. R. Warnstorfii Limpr. Wandsbek: Äcker bei Neurahlstedt; Ahrensburg: Feuchte Äcker am Wege nach dem Forstort Hagen; Ratzeburg: Äcker bei Bäk. R. sorocarpa BiscH. Moorsandige Äcker bei Wedel, Hummels- büttel, Poppenbüttel, bei Neurahlstedt, Ahrensburg, Wohltorf bei Reinbek, Bäk bei Ratzeburg. Rieciella fluitans (L.) A. BR. Im Eppendorfer Moor häufig. Tritt hier in zwei verschiedenen Formen auf. Die typische Form bildet schwimmende, lockere Rasen in Gräben und Wasserlöchern zwischen Phrragmites; die andere wächst in dichten Rasen am Grunde der Carexpolster am Rande des Wassers; sie ist nicht identisch mit var. canaliculata, sondern mag als f. subterrestris unterschieden werden. Beide Formen werden in den Hep. eur. exs. zur Ausgabe gelangen. var. canaliculata (HOFFM.) LINDENB. Auf einem feuchten Heide- fleck bei Jenfeld. Rieciocarpus natans (L.) CORDA. Harburg: Torfstiche am Mühlen- bach bei Ashausen mit Zemna trisulca. Marchantiaceae. Fegatella conica (L.) CORDA. Bargteheide: Am Isenbek bei Klein- Hansdorf; Trittau: Ufer der Au in der Hahnheide häufig; Geesthacht: Quellige Stellen am Elbufer oberhalb Tesperhudes. Lunularia vulgaris MıicCH. In schönen Rasen zwischen Pflaster- steinen bei den Altonaer Wasserwerken am Elbufer bei Blanke- nese. Hierher jedenfalls aus in der Nähe befindlichen Treib- häusern gelangt. Preissia quadrata (SCOr.) BERNH. Wandsbek: Auf einem kleinen Moorheidefleck bei Neurahlstedt in Gesellschaft von Hypnum molluscum veichlich und schön fruchtend. Jungermanniaceae. a. Frondosae. Riecardia pinguis (L.) GRAY. Fruchtend: Im Sachsenwald am Grossen Ochsenbek und an Abhängen im Autal bei der Kupfermühle; Ausstich bei Ladenbek und in Tongruben bei Lohbrügge häufig; Stelle bei Harburg in den Tongruben am Großen Buchwedel mit Räcc. incurvata. "var. fuscovirens (LINDB.) f. submersa (LOESKE). Eppendorfer Moor in alten Torflöchern; Trittau: In einem quelligen Bache beim Forst Bergen mit Scapania undulata und Chiloscyphus pallescens; Neugraben bei Harburg in quelligen Gräben mit — 161) —— Riccardia sinuata, einer Wasserform von Pellia epiphylla und Chrloscyphus polyanthus. var. fasciata (NEES). Im Eppendorfer Moor zwischen Zypnum scorpioides und anderen Sumpfmoosen; Sumpfwiese am Elbufer vor Wittenbergen unterhalb Blankeneses; Eidelstedter Moor in alten Torflöchern; am Bramfelder Teich; bei Neurahlstedt; Torfmoor beim Forst Hagen bei Ahrensburg, fruchtend; Heide- moor am Helkenteich bei Trittau. — Die Formen von Ladenbek, Trittau und Neugraben werden in den Hep. eur. exs. ausgegeben werden. — Die in meinen Beiträgen zur Moosflora von Ham- burg unter » Aneura pinnatifida« angeführten Fundorte gehören zum Teil hierher, zum Teil zur folgenden Art. R. sinuata (Dicks.) TREV. Eppendorfer Moor zwischen Sumpf- moos; Bergedorf: Tongrube beim Forst Grosskoppel, fruchtend; Harburg: Neugraben in quelligen Gräben in Gesellschaft von Riccardıia fuscovirens, Pellia epiphylla, Chtloscyphus polyanthus, Philonotis fontana und anderen. — Hep. eur. exs. No. 16. — Prof. SCHIFFNER hat die Pflanze von Neugraben eingehend studiert und das Resultat seiner Untersuchneen in »Lotos« 1900, VIII., publiziert. R. multifida (L.) GRAY. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek mit R. incurvata. Erster sicherer Fundort bei Hamburg. Die früher unter Aneura multifida von mir erwähnten Standorte gehören teils zur vorigen Art, teils zu R. zucurvata. R. latifrons LinpDB. Auf Heidemoorboden in unserer Gegend verbreitet, seltener auf faulendem Holz in Wäldern, so Quick- born: Bilsener Wohld auf faulenden Kiefernstümpfen; Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin auf faulenden Kiefernstämmen mit Cephalosia connivens fruchtend, im Forst Grübben auf Fichtenstümpfen mit Ceph. bicuspidata ; Sachsenwald mehrfach auf dem Hirnschnitt alter Fichtenstümpfe, fruchtend; Harburg: in der Haake auf einem alten Baumstumpf mit Zophocolea heterophylla, fruchtend. R. incurvata LiNDB. Auf feuchtem Sandboden, in Ausstichen, am Rande der Teiche und Seen in der Umgegend von Ham- — N — burg sehr verbreitet, in prachtvoll fruchtenden Rasen z. B. im Ausstich bei Ladenbek unweit Bergedorf. — Professor Dr. V. SCHIFFNER hat das Verdienst, diese kritische Art aufgeklärt und zuerst für Deytschland nachgewiesen zu haben. Sie liegt bereits im Herbar LINDENBERG aus dem Stellinger Moor bei Hamburg. Metzgeria furcata LiNDB. Fruchtend: Forst Karnap bei Trittau an Fagus; Harburg: In der Emme und im Großen Buchwedel bei Stelle ebenfalls an Buchen. Auf der Erde wachsend: Steiler Abhang am Elbufer bei Tesperhude mit Anomodon vitzculosus und anderen Moosen ; Abhang am Seeufer bei Ratzeburg zwischen Römnitz und Kalkhütte auf Mergelboden. f. gemmifera NEES. In Eckel bei Harburg an einer Kopfweide. Fruchtende Exemplare aus unserer Flora wurden in den Hep. eur. exs. unter No. IQ ausgegeben. Pellia epiphylia (L.) Dum. Forst Grübben bei Reinbek in einem quelligen Waldsumpf eine forma aquatica, die dichte, aufrechte, sterile Rasen bildet. Die Form wurde für die Hep. eur. exs. präpariert. P. Fabroniana RADDI. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek häufig und schön fruchtend; Reinbek: Waldschlucht im Grübben, fruchtend; Harburg: Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle. — SCHIFFNER, Hep. eur. exs., 22. Blasia pusilla L. Wedel, auf moorsandigen Äckern mit Anrho- ceros und Riccien; Hummelsbüttel: auf sandigen Äckern beim Königsmoor; Wandsbek: Äcker bei Jenfeld und Neurahlstedt viel; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek wenig, Tongrube an der Chaussee bei Sande häufig; Trittau: Ziegelei am Wege nach Großensee; Harburg: Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle. Fossombronia Dumortieri (Hüß. et GENTH) LINDB. Eppendorfer Moor; Wandsbek: Heidetümpel bei Jenfeld viel, bei Neurahl- stedt; Trittau: Moorboden am Helkenteich; Harburg: Ziegelei am Grofsen Buchwedel bei Stelle auf Moorheideboden. — A — F. Wondraczekii (CORDA) DUM. (/. cristata LINDB.). Auf feuchten Sandäckern bei Hummelsbüttel, Jenfeld, Neurahlstedt, Trittau, Bäk bei Ratzeburg. Haplomitrium Hookeri (SM.) NEES. Dieses sehr seltene Leber- moos, das hier in den letzten Jahrzehnten nicht mehr gesammelt worden ist und deshalb als verschollen betrachtet wurde, ist Anfang Juni 1901 im Ausstich bei Ladenbek unweit Bergedorf in Gesellschaft von Pohla annotina, P. Rothü, Lophogia excisa, Cephalosiella divaricata u. a. von mir wieder aufgefunden worden. Spärlicher fand es sich auch in einer versandeten Tongrube bei Lohbrügge.e Das Moos ist in feuchten Ab- stichen auf Heideboden zu suchen, wo Salır repens, Drosera rotundifolia und Lycopodium inundatum wachsen. b. Foliosae. Marsupella Funckii (W. et M.) Dum. Dünen bei Geesthacht; Harburg: In der Emme mit Zophozza incisa und Odontoschisma denudatum auf Heideboden, Heide beim Kleckerwald mehrfach, Heidehügel bei Nenndorf und Eckel, Hünengrab auf der Heide bei Issendorf in den Spalten großer Steinblöcke. *M. emarginata (Etkt.) DUM. In den Dünen bei Geesthacht; Harburg: Tonige Heidehügel bei Eckel, Feldsteinmauern bei Nenndorf, Heide bei Schierhorn. — Während das Moos sonst auf nassen Steinen der Gebirgsbäche wächst, hat es sich bei uns an eine durchaus xerophytische Lebensweise gewöhnt. Es scheint auf den tonigen Heiden der weiteren Umgegend von Harburg verbreitet zu sein. In Gesellschaft wachsen Marsupella Funckü, Nardıa scalarıs, Lophozia inflata, L. ven- tricosa, L. exsechformis, Scapania compacta, Sphyridium placo- phyllum, Cladonia destricta u. a. m. Nardia minor (NEES) ARNELL. Im Oher Moor an Grabenwänden; Moorheide beim Duvenstedter Brook in Gräben mit Cepaholozıa Francisci; Harburg: In der Emme an den Wänden eines Grabens mit Zophoizia ventricosa. N. erenulata (Sm.) LiNDB. var. gracillima (Sm.) HooK. Im Krog- busch bei Wohltorf auf Waldwegen mit Scapania irrigua und Lophosia incisa. Haplozia anomala (HOoOK.) WARNST. Eidelstedter Moor sehr häufig, Königsmoor bei Hummelsbüttel, Himmelmoor bei Quickborn, Duvenstedter Brook, am Helkenteich bei Trittau, Torfstich am Lüthjensee; Harburg: Moorheide bei der Ziegelei am Großen Buchwedel; bisher immer steril. H. lanceolata (L.) Dum. Sachsenwald: Am Großen Ochsenbek in schön fruchtenden Rasen. H. caespiticia (LINDENB.) DUM. Bergedorf: Tongruben bei Loh- brügge stellenweise in Menge, besonders sehr schön in der großen Tongrube beim Forst Großkoppel; Wandsbek: Abstich auf Heideboden bei Neurahlstedt mit Nardia crenulata spärlich. Lophozia inflata (HuDs.) HOWE. Wedel: Moorheide bei Rissen; Eidelstedter Moor häufig; Himmelmoor; Wandsbek: Heidefleck bei Jenfeld; Moorheide beim Duvenstedter Brook; Trittau: Heidemoorboden beim Helkenteich; Harburg: Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle. Dieses Charaktermoos unserer Moorheiden wird fast immer mit Kelchen gefunden; diese brechen leicht ab, werden vom Winde fortgeweht und dienen so der vegetativen Vermehrung; fruchtend wurde es bisher für unsere Flora noch nicht nachgewiesen. Die laxbeblätterten Sumpfformen sind als Cephalosia heterostipa CARR. et SPRUCE beschrieben worden; sie gehören zur var. cordata (Sw.) WARNST. An trockenen, sonnigen Standorten sind die Rasen braun oder braunschwarz, nur an schattigen sind sie grün, wonach man auch bei diesem Moos verschiedene Wuchsformen unter- scheiden könnte. L. ventricosa (DICKs.) DuUM. Wedel: Kiefernwald und Moorheide bei Rissen; Oher Moor viel; Königsmoor bei Hummelsbüttel; Ahrensburg: Grabenwall am Waldrande bei Schmalenbek; Hahnheide bei Trittau; Duvenstedter Brook; Sachsenwald: Rev. Kupferberg an Grabenwänden fruchtend; Dünen bei Geesthacht; Harburg: in der Emme an den Wänden eines Grabens fruchtend, Moorheideboden am Großen Buchwedel bei Stelle, Moorheide bei Handorf. var. /axa NEES. Ahrensburg: Heide am Bredenbeker Teich in einem Graben zwischen anderen Moosen; Reinbek: im Grübben zwischen Zeucobryum glaucum mit anderen Lebermoosen; Sachsenwald: Rev. Koopshorst in einem Graben unter Fichten zwischen anderen Moosarten umherkriechend; Harburg: Klecker Wald zwischen Moos unter Kiefern. Die Form aus dem Sachsenwalde wurde in SCHIFFNER's Exsiccatenwerk unter No. 168 als f. gracillima SCHFFN. ausgegeben. var. minor JAAP. Pflanzen grün, dicht beblättert, in allen Teilen kleiner als bei der typischen Form. Escheburg: Grabenwall am Rande des Kieferngehölzes beim Schmalenbek. var. crassiretis WARNST. Im Forst Tiergarten bei Ahrensburg an einem Erdwall auf Heideboden in schön gebräunten Rasen. Diese Form wurde von Prof. SCHIFFNER als L. porphyroleuca bestimmt, die somit also auch für unsere Flora nachgewiesen wäre. L. alpestris (SCHLEICH.) Dum. In den Dünen bei Geesthacht; in der Heide bei Neugraben unweit Harburg an einem Erdwall mit Loph. ventricosa, Scapania compacta und Sphenolobus exsectiformis, von WARNSTORF bestimmt. Neu für Hamburg! L. Limpriehtii (LiINDB.) STEPH. Harburg: Heidehügel bei Eckel. Neu für Hamburg! */, Mildeana (GOTTSCHE) SCHFFN. Abstiche am Bramfelder Teich; Abstich auf einem Heidefleck bei Neurahlstedt; an beiden Orten spärlich zwischen anderen Lebermoosen. L. Marchica (NEES) STEPH. Unter Lebermoosen, die ich im Torfmoor beim Hagen unweit Ahrensburg gesammelt hatte, von WARNSTORF für unsere Flora nachgewiesen. L. ineisa (SCHRAD.) Dum. Wandsbek: Heidefleck bei Jenfeld; Moorheide beim Duvenstedter Brook an Grabenwänden reich fruchtend; Heidemoor zwischen Schmalenbek und Siek; Trittau: Heide am Helkenteich und bei Bollmoor spärlich, sehr viel am steilen Abhang des Mönchsteiches im Forst Karnap, in der Hahnheide an mehreren Stellen; Oldesloe: Sattenfelde auf einem kleinen Heidemoor; Bergedorf: Heide an der Chaussee zwischen Boberg und Sande, im Vorwerksbusch,; Reinbek: Forst Grübben und Wentorfer Lohe; Sachsenwald: Abhang an der Au zwischen Friedrichsruh und Kupfermühle auf anmoorigem Sandboden und zwischen Rasen von Zewcobryum ; Harburg: Forst Höpen an einem Erdwall am Waldrande, in der Emme am Wege zwischen Neu-Wiedenthal und Ehestorf mit Zoph. ventricosa, Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle, bei Harmstorf. — Hep. eur. exs., 100. L. barbata (SCHREB.) DUM. Wedel: Kiefernwald bei Rissen mit Prilidium ciliare vergesellschaftet; hier zwischen anderen Moos- rasen auch in einer forma gracilis m., die von SCHIFFNER als zu L. Baueriana SCHFFN. gehörig betrachtet wird; Dünen bei Geesthacht; Harburg: in der Emme unter Kiefern mit Päldium stellenweise häufig; bisher immersteril, aber öfter mit Keimkörnern. L. attenuata (LINDENB.) (/. gracilis STEPH.). Ahrensburg: Graben- wall am Waldrande bei Schmalenbek mit /. ventrzcosa; Trittau: Abhang am Mönchsteich im Forst Karnap mit /. znczsa zwischen Leucobryum in © Rasen reichlich; Dünen bei Geesthacht; Har- burg: In der Emme am Wege zwischen Neu-Wiedenthal und Ehestorf in Gesellschaft von /. ventricosa und L. incdsa in prachtvollen, Keimkörner tragenden Rasen; im Forst Rosen- garten unter Fichten. Sphenolobus minutus (CRANTZ) STEPH. In den Dünen bei Geest- hacht in Gesellschaft von Alzcwlarıa scalaris, Loph. ventricosa, Scapania compacta und anderen Lebermoosen; Harburg: in der Emme auf tonigem Heideboden zwischen Calluna mit Lophosia ventricosa, Odontoschisma denudatum und /cmadophila aerugi- nosa, auf der Heide bei Eckel, an einer Feldsteinmauer bei Nenndorf mit Scapania compacta, im Großen Buchwedel bei Stelle an einem Erdwall, auf der Heide bei Schierhorn unweit Buchholz. *Sph. exsectus (SCHMID.) STEPH. Sachsenwald: Abhang an der Au im Revier Ochsenbek mit der folgenden; der erste sichere Fundort in unserer Flora! — ZT Sph. exsectiformis (BREIDLER) STEPH. In unseren Heidegebieten sehr verbreitet, doch nur steril. Wedel: Moorheide bei Rissen; Oher Moor viel; Königsmoor nördlich von Hummelsbüttel; Moorheide beim Duvenstedter Brook; Schmalenbek und Forst Tiergarten bei Ahrensburg; Bergedorf: Heide an der Chaussee zwischen Boberg und Sande; im Sachsenwald an mehreren Stellen; Escheburg: Kieferngehölz am Schmalenbek; Harburg: Haus- bruch und Neugraben, Großer Buchwedel bei Stelle. Chiloscyphus polyanthus (L.) CORDA. Im Eppendorfer Moor fruchtend; an der Wedeler Au bei Rissen; im Oher Moor; Eidelstedter Moor fruchtend; Sumpfwiesen an der Wandse bei Meiendorf; Erlenbruch am Bredenbeker Teich bei Ahrensburg fruchtend, in einem Graben am Rande der Dünen bei Boberg in dichten aufrechten Rasen; Autal bei der Kupfermühle im Sachsenwald fruchtend; am Mönchsteich bei Trittau; Harburg: Neugraben in Gräben fruchtend, am Mühlenbach bei Ashausen. var. /nundatus WARNST. in Moosfl. d. Prov. Brandenb. I, p. 252. In einer robusten, dunklen schwimmenden Form in einem Wasserloch im Erlenbruch am Bredenbeker Teich bei Ahrens- burg. *Ch. pallescens (SCHRAD.) NEES. In einem quelligen Bache beim Forst Bergen unweit Trittau mit Scapania undulata und Wasser- formen der Kiccardia pinguis und Pellia epiphylla. Cephalozia Lammersiana (HÜBEN.) SPRUCE. Eidelstedter Moor; in einer Tongrube bei Lohbrügge in. dichten, polsterförmigen und reich fruchtenden Rasen auf Tonschlamm. Diese Form wird in den Hep. eur. exs. zur Ausgabe gelangen. C. bicuspidata (L.) Dum. var. conferta NEES. Moorheide beim Duvenstedter Brook an Grabenwänden; Forst Hahnheide bei Trittau; bei der Aumühle im Sachsenwald. *f, gemmifera. Sachsenwald: Rev. Ochsenbek auf faulendem Eichenholz; Harburg: Kleckerwald, auf festgetretenem Boden eines Waldweges. Die Brutkörner tragende Form ist bisher nur sehr selten gesammelt worden und bedarf weiterer Beob- achtung. C. connivens (DICKS.) SPRUCE. Moorheide bei Rissen; Eidel- stedter Moor; Königsmoor bei Hummelsbüttel; Duvenstedter Brook; Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin auf faulenden Kiefernstämmen mit Azccardia latifrons, im Sachsenwald an vielen Stellen auf Moorerde, zwischen Rasen von ZLeuxcobryum und auf faulenden Eichenstümpfen ; Oldesloe: Sattenfelde, auf einem kleinen Heidemoor; Harburg: Großer Buchwedel bei Stelle auf Moorboden; meistens fruchtend. C. catenulata (HÜBEN.) LINDB. In der Emme bei Harburg auf festem Boden unter Buchen und Kiefern mit Keimkörnern und Kelchen. — Gelangt in den Hep. eur. exs. von diesem Fund- ort zur Ausgabe. *(, symbolica (GOTTSCHE) BREIDBER. Im Öher und Esinger Moor sehr verbreitet; Heidemoor am Helkenteich bei Trittau; Sachsenwald. Ist gewif3 auch in unserer Flora, namentlich in den Heidemooren viel weiter verbreitet und früher nur mit Ceph. connivens verwechselt worden. C. Franeisci (HOOK.) Dum. Moorheide bei Rissen; Oher Moor; Eidelstedter Moor; Himmelmoor bei Quickborn; Königsmoor bei Hummelsbüttel; Heidemoor beim Duvenstedter Brook, fruchtend; Moorheide am Helkenteich bei Trittau; bei Neu- rahlstedt; Wentorfer Lohe bei Bergedorf; Harburg: Heide beim Kleckerwald, Moorheide am Groflen Buchwedel bei Stelle, fruchtend. Wächst in der Regel an den Wänden der Heide- gräben, häufig mit Brutkörpern, fruchtet aber nur selten. Cephaloziella byssacea (ROTH) WARNST. Auf Heideboden unter Kiefern, selbst auf erratischen Blöcken, häufig. In meinen Beiträgen zur hiesigen Moosflora unter »Ceph. divaricata« aufgeführt. "var. verrucosa C. JENSEN. Ahrensburg: Ahrensfelde an einem sandigen Erdwall unter Buchen, det. SCHIFFNER. War bisher nur aus Grönland bekannt! C. trivialis SCHIFFN. (C. divaricata (SM.) WARNST.) Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek auf feuchtem Sandboden. Ist sicher auch bei uns weiter verbreitet. — Tone — *(. pulchella C. JENSEN. Ebendort, det. Prof. SCHIFFNER. Ist vielleicht nur eine Form der vorigen Art! *(. myriantha (LiNDB.) SCHFFN. var. Jaapiana SCHFFN. in Österr. botan. Zeitschr. 1904, 3 und 7. Sachsenwald: Rev. Ochsenbek auf dem Hirnschnitt faulender Fichtenstümpfe in Gesellschaft von Ceph. brcuspidata, Riccardıa latifrons und Lophocolea heterophylla. Odontoschisma sphagni (DICKS.) DUM. Eidelstedter Moor häufig; Himmelmoor bei Quickborn sehr häufig; Heidemoor beim Duvenstedter Brook viel; Bollmoor und am Helkenteich bei Trittau; Harburg: Heideboden in der Emme mit Keimkörnern, Heidemoor bei Handorf. Das Moos bildet auf unseren Heide- mooren stellenweise Massenvegetation, ist aber bisher nur steril gefunden worden. — Ausgegeben in W. MIGULA, Kryptog. exs., Moose, No. 134. 0. denudatum (NEES) Dum. Moorheide bei Rissen unweit Wedel reichlich; Königsmoor nördlich von Hummelsbüttel; Forst Grübben bei Reinbek auf einem Baumstumpf unter Fichten; Sachsenwald im Rev. »Moorigen Ort« auf einem faulenden Eichenstumpf mit Dicranum flagellare, Harburg: Emme und Heidemoor bei Handorf unweit Buchholz. *var. elongatum LINDB. Im Eidelstedter Moor. Calypogeia trichomanis (L.) CORDA var. adscendens NEES. Hierher gehören die unter f. /ara WARNST. früher von mir aus unserer Flora mitgeteilten Fundorte. Lepidozia reptans (L.) Dum. Fruchtend: Hahnheide bei Trittau; Haake bei Harburg unter Buchen mit Zewcodryunm. *f, Jaxa JAAP. Im Rev. Koopshorst des Sachsenwaldes in einem Graben zwischen anderen Moosen umherkriechend, Juni 1902. Herr Prof. Dr. V. SCHIFFNER hat diese Form eingehend studiert und das Resultat seiner Untersuchungen in der Arbeit: »Eine interessante Lepidozia der deutschen Flora« in d. Österr. bot. Zeitschr. 1904, 2, publiziert, dem ich nichts Neues hinzu- zufügen habe. Ich vermag in dem Moos nur eine laxe Form der Z. reptans zu erblicken, bedingt durch die Wachstumsweise, wie es häufig genug auch bei anderen Lebermoosarten be- obachtet worden ist. Sie wird für die Hep. eur. exs. präpariert werden. L. setacea (WEB.) MITTEN. Wedel: Heidemoor bei Rissen; Eidelstedter Moor häufig; Oher Moor viel; Himmelmoor bei Quickborn; Königsmoor bei Hummelsbüttel; am Bredenbeker Teich bei Ahrensburg; Trittau: Heidemoor am Helkenteich und am Forst Karnap fruchtend; Oldesloe: Kleines Heide- moor bei Sattenfelde; Wentorfer Lohe bei Reinbek; Sachsen- wald: Abhang an der Au im Rev. ÖOchsenbek; Harburg: Emme, Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle, Moorheide bei Handorf. Blepharestoma trichophyllum (L.) Dum. Trittau: Abhang am Mönchsteich im Forst Karnap unter Buchen; Ratzeburg: Ab- hang am Seeufer bei Römnitz ebenfalls unter Buchen. Ptilidium pulcherrimum (WEB.) HAMPE. Sachsenwald: Revier Kupferberg an alten Birken in schönster Fruchtentwickelung. Diplophylleia obtusifolia (HOOR.) TREV. Ahrensburg: Erdwall am Waldrande bei der Waldburg; in den Dünen bei Geesthacht. 8; *f, gemmifera JAar. Sachsenwald: Erdwall am Wege nach Kasseburg mit Zophosza bicrenata. Die Keimkörner tragende Form dieses fast stets fruchtenden Lebermooses dürfte bisher noch nicht beobachtet worden sein. Scapania curta (MART.) Dum. Sachsenwald: Abhang an der Au im Revier Ochsenbek; Oldesloe: Waldschlucht bei der Rolfs- hagener Kupfermühle. Se. irrigua (NEES) DUM. In Gräben bei Wedel; Königsmoor bei Hummelsbüttel; auf einem Heidefleck bei Jenfeld und Neurahl- stedt; Ahrensburg: Torfmoor am Forst Hagen; Trittau: Ziegelei am Wege nach Großensee, in Trittauerheide und am Helken- teich: Oldesloe: Sattenfelde auf einem kleinen Heidemoor, fruchtend;; Reinbek: Krogbusch bei Wohltorf auf einem feuchten Waldwege; Harburg: Ziegelei am Buchwedel bei Stelle, bei Harmstorf. — 120 — ®Se. undulata (L.) Dum. In einem quelligen Bache beim Forst Bergen unweit Trittau mit Chzloscyphus pallescens. Der Stand- ort dieses im norddeutschen Flachlande seltenen Mooses ist durch Anlage eines Karpfenteiches jetzt sehr gefährdet. Es ist daher sehr erfreulich, daß Herr Dr. P. PRAHL diese Art an einem zweiten Fundort bei Ahrensburg für unsere Flora nachgewiesen hat. Sc. nemorosa (L.) Dum. Harburg: Ziegelei am Großen Buch- wedel bei Stelle, fruchtend. *yar. Jaapiana \WARNST. l.c.I, pag. 169. Abhänge an der Au im Revier Ochsenbek des Sachsenwaldes. Sc. compacta (ROTH) DUM. Dünen bei Geesthacht; Trittau: Auf mit Erde bedeckten Feldsteinmauern streckenweise häufig, auf der Heide am Helkenteich mit Sphyridium placophyllum ; Harburg: Abhang unter Kiefern bei Hausbruch, in der Emme, Heide am Großen Buchwedel bei Stelle, bei Ramelsloh, auf Steinwällen bei Nenndorf, Bliedersdorf bei Horneburg. Madotheca levigata (SCHRAD.) DUM. *var. obscura NEES. Am Grunde einer alten Buche im Sachsenwalde. M. platyphylia (L.) Dum. Blankenese: Steiler Abhang am EIb- ufer bei Wittenbergen auf Wurzeln und Erde; ebenso am EIb- ufer bei Tesperhude oberhalb Geesthachts. Lejeunia cavifolia (EtrH.) LiNDB. Im Duvenstedter Brook an einem Erlenstumpf wenig, Trittau: Forst Steinberg bei Sprenge auf einem Stein; Forst Großkoppel bei Reinbek an einer alten Eiche zwischen anderen Moosen; Dalbekschlucht bei Escheburg auf einem Stein am Bache; Sachsenwald: Revier »Alter Hau« an einer Buche in ca. 2m Höhe in ausgedehnten Rasen! Frullania tamarisci (1L.) Dum. Ratzeburg: Abhang am Seeufer bei Römnitz auf der Erde. = all = 2. Torfmoose. a. Sphagna acutifolia. Sphagnum fimbriatum WiıLs. var. tenue GRAV. Erlenbruch an der Wedeler Au bei Rissen; Eidelstedter Moor in einem Graben zwischen Heidekraut; Ahrensburg: Heidefleck am Bredenbeker Teich in Gräben; Sumpfwiesen an der Bille bei Reinbek. var. robustum BRAITHW. Duvenstedter Brook unter Erlen in großen Polstern; Hamwarder Holz bei Schwarzenbek; Hahn- heide bei Trittau unter Birken. Sph. Girgensohnii Russ. Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin; Sachsenwald: Rev. Kupferberg in Gräben unter Erlen und Birken. Von diesem Standort ausgegeben in ERNST BAUER, Musci eur. exs., 26, als var. coryphaeum Russ. Sph. Warnstorfii RUSS. var. virescens Russ. Sumpfwiesen an der Bille bei Reinbek mit var. verszcolor Russ., die von diesem Standort in den Musci eur. exs. unter No. 48 zur Ausgabe gelangt ist. Sph. rubellum WırLs. Moorheide an der Wedeler Au bei Rissen; Eidelstedter Moor und Himmelmoor bei Quickborn; Heidemoor am Helkenteich bei Trittau; Reinbek: Heidefleck bei der Wohl- torfer Lohe; an allen Orten in verschiedenen Farbenvarietäten. Die var. favopallescens WARNST. vom Torfmoor beim Forst Hagen bei Ahrensburg wurde in E. BAUER, Musci eur. exs. unter No. 4I ausgegeben. *Sph. quinquefarium (LINDB.) WARNST. Sumpfwiesen an der Bille bei Reinbek und in der nach Wentorf hin führenden Waldschlucht. Sph. subnitens RUSS. et WARNST. Eidelstedter Moor; Moor am Abhang hinter Steinbek; bei Neurahlstedt; am Helkenteich und in der Hahnheide bei Trittau, hier var. viride WARNST. Harburg: Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle, ebenfalls in der var. uviride. Sph. acutifolium (EHRH. p. p.) RUSS. et WARNST. var. uviride WARNST. Birkengehölz an der Wedeler Au bei Rissen; —ı 1 11220... — Krogbusch bei Wohltorf und Waldschlucht bei Wentorf unweit Reinbek; Harburg: Moorheide bei der Ziegelei am Großen Buchwedel. var. pallesceens WARNST. Im Grübben bei Reinbek. var. rubrum (BRıD.) WARNST. Krogbusch bei Wohltorf in Gräben. var. versicolor WARNST. KEbendort. Sph. molle SuL.Lıv. Auf einem Heidefleck bei Neurahlstedt; Ahrensburg: Heidefleck am Bredenbeker Teich; Trittau: Heide am Helkenteich fruchtend; Harburg: Moorheide bei der Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle, Wörme bei Schierhorn. b. Sphagna squarrosa. Sph. squarrosum PERS. var. subsquarrosum (RUSS.) WARNST. Moor am Abhang zwischen Steinbek und Boberg; Trittau: Torfmoor beim Forst Karnap mit der typischen Form. Hierher gehört auch die in meinen Beiträgen zur hiesigen Moosflora als var. sudsguarrosulum WARNST. aufgeführte Form aus dem Grübben bei Reinbek. Sph. teres (SCHIMP.) AONGSTR. var. imbrieatum WARNST. Heide- moor beim Duvenstedter Brook. var. squarrosulum (LESQ.) WARNST. Moorheide beim Duvenstedter Brook an einer quelligen Stelle; Trittau: Sumpfwiesen am Drahtteich mit der typischen Form; Harburg: am Mühlenbach bei Ashausen. c. Sphagna cuspidata. Sph. cuspidatum (EHRH.) WARNST. var. falcatum Russ. Sumpfiges Birkengehölz an der Wedeler Au bei Rissen in Gräben; Eidel- stedter Moor; Moorheide beim Duvenstedter Brook. var. submersum SCHIMP. Moorheide bei Rissen in Torfstichen; Duvenstedter Brook; Heidemoor am Helkenteich bei Trittau. Sph. recurvum (P. B.) WARNST. var. mucronatum (RUSS.) WARNST. — (Sph. apiculatum H. LinDe.) Sumpfiges Gebüsch an der Wedeler Au bei Rissen; Eidelstedter Moor in Gräben; Heide- moor beim Duvenstedter Brook; Trittau: Heidesumpf beim Forst Bergen; Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin; Rev. Stangenteich im Sachsenwald. — Musci eur. exs. No. 13. *f. fibrosa (SCHLIEPH.). Im Königsmoor bei Hummelsbüttel. var. amblyphyllum (RUSS.) WARNST. Gehölz an der Wedeler Au bei Rissen; Sumpfwiesen an der Bille bei Reinbek; Heide bei der Wohltorfer Lohe; Sumpfwiese am Süsterbek im Sachsen- wald. 4 Sph. parvifolium (SENDTNER) WARNST. — (Sph. angustifolium C. JENS.). Forst Bergen bei Trittau in einem Graben unter Birken. Exemplare vom Torfmoor bei Ahrensburg sind in Dr. BAUER’s Exsiccatenwerk unter No. 5 ausgegeben worden. Sph. molluscum BRUCH. Eidelstedter Moor; Himmelmoor_ bei Quickborn viel; Moorheide beim Duvenstedter Brook häufig; Heidefleck bei Neurahlstedt; Heide am Helkenteich bei Trittau, fruchtend; Harburg: Heideboden bei der Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle, fruchtend; das Moos gehört auf unseren Heidemooren zu den häufigen Arten und fruchtet auch meistens. d. Sphagna rigida. Sph. compactum DC. var. subsquarrosum WARNST. Heide beim Duvenstedter Brook; Heidefleck bei Neurahlstedt; Harburg: Moorheideboden bei der Ziegelei am Großen Buchwedel. e. Sphagna subsecunda. Sph. contortum SCHULTZ. Trittau: Sumpf beim Forst Bergen und am Lüthjensee; Harburg: Torfstich am Mühlenbach bei Ashausen. — Musci eur. exs. No. 15. Sph. subsecundum (NEES) LIMPR. *var. decipiens WARNST. Im Eidelstedter Moor in Gräben. Sph. inundatum (Russ. p. p.) WARNST. Heidemoor an der Wedeler Au bei Rissen in Gräben; Eidelstedter Moor; Duven- stedter Brook. Sph. aurieulatum SCHIMP. (Sph. Gravetii). Moorheide bei Rissen in Gräben. — Musci eur. exs. No. 27. Sph. rufescens (Bryol. germ.) LimPr. Moorheide an der Wedeler Au bei Rissen; Eidelstedter Moor in Torflöchern; Heidemoor nördlich von Hummelsbüttel; am Bramfelder Teich; Duven- stedter Brook; Moor am Abhang zwischen Steinbek und Boberg; Kieferngehölz am Schmalenbek bei Escheburg; Ham- warder Holz bei Schwarzenbek; Stelle bei Harburg. f. Sphagna cymbifolia. Sph. cymbifolium (EHRH. p. p.) WARNST. var. uirescens Russ. Gehölz an der Wedeler Au unter Birken und Erlen; Wald bei Wochldorf; Krogbusch bei Wohltorf; Revier Kupferberg im Sachsenwald unter Birken; Hamwarder Holz bei Schwarzenbek; Hahnheide bei Trittau; Harburg: Hake, Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle. var. pallesceens WARNST. Sachsenwaid: Revier Stangenteich in einem Graben. var. versicolor WARNST. Im Krogbusch bei Wohltorf. Sph. papillosum LiNDB. var. normale WARNST. Moorheide an der Wedeler Au bei Rissen; Himmelmoor bei Quickborn: Heidemoor beim Duvenstedter Brook; Krogbusch bei Wohltorf. var. subleve LıMPR. Heidemoor beim Duvenstedter Brook in Gräben; Krogbusch bei Wohltorf. Ä Sph. medium LiMPR. var. roseum (RÖLL) WARNST. Heidemoor nördlich von Hummelsbüttel viel. var. obscurum WARNST. Im Eidelstedter Moor mit anderen Formen. 3. Laubmoose. Archidiaceae. Archidium phascoides BRID. Bei Neurahlstedt in einem feuchten Abstich auf Heideboden; feuchter Sandboden am Helkenteich bei Trittau. Ephemeraceae. Ephemerum serratum (SCHREB.) HAMPE. Bei der Mellenburger Schleuse bei Poppenbüttel; feuchte Äcker bei Neurahlstedt ; Wiesen am Amelungsbach bei Wohltorf mit Pleurzdium nıtidum. Bruchiaceae. Pleuridium nitidum (HEDW.) RABENH. Feuchte Äcker bei Jenfeld und Neurahlstedt mit Rzceen, bei Wohltorf in weiterer Ver- breitung beobachtet, besonders schön und viel in frisch auf- geworfenen Gräben beim Dorf. Weisiaceae. Weisia viridula (1..) HEDw. Heckenwälle bei Schnelsen; Ab- hänge am Mönchsteich im Forst Karnap bei Trittau; Sachsen- wald an Grabenwällen mehrfach; Geesthacht: Abhang am Elbufer bei Tesperhude. | Dieranoweisia cirrhata (L.) LinpB. In der Emme bei Harburg auf dem Erdboden unter Fichten mit Dicranum montanum und Dier. flagellare, fruchtend. Ist in unserer Flora schon wiederholt auf dem Erdboden wachsend beobachtet worden. Dicranaceae. Dieranella rufeseens SCHIMP. In einem ausgetrockneten Graben zwischen Rissen und Wedel auf lehmigem Boden; auf feuchten Äckern bei Jenfeld und Neurahlstedt. D. cerviculata (HEDW.) SCHIMP. Auf feuchtem Sandboden beim Königsmoor nördlich von Hummelsbüttel. *var. robusta WARNST. n. var. in Moosfl. d. Prov. Brandenbg., II, pag. 125. Bergedorf, auf Tonschlamm in der Tongrube bei der Grofßkoppel unweit Lohbrügge. In Dr. E. BAUER’s Exsiccatenwerk unter No. 83 als var. Jaapiana BAUER n. var. von diesem Fundort zur Ausgabe gelangt. Cfr. Kritische Bemerkungen zu diesem Exsiccatenwerk in »Lotos« 1905, No. 4. Dieranum spurium HEDw. Harburg: Heide bei Neugraben, Moorheide bei Handorf, Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle, überall nur wenig. = +126 -— D. undulatum EHRH. Forst Grübben bei Reinbek unter Fichten fruchtend. D. majus TURN. var. orthophyllum A. BR. Im Revier Stangen- teich des Sachsenwaldes unter Fichten, fruchtend. D. scoparium (L.) HEDW. var. paludosum SCHIMP. Duvenstedter Brook, fruchtend. var. orthophyllum BRID. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Grübben bei Reinbek unter Fichten. f. nigrescens JAAP. In völlig geschwärzten Rasen auf Steinen am ÖOchsenbek im Sachsenwalde. Auf dem Erdboden unter Buchen wächst im Sachsenwalde hin und wieder eine zarte Form in niedrigen, dichten Rasen, die ich als var. compacta m. verteilt habe. D. fuscescens TURN. var. faleifolium BRAITHW. Sachsenwald: Revier Kupferberg am Grunde einer alten Birke in großen, prachtvollen aber sterilen Rasen mit der folgenden Art. D. montanum HEDW. Bergedorf: Wentorfer Lohe am Grunde alter Birken. *var. mamillosum WARNST. Ebendort. D. flagellare HEDw. Trittau: Hahnheide auf faulenden Birken und Erlenstümpfen,;, Harburg: Haake unter Buchen mit Zew- cobryum, Großer Buchwedel auf faulenden Eichenstümpfen. var. falcatum WARNST. Auf faulenden Eichenstümpfen und am Grunde alter Birken in der Großkoppel bei Reinbek, im Revier Kupferberg und Moorigen Ort des Sachsenwaldes. — Aus- gegeben in Musci eur. exs. unter No. 99. Campylopus turfaceus Br. eur. Duvenstedter Brook. C. flexuosus (L.) BRID. Heidemoor beim Duvenstedter Brook in Gesellschaft von Odontoschisma sphagnt. C. fragilis (DICKs.) Br. eur. Im Duvenstedter Brook auf einem verfaulten und mit Humus bedeckten Erlenstubben zwischen Cladonien wenig. Zweiter Fundort in unserer Flora. Exem- plare von den Heidemoorwiesen bei Escheburg und Besenhorst, wo ich das Moos in weiterer Verbreitung angetroffen habe, werden in den Museci eur. exs. ausgegeben werden. C. brevipilus Br. eur. Harburg: Moorheideboden am Mühlen- bach bei Ashausen steril. Die var. e/z/osus LIMPR. vom ÖOher Moor, wo ich das Moos zuerst für unser Gebiet aufgefunden habe, wird ebenfalls in Dr. BAUER's Exsiccatenwerk zur Aus- gabe gelangen. Dieranodontium longirostre (STARKE) SCHIMP. Wurde im Rev. Ochsenbek des Sachsenwaldes in weiterer Verbreitung fest- gestellt. Fissidentaceae. Fissidens bryoides (L.) HEDw. Heckenwälle bei Schnelsen; am Kupferteich bei Poppenbüttel; Reinbek: Wohltorf an Hecken- wällen viel; Sachsenwald: Hohlweg beim Mausoleum. F. eristatus WILS. (FF. decipiens DE NOT.) Auf Lehmboden am Abhang hinter Kirchsteinbek mit Didymodon rubellus, Brachy- thectum glareosum und Hypnum chrysophyllum; im Ausstich ‚bei Ladenbek. F. taxifolius (L.) HEDWw. Blankenese: Abhang am Elbufer bei Wittenbergen häufig; bei Poppenbüttel; Trittau: Forst Karnap auf Steinen und Erde am Mönchsteich; Waldschlucht bei der Rolfshagener Kupfermühle viel; Geesthacht: Abhang am EIb- ufer bei Tesperhude. F. adiantoides (L.) HEDWw. Trittau: Forst Karnap auf Stein- blöcken am Mönchsteich mit dem vorigen. Ditrichaceae. Ditrichum homomallum (HEDw.) HAMPE. Sachsenwald: Abstich bei der Aumühle und im Rev. Stangenteich; Trittau: Ziegelei am Wege nach Großensee. D. tortile (SCHRAD.) LINDB. Harburg: Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle. Ceratodon purpureus (L.) BRID. *var. paludosus \WARNST. l. c., pag. 204. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek. — MR& — Pottiaceae. Pottia lanceolata (HEDw.) C. MÜLL. Mellenburger Schleuse bei Poppenbüttel mit Zxcalypta vulgarıs. Didymodon rubellus (HOFFM.) Br. eur. *var. intermedius LiMPR. Sachsenwald: Hohlweg beim Mausoleum. D. tophaceus (BRID.) JUR. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek auf mergelhaltigem Ton fruchtend; Geesthacht: Elbufer bei Tesperhude auf Steinen in großen sterilen Rasen. Fruchtende Exemplare aus dem Ladenbeker Ausstich werden in den Musci eur. exs. ausgegeben werden. Barbula convoluta HEDWw. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek in prachtvoll fruchtenden, ausgedehnten Rasen; Ahrensburg: Chausseeränder zwischen Schmalenbek und Siek fruchtend. B. fallax HEDWw. var. breuifolia SCHULTZ. Bäk bei Ratzeburg auf festem Lehmboden. *var. fastigiata WARNST. |. c., pag. 250. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge,; Harburg: Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle. B. ceylindrica (TAvyL.) SCHIMP. Bäk bei Ratzeburg auf einem feucht liegenden Stein. B. rigidula MITTEN. (Didymodon rig. HEDW.) Trittau, auf einem Steinblock am Helkenteich. * var. /ongifolia WARNST. n. var., l. c., pag. 256. Sachsenwald: Eisenbahnbrücke zwischen Friedrichsruh und der Kupfermühle an Ziegelsteinen. Tortula levipila BRID. Trittau: Mollhagen an Pappeln, fruchtend. T. pulvinata (JUR.) LIMPR. Bergedorf: Billwärder an der Bille an einer Linde, Allermöhe an einer Kopfweide, steril. Grimmiaceae. Cinclidotus fontinaloides (HEDw.) P. B. Elbufer bei Altengamme an Ufersteinen viel. Schistidium apocarpum (L.) Br. eur. *var. tenellum \WARNST. n. var., l. c., p. 284. Sachsenwald: Aumühle, auf Steinen in der Au unterhalb des Mühlenteiches; ist eine Übergangsform zur var. gracıle. var. rivulare Br. eur. Elbufer bei Altengamme an Steinen mit Cinchdotus. Grimmia trichophylia GREV. An Feldsteinmauern bei Möhnsen fruchtend; Harburg: Mauern in Langenrehm, Hünengrab bei Grundoldendorf. — Exemplare aus hiesiger Flora werden in den Musci eur. exs. zur Ausgabe gelangen. Dryptodon Hartmani (SCHIMP.) LIMPR. Trittau: Steinburg bei Sprenge auf erratischen Blöcken. * Rhacomitrium cataractarum A. BR. — (Rh. protensum BRAUN). Ahrensburg: Steine am Dänenteich; Sachsenwald: Rev. Scha- denbek auf einem feucht liegenden Steinblock mit anderen Rhacomitrien. Rh. aciculare (L.) BRID. Ahrensburg: Steine am Ausfluß des Dänenteiches mit dem vorigen, fruchtend. In der Hahnheide bei Trittau auf Steinen einer Sumpfwiese noch jetzt vorhanden. Rh. fascieulare (SCHRAD.) BRID. Ahrensburg: Fichtengehölz am Wege nach Hoisbüttel auf einem großen Stein in schönen Rasen, d; Sachsenwald: Rev. Strange auf einem Stein mit Rhac. heterostichum; Trittau: Sumpfwiese in der Hahnheide auf Steinblöcken mit dem vorigen, Steinburg bei Sprenge. * Rh. Sudeticum (FUNCK) Br. eur. Sachsenwald: Rev, Schadenbek in Gesellschaft der vorigen Arten. Rh. heterostichum (HEDW.) BRID. Fruchtend: Reinbek: Wiesen am Amelungsbach bei Wohltorf auf einem Stein; Steinburg bei Sprenge; f. subepilosa WARNST. Harburg: Harmstorf auf feuchtem Heide- boden. *var. epllosum H. MüÜrL. Abstich am Bramfelder Teich auf feuchtem Sandboden. Rh. hypnoides (WILLD.) LINDB, — (Rh. lanuginosum). Reinbek: Wiesen am Amelungsbach auf einem Stein, fruchtend; Trittau: Sumpfwiese in der Hahnheide auf Steinblöcken spärlich mit anderen Rhacomitrien. * Brachysteleum polyphyllum (DICKS.) HORNSCH. Trittau: Sprenge, in einem Feldwege nach der Steinburg hin auf einem großen Stein mit Rhacom. heterostichum, Rh. fasciculare, Hedwigia albicans und Dicranoweisia cirrhata, fruchtend.. Neu für das ganze norddeutsche Flachland, auch für den Harz noch nicht nachgewiesen, zunächst bei der Porta Westfalica und am Kyff- häuser. Jedenfalls eines der interessantesten bryologischen Vorkommnisse in unserer Gegend! Hedwigia albicans (WEB.) LINDB. var. viridis Br. eur. Wohltorf bei Reinbek auf einem Stein in schattiger Lage. Orthotrichaceae. Zygodon viridissimus (DicKs.) BROWN. Harburg: Neukloster an Fagus. Die bei uns vorkommende Form gehört nach der Beschaffenheit der Brutkörper der forma borealis CORRENS an. Sie wird aus unserer Flora in Dr. BAUER’s Exsiccatenwerk verteilt werden. Orthotrichum stramineum HORNSCH. Geesthacht: Elbufer ober- halb Tesperhudes an Buchen. 0. Schimperi HAMMAR. Bargteheide, an einer kanadischen Pappel. 0. speciosum NEES. Bargteheide, an kanadischen Pappeln spärlich. 0. striatum (HEDW.) SCHWÄGR. — (O. leiocarpum). Mit den beiden vorigen, häufiger; an Ulmen bei Ahrensburg; an Pappeln bei der Rolfshagener Kupfermühle. 0. obtusifolium SCHRAD. An Pappeln bei der Rolfshagener Kupfermühle, spärlich fruchtend. Encalyptaceae. Encalypta vulgaris (HEDW.) HOFFM. Auf einer mit Erde be- deckten Feldsteinmauer am Wege zwischen Trittau und Großensee. — Es sind mir von diesem Moos bisher nur wenig Standorte in der Umgegend von Hamburg bekannt geworden. Auch in der Prignitz gehört es zu den selteneren Arten! _E. contorta (Wurr.) LiNDB. Geesthacht: Abhang am. Elbufer oberhalb Tesperhudes auf Mergelboden unter Buchen mit Anomodon viticulosus und Madotheca platyphylla, neu für Hamburg! Ratzeburg: Abhang am See zwischen Römnitz und Kalkhütte ebenfalls auf Kalkmergel; nur steril. Funariaceae. Funaria hygrometrica (L.) SCHBEB. var. intermedia WARNST. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge. Bryaceae. Leptobryum piriforme (L.) ScHimP. Bergedorf: Ausstich bei Laden- bek fruchtend; Tongruben bei Lohbrügge fruchtend; Harburg: Kirchhofsmauer in Bliedersdorf. Pohlia annotina (HEDWw., emend. CORRENS) LOESKE. Fruchtend: Ausstich bei Ladenbek und in Tongruben bei Lohbrügge unweit Bergedorf; Ahrensburg: Schmalenbek in einem Feldwege; Harburg: Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle; steril häufig, besonders auf feuchtsandigen Äckern. — Man vergleiche über diese Art und die folgende: LOESKE, Zweiter Beitrag zur Moosflora des Harzes in Verh. Bot. Ver. Brandenb. 1904, p. 178. -—— Fruchtende Exemplare aus den Tongruben bei Bergedorf werden in den Musci eur. exs. zur Verteilung gelangen. P. Rothii (CORR.) BROTH. Hummelsbüttel: Ausstich am Wege nach Glashütte; Abstich auf einem Heidefleck bei Neurahlstedt; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek, teste LIMPRICHT sen.; Trittau: Abstich am Großensee; Harburg: Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle; bisher bei uns nur steril. — Die Be- schreibung der vorigen Art in LiMPRICHT's Moosflora von Deutschland bezieht sich nach brieflicher Mitteilung des Ver- fassers in den vegetativen Merkmalen vorwiegend auf diese Art! Exemplare von dem Standort bei Bergedorf, von wo auch LIMPRICHT lebendes Material erhielt und wonach wahrscheinlich die Beschreibung in den »Nachträgen« zu seiner großen Moos- flora angefertigt wurde, werden in den Musci eur. exs. aus- gegeben werden. ; P. bulbifera WARNST. im Botan. Centralbl. 1896, pag. 230. Hummelsbüttel: Ausstich am Wege nach Glashütte mit Scapania zrrigua; Wandsbek: Gräben bei Jenfeld; Trıttau, auf feuchtem Sandboden am Großensee. P. eruda (L.) LinDB. Bargteheide: Heckenwälle bei Klein-Hans- dorf fruchtend; Trittau: Heckenwälle bei Lüthjensee mehrfach. P. nutans (SHHREB.) LINDB. var. sphagnetorum (SCHIMP.). Ahrens- burg: Torfmoor beim Forst Hagen. var. /ongiseta (BRıD.). Trittau: Torfstiche am Lüthjensee; Har- burg: Heidesumpf bei der Ziegelei am Großen Buchwedel bei Stelle. f. saltans LOESKE in Moosflora des Harzes, pag. 220, bei der die abgebrochenen Blätter und Ästchen der vegetativen Ver- mehrung dienen, in unserer Flora auf trockenem Moorheide- boden häufig; an solchen Standorten bleibt das Moos in der Regel steril. *P. pulchella (HEpDw.) LinDB. Eidelstedter Moor in einem aus- getrockneten Wiesengraben fruchtend; Bergedorf: Tongrube beim Forst Großkoppel unweit Lohbrügge fruchtend. *P. /utescens (LımPpr.) H. LinpDB. Wandsbek: Jenfeld, in den Furchen eines alten Feldweges reichlich, schon im Mai 1892 gesammelt, det. G. ROTH. Die Artunterschiede dieser beiden Moose sind sehr gering; WARNSTORF bringt die Form in seiner Moosflora zur vorigen Art! Sie bedarf jedenfalls noch weiterer Beobachtung. Mniobryum albicans (WAHLENB.) LiMPR. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek und in den Tongruben bei Lohbrügge in schönen C' Rasen. M. carneum (L.) Lımpr. Bei der Rolfshagener Kupfermühle; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek auf Ton; Harburg: Ton- gruben am Großen Buchwedel bei Stelle. Wird in den Museci eur. exs. aus unserer Flora ausgegeben werden. Bryum lacustre BLAND. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek auf Ton, 5. 1901. War seit HÜBENER und RECKAHN, die diese Art aus ‘unserer Flora angeben, hier nicht mehr beobachtet worden. Daß das von Dr. BURCHARD am Elbufer bei Witten- bergen gesammelte und als Dr. /acustre publizierte Moos nicht hierher gehört, hat schon Dr. PRAHL nachgewiesen. B. pendulum (HORNSCH.) SCHIMP. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Harburg: Ausstich beim neuen Bahnhof. *B. Ruppinense WARNST. in Verh. Bot. Ver. Brandenb. 1893 pag. 129. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek, 6. 1901. B. inelinatum (Sw.) Br. eur. Bergedorf: Tongruben bei Loh- brügge; Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin an einem Teich; Harburg: Ausstich beim neuen Bahnhof. B. uliginosum (BRUCH) Br. eur. Grabenwände im Torfmoor am Abhang zwischen Steinbek und Boberg. B. ceyclophyllum (SCHWÄGR.) Br. eur. Im Eidelstedter Moor an den Wänden tiefer Entwässerungsgräben viel, aber steril. Dritter Standort in unserer Flora. B. erythrocarpum SCHWÄGR. Ahrensburg: Auf feuchtem Sand- boden am Bredenbeker Teich. *B. alpinum Hups. Abstich am Bramfelder Teich auf nassem, moorsandigem Boden in kleinen, sterilen Rasen, 6. 1901. Neu für das ganze norddeutsche Flachland! B pallens SWARTZ. Duvenstedter Brook; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Trittau: Ziegelei am Wege nach Großensee; Harburg: Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle. *var. speciosum (VOIT) LIMPR. Bergedorf: Tongrube bei der Großkoppel unweit Lohbrügge. *var. fallax (MILDE) JUR. f. mierocarpa WARNST. ]. c., pag. 499. Harburg: Tonausstich bei der Ziegelei am Großen Buchwedel. *B. Neodamense ITZIGSOHN. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek in sterilen Rasen mit anderen Bryen, 5. 1901. B. turbinatum (HEDw.) SCHWÄGER. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek und Tongruben bei Lohbrügge in prachtvollen, reich fruchtenden Rasen. Gelangt in den Musci eur. exs. zur Aus- gabe. B. bimum SCHREB. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek viel und in schönster Fruchtentwickelung; Harburg: Ausstich beim — 134 — neuen Bahnhof und in Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle. *var. /ongicollum WARNST. Ausstich bei Ladenbek. B. cirrhatum HorrE et HORNSCH. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek, Tongruben bei Lohbrügge. *var. macrocarpum WARNST. ]. c., pag. 514. Im Ausstich bei Ladenbek. * var. intermedium WARNST. |. c., pag. 514. Ebendort. *B. praecox \WARNST. in Verh. Bot. Ver. Brandenb. 1899, p. 58. Ebenfalls im Ausstich bei Ladenbek, 7. 6. 1901. B. intermedium (Lupw.) BRID. Hummelsbüttel: Königsmoor in Wiesengräben; Bergedorf: Tongrube an der Chaussee bei Sande häufig; Harburg: Tongruben bei Stelle. *B. badium BRUCH. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek auf Ton; Tongruben bei Lohbrügge; Harburg: Tonausstich am Großen Buchwedel bei Stelle mit Zepiodryum. Exemplare aus den Tongruben bei Lohbrügge, wo das Moos in Gesellschaft von Dicranella varıa, Didymodon tophaceus, Mniobryum carneum, Bryum turbinatum u. a. wächst und von mir am 17. 6. 1900 zuerst für unsere Flora aufgefunden wurde, werden in Dr. BAUER’'s Exsiccatenwerk mitgeteilt werden. B. bicolor Dicks. Sandausstich bei der Langenhorner Tannen- koppel mit anderen Bryen; Ahrensburg: An der Chaussee zwischen Schmalenbek und Siek mit Darbula convoluta, Har- burg: Tongruben am Großen Buchwedel bei Stelle. Mniaceae. Mnium affine BLAND. Geesthacht: Waldschlucht am Elbufer bei Glüsing auf Lehmboden unter Buchen in reich fruchtenden Rasen. M. Seligeri JuUR. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge, C.. * var. intermedium WARNST. ]. c., pag. 569. Sumpfwiesen an der Wanse bei Meiendorf. M. stellare REICH. Bergedorf: Lohbrügge an einem Heckenwall; Sachsenwald: Hohlweg beim Mausoleum, Hohlweg bei der — 135 — Kupfermühle, fruchtend; Geesthacht: Hohlweg am Elbufer bei Glüsing mit Mnzium affıne. M. punctatum (L., SCHREB.) HEDW. * var. macrophyllum WARNST. Ahrensburg: Erlenbruch beim Bredenbeker Teich, steril. Meeseaceae. Paludella squarrosa (L.) BRID. Ahrensburg: Torfmoor beim Forst Hagen. Aulacomniaceae. Aulacomnium androgynum (L.) SCHWÄGR. Allermöhe, auf dem faulenden Holz in einer alten, hohlen und gespaltenen Kopf- weide bis zu 2m Höhe hinauf in lockeren, sterilen Rasen. A. palustre (L.) SCHWÄGR. Ahrensburg: Sumpf am Bredenbeker Teich in sehr üppiger Fruchtentwickelung. * var. adpressum JAAP. Sachsenwald: Revier Kupferberg auf dem Hirnschnitt eines faulenden Fichtenstumpfes in einer nieder- liegenden, dem Substrat fest aufliegenden Form. Bartramiaceae. Bartramia ithyphylla BRıD. Blankenese: Abhang am Elbufer bei Wittenbergen auf Mergelboden, fruchtend; Geesthacht: Wald- schlucht am Elbufer bei Glüsing; Sachsenwald: Revier Kupfer- berg an einem Erdwall; Oldesloe: Waldschlucht bei der Rolfs- hagener Kupfermühle; Ratzeburg: Abhang am Seeufer zwischen Römnitz und Kalkhütte. Philonotis Marchica (WıLLD.) BRID. Am PBramfelder Teich; Wohldorf: Quellige Stelle beim Duvenstedter Brook mit Mnzo- bryum albicans, fruchtend; Trittau: Torfmoor beim Forst Karnap in Gräben. var. rivularis WARNST. Gräben auf dem Moor zwischen Stein- bek und Boberg viel. Wird von L. LOESKE als Jugendform der Ph. Marchica angesehen. "var. compacta WARNST. |. c., pag. 605. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek in tiefen, dichten und verfilzten, aber sterilen Rasen. Ph. calcarea (Br. eur.) SCHIMP. Bergedorf: Ausstich bei Laden bek in großen, sterilen Rasen, viel. var. orthophylla SCHFFN. f. laxa LOESKE in litt. — Syn.: Pa. fontana (l..) BRID. var. folyclada WARNST. in Allg. Botan. Zeitschr. 1899. — PA. polyclada WARNST. in Moorfl. d. Prov. Brandenb. II, pag. 613. — Torfmoor beim Forst Hagen unweit Ahrensburg. Dieselbe Varietät sammelte ich auch bei Sulden im Ortlergebiet. Ph. fontana (L.) BRID. var. tenera BAUER. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge in schönen fruchtenden Rasen. var. faleata SCHIMP. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge ; Sachsenwald: Sumpfwiese an der Bille unweit der Aumühle. var. capillaris LinDB. Feuchte Äcker bei Neurahlstedt. *Ph. Osterwaldii WARNST., | e., pag. 611. Diese bisher nur aus der Mark bekannte und dort von Prof. K. OSTERWALD 1901 im Ausstich bei Buch entdeckte neue Art wies L. LOESKE unter Philonoten nach, die ich im Ausstich bei Ladenbek un- weit Bergedorf und bei Putlitz in der Prignitz gesammelt habe. Ph. caespitosa WıLSs. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge, be- sonders viel und auch fruchtend in der großen Tongrube beim Forst Großkoppel; Harburg: Gräben bei Neugraben. f. Lusatica (WARNST.) LOESKE in litt. — (P%. Zusatica WARNST. olim). Ebendort, aber steril. Polytrichaceae. Catharinaea undulata (L.) W. et M. f. polycarpa Jaar. Berge- dorf: Lohbrügge, an einem Heckenwall, Seten zu 2 oder 3 aus einem Stämmchen. | f. breviseta JaAAP. Sachsenwald: Revier Kupferberg an einem Erdwall zahlreich, eine Form mit sehr kurzen, nur 0,5 bis I cm langen Seten. Nach G. ROTH (briefl.) gehört diese Form zur var. minor W. et M. C. tenella RÖHL. Hummelsbüttel, feuchte Sandäcker beim. Königsmoor, fruchtend; feuchte Äcker bei Neurahlstedt, steril. Pogonatum urnigerum (L.) P. B. Bergedorf: Ziegelei vor Roten- haus mit Pog. nanum; Harburg: Ziegelei am Großen Buch- wedel bei Stelle sehr schön und viel. Polytriehum commune L. var. uliginosum HÜBEN. Sachsenwald: Autal zwischen Aumühle und Friedrichsruh an einer sumpfigen Stelle. P. perigoniale MicH. Heidemoor am Helkenteich bei Trittau. Buxbaumiaceae. Buxbaumia aphylla L. Kiefernwald bei Rissen; Langenhorner Tannenkoppel; Abhang zwischen Boberg und Bergedorf; Forst Grübben bei Reinbek; Revier Stangenteich im Sachsenwald; Besenhorst bei Geesthacht; Harburg: Kleckerwald; überall nur spärlich. Diphyscium sessile (SCHMID.) LinDB. Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf hin unter Buchen; durch den ganzen Sachsen- wald verbreitet. Wird in den Musci eur. exs. ausgegeben. Fontinalaceae. Fontinalis antipyretica L. Trittau: Steinblöcke am Mönchsteich, fruchtend. =F. Kindbergii REN. et CARD. Hierher gehört die in meinen Beiträgen zur Moosfl. von Hamburg als 7. keterophylla WARNST. ad int. aufgeführte Pflanze aus einer Mergelgrube bei Schwarzen- bek. Neu für Deutschland! Cryphaeaceae. Leucodon sciruoides (L.) SCHWÄGR. Escheburg, an einer Kopf- weide fruchtend. — Die mit Brutkörpern bedeckte Pflanze, die wie »pulvrig bestäubt« erscheint, sah ich oft an alten Kopfweiden. Antitrichia curtipendula (L.) BrıD. Im KRulauer Forst bei Schwarzenbek auf einem Erdwall. War auf Erde wachsend in unserer Flora bisher nicht beobachtet worden. Dagegen sah ich die Pflanze am Meeresstrande auf der nordfriesischen == 138 === Insel Röm und bei Warnemünde auf sterilem Dünensande mit anderen Moosen in üppiger Entwickelung! Neckeraceae. Neckera pumila HEDw. Fruchtend: Rev. Buschhege und Sau- park im Sachsenwald an Fagus reichlich; Rulauer Forst bei Schwarzenbek an einer Buche. var. Philippeana (Br. eur.) MiLDE. Bargteheide an Birken; Harburg: Eckel an Kopfweiden mit der typischen Form. N. erispa (L.) HEDW. Sachsenwald: Rev. Strange an Fagus ° fruchtend. Von dieser Pflanze sammelte ich auf Kreide der Stubbenkammer auf Rügen eine prachtvolle Form in tiefen Rasen, die ich als f. »zajor verteilt habe, und von WARNSTORF in Moosfl. der Prov. Brandenburg pag. 649 als var. anoclada WARNST. beschrieben worden ist. N. complanata (L.) HÜBEN. *var. flagelliformis WARNST. An alten Buchen des Sachsenwaldes. Homalia trichomanoides (SCHREB.) Br. eur. Bergedorf: Aller- möhe, am Grunde alter Kopfweiden, Forst: Großkoppel, am Grunde einer Buche; Geesthacht: Abhang am Elbufer bei Tesperhude auf Erde und Wurzeln. Leskeaceae. Leskea polycarpa EnrH. In den Vierlanden im Überschwem- mungsgebiet der Elbe am Grunde der Bäume sehr häufig! var. paludosa (HEDW.) SCHIMP. In der Hahnheide bei Trittau an Holzwerk einer Brücke. Anomodon viticulosus (1...) HOoK. et TayL. Blankenese: Steiler Abhang am Elbufer bei Wittenbergen; Escheburg: Gehölz beim Dorf auf Lehmboden in reicher Fruchtentwickelung; Geest- hacht: Steiler Abhang am Elbufer bei Tesperhude in ausge- dehnten Rasen fruchtend; Schwarzenbek: Rulauer Forst, am Grunde einer Buche. Thuidium tamariscifolium (NECK.) LINDB. Fruchtend: Forst Karnap und Hahnheide bei Trittau. Th. Philiberti Limpr. Im Ausstich bei Ladenbek. Th. Blandowii (W. et M.) Br. eur. Sumpfwiese in der Hahnheide bei Trittau, fruchtend. Exemplare aus unserer Flora werden in den Musci eur. exs. verteilt werden. Isotheciaceae. Pylaisia polyantha (SCHREB.) Br. eur. Bargteheide, an einer Birke; Nettelnburg und Allermöhe bei Bergedorf, an Kopf- weiden in schönen Rasen. Isothecium myosuroides (DILL, L.) Brid. *var. flleseens REn. An alten Buchen des Sachsenwaldes öfter, wurde von mir als var. filiforme m. verteilt. *var. Jalcatum Jaar. Eine Form mit einseitswendigen Blättern und sichelförmig gekrümmten Ästen. An alten Buchen und auf dem Erdboden im Sachsenwald. Homalothecium sericeum (L.) Br. eur. var. tenue SCHLIEPH. An Buchen im Sachsenwald und im Walde bei Wohldorf. Brachytheciaceae. Camptothecium nitens (SCHREB.) SCHIMP. *f. reptans m. Berge- dorf: Ausstich bei Ladenbek auf feuchtem, nacktem Sandboden in einer robusten, dem Boden fest aufliegenden, kriechenden Form. Brachythecium salebrosum (HOFFM.) Br. eur. Blankenese: Ab- hang am Elbufer bei Wittenbergen; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Geesthacht: Abhänge am Elbufer oberhalb Tesper- hudes. B. Mildeanum SCHIMP. Sachsenwald: Sumpfwiesen an der Au bei der Kupfermühle. *var. robustum WARNST. Harburg: Tongruben am Grossen Buchwedel bei Stelle. B. plumosum (Sw.) Br. eur. var. homomallum Br. eur. Trittau: Steinblöcke am Mönchsteich häufig; bei der Rolfshagener Kupfermühle. — Wo — B. populeum (HEDW.) Br. eur. Wiesen an der Wanse bei Meien- dorf auf einem Stein; Sachsenwald: bei der Kupfermühle auf den Wurzeln einer alten Buche in dichten Rasen mit nur 0,5 cm langen Seten; für diese Art ein auffällig trockener Standort! B. curtum (LinDeB.) LINDB. Im Sachsenwald an vielen Stellen, namentlich unter Birken und Fichten, aber auch auf alten Baumstümpfen. B. rutabulum (L.) Br. eur. var. robustum Br. eur. Häufig im Sachsenwald am Grunde alter Buchen und auf Baumstümpfen. f. undulata WARNST. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek. var. julaceum m. Auf feuchten Lehmäckern bei Schwarzenbek. Ist eine dem Dr. albicans var. julaceum analoge Form. Früher von mir als fragliche var. /Zurgescens LIMPR. verzeichnet. B. glareosum (BRUCH) Br. eur. Blankenese: Steiler Abhang am Elbufer bei Wittenbergen,;, Abhang am Moor hinter Steinbek auf Mergelboden; Ausstich bei Ladenbek; Geesthacht: Wald- schlucht am Elbufer bei Glüsing auf Lehmboden. B. albicans (NECK.) Br. eur. Fruchtend: Viehweiden am Schmalenbek bei Escheburg. var. dumetorum LiMPR. Sachsenwald: Unter Buchen bei der Aumäühle steril. var. Julaceum WARNST. Ausstich bei Ladenbek. Seleropodium purum (L.) LIMPR. *var. adpressum JAAP. Sachsen- wald: Revier Ochsenbek auf einem Stein in einer dem Substrat fest aufliegenden Form. ®var. elatum JAAP. In dichten, hohen und aufrechten, wenig verzweigten Rasen in den Dünen der Besenhorst bei Geesthacht. Eurhynchium speciosum (BRID.) MILDE. In Erlengebüsch an der Alster bei Poppenbüttel; Reinbek: Waldschlucht nach Wentorf _ hin am Bach fruchtend; Sachsenwald: Revier Ochsenbek über Erlenwurzeln am Bach; Geesthacht: Elbufer oberhalb Tesper- hudes auf Erlenwurzeln. E. Stokesii (TURN.) Br. eur. Ahrensburg: Erlenbruch am Breden- beker Teich fruchtend; Reinbek: Wohltorf an einem Hecken- wall fruchtend. E. Schleieheri (HEDw. fil.) LORENTZ. Ratzeburg: Steiles Seeufer zwischen Römnitz und Kalkhütte häufig. Rhynchostegium confertum (DIcks.) Br. eur. Wohltorf bei Reinbek an einem Steinwall.- Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. Trittau: Forst Steinburg bei Sprenge auf Steinen in einem kleinen Bache steril; in der Waldschlucht bei der Rolfshagener Kupfermühle auch auf der Erde wachsend. Hypnaceae. Plagiothecium latebricola (WıLs.) Br. eur. Eidelstedter Moor in einem Erlengebüsch; Erlenstümpfe an der Alster bei Poppen- büttel mehrfach; Gehölz bei Altrahlstedt an Erlenstümpfen; Krämerberg bei Ahrensburg; Duvenstedter Brook an Erlen- stümpfen häufig, auch fruchtend; bei der Rolfshagener Kupfer- mühle fruchtend; Hahnheide bei Trittau auf mooriger Erde unter einer alten Eiche; Forst Steinburg bei Sprenge; Erlen- gebüsche bei Lüthjensee mehrfach; Revier Stangenteich im Sachsenwald an faulenden Eichen- und Birkenstümpfen in schönster Fruchtentwickelung. Das Moos kann jetzt in unserer Flora zu den häufigen Arten gerechnet werden! P. undulatum (L.) Br. eur. * var. teres MÖNKEMEYER. Grübben bei Reinbek und Sachsenwald an Erdwällen. Ist eine Form trockener, sonniger Standorte! P. Roeseanum (HAMPE) Br. eur. *var. flagellaceeum WARNST. |]. c., pag. 814. Diese Form ist in unserer Gegend an mit Busch- werk bewachsenen Erdwällen sehr verbreitet; sie wurde früher von mir zur var. gracıle BREIDLER gerechnet. P. curvifolium SCHLIEPH. Trittau: Hahnheide unter Fichten; Forst Bergen unter Birken. P. Ruthei LımPR. Eidelstedter Moor in einem Erlenbruch viel; Ahrensburg: Erlenbruch am Bredenbeker Teich viel; Trittau: Forst Karnap und Hahnheide; Sachsenwald an vielen Stellen; immer unter Erlen und meistens fruchtend. "var. pseudo-silvaticum WARNST. Sachsenwald: Revier Bram- horst am Grunde einer Buche. P. Silesiacum (SELIGER) Br. eur. Ahrensburg: Erlenbruch am Bredenbeker Teich auf faulenden Birkenstümpfen; Trittau: Hahnheide, auf faulenden Fichtenstümpfen; Waldschlucht bei der Rolfshagener Kupfermühle an Erlenstümpfen mehrfach; Geesthacht: Abhang am Elbufer bei Tesperhude auf Erde unter Buchen; Harburg: Forst Höpen auf Erde und Stümpfen unter Kiefern und Buchen an mehreren Stellen; in der Hake auf dem Erdboden unter Buchen mit lag. Roeseanum und P. curvifolium;, das Moos scheint also auch bei uns nicht selten zu sein. Amblystegium filieinum (L.) de NOT. var. gracilescens SCHIMP. Ratzeburg: Wald am Seeufer bei Römnitz auf einem großen Stein in einem Bach. A. irriguum (Wırs.) Br. eur. Reinbek: Wohltorf auf Steinen im Amelungsbach. A. varium (HEDw.) LINDB. Ahrensburg: Sumpfiges Gebüsch am Bredenbeker Teich auf faulendem Holz; Trittau, auf einem Stein am Drahtteich; Sachsenwald: An der Eisenbahnbrücke zwischen Friedrichsruh und der Kupfermühle. A. rigescens LımPpr. Im Eidelstedter Moor auf Erlenstümpfen fruchtend; Dahlbekschlucht bei Escheburg auf einem Baum- stumpf; Eisenbahnbrücke zwischen Friedrichsruh und der Kupfer- mühle im Sachsenwald. *A. hygrophilum (JUR.) SCHIMP. Ahrensburg: Erlenbruch am Bredenbeker Teich mit Plagvothecium Ruthei über faulenden Sumpfpflanzen, Laub und Gras, sehr schön und reich fruchtend, 5. 1900. A. Juratzkanum SCHIMP. Ahrensburg: Erlenbruch am Breden- beker Teich auf faulendem Holz; Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge über faulenden Pflanzenteilen und auf Holzwerk; Grübben bei Reinbek auf dem Hirnschnitt der Baumstümpfe. A. riparium (L.) Br. eur. var. /ongifolium (SCHULTZ) Br. eur. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge an Weidenwurzeln. A. Kochii Br. eur. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge. * var. curvipes (GÜMBEL) HUSNOT. Ebendort. Früher von diesem Fundort als A. /rzchopodium verzeichnet. Hypnum (Chrysohypnum)) Sommerfeltii MYRIn. Geesthacht: Steiles Elbufer oberhalb Tesperhudes auf 'Mergelboden, fruchtend; Ratzeburg: Seeufer zwischen Römnitz und Kalkhütte auf Kalk- mergel mit Zncalypta contorta. H. helodes SPRUCE. Trittau: Sumpf am Lüthjensee. H. protensum BRID. Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Sachsen- wald: Revier ÖOchsenbek über faulendem Holz am Bach, 3. 1900; neu für Hamburg! H. stellatum var. gracilesceens WARNST. Im Duvenstedter Brook über faulenden Erlenzweigen fruchtend; Trittau: Erlengebüsch am Lüthjensee. H. polygamum (Br. eur.) WıLs. Ahrensburg: Sumpf am Breden- beker Teich zwischen Carexpolstern fruchtend, viel; Trittau: Sumpf am Lüthjensee fruchtend; Bergedorf: Ausstich bei Laden- bek in schönen, reich fruchtenden Rasen. var. fallaciosum (JUR.) MILDE.E Moor am Abhang zwischen Steinbek und Boberg. H. (Drepanocladus) uncinatum HEDw. Hummelsbüttel: Wasser- löcher am Wege nach Glashütte; Bergedorf: Ausstich bei Ladenbek; Geesthacht: Besenhorst in einem Graben; Trittau: Forst Karnap auf Steinblöcken am Mönchsteich; Harburg: Moor- heide bei der Ziegelei am Grofßßen Buchwedel. H. Sendtneri ScHimr. Eidelstedter Moor in Torflöchern; Duven- stedter Brook mit AZypnum giganteum. "A. capillifolium WARNST. Sumpf am Lüthjensee .mit Zyprum polygamum, 5. 1900. H. aduncum HEDW. Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge. *H. subaduncum WARNST. Am Bramfelder Teich; Tongruben bei Lohbrügge. H. Kneiffii (Br. eur.) Schmp. Ahrensburg: Sumpf am Breden- beker Teich fruchtend; Ausstich bei Ladenbek. H. pseudofluitans (SANIO) KLINGGR. Wohldorf, am Wege zum Duvenstedter Brook in Wasserlöchern zwischen Weidenwurzeln, 5. 1900; Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge in schönen Rasen. Neu für Hamburg! H. polycarpon BLAND. Ausstich bei Ladenbek viel. *var. adpressum JaAPr. Bäk bei Ratzeburg auf feucht liegenden Steinen, in dichten, niederliegenden, dem Substrat fest ange- wachsenen Rasen. H. tenue SCHIMP. Ausstich bei Ladenbek. *var. flliforme BERGGR. Am Drahtteich bei Trittau. H. exannulatum (GÜMB.) Br. eur. Beim Duvenstedter Brook; Ahrensburg: Heidemoor an der Chaussee zwischen Schmalenbek und Siek; Trittau: Torfmoor beim Forst Karnap; Bergedorf: Tongruben bei Lohbrügge. _ * H. purpurascens (SCHIMP.) LIMPR. Moorheide beim Duvenstedter Brook in einem kleinen Sumpf, steril. H. fluitans (DiLL.) L. var. submersum SCHIMP. Moorheide beim Duvenstedter Brook in Gräben. H. (Cratoneuron) commutatum HEDWw. Sachsenwald: ee an der Au bei der Kupfermühle wenig und steril. H. (Ptilium) erista castrensis L. var. *adpressum JAaAP. Sachsen- wald: Rev. Ochsenbek auf einem faulenden Baumstamm, im Rev. Stangenteich auf einem Stein. Die Form bildet dichte, kriechende, dem Substrat fest angeheftete Rasen. H. (Ctenidium) molluscum HEDWw. Auf einem feuchten Heide- fleck bei Neurahlstedt mit Preissia commutata; Ausstich bei lLadenbek in großen, prächtigen, robusten Rasen. H. (Stereodon) imponens HEDw. Ahrensburg: Heidefleck am Bredenbeker Teich; Heidemoor zwischen Schmalenbek und Siek fruchtend; Heide beim Duvenstedter Brook; Bergedorf: Heide an der Chaussee zwischen Sande und Boberg; Reinbek: Wohltorfer Lohe auf einem verfaulten Kiefernstumpf; Sachsenwald: unter Buchen beim Mausoleum; Harburg: Moorheide am Großen Buchwedel bei Stelle, fruchtend; Sau- diek bei Horneburg. Wächst in der Regel auf Moorheide- boden; auf organischem Substrat sowie unter Buchen war diese Art bisher bei uns nicht beobachtet worden. — 135 — H. cupressiforme L. var. /acunosum BRıD. Sehr schön aus- geprägt im Ausstich bei Ladenbek. Die Verbreitung dieser Form ist in unserer Flora noch wenig beachtet worden. H. Lindbergii (LiNDB.) MITTEN. Lehmäcker bei Altrahlstedt viel; Klein-Hansdorf bei Bargteheide in einem Feldwege; Ausstich bei Ladenbek. ®var. elatum SCHIMP. Bergedorf: Tongrube bei der Grofßkoppel in schönen, aber sterilen Rasen. H. pratense KOCH. Sachsenwald: Revier Buschhege auf einer Sumpfwiese. Dritter Standort im Sachsenwalde. H. (Calliergon) cordifolium HEDWw. Reinbek: Sumpfwiesen an der Bille, fruchtend;; Trittau: Sumpf am Drahtteich und Lüthjen- see, fruchtend. H. giganteum SCHIMP. Fruchtend: Eidelstedter Moor in Gräben. Acrocladium euspidatum (1..) LiNDe. f. nigricans JaaP. In völlig geschwärzten Rasen auf Sumpfwiesen an der Bille bei Reinbek. * var. subsimplex GRAVET. Bergedorf: Tongrube bei der Groß- koppel. Bildet aufrechte, lockere Rasen, deren Stengel sehr verlängert, zart und wenig verzweigt sind. Hylocomium Schreberi (WIıLLD.) de NOT. *var. reptans JaaP. Sachsenwald, auf dem Hirnschnitt alter Fichtenstümpfe in niederliegenden, kriechenden Rasen, deren Stengel dem Sub- strat durch Rhizoiden angeheftet sind. H. brevirostre (Errt.) Br. eur. Über faulenden Erlenstubben im Duvenstedter Brook außerordentlich häufig, aber steril; in der Waldschlucht bei der Rolfshagener Kupfermühle auf großen Steinen ebenfalls in einer forma adpressa, deren Stengel auf der Unterlage durch Rhizoiden befestigt sind. H. loreum (Dirı., L.) Br. eur. Fruchtend: Forst Karnap bei Trittau; Waldschlucht bei der Rolfshagener Kupfermühle. *var. adpressum JAAP. Sachsenwald: Rev. Kupferberg auf dem Hirnschnitt alter Fichtenstümpfe. H. trigquetrum (L.) Br. eur. *var. adpressum LOESKE. Mit der vorigen Form. Dun 146 — Anhang. Verzeichnis solcher Arten, die noch in unserer Flora zu erwarten sind. I. Lebermoose. Riccia Ruppinensis, pusilla, subcrispula (alle drei in der Mark). R. ciliata (Sachsen, Mark). R. intumescens (Harz, Westpreußen). Reboulia hemisphaerica (Mark, Stettin, Lübeck). Metzgeria conjugata (Westpreußen, Schleswig). Mörckia Flotowiana (Heringsdorf in Pommern). M. Bilyttii (Oberharz !!). Pellia Neesiana (Westpreußen). Fossombronia incurva (Neuruppin). F. pusilla (Dänemark). Nardia hyalina (Mark, Pommern, Holstein). N. insecta (Mark). Haplozia Taylori (Harz !!, Pommern). H. autumnalis (Mark !!, Pommern). Lophozia Kunzeana (Triglitz in der Prignitz !!, Ostpreußen). Schultsü (Mark). arenaria (Neuruppin). quinguedentata (Guben in der Mark, Pommern). . Floerkei (Stettin). . lycopodioides (Jütland). oahereien minor (Mark !!, Sachsen, Pommern, Insel Röm !!). Harpanthus Flotowianus (Harz, Pommern). SESESE En Cephalosia pleniceps (Mark, Westpreußen). C. compacta (Mark). Nowellia curvifolia (Harz). Cephalosiella bifida (Rostocker Heide !!). C. rubella (Bärwalde in der Mark). C. integerrima (Pritzwalk in der Prignitz !!, Dänemark). C. erosa (Harz, Mark). C. subdentata (Neuruppin). Calypogeia Suecica (Thüringer Wald!!, Harz). C. fissa (Harz, Mark). C. submersa (Plön in Holstein, leg. Dr. PRAHL). Madotheca rivularis (Mark !!, Pommern, Westpreußen). M. Fackü (Neuruppin). 2. Torfmoose. Sphagnum subbicolor (Sachsen, Mark, Pommern). Sph. Wulfianum (Westpreußen). Sph. Lindbergü (Harz, Pommern). Sph. riparium (Mark, Pommern, Insel Sylt !!). Sph. monocladon (Westpreußen). Sph. Torreyanum (Dresden, Oberharz !!, Neuruppin, England). Sph. Balticum (Thüringerwald !!, Neuruppin). Sph. Dusenii (Mark, Pommern, Westpreußen, Lübeck). Sph. Schultsü (Finsterwalde in der Mark). Sph. subtile (Dorpat). Sph. crassicladum (Mark, Pommern, Westpreußen). Sph. turgidulum (Mark). 3. Laubmoose. Andreaea Rothiü (Harz, Oldenburg, Pommern, Preußen). Nanomitrium tenerum (Schlesien, Varel in Oldenburg). Ephemerum Rutheanum (Selchow in der Mark). E. cohaerens (Schlesien, Sachsen, Thüringen, Harz). Per 148 Es E. Flotowianum (Landsberg in der Mark). Acaulon triguetrum (Mark, Sachsen, Thüringen). Microbryum Flörkeanum (Anhalt, Mark, Pommern, Mecklenburg, Westfalen). Phascum elatum (Mark). Cynodontium torquescens (Harz, Mark, Schlesien). Dicranella squarrosa (Harz !!, Tamsel in der‘ Mark). D. humilis (Bärwalde in der Mark, Westpreußen). Dicranum strictum (Blankenburg am Harz, Menz in der Mark). D. viride (Mark, Pommern, Preußen, Westfalen). Campylopus subulatus (Harz). Trematodon ambiguus (Anhalt, Mark!!, Mecklenburg, Pommern). Leucobryum albidum (Mark !!, Libau in Kurland). Fissidens gymnandrus (Mark). F. impar (Mark, Elbing in Westpreußen). F. curtus (Anhalt). F. procumbens (Mark). F. tamarindifolius (Harz, Mark, Schlesien). F. pusillus (Harz, Westfalen, Apenrade in Schleswig). Octodiceras Fulianum (Schlesien, Mark, Mecklenburg, Pommern, Preußen). . Ditrichum flexicaule (Harz, Anhalt, Mark, Pommern, Ostpreußen). Distichtum inclinatum (Angermünde in der Mark, Dorpat). Trichodon tenuifolius (Westfalen, Harz, Mark, Mecklenburg, Preußen). Pterygoneurum lamellatum (Sachsen, Mecklenburg, England). Didymodon cylindricus (Harz, Mark, Pommern, Westpreußen). D. luridus (Westfalen, Harz, Mark, Pommern, Insel Röm!!). D. angustifolius (Mark). Tortella inclinata (Harz, Anhalt, Pommern). T. fragilis (Mark, Holland). Barbula sinuosa (Prignitz !!, Flensburg, Westfalen, England). B. vinealis (Harz, Anhalt, Mark, Pommern). Aloina brevirostris (Anhalt, Mark, Pommern). A. ambigua (Harz, Anhalt, Mark, Mecklenburg, Pommern). A. rigida (Mark, Pommern, Holstein). Tortula montana (Westfalen, Harz, Mark, Segeberg in Holstein). Schistidium confertum (Harz, Mark, Pommern). Griömmia crinita (Harz, Mark, Mecklenburg). . anodon (Mark, Schlesien). . leucophaca (Harz, Mark !!, Preußen). . commutata (Mark, Preußen, Land Oldenburg). . Doniana (Westfalen, Harz !!, Mark, Mecklenburg). . orbicularis (Westfalen, Harz, Mecklenburg, Pommern). . ovalis (Harz, Mark, Pommern, Preußen). . Muehlenbeckü (Mark !!, Pommern, Preußen, Flensburg). Di vptodon patens (Mark, Ostpreußen). Encalypta ciliata (Mark, Pommern, Preußen). Ulota Marchica (Mark). U. intermedia (Oldenburg, Schlesien). Orthotrichum gymnostomum (Mark, Pommern, Preußen). O. rupestre (Mark, Pommern, Preußen, Schleswig, Bremen). O. pulchellum (Mark, Schleswig, Ostfriesland, Oldenburg). O. leucomitrium (Mark, Sachsen). O. pallens (Mark, Lübeck). Tayloria serrata (Harz, Mark, Westpreußen). Discelium nudum (Schlesien, Westfalen, Skandinavien, England). Pyramidula tetragona (Harz, Mark, Pommern). Pohlia graalis (Harz!!) P. proligera (Harz, Wesergebirge, Mark). P. sphagnicola (Harz, Mark, Pommern). Bryum calophyllum (Waren in Mecklenburg, Pommern, Preußen, Schleswig! !) . plamioperculatum (Mark, Pommern). . luridum (Bärwalde in der Mark). . fissum, anomalum (beide bei Swinemünde). DANN . pseudo-argenteum (Neuruppin). . Funckü (Mark, Mecklenburg, Pommern, Preußen, Westfalen). . Winkelmann: (Stettin). . obcontcum (Harz, Rastede in Oldenburg). N vu u u u 5 is . elegans (Westfalen, Mark). . Schleicheri (Buch bei Berlin, Thüringer Wald). . mamillatum (Swinemünde in Pommern). . pallidum (Wittenberge in der Mark). . Warnstorfü (Mark, Pommern). . Kunzei (Anhalt, Mark). . Faapianum (Mark!!). . Klinggraefü (Mark, Pommern, Preußen). Mrium riparium (Mark, Pommern). M. spinosum (Harz, Mark). M. spinulosum (Göttingen, Pommern). M. subglobosum (Westfalen, Harz, Preußen, Oldenburg). M. medium (Harz, Mark, Ostpreußen, Flensburg). M. Rutheanum (Neuruppin). Catoscopium nigritum (Harz, Hannover, Westfalen). Bartramia Halleriana (Mark, Mecklenburg, Lauenburg, Rügen). Plilonotis seriata (Harz, Mark). Ph. laxa (Sachsen, Bassum in Hannover, Rheinprovinz). Timmia Megapolitana (Lauenburg, Mecklenburg, Rügen, West- preußen). Fontinalis gracilis (Harz, Mark, Westpreußen, Schleswig). F. androgyna (Mark). Dichelyma capillaceum (Schlesien, Westpreußen, Dänemark). Cryphaca heteromalla (Rathenow in der Mark, Oldenburg, Bremen, Ostfriesland, Fünen). Neckera pennata (Harz, Mark, Pommern, Preußen). Pterygophyllum lucens (Harz!!, Hannover). Leskea nervosa (Harz). Anomodon attenuatus (Anhalt, Sachsen, Mark, Pommern, Preußen). A. longifolius (Harz, Anhalt, Mark, Pommern, Preußen). Pterogonium gracile (Harz, Hannover, Hadersleben in Schleswig, Jütland). Heterocladium squarrosulum (Harz, Mark, Schlesien). Microthwidium minutulum (Pommern, Livland). Thuidium dubiosum (Westpreußen). bb nn un u u 85 — 151 — Brachythecium Rotacanum (Harz.) B. campestre (Anhalt, Harz, Mark, Pommern). B. reflexum (Harz, Mark, Pommern, Westfalen). Scleropodium illecebrum (Westfalen, Templin in der Mark, Däne- mark). Rhynchostegiella algiriana (Harz, Mark, Hannover). Eurhynchium velutinoides (Hannover, Harz, Mecklenburg, Ost- preußen). lsopterygium depressum (Harz, Anhalt, Mark, Preußen, Haders- leben). Amblystegium subtile (Harz, Pommern, Preußen, Ratzeburg in Holstein, Schleswig). A. fallax (Westfalen, Harz, Prignitz!!, Mecklenburg, Schleswig). A. radicale (Mark, Schlesien, England). Hypnum Cossoni (Hannover, Mark, Pommern, Segeberg in Holstein). FH. hamifolium (Mark, Mecklenburg, Ostpreußen). FT. pseudostramineum (Westfalen, Oldenburg, Mark, Preußen). MH. veptile (Harz, Mark, Preußen). A. resupinatum (Westfalen, Schleswig, Jütland). FH. Haldanianum (Westfalen, Triglitz in der Prignitz!!, Preußen, Bornholm). A. sarmentosum (Harz). Holocomium umbratum (Westfalen, Harz, Ostpreußen). FURTHER NG Ink SEC RT I} u - ! NT: En Ei, (nsgrigtetoPih: R" en + ih En en ER ENE rar RR NE Ton Area Diez A) ah N‘ Ra EN ER o Asche ER NN TEN OR urn er. ’ [ 1 | er rk 21 Ir Mae Rute 4 EDER Er | Hier a Dt nk INN? AU: REN BATE ST Be 2022 hal N By VERIRE Re A Ei what HR Er AS Sur RER ENTER ac eblel A RE > Y ER iR eis) mili REN ‘ la Bunny N I De Er RAGTEIEe 99 “2 h A Pr n u fr LJuM url D ‚pr eW) wer Aa * Br yN wor u FR ae = \ i ae N eK. a 3 re | | ERS a; ‘ Mr u f ’ >Y « | No 4 R' > | | | Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg. Merzeichnis der Vorträge und Demonstrationen des Jahres 1905. (Nachtrag zu Bd. XIII der »Verhandlungen«.) Von den mit einem Stern * bezeichneten Vorträgen ist kein Referat ab- gedruckt. Von den mit 2 Sternen ** bezeichneten Vorträgen findet sich ein ausführlicher, z. T. erweiterter, Abdruck im »Anhang«. Vorträge, welche Stoff aus verschiedenen Rubriken des folgenden Verzeichnisses behandelten, sind mehr- fach aufgeführt. 1. Physik, Meteorologie und Verwandtes. Seite ÄHLBORN, FR., Über die Ursache der blanken, wellenfreien Oberflächen- beschatfenheitgdess Kielwasserspne. u... 0 XLV CLASSEN, J., Demonstration HERTZ’scher Wellen im freien Luftraume XLIII CRASSEN An DiesneueresBlektronentheonie...... REIT ®CLASSEN, J., Weitere Versuche mit Herrz’schen Wellen.......... LXXI CLASSEN, J., HERTZ’sche Hohlspiegelversuche mit dem Kohärer .... LXXXVIIL GRIMSEHL, E., Neue einfache Demonstrationen von physikalischen Begriffen und Gesetzen aus verschiedenen Gebieten ......... RAT GRIMSEHL, E., Die Entstehung der Farben beim Durchgange des polarisierten Lichtes durch doppelt brechende Substanzen .... LXI GRIMSEHL, E., Experimentelle Ableitung der elektro-magnetischen Ein heitens ET LXV GRIMSEHL, E., Versuche mit der elektrischen Beleuchtungsanlage in IBTIVaAchaUSCHN Me EN ee RAN N.N: LXXVIII Krüss, H., Photographien nach dem LıppmAnn’schen Verfahren in BatürlichenMBanbentpnane u en LXIX PERLEWITZ, Die neueren Methoden und Ergebnisse der Erforschung der höheren Luftschichten mittels Ballon un Drachen. LXXVI VOLPEREARN Die, Radioaktivität 'desa@zonst. .. eu XLVII NVOLLERWAT DAS Vonometer re ann 2.0 Se a as ee XLVII VOLLER, A., Erdbebenkurven aus der Hamburger Erdbebenstation .. LXXVIII WALTER, B., Über das Leuchten der Luft unter dem Einflusse radioaktiver Stoffe EN NE la Damen es Se NETT LXXXVII NVALDER, B., DasSZBEMANN:sche Phänomen... u... en sened.. EOS 2. Chemie. DOERMER, L., Über das Tantal und die Tantal-Lampe ............ DOERMER, L., Über kolloidale Eösungen? 2. en. nee RISCHBIETH, P., Über seltene Erden und ihre Absorptionsspektra ... 3. Mineralogie, Geologie, Paläontologie. GOETSCHE,, €, Meteoreisen vons Gibeone.. 2 GOLTSCHENL CH Neues aus der Kreide... 20.200 So SCHLEE, P., Einige geologische Lichtbilder vom Vesuv............ SCHEER, B.,; Der Vulkanısmusssüud-Ttalensere er 4. Biologie. a. Botanik. *Bock, F., Über den Bau der Laubblätter von Arankenia ......... * ERICHSEN, F., Die Bedeutung der Knicks als Windschutz und ihre ‚Vegetation: mann venerken ee NER IESNERREE ##= ERICHSEN, F., Neuheiten aus der heimatlichen Flechtenflora ..... *EMBDEN, A., und BRICK, C., Vorlage von Pilzen aus der heimat- ltehenBloran em en ee ee ER: HEERING, W., Bemerkenswerte Bäume Schleswig-Holsteins......... *jaAP, ©,, Vorlage, von’ Pilzen, Moosen? und Rlechten). 2. er rrerg == JunGE, Vorlage neuer Funde aus der norddeutschen Tiefebene . Kein, W., Bilder von unseren Vereins-Exkursionen ..........2..... KLEBAHnN, H., Einige pflanzenphysiologische Apparate............. KLEBAHN, H., Demonstration von Vierländer Erdbeerpflanzen ...... SCHOBER, A., Das Wahrnehmungsvermögen der Pflanzen .......... “TIMM, R., ÜbersdieiSplanchnaceen ir... ee #= TIMM, R., Neuere Moosfunde aus der Umgegend Hamburgs ...... Tımpe, H., Die ontogenetische Entwicklung und Periodizität des SPLOSSESTE RE En 2 ee ee AHORN Eee VoIcT, A., Der2Mahwa-Baum (Bassza laufoka) 2 nn ZACHARIAS, E., Vegetationsbilder aus Nord-Italien................. *= ZACHARIAS, E., Blütenbiologische Beobachtungen............... *= ZACHARIAS, E., Ausbeute einer Exkursion in die österreichischen Kiistenlander 0.0.02. 320: Se Bra ee RE b, Zoologie. * NocHT, Neueres über Protozoen als Krankheitserreger........... *PASCHEN, Über Pisoplasmose bei Schafen ... u... .u...nuu..ee * PFEIFFER, Trypanosomenähnliche Parasiten bei Welophagus ....... SCHÄFFER, C,, Die Instinkte der Tiere und ihre Entwicklung ...... SCHÄFFER, C., Über Tier-Psychologie, insbesond. über Tier-Intelligenz STEINHAUS, Ö, Über Perlen ve 1.0 2 ar STEINHAUS,.O.,, Einiges Nordseeliereh. 2 STEINHAUS, O., Die Reliktenkrebse der norddeutschen SEEN 5. Anthropologie, Ethnographie, Medizin. DRÄSERE, ]J.. Über das Gewicht des menschlichen Gehirns und seine Beziehungen@zurlntelligenz re DRrÄSERE, ]J., Geschichtliches über die Anatomie bei den Japanern .. XXXIX IL, LXVII LXXV LXXXIX LXXXIX RE LXXXIX XLVII LXXXIX IXXXIRX LXXXVI LXXI ILXXI XL LXXXIX LXXXTX LXX LIX LXIX LXXXIL xXC XLVII XLVII XLVII XILVI LXXX XXXVII LX LXXXTII LXXI LIII j Seite HAGEN, K., Die Anatomie des Menschen in Wissenschaft und Kunst alar ER E 0 e LVI BIRGENMERS BronzenLvouD@Beniny a. en LVII BIAGEN, IC, Auypüsche, Altertümer':......02.2.. 0080er IXXXV KELLNER, Über einige alt-peruanische Schädel ...........222222.. LIIL KELLNER, Über Gehirne von geistig Minderwertigen .............. LXXIII KELLNER, Wachstumsanomalien des menschlichen Schädels......... LXXXII KLUSSMANN, M., Beiträge zur mykenischen Kultur................ LXXXIV *NOCHT, Neueres über Protozo@n als Krankheitserreger............ XLVII PRAUSNITZ und KAMMANN, Neuere Erfahrungen über die Ursache und Behandlung des Heufiebers.............. De LXII ROSCHERLG, Über Daktyloskopie .....u.. ce... ae XLU 6. Schutz der Naturdenkmäler. ## CONWENTZ, Über den Schutz der natürlichen Landschaft, ihrer BilanzenswundWierweltieg en ee XXXKX 7. Photographie und Verwandtes. WEIMAR, W., Die photomechanischen Vervielfältigungsverfahren und das Zeichnen für Vervielfältigungszwecke .................. XLVI DYETMARSENVG sÜlbersandschaftsaufnahmen. . „2.0.2... c.n ea. LI 8. Naturwissenschaftlicher Unterricht. DOERMER, L., Über die Fortbildung der naturwissenschaftlichen Lehrer und ihre Unterstützung von Seiten der Behörde ............ XCHI GRIMSEHL, E., Ausgewählte Apparate und Versuchsanordnungen für die physikalischen Schülerübungen an der Oberrealschule auf desAUhlen Norsk ae a xXC KRÜGER, E., Die biologischen Schülerübungen an der Öberrealschule vor2 dem HTolstenthozp en ee le er XCIV SCHÄFFER, C., Was kann auf der Hochschule für die Ausbildung der naturwissenschaftlichen Schulamtskandidaten für ihren Beruf BESCHEL EN Saale dee ai ae erde xCll SCHÄFFER, C., Über die Aufgaben und Ziele einer Gruppe für natur- wissenschaftlichen Unterricht .............. RO xXC SCHDER, SB. EinwAusilnezingdiesBoberger! Dünen. .. 2.0.2... XCH SCHWARZE, W., Über biologische Klassenausflüge................. xcI 9. Nachrufe. * GOTTSCHE, C., Nachruf für Prof. Dr. EmiL CoHEN (Greifswald) .. 1DX a — sr er ’ v1 ‘ f ı 1 hy PIE NT RE. ve 32 N CR Im III] 305 162 u) 3 2044 10