AT Auak a nal A EM elalay" BRAZE ERRRANSNSAANEN N NAAR N N, | | I RRHSPRERLLETTTERKEEFIERAN NN MM, \ SARERR,, ) AA AA, NNANAAMFOR FAR ABAROARRARARABSARAREARNBARR N 1RAAN A rer : f fi: j y; R 3 Ans AN RENNEN. R) 6% . A IA h ARIRHA DAL MAAL A Pr 2% EHRE MA ana AAMAAMMAAAA AAAı. \NA, na en Ki ar % * ee Bi . Fi ” # m n er; a Verhandlungen und Mittheilungen siebenbürgischen Vereins für Nalurwissenschaften Hermannstadit. V. Jahrgang, S I N Fl = 7 a RE Raı wie Hermannstadt, Gedruckt bei Georg v, Llosius 1854, () 4 Ir 2 nr f Yin Io ik A; A | Inhalt, -—— Bericht über die Generalversammlung. , . Bielz, E. A. Nachträge und Berichtigungen zum Verzeichnisse der Land- .nud Süsswassermollusken ‚Siebenbürgens Brem, J. A. Ueber die Steinkohlen von Urikäuy am Vulkanpasse, Michelsberg und Holbak . Ar Ueber einige Ablagerungen der Schwefelkiese, Alaun- schiefer und fossilen Brennstoffe in Siebenbürgen, Czekelius, D. Ueber die Verbreitung der Salzquellen und ‚des Steinsalzes in Siebenbürgen (sammt Karte). Filtsch, Eugen. Ueber das Vorkommen der Braunkohlen am ro- then Berge bei Mühlbach und nächst Rekitte, . Euss, C. Ueber die siebenbürgischen Arten der Käfergattung Paederus . . L) * “ . Fuss, M. Zur Flora Siebenbürgens » Ueber Heuffler’s Specimen florae cryptogamae vallis Arpasch 5 Bericht über eine Reise in die nordöstlichen Karpathen Siebenbürgens. Lurtz, F. E. Uebersicht der Witterung zu Kronstadt im Früh- jahr und Sommer 1851 nebst einigen daselbst ge- machten Beobachtungen über periodische Erschei- nungen im Pflanzen- und Thierreiche Neugeboren, L. Beiträge zur Petrefactenkunde Siebenbür- Seite. 73 87 106 191 93 143 gens . «3. 67. 100. 115. 138. 153. 183. 198 RN Ueber einen neuen Fundort tertiärer Conchylien bei Kostej im Bänate. . F 2 £ 148 y Notiz über das erst kürzlich bei dem Dorfe Pank nächst Ober-Lapugy entdeckte Canchylienlager 194 Seite Reissenberger, L. Uebersicht der zu Hermannstadt im Jahre 1852 gemachten meteorologisehen Beobachtungen etc. . 110 Schnell, P. u. @. Stenner. Chemische Analyse der Borszeker Mi- neralquellen . 6 2 \ s ; . 121 E Chemische Analyse der Elöpataker Mineralgnellen 159. 176 Schur, Dr. F Beiträge zur Kenntniss der Flora von Siebenbür- gen (Fortsetzung). . ; s 5 : . 73 Es Ueber Bulbocodium edeutatum var. di-vel tristyla . 84 Vereinsnachrichten - : 'ı. 33. 57. 73. 105 141. 157. 173. 189 Zur Nachricht (Herr G. Wolff in Klausenburg übernimmt die “ Besorgung der Vereinsgeschäfte daselbst) . : 38 Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. V. Ne-1. 1854. Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Fuss: Zur Flora Siebenbürgens. — Fuss; Ueber die siebenb. Arten der Käfergattung Paederus, Bl NE nnd man a nun Vereinsnachriehten. Januar. Zu Anfang dieses Monats langte von unserm Vereinsmanda- tare in Wien Dr. F. Zekeli ein Rechenschaftsbericht über seine Thätigkeit im abgelaufenen Jahre ein, woraus wir mit Vergnügen ersahen, dass das Interesse der Wiener Freunde und Gönner der Naturwissenschaften an unserm Vereine in fortwährendem Steigen begriffen ist. Mehrere neue Mitglieder sind in Wien dem Vereine . beigetreten, der aber leider zugleich auch den offiiciell angekün- digten Austritt des Herrn Sektionsrathes L. Ritter von Heufler ‚zu beklagen hat. Dieser Bericht Dr. Zekelis war mit einer nam- haften Büchersendung begleitet, worunter besonders das Geschenk unsers correspondirenden Mitgliedes Herrn Dr. Kenngott hervor- zuheben ist. Unterm 10. Jänner 1. J. Z. 419./54. erhielt der Verein vom hohen k. k. Militär- und Civil-Gouvernement eine Zuschrift, wor- nach es der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zufolge Er- öffnung des hohen Ministeriums des Innern vom 30. Dezember Zahl 3907. M. 3. 1853. sehr daran gelegen ist, dass es ihr ermöglicht werde, von allen ausserordentlichen Naturerschemungen, welche ein weiteres und schnelles Einschreiten von ihrer Seite wünschens- werth machen, z. B. von Meteorsteinfällen, Vorkommen seltener Thiere u. s. w. so schleunig als möglich Kunde zu erlangen. Da hiebei ein ungewöhnlicher Gewinn für die Wissenschaft, und insbesondere für die kaiserlichen Naturalienkabinete besondere Bereicherungen zu erwarten stehen, so hat das erwähnte hohe Mi- nisterium das k. k. Gouvernement ersucht, derlei ausserordentliche Ereignisse, die ohnehin nur selten eintreten, im telegraphischen Wege anzeigen zu wollen, um sogleich die kaiserliche Akademie 2 Behufs der Ergreifung der geeigneten Massregeln benachrichtigen zu können. Es wird daher der Verein von Seite des k.k. Gouvernements _ ersucht, dergleichen Ereignisse, deren. Beobachtung und Erfor- schung ohnehin einen Zweig seiner wissenschaftlichen Thätigkeit bilde, so wie sie zu seiner Kenntniss kommen, sofort und unmit- telbar demselben anzuzeigen. Im Sinne dieses Ansuchens beehrt sich nun der Vereins- vorstand die geehrten Vereinsmitglieder aufzufordern, zur schleunig- sten Bekanntgabe solcher wichtiger Naturerscheinungen an die ho- he Landesregierung ihn im Interesse des Vereins jederzeit so schnell, als möglich davon in Kenntniss zu setzen. Für die Vereinsbibliothek wurden mit dem wärmsten Danke entgegengenommen: Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Schluss des 10. Bandes. Denkschriften der k. Akademie V. Band 1. und 2. Lieferung, (Vom Vereine für siebenbürgische Landeskunde.) Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1844—1851 (zwei Bände) von Dr. G.A. Kenngotts. Bericht über die geosnostische Untersuchung des nordwestlichen Theiles von Schlesien von Dr. G. A. Kenngott. Ueber die Gemengtheile des Granits aus der Nähe von Presburg von Dr. G. A. Kenngott. Das Mohs’sche Mineralsystem dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft gemäss bearbeitet von Dr.G. A. Kenngott. 60 Krystallformnetze zum Anfertigen von Krystallmodellen von Dr. 6. A. Kenngott. Beiträge zur Bestimmung einiger Mineralien von Dr. A. Kenngott. Mineralogische Untersuchungen betreffend die Minerale Liebenerit, Brevicit, Quarz, Kryptolitt, Pyrargyrit und Diaspor, dann Zinkenit, Gyps, Antimonsilber, Kupferglanz, Millerit, Pyr- rhotin, Danait und den ostandrischen Antimon-Baryt (2 Hefte) von Dr. 6. A. Kenngott. Mineralogische Notizen von Dr. G. A. Kenngott 2—8 Folge. Ueber eine eigenthümliche Erscheinungsweise der elliptischen Ringsysteme am zweiaxigen Glimmer von Dr. A. Kenngott. (Geschenke des correspondirenden Mitgliedes Dr. A. Kenngott.) Ueber einige im Goldsande von Olah-Piän vorkommende Metalle von Dr. K. Zerrenner, (Geschenk des Herrn Verfassers. ) Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei: Dr. Rudolph Schiner, k. k. Ministerial-Sekretär in Wien. Ignatz Paulas, k. k. Ingenieur in Fogarasch. Franz Thallmayer , k. k- Baubeamter in Hermannstadt. E. A. Bielz. 3 “ Zur Flora Siebenbürgens von Michael Fuss. In den jüngst verflossenen Jahren ist unser Vaterland zu wiederholten Malen von deutschen Botanikern, und darunter von Männern von erprobtem Wissen, bereiset worden, nämlich zweimal von Kotschy, im J. 1351 von Andrae und im J. 1852 von Griesebach und Schenk, die Folge davon ist eine Reihe von botanischen Aufsätzen in verschiedenen Zeitschriften Deutschlands gewesen, worin die genannten Gelehrten ihre in Siebenbürgen ge- machten botanischen Erfahrungen veröffentlicht haben. Wir theilen in nachfolgenden Zeilen dasjenige davon, was für die Flora unsers Vaterlandes von besonderer Bedeutung ist, im Auszuge mit, und beginnen mit den: 1. Publicationen der Herrn Schott und Kotschy in der botanischen Zeitung von Mohl und ker Schechtendalv. J. 1851. Rhododendron myrtifolium Schott & Kotschy. (Bot. Zeit. Jahrg. 1851.p. 17.) Foliis minutis, ovato- vel obovato-elliptieis, obtusis, margine revoluto suberenulatis, apice mucronulatis, su- ra glabris rugulosis saturate-viridibus, infra dense ferrugineo- leprosis; floribus in racemum ahbbreviatum, sub-5-florum conge- - stis; pedunculis immista lepra hirtis; dentibus calycinis brevissi- mis; corollae infundibuliformis tubo extus hirto sparsimque lepidoto, laciniis rotundato-ellipticis utrinque apicem versus gla- bris; fauce hirtissima; filamentis ima basi hirtis ceterum glabris; stylo ovario fere breviora; capsulis e foliis pedunculi e- longati ope longe excedentibus stylo brevi coronatis. — R, fer- rugineum Bgf. n. 736.— . Saxifraga (Aizonia) luteo-viridis Schott & Kotschy. (Bot. Zeit. 1851. p. 65.) Caespitosa, rosulata; rosulis explanato- depressis e foliis spathulato-lingulatis, apice rotundatis acutisve euspidulatis, margine angusta cartilagineo-limbatis, inferne ci- ‚liatis, supra glaucescentibus, juxta marginem 7—9—11 fovearum serie exsculptis, infra violascentibus; caulibus viridibus erectis, dense viridi-foliatis, viscide-hirtis; foliis caulinis inferioribus omnium brevissimis, obovato-spathulatis, glabris mediis spathu- lato-linearibus, excepta parte apicali glabra utrinque viscide-hir- tis; inflorescentia contracta, cymoso - panieulata pauci (6—12) flora dense viscidi-hirsuta, viridi; calycibus ovato- ecampanulatis dense ac patentissime viscide -strigosis, ad medium 5-fidis, er- 4 recte ac lanceolate-laciniatis, viridibus; petalis rectis, enneato- spathulatis $-nerviis, luteis calycem fere tertia parte superantibus; staminibus erectis media longitudine petalorum; stylis reetis eontiguis, longitudine staminum stigmate incrassato - coronatis.— S. luteo-purpurea Bgf. n. 747. Ausser den Standorten Baumgartens noch gefunden bei Portsesd um die Valje Ni- schului, auf dem Szuru, Prislop, der Kepreriatze von Fuss, auf dem Kühhorn bei Rodna Andrae. e ; Gentiana (Trelorrhiza) phlogifolia Schoft & Kotschy (Bot. Ztg. 1851. p. 151.) caulibus simplieibus , adscendentibus; foliis rosulae lanceolato-oblongis, busi petioliformi-angustatis, sub-5-nerviis, caulinis acuminato-lanceolatis, marginibus seabris . ambis utrinque per vaginam et internodium decurrentibus ibique - lineam asperiusculam constituentibus, summis convexis fere tan- tum sessilibus (nee late connatis et saccatis); ceyma terminali capituliformi; calyeis (in tlore peripherico) 4-Adi, hinc - latere fissi laciniis lanceolato-linearibus, acuminatis, viridibus, tubum (calyeis) plus minusve aequantibus; corollae obeonicae intus ceyaneae, foris: aeneo-cyaneae, calyce duplum fere tantum lon- gioris lobis rotundato-oyatis, tubo (corallae) triplo eireiter bre- vioribus; ‚plieis obovatis Jobis triplo hrevioribus ; antheris eree- tis; stylo suhnullo ; - stigmatibus brevibus, tandem revolutis. — Auf dem Königstein bei Kronstadt Kotschv; auf den Arpaseher Gebirgen Schur; auf dem Ecsem bei Sz. Domekos Fuss. Dianthus (Caryophyllum) eallizonus Schott & Kotschy. (Bot. Zt&. 181. p. 192.) cawlibus numerosis unifloris; foliis eaulinis rigidulis, laneeolato-linearibus , obtusiusenle-acuminatis, 3—5-nerviis,, laete viridibus: margine scabris; involueri foliolis linearibus calyce longioribus vel "brevioribus inferne purpura tinetis; bracteis dimidium calycem vel fere totum superantibus atropurpureis ; calycis late tuhulosi , extus atropurpurei ‚' striati, intus albidi laeiniis tubo vix brevioribus, dense ae minutissime eiliolatis; petalorum laminibus obovato-cuneatis, apice irregula- riter crenulato-dentatis, ungvem versus albido-pallidis, lineolis- que reticulatim anastomosantibus purpureo-nigris signatis, ce- terum purpureo-kermesinis, zona latissima velutino-purpurea, albido -irrorata barbataque ornatis. —- Auf dem Königstein bei Kronstadt 6900’—71W' Retschy & Fuss. „ö Hepatica angulosa J,am. Rhizomate 'repente, foliis 5-lobis, 1o- bis lobulatis. — H. transsilvanica Fuss. Bei. Kronstadt “Kotschy & Hornung: bei Szuszeny im Hatzeger Gebieth auf Glimmerschiefer Dr. Heuffel.*) *) Im vorigen Jahre vom Gefertigten in Regleitung des Herın Dr. Schur auch auf dem Bsem bei 82. Domokos gefunden. E. A, Bie'z. ö Crocus veluchensis Herbert =C. vernus Bgt.n.117. Dass die Pflanze genau die von Herbert beschriebene und Bot. Reg. T. 4. f. 3. abgebildete sei, wird hauptsächlich durch die auf- fallende und höchst beständige Zeichnung der;Perigonialblätter bestättiget. Eine Zeichnung -die diese Art sogleich von allen.ü- brigen unterscheidet. Es sind nämlich sowohl die äussern wie ‚auch die innern Sepalen '/s Zoll unter dem. die Neigung zur Ausrandung ‘verrathenden vbern Ende mit zwei in der Breiten- mitte des Sepali verbundenen: halbrandförmigen,, dunkelvioletten halben Querbinden versehen, die einen die obern Conturen eines umgekehrten Herzens vollständig darstellenden , breiten Streifen bilden. (Schott in der Bot. Ztg. 1851. p. 231.) Seilla praecox W., deren Vaterland sowohl dem Autor wie den folgenden Botanikern immer unbekannt geblieben war, ja die von vielen nur für eine Varietät von $. bifolia gehalten wurde, blüht kurz nach dem Abwelken vorerwaehnter Crocusart fast an .. denselben -Orten, wie diese (auf den Gebirgszügen gegen die A 'Walachei etwa 1909‘ über der Baumgränze). Der von Wildenow in.der Beschreibung derselben angegebene Unterschied von Sc. amoena, der sie allerdings auch nahe steht, »differt vero pedun- eulis inferioribus longissimis, ist vorzüglich hervorzuheben. ‚(Schott in der. Rot; Ztg. AY34.p. 233.) rum alpinum Schott & Kotschy (Bot; Ztz. 1851. p.. 285.) Foliis sayittatis, lobis retroversis obtusis ; spathae tubo intus a- ‘‚tr0 -purpureo; spadice e spathae. fauce paullo prominulo, ovariis RR - losis ; petalis sepala dupplo longiori "sub= bi antherisque paueis, staminodiis vero sub-10-serialibus, creber- rimis: obsito, in appendicem-nudam cylindricam tenuem desi- nente. — Auf den südlichen Alpen Siebenbürgens in der Region - des Pinus Pumilio. Kofschy. anunculus carpathicus Herbich (Schott in der Bot. Ztg. 41351. b- 393.) Rhizomate tuberoso, horizuntali; caule 1—3-folio Horo, basi patentissime apice appresse hirsuto; - foliis u- trinque patentissime hirsutis, rndicalibus longe.petiolatis, pal- mati-partitis, partitionibus dentatis fissisque;; caulino infimo ra- diealibus consimili, sessili, amplexanti; summo ultra. medium 3—5-partito, integerrimo ; Koran Bee patentissime pi- us; spica fructigera sphae- rica ; toro setoso; achaeniis obovoideo-compressiusculis glabris, - rostro hamato öplo longioribus.— R. Gouani Bgt. n. 1104.— "R. Lerchenfeldianus Schur.— Auf den Alpen Siebenbür- # gens in der Tannen- und Krummholzregion Kotschy; bei Ker- zeschoare 0. Fuss & Schur; auf dem Szurul M. Fuss. : ulmonaria rubra Schott (Bot. Ztg. 1°51. p. 395.) Foliis pilis setosis intermixtis glanduliferis hispido-hirsutis, turionum sterilium. exterioribus ovato-lanceolatis, in petiolum longum par- 6 re alatum abrupte angustatis, maculisque tandem inspersis, cau- linis in stirpe androdynama sessilibus, ovato-lanceolatis, semi- amplexis; in stirpe gynodynama sessilibus lanceolatis; corallae rubrae androdynamarum tubo calyce longiori, gynodynarum tu- bo calyce multo breviori, fauce sensim ampliata, lobis semicir- eularibus.— In den Voralpen Siebenbürgens. Kotschy, Fuss. Il In den Abhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien Jahrgang 1852. Seite 6. wird beschrieben: Seytonema stygium Heuffel. Thallo fusco-nigro, tomentoso; filis olivaceis, elongatis, parce ramosis; ramis patentibus; va- ginis toruloso-Jamellatis.— Am Rande der Höhlen am Büdös. III. Das österreichische botanische Wochenblatt Il. Jahr- gang 1852. Seite 18. enthält: Sempervivum (Jovis barba) Heuffelii Schott. Rosulis ex- planatis; foliis spathulatis ciliatis, glabris hirtisve,; corolla ey- athiforme-campanıformi, limbo explanato, petalis spathulatis apice trieuspidatis dorsoque subcarinato piloso-fimbriatis. Ohne Sprossen, der Stengel '„—1 Schuh hoch, dicht beblättert; die Stengelblätter gegen den Gipfel zu eiförmig, lanzettlich mit auffallenden Oehr- chen an der Basis; die Inflorescenz drüsig behaart, Blüthen sechstheilig; Blumen weissgelb, ihre Blätter nur am Ende in drei Fetzen zerrissen sonst vollkommen ganz, am Rande und auf dem kaum gekielten Rücken drüsig behaart, die Schuppen der Theile um die Fruchtknospe sind quadratisch. — Vorkom- men auf Kalkfelsen im Banat und Siebenbürgen. IV. Dem Aufsatze von Griesebach und Schenk aus dem Wiegmannischen Archiv für Naturgeschichte Jahrg. XVI. 1. Bd. p. 291—362 entnehmen wir Folgendes: Genista (Eusparton) Iydia Boiss. Caulibus prostratis vel adscendentibus inermibus, ramis angulosis &—A10-striatis, flori- feri brevibus simplieibus, foliis anguste- lanceolatis acumina- tis, ramorum florentium brevibus elliptico- oblongis obtusiuscu- lis, vexillo carinam excedente. — G. triangularis Bgt. n. 1470.— An steinigen Bergplätzen der Voralpen bei Michelsberg, Tallmesch Fuss. h Cytisus (Eucytisus) bannatieus @r. & Sch. Caule pro- strato, ramis adscendentibus, setis brevibus sparsis e pube In viori eminentibus erecto-patulis, foliorum pilis accumbentibus, T floribus terminalibus et lateralibus luteis, calycis pilis brevissimis erecto-patentibus, tubo limbum dupplo suprante, tubi superioris dentibus brevibus erecto-patentibus obtusatis. — Auf den Hügeln bei Hammersdorf. Cytisus Rochelii Wierzb. Caule erecto, setis erecto-patulis e pube breviori eminentibus, foliorum pilis accumbentibus, flo- ribus terminalibus pallidis, calycis pilis elongatis pa- tentissimis, tubo limbo sesquilongiori, labii superioris den- tibus erecto-patentibus acutis, labio inferiori integro.— Einzeln an den Hügeln bei Grossscheuern. Trifolium armenium Bgt. n. 1530 (nec Willd.) a T. pan- nonico specie non differt. Astragalus praecox Bgf. n. 1555. ist nicht synonym mit A. monspessulanus L., sondern mit A. Wulfeni Koch., daher als ältere Benennung herzustellen. Potentilla micrantha Ham —P. prostrata Bg£. n. 1011? Am Fusse der Karpathen bei Heltau Fuss, bei Broos Unver- richt. Potentilla chrysocraspeda Lehm. —=P. grandiflora Bgt. n. 1001.— P. transsilvanica Schur. Potentilla chrysantha Trev. Bei Michelsberg, Hammersdorf, Zood, Fuss. Euphorbia strieta Z. Zwischen Hermannstadt und Michelsberg, bei Grossscheuern,, Stolzenburg und sonst häufig Fuss. Euphorbia thyrsiflora @rs6. —=E. transsilvanica Schur. Aufden Tertiärhügeln bei Hammersdorf und Marktschelken Fuss. Silenanthe Zavadzkii Griesb. Auf dem Ecsem bei $z. Do- mokos Fuss. } Dianthus CarthusianorumL. var. latifolius. Recedit a D. Carthusianorum Germaniae borealis foliis latioribus 5-nerviis. — * Von Karansebes bis Hermannstadt. Pianthus bannaticus Heufel. =D. danubialis Griesb. D. atrorubens Bgf. n. 786. Proximus D. eruento @riesb. differt vaginis paullo brevioribus folii latitudinem 2-6-ies superan- tibus, petalarum lamina intus pilosiuscula et praecipue bracteo- lis interioribus muticis ovatis, acutis. — Im Altthale Fuss. Dianthus compactus Kit. In den alpinen Regionen der Kar- “ pathen von Fogarasch Schur. Te Dianthus (Caryophyllum) heptaneurus @r.& Sch. Peren- nis, caule glabro teretiusculo, foliis (2 latis) anguste lanceo- lato-linearibus, acuminatis 7-nerviis, vaginis latitudinem folii ae- uantibus,, floribus fasceieulatis, bracteolis e basi oblonga subu- latis, arista tenui patula inferne herbacea. calyeis tubum cylin- “ dricum striatum aequante, calycis dentibus ovato-lanceolatis a- eutis ciliolatis, petalorum lamina ovali-subrotunda dentata rubra 8 intus ad faucem pilosa.. — Auf waldigen Vorhügeln der- Karpa- then bei Reschinar häufig. Dianthus Henteri Heujfei. Proximus D. Scheuchzeri Rchb. quocum caudiculis sterilibus elongatis, bracteolis, calyce superne striato inferne laeviusculo et petalorum laminis non contiguis ob- ovato-rotundatis convenit: specifice differt vaginis foliorum sum- morum aequalibus nee dilatatis, calyce dupplo breviori 6—8““ longo et petalis baıhatis.— Am Falkenstein. hinter Riuszadului Fuss. Moehringia pendula Fenzl bei Nagyag und Zoud Fuss, Cerastium (Orthodon) transsilvanicum Schur, Caule ad- scendente pilis flexuosis rectisque brevioribus sub eglandulosis hirsuto, _foliis virentibus elliptico-lanceolatis acutis sparsim pi- losis, bracteis late scariosis, pedicellis demum striete patentibus, sepalis ovali-Janceolatis acutis, petalis glabris calycem dupplo su- perantibus recurvatis, capsula oblonga calycem vix superante, testa laxa a perispermio soluta. — In der alpinen Region der ‚Rarpathen von Fogarasch Schur. Cerastium vulgatum L. var. alpinum. Caulibus simpli- eibus, rosulis subnullis, bracteis margine scariosis, calyce majusculo (demum 4 longo) capsulam dimidium aequante, pe- talis basi glabris. — C. fontanum Bgt. n. 881. — C. ma- erocarpum Schur. A Hesperisruncinnata Kit. =H. inodora Bgt.n. 1402, Alyssum repens Bgf. n. 1309. Proximum A. Wulfferi- ano Bernh., distinctum silicula incana; ab A. muntanal. “ differt foliis virentibus et petalis aureis calyce 3plo (nec 2plo) majoribus.— In der alpinen Region des Szurul Fuss, Draba carinthiaca Hoppe =D. androsacen Bgt. a. 1303. Auf Schieferfelsen der alpinen Region der Frumoasze., Draba lactea Ad. var. stylosa=D. stellata Bgt. n. 1296. ubi flores sphalmate lutei dieuntur. — In der subalpinen Region des Retjezat Heuffel, | Thalictrum peucedanifolium Griesb. & Sch. Rhizo- mate descendente fibrilloso, caule elato —6 pedali inferne Jae- viusculo superne angulato, foliis ambitu late 3angularibus gla- berrimis, segmentis linearibus margine revolutis, panicula e- “ recto-patente densiflora, staminibus ereetis, carpidiis ovoideis u- trinque rotundatis 11-costatis, costis 2—3 obsetioribus, apice re-: eto.—— In der Ebne von Hermannstadt am Wege nach Michels- berg; — bei Grossscheuern, Neudorf, Stolzenburg Fuss. Thalictrum flexuosum Bernh. Caule basi foliato, ä _pellis nullis, ramis panicu'ae erecte-patentibus et acheniis. eostatis recognitum.— Weinberge bei Hammersdorf,— Bei Mühl- bach am rothen Berge Fuss, 9 Ranunculus auricomus_L. var. binatus Äöt. Recedit a R. aurieomo Germaniae foliis imis partim reniformibus, ar divisis; aR. cassubico L. vaginis imis foliiferis, ‘Hloribus minoribus mutilatis et statura humiliori. — Auf feuchten. Wiesen bei Hermannstadt sehr häufig Fuss. Ranunculus laciniatus Bgt. n. 1117. Non differt a R. polyanthemo L. Aconitum moldavicum Hacguet. = A. septentrio- nale Bgt. n. 1034.— A. Hosteanum Schur. Specie dif- fert ab A. Lycoctono L. caule strieto superne pube brevis- sima velutino, floribus violaceis, calcare apice (neque a basi) eircinatim uncinnato, sepalis mediis intus densius ‘ barbatis,, nervatura eorum non retieulata. — Aconitum pyrenaicum L. = A. ochroleueum Bgt. n. 1052. — Non recedit a stirpe pyrenaica nisi foliis etiam. te- nuis ad basin palmatiseetis, racemo densius puberulo et er diis junioribus villosis econvenit, et ab A. Lycoctono recedit calcare apice (neque a basi) circinatim uncinato et caı- pidiis junioribus erectis. — Am Königstein Fuss. Aconitum Napellus L. var. Koelleanum Aechb. =A. Napellus Bgt.n. 1055. -— Folia tenuisecta, nectarii lamina ‚brevis obtusa , filamenta pilifer..— Auf die Region des Krumm- holzes beschränkt, ohne in die Tannen herabzusteigen. Aconitum variegatum L. var. nasutum Rchb. —=A. Camarum Byt. n. 1059. — Folia latisecta, racemus infer. ne compositus glaber nitens. — In den Gebüschen der Tertiär- hügel von Hermannstadt. Aconitum paniculatum Lam. ver. cernuum Rehb.= ‚ A. cernuum Bgt. n. 1056. — Panicula patens villosa, cas- sis’ brevis rostrata,, rostro descendente, carpidia divergentia. — Am Duscher Pass Fuss. Acunitum paniculatum Jam. var. toxicum Rechb. Racemus simplex villosus, cassis ampla rostro brevissimo re- eurvo. — In der alpinen Region am Ufer des Jäser unter der Frumoasze. Saxifraga cymosa Kit. = S. Allioni Bgt. n. 762.— AS. pedemontana All. specifice differt: foliis Önerviis ‘(nee multi nerviis), nervis tenuibus nec prominulis, denique lobis foliorum brevioribur. — "Saxifraga (Cotyledon) heucherifolia Griesb. & Schenk. = S. rotundifolia Bg£. u. 759.— Caule erecto glabriusculo apice glandulifero foliato foliis cordato-orbiculatis grosse crenatis herbaceis marginatis glabriusculis, caulinis con- ‚formibus, erenaturis rotundato-acutiusculis, peduneulis apice paucifloris racemosis, petalis ovalibus-calyce duplo 10 löngioribus punctato albis. — In der alpinen Region des Szurul Fuss. Venanthe silaifolia M.B. Bei Hermannstadt Fuss, Lophoseiadium Barelieri Griesb. = Ferulanodi- flora Bgt n. 473. — Laserpitium marginatum Äödt —=Lasertrilobum Bot. n. 492. — Ye Primula elatior Jacg. var. carpathica. A vulgari forma recedit corollae tubo breviori, calycis dentibus ad faucem co- rollae fere protensis. — In der alpinen Region des Kokeritsch beim Szurul Fuss. Pinguieula leptoceras Rchb.—=P. alpina Bgt. n. 5%. Veronica Bachofeni Heufel. = \.media Bgt.n. 18.— Im Gerölle am Fuss des Retjezat Heuffel; in den Voralpen am Zibin bei Gurariului, am Zood bei Zood, Riuszadului ‚ am Alt beim rothen Thurm Fuss. Veronica Baumgartenii RS.=V.petraea Bgt.n. 28. Pedicularis campestris @r. & Sch. Radice fasciculata, Gi- b:illis inerassatis, eaule ereeto simpliei glabriusculo (vel pube seıiata brevissima adsperso) superne spa:sifolio, foliis pinnati= sectis glabris, segmentis remotiuseulis lanceolatis pinnatifidis, superioribus integris, laciniis integerrimis vel dentiferis muerona- to-acutis, mucrone cartilagineo-albido, spica glabriuscula, brac- teis linearibus calycem subaequantibus, calyce campanulato 5- dentato membranaceo viridi-striato glabro , dentibus abbreviatis longitudine latioribus triangularibus obtusis eiliatis, corollae o- chroleucae (12 longae) galea inflexo-eurvata breviter rostrata apice bidentata, dentibus 3angularibus acutis styli parte exserta 4plo brevioribus, labio inferiori eciliato, filamentis 2piliferis , capsula ovato-lanceolata rectiuseula. — P. comosa Bgt. 1250. Auf den Tertiärhügeln in der Ebne von Hermannstadt Fuss. Solanum villosum Lam. var. flavum Kit. Fructu flavo (nee aurantiaco). — Allgemein verbreitet auf humosem Boden bei Hermannstadt. Unosma arenarium Kit. Ab Ö. echioide /J.. distinetissimum acheniis nitidis laevissimis (nee opaeis asperis), calyce corollam dimidiam parum supe:ante (nee ad faucem ejus protenso) , fila- mentis anthe:am dimidiam aequantibus (nee 4plo brevioribus) caule simpliciori et radiee perenni (nec bienni). — Bei Deva Heuffel; bei Hermannstadt Fuss. Mentha silvestris_L. var. tomentosa Ur». bei Michelsberg. Salvia pratensis/,. var. transsilvanica. Caule elatiori ver- sus medium eglanduloso puberulo, fo!iis integris bierenatis sub- tus pube adpressa albicantibus vel demum eadem ad venas re- ‚ striete-areolatis.— S. nemorosa Bat, n. 65.— et absque du- 11 - bio etiam 8. betonicaefolia Bgt. n. 73. — An Tertiärhü- eln bei Hammersdorf; bei Neudorf, Grossscheuern, Mühlbach uss. Thymus comosus Heuffel. Fructieulosus, ramis adscendenti- bus elongatis undique brevissime puberulis, foliis ovatis rotun- datis petiolo distincto eiliifero 2—3plo lungioribus glabris pla- nis, bracteis conformibus subsessilibus, vert'eillastris approxi- matis dense racemosis, calycis puberuli labiv superiori ad me- dium fere 3dentato, dentibus lanceolatis acuminatis labii inferi- oris segmentis 2plo superatis, corolla purpura exserta, stamini- bus elongatis; parte exserta corollam dimidiam ae- quante.— Th. transsilvanicus Schur. — Allgemein ver- breitet in der untern Region der südlichen Karpathen. — Galeopsis acuminata Achb. A plerisque cum G. pubescen- te Less. conjuncta, cujus nodos exhibet, recedit corolla con- eolore purpurea (macula labii inferioris lutea destituta) et pube hispida fereut in G. Tetrahit; flores magni nostrae a descriptio- ne Reichenbachii reeedunt.— Allgemein verbreitet am Fusse der südlichen Karpathen; geht bis tief ins flache Land hinein Fuss. Asperula (Cynanchica) capitata Kid. = A. Allioni Bg. n. 151. — Species ab A. hexaphylla All. distinctissima ; caespitosa, strieta, glabra, foliis 6—10 linearibus margine lae- vibus , involucrantibus lanceolatis, florum faseieulis - nis con- gestis vel breviter pedunculatis, corolla alba 4fida, tubo gla- bro versus faucem sensim »ampliato lobos oblongos obtusiusceulos 2plo superante, ovario pilis remotis adsperso, stylo bifido. — Auf dem Königstein Fuss Galium eapillipes Rchb. In Wäldern bei Tallmesch Fuss. Galium rivale Eiriesb. — Asperula Aparine M.B. Am U. fer des Zibins bei Hermannstadt. 1 ve anula carnica Schiede. In den Alpen von Fogarasch chur. Campanula (Rapunculus) abietina @r. & Sch. Biennis, caule strieto 1-paueifloro laevi foliisque glabris, imis ovali-ro- tundatis crenatis in petiolum attenuatis eumque aequantibus, - caulinis elliptico-Janceolatis lanceolatisque obtusiuseulis, pedun- eulis elongatis, ealycis segmentis lanceolato-linearibus integer- - rimis corollam dimidiam superantibus, corollae tubo e basi te- nui infundibulari limbum expansum subaequante, lobis ovatis a- eutiusculis, capsula-obovato-clavata calycem erectum subaequan- te. — C. patula pauciflora Roch. — C. Steveni Rchb. Allgemein verbreitet durch die Tannenregion. Inula glabra Bess. = Conyza alata Bgt.n. 1301.— Diffe:t ab I. bifronte.L. caule calvescente, foliis rigidis glabri- usculis, caulinis fere ad basin internodii decurrentibus,, alis in- 12 ternodii multo latioribus, involucri squammis ntmerosioribus-plu- riseriatim imbricatis, exterioribus squwarrosis, interioribus. apice densius ciliatis, eiliis longioribus. — An den: Tertiärhügeln bei Hammersdorf. — Bei Neudorf Fuss. Ya Inula squarrosa 1. Ken Koch) bei Grossscheuern Fuss. Anthemis tinetoria L. var. Fussii. Involucri squammis. in- terioribus apice brunneo-atris, omnibus margine tenui brunneo einetis; ligulis involuero longioribus 6“ longis, 2‘ latis.— ‚Am Fusse des Königstein und bis in die alpine Region. Fuss. Antemis macrantha Heujfel. In subalpinen Wäldern am Ret- jezat Heuffel; unter dem Szurul Schur ; in den nordöstlichen Karpathen, dem-Kuhhorn bei Rodna, bei Tihutza, auf dem Alu- kas bei. Belbor Fuss. — DALE er Anthemis carpathica W. = Pyrethrum alpinum Bgi; n. 1813. — DR wi Anthemis (Chamovemelum) tenuifolia Schur —= A.al- pina Bgt. n. 1389. -Caulibus adscendentibus versus apicem a- phyllis monocephalis foliisque sparsim piliferis bipinnatisectis, segmentis remotiusceulis linearibus apice abruptim attenuatomu- eronatis inaequalibus, involueri squammis. margine fuseis radio albo parum brevioribus, receptaculo hemisphae:ico,. paleis ob- longo-linearibus obtusis apice laceris, ligulis oblongis, acheniis convexe-3-gonis apice. margine tumido brevissimo cinetis pal- lidis , faciebus laevibus. — > - Achillaea dentifera DeÜC. Allgemein verbreitet durch die o- bern Höhen der Buchenregion in den südlichen Karpathen des Zibingebiethes. be Artemisianutans W. =A. salina Bgt. n. 1769.— Differt ab A. maritima Z. capitulis elliptico-oblongis basi attenuatis glabratis 2plo minoribus, bracteis capitulo brevio ibus 'pubeque cana foliorum brevissima adpressa : demum .evanida. : Involueri, squammae elliptico-oblongae, obtusae, margine sca ioso ‚lato, rss CGolumnae Zen. Anden Bächen unter dem Szurul uss. f Tephroseris pratensis Achb. = Cineraria longifolia gt: n. 18489 — Am Gützenberg, auf der Frumoasze Fuss. Tephröseris Fussii Gr. & Sch. Caule elato tloceis' glandulis- que parve adpresso, foliis glabriusculis, imis oblongo-lanceola® tis elongatis et in petiolum elongatum, -attenuatis repando-den- tatis, caulinis decrescentibus lanceolatis semiamplexicaulibus ses- silibusque, summis linearibus corymbo 'subsimplici macrocepha- lo, pedunculis suleatis elongatis, . involuceri virentis squammis linearibus acuminatis, ligulis 18—20 lincaribus, pappo corollae tubum sub anthesi aequante, achenis glabris.— Auf dem Göz- zenberg bei Michelsberg. Fuss. . 43 Seneeio subalpinus Koch — Cineraria alpina Bgt. n. 4354. — Durch. die-ganze Karpathenkette, Fuss. Senecio carpathicus Herbich. = Senecio ahrotanifo- lius Bgt. 1825:— 8. monocephalus Sckur.— Non differt aS.abrotonifolio-Lin isi caule adscendente monocephalo, ca- | REM majori et involueri sqgammis respectu capituli longio- ribus.— 0. Ta Echinops exaltatus Schrad =E. sphaerocephalus Bgt. n. 1756. — Tertiärhügel von. Hermannstadt. | Echinops sphaerocephalus L. —=,E. paniculatus Bgt. n. 1757.— An der Burg: von Michelsberg. — Gentanrea cirrhata Achb. Allgemein verbreitet im Becken von Hermannstad.— Centaurea nervosa. W. = Cyanus floscualosus Bgf. n. 1745. — In der alpinen Region der Frumoasze. — Gentaurea mieroptilon @odr; Am Fusse der Karpathen bei ‚ Michelsberg,, bei Salzburg. ir Carduus alpestris Adt. A C. arctioide WW. transsilvanicus specifice dinstinetus. est squammis involucri omnibus erectis, extimis latioribus incurvatis, foliorum segmentis 2plo’ brevioribus -e basi ovata plerisque 3lobis, lobis‘ serraturisqgue: omnibus spi- ‘»nescentibus.— Am Königstein Fuss. - ; Garduus glauceus Agf. n. 1719.— Recedit ab omni C. deflo- rato 7. squammis involucri ex apice obtuso brevissime mucto- "natis, praeterea insignis foliis inferioribus elliptieis, superioribus ‚elliptico oblongis acutiusculis integris dupplicato-serratis, serra- turis-spinescentibus, majoribus longiori tenuique spinula termi- - natis,- pagina inferiori eximie glauca. — Auf dem Ecsem bei ı 8z. Domokos Fuss. | Cirsium (Epitrachys) furiens @r & Sch. Foliis semiam- ‘ plexicaulibus e basi auriculata pinnati— sectis lanceolatis supra sparsim pilosis subtus tomento arachnoideo demum evanido' albi- dis, segmentis 2-partitis? vel integris spina flava terminatis, in- - volucri hemisphaerici' squammis lineari-lanceolatis acuminatis in- fra spinam terminaleın flexilem dense ciliatis, ciliis elongatis spi- nescentibus, capitulis albidis bracteatis bracteas subaequantibus ‚in apice ramorum solitariis vel congestis, :pappo fere ad apicem : ae — . Cnieus ferox Bgt n: 1725. — Allgemein ver- reitet auf den Hügeln um Hermannstadt. pauciflorum Spr. = Cnicus helenioides Bgt. 3; 41727. num. | e Sonchus uliginosus M.B convenit cum: speciminibus Hohen- ackerianis, sed $. arvensi /.. nimis affinis nee nisi pedunculis "eglandulosis et statura excelsio i recedens. — Bei Hermännstadt, - beirGrossscheuern und sonst häufig Fus. . : | 14 Sceabiosa ochroleuca L. = S. columbaria var. 8. poly: morpha Agt. 142. 2. | Scabiosa Scopolii Lk. Convenit cum praecedente pappi radiis coronula 3-plo longioribus et floribus ochroleucis; recedit foliis superioribus subbipinnatis, involucro capitulum paulo exce- dente, capitulo fructifero subgloboso (nec ovoideo), involucelli fructiferi tubo longiori 2“ longo, pappi radiis fusco-atris. — Am Burgberge bei Michelsberg. Scabiosa (Sebrostemma) flavescens Gr. & Sch. Peren- nis, glabriuscula, caule excelso virgato-ramoso, foliis imis (bi- pinnatis sec Bgt.), caulinis pinnatisectis, segmentis integris in- feriorum lanceolatis acutiusculis, superiorum lineari-lanceolatis, ceapitulis ochroleucis involucrum excedentibus, fructiferis ovoideis, coronula involucelli tubo abbreviato ad carinas pi- loso plus 2-plo, pappi radiis fuscis setaceis enerviis 2- plo superante. — 8. tenuifolia Bgf. n. 144. — An den Ter- tiärhügeln um Hermannstadt. j Gephalaria (lepicephalus) radiata @r. & Sch. Perennis, caule erecto inferne hirto oligocephalo, pedunculis elongatis , foliis pinnatisectis pubescentibus, segmentis elliptieis vel ellip- tico-lanceolatis acutis secus rachim decurrentibus supra basin in- tegerrimam serratis, terminali majori, ceteris deorsim decrescen- tibus, capitulis hemisphaerieis flavescenti-albis radiantibus, Be leis demum cartilagineis dorso puberulis margine scarioso glabro einctis, exterioribus ovato-rotundatis, interio.ibus acutıusculis, involucello 3-dentato, fructifero glabriusculo tetrageno, faciebus 2-striatis, dentibus subulatis reetis subaequalibus.-- Scabiosa leucantha Bgf. n. 135. — Suceisa radiata Schur. Bei Hammersdorf Schur; bei Neudorf Fuss. Statice Gmelini W. Convenit cum speciminibus rossieis et a St. Limonio L. Germaniae borealis distingui potest bracteola interiori exteriorem 3-plo (nee 2-plo) superante, — St. Limo- nium Bgt. n. 571. Plantago carinata Schrad. = P. Wulfeni Bgf..n. 182.— Plantago gentianoidis Sm. = P. uliginosa Bgt.n. 178. Ruppia obliqua Schur. Antheris globosis, f-uetibus longe sti- pitatis basi obliqua ovatis apice in apieulum rectum productis eoque demum avanido obtusis, In den Salzteichen bei Salzburg. Orchis latifolia L. var. Rochelii. Foliis late ovalibus, calca- re brevi, labello dilatato late rotundato. O0. rivularis Heufll. Auf Bergwiesen der obern Gränze der Buchenregion hinter Re- schinar. Iris hungarica Kit. = I. germanica Bgt. n. 123. — Iris pumila L. var. uniflora. Spatha superiori uniflora (nee biflora) perigonii- tubo elongato limbum violaceum superante spa- thas aequante, foliis angustioribus. — Grossscheuern Fuss. 45 Iris eaespitosa Pall. = I. graminea Bgt. n. 125.— Ab 1. ruthenica Aöt. differt tubo perigonii ovarium aequante (nec 2—3-plo) superante et spathis latioribus cuspide terminali destitutis. Bei Hammersdorf, Grossscheueın, Tallmesch, Reussen Fuss. Allium ammophilum Aleufel. — A. senescens Bgt. n. 605. Specifice distinetum ab A. albido Fisch. et A. flavescente Bess. fuliis planis anguste linearibus (nec semiteretibus), pe- rigonio ochroleuco, segmentis acutiusculis et staminibus longe exsertis perigonium 2-plo superantibus.-— Bei Grossscheuern und Hahnebach Fuss. — Allium (Scorodon) xanthicum Gr. & Sch. Bulbo elonga- to tunicis in fibras solutis ineluso, scapo basi foliato angulato, foliis planis lineari-Sliformibus, nervis subtus prominulis, ligulis transversim truncatis, spatha univalvi subulato-rustrata umbellam vix aequante, umbella tenui capsulifera, perigonio flavescente patente, segmentis elliptico-oblongis obtusiusculis, staminibus simplicibus perigonio 2-plo longioribus, alternis basi dilatatis.— A. moly Bgt n. 610. — A. tenuifolium Schur. (nec lord.) nt Alpen Schur. Bulbocodium ruthenicum Byr. = B. edentatum Schur. Diffest a B. verno L. foliis rectis (nec patentibus) et perizonii -‚lobis edentatis basi margine involuto instruetis, — Bei Klausen- burg Joo. Colchicum pannunicum Gr. & Sch. Autumnale, foliis hyste- ranthiis oblongis, perigonio ıuseo, limho (1'%“ longo) tubo 4—6-plo superato, segmentis oblongis vel spathulato-oblon- gis. obtusis 13—17.nereiis alternis paullo brevioribus, ner- vis superne rectis (rarius flexuosis), venis remotis, stylis apice uncinatis limbum dimidium et stamina superantibus. — C. au- tumnale Bgt. n. 662.— C.multiflorum Schur (nee Brot.) Carex pyrenaica Wahlh Am Ufer des Zibinjäsers häufig. Carex Halleriana Ass. = (. transsilvanica Schur. In Weinbergen bei Michelsberg,, bei Stolzenburg Fuss. Sesleria rigida Heufel. = S. Bielzii Schur.— An etiam S. coerulea Bgt. 2315? — Auf Alpentriften bei Arpasch , am Kuhhorn Schur. — Sesleria filifolia Heufel. = S. tenuifolia Schur (nec Schrad). Rhizomate fibroso stolonifero, vaginis emarcidis demum fissis, fibris distinetis, foliis canaliculato-setaceis, nervis sub- aequalibus, panicula disticha breviter oblunga vel ovoidea coe- rulescente, glumis subulatis spicula parum superatis glabris, - palea inferiori apice 3—5-dentata e lacinia media breviter ari- stata, arista flore 4-plo superata.— In den Fogarascher Karpa- then auf Kalk. Schur. / Avena carpathica Host. = A. variegata Schur. — 16 Alopeeurus (Evalopecurus) laguriformis Schur. Rhi- zomate repente, foliis planis, angustioribus, ligula abbreviata , panicula ovoideo-oblonga, glumis basi connatis elliptico-lanceo- latis apice recto acutis, carina longe sericeo-ciliatis florem ob- tusiusculum paullo superantibus, arista paleae tertia parte supra basin inserta geniculata glumas fere 2-plo superante, stylis in- ferne connatis. — In den Arpascher Alpen Schur. -— Ueber die siebenbürgischen Arten der Käfergattung ni BD ALdErY Ss. von Garl Fuss, Zu den bis jetzt aus diesem Genus in Siebenbürgen bekann- ten Arten kommt noch P. limnophilus Er. hinzu, der bei seiner grossen Verwandschaft mit P. longicollis Er. bis nun übersehen wor- den ist, sich.aber bei schärferer Prüfung leicht unterscheiden lässt. P. limnophilus ist von unsern ähnlich gefärbten P. littoralis F\ und P. longipennis Er. am zartesten gebaut, P. littöralis, am derbsten, P. longipennis steht in der Mitte mit Stücken, welche in der Grösse sich diesen oder jenen anschliessen. Unsere Paede- en würden sich nach folgendem Schema sicher unterscheiden assen : 1. Halsschild allein roth ap \ ruficollis Pk. n nebst den 4 ersten Hinterleibsringen roth 2 2. Geflügelt, Halsschild länger als breit 3 A a Ungeflügelt, Halsschild kugelig, Beine nur an Knieen schwarz : R ; littoralis F'. 3. Schienen roth, letztes Tasterglied nur zur Hälf- te schwarz 5 Ä : longipennis Er. Schienen schwarzbraun , letztes Tasterglied ganz schwarz : % ; limnophilus Er. Redactin: Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilunge des siebenbürgischen z Vereins für Naturwissenschaften zu Hermansmstadt. Jahrg. V. N'-2, Februar. 1854. a 6—6—ä-Ö6Ö_“ DD nd Inhalt: M. Fuss: Ueber Heufflers Specimen Florae Cryptogamae Vallis Arpasch.— J. L Neugeboren: Beitrag zur Petrefacten- kunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung.) ‚Specimen Florae Uryplogamae Vallis Arpasch Carpatae Traussilvani conscripsit Lu- .dovicus Eques de Heufller Vienrae Austriae. Ty- pis Caes. Reg. Aulae et Imperii Typographiae 1853. 66 S. in folio und 7 Tafeln angezeigt von Michael Fuss Wiederum einmal nach jahrelanger Pause befinden wir uns in der glücklichen Lage, den Freunden siebenbürgischer Na- turforschung über ein Werk berichten zu können, das die sieben- bürgische Flora zum Gegenstande seiner Behandlung hat;— und wir thun dieses mit um so grösserer Freude, je unbekannter das Feld . bisher war, welches behandelt wird, je werthvoller der Inhalt und je prachtvoller, je Epoche machender die äussere Ausstattung. Doch wir wollen nicht vorgreifen, sondern dem Gange des Wer- kes selbst folgend über Entstehung und Inhalt desselben berich- ten, nur im Allgemeinen vorausschickend, dass der Text in latei- nischer und deutscher Sprache auf 66 Grossfolioseiten die Kryp- togamen-Flora des Arpaschthales in dem südlichen Karpathenzuge Siebenbürgens bespricht. Nachdem de. Herr Verfasser auf Seite 5. ein Verzeichniss der Werke der beiden berühmten siebenbürgischen Botaniker Hedwig und Baumgarten gegeben, deren Andenken Kr das Werk gewidmet wird, folgt in der Vorrede p. 9—13 die eschichte der Entstehung des Werkes selbst. Die nach der Erfin- 18 dung des Herrn Regierungsrathes Auer mit Spitzen und Zeugen gemachten und vollkommen gelungenen Versuche, die Gegenstände durch Selbstabdruck zu vervielfältigen, hatten zum Gedanken ge- führt, dieselben auch auf Pflanzen ausdehnen. Derartige unter Lei- tung des Herrn Prof. Leydolt gemachte Versuche mit Phanero- gamen hatten den Herrn Verfasser auf den Gedanken gebracht, Kryptogamen hiezu zu nehmen, welche aus mehreren Gründen da- zu passender erschienen, als Phanerogamen. Er wählte hiezu eine Suite in Siebenbürgen gesammelter Pflanzen und der Versuch ge- lang so vollkommen, dass es passend erschien die gemachte Ent- deckung zu veröffentlichen, wodurch das Eingangs genannte Pracht- werk entstand. Nun folgt auf S. 15—17 eine Einleitung, worin sich der Verfasser über Hedwig, Baumgartens Enumeratio und seinen botanischen Nachlass, so wie über das Verhältniss sei- nes eignen Werkes zu den Werken jener, so wie zu Schur’s Ver- zeichniss der Phanerogamen und Farne des Arpaschthales in un- sern Verhandlungen ausspricht; wozu wir uns nur die eine, gewiss auch dem Verfasser selbst sehr angenehme Berichtigung erlauben , dass der 4., die Kryptogamen enthaltende Band von Baumgartens Enumeratio nicht in dem Magazin zu Grunde ging, sondern nur Littera L. und W. des Synonymenregisters, welcher Abgang aber er- setzt und eben im Drucke ist, so dass dieser Band nächster Zeit im Buchhandel erscheinen wird. Seite 19—31 »die Reise«. gibt zu- erst ein allgemeines Bild der Lage und Beschaffenheit des Arpasch- thales und beschreibt darauf das Gesehichtliche der 4 Tage um- fassenden Excursion mit einer Meisterhaftigkeit der Darstellung, die gewiss kein Freund derartiger Ausflüge ohne vollste Befriedi- gung durchlesen wird. Nun folgt S. 33—69 unter dem Titel »Probe der Flora« eine systematische Aufzählung der gesammelten Krypto- gamen. Seite 66 enthält Erklärungen zu den Abbildungen und 7 Ta- feln mit 32 Abbildungen beschliessen das Ganze. Ueber die typo- graphische Ausstattung auch nur ein Wort beizufügen, hiesse Was- ser ins Meer tragen. Es stammt aus der k. k. Hof- und Staats- Druckerei, weiter braucht man nichts zu wissen. Eben so wenig dürfte es jetzt schon und von unserm Standpunkte aus an der Zeit und gerathen sein, uns über die Tragweite dieser neuen Erfindung für das naturgeschichtliche und speziell botanische Studium aus- zusprechen, die hier in ihren ersten Proben so überraschend Voll- kommnes geleistet hat, dass sich ihnen keine der bisher erschie- nenen Leistungen an die Seite zu stellen vermögen. Weil das Werk ein Gebieth der siebenbürgischen Flora be- handelt, worüber bisher gar keine, oder nur äusserst sparsame und vereinzelte Daten zur wissenschaftlichen Kunde gelangten, andrer- seits aber aus der Menge des Gesammelten auf so kleinem Terrain die Wichtigkeit der siebenbürgischen Flora auch in kryptogamischer 19 Hinsicht an den Tag geht, so sei uns hier erlaubt, das vollstän- dige Verzeichniss der gesammelten Pflanzen zu geben. Byssus aurea Z/. » rupestris Nees. » Jolithus Z. Usnea barbata Fr. Ev'ernica jubata Fr. » divaricata Fr. » furfuracea L. Ramalina calicaris Westr. Cetraria aculeata Fr. » islandica Z. » ceuculata Bell. » rivalis Z » glauca ZL. » _pinastri Scop. Nepleroma resupinatum L. P eltigera aphthosa L. » leucorrhiza Fk. » eollina Ach. » palsdestyla Nek. » horizontalis 7,. » venosa LI. » crocea L. » saccata L. Sticta pulmonaria L. » amplissima Scop. Parmelia perlata Z. saxatilis Fr. physodis 1. olivacea L. fahlunensis Schaer. eonspersa Ehrh. rubiginosa T’hunb. brunnea St». muralis Schreb. elegans Link. eallopisma Ach. melanaspis Ach. cinerea /. subfusca #.. badia Pers. ventosa /.. vitellina Ehrh. a DE I I EEE Parmelia rimosa Ved. » einereo-rufescens Ach. Stereocaulon alpinum Laur. Cladonia pyxidata ].. greeili a mbriata L. » decorticata F. » cornucopioides 1. » digitata L. » pleurota Fl. » cenotea Ach. » fuseata Huds. » squammosa Hoffm. » rangiferina L. » ureialis 7. Thamnolia vermieula is Sin. Biatora byssoides L. muscorum Fr, » atrorufa Dicks » eimadophila Ehrh. » vernalis Z. * _polytropa Ehrh. » ferruginea Huds. \ Lecidea conglomerata Ach. milliaria Al: contigua Hoffm. en: Wulf. coniops Wahlb. badio-atra Fk. morio Ram. atrovirens L. Umbilicaria pustulata /. » polyphylla 7. » eylindrica /, » hirsuta See. r Opigrapha scripta 1. 2 Fu Dec. Sphaerophomus glohiferus J.. » fragilis L. . Endocarponaguaticum Weiss. Pertusaria communis DeC » rupestris Del. wi u BET Er, Be v 20 Pertusaria Wulfenii DeC. Sagedia cinerea Pers.. Verrucaria epigaea Pers. » hiascrus Ach. » hydrela Ach. » nitida Weigl. » alba Schond. Collena cyanescens Ach. » rupestre ir » multifidum Scop. » myochroum Ehrh. . » crispum Huds. Agaricus androsaceus L. » epiphyllus Pers. » mutabilis Schaeff. Schizophyllum alneum L. Polyporus fomentarius L. » perennis L. Thelephora hirsuta W. Tubercularia vulgaris Tode. Hysterium tumidum Tr. Rhiz omorpha fragilis Roth. Sphaeria-concentrica Bolt. » Herbarum Pers. Dichaena rugosa L. Lycoperdon pusillum Balsch. Aethalium septicum L. Cribraria argillacea Pers. Peridermium elatinum Änz. Gymnomitrium coralloides Alicularia scalaris Schrad. Plagiochila asplenioides L. Scoparia nemorosa L. » undulata L. Jungermannia trichophylea A. albicans crenulata Sm: sphaerocarpa Hock. aceta Lindenb. ventricosa Dicks porphyroleuca Nees. minuta Dicks. barbata Schrb. a BE Ts Fr GE SE ZB | ; Tupaanmaunte connivens Dks. Lophocolea minor Nees. Lepidozia reptans L. Mastigobryum deflexum Mrt. Madotheca platyphylla L. » laevigata Schrad. » navicularis Lehm. & Lndb. Frullaria dilatata Nees. Pellia epiphylla 4. Metzgeria furcata L. » pubescens Schrank. Harchantin polymorpha L. Fegatella conica L. Ss je agnum acutifolium Ehrh. » ceymbifolium Ehrh. » subsecundum Nees. Fissidens adianthoides L. Amblyodon dealbatus Dicks. Distichium capillaceum Micks Leucobryum glaucum Dieranum scoparium » congestum Brid. » longifolium Ehrh. » denudatum Brid. Blindia crispula Hedg. Encalypta streptocarpa Hedg, Barbula tortuosa Ceratodon purpureus L. Weissia compacta Schleich. Orthotrichum crispulum Brid. ees. Grimmia canescens Hedg. Sarcosceyphus Ehrharti Cord. » microcarpa @'m. » heterosticha Hedy » fascieularis Schi ad. » ovata W. & M. Mnium punctatum Schreb. » affıne Blond. » ligulatum Schreb. » androgynum L. Georgia pellucida L. Lotharina undulata L. ‚Polytrichum aloides Hedg. » juniperinum W. » piliferum Schreb. » alpinum L. 21 Polytrichum septemtrionle Hypnum stellatum Schreb. Sw. ,, triquetrum L. Ai: » formosum Hadg. „„ splendens ‚Hdg. Bryum pseudotriquetrum Hedg. ,‚, viticulosum L. capillare L. „ eatenulatum Brid. » julaceum Sm. „ filiforme Vill. »„ nutans Schreb. „ abietinum L. » elongatum Dicks. „ tamariscinum Adg. Angströmia heteromalla L. „ myurum Poll. Leptotrichum homomalleum Polypodium vulgare L. Hdg. ,, Phegopteris L Meesia triquetra L. „ Dryopteris L. Bartromia pomiformis Hdg. „ Robertianum Hoffm. Diphyscium foliosum Mohr. Pteris aquilinn L. Neckera crispa L. Aspidium aculeatum L. » filiformis Timm. „ Filix mas. L. » sciuroides L. „ spinulosum Sw. » curtipendula I. „ dilatatum Sw. Pilotrichum ciliatum Ehrh. „ Lonchitis Z. Hookeria lucens L. „,.. Oreopteris Sw. Hypnum trichomanoidesSchrdb. ,, Thelypteris L. » Haldarianum Grv. Athyrium Filix femina Z. » undulatum L. Blechnum Spicant L. ; » Seligeri Brid. Asplenium septemtrionale L. » eupressiforme L. »„ Trichomanes Z » Crista castrensis L. „ viride Huds. » molluscum Adg. “ „ „Ruta muraria L. » uncinatum Hdg. Scolopendrium'officinarum » aduncum L. Fe So. » plumosum L. Cystopteris fragilis L. » purum L. ‘Botrychium Lunariam L. » velutinum L. Lycopodium Selayo L. » commutatum Hdg. „ annotinum L. » rugosum Ehrh. - Selaginella helvetica L. » molle Dicks. „. selaginoides L. Im Ganzen also: Algae 3 Arten; Lichenes 97 Arten; Fungi 17 Arten; Hepaticae 28 Arten; Musci 75 Arten; Filices 21 Arten; Selagines 4 Arten, zusammen 245 Arten; gewiss eine überreiche Ausbeute, für eine einzige Exeursion, wo natürlich von einer genauen Durchforschung eines so weitläufigen Terrains nicht die Rede sein kann. — | Unter den aufgezählten Arten sind in Baumgartens 4- Bande nicht enthalten, also für Siebenbürgen neu, ausser den Al. gen, Flechten und Pilzen, welche jener Band nicht ın sich be- greift, folgende Arten: Gymnomitrium corelloides; Sarco- 22 sceyphus Ehrhati; Jungermannia crenulata, sphaerocarpa, acuta, ventricosa, porphyroleuca, minuta, barbata, connivens; Na. stigobryum deflexum; Madotheca navieularis; Sphagnum subsecundum; Amblyodon dealbatus, Dieranum congestum, denudatum; Blindiacrispula; Weissiacompacta; Ortotrichum erispulum; Neckera filiformis ; Hookeria lucens; Hypnum Haldarianum, undulatum, Seligeri, commutatum, molle, stel- latum, catenulatum , filiforme ; zusammen 29 Arten. Abgebildet findet sich auf: Tab. I. Clodophora insignis aus dem Brunnen auf der Piazza del Campo zu Siena. » Jl. Stieta pulmonaria. » Il. 4) Agaricus androsaceus, 2) Rhizomorpha fragilis, 3) Ce- traria nivalis, 4) Ramalina calicaris, 5) Thamnolia ver- micularis, 6) Parmelia perlata, 7) Sphaerophorus fra- gilis, 3) Sphaerophorus globiferus, 9) Polyporus pe- rennis. » IV. 1) Medotheca platyphylla, 2) Jungermannia barbata, 3) Madotheca navicularis, 4) Mastigobryum deflexum, 5) Gymnomitrium coralloides, 6) Madotheca laevigata. » V. 1) Polytrichum alpinum, 2) Mnium lingulatum, 3) Po- Iytrichum formosum, 4) Sphagnum acutifolium. » VI. A) Orthotrichum affıne von Klosterneuburg, 2) Cratodon purpureus, 3) Georgia pellucida, 4) Hypnum uncina- tum, 5) Hookeria lucens, 6) Blindia crispula, 7) Hyp- num undulatum, 8) Meesia triquetra. » Vil. 1), 2) Musia triquetra mas. et fem., 3) Mnium lingula- tum von Wien. ‘ nn 23 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. 1. Neugeboren. nn ne (Fortsetzung.) Eamilie der Alata. (Ailees Lam.) Geschlecht Strombus Lam. Ein Geschlecht, dessen Gehäuse sehr gut dadurch charakte- risirt sind, dass der rechte Mundrand bei ausgebildeten Individuen sich in einen einfachen, ungetheilten, abstehenden Flügel erwei- tert, welcher an seinem obern Ende lappenartig von dem Gewinde wegtritt und unten noch eine von dem kurzen, breiten, abgestutz- ten offenen Canale getrennte Ausrandung besitzt. Jugendstände wei- chen jedoch dermassen von ausgewachsenen Individuen ab, dass man aus ihnen neue Arten machen oder sie in andere Geschlechter zu versetzen sich versucht fühlen konnte. Die fossilen Arten schei- nen sich auf die Tertiär-Epoche zu beschräoken und sind selbst hier nicht zahlreich, während die Zahl der jetzt lebenden im Ver- hältniss zu den fossilen sehr beträchtlich ist; den neogenen Schich- ten eigenthümliche Arten kennt man nur drei, von welchen in den Schichten von Lapugy jene beiden aufgefunden worden sind, die man auch aus dem Wiener Becken hat;' dagegen ist hier noch eine dritte Art aufgefunden, welche gegenwärtig im indischen Oceane lebt. 41. Stromhus ecoronatus Defr- Hörnes], c. Taf. XV11. Fig. 1. Die kreiselförmige verlängerte Schale hat ein kurzes, zuge- spitztes Gewinde Be bis 9 Umgängen, welche mit Knoten be- setzt sind; der letzte Umgang ist sehr gross, an dem obern Theile mit einer Reihe stark hervortretenden Knoten verziert und . unter derselben mit noch zwei Reihen schwach angedeuteter Kno- ten versehen. Die Mündung ist verlängert und enge, der rechte Mundrand in einen wenig abstehenden Flügel erweitert, dabei sehr dick und abgestumpft und nach aussen gewendet; den linken Mund- \ 24 rand und den ganzen Bauch der Schale bedeckt eine dünne Calo- sität. Die ganze Oberfläche der Schale ist übrigens mit mehr oder minder deutlichen Transversalfurchen bedeckt. Höhe unserer Exemplare bis 3'% W. Zoll. Während diese Art, die eine sehr grosse Verbreitung in den Neogenschichten Europa’s hat, im -Wiener Becken eine grosse Sel- tenheit ist, hat man sie von Lapugy schon in vielen, wenngleich meistens beschädigten Exemplaren. Unlängst lag mir auch aus den Schichten bei Bujtur ein Exemplar zur Bestimmung vor. 2. Sirombus Bonelli Brogn. r Hörnesl, c. Taf. XVII, Fig, 2—$. Diese Art, die übrigens auch eine mehr spindelförmige ey- lindrische Gestalt hat, unterscheidet sich von der vorhergehenden schon durch ein verlängertes, spitzes Gewinde, dessen erste Um- gänge deutlich quergestreift und längengerippt erscheinen. An den obern Umgängen bemerkt man öfters stumpfe Knoten, auf dem letzten Umgange treten bald starke Knoten hervor, bald sind nur Spuren von Längenknoten vorhanden, bald begleitet eine Reihe stumpfer Knoten die erste; die Mündung, der rechte Mundrand, die Spindel und die senstige Oberfläche der Schale bieten keine Unterterschiede von der vorhergehenden Art. Junge Exemplare möchte man kaum hieher gehörig erachten, da ihnen der Flügel des letzten Umganges, der dicke rechte Mundrand , die rückwärts Sieden Spindel noch gänzlich fehlen. Höhe eines ausgewachsenen Bing mit Ergänzung der fehlenden Spitze des Gewindes 2'% W. Zoll. Diese Art, die in den Neogenschichten Europa’s ebenfalls grosse Verbreitung hat, kennt man in unserm Vaterlande nicht nur von Lapugy, sondern auch von Bujtur; von dem erstern Orte besitze ich sie in vier Altersstadien. Gegen die Angabe Seite 161 in Nr. 10 des 1851-ger Jahrganges dieser Verhandl. und Mittheil. dass dieselbe bei Lapusnyak vorkomme , erheben sich Zweifel. 3. Strombus Ientiginosus Gmelin. Martini neues system. Conchilien-Cabinet Band 111. Taf. LXXX, Fig. 825. und 826, Taf. LXXXI. Fig. 827 u. 828.--- Gratelonp Atlas Taf. XXX, Fig. 16. Testa labro antice trilobo, incrassato dorso verrucoso- coronato, cauda obtusa. Liinne. Von dieser jetzt noch in den indischen und einigen afrikani- schen Gewässern lebenden Form sind drei Exemplare bei Lapugy aufgefunden worden, davon zwei Jugendformen sind. Das ausge- wachsene Exemplar, hat 9 bis 10 fein transversalgestreifte, im 25 obern Theile concave und gekielte Umgänge, von welchen die 4 bis 5 ersten zugleich längengerippt erscheinen, während die übrigen an dem Kiele ziemlich nahe stehende kleine Knoten haben; unmittelbar unter diesen Knoten läuft die Naht der Umgänge hin, » welche obwohl hart anliegend, doch sehr kenntlich ist; der letzte Umgang, der durch eine schwache Zuwachstreifung zugleich ge- ittert erscheint, ist etwas bauchig und hat ausser den auf dem Kiele befindlichen entfernter stehenden Knoten noch drei Knoten- reihen; die beiden letztern Knoten auf dem Kiele treten so stark hervor, dass sie als Zacken betrachtet werden können. Der rechte Mundrand,, der an unserm Exemplare zum grössten Theile wegge- brochen ist, geht nach oben bis über die drei letzten Umgänge hinaus, hat eine starke Ausbreitung, einen dicken breiten Saum, oben zwei mondförmige Ausrandungen und eine dritte derartige unten in der Nähe des ziemlich stark ausgeschnittenen kurzen Ka- nals; der kallöse linke Mundrand legt sich um einen Theil der etwas rückwärts gebogenen Spindel, und erscheint quergerunzelt. Höhe des mir vorliegenden ausgewachsenen Exemplares 2 W. Z. Nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn Dr. Hörnes ‘kannte man diese Art fossil bis jetzt nur aus den Straten von Dax; um so intefessanter ist deren Auffindung in den Straten von Lapugy. | Geschlecht Rostellaria Lamark Früher von Linne zu Strombus gerechnete Schalen, welche aber vun Strombus theils durch ihre fast thurmförmige Gestalt, theils und hauptsächlich dadurch unterschieden sind, dass der Si- aus am untern Ende der äussern Lippe nicht durch ein Stück Mundrand von dem eigentlichen Canal getrennt ist, sondern unmit- telbar in den Canal verfliesst; dadurch dass die äussere Lippe nicht fingerartig getheilt ist, unterscheidet sich Rostellaria auf das Be- stimmteste zugleich von dem Geschlechte Chenopus. Die Rostellarien, die sehr artenreich sind, scheinen in der Kreideperiode die grösste Artenentwickelung gehabt zu haben; aus Tertiärschichten kennt man nicht mehr als sieben Arten, von welchen nur zwei den neogenen Schichten Europa’s angehören; aus Lapugy besitzen wir bis noch die einzige neogene Art, die auch in dem W. Becken angetroffen worden ist. 1. BRostellaria dentata Grateloup. Hörnes |. c. Taf. XVIl. Fig. 1. Die Schale im Allgemeinen von spindelförmiger Gestalt; das Gewinde ist spitz und besteht aus zahlreichen, fast ebenen Um- gängen, die durch rinnenartige Nähte gut geschieden sind; die 26 ersten Umgänge, welche sogar staffelfürmig etwas vorspringen, sind quergestreift und längengerippt, die nächst folgenden nur fein quergestreift, die letzten ganz glatt; am letzten Umgange steigt der rechte Mundrand sehr bezeichnend in starker Bogenkrümmung aufwärts; die eiförmige Mündung ist oben und unten verenget und geht in beiden Richtungen in zwei Canäle aus, von welchen der obere bis zur Naht des vorletzten Umganges hinaufreicht. Der er- wähnte rechte Mundrand ist etwas erweitert, bildet nach aussen sich wendend eine wulstförmige Erhabenheit ‚, hat an seiner untern Seite zwei stark hervortretende Zähne und ist von der in einen geraden, dünnen Canal sich verlängernden Basis durch eine breite, nur wenig tiefe Ausrandung getrennt. Höhe unserer Exemplare ohne Ergänzung des abgebrochenen Canals 6 W. Z. Von dieser schönen Conchilie, die bisher nur von Merignae bei Bordeaux, St. Paul bei Dax, Saubrigues, Turin und aus dem W. Becken bekannt war und von Herrn Dr. Höres als eine Sel- tenheit bezeichnet wird, kenne ich aus den Schichten bei Lapugy schon mehrere Exemplare, aber alle sind in der Art verletzt, dass ihnen, wenn nicht mehr, so doch wenigstens der rechte Mund- rand und der untere Canal fehlt. Geschlecht Chenopus Philippi. Spindelförmige Schalen, welche sich unten in einen Canal oder vielmehr in eine Furche des rechten Mundrandes endigen; der rechte Mundrand je nach dem Alter erweitert, ist in Lappen oder Finger getheilt, welche innen gekielt sind und deren ober- ster von dem Gewinde sich entfernt. Ein Geschlecht nicht reich an Arten, hat es nach den bis jetzt gemachten Frfahrungen in den Neogenschichten, aus welchen man vier Species kenät, seine grösste Entwickelung; wir besitzen aus den Straten von Lapugy die einzige Art, die auch im W. Bek- ken und zugleich lebend vorkommt. 1. Chenopus pes pelleani Philippi. Hörnes |. c. Taf. XVill. Fig. 2,3 u 4. Das spitze Gewinde der spindelförmigen, durchaus querge- streiften Schalen besteht aus 7 bis 8 gekielten Windungen, die auf dem Kiele dicht stehende Längenknoten tragen; der letzte Um- gang ist mit einem dreifachen Kiele versehen, der unterste-Kiel ist glatt. Die Mündung ist schief und enge; der rechte Mundrand nach oben stark ansteigend erweitert sich in einen Lappen, wel- cher in drei spitzige, längere oder kürzere, auf ihrer innern Seite mit einer Furche versehene Zacken oder Finger getheilt ist; der linke Mundrand ist schwielig und verlängert sich nach unten in er ce u u a7 einen mehr oder weniger langen, gekrümmten oder geraden Halb- canal. Die Exemplare von Lapugy sind in der Regel nur von der Grösse von Fig. 8 und 4 der angeführten Abbildungen, und ha- ben daher selten eine Höhe von mehr als 1 W.Z.; manche zeich- nen sich. durch eine sehr schlanke Form aus und bilden sonach eine sehr interessante Varietät. Die Verbreitung dieser jetzt noch im mittelländischen und andern europäischen Meeren lebenden Art ist in den neogenen Schichten ausserordentlich gross; man hat Exemplare von vielen Punkten Frankreichs, Italiens, Polens, Deutschlands, Belgiens, Englands und des W. Beckens; in unserm Vaterlande kommt sie nicht nur in Lapugy, sondern auch bei Bujtur (?) und Korod vor; ich sammelte sie auch in dem Nemeseyer Walde. Die Angabe Seite 161 in Nro. 10 des 1351-ger Jahrganges dieser Verh. und Mitth. dass sie in den. Straten bei Bujtur vorkomme, scheint die Folge einer falschen Devise zu sein, welche dieser Art in der Suite von Conchilien beigegeben gewesen, die Herrn Friedrich Zikeli vorla- gen, da sie der starken Ausbeutung des betreffenden Lagers unge- achtet von andern Sammlern nicht gefunden worden ist, Familie der Canalifera. (Canaliferes Lamark.) Geschlecht Triton Lamark. Die eiförmigen oder verlängerten Schalen haben einen Canal an der Basis, sind mit Mundwülsten versehen, deren nie mehr als einer auf je einen Umgang vorkommen, die daher auf den Um- gängen abwechselnd, wenn auf ?; des Umganges, oder seltener oder gar nur einzeln stehen, also auch nie eine ununterbrochene Längenreihe bilden, wie es bei Ranella der Fall ist; die Wülste sind im Allgemeinen stumpf und nie mit Dornen besetzt. Die Mün- dung ist länglich und wird von einem hornigen Deckel verschlos- sen. Die hieher gehörigen Schalen sind im Allgemeinen von feste- rer Struktur als die der ihnen nahe stehenden Geschlechter Murex und Ranella und von viel einfacherem Baue, sie sind weder mit Stacheln noch mit verzweigten Aesten versehen , wie die Murices; die Spindel ist meistens mit einem glänzenden Ueberzuge von far- bigem Schmelze überlegt und die äussere Lippe verdickt sich manchmal in starker Weise. Dieses Geschlecht hat in der gegenwärtigen Schöpfung die grösste Entwickelung und zugleich eine sehr grosse Verbreitung ; es reicht nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen nicht über die Tertiär-Periode hinaus; von den 27 mit Zuverlässigkeit bestimmten 28 tertiiren Arten gehören 14 der Neogenperiode an. Bei Lapugy sind bis jetzt die 6 aus dem Wiener Becken bekannten Arten aufgefun- den worden. ö 41. Triton nodiferum Lamark. Hörnes I. c. Taf. XIX, Fig. lu. 2. Die ei-kegelförmige, unten bauchige Schale mit spitzem Ge- winde und mehr oder weniger convexen und kantigen Umgängen ist sehr gut characterisirt durch vier Reihen anfänglich kleiner erhabner Punkte, von welchen die der beiden untern Reihen bei zunehmendem Wachsthum der Schale immer mehr in stark hervor- tretenden Knoten übergehen (woher der Name dieser Schnecke), während die der beiden oberen gänzlich verschwinden und an deren Stelle ein mit erbabenen Puncten versehenes breites Band tritt, welches die wellenförmigen Nähte begleitet. Am letzten Umgange bemerkt man ausser jenen beiden stark hervortretenden. Knotenrei- hen noch mehrere andere dergleichen, welche gegen die Basis immer schwächer werden. Bei ausgewachsenen Exemplaren kommen. 8 bis 9 alternirende Mundwülste vor. Die Mündung ist eiförmig, weit und endet nach unten in einen kurzen Canal. Der wulstförmig aufgetriebene rechte Mundrand ist im Innern mit vielen, meist paa- rig stehenden Zähnen versehen ; am linken Mundrand treten beson- ders oben zwei Falten hervor. Höhe fast 2'; W. Z. : Diese Art, die jetzt noch im mittelländischen Meere ‚lebend angetroffen wird, hat in den neogenen Schichten zwar eine grosse Verbreitung , ist jedoch an keiner Fundstätte häufig; bei Lapugy wurde, so viel mir bekannt geworden , bis jetzt nur ein Exemplar gefunden, an welchem jedoch ein Theil des letzten Umganges weg- gebrochen ist; es hat die Grüsse von Fig. 2; der angeführten Ab- bildungen. ®. Triton apenninieum Sassi. Hörnesl. c. Taf. XIX. Fig. 3 u. 4. Das spitze Gewinde der ihrer Hauptform nach eiförmig- gethürmten, bauchigen Schale ist mit 4 Knotenreihen versehen, von denen die dritte weit über die andere sich erhebt und den Um- gängen auf diese Weise ein kantiges Ansehn gibt; auf dem letz- ten Umgange kommen nach unten noch mehrere. Knotenreihen hin- zu. Ueber die ganze Schale laufen von oben Längenrippen herab, welche mit den Knoten zusammentreffen und dieselben verstärken. Die einzelnen Umgänge deren 6 bis 7 vorhanden sind, schliessen wellenförmig an einander und haben abwechselnd stehende Mund- wülste. Die ovale, fast runde Mündung geht in einen kurzen Canal aus; der rechte Mundrand ist wulstförmig aufgetrieben und mit 6 bis 7 Zähnen bewaffnet, von welchen die beiden obersten die 29 stärksten sind; der linke runzelige Mundrand hat oben eine starke Falte. Höhe des vorliegenden Exemplars etwas über 1 W. Z. s Die Conchilie kommt sowohl in den pliocenen Schichten von Turin als auch in den miocenen Ablagerungen von Castell’ arquate, Asti, Tortona und Siena vor, daher denn auch in den Neogenschich- ten des Wiener Beckens; von Lapugy kenne ich nur ein einziges Exemplar; sie ist also hier eine grosse Seltenheit. 3. Triton Tarbellianum Grateloup. Hörnesl. c. Taf. XX. Fig. 7 bis 11. Das spitze Gewinde der ei-thurmförmigen Schale hat 10 Um- gänge, welche mit ‘Ausnahme der zwei ersten mit starken Längen- rippen und erhabenen Querlinien versehen sind; doch varirt diese Art in Bezug auf die so entstehende Gitterung in der Weise, dass an den letzten Umgängen die Längenrippen manchmal gänzlich ver- schwinden, manchmal dagegen sehr stark werden; an Exemplaren der letztern Varietät bemerkt man daher stets deutliche Durchkreu- zungsknoten. Die Mündung ist oval, fast rund und geht in einen offenen nach rückwärts gebogenen Canal aus; der rechte Mundrand ist wulstförmig aufgetrieben und hat etliche starke Zähne; der linke ist etwas ausgebreitet und gefaltet. Höhe unserer grössten Eixem- plare nicht über 2 W. Z. | . Man kannte diese Art bisher aus dem südlichen und südäst- lichen Frankreich , aus Ober-Italien, Polen, dem Mainzer Becken und dem Wiener Becken; ich kenne von Lapugy bis jetzt nur we- nige Exemplare und dieselben gehören zu jener Varietät, deren letzte Umgänge keine oder duch nur sehr schwache Längenrippen zeigen und die Herr Dr. Hörnes unter Fig. 7 und Fig. 11 hat ah- bilden lassen. Bu 4. Triton corrugatum Lamark. Hörnesl. c. Taf. XX. Fig. 1 bis 4. Das. meist spitze: Gewinde der spindel - eiförmigen Schale wird aus 6 bis 7 stumpfkantigen, verbogenen Umgängen, mit mehr oder weniger rinnenförmiger Naht gebildet, die drei ersten Um- gänge sind längengerippt und quergestreift und erscheinen daher gegittert; der letzte Umgang ist mit 6 bis 7 stark hervortretenden Querstreifen versehen , zwischen welchen’ sich zwei bis drei feinere dergleichen befinden, Mundwülste sind gewöhnlich nur zwei bis drei vorhanden. Die Mündung ist schmal-eiförmig, an beiden En- den spitzlich und endet nach unten in einen dünnen langen und stark rückwärts gebogenen Canal; der rechte Mundrand ist sehr verdickt, im Innern mit 6 starken Zühnen bewehrt und hat unten ‚am Canal einen schiefstehenden accessorischen Zahn; der linke Mundrand hat unten kleine Fältchen, oben jedoch einen leisten- 30 förmigen Zahn. Unsere grössten Exemplare übersteigen die Höhe von 2 W.-Z. nieht. Diese Art hat eine grosse Verbreitung, da sie in Südfrank- reich, in Ober- und Unter-Italien, in Spanien, in Polen, im W. Becken und bei uns vorkommt; wir besitzen sie aus den Schichten von Lapugy und Bujtur, am esstern Orte wird sie nicht selten gefunden. 3. Triton heptagonum Brocchi. Hörnesl.c. Taf. XX. Fig. 5 und 6. Von dieser Art haben wir in Lapugy die auch im Wiener Becken vorkommende Varietät. Die aufgefundenen Schalen von ei- kegelförmiger Gestalt haben ein thurmförmiges, oben abgestutztes Gewinde, gebildet aus nur wenigen Umsängen; die Windungen sind eonvex, mit Längenrippen und Qnerfurchen versehen, haben noch ins Besondere zwei hervorstehende Querreifen ; auf dem letzten Umgange vermehren sich diese Querreifen ; eigentliche Mundwülste sind nur einzeln hin und wieder vorhanden. Die eiförmige Mündung verlängert sich in einen ziemlich langen, etwas nach rückwärts ge- bogenen Canal; der rechte Mundrand ist wulstförmig, hat inwen- dig sechs Paar Doppelzähnchen; der linke dagegen zahlreiche ho- rizontal stehende Falten, von deren die obersten die stärksten sind. Höhe bis’ 1 W. 2. “ Bisher bekannte Fundstätten dieser Art wären nur Turin, Asti, Tortona, Sala (im Parmesanischen), Gedgrave in England (Crag- formation) und das W. Becken; bei Lapugy scheint diese Art nicht gerade zu den Seltenheiten zu gehören. 6 Triton parvulum Michelotti. Hörnes ]. c, Taf. XX. Fig. 12. Die kleine spindelförmige Schale ist etwas aufgeblasen und hat ein spitzes (rewinde mit fünf wenig convexen Umgängen, die abwechselnd mit je fünf stärkern und schwächern Querstreifen ver- sehen und zugleich durch zahlreiche scharf markirte Längenrippen und Mundwülste noch weiter geziert sind. Die Mündung ist eiför- mig und geht nach unten in einen, kurzen nach rückwärts geboge- nen Canal aus; der rechte Mundrand zeigt sich wulstförmig ver- diekt und hat im Innern sieben Zähne, von welchen der zweite ein sehr starker bei unsern Exemplaren nämlich, der unterste da- gegen nur ein accessorischer ist; der linke Mundrand ist stark ge- faltet. Meine Exemplare übersteigen die Höhe von 4 W. Linien nicht. Zuverlässige Fundstätten dieser kleinen, zierlichen Art waren bisher die Hügel bei Turin und Niederkreuzstätten im W. Becken; ihr Vorkommen bei Lapugy ist daher von ganz besonderm Interesse. 31 Ich besitze sie nur in zwei Exemplaren, die zugleich die einzigen sind, welche mir vorgekommen. Geschlecht Ranella Lamark. Die zu diesem Geschlechte gehörigen theils ovalen, theils länglichen Gehäuse sind mit wenigen Ausnahmen sehr gut charak- terisirt durch ihre etwas breitgedrückte Form und durch die An- ordnung ihrer Mundwülste, welche mit dem Zwischenraum eines halben Umganges von einander abstehend, jederseits eine gerade oder etwas schiefe Längenreihe bilden und cben dazu beitragen das Breitgedrückte der Form hervorzurufen,; bei manchen Arten hat die rundliche oder dvale Mündung wie nach unten so auch nach oben einen Canal. Nach den jetzigen Erfahrungen reicht dieses Geschlecht nicht über die Tertiär-Periode hinaus und zwar tritt es erst in den Mio- cen- und Pliocen- oder Neogen-Ahlagerungen auf; in der jetzt le- benden Schöpfung hat es seine grösste Entwickelung, da man be- reits 50 Arten kennt, während nur erst 19 fossile aufgefunden wor- den sind. Merkwürdiger Weise findet zwischen dem Wiener Becken und Lapugy in dieser Hinsicht eine auffallende Verschiedenheit statt, denn von den vier Species desselben hat Lapugy nur die Ranella marginata Brong. dagegen hat es zwei Arten, von welchen im W. Becken bei der grossaitigsten Ausbeutung noch keine Spuren vor- gekommensind: Ranella lanceolata ‚Menke und R. papillosa Pusch, zwei Arten die bis noch eine sehr geringe geologische Verbreitung haben und dabei zugleich selten sind. 1. Ranella marginata Brong. Hörnesl. c. Taf. XX1. Fig. 7— 11. Die quergestreifte Schale, im Allgemeinen ei-rund und breit- gedrückt, hat ein sehr kurzes Gewinde von nur 4 bis 5 Umgängen und zwei sich entgegengesetzte Reihen von Mundwülsten; unmittel- bar über der Naht befindet sich auf den Umgängen eine Reihe von Knoten, welche bei jüngern Individuen selbst noch auf dem letzten Umgange deutlich hervortreten, während sie bei ältern mehr und mehr verschwinden. Die ovale Mündung endet nach oben und unten in sehr kurze Canäle, deren letzterer rückwärts gebogen ist; der rechte Mundrand zeigt sich verdickt und innen gezähnt, — der linke der ganzen Länge nach schwach gefaltet. Wir besitzen von Lapugy fast alle Formen nach Grösse und Verzierung, welche Herr Dr. Hörnes hat abbilden lassen, und es sind dieselben vortrefflich erhalten. Höhe unserer grössten Exemplare etwas über 1", W. Z. Man kannte diese Art schon längst und hatte sie bisher bereit von vielen Puncten (südwestl. Frankreich, Ober- und: Unter-Italien 32 Lissabon, Morea}; im Tegel von Lapugy kommt sie häufig vor, während sie nach der Angabe des Herrn Dr. Hörnes im Tegel bei Baden selten und nur in den Sandablagerungen bei Grund reichlich angetroffen wird. ®. BRanella papillosa Pusch. Pusch Polens Paläontologie Tat. Xll. Fig. 5. Grateloup Atlas Taf. XLVI. Fig. 2. Die eiförmig-gethürmte Schale wird aus sechs Umgängen ge- bildet, welche von drei Reihen runder Warzen in der Weise ge- ziert sind, dass die Erhabenheiten der mittlern Reihe die dicksten, die der obern beträchtlich kleiner und die der untern ganz klein sind, so zwar dass diese dritte Reihe nur einem geperlten Schnür- chen gleicht; auf dem letzten Umzange befinden sich noch zwei Reihen ähnlicher Warzen, als die der Mittelreihe, jedoch etwas kleiner ; dazu kommt noch, dass zwischen den vier stärkern War-. zenreihen drei solcher feingeperlter Schnürchen hinlaufen, als man auf den übrigen Umgängen unten hart an der Naht wahrnimmt. _ Die Mundwülste bilden zwei genau entgegengesetzte, in gerader Richtung herablaufende Reihen und neben allen ist noch die ehe- malige gefaltete Mundlippe erhalten. Die Mündung ist eiförmig ; der rechte innerlich gezähnte Mundrand dehnt sich unter der Mund- wulst dreifingerig aus, der linke legt sich ziemlich breit um die Spindel, und ist so dünne, dass man unter ihm die Wärzehen des letzten Umganges wahrnimmt, dabei im Innern gerunzelt; der Canal ist kurz, offen und etwas rückwärts gebogen. Die ganze Schale ist übrigens mit feingeperlten (Querschnürchen bedeckt. Mein grösseres Exemplar hat eine Höhe von fast 2 W. 2. Herr G. G. Pusch aus Warschau hat diese höchst zierliche Art zuerst beschrieben und abgebildet; ihr erster Entdecker war Herr Prof. Zeuschner , der sie bei Korytnice in Polen fand. Ihr Vorkommen ist bis noch ein sehr seltenes und ihre Verbreitung sehr geringe, da dieselbe mit Zuverlässigkeit nur von Korytnice in Polen, von Sauhrigues bei Dax und von Lapugy bekannt ist. (Fortsetzung folgt.) I Redaction: Wereinsausschuss. | Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilunge des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahre.V.N°3. Man IST Inhalt: Vereinsnachrichten.— D. Czekelius: Ueber die Verbreitung der Salzquellen und des Steinsalzes in Siebenbürgen. est. Vereinsnachrichten für den Monat Februar und März. » Herr Direktor Brem, gegenwärtig mit der chemischen Un- tersuchung siebenbürgischer Steinkohlen mehrerer Fundorte beschäf- tigt, macht auf eine Mittheilung über den Steinkohlenbergbau in Siebenbürgen in J.B. Krauss Jahrbuch für den Berg- und Hütten- mann III. Jahrgang 1852 aufmerksam, wornach im ehemaligen Hunyäder Comitate in fünf abgesonderten Lagern von 50 Klaftern Breite und 1800 Klaftern Länge bei einer Mächtigkeit von 3—6 Fuss eine Glanz- oder PaoRkafle sich befindet, welche an Güte der von Oravicza im Banate gleichkommt, wenn sie sie nicht noch übertrifft. Diese Lager könnten sto'lenmässig bearbeitet wer- den und würden bei einer Verwendung von 80 Arbeitern jährlich 200,000 Zentner liefern, während die Lager selbst bei ihrer Aus- dehnung auf eine Ausbeute yon 134,3400,000 Kubick-Fuss oder 105,6700000 Zentner rechnen liessen. Die Kosten der Erzeugung würden sich bei einem Gewinnungslohne von 4 kr., einem Grund- zinse von 3 kr., einer Landfracht bis an den Maroschfluss von 24 kr. und den Wassertransportskosten bis Szegedin von 9 kr. dort zusammen auf 40 kr. pr. Zentner herausstellen, und da der Zent- ner in Szegedin mit 48 kr. verwerthet werden könne, ein Gewinn’ 'von$8 kr. am Zentner zu erzielen sein. Um den Preis von 48 kr. liesse sich auch bei den Eisenwerken von Vajda-Hunyäd und Sebeshely ein Absatz von 200000 Zentner jährlich in Aussicht stellen. 34 Mehrere mit dem südwestlichen Theile unsers Landes be- kannte. Vereinsmitglieder, welche bei diesem Vortrage des Herrn Brem-zugegen waren, glaubten die Stelle jener Steinkohlenlager in. der Nähe des Vulkaner Passes (bci Vajdei, Urikäny und Kim- puluinyäg) suchen zu müssen, die angegebenen, für unsere der- maligen Landesverhältnisse auffallend geringen Erzeugungskosten wurden jedoch etwas in Zweifel gezogen. " Herr Professor F. Schuttag zeigte den Versammelten einen aus einer Todtengruft der hiesigen evangelischen Pfarrkirche ge- wonnenen,, weiblichen Menschenschädel vor, an welchem die Naht des bekanntlich aus zwei Theilen bestehenden, mit der Zeit aber zu einem einzigen Knochen sich vereinigenden Stirnbeines viel deut- licher als die übrigen Nähte der Gehirnschale sichtbar waren. ‘Herr L. Neugeboren legte einige skizzirte Zeichnungen von Polyparien aus dem Tegel von Lapugy vor und erwähnte, dass er eine neue Revision seines Polyparien - Vorrathes vorgenommen habe, wobei sich aufs Neue ergebe, dass viele Polypengehäuse aus dem Tegel von Lapugy mit fossilen Polyparien aus dem Wie- ner Tertiär-Becken übereinstimmten. Er hat aber auch viele For- men erkannt, welche Herrn E. A. Reuss zur Zeit der Abfassung seiner sehr werthvollen. Arbeit über die fossilen Polyparien des ‚. Wiener Tertiär-Beckens aus diesem Becken noch nicht vorlagen. Sehr zahlreich sind nach der. Aeusserung des Berichterstatters die Arten aus den Geschlechtern Eschara J,amark und Gellepora Lamark; die'mit Wiener Arten nicht übereinstimmen; aber auch aus den Geschlechtern Bactridium Reuss und Cellaria J,am. wurden höchst interessante Formen aufgefunden, die aber nach den uns zur Disposition stehenden litterarischen Apparate nicht speciell bestimmt werden können. Aus der Abtheilung der Blumenkorallen Anthozoa — be- sitzt Lapugy: . | Turbinolia duodeeimeost. @ldf. Explanaria astroites @oldf.. _ » multispina Michelotti » thyısoidea Reuss Flabellum euneatum Goldf. Astraea hirtolamellata Reuss Cyathina firma Philippi Nullipora ramosissima Reuss » _pseudoturbinolia ?: Möchel. Chaetites pygnaeus ? Reuss. den. Artenriamen: eines sehr schönen Anthophyllum hofft Referent bald nachtragen zu können. bh Derselbe zeigte auch Abbildungen zu mehrern Geschlech- tern der Foraminiferen des Lagers von Über-Lapugy, darunter auch wieder einige neue Arten, welche er demnächst in diesen Blättern ublieiren wird. Da a Die k. leop. karol.. Akademie ia Breslau überschickt unterm 42. Mä:z 1. J. mehrere Exemplare des ‚nachstehenden Programmes einer von. ihr gestellten Preisaufgabe über: die Classification 35 der Gebirgsarten für den von Fürsten Anatol v. Demidoff, Mitglied der Akademie, ausgesetzten Preis mit dem Rrsuchen um dessen Aufnahme in unsere Vereinsschriften. Der Termin der Einsendung ist der 1. März 1855; die Be- werbungsschriften können in deutscher, französischer, lateinischer oder italienischer Sprache abgefasst sein. Jede Abhandlung ist mit einer Inschrift zu bezeichnen, welche auf einem beizufügen- den, versiegelten, den Namen des Verfassers enthaltenden Zettel- zu wiederholen ist. Die Publication über die Zuerkennung . des Preises von. »weihundert Thalern Preuss. Cour. erfolgt in der „Bonplandia‘‘ vermittelst einer Beilage vom 17. Juni 1855, und durch Versen- dung eines von der Akademie an demselben Tage auszugebenden besondern Bulletins, so wie später in dem laufenden Bande der Verhandlungen der Akademie, worin anch die gekrönte Preisschrift abgedruckt. werden wird: Programm. Seit der Zeit wo die Gegenstände der Geognosie systema- tisch in ein Lehrgebäude gesammelt wurden, haben die Meister der Wissenschaft: Linne, Werner, Hauy, Alexander Brong- niart und A., auch die Grundsätze einer Glasification der Ge- birgsarten aufgestellt, und dieser Gegenstand ist nach ihnen. bis auf die neueste Zeit durch mehrere Gelehrte von hohem ‚Verdien- ste bearbeitet worden. BAR“ 1: era Aber die Schwierigkeiten, welche dem Geologen noch .im- mer entgegentreten, wenn er eine (rebirgsart, sei’s an.ihrem Ge- _ burtsort oder im Cabinet, benennen will, beweisen, dass diese Aufgabe noch nicht befriedigend gelöst sei, und die reissenden Fortschritte, welche das Studium der Gebirgsarten in neuerer Zeit gemacht hat, haben zugleich andererseits nene Wege zu; einer methodischen Glasification derselben e:iffnet. üb „ „Eine Classification der Gebirgsarten kann also bei dem: ge- - genwärtigen Stande der Wissenschaft als ein zeitgemässes, in vielen Hinsichten nothwendiges und mit der weiteren. Entwicklung der Geologie innig verwebtes Unternehmen betrachtet werden. Ohne die Aufstellung neuer Gesichtspunkte über den zur Preis-Aufgabe gewählten Gegenstand im Geringsten heeinträchtigen zu wollen, im Gegentheil vielmehr den Herren Preisbewerbern die vollste Freiheit hierin zuerkennend, glaubt die Commission in einigen Zügen den Gang angeben zu müssen, welcher ihr geeig- net erscheint, zu der geforderten Classification zu führen. ° , In der ieologie, wie in den meisten andern Beobachtungs-- wissenschaften, hatten die ersten "Anordnungen einen wesentlich : # 36 artificiellen Charakter. So heben 2. B. gewisse Autoren ihr Clas- sifications-System ausschliesslich auf einen einzigen äussern Cha. rakter, nämlich den der Structur, gegründet, welche allerdings für die Classification mehrerer Gebirgsarten von überwiegender Geltung ist, bei andern Gebirgsarten aber nur von untergeord- neter Bedeutung erscheint. So kommt z. B. die körnige, die por- phyrartige, die dichte, die mandelsteinartige Structur bei. ver- schiedenen Gebirgsarten vor, die eben sowohl einer verschiedenen Bildungszeit angehören, ale von ganz verschiedener mineralogischer Zusammensetzung sind. Auf der andern Seite zeigt aber auch zu- weilen eine und dieselbe Gebirgsart sehr verschiedene Arten von Structur, welche von den Umständen herrühren, unter denen sie sich gebildet hat, so dass z. B. oft eine und dieselbe Gebirgsart bald dicht, bald körnig erscheint. Es scheint daher erforderlich, dass man eine Classification der Gebirgsarten nicht auf einen einzelnen Charakter, sondern vielmehr auf die Gesammtheit der wesentlichsten Charaktere grün- de. Unter die letzteren gehören aber, nächst der Structur in erstem Range: die chemische Zusammensetzung und die mineralogische Beschaffenheit. “Die Classifikation muss Rücksicht nehmen auf die chemi- sche Zusammensetzung; denn die Analyse hat gezeigt, dass die chemische Zusammensetzung gewisser Eohilesunten. welche sehr verschiedene äussere Charaktere zeigen, in bestimmte Gren- zen eiugeschlossen ist, so dass man sich dadurch genöthigt sieht, Gebirgsarten als Varietäten zu einem Typus zu vereinigen, die- man unter andern Gesichtspunkten scharf ‚von einander trennen könnte, Endlich ist es auch in vielen Fällen wesentlich, auf den mineralogischen Charakter einer Gebirgsart Bedacht zu nehmen. Das Wiederauftreten derselben Mineralien in verschiede- nen Gebirgsarten zeigt offenbar die Wiederkehr gewisser Verhält- nisse der Krystallisation, welche gewissermaasen durch diese Mi- neralien selbst bezeichnet werden, daher denn auch in einer na- türlichen Anordnung gewisse Typen von Gebirgsarten einander in dem Maase näher gerückt werden müssen, in welchem sie eine grössere Menge von Mineralien miteinander gemein haben. Das Studium dieser Mineralien der Gebirgsarten bietet aller- dings grosse Schwierigkeiten dar; denn während der Mineralogie gut auskrystallisirte Mineralien mit deutlich ausgebildeten Formen elassificirt, hat der Geologe bci seinen Untersuchungen häufig nur sehr unvollkommene Krystalle, und es muss die chemische Ana- Iyse dieser Mineralien nothwendig das Studium ihrer Formen und ihrer physischen Eigenschaften ersetzen. Diese Analyse ist das sicherste Mittel für den Geologen, um die Gebirgsarten zu be. 37 stimmen, und zahlreiche in der neuesten Zeit gemachte Arbeiten haben die grossen Dienste erwiesen, welche sie hier zu leisten berufen ist. Es wäre sehr nützlich, alle diese Arbeiten zusammen- zustellen, so dass sie’eine möglichst vollständige Uebersicht un- serer jetzigen Kenntnisse von der mineralogischen und chemischen Zusammensetzung der Gebirgsarten gewährten. Es könnten aber auch neue, noch unedirte Untersuchungen beigefügt werden. Nachdem die Gebirgsarten nach diesen Grundsätzen, so weit es der Zustand unserer een gestattet, unterschieden und bestimmt sind, gebe man die Definition jeder Species in sol- chen Ausdrücken, dass man aus derselben jedes Exemplar auf den blossen Anblick, oder höchstens mit Hülfe eines leichten Versuchs, möglichst genau benennen kann, ohne dass man zur vollständigen chemischen Analyse seine Zuflucht zu nehmen, oder die Lagerungsverhältnisse zu berücksigtigen braucht. - Nach der Definition jeder Art und als wesenntliche Ergän- zung dieser Definition lasse man in den deutlichsten Ausdrücken und im bestimtesten Detail eine Schilderung des Vorkommens der Art unter den verschiedenen geologischen Verhältnissen und eine genaue Angabe ihrer Fundörter und ihrer Beziehungen zu andern Gebirgsarten folgen. Diese Erwägungen haben die mit der Wahl einer geologi- schen Frage für den Demidoff-Preis auf das Jahr 1958 beauf.- tragte Commission veranlasst, zur Aufgabe zu machen: „Eine Classification der Gebirgsarten, gegründet auf die- „Gesammtheit ihrer Charaktere, hauptsächlich auf das „Studium ihrer. Structur, ihrer mineralogischen Beschaf- „fenheit und ihrer chemischen Zusammenselzung.“ San Donato, den 6/18. Januar 1854. (gez.) Demidoff. Der Vereinsbibliothek gingen in dieser Zeit die folgenden Bereicherungen zu, wofür der verbindlichste Dank ausgesprochen wird: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während des Jahres von 1351 v. Dr. H. Schaum. (Geschenk des Herrn Verfassers.) Dreissigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für Va- terländische Kultur. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften Band XI. Heft 1 und 2. si Verhandlungen des zuolugisch - botanischen Vereins in Wien III. Rand 1853. 43 ‚Korrespondenzblatt des zoologisch - mineralogischen Vereins in Regensburg. Jahrgang 1853, Abhandlungen des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regens- burg. 4: Heft 1854. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. Heft 3. 1853. (Im Schriftentausch erworben.) Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen im Jahre 1852 von Dr. A. Kenngott, Mineralogische Notizen betreffend den Oligoklas (Sonnenstein), Pyromorphit , das Arsenil:silber, krystallisirte Gold, den Dia- mant, Childrenit, Mellit, Enargit, Pyrrhotin und das Anti- mon von Dr. A. Kenngott. Das Geheimniss der ‚Farben, einfache Erklärung der Ursache ih- rer Verschiedenheit und der mit Farben verwandten Erschei- nungen, nebst einer gedrängten Uebersicht der Naturkunde von d. W. Schmitz Köln 1853. Ueber Clytia Leachii Reuss, einen langgeschwänzten De- kapoden der Kreideformation, von Professor Dr. A. E. Reuss in Prag. Ueber eitige noch nicht bestimmte Pseudomorphosen von Pro- fessor Dr. A. E. Reuss. . Ueber zwei neue Rudistenspecies aus den alpinen Kreideschichten ‘der Gosau von Dr. A. E. Reuss. ’ Kritische Bemerkuugen über die von Herrn Zekeli beschriebe- nen Gasteropoden der Gosauformation in den Ostalpen von "Dr. A. E. Reuss. (Geschenke der Herrn Verfasser.) Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei, die Herren : Szancsali, Anton von, k. k. Bergverwalter in Govasdia bei Vajda-Hunyäd. Hombesch, J,eopold Ritter von, k. k. Markscheider zu Wie- liezka. | E. A. Biela. nn — nn ns Zur Nachricht. ‚Herr Apotheker G. Wolff in Klausenburg hat die Gefälligkeit gehabt, sich zur Uebernahme und Besorgung der lokalen Geschäfte des Vereins in Klausenburg, als Uebernahme der Vereinsbeiträge, Verthei- lung der Vereinsschriften, Ertheilung von Aufklärungen im Namen des Vereins u. s. w. bereit zu erklären, --- wovon die geehrten Vereinsmit- glieder hiemit in Kenntnis gese‘zt werden. Der Vereinsausschuss. ‚39 Die Verbreitung i der Salzquellen und des Steinsalzes in Siebenbürgen von Daniel Czekelius. | Eine der interessantesten geologischen Erscheinungen Nie- benbürgens sind die im mittleren Gebiethe dieses Landes. verbrei- teten Salzquellen und das innerhalb dieses Raumes an vielen Punkten entweder zu Tage gehende. oder unter angeschwemmtem Lande in geringer Tiefe vorändige Steinsalz. Eine Geschichte dieses Steinsalzes ‚schrieb schon Fichtel 4780 und zählt namentlich 216 Orte auf, in deren Nähe Salz- quellen vorkommen. Er war es auch, welcher in einer Karte diese Urte zu bezeichnen suchte, die jedoch nicht geeignet ist uns ein klares Bild von der Verbreitung dieser Salzquellen zu geben, dem ohngeachtet sind seine Angaben noch immer die häufig be- nützte Quelle, wenn von dem Vorkommen dieser Salzlager die Rede ist; und selbst Bergrath Dr. v. Alberti beruft sich in seinem jüngst erschienenen wegen seines reichen. Innhaltes so sehätzbaren Werke der „halurgischen Geologie,*) bei Bespre- chung halurgischer Vorkominnisse in den Karpathen häufig auf Fichtels Angaben. ie PT ae Bei Durchlesung des Albertischen. Werkes, namentlich Band 1, Kapitel 43, welches den Gyps und das Steinsalz in den Karpathen bespricht, konnten wit uns des lebhaftesten Wunsches nicht erwehren, es möchte Alberti seine Reisen zur ‚Untersuchung der hälurgischen Gebilde bis nach Siebenbürgen. haben ausdehnen können, ' vielleicht wären dann jetzt schon die Beziehungen, in welchen das Steinsalz in Siebenbürgen zu den in seiner Nähe vor- kommenden vulkanischen Gebilden steht, gründlich beleuchtet, und Re für Siebenbürgen bearbeitet worden. . ach Fichtel hat das Vorkommen .des Steinsalzes in Sieben- ‚bürgen vorzüglich der ehemalige Salinendirektor und Bergrath ‘Schindler einer näheren Aufmerksamkeit gewürdigt. Einen Aus- zug ‘des ümtlichen Berichtes hierüber, welchen der ‚ehemalige Inspektor und jetzige Direktor des k. k. Hof-Naturalienkabinettes in Wien, Herr Paul Partsch im Jahre 1323, sammt einer sehr werthvollen Beleuchtung desselben verfasste, besitzen wir im Ma. nuskripte, und es erscheint uns diess als das Wichtigste was seit *) Stuttgard und Tübingen bei Cotta, 1852 I. und Hl, Band gr. 8. 40 Fichtel über das Vorkommen des Salzes in Siebenbürgen geschrie- ben worden ist. Schindler verfasste auch eine Karte über die Verbreitung der Salzquellen in Siebenbürgen, der Verfasser dieser Zeilen konnte jedoch nie zur Ansicht derselben’ gelangen, so wün- schenswerth ihm diess auch gewesen. Es ist diese Karte bis zur Stunde Eigenthum ämtlicher Archive geblieben. Eine Monographie der Steinsalz-Gebilde, der Steinsalzforma- tion in Siebenbürgen nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft würde eine längst gefühlte Lücke in der Kenntniss siebenbürg- scher Vorkommnisse ausfüllen, und gewiss von hohem Interesse sein, so dass wir, da diese Formation in Siebenbürgen ein für sich abgeschlossenes Ganze bildet, nichts sehnlicher wünschen , als: es möchte ein tüchtiger Geognost die Lösung dieser Aufgabe seiner werth halten, und demselben dazu ausreichliche Mittel und genügende Zeit zur Verfügung stehen. Bis dahin aber halten wir Freunde der Naturwissenschaften in Siebenbürgen es für unsere Pflicht, zum Aufbau eines voll- kommneren (sebäudes Materialien zu sammeln, und beginnen zu diesem Behufe in den nachfolgenden Zeilen, mit einer Zusammen- stellung der in Siebenbürgen bis jetzt bekannten Salzquellen und a ie Formation, in. welcher sich die Salzquellen und Salz- lager oder Salzstöücke befinden, bildet im mittleren Theile des Landes ein für sich abgeschlossenes, über einen Raum von 400 Quadratmeilen und darüber verbreitetes Gebilde der Trias. Fichtel nahm an, dass der Salzstock durch den Rothen- thurmpass aus der Walachei sich nach Siebenbürgen verbreite, aber schon Partsch erkannte im Jahre 1823 *) deutlich das Irrthümliche dieser Hypothese. Dagegen lässt noch Beudant**) die Formation irrig aus Un- garn durch die Marmoros kommend bei dem Passe Rodna in das Land eintreten. Die Verbreitung der Salzquellen und der Trachit- Formation im Norden und Nordwesten des Landes zeigt aber deutlich, dass mindestens die Salzlager aus Siebenbürgen nicht hinaustreten. : ; Der Rothenthurmpass liegt in 14 Stunden langer Ausdehnung ‘durchaus in Glimmerschiefer-Gebirgen, an welche sich’ zu beiden Seiten, südlich in der Walachei und nördlich in Siebenbürgen, . die Salzformation anlehnt, — nicht aber durch dieselben hindurch- geht. Der schmale Pass welcher oft nicht hinlänglichen Raum für den Durchgang des Altflusses bildet, in welchem die Strassenbreite durch *) H. P. Partsch schrieb näulich seine Beleuchtung zum Schindler’schen Berichte im Jahre 1828. #*) Beudant, Voyage en Hongrie 1. p- 315. 41 stundenlange ‚Stützmauren dem Alttluss-Ufer, oder durch Einspren- gungen den Glimmerschiefer-, Gneiss- und Sienittfelsen abgerungen ‚werden. musste, beherbergt kein Steinsalz, nicht einmal ein Glied der Salzformation. Was von Letzterer sich hie und da in Buchten fin- det, ist nur von den jüngsten Ueberschwemmungen hergetragene Allu- vion.*) Aber unmittelbar beim Eintritte des Altflusses in den Pass be- ginnt schon die, das Steinsalz und die Salzquellen einschliessende Formation, schon bei Gierlsau und Schellenberg finden wir Salzquellen. Diese Formation das ganze mittlere Becken Siebenbürgens füllend, lehnt sich im Süden an den Fogarascher Karpathen-Zug, östlich im Altfluss-Thale bis ober Persan hinaufsteigend; bei Persan nordwärts sich wendend, an den Karpathensandstein und den Lias- Kalk des Geisterwaldes, an die Basaltkuppen bei Hevisz und Reps sich anschliessend berührt sie im Osten und Nord - Usten des Landes unmittelbar die Füsse des trachitischen Hargitta-, und des grossen Kelemen **)-Gebirges; kehrt sich sodann an der Nordseite Sie- benbürgens nach Westen, an dem hier auftretenden Karpathen-Sand- steine bis gegen Libaton fortziehend, und lehnt sich da, wo west- lich die Urgebirge bei Ziläh auftreten, an diese an. Von Ziläh bis N. Bun ist aber diese Urformation von der Molasse und von sol- chen Gliedern der Salzformation, in welchen kein Salz mehr vor- kömmt überdeckt, und es ragen in grösserer Nähe zu den Salz- quellen bei N. Kapus, Csicso und Borgo-Tiha ganz deutlich Trachit- kuppen "hervor, welche sich ohne Zwang unter der Salzformation im Zusammenhange denken lassen, somit auch auf dieser Seite den Zusammenhang wit den. auf beiden Seiten der ungarischen Kar- pathen gegen Siebenbürgen ansteigenden Steinsalzlager abschneiden, s An der westlichen Seite Siebenbürgens lagert die Salzfor- mation am Karpathen - Sandstein und mit diesem wiederum, wie ‚auf der östlichen Seite, am Lias- Kalke, zieht sich dann an den Trachit- und Porphyr-Gebilden bis nach Deva im Marosch - Thale ‚hinab, wendet sich hier, die ähnlichen Tertiär- Gebilde enthal- tend, wie bei Korod und Banfi-Hunyäd, an der südwestlichen Urgebirgskette im linken Maros-Flussthale heraufziehend, gegen Osten und Süden und schliesst sich beim Rothenthurmpasse zu einer zusammenhängenden grossen Einlagerung in einem Kranze, Kessel oder ungeheuren Schale — Erhebungskrater — von Plu- tonischen und Vulkanischen Gebirgen zusammen. Nach den po- litischen Gränzen Siebenbürgens betragen die, das mit 400 (mna- *) Im Jahre 1851 stieg der Fluss 24 Schuh iiber sein Mittelwasser und setzte alle seine Inseln und angeschwemmten Ufer unter Wasser #©) Kelemen- havas ungarisch, Keliman romänisch; — deutsch übersetzt würde es Kolomann-Gebirge heissen müssen. Hargitta, Hargitt ist der Eigen-Name des damit bezeichneten Gebirges, und heisst nicht, wie wir diesen Namen bisweilen in geognogtischen Schriften lesen, Margita- 42 dratmeilen angenommene Salzgebilde üumschliesenden Gebirge in horizontaler Projektion an 750 Quadratmeilen. is In dieser nach ihren Gränzen bezeichneten Formation treten aun die Salzquellen am häufigsten an dem Rande derselben, nahe dieser Gränze, im ‘Osten unmittelbar auf dieser Gränze, oder da auf, ‘wo sich dieselbe den älteren Formationen oder dem Karpa- then-Sandsteine nährt; durchziehen aber auch in: mehrere Rich- tungen das ganze Salzgebilde. Das Auftreten der Salzquellen rich- tet sich nicht nach den Flussthälern , und somit auch nicht nach den Bergzügen des Landes, sondern sie folgen hievon unabhän- gigen Richtungen, und erscheinen eben dadurch einem und dem- ‚selben Centrum anzugehören, wodurch die Vermuthung entstand, es erfülle, oder habe einst das ganze mittlere Land Siebenbür- gens ein einziges Salzlager erfüllt. Zur Verdeutlichung dessen, sind in der beigefügten Karte, sämmtliche Ortschaften, in deren Nähe sich Salzquellen vorfinden, bezeichnet, und es ist deren wahr- scheinlicher Zusammenhang mit blauer Farbe angedeutet worden. Ebenso erhielten die bis jetzt bekannten Salzlager und Salzstöcke eigene Zeichen und es wurden des besseren Verständnisses wegen zu- gleich die das Salzgebilde umschliessenden Formationen auf der Karte bezeichnet, wodurch hauptsächlich für die Geognosten eine Uebersicht für das Verhalten der Steinsalz- Formation zü den sie begrenzenden Gebirgsarten gebothen wird.*) - Aus dieser Karte ist nun deutlich:der Zug der Salzquellen ‘ersichtlich. Derselbe beginnt in der Gegend um Hermannstadt und . geht in fasst grader Richtung von Süden nach Norden über Salzburg, Maros-Ujvar, Thorda, Kalos, Szek bis Deesakna, hier am Karpathen Sandsteine anlangend hört diese. Richtung .auf, von Westen gegen Osten sich wendend. a aa: ‘ Ein zweiter Zug in gleicher Richtung beginnt im Süden des Landes; bei Uj-Sinka, geht über Reps, Homrod Szt. Marton,, Udvarhely, Parajd, Görgöny, Bilak, Sajo-Udvarhely bis Tsepan hinauf, ‚daselbst ebenfalls den Karpathensandstein erreichend., Indiesen beiden Zügen liegen auch die bis jetzt bekannten an- stehenden Salzlager oder Salzstöcke, im ersten Zuge an den ge- oannten Ürten, im zweiten ausser bei Parajd und Szuväts, *) Die Zeichnung der ‘yeognostischen Details verdankt der Verfasser dem H. Vereins-Sekretär, A. Bielz, welchem er hiezu um so lieber die Hand both, als die P. T. Mitglieder des Vereins hiedurch zugleich in den Besitz der ersten im Drucke erschienenen geognostischen Karte Sieben- bürgens nach den bis jetzt bekannten, von Partsch, Grimm, M. Bielz, Ackner, A. Bielz und dem Verfasser gemachteu Beobach- tungen gelangen. Siebenbürgen verdankt, übrigeus so wie auch andere Pro- vinzen der Monarchie , die erste geognostische Karte.dieses Landes dem Di- “ rektor des k. k. Mineral. Kabinettes in Wien H. P. Partsch. Die Angaben darin sind oft mit bewünderungswürdiger Präcisisn eingezeichnet und bilden gleichsam das trigometrische Netz, in welches uns nun die Details einzutra- gen obliegt. 43 wo sie hart an dem Trachitgebirge linstreifen, noch bei Stein, Hameruden, Homorod-Szent-Päl, H.-Sz.-Märton, Lövete, A. und F, Sofalva, Kineses, Sos-Szt.-Märton, Unter-Eidisch, Pintak, Weiss- kirch, Bilak, Sofalva bei Bistriz, Kaila, Sajo-Udvarhely, Somke- rek, Jaadt und Tsepan, — vielleicht auch bei Perschän und Grid. Diese beiden Hauptzüge der Salzquellen, sind nun ausserdem noch durch Querzüge, welche von Üsten nach Westen gehen, und zwar im Norden des Landes, von Borgo-Maroseny bis Dees- .akna, in. der Mitte des Landes von Parajd bis gegen Thorda und "Salzburg verbunden. Eine dritte Verbindung von Schellenberg oder Her- mannstadt über Kastenholz, Agnethlen, Stein bis Reps, und von Schellenberg über Gierlsau, Szakedat, Galatz, Rohrbach bis Reps ist durch die bei diesen Orten vorkommenden Salzquellen bloss angedeutet, kann aber analog den beiden andern deutlich ausge- sprochenen Querzügen als höchst wahrscheinlich vorhanden an- genommen werden. j Ausser diesem finden wir von den Koloser und Szeker Le- gera ausgehend vereinzelte Salzquellen westlich von Apahida auf en Klausenburger Heuwiesen und bei Fejerd, dann im Maros- Thale bei Romoss und Thordas. In dem unweit der genannten Punkte auftretenden Trachite und Karpathen - Sandsteine, oder Grobkalke, finden wir sodann keine Salzquelle. Die bei Libaton Stoikafalva und Kapolnak-Monostor vorkommen- den Salzquellen scheinen den Anfang des marmoroscher Salzbekens zu bilden, oder sind das Ende einer schmalen Auszweigung des Siebenbür- are? Bekens, das hier noeh nicht hinlänglich untersucht und be- ont ist. Bei Sosmezö beginnt das in der benachbarten Moldau am südlichen Fusse der Karpathen sich ausbreitende Steinsalzgebilde. Der Gehalt dieser Salzquellen ist sehr ungleich, und bei weitem’ noch nicht so genau untersucht worden, wie es der heu- tige ‚Stand der Wissenschaft verdiente,*) von den wenigsten kennen wir auch nur das oberpflächliche Verhalten zu der Gegend in welcher sie auftreten. Fasst dasselbe möchte man vom Steinsalze selbst sagen können, denn selbst die im Abbaue stehenden Salz- #) Von den chemischen Analysen siebenbürgischer Salzquellen liegen uns die von dem ehemaligen Protomedikus Dr. 8. Pataki über Salz- burg und von H. Apotheker F. Binder über die verschiedenen Quel- len des Bades Baassen vor, von welch’ Lstzteren wir jedoch nur die „des kalten Bades“ ( I0'R.) zur Vergleichung nehmen. Diese cnthal- ten in einem Wiener Pfund Wasser: 1. ey 2. Baassen. 437. ‚Salzsaures Natron 455.00 Gran. Schwefelsaures Natron 71.50 54.00 " Salzsaure Magnesia 32.50 41.00 = Salzsaurer Kalk 15.00 Nn00 ;,,. ‘ -Schwefelsaurer Kalk 850 ° 6.00 Fr :» Jodnatrium » 2.25 1.90 Kohlensaures Eisenozidul Spuren Spuren 44 stöke sind’ bis zu einer Tiefe von 80 und 100 Wiener Klaftern noch nirgends durchfahren worden. In Deesakna drang zwar bei einer Tiefe von 80 Klaftern, aus einer angefahrenen sehr mürben Salzschichte süsses Wasser, welches Spuren von grünem Palla mit sich führte. Bei einer Schürfung‘ in Dees durchfuhr der Bohrer eine schwache wenige Schuhe haltende Salzschichte und traf dann auf grünen Palla, so entstand die Vermuthung, dass dieses merkwürdige meergrüne Gestein das Liegende der Salzla- ger bilde, während der weisse Palla ,‚*) wie bei Csanad, häufig als Decke desselben auftritt. In Maros-Ujvar fuhr man ferner im Abbaue selbst eine Mergelschichte an und hielt diesen Punkt. für den Ausgangspunkt des Salzstockes, dagegen zeigt die in der Gabrieli-Grube zu Kolos durch die Mitte der Zeche gehende, nach der Tiefe sich immer mehr erweiternde Mergel-Kluft, dass den Salzstock mächtige Mergelschichten durchsetzen. In Maros-Uj- var beabsichtigte man den Salzstock zu durchfahren, begnügte sich aber mit dem Resultate als man bei einer Mächtigkeit des Salzes von etwa 80 Klaftern Mergel anfuhr. Für die administra- tiven Zwecke des Abbaues genügte diess auch vollkommen, denn nun glaubte man mit Sicherheit zu wissen, dass in diesem Salz- stocke mit dem Abbaue ohne Gefahr nicht unter 80 Klaftern eingegangen werden dürfe. Für die Wissenschaft ist aber da- durch noch immer die wichtige Frage über das Liegende der Steinsalzformation in Siebenbürgen unbeantwortet geblieben. . Gegenwärtig sind nun folgende Orte Siebenbürgens, in deren Nähe sich Salzquellen oder Steinsalzlager befinden, bekannt, welche wir nach den angedeuteten Zügen im nebenstehenden Verzeichniss hier folgen lassen. *) Für dieses Gesiein wünschte im Jahre 1828 der Herr Direktor des k. k. Hofmineralien-Cabinettes in Wien, Paul.Partsch, in seiner Be- leuchtung zum Schindler’schen Berichte der Namen Halopad in Ge- brauch zu bringen. Es ist uns unbekannt warum dafür bis Heute dieser sehr passende Namen nicht gebraucht wird. Das Gestein hat viele Aehnlichkeit mit verwittertem Basalt, mit vulkanischer Asche, mit weissen Trachiten, mit verhärtetem Schlamme, welcher aus vulkani- scher Asche anzeschwemmt 'wurde; von weisser Farbe ist dasselbe oft auffallend leicht , oft schwammig, von meergrüner Farbe schwerer, am mächtigsten tritt dieses Gestein bei Dees, Doboka, Persan, Porro und Unter-Räkos auf. Organische Reste wurden nach den uns bekann- .ten Handstücken in Siebenbürgen darin noch nie gefunden ‚, — die Ver- einssammlung des naturhistorischen Vereins in Hermannstadt besitzt je- doch ein Handstick von scheinbarem Palla, in welchem sich Spuren von Baumblättern und Rohr erkennen lassen. Es ist längst erkannt, dass dieses Gestein das Auftreten des Salzes. jedoch in sehr‘ verschiede- nem Verhalten begleitet. Auf der Strasse von Hevisz nach Reps am linken Ufer des Homrodflusses bei der über diesen Fluss führenden Brücke findet sich dasselbe in mehreren dünnen Schichten mit blauemMer- gel wechsellagernd. 16H 2 ‘ un na nn mn a as am mn nm “ Bezeichnung der Haupt- ung. I#5 „s | „.|Brunnen, Nebenzüge des Salzyorkummens =3|8|8|- 6 nach den darin liegenden =31-5 Fir: hal Ortschaften 3rlals 3 “ I. Hauptzug von Süden nach Nor- den oder Schellenberg bei Her- mannstadt bis Csicso ober Dees. Heltau’ —| 3l—| — Schellenberg . : ag PReR BEER ED DE 7° _ Hermannstadt 21-11] — Hammersdrf . Tg PER om) zu ner Salzburg. ATi Ladumss. Y I—| 2I—| — Waszid r \—I—| 1] 11 Schorsten Ort | 3-1 Abtsdorf er Holdviläg) YI—l—| 1] — Scholten (+... Ort |—| 2/—| — Urwegen ° - 11-1] — _Weisskirch -» —1-| — oncza » 1—| 2I—1 14 Drasso » 1—1-—| 1] 11 Kut » 1—l—] 1| 13 Olah-Dallya » 1-11 1] 13 Mühlbach 1 |—I 2I—| — Täte Ya I—I—| 1] 14 Henningfalva % 1—| 21—| 11 Besenyö Ort I—| 2|—| 7 Bluthroth (Berve) 4 |—I 2| 1| 26 Gross-Csergid Ya I] 2I—| 15 Donnersmarkt (Monora) Y. J—1—| 1] — Szäszpatak Ort I—I—| 1| 11 Tür 2 Do}: 1H4B Veza Ort I—|—| 1) — ‚Blasendorf ._ Yy1—I-| 1] -- Mihalzfalva - 7 1-11] 1113 Karätsonfalva 2, I—j—| 1] — Buzäs-Bocsard 2 1—110|—| 30 Petesfalva Ort I—I—| 1] — Iklod: wi —i— 1] — Panad j 1'!, |I— 11 — Magyar-Benye 1% reihe 'Kis-Akna 4 || 9| 1} 28 Vadverem Y u wor 1 — Schlamm- Vulkane )benützt , )fliiessend Spur Salse . ben. fliess, fliessend trocken fliessend benützt ben. fl. Salse Sumpf | benützt ben. fliess. » unbenützt benützt benützt ” » ” ” | Bezeichnung der Haupt- und Ds ‚s | _ [Brunnen ‚ Nebenzüge des Salzvorkommens | 2 | | 8 = E Anmer- | nach den darin liegenden = 2 e ® S |-halt kung Ortschaften 7} l& =|% nn | Beeze Y J——| 11 — | Maros-Ujväar Ort | 1I—|—] — |iim Abbau Földvar Da De Bu, BES Bere Thorda 4.411] — m Abel Kopand "a 1—| 1:—] — unbenützt | Indal Y |—|—] 1| — jbenützt-. - Mikes e- 4 |—| 2] 1) 30 |b. Sals, Bach Puszta-Osin - 1 |—1—] 1] — benpes Röd %4 1-—1—1 11 25 | Ajton „aaa — viel St. Ss; Felek 4 14 4 ee Ihenseee Gyvöreyfalu « 11 u) ’ Past Y 1—i—] — Kolos ( ‘2 | 1120| — Iat. Bew | Mezö-Csän 27, 11-141] — er Mezö-Or 4 1 1! — nn Dezmer 7a i—| 4 il — Kara WA Ds; 5 1 = Klausenburg % 1—| 3—| — unbenütst | Szamosfalva Y |—123| 1| — ira Apahida m il — | Korpad 1. 1-4 — F Kötelend | 1} 3] 1] 20 unbenützt” Nemes-Suk 2-1 1 — junbenützt Felsö-Suk „ralalıl— unb. Tagverh Also-Suk 1 |—/-- 1 — unbenutzt Vajda-Kamaräs 1-31] — | Feketelak — 1—l—j—| — Szent-Gothard 11% I] 1] — Boncezhida 2 I—i—| 1| 25 junbenützt Szek Ort | 1l13| 3] — [alte Gruben Kis-Jenö Y. |—1—| 1] — |unbenützt Viz-Szilvas — I] 1)—| — Szekulaj Marti Se Gyulatelke ' ar De benützt Bontz-Nyires + +1 Ort Ari h) 1| —- 18. Sumpf 1 Sz. Ivin = 1% ml — Ibansteı | ‚Usäszari R4 Ye | 1 — [Teiche | Hesdat 7 be Bi | Bones are | ee der Haupt. und - Ei 5 Nebenzüge des Salzyorkommens | & 3 - nach den darin liegenden |& 3 Ortschaften ” Kerö’ 273 > u Szamos-Ujvär [Ort Szeplak x) Dees-Akna. a Ort Dees - 4) 72 ‚Kodor. _ Ya Szent-Benedek /a Mikehäza un a Kozärvar YA Szäsz-Nyires Ya Szent-Margita ’ Ort Csicso-Mihalyfalva h” Retteg /a Balvänyos Värolgya Y Detse. 5 asto 2 a Pa II. Hauptzug von Süd nach Nordw.| vonNeu-Sinka Mech ie arhely ‚Neu ‚Sinka 72 | Persan IA ee Ort Pos... ' » A. Komonn a ne: BLE 8 {a I6% ’ da Stein Y ' Reps /k 'Hameruden (Homorod) Ort A. Raäkos Ey Yı 5 Raäkos - : 5, ar 1 % , Streitfgrt Yı I Draas > "A ‚Jänosfalu _ | I Värosfalu . | Ys Homorod-Sz. Peter ir gv Homorod-Sz. Pal | Y Recsenyed — ———— [nn BR ee N N Steinsalz „'! Quellen 1.4.4 en | > | fi jr jede je ja jene je jede fh Jh je fi he Je Fee Jede IL ante! Il Mei je benützt benützt 28. Spur — |benützt 10 Sumpf. 8 |iben. fliess. 15 |ibenützt _ [>= 4 = 4, 4 Salpeter. "| 15 Ibenützt.. | 15 Lu: ar Bezeichnung der Haupt- und Nebenzüge des Salzvorkommens nach den darin liegenden Ortschaften ———————————————— cc——e Homrod Sz. Märton Hom. Uifalu Hom. Okland Hom. Koratsonfalva Hom. Almas Abäsfalva Hom; Kemenyfalva liövete Udvarhely Zetelaka Ober Sofalva Unter Sofalva Parajd Szoväta Libänfalva Görgeny-Hodak Orsova Kincses Szt. Mihalytelke Sos Sz. Märton | Görgeny-Soakna | Oroszfalu Unter Bidesch Görgeny Szt. Imre ' Ober Eidisch Orosz-Idecs Vecs Holt - Maros Magyaro Maros - Oroszfolu Disznajo Erdö-Szakäl Batosch Monor Paszmos Pintak > jp.) rnung Stunden Steinsalz Quellen Anzahl; $ Ss = >» 5 | Entfe ge = \ | | in! - jo, un —_— pe — [2 = IL EEE SFT TSF T FI a en an nn ne. nn nn m me PNSOMER0r Le} 63 SBERNENTER SEE _ ee ae _ sIt»Ss| I! IlaleuSı Kor - x - - er _ Pr b > u." > R n a TED BEE EEE RT RE E EEE SEE BERN EEE TE - 9» = benützt unbenützt benützt » » ben. fliess. benützt fliesst ben. Bad im Bau ben. schwfl, benützt | » I N 1 » ben.schwefl. ‚benützt, Bad lalter Bau benützt 'ben. fliess., benützt j Salzmoor benützt » ee mn min anni nn nn nn nn nn LU nn una en he are Sachen Yu.» TE & &: | Bezeichnung der Haupt- und 2. Nebenzüge des Salzvorkommens | 2 ine den darin liegenden = = I. Ortschaften IS es | “Tekendorf | Eyda N ya | Dürrbach 11%, Weisskirch Ya || Wermesch ww Lechnitz 4 | Billak | % Simontelke 3% Minarken | "Aa er Ya Apa - Nagyfalu 2 Badön En | Ya dJakobsdorf ı Ort Sofalva | Magyaros | I Kentelke 4": Sajo-Keresztur I St. Andräs | "2 Sajo-Udvarhely | Ya Somkerek | Yr Baldsfalva y Kajla | % Füge YA Oroszfalu 1 Nagyfalu Alva Nase 1. Hals Nagy-Gyeke | ı rster (Querzug von Ost nach West oder von Maroseny' bis Csicso-Keresztur Maroseny 4 Bistritza % Tiha 2 Borgo-Prund 1 | Borgo-Suszeny | % Borgo - Szoszeny 1% "W endorf | 12 Jäadt | A ' Piotak IAYa kn nn ln nn ren en msn =2141 11114 Steinsalz | | Eh na ann an men nn EN ERINS SHE RT AER TER SEE IHN mn en nn ne nn nn |_ | a En Re a ee | kan enge Un Sina = shi rasen nenn. rm nr nn nn — En ne een nenn DD Ielwes|l|!| [N u kung -- I Jh ' — [alte Gruben ı — |ibenützt - Bi schwefl. Ischwefl. alte Pinge ‚benützt v =” AESSSERZEHE am Sajo as en 8 Sntehnuig der Haupt- und Nebenzüge des Salzvorkommens . nach den darin liegenden , Ortschaften: Mettersdorf Tsepän 0. Nemethi Magyar-Nemethi nö Magosmart Viragus-Berek Makod Szeszarma N. Kajan K Kajdn R. Közepfalra Dögmezö Also-Ilosva In ‚derselben Richtunz gehen durch die Mezösez von Eyda bis Szt. Gothärd folgende Salzquel- len Orte. Budurlo . St. Mihälytelke _ Budatelke Katona Feketelak. IV. Zweiter Zug von Ost Kch S. W. Von Panjd bis M.Ujvar, oder von Bo ta bis Bethlen Szt. Miklos und a Sö - Värad Sepröd Andräsfalva Szereda $z. Anna Tompa Kebele 8z. Ivany Boos Köronka ‚Nyaradtö | Sospatak Hier wenden sich zwei-Quellen- züge nördlich, parallel der Rich- | | | | Entfernung | Fe SI AREIEE [) a -Tx}: cr Fon ei En Er S S er | ’ Ser as ‘ Stunden | nn nn nn en nn, u Brunnen! 28336 Anmer- Se k S|=2|8jhalt| ung a S< Y, | 114 1) -— jalte Vorhane 121 | — 2] 1] — | _'gl4 =| —|—] 4} — !benützt Ei ae 3 i ee | —113j— — ges Salzmor||. 4| 5) A) — |benützt . Me a Na Meet | « —| 2) 4: — |gesätt: er 1| — I _— - 1 u Miessend il | al N | H | | ! | BAT. 1 —_ ı- = l I—1—) 1) — |benützt i| je ve 1 20 | »„. [lea] MT lee \ | N Bene, I 1 | | AR SAN ok) 1-41 4 |benützt Da u Pe u dar 6l.n.. {| —_ et — |. | 1.27 4GB | y 11—| = Dam ! 144, An | Ba Re a 1| — ben. schwefl, } l l Qi En Entfernung * Begeichnunk der Hin t- und Nebenzüge des 5 der Banpt- und nach den darin liegenden Ortschaften Stunden Steinsalz Quellen. Anzahl | | —— tung.des Hauptzuges I. und zwar: von Koronka und osputak ausge- hend zu den Ortschaften : Tofalu } N. Ernye je 1 ne | | _ ud ns EEE EEE EEE EEE EEE | BEE ‚Mezö-Band ‚Mezö- „Madaras Kölpeny | /a Samsond . Szabed Bazed Balla Nagv-Ercse Poke Die Richtung gegen Thorda hl Kolos nehmen rechts vom Maros- | Thale die ee von: Kis-Ikland Nagy-Ikland ‘ Kemenytelke ee ' F} ezö-Szengye 3 zih 3Y .ölellisbtilier | 3 nn nn nn nn nn un nz > vr | rs Links vom Maros - Thale die | 2 Salzquellen von: | Deeg Dar | | Czintos » Y, Maros-Gezse ya | ‚Bei Sospatak ästet sich dienen] IIQuellenzug nicht nur nach der angegebenen nördlichen, sondern auch nach derihr entgegengesetz- .|iten südlichen Richtung aus, über | die Gebiethe der Ortschaften : | Vidra&z NE Kerelö Szt. Pal | % | Ugra ' Buzäs- Beseny& aa | 2a rl Juin fein mai gg EEE TEN gENTER | Du fein je did Flle m me nn nn nn nn mn nn FLEILErE 21 Do | II E88 Id EL benützt . ? En u HN vd sewnux 52 Sodann auf dem rechten Flus:-' 1 Bezeichnung der Haupt- und < =|.s Nebenzüge des Salzrorkommens == ehe nach den darin liegenden | 5.53 = Ortschaften (77) & & "Gälfalva YA ale 1, — Ibenützt Szökefalva Ya - 1) — |ben.schweil. Borzäs Ya —10 1} — benützt Harangläb Ort '— A 1 u er Bogesdorf (Bogats) IR iS) Pe Er Kis-Säros Ort —I—| 1] — | » Kivälyfalva DB 16 De Kokelburg 4.1] ar, Bethlen Szt. Miklos ort 1-14 — |, Bonnesdorf ak: Fr — 1 — Bassen I 1-40l al — |8, Sumpf V. Dritter Salz-Quellenzug von! | Ost nach West, von Reps bis N Salzburg oder Parro bis Schel- | | lenberg nächst Hermannstadt. | Felmern /a 1—1— 1j* 6 |benützt Rohrbach | 11-14] 6 |Jodg. Bad Hievon trennen weite Entfer-! | nungen und hohe Wasserschei-' H den die Salzquellen bei | Schönberg | Ort I—| 5i— | 9 Agnethlen 1 |—|—-| 1] 9! Szerata 171-1) — | Bornbach 1% \-111—1.9 | Szakedat 1% \—| 4—i 14 | Frek i u a | Gierlsau Ya 1l- 11 ‚Sumpf Kastenholz | 17, e 1-1 , VI. Einzelne Salzquellen in grös- | serer Entfernung von den übri-' | gen Salz-Quellenzügen bemer- | | I ken wir, fasst wie jene bei Agneth- | | len und Schönberg, im Thale der | grossen Kokel bei: | | ER > Szitäs-Keresztur | Ya: |--|—! 1! 13 ben. fliess, || Csekefalva Y|\- E 1 8 |benützt | A. Boldogassonyfalva a er } N || Fidtfalva "% Eu 1} 18 |hen. fiess. | | “Bezeichnung der Haupt- und | ei sıs Brunnen! Nebenzüge des Salzvorkommens , 53 513 Ge | Anmer- - nach den darin liegenden Sg ei FF S | Halt | kung | Ortschaften 2 S Zr ng gebiethe des kleinen Szamos-" jav1 | Flusses, nordwestlich von Klau-! | senburg bei: | | Fejerd | Y, 1-11 schweflig Im untern Maros-Thale in des- sen linkem Flussgebieth, bei: | Romosz Y% 1-1 1— | Thordas. Y | 1 | Zu den Salzablagerungen in Un- garen gehören höchstwahrschein- lich die von allen übrigen ent- fernt liegenden Salzquellen im Norden Siebenbürgens bei: Libaton Stoikafalva und Kapolnak-Monostor. | | Be : ie ir Säurling 111 u Aus diesem Verzeichnisse ersehen wir, dass Siebenbürgen , in seinem inneren Becken 40,bis jetzt bekannte Punkte anstehen- den Salzes, 192 Salzbrunnen, und 593 Salzquellen, somit zu- sammen 785, und,mit Rücksicht auf die in der Nähe grosser Salzstöcke auftretenden ungezählten, in runder Zahl,an 800 Salz- quellen einschliesst. ! Das anstehende ‘Salz wird gegenwärtig an 5 Orten, zu Salzburg, Maros-Ujvar, Thorda, Dees und Parajd, in mächtigen Zechen, die sich in der Form riesiger Dome bis zu einer Tiefe von 80 Klaftern im reinen Salzstocke hinabsenken, abgebaut. Alte ausser Betrieb gesetzte Gruben befinden sich in Kolos und Szek;*) Römer - Gruben, oder sehr alte Grubenpingen ‚mit unbekanntem Ursprunge, befinden sich zu Salzburg, Maros-Ujvär, Thorda, Szek und Deesakna. Zu Tage gehen die Salzstöcke hei Parajd, Sofalva und Szoväta. Auf einem Terrain, welches 4 Stunden Umfang hat, zählt man bei Sofalva 60 zu Tage gehende Salzfelsengruppen. Bei Szuväta steht das Salz mächtig an, tritt in einer Erstrek- kung von einer Stunde häufig zu Tage, oder ist in alten Ver- hauen bloss gelegt, und 129 gezählte Quellen treten aus diesem *) Die beiden Gruben von Thorda und Dees, zwischen welchen Kolos und Szek liegen, decken den Bedarf hinlänglich , und wegen ihrer Jeichtern Zugänglichkeit auch lejehter, r 54 Gebilde heraus, und vereinigen sich in einen kleinen .Salzbach, welcher bisweilen von dem Erdreiche, das . über ausgelaugten- Stellen einstürzt, verschüttet wird; - sich dann. im :Innern des Berges ansaramelt und plötzlich so gesättigt hervorbricht, dass selbst der Kokelfluss davon affieirt wird. Bei Homrod-Szt. Marton, H. $zt. Pal, H. Kemenyfalva, dann bei Görgeny-Soakna (Sabenitza) ‘oder G.-Sös Szt. Märten, bei Sz. Pintak, Bilak, Sajo-Udvarhely und Tsepän liegt der Salzstock bloss unter der Dammerde, oft nicht unter 6 bis 40 Zell;. bei Pintak und Bilak geht‘ er zu Tage; bei Sajo-Udvarhely' ist er am Ufer des Sajo, bei Sos Szt. Marton am Ufer des Görgeny- baches sichtbar. An allen übrigen bekannten Orten liegt er nicht tiefer als 69 Schuh, an: den meisten nicht 20 bis 30 Schuh unter der Erdoberfläche. A. Die Salzbrunnen. enthalten reine klare Salzsoole, und sind zum Schutze mit einem kleinen hölzernen verschliessbaren . Häuss- chen überbaut, in Udvarhely mit einer Mauer ‘umgeben. Häufig fliessen sie aus, was sie, da sie eigentlich nichts" anders als sorgfältig verwahrte Quellen sind, ‘mit diesen ‘gemein haben. Da- durch entstehen dann kleine Salzwasser - Bächlein, welche mit 8 und 10 pr. Cent. Salzzehalt gesättizt in andre Bäche sich er- giessen und dann den ungarischen Namen Sospatak (Sulzbach) erhalten. So bildet sich aus den Salz-Quellen oder Salz -Brun- nen bei Szitäs - Keretztur und Fiatfalra ein 800 Klaftern langes, dann bei Görgeny-Orsova ein 4U0 Klafter langes Bächlein. : Aus der Salzgrubengegend von Thorda fliesst ein salziger Bach in die Aranyos, und so an vielen andern Orten. a Es tritt selten eine (uelle vereinzelt auf, meist sind deren mehrere, und, so wie wir bei Szoväta eine so bedeutende Anzahl wahrnehmen, brechen am Susdomb zwischen den Ortschaften Kineses und Görgeny-Oroszfalu, also unweit des Sabenitzer Salz- stockes , 43 Quellen hervor, Daher mag es kommen, dass die An- wohner in der Nähe von Salzquellen aus der grösseren oder gerin- geren Sättigung der Quellen, vielleicht nicht ganz unrichtig, ‚auf die grössere oder geringere Nähe des. anstehenden Steinsalzes schliessen. i a Die Salzquellen bilden bei ihrem Austritte, häufiger noch als Bächlein, mehr oder wenig ausgedehnte Salzmoore, von denen wir diejenigen bei Persan, Szeszarma und Kolos, als bedeutendere erwähnen. Bei Ladamos und Kis-Saros bilden sie Schlammvulkane. %. Von den wenigsten Salzquellen kennen wir den ‚wirklichen ‘Gehalt an Kochsalz, welches in denselben 2 bis 30 ‘Proeegt, bisweilen in der Nähe von Salzstöeken bis zur Sättigung, oder we- nigstens so reichlich enthalten ist, das sich am Rande derselben häufig starke Niederschläge bilden. Die Quelle bei ‚Rohrbach soll, s - 55 wie die bei Salzburg, Basen,‘ Thorda, u,a.'0.,Jod’enthalten, Bchwefel- verbindungen führen mehrere ; Salpeter die bei Jänosfalva am Ho- morodbache. _ lt > NE EL N ; Die Benützung dieser Quellen zu häusslichen Zwecken ist den meisten Ortschaften, auf deren Gebieth sie liegen, - gestattet. Zu Bädern werden benützt. alle, in den Grubenpingen alter Ab- baue vorkommenden Salzwasser-Teiche, bei welchen man in. Salz- burg, Thorda und Sos-Szt. Märton bereits einige Bade-Einrich- tungen hergestellt hat, dann die Quellen .bei Rohrbach, Bassen, Korond, ohnweit Sofalva ‚und Stojkafalva. Die Quelle bei Szombat- falva, ohnweit Udvarhely, wird hauptsächlich yon den Bewohnern _ Udvarhely’s zum Baden benützt, und es werden in den Sommer- . monaten allerlei Hütten aus Laubwerk und Brettern erbaut, so dass man hier an einem Sonntag Nachmittag ein Treiben wie an einem fröhlichen Kirchweihfeste findet. An manchen Orten. bilden die Salzquellen, im Sommer, Sal- sen, von denen wir hier jene bei Urwegen, wegen ihrer Trocken- . heit bemerkenswerth , dann jene bei. Weisskirch unterhalb Reuss-. markt, und. jene bei Blutroth ‚wegen ihrer‘ Ausdehnung, erwähnen, Bei dem zu Reussmarkt gehörigen: Weiler Weisskirch schwitzt das Ufer. des Szekäsbaches in. einer Ausdehnung von 120 Klaftern überall ‘Salzwasser im Gehalte von 16 bis 17 :Percent aus, so dass hier durch Einstecken von Röhrchen in jenes Ufer fliessende Salz- quellen erzeugt werden können. Die :unfruchtbare Ebne daselbst, auf welcher sich bei trockener Witterung der Salzanflug bildet, - ist 160: Klaftern: breit und 1000 Klaftern lang. Die Salse von Blut- roth (ungrisch Berve) in einem wüsten Thale, walachisch la Sze- “ rata ‚Bergeruluj genannt, ist an 2040 Klaftern lang. e - Das Vorkommen des Steinsalzes kann ausser den besproche- nen Orten, nuch an unzähligen ‚Stellen der Salzformation aus den auftretenden: Pflanzen, ‘welche auf salzigem Boden wachsen, "ünd.noch mehr in der Nähe der häufigen Bergrutschungen ver- muthet werden. Diese Letzteren, — obgleich die Ursache ihrer ‚Entstehung nicht immer dem. Auslaugen eines Salzlagers zuge- ‘schrieben werden darf, - indem sie sehr häufig in nassen Jahren auch dürch Eindringen des Wassers in die mit Mergel zwischen- lagernden Sandschichten entstehen, — .bilden den eigentlichen Charakter aller Berge innerhalb der für die Salzformation bezeich- neten Gränze. A den meisten Orten. wo. Steinsalz oder Salzquel- len wirklich auftreten, haben die zunächst gelegenen Berge steile ' oft zerrissene Abhänge und der Thalgrund das unverkennbare An- _ sehen eines eingesunkenen ‘Bodens. Diese Gestaltung der Molas- . sengegend unseres Landes lässt. daher auch an jenen Orten, wo - keine. Salzquellen auftreten, und die Rutschungen zum Stillstand gekommen sind, vermuthen, dass hier der Salzstock ausgelaugt und fortgeschwemmt worden. Oft und am häufigsten an jenen Orten, wo Steinsalza wirklich zu Tage geht, sind diese Rut- schungen und Versinkungen Heute noch in Bewegung, an andern Orten kommen sie oft Jahrhunderte lang zur Ruhe, so dass sich uralte Weinsärten darauf angebaut finden, gerathen aber in nas- sen Jahren, wie das Jahr 1351 war, wieder in Bewegung. Mehr noch als die Rutschungen, zeigen dem Geologen, das ungleiche Fallen und Streichen der Molassenschichten, welches in jedem Berge anders erscheint und sich bis noch in keinen sichern Zusammenhang hat bringen lassen, die bedeutenden Störungen an, welche die Unterlagen dieser einst offenbar horizontal geschichte- ten Formation erlitten haben; Störungen welche bis noch nur dem Verschwinden der Salzunterlage zugeschrieben werden kön- nen, wodurch oft tiefe Einsenkungen ganzer Bergzüge bald nur in schwacher Neigung, bald in völliger Ueberstürzung gebildet werden. Diese letzt erwähnten Erscheinungen in Verbindung mit den besprochenen in der That häufig vorkommenden Salzquellen und Steinsalzlagern sind es, welche der Ansicht: das mittlere Becken Siebenbürgens sei mit einem homogenen Salzlager bis in unbe- kannte Tiefe erfüllt, und in ‘der Vorzeit bis zum Niveau der jetzt zu Tage gehenden Salzstöcke in derselben Weise, wie sich grosse Gletschermassen in ihre Felsenkessel einlagern, erfüllt ge- wesen, — zum Grunde liegen. Die leichte Auflösslichleit des Stein- salzes durch Wasser, welches von den Gehängen der, die Stein- salzformation umschliessenden Gebirge diese in Strömen und Bächen durchzieht, zerstörte und veränderte, zerstört und verän- dert noch heutzutage nur allzuleicht die ursprünglichen Salzlager. Der Raum dieser Blätter gestattet nicht in alle bis jetzt be- kannten Einzelnheiten mancher (Juellen einzugehen, da ohnediess, weil zu viele Quellen noch zu wenig untersucht sind, kein voll- ständiges Bild erreicht würde. Die angeführten Bemerkungen über die Verbreitung der Salzquellen und des Steinsalzes in Siebenbür- gen dürften aber genügen, um eine Monographie der Salzfor- mation in Siebenbürgen, nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft, wünschenswerth zu machen. Redaction: Wereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. V. Nr°-4, April. 1854. En on = = u Öl <> [700 3 3 == 702 22 [0 [1 2S MS cpu vo Su slo Se uennn Dale nun ST ee = 5 Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Fuss: Zur Flora Siebenbürgens —- (Fortsetzung.) — J. L. Neugeboren: Beitrag zur Petrefacten- kunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung.) — Vereinsnachrichten für den Monat April. Der Herr Vorstand zeigte Grubenbilder, Durchschnitte und litografirte Ansichten verschiedener Theile des Salzwerkes von Wieliczka vor, welche unser Mitglied Herr Markscheider Ritter von Hombesch daselbst dem Vereine zum Gesehenke gemacht. Herr Professor C. Fuss sprach über das Erscheinen meh- rerer seltner Zugvögel im diesem Frühjahre und macht den Balg eines männlichen Exemplares von Falco rufipes und die Flügel eines Larus minutus dem Vereine zum Geschenk. - », \ Der Gefertigte berichtete über die von Herrn‘ Professor Schuttag in den jüngstvergangenen Osterferien gemachte Aus- beute an ae der Gegend von Vajda-Hunyad, wel- che der Herr Sammler ihm gütigst zum Geschenke” gemacht. Es waren diess: Helix glabra, nitidula, hyallna, pomatia, austriaca, obvia und strigella; Clausilia bidens var. ungulata, Bielzii, filograna und pagana; Pupa dolium, doliolum, frumen- ‚tum und in einem Stücke die wahre P. truncatella L. Pffr. , da die bisher in unsern Verzeichnissen als P. truncatella erschienene Art aus dem nördlichen Siebenbürgen (bei Csäki-Gorbo, Rodna, am Gebirge Kereszthezy unter der losen Rinde umgefallener Bu- chen vorkommend) sich durch die nähere Untersuchung als P. bi- plicata Mich., welche auch in der Bukowina vorkömmt,, erwiesen hat. 58 ” Herr Professor Schuttag zeigte die von ihm im Lager von Al-Pestes gesammelten Petrefakten, worunter mehrere sehr seltene Arten, dann nebst andern Pflanzen, die er am Berge Kaczanyas nächst Vajda-Hunyad gesammelt, Blätter der dort wild vorkom- menden Siringa vulgaris? und eine nette kleine Zwiebelpflanze mit blauen Blüthen, welche zwar dem Muscari botryoides etwas ähnlich, aber schon durch ‘das laxere Blüthenköpfehen und die kürzern, breitern und steifern Blätter sich davon unterscheidet und selbst generelle Unterscheidungs-Merkmale darzubieten scheint, wenigstens war uns in Hermannstadt nach den vorhandenen |litte- rarischen Hilfsmitteln nicht möglich diese Pflanze mit Sicherheit zu bestimmen und wir wären nicht ungeneigt sie für eine neue Erscheinung zu halten. Sie blühte am 13. und 19. ‚April auf Grasplätzen des Kalkberges Katzanyas. E. A. Bielz. "2 RZ Berichtigung. Aus einem unliebsamen Versehen, welches hiemit berichliget wird, ist in Nr. 9. des vorigen Jahrganges vergessen worden anzuzeigen, dass Herr Professor Frunz Schuttag des röm. kath. Gymnasiums zu ‚Hermannstadt im September v. J. dem Vereine als or- dentliches Mitglied beitrat. 59 Zur Flora Siebenbürgens von Michael Fuss. (Fortsetzung. ) Y. Herr Dr. ©. J. Andrae aus Halle hat in der botan. Zeitung d J. Nr. 23—26 die botanischen Erfahrungen mitgetheilt, welche er im J. 1851 bei seiner Bereisung des Banates und Siebenbürgen zu machen Gelegenheit hatte, wir theilen dasjenige, was für die Flora Sie- benbürgens von Belang ist im Auszuge mit: Thalictrum flexuosum Berh. — Th. minus Bgt. ı. 1087. Die Exemplare hatten keine Stipeln, stimmten aber sonst aufs Genaueste mit der Abbildung Jacg. Aust. t. 419 überein. Her- mannstadt an den Hammersdorfer Bergen ; Klausenburg gegen Sz. Györgyhegy. Thalictrum simplex L. Diese Art wurde von H. Apotheker Wolff aus Klausenburg eingesendet, wo sie gegen Hoya zu gesammelt wurde, bemerkenswerth war die vollkommne- Ueber- einstimmung der Form mit Exemplaren, welche Hohenacker 1839 am Berge Kacschaur sammelte. Thalictrum angustifolium. Jaeg. #. heterophyllum Gaud. Eine beachtenswerthe Form mit ziemlich breiten läng- _ lich- bis lineal-lanzetlichen Blättchen, unten unverkennbar Th, angustifolium , oben schmalblättrigen Varietäten von Th. flavum nahe stehend, um Hammersdorf. Hepatica angulosa DeÜ. häufig am Flusse des Piatra Kraiului. Anemon pratensis L. var. patula Priizel. Eine Form mit ziemlich grossgleckiger, dunkelvioletter und überhängender Blü- . the, deren Staubfäden um ein bedeutendes kürzer, als die Kelchblätter sind. Von Anemone montana Hoppe auch getrock- net durch die geschlossenen Blüthen und an der Spitze kaum umgeschlagenen Kelchblättern zu unterscheiden. Klausenburg an Bergen. - Anemone patens L. Klausenburg auf der Hochebene Feleg und auf den Heuwiesen. Ranunculus casssubicus Z. Klausenburg. Ranunculus Villarsii DC. Formen mit längern und kür- zern aber immer spitzen Zähnen. Erstere aus dem Monostore * 60 Wald bei Klausenburg gleichen besonders von Fridvalsky in Rumelien gesammelten Exemplaren; letztere aus der Krumm- holzregion des Piatra Kraiului stimmen mit den von Tommasini aus der Flora Illyriens mitgetheilten Exemplaren überein. Diese Art ist von R. acris L. durch den behaarten Fruchtboden zu unterscheiden. Ranunulus nemorosus DC. Hievon zwei Formen. Die eine mit breiten gelappten Theilstücken der Wurzelblätter, ganz vom Habitus des R. lanuginosus /;, aber durch den behaarten Frucht boden und die gefurchten Blüthenstiele sogleich zu unterschei- den: um die Giessbäche an der Stina Zirna im Glimmerschiefer- gebiethe der Alpen von Fogarasch. Die andere mit schmalen langzähnigen Theilstücken der Wurzelblätter, wodurch die Pflanze oft R. acris ähnelt, aber auch dadurch die angegebenen Merk- male sogleich zu erkennen ist, so wie sie sich dureh den an der : eingerollten Schnabel der Karpelle von R. polyanthemor . unterscheidet: auf Kalkfelsen in der Krummholzregion des Piatra Kraiului. Feide Formen haben ansehnliche lakirtglänzen- de, sattge'be fast orangfärbige Blüthen. Ficaria calthaefolia Rchb. bei Grossscheuern’ Aquilegia glandulosa Fisch. (A. alpina Bgt.; A. t:anssil- vanica Schur.) Zunächst müssen wir bemerken, dass unsere Pflanzen, welche wir theils selbst sammelten, theils von Freun- deshand erhielten, und aus den Alpen von Fogarasch (um die Giessbäche der Stina Zirna, Gränze der Krummholzregion) und Arpasch stammen, mit Baumgartens A. alpina identisch sind, wie aus einem Exemplar hervorgeht, welches der genannte Au- tor dem Wieuer Herbar mitgetheilt hat. Diese ist aber weder A. alpina L. noch A. sibirica J,am., wie Schur meinte, ehe er ihr den Namen A. t:anssilvanica beilegte. Von A. sibiriea ist sie schon hinreichend durch die behaarten Kapseln unterschie- den, von A. alpina duch den hackigen Sporn, der bestimmt kürzer als die verrundete Scheibe ist, ‚und durch die elliptischen stumpfen- Kelchblätter, welche doppe!t länger als Stempel und Staubgefässe sind, Die Diagnose der A. glandulosa Fisch., so wie Exemplare derselben von Ledebour passen so vollkommen auf unsere Pflanze, dass deren Zugehörigkeit keinem Zweifel unterliegt. — Unsere Exemplare haben theils einen einfachen, einblüthigen Stengel von etwa 9 Zoll, theils einen wenig ästi- gen, zweiblüthigen von beinahe 13 Zoll, eine grosse blaue Blume und 6—8 behaarte Kapseln. Aconitum lycoctonum L. fem- Vulparia Rchb. (Bgt. n. 1060) Gebirgszug Vuntsasze bei Banfy-Hunad. Papaver alpinum, $ flaviflorum Aoch. Alpe Butschetsch bei Kronstadt gegen 7500. . 61 Arabis procurrens W. A. Hermannstadt am Rothenthurmpass, auf dem Szuru. Cordamine pratensis L. var. alpicola (C.rivularis Schur.) Diese Varietät ist. allein durch die gedrungengipfelständigen , kleinen und häufig intersiver violetten Blüthen von den niedern Gegenden bewohn enden Form ausgezeichnet. Alyssum argenteum Witm. Hiehr gehört wohlauch A. alpe- 'stre Bgl. n. 130°. nach einem Exemplar dieses Autors im Wie- ner Herbarium. Alyssum rostratum Sfev. Die Exemplare stimmen mit Origi- ginalexemplaren aus Taurien von Steven vollkommen überein. Kronstadt am Kapellenberge, Alyssum Wulfenianum Bernh. Butschetsch im Kalkgerölle nahe der Spitze. Draba Johannis Host. Kühhorn; hievon nur die Hochalpenform Dr. nivalis DeC. Rchb. Draba Wahlenbergii Ha: tm. var. homotricha Lindbl. auf dem Kühhorn. Helianthemum oelandiecum Wahlb. Y.tomentosum Äch. (H. marifolium et canum Bgl. n. 1030 et 1031.) Kronstadt am Kapellenberge. Die Beschreibung des H. marifolium bei Bgt. von demselben Standorte passt so genau auf die Pflanze, dass genannter Autor wohl schwerlich die Art Decandolles darunter verstanden haben dürfte und H. canum Bgt. gehört nach einem ‘ Exemplar im Wiener Herbar der unsrerseits angezogenen Arten an. Viola suavis M B. Klausenburg, jedoch nur aus Gärten er- halten. Viola collina Bess. Klausenburg auf den Heuwiesen. Polygala comosa Schk. bei Poplaka. Dianthus barbatns /.. bei Belbor. Dianthus Carthusianorum L. Von dieser Art kommen aus- serordentlich zahlreiche Formen vor. Am auffallendsten ist eine in allen Alpengebieten, und zwar in der Tannen- und: Krumm- holzregion, verbreitete Form, mit 1- selten 2- und 3-blüthigem Stengel, schwärzlichroth angelaufenen bläulich-bereiften Kelchen, ziemlich grossen sattfleischfarbigen Blüthen und hellgrünen schmalen Blättern, die an der Basis gebüschelt, häufig an ver- längerten Trieben sitzen. In diesen Eigenschaften verhält sich die Form in den bezeichneten Regionen sehr konstant, indess 'biethen alle andern Verhältnisse kein einziges Merkmal, wodurch eine specifische Trennung von D. Carthusianorum sicher begrün- det werden könnte. Sie kümmt am nächsten der Varietät gra- minicolor Rchb. Eine andere bemerkenswerthe Form beobachteten wir um Hermannstadt und Klausenburg, an sonnigen Bergeshängen. Aus 62 dem letzten Stengelblattpaare entspringen 2— 3 langgestielte Blüthenbüschel; die Pflanze ist robust und erreicht eine Höhe von 16— 18 Zoll; die Jnternodien sind lang und die Blätter etwas breiter als an den gewühnlichen Formen. Blattscheiden- länge, Kelch und Kelchschuppen, Zahl und Grösse der Blüthen zeigen indess keine weitern Differenzen von D. Carthusianorum/.. Dianthus trifascieulatus W.Ä. am Rothentlurmpasse. Silene quadrifida L. var. pudibunda Hofzg. in allen Al- pen verbreitet, daher Bgt. unter $. alpestris wohl diese Art verstanden hat. Silene acaulis 7. var. exscapa Butschetsch und Kühhorn, Silene chlorantha EArh bei Hammersdorf. Spergella saginoides Rehb. auf dem Kühhorn. Alsine verna Baril. (Arenaria saxatilis und verna Bgt. 859 und 540) bei Vayda-Hunyad. Alsine recurva Wahlö. Butschetsch über der Babele 7000°. Die Exemplare zeichnen sich von denen aus Tyrol und den Py- renäen durch einen gedrungenen Wuchs, etwas breiter eiförmige Kelchblättchen und stärkere drüsige Behaarung aus, sonst ist fast kein Unterschied wahrzunehmen. Alsine setacea M.K. Butschetsch 3000--4000°. Vielleicht ge- hört eins der hei Arenaria verna beigebrachten Synonyme Bgts. hieher; doch lässt sich aus der Beschreibung das Wahre nicht ermitteln. Stellaria cerastoides Z. Alpen von Fogarasch, gegen 6000*. Gerastium alpinum ZL. Y. glanduliferum von den Alpen von Fogarasch 5—6000°, nach oben mit kurzen drüsentragenden Haaren. | Gerastium arvense 2. Y. suffruticosum Koch. auf dem Piatra Kraiului gegen 6000. Cerastium arvense /. 8 eiliatum (C. eiliatum W.K.) Al- pen von Arpasch. Linum montanum Schleich. diese Pflanze ist zu Folge ihrer eonstanten Eigenthümlichkeiten mindestens mit demselben Rechte von L. alpinum Jacg. zu trennen als letzters von L. austriacum L. L. möntanum ist von den beiden oben genannten schon durch die eiförmig zugespitzten Kelchblätter und die kleinen, intensi- ven blauen Blumen leicht zu unterscheiden. Aus den Alpen von Arpasch. | Rhamnus tinctoria W. K. Klausenburg in Weingärten (Peter Nagy) Originalexemplare von R. saxatilis Bgt., die wir in Klau- senburg erhielten, gehörten der angeführten Art an. Genista tinctoria Z. var. oligosperma. Eine beachtens- werthe Form von Kolzu Brazi 4000’ in den Alpen von Fogarasch, welche an folgenden Eigenthümlichkeiten erkannt wird: Stengel 63 _ niederliegend mit aufwärts gerichteten ‚ziemlich kurzen beblät- terten Blüthenzweigen, nach oben mit zerstreuten Haaren, die ‚Blättchen länglich-lanzettlich, stumpf oder spitzig, kahl, aber am Rande dicht mit kurzen weisslichen Wimpern, Kelche fast kahl, am gezähnten Rande kurz behaart, Hülsen lineal, lanzett- lich, und nach unten mehr oder weniger plötzlich verschmälert, womit ein Fehlschlagen der untern Samen in Verbindung steht, ‘ daher die Frucht gewöhnlich nur 3 oder 4 glänzend schwarze Samen enthält. Soweit sich blühende Exemplare beurtheilen lassen, gehört hieher G. procumbens Bgf. im Wiener Herbarium, welche Pflanze schon der kurzen Blüthenstielchen wegen (kaum: von der Länge des Kelches) nicht zu 6. Drocituffäng Pp" . ge- rechnet werden kann. AN Genista germanica L. #. inermis Koch bei Poplaka. Cytisus austriacus L. (Bst. n. 1526. u. C. leucanthus W.K. Bgt. n. 1527.) Hermannstadt, Kronstadt. Unter den zahlreich beobachteten und gesammelten Exemplaren an den Bergen von Hammersdorf sind zwei Formen dieser Art zu unterscheiden, die intensiver gelbblüthige mit kurz und anliegend behaarten Stengel und Zweigen, woran gleichzeitig noch längere steifere Haare erscheinen, und die blassgelbblüthige mit derselben Sten- . gelbehaarung, wobei aber . meistens die längern Haare fehlen; letztere repräsentirt den C. leucanthus W.K., welchen wir nir- gends mit eigentlich weissen Blüthen gefunden haben. Am Wege nach Kronstadt sammelten wir diese Form auch mit längern Borstenhaaren am Stengel. Die Behaarung der, Kelche ist bald länger bald kürzer, mehr anliegend oder abstehend, selbst an einem und demselben Strauche, so wie überhaupt die Pflanze der Hammersdorfer Berge von Exemplaren des C. austriscus aus der Umgegend von Wiend nicht zu unterscheiden ist. Cytisus hirsutus Z. Heltau am Bärenbach (Bielz); wegen der kurzen dichten und abstehenden, fast sammetweichen Behaarung der Stengel Zweige und Kelche hieher gehörig. Trifolium armenieum Bgf. ist nach der Beschreibung nur eine Form mit lebhaft gelbern Blüthen von Trif. pannonicum Jacg. Trifolium glareosum Schleich. Alpen von Arpasch. Die Blättchen dieser Art sind breit umgekehrt eiförmig und je nach der Auskerbung an der Spitze auch mehr oder minder herzför- mig, am Grunde keilig, ganzrandig, an den Seiten klein und .seharfzähnig. Hiedurch schon unterscheidet sich die Pflanze au- genblicklich von dem verwandten T. pallescens Schreb. mit elliptischen oder umgekehrt eiförmigen, sägezähnigen, an der . Spitze zugerundeten stachelspitzigen Blättchen. Weitere und si- chere Artcharactere liegen noch in den Blüthentheilen. Trifolium badium Schreb. Alpen von Arpasch. 64 Lotus tenuifolius Rchb He tenuis Bgt. n. 1532) bei Reuszen. Astragalus vesicarius L. (A; albidus W.K.) bei Salzburg und ‚Grossscheuern, Klausenburg bei Sz. Györgyhegy und auf den Heuwiesen. ° Astragalus monspessulanusLZ. (A. praecox Bgt. 1555.) um ' Hammersdorf, Grossscheuern, Salzburg. Die von den angegebe- nen Fundorten stammenden Exemplare stimmen vollkommen mit der schweizer Pflanze überein. Fruchtreife von Salzburg zei- gen 2” lange und etwa 1”’ breite fast kahle und in einem sanf- ‘ten Bogen aufwärts gerichtete Hülsen. Die Zahl der Samen ist aber wohl nicht constant; wir zählten in mehrern gegen 30 in beiden Fächern zusammengenommen. Uebrigens scheint A. Wul- feni Koch kaum mehr als Varietät jener Art zu sein, da wir Exemplare besitzen, wo an einem und demselben die mittlern Fruchtstengel völlig aufgerichtete und die seitlichen herabge- schlagene Hülsen besitzen. x Onobrychis arenaria DC. bei Grossscheuern (Fuss.) Orobus canescensLZ. var. pallescens M.B. bei Klausenburg. Waldsteinia sibirica Tratf. am Ojtoser Pass (Bielz.) Potentilla hirta Z. var. parviflora Klausenburg. — Wir erhielten diese Pflanze von Herrn Wolff fraglich als P. collina Wib. bezeichnet, doch zeigte sich bei genauer Untersuchung, dass sie bis auf verhältnissmässig kleinere Blüthenitheile und schwächere Behaarung derselben, die Eigenthümlichkeiten der kleinen Formen von P. hirta L. besitzt, und insbesondere im Wuchs, Blattform und Zähnung, Behaarung der Stengel und ‚Blätter mit Exemplaren des Wiener Herbariums übereinstimmt, welche Boissier als P. hirta var. angustifolia von der Sierra Nevada ausgegeben hat. Von P. collina WWid. unterscheiden sie schon die an der Basis kaum niederliegenden, aufgerichteten gipfelblüthigen Stengel, und die unterseits blos rauhaarigen Blättchen. Potentilla patula W.K. Klausenburg auf den Heuwiesen. Diese Art ist, wie schon Koch bemerkt, an den innern breit eiförmig zugespitzten kahlen, nur am Rande gewimperten Kelchblättchen ut von P. opaca zu unterscheiden. Potentilla opaca Z. (P. hirta Bgt. n. 1001. sec diagn.) Grossscheuern. Potentilla thuringiaca Bernh. (P. adscendens Bgt. 993.) : Alpe Piatra Kraiului über 5000’ auf der Grenze der Tannenre- gion. Im Wiener Herbarium befindet sich ein Exemplar voa Bst. mit der angeführten Bezeichnung, welches von Lehmanns Hand für P. thuringiaca erklärt wird, und mit den unsrigen genau übereinstimmt, v Potentilla salisburgensia Haenke Alpen von Arpasch. 65 Potentilla transsilvanica Schur caulibus e basi adscen- dente erectis vel decumbentibus petiolisque villosis, a medio diehotome paniculatis, 5—1-floris, pilis brevibus erecto- patulis, foliis ternatis, foliolis obovato-cuneiformibus profun- de serratis margine pilosis supra glabriusculis sub- tus in venis pilosis, dentibus ovatis acutiusculis subqua- tuor, carpellis glabris.— (P. grandiflora Bgt. 1010. In alpibus Transsilvaniae 6000— 7000’. P. grandiflora L. steht ihr aller- sehr nahe, allein die Behaarung, Zahnung und oft schon nahe der Basis 'eintretende Verästelung des Stengels, wobei die Blü- thenstielchen sehr verlängert erscheinen, zeichnen die P. trans- silvanica vor jener aus. Die Blüthen sind gross, lebhaft gelb, die Blumenblätter an der Basis intensiver gefärbt und von Ge- stalt breit umgekehrt herzförmig, doppelt länger als der Kelch, dessen Blättchen nicht selten 1—2 Zähne besitzen. Die Pflanze bildet meist dichte Rasen, und ist auf magern Alpenplätzen 1—2 blüthig. Rosa alpina L. Y. pyrenaica Alpen von Arpasch. Alchemilla pubescens M.B. Butschetsch gegen die Babele 7000‘. Die siebenbürgische Pflanze stimmt zwar aufs genaueste mit der deutscher Alpengegenden und mit den Beschreibungen deutscher Floristen, allein die kaukasische Pflanze dieses Na- mens, besonders ‘die, welche die Abbildung bei Rchb. zeigt scheint doch etwas anders zu sein. Alchemilla fissa Schum. Piatra Kraiului in der Krummholz- region gegen 5000. _ Scleranthus uncinatus Schur auf dem Negowan (Schur) den Djalunegru (Fuss); Butschetsch auf dem Wege zur Babele gegen 6000. \ Sempervivum hirtum L. var. transsilvanicum Alpe Koron (Rekert). Unsre Exemplare stimmen mit $. hirtum Z.. aus der Umgebung von Wien bis auf einige Modificationen in den Kelceh- und Blumenblättern überein. Die Kelchblätter sind nur %, so lang als die Blumenblätter, welche ausser den 3-pfrimli- chen Endläppchen seitlich wenige und ziemlich kurze Pfriem- zähne besitzen; während an S. hirtum L. an der Raxalpe und aus der Brühl bei Wien die Kelchblätter die halbe der Blumen- blätter erreichen und letztere an der Spitze nelen dem endli- chen auch mehrere seitliche pfriemlich zugespitzte Läppchen besitzen, die ausserdem noch lange Pfriemzähne haben. Die siebenbürgische Pflanze ist etwas schmächtiger und die Blumen- blätter selbst getrocknet noch Schwefelgelb. Die Beschreibung am S. Heuffelii Schott passt nicht zur Genüge auf unsere orm. 66 Saxifraga Rocheliana Sirndg. auf dem Szekelykö bei Tho- rotzko (Peter Nagy.) a RN Saxifraga stellaris Z. Alpe Paring, Butschetsch in Valye Valreaske (Peter Nagy.) ER Saxifraga Glusii Cowon. Szuru (Nagy) Alpen vun Arpasch,, von Fogarasch um die Stina Zirna über 5000’ auf Glimmer- schiefer. Alles was wir aus Freundes Hand aus. den angeführten Alpengegenden als S. stellaris Z. erhielten und selbst sammel- ten, gehürt der angeführten an, . Saxifraga rotundifoliä Z. ist S. rependa Bgt. n. 758. Saxifraga heucherifolia Gries. (S. rotundifolia Bgt. 759.) Alpen von Fogarasch um die Gieszbäche der Stina Zirna gegen 5000°. Die grössere Kahlheit der Pflanze, die wenig blüthige ‚Rispe und namentlich die ziemlich gleichmässig ringsum eiför- mige spitzkerbzähnigen Blätter lassen diese Art gut von S. ro- tundifolia /,. unterscheiden.‘ Die Länge ‘der Blumenblätter aber in Bezug auf die Kelchblätter beträgt an unsern Exemplaren mehr als die Hälfte der letztern und die Blumenblätter sind wie bei S. rotundifolia auch mit. rothen Punkten versehen; Griese- bach hebt doppelt längere Blumenblätter als Kelchblätter hervor. Saxifraga Iuteo-viridis Schott & Kottschy Alpe Szuru (Fuss) Alpen von Arpasch,, Alpe Kühhorn. | Chrysosplenium oppositifolium /.. (Bzt. n. 699.) Alpen von Arpasch und Fogarasch, gegen 6000. Schur nennt diess im. Alpengebiet vorkommende Chr. Chr. alpinum, indessen finden wir ausser einem zierlichen Wuchs kein spezifisches Merkmal, um es von Chr. oppositifolium L. trennen zu können. 67 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 3. BRanella laneeolata Menke. ’* ) Murex maculosus Gmelin. Triton maculosum Lamark. ‘ Tritonium Deshayesi Michelotti. Ranella reticnlata Blainville. Die gethürmte Schale wird aus 7 bis 8 convexen Umgängen gebildet, welche in gleicher Weise längen- und , quergerippt sind, so dass die Oberfläche der Schale wie chagrinirt aus- sieht. Die Mundwülste sind sehr unregelmässig angeordnet; an- fänglich kommen je zwei auf einen Umgang, später rücken sie so auseinander, dass auf %, des Umganges und zuletzt auf den ganzen Umgang nur je eine Wulst kommt; diese Wülste erschei- nen quergerippt. Die Mündung ist länglich eiförmig ; der rechte Mundrand tritt über die Mundwulst heraus und ist ziemlich scharf, im Innern mit dicht stehenden Zähnen versehen, welche so tief hinein reichen als die Mundwulst breit ist; der linke Mundrand ist an der Spindel etwas gerunzelt und breitet sich ziemlich stark aus. Höhe etwas über 1 W. Z. j Diese Art ist eine von jenen Formen, welche den Zusam- menlhang zwischen Triton und Ranella scheinen vermitteln zu wol- len; man könnte sie mit demselben Rechte so gut zu Triton zäh- len, als man sie unter den Ranellen aufführt, und in der .neue- sten Zeit ist diess auch durch Michelotti geschehen, welcher sie Tritonium Deshayesi nennt; für die richtige Stellung derselben kann nur die Organisation des Thieres, von dem sie bewohnt wird, den Ausschlag geben. Unsere in Rede stehende: Gonchilie lebt jetzt noch im mit- telländischen Meere ; fossil hat man sie nur von Sicilien, Cypern ) Ich habe leider nur sehr wenige literarische Daten über diese Art; von den von Bronn im Nomenclator palaeontologieus S. 1077. citirten Abbildungen kenne ich nicht eine einzige. Die beiden letzten Synonimen verdanke ich der gefälligen Mittheilung des Herrn Dr. M. Hörnea. "68 ” und auf dem Festlande aus dem Straten von Lapugy; ihr Vor- kommen in unsern Straten ist‘ daher «gewiss von dem höchsten Interesse. Fr Geschlecht Murex Lamark Die zu diesem Geschlechte gehörigen mit Mundwüisten und einem Canal versehenen Gehäuse sind sehr gut dadurch charakte- risirt, dass bei ihnen die Absetzung der Mundwülste in drei oder mehr Abständen auf jedem einzelnen Umgange geschah. Es sind eiförmige oder längliche, bisweilen auch keulenförmige Schalen, an der Basis mit einem längern und geraden , oder kürzern und gebogenen Canal versehen, ausserdem mit höckrigen oder stachli- gen, oft nur blattartigen, mannigfaltig und zum Theil sehr zier- lich gebildeten Mundwülsten bedeckt, deren Zahl von drei bis auf zehn steigt und die sich auf den Umgängen in schiefen Längen- reihen an einander ordnen; die Mündung ist gerundet. Die Bewoh- ner der Schalen haben einen hornartigen Deckel, mit dem sie, in die Schale sich zurückziehend, deren Mündung verschliessen. Dieses Geschlecht, zu dem man vor Lamark noch eine Men- ge Schalen zählte, welche jetzt andern Geschlechtern zugewiesen sind, ist auch noch in seiner jetzigen Beschränkung sehr zahlreich an Formen geblieben und hat in der jetzt lebenden Schöpfung seine stärkste Entwickelung erhalten. Die-lebenden Arten belaufen sich auf 200, die fossilen, für welche man nahe an 200 Namen hat, dürften nach der Ansicht des Herrn Dr. Hörnes etwa 100 wirklichen Arten angehören. Nach den bis jetzt gemachten Erfah- rungen sind die Murices erst in der Tertiär-Periode aufgetreten, und von den etwa 100 fossilen Arten gehören nur 20 den Eocen- schichten, alle übrigen den neogenen Ablagerungen an. Im Wie- ner Becken sind bis jetzt von den etwa ®0 neogenen Arten 4%, also etwas mehr als die Hälfte aufgefunden worden. Lapugy hat uns von diesen im W. Becken vorkommenden Arten bis nun 25 geliefert, überdiess aber noch eine Art, welche zuerst von Eich- wald als aus Volhynien stammend erwähnt wird und eine zweite, welche man aus den Subappinen-Formationen. Italiens kennt und zugleich lebend in den Gewässern Siciliens findet. 1. MWurex Aquitanicus Grateloup. " Hörnes.c. Taf. XX11. Fig. 1,2u.3. Die Hauptform der Schale ist mehr oder weniger verlängert oder bauchig, je nach dem Alter des Individuums; das spitze Ge- winde hat 5 bis 9 quergefurchte und gestreifte Umgänge, auf deren jeden drei, je nach dem Alter bald mehr bald weniger ge- zackte, bald abgerundete Mundwülste kommen, zwischen welchen 69 sich bei den jüngern Exemplaren zwei knotige Zwischenrippen befinden, die im Alter zu einer einzigeu starken sich ver- einigen; die Querfurchen und Streifen sind an unsern Exempla- ren so geordnet, dass sich zwischen zwei stärkern etliche schwä- chere und zwischen diesen einige noch schwächere erhabene Strei- fen befinden. Der rechte Mundrand der ovalen Mündung ist ausge- zackt und: im Innern mit paarweise stehenden Zähnen versehen. Der linke Mundrand ist glatt; der breite Canal, dessen Ränder sich sehr nahe stehn, ist etwas rückwärts gebogen. Höhe unsers grössten Exemplares 4, W. 2. Diese Art, die man bisher nur aus der Touraine, von Saubrigues bei Dax, von Tortona, aus den Umgebungen von Tu- rin und aus dem Wiener Becken kannte, ist bei Lapugy selten und es entspricht also ihr Vorkommen hier dem bei Baden, Vöslau und Gainfahren, wo sie ebenfalls im Tegel nur selten ist, während sie in dem Sande bei Grund in sehr vielen Exemplaren gefunden worden ist. Wir besitzen ausgewachsene und Jugend-Exemplare. 2. Murex Sedgwieki Michelotti. Hörnesl. c. Taf, XX1l1. Fig. 1—5. ‚ Die Schale der ausgewachsenen Exemplare ist dick, ihrer Hauptform nach eiförmig, bauchig , mit spitzem Gewinde; die fünfreihig stehenden Mundwülste schliessen nicht eng an einander und laufen schraubenförmig bis zur Spitze; zwischen ihnen stehen noch knotise, wulstföürmige Zwischenrippen „ die namentlich bei Jugend-Exemplaren vielfältig ausgezackt sind; die ganze Schale ist der Quere nach mit nahe stehenden Furchen und gekörnten Strei- fen bedeckt. Der rechte Rand der ovalen :Mündung ist dick, mit paarig (?) stehenden Zähnen versehen, der linke glatt; der Canal ist ziemlich lang, breit, nach rückwärts gebogen. Das von Lapugy mir vorliegende Exemplar ist nicht, von einem vollkommen ausge- wachsenen Individuum, da es nur die Grösse von Fig. 2. der an- geführten Abbildungen hat.. Höhe 2%, W. Z. Da man diese Art meist als Varietät bald von Murex trun- ‚eulus Linne, bald von Murex pomum Gmel. betrachtet hat und sie daher von den Autoren unter diesem Namen aufgeführt worden war: so konnte Herr Dr. Hörnes nur auf die in dem k. k. Hof- Mineralien - Cabinette befindlichen Stücke seine Angaben der Fund- stätten gründen ; nach denselben lassen sich mit Sicherheit nur angeben die Touraine, Leognan. bei Bordeaux, Termo fuora bei Turin, Modena, Ponte Pelegrino bei Palermo und das Wiener ‚Becken, wozu noch Lapugy und Bujtur in unserm Vaterlande kommen. 70 3. Murex zoniostomus Partsch. Hörnes]. c. Taf. XX1ll. Fig. 11. Die spindelförmige Schale hat ein spindelförmiges Gewinde mit 7 bis 8 Umgängen, welche mit Ausnahme der beiden ersten mit je sieben einfachen, blättrigen, am ebern Theile des Umganges eine spitze Falte bildenden Mundwülsten versehen sind; das de winde hat sonach ein stufenförmiges Ansehn. Zwischen den Mund- wülsten bemerkt man breite erhabene Streifen. Die Mündung ist in Folge der letzten Wulst oben winkelig und verlängert; der rechte Mundrand hat 7 (?) starke Zähne, der oberste derselben ist besonders stark entwickelt; der Canal kurz und offen. Höhe etwas über 11%, W. Z. ' Mit Zuverlässigkeit kannte man bisher nur das Wiener Bek- ken und vorzüglich den Tegel bei Baden als Fundstätte dieser Art; ihr Vorkommen in Lapugy ist ein seltenes zu nennen, da bis jetzt nur wenige Exemplare aufgefunden worden sind. 4. Murex vaginatus Jan. Hörnesl. c. Taf. XX111. Fig. 13. Die lange, sindelförmige, glatte. Schale mit in der Mitte ge- kielten, unten und oben glatten Umgängen, welche meistens je acht blättrige Mundwülste haben; diese Mundwülste sind auf dem Kiele in zusammengedrückte, nach oben gebogene Dornen ver- längert; der rechte Mundrand ‘ist um die Wulst etwas umgestülpt und wenigstens bei jungen Individuen im Innern gezähnt; der Canal ist lang und gerade. Höhe knapp %, W. Z. )iese Art hat eine starke Verbreitung; sie kommt in Italien auf vielen Punkten, dann zu Kassel in Deutschland, zu. Zuckowce in Volhynien, im Wiener Becken und endlich in Lapugy in unserm Vaterlande vor. Mir ist aus den Straten von Lapugy nur ein einziges Exemplar bekannt; ihr Vorkommen ist demnach bei uns bis noch jedenfalls ein sehr seltenes zu nennen. 5. Murex lingua hbovis Bast. Hörnes l.c. Taf. XXIV. Fig. 1—3. Die Hauptform dieser Art ist im Allgemeinen verlängert ei- förmig; sechs gekielte Umgänge, welche bald hervorstehende Kno- ten tragen, bald wieder mit blättrigen Mundwülsten versehen sind, bilden das fast kegelförmige Gewinde; Wärzchen, womit die ganze Schale besetzt ist, characterisiren diese Art besonders gut und ha- ben zum Namen Veranlassung gegeben. Die Mündung ist weit, verlängert dreieckig;; der rechte Mundrand ist blätterig , etwas er- weitert und in der Jugend inwendig mit starken Zähnen besetzt, der linke schmiegt sich um die Spindel, ist oben breiter und ver- läuft sich gegen die Basis gerade hinab; der Canal ist kurz, breit 71 und offen und neben ihm befindet sich ein ziemlich tiefer Nabel. Höhe nur wenig über 1. W. Z. Die gemessene Schale stammt daher nur von einem jungen. Individuum. r Ich kenne von Lapugy nur ein einziges Exemplar, das sich- im Besitze des Herrn Bau-Rechnungs-Rathes D. Czekelius befindet. Als auswärtige Fundorte dieser höchst interessanten Art sind bis jetzt nur bekannt Leognan und Saucats südl. von Bordeaux, St. Paul und Saubrigues bei Dax, die Umgebungen von Lissabon und Turin, Modena und endlich Gainfahren, Vöslau und Steinabrunn im Wiener Becken. 6 Murex Lassaignei Basterot. Hörnesl.c. Taf. XXIV. Fig. $. Das Gewinde der im Allgemeinen eiförmig zugespitzten mit erhabenen (Querstreifen bedeckten Schale besteht aus sechs concaven Windungen, die unten hart an der Naht mit breitgedrückten Knoten versehen sind, von welchen jene des letzten Umganges als breit- edrückte spitze Falten sich darstellen und dadurch eben als wahre undwülste sich erweisen; von den (uerstreifen treten in regel- mässigen Zwischenräumen besonders vier hervor. Die Mündung ist länglich-oval; der rechte Mundrand bald verdickt, bald blattartig erweitert (so auch 'bei unsern Exemplaren) und inwendig mit knopfartigen Zähnen versehen; der linke Mundrand glatt; der Canal geschlossen. Höhe 1%, W. Z. ar Da es noch im Zweifel ist: ob Murex Edwardsii Payraudeau, der jetzt noch im Mittelmeere lebt, wirklich zu dieser Art gehöre, so beschränken sich die Fundstätten derselben auf die neogenen Ablagerungen des südlichen Frankreich, in Italien auf Turin, Asti, Tortona, Bologna und Imola, im W. Becken auf Vöslau und En- zerfeld und in. unserm Vaterlande auf Lapugy, wo bereits einige ‚Exemplare gefunden worden sind. 7. Murex eraticulatus Brocchü. " Hörnes I. c. Taf. XX1V. Fig. 9, 10 u. 11. Brocchii Conch. foss. subapp. Taf. VII, Fig. 14. Diese Art umfasst zum Theil sehr abweichende Formen. Die Schale im Allgemeinen mehr oder minder spindelförmig. wird aus fünf bis sechs stufenförmigen Umgängen gebildet, die in der Mitte mit einem scharfen Kiele versehen sind; der so entstandene obere ‚Theil des Umganges hat eine schiefe Lage, während der untere senkrecht abfällt. Die Schale ist ferner mit mehr oder weniger her- vorstehenden Mundwülsten, Längenrippen, Querstreifen und Quer- linien versehen; an dem Kiele bemerkt man in vielen Fällen eine Umstülpung der Mundwulst. Die Mündung ist oval; der rechte Mundrand scharf, im Innern mit Falten-Zähnen versehen; der Canal 12 kurz, gedreht, etwas nach rückwärts gebogen. Ein in der Ackner'- schen Sammlung befindliches Exemplar stimmt vollkommen mit Fig: 40. der oben angezogenen Abbildungen überein, — ein zweites in meiner Sammlung vorhandenes Stück zeichnet sich durch seinen stark hervortretenden Kiel ganz besonders aus, zugleich erscheint der Theil der Umgänge oberhalb des Kieles sogar etwas concav und die Mündung durch den Kiel seitwärts winkelig; es bietet dieses Stück sonach eine sehr bemerkenswerthe Varietät dar. Höhe meines Exemplars 1%, W. Z. Fossil hat man diese Art, die übrigens noch in dem Mittel- meere an der Küste von Frankreich und Sicilien lebt, aus Italien von vielen Punkten der subappenninischen Formation, aus Frank- reich nur von Dax und Montpellier, aus dem Wiener Becken und von Lapugy in unserm Vaterlande. Ss. Murex subelavatus Basterot. Hörnes l.c. Taf. XXIV.Fig. 14, 15 u, 16. Die ei-spindelförmige mit zahlreichen Mundwülsten| starken breiten enge stehenden (uerreifen und dazwischen liegenden Fur- chen versehene Schale hat ein kegelfürmiges Gewinde aus fünf bis sechs Umgängen, von denen der letzte bei der Hauptform fast %, der ganzen Schale einnimmt, während er bei manchen Varietäten sogar bis zur Hälfte herabsinkt; die oberen Umgänge haben in den meisten Fällen unmittelbar unter der Naht ein breites Band, unter- halb welchem sich ein scharfer Kiel befindet. Die Mündung ist ver- längert eiförmig, manchmal fast viereckig; der rechte Mundrand stets scharf, innen bald mit starken runden, bald mit dünnen Fal- ten-Zähnen versehen; der Canal breit, kurz, bald offen, bald re- schlossen und etwas nach rückwärts gebogen. Höhe 1 W. Z. Un- sere Exemplare stehen also an Grüsse den Wienern nach. Zuverlässige Fundorte dieser Art sind die Touraine, Leognan bei Bordeaux, Krzemienna in Podolien, das W. Becken und in un- serm Vaterlande Lapugy, Bujtur, Magura und Rakosd; bei Magura an der Strell und bei Rakosd unweit V. Hunyad namentlich beglei- tet sie die Schichten von Gerithium pictum Basterot, so wie sie im W. Becken der Begleiter der kleinen Cerithien in den Cerithien- Schichten ist. Bei Lapugy kann man ihr Vorkommen nicht eben ein seltenes nennen, doch sind die Exemplare, die ich von da kenne, fast alle unter der Grösse von Fig. 15 und 16 der angeführ- ten Abbildungen. - (Fortsetzung folgt.) Redaction: Wereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt, Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften ö zu N Hermäannstiadt. Jahrg, V. Nr 5, Mai 1854. Sr ee Le N a EB BE FREE FAR LNFET NED EEE a Inhalt: Vereinsnachrichten. — Dr. Ferdinand Schur: Beiträge zur Kenntniss der Fiora von Siebeubürgen. (Fortsetzung). — Derselbe: Ueber Bulbocodium edentatum Schur var. di-vel tristyla.. — Eugen Filtsch: Ueber das Vorkommen der Braunkohlen am rothen. Berge bei Mühlbach und nächst Rekitte. — E. A. Bielz: Nachträge und Berichti- gungen zum Verzeichnisse der Läand- u,Süsswassermollusken Siebenbürgens. - Vereinsnachrichten Bericht über die Generalversammlung am 5. Mai 1854. Die diesjährige Generalversammlung am 5, Mai wurde vom zweiten Vorstande H. D. Czekelius in feierlicher Weise mit einer Rede eröffnet, worin er die Wirksamkeit des Vereines nach Innen und Aussen im Laufe des eben vergangenen Vereinsjahres auseinander setzte. In ersterer Beziehung wies er nach, dass wäh- rend dieses Jahres der Verein nicht nur durch Beiträge zur Samm- lung, welche die Herrn Custoden näher bezeichnen würden, berei- ‚chert wurde, sondern seine Zwecke auch die litterarische Thätig- keit der Mitglieder in erspriesslicher Weise förderten, indem ' auf dem Gebiete der Zoologie zur. Kenntniss der .siebenbürgischen Fische, Mollusken ünd Käfer die Arbeiten vom Vereinssekretär E. A. Bielz, dann za der der Letzeren ausserdem auch noch nam- hafte Beiträge durch die Herrn C. Fuss und. Hermann Hampe geliefert worden seien. Die Hymenopteres, Dipteren, Neuropteren, Orthopteren und Hemipteren Siebenbürgens haben durch die ver- dienstlichen Bemühungen der Herrn C. Fuss und G. Mayr ihre erste Bearbeitung gefunden. Die übrigen Klassen und Ordnungen der Thiere Siebenbürgens (mit Ausnahme der Vögel, für die unser - Mitglied W. Stetter schon Namhaftes geleistet, und der durch Hrn. d. v. Franzenau erforschten Lepidopteren) harren dagegen noch immer eines aufmerksamen Beobachters, der sie sammelte und be- schriebe.—Die Phanerogamen-Flora Siebenbürgens sei durch 74 die Arbeiten und Forschungen der Hrn. Dr. Schur, M. Fuss, Griese- bach und Schenk, Dr. €. 7. Andrae, Schott und Kotschy der am vollkommensten erforschte Theil der Naturgeschichte unsers Lan- des geworden: während gleichzeitig für die Kenntniss der sieben- bürgischen Oryptogamen durch den Herın Sektionsrath L, v. Häuf- ler, Dr. Schur und M. Fuss bemerkenswerthe Beiträse geliefert worden wären. In geognostischer und paläontologischer Beziehung verdanke man schätzenswerthe Mittheilungen den Herrn L. Neugeboren W. Berwe:th, J. A. Brem, Eugen Filtsch und es sei auf diesem Felde auch der Vo: tra; sende (D. Cz.) mit seinen Bemerkungen über das Alluvium. in Siebenbür gen aufgetreten. End- lich haben uns noch mit ph sikalischen und meteorologi- schen Aufsätzen die Herrn Dr. G. A. Kayser und Dr. W. Knöpfler erfreut. Ungeachtet hieraus wohl jedenfalls ein kleiner Fortschritt in den erwähnten Zweigen der siebenbürgischen Naturkunde be- merkbar wäre, so sei doch in jedem derselben noch Vieles zu thun übrig und ebenso auch den noch nicht bearbeiteten Fächern eine baldige Berücksichtigung durch die geehrten -Vereinsmitglieder zu wünschen. Darauf machte der Herr Vorstand aufmerksam, wie der Verein auch nach Aussen sich immer erweitere und erstarke durch Ver- mehrung seiner Mitzlieder und Anknüpfung neuer Verbindungen mit auswärtigen Vereinen, zu denen in der letzten Zeit‘die Ober- hessische Gessllechaft für Natur- und Heilkunde in Giessen und der Verein für Naturkunde im Herzozthume Nassau zu Wiesbaden hinzugekommen. Sodann erstattete der Vereinskassier, Herr L. Neugeboren, Rechenschaft über die Gebahrung mit den Geldmitteln des Vereins, welche folgendes Resultat lieferte: Einnahmen. CGonv. Münze. 4. Kassarest vom Jahre 135%, £ . 114. 6 kr. 2. Eingegangene rückständige Jahresbeiträge für 185%, und 155%, von 24 Mitzliedern . 23», 3. Für 185%, eBESRDEoU: Beiträge von 63 Mitgliedern 136» —» 4. Im Voraus für 185%, von einem n Mitgliede eingezahlter Jahresbeitrag . - i i 202 —» d. Die Taxe für 5 ausgefertigte Diplome ü ee 6. Von der Geroldischen Buchhandlung in Wien für durch dieselbe veräusserte Vereins-Nit- theilungen e \ ..28°» 48 » 7. Relutum der Vereinsschriften ; g . 103 » 12 » Summe der Einnahmen 442 fl. 6 kr. er u u 75 Ausgaben 4. Für den Druck der Vereinsschriften, 4. Jahrg. Nro 1 — 8 nebst Sertum florae etc. . ..261 fl. 80 kr. 2. Für Herstellung des zur Unterbringung der Vereinssammlungen benützten Zimmers auf dem evangel. Gymnasium 2 R 4» d& » 3. Für Bezahlung eines Aufsatzschrankes . 8» 24 » 4. Verwaltungskosten: Versendung der Vereins- schriften, Versendung von Naturalien, Porto für erhaltene Packete, Porto für versendete Geschäftsbriefe, Beleuchtung während der Winterversammlungen N ak lern Summe der Ausgaben 364 fl. 26 kr. Von der Summe der Einnahmen mit . 442 fl. 6 kr. abgezogen die der Ausgaben mit . 364 » 26 » ergibt sich ein Rest von . ; 77 fl. 40 kr, welcher als disdonibler Ueberschuss in das nächste Vereinsjahr übergetragen wird. Es erstattete hierauf der Kustos Hr. M. Fuss Bericht über den Stand des Herbariums, welches im Laufe dieses Jahres durch eine namhafte Sendung von Hrn. A. Senoner in Wien und eine Parthie deutscher Mentha-Arten von Hrn. Professor Dr. Wirtgen in Coblenz vermehrt wurde. Der Kustos Hr C. Fuss berichtete, dass es ihm gelungen wäre, im Laufe dieses Jahres die Käfersammlung des Vereins voll- ständig zu ordnen und zu verzeichnen, woraus sich ergeben habe, dass dieselbe bis zu 2160 Arten herangewachsen sei. Als Kustos der mineralogisch-geognostisch-paläontologischen Sektion referirte Hr. L. Neugeboren über die geognostisehe Samm- lung, dass diese schon 950 nummerirte Stücke zähle, zu derselben jedoch noch ziemlich bedeutende Parthien von verschiedenen Sei- ten eingelangter Stücke gehörten, welch wegen Mangel an Zeit noch nicht geordnet und verzeichnet werden konnten. Nach dem Berichte des Vereinsbibliothekars Hrn. Eugen Filtsch über den Umfang der Vereinsbibliothek und deren Vermehrung im vergangenen Vereins-Jahre, belief sich dieselbe beim Abschlusse des vorigen Jahres auf 155 Werke, wozu im eben abgelaufenen Jahre noch 42 hinzukamen, die höchst werthvollen Beiträge ab- gerechnet, welche die Druckschriften und Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, die Jahrbücher der k. k. geologischen Reichsanstalt und die Verhandlungen von 16 Vereinen in ihren Fortsetzungen der Vereinsbiblioihek zuführten. Ausser den eben erwähnten Anstalten und Vereinen verdanken wir dem « * 76 Herrn Ministerialsektionsrath L. v. Heufler, Professor Dr. Giebel in Halle, Kustos Dr. Kenngott in Wien und De Zerenner die werth- vollsten Mittheilungen in dieser Beziehung. Es eröffnetd” nun Hı. D. Ozekelius die wissenschaftlichen Vorträge mit einer Abhandlung über das Vorkommen und die Ver- breitung des Steinsa'zes und. der Salzquellen in Siebenbürgen, welche » wir nebst der dazu gehörigen Karte bereits in Nr. 3. .die- ser Blätter geliefert haben. Herr L. Neugeboren gab hierauf eine vergleichende Ueber- sicht der Arten- Verhälfnisse der neogenen Gasteropoden des Wiener Tertiär-Beckens zu den bis jetzt bei Ober-Lapugy. Aufgefundenen, wie deren wesentliche Momente die nachstehende Tabelle liefert: REES NEN TE TE EN ES I REES EEE SEES TEILEN ’ 'Bekannt gewesene neogen.|Von den Lapugyer | Gasteropoden-Arten Arten sind Geschlechter In RL s m WB. er cn WB ei nicht vor- ganz neu = haupt, EEE EN TORE ei er ‚O.Lapugy a g " Comus _ ..., loirca 801 10 |; AG. Goa |eirca Bu 1% 4.38 | 4 2 Oliva N 1 WO BREN 2 I — Ancillaria | 3 3 3 | == — Cypraea | 27 10 8 | 1 1 Ovula | h} l —_ = _ Erato | 2 1 1 | _ rn Marginella 10 1 4 | _ > ‚Ringicula RR 2 1) — — Voluta | 6 4 2 — Mitra Tv. 13 19 | 1 _ Columbella 1.18 3 cd re we Terebra 1: 2 8 a a Dolium I 2 1 — _ — Buccinum | 99 —100 22 12 —_ _ Purpura 1,01 3 3. — _ Oniscia [ 1 4 1 = ne Cassis 12 5 4 | 23 Cassidaria | 4 1 1 -_ _ Strombus 3 2 2 4* _ Rostellaria 2 1 1 —_ _ Chenopus 4 1 1| — _ Triton 14 6 6 e —_ Ranella 49 4 1 2+* —_ Murex 80 43 25 2 u Pyrula 14 7 5 _ —_ Fusus 19 13 _ _ *) Diese Art ist als fossil zugleich neu. ®*) Davon eine Art als fossil zugleich neu. “4 77 Soweit das im Erscheinen begriffene Werk des Hrn. Dr. M. Hörnes über die Tertiär-Mollusken des W. Beckens bis nun gedie- hen ist, ergibt sich bei weiterer Vergleichung voranstehender Da- ten folgendes höchst interessante Resultat: Von 26 Geschlechtern haben a) 11 Geschlechter von Lapugy, (Oliva, Ancillaria, Erato, Marginelia, Purpura, Oniscia, Strombus, Cassidaria, Rostel- laria, Chenopus und Triton) mit den gleichnamigen Wie- ner Geschlechtern alle Arten gemeinschaftlich. b) 9 Geschlechter (Conus, Üypraea, Mitra, Columbella, Buccinum, Cassis, Murex, Pyrula u. Fusus) haben mit den gleichnamigen Wiener Geschlechtern mehr als die Hälfte der Arten gemeinschaftlich. c) 3 Geschlechter (Ringieula, Voluta und Terebra) haben mit den gleichnamigen Wiener Geschlechtern die Hälfte der Arten- gemeinschaftlich. d) 1 Geschlecht von Lapugy (Ranella) hat mit dem gleichna- ‚ımigen Wiener verglichen weniger als die Hälfte der Arten gemeinschaftlich. e) 2 Wiener Geschlechter sind in Lapugy gar nicht vertreten. Dagegen haben f) 8 Geschlechter eine bis zwei Arten, die aus dem W. B. gar nicht bekannt sind. (Conus, Cypraea, Marginella, Mitra, Columbella, Strombus, Ranella und Murex). 3) 2 Geschlechter (Conus und Cypraea) haben Formen gelie- fert, die als ganz neu erkannt worden sind. h) 2 Geschlechter (Strombus und Ranella) haben fossile Ar- ten geliefert, die zwar als jetzt lebend bekannt gewesen, als fossil aber erst durch Lapugy bekannt geworden sind. Ueber die Witterungsverhältnisse zu Hermannstadt im Jahre 1853 hielt Hr. L. Reissenberger einen Vortrag auf Grund der nach seinen Beobachtungen zusammengestellten Tabellen, welchen wir demnächst in diesen Blättern mittheilen werden. Es schenkte der Vereinssammlung Hr. Augenarzt Kast ana- tumische Präparate eines Ohren - und Nasenpolypen , dann einen Bandwurm in Spiritus, sowie einige recente Seeconchylien. Am Schlusse wurden durch Acclamation zu Ehrenmitgliedern Se. Excellenz der Hr. römisch-katholische Landesbischof Dr. [,ud- wig von Haynald und Se. Excellenz der Hr. Vicepräsident der k. k. Statthalterei H. Freiherr von Lebzeltern, — dann Hr. Professor Dr. A. Reuss in Prag zum correspondirenden Mit- gliede erwählt. E. A. Bielz, » 78 Beiträge zur Kenntniss der Flora von Siebenbürgen von Dr. Ferd. Schur. (Fortsetzung.) Durch unerwartete Hindernisse ist eine Stockung in diesen Beiträgen eingetreten, was mir umsomehr unlieb ist, als diese Bei- träge nach meinem Plane mit dem diesen Blättern beigefügten Sertum Florae Transylvaniae, welches jetzt bis zu den Gefäss- kryptogamen erschienen ist, gleichzeitig hätte herauskommen sol- len.— Aber die Verzögerung hatte das Gute, dass ich jetzt mehrere Berichtigungen liefern kann, welche theils durch die Beobachtun- gen anderer ausgezeichneter Botaniker, z. B. der Herrn Professoren Griesebach und Schenk (Iter hungarıcum 1:52), theils durch meine eigenen Erfahrungen mir jetzt möglich werden. — Denn obwohl dieses Sertum erst Dezember 153 zwar nicht geschlossen ist, aber doch einen natürlichen Absatz erhalten hat, so ist schon jetzt eine neue Auflage desselben nüthig, da nicht nur neue Entdeckun- gen und Berichtigungen dieses erheischen, sondern auch meine Ansichten in mancher Hinsicht, auf geschöpfte Erfahrungen gestützt, sich geändert haben. — Da diese neue Auflesung nun für jetzt nicht möglich ist, so werde ich mich darauf beschränken, in die- sen fortlaufenden Beiträgen die Erweiterungen zu besprechen, so wie auch die im Sertum eingeschlichenen sinnentstellenden Druck- fehler zu corrigiren. — Ranumeulacene. Hepatica angulosa Schott & Kotschy 1%52. = Hepatica transylvanica M. Fuss 1850. = Hepatica mul{iloba in Jitt. mihi 1345. = Ancemone angulosa J,am.? (nach Schott und Kotschy) Siehe Abbildung Taf 1. Fig. .1—2. Ueber die geographische Verbreitung und die weoänostischen Beziehungen dieser Pflanze habe ich im Juhre 1853 einiye Erfah- rungen gesammelt, welche ich dem botanischen Publikum hiermit vorlege. — Die Pflauze hat in Siebenbürgen bei Kronstadt ihr Zentrum und sie verbreitet sich von hier strahlenförmig und immer spora- discher werdend nach allen Richtungen. Ihr nordwestliches Vor- kommen ist, nach meinen heutigen Erfahrungen, bei Persäny; ihr nördlichstes heim Ecsem-Tetei, wo sie zwischen Kronstadt und die- sem Gebirge auch bei Tusnad und am Büdöshegy vorkömmt. — % / STH Ei u 79 Die beiläufige höchste Höhe ihres absoluten Vorkommens ist am Büdös 3000‘, am Kapellenberge 2500°.— Die Gebirgsformotion oder das Substrat, auf welchem sie vorkommt, ist nicht gleich und ist daher für diese Pllanze von keiner Bedeutung, wohl aber verlangt sie eine lockere Dammerde und nördliche Abhänge, doch zieht sie sich auch südlich und östlich von diesem Hauptstandorte fort. — Bei Kronstadt kommt sie vor auf Kalk, Sandstein und Nagelflue, beim Bad Tusnad und am Büdös auf Trachyt, am Ecsem-Tetei auf Ueber- gangskalk, bei Persäny auf Molassensandstein, und dieses widerlegt unsere frühere Meinung, als ob diese Pilanze nur auf Kalk vegetire. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Frühlin zspflanze mit vorjihrigen Blättern, — a. b. c. d. Staub- gefässe, e. Fruchtblatt oder Carpell. Fig. 2. Pilanze mit Frühlingsblättern und verblüht, um den Zwi- schenraum zwischen der Hülle und der Blume zu verdeutlichen. Die Pilanze blühte bei Kronstadt am öst'!ichen Abhanye des Kapellenberzes am 12. März 1354 in Gesellschaft von Galanthus oivalis und Erythronium dens canis bei 2900’ Gebirgshöhe. Ranunculus flabellatus Heuf. Ist im Sertum Florae Transylv. hinter Nro 71 einzuschalten, indem meine in diesen Verhandlungen 1:53 pag. 27 ausgesprochene Vermuthung, dass dieser Ranunculus auch in Siebenbürgen sıch noch vorfinden werde, in Erfüllung gezanzen und von Herrn Gab. Wolff in Klausenbury dort entdeckt worden ist. — Er kommt bei uns in zwei sehr gut zu unterscheidenden Formen vor, von de- nen die eıne genau mit der Heuffelschen und mit der von Reichen- bach Nro 4602 abzebildeten Pflanze übereinstimmt, die andere aber durch die Form der Stengelblätter sehr abweicht, eine ver- mittelnde Form zwischen Ranunculus Villarsii und flabellatus dar- stelit, und eine Hybridität von Ranunculus auricomus uud R. Villarsii ‘zu sein scheint, wofür vorzüglich die zweite Form mit drei- bis fünflappigen Stengelblättern spricht. De: untere Theil der Pflanze, die Wurzel und Wurzelblätter beider Formen gehören dem Typus von Ranunculus auricomus L. an, indem ihnen die blattlosen Schei- den fehlen, welche bei Ranunculus cassubicus anwesend sind und als charakteristisch angesehen werden, während der obere Theil dem R. cassubisus sich nähert, wo auch das erste Stenzelblatt nicht selten fächerartig gebildet erscheint. Dagezen ist die zweite Form mit _ lappisen Stengelblättern dm Ranunculus Villarsii DC. im Habitus sehr ähnlich. — Ranunculus flabellatus zeigt auch die Eigen- thümlichkeit der zu dem Typus von Ranunculns auricomus L. ge- hörigen Arten, dass nämlich die Blumen blüthenblattlos, apetala, vorkommen. — Nach meinen jetzigen Erfahrungen ist diese Pflanze ”. ‘ 80 der Kalkvegetation angehörig und sie wächst gesellschaftlich mit Ranunculus Villarsii auf dem Felek bei Klausenburg, als dem einzigen für Siebenbürgen bis jetzt bekannten Standort, und blüht Ende Mai. Thalitrum peucedanifolium nova spee. Griesebach et Schenk, Iter hungaricum 1852. pag. 312. — Thalietrum angustifolium g var. angustissima mihi. = Thalietrum angustifolium Bmg. En. Nro 1088. Sm. Hinter Nro 18 des Sertum Florae Transylvaniae einzuschalten als vermeintlich neue siebenbürgische Spezies. Thalictrum Bauhini Orantz non Spr. = Thalicirum angustifolium auctor. germanie. nee Linne. Sertum Florae Transylv. No. 48. Reichenbach’s Abbild. zur Flor. Germ. No. 4636 c. Hinter. No. 18 des Sertum Florae Transylv. einzuschalten. — Auf moorigen. Wiesen ‚zerstreut durch das ganze Gebiet auch bei Hermannstadt. Differt foliis obtusioribus brevioribus subtus pellidis tenuissime pubescentibus. Thalietrum ffexuosum Reichenbach. — Thalietrum minus Bing. pro parte non Länne. Sertum Florae Transylvaniae Nro 13. Auf Hügelwiesen durch das ganze Gebiet bei Hermannstadt, Klausenburg, Kronstadt. Papaveracene. Papaver dubium 8. Sertum Florae Transylvaniae No. 152. Von dieser Pflanze kommen. auch bei Klausenburg einige merkwürdige Formen vor, nämlich eine schlanke Form mit blass- gelben Blumenblättern, deren jedes an der Basis einen schwarzen Flecken besitzt; eine ähnliche mit weissen Blumen; eine dritte mit rothen einfarbigen und eine vierte mit hochrothen Blumen, bei denen jedes Blumenblatt an der Basis einen schwarzen Flecken hat.— Cruciferse. Arabis.muralis Bertolon. Hinter Nro 190 des Sertum Florae Transylvanise einzuschal- ten. — Auf den Arpaser Alpen auf den Kalkhervorragungen bei 6509‘ absoluter Gebirgshöhe, blüht im Juli. en EUBEIUENY 81 ‚ Arabis ovirensis Wulf et Bmg. En. No. 1339. = Arabis dacica Heuf. — Arabis Halleri var. g astolonosa mihi. Als eigene Art hinter No: 195 des Sertum Fl. Tr. einzu- schalten. — Differt floribus duplo majoribus sub anthesi corym- bosis, petalis late obovatis roseis. Griesebach et Schenk, Iter hun- garicum 1352. pag, 307. No. 82. In Siebenbürgen von mir nur auf Glimmerschiefersubstrat in einer absoluten Gebirgshöhe von 6500° — 7000° beobachtet. Violocene. Viola seiaphila Koch*® (nach Fruchtexemplaren). Hinter No. 352 des Sertum ‚Flor. Trans. einzuschalten. Auf den Kalkfelsen bei Torotzko und in der Thordaer Hassadek, dann den Monostorer .Kalkfelsen bei Klausenburg ; blüht in Gärten. noch Mitte Juli und riecht sehr lieblich. — A Polygalenae. Polygala vulgaris var. g elongata Roch. , Nach den von Heuffel in Händen habenden Exemplaren ist diese Pflanze gleich Polygala comosa Schkh. var. maxima, wie solche auch in-Sıebenbürgen nicht selten ist. — Die Rochelsche ABbil- dung weicht im Habitus aber etwas ab. Einzuschalten im Sertum Flor. Trans. bei No. 386 als var. c. — Sileneae. Ei Dianthus barbatus L. et D. compactus W.K.. Diese Pflanze habe ich 4853 bei Rodna an. dem von Baumgarten angegebenen Standorte gesammelt und mich soweit überzeugt, dass dieser Autor dieselbe und. nicht nur den Dianthus compäctus W.R. vorliegen gehabt hat. — Doch habe ich auf der andern Seite, auch die von mir schon im Sertum Flor. Trans. angedeutete Meinung bestä- tigt gefunden, dass Baumgarten den Dianthus compactus von D. barbatus L. nicht unterschieden, und beide für eine: Spezies ge- nommen hat, was mich umsomehr wundert, als zur Zeit der Her- ausgabe der Enumeratio Stirpium 1816 die Kitaibelischen- Abbil- dungen schon existirten. — | Die. Unterschiede zwischen beiden Pflanzen sird freilich sehr subtil, und ich habe nach. den verschiedenen Standorten sehr. deut- liche Uebergangsformen beobachtet. Ueber die geognostischen Be- ‚ ziehungen hahe ich keine genügenden Resultate gewinnen können. — Der Dianthus: compactus W. K. ist eine Pflanze der Glimmerschie- fer- Formation ‚und beginnt in der alpinen Region in einer absg- 82 . luten Gebirgshöhe von 5500’ und geht bis 7000‘, während der Dianthus barbatus L. in Siebenbürgen, nach meinen heutigen Er- fahrungen nicht über die Bergregion ansteigt. Bei Rodna kommt der D. barbatus auf Sandsteinsubstrat im Thale gegen Neurodna auf schattigen quelligen Stellen und zwar in einer beiläufigen ab- soluten Gebirgshöhe von 2500°, am rechten Szamosufer vor. —- Dianthus barbatus L. Dianthus compactus W. K. Floribus faseiculato aggrega- | == Dianthus lancifolius Tsch. tis, squamis calyeinis basi ovato Floribus densissime capitato- lanceolatis, aristatatis, arista RSS SHE, squamis calycinis basi bulata eiliata tubum aequans vel'vyalibus aristatis, arista subulata longior; foliis oblongo-lanceola- | fimbriata, tubo multo brevio- tis ınargine retrorsum serrulato- |ribus; foliis angustioribus sessi- scabris sub-petiolatis. libus lineari-lanceolatis. Rchb. Abb. z. Fl. Germ. No. 5013. | Rechb. Abb. z. Fl. Germ. No. 5014. Es wäre wohl der Mühe werth, beide Pflanzen aus Saamen zu erziehen, was mir nicht gelingen wollte, sei es das die Saamen nicht die gehörige Reife hatten, oder dass sie eigensinnig am Bo- deı haften und die freie Luft dem Treibhause vorziehn, — Dianthus (ransylvanicus Schur. ; — Dianthus spec. incerla saxatilis mihi. — Dianthus heplaneurus Grisebach et Schenk, Iter hungaricum 1852. pag. 302. Schur, Sertum Florae Transylvaniae No. 40°. Eine Pflanze über deren Existenz als Species ich noch kei- neswegs einig bin; nur soviel ist mir klar, dass sie dem Dianthus trifasciculatus fast eben so nahe steht, als dem von Reichenbach abgebildeten Dianthus collinus, von beiden aber wieder leicht un- terschieden werden kann. Diagnosis: Caule glabro teretiuseulo, foliis anguste-lanceolatis vel linearibus, longissime acnminatis 5 —7 nervüs (nec 7 — Y.ner- vis ut in D. trifasciculato), vaginis latitudinem folii subaequanti- bus vel bevioribus; internodiis superioribus longitudinem foliorum subaequantibus (nee multo brevioribus ut in D. trifaseiculato :' flo- ribus fascieulatu-laxe-aggregatis, squamis calycinis e basi oblonga subito subulatis, a:ista patula subherbacea, tubum calyeis eylin- drieum subaeguantibus vel parum brevioribus, dentibus calyeis late- laneeolatis eiliatis a basi sensim angustatis acutisque, petalorum lamina obovata dentata ad faucem pilosa, rubra. — Planta 1 — 3 ped. alta, radice pulycephala, caulibus nodis prominentibus, inflo- rescentia plerumque trifascieulata, faseiculis 3—7 — 9 floris, quan- doque unilloro; foliis graminieoloribus 5 — 7 nervibus (heptaneuris). In Siebenbürgen von.mir nur auf Glimmerschiefer, z. B. am TER T ER y ü) | 83 Zibioflusse bei Gurariu nächst Hermannstadt in Gesellschaft von Veronica Bachofeni Heuff. Juni, Juli — einzeln noch August und September 1846. Dianthus biternatus Schur. Sertum Florae Transylvaniae No. 403. pag, 11. Es ist dieses ein Dianthus aus der vielgestaltigen Gruppe von Dianthus Carthusianorum, welcher mir schon viel zu schaffen machte, — den ich seit acht Jahren auf verschiedenen Standorten beobachtet habe, ohne über dessen Existenz als Spezies auch noch heute ganz sicher zu sein. — Jch habe denselben auch unter sehr verschiedenen Namen in unsern Herbarien gefunden, aber immer unter den Namen bekannter oder anderer Pilanzen. Am nächsten steht mein Dianıhus dem Dianthus atrorubens All (Rehb. No. 5016), nähert sich aber «durch seine grössern Blumen dem Nianthus libur- nieus Bartel (Rehb. 5015.) und die kleineren einfachern Exemplare sind dem Dianthus sanguineus Wis. (Rchb. No. 5016 b.), nicht un- ähnlich. Er ist aber von allen diesen Arten im lebenden Zustande auf denersten Blick zü unterscheiden durch seine prächtige, gross- artige Tracht, so dass man sich nur schwer von dem Platze, wo er wächst, trennen kann. — Diagnosis: Floribus in capitulum terminale bi-tri-ternatum ad 4U-florum aggregatis; squamis calycinis pallide bruneis scariosis, interioribus ovatis sensim angustatis, acutissimis nec aristatis, ca- Iyeis tubo atrofusco dimidio brevioribus, dentibus calycis lan- ceolatis a basi sensim angustatis integerrimis; bracteis ovatis arista- tis capitulum subaequantibus, petalis cuneatis sanguineis, fere recte truncatis vel tenue emarginatis crenatisque, crenis glabris tri- angularibus, lamina ungue fere duplo breviore, pilis destitutis; cap- sula lanceolata quadricostata, costis binis tenerrimis; semina nigra suborbicularia, serobiculato-rugosa, hine convexuscula, illine convexa marginataque. Planta eximia 2— 3 ped. alta, glauco-pruinosa, caulibus tere- tibus zlabris, vel subangulatis et inferne pilis brevibus hispidulis; internodiis superioribus longissimis foliis triplo longioribus; foliis oblongo-linearibus rigidis ad novem nervibus, quorum 3 dorsalibus 2 marginalibus validioribus, omnibus punctu!ato-scabris, margine- ue cartilagineo-serrulatis; vaginis subinflatis laxiuculis, latitudinem olivrum caulinorum 2 — 3 superantibus; foliis fascieulorum steri- lium anzustioribus, hirtis, ciliato serratis. Auf Alluvialboden an sonnigen Abhängen ; Hauptstandort zwi- schen Neppendorf und Grossau bei Hermannstadt. — Mai Juni. (Fortsetzung folgt.) — 84 - Veber Bulbecodium edentatum Schur varietag di-vel tristyla von Dr. Ferd. Schur. Nebst einer Abbildung. Taf. 2 Im zweiten Jahrgange der Verhandlungen und Mittheilungen des,Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt 1851..pag. 165 habe ich diese hübsche Pflanze beschrieben und auch eine Abbil- dung von derselben geliefert. — Die fortgesetzten Beobachtungen haben mich aber belehrt, dass diese Pilanze in ihren Charakteren kei- neswezs beständig ist, da sie nicht nur in Hinsicht der Richtung der Zwiebel sich nicht gleich bleibt, indem diese bald senkrecht stehet, bald- mehr oder weniger eine horizontale Richtung an- nimmt, sondern auch die Zahl der Blumen von 1 —3 wechselt, wodurch die Pflanze an Grösse abändert, je nachdem sie ein- oder dreiblumig vorkommt. Das Merkwürdigste, worauf ich hier aufmerksam machen möchte, ist die verschiedenartige Bildung des Pistills. In seinem normalen Zustande besteht Dieses bei dieser Gattung aus dem Frucht- knoten, einem einzelnen Griffel und zwei Narben. Bei’ der hier abge- bildeten Pflanze tritt nun der Umstand ein, dass der sonst 'verwach- sene einfache Griffel in zwei oder auch in drei Theile bis fast zum Fruchtkaoten gespalten ist, und auf einer und derselben Pflanze eine Blüthe mit drei, eine andere mit zwei Griffeln darstellt, wo im letzteren Falle der eine fadenförmig und stielrund, der andere ein wenig abgeplattet und auf jeder Seite mit einer Längsfurche ver- sehen ist. Der Griffel bei der normalen Bildung ist dreikantig und mit drei Lingsfurchen versehen, wodurch die Entstehung. aus drei Fruchtblättern ersichtlich und die mögliche Trennung der ver- wachsenen leicht erklärlich wird, wie dieses überhaupt in dem Ty- pus der ÖOolehicaceen liegt. Aber wichtig ist es, dass, wie dieses Beispiel lehrt, diese Treanung und Verwachsung der Carpellen bei einer und derselben Gattung Statt finden. kann. Diese hier besprochene abnorme Bildung des Pistills bei Bul- bocodium edentatum führt mich zu der Vermuthung, dass die von M, Bieberstein in der Flora caucasica aufgestellte Merendera cauca- sica M. B. vielleicht die hier in Rede stehende Varietät sein dürf- te, was freilich noch..eine sicherere Bestätigung erfordert, obschon die Biebersteinische Beschreibung und Abbildung mir kanm einige Zweifel überlässt. — Zwischen Bulbooodium und Merendera als Gattungen ist mei- nes Erachtens kein weiterer Unterschied, als dass bei Ersterem die Ai > 2 A Fe 85 Griffel verwachsen, bei dem Andern aber frei sind, und wollen wir in der Entwickelungsgeschichte der beiden Arten einen Unterschied hervorheben, so wäre es der, dass beim Bulbocodium die Blätter etwas später als die Blumen, bei der Merendera aber beide ziem- lich gleichzeitig erscheinen, in welch’ letzterer Hinsicht unsere Pflanze dem Charakter der Merendera mehr entspricht, auch wenn die Griffel, wie bei der normalen Pflanze, nicht getrennt sind. Die Herrn Griesebach und Schenk (Iter hungaricum 1852. pag. 359) halten meine Pflanze für Bulbocodium ruthenicum Bg.., was ich vorläufig noch nicht bestätigen, aber eben so wenig für unmöglich halten kann. Auf diese Weise hätte diese Pflanze folgende Synonymie: a. mit einem Griffel Bulbocodium edentatum Schur. Bulbocodium ruthenicum Bg. b. mit zwei Griffeln, var. Colehieum eaucasicum Spr. Bulbocodinm trigynum Adns. Bulbocodium caucasicum Ram. Merendera caucasica M. Bieb. — PPR. D Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Blühende, kräftige Pflanze. a) Entwickelte, b) Unentfaltete Blume. ce) Vorderer Theil des Blattes. — Fig. 2. Dieselbe Pflanze zerlegt. a. a. a) Die drei freien Griffel einer Blume. b) Ein ein- facher, c) ein doppelter Griffel, welcher mechanisch ge- trennt werden kann. — d) Perianthiumblatt mit dem Stauhgefäss und der eingerollten Basis. — e) Basis. des Schaftes ausserhalb der Knollen. — f—g) Die beiden . Blüthenstiele, welche an einem Punkte entspringen. — pp) Die hypoginische Scheibe. — e.1.n) Der Schaft. — h) Die angewachsene Basis des Blattes. — m) Rudiment der vorjährigen Blüthe auf dem absterbenden Zwiebel- y Knollen. " Das Perianthium, so wie die Staubfäden und das Pistill ver- welken und bleiben an der Fruchtkapsel sitzen. — — 86 Ueber das Vorkommen der Braunkohlen am rothen Berge bei Mühlbach und nächst Rekitte ron Eugen Filtsch. Wenn die mit jedem Jahre steigenden Dolzpreise und die mit dem Nachwuchse in argem Misverhältnisse stehende Oonsumtion des Holzes in nicht gar ferner Zeit zur Benützung mineralischer Brennstoffe drängen werden, so ist die Auffindung selbst geringer Spuren derselben namentlich in jenen Gegenden von besonderer Wichtigkeit, welche bei der in Aussicht stehenden Fortsetzung der Temesvär-Siebenbürger Eisenbahn und Marosch-Dampfschifffahrt von diesen Communikationsmitteln berührt werden, In dieser Hinsicht verdienen daher sowohl die bei Mühlbach am »rothen Berge«, als auch bei Rekitte vorkommenden Braunkohlen-Ausbisse Erwähnung , auf welche mich Herr Bezirks- adjunkt Hitsch in Mühlbach aufmerksam machte , während zu dem Fundorte von Rekitte Herr Pfarrer Möckel in Petersdorf und Herr Hauptmann Akner auf einer mineralogischen Exkursion mich zu begleiten die Güte hatten : Das erstere Vorkommen befindet sich am südlichen Abhan- ge*) desselben Berges in einer im kalkhaltigen Mergelschiefer ge- brochenen Höhlung von kaum vier Schuh im Gewierte und beste- het aus lauter erbsen- bis haselnussgrossen mit Dammerde ge- mischten Kohlenbröckeln, wovon jedoch das Anstehende wegen der Verstürzung nicht zu erkennen war. Die Entfernung dieses Fund- ortes bis zum Maroschflusse beträgt kaum eine, und bis zur Reichs- strasse bei Mühlbach nicht eine halbe Meile auf einer sanftzeneig- ten, duch keine Anhöhe unterbrochenen Ebene und ist daher dem Transporte der Kohlen auf die Stationsplätze, der oft das Mehrfache der Gewinnungskosten beträgt, äusserst günstig. Mehr ausgeprägt zeigt sich das bei dem Dorfe Rekitte 1'/, Meile südlich von Mühlbach und 1%, bis 2 Meilen vom Ma- roschflusse entfernt vorkommende Kohlenflötz. Der Weg dahin führt von Mühlbach über Petersdorf bis zum Fusse der hinter Szasz- csor ansteigenden Vorgebirge. Schon vor Erreichung desselben findet man in dem nahen Gebirgsbache die Kohle theils in losen Stücken, theils in mit *) Bei Felsö-Väradja und Limba an der Nordseite des rothen Berges sind diese Braunkohlen-Ausbisse viel deutlicher und mächtiger. Anm. der Redaktion. ) ee Fr ee u Bi nr BVL 87 limmerigem Sandstein verwachsenen Blöcken. Ausmündend in den Thalgrund ziehen sich drei Bergschluchten in geringer Ent- fernung von einander an der Berglehne mit nach der Höhe zu- nehmender Steisung. bis zur ersten Teırasse hinan. An der Sohle dieser Bergschluchten zeigen sich die Ausbisse in einer Eıstreckung von nahe an 159 Schritt mit einer Mächtigkeit von einem Fusse und gleichem Niveau der Schlucht, jedoch nur an einer Wand ent- blösst, bis zur Verflächung derselben. Das begleitende Gestein der Kohle ist hier ein Conzlomerat von Quarztrümmern mit Thon und feinkörnigem Schwefelkiese ia- nig verwachsen. ‘Die zunächst liegende Kohlenschichte (2 bis 3 Zoll stark) hat ein verworren-blätteriges Gefüge und fein einze- sprengten Schwefelkies, welcher auch in der folgenden Schichte die Kohle als dünne Lamellen durchsetzet, selbe zerklüftet und zur Verwitterung disponirt. Dieser Schichte fulgt nun die ganz reine, von jedem heterogenen Stoffe freie Braunkohle von mattem Pechglanze, muscheligem Quer- und kaum sichtbar geschichtetem Längsbruche. “ Bezüglich der Förderung der Kohle muss bemerkt werden, dass dieser der noch nicht hohe Taglohn eines Gebirgsdorfes, des- sen Bewohner meist von Viehzucht leben und daher in der kältern Jahreszeit wenig Beschäftigung haben zu Gute kommt. Auch sind zur Erzielung eines leichten und wohlfeilen Transportes viele Bedin- gungen vorhanden, indem dasTerrain bis zu den Hauptkommunika- tionswegen ein gleiches, :weder durch Thaleinschnitte, noch durch Hüzel unterbrochenes Gefälle hat, die Wege, auf kleinem Schotter und Flussgeröll geführt, sehr gut fahrbar und mit geringen Kosten in gutem Stande zu erhalten sind, endlich auch bei der Grösse des im Orte vorhandenen Viehstandes an billigen Fuhrwerken kein Mangel ist. | Mögen diese wenigen Notizen genügen, die Aufmerksamkeit auf den Reichthum Siebenbürgens auch an mineralischen Brenn- stoffen hinzulenken und diesen noch wenig beachteten Industrie- zweig unsers Landes, welcher in nicht gar ferner Zukunft für dasselbe von ganz besonderer Wichtigkeit zu werden verspricht, der Beachtung anzuempfehlen. De Nachträge und Berichtigungen zum Verzeichnisse der Land- und Süsswassermollusken Siebenbürgens von E. A- Bielz. Durch die gütigen Belehrungen von Hrn. E.A. Rossmaess- ler in Leipziz und A. Schmidt in Aschersleben und die nach- trägliche Erlangung von Original-Exemplaren mehrerer Arten bin ich in den Stand gesetzt, zu meinem in Nr. 7 dieser Blätter vom vorigen Jahre gegebenen Verzeichnisse der Land- und Süsswassermollus- 88 ken und den späteren Beiträgen dazu nachstehende Berichtigungen und Nachtäge zu liefern. | } Me 4. Helix ericetorum Müll. kommt in Siebenbürgen nicht vor, es ist daher an deren Stelle im Verzeichnisse H. obyia Hartm. zu: setzen, wozu unsere Art von sämmtlichen Fundorten gehört, und die ganz weisse bänderlose Varietät davon ist H. candida Z. Da- für ist H. obvia Z. des Verzeichnisses zu streichen. 2. Helix cornea Drap. ist zu streichen, da unsere dunkeln Varietäten der H. faustina Z., welche wir früher für H. cornea Drap. hielten, mit dieser französischen Art nichts gemein ‚haben. Die .H, faustina ist aber nach den verschiedenen Standorten sehr verschie- den’ und es sind bei uns sämmtliche, zu den NamenjH. Charpentieri Seholz, H. faustina Z., H.sativa Z., H. associata Z., H. eitrinula Z. und vielleicht auch H. advena Rossm. gehörigen Arten repräsentirt. 3. Bulimus reversalis m. kommt auch rechts-gewunden vor, und zwar dieses besonders häufig bei Törzburg, woher ich noch eine sehr interessante gedrungene Form von röthlich-violetter Farbe erhielt. \ 4. Vor Pupa truncanella L. Pffr., welche bisher nur bei V. Hunyäd gefunden wurde (siehe die Vereinsnachrichten in der vorigen 'Nr. dies. Bl.), ist- einzuschalten P. biplicata Mich., welche bei Csäki-Gorbo, Rodna, Görgeny-Szent-Imre und nächst dem Bade Keroly unter faulen Baumrinden vorkommt. 2 5. Clausilia macilenta Rossm,, vetusta Z. und biplicata. Mon- tagu sind aus. dem Verzeichnisse zu streichen und die ausgezeich- net grosse Varietät der letztern Art gehört zu Gl.plicata Drap. als die Form, welche Rossmaessler aus der Türkei beschreibt. 6. Clausilia tenuilabris Rossm. ist ebenfalls aus dem Ver- zeichnisse zu löschen, da die dafür gehaltenen Exemplare unrich- tig benannt waren. HR 7. Der Name Planorbis tenerrimus (Parr.) M. Bielz ist einzuziehen, da die Exemplare, auf welche er errichtet wurde, of- fenbar nur Jugendexemplare von Pl. carinatus sind, f 8. Von der Gattung Carychium ist C. lineatum zu tren- nen und der einzuschaltenden Gattung Acme Hartm. zuzuschreiben. 9. Paludina transsylvanica m. ist schon früher im Wiegmann’schen Archiv für Naturwissenschaften alsP. Troschelii Paasch beschrieben worden, daher dieser letztere Name als der Aeltere dafür zu gelten hat. 10. Pisidium roseum Scholz schon vom Autor als Varie- tät des P. fontinale Pffr. eingezogen, ist auch aus der Reihe -unserer Arten zu entfernen. am nn nn nn an a nu ü Redaction: Der Vereinsausschuss. | Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. ‚Verhandlungen und, Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadit. Jahrg. V Nr 6. Juni 1854. Er NEE ee U Bil Bel ee Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Fuss: Bericht über eine Reise in die nordöstlichen Karpathen Siebenbürgens: — J. L. Neugeboren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung.) — Vereinsnachrichten H.J. A. Brem übergab uns eine Suite ungarischer Alaun- steine, welche derselbe während seines monatlichen Aufenthaltes auf den Muzsaier Alaun-Werken sammelte, unter Begleitung fol- gender Bemerkungen : In der Nähe der Stadt Bereshszasz erhebt sich ein, nach der Mittag- und Abendseite durch die grosse Theissebene, östlich und nördlich durch den Fluss Borsova, den Sumpf Szirnye und die Munkatser Ebene begränzter, zu einer Höhe von. 150200 Klaftern über das Flachland in einem Umfang von 53V, geographi- schen Meilen ansteigender Gebirgsstock. Auf diesem Gebirgszuge, in welchem Thonstein und grobkörniger Quadersandstein wechsel- lagern, kommt auch der Alaunstein in einzelnen kleinen Lagern von 50—100° Umfang und unbekannter Mächigkeit- vor, wird aber wegen geringem Gehalt nicht benützt. | Das Hauptdepot des bereits seit 400 Jahren zu Mühlsteinen und seit 60 Jahren zur Alaunfabrikation in Angriff genommenen Materials befindet sich am Plateau und südlichen Abhange, %,—Y, _ geogr. Meile von Muzsai entfernt und hat, nach den verlassenen _Pingen und den in Abbau begriffenen Strecken zu schliessen, einen _ Umfang von Y, geogr. Meile. Die Mächtigkeit ist unbekannt; der aufgeschlossene Tiefbau, einschlüssig des an dem steilen Gehänge geführten Terrassen-Bau beträgt 50—6N Klafter; was eine Massa Hilfsstoff gibt, die hin- 90 reichen würde, ganz Europa durch mehrere Jahrhunderte mit Alatın zu versehen, worauf man aber auch wie es in ähnlichen Fällen nur zu oft vorkommt, beim hüttenmänischen Betrieb so stark sündiget, dass der hier erzeugte Alaun gerade so hoch zu stehen kommt, als böhmischer in Wien zu Markte gebracht. Gegenwärtig werden in den 6 Siedereien der Munkatser und Muzsaier Abtheilung jährlich cırca 169000 Centner Alaun - Stein verbraucht. In oryktognostischer Beziehung bildet der ungarische Alaun- Stein ein amorphes (remenge von Lagergestein und reinem. Mineral (Alumnit) in einem von 6—40%, steigenden Verhältniss des Letz- tern, welches auch bei der technischen Anwendung der Werthbe- stimmung zur Basis dient, und auch die grosse Unübereinstimmung der Klaproth’schen Angaben mit jenen der neuern Analysen erklärt. Nach dem Gefüge, der Härte, der Kohäsion und den Lage- rungs-Verhältnissen lässt sich der ungarische Alaun-Stein füglich in 2 Hauptarten: den splitterigen und erdig-körnigen abtheilen. Das äussere Ansehen der ersten Art ist derb und hat zum Theil kleine Diusen-Höhlungen, in welchen Alumnit bald mit der Gesteinsmassa innigst verwachsen, bald wie Glas- flämmchen, oder auch als Octaeder eingeprengt in einer, mit freiem Auge noch erkennbarern Grösse vorkommt Br Die Bruchflächen des splitterisen Alaun-Steines sind fein- splitterig, rauh (scharf) und matt. Die Farbe wechselt zwischen schmutzig- licht- und dunkelgelb, und gehet bei zunehmendem Mangangehalt von dunkelbraun bis ins Schwarze über. Die Härte liegt zwischen Glas und Stahl; die Farbe der eingewachsenen Krystalle ist weiss — ebenso der Strich. Von fremden Beimengungen kommt theils tropfsteinartig , theils die ganze Massa homogen durchsetzend strahliges Grau- . braunstein-Erz vor, — ferner, ganze Klüfte des Alaun-Steins aus- füllend, zu’ Kaolin verwitterter Feldspath, dort Mondmilch ge- nannt und zum Weissen der Häuser verwendet— und in Putzen von mehrern Hundert Cubikfuss eingewachsen ein in grünlichen Thon- stein übergehender Jaspis. Gips, wie Kitaibl angibt, habe ich nicht gefunden. | Wegen des rauhen Gefüges, der bedeutenden Härte und der starken Kohäsion werden die reinen Formstücke zu Mühlstei- nen verwendet und theissahwärts bis zur Donau verführt. Einzelne Steine von gewöhnlicher Grösse werden am Bruch zu 40—50 fl.C.M. bezahlt, während Steine von halber Grösse in Tokay gebrochen kaum den halben Preis kosten. Zerklüftete Wände- und Mühlstein-Abfälle werden zum Alaun verwendet. 91 Die specifische Schwere des Be Alaunsteins beträgt 2.205 bis2.,00, die des erdig-körnigen 2.930 DIS 2,300 Der erdig-körnige Alaunstein hat bloss unebene, erd- artig körnige, vollkommen matte Bruchflächen , ist undurchsichtig und auch an den Kanten undurchsheinend, hat Glashärte, aber so wenig Kohäsion, dass selber mit hölzernen Schlägeln verkleinert werden kann. Farbe mehrentheils grau- und röthlichweiss. Die Krystalle der Alumnits sind mehr eingeteigt, als einge- wachsen, und treten für das Auge merklich deutlicher hervor.- Bei der grossen Aehnlichkeit sowohl des splittrigen, als erdig- körnigen Alaun-Steines mit verschiedenen Trachyt-Gebilden reicht zu einer sichern Bestimmung die äussere Diagnose nicht mehr hin, entscheidend ist nur das Verhalten im Feuer. Alaun-Stein durch 3 Stunden hellroth geglühet, nach dem Auskühlen mit so viel Wasser besprengt, als selber aufzunehmen vermag, zerspringt nach 24 Stunden in kleinere Stücke und löst sich nach 8 Tagen in eine mehlige oder teigige Massa von starkem Alaun-Geschmack auf. Trachytgebilde dagegen werden nach dem Brennen höchstens mürbe, bleiben aber nach Monate langem Liegen unverändert. Das Aequivalenten - Verhältniss des krystallisirten Alaun-Stei- nes (Alumnit) liess sich wegen der durchaus unthunlichen Schei- dung auch der kleinsten Partikeln nur durch die totale Zerlegung des amorphen Gemenges ermitteln. Diese ergab in 100 Theilen des gehaltreichsten splittrigen Alaunsteines. Schwefelsäure 33.,] . Kali 9..‘ = Alumnit 52., Thonerde 10., Thonsilicat amorph. 47.2 | = 100., Der erdig körnige Alaunstein enthielt: Schwefelsäure 22., Kali 6.,) = Alumnit 35,, Thonerde wf Thonsilicat amorph. uni, a > 400°, Unter diesen so glücklichen Mischungs - Verhältnissen ist das Ausbringen von 20—25 Theilen Alaun aus 100 Ct. Stein bei einem rationellen Betrieb eine entschiedene Thatsache, und eine auf die _ Verarbeitung dieses Materials basirte Anstalt in Stand gesetzt, alle gleichnamigen, mit andern Ur- oder Hilfsstoffen arbeitenden Werke zu überflügeln. Dass man demungeachtet nach 80 jähriger Praxis in letzter Zeit von 10 bis auf 6 Percent Product herab ge- kommen, ist daher nicht weit zu suchen, * 92 . Bei der technischen Wichtigkeit des Alauns verdient das Vor- kommen desselben in den Trachytgebilden um so mehr unsere Auf- merksamkeit,. als bei der grossen Ausdehnung der Letztern in Sie- benbürgen und dem Vorhandensein erloschener Vulkane das Vor- kommen dieses Minerals bei uns mit Wahrscheinlichkeit vorausgesezt werden kann, wenn auch ein von uns mit einem Stücke Trachyt von ÜCsicso angestellter Versuch noch kein günstiges Resultat bot, indem dieses Handstück sowohl roh als gebrannt keinen Alaun, sondern bloss eine kalihältige Verwitterung zeigte. An Geschenken für! die Vereinsbibliothek gingen ein : Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Band XI. 3. bis 5. Heft und Band XII. 1 Heft. - A. Auer Tafeln zum Vortrage »der polygraphische Apparat.« ‚Denkschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, Breslau 1853. Bericht über die Verhandlungen der Gesellschaft für Beförde- rung der Naturwissenschaften zu Freiburg im B. 1853 1 Heft. Vierter Bericht der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, Giessen 1354. Zeitschrift für die gesammte Naturwissenschaft herausgegeben vom N. W. Vereine für Sachsen und Thüringen zu Halle 1853 Hefte für Juni bis Dezember. (im Tausch für die Vereinsschriften.) Erläuterungen der geognostischen Karte Tirols von Dr. H. Wid- mann, Innsbruck 1853. (Geschenk des Herrn Menapace..) Mineralogische jUntersuchungen: betreffend die Minerale: Zinkenit, yps, Antimonsilber, Kupferglanz, Millerit, Pyrrhotin, Danait, und den oktaedrischen 'Antimon-Baryt von Dr. A. Kenngott. Mineralogische Notizen von Dr. A. Kenngott.410—12 Folge. Zusammenstellung der Höhenmessungen in Ungarn, Croatien, Slavonien und der Militärgrenze von A. Sennoner. (Geschenke der Herrn Verfasser.) E. A. Bielz. ai 93 Bericht über eine Reise in die nordöstlichen Karpathen _ Siebenbürgens | von . Michael Fuss. Im August des verflossenen Jahres machte ich mit mehrern Collegen von Bistritz aus einen Ausflug in die nordöstlichen Grenz- gebirge Siebenbürgens gegen die Bukowina und Moldau. Wenn- leich einerseits ungünstige äussere Verhältnisse, und mangelhafte bach andererseits mich ausser Stand setzen, eine umfas- sende und gründliche Schilderung des bereiseten Terrains zu geben, so hoffe ich doch, dass auch dieser skizzenhafte Bericht, den ich allein zu liefern vermag, nicht ganz ohne. Interesse sein wird, zumal er eine Gegend unsers Vaterlandes betrifft, die selten von einem naturhistorischen Fusse betreten worden ist. Von Hermannstadt nach Bistritz fuhr ich mit der Post, also mit einer für naturhistorische Zwecke am wenigsten geeigneten Gelegenheit, und alles Forschen musste sich auf die Beobachtung der Flora vom Wagen aus beschränken. Im Ganzen bot diese Beob- achtung nichts von der gewöhnlichen campestren Flora des Her- mannstädter Beckens Verschiedenes. Ueberall dasselbe wellenför- mige Hügelland, die Kuppen der Berge mit Laubwald bestanden, die Thäler und Berglehnen entweder als Acker- oder Wiesenland kultivirt, oder oft weithin steiles Weideland, das in dieser späten Jahreszeit durchaus keine Ausbeute dem Botaniker gewährt. Als be- merkenswerth wollen wir jedoch erwähnen das Vorkommen eines Senecio am Nadoscher Berg, jedenfalls Senecio Jakobaea Bgt, ob aber auch L. ist noch sehr die Frage. Diese Pflanze findet sich sehr häufig im Hermannstädter Becken, wo sie Weideplätze, trokene Bergwiesen, Aeckeränder bewohnt, einen 1Y,—2’ hohen Stengel treibt, und einen 5—10 blüthigen Blüthenstand von mit- telgrossen langstrahligen Blüthen entwickelt. Hier aber hatte. die Pflanze ihr Möglichstes gethan, die dickeren kräftigern Stengel ragten bis zu einer Höhe an 3‘ und höher empor, und bildeten "in reicher, schon von der Mitte beginnender Verästelung oben einen, einem flachgewölbten Kugelabschnitte ähnlichen Blüthenstand, der wenigstens 4° im Durchschnitt mass und leicht über 100 Blüthen zählte, — ein prachtvoller Anblick! Aber dahin rollte die Mallepost, zurück wich der Senecio, und mir blieb nichts übrig als init dem römischen Dichter zu rufen: quid juret adspectus, 94 sinon conceditur usus.— Erwähnenswerth ist ferner das Auftreten des Heliotropium europacum L. bei Märos-Väsärhely, das in der Hermannstädter Flora noch nicht aufgefunden wurde, so wie dass von hier angefangen jener oben erwähnte Senecio Jacobaea ver- schwindet und seine Stelle bis nach Rodna hinauf von Senecio aquaticus L. vertreten wird. In Bistritz selbst war meine Zeit durch mein Geschäft als Prüfungskommissär so sehr in Anspruch genommen, dass an naturgeschichtliche Forschungen nicht zu denken war. Nur an einem einzigen Nachmittage wurde ein Spaziergang nach’ der eine kleine halbe Stunde entfernten Hunyädiburg unternommen, wobei eine Centaurea aus der Gruppe phrygia und austriaca sich be- merkbar machte , welche im Hermannstädter Becken noch nicht beobachtet ist. Sie ist im Totalhabitus von C. eirrhata Rchb. nicht verschieden, hat aber eine auffallend grosse mehr dunkel- roth gefärbte Blüthe, vollkommen kugelrunde Anthodien mit rabenschwarzen Anhängseln der Schuppen und nach oben stark verdickte Blüthenstiele, ob C. nigra L.? Auch die auf den Bergwiesen stehende Pimpinella war nicht die gewöhnliche Form der P. Saxifraga, wie sie bei Hermannstadt vorkömmt, sondern in allen Theilen grösser und robuster. und schien mehr zu P. nigra zu gehören, der Berg selbst auf dem die spärlichen Reste der alten Hunyädiburg, dieses Zwing-Bistritz aristokratischer Uibermacht gegen bürgerliche Freiheit stehen, ist mit Eichen- waldung bestanden. Diese Eiche fie! mir bezüglich der Form und vorzüglich der Consistenz der Blätter sehr auf, sie waren bedeu- tend kleiner und regelmässiger gebuchtet, als die Blätter unsrer _ gewöhnlichen Eichen, "hatten auf der obern Fläche einen lebhaf- ten Glanz, und waren von fester, lederartiger Consistenz, Früchte konnte ich leider keine auffinden, und so lässt sich blos die Vermuthung aussprechen, dass diese Querus wohl auch eine der vielen neueren oder wohl noch unbestimmten Species sein möge, die bis noch bei uns per Bausch und Bogen unter dem Sammelnamen Q. pedunculata und Q. Robur mitgehen. Wenn ich demnach über die Flora von Bistritz aus eignem Ursprung nichts besonders Beneidenswerthes hervorheben kann, so mag, dieselbe besonders, im Frühjahr manche interessante Eı- scheinung darbiethen, wie ich aus den Mittheilungen meines strebsamen Freundes, Professor Herzog aus Bistritz, schliessen darf, So fehlt, um. z. B. nur Einiges zu erwähnen, der Flora von Bistritz gänzlich Galanthus nivalis Z., der im Hermann- städter Becken allgemein ist, dafür aber findet sich dort massen- haft Leucojum vernum L., was wieder bei Hermannstadt fehlt. Aber, auch dieses Leucojum erregt einige Zweifel, ob es auch das eigentliche Leucojum vernum L. ist, Dieses soll nämlich A Fat I 95 nach den Diagnosen von Koch und Reichenbach eine Spatham unifloram haben; — das mir von Herzog mitgetheilte Exemplar hat aber zwei Blüthen. Ueber die Form des Stylus kann ich nach meinem Exemplar nicht urtheilen, da derselbe in der eingelegten Pflanze nicht sichtbar ist, und ich das einzige Individuum nicht zerstören will, bis mir nicht mehrere, die ich kommendes Früh- jahr von der Güte meines Freundes mit Zuversicht erwarte, zu Gebothe stehn. So findet sich ferner bei Bistritz: Orobus transil- vanicus Host. — 0. levigatus Bgl. und Veratuum nigrum L. u.a. die der Flora des Hermannstädter Beckens fehlen. Nach beendigtem Prüfungsgeschäfte vereinigte sich eine grosse Anzahl Bistritzer Professoren mit den anwesenden Prü- fungskommissären zu einem Ausfluge in das, nahe Rodnaer Bad und einer Besteigung des Kühhorns, (ungr. Unökö, wal. Ineou,). Die in Baumgarten häufig aufgeführte -Alpe Dscheammeanie ist höchst warscheinlich kein anderes Gebirge als unser Kühhorn, oder doch eine der nächsten- Kuppen. Es war ein gemüthlicher Verein diese Gesellschaft beim Beginne der Ferien nach frischer Luft sehnappender Schulmeister, die aller Sorgen und drückenden Amtsgeschäfte baar und ledig, frank und froh hinausfuhr in Got- tes freie Natur. Wie manches ernste und gewichtige Wort wurde gesprochen, wie mancher treffende Witz erheiterte die Gesell- schaft, wie manches sardonische Lächeln wurde gelacht, wie manches lustige Lied ertönte in die hallenden Berge, wie erwei- terte sich Herz und Brust an der treuen Seite des gleichgestimm- ten Freundes — aber die Naturwissenschaft hatte, wie man später sehen wird, nicht eben grossen Vortheil von dieser Vermischung der Facultäten. . Der Weg folgte eine Strecke lang der Bukovinaer Poststras- se, hinter dem Dorfe Borgo-Russ beugte er links ab und führte am Fusse des etwa 5N00° hohen Berges Henyul (Kuäle Bierig) über die Wasserscheide zwischen Bistritz und Szamosch, Strimbe genannt, in die gleichnamige, von einem kleinen Bächlein durch- rieselte enge Tahlschlucht; and wahrlich! der Weg macht seiner " walachischen Benennung eben Ehre. Der Berg ist mit dem ge- vröhnlichen Laubholze unsrer Vorberge bewachsen, auch die Flora zeigte keine besondere Verschiedenheit, Telekia speciosa Bgt., Sal- via glutinosa J.., Cirsium Erisithales Scop., C. oleracum Al. und ähnliche Pflanzen, Dagegen unterscheidend vun der Flora des Hermonnstädter Beckens Dianthus superbus Z.., Melandrium syl- vestre Roch., Spiraea Aruncus L. und auf einer Wiese am Ba- che E:ithraea pulchella Fr.— Aus dem engen Thal der Strimbe ge- langt man bald in das etwas breitere der Ilva mike, wo der Sandstein in mächtigen Schichten von fast horizontaler Lagerung an den Seitenwänden der Berge und im Fluasbette zu Tage geht. 96 Die Ilva führt bald in das Thal des Szamos, an dessen Ufer stromaufwärts eine kurze Fahrt die Reisenden in das Rodnaer-Bad brachte, nicht ohne dass sie im Dorfe Sz. György (wohl zu un- terscheiden von dem sächsischen Dorfe Sankt Georgen, das unbe: greiflicher Weise auch gewöhnlich mit jenem ungarischen Namen bezeichnet wird,) einen kleinen Halt gemacht und die Mineral- quelle des Ortes, die aus einem Berge entspringt, der aus dem kalkigen Niederschlag der Quelle gebildet ist, besucht hatten. Das Wasser der Quelle ist klar, und sprudelt ziemlich reichlich aus dem Berge hervor in reinem Naturzustande, Kunst und Civi- lisation ist noch nicht bis hieher gedrungen. Doch arbeitete man eben an einem Hause für etwaige künftige Besucher des Bades. Das Wasser hat einen stark salzigen Geschmack und über die purgi- rende Eigenschaft desselben wurden wir durch eigne Erfahrung belehrt. r Noch früh am Nachmittage gelangten wir ins Rodnaer Bad, das Ziel des heutigen Tags. Es wurde ein stärkendes Bad in dem etwa 11—12° kalten Lobogo genommen, die teichsprudelnde Hauptquelle des Bades getrunken, der unmittelbar oberhalb des Bades oben am Berge anstehende sehr feste Numuliten-Kalk in Augenschein genommen, und,- nachdem wir einen höchst angeneh- men Abend in der gastlichen Wohnung unsers Bistritzer Freundes W... durchlebt, begaben wir uns in die zwei kleinern, alles Meublementes entbehrenden, uns zur Schlafstätte angewiesenen Zimmer, wo wir uns mit Beihilfe von Mänteln und Wagensitzen zur Ruhe betteten, mählig und beschwerlich, wie unsre biedern Sachsen sagen, nicht wie wir wollten, sondern wie wir konnten. 0 sancta simplieitas | Wie sehr wird doch der Reisende in _Sie- benbürgen alle Augenblicke an das theure Vaterland erinnert. Der folgende Tag, ich glaube es war der ö. Augnst, war zur Besteigung des Kühhorns bestimmt.: Da es nicht vieler Mühe bedurfte, uns den weichen Armen unsrer Lagerstätten zu entreis- sen, waren wir schon nach Mitternacht alle auf den Füssen, und nach kurzem Morgenimbiss brachte uns unser Wagen bald in den eine halbe Stunde stromaufwärts gelegenen Bergwerksort Alt-Rod- na, der unmittelbar am Fusse des Kühhorns liegt. Es dauerte jedoch eine geraume Weile, bis die zwar schon Abends zuvor bestellten Pferde alle zur Stelle waren, und so hatten wir hin- reichende Musse die ehrwürdigen Ueberreste der Kirche des alten dives auri Rodna zu besehen, die in ihrer Grossartigkeit auch heute noch, nach mehr als 600 Jahren ehrendes Zeugniss able- gen von der immensa populi multitudo, die einstens hier gelebt und geschaffen, und deutsche Sitte und deutschen Kunstfleiss in diesen 'entlegenen Winkel: verpflanzt. Ich weiss nicht ob diese Baudenkuale alter Zeit schon irgendwo vom archacologischen Stand- - 9% punkte beschrieben und abgebildet sind; möchte doch irgend Jemand, dem diese Studien näher liegen, als mir, sich dieser dankenswerthen Mühe. unterziehn ; ich könnte höchstens über die Moose und Flechten berichten, die sich allenthalben in den Fugen und Ritzen des alten Gebäudes angesiedelt haben, doch — ma- num de tabula! YlREH Endlich nicht olıne mannigfaches Schelten und Zanken war die erforderliche Anzahl von Pferden zusammengebracht, Mäntel und Quersäcke und was sonst noch des Mischen Herz erfreut auf die Sättel gepackt, und in langem Zuge begann die Karava- ne ihren Marsch. Waren die nicht naturforschenden Mitglieder der Gesellsahaft hoch zu Ross, die freie Brust und das heitere Auge hoch zum Himmel gewendet, ohne Rast rasch und muthig vorwärts drängend , — weit hinten nach per pedes apostolorum die Jünger der scientia amabilis keuchend im Schweisse ihres Ange- siehts mit zu Boden gewendeten Blicken, proni ut cetera anima- lia, denn jenes characteristische Kennzeichen, durch welches schon Ovid den Menschen von dem übrigen Vieh unterscheidet : Os homini sublime dedit coelumque tueri jussit, passt nicht auf die Naturhistoriker, und wenn man diess und so manche andere Erscheinung auf dem Gebiete der Naturwissenschaft überdenkt, geräth man wahrlich nicht selten in Versuchung, zu zweifeln, ob überhaupt die Naturhistoriker zur naturgeschichlichen Species: Homo sapiens 2. gehören, — doch kehren wir zum Kühhorn zu- ‘ rück. Unmittelbar hinter dem Orte — über dem Granatenberg — steigt das Gebirge sehr steil empor, der Boden, aus verwitter- tem Glimmenschiefer bestehend, ist mit Quellen bedeckt, pflan- zenarın und bietet einen unerfreulichen Anblick. Filago germanica L., Spergula, Gypsophila muralis Z., Festucaarten und ähnliche Gewächse bilden die sparsame Pflanzendecke des fast kahlen und nackten Bodens, und je weniger die Aufmerksamkeit durch ange- nehme Gegenstände gefesselt und abgelenkt wird, desto mehr empfindet man das Mühsame des steilen Aufsteigens, zumal wenn man, wie wir, immer wieder vergebens Stein um Stein umwendet, um irgend einen montanen Carabus oder Pterostichus zu erhaschen. Endlich hatten wir die erste Terasse erstiegen, keuchend blieben wir stehen und wandten unsre Blicke dem Thale zu, wo unten ‚ in friedlicher Ruhe der Ort ausgebreitet lag und in weiter Fer- ne das Auge dem Silberbande des Szamoschflusses folgen konnte. Aber umsonst sahen wir uns nach unsern rossebändigen Gefährten um, nirgends eine Spur, und dennoch mussten wir ihnen nach, denn Bachus und Ceres war in ihrem Gefolge, und so machten wir uns denn ungesäumt auf die Füsse. Der Pfad führt in mähliger Aufsteignng dem Rücken des Gebirgszugs folgend hinan, mit der abnehmenden Steilheit ist auch die Unfruchtbarkeit des Bodens 98 einer dichten Pfianzendeeke gewichen, Aira flexuosa L. und caespitosa J,., Festuca ovina ; und höher hinauf 'alpina Swf., und andre Gramineen bilden den Rasen, darunter sehr häufig Vio- la declinata W. K., Achillea magna Z,. floribus rubris, Scorzo- nera rosea W. K., Hieracium murorum L., Arnica montana L. Acinus alpinus Mnch., Stachys aipina L. und ähnliche standen. Um 11 Uhr ungefähr kamen wir an den Benes, die zweite steil ansteigende Terasse. Am Fusse derselben berührt man an ihrem äussersten Saume die nur an dieser einzigen Stelle bis zu dieser Höhe hinaufsteigende Waldregion, das ganze übrige Gebirge ist vollkommen waldlos. Hier bot die einzige Quelle, die der Wan- derer. antrifft, einen erwünschten Ruhepunkt und Kühlung und Stärkung den ermatteten Gliedern. Aber auch dem Botaniker ge- währte dieser Aufenthalt nicht unerwünschte Ausbeüte. In den Ritzen der Felsen stand ÜCystopteris fragilis Bernh., im Schatten des Tannenwaldes an dem Abflusse der Quelle in sehr entwickel- ten Exemplaren Senecio subalpinus Koch, Leucanthemum rotun- difolium DeC., Carduus alpestris W. K. dann unter den Tannen um die Quelle Campanula abietiva @r. & Sch. und in’ reichli- cher Anzahl üppig blühend das schöne Melampyrum saxosum Bot. Besonders der Fund dieser letzten Pflanze verursachte uns grosse Freude, weil schon ihr blosser Anblick keinen Zweifel übrig lässt über ihre spezifische Selbstständigkeit und Verschiedenheit von Melampyrum silvaticum L., wozu sie häufig als Varietät ge- zogen wurde, jedoch gewiss nur von solchen Schriftstellern, welche die Pflanze nie lebend gesehen. Sie uuterscheidet sich schon beim ersten Anblick von dieser durch den etwas robustern‘ Habitus, und die grösseren, bauchigen, weit offen stehenden Blüthen, welche weiss sind und auf der Unterlippe mit ö röthlichen Längsstreifen und 2 gelben Punktflecken gezeichnet , genau wie es Baumgarten in seiner Enumeratio angibt. Von hier an steigt der Benes in ziemlich steiler Böschung aufwärts, die Flora hat schon ganz den alpinen Charakter, die bei weitem alle andern an Menge überwiegende Pflanze, welche fast. allein die Rasendecke ausmacht, ist Aira caespitosa L. In vollkommenster Entwickelung bildet sie mit ihren Wurzelblättern maulwurfshügel-ähnliche schuhdicke und hohe Rasen, während die jährigen Stengel bis zu einer Höhe von 4 Fuss, ja bis zu Manneshöhe sich erheben. Dazwischen stehen in lieblichem Far- benwechsel Trisetaria Scheuchzeri Bgt., Carex atrata L.?, Leontodon aurantiacus Äif., Hieracium alpinum ZL., Achyrophorus helveticus Scop., Phytsuma nigrum Schm. und Scheuchzeri ZL., Pedieularis vertieillata Z,. Alectorolophus alpinus Fuss, Cerastium lanatum Lam., Dianthus compaetus W. K., Hypericum elpinum W. K., dessan Speciesberechtigung wohl auch mit Unrecht bestritten 99 wird,— Potentilla aurea Lehm. und chysocraspeda Lehm., Cam- -panula alpina L., Solidago alpestris W. K., Erigeron uniflorus ].., nn viviparum 4., Myosotis suaveolens Ad. und. ande- re alpine Gewächee, Auf der Höhe des Benes auf steinigem Ge- rölle eines ziemlich steilen Abhanges überraschte uns neben Scle- anthus‘ uncinnatus Schur die herrliche in grosser Anzahl und bedeutender . Grössenentwickelung dastehende Anthemis carpa- thica Willd. . : Endlich war die Höhe des Benes erstiegen, und gegenüber in aller seiner Majestät zeigte das Kühhorn als letzte Terasse seine isolirte wolkenanstrebende Spitze. Und hier war es auch, wo wir wieder unsrer. entschwundenen. Gefährten ansichtig wurden. Hoch drüben etwas unter der Spitze des Berges, wie lagerten sie gemüthlich im Kreise, wie gemächlich streckten sie ihre Glieder auf das schwellende Gras, die Glücklichen!- Ohne Mühe hatten sie auf dem Rücken ihrer Rosse schon längst das ersehnte Ziel erreicht, während wir noch hüben standen mit zitternden Knien und leerem Magen, dum sudor ad imos usque talos manaret | Nicht frei von Neid zwangen wir unsre rebellischen Glieder zum letzten Dienste, und wanderten fürbass. Von der Höhe des Benes führt der Weg in mässiger Senkung in eine Einsattlung hinunter, von wo in steiler Erhebung die eigentliche Spitze des Kühhorns aufsteigt. Zwar die letzte Arbeit, aber auch die besste d. h. stärkste. Und hätte nicht der herrliche Senecio carpathicus Herb. uns Schritt vor Schrit um den Weg betrogen, wer weiss, .wer weiss, ob wir des Kühhorns erhabne Spitze mit Füssen getre- ten. In seiner Begleitung sammelten wir noch ausser mancher schon genannten Pflanze Primula minima Jacg., Leontodon py- renaicus Gouan, Papaver alpinum Z., Rhododendron} myrtifolium Schott & Kotschy ohne Blüthen, und sanken endlich schach- matt im Kreise unserer Freunde an der Quelle, die wenig unter der Spitze des Kühhorns hervorsprudelt zu Boden. Es dauerte eine Weile, bis die völlig. erschöpften Lebensgeister sich zu neuer Thätigkeit sammelten. Dann aber fielen wir mit einer un- beschreiblichen Wuth über die aufgehäuften Voräthe her, und in der kürzesten Zeit waren fabelhafte Massen Proviantes in der dunkeln Höhle des Bauches verschwunden, tnd, da es an Bachus sorgenbrechender Spende auch nicht fehlte, fühlten wir uns bald gestärkt genug für die letzte Wanderung auf die Spitze des Berges. Eine herrliche Aussicht über ein weites System be- nachbarter Bergkuppen und manche seltene Pflanze darunter, vor allem Viscaria Sigeri häufig mit 4—5 und auch oft mit gefüllten Blüthen, Aronicum glaciale Rchb, Veronica Baum- gartenii A. S., Saxifraga muscoides Wulf, ceymosa W. K., ‚eizoides L,, hieracifolia W. K., biflora All, retusa Gouan, 100 Arabis glareosa Schur, Ranunculus crenatus W. K. Silene a- eaulis L, Rhodiola rosea ‘L., Senecio Doronicum, var. glaberinus belohnte hinlänglich diese letzte Anstrengung. Die Absicht auf dem Gebirge zu übernachten und den folgenden Tag dem -benach- barten Koronjis und der ersehnten Seneeilis glauca unsre Auf- wartung zu machen verhinderten am Horizonte aufsteigende und auf die Bergkuppen sich legende Massen. schwarzen Gewölks. So wurden denn die gesammelten Pflanzenschätze in Sicherheit ge- bracht, die Pferde gezäumt und bepackt, und: weil die forteilen- de Zeit mit gebietherischer Nothwendigkeit drängte, der. Rück- weg begonnen, steil und-jähe gerade zu den Bergwerken hinab. Eine sehr schöne Anthemis von dem Habitus eines Pyrethrum corymbosum aber mit noch grössern Blüthen vielleicht Anthemis macrantha Heuffel was hier in der Waldregion, die einzige bemerkens- werthe Ausbeute. Die Nacht hatte sich schon auf die Erde gela- gert, als wir im Bade Rodna unsre Zimmer bezogen. Beiträge ai zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung.) 9 Murex imbrieatus Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XXV.Fig.4. Brocchi I.c. Taf. Vil. Fig. 13. N ‘ Wir haben in Lapugy dieselbe Varietät von der italienischen typischen Form dieser Art, welche auch in dem Wiener Becken vorkommt. Die verlängert ei-fürmige Schale mit ziemlich spitzem Gewinde, sechs convexen Umgängen und zahlreichen Mundwülsten, von welchen die untern sich in schiefer Richtung mit den der vor- hergehenden Windungen in Längenreihen vereinigen, hat auf ihrer ganzen Oberfläche erhabene Querreifen, zwischen welchen sich feine. Querstreifen befinden, und unterscheidet sich von der Hauptform da- durch, dass die Mundwülste stärker und die Querstreifen mehr ge- körnt als Ban eRuppt sind. Der rechte Mundrand der ovalen Mündung ist aussen verdickt, innen mit 6 Zähnen versehen; der linke ist glatt und bedeckt in ziemlicher Breite die Spindel; der Canal ist kurz, halbgeschlossen und hat neben siclı einen kleinen Nabel. Von den mir vorliegenden Exemplaren hat kein einziges die Höhe eines ganzen W. Zolles. al a5 7 101 Die Verbreitung dieser Art ist sehr gering; man kannte sie bisher nur von Asti, Castell’ arquato, Modena und von Vöslau und Pötzleinsdorf im W. Becken; bei ihrer grossen Seltenheit im W, Becken ist ihr Vorkommen bei Lapugy, wo schon einige Stücke gefunden worden sind, um so interessanter. 10. Murex lahrosus Michelotti. Hörnesl.c. Taf. XXV.Fig 3. Die beiden Gehäuse dieser Art, die mir vorliegen, — die einzigen mir bekannt gewordenen — sind zwar etwas grösser als die Exemplare des Wiener Beckens, da sie 10 W. Linien haben, stimmen ‘aber in allen übrigen Eigenschaften so sehr mit denselben überein, dass H. Dr. M. Hörnes, dem ich sie zur gefälligen Be- "stimmung- zugesendet, dieselben nur ihr subsummiren konnte. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale hat bis acht convexe Umgänge, welche wie bei den Wiener Exemplaren mit zahlreichen starken wulstförmigen Längenrippen — auf dem letz- ten Umgange zählte ich 12 derselben ohne die Mundwulst — ver- sehen sind; die Querstreifen alterniren dickere mit feineren. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist sehr verdickt und bildet ge- gen die übrigen Rippen eine starke Wulst, —- ein Hauptcharakter dieser Art —, am äussersten Ende ist er jedoch scharf und innen fein gekerbt ; der linke Mundrand ist ein wenig callös, der Canal kurz, offen und etwas nach rückwärts gebogen. Das Vorkommen dieser Art, die man bisher mit Sicherheit nur aus den Schichten von Turin und aus den Hügeln bei Steina- brunn im W. Becken kannte, in den Straten von Lapugy ist ganz gewiss von geologischem Interesse, 411. Murex eristatus Brocchi. Hörnesl. c. Taf. XXV. Fig. 6. Das spitze Gewinde der thurm-spindelförmigen Schale besteht aus sechs wenig convexen Umgängen, welche mit ziemlich starken Querreifen bedeckt sind, die sich entweder bei jeder Bildung einer Mundwulst als offene Falte umbiegen oder nur stumpfe Knoten bil- den; zwischen diesen Querreifen befinden sich noch zahlreiche er- habene, gekörnte Querlinien. Die Mundwülste der einzelnen Um- änge schliessen sich zum grössten Theile aneinander und laufen in schiefen Reihen bis zur Basis. Der rechte Rand der ovalen Mün- dung ist aussen verdickt, innen mit fünf ungleichen runden Zähnen versehen — ein Merkmal, wodurch sich diese Art von M. plicatus besonders gut unterscheidet —, der linke Mundrand ist mit einer blattartigen Ausbreitung bedeckt; die Spindel zeigt immer zwei | starke Falten; der Canal ist offen und schief, und seitwärts von ihm befindet sich eine nabelartige Vertiefung. Höhe 1 W. Z. Diese‘ Art, die noch gegenwärtig im Mittelmeere lebt, hat man fossil von vielen Punkten Ober- und Unter-Italiens, ferner aus 102 der Touraine, aus dem südöstlichen Frankreich, aus Polen (Zu- kowce) und aus dem Wiener Becken, woran sich noch Lapugy anschliesst. Wir besitzen von Lapugy sowohl die typische italieni- ‚sche Form mit. faltigen Mundwülsten, als auch die bei Wien vor- kommende Varietät, welche auf ihren Rippen oder Mundwülsten aur Knoten zeigt. Ri 12. Murex plieatus Brocchi. Hörnes l. c. Taf. XXV. Fig. 9 u. 10. Das Gewinde der eiförmig zugespitzten Schale besteht aus sechs ebenen Umzängen, welche mit nahestehenden wulstförmigen Längenrippen und mit (Querreifen bedeckt sind, zwischen denen wieder feine Längen- und (Querlinien wahrgenommen werden, 89 dass die ganze Oberfläche der Schale noch feingegittert erscheint. Der rechte Rand der engen, verlängert dreieckigen Mündung: ist scharf und innen gekerbt; der. linke ist verdickt und hat ganz oben eine Falte, die mit dem gegenüber liegenden Kerfzahne eine, Verenzung der Mündung an ihrem oberen Ende erzeugt, ferner hat derselbe in der Mitte zwei starke Falten und endlich unter- halb noch eine accessorische; der Canal ist kurz, breit und offen. Etliche von den aufgefundenen Exemplaren variren in’ so- weit, dass man an den beiden letzten Umgängen oben an der Naht ein schmales Band oder Plättehen wahrnimmt, welches .da- durch entsteht, dass eine Art Rinne sich im obern Theile dieser Umgänge entwickelt hat. Höhe 9 W. Linien. Diese Art, die noch lebend im mittelländischen Meere vor- kommt, kannte man bereits von vielen Punkten aus den Neogep- Schichten Frankreichs, Italiens, Polens und des W.- Beckens, als sie auch in den Schichten von Lapugy aufgefunden wurde, 43. Murex Swainsoni Michelotti. Hörnesi, c. Taf. XXV. Fig. 13. Eine sehr nette Conchilie von verlängert- ei-spindelförmi- ger Gestalt, deren Gewinde aus sechs fast ebenen Umgängen besteht, welche mit scharf hervortretenden blattartigen, dreirei- hig schraubenförmig gestellten Mundwülsten versehen sind. Zwi- schen diesen 'Wülsten befinden sich je einzelne, also auf einem Umgange drei stumpfe Knoten, die im Ganzen ebenfalls schrau- benförmig gestellt erscheinen; — die ganze Schale ist mit schwa- chen, entfernt stehenden Querstreifen bedeckt. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist flügelartig erweitert und innen stark ge- zähnt; der Canal ist lang, etwas gebogen und offen. Das mir vorliegende, bis noch einzige zu meiner Kenntniss gekommene Exemplar ist die Schale eines jungen Individuums gewesen, da es viel kleiner ist, als die von Dr. Hörnes gegebene Zeichnung Sak 103 und auch die oben erwähnten Zähne am 'rechten Mundrande noch nicht hat; es hat eine Länge von 13 W. L. Bis noch bekannte Fundorte dieser Art sind nur Tortona (?) Baden, Vöslau und Möllersdorf im W. Becken und Lapugy. Bier wie dort ist ihr Vorkommen ein seltenes. | 414. Murex erinnceus l.inne Hörnesl. e. Taf. XXV. Fig. 14. 15. u. 16. Die mir von Lapugy bekannt gewordenen Exemplare dieser Art stimmen in Grösse und sonstiger Form mit der unter Figur 16 der angeführten Abbildungen dargestellten Varietät derselben überein und auf diese allein bezieht sich nachfolgende Beschrei- bung. Die ei-spindelförmige Schale hat ein wendeltreppenartiges Gewinde, dessen gekielte Umgänge Anfangs mit siebenreihigen später mit dreireihigen, oben in eine Falte zusammengelegten Mundwülsten versehen sind, welche mit scharfen Knoten und breiten und gekrausten Seitenflächen hervortreten,;, zwischen je zwei Mundwülsten befindet sich ein stumpfer Knoten, der am letzten Umgange gegen die Basis hin sich verliert. Die ganze Schale ist mit Querreifen bedeckt, zwischen weichen in der Regel noch eine feine Linie hinläuft; diese Linie und die Zwischenräume überhaupt erscheinen unter der Louppe geschuppt. Die Mündung ist oval und der rechte Mundrand hat Spuren von schwachen breiten Zahnschwielen; an denselben schliesst sich die letzte Mundwulst an, die in ihrer ziemlich erweiterten Oberfläche wellenföormig, schuppig und gekraust erscheint. Der Canal ist ziemlich lang, breit und geschlossen. Höhe 1%, W. Z. Diese Art, die jetzt auch im Mittelmeere lebend vorkommt, kannte man bisher schon von vielen Puncten der europäischen Miocen- und Pliocen-Schichten; in Lapugy scheint sie zu den sel- tenen Vorkommnissen zu gehören, während sie im Wiener Becken namentlich die Ablagerungen von Grund ziemlich häufig. liefern. 15. Murex Vindebonensis Hörnes. Hörnes. c. Taf. XXV. Fig. 17 u. 20. Das mässig spitze Gewinde der verlängert eiförmigen Schale hat 4 bis 5 winkelige Umgänge, von denen der letzte drei stark abstehende blätterig gekrauste Wülste trägt, während die oberen eine grössere Anzahl undeutlicher Wülste zeigen; die letzte Wulst hat an ihrem Ende spitze blätterige Falten, welche an unsern Exemplaren dornartig abstehen, bei andern aber durch Kalklamellen verbunden sind. Die ganze Schale ist mit abwech- selnd gröbern und feinern (uerreifen geziert. Der rechte Rand der ovalen, etwas zusammengedrückten Mündung hat im Innern 5 starke Zähne, welche an jüngern Exemplaren jedoch nur noch schwach angedeutet sind, manchmal auch als Doppelzähne er- scheinen; der linke Rand legt sich ziemlich breit um die Spin- ” 104 del; der Canal ist nicht lang, geschlossen und etwas nach rückwärts gebogen. Höhe 1 W. Z. Ausser Lapugy können gegenwärtig nur noch Modena, Man- telan in der Touraine und etliche Puncte des W. Beckens als Fundorte genannt worden. Mir sind bis jetzt nur zwei gut erhal- tene Exemplare vorgekommen. 16. Murex confluens Eichwald. Testa ovato-turrita, trifariam varicosa, varieibus tubercula- tis, simplieibus tuberculorum seriebus inter easdem sitis; exter- na apertura ovalis margine acuto, intus dentato, inferipre utro- que margine confluente, canali inde completo, clauso. Eichwald. Naturhistor. Skizze von Lithauen -S. 224. Das mir von H. Dr. Hörnes mit der Etiquette »Murex con- fluens Eichw.“ zurückgesendete Gasteropoden-Gehäuse ist verlän- gert eiförmig und hat ohne die weggebrochene Spitze, auf die ich zwei bis drei Umgänge rechne, noch fünf vollständige stark convexe, im obern Theile fast gekielte und daher etwas treppen- förmige Umgänge; nur am vorletzten und letzten Umgange lassen sich Mundwülste und dazwischen liegende Wulstknoten bestimmt unterscheiden ; die übrigen Umgänge zeigen Wülste. Die ganze Schale ist zierlich geschuppt und abwechselnd mit starken und schwachen ebenfalls geschuppten Querreifen versehen, was man an den Mundwülsten, welche sich ziemlich erheben und dann umbiegen, besonders gut wahrnehmen kann. Der rechte Rand der ovalen, unten etwas spitzlichen Mündung tritt geschärft etwas hervor, ist im Innern mit breiten Kerbzähnen versehen; der Iin-. ke ist dünn, glatt, tritt nur wenig heraus und liegt fast an der Spindel an; der kurze Canal biegt sich etwas links und rück- wärts und ist in seiner obern Hälfte geschlossen. Das Gesetz der Abwechselung zwischen Mundwülsten und Wulstknoten erscheint an dem mir vorliegenden Exemplar, das von dieser Art bis noch das einzige in Lapugy aufgefundene ist, nicht streng beobachtet. Höhe fast 4%, W. Z. Die Art ist nach den mir zugänglichen litterarischen Behel- fen bis jetzt nur von Zukowze und Bilka in Volhynien bekannt gewesen, wo sie Eichwald zu beobachten Gelegenheit hatte. In Lapugy scheint sie zu den grössten Seltenheiten zu gehören, da ich bis jetzt, wie schon erwähnt, nur ein einziges Exempla- kenne. (Fortsetzung folgt.) Redaction: Wereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Wittheilungen. des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften u > Hermannstadt. 82 Wr RETTEN SE TREFEE TERN BIREE SSSEEECNERE TS IEHBEINER. 5 Nee + TEEN IM r Sn ev, w A Jahrg, V. N 7. Juli 1854. Inhalt: YVereinsnachriehten — J. A. Brem: Ueber die Steinkohlen von Urikäny am Vulkän-Passe, Michelsberg und Holbak.— L.. Reissenber- ger: Uebersicht der zu Hermanstadt im J. 1852 gemachten meteorolo- ‚gischen Beobachtungen und einiger Erscheinungen im Leben einzelner Thiere und Pflanzen während des Jahres 1852. — J. L. Neugebo- ren: Beitrag zur Petrefactenkunde ou Siebenbürgen. (Fortsetzung.) Vereinsnachrichten vom Monat Juli 1854. Es überschickte Herr Rektor 6.'Unverricht in Broos dem Vereine Handstücke des Öonglomerates von Piski, aus welchem dort Mühlsteine gebrochen werden, dann Exemplare der bei Broos gesammelten, durch ihren angenehmen Geruch ausgezeichneten Hierochloa australis, welche die dortigen Romänen mit dem Na- men „Parentchina‘‘ bezeichnen. Diese Pflanze wurde übrigens von Herrn Professor M. Fuss und A. auch an sonnigen Bergen in der Umgegend von Hermannstadt gesammelt. Herr L. Neugeboren berichtet über eine neue Ranella aus dem Petrefaktenlager von Ober-Lapugy, welche im Wiener-Becken nieht vorkommt und von Herrn Dr. M. Hömes: Ranella Neu- xeboreni genannt wurde. Ferners bezeiehnete Derselbe als neue Vorkommnisse bei Ober-Lapugy den Murex distinetus und fistulo- sus, nebst zwei andern kleinen Murexarten und einem kleinen Triton, von denen die drei Letztern bis jetzt aus dem Wiener- Beeken nicht bekannt waren. - “Von Herm F. W. Stetter in Grosswardein langten Exem- plare der im dortigen Bischofsbade vorkommenden Nymphaea ther- malie (leider schon halb in Fäulniss übergegangen), Melanopsis 108 costata, einer früher nur aus Syrien bekannten Gonchylie, und einer Neritina ein. Dann schickte derselbe Paludina vivipara nebst einigen gewöhnlichen Wasserschnecken aus der Gegend von Gross- wardein dem Vereine. Der Gefertigte übergab als Geschenke des Mitgliedes, Herrn F. J. Schmidt in Laibach die Höhlenkäfer: Leptodirus angustatus und Troglorhynchus anophthalmus, ‘dann die ebenfalls nur in den Höhlen Krains vorkommenden winzig-kleinen Schnecken Cary- chium Schmidtii, Jautum und: obesum. Herr Apotheker Kladny schenkte dem Vereine die Scheere eines Hummers. a E. A. Bielz. Ueber die Steinkohlen vor Urikäny am Vulkan- Passe, Michelsberyg und Holbak von J. A. Brem. Während in den meisten Provinzen der österreichischen Mo- narchie die drückenden Holzpreise den Verbrauch der Steinkohlen seit wenig Jahren auf eine nie geahnete Höhe ee die Exi- stenz mehrerer Feuergewerbe : als Glashütten, Eisenwerke u. s. w. von der Anwendung der mineralischen Kohle abhängig gemacht , und zur Erschürfung vom Lagern dieses Brennstoffes Anlass gege- ben haben, deren Ausdehnunz und Ergiebizkeit in nicht gar ferner Zeit einen rühmlichen Vergleich mit’ jenen Englands wer- den aushalten können, scheint dieser unbehagliche Zustand in Siebenbürgen einer w>iteren Zukunft vorbehalten und die Urseche zu sein, dass nur wenige Kohlenlager in diesem Lande aufge- schlossen und von diesen noch keines in ernsten Angriff, genom- men wurde. | 107 Zur Würdigung dieser Bodenschätze und Ausmittelung des relativen Werthes hat der löbliche Verein von den Fundstätten Urikäny, Michelsberg und Holbak ‘Muster zur URtermNERNBEE mir zugewiesen. Die Aufgabe derselben begreift: i) Die Bestimmnng des specifischen Gewichtes. 2) Den Befund der Ausbeute an Kooks und ihrer Nualification au technischen Zwecken, a Dir Ermittelung‘ des Aschen- und ‚wirklichen Brennstoffge- altes. 4) Die Nechweisung den Sehwefels. und dessen Bxinteieipne in der Kohle, 3) Die Elementar-Analyse, und deren Kndresukiste 8) Die Erforschung der relativen Heitzkraft, verglichen mit jenen des Iufttrockgen Buchenholzes. \ 1) Specifisches Gewicht. Nach Be eunanng "des NN Einsaugens zeigten die: Vulkaner Kohlen “an8, Michelsbergar » a Holbaker » 1.3. specifisches Gewicht. 2) Kooks. Durch Glühen im verschlossenen‘ Raume gaben die‘ Kohlen von: Vulkan 60 %, Michelsberg 74 », Holbak 64 » Kooks. Selbe hatten die Form der Kohle beibehalten und zeigten nicht die geringste Sinterung, 'klassificiren sich daher als nicht backende Kohlen. von denen das Grubenklein nicht verkookt werden kann und sich nur zur Kalk- und Auge) - Brennerei qua- tifieirt. 3) Aschengehalt: Durch Verbrennen in der Muffel fanden sich in der Kohle von: Vulkan & Michelsberg 23 », Holbak 19 » Asche. Selbe zeigte qualitativ geprüft Eisenoxyd, Kiesel- und Thon- - erde. Eine Gewichts-Bestimmung dieser Bestandtheile wurde nicht vorgenommen, da sie für praktische Zwecke von keinem Nutzen ist. 4) Schwefelgehalt. Vorproben ergaben, dass selber nal in, freiem Zustande, sondern an Eisen gebunden als Schwefelkies in der Kohle ein eingesprengt vorkomme. * 108 Zur Ausmittelung der quantitativen Verhältnisse wurden 2.,,, Grammeu Kohle mit Salpetersäure und chlorsaurem Kali oxydirt und gaben mit salpetersaurem Baryt und zwar die Kohle von: Vulkän an shwefelsaurem Baryt O.oga Y, %, Schwefel Michelaberg » a ne RL v * Holbak . > a FED E Mit Berücksichtigung dieses Schwefel- und des in Nr. 5 ausgewiesenen Aschengehaltes eignen sich die Kohlen von Michels- berg und Holbak durchaus nicht, die von Vulkän „ber nur be- dingungsweise zum Hochofen - Betrieb. 5) Elementar-Analyse: a) Zur Nachweisung des Kohlen- und Wasserstoffgehal- tes wurden 0.,,, Gramme mit chromsaurem Bleioxyd im Mar- chand - Erdmann schen Apparat behandelt ‘und es lieferte an Kohlensäure die Kohle von: Vulkan ‚Bar Michelsberg 1,s30a Holbak Buy Ferner resultirten an Wasser die Kohle von: Ergebniss an Kohlenstoff 75 % » » N bi» u. » “ » gi N) r Vulkan 0.955 Gramme — 5 %, Wasserstoff Michelsberg 9. ,,5 NN ZEN ” Holbak D =4s » b) Zur Bestimmung des Stikstoffgehaltes wurden 2.03; Gramme der Kohle mit Natronkalk geglühet und mit Pla- tin-Chlorid behandelt. Aus der Menge des dabei erhaltenen Platin-Salmiakes berechnen sich an Stikstoff von der: Vulkaner Kohle Erna Michelsberger » 0% 00 > Holbaker » TERN e) Die nach der Summirung der benannten Elementaredukte und des Aschengehaltes gefundene Minus - Differenz ergab an Sauerstoff: In der Vulkäner Kohle 3%. % » 2 Michelsberger » 0 7 » » Holbaker r Yo > 109 6) Heitzkraft: Nach der Berthier’schen Bestimmung des Brennwerthes, dass der Sauerstoff bei seiner Verbindung mit Kohlen- oder Wasser- stoff gleiche Wärmemengen liefere, bedürfen in der: Vulkäner Kohle die 75 %, Kohlen- Re." Au0ı und 5 » Wasserstoff | 40., zusammen an Sauerstoff 240., und nach Abzug des in der Kohle befindlichen vun 8.3 noch an Selbem zur Verbrennung + 2a, welche nach der Berthier’schen Methode berechnet 6890 Wärme- Einheiten ergeben. Nach gleicher Berechnung resultiren 100 Theile lufttrocke- nes Buchenholz von 25 %, Wassergehalt 259 Wärme Einheiten, wornach 100 Theile der Vulkaner Kohle eben so viel Wärmeeffekt wie 240 Michelsberger » a " 5 » 214 Hoblbaker » ea » 226 Gewichts-Theile Buchenholz ergeben würden. Dagegen wiesen die in dem Verdampfungs-Apparate nach dem gewöhnlichen, für tech- nische Zwecke genügenden Verfahren angestellten Versuche in 400 Gewichts-Theile der Vulkäner Kohle so viel Heitzkraft wie 190 Theile Buchenholz, Michelsberger r v v al » 180 r r Holbaker » ” » y » 180 v r und somit gegen obige Berechnung eine Minus-Differenz von 50, 54 und 46 aus, welche theils in dem durch die abfallende Stein- Kohlen-Asche veranlassten Wärme-Verlust, vorzüglich aber in dem Umstand begründet ist, das die Verbrennung der Steinkohlen in kleinen Versuchungs-Apparaten nie so vollständig, wie jene des Holzes, erwirkt werden kann. Die Zusammenstellung dieser Resultate gibt als die Bestand- theile der untersuchten Kohlen von Vulkan Michelsberg Holbak. trägt wie Anfangs gesagt | Kohlenstoff 725. #U08% 70.0 Wasserstoff B. &; 4.0 Sauerstoff 218. d., 5., Stikstoff I 1238 1% Schwefel ! V.; 43 A; Asche, nach Abzug des an Eisen gebundenen Schwefels, 9, 22.0 17:5 : zusammen 100., 100., 100., die Ausbeute an Kooks be- | TR Ar 7 BA 64.%, 110 Uebersicht der zu Hermannstadt im J. 1852 gemachten meteorologischen Beobachtungen von Ludwig Reissenberger. arm Breite von Hermannstadt 45° 47° 16.6 Länge » 41° 53° 14 | Seehöhe des Beobachtungsortes 1305. 5 (altfrz. M.) —— a mn m m nnd ne Den —— en in pariser r Linien auf 0° R. redueirt. 2h 10h | | Monat| zn Kl, Mittags Abends kunschzge Iren höchster | tiefster Jan. 1322%.280 322.276 322%. 471) 711322. 335 a6. 52.0. 820 RR ad. "319° 49 | Febr. |320.101 319.996 320.044 320.047 jr .25. 325.10 \a.1R. 313.14 März |320.798 320.704 320.960 320.821 'a. H 1327.51 |ja.25. 315.41 Agril |319.620 319.430 319.747 319.616 la 1822. 87 1a.24. 316.12 Mai |320.508 |320.342 320.525 320.455 a 17.323,38 |a.3. 315.82 Juni 320.552 |320.331 320.466 320.450 a2. 1322. 92 'a.15. 315.36 Juli 320.572 [320.387 320.545 '320.501 |a.4. 1328. 38 ja.28. 317.39 Ang. 1321.105 |320.873 320.048 320.977 ja 29.:325.48 \a.4. 317.86 Sept. |822.197 1322.0853 322.106 '322.149 24. 1398. 13 Ja.12. 318.97 Vet. 321.595 321.472 321.637 321.563 I an 1325.85 12.27. 315.04 Nov. /320.460 320.500 |320.666 ‚320.842 | d. |326. 05 1a 24.13813.60 Dec. [322.522 322.386 322.700 ‚322.530 la. en. 326.51 ja.18. 318. 66 BETT FTTHRENE EU ET ORRTETTTTTG Jahr 1321””.026 320.900|321.078,321%. O0 ae ) serie ie In E13" 14° Le u —— Wirme nach WAREN 6h ‚| .2h | | November 4.003 | 9.033 December 1-1.774 | 4.348 1-0.216 | 0.785 7.10.68 !a. 29.|- 7.80 Jahr | 40.708| 11.088] 00.308) Le m 210.00 5 | 110.00 Monat Morgens! Mittags” Ana | mitle || grösste | kleinste Januar 20.771, 10.384 -10.910 j-10.098 a. 16.) 59.48 a. 9. j7 90.75 5 Februar . |-2.483 | 3.140 |-0.772 |-0.023 la. 18. 9.20 la. 28.1-11.00 März 11.316 | 4.742 | 0.500 | 1.309 !a. 30. 15.20 la. 12.'- 7.40 April | 1.513 : 7.988 | 3.387 | 4,363 ja. 5 13:95 In. 16.1= 2.55 Mai 7.035 ‚14.063 | 9.029 110.759 2.30. 22.10 a.1. | 1.80 Juni 12.197 ı19,395 113.822 15.138 'a. 24.23.60 'a.3. | 8.00 Juli 12.797 18.853 /14.058 115.233 a. 18..28.*0 la.7. | 9.20 August 11.770 j19.442 |13.931 |15.051 ia. 10.24.00 ja 31. 7.40 September | 9.047 \16.730 111.542 |12.440 a. 20.20.70 ia. 27.) 4.00 October. | 6.508 112.768 | 7.348 | 8.874 In. 3.20.60 Ia.19.) 0.40 5.225 | 8.088 ei 17.12.85 |a.5. - 2.00 SILENCE TE IE ELISE DIT IE m Spannkraft der Dünste in par: Linien. "1 6h.| 2h | A0h ! . Monat IMorg. Mittag Abend mittle| grösste kleinste. anuar Ka: 4411.87 17 61/a.16.137°.03'2.9.u.12. 07.69 Februar 1 “ll use ml. 26. 0.51 März 11. 49]1. 85,1. 0211. 65]a.31.13. 10a. 12. |0. 80 April 1: 9812. 35'2. 162. 16la.2. lA. 12a. 14. 1. 38 Mai 3.4914. 3813. 843. 89)a.30.|7. 1öla. 8. 1. 94 Jimi 4 778.064. 964. 9810.20.|7. Ilja. 5. ‚3. 06 Juli 3.296.015. 615. 64.3. |7. 62a. 7. 4. 06° August 4. 96.045. 35,5. 43|a.8. |7. 70ja. 31. 13. 33 September '3. 904. 534. 314. 26). „21.16. 55a. 27. 2. 78 October 3. 173.803. 313. 43...12.|5. 79a. 18. |1. 87 November 2. 6013. 262. 8012. 89° ‚0.25. Br 66,2. 3.773 December 1. 562. 101. 751. 80.1. |8. 42'. 26. lo. 63 —— Sahr enolgm. 59! Iaı. aa'z". ua a & si |mre.r0| 9,26: Tom 51 ETETESER in gan enrhehlen TER Monat "are. nn Aben mitt. ee | | niedrigster Januar 0. 0.877,0.80010.803) 0.850la. 10.055la. 31. 10.642 Februar ° 0. «41,0.08210.827 0.788 u. Fo 0.967|a. 23. 10.498 März 0. 815 .0.591]0.758,0.721la. 5. 6. 98a. 30. 10.417 April 0.352,0.598|0.778)0.743|a. 16. |0.957!a. 6. |0.297 Mai 0.864.0.606)0. 8140,761la. 17. |0. 984 a. 18. |0.412 Juni v. 232, Q, 513) 0.76710.704la. 30. 10.912'a. 5. 10.334 Juli 0.884 0.6370.880)0. 700 a. 5. 10.9752. 1. [0.435 August 0.3%8.0.60810.81610.771a. 6. 10.9602. 31. [0.447 September 0.87 5,0. 56510.800I0. 2 +1 AR ‚Da8la 6. 10.4385 October 0.861:0.62810.846!0. 77810 a. 0. 972, a. 1. 10.449 November v. 885] 0.73110. 85910. 825la. 30. 10.992! ‚a. 2. 10.568 December "0. ei) 0.69810.870.0.818la. 31. 10.992 ir 0.848 Jahr » |0.8080.030l0.82010.774:30-Norlo 092] 3 Kor 9. [0.207 er ® er - s Monat: | N. 1.00. | 0.180) | 8 |sW.| wo.. Januar FE am En ne Beh 49 ce 3. Inan Lan]. 3.102... Sr März ya Aa Aa 19 0) 8 | 28 April 21 1° ..40 Er 14 8 2) 2 1 | 27 Mai 15 | & 24781. ,45 14 7 38 Juni teilen aleda, Ist a AZ Juli 28 1-80 1,42 Mens | 3-6 2 | 7 August 34 11924 a2 ne | 22 1 10 | 43 September | 3 0 2.1020 048 3 Lan October 23 ri 4 a RR 4 | 2) November | 19 1 7 4426 445 5 4 | 45 December | 27 U 20. nld- 50 5.1.20 daher |2s0.|10 | 73 Jass [282 | 28 | 78 j244 Höhe des Nieder- 2 | h er schlags in par. Tage | s ansenen Monat Zellen ! ar KewırTren während | gı grösste Nie- | 8 E s| ld. ganzen schlagsmenge _ 3 ich Monats ‚innerh, 24 St, PA de ee Bien. Januar | 0.967 a.19.10° 408 3 ; Bl 2 Februar || 1. 224 2.21.10 .'392| 8 al 7 = März | 0. 520.6. 0. 131,11] 2) 4 » April | 2. 306 0.22.10. 344,10] 7, 2) Ei Mai 13. 430.160. 6508-1173: a.12.15.0. 21. aus W. a . ion 30. si Pi: 3 lan. Mn \ EIER EN an! Tela.d.ausW;a.11.u.10.ausd; Juli 4.. 100 aid. Laan us .]? e 42, kusN: ib; 30, aus WW. August | 2. 785 2.0. I; Dec, 3: a.4.u.13:ausS;a.d.aus\W. Septemb.| 1. 237 a.15.'0. a0uR. | 11 “) n October | 1. 804 a.27.|0. 630) — 141 5, Ei. Novemb. | 0. 327 a.2. |0. 098; 1 ar = Decemb 4 0. 206 a.19.'0. 212 or m [eı.10 %.10 11.000 Vertheilung der Windesrichtungen. 14 Gewitter ee A 113 | Grad der Bewölkung E Stürme (Winde mit N.3und4) I De | »M. I M. i A. "| ler Jan. fl: amd. aus NNW, 20:24 12.3: 20 Febr. |2: am 3. aus NNW; u, am 7. aus NW. ! 22'19123 241 März 16: a.7.ausW ;u.N;a.).aus WNW;u. NNW; a.| | I 25.ausWNW;a.39.ausSO;a.30.u.3l.aus$S. 2,6 2.7 25 2.6 April 46: a.9.ausNW;a. I1,u. 14. aus NW;a. 16; aus | | NNW;alS.ausSO;a.23.ausNW. 12.3 12.6 12.8 '’2.6 Mai : a.4.7.12.14.ausN W;a.16.ausN;a. 19. aus S; | | Mann 4 9.28. aus WSW;a.29. aus SO. N 16:22 i2.0 49 Juni 1: a.25.aus NW. es 21 lır 48 Juli I3; a. 3. ausNW; a. I0.u.12. aus N, 1.8 12.5 |23 2.2 Aug. Mi: a2.ausNWa.llausWN Wa.13.u29aus880.| 1.0 1.7 ’1.2:. 13 Sept. — — | 2.0 1.9 11.7 1.8 Vectob 53: a.7'aus S;a.27aus SO;a.29.aus SW, 11.9 11.0 11.6 1.8 Nov. f5: a.10.u.1l.aus NW;al4. aus $;a.19. aus W.i _ RN er a. 24. aus S, NZZ VON Dee. }2: a.4.ausNW;a.9. ausN. 111 1211111 :11 I 41. Stürme. 1.07] 214] 1.97 2.02 Anhane. Einige Erscheinungen im Leben einzelner Thiere und Pflanzen während des Jahres 1852. Am 20. Februar blühte Galanthus nivalis. » 3. März: Ankunft der Wanderlerche. Die milden ersten Tage des Märzmonates bis zum 7. lockten neue Spuren der Ve. getation heryor; es blühte: Tussilago Farfara, Hepatica oobilis, Veronica praecos und Viula odorate. Doch ‚heiumte die Rauhheit der folgenden Tage desselben Mona- tes die weitere Entwickelung der Vegetation und erst ge- gen Ende des Märzes und zu Anfang des Aprils schritt sie wieder, doch nur langsam, vor. Am 2. April: Ankunft der Schwalben und Bachstelzen. 3 >». » » Störche. "° » 4& » Rückflug der Störche und Verschwinden der Schwalben. » 5. begannen zu blühen: Veronica agrestis, triphyllos, Senecio valgaris, Helleborus purpurascene, Pulmonaria offieinalie , / Am 14. .in voller Blüthe standen: Taraxacum offieinale; 'Ficaria v. 18. Am »„ 13 » 15. » 18. » 20. 114 . Viola hirta, Seilla bifolia, Capsella Bursa pastoris, Poten- tilla verna,, opaca; Anemone nemorosa, ranunculoides; Primula veris; Pulsatilla vulgaris; Adonis vernalis; Euphor- bia eyparissias (halbentwickelt.) Die Schwalben kamen wieder zum Vorschein. calthaefolia; pulmonaria mollis; Isopyrum thalietroides; Carex praecox, Michelii; Euphorbia amygdaloides; zu blühen begann Viola mirabilis, blähten Caltha palustris; Carex montana, humilis, Gle-. choma hederacea, Vinca herbacea, Euphorbia epithymoides. 7. Mai entfalteten Pfirsich- und Kirschbäume ihre Blüthen fingen die Birnbäume an zu blühen. war Aesculus Hippocastanum vollstündig belaubt;; es blüh- te Colehieum pannonieum. standen Salix fragilis und viminalis in voller Blüthe, Wiederkunft der Störche. Vollständige Belaubung der Tilia grandifolia; es begannen zu blühen: Aesculus Hippocastanum, Syringa vulgaris, Fragaria vesca, die Aepfel- und Pflaumenbäume; Carex pallescens, paludosa, Geracium praemorsum, Symphytum tuberosum ; Myosotis strieta; Veronica. prostrata, serpylli- folia; Polygala vulgaris; Cerastium vulgatum; Verbascum phoeniceum; Vinca herbacea,; (Cytisus hirsutus;' Orobus vernus; Stellaria holostea, Viola sylvestris, Ruppii; Ery- simum repandum; Brassica eampestris, Alliaria offieinalis; Ranunculus repens. » 25. Belaubung des Weinstockes. Allgemeine Belaubung. Am 7. Juni blühte Robinia Pseudoacacia. „ 48 en. ». 26. Am 1. 7} » 25. » 30. Am 30, Am 25. Am 5. »ur21. Reife der Erdbeeren (Fragarin vesca.) Blühen des Roggens (Secale cereale.) . fängt der Weizen (Tritieum vulgare) an zu bkühen. Blühen des Weinstuckes. j » der grossblätterigen Linde, Juli Männliche Blüthen des Zea Mays sichtbar. » Weibliche » ” v v ” » Reife des Roggens. ” » » Weizens. August: Abzug der, Stürche. September » » Schwalben. October: Reife des Mais. » : Weinlese, Die ausserordentliche Milde des Novembers und Dezembers veranlasste ein abermaliges Blühen mehrer Pilauzen in diesem Jahr. Am 6. und 10, Dezember wurden. in der Umgebung, von Hermanstadt Be 115 blühend beebachtet: Viola odorata, Trifolium. pratense, Sinapis ar- vensis, Senecio jacobaea, Helianthemum vulgare, Potentilla verna , Lamium purpureum, Thlaspi Bursa ‚pastoris, Veronica hederaefolia, Taraxacum officinale, Ranuneulus repens; Achillea millefolium; während in den Gärten von Hermannstadt Aurikeln ihre buntgefärb- ten Blütlien entfalteten, Der letzte Schnee im Winter 185%, fiel den 25. April 1852. Der letzte Eistag (an welchem es fror) in demselben Winter war der 24. April 1852, Der erste Schnee im Winter 185%, fiel am 2. November, an welchem Tage auch das erste Eis dieses Winters fror. u. Beiträge " zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- ' gebilde von Ober-Lapugy ER von 3. 1; Neugeboren. | (Fortsetzung. 1%. Murex Borni Hörnes. Hörnesl. c. Taf. XXV. Fig. 18. Die-fast spindelfärmige Schale hat sechs bis sieben conyexe Umgänge, die je drei Mundwülste tragen, welche sich in Schrau- bengängen um die Axe herum winden. Die Wülste sind dick und abgerundet und enden in blättrige Falten; zwischen den Wülsten be- finden sich starke Längenknoten. De ganze Schale ist abwechselnd mit stärkern und schwächern gekerbten. Querstreifen bedeckt, wel- che sich am Ende jeder Wulst als spitze Falten umbiegen, in welch letztere Beziehung. unsere Exemplare ausgezeichnet sind. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist aussen stark verdickt, im Innern gekerbt. (oder mit Falten-Zähnen besetzt); der. linke bedeckt als umgeschlasene Lamelle in ziemlicher Breite die Spiu- del; der Canal ist ziemlich lang, offen und so seitwärts gebogen, dass die Convexität gegen die Spindel gekehrt ist. Höhe meines. grössten Exemplars fast 2V, W. Zoll. r Sonstige Fundorte dieser Art sind ‚noch die Touraine, Ca- stell’ arqusto, Tresante in Toscana, Tarnopol in Galizien, Gain- fahra, Enzesfeld und Vöslau im W. Becken; aus Lopugy besitzen wir sie in etlichen Exemplaren, 116 s. Murex granuliferus Grateloup Hörnes l.c Taf. XXV. Fig. 19. Da das von mir aufgefundene Lapugyer Exemplar in der Sammlung der k. k. geolog. Reichsanstalt sich befindet mir also «ur Beschreibung nicht besonders vorliegt; so kann ich nur das von Hrn. Dr, Hörnes über diese Art Gesagte wieder geben, wobei ich auf dessen Nachsicht rechne. »Die Hauptform ist nahezu spindelföürmig; das spitze Ge- winde besteht aus sechs kantigen Umgängen, an denen sich drei blätterig aufgetriebene Mundwülste Rinaufwinden: zwischen den Wülsten befinden sich stark aufgetriebene wulstförmige Längenkno- ben; die ganze Schale ist überdiess mit vielen fein granulirten Querstreifen (daher der Name) bedeckt. Die Mündung ist oval, der rechte Mundrand durch den blättrigen Varix von aussen stark verdickt, innen gekerbt; der linke Mundrand ist oben constant erweitert und bedeckt daselbst die Spindel. Der Canal ist ziem- lich lang, offen und etwas Weniges nach rückwärts gebogen.« Fundorte dieser bei Lapugy sehr seltenen Art sind nur eng Forstenau und Steinabrunn im W.: Becken und Saubrigues ei Dax. 19. Murex graniferus Michelotti. Hörnes c.1. Taf. XXVI. Fig. 1a. b. c. Die in ihrer Hauptform spindelförmige Schale hat ein nicht sehr spitzes Gewinde mit sechs treppenförmig gestellten Umgän- gen, welche drei Reihen Mundwülste tragen, die sich schrauben- artig zur Spitze emporwinden ; zwischen diessn Wülsten befinden sich Längenknoten, die nach abwärts allmählig sich verlieren. Man beobachtet diese Verhältnisse, wie Hr. Dr. Hörnes ganz rich- tig bemerkt, am Besten, wenn man die Conchilie von oben be- trachtet; es stellt sich dann die Projeetion der Schale als ein fast gleichseitiges Dreieck dar, in welchem immer kleiner wer- dende Dreiecke eingeschoben zu sein scheinen. Die in schiefen ‘Reihen stehenden Mundwülste sind an ihren Enden gekraust und gefaltet. Die ganze Schale ist mit am Ende jeder Wulst umgebo- genen und daselbst eine spitze Falte bildenden Querreifen bedeckt, zwischen welchen sich wieder feinere Querlinien befinden, die unter der Luppe wie in einander geschobene Hohlziegeln aussehen und der ganzen ÖÜberfläche ein granulirt:s Ansehn verleihen; die Falte am Kiele erhebt sich zu einem scharfen Dorn. Die Mün- dung ist oval; Der Canal ziemlich lang, gerade und offen. Die Querreifen und Querlinien ziehen sich in immer schiefer werden- ‚der Richtung auch über die Basis oder den Rücken des Canals. Das mir von dieser Art vorliegende sehr wohl erhaltene Exemplar, das ich der gefälligen Mittheilung des Ir. A. Bielz verdanke 4117 ist etwas schmäler als die W. Exemplare naclr der von Hra: Dr. Hörnes gegebenen Zeichnung zu urtheilen. Länge unsers Exem- plars 2 W. Z. und 2 Linien. Bis jetzt constatirte Fundorte dieser schönen und z2ierlichen Conchilie sind nur Tortona, drei Puncte in W. Becken, der Ne. mesejer Wald im Banut und Lapugy; an allen diesen Orten ist sie eine Seltenheit, 20. Murex heptagonatus Bronn. Hörnesl. c. Taf. XXVI. Fig. 2. a. b. c. Das nicht 'sehr spitze Gewinde der keulenfürmigen Schale besteht aus fünf bis sechs sehr convexen Umgängen, die mit sechs bis sieben Mundwülsten versehen sind, welche in schiefer Richtung mit einander in Verbindung stehen und „uf den letzten Umgängen wenigstens ais blattartige, stark gekrauste, in etli- che Zacken endende Wü!ste auftreten. Die ganze Schele ist über- diess mit starken Querreifen bedeokt, zwischen welchen sich wie bei M. graniferus wieder schwächere Querlinien befinden. - Indem die Querreifen sich bei jeder Mündwulst als dornartigs Falten anfbie- gen, verleihen sie der Schale das stachelige Ansehn, welches wohlerhaltene Exemplare haben. Der rechte Rand der fast runden Mündung ist bei dusgewachsenen Exemplaren innen schwach ge- kerbt und aussen blattartig stark erweitert, der linke glatt; der Canal ist ziemlich stark, . gerade und -halb-geschlossen, an der _ rechten Seite desselben befinden sich noch Dornfortsätze. Ein sehr sicher leitendes Merkmal sind die gımbenartigen Vertiefungen, die an den Nähten des Gewindes zwischen je zwei Mundwülsten sich befinden. Höhe 1%, W. Z. Nach Exemplaren des k. k. Hof-Mineralien-Gabinets in Wien konnten als anderweitige Fundorte mit Zuverlässigkeit nur ange- geben worden: -Dax, Turin, Asti, Üastell” arquato und etliche Puncte des W. Beckens. In Lapugy sind schon mehrere, doch meist sehr beschädigte Exemplare aufgefunden worden. 21. Murex brandaris Linne var. Hörnes ]. c. XXVI. Fig. 3 u. 4 Das einzige zu meiner Kenntnisss gekommene von Lapugy herrührende Exemplar dieser Art gehört mit den Wiener-Exempla- ren einer und derselben Varietät an. Die keulenförmige oben sehr breite, nach unten in einen langen, geraden, ziemlich starken und offenen Canal ausgehende Schale mit niedrigem, aus. fünf Ben Umgängen gebildetem, treppenförmigem Gewinde hat an en starken, ziemlich gerundeten Mundwülsten, deren der letzte Umgaug 7 bis 8 besass, nur eine Reihe stumpfer, in der Ebe- ne des Kieles befindlicher Knoten und entspricht somit der von 118 Dr. Hörnes unter Fig, 4’ gegebenen Abbildung. Der sechte Rand der ovalen Mündung ist scharf und gekerht, der linke ist ganz so wie bei der lebenden Art Veran länaetiig erweitert ünd zum rossen Theile im die Spindel elezt. Am Rücken des Canals bemerkt man die drei von Dr. Hörn:» erwähnten schiefen Reihen sehr schwacher Knoten. , Die ganze Schale ist übrigens‘ der Art körnig querzestreift, dass stärkere Streifen regelmässig mit schwächeren alterniren. Noch verdient Erwähnung dass stärkere mit etwas schwächeren Mundwälsten alterniren, wovon nur der letzte. Umzeung eine Ausnahme macht. Das betreffende leider stark beschädigte Exemplar hat eine Länge von fast 2 W. Z. und befindet‘ sich in der Sammlung des Hrn. Pf. Ackner. ' Diese Art, welche eine starke Verbreitung. in den neogenen Ablagerungen hat und auf sehr vielen Puneten in Europa, na- mentlich in der subapenninischen Formation gesammelt worden ist, wurde.in Siebenbürgen ausser Lapugy nur noch in dem La- ger von Bujtur angetroffen; in Lapugy aber so wie in Bujtur ge- hört sie zu den grössten Seltenheiten. Ich bemerke noch, dass ein mir vorgelegenes Exemplar von a mit dem auf den Sand- bänken von Venedig häufig zu findenden Gehäusen des jetzt im adriatischen Meere lebenden Murex brandaris übareinstimmte. 22. Murex Partschi Hörnes. Hörnes I. c. Taf. XKVI. Fig. 5. Die keulenförmige Schale hat ein ziemlich spitzes Gewinde mit 4 bis 5 bald schwach gekielten, bald concaven Umgängen , von welchen die oberen mit nahe stehenden Längenrippen verse- hen sind, während die folgenden gewöhnlich drei starke, in vielen Fällen abgerundete, nicht in zusammenhängenden Reihen angeordnete Mundwülste hahen. Zwischen den Mundwülsten befin- den sich an den obern Umgängen zwei bis drei Zwischenrippen , an dem letzten jedoch bei vollkommen ausgewachsenen Exempla- ven nur mehr eine. Der rechte Rand der eirunden Mündung ist scharf, immer gekerbt, oft über die lejzte Mundwulst stark her- vortretend, der linke ist scharf, jedoch nicht so stark ausge- breitet wie bei Murex brandaris und unten mit 7 Zähnen verse- hen ; der Canal ist äusserst dünne, schlank und offen. Die gan- ze Oberfläche dar Schale ist mit @Querlinien bedeckt, von denen zwischen je zwei stärkeren zwei schwächere sich befinden. Noch muss bemerkt werden, dass bei den gekielten Individuen die Mundwälste und Zwischenrippen in dem Kiele einen kurzen Dorn tragen. Ich besitze von dieser Art eine schöne Suite ziemlich gut erhaltener Exemplare, in welcher auch die Jugendzustände gut ya sind. Höhe- meines grössten gut‘ erhaltenen Exem- plars 187, W. 2. PN | 119 Ausser Lapugy sind als Fundstätten dieser Art -nur noch das Lager im Nemesejer-Walde im Banate und das. W. Becken anzuführen, wo sie sowohl in dem Tegel (Baden, Vöslau), als auch in dem Sande (Grund, Gainfahrn) vorkommt, . 23. Murex spinicosta Bronn. Hörnes I. c. Taf. XXVi. Fig.6, 7, u. 8. Die keulenförmige Schale hat ein spitzes Gewinde mit 3 bis 6 stark, gelielten Umzängen, welche drei Reihen mit Dorafort- sätzen versehene Mundwülste tragen, die sich in schiefer Rich. tung um die Axe winden. Zwischen den Wülsten befinden sich am Kiele zwei bis drei Zwischenknoten. Die ganze ‚Oberfläche ist alternirend stärker und schwächer quergestreift. Der rechte Rand der eirunden Mündung ist scharf, innen glatt, aussen von einer bewehrten Wulst bedeckt, der linke etwas erweitert und legt sich um die Spindel; der Canal: ist lang, gerade, unten glatt. Höhe meines grössern gut erhaltenen Esemplares etwas über 1%, W. Zoll. Diese Art ist in Europa sehr verbreitet, da sie im Osten und Westen von Südfrankreich, in den suba peninischen Schichten des Poflussgebietes, im Polnischen und Wiener-Becken und end- lich in dem Tegel von Lapugy in unserm Vaterlande gefunden wird. - 34. Murex (Typhis’) horridas Brocchi. Hörnes I. c. Taf. XXVI. Fig. 9. Broechi Conchiol. Taf. VII. Fig. 17. Bronn Lethaea Taf. XL), Fig. 14. Das ziemlich spitze Gewinde der fast kugelig-spindelförmi- gen Schale besteht aus 5 bis 6 convexen, gekielten Umgängen, auf welchen abwechselnd spitze Dornen und abgebrochene Röhren stehen, — ein- Merkmal, das diese Art sehr gut characterisirt. Der letzte Umgang ist mit 4 Mundwülsten versehen, welche drei divergirende starke Stacheln tragen. Zwischen den Mundwülsten befinden sich einzelne Röhren, von denen die letzte, die sich Be hinter der Mündung befindet, nach innen offen ist. Die ast runde Mündung ist stark hervorgezogen; der Ganal ist breit, geschlossen nach rückwärts gebogen. Höhe etwas unter A W. Zoll. Von dieser neogenen Ärt, die ausser 8. W. Frankreich und Ober-Italien auf mehreren Puncten auch im W. Becken, nament- lich bei Baden vorkommt, kenne ich von Lapugy nur zwei Exem- lare. Sie entsprechen vollkommen den Abbildungen, welche rocchi, Bronn und Hörnes von dieser Gonchilie geliefert haben. *) Zu den Subgenus „Typhis“ werden die Arten mit röhrenförmigen; an der Spitze abgestutzten Mundwülsten gerechnet. 120 Bei meiner Rxcursion in den Nemeseyer Wald gelang es mir auch dort ein Exemplar zu erbeuten, welches an die k. geologische Reichsanstalt eingesendet wurde. : 33. Murex (Typhis) fistulosus Broechi Hörnes I. c. Taf. XXVI, Fig. 11. Brocchi couchiologia Taf. Fig. 12... Die glatte Schale ist spindelförmig, entschieden spitzer als bei dem Wiener Exemplar, wornsch Hr. Dr. Hörnes seine Abhil- dung verfertigen liess. Das Gewinde ist vierseitig pyramidal, au jeder der vier Seiten bemerkt man oben an der Üdpangencht kur- ze, vöhrenförmige Fortsätze, die bei manchen Exemplaren in ge- reader Linie über einander stehen, bei andern dagegen eine schiefe Anordnung hahen. Zwischen diesen Röhren ist eine längliche Ver- diekung vorhanden, die ehemalige Mundwulst. Die Münduag_ ist klein, ovel, ‘der etwas nach links rückwärts gebogene Canal. ist theilweise geschlossen. Ich kenne vier Exemplare dieser Art von Lapugy, die sämtlich spitzer sind, als die von Pr. Härnes abge- bildeten Wiener-Formen, ein Exemplar zeichnet sich besonders in dieser Beziehung aus; sie unterscheiden sich von den Wienern noch dadurch, dass der Canal nicht bis an sein unteres Ende ge- schlossen ist, was vielleicht eine Folge dessen sein mag, dass die Schalen noch nicht ansgewachsen waren. Die Höhe unserer Exem- plare ist etwas geringer als 8 W. Linien. - Der Murex fistulosus beschränkt sich auf die neogenen Abla- gerungen; die wichtigsten Fundorte desselben. sind: Bordeaux, Turin, Arignano, Gastell’ nuovo bei Asti, Tortona, Modena und einige audere in der Subappenninen - Formation Italiens, dann Baden hei Wien. (Fortsetzung folgt ) a nn nn nn Redaction: Wereinsausschuss. Üedrnekt bei Georg v. Closius in Hermannstadt, EG N ON ee ee re a rc Me a ER er ; Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. V. N8, August. 1854. EEE EC EIS TE SEEN EEE EEE SEINEN TEENS SET EEE LEICHT NETTE EEEEET TEC Inhalt: P. Schnell und G. Stenner: Chemische Analyse der Borsze- ker Mineral-Quellen.— J. L. Neugeboren: Beitrag zur Petrefacten- kunde von Siebenbürgen — Zu nn nn mn Chemische Analyse der Borszeker Minceral- Quellen von Peter Schnell und Gottlieb Stenner, » Apotheker in Kronstadt, Borszek, Siebenbürgens berühmtester Kurort , liegt in einem engen (ebirgskessel der grossen Karpathenkette an des Lander nordöstlicher Seite unter dem 43° 20° östlicher Länge und dem 46° 51‘ nördlicher Breite, 2335’ über der Meeresfläche, im Udvarhelyer Kreise 7 Stunden nördlich von Gyergyo-Szent-Miklos, von Kronstadt zwei Tagereisen entfernt. Die Gezend ist in geog- nostischer, minoralogischer und botanischer Beziehung äusserst interresant, und lohnend. Das mit sehr viel Fleiss von Anton Kurz verfasste Werkchen: »Borszek, Siebenbürgens berühmte- ster Kurort, Kronstadt bei Johann Gött 1844« gibt uns über Borszek ein naturgetreues Bild. — Es befinden sich hier auf einem Umfang von Y, Stunde zehn Mineralquellen, die so was- serhaltig sind, dass jede derselben 100) fremde Gäste befriedigen ‘ könnte. Bis jetzt werden blos zwei ($uellen hauptsächlich zur Kur @ebraucht, der Prineipalbrunnen, aus wreildian; noch über- dies viele Tausende von Flaschen jährlich gefüllt und versendet werden, zum Trinken, dann der Lobogo als kaltes Vollbad 122 Diese beiden Quellen sind es, die auf Veranlassung der hohen Landesregierung an Ort und Stelle einer genauen chemi- schen Untersuchung bis jetzt unterzogen wurden, und ich hege die feste Ueberzeugung, dass die übrigen Quellen bald umsomeh: nachfolgen werden, als ınehrere derselben nach meinen physiolo- gischen Beobachtungen dem Lobozs als Vollbad vorzuziehen sind. Il. Haupttrinkquelle. Fons principalis. Das Wasser dieser Quelle ist klar, stark periend, von ange- nehmem, prickelndem Geschmack; den Geruch nach Kohlensäure empfindet. man besonders stark, wenn ınan f.isches Wasser in einer Flasche stark schüttelt. Beim Verlust von Kohlensäure selbst durch längers Stehen des Wassers an der Luft trübt sich dasselbe und es scheidet sich mit der Zeit ein gelblich - weisser Bodensatz ab. Diess beweisen viele Flaschen, die zum Aufbewah- ren dieses Wassers dienten, indem dieselben bei oftmaligem Fül- len in kurzer Zeit wie ein mattgeschliffenes Glas anlaufen, un- durchsichtig, zuletzt gelbroth und hraun werden. Dabei behält das .\Wusser lange Zeit seine Kraft. Wasser , welches seit anderthalb Jahren in gut verschlossenen Flaschen aufbewahrt würde, zeigte sich nach Ansehn, Geschmack, Geruch uad Wirksamkeit völlig unverändert. En Die Temperatur der Quelle ergab sich als Mittel von 7 Beob- achtungen, welche zu den verschiedensten Tageszeiten an 3 Ta- gen, an denen auch die Temperatur der Luft sehr .differirte, nem- lich den 24. 25. und 26. September 152 vorgenommen wurden , + 7. 3° R., suf dem Boden der Quelle. Die grösste Differenz be- trug ®. 48° R. “ Bestimmung des specifischen Gewichts. Eine Flasche Mineralwasser und eine Flasche destillirtes und gekochtes Wasser wurden auf gleiche Temperatur gebracht. Nun wurde ein Meissner'scher Piecnomater zuerst mit destillirtem Was- ser angefüllt und genau gewogen, und dann mit Mineralwasser, mit der Berüchsichtigung, dass keine Gasblasen im Glase waren. Das Gewicht des Piecaometers mit destillirtem Wasser war 1357.25 Gran, mit Mineralwasser —= 1359. 75 Gran. Es ergibt sich 1359.75 2099 — 4,004342 bei einer 1357.25 hieraus das specifische Gewicht Temperatur von }.12.4° BR, ei Ben Be u rn 123 Qualitative Annlyse. Das Wasser zeigt in Folge des Gehaltes an f.eier Kohlen. säure eine deutlich saure Reaction; bei längerm Stehen des Was- sers an der Luft in offnen Gefässen verlor sich dieselbe. Mit dem Verlust der Kohlensäure wird das Wasser trübe und es setzt sich ein gelblich-weisses Pulver ab. Beim Erwärmen, noch viel mehr beim Kochen erhält man einen bedeutenden Niederschlag. Die qua- litatire Analyse -zerfiel in die Untersuchung dieses Niederschlages und in die des davon abfiltrirten Wassers. A. Ausmittelung der Basen. a) In dem beim Kochen entstandenen Niedvrachlage. Dieser Niederschlag wurde in Chlorwasserstoflsäure aufgelöst, wit etwas Salpetersäure gekocht, und die Lösung folgender- nassen geprüft: 1) Aetzamınoniek zu der Lösung im Ueberschuss gesetzt, brachte einen flockigen, gelblichen Niederschlag hervor. Dieser Niederschlag wurde abfiltrirt und das Filtrat zu fe.nerer Unter- suchung aufbewahrt, der Niederschlag jedoch in Ch'orwasserstoff- säure gelöst and mit reiner Kalilauge im Veberschuss gefällt. Es zeigte sich ein brännlieher Niederschlog von Eisenoxydhy- drat(Fe,0,,HO) . 2) Die vom Eisenoxydhydrate abfiltrirte kalihaltige Flüssigkeit wurde mit Ohlorwasserstoffsäure nentralisirt und Ammoniak hin- zugefügt, Ein höchst seringer weisser flockiger Niederschlag zeigte Thonerde (AL,QO,,H@Q) an. 3) Ein Theil des Filtrats von Nr. 1, aus dem das Eisen und (die Thonerde durch Ammoniak gefällt war, wurde mit Schwefei- Ammonium versetzt und längere Zeit stehen gelassen. Es trübte sich nicht im geringsten. Ebenso wurde das Eisenoxyd von Nr. 1, nach dem Trocknen vor dem Löthrohr xeprüft. Beide Versuche liessen kein Mangan (MnO) erkennen. +) Ein Theil des Filtrats von Nr. 1, gab mit oxalsaurem _ Ammaniumoxyd einen reichlichen weissen Niedersehlaex von oxal- saurem Kalk (0a0,C,0,). 9) Das Filtrat von Nr. $, gab mit phosphorsaurem Natron nnd Ammoniak einen reichlichen weissen Niederschlay von phos- phorssurer Magnesia, Ammoniak (,MgO,NH,0,PO,12H0Q). - Die vorerwähnten Metalle sind im Wasser als doppelkohlen- saure Salze enthalten, weil sie nach dem Verluste der aim Koh- lensäure durch Kochen im Wasser unlöslich werden und eich aus- scheiden. * 124 b) Im gekochten und filtrirten Wasser. Die Reaction desselben ist alkalisch, welches sich sowohl durch rothes Lacmus- als auch durch Cureumapapier nachweisen lässt. Diese alkalische Reaktion rührt von einem kohlensauren Al- kali her, dessen Gegenwart auch alle dadurch fällbaren Erden von der Untersuchung ausschliesst. 4) Das gekoehte und filtrirte Wasser wurde fast bis zur Troekne eingedampft und mit Platinehlorid und Alkohol versetzt; es bildete sich nach längerem Stehen ein gelber kristallinischer Niederschlag von Platinchlurid, Chlorkalium, (KOL,PICH). 2) Ein Theil des trocknen Salzes, welches durch Abdam- pfen des geköchten und filtrirten Wassers erhalten wurde, zeigte vor dem Löthrohr behandelt und in der Alcoholfllamme deutlich die wachsgelbe Färbung der Natronsalze, 3) Eine grosse (Juantität gekochten Wassers wurde unter Zusatz von phosphorsaurem Natron zur Trockne abgedampft und der Rückstand im Wasser gelöst, was vollständig geschah — Ab- wesenheit .von Lytlion (Zi0). 4) Eine Menge Wasser wurde mit Chlorwasserstoffsäure an- gesäuert, und bis. zum Beginnen der Ausscheidung der Salze ab- gedampft. Der Rückstand wurde nun mit Kalkhydrat im Ueber- schuss versetzt, es entwickelte sich kein freies Ammoniak — Ab- wesenheit der Ammoniaksalze (NH,). j B. Ausmittelung der Säuren und Haloide. 1) Die Kohlensäure (C'O,) bedarf keines speciellen Beweises. 2) Salpetersaures Silberoxyd gab in dem mit Salpetersäure angesäuerten Wasser einen weissen käsigen Niederschlag von Chlorsilber (Ag,C7), welcher sich selbst in verdünntem Am- moniak leicht und vollständig auflöste, was auf kem Vorhanden- sein von Jod oder Brom schliessen liess. 3) Die Abwesenheit des Jod und Brom wurde auch zur grösseren Ueberzeugung, des erstern durch Palladiumchlorür im alcoholischen Extract, des letzteren dureh Chlorwasser und Aether im Destillat mit Braunstein von der Mutterlauge einer grossen Menge Wassers dargethan. 4) In dem mit Ghlorwasserstoffsäure angesäuerten und zur Hälfte eingedampften Wasser brachte Chlorbarium eine kaum merk- liche Opalisirung hervor, — eine Spur von Schwefelsäure (80,). 5) Eine (Quantität Wasser wurde mit Chlorwasserstoffsäure zur Trockne verdammpft, der Rückstand mit Chlorwasserstoffsäure befeuchtet und mit Wasser gelöst. Es blieb ein weisses leichtes Pulver ungelöst, welches mit kohlensaurem Natron vor dem Löth- rohr ein klares Glas gab = Kieselerde (05). ee essen Serie ee. Me ee Mn ei ee De . ” = 4 = en en ee A 125 6) Der beim Kochen des Wassers entstandene Niederschlag wurde längere Zeit mit Aetzkalilauge gekocht, die stark alkalische Flüssigkeit hierauf mit Essigsäure neutralisirt und angesäuert, und dann neutrales essigsaures Kupferoxyd zugesetzt. Es entstand keine Trübung, ebensowenig nach Zusatz von kohlensaurem Am- ınoniumoxyd. Abwesenheit von Quellsatz- und Wuellsäure, 7) Ein Theil der Mutterlauge wurde tropfenweise mit Schwe- felsäure zur Vertreibung des grössern Theils der Kohlensäure ver- setzt, ein Krystall von schwefelsaurem Eisenosydul und dann Schwefelsäure im Ueberschuss hineingegeben; es zeigte sich eine geringe, aber doch bemerkbare Bräunung des Krystalles, eine Spur von Salpetersäure (NO,). 8) Eine Kos trocknes Salz wurde mit Schwefelsäurehydrat übergossen, mit einer Glasplatte bedeckt und erhitzt. Die Glas- latte war nicht im geringsten angegriffen. — Abwesenheit von Püo: (Fi.) 9) Das Eisenoxyd- und Thonerdehydrat, welches durch Fäl- lang mit Ammoniak erhalten wurde, ward in Chlorwasserstoffsäure gelöst, soviel Weinsteinsäure dazugegeben, um beide Oxyde durch Ammoniak unfällbar zu machen, mit Ammoniak im Ueberschuss und dann mit schwefelsaurer Magnesia= Chlorammonium versetzt. Es entstand keine Trübung.— Keine Phosphorsäure (PO,). 40) Das durch sorgfältiges Abdampfen des Wassers bei be- deckter Schale erhaltene Salz zeigte beim Glühen eine schwärzli- che Farbe, und liess dann beim Auflösen in Chlorwasserstoffsäure eine höchst geringe Menge braunen Pulvers zurück, welches von organischer Substanz herrührt. — Quantitative Analyse. 1) Bestimmung der Gesammtmenge der fixen !estandtheile. 13863 Theile Mineralwasser wurden ‚im W’asserbade zur Trockne verdampft und bei 100° C. getrocknet, bis das Gewicht uach mehrmaligen Wägungen gleich blieb. Das rückständige Salz wog 44.875 Theile. Auf 100 Theile Wasser beträgt es = 0.5213 Theile. Ein Pfund — 7630 Gran Wasser enthält hiernach 24.6753 Grane fester Bestandtheile. 2) Bestimmung. der ganzen Menge der in Wasser un- löslichen Bestandtheile. Das nach.Nr. 1, erhaltene Salz wurde nun mit Wasser ge- kocht and gut ausgelaugt, um die löslichen Salze von den unlös- lichen Erden und Metalloxyden zu trensen. Das ungelöst zurück- ’ 126 bleibende Salz wurde auf einem Filter gesammelt, getrocknet und schwach geglüht. Es wog 32.125 Theile = 0.2300 p. Cent. In 1 Pfund Wasser = 17.6630 Gran. 3) Bestimmung der ganzen Menge löslicher Bestandtheile. Das Filt:at von Nr. 2, worin die löslichen Salze enthalten waren, wurde im Wasserbade sorgfältig zur Trockne verdampft und schwach geglüht. Wir erhielten auf diese Art lüslicher Salze 12.625 Theile = 0.0994 per Cent. In 4 Pfund Wasser — 6.9427 Gran. Dieses Salz wurde nun mit Chlorwasserstoflsäure übergussen, _ um auch das kohlensaure Aikali in ein Chlormetsll zu. verwan- deln, zur Trockenheit verdampft und geglüht,; es waren 18.6375 Theile Chlormetalle. In 190 heilen Wasser = 0.06: Theile. 4) Bestimmung des Chlor. Eine genau gewogene Menge Wasser wurde mit Salpeter- saure angesäuert und zur günzlichen Vertreibung der Kohlensäure erwärmt; biersuf mit salpetersaurem Silberoxyd gefällt. “Das erhaltene Chlorsilber wurde getrocknet, geglüht und gewogen. Zwei Versuche gaben: | {) In 18424 Theilea Wasser 4.5 Theile’ Chlorsilber. _ Diese entsprechen — 1.1128 [heile Chlor — 0.0060 % 2) In 19224 Theilen Wasser 4.6875 Theile Chlorsilber entsprechend — 1.1092 Theilen Chlor = 0.0060 % 3) Be-timmung des kohlensauren BEisenoxydauls. Kine gewugene Menze Wasser wurde mit Chlorwasserstoflsäure angesäuert bis über die Hälfte unter Zusatz von etwas Salpetersäure eingedampft. Anus der noch warmen Flüssigkeit wurde das Eisen- oxyd und die Thonerde mit Aetzummoniak gefällt, bei Ab- schluss der Luft rasch filtwiet und der Niederschlag gut ausze- Jaugt. Da» Filtent wurde zur ‘Bestimmung des Kalkes und der Bittererde aufbewahrt. Aus dem Niederschlaze, in Chlorwasser- stollsäure und etwas Salpetersäure gelöst, wurde dis Kisenoxyd mit Kalilauge, welche im Veberschuss zugesetzt ‚wurde, gefällt, der Niederschlos nsnerdings in Ghlorwasserstoflsäure gelöst, hun mit Ammoniak gefüllt, gut ausgesüsst, getrocknet und geglüht. Zwei Versuche suben: { 2 1) Io 12979 Theilen Wasser 0.123 Theile Eisenosyd .. . KR? = 0.0010 %, 2) In 27836 Theilen Wasser 0.250 Theile Risenoxyd 7. ER zusammen == 0.0018 ,, oder im | 127 Mittel = 0.0010 %, FeO,. Es sind nun aber 0.0010 Theile Eisenoayd . ‚ - .. = (0.0009 Theile Eisenoxydul, welche Einden . . 3 == 0.0006. „Kohlensäure zu. 2 4 ' A — 0.0015 ,, kohlensaurem, Eisenosydul. i In ı Pfund Wasser = 0.1152 Gran FeO0,CO, 6) Bestimmung der Thonerde. Die von Eisenogydhydrat stark kalihaltige Flüssigkeit, wel- che Thonerdekali gelöst enthielt, wurde mit Ühlorwasserstoffsäure neutralisirt und die Thonerde mit Ammoniak gefällt. 1) 12970 Theile Wasser zaben 0.0625 Theile Thonerde. E— 0.0005 Yo 2) 27936 Theile Wasser gaben 0.125 Theile Thonerde — 0.0003 % zusammen = 0 0009 , Mittel = 0.0005 Yo 4ALl,O, Joa 1 Pfund Wasser == = 0.0334 Gran Al,O;. 7) Bestimmung des kohlensauren Kalkes. . Aus dem Filtrat von Nr. 5, woraus das Eisen und die Thon- erde durch Ammoniak herausgefällt war, wurde die Kalkerde mit oxulsnurem Ammoniak gefällt. Dieser Niederschlag von oxalsau- ren Kalk wurde gut auszewaschen, getrocknet, durch Glühen in kohlensauren Kalk verwandelt und gewogen. 1) 12979 Theile Wasser zaben 19.25 Theile kohlensahren Kalk ö ANY 2) 27936 Theile Woaaer gaben -42.75 Theile kohlensauren Kalk == 0.1530 % zusammen — 03014 , Mittel = 0.1507 %%, Ca0,CO,, darin ist Kante 0.0663 0% In 4 Pfund Wasser 11.5738 Siem Cad,Co, S) Bestimmung der kohlensauren Bittererde. Das Filtrat vorm oxalsauren Kalk wurde mit phosphorsaurem Natron unter Zusatz von Ammoniok gefällt, ‚und der gut AURBe: -waschene Niederschlag getrocknet und geglüht. 1) 12970 Theile Wasser gaben 12.125 Theile pyrophogphorsaure Rameain, weiche 9.1818 Theilen kohlensaurer r Magnesia ent- Be en —='0.0708 % 2) 27936 Theile Wasser gaben 26.0 Theile pyro- Ammenducee Magnesia, entsprechend 18 6887 heilen kohlensanrer. Magnesia = 0.0705 % zusammen — 0.1413 „, 128 Das Mittel aus vorstehender Summe beträgt = 0.0707 % M90,C0,. Darin ist Kohlensäure = 0.0365 9 Ro: In 4 Pfund Wasser — 5.4293 Gran NgI0,CO,. 9) Bestimmung der Kieselerde. Eine genau gewogene Menge Wasser wurde mit Chlorwas- serstoffsäure zur Trockne verdampft, das rückständige Salz mit Chlorwasserstoffsäure angefeuchtet und in Wasser gelöst. Es blieb ein zartes weisses Pulver, welches auf einem Filter gesammelt, getrocknet und gezlüht wurde. Nach zwei Proben ergaben : 4) 12970 Theile Wasser 4.0 Theile Kieselerde = 0.0077 % 2) 27936 Theile Wasser 2.0625 Theile Kieselerde r ; i ; i = 0.0074 zussmmen = 0.0151 Mittel hiereus = 0.0076 p. C. SiOQ,. In 1 Pfund Wasser —= 0.5337 Gran 8iV,. 10) Vergleichwug der durch Addition der einzelnen unlös- lichen Bestandiheile gefundenen Menge mit den direkt gefundenen als Controlle, Einzeln wurden erhalten in 100 Theilen Wassser nach Nr. 5, Eisenoxyd ‘ i 0.0040 Theile „6, Thonerde } j { Ö 0.0005 ,, » „7, kohlensaurer Kalk . S 0.1507 , » 5, kohlensaure Bittererde . t 0.0707 ,„ » „9, Kieselerde - j 0.0076 A, zusammen 0.2305 Nach Nr. 2, wurden durch Abdamptfen direkt gefunden 0.2300 Theile. 11) Bestimmung des Kali, Eine grosse gewogene (Quantität Wasser wurde durch Kochen von den leiten Salzen befreit, das Filtrat mit Chlorwasser- stoßfsäure versetzt, bis zur Trockne verdampft, in etwas Wasser gelöst und mit Platinchlorid und Alcohol behandelt. Es bildete sich nach längerem Stehen ein gelber krystallinischer Niederschlag. Dieser wurde auf einem getrockneten und gewogenen Filter gesam- melt, hei + 100° ©. getrocknet und gewogen. 1) 47574 Theile Wasser gaben 3.875 Theile Kaliumplatinchlorid, welche 0.7477 Theilen Kali entsprechen = 0.0616 % KO. 2) 31729 Theile Wasser gaben 2.5625 Theile Kaliumplatinchlorid; entsprechend 0.4045 Theilen Kali : 3 ; == 0.0916 », KO. Mittel = 0.0016 v, KO. rü 129 12. Bestimmung des Chlorkaliums. Das gefundene Kali ist vollständig an Chlor gebunden, nach Nr. 11. fanden wir Kali = 0.0016 %, diese entsprechen — 0.0013 Theile Kalium, welche mit = 0.0012 » Chlor 0.0025 » Chlorkalium bilden. Ia ein Pfund Wasser = 0.1920 Gran KÜ\. 13. Bestimmung des Chlornatriums. Das übrige noch im Wasser enthaltene Chlor ist vollständig an Natrium gebunden. Es wurde aber nach Nr. 4., Chlor gefunden . - ee, VB, davon sind gebunden an Kalium nach Nr. 12. 0.0012 » Es bleiben noch übrig. . . 0.0048 » Chlor, welche mit . £ : 4 - . 0.003i » Natrium 0.0079 » Chlornatrium bilden. In 1 Pfund Wasser — 0.6007 Gran NaCl. 14. Bestimmung des kouhlensauren Natrons. Die Menge des kohlensauren Natrous wurde bestimmt durch Abzug der bis jetzt gefundenen, in Wasser löslichen Salze von der ganzen direkt gefundenen Menge derselben.— Als Controlle wurde dieselbe Gesammtmenge durch Abdampfen mit Chlorwasser- stoffsäure und Glühen vollständig in Chlormetalle verwandelt, diese im Wasser gelöst, darin das Chlor bestimmt, von der Menge des so erhaltenen Chlors das ursprünglich im Wasser enthaltene ab- gezogen und aus dem Reste des Ohlors die entsprechende Menge Kohlensäure berechnet. 1) Die Gesammtmenge der lüslichen Bestandtheile beträgt nach Nr. : : . .. 2.09049%, Gefunden würde nach Nr. 12. Chlorkalium — 0.0035 %, nach Nr. 13. Chlornatrium = 0.0079 » usmmen - = 0.4, - Es bleiben also kulhlensaures Natron = 0.0800 %, 2) 100 Theile Wasser gaben, gekocht und die Mutterlauge mit Chlorwasserstoffsäure abgedampft- und geglüht =.0,2257 Theile Chlorsilber; diese entsprechen . . 2.0.0806 % Chlor; hievon das ursprünglich im Wasser enthaltene Chlor mit . $ 0.0060 » abgezogen, bleiben noch Chlor = 10.0506 » - welche 0.0756%, kohlensaurem Natron entsprechen. 130 Der erste Versuch gab — 0.0800 % » zweite » gab — 0.0750 » zusammen — 0,1556 » Mittel hieraus = 0.0778 » Na0, [0,. Darin ist Kohlensäure = 0.0323 %, In 4. Pfund Wasser EA N 5 Gran NaO, co, 15. Vergleichung ‚der durch Addition der einzelnen lös- lichen Bestandtheile erhaltenen Menge mit den direkt gefundenen als Controlle. Nach Nr. 12. beträgt das Chlorkalium : 0.0025 % 13. @ „ ‚Chlornatrium. . 0,0079 „, 14. R kx kohlensaure Natron 0.0778 ‚, Summa = 0.0882 , Nach Nı. 3, meter: direkt gefunden — 0.0904 ‚, Verlust — 0.0022 , 16 Vergleichung der durch Addition. aller Bestandtheile erhaltenen Menge mit der direkt ‚gefundenen als "Schlusscontrolle. 2 ’ > > Die Summe der unlöslichen Bestandtheile beträgt nach. Nr. 4. — 0.2308 0 % Die Summe der löslichen. nach Nr. 15.. = 0.0882, zusammen — 0.3187 „ Nach Nr. 1. ee direkt gefunden = 0.3213 „ Verlust == 0.0026 „, 16. Bestimmung der ganzen Menge Kohlensäure. Zur Bestimmung der Kohlensäure wurde ein Stechheber von bekanatem Inhalte aus der Quelle unter dem Niveau des Wassers gefüllt und. der Inhalt ia Flaschen auslaufen gelassen, die eine Auflösung von Chlorbarium und Ammoniak ‚enthielten, Nach dem Absetzen, was durch Schütteln der gut verstopften Flaschen be- fördert wurde, ward der Niederschlag bei bedecktem Trichter abfiltrirt, getrocknet, gewogen und die N desselben auf 100 Theile: Wasser ‚berechnet. 168 Cüb. Gentim, = 163.306 Gramm w unsre, mit Chlar- barınım und Ammoniak aucammengebracht, Bee 1. 2.443 Gramm | 2. 2.445, 8. 2.441 „, Zusammen = 7.329 Gramm. Mittel hie.aus 2.443 Gramm. 131 Auf 100 Theile Wasser berechnet gibt es 1.4514 Theile Niederschlag. Durch Zersetzen gewogener Menren dieses Niederschlages mittelst Chlorwasserstoffsäurg in einem genau gewogenen Appa- rate, in welchem die entweichende Kohlensäure durch Schwefel- säurehydrat getrocknet wurde, ward der Kohlensäuregehalt des- selben ermittelt. Der Gewichtsverlust des Apparates nach der Ent- wiekelung gab das Gewicht der Kohlensäure an: 1. 0.7375 Gramm Niederschlag gaben 0.1625 Gramm CO,. 2. 0.5750 Te Ra 3. 0.8500 I .. 0.186429. ,, rn Nach dem ersten Versuche gaben 1.4514 Theile Niederschlag, welche 100 Theilen Wasser entsprechen = 0.3193 Theile nach dem 2. Versuche = 0.3155 WR Gerne = 0.3095 Zusammen — 0.9448 Im Mittel = 0.3149 %, Kohlensäure. In 1 Pfund Wasser —= 24.1843 Gran Ü,. „ ’ > 53 18: Bestimmung der freien Kohlensäure. Die Gesammtmenge der Kohlensäure beträgt nach Nr. 47. - EA A . .0,3149% Gebundene Kohlensäure wurde gefunden: nach Nr. 5. an Eisenoxydull = 0.0006 % Wr Pl Melkarde == 0.0663 , » » 8% ,„ Bittererde =. 0.0365: , er ee Natron. = 0.0823 ,. E > zusammen 0.1357 9% Es bleiben ulso freie Kohlensäure ze. 1.1782... la 1 Pfund Wasser = 13.7626 Gian freie CO,. Es entsprechen 0.1792 Theile Kohlensäure (1 Theil als 1 Gramm genommen, und 1000 Cub. Centim. — 1.9814 Gramm hei 0% Temperatur gerechnet) 90.4411 Cub, Ceutim. bei 0° Tem- perätur. Es sind über 90.4411 Cub. Centim. bei 6% Temperatur = 0.4411 = [1 0.004506 = 7.31) = 1.038333] —= 03.4858 Uub. Gentim, bei } 7.310 R. als der Temperatur der Quelle. i Nach dem spezifischen Gewichte des Wassers eind 100.184 (rewichtstheile Mineralwasser gleich 109 Volumtbeilen; 100 Ge. wichtstheile Wasser enthalten aber 93.4383 Cub. Centim. Kohlen- säure, 100 Volnmina Wasser demnach 93.6278 Volumina Koh- ledeäure, 132 Zusammenstellung. I. 10U- Gewichtstheile Wasser enthalten: A. Fixe Bestandtheile: a) In wägbarer Menge Vorhandene: Chlorkalium . . f : - : 2.0025 Theile Chlornatrium . Ä ald..s s ; 4 0,0079... Kohlensaures Natron . ‚ r 1 } ErBLOZTER,, Kohlensaure Kalkerde e ’ \ s RRITT 5 Kohlensaure Bittererde d B , ! 7 RZ; Kohlensaures Eisenoxydul . \ i . 0.0045 5, Thonerde . R f : REN .:.0.0005°. - ,, Kieselerde . 3 2 2.0076 b) In unwägberer Menge Vorhandene: Schwefelsaures Kali Salpetersaures Kali Organische Substanz. Summe der fixen Bestandthele == 0,3192 Theile B. Flüchtige Bestandtheite: Freie Kohlensäure N } : » 2.021792 Summa aller Bestandtheile —NsHU II. Ein Pfund =. 7680 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile: Chlorkalium . . j £ Ä ’ .. 0.1920 Gran Chlornatrium £ h e : B E ne, "> Kohlensaures Natron . - : { z u, 7 Kohlensaurer Kalk ? h f r ö ar Kohlensaure Pittererde 3 5 : 3 ‚. 5.4208 Kohlensaures Risenoxydul . x ; : 15, Eye Thonerde e 3 \ ; N i BR 122 Kieselerde . : h 3 r e 2 0.0831 Hab Summe der fixen Bestandtheile = 24.5146 „, B, Flüchtige Bestandtheile: Freie Kohlensäure . ; : h r r 13.7626 Gran Summe aller Bestandtheile = 33.2772 13.7626 Gran Kohlensäure entsprechen (100 Cub. Centim. == 3.4710 Cub. Zull gerechnet) = 523.3422 Gub. Centim. bei t 7.310 R. oder 28.6321 Cub. Zollen, < \ vi Be II. Badequelle. Fons Lobogo. Diese Quelle entspringt östlich von der Trinkquelle auf einem Berge, und gewährt eine angenehme Weberraschung durch das lustige Spiel der ausströmenden Kohlensäure,, welche das Wasser gleich Perlensträusschen in schnellen Zwischenräumen in die Höhe treibt. Es muss auch dieser frei entströmenden Kohlen- säure die in vielen Fällen überraschend’ wohlthätige Wirkung die- ser Quelle zuzuschreiben sein, indem sie hinsichtlich ihrer Be- standtbeile andern Quellen, die sich weniger wirksam beweisen, weit nechsteht und auch "die im Wasser gelöste Kohlensäure weniger beträgt, als dasselbe aufzulösen vermag. Das \Yasser ist hell und vollkommen klar, so dass man, wenn vs nicht durch Badende Zetrüht wird, jedes Steinchen am Boden des Rassins er- kennen kann. Der Geschmack ist schwach priekelnd. Die Temperatur derselben ergab sich als Mittel von 7 Beob- achtungen — + 7.39° R. Die grösste Differenz betrug 0.050, also beinahe 1 Grad R. Wer: - Das spezifische Gewicht ergab sich 15573500 — 1.900967. Die qualitative Analyse wies dieselben wügbaren . Bestand- theile, wie in der Hauptquelle, ‚nach, als: kohlensaure Kalk- erde und Bittererde, Eisenoxydul, Thunerde und Kieselerde im Satze, den das Wasser beim Kochen bildet, und Chlorkalium, Ghlornatrium und kohlensaures Natron im gekorhten Wasser. Ausserdem fanden sich noch Spuren von Schwefelsäure und Am- moniaksalzen vor. Quantitätive Analyse. 1. Bestimmung aller fixen Bestandtheile. 13968 Theile Mineralwasser gaben nach dem Eindampfen 19.625 Theile festen Rückstand — 0.1405 %,, In 1 Pfund zu 7680 Gran — 10.7904 Gran. Von diesen 19.625 Theilen Salz lösten sich durch längeres Ko- chen nur 2.9192 Theile f ; 2 . 0.0209 %, welche mit Chlorwasserstoffsäure . > ; - 0.0230 „, Ghloralkalien gaben. In 1 Pfund Wasser = 1.6051 Gran löslichen Salzes. Unlöslich blieben 16.7057 Theile = 0.1196 %, - In 1 Pfund Wasser — 9.1832 Gran. 2. Bestimmung des Eisens und der Thonerde. 1) 10142.4 Theile Wasser gaben eine unwägbare Menges Nie- derschlag, indem derselbe vom Filter nicht getrennt wer- den konnte. 134 2) 72156 Theile Wasser gaben 0.75 Theile Eisenoxyd und Thonerde; = 0.0010% In 4 Pfund Wasser — 0.0768 Gran. 3. Bestimmung des kohlensauren Kalkes. 1) 10142.4 Theile Wasser gaben 7.75 Theile kohlensauren Kalk . + 10.070 2) 72156 Theile Wasser gaben 55.125 Theile kohlensauren Kalk = 0.0764 %,, darin ist Kohlensäure = 0.0338 Theile., In 1 Pfund Wasser == 5.8675 Gran. 4. Bestimmung der kohlensauren Bittererde. 1) 10142.4 Theile Wasser gaben 4.78 Theile phosphorsaure Magnesia, enfaptpchend 3.5076 FR he Ma- gnesia . . . == 0.038585 % 2) 72156 Theile Wasser zäh 3075 Theile p hosphorsaure Magnesia, Re St 24.2002 Theilen M9g0. co,. 0.0344 %, zusammen —= 0.0698 „, Mittel = 0.0350 %, MHyO, CO,. Darin ist Kohlensäure = 0.0181 %, In 1: Pfund Wasser = 2.0380 Gran MgO, CO,. a. Bestimmung der Kieselerde. I) 10142.2 Theile Wasser en — 0,75 Theile Kieselerde ; Ä — 0.0074 % 2) 72156 Theile Wasser vorge 5.123 Theile Kieselerde . j s =; zusammen — 0.0145 Er} Mittel davon = 0.073 %, Sie. 6. Vergleichung der durch Addition der einzelnen unlösli- chen Bestandtheile erhaltenen Menge, mit der direkt ' gefundenen als Controlle. Nach Nr. 2. fanden wir Eisenoxyd n. Thonerde = 0.0010°% » 3. kohlensauren Kalk . 0.0764 „, “ » %+. kohlensaure Angeln. ! . ...0.0350 , » 5; Kieselerde:. j ; , 0.0073 .. zusammen — 0. 1197, Nach Nr, 1. wurden direkt gefunden = 0.119 „, Verlust = 0.0003 , ei 135 . €, Bestimmung des Chlor. 1) 36029 Theile Wasser gaben 2. 125 Theile Chlorsilber, ent- rechend = 0.5255 Theilen Chlor =aU. 0018 9 x 2) Aasıo Theile Wasser gaben 2.75 Theile Agll, | entsprechend 0.6301 Theilen. Chlor = 0.0014 „, zusammen — 0.0020 -, Mittel = 0.0015 % Chlor. 8: Bestimmung des Chlorkaliums. 1).46162 Theile Wasser gaben 1.375 Theile Kaliumplatinchlo- rid, entsprechend — 0.4199 Theilen Chlorkalium ;- folglich sind 100 Theile Wasser . — 0.0009 Theilen. 2) 48310 Theile Wasser gaben = 1.39 Theile - KCL, PCI, ent- sprechend —= 0.481 Thieilen ACI . = 0.0009 9% Mittel = 0.0009 0% KCl. Darin ist Chlor = 0.0004 %, In 4 Pfund Wasser — 0, add Gran KCL. 9) Bestimmung des Chlornatriums, Nach Nr. 7 wurde Chlor gefunden = 0.0015 % davon ist an Kalium:gebunden - . = DB 2 2 Es bleiben übrig = 0.11 Chlor, ‚welche mit Natrium KR Chlornatrium = 0.0018 ,, bilden. In 1 Pfund Wasser = 0.1332: Gran Nal. 10) Bestimmung des kohlensauren Natrons. I) Die Gesammtmenge der läslichen Salze fanden wir nach 1Y are A = 0.0269 Y Das Chlorkalium beträgt 2 Nr. 8, 0.0009 Das res nach Nr. 9, —=0.098 zusammen — 0.0027 ,, Es bleiben also kohlensaures Natron = 0.0182. „, 2) Nach Nr. 1, gaben 0.0209 Theile löslicher Salze = 0.0230 % Chloralkalien;; hievon abgezogen als die Summe. des gefündenen ‚Chlorkaliums . und : Dilreabgiuma 0.0027 „, so bleiben =; Chlornatrium , een Hy =. 184 % kohlensatrem Natron entsprechen. Der erste Versuch gab . 2 9.0182 ° N zusammen = 0.0366 Mittel = — 0. 0183 Y Na0C0,. Darin Kohlensäure —= 0.0076 o,, In 1 Pfund = 1:4054 Gran Nao, co, 136 1) Bestimmung der ganzen Menge Kohlensäure. 163 Cub. Centim.— 163.162 Gramm Wasser gaben Niederschlag: 1. 1.3672 Gramm E 120 . 1.3308 . zusammen == 5. 0470 5 Mittel daraus — 1.3490 Gramm. Auf 100 Theile Wasser kommen — 0.8022 Theile Niederschlag. Von diesem Salze gaben bei der Zersetzung mit Chlorwas- serstoflsäure : 1. 0.55 Gramm = 0.1187 J Gramm Rohlemsicet: 2.,.0:80:. >; 0° ze 0.463765. ;; ‚Nach Nr. 1, kannst auf 100 er Wasser 7) . Theile ’. ” 8 [A] ”» >r E32] ’ = A 2) zusammen Kohlensäure — NETT Im Mittel = 0.1712 %, Kohlensäure. In 1 Pfund Wasser sind aufhalten‘ = = 13.1482 Geiü Kohlen- säure, ” 12) Bestimmung der freien Kohlensäure. Nach Nr. 11 ist die Gesammtmenge der Kohlen- säure , en. 1712 9, Gehunföhe Kohlensäure würde gefunden : nach Nr, 3, an Kalk == ö. 0336 % v4 Er ‚ Magnesia — 0.0181, ® ? 2 10. „ Natron = 0.0076 „, zusammen =: 0.059 „, u Es bleiben also == 0.1119 , freie Koblensäure. In A Pfund Wasser == 8.5939 Gran. 0.1119 Gramm Kohlensäure sind gleich 56.4752 CGub. Cent. bei 6° Temperatur oder 53.3783 C.C. bei } 7.30% R. als der Tempe- ratur der Quelle. Nach dem gefundenen spezifischen Gewichte des Wassers sind 100.0967 Gewichtstheile Mineralwasser gleich 100 Volumtheilen ; 100 Volumtheile Wasser enthalten deninsoh 38. 4548 Volumtheile Kohlensäure. 137 "Zusammenstellung I. 100 Gewichtstheile Wasser euthalten : A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge Vorhandene: Chlorkalium . DEREN RL TILT TI ARENE Arch DO 0.0010 Theile Chlornatrium . « i , F 2 0.0016 Kohlensaures Natron . e Ri ‚ ; 0.0184 Kohlensaure Kalkerde 5 \ v 3 0.0764 Kohlensaure Bittererde . } ü : 0.0350 Thonerde und Eisenoxyd +, (ru. 5) > +,00010 ° Kieselerde y Ü end 0.0073 b) In unwägbarer Menge Vorhandene: Schwefelsaures Kali Ammoniaksalze Summe der fixen Bestandtheile oA B. Flüchtige Bestandtheile, Freie Kohlensäure pe d } 0.1119 , Summe aller Bestandtheile = —= 0.2516 II. Ein Pfund = 7680 Gran, Wasser enthält : A. Fixe Bestandtheile. Chlorkalium “ ra s A £ R Dora Gran Chlornatrium . 27 Ä . 112 Kohlensaures Nätron . s s x > 1 a f. Kohlensaure Kalkerde . . i 4 2 BE 4 Kohlensaure Bittererde a Eisenoxyd und Thonerde . . ... 00768 „ Kieselerde . 0.5606 | Sansme der Azen Bestandtheile‘ = = 40.8087 B. Flüchtige Bestandtheile: Freie Kahlensinre r % “ 8.5939 Gran Summe aller Bestandtheile = = 19.3996. 3.5939 Gran Kohlensäure entsprechen — 326. 9500 Cub. Cent. bei } 7.310 R, oder 17. 8874 Cub. Zollen. Rn 138 og eit ruge ar zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem T'egel- .'gebilde von Ober-Lapugy . AnE:: Mn r von . J. L. Neugeboren. (Fortsetzung.) 26: Murex (Typhis) tetrapterus Bronn: | - ‚Bronn Lethaea geognostica B. 1). S. 1077. ' Bi Taf. AL, Fig.13. Er Das mir vorliegende, bis jetzt einzige bei Lapugy aufgefun- dene Exemplar entspricht vollkommen der: Abbildung und 'Be- schreibung, welche Hr. Bronn von dieser Conchylie’ gegeben" hat. Das vierseitige pyramidale Gewinde .der «prismatisch spindelförmi- gen Schale ist fast eben so hoch als der letzte Umgang, hat 4 bis 5 Umgänge, die aussen senkrecht, "oben ‘flach und in der Mitte scharfkantig sind; die Kante ist an,den ‚vier ‚Wulstreihem in eine zusammengedrückte . Spitze ‚erhoben und, zwischen je zwei Spitzen mit den Mundröhrchen besetzt, welche nahe an der vor- hergehenden Wulst sich, befinden; . die Zwischensäume, zwischen ‘den Wülsten sind bei meinem Exemplare etwas concav; die Mün- dung ist oval und’ klein, 'der'Mundwulst breitet'sich bis an das Ende des Canals flügelartig aus, so dass die Mündung mit ; ihren scharf hervorstehenden Rändern nur einen kleinen Raum in diesem Flügel einnimmt. Höhe zwischen 10 und 14 W..Linien. ‘ Sonstige Fundorte dieser gegenwärtig, noeh. an den Küsten Siciliens und Unter-Italiens lebenden sehr. netten, Schnecke sind die Touraine, ‚Bordeaux, Castell’ nuovo, Castell’ arquato, und die Insel Sicilien. 27. Murex (Typhis) Veugeborent Hörnes. Hörnesl.c. Taf. XX VI, Fig. 10. Die unter dem Namen Murex (T.) tetrapterus Bronn von Dr. M. Hörnes aus dem Wiener beschriebene und abgebildete Form betrachtete der gelehrte' Herr. Verfasser bei ‘der Bearbeitung des Genus Murex als ‚eine _Varietät der angegebenen Bronnischen Art; in einem Schreiben an mich hat er jedoch seine Ansicht dahin ab- geändert, dass er sie als selbstständige Art aufgestellt wissen will, wofür er seine Gründe in der-Folge ausführlich entwickeln wird. In wieferne nun ich die Veranlassung geworden bin; dass er die 139 Wiener Form nicht mehr zu M. tetrapterus zählt, hat er dieselbe mir zu Ehren nach mir: benannt, - - | Die gleich wie bei Murex tetrapterus prismatisch spindelför- mige Schale hat ebenfalls ein vierseitiges pyramidales Gewinde: die Umgänge sind zwar:oben flach, aber nicht gekantet, aussen nicht senkrecht, sondern etwas convex; die Mundwüiste sind wohl kantig, aber bei weitem nicht so hervortretend wie bei M, tetrap- terus;' die Räume zwischen den Mundwülsten sind, weit entfernt eben oder gar concay zu sein, bedeutend convex; der letzte Um- gang ist zwischen den Mundwülsten deutlich quergestreift. Die Mundwulst breitet sich unten bis 'an’das Ende des geschlossenen Canals flügelartig aus und zwar in etwas betiächtlicheren Maasse als hei Murex 'tetrapterus. Mündung und’ Stand der Mundiöhrchen wie bei M. tetrapterus. Höhe’zwischen 40 und'44 W. Linien. Die einzigen Fundstätten dieser’ Art sind Vislau (Baden, Gainfahren, Enzesfeld, Steinabıunn) im W. Becken und Lapugy in unserem Vaterlande, Kails - ‘Anmerkung. Hier vorläufig noch Nachstehendes: Als die 5. Lieferung des oft angeführten Werkes über die Tertiör-Mollus- "ken des W. Beckens bereits erschienen ‘war, hatte ‘ich 'Gele- genheit von Lapugy 'ein. Exemplar des echten M. tetrapterus “und eim.Exemplar der von Dr.’ Hörnes 'als Varietät desselben betrachteten Form zu erhalten; beide Stücke übersendete ich en Herrn Hörnes zur Einsichtnahme. Sogleich eröffnete mir Hr. ılörnes: der Umstand, dass diese beiden Formen, obgleich sie viel Aehnlichkeit haben, doch,auch bedeutende. Verschie- denheiten darbieten, in einem und demselben Lager gefunden worden seien, erscheine ihm von solcher Wichtigkeit, dass er hinfort die Wienerform nicht mehr nur als’ ‘eine Varietät ‘von Murex tetrapterus Bronn betrachten könne, sondern’ für eine selbststündige Art halten müsse, die er sofort, nach meinem Namen benennen werde. Zugleich ersuchte er mich, sie unter diesem neuen Namen jetzt schon in meinen Beiträgen aufzuführen. Geschlecht P yrula Lamark. Die Feststellung der Charactere für das Geschlecht Pyırula hat seine eigenthümlichen Schwierigkeiten, die jedem fühlbar wer- den, der sich mit Conchyliologie beschäftigt; Folge davon ist, dass, während Lamark im Allgemeinen die fususartigen Gehäuse ‘von mehr bauchiger Form mit kurzem oder niedergedrücktem Gewinde unter diesem Namen von „Fusus ‚trennte, manche ‚Mittelformen von den Conchyliologen bald zu Pyrula, bald zu Fusus, bald zu Purpura ge- . zählt worden sind.’ Unter solehen Uniständen ‘glaube ich mich an * 140 die Gharactere halten zu sollen, ‚welche Philippi in seinem 1853 in Halle erschienenen Handbuche der Gonchyologie von ‚den Gehäusen von Pyrula gibt, »Das Gehäuse ist eiförmig, beinahe. birnförmig , (genahelt oder ungenabelt), an der Basis in einen. Canal auslau- fend, ohne Varices, mit kurzer Spira; ‚die Spindel ist glatt; die Aussenlippe ohne Einschnitt.*) Da die Gränzen dieses Geschechtes so schwankend sind, so darf es nicht Wunder nehmen, dass die Autoren in. den Angaben über die Anzahl der Arten bedeutend differiren. Fossile: Arten wur- den von Bronn in dem Enumerator palaeontologieus im. ‚Ganzen 54 angegeben; von den 23 Arten, ‘die man nach. vorgenommener Reduction der von Bronn aufgezählten 36 Arten aus den Tertiärge- bilden aufgezählt, sollen 9 in. den Eocen- und 14 in den Neo- sen-Ablagerungen vorkommen**). Giebel führt in seinem Werke »Deutschlands Petrefactens (Leipzig 1852) 13 Arten aus Deutsch- land auf,***) von denen 8 der Kreide angehören, so dass nur 5 auf die Tertiär-Gebilde Deutschlands kämen. Im Wiener Tertiär- Becken allein kommen jedoch nach .den neuesten Forschungs-Resul- taten sieben Arten vor,f) von denen nach vorgenommener Verglei- chung der betreffenden Litteratur Giebel zur Zeit der Abfassung seines Werkes nur zwei Arten kannte. In den Straten von Lapugy sind. von den sieben Wiener-Arten bereits die fünf nachstehenden aufgefunden worden. io ®) Siehe Philippi 1. c. Seite 141. *#) Hörnes Mollusken Seite 266. **®) Giebel a. a. O. Seite 485. 1) Hörnes a. a. O. Seite, 266. (Fortsetzung folgt. ) Redaction: Wereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg.V. Nr 9, September 1854, De a nn nn nn ee nn nn Sn Inhalt: Vereinsnachrichten.— F. E. Luriz: Uebersicht der Witterung - zu Kronstadt im Frühjahr und Sommer 1854, nebst einigen daselbst ge- machten Beobachtungen über periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche.— J. L. Neugeboren: Ueber einen neuen Fundort tertiärer Conchylien.—- Derselbe; Beiträge zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. —— Vereinsnachrichten vom Monat August und September. J. L. Neugeboren berichtete über das Petrefaktenlager in Nemesey und Kosztej (Kostie). im Banat und übergab dem Vereine eine Centurie der am letztern Orte gesammelten Arten. C. Fuss machte die Mittheilnng über seine eben zurückge- legte Reise nach Galizien, und übergab die am Schlusse dieser Nachrichten aufgeführten Schriften von Dr. A. Alth und Stabsarzt Dr. F. Herbich in Csernovitz, dann geognostische Stücke aus der Bukovina dem Vereine. Derselbe überbrachte einen lebenden Hypochton Laurentii aus der Adelsberger Höhle in Krain als Geschenk des Canditatus jur. Fr. Phleps für die Vereinssammlung. Direktor Brem las einen Bericht über seine Exkursion nach Poplaka, Reschinar, Michelsberg, Zoodt, 'Talmatsch, Ober- und Unter - Sebes und Kerczeschuara zur Erforschung der dortigen Schwefelkies- und Alaun-Lager. Daniel Czekelius übergab Analysen der Mineral-Quellen von Borszek, Elöpatak und Zaizon, dann Slanik in der Moldau, von unserm Mitgliede Herrn P. Schnell in Kronstadt in Gesell- schaft mit H. F. Stenner gemacht, welche wir in diesen Blättern theils schon gegeben haben, theils demnächst geben werden. 142 Für nachstende Beiträge zur Vereinsbibliothek findet man sich angenehm veranlasst, den Dank des Vereins auszusprechen: Flora von Tirol von Fr. v. Hausmann 3. Theil. (Geschenk ‘des Herın Verfassers). Viertes Programm der öffentlichen Realschule in Pressburg für das Jahr 1854 enthaltend: Die Umbelliferen des Pressburger Vegetationsgebietes von Dr. G. A. Kornhuber. \ (Von der Realschule eingesendet). Ueber die Anforderungen der Naturforschung in der jetzigen Zeit von Dr. Alexander Zavadzki, Professor in Brünn, 1854 Geognostisch-paläontologische Beschreibung der nächsten Um ;e- bung von Lemberg von Dr. -A. Alth. Einige Höhenbestimmungen in der Bukovina und den anzrenzen- den Ländern von Dr. A. Alth. Additamentum ad floram Galieiae auctore Dr. F. Herbich 1851. Nachricht über den Szezawnicer Gesundbrunnen in Galizien, von Dr. F. Herbich 1851. Selectus plantarum rariorium Galiciae et Bucovinae auetore Dr. F. Herbich 1836. a Stirpes rariores Bucovinae oder die seltenen Pflanzen der Buko- vina von Dr. F. Herbich 1853. (Geschenke der Herın Verfasser.) Als ordentliches Mitglied trat dem Vereine bei: Herr Michael Herzog, Gymnasiallehrer in Bistritz. K. A. Bielz. 143 Uchersicht der Witterung zu Kronstadt im Frühjahr und Sommer 1854, nebst einigen daselbst gemachten Beobachtun- gen über periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche. von F..E., L u.rt.2. A. Witterung des Frühjahres 1854.‘ Die drei Lenzmonate März, April, Mai charakterisirte im All- gemeinen eine grosse Trockenheit, die häufigen, aber unbedeu- tenden Schneefälle im März und April setzten die Entwickelung der Pflanzenwelt um 10 —14 Taze im Vergleich mit der vorjähri- gen zurück. Jedem muss es aufgefallen sein, dass noch am 1. Mai der herrliche Buchenwald am Kapellenberg seine kahlen Aeste gegen Himmel emporstreckte, während er sonst zu dieser Zeit in seinem prächtigsten Festkleide prangte. . Das erste Gewitter entlud sich in diesem Jahre am 24. April: in Begleitung von Hagel. Zwei Tage darauf fiel Schnee. — Die mittlere Temperatur des diesjährigen Frühjahres betrug + 5.65° R.; die grösste Wärme::} 18.5° wurde am‘ 29. Mai, die grösste Kälte :— 11.2° am 3. März beobachtet. Nachstehende Ta- belle stellt den Gang der Wärme in den 3 Lenzmonaten übersicht- lich dar: Mittel Maximum Minimum Harz a vr, 10170 t 7.2 am 11. — 11.2 am 3. a de PANNE — 3.5 „14. Be 2 1,01 2.25 18.8 „ 29. rt 33404, +7: Im Gang des Luftdrucks offenbarte sich diesmal klar und deutlich der allmälige Uebergang von den Winter- zu den Som- mermonaten, wie aus folgender Tabelle erhellt. * Mittel Maximum Minimum März ° 316.70 P.L. 322.00 am 2. 310.24 am 24. April 315.49 „ 319.86 „, 14: 308.12 ,„ 29. Mai 314.49. „, 316.90 „, 28. 311.84 „ 7. Hieraus resultirt ein mittlerer Luftd:uck von 315.56 P. L. Bemerkenswerth ist der hohe Luftdruck am 2. März von 322.90 P. L., der höchste der in 5 Jahren hier in Kronstadt beob- achtet worden ist. Heiter waren in diesem Frühjahr 17, zum Theil bewölkt 55 und trüb 20 Tage, oder nach Prozenten: * 144 Heitere Tage 18.5 Zum Theil bewölkte Tage 59.8 Trübe Tage 21.7 Wie sich ferner die übrigen meteorologischen Erscheinungen auf die einzelnen Monate vertheilen, ist aus nachstehender Zusam- menstellung ersichtlich: Regen Schnee Gewitter Hagel Sturm März 2 14 - .— 2 April 9 7 1 1 ) Mai 16 - 3 — = Die Niederschlagsmenge während dieses Frühjahres betrug 70.455 P.L., und zwar mit der in den früheren Jahren verglichen: 1852 1353 1854 März 11.520 P.L. 26.677 P.L. 20.424 P.L. April 48.245 „ 34.604 „ 80.791 „ Mai 38.054 „ 24.034 19.240 „ Zusammen 97.319 „, 35.315 „, 70.45 „ B. Witterung des Sommers 1854. Was der Landwirth im Frühjahr vermisst, das ward ihm im Sommer reichlich zu Theil — Regen. Unter dem strengen Regi- mente-von Jupiter Pluvius und Boreas trat zu Anfang Juni eine solche Erniedrigung der Lufttemperatur ein, dass die Burzenländer Karpathen selbst bis in die tiefern Thäler herab am 8. Juni im schmucksten Winterkleide dastanden.— In Folge der vielen Regen- güsse litt auch in diesem Jahre die Kartoffel. Schon zu Anfang Augusts lagen Stengel und Blätter dieses nützlichen Knollenge- wächses wie völlig versengt auf den Aeckern. Die Kornfrüchte da- gegen lieferten allenthalben eine ergiebige Ernte. Zu bemerken ist der heftige Gewitterregen am 24. Juni wobei in 4 Stunden von 2h—6h Abends die Regenmenge 15.54 P. L. betrug. In kur- zer Zeit waren Keller und Parterre-Zimmer aller niedrig gelegenen Häuser der Altstadt mit Wasser angefüllt; der Blitz fuhr in eine Scheune dieser Vorstadt und in einen Alleebaum, wodurch meh- rere Personen im nahestehenden Kaffehause stark betäubt wurden. Hagel fiel den ganzen Sommer über nur zweimal: am 11. Juni und 7. August, aber in so geringer Menge, dass er den Feld- früchten nıcht den mindesten Schaden zufügte. Die mittlere Temperatur dieses Sommers betrug f 14.01° R. die grösste Wärme: + 23.5° wurde am 8. August, die geringste t 6.2° am 8. Juni beobachtet. Die mittlere Temperatur der ein- zelnen Monate ist aus Folgendem ersichtlich : 145 Mittel Maximum Minimum Juni t 13.03° t 22.2 am 30. t 6.2 am 8. Juli t 14.990 1.212 7220, 14195... 31. August r 14.000 FRauın © 1778025 20 Der Gang des Luftdrucks erhellt aus nachstehender Tabelle: Mittel Maximum Minimum Juni 314.61 P.L. 317.39 am 22. 309.50 am 7. Juli 314.90 313.43 „ 24. 311.57 „ 14. August 315.53 „, 317.61 ,„ 15. 313.43 „ 9. Sommer 315.01 ,, Heiter waren in diesem Sommer 11, zum Theil bewölkt 61 und trüb 20 Tage, oder nach Prozenten : Heitere Tage 12.0 Zum Theil bewölkte Tage 66.3 Trübe Tage 21.7 Die übrigen meteorologischen Erscheinungen vertheilen sich auf die 3 Sommermonate, wie folgt: Rezen Nebel Gewitter Wetterleuchten Hagel Sturm Juni 24 0 — 7 2 1 — Juli 19 — 7 2 — = August 15 1 4 4 1 1 Die Niederschlagsmenge betrug in diesem Sommer 187.603 P. L. und zwar mit den gleichnamigen Monaten der vorhergegan- genen Jahren verglichen: 1852 1853 1854 Juni 49.630 P.L. 54.408 P.L. 87.223 P.L. duli 54.399 39.200 „ 69.166 „, August 26.531 „, 31.3178 05 81.184 „ Zusammen 127.610 „, 110.979 „, 187.603 „ Auch diese bedeutende Regenmenge reichte noch nicht hin, die im trockenen 1353ger Jahre versiegte Gesprengquelle wieder fliessen zu machen. C. Beobachtungen über periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche zu Kronstadt. März 1854. Am 15. Beginn der Blüthe bei Galanthus nivalis. „ 16. Erster Finkenschlag. 23. Erste Erscheinung der Bachstelze Motacilla alba. 30. Erste Erscheinung des Thurmfalken. „ 41. Zu blühen beginnen: Anemone hepatica*), Erythronium dens canis. *) Wahrscheinlich: Hepatica angulosa Lam., welche vorzüglich am Ka- pellenberge bei Kronstadt am häufigsten vorkommt. B.A.B. Aın ” 146 April 1854. 3. Die Blüthe beginnt bei BaHalls cava. 19. Die Frösche, Rana esculenta, beginnen zu quacken. 21. Beginn der Blüthe bei Chrysoplenium alternifolium, Pulimo- “naria officinalis. 22. Zu blühen beginnen: Anemone nemorosa, Potentilla yerna, Viola odorata.-—- Die Laubentwickelung beginnt bei Ribes Grossularia, Lonicera Caprifolium, Rubus Idaeus. 23. Erste Erscheinung der Schwalben, Hirundo urbica. 25. Die Laubentwickelung beginnt bei Salix babylonica, Pıu- nus Padus, Lonicera: Xylosteum. 29. Beginn der Blüthe bei Primula offieinalis, Caltha palustris. Die Laubentfaltung beginnt bei Samlucus nigra, Evony- mus -europaeus, Viburnum Lantana, Salix fragilis. Mai 1854. . Der Kukuck, Gueulus eanorus, ruft zum Erstenmal. Zu blühen beginnt Ribes Grossularia. Die Laubentwicke- lung beginnt bei Ligustrum vulgare, Syringa vulgaris., 3. Die Blüthe beginnt bei Acer platanoides, die Belaubung bei Sorbus aucuparia, Aesculus hippocastanuın , Fagus sylvatica, Corylus Aveliana, Evonymus verrucosus, Rosa centifolia und canina, Spiraca chamaedryfolia, Berberis vul- garis. 4. Zu blühen fängt an Leontodon Taraxacum. m. 9. Beginn der Laubentwickelung bei Betula alba, Crataagus monogyna, Populus balsamifera , Philadelphus eoronarius. 6. Zu blühen beginnen: Prunus domestica, spinosa, rubicunda und Üerasus.— Anfang der Belaubung bei Ribes rubrum, Cornus sangvinea, Rhamnus cathartica, Populus alba, pyra- midalis und tremula, Acer pseudoplatanus, Carpinus Be- tula, Tilia grandi- und parvifolia. Erstes Ertcheinda des Maikäfers , Melolontha vulgaris. *, Beginn der Blüthe bei Prunus Padus.— Die Belaubung be- ginut bei Ulmus campestris, Quercus peduneulata. 10. In der Blüthenfülle prangen: Prunus rubicunda, Üerasus, spinosa und domestica. — Beginn der Blüthe bei Ribes rubrum, Pyras comunis. — Die Laubentwickelung beginnt bei Juglans regia, Fraxinus excelsior. Il. Blüthenfülle bei Prunus Padus.— Die Belaubung beginnt bei Vitis vinifera. — Der Buchenwald an der 3000 "Fuss . hohen Burg ist vollständig belaubt: 13. Blüthenfülle bei Pyrus eomunis.— Anfang der Plüthe bei Pyrus Malus, N 147 14. Zu blühen beginnen Viburnum Lantana, Lonicera Xylos- teum. — Die Laubentwickelung beginnt bei Robinia Pseu doacacia. 17. Blüthenfülle bei Pyrus Malus. — Beginn der Blüthe bei Aeseulus Hippocastanum, Syringa vulgaris. 13. Die Belaubung beginnt bei Morus alba.— Blüthenfülle bei Viburnum Lantana. 21. Anfang der Blüthe bei Sorbus aueujaria. 22. Blüthenfülle bei Aesculus Hippocastanum und Syringa vulgaris. 23. Beginn der Blüthie bei Berberis vulgaris, Viburnum Opu- lus, Lonicera tatariea. 25. Zu blühen beginnen Crataegus monoxyna, Spirda chamae- d:yfolia, Cytisus Laburnum, Aquilegia vulgaris, Cydonia vulgaris, Evonymus europaeus und verrucosas.-— Blüthen- fülle bei Sorbus aucuparia. 27. Beginn der Blüthe bei Thymus Serpyllum. Zu blühen fangen an Campanula vertivillata, Trifolium pra-' tense, Salvia pratensis.— Blüthenfülle bei Crataegus mo- nogyna, Spiraea chamaedryfolia. Juni 1854. 2. Zu blühen beginnen: Lonicera Caprifolium, Dianthus car- thusianorum.— Blüthenfülle bei Öytisus Laburnum. 3. Anfang der Blüthe bei Sambucus nigra. 4. Zu blühen beginnt Robinia Pseudoacaeia. 9. Beginn der Blüthe bei Cornus sangvinea, Clematis erects. Reife Erdbeeren Fragaria vesca werden zu Markt gebracht. 15. Zu_blühen beginnen Chrysanthemum Leucanthemum, Phi- ladelphus coronarius, Rosa canina.— Reife Kirschen , Prunus_rubicunda, werden zu Markt gebracht. 20. Anfang der Blüthe bei Rosa centifolia, Ligustrum vul- gare, Galium Mollugo. 25. Beginn der Blüthe bei Coronilla varia. 26. Beginn der Blüthe bei Achillea millefolium. ' 29. Der erste Bienenschwarm wird eingefangen. Juli 1854. 2, Zu blühen beginnen Galium verum, Hypericum perforatum, Echium vulgare. 5. Anfang der Blüthe bei Tilia grandi- und parvifolia. September 1354. Am 14. Zu blühen beginnt Colehicum autumnale.*) *) Dürfte wohl Colchicum pannonieum Griesb. et Schenk sein, welches in Siebenbürgen fast durchgehends das Colchicum autumnale L. vertritt. E. A. B. 148 Bericht über einen neuen Fundort tertiärer Conchylien bei dem ch Koste)j im Banate nächst der siebenb. Gränze ron J. 1. Neugeboren. Dem Wunsche des Herrn Dr. Moritz Hörnes gemäss begab ich mich in der zweiten Hälfte des Monates Juni über Dobra nach Ober-Lapugy, wo Herr Hörnes von Wien aus bereits eingetroffen war. Nachdem hier etliche Tage hindurch eine grossartige Aus- beutung dieses durch seine Petrefaeten höchst interessanten Ürtes in Ausführung gebracht worden war, leiteten wir einen Ausflug nach dem von mir vor zwei Jahren aufgefundenen Conchylienlager im Nemeseyer (oder Nemesesder) Walde ein, weil H. Hörnes das- selbe aus eigener Anschauung kennen zu lernen wünschte. Indem wir bei dieser Exkursion von dem diessseitigen Gränzdorfe Kosesd aus durch das gleich über der Gränze liegende Kostej fuhren, wurde uns die Mittheilung gemacht, dass auch in der Nähe die- ses Dorfes und zwar zwischen demselben und dem Nemeseyer Walde CGonchylien gefunden worden seien. Wir beschlossen also bei unserer Rückkehr aus dem Nemeseyer Walde unser Nachtlager in Kostej zu nehmen und sodann am folgenden Morgen uns zu den Puncten des Dorfgebietes führen zu lassen, wo Conchylien vorkommen sollten; unterdessen übernahın es der Orts-Popa, ein sehr gefälliger und wissbegieriger Mann, bis zu unserer Rückkehr diejenigen vorweltlichen Gezenstände herbeizuschaffen, welche von einigen Personen aufgesammelt worden waren, und zugleich für einige des Ortes kundige Individuen, die uns als Führer dienen würden, für den nächsten Tag Sorge zu tragen. Nachdem uns am 24. Juni Abends einige Proben von dort auf- gefundenen Conchylien vorgelegt worden waren, die ganz denen von Lapugy und Nemesey entsprachen, begaben wir uns am 25. in der Frühe, geführt von dem ärarischen Waldhüter und beglei- tet von einigen Arbeitern, die mit Grabwerkzeugen versehen waren, zuerst in denPoreu Ungurluj (den Ungergraben,) einem breiten Waldgraben, der nur etwa eine halbe Stunde unterhalb des Dorfes ausmündet, und sodann zur Funtina botrina (dem alten Brunnen). Das Vorkommen in dem Poreu Ungurluj ist analog dem in der Valja Gemini im Nemeseyer Walde, aber es sind nur einige 149 Puncte und selbst diese von nur sehr beschränkter Ausdehnung aufgeschlossen. An dem äussersten dieser Puncte fanden wir den Tegel auf einem Conglomerste aufgelagert, worin Brocken einer serpentinartigen Felsart vorkommen; über dem Tegel sind Sand- steinstraten von gelblicher Färbung abgelagert, wie wir an einer Stelle recht gut zu beobachten Gelegenheit hatten. Da der Üra- ben zu beiden Seiten mit Waldbäumen dicht bewachsen ist: so hat der kleine Bach , der ihn durchrieselt und nur aus Sicker- wasseın gebildet zu sein scheint, die Ufer nicht bedeutend un- terwaschen, folglich auch nicht ausgedehnte Uferstrecken bluss- legen können. In dem Rinnsale des Bächleins fanden wir nur we- nige Spuren von ausgewaschenen Conchylien; die von der Damm- erde freien Stellen belohnten die Mühe des Suchens mehr durch Mannigfaltigkeit, als durch Reichhaltigkeit der Einschlüsse. Nachdem wir von dem Poreu Ungurluj aus ein mässiges Berggehänge überstiegen und uns hierauf wieder etwas hinabgelas- sen hatten, standen wir an einem Quellwasser, welches die Fun- tina botrina genannt wird, und gleich jenseits desselben breitet sich ein hoch liegendes Kukurutz- (Mays-) Feld aus. Dieses Mays- feld wurde uns von unserm Führer ala der Platz bezeichnet, auf welchem durch die Feldarbeiter bei Gelegenheit des Umpflügens und des Hackens ebenfalls Conchylien gefunden würden. Wir ver- theilten uns daher auf diesem von dem Walde umgebenen Acker und fanden bald nicht nur Bruchstücke, sondern auch wohlerhaltene Conchylien. Während der Tegel in dem Poreu Ungurluj von grünlicher Färbung ist, befindet man sich auf dem Acker nächst der Funtina botrina in einem schmutzig braungelben Lehmboden — der unmit- telbaren Unterlage des durch verfaultes Laub gebildeten Waldhu- mus. Das Regenwasser, welches von dem höher gelegenen Theile des Gebirges herabfliesst, hat den durch Anbau aufgelockerten Humus nach und nach weggewaschen und das alljährige Umpflügen des Ackers fördert die unter der Oberfläche liegenden Petrefacten zu Tage. Es mögen übrigens auch von dem höher liegenden Ter- rain alljährig durch Regenwasser Conchylien herabgeschwemmt werden. 2 Ausser Gonchylien (Gasteropoden und Bivalven) fanden wir . noch Polypengehäuse, darunter namentlich Explanaria astroites Reuss und Turbinolia XII-costata Goldf. nebst Fragmenten von Echinodermen und in dem Tegel des Poreu Ungurluj aus der Klasse der Foraminiferen durch Grösse ausgezeichnete Heterosteginen in beträchtlicher Menge. Dass es sich der Mühe gelohnthatte denPoreu Ungurlujund die Funtina botrina zu besuchen und dem Terrain einen halben Tag zum Opfer zu bringen, beweisen die in nachstehender Tabelle 150 aufgeführten Conchylien. Diese Tabelle gibt zugleich ein revidirtes Verzeichniss der bis nun bekannten Vorkommnisse von Nemesey (oder Nemesesd), da ich jetzt in der lage bin genauere Angaben zu liefern, als im Jahre 1852 geschehen war, wo ich die Fund- stätte zum ersten Male besuchte, A. Gasteropoden Conus antediluvianus Brug. avellana Lamarck Berghausi Michelotti Dujardini Deshayes extensus Partsch Merecati Brocchi No& Brocchi pelagicus? Brocchi Tarbellianus? Grat. ventricosus Bronn Oliva flammulata Lamarck Ancillaria canalifera Lamarck glandiformis Lamarck obsoleta Brocchi Cypraea Duclosiana Basterot fabagina Lamk. globosa Dujardin pyrum Gmelin Ringicula huccinea Desch. Voluta ficulina Lamk. rarispina Lamk. Taurinia Bonelli Mitra Bronni Michelotti cupressina Brocchi scrobiculata Brocchi striatula (var.laev.)B. Columbella curta Bellardi nassoides Bellardi K.*+) — RELFTELRE Ren am Pi ig N es ®) K bedeutet das Vorkommen N. subulata Bellardi sp.? mit einer Rinne an der Naht Terebra acuminata Borson. Basteroti Nyst bistriata Grateloup fuscata Brocchi pertusa Basterot Buccinum coslulatum Brocehi Philippi Mich. polygonum Brocchi prismaticum Brocchi Rosthorni Partsch Purpura elata Blainville erilis Partsch Oniscia eythara Sowerby Cassis mammillaris Gratel. saburon Lamarck sulcosa Lamarck sp. quae? Cassidaria .. thyrhena Lamk Strombus Bonelli Brogn. coronatus? Defrance lentiginosus Gmelin Rostellaria dentata Grateloup Chenopus pes pelicani Philippi Triton >> “ zus ki EEE ER FE m mall K. r . obliguatum Bell. etMich.K bei Kostej. so wie N das bei Nemesey. Ranella. lanceolata Menke K. marginata Brogn.,. , papillosa Pusch ” Hurex Aquitanicus Gratel. K. cristatus Brocchi nf goniostomus Partsch. - „ imbricatus Broechi , labrosus Michelotti „ Partschi Hörnes e porulosus? Michelotti „ spinicosta Bronn e triacanthus Gmel. e trunculus Linne (Sed- gwicki ? _Micht.) Pyrula _ cornuta Agasız. - K. geometr'a Borson ” reticulata Lank. Pr undulata Bronn (Brocchi - eonch. Tab. I. Fig. 5.) — Fusus DREre bilineatus Partsch longirostris Brocchi intermedius Micht. Puschi. Andr. rostratus Dlivi semirugosus Bell.etM. „, ValenciennesiGratel. Fasciolaria obliquata Partsch K. Turbinella - subcraliculata d’Orb. — serie Cancellaria cancellata Lamk. K. Geslini Bast. ; ” Iyrata Brocchi Er sp? 5 sp.? ‚Pleurotoma asperulata L. (Hauptf.) — var. a. mit sehr kurzem Schnabelund genabelt.— var. b. mit sehr hohem Gewinde und weniger 151 |< .rotata Brocchi "Zeuschneri Pusch vorragenden Stacheln oder Dornen. cataphracta Brocchi Jani? Lamarcki Bell. Neugeboreni Hörnes obeliscus Des Moulin ramosa Basterot Reevei Bell: semimarginata Lamck. turricula Brocchi Cerithium Bronni Partsch cinctum Lamarck minulum® Serres Turritella acutangula Risso Archimedis Brongn. communis Risso duplicata Risso (bipli- cata Bronn.) .— marginata ® Serres . — Riepelli Partsch K. vermicularis Brocchi — Vindobonensis Partsch Ä. sn Monodonta. Araonis Bast. vıR; Turbo rugosus Linne Trochus agglutinans Lamk. Solarium > ‚canaliculatum Lamk. — Vermetus . gig«as Bivona K. Natica compressa Bronn — glaucinoides Sowerby K. 152 millepunctata Lem. — N. Partsch nahe) — N, .? K. — sp.?(nur3W.L.lag) — N, Neritina Venericardia Scharbergana Ackner K. N. scalaris Sow. K. — Eulima 1 Sure, subulata Brocchi K. N ».? — 5, Dentalium Cardium Bouei Desh. K. N. hians Brocchi K — eleph«.ntinum Brocchi „ , Vindobonense Partsch — N. serangulare Lamck. „ — Sp.: =, Arca B. Conehiferen. diluvii Lamk. K. N. Corbula sp.? _ , nucleus Lamarck K. — Pectunculus revoluta Brocchi — N. cor Lamk. — N. sp.? (nur 2 W.L. lang . polyodonta Bronn K. N. und glatt) — N. es Brongn. „9 Lucina sp.? (deutlich concen- columbella Lamk. K. — _ trisch fein und dicht saxorum Lamk. — N. _ gefurcht) — N. 8p. ? (sehr flach concen- Pecten trisch gerippt.) — N. flabelliformis Broechi K. N. Donazx — „ sarmentitius Gold. „ 9 Cytheraea sp.? (flach, aussen glatt mul:.lamella Lamk. K. N. dann gerippt) K. Venus Chama sp.? (der V. gregaria gryphina Bastert. — N. Von Polyparien wurden bei Kostej gefunden Turbino- lia duodecimcostata Goldf., Cyathina firma Philippi, Expla- naria astroites Reuss und noch zwei Arten dieses Eeschlechts, von welchen die eine Röhren von der Dicke eines sehr starken Federkieles, die andere sehr dünne Röhren besitzt. Ausserdem hatten wir Gelegenheit an einer Stelle im Poreu Ungurluj auf ein Nest von einer Echinus-Art zu stossen. Bei der Be Zartheit der Schalen waren dieselben immer zerdrückt., doch efand sich das Zusammengehörige stets beisammen. Stacheln waren nie dabei. 153 Beitr äge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy ron J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 1. Pyrula rustieula Basterot. Hörnes 1. c. Taf. XXVN. Fig. 1—10. Die im Allgemeinen kugelförmige oder flachkugelige oberhalb glatte Schale mit niedrigen Gewinde läuft unten, wo sie zuweilen quergestreift ist, in einem langen, schlanken, etwas gewundenen Canal aus; die Umgänge, deren gewöhnlich sechs vorhanden, sind eben oder etwas concav, mit zackigen Nähten, — der letzte dersel- ben ist bei unsern Exemplaren doppelt gekielt und auf den Kielen mit entfernt stehenden etwas breitgedrückten spitzen Höckern ver- sehen. Die Mündung ist abgerundet viereckig und bei manchen mit zwei Kielen versehenen Exemplaren sogar fünfeckig; der rechte Mundrand ist scharf, innen gekerbt; der Ike hat an seinem oberen Ende eine dünne Wulst, die einen seichten, in das Innere der Schale sich hineinziehenden Canal bildet; ausserdem trägt derselbe an seinem Grunde eine zweite stumpfe Falte. Das mir vorliegende grössere Exemplar stimmt dieser Beschreibung nach hauptsächlich mit Fig. 2 der von Dr. Hörnes gegebenen Abbildungen überein. Höhe 2%, W. Zoll. Von dieser Art, dieman aus der Touraine, vonLeognan und Sau- cats bei Bordeaux, Dax, Carry und Sausset in Frankreich, aus Lis- sabon, Turin, St. Gallen, Korytnice (Polen), Krzemienna (Podolien) bisher kannte und die zu Grund im W. Becken sehr häufig vor- kommt, sind bei Lapugy nur wenige Exemplare gefunden worden; in unserm Vaterlande ist noch Bujtur ein Fundort derselben. 2. Pyrula retieulata Lamk. Hörnes 1. c. Taf. XXVIl. Fig. 1—3. Die im Allgemeinen feigen- oder keulenförmige, dicke Schale hat ein kurzes und stumpfes Gewinde; von den 5 bis 6 Umgängen desselben umhüllt der letzte alle übrigen und bildet so gleichsam die ganze Oberfläche der Schale. Diese ist mit star- ken Qnerreifen bedeckt, welche im Alter weiter von einandeı ab- stehen als bei Jugend-Exemplaren. Zwischen diesen Querreifen 154 liegen gewöhnlich drei feine Querlinien, von welchen die mittlere die stärkste ist. In gleichen Abständen. bedecken feine Längen- streifen die Schale, welche auch über die starken (uerreifen fortsetzen und so der Oberfläche derselben ein gegittertes Ansehn geben. Die Mündung ist sehr weit, der rechte Mundrand scharf und durch das Ende der Querreifen gefaltet; der linke Mundrand, der ganz die Verzierung der Oberfläche zeigt, ist oben mit einer dünnen Schmelzlage bedeckt. Die Mündung verenget sich nach unten allmälig und endet in einen kurzen breiten Canal. Ich be- sitze nur ein beschädigtes Exemplar dieser Art, das eine Höhe von 1%, W. Zoll hatte. , z\ Von dieser Art, die jetzt noch an den Küsten von Portugal leben soll und in den Neogen-Ablagerungen Italiens, Frankreichs und Polens, des nordwestlichen Deutschlands, Belgiens und Eng- lands eine starke Verbreitung hat, auch. in dem. Wiener-Becken nicht selten vorkommt, sind bis nun bei Lapugy nur- einzelne Exemplare gefunden worden. Von Bujtur in unserm "Vaterlande „ wo sie nach einer Angabe Ackners in dem gedruckten Verzeich- nisse seiner siebenbürgischen Petrefacten vorkommen soll, . kenne ich sie aus eigener Anschauung nicht, möglich übrigens, dass sie sich unter den Conchilien befunden, die Herr Ritter v.. Hauer zeitweilig von Ackner erhalten hatte. 3. Pyrula condita Brongn. Hörnes 1. c. Taf. XXVIll. Fig. 4 bis 6. Die Form der Schale und die Modalität des Gewindes und des letzten Umganges ist die von P. retieulata; die Oberfläche ist mit nahestehenden erhabenen Längenlinien geziert; welche von (Quer- linien gleicher oder auch beträchtlicherer Stärke, aber immer we- nigstens in doppelter Entfernung. bedeckt werden,. wodurch eine oblonge Gitterung entsteht; zwischen den. erhabenen Querlinien nimmt man gewöhnlich drei noch viel feinere wahr, von welchen die mittlere die andern an Stärke nie übertrifft. Die Mündung und die Beschaffenheit des rechten Mundrandes wie P. reticulata. Diese Art unterscheidet sich von P. retieulata dadurch, dass die stärkern Querlinien sich nie als so erhabene (uerreifen darstel- len, wie sie bei P. reticulata vorhanden sind; dass von den fei- nern Querlinien keine durch Dicke überwiegend erscheint; endlich dass der dünne Schmelzüberzug oben am linken Mundrande feht. Das mir. vorliegende Exemplar weicht von den Wienern in so weit ab, dass die stärkern Querlinien sich in einem höhern Grade gel- tend machen, als man nach der Beschreibung des Hrn. Dr. Hörnes anzunehmen berechtigt ist; mein Exemplar. nähert sich in dieser Beziehung also mehr der P. reticulata,. ohne mit ihr jedoch an- dere wesentliche Merkmale zu theilen. Höhe meines Exemplars nicht ganz 2 W. Z. ' 155 Die Verbreitung dieser Art beschränkte sich bisher auf Bor- deaux, St, Paul, Lissabon, Turin, Castell’ nuovo, Carcare, das Wiener-Becken und Bujtur in unserm Vaterlande, von welch letz- terem Orte die HH. Ackner und Bielz dieselbe bereits seit mehreren Jahren besassen; von Lapugy kenne ich sie erst seit 2 Jahren. 4. Pyrula geometra Borson. Hörnes I. c. Taf. XXVIl. Fig. 7. und 8. Die Form der Schale und die Modalität des Gewindes und des letzten Umganges ist die von P. retieulata und P. con- dita; Längen- und Querstreifen bedecken in ganz gleicher Stärke die ganze Schale und bilden so ein einfaches starkes, meist qua- dratisches Gitter. An den beiden mir vorliegenden Exemplaren fand ich keine Spur von feinen Querlinien, die bei manchen Scha- len noch vorkommen sollen. Der linke Mundrand hat ganz oben einen sehr dünnen Schmelzüberzug. Höhe etwas über 1Y, W. Z. Diese Art kennt man noch von Salle nordwestlich von Bor- deaux, Asti, Tortona, Castell’ arquato, Toscana, Monte Pelerino und aus dem Wiener Becken. Sie gehört bei uns wie im Wiener- Becken zu den Seltenheiten. 5. Pyrula eornuta Agassiz. Hörnes 1. c. Taf. XXIX. und XXX. Die Schale dieser durch Grösse ausgezeichneten Art ist birn- förmig, bauchig, dick, schwer und quergefurcht. Das Gewinde ist nicht sehr spitz; die 5 bis 6 ebenen und gestreiften Umgänge haben an der untern Naht kleine Höcker; der letzte Umgang um- hüllt alle frühern und ist im Alter in der Regel mit zwei Reihen stacheliger Knoten versehen, von denen sich die obere in ziemli- cher Entfernung unterhalb der Naht und die untern in .etwa glei- chem Abstande oberhalb der Basis befindet; der rechte Rand der länglichen Mündung ist scharf, oben tief ausgehuchtet; die Spin- del gerade und glatt; am Grunde der Schale vereinigen sich alle Zuwachsstreifen zu einer länglichen Wulst, die in schraubenförmi- ger Windung hinabläuft. Die Höhe des mir vorliegenden leider beschädigten Exemplars mochte 6 W. Zoll gewesen sein. Von dieser Art, die bisher nur in der Tourrain, zu Merig- nac und Leognan bei Bordeaux, zu St. Paul bei Dax, zu Turin , zu St. Nikolai in Steyermark und im Wiener-Becken angetroffen worden ist, fand ich in Lapugy die ersten Spuren im Jahre 1852; seit dieser Zeit sind nich einige Exemplare gefunden worden, von welchen jedoch kein einziges die Grösse von Fig. 4 auf Tafel 29 und 30 hat. Neuerlich ist dieselbe auch bei Kostej im Banate gefunden worden. 155 Geschlecht Fusus Lamarck. Unter dem Namen Fusus schied Lamarck aus dem grossen Linneeischen Geschlechte Murex jene länglichen im Allgemeinen spindelförmigen Schalen aus, die mit einem langen Canal verse- hen und in ihrem mittlern oder untern Theile bauchig sind, keine Mundwülste haben und keine Falten an der Spindel tragen. Wie- wohl diese Characteristik so viel Schwankendes hat, dass eine scharfe Scheidung des Geschlechtes Fusus von den ihm naheste- henden Geschlechtern (Murex, Pyrula, Faciolaria und Turbinella) durch sie unmöglich für alle Fälle durchgeführt werden kann: so wird sie gegenwärtig im Allgemeinen doch noch immer für das Geschlecht Fusus beibehalten. Die Anzahl der fossilen Arten, welche aufgestellt worden sind, ist sehr gross; von Bronn werden in dem Enumerator pa- laeontologicus 314 aufgezählt; das Auftreten von Arten dieses Geschlechtes in secundären Formationen wird. von manchen Fach- gelehrten bezweifelt, indem sie der Ansicht sind, dass die aus ‘ denselben (Bergkalk, Jura und Kreide) aufgeführten Fusus-Arten eigentlich den Rostellarien und Pteroceren angehörten, die nur unvollkommen beobachtet worden wären. So viel ist Thatsache, dass dieses Geschlecht in der Tertiär-Periode seinen vollen For- menreichthum entwickelt hat, da von jenen 314 fossilen Arten nur etwa ö0 älteren als Tertiärformationen angehören. Auch in der ie lebenden Schöpfung sind die Arten sehr zahlreich; in den erzeichnissen werden bis 100 aufgeführt, von denen die meisten, grössten und schönsten in der heissen Zone sich befinden. Aus Tertiär-Schichten Deutschlands führt Giebel in seinem Werke »Deutschlands Petrefecten« 42 Arten auf, von welchen 10 in Deutschland ausschliesslich nur dem Wiener-Becken angehören, vier dagegen im Wiener-Becken und sonst noch in Deutschland zugleich vorkommen; eine Art von diesem letztern jedoch — der Fusus politus Bronn — gehört nach den neuesten Bestimmungen zum Geschlechte Columbella. Seit dem Erscheinen des angeführ- ten Werkes haben wir durch Dr. M. Hürnes aus dem Wiener-Bek- ken 19 Arten kennen gelernt; von diesen sind bis nun aus den Tegel-Straten von Lapugy 15 Arten, also mehr als 75 %, aufge- funden worden. (Fortsetzung folgt.) Redactiin: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Geörg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Niltheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu : Mermannsiadt. sc. Jahrg. V. N-10. Oetober 1854, Inhalt: Vereinsnachrichten — P. Schnell und G. Stenner: Chemische Analyse der Elöpataker Mineral-Quellen. — Pk nn nn nenn An BEN ae Vereinsnachrichten. d. L. Neugeboren legte das so eben von dem cörrespon- direnden Vereinsmitglied jHerrn Dr. {M. Hörnes: an den Verein einzesandte Doppelheft} (Nr. 7 und 8) der fossilen Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien vor und bemerkte, dass auch in dem- selben auf das Vorkommen der Arten in den so klassischen Sehiehten von Ober-Lapugy in der erfreulichsten ‘Weise Rücksicht genommen worden sei. Dieses Doppelheft behandelt die Genera Fasciolaria, Turbinella, Cancellaria und: Pleurotoma. Aus jedem dieser Genera werden Arten aus Ober-Lapugy angeführt und’ zwar aus dem Genus Fasciolaria: F. Tarbelliana @ra£.; F. fimbriata Brocchi;— aus dem Genus Turbinella: T. suberatieulata @Orb.: aus dem Genus Cancellaria: ©. Iyrata Brocchi; C. . varicosa Brocchi; €. contorta Bast.: C. Dufouri Grat.; C. .callosa ‚Partsch; C. Bellardi Micht.; C. Geslini Bast.;, C. spimfera rat.;— aus dem Genus Pleurotoma endlich: Pl. bracteata Brocchi; Pl. cataphracta Brocchi; Pi. ramosa Bast.; Pl. asperulata Lameck.: Pl. granulato-eineta Münst ; Pl. Jouanneti Des Moul.; Pl-semi- marginata Lmex.; Pl. tarricula Broce.: Pl. Neugeboreni Hörnes: Pl. monilis Brocchi; Pl. trifasciata Hörnes ; Pl; eoronata Münst.: Pl. subterebralis Bell.; Pl. spiralis Serres; Pl. intermedia Bronn : Pl. Reevei Bell.; PI, dimidiate Brocchi; Pl: Lamarcki Bell.: Pl. trochlearis Hörnes; Pl. rotulata Bonelli, Pl. obtusanzula Brochi; Pl. spinescens Partsch: Pl erispata Jan.; Pl. Sandleri Partsch; PI. pustalata Brocehi; Pl Wackeli Hörnes; Pl. obe- liscus Des Moul.; P\. Leufroyi Mich.; Pl. harpula Brocchi: Pl. Vauquelini Payr.; Pl. elathrata.Serres; Pl. strombillus Duj.; l. granaria Duj.— In Bujtur bei V. Hunyad vorkommend wurden erwähnt Pl. interrupta Brocchi und Pl. asperulata Lamk. Derselbe berichtete von der Uebernahme der Stetter’schen Samm- lung von Seite des Vereins und Aufstellung derselben im Vereinslokale. 158 Herr Prediger Michaelis übergab dem Vereine meteorolo- gische Mittheilungen über den Sommer 1354 vom H. Gymnasial- proffessor F. E. Lurtz in Kronstadt, welche wir bereits in vori- ger Nummer gegeben haben. Einer brieflichen Mittheilung unsers Mitgliedes G. Wolff in Klausenburg vom 1. d. M. entnehmen wir die Nachricht über fol- gende meteorologisch-botanische Erscheinung: Den 20. Mai l. J. Morgens 8 Uhr färbte sich das Regenwasser an der nördlichen Seite der Dachtraufe unsers Wohnge- bäudes plötzlich und so stark rothbraun und trüb, dass selbst das Pflaster unter der Traufe und die Wasser;inne ganz braun belegt war, welche Erscheinung um so auffallender war als das Wasser von allen Nebengebäuden und selbst des unsrigen (auf der Sonnenseite) ganz klar und farblos ablief. Ich sam- melte eine Portion dieses Wassers in ein Zuckerglas, stellte solches bei Seite und untersuchte unterdessen das Dach, ohne irgend eine bemerkenswerthe Veränderung wahrzuneh - men.— Im Zuckerglase bildete sich ein ziemlicher Nieder- schlag — ähnlich dem Ziegelmehle, — ohne dass das Regen- wasser darin in diesem Zeitraume klar oder farblos geworden wäre: dieser Satz liess sich unter dem Mikroskope ganz deut- lich für einen Pilz erkennen, den ich für den Protocoecus ‚uber? zu halten geneigt bin. — Zur etwaigen leichtern Er- klärung dieser Erscheinung werden folgenie Angaben nicht überflüssig sein.— Das Dach ragt von allen Nebengebäuden ziemlich hervor und ist mit Schindeln gedeckt; die Sonnen- seite. wurde vor beiläufig 12 Jahren, und die Nordseite vor 9 Jahren ganz mit neuen Schindeln gedeckt, ist ziemlich steil und bis jetzt von jeder Moosart frei.— Den 19. Mai hatte es gegen Abend sehr stark geregnet; in der Nacht vom 19. auf den 20. war es ganz still und regnete nicht; es liesse sich also diese Pilzbildung über Nacht bei einer Temperatur von 11—10 Reauur erklären, da es aber den 20. früh 6 Uhr und darüber schon stark regnete so ist es jedenfalls doch merk- würdig, dass diese-Pilze erst gegen 8 Uhr plötzlich vom Da- che sich lösten — um 9 Uhr schon war das Regenwasser vom -Dache wieder klar und farblos. Als Geschenk für die ‚Vereinsbibliothek gingen ein: Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt 1353 Heft 4 und 1854 Heft 1. | (Geschenk der k. k. geologischen Reichsanstalt). Zweiter Bericht des naturforschenden Vereins in Bamberg (Im Tausch gegen die Vereinssohriften). Als ordentliches Mitglied trat dem Vereine hei: Herr Victor v. Janka, Studirender in Klausenburg. K. A. Bielz. 143 Chemische Analyse | der Elöpataker Mineral- Quellen von x i Peter Schnell nnd Gottlieb Stenner Apotheker in Kronstadt. Die Elöpataker Mineralquellen liegen im Südosten Sieben- bürgens im Udvarhelyer Kreise und Sepsi - Szent- Györgyer Be- zirke, drei Stunden von Kronstadt, %, Stunden vom Dorfe Aräpa- tak entfernt, in einem engen Thale, welches von zwei Seiten durch mässige Hohenzüge, die zum Theil bewachsen sind, gebil- det wird. Die ganze Thalgegend ist aufgeschwemmter _ Boden und es befinden sich hier in der Nähe die von Fichtel beschrie- benen Muschellager. Die eine der 2u besprechenden Quellen, der Stammbrunnen, Oesküt, wurde schon im Jahre 1792 vom dama- ligen Häromszeker Stuhisphysikus Dr. Barbenius in seinem Werk- chen: »Chemische Untersuchung einiger merkwürdigen Gesund- und Sauerbrunnen des Szeckler Stuhles Häromszek, Hermannstadt 1792= erwähnt und beschrieben. Im Jahre 1820 hat der dama- lige Herr Protomedicus, Dr. Pataki selbe ebenfalls untersucht und beschrieben. Schon zu Dr. Barbenius Zeiten wurden diese Quellen besucht und benützt, und es erfreuen sich dieselben seit dieser Zeit wegen ihrer auflösenden Wirkung sowohl im Va- terlande, als auch in den benachbarten Fürstenthümern Moldau und . Walachei eines guten Rufes, welcher in letzterer Zeit durch zeit-- gemässe Einrichtungen und zweckmässige Banten zur Unterbrin- gung der Kurgäste sich immer mehr befestigt hat. In der Mitte . des Thales fliesst ein klarer Bach, der bei starken Regengüssen oft sehr anschwillt und grosse Verheerungen anrichtet. Fest an diesem Bache führt die Strasse nach Sepsi-Sz.-György und in der Mitte dieser Strasse, so wie des Badeortes befinden sich die zwei Hauptquellen,, etwa 150 Schritte von einander entfernt. Bei- de Quellen, sowie eine Dritte, welche sich im. Graf Beldischen Hof 10 Schritte von der einen der beiden Hauptrmuellen entfernt befindet, sprudeln aus einem blauen festen Thon, welcher ge- brannt eine sehr feste Masse gibt und zur Anfertigung von Stein-.. krügen zur Verführung des Wassers sehr geeignet wäre. Alle 3 Quellen sind in eichene Kübel gefasst und besitzen keinen Ab- Es 144 fuss. Der Stammbrunnen, Oesküt, wurde bisber vorzüglich zxe- trunken und nur in letzterer Zeit, da wezen , Wassermangel die Kurgäste nicht befriedigt werden konnten, wurde auch der Neu- brunnen und Annabrunn:n von einzelnen Kurgästen ebenfalls zum Trinken benutzt. Da sich bei der Analyse herausgestellt hat, dass zwischen dem Stamm- und Neubrunnen nur ein unbedeutender und durchaus nicht wesentlicher Unterschied ist, so dürfte ein Was. sermangel, der bisher dann und wann grösste Uebelstand Elöpa- taks, nicht mehr fühlbar sein. Dass der Stammbrunnen seit dem Jahre 1792 sich in der Quantität der fixen Bestandheile nicht ver- ändert hat; dafür kann wohl als Beweis angesehen werden, das« zwischen der von Dr. Barbenius im angeführten Jahre angezebe- nen und der gezenwärtiren Bestimmunz der festen Bestandtheile jener Quellen kein wesentlicher Unterschied sich herausstellt. Ausser diesen drei Quellen findet man noch in der Nähe zwei andere, von denen die eine zu warmen Bädern benützt wird, die andere zu einem kalten Bade eingerichtet ist. l. Stammbrunnen, Oeskut. Das Wasser dieses Brunnens ist frisch geschä, ft klar, ziem- lich stark perlend und von prickelndem Geschmacke, Jedoch sieht man selbst im frisch geschöpften Wasser hie und da kleine gelb- liche Flocken herumschwimmen, welche durch die aufsteigenden Gasblasen vom Boden der Quelle heraufgetrieben und im Wasser suspendirt erhalten werden. Diese gelblichen Flocken erwiesen sich auf dem Platinblech vor dem Löthrohr als eine organische Substanz. Die Temperatur der Quelle ergab sich als Mittel von zehn- maligen Beobachtungen an drei Tagen (am 9. 19. uıd 11. Sep- tember 1852) zu den verschiedensten Tazeszeiten und hei verschie- dener Temperatu: der äussern Luft = f} 3.33% R. Die grösste Differenz der Temperatur betrug 0.5° R. Der mittlere Barometer- stand war an diesen 3 Tazen 317.73 Pariser Lienien bei 0° R. Temperatur. Bestimmang des spezifischen Gewichtes: Ein Pienometer wog mit destillirtem Wasser von } 12.4° R. — 527.7500 Gran: derselbe Pienometer wurde mit Mineralwasser von derselben Temperatur arzefüllt und wog 530.4375 Gran. Hisbei wurde genau darauf geachtet, dass keine Gasblasen sich an die Wände des Gefässes ansetzten. Es ergibt sich hieraus das ) j ‘ 5304375 __ 1.005002 spezifische Gewicht des Mineralwassers = 3a7 7500 0S002. 145 Qualitative Analyse. . Beim Stehen in offenen Gefässen, noch mehr beim Erwär- men trübt‘ sich das Wasser unter reichlicher Entwickelung von Kohlensäure. Die Flaschen, in denen das Wasser aufbewahrt wird, zeigen nach kurzer Zeit einen gelbiich- weissen Bodensatz; sind sie längere Zeit im Gebrauche, so werden sie, selbst wenn sie immer ımmit reinem Wasser ausgespült werden, vom Boden hinauf braun. Beim Kochen scheidet sich ein nicht unbedeutender gelb- licher Niederschlag ab, wornach das überstehende Wasser alka- lisch rea;irt. Die qualitative Analyse zerfällt demnach in die Bestimmung: I. des beim Kochen entstehenden Satzes und II. des davon abfiltrirten Wassers. A. Ermilielung der Basen. I. In dem beim Kochen sich bildenden Satze. Dieser Satz wurde in Chlorwasserstoffsäure aufgelöst, was unter Aufbrausen leicht geschah, und die Auflösung mit et- was Salpetersäure erwärmt. Die Lüsunr wurde folgendermassen behandelt: 1) Ammoniak zu einem Theil dieser Lösung gesetzt gab einen gelblich llockigen Niederschlag. Dieser Niederschlag wurde abfiltrirt, in Chlorwasserstoffsäure gelöst und mit Kalihydrat _ im Ueberschuss gefällt. Es entstand ein röthlicher Nie- _ derschlag von Eisenoxydhydrat. : Blutkaugensalz gab einen reichlichen blauen Niederschlag von Terrocyaneisen. (Eisencyanürcyanid.) 2. Die vom Eisenoxydhydrat abfiltrirte kalihaltige Flüssigkeit, wit Chlorwasserstoffsäure gesättigt und mit Ammoniak ge- fällt, gab einen geringen gelatinösen Niederschlag von . Thonerdehydrat. | 3) Oxalsaures Amoniumoxyd gab in der von Nr. 1) abfiltrirten Flüssixkeit einen reichlichen Niederschla: von oxalsau- rem Kalk. ’ 4) Phosphorsaures Natron gub in der von Nr. 3) abfiltrirten aoch ammoniakalischen Flüssigkeit einen reichlichen krystal- linischen Niederschlag voa phosphorsaurer Bittererde- Ammoniak. 3) Das Eisenoxyd von Nr. 1) wurde mit Borax und Soda vor dem Löthrohr geprüft und zeigte keine Spuren von Mangan. Diese sämmtliche Basen, ausser der Thonerde sind im Was- ser als doppelkohlensaure Salze enthalten, weil sie nach dem Verluste von einem Aequivalent Kohlensäure durch Kochen als Carbonate im Wasser unlöslich we.den und sich ausscheiden. 146 II. Im gekochten und filtrirten Wasser. Bas gekochte und filtrirte Wasser zeigt eine alkalische Re- aktion, herrührend von einem kohlensauren Alkali, dessen reich- licher Gehalt alle dadurch fällbaren Salze ausschliesst, ‘4) Das 'gekochte und vom Niederschlag abfiltrirte Wasser wurde zur Trockne abgedampft, der troekne Rückstand mit Alcohul übergossen und angezündet, oder vor dem Lothrohr behan- delt, zeigte deutlich die wachsgelbe Färbung der Flamme die den Natronsalzen eigen ist.— Natron. 2) Das gekochte Wasser mit Chlorwasserstoffsäure gesättigt und abgedampft, gab mit Platinchlorid und Aleoliol behandelt einen gelben deutlich krystallinischen ‚Niederschlag von Pla- tinchlorid-Chlorkalium ‚„— Kali. 3) Eine grosse Menge gekochten Wassers mit phosphorsaurem Natron zur Trockne eingedampft liess beim Wiederauflösen in Wasser eine sehr geringe Menge eines weissen lockern Pulvers .zurück, welches mit dem Löthrohr auf der Kohle behandelt, von dieser eingesogen wurde und mit Soda zu- sammenschmolz, phosphorsaures Natron - Lythion ,— Spuren von Lythion. 4) Eine grosse Menge Wasser it Chlorwasserstoffsäure gesät- tigt, wurde gelinde zur Trockenheit verdampft. Der Rück. stand mit frisch bereitetem Kalkhydrat vermischt und mit Wasser zu einem Brei angerieben, liess beim Erwärmen durch den Geruch sowohl, als auch durch ein mit Chlorwasserstoff- säure benetztes Stäbchen Ammoniak deutlich erkennen. B. Ermittelung der Säuren und der sie vertretenden Körper (Haloide. ) , 4) Die Kohlensäure ist in zu reichlicher Menge im Wasser enthalten, als dass sie eines speziellen Versuches bedurfte, 2) Das mit Chlorwasserstoffsäure übersättigte Wasser gab mit Chlorbarium keine Trübung,-—- Abwesenheit von Schwe- felsäure. - % 3) Mit Salpetersäure übersättigtes Wasser gab mit salpeter- saurem $ilberoxyd einen reichlichen weissen käsigen Nieder- schlag von Chlorsilber — Chlor. | 4) Das nach Nr. 3) erhaltene Chlorsilber wurde in verdünntem Ammoniak gelöst, was bis auf eine ganz geringe Menge leicht geschah; dies liess auf Anwesenheit von Brom oder Jod schliessen. Es wurde demnach die Mutterlauge von ei- ner grossen Menge Wasser mit Chlorwasser und Aether ge- schüttelt und gut verschlossen stehen gelassen. Der darüber stehende Aether war selbst nach längerer Zeit ungefärbt. Abwesenheit von Brom. 147 5) Eine reichliche ‘Menge trocknes Salz vom gekochten und filtrirten Wasser, wurde in einem hohen, mit einem Glas- stöpsel verschliessbaren Glase mit etwas Mangan vermengt, mit Schwefelsäure übergussen und schnell mit dem Stöpsel, an welchem ein angefeuchteter, mit Stärke bestreuter Papier- streifen hing, verschlossen. Es zeigte sich in kurzer Zeit eine geringe violette Färbung — Spuren von Jod. 6) Die Thonerde von Nr. 2) bei Bestimmung der Basen wurde in Ühlorwasserstoffsäure - gelöst, die Lösung mit so viel Weinsteinsüure versetzt, dass Ammoniak keinen Niederschlag hervorbrachte und dann eine Lösung von schwefelsaurem Magniumoxyd-Chlorammonium hinzugegeben. Eine geringe Trübung zeigte Phosphorsäure an, 7) Eine grosse (Quantität des beim Kochen entstandenen Nie- “ derschlages wurde lange Zeit mit Aetzkalilauge gekocht, die flltrirte Lauge mit Essigsäure neutralisirt und mit neutralem essigsaurem Kupferoxyd versezt. Es zeigte sich keine Spur von quellsatzsaurem, ebensowenig nach Zusatz von koh- lensaurem Ammoniak von quellsaurem Kupferoxyd. 8) Eine Menge mit Chlorwasserstoffsäure übersüttigten Wassers wurde zur Trockne verdampft, mit Chlorwasserstoffsäure über- gossen und mit Wasser gekocht. Es blieb ein leichtes weisses Pulver ungelöst zurück, welches mit Natron zu ei- nem klaren Glase zusammenschmolz— Kieselsäure, 9) Jie Mutterlauge von ziemlich viel Mineralwasser wurde vor- sichtig bis zur beinahe gänzlichen Vertreibung der Kohlen- säure mit Schwefelsäure übergössen, ein reiner Krystall von schwefelsau:em Eisenoxydul hineingegeben und nun Schwe.- felsäure im Ueberschuss hinzu gefügt.. Es zeizte sich keine ‚ Spur von Salpetersäure. 10) Eine reichliche Menge Wasser wurde zur Trockne ver- dampft, mit Salpetersäure -übergossen und mit einer Glas- platte zugedeckt zur Trockne gebracht. Die Glasplatte war nicht im geringsten angegriffen. Abwesenheit von Fluor. 11) Nach dem Glühen sowohl des im Wasser unlöslichen als des darin löslichen Salzes schwärzte sich dasselbe und nach ‘ dem Auflösen des löslichen Salzes blieb eine geringe Menge eines braunen Körpers ungelöst, welches sich als eine orge- nische Materie erwies, j Quantitative Analyse. 1. Bestimmung aller fixen Bestandtheile. 14008.03 Theile Mineralwasser wurden in einem hohen Be- cherglase gelinde erwärmt, bis alle Kohlensäure entwichen war, 148 und dann in einer gewogenen Porzellanschule zur Trockne*) abge- damft und schwach geglüht. Der Rückstand wog 52.125 Theile. Auf 100 Theile Wasser. berechnet = 0.3717 Theile fester Bestandtheile, ie ‘Auf 1 Pfund = 7630. Graue kommen — 23.5406 Gran, 2. Bestimmung der im Wasser löslich n festen Bestandtheile. Dieser gewogene ‚feste Rückstand wurde mit Wasser ge- kocht, um die löslichen Salze von den in Wasser unlöslichen zu trennen, filtrirtt und das ungelöste Salz ausgelaugt. Das Filtrat zur Trockne verdampft und gewogen, gab 20.125 Theile oder in 109 Theilen Wasser = 0.1437 Theile. In ein Pfund Wasser = 11.0362 Gran. Nun wurde diess lösliche Salz mit Chlurwasserstofleäure ge- sättigt, um auch die, kohlensauren Alcalien in Chlormetalle zu verwandeln, abygedampft, zur Vertreibung der überschüssigen Uhlorwasserstoffsäure geglüht und gewogen. Es waren Chlorme- talle 21.455 Theile = 0.1532 %,. 3 Bestimmung der in Wasser unlöslichen festen Bestandtheile. Die bei Nr. 2) ungelöst .zurückbleibenden Erden und Metall- oxyde wurden aufeinem Filter**) gesammelt, getrocknet und gewo- zen. Das Gewicht derselben betrug —= 31.263 Theile’in 14008.08 Theilen Wasser, oder in 108 Theilen Wasser = 0.2232 Theile. In 1 Pfund Wasser = 17.1413 Gran. 4. Besiimmung .des kohlensauren Bisenoxyduls. Eine genau gewogene, Menge Wasser wurde mit Chlorwas- serstoffsäure übersättigt, über die Hölfte eingedampft, mit etwas Salpetersäure xekocht und. dann mit Ammoniak gefällt. Der Nie- derschlag wurde bei Abschluss der Luft auf einem Filter gesam- melt, ausgewaschen, in Chlorwasserstuffsäure gelöst und mit Kali- hydrat im Deberschuss gefällt. Der entstandene Niederschlag durch Filtration von der überstehenden Flüssigkeit getrennt, wurde neu- *) Das Trocknen der Salze wurde in einem Luftbad bei + 100° C. so lange fortgesetzt, bis nach mehrmaligen Wägungen das Gewicht constant blieb; und wenn dies auch nach langen; Trockuen varirte, da wurde das Salz schwach geglüht: **) Zum Filtriren wurde chemisch reines englisches Filtrirpapier verwen- det, beim Glühen des Niederschlages der Filter für sich zuerst verbrannt , . zam Niederschlag hinzuzugeben und für die Asche des Filters 0.005 Gramm abgerechnet, 165 erdings in Chlorwasserstoffsäure gelöst, mit etwas Salpetersäure gekocht und noch warm mit Ammoniak "gefällt. Der Niederschlag getrocknet, geglüht und gewogen. Zwei Versuche gaben nachstehende Resultate: 1) 15600 Theile Wasser — 2.3 Theile Eisenoxyd In. 100 Theilen Wasser — (0.0169 Theile Eisenoxsyd 2) 12336 Theile Wasser — 1.5625 Theile Eisenoxyd. In. 100 Theilen ‚Wasser Nr rt » zusammen = 0.0287 v Mittel dark => v 0144 %, Eisenoxyd. 0.0144 Theile SS ek fg 0. 9130 Theile Eisenoxydul welehe binden . = 0.0078 » Kohlensäure AU. : i 3 7 = 0.0 0200 ° » kohlensaurem Eisenoxydul. Aufl Pfund = 2680 Can Wasser berechnet gibt Ba 1.8051 Gran kohlensaures Eisenoxydul. 5) Bestimmung der 'Thonerde. Die von dem mit Kalihydrat gefällten Eisenoxyd ‚abfiltrirte Flüssigkeit, worin Thonerdekali gelöst war, wurde mit Chlorwas- serstoffsäure gesättigt und die Thonerde mit Ammoniak gefällt, filtrirt, ausgewaschen , im Platintiegel geglüht und en. — Bei zwei Versuchen gaben: 1) 15609 Theile: Wasser — 0.537 3 Theile Fhondrde; “in 400 Theilen Wasser — 0.0034 Theile 2) 12336 Theile Wasser gaben = 0,375 - Theile Thonerde ; — in 100 Theilen — (0.9030 » zusammen — 0.0064 » Mittel daraus = 0.0032 ©, 'ihonerde, und zwar basisch phosphorsaure Thonerde. | In. einem Pfund Wasser =. 2438 Gran. 6) Bestimmung des kohlensauren Kalkes. Eins. ‚genau gewogene Menge Wasser wurde mit Chlorwasser- stoffsäure angesäuert, zur Hälfte abgedampft, das Eisenoxyd und die Thonerde mit Ammoniak herausgefällt, bei Abschluss der Luft filtrirt 'und. aus. dem Filtrat die Kalkerde ınit oxalsaurem Ammo- niumoxyd gefällt. Der Niederschlag wurde gut susgewaschen, ge- trocknet, - gerlüht und ala’ kchlensaurer Kalk gewogen. — Zwei Versuche gaben: n Dan 15600 Theilen Wasser — 17.6 Theile kohlensauren Kalk: in 100 Theilen Wasser . — (0.1145 Theile. 2). In 12336 Theile Wasser = 14. 375 - Theile kohlensauren Kalk: in 100 Theilen — 01200 >» Summe — 0.231 > 166 Mittel daraus = 0.1176 %, kohlensaure Kalkerde. Hierin ist Kohlensäure = 0.0512 %,. In 1 Pfund Wasser = 9.0317 Gran kohlensaure Kalkerde. 7) Bestimmung der kohlensauren Bittererde. Das Filtrat von oxalsaurem Kalk nach Nr. 6, wurde mit phosphorsaurem Natron und Ammoniak versetzt und erwärmt; dann nachdem sich der Niederschlag gut abgesetzt hatte, filtrirt ausge- waschen und geglüht. -— Zwei Versuche gaben : 1) In 15600 Theilen Wasser — 16.25 Theile pyrophosphorsaures Magniumoxyd; diese entsprechen 12.3054 hei en kohlensau- rem Magniumoxyd. In 100 Theilen Wasser — 0.0789 Theile 2) In 14880 Theilen Wasser —= 15.115 Theile phosphorsaure Magnesia, ent- sprechend 11.4535 Theilen kohlensau- ver Magnesia; in 100 Theile Wasser = (UT > Summe = 0.1559 » Mittel daraus — 0.0780 %, kohlensaure Magnesia. Darin Kohlensäure — 0.0403 %,. In 1 Pfund = 5.9804 Gran. - 8) Bestimmung der Kieselerde. Eine gewogene Menge Wasser wurde mit Chlorwasserstoffsäure - zur Trockne eingedampft, der Rückstand in Chlorwasserstoffsäure gelöst und das ungelöst bleibende Pulver auf einem Filter gesam- melt, ausgewaschen, geglüht und gewogen. Zwei Versuche gaben: 1) In 15600 Theilen Wasser 0.6375 Theile Kieselerde.d. i. in 100 Theilen Wasser = 0.0044 Theile. 2) In 12336 Theilen Wasser 0.6250 Theile Kieselerde; in 100 Theilen = 0.0051 » Summe = 0.0005 ». Mittel daraus = 0.0043 %, Kieselerde. In 1 Pfund Wasser = 0.3663 Gran 8i0,. 9) Zusammenstellung der durch Addition der einzelnen unlöslichen Bestandtheile gefundenen Menge mit der direkt gefundenen als Controlle. Nach Nr. 4 beträgt das Eisenoxyd = 0.0144 % REIN. » die Thonerde = 0.0032 » » #6 °» der kohlensaure Kalk = 011768 » » 7 » die kohlensaure Bittererde = 0.0780 » » ».8 » die Kieselerde — 0.0048 » zusummen — 0.2180 » Direkt wurde nach Nr. 3 durch Abdampfen des Wassers gefunden > 0.2232 » Verlust = 0.0052 » .467 10) Bestimmung des Chlors. Kine genau gewogene Menge Wasser wurde wit Salpetersäure übersättigt und zur. gänzlichen Vertreibung der Kohlensäure er- wärmt, hierauf mit salpetersaurem Silberoxyd gefällt; der gut ausgewaschene Niede:schlag getrocknet, wurde vom Filter soviel als möglich befreit, und in einem Peorzellantiegel geschmolzen. Das Filter wurde abgesondeit verbrannt, die Asche zum geschmol- zenen Niederschlag gegeben und gewogen. Zwei Versuche gaben: 2). Ia 15720 Theilen Mineralwasser 4.25 Theile Chlorsilber ; darin ist enthalten = 1.0505 Theile Chlor. Ina 100 Theilen Wasser = 0.0086 Theile 2). In 15720 Theilen Wasser 4.0625 Theile AcCl, darin 1.0042 Theile Chlor. | In 100 Theilen Wasser = 0.0064 > zusammen — 0.0130 » Im Mittel = 0.0065 %, Chlor. In einem Pfund — 0.4992 Grane Chlor. 11) Bestimmung; des Kali. Zur ‚Bestimmung desselben wurde eine gewogene Menge Wasser zur Trockne eingedampft, durch Kochen mit Wasser die löslichen Salze ausgezogen und, da keine schwefelsauren Salze darin enthalten waren, der filtrirte Auszug mit Chlorwasserstoffsäure eingedampft und mit Platinchlorid und Alcohol. behandelt. Der entstandene krystallinische Niederschlag wurde auf einem bei 106° G. getrockneten und gewogenen Filter gesammelt, bei 100° C. in einem Luftbade getrocknet, bis das Gewicht nach mehrmaligem Wügen constant blieb und dann gewogen. 1) 19630 Theile Wasser gaben 2.25 Theile Platinchlorid-Chlor- kalium ; diese entsprechen 0.4342 Theile Kali. eh - In 100 Theilen Wasser = 0.0022 Theile -- 2) 19200 Theile Wasser gaben 1.75 Theile N‘ Platinchlorid-Chlorkalium, entsprechend = 0.3377 Theilen Kali. . fn 100. Theilen ° == 0.0018 zusammen — 0.0040 » Mittel = 0.0020 % Kali. 12) Bestimmung des Chlorkaliums. Nach Nr. 41 wurde Kali gefunden — 0.0020 %,, welche an Chlor gebunden sind. BEE 0.0020 Theile Kali entsprechen aber = 0.0017 Theile Kalium, welche sich mit 0.0015 >» Chlor zu \ R 1 0.0032 » Ohlor- kalium verbinden. In einem Pfund Wasser — 0.2458 Grau, 168 13) Bestimmung des Chlornatriums. Nach Nr. 10 wurde Chlor gefunden == 0.0065 %, » 12 ist an Kalium gebunden = 0.0015 » Es bleiben also noch — 0.0050 » Chlor, welche an Natrium gebunden mit. . 0.0032 Theilen Na- trium 0.0080 Theile Chlor- natrium bilden. In 4 Pfund Wasser = N. 62098 Gran Natl. 14) Bestimmung des kohlensauren Natrous. 1) Nach Nr. 2 wurden Chlormetalle gefunden = 0.1832 %, | Hievon abgerechnet nach Nr. 12 Chlorkalium = 0,0032 » and nach Nr, 13 Chlornatrium \ = 0.0082 » zusammen — 0.0114 », so bleiben Chlornatrium = 0.1418 welche 0.1286 Theilen kohlensauren Natrons entsprechen. 2) Als Controlle wurde das gekochte und filtrirte Wasser mit Chlorwasserstoffsäure - zur Trockne verdampft, geglüht, und darin das Chlor bestimmt. 7630 Theile Wasser gaben auf diese Art 28.708 Theile Chlor- silber, darin ist Chlor enthalten = 7.0992. Theile. Auf 100 Theile berechnet == 0.0024 Theile Davon ist ursprünglich gebunden : nach Nr. 12 an Kalium == 0.0015 » » 43 » Natrium = 0.0030 zusammen = 0.0859 » Es bleiben also noch — 0.0859 » Gblor,, weiche st Theilen Kohlensäure ir Diese bilden mit 0750 » . Natron h 1283 Theile kohlensaures RN Der erste Versuch gab == 0.1286 %, * » zusammen — 0.2569 00: Mittel daraus — 0.1235 %,, darin 0. 0534 Y, ER In 1 Pfund Wasser = 9.: se Gran. 15) Zusammenstellung der aurch Addition der einzelnen löslichen Bestandtheile gefundenen Menge mit. der direkt »efundenen als Controlle. Nach Nr. 2 wozen die löslichen Bestandtheile in 100 Theilen Wasser . | > h = 0.1437 Theile ‘ 189 "Einzeln fanden wir: e Nach Nr. 12 Chlorkaliun 6.0032: % » +» 48 Chlornatrium 0.0082 » » » 14% kohlensaures Natron 0.1285 r zusammen — 0.1390 %, £ Verlust = 0.0338 >» 16) Vergleichung der durch Addition aller fixen Bestand- theile erhaltenen Menge mit der direkt gefundenen als Schlusscontrolle. Nach Nr. 9 beträgt die durch Addition der einzelnen unlös- lichen Bestandtheile erhaltene Menge = 0.2180 %, Nach Nr. 15 die der löslichen Bestandtheilie - = 0.1390 r N zusammen = (3579 + Nach Nr. 1 wurden direkt gefunden = (0.3717 » Verlust = 0.138 » - 47) Bestimmung der ganzen Menge Kohlensäure. Ein Stechheber von bekanntem Inhalte wurde durch Eintau- chen unter das Niveau der Quelle gefüllt und sein Inhalt in Flaschen auslaufen gelassen, die eine überschüssige Menge von ge- löstem Chlorbarium und Ammoniak enthielten. Die gut verstopften und verbundenen Flaschen ‘wurden geschüttelt und der Nieder- schlag gut absitzen gelassen. Es wurden 3 Versuche gemacht. 168 Cubik-Centimeter — 163.86 Gramm Wasser guben anf diese Art getrockneten Niederschlag : Beim 1. Versuch — 3.012 Gramm » Zr $ = 3.008 ? .» 8 ” — 3.040 ” zusammen —= 9.151 » Im Mittel = 3.050 Gramm Niederschlag. 109 Tbeile Wasser gaben demnach 1.806 Theile Niederschlag. Um den Kohlensäuregehalt dieses Niederschlages zu erfahren, wurden genau gewogene Mengen davon in einen ebenfalls genau gewogenen Apparate nach Angabe des Dr. Fresenius zur Entwicke- lung der Kohlensäure, der das entweichende Gas trocknet, durch Chlorwasserstoffsäure verlegt, der Apparat nach dem Aussaugen des Gases wieder gewogen und die Kohlensäure aus dem Verluste bestimmt. 1) 0.3 Gramm gaben = 0.15625 Gramm Kohlensäure 2) 0.75 >» » =01875: > ; 3) 0,70 „ 7 > 0.13759 r DA, 170 RN Nach 1, gaben 1.806 Theile Niederschlag, welche 100 Theilen Wasser entsprechen = 0.3527 Theile Kohlensäure Nach 2, —= (0.3462 » » x 3, i — 0.3548 » r ‘zusammen — 1.0537 » » im Mittel enthalten demnach 100 Theile Wasser 0.3512 Theile Kohlensäure. In 1 Pfund Wasser = 28.9722 Grane. 18. Bestimmung der freien Kohlensäure. Die Gesammtmenge der Kohlensäure beträgt nach Nr. 17: B e ö : ? e 0.3512 %, Gebundene Kohlensäure fanden wir: nach Nr. 4. an Eisenusydull == 0.0079 %, .n.6. „ Kalkerde ZEU.UBT2,., „I. „. Bittererde = 0.0405 „14... Natron = 0.0534 zuamman = . . -. 0.1528%, Es bleibt also freie Kohlensäure = 0.1984 0.1984 Theile Kohlensäure entsprechen (1 Theil als 1 Gramik genommen, und 1000 Gub. Centim. = 1.9314 Gramm bei. 0° Tem- peratur gerechnet) 100.1512 Cub. Centim. bei 0° Temperatur ; diese - sind gleich 104.1628 CGub. Gentim. bei } 8.53° R. als der Tem-. peratur der Quelle nach folgender Rechnung: 100.1312 = [(1 0.00456 8.83) = 1.040265] —= 104.1629. Zusammenstellung 1. 100 Gewichtstheile Wasser enthalten : A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge Vorhandene: Ghlorkalium ; P P R 2 .- + 0.0032 Theile Chlornatrium . ee P ; > 0.0082 „, Kohlensaures Natron . R ! . f IR y 126 KURSE Kohlensaure Kalkerde F s ; $ 0.1176 „ Kohlensaure Bittererde i . { : 0.0780 „, Kohlensaures Eisenoxydul . . ; ä 0.0209 „ Phosphorsaure Thonerde . , ; s 0.0082 = Kieselerde $ h ; ! ! } 0.0073 ,, b) In unmwägharer Menge Vorhandene: Jodnatrium Ak Kohlensaures Lythioa Ammoniaksalze Organische Substanz Summe der fixen Bestandtheile — 0.3644 1% 171 B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . e e kg 0.1984 „„, Summe aller Bestandtheile = 0.5623 ,„, 0.1984 Gramm Kohlensäure entsprechen 104.1629 Cub, Cent. bei + 8.83° R, Nach dem gefundenen spezifischen Gewichte sind 100.509 Gewichtstheile Mineralwasser gleich 109 Volumtheilen; 100 Ge- wichtstheile Wasser enthalten aber = 104.1629 C.C. Koh!ensäure, 100.509 Gewichtstheile Wasser demnach = 104.6931 C. C. Folg- lich enthalten 100 Volumina Wasser — 104.6031 Volumina Koh- lensäure, I Ein Pfund — 7630 Gran, Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile, Chlorkalium : N s / ; 5 0.245: Gran... Chlornatrium h R ; 5 : i 0.6293 _, Kohlensaures Natron . - ä , . 9.3685 „, Kohlensaure Kalkerde . - ; ' f 8.0317 „ Kohlensaure Bittererde } & : | 5.0904 Kohlensaures Eisenoxydu! . . e . 1.6051 „, Phosphorsaure Thonerde . : : ß 0.2453 „, 'Kieselerde h a 0.3630 , Summe der fixen Bestandtheile — 27.0:6) ,, B. #Klüchtige 'Bestandtheile: Freie Kohlensäure . f i ’ i 15.2371 Gran Summe aller Bestandtheile = 43.2231 „, 15.2371 Gran Kohlensäure entsprechen (1 Centimeter zu 4.5555 Wiener Linien oder 100 C. ©. = 5.4710 Cuh. Zoll gerechnet) 33.3331 Cub. Zollen. bei f 8.85° R. I. Neubrunnen. Ujkut. . Das Wasser dieser Quelle, welche wie die frühere am Fahr- wege, und etwa 150 Schritte von derselben entfernt liegt, unter- scheidet sich in den physikalischen Eigenschaften vom Stamm- brunnen in nichts anderm, als dass dasselbe einen geringen Nach- geschmack von Eisen hat. Die Temperatur desselben ergab sich als Mittel von 10 maligen Beobachtungen zu verschiedenen Tages- zeiten an 3 Tagen = + 8.32° R. Die grösste Differenz betrug hiebei 0.95° R. 530.3125 D ; ._, 900.5125 u as spezifische Gewicht derselben ist 597.7500 gei einer Temperatur von + 12.4° R.i — 1.004856 172 Der Barometerstand war derselbe, wie bei der früheren Quelle, indem diese Bestimmungen von "allen 3° Quellen. ‘an den- selben Tagen vorgenommen wurde, Die qualitative Analyse zerfiel hier ebenfalls in "die: Unter- suchung des beim Kochen entstehenden ‚Niederschlages und in die des davon abfiltrirten- Wassers. Im erstern waren in reichlicher Menge Kchlekssäber, Kalk, und Bittererde in geringer Menge Eisenoxyd, Thonerde und Kie- selerde. Die Thonerde ist ebenfalls als basisch phosphorsaure Thonerde im Wasser enthalten, und beim Eisen liess sich eine Spur von Mangan erkennen. Das gekochte Wasser wies. an Basen: Kali, Natron und eine Spur von Ammoniaksalzen nach, von Säuren und Haloiden; -Koh- lensäure und Chlor. Negative Resultate gnben die Untersuchungen auf Lythion, Schwefelsäure ‚ Salpetersäure ‚‘ Jod, Brom, Fluer, Vnell- und Quellsatzsäure. Quantitative Analyse. 1) Bestimmung aller fixen Bestandtheile. 14008 Theile Wasser gaben nach dem Abdeppien. im - Was- serbade trocknes Salz = 36.3713 Theile, Auf 100. Theile berechnet = 0.3310 Theile. Auf.1. Pfund = 25.4208 Gran. 2) Bestimmung der in Wasser lösliche n fixen Ben standiheile. “Das nach 1, erhaltene Salz wurde mit: Wasser änsgekadkt, und das Filtrat zur Trockne verdampft, gab — 14.750 Theile Jösliches Salz = 0.1053 %. In 4 Pfund Wasser = y, 0870 Be Mit Chlorwasserstoffsäure gesättigt, ‘zur Trockne gebrachi und geglüht waren — 15.503 Theile = 0.1107 %. 1 3) Bestimmung der in Wasser unlöslichen Bestandtheile. Der nach Nr. 2, in Wasser ungelöst zurückgebliebene Rück- stand wurde getrocknet und wog — 31.562 5 Theile — N. ‚2268 We In f Pfund Wasser =17. 3039 Gran.: (Fortsetzung folgt.) . Redaction: Ber Vereinsaussehuss. (redruekt bei Feore v, Glosins in Hermannstadt. ee Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahre. V. Nv-11. Novender 1854. Inhalt: Vereinsnachrichten.— P. Schnell und G. Stenner; Chemi- sche Analyse der Elöpataker Mineralquellen. (Fortsetzung. — J.L. Neugeboren: Beiträge zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen.— (Fortsetzung). ‚ Vereinsnachrichten für den Monat November 1854. Es zeigte Herr Rektor 6. Unverricht aus Broos mehrere Flechten vom Calvarien- (Trachyt-) Berge in Nagyäg, dann eine grosse Parthie eines Narcissus vor, welcher zwischen Broos und Romoschel in einem Walde. unter Eichengesträuche in Menge wächst und in sich bei verschiedenen Exemplaren die Charaktere von N. poetieus, biflorus und radiflorus Auf. vereiniget, so dass deswegen die Selbständigkeit der genannten drei Arten sehr in Zweifel gezogen werden muss und alle wohl nur eine einzige gute Art bilden. Derselbe berichtete, dass das wahre Arum maculatum L. in der Maroschaue, Zsep, bei Deva vorkomme, dagegen zwischen Broos und Berin eine zweite Art sich finde, welche er für neu zu halten geneigt sei und daher für Letztere den Namen Arum gracile (Unverricht) vorschlage. Es unterscheide sich von A. maculatum durch eine durchaus schlankere Gestalt; der Blüthen- schaft sei so lang odsr länger als die Blattstiele, die Blüthe klei- ner als bei A. maculatum, die Scheide ungefärbt, gelblichweiss, nur unten bei der Blüthe mit einem gefärbten Streifen ; der Keul nach oben plötzlich verdickt. — Die Blattentwickelung dieser ‚neuen Art beginnt gleich nach dem Schmelzen des Schnees und ste blüht Ende Mai; mit A. maculatum in den Garten verpflanzt und dort beobachtet, zeigte sich bei letzterer Art die Blattent- ' 174 wickelungs- und Blüthezeit um zwei Wochen später. Getrocknete . Exemplare beider Arten wurden nebst einer interessante ı monströ- sen Blüthe von Chrysanthmum Leucanthemum, an welcher einzelne_ Strahlenblättchen zu grünen Blättern umgewandelt waren, dem Vereinsherbar übergeben. m Ebenso übergab Herr Unverricht für die Vereinssammlung eingelegte Blüthen-Exemplare der am Berge Kaczanyas bei Vajda- Hunyad wild vorkommenden Syringa vulgaris, in zwei Varietäten, deren eine gerade Aeste und lange Blüthensträusse hat und sich im Habitus. wenig von der in den Gärten gehaltenen Form unter- scheidet, während die andere Varietät knorrige Aeste, einen ge- drungenen Blüthenstrauss mit grösseren Blüthen und an der Wurzel abgerundete, in der Jugend gewimperte Blätter besitzt. Beide Formen stehen gemeinschaftlich am Kaczanyas bei Vajda- Hunyad, dann an den Berglehnen bis Runk. Bei dieser Gelegenheit machte der Herr Vorstand M. Bielz darauf aufmerksam, dass. die Syringa vulgaris auch in dem Seiten- thale der. grossen Lauter, Valje Dobrun, dann an Berglehnen bei Jakobsdorf im Agnethler Bezirke wild wachsen solle und dass die Constatirung dieser Thatsache sehr wünschenswerth wäre. Die Hepatica angulosa, welche bei Kronstadt und im Geister-Wald (nach Angabe des Herrn D. Czekelius) die H. triloba vertritt, kommt nach der Mittheilung des Herrn Unverricht bei Vajda-Hunyad am Berge Kaprutza dann an den davon westlich ge- legenen Bergen bis Runk und Lunka Cserni mit der Letztern ge- meinschaftlich vor. N Herr Professor. C. Fuss berichtete über die Raupe von Sa- turnia pyri, dass sie, wenn sie die vierte Häutung überstanden und man an ihren Behälter schlägt, einen eigenthümlichen zirpen- den Ton von sich gebe, welchen sie wahrscheinlich durch An- einanderreiben der Kiefern hervorbringe und der bei dem heran- wachsenden Thiere immer lauter werde. Zugleich machte er die Beobachtung, dass die mit Birnenlaub aufgefütterten Raupen sich weniger gut entwickelten und nur ein lichtes Gespinst machten, während die mit Aepfel- und Rothbuchen - Blättern aufgezogenen Stücke viel grässer wurden und in ein dunkles Gespinste sich ver- puppten. - Ueber das Bleibergwerk in dem Gebirgsthale Pereu Draku- lui bei Pojana morului im Törzburger Bezirke las Herr L, Neuge- boren nachstehenee Notizen, welche er der gefälligen Mittheilung des Herrn k. k. Hauptmanns Baron von Kleinmayer verdankte. »Pereu Drakului ist ein, eine Stunde von Neu-Sinka entferntes zwi- »schen diesem Orte, dann Holbak und Pojana Morului und zwar auf dem Gebiete des Letztern gelegenes, nach Süden ausmünden- »des, stark ansteigendes Thal, nach welchem auch die dort banuende 175 »Gewerkschaft ihren Namen führt. — Hier streichen zwischen Sienit- »Porphyr und Schiefer zwei milde Schieferklüfte mittägig und pa- ‚rallel zu einander. Beide sind absatzweise vererzt und es führt die seine das sogenannte blendige (mit Zinkblende gemengte) Erz, »die andre den reinen Bleiglanz. Vor beinahe 25 Jahren war die »Gewinnung dieser Erze auf das einfache Abdecken der Dammerde »beschränkt, seit dieser Zeit aber mussten dieselben bald mittelst »Stollen, bald durch Abteufen von Schächten gefördert werden.« „Bei der Aufbereitung zu Tage machen sowohl die blendigen, als die reinen Glanzerze nur die Zerkleinerung und gröbste Sor- »tirung nothwendig und nur eine unbedeutende Menge bleibt der »nassen Scheidung übrig. Da die Erze no:h keiner genauen Ana- »Iyse unterzogen wurden, werden selbe hier nach der Struktur und „dem Einlösgehalte folgendermassen unterschieden : 1) »Blendige Erze mit einem Bleihalte bis 53 Pfund, und 9 „bis 12 Loth Silber im Zentner. 2) »Ein von dunklen, verworren krystallinischen Prismen »durchsetzter Bleiglanz mit einem Bleihalte bis 73 Pfund und 17 "bis 23 Loth Silber (nach Stuffenproben). - 3) »Ein Bleiglanz mit schieferiger Struktur von 60 Pfund „aufwärts in Blei und 12 Loth Silber pr. Zentner. Endlieh : 4) »Ein ganz feinkörniger Bleiglanz (Bleischweif der Alten) »mit grossem Blei- und geringerm Silbergehalte, welcher meist »geröllartig, mit einer Schale umgeben, vorkömmt, eine schwarze _ »Farbe und einen muscheligen Bruch hat. »Ausserdem kommen an den Scheidungen und in Drusenräu- »men häufig Weissbleierze und Bleivitriole, seltener Beispäthe vor. »Die Binlösung und Verschmelzung der Erze wird gewöhnlich »zu Zalathna vorgenommen. Für nachstehende Beiträge zur Vereinsbibliothek findet man sich angenehm veranlasst, den Dank des Vereins auszusprechen : Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien XI. Band 1. 3. und &. Heft. Denkschriften derselben Band VII. (Vom löbl. Verein für siebenbürgische Landeskunde.) Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preuss. Rhein- lande Ent Westpfalens-zu Bonn XI. Jahrgang 3. Heft. Jahresberichte der Wetterauer Gesellschaft für die xesammte Naturkunde zu Hanau 1. und 2. Heft (1859 bis 1353. (Im Tausch gegen die Vereinsschriften.) Als ordentliches Mitglied trat dem Vereine bei: Herr Adolf Lutsch,, Gymnasiallehrer in Hermannstadt. x E. A. Bielz. N . x \ * 176 Chemische Analyse der Elöpataker ne re > von \ Peter Schnell und Gottlieb Stenner Apotheker in Kronstadt. (Fortsetzung.) 4) Bestimmung des kohlensauren Eisenoxyduls. 1) 8996 Theile Wasser gaben 1.750 Theile Eisenoxyd. In 100 Theilen Wasser — 0.0195 Theile Fe,0, 2) 23099 Theile Wasser gaben 6.275 Theile er 0.0227 7 PET) zusammen — 0.0422 » I» Äh, Im Mittel = 0.0211 %, Fe,0,. 0.0211 Theile Eisenoxyd entspre- 0.0490 Theilen.Eisenoxydul, chen welche binden 0.0116 Theile Kohlensäure zu 0.0306 Theilen kohlensaurem Eisenoxydul. In 1 Pfund Wasser — 2.3501 Bran FeO ‚CO, 5) Bestimmung der Thonerde.: 1) 8996 Theile Wasser gaben 0.375 Theile Thonerde. In 100 Theilen Wasser — 0.0042 Theile Thonerde 2) 28099 Theile Wasser gaben 1. 250 Theile Thonerde;; in 100 Theilen = 0.0044 » » zusammen — 0.0086 > v Im Mittel = 0.0043 %, AL,O Ein Pfund Wasser enthält = 0 3302 Gran Al 0 6) Bestimmung ‚des.kohlensauren Kalkes. 1) 8996 Theile Wasser gaben 13.625 Theile kohlensauren Kalk, in 100 Theilen Wasser — 0.1515 Theile 2) 28099 Theile Wasser gaben — 35.125 Theile kohlensauren Kalk; in 100 Theilen Wasser = 0.1250 +» zusammen — 0.2765 +» ee 177 Mittel hieraus —= 0.1383 %, Ca0,C0,. Darin ist Kohlensäure enthalten — 0. 0609 Var In 1 Pfund Wasser — 10.6214 Gran Ca0,C0,. cB) Bestimmung der kohlensauren Bittererde. 1) 8996 Theile Wasser gaben 6.875 Theile pyrophosphorsaure Bittererde; diese entsprechen —= 5.2062 Theilen kohlensaurre Bittererde. In 100 Theilen Wasser = 0.0579 Theile 2) 23099 Theile Wasser gaben = 21.625 Theile pyrophos horsaure Bittererde; ent- sprechend — 16.3757 Theile kohlensaure -Bittererde. In 100 Theilen Weisen = 0.0583 > zusammen — 0.1162 > Mittel hieraus — 0.0581 %, M 0, Co,. Darin ist Kohlensäure —= 0.030 In 4 Pfund Wasser —= 4.4621 Ei M90, Co,. 8) Bestimmung der Kieselerde. 4) 8996 Theilo Wasser gaben 0.3125 Theile Kieselerde. In 100 Theilen Wasser — 0.0035 Theile Kieselerde 2) 28099 Theile Wasser gaben 0.9375 Theile Kieselerde; in 100 Theilen= 0.0083 > r zusammen — 0.0068 » » ‚Mittel hieraus = 0.0034 %, Si0,. In 4 Pfund Wasser = 0.2611 Gran SiO,. 9) Zusammenstellung der durch Addition der einzelnen unlöslichen Bestandtheile gefundenen Menge mit der direkt gefundenen als Controlle. Nach Nr. 4, beträgt das Eisenoxyd = 0.0211 % ae 5, 5, » die Thonerde — (0.0043 » ar er » kohlensaure Kalkerde = 0.1333 » Bi» 7,98 » kohlensaure Bittererde = 0.0531 » ae » 8 » » Kieselerde — 0.0034 » zusammen — 0.2252 » Be * Nach Nr. 3, wurden als Gesammtmenge unlöslicher Bestand- theile in 100 Theilen Wasser — 0.2253 Theile gefunden. 10) Bestimmung des Chlor. 4) 17720 Theile Wasser Heben 3.75 Chlorsilber. Darin ist Chlor = 0.9273 Theile. In 100 Theilen Wasser = 0.0052 Theile 478 | 2) 18240 Theile Wasser gaben 3.8125 Theile Chlorsilber — 0.9428 Theile Chlor. r 100 Theilen Wasser = 0.0052 Theile, wie beim 1. Ver- such, und daher überhaupt = 0.0052 %,. 11) Bestimmung des Kali, 1) 15360 Theile Wasser gaben 1.00 Theile Kaliumplatinchlorid; gleich 0.1930 Theilen Kali. In 100 Theilen Wasser — 0.0013 Theile KO. 2) 15360 Theile Wasser gaben = 0.9375 Theile Kaliumplatinchlorid; entspre- chend 0.1309 Theilen Kali; in 100 Theilen 1 — 0.0012 Theile KO. zusammen — 0.0025 = Mittel daraus = 0.0013 %. 12) Bestimmung des Chlorkaliums. Nach Nr. 11, wurde Kali gefunden = 0.0013 %. 0.0011 Theilen Kalium 0.0013 Kaliumoxyd entsprechen = welche sich mit n 0.0010 > Chlor = 0.0024 Chlor- zu kalium verbinden. In 1 Pfund Wasser = 0.1613 Gran KCl. 13) Bestimmung des Chlornatriums. Nach Nr. 10 wurde Chlor gefunden = 0.0052 %, 12 ist an Kalium gebunden = 0.0013 » Es bleiben also noch —= 0.0042 »Chlor,, welche an Natriam gebunden sind. 0.0042 Theile Chlor erfordern — 0.0027 ,, Natrium und bilden — 0.0069 „, Chlornatrium. in 4 Pfund Wasser = 0.5299 Gran NaCl. i-4. Bestimmung des kohlensauren Natrons. ” » 4) Nach Nr. 2 wurden die- löslichen Chlormetalle = 01107 % gefunden Hievon abgerechnet : Nach Nr. 12 Chlorkalium — 0.0021 13 Chlornatrium —= 0.0069 nz = 0.0000 „ so bleiben noch 0.1017 „ Chlornatrium , welche 0.0922 Theilen kohlensauren Natrons entsprechen. 179 2) 100 Theile gekochten Wassers gaben mit Chlorwasserstoff- säure angesäuert, zur Trockne verdampft und geglüht und mit salpetersaurem Silberoxyd behandelt ‚0.2706. Theile Chlorsilber, entsprechend = 0.0969 Theile Chlor Hievon abgezogen 0.0052 „, Rz welche ursprünglich im Wasser sich vorfinden, so bleiben noch A Fe “= entsprechend = 0.0383 Theilen Kohlensäure, welche sich mit en 0.0539 Theilen Natron ver- binden zu = 0.0922 Theilen kohlensauren Natrons R Eben soviel gab der erste Versuch. Darin Kohlensäue = 0.0383 Theile. % In 1 Pfund Wasser — 7.0810 Gran Na0,00, _ 15. Zusammenstellung der durch Addition der einzelnen löslichen Bestandtheile gefundenen Menge mit den direkt gefundenen als Controlle. Nach Nr. 12, fanden wir Chlorkalium —=00021% er, ni „„ ‚Chlornatrium — 0.0069 ‚, a A SA „„ kohlensaures Natron — 0.0922 ‚, .. » zusammen = (0.1012 „, Nach Nr. 2, fanden wir direkt durch Ab-: SR = 0.1053 % dampfen -- Verlust = 0.0043 _,, 16) Vergleichung der durch Addition aller fixen Beständ- theile erhaltenen Menge mit der direkt gefundenen als Schlusscontrolle. i Nach Nr. 9 beträgt die durch Addition der einzelnen unlös- lichen Bestandtheile erhaltene Menge = (0.2252 % Nach Nr. 15dieder löslichen Bestandtheile == 0.4042: ,, zussammen — 0.3264 „. Nach Nr. 4, wurde direkt gefunden = 0.3310 „ . Bi Verlust = 0.0046 Pr 17) Bestimmung der ganzen Menge Kohlensäure. 168, Cub. Centimeter = 169.8158 Gramm Wasser gaben, mit Chlorbarium und Aetzammoniak zusammengebracht, Niederschlag: Beim ersten Versuch — 2.8028 Gramm „ zweiten A „ dritten IE} DD oc SI Qt SQ 2) ” Summe — 9.5451 3 Mittel daraus 2.8484 Gramm. Auf 100 Theile Wasser kommen demnach 1.6373 Theile Niederschlag : Beim Zersetzen dieses Niederschlages gaben: 1) 0.525 Gramm = 0.0933 Gramm Kohlensäure 2) 080 „ = 04375. 32er. ae X Nach Nr. 1, gaben 1.6873 Theile Niederschlag, welche 100 Ta [2 Theilen Wasser entsprechen — (0.3014 Theile Kohlensäure Nach Nr. 2, = D.ZBR0 . Di ”. ’ — 0.2920 ’, > ”, zusammen — (0.8834 Mittel hieraus — 0.2945 Theile CO,. Es enthalten demnach 100 Gewichtstheile Wasser 0.2945 Gewichtstheile Kohlensäure In 4 Pfund Wasser sind 22.6176 Gran CO,. 18) Bestimmung der freien Kohlensäure. Die Gesammtmenge der Kohlensäure beträgt nach Nr.217: = 0.2045 % Die gebundene Kohlensäure beträgt: Nach Nr. 4, an Eisenoxydul = 0.0116 %, „wm .6, „ Kalkerde — 0.0609 ern nl, nn, "DIRRERORGR 2 0,0000“, 4, Natron ze 0.0898 5 zusammen — 0.1408 Es bleibt also freie Kohlensäure = 0.1537 Auf 4 Pfund Wasser kommen 11.8042 Gran frei Cco.. 0.1537 Gramm Kohlensäure entsprechen 77.5714 Cub. Cent. bei 0° Temperatur oder — 80.5142 C. C. bei t 8,320 R als der Temperatur der (uelle, 181 Zusammenstellung I. 100 Gewichtstheile Wasser enthalten : A. Fixe Bestiandtheile. a) In wägbarer fe Vorhandene: Chlorkalium Y } \ ! . . 0.0016 Theile Chlornatrium . } £ > ’ . 0.0077 Kohlensaures Natron . ; 2 5 { 0.0817 „ Kohlensaure Kalkerde . { / . 0.071 „ Kohlensaure Bittererde > e f $ 0.1013 „ Kohlensaures Eisenoxydul . \ } " 0.0189 Phosphorsaure Thonerde . : 3 ‚ 0.0124. „, Kieselerde L k £ 0.0057: ,, b) In UE ne; Vorhandene: Ammoniaksalze Extractivstoff Phosphörsäure Summe der fixen Bestandtheile — 0.3074 B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure Bi > 0.1583 Summe aller ETIRERE IST ROM — 0.4657 Il, Ein Pfund = 7680 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile, Chlorkalium : . - SE 0 .... 0.1229 Gran Chlornatrium s } . - ı ö 0.5914 „ Kohlensaures Natron . - 4 2 un B.2/AUD - „ Kohlensauren Kalk . - , ß e 5.9981 „ Kohlensaure Bittererde Ä ‘ 2 z Er er Kohlensaures Eisenoxydul . R . DON AHEHUEN 1 Phosphorsaure Thonerde ! ; E i 0.9523 „ Kieselerde . ; 0.4378 Summe de ken Bestumdiheilenn: — 23.6074 B. Flüchtige Bestandtheile: ” E&) » Freie Kohlensäure ! : t 12.1574 Gran Summe aller LT = 35.7648 ’r ‚12.1574 Grane entsprechen — 25.4612 Cub. Zollen Kohlen- säure bei f 8.81° R 182 Il. Annabrunnen, Annaküt. Die physikalischen Eigenschaften dieses Brunnens, der vom Neubrunnen nur einige Schritte entfernt ist, sind dieselben , wie bei den andern beiden Quellen, nur in etwas geringerem Grade. Die Temperatur dieser Quelle ergab sich “als Mittel ‚von 10 Beobachtungen an 3 Tagen TI» = R. Die grösste ‚Differenz. be- trug 0.5° R. Das spezifische Gewicht fanden wir mus u en 003846 bei einer Temperatur des Wassers ton t 120 R. und der Luft von t 14. 4° R. ‘ Die qualitative: Analyse, welche anöh hier in die Untersu- chung des gekochten und filtrirten Wassers und. in. die. des dabei ‚sich bildenden Niederschlages zerfiel, zeigte dieselben. Bestand- theile, wie die beiden vorigen Quellen. Wir geben daher hier nur das Resultät der gantit ativen Ana ly se im Nachstehenden : I. 100 Gewichtstheile Wasser enthalten: A. Fixe Bestandtheile: a) In wägbarer RN IRRE ‚Chlorkalium x ae 0.0021 Theile Chlornatrium . Ten NE RD re te DEn EOANNITT Ss; Kohlensaures Nätroh:. a a udn ERRRRE | X iv 2 Kohlensaure Kalkerde £ : 5 s ..- Ot3BIa, Kohlensaure Bittererde 8 & 2 \.H0ASBE : .; Kohlensaures Eisenoxydul . AUT : 0.0306 : - „; Basisch phosphorsaure Thonerde ei re ER Kieselerde . ; R 0.0034 b) In unnägbarer Menge V. orkandene: Kohlensaures Manganoxydul ea au Br Ammoniaksalze Organische Substanz. Ab Summe der fixen Bestandtheile | —. 0.3359 Theile B. Flüchtige Bestandtheile: I8c Freie Kohlensäure . a 1537 hen Summa aller Bestandtheile. E = 0.489. . Nach dem speeifischen Gewichte des Wear sind 100. 4856 Gewichtstheile Mineralwasser gleich 100. Volumtheilen. 100 Ge- wichtstheile Wasser enthalten aber 80.5142 Cub.. Cent. Kohlen- säure; folglich enthalten 100 Volumina Wasser = 80.9052 Volu- mina "Kohlensäure, 183 il. Eia Pfund —. 7680 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile: Chlorkalium ARERUTN 2 ß j A .. 0.1613 Gran Chlornatrium . . A RU } Pa \ 1: 1°} Base Kohlensaures Natron . i er Fr Se =) Li Do Kohlensaure 'Kalkerde x : . f . 10.6214 „ Kohlensaure Bittererde : : : b In AGal. Kohlensaures Eisenoxydul . . o » se Phosphorsaure Thnerde . . . RE > kurs Kieselerde . R i 0.2611 ,, — Suimme der fixen Bestandtheile — 3.7971 A B. Flüchtige Bestandtheile: Freie Kohlensäure . °. . t k . 11.8042 Grau BREI Summe aller Bestandtheile = 37.0018, n 11.8042 Gran entsprechen bei der Temperatur der Quelle von 8.32° R. = 24.6672 Cub. Zoll. Beiträge | sur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy RR ron 9. 1. Neugeboren. (Fortzetzung.) 1. Fusus giomoides Gene. Hörnes 1, e. Taf. XXXI. Fig. 1. Die spindelförmige, unten bauchige Schale hat ein spitzer Gewinde aus 6 bis 7 wenig. convexen Umgängen, die mit Aus- ' aahme der. beiden glatten embrionalen anfänglich mit starken, ‚später mit immer mehr sich verlierenden Längenrippen versehen sind. Ausser diesen Längenrippen sind noch erhabene, meist dicht stehende (Querreifen vorhanden, zu denen sich bei grössern. und 'ältern Exemplaren auf den beiden letzten Umgängen noch der- gleichen Linien gesellen, so dass Reifen und Linien alterniren. Der ' rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, innen bis tief hinein ‚fein gestreift; die Spindel ist etwas erweitert und an der Basis 184 gleichsam genabelt; der Canal ist kurz, breit und ein wenig nach rückwärts und seitwärts gedreht. Höhe bis 1%,, W. Zoll. Diese Art hat nach den bisherigen Erfahrungen eine geringe Verbreitung. Man kennt sie nur von ‘Villa’ Forzani bei Turin, von Orlau in Mähren, Grund und Steinabrunn im -W. Becken und von Lapugy in unserm Vaterlande. Während sie im W. Becken eine sehr grosse Seltenheit ist, wird sie bei Lapugy oft gefunden. 2. Fusus glomus Gene. Hörnes |]. c. Taf. XXX1. Fig. 2. Die spindelförmige, unten bauchige Schale hat sechs stark convexe Umgänge mit ziemlich entfernt stehenden uerreifen; eigentliche Längenrippen' sind nicht vorhanden; nur die schiefste- henden Zuwachsstreifen treten etwas deutlicher hervor. Der. rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf- und innen entsprechend den äussern Reifen stark gefurcht. Die Spindel ist glatt und ‚hat un- ten’ Spuren eines Nabels. Diese Art, die mit der Vorhergehenden auf den ersten Anblick grosse Aehnlichkeit zu haben scheint, zeigt ein niedrigeres Gewinde und mehr convexe Umgänge, ist wie gesagt, nur quergereift, stets kleiner und im Innern des rech- ten Mundrandes viel stärker gefurcht. Höhe fast %,, W. Zoll. Diese Art hat eine sehr geringe Verbreitung, da-man sie bis jetzt nur von St. Agatha bei Tortona, aus Modena, aus dem W. Becken von vier Puncten und von Lapugy in unserm Vaterlande kennt. Wie im W. Becken, gehört sie auch bei uns zu den Sel- tenheiten. 2 3 Fusus eorneus Linne Hörnes 1. c. Taf. XXXI. Fig. 3: Das Gewinde der spindelförmigen, verlängerten Schale hat 6 bis 8 convexe Umgänge, von denen die obersten mit Längen- rippen und Querlinien verziert sind, während die übrigen glatt erscheinen. Die Mündung ist oval, der rechte Mundrand scharf, aussen etwas schwielig, innen gekerbt; die Spindel ist glatt und um dieselbe legt sich der linke Rand als dünne Lamelle; der letzte Umgang ist unten am Canal fein quergestreift, der Canal selbst ist kurz, ziemlich breit, offen und etwas rüchwärts gebogen. Die mir vorliegenden Exemplare dieser Art sind sämmtlich kleiner als die von Dr. Hörnes gegebene Abbildung, da sie eine Höhe von nur 1Y,, W. Zoll haben. Diese Art, die jetzt noch häufig an den Küsten des Mittel- ' meeres lebt, kannte man bisher fossil von Asti, Castell’ Ar- quato, Modena, Imola,' Siena, Palermo, von den Inseln Rhodus und Cypern. Hiezu sind noch zu nennen: Frejus, Üefali, Melazzo, 185. Grayina, Tarent, und a: im Wiener-Becken kennt man sie nur von Grund. Nach den wenigen Exemplaren‘, .die. von Lapusy zu meiner Kenntniss gekommen. sind, gehört sie hier wie im Wiener- Becken zu den Seltenheiten, 4 Fusus intermedius Michelotti ,‚ Hörnes |. ec. Taf. XXXI. Fig. 4 und’ 5.. Das Gewinde der spindelförmigen nach unten Bühichigieh Schale ist mehr oder minder spitz; die einzelnen Umgänge, deren 6 bis 8 vorhanden, sind entweder eben oder doch nur sehr wenig convex, die Dhereten gerippt; die ihnen nächstfolgenden zeigen Spuren” von feinen entfernt stehenden Linien, in der untern. Häl Tfte des letzten Umganges zeigen sich mehr oder minder dicht ange- ordnete erhabene Querlinien*); der rechte Rand der ovalen Mün- dung ist scharf, stark verdickt, innen gekerbt, die Spindel glatt, der Canal mehr oder weniger kurz, breit, und stark nach rück- wärts gehogen. Unsere gut conservirten Exemplare haben von da an, wo die Rippen Kubkören‘ entweder” intensiv rostbraune ziem- lich entfernt stehende Bänder oder Streifen, oder wenigstens noch die Spuren davon, -— ein Umstand, der einen sehr guten Anhalts- unct darbietet und für diese Art intscheidend ist. Diese Streifen ° Kali durch Behandlung der ganz weiss gewordenen Schalen mit verdünntem Wasserglase zum Vorschein, wie sje Dr. Hörnes an Exemplaren aus dem Wiener-Becken den auch. hervorzurufen vermochte. Höhe bis 1'%, W.. 2. Nach Exemplaren ,. die indem k. k..-Hof-Mineralien-Cabinet in Wien vorliegen, können als bisher mit Zuyerlässigkeit Gonsta- tirte Fundorte nur angegeben werden Turin, Modena, Tarnopol und das W. Becken, wozu nun auch Kostej : im Banat' und -Lapugy- kommt, welch letzterer Ort bis jetzt gerade die am hesten erhal- tenen ünd noch mit der RL Färbung versehenen Exem- plare ‚geliefert hat. Basen 3. Fusus Puschi u, ae un . Hörnes 1. 'c. Taf. XXXI-Fig. 6.0. NT h Das Gkwinde der thurmförmigen, unten. Bauchigen Schale ist spitz und besteht aus 6 bis 7 fast ebenen Umgängen, ‚die mit feinen, sehr deutlich hervortretenden Streifen versehen sind und in ihrer Mitte eine Reihe mehr oder weniger hervorstehender Kno- *) Von Be eifen, ‚die sich ‚ auf den untern - Umgängen der . Wiener- Exemplare nach der Angabe des Dr. .Hörnes befinden, und in .der an- gezogenen "Abbildang auch dargestellt sind;" Kabe ich an den Lapugyer . Exemplaren’ keine Spur gefunden, wenn nicht. etwa bei den W. Exem- plaren.die ehemaligen röstgelben Bänder die erwähnte Streifung hervor- Re haben, was ich nach einigen mir vorliegenden Exemplaren aller: ngs anzunehmen geneigt bin. 186 ten tragen, welche an manchen Exemplaren gespalten erscheinen; diese Knoten geben den obersten Umgängen sogar ein geripptes Ansehen, was man besonders bei Jugendexemplaren sehr gut wahr- nehmen kann. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, manchmal ein wenig verdickt, innen gekerbt. ‘Die Spindel ist latt, am Grunde der Mündung zusammengeschnürt, der Canal Fre ‚ breit, offen und unten stark nach rückwärts gebogen. Nach den mir vorliegenden Exemplaren dieser Art von Lapugy, deren ich eine ziemliche (uantität und von allen Altersstufen besitze, kann ich der Ansicht nicht beipflichten, welche diese Formen als kno- tentragende Varietäten von Fusus intermedius Micht. zu betrach- ten geneigt ist. Denn ich habe selbst bei den am besten erhalte- nen Exemplaren keine Spuren von jenen rostgelben Streifen oder ‚Binden zu beobachten Gelengeit gefunden, ‘die an unsern Exem- plaren von F. intermedius nur in den seltensten Fällen nicht mehr vorhanden und für diese Art so charakteristisch sind; dazu kommt noch, dass die Schalen von F. intermedius immer massiver sind. Höhe bis 1'%, W. Zoll. Diese Art ist bis jetzt nur von wenigen Orten bekannt; Tu- rin ,.Korytnice und Warowce in Podolien, etliche Puncte im W. Becken, Lapugy, Pank nächst Lapugy, und das ihm benachbarte Kostej im Nemesesder Wald können allein genannt werden. Im Tezxel von Lapugy kommt sie häufig vor. 6 Fusus mitraeformis Brocchi. _ Hörnes I. e. Taf. XXXI Fig. 7. Die verlängert spindelförmige Schale ist dünn und hat im Allgemeinen das Ansehn der Mitren. Das Gewinde, eben so lang als der letzte Umgang , besteht aus 8 wenig convexen Umgängen, von. denen die öbersten, die glatte embrionale ausgenommen, mit dünnen Längenfalten versehen ‚sind, auf welchen sich eine dop- elte Reihe kleiner scharfer Knoten befindet. Die ganze Schale ist erner „mit feinen, engstebenden (uerstreifen ‚bedeckt, vwischen denen die zarten länglichen Zuwachsstreifen erscheinen. Der rechte Rand der längliehen Mündung ist scharf, aussen wulstig etwas verdickt und innen gekerbt, die Spindel etwas erweitert; der kurze breite und offene Ganal ist etwas nach nückwärts gebogen. Höhe 1%, W. Zoll. Man kannte diese Art früher schon von Saubrigues und Montpellier in Frankreich; von Turin, Asti, Castell’ Arquato, Mo- dena und Reggio in Italien, und von der Insel Cyperu; in dem W. Becken gehört sie zu .den grössten Seltenheiten, da Hrn. Dr. Hörnes nyr ein einziges. ganzes Exemplar bekannt geworden; in Lapugy ist sie ebenfalls eine Seltenheit, doch habe ich Gelegen- heit gehabt, bie jetzt schon etwa 4 bis 5 ganze Exemplare zu ale 8 “ N Per} 187 7. Fusus Bredai. Michelotti. Hörnes 1. c. Taf. XXXI. Fig. 8. Re" Das wenig: spitze Gewinde der verlängert eiförmigen, bucci- numartigen Schale besteht aus 5 bis 6 ebenen Umgängen, von denen die ersten: mit engstehenden feinen Längenrippen verziert ' sind. Erhabene Querstreifen, die. an Stärke abwechseln, bedecken - die ganze Schale und treten besonders auf den Rippen scharf her- vor. Der rechte Rand der eiföürmigen Mündung ist scharf, innen gekerbt; die. Spindel zeigt unterhalb der Mitte zwei engstehende Falten; der kurze, unten gleichsam abgestutzte Canal ist breit und offen. Höhe %,, W. Zoll. Fundorte. dieser Art kennt man bis jetzt nur selhr wenige; Tortona, ‚Vöslau: bei Baden und Lapugy sind die einzigen. Ich kenne von Lapugy nur wenige Exemplare; diese Conchilie ist also bei uns wie im W. Becken ‘eine grosse Seltenheit. . 8 ‚Fusus virgineus Gratteloup. Hörnes 1. c. Taf. XXX1. Fig. 10, 11, und 12. Das spitze Gewinde der spindelförmigen .bauchigen Schale hat 6 bis 7 convexe Umgänge, von welchen die obersten mit star- ken Längenrippen und mit Querstreifen versehen sind; bei fortge-. setztem Wachsthume der Schale nehmen die Verzierungen. mehr und mehr ab und verschwinden an den mir vorliegenden Exempla- ren fast gänzlich, man bemerkt daher auf dem letzten Umgange nur noch undeutliche Längenwülste, auf denen Spuren kleiner Querknoten 'sich befinden: Der rechte Rand der ovalen, oben und unten verengten Mündung ist scharf, innen gekerbt; der linke legt sich als glatte glänzende Lamelle über einen. Theil des Bau- ches der Schale. Diese lamellenartige Ausbreitung des linken Mundrandes und die S-förmig' gebogenen Zuwachsstreifen, die diese Art den Pleurotomen. allerdings sehr nahe stellen, sind für‘ dieselbe. characteristisch. Der ziemlich lange und offene Canal. ist etwas nach rückwärts gebogen.. Höhe der bis jetzt mir bekannten Exemplare 1%,, W. Zoll. i ‘ Die jetzt bekannten Fundstätten dieser Art sind nur die Fa- luns. bleux südlich von Dax, . Korytnice in Polen, das W. Becken une Lapugy in unserm Vaterlande.. Während sie im ‚Wiener-Becken sehr häufig vorkommt, sind von Lapugy nur sehr ‘wenige Exem- plare bekannt ‚geworden. ia 8 a 9. Fusus Valeneiennesi Gratteloup. nr Hörnes I. c, Taf. XXXI. Fig. 13, 14, und 15, ‚. Das Gewinde der thurmförmigen, bauchigen Schale ist spitz und hat 9 bis 40 Umgänge mit starken engstehenden Längenrip- pen, die im Verlaufe des Wachsthums: schwächer werden; die 188 Schale ist ferner mit engstehenden- scharfen (Querstreifen in der Weise verziert, dass zwischen zwei stärkern ‚Streifen immer eine feine erhabene Linie- zu stehen kommt. Die Mündung ist oval, halbmondförmig;; der rechte Rand derselben scharf ausgezackt nnd innen. mit len Linien versehen,*) der linke etwas erweitert und seiner ganzen Länge nach mit Runzeln**) bedeckt,— eine Folge der Streifung der Spindel. Der Canal ist kurz, breit, offen und etwas nach rückwärts gebogen; an der Seite desselben befin- det sich ein Nabel, der freilich nur bei ausgewachsenen Exem- plaren Stärke und Tiefe gewinnt. Höhe bis 2%, W. Zoll. Fundstätten dieser Ärt sind nur Salle nordwestlich von Bor- deaux, St. Paul bei Dax, Turin, Korytnice, das W. Becken, Ne- mesesd und Kostej im Banat und Lapugy. 10. Fusus Iamellosus Borson. Hörnes 1. c. Taf. XXX1. Fig. 16. Die Schale dieser netten Conchilie ist klein, spindelförmig, sehr schlank. Auf den 7 bis 8 convexen Umgängen des fast pfrie- menförmigen Gewindes sitzen stark hervortretende Rippen, welche bei dem Fortbau der Schale gegen die Mündung zu an Stärke zu- nehmen. Die Schale ist ferner mit Querstreifen bedeckt, zwischen dänen sich je eine feinere Linie befindet. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, innen gekerbt; der linke etwas er- weitert und glatt; der Canal nicht sehr lang, etwas’ gedreht. Diese Art unterscheidet sich von F. clavatus, F. Valenciennesi und F. rostratus, mit welchen sie rücksichtlich‘ der Verzierung aller- dings grosse Aehnlichkeit hat, entschieden durch ihre -unbeträcht- liche Höhe, welche 10 Linien niemals übersteigt. Unsere Exem- plare betragen nicht über %,, W. Zoll und sind etwas bauchiger als die Wiener-Formen. Als Fundstätten dieser Art sind zu nennen: das W. Becken, Tortona, Castell’ arquato, Modena, Imola, Rhodus und wahr- scheinlich Palermo auf Sieilien, wozu noch Lapugy und Pank in unserm Vaterlande kommen. Sie gehört bis noch zu den sehr sel- tenen Lapugyer Vorkommnissen. ®) Bei allen mir vorliegenden Exemplaren sind diese Linien nicht paarig angeordnet, wärhend solches bei den Wiener-Exemplaren der Fall ist. **) Gratteloup hatte die Runzeln des linken Mundrandes irrthümlich für Spindelfalten gehalten und in Folge dessen diese Art unter die Fascio- larien gestellt. (Fortsetzung folgt.) .. .Redaction: Der Vereinsausschuss. . Gedruckt bei Gerrg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu | Hermannsindt. Jahrg, V, Nro-12, December 1854. U EEE EEE PET RT TITEL En Er Inhalt: Vereinsnachrichten. — J. A. Brem: üLer einige Ablagerungen der Schwefelkiese, A'aunschiefer und fossilen Brennstoffe in Sieben- bürgen. — J. L Neugeboren: Notiz über das erst kürzlich ent- deckte Peterfactenlager bei dem Dorfe Pank unweit Ober-Lapugy. — Derselbe: Beiträge zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. — (Fortsetzung). a ee Vereinsnachrichten für den Monat December 1854. —- Herr L. Reissenberger !as nachstehende für uns sehr interressante Stelle aus dem über die Sıtzung der k. k. geologi- schen Reichsanstalt am 5. Dezember 185% in der Wiener-Zeitung vom 7. Dezember Nr, 292 enthaltenen Bericht, den wir mit Bezug auf die Notiz über das Bleibergwerk bei Pojana-Moruluj (Neu-Sinka) in den Vereinsnachrichten der vorigen Nummer Seite 174 hier mittheilen : Herr Raphael Hoffmann aus Russkberg, Mitbesitzer der zahlreichen wichtigen Industriewerke daselbst, hatte vor einiger Zeit ein Stück eines merkwürdigen Bleierzyorkommens an die k. k. Be genhe Reichsanstalt übergeben. Er entwarf selbst eine Skizze es“Vorkommens in dem Olympia-Raruser Bergbau zu Neu Sinka unweit Fogarasch in Siebenbürgen. Der silberhaltige Bleizlanz, welcher dort abgebaut wird, kommt in stockförmigen Erzmitteln zwischen Porphyr und Thonschiefer vor. Auf einem derselben fand sich erst im Sommer 1354 ein schwärzlichgraues Bleierz, in und mit Bleizlanz verwachsen, das in einer Lichtflamme und selbst _ mit einem Zündhölzchen angezündet werden konnte und dann wie Schwefel brannte, Es wurde dies von den Bergleuten bemerkt , als sie ihre Lampen dem Erz zu nahe brachten. Aehnliche Vor- kommen von Dufton in England waren früher bereits von W. 190 Phillips und Professor Johnston in Edingbnrgh beschrieben wor- den, unter dem Namen Ueberschwefelblei und geschwe- feltes schwefelsaures Blei, welche zugleich die Bestandtheile ausdrücken. Der k. k. Hauptmann Herr Carl Ritter von Hauer fand die Varietät von Neu-Sinka zusammengesetzt aus: Schwefel 8.50 Schwefelblei 89.61 Schwefelsaurem Bleioxyd 51.;, Summe BU.,, Der Schwefel kann leicht durch Schwefelkohlenstoff ausge- zogen werden. Herr Sektionsrath Haidinger, der früher für. das Mineral von Dufton den specıfischen Namen Johnstonit vorgeschla- gen hatte, weist nın nach, dass dasselbe eigentlich ein Mittelglied einer Pseudomorphosenbildung ausmache, die bei dem frischen Bleiglanz beginnt und vollendet ist, wenn kein Schwefelblei melır übrig bleibt. Einerseits erhält man die längst von ihm selbst und von Blum beschriebenen Pseudomorphosen von Anglesit und Bleiglanz, andrerseits kann auch reiner Schwefel übrig bleiben, wie bei einem Stücke in dem Museum in Göttingen, das von Hrn. Hofrath Hausmann im Jahre 1826 Haidinger gezeigt worden war. Dieses Stück, Eindrücke enthaltend, ursprünglich von Bleiglanz, voll eines zarten Pulvers von gediegenem Schwefel, stammt aus Sibirien. Im Ganzen nennt Haidinger den Vorgang der Verän- derung anogen, durch Oxydation hervorgebracht, während doch wieder der Schwefel und das schwefelsaure Bleioxyd gegeneinan- der in dem Gegensatz des Elektropositiven und Elektronegativen stehen. Es macht dann Herr C. Fuss auch darauf aufmerksam, dass nach einem Vortrax des Herrn Dr. Hörnes ia der k. k. geologischen Reichsanstalt wieder ein neues Verbindungsglied zwischen den Pe- trefaktenlagern von Lapugy, Nemesey etc. und dem Wiener Becken in dem neuentdeckten Vorkommen von Tertiärpetrefakten bei Bel- grad aufgefunden worden sei. Die Vereinsbibliothek dankt: Dipterologische Beiträge. 2 Hefte. Separatabdrücke aus den Ver- handlungen des zoologisch botanischen Vereins in Wien dem Herrn Verfasser Dr. R. Schiner. Als ordentliches Mitglied trat dem Vereine. bei: Herr Gymnasiallehrer Hr. Fronius in Schaessburg. E. A. Bielz.. 191 mie Ablagerungen der Schwefelkiese, Alaun-Schiefer und fossilen Brenn- stoffe in Siebenbürgen . von d. A..Brem Direktor der chemischen Fabrik in Hermannstadt. Fichtl sagt in seiner geologischen Reise in Siebenbürgen : „Alle Berge sind voll von Schwefelkies.« Zu erforschen, welche Gegenden nächst Hermannstadt auf dieses Prädikat und den Besitz dieses so nutzbaren Minerals Anspruch machen, war die Aufgabe einer im heurigen Sommer in östlıcher Richtung von Resinar bis Kerczeschora gemachten Berufsexkursion, bei der ich im Allge- meinen Akners Beschreibung des Götzenberges, — im Detail die nir von dem ersten Vorstande des Vereins Herrn M. Bielz. mitge- theilten durchaus praktischen Notizen benutzte, und die mir fol- gende Erkenntnisse gewährten. „Er 1) Resinar. Am obern Ende des Dorfes kommt ein, einige Fuss über der Bachsohle in südlicher Richtung an zehn Klafter in das ansteigende Gebirge auf Silbererze getriebener Versuch-Stollen vor, der, am Mundloch ganz verbrochen und unter Wasser stehend, keine Begehung gestattete, Es wurden mir jedoch, vor Auflassung dieses Baues von Herrn M. Bielz gesammelte Hangproben zur Analyse übergeben. Höher aufwärts am jenssitigen Gebirgsfusse entlang ist ein. verstürtzter Schacht, dessen Haldenstücke aus verwittertem mit Quarz und Thonschiefer gemischtem Graphyt bestehen. ae: Von dem hier erhaltenen, losen, in erbsengrossen Würfeln kristallisirten, angeblich im Bach gefundenen Schwefelkiese war die Geburtsstätte eben so wenig. als anstehender Alauaschiefer zu finden. SR 2) Michelsberg. Am untern Weingarten am Silberbache in geringer Entfernung vom Wasser kömmt ein vor- mehreren Jahren auf Kohlen getriebener, jetzt verstürzter Schüurfschacht vor,. woraus man zu Heitz-Versuchen eine Parthie Braunkohlen förderte, wegen beschwerlicher Wasserhebung nicht weiter abteufte, und wegen geringer Mächtigkeit des ersten Flötzes, voraussichtlicher Abwesenheit eines zweiten und daraus gefolgerter Nichtbau würdig- keit, hauptsächlich aber das Unternshmen darum 'aufgab , weil das nahe Brennholz noch zu wohlfeil war. = Der zugleich mitgeförderte Anthracit soll als Hangtrümmer vorgekommen sein. 2.0? i Die in östlicher Steigungslinie in geringer Entfernung über - die Bachsohle hervortretenden vitriolischen Wasser lassen eine be- deutende Ablagerung von kiesiger Moorkohle vermuthen. 192 3) Zoodt. In geringer Entfernung vom Orte, an das mit- tägige Gebirge angelehnet stehet eine mehrere Klafter hohe Wand von Alaunschiefer, deren Schichten nach Mitternacht fallen. Am Fusse ist sie vom Vorlaade, so wie im Streichen von l[rüm- mergesteinen bedeckt, daher die Länge sowie die Mächtigkeit des Lagers nicht erkennen lassen. ’ Die von Herra Professor Schuttag in den kleinen Zuflüssen der Zuodt gesammelten Geschiebe sind ebenfalls Alauaschiefer und lassen eine grosse Verbreitung dieser Lager voraussetzen. 4) Talmatsch. Aın rechten Üter des vereinigten Zivin-Zoodt, 4—2 Kafter über dem Fiuss streichen ia östlicher Riehtung mit ‚nördlichen Abfall am Fusse eines Mergelschiefer-Gebirges ia das sich der Fluss sein Bett gegraben; in einer Länge von mehr als 5) Klafter mehrere Zoll dicke Ausbisse einer kompakten reinen Braunkohle überlagert von eineın mürben sehr kaiknaıtigen Thon- gestein. i Unter denselben Lagerun ss-Verhältnissen doch in grösserer ‚Mächtichkeit kommen dieselben Ausbisse in 5, Taimatschel vor. Vorzeigen von Alaun-Schiefer, oder ‚Schw:feikiesen fehlen an beiden Orten. Dagegen tritt selber bei 6) Unter-Sebes am linken Ufer eines Wildbaches als mächtizges Stockwerk von 20—25 Klaftern aufgedeckter Strecken- länge, auf glimmerigen Thonschiefer mit nördiicher Vertlächung 'aufgelagert vor. 7) Ober-Sebes. Näher dem Urgebirge gerückt kommt das kiesige Gestein nur noch in unrezelmässig gesciichteten Kluftmas- sen. und Putzen von sehr gerinzem Wehait und gänzlichem Mangel an Kohlenstoff, der sich bei den vorbenannten Lagerungen durch eine mehr oder weniger graue Fa:be kund gibt, vor. Mehr kennbar zeigt sich die organische Beimengung in den jüngern Gebilden von | 6) Kerczeschora, welche in einem mit dem Glasshütten- thale paralellen Gebirgsausläufer vorkommen und ein Lager von dunkelgrauem Alaunschiefer konstituiren, das an dem westlichen steilen Abhange eine Mächtigkeit von 15 — ZU Kiafter zeigt und im Streichen wahrscheinlich bis’ an das benannte Thal fortsetzt. Die zur AusmittInng des technischen \Verthes und der Ver- werthbarkeit nur auf den Sulphuridzehalt beschränkte Analyse er- gab folgende Resultate in hundert Theilen des Minerals: a) Ganzart des Resinarer Silbeischurfes 5 b) Alaunschiefer von Zuodt und der Zoodt- zufluss-Geschiehe b €) Schiefer von Unter-Sebes 6 — d) » » Ober-Sebes 3 Ya Bye: » Kerczeschora 6° ; = Das.an den äussern Wänden und in den Klüften an demselben Orte bei Kerczeschora vorkommende erdartig verwitterte Gestein ergab: Br Wer Schwefelsaure Thonerde 4% r Eisenoxyd NL » Bittererde 4, v Kalkerde 1%,» Bei diesem so geringen Sulphuridgehalte eignen sich selbst die letztern Erze im rohen Zustande weder zur unmittelbaren Ver- brennung in den Schwefelsäure-Kammern, noch durch Abtreiben zur Schwefelgewinnung ; -eben so wenig würde sich eine Koncen- tration mittelst nassem Pochen gegen die leichte Aquisition derber Kiese, selbst aus vielfach grösserer Ferne zugeführt, günstig bilanciren. Eine lohnende Benützung könnte daher nur die in Böhmen übliche Aufbereitungsart, nach welcher die mittelst Tagebau ge- wonnenen Erze auf Halden gestürzt und der freiwilligen Verwit- terung überlassen durch Belaugen und weiteres Verfahren zu Eisenvitriol, Alaun und rauchender Schwefelsäure verarbeitet wer- den, gewähren und in Besitz wohlfeilen Brennstoffes der Production eine zu allen Zeiten und unter allen Verhältnissen zu beste- hende Konkurenzfähigkeit sicherstellen. Die Erfordernisse hiezu bieten vorzugsweise wegen grosser Ausbreitung, wohlfeiler Erzgewinnung, leichter Bewässerung und naher Komunikation mit der Hauptstrasse des Landes die Ge von Kerezeschora. Warum die aus Fichtel’s Zeiten zu Unter-Sebes errichtete Alaunsiederei wieder einging, konnte ich nicht erfahren; die da- selbt noch sichtbaren Halden-Rudera und der im Dörfe befindli- che, an 500 Klaftern von dem Erzbau entfernte Hüttenplatz zeigen von einem ganz verfehlten kleinlichen Verfahren. Rechnen wir die noch nicht untersuchte Zwischen-Linie von da bis Kerezeschora, ferner den bis zu den Kohlenlagern von Hol- bak wahrscheinlich fortsetzenden Schiefergebirgszug, so gibt diess eine Masse von kiesigem Material, wie solches selbst in den grossartigen Lagerstätten des Minser und Berauner Flussgebietes Böhmens, wo derzeit jährlich über hunderttausend Centner Vitriolstein und aus selbem an fünfzigtausend Centner rauchende Schwefelsäure (Vitriolöhl) erzeugt werden, kaum häufiger vorkommen dürfte, Ueber den technischen Werth der Michelsberger Kohle gibt die in diesen Blättern, Nro III. vom 1. J., angeführte Analyse nä- hern Aufschluss. Jene der Talmatscher und Talmatzcsheler Ausbisse kommen in Qualität und Heitzeffeet den Kohlen von Holbak gleich. Die Nähe der Hauptstadt, der so gut situirte, nach selber in einer ununterbrochen Ebene geführte Strassenzug stellen die Beischaffung der Kohlen nach den Hauptverkehrs-Linien selbst bei den höchsten Förderungskosten so günstig heraus, dass eine er- schöpfende Untersuchung dieser Lagerstätten nicht bloss im Inte- resse des Publikums liegt, sondern in weiterer Beziehung die volle Beachtung der hoben Staatsverwaltung verdient. 194 Notiz über das erst kürzlich entdeckte Petrefactenlager bei dem ’ Dorfe Pank unweit Öber-Lapugy, von 3. L. Neugeboren. Wenn man von dem Marktflecken Dobra aus über Roskany nach Öber-Lapugy gehen will, und von dem Roskanyer Wasser rechts sich wendet, um sofort nach Klein-Roskany und dem nahe dabei befindlichen Steinbruche zu gelangen, überschreitet man et- liche Male einen kleinen muntern un der an den Abhängen der nächsten, von der Strasse links liegenden Vorbergen entspringend aus einem engen Neben-Thale dem weitern Thale von Roskany zu- fliesst, um in dem ungleich grössern von der Batrina herab- kommenden Roskanyer Wäßser bei dem genannten Dorfe selbst aufzugehen. In dem engen Thale hat sich an beiden Seiten des Baches eine Walachen-Colonie angesiedelt, aus welcher nach und nach das Dorf Pank entstanden ist, das dem Bache selbst den Namen Valya Pankului gegeben hat und ein Filiale des Dorfes Szelistie ist. Die Nähe des Dorfes Pank von unsern klassischen Petrefacten-Orte Ober-Lapugy, von welch letzterem es nur durch einen mässigen Bergzug getrennt und kaum eine Stunde entfernt ist, liess hoffen, dass die geognostischen Verhältnisse analog jenen von Über-Lapugy seyn würden, und woferne das Terrain aufge- schlossen, liessen sich daselbst vielleicht auch interessante palä- ontologische Funde machen. Bei meinen vorausgegangenen drei Besuchen in Ober-Lagugy war mir die Zeit stets zu kurz bemessen gewesen, als dass ich auch einen Ausflug nach Pank hätte machen können, so gross auch die Wahrscheinlichkeit war, dass ein Besuch sich lohnen werde. Mein achttägiger Aufenthalt in Lapugy im Mo- ‘nate Juni dieses Jahres gewährte mir so viele Zeit, um „ längst ehegten Wunsch, das benachbarte Pank zu besuchen, realisiren zu En Ich hatte mich in meinen Hoffnungen nicht getäuscht. Pank liegt von Ober-Lapugy in östlicher Richtung, ist, wie ich schon bemerkte, nur durch einen Bergzug von mässiger Er- höhung von ihm getrennt und dabei kaum eine Stunde entfernt, wenn man den kürzern Fusssteig statt des lüngern Fahrweges ein- schlägt; das Thal, in welchem es liegt, hat von seinem höhern Theile aus anfänglich eine Richtung nach Nord und sodann nach Nordost, in welch letzterer Richtung es sich mehr und mehr erweitert. ein. 195 Auf dem Terrain angekommen, hatte ich sehr bald Gelegen- ‚heit das Tegelgebilde aufzufinden, da ich auf meine Fragen von den Ortsleuten: sogleich genügende Auskunft erhielt. Wenn man von dem untern Ende des Dorfes aus am-Bache aufwärts geht, hat man bald von der ersten Seite her einen Zufluss von Wasser und kaum gelangt man an demselben hinauf in einen Wiesen- und Ackergrund, so befindet man sich auch schon allenthalben von dem blauen Tegel umgeben, der in allen Stücken dem von Ober- Lapugy entspricht; dabei ist das Terrain an etlichen Stellen sehr gut aufgeschlossen, so dass man ohne Mühe zukommen kann, — ja, das ganze Rinnsal des Bächleins ist in blauem Tegel einge- schnitten. Ohne viele Mühe fand ich mehrere interessante Conchy- lien, die vollkommen denen von Ober-Lapugy entsprechen; einige Kinder, die mir auf meine Aufforderung aus dem Dorfe folgten, fanden ebenfalls Mehreres, was natürlich mit aller Sorgfalt von mir eingesammelt und in Schachteln verpackt wurde. Von ganz besonderem Interesse war es für mich, gleich Anfangs die Oliva flammulata, Ancitaria canalifera, Voluta taurinia, Mitra ebenus, Pyrula reliculata und condita, die bei Lapugy zu den seltenern Vorkommnissen gehören, erhalten zu können; mehr noch stieg mein Interesse an der Localität, als ich Gelegenheit hatte zwei Arten von Triton und die Oytherea pedemontana (P) zu erbeuten; die bei Ober-Lapugy meines Wissens nach nicht vorgekommen sind. Von den nach Conchylien suchenden walachischen Kindern erfuhr ich sofort auch, dass auf einem Kukurutz-Acker oberhalb der Kirche auf der entgeren gesetztsn Seite, also im Hinaufgehen vom Wasser links, ebenfalls dergleichen gefundeu würden, worauf ich mich denn auch dahin führen liess, um die Localität kennen zu lernen. Die Conchylien liegen daselbst auf einem schmutzig- blassgelben Lehmgrunde zerstreut und scheinen zum Theil wenig- stens von einer kahlen, durch Regenwasser stark verwaschenen höhern Stelle herabgeschwemmt worden zu seyn. Hier wurden nn- ter andern etliche Conus-Arten, Cassis saburon, Strombus corona- tas, Chenopus pes pelicani, Ranella marginata, Fusus Puschi Fas- ciolaria tarbelliana und fimbriata, Turbinella suberatieulata, Pleuto- toma cataphracta, Cerithium minutum und Zeuschneri, etliche Arten von Turritella, dann Explanaria, Cyathina und Turbinolia gesammelt. Das Tegelgebilde wird bei Pank von starken Sandsteinbänken überlagert, welche hin und wieder auch einige Conchylien, na- mentlich Austern, einschliessen; am Fusse des Urgebirges erscheint ein jüngerer Meereskalk, die Bucht umkränzend, abgesetzt, auf wel- chem das Tegelgebilde aufgelarert ist. Das Terrain muss übrigens ‚für die Bildung von Korallenriffen sehr günstig gewesen sein, denn an dem Thalgehänge, wo die Kirche sich befindet, stehen in eini- ger Höhe aus den mürben und daher leicht verwitterbaren tertiären 196 Sandsteinen etliche Korallenriffe hervor, die ein eigenthümliches zerfressenes Ansehn haben und die ich aus der Entfernung für das Resultat einer Süsswasser-Bildung hielt. In einem Riff, das ich ge- nauer besichtigte, fand ich einen sehr schönen Saurier-Zahn von etwa 6 W. Linien Länge eingewachsen. Ich schliesse diese kurze Notiz über den Befund der geogno- stischen Terrain-Verhältnisse von Pank, die jedoch vollkommen ermittelt zu haben ich mir durchaus nicht anmassen will, mit dem Verzeichnisse der daselbst bei meinem ersten Besuche aufge- fundenen Tertiär-Conchylien. A) Gasteropoden. Conus Berghausi Michelotti » Ponderosus Brocchi raristriatus Bell. & Mich. ventricosus Bronn Puschi Michel. Mercati (?) Broc. Dujardini Deshayes Oliva flammulata Lamarck Ancillaria canalifera Lam. ee glandiformis Lam. Cypraea pyrum Gmelin „ sangvinolenta Gwel. rugosa Grateloup Ringicula buccinea Deshayes Voluta taurinia Bonelli Mitra fusiformis Broc. » Ppyramidella Broc. » Jartschi Hörnes „ ebenus Lam. Columbelia nassoides Bellardi 5 subulata Bell. Buccinum costulatum Broc. ur R = Badenense Partsch » prismaticum Broc. 2 reliculatum Linne Cassis saburon Lam. Strombus coronatus Defrance Rostellaria dentata Gratel. Chenopus pespelicani Philippi Triton heptagonum Proc. „ sp? „» sp? i Ranella marginata Brongniart Murex Partschi Hörnes „ _ spinicosta Bronn Pyrula reticulata Lam. „ econdita Brongniard Fusus Puschi Andrzejowski „ crispus Borson „ lamellosus Bors. „, bilineatus Partsch Fasciolaria tarbelliana Grat. e fimbriata Broc. Turbinella suberaticulata d Orbigny Cancellaria Bellardi Mich. Pleurotoma asperulata Lam. A cataphracta Broc. 4 JouanettiDesMoul. 2 semimarginata ].. ® turricula Broc. Ar dimidiata Broc. “n rotata Broc. er intermedia Bronn R obeliscus D. Moulin „ Lamarcki Bell. 5s pustulata Broc. es spinescens Partsch KR der Calliope Bronn nahe verwandt. £ ohtusangula Broc. Cerithium minutum Serres „ Zeuschneri Pusch FR rubiginosumEichw. R Bronni Pertsch „ap 197 Turritella vermicularis Broc. Natica glaucinoides Sowerby Br Riepelli Partsch » _ compressa Basterot e VindobonensisPart. Neritina Scharbergana Ackn. > acutangula Broc. Bullina sp? Br bicarinata(?)Pusch Caliptraea muricata (?) Broc. e Brocchii Bronn Dentalium Bouei Deshayes R ? hs elephantinumßBroe. Vermetus gigas Bivona „ hexagonum Lam. ” sp? B) Bivalven. Corbula nucleus Lam. Arca diluvü Lam. Tellina complanata Broc. „. barbata Linne Lucina columbella Lau. er $ 5.8 ? Pectunculus polyodonta Brona TER , 5 cor Lam. Cytherea multilamella Lam. Nucula margaritaceaLinne » pedemontana (?)A- Chama gryphina Lam. gassiz Lima squamosa Lam. Venus dissera (?) Broe. N a ? Spondylus crassicosta Lam. » sp? (klein, zart, dünn- 4 sp? schalig). sp? Venericardia PartschiGoldfus Pecten sp? in scalaris Sowerby Ostrea sp? Cardium sp? (klein, mit Sta- Anomia sp ? cheln besetzt). » sp? (sehr klein und dünnschalig). 108 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. ) - 41. Fusus aduneus Bronn. F. testa subturrita, transversim sulcato-striata, longitudinaliter costata, eostis nodiformibus inerruptis; anfractibas eonvexis rotundatis, superne submarginatis; apertura elliptica; labro multiplicato, extus inerassato, acuto; cauda longa, recurva. Brunn Italiens Tertiärgebilde S. 40. Das Gewinde der thurmförmigen Schale wird gebildet aus zwei glatten Embryonal- und 5 bis 6 convexen, gerundeten, der Länge nach gerippten Mittelwindungen, welche zugleich eine feine, Anfangs sehr dichte Transversalstreifung haben; an der ebenfalls convexen und gerundeten Schlusswindung verlieren sich die Län- genrippen nach und nach, so dass man zuletzt gar nichts mehr von denselben bemerkt, — eine (uerstreifung wird nur noch an dem untern Theile derselben wahrgenommen; an der obern Naht haben die Umsänge gewissermassen ein schmales Band. Der rechte Rand der elliptischen Mündunz ist scha:f, aussen ziemlich verdickt und daher schwielig, innen mit vielen Falten versehen; ‚die Spindel ist glatt und mit einer dünuen Lamelle belegt; der Canal ist von mässiger Länge und rückwärts gebogen. Selten Höhe fast zwei W. Zoll. Diese Art hat Aehnlichkeit mit F. corneus Linne und ich betrachtete sie anfänglich als eine Varietät von demselben; der Umstand jedoch, dass sich die Rippen und Querstreifen nicht nur auf die obersten Umgänge beschränkten, schien der Vereini- gung entgegen zu stehen; in Wien vorgenommene Vergleichungen haben es cunstatirt, dass die von mir eingesendete Schnecke zu F. aduncus gehöre. Ich kenne von dieser schönen Schnecke, welche in dem W. Tertiär-Becken noch nicht vorgekommen ist, von Lapuzy nur sehr wenige Exemplare. Herr Prof. Bronn hatte Gelegenheit ge- habt sie aus Italien zu erhalten ; sonstige Fundorte sind mir nicht bekannt und ich verdanke selbst obise Diuznose der Güte des Hera Dr. Hörnes, der sie mir aus dem angezogenen Werke ge. fälligst mitgetheilt hat. ie Me 199 12. Fusus rostratus Olivi. Hörnes l. ce. Taf. XXXI. Fig. 1. u. 2. Das spitze Gewinde der spindelförınig verlängerten Schale besteht aus 7 bis 8 convexen Umgängen, welche mit stark her- vortretenden convexen Rippen versehen sind; die ganze Schale ist mit schuppigen, eng stehenden Querlinien bedeckt, welche in der Mitte jedes Umganges einen scharfen, vorragenden Kiel bilden. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, innen gekerbt; der linke glatt, manchmal etwas hervorstehend (?); der Canal nicht sehr lang, dünn, offen und gerade. Wir haben in Lapugy die von Dr. H. unter Fig. 2 der angeführten Abbilduugen darge- stellte Form. Höhe 1%, , W. Zoll. Die Verbreitung dieser Art ist sehr gross; man hat dieselbe aus Frankreich, aus Italien von- vielen Punkten, von der Insel Rhodus und Halbinsel Morea, aus Podolien und aus dem W. Bek- ken, wozu noch Kostej im. Banat und Lapugy kommt. Nach der Anzahl der bis jetzt aufgefundenen Exemplare zu schliessen, scheint sie in Lapugy selten zu sein. ye 13. Fusus erispus Borson. Hörnes |. ec. XXXII. Fig. 3. Das spitze Gewinde. der spindelförmigen Schale hat 8 bis 9 convexe dicht-an einander schliessende, nicht gekielte Umgänge mit ziemlich hervortretenden,, entfernt stehenden - rundlichen Rip- pen, die mit- vier scharfen Querreifen versehen sind; zwischen diesen Reifen, von welchen die beiden untern jedes Umganges be- sonders hervortreten, befinden sich 3 bis 4 feine Querlinien; .die Naht erscheint wellenförmig in Folge der dicht an einander schlie- senden Umgänge. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, innen gezähnt, der linke etwas erweitert, zuweilen gerunzelt; der nicht lange Canal ist breit, offen und gerade. Höhe 1%,,.W. Zoll. Fundstätten dieser Art sind ausser Lapugy und Pank in un- serm Vaterlande nurTurin, Tortona, Modena, Asti und das W. Becken. Nach den bereits vorliegenden Exemplaren ist der F. erispus bei Lapugy nicht selten. 14. Fusus longirostris Broccht. Hörnes I. e. Taf. XXX. Fig. 5. bis 7. Das spitze Gewinde besteht bei den vollkommen ausgewach- senen Schalen aus 3 eonvexen Umgänzen, die an der obern Naht abgeplattet sind und etwas eingeschnürt erscheinen; die ziemlich eng stehenden Längenrippen, behalten an den beiden mir vorliegen- ‚den. Exemplaren auf allen Umgängen ihre Stärke bei,- während sie an.manchen W. Exemplaren bei dem Fortbau der Schale mehr und r abnehmen; die Schale hat eine starke gleichartige Quer- 200 streifung. Die Mündung ist oval, der rechte Mundwand scharf, in- nen glatt, die Spindel ebenfalls glatt; der Canal, der wegen sei- ner ungewöhnlichen Länge zur Benennung dieser Art die Veran- lassung gegeben, ist an den mir vorliegenden beiden Exemplaren unvollständig, erscheint nur gerade gewesen zu sein. Obwohl den beiden in Rede stehenden Stücken der untere Theil des für Fus, lon- girostris so characterıstischen langen Canals fehlt, so stimmen sie doch in allem Uebrigen auf das Vullkommenste mit der Beschrei- bung und den Abbildungen überein, die Dr. H. von dieser Art gegeben hat, so dass ich sie nur hieher einreihen kann. Höhe nahe an 2 W. Zoll. Ausser Lapugy und dem W. Becken kommt diese Art auf mehreren Punkten Italiens und bei Saubrigues, St.-Jean-de Marsac und Montpellier in Frankreich vor; ich kenne aus den Schichten von Lapugy nur zwei ihr angehörende Exemplare. 15. Fusus semirugosus Bell. et Michl. Hernes I. c. Taf. XXX. Fig. 8., 9. u. 10. Das spitze Gewinde der verlängert-spindelförmigen Schale besteht aus 10 convexen, oben eingeschnürten Umgängen mit star- ken rundlichen Längenwülsten, welche im Fortbau der Schale ab- nehmen, so dass bei ganz alten Individuen, der vorletzte und letzte Umganz endlich ganz glatt oder beinahe glatt erscheinen. In Folge der erwähnten Einschnürung läuft oben an den Umgängen hart an der Naht ein schmales Band hin. Die Schale ist noch mit entfernt stehenden Querstreifen bedeckt, deren an den Umgängen des Gewindes gewöhnlich drei gezählt werden und die bei dem- Fortbaue der Schale in gleicher Weise wie die Längenwülste ab- nehmen. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, im In- nern glatt oder sehr schwach gekerbt, der linke etwas erweitert; der Canal ist sehr lang, schlank, ganz gerade und oflen, Höhe bis 2%/,, W. Zoll. R Diese Art kennt man bis jetzt nur aus den Hügeln bei Tu- rin, von Baden und Vöslau, im W. Becken und von Lapugy, an welch letzterem Orte sie zu den seltenern Vorkommnissen ge- hört. Ganz vollständige Exemplare sind äusserst selten. Unsere Stücke entsprechen ganz den Abbildungen, die Hr. Dr. Hörnes von den W. Exemplaren gegeben hat. 16. Fusus bilineatus Partsch. Hörnes l. c. Taf XXXIL Fig. Il u. 12. Das Gewinde der verlängert-spindelförmigen Schale besteht aus 7 bis 8 etwas convexen Umgängen, auf welchen stumpfe, we- niz erhabene mit zwei scharfen Querknoten verzierte Längenrippen vorhanden sind. - Diese Knoten lassen die Umgänge gleich unter 201 der Naht etwas convex erscheinen und verschaffen der Schale das Ansehn, als wären sie mit einem doppelten Kiele versehen. Der letzte ‚ Umgang und der Canal zeigen sehr entfernt ‚stehende Querstrei- fen, während die Oberfläche der übrigen Umgänge glatt erscheint, Der rechte Rand der ovalen Mündunz ist scharf, innen glatt; die Spindel trägt eine wenig ausgesprochene Doppelfalte; der Canal ist lang, gerade und offen; die Zuwachsstreifen bilden eine kleine Ausbuchtung. Fusus bilineatus unterscheidet sich von Fusus semi- 'rugosus, mit dem er gewisse Aehnlichkeit hat, doch hinlänglich durch sein nicht gestreiftes Gewinde, durch geringere Convexität der Umzänge, durch die entfernter stehenden Streifen auf der Schlusswindung und durch die permanenten doppelknotigen Län- genrippen. Die etwas ausgebuchteten Zuwachsstreifen machen ilın zu einer Mittelform zwischen Fusus und Pleuroioma. Höhe 1%, W. Zoll. Fundorte dieser Art sind bis jetzt nur dasW.Becken (Baden, Möllersdorf, Forstenau), Lapugy, und das ihm benachbarte Pank, endlich Nemesesd und Kostej im Banate. Geschlecht Fasciolaria Lamarck Das Lamarckische Geschlecht Fasciotaria aus dem grossen Linneischen Geschlecht Murex ausgeschieden, umfasst Motlusken- schalea, di» mit dea G:hiusen von Fusus verglichen, von diesen sich nur dadurch unterscheiden, dass sie zwei bis deei sehr schi-f gestellts Faltza an dem u tera Thaile der Spinds| tragen. Da die Erfahrung gelehrt hat, dıss die erwihatea S indelfalten bei mao- chen Formen fast ganz verschwinden und hiedurch der von Lamarck premirte Hauptcharakter des Geschlechts sein Gewicht sehr verliert, so hat man namentlich bei den recenten Arten bessere Kennazei- chen aufzufinden gesucht. Die Gehiuse der lebenden Arten nun sollen sich von Fusus durch den weitern, mehr soliden, röhren- förmigen Bau und den lebhaften Glanz der Farben leicht unter- scheiden lassen.*) Die. Thiere von Fusus und Fasciolaria hat man übrigens ganz gleich gefunden. Dieses Geschlecht scheint erst in der Tertiäs-Periode aufze- treten zu sein;**) in ihr, wie in der jetzt lebenden Schöpfanz ist es durch Arten nur schwach vertreten; mit Zuverlässigkeit wer- den 4 eocene und 11 neozene Arten angezeben; von diesen letz- tern beherbergen die Wiener Straten nur drei Arten. Lapuzy theilt mit dem W. Bechen die Armuth in dieser Beziehung; von den drei W. Arten sind bis jetzt zwei aufgefunden worden. - ..@) Hörnes Mullusken S. 247. **) Hörnes ebenda und Philippi Handbuch der Couchyologie S. 14. 202 1. Faselolaria Tarbelltana Grateloup. N Hörnes 1. c. Taf. XXXII. Fig. 1-4. REN Grösse, ziemlich starke Schalen, deren Hauptform eine spin- delförmige ist. Das spitze Gewinde . wird aus $ bis 6 convexen Umgängen gebildet, auf welchen entfernt stehende*(bei den mir vorliegenden Exemplaren zu 8 auf einem Umgange,) mehr oder weniger stark hervortretende Längenknoten ‚sich. befinden ‚ welch letztere bald abgerundet sind, bald sich erheben und einen förm- lichen Kiel bilden. Die ganze Schale ist der Queere nach abwech- selnd mit starken Reifen und mit feinen Streifen bedeckt, welche jedoch bei unsern Exemplaren auf der Mitte des letzten Umganges schwächer werden, ‘zum Theil sich ganz verlieren; der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, im Innern mit. erhabenen, in die Schale tief: hineinreichenden Linien versehen, welche bei unsern Exemplaren nur zum Theil paarig sind. Die Spindel ist mit einer dünnen Kaiklamelle bedeckt und etwas unterhalb der Mitte bei dem Bezinne des Canals. mit drei sehr schiefen Falten versehen, welche nach .den Beobachtungen des Herrn Pr. Hörnes sich bis an die Spitze fortziehen. Der nicht sehr lange Canal ist etwas gedreht. Höhe eines vollständigen Exemplares 5 W. Z.;— ein zweites Fxemplar, dem der Canal weggebrochen ist, mochte 6%, W. Z. gehabt haben. BR Obgleich ich nur wenige Exemplare dieser Art von Lapugy - kenne, so habe ieh doch in meinem Besitze gerade solche For- men, welche sich aufallend von einander unterscheiden, und somit die Hauptvarietäten derselben; zwei Exemplare zeichnen sich be- sonders durch stark herrortretende Knoten aus und übertreffen in dieser Beziehung Fig. 1 und 4 der angeführten Abbildungen. Sonstige Fundorte dieser ‘durch Grösse und Schönheit ausgezeich- aeten Art sind: Saubrigues, St.-Jean-de Marsac und St. Paul bei Dax; dann Turin, Tortona; im W. Becken die Punete Grund, Ba- den und. Vöslau, endlich Pank unweit Lapugy. 2. Faseiolaria fimbriata Brocchi: Hörnes 1. c, Taf. XXX. Fig. 5—7: Das ziemlich spitze Gewinde . der. spindelförmigen Schale besteht aus 7 bis 8 convexen Umgängen, welche 9 bis 10 starke Rippen tragen, die durch einen ungefähr um die Mitte hinlau- fenden Queerreifen gleichsam gekielt erscheinen; der letzte Um- ganz ist mit mehreren stark hervortretenden Queerreifen bedeckt, zwischen welchen sich wieder feine Linien hefinden. Der äussere Rand der engen Mündung ist scharf, innen ‚gestreift; -der. Spindel- rand ist etwas erweitert; die Spindel trägt:ungefähr in ihrer Mitte drei schiefe Falten, ist unten etwas. gedreht und bei ausgewachse- - nen Exemplaren mit einem mehr oder minder offenen Nabel ver- 203 sehen. In Lapugy kommt so wohl die Wiener Form mit mehr rundlichen Rippen als auch die Italienische, stärker hekielte mit scharfen Rippen vor; die Exemplare der letztern sind stets etwas kleiner als die ausgewachsenen der erstern; es kommen auch Exem- plare vor, : welche den Uebergang der Italienischen Form in die Wiener vermitteln. Nicht selten. Länge bis 2 W. Zoll. Man kennt diese Art ausserhalb Lapugy, Pank und des W. Beckens nur noch von Asti, Castel, arquato, Modena und Toscana; sie scheint also der obern Tertiärformation eigenthümlich zu seyn. Geschlecht Turbinella Lamark. Die Turbinellen, welche Linne Theils bei den Valuten. Theils bei den Murices eingereiht hatte, Lamarck aber von den- selben abtrennte, sind fususartige Schnecken mit Spindelfalten, die-namentlich mit den Fasciolarien viele Aehnlichkeit haben; sie unterscheiden sich von denselben jedoch sehr gut dadurch, dass die Spindelfalten, deren 3 bis 5 vorhanden sind, nieht schief sondern stets sehr quergestellt sind. Die Turbinellen sind nach den E:fahrungen, die man bis jetzt gemacht hat, erst in der Tertiär-Epoche aufyetreten. Dr. A. Bronn zählt in seinem Enumerator 23 Arten auf,*) die ich von Dr. M. Hörnes auf 22 reducirt finde **),; Giebel führt in „Deutsch- lands Petrefacten eine einzige Art und zwar aus dem W. Becken auf***); in der jetzt lebenden Schöpfung hat ‘das Geschlecht seine grösste Entwickelung erhalten, da nicht minder als 73 lebende Arten aufgeführt werden. Von den 22 fossilen Arten kommen 16 auf die Neogen-Periode. Gleich wie das-W. Becken so ist auch Lapugy an Arten dieses Geschlechtes sehr arn, denn es sind bis jetzt nur zwei Arten aufgefunden worden, von wel- chen die eine im W. Becken vorkommt. 41. Turbinella suheraticulata d’ Grb. Hörnes I c. Taf. XXX. Fig. 10, a und b. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei glatten embryonalen und siehen stark gerippten, convexen Mittelwindungen, die zugleich 3 bis 4 starke Querreifen haben, von welchen einer etwas kielartig hervortritt; die Schlusswindung gerippt wie die vorhergehenden, ist stark bauchig und bis unten mit den erwähnten starken Querreifen bedeckt, zwischen welchen je ein schwächerer erhabener Streifen wahrgenommen wird; der ) I e. pag. 464 und 465, ®®) Hörnes Moll. des W. Beckens pag. 301. “")1 c. pag. 466,— -T. craticulata Lamark oder T. suberatioulata @ Orbigny. 204 obere Theil der Windungen ist hart en der Naht etwas schuppig. Der äussere Rand der engen Mündung ist scherf und im Innern estreift; die Spindel trägt in der Mitte drei etwas schiefe Quer- Alten; der kurze Canal ist ein wenig nach rückwärts gebogen. Die Rippen haben eine etwas schiefe Richtung. Nicht "selten in Lapugy. Höhe bis 1Y, W. Zoll. Grateloup hielt diese Art für identisch mit der jetzt leben- den Turb. craticulata Lamarck; genauere Untersuchungen aber haben es genugsam festgestellt, dass diese Vereinigung nicht thunlich sey und so wurde sie denn unter dem Namen Turb, sub- craticulata als selbständige Art von d’ Orbisny aufgestellt. Diese Art hat eine sehr geringe Verbreitung; man kennt sie bis jetzt nur von St. Paul bei Dax in Frankreich, aus dem W. Becken, von Lapugy, von Pank und aus dem Nemeseyer Walde. 2. Turbinella Linchi Bnrson. Gratel, Atlas. Taf. XXı. Fig. 8, 13; Taf. XXIII. Fig. 2, Taf. XLVu. Fig. 18 und 19.*) Das ziemlich spitze Gewinde der spindelförmigen Schale’ besteht aus 7 bis 3 stark gerippten und stark gekielten, daher ziemlich staffelartigen Mittelwindungen, welche abwechselnd mit starken Quserreifen und schwächern (Querstreifen bedeckt sind; die Sch!usswindung ist unterhalb des Kieles etwas bauchiz und in derselben Art und Weise verziert. Die Querstreifung ist oberhalb des Kieles schwächer und verliert sich an der welligen bandarti- gen Naht so ziemlich; am-untern Theil der Schlusswindung wird sie auffallend stärker; an den obern Windungen zählt man 5 bis 7, an der Schlusswiadung- dagegen bis 19 Rippen. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, im Innern gefaltet (bis 12, manch- mal paarige Falten), der linke Rand schlängt sich um die dicke Spindel als etwas ausgebreitete Lamelle; der Canal ist von mit- telmässiger Länge, ziemlich gerada, enz, und links von demsel- ben ist ein starker, ziemlich offner Nabel vorhanden. Die Spindel hat drei etwas schiefe Querfalten. Selten. Länge bis 4%, W. Zoll. Von dieser schönen Schnecke kenne ich von Lapugy nur zwei Stücke; das grössere erhielt ich erst im Sommer dieses Jah- res. Aus dem W. Becken hat man sie bis jetzt noch nicht. Nach den mir zugänglichen Litteratur-Angabea findet sich diese Art nur noch in der Umygezend von Dax in Frankreich. *) Nach Bronn. Index palaeontol. pag. 1312. Redaction: Der Vereinsausschuss. "Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. > Es a alzqusllen __ unddes STEINSALZEST, EI ee Reschsstrasse (em Landstrasse i Keldiwege .. Sauunivege/ wenn, FALENSGTENBE wernen Ziertdesgrenze en, ÄTOISGTCHZE/ Br Benirksgreune! "Abkürnungen \f Te dm. Unter Belso - her „ Mönp - Mittel „ ka . Akım F K DM „ MW- Gross CR, Mg. » Maygar.Ungrisch. N Er 2 » Mdh- Wealachısch/ TE Ber z „ Suent. 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Im u. ee Ama; Pe ns VI. Jahrgang, ui 4 Keller a... > En f Zn Te en wann N E B nieder Fr % z M % M 5 er aa Erz vr Ju K. sort ar 4 ER wi 2 Fe IT ne fa 2 Verhandlungen und Mittheilungen siebenbürgischen Vereins Naturwissenschaften Hermannstadt. ” Yı. Jahrgang. Hermannstadt , gedruckt bei Georg v. Closius. 1855. 0, a moiloeignänndoie “ Ei En A due ER RR a BE x r a ae : ’ 7 = ee > ’ 4 4» ; x 5 Rue -F [4 N er ve a 0 ws & en ee ba nn a a nn A * vw fi Ba 4, \ B Nhalsens co N BR < gr; eur ro uw” rlkuddng N | Kur Jnhalv, Andrae, Dr. ©. J., der Butsehetsch bei Kronstadt und Shit la Jalomitza . 5 Bielz, E. A., über das Wehe des Queckstibers N seine hend bei der Golderzeugung in Siebenbürgen ARE Beitrag zur Kemntniss der geognostischen Verhält- nisse des Bodens von Hermannstadt . Brem;'J. A., Analyse der am Berge Büdös nen Schwefel- und Alaunerden 2 . - Felberth, Fr., Analyse der 'Heilquellen von Ne \ ; Fronius,, "Fr., zwei bötanische Excursionen (auf die Gebirge | RRITEHRN ünd Butschetsch) Fuss, C., Beitrag zur Insettenfauna Siebenbürgens (Rhyn- er endähn Othopteren, Neuropteren, ‘Coleopteren) . '» » Clausilia madensis, eine neue siebenbürgische Art . Fuss, M., zur Flora Siekeukfirzihk (neue von Schott, Ny- mann und Kotschy beschriebene siebenbürgische Pflanzen) Hampe , Dr. Clemens, Pleganophorus, eine neue sieben- bürgische Käfergattung (sammt Abbildung) Klopps, M., Uebersieht der zu Wallendorf bei Bistritz im Jahre 1853 gemachten meteorolegischen Beobachtungen Knöpfler, Dr. W., Verzeichniss der bisher bei Mezö-Madaras aufgefundenen Meteoritenstücke : Lurtz, F. E., Uebersicht der Witterung zu Kronstadt im Herbste 1854, nebst einigen daselbst gemachten Beob- achtungen über periodische Erscheinungen im Thier- Rn; und Pflanzenreeiche . . » „ Uebersicht der Witterung zu Kronstadti im Winter 188%, » „ Uebersicht der zu Kronstadt von 1851 bis 1854 ange- stellten meteorologischen Beobachtungen . . z Seite 40 161 171 35 105 185 125 159 Beite Neugeboren J. £., Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mol- lusken von Ober-Lapugy Be PERUNgeR) . 58, 99, 132, siedmk 143, 166, 180, 202. Reckert, D., botanischer Ausflug auf das Ka Koron bei Rodna : 3 9 Beissenberger, L., zweiter Nachtrag zur Uebersicht Pos Höhenmessungen in Siebenbürgen, .\ % ‚ sarbıhk »» 5» Uebersicht der zu Hermannstadt im, Jahre 1358 ge- | machten meteorelogischen Beobachtungen. ‚und /einiger |». \' Erseheinungen i im Leben einzelner : Thiere, und, Pflanzen 127 Salzer, M., Vebersicht der zu Mediasch im Jahre, 1854 ZEanilich meteorologischen Beobachtungen ı ..'. 9 Schnell, P., chemische Analyse der Slaniker Minrlqulen in der Moldau So a -[stewdoß ./d »» », chemische Analyse der Doderiaunalle in Zain odi2d Schur, Dr. F., Plantago Schwarzenbergiana und. Centpuren, Meeeccharptane, zwei neue siebenbürgische Pflanzen > Ueber das Vorkommen brennbaren Gases bei Kis- Säros 206 Vereinsnachriehten . re ee 1, 437, .153,:469, 185. Per 2 B Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VI. N 1. Jänner 1855. ‘ Inhalt: Vereinsnachrichten. — Dr. F. Schur: Plantage Schwarzenber- giana und Centaurea Schwarzenbergiana. — P. Schnell: Chemische Analyse der Slaniker Mineralquellen in der Moldan. Vereinsnachrichten für den Monat Jänner 1855. Mit diesem Monatshefte tritt der sechste Jahrgang unsers Vereinsblattes in’s Leben. Wie wenig wir darin bis nun zu leisten vermochten, ist uns selbst nur zu gut bewusst, die wir am bess- ten unsere Schwächen selbst kennen. Dass die wenigen Druckbo- gen aber, welche wir mit unsern schwachen Kräften in die Oef- fentlichkeit zu fördern vermochten, demungeachtet nahe und fer- ne eine so milde Beurtheilung fanden, wollen wir gerne mehr auf Rechnung des Interesses an unserm schönen Vaterlande, als des Werthes unserer Leistungen nehmen. Möge aber diese günstige Beurtheilung unserer Arbeiten noch zahlreiche unserer Vereinsmit- glieder aneifern, im Interesse der zuten Sache häufiger, als es leider bisher geschah, dem Vereine Materiale_zu seinen Verhand- lungen zu liefern! Im Rückblicke auf den bisherigen Bestand des Vereins müs- sen wir nun vor Allem in dankbarer Anerkennung der Unterstüz- zungen hochherziger Gönner und Freunde der Wissenschaft geden- ken, die es uns ermöglicht haben, bis jetzt auf der betretenen - Bahn fortzuschreiten, und so gebietet es auch heute unsere Pflicht, mit tiefgefühltem Danke den gesammten Mitgliedern die erfreuliche - Mittheilung zu machen, dass Se. Ercellenz der hochwürdigste Herr r. k. Landesbischof, Dr. Ludwig Haynald, unser hochgeehrtes Ehrenmitglied, dem Vereine zum neuen Jahre 2 den namhaften Betrag von Zweihundert Gulden C. M. zur unbeschränkten Verwenduung im Vereinszwecke zu überweisen die Gnade hatten. Ebenso wurden auch von Sr. Excellenz dem Herrn Ministers- Stellvertreter, ©. Baron Gehringer in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres dem Vereine neuerdings ein Geld-Betrag und zwar von 20 fl. 36 kr. ©. M. zum Geschenke gemacht. Wenn dem Vereine solche Förderer zur Seite stehen, darf derselbe seiner Zukunft beruhigt entgegenblicken und muthig die eingeschlagene Bahn verfolgen, denn er kann hoffen, das vorge- steckte Ziel, wenn auch langsam, doch sicher zu erreichen. — Die Vereinssammlung erhielt im Laufe dieses Monats als -Geschenk des Herrn Professors M. Fuss eine interessante Mon- 4 strosität eines Schweinsfötus, bei dem in einem Kopfe vereinigt, zwei Rumpfe mit ’sämmtlichen ausgebildeten Extremitäten sich finden. Zur Bibliothek gingen ein: Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaft in Wien. Band Xl. Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1854. Heft 3. Geologische Uebersichtskarte des mittlern Theiles von Süd- amerika von Franz Foetterle. (Geschenk des Hrn..Verfassers) Lotos, Zeitschrift des naturhistorischen Vereins gleichen Na- mens in Prag. Jahrgang 1854. Zeitschrift für die gesammte Naturwissenschaft vom Vereine in Halle. Fortsetzungen des Jahrganges 13854. Zusammenstellung der bisher in Siebenbürgen gemachten Hö- henmessungen von A. Sennoner, Separatabdruck aus dem Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. (Geschenk des Hrn. Verfassers) Jahresbericht für 1854 des Vereins für siebenbürgische Lan-. deskunde. (Geschenk des Vereins) ..E A. Bielz. Seine Durchlaucht | der Herr k. k. Feld-Zeugmeister, Militair- und Civil-Gouverneur v. Siebenbürgen etc.etc., Fürst Carl zu Schwarzenberg, hatten im Sommer des Jahres 1853 Herrn Dr. F. Schur mit einer botanischen Rundreise durch Siebenbürgen betraut, welcher als ei- nen Beweis seiner Hochachtung, Verehrung und Dankbarkeit zwei auf dieser Rundreise entdeckte neue siebenbürgische Pflanzen Sr. Durchlaucht dedicirte und zu Ende des vorigen Jahres durch den Verein überreichen liess. Indem Se. Durchlaucht diese Widmung huldreichst entgegen- zunehmen geruhten, hatten dieselbe die Gewogenheit, den Verein zu ermächtigen, die nachstehenden, von Dr. Schur verfassten Diagno- sen dieser beiden Pflanzen in seinen Verhandlungen zu veröffent- lichen: 1. Plantago Schwarzenbergiana. Schur. Radice perenni descendente minima, | fibris tenuis instructe, mono-, plerumque oligocephala, — Foliis glabris, carnosis, triner- ‚viis, integerrimis, planis, inaequaliter oblongo-lanceolatis, in _ petiolum attenuatis, petiolo basi dilatato nudo, — omnibus scapo dimidio brevioribus. — Scapo basi curvato, dein erecto, compres- - siusculo, striato, glabro. — Spica eylindrica, linearia, densiusculs, floribus antherisque albis, glabris, iis Plantaginis mediae subsimi- libus. — Capsulis ovoideis bilocularibus, loculis diepermis. Semi- nibus fuscis semiteretibus. nitidis. Planta 6— 9 poll. alta, laete viridis, folia 1, poll. longa, | w poll. lata, semper trinervia, spica 2 poll. longa, floribus albis. - Truppenweise bei Thorda an den Salzlachen den 11. Juli 1853 in Blüthe und Frucht beobachtet. a \ 4 2. Centaurea Schwarzenbergiana Schur. ‚Centaurea Juss. Alabastris anthodiisque pyriformibus, basi fere recte truncatis vel basi impressis, squamis peranthodii dense imbricatis, late vel subrotundo-ovatis, obtusissimis, $-nervibus, glaberrimis, margine albo-hyalinis, exterioribus 4 -— 8 subor- bieulatis fuscoque hyalino-marginatis; floribus citrinis moscha- tellinis, marginalibus porrectis pendulis anthodium aequantibus; pappo albo ‘demum fusco, rigido, pilis inaequalibus; fruetibus parum compressis, glaberrimis nitidis fusco-purpureo alboque ma- eulatis, striatis, basi obliqua; foliis radicalibus petiolatis, pe- tiolo hinc plano illine convexo, basi dilatato lanaque alba in- structo, — caulinis sessilibus, omnibus glabris, obscure viridibus, pinnati sectis, laciniis linearibus vel oblongo-linearibus vel ob- longo-lanceolatis, lobo ultimo majori et plerumque inciso-lobato, argute serratis, serraturis cartilagineo-spinulosis et tenuissime punctulato-scabris. Rachis foliorum angustissima integerrimaque. - Planta elegantissima 2 — 4 ped. alta simplex vel ramis 2— 3 longissimis monocephalis instructa. — Affinis Centaureae alpinae.et ruthenicae, sed anthodii basi impressa aut recte trunca- ta, fo!iisque serratis, laciniis foliorum angustissimis neque oblongis, rachi integra, .nec foliis decursive pinnatis satis differt. " Auf‘ sonniger grasiger Anhöhe auf der Mezöseg oberhalb des Dorfes Apahida auf dem Wege nach Kolos den 17. Juli 1853 in schönster Blüthe gesammelt. mr 5 Chemische Analyse der ’ SIaniker Mineralquellen in der Moldau von Peter Schnell Apotheker in Kronstadt. - Die Slaniker Mineralquellen liegen im Westen der Moldan, 8 Stunden von Türgu Okna entfernt, mitten in der grossen Karpathen- kette, welche die Moldau von Siebenbürgen trennt, in einem en- gen Thale, das, durch den Slaniker Wildbach durchzogen, alle Na- turschönheiten einer reitzenden Karpathengegend darbietet. Das Thal ist nach allen Seiten von hohen Bergzügen eingeschlossen, welche bis zu den höchsten Spitzen mit Buchen, und zum Theil mit Nadelhölzern bewachsen sind. Die Vegetation ist ausserordent- lich üppig, was auf ein mildes Klima schliessen lässt. Der Bota- niker, Mineraloge und Geognost findet hier eine reiche und lohnen- de Ausbeute, und der jungfräuliche Boden wartet auf den Geist des “ Menschen, welcher den Naturreichthum dieses Thales entschleierte ‚ und dem Menschengeschlechte zugänglich mache. Der Philantropie des St. Spiridoner Klosters war es aufbehalten ihrem schönen Be- “rufe gemäss, einen Theil dieses Natureeichthums zum Wohle der leidenden Menschheit auszubeuten, die hier befindlichen‘ Mineral- ellen zugänglich und benutzbar zu machen. Die Vornahme und eröffentlichung der chemischen Analyse dieser Mineralquellen ist ebenfalls ein Werk des St. Spiridoner Klosters, ebenso bietet die- ses Kloster alles auf, für die Unterkunft der Kurgäste zu sorgen, welche schon in bedeutender Anzahl jährlich: zuströmen, um hier ihre Gesundheit zu erlangen und zu befestigen. Es befinden sich hier in einer Distanz von 117 Klaftern 7 Mineralquellen, welche von den Kurgästen benützt werden. A. Chemische Analyse der St. Pauls-Quelle. | Das Wasser dieser Quelle fliesst in einer hölzernen Rinne aus einem festen Sandstein, welcher hier massenhaft am rechten Ufer des Slaniker Wildbachs aufgethürmt ist, gibt in der Stunde 4 Kubik-Klafter Wasser, und ist frisch geschöpft klar, ziemlich stark perlend, von angenehm -prickelndem Geschmack mit einem schwachen Gerach nach Hydrothiongas; | | 6 Die Temperatur der Quelle ergab sich als: Mittel von 6 Beob- achtungen an drei verschiedenen Tagen , den 28., 29. und 30. Mai 4853, zu den verschiedenen Tageszeiten und bei verschiedener Tempe- ratur der äussern Luft } 7. 7° R. und ist, da die grösste Differenz der Temperatur nur 0. 6. R. betrug, ziemlich constant. Die mittlere Temperatur der Luft war bei diesen Beobachtungen f 14.35° R. Ein Pienometer mit destilirtem Wasser gefüllt wog 38,532 Gramm. Derselbe Picnometer fasste 38,637 Gramm Mineralwasser, welches mit dem destilirtem Wasser auf gleiche Temperatur ge- bracht wurde; diese Temperatur betrug f 14° R. bei einer Tem- peratur der Atmosphäre von 16° R. Hierbei wurde vorzüglich dar- auf Rücksicht genommen, dass sich keine Gasblasen an die Wände der Gefässe ansetzten. Es ergiebt sich demnach das specifische Gewicht des Mineralwassers — 38.637 : 38.532 —= 1.00273. Bei langem Stehen in offenen Gefässen, noch schneller beim Erwärmen trübt sich das Wasser unter reichlicher Entwickelung von Kohlensäure und bildet einen geringen Absatz, wornach das überstehende Wasser alkalisch reagirt. Die qualitative und quanti- tative Analyse*) des beim Kochen entstehenden Niederschlags und des davon abfiltrirten Wassers ergab folgendes Resultat: I. In 1000 Gewichtstheilen Wasser sind enthalten : A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: Schwefelsaures Kali . - . 0.079 Gewichtstheile Schwefelsaures Natron { h J 0.051 ui Chlornatrium \ 1 j : : 2.764 ji Kohlensaures Natron . . P ; 0.948 R Kohlensaure Kalkerde . } h t 0.081 e Kohlensaure Bittererde ’ 3 J 0.055 RN Kieselerde . 0.003 6b) In unwägbarer Menge vorhanden: Salpetersaures Natron Kohlensaures Lythion it Amoniak | Extractivstoff | Summe der fixen Bestandtheile 3.981 Gewichtstheile | B. Flüchtige Bestandtheile. ü Freie Kohlensäure . ’ 2 ! 0.919 03 AN) 3 .„Schwefelwasserstoffgas. Summe aller Bestandtheile 4.900 Gewichtstheile *) Der Hr. Verfasser war so gütig uns die vollständige Darstellung des “ Verfahvens bei seiner qualitativen und quantitativen Analyse mitzuthei- ‘len, der Raum dieser Blätter gestattet es jedoch nicht, dieselben hier ihrem ganzen Inhalt nach wiederzugeben. Die Redaktion. P a EEE TE. ax T " Der Schwefelwasserstoff -ist in so geringer -Menge vorhanden, dass es uns bei oftmaligen Versuchen, wenn der Geruch nach dem- selben am stärksten war, nicht gelungen ist, mit einer Lösung von arseniger Säure in Chlorwasserstoffsäure mehr als eine kaum merk- liche Opalisirung hervorzubringen, auch Bleilösung bräunte den Niederschlag, der damit im Wasser entstand, kaum bemerkbar. II. In-1 Pe = 32 Loth = 7630 Gran Wasser sind enthalten: A. Fixe Bestandtheile. Schwefelsaures Kali 5 5 ; : : 0.599 Gran Schwefelsaures Natron . : ; i . 0.392 „ Chlornatrium . g F R P ; : 21.228 „ Kohlensaures Natron . j e r , 7.2831 „ Kohlensaurer Kalk . i ) N j i 0.622 „, Kohlensaure Magnesia . a 5 4 : 0.422 „ Kieselerde ; : ’ j h 0.023 „ Summe der fixen Bestandtheile 30.567 Gran B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . ; e } k i 7.058 „ v - Summe aller Bestandtheile 37.625 Gran . 7.053 Gran Kohlensäure entsprechen — 14.691 Kubik-Zollen Wiener Gewicht. B. St. Magdalena-Quelle. Diese Quelle ist von der erstern 100 Schritte weit entfernt, sprudelt aus einem Sandsteinfelsen fest am Slaniker Wildbach und unterscheidet sich in den physikalischen Eigensehaften von der Quelle A. (St. Paulsquelle) blos dadurch, dass der Geschmack mehr salzhaltig ist. Die Temperatur derselben ergab sich als Mittel von 6-maligen Beobachtungen zu verschiedenen Tageszeiten dreier Tage + 9. 5° R. Die grösste Differenz betrug 1. 3° R. Die mittlere Temperatur der Atmosphäre war bei diesen Beobachtungen — + 14.35° R. Das specifische Gewicht ist Kö 1.01365 bei einer . Temperatur des Wassers $ 14° R. und der Luft } 15. 6° R. ; Die qualitative Analyse zerfiel hier ebenfalls in die Untersu- chung des gekochten und filtrirten Wassers und des- dabei sich bildenden Niederschlages, welcher sehr gering war. Im erstern waren in reichlicher Menge vorhanden Chlornatrium, in geringerer Menge kohlensaures Natron, schwefelsaures Kali, Chlorkalium und Jodnatrium. - Im letztern Kalk, Ma.nesia, Thon- und Kieselerde, Spuren liessen sich nachweisen von Eisen, Salpetersäure, Brom und Amoniak, Schwefelwasserstoff und Pliosphorsäure. Negative Resul- 8 tate gaben die Untersuchungen auf ‚Fluor, Lithion, Quellsalzsäure. Das Resultat der quantitativen Analyse. war: Quell- und 1. 1000 Gewichtstheile Wasser enthalten: A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer ara vorhanden: Schwefelsaures Kali Chlorkalium . re, X } 0.016 Chlornatrium , 4 ‘ { 1 12.716 Jodnatrium 8 £ . ei 0.069 Kohlensaures Natron . j R : 4.314 Kohlensauren Kalk . $ - N 0.274 Kohlensaure Bittererde 2 $ h 0.103 Phosphorsaure Thonerde .. h 1 0.047 Kieselerde ö i KM, 0.032 0.052 Gewichtstheile Summe der fixen Baknndtkeie "17.623 ; Gewichtstheile b) In unwägbarer Menge vorhanden: Kohlensaures Eisenoxydul Salpetersaures Natron Bromnatrium Kohlensaures Amoniak B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure ’ : Schwefeiwasserstoff (unmägbar) 3.632 Gewichtstheile Summe aller Bestandtheile 21.305 GwicaT II. In einem Pfund = 7.630 Gran Wasser sind enthalten: A. Fixe HERREN. Schwefelsaures Kali . Chlorkalium Chlornatrium Jodnatrium . Kohlensaures Natron Kohlensaure Kalkerde Bittererde Phosphorsaure Thonerde Kieselerde Slunine der fixen Bestandtheile B. an Bestandtheile. Freie Kohlensäure Ay Yan Bestandtheile 0.399 Gran 0.123 97.659 0.550 33.132 2.104 0.791 0.361 0.246 28.278 135.345 = ’ ‚163.623 Gran 28.278 Gran Kohlensäure entsprechen 61.862 Kubik-Zollen Wiener Mass bei der Temperatur der Quelle, er 9 C, St. Marien-Quelle. Dieselbe ist von der vorigen Quelle 150 Schritte entfernt, fliesst aus einer Sandsteinfelsenspalte in hölzerner Rinne in ein Bassin, aus ı dessen Grunde kohlensaures. Gas beständig entströmt. Das Wasser im Bassin ist auf der Oberfläche opalisirend. Obgleich das Hydro- thiongas durch die Geruchs-Nerven wahrnehmbar ist, konnte es selbst in grossen, Quantitäten Wassers quantitativ nicht bestimmt werden. Der Zufluss ist ziemlich stark und gibt in 3%, Minuten 1 Kubik-Schuh Wasser. Die Temperatur war als Mittel von 6-ma- ligen Beobachtungen 7. 8° R., das specifische Gewicht = 1.00514 bei 14.5° R. Die qualitive Analyse wies an Basen nach: Kalk, Magnesia, T'honerde und Natron, an Säuren und Haloiden:: Kohlensäure, Schwe- felsäure, Chlor und Kieselsäure. Ausserdem fanden sich noch höchst geringe Spuren von Eisen, Kali, Jod und Brom, Phosphor- säure und Schwefelwasserstoff Als Ergebniss der quantiven Analyse stellte sich heraus: I. In 1000 Theilen Wasser sind enthalten: A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: 'Schwefelsaures Natron : 5 x 0.012 Gewichtstheile Chlornatrium . I \ j Ä 8.553 n Kohlensaures Natron . h . 2 2.520 „; Kohlensaurer Kalk . £ A E 0.164 2 Kohlensaure Bittererde N p 0.064 Basisch phosphorsaure Thonerde .. 0.083 Kieselerde . 5 ) Ä 4 : 0.007 „ b) Inunwägbarer Menge vorhanden: Schwefelsaures Kali - Kohlensaures Eisenoxydul Jod- und Bromnatrium Summe der fixen Bestandtheile 11.353 Gewichtstheile B. Flüchtige Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: "Freie Kohlensäure i 2 1 F 2.791 bh) In unwägbarer Menge vorhanden: Schwefelwasserstoffsäure _ ® Summe aller Bestandtheile 14.149 Gewichtstheile 10 II. Ein Pfund —= 7.630 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile. Schwefelsaures Natron 2 s ; ; { 0.092 Gran Chlornatrium . ; ; i . } 68.087), Kohlensaures Natron . } j ; 3 2. SANS Kohlensauren Kalk . : { i $ ; 1.260 „, Kohlensaure Bitterde . f T f \ 0.492 -Basisch phosphorsaure Thonerde \ { 2 0.292 „, Kieselerde i ü i 0.054 Summe der fixen‘ Bestandtheile 87.231 Gran B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . 3 ; b f 11 A Summe aller Bestandtheile 108.666 Gran 21.435 Gran Kohlensäure entsprechen — 44.616 Kubik-Zoll Wiener Mass bei f 7. 8° R. als der Temperetur der Quelle. D. St, Anna-Quelle. Diese Quelle ist von Voriger 115 Schritte entfernt, hat ihren Zufluss mittelst einer hölzernen Röhre aus den am südlichen Ab- henge des Berges aufgethürmten Sandsteinfelsen, welche hier stark ocherhältig sind. (Eben so ist selbst das Erdreich in dieser Ge- gend eisenhältig.) Das Wasser wird in einem Bassin gesammelt und gibt in der Minute einen Kubik-Schuh Wasser. Das Wasser dieser Quelle ist klar, ohne Geruch und hat einen starken Ge- schmack nach Eisen, welches auch der vorwaltende Bestandtheil ist und demnach das Wasser zu einem reinen Stahlwasser macht. Die Temperatur des Wassers stellte sich als Mittel von sechsmali- gen Beobachtungen } 6. 1° R. heraus. Das specifische Gewicht ist bei einer Temperatur des Wassers von 14° R. = 1.00176. Die qualitative Analyse wies an Basen: Eisenoxyd, Thonerde' Kalk und Natron, an Säuren: Schwefelsäure, Kohlensäure, Chlor und Kieselsäure nach. Ausser diesen -liessen sich noch im Rückstand von 8 Pf. Wasser Spuren von Bittererde nachweisen. Die Unter- suchung auf alle andre in Mineralwässern häufig vorkommenden Körper gaben negative Resultate. Als Ergebniss der quäntitativen Analyse stellte sich heraus: 11 I. In 4000 Gewichtstheilen Wasser sind enthalten: A. Fixe Bestamdtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: Schwefelsaures Natron % b s 0.059 Gewichtstheile Schwefelsaurer Kalk . R Ä 3 0.043 ” Chlornatrium ü ; ; e : 0.023 en Kohlensaures Eisenoxydul . N } 0.061 w ‚Thonerde . n ’ P , s 0.007 ” Kieselerde . ’ f 0.016 b) In unwägbarer Menge vorhanden: Schwefelsaure Magnesia Summe der fixen Besyjandtheile 0.209 Gewichtstheile B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure i P ß E 0.221 r Summe aller Bestandtheile 0.430 Gewichtstheil® I. Ein Pfund = 7.680 Gran Wasser enthielt: A. Fixe Bestandtheile., Schwefelsaures Natron 5 P 5 Be 0.453 Gran Schwefelsaure Kalkerde . t 5 : h 0.330 „ Chlornatrium . i , ä 3 s { 0.177 ,„ Kohlensaures Eisenoxydul e ? r ä 0.468 „, Thonerde i I r z 4 e , 0.054 „, Kieselerde . » 0.123 Summe der fixen Bestandtheile 1.605 Gran B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . i i h r 1.697 Summe aller Bestandtheile 3.302 Gran 1.697 Gran Kohlensäure sind bei der Temperatur der Quelle von } 6. 1° R. gleich 3.512 Cubik-Zoll Wiener Mass. — E. St. Pantilimon-Quelle. Diese Quelle ist von der unter D. nur 55 Schritte entfernt, ent- springt aus demselben Sandsteinfelsen, erhält ihren Zufluss mittelst einer hölzernen Rinne, und-hat alle Eigenschaften mit der Quelle « analog. Der einzige Unterschied ist durch den grösseren Gehalt an Kohlensäure und durch den geringeren Gehalt an fixen Bestandtheilen bedingt. Sie gibt in 6%, Minuten einen Kubikschuh Wasser. Die Temperatur derselben stellte‘ sich als Mittel von 6- maligen Beobachtungen zu 7 5 9° R. heraus, und ist von allen hierortigen Quellen die eonstanteste, denn die grösste Differenz betrug nur } 0. 3° R, 1% Das specifische Gewicht derselben ist = 1.00156.. Die qualitative Analyse. wies‘ ‚dieselben. Bestandtheile ‚nach wie die St. Anna-Quelle. . Nach dem Resultate der quantitativen Analyse sind: I. In 1000 Gewichtstheilen Wasser: enthalten : A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge a Ä Schwefelsaures Natron u Ä 0.098 Gewichtstheile Chlornatrium . . hat he Ale BD x Kohlensaures Eisenoxydul Br! S 0.035 Fi Kohlensaurer Kalk : b SR * Kieselsäure 0.011 ° “ b) In unwägbarer Menge vorhanden: Kohlensaure Magnesia Thonerde “ B. Klüchtige Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: Freie. Kohlensäure i 0.652 Hs b) Inunwägbarer Menge vorhanden: Schwefelwasserstoff Summe aller Beständiheiibi: = 0.837 Gewichtstheile I. In 1 Pfund — 7.690 Gran Wasser sind enthalten: Ds A. Fixe Bestandtheile. Schwefelsaures Natron e BLUE, ü ei” 0.758 Gran Chlornatrium . $ Re i OR © Kohlensaures Eisenoxydul " . : : \ : 0.2698 „. Kohlensaurer Kalk . ; ’ F % 2. TER Kieselsäure } : > i 5 ee 0.084 Summe der fixen Bestandtheile 1.421 Gran B. ARE ARPERTNDAR. NEN Freie Kohlensäure . ANDERE 11 YES ER is aha Boständtkieide "6.428 Gran 5.007 Gran Kohlensäure Bechem ‚10.353 Babes Zus Kohlensäure bei } 5. 9° R. F. St. Spiridon-Quelle. t Diese Quelle liegt auf dem: linken Ufer des Slaniker Wild. baches gegenüber der Quelle A. 57 Schritte entfernt, auf der Höhe eines Sandsteinfelsens, welcher sich durch. den Abflüss- dieser Quelle in der Länge der” Zeit ‘ganz mit Kalktuff überzögen hat, Summe der fixen Bestandtheile — == 7 185 ( Genichistheile ; 13 Ebenso finden sich zum. Theil oberhalb, als auch neben der ‘ Quelle grosse Lager von Kalktuff, welches bei keiner andern Mineralquelle in Slanik der Fall ist. Die Quelle sprudelt auf der Spitze des Felsens in einem Bassin, welches sich die Quelle- selbst gebildet, "fs jedoch in einem regelmässigen Viereck mit Sand- ' steinen ‘künstlich gefasst ist. Diese Quelle gibt in 23 Minüten einen ‘ Kubikschuh Wasser. Die Temperatur derselben stellte sich als Mittel von 6-maligen enbsklitnngen. zu f 9. 2°R. heraus. Die grösste Differenz betrug-3° R., und ist wahrscheinlich dadurch bedingt, dass die Temperatur dieser Quelle nicht beim Zufluss an. der Seite des Bassins, sondern im Bassin selbst bestimmt werden musste. .155 Das specifische Gewicht beträgt Be = — 1.01616 bei der Temperatur des Wassers. 'von f 14° R. und der Luft von f 14. 8°R. Die qualitative Analyse wies an Basen nach: Kalk, Magnesia, Natron und Thonerde, an Säuren Schwefelsäure, Kohlensäure, Chlor und Kieselsäure. Ausserdem fanden sich noch Spuren‘ von Jod, Salpetersäure, Phosphorsäure und Eisen. Das Resultat der quantitativen Analyse. war folgendes: -J. In 1000 Theilen Wasser sind enthalten: A. .Fixe Bestandtheile. | a) In wägbarer Menge vorhanden: Be erdsaurns Bali. re, ; ; 0.003 Gewichtstheile _ Schwefelsaures Natron a en SE SLR? Chjörhairium =... = au srun.en “13.090 _ Kohlensaures Natron . A TE 4.424 Kohlensaure Kalkere . . . .. 0359 x Kohlensaure Bittererde 5 ER 0.140 Fe Phosphorsaure Thaerde . . u N (|) ER _ Kieselerde . 0.025 = 5) In unwägbarer Menge vorhonden: Toduateitm; kohlensaures Natron und koh- Ienanıiren Eisenoxydul - Summe der fixen Bestandtheile 18. 232 Gewichtstheile 5: B. Flüchtige Bestandtheile. - B:... a) In wägbarer aBtenge vorhanden: h, Brei Kohlensäure :; na. 202 - 5) In unwägbarer Menge vorhanden: ‚Schwefelwasserstoff und Bergtheer ‚Summe aller Bestandsheile 20.524 Gewichtstheile ”. 14 H. Ein Pfund = 76830 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile. Schwefelsaures Kali . . . : f ? 0.022 Gran Schwefelsaures Natron N ? , j 3 0,684 „ Chlornatrium . . i Ä h E . 100.631 - „, Kohlensaures Natron 2 N i : 840976... Kohlensaure Kalkerde . » i R 2.70.00, Kohlensaure Bittererde f 3 - a N 1.070. 2 "Phosphorsaure Thnerde . ° .0.20....0783 „ Kieselerde i ' E 0.192 a air de Bestandtheile 140.020 En B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . a Ä 2 a 17.603 rk Summe aller Bestandtheile 157.623 Gran 17.603 Gran Kohlensäure entsprechen 46.940 Kubik-Zollen Wiener Mass bei + 9. 2° R. G. St. Aglaja-Quelle. Diese Quelle liegt am rechten Ufer des Slaniker Wildbaches und ist von der unter C. 22 Schritte entfernt. Sie gleicht in ihren physischen Eigenschaften allen übrigen salinischen Säuerlingen in Slenike, und gibt in 13 Minuten 1 Kubikschuh Wasser. Sie erhält ihren Zufluss aus dem Boden der Quelle, und es entströmt eine reichliche Menge Kohlensäure aus dem Grunde. Die Tempe- ratur derselben ergab sich als Mittel von 6-maligen Beobachtun- ge zu { 3° R. Die grösste Differenz bei diesen Messungen betrug 9° Das specifische Gewicht Bereelhin betrug eg = = 1.01266 bei 14° R. Temperatur des Wassers und } 14. 5° R. der Luft. Die qualitative Analyse wies an Basen: Kalk, Magnesia, Na- en Kali, Eisen und Thonerde, an Säuren und sie vertretende Aue. Kohlensäure, Schwefelsäure, Chlor, Jod und Kieselsäure nach. Ausserdem fanden sich noch Spuren von OR, Salpeter- säure und Hydrothiongas. Nach dem Resultate der quantitativen Analyse sind: 15 I. In 1000 Theilen Wasser enthalten: A. Fixe Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: Schwefelsaures Kali { i : . h 0.030 Theile . Schwefelsaures Natron . 2 & - A 0.050 „ Chlornatrium . : i s ‚ : Ras 3 +83, | hehan 4 Jodnatrium . Ä f - e J 0.008 „, Kohlensaures Natron - 1 4 | 2 3.389 „ Kohlensaures Eisenoxydul, . h ; , 0.014 „, Kohlensaure Kalkerde j 3 R A 3 0.308 ;, Kohlensaure Bittererde . \ } Ä j | bb Thonerde Alten h ; : } E 0.005 „, Kieselerde 3 : - 0.008 „ b) In unwägbarer Menge Zar: Bromnatrium und salpetersaures Natron Summe der fixen Bestandtheile "16.407 Theile B. Flüchtige Bestandtheile. a) In wägbarer Menge vorhanden: Freie Kohlensäure . - 3.460 „, b) In unwägbarer Menge vorhanden: Sahwefelwasserstoffgas Summe aller Bestandtheile — 19.867 ° Theile 1. Ein Pfund = 7.680 Gran Wasser enthält: A. Fixe Bestandtheile. Da Schwefelsaures Kali . £ N ee) LER 0.230 Gran Schwefelsaures Natron \ N : ; P 0.230 „ Chlornatrium . Y R 3 z BE | 3:7 Jodnatrium s i h 5 i i £ 0.061 Kohlensaures Natron . > ar ; . 25.644 „ Kohlensaure Kalkerde s ß : : . 2.3565 Kohlensaure Bittererde 8 ß ; ; ; 0.853 „ Thonerde . 5 f 2 . } ' u 0.088 „, Kieselerde e L r R 0.023 „ Kohlensaures Eisenoxydul . ah a. u: Summe der fixen Bestandtheile 126.005 G en B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure . } 2 ur ran. 26.573 „ R an nn Bestandtheile 452.378 Gran 26.573 Gran Kohlensäure entsprechen 55.792 Kubik-Zollen 'pei ‚7.9. 8° R. als der Temperatur der Quelle, 16 H. Konstandin-Helena-Quelle, | Diese Quelle liegt am linken Ufer des Slaniker Wildbaches, oberhalb der Quelle F. und ist erst vor einigen Tagen tiefer gegraben worden. Dieselbe sprudelt aus einem blauen Thon, wel- cher im Wasser derart durch die hervorsprudelnde Kohlensäure sus- pendirt erhalten wird, dass die Quelle nicht klar, sondern bestän- dig trüb ist. Aus dieser Ursache konnte auch die Kohlensäure die- ser Quelle nicht bestimmt werden, indem sich das Wasser derselben, selbst mehrere Tage lang in einer Flasche aufbewahrt, nicht klären wollte und aus dieser Ursache filtrirt werden musste, um die Be- standtheile derselben quantitativ bestimmen zu können, wo natürlich äusserst wenig Kohlensäure vorgefunden werden konnte. Dazu ist bis jetzt der Zufluss des Wassers äusserst gering, indem sich das Bassin innechalb 8 Tagen nicht füllte, dieses ist auch die Ursache, dass die Temperatur der Quelle je nach der äussern Luft varirt, so war dieselbe am 19. Juni Abends 6 Uhr bei einer Temperatur der Luft + 15° R. = f 15. 5° R., dagegen am 11. um dieselbe Zeit bei einer Temperatur der Luft + 10. 3° R. = 11° R. Das specifische Gewicht des filtrirten Wassers beträgt 33.504:38.532 — 1.00161. Die qualitative Analyse wiesan Basen: Thonerde, Kalk, Magnesia u. Natron, an Säuren: Chlor, Kohlensäure, Schwefelsäureu. Kieselsäure nach. Der Schleim, welcher auf dem Filter zurückblieb, bestand dem grössten Theilenach aus Thon- u. Kieselerde. Ausserdem fand sich darin noch Eisen u. Humussäure und geringe Spuren von Kalk und Magnesis. Es ergab sich als Resultat der quantitativen Analyse Nachstehendes: 1. In 100 Theilen Wasser sind. enthalten: Schwefelsaures Natron « ? 0.021 Theile Schwefelsaurer Kalk ß r ; 2 ; 0.009 ,, Chlornatrium . | 3 k : t BEER 1. 5 5 = Kohlensaurer Kalk . x ı f £ 3 06:91 7.5; Kohlensaure Magnesia . } : ; ; 0.006 -Thonerde 5 F > k Be He 4 0.006 „ Kieselerde 0.004 1. In 1 Pf. =. 7.680 Gran Wasser sind enthalten: Schwefelsaures Natron j s R A sr 0.161 Gran Schwefelsaurer Kalk . r 2 s . i 0.069 „ Chlornatrium . } $ ; 3 h & 4.692 ,, Kohlensaurer Kalk . ; 4 f i : 0.130 „, Kohlensaure Magnesia $ ? } R 2 OA - Thonerde . _. Er - 5 A In |. Ka, Kieselerde t } j h i r } 0.031 „ ujBumme .E-178. Sp Redaction: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Summe der Bestandtheile 0.67% Theile Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen IRRE Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg.VI.N-2. Webrun 1855. re a Er ET EEE EEE EEE ER EEE RS TEC TIERES EEE SET TE SERERTEETCELBEBEEITEE TEEN Ta Te Te TREE: EB, RT DE ET FE A IE Vers 7 Inhalt: D. Reckert: Ausflug auf das Gebirge Koron bei Rodna. — C. Fuss: Beitrag zur Insectenfauna Siebenbürgens.— P. Schnell: Chemische Analyse der Ludwigs-Quelle in Zaizon. — F. E. Lurtz: „Uebersicht der Witterung zu Kronstadt im Herbste 1854, nebst ei- “ nigen daselbst gemachten periodischen Erscheinungen im Thier- und . Pfianzenreiche, A} Ausflu £ | auf das Gebirge Koron bei Rodna Er: von D. Reckert. Der Koron Korfpjisch). gehört zur Rodnaer Gebirgskette, welche den nordöstlichen Theil Siebenbürgens begrenzt. Seine Höhe ist ungefähr 6500 Fuss und Kalk das Haupt-Gestein, aus welchem er zusammengesetzt ist. Wie unbedeutend diese Gebirgs- Boppe. unter so vielen weit ansehnlichern des Rodnaer Gebirges auch scheinen mag, so ist sie für den Botaniker doch einer der interessantesten Ausflüge, und da dieser Theil Siebenbürgens noch sehr wenig durchforscht wurde, so steht zu erwarten, dass man hier nicht nur in botanischer Beziehung , sondern auch in jedem ‚andern Zweige der Naturwissenschaft noch sehr viel Neues wird _ auffinden können. Was ich in zwei Excursionen mit meinen gerin- ' gen Kenntnissen beobachtet und gesammelt habe, will ich mich bemühen dem geneigten Leser so treu, als möglich, hier mitzu- theilen. R AMT N "Auf dem Wege, welcher von Alt-Rodna aus, das Gebirgs- thal entlang, längs des vom dortigen Bergwerke kommenden Ba- ches Valje bailor bis zur Schlucht Valje vinului (bekannt und berühmt wegen seiner vorzüglichen Mineralquelle) hinführt,, zweigt 18 sich hier links ein Gebirgspfad ab und steigt durch steile Buchen- und Tannen - Waldungen hinan, welche nicht selten durch quer übereinander liegende Bäume das Fortkommen des Wanderers derart hemmen und erschweren, dass es seiner ganzen Vorsicht bedarf, um unbeschädigt darüber hinweg zu kommen. Auf diesem Wege nun beobachteten wir, ausser Homogyne alpina Cassin., Spiraea ulmifolia Scop. und Atragene alpina L., welch’ Letztere an feuchten Felsen herabhängt, nichts von beson- derem Interesse. Endlich aber lichten ‚sich die Waldungen , immer grüner wird die Flur und entzückt begrüsst nun der Forscher: Hieracium aurantiacum L., Astrantia major Z., Trollius europaeus L., Ranunculus aconitifolius Z., und Ranunculus montanus L. und säumt nicht von ihnen und dem neuen Ranunculus Lerehenfeldianus Schur mit seinen schönen grossen goldgelben Blüthen, der eben- falls hier sich findet, zahlreiche Exemplare in seine Botanisir- büchse zu legen. Weiter hinauf, zeigen sich dann an feuchten Stellen in Gesellschaft von Geum rivale L., Pedicularis foliosa. Jacg., Rhinanthus minor Z. und andern subalpinen Pflanzen, die von Kot- schy gesammelte und von Schott beschriebene Pulmonaria rubra , durch ihre fleischrothe Blumenkrone, die ihr in all ihren Entwick- lungsstadien und selbst im trockenen Zustande noch eigen ist, ganz besonders charakterisirt. *) : Hundegebell ertönt nun, ein Zeichen dass man sich in der . Nähe einer Schäfer-Hütte (sogenannten Stina) befindet. Freudig eilten wir derselben zu, um hier von einem östündigen , mühsam durchwanderten Wege etwas auszuruhen, unsre Kräfte durch Speise und Trank ein wenig aufzufrischen und dann, Pferde und unnö- thige Effeeten zurücklassend, das letzte Ziel zu erreichen, denn wir befanden uns bereits am Fusse des Koron. i Bis zum sogenannten »Thores, einem Felsen dessen durchbro- chene Mitte einer Thorwölbung sehr ähnlich ist, sammelten und und beobachteten wir folgende Pflanzen: Ranunculus geraniifolius D.C. (var. R. lanuginosi), Ranuneulus Gouani Wild., Achillea lingulata Azt. und A. magna Wild:, Vaceinium vitis idaea /,., An- thillis vulneraria L. (var. alpestris), Soldanella montana Sm, Gentiana acaulis Jacg. und G. verna L., Biscutella laevigata L., Erysimum odoratum, Ehr., Anemone Narcissiflora Z., Primula elatior Z., Bupleurum longifolium L., Peristylus viridis Lindley und P. albidus Lindley., Draba androsacea Bmg., Cortusa Ma- thioli @ml., Arabis arenosa Scop., A. hirsuta Scop., A. Halleri Scop., A. alpina L. und A. glareosa Schur mit den Varietäten A. gl. mazna Schur und A. heterophylla Schur, Sempervivum *) Die vollständige Diagnose wurde in Nr. I. dieser Blätter vom v. J. Seite 5. mitgetheilt. ——_—, 19 patens Griesebach? (steht dem hirtum’ sehr nahe, könnte jedoch auch neu sein), Pinguieula flavescens Flloerke, Thymus alpinus L., Bartsia alpina L., Adenostyles albifrons Rchenb., Aconi- tum Napellus L. und Anthora Z., Arnica montana L; dann an Stellen, wo eben der Schnee geschmolzen , Scilla praecox Wild. und Crocus veluchensis Herberth; ferner : Saxifraga Aizoon Jacg., eontroversa Sternb., stellaris I. und luteo - viridis Schott $. Kotschy Die letztgenannte Art nähert sich einerseits der Saxifraga Iuteo-purpurea, unterscheidet sich jedoch von selber durch ihre auffallend grüne Inflorescenz, andrerseits stehet sie auch der Saxi- fraga media nahe, indem sie fast dieselben Rosetten hat, ist aber in Hinsicht der Stengelblätter, des Kelches und der Blumenblätter,, welche beinahe in den glockenförmigen Kelch eingefügt sind, ver- schieden. Am »Thore« selbst fanden sich: Gnaphalium Leontopodium Jacg., Erigeron alpinus L. und uniflorus L., Aster alpinus L., Phyteuma ovata Wild. und P. Scheuchzerii All., Cineraria longi- folia .Jacg. und cerispa 7.., Centaurea Kotschyana Schoff, Anthe- mis a Jacg. und Ornithogalum striatum Wild. on hieraus erreichten wir nun bald die höchste Spitze, wo noch Anemone Baldensis Hall., Hypochaeris uniflora Will., Dian- thus gramineus Schur, Dryas octopetala Z. und Rhododendron myrtifolium Schoft & Kotschy gesammelt wurde. In. nördlicher Richtung von der Spitze des Koron gewahrt man noch mehrere kleine Felsenpartien, deren Durchsuchung sehr interessant erscheint. Wir beschlossen daher den Weg abwärts nach dieser Richtung zu nehmen, was uns auch gewiss nicht gereuete ; denn, indem wir der Richtung des sogenannten »Piatra Stoului« zusteuerten, entdeckten wir die seltene Senecillis glauca Gaert. (von den Walachen Kuretj, Kraut, genannt) in mehreren Formen mit lang-nierenförmigen und ovalen Blättern, welche ge- genwärtig in Siebenbürgen hier den einzigen bekannten Standort at. An Piatra Stoului selbst sammelten wir: Swertia alpestris Kotschy, die sich durch eiförmig wechselständige Blätter, und grosse dunkelblaue sternartige Blüthe auszeichnet, ferner Viola biflora L., Linum alpinum Fit. Melampyrum saxosum Bmg., p Rubus sazatilis Z., Thesium alpinum L., Aronicum scorpioides Koch, Helianthemum oelandicum Wöhler, Polygala amara Jaeg. und Potentilla aurea L - — Unweit von Piatra Stoului etwas seitwärts befinden sich noch einige kleinere Felsenpartien, den dortigen Gebirgsbewohnern un- ter dem Namen Piatra inscherata bekannt, dieselben ziert besonders Primula longiflora All. und Muscari transilvanicum Schur. Auf dem Wege zur Stina hinab an feuchten Stellen und Ge- birgsquellen sammelten wir nun noch Tozzia alpina L., Saxifrage ” 20 autumnalis L., Veronica serpyllifolia (form. alpestris) , Silene 'qua- drifida L., Cardamine rivularis Schur und C. amara Z., dann Valeriana tripteris L. nebst andern Pflanzen. Der geneigte Leser wird hieraus entnehmen, dass der Koron gewiss einen bedeutenden Reichthum an schönen und darunter sel- tenen Pflanzen besitzt. Sollte daher jemahls ein Freund der Botanik in diesen Gegenden Excursionen zu machen gesonnen sein, so möge er ja nicht unterlassen, den Felsenberg zu besuchen, und dort be- sonders sein Augenmerk auf die Gramineen zu richten, da ich als Anfänger mich mit dieser Familie noch gar nicht beschäftigt habe, und doch vorauszusetzen ist, dass auch diese Familie viel Interessantes darbieten könnte. Schliesslich kann ich als verlässlichen Führer auf den Koron jedermann, der eine Exceureion dahin zu machen beabsichtigt, einen . gewissen Juon Guscha aus Alt-Rodna vorzüglich anempfehlen. nn ann Beitrag sur Insectenfauna Siebenbürgens von Carl Fuss. — Die wenigen Excursionen, zu welchen mir in dem verflosse- nen Jahre die Musse gegönnt war, haben doch einige für Sieben- bürgens Fauna neue Acquisitionen geliefert, welche, wie gering sie auch sein mögen, in diesen Blättern bekannt gemacht werden sollen. Denn da es leider den Anschein hat, dass noch manches Jahr seinen Kreislauf vollendet haben dürfte, ehe uns Jemand mit einer vollständigen Aufzählung der Inseeten unsers engern Vater- landes erfreuen wird, so muss man sich bis noch eben damit be- gnügen durch jährliche kleinere Beiträge jene Zeit, wenn möglich, zu beschleunigen. I. Aus der Ordnung. der Rhynchoten, über welche im IV. Jahrg. d. B. p. 44. ff, und 142 kleine Verzeichnisse gegeben wurden, sind wech zelegentlich aufgefunden worden: 11 - Gerris erraticus Äl. unter der trockenen Rinde eines Apfelbau- mes im »Lectorgarten« bei Hermannstadt. Mai. Zur Beschreibung des Thieres bei Burmeister Handb. d. Entom. 2. p. 224. finde ich noch hinzuzusetzen, dass, abzesehen von der Grösse, die bei ‚meinem Exemplare mehr als 2’ beträgt, noch in Beziehung auf 21 das Schildehen zu bemerken ist, dass dasselbe in Form eines, Y," langen, geraden, schief nach hinten gerichteten, konischen Stachels hervorsteht. Auch, was das Verhältnis s der Fühlerglie- der betrifft, ist das vierte Glied nicht länger, sondern weniges kürzer als das dritte, welches selbst wieder etwa den vierten Theil der Länge des zweiten Fühlergliedes erreicht; das erste ist aber fast so lang als die zwei folgenden. Die Farbe des Thieres ist bräunlich, der abgesetzte Seitenrand des Hinterleibs abwechselnd gelblich gefleckt. Die bräunlichen Flügel sind mit weissen Adern durchzogen, und am Aussenrande gegen die Spitze hin einige anze Zellen ungefärbt, wodurch eine verwischte weisse (Quer- mackel entsteht. Unterflügel glashell. B eine und Fühler weiss, bräunlich geringelt. Tingis pyri F. wurde im Juni bei Hermannstadt auf den Blättern eines Apfelbaumes gefangen. Capsus nubilus A. Sch. Zu der Beschreibung dieser Wanzenart in Meyer’s »Verzeichniss der in der Schweiz einheimischen Rhyn- choten« p. 89. ist noch hinzuzusetzen die kurze, dichte, mit dem Körper gleichgefärbte Behaarung , welche die Oberseite des Thieres mit Ausnahme der Flügelmembran bekleidet, selbst die Fühlerglieder sind ausserordentlich kurz aber dicht behaart, wo- ‚durch die ganzen Fühler etwas gröber erscheinen, als sie bei den Capsinen gleicher Grösse sonst vorzukommen pflegen. Ich fing das Thier in einigen Exemplaren im Mai auf Lysimachia punctata im »Kühlings einer ausgehauenen bergigen Waldstelle auf Grossscheuerner Gebiet, Capsus seladonius Fall. So glaube ich eine niedliche Wanzen- art wegen ihrer grünlich blauen Farbe und der kurzen und ziem- lich dichten, schwarzen Behaarung (Meyer in seinem ange- führten Werke sagt : »stark schwarz behaart) benennen zu müssen. Das Thier besitzt, wovon Meyer nichts erwähnt, eine etwas bräunliche Flügelmembran, an welcher die grünen Adern durch- scheinen. Ich fing dasselbe auf den nördlichen Grenzgebirgen bei Tihutza in Nadelwäldern im August auf einer Senecio-Art. Auf Salvia glutinosa lebt bei Portschescht eine dem Gapsus eras- sicornis nach der Beschreibung desselben in Meyer ]. c. p.'66 gen ähnliche, etwas grüssere Wanze, bei der ebenfalls am runde und der Spitze des Appendix der Flügeldecken zwar nicht ein gelblich-weisser sondern hier ein rein kreideweisser Fleck sich findet, während das ganze Thier sonst schwarz ge- färbt ist. j Corizus capitatus F. kann das ganze Jahr hindurch auf den Wie- ‚senrändern der Hermannstädter {lmgegend auf verschiedenen “Pflanzen , hauptsächlich Nesseln, gesammelt werden. Cydaus flavicornis #. im Mai unter faulenden Blättern bei Reps im »Freithums gefunden. 22 Cydnus albomarginalus F., ausser dem abweichenden Verhältniss in der Länge der Fühlerglieder, auch noch besonders durch den our an den Flügeldecken weisslich-gefärbten Körperrand von - dem sehr ähnlichen C. biguttatus verschieden. Ich siebte das Thier im August bei Grossscheuern unter abgefallenem Laub an der Weingartenhecke. In diese Ordnung und zwar zur Gattung Ophthalmieus gehört ein Thier, welches wohl die in Burmeisters Handb. der Entom. 2. . 291. nur dem Namen nach aufgeführte, aber zu diesem Ge- schlecht gezogene Salda erythrocephala sein dürfte. Das Thier - ist etwa 1%,“ lang und %,“ breit, schwarz, jedoch der Kopf, die Beine mit Ausnahme -der braunen Hinterschenkel, die Spitze der einzelnen Fühlerglieder, das letzte Fühlerglied ganz und die’ Spitze des Schildchens ist hell gelblich-roth. Der breite an den Vorderwinkeln, der vorstehenden Augen wegen, schief abgestutzte Thorax ist stark punktirt und nur eine kurze Querschwiele bei- derseits hinter den Vorderwinkeln ist glatt. Das Schildehen und der Umkreis der Halbdecken ist punctirt, Die Flügelmembran ist klar durchsichtig, mit drei kennbaren aber farblosen Längsadern durchzogen. Das Thier fing ieh bei (srossscheuern im August an - einer feuchten Stelle unter Schilf. II. In der Ordnung der Orthoptera konnte ich mit Hülfe des trefflichen Werkes von Dr. Fischer in Freiburg »Orthoptera . europaea Leipzig 1854« durch folgende Arten das auf p. 40. des IV. Jahrg. d. Bl. gegebene kleine Verzeichniss erweitern. Rlatta lapponica L. läuft emsig auf den Blättern von allerlei Strauchwerk und am Boden zwischen abgefallenem Laube ihrer - Nahrung nach, häufig im August. Blaita livida F‘. fand ich im Juli im Grossscheuerner Kirchenwald unter abgefallenem Eichenlaub. Oecanthus pellucens Scop. wurde ebenfalls bei Grossscheuern am sonnigen Abhang des Zakelsberges vom Gras abgeköschert ; doch [konnte ich kein vollkommen entwickeltes Exemplar auffinden, indem damals, Anfangs August, das Thier nur noch im Pnppen- zustande vorhanden war, aber selbst in diesem Zustande schon ziemlich schmerzhaft in die Finger zu beissen vermochte. Odontura spinulicauda Ramb. sonnt sich gerne auf den Blüthen- - köpfen der Serratula an demselben sonnigen Abhang bei Gross- scheuern. Auch dieses Thier kann in die Reihe derjenigen aufge- nommen werden, welche als Wohnort des Gordius zeitweilig: die- nen, indem ich ein Exemplar besitze, aus welchem beim Tödten desselben in Holzätherdampf der Inquilin durch einen Bauchring zu entkommen trachtete, aber selbst getüdtet zur. Hälfte heraus- hängt, "23 Odontura punctatissima Bosc. bei Grossscheuern auf dem »Wuosem« einem grasreichen Wiesenthal , in welchem gegen die Berge hin die Wickenarten ausnehmend üppig wachsen, und auf Diesen klettert im August das Thier mit der folgenden : Odonturä albovittata Koll. umher. Die Beschreibung in Dr. Fi- schers erwähntem Werke passt vollkommen auf meine Exempla- re, bis auf die Grösse, die hier beim 8 5—6‘“, beim 2 bis zur Spitze des Ovipositors sogar 8‘ beträgt. Tamnotrizon einereus Zett. hauptsächlich im September bis Hälfte October, wo das Männchen an Grashalmen sitzend ziem- ‘lieh hart in abgebrochenem Rythmus stridulirt, aber scheu, wie es ist, sich schwer fangen lässt, indem es mit Behendig- keit durch die langen, dichten Grashalme hindurchhüpft. Gross- scheuen im Pfarrhofgarten. Platyeleis brachypterus 1. fing ich noch im August 1853 bei Borszek , wo derselbe zwischen den fusshohen Sträuchern der Alpenbirken und Alpenweiden auf dem Moorboden nächst den Bädern lebt. Zu derselben Zeit und in derselben Gegend fing ich das im Leben goldigglänzende: Chrysochraon dispar Hey. an trockenen sonnigen Wiesenstellen. Stethophyrna grossum L. kommt bei Hermannstadt auf den Wiesen unter dem Altenberg vor, doch liebt es daselbst nur die sumpfigen mit’schilfigem Gras bewachsenen Stellen. Tettix subulata L. gleich im Frühjahr finden sich die überwin- terten Exemplare auf trockenen Wiesenstellen und vorzüglich an Strassendimmen ein, wo sie, da während ihres Fluges die Hin- terflügel einen blauirisirenden Glanz haben, eime liebliche Ab- wechslung in die noch todte Gegend bringen. So fing ich sie früh im März am Girelsauer Berge, im August hingegen die in diesem Jahre entwickelten Stücke hei Grossschenren auf Wiesen. Das Thier kommt meist in einer durchaus braungrauen Färbung vor, von Abänderungen ist mir bis jetzt nur die mit an den Sei- ten scharf abgegrenzter hellrostrother Oberseite bei normal ge- färbter Unterseite vorgekommen. Ausserdem habe ich noch einige Stenobothrusarten, vielleicht 'elegans und haemorrhoidalis und andere aufgefunden, doch bin ich mit meiner Determination noch nicht im Reinen, um sie als solehe mit Sicherheit bestimmen und bekannt geben zu können. II. In der Ordnung der Neuroptera treten in der im Jahrg. IV. p. 207. ff. dieser Bl. gegebene Aufzählung der in Sieben- bürzen aufgefundenen Arten noch folgende hinzu: Diastatomma foreipata »L. welche im Mai nicht eben selten an ‚den Bächen in der nächsten Umgebung Hermannstadts umher- schwärmt. Ich fing sie an der sogenannten »Schülerschanze« nächst der Stadtmauer, Rn . 24 Libellula pedemoniana F. Diese niedliche Wasserjungfer wurde mir von unserm verehrten H. Vicepraeses, k. k. Rechnungsrath Czekelius übergeben, welcher dieselbe im August bei Kron- stadt auf dem Gebirge Predjal in der Thalschlucht eines Tan- nenwaldes in der Nähe der Tömöscher Contumaz aufgefangen hatte. Mantispa pagana F. Das Thier selbst zu fangen glückte mir, seiner Flüchtigkeit wegen nicht, indem sich im Juli , während ich im Fenster liege, plötzlich ein Exemplar neben mich an den Fensterstock ansetzte und gerade so lange sitzen blieb, bis ich es genau erkennen konnte, bei meiner ersten feindseligen Bewegung aber rasch das Weite suchte. ER Myrmecoleon formicarius L. Im August fing ich im Pfarrgarten zu Grossscheuern diesen schönen Netzflügler, während er um _ Mittagszeit langsam zwischen Obstbäumen hinschwebte._ Ausserdem finden sich noch einige Limnephilusarten aus den nahestehenden Gattungen, doch reichen die mir zugäng- lichen Hülfsmittel zu ihrer sichern Bestimmung nicht hin. - IV. Zu den bis jetzt in Siebensürgen bekannten 11. Arten der Formiciden-Familie aus der Ordnung der Hymenoptera — vergl. Jahrg. IV. p. 143. und 213. d. Bl. — kommen noch weitere 8 Arten hinzu. Formica mixta Nyl., welche ich von Borszek mitgebracht, wo sie unter dem, das dortige Moor bedeckenden Moose ihre Kolo- nien hat. j i Formica fuliginosa Latr. stammt von Marpod her, wo ich sie um Ostern unter dem Moose alter Eichen fand. Akad Tapinoma nitens Mayr. Diese von L. G. Mayr in Wien entdeckte ‚und benannte Ameisenart fand .ich im October in den Weingär- ten von Grossscheuern , wo sie einzeln an den Weinstöcken em- sig beschäftigt war, den süssen Saft der Trauben zu saugen; doch gelang es mir trotz aller Nachsuchung nicht ihre Kolonie aufzufinden und das noch unbekannte S und ? zu entdecken. Ich glaube hier eine Beobachtung über einen Theil der Le- bensweise von Form. pubescens F. nicht verschweigen zu sollen, welche ich auf dem »Kühling« einer ausgehauenen Waldstelle bei Grossscheuern zu machen Gelegenheit hatte, wo ich diese Ameise häufig antraf, wie sie auf den mit schwarzen Blattläusen bedeckten jüngern Zweigen von ‚Sambucus nigra ihrer Beschäftigung nach- ging, oder vielmehr nachrannte. Ich sah hier nehmlich, was man auch an jedem jungen Obstbäumchen in allen Gärten zu sehen Ge- legenheit hat bezüglich der dort an jungen Trieben lebenden grü- nen Blattläuse und der.sie besuchenden Ameisen. Die Ameise läuft nehmlich über die in Haufen zusammensitzenden Blattläuse und, in- dem sie jede mit ihren Fühlern .in hastiger Eile berührend streichelt, reizt sie dieselben durch ihre, in Gestslt von zwei dünnen aufrecht- 25 sthehenden Borsten am After befindlichen Röhren ein kleines Tröpf- chen einer hellen, durchsichtigen Flüssigkeit auszustossen, welches dann von der Ameise begierig und mit sichtbarem Wohlbehagen aufgesogen wird; wornach diese alsbald die nächste Blattlaus durch dasselbe Spiel ihrer Fühler zu einem ähnlichen Tribut zu zwingen sucht. Es scheint, dass diese Flüssigkeit in nicht geringer Menge von.den Aphisarten erzeugt werde, da dasselbe Thier, wie ich mich durch halbstündiges Beobachten überzeugte, schon nach 2—3 Mi- nuten im Stande ist, die Liebkosungen ihrer Ameisenfreundin mit “einem ‚neuen Nektartröpfehen zu belohnen. Dieses weiss denn auch die Form. pubescens nach Gebühr zu schätzen, weil sie mit dersel- ben Heftigkeit bei Annäherung einer greifenden Hand über den Blattläusen hin und herrennt, indem sie gleichsam zum Schutze derselhen mit auseinandergerissenen Kiefern und aufgerichtetem Vor- derleibe aus dem After ein Tröpfchen stark riechender Säure dem ‚Feinde entgegenspritzt und den hingehaltenen Finger heftig anpackt, gerade wie sie es zu thun pflegen, wenn man ihren Ameisenhaufen berührt und zu zerstören versucht. Diesen ritterlichen Schutz leistet hingegen die Ameise, welche die Blautlaus der Obstbäume ‚besucht, wenigstens nach meiner Beobachtung nicht, sie flieht selbst rath- los bei nahender Gefahr. hin und her, was freilich ihr kleinerer Körper im Vergleich zu dem stärkern der F, pubescens als räthlich er- scheinen . lässt. Uebrigens scheint aus dieser Beobachtung wenig- stens das hervorzugehn , dass die gewöhnliche Ansicht der: Garten- freunde,‘ als ob die Ameisen dem Gedeihen junger. Obstbäumchen selbst Schaden brächten,, und also durch alle Mittel, — Umwik- keln.des Stämmchens mit Wolle, oder Bestreichen mit Thran, Krei- ‚de etc. — davon abgehalten werden müssen, auf einem, Irrthume beruhe,.da der Besuch von Ameisen nicht die Ursache des Kränkelns des jungen Bäumchens ist, sondern sich als die Folge dieser Bezie- hung zwischen Blattlaus und Ameise herausstellt. Der Hergang scheint aber folgender zu sein: Die jungen Knospen und Blattstiele, Triebe und Blätter werden von den zahlreich sich einfindenden Blattläusen angestochen, und erleiden dadurch ein Hinderniss im "Wachsthum , verkrüppeln und bleichen, die. Ameisen suchen nun desswegen jene kranken Stämmchen auf, um ihre Lust nach jener Flüssigkeit der Blattläuse zu befriedigen. ‘Weil aber freilich diese ‚stets in Bewegung begriffenen Thiere bei oberflächlicher Betrach- tung zuerst ins Auge fallen, so macht man sie zum Urheber einer Krankheit‘ des Obstbäumchens, an der sie selbst unschuldig sind. Anders scheint es- freilich zu sein, wenn man die Gefahr berück- 'sichtigt,, ‘die für den.jungen Baum daraus erwachsen kann, dass sich die Ameisenkolonie zwischen den Wurzeln desselben festsetzt, welche aller Wahrscheinlichkeit nach zugegeben werden muss. 26 V. Das Verzeichniss unserer Goleopteren muss ebenfalls um einige interessante Arten vermehrt werden: Pentodon monodon F. und Lichnum pietum L. wurden von dem H. Hofrathe, Ritter v. Sacher, und zwar die erstere Art in der Ebene bei Bistritz, das letztere Thierchen jedoch bei Hammersdorf aufgefunden, wo dasselbe in "dem sandigen Hohlwege in den, dem lockeren Boden einge- drückten Fusstapfen des Viehes vorkommt. Dasselbe ist um so schwieriger aufzufinden, da es bei seiner Kleinheit und der dem Boden gleichen Körperfärbung so leicht übersehn werden kann. Allecula aterrima Dej. habe ich im Mai unter Holzklötzen, wel- che die walachischen Bewohner des Dorfes Zood aus den nahen Gebirgen herunterbringen und dann hie und da in dem Wie- senthale oberhalb des Dorfes ablagern, gefunden. Diese Holz- klötze, meist Buchenstämme, und das dabei aufgeschichtete Klafterholz sind oft der Fundort schöner Thierchen z. B. Clerus mutillarius und formicarius, Tillus unifasciatus, Clytus arietis, de- tritus, mysticus, lieiatus, rhamni und temesiensis, Acanthoderus varius, Ohrysostigma affinis, Aneylocheira rustica, Dicerea ae- nea, nebst mehreren Bostrichus und Mycethocharesarten. Modella biguttata Casteln. erbeutete ich im August im Pfarr- - hofgarten in Grossscheuern an Buchenstangen,, welche ich unter moderndes ausgejätetes Unkraut hingelegt hatte; an derselben Stelle gelang es mir auch ein zweites Stück von Langellandia anophthalma zu bekommen. Sparedrus testaceus And. wurde von meinem jungen Freunde und eifrigen Schüler Emil Neugeboren um Pfingsten bei Gross- old auf den Blättern von jungen Pflaumenbäumen gefunden, zugleich mit Cryptocephalus bistripunctatus. Donacia hydrocharidis F. wurde bei Zood auf Rohr gefangen, doch scheint der Käfer zu den seltenen zu gehören, da ich nur ein Stück antraf. Haltica armoraciae E. H. In den Gärten bei Grossscheuern auf den breiten Blättern des Meerrettigs im August. Apteropoda hederae ZZ. habe ich im Mai in dem Gebirgsthal . der Kerzeschoraer Glashütte auf Wiesen gekötschert. 27 Chemische Analyse der Ludwigs-Quellein Zaizon Peter Schnell. Diese Mineralquelle befindet sich am westlichen Fusse der Karpathenkette, welche das reizende Zaizonthal bilden, am süd- lichen Ende des Dorfes, dieht am Zaizon Bache. Sie ist eine Stun- de von Kronstadt entfernt und verdankt ihr Dasein einem güns- tigen Zufalle, welcher dieselbe im Jahre 1344 auffinden liess. Der Sommer dieses Jahres war nämlih so trocken, dass beinahe sämmtliche Brunnen des Dorfes versiegten. Dieses Er- eigniss wollten mehrere Landleute benützen, um einen ebenfalls ausgetrockneten Brunnen tiefer zu graben. Als sie mit dieser Arbeit beschäftigt den Brunnen um 1 Klafter tiefer gegraben hatten, so schwankte der Boden unter ihren Füssen, und die Quelle brach sich mit Gewalt und mit einem donnerähnlichen Getöse Bahn, so zwar, dass der arbeitende arme Landmann beinahe das Leben dabei verlor. Die Quelle ist 2%, Klafter tief in Sandstein gefasst, und vor dem Andrang des Süsswassers gut geschützt. Im vorigen Jahre wurde sie von Seite der Zaizoner Grundheerschaft, der Kronstädter Gomu- ne, mit einem soliden geschmackvollen Ueberbau versehen und der Benützung der Kurgäste übergeben. Die geognostischen Verhältnisse der Gegend gehören sämmt- lich der jüngern Formation an. Neben dichtem Kalkstein, der grösstentheils aus Korallen besteht, in welchem Herr Forstmei- ster Gebauer jedoch in dieser Gegend zuerst Ammoniten und Belemniten entdeckte, ist die Molasseformation die ausgebrei- tetste. Eine Art Grauwacke kömmt hier in der Nähe der Quelle in Nestern vor, weiter hinauf gegen das Hochgebirge verschwindet aber dieselbe und der Thonschiefer tritt zu Tage. \ Das Wasser dieser Quelle sprudelt fest am Ufer des Zaizoner Baches aus einem blauen Thone und gibt in der Stunde 230 Mass Wasser, welches frisch geschöpft klar ist, ziemlich stark perlet , und einen angenehm pricklenden Geschmack besitzt. Aber selbst im frisch geschöpften Zustande sieht man herumschwimmende gelbliche Flocken, Melchhe durch die aufsteigenden Gasblasen vom Boden der Quel- le heraufgetrieben im Wasser schwebend erhalten werden. Diese gelb- 28 lichen Flocken erweisen sich getroknet und untersucht, als Eisen- oxyd. Flaschen welche täglich mit diesem Wasser in Berührung kommen, werden in kürzester Zeit gelb und endlich braunroth. Die Temperatur der Quelle ergab sich als Mittel von 6 Be- obachtungen an 3 Tagen (am 1. 2. und 3. December 1854) zu den verschiedensten Tageszeiten und bei verschiedener Temperatur der äussern Luft zu } 6.5° R. Da die grösste Differenz dieser Beobach- tungen nur 0.6 R. betrug, ist die Wärme der (uelle als ziemlich constant anzusehen. Die mittlere Luft-Temperatur war bei diesen Beobachtungen + 7.75° R., der Barometerstand dagegen 305.78 Pariser Linien auf 0° R. redueirt. Ein Pienometer mit destillirtem Wasser gefüllt wog 38.532 Gramm; derselbe Picnometer fasste 33.637 Gramm Mineralwasser , welches mit dem destillirten Wasser auf gleiche Temperatur von t 14° R., bei einer Temperatur der Athmosphäre von } 6° R., ge- bracht worden war. Hiebei wurde vorzüglich Rücksicht darauf ge- nommen, dass sich keine Gasblasen an die Wände des Gefässes ansetzten. Es ergibt sich demnach das specifische Gewicht des Mi- neralwassers 33.637 — 38.532. 1.00273. Das Wasser zeigte in Folge des Gehaltes an freier Kohlen- säure eine saure Reaktion, bei längerem Stehen an der Luft in einem offenen Gefässe verlor sich jedoch dieselbe. Mit dem Verlust an-Kohlen- säure wird es trüb, und es setzt sich ein gelbliches Pulver ab; wird es gekocht, so erhält man einen bedeutenden gelblichen Nie- derschlag und das Wasser reagirt alkalisch. Die vorgenommene qualitative und quantitative u des beim Kochen entstandenen Niederschlages und des davon abfiltrirten Wassers ergab folgende Resultate: *) I. In 100 Gewichttstheilen waren enthalten A. Fixe Bestandtheile. a) Im wägbarer Menge vorhanden: Sehwefelsaures Kali . f . S 0.0079 Gewichtsth, * Natron 6 o ’ 0.0051 » Chlornatrium . . h » i 0.0071 Kohlensaures Natron . ale h 0.0545 Kohlensaurer Kalk . ; . ' 0.0573 Kohlensaure Bittererde { t r 0.0156 Kohlensaures Eisenoxydul . > } 0.0155 Phosphorsaure Thonerde ä . . 0.0065 Kieselerde i K ; E - 0.0023 Zusammen ä 0.1723 Gewichtsth, *)Der H. Verfasser war so gefällig ‚uns auch von dieser Quelle die Darstellung des ganzen Verfahrens seiner qualitativen und quantitativen Analyse mitzu- theilen, wir können dieselbe jedoch aus dem schon in voriger Nummer ange- . führten Grunde hier nicht vollständig wiedergeben, Die Redaction, sn sus U 8.3.94 a Mine a Kr Ku 29 b) In unwägbarer Menge vorhanden: Kohlensaures Manganoxydul und organische Substanz. B. Flüchtige Bestandtheile. Freie Kohlensäure 5 a ; 0.1777 Gewichtsth. Dazu, wie jenseits, die Summe Di fixen Be- standtheile mit } £ 0.1723 x Blninh lie Bestandthäile 0.3500 » 0.1777 ng Kohlensäure entsprechen 93.2951 Cubik-Centimetern bei + 8.33° RR. Nach dem gefundenen specifischen Gewichte sind 100.2728 Gewichtstheile - Mineralwasser gleich 100 Volumtheilen, 100 Ge- wichtstheile enthalten aber 93.2951 Cubik-Gentimeter Kohlegsinre, 100.27283 Gewichtstheile Wasser demnach 93.5496 Cubik Centi- meter, folglich 100 Volumina Wasser 93.6931 Volumina Kohlen- säure, I. Ein Pfund Mineralwasser — 7630 Gran enthält: A.. Fixe Bestandtheile. Schwefelsaures Kali . { > ö 0.5990 Gran - Natron ui i 3 0.3920 » Chlornatrium . . - { .....0.47909 » Kohlensaures Natron . i 2 ; 4.1856 » Kohlensauren Kalk . ! h { 4.4006 » Kohlensaure Bittererde J e ; 119831 » - Kohlensaures Eisenoxydul . N \ 1.1904 . » Phosphorsaure Thonerde ; i $ 0.4902 ». Kieselerde h 0.2150 » Summa dt Tre FEAT Ver 13.1598 Gran. B. Plünhiige, Bestandtheile.' Freie ‚Kohlensäure . ‚ .. .13.7474 Gran. Summe ns Bestand theile 26.9072 Gran. 13.7474 (ease Kohlensäure entsprechen (1 Centimeter zu 4.5555 Wiener Linien oder 100 Cub. Centimeter = 5.4710 Kub, Zoll wer rechnet) 30.0742 Cub. Zoll bei } 8.83° R 30 4 UTebersicht der Witterung zu Kronstadt im Herbste 1854, nebst einigen daselbst gemachten Beobachtungen über periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche von F. E Lurtz. A) Witterung im Herbst 1854. Auch in diesem, an freundlichen, warmen Tagen so reichen Herbste wurden wir recht frühzeitig an die unliebsame Nähe des schneebedeckten Hochgebirges erinnert. Schon am 8. September hüllten sich die Kronstädter Gebirge bis- in die tiefsten Thäler herab in eine dichte zusammenhängende Schneedecke ein, wodurch die Lufttemperatur so ‚tief sank, dass am 9. September starker Reif, und Eis in Wasserbottichen sich bildete. Bemerkenswerth wegen der vorgerückten Jahreszeit ist der heftige Regen am 8. Oktober, der von imposanten electrischen Entladungen der gewitterschwan- geren Wolken nebst Hagel begleitet war und wobei die lothrechte Höhe des in etwa 2, Stunden gefallenen Regens 12.04 P. L. be- trug. — Der erste Schnee fiel in der Burzenländer Ebene am 6. November; aber erst am 12. November wurde ganz Burzenland in eine 12 Zoll hohe Schneedecke eingehüllt. Der 80theilige Wär- memesser sank am 15. November bis auf — 9.2°; diese grosse Kälte wich jedoch schon an demselben Tage einem gelinden Thau- wetter, wodurch in den nächsten 3 Tagen der Schnee in der Ebene gänzlich schmolz. Die südliche Windrichtung blieb von nun an bis in den Dezember hinein vorherrschend und erweckte zu Winters Anfang die zarten Lenzesboten zu neuem Leben. (Siehe die Beobachtungen über einige periodische Erscheinungen im Thier- und Pflanzenreiche.) Die mittlere Temperatur dieses Herbstes betrug: f 6.390R., die grösste Wärme: + 18.90 wurde am 18. September, die grösste Kälte: — 9.2° am 15. November beobachtet. Die mittlere Tempe- ratur der einzelnen Monate ist aus folgender Tabelle ersichtlich : 31 Mittel 'Maximum Minimum September + 9.68° R. + 13.9° am 18. t 2.2° am 9. Oktober 5.82, 1.46.69. ,..81. —415°% „ 31. ‚November + 1.83° „, n MR: © Para | —9.2° , 15. Den Gang des Luftdruckes stellt nachstehende Tabelle übersichtlich dar: Mittel Maximum Minimum September 316.82 P.L. 319.41 am 23. 312.67 am 8. Oktober 316.87 ., a er 212.98 . 24. November 313.26 ,, 320.84, 2. 30744 ,, 30. Herbst ran... { Heiter waren in diesem Herbste 30, zum Theil bewölkt 42 und trüb 19 Tage, — oder nach Prozenten: Heiter 33. Zum Theil bewölkt 46.1 Trüb 20.9 Die übrigen metereologischen Erscheinungen vertheilen sich auf die 3 Herbstmonate, wie folgt: Bea Schnee Nebel Gewitt. Wetter]. Hagel Sturm 1 2 .— September — nu 1 Oktober + _ 1 1 1 1 1 November 12 b) 1 mr are Er 2 Die Niederschla gsmenxe betrug in diesem Herbste 82.201 P.L. und zwar mit den gleichnamigen Monaten der nächst vorhergegangenen Jahre verglichen : 852. 1853. 1854 September 19.734 P.L. 15.064 P.L. "ST. P. Oktober 32.604 „, 3.756 „, 13.695 November 12.217 112328”, 30.636 „, Im Ganzen 64.555 „ _ 35.023 82.201 „, B. Beobachtungen über einige periodische Erscheinungen im Thier- und Pflanzenreiche zu Kronstadt. September 1854. Am 9. Abzug der Schwalben. „ 14. Zu blühen beginnt Colchieum autumnale. „ 23. Zum zweitenmal blüht Viburnum lantana. „ ‚30. Der fliegende Sommer der Wanderspinne, Tetragnatha ex- tensa wird heute zum erstenmal in den Lüften schwe- bend bemerkt, 32 Oktober A854 Am 20. In Folge der vorhergegangenen warmen kick Witte- rung ist die Mehrzahl folgender Bäume und Sräucher entlaubt: Acer platanoides,. Acer peondöpIatanke) Cra- _ „taegus monogyna, Fagus silvatica. 22 Der” heftige, warme : Südwind ‚am gestrigen Nachmittag beraubte die Meisten der nachstehenden Bäume und Sträu- cher ihres welken Blätterschmuckes : Tilia grandi- und parvifolia, Prunus padus, Arcknin hippocastanum , Populus .tremula, Quereus pedüneulata , Juglans regia, CGarpinus betulus, Sorbus aueuparia, Ul- mus campestris, Prunus rubicunda und cerasus, Pyrus ‚ malus, Pyrus comunis, Morus alba, Fraxinus. excelsior , Sambucns nigra und racemosa, Lonicera tärtarica und Xylostheum , Ribes grossularia, Ribes rubrum, Prunus spinosa, Spiraea chamaedryfolia, "Gornus. sangvinea, Vi- burnum Opulus und Lantana, Berberis vulgaris. Anmerk. Zum zweitenmal blüht Gornus sangvinea. „28. Gänzlich entlaubt sind: Philadelphus coronarius, Loni- _eera caprifolium. . „31. Durch den Frost (— 1.5° R.) in dr verflossenen Nacht fielen sämmtliche Blätter von: Populus balsamifera, Salix fragilis , Prunus PN Evonymus europaeus und 'verrucosus, Syringa vulgaris, Gorylus Avellana, Rosa canina, - Ligustrum vulgare , . Rhamnus cathartica, Vitis vinifera. Anmerk. Der Wald an der Burg (Rapellenberg) ist vollständig entlaubt. November 1854. Am 1. Gänzlich entlaubt sind: ‚Populus alba, :Betula alba, Oyti- - sus Laburnum. „13. Der gestrige Sturm rd der darauf folgende dichte Schnee- fall entlaubte vollständig: Populus pyramidalis. „18. An sonnigen, von Schnee entblösten Hügeln blüht: Leon- todun Taraxacum und Ranunculus :acris. _ „ 20.-Der gestrige Sturm entlaubte vollständig : " Robinia | pseu- . doacacia, Rosa .centifolia. 27. Gänzlich entlaubt ist: Salix babylonica. December 1854. Am 2. Sonnige Hügel sind mit blühendem Brlingingekont - Potentilla. verna, bedeckt. " Redaction: Der ee Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VI. No. 3, März. 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten. = 'y/A Brem: Analyse der am Berge Büdös vorkommenden Schwefei- und Alaunerden, — Dr. C. J. An- drae: Der Butschetsch bei Kronstadt und Skit la Jalomicza. — nn Vereinsnachriehten für den Monat März 1%55. I Der Verein hatte im Laufe dieses Winters durch seinen Ku- stos der zoologischen Abtheilung, Herrn Professor C. Fuss, aus den Duppletten der coleopterologischen und lepidopterologischen Sammlung vier Handsammlungen von 200 bis 300 Arten zusam- menstellen lassen und sie der hierländigen h. k. k. Statthalterei zur Betheilung von siebenbürgisshen Gymnasien zur Verfügung gestellt. Die h. Statthalterei hat nun diesen Antrag nicht nur mit besonderm Interesse angenommen, die einzelnen Handsamm- lungen für das r. k. Staatsgymnasium in Hermannstadt und die Gymnasien zu Karlsburz, Blasendorf und Maros-Väsarhely bestimmt, sondern auch dem Vereine den verbindlichsten Dank ausgesprochen und ihn verständigt, dass sie hievon zuzleich das hohe Unterrichts- ministerium in Kenntniss gesetzt habe. Hochdasselbe hat nun mit dem Erlasse vom 6. März 1. J., Z. 3143, dem Vereine seine besondere Aner- _ kennung im Wege der h. Statthalterei zu Theil werden lassen. Das Vereinsmitglied, Herr Kreisarzt Dr. W. Knöpfler in "Maros-Väsarhely, übersandte dem Vereine von den in der Homorod- _ Almäser Kalk-Höhle vorkommenden Knochen des Höhlenbären (Ur- sus priscus? — an U. spelaeus Blb.) ein Schädelstück, einen halben Interkiefer, einen Schenkelknochen, ein Schienbein, ein Kreuzbein, ein Wirbelbein, zwei Kniescheihen, ein Springbein, ein Mittelfuss- bein und ein Zehenbein; — ferner ein Stürk von einem Mahl- _ zahne des Mamuth von Akosfalva und Stücke Muschelversteinerun- “34 gen von Üserefalva am Nyarädflusse, von Arapatak und Baroth; mehrere Eisennieren von Ojahfalu und einen ausgestopften Strix bubo. Derselbe schickte auch ein-Verzeichniss der sämmtlichen von dem Meteoritenfall bei Mezö-Madaras am 4. September 1852 aufge- fundenen Stücke, mit Angabe ilires Gewichtes und der Sammlung, wo sie sich befinden, — welches wir demnächst vollständig mit- theilen werden. Es wurde in einer Versammlung der Wunsch ausgesprochen, es möchten wichtige meteorologische und klimatologische Ereig- nisse, wie z. B. das Erdbeben in Törzburg in der Nacht vom 23. auf den 24. Jänner 1. J., die bedeutenden l!eherschwemmungen, welche , nachdem die strenge Kälte des 3. und 4. Februar 1.4. em 5. «plötzlich einem Thauwetter gewichen, bei Marktschelken -(Weissfluss), Thorda (Aranyos) und im Marosehthale besonders bei Karlsburg ‘stattfanden, so zwar, dass am Pezxel bei Maros-Porto der Wasserstand 10 Fuss über dem 0 Punkt stand, — jedesmal in un- sern Vereinsschriften angezeigt werden. Solche Notizen, mit der gehörigen (renauigkeit verzeiehnet, würden jedenfalls einen passen- den Anhang unsers Blattes bilden, und wir erlauben uns alle Mit- glieder um diesfällige Mittheilungen zu ersuchen. Für die Vereinsbibliothek gingen ein und es wird dafür der Dank des Vereins ausgesprochen: ; Abhandlungen der mathematisch-physikalischen Glasse der k. bayerisch. Akademie der Wissenschaften zu München I. bis VI. Band und VI. Bd. 1. Abtheilung. 1352 bis 1853. Jahrbücher der 'k. k. Centvalanstalt für Meteorologie und Erd- magnetismus. 1. und II. Band. 1348 bis 1850. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ma- th.-phys. Olasse. XII. Band. 1. und ‚2. Heft und Register zu I 10 ersten Bänden. Ceizek, (ieognostische Karte der Umgebung von Krems und vom Manhartsberge. (Vom Verein für siebenbürgische Lan- ‚deskunde unserm Vereine überwiesen). Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und und Psychologie redigirt von Dr. A. Erlenmayer. Neuwird 1354. (Von der Redaktion eingesandt) N Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preusischen Rheinlande und Westphalens zu Bonn. 1854. 1. Heft. Berichte über die Verhandlungen der naturw. Gesellschaft zu Freiburg i. B. Nr. 1-5. 135%,. (Im Tausche ‘gegen die Vereinsschriften.) E. A. Bielz. Da in Kürze das Vereinsjahr zu Ende ;geht, werden die P. T. Herrn Vereinsmitglieder, welehe mit ihren Jahresbeiträgen in Rück- stand sind, höflichst ersucht, dieselben möglichst bald an den Ge- fertigten abzuführen. Der Kassier, 35 Analyse _ der am Berge Büdös vorkommenden Schwefel- und Alaunerden | von J. A. Brem. Der Güte des Herrn k. k. Kreisgerichtspräses in Maros- Väsarhely, Carl Freiherrn von Apor, verdanke ich eine Suite der in technischer Hinsicht so wichtigen Ur-Stoffe, Schwefel- und Alaunerde, welche derselbe an vier Stellen auf der Mittel- Höhe der südwestlichen Abdachung des Berges Rüdös mit beson- derer Umsicht sammeln liess, und zwar: i Schwefelerde Nro 4. vom nördlichen Ende des sogenannten »Kis-Soosmezb.a .. DE „ » 2, aus dem Lager von der oberhalb des Grund- stückes des Gäl Andräs.. befindlichen Lokalität »Also-Vontato.a*) - „ » #3. vom südlichen Ende des sogenannten »Kis-Soosmezo.s Alaunerde aus dem Lager am untern Theile (allyaba) des Kis- Soosmezo. ei Die mir zugekommenen Handstücke haben die Form zerbrök- kelten Lehmes von der Grösse eines halben Kubikzolles bis jener von 3— 4 Kubikzollen, eine aschgraue ins Schmutziggelbe über- ‘gehende Farbe, und so losen Zusammenhang, dass sie sich leicht mit der Hand brechen, und zwischen den Ra zu. Staub -zer- reiben lassen. Im Bruche zeigt sich der Schwefel ungleichartig ver- theilt, theils mehlig eingeteigt, theils in glimmerartigen linien- grossen Blättchen eingesprengt, häufig als wurmförmig gekrümmte Röhrchen die Bruchstücke durchziehend. Pflanzenmassen von Blättern und Stengeln in halbverwestem Zustande finden sich sparsam in einzelnen Bruchstücken, und be- sonders letztere oft in unveränderter Form. Die Grundmasse der Schwefelerde ist ein verwitterter kalk- haltiger Thonmergel, dessen Kalk durch die Jufluenz der Hydro- thionsäure und deren weitere Zersetzung in Gips verwandelt wurde. Rn *) Hierdurch wird der in Nro 11 dieser Blätter vom Jahre 1853 Seite 191 und 193 fälschlich als „‚Alos-Bonfafa feje Bälvänyos“ angegebene Name berichtig t. * 36 Trockne Schwefelerde entzündet sich am Lichte und brennt bis zur Verzehrung des halben Schwefelgehaltes ohne Zuhilfenah- me künstlicher Erwärmung fort. In einem eisernen Löffel bis auf 110° R. erhitzt, kömmt selbe unter starken Aufschäumen in breiartigen Fluss, entzündet sich bei grösserer Hitze, und verbrennt mit Hinterlassung eines schwarzen staubigen Rückstandes. Wegen ungleichartigen Schwefelgehalts, der bei allen Hand- stücken zwischen 40 und 70 °/, varirt, wurde von jeder Probe ein Pfund genommen, und von dieser durch Feinpulvern und genaues Mengen zu einem gleichförmigen Gemisch gebrachten Post ein Theil der qualitativen und quantitativen Prüfung unterworfen. Diese ergab folgendes Resultat: I. Sehwefel-Erde. A. 1. Es wurden von Nro #: 2.374 Gramm, von Nro %: 2.505 Gramm und von Nro 8: 2,244 Gramm mit 10 Gramm kohlen- saurem Natron, 16 Gramm salpetersaurem Kali und 25 Gramm Chlornatrium geschmolzen, mit heissem Wasser unter Zusatz von Amonium (um die Thonerde nicht zu lösen) ausgewaschen, und nach weiterer Behandlung dieses Wasch-Wassers mit Hydrochlor die Kiesel-Erde gesammelt und gewogen. Es fanden sich da- von bei: Nr. 4: 0.403 Gramm, Nr. 2: 0.276 Gramm, Nr. 8: 0.269 Gramm. 2. Aus dem filtrirten Waschwasser wurde die Schwefel-Säure mit Chlorbarium gefällt, und durch weitere Proceduren gefunden an schwefelsaurem Baryt für: Nr. 4: 3.761 Gramm, Nr. 2: 11.624 Gramm, Nr. 8: 10.367 Gramm, 3. Der in A. 1. nach dem Auswaschen gebliebene Rückstand in Hydrochlorsäure vollständig aufgelöst, mit Amonium versetzt und die entstandene Trübung mit Essigsäure geklärt, dann mit oxalsauren Amonium zersetzt, ergab durch Glühen des erhalte- nen oxalsauren Kalkes an kohlensaurem Kalk bei: Nr. 4 Nr.23 Nr.3 0.277 0.218 0.182 Gramm, welche entsprechen: 0.155 0.122 0.102 » an reinem Kalk oder: 0.376 0.297 0.248 » schwefelsaurem Kalk. 4. Aus dem in Post 3. von dem gefällten oxalsauren Kalk ge- sammelten Filtrat wurde nach Zusatz von Chloramonium die Thonerde mit Aetzamonium gefällt, und nach dem Aussüssen und Glühen davon erhalten bei: Nr. 4: 0.232, — Nr. : 0.238, — Nr. 3: 0.178 Gramm, B. 1. Eine neue Portion der bei 80° R. getrockneten Schwefel- Erde, und zwar von Nr. 4: 5.820, — Nr. 2: 3.462, — Nr. 8: 37 3.630 Gramm wurde anhaltend und zuletzt bis zum Glühen zur Verjagung aller flüchtigen Pestandtheile erhitzt, der Verlust auf Schwefel, Wasser und organische Stoffe in Rechnung ge- bracht ergab in: Nr. 4: 2.111, — Nr. ®: 2.341, — Nr. 8: 2.506 Grainm. 2. Der gehrannte Rückstand mit kohlensaurem Natron und Wasser kochend heiss ausgewachen, das Filtrat mit Hydrochlorsäure schwach übersetzt und mit Chlorbarium gefällt, gab an schwe- felsaurem Baryt in: Nr. 4: 1.035, — Nr. 2: 0.704, — Nr. 8: 0.6897 Gramm. Berechnung. Der in B. 1. nach zewiesene Verlust für die in Untersu- chung genommenen 3.520, 3.462, 4.630 Gramm auf die bei A. I. verwendeten 2.374, 2.505, 2.244 » berechnet, ergibt: » . . . . 1.312, 1.094, 1.594 Gramm oder in %. . . ... 55.26 67.62 69.03. In gleicher Weise der in B. 2. erhaltene schwefelsaure Baryt mit 1.055, 0.704 u. 0.687 Gramm auf die in A. zur Ana- lyse verwendeten Schwefelerdemengen berechnet ergibt : 0.643, 0.509, 0.425 Gramm, welche an Schwefelsäure 0.221, 0.177, 0.146 » entsprechen. Wird nun von dem in A. 2. erhaltenen schwefelsauren Baryt von: N.761, 11.624, 10.367 Gramm der in B. 2. resultirte, auf die in A. genommene Verwendung redu- zirt, in Abschlag gebracht mit . 0.643, 0.509, 0.422 » So entsprechen dieübrigbleibenden 8.118, 11.115, 10.445 Gramm einer Schwefelmenge von . ... 1.116, 1.5285, 1.485 » ader in Y% it ar EI AESLDE Das Total-Resultat ergibt nun im Procentengehalt für: Mr. Nr. 2 Nr. 3 An Kieselerde . . ... 16.95 11.02 11.99 „e Tlionerden sch 20 ©. AA,88 9.50 7.93 0 ARE N 5 4.87 6.50 » Schwefelsäure gebunden 9.30 7.00 4.56 » ‚Schwefel .. . =. +. ..47.01 61.00 63.96 Verlust (B. 2.) an Wasser und organischen Stoffen 8.25 6.62 5.07: Zusammen 90,95 100,01 100.00. 38 IE. Alsaun-Erde. Die erhaltenen Proben bestehen nebst groberdig zerriebenen Fragmenten aus bohnen- bis nussgrossen unregelmässig geformten Bruchstücken von schmutzig hellgelber Farbe, und theilweise mit einem weissen Beschlag (schwefelsaure Thonerde) überzogen. Das Gefüge ist durchaus gleichförmig, feinkörnig und zerreiblich, und mit Ausnahme der geringern Härte und der schwachen Kohäsion gleicht die Alaunerde im äussern Ansehen ganz dem dort anste- henden Trachyt, welcher die Grundlage des aufgeschwemmten Lan- des, so wie der Schwefel- und der aus demselben währscheinlich entstandenen Alaunerde-Lager zu sein scheint. Obgleich in den Ge- mengtheilen derselben mehr Homogenität, als in jenem der Schwe- felerde herrscht, so musste doch zur Erzielung einer annähernd gepanen Schätzung des ganzen Lagers die erforderliche Mischung er ganzen Post der Analyse vorausgehen. Da die qualitative.-Vorprüfung die Gegenwart einer grossen Men- e schwefelsauren Kalkes, dagegen eines nicht nachzuweisenden Daaehe Natron ergab, so wurde die Aufschliessung mit kohlen- saurem Natron vorgenommen. 1. Es wurden diesemnach 4.236 Gramm der bei 80°. R. getrock- neten Alaunerde mit 15 Gramm kohlensauren Natrons geschmol- zen, und nach dem Erkalten mit heissem Wasser bis zur Aus- ‚ziehung alles Löslichen ausgewaschen, filtrirt und der Rückstand 'reponirt, das Filtrat mit Hydrochlorsäure angesäuert, durch Ein- dampfen und Wieder-Auflösen in gesäuertem Wasser von der Kieselerde befreit, ergab an selber 0.593 Gramm. 2. In dem von der Kieselerde befreiten säuren Wasser wurde durch Zusatz von Chlorbarium die vorhandene Menge Schwefelsäure ermittelt, und aus den gefällten 6.348 Gramm schwetelsauren Barytes Erstere auf 2.181 Gramm berechnet. 3. Nach Beseitigung des überflüssig zugesetzten Chlorbarium’s mit kohlensauren Amonium wurde das Filtrat zur Trockne verdampft, . und zur Entfernung der Amoniumsalze zgeglühet. Der Rückstand in wenig Wasser gelöst, mit Platinchlorid ver- setzt, in gelinder Hitze eingetrocknet und mit 80 9% Weingeist ausgesüsst gab 0.218 Gramm Kaliumplatinchlorid, entspre- chend 0.0421 Grammen Kali. 4. Der laut Post 1. reponirte Rückstand wurde mit Hydrochlor- säute behandelt, und nach erfolgter Auflösung, durch Kochen mit überflüssiger Kalilauge, Eisenoxyd abgeschieden, welches nach Auswaschen abermals in Hydrochlorsäure gelöset, durch Amonium gefällt, nach dem Trocknen und Glühen 0.064 Gramm Eisenoxyd ergab, welches in Folge der qualitativen Vorprüfung in’ der Alaunerde als Oxydul nachgewiesen auf 0.0361 Gramm sich teduzirt. 39 5. Zu der in Post 4. gebliebenen kalischen Thon-Kalk-Auflösu wurde oxalsaures Amonium his zur gänzlichen Fällung des Aal- ‚ kes zugesetzt. dieser durch (Glühen in kohlensauren verwandelt wog 0.731 Gramm, entsprechend 0.409 Grammen Aetzkalk. 6. Aus der von Post 5. gesammelten Flüssigkeit wurde durch Chloramonium die P’honerde geschieden und davon 0.304 Gr. erhalten. 7. Das an die schwefelsaure Thonerde "und den schwefelsauren Kalk gebundene bei 80° R. nicht abscheidbare Wasser ‘wurde nach der Zusammenstellung der gefundenen einzelnen Bestand-. theile aus dem. Verluste bereclinet, da dessen direkte Nachweis sung wegen der leichten Zersetzbarkeit der schwefelsauren Thon- erde unsicher und nicht lohnend ist. | Zusammenstellung der Ergebnisse. Es waren in 4.236 Gramm der Analyse unterzogener Alaunerde: Kieselerde \ a i 0.5930 Gramm oder 14.00 % Thonerde . j a N 0.040 » » 18.98» Rali a = F = H 0.0421 » » 1.00 °» Kalk R ; | i V.4090 » 09.65 » Eisenoxydul . 2 x 0:0561 » ». lady Schwefelsäure . £ 2 2.1510» » 51.50 » . Wasser an schwefelsauren Thon und Kalk gebunden . i Bir —— Aus der Zusammenstellung dieser analytischen Resultate der beiden Urstoffe ergibt sich die Reichhaltigkeit dieser Bodenschätze und die Nothwendigkeit die Lazerunzeı nach allen Dimensionen zu durchforschen, um zu zeigen, welchen Nutzen die Ausbeutung derselben nicht nur den einzelnen Unternehmern , sondern auch dem ganzen Lande gewähren kann, zumal der Gesammtverbrauch des Schwefels in der östreichischen Monarchie die inländische Er- zeugung um mehr als Sechzigtausend Centner übersteigt, und bei der über Hand nehmenden Sodafahrikation in nicht gar ferner Zeit das Doppelte erreichen kann. Ein minder grosses Defieit von Alaun. in einzelnen Kroplän- dern, mehr durch grosse Entfernung der Konsumenten. von..den Erzeugern, als durch mangelnden Betrieb herbeigeführt, wird durch die Einfuhr aus den Vereinsstaaten und England gedeckt. Die Bei- sechöffung des Alauns nach Siebenbürgen wird durch die hohen Frachtspesen sehr vertheuert, daher sich hier gewiss auch aus des- sen Erzeugung ein namhafter Gewiun herausstellen wird... — nn 40 Der Butschetsch bei Kronstadt und Skit la Jalomicza. Eine Alpenwanderung in Siebenbürgen von Dr. C. J. Andrae.*) (Aus der Leipziger Illustrirteu Zeitung. Band XXII. Nr. 563, vom 15. April 1854 u. e. f.) In Siebenbürgen ist Alles seltsam: die Natur und die Men- schen. Die Natur hat das Land verschwenderisch mit Schönheit und Reichthum gesegnet. Gewaltige Bergkolosse, deren baumlose Kalkgipfel**) hoch in die Wolken ragen, aber im hellen Sonnenschein wie frisch gefallener Schnee zlänzen, umgürten den südlichen Theil des Landes gleich einem gigantischen Steinwall, dessen Wände nach dem Innern zu oft jäh abstürzen, nach der Walachei hin mit hohen, aber sanft verflächenden Rücken in eine weite Ebene sich erniedrigen. Nur die Aluta hat hier dieses titanenhafte Werk der Schöpfung am Rothenthurinpasse durchbrochen und dem Verkehr beider Länder eine natürliche Strasse geöffnet, die an den pittores- ken Felsenufern des Flusses entlaug geht: sonst führen nur schwer passirbare Fahrstrassen oder nicht selten gefahrvolle Sauınpfade über die Alpenkette. - Wer die nackten Zigeunerkinder selbst in der unmittelbaren Nähe grösserer Städte und Ortschaften vor ihren Erdhütten oder mit ärmlichen Lappen bedeckten Zelten umherspringen sieht, wird nicht meinen, dass man sich in einem Goldlande befindet, dessen jährlicher Ertrag auf 19 bis 20 Utr. dieses edlen Metalles geschätzt werden darf; und wer die überaus üppigen, unter der Last der Aehren fast zu Boden gedrückten Saaten in den herrlichen weiten Thälern erblickt, wird kaum glauben, dass über die Hälfte des Landes dem Anbau entzogen wird, damit -der des Grund und Bo- dens entbehrende Walach seine Heerden darauf weiden könne. Zwi- schen den Hauptstädten des Landes ist man eifrig bemüht wohlge- bahnte Fahrstrassen zu unterhalten, und bepflanzt sie mit Bäumen, deren jeder eine korbähnliche Einfriedigung von Dornen und Rei- sern erhält. So jugendlich dem Reisenden auch immer diese Anla- *) Wir können nicht umhin, diesen so interessant geschriebenen Reisebe- richt unsers Mitgliedes, Dr. C. J. Andrae in Halle, durch wörtliche Auf- nahme in unser Blatt der flüchtigen Tageslitteratur zu entreissen, zumai derselbe auch mehrere sehr wichtige naturhistorische Bemerkungen ent- hält. Ein blosser Auszug davon liess sich aber bei Gefahr die Einheit des Ganzen zu stören, nieht geben. **) Lässt sich wohl nicht so allgemein behaupten, da die meisten unserer höchsten Gehirgsgipfel aus anderen amphibolischen Gesteinsmassen be- stehen. s Anm. d. Red. E 41 gen erscheinen, so hegt er doch die Hoffnung, dass wenigstens künftige Generationen kühlenden Schatten geniessen und für den brennenden Durst dereinst eine erquickende Frucht finden werden; aber nach dem Grundsatze des Walachen. dass Alles sein Eigen- thum sei, was die Scholle bietet, schneidet er vor der Zeit das Bäumchen zu einem Peitschenstock, wenn er dessen benöthigt ist. Ich traf einmal einen Hirtenknaben am Wege wie einen Igel zu- sammengerollt in seinem Pelze schlafend: er träumte wohl schwer- lich davon, dass seine Büffel indess längs der Strasse an Dornen und Bäumchen behaglich ihre dieken Felle wetzten und bereits manches hoffnungsvolle Stämmehen zu Boden getreten hatten. Und wo wir auch iınmer ein lebendes Bild des schönen Lan- des vor unsere Seele führen. es spiegeln sich darin die Sitten und Gebräuche urwüchsiger Völker: Trachten und Charaktere der verschiedenen Nationen, der Ungarn, Szekler, Deutschen, Walachen, Zigeuner und einiger minder vertretener Volksstämme, — bieten eine reiche Quelle des Genusses für den Reisenden und werden ihm bald unerlässlich zur Staffage der reizenden Landsthaften. Doch wir wollen hinanf zu den Alpen, den riesigen (redenk- steinen einer untergegangenen Schöpfung. Ihre greisen Häupter ziehen uns mit einem unwiderstehlichen Zauber.an, und selbst die erfahrenen Leiden und Beschwerden einer solchen Wanderung sind nur zu bald vergessen, um den tiefen Eindrücken einer grossartigen Natur Platz zu machen, welche die alte Sehnsucht imıner wieder aufs Neue erregen. Die oft gefahrvollen Saumpfade über steile von Wolken umlagerte Felsengipfel, die nur von Hirten und Schafher- den bevölkerten blumenreichen Hochalpenrücken, die Quellen und Bäche, welche von fernher Silberfäden gleich an den grünen Ge- hängen sich herabschlängeln, in der Nähe aber als brausende Giess- bäche von Fels zu Felsen stürzen, darüber an schroffen Lehnen die langsamen Schrittes weidenden (Gemsenheerden, die einsame Stina an der Grenze des Baumwuchses, wohin der Walach hei nächtli- cher Weile seine Heerde treibt, um sie vor dem Wolfe und dem Bären zu schützen, und wo der Wanderer endlich im Kreise aben- teuerlicher um die Glut eines lodernden Feuers hockender Gestalten eine willkommene Zuflucht findet; aber diese und viele andere Bil- der und Scenen des Alpenlebens werden unvergänglich in unserer Erinnerung bleiben. Eine Alpenreise in Siebenbürgen erfordert jedesmal sehr man- nigfaltige Vorbereitungen: ein wohlgeordneter Pass, ein (srenzpas- "sirschein zum Ueberschreiten der Cordonsposten, kräftige Nahrungs- mittel, gute Gebirgspferde und des Weges kundige Führer, wollene Decken zum Nachtlager, sowie ein Gewehr nebst Munition sind unerlässliche Requisiten eines Alpenwanderers, .Wer der walachi- schen Sprache nicht mächtig ist, mag sich glücklich schätzen in 42 Gesellschaft deutscher Stammverwandten eine solche Reise zu un- ternehmen: zu diesen Glücklichen gehörte ich, als mir kurz nach: meinem am 20. Auzust i851 erfolgten Eintreffen in Kronstadt die angenelime Gelegenheit geboten wurde, in einer grossen Gesell- schaft von Beamten, Kaufleuten, Aerzten und Lehrern die Alpe Butschetsch zu besteigen. An 5V Personen betheiligten sich an dem Unternehmen, und unter diesen der in neuerer Zeit als Schriftstel- ler bekannt gewordene persische Arzt Dr. Honigberger mit zwei ihm verwandten Damen, deren Muth und Ausdauer später bei den mannigfachen Beschwerden der Wanderung allgemeine Bewunderung eıregten. Jch nehme Veranlassung, hier auch noch die Namen De- rer zu nennen, mit welcher ich auf dieser Reise in nähern Verkehr getreten bin, und die mich, den Fremdling, durch Herzlichkeit und Theilnahme in ihren engern Kreis zogen: es waren die Herrn Se- nator Immerich, Dr. med. Fabritius, Commissär Cordin, Rechtscan- didat v. Trauschenfels, Prof. Kühlbrand, sämmtlich aus Kronstadt, und. Rector Teutsch aus Schässburg. | Man kann®on Kronstadt aus, welches maierisch am Ausgan- ge eines von hohen Kalkbergen. begrenzten Thales der südlichen Alpenausläufer liegt, und nordwärts gegen den Alt oder Aluta-Fluss hin eine weite, fruchtbare Ebene vor sich hat, mehre Wege nach dem Butschetsch verfolgen. Zwei sind es vorzüglich, die von den Reisenden gewählt werden. Der eine steilere führt schon von Ro- senau aus hinauf, einem etwa 5000 Einwohner zählenden sächsi- schen Marktflecken mit einem alten Schlosse, das in einiger Ent- fernung. von jenem wie ein Adlernest auf dem Gipfel eines steilen Berges hängt; der angeblich bequemere geht über Törzburg, wel- ches sich weiter südwestlich von jenem Orte befindet, und vier Stunden von Kronstadt entfernt ist. Die Gesellschaft hatte sich für letztern entschieden und Törzburg als den Sammelplatz bezeichnet, weshalb ich nach Erledigung der oben angedeuteten Vorbereitun- gen, begleitet yon einem in Dienst genommenen Walachen, der sich durch ein paar deutsche Worte zur Noth verständlich machen konnte, am 22. August Nachmittags meine Reise dahin antrat. Ein landesübliches Fuhrwerk , d. h. ein offener Leiterwagen mit einigen Strohbürdeln ausgestattet, und vier munteren Rossen da- vor, die ein ungarischer Graubart in kurzer bedroddelter Jacke und weiten Leinenhosen unter geschicktem Peitschenschwunge zu be- ständiger Eile antrieb, brachte mich auf einer guten Strasse über Rosenau und Uj-Tohäny (Neu-Tohan) gegen Abend nach dem türz- burger Passe. So heisst das fast keilfürmig sich verengende Fel- senthal, welches die Ausläufer der Alpen Piatra Krajuluj und Bu- tschetsch formiren, und der Törzbach durchrauscht. Zu beiden Seiten ragen steile, prallabfallende Wände eines weissen oder isa- bellfarbigen Kalkes empor, und auf dem. Gipfel des linken Vor- 43 sprunges, ‘dessen Kalkmassen von den geneigten Schichten eines grauen Karpathensandsteins unterlagert werden, erhebt sich aus freundlichen Baumgruppen und über dem Eingange des Passes das alte Castell Törzburg, in Form eines grauen, viereckigen,, von Schiessscharten durchbohrten Thurmes, woran sich beiderseits Thürmehen mit spitzen Dächern lehnen, denen die Restauration als Stütze der Gebäude noch weissübertünchte Häuser hinzugefügt hat. . Vor dem Schlossfelsen liegen zerstreute walachische Hütten und ein für die Comforts jener Bewohner‘ berechnetes Wirthshaus, so- wie die Wirthshausgebäude des Arendators, mit welchen Namen die Pächter ärarischer Güter belegt: werden. Hinter‘ dem Felsen- there befinden sich die. kaiserlichen Zoll- und Garnisonsgebäude und weiter hinauf ins Gebirge hinein‘ die zerstreuten Wohnungen der Kalibaschen (Hüttenbewohner), wie die Ansiedlungen der Wala- chen genannt werden. - Bei dem..Arendator nahm ich in Folge freundlicher Empfehlung mit dem grössern Theile der Gesellschaft mein Absteigequartier; eine kleine Fraction hatte das Schloss als Zufluchtsort ausersehen;- doch war. zur Zeit meines Eintreflens noch Niemand angekommen. Erst mit anbrechender Dunkelheit füll- ten sich die gastlichen Räume, deren Besitzer mit der grössten Auf- - opferung bemüht war, den allzu zahlreichen Gästen die möglichen Bequemlichkeiten zu gewähren, und’. für ihre anderweitigen leibli- chen Bedürfnisse zu sorgen. ER A - Am andern Tage um 6 Uhr Morgens sollte der allgemeine ‚Aufbruch nach der Alpe erfolgen; 'es zeigte sich indess bald, dass die bereits bestellte Zahl der Pack- und Reitpferde für den Bedarf ‚nieht ausreichte, da. die. Gesellschaft grösser ausgefallen war, als ‚man: erwärtet hatte:: es kam daher die siebente Stunde heran, bis dieser Verlegenheit abgeholfen wurde, und der Zug zum Ausrük- ‚ken bereit war. Es gehört ordentlich Uebung dazu, sich in die ‚kleinen aber hohen Holzsättel hinaufzuschwingen, welche, um ihre hervorspringenden Leisten weniger empfindlich zu machen, mit Fel- - len, Decken oder Federbettchen belegt sind; im letztern Falle sitzt man ebenso weich als unsicher, indein Höhe und Construction des 'Sattels-.am Schlusshalten hindern. Ein einfacher um den Hals des Pferdes oder nur durch das Gebiss gezogener Strick dient als Leit- - seil, das in Verbindung mit einigen dem Thiere verständlichen wa- lachischen Worten den Zügel ersetzen soll. Jedoch kann man sich - meistens diesen Saumthieren mit grösster Ruhe anvertrauen, da sie gerade auf schmalen steilen Pfaden sehr vorsielitig gehen, und zwar um so. sicherer, je weniger. die Leitung in der Hand (des Rei- ters liegt. u ot | Der heitere Morgen 'erweckte in der. Gesellschaft allgemein Frohsinn und. Reiselust, ‘obschon die :Wetterkundigen unter uns we- gen der frühzeitig beginnenden Schwüle wenig Vertrauen zur Be- 44 ständiskeit des schünen Tages hatten, um so mehr, als gerade die-: ses Jahr zahlreiche heftige Gewitter und Wolkenbrüche Siebenbür- sen schwer‘ heimsuchten. Doch wir hofften das Beste! Voran die Reiter und hinterher die Lastpferde mit, ihren Führern zogen wir durch den Engpass, der sich hinter den kaiserlichen Mauthgebäu- den wieder verbreitete und zu einem freundlichen Thale mit wald- bedecekten Lehnen gestaltete. Wir folgten anfangs einem Bache, der mir als Burezisoara Bach bezeichnet wurde und dessen Bett mit zahllosen Kalktrümmern erfüllt war; doch bald begann das Terrain steil anzusteigen und wir kamen in das Gebiet conglomeratischer Sandsteine, die einen langgedehnten Rücken bildeten, den zur Seite meist nur niederes Laubholz begleitete. Höher hinauf trat der Glim- merschiefer hervor, der als Fundament dieser Alpe anzusehen ist, und oft in ausserordentlich deutlich geschichteten, dem Gipfel des Butschetsch zugeneigten Bänken erscheint. Die Rückblicke von hier auf Piatra Krajuluj, die wie ein Coloss sich erhebend gegen Nord- west jeder Fernsicht Grenzen setzte, und ihre starren blendend- weissen Kalkgipfel theilweise in den Wolken barg, verfehlten nicht die Alpennatur in ihrer ganzen Herrlichkeit und Grösse zu offen- baren. Die Blicke seitwärts zu unsseren Füssen hinab schweiften tief unten in einem lieblichen Waldthale entlang , in welchem die zerstreuten Hütten der Kalibaschen wie kleine Nester aus den grü- nen Zweigen lugten. Nach 12 Uhr Mittags hatten wir den in der Nähe dieser Aus- sichtspunkte selegenen östreichischen Cordonsposten Guezan er- reicht, und befanden uns hier bereits in der Tannenregion, welche in Siebenbürgen vorzugsweise durch die Rothtanne (Pinus Abies) bezeichnet ist und im Mittel bei 4110 w. Fuss ihren Anfang nimmt, bei 5300 w. Fuss aber ziemlich die höchste Grenze haben dürfte. Zur Seite einer sanft ansteigenden grünen Matte lag das einfache hölzerne Gebäude für den hier stationirenden kaiserlichen Grenzbeamten und einige Soldaten. Wenige Schritte davon war der weitere Weg mit einer Umzäumung von Tannenreisern versperrt, wodurch zugleich das Siebenbürgerland von der Walachei geschie- den wird. Unsere Reisedocumente wurden geprüft, Zahl der Pferde und Führer genau auf dem Cordonszettel eingetragen und wir alle sodann nach einem etwa halbstündigen Aufenthalte durch eine Thür nach dem freien Theile der Ber&matte entlassen. Hier im Angesichte eines düstern Nadelwaldes, hinter welchem sich die jäh abstürzenden imposanten Kalkmassen des Butschetsch emporthürmten, ward eine längere Rast zu halten beschlossen. Die Lastthiere wurden ihrer Bürde entladen und nebst den anderen . Pferden der Weide überlassen; die Kisten mussten ihren Inhalt an Wein und Sauerwasser hergeben, wozu namentlich das reich koh- lensäurehaltige Mineralwasser von Borszek, welche beide mit ein- a ee 45 ander gemischt ein vorzüglich kühlendes Getränk liefern, benützt wird; die Proviantsäcke spendeten Brot und Fleischspeisen in rei- cher Fülle. Die Gesellschaft vertheilte sich gruppenweise je nach der Art, wie sich die einzelnen Mitglieder derselben zusammenge- funden hatten, und nahm auf dem weichen Rasen Platz, der vom Vieh bereits so kurz geschoren war, dass leider meine botenischen Excurse darauf keinen Erfolg hatten; sowie mir überhaupt bisher auf den kristallinischen Gesteinen, ausser dem niedergestreckten sparrigen Kaulkraut und der Campanula carpathiea nichts besonders von Pflanzen aufgefallen war. Nach 2 Uhr war die Caravane wieder in Bewe;ung. Der Pfad wurde immer steiler und beschwerlicher, indem die Masse des Ge- rölls zunahm; oft war er nur ‚von Fussbreite, zur Linken durch schroff emporsteigende Glimmerschieferfelsen beengt, und zur Rech- ten yon gähnenden Tiefen begleitet, die bald offen da lagen, bald von den be icheuden Wipfeln riesiger Tannen verdeckt wurden; selbst die Pferde, denen wir uns anvertraut hatten, trugen an *ei- nigen Stellen Bedenken, ohne Untersuchung vorwärts zu schreiten: sie prüften erst vorsichtig durch Scharren mit den Füssen, senkten ihren Kopf forschenden Blicks zu Boden, bliesen scharf mit den Nüstern, und als ob sie bei Entschlossenheit die Gefahrlosigkeit erkannt hätten, thaten sie einen kühnen und sichern Schritt vor- wärts, um sodann mit der gewohnten Bedächtigkeit weiterzuschrei- ten. Noch immer ist mir die Scene auf diesem Wege im Gedächt- niss, wo eines der kurz vor mir befindlichen Thiere, das, wenn ich ‚ nicht irre, eine von den früher erwähnten Damen trug, einen sol- chen bedenklichen Punkt umgehen wollte, ‚mit den Füssen nach den vorspringenden Steinen eines grauenerregenden Abgrundes trat, und so mehre Secunden seine Reiterin in eine sehr gefahrvolle Lage brachte; es hatte nicht den Muth, seine eingenommene Stellung zu verlassen, und wurde erst mit Hülfe eines herbeigeeilten Wala- chen auf den Pfad zurückgebracht. Noch, war der Himmel unserm Unternehmen günstig gewesen; - aber schon zogen schwere Gewitterwolken heran, die, sobald sie den Gipfel der Alpe berührt hatten, wie verzaubert daran haften ‚blieben. Schnell folgte die Entladung. Um uns dröhnte der Donner mit endlosem Wiederhall und nie gehörter Stärke, und der Regen trömte mit solcher Heftigkeit von den seitlichen jähen Wänden ‚nieder, dass wir bei dem- ausserordentlich steilen und schlüpfrigen Wege Gefahr liefen, in die Abgründe zu gleiten, und es daher ge- rathen fanden, abzusitzen und die Pferde hinter uns her zu führen. Schweigsam ging einer hinter dem andern, mit Aufmerksamkeit _ den Schritten des Vorsnschreitenden folgend. Ich bemerkte jetzt, dass wir schon hin und wieder die den Glimmerschiefer überls- gernden Kalkmassen an einzelnen Puncten überschreiten mussten, 46 wonach wir nicht mehr fern von:der Kammhöhe sein konnten ; und wirklich erreichten. wir dieselbe auch bald, nachdem wir an zwei Stunden auf diesem ganzen Wege zugebracht hatten, Wir kamen hier an dem walachischen Grenzposten Strunga vorüber. Die Miliz trug ausser langen Flinten keine militärischen Abzeichen , sondern war .nur- in ihre ziemlich vernachlässigte. landesübliche Tracht ge- kleidet,. d. h. das Hemd sass über den leinenen Beinkleidern, und um die. Schultern hatten sie zum Sehutze gegen die Witterung ihre. langzottigen Schafpelze gehängt. ‚Zum Obdach diente ihnen eine armselige Bretterhütte, von der aus sie den. herangehenden Zug mit Neugierde betrachteten, uns aber ohne Anstand vorüber ‚liessen. Wir befanden uns jetzt in. der Krummhölzregion , wie. vereinzeltes testrüpp- von Pimis Pumilio erkennen liess, und ganz: im Gebiete _ des Kalkes, dessen Massen sehr zerklüftet erschienen ‚ mich indess - bei dem unbehazlichen Wetter zu keiner nähern Untersuchung ein- luden. Das bevorstehende Reiseziel dieses Tages war ein walachi- sches Kloster, Skit ‚Ja Jalomieza genannt, wo. wir die 'Gastfreund- schaft der Mönche in. Anspruch nehmen. wollten. Wir lenkten da- her hinter -Strunga unsere Schritte wieder nach. der Tannenregion hinab und folgten zunächst dem- Abfall eines ‚langgedehnten kahlen Rückens, Der Regen hatte nachgelassen., aber der Boden war so erweicht, und unzählige Wasser rieselten in den ‚lehmigen Rissen eigenthümlicher Gonglomeratschichten, dass das Herabsteigen, wenn auch nieht gefährlich „ doch. beider .nachgiebigen Unterlage Man- chen zu Falle brachte. Die Gonglomeratbänke , über ‘die, wir oft ihrer Neigung nach hinwegsehritten, bestanden worzüglich aus weissen Kalkbrocken, die durchein schwärzlich sandiges Cement verbunden waren.. Die atmosphärischen. Wässer hatten ‚mit der Zeit ‚ manche Schichten so glatt: abgeschliffen , ..dass sie das Ansehen künstlicher Asphaltplatten darboten; . nur deren Risse‘ oder minder polirten Theile waren der ‘Ansiedlung einer. dürftigen ‚Vegetation zugänglich gewesen. dr Ehe IT R In der sechsten Stunde befanden wir uns wieder in der Tan- nenregion und iu dem Thale, welches der Jalomieza-Bach. durch- rinnt. Das Thal zeigte sich anfangs ‘ziemlich flach und battmlos, doch indem wir das Bett des Baches aufwärts verfolgten, traten hohe zerrissene Kalkfelsen heran nnd engten es in einem wildro- mantischen Felsenkessel ein. Tannenwald, abwechselnd mit Wiesen- grund, umsäumten die schroffen Gehänge,. und das Nadelholz hatte selbst auf den Gipfeln und vorspringenden Felsenzacken. einen Bo- ‘ den zum Gedeihen gefunden. Als wir nun eine Felsenecke herum- bogen. und im Hintergrunde vor der. Oeffnung. einer Höhle das runklose Holzgebäude von Skit la Jalomieza gewahrten,. schien das Thal gänzlich geschlossen; indess bemerkten wir bald, dass seit- 72 BREITE re an cl 47 wärts vom Kloster der Jalomieza-Bach eine schmale riesenhafte Spalte durehfloss, deren senkrechte W ände wohl mehr als 100 Klaf- ter Höhe erreichten. Bei den Beschwerden und Astrengigpni des Marsches mochte wohl in manchem Reisegefährten gleich ınir die Sehnsucht nach dem Ziele rege geworden sein, und die Phantasie als Entschädigung für die Takden ein Bild der Elösjöntichen Behaglichkeit erweckt haben, deren auch wir nun theilhaftig zu werden "hofften. - Denn wenn ich auch früher schon gehört hatte, dass das Kloster in- einer Höhle liegen solle, so dachte ich doch nicht daran, dass das Romantische hierbei die Behaglichkeit ausschliessen könnte. Jeh war daher nieht wenig überrascht, als ich durch das hölzene, mit einem Thürm- chen gezierte Haus, das den Eingang der Höhle wie ein Thor ver- sperrt, in das düstsre: vom Rauch geschwärzte Felsengewölbe ein- ‚trat und. zu beiden Seiten der W andung “en nur ein Paar armselige enge Hütten als Zellen der Mönche und in der Mitte ein hälzernes, von einem wiedrigen Steinwall umgebenes Kirchlein erbliekte. Jede Aussicht auf Bequemlichkeit war somit, namentlich in Betracht der zahlreichen Gesellschaft, augenblicklich niedergeschlagen, und es lag jetzt nur dem Einzelnen ob, darauf zu denken, wie dieser Mangel am wenigsten empfindlich zu machen sei. Für den Magen war gesorgt, die nassen Kleidungsstücke konnten durch trockne ersetzt werden, so bedurfte es also vorläußg nur des erwärmenden Feuers. Auch hierzu war bald Rath geschafft. Aus dem obener- wähnten Vorbau, der den Mönchen als Vorrathskanımer häuslicher Bedürfnisse diente. wurde Holz. herbeigeholt, und ın kurzer Zeit loderte unter einem Felsenvorsprunge der Höhle ein lustiges Feuer auf, das, von allen Seiten mit dem wärmsten Interesse unterhalten "wurde. Ein zweites Feuer, das wir mehr im Hintergrunde 'zum Trocknen der Sachen anlegen wollten, musste unterbleiben, da der Rauch uns allzu sehr belästigte; wir wählten dazu später, als be- reits die Nacht hereingehrochen war, den untern Felsenabhang hart am Bache des Klosters, wo die magische Beleuchtung des Brandes einen’ von ungefähr vorüberziehenden Wanderer sicher eher auf die Vermuthung eines Zigeunerlagers, als auf die Annahme einer ‚50 en Gesellschaft geführt hätte. och, waren wir nur allein Herren im Hause? — »wo blie- ben die Mönche ?« Ich weiss nur von einem zu erzählen, der ein schwarzes härenes Gewand und ein gleiches Käppchen trug; die andern waren sammt ihren Oberen besiiks vor längerer Zeit nach Bukarest abgeführt worden, weil sie in den letzten ungarischen Kriegen mit einem russischen Offizier, der mit der Gasse durchge- gangen war und hierher seine Beute in Sicherheit brachte, gemein- schaftliche Sache gemacht hatten. Ein zweiter Mönch, welcher spä- 48 ter im Kloster abtrat, war wol von auswärts und, seiner abweichen- den Kleidung nach zu schliessen, einem andern Orden zugethan. Wenn dieses Kloster dasselbe ist, dessen Gerando in seiner Be- schreibung Siebenbürgens beiläufig gedenkt, so gehörte es nach ihm dem Orden des beiligen Basilius, dem einzigen der griechi- schen Kirche. Beide Mönche waren übrigens freundliche und ge- fällige Leute; sie räumten uns nicht allein ihre Zellen ein, die freilich höchst ärmlich, nur mit ein Paar Holzsesseln, Tischen und einer bettstellartigen Vorrichtung , worauf etwas Heu oder Moos lag, ausgestattet waren, sondern trafen auch Vorkehrungen zu un- serer nächtlichen Unterkunft, indem sie unter dem nach Innen of- fenen Vorbau Tannenreiser und Heu zusammentrugen. In ihrer Be- leitung besuchten wir bei Fackelhbeleuchtung das Innere der Höh- le, welche wir auf ziemlich ebenen, mit Kalkgrus bestreuten Boden 4U0 Fuss tief verfolgen konnten. Hier entspringt eine kalte klare Quelle, deren Wasser sich zunächst in einer mit weissem Kalkge- röll bedeckten Entfernung ansammelt, von da aber seinen Lauf an dem Kirchlein vorüber nach dem Ausgange der Höhle nimmt. Ob- gleich die localen Verhältnisse der letztern nicht gerade für das Vorhandensein vorweltlicher Säugethierknochen sprachen, so ver- sicherte doch der eine Mönch auf meine Nachfrage, dass man frü- her darin Bärenknochen gefunden, die man als von verunglückteu Thieren herrührend, wie sie heutzutage noch in der Umgebung nicht selten sind, hinausgeworfen habe. (segenwärtig wären Nach- g:abungen darauf bei der starken Bodenbedeckung ganz erfolglos gewesen, Die Folgen von den Strapatzen der Reise machten sich wol hier oder da etwas fühlbar, im Allgemeinen aber war die Gesell- schaft von Frohsinn und Heiterkeit beseelt. Statt der sonst hier üblichen Bussgesänge und Lamentationen der Mönche tönten mun- tere Lieder durch die russigen Hallen, und an Stelle von Kastei- ungen und Fasten fanden wir es gerathener, unsern Leib durch Speise und Trank zu pflegen. Erst um Mitternacht wurde es stil- ler; die wohlgenährte Gluth unter dem Felsenvorsprunge hatte ei- nige Wenige unter uns bei (respräch und Kaffeebrauen noch wach erhalten, als die Anderen längst ihr mehr oder minder unbequemes Plätzchen zur nächtlichen Ruhe gefunden hatten. Als den Letzten blieb uns daher nur der Ort zur Ruhe übrig, den wir schon ein- nahmen, und in Mäntel gehüllt, auf wollenen Decken liegend, die Füsse dem Feuer zugewendet, überliessen wir uns dem Schlummer. Ein frischer klarer Morgen dämmerte über dem Vorbau zur Höhle herein. Gegen 6 Uhr waren die Pferde zusammengetrieben, gesattelt und bepackt, ein kalter Imbiss eingenommen, das Innere der Herberge flüchtig skizzirt, dann eilte ich der Gesellschaft vor- an, um vom Eingange des wilden Felsenkessels aus ein treues Bild 49 des Aeussern dieses Höhlenklosters zu deuernder Erinnerung auf- zuzeichnen. Eine kurze Strecke wanderten wir auf dem Tags, vor- herbetretenen Pfade am Jalomicza-Bach hin, der vom Regen ge- speist heute mit dumpfem Getöse seine schäumenden Wogen durch das enge Felsenbett ergoss. Die Pflanzenwelt war üppig, aber der Blütenschmuck meist schon eine Beute lüsterner Herden geworden; und in den Spalten weniger zugänglicher Kalkwände waren Cam- panula carpathica, Zwergformen eines gelbblühenden Eisenhuts, Aconitum Anthora, die rothe Kartheusernelke, und die mich an die deutsche Heimat lebhaft eriunernde Gentiana germanica ihren Nach- stellnngen entgangen. Wo das Thal sich erweitert, zeigte sich eine Furt, durch die wir den Jalomieza-Bach überschritten; hier am linken Ufer verfolgten wir nun die Herdenspuren an den Anfangs von Nadelholz bekleideten Gehängen hinauf, und als sich eine et- was freiere Aussicht, doch immer nur in die Thäler und Schluch- ten dieser weitläufigen Alpe hinein öffnete, bemerkten wir an den seitwärts gelegenen Krummholzföhren, dass wir uns bereits in glei- cher Höhe mit denselben befanden, obschon der Boden unter unseren Füssen bloss mit einer abgeweideten Rasendecke überzogen war. Etwa in der neunten Stunde hatten wir die Alpenregion er- reicht. Freude und Staunen ergreift den Naturforscher, wenn er sich über die Baumgrenze erhoben und die Physiognomie der Pflanzen- welt ziemlich plötzlich verändert sieht. »Niedere, zarte, krautartige, meist ausdauernde Pflanzen mit verhältnissmässig grossen Blumen und schönen Farben, bilden jenen wunderlieblichen Teppich, der den einsamen Hühen einen so grossen Reiz verleiht, und die un- wirthlichsten Klippen zu den einladendsten Blumengärten umstal- tet,« so schildert Prof. Unger die alpine Vegetation Steiermarks; ein vortreffliches Bild, das sich auch in unserer Umgebung natur- getreu wiederspiegelte. Der Pflanzenkundige sah sich hier von le- bensfrischen lieblichen Kindern Floras umringt, die er sonst nur, vertrockneten und zusammesgeschrumpften Mumien gleich, aus den Herbarien her kannte, oder deren Beschreibung als seltnere Bewoh- ner schwer zugänglicher Hochalpen früher schon die Sehnsucht nach Begegnung erweckt hatten. Hier und da tritt ihm auch ein Fremdling an Gestalt und Gewand entgegen, der, je anziehender seine Erscheinung ist, um so mehr das Verlangen nach näherer Bekanntschaft anregt. Im Genuss dieser Eindrücke stieg ich an steilen Lehnen hin- an, deren Fundament Kalkeonglomerat bildete; eine grüne Decke von Alpengräsern war darüber gebreitet, aus denen rothblütige Pe- ‚dieularis-Arten blickten, und unter welchen die azurblauen Kronen der kleinen Gentianee, Lomatogonium carinthiacum, verborgen, fast meinen Nachforschungen entgangen wären. Greller leuchteten di grossen goldfarbigen Blumen der Bergbenedictenwurz, Geum mon 50 tantim, und eines eigenthümlichen Löwenzahn, Taraxacum, hervor ,' während daneben andere Pflanzen,, wie Alchimilla pubescens, Sele-' ranthus uncinatus Schur, zarte Galien, minder augenfällig erschie- nen, aber nichtsdestoweniger ihrer Seltenheit oder 'Neuheit wegen mit Späherblicken verfolgt wurden, Höher hinauf wanderten wir an pittoresken Felsgestalten vorüber, welche die Einbildungskraft zu alten Frauen macht und welche daher vom Volke auch mit‘: dem Ausdruck Babele belegt werden, Vor uns dehnte sich eine weite, mehr oder minder wellenförmig ansteigende Hochfläche aus, die‘ sich als der Anfang des Gipfels zu erkennen gab, und deren Erhe- bungen und Hügelformen deutlich ihre Abhängigkeit ‘von den 'sie zusammensetzenden (jesteinen wahrnehmen liessen, Bald waren es die dünnen Platten eines bräunlichen Sandsteins mit geringem: Schichteinfall, bald die dicken geflockten Bänke conglomeratischer. Massen, auf welchen wir aufwärts stiegen und von deren Scheitel- punkt oft die Blicke über einen ziemlich ‘weiten, doch immer be- . schränkten Raum schweiften, Die häufig zerrissenen und durchfurch> ten Schichten traten bald in ihrer Nacktheit hervor, bald waren weite Flächen derselben mit schwellenden Polstern kurzer gedrunge- zer Alpenpflanzen bedeckt, auf denen sich der Fuss elastisch-wiegte.. r Wie geschorener smaragdgrüner Sammet, mit kleinen rosaro- then Sternchen bestreut, zeigten sich die im Blütenschmück pran- senden Rasen der Silene acaulis, fahl und verschossen erschien da- gegen der gelbliehgrüne Teppich von Cheleria sedoides, aus dem. bereitts die Fruchtkapsela kaum merklich 'hervorragten. Wurmähn- lich krochen durch die Polster die dünnen verästelten Sehläuche einer weissen Flechte, Cladonia vermieularis, an welche sich wie- der andere unscheinbare Gebilde dieser Familie klammerten.' Trup- penweise waren zarte Alsineen mit ihren schneeweissen’Blüthen und spärlichen Blättern vertheilt, worunter Alsine alpina am häufigsten, ‚die seltene Alsine recurva Wahlbg. nur an’ wenigen Stellen bemerkt wurde. Gräser sprossten kümmerlich, auch die‘ Saxifragen, deren eigentliche Heimat diese Regionen sind, waren nur sparsam da, ‘wo Kalkfragmente an den Conglomeratschichten Theil nahmen: Saxt- fraga muscoides und androsacea waren die ersten, welche beobach- tet wurden. NR EN RITA Eine lautlose Stille herrschte über diesen weiten, unäbseh- ‚Baren Felsengipfeln. Die Karavane war längst meinen Augen ent- schwunden: Sammeln und Beobachten hatten mich: dieselbe ganz vergessen lassen, bis mein walachischer Begleiter nachdrücklich daran mahnte, bei Gefahr des Verirrens, nicht länger von den. hie aad da bemerklichen Spuren des Zuges abzuschweifen. Diese Vor- sieht war um so nöthiger, als wieder düstere Wolken heranzogen wad schon einzelne vorspringende Spitzen und. Höhen der Hochalpe einsehleierten. Das Steigen wurde ungeachtet der geringen Stei- +) Fe TE 5i gung des Terrains und des ziemlich ebenen Bodens auffallend. be» schwerlich und erinnerte mich daran, dass wir uns schon in be» deutender Höhe ‚befinden mussten, ‚da der geringere Luftdruck be- reits so empfindlich war. Auch mein Gewehr, das ich nach ein Paar ‚aufgescheuchter Vögel, den 'einzigen höheren Thieren, wel- ehen ich auf diesen Hochländern begegnete, abfeuerte, und das zur- grossen Verwunderung meines Walachen nur den Schall eines ex- plodirenden Zündhütchens gab, diente zur Bestätigung meiner Wahr- nehmung. Die Vögel, welche ich erlegte, gehörten zur Abtheilung der Strandläufer und schienen mir nach Zeichnung und Geberden ein Pärchen von Charadrius morinellus zu sein. las Ich beschleunigte meine Schritte, und als-ich wieder einen ‚hervortretenden Hügelpunkt erreicht hatte, sah ich mächtige Kalk-. massen an der äussersten Grenze der Hochfläche emporsteigen, die wie aufgesetzt auf dieselben erschienen und die höchste Spitze des. Butschetsch von beinahe 8090 Fuss Höhe über dem Adriatischen Meere bezeichneten. Mit meiner Annäherung löste sich: das Massen- hafte in mehre Felsengipfel :auf; .ein kleiner musste überstiegen oder umgangen werden und endlich stand ich an dem steilen Ab- hange einer tiefen Einsenkung, in der eine freundliche, von Herden bevölkerte grüne Matte sich ausbreitete und auf, der meine. Reisex gesellschaft bereits in bunten Grüppen ihr Lager aufgeschlagen hatte. Gegenüber erhoben sich die starken, zerklifteten weissen Kalkfelen der eigentlichen Butschetschspitze. Die Pflanzenformen und die Art ihrer Vertheilung gewährten hier der Landsehaft wie-. der einen lebendigern Ausdruck, als: vorher die zarten Blütenrasem: den weiten, öden Strecken zu verleihen im Stande waren. _ Hier traten eigenthümliche seidenhärige. Formen der Bergka-. mille, Anthemis montana, mit ihren, grossen, weissen Strahlenblu- men aus dem Kalkgeröll hervor, dort wucherten um die chaotisch aufgethürmten Felsentrümmer der Alpenmohn, Papaver alpinum, mit lebhaft gelben Blüthen, und der Teufelsbart, Anemone alpina, mit seinen langbärtigen Früchten. Auf kurzen Stämmchen prangten die karminrothen Kronen der Gletschernelke, Dianthus glacialis, und üppig schwellende Polster verschiedener Saxifragenarten,. vornehm- lich 8. bryoides und S. muscoides, breiteten sich zwischen ünd über die weissen Kalktrümmer aus. Saxifraga- oppositifolia zog ‚in ‚abgeblüthten bräunlichen Rasen durch die Felsenspalten, während ‘die steifen Blattrosetten von Saxifraga Aizoon noch ihre blühenden „Schäfte hervorstreckten, und viele andere, diese wilden Höhen cha- ‚rakterisirende Pflanzen hatte die Natur gleichsam zu einem Kranze gewunden und diesem Alpenriesen auf seine ‘kalte Felsenstirn 'ge= ‘drückt. Der Botaniker mag sich noch in ‚Gedanken die Namen ‘ Brigeron alpinum, Anthemis alpina, Gentiana frigida, Saxifraga azoi» des, Sedum atratum, Cerastium alpinum, Arenaria biflora, Alyssum 92 Wulfenianum und Eritrichium nanum verkörpern, und er wird fin- den, wie zart und sinnig der Schmuck dieses greisen Hauptes war. Es war um die Mittagsstunde, als ich in den Kreis der Ge- sellschaft trat, die einige Tocerk Fuss unter dem Gipfel rastete. Mich trieb es hinauf zu der äussersten Spitze, Omul (der Mensch) genannt, womit der Walach eine Sandsteinbildung vergleicht, die hier über den nackten Felsenscheitel hervorragt. Doch jeder mei- ner Schritte ward von einem zierlichen Alpenpflänzchen gebannt, das nach meiner Theilnahme Verlangen trug; oder durch‘ meine Ge- danken verzögert, die sich an die stummen Felsen hafteten, aus denen kein Zeuge einer untergegangenen Schöpfung zu mir spre- chen wollte, woran nur die petrographischen Züge eine liasische Bildung erkennen liessen. Der Wind pfiff scharf um die Felsenek- ken und verkündete ein nahes Gewitter. Eben war die höchste Spitze erreicht und ein Blick in das schwarze Wolkenmeer gesendet, un- ter welchem vielleicht die üppigen walachischen Gefilde im hell- sten Sonnenlicht glänzten, als heftige Regenschauer zum schleuni- gen Rückzug antrieben. Auch die Gesellschaft brach auf, da’hier nirgends Schutz gegen die unfreundliche Witterung zu finden, und bereits 1 Uhr herangekommen war. Unsere Führer schlugen einen näheren, aber weit beschwerlichern Rückweg gegen Westen ein, der ununterbrochen über ein wildes, zerrissenes Kalkgebirge, bald auf schmalen Pfaden an kahlen Lehnen hinweg, bald über vorsprin- gende -Klippen führte. Ein feiner Regen und das Hinabsteigen über scharfkantige Kalktrümmer setzten unserm guten Humor sehr zu. Vom Sammeln und Beobachten musste ich bald eänzlich abstehen, da die Karavane immer eiliger ihren Weg verfolgte, jeder Fusstritt aber meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Am späten Nachmittag, liess der Regen nach, und etwa um 5 Uhr lenkten wir wieder auf den Pfad zum walachischen Posten Strunga ein; in der siebenten Stunde sassen wir abermals auf der grünen Matte vor . dem östreichischen Cordonsposten Guczan, um eine kurze Erholung zu geniessen, und um 10 Uhr Nachts trafen wir unter den betäu- benden Schlägen eines furchtbaren Gewitters und bis auf die Haut durchnässt wieder in Törzburg ein. — Redaction : Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. RETTET Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadit. Jahrg. VI. Nro.4. April. 1859. Inhalt: J. L. Neugeboren: Beitrag zur Petrofactenkunde von Sie- bürgen — L. Reissenberger: Zweiter Nachtrag zur Uebersicht der Höhenmessungen in Siebenbürgen. — F. E Lurtz: Uebersicht der Witterung zu Kronstadt im Winter 185',;. Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy ! von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung.) Geschlecht Cancellaria Lamark. Aus dem Linneeischen Geschlechte Voluta schied Lamark die Thiere, deren Schalen ander Basis keine Ausrandung, dagegen wenigstens die Andeutungen eines Canals hatten, unter der Be- nennung »Gancellaria« aus und stellte sie mit Berücksichti- gung des letztern Merkmals im System in die Familie der Cana- liferen. Die hieher gehörigen Gehäuse bieten Mannigfaltigkeit in der Form dar; sie sind eiförmig, spindelförmig oder thurmförmig, — gerippt, gegittert oder gestreift, — genabelt oder ungenabelt, mit einer länglich-eiförmigen, nach unten spitzen Mündung verse- hen und die Spindel trägt zwei bis vier Falten. Nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen scheint das Ge- schlecht Gancellaria nicht über die Tertiär-Periode hinabzu- reichen; *) in der jetzigen Schöpfung hat es seine grösste Ent- wickelung erhalten, da man gegenwärtig an 80 recente Arten *) Bronn: Index: palaeontol. S. 465; dagegen gibt d’ Orbigny in seinem Prodrome drei Arten bereits ans einer ältera Schichte am. ı 54 kennt, während die fossilen alle zusammen, nach Ausscheidung der Zweifelhaften, sich nur auf 60 belaufen, von welchen nicht ein- mal der dritte Theil den untern Tertiär-Schichten oder der Eocen- Zeit angehöreu. ‘Da die jetzt lebenden Cancellarien mit Ausnahme einer ein- zigen Species, der Cancellaria cancellata, die zugleich im adria- tischen Meere lebt, ausschliesslich Bewohner der tropischen Meere sind; so haben wir in dem nicht unbeträchtlichen Vorkommen der fossilen Arten in europäischen Tertiärschichten neuerdings einen ‘sehr sprechenden Beweis dafür, dass das europäische Tertiär-Meer ‚eine tropische Temperatur gehabt haben müsse. Von den 45 neogenen Arten sind aus den Schichten von La- pugy: bis jetzt nur 12 Arten zu Tage gefördert worden, unsere Schichten bleiben also rücksichtlich dieses Geschlechtes weiter ‘hinter den Wiener Becken, aus dem man bereits 22 neogene Arten kennt, während bei den meisten bisher abgehandelten Geschlech- tern viel günstigere Resultate sich heraus gestellt haben. Bemer- kenswerth ist noch, dass in den Straten von Lapugy Cancellaria cancellata Linee und C. inermis Pusch noch gar nicht ange- troffen worden sind, während beide Arten im W. Becken häufig vorkommen. 1. Cancellaria Iyrata Brocchi. Hörnesl.c. Taf. XXXIV. Fig. 4 u. 5. Das Gewinde der thurmförmigen, unten bauchigen Schale besteht aus zwei wulstförmigen embryonalen und 4 stark gekielten Mittelwindungen; über diese laufen gleich wie über die ebenfalls stark gekielte Schlusswindung stark hervortretende an dem Kiele dornartig gefaltete Längenrippen, von welchen auf der Schlusswin- dung:2 bis 3 wahre Varices sind; ‚sehr feine Querlinien bedecken mit Ausnahme des embryonalen Theiles die ganze Schale, welche Querstreifung an unsern Exemplaren derartig ist, dass feinere und gröbere Linien alterniren, was an wohl erhaltenen Schalen sehr gut wahrzunehmen ist. Der rechte Rand der eiförmigen , erweiter- ten Mündung ist verdiekt und innen gekerbt; von den drei, Spin- ‘delfalten ist die oberste fast horizontal; die Spindelplatte ist we- nig erweitert; die Tiefe des Nabels ist nach dem Alter verschie- den. Höhe bis 1%, W. Z. Diese Art ist in Europa ziemlich verbreitet und kommt na- "mentlich in Italien sowohl in den Miocen- als auch in den Plio- cen-Schichten vor; im Wiener Becken wird sie auf mehreren Punc- ten gefunden. Gleich wie im W. Becken gehört sie auch bei La- pugy zu den selteneren Vorkommnissen; im verflossenen Jahre wurde sie auch bei Kostej im Banate aufgefunden. | 55 2. Caneellaria varlieosa Brocchi. Hörnes I. c. Taf. XXXIV. Fig. 6. Das spitze Gewinde der thurmförmigen, verlängerten Schale - hat zwei embryonale und fünf convexe Mittelwindungen, welche Bieich wie die Schlusswindung mit schiefgestellten, wulstförmigen - Längenrippen bedeckt sind, deren einige stehengebliebene wahre Mundwülste sind; ausserdem ist eine nicht gedrängte Querstreifung vorhanden; eine Querlinie unterkalb der Näthe tritt an den obern Umgängen stärker hervor und gibt denselben ein etwas gekieltes Ausehen. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist verdickt und _ innen gekerbt; die Spindel trägt nur zwei sehr schiefe Falten, . denn die untere Erhöhung an der Spindel die ebenfalls faltenartig sich darstellt, ist nur ein Ergebniss ihrer Drehung; die. Spindel- lamelle ist dick und etwas erweitert; Andeutung eines Nabels. Höhe bis 1 W. Z. Man kennt diese Art aus .der Schweiz, von Perpignan in Frankreich, aus Italien von vielen Puncten, aus dem Polnischen Becken (Korytnice), aus dem W. Becken, wozu noch Lapugy in unserm Vaterlande kommt. Während sie in der Umgegend von Wien ziemlich häufig ist, gehört sie in Lapugy bis jetzt zu den selteneren Vorkommnissen; die wenigen Exemplare, welche ich - kenne, 'sind sämmtlich klein und scheinen nur Jugendexemplare - zu sein, wenn man nicht annehmen will, dass dieselben über- haupt eine kleinere Varietät bilden. 3. Cancellaria econtorta Basterot. Hörnesl. c. Taf. XXXIV. Fig. 7 u. 8. ' Die eiförmig -zugespitzte Schale wird aus zwei embryonalen _ und vier convexen durch ‘tiefe Nähte getrennte Mittelwindungen i gebildet, welche je nach den Exemplaren mit mehr oder weniger stark hervortretenden Längenrippen versehen sind, die an der Schlusswindung meist verschwinden; die Schale ist ferner mit Querstreifen bedeckt, zwischen welchen sich feine (uerlinien be- finden. Der rechte Rand der schief-ovalen Mündung ist verdickt und innen gekerbt, was sich jedoch an dem mir vorliegenden Exemplar nicht beobachten liess, da die Mündung desselben lei- ‘der stark beschädigt ist; die Spindel hat drei schiefe Falten und die Spindelplatte ist dünn, jedoch ziemlich‘ erweitert. Bei der Ben Verschiedenheit der Rippenverzierung erkennt man nach Dr. Hörnes das Zusammengehören der Formen dieser Art doch an Br Uebereinstimmung der Verzierunug der ersten Mittelwindungen. Höhe %,. W. Z. S Diese Art kommt vor in der Schweiz (Bern und St. Gallen), in Frankreich (Saucats), in Italien (Asti, Tortona, Turin), auf der n * Be,‘ ‘ ' E-) “ ee E 56 griechischen Halbinsel Morea, im Polnischen Becken, im Wiener Becken und bei Lapugy; :hier gehört dieselbe zu den grössten Sel- tenheiten ,. da bis jetzt erst nur einige wenige Exemplare aufgefun- den worden sind. "4. Cancellaria Dufourii Grateloup. varietas. Hörnes |. c. Taf. XXXIV. Fig. 9, "Das mehr oder weniger spitze Gewinde der bauchigen, buc- einumartigen Schale unserer Exemplare besteht aus zwei embryo- ualen glatten, ‘zwei gerippten Mittelwindungen und aus der sehr ‘grossen Schlusswindung; letztere drei, sind mit deutlichen Quer- ‚streifen bedeckt, zwisclien ‚welchen sich je eine feine Querlinie be- findet. Die ‘Zuwachsstreifen erheben sich auf der Schlusswindung gleich wie bei jenen Exemplaren, welche Herrn‘ Hörnes von Weinsteis vorlagen, rippenartig, wenn er sie nicht als wirkliche Rippen will gelten lassen. Der äussere Rand der ovalen und hreiten Mündung. ist scharf, im Innern (abweichend von den Wiener Exem- plaren)- gekerbt; die zwei Spindelfalten sind sehr schief und die Spindelplatte .diek und etwas erweitert. Die Exemplare, die ich von Lapugy besitze, sind beträchtlich kleiner und nach ihrem Habitus schmäler , als die von Dr. Hörnes abgebildete Wiener Form ; wir haben sonach jene Varietät, die von ‚Bellardi Gane. Bronni benannt worden war, was ich daraus schliesse, dass ein nach Wien ge- schicktes Exemplar mir- von Herrn Hörnes als C. Bronni bezeichnet wurde. Höhe %,.W. Z. Diese in Lapugy sehr seltene Art findet sich anderweitig nur zu St. Jean de Marsac, Saubrigues, Turin und Weinsteig und Grund im W. Becken... s 3. Caneellaria eallosa Partsch. „Hörues 1. c. Taf. XXXIV. Fig. 14 bis 16. “ Die eifürmige , bauchige und dicke ‘Schale hat ein nicht sehr spitzes (rewinde, ‚welches ausser den zwei embryonalen Windungen noch + courexe Umgänge besitzt; von der Spitze gehen starke, .wulstförmjge Rippen aus, die jedoch an der Schlusswindnng sich verflächen; die Schale hat ausserdem eine feine (Querstreifung, die sich an mänchen Exemplaren bandförmig darstellen soll. Der rechte ‘Rand der ovalen Mündung ist verdiekt und im Innern gezähnt, die Spindel hat 3 starke, schiefe Falten und die Spindelplatte ist sehr dick ‘und bedeckt fast die ganze. Bauchseite. Höhe 1%,, W. 2. - Diese Art, die bis vor zwei Jahren nur von Gainfahren und "Steinabrunn im W. Becken bekannt war, gehört in Lapugy, wo sie seitdem aufzefunden worden ist, zu den grössten Seltenheiten. Er i ; (Fortsetzung folgt.) m. a Ber —un 2 # ; } - and 57 Zweiter Nachtrag zu der in dem ersten Jahrgan dieser Blätter Nr. 2. ‚und 3. gegebenen „Uebersicht aller bis noch theils trigonometrisch theils barometrisch bestimm=- ten Höhenpunkte in Siebenbürgen.“ mitgetheilt von Ludwig Reissenberger.. M K) Der von mir übernommenen Verpflichtung: eingedenk, bringe ich in Nachfolgendem einen zweiten Nachtrag zu der in den an- gezogenen: Nummern dieser Blätter von mir mitgetheilten Ueber- sicht der bis dahin gemachten und mir bekannt gewordenen Höhen- messungen in Siebenbürgen. Die Höhenbestimmungen , welche ich TIER mittheile, rühren zum grössten Theil von mir 'selbst her und wurden aus korrespondirenden Barometerbeobachtungen nach der Gauss’schen Formel, bei einigen wenigen Höhenpunkten zu- gleich mit Berücksichtigung des Einflusses der Luftfeuchtigkeit auf barometr. Höhenmessung nach Bessel :(s. Warnstorff’s Samm- lung von Hilfstafeln S. 151 u. f) gefunden; sie sind. in der mit dem Buchstaben R. bezeichneten Spalte gegeben. Ein guter Theil der ‚nachfolgenden Höhen hat die mit der trigonometr. Vermessung Siebenbürgens vor mehren Jahren beauftragten Offiziere des k. k. (feneralquartiermeisterstabes zu Urhebern und. ist mir von einem Herrn Offiziere der gegenwärtig im Siebenbürgen mit der speziel- len Landesvermessung beschäftigten Mappirungskummission freund- lichst mitgetheilt worden; diöre Höhenpunkte habe ich mit AG. bezeichnet. Der letzte Theil endlich ist den: von Heirn Dr. Alois Alth in der Bukowina und den angränzenden Ländern. gemachten und im 3. Jahrgange 1852 des Jahrbuches der k. k. ge laganälien Reichsanstalt veröffentlichten barometrischen ' Höhenbestimmung entlehnt und ist in der dritten mit A. bezeichneten Spalte zu "den. Auch diese Höhenangaben erscheinen wie in: dem Ben. Nachtrag (Jahrg. II. Nr. 1. nach Flussgebieten und nach. ihrer Lag e zu bekannteren Orten geordnet und sind gleichfalls im» -alt- ssischen Masse zu verstehen. . Bevor ich aber zur Aufzählung der Höhen selbst über; ehe, _ erlaube ieh mir noch einige Bemerkungen auf die in dem ahr- gs der k. k. geolog. Reichsanstalt, 5. Jahrg. 1854, 3. Quartal 8. 526 u. f. von Herrn Adolph. Senoncr mitgetheilte »Zusammen- stellung der bisher in dem Kronlande‘ Siebenbürgen gemachten Höhenmessungen,« Herr Senoner hat in. dieser Uebersicht‘ alle ihm 58 bekannt gewordenen und durch den Druck veröffentlichten Höhen Siebenbürgens zusammengestellt, ohne jedoch dabei, wie es wohl nach schon einmal vorangegangener Zusammenstellung dieser Höhen hätte geschehen müssen, wenn nicht eineneue Verwirrung in der Kenntniss der siebenbürgischen Höhen daraus hervorgehen sollte, mit kritischem Blicke vorzugehen. Herr Senoner hat nämlich ohne weitere Prüfung zuverlässige Höhenangaben mit we- niger zuverlässigen und offenbar falschen neben einander gereiht, wodurch allerdings theils die Verwirrung, die über die Höhen Siebenbürgens in Deutschland noch grösstentheils herrscht, ver- mehrt und die Ansicht genährt wird, als ob von Siebenbürgen noch gar keine zuverlässigen Höhenangaben vorhanden wären, theils auch die zuverlässigeren in dieser Verbindung mit offenbar falschen in den Augen der weniger Orientirten an Werth verlieren. Zu den offenbar falschen oder doch sehr wenig zuverlässigen Höhenangaben, welche daher in eine neue Uehersicht füglich nicht hätten aufgenommen werden sollen, gehüren aber. ohne Zweifel die Höhenangaben von Beudant, Desjardins, Schubert und Dove. Die von diesen Gelehrten angegebenen Höhen verdienen, mit Ausnahme der von Dove in seinen „Tafeln der mittleren Tem- peratur« mitgetheilten Höhe von Klausenburg, welche dem An- scheine nach auf mehrjährige Barometerbeobachtungen basirt ist, durchaus keine Berücksichtigung, da sie entweder blosse Schät- zungen oder traditionell vererbte Unrichtigkeiten sind; denn mei- nes Wissens hat keiner dieser Gelehrten die von Herrn Senoner ihnen zugeschriebenen Höhenbestimmungen selbst gemacht. Auch die aus Lenk’s »Siebenbürgens geogr. topogr. statist. hydrogr. und orogr. Lexikon« entlehnten Höhenangaben*) gehören meiner Ansicht nach nicht mehr in eine neue Zusammenstellung der siebenb. Höhen. Denn wenn auch gleich einige der im erwähnten Lexikon vorkommenden Höhen von den in den letzten Jahren gemachten genaueren Höhenmessungen nicht sehr hedeutend abweichen, ja einzelne, wie die von dem ehemaligen gelehrten Rektor des evangl. Gymnasiums zu Hermannstadt J. Binder herrührende Höhenbestim- mung des Suruls und noch zum Theil die aus Marienburg’s Geo- graphie von Siebenbürgen entlehnten Höhenangaben den neuern ziemlich nahe kommen ; so glaube ich doch, dass diese Höhen- bestimmungen, da sie einer viel älteren Zeitperiode angehören, in der man weniger zuverlässige, Instrumente hatte und auch die Methode der Höhenberechnung noch nicht die wissenschaftliche Schärfe, deren sie sich gegenwärtig erfreut, besass und damit ——o *) Die in des Herrn Senoner’s Zusammenstelluug vorkommende Höhe des Retyezats nach I,enk zu 8356‘ dürfte wohl nur ein Druckfehler sein, da in Lenk’s I,exikon selbst die Höhe dieses Berggipfels nur zu 8160 angegeben ist, - | so nicht durch ihre Aufnahme der Werth der anerkannt zuverlässige- ‚ren späteren Bestimmungen von denselben Höhenpunkten geschwächt "werde, in einer neuen Uebersicht nicht mehr berücksichtigt werden dürften und nur noch in einer Geschichte der Höhenmessungen in Siebenbürgen berührt zu werden verdienen. — Zu dieser Verwir- rung, zu welcher die Zusammenstellung des Herrn Senoner durch Vermischung verlässlicher mit weniger oder gar nicht verlässli- eher Höhenangaben Veranlassung gibt, gesellt sich noch eine zweite, die daraus entspringt, dass Herr Senoner bei vielen Höhen zwei meist sehr nahe übereinstimmende Zahlen mit verschiedenen Urhebern anführt und dadurch zum Glauben verleitet, als ob von den betreffenden Höhenpunkten zwei verschiedene Messungen ge- macht worden wären, während doch beide Höhenangaben densel- ben Ursprung haben. So unter vielem Andern. führt Herr Senoner für. das Niveau des Altflusses an der siebenb. walachischen Gränze zwei Bestimmungen an, die eine von meinem Freunde, G. Binder zu 1115’, die andere von mir zu 1114‘7, während von 'diesem Höhenpunkte noch nur eine Messung und zwar von mir gemacht worden ist; so ferner gibt er vom Kühhorn in den Bistritzer Ge- birgen eine Höhenbestimmung von G. Binder zu 7160’,23 und eine andere trigonometrische aus meiner Uebersicht entlehnte zu 7159'.58 an, während beiden Angaben die durch den Generalquartiermeister- Stab gemachte trigonometr. Höhenmessung dieses Berggipfels zum Grunde liegt; ja von Hermannstadt werden über denselben Hähe-- punkt — nämlich die Oberstadt — sogar fünf Bestimmungen, näm- lich von Kurz zu 1372'.8, von Binder zu 137.8, von mir zu 1372.38, von Schur zu 1370° und von R. S. zn 1372’ angeführt, welche alle einer Quelle, der trigonometr. Höhenmessung des Generalquartiermeisterstabes, ensprungen sind, die aber je nach dem Zwecke der Benützung von Einzelnen mehr oder weniger ge- nau angesetzt wurde. — Endlich verdient hier, um einem ferne- ren Missverständnisse vorzubeugen, noch eine in Herrn Senoner’s Zusammenstellung vorkommende Unrichtigkeit eine. besondere Er- -wähnung, nämlich die, dass Herr Senoner die Stadt Mediasch oder Medwisch zweimal, einmal als im Maroscher- das anderemal “als im Mediascher-Stuhl gelegen, jedesmal mit einer andern Höhe (964° und 685’) anführt. Wahrscheinlich hat sich Herr Senoner durch das Vorkommen beider Namen dieser Stadt verleiten lassen, unter diesen beiden Bezeichnungen zwei verschiedene Orte auzu- - nehmen*). Eine ‘Berichtigung der in den Namen der Höhenpunkte -*) Dass unter dem in der Senoner’schen Zusammenstellung vorkommenden - "Medwisch wirklich kein anderer Ort als die Stadt Mediasch zu ver- stehen sei, geht aus der daneben stehenden Höhe hervor, welche von meinem Freunde G. Binder herrührt und seiner Mittheilung an mich zu- folge sich auf die Stadt Mediasch bezieht. 60 vorkommenden Schreib- und Druckfehler halte ich: hier. für über- flüssig, da eine Vergleichung der Senoner'schen Zusammenstellung mit. den von Binder und mir in diesen Blättern mitgetheilten Höhenbestimmungen (s. 1. Jahrg. 8. 27. ff. 37. #; 2. Jahrg. 8. 44; #£; 3. Jahrg. 8. 2. f.) diese Fehler leicht erkennen und_ be- richtigen lüsst. Es genüg# daher, darauf hinzuweisen, und folge nun der Nachtrag selbst. Meeresliöhe in Par. F. En 5 2! Name des Höhenpunktes und topogru- 3 phische Lage desselben re Rn 861.4 fi Pr ! >34. Alt-Hauptflussgebiet. | | a) Filialflussgebiet des Zibins | | 4. Wasserfläche des Zibins an der Brücke bei Hammersdorf (derselbe Höhepunkt wie | Nummer 59 der »Uebersicht«) . . . „11286... — Aa 2 Grigoriberg,, Y, St. östlich von Hammers- | | dorf, gleich oberhalb des Dorfes ae AA Et: 3 Thalfläche an der Zibinsbrücke bei Bonward} . }. | | -aufder Strasse nach Leschkirch . . .[1252, — il 4 Baumgarten, Bongard, 1 St. ostsüdöstl. von N | I: Hermannstadt, Thalfläche an d. Dorfsmü:hle | 1243., 5: Kimpu Totschillelor, eine kleine Anhöhr auf | der (srünzscheide zwischen den Markunen | von Schellenberg und Westen, '/, St. w. | | wonletzterem Dorfe . 2.2.2... 21. — 6 Moichen, 1, St. südöstl. von Hermannstadt | | Thalfläche an der Brücke über den Zibin .| 1115.,, 7 Bergkuppe bei Moichen, , St. östlich vorm | Danke. dien. siihan dien na 1 8 Mündung der Harbach in den Zibin bei Moi- | | ‚chen, Niveau der Thallüiche! .. |... .u.-34 . 9 Thalfläche an der Zibinsbrücke auf der Land- | strasse zwischen Westen und Girelsau . .|1205.,: - | | 110, Kastenholz,1'/,St. vstsüdöstl. von Nermann- | | ee l | | Sn stadt. Thalfläche an der Brücke über die HerhachH. ah: nmald anben: re in RA 44| Duschelberg, Bergkuppe südlich von Ka- ' stenholzam Dorfe gelegen, mit steilem Ab- | ‚fall gegen die Harbaclı a 42| Dialu Kornecile, Bergkuppe 1 St. südw. von Kornezell auf dem Höhenzuge, welcher den Alt von der Harbach scheidet . . . 1 — Name des Höhenpunktes u topogra- Meereshöhe in Par. F. nee | phische Lage desselben m m N A | i h 143, Dialu Fatschetului, Bergkuppe 1.8t. nord- ı östl. von Hochfeld, 1 St. südüstl. von Illen- | bach, auf demselben Hühenzuge, wie der A vorige . | = 170er 1 14 Belehirz- Bergkuppe. 1 St. nordwestlich von Kirchberg, und 1Y/, St. südw. von Werd, i auf demselben Höhenzuge wie der vorige . 15| Dialu Pulexu, Bergkuppe 1 St. nördlich von | Bügendorf und 1 St. südöstl. von Kibesdorf (Olah Ivanfalva) L 16| Kitschera, Bergkuppe 1 St. südlich von n Saly- ko und 2 St. nördlich von Burgberg auf dem die Harbach von dem K: ıltwasserbac :h scheidenden Höhenzweige 17| Kleinscheuern, 1 St. nordw. von Herinannst, 118] Thalfläche beim Jägerbrunnen im sogenann- ten Jungenwalde bei Herman stadt . 19| Michelsberg, Niveau des durchfliessenden Baches unweit der Kirche; etwa 300 Schritte: unterhalb des in der „Uebersicht“ Nr. 46 erwähnten aa Sie (Amalige Dh achtung . . 159, — — a Michelsberg , die Burg ı höchster Punkt i im |, Innern derselben ball [21} Reschinar, Thalfläche am unter "Ende a ! | | Yi er = nn ! | en m z Dorfes 122] Reschinar, Thalfliiche gleich oberhalb‘ des L. | Dorfes am Bache Valye Resinarului . en ars: | 23] Obere Gränze des Laubholzes am nördlich Abhang des Berges Schanta . ‚124 Poplaka, Bodenfläche der Dorfs kirche” 1600. An 125 Moguria, isolirter Berg zwischen Fa Y ba 3 i . und Gurariu . . . . 18812 pe | In Gurariu, Thalfliche am untern Ende des Dor. | | N fes am Zibin . Ai: RI + \ ! ı27 Orlat, Thalfläche am Zibin unweit des soxe- | j nannten ‚Felsenkellers (derselbe Höhepunkt | ı wieNr. 5. drsersten Nachtrags . . . EU. 17 u EEE De 128 Setschell, Niveau der Änidurchführenden -} | E Landstrasse (3mal Beobacht.) . . . . 1575., = | — | 5 i n @| Name des Höhenpunktes und topogra- | Meereshöhe in Par. F. 5 phische Lage desselben GT ee .. Be. Er. Ra 29| Kakowa, 3 St. westsüdw. von Hermannstadt | Niveau des durchfliessenden Baches gleich ! ünterhälb des Dorfes . 11647. — 30! Kakowa, Bodentläche der Dörfskirche . 34! Sibjel, Y, St. nordw. von Kakova, Bodenflä- che der Dorfskirche , .. .ı:. . :.. 32] Burgruine Oschetatie1 St. südl. von Sibjel. 33| Valye. '/, St. nordw. von Sibjel am untern Ende des Dorfes rc RE 34| Schinna, 8 St. w. von Hermannstadt auf der Wasserscheide zwischen dem Alt- und Ma- roschflussgebiete, Bodenfläche der Dorfs- kirche (einzelne Theile sind noch höher ED RES Den a a a en 35| Muntye Gügö, wahrsheinlich der Dialu Gugj, (8. Lenk’s Lexikon) welcher 2 St. südwestl. von Tilischka gelegen it. . . 2. « 36, Cschindrell, am Ursprunge des Zibins, wahr- scheinlich mit der Höhe »Fromoasza« in meiner Uebersicht übereinstimmend b) Filialgebiet des Zoodflusses. 37| Beschineu, 10 St. südw. von Hermannstadt . 38] Quelle unweit des Beschineu auf dem Wege dahin (Temp. der Quelle am 17. Aug. 1853 —=4% R. es ae ee 39| Obere Gränze des Laubholzes am südlichen Abhang des Pürkeretz. . » » +, 40| Untere Gränze des Nadelholzes an dem süd- lichen Abhang des Pleäscha, eines Gebirgs- ausläufers zwischen dem kleinen und gros- sen Zoodilnsnäh: iin nt ee ee 41| Obere Gränze des Laubholzes an dem süd- lichen Abhange des Pleäscha; letzte Buche j42 Quelle auf dem nordöstlichen Abhang des N Pleäscha auf dem Wege nach dem Negovan | mare (Temp. der Quelle am 27. Aug. 1854 m nn mn mn Bau R.)>i.:ı ee; volle 43] Falkenstein, 5 St. oberhalb Zood, Niveau des | KL Te N 005 Een . . nn .11839.,| 168.5 3878.2 1628., — 2979..| — = 1302., — [6936., — [6068., 4343.5 2246., 0 ee *) Dürfte wahrscheinlich di nnd aufdiese Art zı 53J1. 63° ame en m PB DB Name des Höhenpunktes und topogra- phische Lage desselben denfläche derOrtskirche , . Rosengarten, Gebirgseinsatilung, 2%, St. südw, von Michelsberg, w. vom Gützehberg Götzenberg, 3 St. südlich ven Michelsberg ; derselbe Höhepunkt wie N. 45 der»Uebers.« c) Filialgebiet der kleinen Lauter (liotriora, ) ‚Voinag Katanieszk, Berggipfel am Ursprung der kleinen Lauter übereinstimmend mit Nr. 39 der »Uebersicht« , i Gırku , östlich vom vorigen, erster (östl. ) Gipfel 3 . Girku, zweiter (westl. ) Gipfel init dem Tris angulirungszeichen, einer steinernen Pyra- mide, versehen*) Obere Grütze des hochstämmigen! Nadelhol- zes am nördlichen Abhang desGirku . d) Hauptthal des Altflusses. Tyika, Grohotischului, Berggipfel 1 St.süd- östl. von Portschesd . Brücke über den Alt zwischen Giellahn ad Freck; Niveau der Streuhü!zer Brücke, Niveau der Thalfläche F Unter-Bornbach, Dorfswirthshaus , Niveau der durchführenden Landstrasse, "die hier nur wenig über die Thalsohle emporragt Riuszadului, 2 St, südwestl. von Zovd, Bo- | | La Fontinelle, eine Quelle 2 St. südöstlich | von Freck , auf dem Wege nach dem Ra- stellposten Pojana Niamtzului (Temp. der! Quelle am 22. Aug. 1851.70 R.) La Schipotzell, Quelleam nördlichen Ab. hange des Puha, oberhalb Pojana Niamtzu- ini diene: der Quelle am 22. Aug. 1851 Quelle am nördlichen Abhange des Skare, en funduPuha; eu der u am 23. Aug. 1851. 2.05 R. 6618., RACE ‚ı1950.; = _ 3131. "ie 4054., — Meereshüöhe in Par.F. A. DZ — ii ie vom k.k, Generalstab trigonometrisch gemessene 5P,F. bestimmte Gebirgsspitze „Vrou mare“ sein. 64 ’ = 8 Name des nunkten und topogra- E “+ phische, Lage desselben - A RETT I e ‘ 153 8| Gebirgseinsattlung zwischen dem Scherbot- ta und dem kleinen Negoi . Ing! Der kleine Hesot westlich von dem ‚grossen \ Negoi . 60 | Gebirgsteich am sädlichen Fussh des gros- sen Negoi, Niveau des Wasserspiegels . 611 Der grosse Negoi, südl. von Unter-Bornbach, | mit einer Steinpyramide versehen, derselbe | | | Höhepuukt wie Nr. 75 der »Uebersicht» 62! Der grosse Negoi, mit Berücksichtigung. des uL | Feuchtigkeitsgrades der Luft... 78 ‚63 Kertscheschora, Glashütte, Wohnung des H: | Pächters, Niveau der Wohnstube (2m. B.) . I Obere Gränze des Laubhulzes am. nördlichen I. Abhang des Vunetare, letzte Buche ... ‚65. Quelle auf dern Wege von der K. Glashütte, auf den Bullaberg, unweit einer Sennhütte ; Temp.der Quelle am'12. Ang. 1854. 6.02 R. 66, Senmhütte am Bullaberge, gleich oberhalb | | | eines Wasserfalles, Nivean der ersten Thal- I | | I | Terrasse (3m. Beobachtung) - Be I76' Bullateich, 2 St. oherhalb der vorhingenann- ten Sennhütte, Niveau des Wasserspiegels; | derselbe Höhepunkt wie N. 80 der »Uebers.».| 62: 63 Pisku Vujudschi, Vujugu, Berggipfel südlich |. von Unter-Arpasch mit einer Steinpyramide | Feuchtigkeitsgrades der Luft: HR ‚0, Vunetare, Vuneture, vom vorhergehenden Berggipfel ustsüdöstl.: ebenfalls mit einer *. Steinpyramide versehen, mit Nr, 78 der Uebersicht» übereinstimmend . .. n Vunetare, mit Berücksichtigung des Feuch- tigkeitsgrades der Luft . 2: La Komori, ein Rideauim Altthal bei Str esza- |. Kertschesehor a h 73! Pereu Rakowitza bei Dregusch Be Are 74 ‚Mutjia Dreguschului,, Bergspitze südlich | | von Dregusch & Pisku Vujudschi, mit Berücksichtigung des 75 Kitschera, Bergkuppe östl, vonWal. Nendorf N ‚85 8 Name ‚des Höhenpunktes und ai Meereshöhe in Par. 3 E " Phische Lage desselben RrTaclia Ä 76 Hllashord. Bergküppe östl.vonSachsenhausen | — 1201... il 7 ee, DerEUDm 1 St. nordöstlich von. | ‚Kirchberg RT — 12034.) — | u. a ai ai - a) Filialgebiet des Mühlenbachs.. | il 78] Dialu Varului, Bergg een a von | “ „| Rörpenisch . 12943.) | i | 79 Anjaun, 3 St. südsüdw. von Reussmarkt, ‚Bon ni, denfläche der. Dorfskirche . .. 1 2820... .0b 7 180 Babreng, 1 St. südlich von RE 2 Mel IM Er | 6) 'Filialgebiet_ der. Kokel. | | 81 Be: Bergkuppe- Ya St.'südw. von Stol-]| | RR) 4 zenburg . nr 1757.,| — | 1182| Gorgan, Bergküppe v7 St;nördk. v. erste ee | Bl m » Y St. „westsüdw. von | | Wingärdskirehen AT — | EEREEELTE EREZEEREDE NR u Au Page. = en. x“ im Sennhütte am Dialu Byiet nach 2 Beob. ® a \ JE a | 184 ApMerüsehpors, Wasserspiegel des Naroschfl. hf und Prelutsch i im Karpathensandstein , der! » | | hier.die beiden Glimmerschieferstöcke des |. | Kühhorns und des Wur fu Omului von einan- ll | dertrenat .. 21:87 Rothäiscnntäiugrabe, auf Poyans Botunda am - 1188} Berg Bussyjos im Krummholz . . - 1188| Kühhorn, Inyeu, Bergspitze nördi. von Alt- ec) Hauptthal des Mirosshlinsee ju. Szamosch-Hauptflussgebiet |. a). Flussgebiet des gr. Szaniosch. ‚80 Wurfu Omului, Berggipfel am Ursprung des “gr. Szamosch.nach einer älteren Beobacht. | s6 Einsattlung zwischen den. Bergen Lopatna | 46192., südl, ‘Abhang des eben erwähnten Sattels nach.2 Beobachtungen fr ; Rodna, wie Nr. 109 der »Uebersicht«. nach 2 Beobachtungen Hl IE RITTER | i e% ae Tr er E >} . . N Rodna, Schmelzhütte . 66 N —m nn ——— nn nn Meereshöhe in Par. F. Name des Höhenpunktes und topogra- 6) B hische Lage desselben Gen ar ren z| 2 esse R. TAG] 92| Rodna, Marktplatz . . 93| Obere Baumgränze vom Korongyisch (Süd. abhang der "Rodnaer Alpen, ist nur desswe- gen so niedrig, weil darauf bedeutende Felsenparthien beginnen) . Y4] Obere Baumgruppe bei der Sennhütte an den Quellen der Aniesza, Südabhang | 95 Verlassener Schurf im oberen Anieszathal | | nach einer älteren Beobachtung . — 1— ]8912.| : 96, Einsattlung zwischen den Ber sen Galatzund | ZU Katzkeu (Kammhöhe der Rodnaer- an und oberste Krummholzgränze) . _ — 15833.,|| IV. Flussgebiet der goldnen Bistritz ) 97| Obere Fichtengränze im Lalathale DE, | hang der Rodnaer-Alpen). | — 1 — 14897. 98 Kleiner Alpensee im Lalathale - — 1 — 15602, 99 Mündung des Valkaniesk-Baches in die Bi- stritz, 5 St. oberhalb Kirlibaba p .—- — [3282.. en "67 Uebersicht “der Witterung zu Kronstadt im Winter 185%,. von F. E. Lurtz. ‚ Der verflossene Winter war reich an auffallenden Naturer- scheinungen der mannigfachsten Art. Ich zähle zu denselben: 1) Die äusserst hohe Temperatur im Dezember 1854. Von den be- lebenden Sonnenstrahlen und dem milden Süd-West geweckt, ent- falteten viele Frühlingskräuter in der ersten Monathälfte ihre duf- tenden Kelche. Sonnige Hügel waren noch am 22. mit zahllosen Frühlingsfingerkraut-Blümchen bedeckt. 2) Den sehr strengen Januar. 3) Das Erbeben am 23. Januar, 11Y,h Abends, das in 4 wellenförmigen rasch auf einander folgenden Stössen in der Rich- tung von Süd- Ost bestehend, Menschen und Thiere zwar auf- schreckte, an Gebäuden jedoch keinen erheblichen Schaden an- ‚ richtete. 4) Den Orkan aus Süd-West am 15. Februar, von 4h bis - 8h Früh. Der seit gestern Abends wüthende Sturm ging heute früh in einen Orkan über, welcher die Dächer an vielen Häusern stark beschädigte. Nach 3h liess derselbe in seiner Stärke etwas nach, das Gewölk liess das freundliche Tagsgestirne durchblicken und es bildete sich um 9h bei rasch vorübergehendem Strichregen der prachtvollste Regenbogen. Zu Mittag und Abends wüthete abermals der heftigste Sturm. 5) Das frühzeitige Erwachen der Vegetation im zweiten Vier- tel des Februars. Den Fuss hohen Schnee auf den Feldern und selbst auf dem 3000 Fuss hohen Kapellenberg hatte am 15. der seit 7 Tagen wehende Süd-West gänzlich geschmolzen. Die "hohe Temperatur — am 14. 2h, im Schatten + 11.35° R. — weckte die Vegetation aus dem Winterschlafe. Am nördlichen Abhange des Kapellenberges fand ich am 15. Februar blühend: Anemone hepa- tica, Leberblümchen; Heleborus purpurascens, Purpur - Niesswurz ; - Lamium album und purpureum, weisser und rother Bienensaug ‚— an beiden frische Blüthen an vorjährigen Stengeln. Die Blüthen- kätzchen sind entfaltet bei: Salix purpurea, Bachweide; Salix ca- __prea, Sahlweide; Populus tremula, Zitterpappel. Daphne meze- reum, Seidelbast, begann schon am 22. Januar zu blühen. — Am 15. Februar erschien der gemeine Fink, Fringilla coelebs. In Folge des milden Herbstes und Dezembers blieben mehrere Bach- 68 stelzen, Motacilla alba, zurück und überstanden WINKEN den. strengen Januar. Der starke Schneefall am 16. und 19. Februar und die de- rauf folgende strenge Kälte: (am 20. Februar — 10.2° R.) hemmten die weitere Entwickelung der' Vegetation gänzlich, Die mittlere Temperatur dieses Winters betrug: — 1.400 R., die grösste Kälte: — 14.5 wurde am 17. Jänner, die grösste Wärme: + 10.2 am 14. Februar beohachtet, Die mittlere Temperatur der einzelnen Monate ist aus . folgender Tabelle zu ersehen: Mittel Maximum Mina . Dezember .+ 0.53 t 5.0 am iM. — 6.0 am 26. Januar: — 4,14 bg AR re, ?. 55: 17. Februar — 0.68 Beh a "Ah. I Ja ae Ver mittlere Luftdruck bei #9 erhellt aus nachstehender Zu- sammenstellung : i Mittel. Maximum Minimum’ Dikinber 313.78 P . 319.41 am 30. 308.69 am 23. . Januar BAUR. N BEREIT: 305.95 „, 2 Februar 312.66 ‚, 348.05, 3... 305.72 ;,, 19. Winter 8313.82 Die übrigen meteorologischen Hockukaseh ertheiken sich auf die 3 Wintermenate , wie folgt: Regen Schnee Grraupen Glatteis Nebel Sturm . 1 2." "Dezember .. 4 1 em ar Bi Jaur — 17. 2 _ 1 2 Februar 6 40 2 2 —_ 4 Heiter waren in diesem Winter 13, zum Theil: bewölkt 31 und trüb 46 Tage. Die Niederschlagsmenge betrug 61.284 P. L., PIRRe komen, mit den gleichnamigen Monaten der vorhergehenden Jahre vergli- chen, anf den: 185%, 18 5%, 185%, _ Dezember 4.052 P.L. 6.388 P.l. . 30.234 P.L. Januar 3.954 ‚, 71.722 „ 11.010 Februar 29.796 „26.774 „ 20.040 „ Im Ganzen 37.802 „ KT "Sta Redaetion: Der Vereinsaussehuss. - Gedruckt hei Georg v. Glosins in Hermennstedt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für: Naturwissenschaften y zu Hermannstadt. Jahre. VI.Ne 5. Ma 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten, —F. E Lurtz: Uebersicht der zu Kronstadt von 1851 bis 1554 angestellten meteorologischen Beobachtungen, — Dr. W. Knöpfler: Verzeichniss der bisher bei Mez6-Madaras aufgefundenen Meteorithenstücke. Vereinsnachrichten An 12. .d. M. feierte der Verein in. seinem dermaligen Lo- ‚kale am Gymnasium A. C. die (eneral- Versammlung , deren Auf- gabe in diesem Jahre ausser der Rechenschaftslegung des Aus- schusses, auch ‘die. statutenmässige Wahl der Ausschussmitglieder für die weitern drei Verwaltungsjahre war. Dieselbe, wurde vom ‚Vortands-Stellvertreter, Herten Daniel CGzekelius, mit folgender An- sprache eröffnet : Hochansehnliche Versammlung. Wenn ein Redner von Beruf es wagt, einen so hochachtba- ren Verein wissenschaftlicher Männer anzusprechen‘, ‘mag derselbe wohl ohne Beklommenheit mit dem Bewusstsein, des zu bespre- chenden Gegenstandes Meister zu sein, vor Sie hintreten und iv kunstgerechter, wohlklingend geformter Ausdrucksweise das Vor- tragen, was Beruf und Zweck der Ansprache erwarten lassen. Wer aber, wie ich, bloss ein geringerer Diletant der: Wissen- schaft, am amtlichen Geschäftstische am allerwenigsten zum Red- ner sich heranbildete, der kann, eben wie ich, ‘nur dann es wa- “gen, an Sie hochgeehrte Versammlung eine Ansprache zu "halten, ‘wenn das Amt, mit dessen Betrauung Sie mich in der Generalver- sammlung des Jahres 1852 beelirten, diess nur für die Eigenschaft eimes Stellvertreters von mir verlangt. Mit Zuversicht rechne ich ‘daher auf Ihre gütige Nachsicht, wenn der Rechenschaftsbericht über die Thätigkeit des Vereins im verflossenen Verwaltungsjahre welchen ich im Naman des Vereins-Ausschusses vorzutragen die ‚70 Ehre habe, nicht mit jener Zierlichkeit abgefasst ist, wie Sie diess mit Recht von einem begabteren Redner und Verfasser er- warten müssten. Leider verschafft mir auch diessmal das fortdaurende Augen- Leiden unsers hochgeachteten Herrn Vereins-Vorstandes die ausge- zeichnete Ehre, zu Ihnen in seinem Namen sprechen zu dürfen. Sein Beispiel war es, das in frühern Jahren, als noch das volle ‚ungeschwächte Augenlicht ihn rastlos zur Aufsuchung und zum Studium der Naturschätze Siebenbürgens leitete, in den jüngern ‘Gemüthern die Neigung und Liebe zu den Naturwissenschaften entflammte, und so auch die Triebfeder zur Gründung „dieses Vereines wurde. Der Zweck und die Wirksamkeit unsers Vereines liegt in den Vereinsstatuten, in dem allen Mitgliedern bekannten Vereins- blatte und in der Sie, hochgeehrte Anwesenden, umgebenden Vereinssammlung offen vor. Der Vereins-Ausschuss, als Redakteur dieses Blattes und Besorger dieser Sammlung fühlt es aber oft nur zu wohl, dass ein weit Mehreres die eigentliche Aufgabe des Vereines wäre, dass die Kräfte, welche im Lande zur vollkomm- neren Erreichung des Vereinszweckes mitwirken könnten sich noch ‚nicht im ‚wünschenswerthen Masse an dieser Mitwirkung betheiligen. Dasjenige aber, was bis jetzt von den Mitgliedern im Verlaufe von sechs Jahren geleistet wurde, zeigt mindestens, wie die Theil- nahme an dem Vereine in erfreulichem Fortschritte begriffen ist, und es möglich machte, sowohl das Vereinsblatt ununterbrochen erscheinen zu lassen, als auch die Sammlung fortwährend zu vermehren. Es vergeht keine Wochenversammlung, in welcher nicht irgend ein interessantes Mineral, eine aufgefundene Pflanze , oder seltenes Thier eingesandt oder persönlich von den H. Mitglie- dern eingebracht würde, — in ‘welcher nicht eine Correspondenz auswärtiger Mitglieder oder wissenschaftlicher Vereine. einliefe, in welcher nicht eine interessante Mittheilung eines Vereinsmit- gliedes den Anwesenden dargebothen würde. So zeichnen ‚sich diese Wochenversammlungen, weniger durch glänzende Vorträge als vielmehr dadurch aus, dass über die eben vorliegeuden Natu- -ralien disentirt, und durch lebendige Anschauung des vorliegen- den Gegenstandes mancher treffende Gedanke entzündet wird.. Es sind freundschaftliche Zusammenkünfte für Gespräche und sehen. öfter weit mehr einer heiter versammelten Gesellschaft , als. einer ‘tief ernsten wissenschaftlichen Versammlung ähnlich. Sie. erhalten sich aber eben durch diesen zwanglosen Charakter die. fortwäh- rende Theilnahme. In den monatlichen in zwanglosen Heften er- scheinenden Mittheilungen wurden immer die Wesentlichsten der vorgekommenen Verhandlungen veröffentlicht. 71 Welchen Erfolg nun diese Art des Wirkens gehabt, wollen Sie gütigst in der Sie umgebenden Vereinssammlung erblicken. Es ist viel und wenig, je nach dem Massstabe, welcher daran ge- legt wird. Es ist wenig, wenn damit ein Vergleich mit ‘Samm- lungen andrer Institute, anderer Vereine angestellt wird, ohne die Kräfte, die Mittel und die Zeit zu berücksichtigen, welche der Zuzammbringung jener vollkommneren Sammlungen zu Gebo- the standen. Es dürfte aber kaum Jemand das schwierige und eben darum nicht werthlose Wirken des Vereines verkennen, wenn dessen Mittel und Kräfte nachsichtsvoll in Anschlag gebracht wer- den wollen, und in dieser Beziehung können wir frei behaupten, dass auch in dem letzten Vereinsjahre nicht wenig geleistet wurde. Die Jahres-Beiträge der Vereinsmitglieder reichen eben knapp zur Herausgabe des Vereinsblattes und zur Anschaffung des noth- wendigsten Mobilares hin. Sämmtliche Mitglieder, welche Aufsätze für das Vereinsblatt einsandten, begnügten sich mit den ihnen freigestellten Separat-Abdrücken; ein Honorar konnte und kann auch gegenwärtig dafür noch nicht geleistet werden. Ebenso werden alle Excursionen der Vereinsmitglieder selbst für Vereins- zwecke auf eigene Kosten unternommen, noch war der Verein nieht im Stande wissenschaftliche Reisen, so wünschenswerth sie auch wären, nach entsprechender Instruktion für bestimmte: Zeit- . fragen oder einzelne Zweige der Wissenschaft aus eignen Mit- teln zu veranlassen. Die ansehnliche. Büchersammlung , welche der Verein besitzt, ist bloss aus Geschenken der Vereinsmit- glieder, und: aus ‘dem Tausche: der werthvollen Schriften "an- derer wissenschaftlichen Anstalten und Vereine gegen die. Ver- ‚einsmittheilungen ‘entstanden und machte es hauptsächlich den Vereinsmitgliedern möglich, mit dem Gange der Wissenschaft fortzuschreiten, und auf dem Vereinsgebiethe sich zurecht. zu finden. Wohl tauchte in den Wochenversammlungen, wenn ein neu aufgefundenes Naturprodukt . bestimmt und benannt ; werden sollte, oft genug der Wunsch auf, das entsprechende Werk zum Nachtchlagen 'beı der Hand zu haben, aber es reichten. die Mittel: der ‚Vereins-Kassa zur Anschaffung kostspieliger Bücher ' nieht aus. oP Demungeachtet erkaltete weder der Eifer der wirklich - for- sehenden,, noch der unterstützenden Mitglieder, und ich entledige mich daher einer höchst angenehmen Pflicht, indem ich der 'un- terstützenden Mitglieder, dem eigentlichen Hebel zum Bestande unsers Vereins zuerst gedenke. Sie haben dem Vereine auch in den letzt verflossenen drei Verwaltungsjahren alle ihre Theilnahme gewidmet, und die Zahl derselben hat sich, wie Sie aus dem 'Vereinsblatte bereits ersehen, fortwährend vermehrt. f * 72 Die in der ‚vorigen General-Versammlung gewählten Ehren- mitglieder, Sr. Excellenz der hochwürdigste Landes - Bischof, Dr. Ludwig Haynald, und Seine Hochgeboren der k. k. Statthal- terei-Vice-Präsident, Freiherr von Lebzeltern, beehrten den Ver- ein. mit der Annahme dieser Wahl; worüber sich Freiherr. von Lebzeltern in dem Antwortschreiben, welches ich Ihnen vorzule- gen die Ehre habe, in Ausdrücken ausspricht, die dem Verein nicht nur die schönste Hoffnung für die Zukunft eröffneten, sondern sich auch schon im Laufe des verflossanen Jahres durch herablassende Theil- name an den Angelegenheiteuw des Vereines lebhaft hethätigten,, so oft der Vereins-Ausschuss sich in (reschäftssachen an die hohe - k. k. Statthalterei wandte. Seine Excellenz der hochwürdigste Herr Landesbischof Dr. L. Haynald nahm das überreichte Diplom in höchst herablas- sender Güte an und überraschte, wie Sie hochansehnliche - Ver sammlung aus dem Vereinsblatte bereits wissen, am diesjährigen Neujahrstage den Verein mit dem reichen Geschenke von Zwei- hundert Gulden 6.M. zur unheschränkten Verwendung im Ver- einszwecke,— eine Gabe, die ım so werthvoller erscheint, als sie zugleich mit dem unbediugten Vertrauen in die Verwaltung des Vereines begleitet ist, und so nicht wenig dazu anspornt, ein sol- ches Vertrauen mit aller Anstrengung auch. in der Zukunft zu verdienen. . Ebenso überwies Sr. Excellenz, Carl Freiherrv. Geringer, Mitglied des hohen k. k. Reichsrathes, auch in diesem Jahre dem Vereine ein Geschenk von zwanzig Gulden C. M. für die Bestrei- tung der Vereinsauslagen und bethätigte dadurch neuerdings den schon oft bewährten edleu Sinv seiner hohen Ahnen für die Pflege und Unterstützung von Kunst und Wissenschaft. Sr. Durchlaucht, Fürst Garl zu Schwarzeuberg, Mili- tär- und Civil-Gouverneur von Siebenbürgen unterstützte, wie all- bekannt und auch aus dem, dem Vereine von der hohen k. k. Statthalterei zugekommenen Zuschriften ersichtlich ist, die Wis- senschaft in mehrfacher Richtung, speciell aber durch die dem Herrn Ferdinand Schur im Jahre 1853 aus Landesmitteln- bewil- ligte botänische Rundreise durch Siebenbürgen, auf welcher Dr. Schur unter: mehreren neuen Pflanzen auch die in unserm Vereins. blatte bereits beschriebene Centaurea Schwarzenbergiana und Plan- tago Schwarzenbergiana auffand. Sr. Durchlaucht geruhten. diese Widmung, deren "Belege in getrockneten Exemplaren der beiden Pflanzen der Vereinsausschuss Hochdemselben zu überreiehen die Ehre hatte, in huldvoller Herablassung anzunehmen, und es. ist dadurch in die. Wissenschaft ein um’ .Dieselbe 'hochverdienter Name eingeführt und den in der Botanik unsers Vaterlandes 73 schon bekannten und gefeierien Namen würdig an die Spitze ge- stellt worden. Denn mitten in der bewegten: Organisirungs-Epoche der letztverflossenen Jahre konnte der Verein, unbekümmert um den vom Fortschritte der Zeit wächtig geforderten Umschwun der staatlichen Landesverhältnisse unter der schützenden Hand Sr. hoch fürstlichen Durchlaucht den Vereinszwecken nachgehen, während des Belagerungszustandes im Lande wissenschaftliche Be- veisungen unternehmen, und regelmässig seine Versammlungen halten. F Eine in so hohem Grade ehrende, so ausgiebig unterstüt- zende Theilnahme für unsern Verein, kann: nicht anders als von den schönsten Erfolgen in der Zukunft begleitet sein. . Schon eine ganz anspruchslose Handlung, die Zusammenstellung von vier klei- nen entomologischen Handsammlungen, welche der. Vereins-Aus- schuss im Verfolge seiner statutenmässigen Zwecke der hohen Statthalterei zur Vertheilung an vier Obergymnasien unterbreitete, reiehte hin, nicht nur die Aufmerksamkeit des hohen Cultus-Mi- nisteriums zu erregen, und dem Vereine. eine belobende Zuschrift desselben zuzuwenden,, sondern ihm auch von Sr. Excellenz dem hochwürdigsten Herrn Landesbischof eine fast unverdiente Dank- schrift zu verschaffen. . \ Wir dürfen daher mit Vertrauen in die Zukunft blicken ;—— hängt der Bestand unseres Vereines bloss von der fördernden Theil- nahme der hohen Behörden und der Mitwirkung unterstützender Mit- glieder ab, so wage ich es unbedingt auszusprechen, dass seine Zukunft schon gesichert ist. Erlauben Sie mir nun hier die Darstellung der dem Vereine aus den bereits erwähnten ausserordentlichen Geldunterstützun- gen und den. ordentlichen Beiträgen der Vereinsmitglieder zuge- ganzenen Einnahmen und die damit bestrittenen Verwaltungs-Aus- lagen in dem diesfälligen Rechnungsabschlusse des Vereins- Kassiers, Ludwig Neugeboren, für das eben abgelaufehne Vereins- Jahr vorzulegen, welchem Sie gefälligst folgende Resultate entneh- men wollen : Die Einnahmen betrugen: .. 1. Kassarest aus dem vorigen Jahre 185%, . ' 77 A. 40 ar. 2, Eingegangene Rückstände . h q - » 3. Jahresbeiträge für 185%, . i . 116 2 we ei 4. Geschenke e er OT 222 BE 5. Taxen für sechs ausgefertigte Diplome . 12» —» 6. Relutum der Vereinsschriften . Rn | 0 22 7. Besonders eingegangene Vergütung der Zusen- dungskosten von Vereinsschriften on CRaı ‚-» IT ar Hnrnı,? ‘ Zusammen 74 Die Auslagen betrugen : 4. Für den Druck von Vereinsschriften . n 99 fl. AU xr. 2. » Iythographische Arbeiten . : 4 23 » 30 > 3. » eine Reisevergütung . | : SU» — + 4. » den Ankauf von zwei Üerturien Algen . 16» — >» 3 » 5 Stück Naturalienkästen mit verglasten Aufsätzen . . . i z Fahr 6: aa 6. » sonstige kleine Einrichtung 4 ; 11» 24 » 7. » Regiekosten } h : Ä 75» 30 » Zusammen . ...500 » 6°» Vergleicht man die Einnahme mit der Ausgabe so ergibt sich ein Kassarest von 48 fl. 22 xr. C.M. Es kann aber nieht unerwähnt bleiben dass in diesem Rech- nungsausweise die Aktiv- und Passiv-Forderungen nicht enthalten sind. Die Erstern nicht, weil von einem auswärtigen Urte nicht bekannt ist, ob und wann ausstehende Beträge eingehen werden, und letztere nicht, weil noch nicht alle Gonti der Druckerei, „und über die Anschaffung einiger Einrichtungsstücke eingegangen sind. Es sind jedoch bereits Schritte zur Einbringuug der Activ -Rück- stände gethan, und es wird die Aufgabe des Vereinsausschusses sein dafür zu sorgen, mit den eingehendeu Beträgen die Passiva zu decken. Ausser dem unterstützenden Factor gibt es aber für Errei- ehung der Vereinszwecke noch ein zweites wesentliches Glied, gleich- sam, erlauben Sie mir den Ausdruck, die Seele des Vereines, ich meine das Naturstudium selbst. Was in Siebenbürgen die Vorfah- ven: Fichtl, Lerchenfeld, Baumgarten, Sigerus, Leonhard begonnen, das wollte der Verein bei seinem Entstehen in heiterer Musse fort- setzen, Er bedürfte dazu einer festeren Basis, als die Isolirtheit gewähren konnte, in welcher die genannten verdienstvollen Männer zu ihrer Zeit wirkten. Er fühlte die Nothwendigkeit der Vereini- gung aller Kräfte, weiche sich im Lande mit Naturwissenschaften beschäftigen, und erlangte zu diesem Zwecke im Jahre 1848 die Bestättigung seiner Statuten durch Allerhöchst Sr. k. k. apostol. Majestät Ferdinand der J. Unter dieser allerhöchsten Aegide, wagten es nun schüchtern, die Naturforscher unseres Vereines in den herausgegebenen Verhandlungen sich auszusprechen, und die Leistungen, wie Sie dieselben in dein Vereinsblatte finden, erfreu- ‚ten sieh einer kaum gehofften, kaum verdienten Anerkennung, was Sie nicht nnr aus dem Mitglieder-Verzeichnisse, in welchem so mancher gefeierte Name zu finden ist, sondern auch daraus fer- kennen wollen, dass seh auch in diesem letztverflossenen Jahre, neuerdings zwei naturwissenschaftliche Vereine, die Wetterauer Ge- 73 sellschaft für die gesammten Naturwissenschaften zu Hanaa uad die naturwissenschaftliche Gesellschaft in Luxemburg, mit uns in Verkehr getreten sind; auch wandte dem Vereine die Verbind mit der königl. baierischen Akademie der Wissenschaften dure den Austausch der Vereinsschriften gegen die Druckschriften der k. Akademie in München der löbliche Verein für siebenbürgische Landeskunde zu. So stehet der Verein gegenwärtig mit 8 österrei- chischen und 14 Vereinen ausserhalb der k. k. Monarchie, zusam- men mit 22 wissenschaftlichen Anstalten und Vereinen in Schriften- tausch und Verkehr. Dieser Verkehr ist es auch hauptsächlich , welcher unsern naturforschenden Mitgliedern das Studium ermög- licht, welcher uns den zukommenden Standpunkt erkennen lässt, und die grosse Aufgabe zeigt, die wir noch zu lösen haben. Es brachten zwar die Naturfreunde bereits eine ziemlich voll- ständige, geognostische Suite aus Siebenbürgen zusammen, — es kaufte der Verein in Verbindung mit andern dem Vereine freund- lich gesinnten Förderern der’ Wissenschaft, die Fr. Stetter’sche or- nithologische und lepidopterologische Sammlung; es schenkten, wie Sie aus den Inventurs-Protokollen ersehen wollen und bereits aus den Verhandlungen wissen, hochherzige Mitglieder dem Vereine eine namhafte coleopterologische Sammlung, es sind auch bereits Anfänge, für andere Zweige der Naturwissenschaft begründet, und täglich enger wird der Raum, die eingehenden Naturalien zu fas- sen. Lesen wir aber im Vereinsblatte und den Ihnen hier vorliegen- den Vereinsprotokollen die diesbezüglichen Namen der Spender und der Verfasser von Abhandlungen, so begegnen wir immer.den- - selben hochherzigen Freunden, ‘welche in sm dem Vereine gewor- denen Anerkennung wohl die Erreichung eines Zieles erkennen mögen, welches sie kaum schöner anstrebten. . Allein es sind im Lande noch Kräfte, welche ihre Musse, ihre wissenschaftliche Thä- tigkeit mit Erfolg dem Vereine zuwenden könnten ; — Kräfte, welche ihre Arbeit vielleicht um so billigen Lohn, wie der Verein gegen- wärtig bieten kann, nicht hintanzugeben geneigt sind; — Kräfte die Erspriessliches leisten könnten, allein es fehlen ihnen die Mittel zu Exkursionen, zur Aufwendung der für die Bearbeitung eines Gegenstandes erforderlichen Zeit. Diese Kräfte für die Zwecke des Vereines heran zu ziehen, ihnen die Mittel zur werkthätigen Mit- arbeitung am Vereinszwecke zu bieten, dazu reichen die gegen- - wärtigen Einkünfte des Vereines nicht aus. Jener Kräfte, welche einzig und allein in aufopfernder Hingebung für die Wissenschaft - und ohne materiellen Gewinn sich mit naturhistorischen Arbeiten für den Verein .betheiligen , dürfte der Verein sich bereits erfreuen und es sind deren zwei, die Herrn Lurtz Gymnasialprofessor in Kronstadt und Salzer Gymnasialprofessor in Mediasch , beide für Meteorologie, auch im verflossenen Verwaltungsjahre zugewachsen. 76 Allein es bleibt noch immer der lebhafte Wunsch, auch diejenigen zu gewinnen, welche ein Honorar ihrer Arbeit ansprechen könnten , und denjenigen die Mittel zu bieten, welche Leistungen hervor- ‚ubringen nur aus Mangel an zureichenden Mitteln unterlassen. Die nächste wichtige Aufgabe für den Vereinsauschuss der kommenden Verwaltungsjahre wäre demnach: die Vermehrung der Einkünfte ohne Bebürdung der jetzigen Mit- glieder, auch.in der angedeuteten Richtung wirken zu kün- nen, Es würde sich diese Erhöhung der Einkünfte sehon auf ein Vermögen des Vereines stützen können. Denn derselbe besitzt bereits an der Stetter’schen Sammlung einen Werth von 1200 fl. an der geognostischen Sammlung } } f 20 » » » oryetognostischen und palaeontologischen Sammlung 150 » » » entomologischen Sammlung ; ; r 150 » ».» eignen ortithologischen matacologischen Sammlung und sonstigen Gegenständen . ; ; 120» ” ». botanischen Sammlung . \ . 200 » » » Büchersammlung in 205 Werken mindestens . 500 » » den eignen Drucksorien w x ‘ n 150 : #« Mobilar . . i R r ’ | 330 r Zusammen von . ....9150 » 6.M., während die Beiträge der Vereinsmitglieder in den verflosse- nen 6 Verwaltungsjahren die Gesammt-Einnahme von 2028 fl. 46 xr., die Herausgabe des Vereinsblattes, Versendung des- selben an die Vereinsmitglieder , Anschaffungen und sämmtliche sonstige Regiekosten die Ausgabe von 1970 » 24 » betragen haben. Woraus der schon oben ausgewie- sene Kassarest von . : e . ; 49» 22» 6. M. resultirt. Das angedeutete Vermögen nach einem nicht übertriebenen Schätzungswerthe beziffert, verdankt demnach der Verein einzig und allein. der Theilnahme derjenigen Vereinsmitglieder, welche dessen Sammlungen mit Geschenken an Naturalien, Büchern und Effekten vermehrten, deren ehrenvolle Namen in den vorliegenden Stiftungsprotokollen für alle Zeiten eingetragen worden sind, und der sorgfältigen Pflege der Herrn Onstoden Michael Fuss, Varl Fuss und Ludwig Neugeboren, dem Vereins-Sekretär H. Albert Bielz und dessen Stellvertreter Eugen Filtsch, welche, so wie der ge- sammte Vereins-Ausschuss nichts anders als Ihre gütige Nachsicht, dafür in Anspruch nehmen, dass in den wenigen Mussestunden welche dem Vereinszwecke, nächst den pflichtschuldigen Berufs- geschäften zugewandt werden konnten, nicht mehr zu leisten mög- lieh- war. 77 Als eineg nicht zu übersehende Moment glaube ‚ich aber noch hervorheben zu sollen, dass der Verein sich bereits einer auto- nomischen Anerkennung erfreut, indem demselben nicht nur mehrere Ansuchen um wissenschaftliche Auskünfte und Bestimmungen von Naturalien zugegangen sind, sondern auch der lübliche Hermann- städter Magistrat eine Anfrage rücksichtlich der Brauchbarkeit siebenbürgischer Steinkohlen zur Erzeugung des Leuchtgases an’ den Verein stellte, und die h. k. k. Statthalterei den Reisebericht, des Vereinsmitgliedes Hrn. Dr. Ferdinand Schur „über die Berei- sung Siebenbürgens im Jahre 1853“ zur Begutachtung übermit- telte. Beide ämtliche Anfragen wurden Commissionen, deren Mit- glieder vom Vereins-Ausschusse aus sachkundigen Vereinsmitglie- dern gewählt worden, zur Bearbeitung überwiesen, und die diess- bezüglichen Gutachten, deren Concept Eigenthum der Vereinsakten bleibt, vom Ausschusse sowohl dem löblichen Hermannstädter Magistrate übermittelt, als auch der hohen k. k. Statthalterei unterbreitet. Indem ich nun zum‘ Schlusse im Namen des Vereinsaus- schusses den innigsten Dank für Ihr bisheriges Vertrauen aus- spreche, lege ich in Uebereinstimmung mit den Vereinstatuten sowohl meine als auch der übrigen Herrn Ausschussmitglieder be- kleideten Ehrenstellen mit dem Ersuchen in Ihre Hände zurück, für die Verwaltung des nächsten Trienniums statutenmässig unter dem Vorsitze eines Alterspräsidenten einen neuen Ausschuss zu wählen. a a ee Nachdem der Herr Vorstands - Stellvertreter seinen Vortrag geendet, sprach die Generalversammlung nebst dem Danke für die vom Herrn Vorstande und dem Ausschusse gehabte Mühewaltung zugleich den Wunsch aus, dass der bisherige Ausschuss auch ferner die Leitung der Vereinsangelegenheiten besorgen wolle. ‚Durch die Ablesung der einschlägigen Paragraphe der Vereinssta- tuten, welche keine entgegengesetzte Bestimmung enthalten , wurde die Zulässigkeit erkannt, den Auschuss auch nach Ablauf der 3 Jahre, für die er ursprünglich erwählt wurde, wieder zu wählen, und Derselbe daher durch Zuruf auf weitere 3 Jahre im Ganzen bestättigt, falls nicht einzelne Mitglieder desselben , durch persönliche Verhältnisse veranlasst, ihren Austritt besonders wün- schen sollten. Es wurde nun, nach Beendigung dieser Verwaltungs-Ange- legenheiten zur statutenmässigen Wahl der Ehren- und correspon- direnden Mitglieder geschritten und durch Aeclamation: Seine Ex- . eellenz der Herr Bischof der griechisch-orientalischen Landeskirche, Andreas Freiherr von Schaguna, und Seine Hochwürden der Herr Superintendent der Augsburger-Confessionsverwandten in $ie- 18 benbürgen, Paul Binder) zu Ehrenmitgliedern, dann der Professor zu Freiberg in Sachsen, Herr Bernhard Cotta, zum eorrespondirenden Mitgliede gewählt. Auch einige ordentliche Mitglieder wurden in Vorschlag gebracht und werden nach Einlangen ihrer Beitrittserklärungen namhaft gemacht werden. ’ Von mehreren vorbereitet gewesenen wissenschaftlichen Vor- trägen konnte wegen vorgerückter Zeit nur: Herr Professor Ü. Fuss über die siebenbürgischen Arten der Käfer-Gattung Chrysomela, dann: ‚Herr Professor L. Reissenberger über die von ihm versuchte und vorgezeigte Anlage einer Niveau-Karte von Siebenbürgen, auf der die 10 verschiedenen Höhenzonen durch verschiedene Farben aufgetragen waren, — und über einige vergleichende Notizen von meteorologischen Beobachtungen in Hermannstadt und Mediasch,, welch’ Letztere vom dortigen Professor H. M. Salzer gemacht worden waren , — sprechen. Zum Schlusse verdient noch erwähnt zu werden, dass -ein von H. Conrektor M. Fuss geschenktes Porträt, des rühmlichst bekannten Siebenbürger Botanikers Dr. G. Baumgarten in dankbarer Erinnerung an seine Verdienste für vaterländische Natur- kunde feierlich im Vereinslokale aufgehängt wurde. .E. A. Biela. {deze Uebersicht der zu Kronstadt vom Jahre 1851 bis zum Jahre 1854 angestellten meteorologischen Beobachtungen. von Franz Eduard Kurtz. beographische Länge von Kronstadt : 43° 13° 32 A Breite ,, ar 450 36’ 30% Seehöhe des Beobachtungsortes: 1918.7 W. F, A. Wärme nach Reaumur. ıs8 51 Monat | Mittel Maximum | Minimum Dezember | — 1.61 | Am 17. |} 7.8 | Amli.| — 7.8 Januar — 00 ‚iS. 728 „14 [E43 Februar — 2341| „20.|}+ 59 „10, | —4841 März 1.3281. , 23:7 + 46.00 ,T& | Frans April T' 7821. 28: 7798. „ii | m Mai T 1n80. . 2:7 17206 „721 1 ma8 Juni 1712633; ) Mi. BE 6.0 | Juli rt 14.94 | „26.1 + 23.5 13. | 7.4 August 49017, 13:7 128. Sa vo | September | + 10.32 | „ 29. 1 +205| „ıar.| +28 Oktober t 85897 „141: 717.987 126 bes | November | 6.66) „ 2.131386; „30. |. 15 Winter — 2.62 Frühling 12:77 | Sommer r 14.19 Herbst t 83.50 | j Jahr t 6.891 9,Mai | r 24.6 14. Febr.| — 13.5 80 1852 | Monat | Mittel | Maximum | Minimum | m er ee nn Be Dezember + — 2,73. Ami. ao + It 35 Am22.23 — 1.5 | Jana | — 1.58 | „16. ll me | —yiı Februa® [= 00,84)) 5, 400 p 498.7 1,25. E83 | März — 0.22 I», @02.1.4.10:0 | „14. — 76 | | April 7.310 Ba TR 1 „18 — 31 | Mai t 4016.) , 3064 7223| „8. t 22 | ‚ Juni 1.1300] „40,17 225 |, 2. + 8.6 | Juli + 100840 HABT 22:5, 5.6.7.]| + 9.5 Augusi Tr 2821770. 71 1:28.72. 1 5,27. + 8.3 | | September | + 11.35 | „ 21. | + 23.5.| „27. Tar! | October 7 E3uT Na T T,,22. Ba ' November | + 533 | 25. | $ 11.6 6. 1.0 | | Winter 22.047 | | Frühling | + 4.37. | Sommer + 14.10 | Herbst t 8.36 | | Jahr t 6.28 !10.Aug.! + 28.719. Jan. | — 91 Monat | Mittel | Maximum | Minimum Maximum Minimum E | N s53 Dezember | + 0.43 Am 7. |} 88].Am27. | — 0.48 Am 7.. | f 8.8 1Am?r. — 74 | Janmar hr 028. Mn 84 | a Februar a Te 2 | 1 10.9 „.1.1— 34 März T. B2tur.. 2. t 13.9 Be April "rt. Wien ot Bl Mai Rt 109 es AO. HF 20 17. | + 5 Juni | + 13.61 1,.30..| 4223|. 10. | + 6A Juli 4:15.54 ,,19.:142491 Alt 85 | August 517 1417 1,2401 1 24.7. |.,, 20. 1.7.62 September , + 11.41 | „ 8. t 24.5 „16.| tr. 34 | Oktober Kit 9.281, 11.12] 4 187.1 . 31.]— 05 ı November + 2281,%8. 17 9ale-..18 1 —, 33 Winter + 0.66 | u + 6.28 | | Sommer ; + 14.44 Herbst | 1.7.31 | | Jahr + 7.17 |49, Juli 1 + 24.9 I6. Jan. 1 — 10,0 81 18514 Monat | Mitter | Maximum | Minimum he [: | | | "Dezember | — 1.03 | Am22. | f 7.0 | Amsl. | — 11,7 | Januar — 5 OT 2 2 1. — 703 | Babzmuer | b— 2084. Lt 20 Ba | März — 1.00,|,,. 112] 68.) „3. | — 115 || April + 5101... 221 + 157 9,14. | — 881 Wi + 11.051, 20.141851 0.1.1487 | Juni + 1273| „30..| + 21.9 3/14 59 | Juli t 14.69 | „20.|+209 | „31| + 102 || | August t 13.7 9.8. 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Dez. !' 307.75 32 185% Monat | Mittel | Maximum | Minimum Dezember ı 316.38 | Am 19. | 319.97 | Am 3 ı 311.13 Januar 1 316.08 | „ 6. | 320.42 ae } : .;, : ' Februar 313.81 „25: 318898 „ 19 | 306.61 März 314.50 | .. 6.) 321.47 | „ 25 | 309.48 | April 313.29 |. 6: | 316.18. | „ 24 | 309.62 | Mai ‚ 31436 |. 17. | 317.06 | „ 3 | 30986 | ' Juni 314.06 |. 2% | 31631. | „ 15 | 308.97 | Juli 31446 | 3.4. | 316.96 | "28 | 314.07 | | August 314.80 | .„ 29. | 320.25 4 | 311.66 | September | 316.37 „24. | 320.54 „18 | 313.28 Oktober ı 315.49 | „20.21.| 319.13 | „27 | 309.05 | November | 314.37 „8 | 320.28 24 | 308.19 Jahr 31481 | 6. März |! 321.47 |19.Feb.! 306.61. || 18 5 3 | Ka Fe 8 ia en EZ Monat nen | Maximum Minimum | ! nn ai sets nee FE Dezember ı 316.24 | Am20. ı 319.93 mu Am 22 ı 312.49 N Januar 315.40 ee 327 a 310,53. |: Februar 311.77 1. | .318.14 .. 25-1 300.23 I März 313.46 | „11. | 317.83 | , 21 | 305.87 | April 313.06 | „ 30. | 31582 | . 10 | 309.57 \ Mai 31474 | „ 11. | 31789 | „19 | 310.99 | || Juni 31406 ı . 15.1 316.35 |, . 20 | 311.69 | Juli 315.49 | .„ 17. | 317.48 | "20 | 312.05 | August 314.92 |. 21. | 317.74 | . 11 | 311.00 | September | 315.57 nr 317.0 „27 | 312.44 |, Oktober | 316.45 | „ 24 | 320.49 | „ 17 | 310.82 | November | 316.55 2.| 31994 | „11 | 311.68 | Jahı . 314.78 24. ok! 320.49 !21.März! 305.87 | 83 19854 1 Mi: BRRERERDEBRERER N Monat | Mittel | Maximum | Minimuuw Dezember | 315.06 | Am 1. , 320.64 , Am22 | 309.69 | Januar 315.66 | „28° 320.20 5. 9 308.27 || Februar 313.53 BR I 9 | 309.75 Mi ' März 316.0 | 2% | 32290 |. 24 | 310.93 | "April 315.49 „44 | 319.86 I „ 29 | 308.12 Mai 314.49 | „ 28. | 316.90 „.7T| 311.84 | Juni 314.61 | ,„ 22. | 317.39 + 7 ı 30ER Juli 31490 | „ 24. | 318.48 | „ 14 | 311.57 I || August 315.53 „15. | 317.61 5» 313.48 | September | 316.82 | 28: 1319.41 „..8]| 31267 || '| Oktober 316.87 29. | 321.22 „21 | 312.88 N November | 513.26 | „ 2. | 320.34 „30 1 307.44 Jahr 315.24 | 2. März | 322.90. 30. Nov.) 307.44 | €. Ansicht des Himmels. | | K - | 8 4 S >} : | 8 * =) 21 21:85821’- |o8 Monat | 2|22|8|23| » =] 8283| 8] 3 BlZ2|I=|2|e | alsle2jiz2la Dezember | 3 ] IH IE I I I ST -T Tg Januar Tr Aa 140! 3.2 ai Februar 41 18 6) 11741) 7-1 — Pal | März 4| 22 | —| 3) 5/7 11 — | —! — || April 3l21ı3| -|9| 1) 2| ı | fi Mai 2 | 26 3 ein 2 a 3 Juni 1] 19 1410| 11 17 —| 5] ı 2: 4 I Juli 51. 217 Feb =} 13] PH 3 Zi {| August 31 23 5I —| 11| —ı 5] 7I-T — | September | 6 | 18 Br a2 —t En 2| — | Oktober 9| 19 8:4) 0 | — | -P iu jap ı II November | 5 | 21 4| —ı Bl —I|—ı|I 3|-| 3 Jahr |52 241 | 72] 11 1108| 26 ri 18 fl 12 84 Fert sus. IS LE LT LM Ua GEERESEEauEE a . 1999 A ' I I ayyımaL) | | | | Due | IS aauag Leere "uadey jet Pergegugene SR ER BT ION a ee Per} Aue amoopag EEE END ISIaMTIaLL ], .nae[eemm = 29910} a ers Teonmnercen = z e = BR - en; | EEE — BESE 5 SEASZS == BASE = BsBE223323828 mn nm Ann nn nn Bu awumg PSeH uayyona] -1972 A 1991mar) IULIS uaay »oapaq Sa mpetL], apa Lese [re va im ERErFIIT EB 1m te jmemı rn mm nn nn Pre _ a nn mn meinanamm-oonK — na © = Du BE Ze En Zoo} a a en a & Saar f (ermnge Te -— r ee —— nm oO ei 00 —- 100 le EA Re min een ut [en nend em ten DE En [0 0] u & 6 3 S BE „25;=# E33 = 25 a —- pn 38273 © See Fahne E93 25 372 35 DE 5 CH) a5 \ D ASHBETFASSTNIOZn „| 8# bel | &|282dre Monat lan s |.5l alle | 5: = &S -lzl2ej2lölse2|s|z Dezember | 11 10 ı 10| —ı 4 | —l — ih?) "Januar 1 II FADHL3T IE 7a 21. 5 Februar 2 [1122| 44] 4] 2 451 ch 2 1.001 März 51 44 | 22-1 92 lıalsack I | Zhee April 5118 ).71—-| 9|.71012, 2 | 11:9 Mai | 7I 23 11 —|16| — a u | —ı- Juni 1| 21 8 —|24ı —| 7 2 il Juli 5 as) 81-11 —_| 7 2 | August 5 22 4| 1 125] -—| 4| a 1| 1: September | 11| 16 915 11.1901 1094 2?I—| ı Oktober -| 4141| 14 DD Ku 5 Bey 5 RE 1 1] 1 November RAR 1190 1p|, 5 I. 2 Jahr 78|193 | 94 117 55 ”| 12 1 25] D. Höhe des Niederschlages in Par. Lin. Februar ‚. März April Mi “ Juni Juli August September Oktober November Jahr *) Durch Interpolation a Die Omdronte-Bechachtungen began- nen am 1. Januar 1 1853 | 1854 ährend ähr Monat. an : Grösste Menge Ya En Grösste Menge | zenMo-| in 24 St. zen Mo- in 24 St. nates nates Dezember 4.05 |Am 19.| 2.46 6.39 | Am 23.| 41.29 |. Januar - 3:95 111, 424.1 82.400 : TI2 UN „6. 128 ‚Februar 4- 29.80 | „1414| - 6.52 || 26.77 | „, 22.1 7.05 ‘März 26.68 | „ 7] -5.57 1 20.42 F, 11.1 6.46 April 34.60 | „ 416.| 7.08 || 30.79 | „ 26. | 7.62 \ Mai 24.03 | 19. --7.38 I (19.24 ,,126.1 585 Juni 54.41 I -, 25. ı 10.44 || 87.22 1: ,,' 8.| 21.45 Juli ! 39.20 |-,, 43.| 40.28 || 69.20 7 3.| 16.13 August 4837 107.13 5.84 1 31481, ) 30.4087 September || 15:06 | ,, 27.j 3.80 || 37.82 | ,, 23.1] 13.78 Oktober 874 bh, :6.| 445 || 13.70 | „ 3:142.04 November |! 114.23 |: „ 10.| 3.15 || 30.69 | .,„ 12.19.88 Jahr 269.12 |25. Juni | 10.44 |381.14 } 8.Juni| 21.45 | Anmerkunz. 1. Die Beobachtungen sind mit Instrumenten von Kapeller, die zuvor mit denen der k. k. Gentral-Anstalt in Wien genau vergli- chen worden waren, angestellt worden. 2. Die Beobachtungsstunden in den Jahren 1851 —1853 waren: 6h, 2h, 10h, im Jahre 1854: 7h, 12h, 10h. 3. Die in der Columne: »Gewitter« angeführten Zahlen be- zeichnen die Anzahl der Tage, an welchen Gewitter stattfanden, nicht die Zahl der Gewitter selbst. Wenn daher an manchem Tage zwei Gewitter — Z.B. das eine Vor- das andere Nachmittags, — sich ereigneten, so wurden nicht 2, sondern nur 4 in Rechnung gebracht. Um. das Thermometer, ohne das Fenster zu öffnen, be- quem ablesen zu können, bediene ich mich seit 4 Jahren folgender ein- facher Vorrichtung. — Auf der linken Seite des Fensterstockes ragen 7 Zoll von einander entfernt die flach geschmiedeten und durchbohrten Köpfe von zwei starken eisernen Nägeln 1 Zoll hervor. Die Höhe der- selben muss so genommen werden, dass das Auge des Beobachters in die Mitte zwischen die beiden Nägel zu stehen komme. Auf den breit Der Nägelköpfen ruhen die beiden durehbohrten Enden des estelles, indem man durch beide einen rechtwinklich gebogenen starken Eisendraht lothrecht hindurchsteckt, so dass man das Gestell in einer horizontalen Ebene beweglich ist. Das Gestell besteht aus zwei 1 Zoll breiten und '/, Zoll dicken Leisten aus Eichen — oder Bu- chenholz, die durch zwei ‚8 Zoll lange Querleisten verbunden sind. Die Länge dieses Gestelles macht man etwa gleich der Breite des Fen- 87 sterstockes (also ungefähr 30 Zoll) und befestigt an das äusserste Ende desselben das Thermometer. Nun durchbohrt man den rechten Rand des untern, rechten Fensterflügels an zwei Punkten. Durch diese Bohr- löcher gehen vom äussern Ende des Gestelles 2 Schnüre ins Zimmer. Die erste Schnur geht direkt ins Zimmer; die zweite leitet man rück- wWärts durch einen Ring, welcher an der äussern Mäuerfronte in glei- cher Höhe mit dem Gestell, etwa 2 Fuss vom Fenster entfernt befestigt ist, und dann erst ins Zimmer. Zieht man an der ersten Schnur, so nähert sich das Gestell mit‘dem Thermometer der Fensterscheibe, zieht man dagegen an der zweiten, so geht das Gestell in seine ge- wöhnliche Lage an die linke Fenstermauer zurück. Man erreicht durch “ diese Vorrichtung somit folgende 2 Vortheile: 1. Durch die grosse Entferuung des Thermometers vom Fenster wird der schädliche Einfluss der Zimmerwärme be- seitigt. _ Fa nn ne ‚Verzeichniss aller bisher aufgefundenen und bekannt gewordenen Stücke der. am 4. September 1852 bei Mezö- Madaras gefallenen Aerolithen. : B j Ep; Gewicht s | ———— in I Wr.Pf. Lth. Qu. Gr. 4 17 26: 4 — ‚2 — 13 — 5 3 — 20. — k — 6 120 5 — 15 3 — 6 —_— 323 — 2 >| — 283 2 20 8 — 29 14 28 10 K.k. Hof-Mineralien-Kabigets in Wien . 23 = He ii Ä 7418 12 — 8 — 43 — 5 _— 1 14) — 6 — 2 45 . re 16 —_—— 352 Ay —_— — 12 418 — A 323 88 Im Besitze des: 49 Dr. Ladislaus Antal in M.-Vasärhely . 20 Dr. Sigism, Belteky in M.-Vasärhely 21. Grafen Ignatz Haller in Kerellö-Sz.-Päl i 22 Kreisgerichtsrath Karl Kenyeres in Kr 'onstadt 23 Ludwig Vayda in Kölpeny . . . N 3 Collegiums i in N,-Enyed . 2 Ru 26 Dr. Josef Engeli inM. -Väsärhely.. ’ 27 S.Exc.desr. k. Bischof Dr.Haynald in Karlsburg 283 Dr. Ed. Kellermann k. k. L.-M.-R.in Hermstdt. 29 Karl Kuöpfler V.-Controllor in Offenbänya. 30 K.k.B. S. und Forst-Direktion in Klausenburg 31 Dr. Ernst Decani Kameral-Phys. in Zalathna . 32 National-Museums in Pesth .. . 4 33 Naturforschenden Gesellschaft in Pesth. 34 Geologischen Gesellschaft in Pesth 35 Dr.W. . Knöpfler ) deponirt im Mineralien- Ka-( Ei a er bs ) binet in Wien zum Verkauf ( ak R% in M.Väsarhely . #: 38 »» „ „ „> . 40 Ford. Moor k. k. Hüttenmeister i in Zalathna 41 42 B. Bruckenthal’ schenMuseumsi in Hormhunstadt 43 Siebenb.Vereins für Naturwiss.in Hermannstadt 44 Direktor Partsch im Mineral.-Kab. in Wien 45 7 Hau: 47 Professor Dr. Linzbauer in Wien . 5 Dr. Bondiin Dresden 4 ’ „ ”„ „ . . . . . . EN Verkauft durch F. Moor nach Dresden . 5 ) ,, bi} ” br) a,” 2} 52 Dr. Kranz Mineralienhändler in Bonn 54 « 55 Professor Schrötter i in Wien . Maros-Väsärhely am 4. Februar 1855. \ = 2 ” EL) „ G6öwicht a Be ea m m CO er ji vi awanmnı | | SCH NORSCHS) ZICH SOBSEr Se Erg NO IS me Hana an eo ch Dr. W. Kunöpfler. III lemwnınlmworunwl | III I Tel Iwl I Inn ERe-Ir Ab FI, 8 Wr. Pf. Lth. Qu. Gr. 20 30 6 15 35 34 30 ‚Verhandlungen und Miltheilungen | Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadit. 7 Jahrg. VI. Nr.6, Juni. 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Salzer: Uebersicht der zu Mediasch im’: Jahre 1554 gemachten meteorologischen Beobachtungen, — Dr. Cl. Hampe: Pleganophorus. — Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken von Lapugy. (Fortsetzung). Vereinsnachrichten für. den Monat Juni 185. Seine Excellenz, Andreas Freiherr v. Sehagune Bischof der griechisch-orientalischen Kirche in Siebenbürgen, haben die in der Generalversammlung des Vereines vom 12. Mai erfolgte ein- stimmige Wahl zum Ehrenmitgliede huldvoll angenommen, und dem Verein in einem |herablassenden Schreiben nicht nur diese shrenvolle Annahme bekannt gegeben, sondern zugleich dem Ver- einsausschusse, zur Förderung des Vereinszweckes den nahmhaften Betrag von 100 A. C. M. übermittelt. AD Der Vereinsausschuss , ‘welcher sich beeilt diese erfreuliche aufmunternde Vermehrung ‚Seiner hohen Ehrenmitglieder, zur Kenntniss des löbl. Vereins zu bringen, hielt sich! verpflichtet, Se. Excellenz im Namen’ des Vereins ein diessbezügliches Danksa- gungsschreiben zu überreichen. Uebersehen wir in unserm Vereinsblatte die wirksame Tbeil- nahme welche dem Vereine von oben herab, dessen Bestrebungen unterstützend entgegen kam, so müssen wir uns der freudigen _ Ueberzeugung hingeben: dass unter den ' Ausspieien so hochher- ziger Theilnehmer und Maecenaten das Ziel des Vereines schon jetzt als ein Erreichbares zu betrachten ist, und den Eifer der Mitglieder gewiss in hohem Maasse belebt zu sehen. Als intressante Natur-Erscheinungen , verdienen in diesem Monate ‚bemerkt-zu werden: Für Zoologie: ein schönes “Männchen des grossen Trappen (Otis tarda) bei Maros-Väsärhely, und ein schöner Pelikan (Pelica- 90 “s . n g& r g2 5 \ nus _onoeratplü ai ahahat verlegte, \ Keines vi Apeiden Ener kom ir 1 Pan in ? a erden ; aber die Füsse und der Kopf des Pelikans auf ein Fenster des Vereinslokals gelegt, zog mehrere Saprinus, darunter in unzäh- liger Menge eine noch unbeschriebene Art in der Grösse des S. niıtidulus, Balı ass Tür BIT u Für Boa t— erfreute uns der Anblick, der von Se. Excel- lenz dem griechisch-orientalischen Bischofe Freiherr v. Schaguna in dessen Garten, welcher gegenwärtig eine Zierde für Hermann- stadt bildet, gelungene Anpflanzung mehrerer Tuja, Pinus und Larix-Arten, welche bis jetzt in Hermannstadt und grösstenthei in Siebenbürgen noch nicht, und; hier zum erstenmale gepflanzt worden sind. Wir hoffen nächstens das N a nachtragen-zu können. nindosnaniereW +4 "An Geschenken für die Vereinsbibliothek gingen. ein :«' Geologische Uebersicht der Bergbaue. ‚der ‚österreichischen Mo- 'narchie von Franz,Ritter v..Hawer und Franz Fötterle. Die Gallen, Versuch die. durch Insekten an «dem Pflanzen 'ver- - N do Preisfrage der rn Akademie der Naturforscher üben, Intersuchungen" geläuterte Schildefüng des r Herr Fr. Thallmayer Baueleve: einige Petrefacten von F. »Lapugy ‚und. einige siebenb. Käfer. TE Herr C. Neugeborn Steuer-Reclamations-Commissär 10 Stück ausgestopfte Colibris. _ 1ER EN Ze . f Herr A. Brem Fabriks-Direktor, sieilianischen Schwefel. “ Ausserdem wurde dem Vereine von Herrn Apotheker Dr. 6. A: Kayser eine beträchtliche Quantität 'Arsenik-Cönservations- seife zum. Ausstopfen der Thiere'zum Geschenk gemacht. Als ordentliche-Mitglieder traten"dem Vereine bei: Se, Hochgeboren Carl Graf Kornis in Pesth. Herr Dr. Jgnatz Mayer k..k, Kreisarzt in Kronstadt. Herr Franz Oberth , Gymnasiallehrer in Mediasch. Herr Josef Schuster k. k.-Finanzsekretär in Hermannstadt. Herr Samuel Schuster Magistratsrath in Hermannstadt. Herr Friedrich Wolff, Rothgärbermeister in Hermannstadt. D. Czekelius. IL 91 Ueber einige zu Mediasch im Jahre 1854 gemachte meteo- rologische Beobachtungen von Michael S$Salzer. N 1. Wärme nach Reaumaur. *) } | Ten gp N F N j = Falles Belang. a ‚LAbena mitte grösste I kleinste sn |" Januar 1h7—2. 22| 1:62 7—1.07,—0.56 d. 11] 6.4. .d. 1 —15,5 |18| \ Februar 1h7—3.06: 1.08 12.25 —1.411,. 71 5.7 |.19) —10.0.122 . März —1.76 [4.04 0.06! 0.74.31 94 9) —10.0.120 April > 2.99 1.15) 5.45, 6.58: ,28117.5 : „141 — 5.81 4 Mai > 10.48 18.66 | 11.91) 13.601,, 621.6 "1 4810 - Juni 11.34 |17.49 | 12.97, 13.93|,.21124.2 |. 7) 6.0|.0 Oduli. | 13.88 20.28 | 15.20) 16.45, 22 sl 10.7.0 August 12.98..119.77 | 14.40| 15.731, 7124.8 |, 31 9 0 September | 7.03. 115.49 | 9.22) 10.58]. 18121.8 Bi 1.5].0 „.Oetober 4.10 113.04 | 6.42] 7.86|.. zl19.4 |.30) -- 25] & a erember 0.29 15.10 | 1.88) 2.461, 19114.2 | ,,15| — 8.4 [10 _ Dezember | 0.23 12.97 | o.61l 1.27]. 10| 6.9 |..16| — 6.5 113 Eich = 4.69 10.89 | 6.22 we 4.8 1,.7,1 45.5 191 I. Be wel kung. | d. ee er nach den einzelnen Tagen | | | Monat laiıe ELHEE öh. | DI EN 10h. BES EEE ng gwism ea her ganz tr (—=3l=4 aaa ran ELITE LEER 71216 24 122119 | 2212107 9.1190..|) 3° aaa las 3 la) 39 To 21/2015 191 2 | 1 Ra See 2.712.824 112.67..0,1 6 | 3 | 13 I 3 222 lı8 20] 25a, 18 17 jaa 114.5 TE En A, 1.61 1.6114 11.5 BIRD 191121081] 13 SE 29128 |271|28 f 9 31129] 24 | 28 4 8 . 4 WET de — — X [8 1 IN Do, >} [8 _ = )Der Thermometer hing in gutem Schatten gegen -ONO. etwa 20° über der Erde, 92 oe nme mn nn me Anno me mamma mn emmermnmndenenn ses are © nm > arme _ = nn nn ne ee Il. Niederschlag. Höhe des Niederschlages in par. Linien ——n Zahl der Tage mit Monat | S En _ a en en u. | grösste Regen- ER = sil:| 288 Sc) I. menge in 24 es I|na12108:,* ERRER Stunden Januar 6 | 34-160, | RR - ee Febwar 4 1:40) 2| 0) S.88 =8385 März | 3| Tale Ay De = "755 April NERTER I MIR 0| BR e = 2... Mai KEINEN Et. es ® Se: Juni 21 Man] | ei EL ie” m Juli | 12 0 | b 1;! 37.481, d..1d= 9.163% August 9 | 0 4 | { IH. 22.4357 1.7 5.4929 September 4 7; 0) 97 1 d.ersttA.4, 17.922” | „ 23=11.242 October Ä | Ai 0 mal R.*) 19.240" \| „| 8&— 3.080 November 114 | 1 | 2| 0 20.3240 °]..koe GoADM December ! 6412 | 8 Ir: 20.342°° | „ 10-14:9.240% Ihr. :189,23753 19. 53H, | 140.787 IV. SEK ur [— Vorherrschende Windrichtung und Windstärke "Pre een vangpang | mar nemmin ars eg a h. | 21. | 101 | mittel Iso. 0.50. 8. sw) W. |swi2 0.0.5 :N0.0.4 0.0.4] 20 824 {75 0 ET ! | Vertheilung der Windesrichtungen me Januar Februar! SW.0.7'/SW.0.7 SW.O.3|SW.0.6| 9 15] 14 N 6. 30 12] 2 März | W.0.6 |SW.1.1| 0.0.5 'sw.o.l 10 91.161 0) 2. 311 18] 14 April 1W.0.9|W. 1.3, Wit wit] 6, 8.48, 1) 6, 16] 28] 1Aj 3 Mi |N.03 |s.0.5 sw.o.3lsw.o.d 19! 12] 13), 6| 13] 18) 12] 0 Juni ‚ (BW.O2 Sw.o3lsmo2]sW.02 3] 8) 2] .& 3123] 161 17] yo |sw.0.2 w.05 |w.031W.03 3 9, 9145| 5221 25 5 August |W.0.1[W.0.14 0.01 [w.o.tf 1el dsl 3) 5) 9 28) 14) Septmb! W. 0.4 w.04| 0.02 w.0.2| 9 3418) 6) 2] 15,32] 5 Oetobr.] 0.0.2 | 0.0.110.04 10.01] 0) 41,52) 2) 5) 13) 13] 4 Novmb.| 0.0.4 |sw.0.4 8w.04 0.0.43 13| 3, 12) 11} 12] 141 9 Aıl Desemb|SW-OISW.0. WO. 81.08) 11 3119, 7 4 2020, 2 Jahr ISW48W.05 0.07 sw.oÄo5| a'zial Br 80 9a er *) Am 9. September fielen Mahmittag zwischen dem Regen auch Schneeflocken nieder 93° — V. Temperatur einiger Quellen- u. Brunnen *) nach Reaumur. Nr. 1. | Nr. 2, | Nr. 354:Nr.4. | Nr. 5. | Nr.6. | Nr. 7. Nicht zu-| Zuge- | Zunge- | .ı [Nicht zu- Monat |Fliessen” Fliessen-|gedecktr | deckter | deckter |Fliessen- gedecktr etwaö” | etwa8° | etwa 8 etwa 25’ de Quelleide Quelle] giefer tiefer tiefer !de Quell®| giefer Brunnen | Brunnen | Brunnen Brunnen Januar 74 | 96 347 6.3 — 1.86 a, Februar 6.7. 8.6 12 3.4 — 8.5 6.3 März 6.4 8.3 ur 5.6 — 8.4 7.0 April 6.7: 1.5 1:2 58 741 8.3 6.7 Mai 88 7.9 8.3 7.0 8.3 8.4 7.7 Juni 97 7.9 81 7.3 8.2 86 8.3 Juli 11.6 8.5 8.7 7.6 8.6 8.8 9,0 August 119 9,7 8.2 7.9 8.6 9,0 9,9 September | 11.8 10.1 82 1.9 8.8 8.8 9.6 October 11.2 10.3 7.9 dei) 8.2 8.8 95 November 9.7 10.4 1.8 6.8 7.6 8.8 8.8 Dezember | 8.4 9.7 7.4 63 73 8.5 8.0 Mittel aus | allen 12 Mo- | naten 9.2 9.0 1.9 68T 81 8.6 8.2 *) Nro. 1. liegt auf einer fast flachen Wiese neben dem Fusse eines Berges, ist mit Erde zugedeckt und das Wasser fliesst aus einer hölzerneu Rinne gegen O „Hl. liegt in einem Graben, ist ebenfalls mit Erde zugedeckt und das Wasser fliesst aus dem hohen Ufer entspringend gleichfalls aus einer hölzer- nen Rinne gegen SO. „, I. liegt auf einer” freien Anhöhe vor einem Berge südlicher Abdachung. Alle drei liegen auf dem Felde und auf dem rechten Kokelufer. „IV. mV. liegen nur etwa 100 Schritte weit von einander in der Stadt, sind nicht fest zugeschlagen, sondern nur ‚mit einem Dach überdeckt — soge- nannte „Radbrunnen.‘ Vi. liegt am Fusse eines Berges mit östlicher Abdachung. ist mit einem Stein zugedeckt von Bäumen beschattet. „ VM. liegt im flachen Kokelthal. ‚Die vier letzten liegen auf dem linken Kokelufer. "Die Messungen wurden monatlich einmal und zwar um die Mitte des Monats vorgenommen. 9420 v1. Winige Fe über Erscheinungen in dem Pflanzen- u T'hierreich. Februar. Den 47. Kätzchen an der Sahlweide (Salix capraea); Veronica agrestis. ' N ‚März. '8. Galanthus nivalis; d. 13. Anemone hepatica L. Tussilago fa. fara. 15. Erythronium dens canis. 22. Seilla bifolia; Corylus avellana. 26. Helleborus purpurascens. W. 28. Anemone pulsatilla Z. Daphne mezereum. "31. Corydalis digitata Pers. Pulmonaria officinalis. ‚28. Der kleine and grosse Fuchs — Vanessa urtieae und po- Iychloros. ' April. 7 2. Lamiun album; Viola, odorata; Gapsella bursa 'pastoris. 4. Alsine media. e 5. Anemone ranunculoides; Chrysosplenium alternifolium; Ormithogalum luteum; Asarum Europaeum; Petasites tus- ‚silago 1. 10." Anemone nemorosa. 13. Lamium purpureum; Euphorbia eyparissias; Euphorbia ver- rucosa; Isopyrum thalictroides. 16. Euphorbia esula; Euphorbia epithymoides; Fotankille "vernd; Vinca minor; Senecio vulgaris, N 17. Galium Bauhinii; Ribes grossularia. Burn : 48: Leontodon' Taraxacum; "L: Holosteum umbellatum; Adoxa moschatellina; Veronica hederaefolia. 22, Ranuneulus auricomus; Vicla canina; Fifaria ranuneu- loides; ''Adonis vernalis; Draba'verna:; ' Erolium* cieutarium Veronica praecox und triphyllos; Cerastium semidecandrum; „‚Pulmonaria „mollis; Glechoma hirsuta; Salix alba; An: - kosenblüthe,‘ Prunus Armeniaca. 25. Primula offieinalis Jacg. Ajuga reptans; Johannicheee, Ribes ‚rubrum: . 26. Pfirsich, Persica vulgaris; Dentaria slandulosa; Ardbie thaliana. 23. Prunus spinosa ; Lathraea® squamaria ; re cerasus, Einzelne Buchen grün. „29. Stellaria holostea; Corydalis..bulbosa Z.. Lamium maoulans: tum; Iris graminea. F ; Den 1: Störche (Cieoniea alba). D.’8. Die ersten Schwalben. »' D. 11. Erster Kukukruf. Den 925, Der Thurinfalke (Falco tinnuneulus). loan Mai. Den 4. Chelidonium majus; Prunus domestiea; Eichen grün. RR lee pyramidalis; Fragaria vesca; Uxalis acotoselle; Caltha palustris; Syimphytum tuberosum; Galeobdolon luteum, „... 3. Bellis perennis; Mereurialis perenuis; Convallaria majelis; -° Fritillaria tenella M. B,, montana Hoppe.; Potentilla alba; Viola mirabilis;. Galium Vaillantia; Prunus Padus L.; Po- tentilla opaea: Veronica prostrata; Erysimum batbares: Berberis vulgaris; Birn- und Aepfelblüthen. 5. Lyeopsis pullu; Allium ursimum; Gerintlie minor; Paris quadrifolia; Anemone silvestris; Ornithogalum umbellatum. „ 6..Viburnum lantana; Viola bieslor; Veronica chamaedris; - inga vulgaris. Ten. „ 8. Cytisus nigrieans; Potentilla aurea und intermedia; Ver- ..,. baseum phoenieeum; Staphylea pinnata. „. 82. Orchis morio; Ajuga ehamaepytis; Lepidium Draba; Li- num austriacum; Salyia pratensis; Trifolium arvense;, Evo- , _ nymus verrucosus; Acer campestre; Salvia austriacä. PS. Clechoma hederacea; Crataegus nonogyna; _Tormentilla erecta; Asperula odorata; Majanthemum bifolium.. „ 14. Evonymus europaeus; Dentari@ bulbifera. Aesculus Hippo- castanum. Harn Eh ds „ 415. Valerianella olitovia. Mönch. ; „Lithospermum ı arvense; Hyzeinthus eomosus.. 1% «... || Ai .c „ 49. Genista sagittalis; Polygala austriaca; Gynoglossum of- fieinale. N „ 20. Polygala major; Melittis Melissophyllum; Papaver . dubivn — verblüht; Fumaria ofieinalis; Geranium disseetum; Ado- nis aestivalis; Aristolochia elematitis; Thalietrum aquile- gifolium; Sısymbrium Sophia. n „ 23. Lithospermum purpureo - caeruleum; TRyatee Meppen: Potentilla argentea; Ranunculus sceleratus; -Helianthemum vulgare; Alyssum calyeinum L. Sinapis arvensis; Lonice- ra caprifolium; Rhinanthus hirsutus; Cucubalus silene; Tra- gopogon pratensis; Prunella vulgaris; Arabis hirsuta; Tur- ritis glabra; Camelina sativa; Physalis Alkekengi; Silene .. diehotoma; Orchis mascula; Vicia sepium; „ 24. Stellaria nemorum; Myosotis palustris; Gamomilla matri- caria; Serophularia nodosa; Lyehnis viscaria; Potertilla anserina. „ 26. Solanum duleamara; Anthyllis vulneraria; Robinia 'pseu- dacacia. ° 96 Den 28. Roggenblüthe. ’ +30. Asperula' arvensis; Dietamnus albus; Stachys reeta; Üy- nanchum vincetoxieum. Juni. .+.4. Sambucus nigra; Orobus niger. 3. Thesium ebracteatum; Tragopogon major und; porrifolius; Lathyrus aphaca; Galium rubrum; Geum urbanum, 12.. Lysimachia rotundifolia; Coronilla varia; Onobrychis sati- va;. Saponaria ‚officinalis; Clematis recta; Achillea mille- folia; Hyoseiamus niger; Delphinium_ consolida. 46. Rhamnus frangula; Cormus sangvinea; ‚Acer tartaricum; Blitum virgatum; Ligustrum vulgare. ‚49. Vitis vinifera; Kornblüthe; Lilium Martagon;; Cori- ‚andrum testiculatum. '25.. Tilia_ vulgaris; Digitalis purpurea, 30. Kukurutzblüthen. Am 22. reife Kirschen. 7 .,. Juli. . 5. Nieandıa physaloides; Agrimonia Eupatoria; Scleranthus perennis. 22. Kornsehnitt beginnt. Zu Ende des Monats in grossen „Massen das Xanthium spinosum. Am 27. Findet man, Ku- kurutz zum Kochen. September. 18. Golchieum autumndle. — 20. Wird das Kukurutz abgebrochen. 22. Findet man ziemlich süsse Weintrauben. 97 Pleganophorus , nov. Gen. von Dr. Clemens Hampe in Wien. (Hiezu eine, Tafel). Antennae quadri-artıculatae , artieulo quarto, praecedentibur simul sumptis longiore. Abdomen segmentis ventralibus sex, primo elongato, Coxae omnes ovatae, parum prominentes. Tarsi simplices, quadri-artieulati. | Fühler viergliederig ,. an den Seiten des Kopfes vor ‚deu Augen eingefügt, das erste Glied gross, kugelig, das zweite und dritte kurz, becherförmig, das vierte kaum ‘dieker ‚als die vorhergehenden, aber viel länger als alle drei zusammen, schwachh zusammengedrückt, fast cylindrisch. Oberlippe frei vorragend, quer viereckig, ‚vorne. gerade abgestutzt. Oberkiefer hornig, ziemlich breit, mit,sichelförmi- ger, fein gekerbter Spitze, am innern Rande mit einem fein be- wimperten, häutigen Saume, an der Basis mit einer ovalen Mahl- Fläche. Unterkiefer mit zwei, an der Spitze häutigen, fein bewimperten Lappen, der innere Lappen schmal und kurz, der äussere mit seiner ‚breiten Spitze das zweite ‚Tasterglied überra- gend. Kiefertaster dreigliederig, die Glieder gleich dick, .die ersten zwei kurz, das dritte, so lang als die anderen zwei zusam- men, eiförmig zugespitzt: Kinn an der Unterlippe doppelt 'so breit als lang, nach vorne verengt, der Vorderrand leicht aus- geschnitten, Zunge weitvorragend, mit häutiger, ausgeschnittener und lang bewimperten Spitze, und dicken, einen ‚zweigliederigen Knopf bildenden rc re Kopf stark nach abwärts geneigt, wenig schmäler als das Halsschild,, mit kleinen, runden, schwach vorragenden Augen an den Seiten, hart an den Vorderecken des Halsschildes, dieses etwas breiter als lang, rückwärts mit dornartig ; vorspringenden Ecken. Schildchen klein, gerundet. Flügeldecken zwei und ein halbmahl so lang als das Halsschild,‘ wenig ‚breiter ‚als dieses, mit stark vorspringenden Schulterecken, am: Nahtwinkel an der Spitze etwas 'klaffend, das letzte Hinterleibssegment nicht bedek- kend. Brust einfash. Hüften eiförmig , wenig aus den ‚Gelenks- graben hervorragend, die der vorderen Beine nahe. aneinander ' stehend. Schenkelringe nicht stützend. Schienen an der Spitze - dornenlos. Füsse einfach, viergliederig, die ersten drei Glieder dreieckig, ziemlich gleichlang, das vierte. beinahe so lang als die drei anderen zusammen, mit zwei kleinen, einfachen Klauen. 95 Bauch aus sechs Ringen zusammengesetzt,’ von denen der erste beinahe so lang als die vier folgenden ist. Obgleich "die sechs deutlichen Bauchringe , so wie die Eiform aller Hüften zu den, von Professor Erichson für seine Familie der Colydien angegebenen Üharaeteren nicht passen , so dürften doch sowohl die Forın der Füsseals der'im Allgemeinen ähnliche Bau der Mundtheile dieser Gattung- ihren passendsten Platz im Systeme zwischen der Gattung Anommalas und. Gerylon anweisen , und die Familie der Golydien anders zu clıiaracterisiren sein. Den Mundtheilen nach dürfte der Käfer eine älmliche Nal- rung wie die, Blattläuse fressenden Goceinellen geniessen, und vielleicht ein Schmarützer im Haushalte von Ameisen sein. P. bispinosus: oblongo-ovatus, punetatus, subtilissime pu- beseens, brunneus, ore, "antennis pedibusque dilutioribus, pro- thoracis angulis postieis elonzatis, acntis, elytris humeris pröminen. vibes. Long. A, lat ‘Der Kopf dankelbreur) kurz, ‘mehr als doppelt so breit als Me, fast so breit wie das Halsschild,, in die Wuere gewölbt, vohte hinabgebogen und scharf abgerandet:: ; die Augen wenik vor- ragend, kohwarz ; die Fühler glänzend , lichtbrauff| mit gelb- liehen ; sehr feinen, gegen das Ende der Könle längeren Härchen besetzt; der Mund selblichbraun. Das Halsschild:: schmäler als’ die Flügeldecken, etwas breiter als lang, der Vorderrand gerade abgeschnitten , dib Seiten vorne fast gerade, hinten ausge- schweift und in einen leistehenartig erhabenen , langen‘, spitzigen‘, etwas nach aussen gerichteten Dorn "auslaufend , der Hinterrand , ‚ge- rade, die Oberseite nach vorne kissenartig gewölbt, nach rück: wäßte niederzedrückt , mit einer kurzen , erhilienen‘ scharfen Mit- tellinie , und beiderseits an den Hinterwinkeln stark vertieft ‚' dun- kelbraun ,; 'mit wenig’ dichten, grossen und seichten Punstäir und einzelnen’ Härchen ‚welche ans den Puncten heraustreten. Das Sehild- chen fast doppelt so breit als lang, mit einigen, sehr feinen Puncten. Die Flüseldecken breiter als dus Halsschild mid ER. vortretenden Schultern‘, nach rückwärts allmählig verschmälert , ı der Spitze einzeln breit-abierunget;, das letztb Afintehleibsdäghhent nicht 'be- deckend; seine ' Obetseite flach, an den Seiten hinab und in den scharfen 'Seitenrand aufsebogen,, dunkelbran, ohne Spuren ‚von Streifen, feiner und viel dichter punetirt wie das Halsschild,' mie‘ zarten, kurzen, aus den’einzelnen Puncten 'heraussprossenden Här- chen sparsam besetzt. Die Unterseite sehr fein und dieht 'pune- tirb und mit) einer kurzen, gelblichen, seidenartigen Pubescens ' ziemlich dicht bekleidet. Die‘ Beine mässig lang, mit stärkeren‘ Sehenkeln’, gelblichbraun,, sehr fein behaart. Von meinem Bruder an einem alten Bichenstamme im "jun- zen Walde bei Hermannstadt gefangen. IAo01 sıb ib 9 Beiträge sur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem T'egel- gebilde von Ober-Lapugy % f von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. “6. Cancellaria Bellardii Hichelotti. Hörnes 1..c. Taf. XXXIV. Fig. 17. u. 18. - Die verlängert-eiförmige , unten bauchige Schale hat ein nur ‚mässig spitzes Gewinde mit 7 Umgängen , von welchen die beiden ersten die embryonalen sind, die übrigen haben zahlreiche (12 bis 14) ziemlich starke und an der Schlusswindung etwas schiefe Längenrippen, von welchen einzelne auf der Schlusswindung sich durch Stärke und Dicke auszeichnen und wahre Mundwülste sind, welche diese Art besonders charaeterisiren sollen; die Schale ist zugleich quergestreift und zwar in der Art, dass zwischen zwei stärkern De, Ein feiner sich befindet. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist stark verdickt (eine wahre Mundwulst) und im Innern gestreift; die Spindel trägt drei schiefe Falten; die Spindelplatte ist sehr dünn und bildet einen höchst feinen Ueberzug. Höhe bis 1 W. Z. Fundorte dieser Art sind num Turin, Tortona, das W. Bek- ‘ken und Lapugy in unserm Vaterlande ; hier wird sie gleich wie C, Iyrata und U. spinifera häufiger als irgend eine der übrigen Arten dieses Geschlechtes gefunden. 7. Caneellaria Boneltii Bellardi. Hörnes |. e. Taf. XXXIV. Fig. 19. Die Schale des mir vorliegenden Exemplars ist eiförmig, bauehig ; das nicht sehr spitze (rewinde besteht aus zwei glatten wulstförmigen embryonalen und drei Mittelwindungen; die Schluss- windung ist so gross als alle frühere zusammen; alle sind stark eonvex und mit scharf hervortretenden Längenrippen und (uer- reifen versehen. Au den Stellen, wo. sich Rippen und Rei- fen durchkreuzen, werden. Stachelu wahrgenommen, die jedoch minder stark hervortreten, als dieses bei dem W. Exemplar der Fall war, welches Herr Dr. Hörnes abbilden liess. Auch das mir vor- a Exemplar hat auf den Umgängen je zwei solcher Stachel- en. ‘Ausserdem befindet sieh zwischen je zwei Querreifen Eine Querlinie. Der rechte Rand der ovalen, fast rundlichen Mündung ist scharf, ‘im Innern mit starken, tief hineinreichenden Falten- ähnen versehen; die Spindel trägt drei Falten und die Spindel. 100 latte fehlt gänzlich; ausserdem ist noch ein kleiner rinnenartiger Nabel vorhanden. Höhe %/,, W..Z. Wiewohl das mir vorliegende Stück nur sehr kurze Stacheln hat und von gedrängterer Form ist, als das von Dr. Hörnes ab- gebildete Wiener-Exemplar: so spricht doch der sänzliche Mangel der Spindelplatte besonders dafür, dass es nur der oben genann- ten Art angehören könne. Fundorte dieser Art sind nur Castell’ arquato, Tortona . Orlau im W. Becken und Lapugy in unserm Vaterlande. Das ein- zige Exemplar, das ich kenne, ‚befindet sich in der Sammlung des Herrn. Bau-R.-Rathes Üzekelius. Diese Art scheint in Lapugy zu \ den grössten Seltenheiten zu gehören. 8. Cancellaris Gesslint Basterot. Hörnes |. ec. Taf. XXXV. Fig. 3. Die eiförmig zugespitzte Schale hat ein stufenförmiges Lie- winde, das aus zwei w«latten wulstförmigen Embryonal-, drei Mittel- und der Schlusswindung gebildet wird; die Mittelwindun- gen sind fast rechteckig in der Art gestaffelt, dass der horizon- tale Theil (das Dach) die Hälfte des vertikalen beträgt; die Schlusswindung nimmt die Hälfte der Schale ein. Die Oberfläche ist mit Längenrippen und (uerreifen versehen; die erstern sind Anfangs schwächer und dicht, werden später stärker, treten aber auch weiter auseinander und „ehen an der Schlusswindung in blättrige Mundwülste über. Längenrippen und Querreifen bilden auf den Mittelwindungen ein Gitterwerk, das besonders Anfangs sehr regelmässig ist; zwischen den entfernt stehenden starken Queırei- fen befinden sich je zwei bis drei feine etwas gekörmten (uerlinien. Die Mündung ist last dreieckig; der rechte Rand derselben er- scheint verdiekt und im Innern mit tief‘ hineinreiehenden Falten- zähnen versehen ; Die Spindel ‚hat zwei. schiefe, Falten; die Spin- dellamelle tritt unten frei ‚herüber,. "Characteristisch ist auch ein grosser schiefer Nabel. Höhe 1 W: 2. Ausser Lapugy sind als Fundstätten dieser Art nur Saucats, Leognan, Dax und Grund im W. Becken zu nennen. (leich wie am letzt genannten Orte gehört sie auch zu Lapugy zu den grös- sern Seltenheiten. 9 Cancellaria calearata Brocchi. f Hörnes I, e. Taf. XXXV. Fig. 5. Die nahezu thurmförmige Schale hat ausser den zwei em- bryonalen wulstförmigen Umgängen,, vier fast ‚stufenförmige,..ge- kielte Mittelwindungen, welche aus'zwei Theilen,— einem schiefeu Dache und einer senkrechten, fast eingeschnürten Wand — bester hen ;; die ziemlich entfernt ‚stehenden und sehr schiefen blättrigen Längenrippen erscheinen an; dem Kiele faltenartig aufgebogen und gehen in stark hervortretende Dornen aus. An der Schlusswjn- | | | " 101 düng tritt noch ein zweiter, jedoch schwacher Kiel ‚auf. Der rechte Rand der schief-ovalen, oben winkeligen Mündung ist scharf und im Innern gekerbt ; ‚die, Spindel hat zwei schiefe Fal- ten; die Spindelplatte ist erweitert und verhüllt zum Theil den wenig tiefen Nabel. RUnsere Exemplare scheinen die Mitte zwi- schen der typischen Italienischen Form und der Wiener-Varietät zu halten; sie sind länglicher als die. Wiener und haben mehr hervorragende Dornen auf dem Hauptkiele; der Nebenkiel auf der - Schlusswindung zeigt jedoch keine faltenartige Aufbiegung. Länge ıneines ‚grössten Exemplars 7/0, W. 2. Fundorte dieser. Art sind: Dax, Turin, die Gegend von Asti (Montafia und Butiera,) Uastell’ arquato, Libiano , Thal Era in Toskana und Siena; ferner das W. Becken und in unserm Vater-, lande Lapugy und Bujtur. ” 10. Caneellaria spinifera Gratleloup. Hörnes I. c. Taf. XXXV. Fig. 6. 7. u. 8. und. alternirende stärkere und schwächere (uerstreifen bilden die Ver- zierung der Schale; an der scharfen Kante der. Umgänge treten die Längenrippen dornartig hervor und sind an der Schlusswindung we- nigstens faltig aufgeborgen, ohne sich jedoch so weit zu erheben, als es bei Fig.3 der angeführten Abbildungen der Fall ist. Eigenthüm- lich ist an unsern Exemplaren, das. an dem letzten.und oft schon an dem vorletzten Umgange unter. derKante ein glattes Band hinläuft und erst dann die Querstreifung eintritt; auf ‚den Längenrippen bemerkt man jedoch in diesem Falle eine feine Kerfung. ‚Die Exemplare, an welchen ich diese letztere Eigenschaft bemerkte, zeigen gewöhnlich nur zwei Spindelfalten. Der rechte Rand der kleinen schief ovalen oder fast dreieckigen Mündung ist etwas verdickt und im Innern mit Falten- zähnen versehen ; die Spindel hat gewöhnlich drei, bei manchen Exem- plaren aber nur zwei Falten, welche nach‘ oben schwächer. und auch zugleich immer schiefer werden; die Spindelplatte verdeckt nur wenig ‚den BH Länge 1: W. Z. undorte dieser Art sind ausser Lapugy noch Saubrigues, die (iegend von Turin und von Modena, endlich das W. Beckeu In bapugy kommt sie nicht eben selten vor. vs 41. Caneellaria Michelini Bell. a Hörnes 1. oc. Taf. XXXV. Fig. 4 u15. ‘Von dieser Art haben wir ‘die im Wiener-Becken vorkom- mende 'Varietät. Das stufenförmige Gewinde der ein ag di Schale hat ausser den zwei wulstförmigen glatten Embryonal-Um- 102 gängen drei Mittelwindungen, welche an ihrem obern Theile hart an der Naht in Folge der Fortsätze der dicken, breiten und einan- der. nahe stehenden Längenrippen tiefe längliche Grubeu zeigen. Die mit den Längenrippen in gleicher Entfernung stehenden schar- fen Querreifen bilden mit den erstern ein regelmässiges Gitterwerk, so dass die ganze Schale mit quadratischen Löchern besetzt er- scheint ; zwischen den (Querreifen zeigen sich. an unsern Exempla- ren nür Spuren. von den feinen (Querlinien, deren Dr. Hörnes in der Beschreibung dieser Art erwähnt. . Der rechte Rand der länglich run- den Mündung ist dick, im Innern mit, Faltenzähnen versehen; die Spindel hat zwei schiefe Falten und eine dritte accessorische ; die . Spindelplatte ist dick , sehr erweitert und bedeckt zum Theil den wenig deutlichen Nabel. Höhe %,. W. 2. Anderweitige Fundorte dieser Art als Lapugy und des W. Becken sind noch Turin, Korytnice, Pinezow und Zukowe im Pol- nischen Becken nnd endlich Antwerpen. 12. Caneellaria imbhricata Hörnes. Hörnes 1. ce. Taf. XXXV. Fig 16. Das ziemlich spitze Gewinde der spitz-eiförmigen Schale be- . steht aus zwei glatten wulstförmigen Embryonal-Umgängen und 4 stufenförmigen, an der Naht mit einer grubigen Rinne versehenen Mittelwindungen. Die Längenrippen, womit die Schale verziert ist, sind im Ganzen schwach; am deutlichsten an den oberen Windun- gen, verschwinden sie an der Schlusswindung fast ganz. Zu diesen Längenrippen kommen engstehende,, an Stärke abwechselnde Quer- reifen, welche an den zwei wntern Mittel- und an der Schluss- windung wie in einander geschobene Dachziegeln aussehnen. Die Mündung ist schief-oval, oben am rechten Mundrande fast eckig ; dieser letztere ist scharf und im Innern mit Faltenzähnen verse- hen; die Spindel hat zwei starke Falten; die Spindelplatte ist dick, stark erweitert und bedeckt den schwachen Nabel zum Theile. göhe 1%, W. 2. Fundorte dieser interessanten Art sind nur Castell’ arquato, das W. Becken, Lapugy und Bordeaux (?) und Dax. (?) Von La- pugy ist mir bis jetzt nur Ein Exemplar bekannt, welches sich in dem Besitze des Hrn. Bau-R.-Rathes Czekelius befindet. Geschlecht Pleurotoma Lamarck. In der Ausdehnung, welche Lamarck dem Geschlechte Pleuro- toma gegeben hatte und für welche in neuester Zeit wieder gewich- tige Autoritäten. sich. serklärten , umfasst dasselbe: Gehäuse von grosser Mannigfaltigkeit, ja selbst von nicht unerheblichen Ver- sehiedenheiten.. Obgleich im ‚Ganzen von spindelförmiger Gestalt gibt ‚es; unter ihnen auch Arten von gedrängter Form; — der Ca- [LIFE / 103 nal bei den meisten Arten ziemlich ‚lang, verkürtzt :sich. bei’ andern bis zum’ Verschwinden und es tritt an dessen, Stelle bei „gewissen Arten wohl gar ein Ausschnitt; — die Aussenlippe der hieher- hörigen Gehäuse ist bald scharf, bald. beträchtlich . verdickt; ' ‚Bat oben stets 'entweder eine einfache ‚Einbuchtung an: der Naht, oder einen ‚Einschnitt, der mehr oder minder tief ist ‚und.-in einiger Entfernung von derselben mit ihr parallel verläuft. Diese Verschie- denheiten waren die Veranlassungen geworden ,. dass das Geschlecht in der Folge in mehrere kleinere Geschlechter unter verschiedenen Benennungen (Pleurotoma Borsonia und Raphitoma) rn wor- ne war. Die Pleurotomen gehören "vorzüglich dam; Tertiär.Perlode und et jetzt lebenden Schöpfung. an; in. dieser .letätern "scheint das Geschlecht seine grösste Entwickelnng erreicht zu haben, da’mehr als’350 lebende. Arten aufgezählt. werden. ‚Von den 350: ‚fossilen Arten, welche Bronn in seinem Enumerator palaeontologicus (8: 457 u. d, t) aufführt , gehören nur 8.Arten ältere. als tertiären"Schieh- ten an, neogen (mittel- und obertertiär) sind nach demselben Enu- merator 173. Arten ,, während d’Orbigny, . 494 :Arten in ‚dem, Pro- dromge, aufführt. "Von den 73, erlüiten Arten, welche Giebel in nichkehi "Ver. zeichnisse ‚der Petrefaeten. Deutschlands, (S. ‚491—95) 'aufzählt, sind #1" Arten neogen, und 5 neogene, Arten zugleich, auch eocen. (unter tertiär) , also in allen. Schichten der. Tertiärperiode: verbreitet.‘ Von . dei dort aufgeführten. 51_ neogenen. Arten „Deutschlands gehörten 26 ussc, liesslich dem, ‚Wiener "oder. besser dem grossen Vesterreichi- rtiärbecken an ‚: da einige. zugleich, bei Bujtur in’ unserm Vaterlande 'verkommend angegeben sind; drei Arten kommen 'zu- gleich im Oesterreichischen Tertiärbeeken und:sonst in Deutschland vor.‘ Die "unterdessen fortgesetzten:.Nachforschungen 'im' Wiener: Becken haben zu den exfreulichsten Resultaten geführt , so" dass Herr Dr. Moritz Hörnes bereits 60. neogene ı „Arten; aus"’dem W., Fertiär-Becken in der 8. Lieferung seines: Werkes über die Tertiär- Mollusken dieses Beckens aufführen, konnte. Die Tegelschichten vor Lapugy in unserm Vaterlande beher- bergen eine ziemlich grosse, Anzahl, von .neogenen: ‚Pleurotomen- Arten. mit Zuverlässigkeit ‚sind -bereits 45:1 derselben‘ bestimmt‘, welche mit Ausschluss einer einzigen „ der Pleurötoma vulpeeula Broechi, die d’Orbigny nur aus den Schichten von Asti kannte, mit aus dem W. Becken ‚bekannten‘ Arten identisch sind. Das Ver- hältniss unserer mit Wienern übereinstimmenden Arten zu denen des W. Tertiär-Beckens überhaupt stellet sich also wie 75:100 heraus, — ein Resultat welches wieder sehr deutlich für die Gleich- werthlichkeit der. .W.. Textiär-Sehichten» und 'der* Tegelstraten von Lapugy spricht. Vergleichen wir, die Zahl der ‚Lapugyer Pleuroto- % 104 men mit den bis jetzt überhaupt bekannten neogenen Arten, so ‚ergibt sich, dass die Straten von Lapugy etwa den vierten Theil derselben einschliessen, — ein Resultat, welches sehr für die Klas- sieität unserer Straten spricht und wodurch sie sich den aus- giebigsten Straten Italiens und Frankreichs mit dem. vollsten Rechte anreihen lassen. 1. Pleuretom» intorta Brocchi. Hörnes I. c. Taf. XXXVI. Fig. I u.2. Ich kenne diese Art von Lapugy aus eigner Anschauung noch nicht , das erste Exemplar derselben ist erst im vorigen Jahre (1854) durch Herrn Dr. Hörnes eingesammelt worden und seiner Güte ver- danke ich die Mittheilung von ihrem Vorkommen; ich bin also auch nicht in der Lage anzugeben, welcher von den beiden abge- bildeten Wiener-Formen unsere Pl. intorta am nächsten stehe. Hr. Dr. Hörnes gibt in seinen fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien nachstehende Beschreibung dieser Art: »Die Schale ist spindelförmig; das ziemlich spitze Gewinde besteht aus zwei convexen, glatten, embryonalen und vier gekiel- ten Mittelwindungen, deren oberer Theil ausgehöhlt und deren un- terer mehr oder weniger eingeschnürt ist. Auf dem Kiele sitzen Knoten, die nach abwärts fortsetzen und schwache Längenrippen darstellen. Die’ganze Oberfläche der Schale ist mit mehr oder we- niger starken Querreifen bedeckt, über welche die länglichen Zu- wachsstreifen in sanften Krümmungen herablaufen. Die Mündung ist länglich-eiförmig, der rechte Mundränd ist-scharf und an der Naht nur wenig ausgebuchtet; die Spindelplatte ist erweitert und ihre glatte Oberfiäche ist durch eine vertiefte, bogenförmige: Linie von der übrigen gestreiften Schale scharf geschieden. Der Canal ist breit und sehr kurz.» Länge bis 1%, W. Z. Diese, Art, die in Lapugy zu den grössten Seltenheiten ge- hört, da nach wiederholten Besuchen des Ortes nur erst bei Ge-, legenheit der vorjährigen grossartigen Nachgrabung auf Veranlas- sung des Hrn. Dr. Hörnes Spuren derselben vorgekommen sind, findet sich ausserdem noch im südwestlichen Frankreich im Miocen und Pliocen.in Ober-Italien, in Sicilien, zu Antwerpen, zu Butley und Sutton in England und zu Szobb bei Gran in Ungarn. (Fortsetzung folgt.) * ZZ Redaction: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. ‚men mit dı ergibt sich derselben e sieität uns: giebigsten Rechte anrı Ich k nicht , das durch Herrı danke ich « auch nicht bildeten Wi; Dr. Hörnes von Wien rn »Die | besteht aus ten Mittelw terer mehr Knoten, di darstellen. ] niger starke wachsstreife ist Jänglich. Naht nur w ihre glatte von. der übr ist breit un. Diese: hört, .da n: legenheit de sung des Hı findet sich ; und Pliocen und. Sutton &edr Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften PA Jahrg. VI. N:o.7. guli 1855. Inhalt: Fr. Folberth: Analyse der Heilquellen von Bsssen. “Die Heilquellen von Bassen, chemisch untersucht von Fr. Folberth. In der nächsten Umgebung von Bassen, einem Dorfe des Medwischer Bezirkes nordwestlich.von Medwisch gelegen, entsprin- gen in einem reizenden Thale an den beiden Ufern eines Baches die in unserem Vaterlande als Heilquellen bekannten Bassner Soolen. Schon seit vielen Jahren ward die Heilkraft dieses Wassers zwar benützt, allein erst im Jahre 1342 gründete eine Actiengesellschaft eine’förmliche Bade-Anstalt und machte es dadurch dem Fremden möglich, die bis zu der Zeit grösstentheils von nur den Bewohnern Bassens und der nächsten Umgebung besuchten Heilquellen mit der erforderlichen Bequemlichkeit zu gebrauchen. h Die Umgebung von Bassen kann eine sehr angenehme ge- nannt werden. Südwestlich vom Dorfe zieht sich zwischen allmäh- lig ansteigenden Berghöhen, die theils mit Weinreben, theils mit Waldungen bedeckt sind, ein liebliches Thal hin, in welchem bei- läufig 400 Klaftern vom Dorfe entfernt, die Bassner Mineralquellen zu Tage treten. lag Das Wasser sammelt sich in 8 Bassins, von denen 5 sich in der nächsten Umgebung des Badhauses befinden. Die Quellen heissen: Ferdinandsbad, Kirchenbad, Sigmunds- 106 quelle und eine ist noch unbenannt. Das Wasser dieser eben ge- nannten Quellen wird ausschliesslich zur Bereitung der warmen Bäder benützt. ‚Das Öte Bassin, der sogenannte Merkelbrun- nen, liegt 'etwa 20 Klaftern von den letzthin angeführten Bassins gegen das Dorf zu entfernt und wird ebenfalls zu warmen Bädern gebraucht. Etwas weiter gegen das Dorf hin, 54 Klaftern von dem Badehause entfernt, auf der linken Seite des durch das Thal flies- senden Baches, befindet sich die Felsenquelle, deren Was- ser zu warmen Bädern nur bei eingetretenem Wassermangel der hierzu bestimmten Bassins, sonst, mit zweckmässigen Einrichtungen aus- gestattet, als kaltes Bad verwendet wird. Das 8. Bassin befindet sich. neben der, dicht ‚am Füsse ‚eines. Felsens entspringenden Felsenquelle und steht mit der letzten in unmittelbarer Verbindung. + Die seltsame Erscheinung eines Felsens in dieser Gegend lässt auf ungewöhnliche Kräfte schliessen , welche den Fremdling in. dieser Gegend erscheinen liessen ; da ‚dev »Wanderer, zwar auf einer unweit liegenden Berghöhe noch einen ähnlichen, jedoch klei- neren Felsblock, dann vielleicht in, dem Umkreise einer. Tagereise nichts mehr dergleichen findet. Der. Felsen ist sehr poröse, ragt 41. .Füss aus der Erde hervor und hat beiläufig 36,000 Cubik Fuss. Sein specifisches Gewicht ist 2,535, seine chemische Zusammen- setzung zeigt kohlensaure Kalkerde, ‚Kieselerde und Eisenoxyd mit kleinen Mengen kohlen-saurer Bittererde. UBS U... EN ee AA ae Bea 0. 0 0 77 3,090 60,. MgO u. Verlust . 1,815 100,000 | Ein geognostisches Verhältniss dieses Thales wird aus dem Umstande ersichtlich, dass sich in den, .bei,dem Bierhause liegen- den 'Bassins , so wie an einigen Stellen innerhalb der Badeanstalt Sumpfgas.mit kleinen Mengen, von Kohlensäure in sehr reichlichem Masse : entwickelt. Die Ursache dieser Erscheinung ist wohl ein- leuchtend, sobald: man sich eine Flora von. dem Sauerstoffe der atmosphärischen ‘Luft abgesperrt unter den günstigen Bedingungen der eekinig im Momente ‘der Selbstentmischung ‚vor ..die Au- gen stellt, | Dr elta Si Die Bassner Mineralquellen characterisiren sich. ihrer ‚chemi- schen ‚Natur nach als wahre natürliche Soolen oder salinische ‚Mi- neralwässer , d. h. als solche, welche geringe Mengen kohlensaurer Alkalien und die Erdarten grösstentheils als leichtauflösliche Salze enthalten. Ihr: hohes specifisches Gewicht,.‚so wie die medieinische Wirkung derselben , welche, dem grossen Gehalte an Haloiden. und insonderheit dem Chrom- und Jodgehalte zuzuschreiben ist, stellen ee 107 sie ebenfalls in die Reihe der ‚natürlichen Soolen. — Da in jüngster Zeit sämmtliche Bassins mit Ausnahme der Felsenquelle und des Merkelbrunnens durch Röhren verbunden wurden, so dass eine Mischung des Wasserinhaltes jedes einzelnen Bassins möglich ist, so blieben nur die zwei Hauptquellen, Felsenquelle und Ferdinandsbad der Untersuchung ee um- ‘somehr, da sich der Merkelbrunnen nur in quantitativer' Mischung seiner Bestandtheile von den beiden Hauptquellen unterscheidet. Ferdinandsbad und Felsenquelle. \... Die fest an den Badekabineten entspringende (Quelle führt den Namen Ferdinandsbad. Das Wasser derselben ist ziemlich klar, geruchlos, von salzigem hintennach etwas bitterem Geschmack. Durch das Ausströmen einer Gasart an einzelnen ‚Stellen, des; Bas- sins wird das Wasser in einer fortwährenden Bewegung erhalten: Die Temperatur der Quelle ist } 12,5°C, bei einer Luftwärme von t 26,5° C. er N Das Wasser der Felsenquelle ist ebenfalls ziemlich .klar, be-. sitzt einen eigenthümlichen Mac Seewasser ähnlichen Geruch und schmeckt sehr scharf salzig, hintennach etwas bitter. Die Tempera- tur der Quelle ist } 15°C bei einer Luftwärme ‚von + 18,5° C, Schwefelwasserstoff ist der Quelle nicht eigenthümlich. Der Schwe- felwasserstoffgeruch, welchen man in- heissen Sommertagen bei den das Bassin umgebenden Kothlachen wahrnimmt, ist eine Folge der Zersetzung der SQ,, Bittererde durch Einwirkung organischer Substanzen. Qualitative Analyse. Das Wasser der Ferdinandsquelle, sowie der Felsenquelle trübt sich nach längerem Stehen an der freien Luft nicht, wohl aber ‚nach längerem ER und lässt zur Trockniss verdampft eine nieht unbedeutende Menge eines ‚gelblich weissen krystallinischen Rückstandes. Die Reaction des frischen Wassers konnte weder als sauer, noch als alkalisch betrachtet werden. Nach längerdin Roten und in concentrirtem Zustande lässt sich eine alkalische Reaction besonders bei der Ferdinandsquelle mit Entschiedenheit nachweisen. "Der nicht unbedeutend grosse Salzrückstand einer grösseren lenge eingedampften Wassers wurde, nachdem 'er zur völligen Trockniss gebracht worden, durch Aufkochen im destillirten Wasser ind Filtriren in die im Wasser unlöslichen und löslichen fixen Be- ständtheile 'abgetheilt. Die qualitative Analyse wiess nach: . oe 5 108 A. Basen. 1. Im Ungelösten. 1. Eisenoxyd. Der im Wasser unlösliche Salzrückstand beider Quellen wurde jeder für sich in Salzsäure gelöst, zur staubigen Trockne gebracht, mit einigen ‚Tropfen Salzsäure befeuchtet,, nach "/, stündigem Ein- wirken im Wasser gelöst, das Ungelöste abfiltrirt und das Filtrat mit NH, übersättist. Die Reaction gab bei der Ferdinandsquelle den bekannten rothbraunen Niederschlag von Fe,0,, HO. Die nämliche Reaction bei der Felsenquelle gab einen unbedeutenden voluminösen Niederschlag, welcher einen Stich ins Rothbraune hatte. 2. Thonerde. _Der erhaltene Niederschlag der Felsenquelle mit Kalilauge‘ be- handelt, filtrirt, das Filtrat mit einer Lösung von (NA,) A im Ueberschuss versetzt, gab den characteristischen Niederchlag der ‚Thonerdesalze. 3. Kalkerde. Die_Filtrate von den unter 1. genannten Niederschlägen ge- ben mit O, (NH,) O t ag versetzt weisse Niederschläge von Ö CaO } ag. | 4. Bittererde. _ In den vom O, CaO abfiltrirten Flüssigheiten bewirkte ‘PO, + 2 NaO, (NH,) O t ag krystallinische Fällungen von PO, t 2 Mg0, (NH,) O tag. JI Im Gelösten. 9. Kalkerde. ‚Die Lösungen der im Wasser löslichen fixen Bestandtheile angesäuert, mit O, (NH,) O + ag versetzt, geben reichliche Nie- derschläge von.CaO, O +} 2aq. vn 6. Bittererde. \ Die unter 5 erwähnten. Filtrate wurden.abgedampft, der Rück- stand bis zur. gänzlichen Eutfernung der ammoniakalischen Salze geglüht, in wenigen Tropfen Salzsäure und Wasser gelöst und die Lösung mit Barytwasser versetzt. Der erhaltene Niederschlag ab- filtrirt in Salzsäure gelöst und mit PO, + 2 NaO, (NH,) Otag versetzt. Ein krystallinischer Niederschlag von PO, + 2 MgO, (NH,) O war das Resultat der Reaction. 109 7. Natron. Die Filtrate von denen unter 6 genannten aus MgO, HO bestehenden Niederschläge wurden bis zur Entfernung des über- schüssigen Baryts mit Schwefelsäure versetzt und vom Niederschlage filtrirt. Die Filtrate zur Trockniss gebracht, geben eine bedeutende Menge Rückstandes, welcher in seinem Verhalten gegen Reagentien, so wie vor dem Löthrohre die characteristischen Eigenschaften der Natronsalze besass. B. Säuren und Säuren vertretende Körper. 1, Schwefelsäure. Eine. Quantität Wasser mit Salzsäure angesäuert und mit BaÜl versetzt , gab einen: weissen in verdünnten Säuren. unlösli- bhen: Niederschlag von BaO, SO;. Die Reaction. beider. Quellen war dieselbe. 2. Kieselsäure. Die nach der Auflösung der im Wasser unlöslichen fixen Be- standtheile beider Quellen vermittelst Salzsäure, Eindampfen zur Trockne , Befeuchten mit Salzsäure und. Wiederauflösen in Wasser, ungelöst gebliebenen Rückstände zeigten in ihrem Verhalten: gegen Säuren und: vor ‚dem Löthrohre alle die der SiQ, zukommenden Eigenschaften. 3. Kohlensäure. Das frisch geschöpfte Wasser beider Quellen mit Kalkwasser versetzt, bildet einen weissen Niederschlag, welcher auf ' Zusatz einer grösseren Menge Mineralwassers wieder verschwand, durch Lacmuspapier konnte die Gegenwart, von CO, sowohl ‘in der Fel- senquelle, als auch in der Ferdinandsquelle nieht mit‘ Entschieden- heit nachgewiesen werden. | Moda’ 4. Chlor. Versetzt man das durch Zusatz.von. NO, ‚..HO.-und Aus- kochen kohlensauerfrei gemachte‘ Mineralwasser mit: einer. Lösung von’ AgO, NO,, so erfolgt ein weisser, käsiger.' Niederschlag, welcher durch seine Schwerlöslichkeit in NH, die Gegenwart von Br und .J Verbindungen darthut. 9. Brom. af | Der Salzrückstand einer bedeutenden Menge Wassers beider Quellen ‘wurde, mit: Alkohol behandelt, die ‚alkoholische ‚Lösung unter allmähligem Zusatze'von : Wasser ' verdampft. ...Die wässerige Lösung wurde in einer zu verschliessenden Flasche mit Aether und din: Bi 110 einigen Tropfen Chlorwasser'übergossen,, längere Zeit stehen ge- huen Eine gelbe, Färbung: des Aether zeigte die Gegenwart von rom an. 6. Jod. Eine, Portion Wasser, beider Quellen wurde ohne vorherge- hende Concentration mit Stärke und höchst verdünntem Chlorwas- ser behandelt. Eine röthliche Färbung machte die , Anwesenheit einer Jodverbindung wahrscheinlich, eine concentrirte Menge auf dieselbe: Art behandelt, machte sie jedoch gewiss. 7. Phosphorsäure. Der als Thonerde abfiltrirte Niederschlag der Felsenquelle, dessen unter 2 Erwähnung geschah, wurde gelöst und mit NO, und MoO + (NH,) O versetzt. Ein schön gelber Niederschlag zeigte die Gegenwart von PO, an. Ausser diesen angegebenen Körpern. wurde die Gegenwart or- sanischer Substanzen bei dem Glühen der Salzrückstände ersichtlich. ‚Kohlenwasserstoff im Minimum der Kohle (Sumpfgas). Fängt man das der Ferdinandsquelle entströmende früher an- geführte Gas in Cylindern auf, so lassen sich alle dem Sumpfgase zukommenden Eigenschaften, als: Unauflöslichkeit in Kalilauge, Brennbarkeit mit der characteristischen Farbe der Flamme, 'Ver- puffen mit atmosphärischer ‚Luft gemischt und angezunden, nach- weisen. Kleinere Mengen Kohlensäure sind dem ausströmenden Sumpf- 'ase immer beigemischt. Am einfachsten lassen sich diese beiden Bestsndtheile durch folgenden Versuch erkennen. Ein Cylinder mit Gas gefüllt, einige Zeit mit der geschlossenen Mündung nach oben ehrt, stehen gelassen und dann mit einem Spahne' angezunden, en glimmenden Spahn in dem Verhältnisse, als der Kohlenwasser- stoff abbrennt, mehr und mehr dem Boden des Cylinders genähert, erlischt plötzlich, sobald er eine gewisse Schichte (Kohlensäure) des Gasgemenges erreicht hat. Das Sumpfgas ist kein Bestandtheil des Wassers der Ferdinandsquelle, da solches von letzterem ent- weder gar nicht oder nur in höchst geringem ‘Grade löslich ist. H. Rose’s Handbuch der analystischen Chemie. . Bd. I. pag. 687. Quantitative Analyse. Die Methode, nach welcher die im vorhergehenden angeführ- ten Bestandtheile der Bassner Mineralquellen quantitativ bestimmt rden , war folgende : "Eine genaue gewogene Menge Wasser‘ wurde‘, wie Liebig lehrt, mit: einer Lösung von (NH,) Cl versetzt abgedampft und bis zur ichung eines constanten Gewichtes geglüht. Nach einer :zwei- (111 ten Methode wurde eine genau gewogene Menge Wasser ohne Zu- satz eines fremden Körpers abgedampft und wie Früher geglüht. Das im Wasser enthaltene MgCl wurde sonach als MgO gewogen und dann später als MgCl in Rechnung gebracht. Beide Versuche gaben nahe übereinstimmende Resultate. Die so erhaltenen fixen Bestandtheile wurden, wie bereits bei der quantitativen Analyse er- wähnt, in die im Wasser unlöslichen und löslichen fixen Bestand- theile getrennt. if A. Unlösliche fixe Bestandtheile. - Die Menge der unlöslichen fixen Bestandtheile wurde durch Fillgen und Auswaschen. von, den lüslichen getrennt und unter usatz von. kleinen Stückchen C0,, (NH,)0 geglüht und. ge- wogen. ‚Eine zweite Menge, der (nicht geglühten unlöslichen fixen Bestandtheile wurde mit grösster Sorgfalt. mit Salzsäure übergos- sen-und nach: längerem Einwirken im: :Wasserbade ; zur staubigen Trockne eingedampft, mit wenigen ‚Tropfen Salzsäure befeuchtet, und mit Wasser übergossen. ‚Die vollkommen ausgeschiedene iQ, wurde abfiltrirt, ausgewaschen , in. einem Platintiegel geglüht und gewogen. Letzteres,war nur, ‚bei der Felsenquelle möglich, da in der Ferdinandsquelle nur ‚Spuren einer Kieselsäure gefunden wur- . den. Das Filtrat, sammt dem Waschwasser wurde mit NH; ver-. setzt, der F'eO;. HO, Niederschlag der Ferdinanesquelle .. sowie der Fes0,,. HO + Al,, PO; Niederschlag der Felsenquelle abfiltrirt und gehörig gewaschen. Ersterer wurde :geglüht und als Fe, O0, gewogen ‚letzterer hingegen, wurde mit, Kalilauge digerirt, das. F'e;0,, HO abfiltzirt, ‚gewaschen, geglüht,und gewogen, Das Filtrat, der Felsenquelle vom F'e, 0, AO wurde mit (NHJCi ver- setzt, die PO,, Al,O, abfiltrirt, gewaschen, geglüht und ‚ge- wogen. . Die von der Kieselsäure abfiltrirte Flüssigkeit,.der Ferdi- nandsquelle so wie der Felsenquelle wurde mit O,.(NA,)Otagqg versetzt, mehrere Stunden stehen gelassen, filtrirt, der oxals, Kalt mit allen. Vorsichtsmassregeln geglüht ‚und als Cl, CaO gewogen, - Das Filtrat vom: oxals.. Kalke beider Quellen wurde mit, PO, t NaO, (NH,)O t ag versetzt, 24 Stunden stehen gelassen,, der Niederschlag. abfiltrirt, geglüht und als PO, 2 MgO. gewogen: - . B. Tösliche fixe Bestandtheile, aha ‚Die. Menge der lösslichen fixen Bestandtheile wurde durch Auflösen des Rückstandes einer bestimmten Menge eingedampften Wassers, Filtriren und sorgfältige Eindampfung des Filtrats- be- stimmt. Alle bei der Bestimmung der fixen Bestandtheile angege- benen Vorsichtsmassregeln , so wie die zwei daselbst erwähnten. Methoden wurden auch hier befolgt. Die löslichen ‘fixen Bestand- theile wurden in salzsäurehältigem Wasser gelöst, mit NH, und Ot(NH,) O versetzt. Der oxalsaure Kalk wurde abfiltrirt, wie 112 ’ gewöhnlich behandelt und gewogen. Das vom oxals. Kalke erhal- tene Filtrat sammt dem Waschwasser wurde zur Trockniss abge- dampft , bis zur Vertreibung der ammoniakalischen Salze geglüht, mit SO,, HO im Ueberschuss versetzt, wieder abgeraucht , bis zur Erreichung eines constanten Gewichtes geglüht und als SO,, MgO + SO,, NaO gewogen. Nach Auflösung dieses Salzgemen- ges in Wasser wurde das MgO mittelst PO, + 2 NaO, (NH,) O t ag gefällt, längere Zeit stehen gelassen, abfiltrirt, gewa- schen, geglüht und als PO,, 2 MgO gewogen, Die Menge NaO wurde indirekte durch Subtrabtion der SQ,, MgO von dem Ge- menge SO,, MgO + SO,, NaO ermittelt. Eine gewogene Menge Wasser mit CH angesäuert, mit BaÜCl im Ueberschuss versetzt, der Niederschlag abfiltrirt, geglüht und als SO,, BaO zewo- wogen, gab den Gehalt an S0,. Die Bestimmung der Kohlensäure wurde an der Quelle selbst vorgenommen; die Methode, welcher ich mich bediente, war folgende. Ein Stechheber von bekanntem Rauminhalte wurue mit Mineralwasser angefüllt und in eine Flasche, wo sich eine Mischung von BaC! und NH, befand, ausgeleert. Die Flasche gehörig verbunden, wurde mehrere Tage stehen ge- lassen , bis eine völlige Absonderung des Niederschlages erfolgt war. Der erhaltene Niederschlag bestand aus allen im Wasser un- lösslichen fixen Bestandtheilen, der sämmtlichen Menge ‚SO,, so wie der ganzen Menge CO, san BaO gebunden. Der abfütrirte, ge- waschene, geglühte und gewogene Niederschlag gab nach Abzug der unlöslichen fixen Bestandtheile und des SQ,, BaO die Ge- sammtmenge der CO, in Form von CO,, BaO. Zur Bestimmung der Gesammtmenge der Haloide wurde eine genau gewogene, mit NO,, HO versetzte Menge Mineralwasser mit einer Lösung von NO,, AgO im Ueberschuss gemischt, der Niederschlag abfil- trirt, gewaschen, geschmolzen und gewogen gab die Gesammt- menge der Haloide, welche im Mineralwasser enthalten waren, an Äg gebunden. Eine gewogene ‚, bedeutende Menge Wasser wurde eingedampft, filtrirt und das Filtrat mit einer Lösung von NO, , PdO versetzt; der erhaltene Niederschlag von Pd.J wurde ab- filtrirt, gewaschen, in einem Platintiegel geglüht und als Palladium- metall gewogen. Durch Rechnung fand ich das Jod. Nachdem das überschüssige Pd aus der vom PdJ abfiltrirten Flüssigkeit mit- telst SH entfernt, filtrirt, der überschüssige SH mit einer ‚Lö- sung von F'e,0,, 580, zersetzt und der ausgeschiedene Schwefel abfiltrirt worden war, wurde eine Lösung von NO, AgO so zu- gesetzt, dass alles Brom als AgBr, gemengt mit einer geringen Menge von AgCl, niederfiel. Nachdem diese Flüssigkeit mehrere Stunden in vollkommener. Ruhe &estanden hatte, wurde der Nie- derschlag, abfiltrirt, „gewaschen und geschmolzen. Eine gewogene Menge des geschmolzenen Miederschlages wurde in einer Kugel- | 113 ‚röhre der Einwirkung vorher mittelst CaCl getrockneten Chlor- gases, während das in der Röhre befindliche Brom und Chlorsilber von der Flamme einer Spirituslampe stark erhitzt wurde; so lange ausgesetzt, als dasselbe noch am (jewichte verlor. Durch. Rech- nung wurde die Brommenge ermittelt. Die Brom - und. Jodmenge Br und JAg gerechnet vom Ag#A (der Haloide) abgezogen , gab mir die Menge "des A gCl, somit, des Chlors, Diese eben angeführte Methode zur quantitativen Bestimmung der einzelnen Bestandtheile wurde bei der Analyse beider Quellen befolgt. Der grösste Theil der angegebenen Zahlenverhältnisse ist das Mittel mehrmaliger Bestimmungen. Uebersicht der erhaltenen Resultate. A. Ferdinandsbad. Ein Pienometer fasste an Wasser des Ferdinandshbades, bei bei einer Temperatur von h 2 tr TAUGOE IT 349 Derselbe fasste an destillirtem Wasser bei Se 15.847 Sonach ist das specifische Gewicht des Ferdinandsbades "1.029. 797 Directe Ergehnisse der quantitativen | Analyse. Gefundenin 1000.G. Theilen Wasser. 359.157 Gramme Wasser geben fixe Bestandtheile 14.809 er , A =; ; ! 41.2349 A. In Wasser waren löslich14.715 Gr. sanlıı 40.0732 Darunter waren: 1..00,, CaO 0.482 Gr., darin Ca deal? ‚Gr. f A : ü } N ; .1710:5817 O0,, MgO + u. 06: NaO zusammen 17. 56 F;. 2..PO,,. 2MgO 0.694 Gr., darin Mg 0.152" Gr. RIUEN godey Du‘ I. 3» ‚S0;, NaO 16.518 Gr., darin Na 5.574 Gr. . s ‘ . . 14.9636- B. 718.274.Gr: Wasser geben un- » ®lösliche fixe Bestandtheile 0. 130, . ; 0.2505 Darunter waren: Br EB: CaO 0.162 . 2 1 ; 2 { .280,2255 s,2MgO 0.009 la f A i . 0.0124 3. Fe,0; 0.606; darin FeO0 0.005 S i ß . 0.0069 114 Gefunden in 1000 Gew. Theilen Wasser. . 3978.425 Gr; Wasser geben’an ge: glühtem aus PdJ ausgeschiede nem Pd 0.126 Diesem entsprechen 0.307 Jod. » Der AgBr und AgCl Nieder- schlag von derselben Menge Was- ser gab, nach Herausfällung des Jod im Chlorgase behandelt den 6 ewichtsuntersehied 0.040 Demnach fand ich Brom 0.0718 . 17.849 Gr. Wasser gaben Cl, Br und AgJ 1.726 Die Brom- und Jodmenge BE AgBr und AgJ gerechnet Folglich. bleiben gb 99.4069 AgCl enthalten Chlor .. 718.274 Wasser geben BaO, SO,, 0.080 darin SO, . 214.197 Gr. Wasser geben Nie- derschlag 0.547 Die Menge der unlöslich‘ Abe Bestandtheile und BaO, SO, Folglich pleiben Bao, co, 2.1919 BaO, CO, enthniteh Co, 99.4370 0.0901 99.4069 2.5537 0.3618. 2.1919 0.0334 0.0083 24.5773 0.0375 0.4898 Zusammenstellung der Bestandtheile auf Grundlage der direeten Erseh- nisse der Analyse. Gefunden in 1000 'Gew. Theilen Wasser. - 0.0181 MgO. binden 0.0375 SO, und geben MgO, SO, . 0.4123 Mg binden 1.1829 Ci und geben MgCl . 0.5371 Ca binden 0.9461 Cl und geben CaCl . 0.0061 Na binden 0 0334 Jod und geben Na J - 0,0028 Na binden 0,0083 Br . und geben NaBr 0.0131 0.0375 0.4123 1.1329 0.5371 0.9461 v.0061 0.0334 0.0028 0.0083 0.0556 . 1.5962 1.4833 0.0395 0.0111 145 Gefunden in 1000 Gew. Theilen Wasser. 6. 14.6722 Na Binden 22.4483 Cl 0, I2.0728 und geben NaCl zhndihnnn. 2,4488 ,97.1208 7. 0.2825 Na + 0.0975= 03800 NaO "0.3800 NaO binden 0.2631 CO, . . 0.3800 0.6484 Et und geben NaO, CO, en 8. 0.2255 CO, CaO binden 0,0989 CO, .. 0.2255 0.3244 und geben CaO, 200, . . 0.0989 9: 0.0124 MgO binden 0.0270 00, ..... DM. und gehen MO, 2 co, "2 ‚0.0270 00.394 und gebenFeO, 2 co, 10er 0.0088 u? Im Carbonate und in den Bicarbonaten sind enthalten . : 0.3847 Folglich bleiben en co, 0.1046 0.1046 Controlle. I. Die) Gesamnıtmenge der löslichen, Be- r standtheile war in 1000 Gew. Theilen Wasser . 1.40.9732 "Die Analyse gab: Chlornatrium . z h x h 37.1205 Chlormagnium ä ; Ey . 1.5952 Chlorcaleium ’ . / ; - 1.4832 Bromnatrium Lahr 2 £ ! 0.0141 Jodnatrium ö # Ä s 0.0395 - Schwefelsaure Bittererde .. N R i 0.0556 Koblensaures“ Natron N R 2 ‚ 0.6481 40.9532. II. Die Gesammtmenge der. unlösli- chen Bestandtheile - - . £ - F 0.2505 Die Analyse gab: Kohlensaure Kalkerde e i : i 0.2255 Bittererde a ee ne ANAHE 0.0124 Eisenoxyd / e HEN ! ; 0.0087 IS "7.092468 116 Becapitulation der Analyse. Das Wasser des Ferdinandsbades enthält in: 1000 Gew. 1 Civilpfd Theilen = 7630 Gr. A. Feste Bestandtheile. Chlornatrium . 1 37.1205 235.085 4 Chlormagnium °. ; 3 j 1.5952 12.2511 Chlorealeium .. j \ 1.4332 11.3909 "Bromnatrium . E vie. 0.0111 0.0852 Jodnatrium e ß 2 N 0.0395 _ 0.3033 Schwefelsaure Bittererde : .. . - 0.0556 . 0.4270 Kohlensaures Natron . . . 0.6481 4.9774 Doppelt kohlensaure Kalkerde . ‚0.3244 2.4913 ri: y Bittererde, . 0.0394 0 3025 4 n Eisenoxydul 0.0153 0.1175 Kieselerde \ ! i n Indifferente organ. Substanz ö 'OEn,r en 41.4313 317.4316 B. Flüchtige Bestandtheile. Kohlensäure 3 : - : 0.1046 0.8033 0.1046 Gewichtstheile Kohlensäure entsprechen bei der Temperatur der Quelle und den Normal-Barometerstaud 53.2410 Raumtheilen. 1000 Gew. Thl. Wasser des Ferdinandsbades füllen, entspre- chend seiner Temperatur und dem specifischen Gewichte nur 972.0557 Raumtheile, welche obige 53.2410 Raumtheile absorbiren, somit kommen auf 100 Raumtheile Wasser 5.4977 Raumtheile. B. Felsenquelle. Ein Pienometer fasste an Wasser der Felsenquelle bei einer Temperatur ‘von i j ’ i t 16° 0.17.4383 Dasselbe fasste an: destillirtem Wasser bei Berg 16.876 Sonach ist das specifische Gewicht der Felsenquelle 1.083301. Directe Ergehnisse der quantitativen ‚Analyse. | Gefunden in 1000 Gewichtstheilen Wasser. 360.359 Gr. Wasser geben an fixen Bestandtheilen 16.130 5 hi n a . 44.7609 A. In Wasser: waren löslich 16.003 . . 44.4084 Darunter waren: 1. CO,, CaO 0.550, darin Ca 0.274 ; ’ > 0:2820 S0,, MgO + SO,, NaO 18.452 2. PO,, 2MgO 0.823, darin Mg 0.181 , ; ‚— 0.5050 3. SO,, NaO 17.595, darin Na 5724... 15.8841 117 Gefunden in 1000 Gew. Thl. Wasser. re > OB B. In’ Wasser waren löslich 0.122... „Darunter waren: 1. CO,, CaO 0.086 ', MR 2. PO,, 2MgO 0.021, darin MgO 3. Fe, 0, 0.002, darin F'eO ) 4. PO,, Al,O, . 0.008*) . 5. SiO, 0012 . . 1.:21531.488 Grane Wasser geben an geglühtem aus PdJ ausge- schiedenem Pd 0.123 Diesem entsprechen 0.293 Jod „Der AgBr und AgCI Nieder- schlag von derselben Menge Was- ‚ser gab nach Herausfällung des "Jod im Chlorgase behandelt den Gewiehtsunterschied 0 067 Demnach fand ich Brom 0.120 3. 34.876 Gr. Wasser geben an CI,. Br und AgJ 3.820 hr »»;Die Brom- und Jodmenge in Ver- bindung mit Ag . EDER, ID Folglich blieben AgCl . ©21409.4605 AgCl enthalten -Chlor 4. 360.359 Gr. Wasser geben SO,Ba0 700.084, darin SO, . 2... 214.926 Gr. Wasser geben.Nie- "derschlag 0.680 - , x Die Menge des SO,Ba0 und der unlöslichen fixen Bestandtheile Folglich bleiben BaO, CO, 2.5927 CO,, BaO enthalten CO, . or .— 0.0. 0.2386 0.0227 0.0049 0.0222 0.0333 00249 0.0104 . 109,5309 0.0704 109.4605 27.0630 0.0777 3.1638 0.5711 2.5927 0.5788 . *) Da die PO, und Al,O, in demselben Niederschlage gefunden wur- den, und die Menge des Niederschlages zu gering war, um eine quanti- tative Trennung beider vorzunehmen, so nahm ich den Niederschlag als F} AL,O, an. Pr 118 Zusammenstellung der Bestandtheile auf Grundlage der direceten Ergeh- nisse der Analyse. > Gefunden in 1000 Gew.. Thl. Wasser. 1. 0.0395 MgO binden 0.0777 SO, 0.0895 0,4470 und geben Mg0, SO, a0 MOTER 2. 0.4811 Mg binden 1.3803 Cl . . ...0.4811 1.8614 und ‚gehen MstCl » Thil- na ne und geben Call . j IT RINUET 4. 0.0045 Na binden 0.0249 I . ... .. 0.0045 0.0294 und geben NaJ 1 .. 0.0249 °° und geben NaBr ! 1 VOL 6. 15.9176 Na binden 24.3581 Cl £ ; „49.9176 - und geben Na Cl ; ? .. 24.3581 0.2757 7. 0.0260 Na.t 0,00890 = 0.0349 Na0 . } . . 0.0349 0.0349-NaO binden 0.0246 co, 0.0595 und geben Na0O, CO, . \ 0.0246 8. 0.2386 CO,, CaO binden 0.1047 er 5 ee 1 * "und geben Ca0O, 2 CO, . . 0.1047 ka 9. 0.0277 MgO binden 0.0598 60, . ... 0.0277 0.0875 urd geben MgO, 200, h ... 0.0598”? 10. 0.0049 FeO binden 0.0058 CO, . . 0.0049 0.0107 und geben FeO, 2C0O, ö 0.0098 * 11. 0.0222 PO,, Al,O, lin thieiee “Area 2 12. 0.0333 Si0y; 3 = 0833 13. Die Totalmenge der Kohlensäure beträgt . 0.5788 Im Carbonate und in den Bicarbonaten sind halten . h ... 0.0949 Folglich. bleibt freie co, mE 119 Controlle. | ‘In 1000 Gew. Thl. wi I. Die Gesammtmenge der löslichen fixen Bestandtheile 1 s ; \ ; :. 44.4084 Die Analyse gab: Chlornatrium . . . 2 ; j 40.1757 Chlormagnium >» 2 } s N . 1.8614 Chloreäleium . i 2 pir*y - .. . 2.0766 - Bromnatrium . x f i 2 217 DR Jodnatrium j 2 : tig: 1 0294 Schwefelsaure Bittererde " j 22 »"Schwefelsaures Natron . } r f 0. 0595 f Wr 4 44.4332 I1..Die Gesammtmenge der -unlösli- kr ri chen fixen Bestandtheile } een, | .. 0.3385 Die Analyse gab: eh Kohlensaure Kalkerde : : D 0.2386 Bittererde s i i ö 4100277 Eisenoxyd. - ö i 500 Phosphorsaure Thoterde fr 5 / . 0.0222 N Kieselsäure e - - : ee E22 0.3273 ein Recapitulation der Analyse. Das, ‚Wasser.der Felsenquelle enthältin : 1000 ..Gew. 1 Civilpfd. Theilen = 0.768) Gr. A. Feste Bestandtheile. Ghlornatrium .. a - 40.2757 308.3173 ‘Ohlormagnium ©. . .. 1.8644 14.2955 ‚Ghlorcaleium ) | . . 2.0766 15.9482 Bromnatrium _. Ä b - 0.0134. 0,1029 » Jodnatrium . . ; 0.0294... 0,2957 2\88chwefelsaure 'Bittererde N Di sinn 0.9000 u YKohlensaures Natron . : . 0.0595 - 0,4569 Doppelt 'köhlensaure Kalkerde . 0,3433» 2,6365 I une „ Bittererde . ... 0.0875 0.6720 Mr Eisenoxydul . - 0.0107 ‚0.0821 ü esisch phosphors, Thonerde '. ....0,0222 0.1704 - Kieselsäure . ; | . 0.0333 0.2557 i Organische Substanten .. ‚ _ Spuren 44.9302 342.0632 B. ‚Flüchtige Beständiheife. Kohlensäure . .- 0,4839 3.7163 0.4839 Gewichtstheile.Kahlensäure. entsprechenibei der Tempera- tur der Quelleund.dem Normal-Barometerstande245/6078Rawmnitheilen. 120 1000 Gewichtstheile Wasser aus der Felsenquelle füllen, "ent- sprechend seiner Temperatur und‘dem specifischen Gewichte, nur 968.7730 Raumtheile aus, welche obige 245.6078 Raumtheile CO, absorbiren; somit kommen auf 100 Raumtheile Wasser 25.3524 Raumtheile CO,. h iii ®) Es hat bereits im Jahre 1846 Herr Apotheker P, J. Stenner in Kron- stadt (bei J. Gött) eine Analyse der Bassener Mineralquellen und zwar der Ferdinands-, Felsen- und Merkeläuelle herausgegeben, deren Resul- tate von der vorstehenden Analyse des Hrn. Fr. Folberthabweichen. Da wir jedoch bei beiden Analysen die gehörige Genauigkeit voraussetzen müssen, so wird ihre Differenz zum Theil in dem Umstände zu suchen sein, dass die Arbeit des Hrn: Folberth nach der neuesten Methode der analytischen Chemie vorgenommen wurde und ihr daher wohl auch die neuesten Fortschritte dieser Wissenschaft zu Gute kommen ; — theils aber auch in dem ziemlich grossen Zeitabstande von fasst zehn Jahren den Grund haben, nachdem bekanntlich der Gehalt der Mineral- wässer oft auch in kürzeren Zeiträumen nach der Veränderung ihrer Umgebung (Ableitung des süssen Wassers oder Zuströmen desselben etc.) und der meteorologischen Verhältnisse verschieden befunden wird. Es wird daher nicht uninteressant sein, hier die beiden Analysen der Felsen- und Ferdinandsquelle (warum Hr. Folberth die Merkel- quelle nicht besonders untersuchte, hat er uns Seite 107 gesagt) in einer vergleichenden Uebersicht zusammenzustellen: Felsenquelle || Ferdinandsquelle In einem Cıvilpfunde oder Nr. 7680 Gran Wasser sind ent- nach nach nach nach Folberth || Stenner |Folberth- halten in der: Stenner Chloratrium . 1 238,356] 308,317] 250,040 285,085 1. 2. |Chlorcalcium . E > 16,577| 15948] 31,338 > 11,390 | 3: |Chlormagnium . . 5 54,987| 14,295 39,297; 12,251 4. |Schwefelsaures Natron 1,363 4,957) 5. |Jodaatrium E : 2 0.304 0,225 0,617] 0,303 6. |Bromnatrium . E - 0,216 0,103 0,280); 0,085 7. IKohlensaures Magniu k 4,229 0,672 2,622, 0,302 8. 3 Kalk . . | - 3563] 2,6360] 4,012) 2,491 9. 2 Eisen . 2 0,036 0,082 0,050) ‚0,117 10. |Organische Substanzen und Extractivstoff 3 A; 1,036) Spuren 0 837, Spuren lt. [Schwefelsaure Bittererde 0,900 0.900 0,427 12. |Kohlensaures Natron £ 0,456 4,977 13. |Phosphorsaure Thonerde , 0,170 15. |Kieselsäure 2 . ST LEN Zusammen || 320.000! 343,063] 332,000). 317,431| Die Redaction: (J. A. Brem.) Redaction: Der Vereinsausschuss. (Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen w Vereins für Naturwissenschaften RETURN SER LEE VRR? DI DEE SBERERSER GE Ben: BURGER GERDEINLARRREDERE ÄRA Jahrg. VL Nro. N, August 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten —C. Fuss: Clausilia madensis. -—L.Reis- senberger: Uebersicht der zu Hermannstadt im J. 1853 gemachten meteorologisehen Beobachtungen und einiger Erscheinungen im Leben ein- gelner Thiere und Pflanzen während des Jahres 1653. -— J. L.Neuge- boren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung.) Vereinsnachrichten | für den Monat Juli und August 1855. Wir theilen in Nachstehendem über Ansuchen der k, leopold. _ earol. Akademie der Naturforscher ihr schon in Nr. 6 dieser Blät- ter erwähntes Programm einer Preisfrage mit, welche von dem Mitgliede der Akademie 8. D. Fürsten Anatol von Demidoff ausgesetzt wurde. Die Akademie wünscht : Eine durch eigene Untersuchungen geläuterte Schilderung des Baues der einheimischen Lum- brieinen. ER tg Die Gründe zur Wahl dieses schon vielfältig bearbeiteten Stoffes hat die Akademie im Nachfolgenden entwickelt ; sie ‚glaubt dadurch nur einem noch vorliegenden, höchst fühlbaren Bedürf- nisse der Wissenschaft ‘zu entsprechen und stellt deu Termin zur - Einsendung auf den 1. April 1856. x... Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer, französischer oder italienischer Sprache abgefasst sein. Jede Ab- ‚handlung muss ein besonderes Motto führen und auf einem beige- gebenen versiegelten Zettel mit dem Namen des Verfassers das- selbe Motto sich befinden. „nie 922 Die Publikation der Zuerkennung des Preises von 200 Thalern Preuss. Currant erfolgt in der „Bonplandia‘‘ vermittelst einer Bei- lage vom 13. Juli 4856 und durch Versendung einer eigenen Ver-, kündigung , 80 wie später in dem laufenden Bande der Abhand- lungen der Akademie, worin auch die gekrönte Preisschrift abge- . druckt werden soll. , Programm. ..,.Man darf es den wissenschaftlichen Forschern unter den Zoolo- gen nicht ohne Grund zum Vorwurf machen, dass mehrere der gemein- sten Geschöpfe in ihrer Umgebung noch immer zu den minder vollstän- dig.bekannten gehören. Unser Regenwurm, welcher überall in Gärten und:auf Feldern sein stürendes Wesen treibt, gehört mit unter diese zum Theil vernachlässigten Geschöpfe. Seit Jahrhunderten hat man ihn gekannt, vielfältig auch besprochen und mehrmals selbstständig be- schrieben, aber dennoch liegen wichtige und wesentliche Theile seines Baues im Dunkeln und seine äussere Geschichte ist ebensowenig voll- ständig aufgehellt. Hi) 4 x Die Akademie weiss sehr wohl , dass nicht Nachlässigkeit diesen Zustand herbeigeführt hat ; — sie verkennt nicht die grossen und ei- genthümlichen Schwierigkeiten, welchesich der scharfen und vollstän- digen Untersuehung des häufigen Geschöpfes in den Weg stellen ; — ‚aber sie’ glaubt auch eben darum dass es ganz besonders bei ihm eines äusseren Anregungsmittels bedarf, um das Dunkel aufzuklären , wel- ches noch über demselben waltet. Sie will auch nicht mehr verlangen; als was unter den. vorliegenden Verhältnissen zu geben möglich ist; sie erklärt sich für befriedigt, wenn der Verfasser die bisherigen Leistun- gen sorgfältig prüft und durch die Art der Prüfung, wie durch den ganzen Inhalt der Arbeit zeigt, dass er sich nicht allein auf seine Vor- gänger stütze, dass er ihre Angaben nicht ohne eigene Untersuchungen. wiederhole,, sondern dass er seine eigenen Beobachtungen beibringe und zeige, dass auch solche seinen Angaben zur Unterlage dienen, ‘Um den Inhalt und Umfang dessen anzudeuten,, was die Akade- mie von’einer Preisschrift. erwartet, welche ihr zur Krönung ‚geeignet erscheinen würde, hebt sie die Gesichtspuncte noch besonders -hervor, worauf es ihr hauptsächlich anzukommen scheint. Sie'wünscht : . 1. dass der zoologische Begriff der Regenwürmer( Lumbricini) scharf und ausschliessend festgestellt und namentlich die Grenze gegen die zunächst verwandten Thierformen sicher gezogen werde; 2. dass der Inhalt der so gewonnenen Lumbrieinen-Gruppe näher erörtert und jede einheimische Gattung oder Art, so viele ihrer bisher 123 aufgeetellt Korte sicher definirt und weiter he unterschie den werde; 3. dass die anatomiscen Bildungen der Regenwürmer nieht bloss im Allgemeinen untersucht, sondern ihr innerer Bau ‚je nach den ver- schiedenen Organen, mit den ihnen angehörigen Geweben zeitgemäss auseinandergesetzt werde. Die Akademie hält diesen Theil der Arbeit für den hauptsächlich- sten. Sie würde es gern sehen, wenn die allerdings sehr verwickelte Anatomie der Regenwürmer darin zu einem gewissen Ahschluss ge- bracht werden könnte, und macht ganz besonders auf das noch so unsi- cher bekannte Geschlechts ssystem dieser Würmer, als den Theil ihres Baues aufmerksam , welchen der Beobachter vorzugsweise ins Auge zu fassen hätte. Die Akademie setzt natürlich voraus, dass auch. die "allerneuesten Angaben, welche die wahren Hoden und Eierstöcke erst festzustellen scheinen, "berücksichtigt und alle mikroskopischen Be- schreibungen durch klare, scharfe und genaue Zeichnungen dessen, was der Beobachter gesehen hat, erörtert werden. Sie legt hierbei auf die Trennung der verschiedenartigen Gewebe einesjeden zu schil- dernden Organes ganz besonderen Werth, und erwartet, dass der Beob- 'achter sich nicht mit einer allgemeinen Formangabe begnüge, sondern wo möglich auch die Genesis der Gewerbe zu verfolgen sich bemühen ‚werde. 4. dass auch die allgemeinen Lebensverhältnisse der Regenwür- mer, ihre Nahrungsmittel, ihr tägliches oder jährliches periodisches Treiben, ihr Geschlechtsleben und. ihre Entwicklungsgeschichte eine mögliche Berücksichtigung erfahre, damit die Arbeit als eine _nach "Umständen vollständige wissenschaftliche Monographie der einheimi- schen Regenwürmer angesprochen werden könne. kb» Die Akademie hält es nicht für nöthig, Fingerzeige über die das Thema behandelnden früheren Arbeiten zu geben; .sie glaubt aber darauf aufmerksam machen zu müssen, dass es ihr nicht. .ge- nügen würde, die selbstständigen Schriften und Aufsätze, z. B. von Leo, Morren, Henle, Hoffmeister u. A. m. benutzt zu finden; sondern dass sie auch solche zerstreute Angaben und Be- sprechungen für berücksichtigungswerth hält, welche, wenn auch nur anregend, für die bessere Kunde der Regenwürmer von Bedeu- tung geworden sind. In Rücksicgt auf den allgemeinen Zweck der Akademie der - Naturforscher und eingedenk ihres Motto's: Nunguam otiosus , fordert also die mit der Wahl der zoologischen Freissaufgabe des. 124 Fürsten Anatol v. Dimidetf (genannt Franklin) beauftragte Commission für das Jahr 1856: Faß 2. „Eigene Untersuchungen über den äusseren wie inneren Bau, die Fortpflanzung und Ent- wicklung einheimischer Regenwürmer-Arten, welche sich, neben einer genügenden Erör- terung ihrer Unterschiede nach Arten, Gat- tungen und Familien, besonders die histo- logische Seiteihrer inneren Organisation und die Feststellung solcher Organe ange legen sein lassen müssten, deren Existenz oder Bedeutung bisher noch gar nicht nach- en oder ungenügend Pre -Wor- den war.‘ Für die Vereinssammlung gingen ein: Zwei Zenturien äusserst sauber präparirte Algen als Geschenk des Mitgliedes P..P. Titius. Jahrbuch der k.. k. geologischen Reichsanstalt, Jahrgang 1854. Heft 4. Als ordentliche Mitglieder traten.dem Vereine bei die Herrn: P. Pius Titius , Minariten. ‚Ordens- Geistlicher zu Spalato in Dalmatien, - Georg Szabo, Profilssen am Gymnasium zu Nagy-Enyed. Dr. August Oetves , k. k. Kreisartzt in Carlsburg. Carl Stark , Direktor ‚der Realschule in Zombor im Banat. E. A. Bielz. 125 Clausilia madensis, eine neue Art, | beschrieben von Carl Fu»m Das Thier ist schwarzgrau mit schwachem Anflug von brau- “ner Farbe; der Fuss bedeutend heller gefärbt, schmal und im Krie- chen bis:5’ 3” ausgestreckt. Die Oberseite ist mit vielen länglichen Körnern besetzt, die sich bald hinter den oberen, wenig heller ge- färbten Fühlern zu zusammenhängenden Längsreihen ordnen, Äu- gen. schwarz, un Die Schale ist spindelförmig, wenig bauchig, hornbraun, on den letzten Umgängen meistens mit einem bläulichen Farbenton während des Lebens des Thieres, am Nacken und der Mundöffnung, - weiss. Die 8—9 schwach gewölbten Umgänge sind verkehrt gewun- den, rg an den 4—5 ersten zeigen sich einige Andeutungen von Fältchen, die übrigen sind glatt und haben unter der Lupe.be- trachtet zahlreiche wie mit stumpfen Nadeln eingedrückte, schief aufsteigende Linien, am Nacken sind 4—5 Runzeln. Die, die Um- gänge verbindende, Nath bildet eine schwach eingedrückte weiss- liche Spirallinie Die Mündung ist birnförmig , mit:nach rechts ge- zogener abgerundeter Spitze Der Mundsaum. ist frei, flach ab- ‘ stehend und aussen etwas. aufgebogen. Die Lippe, vorzüglich an der untern Hälfte, ist bräunlich. Die obere. Lamelle. bildet eine scharfe, nicht ganz bis zum Mundsaume heraustretende Leiste, die untere ist höher, bogenförmig und ‘an der Kante et- was übergebogen. Von den drei divergirenden Gaumenfalten ent- "springen die zwei oberen an derselben Stelle gleich untereinander, die dritte unterste etwas weiter nach aussen, ausserdem ist die Nath immer neben den Gaumenfalten noch von einem deutlichen Längs- - wülstchen begleitet, so dass eigentlich 4 Gaumenfalten vorkom- men, von denen die oberste zunächst an die Nath gerückt ist; bei einigen Stücken ist noch zwischen der ersten und zweiten (gewöhn- 126 k liehen) Gaumenfalte noch ein abzekürztes, punktförmiges Fält- chen. Mondfalte fehlt. Der Nacken ist schwach gekielt; der Na- belritz deutlich ausgedrückt. Höhe 6’, Breite 1° 7. Nach dem Umriss der Schale, Richtung der Windungen und und Bildung der Mündung steht das Thier in naher Verwandschaft zu Cl. Bielzii Pffe., und man wäre geneigt, es für eine Varietät derselben zu halten, bei welcher die Rippen der Schale bis zu un- scheinbaren Fältchen verschwunden sind. Ich glaube aber auf fol- gende Unterschiede hin in demselben eine besondere Art aufstellen zu können. IR Die Schale von Cl. Bielzii ist mit weit auseinanderstehenden, aus weissen, in die Nath eingreifenden erhöhten Strichelchen sich üher die ganzen Umgänge fortsetzenden Rippen besetzt, die so constant sind, dass bei etwa 400 Stück, die ich besitze, dieselben nirgends verschwinden, obwohl sie auch hie und da schwächer ausgeprägt sind, und namentlich die weissen Papillen der Natlı kommen stets vor; Cl. ımadensis ist bei 86 Stück die Nath ohne Papillen und die unscheinbaren durch die Lupe deutlich erkennbaren Faltenan- lagen ‘zeigen nur die Tendenz, sich zu Rippen auszubilden. Bei Cl. Bielzii tritt jene an die Nath gerückte vierte Gaumenfalte nicht auf, bei Cl. madensis stets. Endlich kommt dort zwischen den beiden letzten Gaumenfalten gewöhnlich noch ein kurzes, punktförmiges Zwischenfältchen vor, während hier dieses, wenn es sich vorfindet, immer zwischen den beiden vorhergehenden Gaumenfalten auftritt. Ob weiterhin nicht auch in der Bildung des Thieres selbst ‘Un- terschiede liegen mögen, kann ich jetzt nicht entscheiden, da ich eben keine lebenden Ql. Bielzii habe. _ Rene Das Thier lebt an Kalkfelsen bei dem Dorfe Mada im 'Gyogyer Bezirke und ist auch, nach Mittheilung des Herrn E. A. Bielz, von, Hrn. John Paget an den Felsen der Thordaer Spalte gefun- den worden. Die Begattung scheint bei den Clausilien sowohl ein- als auch beiderseitig ausgeübt zu werden , wenigstens traf ich 'in zwei Fällen bei Cl. Madensis den etwa 5° langen Penis nur von dem einem Thiere in die Scheide des andern eingeführt, und in einem Falle war dieses von beiden gegenseitig geschehen. Auch erinnere ich mich früher einmal eine Cl. plicatula in copula gefunden zu haben, bei welcher ebenfalls beiderseitig die Begattung geschah. Die Thiere liegen dabei mit den Mündungen enge an einander ge- drückt und bei gewaltsamer Trennunz erscheinen die langen Be- gattungswerkzeuge. a 127 Uebersicht der zu Hermannstadt im J. 1853 gemachten meteorologischen | Beobachtungen von Ludwig Reissenberger. Geographische Breite von Hermannstadt 45° 47° 16*.6 4 Län 410 53° 14 Seehöhe des Böchschtringkortes 1305. 5 (altfrz. M.) ___Barometerstand i in pariser Linien auf 0° 1 R. redueirt. 16h 42h | .10h Morgens Mittags | Abends Ian. 1321%.6743517°.58013217°.7091321°°.6541a. 2. 1826.56 ja. 12. 18.1316”.01 |Febr. 317.861 317.660 [317.939 |317.820 |a.1.|323.48 a. 19.1311”. März 1319.653 |319512 319.670. 319612 fa. 11.1323.74 a. 21.|311.85 April |319.320 319.246 |319.532. 319 366 |a7.18321.77 ja. 15.1315.76 Mai |320.783 |320.597 13%.710 "320.697 la. 11.1323.72 | a. 8. 317.20 uni [320.115 [319.940 320.048 320 034 |a.28.|322.42 Ja. 20.1317°.60 uli 321.655 1321 354 |321.603 321.537 |a.28.1323.73 | a. 3. |318°.07 ug. Rs 321.101 1321.184 |321.182 a 21.1324.12 a. 18.1317”.87 mittler höchster En tiefster 321 589 1321.313 [321.512 |321.471 |a.29.1323.90 |a. 26.1318”.18 321.979 321.912 [322.127 |322.006 |2.23.1326.63- la. 19.1316°.07 |Nov. 1822.632 [322.575 |322.743 132.650 ||a. 7. 325.85 na 318.50 jDee. 321 302 |321.197 1321.284 13 321.261 | 261 |s. 1 1326.11 a.22. 316.21 ' | Jahr 320. 3191320”. 666 320”. 3207".8999207.774 7174; al 63 a purss 85 Wärme nach. Reaumur | 6h |. 2h 10h N R 'IMorgens| Mittags | Aben as | mittler | grüsste | kleinste -10.321 | 20.387 09.027 | 0.398 Ja. 26.| 8.2 Ja, - .90,9 0.568 | 50.653] 1.766 | 2.662 ja. 13.'120.4 la. 24. -4.5 2.163 | 7.658 | 3.384 | 4.402 ja. 2.! 14.9 Ja. 23. -3.4 3.068 | 9.283 | 4.810 | 5.720 a. 30.' 18.8 ja. 17. ]-5.2 - 110.126 17.147 [11.418 | 12.897 la. 12.] 22.9 Ja.10.° | 6.7 12.260 119.353 |13.307 | 14.973 Ja. 30.) 24.9 la. 12. | 8.4 14.022 [21.605 [14.414 | 17.014 a. 19.| 27.5 ja. 4. | 9.6 12.555 20.429 [14.237 | 15.740 ja.29.| 26.0 ja.15. | 8.5 8.255 116.872 110.677 | 11.935 la. 1." 24.6 la.17. | 1.5 | 5.890 14.439 | 7.831 | 9.387 1 t1.| 20.2 Ki 31. 1-2.8 -0.462 | 4.870 | 0.918 | 1.775 la. 18.| 11.5 la.15. |-6.4 -3.808 | 0.522 |-3.002 | -2.096 |a.22.| 7.2 |a.31. 1-11.6 o ” amf9.: |jam 3u 7, a 50.285 |110.685| 69.732 | 7.901 Pr i27e5 Idenep, [41086 128 a der Dünste in par Linien. 40h Aben. 0.910 0.798 10.873 0.860... 10.811 '0.658 [0.769 0.746la. 0.840 '0 604 .0.790 0.745 a. 0.818 0.574 10.771 0.721 a. 0.793 0.514 0.741 0.683 a. | 6h | ‚Morg. Be 1g 0-829 .0.517 '0.803 0.716... 0.816 0.522 10.780 0.706 3. 0.857 0.558 ‚0.816 0.744 a. 0.871 0.589 ‚0.815 .0.758 a. 0.866 9.579 ‚0.833 0.759 a. 0.880 10.669 ‚0.850 0.800 a. 2 0.865 ee '0.848 '0.8021a. ‚Jmiet| nöchster | 31, 0. 13. 18. 11. 8. 0.397 2. 24. 12. a 2. Monat ex Mittag" El Bun grösste kleinste jan 11.68 27.021791 M 8312. 18. 3%.02 a. 7.10.86 Ela 1.75 |2.17 11.82 [1.91 |a. 13.| 3.46 11 1.17 März ‚2 04 2.33 12.14 12.17 ja- 3133% © 33.11.29 April 2.21 12.59 |2.39 [2.40 \a. 24.! 4.03 a. 17.| 1.03 Mai 3.81 14.18 394 1398 la. 31.| 5:30 a. 3.12.80 Juni 4 74 1541 15.00 14.95 la. 29.| 6.54 a. 27.1 3,25 Juli 15.40 16.05 15.76 5.74 a. 19.1 8.07 a. 4.3.54 August 5.06. 15.93 5.51 15.50 ja. 4.| 7.54 a. 20.| 3.39 September 13.75 [4.89 420 |428 Ia. 4.| 7.27 a. 17.1203 Doteker 3.02 1396 1337 |3.45 'a. 10. 5.81 a. 31.! 1.46 November 11.74 1? .09 11.90 191 "a. 17.) 3.76 la. 25.|1.00 December 11.26. 11.50 4.34 1.37 Na. 22. 2.49 I. 31.[0.59 ” I Jahr |3 013. 57) zu gglgeı. “alt gen ja. er ee in Tausendtheilen ausgedrückt. niedrigster 31. 0.527 a. 22. 0.990 0.467 !a. 17. 0.978 0.402 a. :0.356 0.297 0.409 0.455 a. 0.362 9 0.427 'a. 14. 0.985 0. 352 '2.7.8.11. 000 a a. 0.382 a. a a de 1.000 129 __Vertheilung der Windesrichtungen. "Monat em |r | no. | 0. | so. | ® sw. | w. | mw. ame | 2, 0| 34 | rt an Februar | 0 4 | 17 371 9 \ 8 10 März 18, 2 12 ı 14 15 2 4 26 April is! 1172 | 8 | 710] 3 Mai se: Freotaı | a 6 | % Juni 0 Hr) 38.9 90, |.,6, das u Ta Juli EEE | u 91.8. A222, ck, I 30 August | 419) 1 11014 |.19140 .|,6 | 24 ee ts else ul etober | November 9/0 I 99 | 27 | 1551| 0 E% 10 December | 20: :°5 11 139 guvd RR 8 Jahr | 170 | 45 [105 | 207 | 20 | 36 | Ei 10 Höhe des Nieder- or schlags in par. Tage n | Monat\___ Zellen mt ISl Gewitter PR grösste Nieder- ‚21512 d.ganzen|schlagsmenge in-, Z| fo ei I a nennen SEE Monats |nerhalb 24 Stund. F 21% 8 21110 |Februar ' 1.568 la.17. [0.482 } 4| 61 0 1: am 20 ans SW. März 1.675 ta. 6. 10.362 || 6| 74 2 April 2.471 |a.24-2510.630 8 71411] 1 -IMi | 1.858 .j..22. [0.418 I —1219—N2: am 21. aus W; am 22. Juni 4.434 a. ı1 10658 fend). am 4. aus S; am 5. aus W; am 22. aus NW, am 23, aus SW. —B: amd. aus NW; am 12. ausW; am 31. aus W ee am 20. i "Januar | 12 Januar ı 0.5531a.9-10. 0.280 8ı ll a.9-10. 0. ie aus OS0 mit Hagel. — 119935 : am 3. aus SW (anstrei- |guli I 2:532 j 13. 10.645 SgrSE —I2: am 15 u. 29. aus W. Septemb | 1.097 ja. 8. 10.380 _ nor: a W;am 8, a.N. October | 1.272 Ja. 4.-.5. 11.197 Novemb.! 0.710 la. 10-11|0.352 Decemb.! 0.317 Ja. 19. 10.125 Jahr [av dann [orasels,453 1.10 Belt kelt°. Annie las | 197 bs August | 1. 811 Ja.11-12|0.475 Sur 15: darunter 7 aus W. 3 a.SW;2a.NW;1aS; 1 2.080; 1a.N; 2 Hagel. 130 Grad der‘ Bewölkung] Monat|| Stürme (WindemitN.3und4) |5h | 3h | 10h mitt-; ee re Er TO Bee» Tan. 16: am I3.aus WNW; am 22., 23., 26, 3 77 aus S;am 30. ausSSO, . 2.85 2.84 12,70 2.80 Febr. !11: am 1., 4, 8., 10., 12., 20., 25. EN am : 2.ausO; am 3.0. 18a so; a.26.a. NW.l2. 25 12.47 11.86 |2.19 März !5 : am 2., 16., 23. aus S; am 18. aus NW; am | 20. aus SO . 2.96 12.92 [2.59 |2.82 April |y. am 15.a. N; a.17.a. SW; a. 19.a.W; | am2ı. auNW.. . 83 2.87 12.60 [2.77 Mai |3:2.14. aus NW; a, 17. aus SSO; a. 26. a. s 1.76 12.38 [1.56 |2.90 Juni 2 am 16. ausS;am27.aus NW. . .. 19.13 19.42 |2.24 1.26) Juli '7:am3.ausN; am 6., 12., 19.,20. aus NW; | |} am 21.und 21. aus W. | 10,73 11.91 [1.25 11.30 Aug. I: am 19.aus NW ; am 29. üs8. A I .43 |1.80 Iı 13 11.45 |Sept. "2. am 6. aus SSO ; am 8. aus NW ; am 24, a. gr“ Il AD = SERDELREINN | 09 2.14.07 11:38.|0.78 1.08 |Oet. 1:am17.ausS. . ; 4.56 1.16 10.85 11.19 | Nov. | — N 7 14 12.30 2.28 Dee. l:am 15. aus 8. a. 12.39 11.96 2.06 12 nA .14 45 : darunter 19 aus S;; 10; aus NW;4a.S 05). | Jahr | 3aus SSO ;3 aus w.; 3 aus N, 1 aus SW ;'2.03 2-19 | 1. sol 02 laus WNW: I aus 0, h\ | | | Anhang. | ‚Einige Erscheinungen im Leben einzelner Thiere und Pflanzen während des Jahres 1853. Die milde Witterung des Januars veranlasste schon in ae Monate die erste Kundgebung der wiedererwachenden Natur; es blühte am 31. Januar — Erudnch um beinahe drei Wochen früher als im vergangenen Jahre 1352 — Galanthus nivalis. ‚Doch wurde die are Entwickelung der Vegetation durch die grosse Trockenheit der ersten End die unfreundliche Rauheit der zweiten Hälfte des Februars so sehr gehemmt, dass erst zu Anfang des Märzmonates wieder neue Spuren der neuerwachten Natur zum Vor- schein kamen. Am 3. März fienzenan zu blühen: Tussilago farfara, Hepatica no- bilis, Corylus avellana, Üroous vernus. Der. 7. blübten : Helleborus purpurascens, Erythronium dens canis, Anemone pulsatilla, Pulmonaria officinalis, Capsella bursa pastoris. Am 26. März , 131 entfalteten die Blüthen: Anemone nemorosa. Caltha palustris, Viola odorata, hirta, Ulmus campestris, Potentilla verna, Adonis vernalis, Primulä veris, La- mium purpureum, Euphorbia cyparissias, Carex hu- milis, Seilla bifolia, Asarum europaeum, Alsine me- dia, Ficaria calthaefolia. begannen zu blühen : Prunus Armeniaca ; Amygdalus Persica. Die ersten Störche wurden gesehen. E April: Ankunft der Schwalben; doch verschwanden sie bald wieder in Folge der rauhen Witterung der nach- folgenden Tage des Aprils und erschieuen erst: wie- der am 20. April. Anfang der Belaubung bei Syringa vulgaris. Anfang der Blüthe bei Prunus avium und cerasus. 2% ES ‚„ Carpinus Betulus, Acer Pseu- doplatanus ; es belaubt sich Ribes Grossularia. Anfang der Belaubung bei Sambucus nigra, Salix fragilis. Anfang der Belaubung bei Carpinus Betulus. begann zu blühen Pyrus communis. Anfang der Belaubung bei Ribes rubrum. Aesculus Hippocastanum. Betula alba, Pyrus com- munis. ’ DE} LEI . ” ’ „ E} „ i fiengen an zu blühen : Ribes Grossularia, Ribes rubrum, Prunus domestica; es belaubten sich Tilia grandi- folia und parvifolia, Quercus peduneulata. _ Anfang der Laubentwicklunz bei Alnus glutinosa, Populus pyramidalis. blühte Pyrus Malus. fieng Vitis vinifera an sich zu belauben. begannen zu blühen : Syringa vulgaris, Fragaria vesca; es belaubte sich Robinia Pseudoacacia. Allgemeine Belaubung. blühte Aesculus Hippocastanum. „ Secale cereale. . Juni: Anfang der Blüthe bei Sambucus nigra. hr u S ‚„„ „Robinia Pseudoacacia. ki „ Reife bei Fragaria vesca. % » 5 0» Prunus avium und cerasus. Tritieum vulgare fängt’ an zu blühen. blüht Vitis vinifera. »„ Tilia grandifolia und parvifolia. Reife bei Pyrus communis, Ribes rubrum, 132 Am 6. Juli: Die männlichen Blüthen von Zen Mays werden sichtbar. „tt. , Reife des Roggens (Secale cereale.) ai Ale Anfang der Blüthe bei Avena sativa. „418. ,, Reife des Winterweizens (Tritieum vulgare hiberukm) ; die weiblichen Blüthen des Mays werden sichtbar. Am 28. August: erster Abzug der Störche. „ 30. ,„” Reife von Prunus domestica. Am 6. September: Der Laubfall beginnt bei Carpinus® Betulus, Tilia grandifolia, "parvifolia. BT. 01 Yheiteh Abzug der Stürche. LE. m Abzug der Schwalben. N m Reife von Zea Mays. „2. R Die Entlaubung geht rasch vor sich in Folge des an diesem Tage stattgefundenen Reifes. Am 15. October: Weinlese. 28; 1 Garpinus Betulus, Fraxinus excelsior sind ganz entblättert. Am 4. November : ganz entlaubt sind: Aesculus Hippocastanum, Tilia.grandifolia , parvifolia. a “ Ultmng‘' campestris , Populus pyramidalis sind ganz entblättert. „020: \ Ende der Entlaubung bei Robinia Pseudoacacia. Der letzte Schnee des Winters 185%, fiel den 10. April; der letzte Eistag (an welchem die Temperatur unter 0° sank) dessel- ben Winters war der 20. April. Der erste Schnee im Winter 185%, fiel am 19. November; der erste Frost fand jedoch schon am 25. October statt. Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Öber-Lapugy von J. lu. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 2. Pleurotoma bracteata Brocchi. Hörnes 1. c: Taf. XXXVi. Fig. 3. Gleich wie die Wiener-Exemplare sind die mir vorliegenden Lapugyer Stücke dieser Art schlanker als die Italienischen. Das ‘spitze Gewinde besteht aus 2 bis 3 runden und glatten Embryonal- und drei Mittelwindungen, welche ein stark hervortretender bei 133 unsern Exemplaren jedoch nicht scharfer Kiel in zwei ungleiche Hälften theilt, von denen die obere grössere ausgehöhlt,, die un- tere schief eingezogen ist. Der Kiel selbst besteht aus einer Reihe von 15--16 Zacken, die sich am untern Theile der Umgänge als Rippen fortsetzen, als solehe aber an der Basis der Schlusswin- dung sich allmählig verlieren. Die Schale ist körnig quergestreift, und zwar in der Art, dass diese Querstreifung von der obern Naht bis zum Kiel an Stärke zunimmt, unterhalb des Kieles aber zwi- schen den entfernterstehenden Querreifen zwei bis drei feine Linien hinlaufen. Die Ausbuchtung ist nicht stark und befindet sich zwi- schen der obern Nath und dem Kiele. Die Mündung ist länglich, der rechte Mundrand scharf, die Spindelplatte dünn, aber etwas er- weitert; der Canal ist breit und kurz. Höhe 1 W. 2. Die auswärtigen Fundorte dieser Art beschränken sich auf wenige; mit Zuverlässigkeit lassen sich angeben: Turin, St. Agatha bei Tortona, Vezza, Castell’ arquato, Modena, Bologna und im Wiener-Becken Baden, Möllersdorf, Vöslau, Forstenau. 8. Pleurotoma ealaphraeta Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XXXVI. Fig. 5-9. In den Tegelstraten von Lapugy kommen sämmtliche Formen vor, welch Hr. Hörnes auf der angeführten Tafel aus dem Wiener Becken abbilden liess. Das mehr oder minder spindelförmige Gewinde wird aus zwei glatten Embryonal- und 6—7 körnig-quergestreiften, durch einen mehr oder weniger stumpfen Kiel in zwei Theile getheilten Mit- telwindungen gebildet. Der obere Theil der Mittelwindungen ist ausgehöhlt, der untere dagegen fällt senkrecht oder sogar schief ab. Die Querstreifung ist oberhalb des Kieles fein und gleichartig, unterhalb des Kieles dagegen stärker und auf dem letzten Um- gange wechseln bald Querreifen mit feinen Streifen, nicht selten werden zwei bis drei feine Streifen zwischen je zwei stärkern Rei- fen wahrgenommen. Die Zuwachsstreifen sind hackenförmig und bilden an dem Kiele halbmonförmige Knoten oder übersetzen ganz einfach denselben. Der rechte Rand der schmalen Mündung ist scharf, sehr stark und zwar im Kiele ausgebüchtet und unterhalb der Ausbuchtung bogenförmig, ja gleichsam flügelartig erweitert. Die Spindellamelle ist nicht ausgedehnt, glatt und für diese Art sehr characteristisch durch eine mehr .oder weniger tiefe . Furche- von dem übrigen crenulirten Theil der Schale geschieden. Die Spindel ist gedreht; der Canal kurz und abgestutzt. % Diese Art hat in den Neogen-Ablagerungen eine sehr grosse ' Verbreitung, namentlich wird sie in Italien auf vielen Puncten ngetroffen; aus dem Wiener-Becken hat man sie von mehreren uncten; kürzlich wurde sie in unserm Vaterlande noch bei Pank, und ferner beim Banater Grenzdorfe Kostej aufgefunden, s 134 4. Pleurotoma ramossa Basterot. Hörnes 1. c, Taf. XXXVI. Fig. 10—14. Das spitze (rewinde besteht aus zwei glatten Embryonal-, 5 bis 6 mehr oder minder stufenförmigen, hoch oben gekielten Mit- telwindungen und aus der ebenso geformten Schlusswindung ; der Theil oberhalb des Kieles — das Dach — ist schief und etwas ausgehöhlt, der untere Theil — die Wand — senkrecht; auf dem Kiele befinden sich ziemlich nahe an einander etwas schiefe Kno- ten, die sich spalten und als je zwei Rippen oder gegabelt nach abwärts sich verlaufen. Die ganze Schale ist überdiess mit (Quer- furchen versehen, die mehr oder minder dicht angeordnet sind ; an dem Einen meiner Exemplare sind diese Furchen so breit und die Zwischenräume zwischen ihnen so schmal, dass die Schale wie quergestreift erscheint. Der rechte Rand der schmalen Mün- dung ist scharf und bogenförmig erweitert; die Ausbuchtung be- findet sich oberhalb des Kieles, mehr oder weniger deutlich, je nach der Modalität der Zuwachsstreifen; die Spindellamelle ist sehr dünn und wenig ausgedehnt. Die wenigen Exemplare, die ich von Lapugy aus eigener Anschauung kenne, vertreten so ziemlich alle Wiener-Abänderun- gen; das grösste derselben ist nicht über 1%, Z. hoch, Diese Art ist ausser Lapugy von vielen Puneten der europäi- schen Neogen-Stiaten bekannt; im W.-Becken kommt sie vor bei Grund, Pötzleinsdorf, Baden, Gainfahren, Enzersfeld, Forstenau, Kimber& bei Nikolsburg, Raussnitz und Kralova in Ungarn; ich hatte sie auch in dem Tegel bei Nemesesd im Banate aufgefunden. Sie gehört bei Lapugy im Ganzen zu den seltnerenVorkommnissen. 5. Pleurotoma interrupta Brocchi. Hörnes 1. c. Tafel XXXVI.. Fig. 19. Diese Art gehört zu den grössten Seltenheiten in Lapugy. Ich habe sie weder bei Pfarrer Ackner gesehen, noch bei meinen wiederholten Besuchen in Lapugy bis jetzt erbeuten können; Dr. ‚ Hörnes dagegen war so glücklich . im vorigen Jahre (1854) die- selbe zu erhalten. ui Da einige Exemplare die mir von Bujtur in unserem Va- .terlande vorliegen, mit der Abbildung , welche Dr. Hörnes von den im W. Becken aufgefundenen Stücken gegeben hat,. vollkommen übereinstimmen: so kann man mit Zuverlässigkeit annehmen, dass ‚die Lapugyer Exemplare auch nicht abweichen werden; ich sub- stituire demnach für jetzt die Beschreibung, wie sie in dem Werke des Herrn Dr. Hörnes mir vorliegt, N j „Die Schale ist spindelförmig,, das spitze Gewinde besteht ‘aus zwei embryonalen, meist abgebrochenen und acht Mittelwin- - u 135 dungen, welche in ihrer Mitte eingeschnürt erscheinen ; oberhalb dieser Einschnürung (in welcher in stumpfe Haken gebogene Zu- wachsstreifen sichtbar werden), hart-an. der Naht befindet sich eine Wulst, an der sich öfter Falten zeigen ; unterhalb derselben. treten Längenrippen auf, die von (Querstreifen durchsetzt werden; da je- doch die frühern Windungen durch die spätern zum Theil einge- hüllt werden, so stellen sich diese Längsrippen oft als feine Kan- ten dar, was insbesondere bei der Schlusswindung der Fall ist. Hier gewinnen offenbar die Querstreifen die Oberhand und die Längs- rippen sind nur schwach angedeutet. Die Mündung ist. verlängert eiförmig , der rechte Mundrand scharf und bogenförmig erweitert, die Ausbuchtung liegt in der Einschnürung ; die Spindellamelle ist schwach und nicht erweitert, der Canal bereits merkbar länger, als bei den früher betrachteten Formen.‘ (Pl. festiva; Pl. Sotterii und Pl. Doderleini.) Länge der Exemplare von Enzersfeld und Bujtur 1% Wr. Zoll. ’ Diese in unserem Vaterlande in Lapugy und Bujtur und auch in Wiener Beken seltene Art hat nichts desto weniger eine grosse Verbreitung „ da als Fundorte derselben bezeichnet werden können: Die Turaine, Bordeaux, Dax, Marseille in Frankreich, Turin, Tor- tona, Asti, Castell” arquato, Modena, Siena und Rom in Italien, der Insel Sıcilien, die Halbinsel Morea, Korytnice in Polen und Bol- derberg. ; Pleurotoma asperulata Lamarck. Hörnes 1. c. Tafel XXXVIL ‚Fig. 1—5, Die thurmförmige Schale hat einspitzes Gewinde, welches aus zwei Embryonal- und 8—10 Mittelwindungen besteht ; die beiden Embryonalwindungen sind glatt und so viel ich zu beobachten Ge- legenheit hatte, nur.bei Jugendexemplaren erhalten; die 4—5 ober- sten Mittelwindungen, gleich wie die übrigen in der Mitte mehr oder weniger eingeschnürt, haben an der obern und untern Naht eine Reihe engstehender Knöten, die gleich Perlenschnüren hinlaufen und an der untern Naht viel deutlicher auftreten; gegen die Mitte der Schale verschwinden diese Perlenschnüre fasst gänzlich und die obere löst sich nach und nach in eine Reihe spitzer und breiter, oft auch faltiger Knoten auf, welche längs der Naht fortläuft , während die untere von den späteren Windungen mehr und mehr bedeckt wird, so dass in den meisten Fällen an der vorletzten Windung schon nichts mehr zu sehen ist; ‘nur an der Schluss- windung erkennt man unterhalb der Einschnürung an der doppel- ten oder dreifachen Knotenreihe, welche den untern Theil dersel- ben bedeckt , und zum Theil sehr stark ist. die bei den früheren Windungen. so starken Erhabenheiten. Die ‚Windungen sind ferner durch ihre in Hakenform gebogenen sehr auffallenden Zuwachs- + 136 streifen besonders ausgezeichnet. In der Mitte,der obersten Win- dungen bemerkt man in der Einschnürung in den meisten Fällen - eine, bisweilen auch etliche erhabenen Linien, "die aber bei den meisten Exemplaren sehr bald gänzlich verschwinden, während sie an anderen wenigstens noch unter der Luppe sichtbar sind. indem ich diese letztere Bemerkung hinzufüge, muss ich der Ansicht meines sehr geehrten Freundes Hörnes widersprechen, der gegen diese (Querstreifung entschieden sich ausgesprochen hat. Die Mün- dung ist verlängert: die Ausbuchtung befindet sich in der Ein- schnürung und. ist breit und dabei mehr oder minder tief; die Spindelplatte ist dünn und wenig erweitert; der Kanal ist breit und in den meisten Fällen kurz. Länge nahe an 3 W. Z. Ich besitze von dieser Art eine sehr zahlreiche‘ und wohler- haltene Suite, in welcher nieht nur alle Formen aus dem Wiener Becken repräsentirt sind, sondern anch Exemplare mit ziemlich langem Kanale vorliegen. ‘ Nach den Fundorten , welche Hr. Hörnes von dieser Art an- Fa ‚ erscheint dieselbe in den Tegelgebilden sehr verbreitet ; sie ndet sich im südw. Frankreich, in Oberitalien, in der Schweiz, im grossen podolischen Becken, auf der pyrenäischen Halbinsel (Lissabon), in Deutschland (Cassel), im W. Becken (auf vielen Puncten), in unserem Vaterlande zu Lapugy und Pank (ob auch bei Bujtur? weiss ich aus eigener Anschauung nicht), endlich im Banat im Nemeseyer Walde. Sie ist in Lapugy häufig. (Fortsetzung folgt.) Redaction: Der Vereinsausschusn. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. ‚Verhandlungen und. Mitheilungen ‚des siebenbürgischen i a8} ein Y ereins für Naturwissenschaften- E Mi, zu 1a Herinininsthat‘ 3 ie A re rn ee Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Klopps: Uebersicht -der zu. Wal- lendorf bei Bistritz im J. 1853 gemachten meteorologisehen Beobach- tungen. — J.L.Neugeboren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Sie- benbürgen. (Fortsetzung. ) ‚ Vereinsnachrichten. für den Monat September 1855. Herr Professor G. Fuss berichtete über die Resultate, einer Excursion nach Pojana, Tekerö und Mada im Gyoggyer Bezirke, zeigte von dem dort gesammelten Basalt, ie el Thon- schiefer und ein trahytisches Gestein vor, welches dem Palla (Ha- lopad Partsch ?) sehr ähnlich, in der dortigen Gegend zur Verferti- gung der sogenannten „‚Oeste‘‘ (kleine schüsselförmige Backapparate für ein Brod) benützt wird. .— Dieses letztere Gestein veranlasste einen sehr interessanten Vortiag. des Herrn D. Gzekelius be- züglich seiner muthmasslichen Entstehung , worin derselbe seine schon oft ausgesprochene Ansicht, dass dieses Gestein , wozu" "auch die bei uns zum Theil für Grünsandstein gehaltene meergrüne Form zu zählen sei, für einen trahytischen Schlamm oder vulkanisehe Asche - angesehen werden könne, welche an die unter Wasser emporgestie- ÄRpen Trahyt- .und Basaltgebir: e angeschwemmt worden ‚SR. = urch dieses Vorkommen Se begründet sieht, Ueber den Blitzgeschwindigkeitsmesser von Arago hielt em Bergrath von Blagoevich einen Vortrag, wobei er auch die Re- 1 sultate der über die Abkühlung des Erdkörpers gemachten. Berech- nungen darstellt. ‚438 Aus der Wiener Zeitung entnehmen wir einen Bericht des Berrn P. Partsch in der Sitzung der k. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien vom 19. Juli l. J. von der Abhandlung des Hrn. Hof- saths und Professors F. Wöhler in Göttingen über eine Analyse jder „Meteorsteine vonMe2ö-Madaras“. Nach dieser Analyse sind die Hauptgemengtheile dieser Meteoriten : Nikeleisen, einfach Schwefeleisen,, Graphit und zweierlei Silicat-Arten, wovon die eine durch Salzsäure zersetzbar sei, und, damit gelatinire, die andere nicht zersetzt werde. Die Silicatverbindungen , welche die Haupt- masse ausmachen, würden nach den angegebenen Resultaten der Analyse als ein Gemenge von Olivin, Augit und Labrador zu betrachten sein. Auch kleine Mengen von Phosphor - und ‘Chrom- eisenstein sind in diesen Meteorsteinen vorhanden. "Als Geschenke für die Sammlungen gingen ein: Zwei ausgezeichnet schöne und grosse Kalkspathkrystalle, die auf Syenit aufgewachsen gewesen, aus Moldova im Banat von Herrn Hüttenverwalter Friedrich Czekelius in Oravitza. - Eine Suite Versteinerungen aus Portsest, darunter mehrere sehr wohl erhaltene Stücke von Hrn. D. Üzekelius. Vom Urstier (Bos urus priscus?) ein Horn bei Kornetzel aus- aan (das grösste Stück, welches bis nun in Siebenbürgen ge- den wurde) von Herrn M. Bielz. _ R Versteinerungen der Gosau-Formation bei Gredistje (Valje Ariaesch) von Herrn Unverricht. Die oben. besprochenen geognostischen Stücke von Pojana, Tekerö und Mada von Herrn G. Fuss, Ein Exemplat von Coluber natrix und Salztropfstein aus: der Salzburger Grube von Herrn Vietor Sill. Die Biblio thek erhielt folgende Bereicherungen : Abhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt II. Band (1855), worm die Beschreibun; und Abbildung ‚der Pflanzenabdrücke im Sandsteine von-Szakadat und aus dem Thalheimer Graben von Dr. C. 7. Andrae enthalten sind. | Abhandlungen der k.. Akademie der Wissenschaften. in Mün- chen, neue Folge, II, Band, 1. Heft. ö Für sämmtliche Geschenke wird den verehrten Gebern. der verbindlichste Dank des Vereines ausgesprochen. RE. A. Bielz. 139 ebersiec 2 der zu "Wallendorf. bei Bistritz im. J. 1 853 Gemachtie) meteorolögischen BeoleRtungen Matthias. Klopps, evang. Pfarrer daselbst. nn Geographische Breite von Wallendorf: = Be Länge Aut Seehöhe "des ee RB 1170° (par: F.) ea & 3 ‚Luftdruck bei 0° in par. Linien BE... Monat | mittler | höchster | tiefsten ni Januar ı. 323,45 m 2.1 323,40 ‚am 18. "gjzurgt E Februar 319.55 la. 2.1 325.44 a. 19.| 314.08 März |..321.30 ia. 11.1 325.24 ja 21.i 318.67 April | 320.97 a. 2 323.77 a. 10.| 317.24 Mai 322.38 la. 11.! 32555 a. 7.1.348.70 Juni | 321.71 ia. 9.1 324.78 ja. 21.1. 317.70 Juli 323.13 a. 2. 325.48 ja. 3 319.73 August | 322.81 a. 13. 325.87 !a. 18.| 349,46 September | 323.20 1a- 29.1 325.70 1a: 26.1 349.81 Detober 1.323,76... \a. 24,1-328.38 —ja.-17.| 317.51. Novsinber | 39443 a. n 327.88 1a. 14.| 419.81 Peosiber 223.40 la. 328.21: |. 22.) 317.80. | Jahr | PYPIZ ar | 398.40 ri BB“ 67 Er . Monat | mittlere | höchste | niedrigste " Tanuar ı- —00°57 tam25. r 807 jam 8.) 1098 Februar i 1.60 a. 13 10.7 a. 16.) —9.3 ‚März | 3:35. 0 413.2 a. 23.: tt April 486 ja 9. | 15.6 1a. 18) 35% Mi 1142.80 : la. 12 24.0 10.15. 58° | Juni 11434 - |a.30. 1239 j2..27. 94, „ Juli 16.32. j2.30. | 235.0 ja 4 89 August ‚14.50 a. 24u.25° 23.8 ja. 21.196; September 11.06 Ja. 1 j 22 ia 29 20% October 8.89 ja. 11. 1482 1a. .—A.H November | 1.92 ia. 18. | 5.8 h Pe .97) December 3.43 ER 3.8 31.—17.4 Jahr. ran. [7m 30 Tape SL Lur0s | ie At | Juli gas Dec 2 \ 140 nn nano mn ernennen _ mann mm nenn mn sn Spannkraft der Dünste in par. Linien. R | Monat ; mittlere | grösste | kleinste | Januar 1.78 am? "78 jam 8. 0,68 Februar 1.89 le: 3. 3.93 a. 16. ! 0,82 ya 1.98 a Ian 3.60 a. 24. | 0.40 aan 2.54 a. 27.| 5.09: a. 18. 1.42 4.18 a. 13.1 6.63 8.:19. 2.65 Juni 3.22 a RM A. urn > MT 3.73 ‘+ Juli 5.92 a. 10.1 9.07 a. 4. 3.88 August 5.69 a. 24.| 11.97 Weg 3.69 September 3.94 a 14 781 a. 29. 2.08 October 3.37 ia. 2) 864 Ja. 31. | 1.54 November A. Uuk 1.97 r4* — _ _ December 1.42 | — _ _ us Jahr |. 37.338 | ug | — |0- Feuchtigkeitsgrad in Tausendtheilen Monat | mittler | höchster | niedrigster Januar 0.912 am 1.2.3.4.5.6 Ale .000|am 31.| 0.548 110.,12.,14.,2 Üdkiher Buch DBIS, Tatderd,dn, i5. 1.000 5.1 0,359 16., 13. 93,, 28.) März 0.735 a. 2i., 3. :0.989la. 24.9! 0.204 April 0.310 a. 16, n 1.000la. 9.] 0.399 wi 0.709 a..13. 1.000la. 12.| 0.397 Juni 0.780 a. 28. 0.967 la. 10.! 0.453 Juli ie 0.760 | a. 21., 23. 10.978la. 30.| 0.393 August 0.800 | 2.44. 10.993la. 2. 0.446 September 0.759 a. 30. 0.974la. 12.| 0.342 Oetober 0.876 | a. 4.,6.,8.,9.11.000la. 13.] 0.546 November 8811 ı _ E= _ _ December 0.890 | _ — 1 dh Tahı | 0.805 ‚Megenienge in par. Zollen Januar. a, 33 Februar 1.787 März 2.838 April 1 4.185 Mai 1:1:309 Juni 5.290 Juli 2.118 August 2.473 Septemb. | 1.503 October 1.654 Novemb. | 0.586 December! 1.859 3 "Herrschender Wind N H NO NO 22 22 a. 97 1. SIEHE. S r -=-—— [2 Vorherrschend Stürme Richtung des Bi 7. 1: aml5.. Abendsfaus W. aus SO; am 13. Abends aus 8. Wj4: am 1. Mitt. aus O; am2; am 11. Mitt. W. |&: am 10. Ab; am 20. und 21. aus SO; am a.28. Ab.a. Ound NO ; am 29. Morgens. W. HS a0 W. 12: in der Nacht vom I2—13; am 15. Mor- gens aus NW. W. m en W. '3:am3. Mitt. aus W. mit Gewitter ann 10. aus NNW mit Gewitter ; am 19, aus NW. 14 e W. 0b W. ;3:am1. Nachm,. a. W. mit Gew.; am 11. Nachm. a. NO; in d. > vom 12—13, og 8 SW. 19: am 11. und 25. Ania ai aus ‚NO: NOu.Wı Le SW 2:am9. und 10. Abende & aus NO. Jahr 126.885) NO, a; |22. —e Der Himmel war — Ge-" RR ee gr un on nk fa sanzusrüb ter = um | ee! K APSEN: Mc nal Yh Januar | — | — a1 5 3 en I 151 18 Febr. | — L 3 | 14 18] 13) | März | — ai 64 } 42| 18! 40) 13 April | — | — ı| 1) dl ııj 10, 11l 18] 19] 15 Mai | = 7) 2] 10] 15] 22) 15) 9] © Juni 9 '2: am 14. mit Nieder-- 3] —| 3] 19] 19] 17) 8 n jschlag v. 10°. 31 u, a.30. Juli 6 _ 12) 1| 41] 15] 23] 16) 4 August | 2 _ 12| 6] 144 10) 16) 12] 9 Sept. | 2 = | 10) .6| 13] 15: 17) 1315 0etob. ; — Er 12] 10) 13) 10, 14, 13 ov. — | .— | 12 hi: m “ 10, 42:8 Dee. I ' CE TUE ER EEE Jahr [20 | 2 9] PREETLUCTEU TE 4 120]1 142 | Anmerkungen. ' 1. Vorliegende Beobachtnngen wurden mit Instrumenten, wel- ehe der k. k. meteorologischen Üentralanstalt in Wien angehören, gemacht. Die Instrumente sind ebenerdig aufgestellt; die Thermo- ‚ meter hängen vor einem Fenster gegen NQ. Der Beobachtungsort selbst liegt '/, Meile nordöstlich von Bistritz an dem Flusse glei- ehen Namens, der in einem von NO nach SW verlaufenden Thale ‚ ‚fliesst, in welches mehrere Nebenthäler münden, so das Klein- Bistritzer Thal von 0, das Pintaker Thal von SO, das Windaner ‚ “Thal von SSQ her. Die bedeutendsten Berge der Umgebung sind: der in einer Entfernung von 3 Meilen gegen NÜ sich erhebende theils bewaldete, theils nackte Kahlenberg (3640), der Pin- -sakerioder Warerie-Stein (2274') eine Meile gegen NW entfernt; die Burg des Hunyadi kaum '; Meile gegen WN\W (4800). Die Umgebungen des Örtes sind meist bewaldet, 10% Die ‚Beobachtungsstunden waren 7h Morgens, 2h Nachmittags 1 TE nem und 40h Abends. ' ©5 9# Der erste Blitz im Jahre 1353, welcher jedoch von Wal- lendorf aus nur in der Entfernunz sichtbar war, erfolgte am 17.. März Ahends; der, erste Reif fand am 16 September statt; der erste Schnee fiel am 10. November. ; 3. Von dem am 1. September aus W. über Bistritz hinzie- henden beispiellosen Hagelschauer, welcher auf seinem Wege Alles furchtbar verheerte, blieb Wallendorf verschont. 4. Vom 24. Oetober bis zum 8. November den ganzen Tag hindurch Höhenrauch. 5. Ueber den Anfang der Belaubung und der Blüthe bei ei- = nigen Pflanzen hat Professor Herzog in Bistritz während des Jahres 1853 folgende Beobachtungen gemacht : a. Anfang der: Belaubung. b. Anfang der Blüthe. Syringa vulgarie am 20, April Garpinus Betulus am 20. April ‘ Rosa centifolia 6 4: I Prunne; Spinaeh in - 5 Hridlen Betula alba „25 , Betulusalba :»: 30%; Carpinus Betulus „ 27. ,, Syringa vulgaris ,,..8. Mai Aesculus hippocastanum,, 29. ,, Aescul. Hippocastanum am21.,, Tilia grandifolia „ 30. ,. Sambucus nigra „1. Juni Prunus spinosus „ 8. Mai RobiniaPseudoacacia „dB. „ Robinia Psendoacacia ,„, 7. ,„. Rosa centifolia Zi I 0. Rubus Idaeus EL 4, 143 Beiträge kalers zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy voRB J. 1. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 3. Pleurotoma Sehreibersi Hörnes. Hörnes I. o. Taf. XXXVıl. Rig 10-13. Die fast thurmföürmige Schale unserer Exemplare hat ein mehr oder minder spitzes Gewinde, welches aus zwei Embryonal- und 8 Mittelwindungen besteht. Die in den seltensten Fällen noch vorhandenen Embryonalwindungen sind glatt; die nächsten Mittel- windungen nur schwach eingeschnürt wie alle übrigen , haben »0o ziemlich dieselbe Verzierung wie Pl. asperulata, die folgenden ha- ben oberhalb und unterhalb ihrer Eihschnürung Reihen von Zacken oder zackigen Falten; die ganze Schale hat überdies eine starke QWuerstreifung gebildet aus starken erhabenen Linien: an der Schluss- windung treten dann auch noch einige knotige (uerreife von ver- schiedener Stärke auf, zwischen weiche feine erhabene Streifen sich befinden. Der Kanal fehlt oder ist doch sehr unbeträchtlich ; der rechte Rand der engen Mündung ist scharf, die Ausbuchtung befindet sich in der Einschnürung und ist seicht; die Spindelplatte ist wenig erweitert. Höhe bis nahe an 2 W. Z. Selten. Diese Art unterscheidet sich von Pl. asperulata, mit welcher sie allerdings eine gewisse Aehnlichkeit hat, doch sehr gut, theile durch ihre permanente starke Querstreifung , theils durch den gänz- lichen Mangel eines Kanals oder die doch sehr unbeträchtliche Di- mension desselben. Ich besitze nur zwei ausgewachsene Exeinplare; einige der Jugendformen zeichnen sich durch ihr spitzes Ge- winde aus; — diese haben noch nicht zackige Falten, sondern nur starke Knoten. Ausser dem W. Becken, wo diese Art auf mehreren Punkten Ben worden ist, und Lapugy in unserem Vaterlande, kommt i ieselhe nur noch zu Saucate, Leognan und Merignae und viel- - leicht bei Bordeaux und Dax im südw. Frankreich vor. 8. Pleurotoma granulato-eineta Münster. Hörnes 1. e. Taf. XXXVIl. Fig. 14—17. Das mehr oder minder spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei meist Be und acht Mittelwin- 144 dungen, welche in ihrer Mitte mitıder oder mehr eingeschnürt und durchaus mit deutlichen gekörnten Wuerstreifen bedeekt sind; in der Einschnürung selbst befindet sich ‚in der’ Regel ein etwas stär- kerer Streifen, der dann die ganze Schale, wie eine Perlenschnur umgibt; gleich unterhalb der Näht befindet sich ein Kiel an dem breite , theils schwach ‚theils sehr stark hervortretende und dann nicht selten dornartige Knoten auftreten; auch an der untern Naht bemerkt man Verdickungen , aber hier ist die Windung von der nächstfolgenden in der Weise verdeckt, dass die untere Knotenreihe. nicht mehr sichtbar ist, uud erst an der Schlusswindung kommt dieselbe deutlich zur Anschauung. Auch die Schlusswindung ist bis ganz unten mit abwechselnd stärkeren und schwächeren gekörnten Querstreifen ‚bedeckt. Der. rechte Rand der länglich ‚ovalen Mün- dung ist scharf und .bogenfürmig‘ erweitert; die Ausbuchtung be- findet sich in ‚der Einschnürnng 'und ist breit aber nicht: tief; der Kanal: ist;kurz und wird bei den gedrüngteren Formen ganz. ver- misst; diese zeigen dafür. die Anfänge eines Nabels. Höhe nalıe au 2 W,Z, Häufig. gas ‚Lapugy. beherbergt in seinen Schichten ‚nicht wur alle For- men,, welche Hr. Hörnes abbilden liess , sondern liefert auch noch bedeutend spitzere Exemplare theils.mit einfachen dichtstehenden Knoten , theils mit etwas entfernter stehenden Dornen auf. dem Kiele. ‚Bekannte Fundstätten dieser Art sind: Die ouraine , Turin, Modena, Korytnice, das W. Beckeh und Lapugy in unserem Va- terlande. das | 9. Pleurotoma Jouanetti Des Moulin - Hörnes 1, c. Taf. XXXVI, Fig. 1—6. Die fasst spindelförnige-Schale hat ein nicht sehr spitzes bie- winde,, welches aus zwei embryonalen und 8S- 10 Mittelwindungen besteht ;. die Mittelwindungen sind an. ihrem oberen Theile mit einer starken, anfänglich immer glatten, später mehr oder miuder knotigen Wulst versehen, - unterlialb deren ‚die Schale etwas eingeschnürt und mehr oder weniger deutlich quergestreift, in vielen Fällen aber auch ganz glatt ist; an den letzten Windungen verliert sich an allen mir vorliegenden Exemplaren jede Spur einer (uerstreifung unterhalb der Wulst und nür an der Basis zeigt die Schlusswindung Runzeln. Die Schlusswindung ist eylindrisch und der untere, Theil derselben mit: dem Kanale von dem .oberen durch einen Kiel. ge- trennt, der bei allen mir vorliegenden Exemplaren abgerundet ist. Die Ausbuchtung befindet sich gleich. unterhalb. der Wulst, ist weder breit noch: sehr -tief ;; der rechte Rand. der eiförmig verlän- ‚erten Mündung unten boxenförmig erweitert und scharf; der Ka- nal kurz und breit; aber duch deutlich heraustretend. Ich glaube hier noch bemerken zu müssen , dass an unsern Exemplaren die ober-. 145 sten Mittelwindungen schief längsgerippt sind, und dass aus dieses Verzierung erst die feine Querstreifung sich entwickelt. Kein ein- ziges der mir vorliegenden Exemplare hat das Längenmass der Wiener, da sie kaum 1'/, Zoll lang sind. Nicht selten, Zuverlässige Fundstätten dieser Art sind: Merignac, Sos nord- östlich von Dax, Modena, Korytnice, das W. Becken, St. Florian in Steiermark, Lapugy, Pank und Bujtur in unserem Vaterlande. 10. Pleurotoma semimarginata Lamarck. Hörnes 1. e. Taf. XXXVIll. Fig. 7 u. 8. Das spitze Gewinde der spindelföürmigen Schale besteht aus zwei wulstförmigen gewöhnlich glatten Embryonal- und 10 Mittel- windungen, von welchen die zwei oberen stets an ihrer Basis Knötchen zeigen, die sich nach und nach zu einem rundlichen Kiel „ vereinigen , der von den letzten Windungen sehr oft bedeckt wird In der Mitte sind sämmtliche Windungen eingeschnürt, oberhalb dieser Einschnürung befindet sich an den Umgäng zen eine schwa- che Erhebung zur Naht, die immer stärker anschwillt und endlich als eine breite starke Wulst die ganze Schale umgibt. Die Schluss- windung ist fasst eylindrisch , der Kanal scharf abgesetzt, gerade und ziemlich lang; die Basis ist quergerunzelt ; der ‚rechte Rand der länglich ie, Mündung ist scharf, bogenfürmig ‚ mit einer fasst winkeligen Ausbuehtung versehen, die sich in der Einschnü- rung befindet ; die Spindelplatte ist oben ’etwas verdickt. Diese Art ist er bei Lapugy ; ; die bis jetzt gesammelten Exemplare der- selben sind grüsstensheils Jugendformen ; mein grösstes leider stark beschädigtes Exemplar hatte eine Länge von nicht ganz 3 W. Z. Die Art kommt vor bei Bordeaux, bei Dax, Aura. Tortona, Modena, Bern und St. Gallen In der Schweiz, im W. Becken, end- lich bei Lapugy, Pank und Bujtur in unserem Vaterlande und bei Kostej im Banat. s 11. Pleurotoma turrieula Brocchi. Hörnes 1. ec. Tafel XXXVIl. Fig. 11. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei ‚glatten , meist abgebrochenen Embryonal- und acht Mittel- windungen , welch letztere in ihrer Mitte eine Art, zuweilen etwas knotiges Band zeigen, das um die ganze Schale hinläuft und durch die deutlich auftretenden hakenförmig gebogenen Zuwachsstreifen _ entsteht: oberhalb und unterhalb dbs Bandes zeigt sich hart au der Naht ein erhabener Reifen; unterhalb der untern tritt nicht selten, namentlich an der vorletzten Windung noch ein zweiter Reifen auf. Zwischen diesen erwähnten Reifen, deren auf der Schluss- windung noch etliche zum Vorschein kommen, befindet sich, gleich wie auch zwischen den übrigen. Reifen, eine feine Qterstreifung, 146 die aber nur. mit Hilfe der .Luppe wahrgenommen werden kann. Die Mündung ist lanzettförmig ; der rechte Mundrand scharf, oben stark ausgebuchtet und unten bogenförmig erweitert ; die Ausbuch- tung befindet sich in dem erwähnten Bande, der Kanal ist von mässiger Länge, gerade. Neben der beschriebenen typischen Form haben wir auch jene Varietät, welche Brocchi unter dem Namen Pleurotoma contigua abbildete und beschrieb, und welche sich von der typischen Form dadurch unterscheidet, dass das für diese Art characteristische Band halbmondförmige Erhabenheiten zeigt. Die Lapugyer Exemplare haben so ziemlich die Höhe der Wiener Form (etwas über 1 W.Z.), sind aber sämmtlich schlanker, als die von Dr. Hörnes gegebenen Abbildung. Sehr häufig. Diese Art, die jetzt noch in den nördlichen europäischen Meeren lebt, hat eine sehr grosse Verbreitung ; sie kommt in Eu- ropa fossil von Sicilien bis hinauf nach England vor, wird beson-' ders in Italien auf vielen Punkten angetroffen. In unserem Vater- lande haben wir sie nicht nur von Lapugy und dem daran ganz nahe liegenden Dorfe Pank, sondern BER! von Bujtur ; im benach- barten Banate wurde sie von Dr. Hörnes und. von mir auch in den Tegelstraten bei Kostej angetroffen. 12. Pleurotoma Neugeboreni Hörnes. Hörnes |. c. Taf, XXXVI. Fig. 12 u.. 13 Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei Embryonal- uud acht, Mittelwindungen ; diese letzteren sind oben ausgehöhlt und unterhalb der Mitte mit einem breiten Kiele versehen , welcher entfernt stehende halbmondfürmige Knoten trägt; unterhalb des Kieles erscheint die Mündung gegen die Naht ein- gezogen. Mer oben beschriebene Kiel ist auclı in der Schlusswin- dung vorhanden” an den mir vorliegenden Lapugyer Exemplaren sind nur die drei letzten Umgänge mit der feinen (Querfurehung versehen, welche sich nach Dr. Hürnes bei den Wiener Formen auf die ganze Schale ausdehnt, am dentlichsten zeigt sich die- selbe am Kiele und vorzüglich auf der Schlusswindung , wo sie dann auch über die Rückseite des Kanales sich ausdehnt. Die Mündung ist verlängert eifürmig, der rechte Mundrand scharf, die Ausbuchtung befindet sich im Kiele und ist, wie an den Wiener Esemplaren, fasst wınkelig, die Spindelplatte schwach, der Kanal lang, gerade und etwas gedreht. Unsere Exemplare sind etwas unter . der Grösse der Wiener Stücke, da ihre Höhe 1%, W.Z. nicht ganz erreicht. Die sehr nette Art kommt nur bei Saubigues südw. von Dax, bei Baden im W. Becken. bei Lapugy in unserem Vaterlande und bei Kostej im benachbarten Banate vor. Gleich wie bei Baden ist dieselbe auch bei Lapugy eine grosse Seltenheit. ) A n - 14% 13. Pleurotoma monilis Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XXX VI. Fig. 14—16. Das spitze Gewinde der beinahe spindelförmigen Schale be- steht aus einer glatten und zwei gerippten Embryonal- und 7—10 Mittelwindungen,, welche unterhalb der Mitte mit einem breiten Kiele versehen sind, auf dem stumpfe Knoten sitzen ; die einzel- nen Umgänge, welche oberhalb des Kiels ausgehöhlt und unter- halb desselben eingezogen sind, besitzen eine Querstreifung, welche unterhalb des Kieles stärker ist; au der oberen Naht läuft ein sehr deutlich hervortretender Wuerreifen hin ; die Querstreifung ober- halb des Kieles verliert durch die Zuwachsstreifen vielfältig an In- tensität und Deutlichkeit , indem sie diesem Theile der Schale oft ein sehr runzeliges Ansehen geben: die Schlusswindung ist unter- halb des Kieles mit 3 bis $ sehr starken an dem Kanale mit nur schwach hervortretenden (Wuerstreifen versehen. Der rechte Rand der, fasst eiföürmigen Mündung ist scharf und innerhalb mit 5—6 tief hineinreichenden Falten versehen, die Ausbuchtung liegt im Kiele und ist schmal und tief; der Kanal endlich ist lang und ge- rade. Die Exemplare dieser Art von Lapugy stehen an Grösse so- wohl der Hörnes’schen als auch der Broechi’schen Abbildung be- deutend nach, da sie kaum mehr als 18 W. Linien lang sind; sie scheinen mehr mit den italienischen Formen als mit denen des Wr. Beckens übereinzustimmen. Anderweitige Fundstätten als Lapugy und das Wr. Becken sind : ;Tortona, Castell’ arquato, Modena, Imola, Siena und Altavilla in Italien, — Dax in Frankreich — und Korytnice im polnischen Becken. Nieht selten bei Lapugy. 414, Pleurotoma trifaseiata Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XXXVII. Fig. 17. Das spitze Gewinde der spindelförmigen ‚Schale besteht aus drei gerippten Embryonal- und aus 7 Mittelwindungen, welche un- terhalb ihrer Mitte mit einem breiten, starken Kiele versehen sind, ‚auf welchem engstehende längliche Knoten 'sitzen.; über den Kiel ‚and zugleich über den Knoten laufen drei sehr deutliche Linien, “die nur an abgeriebenen Exemplaren auf den Knoten minder deut- lieh sind. Die ganze Schale ıst mit starken Querlinien bedeckt; diese (uerstreifung ist besonders auf der Schlusswindung uater- halb des Kieles eigenthümlicher Art, indem einige starke Streifen mit feinen Linien abwechseln. Der rechte Mundrand der halbovalen Mündung ist scharf innen gezähnt; die Ausbuchtung. befindet sich im Kiele und ist ziemlich scharf; der lange und gerade Kanal ist scharf abgesetzt. Sehr selten. Länge unserer Exemplare 1, W. 2. Ben Bekannte Fundorte dieser sehr netten Gonchylie sind bis jetzt nur Modena, Baden im Wr. Becken und Lapugy. 148 15. Pleurotoma rotata Brocchi, Hörnes 1. c: Taf. XXXVll. Fig, 18. - Das spitze (fewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei längsgerippten Embryonal- und acht Mittelwindungen, welche unterhalb ihrer Mitte mit einem stark hervortretenden Kiele ver- sehen sind, der bei unseren Exemplaren nur an den obern Windungen nit einer einfachen, an den untern dagegen mit einer doppelten Reihe scharfer kleiner Knoten besetzt ist. Die ganze Schale ist ferner mit sehr deutlichen wellisen (uerlinien versehen ; von. welchen die gleich unterhalb der Naht befindlichen stärker sind; an der Schlusswindung treten unterhalb des Kieles starke Streifen auf, zwischen welehen sich einzelne feinere befinden. Der Kanal ist scharf abgesetzt, der rechte Rand der kleinen eiför- migen Mündung: ist scharf und innen gestreift: die Ausbuchtung, welche im Kiele liegt, ist ziemlich tief. Die Lapugyer Exemplare sind etwas kleiner, als die Wiener, da ihre Länge kaum mehr: als 1V, W. 2. beträgt. Die Verbreitung dieser Art ist gross; sie findet sich beson- ders in den italienischen Neogenschichten und im Wr. Becken auf sehr vielen Punkten; noch ist zu nennen Dax im südw. Frankreich, Kupin und Warowce in Podolien: zu Spandetgaard im Holsteini- schen. In den Straten von Lapugy und der benaehbarten Punkte Pank, Kostej und Nemesesd kommt sie nicht selten vor. 16. Pleurotoma coronat» Münster, Goldfuss. Petrefacta Germaniae B. III. Taf. 71. Fig. 5 Das spitze (rewinde der spindelförmigen Schale besteht aus . drei eonvexen Embryonal-Windungen, deren letzte gerippt: ist, und aus sechs Mittelwindungen, welche oben und unten ausgehöhlt, in ihrer Mitte einen stark hervortretenden, breiten Kiel haben, auf dem schmale längliche Knoten sich befinden; in der (uerstreifung zeich- net sich oben au der Naht jedes Umganges ein stärkerer Streifen aus, der oft perlschnurartig sein soll, was jedoch bei unseren Exem- plaren nicht der Fall zu sein scheint. Auch die Zuwachsstreifen treten als erhabene Linien auf und bilden mit der Querstreifung ein feines schiefes Gitter. An der Schlusswindung treten unterhalb des Kieles zwei bis drei stärkere Streifen auf. Der Kanal ist dünn lang, gerade und setzt scharf ab; der rechte Rand der ovalen Mün- dung ist scharf, im Innern gestreift; die Ausbuchtung liegt im Kiele. Höhe unserer Exemplare 1 W. 2. Diese Art ist bis jetzt nur aus dem Wiener Becken, von La- pugy und dem ihm benachbarten Pank in unserem Vaterlande und von Kostej im Banate bekannt. s 149 17. Pleurotome subterebralis Bellardi. Hörnes I, e. Taf. XXXIX. Fig 16. Das spitze und schraubenartige Gewinde ‚der spindelförmigen ° Schale besteht aus zwei glatten oder gerippten Embryonal- und 8 Mittelwindungen welche in ihrer Mitte sehr scharf gekielt und an der..obern Naht so stark ausgehöhlt sind, dass daselbst eine seichte Rinne gebildet wird; der Umstand, dass die Windungen auch un- terhalb des mit spitzigen Zähnen versehenen Kieles stark ausge- höhlt sind, geben dem yanzen Gewinde das Aussehen einer Schraube. Die ganze Schale ist mit feinen Querlinien ‚geziert,. die unterhalb des Kieles etwas stärker auftreten. Die Schlusswindung verschmä- lert sich allmählig gegen die Basis zu und verlängert sieh in einen geraden ziemlich langen Kanal. Die Mündung ist klein, lanzettför- mig und mit einem scharfen Rande versehen ; die Ausbuchtung liegt in der oben erwähnten Rinne zwischen der Kante des Kieles und der obern Naht, Höhe nicht voll 43V, Zoll. Diese Art, welche man bisher nur von Turin und Tortona kannte, wurde in. neuester Zeit auch im. Wr. Becken bei Grund, und in unserem Vaterlande bei'Lapugy aufgefunden. Gleich wie. im Wr. Becken ist sie auch bei uns eine grosse Seltenheit; ich be- sitze nur. ein einziges Exemplar. 18. Pleurotoma spiralis Serres. .Hörnes 1. e. Taf. XXXVM. Fig. 19 u. 20. Das nicht spitze, ‘sondern etwas gedrungene (rewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei Embryonal - und 7 bis 8 Mittelwindungen, die in ihrer Mitte etwas ausgehöhlt sind und hart an der untern Naht eine Wulst tragen ,, worauf sich. eine. ‚Reihe mehr oder minder-hervortretender Knoten befindet. Die'ganze Schale ist mit -Querlinien versehen, welche an dem obern Theile der Win- dungen. etwas stärker sind. Auf dem Kiele.der Schlusswindung, als was sich die oben erwähnte Wulst nun darstellt, setzen die Kno- ten fort; unterhalb des Kieles zwischen den schwächern noch: drei oder vier stärkere Streifen. Die Schale nimmt hier allmälig an Stärke ab und geht in einen kurzen Kanal aus, der auf seiner Rück- seite ebenfalls quergestreift ist. Der rechte Rand der kleipen. Mün- dung ist scharf und bogenförmig erweitert; die Ausbuehtung liegt im Kiele und ist tief. — Unsere Exemplare unterscheiden sich von denen von Baden im Wr. Becken ein wenig dadurch, dass die Quer- streifung im Ganzen etwas Stärker ist und dje Zuwachsstreifen eben- falls mehr hervortreten. Höhe etwa 1 W. Z. Nicht. häufig. Diese Art ist bıs jetzt nur von wenigen Punkten bekannt, da als solche nur Baden, Möllersdorf und Vöslau im Wr. Becken, Ba- nyuls del Aspre bei Perpignan in Frankreich und Lapugy in unse- rem Vaterlande angegeben werden können. 150 19. Plourotomea Intermedia Bronn. Hörnes |: ec, Taf. XXXIX. Fig: 9. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei Embryonalwindungen, von welchen die zweite bald glatt bald gerippt ist, welche aber gewöhnlich abgebrochen sind, und aus 7 bis $ Mittelwindungen,, welche oberhalb ihrer Mitte mit einem stum- pfen und breiten Kiele versehen sind, auf welchem halbmondförmige nach abwärts in schief gestel!te Rippen sich verlängernde. Knoten sitzen; an den jüngsten Windungen verschwinden die Längsrippen mehr und mehr und es treten dagegen die Zuwachsstreifen schärfer hervor, so dass sich der Kiel an der Schlusswindung bei vollkom- ınen ausgewachsenen Exemplaren in ein breites Band auflösst, auf welchem die halbmondförmig gekrümmten Zuwachsstreifen deutlich wahrgenommen werden können. Die ganze Schale ist mit ungemein feinen wellenförmigen Querlinien und Furchen bedeckt, welche an der ganzen Schale sich gleich bleiben. Der rechte Rand der ver- längert eiförmigen Mündung ist scharf, die Ausbuchtung ist tief und liegt im Kiele; der Kanal ist lang, breit und etwas rückwärts gedreht. Höhe unserer Exemplare 1%, W. Z. Nicht häufig. Andeiweitige Fundorte dieser Art, als Steinabrunn im Wr. Becken und Lapugy und Pank in unserem Vaterlande, sind : Saubri- zues und St. Paul bei Dax. Leognan bei.Bordeaux, Turin, Tortona, ÖGastell’ arquato, Modena, Masserano und Sieilien. 20. Pleurotoma Beevei Bellardi. Hörnes 1. c. Taf. XXXIX. Fig. 10-11. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale hesteht aus zwei meistens weggebrochenen Einbriyökals und 6—8 in der: Mitte zekielten Mittelwindungen, deren oberer Theil :ausgehöhlt und glatt, der untere hingegen mit sehr engstehenden Rippen geziert ist, deren 16 —20 auf einem Umgange gezählt werden. Diese Rippen werden durch 3-4 Querstreifen durchkreuzt, welche bei einigen unserer Exemplare bedeutend stark, bei anderen dagegen sehr schwach sind. Die Schlusswindung ist wie die ne rar stumpf ge- kielt und zeigt auf dem Kiele halbmondförmige Zuwachsstreifen ; regen den Kanal hin nimmt die Querstreifung an Intensität ab und an demselben sieht man nur noch feine fadenfärmige Furchen. Der rechte Rand der länglich ovalen Mündung ist scharf und bogen- förmig erweitert; die hreite aber nicht tiefe Ausbuchtung liegt im Kiele; der Kanal ist‘ wicht lang’, dagegen breit und etwas gewun- den; bei einigen ausgewachsenen Exemplaren habe ich auch die ersten Anfänge eines Nabels wahrgenommen. Höhe 1, W. Z. Selten. Fündstätten dieser Art sind nur Gastell’arquato, Tortona, Ko- rytnice, mehrere Puncte im Wr. Becken, Bujtur' und hepugy nebst Pank in unserem Vaterlande, — endlich'.Nemesesd ‘im 'Banate, 151 21. Pleurotoma dimidiata Brocchi. Hörnes |, c. Taf. XXXIX. Fig. 2 u. 3. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei glatten Embryonal- und acht unterhalb der Mitte scharf ge- kielten Mittelwindungen ; auf dem Kiele sitzen in ziemlichen Zwi- schenräumen spitze Knoten, welche auf der Schlusswindung schwä- cher werden ; die ganze Schale ist mit feinen, sich stets gleich- bleibenden, an der Basis wellenförmigen Querfurchen bedeckt; die Mündung ist länglich oval; die Ausbuchtung liegt über dem Kiel ; der Kanal ist ziemlich lang und etwas gedreht. Höhe 1V, W. Z. Nicht selten. Diese Art hat eine grosse Verbreitung und kommt sehr häufig vor; man kennt sie von sehr vielen Puncten Italiens — aus Frank- reich von Saubrigues, St. Jean de Marsac und Perpignan , — aus dem Wr. Becken von Baden, Vöslau und Forstenau ; hiezu kom- men noch Lapugy und das ihm nahe liegende Pank in unserem Vaterlande. 22. Pleurotoma Lamarki Bell. Hörnes 1. c. Tafel XXXIX. Fig. 4—7. Das spitze (rewinde der spindelförmigen Schale hat zwei glatte Embryonal- und 10 Mittelwindungen, welche in ihrer Mitte win- kelig gebogen sind; oberhalb derselben sind sie ausgehöhlt und glatt, unterhalb dagegen sind starke, schiefgestellte, wulstförmige Knoten vorhanden, die mit starken (uerstreifen bedekt sind. Die letzte Windung geht unten in einen langen und geraden Canal über. Der rechte Rand der engen eiförmigen Mündung ist scharf ‚und unten bogenförmig erweitert; die Ausbuchtung liegt in der Mitte zwischen der Naht und dem Anfang der Knoten. Unsere Exem- lare sind kleiner, als die von Dr. Hörnes unter Fiy. 4 und 5 ab- gebildeten Wiener, da sie eine Länge von 1, W. Z. kaum über- steigen. Nicht häufig. Diese ‘Art scheint eine geringe Verbreitung zu haben, da sie bis jetzt nur bei Tortona, Modena, im Wr. Becken, in unserem Va- terlande bei Lapugy und dem ihm benachbarten Pank und in den gleichwerthlichen Straten des Nemesesder Waldes im Panate ange- - troffen worden ist. 23. Pleurotoma reeticosta Bell Bellardi : Monogr. d. Pleurotome. Taf. Ill. Fig. 17 und 23. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale. besteht aus zwei Embryonalwindungen, a, bei den wenigen mir vorliegen- den Exemplaren meist weggebrochen sind, und aus 7—8 Mittel- windungen, welche mit starken, etwas über der Hälfte beginnenden 152 entfernt stehenden Längstippen. versehen sind;. gleich unterhalb der Naht bis zum Besinne der Rippen ist eine Aushöhlung vor- handen, welche an der Naht selbst von einem schmalen wellen- förmigen Bande begrenzt wird ; an der Schlusswindung werden die Längsrıppen schwächer und verlieren sich zuletzt beinahe gänzlich. Die ganze Schale ist mit feinen Transversalstreifen bedeckt, welche die auf der vorletzten und letzten Windung ziemlich deutlich auf- tretenden Zuwachsstreifen durchkreuzen. Der rechte Rand der lan- zettförmigen Windung ist scharf und erweitert ; die Ausbuchtung befindet sich in der uben erwähnten Aushöhlung im obern Theile des Umganges. Der Kanal ist lang und gerade. Höhe 1%, W, Zoll und darüber. Selten. Diese Art scheint eine sehr geringe Verbreitung zu haben. Bellardi kannte sie nur von Turin, aus den Hügeln von Tortona und aus der Umgebung von Albelga ; dazu kommt noch Vüslau im Wr. Becken und Lapugy in unserem Vaterlande. (Fortsetzung folgt.) t , Redactin: Der Vereinsausschuss. (tedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermann stadt. Jahrg. VI. N- 10. October 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Fuss: Zur Flora Siebenbürgens, — E. A. Bielz: Ueber dss Vorkommen des Quecksilbers und seine An- wendung bei der Golderzeugung in Siebenbürgen. — J.L.Neugebo- ren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung.) Vereinsnachrichten i für den Monat DO etober 1359. - Nach einer Mittheilung des Herrn Professor 6. Fuss wurde unlängst bei Hermannstadt ein Exemplar der Scolopax media erlegt. Bei Braller im Grosschenker Bezirke brütet nach einem Be- richte des Herrn Pfarrers Schullerus aus Grosschenk der schön- gefiederte Bienenfresser (Merops apiaster), der nach der Mitthei- lung des Vereinsvorstehers M. Bielz auch in der sogenannten Pfaffenau bei Birthälm anzutreffen ist. Ueber das Vorkommen besonderer Eicheln im jungen Walde hielt Herr Professor M. Fuss einen Vortrag, nachdem er durch eine an ihn gelangte Aufforderung unseres Mitgliedes Herrn Theo- dor Kotschy, ihn bei der Bearbeitung der in Europa bis zum Kaukasus vorkommenden Eichenarten (urch Mittheilungen zu un- terstützen, veranlasst wurde, unsern Eichenarten :eine grössere. Aufmerksamkeit zu widmen. Es wurden von ihm im jungen Walde’ drei ganz verschiedene Arten von Eicheln, die eben so vielen ver- schiedenen Eichenarten angehören könnten, aufgefunden, worunter ı besonders -eine sich auszeichnete, welche sehr lang, fast eylin- drisch war und breite Furchen in der Schale hatte. er Derselbe: zeigte das ihm zugekommene Werkchen:: Analecta "botanica auctoribus H. Schott, C. F. Nyman et Th. Kotschy. Vindobonae 1854, vor, worin sehr viele neue siebenbürgische Pflan- zen beschrieben wurden. Herr Professor C. Fuss berichtet über ein von ihm-am 14. October 1. d. um 5'/, Uhr noch bei hellem Tageslichte beob- ‚achtetes Feuermeteor in Form eines Feuerballes. _ 154 Derselbe machte die Mittheilung, dass er nun schon zum dritten Male den Chenopus pes pelicani aus den Tertiärschichten von Bujtur erhalten habe, obwohl dessen Vorkommen daselbst bis- her bezweifelt wurde. Dieses Vorkommen wurde noch weiters von Herrn Vicepräsidenten D. Czekelius bestättigt, welcher bereits im Jahre 1836 von Herrn Pfarrer Ackner ein Exemplar von Buj- tur nach Freiberg zugeschickt erhalten hatte, zu weleher Zeit das Lager von Lapugy noch gar nicht bekannt war. Nach einer Mittheilung des Herrn M, Fuss aus der hotani- schen Zeitung sollen die Blätter von Xanthium spinosum im Früh- Ya gesammelt, getrocknet und pulverisirt, ein Mittel gegen den s wasserscheuer Hunde abgeben , wenn mit einem Absude die- ses Pulvers die Wunde gewaschen und der Absud selbst getrunken wird. Dieses Mittel so:l durch die Erfahrung in Russland sich be- währt haben. Die schöne Zierde unserer Alpenflora, Banffia petraea wurde im vergangenen Sommer von Herrn ‚Professor F. Fronius aus Schässburg auch auf. dem Bucsces gesammelt, nachdem sie, früher nur vom Königstein bekannt und erst vor zwei Jahren vom Bericht- erstatter auch auf dem Ecsemtetei bei Balänbanya nächst Szt.-Do- mokos entdeckt worden war. Herr D. Czekelius zeigte aus dem neuesten. Sprunner- ’schen Geschichtsatlas die Sprachenkarte vor, auf welcher unter dem Namen der „Kali bassen“ ein eigenthümlicher Volksstomm fasst das ganze südliche. Siebenbürgen bewohnen soll ? Der Gefertigte zeigte einige von ihm bei Optschina nächst Triest und beim Stilfeer Joch am Ortler gesammelte Pflanzen vor,, welche er dem Vereinsherbar übergab. Vom Vereine für sieb-nbürgische Landeskunde wurde die er- freuliche Nachricht bekannt gez köhen dass für dieses Jahr 50 fl. als Beitrag zum Ankaufe der Stetter'schen ‚Sammlung angewiesen worden seien. Es wurde dem Vereine geschenkt von Herrn Kast ein le- bendes Exemplar der Schildkröte, Emys europaea, und vom. Herrn Pfarrer Mökesch in Fogaras eine Stufe vom Teberschwefel- blei aus Neu-Sinka. Zur Bibliothek des Vereines gingen ein; Dr. M. Hörnes, die fossilen Mollusken des Beckens von Wien. 8. Heft. Dr: M. Hörnmes, über die Gasteropoden und. Acephalen der Hallstadter Schichten. Wien 1955. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1855. 1. Heft. Bs.icht über die Verhandlungen des a Vereins zu Freiburg im B, 1854, Heft 6 bin 1 Wofür im Namen des Vereines der N flchsih Dank aus- gesprochen wird. E.-A. Bielz. 155 Zur Flora Siebenbürgens M. Fuse. -: Vor uns liegt eine kleine Broschüre unter demTitel: ‚‚Aua- leeta botanica scripta aH. Schott adjutoribus C. F. Nyman et Th. Kotschy. Vindobonae 1854“, welche für die Freunde siehenbürgi- scher Botanik von grosser Wichtigkeit ist. Denn sie enthält eine nicht unbeträchtliche Anzahl neuer siebenbürgischer Pflanzenspecies, welche von Herrn Kotschy bei seiner zweimaligen Bereisung der siebenbürgischen Alpenkette gesammef®® kon Herrn Schott durch mehrere Jahre in den k. k. Pflanzengärten’ in Schönbrunn eultivirt und genau beobachtet wurden, und nun hier mit genauen und schar- fen Diagnosen und ausführlichen Beschreibungen publicirt und durch Vergleichnng mit nahe stehenden älteren Arten und Hervorhebung der Unterscheidungsmwerkmale deutlich characterisirt werden. Wir - lassen die Diagnosen der neuen siebenbürgischen Arten folgen: Pleantego plieata foliis obovato-ovalibus (supra medium paullo latioribus), in petiolum latum. breviter-angustatis, ob inter- stitia nervorum supra convexa plicatis; staminibus: horizontalibus divaricatis; sepalis ovalibus; corollae laciniis lineari-Janceolatie, acuminatis, calycem aequantibus. | Habitat in Transilvaniae alpibus. Kotschy. Anmerkung. Was diese allzugemeinen Angaben des Vorkom- mens anbetrifft, sei es uns erlaubt, unser Bedauern auszuspre- chen, dass es den HH. VV. nicht gefallen hat, die. Standorte ‚etwas genauer zu characterisiren, dem siebenbürgischen Bota- niker würde ein grosser Gefallen dadurch geschehen, und das Wiederauffinden. der Pflanzen dadurch wesentlich gefördert wor- ‚den sein. Seneelllis earpatkhien foliis radicalibus dentatis, im- marginatis, ligulis elliptieis 5.—7- nerviis, nervis aequidistantibus vel marginalibus per paria approximatis, acheniis sublineari- fusi- * formibus, annnlo epigymo incrassato. Als Standort dieser schönen und seltenen Pflanze fügen wir hinzu: Alpe Koron bei Rodna. i Campanula redux folis caulinis lanceolatis (brevibus) emote-serratis, superioribus lineari-angustatis, calycis limbo erecto- ' Patente, corolla ultra Y, partem fissa, neıvis lateralibus obsoletis en e'medio evanescentibus. Habitat in alpibus Transilraniae. Kotschy. 156 Campanula modesta foliis rosularibus supra impresso- venosis, calycis. limbo subhorizontaliter-divarieato , eorollae laciniis triangulari-ovatis, nervis suturisque prominulis. Habitat in alpibus Transilvaniae. Kotschy. Beide letzteren gehören zur Gruppe C. rotundifolia. Campanula turbinata hirsuta, foliis opacis rectilinie- serratis, serraturis apiceporrectis, calycis tubo campanulato-turbinata, laciniis divaricato-reflexis, sensim cuspidatis, cuspide lacinia ipsa triplo breviore, corolla late turbinata (sensim late dilatata, non ventricosa) , laciniis apice porrectis, — C. carpathica tran- silyanica Auct. pp Habitat in alpibus Transilvaniae. Kotschy. Lamium eupreum foliis breviter petiolatis, rugosis. Habitat in alpibus Transilvaniae. Kotschy. * Corthusa pube 44h foliorum lamina velutino-pubente, scapo petiolisque breviusculd-pilösis (püberulis),, corollae limbo expanso-campanulato, laciniis semi-elliptieis, rotundato-obtusis. Habitat in Transilvaniae alpibus.. Kotschy. age Androsace arachnoldena intertexte-villosa, foliis rosu- larum fertilium lingulatis, sterilium lineari-oblongis vel lanceolatis, omnibus enerviis bracteis involuerantibus oblongis vel lineari-oblon- gis planis. Be tn Habitat in alpibus calcareis Transilvaniaee Kotschy. Wir haben sie auf dem Königstein bei Zernescht gesammelt. Saxifraga (Aizoonia) notata incurvifolia, denudato- serrata, foliis rosularum spathulato-cuneatis , 'obtusatis, serraturis’ perargutis, profundis, inferioribus divaricatis, summis eontiguis, deute terminali subacuto majusculo. er i | ‘Habitat in Transilvania. Kotschy. Saxifraga (Aizoonia) robusia incurvifolia, calcareo- serrato, foliis rosularum ceuneato-linguiformibus, serraturis latiuscu- lis acuminatis, contiguis, dente terminali vix majusculo instructis. Habitat in Transilvania. Kotschy. Saxifraga (Aizoonia) eultrata incurvifolia, calcareo- serrata, foliis rosularum cultrato-linguiformibus, 'serraturis depresso- subtruncatis, inferioribus erecto-acutatis, superioribus acutiuseulis, dente terminali majori subobtusato instructis; caulinis ad medium eir- citer serratis; caule glanduloso-piloso; petalis contiguis laete-albis. Habitat in Transilvania. Kotschy. u wi Saxifraga (Aizoonia) Iaeta, incurvifolia, caleareo- serrata, foliis rosularum breviter-spathulato-chneatis‘, - sabäcutatis, serraturis omnibus argutis, dente terminali majusculo acutato; cau- linis euneatis fere ad bası usque serratis; caule longiuscule‘- (saepe glanduloso-) piloso ; petalis (majusculis) contiguis, laete- albis, parce purpureo-punctatis. ai Habitat in Transilvania Kotschy. 157 Saxifraga (Cotylea) angzulosa inferne hirsuta ; lo- bulis foliorum radicalium latis, depresse-angulatis vel rotundatis apiculatis, caulinorum dilatatis grosse-tri-5-angularibus; laciniis calycinis lanceolatis acutiusculis, petalis calyce 4 plo-longioribus, oblanceolato-oblongis, obtusulis, triplinerviis, paullo ultra medium miniate-punctatis; capsula sphaerico-ovoidea, stylis divaricatis, se- palo aequilongis duplo longiora. “__ Habitat in Transilvania. Kotschy. . Saxifraga (Dactyloides) Rhei foliis cuneatis, lamina euneato-tripartita, laciniis lineari-oblongis obtusis, supra sulco tenui pertuctis, sulcis in petiolum. (inde tenuitertrisuleatum) de- eurrentibus. Habitat in Transilvaniae alpibus. Kotschy. Caltha. Die HH. V.V. haben durch mehrjährige Cultur von Species dieses Geschlechtes aus verschiedenen ‚Gegenden belehrt, Grund zu haben geglaubt, unter dem Colleetivnamen Caltha pa- lustris mehrere selbstständige Species zu vermuthen, und stellen hier folgende auf: 125) * Qyaria (adulta) apice adunca. Caltha eornuta foliis inferioribus renato-cordatis, e basi inciso-serrata serrato-dentatis vel antice subintegerrimis, pe- tiolis supra canaliculatis vel bisulcatis (in foliis radicalibus sulci ob neryum medium elevatum saepissime obliterantur), caule angu- lato, antheris linearibus, ovariis in stylum sensim attenuatis, stig- mate tenui, capsulis dorso et ventre subparallelis sigmoideo-recur- vatis, in rostrum rectum breviter-subulatum reversum contractis, seminibus oblique ovoides, obtusis, chalaza magna hemisphaerica, raphe depressa. Omnium maxima, bipedalis. . Habitat in Transilvania. Kotschy. Wir glauben diese Art auf feuchten, niederliegenden Wiesen nicht selten beobachtet, und namentlich beim Porou Deji vor den Thalheimer Petrefactengraben gesammelt zu haben. Caltha Iatifolla foliis inferioribus reniformibus, circum eirca grosse-serrato-dentatis, opaeis, junioribus: bullato-rugosis, pe- tiolis semiteretibus supra planis, caule angulato (valido), antherie linearibus, ovariis in stylum apiee recurvum contractis, stigmate tenui, capsulis... . ‚ «Habitat: in Transilvania. Kotschy. ae ** Ovaria apice recta, _ ..,@altha Iaeta foliis inferioribus reniformibus vel (seriori- bus), renato-cordatis, circumcirca serrato-dentatis (supra nitidis), ten semiteretibus, supra cuneatis. caule .angulato, antheris inearibus, ovariis, in stylum sensim attenuatis, stigmate tenui stylo- 158 aequali .vix prominnulo, capsulis duıso reeto. vel subrecto , rentıe euryato, semiorbiculatis vel late semielliptieis, rostro semisubulato tenuisculo (nervum dorsalem continuante) recta, seminibus ovoido: oblongis apice obtusis, chalaza rutundata, raphe depressa, Habitat in Transilvania. Kotschy. Caltha intermedia foliis inferioribus reniformibus vel renato-cordatis, dentato-crenatis, apice breviter-crenatis, petiolis, caule, antheris, ovariis stigmateque ut in praecedente, capsulis utrin- que curvatis, ventre arcuato superne dilatatis, in rostrum rectum va- lidum subulatum oblique attenuatis (dente rostro oblique oblongis) seminibus oblongo-ovoideis, apice acutis, chalaza depresso-ovoidea raphe depressa. Habitat in Transilvania, Kotsch Y- Caltha vulgaris foliis inferioribus (sinu elauso), reni- furmibus, e basi grosse serrato-dentatis, petiolis e latere eompres- siusculis supra planis , caule -tereti, antheris lineori-ovatis, ovariis in stylum reetum productum contractis, stigmate eristato stylo la- tiore, tumido , capsulis patulis, utringue curvatis et inde oblique-el- liptieis, in rostrum subulatum aduncum contractis, ceterum sub- aequilatis, seminibus pyramidato-ovoideis (subtrigonis) obtusis, cha- taza haemisphaerica latissima, raphe elevata, carinante, - Habitat in Austria inferiore ete. Diese Art scheint auch bei uns die gewöhnliche zu sein, Caltha alipestris foliis inferioribus (sinu aperto) renifor- mibus, e basi serrata crenato-dentatis crenatisve, petiolis a darso eompressiuseulis supra planis; caule subangulato, antheris lineari- bus, ovariis in stylum rectum abbreviatum contractis, stigmate tenui, capsulis praecedentis sed erectis, rostro brevissimo, semini- bus oblique-ovoideis, raphe depressiore subteretibus. Habitat in Austria subalpibus Haury. — Diese Art glau- ben wir auf dem Szurul bei 6000‘ Höhe gesammelt zu haben. Ranuneulus gruinalis dense adpresse-pilosus tandemgue subglabratus, foliorum radicalium lamina profunde-d-partita partitioni- bus omnibus apiee ad medium fere usque 3—4-fidis, laciniis lan- ‚eeolatis, obovato-lanceolatis, vel tacaofuto Tunaiibhn porreetis, in venis dorsalibus sparse-longeque pilosis, margine dense arrecto-cilis- latis; caule firmulo, 3—4-foliato ; foliis caulinis pubescentia radi- ealium ; infimo subpinnati-partito (vel palmati-pinnato) , partitioni- bus 7 integerrimis lanceolato-Jinearibus divergentibus, supremis 5—8—partitis erectis; petslis late-obovato-euneatis, foveae aqua- minula subemarginato-truncata brevi; carpellis eunento-Ientieulari- 159 bus rostro brevissimo apice circinnato ; toro epiloso ; receptaculo ee abitat in Transilvania. Kotschy. - Gehört in Gruppe v. R. montanus. Corydalis deeipiens foliis alternis biternatis profunde- sectis, segmentis in lacinias 3 lineari-lanceolatas vel oblongo-lanceo- latas apiculatas partitis; racemo suberecto ; bracteis cuneatis vel obovato-cuneatis, profunde vel breviter incisis ; pedicellis siliquam lanceolatem superatibus,: petalis exterioribus apice cordato-mar- ginatis, antice porrecto basi eximie-saecato, postico longe calcarato, ealcare lamina subbreviore leviter enıyato. Habitat in: Transilvaniae alpibus. Kotschy. . - Draba eompaeta foliis rosularum confertarum late-lineari- lanceolatis (medio quandoque dilatatis), apice sensim acutatis, ci- liis remotis, longulis, tenuibus; caule glabro abbreviato, (florifero %, pollicari, fruetifero 1—1Y, pollicari); racemis multifloris (10—20), compactis; pedicellis flore longioribus ; staminibus co- rollam aequantibus;; siliculis elliptieis, compressulis ; 6—10 sper- mis; stylo brevissimo (semilineari) 8-plo ‚longioribus; 4-plo latioribus ; valvis sparse hispidulis, basi late-rotundatis, apice obtusis. © 0° Habitat in Transilvania. Kotschy. | Dianthus gelidus bracteis calycis tubum superantibus, petalorum lamina calycem subaequante. — Inter D. alpinum et D. glacialem quasi medius. Habitat in Transilvaniae alpibus Kotschy. Polysehemone novum genus. Flores polygami. Galyx infla- to-ampliatus , 10—20-costatus, costis omnibus simplieibus sutura- libus.deliquescentibus. Petali corona gibbosa, laminae horizontaliter adnata. Capsula 5--pleiomera apice in dentes 5—10 bifidos locu- licide dehiscens, valvis petalis, suturis de stylis aperientibus, sepa- lis oppositis. Semina reniformia compressula. P. nivalis = Silene Sigeri Bgt. =Lyehnis ni- valis Kit. Folgt eine ausführliche und sehr genaue Beschreibung dieser äusserst seltenen und wahrhaft prachtvollen Zierde des Kühhorn bei Rodna, - welche jedoch ihrer Ausführlichkeit wegen hier nicht mitgetheilt werden kann. | Von schon publicirten siebenbürgischen Pflanzen enthält das Werkchen sehr schätzenswerthe Bemerkungen und theilweise Be- zichtigungen über: Alopecurus laguriformis Schur, Anthemis te- auifolia Schur, Thymus comosus Heuffel, Saxifraga heucheri- jolia Gr. et Sch., Gypsophila transilvanica 8 p r. = Banffya petracea. ei Bgt. und Silene Lerchenfeldiana Bgt. 160 Von den nicht siebenbürgischen Pflanzen können wir, weil unserem Zwecke ferne liegend, hier nur die Namen und das. Va- terland angeben: Sesleriarobusta aus Dalmatien. Maly. Poa olympica vom Olymp in Bythinien. . Iuncus olympicus von ebendaher. Edraianthus caricinus aus Croatien. Maly. EirL . Campanula dilecta von den Salzburger Alpen. Erzher- . 208g Ludwig, k. Hoheit. - Campanula consanguinea, ebendaher. Campanula exul, österreichische Monarchie, ohne bestimm- tes Vaterland. -‚.Campanulastyriaca, Alpe Zinken in Steiermark. Campanula inconcessa, Krainer Alpen. Maly. Campanula Hauryi, Südsteiermark und Krain. Maly. ‚Campanula Malyi von der Kirschbaumer Alpe. Maly. Campannla perneglecta, österreichische Monarchie, ohne bestimmtes Vaterland, Campanula tyrolesnis, Tyroler Alpen, Kotschy. Campanulanotata, Krainer Alpen. Soldanella pyrolaefolia, Alpen von Krain, Croatien etc. Androsace penicillata, Alpen von Dalmatien. Maly. Sempervivum Neilreichii, Unterösterreich. Sempervivum Pittonii, Steiermark. Pittoni. Saxifraga pectinata aus Krain. ; Saxifraga Malyi aus Dalmatien. Malyi. Saxifraga dilatata ohne Vaterland. Saxifraga carinthiaca aus Kärnthen. Saxifraga Sturmiana aus Steiermark. j Saxifraga Heuffelii aus dem Banat. Heuffel. Saxifraga lasiophylla aus Croatien.Maly. Corydalis tenuwis ans Dalmatien. Maly. Arabis eroatica aus Croatien. Maly. Cardamine croatica aus Croatien. Maly. Aubrietia eroatica aus ÜCroatien. Maly. Draba longirostra aus Dalmatien. Maly. Draba armata aus Croatien. Maly. Silene mieroloba aus Croatien. Maly. Euphorbia triflora.aus Dalmatien. Maly. 161 Ucber das Vorkommen des Quecksilbers und seine Anwendung bei der Golderzeugung in Siebenbürgen von E. A. Bielz. ——— Nur von wenigen Punkten war bisher das Vorkommen des Wuecksilbers in Siebenbürgen bekannt. Am meisten wurde es aus dem Gebirge Dumbrava bei Zalathna gewonnen, wo es theils derb , theils eingesprengt und selten krystallisirt als dunkelrother und hochrother Zinnober und noch seltener gediegen in Thonschiefer vorkommt. In der dortigen Barbaragrube fanden sich dieschönsten Zin- noberstufen auf linsenförmigem Kalkspath. Auch in dem Gebirge Baboja bei Zalathna wurde Zinnober gewonnen und! es kömmt hier derselbe mit Kalkspath in einem thonigen, feinkörnigen , schieferigen Sandsteine, der in Hornstein übergeht, vor. In dem Vier- Evangelistenstollen des Zdraholzer Bergwerkes bei Ruda wurden ebenfalls Spuren von. Zinnober gefunden. " Bei Lemheny und Esztelnek im Kezdi-Väsärhelyer Bezirke und am Hargitta Gebirge ist das Vorkommen des’ Zinnobers. schon seit alten Zeiten bekannt , und von letztgenanntem Fundorte be- sitzt der Verfasser auch Handstücke in seiner Sammlung, aber nähere Verhältnisse dieses Vorkommens sind unbekannt und müssen erst neuerdings wieder aufgefunden werden. Um so interessanter ist daher die Entdeckung eines neuen Fundortes dieses wichtigen Metalles in Siebenbürgen , welcher von Herrn Schwippelmann in der berg- und hüttenmÄnnischen Zeitung Nr. 20 v. J. 1?54 so genau beschrieben wird, dass wir nicht, wie bei den Zuletztgenanten , dessen Wiederverlorengehen befürchten müssen. Die Nachricht, die uns Herr Schwippelmann von diesem neuen Vorkommen gibt, lautet folgendermassen : „Die nordöstlichen Abhänge des Gebirges Struniora und des hier im Causal-Zusammenhange stehenden Gebirges. Pietrosa sind durch eine nicht unbedeutende Menge tief eingeschnittener Schluch- ten bezeichnet, welche in dem Dorna-Thale centriren, und deren Wasserzuflüsse den Fluss Dorna constituiren. Etwa 2 Stunden von der diesen Fluss schneidenden Bukowiner und Siebenbürger Grenze Podu-Timou, und 4 Stunden von der auf dem linken Ufer der Dorna gelegenen Poststation Pojana Stampi entfernt, findet sich der Ga- 162 belungspunkt einer dieser Schluchten, Parou Tihou, mit der Dorna. Folgt man stromaufwärts diesem Gebirgsbache, welcher sich durch abgerundete Gerölle und Bruchstücke von Grünstein, Grünsteinpor- phyr und Trachyt mühsam windet, so bemerkt man mehrere durch abnorme Wasserströmungen blossgelegte gangartige Ausbeisser, welche in dem dunkelgefärbten felsenartig zu Tage tretenden Grün- stein sich mit einer ocherig-gelben, aufgelösten Ausfüllungsmasse sehr bestimmt characterisiren. Eines dieser Vorkommen, welches bei vorgenommener Verschürfung schon» nahe am Tage durch Gang- masse und Erzpuren sich gestaltig zeigte, wurde mittelst Stollen- bau auf etwa Klafter streichend ausgerüstet, und gibt durch das aufgeschlossene interessante Vorkommen von Zinnober — Veran- lassung zu nachstehenden Bemerkungen: Der Grünstein, in wel- chem diese Gangvorkommen aufsetzen, ist zum Theil ein krystal- linisches, graulichgrün gefürbtes Aggregat von Oligoklas-Augit mit einem cehloritischen Minerale und characterisirt sich in diesem Falle als Diabas , — zum Theil ein äusserst feinkörniges, oft voll- ständig dichtes Gestein, in welchem die Hornblende den Augit sub- stituirt und zurücktritt, der Oligoklas durch Albit vertreten wird, und in diesem Falle Uebergänge in den eigentlichen Diorit und Aphanit vermittelt werden. Die Struktur bedingt ausserdem noch einige deutlich bemerkbare Unterschiede. — An eirigen Punkten ist das Massige-Compacte des Grünsteins durch ausgeschiedene kugelige Parthien, deren Kern aus dichtem Grünstein, die um- A concentrischen Schalen aber aus dichtem Albit und kry: stallinischer Hornblende bestehen, — an anderen wieder durch eine mehr schieferige Struktur vertreten, und hier sind die Be- zeichnungen : „Kugeldiorit‘‘ und „Doritschiefer‘‘ für einzelne Par- tien angezeigt. Der massige Grünstein ist durch starke Zerklüf- tung ausgezeichnet welche zum Theil mit krystallinisch-körnigem Kalkspath, zum Theil krystallisirtem Schwefelkies erfüllt sind. — An einigen Punkten zeigen sich deutliche Resultate der Verwit- terung des Grünsteins als ein gelblich gefärbter Grus, zum Theil als ein röthlich gefärbter eisenschüssiger Thon. In einer etwas höher gelegenen kleinen Seitenschlucht findet sich ein Grün- stein mit unebenem, feinsplitterigem Bruch, in welchem Hornblende und Albitkrystalle ausgeschieden sind, und eine porphyrartige Struktur veranlasst haben. Die zumeist grauen, glänzenden, selten vollkommen ausgebildeten Albitkrystalle sind durch Zwillingsstrei- fung characterisirt ; die säulenförmigen Hornblendekrystalle sind grau- lich-schwarz und sehr bestimmt von der Grundmasse geschieden. — Das Ausgehende der Gangbildungen hat, oberflächlich betrachtet, Aehnlichkeit mit dem eisernen Hut vieler Gänge; bei genauer Beobachtung stellt sich diese gelblich-braun gefärbte, oft plasti- sche Masse als ein Grünstein-Zersetzungsprodukt mit kalkig-quar- 163 zigen Beimengungen dar, Dieser Nermiktosungnprongge an der Oberfläche der Gang-Ausfüllungsmasse äusserte jedoch nieht nur auf diese, sondern auch die Wahkungug der Gesteinklüfte einen Einfluss, ohne jedoch eine Lösung des Aggregatzustandes veran- lasst zu haben; vielmiehr ging dem Nebengestein nur die Kry- stallinität verloren, und es trat eine oft auf mehrere Fuss bemerk- bere Bleichung desselben ein. — Der mittelst Stollenbau ausgerich- tete Gang streicht bei einer Mächtigkeit von 4—16 Zoll, und deutlicher meist durch einen langen lettigen Besteg vermittelter Ablösung von. dem Hangenden und Liegenden in h. 20—5 Grad, ist beinabe stehend und zeigt nur an wenigen Punkten ein schwach widersinniges Einfallen gegen SW. — Die Anfüllungsmasse wird ebildet:: theils durch scheibenförmige Bruchtheile des Nebengesteins, eren grösste Durchschnittsfläche mit den Saalbändern des Ganges arallel zu liegen kommt (Denselben ist die besondere Form der Bruchstücke eigen, in welche das Gestein, von dem sie losgebro- chen sind, zerspringt. Kleine Hangtrümmchen von Kalkspath .durch- setzen diese Bruchstücke ; die Letztern finden sich jedoch. nur bei - Erweiterungen der Gangspalte, wo sich dieselbe verschmälert, ist eine streifige Anordnung der Ausfüllungsmasse, in welcher lamel- lenartig Schwefelkies, Bleiglanz und Zinkblende durchziehen.) ; theils Kalkspath, Braunkalk (Makrotypes Kaik-Haloid) und ein- seine kleine Quarzparthien, zum Theil Fettquarz zum Theil Thon- warz. Der Kalkspath und Braunkalk bilden das characteristische anggestein des Zinnobers, Der Braunkalk kommt derb, der Kalkspath theils krystallisirt in grössern und kleineren Drusenräu- men, theils auch derb vor. — Die Erzführung besteht: 1. In Zinnober, der in mehrfach verzweigtem trumartigem Vorkommen von 2 Linien bis 2%, Zoll Mächtigkeit den Kalkspath und Braunkalk durchzieht oder einen krystallinischen Ueberzug von Y, bis 4'/, Linie Stärke in dem Drusenraume bildet. Das sechsseitige Prisma tritt-für sich und in Verbindung mit Rhombo@derflächen äuf. Die secundären Rhomboederflächen sind deutlich horizontal gestreift. Die ziemlich häufigen Zwillingskrystalle sind nach Fläche A zu- sammengesetzt und steht die Umdrehungsachse auf derselben senk- reeht; ihr Strich ist schariachroth ; an den Kanten sind sie dureh- scheinend, auf den Spaltungsflächen von demantartigem Glanz. Bei anffallendem Lichte geht die schariachrothe Färbung in eine blan- graue über. ‚Der Zinnober findet sich dann auch feinerdig , bald !mehr zerreiblich, bald fester, undurchsichtig, scharlachrotu. Tlach der vor- genommenen Prüfung stellt sich der Gehalt auf: 83.25 Quecksilber und 14,50 Schwefel. Die Zinnobersrusten, welche die Drusen- stämme überziehen, sind fasst immer mit einem gelblich-braun, oft bräunlich-schwarz gefärbten erdigen Braunkaik (hervorgegangen aus der Umwandlung ” kohlensauren Mangan. und Eisenoxyähydrat) 164 belegt, auf welchem Kalkspath in einzelnen’ Krystallen. aufsitzt, und hierauf wieder Zinnober krystallinisch ausgeschieden, ist. — Da, wo die Mächtigkeit des Ganges erweitert ist und Bruchstücke des, Nebengesteins einen Antheil an der Ausfüllungsmasse haben, ist für das Zinnober-Vorkommen characteristisch , dass dasselbe dem Hangenden genähert, und stets in direkter Begleitung von Braunkalk und Kalkspath auftritt, nie aber in jene eingedrungen ist. — Der Zinnober hat aus der Sohle aufsteigend bei dem ge- genwärtigen Abstämmen die ganze Sprossenhöhe” erreicht. 2, In Schwefelkies und sporadischem Vorkommen von Blei- slanz und Zinkblende. Der Schwefelkies findet sich zum Theil in dünnen Lamellen, welche namentlich bei jener streifigen Anord- nung der Gangmasse deutlich hervortreten, zum Theil scheint der- selbe gewissermassen ein accessorischer Bestandtheil der Gang- masse zu sein, in dem dieselbe nach allen Richtungen von ihm durchshwärmt wird. — Bleiglanz und Zinkblende kamen bis dahin mit Schwefelkies vergesellschaftet nur als Spürungen ‚vor, Dieser Untersuchungsbau wird mit begründeter Hoffnung fort- gesetzt.‘ Von diesen Fundorten des Zinnobers waren bisher in Siebenbürgen für den technischen Gebrauch nur die bei .Zalathna (in dem Gebirge Dumbrava und Boboja) von Belang, da derselbe nur hier in Abbau sich, befindet id zur Darstellung des Queck- silbers verwendet wird. Die jährliche Erzeugungsmenge schwankte in den letzten 25 Jahren zwischen 18 und "35 Centner, so dass sich die im Durchschnitte jährlich hier erzeugte Menge auf etwa. 50 Centner beläuft. Dieses ganze Quantum und oft auch eine. nicht unbedeutende Menge vom Auslande eingeführtes Quecksilber findet aber seine Verwendung. bei der Aufbereitung des Goldes im sieben- bürgischen Erzgebirge. Es erhalten nämlich. die Goldwäscher und kleinen Geileiken jenes Bergdistrictes, wenn sie ihr Waschgold oder ihre Goldschliche zur Einlösung bringen , nach Verhältniss der beim Kinlösamte vor- gezeigten Menge derselben einige Tropfen Quecksilber vom Aerar, dessen Werth schon. bei dem Einlöspreise des Goldes abgeschlagen ist. Mit diesem Quecksilber reiben sıe nun in eisernen Mörsern ihre Go!dkörner und Goldschliche bis zu deren Amalgamirung zu- sammen ,. pressen das überschüssige (Quecksilber. vom erhaltenen Ta durch Leinwand für spätere neuerliche. Verwendung aus und verflüchtigen den Rest. aus dem- Amalgwng,: ker Glühen in kleinen Schmelztiegeln. Das auf diese Art erhält; gereini.te e12 Metall wird nun zur Einlösung gebracht und wurde früher, bloss nach dem Gewichte 165 vom Staatsschatze in einem fixen Durchschnittspreise ohne Rück- sicht auf seinen grössern oder geringern Feingehalt vergütet. _ ._ Da aber der natürliche Menschenwitz der schlichten Goldwä- scher und Bergleute‘ unseres Landes mit der Zeit: auch zur Einsicht gelangte, dass ein Zusatz von Silber zwar den Feingehalt des Gol- des verändern, aber dafür seine Menge um so mehr vergrössern könne, fanden sie leicht das Mittel, bei der oben beschriebenen Amalgamation dem Golde einige feingeraspelte Silberspäne zum in- #nigen selbst durch Feuersgluth , unzertrennlichen Gefährten beizu- gesellen und sich dadurch einen höhern Ertrag ihrer Goldausbeute zu verschaffen; nur wurde diese einträgliche Manipulation bald ent- deckt und gewiss nicht zu geringem Verdrusse der Erfinder durch die darauf eingeführte Einlösung nach dem Feingehalte des Goldes für immer unmöglich gemacht. i '"Diess ist die Anwendung des Quecksilbers bei der Golderzeu- gung im Kleinen, sie findet bei einigen 'ärarischen' und ‚grössern Privat-Werken, namentlick in bedeutender Ausdehnung bei dem Privatwerke zu Ruda im Körösbänyer Bezirke‘ auch im Grossen statt. ‘ Es wird nämlich dabei neben den eigens vorgerichteten Pochwerken‘ eine: Reihe seichter gusseiserner Kessel aufgestellt, von denen der Eine den Abfluss in den Andern 'hat. Diese Kessel (sogenannte Quickschalen) werden bis zu zwei Zoll: Höhe mit (1%, bis 2: Gentner) Quecksilber gefüllt und: mit gegen De- fraudationen versperbaren Deckeln (sogenannten Läufern) geschlos- sen; die durch die Triebkraft‘ in kreisende Bewegung gebracht‘ werden können‘ und auf-der untern Fläche mehrere Zähne‘ zum Umrühren des‘ Quecksilbere haben. — Bei‘ dem Pochwerke 'ge- hen die Schüsser in einer Art: Stiefel mit‘ einer Ausflussöffnung in einiger Höhe und stossen zu dieser beim Niederfallen das zuge- lassene Wasser mit dem Schliche heraus , welches in einer Rinne auf die erste Quickschale geleitet wird. Hier wird ‚der mit Wasser vermengte Schlich durch die. Zähne des Läufers mit dem Queck- silber zusammengerührt und durch dieses eines Theiles seiner Gold- körnchen im Wege ‘der. Amalgamirung beraubt ; der Rest fliesst mit dem-Wasser auf die zweite, dritte.und die folgenden Quickschalen - und-wird: aufs neue. his.:zur Beendigung der, Manipulation: ersetzt: - Das ‘auf .diese- Art-’erhaltene Goldamalgam wird nun zwär auch-vor- ' erst» mittelst -Durchpressen ’ durch feine - Leinwand vom 'überschüs- . sigen Quecksilber befreit; aber-dann in eigene Vorrichtungen aus- geglüht,‘. wo''das verflüchtigte ‘Quecksilber fasst . ganz wieder zurückerhalten und‘ dadurch 'ein grosser Theil seiner bedeutenten affungskosten erspart-wird. - ' | A u ron. er ft ”. 166 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 24. Pleurotoma rotulata Bonell:. Varietas. f Hörnes I, o. Taf. XXXIX, Fig. 1. Das sehr spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus drei glatten Embryonal- und sieben Mittelwindungen, welch letztere oben ausgehöhlt, unten eingezogen und in ihrer Mitte mit einem scharfen Kiele versehen sind, auf dem zahlreiche, kleine, nach abwärts ein wenig sich verlängernde Knötchen sitzen. Ab- weichend von der Wiener Form, bei welcher die ganze Schale oberhalb und unterhalb des Kieles mit feinen (uerstreifen in ziem- lich gleicher Stärke bedeckt ist, zeigt bei unseren Exemplaren nur der Theil unterhalb des Kieles eine Querstreifung ; die Mün- dung ist verlängert-eiförmig und eng; der rechte Mundrand scharf, die Ausbuchtung ist weit und halbmondförmig und befindet sich zwischen der Naht und dem Kiele, was man aus den Zuwachsstrei- fon sehr gut entnehmen kann; der Kanal endlich ist gerade, schmal und ziemlich lang. Höhe etwas über'%, W, Zoll. Diese in dem Tegel von Lapugy seltene Art war bisher nur von Tortona, Modena und Baden bei Wien bekannt. 25. Pleurotoma obtusangula Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XL. Fig. 7 u. 8. x ‚Das spitze Gewinde der verlängert-spindelförmigen Schale be- steht aus zwei glatten Embryonal- und sechs Mittelwindungen , welch letztere an der obern Naht mit einem schwachen Bande und bald unterhalb desselben mit einem stumpfen Kiele versehen sind. Der Theil der Windungen oberhalb des Kieles ist schwach ausge- höhlt und theils glatt, theils sehr fein quergestreift, der unterhalb desselben befindliche ist eben und mit ziemlich entfernt stehenden Längsrippen bedeckt, welche im Kiele ihren Anfang nehmen, sich jedoch an der Schlusswindung bei unseren Exemplaren nicht ver- ieren, wie es sonst oft der Fall sein soll; der Theil der Schale unterhalb des Kieles ist regelmässig quergestreift; zwischen je zwei etwas gröberen Streifen bemerkt man wieder einen manchmal auch zwei feinere Streifen, wodurch die kleine Schnecke ein sehr 5) 167 zierliches Ansehen erhält; die Ausbuchtung befindet sich oberhalb des Kieles und ist halbmondförmig, wie die Zuwachsstreifen er- kennen lassen; die gegen die Basis allmählg sich verschmälernde Schlusswindung endet in einen kurzen Kant und zeigt eine enge Mündung. Nicht häufig bei Lapugy. Höhe etwas über '4 W. Zoll. Diese Art kommt in derapenninischen Formation Italiens auf mehreren Puncten vor; aus dem südlichen Frankreich kennt man sie nur von Leognan ; im W. Becken wird sie bei Baden, Vöslau, Möllersdorf und Steinabrunn gefunden und gehört daselbst zu den häufigen Vorkommnissen. 26. Pleurotoma spineseens. Hörnes I. c. Taf. XXXIX. Fig. 17. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei glatten Embryonal- und acht Mittelwindungen, welche in ihrer Mitte mit einer Reihe ziemlich entfernt stehender spitzer, nach unten ein wenig länglich hinabgehender Knoten besetzt sind, auf der Schlusswindung der meisten der mir vorliegenden Exem- plare stehen diese Dornen dichter und sind zugleich kleiner und schwächer, nur zwei einander so ziemlich gegenüberstehende sind durch Stärke vor den übrigen ausgezeichnet. Die: Schlusswindung selbst ist gleich unterhalb der Knotenreife zugesammen gezogen’ und geht in einen kurzen etwas gewundenen Kanal aus. Die voll- kommen glatte Schale lässt nur ganz zarte Zuwachsstreifen be- merken ; wornach die halbmondförmige, nicht sehr tiefe Ausbuch- tung zwischen der Nath und der Knotenreihe sich befindet; der rechte Rand der eiförmigen Mündung ist scharf. Höhe % W. Zoll. Anderweitige Fundstätten dieser in Lapugy und Pank in un- serem Vaterlande im Ganzen selten vorkommenden Art sind nur Baden und Möllersdorf im Wr. Becken, Ottnang in Oberösterreich, und endlich Turin, Modena und Sicilien. 271. Pleurotoma erispata Jan. Hörnes |. e. Taf. XXXIX. Fig. 13. Das spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei glatten Embryonal- und sechs etwas staffelförmigen, gekiel- ten Mittelwindungen,, deren oberer Theil ausgehöhlt ist und feine halbmondförmige Zuwachsstreifen zeigt; der untere Theil ist mit 2 bis 4 starken Querstreifen umgeben, von welchen der eine auf dem Kiele sich befindet, an der obern Naht endlich bemerkt man nech eine erhabene Linie. Die Schlusswindung verschmälert sich allmählig in einen ganz kurzen gedrehten Kanal. Der rechte Rand der verlängert eiförmigen Mündung ist scharf und unten bogenför- mig erweitert, die Ausbuchtung befindet sich, wie schon erwähnt, 168 in der. Aushöhlung zwischen dem Nahtstreifen und dem Kiele. Höhe %, Wiener Zoll. Diese in Lapugy sehr seltene Art kommt anderweitig fossil vor: in Leognan und St. Paul bei Dax, in Tortona, Tabiano, Ca- stell ’arquato, Reggio, Modena , Turin und ÜCalabrian; so wie nicht minder‘ auf etlichen Punkten im Wr. Becken. Diesen Daten nach scheint sie eine grosse Verbreitung zu haben. 28. Pleurotoma Sandleri Partsch. Hörnes 1. €. Taf. XXXIX. Fig. 18. Das spitze (jewinde der spindelförmigen Schale besteht aus zwei warzigen Embryonal- und fünf convexen Mittelwindungen , welehe mit entferntstehenden Sförmig gebogenen Längsrippen ver- sehen sind, die an manchen ‚Exemplaren eine blattartige Structur verrathen sollen, wie es auch bei dem mir vorliegenden Exemplare der Fall ist; die Windung verdünnt sich nach unten nicht rasch, und die Rippen vereinigen sich unten gegen das Ende des Kanals; sonst ist die Schale vollkommen glatt. Der rechte Rand der engen Mündung ist scharf, die Ausbuchtung ist schwach, der Kanal kurz und etwas gedreht. Länge des mir vorliegenden Exemplares /, Wr. Zoll. Diese Art ist bis jetzt nur von Lapugy und von. einigen Puneten des Wr. Beckens bekannt; sie gehört zu den grössten Seltenheiten des Lapugyer Tegels. (Fortsetzung folgt) nn Redactin: Der Vereinsausschuss. Bor, Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilangen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften ae Jahrg. VI. N:*- 11. November "1855. Inhalt: Vereinsnachrichten. — E. A. Bielz: Beitrag znr Kenntniss der geognostischen Verhältnisse des Bodens von Hermannstadt. — J. L. Neu-' geboren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Siebenbürgen. (Fortsetzung..): Vereinsnachrichten für den Monat November 1859. Es berichtete Hr. D. Gzekelius, dass er zu Ende des vorigen Monats October reife Himbeeren im Pfarrersgarten zu Gi- relsau, reife Erdbeeren im jungen Walde, einen blühenden wilden Apfelbaum im Girelsauer Walde beobachtet , und die Weinstöcke im Pfarrersgarten in Grossau nicht nur zum zweitenmale geblüht, sondern auch schon erbsengrosse Beeren angesetzt haben. Derselbe theilt die Ergebnisse seiner geognostischen Excur- sion nach Rimnik in der Walachei mit und hob besonders das Vorkommen des Korallenkalkes an der Einmündung des Lotrabaches in den Altfluss; dann das mächtige Auftreten der Nagelflue bei Szeretsinest (Greblest) bis zum Lotrabache, ferner das Erscheinen . des Gipses bei Kornia und des Palla bei Rimnik hervor, Der Gefertigte zeigte einige geognostische Handstücke vom Gebirge Vunetara vor und überwiess sie der Vereinssammlung. Herr Professor Michael Fuss zeigt einen Fötus des Haus- schweines vor, bei welchem beide Augen in einer Augenhöhle vorne am Kopfe zusammengewachsen sind und der Kopf derart ver- “kürzt erscheint, dass er von vorne einem Affenkopfe‘ gleicht. Noch ist daran merkwürdig ein längliches Fleischklümpchen ober der vereinigten Augenhöhle, welches einem Rüssel mit: deutlich aus- geprägten Nasenlöchern ähnlich sieht. Dieser Fötus wurde in Her- mannstadt beim Abschlachten .des Mutterthieres in beiläufig %/, ‚seiner ‚Reife‘ aufgefunden und vom Herrn M. F. der Vereinssamm- lung geschenkt. 170 Der Gefertigte legt die volltständig erschienene Minera- logie Syke Ye von Pfarrer M. Ackner zur Ansicht vor. Mitglied Neugeboren berichtete über das eben erschie- nene 9. Heft.der „fossilen Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien, bearbeitet von Dr. Moritz Hörnes‘‘ in nachstehender Weise: Dieses 9. Heft der höchst verdienstvollen Arbeit unsers cor- respondirenden Mitgliedes behandelt die Genera : Cerithium, Turi- tella, Phasianella, Turbo, Monodonta, Adeorbis, Xenophora und Trochus. Die Angaben des Herrn Verfassers über die Fundorte der in diesem Hefte beschriebenen Arten befestigen mehr und mehr in der Annahme, dass die Straten von Lapugy, die mit der Benen- nung‘ der „siebenbürgisch-banatischen‘‘ bezeichnet werden könnten, mit den Wiener: Tertiärschichten: identisch: seien. Ich hebe in Bezug auf Lapugy nachstehende Speeialitäten aus dieser Lieferung. hervor: . { im W. Becken hiervon in Lapugy Cerithium 26 Arten '14 Arten Turitella en Bus; Phasianella , Wil Turbo 3 ”„ 2 „ Monodonta 8 ii oh Adeorbis J 1 PR) us „ Xenophora 3,30% ai m Trochus 44 Any 3 Bei dieser Zusammenstellung ist auffallend, däss Lapugy- mit: _ dem. Wr. Becken so wenige Trochen gemeinschaftlich hat ; es muss jedoch angeführt werden, dass die Anzahl seiner Trochusarten über- ee sehr gering ist *). FREN Eine genauere. Vergleichung des mir vorliegenden zu den. obigen Geschlechtern gehörenden Materials von Lapugy mit den Abbildungen und: Beschreibungen , die wir Herrn Dr. Hörnes ver- danken. dürfte, das Vorkommen noch etlicher Arten constatiren. Für die Vereinshibliothek ging ein : Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereines zu Bonn Jahrgang: 1855, I. und II, Heft. Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei die HH: Dr. Paul Wassits, Schulrath der k.k. Statthalterei in Her- mannstadt. Victor Ritter v. Zepharovich , Geologe der k. k. Reichsan- stalt in Wien. Ja Gottlieb Budacker , Gymnasial-Direktor in Bistritz. Friedrich Folberth,, Apotheker in Mediasch. jerm E. A. Bielz; 3 *) Eine ähnliche Erscheinung bot sich uns auch bei dem Genns „Caneel- laria“ dar, indem die Lapugyer Arten nicht einmal die Hälfte der Anzahl der Wiener Artcn erreichten, 14, 1) | Beitrag zur Kenntniss der geognostischen Verhältnisse des Bodens Ba von Hermannstadt, | a Pe mitgetheilt von “ E. A. Bielz. ‘Das 'Zibinsthal hat sich bei Hermannstadt zu einem ansehn- lichen Becken von beiläufig 3 Meilen Länge und 2 Meilen Breite’ erweitert. Westlich, nördlich: und östlich begrenzen dieses Becken in ‘einem ‘Halbkreise die tertiären Hügelreihen von Salzburg, Ham- mersdorf und Baumgarten .mit einer absoluten .Höhe von. 1626 bis 1945 Fuss; südlich schliessen dasselbe die Ausläufer des Zibins- gebirges ab, indem sie eine ‚flache, 'wellige, von einigen Flüsschen durehschnitteneDiluvialterasse mit einer absoluten Höhe von beiläufig 1375 Fuss nach Norden senden, welche den Zibin in seinem. nord- westlichen Laufe fortzufahren und einen weiten Bogen zu. beschrei- ben'nöthigt,) bis er wieder dem Abfall desBeckens nach Südosten folgen ’und seiner Vereinigung: mit: dem Altflusse zueilen. kann. ' Am Rande dieser Terrasse liegt nun Her nnstadt mit.'seiner Oberstadt 1373 Fuss hoch, unter -derselben bis zum Zibinflusse seine Unterstadt und noch jenseits des Flusses zwei Vorstädte in einer Höhe von beiläufig 1325 Fuss über dem Meere. Sowohl in der Oberstadt, als in der nördlich vom Zibin ge- legenen Burgerthorvorstadt wurde ein Bohrversuch auf artesische Brunnen bis in eine ziemlich bedeutende Tiefe gemacht, und diese beiden Bohrversuche geben uns das Material zu der nachste- henden Mittheilung. 1 . Vom 21, September 1330 bis 2. Augnst 1X31 liess nämlich mein Vater, M. Bielz, von einer Gesellschaft Freunde guten Trink- wassers unterstützt, auf dem sogenannten Wiesenplatze (in der Ober- stadt) mit eisernen, etwa 4 Zoll im Durchmesser haltenden ‚Stan- genbohrern auf einen artesischen Brunnen bohren, leitete selbst die Arbeit und führte ein genaues Journal über die Beschaffenheit und Mächtigkeit der durchbohrten Schichten. Als in einer Tiefe von 35V, Klaftern eine Sandschichte angebohrt worden war, wel- “ehe ein sehr gutes, wenn auch nicht reichliches Quellwasser bot, wurden mit 36 Klafter 2 Fuss und 6 Zoll die weiteren Bohrungen eingestellt und nach Errichtung eines Pumpwerkes der Brunnen dem Gebrauche übergeben. 172 Durch diesen ersten, ziemlich gelungenen Versuch ermuthigt, bewog der damalige Direktor des theresianischen Waisenhauses, 'Koechtl, meinen Vater schon am‘ 7. October desselben Jahres (1831) in dem Hofe der Anstalt einen zweiten Brunnen zu bohren, dessen Erfolg um so gewisser zu sein schien, als man hier nicht nur die Durchbohrung des beträchtlichen Hügels der Oberstadt ersparte, sondern auch bei der tiefern Lage des Ortes um so schneller eine wasserreiche Sandschichte erreichen zu können, hoffen durfte, Allein schon in der zweiten Klafter fand ein starkes Zudrängen des Seih- wassers statt, welches bis zur fünften Klafter immer stärker wurde, und so viel Schotter in das Bohrloch führte, dass die Bohrer häufig versandeten und durch Einrammen‘ von Röhren das Zusitzen des Schotters verhindert werden musste. Als aber in einer Tiefe von 22 Klaftern die mächtigen Mergellager noch immer nicht durch- bohrt worden waren und das Nachsinken des versandenden Zibins- wassers nur mit Mühe abgehalten werden konnte, erlahmte die Ausdauer des Unternehmers und in der Hälfte des Monats Mai 1832 wurde die Arbeit resultatlos eingestellt. Doch nein, wir können nicht sagen, ohne Resultat! denn ein genau geführtes Bohrjournal hat uns auch hier in einer bei- läufigen Entfernung von 500 Klaftern vom Bohrloche auf der Wiese. bis zu der Tiefe von 22 Klaftern die Schichten unseres Zibins- Beckens erschlossen , welche wir nun von beiden Bohrlöchern in den nebenstehenden Tabellen darstellen. 173 % 1. Bohrversuch auf dem Wiesenplatz. ‚ Gelber Sand Sandiger gelber Mergel Feiner glimmerreicher gelber Sand Geschiebe mit wenig Sand 6. 'Sandiger gelber Mergel ___4 iGröbere Geschiebe mit wenig gelbem Sand und Thon vermischt = gelblichgrüner Sand Bee 113 174 | Art ||-Bohr- hen SE Tr Yan; i TE der , Schichten en Blaugrauer feiner- Sand 13. Fester, mit Glimmerlagen aaa. ae blät- teriger, blaugrüner Mergel a EM heine... ——— Feiner blauer Sand ha ein 17. — Mergel (blaugrau) 48. Fr 175 des beheienn: Aa een nn loches j der: Schichten |Sandiger Mergel 9. Mm. Braagrüne: Mergel Zah iM © A Sr m 23. | [Plaugzans Sand, mitunter mit gröberm Kor: Graugrüner Mergel 24. Dunkelgrüner, glimmerreicher Mergel mi Spuren von Braunkohlen. Feiner, sandiger Mergel b. Hellgrauer, dann graugrüner, ins Dunkl übergehender, glimmerreicher Mergel. . Spuren von Braunkohlen 27: 176 „Tiefe des Bohr- loches in W.Kift. Art der Schichten Gröblicher Sand 28. |Weissgefleckter Mergel Sandiger Mergel mit }Bruchstückchen von Hornstein En 29. Hellgelbgrauer Mergel, ins Graugrüne über- gehend ; in der Mitte der Schichte eine Spur von Braunkohlen 1 . 31. Feiner, blaugrauer, kalkiger, mitunter glim- meriger Sand 1 32. Dunkelgrauer, dem Thonschiefer ähnlicher Mergel , aber mehr glimmerig. 2 5 I— ET rn ee ee Ei TER | [7173 34. |Blaugrauer, mergeliger feiner Sand (weich | zu bohren) 21 2ı— 35. Mergel 3007 y1IsH _ c 6 Abwechselnd feiner u. gröberer Sand mit Pike 7 Wasserschichte, der sich auch weiter foı tsetzt|— 5| - Tiefe der durchbohrten Schichten en |36 7 m 177 „Hl. Bohrversuch im theresianischen Waisenhaus *). | gel u. s. w. (siehe die folgende Seite) 6. |Grünlichgrauer, sehr fester, blätteriger Mer- Tiefe Art Mächtigkeit des Bohr- 4 Wan loches der Schichten in W.Kırt.| oje |“ ‘ [Aufgeschütteter sandiger Boden 5) 6 4. |Schwarze Dammerde, fett und schwer, mit | | wenigen (uarzkörnern durchspickt 1419) Flussschotter 5 4 ie — SI WR 1 Flussschotter in Wellsand übergehend 1|5j 3. Gröblicher Wellsand, mitunter cementirt; der Sand wird immer mehr gelb mit Spuren 4. | von Mergel und später ochergelb .15[ 4 Grünlicher grober Wellsand mit Cement |. ||. Brauner Thon, ins Schwarze übergehend, zäh mit | | kleinen bis haselnussgrossen Quarzgeschieben ||, 3 5. Derschwarzegehtin dunikelgrünen, glimmerreich| | | E =/#% Thon, u. dieser in grünlichen groben Sandüber|. 3 |. Ih, h Grober Schotter u. Sand m, gelblichgrauem Mergel | . | 1 | ‚Dunkelgrauer Mergel mit Glimmerblättchen AR I ir! Der Höhenunterschied zwischen dem Wiesenplatze und dem etwa 500 Klaftern nordwestlich davon entfernten Hofe des theresianischen Waisenhauses. im Retranchement, welcher schon in der Thalsohle des Zibinsbeckens liegt, wird zu 6 Klaftern angenommen, und es ‚. werden daher die Schichten bei diesem zweiten Bohrversuche mit jenen des ersten etwa nach der sechsten Klafter d. h. nach Durch- bohrung des Hügels der Oberstadt correspondiren können; ein wirk- liches Correspondiren lässt sich aber bei Nebeneinanderstellung beider Sehichtenreihen kaum er!:ennen. | 14. |Grünlichgrauer, blätteriger, etwas dunkler Mergel Tiefe | 7 [Mächtigkeit ca a Arı [Machugke . Bohr- ü », „u 1 a der Schichten ar in W. Kift.| ’ SER AOE ; ja? |Grünlichgrauer, sehr fester, blätteriger Mer- gel mit feinen Talkglimmerblättchen und eingespickten 'erbsengrossen Sandkörnern| 3 | 2| 6 B. 9 Dunkelgraugrün. Merg. blätterig, mit wenig einge- ‚ _streuten Quarzkörnern und feinen Talkglimmer. iHellgrgr. M. Quarzk. u. Glimmer häufig. Lignitspur »»» „ fest, trocken, blätterig, feiner Glim- mer, wenig Sandkörner N | . Dunkelgrau. M. dazwisch. fein, Talkgl., dann Sandk: ‚Hellgraugrüner Mergel, blätterig, fest, trocken, mit Sandkörnern gespickt CR Mehr Glimmer i. d. Zwischenlagen. Spur v. Lignit! - WU. ———- Graugrüner blätteriger Mergel , auf den Blättern Zunehmen des Talkglimmers 'Graugrüner Mergei mit gelblichweissen Zwischen- lagern, dann mit Sandkörnern gespickt; später wird der Mergel heller in Farbe und. nähert | sich dem Weissgrauen Graugrüner, blätteriger, sehr fester Mergel mit | Sandkörnern gespickt, später mit weissenFlecken | 43. | und zuletzt eine Spur von Conchylien. | 12. Sehr fester, hellgrauer, ins Gelbe ziehender blät- teriger Mergel | i Sm mm mm mm | | 179 Art der Schichten 15 |Hellgrauer Mergel mit häufigen Sandkör-| nern gespickt I 16, in; 47. Derselbe Mergel, später mit immer häufiger] werdenden Schwefelkies-Concretionen. m u 2 18. Nachdem man bis zu einer Tiefe von 22! Klaftern in demselben Mergel fortgebohrt; hatte, ohne dass man zu einer Wasser-} | schichte gelangt wäre, wurde wegen des! fortwährendenlEinsinkens der oberen, mitl dem Zibinswasser in Communication ste- tikndeh Schotterschichten das weitere Boh- ren eingestellt. 180 dont Beiträge ee zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy dot h ron J. I. Neugeboren. „ (Fortsetzung. ) : 29. Pleurotoma pustulata Brocchi. Hörnes 1. c. Tafel XXXIX. Fig. 21. Das. Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei Embryonal- und acht Mittelwindungen, welch letztere oben eine breite Wulst haben und unterhalb dieser Wulst eingeschnürt sind; der unterhalb dieser Einschnürung befindliche fast ebene untere Theil der Windungen, ist mit wulstförmigen nach unten schwächer werdenden Längenrippen versehen ; dieser Theil der Windungen ist zugleich quergefurcht; an der Schlusswindung wechseln gegen den Kanal zu stärkere mit schwächern Furcheun ab. Die Schluss- windung verdünnt sich nach unten und ist, höher, als sich nach der oben angeführten Abbildung schliessen lässt. Der rechte Rand der länglich-eifürmigen Mündung ist scharf und hat eine obere breite, in .der Wulst befindliche und eine untere sehr sehwache Ausbuchtung ; der linke Mundrand ist verdickt; der Kanal kurz und breit; ganz alte Individuen haben sogar eine nabelartige Ver- tiefung. Wir haben die schlankere Wiener Form , welche an der Basis die stärkste Verdickung hat. Wohl conservirte Exemplare haben die von Dr. Hürnes an W: Exemplaren beobachtete Färbung, nämlich gelbbraune Streifen, die an der Wulst in der Richtung der Zuwachsstreifen auftreten, ‘und in der Mitte der Schlusswin- dung ein breites braunes Band. — Länge 1 Wr. Zoll und etwas . darüber. Diese Art kommt in Siebenbürgen ausser Lapugy noch in Pank vor; ' auswärtige Fundorte derselben sind: Die Tonraine in ‚Frankreich, Turin, Tortona, Castell’arquato, Modena , Imola und Siena in Italien, Korytnice, ‚St. Gallen, viele Puncte des Wiener Beckens. Sehr hänfig bei Lapugy. 30. Pleurotoma Heckeli Hörnes. Hörnes 1. c. Tafel XXXIX, Fig. 20. Das spitze Gewinde der thurmförmigenfSchale wird aus zwei, gewöhnlich abgehrochenen Embryonal- und acht nur wenig con- vexen Mittelwindungen gebildet, welche in ihrer Mitte ein schmales ö 181 Band tragen, worin man den halbımoundförmig gebogenen Theil der Zuwachsstreifen bemerkt. Oberhalb des-Bandes sind die Umgänge glatt, unterhalb desselben’ dagegen mit stumpfen, entfernt stehen- den Knoten versehen, welche unten mehr und mehr verschwinden. Dieser Theil der Umgänge ist ferner mit Querfurchen verziert, welche auch auf der Schlusswindung ‚vorhanden sind. Die Schluss- windung verschmälert sich schnell gegen die Basis und endigt in einen breiten , äusserst kurzen undeutlichen Kanal; der rechte Rand der engen Mündung ist scharf: oben stark ausgebuchtet, unten flügelartig. erweitert. Als auswärtigen Fundort dieser ‘in den Straten von Lapugy seltenen Art lässt sich mit Gewissheit bis jetzt nur das. Wr. Becken angeben, wo sie zuweilen bei Enzersfeld,, Gainfahren und Grund und am Kienberge angetroffen wird. 31. Pleurotoma obeliseus Des Moulin. Hörnes 1. c, Tafel XXXIX. Fig. 19. Das sehr spitze Gewinde der fasst spindelförmigen Schale besteht aus zwei glatten Embryonal - und zehn convexen Mittel- windungen, deren oberer Theil eine Aushöhlung umgürtet, welche wieder von der oberen Naht durch eine mehr oder minder scharfe Verdickung getrennt wird; die untere bei weitem ‚grössere Hälfte der Umgänge ist mit engstehenden an der untern Naht endenden Längenrippen versehen, deren auf dem vorletzten Umgange 10 bis 14 gezählt worden. Der gerippte Theil’ der Umgänge, so wie die ganze Schlusswindung unterhalb der Aushöhlung ist mit abwech- selnd stärkeren und schwächeren (Querstreifen bedeckt. Der rechte Rand der engen Mündung ist, scharf und flügelartig erweitert ; die Ausbuchtung liegt in der oben erwähnten Aushöhlung ; der Kanal ist, sehr kurz, breit und wenig nach rückwärts gebogen. , Höhe 1 bis. 1%, W. Zoll. 6,7 "Diese Art findet sich in unserem. Vaterlande , anderwärts als Lapugy, noch in Pank, ebenso im Nemesesder Walde und bei Kostej nächst der siebenbürgischen Grenze., Als auswärtige Fundorte sind zu‘nennen:: Saubrigues und St. Jean de Marsac bei Dax, Perpig-. nan, Turin, Asti, Castell’arquato, Modena, Sicilien und Antwerpen. Sehr: häufig bei Lapugy. ide; ao ' Noch: verdient bemerkt zu werden, , dass: wir ‚neben der ty- pischen Wiener Form mit zahlreichen: Rippen und sehr ausgespro- ehener ‚Querstreifung eine Varietät haben, bei welcher die Umgänge etwas-convexer und ganz ohne (uerstreifung,, oder doch sehr un- deutlich, quergestreift sind, dann die Schlusswindung nicht leicht mehr als 9 Rippen hat. 182 31. Pleurotoma Philberti Michaud. Hörnes 1. c. Tafel XL, Fig. 17. Das etwas spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei, durch ihre Kleinheit ganz besonders ausgezeichneten Em- bryonal- und vier convexen, durch tiefe Nähte von einander scharf getrennten und stufenförmig etwas convexen Mittelwindungen, welche mit engstehenden Lüngsrippen versehen sind und durch eine feine, dabei jedoch scharf hervortretende und ziemlich dichte (uerstrei- fung ein sehr zierliches Ansehen erhalten; auch die Schlusswin- dung zeigt dieselben Oberflächenverhältnisse , doch verschwinden die Rippen bei dem Beginne des Kanales und es treten dafür schief stehende punetirte Streifen auf. Der rechte Rand der länglich ovalen Mündung ist verdickt und zeigt im Inuern kleine paarig stehende Zähne ; die Ausbuchtung befindet sich der Naht ganz nahe und ist ziemlich tief: der Kanal kurz und breit. Die Lapugyer Form ist etwas länglicher‘, .als die ‚von. Dr. Hörnes abgebildete Wiener Form dieser Art. Länge Y, W. Zoll. Auswärtige Fundorte dieser an den Südküsten. von Frankreich “ und Sieilien jetzt noch lebenden Art sind: Die Touraine, Marseille, Castell’arquato, Modena, Asti, Palermo , Gefali, Militello. und Mes- sina, ferner Sutton in England, endlich Steinabrunn im Wiener Becken. Ri 33. Pleurotoma Leufroyi Michaud. Hörnes 1. 'c. Tafel XL, Fig. 16. Das wenig spitze Gewinde der zwischen dem Spindel - und Eiförmigen stehenden Schale besteht aus drei glatten Embryonal- und. vier convexen Mittelwindungen,, welehe mit starken Längsrip- pen versehen sind; sehr engstehende, abwechselnd stärkere und schwächere Querlinien, welche sich an jeder Rippe verdicken, be- decken die, Umgänge. Die Nähte sind’ tief und an ihnenläuft ein wellenförmiges schmales Band herab, — ein gutes Merkmal dieser Art.. Der rechte Rand der länglich eiförmigen Mündung ist etwas verdickt und innen glatt; die Ausbuchtung befindet‘ sich: hartıam: der Naht in dem‘ wellenförmigen Bande, das aus feinen, dieser Ausbuchtung entsprechenden halbmondförmig gebogenen 'Zuwachs- streifen besteht. Länge %/,, W: Zoll. R Auswärtige Fundstätten fossiler Gehäuse dieses an der Küste von. Frankreich. und Sicilien gegenwärtig lebenden Art sind: Mo- dena., Asti, Palermo, Sciacca, Gravina und Corrubane, dann Zu- kowce und endlich Steinabrunn und Grinzing im Wr. Becken. 183 '34. Pleurotoma vulpeeula Brocchi. ‘ Brocchi Conchiologia fossile subapennina Tafel VIN. Fig. 10 ünd IK. Das mir vorliegende Stück hat, die, grösste Aehnlichkeit mit Fig. 11 ‚der angeführten Abbildungen, es gehört demnach mit vieler Wahrscheinlichkeit der schmächtigeren Varietät dieser Art an. Das spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht aus „wei (einem glatten und einem warzigen) Embryonal- und drei et- was convexen oben ein wenig-ausgehöhlten Mittelwindungen, welcher nieht sehr dicht stehen, etwas schiefe und dabei zugleich schar hervortretende Längsrippen tragen ; unterhalb der Aushöhlung .be- ginnt eine sehr feine Querstreifung — ich. zähle 5 (Querlinien auf dem vorletzten. Umgange ; am letzten Umgange, der dieselbe Quer- streifung hat, verlieren sich die Rippchen gegen die Basie zu mehr und mehr. Der rechte Rand der nicht weiten länglichen Mündung ist scharf und gleich hinter derselben befindet. sich eine ziemlich starke Rippe; der Kanal, in welchen die Schlusswindung; unten allmälig ausgeht, ist kurz ; die halbmondfürmige Aushuchtung be- findet. sich in der Aushöhlung , wie sich ‚aus den höchst feinen Zuwachsstreifen entnehmen lässt. Das mir vorliegende Stück (wie erwähnt,‘ der schmächtigeren Varietät angehörig) scheint ein Ju- gendexemplar zu sein, da es kaum 4 Wr. Linien lang ist. Als Fundstätten dieser Art, die nach Brocchi jetzt noch im adriatischen Meere lebt, kann ich ausser Lapugy- auf denselben Autor gestützt, nur Bartascio in Toskana und das Gebiet von Piacenza angeben; hierzu kommt nach d’Orbigny (Prodrome) noch Asti. 1 '35. Pleurotoma submarginata Bonelli. Hörnes 1. c. Tafel XL, Fig.'9: Unter meinem Lapugyer: ‚Materialeı habe ich zwei kleine Schnecken gefunden, die ich mit ziemlicher Zuverlässigkeit als Exemplare dieser Art ansehen darf. Das eben nicht spitze Gewinde der länglich-eiförmigen Schale . besteht aus zwei glatten Embryonal- und vier convexen Mittelwin- dungen, welch letztere mit entfernt stehenden abgerundeten dieken Längsrippen versehen sind, die, sich verschmälernd, bis zu der obern Naht jedes Umganges reichen; ungemein feine Querlinien bedecken die ganze Schale und an den tiefen Nähten bemerkt man das schmale wellenförmige Band, dessen Herr Hörnes bei Beschreibung dieser Art aus dem Wr. Becken erwähnt. Der rechte Band der schmalen Mündung ist verdickt und innen glatt; die Ausbuchtung "befindet sich“ganz rahe “der Naht und’ ist sehr ge- “ring undı hei der. ungewöhnlichen, Schwäche) der; Zuwachsstreifen 184 selbst unter dem Mikraskope bei ‚schwacher Vergrösserung kaum erkennbar, wenn der Mundrand oben zufällig beschädigt ist. Höhe %,, Wiener Zoll. Auswärtige Fundstätten dieser in Lapugy sehr seltenen Art sind nur Asti, Modena, Bordeaux, Tarnopol, Zukowce, Sicilien und Steinabrunn im Wr. Becken. 36. Pleurotoma harpula Brocchi. Hörnes I. c. Tafel XL,’ Fig. 12. Das sehr spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus zwei glatten Embryonal- und sieben Mittelwindungen, welche mit scharfen oben und unten etwas sich verdünnenden Längsrip- pen versehen sind, deren ‚man 10—12 auf dem vorletzten Um- gange zählt; die untern zwei Drittheile jedes Umganges haben eine sehr feine (uerstreifung , womit sogar die a ir betheiligt sind. An der Schlusswindung verschwinden manchmal oder ver- schwächen sich die Rippen, was auch an dem mir vorliegen den Exemplare der Fall ist. Der rechte Mundrand der ovalen Mündung ist aussen stark verdickt, innen glatt; die Ausbuchtung, die nur aus den zarten Zuwachsstreifen zu erkennen ist, beftmdet sich im oberen glatten Dritttheile der Umgänge und ist sehr gering. Die Zuwachsstreifen haben die Form eines in die Länge ‘gezogenen S. Der Kanal ist kurz, breit und etwas rückwärts gebogen. Höhe Y„ Wiener Zoll. Sonstige Fundorte dieser in Lapugy äusserst selten vorkom- menden Art (ich besitze nur ein einziges Exemplar) sind Tortona, Reggio, Imola, Castellnuovo, Castell’arquato, Toskana, Calabrien, Altavilla, Sicilien, die Gegend von Perpignan, Korytnice und vier Punkte im Wiener Becken, auf welch letzteren sie ebenfalls nur selten angetroffen wird. (Vortsetzung folgt.) Redaction: ' Der Vereinsaussehuss. ERLERNT, A Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermännstadt. " 2 } Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. V1. Ne 12. December. 1855. Inhalt: Vereinsnachrichten. — Fr. Frorius: Zwei betanische Excur- sionen. — J.L.Neugeboren: Beitrag zur Petrefactenkunde von Sie- benbürgen. (Fortsetzung.) — Ueber das Vorkommen des breunbaren Gases bei Kis-Säros. Vereinsnachrichten ‚ für den Monat December 1355. Aus einer Mittheilung des Reisenden Friedrich Uhl an Hrn. Corrector M. Fuss, wurde entnommen, dass bei Szärasz-Ajta, Barother Bezirks, ein 4 Schuh mächtiges Steinkohlenlager sich befinde, dass sich bis in das Altthal hinein erstrecke. Die Schich- ten wären durch Thonschichten geschieden, welche Pflanzenabdrücke mit Samen enthalten, darunter befinde sich ein Conchylienlager, und ober den Steinkohlen sei ein Lager sandigen Thones. Es übergab HerrM. Fuss als Geschenk des gegenwärtig in Carlsburg lebenden Lemberger Oberlandesgerichts-Rathes v. Nehay äusserst schöne Handstücke von Bernstein und Arragonit, dann Be- lemniten aus der Gegend von Lemberg. Herr D. Czekelins zeigte ein ausgezeichnet grosses Stück des Näslings, Chondrostoma nasus, vor, welches im Altfluss bei kadat gefangen wurde. Aus der Gegend von Broos erhielt Herr Apotheker Kladny 3 - Kübel der schönen grossen Eicheln von Quercus austriaca Wld., deren Vorkommen nach Baumgartens Flora nur von V. Hunyad bekannt war. Auf der Promenade in Herrmannstadt wurde nach einem Be- richte von Herrn C. Fuss die Beobachtung gemacht, dass die Bäume im Winter bei strenger Kälte, ohne dass 186 So Ka darauf ai die Aeste tiefer, als ab “lich, herabhängen lassen und bei milderWitterung sie wieder erheben!! Sollte man diese Erscheinung auch anderwärts beobachtet haben? - "Fü die Vereinsbibliothek ; ging ein: Verhandlungen des zoologisch- botanischen ver in Wien, IM, Quartal 1855. Jahrbuch der k. k, ee Reichsanstalt 1855. 2. Heft. Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei die ‚Herrn : Peter. ‚Lange, k. k. Statthaltereirath in Hermannstadt.. Franz Voss, Secretär derHandels- u. Gewerbekamner i in Kronstadt. Karl ine Be in Hatzeg: EA. Bielz. 187 Zwei botanische Exeursionen Friedrich Fronius. ER! I. "Von Hermannstadt auf die Frumoasze. Wenn: es schon für ‚Jedermann ein Hochgenuss' sein muss, danu und wann ein Gebirg zu 'ersteigen, um die reine Alpenluft zu. athmen , aus den krystallhellen Quellen und Bächen erfrischendes Wasser zu schöpfen, und von den ‚himmelanstrebenden Spitzen kahler Felsen die Welt mit ihrem geschäftigen Treiben zu seinen Füssen, die Natur mit ihren tausendfachen Schönheiten und Wun- dern um sich zu sehen; so steigt dieser Genus: um, das Doppelte für-den Naturforscher, der sieh in, diese neue Welt hinaufwagt, um die kostbawen Naturschätze, an denen auch unser Vaterland so . reich ist, wenn, auch nur als armseliger Handlanger mit: heben zu helfen, um in gähnenden Schluchten oder an’ den kahlen Steinen ergrauter 'Felsenriesen , in: diesen grossartigen, von, keinem pedan-, tischen Custos bewachten: Haus- , Hof: und Staatsarchiven; Gottes (Grenüssen nachzuhangen , die den Uneingeweihten unberührt lassen. ..,8ich einen solchen‘ Genuss nach ‚langer Entbehrung, wieder einmal zu verschaffen, trieb's den Verfasser um so mehr, je mehr sich die Hindernisse häuften, die Ausführung des lange genährten Entschlusses hinauszuschieben.. Und wenn auch der ursprüngliche Plan, die Fogarascher Gebirge zu. besuchen, an der Gewalt der Umstände scheitern musste, so erwiesen sich doch. zwei von Her- mannstadt und Kronstadt aus in diesem Jahre unternommene Besuche derHochalpen Frumoasze und Butschetsch als hinlänglich lohnend, — Nicht um etwas Neues und Gelehrtes über diese ‚beiden Zierden. unserer Gebirge zu: sagen, sondern nur um durch. Veröffentlichung einer :nicht, unbedeutenden botanischen Ausbeute etwas zur För- derung. der siebenbürg, Pflanzengeographie mitbeizutragen, veröf-, fentliche ich (diese Zeilen, an die ich zugleich die oft ausgespro- chene- Bitte schliesse, es möchten alle Naturfreunde die, wenn auch 'unscheinbaren ‚Resultate ihrer Bemühungen und Forschungen in va- terländischen Blättern bekannt machen, weil dadurch die Zwecke der vaterländischen Botanik oft nicht unerheblich gefördert worden. —. Es war. am 13. August, als ich mit drei Hermannstädter ind einem Mediascher Collegen, die Landeshauptstadt im Rücken!‘ 188 lassend, dem freundlichen Heltau zufuhr. Der wolkenumhüllte Szu- rul verhiess nicht eben gutes Wetter und gab Stoff zu mannigfa- chen Conjecturen über die Witterung der nächsten Tage. Allein selbst die Besorgtesten und Wetterkundigsten unter uns waren nicht wenig überrascht, als ein furehtbarer Sturm schon nach einer Vier- telstunde uns den Regen in Strömen ‚entgegenwarf, den Wagen umzuwerfen drohte, und die Pferde, die keinen Schritt mehr vor- vorwärts thun konnten, zur Umkehr zwang. Doch hinderte uns dieser Vorfall nicht, sobald es physisch möglich war, weiter zu fahren. Aus dem freundlichen Heitau führte uns der Weg durch obstumkränzte Wiesen nach Michelsberg, dessen enge, steinbesäete Strassen die Nähe des Gebirges verrathen, Der kurz vor Abend sich ausheiternde Himmel, weckte den Entschluss, die malerisch gele- legene Burg zu besuchen und Rundschau über die herrliche Ge- gend zu halten. Die alte Kirche, deren aus einem groben Sand- steine gearbeitetes Portal sehr sehenswerth ist , - war geschlossen; auf und hinter den noch ziemlich gut erhaltenen Mauern liegen eine Menge jener, die siebenbürgische Molasse characterisirenden . Sandsteinkugeln, über welche Herr Pfarrer Ackner in diesen Blät- tern (IV. 3) berichtet hat. Manche mögen 5—10 Centner wiegen. Sie waren gewiss zur Vertheidigung gegen andringende Feinde be- stimmt und der Saye nach musstejeder Michelsberger Bursche, um seine Fähigkeit zur Heirath dadurch anzuzeigen. eine solche Kugel aus dem Thale hinauftragen. Unsere unverheirateten Reisegefährten sahen sie nicht ohne einiges Nachdenken an. hoi Bis wir in unser (uartier zurückkehrten, hatte das hier zu- rückgebliebene Haupt der Gesellschaft die Packpferde für den näch- sten Tax schon. bestellt und wir konnten langsam die nöthigen Vorbereitungen zu einem behaglichen Nachtlager treffen. MNächst. einigen heftigen Gewittern, die sich in strömendem Regen ent- luden, that der trotz der Nähe der Gebirge hier kräftig entwickelte: Pulex irritans das Nöthige, um die Nacht schlafslos zu machen. Wäre 'Thamnotrizon transilvanicus der unerwünschte Ruhestörer ge- wesen, so hätte uns der verdiente Entomolog, den wir in unserer Nähe hatten, bald mit Hilfe seiner Insecetenfläschehen von dem un- gebetenen Gaste befreit; allein er zeigte nach wiederholter Auffor- derung keine besondere Lust dazu, und der leichtfüssige Springer liess uns so im Gefühle seiner wissenschaftlichen Unbedeutenheit die Verwüstungen entgelten, die unser Entomolog in der Insekten- welt angerichtet hat und täglich anrichtet. Ta Am Morgen des 14. August weckten uns die Strahlen. einer freundlichen Morgensonne; ein kreisendes Rhumfläschehen bot das bei solchen Gelegenheiten übliche Frühstück ; schnell waren die Pferde ‚gesattelt und mit den gefüllten Quersäcken und Papierballen 189 -bepackt. Als wir unsere Führer um ilire Ansicht über die etwaige "Witterung des heutigen und der folgenden Tage fragten, entgeg- nete der ältere: „Es wird ja die jungen Herren mehr beregnet ha- ‘ben , was uns anbetrifft, so sind wir’s gewohnt.” — Diese Ant- wort hatte zwar wenig Tröstliches für uns, und man musste nicht gerade ein Dowe sein, um aus der schon am frühen Morgen sich geltend machenden Hitze und dem regendurchnässten dampfenden Boden auf einem recht gemüthlichen Regen für Nachmittag zu schlies- sen. Doch konnte dieser Umstand unserer Heiterkeit keinen Ab- - bruch thun. Froh durchschritten wir die Gassen des Dorfes, gefolgt von den Führern und den schwerbeladenen Pferden. Ob eine dunkle Ah- nung der bevorstehenden Mühen und Drangsale- oder ein anderer Grund das Pferd, welches den ansehnlichen Flaschenkeller trug, bewegte. in einem unbewachten Augenblick umzukehren und den Heimweg anzutreten , blieb unentschieden, wir waren froh, die be- denkliche Sache noch rechtzeitig entdeckt, und den unbefugten Ausreisser glücklich zurückgebracht zu sehen. Am Ende des ansehnlichen Dorfes, dessen Gassen die fleissi- gen.Bewohner mit Obstbäumen aller Art bepflanzt haben, konnte man noch auf einem kahlen Platze die Spuren sehen, wo früher die hölzerne Hütte der beiden walachischen Viehhirten gestanden hatte, welche alle 6 Jahre unter entsprechenden Feierlichkeiten um einige Schritte von ihiem frühern Stande gerückt wird, um zu zeigen, wem das dominium terrestre zukomme. Wir gingen eine Strecke weit in dem, mit Geschieben der weiter oben anstehenden Felsarten erfüllten Becken des Michels- berger Baches hinauf, an dem ,.halben Stein‘, einem ansehnlichen Blocke hier durchbrechender Nagelflue vorbei, und bogen bald rechts ein in das sogenannte „Teufelsseifen“. — Zur Rechten und Linken eines jäh ansteigenden Weges gabs auch bald einige bota- ‚nische Ausbeute. Zwischen dem Gesträuch sahen die rothen Köpfe .. von Dianthus Armeria L..heraus, auf den freien Wiesenplätzen prang- ten im grünen Rasen die gedrängten himmelblauen Blüthen der Gentiana Amarella .L. — Ein seltener Gast begegnete uns in der _ sehon hier auftretenden und dis zur Baumgränze hinaufsteigenden, der südlichen Gebirgskette unseres Vaterlandes eigenthümlichen Menziesia Bruckenthalii Baumg. (Bruckenthalia spiculifolia Rehbeh.), ‚die auch unser Führer als eine siebenbürgische Pflanze kannte und _ mit ihren beiden Namen zu belegen wusste. — Auf den freien nas- sen Plätzen stand auch nicht unhäufig das schmalblätterige lang- 'borstige Hieraciunr Fussianum Schug,, dessen junger Name (Sert. flor, Trans. S. 45 Nr. 1752) gegen Ye ’s Hieracium pilloseloi- “des noch nicht vollkommen sichergestellt ist.' N\ 190 Eine angenehme Erscheinung bot uns auch eine schöne reich- blüthige siebenbürger Thymusart, Heuffels Thymus comosus (Thymus transsilvanicus Schur). Wir waren schon einige hundert Fuss gestie- 'gen, als uns der Weg wieder eben so tief abwärts führte ins Bett des kleinen ‚‚Schiewes‘. Von da gings den gewaltigen Dirschan hinauf. Bei zunehmender drückender Mittagshitze umzog sich det Himmel mehr und mehr und wir gewannen kaum Zeit genug, um einen trockenen Mittagstisch zu halten. — Oben bei ‚.Thursels Buchen‘ an den Ufern eines Sumpfes, der auf einer Seite in den Zood, auf der andern in denZibin abfliesst, „da wo sich das Was- ser wägt‘“, wie unsere Führer sagten, sammelten wir Eriophorum gracile Roth. ünd Crepis grandiflora Willd. (Hieracium grandi- florum. W. K.). Bald stellte sich auch der befürchtete Regen ein, der. uns 4 Stundenhindurch in allen Formen seiner Erscheinung, vom feinen Thauregen bis zum wolkenbruchähnlichen Gussregen, bis auf die Haut durchnässte. Der gegen Abend sich einstellende Nordwind war eine sehr unwillkommene Zugabe, namentlich für einen unserer Leidensgefährten , der uns unter den Qualen eines kalten Fiebers fasst zu unterliegen drohte. Unter solchen Umständen war uns’, als wir mit sinkender Nacht fast die obere Grenze der Tannenregion erreicht hatten, eine Stinne auf dem 6060’ hohen Beschineu, an der wir unter andern Umständen gerne vorübergegangen wären, eine sehr. willkommene Erscheinung. — Pfiff auch der furchtbare Wind durch die spannen- breiten Zwischenräume ihrer Balken, gab auch die Gesellschaft, mit der wir den raucherfüllten Raum theilten, durch Ansehen und Betragen zu mancherlei Vermuthungen Anlass, so wehrte doch ein leidlich ganzes Dach die selten unterbrochenen Regenschauer von dem in der Mitte der Stinne lodernden Feuer und von unsern nassen Leibern ab. Das durch "zwei mächtige Fichtenstämme ge- nährte Feuer, das wir in malerischen Gruppen und seltsamen Go- stümen umlagerten und umstanden, gab Hitze genug, um die nas- sen Kleider zu trocknen. Der durehpfeifende Wind erleichterte das Geschäft. Als eine Mass Branntwein , zu diesem Zwecke mitgenommen, als captatio benevolentiae ‚seine Bestimmung erfüllt hatte, wurden die Gesichter unserer Wirthe ausnehmend freundlicher, der Platz um das Feuer, den wir bis dahin getheilt hatten, wuchs und. wir griffen zum Inhalte unserer Proviantsäcke und Flaschen, der die heitere Laune bald wieder hervorrief. Wir trafen bald, yon: den Mühsalen des Tages ermat- tet,. Anstalten zu Fine Nachtager. Dabei gabs nun freilich auch Geschäfte, die ın eMer bürgerlichen Haushaltung nicht yon 191 Nöthen sind: Verstopfen der Ritzen ‘mit Bündeln, Quersäcken, Schnupftüchern ; Fortschafflung allzueckiger Steine aus dem Fuss- “boden , der als Bettstatt.diente, u.s. w. Wir lagerten uns im Kreise um. das frisch geschürte Feuer; während wir im. Rücken fast er- froren, liefen wir Gefahr, an der Brust zu bıaten; waren wir. so. «glücklich, auf Augenblicke einzuschlafen, so rollte von Zeit zu Zeit ein eylindrischer. Fichtenstamm knatternd und funkensprühend auf „der schiefen Ebene:der Stinne hinunter und weckte uns oft auf selır unfreundliche Weise. Draussen bellte eine Legion grosser und klei- ner. Hunde, im Untergemach grunzten die fiierenden Schweine. Das ‚Maass unserer Leiden füllten auch hier die Flöhe, deren Stich um ‘so sehmerzhäfter und besorgnissersegender war, weil 'wir über die -Natur und den Namen der Thiere bis Tagesanbruch. nicht recht im Klaren waren. — aubh sun rang: Die Nacht war lang; selbst die Glücklichsten unter uns hat- ten kaum ‘zwei Stunden geschlafen. Endlich btach der Morgen an; ‚ein heiterer Himmel lockte uns hinaus; kaum waren jedoch die. Vorbereitungen zur Weiterreise getroffen , als dichter Nebel ıhn ‚verfinsterte. Wir verliessen den Schauplatz unserer Qual, die un- wirthliche Stinne. Auf der grossen glattgeschornen Wiese vor der- selben streckten nur noch die mächtigen Stengel von : Aconitum - GCamarum L.ihre dunkelblauen oft zwei Fuss langen Aehren empor, durch tödtliches Gift gegen die lüsternen Mäuler ‘der Schafe geschützt. ‘An- Quellen und Bächen sammelten wir noch Saxifraga. stel- laris L. (S. leucanthemifolia Lapeyr.) an der oberen Grenze der Fichten die wir auch bald überschritten. ar . Die unfreundliche nebelige Witterung, gegen die unsere Män- tel nur unvollkommen Schutz gewährten , reizte wenig zum bota- “nisiren, auch hatten die zahlreichen Schafheerden .das Ihrige ge- ‘than, um uns dieser Mühe zu überheben,; nur hier und da hatte ‚sieh eine winzige Primula minima L. oder eine giftige Anemone alpina dem allgemeinen Untergang entzogen. ALFA, - Wenn wir daher auch den, wahrscheinlich durch den Ein- fluss der Gebirgsluft und den Genuss der aromatischen Alpenkräuter bedingten schlanken Wuchs dieser Schafe, die Leichtigkeit ihrer Bewegungen, den 'ausdrucksvolleren Blick derselben, namentlich aber ihre schneeweisse Wolle zu bewundern Gelegenheit hatten, so hätten wir sie doch gerne ‘in ihre walachische Heimat. hinüber- "gewünscht ; 'gewiss hätte uns manches vollkommene Blümchen grös- . seren Reiz gewährt und reicheren Lohn für unsere Mühen geboten. ‚5° Um 9 Uhr langten wir nach 3%/,stündigem Marsche am Ziel ” unseres Ausfluges, an ‘dem etwa 100‘ unter der Frumoasse- gelege- “nen Zibinsjäser "an. (,‚Jäsere heissen walachisch die‘ kleinen :Gebirgsseen, die im Deutschen unter dem Namen Meeraugen be- I m * = Di 192 kannt sind‘ ). Seine smaragdgrünen, klaren Fluthen erfüllen in. einer Länge von beiläufig 140 Klaftern und in einer Breite von 60 Klaftern ein herzförmiges, felsumkränztes Becken, welches, gegen Süden zu geneigt, den Abfluss in den Zibin gestattet. Die abfliessende nicht unbedeutende Wassermasse wird durch den schmel- zenden Schnee der höher gelegenen Punkte, durch die reichlichen atmosphärischen Niederschläge und hauptsächlich durch eine, dem Ausflusspuncte gegenüberliegende.sehr reiche Quelle ersetzt. Abge- sehen von seinem geringen Umfange und der mangelnden reizen- den Waldumkränzung, die natürlich hier in einer Höhe von etwa 7000‘ nicht möglich ist und nur durch einen Ring kümmerlichen Krummholzes nothdürftig ersetzt wird, hat er manche Aehnlickeit mit dem Szt. Annensee des Szeklerlandes. Doch haben beide ge- wiss eine wesentlich verschiedene Bildungsgeschichte. Während der Annensee vulkanische Umgebung hat und wahrscheinlich den kreis- runden Krater eines 'erloschenen Vulkanes füllt, besteht die Um- gebung des Zibinsjäsers aus Urgebirgssteinen, namentlich aus Glim- merschiefer, der die höchsten Spitzen des ganzen Gebirgszuges längs der. kleinen Walachei bildet, weiter unten an den Abhängen und am Fuss des Gebirges in Gneis und Thonschiefer übergeht, und hie und da mit (uarz-, Talk- und Chloritschiefer wechsel- lagert. (Vergl. Ackner im Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde IV. Band, II. Heft, S. 215.) ! Kaum hatten wir die Ufer des Sees betreten und nothdürftige Vorbereitungen zu einem Feuer und zu einem umfangreichen Früh- stück getroffen, als sich der Nebel auf Augenblicke zertheilte und uns die romantische Gegend in ihrer grossartigen Pracht enthüllte. An dem entgegengesetzten Ufer des Sees und in den Schlucht-n der Frumoasse, deren südliche Wand unter einem Winkel von 70° gegen den See abfällt, lagen noch ansehnliche Flecken von Schnee, die der Kraft der Sonne getrotzt hatten. Eine schnelle botanische Durchforschung der unmittelbarsten Umgebung des Seees gab, da die Schafe auch hier Alles abgeweidet hatten, ausser der kleinen Umhellifere, Meum mutelina Spr., und Plantago uliginosa Bgt. ( Pl. gentianoides Smidt) keine Ausbeute von Bedeutung. Ein ein- ziges Exemplar von Senecio monocephalus Schur (carpathicus Her- bis) wurde gesammelt. Von bedeutenderem Erfolge war eine von mir unternommene Erklimmung der südlichen Felswand der Frumoasse an die die gie- rigen Zungen der Schafe nicht gereicht hatten. Hätte ich die Beine einer Gemse gehabt, so wäre die Ausbeute eine glänzende geworden. Doch konnte ich auch so, dem Rinnsale eines dem See zufallenden Bächleins mühsam folgend, manche Zierde unserer siebenbürgi- schenFlora sammeln. Darunter befand sich: Swertia punetata Baum- garten, eine’ rein siebenbürgische Pflanzenart in schönen Exem- plaren; ferner Heracleum palmatum Baumgt., ebenfalls eine rein | | i 193 siebenbürgische Umbellifere, deren klafterhohe armdicke Stengel Dolden von einem Fuss Durchmesser trugen; ferner Saldanella pu- silla Bgt., deren niedliche, himmelblaue Krönchen die Ränder des liegen gebliebenen Schnees wundervoll zierten. Diese von Baum- garten zuerst benannte Pflanze ist übrigens später auch auf den höchsten Alpen Krains, Kärntens und Tirols nachgewiesen worden. Ueber diesen seltenen Erscheinungen hatte sich noch manche schöne Alpenpflanze auf den wenigen Plätzen fruchtharer Damm- erde an der kahlen Felswand angesiedelt. Ich erwähne nur Gentiana purpurea L., die leider schon verblüht hatte, Tozzia alpina L., deren gelbe Blüthen sich an langen kriechenden Stengeln durch die Al- pengräser hinzogen, die schöne Rhodiola rosea L., mehrere Saxifra-, genarten und Hieracium alpinum. Da die äusserst unfreundliche Witterung eine Uebernachtung an dem See nicht rathsam erscheinen liess, und die Zeit schon sehr vorgerückt war, eilte ich zur Gesellschaft zurück. Auf dem Rückwege las ich in der Nähe des Sees noch einige Nachzügler von unserm schönen, leider schon verblühten Rhododendrum myr- tifolium Schott et Kotschy, das in unsern Alpen die Stelle von Rhododendrum ferrugineum vertritt und von Baumgarten auch fälsch- lisch unter diesen Namen aufgezählt wird. Der nicht unbedeutende botanische Fund, den ich mit einem unserer Gefährten, dem Haupte der Gesellschaft theilte, konnte diesem die Schmerzen, die ihm sein gestauchter Fuss verursachte, nur auf kurze Zeit vergessen machen; sein käferkundiger Bruder sah gar missvergnügt in die dichten Nebel hinein, denn ausser den Flöhen in Michelsberg und in der Stinne auf dem Beschineu hatten wir kein lebendes Insect zu Gesicht bekommen. Die Ortop- tere Thamnotrizon transsylvanicus, um derentwillen er sich den Mühsalen der Reise vorzüglich unterzogen hatte, und für die die ausländischen Naturforscher in Mahnbriefen afrikanische Seltenhei- ten oder hohe Preise geboten hatten, wollte sich auch nicht zeigen. 2 Kurz vor dem Antritt‘ der Rückreise weckten einige spärliche Sonne . schönen Wetter schon oben gewesen waren, blieben unten, soll- R ’ “ nblicke in einem unserer Collegen den Wunsch, die höchste Spitze der Frumoasse, auf der des schlechten Wetters wegen noch keiner von uns gewesen war, zu ersteigen. um, falls der Nebel wiche, die schöne Aussicht zu. geniessen. Unsere Collegen, die im ten ‚später auf ein gegebenes Zeichen aufbrechen, und uns auf einem bezeichneten beobachteten Höhenpuncte treffen, die in ge- rader Richtung nicht über vierhundert Schritte von der Frumoasse entfernt lag. Ich weiss nicht, ob mich das beschämende unzeitige Gefühl unter der Frumoasse gestanden und den zu 7168’ Höhe angegebe- ‚194 . Gipfel derselben doch nicht betreten zu haben, ‚oder der Wunsch noch einige botanische Seltenheiten zu sammeln, mehr trieb, au der verhängnissvollen Expedition, von der uns unsere Führer , — deren angebotene Begleitung wir als unnöthig ausschlugen und un- sere Collegen abriethen, Theil zu nehmen. — Kaum waren wir unter günstigen Vorzeichen eine Strecke gestiegen, als der Nebel plötzlich so dicht wurde, dass wir weder den See unter uns, noch die Gebirgsspitze über uns sahen; nur ein nahe am Gipfel -gele- gener durchschimmernder Schneefleck dienie uns zur Orientirung. Endlich standen wir oben; um uns sauste ein schrecklicher Wind, der den Nebel in diehten feinen Tropfen an unsere Mäntel nieder- schlug, unter uns tönte das geheimnissvolle Rauschen des Sees, dessen Wellen sich an den Felsenufern brachen, das: aber unter den obwaltenden Umständen viel an Poesie für uns verlor, um uns lagerte ein Nebelmeer, dessen Dichtigkeit den Tag in Dämmerung verwandelte und keine der nahen Felsenspitzen mehr sehen liess. — Wir eilten daher, das Zeichen zum Aufbruch zu geben und schlu- gen die Richtung nach .dem festgesetzten Punkt ein, Da uns alle Anhaltspunkte zur Orientirung fehlten, und der brausende Sturm alles Rufen und Schreien vergebens machte, hatten wir uns in wenigen Augenblicken so vergangen dass uns Beiden bange zu werden anfing. Vielleicht nur um einige Schritte.von unsern Rei- segefährten entfernt, hatten wir ihre Rufe und das wiederholte Ab- feuern eines Gewehres nicht «ehört, und beschlossen endlich. nach vielem planlosen Umherirren den geraden Weg nach einer Riehtung einzuschlagen, _um einen Gebirgsbach zu erreichen und so einen : Ausweg aus dem Labyrinthe von Bergen zu finden. Wir wählten die, in der nach unserer. Meinung der See lag. Ein dumpfes Ge- räusch,, das dureh das Toben des Windes hindurchtönte, lockte uns an. Lange gingen wir in einem wahren Steinmeer abwärts ; unsere Bangigkeit nahm zu; es war schon Y,4 Uhr; Nahrungs- mittel und noch nothwendigeres Feuerzeug fehlten uns. Als wir uns heiser gerufen hatten, olıne die ersehnte Antwort zu .erhalten, gingen wir schweigend weiter, wir liefen, stürzten abwärts, nm vor anbrechender Nacht irgend einen passenden Punkt zu erreichen, an dem wir die Nacht zubringen könnten. Endlich hob sich der Nebel ein wenig. Wir standen im ‘Knieholz und sahen schon die äussersten Vorposten der Fichten, die gleich wieder im neckischen Nebel verschwanden. Endlich glaubten wir den See zu sehen, unter dem wir übrigens schon um 1000 ‘ stehen mochten. Wir stürtzten hinzu, und fanden — Nebel. — Naclı langem Weiterirren rief, end- lich mein Leidensgefährte: „Der See!‘ Wir stürzten hin und fan- den — eine Partie Krummholz, das seine entrindeten vom Regen und Wind gebleichten Stämme in seltsamen Figuren durcheinander- schlang. u u ET m 195 ..dehr will nicht sagen, wie uns-zu- Muthe- war, und wie uns bald zu Muthe wurde, als ein freundlicher.Sonnenblick den Nebel ‚theilte und uns eine Sehlucht zeigte, in der tobend ein munteres Flüsschen hinabschoss, hie und da lustige Wasserfälle bildend-— In der Meinung, den Zibin gefunden zu haben, ‚eilten wir leichten „Herzens ‘am Flüsschen hinauf: Der Weg war nicht eben angenehm; ‚wo .die Beine nicht ausreichten. mussten die Hände mithelfen. — ‚Jetzt erst merkten wir, wie tief wir abwärts gekommen waren, der ersehnte See, zu.dem uns das Flüsschen zurückführen sollte, wollte sich lange nicht zeigen. Endlich standen wir ‚wieder da, von wo wir ausgegangen waren, am Zibinsjäser | Das unerwartete Abentener hatte zwar nur 1'/, Stunde ge- ‘ dauert, doch lange genug, um: uns manche Lehre zu geben, die wir bei ähnlichen Gelegenheiten in Zukunft gewiss beachten werden. ' Unsere, um unser Schicksal besorgten Reisegefährten hatten unterdessen die Führer auf den See zurückgeschickt, um, falls sie ‚uns dort nicht träfen, ‘weitere Massregeln zu berathen. Hier trafen sie uns und führten uns zu den Reisegefährten, zurück, die uns stumm und kopfschüttelnd empfingen, ı % © Wir zogen weiter; die erlebten Schicksale und ein furchtbarer Sturm, der uns niederzuwerfen drohte, liessen eine frohe Laune vor ‚Abend nicht eintreten. Wir erreieliten mit sinkender Nacht wieder unsere Stinne auf dem -Beschinen. Nachtquartier wie oben. Der nächste Tag war freundlicher und ein heiterer Himmel gewährte ‚uns die Aussicht auf die ansehnlichen Kuppen zu unserer Rechten, «welche ‚die Grenze gegen die Walachei bilden. In langer Reihe ‘ragen da aus hundert kleinen Bergen heryor : Der Krisztesd, Nie- govan, die Galbina, der Pante, der Gyalu uegru. und der Girku, ' von dem der Gebirgszug; steil auf dem Altdurchbruch abfällt. — Die freundliche Witterung westattete uns auf dem Rückwege auch noch manches Blümchen zu pflücken, an dem wir früher "theilnahmlos vorübergegangen waren. In der Tannenregion sammel- ten‘ wir das häufige Hieraeium aurantiacum. L., Seabiosa longifolia —-W. et K., Silene commutata Schur., Thymus Serpyuum ; var. alpi- onus Fuss, Cineraria alpina Bgt. (Senecio subalpinus Koch), alle Syaussehliesslich oder grösstentheils siebenbürgische Pflanzenarten, > ferner Hieracium laetncacenm , Leontodon "hispidus L. und ;Grepis 'granditlora. Wild. 7 An der untern Grenze der Fichten hielten wir Rast und Mahl- Bir“ Die Gesellschaft war heiter und wohlgemuth. Auch der lang- Irerwartete Thamnotrizon transsilvanieus liess in unwittelbarster Nähe smieht eben zu seinem Vortheil seinen zischenden Laut hören. Unser -ÜRäferforscher vertauschte bald das Glas mit dem Spiritusfläschehen, das'er in kurzer Zeit mit der kostbaren Waare füllte. Zwei wala- ehische Knaben, denen jedes eingefangene Exemplar einen Schluck 196 Branntwein und ein Stück Brot eintrug, halfen ihm die Wissen- schaft getreulich fördern, ohne zu ahnen, welche Freude sie durch ihre, von ihnen selbst herzlich belachte Beschäftigung den deutschen non bereiteten, denen diese Heuschrecken zukommen sollten. / Ya Vom Dirschan schlugen wir einen andern Weg nach Michels- berg ein, durch den sogenannten Rosengarten. — Um 4 Uhr Nach- mittags waren wir in Michelsberg,, wo wir unsere Anzüge in Ord- nung brachten und unsere botanischen Schätze ordneten, und um 8 Uhr Abends wieder in Hermannstadt. I. Von Kronstadt auf den Butschetsch. Die in dem gastfreundlichen Kronstadt letzthin abgehaltene Versammlung des Vereines für siebenbürgische Landeskunde gab eine zweite angenehme Veranlassung , mit einigen Freunden eine botanische Exeursion zu machen. Sie galt''der benachbarten Alpe Butschetsch. Am 24. August Nachmittags brachen wir von Kron- stadt auf und trafen nach rascher Fahrt schon nach zwei Stunden in Törzburg ein. Nach kurzer Besichtigung des Schlosses, das sich malerisch auf einem, wahrscheinlich dem Lias angehörigen Kalk- felsen erhebt, den der durchströmende Bach von den gegenüber- liegenden schroffen Gehängen getrennt, und so den Pass gegen Norden geöffnet hat, trafen wir die nöthigen Vorbereitungen zu unserm für den nächsten Tag bestimmiten Ausfluge. | Die auf 3 Uhr Früh bestellten Pferde trafen endlich um 6 Uhr Morgens ein und wir konnten uns in Bewegung setzen. | In dem mit Kalkgeschieben erfüllten Becken des Burzi- schoare Baches ritten wir eine Strecke weit hinauf, bis wir, ihn links ° lassend, den steilen und schmalen Rücken eines aus Sandsteineon- glomerat bestehenden buchenbekränzten Berges emporstiegen. — Zur Rechten erglänzten in der Morgensonne die Kalkschluchten und Gehänge des Königsteins (Piatra Krajului), der sein Haupt noch in den Wolken barg; zur Linken ragten über die Vorberge, einzelne Spitzen des wildzerrissenen Butschetsch hervor und unter. uns im tiefen Thale lagen die zerstreuten Hütten der Dörfer Fun- data und Mo@tsch. Versunken in der Betrachtung der herrlichen wild- romantischen -Alpennatur ritten wir drei Stunden Jang aufwärts und kamen in der Nähe des Cordonspostens Guezan in das Gebiet des Glimmerschiefers, über dessen, dem Butschetsch zugekehrten mäch- tigen Schichten sich die zerrissenen Kalkmassen des Letzteren erheben. 197 Als der Cordonsbeamte unsere Pässe sorgfältig geprüft und wir ein frugales Frühstück gehalten hatten, traten wir, ein marode gewordenes Pferd zurücklassend, die Weiterreise an. — Zu unserer Linken erhoben sich in einer Ausdehnung von zwei Stunden senk- recht aus dem Glimmerschiefer aufsteigend, ungeheuere Säulen wil- der, nur den leichtfüssigen Gemsen zugänglicher Felsmassen eines isabellfarben und weissen Kalkes, hinter denen der Butschetsch selbst emporsteigt. Die prallen Wände derselben, namentlich die des hohen Vurfu Tsobobotju waren durch die herabrinnenden Was- sermassen in.der Richtung des geringsten Widerstandes ausgewa- schen und stellten Risse, Schluchten, orgelpfeifenartige und andere oft seltsame Gebilde. dar. Die Hoffnung auf botanische Erndte und die Gefährlichkeit des Weges, den übrigens unsere Pferde sicherer gingen, als wir selbst, bewogen uns, die hölzernen Sättel zu verlassen, und die Gegend genauer zu untersuchen. Wir befanden uns nahe an der oberen Grenze der Fichtenregion, umgeben von zahlreichen Blöcken und kleinern Kalkmassen, die sich von den oben erwähnten Felsen losgetrennt hatten, und auf dem Glimmerschiefer lagen. Wo auf diesen Blöcken die fortschreitende Verwitterung und die abgestor- benen Moose und Flechten eine Spur von Dammerde gebildet hat- ten, da hingen die blauen Glocken unserer Campanula carpathica Jacq., umgeben von einzelnen Sedum- und Sempervivumarten. Rings- herum war die grüne Rasendecke, wo sie sich auf den nackten Felsen hatte aushfeiten können, von den Schafheerden glattge- 'schoren. Doch Blühte auch hie nnd da eine kleine Scabiosa no- rica Vest. An den zahlreichen Quellen und Bächlein rankten die gelben Blüthen von Saxifraga autumualis L, dazwischen erglänzten die weissen Kronen der Lychnis quadrifida L. ‘Die angenehmste Erscheinung aber bot die niedliche und zarte Gentianee, Lomatogonium carinthiacum Grieseb., deren him- melblaue Blüthen sich in den kurzen Rasen versteckten, und die wir auf der Grenze zwischen Siebenbürgen und der Walachei um den Grenzposten Strunga fanden, Die Untersuchung unserer Reisedocumente durch einen Of- fizier, während die walachischen Soldaten unters Gewehr traten, :hte eine Verzögerung unserer Weiterreise nöthig, die uns bei ‚unserer Ermüdung übrigens nicht unwillkommen war. Leider um- ‚lagerten dichte Nebel das Gebirgsjoch , auf dem wir uns befanden "und. versperrten. die Aussicht in die walachische Ebene, während "unter uns das schönste ‚Wetter herrschte. __ „Bald wendeten wir uns links und stiegen parallel 2ur Kamm- höhe langsam aufwärts. Schon jenseits des Gebirgejoches waren wir aus dem Gebiete des Glimmerschiefers in das des Kalkes gekom- men, Wir standen bald in einem Labyrinthe von Felsen, Vor uns, 198 hinter uns, zu beiden Seiten vagten in Doppelteihen tiesenhafte Kalkgebilde hervor, die vielleicht ein Jahrtausend lang der ununterbro- ' chen thätige Einfluss von Luft und Wasser aus dem einen Riesen langsam herausgebildet hat. Ueber diese und zwischen ihnen durch führt ein schmaler, sonst nur von Hirten und Grenzwächtern be- tretener Weg. Wo das Korn der Felsmasse gleichartig ist und da- her das Gestein der Errosion durch Wind und Wasser gleich- mässigen Widerstand. geleistet hat, da sind oft weithin ‚geneigte Flächen oder hügelartige Erhebungen. aus der Grundmasse glatt und kahl gewaschen, und machen den Tritt unsicher, fasst unmög- lich ; wo aber die Widerstandskraft des Gesteines gegen diese Ein- flüsse nicht gleich war, da hat das abfliessende Wasser sich Rin- nen und Kanäle gesgraben, die, durch schmale Scheidewände von einander getrennt, ähnliche Karrenfelder bilden, wie sie die Kalk- alpen der Schweiz zeigen. u” i | Wo sich in diesen Rinnen und Kanälen. fruchtbare Dammerde gebildet und angesammelt hat, da fehlts auch nicht an einer über- raschend schönen Alpenflora, namentlich zahlreichen Saxifragen- arten. Wo diese fehlt, da bedecken.nur kümmerliche, grösstentheils gelbe und braune Steinflechten den gelblich-weissen Kalk, Die bald grössern, bald kleinern Vertiefungen zwischen diesen unab- selibaren Felsmassen sind von änmuthigen Teppichen üppiger Al- pengräser bedekt, aus denen gewiss manche Zierde unserer sieben- bürgischen Flora den Forscher anlachen wird, wenn die lüsternen Schafheerden den freigebigen Baden noch nicht betreten haben. Doch schon der mangelhafte Blüthenschmuck , der sich aus der ' allgemeinen Zerstörung gerettet hatte, war hinreishend, unsere Aufmerksamkeit Schritt für Schritt zu fesseln. Und fehlten ‘auch auf den bequemen Pfaden die reizenden Alpenkinder, so winkten sie desto lockender aus den Spalten und Rissen der grauen Kalk- massen. — % Die Erndte wurde bald so ergiebig, dass wir, durch den beschwerlichen Weg ohnehin der Erholung bedürftig, Halt machen mussten, um die Umgebung: mit mehr Musse durchsuchen zu kön- nen. Vor allen waren es die grünen Rasen von Silene acaulis L.,. atıs. denen die niedlichen. rothen Blümchen zu Hunderten hervor- guckten, oft weithin die einzige Bedeckung der kahlen Felsen bil- dend, die unsere Bewunderung in Anspruch nahmen. . Spärlicher, standen die grossen blauen Blumen der kurzstängeligen Viola al- pina Jacg. und die kleineren Blümchen einer holzigen. Veronica. Die schöne, brennend rothe Gletschernelke, Dianthus glacialis. Haenke, die uns schon. auf der Strunga in eimblätterigen Exemplaren er-, schienen war, trat hier schon in üppiger entwickelten Formen auf und stieg bis zum Gipfel der Alpe hinan, wo ihre Stämmchen die zalilreichsten und schönsten Blüthen entfalteten. Ihre weniger auf- * “ 199 fallend ‚gekleidete Schwester, Dianthus petraeus W. et Kit., theilte nachbarlich die Felsspalten mit der zierlichen Campanula pusilla Haenke und der reichblätterigen Campanula alpina Jacg. Als kenn- barer Genosse stand dazwischen eine strauchartige alpine Weiden- art, die längst verblüht hätte, und gegen die namentlich das zarte Galium pumilum Linck. bedeutend abstach. In üppigster Blüthe fanden wir die schöne Saxifraga Aizoon, die aus den dichtgedräng- ten Blattrosetten die blüthenreichen Schäfte emporstreckte. - Dadie Zeit kurz bemessen war und wir uns von unserm Weg etwas entfernt hatten, stiegen wir wieder in die Krummholzregion hinab und verfolgten ihn ‚weiter. Es ging abwechselnd bald aufwärts, bald abwärts, bald über feste, compacte Kalkmassen, bald über ein grobmassiges Kalkeonglomerat. — Geum montanum L. (Sieversia - montana Willd.), Dryas ocetopetala L. nebst reichblütigen Aconitum- j arten, so ‚wie einzelne wenige Exemplare von Seneeio monocepha-, lus Schur ($. carpathicusHerbich) schnückten den Weg. An der obern Grenze des Krummholzes blühte ein schöner gelber Eisenhut, Aco- nitum Anthora I.., der auf dem Kalk die Stelle der blaublüthigen Aconitumarten der Urgebirge vertritt. Als wir das Krummholz verlassen hatten, führte uns unser Weg wohl eine gute halbe Stunde weit durch die diehtgedrängten Sträuche von Rhododendrum myrtifolium Schott.et Kotschy, das hier in unabsehbarer Ausdehnung den Bergrasen bedeckt und ihn mit seinen putpurrothen. Blüthen wohl wunderbar schmücken: wird. Ausser den. zahlreichen Samenkapseln zeugten nur noch wenige verspätete Blümchen von. dem Reichthum der letztjährigen Blüthe. , ‚ Gegen 3, Uhr Nachmittags langten wir in. der Einsattelung,, zwischen dem Omu und dem Kereiman an, den zwei höchsten Spitzen’ des Butschetsch, wo unsere Führer mit ihren. Pferden Haltmachten. Nur einer. derselben begleitete uns auf die höchste Spitze der Alpe, den .7951° hohen Omu. Der Weg bis hinauf war zwar beschwerlich und die Aussicht, die bei günstiger Witterung entzückend sein muss, durch ärgerlichen Nebel verdeckt, die Alpenflora aber war . überraschend schön und bot manche seltene Pflanze. “ Aus. den, lockern Conglomerathänken , an deren Zusammen- setzung je weiter nach oben, desto häufiger, ein grobkörniger Sand- stein Theil nahm ‚und .der weiter oben den Kalk völlig. verdrängte _ und ein nagelflueähnliches Gestein bildet, arbeiteten sich die gel- ben Blüthen. des Alpenmohnes, Papaver alpinum L. hervor; daneben stand in reichblüthigen ‚Exemplaren die siebenbürgische Anthemis earpathica, die Hr. Dr. Andrae aus seinem in diesen Blättern ab- ge ruckten Berichte zu schliessen, für Anthemis alpina gehalten at. Zwischen üppigen Exemplaren von Armeria alpina L. gelang es mir leider nur ein einziges Exemplar unserer Banflya petraca 200 Bgt. (Gypsophylla petraea Reichenb.) zu erbeuten. In minder. auf- fälliger Kleidung standen dabei: Scleraathus neglectus Rochel, und Cherleria ‚sedo:des L. (Alsine sedoides Fenzl), nebst Plantago uli- inosa Bgt. (P. gentianoides Smidt). Schöner hob sich auf dem kahlen Gestein ab die zarte Arenaria biflora L und eine andere Art des- selben Geschlechtes. An den Felsrändern hingen noch : Anthemis tenuifolia Schur (A. alpina Bgt. necL.), Hieracium villosum Wulf., Artemisia Baum- garteni Bess. (Absynthium petraeum Bgt.) und zahlreiche Saxi- fragenarten, namentlich Saxifraga muscoides Wulf, bryoides L., androsacea L. und oppositifolia L. Daneben standen Sedum atratum L. und Cerastium alpinum und villosum L. In der Umgebung des schmelzenden Schnees endlich standen die himmelblauen Blüthen von Eritrychum nanum Schrader (Myosotis nana Villars.) Der reiche botanische Fund liess uns die Beschwerlichkeiten der Reise und die Unannehmlichkeit der Witterung zwar theilweise vergessen, doch war es uns nicht unangenehm, als wir, bald darauf die höchste Spitze der Alpe erreicht hatten und neben dem Omu standen, einem mächtigen Sandsteinblock, der dem Kalk aufgesetzt ist und nächst zwei kleinern Gefährten die einzigen Ueberbleibsel bildet, die ein jahrtausendelanger Einfluss von Wind und Wetter noch übrig gelassen hat von den mächtigen Schichten gleichen Gesteines, die wahrscheinlich einst mit emporgethürmt- wurden, als, von unterirdischer Feuerkraft gedrängt, die Riesenalpe ihr Haupt erhob und aus der Ebene zu den Wolken emporstieg. Der unfreundliche Nebel, der die vielzackigen Spitzen der wild zerrissenen Alpe umlagerte, gestattete leider weder in die walachische Ebene noch in das herrliche Burzenland eine freie Aussicht, was uns um so mehr missfiel, weil unter uns, wie wir später hörten, das herrlichste Wetter gewesen war. Als wir einige Zeit vergebens auf eine günstigere Gelegen- heit zur Aussicht gewartet hatten, besuchten wir noch die nahe Spitze des Vurfu Pusztiului, wo wir nochDraba aizoides Jacg. sam- melten, und traten dann auf einem anderen Wege die Rückreise an. Etwa tausend Fuss unter dem Gipfel fand ich noch Allium xan- thieum Griseb. eine siebenbürgische gelbe Lauchart, die aber hier auf walachischen Boden stand. Da die Sonne schon sehr tief stand und wir vor einbre- chender Nacht noch ein walachisches Kloster erreichen wollten, so beschleunigten wir unsere Schritte nach Möglichkeit und eilten auf oft gefährlichen Wegen, die Pferde an Halftern nachführend, schnell abwärts. Schon von Weitem bezeichueten uns unsere Führer eine schmale Felsspalte als den Ort; an dem das Kloster Skit la Jalomieza liege. Da der Jalomiezabach , dessen Wasser hier einen 201 mächtigen 'Kalkfelsen durchschnittem haben; ‘eben nur für sich einen schmalen Durchgang gebrochen hat, so istdas Kloster bei’mur einigermassen ' hohem Wasserstand ‚ "vom'oben ‚unzugänglich ;" wir mussten daher‘ von unten auf‘ Umwegen zu der romantischen -Ein- siedelei gelangen. MM pinsw ‚And | Die Nacht brach’eben’ ein, als’ wir (dıeselbe' erreichten. 'Ob- wohl wir ‘den ganzen‘ ‘Tag: in’ der'‘herrlichen‘' Umgebung einer grossartigen Alpennatur zugebracht hatten ‘und’ eben dadurch ‚gesät- tigt , "dazu 'von'den. Mühen’ des Tages ermüdet waren, verfehlte’ die reizende ‘Lage des‘'Klosters dennoch nicht, einen‘ ergreifenden Eindruck 'auf''uns 'zu machen. ‘Es: war wohl nicht so sehr die Gross- artigkeit'' der Umgebung, 'die'ihn veranlasste, als die Erscheinung eines Kirchleins und »einer'Hütte‘in 'so 'unwirthlicher'Gegend, 'ent- fernt von allem Verkehr! mit''der'Welt in (der Umgebung von’ Bären und Wölfen,‘'So romantisch und einladendvauch der Aufenthalt ‘im Frühling und .Sommer'hier’ sein 'mag, eben‘'so unromantisch muss er im langen-Winter sein! Von unten gesehen‘, liegt ‘das Kloster in einem>engen'Felsenkessel. Auf’ dem rechten Ufer des Baches etwa‘ 50’ über dem Bette desselben öffnet sich in'einer senkrech- ten Felswand unter einem drohend überhängenden’ Block’ eine 'an- sehnliche Höhle. Quer vor der etwa 40‘ hohen Oeffnung derselben vorgedrungen und habe gehofft, auf der siebenbürgischen Seite des Be rauskommen zu können; sie sei im. Ganzen 7 Stun- den lang. IAmR DRIN {ae \ 19 j 1 9 TITTEN # fast alle denkbaren Bequemlichkeiten fehlten, so konnte das letztere ‘ nur sehr’ dürftig und mangelhaft ausfallen, und wir waren “froh, BE a ER * 202 Noch einmal bewunderten wir die schöne Umgebung des Klo- sters, die in botanischer Beziehung hei der für.die subalpine Flora schon ziemlich vorgerückten Jahreszeit, ausser Campanula carpathica Jaeq. ‚.‚ Pedieularis vertieillata und comosa L,, Silene italiea Pert, und Dianthus tenuifolius Schur, wenig Pflanzen. -von. Bedeutung zeigte, und traten sodann ünsere Weiterreise:ian. In 4%, Stunden erreichten wir auf'einem ziemlich betretenen Pfade, der über Kalkeonglomerat führt‘, wieder ‚das Gebirgsjoch Strunga und kamen bis Mittag in Törzburg an, wo. wir. von den listigen Walachen, deren Pferde wir benützt hatten, trotz vorher- gegangener Warnung um einen Theil. unserer zusammengeschmol- zenen Baarschaft betrogen: wurden , indem wir ihnen ‚den für. die ganze Partie durch ‚Handschlag; und unter)‚.‚Beobachtung aller möglichen Förmliehkeiten ausbedungenen: Lohn für jeden Tag aus- zahlen mussten, wenn wirs nicht, auf eine. Entscheidung ‚durch die Faust ankommen lassen. wollten. Nur der Häuptführer, 'ein alter! er: grauter Mann, Namens Juon Bulikuju, der schon: 52mal.auf.dem Butschetsch gewesen war, benahm 'sich so ehrlieh und lobenswerth, dass ‚er allen. denen.'empfohlen ‚werden 'kann;,'' die ‚diese: lohnende Partie machen wollen. none [ac EN Te — Beiträge . ...% zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem, Tegel- gebilde von Ober-Lapugy ig von, S ic L.| Neugeboren. | (Fortsetzung. ri Mr 37. Pleurotoma Popelacki Hörnes. Pb Hörnes I. e. Taf. XL, Fig. 15. , Area 1, Das spitze Gewinde. der thurmförmigen Schale besteht, aus. zwei stark, entwickelten, Embryonal- und 4 sehwach, convexen, et- was glatten, gebogen-gerippten Mittelwindungen ; (die Sehlusswin:; dung zeigt an ihrer Basis einige wellenförmige , schiefe, feine Querstreifen. Der, rechte Rand, der. ‚ovalen, Mündung; ist, innen, glatt, aussen wulstförmig, verdickt, doch rückt diese. Wulst manchmal von. dem Rande einwenig zurück, wie an; einem der min. vorliegenden, . Exemplare, wo, dann eine, schmale ‚enieinfe vorhanden, ist; die, geringe Ausbuchtung, der Schlusswindung, ‚lässt, sich,an. der. Bie- gung der Längsrippen, erkennen, und bafindet. sich..im eberen-Dritt- a 203 theile desselben, 'wo'sie gleich ‘unter der Naht ihren Anfang nimmt. Der breite Canal ist sehr kurz und die Schale erscheint ar der Basis wie abgestutzt. Höhe unserer Exemplare Y, W. Zu.) om Gleich wie im Wr. Becken, wo diese Art bis jetzt nur von Steinabrunn bekannt ist, ' gehärt 'sie Aueh ih ein 'Stratät von La- pugy zu den größsteit Beltehheiten'"" » Tui! _ 38. Pleurotoma Vauquelini Payraudeau. Naar" FE aire Hörnes, 1. c. Taf. XL, Fig. 18. ce ‘Das nicht sehr "spitze Gewinde 'der‘'spindelförmigen' Schale ‚besteht aus zwei glatten Embryonal- und vier 'häufig stumpfwin- keligen, gerippten Mittelwindungen; 'die Rippen 'sind abgerundet und man zählt deren auf der vorletzten Windung: 10 bis ‘11. ‘Die Verzierung der Schale vollendet eine Querstreifung, ‚die mehr oder minder intensiv ist, ja bei manchen Exemplaren ganz verschwindet; die deutlich gestreiften Individuen haben ‘immer auch einen schär- feren' Kiel. Die Mündung‘ ist enge und länglich und ihr rechter Rand, welcher verdiekt erscheint, ist oben'nicht stark ausgebuchtet; der Kanal’ ist breit und kurz. Länge Y, bis 'Y, W. Z. Ich besitze alleUebergänge vondeutlich gestreiften bis völlig glatten Exemplaren. 0» Diese jetzt noch im mittelländischen Meere lebende Art kommt fossil ausser Lapusy, wo 'sie nicht eben selten zu sem scheint, noeh zu Asti,' Palermo; Nizetti ‚‘Militelle ; Monteleone und: im 'Wr. Becken bei Steinabrunn und Gainfahren vor. 39. Pleurotoma elathrata Serres Hörnes 1, c. Taf. XL,, Fig. 20. Das wenig spitze Gewinde der spindelförmigen Schale besteht bei den mir vorliegenden Exemplaren aus zwei glatten, wie ge- wöhnlich, stark gewölbten Mittelwindungen, welche ganz nach der Angabe des Herrn Dr. Hörnes mit, in gleichen Entfernungen ste- henden scharfen Längsrippen und Querreifen bedeckt sind, die sich kreuzen und ein grobes Gitter bılden. Längsrippen zählt man auf dem vorletzten Umgange 10-12; (uerreifen an den obern Win- dungen 2—3 und an der Schlusswindung 7—8. Der rechte Rand der langen und schmalen Mündung ‚ist, stark verdickt ; oben bedeu- tend ausgebuchtet und innen ‚glatt ;. der,breite Canal ist sehr kurz ; 0 Wr. Zilk Wen VRR on Diese Art, die gegenwärtig’ im. mittelländischen Meere an den Küsten. lebend angetroffen werden’ soll, ist anderwärts als’ von Lapugy, fossil noch bekannt’ von Modena, Palermo, Asti, Villavernia, aus der Touraine,; von Perpignan und von Steinabrunn im Wr. Becken‘; sie ist gleich’ wie am letztgenannten Orte in den‘ Straten von La- pugy sehr selten. Als Varietät dieser Art betrachte ich einige ihr 204 sehr ähnliche‘, Schalen',; welche jedoch.igedrängter sind und etwas näher. stehende. Querstreifeni,haben ‚. so‘ dass die Querstreifen! mit den Längsrippen ein etwas ‚oblonges Gitterwerk bilden. + 40. Pleurotoma strombillus Dujardin. Hörnes 1. c. Tafel,XL, Fig. 1 und 2, Ich kenne diese Art aus eigener Anschauung ‚yon Ober-La- pugy nicht, sie befand sich jedoch unter dem Materiale, welches ich vor drei Jahren an’ die k. k. geologische Reichsanstalt ein- schickte, Bei diesem: Umstande bin 'ich ‘denn auch‘ nieht‘/in der Lage, speciell we worin sich‘ ‚die Lapugyer von ‚derWiener Form etwa unterscheidet, und sehe mich gezwungen. hier die Beschreibnng zu substitüiren, welche Hr. Dr... M. Hörnes von der Wiener‘ Form gegeben hat, wobei ich ‚auf seine.’ freundliche Nach+ sicht rechne, and: 196 | tr Die. Schale. ist spindelförmig ;: das spitze: Gewinde besteht aus zwei embryonalen, papillusartigen und aus sieben lconvexen Mit- telwindungen.. Die schmalen wulstförmigen schiefen: Rippen‘reichen nur bis zu zwei Drittel der Höhe des Umganges , deren : oberstes Drittel etwas. ausgehöhlt ist. Die Nähte sind wellenförmig. Die ganze Oberfläche der Schale ist: mit: feinen’ Querfurchen: bedeckt. welche zwischen sich ziemlich breite Streifen lassen. Die Mündung ist oval- lanzettförmig ; der. rechte Mundrand ist sehr, verdiekt und :hervor- gezogen, innen stark gestreift; zwischen, diesem. Rande und: der Naht befindet sich eine tiefe runde Ausbuchtung, zu deren Bil- dung noch eine Kalklamelle ‚ welche'sieir’am Spindelrande befindet, beiträgt; die Spindelplatte selbst ist gerunzelt. Der Kanal ist kurz, breit ‚und etwas nach rückwärts gebo- gen. Bei sehr alten Individuen verschwinden die Rippen immer mehr, namentlich an der Schlusswindung. Höhe 13 Wr. Linien. Zuverlässige auswärtige Fundstätten dieser Art sind nur: die Touraine, Dax, Bordeaux, Korytniece und die von Dr. Hörnes nam- haft gemachten sieben Puncte im, Wr. Becken. In Lapugy. selbst scheint sie äusserst selten vorzukommen, da ich sie. in. meinem bedeutenden Materiale von Lapugy nicht besitze. 44. Pleurotoma granaria Dujardin. Hörnes 1. c. Taf. XL., Fig. 10. Das spitz-kegelförmige Gewinde der thurmförmigen'' Schale besteht aus zwei Embryonal- und sechs fast ebenen ‚an ihrem obern Theile 'eingeschnürten-Mittelwindungen; über der Einschnü- rung befindet. sich. ganz an..der. Naht eine | wellenförmige dünne Wulst, unterhalb: derselben‘ dagegen sind ‚die: oberen‘ Windungen mit zwei, die vorletzte Windung: mit drei, nicht selten sogar mit . j y L 205 vier Reihen ‚engstehender ' Körner ‚besetzt. Diese Körnerreihen ver- vielfältigen sich‘‚an der Schlusswindung und: setzen bis. an ‚die Basis fort. Der. rechte Rand der länglich-ovalen Mündung, ist 'wulst- förmig aufgetrieben -und: innen ‚glatt ; der, tiefe rundliche Ausbuch- tung ‚befindet sich in dem wulstigen. Mundrande ganz oben an der Einschnürung ; der Kanal ist breit und ganz kurz. Länge Y,W.Z. Diese Art, die nach der Anzahl die in meinen Händen be- - findlichen Exemplare bei Lapugy in einer eisenschüssigen Sand- bank des Tegels ziemlich häufig vorzukommen scheint, kennt man noch aus der Touraine (Louars), aus den Schichten bei Modena und von Steinabrunn ‚im-‚Wri,Becken. ........0.2.. Neben ‘der von Dr. Hörnes aus dem Wr. Becken abgebildeten Form mit präcise und regelmässig gekörnten Umgängen fand ich Exemplare, die als gerippt betrachtet werden müssen und auf den Rippen, nicht selten auch in den Zwischenräumen mit starken Querreifen versehen sind. re . 43. Pleurotoma inerassata Dujardin. | Hörnes 1. c. Taf. XL, Fig. 14. , .. Das spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus drei glatten wulstförmigen Embryonal- und 4 ebenen Mittelwin- dungen, welche mit eng- und schiefstehenden, dünnen, manchmal Sförmig gebogenen Längsrippen versehen sind. Die ganze Oberfläche der Schale ist sonst glatt und ohne weitere Verzierung, nur an der Basis treten einige entfernt stehende: Querrunzeln auf. Der rechte Rand der verlängert eiförmigen Mündung ist stark verdickt und innen glatt;. die tiefe und runde Ausbuchtung befindet sich im Rande ganz oben; der Kanal ist kurz und breit und kaum un- terscheidbar. Länge meines Exemplares Y, W. Zoll. ', Von dieser in den Lapugyer Schichten höchst ‚seltenen, im Wr. Becken aber häufig vorkommenden Art sind sonstige, Fundorte die Touraine, Asti,:Modena, Vezza, Villavernia Gravina , Melazzo, Carrubare, Altavilla, Steinabrunn und Mährisch-Trübau. 1! ö 43. Pleurotoma Suessi Hörnes. Bhf Hörnes I. c. Taf. XL, Fig. 13. Js. ‚Das spitze Gewinde der glatten und glänzenden 'thurmförmi- gon Schale besteht aus drei Embryonal- und Mittelwindungen, welche letztere mit ziemlich entfernt stehenden in der Mitte knotig verdickten Rippen versehen sind. Eine Spur von Querstreifung ist nieht vorhanden ; - nur -an'.der. Basis: kommen etliche, Qüerrunzeln zum' Vorschein.‘ Der rechte Rand’ der länglich-ovalen' Mündung ist 206 verdickt; die Ausbuchtung befindet sieh oben 'ganz nahe an der Naht und ist ziemlieh tief. Länge bis Y%, Wr. Zoll. li Diese in der eisenschüssigen Sandbank des Lapugyer Tegels nicht eben 'seltene Art kommt, so viel bis jetzt bekannt ist, nur noch bei Baden und Möllersdorf im Wr. Becken vor, wo sie jedoch sehr selten ist. | | | I (nid ) Ueber das, Vorkommen. brennbaren Gases Brrinloys | ‚ Mis-Säros. | Bi 11911911333 e ı Wir entlehnen. einer uns von.achtbarer Hand. zugekommenen brieflichen Mittheilung über ein höchst merkwürdiges Vorkommen brennharen Gases *) Nachstehendes : N Im Bereiche der (jemeinde Magyar- (Kis-) Säros, Bezirk Diesö- Szent-Marton, befindet sich ausserhalb des Ortes ein Wiesenstück von beiläufig 300 bis 1000, Quadrat-Klaftern Flächenraum. Dieses Wiesenstück enthält am westlichen Ende auf, einer sanften. nach Osten gekehrten Abdachung ein, eine Quadratklafter haltendes ganz trockenes grasloses, von dem übrigen Grunde nur wenig unter- schiedenes Fleckchen. , Vor mehr als 50 Jahren weidete dort. — wie es oft auch jetzt geschieht — ein Hirt seine Schafe, legte seinen Seckmann auf das trockene Grundplätzchen, setzte ‚sich darauf, stopfte sein Pfeifchen, schlug, um diese anzuzünden, Feuer und sah sich in demselben Augenblicke auf einmal von einer lich- ten Flamme umgeben und 'sein Oberkleid im Brande. Eine 'nähere Beaugenscheinigung bewiess ihm , dass sich auf diesem trockenen Plätzchen durch das Feuerschlagen knapp am Boden die Luft ent- zündete und so lange fortbrannte, bis ein stärkerer Zug oder Wind- stoss die Flammen wieder verlöschte. Seither hat das Hirtenvolk die Luft auf diesem Plätzchen noeh viele‘ tausendmahl angezündet, und wieder durch den Wind 'verlöschen lassen) zu Zeiten auch das Plätzchen im Ganzen oder nur zum Theile mit Lehmpatzen um- geben , so dem Zuge theilweise den Zugang erschwert, und sich mitunter bei‘ der diesfalls entzündeten Luft Erdäpfel und Kukurutz gebraten oder Mamaliga gekocht. * Dasselbe dürfte auf! das: Vorhandensein eines ausgedehntern Torflagers ‘ schliessen‘ lassen,, und wurde schon in „Kövdry, Erdely földe ritkasägai Kolozsvärtt 1853, Seite 215 beschrieben. “ 207 Dieses ganze Wiesenstück habe ich in Gesellschaft des ade- ligen Gutsbesitzers Ladislaus von Zeyk — als Eigenthum an mich gebracht, und stellte, so gut es meine in diesem Fache nur we- nig ausgebildeten Kenntnisse zuliessen, seither verschiedenartige Versuche an, umgab letztlich ein Fleckchen von 9 bis 12 Zoll im Durchmesser mit einer von Lehm zusammengepatzten oben offen gelassenen 9 bis 12 Zoll hohen runden Kuppel, setzte einen ordi- nären kleinen blechernen Trichter mit der Breitseite luftdieht darauf, fuhr dann mit einem entzündeten Streichhölzchen an den Trichter- spitz und sah zu meinem Vergnügen , dass sich die dem Trichter- spitz unbemerkbar entströmte Luft sogleich entzündete, und mit einer reinen hellen schönen Flamme in einer Stärke, wie sie drei Unschlittkerzen abwerfen können, so lange als ich mich dort be- fand und die Vorrichtung nicht abtrug (2 Stunden), ununterbro- chen fortbrannte. Dann stürtzte ich über den erwähnten Trichter eine Flasche, nahm sie nach einiger Zeit wieder schnell herab, verstopfte sie möglichst geschwinde luftdicht, öffnete sie nach Ver- lauf von einigen Stunden ganz behutsam, führte zu der Oeffnung ein angezündetes Streichhölzchen und hatte die Freude, zu sehen, dass sich die mittelst des Trichters in diese Flasche gelangte und darin- nen festgehaltene Luft wirklich entzünde und bis zur völligen Ver- Hlüchtigung fortbrannte, ohne das Glas hiebei getrübt oder befeuch- tet zu haben. Wenn bei diesen rohen einfachen Versuchen aus einem Raume von 9 bis 12 Zoll Durchmesser eine Gasflamme mit der Stärke von zwei bis drei Kerzen-Lichtern ausgebeutet werden konnte; so glaube ich, dass bei kunstgerechten Vor- und Einrichtungen und bei einem entsprechenden Betriebe hiermit ein nicht unbedeuten- des Geschäft zu machen wäre. Redactin: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. RR: we todo make. Ms Fe mans srlsa og N Haba: ‚u« «heul IoN Sy aid. Br. Arab ilaibitol atisallasfl aub Am seidbnT samiadoald .n a “dt sb uw das Addsinı? moishausite mynia dm f x adj mob ib Note, ach morumgtaV tuonium ur den e im bus ‚Babnüsdus deistz ‚o@ äh Biaüniadne, and sandte 5 ih sin ae era King" abettidoa allein i sad siob .doim Hoi als sunel 08 ‚aut aniawde nor 0 enge ‚(mobaund 8%) ya Alain guldoireV, ib. Bert. Mad ob ae db, staine nase. „hie and ‚Senat Honilse vba asia Mana sie dan „od h -iaY ioon sin WOCHE lat olınmwilsash dadnilgden win. Ps nis genial). ach is of At ‚uineinılsd sang uobumid nanini auch ‚nadaa us sabnsıT aid sh han moskiddaien? 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A., Malakoiogische Not zen aus Siebenbürgen . 220 Binder Georg, über einige in Siebenbürgen gemachte Hö- henbestimmungen ; 72 Chemische Analyse, der Mineralquelle von Rohrbach im Gross-Schenker Bezirke 2 - l ara Franzenau Jos., Beitrag zur Lepidäpteninfueis Siebenbürgens 20 Fronius. Franz, Beobachtungen während des Jahres 1355 über periodische Erscheinungen im Tliier- und Pflan- ‚ı zenreiche aus’ der Umgebung von Sehässburg . BE Ü » 5» dieselben vom Jahre 1856 . > 497 » » eine naturhistorische Exkursion auf den Negoi rd Fuss Carl, die siebenbürgischen Chrysomelen und Oreinen 25 » » Beiträge zur Käferfauna Siebenbürgens (Entwik- kelungsgeschichte der Apate substriata, die Puppe von Labidostomis tridentata und Nachtrag zum Käferverzeich- nisse Siebenbürgens) 97) „ » über ein Produkt der Verbäennnk uhgeköenter Mais. kolben s , b h Kaih,. E>) Zu Kiisckelünggzeshliiite von Dhyanıe morio und Adimonia tanaeeti s 3 . HZ . 104 - Generalversammlung vom 2.Mai 1356. Bericht über dieselbe 65 ‘ Gredler P. Vinzenz, die Alpenkäfer und die Eiszeit . 15, 17 Hanıpe Clemens, Nachtrag zur Beschreibung der neuen Käfergattung Pleganophorus . . 108 Knöpfler Dr. Wilh., Geognostisch- balneologische Skitzen aus Siebenbürgen : . 213 Lurz, J. E., Uebersicht der zu Kronstadt im Jahre 1855 gemachten meteorologischen Beobachtungen . n 3 »» » dieselbe vom Jahre 1856 i ! N sRz Neugeboren J. I,., Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken von Ober. Lapugy (Fortsetzungen) . 43, 53, 83, 95, 107, 131, 159, 192- » » Nekrolog von Gabriel Blagoevich : « . 138 » » Nekrolog von Paul P artsch ; ; i . 166 » » eine Excursion in das Körösthal . E 0 u Reissenberger Ludw., Bericht über eine Reise von Her- mannstadt nach Rimnik in der Walachei . ö . 445 Salzer M., Borszek ® 8 u Uehersicht, einiger zu Mediasch im rate 1858 ge- machten meteorologischen Beobachtungen und einige Erscheinungen aus dem Thier- und Pflanzenreiche ET Schnell 'P., Chemische Analyse der Salzsoolen von Salz- burg bei Hermannstadt 202020. .169 Vereinsnachrichten ö s ! ! 1, 33, 85, 101, 117, 137, 161, -181, 201. “ ‚Verhandlungen und Mittheilungen i des siebenbürgischen ei y date Vereins für Naturwissenschaften Re Jahrg, VD. Nr 1. Jänner. u 1856. Inhalt: Vereinsnachrichten. - — J. E: Lur tz: | Uebersicht der zu Kron- stadt im Jahre 1355 gemachten meteorologischen Beobachtungen. — Fr. Fronius: Beobachtungen während des J, 1855 .über periodische Erscheinungen im Thier- und Pflanzenreiche aus der Umgegend von Schässburg — P. V. Gredler: Die Alpenkäfer und die Eiszeit. n Vereinsnachrichten: für den Monat Jänner 1356... 1 Mit der gegenwärtigen Nummer beginnen wir ‚den; siebenten Jahrgang dieses Vereinsblattes unsern geehrten Mitgliedern zu süber- geben. Möge ihnen der Rückblick auf die frühern sechs Jahrgänge, wenn auch nicht ‚als. .ein grosser, Frfolg unseres Wirkens auf dem ausgedehnten Gebiete der Naturwissenschaften, so. doch .als .be-. scheidenes Zeichen ununterbrochener Thätigkeit auf dem. einge=- schlagenen Wege gelten, der es. an mancher ehrenden Anerken- nung in dieser Reihe von Jahren nicht zefehlt ‚hat. WM A noV ' Zum Belege davon sind wir in:der glücklichen bage, als Neujahrsgruss wieder die erfreuliche Kunde hervorragender: mate-ı rieller Unterstützung von Seite hochherziger Gönner unseres Ver- eines zu bringen, welche demselben durch Seine Excellenz. den: Herrn Reichsrath Carl Freiherrn von Gehringer in einem Geldgeschenke von vierzig: Gulden, dann durch. Seine |ıExcellenz den Men Landesbischof Dr. Ludwig Haynald. mit‘ fünfzig, - Gulden zu Theil wurde, und wofür der Vereinsausschuss nicht er- mangelt hat, schriftlich den Dank im Namen des ‚Vereines den‘ hochgeehrten Gebern auszudrücken. lien ih +n% Ein weiteres erfreuliches Geschenk wurde. ‚dem. Vereine ‘in einem wohlgetroffenen photographischen Portraite seines ersten Vorstandes, M. Bielz, von Herrn Professor Th. Glatz dem eifrig- sten Pfleger und Vervollkommner dieser schönen Kunst dargebracht, wofür ihm der wärmste Dank gezollt wird. ‘ f Von Herrn Dr. Melion in Brünn erhielt der Verein nach- stehende bedeutende Bereicherung seiner Bibliothek : 1. Geschichte der Mineralquellen des österreichischen Kai- serthums,, von Dr. Melion. Prag 1847. a 2. Ueber die balneographische Literatur Mährens. ‘Von Dr. Melion. Aus den Schriften der historisch -statistischen Section der k. k. mährisch-schlesisch. Gesellschaft, besonders abgedruckt. Brünn 1855. 3. Ueber den Eisenbergbau in den mähr.-schles. Sudeten. Von Dr. Melion. Lotos, Mai 1852. i grag! ‘4. Mineralogische Mittheilungen über den Obergrund. Lotos, Juni 1854. u, uf a 5. Hatchetin, Mellit und Walchowit in Mähren. Lotos, ‚Juni 188 HOP var 6. Parallele, zwischen den. böhm. und. mähr.: Bädern: »Lotos, November 1855. ; si Y- daeiıot 7. Ueber den Berg Nowa Hora. Von Dr. Melion. Aus dem Jahrbuche der k. k. geölog. Reichsanstalt. 8. Einige mineral. und geolog. Beobachtungen in der Um- gebung von Brünn. 3 en . Bericht über das Vorkommen fossiler und tertiärer Mol- lusken bei Littenschitz, Lomnitza und“ Nossitz 40, Die Bucht des Wiener Beckens bei Malomeritz nächst Brünn. 11. Die, fossilen Conchylien bei Malomeritz. _ 42. Geologische Mittheilungen über die. östlichen Ausläufer der Sudeten. ’ uw 13: Bericht über die am 11. April 1855 abgehaltene vierte allgemeine Versammlung des Wernervereins. Von Dr.Melion. In den Mittheilungen der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft. 1355. Nr. 18; 44. Ueber die Mine:alien Mährens und Üesterr.-Schlesiens. Von Dr. Melion. Mittheilungen 1355 Nr. 20, 21, 22, 25, 24.0927. (46. Uebersicht über die im Spital der Barmherzigen zu, Alt- brünn behandelten Kranken. (Dr. Melion Spitalsphysikus.). _ Ausserdem gingen im Laufe dieses Monats der Vereinsbib-. liothek noch zu: _ ee Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 1855. Heft 2, XXI. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Breslau 1859. Lotos, Zeitschrift des gleichnamigen böhmischen Vereins für Naturwissenschaften. Prag 1855. Für diese sämmtlichen Beiträge wird hiermit gleichfalls der verbindlichste Dank des Vereines, dargebracht. E. A. Bielz.. , Uebersict der zu Kronstadt im J. 1855 gemachten meteorolo- gischen Beobachtungen von Franz Eduard Lurtz. m nn Geographische Länge von Kronstadt 43° 13’ 32” ” Breite ” ” 45° 36’ 30" Seehöhe des Beobachtungsortes 1918.7 W. F. A. Luftdruck bei 0° in Par. Lin. Maximum Minimum, || Monat ‚Mittel ‚De 313°78 31941 | Am 23, | 308°69 Jänner 315.02 1, 7.182108 17572. 17305°95 ‚Februar | 312.66 | ,„. 3. | 31805 |, 15. | 305:72. || März 31258 | „3. | 31927 |: „12. | 30572 April 31376 | „. 1. |,321°00 |, 12. | 306:97. || ‘Mai 31434 | „31. 131724 1, 9 | 31419. ||) Juni 31557. |, 10. | 317'94 |Am24.25 | 31117 Juli 315-146. | „ 44. | 31715 | Am-31. | 313:06: || August 315:99 | „30. |.318:34 | „. 6. | 313°02 "September | 31685 | „27. |.320°39 |... 6. | 313:32, || October 31551, | 28. 131878 | „10. 1.314:90 was sur N 1. vo h a 310-97 ahr ; . Jän. | 321° A.15. Feb. | | la; 12. März 1806 72 |, 4 B. Wärme nach Reaumur. Monat|Mittel Maximum | Minimum December | + 053 | Am 10. | + 50 Am 26. — 60 Jänner — 411 „ 1.|+ 38 „ 17. |— 145 Februar — 0683| „A4.| + 102] „ 4. |— 124 März + 402] „ 2.1 +164 „ 1.|— 52 April + her rc, Mai + 12:33 „31. | + 226] „ 8 )+ 50 Juni + 1524 | „17. | + 251126. 27.30..+ 8°8 Juli —+ 15:09 „ 24 | + 2351 „- 1. + 98 August + 1483. ,.413..h+.22:2| ‚; 20. + 793 September | + 99 | „ 3.1 + 201] „ 28. |+ 14 October + 925] „ 30.1+166| „ 25 |+ 26 November | + 1'47 » LI +40. „21 Per Winter — 140 Frühling | + 7:39 Sommer + 1595 Herbst | + 6:89 | Jahr + 6881 17. Juni | + 2511 17. Jän. a 14-5 Höhe des Niederschlags in Par. Lin [Ansicht des Himmels — Während 2. | 1. Grösste Menge | s |52% zig Monat en. ai 28.8 2 2 IE Monates 24 Stunden Fr &2 m = 5 — December 3023 | Am 17. 6441 3] 1411| 17|—| 4,11 Jänner "401 ...3.1.182 | 8..81 45] 11-117 Februar 20.04 | „ 49. | 7:06 | 2) 12] 14/—| 610 März 3562 | „ 12.1 9261] 4] 17) 13|—| 9] 8 April 39:89 | ,„.43. | 10-05 | 3]. 14| 13) 112] 2 Mai 66-49 | ,„ 10. | 32:06 | 1410| 19] 2]—114— Juni 7543 1 „26. | 22:28 | 10| 15) 5-10 — Juli 5487 „29. | 1188 4| 23/1 4—1161— August 14634 | 18. | 453 | 8 21) al] 9] September | 2573 | „ 26. | 11-02 | 11) 43] 6—| 9 — October 2556 | „. 4. 18-24 J 10) 18] 31] 6—]|, November 775 „10. 408 I 12! 12| 6) 21 45 Jahr 408-96 | 10. Mai | 32-06 [82] 183/100| 5/99]53|] Gewitter, Wetterleuchten, Hagel ete.] Am 4. aus SW, Am 23. 114%, h Ab. Erdbeben ;]Am 4. und 2. aus NW, am 30. farbiger Mondhof. Am 15. 9h Früh prächtiger Re-[Am 12,14. 48, a..SW,,; genbogen. „ 15. Orkan aus S. Am 28. Grosser Mondhof. Am 23. u. 24. a. SW., „ 26. Orkan aus S. 2 Gewitter: am 18. aus W., amlAm 10. u.13. aus N. 26. ausSW. kugela.11. 8&h 50°. Dünnes Eis am 20.; letzter Schnee am 24. d Gewitter: am 14. aus W.; am 25. und 26. aus $. vr Stürme December Jänner Februar März April a RO 1 Hagel am 14. 4 Gewitter: a.11.a.S0.; a. 18. u..20. aus S.; a. 25. aus SW. 3 Wetterleuchten : am 6.11. 20. 2 Hagel : a.18. u. 30. Der Hagel a.1°.vernichtet viele Kirschen. 11 Gewitter ::a. 5. u.9. a, S.; a. 6., 12., 22., 24., 26. u. 28. a.W.; am 17. aus SO. ,; am 48. aus 0.;am 27. aus SW. 6 Wetterleuchten:: am 7., 9,, 22.,:25,, 26. und 27. 5 Gewitter: am 6. aus W.; am 10. und 13. aus $.; am 25. aus SO.; am 28. aus 0. 4 Wetterl. : a.9,, 12,,13. u, 25. 2 Gewitter: am 6. aus W.;-.am - 10. aus SW. 1 Wetterleuchten : am 6. : Erster (starker) Reif. am .27. Vom 18. bis 24. sehr schöne, warme Tage. Vom 10. bis 31. kein Regen ;[Am 10. aus SW. sehr schöne, milde Tage. | November [Vom 1.—7.sehr schöne, warme Tage. Erster|Schnee am 10. Im ganzen M Erdbeben, 27 Gewitter, 18146 Stürme. ahr Wetterleuchten, 3 Hagel. Juni ! Juli August September Am 10, aus SW. October Beobachtungen über einige periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche. Februar 1855. Am 15. Seit 4 Tagen warmer Südwest; + 11'8°R, im Schatten, — Die Blüthe beginnt bei Hepatica angulosa, Helleborus pur- ' ,„ purascens, Lamium album und purpureum. — Die Blüthen- © „ kätzen sind entfaltet bei Salix purpurea, caprea, Populus tremula. Ankunft des gem. Finken, Fringilla coelebs. Meh- rere Bachstelzen überwinterten hier. — Der starke Schnee- fall am 16. und 19. und die darauf folgende strenge Kälte (—10°2°) hemmten die weitere Entwickelung der Vegeta- tion gänzlich. März 1855. 3. Die Finken fangen an zu schlagen. » 4. Ankunft der Feldlerche, Alauda arvensis, 6. Zu blühen beginnen : Galanthus nivalis, Tussilago farfara, Corylus Avellanı.. - __ 7. Beginn der Blüthe bei : Chrysosplenium alternifolium; Al- sine media, Pulmonaria offieinalis, Erythronium dens canis, 17. Ankunft der Bachstelzen , Motacilla alba. „ 20. Beginn der Blüthe bei Alnus glutinosa, „ 21. Beginn der Blüthe bei Corydalis cava. „ 23. Anfang der Blüthe bei Potentilla verna, Anemone nemo- rosa und ranuneuloides, Jsopyrum thalietroides, Viola odorata; Ulmus campestris. — Die Laubentwickelung be- ginnt bei Ribes grossularia, Lonicera caprifolium, Rubus Idaeus. ‚,‚ 24. Ankunft der Thurmfalken. „ 25. Das Laub bricht hervor bei Sambucus nigra und racemosa, Lonicera tartarica. Erdbienen erscheinen. \ 28. Die Blüthe beginnt bei Vinca minor. — Das Laub entfal- tet sich bei Salix babylonica, Evonymus europaeus, Spiraea chamaedryfolia. Erste Erscheinnng des Zitronenfalters, Co- lias rhamni. „ 30. Zu blühen beginnen Primula veris, Fraximus excelsior. Die Belaubung beginnt bei Lonicera Xylostheum, Viburnum lantana, Ligustrum vulgare. — Blätter und Blüthenkätz- chen brechen hervor bei Salix fragilis, vr u 10. MM: 18. ‘9 April 1855. Die 'Blüthenkätzchen sind entfaltet bei Populus balsamifera. Die Blüthe beginnt bei Caltha palustris. Die Belaubung beginnt bei Syringa vulgaris, Prunus Padus, Philadelphus coronarius, Berberis vulgaris, Salix purpürea. — Die Blü- thenkätzchen sind entfaltet bei Betula alba. . Zu blühen beginnen : Ribes grossularia, Orobus vernus. — Anfang der Belaubung bei Rosa canina & centifolia, Evo- nymus verruccosus, Corylus avellana, Betula alba. — Ankunft der Schwalben , Hirundo urbica. Die Belaubung beginnt bei Alnus glutinosa, Prunus do- mestica. Blätter und Blüthenbüschel sind hervorgebrochen bei Py- rus comunis. — Die Belaubung beginnt bei Ürataegus 'monogyna. —- Die Aprikosen fangen an zu blühen. . Beginn der‘ Blüthe bei Acer platanoides. Die Belaubung be- ginnt bei Viburnum Opulus, Ribes rubrum, Rhamnus ca- thartica, Sorbus aucuparia, Aesculus Fi ai Fa- gus sylvatica , Carpinus Betulus, Pyrus Malus. . Die Belaubung beginnt bei Cornus sangvinea. — Die Frösche ' Rana esculenta fangen an zu quacken. . Anfang ‘der Belaubuug bei Populus balsamifera. Die Belaubung beginnt bei Clematis yitalba, Cytisus be- ‘burnum. — Zu blühen beginnen Leontodon Taraxacum, Prunus domestica, Amygdalus persica. . Die Blüthe beginnt bei Prunus rubicunda & cerasus. — Anfang der Belaubüng bei Acer platanoides. — Der Kuckuk, Cuculus canorus, ruft zum erstenmal. . Zu blühen beginnen Ranunculus repens , Prunus spinoss, Ribes rubrüm, — Das Laub entfaltet sich bei Populus alba. Die Belaubung beginnt bri Tilia grandi- & parvifolia, Acer “ pseudoplatanus, Populus pyramidalis & tremula, Staphylea 0. pinnata. . Die Blüthe. beginnt bei Chelidonium majus. „ Anfang der Blüthe bei Prunus Padus. . Zu blühen beginnt Sambucns racemosa. Die Belaubung beginnt: bei Juglans regia, Ulmus campes- tris, Quercus pedunculata. Beginn der’ Blüthe bei Pyrus comunis. Mai 1855. Am 2. Die Kirschenbäume stehen im ‘grössten Flor. Zu blühen beginnt Fragaria vesca, 8%. Am 4. Die Belaubung beginnt bei Fraxinus excelsior. » 5. Die Birnbäume im grössten Flor. — Zu blühen beginnen Pyrus Malus, Ribes aureum, Einzelne Maikäfer, Melolontha ..'..1. vulgaris, erscheinen. A ‚„„.'d..Anfang der Blüthe bei Viburnum Lantana, Lonicera Xylos- theum, — Der. Buchenwald:an dem 300U ‘ hohen Kapel- lenberg. ist vollständig belaubt. — Die Belaubung beginnt bei der Kugelakazie, .. Anfang der Belaubung bei Vitis‘vinifera, Robinia pseudo- ‚acacia, » ®. Die Aepfelbäume in der grössten Blüthenfülle. Beginn der nr Blüthe bei ‚Lonicera tartarica. „ 12. Die Blüthe beginnt bei Syringa vulgaris, Aesculus hip- ı pocastanum. „..14. Die Belaubung beginnt ‘bei Morus alba. „ 15. Beginn der Blüthe bei Evonymus europaeus & verrucosus, Berberis vulgaris, Viburnum Opulus, Sorbus aucuparia. „ 17. Zu. blühen beginnen Crataegus monogyna, Spiraea chamae- dryfolia, Oytisus, Laburnum , Cydonia vulgaris. „ 19. Die Blüthe beginnt, bei Cornus sangvinea, Lonicera capri- folium ‚ Trifolium pratense. „ 20. Zu blühen beginnen Campanula verticillata , Salvia- pra- tensis, Thymus Serpillum. „» 26. Anfang der: Blüthe bei Sambucus. nigra. { „27. Zu blühen beginnen Robinia pseudoacacia, Rosa canina, Paeonia officinalis. ; „ ‚30. Anfang; der Blüthe bei Philadelphus coronarius, Chrysan- themum Leucanthmum, Ligustrum vulgare, Juni 1855. Am. 2. Die: Blüthe;beginnt bei Rosa. centifolia. — Reife Kirschen » „und Erdbeeren kommen auf den Markt. „141: Zu blühen beginnt Gallium Mollugo. „ 17. Die Blüthe beginnt bei Echium vulgare, Hypericum per- foratum, Tilia parvi- & grandifolia. „ 19. Anfang der Blüthe bei Coronilla varia, Achillea millefolium. „ 23. Beginn der Blüthe bei Gallium verum. August 1855. Am 29. Zu blühen. beginnt ‚Golehieum pannonicum. September 1855. Am; 3. ‚Die Pflaumen; sind reif. „ 7. Abzug der Schwalben, Hirundo urbica. 079 Am 17. Gänzlich entlaubt: Ribes rubrum, „ 24. Gänzlich entlaubt: Spiraea chamaedryfolia. Anmerkung. In der ersten’ Hälfte dieses Monates blühten zum zwei- tenmal : Sambucus nigra, Cornus sangvinea, Spiraea chamaedryfolia. October 1855. Am 2. Vollständig entlaubt: Tilia grandifolia, Lonicera tartarica. 20. Wh N) 1, Prunus spinosa, Crataegus monogyna. RAN ir % Prunus Padus. „ 12. Der vorgestrige und gestrige Sturm entblätterte die Mehr- zahl folgender Bäume und Sträucher : Tilia parvifolia, Acer platanoides, Acer pseudoplatanus, Castanea vesca, Morus alba, Rhamnus cathartica. „ 13. Gänzlich entlaubt ist: Garpinus Betulus. ‚„ 14. Die Mehrzahl folgender Bäume ist entlaubt: Pyrus comu- ‘nis, Pyrus Malus, Prunus domestica, Juglans regia; „ 48. Fraxinus excelsior, Sorbus aucuparia, Prunus rubicunda & cerasus, Prunus armeniaca, Ulmus campestris. „ 21. Quereus pedunculata, Fagus sylvatica, Sambucus nigra & racemosa. „ 27. Aesculus hippocastanum, Corylus Avellana, Viburnum Opu- lus & Lantana, Berberis vulgaris, Evonymus europaeus & ver- rucosus, Ligustrum-vulgare, Cornus sangvinea. Anmerkung. Zum zweitenmal blühen : Potentilla verna, Leontodon Taraxaecum, Helianthemum vulgare, Hieracium pilosella. Am 29. Gänzlich entlaubt sind: Betula alba, Philadelphus eorona- - rius, Lonicera caprifolium- „ 31. Der Buchenwald an dem 3000 ‘« hohen ' Kapellenberg ist gänzlich entlaubt. November 1855. Am 2. Gänzlich entlaubt sind: Populus balsamifera, Rosa ca- nina, Syringa vulgaris; '» 7. Alnus glütinosa. Primula veris blüht zum zweitenmal. „42. Gänzlich entlaubt sind: Robinia pseudoacacia, Vitis vini- fera , Cytisus Laburnum, Salix fragilis ; „ 26. Populus pyramidalis & alba. December 1855. Am 20. Der gestern und heute wehende scharfe Nord-Ost (-13-40R.) entblätterte die Trauerweiden, Salix babylonica. © 10 Beobachtungen während des Jahres 1855 über periodische Erscheinungen im Thier- und Pflanzenreiche | m. der Umgebung von Schässburg sırbe von Friedrich Fronius. Geographische Breite von Schässburg 46° 19 49%, 3... Länge, u ee a » Seehöhe ‚, (Kockelthal) 1073’. A. Pflanzenreich. 1. Bäume und Sträucher. Anfang IE & I... der 5 IT | der Name: der Pflauze Laubent- Br » Frucht- | Entlau- wicklung safe reife bung Rosskastanie, Aesculus Hippocastanum| 6. Mai. 115. Mai | 1.0et. |20. Oct Erle ‚.Alnus glutinosa: . .i..©..;M15. April; 6, ,,..| '1.Sept./30. „, Pfirsich, Amygdalus persica . . 4250: „aur20: April 20. Aug. |25. „, Berberitze,, ‚Berberis vulgaris ......425, ‚, | 8. Mai: ‚18. ;,, „I20. „, Birke, Betula.alba '... 4. MA. . 2 Hainbuche, Carpinus Betulus‘. . .. 128. 1, 214640,, 5. Oct. |30. „, Hartriegel, Cornus mascula ...,. . |28, »..j48..April15. 0, ‚|20. Haselnuss, Corylus Avellana . . . 15... ,, | 8. März 20. Sept.|20. „, Kleebaum, Cytisus Laburnum . 128. „, | 6. Juni |25, Aug. |20. Seidelbast , Daphne mezereum ' .. |10, März | 8; März. 25. &, mb. Buche. Fagus silvatica‘-.. „..*....128. Aprel 16. Mai |. 5. Oct. |30. Esche, Fraxinus excelsior . * .120. 1. April|l 5. „ |20. Wallnuss , Juglans regia — g 4. Mai 20. Sept. 120. Maulbeerbaum , Morus alba . . . 10. 200. 7, Juli 20. Pfeifenstrauch, Philadelphus coronariusl 1. . | A. Juni 15. Sept.|20. „, — = n - er 7” 11 Anfang Anfang | Anfang Anfang Name der Pflanze man der Frucht- Ratlan- wieklung Buche reife bung ppel, Populus pyramidalis . . . [28. April . et 120. Oct. gelkirsche , Prunus avium . . . 122. „ 10. > IB... 4 jumen , Prunus domestica . . . 123. e 23. 20. Aug. |25. , | lehdorn , Prunus spinosa .. '. . 25. „ 118. , | 1.0ect. |25. „ rne, Pirus communis . . ...f}41. Mai., 4. Mai j7.Jult})|20. „, fel, Pirus malus . . Aal and 2: Mil Bass ade. 12 he, Quercus pedunculata #014. Mai.j12. „..|:9.0ct..|.9.,Nov; chelbeere , Ribes grossularia . . [24. März|20. April| 7. Juli. 15. Oet. acie, Robinia pseudoacacia ....| 8. Mai [22. Mai 25. Aug |20, ‚, ndsrose, Rosa.canina . . 01.11. ul Den 1. Oct. |20.. ,, enrose, Rosa centifolia . . . . „ 44. Juni}10. Oct. |20. nbeere, "Rubus Idaeus ob Bol: 25. Mai |1. Juli. |20. „, aerweide, Salix babilonica . . 28. April 23. Aprill ++t) 118. , Nunder,, Sambucus nigra . »..[80. ,„ [30. Mai | 5. Oct. 15. oder , Syringa vulgaris... u... : 120. .,,.1:8.125,. 115. Sept.110. , ssblätterige Linde, Tilia grandifolial28. , | 4. Juli 15. Sept.|10. „| ne, Ulmus campestris .. , . „| 1. Mai |30. März| 5. Oct. |20. | hneeball, Viburnum Opulus . . . |29. April]20. Mai |10. Oct. |25, instock, Vitis vinifera . . . . 29. ,, 18. Juni*)/31.Jul *) 10. Nov. Lauter männliche Bäume, daher keine Samen. „Akawitzen‘“. sehr frühzeitige Birnen. A Alle Bäume weiblich, daher keine Früchte. Die so frühzeitige Blüthe und Fruchtreife des Weinstockes wurde in Nädosch beobachtet. ' 1. Ein- und zweijährige Pflanzen. Zeit . | Anfang ı R der Aufkei- der | Name der Pilauze Aussaat. | Mung mir Sanıen- | reife irke, Cucumis sativus . . „ . 118. April|24, April, 16. Juni |25. Aug. “ ®?, Daucus Carota . . . . . 19. März ED. 10 —*) hne, Phaseolus vulgaris . . . 18. April 24. | d. Bi 25. Aug.|| ioffel , Salanum tuberosum . „| 2. , 110. ,.,15. Juni | 5. Sept. interkorn, Secale cereale hibernum|25. Sept.! 2.0ct.| A. „: 16, Juli || 1854. 1855. | aterweizen, Triticum sativum hib.[25. Sept.) 2. Oct. | 3. Juni ‚19. Juli I 1854. | 1855. ze... Aprili 8. April: 1. Juli !25. Sept. | Blüthe und Samshnreife bei der cultirirten Pflanze erst im zweiten Jahr. j |’ 12 III. Ausdauernde Pflanzen. = m Anfang Anfang Name der Pflanze der der Blüthe Saamenreife Herbstzeitlose, Colehieum autumnale . [20. Sept. |30. Mai 1854. 1859. Maiglöcklein, Gonvallaria majalis . . | 3. Mai 1. Aug. Erdbeeren, Fragaria vesca . . . . 45. April | 1. Juni Kaiserkrone, Fritillaria imperialis . . 15: „, 10. Juli Schneeglöcklein, Galanthus nivalis . . [27. Febr.**)|25. Mai Taglilie, Hemerocallis fulva . .. | 4. Juni i; Oct. Weisse Lilie, Lilium eondielum . .:116. „, 9. Sept. Nareisse, Nareissus poeticus . . . . 129. März 115. Juni !Pfingstrose, Paeonia officinalis: .. . |23. Mai. 115. Aug. Salbei, Salvia offieinalis . . . ...123. ,„ Damen: Veilchen, Viola odorata . .. .. „420. März }14. Juni | "**) Einzeln schon am 15. Februar, darauf durch Frost ertödtet. Im 1. J. 1856 blühte Galanthus nivalis in Schässburg auf der „Zittendell“ schön’ am 27. Januar wurde, aber ebenfalls durch Frost ertödtet, ; und blüht ‚nun: (11. Febr.) wieder. Bei der herrlichen Witterung des October und November blühten mehrere Obstbäume zum zweiten Male und setzten Aepfel- bäume Früchte von der Grösse eines Taubeneies an. , Der. Flieder (Syringa vulgaris) »blühte am 4. November, das ‘Veilchen (Viola odorata) am 10. November zum zweiten Male. Auch reife Erdbee- ren und Himbeeren fand man Anfangs November. Zur. Zeit der Weinlese fand man erbsengrosse Traubenkörner an üppig entwickel- ten Trauben, die sich an einem zweiten Triebe gebildet hatten. In Bogeschdorf war in manchen Weinbergen diese Erscheinung so häufig‘, dass an vielen Reben neben den herrlich entwickelten Trau- ben, eine gleiche: Anzahl saurer, .halbentwickelter hing. Nächst der günstigen Witterung wurden diese Erscheinungen (wenigstens theilweise) wohl auch durch das verheerende Hagel- wetter vom 22. Juli mitbedingt, welches die Obstbäume ihrer letz- ten Triebe beraubte, und zu einer neuen Entwickelung und Frucht- bildung mit antrieb. Doch wurde Bogeschdorf, meines Wissens von diesem Hagelwetter nicht berührt und war daher die Bildung zwei- ter Trauben, eine von diesem Einfluss ganz unabhängige Er- scheinung. 13. IM 3. Thierreich, | Bee | 1 ’ ES Tag des Name des Thieres Erschei- . nens 1. Schnecken, Weinbergschnecke, Helix pomatia . . |28. April II. Krabben. Erdschnur-Assel , Julus terrestris . . 116. „, Rothe Erdmilbe, Trombidium holosericum| 2. , Kreuzspinne, Epeira diadema . . . .| 2... Mai Erstes Radnetz|| Ausgestreckte Spinne, Tetragnatha extensa|20. Sept. flieg. Sommer II. Insecten. | Erdwespe, Vespa’ vulgaris . . . . j15. Mai Aurora, Pontia cardamines . . ». | f.Jwi Citronenfalter, Colias rhamni .. . [28. März chwalbenschwanz, Popilio machaon 5. Mai Sagelfalter, Popilio podalirius 8. April Perlmutterfalter, Argynnis latonia IM Trauermantel, Vanessa antiopa. 2. Juni asian, nadiı! MA April, Der grosse Fuchs,. Vanessa Polychlorus|28. März) einzeln. schon Der kleine Fuchs, Vanessa urticae . . [28. ',, ), am 8. März. Der C Falter, Vanessa GC album: . .. | 4. April Die Eintagsfliege , Ephemera vulgata . | 1. Juni jnach 7h Abnds Die gem. Wasserjungfer, Libellula vulgata|18. Mai Die grosse Wasserjungfer, Aeschna grandisf 1. Juni Der gem. Ohrwurm, Forficula auricularia| 4. April Die Feldgrille, Gryllus campestris 20. , Erster Gesang Die bluthrothe Cikade, Gereopis sangui- nolenta en ar a tee Die Beerenwanze, Cimex baccomm , 18 ‚, Der Wassertreter, Hydrometra ri Y; Der Erdfloh,, Haltiea oleracea . „|. April Pappelblattkäfer, Chrysomela -populi‘ . 18. Mai Name .des Thieres es Kr- Anmerkung scheinens. Der mäusegraue Schnellkäfer, Elater mu: RE. De Der gitterige Laufkäfer, Carabus can- cellatus . dr ne arm Der lederige Laufkäfer, Procrustes coriaceus]10. Mai Der grüne Sandkäfer, Cicindela campestris.|20. April „ gesäumte Schwimmkäfer,Dytiscus mar- 18. Mai | ginatus . TTRRTNH ERNEUTE NET TEEN >| | DOHIER „ schwarze Wasserkäfer, Hydrophilus piceus . - 120. Mai ‚„ Ziehkäfer, Cantharis, vesicatoria . ‚„ Maiwurm, Meloe proscarabaeus . „ Marienkäfer, Coccinella 7 punctata „ gem. Todtengräber, Necrophorus ves- ee RER RT ER »„ grosse Todtengräber, Necrophorus ger-|; ’ manieus) “und. 2 0% ‚; Schlupfkäfer,, Blaps mortisaga . „ Goldkäfer, Cetonia aurata | „ Maikäfer, Melotontha vulgaris 2. ,„ |indiesem Jahre sehr selten. ‚„ Hirschkäfer , Lucanus Cervus „„ Rosskäfer, Geotrupes stercorarius IV. Amphibien. Der kleine Wassermolch, Triton täniatusf20. April „ gem. Erdmolch, Salamandra terrestrisf 6. ‚, ‚„ Wasserfrosch, Rana esculenta 6. ,. |Erster Gesang. ‚„, Grasfrosch, Rana temporaria Die gem. Landkröte,. Bufo .cinereus . „ Ringelnatter, Coluber natrix . Gem. Schildeidechse, Lacerta agilis . Grüne Schildeidechse, ,, viridis V, Vögel. Die Turteltaube, Columba turtur „ gem. Bachstelze, Motacilla alba . | Bi „ Nachtigall, Sylvia Luscinia . . . 5. „. ]Erster Schlag. „ Hausschwalbe, Hirundo urbica . . [27. März |: Der Kuckuck, Cuculus canorus . . + 115. April/Erster- Ruf. VI. Säugethiere.. Die Fledermäuse, Vespertiliones.. . . 115. April! 15 "Die Alpenkäfer und die Eiszeit, er von P. V. Gredler, Professor am Gymnasium zu Botzen. -%“ [ven ". ©«Es’ sind meines Wissens keine andern zoologischen Doku- mente statuirt, wie man sie ähnlicher Weise für die Zeitrechnung der Schichtengesteine in den Leitmuscheln gefunden hat und stets mit’ Glück benützen mag, denn eben auch conchyliologische, die als Nebenargumente für ein vorzeitlich stattgefundenes Gletscher- diluviam’in Rechnung kommen. ae Et > Nun‘ geschieht die Auffassung der Eiszeit selbst und ihrer ürsächlichen Momente so verschiedenartig, und ist dabei die Frage nach der rechten Mitte und den extremärsten Ultra’s zu vorliegen- dem Zwecke so gleichgültig, dass ich füglich von jeder Contro- verse Umgang nehmen kann. — Nicht möchte ich jedoch durch nachstehende Schlussfolgerung die Zumuthung mir erobern, dass ich,. auf den Schultern der meisten Geologen zwar, doch gegen die Geschichte aller Völker und namentlich eines Volkes, dessen Tradition — unter uns — eine ganz besondere Pietät verdient, auf ein . ausschliessliches Gletscherdiluvium gläubig _ bestehen. wolle; wie denn auch die Hypothese von einem Transport der Findlingss blöcke auf Gletschereis ohne eine allgemeine grosse Fluth („Sinflut‘“) nimmermehr für alle Räthsel auslangen wird. So ‚ wird die Wahrheit, die jetzt in der Mitte zweier divergirender Theorien, jetzt eben in Concentrirung beider liegt, in letzterer zu suchen sein — :-in der Annahme biblischer Strömungen, die eben nicht nothwendig -v. Buch’sche sein müssen. aber von einem Agas- siz’echen Gletscherdiluvium vorgebildet und begleitet sein können. Nur eipe bekannte Folgerung des conchyliologischen Nach- weises, an die auch wir unsere entomologische Analogie anlehnen, möge vorerst kurz ins Gedächtniss zurückgerufen werden — sie lautet ungefähr dahin: dass aus den zahlreichen, im Löss und Till Deutschlands befindlichen subfossilen Ueberresten von Schneken ‚und Muscheln, die derzeit auf Hochgebirgen oder im arktischen Meere noch lebend gefunden werden, ein Schluss für eine einstige ‚ allgemeinere Ausdehnung der Gletscher — für eine Eiszeit füglich . gezogen werden könne. h . Schreiber dieser Zeilen hat bereits im I. Hefte seiner „Kä- ır von Passeier (vergl. Zeitschr. d. Ferdinandeums III. Folge, . Hft.) auf die Verbreitungsart der Alpeninsecten als auf ein ‚schwieriges Problem mit’der scherzhaften Bemerkung hingewiesen, dass ja,die. meisten , unserer ‚Alpenkäfer, ‘ohne je.in Thaltiefen N ” 16 herabzugehen und .diese-zu- überschreiten, eine. so ‚allgemeine Ver- breitung haben, als rührten sie, diese scheinbaren Urbewohner, ‘aus den Zeiten her — wo um mit einer vaterländischen Mähre zu spre- chen — noch nicht die Berge von einander geschieden waren. Wir werden nun im weitern Verlaufe einer etwas ernstlicher gemeinten Forschung diese Sage dahin zu deuten uns bestimmt fühlen, die Bergplatesu mit ihren Temperaturverhältnissen oder bestimmter, deren jetzige Bewohner voreinst in Thalterrainen zu suchen. R Es bleibt aber immerhin eine kritische Sache: von ursäch- lichen Momenten und Grundsätzen der verticalen Verbreitung: der Insecten zu sprechen, so lange die geologischen Fragen nach den. Schöpfungsmittelpuneten einzelner Faunengebiete, wie nach der gleichzeitigen oder successiven Mehrörtlichkeit solcher Centra, nicht feststehen. ‚a ner; (Fortsetzung folgt.) y | & Redaction: Der Vereinsaussehuas. Mt ‚Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. - “T DTSCH GER | I DE ET PP BEE BEE eifeionfe “Verhandlungen und Miltheilungen ar ‚er | des siebenbürgischen | Ar Y "Vereins für Natur wissenschaften... | Ir PIEENELNRAT | 2... wohnt amrin 21m ARD, Jahrg. VII N" Inhalt: P. V. Gredler; Die Alpenkäfer und die Eiszeit. Schluss. — Jos! Franzenau: Beitrag zur Lepidopterenfauna Siebenbürgens — Oo r ‚€. Fuss: Die siebenbürgischen Chrysomelen. > TORE SER erraten 5 ’ ZaI® eh) > N ; " . 2 b . . - Die Alpenkäfer und die Eiszeit. von Le en _P. V. Gredler, una) «Professor am Gymnasium zu Botzen. ine) dexuh Ayn (Schluss) hi = Doch ist es nöthig, zum Belege des obigen Citates-und.un- serer«Hypothese 'erst einige Thätsachen entomo-geographischer Ver-- breitung vorauszuschicken, ehe wir auf die Gletschertheorie zurück- zukommen. Für hunderte möge ein Beispiel stehen. Steigt man, von der Alphütte, hinter ‚Schönau (eirca 5900’ über .d..Meere ge-, legen). ‚am .Fusse des Timbl im ‚Passeier ‚Grunde‘ bis. zur‘ Höhe seines “Gletschers hinan, so begegnet. man vorerst einen Crypto- hypnus ripariusvar., Diacanthus melanchölicus, Otiorhynchus alpi- cola,und Dichotrachelus Stierlini *);, wenige Schritte höher deckt man, mit den 'weggehobenen; Steinen Prystonychus amethystinus und Carabus tarinthiacus auf, dem’ Carabus .depressus, Nebria- castanea, N.“ Gyllenhalii und später N. Jokischii folgen, —' indess bereits’ auf Ranuneulaceen arhrärh AntirohtON, auf Cifsium spnosissinum Ba akırgpe;gich heraus an der Sonne, im, Wasser Elophorus . yn - 5 ' "#9 Diehotrache Bar Stierlini mibi, bildet eine, dritte Art des’ von .Stierlini aufgestellten Genus Dichotrachelus (v ‘gl. Entomolog: Zeitsch. 4 a: 1853. Seite 171). ‘Das Vergniigen ‚diese Be Art ‚meinem. Schafhausener Freunde zu Ehren benennen zu können, 'mag "um "so mehr 18 glacialis zeigen. Der einzige Aphodius discus steigt vom hier. bis auf die Höhe*). Näher dem Uebergangspuncte (7509-8000) wech. selt mit erwähnter Nebria castanea eine andere Art dieser Gattung, welche von Prof. Rosenhaner als angustata Dj., von Ziegler als N. Stentzii bezeichnet wurde, von Dr. Schaum jedoch meines Wis- sens, wenn.nicht als, Synonymon,. in. die Nähe von N. Escheri und Germari Hzer gestellt wird. Ihre Begleiter sind: Benmbidium gla- eiale, Cymindis vaporariorum , Oreina nivalis, welche Letztere auf der Anhöhe wit G. triandrae Suflr. wechselt. Nun haben sich aber besagte Coleopteren, zumal die imter Steinen lebenden, derart in ihre Gebiete getheilt, dass ich bei einer zweiten Besteigung dieses’ Gebirgsüberganges meinem Begleiter mit Sicherheit voraussagen konnte, was er jedesmal zu sammeln gebe, so genau sind diese Alpenbewohner. oft nur. in Streifen, von. 10—20, Schritten. zu. treffen und..da-alsdann: meist, sehr zahlreich — nicht aber darunterz nicht‘ darüber. — Eben diese und»ähnliche Käfer 'sind.es: denn: auelii „die fasst sämmtlich eine allgemeinere Verbreitung‘ im Süden der-Alpen- gefunden haben. Dieselben Gesetze scheinen mehr minder auch nachstehende Alpenkäfer in Tirol zu beobachten: Cieindela chlorie (7000° ü,M,), Leiochiton areticum *), Ca- rabus Hoppei, Patrobus hyperboreus, Pterostichus subsinuatus, Jurinei; Diacanthus rugosus, Pristilophus subaeneus (6—7000°) ; Cantharis nivalis;' Barynotus margaritaceus, Otiorhynchus demotus; die meisten Arten von Oreina,m;A-, Eine weit grössere Anzahl such pflichtmässiy erscheineu, da ich diess Thier am Studirtische| seines Gattungsbegründers untersuchen und mit den Originalexemplaren der, bei- den bereits dekaunten. Arten rergle chen durfte. Näher mit D. Rudenii als D. aulcipennis verwandt, jst D SNtierlini anch von ersterer Art, insbesön- dere durch eine schlankere Gestalt und wechselvollere Dimensionen, so wie durch kräftigere Punktirung nnd gewölbtere Zwischenränme auf den we- niger gedrückten Flügeldecken , den schmäle:n, flachein, durch’ keine: Mit- telrinne bezeichneten K _pf :ete;. etc. speciflsch geschieden. ‚Eine vollstän- dige Diagnose und Beschreibung, die.hier nicht am Platze, wird das 2, Heft meiner „Käfer ron Passeier‘‘ durch die. Zeitschrift, des Ferdinandenms brin- gen. Ich fand dieses Thier. ausser besagtem Orte, wo es nicht selten, auch bei’Canarzeii im Fassathale imweit der Marmolata — auf derselben verti- ealen. Höhe: Ks steht demnach; N. Stierlini um mehr als 2000‘ tiefer als‘ Rudenii und suleipennis; jedoch hier wie dort in der Nähe von Gletschern, *) Und zeigte sich bei meiner zweiten Reise, wo ich absichtlich die ichneefelder durchforselite ,; selbst ‚auf, diesen ‚zahlreich _herumgestreut, — wenn nicht etwa ‚Wirbelwinde ihn, dahin vertrugen, wie wie ich ‚aus, den, vielen ebenfalls, herumliegenden Noctuen, Diptereren und einen bereits mit dem Tode ringenden Colapus serraticornis zu vermuthen gereist bin. 19 von Insecten liesse. sich aufführen, die ausschliessliche ‚Bewohner sulbalpiner Höhen sind ; aber auch nicht eine geringere von solchen, die jede Marke von der Thaltiefe bis an die Schneegrenze über- springen. — Ich erinnere beispielsweise nur an gewisse Arten aus er Gattung Bembidium, Cytilus, Aphodius, Otiorhynchus u. A. Wenn einerseits diese um nnd über die Schnsegrenze ‚ange- siedelten Alpeninsecten so bestimmt ihre Verticalzonen-Reviere inne- halten, somit auch an deren Temperatur ursprünglich und ledig- lich angewiesen erscheinen, andererseits eine. sehr allgemeine Ver- breitung auf ferne und durch weite. oft kaum A000‘ ü. d. M. er- hobene Thalflächen geschiedene Gebirgshöhen gefunden haben; so mögen auch diese gletscherfreundlichen Coleopteren, wie jene, der- zeit auf kältern Höhen stationirten Leiteonchylien in den Gletscher- wällen, im Löss und Till, einstmals in den inniger zusammenhän- den und die zoo-geographische Ausbreitung fördernden Thalterrai- nen ihren Sitz gehabt haben ; aber auch somit die Gletscher tiefer «u Thal vorgeschritten gewesen sein, bis mit deren Rücktreten auch die anwohnenden besagten Thiere, der zusagenden Temperatur fol- gend, allerwärts zu: den Höhen aufstiegen. Das Problem dieser Thatsachen, hier nicht sowohl zur Lö- sung geführt als zur Prüfung vorgelegt könnte erstere auf zweierlei Weise finden ,. a) dass es einen Beweis mehr schafft für. die An- nahme successiver, aber von gleichartigen Bedingungen begünstigter, oder auch gleichzeitiger mehrörtlicher Schöpfungen — und dieser Hinweis dürfte kaum geringer angeschlagen werde: --, oder aber b) dass es für eine einstmalige Eiszeit spricht. Doch wie für letz- tere? Dies ist meine poetische Folgerung und nnmassgebliche Ansicht. Es mag nun Jedermann von diesen Andeutungen halten, 'was ihm gedünken will; auch mir sind sie nur ein Gedünken,' ein Ge- danke, der wie jede Hypothese höchstens das Verdienst der Anre- gung hat und erst auf breiterer Grundlage einer reichhaltigern Em- pyrie vermögend sein wird, feste Wurzel zu schlagen. Bozen am 4. Febr. 1856, *) Es verdieit bemerkt zu werden, dass Student A. Meister, ein 1 tüchtiger Junge, dem ich eine Stelle im Hochthale von, Fartleis als, Standort des daselbst besbachteten Leivchiton bezeichnete, auch nur in der ung, von einigen Meter — so weit übrigens die Mulde ist, -—— dies- * finden und zwar in zahlreicher Gesellschaft finden konnte. Vebri- gens gehört dies Genus’ allerdings nicht zu den verbreiteterii D * f 20 von Beitrag zur Lepidopterenfauna 'Siebenbürgens ‚Josef Franzenam Ben Ich erlaube mir in Nachstehendem über Dasjenige zu berich- ten, was ich seit den letzten, in diesen Blättern niedergelegten Mittheilungen über die Lepidopteren unserer reichen siebenbürgi- schen Fauna, nämlich in den Jahren 1853, 1354 und 1855 zu beobachten Gelegenheit hatte. Es ist nicht nur eine ‚ganze Reihe von Arten, die früher in Siebenbürgen noch gar nicht oder höchst selten beobachtet wurde, in dieser Zeit von mir und meinen Freun- den in verschiedenen Gegenden des Landes aufgefunden und von bereits bekannten inländischen Species manche schöne Varietät ge- fangen worden, sondern es gelang uns auch, einige nicht nur für unsere Fauna, sondern überhaupt neue Arten zu ertdecken, zu denen ich die möglichst genauen Beschreibungen liefern werde. A. Verzeichniss der aufgefundenen, für Siebendürgen oder überhaupt neuen Arten. Argynnis Jno, bei Klausenburg. Lycaena Hyacinthus, in Gyalar. Doritis Apollo, bei Kisbänya. Atychia sepium, Gyalar. Notodonta dietaca | „. _ _melagona | Lithosia griseola, Klausenburg. Psyche nudella, e graminella h „.. nitidella , Gyalar. Acronicta strigosa, Olahpian. Bryophila fraudatricula, Klau- senburg. Episema graminis , Verespatak. Triphaena janthina , Nagyag. Hadena scortea *) ” Schlettiin.sp. Nagyag. „ .marmorosa, Nagyäg. ‘ Miselia filigrana, ob Polia pumicösa , mel Nagydg 2} 2, Caradrina exigua, Klausenburg. Leucania impura , Felvinez. = pudorina, Al-Gyogy. Xanthia gilvago,, Klausenburg. Xylina scolopacina, Ölahpian, lithoxylea, Klausenburg. er} Ennomos imitaria, 4: emarginaria, ,, parallelaria, ,, Er emutaria, Ellopia. prasinata , banya. | Aspilates lineolata, Klausenburg. er coarctaria , “u Chesias variata, Olah-Läposbanya. Fidonia pinetaria, ‚, I „ capreolaria „, > Acidalia frustata, Nagyag. „. "zemmata, Klausenburg. , @yalärarian.sp. Gyal. ’’ 2) Oläh-Läpos- -*) „Eine ‚erst kürzlich in Deutsehland beschriebene, neue Art, „welche auch von mir, schon früher, als solche erkannt und H, Pittneri benannt worden war, 21 Acidaliasilvata, O. Läposbänya. © 5° undulata, Kisbänya. Larentia molluginata, O.Läposbän. Cidaria populata, O.Läposbänya. Bajutzaria nov. sp., Olah-Laposbanya. balsaminata , Nagyag. B 1 2» Zerene stragulata, banya. „ rubiginata, Verespatak. Minoa chaerophyllata,> Klausenb, ldaea incanata , Zeichen mit ‚der Spitze gegen die runde Makel; die Zapfenmakel ist schwarz ausgefüllt von der zweiten und dritten Onerlinie, Die Hinterflügel sind aschgrau ins Gelbliche spielend, hur,mit Spuren des Halbmondfleckes, die Fransen schmutzig weiss mit einer gelblichen Linie vor denselben, Auf der Unterseite sind die Vorderflügel dunkel aschgrau, am Vorder- und Aussenrand braunroth mit einem schwachen Mond- fleck und einem Schatten davor, am Vorderrande aber mit ei- nem starken schwarzen Fleck. Die Fransen ausgezackt und grau. Die Hinterflügel auf der Unterseitehallen einen ansehnli- ehen Mondfleck und einen starken Bogenstrich. Gefangen "Nachts auf Blumen den 14. September 1852 in Nagyag: durch Bergschüler Josef Schlett den Jüngern, einen sehr eifrigen und ‘glücklichen Lepidopterologen. 2. Aeldalia Gyalararja. Kleiner als A. luteata, der sie in der Zeichnung zunächst’ steht, aber von viel schmälerem Flü- gelschnitt. ähnlich den Arten in den new geschaffenen Genus Eupithecia von Heydenreich. — Kopf und Rücken roth- braun, die Fühler ebenso und fadenförmig. Die Vorderflügel im ersten Drittheil ‚purpurbraun dann die Jichthraune Grundfarbe , hierauf eine purpurbraune Binde, ‚etwas schief. von Aussen zum Innenrand, und neben ihr ge- gen die Wurzel ein solcher Punct, diese Binde so wie die zweite ziehen eben so scharf ausgeprägt über die ebenfalls lichtbraunen Hinterflügel , die, zweite Binde ist übrigens viel breiter ind mit starken unregelmässigen Auszackungen. Die Grundfläche bleibt sodann bis zu den Fransen und so wie ‚diese liehtbraun. Die Iinterseite ‘wie oben nur etwas schwä- cher gezeichnet. Flügelschnitt und Zeichnung weicht übrigens zu seln von der gewöhnlichen Luteata ab, um Gyalararia für die pur- purbraune Varietät derselben zu halten. Sie wurde im Sommer 1853 in den Bergen nächst Vaida- Hunyad durch einen meiner ausdauernsten lepridoptorologi- schen Freunde , den k..k. Oberhuthmann , Josef Schlett, den Aelteren, gefangen ‚, dem’ meine reichhaltige Sammlung schon so manches Schöne und Seltene zu danken hat. 3. Cidaria Bajutzaria, Zunächst mit (.. rubidata verwandt, der sie auch in der Grösse gleichkomnit , doch auffallend von ihr verschieden. Fühler, ‚Kopf und Rücken röthlich"grau. Hinter- leib und Füsse grau, Vorderflügel röthlich grau, nächst der Wurzel bleibt die Gründfläche, dann folgt die erste Binde aus '3 feinen ‚Strichen zusammengesetzt ‚und täthlich ausge- 28 omwfüllt, sie macht nahe zum Vorderrand einen spitzen Winkel und geht dann gerade abwärts, hierauf wieder die Grund- Mäche und dann ein breites schwarzes Band mit einer Biegung nach Aussen, die nun folgende 3. Binde beginnt nahe am Vorderrand mit einer starken Ausbauchung, der bald eine "zweite folgt, und dann sich'der frühern nähernd, zum Innen- rande läuft, diese Binde, wich wie die erste aus 3 Btrichen » bestehend, ist schön wiolet' ausgefüllt und nach Aussen bis ‘zur Flügelmitte schwarz’ gerandet. Zwischen dieser Binde und der Flügelspitze hängt noch’am Vorderrand ein starker schat- tiger Flecken, von der 3. bis zur weisslichen Zackenlinie nächst den Fransen sind auf den Adern schwärzliche Puncte. ‘Hinter der Zakenlinie wird der Grund braun, gleich den Fran- sen, die durch kleine Möndchen eingefasst sind, vom einem Punkte im Mittelfelde ist kanm eine schwache Spur zu finden. ‚Die: Hinterflügel sind aschgrau mit dunklen Wellen!inien , die #1 Fransen wie die der Vorderflügel. Die Hinterflüzel sind usch- ' graw mit dunklern Wellen und einem stark ausgeprägten 'schwar- zen Punet in der Mitie, ebenso die Hinterflügel, die lichter ' sind und gleichfalls Wellenlinien haben. Den b, und 9. Juli 1855 ‚zu Bajutz (Ühlalaposbanya) in Nadelholz-Waldungen durch einen neugewonnenen naturforschenden Frennd, denk. 'k. » »Pochwerksschaffer Paliver gefungen. 4. Zerene Pittnerarla. Ürösse einer kleinen L. rubiginata, der sie ‚sich auch in der -Zeichnung am. meisten nähert, und, nach ihr im System einzureihen ist. Kopf und Rück ’n oliveagrün, Fühlhöruer, Hinterleib und ‚Füsse grau. Die Vorderflügel weissgrau mit grünlichem Schim- j wer,‘ au: der Wurzel’ die Grundfarbe, dann die erste ganze Binde, die 2 zackenartig parallel laufenden schwarzen Striche bilden und mit lichterer Ausfüllung- der Mitte, hierauf wieder die Grundfarbe. In der Mitt: des Vorderrandes hängt ein breiter schwarzer Fleck, mach Aussen zackig und mit verworrenen noch «> s 'dunkleren Zeichnuirgen im Innern. Mit diesen Fleck als Port- setzung einer Binde eorrespondirend, find-t sich, jedoch nur bei einem Exemplar (einem Männchen), ein starker dunkelschwar- zer Wisch am Innenrand, nahe _zu d=m vorerwihnten breiten schwarzen Fleck; am Vorderrande ist eine schattige Stelle. Die Flügelspitze hat einen schiefen schwarzen Strich bis zu einer weissen Zackenlinie die in der obern Hälfte 2 schwarze Augenpuncte führt, hinter der Zackenlinie wird alles schat- tiger, in der obern. Hälfte stärker ausgeprägt. Die Fransen gran mit schwarzen Puneten davor. Die Hinterflügel grau mit 2 schwachen .Wellenlinien. Die Unterseite aller Flügel weise- 24 '»/0:; grau mit: den. durchscheinenden Zeichnungen, von oben überall sein,schwarzer Punct. in der Mitte, „aus Zu Bajutz in Nadelholzwaldungen dam | mich‘ von nie- una . odanen Büschen den 29. ‚Juni und 9, Juli, 1855 -aufgescheucht » ünd gefangen, "Ich "gebe diesem: Geometer nur: als billiges Anerkennt- niss so. vieler ausgezeichneter Beiträge, die meiner Sammlung ‘ »»durch ' einen ‚der eifrigsten. naturforschenden Freunde, den ws »k« k. Montan-- Directions - Ingrossisten Caspar Bittner zu 4. Theil wusherb; seinen Namen. . € # 2 ’ s.! Voresst schliesse ich ‚hiermit (die nähere Beschreibung einiger mir ganz, neu scheinenden. Arten, und ausser ‚Zweifel ‘werde ich die, (selegenheit ‚haben, aus meiner Sammlung noch ‚mehrere: diesen ahzureiheit, dermalen kann ich es mir aber bereits nicht versagen, aüs-meinen werthvollen Varietäten hier vor allen einer. der Melitea Athalia zu erwähnen, die zu den vorzüglichsten BEA grün die- ser’ Species gehören wird, | „Die. Flügel ‚oberhalb ganz dunkel schwarzbraun his Her eine über: ‚jeden Flügel gehende. Querreihe ‚oder Binde: von 7 durch die Grundfarbe getrennten braungelben Flecken. . Die Unterseite der Vorderflügel: hat von der Wurzel‘; aus bis ı zu der oben getrennten und. hier zusammenhängenden Binde dichte schwarze Strahlen, die nur wenig von “der Grundfarbe durchschei- nen lassen‘, hinter” Aer‘' Bitide, kökumt eine schwarze Fleckenreihe, worauf der Grund bis zu den schwarz und weiss gezähnten Fran. sen braungelb wird. Auf dem tiefschwarzen Grund Ye, Hinterflügel wo’ nächst der Wurzel nur vereinzelte braungelbe Flecken: stehen, nimmt «sich die gewöhnliche und hier weissgelbe Binde aus 9:durch die Adern getrennten Flecken , besonders schön und» auffallend aus; hihter- ihr. auf gleich tief: sehwatzem Grunde, sind. die auf den-Ober- flügeln vorhandenen '7 Flecke hier augenartig ausgeprägt, ‚von da an. wird- wieder Alles tiefschwarz „bis: zu einer feinen gelben Rand- linie! vor den Fransen. Im Mai. 1X53 durch Bergschüler Rotter gefangen. z u: 01D Yun Die siebenbürgischen .ı Chrysomelen und Oreinen bar 2 . von cc. Fuss —_ „.., Schon. im: Jahre 1854 hatte ich an den ‚Herrn Schuldireetor Dr. Saffrian - in Münden eine Schachtel mit den hierländischen ‚Chrysomelen und ‚der Bitte gesendet, dieselben gütigst, bestimmen zu. wollen; und ich fühle mich. verpflichtet, _Wohldemselben für die, zuvorkommende Gefälligkeit in der Erfüllung meiner Bitte den geziemenden Dank hier ‚wiederholt abzustatten. Auf.die Definitionen Desselben, gestützt,, habe ich nun versucht , nach dem, Vorgange des‘Hrn.. Dr. Redtenbacher in seiner Fauna .austriaca. die oben be- zeichneten „Gruppen der. siebenbürgischen Chrysomelen, nach der analytischen..Methode zusammenzustellen, indem ich dabei Nomen- clatur des, Stettiner Käfercatalogs; 5. Auflage, beobachtete, 4. Das Halsschild ist am Grunde breiter, als gegen den Kopf “oder nahe gleich breit, Flügeldecken kurz oder kaum über °» ein halbmal länger 'als zusammen breit (Chrysioomelas. str.)2. "Das'Halsschild ist am Grunde enger als in oder vor 'der Mitte, "die Flügeldecken sind fast zweimal länger als zusammen breit, # "meist hinter’ ‘der Mitte’ deutlich verbreitet (Oreina Mgl.). 28. "2 Flügeldecken verworren punctirt, oder nur mit Andeutungen "> ° yon Punktreihen 1 [92 'Flügeldeeken mit regelmässigen Punktreihen jan pi a 28 3.. Flügeldecken mit farbigem Saume oder Längenbinden 81. ‘4. Körper"undFlügeldecken einfarbig , gleichfarbig blau, kupfer- '"'poth, messingfarben , grün , in hellern oder dunklern Tönen 5. 'Körper grün «länzend, 'am Halsschild oft mit Goldglanz über- "laufen ; die Flügeldecken, die vier Grundglieder der Fühler '* ünd ‘oft auch die letzten Bauchringe roth. L. 2.7“ Br. 1.5 In’ niedrigen Gebirgswäldern. . ß Ch. polita L. 5. ‚Die ‘Seiten des Halsschildes sind deutlich gewulstet und der ganzen Länge nach durch eine Seitenfurche abgegränzt 6. Die ‘Seiten ‘des Halsschildes sind zwar deutlich gewulstet, die - Seitenfurche’aber ist nur auf der hintern Hälfte eingedrückt." 8. ‘Das Halsschild ist an’ den Seiten nieht gewulstet sünd ohne " Längeneindruck j h 3 ULERE: ‘11. ‘Das Halsschild ist’ an’ den "Seiten "deutlich gewulstet,' ‘ohne " Längsfurche' und statt derselben findet sich nur"eine breite schwache Einsenkung der gewölbten Halsschildfläche ;' Gestalt "#0 des’ Halsschildes fast viereckig, an den Seiten’ gerundet! 'L. 3“ " WBrlYW) Auf Hochgebirgen! - * » ‚Ch. oarpathiea.ErA. B. 26 6. Der Längeneindruck an den Seiten des Halsschildes ist grob punctirt ; . ; e h - ; . ar Dieser Eindruck neben den breit gewulsteten, nach vorne stark verengten,, fast geraden Seiten ist nicht punktirt. hoch- gewölbten, zerstreut und ziemlich grob punktirten Flügeldek- ken zeigen Andeutungen von Punktreihen, arbe des Käfers dun- kelerzfärbig. L. 2.7 -—- 83.5 Br. 1.5— 2“. In den niedern Gebirgswäldern. . ' Ch. hemisphaerica Dft. 7. Käfer schwarzblau , hoch kugelig gewölbt, Flügeldecken dicht und grob punktırt. L. 4—-41%,%, Br. 3—3%,. In der Hügel- region. . i - - .. Ch. fimbrialis Küstr. Käfer kupfer- oder gelbroth „ oval, Flügeldecken zerstreut punktirt mit Ändeutungen von Längsreihen an der hintern Seitenhälfte .L. 354, Br. 25° Auf Wiesen. Ch. staphileae L. 8. Käfer kupfer- oder gelbroth oder messingfurbig a. Käfer blau, Halsschild nach vorne nicht verengt, der falten- | artige Eindruck an den Hinterwinkeln nicht bis zur Mitte hinaufreichend. L. 3°5”—4-5"" Br. 3“ Wälder der Gebirgs- ausläufer. . ; Ch. caerulea Dft. 9. Käfer länglich eiförmig,, Schulterbeule nicht oder wenig her- vorragend | Insel WW Käfer fast kreisförmig mit eckig hervortretenden Schultern, hell- kupferfarbig; Halsschild mit stark convergirenden, fast ge- 'raden, in. spitze Vorderwinkel auslaufenden Seiten, 'an den Hinterwinkeln befindet sich ein kurzer faltenartiger Eindruck. | L. 3:7°..Br. 27°. Wälder.der mittleren Region. Ch. Dahlii Kn. 40. Seitenrand des Halsschildes breit gewulstet, in den’ Hinterwin- keln mit einem deutlichen Falteneindruck ; die Flächeiist gleich- mässig punctirt. Die Flügeldecken mit Neigung .zu Punktrei- hen, dunkelerzfärbig, selten purpurroth. L. 3:7‘ Br. 2.5. Wälder der Vorgebirge . a Ch, marcasitica Grm. Seitenrand des Halsschildes schmal gewulstet,, in den Hinterwin- keln mit einem schwachen Falteneindruck und an den Seiten mit einigen gröberen Puneten. Flügeldecken zerstreut punctirt. messing- oder kupferfarbig. L. 3“, Br. 2:3‘. Wälder (der Vor- gebirge. . ; A i r Ch. opulenta Fisch. 11. Tarsenglieder mit den‘ Schienen und Schenkeln gleifarbig. 12. Tarsen roth ; Schienen und: Schenkel'so wie der ganze Körper violett. L. 3°—5:7°". Br. 2--2:5°. Auf Wiesen. Ch. goettingensisL. 12. Käfer kurz , buckelig gewölbt, Färbung dunkel. . .2 28. Käfer länglich und oben. mehr tlach‘gewölbt, vun. hellgrüner, blauer, kupferiger und violetter Farbe 5 a 18, 13. Flügeldecken dicht und fein verworren punetirt (....% 14. Flügeldecken gröber und sparsamer punetirt und die.,schwach aus- geprägten Puncte zumal un,den Seiten ‚unregelmässige Reihen bildend. Käfer dunkelblau oder schwarzblau,: ‘Halsschild, nach vorne verengt, x 3./B. 24. Auf Wiesen. ‚Ch.haemoptera L. 27 44. Halsschild nach vorne stark verengt mit’ geraden Seiten 15. Halsschild nach vorne wenig verengt, die Seiten vor der Mitte etwas gerundet erweitert, Färbung dunkel olivengrün. L; 2.5 ‚ Br. 2, Im Vorgebirge. . i Ch. globipennis Suffr. 45. Käfer nach vorne und hinten gleichmässig verengt, überall dicht und fein ‘punetirt; Halssch, ohne glatte Mittellinie. Fär- bung dunkelolivengrün, matt. L. 4“ Br. 3. Untere Gebirgs- wälder. E { ’ ‘ Ch. olivacea Suffr. Käfer nach vorne mehr verengt, als: nach hinten, daher mehr ei- förmig; Halsschild sehr dicht und fein. punktirt mit glatter Mittellinie und vor den Hinterwinkeln mit einem kleinen rund- lichen, flachen Grübchen. Flügeld. sparsamer und gröber, auf der hintern Hälfte undeutlicher punctirt. Farbe dunkelkupfer- braun, glänzend. L. 3° B. 2:4. Im Vorgebirge. Ch.globosaSuffr. 46, Halsschild in der Mitte fein, an den Seiten grob punctirt ; Farbe metallisch. grün oder blau, Flügeldecken mit Andeu- tungen von Punctreihen } ER + i a7. Halsschild gleichmässig dicht punctirt, Flügeldecken ganz dicht verworren punctirt. Farbe grün, kupferroth , violett oder blau, L. 2:5, Br. 17, Auf. Wiesen ö „...„ Ch. varians F. 17. Die Seiten des Halsschildes mehr gerade, convergirend und vor den Augen plötzlich zugerundet, die grübere Punctirung der Halsschildseiten oft zusammenfliessend :und in den Hinterwin- keln ein flaches Grübehen bildend. Schultern . hervortretend. "Farbe rein blau, oder mit grünem Schimmer oder grün. L. 3:7‘ “Br. 2:3“, Auf Wiesen : ; ’ Ch. violacea Pnz. Die Halsschildseiten sind schon von der Mitte ‚bogig nach vorne zu gewendet und abwärts gebogen. Mittelfeld des Hals- schildes mit glatter Längenlinie; die Seiten sind an demsel- ben nicht runzlich punetirt., Schultern’. wenig hervortretend. ‚Farbe goldgrün , sehr selten blau. L. 4“ Br. 2:5. Auf Wie- sen, die Mentha-Arten bewohnend. Ch. nientastriSuftr. 18. Flügxeldecken dunkelblau oder schwarz, mit rothem Rande 19. Flügeldecken blau oder metallischgrün mit Längshinden .... 2. 19. Der farbige Rand der Flügeldecken überreicht vorne nur. die Schulterbeule,, Flügeldecken grob runzelig punetirt. ... 20. Dieser farbige Rand umgibt die ganzen Flügeldecken ringsum , die Flügeldecken selbst sind fein punctirt. L. 3:5 Br. 2, Auf Wiesen . »takın s i ‘ Ch. limbataL. 20. Färbung dunkelblau, der gelhrothe Rand wird ander Spitze ‘durch. die blaue Naht ‚schmal unterbrochen und nahe seiner Grenze ist an. den Seiten nach innen hin eine einzige Reihe sparsa- ' . mer Punkte. L. 4%, Br. 3“. An Bergen. Ch.'gypsophilae Kst. “Farbe schwarz. mit blauem Schimmer. Der rothe: Seitenrand trägt nahe seiner. Grenze nach innen‘ eine, durch mehrere da- neben stehende Puncte unordentlich gemachte Reihe dicht auf 28 ‘einander folgender‘ Pine: Halsschild glatt. EL. 3- Bun Br. 2:49, “Auf Wiesen . Ch. sanguinolenta D. 21: Käfer glänzend grün , die Näch a: der Seitenrand der Flü- geldecken goldig, und über die Mitte derselben zieht sich eine ‚ blaue oder grüne Längsbinde Käfer blau oder violet, vier Längsbinden ‚über das Halsschild und drei Längsbinden über jede Flügeldecke sind metallisch kupferig glänzend bei reinen Stücken, bei den meisten die Binden gerne ins Röthlich - Violete über" und werden matt. (Ch. cerealis var. Megerlei Dhl.) L. 3° rd Br. 2“. Auf Wei- deplätzen. Ä 2 €. cerealisL. 22. Käfer 5—6'”; grünglänzend, "mit einem breiten goldenen Saume 'an der Naht und den Seiten der Flügeldecken. Ueber die Mitte jeder Flügeldecke zieht sich oft eine blaue Längsbinde; manchmal ist “auch der ganze Käfer grün ohne Goldglanz. "Plügeldecken nadelrissig punctirt, La 5m. 3, Auf Wiesen . ! Ch. graminisL. Käfer 2—3 Linien lang; ; grün oder kupferroth ‚ goldig, glänzend, die Nath und eine “Längsbinde über jede Flügeldecke blau. Flü- geldecken zerstreut punctirt mit Andeutungen zur Reihenbildung. L. 2:53, Br. 1:5“. In Gärten und Wiesen. ° Ch. fastuosal. 23. Käfer einfarbig : ; WA mb 2A. Flügeldecken mit Farbigem Rand’ oder "Längsbinden Adam) 27. Käfer . schwarz, Flügeldecken lan L’3WN Br, 2a. Auf Wiesen h . Ch.lurida L. 24. Die Seiten des Halsschildent sind " gene eine ununterbrochene Längenfurche abgegrenzt h Die Seiten des Halsschildes sind durch eine nur an der hintern Hälfte eingedrückte' Längsfurche abgegrenzt, "je zwei. Punct- reihen der Flügeldecken ind-'eiffander! nähen 5 „4.26. 25. Käfer buckelig "Fewölbt: die Punctreihen der Flügeld.'beste- ‘hen aus groben Stich eingedrückten Puncten , dien Zwischen- räume sind glatt und glänzend. L. 3:5” Br. 2 Wälder der untern Region . , Ch. lamina F. Käfer mehr halbkugelig ewölht: die Piiletheikön der Flügeldek- ken aus’ seichten Püneten gebildet, deren Zwischenräume durch feine und dichte Punctirnng matt erscheint. Halsschild’ sehr fein und .dieht punetirt mit Scharf ausgeprägter Längenfurche, neben der sehr breiten Seitenwulst. Farbe schwarz. glanzlos. L. 4”, Br. 3. Gebirgswälder. . u Ch. morio Fald. 26. In den zu zwei eindader genäherten Punctreihen der Flügeld. folgen je 4—-6 Puncte gedrängter anf einander; die Zwischen- räume sind dieht und fein punctirt. Das Halsschild ist‘ sehr fein punetirt mit glatter “Mittellinie , * der Seiteneindruck’ ist ' auf der vorderen Hälfte durch einige gröbere Punete ange- oe Käfer blau oder grünlich mit mattem Glanze. L. 3 . 2%, Auf Wiesen . . h . Ch. geminata Pk. I Die ‚grübchenartigen, . oft mit ‚kupferigem Rande umgebenen 'Puncte stehen in den. zu ‚zwei genährten Punctreihen der,Flü- ar „ geldecken abwechselnd ; ihre Zwischenräume sind zerstreut und os äusserst fein punctirt...Halsschild glatt und die uur ‚auf dem ‚> hintern. Drittel der ‚Seiten eingedrückte. Furche: ist, vorne nur durch ‚einige ‚feine. Puncte angedeutet... Käfer dunkel messing- farb. L, 3, ‚Br. 1:7“, Auf:Wiesen ch near. „oie Fucala F, 27. Farbe des Käfers bräunlich-erzfarbig, mit gelbrothem Saume der Flügeld.; ‚diese selbst sind fein nadelrissig punctirt,mit gröbern Punctreihen. L..8, Br. 17°”. Auf Wiesen, . Ch. marginata.L. Farbe des Käfers metallisch-grün ; der ‚Saum und zwei Längsbin- ‘ dem; über. das Halsschild, — der Saum und „vier Längenbinden „über jede Flügeldecke kupferrath glänzend. ‚Die glatten Flügeld. ‚an den grünen: Streifen mit je zwei. genäherten groben Punct- « reihen. L 3-7, Br. 2:2“, ‚Bei Klausenburg, Ch. americana L. 28. Käfer heller oder. dunkler. metallisch grün oder blau .; -; 29. Käfer schwarz; die Oberseite des. Halsschildes , "die. Kueolnraken bis auf. einen abgekürzten Streifen in der Nath und die Hinter- leibspitze ist roth. L. 4", „Br. 2:2'%. Untere Gebirgswälder. “ wer ‚Oreina. melanocephala Dit. 29, Der Seitenrand. des Halsschildes- ist. nicht verdickt und durch keine Längenfurche abgegrenzt. Käfer grün, oft mit Goldglanz am Grunde der Flügeldecken. und u; der Nath. sehr selten blau. L. 4 Br. 22%, Untere Gebirgswälder. 0. aleyonea Er. Der Seitenrand des ‘Halsschildes_ist durch: einen: schwachen ‚: auf der: hintern Mälfte tieferen Längeneindruck abgesetzt . 30. Seitenrand des Halsschildes ist der ganzen Länge nach ‚oder, wenigstens bis zu zwei Drittel durch einen Eindruck abgesetzt 33. 30. Flügeldecken. dicht und etwäs. runzlig punctirt,,. glänzend, Ober- und Unterseite: gleichfarbig . nsnsäe BB. Fiügeionkes fein nadelrissig ‚punctirt,, glanslos, Unterseite ‚dun- ‚kelblau,, ‚Oberseite grasgrün, matt. L. 4. Br... 2”, Gebirgs- ....wälder .. . A \ nivalis Heer, 31.: Flügeldecken, und Halsschild sind gleichstark punctirt, 32. Das Halsschild ist . viel feiner punetirt als die Flügeldecken. L. 5. B. 3”, Nördliche Gebirzswälder 3, IE venusta Suffr. 32, Hinterdecken des Halsschildes spitz nach Aussen. gerichtet, vor ‚denselben, sind die ‚Seiten eingezogen und dann bis .zu den spitzen Vorderwinkeln bogenformig nach Aussen. gerundet. Halsschild dicht punetirt, an den Seiten gröber. Der Seiten- eindruck blos auf der hintern Hälfte schwach flach ausgeprägt. Die Flügeldecken verbreitern sich. hinter der Mitte. L. 4, i Br. 24%, ‚Gebirgswälder . F £ 0. pretiosa "gl. Imerdücken des Halsschildes rechtwinkelig, nicht.nach Aussen ge- bogen; die Seiten ‚des Halsschildes sind anfangs gerade und nur von der Mitte an zu,den abgestu ften Vorderwinkeln im n.Bogen gerundet. Das Halsschild ist ‚auf, er Mitte zerstreut in den Sr 30 Winkeln dicht grob punetirt, der Längeneindruck auch in den Vorderwinkeln kenntlich. Flügeldecken hinten kaum breiter L. 4”, Br. 2, Nördliche Gebirgswälder. . 0. speciosaL. 33. Letztes Glied der Taster gleichbreit oder eiföürmig . 35. Letztes Glied. der Taster vorne vetbreitert und abgestutzt 34. 34. Schienen an der Aussenseite nur an der Spitze gefurcht; der verdickte Seitenrand des Halsschildes der ganzen Länge nach breit “ abgesetzt und aufgebogen. Farbe grün oder blau. L. 4“, Br. 27, ‘ Nördliche und mittlere Gebirgswälder 0, aurulenta Suflr. Schienen an der Aussenseite über die Hälfte oder ganz ge- furcht. Der breit abgesetzte Seitenrand des Halssshildes flach abstehend, Blau, selten mit grünlichen Schimmer. L. 5, Br. 3“ Nördliche Gebirgswälder . . O.iutricata Germ. 35. Die Vorderschienen sind an der Aussenseite bis zur Hälfte, die Hinterschienen nur an der Spitze gefurcht. Die Seiten des Halsschildes sind stark gewulstet, mit einigen groben Puncten auf dem Wulste,;, blau. L. 4 Br. 22. Südliche Gebirgs- '‚wälder . ne a hear nt” ERNNER, WEICHREERENE, ‘Alle Schienen an der Aussenseite wenigstens bis zur Hälfte ge- füurcht. Das Halsschild in dem Längseindruck gröber punctirt, auf dem Wulste selbst fein punctirt. Farbe blau , sehr selten olivengrün. L. 4 Br. 2:5” Gebirgswälder 0. rugulosa Suflr. Alle Schienen an der Anussenseite nur an der Spitze kurz ge- furcht i ; h ; $ : : Ä A 1 36. Letztes und die vorhergehenden Fühlerglieder verlängert, locker zusammengefügt, erstes und zweites Fühlerglied metallisch 37. Die letzten Fühlerglieder kürzer und derber zusammengeschoben. ' Erstes und zweites Fühlerglied an der Spitze roth. Halsschild in der Mitte sehr fein, an den Seiten Shen punctirt mit glatter Mittellinie grün, oder blau, und öfter mit dunklerer Nath und Längsbinde in der Mitte der Flügeldecken. L. 4, Br. 2:5”. Gebirgswälder . . 2.00... vittigera Suflr. 37. Länge des Käfers 3—4“. Halsschild‘ mit rechteckigen, nicht ‚ nach Aussen gekehrten Hinterwinkeln; seine Seiten sind bis über zwei Drittel der Länge nach vorne hin gerade, dann in kurzem Bogen zu .den abgerundeten, etwas herabgebogenen Vorderwinkeln zugerundet. Die Seitenwulst ist glatt, stark aufgeworfen und an den Vorderwinkeln rundlich nach innen verbreitert, dann vom Grunde aus bis zur Erweiterungsstelle mit einer tief eingedrückten Furche begleitet. Die Fläche des Halsschildes ist fein zerstreut punctirt, die Seitenfurche, und der etwas eingesenkte Platz vor derselben bis zum Vorderrande grob punctirt.. Die Flügeldecken sind dicht mit feinen, wie aus- he Puncten und hie und da reihenweise besetzt. Farbe . des Käfers metallisch grün, die Nath fein blau, selten ein . dunkler Längsstreifen an der Schulter, sehr selten der ganze ‘ Käfer blau. Gebirgswälder. . +. O& juncorum Suflr. 31 Länge des Käfers'&4— 5’. Halsschild‘ mit.irechtwinkeligen: Hin-- -„terecken ; seine Seiten sind nach vorne bis über die Mitte fast ' gerade, ‚kaum merklich, nach ‚innen geschwungen, und dann ‘ sehärfer ‚gegen... den Vorderwinkel gerundet. Der dicke, "mit einigen. groben Puneten besetzte Seitenwulst ist in. den‘ Vor-, derwinkeln. etwas erweitert,, und nach innen bis zu dieser 'Stelle' ‚mit)einer tiefen. Furche begleitet. Punctirung .des:Hals- ‚schildes zerstreut und: nicht fein, auf der Mitte jedoch ;selte-;, „ner. Die Janggedehnten ;Flügeldecken sind zerstreut und grob‘ .„punetirt,..die Puncte wie ausgerissen. ‘Von der Stirne ‚steigt „eine. feine Kiellinie. gegen. den Mund. herab. ‚Farbe des ‚Käfers metallisch grün, selten mit blauer Nath’und Längenstreif von den \-'Sehultern, oder einfarbig’ blau. Gebirgswälder. O.cacaliae Schk, Käfer 4—4'/,"" lang. Halsschild mit spitzen, etwas nach aussen u'"gebögenen: Hinterwinkeln ‚ daher die Seiten in einer merklich einwärts 'geschwungenen Linie sich bis:zu; den: Vorderwinkeln ‘zurundend, so 'dass die. ‚grösste Breite. etwas vor der, Mitte: ist. © Die: häufiger punctirte Seitenwulst ist innen: durch’ eine seichte; gröber, punetirte : Furche, begleitet, ‚ und erweitert. sich nicht! ' merklich. in den: Vorderwinkeln. Die Punctirung der;Halsschild- ‚, fläche ist; zerstreut; und nicht fein. Flügeldecken zerstreut ‚und! etwas, runzelig punctirt. Die. Stirne- trägt einen.kurzen Längen- eindruck. ‚Farbe blau, seltener blaugrün. ‚(rebirgswälder: |... | ‚0, seneeionis Schur.: — - i Li i Beschreibung der neuen Art: ‚Chrysomela carpathica. \E. A, Bielz. Ch, vobseure olivaceo-eaerulescens, elliptica ‚ retrorsum. plus; ele- vata; thorax longitudine dupplo latior, convexus, juxta mar- ginem lateralem inerassatum levissime longitudinater impres- sus, undique subliliter punctulatus, angulis postieis, rectis,,. lateribus, rotundatis;, angulis antieis rotundatis, deflexis ;..ely- thra, fortius et, erebre punctata. Long 3° lat. 2. 1. Der. Gestalt ‚nach äusserst ähnlich der Chr. islandiea® Germ,,. aber hauptsächlich durch die Abwesenhnit der Stirnrinne, ünd.'der Längsfurche an den Halsschildseiten unterschieden. Der Käfer ist im Umriss von oben gesehen elliptisch, mit grösster Breite über die Mitte der Flügeldecken, bei der Seitenansicht kömmt die stär- kere Krümmung der hintern, höhern Hälfte der Flügeldecken zu, die dann an der Spitze steil abfallen. Der Kopf ist fast bis über die Augen in das Halsschild‘ zurückgezogen, die Fühler haben ver- dickte Endglieder,,'; ihre. Grundglieder. sind am der,Spitze roth und das letzte Tastteglied ist erweitert und schief abgestutzt; die Oberlippe ist ausgerandet; das Kopfschild äusserst fein punktulirt 32 und durch eine zwischen ‘den Augen befindliche Bogenlinie von der glatten ‘gewölbten Stirne getrennt. Das Halsschild ist’ doppelt so breit als lang, gewölbt und nur, wo bei anderen ‚Arten die gewöhnliche Längsfurche den wulstigen Seitenrand abgrenzt , ist hier die sonst gleichmässige Wölbung durch eine sanfte Senkung der Fläche, die vom Hinterrand zum Vorderrand’ sich‘ erstreckt, gestört und daher treten auch hier die Seiten selbst wulstig her- vor, wenn auch gegen innen kaum merklich. Die Halsschlldseiten testen gleich bei der ersten rechteckigen Hinterecke‘ in-sanfter Krümmung nach Aussen und sind gegen die abgestumpft gerun- deten hund herabgebogenen Vorderwinkel etwas stärker zusammen- gezogen, so dass die, grösste Breite des Halsschildes gleich" vor den Hinterwinkeln ist; die Oberfläche ist sehr fein und undeutlich punctulirt , nur in dem Seiteneinsenkung sind die Puncte deutlicher, nicht oröber; das Mittelfeld hat eine glatte Mittellinie. ‘Die Flü- geldecken sind kaum breiter, als das ‘Halsschild,; etwa um* ein Viertel länger ‘als zusammen breit, ‘nach hinten nicht erweitert und an der Spitze zusammen abgerundet, Ihre Punetirung ist stär- ker, als die des Halsschildes und obwohl dicht, so''sind doch die Zwischenriume zwischen den Puneten’ breiter, als diese selbst. Die Naht ist an der abschüssigen Stelle schwach eingedrückt, und der äusserste Seitenrand wird. von einer stark eingesebnittenen‘ Linie begleitet. Die Oberseite des Käfers hat eine dunkelolivengrüne, vor- züglich am Halssshild in’s Blaue spielende Farbe mit wenig Glanz. Die Unterseite ist glatt, dunkel blaugrün, an der Brust reiner blau. Die gleichfarbigen Beine haben zerstreut punctirte Schenkel, braune Polter an den Tarsen und.rothe Klauen. 10a Der Käfer wurde in einigen Stücken auf dem Fogarascher Ge- birge (am Olän, ‘unter der Vunetura in’ der Nähe’'des Bullia-Sees oberhalb Kerezesoara, etwa. 7000‘) von H. Alb. Bielz entdeckt und» scheint"also' auch hierin die, (Ch. islandica , welche "ebenfalls die'höhern Gebirge Oesterreichs und Schlesiens bewohnt, : bei nns zu "vertreten. Hinsiehtlich der systematischen Stellung scheint sie nur zwischen eaerulea und goettingensis eingereiht werden zu kön- nen ’und zwar sammt'islandica, "da sie sich jenen, was Wölbung des Körpers,. Halsschildform, Flügeldeckenbildung und den ganzen Habitus betrifft; bei’ Weitem mehr nähert , A N Oreinen‘, wohin sie ’in den ‚Catalogen gezugen wird. A, 30h u mn nun ur i i Redaction.: . Der Vereinsausschuss. i nen A Gedruckt bei Georg v. Glosius in Hermannstadt. um « Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften ee EnTaym, Neo. 3 | März. kn; 2 1856. Inhalt: Vereinsnachrichten. — C. Fuss: Beiträge zur Käferfauna Sie- benbürgens, — , Chemische , Untersuchung der Mineralgnelle von Rohrbach im, Gross-Schenker Bezirke. — J. L. Neugeboren, Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegelge- ‚bilde, von, Ober-Lapugy. (Fortsetzung. ) ‚Vereinsnachrichten. | für den -Monat Februar und März 1856.“ 'Die Vereinssammlung erhielt: vom Mitglied Herrn: Pfarrer Carl Schneider einen grossen‘ Saurierwirbel ‘aus einem Grob- kalke und ‚einem 'Zohn »des 'Equus: primigenius)-beide ‚von‘ St. Lo- retto. Ebenso überreichte Herr Dr. .Czekelius'zwei durch Hrn. k. k., Staatsbuchhaltungs-Offieialen Anton ,Czillich ‚dem Vereine gewidmete Goldstuffen aus Boicza. ‚ Herr C, Fuss berichtet, dass ihm am 15. Februar I, d. schon blühende Exemplare von Capsella bursa pastoris und Galanthus nivalis in Gärten bei Hermannstadt vorgekommen seien, und Pau- lowna imperialis im vorigen Spätherbste im Mühlsteffen’schen Gar- ten bei Hermannstadt bis zur halbentwickelten Blüthe gelangt sei. Chondrilla acanthophylia Borkh. eine für Siebenbürgen neue Pflanze sei von Herrn C. Unverricht bei Deva aufgefunden worden, zeigt Herr M. Fuss an. lichste ‚Dank des Vereines ausgesprochen. ; 34 Für die Vereinsbibliothiek ‚gingen ein: IT te1 it N Sitzungsberichte der k. k. Akademie“ Her Wissenschaften in Wien (Fortsetzungen). sähresberichte "der Pollichia, ‘des” naturwißsenschaftlichen Vereins der bayerischen Pfalz für 1854 und 1855, nebst der zweiten Ausgabe der ‚Statuten dieses Vereins. Gorrespondenzblatt und Verhandlungen: der‘ ‚deut schen, ‚Gesell- ‚schaft Psychiatrie und gerichtliche Peycholgte in "Neuwied redigirt von Dr. A. Erlenmayer. Anwendung der Gasfeuerung beim HrnbörieRg zu Aisch in. Mähren von Dr.. Zerrenner. Wien. 1856. Bee ‘Die metallurgische Gasfeuerung im Ele en. Staate von Dr. (. Zerrenner. Wien 1856. Für diese sämtliche BO Ki hiemit ie: verbind- 1öR Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei: Rudolph Conte Anıadei, Hofrath -der..k..k. es re 'Statthalterei in Hermännstadt. 78 Johänn Nechhay', Euler v. Felse:'k.'k: Appelt in Pension zu Lemberg. P. Sighund Fellöcker , Professor und Stiftscapitular Mi ap al E. A.B ielz., 35 Beiträge zur Käferfauna Siebenbürgens. von ©. Fuss. 1) Zur Entwickelungsgeschichte, der Apate substriata Pk. Schon vor längerer Zeit fand ich in der Fichtenrinde, , womit ein, Gartenhäuschen bekleidet war, den genannten Käfer in grosser Menge vor und habe seitdem denselben auf der Stube aus gleicher Rinde in vielen hundert Stücken erzogen, während. ich ihn im Freien nur noch zweimal in einzelnen Exemplaren erbeutete; ein- : mal in den, zu Hermannstadt gehörigen Tannenwäldern hinter 'Reschinar unter frisch abgeschälter Fichtenrinde , und, das andere Mal unter der Rinde eines eichenen Pfostens an einer Gartenum- lankung ‚bei Hermannstadt, wohin sich der Käfer wahrscheinlich geflüchtet und einen zeitweiligen Aufenthalt genommen hatte. Die hiesigen Lederer benützen zur Zubereitung der Rinderhäute zer- mahlene Fichtenrinde,. und auf den Schüttböden derselben wird er oft in. grosser Menge in den Rindenvorräthen angetroffen, wo er, zumal wenn die Fichtenrinde lange in Stücken aufbewahrt wird, bedeutenden Schaden anrichten kann, da. er als: Larve und Käfer die Rindenstücke, im Innern. völlig zernagt und zu. Mehl zerfrisst. Solche Rinden werden. dann nur von den unverletzten Oberflächen und einigen wenigen gleichsam säulenförmigen Ver- bindungspfeilern im Innern zusammengehalten , während sie sonst ganz durch Gänge ausgehöhlt und mit ‚den kurzen eylindrischen Exkrementen des Thieres erfüllt sind. Doch habe ich. nicht gefun- den, dass er auch gemahlene Rinde angeht, und daher mag ein baldiges Zermahlen der Fichtenrinde den sonst zu befürchtenden Schaden verhüten. Die Käferlarve selbst ist im erwachsenen Zustande an a1 „lang und unter dem ersten ‚Brustring, nahe: 1‘ breit, dabei ver- ‚schmälern sich die folgenden Bauchringe immer mehr, so dass ‚sie eine nach vorne keulenförmige Gestalt. besitzt. Den Bauch trägt sie nach Art der Aphodius-Arten nach unten eingebogen und ‚die drei ersten Leibringe sind mit Füssen versehen. Die. Farbe ‚des namentlich an seinen wulstförmigen ‚Erhabenheiten ‚mit weissen, abstehenden Borstenhärchen versehenen Körpers ist weissgelb mit 36 auf dem Rücken röthlich durchscheinendem Canal. Die Oberseite ist stark gewölbt, die Unterseite dagegen abgeflacht. Der kugelige Kopf ist zur Hälfte in. den: wulstförmigen prothorax eingezogen. Die Stirne ist gewölbt und von der kurzen queren Oberlippe durch eine feine (Querlinie abgegrenzt. In gleicher Höhe mit der Ober- lippe sitzen neben den Kiefern die dreigliederigen kurzen Fühler; das erste Glied derselben ist napf-fürmig, fleischig, das zweite ist kürzer als das dritte, rund," und das letzte cylindrische ist mit einigen Härchen bewachsen. In der Gegend der Augen (welche übrigens fehlen) stehen zwei vom äussern Mundwinkel hinter ein- ander aufsteigende, tief eingeschnittene Linien, von welchen die ‘vordere bogenförmig aufwärts gegen den Scheitel sich zieht und mit der jenseitigen oben ‚zusammenstossend sich zum, Halbkreis schliesst, die zweite aber abgekürzt und mehr gerade ist. Die Oberkiefer sind zwei feste, schwach gebogene, vorne schief abge- stutzte Hornstücke. Die Unterkiefer sind. pinselförmig und am Stamme mit den kurzen dreigliederigen, pubescenten Lippentastern mit kurz kegelförmigen Gliedern verwachsen. Die kleine quere,und vorne zugerundete Unterlippe hat an ihrer Spitze zwei einglie- derige ? Lippentaster. Der Vorderrücken ist hochgewölbt, in. der Mitte vorne mit einer breiten Längsrinne; die folgenden Abschnitte bis zum abgerundeten After bilden je einen breiten Querwulst, der kurz über dem Seitenrande durch einen ‚runden oder an den ‚ Bauchringen. mehr , dreieckigen Eindruck in eine Seitentuberkel abgetheilt ist und auf der obern Mittelfläche durch eine sich nach vorn öffnende,, weit gezogene Bogenlinie so in zwei Theile getheilt wird, dass je bei zwei Segmenten ein kürzerer Querwulst zwischen zwei durchausgehende Querwülste ‚eingekeilt erscheint. Die drei- liederigen Beine sind mit einer kurzen braunen Kralle und dane- Gau mit einigen Borstenhaaren bewaffnet. m Die zur Verwandlung reife Larve frisst sich nahe der äus- sern Oberfläche der Rinde eine Art rundlicher Höhlung aus, deren Eingang mit zusammengepressten Mulmtheilen verstopft wird und "worin sie sich verpuppt. Die Puppe selbst ist von der Länge ‚des Käfers selbst, weisslich gelb’ gefärbt. Auf der Oberseite ist. das an der vordern Hälfte deutlich gekörnte Halsschild, der mittlere Theil des Mittel-, und des durch eine feine Längslinie getheilten Hinterrückens, der Grund der nach unten umgeschlagenen, glatten Flügeldecken und der Flügel und die obere wulstige Seite. der Hinterleibringe zu sehen. Die Unterseite zeigt den stark einwärts gebogenen Kopf‘ mit seinen Fresszangen und Tasterscheiden und die ao den Leib angedrückten beiden, vordern Beinpaare, indem das Hinterpaar von den sich gegenseitig deckenden Flügeln ver- hüllt ist. Die Fühler sind in die Lücke zwischen Halsschild und et) 37 Flügeldecken hinauf und eingebogen. Die Spitze des Hinterleibs trägt zwei kurze stumpfe Kegelcher. Die Zeit des Ausschlüpfens ist hauptsächlich Ende Mai, obwohl sich stets in ‘den Rindensticken Larven in verschiedenen Altersstufen und. entwickelte Käfer finden. Der Käfer frisst, sich” aus ‚seiner, Wiege nach aussen ein Flugloch, doch scheint er sich lieber innerhalb, seiner Gänge aufzuhalten, da ich dieselben sehr selten ausser an.der Rinde fand, wohl aber beim’ Zerbrechen. der- selben in den Gängen auch 8 bis 10 Stück hintereinander ‚stek- kend antraf, 2) Die Puppe von Labidostomis tridentata L. Anfang Mai vorigen Jahres bemerkte ich an einem jungen Pflaumenbäumchen nahe unter der Spitze eines’ Triebes eine etwa 5° lange, oben 3‘ dicke runzlich-körnige, graue-nach unten et- was. verschmälerte Masse, ganz einem Klümpfchen hingespritzten vertrockneten. ‚Morastes ähnlich, das obere diekere abgerundete Ende nach aufwärts gerichtet, aufsitzen. Vier. an den Seiten des schmalern Endes befindliche, abgekürzte, schief ‚gestellte ‚Quer« rippen (wie undeutliche Ringe einer Schmetterlingspuppe) und die das ganze Ding dicht bekleidenden, lang abstehenden,, hellbrau- nen Haare liessen mich auf eine eingesponnene Puppe schliessen, und in der Hoffnung irgend einen seltenen Schmetterling zu er- halten, 'nahm ich den abgebrochenen Zweig nach Hause. Zu mei- ner grossen Ueberraschung und Freude fand ich aber nach 5 Tagen in dem Fläschen in. welchemiich: das Pflaumenreis ‚aufbewahrt hatte, ganz -munter eine noch etwas hellgefärbte Labidostomis tridentata herumspazieren,,, welche, durch ein am obern, _ flach abgerundeten Theil ihrer Puppenhülle ausgefressenes Loch ihrem Gefängniss entschlüpft war. | 3) In das Verzeichniss der siebenbürgisch en Käfer sind napsil noch aufzunehmen: Hydroporus vietor Aube, nach Herrn E. A. Bielz in Quellen bei Michelsberg, wo er von Herrn R. Krabs gesammelt wurde. Helophorus nanus Er. in. den Tümpeln und Gräben auf ‚der „...Fleischerwiese bei Hermannstadt selten, im April. „1, Lathrobium terminatum Gray. im Eichenwald auf dem'-Zackels- berg bei Grossscheuern am 4. Mai unter Moos. 38 Stenus .circularis Grav., übereinstimmend mit oesterreichischen Exemplaren, bei der kerzeschoraer Glashütte im Buchenwald unter Blättern im Mai. Stenus. 'oculatus. ‚Gray., nach Stettiner Exemplaren bestimmt , unter Waizen-Garben im August bei ‚Neudorf. Stenus eicindeloides Grav., verglichen mit’ oesterreichischen Stücken, bei Grossscheuern in den ‚,Reschflecken “ unter Schilfstengeln und unter Ufersteinen des Baches im Laita- thale zwischen den Glashütten von Kerzeschoara und Porum- bach. Lithocharis brunnea Er., übereinstimmend mit Stücken aus Hannover, unter Steinen am Bach. bei der Kerzeschoraer Glashütte. Ptilium minutissimum Weber, an einem Mistbeetbrette in einem Garten bei Hermannstadt. 4 Endophloeus 'spinulosus Latr., am Gebirge Praesbe bei Zood von Herrn E. A. Bielz unter Bnchenrinde entdeckt. Phytonomus fasciculatus Hbst., etwas kleiner als Stettiner Exem- plare , und sonst ganz übereinstimmend , bei dem Dorfe'Mada im Juli geketschert. Baridius picinus Germ, am Hammersdorfer Berg im. Mai ge- ketschert. Scleropterüs serralus Germ., nur in 2 Stücken in dem Kerze- schoraer Glashüttengarten im Mai geketschert. Ceuthorhyndus' suturalis-F., in gesiebter Lauberde bei Neudorf im, November. 2 Ceuthorhynchus trimaculatus F., im Juni auf Disteln bei Ham- © mersdorf. Cionus verbäsci F., bei Neudorf auf Verbascumarten. Gymnetron plagiatus Sch., und Gymnetron spilotus Germ. , bei Neudorf auf Verbascumarten. Agapanthia angusticollis Gyll., in den Grossscheuerner Wein- ‚gärten auf! Girsiumblättern. Pachnephorus tesselatus.Duft,, unter einem im Grase liegenden Brettchen gleich im Anfang des Frühlings bei Hermannstadt. Gonioetena triandrae Suffr., auf Weidengesträuch ‘am "Altufer bei Rakovitza. ' Phaedon grammieus Duft., bei Grossscheuern iin Juni geketschert. Adimonia rufa Germ., im Juli am ‚rothen Berg“ bei Mühlbach geketschert, „1820 0 & % Galeruca calmariensis L., auf Weidenblättern in den, „‚Resch- "flecken‘‘ bei Grosscheuern im Mai. Haltica armoraciae E. H.,. im Grossscheuerner Pfarrgarten auf „., Meerrettigblättern, und, bei Mühlbach. ap Haltica siuuata Redtb.; bei Grossscheuern auf Wiesen geketschert Apteropoda eiliata Ol., unter Moos bei Kerzeschora. Laihridius rugicollis 01, unter einem modernden Brettchen bei “ , Neudorf. ——_ Chemische Untersuchung der Mineralquelle von RBohrhach, ‚im Gross-Schenker Bezirke. ‘Vor allem ist hier zu bemerken, . dass, da die Quelle keinen Ausfluss hat, sie einen Sumpf ‚bildet, und bloss umzäumt ist; demnach ist die Quelle allen Einflüssen von Aussen Preis gege- ben, daher dem ‚.Regen- und ‚Schnee-Wasser zugänglich, wird dadurch bald mehr, bald weniger verdünnt, kann also nicht gleich bleiben und wird dem zu Folge zu verschiednen Zeiten verschiedene Resultate liefern. Auf diese in der Natur ‘der Sache liegenden Umstände musste im Voraus. aufmerksam gemacht werden, um das Folgende aus dem richtigen Gesichtspunkte beurtheilen zu können. Das Wasser in der einen Flasche war zwar klar, jedoch mit einem Stich ins Gelbe, am Boden lag aber ein leichter gelblich- flockiger Bodensatz, der Geruch war etwas moderig, der .Ge- schmack stark salzig (Kochsalz - Geschmack), Spec. G. mit dem Pienometer 1.0081. Reaction sehr schwach alkalisch. 16 Unzen da- von abgedampf liessen einen Rückstand von 12.35 Gramm oder 169.37 Gran. Sterzing, Apotheker in Fogarasch erhielt von 41%, Unzen 672'/, Gran Rückstand; nach diesem Resultate hätten obige 16 nzen Wasser 1592 Gran hinterlassen sollen, also schon hier ein Unterschied von 8983 Gran. Berechnet man nach dem ersten Re- sultate,,. so hätten in Fogarasch von den 41, Unzen 439.3 Gran zurückbleiben sollen, es blieben aber 642'%, Gran. Das in Foga- rasch untersuchte Wasser war demnach bedeutend reicher an Sal- zen, als das nach Wien gesandte, i 40 Solche Differenzen sind. so lange unvermeidlich, so lange die Quelle nicht gehörig gefasst und von. allen athmosphärischen Einflüssen unabhängig gemacht ist. Da sich gleich beim Salz- Gehalte so bedeutende Abweichungen herausstellen, so sind die folgenden Verschiedenheiten nothwendige Folgen davon. Der in: den 16 Unzen :Wasser enthaltene Rückstand von 12.551 Gramm — 169.37 Gran wurde mit Weingeist , behandelt, es lösten sich darin auf 0.760 Gramm — 10.42 Gran, also Rück- stand 11.59 Gramm. Mit Wasser aufgelöst blieben 0.3625 unaufgelöst zurück, es hatten sich somit im Wasser anfgelöst |11,2275. Also im Alkohol löslich 10.42 Grane. Bu DE) Wasser » 153.98 DZ * _ Ungelöstinsfl » 4.97. 1» 169.37 » ; ‚„... Auf: 1000 Gewichstheile Mineralwasser ‚berechnet gibt als Summe .der festen Bestandtheile: lm Alkohol löslich 1.367 ».. Wasser » 20.049 Ungelöst 0.647 Also in 10,000 Theilen 13.57 200.49 6.47 108 1290 1 Der im Alkohol lösliche Theil 10.42 Gran enthält Jodnatrium und Chlornatrium. Das Jod beträgt darin nur wenig, es konnte zwar. durch Stärkkleister. und. Salpetersäure sichtbar gemacht wer- den, betrug ‚aber auch Chlorpalladium so wenig, dass es nicht gewogen werden konnte. Auch ,von Brom hat man A] gefunden, Gewissheit Kenia aber wegen ‚Mangel an, Wasser nicht erlangt, werden. Tor Der im,-Wasser lösliche Theil 153.98 Gran besteht . aus wenig: ıkohlensaurem Natron, grösstentheils aus Chlornatrium — Kochsalz — weniger Chlormagnesium — salzsaurer Bittererde — sehr, wenig Echurelesmwern Natron. Der in Alkohol. und Wasser ungelöste Rückstand 4.96 enthält kohlensaure Salze und Kieselerde und zwar. vielen kohlensauren Kalk, weniger Magnesia, weniger Eisenoxyd, wenig Kielseerde. 4 Der in der Flasche abgelagerte Bodensatz war flockig, rost- farbig , bestehend aus: 5 öl ni e Kohlensaurem Kalk Kohlensaurer Magnesia Eisenoxyd Thonerde Kieselerde. Das Wasser in der andern Flasche zeigte der Hauptsache nach dieselben Eigenschaften, wie das der vorigen, nur viel schwächer. Es war ebenfalls klar, mit einem sehr geringen Stich ins Gelbe — Geruch mehr moderig, als bei dem der ersten Flasche, Geschmack salzig, ‚aber viel weniger, als bei der ersten , ‚eben- falls Kochsalz:Geschmack. Specifisches Gewicht 1.0024, Reaction schwach alkalisch. Am Boden der Flasche lag ein häufiger, dichter, gelblich-grüner Absatz. Das übrige chemische Verhalten war analog dem von der ersten Flasche, nur verhältnissmässig gegen Reagentien geringer. Gutachten. Da das frägliche Wasser von dem Hattert der Rohrbächer Gemeinde allen Einflüssen des Regens, Schnee’s u. s. w. Preis ge- geben ist, keinen Abfluss hat, und nun einen Sumpf bildet, so ist es’ nothwendigerweise bei Regenwettern und 'Schneeschmelzen dürch fremdes Wasser verdünnt, bei trockenem Wetter hingegen eoncentrirt, daher eine quantitative Bestimmung der Bestandtheile nur für das jeweilige’ untersuchte Wasser gültig, weil zu einer andern Zeit und unter andern Witterungsverhältnissen geschöpftes Wasser mehr oder weniger concentrirt oder verdünnt sein kann ‚und wird. In dem oben Gesagten liegt auch der Grund von der bedeu- tenden Verschiedenheit des Salzgehaltes. Referent fand’ in 4 Pf. zu 16 Unzen Wasser 169.37 Gran fester Bestandtheile, Apotheker Sterzing in Fogarasch in 41%, Unzen 672°/, Gran, was auf 16 Unzen berechnet geben würde 259.2 Gran, also um 89.83 Gran, - oder um %, mehr, als Referent erhielt, Da Sterzing nur die Resultate, nicht aber die Art und Weise anführt, wie er seine Resultate erhielt, so lässt sich über deren Richtigkeit nichts sa- gen, und sie müssen auf Treu und Glauben hingenommen werden. Da aber hier das Jod der wichtigste Bestandtheil, so kann man doch nicht umhin zu bemerken, dass die 6 Gran Jod in 42: 41%, :Unzeh, Wasser ‚ihm. sehr. viel. scheinen, .es ‚wurde ‚nämlich in 16 Unzen Wasser 2.3 Gran Jod vorhanden ‚sein, eine ‘Menge „; welche dem Chemiker bei der Untersuchung nicht hätte entgehen können. Vergleicht man andere jodreiche Quellen z. B. die Adel- haidsquelle in Heilbronn und. Joonitz in Galizien, so finden wir in der ersten in 16 Unzen Wasser: Jod-Natrium . 0.912 Gran ‚ Brom-Natrium 0.300. » in. der zweiten in 46 Unzen Wasser : Jod-Natrium: | ,.0.168: Gran Brom-Natrium 0.289 Gran Die 2%,, Gran Jod würden geben 2.73 Gran Jodnatrium und es hätte somit das Rohrbacher Wasser 3mal mehr Jod, als die Adelshaids-Quelle. Um hierüber: ins Reine zu. kommen , müssen grosse. Wasser- mengen zu Gebote stehen, was nur in loco natali ausführbar ist, mit einer Flasche lässt sich dies nicht quantitativ bestimmen. Dasselbe, gilt: vom. Brom, ‚das nebenbei aber nur in sehr geringer Menge im Rohrbächer Wasser. vorhanden sein. dürfte. v2 Daraus geht hervor, dass das Rohrbächer Wasser nicht so sehr als Salzwasser zum häuslichen Gebrauch, als vielmehr als Mineralwasser zur ärztlichen Anwendung und als Heilmittel zu be- trachten sei. Was die.-Anwendbarkeit des’ Rohrbächer :Mineralwassers zu Bädern betrifft; so ist ses hiezu: vollkommen geeignet, und 'es dürften sich‘ ausgezeichnete Heilwirkungen . in. Krankheiten. ‚des Drüsensystems erwarten ‚lassen , Scroffeln, Gicht, Gelbsucht ‚ 'Ver- härtungen der ‘Leber, Milz u. s.:w., so.dass sich. das ‘alte, -ubi morbus , ibi remedium, als richtig: beweisen würde. Auch was die Einrichtung der Bäder selbst. betrifft, muss die Facultät den Vorschlägen des Stuhlsphysikus Dr. Capesius heistimmen ‚,mit;dem Einfachsten und am wenigsten Kostspieligen anzufangen, einige Bassins auszugraben, inwendig einen Teich aus- zuplanken, und einige. zu kalten Bädern, oder zum Schöpfen , dr Wassers für warme Bäder zu benützen, Die ‚Errichtung von Bade- häusern: und andern "Bequemlichkeiten für Badegäste wird abhängen von der Menge. des Wassers und. dem. Andrang der Heilung suchenden Badegäste, EN zn Von der medicinischen Facultät in Wien, am 26. Juli 1847. 43 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem T'egel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren, (Fortsetzung. ) Geschlecht Cerithium Brugiere. . Die Schalen von Cerithium, welche wir ‚bei Linneıtheils unter Murex, _theils unter Strombus subsummirt finden, sind thurmförmig und haben, mit wenigen Ausnahmen, eine längliche,, schiefe Mündung, welche an: ihrer 'Basis in einen abgestutzten oder nach rückwarts gebogenen jedoch nie ausgerandeten Canal endigt, obwohl zuweilen anstatt des Canales nur eine Ausrandung vorhanden ist; am obern Ende des äussern Mundrandes. befindet, sieh überdiess' eine undeutliche Rinne. Dieses: Geschlecht: charak-, terisirt noch ein kleiner und runder horniger Deckel. Die Cerithien treten nach den bis jetzt gemachten Erfahrun- gen zum ersten Male.in der Trias auf, entwickelten: sich im Jura und. in der Kreide immer mehr und dürften in der. Kocenzeit, ihre grösste Entwickelung erreicht haben, da man aus dem Pariser Becken allein über 430 Arten kennt; in der Neogenzeit trat eine Abnahme der Arten ein, die sich auch über die Jetztwelt erstreckt.*) Noch verdient bemerkt zu werden, ‘dass die Gerithien in ‚gewis- sen Schichten mancher Gegenden ungewöhnlich. vorherrschen: und die, Veranlassung wurden, dass solche Schichten die Benennung „Cerithien-Schichten‘“ erhielten. In Siebenbürgen kennt man.der- gleichen Cerithien-Schichten bis jetzt bei Deva, ‚bei Räkosd und bei Magura an: der Strell, Von. den 26 Cerithien - Arten des Wiener Beckens :beherrber- gen die Schichten von Lapugy die bei weitem: grüssere, Anzahl), indem bis jetzt: schon 19 derselben also 73%, aufgefunden worden sind. Von diesen 19. Arten scheinen zwei — C..rubiginosum Eichwald und C. lignitarum Eichw.— hierher nur verschwemmt zu‘sein, da die‘ bis jetzt aufgefundenen Exemplare zum. grössten Theile, sehr stark abgerieben ‚sind. Das hier häufig ‚vorkommende *) Bronn ‚Letheä geoghostica ; 3, ‚Aufl. B. h. 8. 33, 44 C. minutum Serres ist im Wiener Becken charakteristisch für den Tegel des Leythakalkes; ausser ihm. und C. scabrum Oliv. kommt am häufigsten noch vor C. Zeuschneri Pusch. Wenn wir im Tegel von Lapugy von einer im Wiener Becken häufigen Art — von C, lignitarum — nur einzelne verschweramte und von zwei andern daselbst ebenfalls häufigen Arten — von C. disjunctum Sow. und C. margaritaceum Brocchi gar keine Exemplare haben, so darf uns diess nicht wundern; weil die. beiden ersteren eigen- thümlichen Tegelschichten-, die bei Lapugy nicht vertreten sind, und die letzte einer tiefern,, wahrscheinlich nach dem Eocen bei- zuzählenden Tertiär-Strate angehören, 1. Cerithium vulgatum Brugiere. Hörnes 1. c. Taf. XLI., Fig. 1—4. ‚Das spitze Gewinde der thurmförmigen dicken Schale wird aus 10: convexen Windungen gebildet, worauf ungefähr in der Mitte entferntstehende Knoten sich befinden, welche nach unten wulstartig sich verlaufen. An der Schlusswindung tritt unterhalb dieser Dornenreihe, welche an den mir vorliegenden Exemplaren hier schwächer ist als auf den vorhergehenden Windungen, eine zweite und dritte auf, die bei den obern Umgängen von den spä- tern meistentheils bedeckt sind; wenn aber diese Deckung nicht ganz vollständig ist, bemerkt man, wie an den mir vorliegenden zwei grössern Exemplaren, hart an der Naht die nächst untere viel dichtere Knotenreihe. An manchen Stellen der Schale schwel- len die wulstigen Knoten oder Dornen der Art an, dass sie in förmliche Varices übergehen, und an allen ausgewachsenen Exem- plaren kommt der Mündung gegenüber ein soleher über die ganze Windung reichender Varix vor. Die ganze: Oberfläche der Schale ist mit feinen und zahlreichen, auf den Umgängen unter- und oberhalb der Dornenreihe gewöhnlich am dichtesten angeordneten Querfurchen verziert. Die Mündung ist schief oval, nach oben und unten verlängert; die Aussenlippe ist verdickt, die innere erweitert sich in eine starke Lamelle, welche die Spindel bedeckt; der breite und kurze Canal ist etwas nach rückwärts gebogen. ÜUnter- halb der Stelle, wo die beiden Lippen zusammenkommen, befindet sich an der Spindel eine faltenartige Verdickung. e Die mir vorliegenden Exemplare sind etwas kleiner als Fig. 1. und 2. der angeführten Abbildungen, während sie ihnen im Uebrigen entsprechen; wir besitzen sonach die im Wiener Becken vorkommende Varietät. Höhe derselben nahe an 2 W. Zoll. Ein kleines, etwa %, W. Z. hohes sehr gut erhaltenes Exemplar, welches ich auch hieber rechne, zeichnet sich ganz besonders dadurch aus, dass dürch die ''Querfurchung eine’ .derartige Verzie- 43 rung, eingetreten ist, dass ‚zwischen je zwei breiten ‚Reifen zwei “bis drei feine.Streifen wahrgenommen werden, Es wäre demnach ‚diese Form als eine zweite Varietät des jetzt noch lebenden Ce. rithium vulgatum zu betrachten. Ich kenne nur sehr wenige Exem- plare dieser Art von Lapugy. Im fossilen Zustande scheint diese Art eine grosse Verbrei- tung zu haben; zum Belege dafür führe. ich an, dass dieselbe ausser Lapugy in unserm Vaterlande nicht nur vielfältig in Italien, ‚sondern, auch auf mehreren ‚Inseln des Mittelmeeres, _ dann in ‚Frankreich, in Polen und im Wiener Becken angetroffen wird, 2. Cerithium Zeusehneri Pusch. Hörnes:l. c. Taf. XLI., Fig 5 u. 6. Das anfänglich ebene, dann fast treppenartige Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus 9 Umgängen, von welchen die 4 bis 5 letzten eylindrisch und oben hart an der Naht mit einer Reihe spitzer Dornen versehen. sind ;..die.Schlusswindung hat unter- halb dieser Dornenreihe noch zwei „Reihen: etwas näher stehender stumpfer Knoten, von welchen die obere gewöhnlich auch schon auf dem vorletzten Umgange sichtbar ist. Die ganze Schale ist “mit feinen, Querfurchen bedeckt. Der rechte Rand der schief-ovalen, nach oben und unten verlängerten Mündung ist dünne, sehr zer- .brechlich ‚, scharf und innen durch drei Furchen getheilt; der linke Mündungsrand — die Innenlippe — legt sich als dünne ‚Lamelle um die Spindel und hat, oben eine Falte; der kurze ab- gestutzte Canal ist,gerade. Unsere, Exemplare charakterisiren sich ‚noch besonders dadurch, dass ihre. ersten Umgänge, mit schwachen "Wülsten ‚versehen sind, welche sich erst dann verlieren, wenn die Schale ein. treppenförmiges ‚Ansehn gewinnt und die Dornen an den Umgängen ‚.anfzutreten beginnen. — Höhe 1 W. Z. und et- “was darüber. 20; n “ ‚Diese in dem Tegel von Lapugy nicht seltene Art scheint ‚eine sehr ‘geringe Verbreitung zu haben, da als anderweitige Fundorte ‚bis jetzt, nur das W. Becken und Korytnice in Polen an- gegeben werden können. Kostej und Nemesest im Banate, dann "Pank nächst Lapugy , wo diese Art in einzelnen Exemplaren auf- "gefunden wurde, gehören mit Lapugy nicht nur derselben Zeit, "sondern ‚auch demselben Lager an, ihr Vorkommen daselbst konnte “mit Sicherheit vermuthet werden. = 8, Cerithium Miehelotti Hörnes. mon. ' 9 + Hörnes 1. ©. Taf. XLI. Fig, > ‚on 1a; San) wc % >, : KT \.Die zierliche ei-förmige, nach unten; bauchige Schale. hat ein meist unregelmässiges , spitzes Gewinde, das aus sieben an Grösse und Umfang rasch zunehmenden Umgängen gebildet wird, von welchen die obersten nur Spuren von Erhöhungen, die untern dagegen zwei Reihen von Dornen zeigen; an der Schlusswindung endlich treten 6 Reihen von Erhabenheiten auf, die zwei obersten Reihen sind mit Stacheln und die vier untern mit stumpfen Dor- nen versehen. Die Zierlichkeit der Schale wird durch sehr feine Querfurchen erhöhet. Die Aussenlippe der schief-ovalen Mündung 'ist dünne und daher meist zerbrochen; die Innenlippe bildet einen dünnen Ueberzug der Spindel und zeigt oben eine faltenartige Anschwellung ; der kurze Canal ist gerade abgestutzt. Nach muss bemerkt werden, dass die oben erwähnten Stacheln und Dornen bei allen Exemplaren intensiv roth gefärbt sind. Höhe Y%, W. Z. Diese Art ist bis jetzt von drei Lokalitäten des Wiener- Beckens — Baden, Möllersdorf und Pötzleinsdorf — und von La- ‚pugy bekannt; dort wie hier ist sie sehr selten. i 4. Cerithium minutum Serres. Hörnes 1. e. XLI, Fig. 8 u. 9, Das spitze. Gewinde der gewöhnlich verlängert - thurmför- 'migen, manchmal aber auch etwas bauchigen Schale besteht. aus 40 wenig convexen Umgängen, welche ungefähr um ihre Mitte ‘eine Reihe Dornen tragen, die ziemlich von einander entfernt stehen und von denen aus sich wulstartige, immer schwächer "werdende Verdickungen herabziehen. Oberhalb der Dornenreihe ist jeder Umgang etwas ausgehöhlt, ‚unterhalb derselben etwas ver- diekt; sie selbst ist in der Mitte der Schale am stärksten; an der Schlusswindung befinden sich als Ersatz der ehemaligen Dor- nen oft nur noch stumpfe Knoten. ‚An der obern Naht ist jeder Umgang mit einem schwachen, undeutlich gekerbten Wulste ver- sehen. Die ganze Schale ist überdiess noch fein quergefurcht. Die Aussenlippe der schief-ovalen Mündung ist scharf, die Innen- lippe bedeckt als dünner Callus die ‚Spindel und hat oben. eine faltenartige Verdickung. Der breite und kurze Canal ist abgestutzt und etwas nach rückwärts gebogen. An vielen der mir von La- pugy vorliegenden Exemplare bemerkt man unterhalb der Dornen- “reihe in gleicher Entfernung von ihr und der üntern Naht ‚einen “kielartigen hervortretenden scharfen Streifen und unterhalb .des- selben zahlreiche zarte Rippen oder Falten; — an andern Exem- plaren dagegen hatte.ich Gelegenheit zu :.-beobachten, dass die Querfurchen auf den Umgängen minder häufig, dafür aber tiefer und stärker waren. Wir haben demnach ausser der typischen "Form auch zwei Varietäten dieser Art. ‘Höhe zwischen 4 und 1', © Wiener Zoll. | r Mr " Man’ kannte (diese im Tegel von’ Lapugy häufige Art" sehon früher von einigen Puncten der subappenninischen Formation’ in "Ober-Italien , dh von Korytnice in Polen und aus dem‘ Wiener- "Becken; neuerlich von St. Florian südwestlich von Gratz und von 'Szobb bei. Gran in Ungarn. Ich traf sie’ auch im Nemesester Walde und bei Kostej im Banat, ‘dann bei‘dem Lapugy benach- barten. pure PAnk., .t. 7... 2. RR zn > 7 8. Cerithium doliolum. Brocchi. ol ll 3,2 Hörnes.i. + Taf. XLi. Fig. 11—13: "..... Das spitze Gewinde der spitz-eiförmigen bauchigen Schale .be teht ans 8 bis 10 schwach convexen,‘ mit zwei bis vier perl- ‚schnurartigen Knotenreihen besetzten Umgängen. Die Knoten der ersti ı Reihe liegen dicht an einander und stellen. oft längliche Rechtecke dar, — die der zweiten stehen mehr auseinander und sind dornartig, — die der dritten und vierten, wenn diese vor- handen, sind viel schwächer; die einzelnen Reihen trennt ein dünnes, hervortretendeg „Bande ‚An der Schlusswindung, welche gewöhnlich stark beschädigt ist, bemerkt man oft eine Missbil- dung, welche darin besteht, _ dass sich dieselbe plötzlich nach abwärts wendet. An manchen Exemplaren werden in verschiednen Abständen Wülste wahrgenommen , von denen Einer, der Mün- dung gegenüber, fast constant ist. Der rechte Rand der schief- ovalen Mündung ist scharf, der linke bedeckt als dünne Lamelle die Spindel. Der Canal ist breit und kurz. Selten im Tegel von Lapugy. — Höhe fast 1 W. Z. Die Verbreiturg- dieser bei Lapugy und im W. Becken gleich seltenen Art scheint nur gering zu sein. Ich kann als auswärtige Fundorte nur angeben : St. Miniato und Monteregione in Toscana, Monte-Mario bei Rom, Tortona, Castell’ arquato, Südfrankreich , und im W. Becken Ebersdorf, Steinabrunn, Nikolsburg, Pötzleins- dorf, Grund, Ritzing und Kralowa. 6. Cerithium mediterraneum Deshayes. Hörnes 1, c. Taf. XLI. Fig. 14. ‚ Unter den Cerithien, welche ich in Lapugy selbst gesammelt habe, befindet sich ein Stück ‚ welches ich wegen der grossen Uebereinstimmung der von Dr. Hörnes gegebenen Beschreibung der bezeichneten Art aus dem W. Becken mit dieser Schnecke nur ben "kann. Be en yalyyn _ a n 3% alsodie'von Dr. Hörnes gegebenen ildung hat, die Schale denselben verlängert-thurmförmigen Bau und ist sie um ihre MH wenig aufgeblasen; von den 8 Umgän- mine ern un un ae ee Ss er „gen. derselben sind. die 3 ersten als. die. embryonalen , wulstförmig und glatt, die übrigen wenig convexen sind mit. entfernt stehen- den Rippen versehen, welche in der Mitte der Umgänge am stärk- sten hervortreten. Die ganze Schale ist mit zahlreichen (uerfur- chen verziert; welche auch über die Rippen setzen, Der rechte Rand der schief-ovalen Mündung ist abweichend von.den Wiener- Exemplaren nicht eben scharf, indessen vielleicht etwas abgerie- ben; der linke Rand bedeckt die Spindel als dünne Lamelle , ohne seitwärts herauszutreten und hat oben eine Falte. Der Canal ist ist kurz, schief, nieht weit. Höhe zwischen %, und %, W. Z. Diese im Mittelmeere jetzt noch’ lebende Art, welche. im Tegel von Lapugy zu den grössten Seltenheiten zu gehören scheint, da von derselben mir bis jetzt nur das einzige, eben beschriebene Exemplar; vorliegt, dürfte im Ganzen eine ziemliche Verbreitung haben, da,sie auf der Insel Rhodus; in Ober-Italien, im südlichen Frankreich, im W. Becken und in unserm Vaterlande vorkommt. (Fortsetzung folgt.) Redaction: Ber Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und, Miltheilungen des siebenbürgischen . Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VI. N:°- 4. _ April. 1856. I Inhalt: M. Salzer: Borszek.— J. L, Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober- Lapugy. (Fortsetzung.) Borszek von Michael Salzer , Gymnasiallehrer in Mediasch. Borszek, ‚dieser berühmte Kurort Siebenbürgens , liegt in einem freundlichen, sich von Westen nach Osten ziehenden ‚Kessel- thale der, Siebenbürgen im Osten umschliessenden Karpathenkette, unter. 43° 20° östlicher Länge und 46° 51‘ Breite, etwa 2385‘ über dem Meere, also beiläufig um 73‘ höher, als die.23121‘ über dem Meere gelegene, kaum 3 Stunden entfernte Ebene. der Gyergyö und 2185‘ über der nahen moldauischen Ebene. Das. Thal wird von der erstern Ebene getrennt durch mächtige Gebirgsreilien (worunter auch der fast 4000’ hohe Köszresz, über welchen der Weg von Ditro aus führt) und gehört zu keinem siebenbürgischen Flussgebiete, sondern zu dem Gebiete des moldauischen Sereth,, in dessen Ufer seine Wasser vermitteltst der etwa 1, Stunde entfernten kleinen Bistritz gelangen. Jenes Prädicat: ‚freundlich‘ kommt aber unserm Borszeker Thale mehr als inblos relativer Weise zu. Denn der Wanderer wird schon angenehm überrascht, wenn “ er, aus der Gyergyo kommend, nachdem er drei Stunden lang fortwährend von dunkelem Tannenwald sich eingeengt gefühlt und vor kurzer 'Zeit von dem, ihm eine 'grossartige Rundschau gewäh- renden Köszresz, soweit seine Augen reichten, nichts als schwarz- grüne. Nadelhölzer ‘gesehen, daher sich vom lang ersehnten 50 Borszek ein recht unfreundliches Bild entworfen hat,— ein helles, liebliches Plateau betritt, wo. die, dunkle, nadelige Umgebung etwas weiter sich zurückzieht oder gar aufhört und anmuthige Wiesenteppige‘ ungehindert das lebengebende Sonnenlicht auf- nehmen. Nach der Aussage der jetzt noch hier wohnenden, vielgeprüften Lebensgefährtin des einstigen muthigen Begründers dieser Bade- anstalt, Anton Zimmethshausen (aus Wien), reichten sich, als. sie im Jahre 1305 diesen Boden zum erstenmal auf noch unge- bahnten Wegen betrat, von beiden Bergseiten herab an dem zwischen » denselben fliessenden Börpatak (Weinbach) die Hände noch ur- wächsige, von'Axt und Feuer unangefochtene dichte Tannenwälder. Nun sind dieselben rechts bis dieht an den Fuss der Gebirge, links stückweise bis auf den niedern Bergrücken hinauf einem lieblicheren Grün gewichen und ein offener, freier Platz breitet sich aus. Nahe dem westlichen Ende desselben sprudeln die heil- bringenden Quellen. In, ihrer Umgebung liegt der kleine Ort Borszek, bestehend aus etwa 200 Häusern. - Rings um das Dorf und besonders in östlicher Ausdehnung grünen und blühen grosse blumenreiche Wiesen, nur selten mit schattigen (sebüschen geziert. Wie ein Gürtel umgibt fast das ganze‘ Kesselthal das dunkle Grün der Bergseiten, blos in nordöstlicher Richtung zur angenehmen Ab- wechslung von einem hellern Streifen lieblichen Laubzgrüns unter- brochen. Den Süd-Abhang des etwa 4000‘ hohen Bükkhavas (Bu- chenberg) bekleidet nämlich ein schöner Buchenwald, wie man weit und breit keinen Zweiten sieht, und’semem Schutze vertrauend sucht selbst: die freundliche Geres ihre Gaben in dieser ihr sonst unholden Lufthöhe zu entfalten. Ein kleiner Haferacker schmiegt sich an den Buchenwald an, und der Eindruck, den beide Fremd- linge in dieser Region ‚hervorbringen, istum so stärker und wohl- thuender, da diese Zeugen eines milderen Himmels in solcher Um- gebung nicht erwartet werden. So vereinigt sich hier die lieb- lichste Schattirung, die angenehmste Abwechselung, um diesem Thälchen, 'aus dessen verborgenem Schosse dem menschlichen Körper Gesundheit und Leben quillt, auch ein das Gemüth an- sprechendes und erheiterndes Aeusseres zu geben! Dieses ist noch besonders der‘Fall, wenn heitere Tage Partien in die nähere und entferntere Umgebung gestatten, namentlich zu der aus mächtigen, abendteuerlich‘ durcheinander geworfenen Felsblöcken gebildeten Bären- und Eishöhle‘, auf den hohen Bükkhavas und in das schön gelegene unweite Tülgyes. ; Doch neben diesem das Gemüth Ansprechenden bietet der Ort auch Manches für Verstand und Wissen. Ich hatte das Glück , vergangenen Sommer. längere Zeit (vom 29. Juli bis 20. August) daselbst verweilen zw können. ‚Freilich war die Witterung (was zu 51 dieser Zeit sehr oft der Fall seim soll) eime sehr unangenehme und ungünstige. Nichts destoweniger benutzte ich die Zeit, so weit es nun eben die Umstände erlanbten , auch zu wissenschaftlichen Beobachtungen und zwar in geognostischer, botanischer und me- teorologischer — weniger in zoologischer — Beziehung. Im Hin- blick darauf, dass in allen drei Beziehungen in diesem unstreitig höchst interessanten Borszek noch Weniges geschehen und darüber veröffentlicht worden, erlaube ich mir mit dem Wenigen, was kurze Zeit und ungünstige Witterung zu thun gestattete, vor die Schranken der Oeffentlichkeit. zu treten. I. Geognostisehes. Jenes mächtige primäre Gebilde, der Gliemerschiefer, aus. welchem ein grosser Theil des nordöstlichen Gebirgszuges (etwa von Räkos nächst St. Domokos in der Osik bis hinauf über Neu- Rodna und das Kühhorn) besteht, tritt nur selten zu Tage und noch seltener das Hebende dieses Gesteines, der Granit. Jenes ist am schönsten der Fall an und neben dem Hohlwege, der bei: Bor- szek von der Glashütte aus hinauf in das Thal führt, in dem die Quellen entspringen; dieses an dem Wege von Ditro aus noch vor Erreichung der Köszreszhöhe, der Wasserscheide zwischen Sieben- bürgen und der Moldau. Bei Borszek geht der Glimmerschiefer auch in Talk, an der Bistritsoara in Thon und bei dem entfernten St. Domokos oder eigentlich Balan in Kupfererz führenden Chlorit- schiefer über; selten nähert er sich dem Gneise und der Gran- wacke. Von plutonischen Gesteinen treten ausser Granit noch (selten) auf: Syenit, Grünstein, Serpentin und Porphyr. Der erste ausgezeichnet auf dem Berge Piritske, hinter Ditro, die beiden folgenden auf dem Bükkhavas und der letzte bildet die Gebirgs- kuppe des Köszresz , über die der Weg nach Borszek führt. Bald nachdem man aus den Tannenwaldungen in das offenere Thal gelangt, streichen in südwestlicher Richtung noch einige dünne Schwarz- kohlenschichten. Der primäre Glimmerschiefer wird aber in naher und in weiterer Umgebung von Borszek vorwaltend von mächtigen Kalkmassen , dichtem Kalk (wahrscheinlich dem Lias angehörend) und Kalktuff, gewöhnlich unmittelbar, überlagert. Jener ist oft von schöner Farbe, isabelifarbig , biau, roth und weiss, zeigt be- sonders geschliffen kleine Conchylien und bildet, schroff aufstei- gend oft mächtige Felsen und Blöcke (so z. B. ein grosser Felsen ‘ gleich rechts beim Eintritte in das Kesselthal, der grosse Vereskbö, rothe Stein, bei Tölgyes), zum Theil unter dem Namen‘ ‚‚Bor- szeker Marmor‘‘ bekannt. : Der hier vorkommende Kalktuff ist un- zweifelhaft ein Produkt der an kohlensaurer Kalkerde überreichen Quellen, bildet auch kolossale Massen, namentlich‘ die bunt durch- * - 52 und übereinander liegenden mächtigen Felsentrümmer, welche mit ihren bis etwa 150° hohen und 300° langen Wänden und oft kaum 2’ breiten Schluchten die so höchst eigenthümliche Bären- und Eishöhle bilden, von denen jene bei einer äussern Luft-Temperatur von 22°.R. eine Wärme von 10°, diese nur von 5° R. zeigte und zwar noch nicht einmal am Ende, wo im Sommer Eis gefunden wird. Dieser Kalktuff enthält sehr schöne Inerustationen und Ver- steinerungen,, welches namentlich in Lagern von 6—7’ Mächtigkeit dort der Fall ist, wo der Weg von der Glashütte aus, dem Bade zu, an dem Hohlweg hinauf, bei dem Glimmerschiefer vorbei rechts um eine Ecke in das Kurthal einbiegt. Es war nicht schwer hier mehrere Stücke mit ‘deutlichen Ahorn- und Bu- chenblättereindrücken, und gegenüber von diesem Orte, in der Nähe des Wasserfalles versteinerte Stämme und Aeste mit 2—83” diekem Durchschnitte und deutlichen Jahresringen aufzufinden und freizumachen , um sie aufzubewahren, als Andenken an Borszek. Vor Allem verdient aber erwähnt zu werden ein blendend weisser Sandstein, der oberhalb des Dorfes und auf dem Bükkhavas sehr reichlich gegraben und zur Glasfabrikation' verwendet wird. Derselbe ist von solcher Reinheit, dass, nach den Worten eines bewährten Kenners Eisner von Eisenstein, welchen der er- wähnte Anton Zimmethshausen, als er die Glashütte anle- gen wollte, behufs der Untersuchung dieser Gegend aus Böhmen mit sich brachte), ‚‚aus demselben das vortrefflichste Glas, "sogar die feinsten Spiegel erzeugt werden könnten.‘‘ Sehr selten findet sich der, mehr ‚im Südosten von Siebenbürgen massenhaft vor- kommende Karpatlıensandstein | HE. Botanisches. Sowohl auf den Wiesen, als auch in der waldigen und steinigen Umgebung von Borszek blühen manche schöne Töchter einer freundlichen Flora, hier schwesterlich vereint, während sie sonst mehr nur einem östlicheren oder westlicheren Himmel eigen sind. Auch ein Beweis dafür, dass unser Vaterland die Grenz- scheide ‘oder besser der Vermittler zwischen 0. und W. sei. Was ich gefunden und was entweder charakteristisch oder doch rücksicht- lich des Standes und der Blüthezeit merkwürdig zu sein scheint, theile ich mit. Zunächst verdienen erwähnt zu werden: die grossen Apfel- Pflaumen- und Birnbäume und der spanische Flieder (Syringa val- garis) im Garten der Frau von Zimmethshausen; der grosse Buchenwald an dem Süd- Abhang des mächtigen Bükkhavas;; ‘der weisse Ahorn (Acer Pseudoplatanus) selten, die rothbeerige Eberesche (Sorbus Aucuparia) zahlreicher, ‘eine Birke — wahr- scheinlich Betula carpathica Waldst. et Kit. — und (weil selte- 33 ner) der Haselstrauch (Corylus Avellana) zerstreut in den Fieliten- waldungen. — Diese selbst werden ausschliesslich von der gemei- nen Fichte (Pinus Abies 1.) gebildet, denn nur) selten erscheint zwischen derselben die Edeltanne und noch seltener der Eiben- baum (Taxus baeccata). Unschön behängt massenweise selbst ge- sundaussehende Bäume und vernichtet ihr Leben die weissliche Bart- pflechte (Usnea ‚barbata). , Grosse dichte. Gesträuche bildet die von den Kurgästen gern aufgesuchte liebliche Himbeere (Rubus Idaeus). Der sonst, namentlich im Hermänyer Gebirge, so häufig vorkommende Wachholder (Juniperus eommunis) findet sich hier gar nicht | In dem Sumpfe hinter dem Särosbade fanden sich voram 8. August: Betula nana; Salix rosmarinifolia; Vaceinium Uxycoecos (mit Früchten); ‚Swertia perennis ; Cineraria (Ligularia, Hoppea). ‚sibirica; Scabiosa suceisa; Drosera rotundifolia (ver- blüht); Galium uliginosum;; Pedicularis Sceptrum Carolinum (sehr wenige blühend) ; Pedicularis palustris; Bidens cernua ; Schoenus Mariscus L.. Am 7—9. August auf und zwischen Felsen: Hepa- tica transsilyanica (verblüht); Viola ambigua (mit Früchten) ; Campanula carpathica; Trifolium agrarium und hybridum,; Rubus saxatilis (mit Früchten) ; Dipsacus laciniatus; Hieracium. Murorum und Pilosella; Draba nemoralis; Impatiens noli tangere ; Arnica montan2 ; Armeria vulgaris; Ribes alpinum und Grossularia (mit Früchten); Thymus Aecinos; Asplenium Adianthum nigrum und viride. In dem Eingange zur Bären- und Eishöhle blühten noch: Adoxa moschatellina; Moehringia muscosa ; Galeobdolon lu- teum ; Arabis Halleri; Chrysosplenium .alternifolium; Oxalis Aceto- sella. und Alsine media, Auf. der Wiese und in.lichten Waldungen. vom 10. bis 15. August: Dianthus superbus; Galeopsis Tetrahit und versi- color; Sambucus racemosa (mit Früchten); Sambucus Ebulus ; Geum urbanum ; ‚Epilobium montanum; Tormentilla reptans ; Salvia glutinosa ; Ficaria ranunculoides, Caltha palustris (beide noch blü- hend!); Ranuneulus acris (gefüllt); Carlina acaulis (noch nicht ganz blühend); Colchicum ‚autumnale (schon am 6. August); Py- rola secunda und uniflora; Hieracium umbellatum ; Gentiana Pneu- monanthe, campestris und crueiata; Bidens tripartita; Campanula persicifolia, rotundifolia und Trachelium; Spiraea ulmifolia ; Astran- tia major; Vaeeinium Vitis Idaea (mit Früchten); Streptopus am- plexifolius. Pers. (mit Früchten ); Convallaria verticillata (mit Früchten); Galium glaucum; Lonicera nigra und Xylosteum (beide ‚mit Früchten); Circaea alpina; Rosa alpina (verblüht) ; Geranium ‚palustre ; Cirsium oleraceum ; ‚ Aconitum Camarum und septem- trionale (mit Früchten); Hypericum hirsutum und quadrangulum ; Anthyllis vulneraria ,. var. alpina; Trollius europaeus (blühend |); 54 Serratula tinetoria; Pedicularis foliosa (mit Früchten) ; Artemisia scoparia; Leontodon autumnalis ; Hieracium aurantiacum; Clinopo- dium vulgare; Orobus luteus (mit Früchten !); Valeriana tripteris ; Torilis Anthriscus Gärt. ; Erigeron acre; Stachys silvatiea; Poly- gonum Convolvnlus; Solanum Duleamara ; Parnassia palustris ; Po- tentilla anserina,; Euphrasia offieinalis und minima ; Erythraea Cen- taurium; Alchemilla vulgaris; Veronica urtieaefolia (alle sehr zahl- reich) und sogar eine Agrostemma Githago. — Anhang. Aus dem Ihierreiche fiel mir besonders auf, dass ich auf ‚den kahlen Felsen der ‘Bärenhöhle, wo nur verkrüppelte Fichten- sträuche eine schwache Haltung und Nahrung finden, die, selbst in wärmeren Gegenden Siebenbürgens nur selten vorkommende Kreuzotter (Vipera Berus) fand. Coluber natrix ist nicht selten. Auch erbeutete ich mehrere Leptura- und Pachyta-Arten ; Bostri- ehus Larieis?, Rhyncolus cylindrieus und elongatus, Ano- 'bium abietinam; 'Monohamus sutor ; Staphilinus stercorarius und Nebria transsilvanica, ferner Thamnotrizon transsil- vanicus’und sehr zahlreich Acridium stridulum. ; — Helix vicina; Clausilia cana und montana und einen Limax, dessen Speciesnamen (er war weder empiricorum noch agrestis) mir unbekannt ist. EEE. Meteorologisches. Ueber den klaren Quellen, die in dieser ansprechenden Um- gebung dem geheimnissvollen Erdinnern entströmen , wölbt sich ‚nach den Aussagen der Ansässigen nur den kleinsten Theil des Jahres hindurch auch ein klarer Himmel. So war es leider auch während meiner 22tägigen Anwesenheit der Fall. Die mächtigen Wälder der ganzen Gegend üben theils eine zauberische Anziehung auf die vorüberziehenden Wolken, theils bergen sie einen uner- schöpfliehen Vorrath von Wolken und Regen bildender Stoffe in ihrem kühlen Schoosse. Die Gegend heisst mit Recht das »eigent- liche Wassermagazin« Siebenbürgens! Es überrascht den, der an ein anderes Klima‘ gewohnt ist, zu sehn, wie plötzlich, gleich- sam aus heiterm Himmel über die hohen Bergreihen eine gewitter- schwangere Wolke sich daherwälzt, oder wie im Nu Nebelmassen sich heben , diehte Wolken bilden und sogleich in verdichteter Ge- stalt herunterströmen auf die kaum verlassene Erde. Von den 22 Tagen meines Hierseins waren 11 Regentage, 7 Nebeltage und nur “einer ganz heiter d. h. ohne Nebel und ohne das allerkleinste Wölkchen. Zwar mag es sich nicht gerade jährlich so gestalten, ‚aber ohne warme Kleidung darf man nie, auch im August nicht, 55) hingehn, Auffallend ist das Verhältniss der Witterung dieser Gegend zu. der unsers Binnenlandes, namentlich der zu 'Mediasch. Während dort Regenüberfluss war, herrschte hier Regenmangel, auf beiderseits gleich seltene Weise. Nach den in Mediasch gemachten Beobach- tungen, waren von den nämlichen 22 Tagen zwar 7 Regentage, aber die meisten mit kaum messbarer oder kenntlicher Regenmenge, kein Nebeltag und 6 ganz heitere Tage. Aehnlich gestaltet sich das Verhältniss rücksichtlich der Tem- peratur. Doch ist es günstiger, als ich es theils wegen der trüben Tage, theils wegen der bedeutend höhern Lage Borszeks (etwa 4448 höher als Mediasch) vermuthete; wie folgende übersichtliche Zusammenstellung zeigen möge.: Meteorologische in in "Erscheinungen Borszek |Mediasch Durchschnittliche Temperatur ‚sh 908 La CZ der Stunden in Graden 2h | 16°98 19-79 | nach Reaumur in| 05 Tırı 9 - "Mittel in 22 Tägen!. baslaiupın „ap 1@r0z 18:88 01 "Höchster Stand . . . ,„ . .1. 22°3ame/] 26-02.1%, Tiefster Stand. : - » .....-.h..3:32'%] : 850.9, Grösste Tagesschwankung . . . |; 16°2am%4| 12’04,'%, year leere 11 Tage 7 Tage ‚Nebel . . 7» 0,» "Ganz heiter no dad ine hei bahn wN ‚7 um: Wenig bewölkt „7... BIFURT or ae gurte Gemischt £ I Fa 1ER Sage Nieht ganz trüb . . .. i re ar er: Bape ae, Denn, pDu® ı% as .ıyloler Während meiner «anzen Anwesenheit war. meine ‚Aufmerk- samkeit nicht minder auch auf die — noch ziemlich ungewisse — ‘Temperatur der-heilkräftigen Quellen gerichtet. Der Angabe der bezüglichen Messungen erlaube ıch mir jedoch etwas Allgemeines Svorauszuschicken, Dieselben, 11 an der Zahl, entspringen alle auf einem Terrain 'von kaum Y, Stunde im Umfang. Neune: sind von denselben im "ebrauche, 5 zum Baden, 4 zum Trinken. Das Wasser jener wird in- hölzernen Bassins aufgesammelt, hat zwar freien. Ausflüuss, [2 56 ist aber doch längere Zeit den Strahlen der Sonne und dem Ein- flusse der Athmosphäre zu sehr ausgesetzt, als dass es seine ur- sprüngliche Temperatur lange behalten könnte. Die Messung wurde desshalb meistentheils vorgenommen, bevor noch Jemand gebadet und die Sonne dieselben beschienen hatte. Die Trinkquellen sprudeln durch 4,’ —1'Y,' breit ausgehauene viereckige Steine in die Höhe und haben fast ohne Aufenthalt freien Abfluss. Einige dieser neun ‘Quellen entspringen oft kaum einen Schritt weit von einander und sind merkwürdiger Weise doch bedeutend verschieden nach Qualität, Quantität und Temperatur. Alle sind krystallklar bis auf zwei, das Elisabeth- und Läzärbad ‚welche von den vielen Kalktheilen schmuz- zig weiss und trüb sind. Auch haben diese sämmtlichen Quellen bei ihrer individuellen Verschiedenheit gemein: Den sie vor allen echten Säuerlingen Siebenbürgens, ja Europas, auszeichnenden Reichthum an Kohlensäure, an Wasservorrath und die geringe Wärme. (Rücksichtlich der chemischen Analyse, wenigstens der zwei Hauptquellen, verweise ich auf Nro. 8. 1854. dieser Blätter.) Es ist angenehm für das Auge zu sehen, wie, in luftigem Spiele, die mannigfaltigst gestalteten Wasserperlensträusschen bil- dend, mit stark brodelndem, kollerndem oder knisterndem Geräusch, in kürzesten Zwischenräumen dem klaren Nass reichligst entfliegt das flüchtige Gas; auch ist's erquiekend für Zunge und Haut — beim Trinken und Baden. Der Geschmack ist angenehm säuerlich, beissend auf die Zunge und priekelnd und endigt mit dem Gefühle von Kälte. Das aufsteigende Gas erregt in der Nase einen Kitzel, wie der Champagner , und entlockt sogar der Thränendrüse oft eine salzige Perle. Niemand ist im Stande gleich anfangs ein Glas in einem Zuge zu leeren. Doch später lernt man’s und bringt's bis auf 3—12 Gläser. Früher soll das Wasser nach der Erzählung der Frau v. Zimmethshausen noch stärker gewesen sein. Günther, ein fleissiger und beliebter Arbeiter im Kabinete Kaiser Josephs II., der erste, der aus der gebildeten Welt in diesen noch frei fliessen- den Quellen seine verlorne Gesundheit suchte und fand, musste dasselbe vermischt mit Ziegenmilch aus einem Silberpocale trinken, welcher zuvor erwärmt werden musste, damit das flüchtige Gas beim 'Einschenken desto stärker und schneller entweiche. Ja derselbe ver- sprach zwei Grenadieren, die ihn hieher begleitet hatten, einen blan- ken Dukaten, wenn sie ein Glas in einem Zugezu leeren vermöchten!| Jenes Beissen, Prickeln und Stechen empfindet man auch beim Baden , besonders stark an den weichen Theilen des Körpers, der sich ganz mit kleinen Perlchen besetzt; doch endigt Alles mit einem angenehmen Gefühle. Die geringe Wärme überrascht zwar unangenehm, wenn man zum erstenmale ins Bad tritt und nöthigt oft schon vor Verfluss einer Minute — oder gar Sekunde — die ‚freie’wärmere Luft zu suchen; später aber hält man sogar 12—30 Minuten aus. 7 Der Wasserreichthum ist besonders beim Prineipalbrunnen , aus welchen meistens getrunken und das Wasser verführt wird, sehr gross. Nicht nur kann jeder der oft bis 600 Gäste Morgens seine bis 10 —- Gläser trinken; sondern es werden noch durch drei an- gebrachte Eisenröhren taztäglich 5300 Masscylinder gefüllt und verführt. Dieses gibt stündlich 242 Flaschen, oder 6 österreichi- sche Eimer! (Also nicht nur zwei Eimer, wie es in der »österei- chischen Vaterlandskunde« von Schmidl angegeben ist!) Aus 10—4ömaligen Messungen ergibt sich von jeder Quelle folgendes Mittel der Temperatur in Graden nach Reaumur: A. Badequellen. Tiefster | Höchster 2 y i ‚Namen der Quellen Mittel Stand | Stand Mahamo Li... . ee 0 .| 8:04 24 9.9 Lobogo Il., kaum einen Schritt von. I. entfernt. 2.2 ».0.h 967 8:0 11:8 Brose), mi ala, 2a ig 9:33 88 110 St RE ment a EL ER 11:6 Alisehleth,) nid. erh 9.54 7.8 113 | B. Trinkquellen., Tiefster | Höchster Namen Mittel } Stand Stand Prineipalbrunnen . . . .|] 704 6:9 1 Quelle unweit des Lobogo, wahrscheinlich mit demselben aus einer tiefern Quelle hervorgehend | 776 77 79 ee Ya’ Sir 76 80 Lazär . 828 81 3:6 Johannesbrunnen ein Süss- } wasserbrunnen . . . 2... 7'535 70 80 58 Beiträge zur Kenniniss der Tertiär - Mollusken aus dem Teyel- gebilde von Ober-Lapugy von J. I. Neugeboren. _— (Fortsetzung. ) ”. Cherithium rubiginosum Eichwald. Hörnes |. c. Taf. XLI. Fig. 16. u. 18. Das spitze Gewinde der kegelförmigen, etwas bauchigen Schale wird aus 8 bis 10 wenig convexen Umgängen gebildet , welche mit zwei bis vier Reihen rother Knoten besetzt sind: von diesen Knotenreihen ist die zweite die stärkste. Die ganze Schale ist ferner mit feinen Querfurchen bedeckt, welche am deutlichsten zwischen den Knotenreihen hervortreten. An der Schlusswindung verschwinden die untersten Knotenreihen gewöhnlich und lassen nur rothe Punkte zurück. Die Mündung ist schief-oval, der Canal kurz und breit. Höhe etwas über %, W. Z. Von den nicht zahlreichen Exemplaren, welche ich aus dem Tegel von Lapugy besitze, sind bei Weitem die meisten abgerie- ben und zeigen nur rothe Flecke; sie scheinen also aus grösserer Entfernung herbeigeschwemmt zu sein und in einem sehr sandigen Mittel sich fortbewegt zu haben, bis sie bei Lapuzy liegen ge- blieben sind. - In unserm Vaterlande ist Magura an der Strell derjenige Ort, wo das C. rubiginosum in ‚grösserer Häufigkeit und zwar in Gemeinschaft mit C. pietum Bast. vorkommt ; die gute Erhaltung der Exemplare spricht dafür, dass sie an dem Punkte, wo sie lebten, auch verschüttet worden sind. Anderweitige Fundorte dieser Art in unserm Vaterlande sind meines Wissens nur noch Pank nächst Lapugy, und Szakadat unweit Hermannstadt, Bujtur kann ich als Fundort derselben nieht verbürgen,, obgleich unter meinen Conchilien ein Exemplar sich befindet, welches freilich ‚nieht ich selbst gesammelt habe. ©. rubiginosum komrat im Wiener und Polnischen Becken ungemein häufig vor und ist eine charakteri- stische Schnecke für die sogenannten Cerithienschichten. Andere auswärtige Fundorte dieser Art in den Neogenschichten Europa’s sind bis jetzt nicht bekannt. x 59 8. Cerithium nodoso-plieatum Hörnes. Hörnes 1, ce Taf, XLI. Fig. 19 und 20. Aus der eisenschüssigen Sandschichte des Lapugyer Tegels besitze ich eine kleine zum Genus Cerithium gehörige Form in einigen Exemplaren, die nur dieser Art beigezählt werden können, da die Stücke von der Wiener Form nur darin abweichen, dass die Schale nicht nur thurmförmig sondern zugleich auch etwas bauchig ist. Die thurmförmige, etwas bauchige Schale hat ein aus 9 ebenen Umgäugen gebildetes Gewinde, welche durch tiefe Nähte scharf geschieden und mit einer doppelten Reihe von Perlen oder ‚stumpfen Knoten von gleicher Stärke versehen sind; diese Knoten stehen genau unter einander; ein Zusammenfliessen derselben konnte ich an den drei mir vorliegenden Stücken nicht bemerken‘, dıe Schalen haben daher kein: gefaltetes Ansehen. An der Schluss- windung verschwinden die Erhabenheiten mehr und mehr. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, der. linke bedeckt als dünne Lamelle die Spindel; der Canal ist kurz und breit. — Höhe Y, W. Zoll, also bedeutend kleiner, als im W. Becken. Diese Art scheint bei Lapugy sehr selten zu sein, da nur drei Exemplare derselben während meiner letzten Anwesenheit in Lapugy im Jahre 1854 ausgewaschen wurden. Anderweitige Fund- orte derselben sind nur Steinabrunn, Kienberg , Höflein, Hauskir- chen, Ebersdorf, Grund, und Dori' Mauer bein Wien im, Wiener Becken. 9. Cerithium lignitarum Eichwald. Hörnes |, c. Taf. XLII. Fig. 1—3. Das spitze nur sehr wenig convexe Gewinde der: thurmfür- migen und dicken Schale wird aus 11 bis 12 fast ebenen, durch tiefe Nähte scharf geschiedenen Umgängen gebildet, welche mit 4 bis 5 Reihen stumpfer , viereckiger Knoten versehen sind; die Knoten stehen in schwach gebogenen Linien unter einander und sind durch tiefe Furchen getrennt. An manchen Stellen der Schale, namentlich an der Schlusswindung der Mündung gegenüber sind Mundwülste vorhanden, welche je aus einer Längenreihe in .die Quere ausgedehnter, stärker hervortretender Knoten bestehen. Im Innern der Schale erheben sich an der Stelle jedes Mundwulstes zwei Warzen oder Höcker, von welchen der obere der stärkere ist. Da auch bei den mir vorliegenden Stücken der rechte Mundrand weggebrochen ist, so kann ich üb>r die Mündung nichts Genaueres angeben; sie scheint indessen länglich und nicht gross gewesen zu sein, und es ist demnach kein Grund vorhanden die Angabe Eichwalds in Zweifel zu ziehen. Aus der allgemeinen Beschädi- 60 gung des rechten Mundrandes schliesst Hr.. Dr. Hörnes mit Recht, dass die Schale ‚hier ungemein, schwach sein müsse. Der linke Mundrand bedeckt als dünne Lamelle die Spindel, welche in ihrer Mitte mit einer (uerfalte versehen ist. Der Canal kann unmöglich lang sein. Alle Exemplare, welche ich von Lapugy besitze, sind sehr abgerieben; ich schliesse daraus wohl mit Recht, dass sie hieher aus 'grösserer Entfernung verschwemmt sein müssten. — Höhe etwas über 2%, Zoll. Selten in Lapugy. Die Verbreitung dieser Art in Europa scheint nicht geringe zu sein, da sie ferner im südwestlichen Becken von Frankreich, im grossen Polnischen Becken, im Oesterreichisch - ungarischen Becken, dann in Steyermark, Böhmen und Schlesien gefunden worden ist. Sie findet sich vorzüglich in jenen obersten Textiär- Straten, welche Lignit führen. 10. Cerithium Dubeoisi Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLIl. Fig. 4. u, 5. Die thurmförmige, ganz gerade, aller Convexität. erman- gelnde Schale wird aus 15 ebenen, durch tiefe Nähte scharf ge- trennten Windungen gebildet, die mit 4, manchmal auch mit 5 vierseitig gekörnelten Querreifen versehen sind. Die einzelnen Kör- ner stehen wenn nicht ganz gerade, so doch nur in sehr geringer Krümmung unter einander; Mundwülste, ähnlich denen bei C. lignitarum , sind äusserst selten vorhanden. Der von Dr. Hörnes beobachtete rechte Rand der runden Mündung ist verdickt und stark erweitert; der linke bedeckt als dünne Lamelle die sehr kurze Spindel; von einem Canal sind nur ‚Andeutungen vorhanden. An gut erhaltenen Exemplaren bemerkte Dr. Hörnes noch Spuren von Färbung, in welchem Falle die Knoten röthlich erschienen. Höhe meines Exemplares 2 W. Zoll. Es stammt aus der eisen- schüssigen Sandschichte. Diese bei Lapugy äusserst seltene Art (ich besitze ein ein- ziges Exemplar) kommt in unserm Vaterlande noch bei Rakosd in Gemeinschaft desC. pietum Baster., dann bei Bujtnr vereinzelt vor; an beiden letztern Orten jedoch beträchtlich kleiner. Als an- derweitige Fundstätten in Europa sind namhaft zu machen: die Touraine, Tarnapol, Bujak in Ungarn und das W. Becken, in welch letzterem sie bei Grund, Gaudersdorf, Weinsteg , Nieder- kreuzstätten und Nikolsburg vorkommt. 41. Cerithium Bronni Partsch. Hörnes 1. c. Taf. XLIt. Fig. 12. Das spitze Gewinde der verlängert-thurmförmigen Schale hat etwa 14, nur wenig convexe, gut getrennte Umgänge, ‚welche 61 mit Ausnahme des letzten, mit scharfen, regellos auftretenden Längenrippen versehen sind, die zuweilen wulstartig anschwellen, was jedoch bei den wenigen von Lapugy mir vorliegenden Exem- plaren nicht der Fall ist; die Schlusswindung hat gegenüber der Mün- dung stets eine Varix. Die Verzierung der Schale wird vollendet durch Querstreifen; "welche ‘abwechselnd feiner und gröber auftreten. An der Schlusswindung sind anstatt der Rippen nur feine Körner vorhanden und oben hart an der Naht befindet'sich ein gekerbtes Band, welches häufig auch‘ schon 'auf ‘der vorletzten Windung zum Vorscheine kommt. Die Mündung, in den meisten Fällen be- schädigt, hat eine schief ovale Form und ist oben durch ein vor- stehendes kurzes Leistchen rinnenartig; der. rechte Mundrand ist verdickt, etwas erweitert und innen gefaltet, der linke bedeckt als. Lamelle die Spindel; der kurze Canal ist seitwärts ‚gebogen und abgestutzt. .Die wenigen mir vorliegenden Exemplare sind kleiner, als die aus dem W,. Becken, indem das grösste von ihnen nur 1 W, Zoll hoch ist. In unserm Vaterlande wurde diese Art in einzelnen Exem- plaren noch bei Pank und Bujtur ‚aufgefunden; als anderweitige Fundstätten ‚derselben können mit Zuverlässigkeit nur der Neme- sester Wald im Banate und die von Dr. Hörnes in dem W. Becken angegebenen Puncte namhaft gemacht ‚werden, zu welchen viel- leicht noch Tortona hinzu kommt. 12. Cerithium erenatum. Brocchi. “ Hörnes 1. c, Taf. XL. Fig. 13. u. 14. Brocchi conch. foss. subap. Taf. X. Fig. 2. . „Das spitze Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus A1 bis 12 weniz:convexen, häufig varicosen Umgänxen, welche oben hart an der Naht ein breites knotig-gekerbtes Band haben; unterhalb dieses. Bandes sind äusserst , unregelmässige Längenrip- pen vorhanden, welche durch Querfurchen, getheilt, sich bald in drei Knotenreihen auflösen; in den erwähnten Furchen liegen häufig erhabene Linien, vorzüglich in derjenigen, welche zwischen dem Bande und dem übrigen Theile der Schale sich befindet. An der Schlusswindung befinden sich ausser dem Bande noch 5 ziem- lich stark hervortretende Knotenreihen. Der rechte Rand der schief- ovalen Mündung ist scharf und innen gefurcht ; der linke bedeckt als ziemlich starke Lamelle die Spindel. Der ziemlich lange Canal ist unter einem rechten Winkel nach rückwärts gebogen. Der Mün- dung gegenüber befindet sich immer ein Mundwulst. Nicht selten bei Lapugy, jedoch in den meisten Fällen mit weggebrochenem rechtem Mundrande. Unsere Exemplare nähern sich in ihrer Grösse denen aus dem W. Becken sehr, da die ausgewachsenen von ihnen 1%, W. Z. hoch sind. 62 In unserm Vaterlande kommt das C. erenatum ausser Lapug'y noch vor bei Pank und bei Bnjtur, ‚von welch letzterm Orte es sich durch Grösse auszeichnet. Anderweitige europäische Fundstätten desselben sind Nemesest im Banate, das W. Becken, die Tertiär- Schichten Ober-Italiens, die Halbinsel Morea, Volhynien, Bern in der Schweiz und Frejus im nordwestlichen Deutschland. 13. Cerithium spina Partsch. Hörnes ]. c. Taf XLII. Fig. 15. Die verlängert-thurmförmige dünne und kleine Schale hat ein fast pfriemenförmiges Gewinde von zahlreichen (145) convexen Umgängen, welche mit engstehenden krummen Längenrippen und 2 bis 4 erhabenen (uerlinien verziert sind; in den Kreuzung- puneten befindet sich ein mehr oder minder scharfer Dorn, An den obersten Windungen treten stets nur zwei (uerlinien auf, wodurch sich diese Art sehr gut von der nächst folgenden unterscheidet. Bei deın Hinzutreten von. neuen Querlinien werden die Umgänge convexer; die Querlinien selbst treten dann weniger scharf her- vor und die Knoten in den Kreuzungspuncten werden stumpfer. An der ganzen Schale, vorzüglich an der Schlusswindung treten öfters Wülste auf. Die kleine Mündung ist enge, der rechte Mund- rand, bei allen mir orliegenden Exemplaren weggebrochen, soll sehr zart sein; statt des Ganals ist eine breite und seichte Ausran- dung vorhanden. Diese Art scheint bei_Lapugy die Grösse der Wiener Formen nicht erreicht zu. haben, da sie die Höhe von Y%, W. Zoll nieht übersteigt. Nicht selten. Sonstige Fundorte dieser höchst zierlichen Art sind Bujtur in unserm Vaterlande, Möllersoorf, Forstenau und Kinitz (Mähren) im Wiener Becken, Martillac bei Bordeaux und Modena. 14. Cerithium seabrum Olivi. Hörnes 1. e. Tafel XLII. Fig. 16. u. 17. Die verlängert-thurmfürmige Schale hat ein sehr schlankes Gewinde von 11 bis 12 wenig. convexen, fast ebenen, durch tiefe Nähte getrennten Umgängen , von welchen die oberen mit 3, die untern dagegen mit 4 erhabenen Querreifen versehen sind. Diese Wuerreifen werden von engstehenden schwachen krummen Längen- rippen dnrehkreuzt, , wobei stumpfe Kuoten dadurch entstehen, dass die erhabenen Reifen die Rippchen übersetzen. Der. letzte Umgang ist an seiner Basis mit mehreren erhabenen, aber. nicht gekörnelten Reifen bedeckt. Der rechte Rand der ziemlich grossen Mündung ist nach unten etwas ausgebreitet, der linke bedeckt als, dünne Lamelle die Spindel und an die Stelle des Ganals tritt eine schiefe Ausbiegung. Diese in Lapugy nicht seltene Art hat hier 63 die Grösse der Wiener Form, indem “ihre Höhe fast Y=W, Zoll beträgt. Ausser Lapugy wird sie in unserm Vaterlande noch bei Bujtur angetroffen. "Das C. seabrum, welches gegenwärtig im Mittelmeere und in der Nordssee auch lebend gefunden wird, hat als fossile Form eine starke Verbreitung, da es im südlichen Frankreich, in Ober- und Unter-Italien, auf Rhodus, im Polnischen Becken, im Wiener- Becken, in der Schweiz und im nordwestlichen Deutschland ange- troffen wird. In den jüngern Muschellagern kommt es endlich auch noch vor auf Ischia, zu Pozzuoli bei Neapel und in Skan- dinavien. . ‘ 15. Cerithium Sehwarzi Hörnrs. Hörnes |. c. Taf. XL. Fig. 18. ‚Die thurmförmige Schale hat ein spitzes Gewinde aus 8 convexen Umgängen, :welche mit ‘4 erhabenen Querlinien bedeckt sind, aber keine Längenrippehen und darum auch keine Knoten haben; varieose Anschwellungen kommen besonders an den letzten Windungen vor. Der. rechte Rand der eifürmigen Mündung: ist sehärf und! äusserst zerbrechlich,, der linke bildet eine dünne La- melle- um die Spindel; anstatt des Canals ist eine seichte Aus- randung vorhanden. Grösste Höhe von mir beobachteten Lapugyer Exemplare etwas über Y, W. Z. also etwas grösser wie im W. Becken. ‘Im Vaterlande kommt diese Art auch bei Bujtnr vor, als auswärtige Fundstätten deselben können. bis jetzt nur. Steinabrunn und Nussdorf im W. Beeken angeführt werden. 16. Cerithium trilineatum Philippi. Hörnes I c. Taf. XL. Fig. 19. Die cylindrisch-pfriemenförmigen Schale hat ein spitzes Ge- winde von 10 bis 12 ebenen Umgängen, auf, welchen drei starke Reifen in der Art hinläufen, dass man die Nahtfurche nnr mit Mühe erkennen kann. Zwischen den Reifen bemerkt man mit Hilfe einer Suten Loupe äusserst feine gebogene Linien, welche unter Litt. b. der angeführten Abbildung an einem sechsmal vergrösser- ten Stückchen der Schale sehr naturgetreu nachgebildet worden sind. An der Schlusswindung bemerkt man im Ganzen fünf Reifen indem noch zwei hinzukommen; die Basis der Schale ist jedoch “ glatt. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf und dünn und daher selten erhälten, der linke legt sich als dünne Lamelle um die Spindel; statt des Canals ist eine tiefe Ausrandung vorhanden Dieses kleine, nur etwasüber 'Y, W. Z. hohe, sehr nette Cerithium wird im Tegel von Lapugy selten angetroffen und dürfte auf die schon öfter erwähnte Sandschichte beschränkt sein, 64 Diese 'Art, die auch gegenwärtig im Mittelmeere und an den Antillen lebt, scheint im fossilen Zustande eine grosse Ver- breitung zu haben, da sie ferner aus dem W. Becken, aus der Touraine in Frankreich, von Modena und Turin in Italien, aus den Straten des nordwestlichen Deutschland und endlich von Sutton in England: bekannt ist. | 1%. Cerithium perversum Linne. Hörnes 1. c. Taf. XLII., Fig. 20. Die kleine linksgewundene, bald cylindrisch-pfriemenförmige bald in der Mitte etwas aufgeblasene Schale hat ein spitzes Gewinde von 12 bis 14 ebenen, mit 3 Reihen Perlen verzierten Umgängen ; die Perlen der mittleren Reihe sind kleiner'und oft etwas plattge- drückt; die Näthe zwischen den Umgängen sind nicht tief. An der Schlusswindung schliessen sich an die drei Perlenreihen noch zwei Reifen an, während die Basis der Schale glatt bleibt. Von eigen- thümlicher Beschaffenheit ist bei diesem Üerithium die Mündung; sie ist rund; der äugsere Mundrand erweitert sich flügelartig, hat oben eine tiefe Ausrandung, ist unten gleich wie der innere Mund- rand eingerollt und beide fliessen demnach zur Bildung des etwas rückwärts gebogenen Canales zusammen, der sich in Form einer Röhre darstellt. Nicht selten in der gelben Sandschichte des La- pugyer Tegels, desto seltener sind aber gut erhaltene Exemplare. Höhe Y, W. Z. h Ausser der beschriebenen typischen Form haben wir bei Lapugy noch drei bemerkenswerthe Varietäten, welche Wir entstanden sind, dass bei einigen Exemplaren die Perlen der Mittel- reihe denen der beiden andern an Grösse nicht nachstehen, bei andern dagegen die mittlere Perlenreihe in einen erhabenen starken Reifen sich auflöset, bei noch andern endlich selbst dieser Reifen fehlt und nur zwei geperlte Reifen sichtbar sind. Diese Art, die gegemwärtig ebenfalls im adriatischen und mittelländischen Meere, dann im atlantischen Oceane lebt, hat, im fossilen Zustande dieselbe grosse Verbreitung wie C. trilineatum; ja es sind in einzelnen Ablagerungen sogar zahlreichere Punkte ihres Vorkommens constatirt. IR: (Fortsetzung. folgt.) IE Redaction: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. ‚Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu 7 u Hermannstadt. \ Jahrg, VI. N®-5. Mai 1856. Inhalt: Vereinsnachrichten.— .G. Binder: Ueber ‚einige in Sieben- + bürgen gemachte Höhenbestimmungen. — J.L. Neu geboren: ‚ Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy. (Fortsetzung.) ” Vereinsnachrichten Bericht ‚über die Generalversammlung am 2. Mai 1856. _ Durch die dienstliche Abwesenheit des Herrn Vorstands- Stellvertreters hatte sich der Ausschuss veranlasst gesehen, aus seiner Mitte für die provisorische Leitung der Vereinsverwaltung und die nöthigen Vorkehrungen zur Abhaltung. der Generalver- sammlung das Mitglied L. Neugeboren zu erwählen, welcher die Generalversammlung mit folgender Ansprache eröffnete : „Einerseits das fortdauernde Augenleiden unsers. um die Förderung der Kunde Siebenbürgens in. naturwissenschaftlicher Beziehung unermüdet gewesenen und darum auch vielverdienten Herrn Vereinsvorstandes, — andererseits die Abwesenheit des Herrn Vorstands-Stellvertreters , welcher, wie sehr wir ihm seinen in wissenschaftlicher Hinsicht genussreichen Aufenthalt in Wien wünschten, denn doch zu unserm Bedäuern bis’zur Stunde noch nicht zurückgekehrt ist, verschaffen mir über Aufforderung des Vereinsausschusses die für mich. höchst schmeichelhafte Ehre in einigen Worten die diessjährige Generalversammlung des sieben- .bürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu eröffnen und. Sie, Hochgeehrte Herren begrüssen zu können.“ „Erlauben Sie mir mit einem Rückblick in die Vergangen- heit das zur diessmaligen Generalversammlung zu sagende Wenige einzuleiten; .es, liegt in der Vergleichung der Vergangenheit mit 66 der Gegenwart für die Gründer des Vereins unendlich viel Erhe- bendes und im Hinblick auf die Zukunft auch Ermuthigendes.‘‘ „Als :ich im 'Jahre 1850 bei Gelegenheit der’ Generalver- sammlung dieses Vereins nach einjährigem Bestehen die Ehre hatte wie heute , für den Herrn Vereins-Vorstand die anwesenden Herren Mitglieder zu begrüssen, war .er ein in jeder Beziehung kleiner Verein, nicht unähnlich einem zarten erst aufgekeimten Pflänzchen , das die Mühe hat seine Wurzel erst in einem ihm vielleicht ungünstigen Boden einzubohren , während es’ zugleich Kräftigung aus der Athmosphäre zu erstreben hat. Er war um- fangslos nach der Anzahl’ und Vertheilung seiner Mitglieder, — er war schwach an materiellen Kräften, — er war arm an wis- senschaftlichem Material und literarischen Behelfen — und hatte sich ‘doch eine grosse Aufgabe ‘gestellt, “da er sich zur Pflege der Naturwissenschaften in-dem den eigenen Landeskindern, daher um wie viel mehr dem Auslande unbekannten Siebenbürgen con- stituirte.‘ ö „Während der sieben Jahre seines Bestehens hat sich der Verein consolidirt. Von den etwa hundert Mitgliedern, welche er bei Gelegenheit jener Generalversammlung zählte, sind Mehrere nach einer 'vielbewegten Pilgerschaft auf Erden zur Ruhe eingegangen und zu den Vätern -versammelt worden, . Andere sind im Verlaufe der Zeit theils dienstlicher Versetzung, : theils anderer Ursachen wegen ausgetreten, Einige befinden sich in fremden, entfernten Ländern und dürften darum für uns -verloren sein; die übrigge- bliebenen Treuen aber haben durch den Beitritt anderer Kräfte nicht nur‘ wieder. Ersatz, sondern sogar einen..‚bedeutenden Zu- wachs erhalten, und der Verein zählt nicht nur im eigenen Kron- lande und in dem grossen Kaiserreiche, dessen integrirender Theil Siebenbürgen ist, sondern auch in allen Gauen Deutschlands , Mitglieder, — ein Umstand, worauf stolz zu sein er allerdings Ursache hat. Auch in dem verflossenen: Vereinsjahre vermehrte sich die Anzahl seiner Mitglieder um ein nicht Unbedeutendes.“ „Die Bestrebungen des Vereins wurden schon in den. näch- sten Jahren nach seiner Entstehung besonders durch wissenschaft- liche Behelfe unterstützt, welche ihm von den naturwissenschaft- lichen Vereinen und Instituten des grossen Kaiserstaates und des deutschen Mütterlandes,‘ sobald dieselben‘ von: seiner Existenz Kunde erhalten, mit wahrer und‘’darum laut 'anzuerkennender Grossmuth und reichlich. zugewiesen wurden, wogegen der Verein in seinen Verhandlungen und Mittheilungen nur. einen kleinen Theil der Schuld abzutragen im Stande war. Es hat in den letzten Jahren insbesondere auch an höchst dankenswerther materieller Unter- 67 stützung nicht‘ gefehlt, und. so sah man ‚sich in.der, günstigen Lage in grüsserem Umfange für die Verbreitung der Kunde Sie- benbürgens in naturwissenschaftlicher Beziehung wirken zu können; ‘in dem eben abgelaufenen Vereinsjahr war diese materielle Unter- stützung von Seiten wohlwollender, hochherziger Gönner .nicht . unbedeutender als in dem ihm vorangegangenen. Um kurz zu sein begnüge ich mich auf die Bekanntgabe des hierauf Bezüglichen in den Vereinsblättern des verflossenen 1855ger und des laufenden 1856ger Jahres hinzuweisen. ‚Während des siebenten Vereinsjahres haben die .Vereins- sammlungen, das Herbar und die Bibliothek ausgenommen, keine namhafte Erweiterung erhalten. Diess liegt ‚gewissermassen in der Natur der Verhältnisse, weil die. Mitglieder des. Vereins, sämmtlich öffentliche Aemter bekleidend, in der Erfüllung ihrer Amtspflichten nur höchst selten Zeit erübrigen Exeursionen . zu machen und dabei Naturalien einzusammeln. Die Bemühungen .der arbeitenden Mitglieder mussten sich demnach darauf beschränken , das bereits gesammelte ünd angehäufte Material zu verarbeiten ; in welcher Weise, mit welchem Erfolge Dieses geschehen, davon Er die Verhandlungen und Mittheilungen seit der vorjährigen eneralversammlung bis jetzt Aufschluss.‘ „In dem Bereiche der. Zoologie wendete Herr C. Fuss seine "Aufmerksamkeit der Inseeten- und Molluskenfauna zu und Herr Dr. Clemens Hampe in Wien beschrieb eine von seinem Bru- der hier aufgefundene neue Käfergattung ; — auf dem Felde der Botanik begegnen uns die Namen der Herren Ferdinand Schur, Mich. Fuss, Daniel Reckert und Friedr. Fronius; — von Herrn Dr. Justus Andrae waren wir in.der glücklichen Lage eine recht anmuthige Naturschilderung geben zu können ; — Herr Albert Bielz:arbeitete im Fache der Mineralogie, und. Geognosie,, und durch die Güte des Herrn Wilhelm Knöpfler waren wir in der Lage ein sehr -complettes und genaues. Verzeich- niss der bei Mezö-Madaras aufgefundenen Meteorsteine bekannt zu machen; — die Herren Reisenberger, Klopps , Lurz und Salzer machten auf: verschiedsnen Punkten Siebenbürgens me- teorologische Beobachtungen und hatten die Gefälligkeit sie zur Veröffentlichung uns mitzutheilen ; — Herr Brem analysirte: die Schwefel- und Alaunerden vom Fusse des Büdös-Berges; — in 'vorzüglicher Weise fand .die siebenbürgische Balneologie ihre Ver- _ tretung in den Herren Folberth zu Mediasch und Schnell zu Kronstadt; — und um nun auch von meiner Wenigkeit zu reden , erschienen von mir Fortsetzungen der Beiträge zur Kennt-, niss der Tertiär - Mollusken von Ober -Lapugy und es wurde im ‚6. Jahrg. der Verh. und Mitth, das Geschlecht Plenrotoma zu Ende geführt,“ & „Das Vereins-Herbar erhielt einen höchst interessanten Bei- trag durch ein Geschenk des P. Pius Titius, Minoriten-Ordens- Geistlichen in Spalato, — eines unserer Mitglieder; es besteht in zwei Centurien äusserst sauber präparirter Seealgen.‘“ „Die Bibliothek hat sich während des eben abgelaufenen Vereinsjahres bedeutend vermehrt, indem von allen wissenschaft- lichen Anstalten und Vereinen, mit welchen wir im Schriften- Austausche stehen und deren nicht weniger als 19 sind, ihre Publicationen uns gefälligst übermittelt wurden. Der Verein für siebenbürgische Landeskunde übersandte uns auch in diesem Jahre die mathematisch-naturwissenschaftlichen Schriften der k. Akademie in Wien und erwirbt sich auf diese Weise fortwährend neue Ver: dienste um unsern Verein, so wie er überhaupt sein Wohlwollen gegen uns dadurch aufs Neue bethätigte, dass er in seiner Gene- ralversammlung in Mediasch 50 fl. zum Ankaufe der Wilhelm Stetter'schen Naturaliensammlung widmete.‘ j „Ausserdem erfreuten den Verein auch einzelne seiner Mit- lieder mit den in Druck gelegten Erzeugnissen ihrer geistigen hätigkeit; ich. begnüge mich in dieser Beziehung die Namen Hauer, Hörnes, Kenngott, Giebel, Reuss, Herbicch, Mellion, Zerrenner zu nennen.“ i „Noch sind die ökonomischen Verhältnisse des Vereins zu berühren, und der Ausschuss erfüllt in der Rechenschaft über die Einnahmen und Ausgaben der Vereinskasse den Mitgliedern des Vereines gegenüber eine wichtige Pflicht.“ „Ueber diese ökonomischen Verhältnisse habe nun gerade ich als der Finanzmeister des Vereines specielle Auskunft zu er- theilen; — unter solehen Umständen hört aber mit diesem Augen- blicke die mir von dem Vereinsausschuss übertragene Function auf, welche ich eben vor Ihnen hatte, — die Function : in allge- meinen Umrissen Auskunft über die Thätigkeit des Vereins während des letzt verflossenen Vereinsjahres den verehrten Mitgliedern zu erstatten. Ich erlaube mir daher für die weiteren heutigen Ver- handlungen den Vorschlag zur Wahl eines Alters-Präsidenten zu machen, unter dessen Vorsitz zugleich die Auflesung wissenschaft- licher Arbeiten erfolgen und die wissenschaftlichen Debatten ge- pflogen werden mögen.“ Es wurde sofort der k. k. Schulrath Herr J. C..Schuller zum Alters -Präsidenten für diese Generalversammlung erwählt. Nachdem derselbe den Vorsitz übernommen gab Herr L. Neuge- boren folgendermassen Rechenschaft über die Verwaltung des. Vereinsvermögens : Einnahmen. A. Cassarest. | Cony, Münze. Laut Rechnungsabschluss vom 5. Mai v. J. wurden übertragen. . f = ; i 49 fl. 22 kr. B. Ordentliche Einnahmen. 1. Von 20 Mitgliedern die Aufnahmstaxen 40 fl. — kr. 2. » 37 Mitgliedern nachträglich einge- gangene Jahresbeiträge - Av —» 3. » 76 Mitgliedern die currenten Jah- R resbeiträge 151 » 4» 4. » 3 Mitgliedern die Jahresbeiträge im Voraus 6b» —r 5. An Reluitionen für die Verh. u. Mitth. von den Mitgliedern . 129 » 12» 401 » — » C. Ausserordentliche Einnahmen. Geschenke im Gesammtbetrage Won Much. sei ED ee Gesammteinnahmen . 660 » 22 » Ausgaben. a. Für in Drucklegung der. Verhandlun- gen und Mittheilungen pro 185%, 230 fl. 45 kr. 1—6 » 185% 1233 » — » 353 fl. 45 kr. b. Für Illustrationen zu den Verhandlun- gen und Mittheilungen . : ; ; 50.» — « c. Für Buchbinder Arbeit. . ® ; i 50 » 57 » d. Für Einricehtungsstücke : ß +4. ein Tisch zu . solls} 12 fl. — kr. 2. 2 Lampen zu . ; ‚.,13 ».36 » 253» 36» e. Regiekosten während des Jahres 185%, (Kanzlei-Requisiten, Postmark., Porto’s . für Pakete, Beleuchtung, Papiersorten Druck der Aufnahmskarte und Zuschrif- ten u. s. w.) £ : ; 74», 5iv ne g Ausgaben . 59» 9> Werden den Gesammteinnahmen von 660 fl. 22 kr. _ entgegengehalten die Ausgaben mit 555 » 9 » So ergibt sich als baarer Cassarest : ! 105 » 13 > 70 Diese Rechnung‘ wurde “den “Ausschussmitgliedern Herren J. A. Brem und C Fuss zur Prüfung übergeben mit dem Auf- trage über ihren Befund in der nächsten Wochenversammlung Bericht zu erstatten, | Zur Anknüpfung der weitern Verhandlungen. wurden darauf über Vorschlag des Herrn Alterspräsidenten die Statuten verlesen, um im Sinne derselben weiter vorgehen zu können. Es stellte derselbe darauf die Anfrage ob: nicht: bezüglich der Erlangung eines Vereinslokales Vorkehrungen zu treffen seien. — Nach der diessfalls gepflogenen Berathung wurde beschlossen : da die Lokalität auf dem evangel. Gymnasium für die Unterbrin- gung der Vereins-Sammlungen noch einige Zeit hinreichen werde und auch von Seite der Gymnasial-Direktion keine Aufkündigung erfolgt sei, diese Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Ueber den weitern Antrag des Ausschussmitgliedes Herrn Dr. G. Müller, die ausserordentlichen Geschenke, welche dem Vereine von Zeit zn Zeit zugehen, in die Sparkassa einzulegen, um dem Vereine dereinst ‚damit eine selbstständiges Lokale zu si- chern, wurde jedoch beschlossen, wie bisher die sämmtlichen Einnahmen für die eigentlichen Vereinszwecke zu verwenden, wenn nicht die Herrn Geschenkgeber ihrer Widmung ausdrücklich eine andere Bestimmung gäben. Es wurde dagegen das Anerbieten des des Herrn Vorstandes der k. k. Steuer - Reclamations - Commission. C. Sigerus mit allgemeinem und lautem Danke entgegengenom- men, womit derselben als ersten Beitrag zu einem Fonde für die- sen Zweck eine 5%, Staatsobligation von 50 fl. C. M. widmete. Bezüglich des $ 13. der Statuten wurde vorgeschlagen und beschlossen: diejenigen Vereinsmitglieder, welcheNaturalien-Samm- lungen besitzen, besonders aufzufordern, Verzeichnisse davon, namentlich über die siebenbürgischen Vorkommnisse einzusenden.*) Wegen Ausführung der im $ 14. der Statuten enthaltenen Bestimmungen über die Besichtigung der Vereinssammlungen wurde verabredet, die Namen der Custoden , mit deren Vermittelung die Sammlungen zu besichtigen seien, von Zeit zu Zeit durch die Vereinsmittheilungen und die Zeitung zu veröffentlichen. *) Zur möglichst allgemeinen Vollziehwig dieses Beschlusses und weil dem Vereinsausschusse nicht sämmtliche Mitglieder, welche Sammlun- gen besitzen, bekaunt sind, erlaubt sich derselbe hiemit die Aufforderung zu machen, im Zwecke des Vereins-Interesses diesem Beschlusse der Generalversammlung möglichst bald nachkommen zu wollen. Der Ausschuss, 1 Man einigte sich ferner, da in den Statuten keine diessfäl- ligen Bestimmungen enthalten sind, über den Grundsatz, dass bei der Wahl der correspondirenden und Ehrenmitglieder , wenn sie auch wie bisher durch Zuruf erfolgen. könne, doch noch vor der Gene- ralversammlung die Vorschläge dazu dem Ausschusse angemeldet werden sollten, — dagegen die Wahl des Ausschusses jedesmal durch förmliche Abstimmung zu geschehen habe. 'Es folgten hierauf die Anträge auf die Wahl von‘Ehren- mitgliedern, correspondirenden und ordentlichen Mitgliedern, deren Namen wir nach ihrer Erklärung über die Annahme dieser Wahl bekannt machen werden. Zum Schlusse konnte von den angemeldeten wissenschaftli- chen Vorträgen wegen der schon vorgerückten Tageszeit blos Herr J. A. Brem einen Aufsatz über die nutzbaren Mineralien Siebenbürgens lesen. Es vereinigte darauf am Abende, wie es schon 'seit mehre- ren Jahren zu geschehen pflegt, ein heiteres Mahl eine grosse Zahl der Theilnehmer an der Generalversammlung zu geselliger Unter- haltung nach dem der Wissenschaft gezollten Tribute. E. A. Bielz: 2 Nachricht über einige in Siebenbürgen gemachte Höhenbestimmungen von G. Binder. Bis zum Jahre 1842 entbehrten die (zum Ruhme der sonst, auch wenn sie von der »querenda pecunia« bisweilen abgehen, meist ganz andern Zweigen des Wissens zugewandten Sieben- bürger kann es gesagt werden) nicht gerade sehr wenigen Ver- suche *), Erhebungen des heimischen Bodens zu messen, der 'un- erlässlichen Grundlage ihrer Ergänzung bis zur Fläche des Meeres gar sehr. ‚In demselben Jahre aber kam der damalige Major im General-Quartiermeister-Stabe Freiherr Franz v. Gori- zutti ins Land und besimmte (Behufs der künftigen Aufnahme desselben) nach sorgfältigen Messungen durch Ungarn , zuerst die Höhe einer Kuppe bei Hermannstadt und dann mehrere andere Thalstellen und Berggipfel. Diese in so manchen Stücken hoch- verdienstliche Arbeit ist darauf in den nächsten Jahren nach 1342 und nach der Wiederaufnahme dieser grossen Unternehmung in den Jahren 1854 und 1855 noch weiter fortgesetzt worden. Zwar sind schon bisher die Ergebnisse vieler jener Winkel- Höhenmessungen durch den Druck. bekannt gemacht und bereits Vielen nützlich oder doch angenehm gewesen. Allein ich war (durch Vermittelung desselben Herrn Gorizutti, jetzt Feldmar- schallieutenants und in Wien befindlich, dann des Herrn Obersten August v. Fligely, Vorstandes des k.k. militärgeographischen Instituts daselbst) so glücklich, in den Besitz der meisten dieser Höhengrössen zu kommen und zwar beträchtlich mehrer als in Siebenbürgen bis noch bekannt waren und dazu weichen sie fast insgesammt von den früher mitgetheilten bedeutend ab, kommen indessen aus der bessten Quelle, sind also (ohne Zweifel *) Vergl. den von mir gegebenen „Ueberblick zur Geschichte der in Sie- benbürgen gemachten Höhenbestimmungen“‘ im „Archiv des Vereins für siebenb. Landesknnde“, neue Folge I. 28—100. 3 in Folge umständlicherer Berechnungen) *) ganz zuverlässig. Diese Gründe lassen es wünschenswerth erscheinen, dieselben so wie sie mir vorliegen zum Gemeingut zu machen und ich bin dazu yon dem genannten Herrn Instituts-Vorstand ausdrücklich ermächtigt worden. — Ich schicke, zum Theil eben aus seinen gütigen Mit- theilungen,, den nachfolgenden Zahlenangaben noch einige Bemer- kungen voraus. Die Höhenbestimmungen sind noch nicht als völlig ge- nau anzusehen, indem die Verbindung mit dem Meere bei Triest noch nicht ganz und unzweifelhaft hat hergestellt werden können; mithin waltet im Allgemeinen bei allen noch eine Unsicherheit von höchstens 6 bis 12 Wiener Fuss ob.**) Bis dahin also haben ‘wir in unserer Höhenkunde noch nicht gelangen können, dass wir mit Sicherheit sagen könnten: der und jener Ort im Land sei in der That so und so hoch (vom Meere gerechnet) und es wird wohl noch einige Zeit darüber vergehn.***) Doch ist es schon fast ge- nügend und gegen früher immerhin sehr viel, wenn wir von den 1000 bis zwei und mehr Tausend Fuss, um die es sich hier han- delt, Yso bis Ysoo &. als nicht völlig ausgemacht ansehn können, zumal da ohne Frage selbst in der Gegenwart dieser (der trigometri- schen) Messart noch immer einige Mängel anhaften, indem sie ja ‚auch Menschenwerk ist. Jene Unvollkommenheit aber thut der gegenseitigen Richtigkeit der mitzutheilenden Höhenzahlen keinen “) Es heisst darüber in einer Zuschrift des letzterwähnten Herrn (als Antwort auf eine von mir diessfalls gestellte Frage) „die Differenz mehrerer Punkte gegen frühere Bestimmungen rührt von der letzten Ausgleichung im ungrischen Netze her.“ “*) Derselbe sagt in einem frühern Schreiben an mich: jene Bestimmungen müssten bezüglich ihres absoluten Werthes innerhalb der wahrschein- chen Fehlergränze von 1 bis 2 Wiener Klafter als zweifelhaft angesehn werden, indem die Verbiudung des trigometrischen Netzes vom adriati- sohen Meere bis Siebenbürgen noch nicht vollkommen hergestellt ist, daher die definitive, genügend scharfe Höhenberechnung noch nicht vor- genommen werden konnte.“ ®*®#) Das war bereits vor etlichen Monaten geschrieben. Seit indessen ei- nige Herrn von unserem Generalstab ihre Arbeiten auch auf die Wa- lachei ausgedehnt haben, ist nicht ohne Wahrscheiniichkeit zu hoffen , dass sie, bei der Nähe des schwarzen Meeres von da, auch diesem Gegenstand ihre Aufmerksamkeit zuwenden und Diejenigen, welche iu solchen Stücken recht Verlässliches wünschen, vielleicht mit der Ver- bindung einiger ‚siebenbürgischer Höhen mit dem Spiegel jenes Meeres erfreuen werden. Bei derselben Gelegenheit dürfte sich zugleich auch ein, Beitrag zur J,ösung der oft — und wahrscheinlich mit geringem Grund (vgl. Humboldts Centralasien 1,551 f.—) verhandelten Frage ergeben, welches von beiden Meeren, das schwarze oder adriatische, vielleicht eine höhere Lage habe. % 74 ‚Eintrag , - denn. in. diesem ‚wichtigen Stück herrscht keine Unge- wissheit: sie sind (gegen.einander,..in Siebenbürgen) alle verlässlich. ‘ Wo:von Officieren des (uartiermeisterstabes die Höhe eines (Wohn-) Ortes angegeben ist, muss gewöhnlich die Erdfläche an dem bedeutendsten Thurm verstanden werden. Bei Bergen ist im- mer die natürliche Gipfelhöhe (wohl die Erde an dem den Gipfel bezeichnenden Stein ete. ?). gemeint. Ich gebe die Namen so gut geschrieben, als es mir mög- lich war.*) Die Entfernnng der Berge von näheren Ortschaften: ist (mit Hilfe einer mir gütigst mitgetheilten Karte, auf welcher die- selben handschriftlich eingetragen sind) von mir beigefügt worden: es sind immer östreichische Meilen in gerader Richtung gemeint und darnach sind die Berge mit Hilfe jeder in’s Einzelne gehen- den Karte sicher anfzufinden. Reisende werden sie immer auch mit den bekannten Steinen und (meist hölzernen Gestellen darüber) be- zeichnet finden, wonach bei weiteren Höhenmessungen sich leicht zu richten. Die Höhengrössen selbst sind mir in Wiener. Klaftern ausgedrückt übersandt worden. Ich zog, da diese ‘Art von 'Bestim- mung hier zu Land viel geläufiger sein dürfte, es aber vor, sie in östreichisches Fussmass zu verwandeln und füge demselben überall auch das altfranzösische bei, weil dasselbe in Büchern am Häufigsten vorkommt und nur Zahlen derselben Masseinheit leicht mit einander zu vergleichen sind. Die daraus für mich erwachsene nieht ganz. geringe Arbeit wird wenigstens zeigen, dass ich bei Mittheilung der ohne meine Mitwirkung gemachten Bestimmungen es nicht alzuleicht haben wollte. "Es wird die Auffindung der Höhen erleichtern, ‘wenn ich das Verzeichniss, nicht wie ich es erhalten,**) gebe, sondern das Land in einige Abtheilungen bringe. Medwisch mag es zu diesem Zweck von 0. nach W.,. Enyed von N. nach $. scheiden. Darnach ergeben sich folgende Landestheile. *) Und zwar hauptsächlich aus dem mir übersandten Verzeichnisse; Die Aussprache ist oft die des Ungarischen , in andern Fällen des Walla- ehischen, wornach es —tsch, c4 — z, 3 — seh, sz — s (scharf). '» — s (gelind), zs —— dsch u. s, w. auszusprechen ist, “) D. i. die blossen Namen in der Buchstabenreihe. 75 Ptulo, 3%, M. NW. von o Rlausenburg ö Ys von Berend.. i : *) Dem weit grössteu Theile nach Berge. l höhe zu verstehen. nnd — ähnlich weiter. nn u - ey S| Name 2 slä8 der gemessenen Stellen *) = u& I. Höhen im vw. ***) 1 Babgyi, 3M. WNW. von Szamos-Ujvär, , M. NW. von F, Tök. 21535121004 2| Bihär, Y, M. NO. von der Quelle "des kleinen Argpıpde auf der Gränze . 158115156552 31 Czibles, 3%, M. NW. von Näszod, auf "1? I der Gränze .; . 2 202000... 109760°815605°91]- 4 Csiklului Vultur, 21, M. NW. von Szilägy-Somlio , Y von Zaälnok . . 110039] 976°9 5) Djalu Gsold, '2°M. SO. von Klausen- burg, :Y, M. NO. von Ajton. . . 22627122018 6| Djalu Zsimi, (früher , unrichtig Csuha genannt), 4 M. NNW. von et af von Karulyfalva 24717124052 '7| Dumbaliveez, 2M. ONO. von Szamos- - 1" Ujvar, Y, M. SO. von Usäba . 1995°1]1941°4 8] Ejszakhegy, %, M. von Zilah 1630:3]1586°5 9| Facza Pietri, 2M. O. von Klausenburg Y, NW. von "Kolos r. 1429-0)1400°3 40| Fontanellului. 1%,M. ONO. von Thorda [1650-2|1606-4 441| Guttin, 4, M. N. von Kapnikbanya . .. [4498°314377°3 12 Häporton, 2 M. ONO. von Enyed, %Y, TE Ei vom gleichnamigen Dorf . 1669.7]1624°: 13 Klausenburg, wahrscheinlich’ der Markt- 1° platz am r. k. Kirchenthurm 1062210336 44| Morutz, 4%, M. WNW. von Maros. Väsärhely, Y, SO. von Kis-Sarmas. . [15985115555 15) Muntjele mare, 3%. M. WNW. von .. Torotzko , 2Y,o von Lupsa 5743:015588°5 . 117557117084 *) Ucberall ist hier (bei wiener sowohl, als bei pariser Fuss) die Meeres- “.) Mithin nördlicher als Enyed und zugleich westlich von Medwisch der gemessenen Stellen Szekelykö, dicht 0, an Torotzko Tarnitza, 3%, M. N, von Sign Cseh, auf der Gränze. Toldies, 2%, ,'M. 0. von Szamas- Ujvir, Y.M. N. vom Berg Dumbaliveez : Varatjek de la Pestes, 3%, M.O. von Szilagy-Somlyo, auf der Gränze . : Vlagyasza, 2%, M. SW. von. Bänfi- Hunyad . 2 2. Höhen im SW. Babilor, 2.M. 8. von Sugäg, 7 M vom Flusse Mühlenbach. . Besineu, 1%, M.. SO. von Orlät, M. N. vom Zoodfluss . Bidbe, 1Y, M. N. von Medwisch Csindrel, 4%, M. SO. vom‘ Besineu, nahe den Zibinquellen . . Dicker Hattert. Re S. von Medwisch Dimpu Kornu, 2 M. W. von Dobra (in N Djalu Fagurui, 14 M. NW. von Grossau (bei Hermannstadt) PERITTONDT Furesilor, 1 M. SO. von Reuss- markt, '% NW. von Szelistje . 30) » Varului, 70 M. SW. von Reuss- markt, rechts vom Mühlenbachfluss 31/Doborka, %Y, M. W. von Bohne bei Reussmarkt . rn a Y,M. NO. von Reussmarkt la Ganza, /,M.SO. von Orlat . Giresau, er über den Alt Godjan, 3 M. SO. von Broos, rechts vom Orestivarabach . |. Gorgan bei Dorstadt, 27 M. N. von Reussmarkt, Y,M. östlich von Spring Y% 29 » 1918-011866°4| 2349-8[2286-6| 1471-2]1431-7| 1437:6[1398-9 . 12722 4 2649-2 1790-811742:6 77 Zahl Name der gemessenen Stellen Gorgan bei Jnur, 1%, M. WSW. von Karlsburg . » bei Stolzenburg, ya SW. von da » » Wingard, 1%, M W. von Reussmarkt 2 Gugo muntje, .2M. WSW. von Orlat. Haito bei Nagyäg,, 2M.NO. von Deva . Hermannstadt, ohne Zweifel Fläche am röm. kath. Thurm des grossen Ringes » Observatorium, 1 M. NW. von der Stadt (am Salzburger Berge) 44lIvanest, 4M.S. von der Stadt Mühlenbaehi; links vom gleichnamigen Fluss . 45IKapra, 3M.ONO. von der Vulkäner Gontu- | 46 | 47 48 49 | 50 | 51 ‚»2 maz, auf der Gränze . . Kimpu Totsillelor, 17 m. 'SSO. von Hermapnnstadt . . Kitscherir, 1'9M. NO. von Hermannstadt Kitschera bei Hamlesch, 2%, M. WNW. von Hermannstadt, %, ONO. von Hamlesch Klai Bulzului, /M. ONO. von d. Roth- thurmer Contumaz ,‚ auf der Gränze Kleinscheuern, ohne Zweifel das Dorf, '4M.WNW.vonHermannstadt . . Konzilui, Y%, M. NW. von Alvinz, vom Mieresch . . h ode Magura Kopatiului, 1 oM M. NW. von . Salzbnrg (Vizakna) . / Maguraja, 3M.N. von Dobra, %Y, M.S. von A. Wädza rechts ‚Maroisporto, Dorf Y,M. £ S. von Karlsburg Mak, 3 M. W. vom eisernen Thor und 2M. W.von der siebenbürgischen Gränze . Moh, 1%, M.S0. von Hermannstadt, rechts von dem Harbach . . Petricse, 1%, M. S, von Reisemarkt, 1, M. ONO. von Sinna . { . 11284 7|1250-1] = 5 © [7 zal2 0 oo 59 I} Eu 5 5 > [e 2733°712660°2 1744911698 *0 2100:6[2044-4|) 1577:3]1826°8 1981-8|1928-5] 3330-413240-8|| | Trappenbüchel, Name der gemessenen Stellen Petrina, 3%, M.S0O. von Broos, I WNW. vom Berg Surian . A aM Piatra alba, 4N. sw. von Orlät, von der Gränze Kr; » Csaki, 2%,M. WSW. von Enyed Presbe, 1, M. So. von Heltau . . Rekitta, 37 ,M. SSW..von Mühlenbach , ER SS0. von Kudsir . . Retjezatt, © S. von Hatzeg . t Ruszka, 3,0 .M. S. von Dobra , auf der Gränze . Scholtenberg,, DR so, von Blasen- dorf, %, SSW. von Scholten - Sigleu mare (I), 2%. M. SW. von "der Vulkäner Contumaz, auf der Gränze Strazsa, 1 M.S. von derselben er auf der Gränze Er R Strimbul, 2%. SW. von Orlat. 3 Surian, 3/,, M. SSW. von Mühlenbach , ken zwischen dem Brooser Bach und dem Schilgebiet . Thor, 1M. W. von Reusmarkt, Kelling „to, zab Jsipws ara, dTSUR Tissenelu, 1%,, M. ©. von Karlsburg,, %/ 0. SW won Berreiri ii var UA Man... 1 M. SW. von: Markt- schelken %,, N. von Hoschogen . Tyhann, 4V,M. SW.vonHeltau . . Veratyk, 17/,0:M. SW. von Mühlenbach . Vlaiku(Djalu,) %,0M. SW.v.Mühlenbach, 0. von D. Pien . Voinagu kataniest, 2. M. SW. von der ‚Rothtenhurmer Contumaz, auf der Gränze Vulkän, 1M. SW.von Abrudbanya Vurfu kuratului, 4 M. W.von Haazeg . » lemare, 2%, M: W. von Karlsburg » mare, %,0 M. SW. von der Rothen- thurmer Contumaz . . K 3/,,0. von 5637 6]5485°9 6864'216679°6 3157,3|30723]| 6510-3 63352) 79 Name der gemessenen’ Stellen Wiener Vurfu Petri, '2M. S. vom eisernen Thor auf der Gränze er 68958167103) 'r Pleschi, 7. M. SSO. v. Karlsburg 1564-911522-8 3. Höhe im SO. Bodoki Havas, 2%,, M. WSW. von Kez- di-Vasarhely , Y, NO. von Oltszem ». ‚Bucsecs (Gipfel Omu?), über den Rap ‘der Weidenbach .. 7881:517669-5 Csilhanos, Eoniiß; SO, von Koräszna..;|i nahe der Gränze. . . 'Csukäs, 4 M. SSW. von der Bosauer Con- | tumaz auf der Gränze . . "Djalu Facsetului, AM. N) von Lesch- kirch , /, von Marpod ? ‘Kornuczile, Yo N. NW. vol Ricck os (bei Korneczel) . » Pulexu, 1%, 0M. NNO. vonLeschkireh rechts von der Harbach . da Fogarasch, Söhle des Fensters unter dem Dach des Thurmes (welches?) . Herlsberg, 1%,,M. NO. von Leschkirch . Jyesora,. 1%0M. S. von Merle. 1024,06 8. von Martinsherg .. Kezdi- ‚Vasarhely, ‚Böden: am Kirch- TI thurm von Kanta . Kitschera bei Neudorf, BAR M. 8. 36 . von Agnetheln , nahe dem Alt . » bei Solkau, EZ M. WSW. von Agnetheln. i RN la 'Komori, .Y,0 M. S. von Kerz, links ‚vom Alt. . Königstein, 2%, ,M. SW. von Rosenau ; auf der ‚Gränze ie ‚Kronstadt , Bodenam "Bartholomäusthurm. Kukukhegy 1°/,0M.S. von.Csik-Szereda 00| Lakocaa, Fi on „nahe der "| Gränze 2 3717 813617°8 70427|6853:2]| 18317117824 4869-7|4738:7 80 Name der gemessenen Stellen Zahl 1104| Mirketetö, Y,M. SO. von Homorod-Almäs (etwas W. der Almascher Höhle) 102| Musato, 1%,,M. 0S0. von Beretzk. . 103] Mutja Dragusului, 3%, M. S. von | Grossschenk, auf einem Ausläufer des Fogarascher Gebirges . . . . . 104 Nagy- Sandor, 2 M.N. von Beretzk 105} Negoi,”2%,, M. SO. von Freck, auf der | Grönze . 1106| Nemere, Y,M. N. v. Nagy- Sändor (Berg) 1107| Pereu Rakovitza, 2%, 0M. S. von Gross- Schenk, auf einem Ausläufer des Foga- rascher ag gg solls 108! Piliske tetö, 2%0M.: 'so. von "Sepsi- Szent-György , 1109| Rukur, Berg. beim Dorfe Rukur, 1M.SWw. 1410| von Grossschenk . . Schullergebirg, =. S. v. Kronstadt 411! Sliamia Facza Riului, %,M.SO. von Oberporumbach (am Fogarasch. Gebirge) 112| Steinberg, auch meschendorfer Kuppe, 2%,0o M. SO. von Schässburg, dicht | hinter Meschendorf . . 4143|) Szurul, 2M.SO.vonFreck, auf dor. Gränze 114) Tiyka grohotisulj, 2/, MS. von Freck 115 Varhegy, krizbaer, 1%,,M. WNW. von Marienburg (im geister Wald) . . 1416| Vunatära Butiänu, 3M. 080. v. Freck, S. von Arpäs, auf der Gränze d 117| Vurfu Urla, 3 M. S. von Unter- Szombat auf der Gränze (Fogarascher Gebirge) 118) Zeiden, Erdfläche am ev. Kirchthurm . 4 Höhen im NO. 119) Csachlo, 2 M. 0. vom Dorf Tölgyesch, schon in der Moldau . 120| Djalu Kesztei, Mn. WNW. von Maros- i Väsärhely, vM .NW. von Bergenyd . s1 ni ... Name der gemessenen Stellen mm 122| Gogosa, 138 - Hargita, Rakoser Gipfel, Brenn: Tomi, Szöll8 | Vurfu Kremseszu, Wiener Fuss Pariser Fuss an ar Te a Tr Te Te Ton TE 4M. NO. von Tekendorf 4 M. NO. von Bistritz, N. der Borgoer Strasse uE TERR UM 3%, M. NO. von Djalu:Pusz ti, Udvarhely L Be Kuhhorn (Piatra Inului) , 1%,0 M. NNO. von Alt-Rodna . . Konostetö, 1%,M. NW. v.Sz. Keresztur Közrezhavas, 1 M. SW. von Borszek.. Lapos-Csere tetb, 1%,0 M.SO. von Reen Mezö-Havas, 2M.NO. von Paraid (Grän- ze zwischen Gyergyo und kleinem Kockel- gebiet) j Nagy Hagym a: Ss, Domokos , rechts vom Ali. . Ousor, 1%. M. NO. von Watra Dorna (in der Bukowina). Aufder Karte daselbst angeführt V. Dsimaleu— vielleihet dersel- ES Seyptar her, Bizlia Pay“ ao Pietrosz, 2M. N. von Palota, 2%,,M von Tihutza (ein Gipfel des Kelimängeb., ‚ rechts von der Miereschenge) .. . 3 M. SO. von Bistritz,, /oM.NO. von F. Sebess . - 2%/,0 M. NO. von Csik- Szereda, Ai SW svan ‚der Gränze:am Gyimesfluss 2%, M. N. von Szent- |-Tärhavas, 1 %/,0 NO. von der Sr laie ren Contumaz auf der Gränze. . ‚Virauer Stein, 1%,.M.N.von Bistritz 2%, 0. M. NNO. "von ‚haar etwas in der Moldau . Zapul von n Kirlibaba in der Bukowina orte 2000-911947-4|| 5029.7|4894-4 5510-015361-8 7158:516966-0 21115120547 . 146661 |4540.6 21155120586 5583:715433°5 5612°315461°3 5173:3]5034'1 6586°0]6408-9 4604°714480"8 4675°414549'6 5206-015065°9 2293-712232°0 5314-515658°0 5241:515100°5 Wer. das vorstehende Bine überblickt, ‘wird den Pl hohen Dank zollen, "welche durch ihre Unverdrossenheit und Mühöfreudigkeit dessen Zusammenstellung möglich machten: denn ein solches Werk ist in der That ein grosses, ein (wenig- 82 nigstens für Manche) -Wichtiges. Er erkennt aber such, zumal wenn er dasselbe mit der Karte in der Hand thut, dass nicht nur jener gemessenen Stellen eben nicht sonderlich viele (zusammen erst 133), sondern dass dieselben über das Land ausserordentlich ungleich vertheilt sind. Die grosse, Mehrheit derselben liegt näm- lich in der näheren Umgebung von Hermannstadt, *) besonders westlich von diesem Ort, dagegen sind breite Striche gegen die Ost-, ‘Nord- ‚und West-Gränze des Landes :hin an ihnen sehr arm. **) . Daraus ergibt sich für strebsame Landesforscher — und diese Erinnerung geht nicht nur die Wenigen' derselben an, wel- che bisher mit dieser zwar nicht ganz leichten, aber auch nicht gerade freudelosen Arbeit sich beschäftigt haben — die Verpflich- tung, an jene Messungen noch viele andere, wenn auch aus dem Druck der Luft abgeleitete, anzukmüpfen und namentlich diese auch in Strichen des Landes vorzunehmen, wo sie bis noch so gut als fehlen. ***) 1 Möge nur, wer dazu in die glückliche Lange kommt, zu erwartende weitere Fortsetzungen, selbst (in Aussicht gestellte) Berichtigungen ‘der oben, gegebenen Grössen recht bald zum Ge- meingut der Freunde siebenbürgischer Landeskunde ‚machen und mögen Alle, welche irgend im Stande sind, dafür ' mitsorgen helfen, dass die zu jenen Messungen unerlässlich gewesenen Zei. chen (auf Bergen u. s..w.), Behufs etwaiger Wiederhöhmg derselben und Anknüpfung anderer Bestimmungen an die Ersten, erhalten werden! g,t *) Wo das Geschäft der 'Einzelaufnahme des Landes zuerst begonnen worden. | 1.07 **) Mein in dieser Richtung so erfolgreich thätiger Freund L.Reissen- berger hat noch einige im obigen Verzeichniss nicht aufgeführte Hö- henbestimmungen gleichen Ursprungs erhalten ‘und (in diesen Blättern Jahrg. 1855. S. 57—66.) bekannt gemacht. Diejenigen indessen, welche oben auch vorkommen , sind durchweg höher; bei ihnen fehlt ‚also ohne Zweifel die von Herrn Fligely angedentete „Ausgleichung.‘‘. Es wird gerathen, ja unerlässlich sein, die nur dort (von mir nicht) auf- geführten Grössen , um sie der ‚Wahrheit näher zu bringen, um so 'viel zu verkleinern als. benachbarte andere Berge hier niedriger erscheinen oder um! den Durchschnitt aus mehreren ‚solcher Unterschiede. ***) Natürlich sind dieselben alle. auf die obigen Bestimmungen — oder deren noch folgende weitere Berichtigungen zu stützen. — Zu dieser Thätigkeit wird ferner gehören, dass alle bisher gemachten ander- . weiten Höhenmessungen nach oben namhaft gemachten’ nähern Stellen ‚ berichtigt werden. und. dass, nach Jängern guten Beobachtungen des Luftdrucks die Seehöhe etlicher Orte des Landes geradezu auf- “ gesucht wird. De 83 eu. | 'Beiiräge wi „zur. Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel-' si dl gebilde von Ober-Lapugy’ a ron j \ NE J. L. Neugeboren. R (Fortsetzung. ) 18. Cerithlum pygmaeum Philippi. Hörnes I, c. Taf. XLil. Fig. 91. Die thurmförmige Schale unserer Exemplare hat ein sehr spitzes Gewinde, welches aus 8 bis 10 fast ebenen, mit 3 perlsehnurartigen Reihen umgürteten Umgängen gebildet wird; die Perlen aller drei Reihen von gleicher Grösse stehen genau untereinander und ‚hängen in vertikaler Richtung sogar ein wenig zusammen ; an der Schlusswindung kommt noch eine vierte hinzu, worauf noch ein glatter Reifen folgt, der .noch übrige Theil der Basis ist glatt. Der rechte Rand der runden Mündung muss äusserst gebrechlich sein, da er an sämmtlichen mir vor- liegenden Exemplaren sehr beschädigt ist; der linke legt sich als dünne Lamelle um die Spindel. Der Canal scheint nach dem, was von ihm an meinen Exemplaren vorhanden ist, übereinstim- mend mit der Angabe des Herrn Dr. Hörnes, kurz gewesen zu sein und war am Grunde mit einer Ausrandung versehen. Höhe nicht ganz ein W. Z. Diese von Philippi an den Küsten Siciliens lebend an- getroffene; Art kommt fossil ausser Lapugy, wo sie eine Selten- heit ist, nur noch bei Steinabrunn im W. Becken, bei Modena. und auf der Insel Rhodus vor, 19. Cerithium bilineatum Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XL. Fig. 22. Me IE Schals Tot Ball erldelech ball mm War Malen mache oder weniger’ 'sufgeblasen" und oben stark zugespitzt. Das aus 8 bis 10 fast ebenen ‚Umgängen, bestehende Gewinde ist ‚mit einer 84 doppelten Reihe von Knoten geziert, von welchen die oberen stets grösser sind und nach der Beobachtung des Herrn Dr. Hörnes an Wiener Exemplaren manchmal viereckig erscheinen, so dass die obere Reihe dann das Ansehen eines gekerbten Bandes gewinnt. An der Schlusswindung bemerkt man eine dritte gekörnelte Reihe und sodann zwei, glatte Reifen während die Basis glatt ist. Der äussere: Rand der, runden Mündung ist sehr dünn und daher meist sehr beschädigt,. der innere schwach. Die Spindel ist gedreht‘ und anstatt des Canals ist eine Ausrandung vorhanden. Höhe nicht viel über Y, W. Z. Diese bei Lapugy seltene Art kommt nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen nur noch bei Steinabrunn im W. Becken vor, wo sie ebenfalls sehr selten ist. (Fortsetzung folgt.) | [ee esummmunend Redaction: Der Vereinsaussehuss. "Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. a om N u 2 , Verhandlungen und Mittheilungen ; h r des siebenbürgischen dir Vereins für Naturwissenschaften. Hermannstadt. Jahrg-VIL. Nv-6.. Juni.) 0.0.1856. Inhalt: , Vereinsnachrichten.. —: M. Salzer: Uebersicht einiger zu Mediasch im Jahre 1855 ‚gemachten meteorologischen Beobach- ""timgen und "einiger' Erscheinungen aus dem Pflanzen- und Thier- »reiche.— !C.,Ews s': Ueber ein Produkt bei Verbrennung abgekörn- ‚ter Maiskolben.— J. L. N eugeborien:'Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegelgebilde von, Ober -Lapugy (Fort- setzung). Vereinsnachriehten | ‚. für die‘ Monate M ai und Juni 1856; - za 7 2319 Lk ‘ Durch die ämtliche Berufung unsers Herrn Vicepräsidenten Daniel Czekelius nach ‘Temesyar sieht, sieh der ‚Verein wenn auch nicht, unvermuthet , doch: darum nicht ‚minder ‚ungerne seiner einsichtsvollen Leitung, umsichtigen und wirksamen Unterstützung schon beim Beginne dieses Vereinsjahres beraubt. Obwohl der Verein Herrn CGzekelius zu: der ihr hohen. Orts’ durch die Be- förderung zu Theil gewordene Anerkennung seiner ämtlichen Ver- dienste nur aufrichtig Glück ‚wünschen kann, so muss ‚er doch andrerseits desssen Scheiden aus unserem Lande tief bedauern. Von der General - Versammlung für diesen Fall ausdrücklich ermächtigt und durch Herrn Czekelius in der: Wochenversamm- lung vom 6. Juni 1856 dazu aufgefordert, sah sich daher der Ausschuss genöthigt, bis zur nächsten General-Versammlung die einstweilige Leitung der Vereinsgeschäfte an der Stelle des durch ‚sein ‚Augenübel "daran bleibend verhinderten ersten Vorstehers, "dem ältesten Mitgliede, einem der ersten Begründer des Vereins und dermaligen Vereinskassier und Conservator, Herrn 5. Ludwig Neugeboren zu übertragen und es werden von diesem Be- schlusse hiemit sämmliche geehrte Vereinsmitglieder geziemend 86 in Kenniniss gesetzt. Herr Neugeboren gab mit der Erklärung seiner Bereitwilligkeit zur Annahme der Geschäftsleitung des Ver- eins zugleich die Zusicherung, dass es ihm möglich sein werde, auch die Kassiersgeschäfte bis zur nächsten Geneial- Versammlung fort zu besorgen. Nach einer Anzeige des Herrn C. Fuss wurden in .der ersten Hälfte Mai I. J. bei Kastenholz zwei Exemplare des ARE Bienenfressers, Merops apiaster, erlegt. Herr Neugeboren überreichte einen Separatabdıuck der An- zeige in den Sitzungsberichten der k. Akademie .der Wissenschaf- ten über eine demnächst in deren Denkschriften von ihm serschei- nende Abhandlung der Foraminiferen aus der Ordnung der Sticho- steßier ‚von’Ober- Lapugy. Zu der neuen siebenbürgischen Käfergattung Plega nopho- rus (beschrieben in Nro. 6 dieser Blätter vom v. )) schickte Herr Clemens Hampe .in Wien die Beschreibung des Männ- chens und Abbildung, der ganz abweichend gestalteten Fühler desselben. Es schenkte das Mitglied Herr Heinrich Herbert dem Vereine ein schönes ausgestopftes Männchen des Mergus mer- ganser, desgleichen Herr Friedr. Czekelius in ron og hydraulische Kalke aus der dortigen Gegend Von‘Herrn Anton Stenz in Neusiedl wurde eine "Sehachtel mit 22" Arten europäischer Schmetterlinge dem Vereine zum Geschenke gemacht. Für die Vereinsbibliotbek langten ein: Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften heranigegehen vom Vereine in Halle, Jahrgang 1854 und 1855. Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt IV. Jahrgang 3. Heft, Fünfter Jahresbericht des Werner-Vereins in Brünn für’ d. J. 1888. Für diese sämmtlichen Geschenke wird hiemit der Dank des Vereins öffentlich dergebracht E. A. Bielz. 87 Uebersicht einiger zu Mediasch im Jahre 1855 ‚gemachten meteorolo- gischen Beobachtungen und einiger Erscheinungen im . Pflanzen- und Thierreiche .- von M. Salzer. A. Meteorologieher. I. Wärme nach Reaumur. r- 10h. mittle . 1 455|— 0°911— 3:431— 2.96 Febr.J— 177 2321 — 0°41 0:05 15 ärz| 2055| 8461 388] 4-80 26. 4417| 41.44 659] 7-40 17. | 1052] 17-57) 1231] 13:47 31. .| 1370| 21-82] 15'361 1696 17. 13:94| 2157| 1489| 16-80 11.'28° 1. 1231| 2064| 15:07] 1601 11. Fri 0. 772|. 1692] 1082] 11° 82, 5. 1215,28. 752] 1653| 10.69) 11-58 2. 20:0,27. SILERETLELIT | 070) 824 2397| 377 2. 17-02. Dec. — 407] 120— 373] 300 2 33,19. — 519] 14.95) 704 8:06. 17 28° de 2 y, 13:9 45.6 97 88 ls Boeıwö.lkung: | Die Mittel in Zahlen Nach einzelnen Tagen nt 0 1 DIM. PR rate ssl.aslg 83|2|82 6h | 2h yon Mittel] & = Sele2|lsS| se en in BE N en er | 2922 | 2 | & „ir. 314 8 32.129 127 120422 M > RIM D. 8 3:0: |°25 1, 24;| 2610 | 12 4 8 7 24.124 :1.2:2172:3.0).2 8 6: 4 1.942 Os iS 13 9 6 j 3.16 18 2 4 3 18116 |eäidieäien de. 4 4 1 1% 7.12- 11:0: 1:6 5,9 10. 8 RE 45443-414349 43 Id 14 .|.15 112 | 14 | 4 16 4 9 2 15 | 1 PEAT 1a 7 13°’ |.2 5 3 3 BRETE BÄREN DR BR 1 BSR BR HE a RE N KO | 24 120 [48 1.2:01|.41. [9136 | 97.) 78.138: 1 IH. Niederschlag. | Höhe des Niederschlags 'b£in par, Linien .ı. —| ‚Zahl der Tage. mit 8 TR g, | I 8 Grönste Menge 0er | Bee 6 ll Br En 94 tale; B ‚10 8, 0 Fit ‚696;d. I FB 3107 BR Al ud. ‘| 21-634 4.19, ° —7285 | - | 19:239\d.12. ° —5348 | .d. . 0 dS.Regen 92, I 25.180 d. 2D- 26 —T' 516 | A In-r RO. 4 H; und | % g Bea 35 %.. KLAR. 29.493) .30-31 — 11088 || " 0 1... 3 h 31-917/4.20. — 8086 || PIAT2RN B IM 39788|d.12-13 —12:042 | 0 01 0 10:7371d.18 2— 2000 0 2). 0. 12R;1..,27.| 19:033)d.25-26 — 4'620 0 8 1d.8. 11:389|d.8. — 3'000 SR 2 0) 2 R. 5.3881d.26. — 1694 8 142]: O0 11:413/d.11-12 — 5'198 31 |j4| 8 | 2H.7R. j236°907 142 A3Hulid2.042| *) Der erste Schnee fiel am 26. November. Vertheilung der Vorherrschende Windesrichtung Windesrichtung-f und Windesstärke * ERA | 1) 7 3 I \si:|2|# ]2E]-36lils: . 1N0.0°6N0°0.8]NV. 0°7N0. 077], 9:251,17].2p. 1] ‚LAN AB] 711. d. 27. Feb. [0.1:0:6|SW.0:3|SW.0-5|SW.04] 9.10) 14|.11.19| 34 5 A: — März |S. 0718. 08|w. 6715. 07| 18 4] 161019219) dal ı]3;4-20 Apr. |N. 0:6|N. 0-9IN. 0:70. 07] 23° 3) 19) 3) 8) 14) 11| 912; 9u18. ı jo. o3|w. 061sw.o-4lw. 04] 10.2] 201.2|:9) 231.24.3|.— Juni |9..0-2|W. 04NW0:3j0. 0:3| 9.16] 181.61 6| 101.16). 9] -— i [0:.0118W.0:3|0.: 0:2)0. 0:211.8) 4] 27).2|441.24) 161.1] 1.0.17. Aug. 0. .0°2)0.:.0:0/0...0:4/0: 0:1]..4.31 371,518 24 121:0| — Sept.|0..0:41W.. 0:2|V. 020. .02]..7, 21881 ala] s|a7ı.o| — et. [0. 0210. 0310. 030. 03] (4.61 52|.2).51.,91 421, 6]1. a. 10. |INov. [0...0,2|0. 05/0. 0:510..0:3|..0 51.53 0,.1|. 9 18 4] — .[0. 0:3|0.: 0.4/0. Be 0:4] 3| 9 39 7 1,2] — 0. 030. 0:40. '0:4,0. '0-4|t01,87]350 32,94|196 185 50] 8’ V. Temperatur einiger Quellen und Brunnen *) ‘(nach Reaumur:;) S 12 laut sera erh else rl Ste 325 Selen Mönst [2 Pels$ sie 8 5:]|22 8152212: 51:7 5] 3 a2rl3°2]3°21:=2l5s2lsrlssel Ss Bu | are hirmonferere | > Januar 72T 90 1 70 1 59 | 71 1827 73 101 | Febmar | 66 | 83 | 72 Tea | 78 I Barfıri März 70 7.4 Per] se 78 85) Peirs 155 April 78| 71 | 80 | 69 | 82 | 86 f77 oA Mai 94, Tas] Hr Tess ]87 150 Juni 105 | 80 | 81 | 79.189 | +00 ]9 21240 Juli" m) 86 183 | 77] 88. | 8:97] 971120-0 August 17| 94 | 88 | 80 | 88 89 Pr9.9 1177 September | 422 | 10:3 | 9:3 831 88'190 1104 115°3 | Oktober 120 | 110 | 99 Per | 87 I 97405 117 November | 40°9 } 105 | 86 ;]. 7:6» 1 86 9:3 97 140 December | 8.71 106 | 71 | 65 | 81 | 91 | 84 | 05 Jahr 96] 90 | 82 | 72 1,84,h,89 192-113] *) Vgl. Jahrgang VI, pag. 93. 90 B. Beobachtungen aus dem Pflanzen- und Thierreiche. Februar. Am 17. öffnen auf der Sonnenseite einzelne Galanthus nivalis ihre Blüthen ; ebenso Corylus avellana. » 49. wird die kleine Bekassine, Scolopax gallinula, gesehen und geschossen. Mä r 2. Es blühen am 4.: Senecio vulgaris ; am 7. Galanthus nivalis auch auf der Nachtseite; Veronica agre- stis (auch verblüht) ; Helleborus purpurascens (in vollen Blüthen) ; Daphne Mezereum ;, Anemone hepatiea; Scilla bifolia; Alsine media; CGapsella bursa pastoris ; - Tussilago farfara (in grosser Menge). | Schon am 2. wird Vanessa urticae und am 9. Vanessa ‚- polychloros gesehn. ’ an ' Am 9. stehen Lamium purpureum und Pulmonaria offieinalis in voller Blüthe. » %0. Erythronium dens canis. 49. Cornus mas. ». 20. Viola odorata; Corydalis digitata Pers.; Ornythogalum luteum. » 21. Anemone ranunculoides und A. pulsatilla L. » 27. Chrysosplenium alternifolium ; Isopyrum thalietroides; Pe- tasites alba (in voller Blüthe); Erodium cicutarium; Ra- nunculus auricomus. » . 28: Pulmonaria mollis ; Glechoma hirsuta; Asarum europaeum; Corydalis bulbosa Pers. (rosenrothe, dann violette und weisse Exemplare) ; Euphorbia Epithymoides und Cyparis- sias (in. voller Blüthe) ; Potentilla verna; Anemone ve- morosa. » 29. Vinca minor und Dentaria glandulosa. » 30. Merecurialis perennis; Orobus vernus ; Draba verna. » ‚48. 'erscheinen Waldschnepfe, Singdrosel, Hänfling und Bachstelze; _ ' ». 22, der Kukuk, und es quacken die Frösche. »: 26. zeigen sich die Schwalben, April. ‘Am 5. blühen Ribes Grossularia; die Weiden werden grün; » ‘7. blüht Caltha palustris. 9 Am 9. stehen die Pfhirsich- ; am 14, die Weichsel- und Kirschbäu- » me in voller Blühte, 12. blühen Primula veris; Stellaria Holostea; Viola canina ; und werden grün:, Buchen und Linden, dann Prunus ‚ayium und Padus. 15. erscheinen einzelne Aepfel- Birn- und Pflaumenblüthen ; es stehen in’ voller Blühte : Ficaria ranunculoides ; Euphorbia esula; Galium eruciatum , Amygdalus nana und, besonders Prunus spinosa; 16. Chelidonium majus (einzelne Blühten); Adoxa moschate- lina. (fast verblüht) ; Arabis thaliana und Sisymbrium Alliaria Scap. (in voller Blühte). 17. Evonymus verucosus , Potentilla alba; Galeobdolon luteum (einzelne Blühten); .Leontodon taraxacum ;,, Ajuga, pyrami- dalis; Cerastium semidecandron (verblüht); 13. Lycopsis pulla: ‚Farsetia incana R. Br,; Erysimum, bar- barea ; Lepidium Draba (einzelne Blühten) ; Adonis verna; 19. Fritillaria montana Hoppe; Prunus Padus L.; ‚Lamium album und maculatum ; Symphytum ‚tuberosum ; , Fragaria vesca; Staphylea pinnata; Veronica chamaedrys;, Lamium amplexicaule; Viola hirta und Iris graminea; 20. Geranium: pbaeum ; Bellis perennis; Chenopodium ‚bonus Henricus L..; A FU: 26. Viburnum Lantana. Alle Obstbäume stehen in vollster Blühte, auch die Eichen erhalten Blätter und Blühten. 28. Symphytum offieinale; Orchis morio ; Helianthemum. vul- gare;;, Scorzonera austriaca ; :Anemone silvestris; _Lithosper- mum arvense; Polygala amara; Veronica Teucrium.. Mai. 1. blühen: Asperula, odorata ; Ornithogalıim umbelatum;, Al- lium ursinum; Syringa vulgaris; Ajuga reptans; Lithospermum ' purpureo - eoeruleum ; Dentaria bulbifera ; Potentilla opaca; Convallaria majalis; .. Glechoma hederacea ; Cytisus supinus ; R . Sanieula europaea; Aesculus Hippocastanum ; Fumaria, par- viflora; Melittis _Melissophyllum ; — die wilde Akazie (Robinia Pseudoacaeia) bekommt Blüthen ; 6. Sisymbrium Sophia ;. Trifolium pratense; Verbascum phoe- niceum ; , Crataegus, monogyna; Silene Behen ; . Veronica ‚..beccabunga ; i 7. Silene viscosa Pers.; Cytisus. biflorus ; Salvia pratensis ; Astragalus praecox (ziemlich verblüht); Hyacinthus co- mosus; Hieracium pilosella; 8, Gonvallaria polygonatum und multiflora; Valerianella oli- toria; Geranium Robertianum ; Evonymus europaeus ; ae mw 92 Am 9. Thalietrum aquilegifolium ; Medicago minima ; Trifolium Ss Ss% Am alpestre; Papaver dubium albiflorum L.; Ranunculus scele- ratus (vollblühtig); Veronica serpyllifolia (mit Frucht) ; 10. Cerinthe minor, — Cynoglossum offieinale ; Genistä 'sagit- talis, Sorbus aucuparia J,. und S. terminalis Crantz; , Spiraea crenata L.; ‚11. Actaea spicata; Camelina silvestris, Wall. — sativa L.; Adonis flammea; Geranium pusillum. 12. Majanthemum bifolium ; Fumaria offieinalis (mit Früchten); .,. Listera ovata; Cheiranthus Cheiri (zum Theil’ verblüht); Myosotis palustris. 43. Rhinanthus hirsutus Dee.; Linum austriacum ; Lychnis viscaria L.; Anthyllis vulneraria; 14. Potentilla anserina; Scrophularia nodosa,; Solanum dule- amara; Turritis glabra 1ı.; , 15. Sambueus nigra, Trollius europaeus ; Potentilla argentea ; Adonis aestivalis; Sinapis arvensis; Tragopogon porrifo- lius; Rhamnus cathartica L.; Dianthus Carthusianorum; 17. Alchemilla vulgaris; Neottia nidus avis;; 18. Aristolochia Clematitis; Tragopogon orientalis ; 21. Robinia Pseudoacacia; Dictamnus albus; ' 26. blüht der Roggen (Secale cereale) und werden gefunden ‚reife Erdbeeren. Juni. '2.'werden in voller "Blühte gefunden Achillea millefolium ; » '6. einzelne Weintraubenblühten (Vitis vinifera) und » 7. reife Kirschen und Waizenblühte (Triticum sativum). Ferner -) > blühen : Papaver Rhoeas; Ligustrum vulgare; Lysimachia rotundifolia; , Agrostemma githago ; Coriandıum 'testicula- “ tum (zum Theil mit Früchten); Coronilla varia; Onobry- ‚ chis sativa; Veronica anagalis (zam Theil verblüht) ; Sca- biosa columbaria, Delphinium consolida, Stachys germa- nica, Hypericum perforatum , Cornus sangvinea (alle in voller Blühte); Latyrus pratensis ; Salvia verticillata ; 9. Silene Armeria I.; Nepeta pannonica ; Sedum acre; 13. Sisymbrium offieinale, Echium vulgare (zum Theil ver- blüht);. Tilia parviflora und ÖOenothera biennis (in voller "I Bläthe), ; 14. Sambucus Ebulus;; Spiraea ulmaria, Datura stramonium ; Solanum, nigrum,;. Blitum virgatum_ (mit reifen Früchten) ; 17., Valeriana officinalis ; Melampyrum nemorosum ; 25. schwärmt Melolontha aeguinoxialis ; 93 Juli.‘ Am 3.: stehet in. voller "Blühte Saponaria offieinalig, zeigen sich einzelne Kukurutzblühten (‚Zea Mays ) und beginnt der » Kornschnitt. » 45. Lythrum salicaria ; Origanum vulgare; ÖOnonis hirdia; -. Cynanchum a erdnn, — Aprikosen und Kirschpflaumen sind vollkommen reif. » 20. finden sich.noch Blühten von Akazien nnd Weinstock., November. Am In, 'Blühen Thlaspi montanum ; Senecio vulgaris ; Bidens, cer- nua (alle noch mit Früchten). ’ u Ueber ein Produkt beider ‚Verbrennung abgekörnter Maiskolben mitgetheilt von Carl Fuss Es ist bekannt, dass in Siebenbürgen die abgekörnten Kolben, des Mais (Kukurutz) als Feuerungsmaterial benützt werden, und diess geschah denn auch von meines Vaters Dienstleuten , welche im verflossenen Winter, um die Nacht hindnreh die Küche warm zu erhalten , Abends einen Korb voll solcher Kolhen in den Plat- tenofen warfen, ‘ wo sie’ dann gewöhnlich Morgens beim Heraus- nehmen der ‘Asche mehr ‚oder weniger Stückchen einer schlacken- artigen ‚: blaugrün gefärbten Masse mit heraus holten , aber ohne sie weiter zu “beachten , wegwarfen, bis einst meine "Schweäter , dabei zugegen, von der ungewöhnlichen Erscheinung ängeregt, einige Stücke zu sich nahm und, um mir sie bei Gelegenheit zu ü- ‚bergeben „ zwischen den Winterfenstern , wo auch einige 'Blumen- töpfe standen, verwährte. Die Erscheinung wurde noch interres- santer, ‘da Meer folgenden Tag die früher steinhaftel Masse in eine schleimige grünliche Gallerte zerflossen war, später wässerig wur- de und endlich nach der Verdunstung nichts als einen dünnen - trocknen, schmutzig weissen Ueberzug, übrig liess. . Beimeiner Anwesenheit in Grossscheuern während der Ostertage wurden wie- der solche Stücke aus dem Öfen hervorgeholt, welche ich mir übergeben liess und in einem trocknen Fläschen der Einwirkung der Luftfeuchtigkeit entzog ‚‚indem,.ich vermuthete,. dass die frü- 94 her zwischen die Winterfenster gelegten Stücke die daselbst aus den Blumentöpfen aufsteigenden. Wasserdünste an sich gezogen und so ihren Zustand verändert hatten. Dadurch bewahrte ich sie auch wirklich vor dem Zerschmelzen und konnte sie später dem Herrn Fabriksdirektor Brem zur. gefälligen Analyse übergeben. Diese Stücke setzten sich an den Seitenmauern des innern Feuer- raumes an und lagen auch manchmal. frei in der Asche, sie ent- standen immer nur, wenn. blos Kukurutzkolben verbrannt wurden, waren dazwischen auch Holzscheite gelegt worden, so wurden sie andern Morgens nicht gefunden , sowie sie auch nie den Tag über, wo nur Holz gebrannt wurde, sich bildeten, weil wohl die durch das Brennen des Holzes gesteigerte Hitze die Bestandtheile der Masse im gasartigen Zustande durch den Rauchfang entführte, während bei der ruhigern gemässigten Hitze der Kukurutzkolben das Condensiren und Zusammensinken ihrer Bestandtheile an den Seitenwänden möglich wurde. Ihre Grösse stieg his über Haselnussgrösse und ihre Gestalt und Ansehen ist ganz dass der erstarrten Schlacken bei Hoch- öfen‘, ‘oder 'sie zeigen auch tropfsteinartige‘ Sinterbildungz die Farbe ist im allgemeinen ein helles Grün mit beigemischtem Zug ins Blaue — wie Kupfervitriol —, hie und da mıt hellvioletten Adern und Gängen durchzogen. Durch etwas stärkern Druck lässt sich die Masse zwischen den Fingern zerbröckeln ; auf der Zunge erregt sie einen brennenden Geschmack, wie Kali, und löset 'sich im Wasser ziemlich leicht anf. - Herr Fabriks-Director Brem hatte die Güte die ihm mitge- _ theilten Stücke einer Analyse, zu unterziehen und fand darin in 100 Theilen ' a. auflösliche Bestandteile . . .. 60 b. unauflösliche Bestandtheiie . . . 40 Zusammen .. 100 In a wurden gefunden: In b. wurden gefunden: 1. Kohlensaures Kali. . . 36 1. Kieselerde . 6 2. r Natron . Aal Zunalanmerdes in in anna awih 3. Schwefelsaures Kali . 2 3. Kohlensaurer Kalk . . 24 4. ” Natron 3... 4. Manganoxydul*).. 2 5. Salzsaures Rali 4 5. Eisenoxyd . j A 6. » Natron B... nr 40 53 Wasser . 2 60 *) Dieses ist der grünfärbende Bestandtheil: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von i J. L. Neugeboren, ( Fortsetzung.) AV. Familie der Turbinacena. (Turbinac&s Lam.) Geschlecht Turritella Lam. Die zu diesem Geschlechte gehörigen: meist dieken und star- ken, niemals perlmutterartigen Schalen, welche wir vor Lamarck unter der generellen Benennung »Turbo« aufgeführt finden, sind verlängert-thurmförmig und enden allmählig in eine scharfe Spitze. Ihre Umgänge bilden scharf 'zugespitzte Schrauben und sind nie- mals der Länge nach gestreift: oder gerippt , sondern immer quer- (spiral-) gestreift; ihre fast kreisrunde oder etwas quadratische Mündung hat oben getrennte Ränder; ihr rechter Mundrand ist dünn und scharf, in der Mitte mit einem Sinus versehen, was man aus der Form der Zuwachsstreifen entnehmen kann, wenn, wie es bei den fossilen Schalen meistens der Fall ist, derselbe eine Beschä- diguog erlitten hat. Keine Spur eines Nabels, ebenso wenig Vari- ces oder Höcker. Der hornartige Deckel ist spiral. Die Turritellen scheinen erst in der Kreide-Periode aufgetre- ten zu sein, indem die ihnen ähnlichen Formen aus ältern Formationen besondern Geschlechtern (Holopella, Loxonema oder Chemnitzia) angehören dürften; *) sie entwickelten sich in der Tertiärzeit sehr bedeutend und auch die Anzahl der jetzt lebenden Arten ist nicht unbeträchtlich. Noch verdient bemerkt zu werden, 2 sie in der jetzigen Schöpfung einen weiten Verbreitungskreis aben. Von den neun fossilen Arten des Wiener Beckens haben wir in Lapugy sieben, wozu ich als achte eine neue liefere: — eine ©) Bronn Lethca geogn.3. Aufl. VI. p. 487. Von den sonach bleibenden fossi- len Formen gehören 70 Arten derKreide- und 110 den Molassengebilden an. 96 mir jetzt noch zweifelhafte Form wird später beschrieben werden. Von den sieben Arten welche Lapugy mit dem Wiener Becken gemeinschaftlich hat, kommen vier, nämlich T. turris, Archime- dis, bicarinata und subangulata häufig vor. Auffallend ist, dass I; Riepeli bei Lapugy sehr selten ist, während sie im Wiener Becken auf den meisten ihrer Fundstätten mit T. vermicularis gemeinschaftlich vund: in: \ gleicher: ' Häufigkeit, vorköümmt ,\ welch letztere auch bei ‚Lapugy: nicht eben selten. ist.. 1. Turritella.Bieperi Parisch. Hörnes |. c. Taf. XLIII- Fig. 1. Das spitze Gewinde der verlängert-thurmförmigen Schale be- steht aus 16 fast ebenen Umgängen, auf welchen bei unsern E- xemplaren anfärglich nur ein schwacher Mittelreif auftrirt, zu dem sich nach und uch zwei Reifen gesellen, während alle drei nun von beträchtlicher Breite und gleich stark werden. Die ganze Schale ist überdiess: mit sehr feineh (uerstreifen 'verselien. — An unsern Exemplaren sieht man auch die, S- förmigen Zuwachsstrei- fen sehr deutlich. An keinem der mir vorliegenden wenigen Stü- cke ist die Mündunz ‚erhalten, nach: den Brachrändern Iänt sich schliessen, dass dieselbe Fundlieh. sei; der linke Mundrand ist ziemlich‘ erweitert und bedeckt als dünne Lamelle die Spindel. — Höhe'3%, W.'Z. ‘Sehr selten‘ bei Lrpugy ; ich kenne nur wenige ausgewachsene Exemplare. T. Riepeli kommt ‘in der Nachbarschaft : won Klpagg übsh bei Pank, Kostej 'und Nemesesd vor; weitere Fundstätten dieser Art sind«das Wiener Becken, wo sie auf vielen «Punkten angetrof- fen wird , die Touraina, Tortona und Sitten in der Schweiz; 2. Turritella vermieularis Brocchi. Hörnes ]. c. Taf. XLIN. Fig: 17. u. 18. Das spitze Gewinde der verlängert- thurmtörmigen Bin be- steht aus 16—17 (wenig) gewölbten. Umgängen, auf denen an- fänglich an: unsern Exemplaren nur ein Mittelreif auftritt , zu wel- Fe jedoch hald noch zwei hinzukommen; alle drei sind, dick und stark und zwischen ihnen befinden sich tiefe Furchen, wodurch dieselben. desto auffallender hervortreten. Die ganze Schale. ist, mit, sehr feinen dünnen Streifen. bedeckt. Die Mündung ist fast ‚vier- seitig, an keinem unserer Exemplare vollständig erhalten. daher ich ie rechten Mundrand auch nicht beobachten. konnte ; der linke bedeckt als dünne Lamelle a8 Spindel. — Höhe 3 W. ap. Nicht selten bei Lapugy L le. kommt in der ‚Nachbarschaft von ha wor bei Pank und Nemesesd; anderweitige Fundstätten sind das Wie- “or nah ; . / fi .G maoay 8 ıH sb Ivo ab usdolsw aov 97 57 stian? asuadadıs Ki j ner ‚Becken;,;; wo: sie ‚auf mehreren Punkten. angetroffen wirdy; die Gegend von, Bordeaux, (Saucats) , und die ‚Subappenninen-Formation . in\/Ober- und "Unter=Italien. .. REBETTOTEOR BEL ir ad 3. Turritella turris ‚Basterst. Hörnes 1. c. Taf. XLII. Fig. 15: u. 16. Das. spitze,; Gewinde der thurmförmigen Schale. besteht aus 15 \bis.17 convexen, Windungen, welche mit. 5 entfernt ‚stehenden, ziemlich, scharfen, -Kielen versehen, sind. ‚Die beiden untern Kiele treten ‚an. unsern ; Exemplaren stärker ‚hervor als ‚die: übrigen ;; diese und; der folgende. dritte sind: von ewnander etwas, entfernter als: die zwei obersten; von dem (dritten und unter ‚einander. wesweren: die zwei; obersten immer ‚auf,weniger als %, „der, Umgangshöhe ‚be- sehränkt ‚sind. Diese, Kiele oder Reifen, zwischen welchen ‘wan.mit Hılfe, der. Loupe; noch, äusserst ‚feine, (1—3):, Querlinien; bemerkt , werden von. deutlichen S-fürmig gebogenen Zuwaehsstreifen durch- kreuzt. Der, rechte Rand der ovalen Mündung bei unsern‘ Exempla- ren, wegen; seiner (Zerbrechlichkeit ohne Ausnahme beschädigt „ ist, wie ‚solches ‚schon, ‚die Zuwachsstreifen andeuten, ausgebuchtet,, der ‚linke bedeckt als dünne glänzende Lamelle die Spindel. Höhe bis, 245; W..,Z. „Wie häufig, diese Art bei Lapugy, auch vorkommt; so, ‚habe ich ‚doch, bis jetzt kein einziges Stück erhalten, dessen rechter Mundrand ‚unbeschädist gewesen wäre, Ta: 3001 T-1turris,„ ‚welche: in, Siebenbürgen noch bei Pank nächst Lapugy, bei Bujtur, und: Ober-Pestes ‚unweit, Vayda-Hunyad vor- kommt, ist anderwärts noch bekannt von Nemesesd und Kostej im Banat, von, vielen Punkten des Wiener Beckens, von Leognan bei Bordeanx, St. Paul bei Dax, aus der Tourame‘,'Von Korytnice in Polen, aus der Gegend von Ulm in Würtenber&!' Sie scheint nach den. bis jetzt, gemachten Erfahrungen‘ an allen Lokalitäten wo sie vorkommt, in grosser Menge vorhanden zu sem. 198 IOwXN a1 117 IR e de sil rg a jr Turritella Hörnesi Neugeboren. Insel made 1 - j j oT. testa elongato-turrita; anfractibus:numerosis uX—KXI), vjeomvexis, spiraliter decem-. veliduodecim ‚st riatiszstriain,mediisanfractibus aligwantulum | „walidiore,'superioribus-inde a.media sensim sen- Hlsimquesdeerescentibus, inferioerihusinaequalibus, sowalidioribus ewmitienuioribus alternantibus;, apen oohuravhbwedumignota. + Altitudo 25—23,m.mi—Rara, "109 Hy 130 mario ‚Dass sagt dei eoubooM oil lila agbıow Das sehr spitze Gewinde der verlängert-thurmförmigen Scha- le besteht aus 10 bis 12 convexen Windungen , welche mit 10 98 bis 12 erhabenen Streifen versehen sind, von welchen der auf der Mitte der Umgänge befindliche gewöhnlich stärker hervortritt als die übrigen; die über diesem Mittelstreifen befindlichen nehmen bis zu der obern Naht an Stärke ein wenig ab; unterhalb dersel- ben wechseln stärkere mit schwächeren. Die Mündung ist an allen mir vorliegenden Exemplaren sehr beschädigt, weswegen ich über deren Beschaffenheit Nichts anzugeben vermag. — Höhe 1 W. Z. Selten. : Ich habe die Exemplare, welche ich dieser Art zuzähle, sehr sorgfältig mit Exemplaren von T. turris mit sehr ‘gut erhal- tenen Spitzen verglichen; während ich bei den letztern 5 oder, wenn etliche verkümmert waren, 3 kielartige Streifen, wohl von ungleicher doch stets beträchtlicherer Stärke wahrzunehmen Gele- genheit hatte, zeigen die ersteren bis an die äussersten Spitzen immer 40 bis 12 Streifen in der angeführten Modalität; — bei T. turris fand ich die Zwischenstreifen, wenn ich solche zu beob- achten Gelegenheit hatte, stets nur als höchst feine Linien, wäh- rend bei T. Hörnesi die Streifen einander an Stärke näher stehen. Diese Form mit Herrn Dr. Hörnes als neue Art zu betrachten fühle ich einen Grund mehr darin, dass die 6 mir vorliegenden Exem- Pins so ziemlich von derselben Höhe sind, während die mir vor- iegenden Jugendformen von T. turris verschiedene Höhen besitzen. Ich erlaube mir diese sehr nette Form zu Ehren des Herrn Dr. Hörnes zu benennen, der durch mich veranlasst die ihm vor- liegenden Stücke derselben einer genauen Prüfung unterzog und mir als einer neuen Art angehörig bezeichnet, um ihm mei- nerseits eine neue Anerkennung seiner Verdienste um die Paläonto- logie des Kaiserthums Oesterreich darzubringen. 3. Turritella Archimedis Brongnart. Hörnes I. c. Taf. XL. , Fig. 13. u. 14. Das spitze Gewinde der thurm-, fast pfriemenförmigen Schale besteht aus 15 (nur wenig) conwexen Umgängen, von welchen die obersten bis ungefähr‘ in die Mitte der Schale mit zwei sehr hervortretenden und in den meisten ‚Fällen auch scharfen Reifen , versehen sind, der Raum vom obern Reifen bis zur obern Naht ist stets breiter als jener ‘von dem untern Reifen bis zur untern Naht. Die Räume zwischen und oberhalb und unterhalb der Rei- fen sind deutlich ausgehöhlt und mit sehr feinen Querlinien ver- sehen. An den folgenden Umgängen rücken die nun stärker wer- denden beiden Reifen immer mehr herab , ohne jedoch ganz die Naht zu erreichen; an dem obern Theil treten dafür nicht selten noch ein bis zwei dünnere Reifen auf, auch die feinen Querlinien werden stärker. Die Mündung ist fast rund, an keinem der mir vor- 99 liegenden Stücke erhalten ; der linke Rand bedeckt als dünne La- melle die Spindel. Höhe 2%, W. Z. Nicht selten bei Lapugy. T. Archimedis kommt in Siebenbürgen noch vor bei Pank, Bujtur und Korod (Klausenburger Gegend) ; anderweitige Fundorte derselben sind Nemesesd und Kostej im Banat, das Wiener Be- eken, wo sie auf vielen Punkten vorkommt, St. Jean de Marsae und Saubrigues bei Dax, Perpignan, Lissabon, Korytnice, Ronca (P). i 6. Turritella biearinata Eichwalad. Hörnes 1. c. Taf. XLIN. Fig. 13. u. 14. Das Gewinde der thurm- bis pfriemenförmigen Schale be- steht gewöhnlich aus 15 Umgängen, von welchen die (5) obersten in ihrer Mitte einen scharfen(?), stark hervortretenden Kiel haben, unter- und oberhalb dessen die Umgänge ausgehöhlt sind. An den folgenden Windungen tritt, während dieser erste «Kiel etwas dicker und stumpfer wird, ein zweiter auf, der sich bei einigen Exem- plaren'nur wenig über die Naht erhebt, bei andern fast die Stärke des'ersteren erhält und bei noch andern in gleicher Stärke sich geltend macht.‘ Die ganze Schale ist überdiess mit sehr feinen Querfurchen bedeckt.: Nicht selten bemerkt man: und besonders in dem’ Falle. (dass der erste oder obere Kiel an der ganzen Schale vorherrscht, an diesem sogar Spuren von Kerfung.— Wir besitzen demnach ausser der typischen Form, bei welcher der untere Kiel fast die Stärke des obern erreicht, und welche durch zahlreiche Stücke am stärksten vertreten ist, auch noch jene beide Varie- täten, die zugleich mit ihr im Wiener Becken vorkommen. Höhe von thurmförmigen Exemplaren 2 W. Z., von pfriemenförmigen 2Y, W. Z. Häufig. ‚Als auswärtige Fundstätten der T. bicarinata sind zu ‚nennen: das Wiener Becken (mıt vielen Punkten), Bialozurka , Korytnice,, Shukowze und Tarnopol, Tortona‘, Siena, Modena und Turin. - 9. Turritella marginalis (?) Brocchi. Hörnes 1. e. XL. Fig. 4. Brocchi Conch. foss. subapp. Taf. VI. Fig. 20. Ich besitze in meiner Sammlung eine fast pfriemenförmige Turritelle, spitzer als T. Riepeli von 1%, W. Z. Höhe, welche ich nur der angeführten a Art als Varietät anschliessen kann, obgleich die Umgänge unten nicht so über die obere Naht der je folgenden ‚hervortreten, wie es nach der Zeichnung, welche Brocchi gibt , der Fall sein sollte. Sie ist übrigens, abgesehen von der etwas abgebrochenen Spitze und der ebenfalls beschädigten 4 100 £ Mündung, in.Bezug auf,ihre Oberfläche sehr‘ gut erhalten, und es konnte die, Verzierung..derselben' sehr. genau, erkannt werden, Die Schale ‚hat .12..und mit, ‚Zuzählung der. an. der ‚Spitze weggebrochenen 15 bis 16 ‚ebene Umgänge,, zwischen ‚welchen sich deutlich einschneidende: Nähte befinden; nur. an;‚den beiden, letzten Umgängen. erhebt sich, gleich über "der ‚Naht ein breiter, aber. nicht stark heryortretender:Reifen. Die ganze Schale. ist üher- diess mit höchst feinen Querlinien bedeckt, die man nur mit Hilfe der Loupe erkennt und deren auf einem der letzten Umgänge wohl 40 gezählt werden,,.Da ein. ‚Theil. des letzten Umganges des mir vorliegenden Stückes ‚weggebrochen ist, so ‚vermag ich über die Gestalt der Mündung im Allgemeinen nur so viel anzugeben, dass dieselbe nahe zu quadratisch, also übereinstimmend mit. .deriBeob- achtung und Angabe ‚des Herrn, Hörnes. gewesen ‚sein „dürfte, : Der rechte Muündrand;hatte, nach..den feinen Zuwachsstreifen zu sehlies: sen in’.der Mitte einen. halbmondförmigen ‚Sinus. Verglichen mit. der, von'‚Dr. Hörnes gegebenen Zeichnung ı von T. marginalis aus dem Wiener Becken. hat: ‚das mir. vorliegende Exemplar nicht nur. wenigere Umgänge ‚sondern aueh.eine minder pfiriemenförmige: Gestalt ;; in ‚beiden Beziehungen schliesst, 'essich ‚mehr der, Abbildung an, die wir Brocchi verdanken. Anderweitige Fundorte. dieser: Art sind noch Steinakeunn. im W. Becken, Siena in Italien, Saubrigues: und ' Perpignan in-Frank- reich. he (Fortsetzung. folgt.) Y Zur Nachricht. 1-8: W "Die P. T. Herren Ver einsmitglieder werden höflich Brilht., die Veränderung ihres Wohnortes dem Vereins-Ausschusse jedesmal sogleieh anzuzeigen, damit die Verhandlungen und 'Mittheilungeu gehörig zuge- schickt werden können. 7% Redaction: Der Vereinsausschuss. 1 Gedruckt \hei Georg % Closius,in Hermannstadt,, | of Verhandlungen iind Mitheilungen des siebenbürgischen ii Vereins für Naturwissenschaften ie zu Hermannstadt. Jahre.VI.N= 7. su 1856. m mm ln un U on nn Vereinsnachrichten für den Monat Juli 1856. Der gefertigte Vereinssekretär berichtete, dass am 7. Juli I. J. ein sehr starker Zug fliegender Ameisen (Männchen) in Her- mannstadt bemerkbar, war und zwar ‘verschiedene grosse und kleine Arten so häufig flogen, dass manche Personen eine Menge Exem- plare beim Gehen ins Gesicht bekamen. Es theilte der Herr Direktor Brem nachstehende Analysen einer dem natürlichen Eisenvitriol ähnlichen Alaunschiefer-Verwit- terung aus der Nähe von Lazuri bei Halmägy und eines Talkglim- mers von der Lokalität Porkuritza bei Zoodt mit, beide aus der Vereinssammlung, mit, und übergab die bezüglichen Proben. Analyse. A. Alaunschiefer - Verwitterung, Muster Nr. 1, enthält in 100 Theilen (lufttrocken) : Kopselande un a ah ale ne ars BE. SER ne. anlbie.. S a R Barikerdb id Sus79 \ mh male aebaiisdı ii zuaılıa 4-80 oa „A na Toaadlot .neeanıhnd v 190.1 Schwefelsäure . arms A mi Ze porulgd 99497220: BWinker oa imigingm „A „A sb na, 1oaaslö, Jun? Yu. 217 - Summa... ‚100. Der Wassergehalt wurde wegen der Zersetzbarkeit der schwe- felsauren. /Thonerde und ‚des Eisenoxydes in der Hitze durch Berech- nung gefunden. 1023 B. Amkines Talk (Talkglimmer), hats Nr, 2, enthält in 100 Theilen MERIREINER» Talkerde. . . . RE TRIER MUTTER FI AERO BisBel 2 een len A ren 9 VRR NE in us. een TE A ee Eisenosydul .. . Sharmumwinualg - ::. 240 ET MEREERSFRRRRR RE Dar DVS DEN EEE ehr. |... Summa . . 100. Da die Talkerde in kohlensäure freiem Zustande vorhan- den, so wurde der MPARSERRRUNN durch Glühen des Minerale ausgemittelt. . . Für die Vereinssammlung gingen ein: Eine ausehnliche Parthie Petrefakten von Bujtur (Al-Pestes) als Geschenk des Herrn Apotheker Acker in Vajda-Hunyad. Die Bibliothek des Vereins erhielt folgenden Zuwachs: Molluschi terrestri et fluviatili delle Provincie Venete, Verona 1855 von E. Ritter von Betta, Geschenk des Verfassers. Nova acta der Leopoldinisch - earolinischen Akademie der Natur- forscher in Breslau, Band 25, Abth. 1. v. d. 1855 und Anhang : zum Band 24; ferner das letzte Mitglieder - Verzeichniss der ‘ Akademie und eine Biographie des Kaisers Nikolaus I. ‚von Russland. ‚Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Jahr- gang 1856, I. Quartal. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien Band XVIN. 4. 2. und XIX. 1. 2. und Almanach der Akademie für d. J. 1856. (Im Tausche gegen die Vereinsschriften.) Ferner wurden für die Bibliothek vom löbl. Verein für sie- benbürgische Landeskunde überwiesen : Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, Band VIII. 4. 5., IX.1.2., XIV. 1. 2. 3., XV, 1.,2.,.XV12., UN 142-3, "XVIM. 1172... BIETE Denkschriften der k. Akademie "der Wissenschaften in Wien. Bd. X. Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei die Herren: Dr. Josef v. Lenhossck, Professor an der k. k. medieinisch- chirurgischen Lehranstalt in Klausenburg. Dr. Emil Nagel, Professor an der k. k. medicinisch- chirurgi. schen Lehranstalt in Klausenburg. Dr. Julius. Barrasch, Professor am National - Collegium in Burkarest. E. A. Bielz. 4083 Nachtrag zur Beschreibuny der neuen Käfergattung Pleganophorus | von Dr. Clemens Hampe. Die ausgezeichnete Bildung der Fühler des von uns in diesen Verhandlungen und Mittheilungen, Jahrgang .VI. (1855) Seite 97. beschriebenen Thieres liess mit aller Wahrscheinlichkeit vermu- then, dass wir männliche Individuen vor uns hätten. Wir wur- den jedoch auf eine angenehme Weise eines Andern belehrt. Mein Bruder war nämlich in henrigen Frühjahr so glücklich das Männ- chen zu fangen. Ausser der Fühlerbildung lässt sich kein besonderer Unter- schied vom Weibchen nachweisen. Auch das erste und zweite Glied sind wie beim Weibchen gestaltet; aber das dritte ist dreieckig, die vordere, stumpfe Spitze in einen tiefen Ausschnitt des letzten Der Kopf des Männchens Gliedes hineinpassend;; das letzte Glied (sowie neben- stehende Figur zeigt) lang- 5 eifürmig, etwas zusammen- $* gedrückt, so breit, als das dritte an.der Basis, an der Spitze abgerundet, deut- lich. aus, zwei, ziemlich gleich grossen, nur an der Wurzel zusammenhängenden. Blättern bestehend. Ob übrigens das 'Thier diese Blätter ‚wie Melolontha entfalten kann, müssen spätere Beobachtungen zeigen. — dessen natürliche Grösse. Das Männchen wurde. übrigens, ‚sowie früher das ‘Weibchen dieser neuen siebenbürgischen Gattung und bezüglich. Art. im sogenannten jungen Walde bei Hermannstadt an einem alten, Ei- ehenstamme gefangen. | 104 Zur Entwickelungsgeschichte der - Liparis morio wd Adimonia tanaceti von Carl Fuss. OS L. Am 44. April 1. J. bemerkte man auf den noch fast kahlen Wiesen zwischen Hermanustadt und,dem Salzburger Berge plötz- lich eine aussergewöhnliche Menge einer etwa halbzölligen be- haarten Raupe, welche gleichsam in einer Wanderung begriffen schien, indem sie zahlreich in den jene. Wiesen durchschneiden- den Grossscheuerner Bach eindrangen und von dem Wasser mit- Kerinren wurden. Nach. einigen, Tagen ‚meldete man aus der in dem Imsen Walde gelegenen Weissbäckermühle, dass die benachbarten iesen yon einer unbekannten Raupe in grosser Menge, verwüstet würden und einige Tage späler konnte man ringsum die Stadt anf 'den Wiesen dasselbe Thier auffinden , wie es in unzähliger Menge stellenweise das sprossende Gras aufgefressen hatte. Diess bewog mich’ eine Anzahl solcher Raupen mitzunehmen zur Erziehung des Schmetterlings. Im Freien fand ich dieselben vorzugsweise an den sehr -Aünhnen Blättern von Agrostis vulgaris. With. nagend, doch in der Gefangenschaft griffen sie in Ermangelung jener Pflanze, obwohl nur sparsam, auch die Blätter von Arrhenatherum avenaceuman. Die ausgewachsene Raupe erreicht die Länge von 1“. Der Kopf, ist schwarz, glänzend, mit gelblich weissem Kopfschild ; die Lippe ist zweilappig , hellbraun ; die zweigliederigen Fühler zu beiden 'Seiten ‘des Mundes sind hellbraun und stehen auf'einem gelblich-weissen Flecken. Ihr erstes Glied ist kurz, rund, das zweite eylindrisch , an der Spitze abgerundet. Die Augenstellen sind halbkugelig , ‘matt-dunkelgrau| mit langen schwarzen und grauen ‘Haaren: zer- streut besetzt. Der Körper ist sainmt-schwarz mit 'acht‘ Reihen warzenartiger Erhöhungen besetzt, welche sternförmig mit hell- grünen, mässig langen Borstenhaaren versehen’ sind. Die’ beiden Seitenreihen dieser Wärzchen sind hell-rothbraun — bei einigen ins orangenfarbige, — vom dritten Leibringe angefangen lebhafter lg Die Rückenreihen sind bräunlich; auf der Mitte des 9. und 0. Ringes steht noch ein hellroth-braunes , haarloses Zapfen- wärzchen. Die Einschnitte zwischen den einzelnen Ringen haben sechs gelblich-weisse Flecken, welche mehr oder weniger oft zu- 105 sammenfliessen , und bei einigen Stücken vorzüglich an den Seiten die schwarze Grundfarbe fast: verdiängen. Die Beine und die Haft- beine an den. Bauchringen und dem Endringe sind „röthlieh-braun , jene tragen eine schwarze Klaue, diese an den Rändern der Haft- iläche eine Reihe, kurzer schwarzer Bürstchen ; die schwarze Un- terseite ist, gelblich-weiss gefleckt. n Au 15. Mai begannen die ausgewachsenen Raupen sich zu verpuppen. Sie, spinnen hiezu ein sehr lockeres, ‚aus wenigen ver- schlungenen farblosen Fäden ‚bestehendes (hewebe. Die Puppen der Männehen sind bedeutend kleiner (5 — 6”), als die der Weib- chen, welche bis 9 haben. : Die Farbe ist; schwarz, doch sind die vöthlich-braunen Warzenreihen der Raupen auch bei der Kunp? in pomeranzen-ferbigen Flecken zu erkennen „und die Oberfläche der Puppe ist an diesen Mackeln mit grauen Haaren ziemlich dicht behaart; um. das Kopfende stehen diese Haare nach vorwärts ge- viehtet, sonst, stehen sie_vom Leibe ab. Die Flügelscheiden sind glatt, der Bauch sparsam kurz behaart; am Hinterende steht ein kleines Stielehen. — Manche. Raupen hatten sich auch im Grase auf dem Boden der; Schachtel ohne ein Gespinst zu verfertigen , verpuppt und eine, hing an dem, Gewebe einer andern Puppe mit- telst der erwähnten Endstielchen. ' aa aın ; Der Puppenzustand dauerte 14 Tage, denn in der Nacht gegen den.;29,. Mai; war das erste Männchen ein Liparis morio, aus- xeschlüpft, dem in den folgenden Tagen noch-7 Männchen und 10 Weibchen folgten. Die Weibchen sind bedeutend plumper ge- baut als die Männchen, und da ihre Flügel nicht die Breite und Ausbildung derer; der, Männchen erlangen, so können ‚sie nicht fliegen. ı Die, auf. den kurzhaarigen Flügelu der Männchen nur: am Grunde und nur.schwaelh und auch ‚nicht immer auftretende bläu- liche Färbung, ist bei dem Weibehenflügel über die ganze Fläche ausedehnt, und diese ‚erscheinen daher, mit— ich möchte sagen — /hell-wasserblauer Grundfarte, durchzogen von schwarzen. lügel- adern; ringsum sind sie,mit. dichten hellbraunen Haaren bewimpert, ‚bei,den Männchen sind namentlich am Vorderrand diese Wimperhaare ‚meist schwarz. Die Männchen haben schwarze Hinterleibsbehaarung, die, vorzüglich ‚an den Seiten der mittleren vier Ringe ins AejihEavaR sieh; verwandelt ;. der Hinterleib der Weibchen ist aber hellgrau hehaaıt ‚und die, beiden’ letzten breitern Ringe bedeckt eine sehr diehte,.wollige, schmutzig weisse Behaarung. Schienen und Tar en sind. bei „beiden ‚hellbraun. Die Weibchen. legten-auch. ohne Be- fruchtung eine, Anzahl, kugeliger hellbrauner ,_schnurförmig zusam- wenhängender. Eier, von etwa ein Millimeter, Durchmesser, „wobei, sie einen Haufen von ‚einer gracen, verfilzten ‚Wollenmasse aus dem ‚After absetzten, 16" wine ‚+3 106 Obwohl nun der Schmetterling auch in andern Jahren, und gar nicht selten auf den Wiesen um Hermannstadt gefunden wird, so ist doch sein Auftreten bis jetzt noch nicht so auffallend be- obachtet worden. Am ehesten mag wohl das massenhafte Vorkom- men des Thieres im heurigen Frühling sich so erklären lassen , dass die im vergangenen Herbste durch die ungewöhnlich lange Zeit anhaltende, milde Witterung. begünstigten und im Wachsthum he jungen Raupen zahlreicher und namentlich grösser den inter überdauerten,, als diess bei regnerischen und kurzen Herb- sten der Fall ist, und also bei ihrem Erscheinen im Frühjahr weit eher die Aufmerksamkeit erregten als dann, wenn sie in gerin- gerer Grösse den Winter überdauern mussten. Denn das die Raupe such in andern Frühlingen in grosser Menge auftreten muss, be- weist der in sehr &rosser Menge auf den Wiesen zwischen dem Gras sich 'herumtreibende Schmetterling, der selbst heuer nicht in auffallend grösserer Häufigkeit vorkommt, als auch in andern Jahren. Aber auch der Umstand, dass der Schmetterling im vori- gen Jahr wenigstens nach meiner Aufzeichnung erst gegen Mitte Juni im Freien gefangen wurde, während er heuer schon in der letzten Woche Mai flog,. scheint nicht nur dafür zu sprechen, dass die Raupen im vorigen Herbst ein grösseres Wachsthum er- reichten, als sonst, sondern dass sie eben hiedurch im Frühjahr so sehr aufgefallen sind; während sie in andern Jahren kleiner, also weniger auffallend sich finden. 1. Einige Tage später als die oben beschriebene Raupe zog auch eine andere durch ihre Menge und Vorkommen die Aufmerk- samkeit auf sich. Man beobachtete nehmlich, dass in der Mittags- hitze und gegen Abend eine halb Zoll lange, in der Mitte brei- tere, und gegen beide Enden verjüngte , kurz bedornte, schwarze Raupe vorzüglich auf den Fusswegen zwischen den Wiesen und sonstigen grasleeren Stellen in solcher Menge sich versammelten, dass über handbreite Plätzchen davon gewöhnlich bedeckt wurden. Da lagen sie denn und, enge an einander gerückt, pflegten sie der Ruhe. Als Futterpflanze fand ich das gewöhnliche Taraxacum offieinale, indem sie nicht nur in grosser Menge an den Blühten hesselben nagten, sondern oft Blätter und Blühtenstiele angegan- gen hatten und alles bis zur Wurzel aufzehrten. In der Gefangen- schaft jedoch frassen nie nichts; und von den sehr vielen Stücken, die ich sammelte, hatten sich nur einige wenige, zufällig reif ein- ante verpuppt. leh bedauere es die genaue Beschreibung der arve hier nicht mittheilen zu können, da ich die Anfertigung der- selben leider unterliess. Die Larven, welche im allgemeinen die Gestalt der Cocicinellenarten hatten, verpuppten sich gegen den 24. 107 Mai in der Erde, die den Schachtelboden bedeckte, indem sie melrere Klümpchen zu einer kleinen Höhlung formten, und. nach 12 Tagen kam die Adimonia tanaceti heraus. Die Farbe der Puppe ist ganz hell-wachsgelb, am Hinter- leib etwas ins röthliche ziehend, hie: und da mit kurzen schwar- zen-Börstchen besetzt. Das Halsschild ist querviereckig, zweimal so breit als lang, mit abgerundeten Vorder- und Hinterwinkeln, ‚an den Seiten nach vorne etwas verengt, mit je einer ()uerreihe zerstreut stehender Börstchen unweit des Vorder- und Hinterrandes; der äusserste Rand des Halsschildes ist schwärzlich; eine Mittel- linie theilt es durchaus. Meso- und Metanotum sind mit der Basie der nach unten umgeschlagenen Flügelscheiden sichtbar ; das erste ist nach hinten in einen stumpfen Lappen erweitert, das letzte im Bogen zugerundet, und beide sind in der Mitte durch eine glatte Längsfurche getheilt. Der hintere Rand der acht Rückenringe bil- det.eine erhabene Leiste, und die sechs ersten dieser Ringe haben jederseits neben den Luftlächern ein fleischiges, mit. einigen schwarzen Börstchen besetztes Höckerchen; sonst trägt der leisten- förmige Hinterrand der Rückenringe noch vier kurze Borsten, wel- che mit denen der andern Ringe vier Längsreihen bilden. Der Kopf ist auf die Unterseite gebogen und hat zwischen den braunen Au- genstellen und auf dem Kopfschild je zwei Borsten. Die eilfglie- derigen Fühler sind hinter die Vordersehenkel zurückgebogen und treten zwischen dem zweiten und dritten Beine, wohin auch die Flügelscheiden heruntergebogen sind, heraus. Die Spitze der Fuss- scheiden ist schwarz. Die Länge der Puppe bet:ägt 4“ die Breite 2”. Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- a gebilde von Ober-Lapugy von. J. 1. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 8. Turritella subangulata Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XLIN. Fig. 5. 6 u. 7. Das sehr spitze Gewinde der‘thurm-, fast pfriemenförmigen Schale wird aus ‚42 bis 13 eben an einander: sschliessenden Um- gängen gebildet, welche unterhalb ihrer Mitte mit einem sehr scharfen und stark heryortretenden Kiele versehen sind, durch 108 den jede der ungleichen Umgangshälften ein ausgehöhltes Anselın erhält. Die ganze Schale ist überdiess mit üusserst feinen (uerli- . nien bedeckt, welche von den halbmondförmigen feinen Zuwachs- streifen durchkreuzt werden. Die Mündung ist fast viereckig ; der rechte Mundrand ist an allen Exemplaren, die mir in nicht ge- ringer Menge vorliegen, weggebrochen und ich vermag aus die- sem Grunde über dessen Gestalt Nichts anzugeben. Je nachdein der oben erwähnte Kiel ‘mehr oder weniger scharf hervortritt, ent- stehen die Varietäten dieser Art, welche man zum Theil mit be- sondern Benennungen bezeichnet hat. Wir- haben in Lapugy die beiden Varietäten acutangula Broechi und spirata Brocchi. — Höhe 1—1Y, W. Z. Häufig. | In der Nachbarschaft von Lapugy kommt diese Art bei Pank, Kostei und Nemesesd vor, anderweitige Fundstätten in Eu- ropa sind: das Wiener Becken (mit 7 Punkten), die Subappenni- nen-Formation Italiens und Sieiliens, die Touraine, Angers, die Rhonemündungen, Podolien (Worowce) Vollhynien (Zuekowce) endlich Deutschland (Cassel, Bünde und Osnabrück). Geschlecht Phasianella Lamark. Die Schale von Phasianella, welche wegen ihrer Aehnlichkeit mit gewissen Helix-Arten und mit, den Schalen von Bulimus früher bei Helix oder Bulimus aufgeführt worden waren, haben eine &latte und glänzende Oberfläche ohne Oberhaut, und zeichnen sich durch lebhafte Farben aus; sie sind eifürmig oder verlängert konisch, und haben gewölbte Windungen. Die Schlusswindung ist viel hö- her als die andern, ihre Mündung verlängert-oval, ganz, oben mit getrennten Rändern, ‚der. rechte Mundrand schneidend, nicht zu- rückgeschlagen, die Spindel glatt und abgerundet ; der Deckel, welchen ihre Bewohner tragen, ist kalkig. Bu N Die Phasianellen' der jetzigen Schöpfung leben an den Küsten auf Seetang und kommen sowohl in der gemässigten als auch in der heissen Zone vor. Was und wie viele von den fossilen Formen wirklich hieher gehören, ist noch unbestimmt, da man seit Auf- stellung des Geschlechtes Litorina, dessen Formen man vor Fe- russac auch zu Phasianella rechnete,, eine genaue Sonderung noch nicht vorgenommen hat. Aus dem Sttaten „von. .Lapugy ‚haben wir eine, einzige Art, dieselbe welche im Wiener; Becken vorkommt. ,, on mn Phasianelle Eiehwaldi Hörnes, 8 ‚Hörnesl.c. Taf. XLUII. I, Fig. a—d Er Das stümpfe Gewinde der eiförmigen Schale hat 4 glatte 10717 I8:2_ 8 Tr . ZHiR £ > fi . eonvexe Umgänee, von denen der letzte wrösser als alle ührigen 109 zusammen genommen- ist; die Mündung ist länglich - eiförmig’ und deren rechter’ Rand scharf, der linke bildet eine sehr dünne La- melle’auf der Spindel. Die ganze Schale ist mit schiefen , paral- lelen,. bei manchen Exemplaren öfter unterbrochenen , bei noch andern im Zikzak gebrochenen braunen Linien versehen, welche besonders auf dem letzten Umgange deutlich hervortreten. Höhe 3 Wiener Lienien. Häufig. P Bis jetzt kenne ich diese kleine zierliche Schnecke in un- serım Vaterlande nnr von Lapugy; da dieselbe aber hier sehr häu- fig ist, so lässt sich mit Sicherheit: hoffen, dass sie auch in dem Tegel von Pank und nicht weniger in den Schichten von Neme- sesd und Kostej im Banat werde angetroffeu werden. Anderweitige Fundorte sind Steinabrunn , Nikolsburg, Gainfahren und Pötzleins- dorf im Wiener Becken. Geschlecht Turbo Lamarck. Nach allmäliger Abscheidung von Turritella, Scalaria, Pupa, Clausilia, Delphinula, und andern von dem grossen, Linneischen Geschlechte »Turbo« umfassten die Turbines des französischen Ge- lehrten 'einen besser charakterisirten Formenkreis, von welchem in der neuesten Zeit Deshayes nur noch die Litorina Arten abgetrennt hat. Die hieher ‚gehörigen Gehäuse sind sonach konoidische, im Umfange stets abgerundete Schalen mit niedergedrücktem Ge- winde und ganz runder Mündung; diese letztere ist, durch die vor- letzte Windung nicht modifieirt, ihre Ränder sind jedoch getrennt; die ‚Spindel ist gebogen, flach: und ohne Abstutzung an der Basis; das Thier ist mit einem Deckel versehen. Die Schalen von Turbo zeichnen. sich noch ganz besonders durch eine gewisse.Dicke aus, und sind bei den jetzt lebenden Arten schön gefärbt; ihre Haupt- substanz besteht- aus Perlmutter, ‘die oft stark irisirt. Dieser Kern von ‚Perlmutter ist mit 'emer kalkigen Hülle bedeekt, welche manchmal glatt, ja fast porcellanartig, meistens aber gefurcht ‚oder geschuppt ist. ‚ Die fossilen Arten von Turbo, deren nahe an 250 aufgeführt werden, begannen schon sehr, frühe aufzutreten, da. man deren sehon in.'den silurischen Schichten .antrifft, und nahmen von da an immer. zu an Formenreichthum ;*) sie sind auch in der jetzigen Weg stark. ‚vertreten, **) und leben mit Ausnahme, von .T. rugosus Linne,. der im mittelländischen Meere vorkömmt ‚in der heissen Zone. | 1 Pe. & —— *)Bronn Enumeratore palaeontologieus $. 401 u, folg. ; Leth: geogn. 3 „Aufl. 1. S. 32, i r #%) Reeve hat deren gegen 60 Arten beschrieben und abgebildet; Philippi gibt in seinem Handbuche der Conchyliologie S. 206 Rn dass über 200 lebende Arten vorkämen. 110 ' Gleich wie im Wiener Becken ist dieses. Geschlecht in .den Schichten von Lapugy sehr schwach vertreten, und wie wir einer- seits hier nur sehr wenige Arten haben, so gehören 'anderesseits auch ihre. Schalen überhaupt zu den grössten Seltenheiten. Wir besitzen von den drei Arten des ‚Wiener Beckens nur den Turbo earinatus Borson; dagegen sind zwei andere Formen aufgefunden worden, welche bis jetzt dort nicht erbeutet werden konnten, — die eine ist T. mamiltaris Bichw. 41. Turbo earinntus Borson. Hörnes |. c. Taf. XLIV, Fig. 6, Das einzige Stück dieser Art, welches ich zu erhalten Ge- legenheit hatte, befindet sich gegenwärtig nicht in meinen Händen; da es jedoch in Allem der Abbildung entspricht, die wir Herrn Hörnes verdanken, somit völlig ‘indentisch mit der Wiener Form ist: so erlaube ich mir hier die Beschreibung zu, substituiren , welche Herr Hörnes von den Wiener Exemplaren gibt. »Die Schale ist gedrückt-konisch ; das stumpfe Gewinde’ be- steht aus 5 ebenen Windungen, welche an ihrem obern Theile etwas aufgeblasen und in ihrer Mitte etwas vertieft sind. Von die- sen sind die oberen hart an der Naht mit einer 3—4fachen Reihe schwacher Perlen bedeckt, während die Schlusswindung an der. Basis doppelt gekielt erscheint. Die Mündung ist schief-oval, der rechte Mundrand scharf, der linke breitet sich als dieker Gallus fast über die ganze Basis aus.« — Aeusserst selten im Tegel von Lapugy. — Die Höhe meines Exemplares ist etwas unter 1 W. Z. Anderweitige Fundstätten dieser schönen Art sind das Wie- ner Becken (Baden, Vöslau , Soos, Forstenau, Rohrbach und Grund), Turin, Reggio,, St. Jean de Marsac und Saubrigues. Es muss hier noch erwähnt werden, dass die von mir in Nr. 1. des 2. Jahrg. der Verh. und Mitth. S. 7. als Trochus La- pugyensis Ackner beschriebene Form, welche nach späterer Mitth. (Jahrg. IV., Nr. Nro. S. 102.) der eben beschriebenen Art ange- hören sollte, nach wiederholter Vergleichung mit der von Herrn Dr. Hörnes gegebenen Abbildung von dieser Art getrennt gehalten werden muss, indem die Abweichungen der beiden in der Samm- lung des Herrn Pfarrers Ackner befindlichen Stücke von Turbo carinatus viel zu gross sind, als dass dieselben nur Varietät der typischen Form dieser Art sein sollten. Ich getraue mich nicht einmal sie dem gleich unten folgenden Turbo mamillaris Eichw. als Varietät anzuschliessen, obgleich sie demselben unbezweifelt näher stehen. Vielleicht 'befinde ich mich später in.der günstigen Lage Zuverlässigeres über unsern einstweiligen »Trochus Lapügi- ensis zu berichten, 111 *. Turbo mamillaris Eichwald. Eichw. Lethaea Rossica Taf. IX. Fig. 25. Das abgestumpfte, nicht staffelartige Gewinde der stumpf- kegelförmigen Schale ‚besteht aus 5 flachen, etwas ausgehöhlten Umgängen, die an ihrem obern Theile hart an der Naht Anfangs nur gerunzelt erscheinen; ‚später aber mit etwas entfernt stehenden “breiten und kurzen Längenfalten versehen sind, unterhalb deren sich zwei bis drei Reihen perlartiger Erhöhungen um die ganze Schale herumwinden ; der untere Rand jeder Windung steht etwas hervor und bildet kurze faltenartige Dornen; ähnlich wie bei Turbo tubereulatus Serres , die jeduch häufiger sind und nicht so stark heraustreten ; die Schlusswindung ist an ihrem Umfange gekielt und wie die vorhergehenden mit faltenartigen Dornen versehen , deren an dem mir vorliegenden‘ grüssern Exemplare »15 bis 16 vor- handen waren, also bedeutend mehr als bei‘. tuberculatus; an der Basis treten unterhalb des Kieles 5 geperlte. Reifen auf. Die Mündung der beiden mir vorliegenden Stücke ist beschädigt, doch lässt sich so viel wahrnehmen , dass, sie in Uebereinstimmung mit den Stücken, welche Herrn Eichwald und Andern vorlagen rund gewesen; der linke Mundrand ist schwach, unten verdickt und nach abwärts verlängert; an dieser dicken callösen Anschwellung beinerkt man der Beschädigung der Exemplare ungeachtet einen Einschnitt, wie er schon bei. T. tubereulatus beobachtet worden ist.. Höhe meines -grössten Exemplares etwas über /, W. Z. Sehr selten im Tegel von Lapugy. . Eine interessante Varietät dieser Art besitze ich aus dem Tegel von Kostej. Sie ist etwas flacher als die Form von Lapugy; auf dem vorletzten Umgange sind Anfangs drei sehr deutliche Reihen geperlter Erhöhungen, zwischen welche sich dann eine vierte feinere Reihe einschiebt ; auf der Schlusswindung, wo fünf Reihen wahrgenommen werden, ist die unterste die stärkste, die beiden obern dagegen sind viel schwächer als die dritte und vierte; unterhalb des Kieles wechseln an der Basis Anfangs feine geperlte Schnüre mit geperlten Reifen ab. 4 - Als anderweitige Fundorte dieser Art kann ich auf Grund einer Angabe in dem oft ‘erwähnten: Werke .des Herrn Dr. Hörnes nur noch Shukowze, Tarnopol- und die Touraine angeben. Geschlecht Mouodonta Lamarck. . Die ‚Schalen dieses: Geschlechtes , welche Linne auch. unter "Turbo« mitbegriff, haben im Allgemeinen den Habitus von Turbo Lamarck ; sie sind oval oder canoidisch, am Umfange abgerundet, mehr oder weniger genabelt. oder auch. ungenabelt, und-an. ihrer 112 Innenlippe mit) einer zahnartigen Verdiekuug- versehen ; ihre Mün- dung ist übrigens wie bei Turbo. ganz, rund bis, halbmondförmig , und die Mundränder oben getrennt. Das Geschlecht reicht nach den Erfahrungen, welche bis jetzt gemacht werden konnten, nicht über die Tertiärzeit hinaus ; sie sind selbst in der untern Molasse noch nicht aufgefunden wor- den, und.die Zahl der Arten ist unerheblich, *) vun den jetzt le- benden Arten, halten sich etliche an den Küsten des mittelländi- schen und adriatischen Meeres in grusser Anzahl auf. In. dem Tegel von Lapugy kommen ausser den drei Arten des Wiener Beckens noch zwei Formen vor, über welche ich je- doch für jetzt nicht in der Lage bin Auskunft zu geben, ob und wo sonst dieselben vorgekommen sind. 1: Monodeonta Araonis Busterot. - Hörnesl.'c. Taf. XLIV. Fig. 7. Das ziemlich hervorstehende Gewinde der ‚kugelig-konischen Schale hat 5 staık gewölbte Umgänge, die mit engstehenden Rei- hen von Perlenschnüren bedeckt sind, deren auf dem vorletzten Umgange 5 bis 6 und auf dem letzten 14 vorhanden sind. Der rechte Rand der halbmondförmigen Mündung ist scharf, im Innern gekerbt,; der linke oder innere zeigt eine gerade Spindel, die an ihrem Grunde und an ihrer Spitze je einen Zahn hat; der offene Nabel ist tief und an seinem Rande gekerbt. Die Lapugyer Scha- len dieser Art sind etwas grösser als jene aus dem Wiener Becken, da sie die Höhe von Y, W.Z. fast übersteigen. Ziemlich selten. M. Araonis. fand ich im Vaterlande noch bei Pank; dann gleich über der Gränze bei Kostej und Nemesest, deren Straten mit denen von Lapugy in so engem Zusammenhang stehen , dass man sie jetzt schon für einander setzen kann. Anderweitige Fund- stätten dieser Art sind in Europa: das Wiener Becken (Steinabrun, Pötzleinsdorf, Nikolsburg und Grund), Merignak und die Tourain in Frankreich, mehrere Punkte Italiens, Bilka,. Zakowce und Za- lisce im grossen polnischen Becken, endlich St. Gallen in der Schweiz. 2. Monodonta nıamilla Andrz. Hörnes 1. c. Taf. XLIV. Fig. S. Das niedergedrückte Gewinde der dicken, kugeligen Schale besteht aus 5 Umgängen, von denen die untern im Gegensatze zu den obern stark aufgetrieben sind ; die beiden letzten Windungen haben an den Nähten einen schwachen Rand ‚ unterhalb dessen eine Depression wahrgenommen wird; die Oberfläche ist fein quer- *) Siehe Bronn Leth. geogn. 3, Aufl. 1.8.32. 4118 gestreift, was an einigen meiner Exemplaren schon ohne Loupe wahrnehmbar ist; der rechte Rand ‘der rundlichen und schiefen Münduog ist scharf; die Spindel trägt nahe am Gruude eine zahn- artige Hervorragung; und der innere Mundrand legt sich 'stark ausgebreitet um die Spindel. Diese Art, welche bei Japugy eben- falls zu den Seltenheiten gehört, erreicht hier bei weitem nicht die Grösse der Wiener Formen , da sie höchstens Y, W. Z. Höhe hat. M. mamilla ist bis jetzt nur von wenigen anderweitigen Punkten des europäischen Continentes, bekannt;; als solche sind zu nennen: Marz und Porstendorf im Wiener Becken, Turin, Modena, Tortona, Bilka, Zakowze, Warowce und Krzemienna, 3. Monodonta angulata Eichw. Hörnes|. c. Taf. XLIV. Fig./9 u. 10. :.... Von dieser Art, deren Hauptform sehr veränderlich ist, da das kegelförmige Gewinde bald mehr bald weniger hervorragt, wodurch die Schale bald ein erhobenes, bald ein niedergedrücktes Ansehn erhält, habe ich .in dem Tegel von Lapugy bis jetzt nur flachere oder niedergedrückte Exemplare aufgefunden, die sich von den Wiener Stücken zugleich durch geringere Grösse uuterscheiden. > Das nur 'mässig hervorragende Gewinde der Schale wird aus 4 bis 5 schwach convexen Umgängen gebildet, ‘welche bei den wenigen mir vorliegendeu Exemplaren so ziemlich mit gleich star- ken (uerstreifen bedeckt sind. Die Schlusswindunz, höher als alle _ übrigen zusammen hat, an ihrem Grunde einen mehr oder weniger hervortretenden Kiel; der rechte Rand der ziemlich runden Mün- dung ist scharf, innen jedoeh nicht wie bei den Wiener Exem- plaren gestreift, was vielleicht darin seinen Grund hat, ‘dass die mir vorliegenden ' Stücke sämmtlich Jugendexemplare sind; die starke Spindel hat eine schwache zahnartige Verdickung, welehe jedoch hinlänglich deutlich ist, um diese Formen zu Monodonta zählen zu können, der Nabel ist enge aber tief; eine theilweise - Bedeckung desselben von der Innenlippe ist an meinen Exemplaren wenigstens ‚nicht bemerkbar, was wieder darin seinen Grund ha- ben mag, dass die Exemplare nicht ausgewachsen sind. Zwei mei- ner Exemplare haben auf dem gelblichbraunen Grundtone die von Herrn Dr, Hörnes an manchen Wiener Stücken wahrgenommenen von ‘der obern Naht: ausgehenden weissen flammartigen Zeich- nungen. | | = deh war ‚in. .der glücklichen Lage meine Stücke mit’ Exem- plaren aus dem Wiener Becken vergleichen zu können und fühlte mich dadurch besonders bestimmt dieselben der genannten Art beizuzählen. — Höhe 2 W. Linien. — Sehr selten im Tegel von Lapugy. 4 18083. nor (* 414 Anderweitige Fuudstätten von M. angulata sind das ‚Polnische und das Wiener Becken, dann Kischenew in Bessarabien , wozu noch Merignae in Frankreich hinzu kommen würde, wenn nach der Vermuthiung des Professors Bronn Trochus turgidus Baster. ebenfalls dieser Art angehören »sollte. . Geschlecht Adeorbis Wood. Die zum Geschlechte Adeorbis gehörenden Schalen sind klein, halbkugelig, zusammengedrückt „und -genabelt; die wenigen Um- gänge nehmen rasch an Breite zu; die erweiterte Mündung hat gegen die Axe eine sehr schiefe Stellung und ist ei- oder halb- kreisförmig ; der rechte Mundsaum ist getrennt. Dieses Geschlecht ist sehr arm an Arten und die ältesten Formen gehören der mittleren Molasse an,*) In den Schichten von Lapugy kommt die einzige Art vor, welche von Herrn Dr. Hörnes aus dem- Wiener Becken beschrieben und abgebildet ist. 1. Adeorbis Woodi Hörnes. Hörnes1.c. Taf XLIV. Fig. 4. Die kleine, runde, zusammengedrückte, glatte und glän- zende Schale hat ein aus vier Umgängen bestehendes Gewinde. Die drei ersten Umgänge sind kaum unterscheidbar und liegen in einer Ebene, während die Schlusswindung als die bei weiten grösste alle übrigen gleichsam einhüllt. Die Oberfläche, ‘welche dem freien Auge glatt erscheint, ist mit sehr feinen, nur mit Hilfe der Loupe wahrnehmbaren Querlinien bedeckt; die schief- eiförmige Mündung hat gegen die Axe eine schiefe Stellung und ist an ihrer Basis gegen den Nabel zu ausgebuchtet; der kleine Nabel ist deutlich und tief. — Das einzige mir vorliegende Stück hat so ziemlich dieselbe Grösse, welche Dr. Hörnes von der Wie- ner Form angibt; sie ist fast 1 Linie hoch: und 2 Linien breit. — Höchst selten in Lapugy, da es mir bis jetzt nicht gelungen ist mehr ‚als das einzige eben beschriebene Exemplar aufzufinden. Mit Zuverlässigkeit kann nur noch Steinabrunn im Wiener Becken als Fundort dieser Art angegeben werden. Sollte es sich jedoch bestättigen,, dass Delphinula callifera Bell et Michel; und die’ ebenfalls auf-die ‚letzte Art bezogene Form; welche Eichwald in seiner Lethae Rossica beschreibt und abbildet, identisch mit der Wiener und so auch mit der Lapugyer Form wären, so müs- sten noch Asti und Zukowee als Fundorte von Adeorbis Woodi bezeichnet werden. *) Bronn Leth. geogn. 3 Aufl. I. p. 32, 115 Geschlecht Xenophora. Fischer. Die Schalen von Xenophora, welche diejältern Conchylio- gen zu Trochus gestellt hatten, sind rund und kegelförmig , mit stumpfem Gewinde; ihre Umgänge 'sind meist eben und an ihrer Oberfläche mit Höhlungen versehen, welche durch das Ankleben kleiner Steinchen oder Conchylien entstanden sind; ihre untere Fläche hat keine derartige Vertiefungen, ist ausgehöhlt und ge- körnt oder blätterig; ihr Nabel ist tief und weit und im Alter häufig bedeckt; ihre Mündung ist zusammengedrückt und hat ge- trennte Ränder; ihr rechter Mundrand einfach und scharf und der Deckel mit welchem das Thier versehen ist, hornig, dünn und - oval. | Die hieher gehörigen Formen treten zum.ersten Male in der Kreide auf, vermehren sich in der Molasse, kummen in grösster Anzahl in den mittlern und obern Schichten derselben, im »Neogens vor und werden auch jetzt noch lebend gefunden; *) die’ Anzahl deı Arten bleibt jedoch weit hinter den Arten anderer Geschlech- ter dieser Familie (z.B. Turritella, Turbo und Trochus)',; von den drei neogenen Arten, welche bis jetzt im Wiener Becken aufge- funden worden sind, kennen wir aus dem Lapugyer Tegel gegen- wärtig zwei; sie gehören hier, wie dort! zu den ‘seltenen Vor- kommnissen. | hai ı 1. Xenophora Deshayesi Michelotti, Hörnes I. c. Taf. XLIV. Fig. 12, Das ziemlich stumpfe Gewinde der kegelförmigen Schale wird aus 3 bis 10 ebenenen Umgängen gebildet, mit kaum erkennbaren Nähten ; ihre Oberfläche ist vorzüglich bei den Nähten mit 'Con- ehylienfragmenten und kleinen Steinchen besetzt, welche, wenn sie abfallen eigenthümliche Höhlungen oder Vertiefungen in der Schale zurücklassen. Die Stellen der Schale, welche von fremden Körpern frei sind, erscheinen grob-runzelig. Die Basis ist stark vertieft, der Rand scharf und innen mit halbmondförmig gebogenen Zuwachsstreifen versehen, welche von spiralen gröbern Streifen durchkreuzt werden. Die zusammengedrückte Mündung ist sehr schief und der Nabel wird gänzlich von der Spindellippe bedeckt. Diese ‘Art gehört nach meinen Erfahrungen zu den grössten Sel- tenheiten in Lapugy; ein ziemlich vollständiges Exemplar, wel- ches ich an die k. k. geol. Reichsanstalt einsandte, hatte ich Ge- legenheit im Jahre 1852 zu erhalten: seit dem sind mir nur noch Bruchstücke vorgekommen, Nach einem solchen Bruchstücke von *) Bronn Leth. geogn. 3. Anfl, I. S. 32. und Hörnes in dessen oft ange- führtem Werke über die Mollusken des Wiener Beckens 8, 43. 116 dem letzten Umgange der Schale zu ürtheilen, erreichte die Art hier eine beträchtlichere Grösse als im Wiener Becken, indem der Durchmesser der Basis wenigstens 4 W. Z. betrug, 'wornach die Höhe. solcher: Schalen 3 Wiener Z. gewesen sein. mag. In .der Sammlung des Herrn Pfarrer M. Ackner. befinden sich zwei Exem- plare von 1%, Z. Durchmesser an ‚der Basis, ‘von denen das eine ziemlich gut: erhalten ist. y Xenoph. Deshayesi ist in Siebenbürgen nur. noch‘ .in -Bujtur xefunden worden; anderweitige Fundstätten - sind: 'Nemesesd. im Banat, das Wiener Becken, die Gegend von Bordeaux (Saucats und Leognan), Dax, Turin, "Toscana ; endlich Rakowitza bei Belgrad. 2. Kenophora testigera Bronn. Hörnes. c. Taf. XLIV. Fig. 14. Das Gewinde der kegelförmigen Schale besteht aus zwei Embryonal- und 6 ebenen Mittelwindungen , welche an ihrem un- tern Theile hart an der Naht die Eindrücke ‘von ehemals aufge- wachsenen Gonchylien - Fragmenten und Steinchen zeigen. Zu er- wähnen sind auch die welligen, oft unterbrochenen (Juerstreifen, welche nach der obern Naht immer schwächer werden und zuletzt gänzlich verschwinden. Die Basis ist eben, mit krummen Zuwachs- streifen versehen und hat einen ziemlich scharfen Rand ; die Mün- dung ist niedrig und der Nabel halb geschlossen. Diese Art scheint bei Lapugy selten. vorzukommen , indem bis jetzt nur wenige Exem- plare derselben aufgefunden worden sind. — Höhe etwas über 1 W. Z.; der Durchschnitt der Basis hat so ziemlich dasselbe Maass. Anderweitige Fundstätten dieser Art sind in Europa: Tortona, Castell’ arquato, und Siena in Italien, dann. Baden, Föslau und Forstenau im Wiener Becken. (Fortsetzung folgt.) Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedrmekt ‚bei' Ge org vw. Ghosius in Hermannstadt; Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VII. N-8. August 1856, Inhalt: .Vereinsnachrichten. — Fr. Fr onius: Eine naturhistorische Exkursion auf den Negoi. — J.L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober- Lapugy (Fortsetzung). Vereinsnachrichten für den Monat August 1856. Das eben anwesende Mitglied Victor von lanka übergibt schöne Echiniten und eine Fungia aus dem Grobkalke von Kolos- Monostor bef Klausenburg als Geschenk des Herrn k. 'k. Ingenieur- assistenten Wazulik für den Verein. . Der gefertigte Sekretär legte einige geognostische Handstücke der Basaltformation vom Bade in Reps, des Jurakalkes im Bogater Thale des Geisterwaldes, dann vom Fusse des Negoi'vor, und über- wies sie der Vereinssammlung, Mitglied L. Neugeboren berichtete gelegenheitlich einer “Reise nach Schässburg mehrere intressante Funde aus der Diluvial- Zeit gesehen zu haben, und zwar in der Schuster’schen ‘Apotheke in Mediasch die untere wohlerhaltene Kinnlade von Elephas primigenius, 20W.Z, breit, schon vor längerer Zeit (vor etwa 50—60 Jahren) in der bei Mediasch vorbeifliessenden grossen Kockel gefunden; — ferner in derselben Apotheke einen vordern Unterschenkel ebenfalls vom Elephas primigenius etwas über 2 W. Fuss lang, dessen Fund- stätte jedoch nicht genannt werden konnte. — In Schässburg in . der Sammlung des dasigen evangel. Gymnasiums befanden sich ein ziemlich grosses Geweihe -Fragment von einem vorweltlichen Elenthier mit daran befindlichen Theilen des Schädels, 15 W. Z. lang; ein halbes Hirschgeweihe mit 5 Enden, 30 W. Z. lang — MAR 00 006#8 Ah ö beide bei Neudorf 4 Stunden von Schässburg in der neuesten Zeit in einem Graben ausgewaschen gefunden; — den Schädel eines jun- gen Hirschen mit kurzem Geweihe und ein Geweihstück von einem erwachsenen Hirschen , -— beide in neuer: Zeit bei; Schässburg in der grossen Kockel gefunden. In Mediasch in der obenangeführten Apotheke hatte Referent überdiess noch Gelegenheit zwei im Spiritus-aufbewahrte monströse Ferkelfötuse zu sehen. bei dem einen war der Brustthorax zweier Individuen derartig verwachsen, dass auf dem Rücken des Ferkels das zweite ziemlich abgemagerte Paar der Vorderfüsse sich befand ; während die Unterleibe getrennt mit seitwärts befindlichen Hinter- füssen sich darstellten; der Kopf dieses Zwillingsfötus war einfach und erschien nach aussen wenigstens ganz normal. — Der zweite Fötus bot die Eigenthümlichkeit dar, dass zwischen seinen Augen eine zweite sehr dünne ‘verkümmerte Schnauze herausgewachsen war, wobei natürlich die Augen zum Theil ebenfalls missgestaltet wor- den waren. Für die Vereinsbibliothek ging folgender Zuwachs ein: Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens, gekrünte Preisschrift des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde von E. A. Bielz. (Geschenk des Verfassers.) Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg IX. Jahrgang 1855. \ Abhandlungen dieses Vereins Heft 6 und 7. “ ‚(Im Tausche gegen die Vereinsschriften.) Als wirkliche Mitglieder traten dem Vereine bei die Herren. W. Vinzenz Nagy, k. k. Statthaltereirath und Kreisvorsteher in Bistritz. ” Franz Kleinheins, k.k. Rittmeister: in Pension zu Home Karl Brantsch, Gymnasialdirektor zu Schässburg. | E. A Bielz. 119 Eine naturhistorische Excursion auf den Negoi von Friedrich Fronius. (Vorge:ragen in der. Generalversammlung ‚des Vereins für siebenbürgische Landeskunde in Sehässburg am 22. August 1856.) Wenn ich es wage, mit einem einfachen Reisebericht vor Sie hinzutreten und mir Ihre geneigte Aufmerksamkeit auf wenige Au- genblicke erbitte, so geschieht es nicht etwa, umihnen intressante Entdeckungen auf dem (Gebiete der Naturgeschichte mitzutheilen, sondern nur um ihnen die unscheinbaren, aber nicht werthlosen Früchte vorzuführen,, die uns eine in angenehmer Freundesgesell- schaft in den jüngsten Tagen in die Fogarascher Gebirge unter- nommene Exceursion eingetragen hat. “Kenner werden wol auch hinter-der prunklosen Schale, in der ich ihnen diese Frucht vorführe, den brauchbaren Kern nicht vermissen, und Freunde einer noch ursprünglich schaffenden, von Menschenhand unbezwungenen Gebirgsnatur vielleicht angeregt werden, die so zahlreichen, oft sehr eigenthümlichen Schätze, die uns unser Vaterland aus allen drei Naturreichen namentlich in den laftigen Höhen seiner Gebirge in so reicher Fülle darbietet, selbst aufzusuchen, die alten Felsenriesen mit ihren Gürteln colossaler Urwälder und ihren üppigen Trifften aromatischer Alpenkräuter zu ersteigen, und dem muntern Treiben der, lustigen Alpenthierwelt zu lauschen. Denn gewiss könnte durch einen häufigern Besuch der vaterländischen Alpen, die ungeachtet, dankenswerther Vorar- beiten namentlich in geografischer ‚Beziehung eine terra incognita sind, die Wissenschaft nur gewinnen; denn wenn irgendwo , so bedarf’s in unsrer siebenbürgischen ‚Naturkunde der Handlanger und Kärrner, damit unsre Meister den Bau endlich beginnen, und rüstig daran fortarbeiten können. Nur Sandkörnchen zu diesem Bau wollen auch diese kurzen Mittheilungen sein. Mögen sie dieser anspruchlosen Bestimmung entsprechen | ne Wenn ich, namentlich was die Flora betrifft, durch Anführung des Gesammelten ein möglichst vollständiges Bild des Weges, den wireinschlugen, zu geben versuche, so wird zwar manche bekannte, auch im Hügelland wachsende Pflanze angeführt werden müssen, diese Anführung aber für Pflanzenphänologie und Pflanzengeographie 'ielleicht nicht ohne Werth sein, — ' 120 Je öfter ich im,ablaufenden ‚Sonimer ‚die Berge bestieg , die unser Städtchen so anmuthig umkränzen, je mehr allmählig die Theilnahme sank, mit der ich zwischen den grösstentheils gesam- melten, zum Theil bekannten, zum Theil bei mangelhaften Hilfs- mitteln schwer zu bestimmenden Pflanzen unsrer Umgebung sam- melnd einherschritt,. ‚desto, reizender und lockender winkten die Gipfel des gegenüberliegenden Fogarascher Gebirges zu einem bal- digen Besuche herüber, um in neuer Umgebung neue Formen zu suchen. Ein Mitglied‘ dieser Versammlung hatte dazu’vor einem Jahre in Kronstadt diese Höhen so schön und anmuthig geschildert, dass diese Winke immer. verführender wurden, . Doch das Amt mit seinen Pflichten hielt mich zurück. Endlich waren die Ferien da. Die hemmenden Schranken waren gefallen , der Reiseplan mit Hermannstädter Freunden schon brieflich besprochen, die Mittel zu seiner Realisirung vom knappen Schulmeisterbrod abgespart, und konnte in’s Werk gesetzt werden. Am dritten August fuhr ich mit meinem Mediascher Freunde nach Hermannstadt, dass...der Ausgangspunkt unsrer Reise sein sollte. — Der, in diesem Jahr so häufig wechselnde Himmel war lange klar und heiter gewesen , so dass wir Ursache hatten, einen“ Umschlag der Witterung zu fürchten. Die sich von Stunde zu Stunde dichter ballenden Wolken, welche über den Spitzen der benachbarten Gebirge hingen, steigerten unsere Besorgniss, die die meteorologische Station in Hermannstadt trotz ihrer vielen Appa- rate nicht zerstreuen. sondern nur vermehren konnte, Als- wir, zwei Tage in Hermannstadt zugewartet hatten, entschlossen wir uns die Sache zu wagen. Unsre Hoffnung auf das Gelingen der Expedition beruhte nebst den kümmerlichen zwei Linien, um welche der Barometer der Hermanstädter Station gestiegen war, auf den Vor- zeichen eines Sieges der nordöstlichen Luftströmmung über. die südwestliche, namentlich aber auf den bündigen Zusicherungen unsers wetterkundigen Freundes Reissenberger, der unter den dro- hendsten Aussichten unser stark erschüttertes Vertrauen in die Wit- terung emporhielt. Wir schlugen am 6. August, mit allen zu einer siebenbür- gischen Gebirgsreise nöthigen Apparaten wohl versehen, die Fogara- scher Strasse ein. Es würde überflüssig sein, ein Bild der Flora zu geben, wie sie sich uns in der unmittelbaren Nähe von Her- mannstadt darbot, da es die Transsilvania in ihren phänologischen Notizen wüchentlich gibt. Aber schon in der Nähe der .Zibins- brücke unter dem Girelsauer Berge stiess uns Onidium venosum Koch auf, das wir in zahlreichen Exemplaren sammelten. Aus der Blüthenfülle, die den Girelsauer Berg, über den die Strasse führt, bedeckte, leuchteten die langen ‚gelben Blüthenähren von Verbascum nigrum L. und der schöne Thymus comosus Heuff. 121 hervor, Letzterer eine siebenbürgisch-banatische Species, die in un- sern Voralpen heimisch ist, und ven andern Thymusarten Sich schon äusserlich durch einen sehr reichen Habitus unterscheidet. — In den Girelsauer Gärten lachten uns unter den auch hier leeren Übstbäumen die gelben Strahlen unserer Telekia speciosa Bgt. ent- gegen, die, sich mit ihrer Blätterfülle den ganzen Grasboden er- obert hatte. Weiter oben, in der Nähe von Freck stand zwischen Weidengebüsch, schlanken Wuchses sich durch dasselbe hindurch. arbeitend die schöne Rudbeckia laciniata L,., deren Auftreten hier sehr befremdet hätte, hätten wir nicht gemerkt, dass. die freie Nordamerikanerin sich über die, ihr noch zu engen Schranken des sehenswerthen Brukenthalischen Gartens hinausgewagt und sich nach und nach mit Land und Leuten so befreundet hat, dass sie von nun an als heimisch bei uns gelten kann; schon hat sie sich auf eine gute halbe Stunde von Freck entfernt und wird auf den, oft geheimnissvollen und intressanten Wegen der Pflanzenwanderung das Alt-, und. Zibinthal nach Jahrhunderten ebenso häufig be- wohnen, als mancher andre, minder willkomme Eindringling aus fremden Ländern und Welttheilen., Gerade ein soleher Eindringling, einer ibrer Landsleute-, das lästige Unkraut Erigeron canadense L., dessen Einwanderung in unser Land alt und unbekannt ist, gibt ihr die Strasse entlang brüderlich das Geleite,; auch eine Ostindierin die auf Strassengräbern und Schuttplätzen selten fehlende Datura stramonium Ä,. war nicht weit davon postirt; nach den gangbar- sten Urtheile durch die Zigeuner nach Europa eingeschleppt, ist sie seit etwa 200 Jahren in Siebenbürgen heimisch, also wahr- scheinlich um dieselbe Zeit, als ihr Familienverwandter der Tabak, der in getrocknetem Zustande zuerst im J. 1576 durch den türki- Gesandten ins Land kam und, mit den häufigen Landtagsbeschlüssen zu kämpfen. hatte, die seinen Anbau bei schwerer Strafe un- tersagten. Wenn das so schnell modern gewordene Kraut, dessen er- ster nachweisharer Gebrauch darin bestand, dass die indianischen Priester den von.glühendem Kohlenfeuer aufsteigenden Rauch seiner getrockneten Blätter mit langen Röhren aufsogen, um in einem bald eintretenden rauschälhnlichen Zustand Orakelsprüche ertheilen zu kön- nen, das von Montezumas Hofstaat schon aus silbernen Röhrchen geraucht wurde, indem man sich mit der einen Hand die, Nase zuhielt, um den einschläfernden Rauch leichter verschlucken zu können, den der ehrliche Conrad Gessner im J. 1565 noch mit- telst eines. Trichters einsog — wann also dieses Kraut in Sieben- bürgen zuerst gebaut worden sei, konnte ich nicht genau ermitteln, Dass der Tabak schon vor dem Jahre 1670 gebaut wurde. beweisen die Weissenburger Landtagsartikel im Jahre 1670 und 1683, die den Anbau (dohanyt termezteni) und die Einfuhr, se 122 wie den Verbrauch desselben bei schwerer Strafe verboten. »A ki akar pipaval, akar porruül el velle,« sollte zahlen, wenn er ein nemes ember war, 50 ungr. Gulden, ein Geistlicher 42 und ein Bauer 6 ungr.. Gulden. Der Schässburger Landtag vom Jahre 1689 verschärfte im “ten Januarartikel die Strafe dahin, dass der Tabakbauer den Boden, auf dem er das unliebsame Kraut baute, für immer. ver- lieren, der Raucher oder Schnupfer aber als fö ispany 200 Gulden, als regalista 50, als nemes ember 30, als egyhäzi 12, als pa- raszt 6,Gu!den zahlen und dazu conscribirt werden sollte. Im „Strafregister der Schmiedeknechte zu Heltau‘“ vom J. 1695 heisst’s: »Im Jahre Christi 1694 ist auff fünden worden der Tobak. in der ehrlichen Zech, so dencken sie es wär nicht gutt, so soll ein Jeder Gutt bruder gewarnet sein, welcher befunden wird ‚werden, soll die straff sein Denar 25, der den Tobak brau- chen wird.« — Auch auf. dem Weissenburger Landtag vom Jahre 1697 „In- fligitur poena herbam nicotianam fumantibus“ aber der Chronist, — der Müblbacher Stadtpfarrer Andreas Gunesch — setzt hinzu: sed iste labor inter conatus irritos recensendus ‚est.‘ Um diese Zeit fing man auch in Deutschland an, dem Um- sichgreifen des Tabaks weniger streng in den Wey zu treten, da die. Tabakgerichte des Naseabschneidens oder des Lebendigeinmau-' erns siech.noch immer als unzureichende Stıafarten erwiesen hatten; doch brauchte der Tübinger Theolog Jaeger noch im Jahre 1750 seinen verderbten Zuhörern gegenüber auf der Kanzel die Steige- rung : „sie, saufen, ‚sie fressen, sie buhlen, — sie rauchen so- gar Tabak.‘ > Viel jünger als das Auftreten des Tabakbaues_ ist das er- schlichene Bürgerrecht von Xanthium spinosum in unserm Vater- land. Baumgarten, der fleissige Beobachter kennt das lästige Unkraut noch nicht, das uns jetzt auf jedem Schritt begegnet. Freund M. Fuss beobachte dasselbe zuerst im Jahre 1841 in der Nähe des Borgoer Passes ; seit dieser Zeit hat es ganz Siebenbürgen durch- wandert, und alle Länder heimgesucht, in die mit walachischer, siebenbürger und ungarischer Wolle gehandelt wiid. : Da ich. nun, wie ich sehe, von der Fogarascher Strasse ohnehin. stark abgekommen und in das Gebiet der Pflanzenwan- derung hineingerathen bin, so sei es mir noch erlaubt zwei Pflan- zen anzuführen, deren plötzliches Auftreten in unserm Vaterlande um so überraschender ist, da sie in keinen andern, Lande, bis jetzt noch nachgewiesen und. auch in Siebenbürgen erst, seit wenigen Jahren aufgetreten sind. Im Jahre 1841 entdeckten die Klausen- burger Botaniker, Bulbocodium ruthenicum Wolf, eine Pflanze die geit jener Zeit unter den ersten Frühlingspflanzen auf den Wiesen 123 beirKlausenburg wächst und jeden Botaniker ‚hätte auffallen ‚müssen, wär, sie schon, früher da gewesen: Noch jünger ist unsere Eu- phorbia transsilvanica Schur , die seit 1843 am Hammersdorfer Berge erscheint, der doch von unsern ausgezeichnetsten Botanikern Baumgarten, Sigerus, Fuss &c. so häufig besucht worden ist. Kann ‘ man nun auch aus solchen Erscheinungen noch durchaus nicht schlies- sen, dass unser Vaterland: ein sehr junges und. fortwährend schaf- fendes Land sei, wie, ein. bedeutender Kenner unsrer Flora einmal behauptet hat, so. bleiben ‚sie. doch immerhin auffallend und intressant. — Nach dieser kurzen Abschweifung kehre ich wieder auf die verlassene Fogarascher Strasse - zurück. - Als wir das Dorf Skore erreicht hatten, bogen wir rechts ein und gelangten gegen Abend, kurz vor einem. unsanften Platzregen in der Glasshütte von Kereze- sora an. Der gastfreundliche Pächter derselben, Herr Lindner, wollte uns über die Witterung des nächsten Tages nicht eben die glän- zendsten Hoffnungen machen und der Morgen des 7. August schien seine Aussage bestätigen zu wollen. Da wir unter diesen Umstän- den die Ersteigung ‚des Negoi nicht wagen wollten, so entschlos- sen wir uns, einen Tag zu warten. Doch wurde schon an diesem Morgen , eine naturhistorische Untersuchung der Umgegend vorgenommen, die nicht erfolglos blieb. An den Ufern :des von Alnus incana Bauhin umkränzten und von mächtigen Gneis- und Glimmerschieferblöcken erfüllten ‚Baches, im: Bullathal blühte noch so spät Verbascum. phoeniceum Jacq. und das'seltene Verhascum rubiginosum W.Kit., wahrschein- _ lich ein Bastard von Verbascum phoeniceum, von dem es die Farbe, und von Verbascum Blattaria, von dem es die Blattform überkommen hat. Neben unsrer gewöhnlichen subalpinen Spieraea ulmifolia, Scop. blühte am Felsen Veronica urticaefolia Jacg. und Silene quadri- fida 1,. Darneben erhob der stolze Senecio .oetoglossus (transsilva- nicus Schur, saracenicus ‚Bgt. nec J,.) seine weithin glänzenden Blüthenstände, während weiter unten am Bachbett die niedliche Gypsophila muralis L,. und die ärmliche Moehringia muscosa L. sich ausbreiteten. — Reich war unsre Ausbeute an Cryptogamen. Ausser zahlreichen Laub- und Lebermosen, unter welch Letzteren na- mentlich ‚die formenreiche Marchantia polymorpha durch üppige Entwickelung ihres Lagers auffiel, sammelten wir manche schöne Farrenkräuter , darunter ausser den gewöhnlichen Nephrodium filix mas R.Br., Pteris aquilina, Polypodium Dryopteris und, vulgare L. — Aspidium aculeatum Swarz., Blechnum boreale Swarz,, As- plenium ruta muraria I, und andere. — Auch das siebenbürgische Aspidium pilosum Schur fehlte nicht. ‚Freund Bielz hatte unterdessen in Schnecken und Käfern gute ‚Geschäfte gemacht, Auf, Himbersträuchen fand sich unsere gewöhn- 124 liche Helix pomatia L., auf den Luzulaarten die seltenere Helix faustina Ziegl. var. cornea M. Bielz, unter faulem Holz Helix hyalina Fer. — Aus dem Genus Clausilia wurden erbeutet: Clau- silia montana Stenz und Claus. critica E. A. Bielz, beide sieben- bürgische Arten. Ferner Clausilia cana Held. var. minor E. A Bielz, die neue Art Claus. latestriata A. Schmidt, endlich Cl. orthostoma Menke und laminata Montagu. — Aus dem Genus, Limax fand sich unterm faulen Holz nächst andern Arten Limax maximus var. coerulans M. Bielz mit dem schönsten stahl- blauen Schiller. — An Käfern fanden wir Cychrus rostratus L. und semigranosüs Pall. (letzterer eine sieb. banat. Art), ferner Carabus intrieatus und violaceus, Anthribus albinus, Acalles hypocrita und Endomychus thoracicus , an Buchenstämmen, endlich Otiorynchus Bielzii Fuss auf Petasitesblättern. Zwischen Steinen am Bach fingen wir eine Spitzmaus: Sorex tetragonurus. Während wir mit Sammeln beschäftigt waren, begann der trübe Himmel sich auszuheitern , die trägen Nebel wichen und einige der nächsten Gipfel traten wolkenfrei hervor. Das war das Signal zum Aufbruch. Sechs Glasmacher trugen unsere Apparate und Mundvorräthe. Um 1 Uhr stiegen ‚wir den Plaju Mieri einen ziemlich betretenen Fussweg hinauf. Einige Regentropfen, die uns auf der ersten Anhöhe empfingen, welche wir erstiegen hatten, machten uns nur auf Augenblicke besorgt, da sich wahre günstige Vorboten einer baldigen Witterungsänderung einstellten, und die hohen Gebirgs- spitzen immer klarer aus den Wolken hervortraten. Der Weg führte durch einen ansehnlichen Buchenwald gebildet von Fagus silvatica, die hier wie in unsrer Bergregion überhaupt, bei ziemlichem Umfange schlank wie die Tanne zu einer Höhe von 15—20 Klafter, empor- wächst. Das schattige Laubdach hatte wenige Pflanzen aufkommen lassen. Auf freiem Platze streckte der hier wahrhaft tropisch ent- wickelte Adlerfarren seine schön-gefiederten Wedel bis zu einer Höhe von 7 bis 10 Fuss empor. Hypperium humifusum L. und Hypopytis multiflora waren die intresantesten Pflanzen, die uns die Laubwald-Resion darbot. Freundlicher gestaltete sich die Vegetation, als wir den, hier ziemlich schmalen Gürtel des Laubholzes durchschritten hatten und in die Fichtenregion hineinkamen. Campanula abietina Gries, et Schk., die Bezleiterin der Fichte auf unsern Gebirgen, sah mit ihren freundlichen blauen Glocken durch das dunkle Grün des Nadelwaldes;. Viscaria vulgaris Rohl., sonst Bewohnerin des Hü- gellandes, hatte sich in die höheren vornehmeren Kreise hinaufge- wagt. Veronica officinalis L., Senecio octoglossus DeC. Hieracium amplexicaule W. K. standen in üppiger Blüthe; aus dem, auf freien Plätzen von Aira cespitosa und flesuoxa I. gebildeten Rasen 1235 y erhoben sich schön die orangerothen Blüthen von’ Hieracium aurantiacum L.; Gnaphalium fuscum Sm. und Pyrola uniflora l.. (schon verblüht) standen dazwischen, während Lycopodium cla- vatum seine langen Stengel auf der Erde hinzog. Von Solda- nella montana Schmit, fanden wir nur noch die Samen der diesjährigen Blüthe. — Mitten unter den Fichten in beiläufiger ‘Höhe von 4200‘ standen noch einige Exemplare von Acer pseudo- platanus,, durch. ihr schön bezacktes Laub weithin von ihrer Um- gebung abstechend. Auf der Wiese Mieri, zu der uns unser Weg hinführte, hatten Stellaria graminea J,. und Thlaspi bursa pastoris L.., sonst Bewohnerinen des Hügellandes, zwischen Campanula rotundifolia l.., Geum urbanum. J4., - Potentilla chrysocraspida luelmann , und Seorzonera rosea W. Kit noch passende Plätzchen gefunden. — Die Hauptzierde der Fichtenregion bildete auch hier die sie- “ benbürgische Bruckenthalia spieulifolia Rbceh. (Menziesia Bruk- kenthalii Bst.) — Bis wir die Wiese erreicht, hatte sich der Himmel soweit ausgeheitert, dass wir eine vorzügliche Aussicht geniessen konnten. Unter uns: lag das geräumige Altthal , das wir fast seiner ganzen Länge nach übersehen konnten, vor uns standen vom Nebel frei‘, die kolossalen Spitzen des grossartigen Gebirges bis zur durchschnitt- lichen Kammhöhe herab im frischgefallenen Schnee erglänzend. — Wir waren schon 5 Stunden gestiegen, und der sinkende Tag mahnte uns, einen passenden Platz zum Nachtquartier aufzu- suchen. Wir stiegen zu diesem Zweck auf einem beschwerlichen Wege an einer mit Fichten bestandenen Wand von sehr steilem Ab- fall links in das Thal Valje Doamni hinab. Dabei sammelten wir das seltene Leucanthemum rotundifo- lium DeC., Aconitum Lerchenfeldianum Schur. (— Moldavicum Haket, — septemtrionale Bgtn.) und Aconitum Napellus L. An dem Bache, der das Thal rauschend durchzieht, stand Ra- nuneulus carpatieus Hbig. (— R. Lerchenfeldianus Schur) ‘undR. nemorosus DeC., ferner Dichodon cerastoides Batl. und Silene quadrifida J,. Als erste Saxifrage sammelten wir Sax. leucanthe- mifolia Lapeyr. — Ip ‘Auf freien Wiesenplätzen standen zwischen Rumex arifolius All. und Rumex alpinus 1,., der sich auf alten Viehständen 'so- gleich einfindet, die rosenrothen Aehren von Polygonum Bistorta nd die weissen Doldentrauben von Achillea dentifera DeC. Von den wenigen Vögeln, die uns bis dahin aufstiessen, er- 'erwähne ich Parus lugubris? und Silvia tithys, letzterer wahr- ‘scheinlich in Folge der Kälte todt. ' Während unsere Führer die nöthigen Anstalten zum Nacht- lager trafen‘, durchsuchten wir die Umgebung des Baches etwas 126 genauer. Ein Bär, der sich in der. Nähe der Stinne ein. Ruhe- plätzchen auserkoren undsich auf Hypericum alpinum L.., -Cirsium pauciflorum ©, B., Chärophillum ‚Gieutaria Will.‘ und auf den'sie- benb. Geranium alpestre Schur weich gebettet-hatte,, räumte un- sern harmlosen wissenschaftlichen Bestrebungen freiwillig das Feld. Als wir zu unserm Lagerplatz zurückkehrten, hatten wir kaum noch Zeit bei Tageslicht unsre Ausbeute an Pflanzen ins. Papier zu bringen. ‚In einem Kreise junger Fichten loderte schon ..das be- hagliche Feuer; der Boden, von Steinen gesäubert, war mit. jungen Fiehtenzweigen bedeckt, die, mit wollenen Decken, überlegt ein nicht unbehagliches Bett abgeben; als Polster ‚dienten uns‘ die, mit- genommenen Papierballen, als Decken die Mäntel, und. wo diese nicht hinreichten , der blaue sternbesäete Himmel, Das Abendessen war: durch Scherze und lustige. Einfälle der Gesellschaft und durch erzählte. Jagdabentheuer der Glasmacher gewürzt; die Romantik unseres Nachtlagers begann gegen Mitter- nacht etwas an Reiz zu verlieren, und das frischgeschürte Feuer mussse die Einwirkung der Nachtlüfte mildern. ‚Um 4 Uhr hatten wir. alle ausgeschlafen und: das Zwielicht der Morgendämmerung leuchtete uns zu einem frugalen Frühstück, das um .so kürzer ausfallen müsste, da der Negoi noch weit und das Tagewerk schwer war. — Dem Lauf des Baches folgend ,. hatten wir mit ' wenigen Schritten die Baumgränze: hinter uns. Obwohl . die. zahlreichen Sehaafe der Stinne hier schon wochenlang botanisirt hatten, war uns doclı ‘noch ‘manches schüne. Pflänzchen übrig geblieben. — Zuerst sammelten wir die wunderschüne 'Saxifraga heucherifolia Grieseb. Sch., eine siebenb. Art, dann Veronica alpina I;., Vero- nica nivalis Schur. und dann die sieb. Veronica Baumgarteni Roem. et Schult. — Weiter am Bach hinauf stand das schöne ‚Doronieum orientale' Adans. ‚Neben das alpine Dichodon cerastoides-, Bilg. (Cerast. alpinum var. angustifolium Bgt.) hatte sich ‚die fami- lienverwandte Stellaria nemorum hinaufgewagt. j Pedicularis verticillata 14. stand in vollster‘ /purpurrother Blüthe. ‚Umgeben von leuchtendgelbem Geum montanum 14, „dem veilchenblauen Aeinns alpinus Mönch, der brennend zothen | Glet- schernelke Dianthus glacialis Hänke entfaltete unsre schöne An- themis carpatica die schneeweissen Blüthen, begleitet von Anthemis tenuifolia: Schur..(alpina Bgt. nee L..). Die in dieser Höhe, auf un- sern vaterländischen Alpen selten fehlende Viola deelinata W.Kit. bildete den Schlussstein dieser anmuthigen Gesellschaft. — Der Bach , auf dessen Ufer wir hinaufgingen‘, ‘führte uns.in beiläufiger Höhe von 6000’ zu ‚einem, der in unsern Alpen: so ‚häu- 'figen Gebirgsteiche, die sich unter hohen Bergspitzen gewöhnlich bilden, wenn das durch zwei paralelle ' Wände: ‚eingeschlossene 127 Längenthal von einem’ Querriegel abgesperrt wird. ‘Das 'Seelein vielleicht, nicht über 400 Schritt im Umfang messend, wird nur von den benachbarten Quellen und dem schmelzenden Schnee ge- speist, und bildet, ‘mit seinem grünblanen Wasser den Querriegel nach Norden durchsägend, den Valje Doamni-Pach und heisst’ selbst Jaesere Valje-Doamni. ‘Ein durch unsere ‚Ankunft vom Teiche ver: schenchtes Völkchen wilder Enten liess. die Vermuthung in uns aufkeimen, er werde von Fischen oder mindestens Fröschen’ bevöl- kert sein, ‘doch konnten wir darüber nichts Sicheres in Erfahrung bringen. — -_ Das Thal des Valye Doamni gewährte auch an Schnecken und Käfern, intressante Ausbeute. Von Erstern fand: Freund Bielz: Vitrina elongata, Bulimus montanus, Helix personata Jam. unter faulem Holz; dann CJausilia montana, Cl]. cana, Cl. eritica und latestriata, endlich Limax maximus in verschiedenen Vanitäten, und die siebenb. Helix aethiops M. Bielz in schüner grosser Form ; päter. fanden wir. dieselbe auch an der Albie und dem Jaesere sirzsovi. An Käfern fanden sich: Carabus planicollis C. Fus un- ter Tannenrinde und Nebria transilvanica, Koll., ferner Abax cari- natus und. parallelus, Platysma ‚Findelii und maura, dann. der sieb. banat. Pterostichus Klugii Dj., ferner Argutor subsinuatus, ‚Lieinus Hoffmannsesgii St., Ocypus mieropterus Redt. und eine sehr, intressante für uns neue Art Simplocaria, endlich Mordella ‚guttata, Otiorhynchus fuscipes und longiventris C. Fuss., Plinthus Megerlei und Sturmii, Timarcha metallica und Chrysomela punc- tatissima. — An Pflanzen samelten wir rings um den See: Juneus triglo- mis. L., Noccea alpina Rehb,, Arabis dacica Heuffel (stolonifera ‚Rehb.), Cardamine. resedifolia 1,.,, Myosotis palustris I. und sva- veolens Kit., Aronieum Clusii, Ranuneulus erenatus W. Kit., Ga- lium pumilum Iumk., Senecio carpathicus Hbg., Plantago uliginosa Bgt., Soldanella pusilla Bgt., Chrysosplenium glaeiale Fuss, Thy- mus serpillum var. alpinus Fuss (= Thym. pulcherrimus Schur.) und Meum athamanticum Jacy.— letztere fast alle siebenbürgische Species. Ausser der schon oben erwähnten Saxifraga_ .hiucheri- folia Gr. et; Sch. hingen an den ‚Felsen hier noch Saxifraga bry- oides L.., aizoon Jaeg., androsacea Jacg. und cymosa ‚W. Kit. (= Allioni Bgt.). Nach kurzem Aufenthalt auf dem See -- an dem sich. der Alpenfluevogel (Accentor alpinus) häufig fand — wandten wir, uns rechts, um wieder auf die Wasserscheide zwischen dem Valje-Do- amni‘und der Leita zu gelangen. | Ins ö An der steilen Wand, die wir hinauf stiegen, fanden wir die Gentiana punctata Jacy. und’die zierliche grossblumige Gentiana 128 acaulis L., Trifolium spadieeum li. und Pinguicula leptoceras Rchb.. (= alpina Bgt. nec 1..). . Oben angelangt, sammelten wir unter einem, aus dem umge- benden Urgesteinen hervortretenden, gegen Osten senkrecht abfal- lenden Kalkfelsen von grauweisser Grundmasse — Stiavu veroszu — viele intressante Pflanzen, darunter die leider noch nicht recht auf- geblühten Exemplare der schönen Centaurea Heuffeliana Rehb. Fil., die. von der eigentlichen Centaurea Kotschyana verschieden ‚ist. Ferner Centaurea nervosa- Wild, und Centaurea montana 4.. In schönen Exemplaren fanden wir hier ferner Cineraria aurantiaca (— Tephroseris aurant. Rehb.), und’ neben einem für uns neuen Uhaerophyllum blühte hier noch Trollius europaeus L.. In reicher Menge fanden wir auch die von Freund M. Fuss bald bekannt zu gebende Primula carpathica, die sich durch dicht- anliegenden Kelch und durch ihren den Kelch an Länge übertref- fenden Tubus von Primula elatior unterscheidet, mit der sie Baum- garten und die spätern Botaniker identifiziren. An diesem, allen Botanikern sehr zu empfehlenden, aber nur schwer erkletterbaren Felsen standen auch: Polygonum viviparum, I. Campanula alpina Jacgq., Onobrychis montana DeC., Helianthemum oelandieum DeC., Scrofularia laciniata Kit., Aster alpinus L., Sedum annuum et atra- tum L., Corthusa pubescens (laut Schott., Kot. et Nyman in den „Analeeta botanica‘‘) nicht aber Cort. Mathioli Gmelin, für die sie Baumgarten gehalten hat, ferner Artemisia Baumgarteni Bess. (— Absynthium petraeum Bet.), Hieracium villosum und alpinum L., dann das seltsame Alpenedelweiss Leontopodium alpinum, sowie Phyteuma Scheuchzeri und hemisphaerieum. An Gramineen machten sich bemerklich: Poa alpina var. vivipara E., Phleum alpinum L,., Alopeeurus laguriformis Schur, Avena Scheuchzeri 1., Juncus trifldus et Juncus Hostii Tausch. An Schnecken beherbergte die Umgebung des Felsens: Helix arbustorum und Helix faustina var. fortunata Parr., Helix rupestris und Helix hydatina Rossm., ferner die, sonst nur in der hochstämmigen Baumregion heimische Clau- silia montana, Die fast senkrecht über uns stehende Sonne mahnte uns den intressanten Felsen zu verlassen, um dem Ziele niher zu kommen. - Wir gingen an der rechten Wand des Leitathales parallel dem Kam- me des Gebirges vorwärts, da dieser selbst völlig unwegsam ist. Die Flora zeigte sich von der frühern nicht wesentlich ver- schieden und bot als neu nur eine schöne Campanula , wahrschein- lich C. thyrsoidea Jaeq. dar. Der selten von Menschen betretene Weg war noch ziemlich gangbar, solange er an der grasbewach- senen Berglehne hinführte, als wir aber unter: dem riesigen Gip- fel der Albie vorbeipassiren mussten, hatten wir grosse Noth, um nicht Hals und Beine in dem endlosen Steinmeere zu lassen, über das wir langsamen Schrittes dahingingen, 129 Auf zweistündigem Marsche hatten wir endlich‘ glücklich die Albie umgangen ‚ und es galt nun aus der Schlucht, die zwischen ihr°und dem nächsten Gipfel liegt, hinauszukommen und. den Kamm des Gebirges zu erreichen. Zum Glück hüllte ein dichter Nebel den Weg ein, den wir gehen sollten. — In unsern Gliedern machte sich die Ermüdung schon so sehr geltend, dass wir an mancher schönen Pflanze, die wir in zahlreichen Exemplaren hätten sammeln sollen, theilnamslos vorübergingen. Als schon eine gute Strecke hinauf die ‘Beine allein ‘nicht mehr ausgereicht.und die Hände ausgeholfen, war endlich die Kammhöhe erreicht und wir betraten walachischen Boden, auf dem uns eine auffallend höhere und wärmere Temperatur empfing. Wir ruhten ein wenig aus, noch war ein gut Stück Arbeit vor uns. Zwei lange‘ Stunden hatten wir noch an einer unter einem Winkel von höchstens 45 Grad abfallenden Wand fortzugehen, um unter den Gipfel des Negoi zu gelangen, eine Aufgabe, die um so schwieriger war , weil das kurze Gras durch den eben schmel- zenden Schnee nass und schlüpfrig war, so dass Leib und Leben oft nur auf Grasbüscheln hing. Wir schritten vorsichtig und lautlos langsam vorwärts. — Endlich wurde unser Weg, wenn ich ihm diesen schmeichelhaften Namen geben soll, wieder gangbarer und wir stiegen abwärts um zum See Jaesere Girzsovi zu gelangen, dessen Bild uns dichter Nebel bis dahin verdeckt hatte. ‘Nie Aus- sicht, die sich uns nun in der Nähe desselben darbot, liess die überstandenen Mühen vergessen. Ringsherum erglänzten die schnee- bedeckten Häupter dieser kolossalen Alpen, um die der majestätische Lämmergeier seine Kreise zog, unter uns kletterten über schauer- lichen Abgründen die flüchtigen Gemsen , die spärlichen Gräser ab- weidend, die aus Gestein noch kümmerliches Leben zu saugen vermögen. Kaum hatten uns die flüchtigen Gratthiere ‘bemerkt, als die umsichtige »Vorgeis« mit vorgestriecktem Halse in: der Luft witternd, durch gellenden Pfiff die vermeintliche Gefahr kund gab; worauf Gross und -Klein erst bedächtig forttrabte, dann aber von uns durch Zuruf geängstigt, in wilder Jagd auf schauerlichen Wegen dahinbrausste. Isift An dem, unter dem Nordostabhange des Negoi sehr roman- tisch gelegenen und in die Walachei abliendönden J&®sere Girzsovi, hielten 'wir das wohlverdiente Mittagessen. Eine dreigradige Quelle und der Ögradige See lieferten das Getränk dazu. — . „Dem Augenmasse nach — denn die zahlreichen Höhenpunkte, die Freund Reissenberger mass (nahe an 30), könnten bis jetzt leider noch nicht berechnet:werden — befanden wir uns'nur noch wenige. hundert Fuss unter dem Negoigipfel, und es hätte noch eine Stunde gedauert, ihn zu ersteigen, wäre es auf directem Wege lich ‚gewesen. Allein selbst eine, vom See durch uns ver- 130 scheuchte Gemse scheute einen bedeutenden Umweg nicht, um der senkrecht abfallenden Felswand auszuweichen , die uns; von dersel- ben noch trennte, Das einzige Mittel , unserm Werk. die erstrebte Krone aufzusetzen, wäre noch ein Umweg von 3 Stunden gewesen, der uns von ‚der walachischen Seite her zum Ziele geführt hätte, Unter solchen Umständen hätten wir die. höchste‘ Spitze erst mit sinkender: Nacht erreicht, und dafür ‚das Vergnügen gehabt , eine Nacht im Schnee zu schlafen. Aber auch unser ‚See, so. wild- romantisch auch seine Umgebung war, eignete sich, ‚etwa. 2500‘ über der Baumgränze gelegen, nicht eben zum Aufschlagen ‚eines Nachtlagers. Es blieb daher nichts anders übrig, als auf. einen Rückweg zu denken, um noch vor. einbrechender Nacht die Tan- nengränze zu erreichen und dort zu kampiren, Als die Führer uns von oben hinab die Tiefe zeigten, in die wir auf'Gemsepfaden hinabsteigen: sollten, hielten wirs Anfangs. für Spass. Als aber der kühnste derselben in 2 Schluchten vergeblich einen Weg gesucht hatte, auf dem wir. lebendig hinuntergekommen wären, erschien uns die. Sache in einem andern Licht. Es blieb uns noch ‚die Alternative übrig, den langen gefährlichen Weg zurück zu gehen ‚ den wir gekommen waren, oder in der dritten Schlucht, der nächsten Nachbarin der Strunga Drakului den noch einzig, mög- lichen Rückweg aufzusuchen. Ich will-nicht erzählen, wie,er be- 'sehaffen war, und unter. welehen ‚Betrachtungen: wir in's: Leitathal hinabkamen. — Da unser Sammeleifer ‚sehr nachgelassen hatte , nahmen. wir nurnoch, an weniger: gefährlichen Stellen . die zierliche Viola !bi- flora‘, und weiter: unten’ einige wenige noch blühende Exemplare unsers schönen Rhododendron myrtifolium Sch. et K, 'zu uns: Für die siebenb. Swertia punetata Bgt. und die prächtige Aquilegia Kiteibelii Schott (= alpina Bgt.. nee L.!) wurde schon noch etwas gewagt, um sie aus den Höhen hinabzulangen, 'auf-.die sie sich geflüchtet. — y vg In der Tannenregion des Leitathales angelangt, empfingen uns die drei Führer,,“die wir schon früher mit den Decken und.andern Apparaten vorausgeschickt hatten, mit einem behaglichen ‚Feuer und einem ordentlich 'hergeriehteten Nachtläger. Ki. Am folgenden Morgen setzten wir unsre Rückreise fort.\.Da eine Strecke des Leitathales vollständig unwegsam ist, so. mussten wir dieselbe durch: Ersteigung des hohen Tunszu umgehen.‘ Die Vegation desselben hatte nichts wesentlich: Charaktrischtisches. Sa- lix Lapponum Tu. und Alnus viridis DeC. sammelten 'wir.an der obern (Grenze des Krummholzes, wo auch Acer: pseudoplatanusnoch init-gesunden und vollkommen entwickelten Stämmen ständ. —ı An: Schnecken fanden sich in der Valye Leita und am Tunszu Vitrina elongata und eine sehr grosse Form ‘der ‚Vitrina pellucida; 131 Clausilia cana und Cl.-critica, Cl. montana und latestriata, Letz- tere constant nur’an Buchen. An Käfern Thymalus limbatus; und Cortieus tuberculatus Dhl. unter Fichtenrinde, ferner eine für uns neue Callidiumart und Chrysomela venusta. “Im 'untern Leitathale, in das wir uns wieder hinsilEnahl, fanden sich in einem stagnirenden Bächlein Pisidium obliquum und Limn&us pereger. Nach einstündiger Rast setzten wir unsern Weg fort und ge- langten nach Ueberschreitung der. Wässerscheide : zwischen dem Leita- und’ Bullabach um 4 Uhr Nachmittag wieder in die ‚Glas- hütte, von der wir ausgegangen waren. by Am folgenden Tag besichtigten wir auf unster Rückreise noch die schönen ‘Ruinen der Kerzer Abtei und kamen: Abends wohlbe- halten, Jeder für seine Mühen in- seiner Art reichlich belohnt, in Hermanstadt an. — Beiträge zur ‚Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem T'egel- | gebilde von Ober-Lapugy von J. 1. Neugeboren. (Fortsetzung. ) Geschlecht Tröch us Linnee. Die Schalen dieses Linneischen Geschlechtes‘, von welchem spätere S stematiker (wie Lamarck) nur die Geschlechter Solarium und Rotella ausgeschieden haben, sind konisch ‘mit erhabenem;, manchmal abgestutztem Gewinde, im Umfange mit mehr oder we- niger kantigem oft dünnem und schneidendem Rande. Die Basis derselben ist gewöhnlich flach oder concav selten convex, Die Mündung quer niedergedrückt , rautenförmig, mit’ oben getrennten Rändern, und schneidet ‚die Rıchtung der letzten Windung schief — die Spindel ist gebogen , an der' Basis melır oder weniger vor- springend. Das Thier ist mit’ einem Deckel versehen , der bei ver- schiedenen Arten sehr verschiedener’ Natur ist, da man ihn: bei -ei- . nigen hornig und vielwindig, bei andern hornig und wenigwindig und bei noch anderen kalkig findet. Dieses Geschlecht tritt.schon in den ältesten Schichten auf; MRS Ben Formen- und Artenreiehthum nimmt in. den jüngern Schichten 132 mehr und mehr zu; von den mehr als vierthalbhundert in den Schriften der Paläontologen aufgeführten: fossilen Arten kommen nach Bronn *) in der mittlern Molasse allein 88 vor; zahlreicher noch sind die jetzt lebenden Arten dieses Geschlechtes, **), das in allen Meeren seine Vertreter hat, hauptsächlich an felsigen Küsten und Korallenbänken in sehr geringer Tiefe. k Von den zahlreichen tertiären Trochns-Arten kommen im Te- gel von Lapugy nur wenige vor; besonders ist es auffallend, dass bei der sonstigen grossen Uebereinstimmung, welche zwischen dem untern Tegel, dann den dem Laithakalke untergeordneten Sand- und Tegelschichten des Wiener Beckens und dem Tegel von Lapugy, - in paläontologischer ‚Hinsicht Statt findet, von den 14 Arten des Wiener Beckens bis jetzt nur erst acht Arten bei Lapugy aufge- funden worden sind; — einige zu diesem Genus gehörige Schalen schliesse ich einer Eichwaldischen Art an, welche in Volhynien vorkommt ; — einige andere Formen, die ebenfalls ‘auch diesem Genus angehören, müssen für jetzt unbeschrieben bleiben; da mir die Behelfe zu deren Determinirung bis zu Stunde noch fehlen. Die meisten unserer Trochen sind viel kleiner als die Wiener und Russischenf Arten, welchen sie angeschlossen worden sind. Von einigen (Trochus Beyrichi Hörnes und Tr. miliaris Brocchi) ver- muthe ich, dass sie Jugendformen sind , von andern (Tr..anceps Eichw. und Tr. pietus Eichw.), die in grösserer Quantität vor- kommen und ein gewisses Maass doch ‚nicht überschreiten, muss angenommen werden, dass sie hier eine bedeutendere Grösse über- haupt nicht erreichten. 4. Trochus fanulum Gmelin. Hörnes 1. c. Taf. XLV. Fig. 1. Die kegelförmige Schale wird aus 6 bis 7 Windungen ge- bildet, von welchen die beiden ersten embryonal, die übrigen, wie bei der jetzt im mittelländischen Meere lebenden Form;, stu- fenartig ‘sind. Diese letzteren. bestehen aus einem schiefen Dache und einem senkrechten Abfalle; jenes ist mit Längenwülsten ver- sehen , über welche Querstreifen hinlaufen,, dieser mit’ zwei Rinnen geziert, von welchen die: untere stärker ist, — an diesen Rinnen bemerkt man halbmondförmig gebogene Zuwachsstreifen. , Die Basis ist gekielt und mit kreisrunden scharfen Reifen versehen, zwischen welchen man blattartige, feine, engstehende Zuwachstreifen.bemerkt. Die Mündung ist abgerundet - viereckig ‚und schief gegen die Axe, — die starke Spindel in ihrer Mitte verdickt, — der Nabel . *) Bronn Lethaea geognofica. 3. Aufl. I. Lieferung, S. 32 der Usbersicht. *%) Philippi: Handbuch Conchyliologie S. 209. | [2 endlich eng aberitief. — Höhe 9 —ı10-W.-L;, Breite 7 — 8 W. L.— Sehr selten. u u Diese Art, welche, wie erwähnt, gegenwärtig noch in dem mittelländischen' Meere lebt, findet sich fossil anderweitig nioch in W. Becken ‚an mehreren Punkten (nicht selten), in Volhynien,, Podolien und Galizien , in Ober - Italien’ bei Asti und Castell’ ‚ar-. quato, auf den Inseln Sieilien und Rhodus, endlich in der Touraine in Frankreich. — Bei dem Umstande, dass die Volhynische Form von. dem im mittelländischen Meere vorkommenden Trochus fa- nulum durch ihre ebenen Umgänge sehr abweichte , hatte‘ Herr Staatsrath Eichwald dieselbe als eigene Art unter dem Namen »Tr, catenularis« aufgestellt; es sind jedoch nach der Mittheilung des Herrn Dr. Hörnes in dem W. Becken die Mittelformen aufge- funden worden, so dass es keinem weitern Zweifel unterliegt, dass Tr. eatenularis BEichw. mit Tr, fanulum'zu vereinigen ist. 2. Trochus Podolicus Dubois. Hörnes 1. c. Taf. XLV Fig. 2. Die kegelförmige Schale mit ausgezeichneter ‘Spitze ‚wird: aus, 6 bis 7 ebenen Umgängen gebildet, welche mit 4 starken | Quer- reifen versehen sind; der oberste und unterste ‚dieser (uerreifen sind mit schwachen Knoten verziert. Die Basis ist abgerundet-ge- kielt ‚etwas convex und mit fünf concentrischen Reifen versehen, — die. Mündung abgerundet - viereckig, —: der rechte Mundrand scharf und an seinem oberen Theile eckig, — die Innenlippe schwach, — der Nabel endlich klein. Dieser Beschreibung nach gehören die heiden Stücke dieser Art, welche sich in der Ackner’schen Samm- lung befinden und nach der Versicherung des Besitzers von Lapugy stammen , den Mittelformen dieser Art an, die’nach den Erfahrungen der Herren Eichwald und Hörnes einer ungemeinen Veränderlichkeit unterliegt. — Höhe 8W. L., Breite 7'% W.L. Da bis jetzt nur die zwei erwähnten Stücke von Lapugy be- kannt sind, gehört diese Art jedenfalls zu den grössten Selten- heiten dieser Ablagerung, ja es müssen diesselben, wie ich diess ‘ auch bezüglich des Gerithium rubiginosum ausgesprochen habe, als dahin nur verschwemmt betrachtet werden, indem diese Art nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen ausschliesslich den Ce- rithienschichten angehört. In Siebenbürgen kommt Tr. Podolicus meines Wissens ander- weitig nur bei Szakadat, und daselbst gemeinschaftlich mit Mela- _ nopsis Martiniana vor. Sonstige Fundstätten dieser Art sind gewöhnlich die Gegenden, wo die Cerithienschichten auftreten, so z. B. das W. Becken, Podolien (Neue Constantinow), Volhynien (Zukoweze), Bessarabien, der Kaukasus, 4134 3. Trochus Beyriehi (?) Hörnes.: Io; Hörnes 1. ce. Tef. XLV. Fig. 7. Ich besitze in meiner Sammlung einen ganz kleinen Trochus, der die geringere Grösse abgerechnet mit der Zeichnung und Be- schreibung , welche Herr Dr. Hörnes von Trochus Beyrichi gegeben hat, so ziemlich übereinstimmt. Die kegelförmige ‘dünne Schale hat ein spitzes Gewinde‘, welches aus zwei kleinen Embryonal- und zwei ebenen Umgängen besteht, welch letztere mit sehr feinen Querstreifen (6—8) bedeckt sind, die von schief herablaufenden Zuwachstreifen durchkreuzt werden, so dass die Schale ein schiefgegittertes Ansehen erhält: Jeder Umgang ist an seiner Basis mit einem hervorspringenden Reifen versehen, welcher an der Schlusswindung als ein umgebogener Kiel auftritt die Basis ist etwas convex und mit concentrischen Streifen bedeckt ; die Mündung ist trapezoidalisch ; keine Spur eines Nabels. Das -mir vorliegende eben beschriebene Stück weicht von Tr. Beyrichi nur dadurch'ab, dass es beträchtlich kleiner und etwas spitzer ist, ausser den Embryonal -Windungen nur zwei anstatt vier Umgängen hat, und dass der Basalkiel an den Umgängen minder stark hervortritt; ich glaube es demnach für ein Jugendexemplar der angeführten Art betrachten zu dürfen. Höhe nahe an 2 W. Linien. — Sehr selten. Sonstige Fundstätten dieser Art sind nur Gainfahren beijBaden und Kostel in Mähren, wo sie, gleich wie bei uns, zu den grössten Seltenheiten gehören. - 4. Trochus millaris Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XLV: Fig. 9, a—c. Das spitze Gewinde ‘der mir vorliegenden kegelförmigen Schale besteht aus sieben ebenen Umgängen 'welche an ihrem Grunde mit ‚einer wulstartigen, jedoch nichtsehr beträchtlichen Verdickung versehen sind, wodurch jeder Umgang über den andern etwas..her- vorsteht; ‘die Umgänge sind: ferner mit feinen perlschnurartigen Streifen bedeckt, deren ich auf der ‚Schlusswindung meines Exem- plares, das ein Jugendexemplar ist, ; fünf zähle; ‚die Wulst selbst besteht aus zwei derartigen Perlschnüren , ‘so. dass ‘im’ Ganzen sieben solcher Schnürre auf der: Schlusswindung, vorhanden 'sind ; die. von Pr. Hörnes erwähnten ‘ungemein feinen ‚gekörnelten Zwi- schenlinien scheinen jedoch an meinem Exemplar ‚nicht vorhanden zu sein. Die Schlusswindung ist gekielt, die Basis eben, und mit ethabenen eoncentrischen Streifen bedeckt, die Mündung; ist, wie . bei der Wiener Form, zusammen gedrückt, vierseitig ; ‚der rechte, 135 Mundrand scharf, ‘die Spindel verdickt; ‘kein Nabel. Höhe des: mir vorliegenden Stückes 2'/% W.Linien. — Sehr selten. Auswärtige Fundstätten dieser Art sind: das Wiener Becken (Steinabrunn: und Vöslau), die Touraine, Perpignan, Turin , Castell! arquato, Asti und Nizza, 3. Trochus anceps Eichwald. Bichw. Lethaea Rossica, periode moderne Taf: IX. Fig. 8. a, bu. c. 2. z j . Die kegelförmige Schale hat ein spitzes Gewinde, welches aus zwei glatten Embryonalwindungen und vier ziemlich ebnen Um- gängen besteht, welche mit 7 —3 feinen Querstreifen versehen sind; in den zwischen diesen Querstreifen befindlichen Vertiefungen oder Rinnen bemerkt man sehr dicht an einander liegende Zuwachs- streifen; jeder Umgang hat an der Basis einen sehr deutlich wahr- nehmbaren breitern, mehr hervortretenden Streifen oder Reifen, un- terhalb dessen man sehr deutlich die etwas vertiefte Naht be- merkt, die Schlusswindung ist gekielt und jener Reifen geht über den Kiel; die Basis ist etwas convex und mit feinen eoncentrischen Streifen bedeckt; die Mündung ist abgerundet - quadratisch , der Nabel ist deutlich, obwohl er durch den Rand der Innenlippe von der einen Seite etwas verengt und zur Hälfte bedeckt wird. Die etwas transparente Schale gut erhaltener Exemplare hat einen etwas blass - gelben Grundton, worauf hell - purpurrothe; der Länge nach herablaufende Bänder wahrgenommen werden. Ob- wohl nun die mir vorliegenden Stücke eine geringere Höhe haben, als Herr Eichwald von seinem Trochus anceps*) angibt, so herrscht doch" in Form, Verzierung und Färbung eine so grosse Uebereinstimmung, dass unsere Stücke der angeführten Art wohl angereihet werden dürfen. — Höhe 4 W. k., Breite an der Basis 2%, W. L. — Selten, da mir im Ganzen nur 4 unzerbro- chene Stücke vorliegen, welche so ziemlich von gleicher Höhe und sehr gut conservirt sind. | Als Varietät dieser Art betrachte ich einige mir vorliegende kl. Trochus-Schalen , welche von den vorhergehenden nur dadurch sich unterscheiden, dass einerseits der Reifen an der Basis der Umgänge *) Wiewohl Herr Hörnes den Trochus anceps Eichw. als Jngendform dem Tr. Podosicus anschliesst, so glaube ich doch, dass beide Arten etrennt gehalten werden müssen; unsere Stücke mindestens können mit r. Podolicus nicht vereinigt werden. Ich besitze knotenlose Stücke von-Trochus. Podolicus-aus.dem Wiener Becken mit sehr Spitzen; diese Spitzen haben ein etwas stafelförmig Ansehen und ihre Streifung ist .weder‘ so ‚fein ‚und -dieht noch: so regelmässig als die Eich- waldische Abbildung bei Trochus anceps darstellt und ich dieselbe a den mir ;vorliegendeu Exemplaren wahrgenommen habe. ' 136 minder breit ist und anderseits die Nähte ein wenig tiefer 'erschei- nen, auch vermochte ich die oben erwähnte zarte Zuwachsstreifung in den Vertiefungen zwischen den (Querstreifen nicht zu entdecken. Exemplare dieser Varietät kommen etwas zahlreicher vor. Diese Art ist anderweitig nur noch bei Zalisce und: Zukowce in Volhynien aufgefunden worden. 6. Trochus pietus (?) Eichwald....: v Hörnes I. c. Taf, XLV. Fig. 10 u, 12. Die kleine, niedergedrückt-eiförmige Schale hat ein stumpfes Gewinde von fünf convexen quergestreiften Umgängen; der an der Basis abgerundete letzte Umgang übertrifft alle vorhergehenden zu- sammengenommen an Grösse und die Streifung desselben verliert sich ‚mit ihrer. Annäherung zu dem Nabel mehr und mehr. Der äussere Rand der rundlichen Mündung ist scharf, der innere bedeckt einen ‚Theil des Nabels; der Nabel ist deutlich, tief und mehr oder weniger mit einigennach der Peripherie austrahlenden Runzeln ver- seben. Die Schale von weisslicher Grundfarbe hat mannigfaltig gestal- tete blass röthliche Flecke, am öftersten bemerkt. man unregelmässige schiefe oder auch gebrochene Längenbänder und Flammungen. Obwohl ‚die mir vorliegenden, eben beschriebenen Schalen. be- deutend kleiner sind, ‚als jene des Tr. pietus aus dem W. Becken (sie haben nähmlich eine Höhe von nur 2 W. Linien) obwohl: ferner dem Gewinde das treppenförmige Ansehn fehlt, das die. Wiener und Russischen Formen haben: so glaube ich die in Frage ste- henden Schalen besonders ihrer feinen Querstreifung und! Färbung wegen der genannten Art doch als Varietät anschliessen zu dürfen,. Nicht selten in Tegel von Lapugy. Der Tr. pietus kommt anderweitig, vor, im: W. Becken, in Novo-Constantinow und bei, Kischenew in Bessarabien und wofern Turbo (Trochus) albomaculatus Bichw. ebenfalls zu dieser Art ge- hört, wie Dr. Hörnes vermuthet, auch noch: bei Zalisee. (Fortsetzung folgt.) r: . FE a unnteenan BEE EEE ELLE. - . . a Redaktion: Der Vereinsausschuss. i Gedruckt bei Georg #, Closius in Hermaunstadt. „Verhandlungen ind Niliheilungen -des siebenbürgischen Vereins für Natur wissenschaften Zu Hermannstadt. Jahre, VII. Ne. 9, September. 1856. ‚Inhalt: , Vereinsnachrichten. — -J.L., Neugeboren;;.Blagoevich’s - Nekrolog. — L. Reissenberger: Bericht von einer Reise, von Hermannstadt nach Rinmik in der Walachei. — J.L.Neu geboren: \ Beiträge zur ‚Kenntniss der; Tertiär-Mollusken aus dem Tegelge- bilde von Ober-Lapugy (Fortsetzung). ' Vereinsnachrichten ar, für den Monat Bepiember LERRR, e Es überreichte in der Wochenversammlung vom 5. d. M. Herr ©. Unverricht dem Vereine wohlgelungene Abdrücke nach einer leichten und sehr einfachen Methode des Naturselbstdruckes mittelst Lithographie dargestellter Pflanzen, namentlich Bruken- thalia spieuifolia, Aristolochia elematitis, Thymus lanuginosus, Asperula odorata, Gratiola offieinalis, Polygala major, Seilla bifolia, Dianthus heptanen- rus, Equisetum arvense und Änthericum ramosum. Von Herrn k. 'k. 'Sektionsrath und “Vorständ-der k. k. geol. Reichsanstalt W. Haidinger in Wien. erhielt der Verein als angenehmes "und werthvolles Geschenk das Portrait! seines ver- ewigten Herrn Vaters C, Haidinger, lithographirt zur Erinnerung an dessen 100jähriges Geburtsfest , nebst ‚lebensgeschichtlichen Me „Für die.Vereins- Sammlung gingen als Geschenke ein: r L Von Herrn ‘A. Sennohner in Wien eine Parthieoryktognosti- » "sche Stücke aus Toskana nebst einer schönen Bisenayggeinfe "von-'der Insel Elba. bE, 2. Von, Herrn Professor. "BP; Vinzenz Gre erh Me ein Stück ..der ‚neuen Räferspezies Dichotrachelus, Stievlini. ‚138 3. Vom Realschüler Franz Lutsch die bei Vajda- Hanyad. u melten Landschnecken! ‚Glawsilia Bielzii, Cl. ungulata und Pupa £rumentum. Für die Vereinsbibliothek gingen eu! af Verhandlungen des zoologisch-bötänischen Vereins in Wien, IV. Quart, 1855 und dessen Bericht über. die österreichische Litteratur der ‚Zoologie , Botanik und Paläontologie 1850 bis 1853. R (Im Schriftentausch,) REN wen Die Gattung. Carychium von G. Frauenfeld, nn Naturhistoriche "Fragmente ‚gesämmelt auf einer Reise am rotlien Meer von G. Frauenfeld. "Veber die nene’Fliegengattung Raimondia von 6. Frauenfel d. j (Geschenke des Herrn Verfassers.) Denkschriften der k. Akademie der Wissenschaften in ı Wien , e- them. naturw. Klasse XI. Band. Sitzungsberichte der k, Akademie XX. Band 1. Heft. * (Vom Verein für siebenbüsgische Landeskunde,) aaa Naturbilder von P. V..Gredler in Botzen, (Geschenkt, vom Herrn Verfasser.) E. 4. Bielz. Ai N ek To us vos Gabriel v. Blagvey a Am 10. Juli:d. J. hatte der Verein durch das Aula eines seiner gelehrtesten und erfahrungsreichsten: Mitglieder, — des pen- sionirten k. k., Berg- und Forstrathes Gabriel v. Blagoerich, einen sehr schmerzlichen Verlust zu beklagen. Ich glaube es seiner Erinnerung schuldig zu sein, seiner in diesen Blättern, für welche er stets das regeste Interesse hatte, ‘zu gedenken, indem ich nachstehende Zeilen über diesen warmen Naturfreund mittheile. Gapriel Blagoevich wurde am 12ten Oktober 1795 in Wien geboren; der begabte Knabe hatte das Glück an Seiner kaiserlichen Hoheit, dem Erzherzog Rainer frühzeitig einen hohen wohlwollenden "und durch. die That sich bewährenden 139 Gönner zu besitzen. Nach Absolvirung der ersten Gymnasial- Classen wurde er durch die Huld seines hohen Gönners in die kaiserl. Ingenieur- Akademie aufgenommen ; aus welcher er am 1. Februar 1814 als Fähnrich in dasjenige k. k. Infanterie-Regiment eintrat, dessen Proprietär der Erzherzog war. Nach beendigtem Feldzuge des Jahres 1315 wurde er der k. k. General-Quartier- meister-Stabs-Abtheilung in Frankreich zur Landes-Vermessung und im J. 1819 bei der k. k. Cathastral-Vermessung in Nieder-Oester- reich als Inspectorats Adjunkt zugetheilt, wobei er sich die be- sondere Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erwarb. August Graf Leiningen von Westerburg stellte den jungen Offizier nach einer Musterung im J. 1.16 dem Commandierenden, Generalen der Cavallerie Freiherrn von Frimont mit den Worten vor: »ich liebe diesen jungen Menschen wie meinen Augapfel.» Im Jahre 1820 hatte Blageevich die Freude durch Erhebung in den ungarischen Adelsstand sich ausgezeichnet zu sehen; es wurde in dem ausge- stellten Adelsdiplom anerkannt, dass er bis dahin nicht nur aus- gezeichnete Militär-Dienste, sondern auch bei andern Orten, dann Zeitverhältnissen und Gelegenheiten besonders getreue, und nicht - minder nützliche Dienste geleistet habe. Bei einem vorwiegenden Hange zu den Naturwissenschaften wünschte Blagoevich in diesem wissenschaftlichen Zweige gründliche und tiefere Kenntnisse zu erlangen; er fand die Ge währung seines Wunsches, indem ihm sein hoher Gönner , im Jahre 1”19 erlaubte, mit Belassung seiner Offiziers - Gage die Forstschule zu Maria-Brunn besuchen zu dürfen. Nachdem er wäh- rend des Jahres 1820 mit besonderem Fleisse der Mathematik obgelegen und zu tieferem und gründlicherem Eindringen in, diese Wissenschaft überdiess bei einem der besten Zöglinge der Stern- warte in Wien Privat-Unterricht genommen hatte, setzte er seit dem Monat ÜOktober des Jahres 1321 den forstwissenschaftlichen Curs unter Fortbelassung seiner Offiziers-Gage in Schemnitz fort, wo es ihm bald gelang, sich die Gewogenheit der akademischen Lehrer zu erwerben. Schon im zweiten Semester dieses Schuljahres bereiste er die niederungarischen Bergorte und Waldungen und reichte darüber einen Bericht zur Würdigung seiner praktischen Verwendung ein. Das 182%,ger Schuljahr widmete er besonders der Physik, Mechanik und Bergmaschinen-Kunde; gleichzeitig beschäftigte er sich einerseits mit Fachzeichnungen, andererseits mit landschaftlicher und historischer Malerei, in welch letzterer Michael Hess sein Lehrer gewesen war. ... Nachdem Blagoevich Anfangs Oktober 1823 seine letzte Hauptprüfung in Schemnitz ‚zur allgemeinen Zufriedenheit und mit "Auszeichnung abgelegt hatte, wurde er in „Rücksicht seiner an- gerühmten Kenntnisse am 1%. Oktober desselben Jahres zum 140 zweiten Waldamts-Schreiber bei dem königl. Waldamte zu Neusohl angestellt, wornach sein Austritt aus dem k. k Militär-Dienste mittelst hofkriegsräthlicher Entschliessung am. 30. November auch wirklich erfolgte. Schon im Juni des: nächsten Jahres: sah er sich in. Berücksichtigung seiner Fähigkeiten und guten Aufführung zum ersten Waldamts-Schreiber beförde,t und im April 1.29 er- folgte die Beförderung zu der :mit der Waldamts-Rechnunzführung _ verbundenen dritten Forsterer Stelle bei dem k.k. Fisenwerks. Über: amte zu Neuberg »in Rücksicht seiner ausgezeichneten guten Ver- wendung, Thätigkeit und bezeugten Kenntnisse. Dass dem "untergeordneten Waldamts-Schreiber solche Aner- kennung zu Theil wurde, hatte darin. seinen Grund, dass derselbe in: seinen Nebenstunden "die damals vorzüglichern Werke über Waldschätzung, dann über Linear- und Luftperspeetive stndirte und auf dem . Gebiete. der Zeichenkunst und Malerei fortwährend sich übte. In die. Zeit. seiner Aula 7 Begläie in Neusohl fällt eine geometrische Aufnahme und Bergkarte, dann die Waldschätzung der. Forstörter um Wosna, ferner eine Instruction zur Vermessun r, Gränzberichtigung und Bewirthschaftung der Forste von Neusohl, nicht minder eine Auseinandersetzung der von ihm bei Aufnahme und Schätzung zur E:mittelung der Bestandes-Massenhältiekcit in Anwendung gebrachten Methoden, ebenso eine practische Methode die Oberfläche der nach Horizontalschichten aufgenommenen Perge zu berechnen, welch letztere im 17. Bande der Jalırbücher des polytechnischen Institutes in Wien enthalten ist. Als. Neuberger Förster hatte Blagoevich zwar vollauf zu thun, indessen 1 er noch: immer so viel Zeit und Musse ‚ dass er nebenbei auch geometrische Aufnahmen machen, die Turfmoore im Hochalpen- A »Nassköhr« -untersueh"n, ‘auch -einen. Plan zur Verbindung.des Nassköhr mit Neuberg duch. einen Fahrwez ansarbeiten konnte, wofür ihm von Seiten der Hofstelle besandere Remunerationen .zuerkannt wurden. Im Januar des Jahres IX33 urterzog sich Blaroevich in Wien einer Goncursprüfung . für ‚die Professur der Forstwissen- schaft an der Ber;-Akademie in Schemnitz und zwar mit so gu- tem Erfolge, dass er in, den Besetzungs-Vorschlag mit einbezogen wurde; ‚gleiche Erfolge hatte die spätere Concursprüfung für Maria- Brunn 3 eine zweite für Srhemnitz. Wenngleich es Blagoevich nicht. gelungen war auf er Coneursprüfungen ten ‚eine Professur zu erlanzen,, welche. er zugleich. ans-Rücksicht dercleichtern wissen: chufuichen Ausbildung seiner Söhne sehnlich wünschte: so wurde ,er dafür entschädigt durch die Ernennung zum Unterwald- und Forstmeister ‚bei dem k.k. Waldamte’ Eisenerz, welche im Juni 1X34 erfolgte, und drei 141 Jahre später —- im ‚J. 137 — zum küönigl. siebenbürgischen Oberwaldmeister. Wie in Neuberg, so trieb Rlagoevich auch in Eisenerz wissenschaftliche Beschäftigung neben der Eıfüllung seiner cur- renten Dienstgeschäfte; er nahm barometıische Nivellirungen und geometrische und trigonometrische Aufnahmen zur Anlegung von Strassenzügen vor, studirte mit allem Fleisse die vorzüglichern Werke über Strassenbaukunst und befasste sich sehr mit der Wald- schätzung ; daneben wurde auch der Geognosie und Petrefacten- kunde nach Möglichkeit Aufinerksamkeit gewidınet,, wobei gele- genheitlich gesammelt wurde, was sich Interessantes in letzterer Beziehung darbot; in dieser Zeit sendete Blagoevich zu wie- derholten Malen höchst interessante Gegenstände dem k. k. Museum für Münz- and Bergwesen in Wien ein - Blagoevich’s Dienstantritt als Oberwaldmeister in Sieben- bürren fiel in den Zeitpunkt, wo der Freiherr von Mednyanski, Vice-Präsident der königlichen unzarischen Hofkammer, — ein viel begabter Mann von hoher wissenschaftlicher Bildung und tiefer Menschenkenntniss — als künizl. Commissär. und Thesaurariats- Vorstand im Lande verweilte, und so fielen für ihn manche Hin- dernisse wex, mit welchen seine Vorgänger zu kämpfen gehabt hatten. Es handelte sich nun vor allen Dingen darum zu ermitteln, in wieweit der jährliche Holzbedarf für die Hoch- und Schmelz- fen in dem Goldbergbau-Bezirke für die Zukunft durch die Cam- meral-Forste gedeckt sein werde? Bei der Geübtheit, welche sich Blagoeyich in der Abschätzung der Bodenflächen und Bestan- des-Massenhältigkeit schon früher erworben hatte, gelang es ihm diese Auf:abe bezüzlich der Forste von Offenbanya und Topänfalva in ungewöhnlich kurzer Zeit in soweit zu lösen, als eben unver- züglich schleiniger Bericht zu erstatten gefordert wurde, — ein Bericht, der namentlich bezüglich Topänfalva niederschlagend war, da es sich herausstellte, dass der Holzbedarf dort höchstens auf 30 bis 35 Jahre gedeckt sei Die Leistung wurde belobend an- erkannt, Nachdem Blagoevich sich von dem Zustande .der sieben- bürgischen Cammeral-Forste überzeugt hatte, entwarf er auf höhere Veranlassung im Jahre 1340 einen allgemeinen Regulirungsplan des siebenbürgischen Cammeral-Forstwesens , der anfänglieh bean- standet, aber nach erfolgter Gegenerklärung ds Verfassers, wie- wohl erst sieben Jahre später in seinen Grundprinzipien genehmigt wurde, In diesem Regulirungsplan wurden Concursprüfungen für Forstdienst-Stellen, ständige Waldarbeiter und Remunerations- systeme zur Belohnung von diestlichen Leistungen beantragt und rundsätze zur Ermittelung des Stockzinses und der Bewerthung‘ ‚des Holzes aufgestellt, — was alles eben später angeordnet und 142 eingeführt worden ist. -- »Wo wäre man jetzt,« schrieb in dieser Beziehung ein hochgestellter Mann im Jahre 1851 an Blagoevich, ‚wenn man schon vor 10 Jahren , was Sie gerathen, gethan hätte; aber ein schönes Bewusstsein muss es Ihnen doch gewähren, dass jetzt Alles geschieht, was Sie damals schon beantragt haben.« Seit 1833 bis zum Schlusse des Jahres ‚1841 hatte Bla. goevich die Aerarial-Waldungen von Vajda-Hunyad, Sebeshely, (sredistye, Roskany, Podstelke, Zalatına und Abrudbänya, zusam- men 88,591 Joch an Bestandesflächen und mit Einschluss der frü- hern Schätzung ‚v. J. 1337 156,731 Joch Waldunzen geschätzt. Als im Jahre 1840 die Trennung der Administration des Waldwesens von der Verwaltung der herrschaftlichen Angelezen- heiten für unumgänglich anerkannt wurde, da handelte es sich um einen Plan, nach welchem eine möglichst entsprechende allgemeine und ; Detail-Verwaltung der ‚hierländigen Bergwesens-Forste statt finden könnte, und es wurde das diessfällige Operat von ‚Bla- goevich im Monate August IX41 unterlegt. Dieses Operat das von Seite des Verfassers mit dem grüssten Fleisse ausgearbeitet worden war und einerseits von dessen Fachkenntniss, andererseits von. ‚seiner grossen Belesenheit rühmliches Zeugniss ablegte, fand von Seiten des. siebenbürgischen Thbesaurariates die verdiente An- erkennung. In der betreffenden ämtlichen Einbegleitung hiess es mit Bezug auf die angegebenen Beweismittel für die, Wichtigkeit dies Forstwesens, dass dieser Theil des Üperates zu gerechtem Lobe des Verfassers als ein wahrer Gewinn für die forstliche: Lit- teratur bezeichnet werden müsse, und es keinem: Anstand nter- liegen dürfte dem Verfasser unter Bewilligung einer belohnenden Unterstützung von etwa 200 fl. C. M, zu gestatten dieses Werk auf eigene Rechnung durch den Druck veröffentlichen zu lassen. Eine sehr wichtige und verdienstliche Arbeit , welcher Bla- goevich während seiner Dienstzeit in Siebenbürgen sich unterzo. war auch die Entwerfung von Forstkarten, wofür bis: dahin sehr Weniges und nur Ungenügendes geschehen war. Das betreffende von Blagoevich ausgeführte Netz, welches der Verfasser dieser Skizze zu. sehen , Gelegenheit hatte, erstreckte sich über eine Fläche von 30 Geviert-Meilen, in welcher über 300 Punkte durch 4536 Winkelbeobachtungen bestimmt, wurden, An Ausgangspunk- ten hatte dieses Netz die Thürme der Hauptarte: Klausenburg ; Karlsburg , Mühlbach, Proos und Deva, und die ausser desselben liegenden astronomisch - trigonometrischen Hilfspunkte. erstreckten sich vom Gadyan in den Gredistyer Alpen unweit der Gränze, der Walachei bis zur Wleguasze unweit Grosswardein, daher das Haupt- netz einen Flächenraum von ‚etwa 120 Geviert-Meilen bedeckte. Der grösste Theil dieses Trianeulirunzs-Operates soll sich nach schriftlicher Mittheilung des Verfassers im astronomischen Caleül- 148 Bureau des k. k. militärisch‘- geographischen Institutes in Wien befinden. Die Möglichkeit der‘Durchführung dieser wichtigen Arbeit war. eine Frucht der trigonomitrischen und astronomischen Kenntnisse, womit. der Geist; unsers verewigten, Freundes ausgerüstet, war, Diese und ähnliche höchst dringend notlıwendige'forstämt- liche Arbeiten ohne Beihilfe auszuführen, wäre unmöglich gewesen: es wurden daher über Ansuchen Blaxoevich’s von dem k. The- saurariate einige junge Leute, die dem Forstwesen sich zu widmen Willens waren, theils als Stipendisten,, theils als Diurnisten in den Forstdienst genommen, welche. dann während.‘ der Winter- monate einen forstwissenschaftlichen Lehrkurs, in Hermannstadt zu machen verpflichtet waren ; — ‚die Stelle des Lehrers ‚vertrat auch hier der unermüdete Mann, der das siebenbürgische Forstwesen so.gerne gehoben sehen wollte. Die. verhängnissvollen Jahre 1848. und 1849 unterb was Blagoevich hier zu Lande zum Besten des Forstwes: gonnen und, rüstig fortgesetzt, hatte; — er konute nicht müssig bleiben, während Hermannstadt für die Rechte 'seines- Kunsers ‚zu den Waffen griff, und trat sofort in.die Veteranen Garde-Compagnie, betheiligte sich an den beiden ersten vor Heımannstadt gekämpften Schlachten und flüchtete sich mit dem der Uebermacht der Insur- genten weichenden kaiserlichen Militär in die Walachei ; — seine schönen wissenschaftlichen Sammlungen, seine «Gemälde und Bü- cher und seıne optischen ‘und astronomischen Instrumente wurden zum grössten’ Theil eine Beute der Zerstösungs- und Zerstreuungs- wuth,, welcher ‘damals viele ungrische, Insurgenten hingegeben waren, Nach. vielen Mühen gelangte Blagoevich. auf grossen Umwegen von der Walachei aus nach Wien und ‚erlangte ‚es, ‚dass ihm dort sein rückständiger Gehalt ausgezahlt wurde ; ‚er selbst liess sich einstweilen ‚bei der Hofstelle im Bergwesen' verwenden. Gleich nach ‚der Reoceupation Siebenhürgens' durch.die kaiserlichen Truppen ‚kehrte er zu seinem Dienstposten zurück und wurde bald darauf in Folge der neuen Verfügungen unter die Berg- Forst- und Salinen-Commission gestellt, in 'welehes Gremium ‚ nachdem es in die gleichbenannte Direetion übergegangen war , ernach sechs- zehnmonatlicher; Verwendung zu. Erhebungen in. den ehemaligen Grenzmilitärforsten bei Naszod, am 16 November 1352 als Forst- referent mit dem Titel eines Berg- und Forstrathes eintrat, Nach zweijähriger Dienstzeit in dieser Eigenschaft suchte Blagoevich wegen überhand nehmender Augenschwäche um seine Pensionirung an, nachdem er vorher noch in einer von Seiner Durchlaucht, dem - Herrn Militär- und Civil - Statthalter von Siebenbürgen, Fürsten Carl zu Schwarzenberg angeordneten Commission zur Ent- werfung eines Forstgesetzes für Siebenbürgen mitgewirkt hatte. Nach erfolgter Pensionirung kehrte er nach Hermannstadt zurück , 144 wo er so manchen wissenschaftlichen Freund wieder fand; hier aus- schliesslich dem Studium der Naturwissenschaften und vornehmlich der Astronomie hingegeben unterlag er nach einem mehrwöchent- lichen Unwohlsein den bösartigen Folgen von acuten Anfällen einer Brustkrankheit und entschlief am 10. Juli in den Armen seiner Gattin, welche auf die Nachricht von dem leidenden Zustand unsers verewigten Freundes von Wien nach Hermannstadt herab- geeilt war. Wie ehedem in Ungarn und später in Steyermark widmete Blagoevich auch in Siebenbürgen jede Stunde, welche ihm seine dienstlichen Obliegenheiten dann und wann gönnten, den mathe- matischen , astronomischen und naturgeschichtlichen Studien. Als in:dem Jahre 1846 in Hermannstadt ein naturwissenschaftlicher Lesezirkel sich bildete, war Blagoevich einer der cifrigsten Theilnehmer an demselben, so wie er auch bei den präliminären Verhandlunxen zur Bildung unsers naturwissenschaftlichen Vereines sich auf das Ernstlichste betheiligte. Nach seiner früher erwähn- ten Rüdrkehr nach Siebenbürgen schloss er sich den Naturfreunden in Hermannstadt wieder enge an, und obwohl ihn seine Dienst- sphäre bald wieder auf eine Zeitlang aus ihrer Mitte entfernte, war erdoch im Geiste bei denselben und folgte mit regem Inter- esse dem glücklichen Fortschreiten und Gedeihen des Vereines. In diese nächste Zeit nach seiner Rückkehr fällt sein bei Gele- &enheit einer Wochenversammlung aufgelesener und im II. Bändchen dieser Verhandlungen und Mittheilungen enthaltener Vortrax über die Bestimmung der mittlern Zeit;« damals hielt er in den er- wähnten Wochenversammlungen noch manchen höchst interessanten freien Vortrag theils astronomischen, theils physikalischen Inhaltes. Nach seiner Pensionirung widmete Blagoevich seinen Auf- enthalt in Hermannstadt, wie oben schon augedeutet wurde, vor- zugsweise astronomischen Arbeiten und benützte dabei die ihm in der Br. von Brukenthal’schen Bibliothek zu Gebote stehenden diesbezüglichen Werke. In dem Br. von Brukenthal’schen Mu- seum befindet sich in Abschrift von Blagoevich ein Tagebuch über eine Bereisung der siebenbürgischen Aerarial-Waldungen, welches sehr reich an wissenswerthen Notizen über Berghöhen, Boden- und Vegetations - Verhältnisse, dann Forsteultur- Zustände des bereisten Terrains ist. J. L. Neugeboren. 145 Bericht von einer Reise von Hermannstadt nach Rimnik in der Walachei mitgetheilt von Ludwig; Reissenberger. (Vorgetragen in der Sitzuug der naturhistorischen Section bei Gelegen- heit der Generalversammlung des Vereines für siebenbürgische Landeskunde in Schässburg anı 22. August d. J.) Schon längst hatte ich die Absicht, das durch seine gross- artigen Naturschönheiten ausisezeichnete uhd ih seiner Art wenig- hs in Siebenbürgen einzige Altdefilee im Rothenthurmer Plane seiner ganzen Ansdehnnng hach vom Rothenthurmer Castell an bis zum Eintritt des Altflusses in_das offene Tıefland der Walachei kennen zu lernen und. für gewisse wissenschaftliche Zwecke — namentlich behufs der Erforschung seiner geoznostischen Beschaf- fenheit und der Ermittlung seines Gefälles — zu durchreisen ; doch lange blieb aus Herschiedenen Gründen, deren Erörterung nicht hieher gehört, mein Wunsch unerfüllt. Endlich gelanz es mir im August des Jahres 1355 den schon längst gefassten Plan auszuführen; am 15. des genannten Monats nachmittags fand die Abreise in "Gesellschaft 1% Herrn Oberingenieurs Dane Oze- kelius statt. Ein trüber reynerischer Hhmdı versprach keine günstige Witterung; dennoch beeilte man sich mit der Abfahrt, da beiden Reisenden die Zeit sehr knapp zugemessen war und man sich der — später wirklich in Erfüllung gegangenen —- Hoffnung auf ein freundlicheres Wetter hingab. Bald hatte mau das historisch merkwürdige Schellenberg, den ehemaligen Gränz- militärort Westen und das schöngelegene Talmesch , wo die erste Höhenmessung vorgenommen Wurde, "errefcht‘ bald "hatte man auch die zur Seite liegenden malerisch schönen Ber sgipfel der verfal- lenen Landskrone und der spitzig zulaufenden Wartburg, eines Gliedes jenes Wachsystems, welches ehemals, gleich einem Tele- graphensystem , zur schnellen Mittheilung der anrückenden Gefahr über das ganze Sachsenland verbreitet war, hinter sich und der Wagen fuhr in das freundliche Dorf Boiza hinein. Durch die zu- vorkommende Güte des Herrn Schlosskommandanten dauerte der Aufenthalt der Reisenden an diesem Orte behufs der Visirung ihrer Pässe nur kurze Zeit und nachdem auch hier am Altflusse, dicht unter dem Rothenthurmer Castell und nahe dem Kaiserbrünnen, dessen Quelle eben neu eingefasst wurde, abermals eine Barome- terbeobachtung gemacht worden war, trat man in die interessante 146 Gebirgsspalte ein. Mit dumpfem ‘Rauschen, bald wie ein reissender Wildbach, doch mit weit mächtigeren Wellen, bald wieder ruhiger fliessend , wälzt hier der Alt seine Wassermassen in der Felsen- enge hinab; sein Bett verengert sich durch die so nahe herantre- tenden Gneiss- und Glimmerschieferberge und fast scheint es, als ob die gewaltigen Felsmassen dem anstürmenden Flusse keinen Durchgang gestatten möchten. Meist bewaldete Gehänge bekränzen den Siebenbürgens fernen Hühen entsprossenen Fluss zu beiden Seiten und mischen in die Grossartigkeit der Landschaft zugleich den Ton des Milderen und Lieblicheren hinein. Auf schön geebneter schmaler Bahn rollt der Wagen dahin, die Strasse, die ehemals bald hoch über dem Wasser über felsige Höhen hinweg, bald wieder tief unten am Altfluss führte ‚ist durch. schöne Bauten in den letztverflossenen Jahren fast durchgängig geebnet und in kaum 4 Stunde erreicht man die schön gelegenen Kontumazhäuser an der Mündung der kleinen Lauter, in den Alt. Die mittlerweile einge- brochene Nacht nöthigte die Reisenden bei ihrer Ankunft daselbst in das, dicht unter den wenigen Ueberresten der alten Lauterburg gelegene Gasthaus einzukehren, an dessen Vorderseite man die erstaunliche Wasserhöhe des Altflusses ın dem ‚an Ueberschwem- mungen reichen Jahre 1351, die beinahe 3 Klafter über den ge- wöhnlichen Wasserstand betrug, durch einen schwarzen horizontalen Strich angedeutet fand. Freundlich -lächelte der Morgen den Reisenden zu und hoch- erfreut über die günstige Aenderung der Witterung brach man in aller Frühe auf, nachdem schon den Abend vorher die Pässe in Ordnung gebracht worden waren, Rasch ging es über den Gränz- bach Riuvadului hinüber zu den am jenseitigen Ufer gelegenen neu- gebauten walachischen Gränzhäusern; doch nicht wenig überraschte hier die Reisenden die ihnen höchst unwillkommene Gewohnheit der. walachischen Gränzbeamten, ‚vor. der achten, Stunde des Tages keinen Durchgang über die Gränze zu geslatten, da sie hierdurch zn einem Verzug von beinahe 3 Stunden genöthigt wurden. Der unfreiwillige Aufenthalt wurde nun dazu benützt, um. die Geschiebe des. Alts zu durchforschen , wobei man jedoch nichts von dem an den Seitenwänden des Altthales anstehenden Gesteine Abweichendes vorfand. Die Gesteinsart, aus dem die Gebirgsmassen bestehen, ist auch hier fast durch zehends krystallinischer ‚Schiefer und: zwar vorwiegend Gneis und. Glimmerschiefer;: nur an wenigen Stellen, und diese liegen etwas höher im Gebirge, ist dieselbe durchbrochen und überlagert von krystallinischem dolomitartigem Kalke. — Nach langem Warten öffnete sich endlich die hölzerne -Gränzbarriere und der Wagen rollte über die kleine Brücke hinüber vor das Haus des kommandirenden Gränzoffiziers, wo derselbe genau. durchsucht und die Pässe abermals visirt wurden. Nach Entrichtung verschie- 147 dener, gesetzlich und vielleicht auch ungesetzlich erhobener. nicht geringer Taxen befanden sich endlich die Reisenden wieder auf dem Wege. Die Strasse ist hier, von der Gränze an bis zum ersten wa- lachischen Dorfe Kinen, wahrhaft schön zu nennen; sie ist fast durehgehends ‚horizontal, ohne das geringste Ansteigen , an man- chen Stellen mit vieler Kunst durch die hie, und da mächtig hervor- tretenden Felsmassen gehauen und zesen den Alt.hin mit einer zinnenartig ausgeschnittenen aus der Ferne prächtis' anzuschauen- den Mauerlehne versehen. Kurz vor Neukinen, das diesseits ‘des Alts liegt, während Altkinen demselben gegenüber jenseits des Flusses sich ausbreitet, endigt diese vortreffliche Strasse in einen langen und breiten Damm. der quer über ein rechts einmündendes Seitenthal bis in das Dorf hinein geführt ist. Im Westen dieses Dorfes, in dem ehemals sich das walachische Mauthamt befand, überragt dasselbe ein kleines, etwa 100’ hohes Plateau, das als die ‚letzte. Terrasse eines von W. her streichenden Gebirgszuges durch sein starkes Heraustreten den Alt nüthigt seinen Lauf in einem grossen Bogen um dasselbe zu nehmen. Dieses Plateau ist der erste derjenigen Riegel, welche auch im Altthale, sowie in allen Quer- flussthälern, sich mehrmals wiederholend beekenartige Erweiterun - gen des Thales abschliessen, und dadurch das ganze Altdefilee in mehre ihrer Grösse nach ungleiche Beeken abtheilen. Auf dem- selben Plateau sind auch noch die Umwallungen und Redouten der Strassburg sichtbar, einer Veste, welche unter Kaiser:Carl VI, nach der Eroberung der kleinen Walachei durch den Prinzen Eugen von Savoyen zum Schutze des zu derselben ‚Zeit gebauten Karoliner- weges, dessen (redächtniss eine noch: vorhandene in den Felsen eingehauene Inschrift vor Kinen bewahrt, errichtet wurde, Von Kinen aus. theilt sich die Strasse in zwei Richtungen; die,eine, führt ‚nach Ueberschreitung des Alts, der hier auf einer Plätte überschifft wird, über die auf dem linken Ufer ansteizenden, grösstentheils aus Nagelflue bestehenden Berge in die sogenannte grosse Walachei; die andere dagegen geht am reehten Altufer hinab, stets den Fluss begleitend und führt in die kleine Walachei. . Letztere, Strasse wurde eingeschlayen. Wie überraschend schän die Strasse bis Kinen sieh den Reisenden darbot, so schlecht war die weitere, Fortsetzung derselben, und:nur die immer grossartiger sich, gestaltende, in ihren Formen stets wechselnde Landschaft liess die Stösse und mancherlei Gefahren der unebenen Strasse weniger empfinden. In einer Stunde ward das in einer ziemlichen Erweiterung des, Thales gelegene Rohest, dessen Wohnhäuser we- -gen des dichten Beisammenstehens derselben noch .den siebenbür- gischen Typus haben, erreicht. Ihm gegenüber auf dem linken ltufer. erblickt man auf einem etwa 500° hoben Plateau: das Dorf Griblest, Von Robest abwärts verengert sich das ‚Altthal allmählig, 148 bis es endlich vor Szeretzinest, das /, Stunde seitwärts von der Strasse liegt, durch einen zweiten Riegel geschlossen erscheint, Nach Ueberschreitung dieses Riegels öffnet sich vor den Augen des Reisenden ein ziemlich breites und ausgedehntes Becken, in dessen einen Hälfte am linken Altufer zunächst Bredeny und dann Kopatseny sichtbar werden, während rechts von der Strasse schroffe Felswände,, an deren Fusse die Wohnhäuser des erwähnten Dorfes Szeretzinest liegen, das Becken nach der rechten Seite hin ab- schliessen. Langsamer fliesst hier der Alt dahin, und über gras- reiches Alluvialgebilde fährt der Wagen bis zu den wenigen zer- streut liegenden Wohnhäusern des Dorfes Szetulest. Hier treten wieder mächtige Felsmassen dicht an den Fluss heran und zu schwindelnder Höhe über demselben führt der Weg hinauf zum Kloster Kornet, das höchst malerisch auf einem mächtigen Fel- senriff gelegen durch seine Lage und seine eisenthümliche Bauart den Reisenden fesselt. Eine beiläufig 2 Klafter hohe Ringmauer mit‘4 Thürmen umschliesst dasselbe, das aus den Wohnungen der wenigen Klosterbrüder und einer im neubyzantinischen Stile gebauten Kirche besteht. Von Kornet abwärts ändert sich die Gesteinsart, aus der die den Fluss bezleitenden Seitenwände bestehen; das krystallinische Schiefergestein, das bisher die Gebirgsmassen bis zum Flusse herab zusammensetzte, verschwindet und eine aus Trümmerstücken der anliegenden Berzkuppen zusammengesetzte Nazelflue bedeckt fortan zumeist die untersten Thalwände. Durch ihre ‘zerrissenen Formen und eigenthümlichen Lagerungsverhältnisse verleiht diese Gesteinsart, deren Entstehung wohl mit der Entstehung der Ro- thenthurmer Gebirgsspalte und der Entleerung des grossen sieben- bürgischen Seebeckens überhaupt zusammenhängen mag, dem Alt- thale an manchen Stellen einen eigenthümlichen Reiz. Mit dem Auftreten dieser neuen Gesteinsart ändert sich auch die Geschwin- digkeit des Alts auf eine kleine ‘Strecke hinab; der bis dahin im Szetulester Becken ruhiger dahin fliessende Alt schi:sst hier. plötz- lich über eine quer ihn durchsetzende Felsbank in so starkem Falle hinab, dass die Vermuthung nahe liegt, als ob hier der Fluss vor Jahrtausenden einen Wasserfall gebildet habe, der aber, wie diess ‚heutzutage auch bei andern Wasserfällen bevbachtet worden ist und mit dem Namen des Zurückgehens der Wasserfälle bezeichnet wird, durch fortwährende ‘Erosion der Felsbank durch das Wasser allmählig ausgeglichen wurde. Eine Viertelstunde unterhalb Kornet breitet sich das Dorf Kalinest aus; hier ward, da die Sonne schon hoch am Himmel stand, Mittagsrast gehalten. Nach zweistündigem Aufenthalte in dem höchst ärmlichen Dorfe, in dem auch die bescheidensten Ansprüche der Reisenden keine Befriedigung fanden, wurde die 149 ‚Reise fortgesetzt. ‚Bald erreicht man von diesem Dorfe ‚aus einen neuen Bergriegel, der das Kalinester Becken abschliesst und an dessen felsigem Absturze die Strasse mit vieler Mühe geführt ist. Sobald man . diesen Riegel passirt hat, entfaltet sich vor den Au- gen des Reisenden eine höchst malerische Landschaft: ein breites Becken, das der Alt wie ein silbernes Band auf smaragdenem Grunde durchzieht, öffnet sich vor den Blicken, schön bewaldete Berglehnen bekränzen es zu beiden Seiten und im Hintergrunde schliessen es gewaltige, etwa 500’ hohe Gebirgsmassen , die so- genannten Kusiaberge. Lange verweilt der Rlick auf der reizenden Landschaft, doch die Zeit dıängt und so rollt der Wagen wieder vorwärts. Bald ist das Becken. durchschnitten und als ob die schaffende Natur grade -bier durch einen Ueberfiuss der mannig- faltigsten Formen die Grüsse ihrer schüpferischen Kıaft am schärf- sten. hätte, ‚offenbaren wollen, bietet sich sogleich wieder dem Reisenden ein anderes Bild dar, das in einer andern Art das Auge des Beschauets in freudiger Entzückung fesselt. Ein kleineres Bek- ken, dessen linken Rand dem Alt entlang ein gegen das Altthal schroff abfallender Bergkamm aus Nagelflue bildet und. dessen rechte Seite durch mannigfaltig zerklüftete und zerrissene Berg- wände deıselben Felsart geschlossen ist, gewährt dieses verän- derte Bild. das sich von dem vorhergegangenen durch einen mehr abenteuerlichen, ja. phantastischen Ton unterscheidet. Am „Ende dieses Beckens liegt das Doıf Projen , hinter welchem sich bald das. ‚herrliche Thal der grossen Lauter ffnet, wo wieder Liehlich»s und Wildnomentisches sich zu eineni - Entanaken den fans sntliüleke mischen. Hier verweilten die Reisenden längere Zeit, da das mäch- tige, Vorkommen. eines Kalkkonglomerates, und ein grosses Ge- schiebe aus Koral!enkalk unmittelbar an der Strasse ihre Anfmerk- samkeit fesselte. Es wurden mehre Stücke von beiden Gesteins- arten, . die übrigens ihrem geoznostischen Verhalten nach zur Na- ‚gelflue gehören , ab: zeschlagen “und zur weitern Unter suchung mit- zenommen. Nach einem einstündigen Aufenthalte daselbst verliessen die Reisenden die interessante Gexend, zu deren genauen Erfor- schung auch. in andern Beziehungen Tage erforderlich wären, und eilten über: die Lauterbrücke dem Fusse eines dreigipfligen , etwa 4000’ über .dıe Thalfläche erhabenen, wild zerrissenen Bergkammes, der sogenannten Kirlik zu, die der Heisende schon aus‘ weiter Ferne erblickt , und welchen nur mit grosser Mühe ein schmaler Pfad dicht am Altiluss: für die Strasse abgewonnen werden konnte, Von hier an nimmt das. Altdifilee einen “schanerlich wilden Cha- -rakter.an und nicht ohne Bangigkeit tıitt. der Reisende aus dem offenen Lauterthal in diese finstere Feisenschlucht herein. Auf eine Aikgche von. beinahe 2 Stunden begleiten fast ununterbrochen sen recht, aufsteigende Felsmassen von bedeutender Höhe zu beiden Seiten den so sehr eingeengten Fluss, dass derselbe an vielen 150 Stellen kaum 12° Klafter Breite besitzt. In fast beständigem starken Falle, mit weithin hörbarem Rauschen stürzen die Gewässer des Alts in dem engen Felsbette hinab und erheben sich oft, wenn mächti e Felsblöcke und Felsriffe im Flussbette entgegenstehen , zu 2-- 3° hohem Wellenschlag. Auf schmalem Pfade, der nur mh: sam dem Fels abgerungen ist und der diessmal durch die fast ‘ unbegreifliche Willkühr einzelner Bewohner dieser Gegend, welche den hie und da im Urschiefergebirge vorkommenden Kalkstein am Orte seines Vorkommens dicht an der Strasse brannten, und zu dem Zwecke grosse Massen von Kalkstein mitten auf der Strasse aufgehäuft hatten, noch mehr eingeengt war; auf hohem, felsi- gem Ufer zwischen den wild dahinschiessenden Fluthen des Alts zur Linken und einer kahlen Felsenmauer zur Rechten langsam vorwärts fahrend gelangt man zunächst zu der Stelle Klopot (Glocke), zwei mächtigen Felsblöcken mitten im Strombette, kaum 3 Klafter von ehilnder entfernt, die beinahe bis an die Oberfläche des Was- sers reichen und von aehen dıe Sage erzählt, dass hier einst eine in Siebenbürgen gegossene, für das Kloster Kosia bestimmt gewe- sene grosse Glocke, welche zu Schiffe an den Ort ihrer Bestim- mung "gebracht werden sollte, sammt dem Schiffe und den darauf befindlichen Menschen versunken sei; und nach einer mühevollen Fahrt von einer kleinen Stunde an die Felswand Piatra a Iui Turn; unstreitig der imposäntesten Partie des ganzen Altdefilee's, wo eine mehre hundert Fuss hohe theilweise zerrissene Fel&wänd aus Gneis mit abenteuerlich gestalteten Spitzen am linken Ufer des Alts vollkonımen senkrecht aufsteigt und an der sich die Fluthen des Alts wi!d schäumend brechen. Versunken im Anschauen dieser grossartigen Naturbildung bleibt der Wanderer wie gefesselt stehen und fühlt seine Oktreseht und Rleinlichkeit gegenüber dieser ge- waltigen Schöpfungskraft der Natur. Nach zweistündiger gefahrvoller, aber durch die grossartig- sten Naturschönheiten "entschödigender Fahrt erreicht man endlich mit dem Austritte aus der ehauRhuhen Felsenschlucht das Kloster Kosia; das Altthal erweitert sich mehr und mehr und die ganze Landschaft erbält einen freunlicheren lieblicheren Anstrich. Mit der Erreichung dieses Punktes war aber anch die Nacht hereingebro- chen und so sahen sich die Reisenden gendthigt, ein Nachtquartier zu suchen. das sie in dem ärmlichen . Wirthshause unweit des Klosters fanden. Mit Tagesanbruch verliess man den nur wenig Bequemlichkeit darbietenden Ort, vorzüglich durch den unlieb- samen Umstand zu einem schnelleren Kufbrüch genöthigt, dass man auf der ganzen Strecke von der Gränze an bis hierher ein für die Pferde Feeignetes Futter nicht aufzutreiben vermochte. In einem grossen Bogen , bewirkt durch eine auf dem linken Ufer stark hervortretende Bergzunge, an dessen äusserster Krümmung 151 der Ort Czigania liegt, wälzt der Alt vom Kloster Kosia aus seine Wassermassen noch immer mit ziemlicher Geschwindigkeit hinab; noch einmal, eine halbe Stunde unterhalb des genannten Dorfes, ist er genöthigt wegen einer ihn quer durchsetzenden Felsbank einen kleinen, etwa 1-2’ hohen Wasserfall, der besonders bei niedrigem Wasserstande bemerkbar ist, zu bilden. Doch mit diesem Wassersturze verliert er die lange behauptete Natur eines Wild- baches mehr und mehr; sein Thal wird flacher und breiter und ünterhalb der bedeutenden Insel Ostrowa Maitschilor, auf welcher zwischen schattigen Baumgruppen ein Nonnenkloster das Auge des: Reisenden fesselt, breitet sich schon bei dem am linken Ufer liegenden Dort Sibla eine bedeutende Ebene aus. Der Fluss ist hier aus den plutonischen Gebirgen in die Trias- Formation getre- ten. Denn das. Gestein, aus dem die Felsenschlucht von der Mün- dung der Lauter an bis unterhalb Kosia durchgehends besteht, nänilich der krystallinische Schiefer, geht hier in einen Sandstein über, der in seiner Structur mit dem sogenannten Karpathensand- stein ziemlich genau übereinstimmt, und der die niederen Berg- kuppen bis beinahe vor Rimnik hin zusammensetzt. — Gegenüber der vorhin genannten Insel liegt Kalinest, ein grosses Dorf mit Schwefelbädern . an welchen die Strasse dicht vorbeiführt. Die genauere Besichtigung dieser Schwefelquellen wurden der Rück- reise vorbehalten. Von diesem Orte abwärts, bei welchem auch die ersten Weinberge wieder gesehen wurden, gieng die Fahrt rascher vorwärts und bald erreichte man die Orte Guravoi und Olteny. Bei dem letztgenannten Orte tritt der letzte Riegel oder Beryvorsprung . an ‘den. schen viel ‚ruhiger dahin fliessenden. Alt; mit der Ueberwindung dieses schon: sehr niedrigen Bergrückens erblickt‘ man eine’ weithin ‘ausgedehnte Ebene, in ‘deren Vorder- grunde zunächst ein isolirter, etwa 100’ hoher, aus. einem weiss- lichen Gestein. bestehenden Berzkegel, dessen Gipfel eine malerisch . gelegene ‚Kapelle krönt, und hinter ‚diesem ‚die glänzenden ‚Kup- pelthürme! der ‘Stadt Rimnik sichtbar werden. Mit steigender Neu- gierde eilt der Reisende dem Kapellenberge zu, an dessen Fusse die Strasse vorbeiführt; und nicht ‚wenig ist. er überrascht in dem weisslichen Gesteine desselben eine Felsart, zu.erkennen, die er in Siebenbürgen vorzüglich ‚als: Begleiter des Steinsalzes kennen gelernt hat und die ‘dort den Namen Pala führt. Auch hier ist dieser muthmassliche Kreidemergel, der hinsichtlich seiner Ent- stehung und seines geognostischen Verhaltens zu den ur) heBler- tenden Gesteinen in Siebenbürgen noch, vielfach ein Gegenstand des Streites ist, wie in Siebenbürgen, in seinen. einzelnen Schich- ten nicht selten mit einem schwärzlichen’Uleberzug versehen. Ue- brigens ist er jedenfalls älter, "als der ihn hier begleitende Sand- stein, da er- in’ diesem'nicht selten in. kleinern Stücken eingela- 152 gert erscheint‘ Vom‘ Kapellenberye, unter den‘ Anwohnern; Czete- tzuie genannt, erreicht man Rimnik in kaum einer balben Stunde, Da die Reisenden bloss eine genauere Erforschung. des Alt- defilee's bis zum Eintritt des Alts in die walachische: Ebene be- zweckten, so hielten sich dieselben in Rimnik , das übrigens den etwas bescheidenen Reisenden vollkommen befriedigt, nur so lange auf, als es nöthig war, um in der Umgegend einige Höhenmes- sungen zu machen und den stark hergenommenen Pferden einige Erholung zu gönnen. Schon am folgenden Tage, wurde. daher die Rückreise angetreten, nachdem man den früher beabsichtigten Ab- stecher von Rimnik nach dem etwa 3 Stunden davon entfernten sehr besuchten Badeort Olanest wegen Kürze der Zeit hatte auf- geben müssen. Auf der Rückreise verweilte man längere Zeit am Kapellenberge, um das Vorkommen des. weisslichen (Gesteines ge- nauer zu eıforschen und bezeichnende Stücke zu sammeln. Ebenso wıdmete man auch am Alt bei Ölteny der Untersuchung des Vor- kommens von Fasergyps in der auch hier noch zerstreut vorkom- menden Nagelflue einige Zeit. In Kalimanest angekommen besuchte man die früher unbeachteten Schwefelquellen, deren Vorkommen nun einer genauern Untersuchung ‚unterworfen wurden. Die Reisen- den fanden vornehmlich 3 Quellen vor, welche alle an dem Ab- hang. eines aus Nagelflue bestehenden von W. her streichenden Bergrückens in verschiedener Höhe über einander hervorsprudeln, Aus allen dreien wurde Wasser in wohl 'verwahrten und versie- gelten Flaschen zur weitern Untersuchung mitgenommen. *). Die *) Jeider zerbrachen aber zu Hause durch Unvorsichtigkeit zwei von den bis in die Heimath glücklich angelangten Flaschen und konnte auch die dritte, die mit Wasser aus der untersten Quelle gefüllt war, nicht so- gleich zu einer ehemischen Analyse des Wassers übergeben werden, wodurch es denn nicht möglieh geworden ist, die chemische Zusammen- setzung desselben sicher zu bestimmen. Die später erfolgte qualitative Analyse dieses unstreitig in der Folge veränderten Wassers, welche Hr. Direktor Brem zu machen so gütig war, ergab inannähernden Verhältnissen zu einander folgende Bestandtheile : “ Schwefelsaurer Kalk . » - -» . .... 60 Theile Schwefelsaures Natron . . . . 2... ,„ Salzsaures Natron . * . DENE Salzsanurer Kalk und Bittererde , Aa ehe: Aus dem speeiphischen Gewichte des Wassers, welches Hr. Brem zu 1.0120 bei 14 R. fand, berechnet sich nach obiger Zusammenstel- lung der Gehahlt an trocknen Bestandtheilen in einem Civil-Pfund oder 7680 Gran folgendermassen : Schwefelsaurer Kalk . . . . . . ..36 Gran Schwefelsaures Natron . : 2. N Salzsaures Natron : 2.02.12 0% Salzsaurer Kalk und Bittererde , .. ++ 9»... Zusammen 60. „ 153 oberste Quelle fliesst über Letten hervor, die wahrscheinlich durch den Niederschlag von Schwefeleisen geschwärzt sind und auf der Nagelflue aufliegen. Die Temperatur dieser Quelle, welche ohne eine eigentliche Einfassung ist, betrug am 18. August 11° R. Die - zweite, mittlere ist die EHER und besass am gedachten Tage eine Temperatur von 18°; das Wasser derselben wird in hölzernen Rinnen in die nahen Badehäuser hinabgeleitet und daselbst vermit- telst ° heisser Steine erwärmt. Diese ‚Quelle hat einen starken Schwefelwasserstoffgeruch und bildet ‘an der Rinne einen dünnen Ansatz von Schwefel. Die unterste Quelle endlich ist die klarste von allen mit einer Temperatur von 12°; sie quillt aus einer Fel- senspalte hervor und ihr Wasser wird getrunken. Die Badeeinrich- tungen stehen noch auf einer sehr niedrigen Stufe und ausser ei- nigen elenden Badestübchen findet man auch nicht die geringste Vorsorge für die Badegäste, deren Zahl übrigens sehr gering ist. Während man so ‘den Badeort, so weit es möglich war, durehforschte, war auch schon die Mittagszeit herangekommen, und so ward auf offener Strasse, da kein respektables Wirthshaus vor- handen war, der Vorrath an von Hermannstadt mitgenommenen Esswaaren hervorgeholt und das Bedürfniss des Magens gestillt. In einer Stunde erreichte man darauf das Kloster Kosia, dessen Baulichkeiten und Einrichtungen nun in Augenschein genommen wurden. Auf einem Felsenabsatz am rechten Ufer des Alts zwischen hohen Laubbäumen erheben sich die nicht sehr weitläufigen Klo- stergebände, in deren Mitte die einen schönen Totalanblick gewäh- rende Kirche des Klosters sich befindet. Die Kirche ist, wie fast alle grösseren Kirchen der Walachei, eine Basilika mit rundem Ühorschluss und rund geschlossenen Kreuzesarmen , und. besitzt sehr hübsche Wandmalereien im byzantinischen Geschmack. Ueber der Kirche ragen 3 mit weissem Blech. gedeckte Kuppelthürme hervor, wovon der grössere über dem Haupttheile der Kirche, die beiden andern über der Vorkirche sich kcheßah Die Hauptfacade ist mit "einer schönen Säulenhalle geschmückt, die einen recht einladenden Anblick gewährt. Die Kirche wurde nach der Aussage Von T'honerde und Kalkverbindungen fanden sich Spuren vor: —— Zusammen 60 ,- * Produzirt man die Verbindungen in Hydrothionsäure, wie solche in dem, primitiven Zustande des Wassers sein können, 50 ergeben obige 7680 Gran Wassers : LENEZEN an freier Hydrothionsäure . . ... . 6 Gran öl“ „ Kalk gebunden . . . „u... 08 ds sırkalk aarlaesh a ine \ „ Schwefelsaurem Natron . x 2 22.3 0% „ Salzsaurem Natron. . » .. 2.12 „ f „. salzsaurem Kall: und Bitterde . . 9 | \ | 154 der Klosterbrüder sammt dem Kloster vom walachischen Fürsten Mirtscha, dessen Gebeine in der Kirche begraben lieger, im 16. Jahrhundert erbaut. Bemerkenswerth sind noeh in der Kirche mehre Betstühle und Bilderrahmen aus Holz mit äusserst kunstreichem aber ziemlich geschmacklosem Schnitzwerk, welche von einem. Klosterbruder der jüngeren Zeit herrühren, aber bis noch unbe- nützt in der Vorkirche über einander liegen. Fünfzehn Klosterbrü- der bewohnen die etwas verfallenen Klosterzellen. Ein neues an- ‚sehnlicheres Klostergebäude wurde neben dem alten vor einiger Zeit zu bauen angefangen, doch der Bau aus Mangel an Geld bald wieder aufgegeben. Mit herzlichen Danke für die freund!iche Aufnahme schieden die Reisenden von den Klosterbrüdern. Eine herrliche Landschaft entfaltet sich von dem Kloster. her- wärts vor den Augen der Reisenden, die Kosiaberge, die aufihrer nördlichen Seite durch ihren Zusammenhang mit Bergzügen von Siebenbürgen her nur .allmählig ansteigen, gegen Süden aber schroff abfallen, kehren hier dem Reisenden. eben die letztere an grotesken Naturformen reiche Seite zu und verleihen der Gegend in Verbindung mit den im: Hintergrunde siehtbaren Gipfeln der Frecker Gebirge einen unbeschreiblichen Reiz Lange im Genusse dieser erhabenen Naturschönheiten schwelgelnd fuhren die Reisen- den endlich in die wilde Felsenschlucht hinein. In 2 Stunden ward das schöne Thal der Lauter wieder erreicht, dıe man jetzt jedoch, weil den Tag vorher die Brücke: eingestürtzt ‚war, an ‘ einer seichten Stelle durchfahren musste. Nach einigem Aufenthalte daselbst, wobei man noch einige instructive Stücke von snstehen- den Kalkkonglomerat und dem grossen Korallenkalkgeschiebe, un- . weit der Brücke abbrach und auf den Wagen auflud und zugleich nach, dem hier nicht selten vorkommenden , in Siebenbürgen zuerst entdeckten Garabus planicollis Fuss "une der kleinen ran dem siebenbürgischen Conchiliologen E. A. Bielz aufgefundenen und benannten ‚ Schnecke Bulimus reversalis suchte, wurde die Rückreise weiter fortgesetzt. Mit dem Anbruche der Nacht erreichte man ein einzelstehendes Wirthshaus , eine:halbe Stunde vor Kalinest,. woselbst man die Nacht zuzubriugen beschloss, da es nicht gerathen erschien auf diesem gefahrvollen el ze in der Dunkelheit weiter fortzufahren. Kaum war ‘die nächste Morgendämmerung eitisehpälbn; so waren die Reisenden, schon wieder auf dem Wege. Beim Kloster Kornet angekommen besichtigte man ‚genauer als ‚das erstemal die Kirche und die Klostergebäude. Die Kirche‘ in Kornet wurde im 17. Jahrhundert erbaut und. hat denselben Typus wie die des Klosters Kosia; nur ist sie etwas ärmlich®r ausgestattet. Von den vier Thürmen, welche die Kastellmauer zieren, lohnet einer, der südöstlicbe, der unmittelbar über dem Alt-sich erhebt, durch eine 155 rächtige Aussicht ins Altthal hinab die Mühe des Ersteigens. — ie weitere Rückreise bis zur siebenbürgischer Grenze bot wenig Bemerkenswerthes; die früheren Beobachtungen und Messungen wurden ergänzt und von Robest herwärts noch nach den hier im Alt- fluss vorkommenden Wasserschneeken Lithoglyphus tenerM. Bielz und Neritina transversalis, von denen die letztere es liebt, gerade in der stärksten Ströümmung an Felsenriffen ihren Aufent- ha!t zu wählen, gesucht, olıne jedoch eine reiche Ausbeute davon zu machen. In der Contumaz angekommen verweilte man daselbst wieder längre Zeit, theils um den vom Hrn. Kostande im Thale der kleinen Lauter im kristallinischen Kalk eröffneten Steinbruch zu besuchen, theils um nach einigen zur Fauna dieser Gegend gehörigen selt- neren Funden zu forschen, unter denen den Reisenden Lacerta muralis in Felsritzen und unter Steinen, ferner aus der Klasse der Conchilien Helix faustina und triaria.(letztere beim Friedhof der Contumaz); Clausilia marginata, densestriata und latestriata; Physa fontinalis; Paludina impura (im todten, Alttlussbett) und Anodonta piscinalis und aus der Klasse der Käfer Nebria livida und pieicornis (unter Steinen, sonst in Siebenbürgen noch nicht gefunden) Cychrus semigra- nosus; Procerus gigas; (bis noch nur hier einmal gefunden), Carabus planicvlis, Trechus discus und micros; De- leaster adustus E. A. Bielz; Pediacus dermestoides; Otiorhynchus dives Dahl. (hier auf-Salvia glutinosa); Dorcadion Murrayi und Endomychus thoracicus ange- geben. worden waren. Den erwähnten Steinbruch, zu dem die Reisenden‘ Herr Kostande selbst geleitete, fand man etwa an- derthalb Stunden von der Contumaz entfernt im Thal der kleinen Lauter aufwärts; der Kalk, den Herr Czekelius für Dolomit eiklärte, ist auch hier, wie sonst in dem Fogarascher und Zibins- gebirge dem kristalinischen Schiefergestein eingelagert und ver- ursachte den Arbeitern durch seine Härte nicht wenige Schwierig- keiten. Nach fünfstündigem Aufenthalte in der in vieler Hinsicht interesanten Gontumaz wurde endlich die Rückreise nach Hermann- stadt fortgesetzt, das man am fünften Tage der Abreise Abends wieder wohlbehalten erreichte, Ein Hauptzweck der eben beschriebenen Reise war, wie schon oben erwähnt wurde, die Ermittlung des Altgefälles von Boiza, bis Rimnik. Die Resultate der hierauf bezüglichen, vermittelst korre- spondirender Barometerbeobachtungen gemachten Messungen ent- hält nachstehende Tabelle, welcher noch zur Vervollständigung - der Kenntniss des Altflusses im bereisten Defilee aus dem Berichte des Herrn Ingenieur M. Schuster über seine im September des Jahres 1837 im Interesse der damals entstandenen Altschifffahrts- gesellschaft unternommene zweimalige Altfahrt von Boiza bis Rimnik die Ergebnisse ‚derselben in Beziehung auf die Dauer der Fahrt und die, daraus annäherungsweise resultirende Geschwin- digkeit des Altflusses, sowie dessen Untersuchungen über. die Tiefe des Flusses beigefügt werden, at sl 35$ |2» 2 = S= war 53 2 #25 2158510 ‚Höhenpunkte*) #8 2$£ sıss[e8 a 5|5;7132°8] 88 Ale ByEsl:55 zeel ss |9%8 LERE S = 6: 4. Altfluss bei Boiza Ka. DARIIUSHN.E „2. Altfluss bei der Mündung der kleinen Lauter in den Alt 4105°91 24.9 | 40000] 6.2 3. Altfuss an der Gränze 1093°.2| 77 800 | 9-6 4. „bei, Kinen 110709 [273 | 4000 | 6°8 5." bei Robest . ». . . 1104241285 | 2200 1129 6. ,, gegenüber von Bre- deny . ö 10350:7 | 11:7 | 1800 | 6°5 7. 5° bei Kornet . 983-6 | 421 | 3900 [10-8 8. °,, bei Kalinest . 1 9857 | 29 500 | 5°8 9. ,,» an der Mündung der A grossen Lauter 950-4 1353 | 5100 | 6-9 1%. „beim Kloster Kosia . | 871-8] 78°6 | 7700 1102 41. ,, bei Kalimanest unmit- 4 telbar am Bade 83741344 | 2700 [127 42. ,,. bei Guravoi 1 7914 ]46°0 | 6000 | 7°7 13. ‚be Olteny.. . . .17329] 85 | 2000 | 43 | 44, °,, bei Rimnik Ueberfahrt | 72571572 | 6600 | 87 Durchschnittliches Gefälle der ganzen Strecke von Boiza bis Rimnik: 8.5 auf 1000 Klaftern oder 34'.O auf die öster- reichische Meile. *) Den hier mitgetheilten Höhemessungen wurde die von Herrn G. Bin- der in diesen Blättern im Maihefte dieses Jahres $. 77 von Hermann- Stadt veröffentlichte Höhenlage zu 1289.8 p. F. zu Grunde gelegt. *#) Die Entfernungen wurden den vorhandenen besten Karten über das beschriebene Terrain, worunter die im, Jahre 1852 bei M. Bielz er- achienene Karte von Siebenbürgen vorzüglich au zählen. ist, entnommen 157° "Die Zeitdauer, innerhalb welcher auf der oben erwähnten von . Hetrn Schuster. unternommenen zweimaliger Altfahrt die ein- zelnen Strecken des Defilee’s fast durchsängie ohne Anwendung der Seitenruder und Segel zurückgelegt wurden, gibt folgende Tabelle an: _ Dauer | Dauer | Mittel .ı r der der Deider! ‚Nähere DI OREHRIGDETN, der nn en Eährten B tre a en —— - | & Bun J = = 5 % Von Riu Vadului Gr) bis i Kinen « 11 —| — | 454 —[52°5 2. ,,. Kinen bis Be £ 11. —1 — 1.35] —|#7°5 3. 5, Robest bis Tsutsulest 1.| A5h — 10404. —:157:5 4.. „ Tsutsulest bis Projen 41) 15] — | 45] 11 — DB.) Projen. bis Gullotreny (an der Mündung der grossen Lauter in den Alt) . — 1301 — | 151 — |22°5 6. „, Gullotreny bis zur Lotri- schora — | 301 — | 251 — 1275 7. ,„ der Lotrischora Mir Kosia | — | 45] — | 25] — |35-0 8. ,„ Kosia bis Sibla . — | 30| — | 20] — zur 9, „ Sibla bis Rimnik . 21 451 ,1| 151 .2 folglich von Riu Vadu lui bis Ir « Rimnik. ih int 9,30 251. 7.275 Hieraus berechnet sieh, die ganze Stromlänge von Riu Vadului zu 425000 angenommen, die Geschwindigkeit, mit welcher das Schiff im Mittel beider Fahrten fuhr, und da die Bewegung des Schiffes bis auf einige wenige Stellen, wo bedeutende Stromschnellen die Anwendung der Seitenruder zur Abwendung eines gefährlichen Anstosses an das felsige Ufer erforderlich machteh,, durch die Kraft der Strömmung ällein erfolgte, annäherungsweise auch die mittlere Geschwindigkeit des Flusswassers zu 95. österr. M. für eine Sekunde. - Ueber die Wassertiefe ergaben die Untersuchungen Schusters folgende mittlere Werthe : 1. Von Boiza bis zur Einmündung des Baches Medyis in den Alt . - a . 2— 4 - 2. an der Mündung des Baches Medyis E73 158 3. vom Bache Medyis bis zur Gränze . & vn2— 15 4. von der Gränze bis Kinen a 5. bei Griblest an der Mündung des Bachch Valye Boja auf eine lange Strecke durchaus \ 5 6. von Robest bis Szeretsinestt . , i 4 5’ 7. von Szeretsinest bis Valye Szelistyi v Er ne.) 8. von Tsutsulest bis zum Kloster Kornet j 4— 9. bei der Piatra Kopatsenylor, einer beiläufig 246° ho- hen senkrechten Felswand oberhalb Kornet über . 18° 10. von Kornet bis Kalinest f k 3 3 6’ 11. bei Projen_. i , . 83 4 12. von Projen bis zur Mündung der grossen Lauter . 3— 5’ 13. von Piatra lui Turn bis Malu Czigani . ! . 3—.5’ 14. Von Sibla abwärts durchgängig r a . 3 15. Von Kerponoasze bis Densti i N R .. 3 5’ 16. von Guravoi bis Rimnik N ..3— 6° Da die erste Fahrt des Herrn Ingenieurs Schnster bei sehr niedrigem, die zweite dagegen bei einem \ Wasserstande stattfand, der in Folge längerer Regenfälle ‚gewiss das Mittel überstieg, so dürften die über die Wassertiefe und die Geschwindigkeit des Abflusses ange- gebenen Werthe als dem wahren Mittel ziemlich nahe stehend an- gesehen werden. 159 Beiträge sur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. L. Neugeboren. (Fortsetzung. ) 7. Trochus quadristriatus (?) Dubois. Hörnes | c. Taf. XLV. Fig. 31. a—e. Das nur wenig hervortretende Gewinde der niederzedrückt-ke- gelförmigen Schalen, wird von 5 convesen Umgängen gebildet, welche an Wachsthum rasch zunnehmem und mit je vier scharfen Querreifen in gleichen Entfernungen versehen sind. In den zwischen diesen Querreifen befindlichen Vertiefungen sieht man eine sehr deutliche Zuwachsstreifung (hierin Uebereinstimmung mit Trochus affınis Eichwald). Die Schlusswindung, halb so hoch als die ganze Schale, ist an ihrem Umfange schwach gekielt, an der Basis convex und hier mit 8$—9 concentrischen dicht an einander stehenden Reifen bedeckt. Die runde Mündung ist innen perlmutter- artig glänzend, ihr äuserer Rand scharf; die Spindel ist stark und zeigt au ihrer Basis. eine Verdickung, der Nabel ist klein aber tief und an allen mir vorliegenden Stücken sichtbar. — Höhe nur 3 W. L. — Selten. Obwohl die mir vorliegenden Schalen nicht nur bedeutend kleiner als das von Dr. Hörnes für Trochus quadristriatus gegebene Maass , sondern sogar auch etwas niedriger als breit sind und ein pur wenig heraustretendes Gewinde haben, so glaube ich sie doch der angeführten Art als Varietät anschliessen zu dürfen , indem ja auch bei andern Arten bedeutende örtliche Verschiedenheiten wahr- genommen werden. Die Hauptcharaktere der Art sind: die convexen Umgänge, die vier scharfen Reifen auf denselben , -der Perlmutter- glanz im Innern, die Schärfe: des. äussern ‚Mundrandes,, die Stärke und Verdickung der Spindel, und diese Merkmale sind an den fraglichen Stücken vorhanden. Fällt, wie Eichwald und Hörnes vermuthen, Trochus quadristriatus Dubois mit Trochus affinis Eichw. zusammen; so kann der Grössen-Unterschied zwischen der Form aus dem W. Becken und der unsern kein Hinderniss ihrer Verei- ' nigung in einer Art sein, da Trochus affinis auch nur eine Höhe von 3 Linien hat. Sonstige Fundorte dieser Art sind: das Wiener Becken (Bi- lowitz und Hauskirchen), und Szuskowce bei Bialozurka. ‚160 Ss. Trochus pnatulus Brocchi. Hörnes 1. c, Taf. XLV. Fig. 14. Die mir vorliegende convex - kegelförmige, niedergedrückte Schale hat ein ziemlich flaches Gewinde, welches aus 5 convexen breit - wulstförmigen Umgängen besteht, die durch tiefe Nähte gut getrennt sind. Die ganze Oberfläche ist mit groben Querreifen ver- sehen, welche von feinen Zuwachslinien durchkreuzt werden. Der letzte Umgang übertrifft alle vorgehenden an Grösse, ist an seinem Umfange abgerundet und hat eine ebene Basis; der rechte Rand der weiten und breiten Mündung ist scharf; die Spindellamelle bedeckt den Nabel ganz; — Höhe des mir‘ vorliegenden Stückes etwa 5 W. L., dessen Breite 6-7 W. Z.; es ist’ demnach offenbar ein nicht ganz ausgewachsenes Exemplar. Aeusserst selten bei Lapugy. In Siebenbürgen wird der Trochus patulus noch bei Bujtur (und daselbst nicht selten) angetroffen; er hat eine sehr grosse Verbreitung, da er im ‘W."Becken, in südwestlichen Frankreich, in Ober-Italien, auch in Sicilien, in Galizien und bei Belgrad in Servien angetroffen worden ist. 9 Troehus biangulatus Eichwald, Hörnes 1. c. Taf. XLV. Fig: 15. a—d, Das. Gewinde der niedergedrückt-kegelförmigen 'Schale | be- steht aus fünf stufenförmigen Umgängen, welche an. ihrem obern und untern Theile mit einem stumpfen Kiele versehen’sind , vor denen der untere immer stärker ist; die ganze Oberfläche ist ferner mit feinen Querstreifen bedeckt. Die Schlusswindung ist an’ der Basis , abgerundet; ‚der Nabel, zu dem sich von der Spindel ’eine Art Kanal hinaufzieht, ist zwar klein aber tief; — Die Mündung ist vierseitig abgerundet. — Höhe zwischen 3—4 Linien. — Sehr selten bei, Lapugy. Diese Art kommt anderweitig noch vor: in W. Becken (Stei- nabrunn und Rausnitz in Mähren) in. der Touraine,, in Galizien (Tar- nepol), und in Volhynien (Zukowce und Tarnaruda.). (Fortsetzung folgt.) u nennt Santana Redaktion: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VII. Nr 10, October. 1856. ahalt: Vereinsnachrichten. — J L. Neugeboren: Partsch’s Nekrolog. — P. Schnell: Chemische Analyse der Salzsoolen zu Salzburg (Visz-Akna.) Vereinsnachrichten für den Monat October 1856. —— Mitglied Neugeboren berichtete über das erst kürzlich erschienene und so eben hier eingetroffene Schlussheft ' des die Univalven umfassenden und vom Hrn. Direktor der k. k. geolo- gischeu Reichsanstalt W.Haidinger bevorworteten ersten Bandes der fossiten Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien, bearbeitet von Dr. Moritz Hörnes in nachstehender Weise : Dieses Heft, ausgezeichnet vor seinen Vorläufern durch Um- fong , Reichthum und Mannigfaltigkeit des Inhaltes, behandelt ‘ die Genera: Solarium (4), Fossarus (1), Lacuna (1) Delphinula (1), Scalaria (8), Vermetus (3), Siliqua- ria (l), Gaecum (1), ER N (1), Odontostoma(d), Turbonilla (8), Acteon (3), Haliotis (1), Sigaretux (2), Natica (4), Neritopsis (1), Nerita (8), Chemnitzia (4), Eulima (4), Nıso (1), Aclis (1), Rissoina (8), Ris- soa (15), Paludina (9), Valvata (1), Melanopsis (7), Melania (2), Limnaea (1), Planorbis (2), Acme (1), Helix (1), Bulla (9), Crepidula (3), Calyptraea (4), Gapulus (4), Fissurella (4), Emarginula (1), Sceutum (1), Patella (1), Dentalium (11) und Vaginella (1). Hiezu kommt noch ein Anhang, welcher theils einige Berichtigungen ‚über schon früher beschriebene Arten, theils Beschreibungen und Abbildungen erst später im Wiener Becken aufgefundener Formen als Nachtrag enthält. Daran schliesst sich : a) ein Verzeichniss der im Wiener Becken vorkommenden Gasteropoden und Ptero- 162 oden mit Angabe der Fundorte in und ausserhalb desselben in tabellarischer Form ; b) eine Karte der wichtigsten Fundorte der Versteinerungen im Tertiär-Becken von Wien; c) ein Verzeichniss der einzelnen Werke und Abhandlungen, die bei Abfassung , dieses Bandes benützt wurden, und endlich d) ein alphabetisches Register. Wie es schon in den vorhergehenden Lieferungen der Fall war, ist unsers Kronlandes und namentlich der Oertlichkeit Lapugy bei Angabe der Fundorte ausserhalb des Wiener Beckens auch in dieser Schlusslieferung des ersten Dandes in ler serfreulichsten Weise Erwähnung geschehen. Als zugleich in Lapugy vorkommend werden van dem ge- tehrten Herrn Verfasser erwähnt: Solarium earocollatum Lam.;: — Fossarüs costatus Broc.; — Scalaria lamel- losa Broc., Scal. scaberrima Michl.; ScaF, amocna Philippi, Scal. lanceolata Brocchi, — Vermetus arena- rius Lin., V. carinatus.Hörn.; —Gaecum trachea blont., —Pyramidella plieosa Br. ;— Odontostoma Schwartzi Hörn.; — Turbonilla costellata Gratel.,, T. gracilis Bror., T. subumbilicata Gratel., T. turrieukaBiechw., T. py- gmaea Gratel.; — Acteon tornatilis Lin; — Natica millepunctata Lam., N. redempta Micht,, N. Josephi- nia Risse, N. helreinaßrue.;— Neritopsis radula Lin.; Nerita asperata Dij., N. Proteus Bum.,.N. pieta BKeruss, N. expansa Reuss.; — Uhemnitzia perpusilla Gratel;, Ch. striata Hörn., Ch. mioima Horn; — Eulima pulita kin, E. subulata Bon. ;— Niso eburnea Hisso!; — Arclis Loveni Hörn.;— Rissoina deeussata Mont , R. Loueli Desh., R. pusilla Broc., R Bruguieri Payr.,.R. Burdi- galensis d’Orb,, R.nerina d’Orb.;— RissoaMariaed’Osb,, R. Venus d’Orb., R. Zetlandica Mont., R..scalaris #uh,, R. Lachesis Bast.,. R. Schwartzi! Hörnes,, R! ‚Part sehi Hörn., R. costellata Gratel.,. BR. augulata. Kichw.,R. planaxoides Mesmnul.: Paludina stagnalis Bast.;— Melanopsis impressa Krauss., M. Aquensis, Gratel. ; — Melania Peechiolii Hörn.; — Bulla utrieula Broee., B. conulus Desh., B. truneata Adam., B.iclathrata Defr.. — Crepidula gibbosa Defr.; — GCalyptraea Chinesis Kin.; — Capulus Hungaricus bin., G. Barandei Hörn., C. sulcatus Bors.; — Fissurella elypeata Gra- te.; — Emargioula elathrataeformis Bichw. ; — Denta- lium Badense Parisch., Dent. tetragonum. Broc., D. reits. kaw., D. Jani Hörn., D. entalis Lin., ‚ ineurvum Benier, D. gadus Mont., — Vaginella depressa Daudin. . Noch finden wir erwähnt: Bujtur bei Siliquaria an- guina Lin., Natica redempta, Natica Josephinia (und in der Uebersichtstabelle bei N. millepunetata), BullaLa- jonkaireana Bast. undCapulus Hungaricus;— Rakosd (unweit Bujtur) bei Rissoa inflata Andrz., und Bulla La- jonkaireana; — Szakadat (unweit Hermannstadt) bei: M ela- nopsis Martiniana Ker., M. impressa, und M. Bouei Ber.; — Korod (unweit Klausenburg) bei Sigaretus cla-ı thratus Recluz. | Aus dem Anhange ist bezüglich Lapugy zu bemerken , dass die als Ancillaria canalifera beschriebene Form A neil. suheanalifera d’Orb.; — die der eocenen Terebra pli- eatula beigezählte Form als Basterot’s neogene Terebra einerea beizubehalten, — die dem lebenden Buceinum re- tieulatum beigezählten Formen als Buce. coloratum Eichw: anzunehmen , — ein Theil der für Bucc. mutabile gehaltenen Schalen dem Bucce. Dujardini Mesh. angehörig, — die als Triton corrugatum beschriebene Form nicht dieser noch jetzt lebenden Art beizuschliessen , sondern als Tr. affine Desh. bei- zubehalten, — und die mit der lebenden Pyrula reticulata vereinigte fossile Form von dieser zu trennen und nach Bronn’s sehr bezeichnendem Vorschlag Pyrula cingulata zw nennen sei. Als für Lapugy neu hinzugekommene Arten sind zu, .er- wähnen Triton varıans Micht., Murex Sandbergeri Hör. nnd Cancellaria Neugeboreni Hörnes. Es dürfte auffallen, dass einige in dieser Schlusslieferung ‚aufgeführte Geschlechter des W. Beckens in Lapugy keine Vertreter haben. Diese Erscheinung rührt von zwei Ursachen her; denn einmal ist Lapugy bei Weitem noch nicht vollständig ausgebeutet, anderseits hat das Wiener Becken bei seiner ungleich grössern - Ausdehnung gewisse durch eigenthümliche Arten charakterisirte Schichten, die bei Lapugy nicht vorhanden sind und deren Eın- schlüsse hier also auch weniger, zum Theil gar nicht vorausge- setzt werden können; diese Schichten sind die Sandstraten ‘von Loibersdorf, Gauderndorf &e. und mehr noch die Gerithienschiechten bei Mauer, Wiesen &c. und der obere Tegel. Es lässt sich. er- warten, dass bei weiterer Ausbeutung des Tegels von Lapugy ein Theil der Lücke in wie weit etliche der nicht: vertretenen Ge- schlechter dem unters Tegel und Sande oder dem Tegel und Sande des Leythakalkes angehören, ausgefüllt werden wird, ja ich habe | | | wie ich sehe, durch fortgesetztes Schlemmen von Lapugyer Tegel schon wieder etliche Arten gewonnen ; welche der gelehrte Herr Verfasser bei Abfassung dieser Schlusslieferung noch nicht kannte, und welche, hätte ich sie auch nach Wien schicken wollen, wahrscheinlich zu spät angekommen sein würden. k Ich ‚erlaube mir zum Schlusse nur noch einige Worte , wozu mich die oben erwähnte Uebersichtstabelle veranlasst, Sie ist im 164 hohen Grade geeignet den: wisseuschaftlichen Werth. der Straten von Lapugy zu veranschaulichen. Doch ich will vicht vorgreifen, nicht jetzt schon aussprechen, was das Resultat der weitern Betrachtung sein wird. Die beiden ersten Honptiübliken G; unterer Tegel und Sand‘ und ‚Tegel und Sand des Leythakalkes‘“), zeichnen sich durch Arten-Reichthuin aus, und haben sehr viele, ja die meisten Arten gemeinsehaftlich, wie wir sogleich sehen werden; die dritte Haupt- rubrik überschrieben ‚Sand ‘ ist bedeutend minder reich jan Arten, jedoch dadurch nerkwürdig , dass gewisse ihrer Arten sehr häufig vorkommen, die Einsehlüsse der leiten Hauptrubrik „‚Cerithien- Sand“ beschränken sich auf einige wenige Arten, welche: den Straten jedoch eigenthümlich und für sie im höchsten Grade eharak- teristisch sind, die in. der fünften Hhupt.ubrik „oberer Tegel‘* aufgezählten wenigen Arten sind theils süsswasser Bewohner theils braccische Schnecken und weisen auf besondere Lokalverhältnisse hin, welche namentlich bei’ Brunn. obwalten, wir übergehen dieselbe bei unsret weitern Betrachtung. Von ‘den 500 Gesammt-Arten’ des Wiener Beckens Klee im Ganzen 446 — nahe %,, derselben —: in «den. beide. ersten. Hauptrubriken vor, und von diesen werden aus dem Tegel von Lapugy bereits 306 — also Fast die ganze Summe der Lapux ‚yer Univalven aufgeführt *); — diese beiden - Rubriken ' haben 243 Arten, also fast die Hälfte der Gesamtsumme und 5, der eigenen Vorkommnisse mit einander gemein, darunter sind von Lapuxy 197 Arten, also fast und bezüglich Lapugy selbst 25 bekansıt, In der ersten Hauptrubrik kommen: 4117 Arten vor, welche.die zweite Hauptrubrik nicht hat, also nahezu Y, der Einschlüsse beider Schichten-Gruppen. Von diesen 117 Wiener Arten ‚wurden in Lapug sy bereits 63, also mehr als die Hälfte und bezü ;lich. Lapugy ', aufgefunden. Die zweite Hauptrubrik. hat 36 ihr. eiyenthüm- liche Arten, also etwas m:hr als Y, der Einschlüsse beider Ab- theilungen , — von diesen kenuen wir aus den Straten von Lapugy 46 , also ebenfalls mehr als die Hälfte, und nahezu 7 bezüglich Lapugy selbst. Der dritten Hauptrubrik sind von ro ie ‚zugehörigen 126 Arten nur sehr wenige (17) eigenthümlich‘, ‚während. die übrigen, theils in der ersten, theils in der zweiten, «theils ‚endlieh ‚in den beiden‘ ersten Haapteubriken zugleich vorkommen; von. den ihr eigenthümlichen Arten sind aus dem Tegel von Lapugy nur drei bekannt, nämlich Triton parvulum, Murex capito und Emarginu]a elathrataeformis, * Die Zahl 356, welche am Schlusse der Uebersichts-Tabelle sich be- findet, ist in 316 zu verbessern. 165 Noch müssen wir mit einigen Worten auch der vierten Hauptrubrik gedenken. “Von den 23 Arten, welche aus dem Ce- rithiensande in W. Becken stammen. kommen einige z. B. Bucc, duplieatum, Murex subclavatus, Cerithium pietum, Cerithium rabiginosum, Ger. disjunetum, Trochus Podolieus und Tr. pietus, ungemein häufig vor; was hievon bei Lapugy vorkommt (wie Murex subelavatus, Cerithium rubiginesum, Cer disjunetum ‚und Pr. Podolieus) ge- hört mit Ausnahme des Tr. pictus zu den Seltenheiten und seheint wenigstens theilweise dahin verschwerimt zu sein. Aus diesen im Voreusgeschickten gegen einander gehaltenen vergleichenden’ Daten über die tertiären Univalven’des W. Beckens und der St’aten von Lapuzy ergibt sich als Resultat , dass bei Lapugy in einer böchst intressanten: Weise einerseits der untere Tegel und Sand und andrerseits der Tegel und Sand des Leythakalkes des W. Beckens so vollständig vortreten sind, alssolchesnur immer gedacht werden kann, da wir mit wenigen Ausnahmen, nur solche Uniyalven haben, welche entweder in den ersten, oder in der zweiten, oder aber und dies zum grössten Theile in den beiden ersten Hnuptrubrikeu der Uebersichtstabelle von Dr, Hörnes aufgeführt sind — Wir kennen ‚auf Gzund!age dieser Uebersichtstabelle von Lapugy %, der Wiener Arten ans den genannten Schichten-Gruppen und doch ist Lapugy noch nicht ausgebeutet;, ja- was in diesem Zwecke bei La ugy.ge- schehen ist, sind nur Anfänge gegen das; was in der Umgegend Wiens, thsils von einzelaen Frennden der Paläuntologie, theils und. mehr noch aber von Seiten öffentlicher Anstalten für die Gewinnung der vorweltlichen Einschlüsse aus dem Bodenschlamme des dortigen Meeres -Beckens seit Jahren geschehen ist und noch fortwährend geschieht. Auf Grundlage dessen, was die wichtigsten Fundorte von Tertiär-Conchylien in Frankreich und Italien mit dem W. Becken gemeinschaftlich haben , ergibt sich im weitern Vergleiche dieser Fundstätten mit Lapugy endlich noch, dass in Frankreich - die Touraine 109, St. Paul bei Dax 107, Saucats und Leognon BB und Saubrigues und Marsne 89; -— in Italien Toscana 172, Mo- dena 170, Castell’ arquato 169, Turin 12%, Asti 114 und Tortona 106 von den 316 Lapugyer Arten hat. Als Geschenke für die Vereinsbibliothek gingen ein: Dr. Hörnes dle fossilen Mollusken des Tertiärbeckens yon Wien I. Band 10 (Schluss:): Heft. ‚Desselben Verfassers: Ueber Gasteropoden aus der. Triasformation. nste (Geschenke des Herrn Verfassers.) - E. A. Bielz. 7 166 Nekrolog ‚Am 3. d. M. starb in Wien PaulPartsch geboren zu Wien am 41. Juni 1791, Ritter des. kaiserlich-öster- reichischen Franz Josef-Ordens, Kustos und Vorstand des k. .k.. Hof-Mineralien-Kabinets , wirkliches Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften, Mitglied mehrerer Akademien und (selehrten- (sesellschaften und Ehren-Mitglied des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. ı „MD. zahlreichen Verlusten an hervorragenden Männern der Wissenschaft, welche Oesterreich in jüngster Zeit beklagen musste, hat sich ein neuer angereiht, der zu den fühlbarsten und schmerz- lichsten gehört, die es betroffen. Es ist Paul Partsch, der hoch- gefeierte Mineralog und Geognost, dessen Name in ganz Europa Wiederhall gefunden , welchen der Tod am 3. Oktober 1856 zu frühe dem Vaterlande und der Wissenschaft entriss.‘‘“ Mit diesen Worten beginnt der in der österreichischen kais. Wiener Zeitunz veröffentlichte, durch das Ehren-Mitglied unsres Vereines , Herru Dr. L, J. Fitzinger verfasste Nekrolog von Paul Partsch. Wiewohl dieser Nekrolog in dem weitesten lese:-Kreise seine Verbreitung gefunden, ein wiederholter Abdruck desselben in diesen Blättern also auch gewiss ein überflüssiges Unternehmen ‚wäre: so glaubt man doch den hierländigen Vereins-Mitgliedern „und Verehrern des gefeierten Verstorbenen, deren Anzahl nicht geringe ist, ‚Einiges und vorzüglich Dasjenige über den Verewigten mit- theilen zu sollen, was derselbe zur Förderung der mineralogischen und geognostischen Kenntniss Siebenbürgens beigetragen hat. Nachdem Paul Partsch, vorgebildet an der Wiener Uni- versität, durch weitläufige naturwissenschaftliche ‚Reisen im Jahre 1817 und 1818 in Deutschland, Frankreich, England, Holland, und der Schweiz und später 1820 in Italien sich die umfassend- ‘sten und gründlichsten Kenntnisse in der Geognosie und Petre- . factenkunde erworben hatte, wobei freilich auch sein nieht unbe- deutendes Vermögen im Dienste der Wissenschaft gunz erschöpft worden war, wurde er nach vielfältig unentgeltlich geleisteten Diensten am ki: k. Minerolien - Kabinete, an das er die auf der letztern Reise angelegte bedeutende Sammlung van (Febirgsarten 167 Arten. ‚schenkte , an demselben mit der. Stelle eines Aufsehers ‚betraut. } i .\.% Mittlerweile ward Partsch zu einer böchst ehrenvoller Sen- dung yon einer ändern Seite- berufen, indem er 'von.der k..k. vereinigten Hofkammer. den Auftrag erhielt; mit dem Professor Riepl in der Eigenschaft besonderer Hofkommissäre Dalmatien zu bereisen und dieses Land nicht nur. allein geognostisch zu unter- suchen, ‚sondern auch Erhebungen über das damals Besorgniss ervegende Detonations-Phänomen, auf) der Insel Meleda zu pflegen. Das Resultat dieser Reise-legte er in einer ‚Schrift nieder, welche er unter‘ dem Titel ‚Bericht über das Detwnations-Phänomen auf ‚der Insel Meleda bei Rugusa nebst geözraphisch-statistischen und historischen" Notizen üher diese Insel und einer geognostischen Skizze von. Dalmatien“ Wien 1726 im 8. erschien. Im Jahre 1326 wurde Partsch von’ der k. k. allgemeinen Hofkammer mit Ausführung einer nicht minder ehrenvollen Auf- wabe betraut, indem ihm die geognostische Untersuchung Sieben- bürgens überhaupt und einiger Bergwerks-Distrikte insbesondere ‚übertragen wurde. Diese Arbeit, welche 1) Monate in Anspruch nahm und seine Rückkunft bisnach Anfang des J. 1827 verzögerte, ist nebst, der geognostischen Untersuchung Nieder-Oesterreichs, die wichtigste, die er der Wissenschaft geleistet. Seine hierüber monatlich erstatteten amtlichen Berichte, sowie »wei besondere Ausarbeitungen über die Erzlagerstätten von. Offen- banya und jene in den (iebirgen ‚von Szäszväros, endlich eine um- ständliehe Erhebung über das Vorkommen des Salzes in Sieben- bürgen und vollends die von ihm entworfene geognostische Karte dieses ‚liandes enthalten einen Schatz von Erfahrungen, die von allen seinen Nachfolgern als Grundlage bei ihren fernern Beobach- tungen‘ benützt und von Manchen auch vielfach ausgebentet wurden. . Leider kam ‚die von ihm .beabsichti;te Ausarbeitung einer xeognostischen Beschreibung Siebenbürgens , wozu das Material sich ‚grösstentheils 'in seinen Tagebüchern findet*) nicht zu Stande, theils weil er zur Zeit seiner Rückkehr, wo die Eindrücke noch frisch in seinem Gedächtnisse enthalten waren, durch andere Arbeiten abgehalten wurde, theila aber auch weil die Vollendung desselben noch eine zweite Reise erfordert hätte, um die vorhandenen Lücken auszufüllen. [— -#) Eine Abschrift des Tagebuches während seiner Reise in Siebenbürgen “befindet sich durch die Gefälligkeit des Verewigten seit zwei Jahren "indem Baron von Brukenthal’schen ‚Museum ‚ . wobei . zu bemerken ist, dass er den wissenschaftlichen Gebrauch dieser Abschrift mit vieler Zuvorkommenheit gestattet hatte. 168 ‘> Im Jahre 18385 erst wurde Partsch der längst verdiente Lohn seiner vieljährigen Bemühungen, indem er nach langem ver- eblichem Harren endlich die sechste Kunstos-Stelle am k. k. Hof. NetärakbneKahinet erhielt, worauf er bald auch in die fünfte und dritte Kustos-Stelle vorrückte. In dankbarer Anerkennung der ihm gewordeneu Beförderungen, schenkte Partsch im Jahre 1836 seine schöne Privat-Sammlung von Petrefacten , vorzüglich reich an Tertiär-Versteinerungen dem kaiserlichen Kabinete, welches an . Petrefacten dieser Periode bis dahin sehr wenig besass, — Im Jahre 1337 entschloss sich Partsch zu einer neuen Aufstellung der kaiserlichen Mineralien-Sammlung und führte dieselbe bis gegen Ende des Jahres 1842 ohne irgend eine Störung in dem öffent- lichen Besuche dieser Sammlung durch.. Nachdem er im Jahıe 1842 seine letzte Reise behufs der geognostischen Untersuchung von Nieder-Oesterreich vorgenommen hatte, erschien 1844 das Resultat derselben als erster Entwurf einer geognostischen Karte von Oesterreich unter der Enrs, mit Theilen ‚von Steiermaık , Ungarn, Mähren, Böhmen und Oesterreich ob der Enns seine „Geognostische Karte des Beckens von Wien und der Gebirge, die dasselbe umgeben‘' mit ‚‚erläuternden Bemerkungen‘‘. Wien in 8. Als in Mai 1847 die kaiserliche Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufen wurde, befand sich Partsh in der Reihe der ersten von Seiner Majestät. dem Kaiser selbst ernannten wirklichen Mitglieder dieses neu gegründeten Institutes. Seit der letzten Zeit des Jahres 1848 begann die Gesundheit Partsch’s abzunehmen und trat zeitweise Kränklichkeit ein, doch war durch den Gebrauch ‘des Bades Tüfer im Jahre 1849 seine Gresundheit wieder hergestellt. Im Jahre. 1851, erhielt Partsch, da die einzelnen Sammlungen der k. k. Naturalienkabinete ihrer Verwaltung nach getrennt wurden, die Stelle eines Custos und Vorstandes am mineralogischen Hofkabinete. Als unweit Mezö-Madaras am 4. September 1'52 der Meteor- stein-Niederfall sich ereignet hatte und das Naturphänomen durch die Zeitungen zu Partsch’s Kenntniss gekommen war, trug er unstreitig dus Meiste dazu bei, duss hierüber genauere Erhebungen gemacht, und di” damals gefallenen und von Einzelnen gesam- melten Metoriten für die Wissenschaft nieht verloren gegangen sind. Ueber dieses Naturphänomen schrieb Partsch eine Ab- handlung , welche in den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissenschaften erschienen ist. Seine letzte wissenschaftliche Reise, welche er im Jahre 1353 unternommen, galt Aegypten und dem gelobten Lande, wo- selbst er geognostische Erhebungen pflegte und eine reiche Ausbeute an Gebirgsarten zu Stande brachte, welche dem kaiserlichen Mi- neralien-Kabinete rinverleibt wurde. 169 Im Jahre 1854 erhielt Partsch bei Gelegenheit. der Ver- mählung Seiner Majestät des Kaisers in huldvoller Anerkennung seiner Verdienste das Ritterkreuz des Frenz Josef-Ordens. 2% Die seit einigen Jahren sich einstellenden Anfälle von Kränk- liekeit wurden im Frühling dieses Jahres bedenklicher und im Monate Mai erfolgte eine leichte Lähmung; obwohl der Geist in voller Thätigkeit geblieben, schritt doch das Gehirnleiden rasch vorwärts, bis er, wenige Tage vor seinem Tode , das Bewusstsein auf immer verlor. j Der warme Antheil, den Partsch an jeder wissenschaft- lichen Regung in unserm Vaterlande genommen, die Willfährigkeit. mit welcher er Abschriften von mehreren seiner geognostischen Elaborate über Siebenbürgen für das Baron Brukenthal’sche Museum ‘nehmen liess. und hei ihm gemachte wissenschaftliche Anfragen erledigte, die aneifernden Aufforderungen zur Gründung eines naturhistorischen Vereines in Siebenbürgen, die von seiner Seite an den Tag gelegte Freude über das wirkliche Zustande- kummen dieses Vereines, endlich der ausgebreitete wissenschaft- liche Ruf, dessen er sich erfreute, und der allgemein. bekannte Biedersinn, der ikn auszeichnete, bestimmte den Vereins-Ausschuss schon im Monate Apri! 1350 ihn zu Ehren:nitzliede zu ernennen. J. L. Neugeboren. Chemische Analyse | der Salzsonlen zu Salzburg (Visz-Akna) von Peter Schnell. Zu den Sehätzen und Reichthümern, womit die sütige Natur unser schönes Vaterland in fast überschwenglichem Maasse ansge- stattet hat, gehört un Das specifische Gewicht, des EuanSn Teiches (Aszony-To) ist. bis’ auf: 8:S:hah Tisfs 552-410: .527° 75 .—= 10461 bei + 120%. R. dar. Luft uad. + 20° R des Wassers, Qualliative Analyse. Blaues Lacmus-Papier und mit Curcama gelb ‚gefärbtes Papier. erlitten. bei Befenchtung |; mit, dem. Soolenwasser durchaus keine «sichtbare Aenderung ;. was. (lie.' Abwesenheit freier. Säuren und freier Alkalien beweist. Kalkwasser bewirkte eine. kaum kann! weisse. Trübung , auch diese nur unmittelbar am Teiche, was auf eine Spur von Kohlensäuregas ' hindeutet. .\Venn. die, Soolen einige.Zeit an der Luft gestanden, so waw keine Trübung wahrzunehmen. 1. Ein Theil \.der Soole. wurde ‚zur‘ Trockene abzedampft,, der Rückstand geglüht, und. in Salzsäure haltivem Wasser auf- gelöst, aus. .der Lösung die Schwefelsäure durch Chlorbarium entfernt . hierauf ‚dureh .kohlensaures. Natron die Erden entfernt , die. noch. :kohlensaures' Natron. .entha'teude Flüssigkeit mit Salz- säura etwas sauer gemacht und zur Trockne abgedampft,, der Rückstand mit Wasser behandelt, und das Unlösliche „ (gewöhn- lich nur eine Spur. Rückstand ) entfernt. Unter Zufügung von elwas. Salzsäure nad einer 'spirituösen Auiesung von. Platinchlorid erfolgte das Abdampfen beinahe zur Trockne, bei Wiederauflössen im verdünntem Weingeist 'schied sich ein. gelbes schweres Fulver von Kaliumplatinchlorid ab, —-Kali. - 2, Der Versuch: auf Natron war unnöthi 3, da es bekannt isty dass der Hauptbestaudtheil der Soolen Natron ist. 0 +8s.Ein. Theil-der Soole wurde zur Trockne abgedampft, das erhaltene Salz. geglüht, dana mit‘ Salzsäure angesäuertem Wasser - aufgelöst, die Lösung ‚mit, kohlensaurem Amoniak versetzt etwas ‚ erwärmt und filtrit. Die filtirte Flüssigkeit; wurde mit phosphor- saurem: Amoniak. versetzt, „wodurch nach längerer Ruhe ein Niederschlag erfolgte , ; der. auf dem. Filter gesammelt vor dem 4174 böthrohr mit der äusseren Flamme geprüft wurde. Die bekannte Reaction des Lithions, eine Carminrothe Färbung zeigte sich nicht. Kein Lithion. 4. Ein Theil der Soole wurde bei gelinder Hitze beinahe zur Trockne verdampft, und mit Kali vermischt, in kleinen Ren- gentiengläsern über der Spiritusflamme erwärmt: mit verdünnter Salzsäure befeuchtete Glasstäbe, welche über die Oeffnung ge- halten wurden, zeigten keine Nebel. Kein Amoniak. 5. In allen Soolen brachte oxalsaures Amoniak einen weissen Niederschlag hervor, was die Anwesenheit der Kalkerde zeigte ; selbst beim Abdampfen schied sich etwas Gyps aus. Wurde, nachdem die Kalkerde durch oxalsanresAmoniak bei mehrstündigem Stehenlassen der Flüssigkeit in mässiger Wärme bis zum Klarwerden der Flüssigkeit auszefällt und geschieden war, zur klaren Lösung phosphorsaures Natron und etwas Amo- niak zugefügt, so entstand in allen Soolen früher oder später ein Niederschlag von pho«phorsaurem Amoniak. Talkerde. 6. Die Untersuchunz auf Thonerde und Eisenoxyd gab bei dem, beim Kochen entstehenden geringen Niederschlag, welcher mit Chlorwasserstoffsäure behandelt und mit Wasser verdünnt wurde, durch Zusatz von Amoniak im Ueberschuss einen ge- ringen Niederschlag. Eisenoxyd und Thonerde. 7. Eine mässige Chlorbarium Lösung, brachte in dem ‚mit Chlorwasserstoffsäure ängesäuerten Soolen eine weisse Trübunx und dann einen in Salpetersäure unlöslichen weissen Nieder- schlag hervor, welcher die (segenwart schwefelsaurer Salze an- reigt. Als Bestättigung dafür diente auch der in Essigsäure und Salpetersäure unlöslich befundene weisse Niederschlag, welchen ein Zusatz von essigsaurem Bleioxyd in den betreffenden Soolen erzeugt hatte. &. In dem mit Salpetersäure angesäuerten Wasser brachte salpetersaures Silberoxyd einen käsigten weissen, am Lichte all- mählig sich schwärzenden Niederschlag in reichlicher Menge her- vor, welcher in Salpetersäure unlöslich, in Aetz- Amoniek rum Theil löslich erschien. Chlor. Zu einem Theil der zur Hälfte eingedampften Soolen wurde eine Auflössung von Stärkmehl in heissem Wasser in geringer Menge zugesetzt und mit einem Glassstabe eingerührt. Bei Zusatz von frischem starkem Chlorwasser entstand eine blaue Färbung ; wendete man statt des Chlorwassers Salpetersäure an, so wurde die Färbung noch intensiver. Anwesenheit von Jod. | Zu einer höchst concentrirten Mutterlauge der Soolen, welche man in ein Fläschchen mit eingeriebenen Glassstöpsel gab, wurde soviel Aether zugesetzt, dass eine Schicht von Y, Zoll Stärke entstand, worauf die Flüssigkeit umgeschüttelt wurde. 175 Nachdem etwas frisch bereitetes ziemlich starkes Chlorwässer in einigen Tropfen zugesetzt und von neuem umgeschüttelt war, er- schien‘ der sich absondernde ‘oben aufschwimmende Aether - etwas weniges braun gefärbt. 14 Da ungeachtet der so deutlichen Reaction auf Brom die Quantität dieses Stoffes su gering: war, so konnte sie ihrer Menge nach nicht, bestimmt werden, weil ‚die Reaction bei den concen- trirt angewendeten Sooleu. auf diese Weise behandelt den Aether kaum etwas gelblich färbte. 9. Die durch Abdampfen ziemlich enncentrirten Soolen wur- den mit. %, ihres Volumens coneentrirter Schwefelsäure ge- mischt. ‘Nachdem die schr heiss gewordenen Flüssigkeiten erkaltet waren, fügte man frisch. bereitete sehr concentrirte, Auflösung von schwefelssurem Eisenoxydul nach und nach hinzu, olae dass jedoch eine dunkle Färbung, der, Solutionew bemerkt werden konnte ‚was. auf ‚gänzliche ' Abwesenheit von: Salpetersäure hindeutet. 10. Da. die phosphorseuren Erden - Verbindungen ‘im Wasser ziemlich unlöslich sind, so konnten nur geringe (Juantitäten davon möglicher Weise vorhanden sein.. — Da jedoch die rohen Soolen weder beim Abdampfen bis zur Trockne und Wiederauilüsen im Wasser einen Rückstand liessen, der durch Befenchtung mit Schwe- felsäure und Anblasen :mit der äussern Löthrohrflamme die Reaction der Phosphorsäure (grüne Färbung der Flamme) zeigte, noch hei Uebersättigung derjenigen Flüssigkeit mit Ammoniak, welche nach Entfernung der Schwefelsäure durch Chlorbarium erhalten worden war, selbst wenn die Solutionen längere Zeit gut verkorkt stehen gelassen. wurden, einen Niederschlag raben, so musste die gänzliche Abwesenheit, von Phosphorsäure. ange- nommen werden. » „1. Das. durch Abdampfen erhaltene. Salz wurde schwach geglült, mit etwas. Chlorwasserstoflsäure befeuchtet eine Stunde stehen gelassen und sodann \Wasser zugefügt, wobei eine sehr geringe Menge von Kieselerde zurückblieh. Quantitative Analyse. Obgleich der Gang der quantitativen ‚Analyse der Hauptsache nach ein und derselbe: wie bei der qualitativen war, so fanden doch einige Operationen statt, welche bei der qualitativen Analyse nicht an- gewendet wurden. Es dürfte demnach angemessen sein , zur leich- tern Uebersicht sämmtlicher ‘Operationen das "Verfahren genau anzugegeben. *) ‘ Sp Alle Bestimmuugen’ wurden ‘doppelt und, wenn sich Differenzen fanden, dreifach gemacht. 176 l..Bestimmung des Gesammt-Wuantums der fixen Bestandtheile, 7630 Gran Soole gaben abgedampft wasserfreien Rückstand im Tököly 1560 Gran, in 1900 Theilen 203-125. Ver 7680 Gran Soole gaben abxedampft wasserfreien Rückstand im rothen Teich (Veres-T6) 678 Gran, in 1000 Theilen 88°281. 7680 Gran Soole gaben abgedampft wasserfreien Rückstand im grünen Teich (Aszony-Td) 520 Gran, in 1000 Theilen 67'788. II. Bestimmung der kohlensauren Erden. Eine gewogene Menge der Soole wnrde im Wasser beinahe bis zur Trockne eingedampft. — War das Abdampfen bei sehr gelinder Wärme vorgenommen und nicht so weit getrieben, so löste sich gewöhnlich fast alles im Wasser bis zu einer äusserst geringen Menge kohlensaurer Erden auf, war jedoch das Ein- trocknen etwas etärker erfolgt, se blieb ein etwas grösserer Rück- stand, der in Talkerde aus zersetztem Chlormagnesium 'herrührend, ebenso auch aus Gyps bestand. Dieser Rückstand brauste im Sauren gar nicht, sondern entwickelte nur spärlich einige Gasbläschen von Kohlensäure. III. Bestimmung der Kieselerde. Eine genau gewogene Menge von Soole wurde bis zur Trockne eingedampft, zelinde geglüht und das Salz mit etwas Salzsäure - befeuchtet und eine halbe Stunde stehen gelassen, sodann durch Behandlung mit Wasser und Filtration der zurückgebliebenen Kieselerde , Glühung und Wiegung ihre Quantität ermittelt. IV. Bestimmung der Schwefelsäure. Zu der aus Nr. Ill. abfiltrirten mit Wasser verdünnten und mit Ghlorwasserstoffsäure angesäuerten Flüssigkeit wurde Kur Auf- lösung von Chlorbarium gegeben und die Flüssigkeit bis zum erhizt. Nachdem sich der gebildete Niederschlag abgesetzt hatte. und ‚die Flüssigkeit klar darüber stand, die schwefelsaure Baryt- erde abfiltrit. Aus dem gezlühten und gewogenen Niederschlag « wurde durch Berechnung die Schwefelsäure bestimmt. V. Bestimmnn g des Chlors. Eine gewogene Menge der Soole wurde mit Wasser stark verdünnt, und mit etwas Salpetersäure angesäuert, hierauf mit sa'- petersaurem Silberoxyd behandelt, lieferteeinen reichlichen Nieder- schlag von: Öhlorsilber, der unter Klärung der Flüssigkeit nach mehrern Stunden einen bedeutenden Niederschlag absetzte, und dann abfiltrirt wurde. ö Dieser. Niederschlag sammt dem Filter wurde, nachdem derselbe im Luftbade vollständig getrocknet worden war, in einem Porzellantegel bis zum Einschmelzen des Chlorsilbers erhitzt. ieden a7 Aus dem Gewicht. des, kalt gewordenen Chlorsilbers. und nach Abschlag des Jodsilbers wurde durch Berechnung der Chlorgehalt bestimmt. BDO. AN ER VL ‚Bestimmung des..dod. "Dasselbe wurde als Palladium-JFodür bestimmt und berechnet. ) vn. Bias ang des Eisenoxyds und der Thonerde. Eine gewogene Menge Soole wurde mit Salzsäure schwach übersättiget, und mit kaustischem Amoni ak versetzt, es: schied sich ein geringer, Niederschlag von Eisenoxyd und Thonerde aus. - ‚Bei Auflösung. dieses Niederschlags in Salzsäure und Fällung ‚mit Kalihydrat im Ueberschuss echiet sich kaum eine Spur von . Thonerde aus, — und wurde somit als eine Spur aufgeführt, VII, Bestimmung der Kalkerde. Aus .der von Nr. VII. abfiltrirten Flüssigkeit wurde die Kalk- erde mit oxalsaurem Amoniak niedergesehlagen,, der Nieder- schlag wurde nach. dreistündiger Ruhe und, gelinder: Erwärmung abfilteirt , getroeknet, durch schwaches, Glühen in. kohlensaure Kalkerde. verwandelt, und) aus: dem Gewicht der Gehalt an Kalk: erde berechnet. | IX. Bestimmung der Talkeırde, or, Aus der.nach Nr, VIII mit oxalsaurem Amoniak be- handelten: kalkerdefreien Flüssigkeit wurde die Talkerde“mittelst phosphorsaurem Amoniak unter Zusatz von-Amoniak als phosphorsaure Am oniak-Talkerde gefällt, und dureh nach 12 bis 16stündiger Ruhe an einem mässig erwärmten Orte erfolgte Filtration ‚und ‚Glübem>als phosphorsaure Talkerde "bestimmt und berechnet. X. Bestimmung des Kali's. Zur Bestimmung desselben wirde eine zewogene Menge Soole zur Trockne eingedampft der Rückstand dureli Kochen mit Wasser aufgelöst und filtrirt, das Filtrat ‘mit essigsaurem Baryt versetzt abermals filtrirt, das Filtrat mit ee Son angesäuert, zur Trockne eingedampft, geglüht, und der Rückstand mit Platinchlorid und Weingeist wie bei der qualitativen Analyse ‘sub I behandelt, das zurückgebliebene Kaliumplatinchlorid auf ein. ganz kleines gewogenes Filtrum gebracht, mit starkem Weingeist ausgesüsst und scharf getrocknet gewogen, dann aus dem Gewichte der Gehalt an Kali berechnet. 178 X. Bestimmung des Natrons. © Die gefundenen Säuren, sowie das ermittelte Gewicht ; des Chlor's wurden an die Basen nach den bekannten Mischungs- verhältnissen der Salze vertheilt, der übrig gebliebenen Menge freien Chlor's wurde die nöthige "Menge Natron zugetheilt und be- rechnet. Es konnte dieses Verfahren um so unbedenklicher . an- gewendet werden, als die Ermittelung der. festen Bestandtheile in den mehrsten ‘Fällen durch Controllversuche bestättigt worden war, und die Bestimmung der meisten in den untersuchten Verbin- dungen enthaltenen Körper, namentlich der Säuren mit grosser Schärfe möglich ist, während die direkte Bestimmung des Natrons, wenn es mit Kali nnd Talkerde, so wie es hier der Fall ist, zusammen vorkömmt, grosse Schwierigkeiten darbietet, und daher auf letztere Weise bestimmt , nicht ganz unbedeutende Fehler und Differenzen würden entstanden sein. XI, Bestimmung des Wassers. Die Bestimmung des Wassergehaltes in den’ Soolen ist äus- serst schwierig, indem bekanntlich das in den Soolen vorkom- mende Chlormagnesium sehr leicht zersetzt wird, so dass man nicht weiss , wo der Punkt der völligen Austrocknung der beim Abdampfen der Laugen zurückbleibenden Salzmassen, Tiegt : denn erhitzt man nicht stark genug, so bleibt Wasser zurück, erhitzt man zu stark, so entweicht neben Wasser auch Chlor. Es wurden demnach zur Bestimmung des Wasserhaltes die durch die Analyse gefundenen Bestandtheile, oder vielmehr die durch Berechnung aus jenen ermittelten Salze von 1000 subtrahirt, und die Differenz als Wassergehalt angenommen? ” XIM. Bestimmung der organischen Substanz. Die Menge der organischen Substanzen wurde, da selbe sehr gering war, mit unter der Rechnung des Wassers aufgeführt. Die Elementar-Analyse gab diesen Untersuchungen zu Folge A) Im Toköly-Teiche a) in 1000 Theilen Wasser: Schwefelsaure. .“4..:144 safe eiötidte hatt erde Ghlor, ride) ig Laideitle ah + re BO. 2 ae. she rer heran erihsit T- eier Kalkerde, . 1... a. ann Mt. hr been Tara A Walkardeı "4 1 ouaiaifsineakofkieeg. aus. Are Koh dt 2a 13 Drei = ae Matron, sans sudehiheinenaan: Yin innen, Ve EN 202-807 179 b) Zu Salzen berechnet gibt dieses ‚Schwefelsaure Soda . 10'362 "Schwefelsaure Kalkerde x 3144 Chlornatrium ; 157:649 Jodnatrium . 0.250 ‚Chlörmagnium . 23.334 .Chlo rkalium 1:969 Chloresleium 6'309 RE «203-007 ee N Te ..796:993 1000-000 ce). 1 Pfund Wasser = 7680 Gran enthält feste Bestandtheile 1560 Gran und zwar: ‘Sehwefelsaure Soda : 79,500 Schwefelsaure Kalkerde ° . . 24160 Chlornatrium £ . ‚1210'750 -Jodnatrium . j BER. |; |) Chlormagnium . . , “ . 179200 Chlorkalium a 15.125 Chlorealeium ERTL UTEN, 48-460 1559105 in 1000 Theilen, 208°125; dann Spuren von Brom, Eisen, Thonerde und Eatraetiv- Stoffen. B) Im Rothen Teich an BE in. 4000 Theilen Wasser : ‚Schwefelsäure ER ET 2.930 RR RE A 1) ed. . BRIRTTTETHRT a 0.081 ‚Ralkerde . ., 1'444 Talkerde . 2'239 Kali. ...0,490 ‚Natron‘ .- 30.447 83:204 h) Zu. Salzen berechnet gibt dieses : Schwefelsaure Soda . . . . 3.891 Schwefelsaure Kalkerde . 1'273 -Chlornatrium & 71:003 + ‚Jednatrium . 0.110 Chlormagnium . 8499 Chlorkalium . } 0932 'Chlorealeium . 02497 a alE ci al SE -88:204 Wassefuumsiosuuaneiana ef ri: „ 941'895 4000-000 480 c) 1 Pfund ER — 7680 Gran il Arne. Brefa eile : Sehwefelsaure Soda . . 20 Schwefelsaure Kalkerde E Br 8 Chloraatrium . . RB OR ARE 545: RR ‚Chlormagnium a N 2 N Ei ealsen ae" EEE ee: zealeium ." it a ie re Fe j 677399, in . 1000 Theilen 88-281 ; dann: Spuren von Brom, Eisen, Thonerde und Extractiv- Stoffen. C) Im Grünen Teich ame] ’a) in 1000 Theilen Wasser: vr Schwefelsäure . . . . . N 27, VyB14 DE 7 38-616 BER ir, 0:061 Kalkerde Nangigge Talkerde . ... 1867 al... . 0357 Natron : ENTER! .. 23138 b) Zu Salzen berechnet gibt dieses : B7-588 Schwefelsaure Soda . ... Pe 15 Schwefelsaure Kalkerde . . 2.2.5... 0... 0951 Chlornatrium . . 2. ler vr. PaaEE nasse Zora Ve Jpdnakrinne 079°) SEI „U ITADSR TR KAR0y SEE, Chiormassium. ;. ......0.:0, So AR lörkalmun >»: .3.:720..0022 0. 6 TREER TORTE ‚Ghlorcaleium REITER TE N e Wanser ‘ 1000:900 e)t "Pirmd — 7630 Gran enthält Bas Bentsudkhähe 520, Gran : Schwefelsaure Soda . . . ‚26-775 Schwefelsaure Kalkerde . . ...» . . %.,..78300. _ Chlarhakritim‘ 0273 RAR SR 2.7 BE DR I ae N Er Chlormagnium .. 2... m 54: Inka EN" a ee Ehlörcalum 3a 2.220 in 1080 Theilen 67788; dann: Spuren von Brom,, Eisen, Thonerde „und Extractiv- Stoffen. Redaktion: Ber Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen aambroan of er Biopeuiüräfsthen | Re Vereins für Naturwissenschaften zu Hermanustadt. Jahrg. VII. N... 11. Novimber. 1856. Inhalt: "Vereinsnachrichten. — Frauz Ed. Lurtz: Uebersicht der zu Kronstadt: im Jahre 1856. gemachten: meteorologischen' Beob- achtungen. — J. L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober - Lapugy (Fortsetzung): Fr. Fronius:, Beobachtuugen über‘einige perio- dische Erscheinungen im Thier- und Pflanzenreich bei Schässburg im Jahre 1856 - \ Vereinsnachrichten- für den Monat November 1856. Seine Durchlaucht der Herr k. k. Feldzeugmeister , Gouver- neur und kommandirende General von Siebenbürgen &e. &e., Carl Fürst zu Schwarzenberg geruheten das Hochdemselben in Folge des -einstimmigen Be- schlusses der diessjährigen General-Versammlung des Vereines durch eine Deputation aus der Mitte des Vereinsausschusses überreichte Diplom eines Ehrenmitgliedes dieses Vereines mit der ge- wohnten Herablassung auf das Hu!dvöllste entgegen zu nehmen , und liessen dem Vereine durch die Deputation eröffnen, dass. Seine | Durchlaucht jede (Gelegenheit benützen werde, die schönen Be- ‚strebungen des Vereines, die Pflege und Erweiterungen der Kunde . Sieenbürgens in naturwissenschaftlicher ‚Beziehung — u ünter- stützen und zu fördern. ' _— Es liefen ferner von Seiten Seiner Excellenz des Herrn Gra- ‘fen Emerich von Mikd in Klausenburg und des Herın k. k Kämmerers und siebenbürgischen Finanz-Landes-Direktors. Grafen " Georg Beldi von Uzon in Hermannstadt Dankschreiben an den Vereinsausschuss für die auf sie gefallenen Wahlen zu Ehren- 182 Mitgliedern ein, worin die beiden Ehren-Mitglieder. dem’ Verein zu- gleich die Versicherung ausdrückten, dass es ihnen zum besonderen Vergnügen gereichen würde, dem Vereine durch Förderung seiner Bestrehungen nützlich werden zu können. ! Herr Professor Reissenberger berichtet, dass Professor Dr. Barrasch in Bukarest mit Instrumenten der k. k. meteoro- logischen Gentralanstalt betheilt werden und dadurch dem öster- reichischen Beobachtungsnetze eine besonders für unser Siebenbürgen sehr ‚wichtige Erweiterung zu kommen würde. Die engere Verbindung durch gegenseitigen Schriften- Austausch wurde, angebahnt ‚mit der zoologisch-botanischen Gesellschaft zu Dublin, in Irland ‚und mit der in Antwerpen bestehenden Belgischen Akademie für Archäologie. Die Sammlung des Vereines erhielt einen Zuwächs von Seite der k, k. geologisch. Reichsanstalt, indem dieselbe sechs Arten neuer und sehr interessänter österreichischer Mineralvorkommnisse als: Piauzit, Dopplerit, Wagnerit, Reissacherit, ge- schmolzenen Ozokerit, und hohle Geschiebe des Leithakalkes als Geschenk übersendete. Als Geschenke für die Vereinsbibliothek gingen ein: The natural history review, published Quaterly: including the proceedings of the Irish natural history societies, for the ses- sions 18535 —94 Vol. I. (Im Tausche gegen unsere Verhandlungen und Mittheilungen). Rapport sur les travaux- de la societe imperial des naturalis- tes de Moscou, 2 (Geschenk des Hr. Fischer von Waldstein, Vicepräsidenten der Moskauer. Naturforscher-Gesellscha‘t.) u Haidinger: die hohlen Geschiebe aus dem Leithakalke. (Geschenk des Herrn Verfassers.) Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei: Herr Josef Ritter v. Appel, k. k. Hauptmann bei Br. Sivkovits Infanterie. Josef v. Jugovich, k. k. Statthalterei-Official erster Klasse.. E. A. Bielz. >. 188 Uebersicht der zu Kronstadt im Jahre 1856 gemachten meteoro- ‚logischen Beobachtungen von Franz Eduard Lurta. ' ee Geographische Länge von Kronstadt 43° 13° 32 3° Breite ,, ir 450 36° 30 Seehöhe des Beobachtungortes 1918:7 W. F. [3 A. Luftdruck beit 0° in Par. Lin. “ [In (4) > bu | ‚ November | 31471 Jahr . 315.36 22. Febr.| 305 69 184 B: Wärme nach Reaumaur. en nn Ss nn 2 nn WE u 2 Monat | Mitteı | Maximum Minimum ee December P — 381 |Am 7.1 + 50]|Am 20. | — 13:4 | Jänner — 1830.4,..95] #94}, 15. | — 120 Februar I— 192 |, 12.1+ 781, 41 17 Mörz En sun 5,7 70) Bram Y Wou Ware 775: Danger un Per 7 April +70 |. 15.|+ı78|„ 4)— 238 Mai + 1048 | „ 31.1 + 2190| „ 5u.8.:+ 3°6 Juni + 1392,06. 1 4240| „ 27. |+ 68 Juli +33], 11+213|) 122 I+ 7-8 August + 1462 ı „ 19.1 + 2481, 3.+ 85 September | + 10:04 | „ 3.1 +178] , 14. '+ 50 October |+ 46 |, 2 +168|1.29.,— 3 November [| — 1:96 |, 13.1+ 87h, 2% 110 Winter —. 224 | Frühling | + 5:28 | Sommer —+ 1394 | Herbst | + 435 | Jahr + 533 |19. Aug.‘ + 248 | 20. Dez. — 134 Druckfehler: Die mittlere Temperatur des „Sommers“ und „Jahres 1855 ist nicht 1595 und 688 sondern 15°05 und 698. Vergleiche die „Ver- handlungen und Mittheilungen etc. vom Jahre 1856. Nr. un ©. | | ————— it —————ee | Höhe des Niederschlags in Par. Lin. | Ansicht des Himmels ET Be ET a oe Don ms mn Nor we Grösste Menge 8 ss a|3|3 8 ona innerhalb ‚© SIE SI R@ız Monates 24 Stunden . Ehe z|e|o December 20:73 | Am 12 9501 2113 16 7, 143 Bet 110] „ 14° |.374| 121 14 | 5.03 4 Februar 208 5: 28 674] 6| 7 116 2/7 3% Mrz 2243| . 24 lavas| alas 5 ——10|| April 17744, 11 ,| #12] 40| 16 [4] 5,2 Mai 3533| „. 5 | 7:53] 10| 25 | 6 —112| 1 Juni 3351|, 24 | 694| 5| 19 | 6 —|14— Juli 5459| „ 41 1063| 4) 20 | 7| 3l18,— August 2002| 25 | 678] 13.) 15 | 3 — 9)— September | 63-98] „ 23. |21:90| 13 | 11 | 6 —12,— "October 654l-..25 | 361] 22.\.:6 | 3[ 2] 2.4 November | 31-2383] „ 6.1 z13] 6| 11 13l—| 212 Jahr 33838 [23.Septemb. 21: 0 l114 162 |90|23 5188 | ‚Gewitter, Weiterleuchten, Hagel etc. Stürme December {Vom 25—31. dichter NebelljAm 21. aus S. und Eis-Crystallbildung an Bäumen etc. Jänner Vom 8—43. ferner vom ?d4— |Am 9, aus 8. 28. angenehmes: Frühlings-|,, 30. , NW. wetter, “der Schnee schmolz \edesmal gänzlich auf den ‚Feldern und auch auf dem 3000 F. hohen Kapellenberzg. Am 12. entfalteten sich die ‚Blüthenkätzchen von Salix Hi ‚ caprea. Lern: \; Februar Am 10. von ’5h Abends bisjAm 4. und 2. aus NW. I zum‘ 14. nach {0h Abends 12. aus sw. ‚diehter, übel riechender Ne- 2 7 W. ‚bel. — Am 22. fiel dasBa-| , 17. „ NO, 'rometer von 12h Mittags Bu ee Tg, 10h Abends bei stärmisehert ‚Süd um 525 Par. L. | März Den ganzen Monat hindurch/Am 3. "und 6. aus W. OR Yu ‚kein Regen. Nur am 6. 11.| ‚4. aus NW. ‚13. und 24. sank die Tem-| , 11.und 12. ausSO, peratur nicht unter 0%; am 7. zu Mittag —770R. April 1 Gewitter am 30. aus‘ W.|Am 16; zubW. 1 Hagel: am 30. » 28. " . 0 18Schnee: am 2: und 19. | | Mai 1 Gewitter: am'2. aus $: JAm 11. aus sw. 1 Wetterleuchten : am 2 in N. 12. 2} „is W. Letzter Schnee: am 5. Reif und dünnes Eis am 7. | und 8. ‚ Juni 6 Gewitter: am 1. 2. 7. 12. | und 22. aus W. — am 16. aus 0: \ je ‚Wetterleuchten: am 1. 4. . 419; und W. ft "Hagel. am 1. „». jAm 27. im 'Gebirg bis in din mod ‚tiefern Thäler hinab Schaee. j 186 Gewitter, Wetterleuchten, Hagel etc. | Stürme EEREEER EASTEEEE: N EEETTERE e en Juli 7 Gewitter: amA.u.17.ausNW. — am Am Ya aus 5. aus 8. — am 9. aus SW. — am 10. 41. und 19. aus W. Am 10. um 5h Abends wurden dieFelder| zwischen der Weidenbach und Burzen von einem argen Hagel verwüstet. Am 13. im Gebirge Schnee. August 3 Gewitter: am 4., 5. und 23. aus W. 2 Wetterleuchten: am 3. und 4. 2 1 Hagel: am 4. ‚September | 1 Gewitter: am 22. aus SW. Von 10h Ab. am 21. bis 8h, Früh am 23. * betrug die Regenmenge 37°70P. Lin. Oktober }Der ganze Monat war äusserst trocken und kühl. Am 24. fiel zum ersten- mal. seit dem 23. September, also seit 30 Tagen Regen. Erster Reif am 6., erstes Eis am 12., erster Schnee am, 25. — Es gab 16 Tage mit Reif und 22. heitere Tage. ‘November |Von 5. — 8. fiel eim 1% Zott hoher Schnee. Da ausser den Nussbäumen noch alle Obstbäume helaubt waren, so brachen durch die Last des Schnee’s viele junge Bäumchen , sowie Aeste von ältern Bäumen. Am 28. erreichte die Kälte den höch- sten Grad ; die Thermometerstände 7h: Früh, {2h Mittag und 10h Abends waren: — 110, — 100 und — 1) Am 30. aus NW. Am 12.,| 13. und 29.|| aus S. 80. Am 29. Thermometer-Störung 5h. Ab. — 6:0. Von 7 bis 9.,h Abends Sturm aus S8., wobei das Themometer 8h| Abends auf + 3.5 stieg und das Schneewasser von den Dächern tröp- felte. Nacb 9h legte sich der Sturm und das Thermometer fiel bis 10R auf — 30. Im ganzen |49 Gewitter, #1 IHNEN: or 3 Stürme. || Jahr Hagel. [| 187 B Beobächtungen über einige periodische Erscheinungen im Pflanzen- uud Thierreiche zu Kronstadt im Jahre 1856. x Beginn der Blüthe | Beginn der Belau- Datum bei bung bei ' Bemerkungen Jänner Am 2% März am 12] Salix caprea beginnen die Fin- ken, Fringilla coe- llebs, zu schlagen. Am 8. März. Die ungewöhnli- che strenge Kälte am 10.| Hepatica angulosa „ 12] Galanthus nivalis - | Corylus Avellana Tussilago farfara März | —12'70R. hermmte am 23:| Erythronium dens den Fortschritt der canis Vegetation gänz- Pulmonaria off. lich. Viola odorata . Am 41. März: Corydalis cava Ankunft der Bach- Pollentila verna stelzen, Motacilla April alba u Feldlerchen am 7.| Alnus glütinosa Anemone nemorosa Isopyrum thalic- | troides { „ 14] Vinca minor Ribes grossularia |Alauda arvenis. \ Am 17. März. Die Kälte steigt wieder auf 7’0°R. Sambucus nigra fselbst zu Mittag] »... zacemösajbei heiterm Him-|; Loniceracaprifoliumjmel im Schatten} tartarica I—3°9. 20» Kylosteum | Am 26. März. | Evonymus europzus Ankunft des Spirea chamzdryf;/Thurmfalken, Fal-|} Salix babilonica jentinuneulus. , || .|Prunus Padus -Am 27. Mär'z. I 9 Frischer Schnee u. I „ 16.| Primula veris Berberis vulgaris. [darauf — 66° R Ribes grossularia |Salix fragilis Am 14. April. Ankunft der „18. Viburnum«Lantana Bchwalben), iii. 'IRosa centifolia 1Syringa vulgaris ya 1 a hiladelphus coron. DieF % en . Ligustrum vulgare | "° = 708° e, Rana PEN 8 esculentabeginnen zu quacken, , 49.1 'Caltba alustris Leontod. Taraxacum | I} Datum | Beginn bei ‚ L ei am 21.|Betula alba (April) „ 23.|Prunus armeniaca >» 24,jAcer platanoides neh 26.|Prunus avium „ cerasus Amygdalus persica r Te „.28.|Ribes rubrum Ranunculus repens R.; 29.|Prunus Padus Chelidonium majus Fragaria 'vesca Sambucus race- mosa 30 Pyrus comunis Mai am 4.JRibes aureom der Blüthe f Besinn der Belau- En a Senn Em m m mm m m me Per nen re en 188 bung bei 4: Bemerkungen. Rosa canina Betula alba Alnus glutinosa Ribes rubrum Rubus Idaeus Corylus Avellana ” Viburum opulus Crategus monogynal Evonym. verrucosus ‘ [Carpinus Betulus P:unus domestica | Am 25. April. Aesculus hippocast.|Der Kuckuk, Cu- Fagus sylvatica culus canorus ruft Populus balsamiferalzum erstenmal. Prunus avium „ eerasus Pyrus comunis Cornus sanguinea Sorbus auenparia Acer platanoides Ulmus campestris Populus alba : Cytisus Laburnum | Am 30. April Tilia grandifolia Die Kirschenbäu- „ parvifolia me stehen im grös- Amygdalus persica| sten Blüthen- Populus pyramidalis schmuck. Juglans regia Quercuspedunculata Aw 3. Mai. Der Buchenwald k h an dem 3000 Fuss Cydonia vulgaris Ihohen Kapellen- Fraxinus excelsior berg ist vollstän- ‘ |Pyrus Malus dig belaubt. Be 189 Datut ih IBeginn der gi Beginn der Belau- bei bung bei | Bemerkungen | EN Am 10. Mai. | , 7.|Viburoum Lantana OR pseudonca-| Die Maikäfer, I Lonicera Xylosthe- j cia }Melotontha vul-|| um |Vitis vinifera garis, erscheinen | „ 10 |Cydonia vulgaris in ziemlich grosscr|| Pyrus malus _ .. [Menge. N! | „, 12.]Convallaria majalis | „ 14 ]Aesculus hippoca- B. | stanum Syringa vulgaris E19. Morus alba PR 20. Sorbus aucuparia EEE BERN, Viburnum Opulus. Bemerkungen Berberis ulzari —. eemeaple pe] Anmerkung. Spirze chamaedry- |Bei den meisten Aepfelbäumen eni-|} folia falten sich die wie verbrannt aus- | Cytisus Laburnum | sehenden Blüthenknospen gar nicht Lonicera caprifolium ‚(Trifolium Pratense } . Thymus serpyllum® Campanula verticil- lata Salvia pratensis ‚ICornus sanguineu Sambucus nigra Robinia pseudoaene. Rosa canina P&onia officinalis „ 8.[Philadelphus .coru- . . narius .‚[Ührysanthem. Leu- canthemum Am 7. Juni. Er Einen Kae Reife Kirschen und Erdbeeren aberne | l men- auf den Markt. 1. s 00% Datum | Beginn der Blüthe bei | Bemerkungen am 12. |Gallium Mollu zo „ 18 jEchium vulgare Hypericum perforatum. ! - 1Coronilla varia „ 20. ° TAchillea millefolium „ 22. - [Vitis vinifera „» 27. |6Gallium verum Am 19, Awgust. || „» 29. ATilie grandifolia Der Buchenwald amKapel-|| „ parvifolia lenberg ist in Folge derl| August, grossen Dürre zur Hälfte) am 31. JColchicum pannonicum |[herbstlich entfärbt *). Gän zlich entlaubt sind: Oktober, | n - ‚am 4. |Lonicera tartarica‘ Am 9. Oktober. „7. J[Rıbes rubrum Viburnum Lantana blübht|| „23. Wuglans regia (bei-1'3°R.)|zum zweitenmal. > 7. lAcerpseudoplatanus Fraxinus excelsior | Prunus Padus Sambucus nigra ; Vitis vinifera h eine Dure B Kälte v.-3:00R 29. jAesculns hippocastanıı Morus alba Tilia grandifolia Acer platanoides Sambucus racemosa November am 3. |Quereus peduneulata Die Höhe des von 9. „ 80. [Tilia parvifolia bis 8. November gefalle-|| Populus balsamifera nen Schneees betrug 12 Fagus silvatica Zoll, die Kälte erreichte Ulmus campestris am 10. --4'2 undam 11.|| Corilus Avellana — 58 R. Viburoum Lantana - m Opulus | %) Den ganzen Septemb er hindurch blühen die Gartenrosen Ro ‚ eentifolia allenthalben zum zweitenmal in diesem Jähre. 191 - Datum | inzlich entlaubt sind :| Bemerkungen November | Ä am 10. |Berberis vulgaris Crataegus ınonogyna Cornus sangvinea Ligustrum vulgare Lonicera caprifolium x Xylostheum Prunus avium Am 12. und 13. No- 9. . Cerasus vember. „ . domestica Sturm aus 8. und inFol- „ armeniaca ge dessen vollständiges „ eommunis decke in der Ebene änd Populus tremula auf den umliegenden Ber- Salıx fragilis gen bis zu einer Höhe ' ,, eaprea von 3000 Fuss gänzlich Syringa vulgaris Marne Evonymus europaeus g. verrucosus „ 13 [Populus pyramidalis Am 13: November psp ee alba Der Buchenwald an dem Betula alba 3000. Fuss hohen Kapel- Carpinus Betulus lenberg ist gänzlich ent-| Alnus glutinosa Krieaet Robinia pseudoacacia Rosa canina Philadelphus coronarias '„ 15. [Ribes grossularia „ 20. |[Cytisus Laburnum Rosa centifolia Am 20. Dezember. || Salix babylonica Sturm aus W, Dezember am 20. 192 | ou Beiträge zur Kenntniss der Vertiär=-Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Über-Lapugy . von J. L. Neugeboren. ° — H (Fortsetzung.) Geschlecht Solarium Lamark. ‚Die Schalen dieses Geschlechtes , welches Linne mit seinen Vorgängern, zu Trochus zählte, sind kreisrund, niedergedrückt- kegelförmig, und genabelt,; der Nabel derselben ist weit und ent! weder mit gekerbten oder mit wezähnten ionern Windungsrändern versehen; die Mündung dieser Schalen ist rautenförmig bis kreis- rund; eine Spindel fehlt‘ denselben. Da die Deckel, mit welchen dıe Thiere ihre Schalen verschliessen, sehr verschieden-artig ge- formt sind, 'so haben manche Conchiliologen selbstständige be schlechter auf diesen Umstand zu gründen versucht. Man hat nämlich bei den recenten Solarien beobachtet, dass der Deckel bald eben und dabei theils dünn und hornig., mit wenigen Win- dungen, theils mıt einem kalkisen Nucleus versehen ;-— bald oben schwach gewölbt mit zahlreichen lamellenartigen ‘senkrechten Windungen ist, . bald ‚aus einer spiralförmig zu einem Kegel auf- gerollten Lamelle besteht, Der übereinstimmende Bau der Be- wohner dieser Schalen hat gelehrt ,. dass dieselben in einem Ge- schlechte vereinigt bleiben müssen, re; Obwohl im Ganzen mehr als 80 fossile. Arten aufgeführt werden, so dürften doch nur jene, welche aus Tertiär-Straten stammen wirkliche Solarien sein, indem die aus ältern Schichten stammenden als Solarien ausgegebenen Formen, entweder bei Euom- phalus einzureihen, oder in ein selbständiges Geschlecht zu vereinigen sind; jene Anzahl dürfte sonach auf die Hälfte herab- sinken*). Die jetzt noch lebenden Solarien werden in den Meeren der heissen und gemässigten Zone‘ angetroffen-und man kennt deren etwa 25 Arten. e_ Von den vier Arten, welche man bis jetzt aus dem Wiener Tertiär-Becken kennen zu lernen Gelegenheit ‚hatte, besitzen wir aus dem Tegel von Lapugy bereits drei Arten, Tg > *) Siehe Dr. Hörnes fossile Mollusken des Wiener Tertiär - Beckens Erster Band Seite 461. 193 ob. 0 Me Belantum‘ earocollnium Lam.‘ ein Hörnes l!'c. Taf. XLVI, Fig. 1. u. 2. er '. "Die stumpf-kegelförmige Schale hat gewölbte Seiten und ist bei den Lapugyer wenigen Exemplaren, 'dıe mir vorliegen, sehr niedergedrückt,, wie diess auch bei den Stücken aus dem, Badener Tegel der Fall ist. Die einzelnen Windungen — meist 7 an der Zahl — sind schwach conyex, fast.eben. Besonders ‚merkwürdig ist der Bau,des embryonalen Theiles der Schale, sowohl: bei dieser als auch bei den andern mir vorliegenden Arten, wie Solches dureh Herrn Dr. Hörnes mit vollem Recht sehr bestimint ‚hervor- gehoben worden ist. Es befindet sich nähmlich in der Mitte der Schale, unterhalb der Spitze eine kleine kugelförmige glatte Masse, welche in eine glatte Röhre fortsetzt, sich nach aufwärts biegt und dann 'erst die oberste Windung bildet. Sämmtliche Umgänge sind mit 4 tiefen Querfurchen versehen, von welchen die zweite an manchen Exemplaren minder stark auftritt oder ganz verschwin- det. An den obersten Windungen. übersetzen entfernt-stehende Zuwachsstreifen, dieselben, wodurch der obere -Theil-des Gewindes ein crenulirtes Ausehen erhält, . Die Schlusswindung ist an ihrem Umfange gekielt und an der sonst glatten Basis, ganz nahe am Kiele mit einer Doppelfurche versehen, in der Mitte ‘der Basis befindet‘ sich "ein weiter «Nabel , der‘ von einem ziemlich breiten gekerbten' Bande) umgeben ist; welches ‘wieder von einer tiefen Eurche begränzt wird. An’der Sielle,.'wo das Nabelband die'tra- pezoidale Mündung trifft, zeigt sich bei gut erhaltenen Rxemplaren eines kanalartige Ausbuchtung. Das grösste der mir von Lapugy bekannten Exemplare dieser Art:kommt den von Dr. Hörnes ge- gebenen Abbildingen an Grösse‘ ziemlich nahe, da es einen Dureh- messer:von 1: W. Z. hatte. »— . >. HIW, 2; © '» "Auswärtige Fundorte dieser Art sind mit Zuverlässigkeit das Wiener Becken. (Baden und Vöslau, Grund und Forste.'au), Turin, Leognam, ' Dax. Saubrigues, Plan d’Aren und Luzern, ' wozt noch ausserhalb Europa Cutsch in Indien kummt: © Je TE 2%. Solarium simplex Bronn. mis wenn "57 Hörnes 1. ©, Tafel XLVI. Fig. 3. j Ai ing "Das Gewinde der stumpf-kegelförmigen sehr niedrigen, etwas. convexen Schale wird aus fünf fast ebenen Umgängen gebildet, welche an ibrem, Umfange mit einem, doppelten, bald crenulirten , bald einfachen ‚Bande versehen sind. Die Schlüsswindung ist an Ihrem, Umfange mit„einem: Kiele, versehen, :unterhalb. dessen sich einB.. ‚tiefe. . Furche befindet, welche, von einem „erhabenen ueistchen, begränzt wird; „in, der. Mitte: der ; sonst, ‚glatten. Basis, neh ‚sich , ein; mässig weiter. Nabel, ‚der. wie. bei Solarium 194 earocollatum von einem erenulirien Bande umgeben ist, das wieder von einer tiefen. Furche begränzt wird. Die erwähnten Grenulationen setzen auch bei marchen unsrer Exemplare strahlen- förmig über die Furche, jedoch nur bis zur Hälfte der Basis; die Mündung ist von mittlerer Grösse und zusammengedrückt. Die Lapugyer Exemplare dieser Form sind bedeutend kleiner als die Wiener dieser Art, da sie bei einer Höhe von 1 Wiener Linie eine Breite von 3— 4 Wiener Linien haben; dessen ungeachtet zähle ich dieselben ihr bei, da die geringere Grösse abgerechnet in allen übrigen . Eigenschaften völlige. Uebereinstimmung stattfindet. — Nicht selten bei Lapugy. : Auswärtige Fundorte dieser Art sind die Lapugy benachbar- ten Straten von Nemesest und Kostej im Banate; ferner, bei Wien Gainfahren , Enzesfeld und Steinabrunn, die Touraine, Mont de Marsac, dann die subapenninen Schichten Italiens, St. Gallen in der Schweiz, Tissabon, Korytnice in Polen, endl eb Sidi Mous- sab in Algerien. 3. Solarium millegranum. Lam. Hörnes 1. c. Taf. XLVI., Fig. 4. Die einzelnen Umgänge der kreisrunden , ‚niedrig gewölbten, fast scheibenförmigen Schalen sind schwach gewölbt, eben, nur am: Rande etwas ausgehöhlt, mit, zahlreichen: crenulirten Quer- reifen. und fünf an der Zahl; die Querreifen sind ganz nahe an der Naht am stärksten und nehmen nach der Peripherie ab. Die Schlusswindung ist, an ihrem Umfange scharf gekielt und unter- halb des Kieles an der Basis vertieft; diese "selbst ist gewölbt und ebenfalls mit concentrischen erenulirten. Reifen versehen, welche gleich wie an der Oberseite. gegen den Rand schwächer werden. Der weite Nabel ist tief ind am Umfange von crenulirten Reifen begränzt, welche wieder von schief stehenden Zuwachsstreifen durchsetzt werden. Die Mündung ist fast rund. Auch diese For- men sind in dem Lapugyer Tegel viel: kleiner als die Wiener Exemplare der bezeichneter Art, da sie nur die Grösse unseres Solarium simpbex erreichen. — Nicht’ selten. Auswärtige Fundstätte. dieser Art sind: das Wiener Becken (Möllersdorf), Castell’ arquato, Modena, Toscana, Tortone und Turin, Geschlecht Fossarus Philippi. Die bieher gehörigen Formen, welche von den Autoren bald su Nerita, bald zu Purpura, bald zu Turbo etc. gestellt wurden, haben kalbkugelige oder eiförmige genabelte Schalen mit kalbtunder, ganzer Mündung, geradliniger, zahnloser niemals 195 verdickter Innenlippe, offenem Nabel und scharfer, im Innern latter. Aussenlippe. Der Deckel dieser Schalen ist hornig,, nicht Sedreht, und einfach, Man kennt bis jetzt nur fünf Arten dieses Geschlechtes, die theils lebend , theils fossil , theils lebend und fossil zugleich vor- kommen. Bei Lapugy’ kommt nach den bis jetzt gemachten Er- fahrungen nur eine Art vor, und zwar dieselbe, welehe man auch aus dem Wiener Becken kennt. 1. Fossarus costatus Brocchi. Hörnes 1. e. Taf. XLVI. Fig, 25. Die Schale dieser Form, die von Brocchi zu Nerita, von Basterot zu Purpura, von Marcell de Serres zu Siga- retus und von Bronn (im Jahre 1831) zu Delphinula ge- rechnet wurde, ist‘ ei-kegelförmig, mit spitzigem Gewinde, welches aus einem embryonalen und drei weiteren stufenförmigen, ungemein rasch zunehmenden Umgängen besteht. Diese Umgänge sind mit stark hervortretenden Reifen bedeckt, deren man auf der vorletzten drei, und auf der Schlusswindung, welche alle früheren an Grösse weit übertrifft, sechs zählt. Zwischen diesen Reifen befinden sieh erhabene,, ziemlich entfernt stehende Längenstreifen, wo- dereh die Oberfläche gegittert erscheint. , Die Mündung ist, halb- kreisfärmig und weit; die Aussenlippe scharf, im Innern am Rande entsprechend den äussern Rippen &gefurcht und daher am Rande selbst gleıchsam ausgezackt; die Innenlippe ist gerade und be- gränzt einen schmalen offenen Nabel. Von Ausrandung ist an der Basis auch nicht eine Spur vorlıanden. Diese Art gehört im Tegel von Lapugy zu den grössten Seltenheiten, indem sie weder vom Pfarrer Ackner noch von mir bei meinen wiederholten Besuchen der Oertlichkeit erbeutet werden konnte; Dr. Hörnes allein war so glücklich (dieselbe zu erhalten. Aus diesem Grunde vermag ich auch kein specielles Maass der Lapugyer Form anzugeben und muss die Angabe von 3 W. L. Höhe bei einer Breite von 45 W. L. aus dem Hörnesischen Werke entlehnen. "9 Auswärtige Fundorte dieser Art sind das Wiener Becken (Steinabrunn), die Touraine, Bordeaux, Dax, Perpignan, in Italien Castell” arquato, Modena und .Asti, endlich in der Schweiz St, Gallen. ,.. “Geschlecht Trichotropis Broderip u. Sowerby. © ‚Die dem Geschlechte Trichotropis. angehörenden: Gehäuse, welche Linnee, inwieweit er einige von ihnen kannte, zu Tro- ‚chus zählte, sind dünnschalig, ziemlich spindelförmig , mehrmals gekielt, und bei den lebenden Arten mit einer starken hornartigen 196 Epidermis überzogen, welche an den Kielen sich in langen Bor- sten fortsetzt.‘' Ihre Mündung ist eiförmig, oder nahe kreisrund , am Grunde ganz, aber mit der etwas schief abgestutzten Spindel einen spitzigen Winkel bildend, die Mundränder hängen zusammen, die Aussenlippe ist schneidend*). Der Deckel hornartig, dünn und mit Windungen, ist bei den lebenden Arten weit kleiner, als die Mündung beobachtet worden. ’ : Nach Philippi**) kennt man 10 jetzt lebende Arten aus dem nördlichen Eismeer und dem atlantischen Ocean bis an die englischen Küsten herab. Fossile Arten sind nur zwei bekannt, von welchen die eine der Kragformation und dıe andre den mio- cenen Schichten Italiens angehört; die bei Lapugy vorkommende Art ist diese letztere, die auch jetzt noch lebt und bei Barbados einer der kleinen Antillen angetroffen wird. '$ 1. Trichotropis modulus Linnee. Chenmnitz-Martini Conch. Kabinet Band V, Taf. 171 Fig. 1665. Trochus modulus. Linne. - } Monodenta Modulus Michelott:. Trochus Modulus,, testa umbilicata striata, supra plicata, suptus conve- siore, .apertura ovata, unidentata, Testa magnitudine Trochi Pharaonis albida,, purpurascenti -— maculata, sublentienlaris , supra obtuse plicata, subtns magis convexa, undique striata, juxta umbilicum in apertura, dens e columella plicata. I,io. Syst. Nat. Ed. 12. Nr. 586. (Martini Chem- nitz N. syst. Conchyl. Cabinet,, B. V. S. 105.)- Ich versetze diese Linneische Art, welche Michelloti zu Monodonta gezählt hatte, mit Dr. Hörnes in das Ge schlecht Trichotropis und glaube dieses Verfahren durch den Umstand hinlänglich dadurch gerechtfertigt, dass die Schale dieser Aıt dünn. und durchscheinend ist und derselben die Perlmutter- Ausfütterung fehlt. -.. „Die dünne niedrig-konische, jedoch ausgezeichnet gespitzte Schale hat ein stufenförmiges Gewinde von sechs Umgängen, von welchen die drei örsten, welche die ausgezeichnete Spitze der mir vorliegenden Stücke bilden, embryonal sind; die übrigen Umgänge nehmen an Höhe rasch zu und .der letzte übertrifft alle übrigen fast um das Dreifache.: Die Mittelwindungen sind einfach- und die Schlusswindung doppelt-gekielt. ‘Der flache ziemlich breite Theil der Umgänge (das Dach) ist mit starken, abgerundeten ‚ 'schiefen, ziemlich von einander abstehenden Rippen versehen, deren auf dem vorletzten Umgange 8 bis 9 vorhanden sind; überdiess hat der- . 3 — ” 2 N ’ *) Die Trennung dieser Gehäuse von Trochns ist hinlänglich dadurch gerechtfertigt, dass sie diinnschalig sind und keine Ausfütternng ‘ von. ‚Perlmutter haben. 3 . Ri **) Philip pi.Handbuch der ‚Conchyliologie, Seite 183, de 1% 197 selbe. ieine Verzierung‘ von’ (uerstreifen‘, welche auch über die Rippen setzen. Die Basis ‚des letzten Umganges ist etwas convex und tritt so stark heraus, dass sie die doppelte Höhe des schiefen Daches hat; an ihr befinden sich unterhalb des zweiten Kieles vier starke Querreifen,, die etwas gekörnelt erscheinen. Der Nabel ist enge aber selır tief, die Mündung schief-oval, oben und unten spitzlich , auslaufend ,. der äussere Mundrand scharf , innen entspre- ht den oben erwähnten Reifen mit rinnenartigen Vertiefungen‘, der innere unten an der Spindel anliegend ‚ oben dagegen frei und hier mit einem zahnartigen Ausschnitte. Im Innern der Mündung keine Perlmutter-Ausfütterung. Ich hesitze. eine Suite !yon sieben sehr wohl erhaltenen Stücken, in welchen alle Altersstufen der Schalen vertreten sind. Höhe meines ‘grössten Exemplares etwas über 1 W. Z.: die Breite hat dasselbe Maas.— Nicht eben selten bei Lapugy. Diese Art, welche nach der im oben erwähnten Conchylien Gabinet vorkommenden Angabe jetzt noch an den Küsten der Insel) Barbados in Westindien lebt, ist fossil bisher nur aus den mioce- nen Schichten Italiens bekannt gewesen; im Wiener Becken ist sie trotz der grossen und sorgfältigen Ausbeutung durch eine län- gere Reihe von Jahren bis zur Stunde noch nicht aufgefunden worden ; ihr Vorkommen‘ indem: Lapugyer "Tegel ist daher gewiss von grossem wissenschaftlichen ‚Interesse, re en (Fortsetzung folgt.) Beobachtungen Ihährend des Jahres 1856 über periodische Erscheinungen. im. Thier- und Pflanzenreich aus der Umgebung N hal ı „von Schässburg j.sıK I von Friedrich Fronius. \ 1} . - > Die in das nachfolgende Verzeichniss eingetragenen Daten beziehen sich (auf solche Pflanzen, welche die k. k meteorolo. gische Gentralanstalt, zur Beobachtung empfohlen hat. Die beoh- achteten Pflanzen sind fast ausschlüsslich Bäume und Sträucher, weil diese sich aus vielen Gründen zu Beobachtungen am besten eignen. — Zur Erzielung grösserer Genauigkeit und Schärfe be- obachte 'ich fest bestimmte Pflanzenindividuen, die grösstentheils auf und am Schulberge stehen; so dass die eingezeichneten Daten 198 nicht. die Erste Blüthe, Frucht &e., einer Pflanzenart überhaupt, sondern -die serste Blüthe , Frucht &e. eines fest’bestimmten Baumes oder‘ Strauches bezeichnen. —- 'Der\ Anfang ‚der Belaubung wurde verzeichnet, wenn wenig- stens von einem 'Laubblatt die Oberfläche sichtbar ward; der Anfang‘, der. Blüthe, wenn wenigstens eine an einer Pflänze ganz entwickelt war ; der Anfang der Fruchtreife , wenn wenigstens eine Frucht an der Pflanze ganz reif wär, und das Ende des Laubfalls, wenun„alle Laubblätter an der beobachteten Pflanze abgefallen‘ sind. Das ‚Zeichen + bedeutet einen, der ‘Sonne ausgesetzten, günstigen, das Zeichen '— einen der Sonne weniger alsgesetzten minder günstigen Ständort der Pflanze. Das Zeichen + drückt eine Combination beider Standorte, d. i. weder einen allzu gün- stigen noch aber ganz ungünstigen Standort aus. — _ Geographische Breite von Schässburg 46° 12/ 49%. R. Lange. re BB Serhöhe von Schässburg (Kockelthal): 1073'. A) Pilanzenreiech. 1. Bäume und Sträucher. 3.40 Name der Pflanze Standort der Belaubung Anfang "der Blüthe Amygdalus nana, Zwergmandel 20.Apr.|24.Apr]| — Amygdalus persica , Pfirsich 26.Apr.]24 Apr| — Berberis vulgaris, Berberitze . . (J+J]26.Apr.[9. Mi] — Betula alba, Birke. . . . Carpinus Betulus , :Hainbuche Cornus maseula‘, Hartriegel.. Alnus glutinosa, Erle. . . .„ . E 12.Mız]| — Corylus Avelana , Haselnuss . Oytisus Laburnum , Kleebaum Daphne mezereum , Seidelbast .. Fagus silvatica ‚. Buche Fraxinus excelsior, ‚Esche Juglans regia, Wälschnuss . . . Morus alba, Maulbeeren . . . . [4-15 Mai.j6. Junif10.Nov. 8 of 2 od | = P -] .... Name: der Pflanze r = 283 32 ER ga püm init | 19ER a = 15 k: > r_ = 1} » ne in on mu: a j PERBRTTTL POSTEN Pfeiffenstrauch[—} 1. Mai ] 3. Juni Populus pyramidalis, Pappel: ı . .: (J+]23-Apr. Prünus avium;Vogelkirsche . .ı. |+-[29:Apr. Prunus ‚domestica ‚Pflaumen \. .. 4+]28:Apr. Prunus'spinosa,Schlehdorn . . j+ 20.Apr. Pyrus‘communis;, Birne . | + Pyrus Malus, Aepfel ; + Quercus ‚pedunculata, Eiche. '. „oJ+ Ribesgrossulatia . >. I sulr# |Robinia ıpsendoacacia ; Akazie . . + Rosa cdnina ‚'Hündsrose . and Rosa centifolia , 'Gartenrose . . + HRubus-Idaeus . Hinbeern .... . I 3. Mai Salix, babylonica, Trauerweide . . | +16. Apr. Sambueus’ nigra, Hollunder .,. . 14499 Apr ISyringa vulgaris, Fliede . . + 6/Apr 13. Mai Tilia.grandifolia , grossblättrige Linde +]29. Apr. |20.duni 6. Non. [Tilia parvifolia;ikleinblättrige Linde ( + 4. "Mai 28 Junil6. Nov. Ulmus. \cobipeateis, Ulmeloos!. Viburnum »Opulus, Schneeball' ku “a ante ne r.[20. Nov Vitis vinifera s Weinstock ee 26.Apr.[11. juni 23.0ct ll. Ausdauernde krautartige Pflanzen. S |. Anfang | Anfang der! | E der ‚Blüthe | Fruchtreife |) ! - ebanıala anisieli Colchieii: ee -Zeitlose . I-115. Septemb. sloıme Gonvalaria majalis , >Maiblühfhen —| 29. April‘ ‚hai Fragaria vesca, Erdbeeren - . +] 26. April 6. Juni Frillaria imperialis 'Kaiserkorn . (J+J 30. April, Pr \salanthus nivalis, Schneeglöckchen |4| 97. Jänner TERN 1{Hemeroeallis fulva, Taglilie —. a 3 ER CORE Aare Lilium candidum Weisse Lälie ."(|4] 45 Juni er or; Pflanze‘ aeonia \officinalis,' Pfingstrose . sy; be Salvia offieinalis, Salbei . . . 7 he Bar Br Vivla odorata, Veillhen . . . ei 24. März a 200 un -— 8) 'Thierreich. f , ; ' = Tag des be- H q Bas des ar. 9 IE LerTeSsS. - Brscheinens. 1 Weichthiere. Helix pomatia, Weinb.Sch.30.Apr. } Il. Insekten. Vespa vulgaris, Erdwespe 27. Mai Vespa erabro, Hornisse 12. April Xyloecopa coerul.,‚Holzbiene 5.Apr. Bombus terrestris,Erdhummel Ä‚, ‚Apis mellifica, Honigbiene » ‘Ameisen überhaupt 1. April ‘Sphinx stellatarum, Tau- \ v0 benschwanz 5. Juni Sphinx atropös, Todtenkopf 8. Aug. Pontia; ‚erataegi,, Baum- weissling. Colias rhamni, Citronen- falter . . . ..27.März Papilio podalirius, Segelf.12.Apr. Argynis latonia, Perlmut- : terfalter . 12.April Vanessa antiopa, Trauerm. 29. April V. do.,.Pfauenauge 28.April V. Polyehloros,gros.Fuchs31.Mrz. V. urticae, kleiner Fuchs. 12.Mrz. 28.Mai V.C, album, C-Falter 19.April Ephemera*) vülgata, Ein- .tagsfliege 17.Juni Libellula vulgata, gem: Wasserjungpfer 30.April Agrion virgo, bunte Was- serjungpfer 10.Mız. Cimex'baccar.,Beerenwanze25.Ap Haltica oleracea, Erdfloh 10.April Uhrysomela pöpuli,.Pap- pelblattkäfer . *) Schwarm zwischen h 7--8. 29. April ##) In diesem ‚Jahr sehr häufig.‘ diesem Jahr sehr selten. +) Erster Gesang. 77) Erster Ruf. Tag des be- Name des { & -. ... merkten Iten Thieres. Erscheinens. Elater | murinus’, mäuse- grauer Schnellkäfer 18.Mai Carabus cancellatus, gitte- . . riger Laufkäfer 15.April Cieindela campestris, grü- ner Sandkäfer 24.März Meloeproscarabaeus,Maiwurm';, Coceinella septempunctata, 7punktigeMarienkäf.30.Apr. Getonia aurata,; Goldkäfer 25.:Mai Geotrupes stercor., Rossk.24.Mrz. Lucanus cervus, Hirschk. 24. Apr, Melontha vulgaris, **)Maikäf.2.Mai Ill. Amphibien. Triton taeniatus, . kleiner Wassermolch 23.April Hyla arborea ***), gem. Laubfrosch . ,24:April Rana esculentat), Wasser- frosch 10.April R. temporaria, Grasfrosch 15. Apr. Coluber natrix,Ringelnatt.12.Apr. . Lacerta agilis,gem.Eidech.15.Ap. L.viridis, grüne Eidechse 15.Apr. IV. Er 1} Alaudaarvensis, Feldlerche6.Ap. ‚Golumba oenas, Holztaube?27 Jän. Motacilla alba,Bachstelze 28.Mrz. Sylvia luscinia,Nachtigal 26. Apr. Hirundo urbica,Stadtschw. 5. Apr, Cuculus eanorustt)Kukuk18.Ap. Gieonia alba,gem.Storch 29. April V. Säugethiere. Vespertiliones, Flederm.18.März. “es).n Te TG nee ee nn Redaktion: Ber Vereinsausschuss. h Gedruckt bei Georg v. Glosius'in Hermannstadt: ‚Verhandlungen und Miibeilungen des. siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VII, N" 12, December. 1856. inhalt: Vereinsnachrichten. — J. L. Neugeboren: Eine Exkursion in das Körös-Thal. — Dr. Wilhelm Knöpfler : Geognostisch- balneologische Skitzen aus Siebenbürgen. — E. A. Bielz: Malako- logische Notizen aus Siebenbürgen, Vereinsnachrichten für den Monat December 1856. IY Seine Excellenz, der hochwürdigste Herr Bischof von Sie- benbürgen Doctor Ludwig Haynald, in Karlsburg, liess ‚der Vereinskasse 50 fl. CM. in Begleitung eines eigenhändigen Schreibens zufliessen mit der huldvollen Erklärung, dass er hiemit seinen Jahresbeitrag in die Kasse des naturhistorischen Vereines . abführe. Indem der Vereinsauschuss dieses zur Kenntniss der Ver- einsmitglieder bringen lässt, fühlt er sich zugleich ‘dem hoch- herzigen Herrn (jeber zum innigsten Danke verpflichtet. Ehrenmitglieder-Diplome wurden auf Grund der Beschlüsse der dıessjährigen General- Versammlung weiter nusgefertigt und " übersendet : j an ER Excellenz denHerrn Andreas Baron von Baumgartner, Präsidenten der k. Akademie der Wissenschaften in Wien; an Herrn Franz Freiherrn von Lattermann, Präsidenten des . KK. siebenbürgischen Ober-Landesgerichts in Hermannstadt ; “en Her Rudolf Peithner von Lichtenfels , Vorstand der k. k. Ber;-, Forst- ünd Salinen-Direktion zu Klauseuburg ; an Herrn Dr. Augus! Carl Dohrn, Präsidenten des entomo- logischen. Vereines zu Stettin. #: ‚202 Diplome correspondirender Mitglieder alle alsge- fertigt und übersendet : an Herrn E. Bayrich. Professor und Mitglied der. deutschen geologischen Gesellschaft in Berlin. an Herrn Heinrich. Freyer, Custos des zoologischen Museums in Triest. an Herrn Adolf Schnidt , Archidiaconus zu Aschersleben. an Herrn Dr. Wilhelm Rosenhauer , Professor zu Erlangen. Die Verbindungen unsres Vereines mit Vereinen und wissen- schaftlichen Instituten auch über Deutschland hinaus : vermehren sich. auf eine.höchst erfreuliche Weise. In jüngster Zeit-ist--ausser der ‚deutschen Naturforscher-Gesellschaft. ,‚Isis‘‘, die Dubliner na: turwissenschaftliche Gesellschaft, dann die Belgische Akademie für Archäologie in Antwerpen und "endlich die kais. Gesellschaft der Naturforscher in Moskau durch Schriften Austausch mit dem Ver- eine in Verkehr getreten. Für die Vereinsbibliothek ‚gingen ein; Vom naturwissenschaftlichen Vereine „Pollychia“ der 14. Jahresbericht. (Im Tausche gegen die Verhandlungen und Mittheilungen.) Von der k. Akademie der Wissenschaften in Wien : a) Sitzungeberichte al XX. 2. und 3 Heft und Band XAI. 1: Heft. W b) Tagesblatt der 32, Nereamkihing der deutschen Aerzte und Naturforscher in Wien. Vom Vereine für siebenbürgische Landeskunde: Mittheilungen der k. k. Mährisch-Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues der Natur- und Landeskunde in Brünn. „Jahrgang 18352, 1853, 1354 und 1855. Dem Vereine traten als ordentliche ‚Mitglieder bei die Herren : Johann Nahlik, k. k. Oberlandesgerichts-Rath in Hermannstadt. Alexander Müller , k. k. Gerichtsleiter bei dem Bezirks-Amte in ! Maros-Solymos. Daniel Csallner , Lehrer am evangelischen Gymnasium in Bistritz. Samuel Lani, Lehrer an demselben Gyınnasium, Ernst Decani, k. k. Bergbeamter bei der Goldeinlösung _ in Ab- rndbanya. Carl Huber, Kunstgärtner zu Hyeres im südöstlichen Frankreich. .E. A. Bielz, f 203 Eine Exkursion in das Körös-Thal*) von J. L. Neugeboren. Nach wiederholter Aufforderung. meines sehr geehrten Freun- des L. v. B. ıhn wieder einmal auf seinem schönen und reitzen- den Landsitze in Maros - Solymos zu besuchen, und von da aus einen Abstecher nach dem in grossartigem Betriebe stehenden Gold- bergwerk von Ruda zu machen, wurde es mir endlich möglich, mich auf einige Tage von meinem Dienste loszureissen und der freundlichen Einladung zu folgen. Am 1. Juni in der Frühe 71% Uhr verliess ich das gastliche Haus ‘meines Freundes und fuhr etwa eine halbe Stunde das rechte Marosch - Ufer entlang, worauf das eine der beiden Kajan - Thäler und zwar das untere mich aufnahm. Diess enge (Grebirgsthal hin- auffahrend , setzte ich wohl hundertmal über den im Serpentiniren unermüdlichen Bach, in dessen Bett ich zumeist Grünsteinporphyr- Geschiebe bemerkte, bis ich an den Dörfern Fornadia und Sze- . lischtjora vorüber, zu dem am Fusse des Gyalu mare (grossen Berges) sehr malerisch, besonders auf dem linken Thalgehänge zerstreut liegenden Valischoare gelangte. Nachdem sich die auf - dieser Steinfahrt etwas ungewohnten Rosse erholt hatten , während ' welcher Zeit ich einige Stücke von dem daselbst massenhaft an- stehenden weissen sehr festen Kalkstein abschlug, setzte ich die Reise weiter fort, erreichte etwa 10'/, Uhr den Gyalu mare, und that damit den ersten Schritt in den ehemaligen Zarander Comitat. Als mein Fuhrwerk mit nicht geringer Anstrengung seiner Bespannung die hohe Wasserscheide erreicht hatte, rollte dasselbe sofort eine herr- liche Strasse hinab. Die Nachdenklichkeit, welche die Erinnerung an die jüngste Vergangenheit in mir hervorgerufen hatte, ver- scheuchte bald der Reiz der malerischen Gegend, in welcher ich mich befand; rechts in einer buchtartigen Ausweitung des Ge- birgsthales lag Ober-Lunkoj, wo einiger Goldbergbau betrieben wird, vor mir und bezanberte mich durch seine romantische Lage; *) Obwohl diese Exkursion schon im Jahre 1852 gemacht wurde und aus i dlven Grunde etwas veraltert scheinen dürfte, so glaubte ich doch sie "der Veröffentlichung übergeben zu dürfen, da in derselben einige nicht "ninteressante naturwissenschaftliche Mommente vorkommen. 4 204 links sah ich in bedeutender Höhe waldumkränzt die Kirche des bis tief ins Thal sich ziehenden Dorfes Podgyele. Bald erweiterte sich..die enge (Gebirgsschlucht mehr und mehr und mündete kurz.dar- auf in das schöne Thal des weissen Körös ; etwas später — es mochte etwa 12Y/, Uhr gewesen sein — hielt ich meinen bescheidenen Einzug in Brad, einem ehemals sehr blüheuden Bergflecken, des- sen dermaliger Zustand für einen Reisenden nicht eben ein er- quicklicher war. Ich musste befürchten, hier alles Comforts viel- leicht ‚zu entbehren, da erinnerte ich mich zu meiner nicht ge- ringen Freude, dass ich in meiner Reisetasche ein Empfehlungs- schreiben meines Solymoser Freundes 'an den Herru Bergwerks- Direktor und zugleich k. k. Steuereinnehmer von Bi hary hatte, Natürlich erkundigte ich mich sofort nach der Wohnung. dieses Herın, und bald fand ich einen willfährigen Piloten walachischer Zunge, der meinem Fuhrwerke voraneilte, um demselben den Weg zu zeigen, auf dem ich durch einige krumme wüste (sassen zum freundlich einladenden Wohnhause des Herrn Bergwerksdirektors gelangen sollte. — ’ n N af Das Wetter war das schönste, was sich nur denken und für einen Reisenden natürlich auch nur wünschen liess, ich traf daher, da die Bevölkerung des Ortes eben einen Feiertag hatte , diese so ziemlich auf freier Strasse. Die Jugend tummelte sich mit Spielen herum oder ergötzte sich mit Janzen nach den einfachen nationalen Melodien der ziemlich monotonen Hirten-Pfeife ; die Weiber sassen in ihrem Sonntagsstaate mit zum Theil gefalteten und flachturben- artig gewundenen Voluturen auf dem Kopfe ın ihren langen weissen auf der Brust und dem Rücken in dichte Falten gelegten Hemden mit buntgestreiften massiven Kretinzen und grauen oder weissen Schürzen von Schafwolle gruppenweise auf niedrigen von manu rustica gezimmerten Bänken oder aufrunden Dreifüssen beisammen und plauderten hier von ihren Erlebnissen und dort von wirth- schaft!ichen Erfahrungen. Eine und die andere mehr daran gewohnt, sich stets mit etwas zu beschäftigen, spann stehend oder gehend an dem durch die Leibgurte gesteckten Rocken weisse oder graue Schafwolle. Die Männer umwallten zum grössten Theile die Schenke und waren darauf bedacht, wie sie das in den Wochentagen viel- leicht Versäumte tüchtig nachholen könnten; mit dem Trinkspruche »sze treest« ging das Gläschen mit der Aquetta fleissig, von Munde zu Munde. Bei Herrn v. B. wurde mir eine freundliche Aufnahme: zu Theil, welche sogleich in eine mir sehr wohlthätige Herzlichkeit überying, nachdem ich den Brief von Solymos übergeben und herzliche Grüsse verkündet hatte. Als ich mit meinem mir bald recht lieb gewordenen Wirthe aus dem Gasthause in seine Wohnung zurückkehrte — er führte nämlich, da der weibliche Theil. seiner 205 Familie sich in Arad befand, keine eigene Menage — fand ich in der Steueramtskanzlei , die in einem Theile des B ’schen Hauses unterbracht war, hier einen Bekannten, den ich wohl im Berg- werksorte Boitza wusste, aber um die ganze Welt nicht in Brad vermuthet hätte: das Begegnen war daher ein sehr unverhofftes, aber darum eben auch ein desto herzlicheres. Noch an demselben Tage besuchte ich, nachdem die Mittags- hitze vorüber war, mit ‘Herrn B. die grossartigen eine halbe Stunde von Brad, an der Kürös erbauten Pochwerke , wo die Pochgänge aus: dem Rudaer Bergwerke verarbeitet werden. Hier stehen 80 Schüsser Tag und Nacht in Bereitschaft, um die Rudaer Poch- gänge zu dem feinsten Mehle zu zerstossen und für die Gewinnung des gediegenen Goldes, das sich als Staubgold in der Pochmasse befindet, durch den Amalgamations - Process vorzubereiten ; die Mehle, aus welchen das gediegene Gold bereits gewonnen ist, werden noch auf Waschherden manipulirt, um die in ihnen noch enthaltenen (uantitäten von silberhältigem und güldischem Schwefel- kiese und Bleiglanze für die Schmelzhütte in Üsertest zu gewinnen. Am 3. Juni in der Frühe verliess ich Brad, wie ich meinte, nur etwa auf 12 bis 14 Stunden, aber wie sich später ergab, offenbar auf 24 Stunden länger. Mein Weg ging zunächst nach Ribitza, wohin mich meine Leidenschaft für die Welt des Mikro- skopes hinzog; ja ich gestehe es offen, Ribitza vorzüglich hatte mich in das schöne Körös-Thal gelockt. Das Dorf (kaum mehr als eine Stunde Fussweges von Brad entfernt), liegt rechts von: dem Körös-Flusse und nicht weit von demselben, an der Ausmündung eines engen Seitenthales, das mit Tertiär-Schichten ausgefüllt , von einem Bache bewässert wird. Bei einer Mühle angelangt, wo in Folge der Unterwaschung durch das Wasser die Rasendecke des einen ziemlich steil anstei- genden Bachufers mit der sie nährenden Unterlage hinabgerutscht war, konnte ich leicht wahrnelimen , dass in den schmutzig gelb- braunen Ufer Schichten fremde Körper von weisser und gelblicher Farbe in Form grösserer und kleiner Knollen steckten; es wurde demnach der bequemste Zugang zu diesem Bachreine gesucht und mit allem Eifer nach den Knollen gegriffen, wobei ich nahe daran war, auf dem an der’ Luft rissig gewordenen und bei jeden meiner Tritte hinabrollenden Tegel mit dem Bachwasser in zu nahe Berührung zu kommen; die von mir wahrgenommenen Knollen waren Koral- lenstöcke von Explanaria und Cellepora, häufig wie angebort und die Bohrlöcher fast so weit, dass ich den kleinen Finger hineinstecken konnte; bei dem Zerschlagen einiger Knollen fand ich in dem Grunde eines solchen Bohrloches sogar die Schale des vorwelt- lichen Lithodomus; ausserdem laren in dem an der Ober- fläche 'zerbröckelten Tegel noch Fragmente stark calcinirter, sehr 206 mürbe ‘gewordener Schnecken - Häuser und Muscheln zerstreut. Nachdem ich glaubte gefunden zu haben, was ich hier gesucht batte, und in Folge dessen auch einige Quantitäten von Tegel in Papier. sorgfältig eingewickelt, in meine kalblederne Tasche; welche einst einem Jarddilettanten zu anderm Zweck: gedient hatte, mit mehreren Korallenstücken ‚eingepackt hatte, fuhr ich, den Körösfluss rückpassirend nach dem Bergstüdtehen Kürüs-Banya, dein ehemaligen Comitats-Orte ‚ jetzt einer ziemlich unwirthbaren Residenz eines Bezirksamtes und Bezirksgerichtes, wo ich ganz zuverlässig einen Bekannten zu-finden hoffte, den die Zeitver- hältnisse auf einige Zeit hieher verschlagen. hatten, damit er zum Frommen Jedermanns in dem sehönen Thale Ordnung und Ruhe erhalte. Mein hier amtirender Freund, Herr x. Str. , war bald ge- funden, da aus den Ruinen des ehemaligen Körsbanya ausser der schönen , ‚durch die ungünstigen Zeitumstände aber ebenfalls stark mitgenommenen Kirche der bulgarischen Mönche von dem: Orden des heiligen Franziskus nur 4 bis 5 Häuser hervorragten , die als Wohnungen von solehen Personen angesehen werden konnten, welche an ein etwas comfortables Leben gewohnt sein mochten, zu welchen unter Ändern auch mein Freund zu gehören, sich rühmen durfte, In der That, waren bis zu dem Zeitpunkte, wo ich Körds-. bänya besuchte, nur erst die Bezirksamts-Kanzlei. die Bezirksge- nichts - Kanzlei, die Unterbezirksamts - Kanzlei , die Wohnung des Apothekers und ‚ein Wirthshans. die ‚wenigen Gebäude, welche hergerichtet waren. Den Besuch eines Hermannstädters in dieser halben Einöde hatte mein Freund nicht hoffen können und daher auch nicht im Geringsten vermutbet, desto angenehmer schien er also. bei meinem Eintritte in sein im höchsten Grade einfach men- blirtes Zimmer überrascht. »Sie 'bleibhem doch heute hier und mein (rast ?« fragte 'mein Freund nach unsern gegenseitigen Begrüssungen. Bis gegen Abend, wo ich in Brad wieder einzutreffen ge- denke, um mit frühesten das Bergwerk von Ruda zu besuchen und sodann meine Rückreise anzutreten ; erwidert: ich. »Das geht nicht an; Sie werden 21 Meilen bis hieher ge. macht haben, um flugs wieder umzukehren : Sie besuchen doch die Bäder von Vatza d« . Das liegt nicht in meinem Plane. »Dann : sollten Sie aber auch dın Abstecher 'zu- der intres- santen Quelle ‘bei Atsuva machen, welche täglich mehrere Male intermittirt.« Atsuya? Atsuva? das liegt. jenseits meines, siebenbürgisch- geographischen . Horizontes (ich ‚hatte. in der That nie etwas von 207 Atsuva gehört) ; — wie weit ist denn Atsuvs, und von Atsuva wie weit bis zur (Quelle ? ‘Heute fahren Sie bis Atsuva, morgen mit dem Frühesten besuchen Sie die zwei Stunden davon entfernte Quelle und Nach- mittag bis 4 Uhr können Sie wieder in Körösbanya sein. ‘Diesen Abstecher auszuführen, dazu gehört ein rascher Ent- schluss, und noeh dazu ganz allein; ich nahm mir die Sache in Veberlezung. s»Ich mache Ihnen einen Vorschlag , mein lieber Gast !« fuhr mein Freund fort, »ich begleite Sie, um dieses merkwürdige Naturphänomen auch mit anzusehen.« Ich schlug ein und als unser Vorhaben in Körösbanya be- kannt wurde, schlossen sich alsobald noch vier Herren an, welchen mich mein Freund als einen reisenden Naturforscher und ein ge- wichtiges Element des hierländischen naturwissenschaftlichen Ver- eines vorzustellen die Güte hatte, gegen welch’ Letzteres ich im Gefühle meiner Wenigkeit eifiigst Protest einlegen zu müssen glaubte. Bald nach zwölf Uhr verliessen wir nach einem frugalen Mit- tagsmale Körösbanya und machten zuerst, nach kurzer Fahrt, den Besuch bei den Bädern.von Vatza. Die Oertlichkeit ist sehr em- a ea An den Badehäusern befindet sich ein ausgedehnter ark zur Unterhaltung und Bewezung der Badegäste; die Zimmer sind in zutem Zustande, und ein Gastwirth bietet den fremden — Gesunden wie Kranken — so viel Comfort, als man hier nur immer erwarten kann. Die Quellen dieses Badeortes wurden in Bezug auf ihre Temperatur untersucht, was um so leichter aus- zuführen war, da einer von den an dieser Partie Antheil nehmen: den Herren für diesen Fall ein Thermometer mitgenommen hatte, Wir fanden die eine Badequelle zu 26°, die zweite über 28° und die Trinkgqnelle zu 27° R. Der Geschmack des Wassers ist nicht sehr stark schwefelig und der Widerwille dagegen verliert sich um so mehr, je länger das Wasser an der Luft abkühlt. Der Kurort wird, wie man uns sagte, vom benachbarten Banate aus ziemlich besucht. Nachdem meine Begleiter hier die nöthigsten Bedürfnisse für den nächsten Abend und den morgenden Vormittag eingekauft hat- ten, setzten wir unsere Reise nach Halmagy fort, wo die Pferde gewechselt wurden. Unter traulichem Gespräche über Vergangen- heit und Gezenwart verliessen wir bald die Heerstrasse ; schlugen einen nach links ableitenden Communicationsweg ein, näherten uns mit der scheidenden Sonne dem Dorfe Atsuva ganz nahe an der Vandesgrenze und stiegen auf einem der dortigen Edelhöfe ab, der von den trüben Wirren der ver'ossenen Jahre Nichts gelitten e,"da das Dorf von: der in das Banat führenden Strasse ziem- 208 lich abseits liegt; Hier fanden wir,, ohne dass die Eigenthümerin selbst anwesend war, nicht nur eine bequeme Unterkunft, sondern auch :eine freundliche Aufnahme ; ‚man ‚liess sich’s nicht nehmen uns zu, bewirthen und in Folge dessen musste der Hühnerhof einige Veıringerung erleiden, ai -- Mit dem frühesten Morgen, — nach den Yon uns getroffenen Dispositionen schon um vier Uhr — sollten wir unsre Wirthsleute verlassen und zu Pferde den Weg bis zu der intermittirenden Quelle an einen westlichen Gehänge des Gebirges Muma jenseits der sie- benbürgischen Gränze, also schon im Königreiche Ungarn zurück- legen, allein der Aufbruch verzog sich ein wenig; wir konnten erst um ‚6 Uhr die Pferde besteigen. Nach anderthalbstündigen, Ritte, wobei wir gleich Anfangs eine Einsattelung des Gebirges überstiegen,, und dann unsern Weg in einem angenehmen Gebirgs- thale fortsetzten, überschritten wir die Landesgränze und stiegen bald wieder, im. Territorium Kaluger im Biharer. Comitate bis zu einiger, jedoch nicht beträchtlicher Höhe in einem schönen, dicht bestandenen Ruchenwalde hinauf, wo sich unsern Augen in einigen Minuten die merkwürdige Naturerscheinung darbieten sollte. Bei unserer Ankunft. floss eine Quelle des reinsten Wasseıs ziemlich reichlich ununterbrochen aus einer Felsenspalte, aus einem etwas seitwärts und drei Fuss höher befindlichen Steinbecken aber ; zog sich der kleine Rest des Wassers langsam in eine von Buchen umgeb:ne, Höhle zurück ; wir bemerkten. wie eine Stelle des Beckens nach der andern ihr Wasser verlor, und zusehens unter : dem Einflusse der warmen. Sonnenstrahlen fast trocken wurde. Plötzlich stieg das Wasser im Becken wieder , begleitet von einem eigenthümlichen aus dem Berge heraus vernehmbaren Geräusche ; es überströmte mit Heftigkeit in. solcher Menge , dass in .8.bis 4 Minuten wenigstens 8 bis 9 deutsche Eimer abflossen, Dieses Naturphänomen, zu dessen Beobachtung wir zwei Stunden hier verweilten, wiederholt sieh durchschnittlich von je A8 bis 20. Minuten und der Wasserstrom ist so stark, dass, wenn er nicht intermittirte,. er wohl im Stande wäre alsogleich. ein kleines Mühlwerk zu treiben, Wie überraschend für mich die Erscheinung einerseits war, so war sie mir anderseits doch nicht unerklärlich , wir hatten offenbar einen Zirknitzer See im Kleinen im Innern des Berges vor uns, dessen Becken- ungewöhnlich schnell: starken Wasserzufluss haben muss und aus dieser Ursache in den Interwallen von 18 bis 20 Minuten sein Wasser nach hydrodynamischen und. hydrostati- schen Gesetzen abgibt. ‚ Es. war mir. nicht leid, dem Besuche dieser Quelle einen Tag zum Opfer gebracht zu haben; es konnte mir,um so weniger sein... als, meine, Begleiter mich mit der grössten ;Liebenswürdig- 209 keit behandelten, und ich die Erfahrung wachen durfte, ‚dass selbst auf einem so entlegenen Landesposten Männer angetroffen würden, welche Sinn für die Natur und ihr oft so geheimniss-, volles Walten hatten, Aber wie uft wird: dieses geheimnissvolle Walten der Natur nicht nur eine (Quelle, sondern auch noch über- diess ein mächtiger Hebel des Volksaberglaubens! So auch hier. Offenbar musste die Erscheinung auch den noch wenig gebildeten Gebirgsbewohnern auffallen; eine Quelle, die aussetzt und wieder kommt, musste Kräfte besitzen , wie keine andere ; sie wurde dem Volksglauben eine zweite Bethsaida-Quelle, die im Momente ihrer Bewegung durch einen göttlichen Boten — einen ‚Engel, eine grosse Heilkraft besass. Drei .offenbare Kranke der dortigen Bevölkerung ,; hatten nur etwa 15 bis 20 Schritte von der Quelle ihren: Lagerplatz aufge- schlagen und unterhielten wahrscheinlich noch von.der verflossenen Nacht her ein Feuer, ohne es eben auf’ irgend eine Weise zu be- nöthigen ; sobald die Quelle auszuströmmen begann , eilten sie zu ihr, um sich die kranken Körpertheile zu waschen; der eine litt an Augen- weh, der zweite an Gicht oder Rheumatismus , der dritte schien die Schwindsucht zu haben, wenigstens war er im hohen Grade abgemagert. Die Quelle muss bezüglich ihrer Heilkraft in sehr gutem Rufe stehen; die anwesenden Kranken: erwarteten von ihr eine so schleunige Hilfe, dass es mehr als an das Wunderbare reicht; schon nach zwei oder drei Tagen, wullten sie wieder 'ab- ziehen und waren vun- ihrer Herstellung ganz fest. überzeugt. In Bezug auf den an Augenweh Leidenden machten wir indessen die Entdeckung , dass ‘die Anstalten, welche er und seine Gefährten gemacht hatten, nicht eben sehr geeignet sein mochten, ibn von seinen Augenübel zu befreien, . — sie unterhielten nämlich ‚das Feuer mit unausgetiocknetem Reisig, das sie in der Nähe des Lagerplatzes gesammelt hatten, wodurch sie in einer grossen Rauch- wolke sassen, da nun aber nach der gewihnlichen Erfahrung der Rauch an. sich schon Augenweh erzeugt, so muss ein krankes Auge durch denselben desto heftiger angegriffen werden. . Während wir um das Wasserbecken sassen, und aufmerksam unsere Blicke auf die Höhle richteten, aus welcher das Wasser nach etlichen Minuten wieder zu strömen beginnen sollte, machten wir noch eine interessante: Entdeckung; in dem schmalen Kanale, durch den das Wasser aus der Höhle strömt, erblickten wir ei- nige kupferne Scheide-Münzen: liegen ; sie stammten ganz gewiss von Besuchern der Quelle und waren entweder pio .captatione benevolentise der Nymphe der Quelle im Voraus ee oder aber als Beweis der Dankbarkeit dort niedergelegt und zu- ückgelassen wurden. Jedenfalls werden solche. Opfer ehrfurchts- voll von den kranken Besuchern der Quelle geachtet, denn such 216 dass die Kupfermünzen von ihnen übersehen worden wären, da sie unseren Blicken nicht hatten entgehen können. Bl ya Unsere Absicht war erreicht; wir hatten gesehen, mit ei- genen Augen gesehen, was man uns als grosses Wunder erzählt hatte. Gestärkt durch den mitgebrachten Imbiss und erquickt durch das herrliche, frische und ziemlich kalte Wasser der inter- mittirenden, wie der perennirenden (Quelle, bestiegen wir, nach- dem ich mehrere Stücke des Kalksteines, der das Gebirge um Atsuva bildet und von dunkler Farbe ist, abgeschlagen und in meine Reisetasche gesteckt hatte, unsere Gäule und kehrten nach Atsuva zurück, wo der bespannte Wagen schon unser wartete, um uns nach Halmagy und von Halmagy nach Körösbanya weiter zu bringen. Ich schied von meinem Freunde und den neuen Be- kannten mit dem herzlichsten Danke für ihre Freundlichkeit und traf Abends in Brad wieder ein. Den Tag darauf (es war der fünfte Juni) machte ich mich mit Tasche und Hammer ausgerüstet nach dem Rergwerke bei dem Gebirgsdorfe Ruda , etwa anderthalb Stunden von Brad entfernt, auf. Der Weg führte mich allenthalben durch Porphyr in allen mög- lichen Varietäten, hier fand ich ihn einfärbig, theils gelblich, theils fast ganz weiss, dort von dunkler Grundmasse heller oder dunkler gefleckt,; hier mürbe, fast erdig , dort so fest, dass ich ihm mit meinem Hammer fast Nichts anhaben konnte, Das Bergwerk, welches Privaten angehört und vor etwa 20 Jahren dem Erlöschen nahe war, hatte in der Folge. unter der verständigen Leitung des Herm v. Bihary eine glänzende Ent- wickelung und einen namhaften Aufschwung gewonnen. Es wird auf gediesenes Gold betrieben; durch den Abbau werden jähr- lieh wohl 80,000 bis 100,000 Zentner Pochgang gewonnen, wel- che in den Pochwerken von Brad und Kristjor weiter verarbeitet werden. Zum weitern Gedeihen des Werkes wurde kurz vor dem Jahre 1848 ein neuer Erbstollen mit einer Eisenbahn angelegt, durch welchen eine Strecke von mehr als 100 Klafter die gold- führenden Klüfte bedeutend untertieft werden und der nicht nur den Zweck der Wasserableitung aus den tiefern Theilen des Baues hat, sondern auch dadurch für das Werk und dessen Betrieb vor- theilhaft wird, dass die Pochgänge mit weit weniger Kosten zu den Pochwerken befördert werden können. In den nächsten Jahren unmittelbar vor 1848 waren in dem Bergwerk täglich nicht we- niger als 300 Menschen beschäftigt uud gegenwärtig liegen wohl 140000 Zentner Pochgang auf den Halden, die, wenn die Wit- terung dieses Jahres nicht ungünstig ist, herabgefördert und ge- pocht warden sollen. ‘ 211 ">. /In der Gesellschaft und im Gespräche mit dem: inspicirenden. Bergbeamten, '— einem. jungen, sehr‘ tüchtigen Bergmann, verstrichen mir etliche Vormittagsstunden; ich sammelte. die Varietäten des Grünstein:Porphyrs, worin auch hier die edlen Klüfte vorkommen, und traf um 1 Uhr wieder in Brad ein. *) Indem ich mich von Körbsbänya nach Brad zurück begab , fuhr ich bei dem mir zur rechten ‘Hand in einiger Entfernung lie- genden Dorfe Csebe « vorbei , wo einiger Bergbau getrieben wird: Obgleich es mir. wegen Kürze der Zeit nieht möglich war ‚die Gruben von Csebe und die dortigen. geognostischen Verhältnisse in Augenschein: zu nehmen: so erlaube ich mir noch Einiges von dem, was ich darüber zu erfahren Gelegeuheit hatte ‚ hier 'mitzu- theilen...— Die Gegend von Üsebe ist dureh Grünsteinporphyr und Porphyrbreccien ausgezeichnet in weiterer Entfernung der Gebirgs- zug, zu welchem der Magura - Rerg bei (sebe gehört, grössten- theils von Augitporphyren, Mandelsteinen und Wackenarten zu- sammengesetzt ist. Die Ausdehnung des Grünsteinporphyrs, in welehen auch der Bergbau betrieben wird, ist ‚hier sehr geringe; dabei ist er von verschiedenen Abarten . am ausgezeichnetesten in der Valja Bolovaniestilor und gränzt bei dem Dorfe selbst an Ter- tiär-Sandsteine. Der Bergbau von Üsebe befindet sich ausschlüss= lieh anf dem ‘Berge Muzarn , dessen westlicher Ahfall in das Thal Valje.-Bolovaniestilor hinabreicht, welches‘bei Osebe in das Körös- Thal. sieh. »ausmündet. : Die -Hauptvarietät des Grünsteines; "aus welchem der ganze Berg besteht, ist eine braungrüne , dunkle Feldsteinmasse mit körnigen: Gefüge, in welcher grünlich ge- färbte Feldspathkrystalle eingewachsen sind ; sie brauset mit Säuren: Die -Porphyrbreceien bestehen aus einem Haufwerke ‘von grösseren und kleineren Porphyrstücken,, die von einer braunen oder schwar- zen Masse, in: der-man besonders viele Quarzkrystalle beobachtet zusammengesetzt werden; die Porpbyrstücke selbst , sind bald weisse, bald von der umhüllenden Masse lichtbraun gefärbte oder nur .‚braungefleckte feldsteinartige Masse. Die Breceien tragen unverkennbar das Ansehen einer erlittenen Veränderung, Zer setzung und Umwandelung ihrer Bestandtheile und in’ diesem ver- änderten Zustande erscheinen sie zu Tage. Die, welche auffallender. Weise gleich wie andere Grünsteinporphyre in regelmässige, ver- sehieden mächtige Spalten zertheilt sind und mit festem. unverän- dertem Gestein wechseln, sind der Gegenstand des Üsebeer Berg- baues und der Goldgewinnung gewesen. Vorzüglich in» der braunen *) Ein Mehreres über Ruda. habe ich schon im 3..Jahrgang dieser Verhand- lungen und‘Mittheilungen nnter dem Titel: „Das Goldbergwerk ‚bei Ruda und dessen Aufschwung in der nenesten Zei t“ mitzutheilen Gelegenheit gehabt. en ee N I9R IISE 212 Masse, welche die Porphyrstücke ‚wie eine Kluftmasse ‚durchzieht und umhüllt ‚ist Freigold eingesprengt , welches theils durch die Poch- , theils dureh die Wasch-Manipulation gewonnen wird. Das meiste Gold enthalten diejenigen Theile der Breccie , wo die Bruch- stücke klein und Kluftmasse vorherrschend ist. Obwohl auch ei- nige Stollen angelegt worden sind, so blieb der Üsebeer Bergbau seiner Hauptsache nach doch hauptsächlich ein Tagban, wobei man, von Tage aus nur soweit in das festere Gestein drang, als es ohne Sprengarheit zu brechen möglich war. Die Bewohner des Körös.Thales sind ein gutmüthiges harm- loses Völkchen , das leicht zu leiten ist und dessen Administration nicht viel zu schaffen macht. Ein charakteristisches Merkmal für das sanfte Naturel derselben ist auch her Umstand, dass‘ nach der Versicherung der Verwaltungsbehörde schwere polizeiliche Uebertretungen und Criminal - Fälle etwas‘ äusserst ungewöhn- liches sind. Halmägy und Brad: stehen in einem sehr lebhaften Verkehr mit dem Banate; es sind diese beiden Punkte sehr wichtige Em- porien für die hanatischen Fruchthändler; man zählt durchschnitt- lich auf den Wochenmärkten von Brad 400 Banater Fuhrwerke mit Waizen;; aus der ‘zanzen Umgegend, besonders von Abrud- bänya und aus dessen Umgebung strömen zu jedem Wochenmarkte die Leute herbei, um zn Pferde die Früchte in ihre gebirgige, Gegenden, die für den Waizenbau durchaus nicht geeignet sind, zu fördern. - i $ : Nach einem iv aller- Eile eingenommen bescheidenen Mittags- male trat ich meine weitere Rückreise an, die diessmal über Boitza, einen sehr freundlichen Bergort ging. Die Lage des Ortes , welcher durchaus für die Wohlhabenheit seiner Bewohner spricht, ist ma- lerisch, terassenförmig an dem Berge Magura, der durch sein massenhaftes Heraustreten, die ganze Umgegend beherrscht. Er besteht aus Kalk und die Gewässer haben ihn an zwei Stellen kluftartig durchschnitten ; besonders imposant ist die dem Marosch zugekehrte Seite des Berges. Hier haben im Verlaufe der Zeit grossartige Felseneinstürze stattgefunden und geben ihm ein pito- reskes Ansehen Der Bergbau dieser Gegend wird zum grössten Theile auf silberhältiges' Blei und Kiese betrieben; gediegenes Gold kommt hier nur in geringer (Quantität vor. Von einem bekannten dortigen Bergwerksbeamten, erhielt ich einige Hand-Stücke "aus jenem Bergbau für die Sammlung des naturwissenschaftlichen Vereines, welche in Bleiglanz, Zinkblende, Schwefelkies und Kalkspath bestanden *). Ich machte meine weitere Rückreise durch die eine ®) In dem Baron von Brukenthal’schen Museum befinden sich von Boitsa ausser sehr schöneu Kalkspäthen und Bleiglanzen auch einige Gold- 213 der ' beiden oben erwähnten Gebirgsspalten und kam auf’ meiner Fahrt an einigen Partien Grünstein mit schönen Kalkspath-Mandeln vorüber, wovon natürlich Handstücke abgeschlagen wurden, Gegen Abend hielt ich meinen Einzug in Maros-Solymos,; wo ich ‘mich jedoch nicht aufhielt', indem ich an diesem Tage noch Diva zu er- reichen 'beabsiehtigte, um nach gründlicher Verpackung der einge- sammelten meist 'geognostischen Stücke noch’ zu rechter Zeit zur General-Versammlung des Vereines für siebenbürgische Landeskunde in Broos eintreffen zu können, — Geognostisch - balneologische. Skitzen aus Siebenbürgen (vörgetragen in der Sektions- Sitzung für Mineral ogie, Geologie “and Petrefactenkunde der XXXIL. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien am 19. September 1856 von Dr. Wilhelm Knöpfler, aus M. Väsarhely. ON ...Da.es der Neuzeit insbesondere seit Werner vorbehalten war, die Schichten unserer Erdrinde zu zählen , zu klassifiziren und deren Alter zu bestimmen ‚was ausser Leonhart, Buch, Hoffmann, ‚Hausmann ‚„ Burmeister, dem grossen Hum- bald und Anderen — insbesondere ein Theil der hier tagenden gelehrten Herren Fachmänner derart zur Reife brachten, dass die neue, aufdie, durch die Palaeontholo gie anfgedeckten Archive der Vorwelt basirende „‚Lehre durch ihre Wahrheiten, — durch die so viele Sagen und Miethen umgestürzt werden, und durch die dem geistigen Auge die Fackel der Erkentniss bis in die, grauesten unmessbaren Vorzeiten der ersten Entwicklung .un- serer Erdrinde vorgetragen wird, — blendend — auch viele Laien aufgestachelte, in diesen Zweigen als Diletanten zu arbeiten; so er- lauben Sie meine Berren auch mir, der ich in den siebenbür- gischen Erzgebirgen geboren und erzogen, schon frühe Vorliebe für „stufen; die sich jeduch nicht durch Reichthum auszeichnen. - Ich: erlaube mir ‚noch die Freunde siebenbürgischer Mineralienkunde auf die Boitzaer "Kalkspäthe in Baron von Brukenthal’schen Museum aufmerksam zu "mächen. "Die Suite bietet Vorkommnisse dar, wie sie yonst wohl uur "äusserst selten angetroffen werden. | | ' 214 die’ Naturwissenschaften und insbesondere für jene, die. das’ Sub- strat dieser Sektion bilden, fasste, einige geognostisch-balneolo- gische Skitzen der östlichen Karpathen Siebenbürgens hier kurz vorzutragen, zu deren Erläuterung ich mir die Freiheit nehme eine mit Zuhilfenahme der von Partsch in den Jahren 1826 und 1327 entworfenen geognostischen Karte Siebenbürgens ausgear- beitete »geognostische-balneogische Karte« dieses Landes hiemit vorzulegen, — i Die Karpathen in Siebenbürgen sind‘ wohl das, 'Erzeugniss einer der letzten d. i. der jüngsten Gebirgserhebung in Europa, indem durch deren Aufrichtung nicht nur die Grauwacken-, Koh- len- und Jura-Gruppen, sondern stellenweise auch die Eozenen- und Miozenen - Bildungen , ja selbst die Molassen - Straten geho- ben und verworfen wurden. Denn wir finden nicht nur die jungen Straten, in welchen das grosse Steinkohlen - Lager beim Vulkaner-Pass: im Zsiller- Thale eingebettet ist, „sammt diesen 'aufgerichtet,, .-sondern auch die grossen » Steinsalzablager- ungen beiSzoväta und Parajd, die als’ kahte ‚den Athmosphäri- lien ausgesetzte Steinsalzfelsen den Besucher überraschen, wie auch die Molassen - Straten im oberen Flussgebiethe der beiden Kockeln an der Westgränze des mächtigen Hargittaer Trachit- stockes gehoben und verworfen, — Aber insbesondere beweist auch die fortdauernde bedeutende vulkanische Thätigkeit, die Ju- gend dieser Karpathen ; wir haben zwar keine feuerspeienden — keine. rauchenden — Krater mehr, aber. Kohlenstoff, ‘Schwefel und Chlor — drei charaktristische Auswürflinge thätiger Vulkane exhaliren ununterbrochen in bedeutenden Mengen insbesondere aus dem östlichen Gebirgzuge im Szeklerlande, wo im südlichen Theile des mächtigen, über einen Grad geographische Breite, ein- nehmenden Trachitstockes mehrere ganz deutliche Krater sich be- finden; — ich brauche nur auf den Szt: Annenteich und auf den sogenannten Bü dös aufmerksam zu machen. — Ersterer ist ein eirkelrundes Wasserbecken umkränzt von einen bei, 20 bis 30 Klafrer hohen. Trachitwall auf der Höhe eines Berges. — Letz- terer ist eine höhlenartige Spalte im Trachit, der mit Alaunstein wechsellagert, deren Boden sich derart vom Eingange senkt, dass die Schwelle des Einganges um fünf Schuh höher ist,, als der tiefere Boden der mehrere Klafter langen Höhle, aus welcher ‚ein starker Strom von Kohlensäure gemischt ‚mit unterschweflichter Säure beim Sonnenlichte sichtbar und ulirend ausströmt. — Die Wände der Höhle sind bis auf die Höhe der Eingangsschwelle init Schwefel" messerrückendick belegt. — Das in der "Höhle ab- tropfende Wasser enthält Schwefelsäure und Alaun, und wird. vom Volke -als Augenwasser . gebraucht. — Alle unter, 5, ‚Fuss..hohen Thiere, wenn sie in die Höhle, die'eim würdiges.-Seitenstück“der 215 Hundsgrotte bei Neapel ist, hineinkommen , ersticken augen- blicklich und ‚man fühlt beim vorsichtigen Hineingehen. auf dem prikelnden, ja brennenden Wärmegefühls durch die Kleider am Kör- er höher und höher steigt, ohne dass das Thermometer eine Wärmediflerenz von der äusseren Temperatur nachweise, bis man im Niveaux ‚der ‚Schwefelablagerungslinie an den Wänden, wenn sie mit dem Halse in gleicher Höhe ist, stehen bleiben muss, indem jedes Weiterschreiten oder Senken des Kopfes sehnellen Erstickungstod. brächte. — Die Geschichte dieser Höhle, deren Ausströmungen gegen chronische Hauptausschläge stark ge- braucht werden, hat leider auch manche Menschenleiche aufzu- weisen. — Mehrere ähnliche Spalten befinden sich in diesem aus dem vulkanischen — beim Aufsteigen durch das einsickernde ath- mosphärische Wasser und Luft gesäuerten — Schwefel und aus der neptunischen Thounerde entstandenen Alaunstein, die alle diese Gase in solcher Menge exhaliren, dass auf eine halbe Meile im Umkreise der Büdösberg, der eine wahre Solfatara ist, durch den Geruch wahrgenommen wird. — Die Erde in der näch- sten Umgebung dieses Berges enthält in Mugeln 10 bis 20 und mehr Prozent Schwefel, und .dürfte daher zur Gewinnung des- selben geeignet sein, obwohl die in neuester Zeit ämtlich veran- lassten genauen technischen Versuche die Abbauwürdigkeit .ab- sprechen, — - * Auch treten rund um den Büdös von 100 bis 1000 Schritte weit von diesen Spalten Mineralquellen der verschiedensten che- mischen Beschaffenheit zu Tage, wie das Schwefelbad Fortyogo, die. Kohlensäuerlinge von Läzarfalva und Quellen mit .Koch- salz-, Alaun- und Chlorsalz - Gehalten auf der Soosmezö. — Hieraus dürfte die Schlussfolgerung nicht zu kühn sein: dass die grosse .Spalte der erkalteten Erdrinde — aus welcher die Alpen „ hervortraten — nach und nach sich gegen Osten erwei- terte, und dass durch dieselbe die. Karpathen Ungarens, ‚und zu- letzt jene des Schwesterlandes Siehenbürgens. hervortraten. Der grösste Theil der plutonischen Gebirgsmassen in den Karpathen Siebenbürgens besteht aus . Glimmerschiefer und der Granit, als das hebende und. die Metamorphose des Glimmer- schiefers aus dem Thonschiefer —- wie auch jene des körnigen Kalkes aus dem ‚kohlensauren Kalke — verursachende Medium , tritt nur vereinzelt in grössern Massen zu Tage. — ._._ In diesem Glimmerschiefer sind die Kupfererzlager von Rod. nau, Szent Domokos und Deva gebettet, und auf demsel- ben lagert der mächtige Eisen- Stock bei Vajda-Hunyad. — Der, körnige Kalk. hingegen. bildet den schönsten Marmor _ insbe- sondere hinter Vajda-Hunyad, aus ‚welchem die Römer ihre 216 Tempel, ihre Prachtgebäude und ihre Statuen bauten und meis- selten, deren Reste und Trümmer jetzt. in Gredistje, dem alten dazischen Sarmisegethusa — später der römischen Residenzstadt Ulpia Trajana, zu Kalk gebrannt werden. Die verschiedenen Porphyre treten hauptsächlich und in ei- genthümlichen Verhältnissen in dem im Westen des Landes be- findlichen Erzgebirge zum Vorschein. — Sie sind nahe an ihren Grenzen; wo sich andere Gesteinsarten ihnen nähern, vielfach zer- klüftet und hier sind die meisten Bergbaue des Landes, wo Gold, Silber und das diesem Gebirgsstocke eigenthümliche Tellur in allen seinen Varietäten, wie auch reiche Ausbeute seltener kryo- tognostischer Vorkommnisse, gewonnen wird. — Die Erzeugnisse vulkanischer Thätigkeit — die Pyroxenge- steine — die Trachit - Breecien etc. bilden im Osten den obbe- schriebenen grossen kompakten Gebirgsstock ; ‚im Westen aber sind sie zwischen, und über den Porphyren des Erzgebirges ge- bettet, wie insbesondere in Nagyax, dessen genauere geogno- stisch-montanistische Verhältnisse ich in der fünften Versammlung ungarischer Aerzte und Naturforscher zu Klausenburg im Jahre 1844 vorzutragen die Ehre hatte. — Die Basalte, die letzten aus dem glühenden Erdinnern durch die erkaltete und durch neptunische Ablagerungen verdickte Erd- rinde durehgebrochenen Feuerstrahlen, sind besonders bei But- sum in der. Nähe von Abrudbanya durch den Karpathensand- stein in zwei grossen Kegeln vorgetreten. — Nach der Fingalshöhle gehört wohl die Detunata zu den imposantesten und bekann- testen Basaltsäulenmassen in Europa. — Die Grauwackenformation oder das cambrische und silur- ische System kömmt nur in Westen des Landes in grössern Mas- sen vor. — Die Kohlengruppe tritt am schönsten im Zsiller - Thale auf. — Die derartigen Steinkohlen, wie auch nicht minder die Braunkohlenlager von Holbach, Ajta, dann jene von Fele und Mojos dürften in nächster Zukunft zu grossen Bedeutungen ge- langen. e Zur Juraformation gehören wohl der Karpathen - Sandstein , der in grossen Gebirgszügen das krystallinische Gestein im Osten umlagert und im Westen das Erzgebirge umschliesst, — und der Karpathen Kalk. — Das siebenbürgische Californien, — die Goldstöcke bei Verespatak, sind io diesem Karpathensandstein gebettet, und ebenso ist der Berg der Versteinerungen bei Vidra auch in die- ser Jurassie. Die Höhlen von Homorod-Almas, Boitza,. Vidra, Borszek, die Csetatjaboli im Hatzeger Thale und andere be- | | | | ) 217 finden sich in diesen Jura-Kalken,, in deren erster bei Höomorod- Almäs in einem der tiefsten und engsten Gänge grosse Mengen von Schädeln ünd Knochen des Usus spelaeus aus dem fest-, gewordenen Fledermauskothe, der den Boden der Höhle bildet, aufgedeckt wurden. Die Tertiärformationen, Molasse und das Dilluvium, lagerten sich in das grosse Seebecken zwischen den obbeschrie- benen dasselbe umschliessenden Gebirgsmassen ab. | “Diese Straten und ihre geognostischen Verhältnisse sind leider noch sehr wenig untersucht. — Die bedeutenden Salzsteinstöcke , die mit’den Metallen den grössten Reichthum meines schönen Va- terlandes ausmachen ,' bilden zwei lange Gruppen , deren, östliche an der Grenze zwischen dem vulkanischen Hauptstocke, dann dem Karpathensandsteine und den Tertiärformationen in bedeutenden Fel- sengruppen zu Tage stehen, während die westlichen in den Ter- tiären- ünd Molassen-Formationen und im Dilluvium eingebettet liegen. — | H In diesem Tertiärbecken finden sich auf der Karte die Orte bezeichnet, wo bis nun Versteinerungen vorweltlicher Thier- und Pflanzenreste aufgedeckt wurden. — Ich will nur auf die Lager an der unteren Szamos—- an jene bei Klausenburg bis gegen Banfi-Hunyäd — an die reichhaltigen Tegel bei Lapugy, von woHerr Neugeboren aus Hermannstadt mit grossem Fleisse _ die” bedeutende Menge von Foraminiferen heschrieb. und wo Herr Kustos-Adjunet Dr. Hörnes im verflossenen Frühjahre über- raschende Ausbeute 'machte, die er auch systematisch bestimmte, — an jene unter Hermannstadt, von wo der vielseitig gelehrte Hammersdorfer Pfarrer Herr Ackner grosse Ausbeuten in seinen Sammlüngen aufweisen kann , — wie auch auf die neu auf- gedeckten Lager hei Bäroth und Arapatak und auf jene von Korod, Räkosd, Szakadat, Kakova (Ivänfalva), Magura etc. aufmerksam machen. at ie Auch glaube ich hier nicht ünerwähnt lassen zu können : die Theerquellen beim Ojtoser-Passe undam IIvaflusse an der obern .Marosch. — Den balneologischen Theil meiner Karte kann ich ganz kurz damit bezeichnen : dass die qualitativen Eigenschaften der vielen Mineralquellen dieses gesegneten Landes durch die Farben, mit welchen die Namen der Orte unterstrichen , ersichtlich ge- macht wurden, und dass an Orten, wo mehrere Farbenstreifen stehen, ru Are Mineralquellen dem Boden entströmmen. — u sind:- ar Eisensäuerlinge in Borsäros, Borvölgy, Bozes, Domb- hät, Homorod, Keruly, Korond, Lövete, Medvepa- tak, Poljan, Rodnau, Szent-György, Veresborkut. 218 Alkalinische Mineralquellen in Belbor, Bibarczfalva, Kemend, Kovaszna, Läzärfalva, Ohläfalva, Pisz- trangas, Szaldobos, Szombatfalva, Uzonka etc. Schwefelwässer in Koväzna, Mälnäs, Reps, Torja, Tus- nad, Zovany. R Bitterwässer in Kis Oseg, Ölves, Tür. Glaubersalzquellen in Zsibo. Kochsalzquellen in Bassen, Korond, Soosmezö, Szoväta, Salzburg, Thorda, Zsabonitza und vielen andern ‚Orten. Alaunwässer in Kovaszna, Zoväny. | Kalkerdige Thermen in Algyogy, Kis Kalan, Väcza. Diese Karte dürfte daher geeignet sein, nicht nur die Qualität der einzelnen Minreralwässer Siebenbürgens, sondern auch die geognostischen Verhältnisse des Bodens , dem sie entströmmen anschaulich zu machen. — j ' Es bleibt mir nur noch übrig mit wenigen, Worten ‚den wahrscheinlichen Ursprung dieser Mineralquellen anzudeuten, —Ich erwähnte schon oben : dass durch die _fortbestehende vulkanische Thätigkeit in den östlichen Karpathen grosse Mengen Kohlenstoff, Schwefel und Chlor ausströme , und ausser aus den bereits be- zeichneten Büdösströmmen diese Gase als Kohlensäure und un- terschweflichte Säure auch in Kovaszna aus dem Boden des ganzen Ortes derart zu Tage tritt, dass in den Boden gegrabene Gru- ben als Gasbäder benützt werden, wo jedes Licht erlischt, ' wo jedes. hineinkomende Thier sogleich verendet, und dass alle Kel- ler unter den Wohnungen bis zum Niveau ‚des äusseren Bodens mit denselben gefüllt sind. — Ebenso strömt trockene Kohlensäure in Belbor mit Geräusch aus dem Boden , was noch an meheren Orten des Landes Statt findet. — Im Büdös wie auch in den Kovasznaer- Gruben legen sich ausser Schwefel auch. Koch- salzblüthen an die Wände. — Der aus der vulkanischen Erdrinde entströmende Kohlenstoff zieht begierig das Oxygen der in: die Erdrinde eindringenden ath- mosphärischen Luft oder des einsickernden Tagewassers an, um sich mit demselben zur Kohlensäure zu sättigen , welehe‘ wenn 'sie weiters Wasser auf ihrem Wege: findet , von ' denselben. unter den heftigen Drucke in den tieferen Erdschichten: begierig absorbirt wird. ‚Dieses kohlensäurehältige Wasser lösst dann leicht andere‘ Salze auf und ist zugleich Vermittlerin neu (entstehender. kohlensaurer Salze aus den Basen und Salzen der durchzogenen Basen zu in Wasser sogleich auflössbaren Chlorsalzen , wie auch der Schwefel entweder wit Oxygen gesäuert mit Basen Schwefelsalze bildet, oder aber mit dem Hydrogen des Wassers, dessen Oxygen der Kohlenstoff: begierig aufsog, Hydrothion-Gase bildet, die die Schwefelwässer kennzeichnen. Daher enthalten die siebenbürgischen Mineralquellen — je nach der Bodenbeschaffenheit — kohlensaure, salzsaure und 219 schwefelsaure - Salze in verschiedenen Gemengtheilen, hauptsäch- lich kohlensauren Kalk und Kochsalz, salzsaure und schwefelsauer Magnesia, kohlensaures Natron, Kali und Eisen, —. dann eine verschiedene Menge freier Kohlensäure oder Schwefelwasser- stoffgases. — Es giebt aber auch Wuellen, die nur gewöhnliches Süsswasser sind, durch welches grosse Mengen von Kohlensäure mit heftigem Sprudeln und Blasenwerfen strömen, wo nähmlich die aus dem Erdinnern entströmende trockene Kohlensäure erst an der Oberfläche auf gewöhnliches Tagwasser stüsst. Es möge mir noch gestattet sein, hier der Ausströmmungen von sich bildendem Gas (Leuchtgas) bei Kis-Säros in Sliieben- bürgen zu gedenken; wo unweit des Dorfes aus trockenem Humusboden eine nicht unbedeutende Menge dieses. Gases durch Ritzen und Spalten der bebauten Dammerde ausströmt Die insbesondere, wenn sie mittelst eines Aufsatzes zusamenge- halten und angezündet wird, mit heller Flamme. in diekem. Strah- le ununterbrochen fortbrennt. — Dilluvium und nahc: Salzquel- len charaktrisiren allein diesen Boden, und es mögen diese Gas- ausströmungen identisch sein mit den »ewigen Feuer von Baku« im russischen Asien, die zu ausgebreiteten Ziegelbrennereien ge- braucht werden, wie auch mit den Leuchtgasausstrümungen am Eriesee in Nordamerika, wo einige kleinere Städte dasselbe sich 'als Material zur Beleuchtung zuleiteten. Grössere Braunkohlen oder Torf-Lager in diesen Dilluvialschichten eingebeltet dürften wohl durch Zersetzungen oder Verbrennung diese Erscheinunngen hervorrufen. Anmerkung der BRedaction. Zur Orientirung uuserer geehrten Leser, welche die Karte des Herrn Verfassers nicht vor sich haben können , müssen wir bemerken, dass die oben bei der Klassificirung der Mineralquellen angeführten Fundorte nicht sämmtlich Namen von Ortschaften sind, daher auch nicht alle auf gewöhn- lichen Specialkarten unsers Landes aufgefunden werden können. So ist: Borsäros, eine Localität bei Csik-Szent-Kiräly. Borvöly (Valje vinuluj), Dombhät und Medvepatak (Valje urszuluj) sind Lokalitäten bei Rodnau; und unter Rodnau ist der im Orte selbst be- findliche Säuerling zu verstehen, Homorod ist eine Sauerquelle bei Ohlafalu und nicht bei einem Dorfe „dieses Namens. Keruly, Lokalität mit Badeeinrichtungen östlich von Lövete. Veresborkut, Quelle östlich von Belbor. _ Pisztrangos, Berg und Fluss; bei Zaläny-Uvegecsür. Uzonka, Gebirgsthal bei Telegdi-Baczon. Zu bedauern ist übrigens, dass der Herr Verfasser die bekannte- “ sten und besuchtesten Mineralquellen (Säuerlinge) von Borszek , Elöpatak und’ Zaizon, von welchen wir neuere und sehr genaue Analysen besitzen , nicht auch in: jene Uebersicht einbezogen hat, und bei der Letztern selbst, deren Abweichung von der Klassificirung Belteki’s, Pataki’s u. s. w. nicht näher begründete. RE. A. B, 220 Malakologische Notizen aus Siebenbürgen von E. A. Bielz Ich halte es für meine angenehmste Pflicht, vor Ablauf des Jahres 1856 einen kurzen Ueberblick der Resultate meiner For- schungen auf dem Gebiete unserer siebenbürgischen Mollusken- kunde in diesem Jahre zu liefern, zumal meine und einiger lieben Freunde Bemühungen von dem schönsten Erfolge gekrönt und wieder mehrer Novitäten entdeckt wurden. Hierdurch erhält das in Nr. 7 dieser Blätter vom Jahre 1353 gegebene Verzeichniss der Siebenbürger Land- und Süsswasser-Mollusken die nachstehenden Ergänzungen und Berichtigungen: 4. Sueeinea. Eine Mehrzahl von Succineen, welche ich durch Herrn Professor Lutsch aus dem Bade Keroly bei.Lö- vete erhielt, lassen keinen Zweifel mehr übrig, dass die in 'Nr. 1. d. Bl. v.d. 1851 Seite 15 aufgestellte neue S. minuta M. Bielz nichts weiter, als der Juxendzustand einer stumpfen, blass - horn- farbigen Form der S. putris L. sei. 2. Helix. In dem sogenannten Geisterwalde am Bogater Bache‘ etwa eine Stunde westlich von Heviz, fand ich ‘am. Fusse eines grossen Kalkfelsens unter Steingerölle Ende August 1856 in Begleitung meines guten Freundes J. Meschendorfer aus Kronstadt eine der Helix (Zonites) glabra. nahestehende Form, welche" ich vorläufig‘ bloss als eine noch nirgends beschriebene Riesenvarietät dieser Art von 9‘ Durchmesser und 3° Höhe zu er- klären in der Lage bin. Dieselbe Form‘, dürfte nach‘ Jugend- exemplaren zu urtheilen, auch am Kapellenberge beiKronstadt zu finden sein. Eine weitere Vermehrung erhielt das Geschlecht Helix .da- durch , dass nach einer brieflichen Mittheilung des Herın A. Stenz zu Neusiedl, von ıhm. im Jahre 1829 die Helix trizona Rossm: im südlichen Theile des Hatzeger Gebirges in der Nähe».des'Triplex Confinium von Siebenbürgen , der Walachei und dem Banate und zwar kleiner, als die bei Mehadia vorkommende Form, nebst der glashellen, bänderlosen Varietät (H. Frauenfeldi Zelebor) ge- funden , wurde. x 3. Glandina acicula Müll., wurde von dem Studi- renden Carl Linz am bern Rande der Weinberge des Vajda- Hunyader Schlossberges ‘unter Moos in einigen todten Exemplaren 221 aufgefunden und dadurch unserer Molluskenfauna eine umso in- teressantere neue Entdeckung zugeführt, als Achatina lubriea nach den neuesten anatomischen Untersuchungen generisch von Glaudina verschieden ist und daher eigentlich zugleich ein neues Genus iu unsere Fauna eingeführt wird. 4. Pupa: Die am Hammersdorfer Berge aufgefundene Pıpa dolium (Seite 57 d. Bl. v. J. 1851) ist die nahe verwandte Pupa gularis Rossm. Die erstere Aıt ist daher vorläufig nur von Govasdia bei V. Hunyad in Siebenbürgen bekannt , da mir keine Exemplare von Michelsberg vorliegen und ich zu glauben geneigt bin, dass anletzterm Orte ebenfalls P. gularis (und nicht P. dolium) vorkommen werde. 3. HBualen. Ein reichliches Material von Baleen , ‘welches ich durch die Güte des Herrn C. Fall in Törzburg von mehreren Lokalitäten des Gebirges Bucsees erhielt, lassen die von mir 8. 163 d. Bl. v. J. 1853 als interessante Varietät der Balea livida auf- gestellte Balea lactea als eigne Art erscheinen , welche nicht durch Uebergänge mit B. livida verbunden wird und von der ich schon 3 Varietäten kenne: a) links-gewunden, zehn Umgänge, brauner Schlund, 5%, bis 6“ lang, vom Gebirge Csukas bei Zeizon; — b) rechtsgewunden, zehn Umgänge, brauner Schlund, 6 bis 7° lang, von der höchsten Spitze des Bucsees an den dort einzeln herumliegenden Kalkblöcken durch Ferd. Schur; — c) rechtsgewunden , 9 bis 91% Umgänge, Schlund weiss bis licht gelbbraun , Länge 5'/, bis 6, von den Kalkfelsen Vurfu Csobotju und Greutisch des Buesees durch C. Fall. Diese Art sah ich in der Sammlung des Herrn Parreyss in Wien als seine Qlausilia glorifica, ‘obwohl dieselbe nach der Be- schreibung von Charpentier in Petits Journal de Conchyl. III. Bd., S:'364 Nr. '22 eine andre Art , nämlich die Cl. canescens Parr. sein sollte. Als Letstere war bei Parreyss die Cl. Fussiana m. —'(l. glorifica Charp. bezeichnet. Dass Herr Parreyss diese Verwechslung auch bei Versendungen vorgenommen, geht aus Pfeiffers Monogr. Helie. II. Bd. S. 5834 hervor, wo als Cl. glorifica Parr. ebenfalls unsere‘ Balea lactea beschrieben ist. Es ist'also Balea lactea m. — Clausilia canescens Charp. —= CI. glorifica Parr. , L. Pffr. (nec Charp.) — | eN 6. Clausilin. Die neuen Arbeiten meines Freundes A. Schmidt in Aschersleben über die europäischen Clausilien haben auch unserer Fauna vielseitigen Nutzen verschafft; da dieselben jedoch eben im Zuge begriffen sind, behalte ich mir vor, davon gelegentlich Mehreres mitzutheilen und erlaube mir vorläufig daraus - und nach den neuen Resultaten meiner Forschungen in diesem Ge- sehlechte folgende Berichtigungen und Ergänzungen zuzuwenden. Es ist in unserm Verzeichnisse Seite 116 d. Bl. v. J. 1853 bei der’ Clausilia plumbea noch ‘die Varietät Cl. cornea A. Schmidt 222 (Der Gesehlechtsapparat der »Stylommatophoren« S. 47), dann nach dieser Art die interessante neue siebenbürgische Clausilia stra- minicollis Parr. (Charpentier , in Petits Journ. Ill. Bd. Seite 364 Nro. 21.) vom Vurfu Csobotju und Greutisch des Bucsecs einzu- schalten, welche ich in diesem Jahre durch die Bemühung des Herrn C. Fall in mehreren hundert Exemplaren, darunter auch etwa 15 rechtsgewundene Stücke erhielt, was auf einen Zusammenhang mit der in ihrer Gesellschaft häufig vorkommenden grossen Form der Balea livida (rechtsgewunden und nur etwa 5 — 6 Stücke linksge- wunden) schliessen lässt. Herrn Ferd. Schur junior hatte diese in- teressante Art schon im J. 1853 auf der höchsten Spitze des Bucsees mit Balea lactea in wenigen Exemplaren gesammelt und mir ei- nige davon mitgetheilt, welche ich nach dem von H. Parreyss erhaltenen Originalexemplare bestimmen konnte. Nach Cl. regalis ist die von Herrn A. Schmidt benannte neue Art Clausilia intercedens einzureihen , welche uns Herr C. Fall aus der Gebirgsschlucht Dumbrovitsoare, wo sie. bei der dort befindlichen Höhle in: Gesellschaft der Cl. elegans m. vor- kömmt, in Mehrzahl verschaffte. Die Clausilia Bielzii hat sich auch bereits einige sehr merkwürdige Blutsverwandte attachirt, worunter vor allem eine neue Art hervorgehoben werden muss; es ist diess: N Clausilia bogatensis E. A. Blz. Schale: Linksge- wunden,, bogig-geritzt,, bauchig-spindelförmig , dünn , durchschei- nend, ölig-glänzend, im Leben mit bläulichem Reife; die 10. ge- wölbten Umgänge mit ziemlich weitläufig stehenden, unregelmässigen Rippen, welche nach der untern Seite des Umganges kaum etwas schwächer werden ; der Nacken am Mundsaume weislich mit etwas gröbern und mehr welligen Runzeln, durch einen schwachen Ein- druck unten zu einer gerippten Wulst zusamendrückt ; Mündung unregelmässig länglich-birnförmig , an der Spindel in einen Win- kel vorgezogen ; Mundsaum zusamenhängend, gelöst, zurückgeschla- gen, weiss, ohne. deutliche Lippe; Oberlammelle kurz , nicht bis an den Mundsaum vortretend ; Unterlammelle ziemlich erhaben , in einem geschwungenen Bogen vortretend, zusammengedrückt und am Rande etwas umgebogen ; Gaumenfalten vier, die oberste sehr lang, '/,“" von der Nath abstehend , weit vortretend , die zweite bis vierte von jener stark divergirend und klein, die dritte. punktförmig , die vierte ebenfalls vortretend ; Spindelfalte bis an den Mundsaum reichend und die Mündung eckig heraustreibend; Mondfalte fehlt; Spirallamelle breit, von. der Öberlamelle weit zurückbleibend; Schliessknöchelchen zweilappig ausgerandet, derrechte Lappen länger. Höhe 7 bis 8 Breite 2”.— Thier: gelbgrau, an der Sohle heller. An Kalkfelsen des Bogater Thales im Geisterwalde, eine Stunde östlich von Heviz im August 1856 von mirin Gesellschaft meines Freundes J, Mesehendorfer in Mehrzahl gesammelt. 223 Die nächste Verwandte der Cl. Bielzii, von ihr durch bedeu- tendere Grösse, linksgekehrte Windung , durchaus-gehende Rippen und die vortretende Spindelfalte unterschieden. Da nun Cl. ma- densis ©. Fuss (Siehe diese Bl. Jahrg. 1855 S. 125), welche ausser bei Mada, auch in der Tordaer und Koppander Felsenschlucht vorkommt, nach A. Schmidt’s brieflicher Mittheilung eine aueh anatomisch von Cl. Bielzii verschiedene Art ist, und eine weitere nahe Verwandte der Letztern, Cl. clathrata Frie.*), bei Szadelö im Tornaer Comitate Ungarns entdeckt wurde, so haben wir hıer eine interessante eng abgeschlossene Gruppe von 4 Arten , welche sich nahe an die der Claus. plumbea & ÜConsorten anschliesst. Bei Clausilia pagana kommen einzuschalten : Clausilia rugi- collis Zgl. und oleata Zgl, welche ebenfalls Herr Stenz 1829 in der südwestlichen Landesecke Siebenbiirgens (Südabhang des Hatzeger Gebirges) fand. Von Clausilia concilians A. Schmidt, welche neulich vom Autor in seinem Werke die kritischen Gruppen der europ. Ülausi- lien genauer beschrieben wurde**), haben wir drei Varietäten: a) Dietypische, schlankere Form mit kleiner Mündung und ausge- prägter (aumenfalte ist die von der Szaszesorer Burgruine; b) eine etwas grössere, bauchige Form, mit ausgezogener Spitze, etwas weiterer Mündung, einer schwachen Andeutung der untern Gaumenfalte, welche bei der typischen Form stark ausgeprägt zu sein pflegt (Cl. undulata Parr.), und Ol. vulcana Stenz (letztere meist verkümmerte Exenıplare) darstellend, sammelte ich am Devaer Schlossberge und Herr Paget brachte sie dieses Jahr in schönen 7“ grossen Exemplaren vom Fusse des Gebirges Retjezat bei Malom- viz; ce) die dritte kleine Form (nur 5“ lang) ohne untere Gau- menfalte (Cl. Ettingeri Zelebor) wurde vom Herrn Paget ebenfalls am Retjezat gefunden. Unsere frühere Clausilia plicatula (Siehe d. Bl. Jahrg. 1851, Seite 59 und Jahrg. 1853, Seite 116) löst sich nach genauer Analyse in die zwei Arten: Clausilia tumida Zgl. von Balän- banya, vom Kereszthegy, bei Udvarhely (angeschwemmt bei Schäss- burg) „ am Czibles und von Rodna; — und in Cl. latestriata E. A. Bielz (A. Schmidt, kritische Gruppen der europ. Clausilien I. Heft S. 27) auf, welche Letztere, ausser am Czibles, an allen Fund- orten der Vorigen, dann bei. Borszik, im Keroly, bei Csik-Tusnaäd, *) Klein (nur 5',°’ lang), am obern Theile der Umgänge noch gröber als Cl.Bielzii gefaltet , von den vier Gaumenfalten die dritte solang, als die zweite (nicht punktförmig), die vierte nur punktförmig in der Nacken- wulst angedeutet oder ganz fehlend. **) Znerst von mir im Jahrgang 1853 Seite 122 dieser Verhandlungen und Mittheilnngen beschrieben. 224 Tömösch, Törzburg, am Königsstein, im Geisterwald, bei Kerezesora, Obersebes, im Rothenthurmpass, bei Talmesch, 'am' Praesbe bei Zoodt, bei Heltau, Michelsberg , Gurariu, Apa-Nagyfalu, Klau- senburg am Bück , und am Gebirge Piatra arsze bei Bänffi-Hunyad unter loser Baumrinde : gefunden wurde. Die Glausilia pumila tritt bei uns in drei Formen auf: a) die grössere Form mit weisslicher Lippe (Cl. leptostoma Parr.) von Birthelm ; b) die mittlere von Michelsberg , Gzoodt, Talmesch (Landskron und bei den Weingärten), Geisterwald , Apa-Nagyfalu und Szaszesor ; c) die kleinste Form (Cl. suceosa P arr.) von den Hammersdorfer Weingärten und aus dem junsen Wald bei Her- mannstadt. Von der vorigen Art ist dagegen die Cl. pusilla Zgl. unter dem Namen Clausilia eruciata Studer, als eigene Art auszu- scheiden, wir, fanden sie in Siebenbürgen immer nur einzeln bei Borszek, Balänbanya nächst, St. Domokos, am Kereszthegy, im Keroly und am Gebirge Piatra arsze. Was wir in unsern Verzeichnissen als Ül. rugosa ‚Dr. auf- führten . gehört durchgehends der Clausilia dubia Hr. an., Wir haben davon besonders zwei Formen: a) die grössere (Cl. ‚affınis Zgl.) aus demSzamosthale bei Neu-Rodna und von der Burg Üsicso bei Dees;—b) die kleinere (Claus. dubia var. transsilvanıca Adolf Schmidt) von sehr vielen Fundorten, namentlich überall im Kalk- gebirge vorkommend. Eine kleine, schlanke Form der Glausilia cana, mit glattem Nacken hat neuerlich A. Schmidt unter dem Namen: Clausilia iöstoma als neue Art unterschieden und wird uns nächstens auch deren genaue Beschreibung und. die weitern Unterschiede von Cl. cana mittheilen. Ich fand sie an mehreren Punkten: des’ Kerzer Gebirges , namentlich im Pulia- , Leitha- und Valye- Doamni-Thale bei Kerczesoare an faulen Buchen. Nach einer brieflichen Mittheilung von A. Schmidt dürfte eine kleinere Varietät der Clausilia tenuilabris Rossm. in einer eigenthümlichen , kurzen, mit Cl. cana zunächst verwandten Form vom Gebirge Königsstein zu suchen sein, worüber wir indess noch die weitere Bestättigung zu gewärtigen haben, um diese Ver- bannte *) dann wieder reumüthig in unsere Fauna einzuführen. Unsere Clausilia stabilis gehört nicht dieser ‚— naeh den neuen Untersuchungen mit Cl. fallax. identischen Art»an, sondern bildet die.neue Clausilia jJugularis Parr. (A. Schmidt). ®) Sieh’ diese Blätter Jahrgang 1854 Seite 87. 225 ". Planorbis. Es dürfte Pl. similis M. Bielz nach den neuesten Erfahrungen unzweifelhaft als var. minor mit Pl. cor- neus zu verbinden sein 8. Limmaeus richtiger Limmaea Lamk: Die von uns als L,. speciosus Zgl. verzeichnete Form kann für nicht mehr‘ als eine gerippte und gegitterte ,; grosse, bräunliche Varietät' der L. palustris angesehen werden. Limnaea silesiaca Scholz (wenigstens unsere Form) dürfte kaum mehr als var. der L. fusca sein, womit auch unsere L. elon- gata unbedingt zu vereinigen ist. 9. Paludima. Wir waren nach vieljährigem Sammeln endlich so glücklich, die im ganzen mittlern Europa sehr häufige “ Sumpfschnecke, Paludina vivipara L. auch in unserm Vaterlande aufzufinden. Es brachte sie nämlich zuerst im Sommer 1855 der Studirende Viktor Sill von Kronstadt mit, und bald darauf hatte sie auch Herr Paget von Apa-Nagyfalu bei Bethlen erhalten. Im August (d. J. fand ich endlich auch Gelegenheit, selbe in den Tei- chen beiden Ziegeleien am Gespreng von Kronstadt in Menge, und zwar die gewöhnliche grosse Form, dann eine kleinere’ Varietät zu sammeln. 10. Anoderıta. Die siebenbürzischen "Arten dieser Gattung bedürfen noch einer weitern Revision und ich glaube nicht, dass wir die bisher bekannten Formen unseres Landes mehr als drei guten Arten zutheilen können, nämlich a) Anodonta .piscinalis Nils. b) A cygnea A, wozu unsere A. anatina als Jugendexemplare und A. rostrata als Varietät gehören. c) A. cellensis Schrött , wovon unsere A, ponderoösa eine blosse Monstrosität (in einem Exemplar gefunden), und A. complanata der Jugendzustand sein wird. Es ergibt sich demnach in Folge dieser Berichtigungen und Ergänzungen gegenwärtig nachstehende Uebersicht der Fauna un- serer siebenbürgischen. Land- und Süsswasser-Mol- lusken: Arion Fer. Vitrina Drap. empiricorum Fer. 1 albus Fer. pellucida Drap. subfuscus Dr. Ä diaphana Drap. hortensis Fer. | elongata Drap. Limax Müll. Succinea Drap. - cinereus Müll. Bw‘ 72 "putris L. A u Re SR 77757 Pfeifferi Rossm. Daudebardia Hartm. var. ochracea De Betta brevipes Dr.? (Langi Pfr.) oblonga Drap. 226 H ji L FKERKKEHR RER triaria Friv. k KRERKEERE (Zonites Montf. ) personata Lamck. nitens Mich. FOHPEHRRRE nitidula Drap. aethiops M. Bielz nitidosa Pfr. arbustorum L. nitida Müll. (lucida Zgl.) PETERS cellaria Müll. faustina Zgl. glahra Stud. trizona Zgl. hydatina Rossm. banatica Partsch. erystallina Müll HERRN" hyalina Fer. pomatia L. u) luterscens Zgl. carthusiana Müll. (carthu- 2 Mala sianella Drap.) vindobonensis € Pfr. re fruticum Müll. aca Mgl.) strigella Drap. Bulimus Scopoli. umbrosa Partsch ® hispida L. rubiginosa Zgl. sericea Drap. RK leucozona Zgl. incarnata Müll. vicina Rossm. bidens Chemn. var. major et minor. fulva Drap. tr aculeata Müll. Xytn% rupestris Müll. pygmaea Drap. ruderata Stud. rotundata Müll. solaria Menke. +Eri:% obvia Hartm. var. albida Zgl. instabilis Zgl. striata Müll. Ercc% pulchella Müll. costata Müll. detritus Müll. * * montanus Müll. Er% obscurus Müll. apenninus Jan. reversalis FE. A. Biels et var. tridens Müll. et var. Achatina Lamk. lubrica Müll.” Eh acicula Müll. Pupa Drap. % frumentum Drap. secale Drap.? avenacea Brug. +% dolium Drap. gularis Rossm. doliolum Brug muscorum..L. triplicata Stud. minutissima. Hartm. iruncatella L. Pfr. biplicata Mich. 227 27 antiverligo Drap. pygmaea Drap. pusilla Müll. Venetzii Charp. Balea Prid. livida Menke glauca E. A: Bielz lactea E. A. Biz.(glorifica Par., canescens Charp.) Clausilia Drap Fussiana E. A. Bielz Lischkeana Parr. (Charp.) elegans E. A. Bielz intercedens A. Schmi. regalis M. Bielz straminicollis Parr. (Charp.) plumbea Rossm. - var. cornea A. Schm. bogatensis E A. Bielz Bielzii Parr. (L. Pfr). madensis C. Fuss. ++ laminata Montagu. var. fimbriata Mühlf. „. saturala Zgl. „ ungulala Zgl. marginata Zgl. orthostoma Menke. 4% filograna zul. latesiriata A. Schmidt tumida Zgl. concilians A. Schmidt var. undulata Parr. | „ Eitingeri Zeleb. dubia Drap. var. affinis Zgl. — transsilvanica A. Schm. eruciata Stud. pumila Zgl. \ - var leptostoma Par. „ succosa Parr. warhr oleata Zgl. rugicollis Zgl. pagana: Rossm. plicata Drap. var. major Rossm. cana Held. iostoma A. Schmidt tennilabris Rossm. ? fallax Rossm. muntana Pfr. eritica E. A. Bielz jugularis Parr. elata Zgl. turgida Zgl ? procera E. A. Bielz Carichium Müll. minimum Müll. Limnaea Lam. auricularia Drap. var. ampullacea Rossm. ovala Drap. vulgaris Pfr. var. expausilabris E. A.Bielz peregra Drap. minuta Drap. stagnalis Müll. palustris Müll. var. distorta Rossm. fusca Pfr. Physa Drap. hypnorum Drap. fontinalis Drap. Planorbis Müll. * corneus Drap. var. minor (similis M, Bielz) Ccontortus Müll. carinatus Müll. var. mareinatus Müll. vortex Müll. septemgyratus Zgl. leucostoma Mich. hispidus Müll“ ceristatus Drap. 228 u Neritina Lamk. complanalus Drap. transversalis Zgl. nitidus Müll. Anodonta Cu Ancylus ‚Geoff. cellensis Schrott. . fluviatilis Müll. eygnea L. lacustris Drap. rostrata Kok.? Cyclostoma Lamk. piscinalis Nils. costulatum Zgl. Unio Brug. Acme. Hartm. pictorum Lam. fusca L. (lineata Drap:) ater Nils? Valvata Müll. crassus Retz. piscinalis Gm. (obtusa Pfr.) batavas Lamk. ; Cyelas Brug. Paludina Lam. eu Pfr. 9 vivipara L. lacustris Drap. ed calyculata Drap. tentaculata.L. (impura .Drap.) Pisidium Pffr. Troscheli Paasch (similis Dr.) obliquum Pfr. . fontinale Pffr. naticoides Fer.? (kithoglyphus obtusale. Pfr. tener M.Bielz) milium Held. Zur gefälligen Beachtung. Zufällig ausgebliebene Nummern dieses Jahrganges wollen die pl: t. Herren Vereins-Mitglieder der Redaction recht bald anzeigen, damit das Fehlende nachgesendet werden könne, 23 Bitte. —&$ An diejenigen pl, t. Herrn ordentliehen Vereins-Mitglieder, welche bei Empfang ‚dieser Schlussnummer des 1856ger Jahrganges die Jahres- beiträge noch nicht abgeführt haben, ergeht die freundschaftliche Bitte , dieselben gefälligst recht bald zugehen zu lassen, damit in ‘das folgende Vereins- Jahr möglichst wenige Rückstände zu übertragen bleiben. — Das neue Vereins-Jahr beginnt mit dem 1. Mai 1857. PR DODERDINHBEREE ER ENCHERGER WWCH, 1 EEE 7 ORSROUELENE LSB Redaktion: Ber Vereinsausschuss: Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. VERHANDLUNGEN und MITTHEILUNGEN des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. EVIIL. Jahrgang. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften Hermannstadt. gedruckt bei Georg v. Closius. 18857, aoaaulbasdı97 bau gsgıulisdiii | Ze Ä 4 23319 nodseiguirdandaie | nattsdaensaaiw auiet | IR u u 7 u a u oh Iberamumnnıa il ausyıdal UV. JbalznasıumgH “uiaol) v gıosd isd Adanıbey 088 U ee ee bewirkte Ueberschwemmung . . » Seite. Filtsch Eug.;: Ferienreise,in das siebenbürg. Erzgebirge ‚130,, 447, Folbert Er,: Ueber |die Zusammensetzung des Nagyagits 99 Fronius Fr.:. Ausflug auf die Hargitta amt: Juni 18570) 402 Fuss Mich.: Zur Flora Siebenbürgens . 170 , „ Zur Cryptogamenflora Siebenbürgens 231 Generalversammlung vom 1. Mai 1357. Bericht über dieselbe 65 Klopps Math.: Tafeln zur schnellen Bestimmung der Höhen- Unterschiede aus SEEDTBERER Barometer-Beob- achtungen ? 177 Lurtz Fr. E.: Die Temperatur a Quellen bei Kuba 139 = ;» » Uebersicht der zu Kronstadt im Jahre 1849 angestellten Thermometer- und im Jahre 1850 gemachten meteorologischen Beobachtungen 174 Nekrolog J. 3. Heckel’s 119 Nekrolog Jgn. Schlauf’s { i 159 Neugeboren I..: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober-Lapugy (Fort- setzungen) ; 540,22 ,:87 , 752.108 2 Gerubels geognost, - oryktognostische Beschrei- bung der Boitzaer Bergrevier ; . 36, 51 H Der Meteorsteinfall bei Ohaba in der Nacht vom 10, auf den 11. October 1857 . 229 - Reissenberger L.: Ueber die Regenmenge zu Anfang des diessjährigen Maimonates und die dadurch ß 8 IV Seite. Salzer Mich. : Uebersicht der zu Mediasch im Jahre 1856 gemachten meteorologischen Beobachtungen . 3 Uuverricht Carl: Der Hüttenprocess bei den Goldschmelz- öfen zu /Osertest, Zulathiia und Offenbanya . 114 # Das Bleibergwerk bei Kis-Muncsel ; . 124 Vass Jos.: Eine Wanderung nach der Eishöhle bei Skerisora 162 Vereinsnachrichten J i ee UAUSTT Pr, 417, 137 , 167,227 Wolf Gabr. : Botanische Notizen e } i 49 Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. zu Hermannstadt. Jahre. VIN. N’° 1. Jänner. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — M. Salzer: Uebersicht der zu Me- diasch im Jahre 1856 gemachten meteorologischen Beobachtungen, — J. L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mol- lusken aus dem Tegelgebilde von Ober-Lapugy (Fortsetzung). Vereinsnachrichten für den:Monat Jänner 1857. Es ist die angenehmste und: leichteste Aufgabe der Redaction dieser Zeitschrift, ihren Fürsprecher beim Beginne des achten Jahrganges derselben zu’machen; sie zu empfehlen , wollen wir nicht versuchen, da die immer zunehmende Verbreitung derselben auch ausser Landes sie selbst am besten sich empfehlen lässt. Die Aufgabe, die wir uns bei der Herausgabe unserer Verhand- lungen und Mittheilungen gestellt, — der Plan, nach welchem wir diese Aufgabe bisher zu erreichen strebten,, scheinen zum wenigsten nicht ganz verfehlt gewesen zu sein und die Ausführung beider wurde mit den geringen zu Gebote stehenden Mitteln und (leider können wir auch sagen) Kräften nach Möglickeit angestrebt. Hier müssen wir wiederholt die Bitte an unsere geehrten Ver- einsmitglieder richten, von den vielen bei uns vorhandenen und sich täglich darbietenden Stoffen wenigstens einen oder einige ihrer Be- achtung und Bearbeitung werth zu halten. Wir haben ja doch nie durch glänzende Form zu überraschen gesucht, die einfachste Darstel- lungsweise ist bei dem Anziehenden des Gegenstandes selbst und seiner - Wichtigkeit für das Ganze genügend. Welche Beobachtung , welche neue Thatsache und Erfahrung auf dem Felde unserer rein empirischen Wissenschaft kann aber unwichtig sein? Ja nicht einmal vor Wieder- holungen dürfen wir uns fürchten, weil wiederholte Beobachtungen - derselben Thatsache nur deren Richtigkeit begründen. Wir erlauben uns daher nur wiederholt auf den Umfang unserer Aufgabe und die Vielseitigkeit der zu den Naturwissenschaften in dem weitern Sinne, wie wir sienehmen, gehörigen Fächer hinzuweisen. 2. ap ’ . i Es wären diess heiläufig folgende : 1. Physik mit Einschluss, der: Meteorologie, und physi- schen Geographie (Beobachtungen über Liebterscheinungen , Elec- trieität , ‚Magnetismus; Wärme y‚Luftdeuck undiändere LirträescHeinun- en ; über das Wasser in athınosphärischer Bpsiehung , dann als Quellen, Mineralwässer, Flüsse, Teiche, Seen u.s. w.; über Berg- höhen und Thalbildungen u.a. m. 2. Astronomie (Bestimmung der &eographischen Länge und Breite, dann der mittlern Zeit einzelner Orte ‚über, Finsternisse , Ko: metew, Meteore u. 8. w.) -B: Geologie und teognosie (Verbreitung und Yorkommen'ter einzelnen Gebirgsarten , Gliederung und Reibenfolze‘derselben , Ursa“ sachen und Wirkungen, Eigenthümlichkeit mit Rücksicht auf Gehalt, Form u. 8. w.) 4, ineralvırie (Fundorte einfacher und zusammengesetzter Mineralien, Vorkommen, Eigenschaften und Verwendbarkeit derselben, bergmännische Gewinnunx, ‚ Veriverthung u&ı 8. 'w.) 5. Botanik (Vorkommen der Pflanzen, Verbreitung in horizon- taler und vertikaler Richtung; ; Eigenthümlichkeitdn nach Form, Wir- kung und Verwendung u. s. w.) 6. Zoologie (Fundorte und Art des Vorkommens der Thiere, Verbreitung ; eigenthümliche‘ Formen‘ nnd Lebensverhältnisse, ‚Be- | Nutzen und Schaden u..s. w.) „Physiologie und Anatomie (Untersuchungen über ndie Stoffen ‚den Bau, dievFunetionen «und Missbildungen der thierischen und Pflanzen- Organe ul: w.) 8: Chemie: (Erhebungen über den Gehalt, die Neben, Zersetzungen : und andere: chemische Eigenschaften der unorga- nischen und organischen: Körper unsers reichen Vaterlandes.) Es werden. hieraus:| \insere geehrten: Mit zlieder 'erseben , ' wie ausgebreitet das Feld unseret- Thätigkeit'sei, wie Vieles; fürınne noch zu erforschen und beobächten , hauptsächlich aber. auch" zw besprechen iund mitzutheileu sei ‚| wir ‚erlauben uns’ daher mit dem aufrichtigen Wünsche ‚ zu echeiden, dass niemand auch den klein- stem\Beitrag in irgend einer ‚der angedeuteten Richtungen ' unserer Vereinsthätigkeit zu gevinge achte, um: dessen 'Mittheilüng ‚wenn auch: imj einfachsten. Gewande . brieflicher Darstellung, zum Nach- theil: der. ‚Wissenschaft vorzuenthalten. El Al Biel) Uebersicht. der =u Mediasch‘ im Jahre 1856 gemachten meteoro- ‚ logischen Beobachtungen von Michael Salzer., Gymnasiallehrer zu Mediasch. I. Luftdruck bei 0° Temperatur in Par. Linien. . Seehöhe des Beobachtungsortes (etwa) 957 w. F. 6h | 2h 10h | Mittel| Maximum | Minimum +300 +300 ! +300 1 +300 —+300 +300 - Monat Januar 24-99| 24:97 | 24°83 ı 2493 34. KR EN Februar 126'29| 26-41 | 26°47 | 26°39 |,, 5. 30-80|,, 22. 16-74 März 26-85) 2672| 2686 | 26-81 |,,17.32°85|,, 6. 21°25]|° April -425°30| 25-20 | 24°89 | 25-13 |,, 2. 28°40|,,16. 19-89 Mai 24:60] 24.59 2451 | 2447 |1,30. 27:43], 17.2049 Han 25-92] 23:90 | 25-73 1 25-85 |) 13.27.60 7. 23-16 Juli 25:46 23-201 25:26 [2534 | 30.27.76, 21. 22-52 August |25-59' 23-17 | 25-12 | 25-29 |" 3. 27-80] 19. 21-28 |! September | 28-33] 23-17 | 25-34 || 25-23 |” 2. 27-601" 22. 23-37 ‚Oetober . .129:31) 29:28 | 29-10:| 29:30. |. 27.31:97|), 4..26:20 > [November [25:31|25:5323770-| 25:51 |"; 1.31-19,, 28. 17.98 || December | 23-74! 25-88 26-05 | 25-88 |" 17.3216) | AN sap: 25.011258 23-32 1 23-85 vl ,.1674|. 4 II. Wärme nach Reaumur. \ "Grösste EN E © = jMittel der Stunden er = : i ER Schwank EA a ER Monats Maximum | Minimum N _ | = 6 2| 10 | Mitte) Bi Bw äl Jän. [2.9 | 1:5'1—1°8 | 1-1 la.10. 10-0]a. 7.-178[a. 6. 95] 270 | Febr.) —1:2 | 44| 007| 03 |,,13.102|,, 5.-10:8|,, 5. 10-4] 21-0 | 17] März 2:4 | 49) 07 | 06 |,,23.11:9|, 8.-100[,, 23. 15°9| 25-9 27] April] 43 11470 62 [0 84 1.18.28), 5.- 21|,28. 1681260 | 3] Mai I 8-9 1155: 10-4 | 11-5: |,,30. 25-0], .7.. 44|,,30. 13-7| 20-6 | — Juni | 125 1204| 13-5 | 15.5 |, 6.27°0|,27. 7-8), 1.1491 19:2 | — Juli | 18-1 \18°7| 14-0 | 15°3 |, 1.25°0|,12. 99], 1.120) 1851| — Aug.| 13:9 |21-1| 150 | 17-0 |,18.27°8|, 6. 10:8],,18. 11:6] 17.0] —| Sept.| 87 1168| 108 | 121 | 3.234|,24. 3:9], 3.1641 19:5 | —| Oct. | 3:2 130] 55 | 77241. 2:23:81.28.- 3|, 7.12°8| 26-9 | 14] Nov. [—2:4 | 1:9—1:0 |—0:5 |, 12. 12:0), 23.-16 5|,, 12. 14-1) 28-5 | 24) Dec. |—27 | 081-8 |—1°2 |, 27.10°2|,, 5.-147|,,26. 92 > 4 Jahr | #42)111| 5584| 712] 84 27817, — ı70l 4164 His B: seww. 6. 1.k w.n.gM. Die Mittel in Zahlen nach einzelnen Tagen ausgedrückt | | Monate || ganz | wenig | ge | ‚nicht | ganz " Monats {heiter |gewölkt mischt | "ganz i 6h E Oh] ikter 0 1.42 Be] 4° öuner),. [27 [25 |27 1,26 | 4] 7. 1.0 | er 069 Februar |27,25|2%4| 25 3 3 6 10.| 7% Mr Js jo 20|ı0 | s| 5ı 5 | 9 | 4 April 15120 |17] 17 Ehe 7 | 2 Mai 2-4ub24 (1:5 le2rkt Ies: Bel co Ze hund 6 | Juni 12.|2:0 114 | 15 81.43 2 4 3 | Juli 177.1.4:8 117 1,17 4| Al 8 5. 3 | August 04.104 107 1.05 18.| 40 2 1 07 September [1-9 11-5 [14 | 16 | 10 | 6 4 7 3] October [0-8.10-8 104 | 07 4:48 .| 7 4 2 ol November [2:0 [2:5 123 | 24 | 2| 7 4 3.11 124 December |28 | 2:0 126 | 2:5 4 6:4 (0. 3 13 1 Jahr 18 4.9 |18 | 18] s8 89 .|..59 |..78..|- 57 | *) Die Bedeutung der Bezifferung ist folgende : O bezeichnet einen ganz klaren Himmel höchstens mit 1 kleinen Wölkchen; ; A einen bis zum Viertel des Horizonts mit! Wolken bedeckten Himmel oder etwa wenig bewölkt; 2 bedeutet einen bis zur Hälfte desHorizonts mitWolken bedecktenHimmel oder gemischt; 3 bezeichnet einen bis Al desHorizonts mitWolken bedecktenHimmel oder nicht ganz trüb: A bezeichnet eine ganz mit Wolken bedeckten Himmel; dieZehntel bezeichnen die Uebergänge oder Au | näherungen der Bewölkung zu einem Ganzen. N b} IV. Niederschlag“) Höhe des Niederschlags in par. Linien Zahl der Tage mit = IE | = Hagel :H. zu F -[öe/Schnee|S | Gewitter !Graupen:G.| & S 5 Grösste Menge &| 2 Reif:R. |> S=| in 24 Stunden 7 3 110 _ — 14'767 |v.11-12. 6083 6 5 — 21.098 Jam 17. __7:007 1 6 [2 16.2.3. | 8'972 lam 24. 3542 letzt.a14 — 11/2; a.7.u.8.| 1 R.a. 22. !13°037 am 17. 5529 2 a.2.2.8W:: ha d. 1. Donner 2H.a.7.u.8. 111 — 13] 1. 26. | 1R.a.7. [40°883 |v.17-18.16-900 aus SW. | 1 H.a. 26 9 — | 13523.a.W. _ 48-140 |a.23-24.23-100 12) Hielzasno| | — 33-568 fall, 13-360 ausSW.u.O 6b — k Bu en 48-843 Inicht aufgezeichnet 11’ — |6| ° — AR. d.AR. [54356 jam 22. 13-48 2. — I6| — 41R.. | 2'349 ja.24-25. 2849 I 8 JA .— 3R. ‚| 23-934 Ja.16-17. 7351 d.1.a.6. sF 3 10] ' — = 15-426 ]a. 2.2 6320 93| 25. |60| 8... |8H.16.17R [295-363]a.2-2%/, 23-100 . VW. Wind. **) Vorherrschende Windesri- Vertheilung der Windesrichtung = chtung und: Stärke bei 3mal Aufzeichnung anlTage| 3 = ‚Mittel der Stunden Monats T 7, H Ir :3 = 176 7 2 | 10 |Mittei El erscheinen einzelne Blüthen der Jöhannisbeeren ,. "und „24. ebenso an Pflaumenbäumen , an der Traube von 'Prunus Pa- dus J,. und an einem Kirschbaum. Rosskastanie ünd Linde fangen an sich zu belauben. In voller Blüthe stehet: Amyg- ee nana; Ühelidoninm majus ; Fritillaria imperialis: er ‚die Birnbäüme stehen in’ ‘voller Blüthe; die Aepfelbäume N zengeh einzelne Plüthen. Galium Pauhini; Orchis morio ; Ajuga reptens; Geranium phaeum blühen. „ 28. Berberis vulgaris (einzelne Blüthen); Convallaria majalis; Euphorbia esula; Staphylea pinnata; Thlaspi perfoliatum ; Acer platanoides (bereits mit. Flügelfrüchten) ; Acer cam- pestre,; Rhamus eathartiea 1.. 29. Evonymus verrucosus; Lycopsis pulla; Fritillaria montana H. „ 30. Salvia prätensis; Astragalus praecox. Am 23. endlich sind alle Obstbäume und Weiden vollblüthig und ist der Buchenwald grün. Die Eiche fängt jedoch nuran, sich zu belauben; 12. quacken die Frösche und wird ein Kukuk gesehen und ein Ardea nycticorax geschossen. (Letzterer ist ein sehr sel- tener Gast in unserer Gegend). „ 24. zeigen sich einzelne Maikäfer. Schon am 5. zeigen sich einzelne Schwalben, doch verschwinden sie bald wieder und erst am 17. wiederum nur einzeln und endlich am 22. in Menge. Es blühen am 4. Syringa vulgaris; Viburnum Lantana - (einzeln), Orchis militaris. „ Am 8 4. Verbascum phoeniceum 1,.; Sinapis arvensis; Synphytum offieinale; Polygala amara ; Myosotis arvensis ; Quercus pe- duneulata Ehrh.; Carpinus Betulus. Die Akazien und Ce- rinthe minor beblättern sich. } 6. Linum austriacum ; AesculusHippocastanum (erste-Blätter); Fraxinus excelsior (mit bereits angesetzten Früchten). 7. Melittis Melissophilum ; Convallaria Polygonatum ; 10. Glechoma hederacea; Ranunculus sceleratus ; 12. Cynoglossum .officinale, Potentila anserina ; 13. Genista sagittalis L., Sisymbrium, Sophia; 14. Helianthemum vulgare ; Ürataegus oxyacantha; Veronica Beccabunga; Asperula odorata; Evonymus europaeus ; Den- taria bulbifera; Fumaria officinalis ; a 16. Viburnum opulus; Adonis aestivalis ; Orataegus monogyn9 ; Silene viscosa; Erysimum barbarea ; Camelina ‚sativa; _ 17: Acer tataricum I,.; Anchusa offieinalis; Juglans regia; Anthyllis vulneraria; 13. Rhamnus frangula ; Cydonia vulgaris ; Sinapis alba ; 19. Aristolochia Clematitis; Farsetia incana R. Br. ; Sanicula europaea; 22. Salvia austriaca; Stachys reeta; Dianthus Carthusianorum; 24.Rhinanthus Crista Galli lu. und Rhin. Alectorolophus Pollich ; Lithospermum purpureo-coeruleum; Philadelphus coronarius ; Chrysanthemum Leucanthemum ; Cornus sangvinea.,; Turritis glabra; P 26. Robinia pseudoacacia Ju. (erste einzelne Blüthen) ; 27. Solanum dulcamara ; Sambucus nigral..; Lonicer a caprifolium ; Rosa centifolia; Papaver Rhoeas; Melampyrum arvense ; 29. Coriandrum testiculatum T,.; Lilium bulbiferum; Sisym- brium_officinale ; | 30. Hyoscyamus niger;. Achillea millefolium; ‚Secale cereale (allgemein) ; Delphinium consolida ; Centaurea Cyanus; Ma- tricaria chamomilla; Juni. 2. werden reife Erdbeeren (Fragaria vesca) und .. 3. einzelne ‚Weintraubenblüthen gefunden. In voller. Blüthe stehen: Anchusa offieinalis; Stachys germanica; Ligustram vulgare; ‚Scabiosa arvensis; Lyehnis Gitago; .Coronilla varia; Lotus corniculatus; 4. Prunella vulgaris; 6. Cichorium intybus L,.; Potentilla argentea; » 7. werden reife Kirschen verkauft. Es blühen: 8. Echium vulgare ; 10. Galium verum ; Hyperieum perforatum; Salvia verticillata ; Tormentilla reptans; 9 Am 41. Melilotus offieinalis Wild.;. Lysimachia vulgaris; Nepeta pannonica ; Solanum tuberosum ; Datura stramonium ; Rubus Caesius; Valeriana officinalis ; 12. Campanula persicifolia; Oenothera biennis; „ 14. Cytisus austriacus ; Lilium martagon ; „ 15. Silene_Armeria; Melampyrum nemorosum ; ,„ 17. Tilia parvifolia; 21. Lavatera Thuringiaca ; Nigela arvensis; die Johannisbeeren werden süss. „ 25. Blitum virgatum ; Castanea vesca; „» 27. Rhus typhina; » 29. Saponaria offieinalis; Melilotus vulgaris Wild. ; Juli. Am. Die männliche Kukurutzblüthe tritt hie und da hervor. Es blüht : Betonica offieinalis ; „ 3. Verbascum Thapsus ; „ 4. Scabiosa ochroleuca ; „ 10. Solanum nigrum ; Galeopsis versicolor. „ 12. Polygonum Persicaria. ” September. Am7. werden einzelne: süsse Weintraubenbeeren (also keine ganze süssen Weintrauben) gefunden ; '„ 12. blühen: Chenopodium album; Polygonum aviculare ; .„».13. Atriplex nitens; „ 15. Bidens tripartita. a Besonders merkwürdig ist: dass fast von Anfang bis Mitte September ein Apfelbaum ‘ganz mit Blüthen , wie im Frühjahr bedeckt ist. » 18. schicken sich die Schwalben zum Abzuge an. Sie ziehen sodann die nächsten Tage ab, so dass am 22. nur noch sehr wenige Nachzügler gesehen werden. ‚.22. sammeln sich die Bachstelzen zum Abzuge ; ‚ 23. fangen die Schnepfen an, zu ziehen und die letzten werden zu Mitte October geschossen, .» 20. werden einzelne ganz süsse Weintrauben gefunden und die Wintersaat wird ausgestreut. October. - Am. sieht man schon schöne grüne Wintersaatfelder. „ 4. wird das Kukurutz abgebrochen und der Lindenblätterabfall hat bereits begonnen. » 6. blühen Vinca minor; Teuerium montanum I. var. supi- num L.; Gentiana ciliata ; - do Am 11. blüht auf ‚neuem Triebe Oenothera -biennis ; \ „45. entlauben sich die Weiden,und, doch. weniger, die Buche und der Nussbaum. N „ 20, blühen zum zweitenmale: Viola odorato; Viola bieolor ; Potentilla verna ; Vinca minor; Ajuga chamaepytis; , „ 24. Fragaria vesca; Leontodon taraxacum und die gefüllte Gar- tenaurikel; auch werden einzelne unlängst verblüthe Wein- trauben gefunden. — ’ in — is Beiträge x zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-I.apugy von Bu J. Li Neugeboren. mn nn \.. (Fortsetzung: ) Familie der Scalarien. (Scalariens Lam.) Geschlecht Delphinula Lamarck.*) Die zu diesem ‚Geschlechte) gehörigen ‘Formen, welche wir bei Linne bei seinem vielumfassenden Geschlechte Turbo finden , sind beinahe scheibenförmig oder flach konisch, mit‘ einem Nabel versehen, ‚stark und haben rauhe oder kantige Windungen;; ihre Mündung.ist ganz ) rund, mit zusammenhängenden oft gefransten oder mit einem Wulst versehenen Rändern,» der Deckel ist hornig. Dieses‘ Geschlecht tritt schon frühe (in der devonischen Formation) auf, entwickelt aber 'erst in’ der Tertiär- Zeit seinen ganzen Formenreichthum ‚der nın von den gegenwärtig in den in- dischen Meeren lebenden Arten übertroffen wird. Die fussilen 'For- men sollen‘ mehr als 50 Arten angehören ;' ‘von lebenden Arten kennt man etwa die Hälfte ‚dieser Anzahl. In dem Tegel von Lapugy habe ich 4 Formen aufgefunden , von welchen die eine jener Art angehört‘, welche wir durch Dr. Hörnes aus dem W. Becken kennen ; sie nebst unserer zweiten kommt zugleich auch bei Zukowce in Volhynien vor. Zwei Formen müssen für jetzt unberücksichtigt bleiben, da die mir zu Gebote'stehenden literärischen ‚Behelfe zu ihrer Bestimmung nicht ausreichen. *). Ueber die Stichhaltigkeit des Geschlechtes Delphinula in der Fämilie der Scalarien durch J,amarck siehe Hörnes : Fossile Mollnsken des Ter- tär-Beckens von Wien. B. 1. S. 479, 11 1. Delphinuln rotellaeformin Gralel. -Hörnes 1..c, Taf. XLVI. Fig. 6. ' Das tiewinde der kleinen niedergedrückt-kugelförmigen Schale besteht aus 3 bis 4. fast in einer Ebene, liegenden Umgängen, welche fein quergestreift and ‚der Länge nach ‚mit schwächen Furchen versehen sind. Diese Furchen'gehen wie schwach gekrümmte Strahlen von den Nähten“ aus ‚und. verschwinden ‘dann- rasch. Die Schlusswindung übertrifft an Grüsse alle übrigen, ist rund und endet mit einer runden ) gegen die Axe etwas schiefen Mündung. Den kleinen aber tiefen Nabel umgeben "strählenfürmig gesteilte Furchen. -— ‚Höhe des mir vorliegenden einzigen Exemplares fest 1.W.'L., dessen Breite zegen 2 W. L. -— Aeuserst selten. ‘Auswärtige Fundorte, dieser Art sind. Steinabrunn. im. Wiener becken , Modena, ‚St: Paul bei Dax und :Zukowce in ‚Volhynien. 2. Delphinula eallifera Desh. Eichw. lLethaea Rossica, periode moderne Taf. X, Fig. 27, a. b und ce. Das (rewinde ‚der, kleinen, niedergedrückt kugelfömigen, glän- renden und glatten Schale wird aus vier ‚un (irösse rasch. zuneh- „menden Umgängen gebildet, vön welchen die drei ersten klein und \kaum 'unterscheidbar , in einer’ horizontalen Ebene liegen und von dem. letzten ‚sehr grossen conyexen äusserst fein ‚quergestreiften umgeben und eingehüllt, werden ; ‚die Basis'ist eonvex.- die Mündung rund und einfach. mit, vollkommen vereinigten Rändern, der. rechte ‚(äussere). Mundrand scharf‘, während: der linke (innere) als Schwiele ‚sich nach aussen umlegt und dadurch den Nabel:zum Theil 'be- ‚deckt. Höhe des einzigen ınir vorliegenden’ Stückes 1. W..L + des- sen Breite fast 2..W..L. —- Aeusserst selten. Diese Art wird anderweitig nur noch bei Zukowce! in Vol- 'hynien und in Belgien gefunden, Geschlecht Scalaria Lamarck. Die Gehäuse dieses Geschlechtes, welche Linne ebenfalls seinem viel umfassenden.Geschlechte, Turbo eingereiht hatte , sind thurmförmig,, mit convexen , ‚von ‚einander durch tiefe Nähte ge- trennten Umgängen, und mit erhabenen, scharfen und unter- brochenen Längenrippen ; die Mündung dieser Schale ist sund.. mit vereinigten, aussen verdickten und umgehogenen Rändern , der Deckel ist bei den jetzt lebenden Arten dünn, hornig , mit weni- gen, rasch zunehmenden Windungen. Die fossilen Arten dieses Geschlechtes ‚ deren gegen MM aufge- zählt werden sollen schon in der Jura-Formation beginnen, sie ent- wiekelten sich bedeutend in der Kreide, besonders aber in der Ter- tiärzeit; ihren Höhenpunkt erreichte die ‚Entwickelung aber erst in der jetzt lebenden Schöpfung , da man bereits über ANN lebende Arten 12 kennt. Sie leben gegenwärtig in allen. Meeren, die schönsten von ihnen jedoch in der heissen Zone und besonders im indischen Meere. Von den 8 neogenen Arten des W. Beckens wurden bis jetzt im Tegel von Lapugy fünf aufgefunden ; ausserdem "besitzen wir noch 5 Formen; von ‘welchen jedoch für jetzt nur zwei im Fol. genden beschrieben werden können , da mir über die ‘drei andern keine literarischen Behelfe vorliegen. Di 1. Sealaria Iamellosa Brocchi. y Hörnes 1, c. Taf. XLVI. Fig. 7. Das spitze Gewinde der thurmförmigen sehr dicken Schale besteht aus 8 bis 10 Umgängen, von welchen die ersten embryonal und meist weggebrochen sind ; die übrigen sind convex und mit blattar- tigenLängenrippen bedeckt. Diese Rippen, welche anfänglich sehr dünn sind, nehmen im. Verlauf ‚der Fortbildung. der-Schale an Dicke im- mer mehr zu, bis endlich der Mundwulst der Schlusswindung die gröstte Dicke erreicht hat. Betrachtet man diese Längenrippen oder Varices unter der Loupe, so zeigen sich dieselben als aus lauter dünnen Blättern bestehend, deren Anzahl mit unter sehr bedeutend ist. Die Verzierung der Schale wird durch eine deutliche Quer- streifung vollendet woran selbst die Varices betheiliget sind, ‘und man zählt sechs in gleicher Entfernung stehende (uerstreifen auf den Umgängen. Die Schlusswindung übertrifft alle frühern an Grö- sse und am Grunde derselben bemerkt man einen kielartigen Rand, an dem sich die Rippen fast rechtwinkelig umbiegen. Die Müvdung ist beinahe rund, immer glatt und aussen mit einem starken Mundrande begränzt. In’ der Acknerischen Sammlung befindet sich ein ausgewachsenes, sehr schönes , wohlerbaltenes Exemplar von mehr als 1%, W. Z. Sehr selten. Anderweitige Fundorte dieser schönen Art sind das W. Becken (Vöslau , Möllersdorf) Turin, Tortona, Castell’ arquato , Modena, St. Paul, Mairot, Cabanes , Carry, Algier , Bacedasco ‚, Antwerpen endlich Ramsholt und Sutton in England. 2. Sealaria elathratula Turton. Hörnes |. e, Taf. XLVI. Fig. 8, a—d. Das Gewinde der kleinen thurmförmigen Schale 'besteht. aus 6—8 gewölbten , durch tiefe Nähte scharf getrennten Umgängen , welche mit ziemlich starken , entfernt stehenden Längenrippen ver- sehen sind, die an ıhrem obern Theile an der Naht manchmal in eine Spitze auslaufen, ohne dass jedoch diese Eigenschaft be- ständig wäre. Der freie Raum zwischen den. Rippen dem freien Auge ganz glatt erscheinend, stellt sich unter der Loupe ungemein fein quergestreift dar. Die Mündung ist fast rund und mit einem verdiekten Rande umgeben. Höhe meines Exemplares 2 W. L. — 13 Sehr selten bei Lapugy, da ich nur ein einziges Exemplar bis jetzt habe erbeuten können, | ai r Auswärtige Fundorte dieser Aıt sind das W. Becken (Vöslau, Baden, Grund), Zukowee in Volhynien, und Sutton in England. Sealaria scaherima Michelvtti. - Hörnes |. c. Taf. XLVI. Fig. 9. " Das spitze Gewinde der kleinen thurmförmigen Schale besteht aus 8 bis 10 convexen Umgängen; die beiden ersten sind embry- onal, glatt und meist abgebrochen, die spätern mit dünnen, blatt- artigen gekräuselten Rippen versehen, welche‘ im Verlaufe des Wachsthumes der Schale nicht stärker und dicker werden ; vier abgerunbete (uerreifen auf jedem Umgange setzen über die Rippen fort und geben diesen ein gekräuseltes Ansehen. Die Schlusswin- dung ist bei weitem die grösste und am Rande ihrer fast ebenen Basis mit einen Kiele versehen , welcher die Rippen ‘abschneidet. An der Basis sind Spiral -Linien vorhanden. Die Mündung ist rund; über die Beschaffenheit des Mundrandes kann ich so wenig als Dr. Hörnes ein Sicheres angeben. Ich besitze aus dem Tegel von Lapugy nur ein einziges, noch dazu sehr bechädigtes Exemplar dieser Art; im W. Becken erreicht sie meine Höhe von 1%, W.Z. Auswärtige Fundorte sind das W. Becken (Baden und Mül- lersdorf) , Turin , Tortana,, Castell’ Arquato uud Modena. 4. Sealaria amoena Philippi. ; Hörnes I. c. Taf. XLVi. Fig. 11. Das spitze Gewinde der verlängert - thurmförmigen, dünnen und zerbrechlichen Schale hat 8 bis 10 convexe, durch tiefe Nähte getrennte Umigänge, welche mit dünnen blattartigen , nahe stehenden Längenrippen versehen sind, die wieder von abgerundeten etwas stärkern Querreifen durchkreuzt werden ; zwischen den Reifen befindet sich überdiess noch ein feiner Streifen. Durch diese An- ordnung der Längenrippen und Querreifen mit dazwischen befind- lichen ungleich schwächern Querstreifen entsteht eine eigenthüm- lich gezitterte Oberfläche, wie man sie auch bei Pyrula condita bemerkt. Die Schlusswindung ist an ihrer Basis mit einem scharfen Kiele versehen, welcher den gegitterten Theil der Schale von dem an der Basis befindlichen sehr fein longitudinal- gestreiften Theile trennt. Die Mündung ist länglich -rund, der rechte Mundrand scharf, der linke endet nach unten in eine ausgussartige Erwei- terung. ‚Ich hesitze nur ein sehr beschädigtes Exemplar ‚, worauf ich keine bestimmte ‚Grösse zu stützen wage; im W. Becken er- reicht diese Art 8 W. L.; die Grüsse meines Exemplares war je- denfalls beträchtlicher, Den \ Auswärtige Fundorte dieser Art sind; das W. Becken (Baden), Turin, Asti, Castell’ arquato, Toscana (Orciano), St. Paul bei Dax, Freden im: nordwestlichen Deutschland und einige andere. 14 5. Sealaria pulchella Bivona. Die mir. als Sealaria pulchella Bivona ; : durch Dr.., Hörnes bezeichnete Schale ist verlängert thurmlürmig und hat ein, spitzes Gewinde, welches‘ aus 12 gewölbteng durch“ 'tief® Nähte scharf wetrennten Umgängen gebildet wird; die‘ mit Ausnahme der beiden glatten Embrional - Windungen mit, sehr nahestehenden dünnen und scharfen Längenrippen.. bedeckt sind; zwisehen ' diesen Längenrippen. hefindet sich eine „in der, Weise wie, bei) Terebra Bahteroti, auf diese Zwischenräume beschränkte Queıstreifung von gleicher Stärke, so dass nicht, wie, bei der vorhergehenden‘ | Art,, »wischen je. zwei ‚stärkern Querstreifen ein, oder. zwei: dünnere wahrzunehmen sind. Die Schlusswindung ist wie, bei der heryor- gehenden Art mit einem‘ Kiele‘ versehen, welcher hier wie; dort von einem Abschnitte in: der. ‚Verzierung der ‚Schale begleitet, ist; die Rippen gehen‘ in Streifen über ‚welche mit der concentrischen zarten (uerstreifung jein \zartes und nettes! (ritter bildet, Die, Mün- dung des wir. vorliegenden ‚Exemplares ist leider ‚zu sehr beschä- digt, „als dass ich über‘ ‚besondere, dabei obwaltende Verhältnisse etwas anzugeben vermag'; nur so viel getraue ich ‚mich ‚zu ‚be- | haupten , ‚dass |sıe , eher ‚oval als 'kreisrund gewesen.,..Höhe des mir vorliegenden Stückes .1.W. Z.— Aeusserst, selten ‚in. Lapugy. Bei aller Aebnlichkeit,, welche zwischen Sc. pulchella und Sc. amoena auf den ersten Blick Statt zufinden scheint, ergeben sich doch hei &enaner Betrachtung und Vergleichpng die Unter- sehiede :bald, welehe zwischen beiden Arten ‚obwalten.,, Zunächst sind die, Längenrippen bei, Se. pulehella stärker hervortretend. als bei.Se. amoena , die Querstreifung dagegen sehwächer; dann sind die .Querstreifen alle von gleicher Intensität auf je einem Umgange; ferner fehlt die: Durehkreuzung der Längenrippen und Querstreifen; endlich ist auch ‚die Basis. des letzten Umganges durch. die an ihr vorhandene oben erwähnte ‚Gitterung ganz, abweichend ‚von. der bei Se. amoena. Ueber das sonstige. Vorkommen dieser Art bın ‚ ich „leider nicht in der Lage. etwas Specielles angeben zu, kennen ; im Allge- meinen nur wäre; Italien zu nennen, da ich vermuthe „ dass sie. in Birona’s Schrift. »Nuoyi generi e:nuove specie di molluschi«' be- schrieben seyn ma&: | 6. Sealaria pusilla Philippi. Philippi Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Versteinerungen des nord- westlichen Deutschlands Taf. II. Fig. 29. Die thurm- fast pfriemenförmige kleine Schale; hat ein spitzes | (jewiode von 8 mässiz- ennvexen Umgängen, welehe durch tiefe Nähte gut getrennt und, die beiden glatten Embryonal-Windungen abgerechnet, mit 10 bis 11 nicht, sehr. nahe stehenden , breiten 15 und flachen Längenrippen verziert sind, die allmälig in die Awischenräume übergehen ; diese von der fast dreifachen Breite der Rippen zeigen nur unter dem Mikroskope eine höchst feine Querstieifung; ar der Basis ‚schneidet eine kielartige Wulst die Rippen ab; die Pasis selbst ist glatt. Die Mündung des mir vor- liegenden einzigen Exeniplares ist beschädigt, doch kann so viel ınit Bestimmtheit über sie gesagt werden, dass sie nur sehr wenig oval gewesen sei... Philippi- erwähnt -noch.einer stärkern Mün- dangswulst. Höhe des min vorliegenden ‚Stückes3”/, W. Linien. — Sehr selten bei Lapugy. ' 'Ein 'anderweitiger Fundort dieser Art ist Freden im nord- westlichen‘ Deutschland. [minaet n 2. Sealaria Ianeeolata Brocchi. “WB 7 Hörnes , c:: Taf. XLVI. Fig. 14. "Das Spitze Gewinde der pfiiemenförmigen Schale besteht aus zählreichen (bis 14) enz aneinander anschliessenden , fast ebenen Windungen, welche wit zeraden, gewöhnlich sich nicht, entspre- ehenden Längenrippen versehen sind. Die Längenrippen sind, an der Spitze der Schale am ‚stärksten ausgeprägt, zeigen aber an manchen Stellen eine Anschwellung , ohne dass darüber. eine Re-, zel angegeben werden kann. Die Schale ist überdiess noch mit eötfernt stehenden, undeutlichen Quesfurchen bedeckt, welche nur an den Nähten bestimmter hervortreten. An der Basis der Sehlusswindung hören die Rippen plötzlich auf, während die Uuer- furchen fortsetzen; ein Kiel wie bei Sc. amvena st nicht vor, handen. Die Mündung ist eifärmig und der rechte Mundrand scharf. Höhe 10 W. Linien. — Sehr selten bei Lapuzy. . | Diese Art scheint, in Europa eine grosse Verbreitunx zu haben, d# als anderweitire Fundorte das Wiener Becken (Baden und Vaslau), Tortona , Asti , Gestell arqttato , Modena, Siena, Monte Mario bei Rom, Nizza und in Frankreich die Touraine anzezehen werden können. si Geschlecht. Vermetws Adansan. Die hieher xehörigen Schalen, deren Bewohner Adanseon schon vor hundert Jahren als den Schnecken zuzählig erkannte, sind dünn, röhrenfürmig,, unregelmässig -gewunden. und auf fremden + Körpern aufgewachsen, im Innern glatt, glasglänzend ‚ mit ent- lernt stehenden Scheidewänden versehen ; “ihre Oberfläche ist ıun- zelig, die Mündung rund mit vereinten Rändern. Das Thier ist mit einem-Deckel versehen» Auch-nach Adanson hat ‘man diese - Schalen für Aueliden-Gehänse, gehalten. ‚und dieselben! wurden ge- ‚wöhnlich als unscheinbere Schalen von den Gonehyliologen ver- nachlässt. . ’ 16 Die jetzt lebenden Arten sind meist Bewohner der wärmeren Meere; mit Sicherheit kennt man sie nur aus den Tertiär- schichten *) ; — in der Uebersicht der fossilen Pflanzen und Thiere, welche Bronn in der neuesten Ausgabe der Lethaea gegeben hat, finde ich, dass dem Neogen 15 fossile Arten zuerkannt sind. Die drei Arten, welche aus dem Wiener Becken bekannt sind, wurden bereits auch in den Schichten von Lapugy aufgefunden. 41. Vermetus arenarius Linnee. Hörnes 1. c. Taf. XLVI. Fig. 15. Die Schale, eine dicke langsam zunehmende Rühre, zeigt Anfangs gewöhnlich eine Tendenz ein regelmässiges Gewinde zu bilden, bald aber entfernt sich die Röhre in ihrem Wachsthum von der Spirallinie und bildet dann einen mannigfaltig gebundenen Knäul, welcher an der Spitze stets auf einem festen Körper auf- sitzt. Die Oberfläche ist mit Längenlinien und mit Querrunzeln bedeckt; manche von den Längenlinien erheben sich sogar zu her- vorragenden Rippen. Die Mündung ist rund, innen glasglänzend. An den ahgebrochenen Enden bemerkt man häufig die für dieses Geschlecht so bezeichnenden kalkigen Querscheidewände. Es ist mir bis jetzt noch nicht gelungen ein vollständiges Exemplar dieser Art aus dem Tegel von Lapugy zu erhalten, obgleich Knäule nichts Seltenes sind. Ich erwähne hier eines schönen. Knäul- stückes, das sich in der Sammlung des Herrn Ober-Ingenieurs Czekelius befindet; — es ist jedenfalls das interessanteste, dass mir von Lapugy vorgekommen ist; leider kann ich es nicht genau beschreiben, da mir die Sammlung jetzt nicht zugänglich ist. Keines der mir vorliegenden Röhrenstücke ; hat einen Durchmesser von 6 W. Linien. Vermetus arenarius, der jetzt noch lebt, hat "eine grosse fossile Verbreitung im Neogen Europa’s, da er anderwärts in Eu- ropa noch im Wiener Becken (Baden, Enzersfeld und sonst) zu Leognan, Mantelan (Touraine); Perpignan, Bern, St. Gallen, Tor- tona, Asti, Nizza, Castell’ arquato, Modena, Pradalbino und Mar- tignone bei, Bologna, Tresanti in Toscana, in Tarent,, in Sieilien, in Morea und auf Rhodus vorkommt; seine Auffindung bei Ne- mesest, liess sich voraussetzen. ®) Philippi Handbuch der Conchyliologie S. 196, (Fortsetzung folgt.) Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. ‚Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften Hermannstadt. Jahrg. VI, N" 2, Februar. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — Gabr. W olff: Botanische Notizen. — J. L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mol- Iusken aus dem Tegelgebilde von Ober-Lapugy (Fortsetzung). - Vereinsnachrichten für den Monat Jänner und Februar 1857. Das Vereinsmitglied J. L. Neugeboren übergab als Fort- setzung seiner Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober-Lapuzy das Manuseript über die Fami- lien der Scalarien und Pliecaceen dieser Localität. | Das Vereinsmitglied Dr. Wilh. »Knöpfler übersandte ein Verzeichniss der von ihm beobachteten Vögel Siebenbürgens. Vom Vereinsmitglied. Gabriel Wolf liefen ein: „botani- sche Notizen‘ Beobachtungen aus der Umgegend von Klausenburg. Die erste Vereins-Sitzung dieses Jahres wurde der beob- achteten Gepflogenheit gemäss dadurch ausgezeichnet, das die Herrn: Vicomte de Kerkhove, Präsident ‚der belgischen Aca- demie für Archäologie zu Antwerpen; — Ludwig Ritter von Heufler, k. k. Sections-Rath in Wien, — Alexander H. Ha- liday, Präsident der Irischen naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Dublin und van der Hayden, Sekretär der Belgischen Aca- demie für. Archäologie, zu Antwerpen - in .die Zahl der Ehrenmit- glieder des Vereines aufgenommen. wurden Von den Herren Baron von Lattermann k. k. Oberlandes- gerichts Präsidenten in Hermannstadt. — Seiner Excellenz Baron ndreas von Baumgartner, Präsidenten der k. k. Academie in Wien, und Rudolf Peithner von Lichtenfels, k. k. Mi- nisterial Rath und Vorstand derk.k. siebenbürgischen Berg-, Forst- und Salinen-Direetion in Klausenburg gingen verbindliche Dank- sehreiben an den Vereinsausschuss für die auf sie gefallenen Wahlen 18 t be \ zu Ehrenmitgliedern ein, worin diese Ehrenmitglieder dem Vereine zugleich die Versicherung ausdrückten, dass es ihnen zum beson- Ber Vergnügen gereichen würde , den Vereine zur Förderung sei- ner Bestrebung nützlich werden zu können. Vereinsmitglied 0. Gebauer in Fogarasch db&Kändete Mür die Vereinssammlungen mehrere interessante geozgnostische Stücke des Perschaner Höhenzuges und aus der (regend von Zaizon, dann einen fräglichen Trippel' yon Scharoseh im’ Gross-Schenker Bezirke, worüber wir demnächst Näheres mittheilen werden. Vereinsmitglied Leontin: Six, k. k. Bezicksvorstand in Hermannstadt dbersnndie dem Vereinsmaseum | einen Bezoarstein,, welcher unlängst im Mazen eines Ochsen gefunden worden , ‚war. EN Für die Vereins- Bibliothek gingen eim: Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung herausgegeben von der Naturforscher-Gesellschaft „Isis“ in Dresden. 1. Band. (Im Austausche gegen die Vereins-Schriften.) Bulletin de la Societe imperial des Naturalistes de Moscou. Jahr-" gang 1856, Nr. 1 und 2, (Io Äustausche gegen die Vereins-Schriften.) Sitzungsberichte der k. Academie der Wissenschaften, matheinatisch- nafurwissenschaftliche Klasse. 'B. X. 2 undi3.XXR. 42 (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften ) Tageblatt der 32. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Wien. (Geschenk der k. Akademie.) Die Vörel Ungarns von Kornhuber Professor an der Realschule in , Pressburg und Secretär des dortigen Vereins ‚für Natnskunde, (Geschenk des Herrn Verfassers.) Revisio potesäillauunn von Dr. Christian Lehmann mit vielen Ab- bildungen, ı (Geschenk von: Sr.; Excellenz Jos. Ritter v.. Hauer /in Wien.) -' Verhandlungen‘ des Vereines der preussischen Rheinlande ımd West- phalens. Jahrgang 13, 2 und 3. (Im. Tausche gegen unsere Verhandlungen und Mittheilungen.) Die Foramiferen aus der‘ Ordnung des Stichestogier von Ober- Tapus y von J. L. Neugebören. (Geschenk des Verfassers.) Als ordentliches Mitglied trat dem Vereine, bei: 2 Heır Josef‘ Meschendorfer, Gymnasiallehrer in Kronstadt, Bi. A: Biel z, 19 Botanische Notizen von Gabriel Wolff, Apotheker in Thorda. on In der Beschreibung der naturhistorischen Excırsion auf den Negoi, im Augusthefte 1856 dieser Verhandlungen, führt Herr Friedrich Fronius in seinen schätzbaren Bemerkungen im Gebiethe der Pflanzenwanderungen unter andern auch das Bulbo- codium ruthenicum Wolf an. Wie ich zu der Ehre eines Tauf- pathen dieser Pflanze gelangte ? kann ich mir nicht erklären. Da Griesebach und Schenk im Wiegmannischen Archive für Naturgeschichte im XVI. Jahrg. 1. Bd. p. 291—362 — und Herr Michael Fuss in einem Auszuge aus demselben im Jännerhefte dieser Verhandlungen 1854 Seite 15 eben dieses Bulbocodium als ruthenicum Byr. — edentatum Schur anführen, und ich mich nie unterfangen hatte, dasselbe zu benennen, so nehme ich keinen Anstand, durch die ebenangeführten Daten, obigen Irrthum zu berichtigen, welches mir der geehrte Herr Referent auch nicht missdeuten wird. Rep Wenn ich bei dem besprochenen Bulbocodium mich etwas weiter aufhalte,, und vielleicht mitunter Bekanntes wiederhole, sobitteich um Nachsicht ; der guten Sache glaube ich nicht zu schaden. Jedenfalls gebührt die Ehre der Auffindung dieser Pflanze in Siebenbürgen unserm geschätzten Botaniker Samuel Brassai, der 'sie auf den Klausenburger Heuwiesen, um die Mitte der 40ger Jahre entdeckte und für B. vernum L. hinnahm. Das plötzliche ? Erscheinen desselben auf diesem von ihm häufig durchwanderten Gebiethe , hat er auch irgendwo dahin zu deuten versucht, als wäre der Saame davon vom Wirbelwinde aus dem Debretziner Walde, wo das B. ver- num Ti. vorkommen soll, in die Lüfte gehoben worden, und auf den’ Klausenburger Heüwiesen wieder zur Erde gefallen. . Die Klausenburger Heuwiesen (im Sommer eine der ergie- bigsten "botanischen Plätze) biethen im ersten Frühjahre ganz kahle, einförmige und ermüdende Gegenden dar, und eine Rx- ceursion Zu dieser Zeit erheischt immer einige Resignation. Die Entdeckung des Bulbocodium veranlasste auch mich zu einer Solehen) der ich aber einen grösseren Umfang gab, da ich auch den Crocus veluchensis Herb. (Crocus vernus L. nach Bet.) zu finden hoffte. was mir aber nicht gelang*). Im Harmadvölgy angelangt, fand ®) Crocus "yeluchensis Herb, ie früher, bei uns für Cr. vernus.T.. gehalten , ‚„hatter ich bei Klausenburg ‚am Bükk. nur ein. einzigesmal in einem Exem- plar aufgefunden, wo er dagegen unter ähnlichen Dertlichkeiten in. den 20 ieh zu meinem freudigen Staunen unser. Bulbocodium in solcher Pracht und Fülle, als es nur eine im Herbst mit Colchieum be- deckte Wiese sein kann; in auffallender Ueppigkeit besonders in den Fahrwegen, welche nur des Sommers, während der Heufech- sung benützt werden. Es dürfte also diese (regend ohne weiters als der wahre Standort anzunehmen sein. Ich hatte lebende Exeniplare an Herrn Dr. F. Schur nach Hermannstadt eingesandt, der dieselben bei genauer Untersuchung gar, bald für ein neues Bulbocodium_er- kannte aber mit dem unpassenden Namen edentatum: bezeichnete, indem es sich später erwiess, dass nicht nur.alle Abstuffungen von. dentatum bis edentatum (welches der eigentliche Charakter sein sollte) zu fimden seien, sondern sogar welehe mıt 2—3 freien Griffeln vorkamen ‚ und zu dem .Schlusse Veranlassung gaben „. als wäre auch die Merendera caucasica M. Bielz. darunter zu er: kennen. ? : Zugleich stellte er ‚6.,Synonime für dasselbe auf. **) Erst in. der Folge hatten Griesebach und Schenk unser „Bul- hoeodium für ruthenieum. Byr.. bestimmt. Dasselbe ist eine der. allerersten Frühlingsbothen. und, ich habe es nur im oberen (rürtel der Berge, nie unter der Mitte und nie an Gipfeln, aber immer auf den nördlichen Seiten ‚der Berge oder deren Hügel gefunden, was jedenfalls bemerkenswerth ist ; auch verbreitet sich selhes von Jahr, zu Jahr immer weiter. Zu den in Siebenbürgen ‘in neurer Zeit aufgefundenen Pflan- zen, mögen noch folgende: hier erwähnt werden, als: Adonıs wol- gensis Led., Achillea impatiens 7. = Ptarmica impa- tiens De€. und Anemone patens Ju. RR Die Adonis wolgensis habe ich im Juli 1855. auf. den Klausenburger Heuwiesen, im Elövölgy, und zwar bis jetzt anf beschränktem Umfange , aber. dach in ziemlicher Menge aufgefunden: Durch Geschäfte verhindert, konnte ich 1856 erst zu Ende April den Platz besuchen ; leider war dieselbe ohngeachtet: der: April in diesem Jahre sehr kühl war, schon verblüht und in Frucht, und ich konnte nur einige spärliche Exemplare mit Seiten blüthen,, ein- sammeln. | | Desto prachtvoller stand aber in seiner fresellschaft die Adonis vernalis L,. in voller Entfaltung ‚ nebst einer Zwischenform — ein deutlicher Bastard — von Beiden, welche ich meiner Sammlung als Adonis hybrida wihi eingereiht habe; ebenso besitze ich auch eine Paeonia hybrida lued. aus der Mezöseg bei Zah vom Berge Bozsor, wo. die Paeonia tenuifolia I,. mit Adonis vernalis F.. in Unzahl vorkömmt und in der ersten Hälfte Mai blühet. Galatzer und Felmerer Wäldern ohnweit. Fogaras sehr gemein ist, und häufig mit schneeweissen Blumen vorkömmt, ei kei), Siehe Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbiirgischen Vereins Jahrg. V, Jännerheft 1854 Seite 84. 241 Die Achillea im patiensÄ4,. hat Herr Landocz bei einer Fxeursion mit mir und Herrn Dr. Joo im Bänyabükker Thale ohnweit Klausenburg im August 1853 zuerst bemerkt. In Erman- gelung. umfangreicher Werke konnte dieselbe nicht genau bestimmt werden, wesswegen ich sie bis aufs weitere mit claudiopolitana bezeichnete. Auch diese hatte ich Herrn Schur zugesandt, der sie in seinem Berichte der botanischen Rundreise 1853, als Achi- lea — Ptermieca spinnlosa benannt ‚haben soll. Dr. Ascherson aus Berlin, dem ich diese Pflanze im Tauschzwecke einsandte, berichtet mir, dass er dieselbe mit einem im königl. Herbar all- dort befindlichen, von Dr. Lesing am Jenissey in Sibirien ge- sammelten Exemplare, id.ntisch gefunden habe und sie Achillea im- patiens I. —= Ptarmica impatiens MeC! heisse. Bei “uns ist die höchste Blüthezeit die: zweite Hälfte duli's. Sie liebt feuchte torfige etwas erhöhte Plätze; auch am Fükk bei Klausenburg habe ich sie beobachtet. , . Anemone patens |... wurde im Jahre 1850 zuerst am Bükk durch uns entdeckt, wa wir an einem Wurzelstocke bis 20 und mehr Blüthen zählen konnten. . Wie oft wurde diese interes- sante Gegend (welche manche Alpenblume _— wie Anemone nar- eiseiflora L. in ‚seltener Schönheit und Grösse — dann Arnica ınontana J,. aufweisen kann) von frühern Botanikern betreten und wie oft hatten wir. anf den jungen. Blättern ‚dieser Anemone aus- geruht! ohne sie zu kennen. Sie blüht viel früher als die gemeine Küchenschelle und entfaltet ihre Blätter spät. Seit der Zeit habe ich. dieselbe nicht nur an allen höheren Gipfeln der Heuwiesen sehr gemein, ‚und hier. die Pulsatila vulgaris Reich. vertretend , sondern in der ganzen Mezöseg bis Maros-Ludos — immer in, ent- sprechender*Höhe — und thalwärts der Pulsatila vulgaris Platz machend häufig beobachtet, Noch erwähne ieh einer industriösen öconomischen Erfahrung, die ich in Klausenburg, machte. ‚Bekanntlich wird die Serratula tinetoria. I. in der Färberei benützt; die Klausenburger Färber aber, welche diese Pflanze nieht kennen, obwohl dieselbe dort häufig in den Wäldern vorkömmt, gebrauchen anstatt ihrer, die Centaurea rutheniea I,. (nach Bgt.) —=Serratula Wolffi Andrae *) mit eben dem Erfolge. Sie lassen solche zu ihrem Zwecke im Juli (vor der Blüthezeit) von. den Heuwiesen — ihrem bisherigen einzigen Standorte — fuhrenweise holen, und getrocknet zum Ge- brauche aufbewahren . ’ Torda im Jänner 1857. *) Siehe botanische Zeitung von Mohl und Schlechtendal, 13. Jahrgang 19. Stück, 11. Mai 1855. 22 Beiträge zur Kennlniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von, Ober - Lapugy von J. L.. Neugeboren. (Fortsetzung.) 2. Vermetus intortus Lamarck. Hörnes 1. c. Taf. XLVI., Fig. 16. Die Schale ist fast rund, Anfangs in eine lange, dünn und unregelmässig cylindrische Schraube gewunden, welche auf einer Seite aufsitzt und daher gewöhnlich abgeplattet ist; die zahl- reichen Umgänge dieser Schraube liegen meistens fest auf einander. Das Gewinde ist weit regelmässiger als bei Verm. arenarius; nur zuletzt tritt ein Abwärtssteigen der Röhre ein, wie bei Siliquaria anguina. Die in Folge des engen Aneinanderschliessens oft vier- seitige Röhre ist der Länge nach mit Rippen und Querrunzeln versehen. Das Ansehen wird modifieirt durch den Körper, auf dem das Gewinde aufsitzt; die Schalen ‘sitzen nicht selten auf andere Schalen ihrer eigenen Art auf und erscheinen in diesem Falle gesellig. — Die mittlere Dicke der Röhre von mir unter- suchter Exemplare war stets unter einer Wiener Linie. — Selten bei Lapugy. | Diese Vermetus-Art, welche so wie V. arenarius jetzt noch lebt, , hat, eine noch grössere Verbreitung, da sie ausser dem Wiener Becken, Frankreich, der Schweiz und Italien noch im grossen Polnischen Becken (Zukowce, Salisce und Alt-Potschaiow) und in England (Ramsholt, Sutton, Bromsweil , und Brightwell) vorkommt. '3. Vermetus earinatus Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLV1. , Fig. 17 Die Sehale ist kegelförmig , manchmal schwach gekrümmt und bildet ein Gewinde meist von acht Ümgängen ; die vier ersten dieser Umgänge sind eben und bilden die fast pfriemenförmige Spitze, ‘die vier letzten dagegen sind. convex , alle, tragen ‚in der Mitte einen scharfen Kiel ; Querlinien und Zuwachsstreifen können nur mit Hilfe der Louppe wahrgenommen werden.. Die Mündung isb,rund und etwas. ,zusammengeschnürrt. Die,.Schale‘scheint.nach Dr. Hörnes Ansicht seitlich angewachsen 'geweseh zu sein‘ “Die 23 Höhe des ‚bis jetzt bekannten, einzigen, Lapugyer Exemplars ist etwas geringer ‚als ‚ein: Wiener Zoll...Mit dieser Schale ging ‚es mir gerade so, ‚wie meinem sehr geehrten Freunde Herrn Hörnes, dass ich Anfangs geneigt war, sie für einen Trochus zu halten, doch erkannte ich ‚in Folge der bei ihr. vorhandenen Krümmung ‚bald, dass, sie wohl ‚einem ‚andern Geschlecht angehören müsse, da mir kein, Beispiel von, einem gekrümmten, Tıochus bekannt, ‚war, 1... Ein anderweitiger Fundort dieser hüchst ‚seltener Art ist mit Zuverlässigkeit bis jetzt nur Steinabrunn im Wiener Becken. Geschlecht Siliquaria ‚Brugiere. Die Schalen dieses Geschlechtes,. welche selbst noch Bru- giere für Schalen von Anneliden' ansah, sind röhrenförmig, un- regelmässig ‘und oft im’ Anfange spiral gewunden, am Ende fast gerade, der: ganzen’ länge nach durch einen Spalt geöffnet, innen mit ‚einem‘ glasartigen Uebeizuge versehen , aussen kalkig und an der‘ Oberfläche dureh zahllose Querrisse getheilt. Die "Gehäuse haben in der-Regel keine Spur von Anheftung. Das Thier ist mit einem hornartigen‘, eylindrischen Deckel versehen. j -” Die jetzt lebenden Arten sind meist Bewohner von sheissen Meeren; nur Silig. anguina, welche zugleich fossil im Neogen' vor- kommt ‚lebt auch in dem mittelländischen‘’Meere, Wiewohl Bronn schon in der Juraperiode Siliquarien annimmt: so bezweifelt Phi- lippi' doch‘ das Vorkommen derselben in Secundaren - Schichten *). Uon den 40 Arten‘, welche in Tertiärsehichten vorkommen ‚ wurde in Lapugy‘ bis jetzt nur eine einzige aufgefunden, und zwar die- selbe, welche man auch aus dem Wiener Becken kennt, und zu- gleich lebend im mittelländischen Meere antrifft. 1. Siliquaria anguina Linnee. Hörnes I. c. Taf. XLVI, Fig. 18. "Während der obere Theil der rährenförmigen Schale spiral einerollt ist, weicht der untere von der Spirale ab , "biegt nach abwärts. und endet fast ganz gerade. Die’ oberen Windungen schliessen eng an einander an und sind ziemlich regelmässig‘; an der Spitze der Röhre bemerkt man die kalkige Querscheidewand', die auch für Vermetus charakteristisch ist. Die ganze Röhre ist durch‘ einen Spalt aufgeschlitzt, der auf den oberen Windungen jedoch wieder verwachsen erscheint, so dass nur eine tiefe ‘Furche siehtbar ist ; der untere ‚Theil erscheint rissig‘, der obere dagegen meist glatt oder höchstens gerunzelt: nahe an der runden Mündung geht die OVberflächen-Zeichung in Längenfurchen über. Ich'kenne aus den Straten ‘von Lapugy: nur Fragmente dieser Art. Selten. “Phii i Handbuch der Conchyologie S. 197.— Bronn Lethaea geogn. 3. Aufl, B. 6, 8. 436. a 2 ya 24 In Siebenbürgen ist S. anguina, welche wie oben erwähnt, im wittelländischen Meere jetzt noch lebt, ausser bei Ober-Lapugy auch noch und zwar früher schon bei Büujtur gefunden worden ; auswärtige europäische Fundorte derselben sind in Frankreich Pent- Levoy und Ferriere- Larcon in der Touraine, Angers und Per- ignan, in der Schweiz Weinholden bei Bern und St. Gallen, in talien Turin, Asti, Castell’ arquato , Toscana , Cephali bei Catania und Sieilien, im W. Becken Grund, im nordwestlichen Deutsch- land Luithorst, dann noch im mittelländischen Meere die Halbinsel Morea und die Insel Rhodns, Geschlecht: Caecum Fleming. Die Schalen dieses Geschlechtes sind sehr klein last mikro- skopisch , eylindrisch röhrenfürmig, etwas gebogen, verhältniss- wässig; ‘ihre Oberfläche ist entweder glatt und glänzend oder ge- ringelt ;; ihr‘ vorderer Theil offen, der hintere dagegen mit einer kalkigen, entweder abgerundeten oder walzenförmiger Wand ge- sehlossen; die Mündung erscheint häufig ringförmig eingefasst. der Deckel , womit das Thier die Mündung verschliesst, ist kreis- rund, hornig und spiralförmig. gewunden. Die Stellung dieser Schalen ist erst seit Kurzem durch Beobachtung ihrer kleinen Be- wolhnner erkannt worden, Man kennt nur wenige Arten dieser minutiösen Thierschalen von den europäischen Küsten ; einige Arten finden sich fossil in den jüngsten Tertiär-Schichten. Wir besitzen von Lapugy ausser der im Wiener Becken vorkommenden’ Art noch eine zweite, die annäherungsweise bestimmt worden: ist. & 1. Caeeum trachea MHontague. Hörnes 1. c. Taf. XLVI., Fig. 19. Die röhrenförmige, cylindrische Schale ist schwach ge- krümmt, auf ihrer ganzen Oberfläche mit Querfurchen :bedeckt ; das obere Ende ist offen und mit einem Ring umgeben, das untere ist mit einer kalkigen Scheidewand geschlossen , die am Rande ein längliches Wärzchen trägt. Länge der Schalen 1 W. L. Nicht selten im Tegel von Lapugy. Ich fand die ersten Exemplare dieser Minutie schon vor etwa 10 Jahren in dem Tegel Bröckehen, welche ich »zum Behufe ‚der Auffindung von Foraminiferen geschlemmt hatte 5; ‚später , als mir grössere Tegelmassen zu Gebote standen, wurden mehrere ‚derselben aufgefunden. } Anderweitige Fundorte ‚dieser Art sind : im Lande selbst Buj- tur , auswärts Steinabrunn im W. Becken , Asti, Palermo , Kalamaki am Isthmus von Corinth , Podolien und Volhyni-n und der CGrag von Sutton in England ; sie lebt übrigens nach Angabe der Conchylio- logen ‚nuch jetzt an den.Küsten von Gross-Brittanien und Sieilien; 25 2. Caceum glabrum. (?) Wood. ‚Die röhrenförmige , ‚eylindrische, schwach gekrümmte Schale weicht von ’Caecum traches: Mont. nur dadurch ab, dass ihre Ober- fläche nicht quergefureht, ‚sondern ganz glatt und glänzend ist. Um mir darüber Gewissheit zu verschaflen, ob die unter der Luppe ungefurcht erscheinenden Exemplare, nur in Folge des Abreibens dieses Ansehen erhalten hättea oder ursprünglich als glatt ange- nommen werden müssten, unterzog ich dieselben der Untersuchun unter dem Mikroskope. Das Resultat dieser Prüfung wer, dass ic dieselben als ursprünglich glatt anerkennen musste; hiezu kam voch der. eigenthümliche Glanz, welchen ich bei abgeriebenen Schalen nie wahrgenommen. habe. Ich vermuthe, dass Wood, der in seinen naturhistorischen Annalen , ‚ein Caecum, glabrum aufführt, die Benennung ver der glatten Beschaffenheit der beobachteten Schelen entlehnte; aus demselben, Grande habe ich die Benennung für die. mir vorlie- genden angenommen, jedoch zum Zeichen dafür , . dass ich. über die Identität der mir vorliegenden Form mit Woods Caecum glabrum nicht ganz sicher bin, hinter den Species-Namen ein Fre- gezeichen beigefügt. | Familie der Pliceaceen. (Pliexees Lamark.) Geschlecht Pyramidella Lamark. Die zum Geschlecht Pyramidella gehörigen Schalen, welehe die älteren Conchyliologen bald unter die Helices, bald unter die Bulimi eingeordnet hatten, sind thurmfüörmig, ohne Epidermis, glatt oder auch der Länge nach gefaltet; ihre Mündung ist ganz (d h. nicht ausgerandet), halb-eifürmig ; die Aussenlippe schneidend und inwendig bisweilen quergefaltet oder gezähnt, die Spindel unten vorstehend , eng durchbohrt und mit drei Querfalten versehen. Die Bewohner der Schalen halıen einen hornartigen Deckel‘, der ein oder zweimal gekerbt ist. In der neuesten Zeit ist auf Grundlage der Verzierung der Oberfläche der Schalen der Versuch gemacht worden dieses Geschlecht in zwei zu zertheilen; für die glatten Schalen wurde in Folge dessen die Benennung Obeliscus angenom- men und der Name Pyramidella nur für. die gefalteten festgehalten*). Nach der schon öfter erwähnten Uebersicht der fossilen Pflan- ‘zen ‚und Thiere, welche Herr Bronn der ersten. Lieferung der Be: SER *) Philippi Handbuch der Conchyliologie 8. 192. 36 neuesten Ausgabe der Lethaea Yeoznostica "beigeg eben hat, sollen bis: jetzt 15 fossile‘ Arten aufgefunden worden sein , welehe wit Ausnahme von’dreien, die'der Kreide angehören ‚"sämmitlich !tertiär sind ; die Anzahl der lebenden Arten wird auf! 11 angegeben. *) Von Lapugy kenne ich bis jetzt nur jene einzige Art , welche auch im‘. W. Becken aufgefunden worden ist. Ion 1. Pyramidella plicosa Bronn. Hörnes 1 c.. Taf. LXV. Fig. 20. Das! ander Spitze etwas "abgestumpfte Gewinde ‘der verlän: gert- thurmförmigen , glatten und glänzenden Schale besteht aus acht bis zehn ebenen“ Umgängen , die durch tiefgefurchte" "Nähte getrennt sind. Bei einigen “der mir vorliegenden Exemplare ‚liegen die Furchen. in’den Nähten selbst , bei indem ein wenig, darüber und setzen auch anf dem letzten Umzange fort, gerade so wie 'es von Dr. Hörnes an ‘den Wiener Exemplaren beobachtet wurde. Der rechte Rand’ der. schmal-eiförmigen Münduny ist scharf ünd inwendig mit’ Faltenzähnen verschen; die Spindel ist $edreht und träyt in’ ihrer Mitte eine scharfe , grosse, quergestellte Falte, ‚unter: halb deren sich fast am Grunde der Schale ‚zwei schiefe, viel kleinere Falten befinden. Ich glaube hier erwähnen 'zu sollen, _das ss ausser jenen Stücken, welch® in ihrer Porm ganz der Abbildung entsprechen , die Herr. Hörnes von dieser ‚Art gegeben hat, noch nel Hram- plare sich in meinen Händen befinden , welche insoweit eine Ab- weichung zeigen „dass ‚ihre, Gestalt mehr eine, eylindrisch-konische als einfach thurmfärmig - konische ist; von einer Furche auf der Sehlusswindung ist an diesen beiden Stücken.keine Spur, vorhanden. ‘5 „Höhe, meinrs ‚grössten Exemplares, nicht völlig,6 Wiener Li- nien,.„'also etwas geringer, als bei den, Stücken ‚aus; dem ke ru Becken, gr Diese..Art, die aus ‚frühern Zeiten schon. von Bujtur in ‚unserm Vaterlande. bekannt war ‚kommt, anderweitig, fossil ‚noch vorvim Wiener Becken (Steinabrunn und Nikolsburg)., "bei, Vilshofen’ und St. Florian in, Steiermark, bei Leognan nd. Sau cats,, Carry‘, An- gers',.in der, Touraine, bei St. Gallen.in der Schweiz, »beiGastell’ arquato, Modena, Astis, Siena, auf Sicilien, im Volhynisch- Po- dolischen. Becken , hei Antwerpen in Belgien und beii Buhkdn in Enzsland,, aslad "Geschlecht Odontostoma kusshah Die kleihem 'hieher’ gehörigen Schalen sind thuünm- bis’ Klie förmig und glänzend , mit ebenen Umgängen;, die entweder. der n loudh Ir N dl i 1) *) 1.c,8 3. 2 Quere cder der Länge nach’ gefurcht oder glatt sind; die Mündung ist eiförmig, oben spitz; der Mundsaum ganz ; am Spindelahig befindet sich eine einzige, ‘scharfe , zahnartige Falte. +38 Lebende Arten dieses Gesehlechtes kennt man aus dem euro- päischen Meere und von den Küsten der vereinigten Staaten etwa zwanzig *). - Die Anzahl, ‚der fossilen Arten ist "noeh nicht genau ermittelt, da die hieher ‚gehörigen Formen von den Autoren zu Turbonille und Chemnitzia gestellt wurden und eine Son- ‚derung des Materials noch nicht durchgeführt ist; *) aus dem Wiener Becken hat Dr. Hürnes zwei neue Arten hinzugefügt. " "Die drei Arten ‘dieser Minutien,, ‘welehe Dr. Hörnes aus dem Wiener Becken beschreibt, sind Fr) Tegel von ar tier bereits sämmtlieh aufgefunden worden. 1. Odontostoma Sehwartzii ATAe: Hörnes 1. 'c. Taf. XL: ‚Fig. 2 ' Das spitze Gewinde der konisch- aa Mal und "glän- zenden ‚Schale hat 6 bis 7 ebene Umgänze ,; von denen. jeder mit zwei, der letzte sogar mit drei tiefen Querfurchen versehen ist, welche nach meinen Beobachtungen "bei unsern Exemplaren breiter als bei der Wiener Form sind. Die’ Mündung’ ist ganz,’ oval, oben spitzig, am Grunde mit einer kleinen Ausbuchtung versehen ; der rechte Mündrand ist scharf, ‘der linke>in ’seiner Mitte mit einer scharfen, zahnartigen Falte versehen; eine schwache Spur eines 'Nabels. Höhe zwischen 1 und 2 Wiener Linien. — Selten. „u ..Diese, nette Art, deren erste Auffindung. die Wissenschaft dem Herrn Sch warz in Wien verdankt, kommt, anderwärts als Lepugy nur. noch bei Steinabrunn. im Wiener Becken vor. 2. Odontostoma Vindohonense Hörnes. Hörnes I. c. Taf. XLIN. Fig. 25. \ > Das ziemlich spitze Gewinde der thurm-kegelfärmigen Schale besteht aus einem ‚Embryonal- und vier anderen Umgängen,, diese letztern sind durch tiefe Nähte getrennt und + Längenfalten versehen: an dem obern und untern Ende jedes Umganges, befin- det sich ein hervorstehender Rand, welcher auch an der Schluss- windung herabläuft, und» ‚derselben gleiehsam veinen Kiel ver- leihet ; unterhalb dieses Randes’ ist die Schlusswindung ganz glatt. Der rechte Rand der ovalen, ganzrandigen, nach ‚ unten, etwas er reiterten ‚Mündung ist scharf und innen glatt; der linke, trägt in, einer Mitte eine zahnartige Falte ; endlich , 2. auch eine Nei- gung zur BIeRSIhIlNNPE WITRRRMIRN, Die mir vorliegende $ Schale 4 Philippi l. ec. S. 192. eu Hörnes fossile MMeiitEken 1. S. at. ist etwas spitzer,, als die Wiener Form, während in’ allen, Uebris ger snme Debeteinstimmung herrscht. — Höhe 2 \iener Linien. ehr selten. Anderweitige Fundorte dieser Art sind Baden im Wiener Becken und Modena. %. Odontostoma plientum Hontague. Höraes 1. e. Taf. XL. Fig. %. Das spitze Gewinde, der sehr: kleinen verlängert-kegelförmi- gen ‚glatten und glänzenden Schale besteht aus 6 bis 8 ebenen Umgängen, die ‘durch tiefe, Nähte getrennt sind. Die Mündung ist -spitz-eiförmig; der rechte Mundrand scharf und innen gekerbt, der Finke hat in der Mitte eine scharfe, zahnartige Falte. Beide Mundränder schliessen oben eng an einander an; Spur eines Na- bels. Höhe 4, 5 W. Linien. —— Sehr selten. Bu. Anderweitige Fundstätten dieser Art sind St. Paul bei Dax, Modena, Castell’ arquato , St. Giusto bei Valterra, Baccedasco , Militello, Antwerpen, Stuyvenberg,, Freden und Luithorst, ferner Ramsholt et 2 ht in England. Sie lebt übrigens auch jetzt noch und ist als. recent bekannt von den Küsten Sieiliens, aus dem Golfe von Genua und von.den Küsten Englands. Geschlecht Turbonilla Leach. Die diesem Geschlechte angehürenden Schalen sind verlän- upon und walzenförmig, theils der Länge nach gerippt heils glatt; ihre Mündung ist fast vierseittig; die Mundränder sind getrennt und die Spindel ist gefaltet. LuCER Nach der von Bronn gegebenen Uebersicht gibt.es 32 fos- sile Arten, deren 6, schon. in der. Devonischen: ‚Formation vorkom- men sollen *) nach d’Orbigny- dagegen 39 fossile Arten, wovon die ältesten nicht über die Eocen-Ablagerungen hinausreichen. Die- ses Geschlecht scheint in der Jetztzeit den Hühenpunkt der Ent- wickelung zu erreichen, da die eben erwähnte Uebersicht die An- zahl der recenten Arten auf 30 anzibt. 7 Arten konnten bestimmt werden ; 6 derselben hat Lapugy mit dem \. Becken gemeinschaftlich. 1. Turbonilla costellata Grateloup. Hörnes 1. oe. Taf. XL. Fig. 27. Das spitze Gewinde der kleinen verlänzert - thurwförmigen bis eylindrischen, glatten und .glänzendeu Schale besteht aus zahlreichen‘ (bis 12) Umgängen, welche wenig gewölbt, fast eben sind, und schief gestellte, zieml.ch entfernt stehende Ripp- chen tragen, derer ich auf der vorletzt,n Windung 12—15 zähle ; *) S. 32 der Uebersicht; zu vergleichen mit I,eth. geagn. ®. IV. &. 473. 29 die einzelnen Umgänge sind durchv tiefe Nähte: getrennt; die Schlüsswindung ist: "am (rrunde . gekielt, nnd. die. Rippchen ier- strecken sich nur bis an diese Stelle; unterhalb des Kieles ist die. Schale glatt. Der rechte Rand der nahe vierseitigen Mündung ist scharf, die Spindel gerade , gedreht und gefaltet. Höhe, 3 W. Linien. Selten. . Auswärtige Fundorte dieser netten Art sind Baden im Wiener Becken, Modena, Castell’ arquato , St. Paul bei Dax , Zukowee. 2. Turbonilla graeitis Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XLIN. Fig. 28. Das Gewinde der pfriemenfürmizen, fast eylindrischen,, glat- ten und glänzenden Schale besteht »nus zahlreichen (bis 12) Um- gängen,, die mit kleinen, eng und schief stehenden Rippchen be- deckt sind, deren auf dem vorletzten Umgange bis zwanzig und wohl auch noch darüber gezählt werden. Die Zwischenräume sind vollkommen glatt; am Grunde der Schlusswindung sind die Rippen wie abgeschnitten und die Basis der Schale ist ganz glatt. Der rechte Rand der fast vierseitigen Mündung ist scharf, iowendig gefaltet; die Spindel ist’gerade gedreht und mit einer Falte ver- sehen. Höhe bis. +4 Wiener Linien. . Selten. ” Anderweitige Fundstätten dieser: höchst‘ zierlichen Art, die übrigens ‘jetzt noch lebend an mehreren Punkten des mitteländi- scheu Meeres und. im atlantischen Ocean angetroffen wird, sind das Wiener Becken (besonders Steinabrumn) , Szubb ‘bei Gran’ io Ungarn, die Touraine , St. Jean de Marsae , Asti. Modena, Nizza, San: Guisto bei Volterra , Tarent , die Insel Khodus , Zukowse und endlich, Sutton. in England. 3. Turbonilla subumbilieata Grafeloup. Hörnes I. e. Taf. XL. Fig 29. 0. Das abgestumpfte Gewinde der dicken eylindrisch-pfriemen- fürmigen , vollkommen glatten und, glänzeuden Schale besteht aus 2 Embryonal- und 8 andern. Windungen;. diese sind eben, ‚glatt und durch deutliche Nähte gut gesondert, jene manchmal helm. artig aufgebogen. Der äussere Rand der eiförmigen Mündung ist scharf; die Spindel, ist gerade und: trägt in ihrer Mitte eine mehr oder minder hervorstebende Falte. Höhe bis 4 W. L. Selten. Anderweitixe - Fundorte, ‚dieser. Art sind. das Wiener Becken (besonders Steinabrunn) , Saucats- bei Bordeaux, St. Paul bei Dax, Modena, Gastell’ arqnato, Rhodus, Tnithorst und Zuköwee. 30 4. Turbonilla denseeostata.(?) Philippe. Philippi Enumerat. Mollus. Sic. Il. Bd. p. 137 Taf. XXIV. Fig. 9, (nach Dr. Hörnes). ken Die mir vorliegende thurmförmige, fast eylindrische Schale hat ein etwas abzestumpftes Gewinde, welches aus zwei Embry- onal- und sieben anderen Umgängen besteht ; diese letztern ‚' fast eben und. an ihrem Grunde an der Naht eingeschnürt,. sind mit zahlreichen nur sehr schwach Sförmig gebogenen Längenrippchen versehen, zwischen welchen man unter dem Mikroskope eine feine Querstreifung wahrzunehmen, Gelegenheit hat. Der ‚etwas beschä- digte rechte Rand der ovalen und oben spitzen Mündung ist innen glatt; die Spindel ist gedreht und trägt in ihrer Mitte eine schwa- che, kaum bemerkbare Falte. Höhe 1'/, Wiener Linie, Sehr selten. Ich glaube‘ auf den Grund einiger Andeutungen, welche Herr Dr..Moritz.Hörnes bei Gelegenheit der Beschreibung von. Tur- bonilla_pusilla in seinem; Werke über die, Tertiär-Mollusken, des Wiener Beckens von Chemnitzia, densecostata ‚ die offenbar auch zu TurBonilla gehört , gegeben hat, annehmen zu dürfen, dass die von mir: beschriebene. kleine Seeschnecke . dieser Philippischen Art Aan- gehöre; da ich jedoch nicht in der Lage war, dieselbe mit der obenerwähnten Abbildung zu vergleichen, so habe ich. ein Frage- zeichen beigefügt. Wenn die in-Frage stehende Turbonilla der Turb. dense- costata angehört : so können als anderweitige Fundstätte die Neogen- Ablagerung Siciliens und der Crag von England angeführt werden. 5: Turbonilla turrieula Eichwald. Hörnes 1, .c: Taf. XL. Fig. 30. Das nicht ‘sehr spitze Gewinde der thurm-förmigen , glatten und glänzenden Schale besteht aus zwei Embryonal- und acht an- dern, ebenen Umgänren, welche mit eng und schief stehenden dicken Rippchen verziert sind, ‘ander Schlusswindung bemerkt man am Grunde der Schäles vier starke‘ Streifen; "welche die Rippchen gleichsam abschneiden ; zwischen den Rippchen befindet sich keine Onerstreifung. Der rechte Rand der ovalen oben spitzen Mündung ist scharf, inwendig glatt; die Spindel trägt in der Mitte eine sehwache Falte. Höhe meines grössern Exemplars 4 Wiener Li- nien.. — Sehr’ selten. © 'Anderweitige Fundorte dieser Art sind’ Steinabrunn im‘ Wie- ner’ Becken, Modena, die Touraine und Zukowee. 6. Turbonilla pygmaen Grateloup. Hörnes I. e. Taf. XLIN. Fig. 32. Das Gewinde, ‚der thurm-förmigen, an der ‚Spitze stark. ab- gestutzten Schale besteht aus zwei bis drei Embryonal- und vier 31 bis fünf andern Umgängen, die etwas convex.und mit bald ziem- lich entfernt ald dichter. ‚stehenden . ‚scharfen, ‚Rippchen versehen sind, zwischen welchen eine deutliche aber feine Querstreifung vorkanden ist!’ An dem 'obern Theilen der Umgänge, zeigt sich bei unsern Exemplaren ein schwacher Kiel, so dass’ das Ge. winde ein etwas stufenförmiges Ansehn erhält. Der rechte’ Rand) der‘ verlängert: ‚eiförmigen Mündung’ ist scharf; die Spindel trägt an'ihrem 'obern“ Theile eine sbhwwdehe! Falte. ‘Höhe 1 Wiener Ui nie‘ und etwas darüber. "Sehr selten. Diese’ Art kommt anderwärts noch vor bei Baden und Steina- van ‘im Wiener Baree bei Modena und dr St. Pe iin en westlichen Frankreich. nenn 9% Turbonilla plieatula Brocchi. ara ‚sinul er ‚Hörnes 1. ce. Taf. XLD1.. Fig. 33. nad Die pfriemenförmige glatte und glänzende Schale hat ein Gewinde von drei Embryonal- und fünf andern Windungen, welche letztere eben und mit Falten. wersehen ‚sind. Die Falten. ziemlich stark an den mir vorliegenden Stücken , treten am obern ‚Theile der Schale und der Windungen am stärksten auf und werden all: mählig nach abwärts schwächer, und verlieren sich am Grunde der Schlusswindung endlich gänzlich. Die Nähte sind tief und hart an ihnen bemerkt man den scharfen ‚Anfang jeder Falte. Der rechte Rand der verlängert-eifürmigen Mündung ist: scharf: die Spindel OR ‚eine, gaebenci ‚Kalte, „Hi Mad. Wigntäukinien. t da „da ich \ ‚his jetzt ® eaplane all ind en, J konnte. Aıt . on auswärtigen un kalten ser Aıt sind zu not. :, das Wiener Becken (Raden und ablany, Gasteir” arquato, 0- dena , dann San Giusto bei Volterıa und Asti. Geschlecht Acteon*) Montfort. Die Schalen. dieses Geschlechtes, die sich bei Linne unter Voluten befanden, sind eingerollt, cylind:isch-eiförmig, meistens quergefurcht und ohne Epidermis ; ihre Münduug ist verlängert, ganz, mit schneidender Aussenlippe;-ih e Spindel” trigt am Grunde eine oder mehrere Falten. Die lebenden Arten ns mit einem Deckel versehen , weicher zu klein ist um die Oeffnung zu ver- schliessen. Man kennt gegenwärtig nahe an 80 fossile und 50 lebende Arten; die ersteren beginnen schon im unteren Jura und sind am zahlreichsten in der Molasse aufgefunden worden, wo sie jedoch in den untern Gliedern. häufiser weil nitnen als in "den obern. Von den drei Arten des Wiener Beckens ‘sind in den Straten von La- pugy bis jetzt zwei,aufgefunden, wordenss ..11.1.71 °) | Ueber (den Vorzug der: er „Acteon“ vor der Benennung ‚„Tor- natella“ siehe Hörnes I. c. p. 505 23 1. Acteon semistratus Feruzsac. Hörnes I. c. Taf. XLVI. Fig: 23. Das spitze Gewinde der verlängert-eiförmigen. Schale wird aus:5 bis 6 schwach gewälbten Umgängen gebildet, welche bald » glatt sind bald nur an ihrem oberen und unteren Theile stärker, (so an dem mir vorliegenden Stücke), in der Mitte aber schwächer oder gar nicht gefurcht sind. Die- Furchen sind — wenn sie vor- handen — mit ungemein feinen vertieften Punkten besetzt: der rechte Rand der verlängert-eiföürmigen. nach unten etwas erwei- terten Mündung ist fast gerade; die Spindel trägt in ihrer Mitte eine schwache, schief stehende Falte. Höhe des mir vorliegenden Exemplars 3 Wiener Linien. Sehr selten. Auswärtige Fundorte dieser Art sind das Wiener Becken (Gainfahren, Vöslau, Baden), Leognan , ‘St. Paul, Asti , Turin, Castell’ arguato und Lissabon, Ar, (Fortsetzung folgt ) Zur. gefälligen. Beacht nng. Zufällig ausgebliebene Nummern vorigen Jahrganges wollen die pl. t. Herrn Vereinsmitglieder der Redaction recht bald anzeigen, damit das Fehlende nachgesendet werden könne. en | | ie Redaktion: Der Vereinsaussehuss. ‚Gedruckt bei Georg v. Glosins in‘ Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VIIL N’° 3. März. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — J. L. Neugeboren: Gerubels geo- 'gnostisch - oryktognostische Beschreibung der Boitzaer Berg-Revier mit einigen vorangehenden Bemerkungen über das Csetraser Gebirge und die Nagyäger Berg-Revier. Vereinsnachrichten für den Monat März 1357. Wir müssen den gegenwärtigen Mittheilungen das 'huldvolle Schreiben Sr. Durchlaucht des Herrn Landesgouverneurs Fürsten Carl zu Schwarzenberg voranstellen, womit Hoch- derselbe die Annahme der auf ihn gefallenen Wahl zum -Ehrenmit- gliede unsers Vereines annehmen zu wollen sich erklärt hat. Diese uns sehr. beehrende Zuschrift lautet: „Mit Befriedigung habe ich das mir überreichte Diplom ei- „nes Ehrenmitgliedes des siebenbürgischen Vereines für 'Natur- „wissenschaften angenommen.“ „Es wird mir jederzeit erwünscht sein, wenn ich in irgend „einer Weise das nützliche Wirken des Vereines zu unterstützen „und zu seinem Gedeihen beizutragen vermag.‘* | „Indem ich mit dieser Versicherung meinen Dank: für die „ehrende Aufnahme verbinde, ersuche ich die Herrn Vorstände „die Vereinsmitglieder gefälligst hievon in Kenntniss setzen zu „wollen.‘‘ — Der Gefertigte las aus einem Schreiben ‚unsers Mitgliedes, Dr. Adolf Kenngott, (dermalen Professor am eidgenössischen Polytechnicum in Zürich) nachstehende interessante Mittheilung über das grünliche, bis schön. meergrüne Gestein, welches bei Persäny, Dees, Doboka, an mehren Punkten in der. Nähe von Bistritz u,s.w.: 34 verkömmt, und als Bruchstein gewonnen wird und zu technischen Zwecken sich in hohem Grade und besser jals jeder Sandstein eignet. Es heisst in diesem Schreiben : „Die geognostischen Stücke von Dees, welche mich sehr „‚intressirten,, konnte ich wegen Mangel der Analyse nicht weiter „bearbeiten und kann nur meine sehon ausgesprochene Meinung „wiederholen, dass diese Bildungen nicht Sandsteine sind, ‚sondern mit den gleichzeitigen eruptiven Gesteinen,, als eine Tuff. „bildung zusammenhängen, welche durch später einwirkende Ur- „sachen in Folge lösender und zersetzender Wasser ein homogenes ‚Ansehen erlangt hat, wobei man aber noch in einzelnen Stücken ‚„die krystalinischen Fragmente erkennen kann, wie sie trachyti- „sche Massen zeigen , dalıer das Gestein zu trachytischen Tuffen zu zählen ist. — Vielleicht übernimmt ein Chemiker Siebenbürgens die „Arbeit und analysirt diese interessanten vaterländischen Stücke.‘ Wir sehen aus diesen Worten eines der erstern neuern Mine- ralogen, wenigstens, mit. Bestimmtheit, die auch von uns schon wiederholt bekämpfte Ansicht widerlegt, dass dieses grüne Gestein dem Karpathensandstein angehöre, oder sogar ein 'alter Grünsand- stein sei, was-‘(in letzterer Beziehüng) schon vom rein geognosti- schen Standpunkte aus durch die einfache Thatsache unwahrschein- lich gemacht wurde, dass unser Gestein mitten zwischen Diluvial- Bildungen auftritt, und schon im Steinbruche 'bei Deds namentlich aber auf dem interessanten Berge Csicso, woher, unsere meisten Mühlsteine stammen, in förmlichen Trachyt stufenweise übergeht. Es hat über Aufforderung des Vereines Herr Direktor J. A. Brem die nachstehende Analyse eines vom Herrn Forstinspektor C. Gebauer aus Fogarasch als vermeintlichen Trippel eingesand- ten von. Scharosch im Gross-Schenker Bezirke stammenden Ge- steinsart ‘verfasst, welche ‘übrigens ganz gleich auch. zwischen Girelsau und Talmesch im Hermannstädter Bezirke dann an mehreren andern Punkten des Landes in verschiedenen Modificationen vor- kommt und sich wahrscheinlich an den ebenbesprochenen Trachyt- tuff nahe anschliesst. Diese Analyse ergab: 4. Spezifisches Gewicht gleich . . . . . . 225. 2. Bestandtheile in 100 Theilen : Kieselsäure . . . Be ER Tale: Dean Kamerde "ala, mons Bun mal- Bagl a le Ed N Wasser . . YAgF INDS! Unser Gestein gehört demnach , seiner grossen Menge an Kieselsäure (Kieselerde)- nach, unzweifelhaft ‘zu den erdartigen Re- 35 ratiten "Glockers (Handbuch der Mineralogie), ohne mit einer der folgenden, von Glocker aufgeführten Spezies ganz zusammen- zufallen, nämlich: nn nn mn EEE Chemische Bestandtheile Namen EITDNE des mo a ao © ® „= ' 25 s=|l=|85 2 |$85 Gesteins 35 = si: |Z8 < 2 5 1. Trippel 81.001 1:50 | — | — |8:00| 4:55] 3:45 2. Klebschiefer | 66°50| 7-00 | 1-25) 1:50 |2-50 | 1900| — 3. Polierschief. $ 79:00) 1:00 11:00 | — |4°00|1 1400| — 4. Saugschiefer | 8350| 400 | 0.50) — [1:50| 900] — 5.’ Kieselguhr | 72:00 2:50) — | — [250 [2100| — 6, Porzellanerde [146.00] 3900| — | — 0:25 | 1450| — iR WORRANFROR 13.65 3593 1083| —- 1:00 18:50) — | 7. Aluminit 3036| — | — | = | — | 46:37] 23:27 (von Halle.) Für die Büchersammlung des Vereins liefen ein: Jahrbücher des nassauischen Vereines für Naturkunde zu Wies- baden. 411. Heft 1856. Lotos, Zeitschrift des gleichnamigen Vereines in Prag. 1V. Quartal 1856 dann Jänner- und Februarheft 1857. | (Im Tausche gegen die Vereinsschriften.) Ueber den Piauzit von Tüffer und ‘den Hartit von Rosenthal in Steiermark, von Dr. A. Kenngott (Separatabdruck aus dem Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt.) 3 (Geschenk des Herrn Verfassers.) E. A. Bielez. 36 Geognostisch-oryktognostishe Beschreibung der Boitzaer Bergrevier mit einigen- vorangehenden Be- merkungen über das ÜUsetraser Gebirge und die Nagydger \ Bergrevier von LeonhaurdGerubel, Markscheider. Mitgetheilt von J. L. Neugeboren. x il Wiewohl die nachstehende geognostisch-oryktognostische Be- schreibung: der Boitzaer Bergrevier nicht eben aus, der neuesten Zeit stammt,'— ihr Verfasser schrieb sie nämlich schon im Jahre 1813: — so glaube ich doch, dass sie der Oeffentlichkeit nicht vorzuenthalten sei. Denn sie bezieht sich auf eine für den hier- ländigen Bergbau höchst berücksichtigungswerthe Gegend, der es zugleich auch an mineralogischem Interesse nicht fehlt, und über die meines Wissens wenigstens bis zur Stunde nichts ‚Umständli- ches bekannt gemacht worden ist; sie rührt ferner von einem Manne her, welcher nach seiner ämtlichen Stellung in der Lage war, diese Gegend’ in der bezeichneten Richtung genau kennen zu ler- nen; ‚sie ist ihrem ‘Inhalte nach den lokalen 'Verhältnissen , wie ich dieselben in neuester Zeit aus dem Munde eines dort in Dien- sten gestandenen wissenschaftlich gebildeten Bergmannes vernom- men habe, entsprechend; sie ist endlich auch noch in einer Form abgefasst, mit der man selbst von dem heutigen Stande der Wis- senschaft aus immerhin zufrieden sein kann ; — jedenfalls erwei- tert die Veröffentlichung dieser Beschreibung den Horizont des siebenbürgischen geognostischen und oryetognostischen Wissens. Ich theile sie demnach mit nur einigen wenigen Auslassungen , dıe dem Ganzen keinen Eintrag thun, den Freunden der sieben- bürgischen Mineralogie und PBergbaukunde mit, wie ich sie in einem Manuscripten - Bande des Baron von, Brukenthal’schen Museums gefunden habe. Das Csetraser Gebirge, welches in montanischer Rücksicht seit beinahe einem Jahrhunderte eine bedeutende Rolle spielte, da in der Nagyäger und Boitzaer Revier seit dieser Zeit für mehrere Millionen Gulden an edlen Metallen gewonnen worden sind, und 37 dass ausserdem wegen seiner romantischen Lage, Bevölkerung .' gesunden Luft, frischen Quellen, guten fetten Waldbodens, vor- trefflicher Viehweide, und Hloßtkreh Gesundbrunnen zu Buriane, Bohold , Pänkota und Kimendia ‚ vorzüglich aber des wegen seiner stärkenden Kraft und bei sich führenden Eisentheilchen, den weis- sen Wein violet färbenden Bozeser, Sauerbrunnens, dann seiner warmen Quellen von Gyogy und Rapoltzell, an welchem ersteren Orte sich durch die Sommermonate viele Badegäste einzufinden pflegen, berühmt ist, liegt grösstentheils in dem Hunyader, theils aber auch und zwar an seiner Nordseite in dem Zarander Comitat; seine eirentliche höchste Kette erstreckt sich von Südost nach Nordwest ‘und zwar, wenn auf seine Krümmungen keine Rücksicht genommen wird, kaum auf anderthalb deutsche Meilen in der Länge, mit Einschluss aber seiner Vorgebirge und des Hügel- werks in seiner grüssten Länge von Südost nach Nordwest d. i vom Einfluss des‘ Balschaer Wassers in den Maroschfluss bei dem Dorfe Al-Gyogy oder Cselmar bis an den Kajanbach bei Boitza vier deutsche Meilen, in seiner grössten von Südost nach Nordost sich erstreekenden Breite, d. i. von dem Einfluss des vereinigten Na- gyager und Üsertester Wassers in den Maroschfluss bei dem Dorfe Hareu bis zu dem Dorfe Balscha ebenfalls in gerader Linie ge- nommen dritthalb deutsche Meilen, jedoch so, dass der von dem höchsten Gebirgszuge gegen Nordost fallende Theil '/,, der gegen Südwest aber fallende %, des Ganzen ausmacht, oder dass der erstere weit schmäler als der letztere ist. Seine äussersten höch- sten Köpfe sind’ unter dem eigenen Namen Üsetras bekannt und zwar der südöstliche Cornu Üsetrasuluj oder das Eck des (setras, der nordwestliche Csetrasu mare oder grosse Csetras, die da- zwischen liegende Gebirgskette oder die Hervorragungen dieses Gebirges sind unter verschiedenen andern Namen bekannt als Gur- gujata, Fraszinata, Grosshäsz, Frumosza, Ikona, Makris, Scha- men, Paui, Momirasza, Scheszu Üsetrasuluj. Seine äusserste Begränzung gegen Südwest ist der Maroschfluss, gegen Nordwest der Kajanbach und gegen Nordost das Porkuraer, Balschaer, Ma- daer und Gyogyer Wasser. Gegen Norden hat zwar derselbe mit- telst des Rückens Cornu Fraszen_ über Laszu Domnestilor zwischen Herzegan und Prokura seine weitere Verbindung oder Zusammen- hang mit den Bergrevieren Zalantha, Offenbanya, Abrudbänya und Körbsbanya, die sich alsdann meist an das Biharer, Siebenbürgen von Ungarn trennende Gebirge anschliessen. ‘Das "edle Üsetrasaer, 'gediegen Gold und Erz-führende Ge- - birge gehört in Rücksicht seiner Höhe, welche von dem Marosch- flusse bis auf dessen höchste Spitze kaum vierthalbhundert Klaftern betragen dürfte, noch wnter die niedrigen Gebirge; es besteht durchgehends in seinem mittleren Hauptzuge und auch in seinen 38 nächsten bisweilen auch entfernteren Abfällen aus Thonporphyr, da seine Hauptmasse in Thon besteht, darinnen aber der Quarz, Feldspath und Glimmer eingemengt ist; der Feldspath ist meist mehr oder weniger verwittert, von graulicher Farbe, der Quarz grüsstentheils in Körnern, manchmal auch in einfachen und doppelten sechssei- tigen kleinen Pyramiden, die Glimmer in mehr oder weniger re- gelmässigen sechsseitigen Tafeln von einer Linie. bis '/, Zoll im Diameter, manchmal aber wird dieser Glinmer vermisst und fin- det sich die Hornblende in länglichen Säulen ein, manchmal jedoch kommen beide, nämlich Glimmer und Hornblende beisammen vor. Die Festigkeit sowohl als die Farbe wechseln unendlich ‘mitsam- men ab und gehen von dem Weissgrauen in das Dunkelschwarz- graue manehmal in das Röthliche, Grünliche und Violete über. Diess Gebirge war an seiner weltlichen Seite oder Abfällen am edelsten, nahe an dessen mittlern Kern und an der Morgen- seite unedel , ‚so befinden sich Nagyäg ‚Csestest, Fauerag , Toplitz, Füszes, Boitza, Trestyan und Traika als die gesegnetesten Berg- werke an der Abendseite ‘des Üsetraser Gebirges, während an dessen Morgenseite‘ ausser dem unbedeutenden Bleibau in Voja und einigen nach weniger bedeutenden Schürfen Nichts vorkommt. Dass der Üsetras in seinem mittlern Kern unedel ist, hievon hat man sich mittelst des in dem Bartholomäi- Stollen durchschlägigen Neu-Maria-Stollens zu Nagyag und auch mit dem 0. .R. Feldort des Leopoldi-Stollens im Gebirge Grohatz zu überzeugen Gelegenheit gehabt. An einigen Orten ist der Porphyr an’ seiner Oberfläche magnetisch d..h. er bringt die Nadel ‚zur Abweichung. Dieses hat ‚sich vorzüglich in dem Gebirge Makris und im Kornu Latzi gezeigt, am letztern Orte war die Abweichung so gross, dass ich ein Ausbeissen eines Eisensteines vermuthete, nachgraben liess, aber die tiefer gelegenen Stücke weniger als die an der Oberfläche der Verwitterung mehr ausgesetzten auf die Nadel wirkend fand. In. den Vorgebirgen des Csetras kommen auch andere verschiedene Gesteine vor , ein grosser Theil des niedrigen Hügelwerkes besteht aus Sand , andere aus Schotter verschiedenen Geschieben , Mandelsteinen, Schiefern und ‚dergleichen; der Kalk kommt an der nordwestlichen äussersten Gränze bei Trestian und Boitza, an der äussersten nord- östlichen bei Balscha und Mata in einzelnen gleichsam isolirten Gebirgen,, und gegen Süden nahe an dem Maroschfluss bei Pänkota und Gimentia zwischen. Thonschiefer gelagert vor, wo..er über Bänpatak, Rapoltzell, und Boj seinen weitern Zug bis nach Gyogy hin zu haben scheint, an diesem letztern Orte und zwar an der Strasse, welche von.Unter-Gyogy nach dem warmen Bade durch das sanfte, an die Ebene anstossende Weingebirge führet, liegt jedoch der tufsteinartige Kalk zwischen ordentlich blattfärmig geschichtetem Sandsteine. | 39 Die Metalle brechen immer auf ordentlich streichenden und verflächenden Klüften und Gängen in diesem (sebirge und zwar in dem: Thonporphyr (d. i. deren Hangendes und Liegendes ist Thon- porphyr) und wenn selbe auch manchmai, wie es aber nur selten geschieht und nur zu Boitza der Fall ist, zwischen Kalk und Por- phyr ‚oder ganz im Kalke streichen, so sind sie unedel,. zu Toplitza werden einige Klüfte, wenn sie auf dem rothen Schie- fer aufsitzen, ausgeschnitten , und zu Nagyäg hat man nicht nur auf einige hundert Klafiern den Josehi - Erbstollen durch abwech- selnde Jagen von Kiesel, und rothen Thonschiefer getrieben, ohne auch nur eine Spur einer’ Kluft, so- lange diese Gesteinsart an- hielt, entdeckt zu haben, 'sondern die edelsten Klüfte, wenn.dieselben sich dem über dem Bernardi-Gründel südöstlich liegenden Schie- fer-Lager nähern , verdrucken und verunedlen sich weit mehr. Sie führen. vorzüglich ‚Gold , .gediegen und vererztes Silber ,. wenig Blei, noch weniger Kupfer und einige Halb-Metalle, als Schwe- fel', Arsenik, Zink , Kobalt, Braunstein ; obschon man auch schon zu, Toplitza auf der Grube Nepomuceni etwas gediegen (Juecksilber gefunden: haben will, welches jedoch wahrscheinlicher ist ‚ dass solches durch Bergleute zur Amalgamation des Goldes in die Grube gehracht und da verstreut worden ist: ‘Das Gold’ kommt gediegen blättrig, theils derb und kömig, nur selten krystalisirt vor, und zwar in Quarz, Glauch , Thonporphyr , selten. .und nur zu Toplitza in Antimonium, im Kalkspath zu Füzes, selten im Frauenglas zu Trestian und im Nagyäger Blättererz vererzt zu Nagyag als graues Golderz und zwar derb, in Blättern, dentritisch, in aufrecht stehen- den Tafeln, äusserst selten krystallisirt., als gelbes Erz in Strahlen, in Kugeln , dendritisch, selten krystallisirt ; das Silber , im spröden (@laserz, derben Fahlerz , letzteres kommt auch in dreiseitigen Py- ramiden vor, im derben und krystallisirten Bleiglanz,, im.Kiess ,, schwarzer und rother Blende. Alle. diese ‚Gold- und ‚Silbererze brechen zu Nagyag. vorzüglich: in Rothspath und sind sowohl. in ihrem Gold- als Silberhalt unendlich verschieden, da. ‚selbe von 1/4 Loth göldisch Silber bis über hundert, die ganz derben Blätter- erze auf. 200 Loth im göldischen Silber, im Gold aber zwischen 100 und 200 Dar. kommen, obwohl der letztere aufeinigen Klüften. sehr gering ist, und kaum etwelche Dhr. hat; ich besass ein Stückchen, welches wenig im Gold hielt, aber bei 700 Loth im göldischen Silber und ein weissgelbes strahliges Ansehen hatte. Sie ‚brechen vorzüglich im‘ Rothspath, welchen die meisten Klüfte daselbst als Gangart führen, und der gewöhnlich derb von:blassrother Farbe, we- ' niger aber in verschobenen Tafeln krystallisirt und von dunkelrosen- rother Farbe einbricht; zuweilen begleitet auch der Glauch und Quarz die genannten Metalle. Ausser diesen ‚bricht noch rother krystallisirter Schwefel , der oft vorzüglich schön und den Rubinen ähnlich. ist. 40 Der Nagyager Bergbau ist wohl der höchste in dem Gebirge Csetras, indem sich über dem obersten daselbst angelegten Stollen bis auf die höchste Spitze des Gebirges- nicht 100 Klafter Seiger- höhe befinden, dagegen von dem beiläufig 150 Klafter tiefern un- tersten Laufe bis zum Marosfluss noch über 100 Klafter Teufe an- gebracht werden können, Das besondere was noch vorkömmt und bemerkenswerth sein dürfte, ist, dass sich der Adel der meisten Klüfte in der Teufe verkürzet, und diess zwar von Süden gegen Norden schreitet, und der Goldhalt ebenfalls mit zunehmender Teufe abnimmt, und manche Klüfte durch eine durchsetzende Kreuzkluft um 3 bis 4 Lachter aus ihrer Kreuzrichtung verscho- ben werden , in dem k. gewerkschaftlichen Hauptbaue nur vor- züglich vererztes Gold, und Sjlber, ja nur als eine Seltenheit gediegen Gold, in dem gleich darneben befindlichen Hajtoer Gebirg aber nur Freigold und Pocherz einbricht, welches so arm an Schlich ist, dass eskaum 1—2 Percent abwirft, in dem an den Hajto anstossenden Szarko Kiesklüfte vorkommen, im Grohats oder dem k. Leopoldi-Bau Blei und dann von Üsertest über Fauerag, To- plitza, Magura, Matsesd, Füzes bis Boitza wieder Gold er- zeugt wird. In dem weiter von Nagyäg oder von Südost nach Nordwest liegenden Bergort Csertest, wird meist auf korporalisches Gold, und weniger auf göldisches Silber haltendes Scheiderz gebaut. Dieser Bergbau ist älter als der Nagyäger,, da in ihm auch Schächte vorhanden sind, welche von dem berühmten General Steinville dem Erbauer der Karisburger Festung niedergetäuft worden und noch die Pinzen heutzutage unter dem Namen Steinvill’sche Schächte zu sehen sind ; in dem an der westlichen Seite des Üser- tester Hauptthales befindlichen Klein - Pojaga - Gebirg liegt dieser Bergbau, er scheint sehr edel an der Oberfläche gewesen zu sein, weil daselbst noch eine grosse verhaute Tag- Zeche unter dem Namen Korande nahe an der Spitze dieses niederen Gebirges zu sehen ist, doch ist aus den viel tiefer angelegten Stöllen, wovon noch einige derzeit im Betreibe sind, zu urtheilen, dass selbe auch in einer Mittelteufe und selbst bis unter den Horizont des Csertester Thales edel gewesen. sind, daher auch die Katharina- Kluft bis gegenwärtige Stunde mittelst eines Schachtbaues in die Tiefe verfolgt wird , welcher sich bereits bei 20 Klafter unter das Csertester Grundwasser erstreckt, mithin ist selber nicht über 30 Lachter mehr von dem Horizonte der Marosch entfernt. Die Ge- steinsart ist milder Thonporphyr, manchmal mittelfest. Westlich von diesem Bergbau, gleich über dem (sertester Grundwasser, kommen auf eine beträchliche Strecke bis gegen den Faurager Grund hin, nur vorzüglich Kiessklüfte von minderer Bedeutung vor, dann folget der Faurager dermal verlassene oder 41 verfallene , der 'Toplitzaer, Maguraer , der Matsester , Capotaer , Füzescher und Malaer Goldbergbau , insgesammt in der Nagyäger Bergrevier; alle die in diesem Gebirge vorkommenden Grubenbaue im Thonporphyr , dessen Hängendes und Liegendes von einerlei Be- schaffenheit ist, auf streiehenden Gängen und Klüften, erzeugen theils Frei- theils gediegenes Gold, dessen Feinhalt in einer Mk. oder 24 Karaten zwischen 16 und 18 Karaten gewöhnlich fällt, d. i. %, bis %, Gold und Y, bis '/, Silber, dann vererztes göl- disches Silber, welches wieder in einer Mk. von etwelche Dnr. bis 200 Dnr. in Gold hinaufsteigt, und dann mehr ein silberhältiges Gold als goldhältiges Silber genannt werden könnte. Ich habe ‘ diese Gruben vorzüglich darum hier berührt, damit man ersieht, wie dieselben auf einander folgen, ich gehe nun zur Beschreibung der Boitzaer Bergrevier über, und mache daher den Anfang mit dem in dieser Revier vorkommenden Hauptwerke. Boitza (Bergwerk) liegt in dem äussersten mittägigen Zirkel des Szarander Comitats am Bach Kajan, und hat mit dem nord- westlichen Theil des Üsetraser Gebirges über Tristian, Lelje, Sztoga, mit denen in dem Csetraser Hauptzuge befindlichen Köpfen Schamen ‘und Paui seine Verbindung, und nachdem es gegen Abend den äussersten Theil der Csetraser Gebirgsabfälle bildet und von Trestian hierorts bereits schon in niedriges Sandhügelwerk übergegangen ist, auch an der Nordostseite bei Szelist, sich eine kleine Ebene befindet, so bildet es doch wieder auch einmal steile und bei 200 Klaftern hohe gleichsam abgesonderte oder isolirte Ge- birge. Der Boitzaer und der daran stossende sogenannte Valje- mikaer Bergbau befindet sich in dem Gebirge Magura Biotzi und dem Gebirge Szuregyel , dessen hüchster Kopf nur um wenige Lachter höher als das Boitzaer Gebirg ist. Beide haben ihre Rich- tung von Süden nach Norden und bilden den südlichen Theil des Szuregyel, der nördliche das Gebirge Magura Boitzi; gegen Mitternacht und Abend wird es vom Kajan, gegen Süden vom Füzescher Thal und gegen Osten diesseits von einem zwischen dem Boitzaer und Szelistier Magura befindlichen Gruben-Gründel oder Schluchten, jenseits aber von einem zwischen Szuregyel und dem Urszojer Gebirg befindlichen Gründel Valje-mika getrennt. Das Szuregyeler Gehirg besteht aus Thonporphyr und Grünsteinporphyr und hat nur an seiner nordöstlichen Seite einen sichtbar ausbeis- senden Kalkfelsen von beiläufig 30 Klafter Länge und 30 Lachter Breite, der auch in die Teufe setzet und mit dem Valje-mikaer Da- nielis-Stollen durchfahren ist, jedoch aber weder ein so langes Mit- ‚tel bildet , noch so rein wie auf der Oberfläche, sondern mit Por- phyr vermischt ist, oder besser zu sagen ein mit Kalk vermengter 42 Porphyr ist. Das daran 'stossende Boitzaer Gebirg hingegen, führt grösstentheils einen weisslichgelben oder auch grauen mehr oder weniger kristallinischen Kalk, welcher jedoch gegen Süden, wo.eran des Szuregyeler Gebirge anstösst, nur eine Kuppe zu machen scheint, indem er sonst in den tiefern Rudolfi-Stollen,, ‚eigent- lichen Boitzaer Mittelbaue, besondeis in dessen abendseitigen Feld- örtern 'erkreuzt worden sein müsste; nachdem aber dieses nicht der Fall ist und ausser dem Thon- und Grünsteinporphyr daselbst keine andere Gesteinsart vorkümmt, so kann man mit Zuverlässig- keit schliessen, dass er auf letzteren entweder nur aufsitzet oder nie ‚starkes ‚Verflächen gegen Nordost haben müsse, denn gegen Nordwest setzt derselbe weiter durch den Grund Kajan bis nach Pestjere, und gegen Osten hat er seine Verbindung zwischen den Rudolfi- und Anna-Stollen-Zubaumundlöchern mit der Szelistjer Ma- gura, von wo er vielleicht unter dem Sande, bis nach. Trestian fortsetzet. Es scheint also das Boitzaer sowohl als Valje-mikaer oder Szuegyeler Gebirg aus Thon- und Grünsteinporphyr zu be- stehen , auf ersteren der Kalk, wenigstens auf der südlichen Seite aufgesetzt zu sein, an dem Fuss des nordöstlichen Boitzaer Gebirges aber ein röthlicher, hie und da mit Kieselstücken gemischter Sand, an der westlichen Seite ‚des Szuregyele hingegen bei dem Dorfe Krestuniets ein Mandelstein ‚. dessen Blasen-Räume mit: Kalk- spath und Grünstein, weniger mit Zeolit angefüllt sind, aufge- lagert oder schildförmig angelehnt zu sein, } In beiden diesen (sebirgen befinden sich vorzüglich der k. gewerkschaftliche Boitzaer und der k. Valje-mikaer Grubenbau , welche mit ihren Feldmassen zusammen stossen, und zwar der Boitzaer in dem südlichen Theile des Boitzaer und nördlichen des Szuregyeler , der‘ Valje-mikaer aber in,dem südlichen des Szure- gyeler Gebirges; obschon auch einige minder bedeutende Gewerk- schaften darinnen angesessen und ‘mit schwebenden Feldmassen versehen sind. Beinahe der ganze in diesen Gebirge enthaltene Bergbau liegt an der Ostseite, an der Westseite befinden sich ausser der Josefi-Kluft und einer mit dieser fast parallel streichen- den Kluft minderer Bedeutung , keine andern Klüfte. \ Die hier vorkommenden Klüfte und Gänge haben so‘ wie überhaupt in dem ganzen Üsetraser Gebirge ein ordentliches Strei- chen und Verflächen, ihre Richtung ist theils von Süden in, Nor- den, theils von Osten in’Westen, doch weichen sie von diesen beiden Weltgegenden mehr ‘oder weniger ab, und ‘pflegen sich daher in ihrer ferneren Verfolgung zu schaaren, in ihren Verflä- chen neigen sie sich mehr der seigern als der söhligen Linie zu und der Verflächungswinkel ist daher wohl selten unter 60 Gra- den. Sie haben. zum Liegenden sowohl als zum Hangenden ei- nerlei Gestein d. i, den Thon- meist aber Grünsteinporphyr, und 43 der. Unterschied besteht wohl nur vorzüglich darin , dass ent- weder das eine oder andere milder oder härter ist, daher auch die Bergleute, um sich ihre Arbeit zu erleichtern, bald im Liegenden bald im Hangenden zu brechen pflegen, je nachdem das eine oder andere milde ist, vorausgesetzt dass es das Verflächen des Ganges gestattet, d. i. dass es sich mehr der seigern Linie nähert, weil sonst der Gang nicht aufrecht stehen bleiben würde, daher auch gewöhnlich im Hangenden der Ort betrieben wird, damit am Lie- genden die Kluft stehet und verschrämt, und nur im Beisein eines Huttmanns oder Kratfüllers wegen Verhütung der Prävaricationen abgenommen werden kann. Selten streichen die Klüfte im Kalk und es sind hier ausser dreien zunächst des Rudolfi-Stollen-Mundlochs befindlichen , ganz tauben Klüfte, dann der Ignati-, der Antoni- und Josefi-Kluft;, derer letztern Klüfte nördliche taube Feldörter sich in Kalk, die südlichen edleren aber sich in Thonporphyr befinden ; dann in Valje-mika ausser zweien ebenfalls ganz tauben Klüften keine Bei- spiele bekannt, gar keines aber, dass die Klüfte im Kalk edel ‚gewesen wären. Das Verflächen der Klüfte ist theils recht sin- nisch, d.; i. nach dem Abhange des Gebirges, oder es hat eine entgegengesetzte Richtung. Die Mächtigkeit der Klüfte ist, hier eben so als ihr Adel absätzig und sowohl in ihrem Streichen als Verflächen mehreren Veränderungen unterworfen ; die grösste Mäch- tigkeit erstreckt sich wohl selten zu einer Klafter, die kleinste besteht wohl bisweilen auch nur in einigen Linien. Die schmä- lern Klüfte pflegen mehr , die mächtigen obern weniger Freigold zu. geben, doch ist diese Regel auch nicht allgemein. Wenn Klüfte , welche edel sind, mit unedlen zusammenschaaren , so pfle- gen die erstern verunedelt und die.letztern veredelt zu werden ; schaaren aber edle Klüfte mit einer oder mehreren edlen Klüften zusammen, so gibt es gewöhnlich edle Butzen-Mittel oder die sogenannte Czabase und don ist in solchen edlen Mitteln nicht nur die Kluft sondern auch das Gestein auf einige Zoll edel oder pochmässig. Die Klüfte setzen sowohl in ihrem Streichen als Verflächen manchmal durch einander durch, manchmal schleppen sie sich, manchmal schneiden oder keilen sie sich eine die andere aus und behauptet dann die eine oder die andere das fernere Strei- chen oder Verflächen, doch pflegt Solches in diesem Falle eine Abweichung oder Veränderung. zu erleiden und meist eine Diago- nale sich zu: bilden. Die Klüfte sind manchmal so. nahe beisam- men, dass selbe nur durch einen tauben Kleil von 1 — 2 Schuh von einander getrennt sind, so streichet z.B. die Haupt- und Antoni- Kluft in Valje- mika auf eine Strecke von beiläufig 30 Lachtern auf solche Art mitsammen fort. Das Ganggestein ist ‘so wie in den meisten Gruben des Csetraser Gebirges Tlıonporphyr und un- 44 terscheidet sich wohl von jenem Nebengesteine nur vorzüglich dadurch , dass: er mehr oder weniger mild wie dieses ist, da der- selbe auf den Klüften und in deren Nachbarschaft wegen der Bei- mischung des Wasserkieses immer mehr oder. weniger verwittert und aufgelösst ist. Darinnen kommen jedoch noch verschiedene Gesteinarten vor, insbesondere aber der Quarz, der hier als die Mutter des Goldes angeschen ' wird; auch brechen nicht selten Kalk-, Schwer-, und Braun-Späthe,, dann rothe Jaspise mit Kies-_ adern durchmengt.' Die Kalke, Quarze , Schwer- und Braunspäthe sind entweder derb oder krystallisirt. _Vormals brachen auch grös- sere dreiseitige Kalkpyramiden ein, die mit kleineren derlei Pyra- miden besetzt und dann mit einer Schale von Quarz bedeckt waren denen man, da sie wie in einem Futteral hohi steekten , den’ Na- men ‚Futteral-Kreisen oder Drusen beigelegt hat. *) Die Metalle, welche hier einbrechen . sind gediegen Gold und zwar gewöhnlich derb oder fein kürnig; von Gold- und Silber- hal- tenden Scheiderzen bricht dermal wenig ein, das Rothgülden, so vormahls in (warz und Grünstein ‘derb eingebrochen ist, kömmt nur angeflogen vor, und so wie das gediegene Gold sich hier ver- mindert hat, so haben auch die Erze und deren göldischer Silber- halt abzenommen, auch brieht etwas Glaserz, Blei, ‘Blende "und Kiess. Ueberhaupt aber nimmt der Adel bei den Siebenbürgischen Goldwerken, so auch hier in der Teufe ab, während hingegen der Gold- gehalt in dem goldischen Silber hier eher zu als abnimmt , mithin gegen Nagyäg im letzteren Betracht ein entgegengesetztes Verhal- ten hat. Der Gang oder die Kluft, wenn selbe edel ist, besteht aus Pocherz, wovon 80 bis 100 Zentner im Durchschnitt genommen 4 Loth Gold geben ; in diesem bricht alsdann ‘das Scheiderz und das Freigold sehr absätzig und nur Mugel- oder Nesterweise, letz- teres pflegt sich gewühnlich dann einzufinden , wenn schmale Quarz- schnürchen aus dem Liegenden oder Hangenden zur Kluft kommen. Das hiesige Gold ist stark silberhältig , indem es’ wenigstens Y, desselben , wohl auch etwas mehr bei sich führt, so dass der Fein- halt nieht weit über 15 Grade kömmt. Man kann ‘das Streichen der Boitzaer und Valje mikaer Klüfte zusammengenommen auf 5 bis 600 Klaftern in die Länge, und das bearbeitete Verflächen auf 200 Lachter in die Höhe annehmen „da der Boitzaer Bergbau, der in seiner Teufe beinahe die Ebensohle des Kajans erreicht hat, auch bis an die höchste Spitze‘ des Szureg;yler'Gebirges verfolgt ist; bis zum Zusammenfluss des Kajans mit dem Maros Fluss, beim Maros Nemeti aber dürfte nach 50 Klafter Seigerhöhe sein. AR *) Auszeichnet schöne Stücke dieser Vorkommnisse befinden sich in dem Mineralienkabinet des Baron von Brukenthal’schen Museums zu Her- mannstadt. ‚Anmerkung der Redaction. EEE IE, ED CR 45 ‘ Zwischen Boitza und dem nordwestlichen: Theil . des. Csetra- ser Hauptgebirges liegt der Trestyaner Goldbergbau. Sein nächstes gegen Osten befiadliches Mittelgebirg ist der Kopf Lelye, von welchem aus sich mehrere Zweige oder Rücken bilden, die theils gegen Süden bis an.die Marosch , gegen Westen bis an den Kajan auslaufen , und in deren ersteren der Toplitzaer, Maguraer und Mat- sester , im letzteren der. Füzescher, Trestyaner Valje-mikaer und Boitzaer Bergbau sich befindet. Der Trestyaner, der gräflich Gyulay’- schen ‚Familie gehörige Bergbau liegt in’ dem gleichbenannten Dorfe in’ dem‘ Malaer Gebirge, das in seiner Höhe ‚dem Boitzaer fast gleich kommt, und zwar an dessen ‚Nordseite, denn. an'der Südseite ist der Füzeser, und Malaer Bergbau, der‘schon zur Nagyäger Revier; gehört, und ‚zwar hat er zu seiner Begränzung gegen Morgen das Grubengründel’ Poreu Poilor, gegen Abend das Gründel Mial' ‚und‘ gegen Mittag den Rücken des Mialer Gebirges. Es befinden sich an diesem nördlichen Abfalle des Malaer Gebirges innerhalb. der vorbesagten Gründen auch noch 2—3 Gebirgsschluch- ten oder Eintiefungen , wo der Bergbau am edelsten. war. An einer dieser Schluchten ‘gegen Westen ‚oder dem Gründel Mial zu, be- finden ‚sich ‚ der Kapische Tagbruch und die Grube. Kornu Boja, in ‘der mittlern Schlucht die sogenannten Kolzer Gruben und an der östlichsten gegen das (rründel Poreu Boj; zu liegenden Schlucht die, Nepomuceni- , Leopoldi. und Franeisei-Stöllen,; zwischen diesen Schluchten befinden sich meist taube Keile von mildem , schwarz- grauem Thonporphyr oder Granit, den (die Walachen piatra ba- jasza (bergartiges Gestein) zu nennen pflegen, Die ersteren Stöl- len , ‚welche meist \schwebende Feldmassen halten und Privaten in Arenda d. i. gegen Entrichtung des Goldes in dem gemeinen Ein- löspreis per 3 fl. das Piset Gold’ und von den erzeugten Hütten- gefällen den zehnten Theil. an die Hauptgewerken überlassen waren, sind nun. grösstentheils verfallen oder verlassen und. nur der tiefste ‚Franeisci-Bau und ein zu einer Wetterführung höher in einem lichtblauen milden Porphyr angelegter Stollen befindet sich dermalen durch die Hauptgewerkschaft der Gyulay’schen. Familie in thätigem ‚Betriebe. Dieser von: SO in NO eingetriebne Stollen steht ‚auf eine Strecke von mehr als 100 Klaftern von seinem Mundloche an gerechnet in dichtem ' Gezimmer, von da weiter ein- wärts oder weiter gegen Süden folgt sandertiges Gestein ‚hierauf Glimmerschiefer , ferner ‚eine Kieselbreccie und endlich am Han- gendschlag und in der Nachbarschaft der Klüfte der Thonporphyr. Die. Hauptkluft, welche auf mehrere 100 Klaftern gegen Norden abgeschürft sein soll, macht die äusserste östliche Gränze des Trestyaner Bergbaues, ‚sie ‚streicht von Nord nach Süd und fällt von‘ Osten iu Westen und ist also ‘in Rücksicht ‘der Abfälle des Malaer Gebirges weder eine recht: noch widersinnische Kluft, in- 46 dem dieselbe gegen deren Abfälle eine Kreuz - Richtung hat. Die Mächtigkeit dieser Haupt-Kluft erstreckt sich von einem Schuh bis zu einer Klafter; die übrigen Klüfte, die dieser entweder parallel streichen oder ins Kreuz oder schief zu kommen, sind um Vieles schmäler und nur wenige Zoll, höchstens 4 Schuh mächtig und führen insgesammt ausser dem bergartigen Gebirgsgesteine vor- züglich Kalkspath, Quarz, Letten, Schwerspath, etwas Blei, Blende und Kies ; aus diesen bestehen die Pocherze, die manch- mal auch Nester von Freigold in sich enthalten, besonders wo denselben andere Klüfte zuschaaren. Der Hauptkluft schaaren die Klüfte aus dem Hangenden oder von der: Abendseite zu und setzen durch dieselbe nicht in das Liegende durch; aus der Morgenseite oder dem Liegenden reisst sich nur die Carolina-Kluft ab, entfernt sich ‘von ihr nur kaum 3 bis 4 Klaftern und schaart nach etwa einer Strecke von 50 Klaftern derselben wieder zu. Das Gold pflegt bier gerne in Letten mugelweise einzubrechen, manchmal brach es auch in Frauenglas. *) Nächst dem Grubengrunde, an dessen Morgenseite befindet sich auch ein Ausbeisser eines grauen Kalkes am Fusse des Dumbravaer Gebirges, das sich aber etwas weiter nach dieser Richtung gegen den Csetras hin ganz verliert. Der Trestyaner Bergbau ist von dem höchsten Gipfel des Malaer Gebirges in eine Teufe von ungefähr 150 Lachtern ge- trieben, nur die drei alten dermalen verfallenen auf der Kracko und Hauptkluft niedergeteuften Schächte , die bis auf die Franeisci- Sohle reichen , hatten zusammen eine Tiefe von beinahe 60 Lach- tern; es ist jedoch bis an das Trestianer Grundwasser noch immer so viel unverhaute Teufe übrig, dass man noch einen tiefern Un- terbau anbringen könnte. DW Von Trestyan nordöstlich liegt das Hulpuscher und von demselben nur durch den Grund Moniasza getrennt das Traikaer Erzgebirge , welch letzteres sich mittelst des Berges Plescha, er- steres aber durch das Gebirge Moniasza gegen Osten an den nörd- lichen Theil des (Csetraser Hauptgebirges oder den grossen Csetras (Csetrasu mare) anschliesst. Diese Gebirge dürften mit dem Trestyaner-Malaer in Rücksicht der Höhe nicht sehr, in Rück- sicht des Adels aber verschieden sein, da der eine Bau ein Gold-, der andere hingegen grösstentheils ein Erzbau ist und zwar ist hier vorzüglich das Rothgültigerz zu Hause. Im Hulpuscher Erzgebirge wird dermalen kein Bergbau mehr betrieben : und sind die daselbst befindlichen Stollen und Schächte *) In der von dem Doctor und verstorbenen Chemiae Professor Etientie hinterlassenen und nachher an das Klausenburger Landes-Lyceum ge- komnienen Mineralien-Sammlung soll sich ein vorzüglich schönes Stück dieser Art befunden haben, das auf 100 Dukaten geschätzt worden sein soll, Anmerkung des Verfassers. | 47 mehr oder weniger verfallen; eben so wenig wird im Traikaer Gebirge dermalen Bergbau betrieben, doch wird der Franeisei-Hauptbau im Gezimmer und folglich im befahrbaren Zustande noch bis jetzt erhalten. In dem Traikaer Gebirge und zwar mittelst des Franeisci- Zubaustollens , welcher auf eine Strecke von ‚mehr als 100 Lach- tern in gerader Richtung durch grünlichen und grauen Thonporphyr eingetrieben worden ist, wurde die Hauptkluft, welche beinahe stehend und wenig verflächend ist, erreicht und dieselbe gegen Morgen: auf eine beträchtliche Strecke in einem absetzigen Adel ebensöhlig verfolgt und in ihren edlern Mitteln auch über sich und abwärts verhauen. Er hat ausser einigen minder bedeutenden Klüften noch zwei Kreuzklüfte,, nämlich die Antoni- und Johannis- Kluft erschrotten. Beide sind sehr schwach und unter einem Winkel von 40 Graden; erstere ist gegen SO. auf eine ziemliche Strecke edel verfolgt. Die Klüfte führen Quarz, da wo dieselben mächtiger sind, Pocherze, wo sie schmäler sind, Rothgülden , und da wo andere edle Klüfte oder auch nur Schnürl hinzukommen , auch Freigold. Ein dergleichen edles Mittel soll auf der Hauptkluft und ein anderes auf der Antoni-Kluft vorkommen, wo Rothgültig- erz vermischt ‘mit Freigold 1 bis 2 Zoll mächtig anstehen soll, das aber dermalen, ‘da die Schächte unter Wasser stehen und ganz versetzt sind, nicht mehr zu beleuchten ist. In der Mittel- höhe . des Traikaer Gebirges befindet sich der jetzt verfallene auf der Hauptkluft eingetriebene Josefi-Stollen und von da abwärts in geringer Entfernung mehrere verfallene Tag-Pinzen auf dieser Kluft bis an den höchsten Kopf, an der mittägigen Seite hingegen der tiefste, nur etwa auf 100 Lachter eingetriebene Zubau im Thon- porphyr, und an der Morgenseite ein verlassener, auf eine kurze Strecke einer Beikluft nach betriebene Stollen. Die Erze sollen in den höhern Gegenden im. göldischen Silber weniger im Golde aber mehr gehalten haben , dagegen aber in der Teufe der Silber- halt zu.und der Goldhalt abnimmt, so zwar, dass die Mark göldi- schen Silbers nur wenige Denar im Gold hält; in dünnen edlen Mitteln , wo unter den Erzen auch Freigold beigemischt ist, steigt natürlich der Goldhalt. In dem tiefsten an der mittägigen Seite befindlichen Zubau ist der sechsseitige Glimmer so wie zu Na- gyäg an der Morgenseite des Hajtoer Gebirges am regelmässigsten und häufigsten im Thonporphyr eingemengt, wogegen derselbe zu Boitza fast ganz vermisst wird, statt dieses jedoch dort hie und da der Quarz in grösserer Menge beigemischt zu sein und sich daher dem Sandstein etwas mehr zu nähern scheint. Die geringe Mächtigkeit der Klüfte, die Festigkeit des Gesteines und der we- nige Goldhalt sind die Hauptursachen, warum’ die im Silber so reichhaltigen , in ihren obern bessern Mittela bereits verhauenen Klüfte nicht bearbeitet worden. 48 Nordöstlich von Traika ist Porkura. Es befindet sich zwar, wie ‚die noch übrigen Gruben der Boitzaer Revier, ‚ausser dem eigentlichen Üsetraser Gebirgszuge, allein da es durch den.Kornu Fraszen an der nördlichen Seite mit demselben zusammenhängt und so nahe an dem grossen Porkuraer ‚Osetras sich. befindet ‚so hat man diesen Bergbau noch-mit ‚dem Üsetraser Gebirge in Verbin- dung gebracht. Was die Geschichte dieses Bergbaues anbelangt, so soll-nach der mündlichen: Uebertragung der ‘Porkuraer Inwohner dessen Ur- sprung in die Zeit von 150 bis. 200 Jahren d. i. in .das, 17. Jahr- hundert fallen und zwar durch Fremde, nach der, Angabe ‚der Wallachen Olosi. genannt, dadurch , entdeckt worden sein, dass dieselben die höher gelegenen Gebirges - Quellen aufgefangen auf den Rücken des edeln Gebirges Timpu Gogonuluj geleitet und dann: über dessen Abfälle oder beiderseitige Lehnen herabgelassen dadurch mit dem Abspülen der Dammerde das Ausbeissen der Klüfte entdeckt und hierauf auf demselben sogleich vom‘ Tage aus ange- sessen, die Erze und (das Gold aber mittelst! kleiner Waschwerke oder Hurken und mit Handmühlen aufbereitet und gewonnen hatten. Spä- ter hatten sich einige Familien aus Mittel-Almas und Glot da angesie- delt, woraus mit der Zeit das heutige sehr beträchtliche Dorf Porkura entstanden: ist. Dieser Bergbau sei dann von den. daselbst ange- siedelten Familien bis beiläufig ‚vor 40 Jahren betrieben worden, von ‚welcher Zeit an sich namhafte Gewerke und zwar unter . der Prineipalität. der Grafen Kalnoki und des Generals Simoni einge- fanden, welche die Stollen Barbara, Martini und Ludovici angelegt haben, welcher Bergbau aber seit beiläufig acht Jahren theils wegen der verhauenen höhern und bessern Mittel, theils aber wegen Er- blindung, und erfolgten Todes des letzthinnigen Hauptgewerkers ‚ Ritt- meisters v. Simoninach und nach wieder ganz in Verfall gekommen ist. Seine Lage ist in 'dem schmalen ‚mehr sanft als jähanstei- genden, kaum, 50 Lachter hohen, kleinen Rücken Timpu Gogonuluj, welcher, von ‚dem Grundorte ‚Poreu. Iszvoruluj, . Rismisza, Valje Geretsuluj und jenseits von dem Grunde Poreu Scherbanuluj) einge- schlossen ist. Der Rücken jenseits des Gründels Scherbanuluj, ist auf der Seite, oder dem Abfalle gegen dieses Gründel ebenfalls mit’ Stollen. und Schachten versehen, die sich suf ‚den nämlichen Streichen befinden, aber'von minderer Bedeutung waren. (Sehluss folgt.) Redaktion: Der: Vereinsausschuss. ou. 6Gedruckt bei. Georg v. Closius in. Hermannstadt. Verhandlungen und. Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VIII. N’ 4, April. | 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — J. L. Neugeboren: Gerubel’s geo- gnostisch - oryktognostische Beschreibung der Boitzaer Berg-Revier mit einigen vorangehenden Bemerkungen über das Üsetraser Gebirge NEE al Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus em Tegelgebilde von Ober -Lapugy (Fortsetzung). Vereinsnachriehten für den Monat April 1857. Das Vereinsmitglied J. L. Neugeboren übergab als Fort- setzung seiner Beiträge zur Kenntniss der Tertiär-Mollusken aus dem Tegel von Lapugy das Manuskript über die Familie der „Neri- taceen“‘ und bemerkte dabei, dass in dem Lapugyer Tegel sämmt- liche Natica-Arten des Wiener Beckens bereits aufgefunden worden seien, und er sich überdiess bestimmt gefunden habe, die Natica rotracta Eichw., welche Dr. Hörnes für identisch mit Natica elicina Brocchi halte, als selbstständige Art beizubehalten. Die bisher von uns als Neritina Scharbergana Ackner festgehaltene und im II. Jahrg. dieser Mittheilungen unter diesem Namen auch beschriebene Art müsse nach den Resultaten der Vegleichung, welche Dr. Hörnes zwischen ihr und der jetzt lebenden Nerita radula Linnee angestellt habe, als mit dieser Linnee’schen Art identisch betrachtet werden, sie sei jedoch nach dem Vorgange Sowerby’s von Nerita zu trennen gewesen, da zwischen ihr un Nerita charakteristische Unterschiede beobachtet würden; es sei demnach nicht nur der Genus- sondern auch der Species-Name , dessen wir uns. bezüglich dieser Seeschnecke bedienten;, einzuziehen - und die Benennung Neritopsis radula anzunehmen gewesen. Bezüglich des Genus Nerita, dessen Wiener Arten mit Ausnahme einer Einzigen in den Lapugyer Straten aufgefunden wurden, freuete es den Referenten gerade Nerita gigantea Bell. & Micht. — ausgezeichnet durch ihre Grösse — als eine Art aufführen zu 50 können, welche Herrn Dr. Hörnes von Lapugy noch nicht be- kannt gewesen sei. Nach den in Ansehung dieser Familie ge- wonnenen Resultaten , herrsche zwischen dem Wiener Becken und den Lapugyer Straten eine, sehr grosse Debereinstimmung, ein nam- hafter Unterschied bestehe jedoch darin, dass die bei Lapugy sehr häufige Neritopsis radula im Wiener Becken sehr selten vorkomme. Schlüsslich fand Referent noch zu bemerken, dass die Fa- milie der ‚‚Macrostomaten“, welche in deın Werke des Herrn Dr. Hörnes über die Wiener Mollusken der Familie der ‚‚Neritaceen“ vorangehe, in dem Lapugyer Tegel nicht ganz ohne Repräsentanten sei, indem er eine sehr kleine Haliotis-Art in etlichen Exemplaren aufgefunden habe, die, er wohl nieht nur als einen Jugend-Stand von Haliotis Volhynica betrachten könne, da die ihm vorliegenden drei Stücke von gleicher Grösse wären; das Geschlecht Sigaretus erscheine nach den bis jetzt gewonnenen Resultaten bei Lapugy noch nicht vertreten. ’ Vom den Herren Vicomte de Kerkhove, Präsidenten der Belgischen Akademie für Archäologie zu Antwerpen, und van der Hayden, Sekretär derselben Akademie, gingen verbindliche Dank- schreiben an den Vorstands - Stellvertreter für ihre Ernennung zu Ehrenmitgliedern ein ; insbesondere enthält das Schreiben des Hrn. Präsidenten Kerkhove den Ausdruck der Freude, dass zwischen der erwähnten Akademie und diesem Verein Anknüpfungspunkte durch den Schriften-Austausch anugebahnt seien. j Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Vom zoologisch-mineralogischen Vereine in Regensburg‘: Das Gorrespondenzblatt, 10. Jahrg. und Abhandlungen 7. Heft., . Vom Verein für Schlesische Iosektenkunde: Zeitschrift für En- tomologie, 9. Jahrgang. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt 2. und 3. Quartal 1356. Sitzungsberichte der k. Akademie in Wien, mathematisch- naturwissenschaftlicher Klasse, B. 22, Heft 2 und 3. Von der Belgischen Akademie für Archäologie: Annales, de l’academie d’Archeologie, 4. Bandes 1. Lieferung. Notice sur la Maison de Kerkhove. Von der societe imperial des Naturalistes de Moscou::, Bulletin, Annee 1856. Nr. 3. (In. Schriften- Austausch.) Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei: Herr Georg Graf von Esterhäzi, k. k. Hofrath in Wien. Berr Johann Fabini, Gymnasial-Lehrer zu Mediasch. E. A. Bielz. 91 z ' Geognostisch-oryktognostishe Beschreibung der Boitzuer Bergrevier mit einigen vorangehenden Be- merkungen über das Üsetraser Gebirge und die Nagyaäger Bergrevier von LeonhardGerubel, Markscheider. Mitgetheilt von 3. L. Neugehoren. (Schlus s.) Die geognostisch — oryktognostische Beschaffenheit der Ge- gend ist folgende ; das Gebirge Gogonuluj und Facza Boj besteht aus einer Art von Thonporphyr , worinnen aber seltener Glimmer- blättchen vorkommen und der Feldspath mehr oder weniger aufge- löst ist; er scheint sich auch etwas dem Sandsteine zu näheren, ist von gelblich - weisser Farbe, nicht sehr fest, dessen Lagen sind recht-, die Klüfte hingegen widersinnisch , streichen in einerlei Gestein, ihre Mächtigkeit ist bisweilen beträchtlich, da sie an mehreren Orten Ausbauchungen machten, sie führten gute Pocherze aus Letten, Quarz und bergartigem Gestein mit Kies und Blende vermenget bestehend , worin auch Mugeln und Schnürchen von Gelf und Bleierz vorkommen, die von Y, bis 3 Loth söldischen Silbers, dieses aber in der Mark bis 100 Denar in Gold hält. Freigold bricht hier wenig und nur in Spürungen, ist aber sowie das Pochgold von hochgelber Farbe und hohem Feinhalt. Man fand hier auch vorzüglich schöne Amethyste, die aus 6 theils gleichen theils ungleichen Seitenflächen bestehen, wovon immer bei den letztern eine breitere mit einer schmälere abwechseln und beide aber mit drei Flächen zugespitzt waren , von dunkel-veilchenblauer Farbe*), die denen orientalischen an Farbe, Feinheit und Härte wenig nach- geben, manchmal waren sie aber auch blass. ‚Von Porkura nach Westen oder von Boitza nach N. 0. eine Stunde Wegs liegt der Herzeganer Bergbau und zwar an der westlichen Seite des von Norden gegen Süden in den Kajan ein- *) In der Mineralien-Sammlung des Baron von Brukenthal’schen Mu- seums befindet sich eine schöne Suite dieser Amethyste von dem hell- sten, bis in das tiefste Violet, ‚ ; Anmerkuug der Redaction, 52 fliessenden Grundwassers Valje Ragosi und eines im letztern Grunde von Abend gegen Morgen einfliessenden Nebengründels Poreu Boj; zwischen diesem letztern Gründel und dem Gründel Rakos und zwar gegen Norden befindet sich das edle Gebirge Magura Boi, ge- gen Süden aber das Gebirge Dealu Karbunerilor. Beide diese Ge- birge, besonders aber das letztere erreichen nicht die Höhe von 100 Klaftern von dem Grunde Rakos bis zu ihrer Spitze; ihre Lehnen oder Abfälle sind gegen das Gründel Boi zu edel, die darin vorkommenden und meistens das Gründel durchsetzenden Klüfte streichen demselben in die Quere von NO. nach SW. oder umgekehrt und fallen so wie die Gesteinslagen von Osten nach Westen, mit- hin eben so wie bei Trestian im nördlichen Theile des Malaer Gebirges dem Verflächen des Gebirges ins Kreuz. Die Klüfte kommen in folgender Ordnung von Osten nach Westen vor, 1. die Antoni-Kluft, die. nur in dem Magura nicht aber in dem entgegengesetzten Gebirge streicht, 2. die Vuna Hentsaska, 3. die Kluft Vuna mika, 4. die Kluft Vuna mare, 5. die. Kluft Vuna rosche. Alle diese Klüfte sind gold- und silberführend, jedoch be- findet sich zwischen der ersten und zweiten eine Beikluft, die je- doch nur ein kurzes Mittel macht, stark mit Blende vermengt ist und eben so wie die erst benannte oder Antoni-Kluft nicht in das entgegenstehende Karbunerilor - Gebirge setzt. Sie sind dem Mittel nach Y%, Schuh, die Hauptkluft Vuna mare aber auch bis 2 Schuh mächtig. Uebrigens sind die Gesteins - Art sowohl, als auch die mugelweise einbrechenden Erze, die Absätzigkeit des Adels mit dem zuletzt beschriebenen Porkuraer Bergwerk von gleicher Beschaffen- heit, nur dass der Goldhalt sich mehr dem Vrakeer nährt und also viel minder ist; vor einiger Zeit soll da auch sprödes. Glaserz und Röschgewächs erzeugt worden se'n, als nämlich diese Gruben noch weniger verhauen und in bessern Betriebs - Umständen waren. Das Besondere, das hier noch vorkommt, ist, dass, wenn Schnür- chen oder schmale Klüftchen aus dem Liegenden der Kluft zuschaa- ren, der Adel oder das Gold immer am Liegenden, wenn dieselben hingegen aus dem Hangenden zur Kluft schaaren , das Gold am Hangenden der Kluft zu suchen ist. Manahımal befinden sich so wie bei den meisten Goldgruben auch hinter der eigentlichen Kluft noch schmale parallele Klüfte oder Schnürchen,, die oft besser als dieKluft sind, daher man auch, um nur diese nicht zu beseitigen sondern vielmehr zu verfolgen, in kurzen Entfernungen einen Spreng- schuss in die Quere,, und zwar bald in das Liezende , bald in das Hangende der Kluft macht. Ferner soll beinahe in %, der Höhe eine Kreuzkluft vorkommen, die das beiläufige Verflichen des Gebirges haben und die Klüfte nordwärts abschneiden soll und zwar wegen des Zufallens dieser Kreuzkluft unten früher, oben später. Diese Kluft soll für sich unedel, bei dem Anstossungs- punkte der übrigen aber edel sein. Hinter diesem verändert sich auch das ‘Gestein und ist weniger gestaltig und fester. Ich konnte mich jedoch von diesem Umstand nicht selbst überzeugen, da keine von allen jenen verfolgten Klüften gegenwärtig bis an diesen nördlichen Anstossungs- oder Abschneidungs-Punct mehr zu befahren ist, Alle diese Klüfte, die einzige Hauptkluft ausgenommen, sind in der Tiefe minder edel als in ihren höhern Mitteln, die letztere aber soll auch noch in dem zwischen den Gebirgen Maguri und und Karbunerilor 9 Klaftern tiefer niedergeteuften Schacht sehr edel sein, indem vermuthlich da ein edler Butzen, sogenannter Csabos niedergegangen ist. Mittelst eines 180 Klafter langen nahe an dem Grunde Räkos anzulegenden Stollens und einer Geld- auslage von 4 bis 5000 Gulden durfte dieser Schacht um etliche Klaftern unterteuft werden. Von da westlich, in einer kleinen Entfernung befindet sich der Gaynieller Bergbau. An dem aus Norden gegen Süden in den Hauptbach Kajan bei Boitza oder vielmehr bei Kalmanyest einflies- senden Grundwasser Valje mare, oder sogenannten kleinen Kajan und zwar ostseits zwischen den Gebirgen oder besser zu sagen nur Hügeln Manaus und Maguraja ist der sogenannte Kreuzstollen und Petrupopische Goldbau, westlich aber der Simonis- und Judä-Bau in dem kaum 60 Lachtern hohen Hügel Afena, dessen Porphyr- Schichten mit vielem Glimmer gemengt, sich rechtsinnisch nach den sanft ansteigenden Hügeln verflächen. Der Porphyr ist an manchen Stellen in so hohem Grade verwittert, dass man ihn mit der Keilhaue ohne Beihilfe von Pulver ganz bearbeiten kann. Der Kreuzstollen oder östliche Gaynieller Bau, der meist in einem Schachtbau besteht, ist schon seit mehreren Jahren ausser Betrieb und verfallen, indem die oben edel gewesenen Klüfte in einer Teufe von einigen 20 Lachtern sich ganz verunedelt haben oder wenigstens unbauwürdig waren. Der westliche oder Simonis- und Judä-Bergbau wird zwar noch, jedoch nur schwach durch Erz-Accord oder durch Halthauer auf Arenda gegen die gewöhnlichen Bedin-. gungen von der Simonis- und Judä-Sohle aufwärts betrieben, dadie 18 Klaftern von dieser Sohle abwärts verhauenen edlen Mittel dermalen ganz unter Wasser stehen. Es war zwar ein tiefer Zubau in An- trag und: auch bereits auf eine Strecke angetrieben , nachdem aber derselbe denSimonis- nnd Judä-Stollen nur um 20 Klaftern und die - Teufe um 2 Klaftern unterteufte, die Kreuzklüfte hingegen in der fernern Tiefe unedel befunden worden sind, su ist dessen weitere Fortsetzung unterblieben. Es sind hier einige Klüfte erschrotten n, die aber alle gegen Norden im steigenden Gebirge der 54 Hauptkluft zuschaaren, gegen Süden aber gegen das abfallende Ge- birge zu Tage ausgehen, mithin nur ein sehr kurzes Mittel ihrem Streichen nach machen. Die Hauptkluft setzt zwar noch weiter gegen Norden und auch gegen Süden über den Grund in das jen- seitige Gebirg fort, ist aber unedel. Sie besteht aus einem in seiner grössten Mächtigkeit bis 1 Klafter breiten, grauen, matten milden Quarz oder sogenannten Kamp, hie und da ist sie poch- würdig, besonders im Hangenden und wo sich in dieses kleine Erzschnürchen abreissen, die mit ihr ein entgegengesetztes Ver- flächen besitzen. Im Feldorte gegen Norden ist dieselbe lettig. Die übrigen Klüfte sind um Vieles schmäler, führen aber kein Freigold und auch in Pochwerken nur weniges Pochgold abwer- fende Pocherze , worin jedoch Mugeln und Schnürchen von bleiisch- blendig - kiesigen Scheiderzen einzubrechen pflegen. Auf der Jo- hannis-Kluft bricht auch in Schwerspath etwas Rothgüldenerz und auf der Zeitlerischen Kluft ist vormals auch gediegenes haarför- miges Silber und Weissgültigerz eingebrochen Die Schliche und ordinären Scheiderze kommen zwar im göldischen Sılber dermalen auf zwei bis drei Loth, aber der Goldhalt ist sehr niedrig, nur wenige Denare. Wenn das Gestein milde ist, so sind gewöhnlich auch die Klüfte mehr edel, wird es hingegen fester und verbreitet sich der Quarz und Spath , so wird der Adel verdrückt Der Gay- nieller Kreuzstollen-Bergbau ist gegen den Boitzaer und folglich auch gegen das Kajaner Hauptthal um etliche Klaftern tiefer. Gegen Süden von Boitza jenseits des Marosflusses in einer vier- bis fünfstündigen Entfernung in der Vajda-Hunyader Gespann- schaft wird in den niedrigen Schiefergebirgen Gotsulatului und Ursoja der Veczeller Kupferbau betrieben, und zwar in dem Ööst- lichen oder Ursojer Gebirge der gewerkschaftliche Dreifaltigkeit- Bau sehr schwach, in dem westlichen oder Gotsulater Gebirge auf nämlichem Kluftstreichen der Kaiser Francisci-Bau. Ersterer hat zwei Stollen, nämlich den an dem Fuss des Gebirges ange- legten Dreifaltigkeit- und dessen 12 Klaftern höhern Zubaustollen auf der Dreifaltigkeitkluft. Diese Kluft hat gegen andere ihre besondern Eigenheiten, denn sie ändert mehrmals ihr Verflächen, oder verstürzt sich, so zwar, dass das Hangende zum Liegenden und entgegen das Liegende zum Hangenden wird, so z. B. ver- flächt dieselbe bei dem Mundloche des Dreifaltigkeit-Stollens” und auf eine Strecke von beiläufig 30 Lachtern einwärts desselben von Süden nach Norden und behält dieses Verflächen bis zum Leopoldi- Schacht in einer Strecke von beiläufig 50 Lachtern in die Teufe oder vom Dreifaltigkeit-Stollen abwärts ; über sich oder von dieser Sohle aufwärts nimmt sie ein entgegengesetztes Verflächen an und ändert dasLiegende und Hangende ; endlich vom Leopo1di-Schacht weiter) gegen Morgen’ bis ins Feldort ändert dieselbe das Ver- 55 flächen nicht nur in die Teufe, sendern auch über sich oder fallt #on’ Norden gegen Süden. Allein diese Kluft hat nebst der vor- beschriebenen Eigenschaft ihres veränderlichen Verflächens auch noch jene dem Streichen nach mehrere Uebersetzungen von ei- nigen Klaftern beinahe im rechten Winkel zu machen oder Hacken zu werfen. Die edle Kluft war dem Mittel nach zwei, drei bis vier Zoll mächtig, zuweilen aber machte dieselbe Ausbauchungen oder Butzen ‘von zwei bis drei Schuh mächtigem Scheiderz, welches einen Halt’ von 10 bis 20 Pfund erreichte. Zu Saalbändeın hatte sie Quarz’) welcher sich manchmal verbreitete und die Kluft bei- nahe 'ausdruckte, manchmal aber ‘wieder verschmälerte und die Erze wurden mächtiger, 'sie beisset oder geht auch zu Tage im verwitterten "Zustande aus. Das Hangende sowohl als das Liegende ist ein Thonschiefer 'mit Quarz vermengt, welcher seine Lagen weist parallel mit der Hauptkluft hat; in dem Feldorte ist die Kluft nahe am Gebirge unedel ; ‘die edlen Erzbutzen .pflegen alle von Abend in Morgen oder in das Gebirge hineinzufallen. Die Raubklüfte. sind minder fest als die edlen Klüfte,; sie bestehen aus einem 'schwärzlich-blauen' verhärteten Letten, 1 bis 2 Zoll mäch- tig; das Nebengestein ist‘ ein mit (Quarz gemengter Schiefer. Der ‘östliche Abfall des Ursojer Gebirges gegen das Dorf Kaun hat eine" ‘Auflage vom gelblich-braunem Sandstein. Die Kluft ist in ihren edlen Mitteln auf eine Strecke von 80 Lachtern in die Teufe verhauen, und es kann kein Unterbaw wegen des sanften Abfalls des Thales angebracht werden, wohl aber ein Tagschacht. "Der Kaiser Francisei-Bau, der mit dem ersten schwebend vermarkstallet und in dem 'abendseitigen oder (otsulater Gebirg auf 'nämlichem ‘Streichen 'eingetrieben ist, verhält sich in Rück- sicht 'des Verflächens nicht so wie in dem entgegengesetzten Baue, und "auch dem’ "Streichen nach wird ‘die Kluft durch eine wider- sinnische von Ost in West fallende Raubkluft nur einmal aus dem Liegenden ins Hangende oder von Süden nach Norden verschoben. Die ‘Kluft ist in der Mächtigkeit sowohl als in dem ‘Adel sehr ab- 'pbestehet ausser ihren unedlen Mitteln aus Scheiderz, mehrentheils aber aus 4 bis 1%, Schuh breitem Pocherz ‚' worin Mugeln von Scheiderz einbrechen, ‘und ist im Ganzen genommen minder 'edel, als’in dem entgegengesetzten Morgengebirge. Ausser diesen beschriebenen ‘Stollen ‘befindet sich noch in dem Gebirge Gotsulatuluj weiter‘ nordwärts und näher dem Dorfe Veczell der k. Theodori- Stollen, welcher aber ebenso wie die übrigen 'noch "hie und da zerstreuten k. Schürfe dermal: ausser Belegung und zum Theil verfallen ist. “* ' Südwestlich ‘von Veezell' liegt in einer dreistündigen Ent- fernung der Muntseler 'Bleibau, an der} letzten oder obersten 56 abendseitigen rechtseitigsten Gabelung des; Grundes, der unter verschiedenen Namen über: Valje Nandri und, Pestes in ‚die Cserna unweit Hunyad bei Unter-Pestes einfliesst. Diese letzte abendsei- tigste ‚Gabelung heisst Poreu Boj oder: Grubengründel ‚und ist von dem: Dorfe Muntsell kaum '/, Stunde entfernt. Der daselbst be- findliche gegen den hühern ältern, dermalen verlassenen Bau’ um beiläufig 20: Lachter tiefer angelegte Franeisci-Stollen ist leich vom Tage aus der Kluft nach betrieben worden; die Kluft flächet von Süden nach Norden bei 40 Graden und ist. in Rück- sicht der Gesteinslagen eine recht-, der Gebirgslage aber eine widersinnische Kluft, sie streichet an. der rechtseitigen Leihne (Lehne) , wirft weiter oben einen Bogen links und wendet sich zuletzt wieder in ihre vorige Stunde (überhaupt habe ich bemerkt, dass das Streichen und ebenso auch das Verflächen weder. im Schiefer noch im Kalke so regelmässig und anhaltend als im Thonporphyr ist, welche Anmerkung nicht nur für diese Revier, sondern vielleicht für die meisten Bergwerke Siebenbürgens, ‚wo diese verschiedenen Gesteinsarten vorkommen, gelten kann). Das Hangende ist Schiefer mit Quarzschnürchen vermengt, das Lie- gende hornartiger schwärzlicher Schiefer mit weissen Quarzschnür- chen; die geringste Mächtigkeit der, Kluft ist 2 Zoll, die grösste 4 Schuh ; sie führt mugelweise bleiische kleinspeisige Scheid- erze, meist aber Pocherze, aus weniger Blei mehr rother Blende, und wenn diese mächtig ist, mit untermischten Schnür- chen von Schiefer und Quarz. ‘Das Gebirgsgestein in der Nähe der Kluft ist aber meist ein weiss-grauer , glänzender, fettig an- zufühlender blättriger Schiefer ; die Gebirge rechts und links ab- und aufwärts sind ein. schwarz-grauer Schiefer, der dem Wetz- schiefer am nächsten kömmt; eine Stunde. weiter abwärts gegen Osten ist auch Kalkgestein vorhanden ; vom Francisci=» Stollen ebwärts übersetzet der Gang seinem Streichen nach nicht in das jenseitige Gebirge gegen Osten, sondern wird durch eine blaue Lettenlage aus seiner Stunde gegen Norden verschoben. . Der Bau ist: übrigens stark versetzt, theils verfallen und ‘nicht mehr zu befahren gewesen ; man konnte nur mit Mühe kriechend eine kleine Strecke bis ‚an die alten Arbeiten vorwärts kommen , ‚daher unter dem: alten oberen, in das Runkaer.- Gebirg. eingetriebenen Stollen dermal ein Schlag getrieben wird, um die etwa in der Sohle noch zurückgebliebenen bessern Mittel verhauen zu können. Von 100 Zentner Pocherz ist der. Durchschnitts-Ausfall 4 Piset Gold; 10 Zentner Schlich; dieser hält bei 50 Pfund: im Blei, ‚11% bis 2 Loth göldischen Silbers, 5-Denar im Gold. Vormals ‚mag dieser Bau nicht unbeträchtlich gewesen.sein,,.da noch die Rudera einer alten Schmelzhütte. und eines Kunstteiches von ‚mittlerer Grösse vorhanden sind, dermalen wird derselbe nur dureh\ 4 bis 2 Helt- häuer schwach betrieben. 57 Von diesem. Bergbau. 30 Lachter Seiger-Höhe, */, Stunde gegen Westen findet man auf dem Rücken (des Berges) diess- und jenseits lange tiefe Schrämen und Pingen, welche von den alten Römern niedergetrieben sein sollen, auch einen ausbeissenden mit Quarz vermengten Schieferfels, in dessen Höhlung zwei kleine zirkelrunde Oeffnungen vorhanden sind, von denen man glaubt, dass sie den Alten zum Goldreiben statt Mörser gedient hatten, und daraus folgert, dass die erst evwähnten Pingen auf alten Gold- bergbau angelegt waren. Es ist jedoch wahrscheinlicher , dass hier. mit Hand-Blasebälgen reichere Bleierze geschmolzen wor- den: seien. Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy | ron 3. I... Neugeboren. —— (Fortsetzung ) %. Aetaeon tornatilis Linnee. Hörnes 1. c. Taf, XLVI. Fig. 24. Das nicht sehr spitze Gewinde der cylindrisch . eiförmigen Schale besteht aus sechs schwach gewölbten Umgängen, die durch tiefe Nähte scharf von einander getrennt sind. Die Oberfläche meines Exemplares ist glatt, auf den Umgängen ist. ein blass rost- braunes Band, und auf der Schlusswindung sind ‘deren drei vor- handen, das mittlere ist sehr breit und unterbrochen, so dass statt eines vollständigen Bandes mehr nur rostbraune Täfelchen wahrgenommen werden, Der rechte Rand der länglich ovalen, unten etwas erweiterten Mündung ist scharf, innen glatt, der linke be- deckt als dünne Lamelle die Spindel , welche mit einer schiefen Falte‘ versehen ist. Die Höhe des mir vorliegenden Exemplars be- trägt nur etwa über 2 W. L,, wesshalb ich dasselbe als ein. Ju- gendexemplar betrachte. — Sehr selten, 'ı Diese Art, welche gegenwärtig noch. im Brittischen, im Mit- telmeere und an den europäischen Küsten überhaupt lebt, wird fossil. anderwärts gefunden im. Wiener Becken (Grund und Steina- brunn) , zu Sutton in England, zu Antwerpen in Belgien und zu Perpignan: in ‚Frankreich, dann ‚subfossil zw Ischia, und auf Moren, 58 Familie der Neritaceen. (Neritaces. Lamark.) Geschlecht Natica Adanson. Die zu diesem Geschlechte gehörigen Schalen sind halb- kugelförmig und genabelt, ihre Mündung ist‘ ganz, halbrund, ihre Innenlippe schief, nicht gezähnt, wulstig, die Wulst ver- enget den Nabel und bedeckt ihn manchmal ganz; der Aussenrand ist schneidend, innen immer glalt; die Thiere sind mit einem Deckel versehen. Diese Schalen bildeten bei Linnee nur eine Unterabtheilung in dem Geschlechte Nerita, obwohl sie nach den Entdeckungen, . welche man in der neuesten Zeit an den Thieren gemacht hat, von Nerita so entfernt stehen, dass sie nicht ein- mal in eine und dieselbe Familie gehören können. Bronn'; gibt. in. der schon oft erwähnten: Debersieht..der fossilen Pflanzen und Tbiere-nach' ihrer geologischen Verbreitung , welche der ersten Lieferung der dritten Ausgabe der Lethea geo- gnostica vorangeschickt ist, 280 fossile Arten an, welche Zahl d’Orbigny in seinem Prodrome bis auf-290 vermehrt hat; ‚sie beginnen schon im silurischen System, haben ihre grösste fossile Verbreitung in den Tertiär-Schichten ‘erhalten, nachdem sie schon in der Kreide zahlreicher als in den ältern Perioden aufgetreten waren ; die grossartigste.’Entwickelung, „zeigen sie jedoch in der Jetztzeit, da Philippi; 189, lebende Arten. ..beschrieben und ab- gebildet hat. Sie werden gezenwärtig. in ungewöhnlicher Aus- dehnung angetroffen, nämlich von dem nördlichen Polarmeere an bis hinab zum Feuerlande und Vandiemensland. Ausser den vier Arten des Wiener Beckens besitzen wir aus den Schichten von Lapugy noch eine Art, welche Eichwald aus dem Polnischen Becken beschreibt ;, zwei andere Formen müssen wegen Mange] an literarischen Behelfen jetzt noch unberücksichtigt bleiben. 4. Natiea millepunetata Lamark. Hörnes 1. c. Taf. XLVII. Fig. 1. u. 2. Das Gewinde der eiförmig-kugeligen, starken und glatten Schale besteht aus 5 bis 6 gewölbten Umgängen, von welchen der letzte fast alle frühern’einhüllt; dicht unter den Nähten 'be- merkt man oft eine schwache Depression. “Die Mündung ist halb- mondförmig , ziemlich geneigt, weit und fast ohrartig vorstehend; die innere Lippe ist gerade, nür zunächst dem obern Rande etwas weiter an den vorletzten Umgang zurückgeschlagen ; der weite offene und gerandete Nabel ist mit einer mässigen, halbeylin- 59 drischen, ihn nur geringentheils erfüllenden Spiralsehwiele versehen, welche sich, ohne sich mehr auszudehnen, mit.der innern Lippe verbindet. Die ganze Aussenfläche ist mit starken, entfernt ste- henden rostbraunen Flecken versehen, welche man, wern gleich sie vielfältig verbleicht sind, doch an den meisten Exemplaren beobachten kann; manehmal “erscheinen diese Flecken fast ganz weiss auf etwas ‚dunklerem Grunde. Diese Art scheint bei Lapugy jene Grösse nicht erreicht zu haben, welche bei Gıund in Wiener Becken aufgefundene Exemplare darbieten, da nur wenige Schalen die Grösse der Badener Exemplare und zwar immer nur um ein Geringes übersteigen. — Höhe meines grössten Exemplares 11 W. L.; dessen Breite 1 W. Zoll. Nicht selten. Natica millepunctata, die gegenwärtig lebend im.Mittelmeere angetroffen wird, ist im Vaterlande noch aufgefunden ‚worden bei Bujtur ,und Korod ; anderweitige Fundstätten dieser weit verbrei- teten Art sind in Europa Nemesest im Panat , das Wiener Becken (viele Punkte) , der Südwesten von Frankreich, die Touraine, die Schweiz (?), die Subappenninen-Formation in Italien (viele Puncte), die. Inseln Sicilien, Rhodus und Cypern, die Halbinsel Morea , Podolien und Volhynien (mehrere Punkte), Antwerpen und Callo in Belgien, Oxfort, Suffolk, Ramsholt, Gedgrave und Watton naze in England, 2. Natiea redempta Michelotti. Hörnes 1. c. Taf. xvIl- Fig. 3. uu Das. 'hervorragende Gewinde der eiförmigen, bauchigen und glatten. Schale. wird von 5 stark. gewölbten Umgängen. gebildet, welche von der Schlusswindung fast eingehüllt werden‘; der rechte Rand der halbkreisförmigen Mündung ist scharf; der Nabel. wird von einer dicken Schwiele ganz bedeckt, die aber für diese Art sehr bezeichnend \unten‘\ durch. seine Bogenlinie ‚begränzt und von dem “übrigen Theil, der Schale ‚scharf abgeschnitten ist; an der Abgränzung der Nabelschwiele ist eine schwache Einsenkung der Spindel‘ bemerkbar. Von den: weissen, engstehenden ,» mittel- grossen Flecken auf dunklem Grunde, welche diese Art» nach der Angabe Michellotti’s besitzt :und Dr. Hörnes’an den Exemplaren von Vöslau' ebenfalls zu beobachten Gelegenheit hatte, habe ich’ an einigen Stücken von Lapugy Spuren gefunden. ‘Auch diese Art erreicht hier beiweitem'nicht- die Grüsse, welche Dr. Hörnes an Stücken von Grund zu messen Gelegenheit hatte. Mein _ grösstes Exemplar ist nur 4'%, W. Z. hoch und 194, W. zZ. breit. — Häufig bei Lapugy. "Natica redempta kommt in Siebenbürgen noch vor bei Pank nächst Lapugy und bei Bujtur,; zuverlässige sonstige europäische 6o Fundstätten derselben sind Nemesest im Banat , das Wiener Becken (viele Punkte) , St. ‚Florian bei Deutsch-Landsberg in Steiermark, Salle nordwestlich ‚von Bordeaux, Tortona, Turin, Korytnice, Tarnopol, Rakovitza südlich von Belgrad. . 8. Natiea Josephinia Risso. Hörnes 1: ec. Taf. XLVM. Fig. A. u. 5, Die halbkugelförmige, sehr schiefe, flachgedrückte,, glatte und glänzende Schale hat ein nur sehr wenig hervorstehendes Ge- winde, welches aus 3 bis 4 gewölbten Umgängen besteht, die unterhalb den Nähten eine schwache Depression haben; die Mün- dung ist sehr schief, halb-eiförmig , mit scharfem Aussenrande ; in der Mitte der Schale befindet sich ein weiter trichterförmiger Nabel , dessen Mitte von einer dicken, halbeylindrischen Wulst ganz ausgefüllt wird, manchmal erscheint sogar der erweiterte trichterförmige Theil des Nabel von dieser Wulst ausgefüllt Höhe der grössten bei Lapugy gefundenen Stücke 7 W. L.; Breite 9 W.L. Die Lapugyer Stücke sind demnach kleiner als die von Dr. Hörnes gemessenen und abgebildeten Exemplare. — Häufig. Diese Art, welche gegenwärtig noch im Mittelmeere und europäischen Ocean am sandigen Strande lebt und gemein ist, wurde fossil im Lande angetroffen bei Korod, und Bujtur ; ihre son- stige Verbreitung in Europa ist nicht geringer wie jene von Natica millepunctata, da sie in.W. Becken, in Steiermark (St. Florian), in Baiern (Vilshofen), in der Schweiz (Weinhalden und St. Gallen), im südwestlichen Frankreich , in der Touraine, an den Rhone-Mün- dungen, allenthalben in der Subappenninen-Formation Italiens , auf Sieilien, Rhodus und Morea, in Polen (Korytnice), in Belgien (Bolderberg) und bei Lissabon aufgefunden worden ist. 4. Natien helieina Brocchti. Hörnes |. c. Taf. XLVIl, Fig. 6. u. 7. Das Gewinde der fast kuzelrunden, glatten und: glänzenden Schale ist mehr oder minder erhaben und besteht aus 5 convexen durch vertiefte Nähte gut getrennten Umgängen, von welchen der letzte durch stärker auftretende Zuwächsstreifen ausgezeichnet ist; der rechte Rand der halbkreisföormigen Mündung ist scharf, der linke verdickt und bedeckt nicht nur einen Theil der Schale, sondern auch einen Theil, bis die Hälfte des engen sonst aber offenen Nabels: in dem Nabel selbst bemerkt man eine schwache breite Schwiele, welche an ihrem Ausgange mit der verdiekten Innen- lippe sich vereinigt; die frisch aus dem grauen Tegel gewonnenen Exemplare sind braungefärbt, jene aus der eisenschlüssigen Sand- [y schichte dagegen ganz weiss. Höhe meiner grössten Exemplare 9 W. L. Breite etwas über 140 W. L. — Nicht selten. Diese Art, die ich auch noch aus dem bei Lapugy benach- barten Dorfe Pank besitze , hat ebenfalls eine sehr grosse Verbreitung in den europäischen jüngern Tertiärschichten ; sie kommt nämlich vor bei Kostej im Banat, im Wiener Becken (an vielen Punkten), in Schlesien (Orlau), im südwestlichen Frankreich , in der Touraine, auf der pyrenäischen Halbinsel (Lissabon) , auf der appenninischen Halbinsel (an vielen Punkten), auf Sicilien und Rhodus, in der Schweiz, im grossen polnisch - volhynischen Becken, in Belgien (Antwerpen) und in England (Sutton und Bridlington). Auch le- bend soll dieselbe im mittelländischen und brittischen Meere vorkommen. 5. Natica protraeta Eichwald. Eichw. Leth. rossica Taf. X. Fig. 43. Die bauchige, ovale, nach oben ziemlich verlängerte, glatte und glänzende Schale hat ein Gewinde von fünf convexen Um- gängen, die an Grösse sehr rasch zunehmen; die Spitze tritt sehr hervor, deutlicher als bei irgend einer der vorbeschriebenen Ar- ten; unterhalb der Nähte bemerkt man an allen Umgängen eine sehr deutliche, rinnenartige , breite Depression, wie ich dieselbe auch in der von Eichwald gegebenen Abbildung wahrnehme ; der rechte Rand der halbeiförmigen Mündung ist scharf, der linke: verdickt und bedeckt oben , wie bei Natica helicina, einen Theil der Schale, ja selbst die Hälfte des engen, aber tiefen Nabels,, in welchem kaum die Spuren einer Schwiele wahrgenommen werden können ; der Rand des Nabels ist runzelig ; ‘auf dem letzten. Um- gang sind die Zuwachsstreifen ziemlich deutlich. Höhe meines grössten Exemplares 7 W. L. Breite 6 W. L. — Selten. Obwohl ich gefunden habe, dass Dr. Härnes diese Eich- waldische Art mit Natica helieina vereinigt hatte, so sehe ich mich doch in Folge der an den mir vorliegenden Stücken vorhan- denen deutlichen Depression im obern Theile der Umgänge ge- nöthigt mich Herrn Eichwald anzuschliessen und betrachte Na- tica protracta als eine gute Art. Es sollte mich sehr wundern, dass Herr Dr. Hörnes die erwähnte Depression an den Wiener Exemplaren übersehen hätte, wenn sie vorhanden gewesen wäre; erwähnt er einer solchen Depression doch bei Natica millepunctata wo sie viel geringer ist. lch habe ferner in meinem ganzen Vor- ‚rathe, der doch nicht gering ist, keine Zwischenformen gefunden; wo. die Naht weniger tief ist, tritt bei einer beträchtlichen Er- hebung des Gewindes immer auch die Depression ein. | . Diese Art kommt anderweitig blos bei Zukovce, Zavadynce und Korytnice in Polen vor. 62 Geschlecht Neritopsis Sowerby. Die Schalen dieses Geschlechtes, welche Linnee in sein Geschlecht Nerita gestellt hatte, sind halbkugelförmig, stark und ungenabelt; sie haben ein niedriges Gewinde von wenigen und schnell zunehmenden Umgängen ; ihre Mündung ist fast rund ; die gebogene Spindel ist in ihrer Mitte weit ausgeschnitten; ihre Aussenlippe endlich ist erweitert und scharf. Man kennt nur sehr wenige Arten dieses Geschlechtes; es scheint schon ia der Trias-Epoche angefangen zu haben; d’ Or- bigny kennt 10 aus der Juraformation (Bronn abweichend davon nur 1) und 4 aus der Kreide; in tertiären Schichten. ist bis jetzt nur eine einzige aufgefunden worden, jene nämlich, die Linnee als eine recente kannte und unter dem Namen Nerita radula beschrieb. 1. Neritopsis radula Linnee. Hörnes 1. cc. Taf, XLVlt. Fig. 8, Das nur wenig hervorstehende Gewinde der querovalen, fast kugeligen und dicken Schale besteht aus einem glatten Embryonal- und drei andern Umgängen ; deren letzter die vorhergehenden fast ganz umhüllt. Die Oberfläche dieser Umgänge ist mit ziemlich nahe stehenden perlschnurartigen Quer-Reifen von gleicher Stärke bedeckt, deren ich auf der Schlusswindung meiner grössten Exemplare bis 15 zähle, zwischen den Querreifen befinden sich blattartige, schief stehende Längenstreifen in der Weise, dass zwischen je zwei Perlen etwa drei bis vier derlei dünne Blättchen wahrgenommen werden ; durch das Heraustreten dieser Blättchen erscheinen die ein- zelnen Reifen etwasstärker auseinander gerückt. Gleich wie bei den Wiener Exemplaren erscheinen auch bei den unsern die einzelnen Perlen auf de: Schlusswindung von gleicher Grösse und im höchsten Grade regelmässig auf der ganzen Oberfläche vertheilt, sie stehen jedoch in der schiefen Lage der Blättehen über einander ; die Mündung ist rundlich und etwas schief, der Aussenrand dick, jedoch von innen nach aussen schief zugeschärft, innen tief hinein fein gestreift, die Streifung wird von einer sehr schwachen Wulst gleichsam abgeschnitten ; der Spindelrand besteht aus einer schwachen, in ihrer Mitte eingedrückten und trapezoidal ausgeschnittene Kalk- lamelle; wo der obere Theil des Aussenrandes sich an den Spin- delrand anschliesst, sieht man im Innern der Schale eine tiefe Rinne. Hölıe meiner grössten Exemplare 8 W. L.; Breite 9 W.L. Häufig hei Lapugy. ‘Bei dem Umstande; dass Herin Ackners Sammlung aus- wärtiger fossiler Conchylien keine Anhalt-Punkte bot, auch die 69 damals uns zu Gebote stehenden literarischen _Behelfe. ‚eine Be- schreibung oder Ahbildung, der. in Rede stehenden Schnecke nicht enthielten, und überdiess Herr Bergrath Franz Ritter v. Hauer in Wien diese Schnecke für eine neue Art erklärt hatte, war .die- selbe vom Herın Pfarrer Ackner, Neritina Scharbergana be- nannt und von mir im Jahre 1851 auch unter (dieser Benennung beschrieben worden (Siehe Verhandlungen und Mittheilungen Jahr- gang. II. Seite 5); diese Benennung wird hiemit zurückgenommen. "Im. Vaterlande wurde Neritopsis radula, welche jetzt noch in den ‘Gewässern von Ceylon lebt, von mir noch aufgefunden bei dem Dorfe Pank unweit Lapugy ; nach einigen Stücken, die mir unlängst zugekommen sind, wäre auch Bujtur zu nennen, doch muss ich bemerken , dass ich Exemplare dieser Art weder in der Acckner’schen noch in der Bieiz’schen Sammlung 'Bujturer Con- chylien’je gesehen habe; ‘ich war bei meinen Besuchen des Buj- turer Lagers nicht so glücklich selbst nur Fragmente derselben aufzufinden. Auswärtige europäische Fundstätten sind: Nemesest und Kostej im Banat, Forstenau in Ungarn (Wiener Becken); dann .die Gegenden von Dax (St. Paul und andere) und Bordeaux (Leognan) in Frankreich. Geschlecht Nerita Linnee. Die zu diesem Geschlecht gehörigen Schalen sind halbkugel- förmig. unten flach und ungenabelt; ihre Mündung ist ganz, halbkreistund, ihre Spindel abgeplattet und deren Rand scheide- wandartig, schneidend, oft gezähnt oder crenulirt. Das Thier ist mit einem kalkartigen Deckel versehen, welcher einen bei dem Verschliessen der Schale hinter den Spindelrand eingreifenden Zahn hat. Die Trennung der in süssen Gewässern lehenden Arten von den marinen unter der Benennung Neritina scheint bei der son- stigen Uebereinstimmung der Bewohner der Schalen bloss aus Rücksicht des Aufenthaltortes nicht zulässig, und ist in neuester Zeit wieder aufgegebää ‚worden. Die fossilen Arten, deren Anzahl im der von Bronn ge- geberen Uebersicht auf 86 angegeben ist, beginnen bereits in den ober-silurischen Schichten, entwickeln sich nur unbedeutend in den sekundären Ablagerungen, um in den Tertiär-Schichten desto ‚zahlreicher zu werden; in der Gegenwart erlangen sie ihren grös- sten Formenreichthum. “Von den im Wiener Becken vorkommenden 8 Arten-sind bis jetzt in den Stratenvon,Lapugy. sieben. Arten aufgefunden worden, 64 4. Neritina gigante» Belardi und Michelotti. Hörnes 1. c. Taf. XLVI. Fig. 10. Das Gewinde der schief-eiföormigen Schale besteht höchstens aus drei Umgängen, ist äusserst niedrig und von der Schluss- windung ganz umhüllt. Obwohl die Spitze des mir vorliegenden einzigen Exemplares etwas abgerieben erscheint, so sind doch auf der Schlusswindung die für diese Art bezeichnenden Quer- furchen recht deutlich wahrnehmbar ; die Zuwachsstreifen ‚welche diese Furchen durchkreuzen,, sind gegen die Mündung am deut- lichsten. Der äussere Rand der halbmondförmigen Mündung ist scharf, verdickt sich nach innen und zeigt oben drei undeutliche runde Zähne und von da abwärts ziemlich dicht stehende Kerfen , welche fast bis unten wahrgenommen werden; die breite abge- plattete, etwas vertiefte Spindel ist in ihrer Mitte mit etlichen (drei) Zähnen versehen und hat oben eine breite tiefe -Furche. Das mir vorliegende Exemplar ist bedeutend grösser als. das von Pr. Hörnes aus dem Wiener Becken abgebildete, da seine Höhe 1%/, und seine Breite 1%,, W. Zoll beträgt. — Sehr selten, da nur das Exemplar meiner Sammlung mir vorliegt und auch Dr. Hörnes bei seinem Besuche in Lapugy diese Art nicht hat er- halten können. Auswärtige: Fundorte dieser Art sind nur Loibersdorf im Wiener Becken und Turin. (Fortsetzung folgt.) Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. „Verhandlungen. und ‚Mittheilungen . des siebenbürgischen er ‚Vereins für Naturwissenschaften un Jahrg. VII. N 5, Mai. 1857. eis 5 NTSC EETETE 3 ZN > > VCHZmEEE TE Tr Teer een = Zee. > Asieincrn Sonnen nenn on Banner ann Inhalt: Vereinsnachrichten. — J. L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär -Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober- ‘ Lapugy (Fortsetzung). - Vereinsnachrichten für den Monat Mai 1857. Bericht über die General- Versammlung am 1. Mai 1857. Am ersten d. M. trat der Verein in das neunte Jahr seines Bestehens ; die diessjährige (seneral-Versammlung eröffnete der pro- visorische Vorstands-Stellvertreter Hr. Joh. Ludw. Neugeboren mit nachstehendem Rechenschaftsbericht über die weitere Ent- wickelung und Thätigkeit des Vereines während des eben abge- laufenen Vereins-Jahres, sowie über die Gebahrung der Vereins- kasse am Schlusse desselben : Hochgeehrte General- Versammlang ! „Bald nach Abhaltung der vorjährigen General-Versammlung zeigte der Herr Vorstands-Stellvertreter Daniel Czekelius, der sich damals, wie Sie sich, hochgeehrte Herren! erinnern werden, in Wien befand, von da aus dem leitenden Ausschusse unseres Vereines an, dass er in Folge ämtlicher Versetzung nach Temesvär nicht mehr in der Lage sein werde, die Geschäfte des Vereines, ' dessen General-Versammlung ihn ein Jahr früher zum zweitenmale als Stellvertreter an die Seite unsers sehr geehrten Herrn Vor- standes Michael Bielz gesetzt hatte, mitleiten zu helfen; —. in der Wochenversammlung am 6. Juni, welcher er auf einer Ge- schäftsreise durch unser Kronland beizuwohnen Gelegebheit hatte, schied er aus der Mitte des Ausschusses mit den herzlichsten Wünschen für das fernere Gedeihen . des Vereines und. mit dem besten Danke für das Zutrauen, das die früheren General-Ver- sammlungen in seine Person gesetzt hatten.“ „Bei der von uns allen sehr beklagten Fortdauer des Augen- leidens unsers sehr geehrten Herrn Vorstandes, ‘der uns durch seine vieljährigen und reichen Erfahrungen. wohl in jeder Be- ziehung mit Rath an die Hand ging, wie er es bisher schon immer bewährt hatte, fühlte der Ausschuss das Bedürfniss Zur speciellen Leitung der Vereins - Angelegenheiten dem Herrn Vor» stande für das eben laufende Jahr ein Mitglied an die Seite zu eben, und ich war so glücklich mit dieser Stellung ‚in. dem A mich betraut zu sehen.“ ei) „So ist es denn gekommen, höchgeehrte General-Versamm- lung! dass ich auch heute die Ehre habe zu Ihnen zu spre- chen, — heute, wo der Verein das neunte Jahr seines Bestehens antritt,; als einstweiliger. Vorstands-Stellvertreter eröffne ich diese heutige General - Versammlung mit einem freundlichen, herz. lichen Willkommen!“ .. 0 6 „Indem mich der löbliche Vereins - Ausschuss dem Herrn Vorstande provisorisch an die Seite stellte und dadurch sein Ver- ‘trauen in meine Person in.einer für mich sehr ehrenvollen Weise an den Tag legte, wies Wohlderselbe mich einem Pflichtenkreise zu, in welchem ich mich bisher nieht bewegt hatte; darum aber fühlte ich auch das Bedürfniss des Beistandes der übrigen ge- ehrten Ausschuss-Mitglieder ; — hierauf mit Zuversicht rechnend trat ich mein Ehrenamt an. Ob ich wohl den Anforderungen ge- nügt habe? — ein Urtheil darüber kommt mir nicht zu; — ich will nur soviel berühren, dass es mir an Eifer nicht gefehlt hat, und wenn die Resultate. nicht diejenigen sind, die won ‘meinen Herrn Collegen und auch . von mir ‚selbst gewünscht wurden, #6 möge es mir erlaubt sein, eine Entschuldigung zu finden einmal in dem noch Ungewohnten meiner Stellung _ zu dem Vereine und dann in dem beschränkten Masse der menschlichen Kraft überhaupt.‘ | „ich gehe zur Berichterstattung über ‚die Angelegenheiten des Vereins, seine Thätigkeit, seine: Erweiterung ‚.' die‘ Ver- mehrung seiner Sammlungen und seine Kassagebahrung: über. — Während des achten Jahres seines Bestandes ist dieser Verein in seiner Consolidirung fortgeschritten. Wir sahen uns in der glück- lichen Lage durch die dem Vereine zu Gebote stehenden pecuniären, Mittel unsere Mittheilungen ununterbrochen fortzusetzen und auch. versenden zu können, und gaben, indem wir: Beides thaten , allen, Freunden unserer Landeskunde und den Vereins - Mitgliedern insr, besondere das zuverlässigste Lebenszeichen von dem Vereine, ‚dem x siesangehörten und dessen preiswürdige Bestrebungen sie durch ihren wohlwollenden Beistand unterstützen wollten; die Summe des Einkommens stieg um ein Beträchtiges durch einige hoch- -herzige Spenden, deren wir weiter unten besonders gedenken werden.‘ jeibe - „War schon das Vorhandensein der materiellen Mittel ein begünstigender Umstand für den Verein; um wie viel höher ist für ‘den Fortbestand und die Wohlfahrt desselben die Huld anzu- ‚schlagen , mit welcher seine Durchlaucht, der Herr Statthalter und commandirende General dieses Kronlandes | Carl Fürst zu Schwarzenherg das Diplom - eines Ehren-Mitgliedes, welches die vorjährige General-Versammlung diesem hochgestellten Gönner der Wissen- schaften überhaupt und unserer Landeskunde insbesondere hoch- achtungs- und verehrungsvoll votirt hatte, entgegen zu nehmen eruheten, und ich kann es nicht unterlassen auch hier die Worte des'eigenen Schreibens Seiner Durchlaucht an die Vereins- Vorstände anzuführen ; sie lauten : „Mit ‚Befriedigung habe ich das mir überreichte Diplom „eines Ehren-Mitgliedes des siebenbürgischen Vereines für Natur- „wissenschaften angenommen.“ „Es wird mir jederzeit erwünscht sein, wenn ich in irgend „einer Weise das nützliche Wirken des Vereines zu unterstützen , „und zu seinem Gedeihen beizutragen vermag.“ | "0, ‚Indem ich mit dieser Versicherung meinen Dank für die „ehrende Aufnahme verbinde, ersuche ich die Herrn Vorstände „die Vereins-Mitglieder gefälligst hievon in Kenntniss zu setzen.‘ „Auch die übrigen von der worjährigen General-Versammlung zu Ehren- und zu ceorrespondirenden Mitgliedern erwählten Nota- bilitäten haben dem Vereins - Ausschusse höchst schmeichelhafte Schreiben zugehen lassen, worin jedes einzelne der General- Versammlung für die ihnen gewordene Ehre dankten und den Verein ihres lebhaftesten Interesses versicherten.“ "Eine sichere Bürgschaft für das weitere schöne Gedeihen des Vereines liegt für uns ferner darin, dass die Anzahl der or- dentlichen Mitglieder durch neuen Zuwachs gestiegen ist, — es träten dem Vereine im Laufe des Jahres 18 ordentliche Mitglieder bei, darunter etliche junge, für die Wissenschaft glühende ‚fäfte, welche die freudigsten Hoffnungen bei uns erwecken - müssen. — — Dagegen muss freilich auch zugestanden werden, däss einige Mitglieder, welche schon seit Jahren dem Vereine angehörten, durch die Versetzung in entferntere Kronländer sich veranlasst fühlten aus dem Verbande des Vereines auszutreten. Schmerzlicher aber als Dieses sind zwei Verluste, welche unser 68 Verein leider durch die Dazwischenkunft des Todes im.Verlaufe ‚des abg@wichenen Vereins-Jahres erlitten hat; — wir haben das Ehren-Mitglied Paul Partsch durch den Tod verloren, — einen Mann, dessen Verdienste in den Naturwissenschaften einen euro- päischen Ruf hatten, — der unser Land aus eigener Anschauung kannte und es lieb gewonnen hatte, — der an diesem Ver- eine, seit seiner Entstehung , das lebhafteste Interesse ‚an; ‚den Tag legte; — wir haben durch den Tod unser Mitglied Gabriel von Blagoevich verloren, der heute vor einem Jahre gemüth- lich unter uns in diesen Räumen sass und gewiss Nichts so wenig vermuthete, als dass wir heute seiner als eines Verstorbenen ge- denken würden, Ruhe sei der Asche dieser beiden Freunde der Naturwissenschaften | — Wir glaubten ihr Andenken ‚durch Ne- krologe ehren zu müssen.‘ „Gleich wie der Verein durch Aufnahme neuer Mitglieder in seine Mitte erweitert worden ist, haben auch seine Verbindungen mit auswärtigen wissenschaftlichen Instituten ‘in erfreulicher Weise am Umfang gewonnen ;;, — 'wir rechnen dazu den angebahnten Austausch der Schriften mit der kaiserlichen Gesellschaft der Na- turforscher‘ in Moskau, — mit der naturforschenden Gesellschaft „Isis“ in Dresden ‚, — mit der naturwissenschaftlichen Gesellschaft ie Dublin und it der belgischen Akademie für Archäologie zu er er as nun die wissenschaftliche Thätigkeit, des Vereines während des verflossenen Jahres anbelangt, so liegt dieselbe. Ihnen, hochgeehrte Herren! in den durch den Ausschuss. publicirten Verhandlungen und Mittheilungen zur weitern Beurtheilung . vor; ich kann mich daher mit allgemeinen Erwähnungen begnügen.“ „Ueber siebenbürgische Meteorologie wurden bekannt gemacht Aufsätze von den Herren : Mich. Salzer in Mediasch.; —Franz Eduard Lurtz in Kronstadt und Friedrich Fronius: in Schässburg; — in Siebenbürgen gemachte Höhenmessungen be- sprach und lieferte Herr Georg Binder in Kaisd; —. über geognostische und mineralogische Verhältnisse des Landes, einen Aufsatz‘zur Oeffentlichkeit zu bringen war mir vorbehalten ge- blieben; : — auf dem Wege der Balneologie begegnen wir Herrn Peter Schnell: aus Kronstadt —- ausserdem konnten. wir ‘eine in Wien gemachte Analyse der Rohrbacher Mineralquelle veröffent- lichen, — geognostisch - balneologische Skizzen verdanken wir Herrn .Dr. Wilhelm Knöpfler in M. Väsärhely ; — einen Auf- satz botanischen Inhaltes brachte uns Herr Gab, Wwolti in Thorda, desgleichen enthielten auch zwei der bekannt gemachten Excursionen zugleich botanische Notizen ; — die Zoologie fand ihre Vertreter in den H. H : Alb. Bielz in "Hermannstadt, — Josef von Fran- zenau in Klausenburg, — Carl Fuss ‘in Hermannstadt, — P; 69: - Vinzenz Gredler Professor in Botzen und Doctor’ Clemens Hampe in Wien; — naturwissenschaftliche Excursionen lieferten dieH. H.: Friedrich Fronius anf den Negoi, — Ludwig Reissenberger durch den rothen Thurmer Pass bis nach Rim- nik in der Walachei, und Michael Salzer nach Borzek, an welche Herren ich mich mit einem kleinen Ausflüge in das Körös- Thal anschloss; »— ‚einige chemische Analysen von Mineralien verdanken wir der Bereitwilligkeit und Thätigkeit des Hrn. Fabrik- Direktors Brem in Hermannstadt; — von mir wurden zu den schon in den frühern Jahren bekannt gemachten Beiträgen zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken von Lapugy zeitweise Fortsez- zungen geliefert.‘ „Ausser den selbstständigen Aufsätzen wurden in den Ver- eins-Nachrichten noch manche naturwissenschaftliche Punkte er- örtert und mehrere nicht uninteressante Daten niedergelegt.‘ „Obwohl während des‘eben abgelaufenen Vereins-Jahres von keinem Vereins - Mitgliede Sammelreisen in eigentlichen Sinne ge- macht werden konnteu: so erfreute sich unsere Naturalien-Samm- lung doch der -Erweiterung. Das zoologische Fach wurde ver- mehrt durch Beiträge von Seiten der H. A.: H. Herbert in Hermannstadt, — A. Stenz in Neusohl,;, — V. Gredler in Botzen und Franz Lutsch in Hermannstadt ; — geognostische Stücke wurden eingesendet von der k. k. geologischen Reichs- anstalt in Wien, — ferner von den H. H.: Fr. Czekelius ia Orävitza, — C. Gebauer in Fogarasch und Ludwig Reissen- berger in Hermannstadt; — unsere 'oryctognostische Suite ver- mehrte Herr Adolf Senoner in Wien durch eine Sendung ita- lienischer Mineralien; — Tertiär - Petrefacten gingen uns zu von Herrn Fr. Acker in V. Hunyäd.‘ a „Die Vereins-Bibliothek hat sich auch während des verflos- senen Vereins - Jahres um ein Bedeutendes vermehrt, da, wie in den früheren Jahren , die wissenschaftlichen Institute, mit welchen - wir im Schriften-Austausche 'stehen,, ihre Publicationen uns haben zukommen lassen; — durch die Güte der Direktion des Vereins für siebenbürgische Landeskunde erhielten wir die Fortsetzungen der Denkschriften der k. Akademie in Wien mathematisch-natur- wissenschaftlicher Klasse; — als’ namhaftere Geschenke, welche der. Bibliothek gemacht wurden, ist vorzüglich zu nennen: Re- visio potentillarum von Dr. Christian Lehmann, Geschenk Seiner Excellenz, des Herrn Ritter-Josef von Hauer, unseres Ehren-Mitgliedes in Wien, — die umfangreiche Schlusslieferung des ersten Bandes der Tertiär-Mollusken des Wiener Beckens von unserm correspondirenden Mitgliede Herrn Dr. Moritz Hörnes in Wien ; — über Gasteropeden aus der Triasformation von demselben Verfasser; — Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens ‚‚gekrönte Preisschrift“‘ vom Herrn Vereins-Becretär Alb. Biels.“ 70 “+ „Was nun endlich die Gebahrung unserer Vereinskassa, anbe- langt: so stellt sigh dieselbe in INCH Weise heraus; . A. Cassarest. tab Conv. Münze. Laut Rechnungs- a von 1. Mai v. J. wurden 4 übertragen n | A . 1058. 13 kr, B. ae Einnahmen. 4. Von12 Mitgliedern die Aufnahmstaxen 24 fl. — kr. 2. » 116 Mitgliedern nachträglich ein- gegangene Jahresbeiträge . 2 232» u} 3. » 75 Mitgliedern die currenten Jahresbeiträge . : 2 40» —» » 4. » 3 Mitgliedern . Portiellen der | Jahresbeiträge { 1» 24 »- 5, An Reluitionen für die Verh, u. "Mitth. | ans von den Mitgliedern . , : 229» 6» 656, 30» C. Ausserordentliche Einnahmen, 1 " Geschenk Seiner Excellenz, des hoch- würdigen Herrn römisch-katho- lischen Bischofs Dr. Ludwig Haynald ur —r - Geschenk Seiner Hochwohlgeboren , des Herrn Ministerial-Rathes von Lichtenfels in Klausenburg . 2, — +» 7r—r Summe. der Einnahmen ....811»43 7 ba Ausgaben. 1. Für Indrucklegung der VerhandInngen und Mittheilungen : a) pro 1855, 712 .. „13h kr. sdeie, wi b) pro 1856, 1-12 . . 248» 30» 361.30 kr. 2. ,, "Buchbinder Arbeit . { BR . 27»32», 3. » Einrichtungsstücke . 4 \ 9, 5, 4. Regie Kosten während des Vereins- "Jahres 185%, . ! h 91» 25 > Summe der rare 490 18° rar Den Einnahmen von . j „81 fl. 43 kr. entgegengehalten die Ausgaben i . 490 f. 15 „ ergibt sich ein Kassarest von .. „321 r.20r ra "Indem ich mit dieser Auskunft über die Gebahrung der Vereinskassa meinen Rechenschaftsbericht als geschlossen erklären muss: stelle ich mit dem wärmsten Danke für das von Seiten des Vereins-Auschusses in mich gesetzte Vertrauen und für Ihre Nach- sicht , womit Sie meinen allzulangen Vortrag angehört haben, dıe Bitte, im Sinne des vom Vereins-Ausschusse entworfenen Verhand- lungs-Programmes «vor allen Dingen zur statutenmässigen Wahl eines Vorstands - Stellvertreters für dieses Jahr, das wir eben heute ‚beginnen, schreiten zu wollen, da meine Mission eben nur bis hieher und nicht weiter geht.“ Hierauf wurde zur Wahl des Vorstands - Stellvertreters für dieses eben begonnene Vereins-Jahr geschritten, und dabei der bis- herige Vereins-Cassier, Herr Johann Ludwig Neugeboren fast einstimmig zum Vorstands-Stellvertreter erwählt. Nachdem der neuerwählte Vorstands-Stellvertreter der Ge- neral-Versammlung für das in ihn gesetzte Vertrauen seinen wärm- sten Dank ausgedrückt und den Vereins-Auschuss um seinen ge- fälligen Beistand und Mitwirkung bei der Leitung der Geschäfte des Vereins angesprochen hatte, wurde die erledigte Cassiersstelle mit Stimmenmehrheit dem Herrn Professor Eugen Filtsch mit dem Ersuchen übertragen, gleichzeitig auch die bisher bekleidete Bibliothekar-Stelle versehen zu wollen. Zugleich wurde beschlossen dem bisherigen Vorstands- Stellvertreter, Herrn Daniel Gzekelius, welcher leider durch seine ämtliche Versetzung nach Temesvär von der weitern Leitung der Vereins - Angelegenheiten abgezogen worden war, in einem eigenen Schreiben den verbindlichsten Dank des Vereines für seine erspriessliche Mühewaltung auszudrücken. 2 Wegen Sicherstellung einer angemessenen Vereins-Localität zur Unterbringung der Vereins-Semmlungen und Abhaltung der, Zusammenkünfte , welche sich als das dringendeste Bedürfniss her- ausgestellt hatte, wird der Antrag gestellt den sogenannten Rath. thurm in Hermannstadt zu diesem Zwecke adaptiren zu lassen, ' der gegenwärtig ganz unbenützt und dem Vereine von der Stadt- gemeinde bereits vor 6 Jahren unter der Bedingung abgetreten worden sei, dass er der Stadt, im Falle der Benöthigung , nach einer bestimmten Voraufkündigungsfrist zurückgegeben werde. Die Adaptirungskosten wurden bei. der vorläufigen technischen Auf- nahme auf 3500 bis 4000 fl. CM. ermittelt, wobei der Verein sieben grosse über einander - liegende Zimmer je von nahezu 14 - Quadrat-Klaftern erhalten würde. — Es ward in dieser Beziehung beschlossen mit dem Magistrate und der Stadtgemeinde wegen bleibender Ueberlassung des Thurmes und möglicherweise wegen Herstellung desselben auf Gemeindekosten in Verhandlung zu treten ‚ in welch letzterm Falle natürlich ein bestimmter Miethzins vom Vereine an die Stadt zu zahlen wäre. 72: Zugleich wurde der Ausschuss ermächtigt zur Aufbringung der Kosten für den Bau sowohl als zur Sicherstellung des etwaigen Miethzinses eine Subscription zu eröffnen. — Einige. Mitglieder zeichneten noch während. der Dauer der Versammlung nahmhafte Beiträge. | ER Es wurde hiersuf zum Vorschlage neuer Mitglieder geschritten. Zu correspondirenden Mitgliedern wurden vorgeschlagen und ein- stimmig angenommen die Herren: Dr, Heinrich Bronn Professor in Heidelberg, E. A. Rossmässler Profersor. in Leipzig, Dr. J. Scholz pract. Arzt in Breslau, Dr. Carl Koch Professor an der: Universität in Berlin, Dr. Fr. Sturm in Nürnberg. Die 47 zu ordentlichen Mitgliedern vorgeschlagenen Herren werden nach ihrer über die diessfällige Aufforderung abgegebenen Beitritts- Erklärung namhaft gemacht werden. ' itestis 8 ' In Folge der Anzeige des Vorstands-Stellvertreters, dass bei der fortschreitenden Zunahme der Vereins - Mitglieder die. Stärke der bisherigen Auflage des Vereinsblattes unzureichend: erscheine;, wurde beschlossen, die. Auflage .von 300 auf 400 Exemplare zu erhöhen. — Auch solle das Verzeichniss ‚der Vereins-Mitglieder jährlich vor der General- Versammlung in Druck gelegt und an- sämmtliche Mitzlieder vertheilt werden. _ Das Vereins - Mitglied Herr Professor Michael’ Fuss über- reichte, als Geschenk für das Vereins-Herbar eine. Partie von ihm und Herrn Carl Unverricht im vorigen Jahre in verschiedenen’ Gegenden Siebenbürgens. gesammelter Pflanzen. — Derselbe stellte den Antrag eine Aufforderung an alle. Vereins - Mitglieder zu er- lassen, sie möchten aus allen. Gegenden Siebenbürgens auch die gemeinsten. Naturalien einsenden, wodurch über. die geographische Verbreitung der heimischen ‚Pflanzen und. Thiere und über die geognostischen Verhältnisse der einzelnen Theile des Landes die interessantesten Resultate erzielt werden könnten. Da weiters keine Gegenstände zur Verhandlung kamen, wurde die Versammlung als geschlossen erklärt, und es ver- sammelte noch der Abend eine Anzahl der Vereins-Mitglieder bei einem heitern Male. E. A. Bielz. 73 | jagt Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- 2 gebilde von Ober-Lapugy ron J. L. Neugeboren. (Fortsetzung) 2. Nerita asperata Dujardin. Hörnes 1. c, Taf. XLVl. Fig. 12, a Das mir vorliegende Stück dieser Art ist ein Jugendexem- plar, es weicht daher von den ausgewachsenen, deren Dr. Hörnes eins ‘abbilden liess, die Grösse abgesehen, auch sonst ‘etwas ab. Das Gewinde der schief ei- fast kugelförmigen Schale ist beinahe eben und von der Schlusswindung umhüllt ; fünf ‚starke Querreifen, zwischen denen sich feinere Streifen befinden, umgürten: die Schale und werden von sehr nahe stehenden feinen Zuwachsstreifen durch- kreuzt; der‘ rechte Rand der halbmondförmigen Mündung ist scharf,‘ innen verdickt und glatt; die breite Spindelplatte-ist nach unten etwas eingedrückt und ohne Zähne , während bei ausgewachsenen Exemplare mehrere ziemlich starke Zähne vorhanden sind. An dem obern Theil ‘der Spindel sind die wach innen mündenden Rinnen schon sichtbar. Die Aussenseite meines. Exemplares ist hellbraun, die Mündung blendend weiss. — Höhe des mir vorliegenden Stückes etwas über 4%, W. L. Breite 2 W. L. — Sehr selten , da ausser diesem beschriebenen Stücke nur noch’ ein Exemplar in den Händen des Herrn Dr. Hörnes bekannt ist. 2 Auswärtige Fundorte dieser ‚sehr seltenen fosillen Art sind nur Grund im Wiener Becken und Port-Levoy in der Touraine. 3. Nerita Proteus Bonelli. Hörnes 1. c. Taf. XLVN. Fig. 9. Von dieser Art, welche Herr Dr. Hörnes unter den ihm von mir zugesendeten Minutien vorfand, liegt mir kein Exemplar vor. Es ist bei der grossen Uebereinstimmung, welche zwischen ‚den ‘Wiener und Lapugyer Conchylien überhaupt statt findet‘, 'anzu- nehmen, dass unsere fragliche Nerita von ‘der Wiener nicht ab- weicht; ich lasse daher hier die Beschreibung folgen, welche Herr Hörnes gegeben hat. : °0,,Die Schale ist halbkugelförmig, klein, mittelmässig dick’; „das Gewinde ist äusserst niedrig, fast eben‘ und" von“der Schluss. 4 „windung ganz umhüllt; diese wird von feinen, enge stehenden „Querfurchen umzogen. Die Mündung ist halbmondförmig ver- „engt, der äussere Rand scharf‘, innen‘ verdickt und ganz glatt; „die Spindelplatte mässig weit, und ihre Mitte mit, einer Ver- „tiefung und am Rande mit drei ziemlich deutlichen Zähnen ver- „sehen. Die Aussenseite der Schale ist gelblich braun, die „Innenseite blendend weiss. — Höhe 4%, W. L. Breite 5 W. L.“ Als auswärtige Fundorte dieser sehr netten Art sind bis jetzt nur Nikolsburg im Wiener Becken und Turin bekannt. 4. Nerita Grateloupane Ferussac. Hörnes 1. c. Taf. XLVIl, Fig. 13,3,b, ec. Das kurze, sehr stumpfe Gewinde der halbkugelförmigen Schale wird von der Schlusswindung, die mit feinen, länglichen Zuwachsstreifen bedeckt ist, fast ganz umhüllt. Der rechte! Rand der weiten, halbkugelförmigen Mündung ist scharf, innen glatt; die breite und ebene Spindelplatte ist, abweichend von der Wiener’ Form , nicht mit Runzeln versehen , daher auch der Rand nicht krenulirt erscheint. Die Färbung ist im Grundtone ein schwärz- liches Braun , wie: bei den Wiener Exemplaren, auf: welchem weisse Flecken der verschiedensten Form sichtbar werden; manch- mal gewinnt die weisse Farbe die Oberhand und die: Schale’ er- scheint dann unregelmässig braun gefleckt.—Höhe meines grössten Exemplares 6 W. L., Breite 7 W. L. — Selten. — Die meisten‘ der mir vorliegenden Stücke sind beschädigt, an der Oberfläche namentlich mehr oder minder abgerieben , woraus ich schliesse , dass sie an ihren Fundort verschwemmt wurden, was um so wahrscheinlicher wird, da sie sonst in Absätzen brakischer Ge- wässer in Verbindung mit Melanophiden vorkommen. ; ' Anderweitige Fundorte dieser fossilen Art sind: das: Wiener Becken (mehrere Punkte), Mandillot bei Dax in Frankreich‘, Mör- singen, Zwiefalten und der deutsche Hof im Würtenbergischen , Günsburg unfern Ulm , Kirchberg an der Iller. set 5. Nerita pieta Ferussaec. Hörnes |,. c. Taf. XLVN. Fig. 14, a», b, und c. Die Hauptform der Schalen dieser höchst zierlichen Art ist sehr veränderlich, bald kugelförmig , bald eiförmig , glatt, auch mit mehr oder weniger hervorstehenden Kielen versehen. — Die Lapugyer Schalen beschränken sich nach den bis jetzt: gemachten Erfahrungen auf die kugelige und ovale Form. Das wenig her- vorstehende Gewinde wird aus 38 Umgängen gebildet; die Schluss- windung umhüllt die vorhergehenden fast ganz, ist glatt, glän- zend und mit den verschiedenantigsten Farbenzeichnungen,, meist bräunlich-grauen, feinen Längenlinien auf: weissem Grunde: geziert; 75 diese Linien. treten oft ziekzack-förmig. auf und werden. durch ein- , geschobene ‚schwarze Linien noch mehr gehoben „. bei. manchen Stücken durch eine oder zwei mehr oder minder breite, Binden vom. Grundtone ' der: Schale unterbrochen, Der rechte Rand der oben verengten Mündung ist scharf, innen glatt; die Spindel- Lamelle bei den meisten Exemplaren nur sehr wenig aufgeblasen, in der Mitte des Randes gezähnt und unten durch eine breite Furche begränzt.— Höhe meines grössten Exemplares fast 4W. L., dessen Breite 4 W. L,'— Nicht selten. Im Vaterlande kommt Nerita pieta noch. vor bei Bujtur und Rakos unweit Vajda. Hunyad,, dann bei Szakädat am Altfluss, 3 Stunden von Hermannstadt. Auswärtige europäische Fundstätten derselben sind: das Wiener Becken (auf mehreren Punkten), Me- rignac und Martillac bei Bordeaux, dann St. Sever und St. Paul bei Dax im südwestlichen Frankreich, Carry westlich von Mar- seille,. Turin, Miesbach in Baiern, Triebitz in Böhmen (Eisen- bahntunnel), St. Florian in Steiermark, Kralowa in Ungarn, Szyd- low, Kremionna und Kuneza im Polnisch-Podolischen Becken. An 6. Nerita expansa Reuss. Hörnes 1. c. Taf. XI.Vll. Fig. 15, &, b und c, Das Gewinde der schief-eiförmigen, aufgeblähten,, glatten nnd glänzenden Schale ist derartig von dem Schlussumgange umhüllt, dass man nur die äusserste Spitze ‘derselben hervorragen sieht; der rechte Rand der halbmondförmigen Mündung ist scharf, sehr erweitert und innen glatt; die ziemlich breite Spindel-Lamelle ist oben aufgeblasen , unten eingesenkt und in der Mitte des Randes sägeartig ausgeschnitten. Wie bei den Wiener Stücken ist auch bei den unsern die Farbe der Aussenseite etwas gelblich-weiss; an keinem der 5 mir vorliegenden Exemplare habe ich jedoch die kurzen schwarzen Striche um das Gewinde oder die schwärzlich- grauen dünnen Querbänder bemerkt, deren Dr. Hörnes erwähnt. — Höhe 4%, W. L., Breite 214 W. L. Selten, ‚ Als auswärtiger Fundort ‘kann bis jetzt nur Steinabrunn nnd Nikolsburg im Wiener Becken angegeben werden. Y. Nerita distorta Hörnes. Hörnes I. c. Taf. XLVIL Fig, 16, a, b und c, Das Gewinde der schief-eiförmigen „ schiefgewundenen Schale ragt aus dem Schlussumgange etwas hervor; dieser ist an seinem obersten Theile, nahe an der Mündung stark eingesenkt;; seine glatte und glänzende Oberfläche ist weiss, zeigt jedoch oben nahe ander Naht Spuren einer Reihe rhomboidaler, ein Band: bildender Flecken; der äussere Rand der halbmondförmigen ‚Mündung ist schazf, innen glatt; die: Spindel-Lamelle'ist oben verdickt , unten 76 eingesenkt, am Rande gezähnt und am Grunde desselben mit einer scharfen Hervorragung versehen. — Höhe des einzigen mir vor- liegenden Exemplars 1 W. L., dessen Breite 1'/% W.L. — Sehr selten. Sonstiger Fundort dieser sehr netten Art ist bis jetzt nur Steinabrunn im Wiener Becken. ’6N Familie der Peristomianen. (Peristomiens J,amarck.) Geschlecht Chemnitzia d’Orb. Die zu diesem Geschlechte gehörigen Schalen sind. ver- längert-thurmförmig und ungenabelt, entweder mit Längenrippen. versehen oder glatt; die Mündung derselben ist verlängert-eiförmig, oben verengt, unten etwas erweitert; der rechte Mundrand is schwach und scharf; die Spindel hat keine Falten. un. Die von d’Orbigny in dieses durch ihn aufgestellte Ge- schlecht versetzien Formen finden wir früher zu den Melanien gezählt. Bei dem Umstande, dass d’Orbigny Anfangs von der Beschaffenheit der Spindel abgesehen hatte, waren auch Formen mit gefalteter Spindel in dieses Geschlecht aufgenommen worden; da jedoch das Kennzeichen einer gefalteten oder ungefalteten Spindel zu augenfällig war, um lange übersehen werden zu. kön- nen: so wurde später in die Diognose des Geschlechtes das ‘Merkmal einer ungefalteten Spindel aufgenommen. Die nothwendige Folge hievon war die Ausscheidung der Formen mit gefalteter Spindel ; diese fanden ihre Stellung in der Familie der Plicaceen unter der generellen Benennung ‚„‚Turbonilla‘, wo auch die Lapugyer spindelgefalteten Formen bereits beschrieben worden sind. Die zu Chemnitzia gehörigen Formen der jetzigen Schöpfung sind Meeres- Bewohner; von fossilen Formen gehören nur solche vormalige Me- lanien hieher , welche mit reinen Meeres-Conchylien vorkommen. Nach d’Orbigny treten Arten dieses. Geschlechtes. schon in der Kohlenperiode auf nnd erreichen in der Salzperiode ihre höchste Entwickelung ; in neneren Perioden nehmen sie mehr und mehr ab. Die 4 Arten des Wiener Beckens sind bei Lapugy be- reits sämmtlich aufgefunden worden. 1. Cheninitzia perpusilla Grateloup. Hörnes 1. c. Taf. XVII. Fig. 19. Das spitze Gewinde der verlängert-thurmförmigen Schale be- steht aus sieben schwach convexen Umgängen, die mit sehr feinen Querlinien versehen sind ; diese Querlinien werden wieder von feinen halbmondfürmigen Längenrippchen durchkreuzt. Der rechte - 27 Rand der ovalen Mündung :ist scharf , ‘der -linke ‚schliesst sich an den ersteren an und bedeckt als dünne Lamelle den äusserst schwachen Nabel. u Höhe 2 W.L. — Nicht selten, Auswärtige europäische, Fundorte dieser netten Art sind das Wiener, Becken, St. Florian bei Grätz, Freden, Luithorst und Wilhelmshöhe (bei Kassel), St. Paul bei Dax ‚. Martillac bei Bor- deaux, endlich mehrere Punkte im Polnisch-Podolischen Becken. ‚9. Chemnitzia Reussi Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLIN. Fig. 20. : Das Gewinde der pfrimenförmigen, glänzenden und glatten Schale wird, den embryonalen Theil nicht mitgerechnet, aus 7 Umgängen gebildet, welche mit feinen 'nahe stehenden Längen- rippchen geziert sind, deren ich auf’auf dem vorletzten Umgange 15 ‚gezählt habe. Die Spitze bildet die aus drei vollkommen glatten Uwmgängen bestehende helmartige Embryonalwindung. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, — der linke bedeckt als dünne Lamelle einen äusserst schwachen: Nabel. Höhe nur etwas über 2 W.L., also etwa , kleiner, als das von Dr. Hörnes aus dem Wiener Becken beschriebene und abgebildete Exemplar. — Sehr selten bei Lapugy, da ich unter meinen Minutien nur ein Stück gefunden habe, welches die Grösse ausgenommen, in allem Uebrigen mit dem typischen Exemplar des "Herrn Dr’ Hörnes übereinstimmt. Eh "Ich besitze. noch zwei Stücke, welche sich ron dem eben beschriebenen nur durch eine geringere Anzahl der Längenrippehen und. durch eine ‚weniger. ausgezeichnete Spitze unterscheiden ; sollten, .sie ‚nicht etwa als Varietät dieser Art angeschlossen : wer- den ‚können ? Als auswärtiger Fundort dieser Art kann nur Baden im Wiener Becken angegeben werden. 'Sieist such ‘dort eine sehr grosse Seltenheit. | "3. Chenmitzia striata Hörnes. Hörnes 1. e.. Taf. XLIN. Fig: 91. ‚0 Das Gewinde der walzenförmigen Schale'"besteht aus fünf schwach gewölbten Umgängen,; welche mit feinen vertieften:Linien versehen sind, der rechte Rand der länglich - ovalen Mündung ist‘ scharf und innen glatt, der linke äusserst schwach. — Höhe 2 W. L. — Sehr selten. "Sonstige Fundorte dieser Art sind das Wiener Becken (En- zesfeld und Steinabrunn) und Bialozurka. x a i u BER nur A‘ L-) 4. Chennitzia minima Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLIlI. Fig. 22. Das an seiner Spitze mit einer helmartigen Embryonal-Win- dung versehene Gewinde der sehr kleinen, pfriemenförmigen , glasartigen,, durchsichtigen und glänzenden Schale wird aus 4—5 schwach gewölblen Umgängen gebildet, welche entweder ganz glatt oder schwach gerippt sind; der rechte Rand der länglich- ovalen Mündung ist scharf, der linke sehr schwach und schliesst sich an den rechten unter einem spitzen Winkel an. — Höhe A W. L. — Sehr selten. er ET Als auswärtige Localität kann nur Baden im Wiener Becken angeführt werden. | Geschlecht Eulima Risso. Die zu diesem Geschlechte gehörigen Schalen sind lä Stich, pfriemenförmig , mit zugeschärfter, oft etwas geh,geuer Spitze, ungenabelt, glatt, polirt und glänzend; ihre Mündung ist ver- längert-eiförmig. und endigt oben in einen spitzigen Winkel; ihr Aussenrand ist einfach, manchmal verdickt, der Innenrand etwas umgeschlagen;; die Spindel ist glatt. Ein horniger Deckel. Diese Schalen wurden von den ältern Conchyliologen (z.B. Linnee) bei Turbo, ‘von vielen neueren bei Melania aufgeführt, bis endlich der von Risso schon 1826 aufgestellte Name seit 1332 allgemein an- genommen und festgehalten wurde. as ar! Die Eulimen treten nach Bronn*) zum erstenmale in der Trias- Formation auf, aus welcher der genannte Autor 10 Arten auf- führt ; aus der Jura-Formation kennt man zwei und aus’ der Kreide fünf; der Tertiär-Periode gehören 18 Arten an. Die Anzahl der lebenden, die sich in tropischen Meeren aufhalten , soll sieh auf 10 belaufen. | 2, Im. Tegel von Lapugy sind: die, 4. Arten des Wiener Beckens bereits aufgefunden worden. 1. Eulima polita Linnee. Hörnes:l. ec. Taf. XLIX. Fig. 22, Die verlängert-thurmförmige, spitze, glatte und’ glänzende, oft an. der Spitze seitwärts gebogene Schale hat 12 bis 43: Um= gänge, \welche. ‚ganz flach:sind, eng an einander schliessen und nicht dureh vertiefte ‚Nähte getrennt sind; an der rechten Seite wird auf den letzten Umgängen eine schief herablaufende Längen- naht wahrgenommen; der rechte Rand der eiförmigen, oben spitz ®) Bronn Lethea geoguostica 3 Auflage, 6 Theil, Seite 471. 9 ‚zulaufenden Mündung ist scharf, der linke schwach umgesehlagen. Höhe '5—6 W. L. — Nicht selten. 10. Diese Art, welche jetzt noch im mittelländischen Meere lebt, ‚wurde, in Siebenbürgen ‘noch "angetroffen bei Bujtur. Auswärtige europäische Fundorte sind das Wiener Becken (Baden, Gainfahren, Steinabrunn ünd: Forstenau) ‚ Castell’ arquato , Modena , Orciano, Galabrien,, Sieilien, Kalamaki, Moreä, Rhodus , St. :Paul bei Dax, ‘Angers ‚ Sutton und Waltonnaze. ol 2. Eulima Iaetea d’Orbigny. Hörnes 1. c. Taf, XLIX. Fig. 21. Die : verlängert-thurmförmige, glatte und glänzende Schale ist an der Basis etwas breiter als die der vorhergehenden Art und hat manchmal eine etwas verbögene Spitze; "die Windungen, ‚deren zehn bis zwölf gezählt werden, sind ‘ganz eben und seh’iossen eng an einander an., —- die Schlusswindung hat an der Basis’Seinen scharfen Rand ; der rechte Kand der trapezoidalen , oben, zußespiösten Müntung ist scharf, 'etwas vorgezogen, der linke ist nicht sehr stark und nimmt gegen oben zu ab. ' Die bei Eulima polita erwähnten 'Längennähte , , welche Dr. Hörwes auch, bei dieser Art angetroffen ‚hat, sind'an den wenigen. mir ‚vorlie- genden Stücken nicht wahrnehmbar. — Höhe 5 —'6 Linien. — Sehr selten.‘ - nsliadctı er it j 4 „Auswärtige Fundorte dieser Art sind, nur 'Steinabrunn im Wiener Becken, Leognan bei Bordeaux, die Touraine, Asti und die Insel .Rhodus. N REED. REIN AM 3. Eulimä EFichwaldi Hörnes. r Hörnes 1. c. Taf. XLIX. Fig. 19. Das Gewinde der pfriemenförmigen , sehr spitzen und glän- zenden Schale besteht aus 13 bis 15 ebenen, eng anschliessenden Umgängen , welche durch kaum sichtbare Nähte getrennt sind ; der rechte Rand der spitz-eiförmigen, nach unten etwas erwei- terten Mündung ist scharf. Höhe 6 W. L.!— Sehr selten. Diese Art steht ‘der nächstfolgenden sehr nahe, "unterscheidet sich von. ihr aber durch weniger ‘schräge Nähte und durch eine kürzere Mündung. uuz ° NT. Sonstige Fundorte dieser Art sind mit Zuverlässigkeit nur Baden und Vöslau im Wiener Beeken, Zukowce und Kremionna in Podolien und ‘Korytnice in Polen ;: die Touraine glaubte Pr. Hörnes nur fraglich als Fundort angeben zu können, da ihm Originalexemplare zur Vergleichung fehlten. - 4. Ealima subulataDonovan. u Hörnes l.ve. Taf. XLIX. Fig. 20. Ä Das Gewinde der pfiiemenförmig lang zugespitzten, kaum merklich bauchigen, glatten und glänzenden Schule besteht aus ‘80 ‚45 , oben etwas veingeschnürten,, "fast: ebenen Umgängen; ' der rechte Rand der verlängert-eiförmigen Mündung ist scharf, der linke bedeckt 'als schwacher Rand die Spindel. Der Unterschied dieser Art von der ihr sehr nahe stehenden Eulima Eichwaldi ist dort angegeben worden. — Höhe 6 W. L.— Selten. R Diese jetzt noch im brittischen , mittelländischen und adria- tischen Meere lebende Art, hat io Eurupa eine nicht geringe Ver- breitung, da sie im Wiener Becken (Baden, Steinabrunn und Nussdorf) , in Italien (Castell’ arquato, Modena, Reggio, Prad- albino, Siena, Asti und auf Sicilien), im südwestlichen Frank- reich (Leognan und St. Paul), in der Touraine , in Belgien (Ant- werpen), in Polen (Korytnice), im Volhynien (Zukowce), in Po- dolien (Krzemiena) im nordwestlichen Deutschland (Cassel ‚ Freden und Diecksolz) und in England (Sutton und Ramsholt)‘, "aufge- funden: worden ist. ar ar Geschlecht Niso Risso. Die hieher gehörigen Schalen sind thurmförmig, glatt und glänzend, mit scharfer Spitze, in der Richtung der Axe: der ganzen Länge nach durehbohrt ; der rechte Rand der kleinen gan- zen und winkeligen Mündung ist einfach und schwach; die ‘Spindel gefaltet. Die wenigen bis jetzt bekannten fossilen Arten reichen nicht über die Tertiärzeit hinaus, die lebenden sind Bewohner tropischer Meere. 41. Niso eburnea Risso. Hörnes 1. c. Taf. XLIX, Fig: 18. Das Gewinde der konisch-thurmförmigen,, glatten und glänzen- den Schale mit zugeschärfter Spitze besteht aus 15 schwach gewölbten fast ebenen Umgängen , die durch deutlich sichtbare Nähte gut getrennt sind; die Schlusswindung ist am Grunde ihres Umfanges: stumpf- kantig ; die ovale Mündung ist oben und unten zugespitzt, der tiefe, im Innern an seinen Windungen der Länge nach gefaltete Nabel ist-von ‚einem scharfen Rande. umgeben und durchbohrt die Schale bis zur Spitze. — Länge 8 W.L. — Sehr selten bei Lapugy. Auswärtige europäische Fundorte dieser Art sind mit Zuverläs- sigkeit das Wiener Becken (Baden , Vöslau und Steinabrunn) , Castell’ arquato, Modena, Monte Budello, St. Lorenzo, bei Bologna, Siena , Asti, ‚Palermo auf Sicilien , die Inseln Rlıodus und Gypern -ünd St. Paul bei Dax. ER: (Fortsetzung folgt.) Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. IN. N 6. Juni. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — L. Reissenberger, Ueber die Re- genmenge zu Anfang des Aiessjährigen Maimonates und die dadurch bewirkte Ueberschwemmung. — J. L. Neugeboren Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober- Lapugy (Fortsetzung). Vereinsnachrichten für die Monate Mai und Juni 1857. Das Vereins-Mitglied Hr. Johann Ludwig Neugeboren übergab als Fortsetzung seiner Beiträge zur Kenntuiss der Tertiär- Mollusken. aus dem Tegel von Ober-Lapugy das Manuscript über die Familie der „Peristomianen“‘ und bemerkte dabei, dass vun den Ge- schlechtern dieser Familie, . zu welchen durch Herrn Dr. Hörnes Arten aus dem Wiener Becken beschrieben wurden, nur das ein- zige Geschlecht Valvata in dem Tegel von Lapugy nicht vertreten erscheine. Während die Lapugyer Schichten alle Arten des Wiener Beckens von Chemnitzia, Eulima, Niso , Aclis und Rissoa und die meisten von Rissoina geliefert hätten, sei in denselben jedoch von Paludina bis jetzt nur eine einzige Art vorgekommen , nämlich Pa- ludina stagnalis Basterot. Der Grund hievon liege oflenbar darin, dass die Paludinen des Wiener Beckens, weil überhaupt Süsswasser-Conchylien,, zum grössten Theile im Süsswasser-Tegel, selbst, die übrigen wenigen höchstens im brackischen Tegel vor- kämen, wovon auf dem kleinen Terraine von Lapugy keine Spur vor- handen sei; selbst P. stagnalis müsse als dahin nur verschwemmt betrachtet werden, was auch von den später zu beschreibenden _ brackischen Melalopsis-Arten gelte. Ä Das Vereins-Mitglied Hr. Friedr. Folbert, Magister Phar- maciae in Mediasch übersandte für die Mittheilungen einen Auf- satz über den Nagyagit oder das Nagyager Blättererz, welcher zugleich die Resultate einer neuen, von dem Verfasser des Auf- satzes gemachten chemischen Analyse des fraglichen Minerals enthölt. & Das Vereins-Mitglied Hr. Lud. Reissenberger übergab für die Mittheilungen einen Aufsatz über die in Siebenbürgen zu Anfang Mai d. J. niedergefallene Regenmenge und .die dadurch in verschiedenen Gegenden des Landes eingetretenen Verheerungen, Von dem Vereins-Mitgliede Hrn. Friedr. Fronius in Schäss- burg ging für die Mittheilungen ‚ein Ausflug auf die Hargitta am 4. Juni,‘ hauptsächlich botanischen Inhaltes ein. Das Vereins-MitgliedHr E.Filtsch zeigte ein Stück Haut mit Koorpels:hildern von einem erst kürzlich bei Maros - Porto gefan- genen Äccipenser Sturio (Stör) vor, wornach das betreffende Exem- plar eines der grössten gewesen sein dürfte. Der unterfertiste Vereins - Secretär machte die Mittheilung, dass nach einem Schreiben des Vereins-Mitgliedes Hrn. Victor von Janka in Wien Jurinea Ledebwi Bunge von C- Unvericht im Monat Mai 1:56 bei Talmatsch gesammelt worden sei. Von den H. H. Dr. H. Bronn in Heidelberg und Dr. J. Scholz ia Breslau sind verbindliche Dankschreiben für ihre Auf- nahme in die Zahl der correspondirender Mitglieder des Vereines eingexangen. : Für die Vereinssammlunzen übergab das Vereins-Mitglied Ar. M. Fuss zwei in Spiritus aufbewahrte Exemplare von Hypudaeus a’valis, welcher zu Anfang Mai in einem Garten unter der Promenade die Baumwurzeln stark beschädigt hatte, — dann ebenfalls in Spiritus ein Exemplar von Coluber natrix, welches bei Michels- berz gefangen worden. war. — Ebenso übergab das Vereins-Mitglied Hr. Eugen Filtsch eine Partie recenten See-Conchylien von den Küsten Dalmatiens. er Der hiesige Handelsmann Hr. Adolf Stoffel bereicherte die Mineralien-Sammlung des Vereins durch eine dem Verein ver- ehıte Tellur Stuffe von Offenhanya. hi Der hiesige Gymnasial Schüler Albert Neugeboren ver- ehrte der Vereinssammlunz das Kopf Skelett eines Bussards so wie das einer kleinen Fluss-Schildkröte, welche er auf einer Exeursion in der Umgezend von Gross -Pold aufzufinden Gelegenheit ge- habt hatte. Dem Vereine sind als ordentliche Mitglieder beigetreten : Herr Josef Herbert, Candidat der Theologie und Lehrer an der mit dem Ober-Gymnasium verbundenen Elementarhauptschule in Hermannstadt. Martin Malmer, Candidat der Theologie und Seminar-Haupt- Lehrer in Hermannstadt. Gottfried Melas, k. k. Kriegs-Kanzellist in Hermannstadt. Paul Palak, Gymnasial-Professor in Szekely Udvarhely. Adolf Schuster , Candidat der Theologie. „ Carl Stühler , Rechts-Candidat. E. A. Bielz. B 23) Ueber die Regenmenge zu Anfang des diessjährigen Maimonates und die dadurch bewirkte Ueber- schwemmung von L, Reissenberger. Aus beinahe allen Theilen Siebenbürgens erscholl zu Anfang des heurigen Maimondes die traurige Kunde, dass eine furchtbare Ueberschwemmung stattgefunden und einen unsäglichen Schaden angerichtet habe. Namentlich waren es die zum Flussgebiet des Marosch gehörigen Thäler von der Banater Gränze angefangen bis hoch hinauf in die östlichen Theile Siebenbürgens und die Kokel- thäler, welche die zerstürenden Wirkungen der mächtig ange- schwollenen Wasserfluthen am meisten empfanden ; in geringerem Masse litten das Zibin-, Alt- nnd Szamoschbecken. Ueber den angerichteten Schaden theilt uns eine auf ämtlichen Berichten be- ruhende Zusammenstellung in der 82. N. des Siebenbürger Boten das Nähere mit, woraus hier mit einigen Zusätzen das Wich- tigste folgen möge. Das Maroschbecken sah zu Anfang des Maimonates in vielen Gegenden, namentlich im Brooser Kreise von der Banater Gränze bis über Karlsburg hinauf einem grossen See gleich, in welchem das entfesselte Element seine verwüstende Kraft in der betrübendsten Weise entfaltete. In Maros - Väsärhely setzte der Marosch am 3. Mai denjenigen Theil, welcher sich zwischen der ersten und zweiten Brücke -befindet, ganz unter Wasser und über- fluthete die Reichsstrasse zwischen Sz. György und Ernye. Alle Brücken und Durchlässe wurden zerstört. Auch der Damm nächst Maros - Väsarhely , welcher das Wasser in Folge der heuer und im vorigen Jahre vorgenommenen Regulirung des Marosch fern hielt, wurde stark beschädigt und es begann bereits am 3. Mai das Wasser unterhalb desselben durchzudringen. Drei Menschen geriethen in Lebensgefahr, wurden jedoch glücklich gerettet. Grösser waren die Verheerungen in Karlsburg und Maros- ee Alle drei Vorstädte von Karlsburg, Lipoveny, Hajos und ajer, standen unter Wasser. Bei vielen Häusern floss das Wasser selbst zu den Fernstern hinein. Bei der Marosportoer Brücke fanden 4 Menschen den Tod, 3 wurden lebensgefährlich verletzt. St fis hatte sich nämlich von Maros - Ujvar angefangen bis Maros- porto eine grosse Anzahl von Salzschiffen losgelöst, welche nun von der Gewalt des Wassers gegen die Marosportoer Brücke ge- trieben wurden. Sieben Joche derselben wurden am 4. Nachmit- tags durch die Gewalt der anstürmenden Salzschiffe zertrümmert und vier Menschenleben fielen dabei dem verheerenden Elemente zum Opfer. Zwischen Langendorf und Karlsburg traten vom 2. auf den 3. Mai der Mühlbach und Zekesch aus und überschwemmten die Klausenburger Reichsstrasse an mehreren Stellen dergestalt, dass das Wasser auf derselben bis 3 Fuss hoch stand. Zwischen Lan- gendorf und der Marosch war die ganze Gegend in einen grossen tobenden See verwandelt. In dem zum Brooser Kreis gehörigen Dorfe Benzenz gerie- then durch den mächtig angeschwollenen Dorfsbach 3 Menschen in Lebensgefahr, wurden aber gerettet. Das Dorf Gyalmar stand am 5. Mai ganz unter Wasser. Die Lebensmittel wurden den hart bedrängten Bewohnern auf einem Kahne zugeführt. In Perkass wurden 50 Häuser überschwemmt und mussten geräumt werden. In der Nacht von 4. auf den 5. Mai wurde eine Anzahl von Salz. schiffen von dem Marosch herabgetrieben,, deren grösster Theil sich in den umliegenden Bäumen festlegte. Die Strafanstalt in Deva stand noch am 6. unter Wasser, doch waren die Räumlich- keiten frei. Im Pujer. Bezirke wurden sämmtliche Brücken abge- rissen. In Kudsir wurde die ärarische Holzwehr zerstört und damit zugleich eine Anzahl Häuser. Unter dem Schlosse hei Deva trat das Wasser in einer bedeutenden Höhe auf die Banater Reichs- strasse und legte der Communication ausserordentliche Hjndernisse in den Wes. In nicht geringerem , ja zum Theil höherem Masse hatte die Ueberschwemmung die Kokelthäler heimgesucht, Die Stadt Schässburg wurde durch die Fluthen des Kokelflusses und noch mehr des Schaaserbaches am 2 Mai Nachmittags und in der dar- auf folgenden Nacht so arg mitgenommen, .dass der dureh die- selben angerichtete Schaden füglich nur mit jenem verglichen werden kann, welchen der unheilvolle 2 September 1351 verursachte, Durch den Schaaserbach wurden 316 Häuser und durch die. Ko- kel 177 Häuser unter Wasser gesetzt. Die Höhe der Gewässer des Kokelflusses erreichte beinahe jene.des genannten Jahres und be- trug 19',4‘ über dem mittlern Wasserstande der Kokel. Bei Halvelagen zerstörte das Wasser der Kokel die über sie führende Brücke auf der Reichsstrasse und die an der Kokel und in der Niederung gelegenen Häuser von Halvelagen standen am 3. Mai bis auf 4 Schuh im Wasser ; die Reichsstrasse von diesem Dorfe an bis nach Elisabethstadt hia war von der Kokel überfluthet. 85 Im Mediascher Bezirk war das ganze Kokelthal in der Breite von beinahe einer Viertelmeile unter Wasser, Ungeheuer war der Schaden an Gebäuden und Fruchtfeldern , den die Ueberschwem- mungen der beiden Kokeln in Mediasch, Scharosch, S. Almesch, Durles, Pretai, Gross- und Klein-Probstdorf, Klein Kapusch und Seiden anrichteten. In Mediasch selbst wurden 100 Häuser der Vorstadt von der Ueberschwemmung heimgesucht. Die Bewohner dieser Stadt wurden so plötzlich von der einbrechenden Fluth über- rascht, dass sie nur zum Theile ihre Habe zu retten vermochten. Nur mit genauer Noth konnten die Kinder und Kranken in Sicher- heit gebracht werden. Mehrere Häuser stürzten ein, andere waren dem Einsturz nahe. Die Brücke über die Kokel wurde gänzlich zerstört. Die Höhe des Wassers betrug 12%,’ über dem gewöhn- lichen Stande. Geringer waren die Verheerungen der Wasserfluthen im Alt- becken. Der Altfluss selbst richtete nur im Rothenthurmer Passe einigen, nicht sehr erheblichen Schaden durch Beschädigung der Reichsstrasse an. Erheblicher waren die Verheerungen des Zibins, der durch seine tobenden Wasserfluthen in der Nacht von 2. auf den 3. bei Hermannstadt Ställe, Zäune und Planken fortriss und bei Westen die erst vor einigen Jahren neugebaute Brücke auf der Reichsstrasse nach Kronstadt bis auf die beiden Brückenköpfe ganz wegschwemmte. Das Wasser des Zibins stieg bei Hermannstadt 9° über den mittleren Stand, blieb jedoch unter der Höhe, welche dasselbe im August 1851 erreichte und die 12’ über den gewöhn-. lichen Wasserstand betrug. Der Austritt des grossen Szamos richtete bis auf einige Beschädigungen der Reichsstrasse keine bedeutenden Verwüstungen an; viel ärger wüthete dagegen der kleine Szamos und sein rechtsuferiger Nebenbach, der Füzeser Bach. Durch das Austreten beider war die Stadt Szamos-Ujvar so ganz von Wasser umgeben, dass sie einer Insel gleich sah mitten in einem grossen See, dessen Ufer durch die Szeplaker, Nemetier, Füzeser und Mikolaer Berge gebildet wurden, Es scheint mir in Folge dieser im Vorausgehenden- näher besehehriebenen sehr erheblichen Ueberschwemmungen angezeigt zu sein, die derselben vorausgegangenen athmosphärischen Zu- stände genauer ins Auge zu fassen und die Regenmengen , welche - in jenen Tagen dem Himmel entströmten , soweit sie durch die hie und da im Lande veranstalteten Messungen ermittelt worden ‚sind, in eine Gesammt- Uebersicht zusammenzufassen, um wo möglich die Ursache dieses unzewöhnlichen für Siebenbürgen so unheilvollen Ereignisses zu ergründen, oder doch zur Ergründung desselben einen Beitrag zu liefern. Ich erlaube mir daher hier- über meine und die Beobachtungen der Herrn Klopps in Wallen- 86. dorf und Salzer in Mediasch, welche so gütig waren mir auf meine Bitte, eınen Auszug aus ihrem Beobachtungs-Journal zuzu- schicken, in Verbindung mit den, wie es scheint verlässlichen Daten über die in Kronstadt in jenen Tagen herabgefallene Regen- menge, wie sie in der Kronstädter Zeitung Nr. 71 veröffentlicht worden sind, im Nachfolgenden mitzutheilen und einen Versuch zur Ermittlung der das ‚traurige Ereigniss bewirkenden Ursachen zu machen. Ich beginne mit den demselben vorausgegangenen Erscheinungen. Die der Ueberschwemmung vorausgegangenen Witterungsver- hältnisse waren im Allgemeinen folgende. Die bis tief in den März hinein fortdauernde hohe Winterkälte, welche durch das mächtige Hervortreten der polaren Luftströmung im Februar her- vorgerufen in diesem Monate ein ungewöhnlich niedriges Tempe- raturmittel (—3°303 in Hermannstadt) erzeugte und noch im März sich in dem ziemlich niedrigen Monatmittel (1°461) ausprach, war im April einer freundlicheren und milderen Witterung gewichen; der Thermometer sank während des ganzen Monates in Hermann- stadt nie unter den Frostpunkt und der Himmel blieb bis zum 22. meist rein und wolkenlos. Die mittlere Windesrichtung , welche im Februar und März mehr auf die östliche Seite der Windrose fiel, bewegte sich im April mehr ‘gegen Süden und deutete damit schon den zunehmenden Einfluss der Aequatorial- strömung an. Im Zusammenhang hiemit verminderte ‚sich auch der Luftdruck, der in Hermannstadt im Februar das mehrjährige Mittel um 321 überstieg, im März demselben gleich kam, im April jedoch um 1‘“.52 unter dasselbe sank. Aehnliches zeigten auch die Beobachtungen in Wallendorf und Mediasch,; in dem erstern Beobachtungsorte sank das Monatsmittel des Aprils um 4'489 und in Mediesch um 1.68 unter das Jahresmittel. Diese Verminderung des Luftdruckes trat jedoch erst im letzten Drittel des Monats entschied’n ein, während der Barometerstand in den beiden ersten Dritteln nur wenig unter das allgemeine Mittel sonk. War demnach der Eintritt des Südweststromes und das all- mählige Herabsinken desselben an allen drei Beobachtungsstationen bis zur Erdfläche in den ersten 2 Dritteln des Aprils auch unver- kennbar , so blieb doch während dieser Zeit noch immer die aus- heiternde östliche Luftströmung vorherrschend und eine zu dieser Zeit ungewöhnlich schöne und milde Witterung, welche nur sehr selten durch kurze Regenfälle unterbrochen wurde, zeichnete diese Tage des sonst in so üblem Rufe stehenden Aprils aus. Anders gestalteten sich die Witterungsverhältnisse im letzten Drittel. Nachdem sich in Folge des immer mächtiger hervor- tretenden Südwestpassates am 22. der Himmel mit einer gleich- förmigen Wolkendecke überzogen hatte, fiel am folgenden Tage 87 bei rasch sinkendem Barometerstande, — das Tagesmittel betrug in Hermannstadt am 22. 318867 , am 23. 315987 — nach längerer Zeit wieder der erste Regen, der jedoch an diesem Tage noch ziemlich unbedeutend war. Erheblicher wurden die Niederschläge am 24. und in den nachfolgenden Tagen, als nun der ernste Kampf der beiden sich verdrängenden Luftströmungen, der nordwestlichen und süd- westlichen, der sehr schön an dem schnell wechselnden Wolken- zug bemerkbar war und an der Erdfläche selbst durch die häufige Drehung der Windfahne und durch das mitunter stürwische An- drängen des Südweststromes ‚sich kundgab, begann. Der Baro- meter sank zunächst immer tiefer herab und erreichte am 24. ein Minimum , das in Hermannstadt um 7.52, in Mediasch um 7'59 unter dem Jahresmittel stand; (in Wallendorf trat dasselbe erst am. 25. des Morgens ein, differirte aber vom Jahresmittel um bei- nahe dieselbe Grösse, nämlich um 786%. Nachher erhob sich dasselbe wieder, bis es von 28, an in einer Höhe, die dem Mo- natsmittel nahe kam, geringere Schwankungen zeigte, die jedoch durch ihren raschen Wechsel den fortdauernden Kampf der beiden Luftströmungen kundgab. Wiederholte, zum Theil sehr heftige und mit electrischen Rntladungen verbundene Regengüsse waren die Folgen dieses anhaltenden Kampfes. Die gesammte Regenmenge, welche in diesen 8 Tagen (vom 23—3U.) fiel, -betrug in Hermannstadt . 19.13 (am 29. allein 13.24) » Wallendorf . . 88.64 (» 23. » 12,32) °» Medissch . . 33”.98 (» 30. » 10.00) » Kronstadt „ . 3408 (» 24. = 15.76). Schon durch diese anhaltenden sehr ergiebigen Niederschläge wurde der Boden ziemlich stark mit Wasser getränkt und da die Wassermenge der Flüsse und Bäche ausserdem noch durch das um dieselbe Zeit stattfindende Schmelzen der Schnee- und Eismassen auf dem Gebirge nicht wenig vermehrt wurde, so brauchte es in der That nur eines einzigen starken Regengusses, um die mehr und mehr angeschwollenen Flüsse und Bäche zu unheilvollem Austreten zu veranlassen. Dieser Regenguss kam nun wirklich am 2. und 3. Mai. Nachdem der erste Tag des— bei uns wohl mit ge- ringem Hecht sogenannten — Wonnemonates beinahe ganz ohne Niederschlag vorübergegangen war, entströmte am folgenden Tage und zum Theil noch am 3. Mai der Athmosphäre eine solche Was- sermenge, dass schon am Nachmittag des 2. die mächtig ange- wachsenen Gewässer über ihre Ufer heraustraten, durch neuen Zuwachs bis tief in die Nacht hinein fortwährend gestärkt mit immer grösserer Gewalt daherstürmten und in der folgenden Nacht ein grausenhaftes Bild der Zerstörung schufen. Die an diesen 2 Tagen über die Regenmenge gemachten Messungen ergaben am @2. Mai am 8. Mai inbeiden Tagen zusammen. in Hermannstadt 31.77 4,76 36.53 (innerh. 27 Stund.) in Mediasch . . 17.87 22.50 40,37 in Wallendorf . 14,76 5,36 20.42 in Kronstadt . 23.98 — 23,98. Solche Regenmengen waren seit dem an lleberschwem- mungen reichen Jahre 1851 in Siebenbürgen nicht zur Erde ge- gangen; das bedeutendste (Quantum , welches in diesem Zeitraume (von 1852 — 1857) in Hermannstadt aus der Athmospbäre fiel, betrug nur 18,23. (am 22. September 1856). Doch bedeutender waren die Regengüsse im Jahre 1851 ; nach den in diesem Jahre in Hermannstadt gemachten Messungen , welche in Nr. 10 des Jahrg. 1851 dieser „Verhandlungen und Mittheilungen“ veröffent- licht wurden und die ich zur Vergleichung hier in Kürze nochmals beisetze, betrug die Wassermenge in jenem Jahre in den 4 Tagen vom 4.—7. August täglich über 36“ und am 5. August allein die enorme Höhe von 42'”,48, wodurch die erste in diesem Jahre stattgehabte Ueberschwemmung verursacht wurde , und die hin- sichtlich der Höhe des Wasserstandes die diessjährige um 3’ über- traf. Dieser Ueberschwemmung folgte am 13. August eine zweite geringere nach einem Regenguss, bei welchem innerhalb 248tun- den 27.10 Wasser fiel und eine dritte, wieder bedeutendere, am 2. September d. J., an welchem Tage das im Regenmesser ange- sammelte Wasser abermals die Höhe von 3” (39/40). überstieg. Für Hermannstadt waren demnach die im Jahre 1851 stattgehabten Ueberschwemmungen . weit bedeutender . als die heurige,, während für die Kokelgegenden die diessjährige Ueberschwemmung. jener im September des Jahres 1851 beinahe gleich kam, indem sie nur um %, Zoll niedriger war als die des genannten Jahres (siehe Kronstädter Zeitung Nr. 73). Bezüglich des Luftdruckes in den ersten drei Tagen des heurigen Maimonates ist zu bemerken, dass derselbe in einer ziemlich gleichen Höhe mit dem Luftdruck der letzten Apriltage sich haltend , dieselben kleineren Schwankungen zeigte, wie dieser und erst am 3. eine Tendenz zu einer bedeutenderen Zunahme kundgab. Die Temperatur, welche schon in den letzten Tagen des Aprils etwas sich vermindert hatte, sank am 2. immer tiefer, ohne jedoch den Frost - Punkt zu erreichen. Die Windes- richtnng endlich wechselte in diesen Tagen zwischen Westen und Nordwesten in Hermannstadt und Mediasch, in Wallendorf da- gegen war sie vorherrschend nordöstlich. Fassen wir nun Alles zusammen, was im Vorangehenden über das traurige Ereigniss d. J. gesagt wurde , so dürfte die unge- wöhnliche Niederschlaxsmenre in den letzten Tagen des Aprils und in den ersten des Maimonates sich folyendermassen erklären lassen, 89 Bekanntlich nimmt man mit Dove in dem die Erde umhüllenden Luftocean zwei primäre Luftströme an, erzeugt durch die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche an den Polen und am Aequator und modifizirt in ihrer Richtung durch die Rotation der Erde, Es sind dies der Polar- und der Aequatorialstrom , von denen der erstere wegen der Rotation der Erde auf der nördlichen Halbkugel eine mehr östliche, der andere eine mehr westliche Richtung annimmt, je weiter sich diesselben von ihrer Wiege entfernen. Die in der eissen Zone in der Gegend der Windstillen aufsteigende Luft fliesst nun aber nicht in der Höhe bis zum Pole zurück , sondern da der Zwischenraum zwischen den Meridianen sich fortwährend verengert, muss sie schon früher herabkommen und wird daher da, wo sie den Boden berührt, ihren Wasserdampf am mächtig- sten absetzen. Die Gegend der Windstillen rückt aber mit der Sonne herauf und herunter; dem analog wird sich auch die Stelle des Herabkommens verschieben. Im Winter, wo die Sonne am weitesten hinabgeht, kommen daher diese oberen Ströme schon südlich von den Canaren und Azoren herunter; sowie aber die Sonne höher nach Norden hinaufrückt, findet das Hinabkommen derselben weiter nördlich an den Südküsten Europa’s statt und hat sie endlich im Juni ihre grösste Abweichung nach Norden erreicht, so sinken diese oberen Ströme erst im mittleren Europa zur Erdfläche herab *). In nüördlicheren Gegenden gehen also die beiden Haupt-Luftströme, der polare und äquatoriale, nicht über. sondern neben einander und es findet nun da, wo der obere Strom. nach seinem Herabkommen den unteren, polaren, trifft, ein manch- mal längere Zeit andauernder Kampf statt, bei welchem der eine den andern zu verdrängen sucht und wobei in der Regel durch die Vermischung von Luftmassen ungleicher Temperatur starke Niederschläge erfolgen. Es sind dies die Niederschläge , welche Dove die „Niederschläge des Ueberganges zweier Ströme in ein- ander“ nennt zum Unterschiede von denjenigen Niederschlägen , welche dadurch erfolgen, dass feuchte warme Luft niederer Breiten nach höheren fliesst und über dem immer kälter werdenden Boden den mitgebrachten Wasserdampf verdichtet, von Dove die „Nie- derschläge des Stromes“ genannt**). Die Stelle, wo der obere Passat herabkommt,, verändert sich jedoch nicht nur in der Rich- tung der Meridiane, sondern auch in der der Parallekreise, so dass also die Betten, in welehen beide Luftströme neben einander fliessen, in doppelter Richtung sich verschieben , einmal von Süden ©) Siehe Zeitschrift für allgemeine Erdkunde; herausgegeben von Dr. K. Neumann; N. F. I. Rd. 5. H. S. 386. *#) Ebendaselbst N, F. 2. Bd. 2. H. S. 124, 90 nach Norden nnd dann von Westen nach Osten. Daher findet auch der erwähnte Kampf zwischen den beiden Luftströmen nicht immer an derselben Stelle statt und condensiren sich auch nicht immer über derselben Gegend die Wasserdämpfe der Athmosphäre zu gewaltsamen Niederschlägen. - Wenden wir das Gesagte auf das diessjährige für Sieben- bürgen so unheilvolle Ereigniss an, so dürfte die Ursache der stattgehabten starken Niederschläge wohl hauptsächlich in dem Umstande liegen, dass das Herabkommen des oberen Lufstromes und. die Berührung desselben mit dem polaren in diesem Jahre vorzugsweise über Siebenbürgen. geschah, dass hiebei in den östlich und nordöstlich von Siebenbürgen gelegenen Theilen Eu- ropa’s wahrscheinlich ein Aufstauen des Polarstromes stattfand, und dass durch die Vermischung des heftig andrängenden, mit Wasserdämpfen reichlich geschwängerten Aequatorialstromes mit dem, von der Gegend des Aufstauens nicht minder heftig an- drängenden kälteren Nordoststrome die oben angegebenen enormen Niederschläge erfolgten. In ähnlicher Weise war im vorigen Jahre beinahe zu derselben Zeit das südöstliche Frankreich der Schau- rn des oft so verderblichen Kampfes zwischen den beiden aupt-Luftströmen ; auch damals in den letzten Tagen des Mai- monates und den ersten des Juni, also iu der Zeit, wo die Ueber- schwemmung in Frankreich stattfand, war in den nördlich und östlich gelegenen Ländern, namentlich in Böhmen, Ungarn und Siebenbürgen der Nordoststrom vorherrschend und offenbarte sich in dem für diese Jahreszeit verhältnissmässig hohen Barometer- stand in diesen Ländern ein Aufstauen dieses Stromes. Es schei. nen also beide Ereignisse, das vorjährige in Frankreich und das diessjährige in Siebenbürgen von gleichen Ursachen herzurühren. Ob die ausgesprochene Ansicht die richtige sei, ob nament- lich im Osten und Nordosten von Siebenbürgen, wie vorausge- setzt wird, die polare Strömung mit hohem Barometerstande in der Zeit der in Siebenbürgen stattgehabten starken Niederschläge vorwaltete, wird sich erst dann herausstellen, wenn die bezüg- lichen Beobachtungen von einem grösseren Länderraum vorliegen werden. Mir sind bis noch nur die Beobachtungen der k. k. Cen- tralanstalt für Meteorologie in Wien, wie sie in der „Wiener Zei- tung“ fortlaufend mitgetheilt werden, bekannt geworden. Aus ihnen geht aber hervor, dass in den letzten Tagen des Aprils wohl auch in Wien in Folge westlicher und nördlicher Winde häufige Niederschläge stattfanden, dass sogar am 24. an welchem Tage in Wien ebenfalls wie in Hermannstadt und Mediasch ein Minimum des Luftdruckes, doch geringer als bier, eintrat, ein Schneegestöber herein brach, das anı 25. und 26. fortdauerte und trotz des beständigen Schmelzens des Schnee’s dennoch eine 9 Schneemasse ablagerte, die in den Gärten der Vorstädte am Mor- gen des 26. bei 4“ hoch war;. aber alle diese Niederschläge waren, wenn auch häufig, doch nicht so ergiebig als die in Sie- beubürgen , und am 2. Mai selbst fiel in Wien gar kein Regen, während der am vorangegangenen und am nachfolgendem Tage daselbst stattgehabte Niederschlag ziemlich unbedeutend war. Es scheint demnach in der That der Schauplatz des hefti- geren Kampfes beider Luftströme zu jener Zeit Siebenbürgen. ge- wesen zu sein, während die westlich von Siebenbürgen gelegenen mitteleuropäischen Länder schon mehr in der Südwestströmung sich befanden, die jedoch hier, da die eigentliche Scheide- wand des polaren Stromes diesmal weiter nach Osten lag, auf geringeren Widerstand stiess. N Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Mollusken aus dem Tegel- | gebilde von Ober-Lapugy won J. L Neugeboren. (Fortsetzung ) Geschlecht Aclis Loven. Die verlängert-thurmförmige Schale ist mit zahlreichen con- vexen Windungen versehen, die bald glatt, bald mit erhabenen’ Querstreifen bedeckt sind; die runde Mündung hat zusammen- hängende Ränder; der äussere Rand ist verdickt, der innere nicht umgeschlagen ; ein Nabelritz. Von den drei lebenden Arten dieses Geschlechtes, welche an den Küsten von Irrland und in der Nordsee angetroffen wer- den, kommt eine im Crag von England fossil vor; eine zweite fossile Form wurde im Wiener Becken aufgefunden ; diese letztere ist es, welche ich aus dem Tegel von Lapugy zu gewinnen Ge- legenheit hatte. 1. Aells Loveni Hörnes. Hörnes I. c. Taf. XLIX: Fig. 17. Die verlängert-thurmförmige Schale hat ein spitzes Gewinde, welches aus 8 gewölbten glatten Umgängen besteht, dieselben sind. durch tiefe Nähte getrennt und geben nebst den verdickten 92 Mundrändern der Schale das Ansehen von Scalaria; die Mündung ist fast ganz rund und mit hervorstehenden etwas verdickten Rändern versehen. — Höhe des in meinen Händen befindlichen Exemplars fast 2 W. L. — Sehr selten. Diese Form , welche Herr Dr. Hörnes zu Ehren des Grün- ders des Geschlechtes „‚Aclis‘‘ nach demselben benannt hat, ist bis jetzt anderwärts nur bei Steinabrunn im Wiener Becken und auf der Insel Rhodus aufgefunden worden. Geschlecht Risoina d’Orb. Die zum Geschlechte Rissoina gehörigen Schalen sind ver- längert-thurmförmig und ungenabelt; die Mündung dieser Schalen ist halbmondförmig, schief, ganzrandig, oben spitz und unten ausgussartig erweitert; der rechte Mundrand ist verdickt, am Grunde ohrförmig nach vorne gezogen; die Spindel ist glatt. Ueber die Deckel der Rissoinen, deren ich keinen aufzufinden Ge- legenheit hatte, finde ich die Ansichten getheilt; während Phi- lippi in seinem Handbuche der Conchyliologie (Seite 173) eines kalkigen Deckel erwähnt, ist derselbe nach Dr. Hörnes horn- artig (Seite 552); nach Herrn Bronn soll derselbe bei der ty- pischen Art aus Peru kalkig, bei den europäischen dagegen hornig sein. Diese Deckel werden als dick, spiral gewunden, halbmond- förmig und an der Innenseite mit einem löffelartigen Fortsatze , ähnlich denen der Neriten beschrieben. Die 67 bekannten Arten dieses Geschlechtes vertheilen sich nach Dr. Hörnes wie folet: 6 im Jura, 1 in der Kreide, 20 im Tertiärgebirge, 40 noch lebend. Von den. 8 neogenen Arten des Wiener Beckens hat Lapugy bereits 7 geliefert. 1. Rissoina deeussata Montague. Hörnes 1. c. Taf. XLVIll. Fig. 1. Das gerade zugespitzte Gewinde der konisch thurmförmigen glatten, etwas glänzenden Schale besteht aus 8 bis 9 schwach gewölbten , nahezu flachen, wenig zunehmenden Umgängen , auf welchen sehr viele (gegen 40), etwas geschweifte, feine, flache Längenrippchen vorhanden sind, welche bald stärker bald minder stark hervortreten und wieder von ungleich feinern, nur zwischen den Rippchen sichtbaren Querlinien durchkreuzt werden; nur an der Basis der Schale gewinnen diese (uerlinien die Oberhand, während die Rippchen schwächer werden; die halbmondförmige Mündung steht schief zur Axe, ihre Ränder bilden oben einen spitzen Winkel, während unten eine ausgussartige Ausbuchtung vorhanden ist; der rechte, ausserhab mit einem schwachen Wulste 93 bedeokte Rand ist 'geschweift und unten ohrförmig. vorgezogen ; der Spindelrand liegt schief und ist in der Mitte nur unbedeutend 'ein- gedrückt. — Höhe 3%, W. L. — Sehr selten. , Im Vaterlande ist diese Art noch. in Bujtur gefunden wor- den ; auswärtige Fundorte derselben sind das Wiener Becken (be- sonders Steinnabrunn) , Bordeaux, St. Paul, die Touraine, das südliche Frankreich, Turin, Modena, Asti, Sicilien , Tarnopol, Zukowce und Warowce', endlich Bessarabien. ®. Rissolna Loueli Deshayes. Hörnes |. c. Taf. XLVIll. Fig. 2. Das spitze Gewinde der konisch-thurmförmigen und glatten Schale wird aus &—9 schwach gewölbten Umgängen gebildet, die mit feinen, leicht gebogenen und engstehenden Längenrippchen versehen sind, deren nahe an 60 auf einem Umgange gezählt werden; hiezu kommen feine Querlinien von gleicher Stärke und Beschaffenheit , so dass die Oberfläche der Schale mit einem fei- nen Netze bedeckt zu sein scheint; an der Schlusswindung werden die Querstreifen überwiegend. Der äussere Rand der schiefen, halbmondförmigen , oben zugespitzten und unten ausgussartigen Mündung ist abgerundet, geschweift, unten vorgezogen und aus- sen mit einem Wulste bedeckt. Diese Art steht der vorherbe- schriebenen allerdings nahe, unterscheidet sich jedoch;von ihr durch ihre stets grössere Form, durch gewölbte Windungen , durch tiefere Nähte und durch markirtere Querstreifen, so wie nicht minder durch die mehr in die Länge gezogene Mündung. — Höhe 4'% W. L. — Sehr selten. Anderweitige Fundorte dieser Art. sind nur. Steinnabrunn in Wiener Becken, und Pont-Levoy in der Touraine. 3. Rissoina pusilla Brocchi. Hörnes 1. c. Taf. XLVII. Fig. 4. ‚Das iu der Gewinde der thurmförmigen , eylindrischen und dicken Schale besteht aus 8— 9 schwach gewölbten , fast ebenen Umgängen , die je mit etwa 20—30 feinen und geraden Län- genrippchen bedeckt sind; die Zwischenräume zwischen den Rippchen sind so breit als die Rippchen selbst dick sind, was jedoch in-Bezug auf die Schlusswindung nieht in allen Fällen Anwendung findet; nur an der Schlusswindung werden einige schwache Querstreifen sıchtbar, Der rechte Rand der schief-eiförmigen, erweiterten, halbmond- förmigen, oben zugespitzten und unten ausgussartig- gebildeten Mündung ist gerade, unten unbedeutend vorgezogen und trägt ausserhalb knapp hinter dem Saume. eine starke, breite, der Länge nach gestreifte Wulst; die Spindel ist in der Mitte aus- gehöhlt, und über der ausgussartigen Erweiterung mit einer fälten- artigen Verdickung versehen. — Höhe 4 W. L,— Nicht selten, 9 Im. Vaterlande: kommt diese Art auch bei Büjtur vor; ander- weitige Fundstätten sind: das Wiener Becken (viele Punkte), Turin, Castell’ arquato, Asti, Modena, Volterre, Merignac, St. Paul und Perpignan; ausserdem lebt sie gegenwärtig noch an den Küsten der Insel Mauritius. 4. Rissoine Brugulerei Payraudeau. Hörnes 1. o. Taf. Xl.Vıll. Fig. 5. Das ein wenig gewölbte Gewinde der thurmförmigen Schale besteht aus 7— 3 wenig convexen Umgängen, welche mit etwa 16 leicht geschwungenen, scharfen Längenrippchen versehen sind; hiezu kommt eine äusserst feine und dichte Querstreifung, welche an den letzten Windungen am stärksten und daher am deutlichsten erscheint, und dann:mit den Längenrippchen ein grobes Gitter bildet. Der rechte Rand der länglich-eiförmigen, schiefen, halb- mondförmigen, oben zugespitzten, unten mit einer schwachen aus- gussartigen Erweiterung versehenen Mündung ist abgerundet, etwas geschweift und mit einer Wulst umgeben, .auf welcher die Querstreifen sichtbar sind, der Spindelrand ist in seiner Mitte etwas eingedrückt. — Höhe 3 W. L. — Nicht selten. Sonstige Fundorte dieser Art, die gegenwärtig noch im adri- atischen Meere lebt, sind: Steinnabrunn, Nikolsburg und Pötz- leinsdorf im Wiener Becken; Merignac, Manthelan, St. Paul, Carry, Asti, Ischia, Palermo, Catanıa, Melazzo, Mardolce, Niz- zeti, Tarent; dann Morea, Kalamacki am Isthmus von Korinth, und die Insel Rhodus. 5. Rissoina Burdigalensis d’Orhigny. Hörnes |. c. Taf. XLVI. Fig. 6 Das stufenförmige Gewinde der verlängert-thurmförmigen Schale wird aus 8—9 fast ebenen Umgängen gebildet, welche 12 bis 15, manchmal etwas schief stehende scharfe Längenrippen tragen, die wieder von sehr feinen, eng stehenden jedoch nur auf den senkrechten Theil der Umgänge beschränkten Querlinien über- setzt werden.‘ Die Mündung ist wenig schief, halbmondförmig , oben zugespitzt und endet unten ausgussartig ; ihr rechter Rand ist etwas geschweift, unten ein wenig vorgezogen und aussen mit einem dicken Wulste versehen, auf welchem noch Spuren der Querstreifung der Schlusswindung erkennbar sind. Am Grunde der Schlusswindung wird eine ringförmige Erhabenheit wahr- genommen, welche in der Mitte des Spindelrandes beginnt, die ausgussartige Erweiterung der Mündung umgibt und sich mit dem Wulst des rechten Mundrandes vereinigt. Der Spindelrand ist in der Mitte ein wenig eingedrückt, — Höhe 3 W. L, — Schr selten. 85 Auswärtige Fundorte dieser Art , welche: ihren: lebenden Re- räsentanten an der Küste der Insel Mauritius findet, sind Steins. de und Nikolsburg im Wiener Becken, Leognan und Saucats bei Bordeaux, St. Paul bei Dax, endlich Modena. 6. Rissoina Moraviea Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLViil. Fig. 7. Das etwas bauchige Gewinde der konisch-thurmförmigen , glatten und glänzenden Schale besteht aus 6 wenig convexen Um- gängen, von denen die 3 — 4 obersten der Länge nach gerippt, die übrigen dagegen glatt erscheinen; ‘die Rippchen nehmen an Stärke nach und nach ab. Der rechte Rand der grossen halb- mondförmigen,, oben zugespitzten und unten schief ausgussför- mig erweiterten Mündung ist abgerundet , geschweift, un- ten stark vo:gezogen und aussen durch einen glatten , ziemlich ebenen Wulst verdickt; der Spindelrand ist in der Mitte etwas eingedrückt und unten, über der aussgussartigeh Erweiterung mit einer‘ schwachen zahnartigen Falte versehen. — Höhe etwas über 2 W. L. — Selten: Anderwärts kommt diese Art nur noch bei Nikolsburg (in Mähren) und Steinabrunn im Wiener Becken vor. ?. Rissoina nerina d’Orbigny. Hörnes 1. c. Taf. XLVII. Fig 8. Das spitze Gewinde der sehr kleinen , konisch-thurmförmigen, glatten und glänzenden Schale wird aus 8—9 ebenen und glatten Umgängen gebildet; der rechte Rand der kleinen, halbmondför- migen, fast dreieckigen oben zugespitzten und unten abgerundeten Mündung ist geschweift, am Grunde etwas vorgezogen, aussen von einem schwachen glatten Wulst umgeben, innen mit zwei entfernt stehenden knopfartigen Zähnen versehen, ,. welche hald mehr bald weniger hervorstehen und durch welche die Mündung ein ganz eigenthümliches Ansehen erhält. — Selten. — Höhe 2 W. Linien. Auswärtige Fundorte dieser Art, welche gegenwärtig noch in den indischen Meeren zu leben scheint, sind Steinabrunn in Wiener Becken und Lesbarritz bei Gaas. Geschlecht Rissoa Freminville. Die Zu Rissoa gehörigen Schalen sind klein, kugelig bis thurm- förmig, ungenabelt oder höchstens mit einer engen Nabelspalte ver- sehen; ihre Mündung ist eiförwig und ganz, am rechten Rande aussen verdickt oder schneidend, nicht vorgezogen; die Spindel ist glatt; der Deckel wurde bei den lebenden Arten hornig beob- achtet. Diese Schalen wurden von Lamarck,, in wie weit er sie kannte, mit den Melanien vermischt, aber von diesem Gelehrten wenig beachtet ;. erst seit dem Jahre 1830 wurde ihnen mehr Auf- merksamkeit geschenkt und es beläuft sich gegenwärtig die Anzahl der aufgestellten Arten wohl auf 300,*) die sich jedoch nach ge- nauer Feststellung um ein Bedeutendes verringern dürfte. Die ersten Spuren dıeses Geschlechts sollen in den St. Cassianer Schichten vorkommen, wogegen jedoch auch Zweifel erhoben wer- den; die Vertretung in Schichten älter als die Molasse-Periode bleibt sehr schwach ; das Neogen (mittlere und obere Molasse) bietet grossen Formenreichthum ‚noch grösser ist jedoch die Entwickelung in der jetzt lebenden Schöpfung. Dr. Hörnes bemerkt bezüglich zweier Arten (R. angulata Eichwald und R. planaxoides) des Wiener Beckens, dass dieselben daselbst ausschliessend in dem obern brak- kischen Tegel vorkämen, welche Erscheinung in Verbindungmit derVer- schiedenheit der Schale der Vermuthung Raum gäbe, dass dieselben gar nicht zu Rissoa gehörten. Das Vorkommen dieser beiden Arten bei Lapugy bietet keine Analogie hiezu, da ich sie daselbst in der oft erwähnten tiefliegenden eisenschüssigen Sandschichte. gemein- schaftlich mit den andern rein marinen Rissoen, ferner mit den Ris- soinen, Chemnitzien,, Eulimen etc. aufgefunden habe.— Die 15 Arten des Wiener Beckens wurden bei Lapugy sämmtlich aufgefunden. 1. Rissoa Mariae d’Orbigny. Hörnes 1. c. Taf. XLVII. Fig. 9. Das Gewinde der verlängert-eiförmigen, bauchigen, oben zuge- spitzten Schale wird aus 5 schwach convexen Umgängen gebildet, die in gleicher Stärke der Länge nach dicht gerippt, und der Quere nach ebenso gestreift sind, durch welche Art der Verztarnih engstehende Reihen feiner Knötchen entstehen; die oberste Reihe jedes Umganges ist etwas breiter, an der vorletzten Windung zählt man 6, an der Schlusswindung 10—12 solcher Querstreifen. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist aussen verdickt, innen gefurcht. — Höhe 2 bis 2', W. L. — Häufig. Diese Art kommt im Vaterlande noch bei Bujtur vor. Auswär- tige Fundorte sind das Wiener Becken (Steinabrunn, Nikolsburg , Enzersfeld und Baden), Merignac und St. Paul bei Dax. ®) Vergl.Hörnes Werk über die fossile Mollusken des Wiener Tertiär-Beckens mit Bronns Leth. geognost. 3. Aufl. B. VI S. 477 und mit der der 1.Liefr. der Leth. Pre saniokten Uebersicht S. 32. Nicht zu übersehn ist hiebei, dass Bronn die Geschechter Odontostomia,, Alvania und Cingula von Rissoa getrennt aufführt. (Fortsetzung folgt.) Redaktion: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. | Emm EEE DE RE De pn Bu na nn nn nenn Dim nn Do ern Jahrg. VII. N” 7. Juli. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — Fr. Folbert: Ueber die Zusammen- setzung des Nagyagits, — Fr. Fronius: Ein Ausflug auf die Hargitta am 1. Juni d. J. — J. L. Neugeboren: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegelgebilde von Ober- Lapugy (Fortsetzung). — C. Unverricht: Der Hüttenprocess bei den Goldschmelzöfen zu Csertest, Zalathna und Offenbänya. Vereinsnachrichten für den Monat Juli 1857. Das Vereins-Mitglied Herr Daniel Czekelius, k.k. Ober- Ingenieur in Temesyar zeigte bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Hermannstadt eine am Franzens-Canal in der Wojwodina gefundene Distel (Jurinea mollis ?), bei welcher sämmtliche Aeste in einen, fast 2 Zoll breiten und 3 L. dicken, stammartigen Stengel zu- sammengewachsen sind, so dass sämmtliche Blüthen oben eine blumenkohlähnliche Dolde bildeten. Einige Aeste, ebenfalls neben einander in eine breite Fläche zusanmmengewachsen, haben sich vom Hauptstamme abgelöst, dann widderhornartig gewunden und am Ende ebenfalls eine doldenförmige Blüthe gebildet. Ebenso zeigte Herr Czekelius Basalt von Suszanowetz mit Leueit-Ein- schlüssen und hydraulischen Kalk (Mergel) von Üserevitz und Beotschin in Sirmien (Wojwodina). Dieser Kalk wurde sowohl bei dem Baue der Pesther Kettenbrücke, als auch zum Baue der Franz- Josefs - Schleusse und zu allen Betonbauten am Franzens - Canale verwendet. — Herr Gzekelius überliess sämmtliche vorgezeigte ‚Stücke der Vereinssammlung. Das Vereins-Mitglied Herr Eugen Filtsch legte an-Petre- facten von Ribitza vor: Voluta rarispina, Turbinella subcraticulata, Cerithium minutum und Neritopsis radula, endlich einen Turbo, verwandt mit T. rugosus. 98 Das Vereins-Mitglied Herr Statthalterei - Official J ugovich, vermehrte die naturwissenschaftliche Sammlung des Vereines durch eine derichorose und durch eine Kokosnuss, so wie nicht minder durch ein glassflussartiges Hüttenprodukt von smalteblauer Farbe mit einer aufgeschmolzenen Schwefelkieskruste aus dem Hochofen von. Zalathna. Für die Vereins-Bibliothek gingen ein : Von der k. Academie in Wien: die Sitzungsberichte der matbematisch- naturwissenschaftlichen Klasse. Band 21 Heft 2 und ‚Band 22 Heft 1, dann das Register zu den Bänden 11—20. Von der Dubliner naturhistorischen Gesellschaft: Review, Jahrgang 1854, 1855,..1856 jeder zu: 4 Heften und Jahrg. 1857 Heft 1. Von der Moskauer Gesellschaft der Naturforseher: ‘der 6. TMr Ben des Bulletin. (Im Tausche gegen” die Vereins-Schriften. Von Dr. Carl Thormay: Bevölkerung ‘der Städte Buda-Pest und ihre Bewegung im Jahre 135%,. : - (Geschenk des Verfassers.) Von dem Werner-Vereine in ‘Brünn : sechster Jahresbericht seiner Wirksamkeit. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Von dem Präsidenten der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien Herrn :Wilhelm Haidinger: die Mittheilungen der geographischen Gesellschaft. 1. Jahrg. 1. Heft. Von dem Vereins-Mitgliede Herrn Jug one Statthalterei-Offieial Wildenow’s Grundriss. der‘ Kräuterkunde zu Vorlesungen ent- worfen. Berlin 1802. (Als Geschenk.) Als ordentliche Mitglieder sind dem Vereine beigefreten: Herr Heinrich Edler von Siesium, k.: k: Statthalterei- Rath in Hermannstadt. Ernst Mehl Ritter von "Strelitz, k. Kk. Kreisingenieur in, Broos. „ Ferdinand Ziegelauer von Blumenthal , Professor an .der ; k..k. Rechtsacademie in Hermannstadt. 4 Eugen von ı krnusghenielas Landesadvokat in Rronstadt, ” E. A. Bieln. Ueber die Zusammensetzung des Nagyagits von Fr. Folbert. Durch die Güte des k. k. Verwalters Herrn A. Reinisch, war ich so glücklich in den Besitz einer Partie krystallisirten Na- gyager Blättererzes zu gelangen. Die geringe Anzahl der hierüber bekannten chemischen Un- tersuchungen, sowie die Schwierigkeiten, die sich bei Aufstellung eines der Wissenschaft entsprechenden chemischen Ausdrucks, auf Grundlage der vorhandenen Analysen dieses Minerals ergeben, ver- anlassten mich das genannte Erz einer Analyse zu unterziehen, deren Resultate ich in Nachstehendem bekannt gebe. Das mir- vorliegende Exemplar besteht aus mehr eder weni- ger regelmässigen, von äusserst zarten Blättchen zusammengesetzten, sechsseitigen Tafeln, die theils einzeln zerstreut, theils zellig' zu- sammengehäuft in perlgrauem (Quarze ein- und aufgewachsen sind, Einige der Tafeln zeigen eine etwas unebene Oberfläche, auf wel- cher ein scharfes Auge ganz kleine dunkle Klümpchen erkennt, in denen Kupfer nachgewiesen werden kann und die ohne Zweifel als gemeines Fahlerz anzusehen sind. Das Mineral zeigt eine sehr vollkommene und leichte Theilbarkeit, unwahrnehmbaren Bruch, Metallglanz, bleigraue Farbe und gleichen Strich; ist sehr milde und besitzt eine geringe Härte. Die Bestimmung des specifischen Gewichtes ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden, weil die zahl- reichen kleinen Zwischenräume der Blätichen nur schwer vom Wasser durchdrungen werden, Bei sechs Wägungen erhielt ich nie das- selbe specifische Gewicht ; der höchste Ausdruck , welcher jeden- falls der richtigste, war 6'630. Unter dem Mikroskope bei zwan- zigmaliger Vergrösseruug zeigte sich das Blättererz als eine ganz homogene Masse, in welcher keine Spur eines eingesprengten, von der Hauptmasse verschiedenen Körpers aufzufinden war. Das Erz vor dem Löthrohre heftig erhizt, brennt mit einer bläulich gesäumten Flamme, unter Absetzung eines gelblichen Beschlages und unter Entwickelung eines Geruches nach faulem Rettig.. In Königswasser ist es vollkommen unter Absetzung von schwefelsaurem Bleioxyd, in Salpetersäure theilweise unter Ab- scheidung des Goldes löslich. Siedende Salzsäure löst unter Ent- 100 wicklung von Schwefelwasserstoff und ohne merkliche Abscheidung von Schwefel den grössten Theil des Minerals auf; im ungelösten Theile desselben fand ich, im Widerspruche mit früheren dies- bezüglichen Angaben, ausser Gold und Tellur stets eine ansehn- liche Menge von Blei, die wohl an Tellur gebunden mittelst Salzsäure entweder gar nicht oder wenigstens selır schwer ausge- zogen werden kann. Durch siedende Aetzkalilösung, sowie durch mehrtägige Digestion mit Aetzalkalien erleidet das Blättererz keine Veränderung. Durch Behandlung des Minerals mit Schwefelkoh- lenstoff kann demselben beiläufig 25 Percent des Schwefelgehaltes entzogen werden. Dem bekannten systematischen Gange folgend, den man bei Auffindung zusammengesetzter Körper zu beobachten hat, fand ich als Bestandtheile des Nagyagits: Blei, Gold, Schwefel, Tellur, An- timon und durch Löthrohrversuch Selen, von dem jedoch eine quanti- tativ bestimmbare Menge nicht vorhanden war. Silber und Kupfer waren abwesend und ich glaube nicht zu fehlen, wenn ich den von meinen Vorgängern im Nagyagit gefundenen Silber- und Kupfergehalt von einem, vielleicht mit Fahlerz verunreinigten Untersuchungsobjekte ableite, was umsomehr möglich ist, ‘da den ausländischen Che- mikern in der Regel das Erz nur im 'gepochten Zustande zu Ge- bote steht. Die quantitative Trennung geschah nach der vom H. Rose bei Analyse der Fahlerze angewendeten Methode. Hier- durch theilt sich die Analyse in die der verflüchtigten und in die der nicht flüchtigen Chlormetalle, was bekanntlich bei der nähern Trennung eine grosse Erleichterung gewährt. Die specielle Be- stimmung der Bestandtheile geschah nach den jetzt üblichen, bekannten Methoden. Die angestellten Analysen geben folgende Resultate: Gefunden ‘ Berechnet a) b) Mittel See. Blei 60°83—6027 — 60'55=39 Aeg. — 62,28 Gold ’U4—598 — 5U—= 2 ,„ — .6'06 Antimon 3'69— 3856 — 37=2 „.— 398 Schwefel 976— 9635 — 924 „ — 987 Tellur 17’22—1804 — 17585 =18 „ — 1781 Selen Spur — Spur — Spur. 97'84—97'83 — 9758 ° — 410000 Wenn wir auf diese Angaben gestützt eine die Zusammen: setzung des Blättererzes bezeichnende Formel aufstellen, so scheint mir die folgende Art dem Verhalten des Minerals gegen Reagen- tien in meisten Einklange zu stehen : Au, Te, 2 Pb Stb, 17 Pb Te+ 2 Pb, =h X HRS, 101 Somit kann der Nagyagit betrachtet werden als eine Ver- bindung von einem -Aequivalent Bleitelluret mit einem Aequi- valent Bleibisulfuret*), in welcher das Blei des Tellurets theil- weise durch Gold und das Tellur theilweise durch Antimon ver- ‚treten ist. — Die Annahme des’ Bleibisulfurets dürfte wohl nicht anstössig‘ erscheinen, sobald man die analogen Verhältnisse be- rücksichtigt, welche zwischen Blei und Sauerstoff, Chlor u. s. w. stattfinden, da die Eıfahrung gezeigt hat, dass ein oder mehrere Körper einer Verbindung durch andere, mit diesen isomorphen Körpern Aequivalent für Aequivalent ersetzt werden können, Die eben angeführte Thatsache gilt auch in Betreff des Antimonbleies , da bekanntlich die Endkantenwinkel des Tellur und Antimon sehr nahe stehen. **) A Mehr als die procentischen Angaben weicht die eben gege- bene Formel von denen ab, welche auf Grundlage der Berthier’- schen Analyse aufgestellt worden, die uns dass Blättererz als ein Gemisch von Antimonsulfür, Bleisulfuret und einer Verbindung des Goldes mit Tellur bezeichnen. Das chemische Verhalten dieses Minerals gegen Alkalien, sowie die angeführte Tellurgold-Ver- bindung (Au Te,) lassen nach meiner Ansicht die Richtigkeit die- ser Anschauungsweise bezweifeln, da uns die Verbindung Au Te, weder bekannt, noch durch analoge Verbindungsverhältnisse des Goldes mit andern Körpern erschlossen werden kann. — Die auf die Zusammensetzung des Nagyagits bezüglichen Arbeiten Klapp- roths und Brandes sind so sehr von den Angaben Berthier's und den eben von mir gegebenen verschieden, dass dergleichen Abweichungen lediglich in der Mangelhaftigkeit der Bestimmungs- methoden der damaligen Zeit ihre Erklärung finden, Mediasch im Juni 1857. *) Eine analoge Verbindung des: Bleies mit Sanerstoff bildet das Bleises- quioxyd Pb, O, — Pb O -+ Pb O,. *) Nach .den Messungen G. Rose’s beträgt der Endkantenwinkel des Rhomboeders beim Antimonium 87?35‘ Tellar 86 57’ (Pog. Analen Bd. 77 8. 143.) 102 Ein Ausflug auf die Hargitia am 1. Juni 1857 3 von Friedrich Fronius. Zur Ergänzung einiger in meinem Herbarium durch Tausch und Versendung entstandenen Lücken unternahm ich am 1. Juni einen Ausflug auf die eine Tagreise von Schässburg entfernte, 5573‘ hohe, Hargitt.. Zwar habe ich das Gebirge schon fünfmal be- sucht und kenne die, mit der geognostischen Unterlage (Trachit und Porphyr) zusammenhängende Pflanzenarmuth desselben, die dadurch noch vermehrt wird, dass es von unten bis oben mit hochstämmigem Buchen- und Fichtenwald bestanden ist, in dessen Schatten nur wenige, eben für solche Verhältnisse charaktristische Pflanzen vorkommen , während nur die höchsten Spitzen des Ge- birges in jenen Theil der Alpenregion hineinreichen , dessen Flora den Charakter eigentlicher Alpenvegetation annimmt: aber drei Pflanzen, die ich eben dringend bedurfte, standen dort, wie ich von frü- hern Besuchen wusste, eben im schönsten Blüthenschmucke. Ihnen galt daher der erste Besuch. Doch wurde natürlich neben- bei ‚auch alles Andere gesammelt, was von der Flora unserer nächsten Umgebung abwich.: Dahin gehört unter andern Orchis salina T'urcz. und Orchis elegans ‚Heuff. ‚auf den Agyagfalver Wiesen; Iris sibirica L. , Scorzonera lanata Schrank, Pedicularis comosa All., Rosa alpina Z. auf den Bergwiesen zwischen Bad Homorod und Olähfalu; Spirea chamaedrifolia L.- und Narcissus osticus L. in der Nähe des Eisenwerkes Sz. Keresztbänya bei Olahfalu , wo’ die letztere in unzähligen Fxemplaren' die. Wiesen wie frischgefallener Schnee bedeckt und die Luft weithin mit ihrem Wohlgeruch' erfüllte. — Ich schlug, von zwei Freunden begleitet, den Weg ein, welcher bei den Sägemühlen vorbeiführt und der bequemste ist zur Ersteigung des Gebirges. An dem sehr ansehnlichen, von den zahlreichen Quellen des Gebirges gespeisten Bache, der die Säge- mühlen treibt, stand die prächtige Atragene alpina A. in voller Blüthe, mit ihren schlingenden Stengeln die Hecken durchziehend und nach der Art der tropischen Lianen die benachbarten Bäume bis zu den Gipfeln erklimmend, bildeten die schönen himmelblauen Kronen derselben einen lieblichen Kontrast zum grünen Blätter- schmuck der Bäume, die die Blüthen selbst getrieben zu haben schienen 103 Das schattige Laubdach der hochstämmigen Buchen, welche das Gebirge bis: zu einer durchschnittlichen Höhe von 4000‘ be- decken und nur mit wenigem Unterholz untermischt sind, hatte nur eine artenarme Vegetation aufkommen lassen, Die vorzüglich- sten Repräsentanten derselben , die bei uns schon längst abgeblüht hatten , waren ::Dentaria glandulosa Aöf., Mercurialis perennis L,, Sanieula- europaea Z., Leontodon 'taraxacum L., Fragaria vesca L., Stellaria nemorum und Holosteum ZL., Galeobdolon Juteum L., Ajuga jenevensis und. reptans L., Anemone nemorosa (im Ver- blühen), Symphitum tuberosun Z., Viola hirta., Asperula odorata L.*) An freien, dem Sonnenlicht mehr ausgesetzten Stellen blühte Potentilla chrysocraspeda Lehmann und an sumpfigen und quellenreichen Plätzen Cardamine amara L., Myosotis palustris Z. und (weiter oben) Arabis stolonifera Host. — In der Umgebung dieser, auch im Hügellande in schattigen Wäldern und Vorhölzern fast nie fehlenden Pflanzen, standen in vollster Blüthe auch zwei für die siebenbürgische Flora sehr cha- raktristische -Pflanzen: Ranunculus carpathicus Herbich. (R. Gouani Bgt. N. 1104 R, Lerchenfeldianus Schur.), den Schutt und Kotschy-in der botanischen Zeitung von Mohl u. Schlech- 'tendal v._J. 1351 als charaktristisch für die siebenbürgische Tannen- und Krummbolzregion angeben, der aber hier bis fast auf die untere Grenze der Buchenregion herabsteigt und an seinen grossen lenchtendgelben Kronen und namentlich an dem knolligen grüngelben oft fingerdicken Rhizom leicht zu erkennen ist; — dann Pulmonaria rubra Schoff., die zwar schon früher von unsern siebenbürgischen Botanikern gesammelt, aber erst von Schott in-der botanischen Zeitung Jahrgang 1851-p. 395, als neue Art beschrieben und benannt wurde. Sie steigt mit dem oben erwähnten Ranunculus fast von der untern Grenze der.Buchen- bis hinauf an die Grenze der Tannenregion und steht namentlich in den Buchen sehr häufig. — on Der breite Fichtengürtel, der das Gebirg über der Buchen- region umgibt, zeigte gar nichts Besonderes von botanischem Interesse. — Ueber der Baumgränze zwischen einzelnen verkrüppelten Tannen, in der Umgebung. von Juniperus. communis -L., Vaceinium Myr- tillus. und Vaceinium vitis Idaea wächst noch häufig Homogyne alpina Class. und zwischen den schwellenden Flechten- Bänken von Cetraria islandica Z. und Cladonia rangiferioa J,., die hier massenhaft auftreten , wächst und blühte am 1. Juni noch der schäne Groens Velnchensis Herbert (—vernus Bgt. nec L.), der *) Während von Corydalisarten, die in dieser Jahreszeit in gleicher Höhe und in- ähnlicher botanischer Umgehnng an den übrigen Gebirgen Sie- benbürgens selten fehlen, keine Spur zu finden war. 104 unter diesem Namen zuerst nach einem Standorte auf dem Berge Veluchj in Griechenland (7208‘) im Jahre 1845, und dann später von Schott in der botanischen Zeitung 1851 p. 281 nach Stand- orten in den östlichen Gebirgen unseres Vaterlandes beschrieben wurde. — Auf dem Götzenberg , wo dieser schöne Crocus eben- falls wächst, fällt: seine mittlere Blüthezeit, wie ich aus zwei- jährigen Beobachtungen weiss, um sechs bis sieben Wochen früher als auf der Hargitta. Allerdings liegt sein Standort auf dem Göt- zenberg um etwa 4500° tiefer und der Götzenberg selbst bedeutend südlicher als die Hargitta. — Eine Vergleichung des Standes der Vegetation um Olähfalu, dann am Fusse und in der Buchenregion der Hargitta mit den, für die meteorologische Centralanstalt in Wien von mir gemachten phänologischen Beobachtungen in ‘der Umgebung von Schässburg _ ergibt eine mittlere Verspätung der Olähfaluer Flora gegen die Schässburger um 14--16 Tage. Es dürfte vielleicht nicht unintressant und für spätere Unter- suchungen brauchbar sein, einige bei Gelegenheit dieser Exeursion vorgenommenen (uellen-Temperaturmessungen hier anzugeben. Wir fanden bei einer Luftwärme von 15'/° R., die Tem- peratur : des Schachtbrunnens bei Leininger in Udvarhely . . ,„10:80R, ee he auf dem Markt in Udvärhely . . . 78 » der untern Homoroder Mineralquelle .. . . 2. 2.2.77» der oberen Homoroder Mineralquelle PER PIE 2 des Vargyas bei Olahfalu er einer Quelle an der Hargitta mitten in den Buchen auf ei- nem freien Plätzchen am Wege . . ......55, des „Veres Kut‘‘ mitten in den Fichten . . . ...37» des „Pokät Kutja‘‘ am untern Rande des ‚.Pokät Mezö‘ . 44» zweier Quellen in der Mitte des Pokät Mezö . . : . . 43, einer Quelle am oberen Rande des Pokät Mezö zwischen Felsen hervorsprudelnd . . . . 30» des Lobogo in Kereszt-Banya . . . ». 2..2.2.0..14158 » 105 Beiträge zur Kenntniss der Tertiär - Mollusken aus dem Tegel- gebilde von Ober-Lapugy von J. 1. Neugeboren, (Fortsetzung. ) 2. Rissoa Venus d’Orb. Hörnes 1. c. Taf. XLVill. Fig. Fig. 10. Die verlängert-eiförmige , starke Schale hat ein Gewinde von 5‘, an den Nähten eingeschnürten Umgängen, welche mit Längen- rippen und Querreifen von gleicher Stärke bedeckt sind, die ein förmliches Gitter bilden; Querreifen zählt man an der vorletzten Windung vier und an der Schlusswindung acht, Längenrippen 16 bis 18 auf jedem Umgange; in den Durchkreuzungs-Punkten be- finden sich kleine Erhabenheiten , welche jedochnicht auffallend her- vortreten. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist aussen ver- diekt und innen gefurcht. — Rissoa Venus unterscheidet sich von Rissoa Mariae nicht nur durch die tiefen Nähte, sondern auch durch das weitere Gitterwerk auf den Umgängen. — Höhe 2 W. L. — Häufig. ’ Diese Art kommt im Vaterlande noch bei Pank und Bujtur vor ; auswärtige Fundorte sind nur das Wiener Becken (die bei R. Mariae angegebenen Punkte) und Merignac, 3. Risson Zetlandien Montague. Hörnes 1. c. Taf. XLVII. Fig. 11. Die verlängert-eiförmige Schale hat ein spitzes Gewinde von 5 stark gewölbten Umgängen , die mit 12—13 bedeutend hervor- tretenden Längenrippen und eben so erhabenen , aber etwas feinern Querreifen bedeckt sind. Diese Rippen und Reifen bilden ein Netz von’ fast quadratischen Maschen; die Zahl der Querreifen auf dem vorletzten Umgange ist 3 und auf der Schlusswindung 9; unter dem fünften Reifen der Schlusswindung, der sämmtliche Rippen plötzlich abschneidet, zeigt sich eine breite und tiefe Furche, die rund um die Basis der Schale herumläuft, und nach unten wieder von einem scharfen Reifen begrenzt wird. Die Ränder der rund-eiförmigen Mündung sind ganz, scharf, innen glatt und aus- sen von einem starken Wulst umgeben, von dem sie wieder durch 106 eine ringsherum laufende Furche getrennt sind. — Rissoa Zetlan- dica unterscheidet sich von Rissoa Venus nicht nur durch die fast runde Mündung, sondern auch durch geringere Anzahl der Rippen und Reifen und endlich auch nach durch den Mangel an Furchen im Innern ‘der Mündung. — Höhe zwei W. L. -— Nicht eben selten. Diese Art, welche gegenwärtig noch lebend an den Küsten von England, Schottland und Schweden angetroffen wird, kommt fossil anderwärts vor im Wiener Becken (Steinabrunn und Nuss- dorf) und bei Sutton in England, 4. Bissoa sealaris Dubois. Hörnes I. c. Taf. XLVill. Fig. 12. Das Gewinde der verlängert eiförmigen Schale besteht aus fünf stark gewölbten, stufenfürmigen Umgängen, die mit scharfen, stark hervortretenden, kniefürmiz gebogenen Rippen bedeckt sind ; hiezu Kommt eine dicht stehende feine Querstreifung , — 5 Streifen auf dem vorletzten und 8 auf dem letzten Umgange ; der letzte. Streifen ,. etwas von den übrigen getrennt ‚ tritt kielartig: hervor , umgibt die ganze Basis und schneidet alle Längenrippen. ab; 'hier- auf folgt, wie bei der vorhergehenden Art, eine. weite und tiefe Rinne und sodann ein kleiner scharfer Kiel. ‘Die Mündung ist beinahe rund ;. die Mundränder sind scha:f, vereinigt, innen glatt-und stehen etwas vor; der rechte Mundrand ist, wie bei der vorher- geaenden Art, aussen mit einem Wulste versehen, von welchem er urch eine seichte Rinne getrennt wird. Höhe 11% W.L.— Selten. Diese Art kommt im Vaterlande noch bei Pank vor; aus- wärtige Fundorte derselben sind, das Wiener Becken (Steinabrunn), Modena, ‘die Touraine und Zukowce in. Volhynien. 5. Risson Montagui Payraudeau. Hörnes 1 c.. Taf.. XLVIl. -Fig.- 13: Die konisch.-eiförmige ‚ 'bauchige und ‘dicke Schale hat ein spitzes Gewinde von schwach gewölbten, fast ebenen Umgängen, die durch kanalartige Nähte scharf gesondert sind, und stark ‚her- vortretende Rippen tragen; diese Rippen, deren man auf dem letzten Umgange 14 zählt, werden von Querstreifen übersetzt deren an der vorletzten Windung 5 und: an der Schlusswindung 10. vorhanden: sind; wo die Streifen ‘die Rippen übersetzen: entstehen dureh: die, doppelte Dicke beider Erhabenheiten kleine , breite Knötehen.' Der rechte Rand der rundlich-eiförmigen Mündung ist scharf , aussen verdickt, innen fein gestreift, der linke schmiegt sich als; dünne Lamelle an den vorletzten Umgang: an. Unsere Form ist etwas mehr in. die Länge gezogeu als, die Wiener... — 'Höhe-2 W. L..— Selten. wu 107 Auswärtige Fundorte dieser Art sind, das. Wiener Becken Steinabrunn , Nikolsburg , Nussdorf, Gainfahren „ Enzesfeld und aden) , die Touraine (Feriera), Dax, Marseille, Modena, Unter- Italien und Sicilien, Kalamaki am Isthmus von Korinth und Rhodus, endlich Zukowce in Volhynien. Sie kommt übrigens im Mittelmeere auch jetzt lebend vor. 6. Rissoa Molinsi d’Orbigny. Hörnes |. c, Taf, XLVIII. Fig. 14. Die kleine konisch - eiförmige Schale (etwas schlanker als jene der vorhergehenden Art) hat ein spitzes Gewinde von fünf schwach gewölbten Umgängen , die durch ausgehöhlte Nähte abge- sondert und mit 15—16 Längenrippen versehen sind; hiezu kom- men nahe stehenden (uerstreifen, derer man auf der vorletzten Windung fünf und auf der Schlusswindung zehn zählt, die aber mit den Rippen an den Durchkreuzungsstellen keine Knötchen bilden; die Rippen verschwinden an der Schlusswindung allmälig gegen die Basis zu. Der rechte Rand der eiförmigen Mündung ist scharf, aussen mit einer Wulst umgeben, innen schwach gestreift ; der linke legt sich als dünne Lamelle an die vorletzte Windung an. — Höhe 11% W. L. — Nicht selten. — Die Lapugyer Formen auch dieser Art erscheinen etwas mehr in die Länge gezogen. Anderweitige Fundorte dieser Art sind nur Steinabrunn, Ni- kolsburg , Nussdorf, Gainfahren , Enzesfeld und Baden im Wiener Becken, dann Merignac in Frankreich. 7. Risson eurta Dujardin. Hörnes 1. c. Taf. XLVIM. Fig. 15. Das spitze Gewinde der ei-kegelförmigen, dicken Schale hat 5 — 6 schwach gewölbte Umgänge, welche durch: tiefe ‚ aber nicht ausgehöhlte Nähte scharf getrennt und mit etwa 12 stark hervortretenden,, dicken Längenrippen versehen sind, ' zwischen denen ungemein feine, nahe stehende (an der vorletzten Windung sechs, und an der Schlusswindung 13 — 15) Querfuichen auftre- ten; der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, aussen mit einer dicken Wulst umgeben., innen mit vier starken und breiten Zähnen versehen, der linke ist umgeschlagen ‘und bedeckt; den vorletzten Umgang. Eigenthümlich und sehr charakteristisch siod bei dieser Art die Zwischenrippenfuschen. -— Höhe 2 Wı L, — ‘ Sehr selten. ‘s; Sonstige Fundorte dieser sehr netten Art®sind Steinabrunn, Nikolsburg, Enzesfeld und Szobb im Wiener Becken; dann Mo- dens , Merignac,, Dax und Mantelau in der Touraine, 108 8. Risson Lachesis Basterot. Hörnes 1. c, Taf. XLVIN, Fig. 16 und 17. Die verlängert-eiförmige Schale hat ein spitzes Gewinde von 5—6. gewölbten Umgängen, welche durch tiefe ‘Nähte getrennt und dabei entweder iheilweise mit: Längenrippen und dazwischen ‚liegenden Querfurchen bedeckt oder ganz glatt sind; so sind denn bald die ersten zwei, bald die ersten drei Umgänge glatt , wäh- rend die übrigen mit (12—14) schwachen Rippen versehen sind (so die Lapugyer Formen), bald ist die ganze Schale glatt. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist scharf, ausserhalb mit einem Wulste umgeben „ innerhalb glatt — Höhe 2 W. L.— Nicht selten., Auswärtige. Fundorte dieser Aıt sind die bei R. Moulinsi ge- nannten Punkte des Wiener Beckens, dann noch Pötzleinsdorf und Szobb desselben Beckens, ‘endlich die Umgebungen von Dax und Bordeaux. 9. Rissoa Schwartzi. Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLVIll. Fig. 18, Die fast kugelförmige und dicke Schale hat ein wenig hervor- stehendes Gewinde von 3—4 rasch zunehmenden Umgängen, welche von der Schlusswindung fast ganz umhüllt werden , jedoch durch tiefe Nähte scharf getrennt sind; die zwei ersten (oder Embryonal-) Windungen sind glatt, die übrigen tragen 14—16 Längenrippen,, welche mehr oder weniger stark, in allen Fällen aber oben an der Naht am stärksten sind; die gerippten Umgänge sind zugleich quergefurcht und zwar in der Weise, dass die Furchen an der Schlusswindung in der Mitte fast ganz verschwinden. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist verdickt, innen glatt. — Höhe 1 W. L..— Sehr selten. Sonstige Fundorte: dieser durch ihre kugelige Form 'ausge- zeichneten Art sind nur Baden und Steinabrunn im Wiener Becken. 10. Rissoa Parischi Hörnes. Hörnes 1. ec. Taf. XLVHl. Fig. 19. Die thurmförmige, dünne Schale hat ein spitzes Gewinde von 5 stark gewölbten Umgängen, die mit Längenrippen und Querstreifen netzartig bedeckt und durch tiefe Nähte scharf ge- trennt sind; die Längenrippen (14—-16 än der Schlusswindung) nehmen gegen den Grund der Schale immer mehr an Stärke ab, während die Querstreifen ‘in gleicher Stärke fortsetzen. Der rechte Rand der ovalen Mündung ist aussen mit einem Wulst umgeben, innen glatt und am Grunde etwas vorgezogen. — Höhe 1%, W. L. — Sehr selten; ich habe bis jetzt nur zwei Stücke in mei- nem Besitze. ir a 109 .ı. ‚Auswärtige Fundorte dieser. Art: sind nur Baden im Wiener Becken, Palermo und Luithorst. e: 11. Risson Clotho Hörnes. Hörnes 1. c. Taf. XLVIN. Fig, 20. Die verlängert-thurmförmige Schale hat ein spitzes Gewinde, das aus zwei glatten Embryonal- und fünf andern gewölbten, in ihrer Mitte beinahe knieförmig gebogenen, etwas schief gerippten Umgängen gebildet wird ; zwischen den starken, gegen die Basis verschwindenden Rippen treten ungemein feine Querfurchen auf, die an den mir vorliegenden Stücken, abweichend von den Wiener Exemplaren an dem Grunde der Schale gänzlich verschwinden. Der rechte Rand ‘der ovalen Mündung ist scharf, aussen durch einen schmalen Wulst etwas verdickt, und an der Basis etwas vorgezogen. — Höhe 2 W. L. — Selten. Sonstige Fundorle dieser Art sind nur Steinabrunn , Enzes- feld und Baden im Wiener Becken. 12. Risson eostellata Grateloup. at ° Hörnes 1. ec, Taf. XLVIl. Fig. 21. Die verlängert-thurmförmige,, glatte und glänzende Schale hat ein spitzes Gewinde aus 6—7 schwach gewölbten,, durch tiefe Nähte getrennten, glatten Umgängen,, auf ‚welchen sich oft weit von einander entfernte Spuren von wulstartigen, . ganz unregel- mässig vertheilten Längenrippen befinden ; an manchen Exemplaren bemerkt man unter der Loupe schwache Spuren von Querstreifen , die bauchige Schlusswindung trägt oft am Mundrande oder nicht weit davon eine solche varikose Rippe. Die verlängert eiförmige oben zugespitzte, unten zugerundete und ausgussartig erweiterte Mündung hat einen scharfen, innen glatten rechten Rand , während der linke fast verschwindet ; die Spindel ist etwas gedreht. —Höhe 4 W. L. — Nicht selten. r Sonstige Fundorte dieser Art sind mehrere Punkte im Wiener Becken, dann Shukowce , Merignac, Saucats, St. Paul und die Touraine, ‚13. Rissoa inflata Andrzejowski. "Hörnes I. c, Taf. XLVIN. Fig. 22. Das Gewinde der konischen, bauchigen und dünnen Schale ‚besteht aus sechs rasch zunehmenden, gewölbten, an manchen Exemplaren sogar in der Mitte winkelig gebogenen Umgängen, welche mit 12—16 ‚stark. geschweiften Längenrippen bedeckt sind, die in der Mitte der Windungen am stärksten hervortreten; zwi- schen den Rippen sind .bei den Exemplaren mit gewölbten Win- dungen feine Öuerstreifen sichtbar, die manchma] sogar über die 110 Rippen hinziehen, gegen die Basis aber sammt den Rippen all- mälig aufhören. Der rechte Rand der ovalen und senkrechten Mündung ist scharf, dünn, etwas geschweift und unten nach vorne gezogen. Bei den gestreiften, stark gewölbten Stücken zeigt sich eine Andeutung eines Nabels, Im Vaterlande kommt diese Art noch vor in den Cerithien- Schichten von Rakosd unweit Hunydd; auswärtige Fundorte der- selben sind Wien, Gaya in Mähren , Shukowce und Modena. 14. Rissoa angulata Eichwald. Hörnes 1. ec. Taf. XLVIl. Fig. 23. Das spitze Gewinde der verlängert-thurmförmigen, dünnen und glatten, Schale wird aus sieben langsam zunehmenden, ge- wölbten, an manchen Stücken winkelig gebogenen Umgängen ge- bildet, welche mit 12 — 18 geschweiften Längenrippen bedeckt sind, zwischen denen wieder feine, nahe stehende Querstreifen sichtbar sind; je geringer die Anzahl der Rippen desto schwächer die Querstreifung, die wohl auch ganz vermisst wird. Der rechte Rand der ovalen, senkrecht. gestellten und unten abgerundeten Mündung ist scharf, .etwas geschweift, und auch unten vorge- zogen: die Innenlippe sehr dünn und schwach umgeschlagen, — Höhe 2 W. L. — Selten. Diese Art unterscheidet sich von Rissoa inflata entschieden durch die gestreckte Form. . Sonstige Fundorte von .Rissoa angulata sind Wien (in Ge- meinschaft von Rissoa inflata) Gaya in Mähren, Salysze und die Insel Rhodus. 15. Rissoa planaxoldes Desmoulins. Hörnes |]. ec, Taf. XLVMl. Fig..24. Die konisch-thurm-, fast walzenförmige Schale hat ein Ge- wiode von sechs schwach gewölbten, fast ebenen, durch seichte und undeutliche Nähte getrennten Umgängen, die mit feinen Querstreifen versehen sind. Die Mündung ist oval, oben zuge- spitzt, unten verengert und mit einer ausgussartigen Verlängerung versehen, der rechte Rand derselben aussen mit einem Wulste umgeben, etwas geschweift innen gezähnt,; die Spindel ausgehöhlt und trägt an ihrem Grunde eine knotenartige Erhabenheit. — Höhe 2, W. L., also etwas beträchter als bei den Wiener Stücken. — Sehr selten. - Diese Art, welche am Senegal lebend angetroffen wird, kommt. fossil noch vor bei Steinabrunn, Nikolsburg, Gainfahren Fr Auen im Wiener Becken, bei Modena und zu St. Paul ei Dax. | | „gg 111 Geschlecht Paludina Lamarck. Die Schalen von Paludina sind kugelig-eirund und spitz- kegelförmig, ungenabelt oder doch ‘nur mit einem nicht tief ein- dringenden Nabel versehen; die Umgänge derselhen sind meist convex, die Mündung ist rundlich eiförmig, oben winkelig, mit zusammenhängendem schneidendem Mundsaume, Die Deckel dieser Schalen sind bald hornig bald kalkig, dabei theils mit concen- trischen,, theils mit spiralen Anhängen. Linnee hatte die wenigen ihm bekannten Arten von Pa- ludina unter Helix gestellt; seit Lamarck sind so viele Paludinen bekannt geworden, dass die Anzahl der lebender sich nahe an 200 und die der fossilen über 70 beläuft, (Hörnes Tert. Moll. des’ Wiener Beckens B. I. Seite 530). Die Paludinen leben in stehenden und fliessenden süssen Gewässern, manche Arten auch im Brackwasser, eine sogar in dem Wasser heisser Quellen, und kommen gegenwärtig lebend in allen Welttheilen vor; die fossilen, deren nach Bronn 20 dem Eocen und 25 dem Neogen angehören . (Leth. geogn. 3. Auflage Band VI. Seite 498), finden sich durchgehends in ihrer ursprüng- lichen Lagerstätte in Süsswasser - Ablagerungen und kommen nur zuweilen verschwemmt in marinen Schichten vor. Aus diesem Grunde darf es uns dann auch nicht Wunder nehmen, wenn in dem marinen Tegel von. Lapugy nur eine einzige Art dieses. Ge- schlechtes bis jetzt aufgefunden worden ist. a 1. Paludina stagnalis Basterot. Hörnes ]. c. Taf. XLVIN. Fig. 22. - Die thurm-förmige, glatte und glänzende Schale hat ein spitzes Gewinde, welches aus 6 —7 ebenen Umgängen besteht, die. durch deutliche Nähte getrennt sind. lie enge, eiförmige Mündung ist winkelig. Die Mundränder sind vereinigt und ‚scharf, der ‚linke leicht geschwungen und oben angeheftet aber nicht um- geschlagen. — Höhe 2, W. L. — Sehr selten bei Lapugy. ‘Diese Art , welche jetzt noch lebt und. sich an allen euro- äischen Küsten gewöhnlich im Brackwasser aufhält, kommt fossil .imEuropa noch vor im Wiener Becken (im brackischen Tegel von Moosbrunn und Gaya in Mähren), bei Sogliano nnd Imola:.im Kir- chenstaat.'und endlich auf der Insel Rhodus. —. Da sie als ein Bewohner des Brackwassers bei Lapugy in Gemeinschaft mit rein marinen Conchylien vorkommt, so muss sie als dahin ver- schwemmt betrachtet werden. | 112 Familie der Melaniaceen. (Melaniens Lamarck.) ‚Geschlecht Melanopsis Ferussac. Die Schalen von Melanopsis sind thurmförmig mit ganzer , länglich-eiförmigen Mündung ; die Spindel derselben ist oben wul- stig, an der Basis abgestutzt, durch eine Bucht von dem rechten Mundrände geschieden. Das Thier ist mit einem hornigen Deckel versehen. Bei ihrer grossen Aehnlichkeit mit den Melanien unter- scheiden sich die Arten von Melanopsis doch bestimmt von den- selben durch ihre oben wulstige Spindel und die abgestutzte Basis. Linnee hatte die ihm bekannt gewordenen Formen von Melanopsis theils mit Buceinum theils mit Strombus oder selbst mit Murex vermischt, bis sie durch Ferussac in ein eigenes Geschlecht zusammen gestellt wurden; wegen der nahen Ver- wandschaft dieser Schalen mit den Melanien nannte er das Ge- schlecht „Melanopsis.‘ Die Melanopsiden sind Süsswassers-Bewohner und leben ge- genwärtig im südlichen Europa und vorzüglich im Umkreise des Mittelmeeres ; fossil zeigen sie sich in den meisten Tertiärgebilden Europa’s. Vom Professor Bronn werden in der Leth®a geogno- stica 13 nocene, 18 neogene und 25 lebende Arten aufgezählt (3. Aufl. B. VI. S. 495). Von den sieben Arten des Wiener Beckens sind bei Lapugy bis jetzt zwei aufgefunden worden. 1. MEelanopsis impressa Krauss. Hörnes 1. c. Taf. XLXIX. Fig. 10, Das Gewinde der länglich-eiförmigen,, zugespitzten, starken und glatten Schale besteht aus 3—4 oben etwas eingedrückten Umgängen ; am letzten dieser Umgänge befindet sich etwa im oberen Drittheil ein stumpfer Kiel. Der rechte Rand der eiför- migen Mündung ist scharf in der Mitte bauchig und oben schwach ausgebuchtet; die Anschwellung oben an der Spindel ist bedeu- tend. — Höhe bis 1%, W. Z. — Sehr selten bei Lapugy. Diese Art wird anderweitig in Siebenbürgen noch angetrof- fen bei Szakadat unweit Hermannstadt (im brackischen Tegel), bei Korod unweit‘ Klausenburg (im gelben Sande) ; sonstige euro- päische Fundstätten sind: das Wiener Becken (mehrere Punkte), Ober-Kirchberg , Köslach und Miesbach in Baiern und Gucuron im Dep. Vaucluse in Frankreich.‘ Die wenigen bei Lapugy aufgefundenen Stücke sind sehr ab- gerieben, ein Beweis, dass sie dahin verschwemmt wurden. 113 2. Melanopsis Aquensis Gratel. Hrönes I, c. Taf. XLXIX. Fig. 11. Die Spitze der länglich-eiförmigen Schale is bei den we- nigen bis jetzt bei Lapugy aufgefundenen Stücken dieser Art ab- gebrochen; so dass nur 2—3 Umgänge gezählt werden; diese sind mässig gewölbt „ schliessen eng an einander an, 'sind aber an ihrem oberen Theile hart an der Naht stufenförmig gebildet und zeigen daselbst eine Rinne; die Schlusswindung ist oben etwas eingezogen. Der rechte Rand der eiförmigen Mündung ist scharf, einfach, ohne bedeutenden Ausschnitt des Randes; die dicke Spindelschwiele ist von dem übrigen Theile der Schale durch eine Rinne abgegränzt. — Höhe fast 1'/, W.Z.— Sehr selten. Auswärtige Fundstätten dieser Art sind in Europa Grund und Vöslau im Wiener Becken und Dax im südwestlichen Frankreich. Die wenigen bei Lapugy aufgefundenen Exemplare sind stark beschädigt und abgerieben , — zum Beweise, dass sie dahin nur verschwemmt wurden. "Geschlecht Melania Lamarck. Die zu diesem Geschlechte gehörigen Schalen sind thurm- förmig mit ganzer, eiförmiger oder länglicher, an der Basis mit einem Ausguss versehenen Mündung ; die Spindel derselben ist glatt und innen gebogen ; die Windungen sind zwar meist eben, doch gibt es auch hieher geliörige Formen mit rauhen, gerippten, höckerigen und selbst dornigen Umgängen. Der Deckel ist hornig, meist dünn, bald concentrisch bald spiral bald mit einem Kern im untersten Winkel. Im recenten Zustande ist die Epidermis dieser Schalen, deren Bewohner ein Süsswasser- Mollusk ist, meist noch mit einem glatten, schwarzen , fremdartigen Ueberzug bedeckt. Die lebenden Arten dieses Geschlechtes sind zahlreich in den süssen Gewässern der heissen und selbst der gemässigten Zone; von den 26 fossilen Arten, deren Professor Bronn in der Lethea geogn. erwähnt, sollen 16 der eocenen und 10 der neo- genen Epoche angehören. : (3. Aufl. B. VI. S. 494). Im Tegel von Lapugy ist von den zwei Arten des Wiener Beckens bis jetzt nur eine aufgefunden worden, 1. Melania Peechiolii Hörnes. Hörnes 1. e. Taf. XLXIX. Fig. 24. Die schief-eiförmige glatte Schale hat ein abgestumpfes Ge- winde, das aus 3 convexen, rasch zunehmenden Umgängen be- steht, «von welchen der letzte der grösste ist. Die Mündung ist 114 oval und weit, der! mechih Mundrand eRerEN ser linke bedeckt ala eine breite callose Masse die Spindel. — Höhe 17. „ W.2.— Höchst selten. Anderswärts ist diese Art nur noch bei Forstenau in Ungarn, in dem dortigen Conchylien-führenden, groben, gelben Sande angetroffen worden. (Fortsetzung folgt.) Der Hüttenprocess bei den Goldschmelzöfen zu Osertest , Zalathna und Offenbänya | mitgetheilt von Carl Unverrieht. Grundlage dieses interessanten Hüttenprocesses ist die ‚ent- sprechende Qlassification . der. Gefälle. Man unterscheidet nämlich hinsichtlich ı des Gehaltes an Göldischem in den Erzen. oder. in den Schliechen: 1. Roh- Gefälle, von 2 Quintel bis 2 Quintel 3 Denar (a Quintel = 4 Denar); 2. Anreiche-Gefälle, von 8. De bis 3 inte 3 Denar,; 3. Silber-Gefälle, von 1 bis 6 Loth und 4. Reiche-Gefälle, von.5 Loth aufwärts. Auch unterscheidet man noch: 1. Silberhältige. Gefälle und . 2. Kupferhältige Silbergefälle. Den ersten 3 Klassen der Gefälle analog unterscheidet man 3 Schmelzprocesse, ‘nämlich ein Roh-,, ein Änreiche- und ein Blei- Behmelzon. 115 $ 1. Das Roh-Sehmelden. Dieses hat den Zweck , aus den Erzen ein Produkt, in Un- garn und Siebenbürgen Lech , sonst: Stein’ er zu erzeugen, das den Anreiche-Gefällen gleichkommt, Beschi ckung: a) 14—15 Centner Erze erster Klasse ; b) 6-—8 Centner Schwefelkiese , oft mit er €) 4—6 Centner Kalksteine ; d) 15—20 Centner Anreiche- und Verbluiinge: Schlacken; e) auf jeden Centner der Beschickung */ bis */, Mass Kohle (a Mass = 10 Kubikfuss). u „Die ‚bei, der‘ Roharbeit erzeugten Leche werden in drei bis vier Feuern geröstet, um die nicht werthvollen Stoffe zu. ver- brennen (zu oxydiren). | 2. Das Anreiche-Schmelzen. = Dieses hat den Zweck‘, ein Lech zu erzeugen, das 3 — 6 Loth göldisches Silber enthält. Beschickung: a) 15 — 20 CGentner verröstete Roh-Leche; b) 8—12 Centner Anreiche- Gefälle ; ce) nach Umständen Schlacken bis 6 Centner, auch Kalksteine oder Quarz bis 8 Centner; d) Kohlen wie beim ersten Schmelzprocess. Die erzeugten Leche werden Anreich-Leche; die Schlacke aber wird Anreich-Schlacke genannt. Die gewonnenen Leche werden in 4—6 Feuern verröstet. 3. Das Blei-Schmelzen. Dieses hat den Zweck, ein Blei (Blei-Lech) zu erzeugen , das wenigstens 20 Loth Göldisches enthält. „Beschick ung: | a) 20-25. ‚Geniaä erbhleie Anreich-Leche: mrb« b) 4—6 Centner Reiche-Gefälle ; —- # 116 e) 10—12 Centner silberhältige Gefälle ; d) 6-8 Centner Blei-Gefälle oder Rodnaer Werkblei 3 bis & Centner; e) 48 Centner Kalkstein ; f) Kohlen, wie beim ersten Schmelzprocess. Produkte Dieser. letzten Arbeit sind: a) Reich-Blei von 15—20 Loth, selbst 30 Loth Göldischem ; ; b) ein 'Blei-Lech von 3--6 Loth Göldischem ; c) Blei-Schlacke von 1—2 Denar Gehalt. - Die Reich-Bleie werden dann auf dem Treibheerd e abgetrieben. Die Blei-Leche werden, wenn sie nicht 20 — 25 Pfund im Kupfer enthalten , ‚verröstet und der nächsten Verbleiung zuge- getheilt ; haben sie bis 25°%% im Kupfer, so werden sie expendirt in 10 Feuern verröstet und dem Schwarzkupfer- Schmelzen zugetheilt. Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen ‚Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. F — Jahrg, VII. N‘ 8, August. 1857. mn m mn mn msn ee mmmonnmen > Le nern une 2 mamma mm m mg Inhalt: Vereinsnachrichten. — Joh, Jak. Heckel’s Nekrolog. — Carl Unverricht: Das Blei - Bergwerk bei Kis-Muncsel. — Eugen Filtsch: Ferienreise in das siebenbürgische Erzgebirge. Vereinsnachrichten "= für den Monat August 1857. ie FF — Die beiden Vereins Mitglieder HH. Albert Bielz und Eug. Filtsch machten in gedrängter Kürze mündlich Mittheilung über eine von ihnen soeben ausgeführte Reise über Bujtur und Boitza in das schöne Körös-Thal und von da weiter ‚bis über. Vidra im Aranyas-Thale hinaus, und Herr Eugen Filtsch legte einen ‚ausführlicheren Bericht über die bei diesem Ausfluge in naturwis- senschaftlicher Beziehung gemachten Beobachtungen zur Aufnahme in die Vereins-Schriften vor; zugleich übergaben die Berichter- statter für die Vereins - Sammlungen eine nicht unansehnliche Anzalil geognostischer Belegst ücke. Das Vereins - Mitglied Herr Carl Unverricht aus Broos legte bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Hermannstadt Exem- plare von Rubia tinetorum vor, welche zu Nagy Rappold und Bokaj aus französischem Samen gezogen worden waren; die Exem- plare waren 31 Tage alt. Derselbe übergab für die Vereins- Schriften eine Excursion zu dem Kis-Muncseller Bleibergwerk und berichtete mündlich in Kürze über die Hoffnungen, zu welchen dieses Bergwerk bei einem verständigen Baue berechtige. Nicht minder legte Herr Unverricht schlüsslich auch ‘noch einige Proben von unverbrennlicher Dach- oder Steinpappe vor, welche in manchen Provinzen des österreichischen Kaiserstaates zur Be- deckuug von Gebäuden anstatt Ziegeln verwendet werde. 118 - "Für die Vereins-Sammlungen sandte das Vereins-Mitglied Herr Ernst Decani, k. k. Berg-Physicus in Zalathna einige orykto- gnostische Stücke ein. Herr. Posch, gewerkschaftlicher Bergwerks.- Direktor in Offenbänya verehrte dem Vereine etliche oryktognostische Stücke aus dem Offenbänyaer Bergrevier. Das Vereins - Mitglied Herr ‚Statthalterei-Rath von Clesiusg übermittelte für die Vereins-Sammlungen einige sehr gut conser- virte Petrefacten von Bujtur und ein Stück Braunkohle aus dem Schiel - Thale. Das Vereins-Mitglied Herr. Professor Ludwig Reissen- ‚berger übergab: einige geognostische ‚Stücke von dem Gebirge Olän (Csarta) im Fogarascher Gebirgszuge, wohin er zum Behufe von Höhenmessungen excurrirt. war. Das Vereins-Mitglied Herr Ingenieur Carl Dietrich über- gab eine Suite Petrefacten von Bujtur und etliche geognostische Stücke aus der Gegend von Vajda Hunyad. Zum correspondirenden Mitgliede des Vereins wurde ernannt? Herr Moses Rubinstein , Privat-Gelehrter in Brodi und Mitglied mehrer wissenschaftlicher Gesellschaften. Dem Vereine traten als ordentliche Mitglieder bei: Herr Florian Portius, k. k. Bezirks-Actuar in Rodna und „ Franz Fischer, k. k. Revisions-Geometer in: Hermennstadt. E. A. Biels. 419 Nekrolog. Johann Jacob Heckel, Custos - Adjunkt des k. k. zoolo- gischen Hof -Cabinetes, wirkliches Mitglied der k. Academie der Wissenschaften, Vice- Präsident des zoologisch-botanischen Ver- eines in Wien, Ehrenmitglied des Mannheimer Vereines der Natur- kunde, des Vereines des vaterländischen Museums ‚,‚Franeisco- Cerolinum“ in Linz, des siebenbürgischen Vereines für Naturwis- senschaften zu Hermannstadt und der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien &c. &c. gestorben in Wien am 1. März. d. J. An die schmerzlichen Verluste, welche unser Verein. im ‘vorigen Jahre erlitten hatte, sollte sich in den ersten Monaten dieses Jahres ein wiederholter anreihen , indem der Tod aus un- serer Mitte einen Mann von hohen wissenschaftlichen Verdiensten in der Person. unsers Ehren - Mitgliedes, des Herrn Akademikers Johann Jacob Heckel uns nahm und seiner Thätigkeit hienieden ein Ziel setzte. Wir glauben um so mehr ihm in diesen Blättern auch ein Ehrendenkmal setzen zu sollen, als einige seiner litere- rischen Arbeiten auch das Kronland Siebenbörgen berührten, *) Johann Jacob Heckel wurde am 22. Januar 1790 zu Mannheim in der-Chur-Pfalz geboren, wo sein Vater Musiklehrer und Capell- meister war. In Folge des damaligen Krieges flüchteten die Eltern von Mannheim und siedelten sich endlich in Wien an, von wo der Knabe, der bis zu seinem neunten Jahre im väterlichen Hause Untericht genossen hatte, in eine churfürstliche Erziehungs- Anstalt zu Mannheim zur weitern Ausbildung geschickt wurde; hier geschah die erste Anregung des Sinnes für Naturwissen- schafteu bei dem Knaben durch Bertuch’s Bilderbuch, Nach zweijährigem Aufenthalte in Mannheim , zu seinen El- tern nach Wien zurückgekehrt bereitete sich Heckel zum Antritte landwirthschaftlicher Studien vor, worauf er nach abermaliger *) Wenn die Redaction dieser Blätter gegenwärtigen biographischen Um- riss etwas spät zu bringen scheint, so mag für sie darin die Entschul- digung liegen , dass die umfassendere Biographie des Verewigten, wel- che Herr Dr. Schrötter, General-Seeretär der k. Akademie der Wissenschaften bei Gelegenheit der feierlichen Sitzung dieser Aka- demie am ‘30. Mai d, 3, vortrug,, erst unlängst ihr zugekommen ist. 120 Flucht mit seinen Eltern nach Pest im Jahre 1806 in das Geor- gicon zu Keszthely am Plattensee eintrat, um sich daselbst zu einem rationellen Oekonomen heranzubilden. Im Jahre 1311 über- nahm er nach .dem Tode seines Vaters die unterdessen durch diesen erworbene kleine Besitzung zu Gumpoldskirchen nächst Baden, und betrieb hier die praktische Landwirthschaft bis zum dahre 1818. Während dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit Botanik und Ornithologie; im Bezug auf den letzteren naturhistorischen Zweig erlernte er ohne irgend eine fremde Anleitung die Kunst des Präparirens der Vogelbälge und eignete sich gewisse manuelle Fertigkeiten an, die ihm die Aufstellung der ausgestopften Bälge weniger ‚kostspielig machten. Nebenbei beschäftigte er sich mit Zeichnen und bildete viele Pflanzen und Thiere ab. Die Bekannt- schaft mit dem geachteten österreichischen Botaniker Dr. Franz von Portenschlag-Ledermayer war von grossem Einfluss auf die Richtung des geistigen Strebens bei Heckel, indem er sich dadurch auf eine Zeitlang entschieden der Botanik zuwandte und in Folge dessen bald eine ziemlich vollständige Sammlung getrokneter Pflanzen des österreichischen Kaiserstaates zusammen brachte. Seine Vogelsammlung brachte Heckeln in Berührung mit dem k.k. Hof-Naturalien-Cabinete und in nähere Bekanntschaft mit dem damaligen Custos Josef Naterer, — ein Umstand der, bei immer bestimmter sich aussprechender Liebe zur Wissenschaft ihn veranlasste im Jahre 1818 von Gumpoldskirchen nach Wien zu übersiedeln, wo er sich am k. Naturalien-Cabinet in der Kunst des Präparirens weiter ausbildete, und durch einen Handel mit Bälgen seinen Unterhalt zu sichern hoffte, „Heckel genoss also niemals den sogenannten klassischen „Unterricht, dofür erschloss sich ihm um so früher und ener- „gischer der Sinn für die Nalur. Durch Talent und seltene Aus- „dauer, insbesondere durch ein staunenswerthes Gedächtniss unter- „stützt, füllte er diese Lücke bald aus und half sich in Kürze „über die Klippen hinweg, die ihm bei Beginn seiner wissen- „schaftlichen Laufbahn oft drohend und hemmend entgegenstarrten.‘* Von einer im J. 1819 unternommenen Reise durch Deutsch- land, die Schweiz und Italien, wobei er längere Zeit in Neapel und Palermo verweilte, brachte er ausser andern Naturalien vor- züglich viele Seefische zurück, welche grossen Theils käuflich an das k. k. Naturalien-Cabinet kamen ‚ wo Heckel die Geschäfte eines Präparators gegen den Bezug eines Diurnums übernahm. In der ersten Zeit beschäftigte er sich nur mit Land- und Süsswasser-Conchylien und mit Vorliebe mit einigen Zweigen der Ornithologie — mit den Raubvögeln und Sängern ; damals. bildeten 121 sich unter ihm Heinrich Schlegel, jetzt einer der berühm- testen Herpetologen und der als Custos des Pester Museums leider zu früh verstorbene Salamon Petenyi in der Kunst des Prä- parirens der Bälge aus. Später galt es die Fischsammlung, welche zu den schwich- sten Abtheilungen des Naturalien - Cabinets gehörte , zu vervoll- ständigen ; dieser Umstand wurde Veranlassung, dass Heckel nun der Ichthyologie sich zuwandte und aufgefordert von seinem Freunde Leopold Fitzinger, mit ihm gemeinschaftlich Ma- terialien zu einer ichthyologischen Fauna Oesterreichs zu sammeln, wurden nun alle zur Präparation kommenden einheimischen Fische sorgfältig untersucht und verglichen; zur Durchforschung der Seen Ober-Oestereichs unternahm Heckel im Jahre 1824 einen mehr: monatlichen Ausflug zu denselben. In wenigen Jahren war ein so reichliches Material vor- handen , dass die Herausgabe der ichthyologischen Fauna Oester- reichs von dem wissenschaftlichen Standpunkte aus wohl möglich gewesen, wären nicht andere Hindernisse im Wege gestanden. Dem ungeachtet erkaltete Heckels Eifer nicht; es trat sogar für ihn eine mächtige Anregung durch die Anwesenheit des damals schon berühmten Ichthyologen Agassiz in Wien ein, Durch fast zwölf Jahre musste sich Heckel mit dem ihm im Jahre 1820 zugestandenen Diurnum begnügen; nun erfolgte ‚endlich seine Ernennung zum Aufsehers-Assistenten am k. k. Hof. Naturalien-Cabinete. Im nächsten Jahre begann nun auch seine schriftstellerische Thätigkeit; ‘von A gassiz aufgefordert entstand die „monographische Darstellung der Gattung Aceipenser,‘‘ welche Fitzinger und Heckel gemeinschaftlich bearbeiteten, die aber erst 1836 erscheinen konnte. Dieser ersten wissenschaftlichen Arbeit Heckels folgten sofort mehrere andre. Nachdem er mitt- lerweile im Jahre 1835 zum zweiten Aufseher ernannt worden war, rückte er im Jahre 1836 in die erste Aufsehers-Stelle vor, und trat 1838 zuerst mit einem grössern Werke auf: „die Fische aus Öaschmir , gesammelt und herausgegeben vom Carl Freiherrn von Hügel“. In einem Anhange zu diesem Werke lieferte Heckel die Be. schreibung und Abbildnng zweier sehr sinnreich von ihm con- struirten Instrumente zur Messung und genauen Bestimmung des Fisch - Profils, so wie auch der Lage und verhältnissmässigen Grösse aller Aussentheile der Fische, Erwähnung verdient auch die „Anleitung Fische für Sammlungen aufzubewahren und zu ver- packen‘, welche mit grossem Beifalle aufgenommen wurde. Im Jahre 1840 unternahm Heckel mit Professor 'Kner, der sich unter seiner Leitung zum Ichthyologen herangebildet hatte, eine 122 naturwissenschaftliche Reise nach Dalmatien, bei welcher Gele: genheit viele Vögel und Meeres- und Süsswasser - Fische für das k. k. Naturalien - Cabinet gesammelt wurden. Heckels Ruf 'be-: gründete nach mehreren kleinern literarischen Vorläufern die Arbeit über die Fische, welche Russeger und Kotschy von ihren Reisen in Afrika und Westasien mitgebracht hatten, welche Arbeit in Russegers Reisewerk enthalten ist. Im Jahre 1343 machte er eine ichthyologische Sammelreise in die Theissgegenden, die für ihn von neuen Erfahrungen über die Cyprinoiden begleitet war. Sofort brachte ihn sein Ruf in nähere Verbindung mit den ausgezeichnetesten Ichthyologen Europa’s dem Prinzen Charles Bonaparte, Johannes Müller, Agassiz und Valenciennes. Heckel blieb nicht bei den recenten Fischen stehen, bald entwickelte er eine erfreuliche Thätigkeit auf dem Felde der fos- silen Ichthyologie, wie seine Arbeit über die fossilen Fische des Libanon und seine Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oestereichs den Beweis lieferten; nach einer Sammelreise zu‘ den Seen und Flüssen Ober-Oesterreichs und Salzburgs zum Behufe nochmaliger Untersuchung der Fische derselben „ besuchte er im Jahre 1850, nach Kenntnissnahme von der Petrefacten-Sammlung, des königlich-zoologischen Museums in München, die reichen La- ger ‚fossiler Fische zu Saalfeld in Tyrol, am Monte: Bolea bei: Verona und in den Comener Schichten im Karstgebirge. Nach der Reorganisirung der vereinigten k. k. Hof-Naturalien- Cabinete im Jahre 1851 und der Trennung derselben in drei ab- gesonderte Anstalten wurde Heckel für seine lange Dienstzeit und vielen Verdienste um die ichthyologische Sammlnng durch die Ernennung zum zweiten Custos-Adjunkten belohnt und gleich- zeitig auch mit der Besorgung der ornithologischen Sammlung betraut. Das Jahr darauf hielt Heckel am Naturalien - Cabinete ausserordentliche Vorlesungen über Ichthyologie für die Lehramts- Gandidaten, welche grosse Aufmerksamkeit erregten und auch von andern, in der Wissenschaft bereits vorgeschrittenen Männern be- sucht wurden. In dieses Jahr fällt Heckels Bericht über die prachtvolle Sammlung fossiler Fische von Monte Boleca, welche Seiner Majestät dem Kaiser von dem Podesta von Padua, Herrn Achille di Zigno als Geschenk dargebracht worden waren, und eine Abhandlung über fossile Fische aus Chiavon und das geologische Alter der sie enthaltenden Schichten. Auf die Nachrieht über die am 15. August 1853 an der a- driatischen Küste bei Cittanuova gestrandeten Pottwale verfügte sich Heckel im Auftrag des k. k. Oberst - Kämmerer-Amtes an Ort und Stelle und war so glücklich jenes vollständige Skelet- 123 zusammenzusetzen , das gegenwärtig im k. k. zoologischem Cabinet aufgestellt ist. Einen wesentlichen Dienst leistete Heckel der Wissenschaft durch seine im Jahre darauf veröffentlichte Abhand- lung über den Bau und die Eintheilung der Pyenodonten. Es gelang Heckel durch seinen rastlosen Eifer in dem Zeit- raum von etwas mehr als 20 Jahren die kaiserliche ichthyologische Sammlung auf eine hohe Stufe der Vollständigkeit zu bringen ; — dieselbe hatte sich unter ihm um das vierfache vermehrt und zählt gegenwärtig nahe an 3000 Arten. Heckels Bemühungen die Naturgeschichte auch populär zu behandeln dürfen hier nicht unerwähnt bleiben, und wie es ihm auch hierin glückte, bewies vorzüglich die von ihm übernommene Bearbeitung der Klasse der Vögel und Fische für Kollar's „bild- liche Naturgeschichte.‘“ Nach einer Reise durch Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich, welche Heckel im Jahre 1854 mit Unterstützung des k. k. Oberst-Kämmerer-Amtes zum Behufe Tauschverbindungen mit den vorzüglichsten Museen‘, dieser Länder anzuknüpfen , unter- nommen hatte, wurde sein schon seit mehreren Jahren unter- grabener Gesundheitszustand immer bedenklicher, indem sichtlich seine Kräfte schwanden, und. selbst der Besuch des Bades Tüffer in. den Jahren 1855 und 1856 war nicht im Stande das Leiden zu beheben ; die. letzte Arbeit, deren Veröffentlichung er noch erlebte, war die zweite Abtheilung seiner Beiträge zur Kenntniss der fossilen, Fische Oesterreichs in den Denkschriften der k.. Aka- demie.. Je bedeutender Heckel seine Kräfte schwinden fühlte, mit desto erhöhterer Thätigkeit setzte er die von ihm begonnenen Arbeiten fort, um sie nicht unyollendet zurückzulassen , und wirk- lich gelang es ihm sowohl die dritte Abtheilung seiner -Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oesterreichs als auch das mit. seinem Freunde und Schüler, Herrn Professor Dr. R. Kner ge- meinschaftlich begonnene Werk über die Süsswasser-Fische der. österreichischen ‚Monarchie im Manuscripte zu beenden ; — Heckel verschied am 1. März. d. J.. nach langem und schmerzhaftem Leiden im. 68. Lebensjahre. ‚Die, grossen Verdienste Heckels um die Ichthyologie sind am‘ deutlichsten durch seine Aufnahme in Akademien und Ge- lehrten-Vereine gewürdigt worden; die k, Akademie in Wien er- wählte ihn im Februar 1848 zu ihrem correspondirenden und auch schon im August desselben Jahres zum wirklichen Mitgliede; unser Verein ernannte ihn im April 1850. zum Ehrenmitgliede, um. seinen wissenschaftlichen Verdiensten die ihnen gebührende Hul- digung auch seiner Seits darzubringen. 124 „Gleich hochgeschätzt als Gelehrter .wie als Mensch ‚ist „Heckels ‚Verlust ebenso. beklagenswerth für die Wissenschaft: ,. „als herb für seine Freunde. Seine Bescheidenheit und sein gründ- „liches Wissen, vereint mit einem edlen Charakter , erwarben! „ihm die allgemeine Achtung, wie denn auch, Biedersinn und „ein heiteres, fast kindliches Gemüth ihm zahlreiche Freunde zu- „führten. - Sein ganzes Leben war nur der Wissenschaft geweiht, „die er bis zu seinem Ende rastlos pflegte und die an ihm einen „ihrer würdigsten Priester verlor.‘ Das Blei-Bergwerk hei Kis-Munesel, beschrieben von ie Carl Unverricht. Kis-Muncsel liegt an 4 Stunden südwestlich von Deva und zwar in dem vielfach verzweigten Gebirgsstock , der unterhalb Deva südlich von der Maros lagert und mit den Gebirgen des öst- lichen Banats in Verbindung steht. Kae - Thon-, Chlorit- und Glimmer-Schiefer, sowie Gneuss wech- seln dort mit der an Muscheln reichen Gosauformation. und derbem Kalk ab, welch letzterer oft lange Züge mit schroffen Wänden bildet, wie z. B. bei Vajda-Hunyäd und namentlich bei Limpert , wo diese Kalkfelsenwände vorherrschend mit Syringa vulgaris be- kleidet sind, welcher Strauch dort (in, Gesellschaft, der ‚Berberis vulgaris, der Fraxinus Ornus und andern interessanten Gewächsen) Mitte Mai aufs herrlichste blüht. bi . Bei Deva selbst erhebt sich Trachyt und Porphyr, welch letzterer offenbar auch Erze edler Metalle führt, die, hier aber nicht so mächtig aufzutreten scheinen , wie an den entsprechenden Punkten in dem weitverzweigten Erzgebirge jenseit der Maros. Wie sich unfern Deva selbst silber- und goldhaltiges Kupfer- erz findet, so findet sich auch bei Veezel , am Füsse des bezeich- neten Schiefergebirges silber- und goldhaltiges Kupfererz und bei Kis-Muncsel ein noch nieht genügend erforschtes Lager von ver- schiedenen Bleierzen, die ebenfalls silber- und goldhaltig sind. Die Kupfererz-Grube bei Deva wird gegenwärtig von nur 2 Berg- leuten ausgebeutet, die Grube bei Veczel aber liegt gänzlich im Fristen, weil man zu schwach ist die Wässer zu bewältigen. 125 Beide Gruben hiessen jedoch bisher niemals viel; wichtiger war und ist noch das Bleibergwerk bei Kis-Muncsel. Dies gehört gegenwärtig einem Herrn von Nemegyei, Major a.D., wohnhaft zu Maros-Solymos. — Diese Bleigrube im Interesse eines deutschen Kapitalisten genau kennen zu lernen, reiste ich am Nachmittage des 27. Juni d. J. mit Herrn Apotheker Gustav Spech von Broos nach dem vier Meilen weit entfernten Maros- Solymos, und zwar zu dem Herrn Major von Nemegyei selbst‘, bei dem wir auch dessen Bruder, den Üsertester k. k. Berg- und Hüttenverwalter Alexander von Nemegyei antrafen. ‚ Bezüglich der in Rede stehenden Grube erfuhren wir da, dass diese einmal ärarisch gewesen sei, dass sie ums Jahr 1830 in Privathände gekommen und seit 1847 Eigenthum des Herrn Major v. Nemegyei wäre, der sie gegenwärtig 4 Bergleuten um das Zehntel der Ausbeute überlassen habe. £ . Das 1333 aufgenommene Grubenbild wurde von mir abge- baus’t; — leider aber fand ich die neueren Arbeiten nicht so genau in dasselbe eingetragen, dass ich dieselben hätte mit ver- zeichnen können. i Aın Morgen des 28. Juni fuhren wir dann, Herr Spech und ich,‘ unter Anführung des ersten der erwähnten 4 Arbeiter der Kis-Muncseler - Bleigrube, bei vollkommen heiterem Himmel, von Maros-Solymos , zum Theil auf der Devaer Strasse gegen Lesnyek bis’ Vulesesd, "hinter welchem, seitwärts der Strasse liegendem Orte wir: in 'ein enges Thal am Fusse der Berge kamen, wo wir Pferd und Wagen, unter der Obhut des Fuhrinanns, auf einem schattigen Rasenplatze , von einem klaren Wässerchen bespült, zu- rückliessen „und, da’ wir keine .Reitpferde hatten , die unvermeid- liche Fusswanderung begannen. = | Zunächst stiegen wir länger als eine Stunde im schönsten Eichen- und Buchenwalde, steil bergauf, hielten uns dabei meist an'einen wenig zu empfehlenden Weg für Ochsenwägen‘ und er- reichten ‘dann ein welliges Hochplateau , auf dem der dort ziem- lich gute Weg bis Ruszkberg fortläuft. Auf diesem Wege hatten wir noch fast drei Stunden zu gehen bis wir das Bleibergwerk erreichten. | Das’ bezeichnete Hochplateau ist abwechselnd mit Acker- und Wiesengrund bedeckt, sehr weit in die Länge ausgedehnt, von kleinen Ortschaften, wie Burz-Boja, K. und N. Munesel, K. Runk und ‘andern , besetzt und reich an Punkten, von denen man weit hin ins Land sehen kann; ‘besonders schön aber fanden wir die Aussicht in das Marosthal bei Branyieska und Maros-Bretye sowie in die Gebirge im Zarander Komitat und weiter hinauf; — nach einer andern ‘Seite sahen wir die Gebirge gegen das’ Banst, bei 126 Hatzeg und die Gegend von Broos, Das Klima ist dort ziemlich rauh; die wenigen Vogel- Kirschbäume bei den Häusern tragen selten Früchte ; " der Acker bringt nur wenig an Cerealien und Kartoffeln ; den unentbehrlichen Kukurutz aber müssen die armen- Bewohner dieser Gegend mühselig aus der Ebene hinaufschaffen. Mit solchen Beobachtungen verging die Zeit und nachdem wir uns bei einer schönen Quelle’ gelabt, kamen wir endlich gegen 10 Uhr Vormittags an Ort und Stelle. Die früher mit 30-- 40 Mann belegt gewesene Grube Alexi bei Kis-Munesel bietet jetzt schon in der Beschaffenheit ihrer äus- sern Anlagen und der zu derselben gehörigen 10—12 Gebäulich- keiten ein trauriges Bild dar; denn von letztern sind gegenwärtig nur noch zwei in einem erträglich zu nennenden Zustande. In dem einem dieser Häuser, die aus einer bessern Zeit stammen, wohnt der quasi Hutmann,, ein Schmied von Profession, und io dem andern befindet sich der Probiergaden. Neben der Wohnung des Hutmannes findet man (auf dem: Grubenfelde selbst) bewaldete Halden, zwischen denen. wir viele Duckeln sahen, aus denen sich zwar auch Sträucher und Bäume. erheben , die aber dennoch immerhin deutlich genug sind. Diese Pingen werden den Römern zugeschrieben, die auch hier schon Bergbau betrieben haben sollen, wie an so: vielen Punkten in Siebenbürgen. Ihre Methode Duckeln (kleine Schächte) abzuteufen , war aber gewiss mitunter besser, wie der gegenwärtig im Erzgebirge Siebenbürgens so allgemein beliebte Strecken- oder Stollenbetrieb. Nach letzterer Methode ist auch ursprünglich unter ärari- scher Regie das Bleibergwerk Alexi bei Kis-Muncsel angelegt und später von den Privaten fortbetrieben’ worden. Das Terrain ist. dazu freilich sehr günstig; denn von dem Pingen-Plateau zieht sich erst nach Osten und dann fast nach Süden eine Schlucht hinunter. rechts und links von Buchen- wald begränzt; — das in derselben rinnende Wässerchen aber gehört zu den Anfängen des Pesteser Baches, der sich in die Üserna ergiesst. An den obern Rändern dieser Schlucht nun sind die Mund- löcher verschiedener Stollen angesetzt, von ‘denen der unterste ein Erbstollen ist (oder besser - werden soll). Derselbe heisst Maria-Erbstollen; über ihm liegt ein alter, zu Bruch ge- gangener Erbstollen; in dessen Nähe liegen thalauf noch 2 zu Bruch gegangene, alte Stollen; -— dann folgen: ein Alexi- Unterbau - Stollen und ein Kheneitt Oberbau - Stollen; — wieder weiter aufwärts liegen: ein Ferdinandi- und ein Antoni- Stollen; das oberste Stockwerk des ganzen Grubenbaues aber 127 bildet jetzt der „Neue Ladislai-Stollen‘ neben einem zu Bruch gegangenen „Alten Ladislai-Stollen‘ und andern ab- gebauten Zechen. Die vielen zu Bruch gegangenen Stollensind eben so viele Do- kumente für das Alter dieser Grube, auch wird in Marienburgs 1813 erschienenen Geographie von Siebenbürgen ihrer bereits ge- dacht. Gegenwärtig sind von allen Stollen nur 2 practicabel, näm- lich der Alexi- undder neue Ladislaus-Stollen. Der Maria- Erbstollen ist 1851 bei einem Wolkenbruche durch die bei dieser Naturerscheinung in die Schlucht hinunterstürzende Wasserinase so vollständig zugeschlämmt worden, dass beim Stollen-Mundloch eben nur noch der obersten Pfosten zu sehen ist. _ Wie tief das Geröll und der Schlamm hinreichen, kann man nicht wissen ; doch kann da kein wesentlicher Schaden geschehen sein, da die Zimmerung vom Stollen - Mundloch an nicht weit hinreichen und die 6 Fuss hohe Strecke dann wenigstens 90 Klafter im festen Gestein ge- trieben sein soll. Die Erze nun, welche hier im Thon- und Glimmerschiefer- (respekt. Gneuss-) Gebirge vorkommen , sind folgende : .. 1. Bleiglanz (oder Bleischweif), auf der Grube ‘wohl auch „Bleiblende‘“ genannt, Dies Erz hat durchaus nicht das Ansehn und Gefüge des am meisten bekannten eigentlichen Blei- glanzes, kommt nicht krystallisirt vor und sieht fast dem Graphit ähnlich. Es scheint in dem ganzen Schiefer-Gebirge ziemlich weit verbreitet zu sein; denn man traf es bisher in allen den erwähn- ten Stollen, namentlich aber in dem Maria-Erbstollen, wo . dieser Bleiglanz von 6 Zoll Mächtigkeit gefunden worden sein soll. Ein auf der Halde liegendes Stück machte diess glaublich, bewies aber auch, dass diess Erz hier vielfach mit Quarz vermengt vorkommt, wesshalh es aufs Pochwerk gehört. 2. Weissbleierz, amorph und mitunter auch in schönen grossen Kristallen, wie die Sammlung des Herrn Magistrats-Rathes Loreni zu Broos darthut; ziemlich häufig in den obern Stollen und namentlich in Alexi- Oberbau - Stollen. 3. Bleiocker, von gelblicher; ins Röthliche leuchtender Farbe, häufig in den oberen Stollen, oft grosse weite Räume aus- füllend, und zwar besonders im ‚Neuen Ladislai-Stollen‘ und vermuthlich am häufigsten unter den alten Duckeln. (römischen Pingen), wesshalb auch fast sämmtliche Stollen dahin ihre Rich- tung nehmen. 4. Dem Anscheine nach auch Kupfererze; denn der na- türliche Kupfervitriol (blaue Vitriol) kommt im Ladislai-Stollen häufig genug vor. 128 Auch kommen: Gediegenes Silber und Freigold vor. Ersteres (nach Ackner und Bielz) jedoch selten, und letzteres (nach Angabe der Csertester-Hüttenverwaltung) in Bleiocker; je- doch kaum sichtbar. Sämmtliche Erze enthalten durchschnittlich an und über 28%, Blei nebst Silber und Gold. Ein Centner gibt wenig- stens 23 Pfund Blei und 2%, bis 3 Loth göldisches Silber, und zwar so, dass in 16 Loth Göldischem an, auch über 3 Quentchen Gold enthalten sind, was wir aus einem Ablieferungsschein an die k. k. Hütte zu Csertest zu ersehen, Gelegenheit fanden. Der gegenwärtig stattfindende Grubenbau ist nichts als ein Raubbau auf Bleiocker. Davon überzeugte: ich mich zur Genüge bei Befahrung des „neuen Ladislai- Stollen“, in dessen Gewirre. von 5 —7 Fuss hohen Strecken man bergauf, bergab steigen und klettern muss, weil die erwähnten 4 Arbeiter nur dem Bleiocker nachgehen, und was sonst ansteht als ‚‚nem jo |“ betrachten. — Höhlungen auf allen Seiten sind Beweise, wie viel man da schon Bleiocker herausgefördert habe. " Nur 80 Schritt weit reicht im Ladislai-Stollen die Ver- zimmerung , sonst bildet überall der Schiefer und Gneus die un- regelmässige und oft ziemlich lose Firste und den nicht gleich. mässigen Stoss. Der allerwärts anstehende Bleiglanz (Bleischweif) wird, wenn er nicht ‚ganz rein und graphitartig aussieht, als „tau- bes Gebirge‘ behandelt, stehen gelassen oder mit geför- dert; je nn Umständen. 278 Das Weissbleierz wird; wenn es mit der Hand aus- zuscheiden geht, schon besser benützt, und wie der unreine Ocker, auf einem kleinen sehr einfachen Waschwerke neben dem Ladislai-Stollen möglichst gereinigt. Alles aber, was Pochgänge sind, bleibt entweder als Aus- füllung abwärts gehender Höhlungen in der Grube liegen, oder kommt, als ,‚,nem jo!‘ wiesich die von uns gefundenen Arbeiter ausdrückten, auf die Halde; denn die Grube besitzt gegenwärtig leider kein Pochwerk. Das früher bestandene,, entsprechend grosse Poch- und Waschwerk befand sich °/, Stunden weit unten in der erwähnten Schlucht gegen Fel-Pestes zu. Damals führte von der Grube ein fahrbarer Weg, ja sogar einmal eine‘ Holzbahn zu diesen so un- entbehrlichen Autagekit — allein in der Revolution wurden das Poch- und Waschwerk Zöretdrt,. und 1351 endlich wurde durch den erwähnten Wolkenbruch auch der Weg theilweise zerrissen. ‚Der Ruin des Pochwerkes sammt Weges hat zur Folge ge- habt, dass gegenwärtig vor zwei Stollen sehr bedeutende Halden 129 von Pochgängen liegen, und dass die Grube selbst ein wahres Magazin von Pochgängen ist. ars Da nun gegenwärtig die Kis-Muncseler Grube sammt Zube- hör für 4000 fl. CMze. zu kaufen ist; — da die Grube schon 6000 [_]° Feldfläche einnimmt, ringsum aber freies Feld daran grenzt, wo offenbar die Fortsetzungen der Erze gehen, und auf Grund des neuen Berggesetzes der Grube ohne besonders grosse Kosten eine fast immense Ausdehnung gegeben werden kann; — ‚da bei der Grube schöne Waldungen liegen, deren Besitzer das Holz sehr gern um ein Billiges (auf dem Stock) verkaufen wer- den; — da die Renovation und Erweiterung der Grube, der Neu- bau des Thalweges, des Poch- und Waschwerkes kaum 10000 fl. CM ı ‘kosten können , die vorhandenen Pochgänge aber vielleicht mehr als 25000 fl. CM. Werth‘ besitzen; — da die Versuchsarbeiten in den römischen Pingen möglicher Weise zu schönen Ergebnissen führen dürften, und — da auch durchaus kein Hinderniss existirt, eine eigene Schmelzhütte nebst Bleiweiss- und Bleizucker-Fabrik gründen zu dürfen, und diese im Walde beim Pochweık selbst etablirt werden könnten, so dürfte ein Kapitalist, der die Grube 'aequirirte, binnen Jahr und Tag da Alles in Ordnung, Gang und Flor zu bringen im Stande sein, ohne Verluste oder geringe Er- trägnisse fürchten zu dürfen. i Bei dieser wünschenswerthen Wiederaufnahme eines geregel- ten Betriebes dieser Grube bei Kis-Muncsel werden die vorhan- denen 4 Arbeiter dem neuen Grubenbesitzer durch ihre Local- und Sachkenntniss gewiss von grossem Nutzen und unentbehrlich sein ‘und eine besondere Berücksichtigung verdienen. ‘Ihrem Schweiss verdankt die Alexi- Grube ja zum Theil: die vielen aufgehäuften Pochgänge ; auch ist der erwähnte quasi Hutmann durch Herrn Alexander von Nemegyai soweit geschult worden, dass er seine Erze und Schlieche ganz sachgemäss: zu sortiren und im Pro- biergaden auf ihren Gehalt zu bestimmen versteht. | Nach fast sechstündigem Aufenthalte und einem frugalen Mahle aus eigener Menage, verliessen wir die (irube von Kis- Muncsel, reich beladen mit Erzen aller Gattungen, kamen endlich zu unserm Fuhrmann, dem es im Walde anfıng „gram zu werden‘‘, und traten unsre Heimfahrt an. 130 Ferienreise in das siebenbürgische Erzgebirge von | Eugen Filtsch. Schon seit geraumer Zeit war es mein dringendster Wunsch, diejenige Gegend unseres Vaterlandes zu bereisen, die ebenso- wohl durch ihre Naturschönheiten, als durch ihre mannigfaltigen Bergschätze sich auszeichnend , nicht nur dem Reisenden zur Augen- weide dienen, sondern auch dem Wissbegierigen ein unendliches Feld der Belehrung biethen kann. Doch es traten der Befriedigung dieses Wunsches stets Hindernisse entgegen, bis eben jetzt eine sehr günstige Gelegenheit zur Bereisung jener interessantesten Gegend unseres Vaterlandes durch die gütige Einladung des Herrn Kauf- manns Bärdosi in Boitza sich mir darbot. Es war am 9. Juli 1857 Mittags, als ich in Begleitung meines Pflegebefohlenen und noch zwei anderer, jener Gegend angehörigen Heimathskinder die Reise antrat, und meiner gelieb- ten Familie ein inniges Lebewohl sagte. j Wenn nun auch einzelne Widerwärtigkeiten, die eine Ver- spätung unseres Aufbruches veranlassten, die heitere Stimmung bei dem Beginne der Reise niederdrückten und den dabei schul- digen Reisegetährten vorwurfsvolle Blicke und Worte zuzogen, so heiterte sich doch recht bald das Gemüth wieder auf, namentlich als in Reussmarkt die Gesellschaft einen wesentlichen Zuwachs erhielt durch meinen geliebten Freund, den vielbewährten Natur- forscher Albert Bielz. — In dessen mir unvergesslichen und mannigfach belehrenden Gesellschaft erreichten wir noch in der Dämmerung Mühlbach, wo ich in dem Pfarrhause mein Familienrecht geltend machte und uns die entsprechendste Unterkunft verschaffte. Den folgenden Tag (den 10. Juli) setzten wir unsere Reise weiter fort, constatirten im Vorbeigehen beim Siboter Posthause das Vorkommen der Helix lutescens und hielten uns, indem wir als Ziel des Tages Vajda-Hunyad bestimmten , nur eben so lange in Broos auf, als wir ein Mittagsmahl zu uns nahmen und einige werthe Freunde und Bekannte begrüssten. Wir erreichten, wenn gleich gewaltige Regengüsse unsere Fahrt begleiteten, noch bei Tage unsere Station. Ein eben abzuhaltender Jahrmarkt , in Folge dessen alle Wirthshaus-Localitäten vergriffen waren, sollte uns in die peinliche Noth versetzen, allhier aller Unterkunft zu entbehren, wenn nicht die mir bekannte Gastfreundlichkeit des Herrn Apothekers Acker als geeigentstes Asyl erschienen wäre und ich mit sehr wenig einleitenden Complimenten geradezu in 131 dessen Behausung einzufahren mir die Freiheit genommen hätte. Wenn nun gleich eine ziemlich zahlreiche Gesellschaft aus dem Wagen herausstieg, und drei stattliche Rosse mit nicht zu ver- kennender Sehnsuch nach dem Stalle schnaubten, so war der Ein- druck, den unsere Ankunft auf die verehrte Hausfrau machte, doch ein vollkommen günstiger , und der treffliche Hausherr be- gleitete uns sogleich auf das Schloss, während jene indessen die einladentsten. Anstalten zu einer wohlbesetzten Tafel und einem wohlthuenden Lager besorgte... Nachdem an den regenfeuchten Felsen am Fusse des Schlosses Freund Bielz in Gesellschaft von Pupa frumentum und avenacea, Helix obvia mit glas- hellen Bändern, Glausila dubra, filograna und ungulata, die dieser Gegend eigenthümliche Clausila Bielzii in grosser Menge gesammelt hatte, betraten wir die traurige Ruine dieses berühmtesten Baudenkmales unsers Landes, wo wir unsern Her- ‚mannstädter Ingenieur Carl Dietrich antrafen, auf das eifrigste ‚bemüht, Pläne zur Herstellung dieses Schlosses zu entwerfen. Derselbe gab uns für die Einrichtung dieses berühmten Baues einen vortrefflichen Cicerone ab, drückte aber auch unsere heitere Stim- ‚mung durch die Mittheilung zugleich nieder, dass dieses grosse Denkmal der Geschichte ‘eines der berühmtesten Männer unseres Vaterlandes, welches den Stürmen von Jahrhunderten getrotzt, bis es im Jahre 1854 ein Raub der Flammen wurde, wahrscheinlich dem rohen übermüthigen Muthwillen der Neuzeit zum Opfer fiel. Ergreifend ist der grelle Widerspruch zwischen dem colos- salen Gerippe eines alterthümlichen Bauwerks und der wildro- mantischen Gegend, den malerischen Waldgruppen und dem gleichsam zürnend dahintobenden Wildbache, der das belebte Treiben des unter ihm liegenden Ortes übertönen, und den Rei- senden auf sich aufmerksam machen will, — um ihn gleichsam vom Schauplatze so elend vernichteter Grösse abzulenken. — Doch äusserst dankenswerth mag es hier zugleich bezeichnet werden, dass es bei der historischen Wichtigkeit dieses Schlosses und den ‚noch sichtbaren Ueberresten architektonischer Schönheit in dem Intresse der hohen Regierung zu liegen scheint, das Bauwerk vor ‚weiterm Verfalle zu schützen und möglichst herstellen zu lassen I— ©: 0 In unsere Behausung zurückgekehrt, wich bald der Unmuth und die Wehmuth, denn die “gastfreundliche Tafel erlaubte es; uns von jenen traurigen Bildern zu entfernen, und in dem freund- ‚diehen Geleite der innigen Freundschaft Erhohlung und Ruhe zu finden, deren wir umsomehr bedurften , als wir für den kom+ menden Tag zur Besichtigung des über eine Stunde: entfernten Bujturer Petrefacten-Lagers neue Kräfte nöthig hatten. Den 11. Juli machten wir noch bei grauendem Morgen noch- ‚nals einen Ausflug ‚nach. dem -Schlosse, holten Freund Dietrieh aus seiner Wohnung ab, pflückten einige Clausilien und Helices 132 von den Felsrändern — und traten dann sogleich die Excursion zu dem vielbesuchten Conchylienlager an Ein leichtes Fuhrwerk — wohl berrechnet auf das: unsi- chere Gestell der Pferde, — fülırte uns, wenn auch langsam, dem, Orte Bujtur zu. Im Dorfe selbst bewillkommnete uns’ Herr'von Ivuly, der uns durch seine eigene Sammlung zu unserm :Vor- haben nur ermuthigen konnte; auch. brachten uns mehrere Bau- ern zu ziemlich billigen Preisen mitunter recht schöne Petrefakten zu — und wir hätten reichlich beladen umkehren können, wenn uns nicht das eigne Verdienst des Aufsuchens lohnender ge- schienen hätte. — In einem dichten Nebel durchzogen wir Felder und Wiesen, vom gestrigen Regen schlüpfrige Lehmhügel hin- auf, überschritten bald Zäune, bald vom Regen und Nebel trie- fende Kornfelder und kamen endlich nach einer: Stunde Weges zwischen Eichengestrüpp und jungen Eichenwäldchen an einem von Südost nach Norden streichenden Graben an, der in einer ver- witterten Sand- und Mergelschichte Spuren des Lagers von Petre- fakten oflenbarte,, in denen wir folgende Species erkannten: Conus ventricosus, fuscocingulatus und Dujar- dini; Ancillaria glandiformis; Cyprea pyrum; Tur- ritellaArchimedis und turris; Chenopus-pes pelecani; Trochus patulus und fanulum?; Strombus coronatus und Bonelli; Terebra fuscata, acuminata und Baste- roti?; Pyrula reticulata; Xenophora?,; Marginella miliacea; Cassis saburon; Sigaretus haliotoideus; Ringicula buccinea; Buccinum Rusthorni, Carronis Iyratum, Dujardini, coloratum und semistriatum; Cancellaria varicosa, ]yrata, calcarata und 5; —+0:02 Pen ae u, | | ZUBE —0:02 April aan. FB |. 0:08 Be N POTER®, BRERE SUOEN 705 „ 72022 + —0'03 RITTER EEE 8:00 ,, 802 „ +0:02 a elenasdel 02 u AT OR | —0:01 Amtstusbiall Sina , sadsittspiU-2D ;| 10:26 ,, +001 September . .". 845 „ 844 „ —0'01 Deichan 4, ac aemm 2:00.|.; ur, —0:01 November . . ... 540 ;;, 5-40 „, 0:00 December . . . . I 440 ‚, 4-41 +0'01 Jahr . 208. | 624 „ 624 „ V. Der Röhrenbrunnen im Hause Nr.560 auf der Kornzeile. In der Nähe des Angers in der oberen Vorstadt bat man das Wasser mehrerer Quellen in ein gedecktes Basin geleitet. Von da aus erhält in unterirdischen Röhren zuerst das Bürgerspital ferner das oben genannte Haus, das k. k. Provianthaus und das städtische Bierbräuereihaus seinen Bedarf am Wasser. Auch dieser Brunnen fliesst ununterbrochen. Die Temperatur desselben weicht in den einzelnen Monaten von der des vorhergehenden zwar ab, die mittlere Jahrestemperatur stimmt jedoch bei beiden vollkom- men | — Der Berechnung zu Folge ist: — 62375 + 42244 Sin. (240° 47° + 300X) + 0'3443 Sin. (104° 34° + 60°X) —+ 02050 Sin. (116° 34° + 90%X) + 0'1800 Sin. (316° 6° +412C°X) + 02595 Sin. (207° 56° +150%X). Seehöhe des Angers = 19410 W, F, 144 Monat | Beobachtet | Berechnet | Differenz Januar.» 2.2.2. |02800R. | 2820R. | +002 Februar ...., „AR U ı 2:20 a —0:02 März ..... ESS} 6] #288), 227 „ | +002 Apsil 7 5. 7087,76 30}, 358, | —0:02 7 BRENNEN BB RREEERERNENEREEGER BEREE «| RG 682 „, +0 02 Toni ah? loyanıtaonait elle. Bra A dual un. —+0:02 Ansneh.- Li. sn ur 4) Men 108 „, —0:02 September. . . 2. 1.960 ,, | DBR *,, —+-0'02 Detobery.\... #ue - 8:00 „, 7938;,. —0:02 November . RD; DaL u, —+0'02 ' December . AU ,, 4-98 ... —0:02 Jahr . Dre 2 VI. Der Röhrenbrunnen aufdem sächsischen Schneiderzwinger. Von dem Ursprung dieser Quelle berichtet kein Pergament , keine mündliche Ueberlieferung. — Vor etwa 50 Jahren liess man der Onelle nachforschen ; man deckte die vortrefflichen , seit Menschenge- denken keiner Reparatur bedürftigen , thönernen Röhren in einer Län- genausdehnung von etwa 200 Fuss auf, stellte jedoch jedes weitere Nachforschen ein, weil das Blosslegen der immer tiefer sich hinziehen- den Röhren zu grosse Kosten verursachte. — Der Gang der Wärme wird Bei diesem Brunnen ansgedrückt durch: I, = 63792 + 23171 Sin. (202° 53° + 30°X) + 0'0441 Sin, (10° 54° + x + 00952 Sin. (333° 26° + 90°%) + 0'1093 Sin. (217° 35° + 120°X) + 01047 Sin. (352° 44° + 450%). Monat | Beobachtet | Berechnet | Differenz January ae 5.650 R. 566° RR, +001 Februar . ae 480 „, Aal. — 0:02 März . u TE WAR —+0:02 April 4RD' 5 RER —0:03 Mai . AU 497, —+0 02 Juni . Rsahyyy, 6:73.,,, —0:02 Juli . 198, 1; 796 ,, +0 01 August - 900. ,, 8:95 ,, —0:02 September . 9-85 „, 9-87 +0:02 October 9:40 9:37 „ —0:03 November . 8:60 „, 862 „, +002 Dezember 720 ;,, 748.0,,.4] , —002 Jahr . 6.38 ,,:|°> 688 ;, 145 Vll. Die Honterus-(uelle. Um zu dieser herrlichen, in der reizendsten Gebirgsgegend am Fusse des 5723 W. F. hohen Schulergebirges entspringenden Quelle zu gelangen, kann sich der Fremde getrost jedes Schul- kind zum Wegweiser wählen. Die Quelle sendet ihre Silberwellen durch die schöne Wiese auf welcher Kronstadt’s Jugend alljährig das Andenken an die Gründung des kronstädter Gymnasiums und die Verbesserung aller Schul - Anstalten im Burzenlande durch Johannes Honterus beim Schlusse des Schuljahres auf die erhebendste Weise feiert. Die Quelle liefert Jahr aus Jahr ein eine beträchtliche Menge vortrefflichen Trinkwassers, Den Gany der Wärme drückt folgende Formel aus: nr = 6.0625 + 00559 Sin. (296° 34° + 90X) Seehöhe der Honterus - Quelle = 2132-5 W. F. Jahreszeit | Beobachtet | Berechnet | Differenz Kühlung | isadesısHt ; 605*R. | 601° R. —004 NL ee 0.05; 609 „, +004 Bapst... |. .a°us-2 nv. [il 6Rbn,.. 641 „, — 0:04 Winter... Nr. 600 , 6:04 „, +004 a 606 „, 6°06 „, Vill. Der helle Brunnen in Zeiden. Eine der schönsten und wasserreichsten Quellen im Burzen- and ist der „helle Brunnen‘ im grossen und wohlgebauten Markte Zeiden. Die konstante Temperatur dieser (Quelle berechtigt zu der Annahme, dass der helle Brunnen von Wasser gespeist wird, welches in den Boden bis zu der Tiefe eingesickert ist , in welcher die jährlichen Oscillationen der Wärme gänzlich ver- schwinden. Da ferner die Quellenwärme die mittlere Luftwärme des Ortes wenigstens um 1° R. übertrifft, so kann man mit der grössten Wahrscheinlichkeit annehmen, dass das Sammelrevier dieser Quelle eine Tiefe von etwa 114 W. F. besitze. i Der helle Brunnen entspringt am östlichen Fusse des etwa 4000 F. hohen Zeidner Berges. Der Zeidner Marktplatz hat nach der Messung des k. k. Generalquartiermeisterstabes eine Seehöhe von 18054 W. F, Fast in derselben Mühe entspringt der helle 146 Brunnen. Die Messnngen in den vier Jahreszeiten lieferten fol- genye vollkommen übereinstimmende Resultate: Frühling : ...... ., 7:60°R. SOWIMET. „+7 nah ilaia «ad 5 Berbat, us Kits Winter... ade Yard lisa Jahr wid sch narho7:80 51}, IX. Das Rosenauer Gespreng. Am nördlichen Fusse des äussersten Ausläufers vom Schuler- gebirge, auf dessen fernhin schauender etwa 500 F. hoher Spitze die Rosenauer Burg steht, entspringt das Gespreng, welches an Klarheit, Güte und Wasserreichthum mit dem Zeidner hellen Brun- nen rivalisirt. Rücksichtlich der ziemlich konstanten Temperatur gilt auch hier das bei dem hellen Brunnen Bemerkte, Den Gang der Wärme gibt folgende Formel an: ie = 75375 + 0.0901 Sin. (808041° + 90%). Jahreszeit | | Beobachtet | Berechnet | Differenz ' Frühling . . 0] W7OOR. | Sotier |. „ ER, 760 F Herbst! . !... soB: ; 7:60 Winter „it A923 750 Jahr or 2000 .% ana +0:01 —0:01 +0:01 —0:01 — UT NT SI »> oa ur = ge) I or Ar Nach des Verfassers Ansicht besitzen die Quellen auf der blumenauer Spitalswiese vorzugsweise die Eigenschaften, welche zu einer sicheren Bestimmung °der mittleren Luftwärme' von Kron- stadt erforderlich sind ; denn” 1) die Seehöhe dieser Quellen ist mit der von Kronstadt bei- nahe völlig übereinstimmend ; 2) diese (uellen fliessen reichlich und ununterbrochen ; 3) die 'nıcht‘ unbedeutenden Variationen der Quellenwärme in den einzelnen Monaten lassen auf keine grosse Tiefe des Sammelreviers schliessen. Die Quelle am Salomonsfelsen und die Honterusquelle ent- springen in einer Höhe, die bei der ersten um 523 und bei der zweiten um 263 F. grösser ist, als die Seehöhe der Stadt; daher würde aus diesen Quellen, so wie aus den Röhrenbrunnen wegen 174 dem offen stehenden Reservoir und der langen Röhrenleitung eine zu niedrige mittlere Luftwärme resultiren,, die achtjährigen Mes- sungen der Luftwärme lieferten folgende Jahresmittel : | 1849: „7 9.024-9'58° R, 1850... 4604 48517 “or SER, 18029, HIrsgRh. VERG ZB „, ago np uepl, Nah, F3aı De „naree it 0-50 1855 °.°.0.020. #998 ,, E50 age], Das Mittel aus diesen achtjährigen Beobachtungen beträgt, 6'27° R. , welches mit der mittleren Jahrestemperitur der Quellen in der blumenauer Spitalswiese von 6°58° nur um 031 differirt. F'erienreise in das siebenbürgische Erzgebirge von Eugen Filtsch. (Fortsetzuug und Schluss. ) . Die intermittirende Quelle liegt etwa 2 Stunden in nord- westlicher Richtung von Acsuva entfernt an dem Nordabhange des Gebirges Moma bereits auf dem Gebiete von Ungarn in einem hochstämmigen Buchenwalde.*) Wir hielten uns hier über 1'/, Stunden auf, d.i. von 6 Uhr bis gegen 7%, Uhr Abends und waren dabei so glücklich von der günstigsten Witternng begleitet zu sein. Die erste Strömung der Quelle begann 5 Minuten nach 6 Uhr Abends das Steigen des Wassers im obern Becken, nahe an der Quelle, welches 10 Spannen im Durchmesser hält, dauerte 2 Minuten und erreichte eine Höhe von 1%Y, Fuss. Das Fallen des für einmal hervorge- strömten Wassers dauerte 20 Minuten bis das Becken wieder voll- kommen wasserleer wurde, und das Wasser theils am vordern Ende des Beckens , welches aus mehreren grossen in ziemlich un- regelmässiger Form zusammenliegenden Steinen eines röthlichen Kalkes besteht , abströmte , theils durch den Boden des Beckens ‚nach unten hindurchsickerte, oder aber in die Höhle zurück- floss, woher die Quelle ihren Ursprung herleitet, wiewohl von der oberen Quelle her der Fall nach dem tiefern Becken nur sechs Minuten andauerte und als von dem obern Becken nichts mehr abfloss, die Strömung noch immer zehn Minuten an- *) Siehe auch die Beschreibung in diesen Blättern vom Jahre 1856 Nr, 12 Seite 208. 148 hielt. Nicht immer in gleichen Zwischenräumen stellt sich das Hervorbrechen des Wassers ein, das ein Geräusch verneh-. men lässt , als wenn es im Innern nicht weit von der Oeffnung über ein Hindernisse etwa über eine alte Baumwurzel oder der- gleichen hinüberschlage. Das zweite Hervorbrechen der Strömung, welches wir beobachteten, stellte sich nämlich erst 5 Minuten vor 7 Uhr Abends; das dritte dagegen schon 15 Minuten nach 7 Uhr ein. Nicht genug mit der besondern Eigenthümlichkeit dieses Naturphänomens ist das Wasser an und für sich nicht nur sehr erfrischend und klar wie Crystall, sondern es wird ihm auch eine besondere Heilkraft zugeschrieben, weswegen hie und da auf den Aesten der umstehenden Buchen mehrere oft sehr brauchbare Stücke weisser Wäsche aufgehängt sind oder am Boden herum- liegen, als Dankopfer von den Leuten, welche durch diese ‘Quelle angeblich ihre Genesung fanden, und mit ihrer alten Wäsche auch die Krankheit ausgezogen zu haben wähnten. Wir kehrten noch denselben Abend bis in die gastliche Notärswohnung in Acsuva und des andern Tages nach Nagy- Halmagy zurück, wo wir bereits vor unserer Abreise die Bestel- lung auf Pferde und Führer zur Excursion in das obere Aranyos- thal hinterlassen hatten. Mit getheilter Befriedigung wurden wir in Nagy-Halmagy schon bei unsrer Ankunft zweier Klepper gewahr, denen es sehr will- kommen schien , selbst an dem Unkraut eines verfallenen Hauses ihren Heisshunger zu stillen, aber erst gegen die Mittagsstunde war unsere Cavalcade zu Stande gebracht, welcher Zwischenzeit wir die Erwerbung einiger Achate aus der Gegend von Acsucsa verdankten. Gegen zwölf Uhr Mittags machten wir uns endlich auf, um über das Gebirge Gaina den Ort Vidra im Thale des Goldflusses zn erreichen, und von hier aus entweder die Eishöhle bei Ske- visora oder aber Topanfalva (Kimpeni) zu besuchen. Wiewohl nun der Ritt nach der periodischen Quelle uns es fast willkom- men erscheinen liess, dass unsere Rosinanten hie und da selbst gehend eine Letargie befiel, ja das unter mir leidende Ross sogar mit Kraftanstrengung begleitete Rücksprünge machte, so wäre es uns doch gelegen gewesen, etwas rascher fortzukommen, um noch frühzeitig in der Station anlanzen und desto sicherer die Weiterreise vorbereiten zu können. Dafür aber konnten wir desto behaglicher die (regenden und Aussichten geniessen, wo sich gegen Süden das Thal von Körösbänya bis Vätza öffnet, gegen Westen Wald und Flächenparthien sich ausdehnen und wieder zur Rechten und Linken die Valia und der Dialu Oburschi und der Vurfu Rusch, wie auch der Denza und Postuj eine jener piktoresken Gegenden vorführen, die den Reisenden etwa nach Tirol oder in die Schweiz versetzen. — Zwischen diesen Parthien bestiegen wir den Dialu Arad, den Vorberg der Gaine, liessen unsere Pferde sich am 149 trefflichen Wasser ‘und Grase laben, das hier für:die- daselbst weidenden Heerden aller Art bestimmt ist, und eine Lacerta muralıs, mehrere Clausilien*) und Käfer waren der Lohn unserer Ruhe und Erholusg. Nach derselben wanderten wit wei- ter und bestiegen die Gaine, deren steiniger, um den Gipfel herum sich schlängelnder Weg wohl auch lohnende Aussichten nach allen Weltgegenden bot, und namentlich auf den im Westen sich erhebenden Bihar an der Grenze Ungarns. In Kurzem waren wir so glücklich, das Denkmal auf der Spitze der Gaine vor uns zu sehn, das bei dem Besuche Seiner Majestät des Kaisers i. J. 1852 zu ehrendem Gedächtniss errichtet wurde, worauf wir etwas nach Westen lenkend, gegen Norden den Berg Muncsel vor uns sahen, auf dem eine hölzerne Stange dessen Spitze und zugleich den Ort bezeichnete, wo alljährlich am 19. Juli entfernt von den bewohnten Orten ein Jahrmarkt ab- gehalten wird, welcher bei den daselbst stattfindenden höchst zahlreichen Zusammenkünften der Bewohner der Umgegend zu- gleich ein grosses Volksfest bildet. Sehr treffend benannte Freund Bielz den Muncsel, der einige Fuss über die Gaine emporragt, den Siebenbürgischen Rigi, denn nicht können wir uns entsinnen, irgendwo in Siebenbürgen, selbst von den höchsten Karpathenkuppen aus, eine herrlichere Fernsicht genossen zu haben, von der sich das Auge kaum tren- “ nen und wo man leicht die Zeit vergessen kann, mit der beson- ders wir damals geizen mussten. Denn wiewohl wir nun die Höhe der Wasserscheide zwischen dem Körös- und Aranyos-Thale er- reicht hatten, und uns noch bei sinkender Sonne hinunterliessen , so konnten wir doch Ober-Vidra an demselben Tage nicht melır erreichen und waren genöthigt, im Walde die Nacht zuzubringen, und uns der Gesellschaft einiger Mähder anzuvertrauen , die spä- tern Erhebungen zu Folge übelberüchtigte Räuber waren, aber sich gegen uns nicht nur aller communistischen Vertraulichkeit enthielten , sondern vielmehr willig und aufmerksam unser Lager sowohl, als auch unsere Weiterbeförderung nach Kimpeni besorg- ten, da ihnen der Weg nach der Eishöhle von Sterisora viel zu mühsam und weit erschien. Auf diesem Platze der abenteuer- lichsten Nacht, la Stoin genannt, mitten in einer Buchenwaldung, die an einen Urwald erinnern konnte, und auf eine frische Matte unter eine dicht belaubte Buche uns lagernd, verblieben wir bis 4 Uhr früh am 16. Juli und setzten dann den Weg so schnell weiter fort, dass wir bald Ober-Vidra erreichten, und hier unsere noch immer nicht gekräftigten Gaule nicht nur umtauschen konn- ten, sondern bis 40 Uhr schon an dem schönen Wasserfalle der sogenannten Pischstoare anlangten. *) Darunter Cl. laminata, Cl. eritica und eine neue Art aus der Verwandtschaft der Cl. filograna (Cl. gallinae EZ. A. Bies.) 150 Der Weg führt dahin im grossen Aranyosthale (Valje Arieschu- luj), wo schon seit dem Einfalle des Vidrischora-Baches anstehende Kalkfelsen der Juraformation immer häufiger werden, auf welchen hier bei kaum 3000 F. Seehöhe das EdeJweiss (Gnaphalium Leon- topodium) blühte. Das Thal durchströmt ein krystallklares Wasser, dessen Ufer von Eschen , der Alnus incanna und Weiden bewachsen sind, und dessen Berglehnen von Haselstauden, Buchen und ein- zelnen Fichten grünen. Es bedürfte nur eben eines grösseren Wasserreichthums , um in der Pischatoare einen der grossartigsten Katarrhakt erken- nen zu lassen, da dessen Sturz von einem über 20 Klafter hohen Kalkfelsen über dichtes wolliges Moos und die wunderbarsten Ge- staltunren von Kalksinter eine hinreichende Höhe besitzt. Während der herrliche Anblick dieses Wasserfalles den Blick des Wanderers stundenlang fesseln kann, findet auch der Natur- forscher in dessen nächster Umgebung die lohnendste Ausbeute. So war es wieder auch hier unser Molluskologe Bielz, der reich- liche Erndte an den Kalkfelsen hielt, wo er Helix faustina (in seltener breitbändiger Varietät), H. triaria und rupestris, Clausilia striolata, Claus. plicata und die der Claus. filograna nahverwandte, neue Gl. catharrhactae erbeutete. Vom Wasserfalle weiter am Aranyosch hinab durchstrichen wir die Gegend bis Ponor, badeten uns daselbst im herrlichen Bache, und kamen etwa um die dritte Stunde völlig "gestärkt durch die mannigfachen enüsse der Reise in Kimpeni (Topän- falva) an, wo wir übernachteten und dann uns für den 17. Juli zur Reise nach Offenbanya bereit machten. Müde der Cavalcaden und froh von der Möglichkeit einer Fahrstrasse etwas hören zu könren, benützten wir am folgenden Tage eine einfache landesübliche Fahrgelegenheit, die uns nach Offenbanya fahren sollte. Die Gegend bis Offenbänya gehört zu den anmuthigen Mittellandschaften, die der durch die Pochmühlen bereits getrübte Aranyos durchströmt, und deren linke Anhähen von Haselstauden, die Rechten dagegen von Hochwaldungen , die den Uebergang zu Nadelwäldern bilden, bewachsen sind. Zwischen Lupsa und Offenbanya ist Bisztra durch die Goldwäscherei und He- dereu, der südlich von Lupsa gelexene Bestandtheil dieser Ge- meinde durch seine friedliche Lage bezeichnenswerth. Das vor- herrschende Gestein dieser Gegend ist Glimmer- und Thonschie- fer, — ein für den dasigen Strassenbau brauchbares Mineral. In Offenbanya besuchten wir die gewerkschaftlichen Gruben in Gesellschaft des Herrn Posch, dessen gütiger Vermittlung wir auch dieErwerbung einiger Stufen von Schrifttellur, Bleiglanz, Zinkblende, eh, Bergkrystalle und anderer Mineralien verdankten. Abends kehrten wir bis Lupsa zurück, wo wir übernachteten und am 48, Juli Früh 6 Uhr wieder zu Pferde sassen, um uns über den 151 Aranyos hinüber durch das Thal Schiäsza und Valye Vintzi nach dem Basaltberge Detunata und sofort nach Verespatak zu begeben. Die beiden Parallelthäler, zwischen welchen wir vom Orte Lupsa nach Uebersetzung des Aranyos zunächst fortritten, waren die Valya lunge und mike, — eine Berglandschaft , die vorzugsweise mit Haselstauden bewachsen ist, aber hie und da auch Culturland zeigt, wo freilich die Früchte mitunter in etwas verkümmerter Art ‚gedeihen. Südlich vor uns lag der Geamina mit diehtem Buchen- wald besetzt, der sich unmittelbar an die Detunata anschliesst. Aus den obigen Thälern setzten sich die Valea Siasza, Vinczi und Valea Carbunelor fort, welch’ letzterer Name sehr bezeichnend ist, da die Kohlen bereits den ganzen Waldbestand consummirt haben , und nun bis auf einige Birken fast kein Gehölz mehr sichtbar ist. Sobald man die Valea Siasza durchritten , so: findet man sich am Abhange der Geamina und zugleich auf der mitunter fahrbaren Strasse, die nun gerade ‚nach Verespatak führt , weon- gleich selten uns Fahrgelegenheilen begegnen, sondern selbst: das Holz: in offenen Körben auf Pferden aus dem Walde. in die Ort- schaften transportirt wird. Nicht lange blieben wir übrigens auf dieser Strasse , sondern wandten uns links unserm Zielezu, wo wirim Süden die Aussicht auf das nakte Felsengebirge Vulkoi bei Abrudbänya und die mit Tannen bepflanzte Corabia genossen. Vor uns lag bald: die mit Edeltannen besetzte Detunata flokoasza undan ihr vorbei ritten wir dem weitberühmten Basaltberge (Detunata goala) zu, wo noch mehre Andenken an die jüngste Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers im Jahre 1%52 zu sehen waren, die auch durch eine romänische Inschrift auf der steinernen Tischplatte verewigt wurde. Die Säulenbildungen der Detunata hin und wieder mit: ma- gerem Gesträuche der Salix caprea, des Rubus idaeus und Vaceinium Myrtillus und am Fusse mit grossen Trümmer- felsen besetzt, zwischen welchen einzelne Tannen hervorwach- sen, sind schon mehrfach beschrieben und: abgebildet: worden. Weniger bekannt ist die kleine Eishöhle und Quelle am west- lichen -Fussrande im diehten Tannenwalde. Wir sammelten den hier. eigenthümlichen Pterostichus transversalis mit Abax Schüppelii und einigen andern Käfern, dann von Schnecken Helix personata und glabra, Glausilia montana, critica und filograna,. sowie an- sehnliche Exemplare von Limax maximus, der hier auch in fleischrother Form vorkam. Wie befriedigend, wie entzückend, wie belehrend jedoch ‚auch dieser Aufenthalt uns gewesen, die Zeit — sie bricht alles ab — drängte uns weiter, ein wehmuthsvoller Blick weilte noch lange über den wunderbaren Gestaltungen ‚und Umgebungen und wie Titten: unserm voraneilenden Führer nach Verespatak zu, 152 ‘Das Basaltgestein hört bald auf, und der Trachyt wird vor- herrschend, aus dem die rechts emporsteigenden Bergkegel Dialu Muntar, Csieseri, Bucsumäny und Vunschu, von Osten nach Westen streichend,, bestehen; näher an Verespatak finden wir Dealu Schuli, Gergeleu und Kirnik, Erstere mit Haselstaude,, Letztern mit Tannen- ‘gruppen bepflanzt, die romantische Gegend umschliessend , an denen sich der fast unwegsame,, mit Mauern umgebene, in den mannigfal- tigsten Wendungen sich schlängelnde Pfad, kaum für das Pferd be- tretbar,, nach Verespatak hinzieht, und auf die unzähligen Pochwerke und die Halden der Csetate mare nnd mike die Aussicht bietet. In Verespatak liess uns das (ewirre eines belebten Marktes wenig geniessen, dazu raubte uns auch das Auffinden unsers von Topänfalva hieher bestellten Fuhrmannes viele Zeit und so mach- ten wir uns noch am 18. Nachmittags gegen Abrudbänya zu auf, neben dem grossartigen Pochwerke vorbei, das die Bedeutsamkeit der Goldgewinnung von Verespatak bezeichnet. Die Gegend ver- liert nun den Gebirgscharakter immer mehr und die niedere Baumregion weiset rechts dem Dialu Urli die Haselstaude und Esche, der Csetate mare und mike Eichen-, Eschen- und Birken- gruppen an, ebenso auch dem Pereu Pretyesi, Valea Roschi (Verespatak) und Valea Abrudului bis im Südosten der Budya emporsteigt, und mit hochstämmiger Buchenwaldung bewachsen, eine neue Abwechslung in der Umgebung Abrudbanyas hervorbringt. In Abrudbänya, das gleich wie Verespatak die Spuren einer zerstörenden Zeitepoche nur zu deutlich an sich trägt und diese Ruinen abgerechnet, ein sehr frenndlicher Ort sein könnte , such- ten wir unser Vereinsmitglied Ernest Decani auf, der so gütig war uns den 19. in die Valea Gserbului zu begleiten um uns hier auf einen Muschelkalk aufmerksam zu machen, welcher einige Korallen , einen Pecten und vorzüglich zwei Terebrateln ein- schliesst, sich durch Letztere unzweifelhaft als Jurakalk cha- rakterisirte, und an einigen grossen Blöcken am Bache die schöne Clausilia conjuneta beherbergte. Durch die Valea Cserbului hindurch , führt die gute neue Strasse in zahlreichen Windungen über den Berg Petricsa, dann durch die Valea Trimpoelelor nach Zalathna, an der vom Berge Dumbrara kommenden Valea Zinabarului vorbei, wo das meiste Quecksilber im Lande erzeugt wird. In Zalathna erfreuten wir uns der gastfreundlichsten Be- wirthung bei Herrn Bergphysikus Dr. Decani, der auch unsern Verein mit einigen der schönsten Mineralien beschenkte , worunter besonders ein schöne grosse Stufe des Schriftelleurs von Offen- banya, ein Kalkspath mit ganz besonderen Krystallcombinationen, Realgar von Nagyag u. s. w. zu erwähnen sind. Den 20. Juli verliessen wir Zalathna sehr frühzeitig, um über den Berg: Zsidow (Judenberg) durch Csib (oder Cseb) in das Maros- thal zu gelangen und dann den Weg nach Nagyag einzuschlagen. 453 Von: Zalathna geht der steilste Feldweg. am Judenberg hin- an, an dessen westlicher Seite der Kalkfelsen la Vulpe ünsern Conchyliologen mächtig anzog, nach Ülausilien zu schürfen, und ihm. auch einige Exemplare der mehrerwähnten Clausilia con- jungens,, nebst Ol. plicata und-dubia einbrachte. 2 en Sobald ınan, den Zsidov: erstiegen., breitet sich alsbald die verflächende Berggegend am rechten Maroschufer aus, die süd- westlich vom Gebirge Csetras bei Nagyäg begrenzt wird, und im südlichen: Kalkgebirge die interessantesten Felsspalten zeigt , wel. che die „Schlüssel“ der angrenzenden Orte Tjea Csibului oder Bekei genannt werden. ; Die mannigfaltigen Bepflanzungen. dieser Kalkfelsen mit Clematis vitalba, Cornus mascula, Acer platanoides, Fraximes ornus, Birke und Buche und. wie- der ‚ihre kahlen Wände bieten dem. Thale ein wildromantisches Aussehen. (sib selbst ist ein grosses abgeschiedenes. Dorf, wo es den Leuten seltsam vorgekommen sein mag , Männer unseres Genres diesen Boden betreten zu sehen. Der Fahrweg zwischen jenen Felsparthien aber gränzte an das Unglaubliche und nur die Mannigfaltigkeit. der wildroman- tischen Gegend liess dann. und wann die Stösse weniger em- pfinden , die bei dem Gepolter-des Wagens Einem bis ins innerste Lebenswärk drangen. Der Schimmer einer sich zur Ebene öffnenden Gegend berubigte endlich unsern Fuhrmann, der diese Fahrt wohl- passend als eine Höllenfahrt bezeichnete. — In dieser romantischen Gebirgsschlucht zeichnete sich besonders ein höchst malerisches Kesselthal „la Bildar‘‘ aus, das von zackigen Kalkfelsen umgeben war und nicht wenig durch eine Nebenschlucht gehoben wurde, wo in treppenförmiger Ordnurg übereinander kleine Mühlen vom Gebirgs- bache getrieben, die menschliche Thätigkeit mit der Natur verein- igten, um die Landschaft zu dem reizendsten Bilde umzuschaffen. Im ähnlichen‘ Charakter setzte sich die Gegend. bis in die Valea Bekey fort und sowohl in dem Piatra Corbului, als bei der Oeffnung; ; dieses Thales zeigte sich dieselbe Vegetation und die Kalkfelsen. heherbergten eine etwas gerippte Form der Clausilia madensis, Cl. plicata und dubia, dann Helix faustina, triaria und vindobonensis, sowie den Rulimus tridens, die Pupa avenacea, frumentum und triplicata. Weiter im Thale unterhalb Bokaintza aber, wo auf rothem, Lehmboden ein klarer Bach hinrieselte,, sprudelte im Innern einer Wiese etwa 40 ,Schritte links vom Wege zwischen einigen Steinen ‚mit Ge- räusche ein warmer, als auch knapp: am Bache ein schwacher kalter - Sänerling hewvor. Hier nahm nun die Gegend wieder das Aus- sehen: einer Hügellandschaft an, wo; nur noch die linke Seiten- wand mit horizontalen ‚Sandschichten: und der Berg mit. Eichen- waldungen besetzt war, In: Bozes war die Höllenfahrt zu Ende, unser Vetturino machte sich nach dem Bade Gyogy auf, um uns dort von un- yı serer Fussreise nach Nagyay abzuwarten, ‘und uns dann nach Mühlbach abzuführen. Wir aber schlugen über einen mit Frucht- feldern gesegneten Berghügel, der den Namen la Mniere erhalten hat und mit Eichen und Haselstauden bewachsen ist, den Weg nach Mada ein, liessen uns zwischen den mit Buchen und Eichen be- pflanzten Waldbergen D. Magura und Keszoi, wo mitunter auch schon die wilde Rebe (Vitis labrusca) vorkam, in das Thal hinab, und sahen bald das Dorf und wie sich hinter demselben der Madaer Bach zwischen der Plescha mare und mike — pittoresken Kalkfelsen — mit seinem silberklaren Wasser durchkämpft, 'in . dessen Beett wird gerade zwischen diesen Felsen in einem erwei- “terten Wasserbecken ein ungemein stärkendes Bad genossen. Die _Clausilia madensis, von der wir auf diesen Kalkfelsen eine ‘grosse Quantität fast ohne Mühe einsammeln konnten und dabei von unserm Führer trefflich unterstützt wurden, hatten meinen Reisegefährten eigentlich in diese Gegend verlockt, ich kann ihm aber nur Dank wissen, da sie zu den reizendsten auf unserer Reiseroute gehörte. Mein Freund entdeckte hier übrigens auch die schöne, für Siebenbürgen neue Claus. Grimmeri, welche in Gesellschaft von Helix vindobonensis, Bulimus tridens, Pupa ave- nacea, frumentum und triplicata auch an diesen Kalk- felsen vorkam, während auf Grassplätzen Helix obvia lebte, und von. selteneren Käfern Otiorhynchus denigrator ge- funden wurde. Ein anderes Vorkommen benützten wir hier mehr zu unsern gastrischen, als naturwissenschaftlichen Vergnügen d, i. den Cerasus madensis, dessen reife Früchte wir frisch vom Baum abpflücken liessen und gemüthlich verzehrten, um von der enormen Billigkeit, in der hier die Kirschen feilgebothen werden, Nutzen zu ziehen. Den Dialu Galbina im Südwesten mit dem Üsetrasch im Süden vor uns gingen wir zwischen Kirschengärten und dichten Eichenwaldungen fort und fort, und bemerkten, dass nördlichvon _ den Trachytbildungen des (seträszuges das Kalkgestein, wenn auch hie und da vereinzelt, nach allen Richtungen sich verbrei- tete. Wir erreichten etwa um 9 Uhr Abends das amphitheatralisch gebaute Nagyag, das mit seinen vielen leuchtenden Fensterchen im Thalkessel wie ein Feenreich bei der Abendbeleuchtung sich ausnahm. — Nachdem das liebe Bergvolk sich schon der Ruhe der Nacht anvertraut hatte, so war es nicht leicht einer Unterkunft habhaft zu werden, und es dauerte ziemlich empfindlich lange, bis in einem Wirthshause ein Licht der Hoffnung auf Ruhe und Stärkung vom heutigem Marsche bemerkbar wurde. Wir trafen noch diesen Abend Anstalten um die Bewilligung zur Einfahrt in die Gruben zu erhalten, zu der wir den kommenden Tag d. i. den 21. Juli um die 4. Morgenstunde bereit sein mussten. Nachdem wir am 155 anderen Morgen noch bei nächtlicher Dämmerung fast eine Stunde Wegs thalabwärts zwischen den Häusern des Ortes und einzelnen Bergwerks-Gebäuden fortgeschritten waren, fuhren wir in dem Franeisci-Erbstollen auf einer Pferdeisenbahn ein, welche eine Länge von 1300 Klaftern hat; wir besuchten dabei auch den Mag- dalena- und Daniel-Stollen, ohne irgendwo des charakterischen Erzes des Bergortes ansichtig zu. werden. ' Da wir auch im Orte keine Mineralien erwerben konnten, verliessen wir bald darauf Nagyag mit höchsteigener Gelegenheit wieder, indem wir vergebens nach einem Wagen oder Reitpferden bis Al-Gyogy uns umsahen. Links den mit Buchen bepflanzten Haito mit einer malerischen Capelle auf dessen Spitze, nach Osten hin die Kelverie und Fresinata bestiegen wir in schlängender Windung den von gestern uns bereits bekannten Fahrweg, kamen zum Tjepturare mike und mare, wo sich nun der Weg nach Gyogy rechts wen- det. Ueber verschiedene Waldberge,, die theils mit Haselstauden, theils mit Buchen bepflanzt sind und die Namen Gredina Popi, Dialu mare, Poyana szake, Teu lunge, Dialu und Valea Urtikus tragen, und wo zuletzt die Eichenwaldung den Uebergang ins Culturland vom Dorfe Renget und Bozes bildet, gelangten. wir nach 4stündigem Marsche ermüdet in das ersehnte Bad von Gyogy. In :Feredö blieben wir eben nur so lange, um uns von der höchst (lästig gewordenen Müdigkeit durch ein stärkendes Bad in der lauwarmen Mineralquelle zu erhohlen, und ein treffliches Mittagsmahl einzunehmen, worauf wir unsere Rückreise nach der Heimath mit dem uns hier erwartenden Fuhrmann aus Topänfalva fortsetzen konnten. — Wir dürfen hiebei die prompte Bewirthung und gute Aufnahme nicht unerwähnt lassen, die jeder der im Som- mer zahlreich hier erscheinenden Gäste gewiss sein kann, und wo- von an Unterkunft in den 22 Localitäten der 4 Wohnhäuser (Sor Apaffı, Sor Hunyad, Sor Bethlen‘, Sor Bornemisza) Keiner Mangel leiden dürfte, wie dann auch die 4 reinlich gehaltenen Bäder zur Erquickung und Stärkung das Möglichste beitragen. Wir besuchten hier noch den nördlich vom Bade gelegenen Wasserfall, der im Frühjahr und Herbste bei hinreichendem Wasser in seinem etwa 16 Klafter hohen Sturze in ein tiefes Becken von Kalksinter ein imposantes Schauspiel biethen mag. Auf diesem Kalkfelsen, die auch häufige Blätterabdrücke einschliessen , fanden sich Clausilia plicata, Helix faustina und strigilla, die sonst hier schon gefundene Helix triaria und Clausilia ungulata konnten wir nicht auffinden, wohl aber Spuren von Helix obvia bei den Badehäusern. Nachmittags um_4 Uhr aufbrechend,, erreichten wir die frisch angelegte Strasse fährend in’ einer Stunde Wegs. den Bezirksort Al-Gyogy setzten. über. den Marös, der uns) an Steinen bei der Plätte noch den Lithoglyphus naticoides bot, und kamen nach 8 Uhr Abends wohlbehalten in Mühlbach an. Hier rüsteten 156 wir uns neugestärkt zur Schlusspartie, einem Ausfluge nach: Szäsz- ozor, den wir den 22. um 41 Uhr Vormittags antraten. In 1%, Stunden erreichten wir unser neu vorgestecktes Ziel, wohin uns ein städtisches Fuhrwerk brachte, jeist Die Gegend , die vom klaren, reissend schnellen Mühlbach durchströmt wird, gehört selbst nach den bereits genossenen Parthien zu den anmuthigsten einer Mittellandschaft,, und wird in ihrer Schönheit bald ausserhalb Petersdorf ebensowohl durch ver- schiedene Waldparthien als durch die Sandsteinfelsen, die sowohl rechts als links zu Tage liegen. wesentlich gehoben, ja wahrhaft freundlich und romantisch , wenn man sich 'Sebesel und Szäszezor nähert. Das nächste Ziel unserer Reise in Szäsesor war die auf einem Bergkegel südwestlich vom Orte malerisch gelegenen Berg- ruine, ein häufiger Ausflussort der Mühlbacher. Das Interessante der Burg an und für sich abzerechnet, die mit einem nordöst- lichen und südlichen Wartthurme majestätisch die ‘Gegend be- herrscht, in die Breite 210 in die Länge 50 Schritte misst , und durch trauliehe Weingärten und Obstpflanzungen an ihrem 'Fusse die historische Bedeutung hinwegläugnen will, liess sich hier für uns Mehreres vorfinden, das unsere Mühe reichlich belohnte. Die hier eigenthümliche Clansilia eoneilians mit Glans. plicata, marginata und pumila: Helix glabra,'vin- dobonensis und pulchella; Pupa museorum und Ver- tigo pusilla wurden in zahlreichen Exemplaren gesammelt. Wir wandten uns hierauf den hier, auftretenden Gosauver- steinerungen zu. ‘Auf dem Weze gegen das nordöstlich gelegene Kakova zeigt sich in. der zweiten Schlucht am Abhange der Wein- gärten eine verwitterte Sandschichte, in der theils verwachsen. theils freiliegend Actaeonella Lamarki ziemlich häufig vorkommt. Die hier schon aufgefundene Nerinea, sowie die schönen Sele- niterystalle, welche frei im verwitterten Mergel vorkommen, konnten wir diessmal nicht auffinden. Auf unserm Rückweg nach Mühlbach machten wir nur einen kleinen Halt, um die neuerrich- tete grosse Petersdorfer Maschinen-Papier-Fabrik in Augenschein zu nelımen , und bemühten uns frühzeitig ‘in Mühlbach anzukom- men, um uns für die Reise nach Hermannstadt vorzubereiten, die wir am 23. Juli 1857 auch glücklich zurücklegten. Redaktion: Der Vereinsausschuss.. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VIII N“ 10, October. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — Ign. Schlauf’s Nekrolog. — Jos. Vass:- Eine Wanderung nach der Eishöhle: bei Skerisora. — M. Fuss: Zur Flora Siebenbürgens, — Franz Ed. Lurtz; Uebersicht der zu Kronstadt im Jahre 1849 angestellten Thermometer- , und im Jahre 1850 gemachten meteorologischen Beobachtungen, Vereinsnachrichten für den Monat October 1857. Der Verein ist in freundschaftlichen Verkehr und in Schrif- tenaustausch getreten mit dem löblichen Vereine für Naturkunde zu Pressburg, sowie mit der löblichen Redaction des Naturfreun- des Ungarns in Neutra. | Aus der Verlassenschaft des verstorbenen Gabriel Bla- goevich wurden über Antrag des Vorstands-Stellvertreters für den Verein angekauft: Okens allgemeine Naturgeschichte nebst dazu gehörigem Atlas, und eine Suite siebenbürgischer Minera- lien, hauptsächlich geognostische Stücke aus der Umgegend von Offenbanya. Das Vereins-Mitglied Herr Stühler verehrte dem Vereins- Museum mehrere Knochenreste vorweltlicher Säugethiere, aus der Dilluvialzeit, welche von demselben in einem Graben bei Schlatt unweit Leschkirch gefunden worden waren. Das Vereins-Mitglied Herr Ober-Landesgerichts-Rath Nahlik schenkte ein Stück Salz mit Braunkuhle aus einer der Gruben von ‘ Salzburg (Viszakna) nächst Hermannstadt. Das Vereins - Mitglied Herr Garl Unverricht in Broos verehrte etliche geognostische Stücke aus der Gegend von Offenbänya 158 Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Leptodirus, Gattung aus der Familie Scydmaenides beschrieben und abgebildet von J. H. C. F, Sturm. Separat- abdruck aus Sturm’s Deutschlands ‘Fauna. Anophthalmus, Blindkäfer. Neue Gattung aus der Fa- milie der Caraben von Jacob Sturm. Separatabdruck aus Sturm’s Deutschlands Fauna. Zum Andenken an Dr. Jacob Sturm, den Ikonographen der deutschen Flora und Fauna. Von der naturhistorischen -Ge- sellschaft zu Nürnberg ihren Mitgliedern gewidmet. (Geschenke unseres correspondirenden Mitgliedes J. H. C. F, | Sturm in Nürnberg.) Archiv-des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge II. Band, 2. und 3. Heft. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens von E. A. Bielz. Vom Vereine für siebenbürgische Landeskunde gekrönte Preisschrift. (Gesehenk des Verfassers.) Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der Preussi- schen Rheinlande und Westphalens. Jahrgang +13. Heft 4 und Jahrgang 14. Heft 1. ’ (Im Tausche gegen die Verh. und Mitth. des Vereins.) Verhandlungen ‘des Vereins für Naturkunde zu, 'Pressburg. 1. Jahrgang 1856. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Synopsis der Säugethiere mit besonderer Beziehung ‚auf de- ren Vorkommen in Ungarn. Von Prof. Dr. G. A. Kornhuber. (Geschenk des Herrn Verfassers.) Sitzungs-Berichte der k. Academie der Wissenschaften, ma- thematisch-naturwissenschaftlicher Klasse B. XXIII. Heft 1. und 2. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Bulletin de la societe imperial des naturalistes de. Moscou. Annee 1857. Nr. II. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs-Anstalt. Jahrg. VII. Heft 4 und Jahrg. VIII. Heft 1. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Der Naturfreund Ungarns , redigirt und herausgegeben von Dr. J. von Nagy und Ad. Fr. Lang Heft 1 — 4 (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Annales de l’ Academie d’ Archeologie de Belgique. 1. und 2. Lieferung des 4. Bandes. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) E. A. Bielz. 159 Nekrolog. Am 18. Oktober 1857 starb in Arad der hochwürdige Herr, Jgnatz Schlauf, Abt der heiligen Jungfrau von Egeres, Archidiakon des Fogarascher Distriktes, Dechant und Pfarrer der römisch-katholischen Gemeinde in Hermannstadt, bischöflicher Consistorial-Rath. Ritter des kaiser- lichen österreichischen Franz Josefs-Orden, Mitglied des Vereines für siebenbürgische Landeskunde und des siebenbürgischen Vereines für Naturwissen- schaften zu Hermannstadt. Indem ich die voranstehende Todesanzeige zur Kenntniss der Mitglieder des Vereines bringe, fühle ich mein Innerstes von Wehmuth und Trauer erfüllt; um so mehr drängt es mich ‚aber auch dem Manne,, der als ein begeisteter Jünger der Wissen- schaft und ein Freund der Natur den wärmsten Antheil an dem "Vereine .nahm und dessen Gedeihen wünschte und zu fördern be- dacht , war von der Stunde an, da ihm der Vereins-Ausschuss seine Aufnahme in den Verein bekannt gegeben hatte, in diesen Blättern ein Denkmal der Erinnerung zu setzen und nach meinen Kräften dazu beizutragen, dass sein Gedächtniss in Ehren bleibe in unserer Mitte. . _ Ignatz Schlauf geboren in Carlsburg im Monat Januar ‚des Jahres 1808 genoss die erste Schulbildung theils an den Lehr- ‚anstalten seiner Vaterstadt, theils an dem damals in Zalathna be- standenen römisch-katholischen Gymnasium: Der vorzüglich be- ;abte Jüngliug zeichnete sich schon während seines Aufenthaltes in Zalathna aus, trieb mit Vorliebe römisch-klassische Studien und zwar mit solchem Erfolge, dass er durch sie allgemeine Be- wunderung erregte. Noch vor vollendetem sechzehnten Jahre trat er als Zögling des Oarlsburger Seminars in den geistlichen Stand und, erwarb sich durch eminente Fortschritte in den philosophi- schen Diseiplinen die Gunst des durch Gelehrsamkeit und aposto- ‚lischen Eifer gleich ausgezeichneten Bischof, Freiherrn von ‚Szepessy, welcher ihm, zu seiner höhern Ausbildung im theo- logischen Fache,, den für einen Siebenbürger Zögling im erzbi- schöflichen Seminare zu Erlau bestandenen Stiftungsplatz verlieh. Als Schlauf seine höhern theologischen Studien in Erlau beendigt, hatte, war er noch zu jung, um die Priesterweihe er- 160 halten zu können ; er wurde daher einstweilig als Lehrer an dem Hermannstädter römisch-katholischen Gymnasium angestellt, wäh- rend welcher Zeit er, nach unterdessen empfangener Priesterweihe, theilweise auch die Funktionen eines Kaplans an der Pfarrkirche versah. Schon im dritten Jahre seiner Wirksamkeit als Gymnasial- Lebrer in Hermannstadt wurde er durch den einsichtsvollen, nach langer Verwaltung des kohen Hirtenamtes vor einigen Jahren verstorbenen Bischofes von Kovaäts als Protokollist in die bi- schöfliche Kanzlei berufen, wo ihm später die Stelle des Cere- moniarius und Secretärs verliehen wurde. Während dieser Zeit ge- wann sich der geschickte junge Mann so sehr: das Vertrauen seines Vorgesetzten, dass dieser keinen Anstand nahm denselben dem hohen königlichen Gubernium für die damals erledigte römisch- katholische Pfarre in Hermannstadt vorzuschlagen. Jn Folge dieses Vorschlages wurde ihm im Jahre 1833 von der im Gubernium be- standenen römisch-katholischen Commission die Pfarre auch wirk- lich verliehen und er kehrte in die Stadt zurück, in welcher er seinen öffentlichen Dienst begonnen hatte, um hier eine Reihe von Jahren als Seelsorger der. römisch-katholischen Gemeinde in Segen zu wirken. Mit der Ernennung Schlauf’s zum Hermannstädter römisch- katholischen Stadt-Pfarrer war auch das Fogarascher Archidiaconat, die Stellung als Consistorial-Rath und die Direktion des Hermann- städter römisch-katholischen Gymnasiums verbunden, welch’ letztere so lange in seinen Händen blieb, bis die Umgestaltung des be- zeichneten Gymnasiums in ein Staats-Gymnasium nach den neuern Studien-Vorschriften ihn ‚dieses Dienstes enthob, wogegen ihm sofort das Geschäft eines bischöflichen Commissärs für das Staats- Gymnasium übertragen wurde. In seiner Stellung .als römisch-katholischer Stadt-Pfarrer von Hermannstadt hat Ignatz Schlauf in hohem Grade segensreich ‘gewirkt. Seine hohe Humanität, — eine glückliche Folge liebe- voller Erziehung und angeeigneter klassischer Bildung, — war der Boden seiner ersprieslichen Wirksamkeit. Diese Humanität gepaart mit tiefer Kenntniss der socialen Verhältnisse in Hermannstadt und der allgemeinen Landesgesetze führte ihn dahin, dass er, ohne seiner Kirche etwas zu verge- ben, in diesem aus so vielen Confessionen bestandenen Gemeinde- Wesen ein Hort der Ruhe und ein Bewahrer des confessionellen Friedens ward. Die Ernennung zum Abte von Egeres und die Decorirung Schlauf’s mit dem kaiserlichen Franz-Josefs-Orden sind im Jahre 1850 von Allerhöchst Seiner Majestät dem Kaiser unmittelbar ausgegangen, ımd müssen als huldvolle Anerkennung der loyalen Haltung und der unerschütterlichen treuen Anhäng- licbkeit an das Allerhöchste Herrscherhaus, welche der Vollendete 161: in. den Stürmen der Revolution mit Gefahr seines Lebens that- kräftig beurkundet hat, angesehen werden. Etwa vor vier Jahren begann Schlauf zu kränkeln und magerte sichtlich ab, während er bis dahin seit seiner Rückkehr nach Hermannstadt im Jahre 1837, man kann sagen, wohlbeleibt gewesen. Auf ärtzliches Anrathen besuchte er im Sommer 1856 den Curort Elöpatak in der Nähe von Kronstadt und kam ziem- lich hergestellt zu Ende des Sommers in Hermannstadt wieder an; doch während des Winters hatte das Unterleibs-Leiden , welches er sich ohnstreitig durch vieles Sitzen zugezogen hatte, wieder überhand genommen, und so entschloss er sich mit Anfang des verflossenen Sommers eine Reise nach Carlsbad zu machen, von wo er, nach beendigter Curzeit und gehoffter Herstellung noch eine längere Reise zu machen beabsichtigte.” Die Nachrichten , welche über sein Befinden von Carlsbad zeitweilig hier eintrafen, lauteten ziemlich günstig, und wirklich begab er sich nach been- digter Cur in Carlsbad auf die Reise und besuchte bei dieser Ge- legenheit das österreichische Italien. Schon hatte er die Rück- reise nach der Heimat angetretten, als er in Folge einer Erkäl- tung, die er sich zwischen Pest und Arad zugezogen hatte, in letzterer Stadt heftig erkrankte. Wiewohl er hier bei liebenden Anverwandten gut aufgehoben war, konnte selbst die beste Pflege, die man ihm angedeihen liess, dem bösartigen Charakter, wel- chen seine Krankheit annahm, keinen Damm entgegen setzen; er starb am.18. d. M. in den Armen seiner ihn liebenden und hoch- sehätzenden Anverwandten, in noch nicht vollendeten fünfzigsten Lebensjahre, ohne dass er die Erfüllung seines Wunsches, we- nigstens noch in Hermannstadt eintreffen zu können, sehen konnte, Sit ipsi terra levis !! Die Wissenschaft hatte an Ignatz Schlauf einen eifrigen Anhänger; er basass eine staunenswerthe Belesenheit und ein sehr treues Gedächtniss, in seine Gespräche verflocht er oft längere Stellen aus römischen Autoren, besonders Dichtern und Philo- sophen. Als Mitglied unseres Vereines seit dem Jahre 1851 be- schäftigte ihn im hohen Maasse die Idee der Errichtung eines astronomischen Observatoriums in Hermannstadt , zu deren Reali- sirung er entschlossen war eine namhafte Summe beizutragen , und von jeher hatte ihm der alte Raththurm mit seiner herrlichen Aussicht und Rundschau über Hermannstadt und seine Umgebung _ die hiezu geeignetsete Localität geschienen. Als daher in der Ge- neral-Versammlung des Vereines am ersten Mai dieses Jahres die Adaptirung des Raththurmes zum Zwecke der bleibenden Aufstell- ung der Sammlungen des Vereines in den Etagen desselben ernstlich zur Sprache kam, war er es, der hiezu alsogleich 200 dl. C, M. 162 unterzeichnete. Doch diess sollte , nach einer vertraulichen Mit-' theilung Schlaufs, nur der Anfang eines grössern Werkes sein; — war der alte Raththurm, mit der kupfernen Blech-Kappe nur erst hergerichtet zur Aufnahme der Vereins - Sammlungen, dann sollte die oberste Etage die ausgezeichnetere Partie werden. Doch auch ohne die Aussicht auf das von Schlauf. projectirte astronomische Observatorium, dessen innere Einrichtung er sich vorbehalten hatte, bleibt uns der Verlust dieses Mannes schmerz- lich; wir haben an ihm einen Mann der Wissenschaft und des Geistes verloren, der auch ausserdem durch sein freundliches und heiteres Wesen .die Herzen zu fesseln wusste, so dass jeder sich in seinem Umgange wohl fühlte, J. L. Neugeboren. Eine Wanderung nach der Eishöhle bei Skerisora von Josef Vass.*) Es war im Jahre 14855, als wir von Abrudbänya, dem schon den Römern unter dem Namen ‚Auraria magna‘“ bekannt gewesenen reichen Goldbergwerk , die Wanderung antraten. . Unser Weg führte uns von jenem Orte aus rechts am Abrud- bach durch eins der romantischesten Thäler Siebenbürgens. Bei Gura-Rossi, Abrudfalva und .Kerpenyes an den lärmenden Poch- mühlen vorüberreitend, gelangten wir auf das rechte Ufer des krystallklaren Aranyos. Hier nahmen wir eine westliche Richtung und erreichten nach vierstündigem Ritt Topänfalva. Ausgeruht' und gestärkt, mit einem. Empfehlungsschreiben des Herrn Oberförsters von Topänfalva und einem ortskundigen Wegweiser versehen, ‚setzte sich die Karayane nun wieder in Be- wegung, um als Ziel ihrer heutigen Wanderung noch ein einsames und weit, entlegenes Försterhaus: zu erreichen, Die Gegend ,, die wir durchzogen , bildet einen. Theil des felsigen Grenzgebirges „ welches die Benennung der westlichen Schneegebirge, (havasok) führend, Siebenbürgen von dem Schwesterlande scheidet. Diesen an Naturschönheiten überaus reichen Strich bewohnen die „Mot- ®), Aus, dem Ill, Heft, des; Csaläd könyve. Jahrgang 1857... (Im Auszuge nach der „Wiener Zeitung.“ ) 163 zen‘‘-oder ‚‚Mokanen“, ein. kleiner, kräftiger, strammer 'Menschen- schlag, meist romänischen Ursprungs, in Kleidung , Sitten und Sprache rauher, als alle übrigen Landesbewohner. Die Häuser ein und desselben Dorfes sind hier oft meilen- weit im’ Gebirge zerstreut, um jedes Haus liegt der ganze Grund- besitz; nur je ein Walachisches Kirchlein zeigt uns, dass wir im Bereiche eines neuen Dorfes uns befinden. Das Innere des Wohn- gebäudes wird mit den Hausthieren getheilt. Obstbäume, die wahrscheinlich des rauhen Clima’s wegen nicht; fortkommen, gibt es nirgends. Von Hausthieren werden meist Schafe und Schweine gehalten; Ziegen und Rinder seltener; zum, Transporte. bedient man sich der kleinen Gebirgsrosse, die vortrefflich klettern können, Fahrstrassen gibt es keine, und Wa- gen: sind daher auch. nicht im Gebrauch, Die Mokanen führen theils ein Hirtenleben, theils befassen sie sich mit der Verferti- gung 'hölzener Geräthe, mit Kohlenbrennerei und mit Holzflössen. Ihre Erzeugnisse bringen sie 'auf dem Klausenburger oder andere nähere Märkte zum Verkauf, doch gibt'es Viele unter ihnen, die ihr ganzes Leben hindurch nicht aus ihren Thälern herausgekom- men ‚sind. ‘Diese Absonderung. von aller übrigen Welt ist die Ursache ihrer tiefstehenden Kultur. An Schulen ist nicht zu den- ken.. Im Sommer müssen. die Kinder das Vieh hüten und im Winter sind die Einzelhöfte meist so verschneit, dass selbst die Erwachsenen den Kirchgang unterlassen müssen. Doch. werfen. wir unsern Blick nun auch auf die Gegend selbst. Anfangs waren wir bei sengender Hitze in dem Thale ge- ritten. Endlich nahm uns ‚schattiger Wald auf, dureh den unser Pfad sich aufwärts zum. Gipfel. hindurchschlängelte. Ober uns zeigten sich auf fetten fichtenumsäumten Triften hie und dort Hirtenwohnungen ' und ‚ weisse ‚Kuhherden; zu unseren Füssen in 'schwindelnder Tiefe ‚rauschten silberne Wildbäche; ‚aus der Ferne 'ragten riesige Bergkuppen empor mit hoch aufgethürm- ten Felsblöcken und an den Abhängen ‘mit pittoresken Schluchten und Wasserfällen. «Auf dem ‚ersten Berggipfel. angelangt, liessen. wir unsere Pferde eine Weile rasten. Uns zur Rechten schwankten auf ma- gerem Ackergrund die noch grünen Kornähren, und fing der. zwerg- hafte Hafer erst zu’ treiben an. Von diesem Bergplateau schlän- gelte sich. unser Weg durch. üppige Wiesenmatten, von denen ein ‚aromatischer- Duft ‚uns erfrischend anwehte, Es stand ‚hier Alles ‘noch in ‚der Frühlings-Vegetation, und ein Botaniker — wir-hatten leider keinen in unserer Gesellschaft — hätte hier rei- chie Ausbeute gefunden. 0° Die ‚Sonne neigte sich zum Untergange, als wir am Rand eines dichten Fichtenwaldes angelangt waren. Wir standen in ‚heller Beleuchtung und die fernen Alpen glühten in-rosigem Lichte. 164 Nachdem wir uns an diesem unvergleichlichen Schauspiel geweidet, nahm uns der Wald auf. Noch immer ging es bergan, von Höhe zu Höhe, und immer rauher strich die Luft durch die wilde Gegend, über welche sich dunkle Nacht und Grabesstille gelagert "hatten. Endlich waren wir auf dem höchsten Punkte an- gelangt , und der Führer erklärte, dass wir nun eine ebenso weite Strecke abwärts zu steigen haben würden. Es ging steil abwärts, und wir zogen es daher vor, abzusteigen und den Pferden zu Fusse zu folgen. Wir hatten jetzt einen sternbesäeten Himmel über uns, während Berg und Thal in tiefem Schlafe lagen. Kein prasselndes Hirtenfeuer, kein Thierlaut, kein Quellengemurmel selbst unterbrach das nächtliche Schweigen. Eine halbe Stunde mochten wir so hinter unseren Pferden getappt sein, als aus der Tiefe, wie aus einer andern Welt, das Rauschen eines Baches an unser Ohr schlug. Wir griffen nach unsern Gewehren und feuerten einige Schüsse ab, welche das Thal aus seiner Ruhe aufscheuchten. Unter beständigem Hurrahrufen, dem von unten jetzt schon Hundegebell antwortete, ging es nun weiter, bis zu- letzt auch schon der Klang menschlicher Stimmen zu uns herauf- drang. Es war halb 11 Uhr Nachts, als wir in Gura-Disgyitului, von dem achtstündigen Ritt nicht wenig ermüdet, unser Toutiges Reiseziel im Försterhause erreichten, von wo die Gornyiken (Wald- haiduken),, durch die Schüsse allamirt, uns bis an den Waldbach, den wir zu durchwaten hatten, entgegen gekommen waren. Das ganze Haus wurde auf die Beine gebracht; die Pferde wurden abgepackt und abgezäumt, um im Freien unter der Ob- hut eines verlässlichen Wächters zu bivouakiren, denn auch in diesen entlegenen Gebirgsthälern ist man vor Rossdieben so wenig sicher, wie auf den Pussten des Alföld. Unser gastlicher Wirth, der Unterförster sandte, von unserm Vorhaben in Kenntniss ge- setzt, noch in der Nacht einen alten Gornyik zu Pferde nach der Eishöhle „‚Gyeezär‘, um dort für unsern Empfang die nöthigen Vörbereitungen zu treffen. Mittlerweile war ein Lamm geschlachtet worden , und bald dampfte eine Paprikäs- Schüssel den heisshun- grigen Wanderern entgegen, für deren müde Glieder aus würzigem Gebirgsheu ein weiches Lager bereitet wurde, auf dem uns bald stärkender Schlummer umfing. Am 24. Juli um halb acht Uhr Morgens brach unsere Kara- vane, nur 15 Mann stark, von Gura-Disgyitului in nördlicher Richtung nach jenen zwei seltenen Naturwundern Siebenbürgens auf, die selbst in jener Gegend nur einigen beherzteren Hirten näher bekannt sind. Unser Pfad folgte den Windungen eines Thales, das von einem wasserreichen Wildbache durchströmt wird, an dessen beiden Ufern Wiesenmatten mit aromatischen Alpen- kräutern sich ausbreiteten. Nach: einstündigen Ritt machten wir 165 Halt an der Mündung einer Felsenschlucht von den Romänen Gura-Ordinkusi genannt, aus der ein Bächlein sich in den Wild- bach ergiesst. Wir liessen hier die Pferde zurück und klommen zu Fuss die Schlucht hinan, an deren linken Felsenwand wir nach halbstündigem Klettern, den Eingang zu einer Höhle er- reichten, die der Sage nach einst einem berüchtigten, Räuber als Schlupfwinkel diente und nach ihm den Namen ‚Porta Juon Juonelli“ führt. Die Eingangsgrotte verläuft in nördlicher Rich- tung in einen kaum 2 Klafter breiten, 4 Klafter hohen und bei- läufig 40 Klafter langen Gang, der innere Saal Juonelli’s ge- nannt, von dessen Wänden es wohl herabtropft, doch zeigen sich wenig Stalaktiten, Von Fledermäusen oder sonst einem lebenden Inwohner ist keine Spur. Am abschüssigen Ende des Ganges stehen bleibend, hielten wir eine Fackel vor, die jedoch den fin- stern Schlund, der sich vor uns öffnete, nicht bis zum Grunde zu erhellen vermochte. Wir warfen also Steine hinab, leider batten wir eine Schnur mit Senkblei mitzunehmen vergessen — und zählten mehrere Sekunden, bis der plätschernde Schall zu uns heraufdrang, aus dem wir zugleich erkannten, dass der schauerliche Abgrund unten mit Wasser angefüllt war. Aus der Höhle zum Standorte unserer Pferde zurückgekehrt, setzten wir nun in westlicher Richtung unseren Ritt fort, den Ordinkus-Berg hinan. Hie und da. trafen wir auch Gruppen von Arbeitern, welche auf den blumenreichen Gebirgswiesen Gras mähten. Wir befanden uns jetzt im Hotter des Gebirgsdorfes - Skerisora, von dem wir zertrennte Hütten und ein beseheidenes Kirchlein zu sehen bekamen. Unser Führer setzte sein Ross in Trab und wir folgten nach. Als wir eine Stunde so weiter ge- trabt waren, tauchten vor unsern Blicken die Mjelura (Lammberg), rechts in nicht grosser Entfernung die Gaina (Henne), im Süd- westen aber die hohen Bihär-Alpen auf, die auch in den heissen Hundstagen ihre Schneehaube nicht abgelegt hatten. Nicht lange und wir befanden uns im Bereiche des Dorfes Mjelura, am Fusse der Gyeczär, dem Ziel unserer Wanderung. Wir lagerten uns zu kurzer Rast auf den Rasen unter schat- tige Bäume , ein lustiges Feuer wurde angemacht, bald drehte sich ein fetter Braten am Spiess ; wir aber, nachdem wir uns aus den Mantelsäcken mit wärmeren Ueberkleidern versehen hatten, traten nun unsere Fusswanderung an. Dürftige, kaum merkliche Rinder- spuren zeichneten unseren Pfad, durch niederes Strauchwerk, aus dem stellenweise verkrüppelte Eichen hervorragten, die sich hıer in dieser Höhe nicht mehr heimisch zu fühlen schienen , während auf den tieferen Berglehnen dunkle Tannenwälder emporstarrten. Mit raschen Schritten waren wir eine Viertelstunde laug zum 166 Berggipfel hinangeklettert, als wir uns plötzlich und unerwartet am Rande des von Eichengebüsch und Schlingpflanzen umrankten, schwindelnd tiefen Höhlenschlundes befanden. Wir alle waren von dem überraschenden Anblicke festgebannt. Das also ist die be- rühmte Gyeezar| (Eishöhle von Skerisora). Wir schauen in einen Kessel von beiläufig 8 Klaftern in Durchmesser , dessen Seiten- wände ungefähr 16 Klafter tief steil abfallen. Vom Grunde blinkt uns eine Schneemasse entgegen. Ueber dem Krater wülbt sich als Dach das blaue Firmament. Das Hinabsteigen ist ein hals- brecherisches Wagniss, vor dem ich aufangs zurückschreckte. Nicht so meine jüngern Gefährten. | In Winterkleider gehüllt, die Doppelflinte über die Schulter geworfen, folgten sie ohne Zaudern den mit Fakeln voranleuch- tenden Gornyiken und dem Herrn Unterförster. ‘Sie stiegen oder krochen vielmehr nach rückwärts auf allen Vieren herunter. Schau- dernd verfolgte ich von oben herab jede ihrer Bewegungen. Das Hinabsteigen ist nur auf der südlichen Seite des Kraters möglich. Hier springt von der Felsenwand ein anderthalb Fuss breites und neun Klafter, langes geneigtes Steingesimse hervor, ‘welches als Zugang zu ‚den aneinandergebundenen Leitern dient. ‘Links ist dieser schmale Steg von der Felsenwand , rechts von einem Ge- länder eingefasst , dessen bewegliche Pfosten in den Stein einge- klemmt sind. Das Gefährlichste ist bis zu den Leitern zu gelan- gen; denn wegen der Schlüpfrigkeit des glatten Kalksteines und der,nassen Erde ist nirgends ein fester Stützpunkt. Gegen das Hinabstürzen in die schwindelnde Tiefe schützt wohl einigermassen das Geländer, auch ragt hie und da aus der Felsenwand ein. Strauch. hervor, an dessen Zweigen man sich festzuhalten ver-. mag. Meine Gefährten hingen der Reihe nach schon auf den Leitern , in grösserer oder geringerer Höhe über den Abgrund; ich aber sass noch immer am Rand des Kraters, : unter Angst und Hoffnung ihnen ‚nachstarrend. Endlich verkündeten Flintensalven und freu- diger Hurrahruf , dass sie glücklich angelangt waren. Jetzt hielt es auch mich nicht länger oben.. Bald stand auch ich unten auf dem schneebedeckten Boden des Kraters, mir die Schweisstropfen abwischend, welche die Anstrengung der gefahrvollen Expedition mir auf die Stirn getrieben hatte. Welche Tiefe die Schneedecke hatte, ‘kann 'ich nicht bestimmen ‚- doch mochten 'wir ‘bis zur ersten Höhlenpforte ein bis zwi Klaftern "herabgestiegen sein." Der drückenden Sonnenhitze wegen hatte die obere Schneeschicht zu schmelzen angefangen, und sickerte das Schneewasser in die erste Hühlenkammer' hinab’, wesshalb wir genöthigt waren, auf dem’ mehrere Geviertklafter grossen spiegelglatten Eisboden im Wasser zu gehen. Zu einer trockenen Eisschicht uns mühsam» forthelfend‘, hingen wir unsere entbehrlichen ‘Gegenstände auf ei-' 167 nen kegelförmigen Eishügel ‘und machten uns nun sm die Durch- forschung der ersten Höhle. "Als ich in dem Kessel angelangt war, fühlte ich mich über- rascht, wie vielleicht noch nie in meinem Leben. Aus 4 gross- artigen Sälen besteht dies Eissewölbe, dieser unterirdische Feen- pallast. Aus dem Krater führt ein grosses, antik geformtes Portal in die Vorhalle. Hier bildet den. Fussboden krystallreines Eis.- Jun schweigender Bewunderung betrachteten wir uns zuerst das Kalk- steingewölbe der riesigen Grotte, von dem in den mannigfaltig- sten phantastischen Gebilden bläuliche Eiszapfen herabhingen. Beim Eingange gähnte dort ein bodenloser Abgrund. Die abschüssige Eisdecke senkt sich hier gäh in die Tiefe, und der unkundige Wanderer muss sich wohl hüten, nicht einen Schritt zu weit vor- wärts zu thun, sonst ist er, ausgleitend, unwiederbinglich ver- loren. Wir schleuderten kleinere und grössere Eisstücke hinab, worauf die übereinander schlagenden Wellen ein Getöse herauf sandten,, wie das Gebrülle eines in seiner Höhle gestörten Löwen. Am westlichen Ende der Felsenkluft ragte ein klafterhoher Eis- kegel empor, der seine Entstehung den von der Decke herab- rinnenden Wassertropfen verdankt Die mittlere Höhe dieser Vor- halle, in der wie in einem Gothischen Dome ein melancholisches Helldunkel herrschte, mag 14 Klafter, die Flächenausdehnung 200 Geviertklafter betragen. Unsere Neugierde ‘trieb uns weiter, und so begaben wir uns beim Scheine der angezündeten Fackeln in den Nebensaal, der, in südlicher Richtung gelegen, mit seiner Todtenstille und Fin- sterniss den Eindruck macht, als trete man in die düstern Kata- komben des christlichen Alterthums. An Flächenausdehnung kann er sich mit dem vorigen messen, seine Höhe ist jedoch 18 Klafter, seine Wölbung kuppelfürmig, und durch eine kreisförmige Oeff- nung desselben erblickten wir überrascht den freundlichen blauen Himmel. Ausser dem spiegelglatten Eisboden und einigen an den Felswänden sichtbaren Tropfsteinen bietet diese zweite Höhle keine besonderen Erscheinungen dar. Um in die dritte Höhle zu gelangen, mussten wir in die Vorhalle zurück, die jener als Eingang dient. Wir erwarteten’ dort etwas Ausserordentliches und wurden in unserer Hoffnung‘ nicht getäuscht. Eine wunderbare Werkstätte der Natur that sich hier in diesem Diamantenpallast auf. der weniger eine Höhlen- kammer als ein niedriger Gang und kaum über 5 Fuss hoch ist, so dass auch ein mittelgrosser Mensch gebückt hindurchkriechen muss , und nur einige Klafter lang. | Wände und Decken desselben sind mit unzähligen Schnee- krystallen überzogen, welche ein reizendes Kaleidoskop immer wechselnder Zeichnungen bilden, an’ denen "wir "uns nicht satt 168 sehen konnten. Am Ende des Ganges standen wir auf einem Eis- hügel, von dem wir in eine Vertiefung hinabsteigen sollten, die sich zwei Klafter tief unter unseren Füsssen ausbreitete, Einer der Gornyiken schickte sich an, mit dem Beil Stuffen in die abschüs- sige Eiswand zu hauen, unserer Ungeduld währte dies jedoch zu lange, und so improvisirten wir aus unseren Winterröcken eine Art Schlitten, auf denen wir, mit steif vorgehaltenen Beinen, unter Spässen und Lachen in die Tiefe hinabrutschten. Unten an- gelangt, verstummten wir jedoch vor Staunen und Bewunderung, die sich-endlich in einzelnen Ausıufen Luft machte. Wir befan- den uns in einem kleinen, kaum über hundert Geviertklaftern ausgebreiteten Raum, aber was der Glanz der Fackeln hier be- leuchtete, war, wohin wir uns wenden mochten, interessant und überraschend. Welcher schneidende Kontrast ! Eine halbe Stunde früher hatten wir oben im Freien die Gluth einer Afrikanischen Hitze verspürt, und jetzt in einer Tiefe von 20 Klaftern unter der Oberfläche , empfanden wir in diesem, Eisloche eine strenge Win- terkälte. Doch vergassen wir derselben über der Betrachtung der grössern und kleinern Eispfeiler, die am Fussboden gegen die Decke senkrecht aufstrebten. Die Höhe der grössten Säule mochte kaum um einige Linien eine Klafter überragen; der Durchmesser des dieksten Pilaster überstieg nicht einen Schuh ; alle aber waren von krystallreiner Durchsichtigkeit und glichen in ihren wechseln- den Formen einer Gallerie diamantener Bildsäulen. Einige von ihnen stürzten wir um und schleppten sie an den Rand eines Ab- grundes, der auch hier an dem nördlichen Ende der Höhlenkammer sich aufthat und in den sie mit Donnergepolter hinabrollten An der östlichen Wand dieser Krystallgrotte zog ein Brunnen‘ meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein zwei Fuss hoher Eiskrater bildete das Wasserbecken. Um dasselbe herum blinkten mannig- faltig geformte Eispyramiden, gleichsam die Wächter der eisum- fangenen Quellennympfe. Ich beugte mich über die Einfassung und prüfte aufmerksam Farbe und Geruch des Wassers. Dasselbe war seifenfarbig, gleich dem über gelöschten Kalk stagnirenden Wasser ; Geruch empfand ich keinen; es zu kosten verwehrte mir aber unser Führer, weil ich mir damit eine Erkältung zuzieben könnte. — . Wir fingen an zu frieren, und es schien nicht räthlich, länger in diesem unterirdischen Sibirien zu verweilen. Der Gor- nyik war mittlerweile mit dem Aushauen der Stufen zu Stande gekommen, auf denen wir uns die Hände reichend , den Eishügel erklommen. Durch den Krystallgang kehrten wir in die Vorhalle in den Krater zurück. Diessmal war ich der Erste, der aus die- sem Schneekessel herauszukommen trachtend, auf den Sprossen der Leiter hinanklomm. Wenn irgendwo, war hier „‚bedächtiger 169 Fortschritt‘‘ angezeigt, denn jeder Fehltritt konnte den Tod brin- gen. Welches Gefühl, als wir wieder auf sichern Grunde Fuss fassten und die Winterhülle abstreifend,, uns: ganz dem Eindrucke hingaben, den die Gegenstände der in sommerlicher Pracht uns umgrünenden freien Natur auf uns hervorbrachten. Die Gesell- schaft zerstreute sich nun, die Einen, worunter auch ich war, würzige Waldbeeren suchend, die andern ein Scheibenschiessen improvisirend,, bis das lecker bereitete Homerische Mahl uns abrief, zu dem wirselbstverständlich den herrlichsten Appetit mitbrachten, Um halb 3 Uhr Nachmittags nahmen wir, noch einen Blick in den Schneekrater hinabwerfend, Abschied von dieser unter- irdischen Zauberwelt. Abends im Försterhause zu Gura-Disgyitului glücklich angelangt hatten wir noch das imposante Schauspiel eines 'in-diesen Berghalden doppelt furchtbaren (iewitters. Als wir am 25. in der Morgendämmerung denselben Weg hinaufritten, den wir vorgestern in nächtlicher Finsterniss herabgekommen waren ‚und auf dessen steilen Pfaden selbst die geübten Saumrosse. wie- derholt strauchelten, sahen wir erst, welche gefahrvolle Stellen wir passirt hatten, und dankten Gott,. dass wir die nächtliche Tour glücklich bestanden. Als wir über den Berg gelangt waren, schlugen wir einen neuen Weg ein, um noch zwei merkwürdige Punkte, den Schneckenherg und den Ober-Vidraer *) Wasserfall , zu berühren. — Wir liessen uns in das reizende Thal hinab, wel- ches die kleine Aranyos mit ihren klaren Wellen durchströmt. An einer Stelle des linken Ufers erhebt sich dort ein, mehrere Klafter hoher Hügel, der‘ in der Geologie Siebenbürgens unter der Be- nennung des Schneckenberges bekannt ist. Seinen Grundbestand- theil bildet sandiger Lehm, in welchem unzählige versteinerte und conglomerirte Muscheln verschiedener Grösse , meist Ammoniten**), eingelagert sind. Einige stehen mit dem untern, andere mit dem obern Ende hervor, und manche Schichte nimmt sich aus, als ob eine menschliche Hand sie künstlich geordnet hätte. Wir nah- men uns einige schöne Exemplare dieser untergegangenen Thier- 'welt mit, und ritten nun zu dem Wasserfall hinauf, der von der Ortschaft Ober-Vidra seinen Namen erhalten hat. Südöstlich von der Gaina-Alpe liegt ein etwa 3000 Fuss hoher Berg, welcher der Kalksteinformation angehört. Auf ihm entspsingt ein Bach, der einige Flintenschüsse von seinem Ursprunge entfernt in einer Höhe von zehn Klaftern, und einige hundert Schritte weiter zwei Klaf- tern tief herabstürzt. perl wir wissen, gehört der Wasserfall in das Weichbild von Unter- idra. @*) Es sind Actaeonellen und Nerineen der Gosauformation. Anmerkung der Redaction, 170 Ist das Wasser nach längerem Regen oder von einem Wetter- guss stark angeschwollen, so gewährt die mit donnerndem Gebrause herniederstürzende Doppelkaskade ein wahrhaft imposantes Schau- spiel. Jetzt nach anhaltender Dürre, war die Wassersäule sehr zusammengeschmolzen und überdiess im oberen Fall. durch einen vorstehenden Baumast in zwei Strahlen gespalten. Unter dem dün- neren Strahl wagten wir es, eine Touche zu nehmen, die jedoch immer noch so kräftig war, dass wir es nur einige Sekunden unter derselben aushielten und dann unter dem kleineren Wasserfall das erfrischende Sturzbad fortsetzten, worauf wir, auf dem Rasen hin- gestreckt, und an dem Anblicke des malerischen Landschaftsbildes uns weidend, die letzten Ueberreste des mitgenommenen Reise- proviants verzehrten. Die Sonne neigte ‚sich bereits stark zum Untergange , und wir mussten uns beeilen, um noch in der Abenddämmerung Abrud- banya zu erreichen, wo an der Thorschwelle des gastlichen Hauses unser freundlicher Wirth uns schon erwartend stand, dem wir nicht genug danken konnten, uns zu einem Ausfluge animirt zu haben , der uns Gelegenheit gegeben hatte , einige der grossartigsten Na- turscenereien unseres schönen Vaterlandes kennen zu lernen, Zur Flora Siebenbürgens von Michael Fuss. Herr Custos-Assistent Kotschy war so gütig, mir die spe- eiellen Standorte. der in den „Analecta‘“ beschriebenen, von ihm in Siebenbürgen entdeckten neuen und auch einiger andrer intres- santer siebenbürgischer Pflanzenarten brieflich bekannt zu geben. Da ich hoffe, dass die Kenntniss hievon jedem- Botaniker Sieben- bürgens nur erwünscht sein wird, so theile ich dieselben hier mit. Plantago plicataS.K.N., in den Fogarascher Alpen im Fundu Bondsi. Blüht silberweiss. Campanula redux S. X. N., auf der Rodnaer Alpe Koron. Canıpanula modesta S. K. N., auf dem. Butschetsch an Felsen der Granitza Strunga, häufig. 171 Campanula turbinata 8. K.N., auf dem (Csukäs selten.: Nach Sigerus auch auf dem Schulergebirge. | Lamium cupreum S. K. N., in den ersten Tannen südlich von der Stina Rakovitzanu; auch auf dem Königstein. :Ranunculus :carpathicus Herb., in den ersten Tannen südlich "von der Stina Rakovitzanu. Dieser schöne Ranunkel scheint ‚durch. die ganze ‘Alpenkette unsers Vaterlandes verbreitet. Zu den von "'8chur in diesen Blättern Jahrg. 1853. Nr. 1. angegebenen Stand- orten füge ich ‘noch hinzu: im Thale der Valie Doamni Fuss “und Fronius; am Kereszthegy bei’ Remete und auf dem ‚Küh- ‘horn’ Schur; auf dem Koron Reckert. | Cortusa pubens 8. K. \., auf der Rodnaer ‚Alpe ‚Koron. ‚ Diese interessante Pflanze ist an mehreren Standpunkten von mir ge- funden worden, ja ich möchte fast die Vermuthung aussprechen, dass dieselbe allein in Siebenbürgen vorkomme, und alle von ‚ Baumgarten und andern zu Cortusa Matthioli angegebenen Standorte hieher gehören ; wenigstens. habe, ich, noch keine wahre Cortusa Matthioli aus Siebenbürgen gesehen. Andere Standorte unserer Pflanze sind: Szuru, Fuss und Fronius; Budislaw hinter dem Szuru Fuss und Fronius; Tschorte (auch Ollan genannt) neben dem Szuru Fuss und Reckert; Rakovitzanu nach dem Herbar von Sigerus; Fogarascher Alpen Schur; Kalkfelsen im Thale Valie Doamni Fuss und Fronius; Fundu Bulli bei Kerzeschoara Fuss; Butschetsch Kots.chy. Androsace arachnoidea 8.K.N., auf der Südseite des König- steines. N Sempervivum. Heuffelii Schott. Schlucht unter dem Königstein bei Zernescht. Sempervivum blandum Schott. Spitze des Königsteines. Sempervivum assimile Schott, ‚bei Hermannstadt und Törzburg. 'Sempervivum hirtellum Schott, an der Kalkwand des Koron, Saxifraga notata S. K. N., Schlucht bei Zernescht unterm Kö- nigstein. Saxifraga robusta S. K. N., hinter Groapa Turkului unterm Szuru; in diesem Jahre auch auf der Kalkalpe Oecsem von Fronius in ‚Riesenexemplaren von über 2° Höhe gefunden, : welche dem gewählten Namen alle Ehre machen. Saxifraga laeta S.K.N., auf dem Kühhorn, ‘'Saxifraga heucheriaefolia Gr. et Sch., in den Schluchten des '/Arpasch mare. Diese schöne von Bgt. mit 8. rotundifolia ver- "wechselte Saxifraga, ‘eine wahre Zierde unsrer ‚Gebirge, dürfte 172 so ziemlich in unserm ganzen Alpengebiethe über 6000 zu fin- den sein, die mir bekannt gewordenen Standpunkte sind fol- gend Szuru Fuss, Bgt.; Budislaw Fuss und Fronius; oura Lauti (nicht Gaura Lotri, wie Baumgarten schreibt) Bgt. und Kladni; Tschorte am Jäsere Avrigului Fus s und Rek- kert; Thal der Laita und Valie Doamni Fuss und Fronius; Thal, der Bulla Fuss; Zirnathal Andre; Kronstädter Alpen Thetzla, Piatra mare, Schulergebirge Bgt.; Kühhorn Schur; - Podritschel und Kepreriatza bei Arpasch Fuss; auf der Moa- scha vor dem Szuru Fuss; Piatra arsze (nicht Arszeiätze, wie Bgt. schreibt) Wolff; Muntscheler Gebirge Unverricht (wenn der letztere Standpunkt nicht etwa zur folgenden Art gehört.) Saxifraga Heuffelii S. K. N., auf dem Retjezat. Saxifraga angulosa 8. K. N., in den Schluchten der Nordseite des Butschetsch. Saxifraga Rhei 8. K. N., auf Sandboden über dem Kloster an der Babele am Butschetsch. Ranunculus gruinalis S K. et N., auf dem Wege von Groapa Turkului gegen die Stina Rakovitzanu, noch bevor rechts im Thale die Stina Prislop zu sehen ist; ferner in der Richtung von Groapa Turkului in der Mitte zwischen der Spitze des Szuru und der Stina Rakovitzanu. Caltha cornuta 8. K. N. , Duelmen an der Mündung des Poreu Porkarilor und des Poreu Valie Däi in das Thal. Calthä latifolia S. X. N., Boor hinter Borszek. Caltha laeta S.K.N., mit’Swertia punctata in den Alpenschluchten. Caltha intermedia S. X. N., Nordseite des Cziblesch. . Corydalis decipiens S. K. N., am Königstein zwischen Krumm- holz häufig. (Vielleicht gehört die von den Herrn Schur und Kladni am Bullafall gesammelte und von Schur im Sertum C. depauperata genannte Pflanze hieher.) Draba compacta S.K.N., auf der Spitze des Königsteines, Arabis procurrens W. K., zwischen Groapa Turkului und Stina Prislop vor dem Szuru. — Jch kann bezüglich dieser Angabe mit meinem verehrten Freunde nicht ganz übereinstimmen. Arabis procurrens W.K., wenn auch von Bgt. nicht aufgeführt , kömmt allerdings in Siebenbürgen vor. Jch habe dieselbe, schon am 3. Mai blühend bei Oberschebesch an der Valie Tatarului (?) ich weiss nicht ob der Ortsname richtig ist, und dann sehr 173 häufig an den feuchten Felsenritzen des rothen Thurm - Passes , gefunden, wo sie auch Unverricht gesammelt hat, und: äuch ' Andre angibt; aber in der bezeichneten Gebirgshöhe oberhalb der ‚Tanhenregion ‘habe: ich sie’ nie bemerkt, wohl aber eine an- dere sehr interessante Arabis mit Ausläufern ‚ welche in ihrem ganzen Habitus viel zarter und kleiner ist und roth (hin und wieder auch weiss) blüht. !Diese‘ Pflhrize Passt genau zu der Ab- bildung von A. stolonifera im Reichenbach, und ist zuver- sichtlich, nach gütiger Belehrung durch den Herrn Autor selbst , As ıdaase vo.aı Heuff; (und-höchst-'wahtscheinlich A. ovirensis Bgt. nec aliorum.) Jch habe die Pflanze nicht nur an dem an- gegebenen Standorte Kotsch y’s selbst gesammelt, sondern auch moasza Fuss; vom Paring;Kotschy; Rodnaer Alpen Herzog; Arpascher Alpen Reisse nberger Dianthus gelidus S. K. N. „ an der Gränze der Baumregion auf dem Arpasch. ulmonaria rubra S. K., im Zirnathal ; unter dem Butschetsch. "Diese Pflänze ist- den Voralpen Siebenbürgens gemein‘, sie liebt ‚etwas feuchten schattigen Boden und beginnt an den Abhängen _ der Vörberge und den Rinnsalen der Schluchten im Schatten "der Eichen- und- Btehenwaldungen und geht bis in die untere ' Tannepregion. hinauf, Spezielle Standpunkte sind Michelsberg auf dem Götzenberg, am Kotzgerood, am Nussbaumgerood, im ' 'Mällseifen,, auf der Präschbe, am Pläfu Dregenyäszi, am Plaiu Jyän zwischen Zood. und Riuszadului; ‚bei‘ Oberschebesch an der Valie Tatarului (?) Fuss; in dem Muntscheler Gebirge Un- "iverricht; in den Arpascher Alpen, bei Torja am Oecsem , unterm ‚‚Kühhorn Schur; am Koron Reckert. 174 Uebersicht | der zu Kronstadt im Jahre 1849 angestellten Thermometer- und im Jahre 1850 gemachten meteorologischen Beobachtungen von Franz Eduard Lurtz. I. Thermometer-Beobachtungeu vom Jahre 1849. Seehöhe des Beobachtungsortes = 1918:7.W. F, Thermometerstand nach Reaumur. EEE EEE ‚Ch 12h || ,10h Mittel || Maximum Minimum Morgens|| Mittags || Abends 1848 Dee. | u 2:32 — Er 4.00 um 3, + 6:31.22. 16:7] 1849 Jän. | 6451 — 13) 557) 533] BED „ Febı 7.1— 937 „März | 2.204 1.91 - oh — 0.42], 30.14+10-0),, 20.—10-2] 238 + 7.684 38214 479), 15.141], 6.) 3-7] „8.1170, 15.1457 14:24 |, 21.14+20:8||, 45:14 9-4 132441390], 20.4222], 6.+ 6-91 Sept.\+ 716/412- 9-42], 13.1419 9), 30.|+ 1-3 | Winter | Frühling | Sommer | Herbst . m, - E „ 18. DyYP 4.ulO. 3 Jahr 3:99 7 zu 5 se 5 931 Juni +245 Jänn, —18:31 175° II. Meteorologische Beobachtungen vom Jahre 1850. Seehöhe des Beobachtungsortes = 19187 W. F. A) Thermometer;sstand nach Reatumur. Th |.12h.) 10h Monat Morg. ||Mittags || Abends || Mittel Maximum | Minimum 1849 Dee. |— 448 1:70, — 3:53 1— 3:24 a.16.|+ 4:3]a.27. ui „Feb. + 0.05-- 1:89 — 1474|, 21.14 5:9], 174 „ „März |— 3-48 35, 5.# 61, 18.147 „ April ‚10.122, 2.|— 77 „ Mai a 0:46 +10:70,,25.H183]|, A. I „ Juni 14-03]14-15:65], 23.1.4224, 6.4100 „Juli 15:23, 31.14+23-5| ,13.|# 83 „ Aug ‚1.)#24-5||, 11.|#+11°3 „ Sept 9-69, 24.1-H05-8|,,17.|# 2:5 „ .Oet 8:53 |, 24.1417°6||, 16.|— 07 „ Nor. + 1:29 37, 1.1410:5||, 17.|— ‚6:8 Winter u Frühling | Sommer Herbst \ Jahr -lypgsi 28-| 24:3 dJänn. Stürme December || 17 | ,5 9 1, 4,] — | | Jänner 15 9 9|-|1 —-76 Feber‘» 115140 113 | 7 | 1 1,9 || am 4. und 13. März, ı 51.49 7 Ibu2 | 4 116 „74, 8, 9. und 28. April 3 19 8 I 8 | 1 8.,23., 27. und 23. Mai 6) 21 4|,11.9,| 2 4 20 ‘40. und 12. Juni 10719 1] —- |10| — Juli 7.p°20 417 — [12 | — August 1 | 18 21 — | 10| — „2 September | 0 | 17 | 13 | 1 118 | — ee October 13) 257 31 — | 1) A de, November || 0.1.4718 4 316 „ _6., 12. und 27. Jahr || 801 199 | 86 | 13 | 88 | 44 || 19 Stürme, Decemb. Jänner Feber "März Juni Juli’ August Septemb. October Nov emb. Jahr 176 0. Gewitter,.Hagel etc» Nur, an, 5 Tagen:: am16., 17.,.48., 19. und 29. stieg, die mittlere Temperatür über 0°, Nur an 4 Tagen ::,am 19., 26., 27. und.30. stieg die mittlere Temperatur über 0°. Den ganzen Winter hindurch fiel nur einmal am 8, Feber ‚Regen. In diesem schneereichen Monat fiel nür- einmal: am 8. März Regen. Unter 0° sank das Thermometer nur an! 3 Tagen: an 1. „ 2: und: 3. April. 7 Gewitter: am 19., 21., 22., 23.,.25., 26. und'30. Schnee fiel am 3. und 4: -Mai: - 9.Gewitter: am 11., 15. „.17., 20., 21., 22., 28., 24. und 28, 1. Gewitter am 22. Am 43. und 14. fiel auf dem Schulergebirge bis in die tieferen Schluchten herab’ Schnee. 9 Gewitter: amA., 3., 4., 10., 12., 17., 23., 28. u. 30. 1 Hagel : am 1. 1 Gewitter: am 5. Erster Reif am 17. 2 Gewitter am 4. und 12. Erster Schnee: am 13. In der Früh stand das Thermometer an 9, zu Mit- tag nur an 4 Tagen unter 0°, 29 Gewitter, 1 Hagel. WE Diejenigen P.T. geehrten Mitglieder des Vereines, welche in Orten wohnen, wo der Verein bis jetzt noch keine besondern Agenten hat, und den Jahresbeitrag für das Vereinsjahr 185%, etwa noch nicht eingesendet haben,. . werden höflichst ersucht, diesen Rückstand recht bald. an die Vereins-Direction gelangen zu lassen. Redaktion: Der Vereinsausschuss. Gedruckt, bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadit. Jahrg. VIIL. N" 11. November. 1857. Inhalt: M. Klopps: Tafeln zur sehnellen Bestimmung der Höhen- Unterschiede aus correspondirrenden Barometer - Beobachtungen, Tafeln zur schnellen Bestimmung der Höhenunterschiede aus correspondirenden Barometerbeobachtungen von Mathias Klopps Pfarrer in Wallendorf. Bei Berechnung dieser Tafeln *) wurde das zweijährige (1353 und 1854) Mittel des Luftdruckes 337.401 und der Luft- Temperatur + 11°.6 an der Beobachtungs-Station. zu Triest zum Grunde gelegt, weil diess fast genau mit dem, von Biot (siehe Experim. Physik 3. Auflage übersetzt von G. F. Fechner 1. Bd. Seite 195) angegebenen mittlern Barometer-Stand am Seespiegel (— 0.7629 Millim. oder 338.2 par. L. bei der Temperatur — 12,8 Cent. oder — 337’,401 bei der Temperatur = 0°) übereinstimmt. Für die ganzen Linien Barometerstand ‘wurden die Höhen unmittelbar nach den Gauss’schen Tafeln berechnet , wobei P= dem Mittel der geogr. Breite zwischen Triest und Wallendorf ge- setzt wurde. Die übrigen Höhen wurden interpolirt, T und T’ verschwanden, weil die Höhen für die Temperatur — 0° berech- net wurden und auch der Luftdruck auf O redueirt zu werden pflegt. ‘*) Nachfolgende Höhentafeln, welche sich durch Einfachheit und Be- quemlichkeit vortheilhaft auszeichnen, ohne an Genauigkeit den besten Tafeln dieser Art nachzustehen ,; wurden mir auf mein Ersuchen von dem Verfasser derselben , einem sehr fleissigen und gewissenhaften Meteorologen, zur Veröffentlichung freundlichst mitgetheilt. Da sie durch ihre einfache Einrichtung — die Anwendung der Logarithmeu. ist dabei -ganz. entbehrlich gemacht — s'ch sehr zum Gebrauche eignen, so glaube ich durch ihre Veröffeutlichung Vielen eine recht willkom- mene Gabe zu bringen. Sie haben zwar einige Aehnlichkeit mit den von Herrn Koristka im VI. Jahrgang des „Jahrbuchs der k. k. geologi- 178 Um den Einfluss zu ermitteln , welchen eine veränderte Tem- peratur auf das Resultat der Berechnung hat, wurden die Höhen für die ganzen Linien des Barometerstandes zuletzt auch für die mittlere Temperatur — 25° berechnet und mit denen für die Tem- peratur — 0° berechneten verglichen, wodurch sich der or sions-Facter d. h. die Zahl, welche anzeigt, um wieviel die Höhe mit einem Temperaturgrad fällt oder steigt, von selbst heraus- stellte. Dieser Expansions-Factor wächst und fällt mit den Höhen selbst, so, dass er abwärts immer kleiner, am Seespiegel — O und unter diesem negativ wird. Die Einrichtung der Tafeln ist einfach und, wie mir scheint bequem und verständlich : Die erste Vertical - Spalte der Tabellen enthält die Ganzen und unmittelbar daneben die Zehntel-Linien des Barometerstandes, dann die Tafel A. die entsprechenden Höhen. Kommen im Baro- meterstand noch Hundertel-Linien vor, so finden sich die Pro- ortionaltheile für dieselben auf derselben Tafel rechts für die Ein- eiten der Hundertel in abwärtsgehender Reihenfolge angegeben; diese sind allemal negativ und müssen mit diesem Zeichen zur Höhe noch addirt werden. Tafel B. enthält den Expansions-Factor für den bezüglichen, voranstehenden Barometerstand. Dieser Expansions - Factor ist mit der mittlern Temperatur beider Stationen zu multipliciren und das Product zur aufgefundenen Höhe zu addiren. Man kann mit diesen Tafeln nicht nur die See- sondern auch die relative Höhe eines Ortes ziemlich genau bestimmen, so zwar dass der Fehler immer innerhalb der Gränzen des Beobachtungs- fehlers liegt und beständig in den Decimalen verweilt. Einige Beispiele mögen zur Erläuterung dienen. schen Reichsanstalt‘ Nr. 4. veröffentlichten Höhen-Tafeln; gleichwohl ist bei genanerer Betrachtung ein bedeutender Unterschied zwischen beiden nicht zu verkennen und dürften die Tafeln des Herrn Klopps vor denen des Herrn Koristka darin einen Vorzug besitzen, das er- stere nicht nur eine weit bequemere Einrichtung haben, als die letztern, sondern auch ein genaueres Resultat liefern, indem sie zugleich die, wenigstens für weiter von einander abgelegne Beobachtungsorte, un- ne nothwendige Correction wegen verschiedener Breitengrade enthalten. Da nun aber zur Berechnung des Höhen-Unterschiedes nach den Tafeln des Herrn Klopp s schon ein auf 0° reducirter Barometerstand vorausgesetzt wird, die Reduction desselben für jeden einzelnen Fall nach der dafür geltenden Formel aber wieder längere Zeit in Anspruch nimmt, so habe ich zur Erleichterung und Beschleunigung der Reduction ed rate 0.0002252.4 — 0.00002348 (1-13) r Ans 1 + 0.0002252 + (siehe Warnstorffs Sammlung von Hilfstafeln S. 178), worin zugleich auf die Ausdehnnng des Maass-Stabes Rücksicht genommen ist, selbst eine Tafel berechnet und sie den Höhentafeln des Herrn Klopps bei- gefügt. Tafel D. enthält diese Correction in Par. Linien. Den Gebrauch derselben erläutert ein dieser Tafel am Schlusse beigefügtes Beispiel. L, Reissenderger. 179 Aufgabe ll. Man suche die Seehöhe von Wallendorf aus folgenden Daten: Wallendorf (pro 1853 . 1854) mittlerer a =322.69p.L. mittlere Luft-Temperatur = + 69.78) „.: Seespiegel „ PR = + 11.60) Mittel +9,19 n Tafel A. entspricht dem Barometerstand 322.6 p. L.die Höhe } { 3 - . 183.73 Toisen Für 0.09 p.L. sind die Proportional- Theile = —1.14, welche mit Be- rücksichtigung des Rechnungszeichens ——— zur Höhe addirt die Höhe j . —182.59 für den Baro- meterstand 322.69 und für die Temperatur — (09 giebt. Ferner entspricht in Tafel B. dem Barometerstand 322.69 p.L. der Expansions-Factor - } } 0 die Proportional-Theile für 0.09 findet man . = —.0.006 somit ist der Expans. Factor für 322.69 gleich der Summe 0.913 Das Mittel der Temperaturen ist + 99.19, welches mit dem Expansions - Factor 0.913 multiplicirt, das Produet + 8.39 und diess zur Höhe addirt (+ 8.39 + 182.59) die wahre Seehöhe 190.98 von Wallendorf giebt. Nach Gauss kommt 190.997 heraus, Aufgabe U. Wieviel Toisen steht die Windauer-Kuppe über dem Beob- achtungs-Puncte Wallendorf ? 1.Barometerstand : Wind. Kuppe = 310.134; Wallendf. — 321.13. 2.Lufttemperatur:Wd. K. =—+15°.3; Wdf. —=-+170,8; Mittel+160.55. Man suche, wie früher die Höhe beider Puncte, welche den gegebenen Daten entspricht und subtrahire die kleinere von der grössern. Der Rest ist die relative Höhe. Nur merke man, dass _ hier nicht mehr die mittlere Temperatur am Seespiegel, sondern die der beiden zu bestimmenden Punkte in Rechnung gezogen wird.— Für die Windauer-Kuppe findet man auf diesem Wege die genäherte Seehöhe . . . 373.79 Für Wallendorf - - j ... 219.24 somit ist die Erhöh. der Wind. Kuppe über Walld.— 154.55 Toisen. *) Bei dieser letztern Berechnung kann man abkürzend noch leichter verfahren. — Es sei nämlich h die Höhe der Windauer Kuppe bei der Temperatur — 0°, die Luft - Temperatur — t, de, Expansions-Factor €; h’ die Höhe Wallendorfs bei der Temperatu, = 0°, die Luft-Temperatur —t’, der Expansions-Factor e‘, so ist die Höhe der W. K. für die Temp. t—h-+ : 1 “le » » Wallendorfs ,„ „ „ t=h+ ES ei! REIHE WELT T va je der Höhen-Untersched = h — h‘+ 1 e ham =Sh—-bW+l(e—e)it *) Nach Gauss mit Logarithmen berechnet kommt 154.52 heraus. 180 Man hat also einfach das Product der Differenz beider Ex- pansions-Factoren in die mittlere Temperatur zur Differenz der für die Temperatur — 0° gefundenen Höhen beider Orte zu addiren. Jch will auf diese Weise das letzte Beispiel umständlich bearbeiten: Für den Barometerstand —. 310.1 findet man in Tafel A. die entsprechende Höhe. . — 345",59 die Prop. Theile für 0.03 sind —0'’.40, für 0,004: —0.05 , also für 0034. . . = —0.45 somit ist für den Barom. St. 310.134 und die i Temp. 0° die Höhe . = Anaddtssennit 345.14 = 345.14 Für den Barometerstand 321‘ 1 findet man in Tafel A. die entsprechende Höhe . . . — 202.82 die Proport. Theile für 0.03. . .. = —0.38 somit ist für den Barometerstand 321'.13 und die Temperatur—0° dieHöhe . . . . 202.44 — 202.44 Die Differenz beider Höhen — 142.70 Für den Baromet. St. 319.1 findet man in Tafel B. den Expansions-Fattorr —= 1.733 für 0.034 sind die Prop.Th. immer nur = —0.002 somit ist für den Barom. St. 31013 der Expansions-Factor .... = 131 = 17 Für den Baromet. St. 321.1 findet man in Tafel B. den Expansions-Factorr = 1.017 für 0.03 die Proportional-Theile . we --0.002 somit ist für den Barom. St. 321.13 der Expansions-Factor . . .... 105 = 1.005 die Differenz beider Expansions-Factoren = 0.716 5 Mit dieser Factoren-Differenz die mittlere Luft - Tempe- ratur multiplieirt, also : + 16°.55 >< 0.716 gibt das Prod. 11.85 und dieses Product zur obigen Differenz beider Höhen addirt, giebt den wahren Höhen-Unterschied EL. oc 181 Ba- TafelA. TafelB. Höhen Correctur in französischen Toisen wegen Ausdehnung bei einer Luft-Temperatur der Luft rometer- stand in Pariser Linien | = Bode En I EZ SIT = — 0° Reaum. durch die Wärme Expansions-Factor Seehöhe für 1 Reaum. Wärmegrad r Proportio- 1 Proportio- für d naltheile b bei d naltheile Er an für ganzen un für zehnte hundertel zehntel hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 2000| 21.3.0 | | 10 | 2141.06 | —0.20 | 10.744 | —0.001 2139.01 | —0.41 | 10.734 | —0.002 2136.97 | -061 | 10.723 | —0.003 2134.92 | -0.82 | 10.713 | —0.004 213288 | —1.02 | 10.703 | 0.005 213083 | —1.23 | 10.692 | 0.006 2128.78 | 1.43 | 10.682 | —0.007 2126.74 | 164 | 10.672 | —0.008 9 | 2124.69 | Zısı 1 40.662 | 0.008 2122.65 | 2010| 21225 | | 100 | 212061 | -0.20 | 10.641 | —0.004 211858 | —041 | 10.631 | —0.002 211654 | —0.61 | 10.621 | —0.003 211451 | —081 | 40.611 | —0.004 211247 | —1.02 | 10.600 | —0.005 21104 | —1.22 | 10.590 | —0.006 2108.40 ° | —1.42 | 10.580 | —0.007 210637 | —1.63 | 10.570 | —0.008 | 21043 | Z183 | 10.550 | Z6.009. 2102.30 10.549 2100.27 | 0.20 | 10.539 | —0.001 2098.25 | —0.41 | 10.529 | —0.002 2096.22 | —0.61 | 10.519 | —0.003 2094.20 | —081 | 10.509 ! —0.004 209247 | —1.01 | 10.498 | —0.005 2090.45 | —1.22 | 10.488 | —0.006 208812 | —1.42 | 10.478 | —0.007 2086.10 | —1.62 | 10.468 | —0.008 2084.07 _ | —1.82 | _10.458 | 5 | 208407 | Zt | 10.48 | Z0.008 | —0.009 182 TafelA. | Tafel. Barome- Seehöhe‘ Expansions-Factor terstand in französischen Toisen f für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und |Prop. Th |bei ganzer und! Prop. Th. hntel £.hundertell zehntel |#.hundertel Linien I— zehntel !f.hundertel zehntel "Pariser Linien des Barometerstandes Linien des Barometerstandes 203.0 | 2082.05 10.448 Bu | 2080.03 --0.20 10.437 —0.001 2 2078.01 —0.40 10.427 —0.002 .3 207 6.00 —0.60 10.417 —0.003 4 2073.93 —0.81 10.407 — 0.004 .d 2071.97 —1.01 10.397 —0.005 :6 2069.95 —1.21 10.387 —0.006 "7 2067.94 —1.41 10.377 —0.007 .8 2065.92 —1.61 10.367 —0.008 .9 2063.91 —1.81 10.357 —0.009 204.0 1.0 | 206189 | - 9 10307 | .1 2059.89 —0.20 10.336 —0.001 .2 2057.88 — 0.40 10.326 —0.002 .3 2055.83 ° | —0.60 10.316 —0.003 .4 2053.87 —0.80 10.306 —0.004 .d 2051.87 —1.00 10.296 — 0.005 .6 2049.86 —1.20 » 10.286 —0.006 .d 2047.86 — 1.40 10.276 |—0.007 .8 2045.85 —1.60 10.266 —0.008 .9 2043.85 — 1.80 10.256 —0.009 5.0 2041.34 | 1 1028 1 2039.85 —0.20 10.236 —0.001 2 2037.85 —0.40 10.226 —0.002 .3 2035.86 — 0.60 10.216 —0.003 4 2033.86 —0.80 10.206 —0.004 .d 2031.87 —1.00 10.196 —0.005 .6 2029.87 —1.20 10.186 —0.006 7 2027.83 —1.40 10.176 —0.007 .8 2025.88 — 1.60 10.166 —0.008 .9 2023.89 —1.80 10.156 —0.009 206.0 | 20218398 | | A046 | 1 2019.90 —0.20 10.136 —0.001 2 2017.92 — 0.40 10.126 —0.002 .3 2015.93 —0.60 10.116 —0.003 ‚4 2013.95 0.719 10.106 —0.004 R) 2011.96 —0.99 10.096 —0.005 .6 2009.98 1.19 10.086 —0.006 .d 2007.99 —1.39 10.076 —0.007 ‚8 2006.01 | —1.59 10.066 —0.008 .9 2004.02 —1.79 10.056 —0.009 Me nn Sen ep a a ae u ne nn en NW 183 afel A. rate Barome- | ° Seehöhe HIEx pansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. |bei ganzen und| Prop. Th. Linien zehntel f.hundertel zehntel f. __ zehnte Ifhundertel] zehntel _If.hundertel 0 "Pariser Linien des Barometerstaondes _ Barometerstandes 207.0 | 2002.04 ı 1 1006 ı ——ı 1 2000.06 —0.20 10.036 —0.001 2 1998.08 —0.40 10.026 —0.002 3 1996.11 —0.59 10.016 —0.003 4 1994.13 —0.79 10.006 —0.004 6) 1992.16 —0.99 9,996 —0.005 6 1990.18 —1.19 9.986 —0.006 T 1988.20 —1.38 9,976 —0.007 8 1986.23 —1.58 9.966 —D.008 9 1984.25 —1.78 9.956 9 1 1984.25 | —178 1 9.96 | —0.009 208.0 | 1982.28 | 1 199% ı7 1982.23 9,946 1 1980.31 —0.20 9,937 —D.001 2 1978.34 —0.39 9.927 —0.002 3 1976.38 —0.59 9,917 —0.003 4 1974.41 —0.79 9.907 —0.004 > 1972.45 —0.98 9,397 —0.005 6 1970.48 —1.18 9,887 —0.006 T 1968.51 —1.38 9.877 —0.007 8 1966.55 —1.57 9.867 —0.008 9 1964.58 — 1.77 9.857 I I 1964.58 | —1.77 1 9.857 | —0.009 209.0 | 196261 ı 1988 ı u 9,848 ‚1 1960.66 —0.20 9.838 —0.001 2 1958.70 —0.39 9,828 —0.002 3 1956.74 —0.59 9.818 —0.003 4 1954.79 —0.78 9.808 —0.004 > 1952.83 —0.98 9.798 —0.005 6 1950.87 —1.17 9.789 —0.006 7 1948.91 — 1.37 9.779 —0.007 8 1946.96 —1.56 9.769 —0.008 | 9 1945.00 —1.76 9.759 —0.009 | 210.0 1943.04 9,749 4) 1941.10 | 019 | 9.739 | 0.001 | 2 1939.15 —0.39 9.730 —0.002 3 1937.20 | —0.58 9.720 —0.003 4 1935.25 —0.78 9.710 —0.004 h) 1933.30 —0.97 9.700 —0.005 6 1931.36 —1.17 9.691 —0.006 T 1929.41 —1.36 9.681 —0.007 | .8 1927.46 —1.56 9.671 —0.008 R) 1925.51 —1.75 9.661 —0.009 184 Tafel A. Tafel B. Barome- - Seehöhe Expansions-Factor, terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad | in Pariser || für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und| Prop. Th. Linien zehntel f.bundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 211.0 1923.57 9.651 .1 1921.63 —0.19 9.642 1 —0.001 2 1919.69 —0.39 9.632 —0.002 .3 1917.75 —0.58 9.622 —0.003 ‚4 1915.81 —0.78 9.612 —0.004 .d 1913.87 —0.97 9.603 —0.005 .6 1911.93 —1.16 959 —0.006 7 1910.00 — 1.36 9.583 —0.007 .S 1908.06 — 1.55 & —0.008 .9 || 1906.12 ? | 0.009 0 1904.18 9.554 .1 1902.25 —0.19 9.544 —0.001 .2 1900.32 —0.39 9.535 —0.002 3 1898.39 —0.58 9.525 —0.003 ‚4 1896.46 —0.77 9.515 —0.004 .d 1894.53 —.0.96 9.505 —0.005 .6 1892.61 —1.16 9.496 .—0.006 € 1890.68 | —1.35 9.486 —0.007 ‚8 1888.75 — 1.54 9.476 —0.008 9 1886.82 —1.74 9.467 —0.009 213.0 1884.89 9.457 1 1882.97 —0.19 9.447 —0.001 2 1881.05 —0.38 9.438 —0.002 .3 1879.13 —0.58 9.428 —0.003 4 1877.21 | —0.77 9.418 — 0.004 .d 1875.29 —0.96 9.409 —0.005 .6 1873.37 —1.15 9.399 —0.006 7 1871.45 —1.34 9.389 —0.007 .8 1869.53 —1.54 9.380 —0.008 9 1867.61 —1.13 9.370 —0.009 214.0 1865.69 B 9.360 A 1863.77 —0.19 9.351 —0.001 2 1861.86 —0.38 9.341 —0.002 .ö 1859.95 —0.57 9.332 —0.003 4 1858.04 —0.76 9.322 —0.004 .d 1856.13 —0.96 9.312 —0.005 .6 1854.22 —1.15 9.303 — 0.006 € 1852.31 —1.34 9.293 —0.007 ‚8 1850.39 —1.53 9.284 —0.008 .9 1848.48 | —1.72 9.274 —0.009 185 Tafel A. Tafel. Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. bei ganzen und| Prop. Th. Linien || __ Zehntel f.hundertel zelntel f.hundertel | Pariser Linien des Barometerstandes 215.0 1846.57 9.264 .1 1844.67 —0.19 9.255 —0.001 2 1842.77 —0.38 9.245 —0.002 .3 1840.86 —0.57 9.236 —0.003 4 1838.96 —0.76 9.226 — 0.004 .d 1837.06 —0.95 9.217 —0.005 .6 1835.16 — 1.14 9.207 —0.006 7 1833.25 —1.33 9.197 —0.007 .8 1831.35 —1.52 9.188 —0.008 .9 1829.45 —1.71 9.178 —0.009 .O 1827.55 9.169 1 1825.65 —0.19 9.159 —0.001 .2 1823.76 —0.38 9.150 —0.002 .3 1821.87 ZUBE 9.140 —0.003 4 1819.97 —0.76 94a —0.004 .d 1818.08 —0.95 9.121 —0.005 .6 1816.19 —1.14 9.112 —0.006 .d 1814.29 —1.33 9.102 —0.007 .S 1812.40 —1.51 9.093 —0.008 .9 1810.51 —1.70 9.083 —0.009 0 1808.61 9.074 .1 1806.73 —0.19 9.064 —0.001 .2 1804.34 —0.38 9.055 —0.002 .3 1802.96 —0:57 9.045 —0.003 .4 1801.07 —0.75 9.036 —0.004 sd 1799.19 | -—0.94 9.026 —0.005 «6 1797.30 —1.13 9.017 —0.006 .T 1795.42 —1.32 9.007 —0.007 .S 1793.53 —1.51 8.998 —0.008 .9 1791.65 —1.70 8.988 —0.009 .O 1789.76 8.979 4 1787.89 —0.19 8.970 —0.001 2 1786.01 —0.38 8.960 —0.002 .3 1784.13 —0.56 8.951 —0.003 .4 1782.26 —0.75 8.941 —0.004 .d 1780.38 —0.94 8.932 —0.005 .6 1778.50 —1.13 8.923 —.0.006 “7 1776.63 — 1.31 8.913 —0.007 ‚8 1774.75 — 1:50 8.904 —0.008 .9 1772.88 - s b Barome- I terstand in Pariser Linien Lo) n o yphosnnnupunmdennnunhun-osnnnuwin x [u ri N N % . onandum für ganze und. zehntel 186 afel A. Seehöhe in französischen Toisen £.hundertel TafelB. Expansions-Factor für 1 Reaum. Wärmegrad Prop. Th. fbei ganzen und| Prop. Th. zehntel £.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 1771.00 1769.13 1767.26 1765:40 1763.53 1761.66 1759.79 1757.93 1756.06 1754.19 1752.32 1750.46 1748.60 1746.74 1744.88 1743.03 1741.17 1739.31 1737.45 1735.59 1733.73 1731.88 1730.03 1728.18 1726.33 1724.48 1722.62 1720.77 1718.92 1717.07 1715.22 1713.38 1711.54 1709.69 1707.85 1706.01 1704.17 1702.32 1700.48 1698.64 187 Tafel A. Tafel. ‚ Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und Prop. Th. Linien || ___ Zehntel f.hundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 1| 1694.96 | 0.18 8.5038 | —0.001 2| 1693.13 | —0.37 8.494 | —0.002 3| 1691.29 | —0.55 8.4855 | —0.003 4 | 1689.46 | 0.73 8.476 | —0.004 5 | 1687.62 | 0.92 8.467 | —0.005 6 || 1685.79 | --1.10 8.457 | —0.006 | 1683.%6 | —1.28 8.448 | —0.007 s| 168212 | —1.47 8.439 | —0.007 9|| 1680.29 | —1.65 8.430 | —0.008 0] 1678.83 | 5.121 4) 1676.63 | —0.18 8.41 | —0.001 2 | 1674.80 | —0.37 8.402 | —0.002 3| 1672.97 | 0.55 8.393 | —0.003 4| 1671.45 |--0.73 8.334 | —0.004 5| 1669.32 | 0.91 8.375 | - 0.005 6| 1667.50 | —1.10 8.366 —0.006 || 1665.67 | —1.28: 8.356 | —0.007 8| 1663.84 | —1.46 8.347 | —0.007 9| 1662.02 | —1.64 8.3353 | —0.008 0 |] 1660.19 | 8.329 1| 165837 | —0.18 8.30 | —0.001 2| 1656.56 | —0.36 8.311 ) —0.002 3| 1654.74 | —0.55 8.302 | —0.003 4| 1652.92 | 0.73 8.293 | —0.004 5 | 1651.10 | —0.9 8.233 | —0.005 6 | 1649.8 | —1.09 8.274 | 0.005 2 -1647.47 | 1.27 8.2655 | 0.006 s| 164565 | —1.8 8.256 | —0.007 9| 1643.83 | 1.64 8.247 | —0.008 0] 1642.01 8.238 1 || 1640.20 | —0.18 8.229 | —0.001 2| 163839 | —0.36 8.220 0.002 3 | 1636.58 | —0.54 8.211 —0.003 4| 1634.77 |-0.72 8.201 | —0.004 5 | 1632.96 | —0.91 8.192 | —0.005 6s| 1631.15 | —1.09 8.183 | —0.005 ..7| 162934 | —1.27 8.174 | —0.006 s| 1627.53 | —1.45 8.165 | —0.007 9| 1625.72 | —1.63 8.156 | —0.008 188 | Tafel AR. Tale. Barome- -|| Seehühe Expansions-Faetor e * aan terstand in franzusischen Toisen für 1 1 Reaum. Wärmerrad \in Pariser | für ganze und | Prop. Th. Dei ganzen und | Prop. Th. Dana zelintel f.hundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 227.0 1623.91 1 1622.11 — 0.18 .2 1620.31 —0.36 .3 || 1618.51 —0.54 1616.70 0.72 1614.90 —0.90 1613.10 1611.30 1609.50 1607.69 Di AlaDaEn I: = Ti Cam. 1 FRSERmEe 1604.10 " 1602.30 B —0.001 1609.51 1598.72 1596.92 1595.13 1593.33 1591.54 1589.75 0] 238575 T|. gan KT re er) ge wc om SEO DES7Eer TerferferferZ Et Zt Zt Zt ZN Ju jmd jmd Jh jumhe jmhe je Ju Je je | je ja jene Ju Jule CR Cr TUST YUHLHL ITS HL SCH ITYHTYT TUST SU SL 189 Tafel A. | Tafel WM. Barome- | Seehöhe Expansions-Factor| terstand || in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. bei ganzen und| Prop. Th. en zehntel f.hundertel zehntel f.bundertel' | Pariser Linien des Barometerstandes 231.0 1952.31 7.188 | .1 | 155053 | —-0.18 7.119 —0.001 | 2 | 1534876 | —0.35 7.770 , —0.002 | .3 1546.99 | —0.53 7.166 | 0.003 | 4 || 1543.22 | —0.71 7.192 —0.004 .d 1543.45 —0.89 7.143 —0.004 .6 1541.68 1.06 6.134 —0.005 .T 1539.91 | —1.24 7.126 —.0.006 .S 1538.14 —1.42 7.117 —0.007 9 1536.37 —1.59 7.108 — 0.008 1) 1534.60 | 7.699 1 1332.83 —0.18 7.690 I —0.001 .2 1531.07 — 0.35 7.681 | 0.002 .3 1529.31 — 0.53 1.072 —0.003 4 1527.54 —0.71 7.664 —0.004 .J 1525.75 —0.88 7.635 —0.004 '6| 152402 | —-1.06 7.646 | —0.005 Ed 1522.25 — 1.23 7.637 — 0.006 .S 1520.49 | —1.41 1.628 1 —0.007 9|| 1518.73 || —1.59 7.619 | —0.008 .O 1516.97 7.610 a 1515.21 —0.18 7.602 —0.001 2 1513.45 — 0.35 1.593 —().002 .3 1511.70 —0.53 7.384 —0.003 4 1509.94 —0.70 7.375 —0.004 .d 1508.82 — 0.88 7.366 — 0.004 .6 1506.43 —1.05 1.998 —.0.005 Ar 1504.68 —1.23 «549 —0.006 .8 1502.92 —1.40 7.940 —0.007 — 1501.16 —1.58 7.931 —0.008 .0 1499.41 7.322 1 1497.66 - 0.17 7.914 —0.001 2 1495.91 —0.39 1.905 —0.002 .3 1494.16 —0.92 7.496 —0.003 4 1492.42 —0.70 I .,7.487 —0.004 .d 1490.67 — 0.87 7.4719 —0.004 .6 1488.92 —1.05 7.470 —0.005 .F 1487.17 —1.22 7.461 —0.006 Sg 1485.42 > 1.492 —0.007 .9 1483.68 > 0.443 —0.008 190 | | Tafel A. | Barome- Seehöhe | terstand in französischen Toisen in Pariser | für ganze und | Prop. Th. Linien zehntel f.hundertel 235.0 1481.93 1 1480.19 —0.17 2 1478.45 —0.35 .3 1476.71 —0.52 .4 1474.96 —0.70 .d 1473.22 —0.87 .6 1471.48 —1.04 .T 1469.74 —1.22 .8 1468.00 —1.39 3 1 IEE6.26 2 DT be 1466.26 —1.37 2360 | 1464532 | 1 730 |. | 1462.79 —0.17 2 1461.05 —0.35 .3 1459.32 —0.52 .4 1457.59 —0.69 .d 1455.85 —0.87 .6 1454.12 —1.04 A 1452.39 —1.21 .8 1450.65 —1.39 EI EEE I2 =! 1 406 Eee BE 1448.92 —1.56 2370| 4R.09.| 7 0%0 |, x 1445.46 —0.17 2 1443.74 —0.35 .3 1442.01 —0.52 4 1440.28 —0.69 .d 1438.56 —0.86 .6 1436.83 BB 04 .d 1435.11 .8 1433.38 |: EB 65 2 1 a 2350| 14293 | 1. 71a |, .1 1428.21 2 1426.49 .3 1424.77 .4 1423.05 .d 1421.33 .6 1419.31 “7 1417.90 .8 1416.18 9 1414.46 Tafel B. Expansions-Factor für 1 Reaum. Wärmegrad bei ganzen und| Prop. Th. zehntel Pariser Linien des Barometerstandes f.hundertel 0.001 0.002 0.003 —0.003 0.004 —0.005 —0.006 —0.007 —0.007. —0.001 —0.002 —0.003 —0.003 —0.004 —0.005 —0.006 —0.007 —0.007 191 afel A. Tafel. Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad 'in Pariser | für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und Prop. Th. zehntel f.hundertel lshiian zehntel "f.hundertell | Pariser Linien des Barometerstandes 1412.74 | 1411.03 —0.17 1409.32 1407.61 1405.89 1404.18 1402.47 1400.76 1399.05 s 4 1397.34 R : —0.007 1395.63 1393.92 1392.22 1390.51 1388.81 1387.10 1385.40 1383.69 1381.99 1380.28 1378.58 ; 1376.88 . . —0.001 1375.18 1373.49 1371.79 1370.09 He 1366.70 1365.00 1363.30 1361.60 1359.91 1358.22 1356.54 1354.85 1353.16 1351.47 1349.78 1348.09 1346,40 .1 .2 .3 .4 .d .6 7 .8 439 | 54T 700 | 240.0 | 1395653 | 1 702 | ‚1 2 .3 .4 .d .6 .d .8 .9 OT TaRas ı | N VRR TumiE 1 2 .3 .4 .d .6 7 .8 ‚9 .O Bu | 2 .3 .4 .d ‚6 .T .8 .9 192 Tafel A. Tafel. Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. | bei ganzen und Prop. Th. Laien I— zehntel h. hundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 1344.71 6.746 1343.03 0.17 6.738 1341.34 Karen 6.729 1339.66 -0.51 6.721 1337.97 —0.67 $ 1336.29 —0.84 1334.61 er —1.01 1332.92 1331.24 1329.55 1.0 | 1327.87 1326.19 1324.52 1322.84 1321.16 1319.49 1317.81 1316.13 1314.46 1312.78 1311.10 1309.43 1307.76 1306.09 1304.42 1302.75 1301.03 1299.42 1297.75 1296.08 1294.41 1292.74 1291.08 1289.42 1287.76 1286.09 1284.43 1382.77 1281.10 1279.44 . 0. . . . . . = ne A — I nn enerseneeenoentmenssrun mn | |[pomemsmenenennmensetransenm ne nennen ERSTER 193 Tafel MB. Barome- Seehöhe Expensions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser | | für ganze und | Prop.Th. fbei ganzen und| Prop. Th. Linien | zehntel £, us zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes | 247. 277.13 1276.12 1274.47 1272.81 1271.16 1269.50 1267.84 1266.19 1264.53 1262.88 1261.22 1259.57 1257.92 1256.27 1254.62 1252.98 1251.33 1249.68 1248.03 1246.38 1244.73 1243.09 1241.44 1239.80 1238.16 1236.52 1234.87 1233.23 1231.59 1229.95 1228.30 Jeoososnwn=Sonnnsmun= Son nnumunmsennnnhiinn & 5 m} j ga ee Tafel m Tafel. Barome- — 'Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 r 1 Reaum. 'eaum. Wärmegrad. in Pariser || für ganze und | Prop. Th. ganze und |,Prop. Th. [bei ganzen und| Prop Prop Th. Tassen Br. zehntel Ichundertel ehntel f.hundertel) “Pariser Linien des Barometerstandes ER 251.0 | 1211.94 6.079 1210.31 —0.16 6.071 —0.001 1208.68 —0.33 6.063 —0.002 1207.05 —0.49 6.055 —0.002 1205.42 —0.65 6.046 —0.003 1203.80 —0.82 6.038 —0.004 1202.17 —0.98 6.030 —0.005 1200.54 —1.14 . 6.022 —.0.006 1 .2 .3 .4 .5 .6 .7 ‚8 .9 Oi 19505 1 2 3—„1 a mm 1 .2 .3 .4 .5 .6 y .8 9 .0 ; 1 .2 .32 : : .3 1 . } .4 172. { .5 171. ö { ! «6 169.72 97% i . .7 168.10 f ! .8 166.48 . i 9 164.87 - ? ß ‚0 1623.25 ; 1 101.64 ‚2 160.03 ' .3 158.42 ; .4|| 1156.81 .64 | .5 125.20 1. : ! o 7183.59 : . % 131. E ö ’ ‚I 150. 3 i ! .o 148. 2 3 ! 195 Tafel A. — TareiM. | Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen: Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in in | für ganze und | Prop. Th. bei: ganzen und| Prop. Th. [sspihten Zehntel f.hundertel zehntel If. hunderte] Pariser Linien des lbs Pariser Linien des Barometerstandes _ 25501 MA 3 — 5 Ba | | 1 1145.55 —0.16 5.746 —0.001 2 1143.94 —0.32 5.738 —0.002 .3 1142.34 —0.48 5.729 —0.002 4 1140.73 —0.64 9.721 —0.003 .d 1139.13 —0.80 9.713 —0.004 .6 1137.53 --0.96 9.705 —0.005 7 1135.92 —1.12 3.697 —0.006 .8 1134.32 —1.28 3.689 —0.006 .9 1132.71 $ N 256.0 1131.11 A ‘1 1129.51 —0.16 3.665 —0.001 2 1127.91 —0.32 3.657 —0.002 .3 1126.32 —0.48 3.649 —0.002 4 1124.72 —0.64 3.641 —0.003 .d 1123.12 —0.80 3.633 —0.004 .6 1121.52 —0.96 3.625 —0.005 7 1119.92 —1.12 3.617 —0.006 8 1118.33 —1.28 3.609 —0.006 9 1116.73 —1.44 3.601 —0.007 257.0 1115.13 9.593 1 1113.54 —0.16 3.385 —0.001 2 1111.95 —0.32 3.377 —0.002 .3 1110.36 —0.48 3.969 —0.002 4 1168.77 —0.64 3.561 —0.003 .d 1107.18 —0.80 3.553 — 0.004 .6 1105.58 —0.96 3.545 —0.005 7 1102.99 —1.11 3.337 —0.006 .8 1102.40 —1.27 3.529 —0.066 .9 1100.31 —1.43 3.321 —6.007 253.0 1099.22 5.9313 Me | 1097.64 —0.16 3.5305 —0.001 2 1696.05 —0.32 3.497 0.002 .3 1084.47 — 0.48 9.489 —0.002 .4 1092.88 —0.63 3.481 —0.003 .d 1091.30 —0.79 : 9.473 —0.003 .6 1083.78 —0.95 3.465 —0.295 7 1088.13 —lA1 5:0..847 —0.C%6 8s| isses |—127 I + 5.80 | --0.0 9 1084.96 —1.43 1 2.353.442 —0.007 196 TafeiB. Barome- Seehöhe 'Expansions- Faetor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser “ für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und, Prop. Th. Linien | zehntel f.hundertel zehntel [#.hundertel! Pariser Linien des Barometerstandes 1083.37 1081.79 —0.16 1080.21 —0.32 1078.63% | —0.47 1077.05 —0.63 1075.47 0.79 1073.89 —0.95 1072.31 1:11 1070.73 — 1.26 1069.15 —1.42 1067.57 1066.00 —0.16 1064.42 —0.32 1062.85 —0.47 1061.28 —0.63 1059.71 —0.79 1058.13 —0.94 1056.56 —1.10 1054.99 — 1.26 1053.41 —1.42 1051.84 1050.27 —0.16 1048.71 —0.32 1047.14 —0.47 1043.57 —0.63 1044.01 —0.18 1942.44 —0.94 1040.87 — 1.10 1039.30 —1.25 1037.74 —1.41 1036.17 1034.61 —0.16 1033.05 —0.31 1031.49 — 0.47 1029.93 —0.62 1028.37 —0.78 1026.80 —0.94 1025.24 —1.09 1023.68 —1.23 1022.12 —1.41 & EN © =) .1 .2 .3 4 .d .6 7 .8 .9 .0 1 2 .3 4 .d .6 Sf .8 9 .O .1 ‚2 3 4 . .6 .7 .8 .9 .O .1 2 .3 .4 .d .6 7 3 9 terstand 63.0 = Seehöhe in französischen Toisen Barome- in Pariser | für ganze und Linien a Fe = = 497 Tafel A. 1 TafelB Expansions-Faetor für 1 Reaum. Wärmegrad Prop. Th. |bei ganzen und| Prop. Th. f.hundertel zehntel f.hundertel "Pariser Linien. des Barometerstandes 263.0 ı 1020565 | 1 519 | 00. 5. 119 1019.01 — 0.16 1017.45 —0.31 1015.90 —0.47 1014.34 —.0.62 1012.79 —0.78 1011.23 1009.68 1008.12 1006.57 Du 0050 ı D34 198 Tafel A. TafelB. Barome- Seehöhe Expansions-Faetor terstand in französischen Toisen f füri Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. bei ganzen ri Prop. Th. N zehntel Ehundertei] zehntel f. anne, | Pariser Linien des Barometerstandes 267. 58.70 4.809 .1 957.14 —0.15 4.801 —0.001 | .2 955.64 —0.31 4.17% —0.002 | .3 954.10 —0.46 4.786 —0.002 ; .4 952.57 —0.61 4.778 —0.003 | .d 951.04 —0.77 4.770 —0.004 1 .6 949.51 —0.92 4.163 —0.005 | 7 947.98 —1.07 4.755 —0.005 j ‚8 946.44 —1.23 4.T47 —0.006 | 9 944.91 —1.38 4.740 —0.007 | .O 943.38 4.132 i .1 941.85 —0.15 4.724 —0.001 3 2 940.33 —0.31 4.117 —0.002 | .3 938.80 —0.46 4.709 —0.002 .4 937.28 —0.61 4.701 —0.003 | .d 935.75 —0.76 4.694 —0.004 .6 934.22 —0.92 4.686 —0.005 7 932.70 —1.07 4.678 —0.005 1 .8 931.17 1.22 4.671 —0.006 | 9 929.65 —1.37 4.663 —0.007 } .O 928.12 4.655 .1 926.60 —0.15 4.648 —0.001 | ‚2 925.08 —0.30 4.640 —0.002 | .3 923.56 —0.46 4.632 —0.002 | ‚4 922.04 —0.61 4.625 —0.003 | .d 920.52 —0.76 4.617 —0.004 | .6 919.00 —0.91 4.609 —0.005 | ,7 917.48 —1.06 4.602 —0.005 ‚8 915.96 —1:22 4.594 —0.006 | 9 914.44 —1.37 4.586 —0.007 1 .0 912.92 4.579 1 ‚1 911.41 —0.15 4.571 —0.001 | 2 909.89 —0.30 4.564 —0.002 .3 908.38 —0.46 4.556 —0.002 4 906.86 —0.61 4.548 —0.003 .d 905:35 —0.76 4.541 —0.004 | .6 903.83 —0.91 4.533 — 0.005 7 203.32 | 17-406 4.526 | —0.005 | ‚8 —1.21 4.518 | —0.006 | R.) —1.36 199 [ Tafel A. _.,TafelB. | Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand || in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. |bei ganzen und| Prop. Th. Hsyiniien zehntel f.hundertel zehntel f. hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 271.0 897.77 4.503 .1 896.26 —0.15 4.495 —0.001 2 894.75 —0.30 4.488 —0.002 .3 893.24 —0.45 4.480 —0.002 | ‚4 891.73 —0.60 4.473 —0.003 | .d 890.23 —0.76 4.465 —0.004 | .6 888.72 —0.91 4.457 —0.005 .T 887.21 —1.06 4.450 —0.005 .8 885.70 —1.21 4.442 —0.006 | 9 884.19 —1.36 4.435 —0.007 | | 272.0 882.68 4.427 ‚1 881.18 —0.15 4.420 —0.001 | 2 879.67 E d | .3 878.17 .45 | .4 876.66 R | .J 875.16 a .6 873.66 k 7 872.15 E .8 870.65 5 | 9 869.14 b | 273.0 867.64 | ‘1 866.14 h 2 864.64 k .3 863.14 b .4 861.64 ’ | 5 860.15 ‚75 6 858.65 b | 7 857.15 2 .8 855.65 a | 9 854.15 8 ı 274.0 852.65 ‚1 851.16 L 2 849.67 h | 3 848.17 " |: 4 846.68 " | .d 845.19 ’ .6 843.70 h | 7 842.21 «0: .8 840.711 .9 833.22 34 200 Tafel A. Io Tate Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop.’Th. fbei ganzen und| Prop. Th. | Linien zehntel f.hundertel zehntel f.hundertel: | Pariser Linien des Barometerstandes 275.0 837.73 | 4.202 | | A| 83624 | [045 | 419: | 0.01, 2 834.76 : —0.30 4.187 | —0.001 | 3 833.27 | --0.45 4.179 | 0.002 | 4 831.735 | —0.60 4.172 ; —0.003 #) 830.30 | —0.75 4.164 ; —0.004 .6 828.81 | —0.89 4.157 | —0.004 2% 827.32 —1.04 4.150 | —0.005 8 825.83 | —1.19 4.142 | 0.006 | 3, 824.34 1 -—1.34 4.135 ' —0.007 276.0 822.35 4.127 | g 821.37 —0.15 4.120 —0.001 | .2 819.89 —0.30 4.112 —0.001 | .3 818.41 —0.43 4.105 —0.002 | .4 816.93 —0.59 4.097 —0.003 .d 815.45 —0.74 4.090 —0.004 .6 813.96 —0.89 4.083 —0.004 7 812.48 .8 811.00 .9 809.52 277.0 808.04 806.56 805.09 803.61 802.13 800.66 799.18 797.70 796.22 794.75 ennnuruio=o ennnumun- 201 | oo afelB | Expansions-Factor | für 1 Reaum. Wärmegrad | | Tafel A. Barome- Seehöhe terstand in französischen Toisen in Pariser || für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und] Prop. Th; | | nich zehntel f.hundertel zehntel IE hundertel | Pariser Linien des Barometerstandes | 279.0 778.56 3.905 | ‘1 777.09 — 0.15 3.897 —0.001 2 77563 | 0.29 3.890 | 0.001 | .3 774.16 — 0.43 3.833 —0.002 | ‘4 172.70 —0.59 3.875 —0.003 | .9I 71.23 —0.73 3.868 —0.004 ' .6 769.76 —0.88 3.861 —0.004 | | 7 768.30 —1.03 3.853 —0.005 .S 766.83 — 1.17 3.816 —0.006 . 9 765.37 —1.32 3.839 —0.007 | ‚280.0 763.90 3.831 | 1 762.44 — 0.15 3.824 —0.001 | | 2 760.98 0.29 3.817 —0.001 | .3 59.52 —0.44 3.809 —0.002 | 4 758.06 —0.58 3.802 —0.003 | 5 756.60 7.0:73 3.795 —0.004 | .6 155.13 .—0.88 3.787 — 0.004 | 7 753.67 —1.02 3.780 —0.005 ‚8 52.21 —1.17 3.773 —0.006 | 9 50.75 —1.32 3.765 — 0.007 | 281.0 749.29 3.758 iz 1 747.84 —0.15 3.751 — 0.001 2 7 46.38 —0.29 3.743 —0.001 .3 744.93 — 0.44 3.736 —0.002 4 743.47 —0.58 3.729 —0.003 | I 742.02 -0.713 3.721 — 0.004 .6 740.56 —0.87 3.714 —0.004 7 739.11 — 1.02 3.707 —0.005 .8 737.65 —1.16 3.699 —0.006 | ‘9 36.20 — 1.31 3.692 —(0.007 232.0 | 34.74 3.685 = 1 733.29 —0.15 3.678 — 0.001 2 731.84 —0.29 3.670 — 0.001 .3 730.39 — 0.44 3.663 —0.002 4 128.94 —0.58 3.656 —0.003 .d 127.49 —0.73 3.648 —0.004 6 726.04 — 0.87 3.641 —0.004 7 724.59 —1.02 3.634 --0.005 .8 23.14 — 1.16 3.627 —0.006 .9 721.09 1.31 3.619 —0.007 202 m El Tafel A. Tafeı B. Barome- Seehöhe Expansions-Factor | terstand in französischen Toisen für 1 Reaum, Wärmegrad |in Pariser || für ganze und | Prop. Th. |bei ganzen und| Prop. Th, | Ianien zehniel f.hundertel zehnte] f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes ı 383.0 720.24 3.612 | | 1 718.80 | --0.45 3.605 | —0.001 | 2 717.35 —0.29 3.597 —0.001 | 0.8) 7159 | 0.43 3.590 | —0.002 | 4 714.46 —0.58 3.583 —0.003 5 713.02 —0.72 3.574 —0.004 | .6 711.57 —0.87 3.568 —0.004 | 7 710.13 — 1.01 3.561 —0.005 | ‚8 708.68 -—1.16 3.554 —0.006 | fi .9 107.24 —1.30 3.546 —0.007 | 12384.0 | 705.9 0) 10359 Ivo ; ‘1 704.35 —0.14 3.532 —0.001 i «2 702.91 —.0.29 3.525 —0.001 | .3 701.47 —0.43 3.518 —0.002 | 4 700.03 —0.58 3.511 —0.003 | { #) 698.59 —0.72 3.503 —0.004 } N 6 697.14 —0.86 3.496 —0.004 | “7 695.70 | —1.01 3.489 —0.005 | 8 694.26 —1.15 3.482 —0.006 | .9 692.82 —1.30 3.475 —0.007 | 12850 | 691383 | 1 348 | 0001 ‘1 689.95 —0.14 3.460 —0.001 | | 2 688.51 —0.29 3.453 —0.001 | | 3 687.083 —0.43 3.446 —0.002 | | ‘4 685.64 —0.57 3.439 —0.003 | ‚5 684.21 —0.72 3.432 —0.004 | .6 682.77 —0.86 3.424 —0.004 7 681.34 —1.01 3.417 —0.005 | | ‚8 679.90 —1.15 3.410 —0.006 | 9 678.47 —1.29 3.403 | own Zee 1 3.408 | 20.006 —0.006 | 1 286.0 | 677.03: | 1 3396 |jvmes | 1 675.60 —0.14 3.388 —0.001 | 2 674.17 —0.29 3.381 —0.001 | .3 672.74 —0.43 3.374 —0.002 | .4 671.31 —0.57 3.367 —0.003 # .5 ‚669.88 —0.72 3.360 — 0.004 .6 668.45 —0.86 3.352 —0.004 7 667.02 —1.00 3.345 —0.005 .8 665.59 —1.14 3.338 —0.006 ‚9 664.16 | —1.29 3.331 | —-0.006 203 | Tafel M. >» fg. ‚Tareım. Barome- Seehöhe STURZ Factor | | terstand |) in französischen Toisen | für 1 Reaum. Wärmegrad || | in Pariser | für ganze und Prop. Th. [bei ganzen und] Prop. Th. Ispinien = _zehntel f.hundertel zehntel f.hundertel) Pariser Linien des Barometerstandes 662.73 661.31 % { | | | | | 654.18 652.76 651.33 649.91 1 2 .3 4 .d .6 7 .8 R:) .0 1 2 .3 4 .d :6 7 .8 .9 ZU TS: © er .1 2 .3 4 .d .6 7 .8 9 .0 1 2 .3 4 B;) .6 7 ‚8 9 655.61 204 | Tafel A | TatelW | Barome- Seehüähe Expansions-Factor terstand in französischen Toisen für1 Reaum. Wärmegrad lin Pariser || für ganze und | Prop. Th. bei ganzen und] Prop. Th | Linien a ‚zehntel f.hundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes | 291. | 806 1 „1 300. 10 604.62 --0.14 603.21 —0.28 601.81 —. 0.42 600.40 —0.56 599.00 —.0.70 597.59 -- 0.84 596.19 —0.98 394.78 —1.12 Le) ‘© [7 [6] oO © S or 593.38 —1.27 391.97 390.57 — 0.14 589.17 0.28 387.17 0.42 986.37 — 0.56 384.97 0.70 583.56 — 0.84 382.16 —0.98 380.76 —1.12 379.36 1:26 577.% 2.899. 576.57 — 0.14 2.892 t SORNRURUN-S = Pe Pe | 575.17 —.0:28 573.78 0.42 572.33 —0.56 570.99 —0.70 569.59 —0.84 568.20 —.0.98 566.80 —1.12 565.41 4:26 564.01 562.62 — 0.14 561.23 —0.28 559.83 —10.42 558.44 —(0.56 357.05 — 0.70 555.66 — (1.84 554.27 — 0.97 352.87 111 551.48 --1.25 294. .O | 0) & [0 ») or | | ee == rm Ser ennnumbu=o 205 TafeliA. | ] Barome- Seehöhe Expansions-Factor terstand in. französischen Toisen für 1 1 Reaum. Wärmegrad ‚in Pariser || für ganze und |Prop. Th bei ganzen und Prop. Th. Iahien a a ‚zehnte f.hundertel zalntel f.hundertel "Pariser Linien des Barometerstanes Barometerstandes 2950] 55098 ı | 279 | 350.09 548.70 347.32 545.93 544.55 343.16 541.77 540.39 339.00 337.62 01 593623: ı ı 1, 0 (nam 534.85 533.47 332.08 530.70 529.32 | 527.94 526.56 525.17 523.79 00 AH RO me. 521.03 519.66 518.28 516.90 515.43 514.15 512.77 51139 | ‚510.02 | BOB | — —; 100 u 507.27 505.90 . 504.52 503.15 501.78 500.4 . 499.04 497.66 1496.29 === DuRunmD jeoo 206 N De rn Ser ee Teaser ee arg zu eg A _ Tafel A. TafelB Barome- Seehöhe Expansions-Faetor terstand || in französischen Toisen f für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. bei ganzen und} Prop. Th. pauın zelhntel f.hundertel zehntel f.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 299. 1 493.55 | 0.44 2.45 | 0.001 2 492.18 | 0.27 2.48 | —0.001 ‚3 490.82 | -0.41 2.461 | —0.002 4 489.455 | 055 2.454 | —0.003 ‚5 488.08 | -0.68 2.448 | 0.003 6 486.71 | —0.82 2.441 0.004 7 48534 | 0. 2.434 | 0.005 ‚8 483.98 | —1.09 2.427 | 0.006 9 482.61 | —1.23 2.420 | —0.006 300.0 481.24 2.413 1 479.353 | 0.14 2.406 | —0.001 2 47851 | -0.27 2.400 | —0.001 .3 4715 | -0M 2393 | 0.002 .4 475.73 | -055 2386 | 0.003 5 474.42 | 0.68 2.379 | —0.003 .6 473.06 0.82 2.372 | 0.004 7 471.69 | 0.96 2.366 | 0.005 ‚8 47033 | —1.09 2359 | 0.005 ‚9 468.6 | 1.23 2.352 | —-0.006 | .O | 2 .3 4 RR] .6 7 .8 9 .O .1 2 .3 4 .d 6 7 .8 .9 TafeiB. | | A ABLE | Barome- | Expansions-Factor| terstand in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser | für ganze und | Prop. Th. |bei ganzen und Prop. Th. | ri, zehntel f.hundertel zelintel Fhnndertel | | Pariser Linien des Barometerstandes u | 303.0 440.2 | 2.209 40004 439.12 | 0.44 2.202 | —0.001 | 2 437.77 | —0.27 2.196 0. 01 | .3 436.42 | —0.41 2.189 —0.002 | 4 435.07 | —0.54 2.182 —0.003 .3 433.72 — 0.68 2.175 — 0.003 ' .6 432.37 | 0.81 2.169 —0.004 | ”| 4310 |-09 2.162 | —0.005 .8 429.67 —1.08 2.155 —0.005 9 428.32 | —1.22 2.18 | 0.006 | 304.0 426.97 2.142 | ‘1 4253.63 —0.14 2.135 —0.001 | 2 424.28 —0,27 2.128 —0.001 .3 4232.94 —0.40 2.4121 | — 0.002 4 421.59 — 0.54 2.114 —0.003 .J 420.25 - | —0.67 2.107 —0.003 6 418.90 —0.81 2.101 —0.004 7 417.56 —0.94 2.094 —0.005 : .8 416.21 —1.08 2.087 —0.005 . .9 414.85 —1.21 2.080 —0.006 | 305.0 413.52 2.073 | nt 412.18 — 0.13 2.067 —0.001 2 410.84 — 0.27 2.059 —0.001 | .3 409.49 —0.40 2.053 —0.002 | 4 408.15 — 0.54 2.047 —0.003 | .d 406.81 —0.67 2.040 —0.003 5 405.47 — 0.81 2.033 —0.004 || 7 404.13 —0.94 2.027 —0.005 | .8 402.78 —1.07 2.020 —0.005 | .9 401.44 —t:21 2.013 —0.006 | 306.0 400.10 2.007 0441 398.76 —0.13 2.000 —0.001 | 2 397.43 —0.27 1.993 —0.001 | .3 396.09 —0.40 1.987 —0.002 | 4 394.76 —0.53 1.980 —0.003 | 5 393.42 —0.67 1.973 —0.003 | 6 392.08 —0.80 1.966 —0.004 7 | 390.75 — 0.94 1.960 —0.005 | .8 389.4 —1.07 1.953 —0.005 | 9 388.08 —1.20 1.946 —.0.008 1 Tafel Expansions-Factor für 1 "1 Reaum. Wärmegrad | Tafel A. ' Barome- Seehöhe | terstand in französischen Toisen ‚in Pariser Prop. Th. [bei ganzen und Prop Th, Linien hunderte zehntel Hf.hundertel für ganze und | f. Ro. zehntel Pariser Linien des Barometerstandes 307.0 386.74 1.940 1 385.41 — 0.13 1.933 —0.001 2 384.07 9.27 1.926 —0.001 .3 382.74 —0,40 1.919 —0.002 .4 381.4 —0.53 1.913 —0.003 R] 380.07 —0.67 1.906 —0.003 .6 378.74 —0,80 1.899 —0.004 7 377.4 —0.93 1.893 —0.005 ‚8 376.08 +4,07 1.886 —0.005 9 3745 | 1% 1.879 0.006 .o 373.3 1.872 1 372.10 0.13 1.866 —0.001 2 370.7 69.27 1.859 —0.001 .3 369.44 0.40 1.852 —0.002 4 368.11 —0,53 1.846 —0.003 5 366.78 0.66 . 1.839 —0.003 6 365.46 —0.80 1.833 —0.004 2; 364.13 0,93 1.826 —0.005 „8 362.80 1.06 1.819 —0.005 9 361.47 —4.20 1.813 —0.006 .o 360.15 1.806 1 358.83 —0.13 1.799 —0.001 2 357.50 aD), 1.793 —0.001 3 356.17 —0.40 1.786 —0.002 4 354.855 —053. | 1.779 —0.003 5 353.53 —0.66 1.773 —0.003 ‚6 352.20 —0.80 1 1.766 —0.004 .z 350.353 1-09 1.760 —0.005 8 349.56 —1.06 1.753 0.005 9 348 23 —1.20 1.746 | —0.006 .O 346.91 | 1.740 &b 1 345.59 —_0.13 1.733 —0.001 2 344.27 —0.26 1.726 | —0.001 3 342.95 —0.40 1.720 —0.002 4 341.63 —0.53 1.713 —0.003 5 340.37 —0.66 1.706 —0.003 .6 339.00 0.79 1.700 | —-0.004 R. 337.68 —0.92 1.693 —0.005 ‚8 336.36 .06 j ! 9 "335.04 u arte | arte B. | Baroıme- j Seehöhe Expensions- Factor | terstand in französischen: Toisen für 4 Reaum. Wärmegrad in Pariser | für ganze und Prop. Th. bei ganzen Ban Inner Th. Meint zehntel f.hundertel | zehntel Arme Pariser Linien des Barometerstandes 1 332.41 | 0.43 1.667 0.001 2 331.09 0,26 1.660 | 0.001 8 329.78 | 0,40 1653 =-0.002 4 328.46 | --0.53 1.647 0.003 5 327.15 | | --0.66 1.640 | 0.003 .6 323.83: —-0.79 1.634 | 2-0.004 0% 32452 0.9 1627, 0.005 8 323.20 | —1:05 1.6200 =-0.005 | R') 3241.89 0 —1.48 1.614 | 0.006 31207 320.57 | | 7507 -: 10.818 4 318.8 0.43 1.601 0,001 2 317.9 0.26 1.594 | 0.001 ..B 316.64 —0.39 41.588 | =-0.002 4 315.33 0.52 1.581 0.003 5 314.02 1720.66 1.575 0.003 6 312.70 0.79 1.568 | 30.004 2 311.39 | 0.92 1.562 —0.005 ‚8 310.08 14.05 1.555 0.005 | 9 308.77 21.48 1.549 —0.006 313.0 307.46 1.542 E 1 306.15 4043 1535 | 20.001 2 304.85 0.236 1.529 0.001 3 303.54 —0.39 1.522 —0.002 4 302.24 0,52 1.516 0.003 5 300.93 0.65 1.509 —.0.003 6 299.62 0.78 1.502 20.004 7 298.32 0.91 1.496 —0.005 8 297.01 24.05 1.489 =-0.005 9 295.71 | 101.18 1.483 —0.006 "314.0 294.40 1.476 1 293.10 +0.43 1.469 0.001 2 291.79 0.26 1.463 —0.001 3 290.49 0.39 1.456 0.002 | 4 289.19 —0.52 1.450 0.003 | 5 287.89 —0.65 1.443 0.003 6 286.58 0.78 1.437 —0.004 7 285.28 0.9 1.430 —0.005 ‚8 283.98 4.04 1.424 0.005 Ol 282.67 | 4.47 | 9.417 —0.006 Pilep 1. zu Nr. 11. “10 urn - R: | ei Ä Barome- a BE OSTTITITIP Factor terstand in französischen Toisen - | für'i Reaum. Wärmegrad | in Pariser || für ganze und Prop. Th. fbei ganzen ur und| Prop. Prop. Th. | | Linien zehntel f.hundertel zehntel {f.hundertel | Pariser Linien des Barometerstandes | | 315. 281.37 1.411 O.NI® |.0.1 | 280.07 | 10.43 1.404 | 0.001 | 2 278.77 —0.26 1.398 —0.001 | E .3 277.48 —0.39 1.391 —0.002 | | 4 276.13 —0.52 1.385 —0.003 | Re) 274.88 —0.69 1.378 —0.003 | | .6 273.58 | 0.78 1.372 | =-0.004 | | .7 272.23. 091 1:365 —-0.005 | I .8 270.99 —1.04 1.359 —0.005 | .9 269.69 —1.17 1.352 20.006 | 316.0 268.39 1.346 PIE 1 267.10 —0.13 1.339 —0.001 | .2 265.80 —0.26 1.333 —0.001 | .3 264.51 —0.39 1.326 —0.002 : | .4 263.21 —0.52 1.320 —0.003 | .5 261.92 | —0.65 1.313 | —-0.003 | f .6 260.53 | 0.78 1.307 | =0.004 A 259.33 —0.91 1.300 —0.005 ‚8 258.04 —1.04 1.294 —0.005 | .9 256.74 41.17 1.287 —0.006 | | 317.0 255.45 1.281 RIE 1 1 254.16 —0.13 1.273 —0.001 ; 2 252.87 —0.26 1.266 —0.001 I .3 251.58 —0.39 1.258 —0.002 .4 250.29 —0.52 1.251 —0.003 | .d 249.00 —0.65 1.243 —0.003 :6 247.71 —0.77 1.235 —0.004 “7 246.42 —0 9 1.228 —0.005 | ‚8 245.13 —1.03 1.220 —0.005 | 9 243.84 —1.16 1.212 —0.006 318.0 242.55 1.205 DIE | .1 241.26 —0.13 1.200 —0.001 2 239.983 | 10.26 1.194 — 0.001 .3 238.69 —0.39 1.189 —0.002 .4 237.41 —0.52 1.184 —0.003 .d 236 12 —0.65 1.178 —0.003 .6 234.83 —0.77 1.173 —0.004 | “€ 233.55 | | 0.90 1:167 —0.005 | ‚8 232.26 —1.03 1.162 —0.005 .d 230.98 —1.16 1.157 —0.006 | +» TarelB. Seehöhe Expansions-Factor in französischen Toisen | für 1 Reaum. Wärmegrad | für ganze und | Prop. Th. fbei ganzer und| Prop. Th, zehntel f.hundertel zehntel [£.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 1 2 .3 .4 .d .6 7 .8 .9 .O 1 >. 3 4 5) .6 7 .8 9 .O 1 2 .3 onsnushhamsleonnnun i | ale a I 4 Barome- BSeelö Expansione-Faeler terstand | in französiechen Toisen für 1 Reaum. Wärmezrad ia Pariser “ für geaze und | Prop. Th. [bei ganzen Who Prop. Th. | Lihieh zehntel f.hundertel zehntel !f.hundertelj Pariser Linien des Barometerstandes l f .Ü 78.65 | 08 | | 2 | 177.38 | —0.13 0.890 0.001 | | 2) 17612 1-0. 0.883 | 0.001 | | 3) 174.5 0.38 0.877 — 0.002 4 197859 | |12.054 0.870, --0.003 | 5) 178.32 | —0.63 0.864 | 0.008 | 6 171.05 | —0.76 0.858 | =-0.004 | | 168.79. | 089 | ° 0851 | 0.004 | si 416852 1.0 085 —0.005 ‚9 168.26. | 1.44 08358 —0.006 i 324.0 165.99 | | 0.832 3.08 | 1 164.73 0.43 0.8%6 +-0.001 | 2 163.47 | —0.35 0.819 —0.001 ‚3 168.20 | | --0.38 0.813 —0.002 | | .4 160.94 | 0.51 0.897 0.003 | ‚3 158.68 | 0.63 | 0.800 -.0.003 | ! ‚6 158.42 0.76 0.794 0.004 | “7 157.16 | 0.88 0.788 | =-0.004 f ‚8 155.89 1.01 0.781 =-0.005 | K') 154.63 444 0.775 0.006 I 325.0 158.37 | | 0169 7° 100.04 | TasE.sı | 643 0.762 | 0.008 | “2 150.655 | 0.25 0.756 —0.001 | | ‚3 149.40 | —0.38 0:50 | =-0.002 | 4 148.11 | —051 0.744 | +-0.002 ı 5) 146.88 | —0.63 0.737 —0.003 | «6 145.62 —0.6 0731 =.0.004 | ‚7 144.36 | 0.88 0725 0.004 | ‚8 143.11 | —1.01 0.718 0.005 | 9 141.85 | —1.13 0.712 0.006 | 326.0 140.79 ° | 0:706 E& | i 139.54 —0.13 0.699 20.001 } ; 138.8 —0.25 0.693 0.001 i 137.03. | —0.38 0.687 0.002 Ssyanupune — wo [$ RO) | je=) mn ws VOR Enraes CT2 1 EERREEB R EITTIUZORDE, a terstand || in französischen Toisen fürl Resum. Wärmegrad | in Pariser | für ganze und | Prop. Th. fbei ganzen und! Prop, Th. 3 ı Linien | ._ zehntel f.hundertel zehnte} £.hundertelf Pariser Linien .des a uni en In aussen — --0.13 (0.25 0.38 0.51 —(.63 -—-0.76 —-0.88 4.00 Hi. 13 0.13 -.0.25 0.38 --0.51 0.63 — 0.76 —(0,88 1.00 —1.13 —().12 —0.25 + 0.37 — 0.51 —0.62 4.333: . % IE » 3336 BRRER|E 2 Ale Ai ‚2 ‚3 .4 .& .6 Y7 .S 9 en Te Ta 1 ‚2 .3 .4 5 .6 7 .8 9 N CME TIT 7-7 Grm user: 77 GRmere Fr A 2 0.8 4 5 «6 7 ) 9 X) 4 2 | 3 4 5 «6 2 ‚8 9 214 Tafel A. 15177 fell. Barome- Seehöhe Expansions-Faetor terstand ||‘ in’ französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad in Pariser || für ganze und | Prop. Th. |bei ganzen und| Prop. Th. Linien zehntel f.hunderte] zehntel [#.hundertel Pariser Linien des Barometerstandes 331. 13 1 0.3837 —0.001 .2 0.331 —D.001 ‚4 0.369 —D.002 RR; 0.362 —0.003 6 0.356 —0.004 T ö x 0.350 —0.004 .S 68.56 —0.99 0.344 —0D.005 Ä ‘9 67.33 —1.11 0.338 —0.006 332.0 66.09 0.332 ‘1 64.86 —0.12 0.325 —0.001 2 63.63 —0.25 0.319 —0.001 .3 62.40 —0.37 0.313 —0.002 ‘4 61.17 —0.49 0.307 —0.002 .d 59.94 —.0.62 0.300 —0.003 6 58.70 —0.74 0.294 —0.004 7 57.47 —0.86 0.288 — 0.004 .8 56.24 —0.98 0.282 —0.005 9 55.01 —1.11 0.275 —0.006 333.0 53.78 0.269 ‚1 52.55 —0.12 0.263 —0.001 ‚2 51.32 —0.25 0.257 —0.001 .3 50.10 —0.37 0.251 —0.002 4 48.37 —0.49 0.245 —0.002 BE) 47.64 —0.61 0.238 —0.003 .6 46.41 —0.74 0.232 —0.004 7 45.18 —0.86 0.226 —0.004 ‚8 43.96 —0.98 0.220 —0.005 9 42.73 —1.11 0.214 —0.006 A) 41.50 0.208 1 .2 .3 .4 .d .6 hf 8- 9 BE LER DE ER III | Barome- || Seehöhe Expansions-Factor terstand | in französischen Toisen für 1 Reaum. Wärmegrad Hin Pariser | für ganze und | Prop. Th. [bei ganzen und| Prop. ‚Th. zehntel f.hundertel zehntel f.hundertel) Pariser Linien des Barometerstandes 0.147 : 0.142 0.135 9.12 —0.24 0.37 —0.49 —0.61 ! . : mm 0000000000000 m N . . l . . . . ! ! » . . . ı . . . . ı . . . . N | . . . . . . . . j N . . . . ! | . . . . . . . . — — — nn | . . . | . . . . . . . . . . . . . . . t . . . . . . . . . . . . . . ® . . . . . . . w . . . . . . m ll mern, I . . . . . . . . . . D . . . | . . . . | . . . . .lı . . . . . . . . . * . .1 2 .3 .4 #5) .6 .d ‚8 .9 0 1 2 3 + 6) 6 7 8 .9 0 .1 2 .3 .4 0) .6 7 ‚8 I 314 Pr. jew nfel A, Tafe Barome- Seehöhe Expansions- Factor: | terstand || in franzdsischen Toisen. | für 1 Reaum, Wärmegrad iin Pariser | für ganze und | Prop, Th. fbei ganzen und! Prop. Th. 2. | Linien zehntel hunderte) zehntel f.hundertel] | Pariser Linien des Barumeterstandes E m 5300 | DE | | —0007 | 0, .; | 4 —2057 1042 | —0.103 | —0.001 | .2 — 24.77 11-024 | 0109 | 0.001 4 | .3 —22.8 | -0.36 | —0.415 | 0.002 : | .4 —24.18 |-0.48 | 0.121 | —0.003 i ‚5 —25.39 |-0.60 | —0.127 | —0.003 .6 —26.60 1 —0.72 | —0.434 | —0.004 7) 2780 | --084 | 040 | —0.004 | | 8 —29.01 | 0.96 | —0146 | —0.005 | | 9 —30.21 151.09 | 0152 | 0.006 1 i 340.0 —31.3 —0.158 I | a] 32.653 | -042 | 0.164 | 0.001 | 2 33.3 |-024 | -0.170 | -0.001 .3 —35.03 | --0.36 | —0.176 | —0.002 4 86.24 \.--0.48 I] —0.182 | —0.002 } | 5 37.4 | --0.60 | —0.188 | —0.003 | | .6 — 38.64 -0.72 | —0.194 | —0.004 | | 7 —39.855 | 0.834 | 0.200 | —0.004 | | ‚8 41.05 | 0.96 1 —0.206 | —0.005 | | ‚9 42.5 | 1.08 | —0.212 | =0.005 1 341.0 —43.85 — 0.218 1 44.65 10412 | 0:24 | —0.001 | 2 45.5 1-04 | -0.230 | —0.001 .3 47.05 1036 | 0.236 | —0.002 .4 48.5 | 0.48 | —0,42 | —0.002 | 5 —49.5 | 0.60 | —0.248 | —0.008 | ‚6 -50.5 | —-0.72 1 —0.254 | —0.004 | 7 51.85 1084 | —0.260 | —0.004 | ‚8 53.5 | 0.96 | —0.266 | -0.005 I 9 54.35 11.08 1 0272 |-+0.005 312.0 55.85 — 0.278 | 1 56.64 1012 | 0.2384 | —0.001 2 57.34. 10.24 | —0290 | 0.001 2 539.03 | --036 | —0.296 | —0.002 4 60.23 | 0.48 | —0.302 | —0.002 5 61.33 | 0.60 | -—0.308 | —0.003 6 62.62 ° | —0.72 I 0.314 | —0.004 “ 63.832 | 084 1 —03% | - 0.004 8 —65.01 | —0.9 1 —0.3% | —0.005 —66.21 | | Burame- ITS ehühe Espansionsıh Paetos | terstand | ja franzdeischen Toisen fi für 1 Reaum. euum. Wärmegrad | in Pariser || I7"für ganze und | Prop. Th. bei ganzen und: ' Prop "Th, | Kinien zehntel ıf.hundertel zehntel if.hundertel: Pariser binien des Baronieterstendes 1 —68.60 10.412 | —0.344 | —0.001 | 2) 69.79 —0.24 | —0.350 | 0.001 3| .-7099 0.36 | —0.356 | 0.002 # A| 7218 10.48 | —0.362 | —0.002 | | 73.38 -060 | —0.368 | —0.008 | | as 0m | 034 | 20.00 | | 00-766 —0.83 | —0.380 | 0.004 | 3| 76.5 0.9 | -0.386 “| 0.005 | | reis | nor 10392 | 20.005 18440 | —7933 —0.3%8 | 1 —80.52 | 0.12 | —0.404 | —0.001 | 2) 81.70. | 0.24 | —0.410 | =0.001 : 3| —82.89 | 0.36 | 0.416 | 0.002 | 4 084.08 | —0.48 | —0.422 | —0.002 5| 85.27 | -0.60 | —0.428 | 0.003 | 6| 86.46 | 0.72 | —0.434 | —0.004 | | 87.655 | -083 | —0.40 | 0.004 8| 8884 | 0.95 | —0.446 | —0.005 | 93| 90.03 | -1.07 1 —0.452 | 0.005 345.0 — 91.22 —0.457 | .1 —92.40 , | —0.12 | 0.463 | —0.001 2) 93.59 | 0.24 | —0.469 | 0.001 31-9477. |—-036 | —0.475 | 0.002 | 4| -95.96 1047 | —0.481 | 0.002 5| 97.14. | -059 | —0.487 | 0.008 | 6) —98.33: | -071 | —0.493 | —0.004 | | 9951 1083 | —0.499 | —0.004 .8 — 100.70 0.95 - — 0.505 —0.005 | ‚9 —101.88 —1.07 —V.511 -0.005 3460 | 103.07 0.517 1 —104.5 | - 0.12 | —053 | —0.001 2| 10553 | -0.%4 | —05%9 | 0.001 3| 106.72 | -035 | —0535 | --0.002 4 —107.90 | -047 | —0541 | --0.002 5! 109.08 | -059 | —0547 | --0.003 6 — 110.26 —0.71 — 0.552 —0.004 7| —111.44 | -083 | —0558 | —0.004 | 8| —112.63 | 0.95 | —0.564 | —0.005 93) —11381 | —1.06 | —0570 | 0.005 | lim | | | = © Ya % ensaunhuhRsbannnuhunaeennnuhun.n für'ganze und ___‚zehntel Pariser Linien des Bühaleterotandeg 3470| —114.89 — 116.07 —117.25 — 118.43 — 119.60 — 120.78 — 121.96 —123.14 — 124.32 125,50 1.06 1 0,69 00 3480| —12665 | NT 065 | Vren — 127.85 — 129.03 — 130.20 —131.38 —132.55 —133.73 — 134.90 — 136.08 — 137.25 —138.43 —139.60 — 140.77 —141.94 —143.12 —144.29 —145.46 — 146.63 — 147.80 — 148.98 4 50. 15 460.67 Expansions- Factor] für 1 Reaum, Wärmegrad: | a Th. bei g re und Dr | Seehöhe in französischen Toisen SH E-I-I-H = | BEassee Lilblbss oo S5& ao - | nn innen = a ‚217 Tafel A - 1 TafelB. Barome- Seehöhe 4Expansions-Faetor ' terstand in französischen Toisen | für 1 Reaum. Wärmegrad bei ganzen und zehntel |in Pariser || für ganze und | Prop. Th. Prop. Th, | Linien 4 | Perla Lan dee Dosen zehntel f.hundertel f.hundertelif Pariser Linien des Barometerstandes 351 351.01 —16154 ı 1 08 ı 00 41. 163.0 | 0412 | .—0.,817 | 0.001 2| —16417 | 0.233 —0.823 | 0.001 3| 165.33 | -0.35 —0.829 | —0.002 4 | 166.50 | 0.47 —0835 | —0.002 | | —167.66 | 0.58 —0.841 | 0.003 l...6 || —168.83 1070 | —0.847 | =0.004 | | 169.9 | 0.82 0.852 | —0.004 | s| —171.46 | 093 | —0858 | —0.005 | Am» 1105 1 —0864 | -0.005 | | 352.0 |” —173.89 —0.870 3 1| —17465: | 042 — 0.876 | —0.001 | 2| —175.81 | —0.23 —0.8832 | —0.001 | 3| 176.97 | -035 —0.837 | 0.002 | A4| —178413. | 0.46 —0.893 | —0.002 5| -179.30 | —0.58 —0.899 | —0.003 | 6 || 180.46 | 0.70 —0.905 | 0.004 | | —181.62 | 0.81 —0.911 | —0.004 | 8s| -182.78 | --0.93 —0.916 | —0.005 | 9| -183.9 | —1.05 —0.922 | —0.005 | 353.0 | —185.11 — 0.928 1| —186.26 | 0.2 —0.934 | —0.001 | 2| -187.42. | 0.23 —0.940 | 0.001 ! 3| 18858 | 0.35 0.945 | —0.002 4| —189.74 | - 0.46 0.951 | 0.002 5 | 190.90 | —0.58 —0.957 | —0.003 .6 || —192.06 -.0.70 —0.963 | 0.004 | —19322. | -0.81 —0.969 | —0.004 | S| —198238 | 0.93 —0.974 | 0.005 | 9| 19553 | —1.04 —0.980 | 0.005 | | 354.0 | -—196.69 --0.986 1 197.35 | 0.42 0.992 | 0.001 | .2\ 199.00 | —0.23 — 0.998 | =.0.001 | .3 —200.16 | 0.35 —1.003 0.002 | 4| -201.31 | 0.46 —1.009 | --0.002 | .5 -202.47 | 0.58 —41.015 | 0.003 .6| -203.63 | 0.69 —1.021 | 0.004 | —-204.73 | -081 4.027 | 0.004 | 8| —205.94 | 0.9 —1.032 | 0.005 | 8 -207.09 | 1.04 1.038 | 0.005 218 Tutti T i Barome- Seehöhe panrsione. "actor| | teratand in franzdsischen Toisen für 4 Reaum. Wärmegrad } N in Pariser " für ganze und | Prop Th. fbei yanzen und Prop. Th. I Linien | zehntel f.hunderte] zehntel f.hundertelf u | Pariser Linien des Baroımeterstandes | 855.0 — 208.25 — 1.044 - | 1 —-209.40 —0.12 1.050 | —0.001 | 2 —210.55 --0.23 —1.056 | —0.001 | | 3| -211.70 | 0.35 —1.061 | +0.002 | 4 — 212.85 0.46 42.067 | +0.002 | | 5) 214.01 - 0.58 —1.073 | =0.003 | .6 — 215.16 —0.69 — 1.079 0.003 | | .7 — 216.31 0.81 —#.085 - | =0.004 | | .B 217.46 0.92 —1.090 | =0.005 | 19 | —218.62 | —1.04 1 1.096 | —0.005 | 356.0 | —219.77 —1.102 | 4 220.92 0.1 —1.108 | —0.001 | .2 — 222.06 0.23 1443 : | #0.0011 | 7 223.21 10.34 —1.419 | 0.002 } | .4 — 224.36 —0.46 —1435 | —0.002 | | 5 — 225.51 0.57 1.131 0.003 Ä .6 — 226.66 —0.69 —1.137 | —0.003 | LT; 227.81 0,80 1.142 | —0.004 | ‚8 —228.9 | —0.92 4448 | —0.005 .9 2830.11 | —1.03 41454 | &-0.005-| 357.0 —231.% | -—1.160 | | — 232.40 — tl — 1.165 —0.001 .2 — 2833.55 0.23 147 —0.001 | .3 — 234.69 0.34 #477 ].#0.002 13 ‚4 235.84 0.46 —414833 | 0.002 #5, 236.98 —0.57 —1.188 | =0.003 .6 -- 238.13 | 0,69 4494: | =-0.003 hr — 239.27 | — 0.80 —1200 | —0.004 | ‚8 - 240.42 —0.92 = 1,206 —0.005 9| 241.57: 21.03 1241 | =0.005 358.0 232.71 #427 | = -- 243.85 —_ 0,41 24223 ! #0.001 ' 2| =245.0. | 0.23 4.229 | =-0.001 3 - 246.14 1), 84 424.234 | --0.002 4) 9247.23 —(),46 4.240 | 0.002 IN 248.42 0.57 Zz1.240 | 0.003 .6 249.57 (69 4.251 0.003 | =250.71 0,80 +4257. | =-0.004 | 2 — 251.835 E91 — 1.203 —0.005 1.269 | 0.005 319 De atfcehi.. I Tafe Fu Berome- Seehöhe Expansione-Factor| ' terstand in französischen Tuisen für 1 Reaum. Wärmegrad 'ia Pariser || für ganze und | Prop. Ih |bei ganzer und Prop. Th. zehntel f.hundertel zehnte] f.hundertell Pariser Linien des Barometerstandes Linien i 35 est TOO aaa oe 1 — 255.38 —0.12 —1.280 | --0.001 } 2 —256.41 0,23 1.286 --0.001 4 31 —23755 - 0.34 —1.292 -0.002 | 4 2538.69 0.46 —1.297 0.002 } 5 —259.83 0.57 —1.303 | —0.003 1 6 — 260.97 :0.68 —1.309 -0.003 | 7 — 262.11 — 0,80 —1.314 | —0004 | s| 263.35 —0.91 1.320. |—0.005 | 9 || 264.39 -—1.03 — 1.33% -0.005 | "360.0 2653.53 7,332 en . 266.67 0.14 4,337 | — 0.001 | 2 — 267.80 —0.23 —1.343 | 0.001 | 3 — 268.91 —0.34 —1.349 | —-0.002 | 4| 28270417 | 035 —1.354 | —-0.002 | 3 271.31 +0,57 —1.360 | 0.003 | 6 272.45 —0.68 —1.366 | 0.003 7 — 1273.58 —. 0.80 —1.371 —0.004 } = —274.72 0.91 1.377 | —0.005 | 9 275.86 41.02 1.383 --0.005 Tafel Cc: Die Tafel C. auf den folgenden Seiten ist bei bestimubuz der relativen Hölie entbehrlich , besonders , wenn die kwei Punkte ; deren Höhen - Unterschied mau. sucht , ziemlich nahe liegen, so dass ihre_ geographische Breite als gleich angenommen „werden könn, weil in diesem Fall der Fehler durch die Subtractioo der Höhen beider Punkte aufgehoben wird. Bei Bestimmung der abso- Iuten Seehöhe aber dürfte der Gebiauch: derselben das Resultat der Wahrheit noch näher bringen. Besonders muss seine Anwen. dung empfohlen werden bei grössern Höhen und wenn die geogr. ‚Breite von dem Parallelkreis 46%.4 weiter absteht. ! Die bezüglichen Werthe dieser Tafel müsssn allemal; natür- „lich mit Rücksicht auf das vorstehende Zeichen, zu den aus. Tafel aA. aufgefundenen Höhen addirt werden; will man aber ein Re- eultat erzielen, das dem aus der Anwendung der Gauss’schen söhenformel unmittelbar hervorgeganznen am nächsten steht, so Hhwe wan die Mittel der. beiderseitigen: Barometerstände und beeitengrade und addire deu zu diesen Mitteln gehörigen Werth Brs Tafel C. zu der aufgefundenen Höhendifferenz beider Reob- auhtungsorte. Correction wegen verschiedener Breitengrade und Barometer-Höhen -+21.97 Barometerhöhe I} +2.69 42.42 |+2.17 +1.93 |+1.70'4+1.48]-+1.26'+4.06 I+2.51142.26 +2.03 4.77 +1,59 41.38 -+1.18j40,99 +2.33' 42.10 141.88 +1.67 |+1.48 +1.28|41.09 +0,92 +2.15[+1.94|+1.741+1.54)+1:36+1.191H1.01|4+0.85 +1.97 441.78 |1+1.591 41.41 \+1.25!+1.091+0.9214+0,78 +1.79 [1.62 |+1.451-+1.28 |-+1.14140.99|-40.84140,71 —+1.21/+ 1.09|+0.981+0.86 |+0.77|+ 0.67|+0.57]+0,.47 +1.03|+0.93 |+0.83|+0.73 |+ 0.661+0.571+0.49 +04 +0.85/-+0.73 |+ 0.69]+ 0.61 |-+0.54|+0.47)+0.40140.34 +0.68|-+ 0.61 |+0.541+0.48 |-+ 0.431+0.37|+0.31 +0,27 +0.45/+0.41|+0.36|140.32|+0.29/+0.25|+0.20[+0.18 —+0.25/+0.24|+0.22)+0.19|-+0.17)+0.15/40.13[40.11 —+0.09|+0.08 |+0.07|+ 0.06 |+0.06/+0.051-+0.04140.04 0.00 | 0.00: | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | 0.00 | —0.131—0.12—0.11|— 0.10 —0.08|— 0,07|—0.061—0.05 —0.31|— 0.28 |—0.25/—0.23 | — 0.19 —0.17)—0.15[—0.12 —1.431—1.29 |—1.16/—1.03 | —0.90| —0.78)— 0.67) —0.56. | —1.61)—1.45|— 1.30) —1.22 | 1.01) —0.88]—0.76 0.63 —1.79[— 1.61 |—1.45| —1.29| — 1.13] — 0.981 — 0.84 —_0.70 —1.97[—1.77|— 1.59 — 1.42 |—1.24|—1.08j— 0.93 0.7 —214j—1.93|—-1.73|—1.55 |— 1.351 —1.17[—1.01)— 0.84 9,32|--2.101-—1.881—1.68|- 1.47] 1.27] 1.09 0.91 Tafel.& | Correction wegen verschiedener ‚Breitengrade und Barometerhöhen | e- Birometerhöhe 90” [300-J310 .1320”|330«|340« 350"J860-J -+0".86|40.66|40.1814-0.30170.12]- 0.000.201 0.37 +0.80 |40.62)40.15140.28'#0.11)20.04 0,1970 57140.421+40.26 Hat 0.03 —0.18|—- 0.32 0.161 20.29 2 en f N DEibeh. +04 +0.18)40.32 024 0.10 —0.26 0. 11 8 1054|-0.38 0.410.581 -0.4 Dafel D. Reduction des Barometerstandea auf den Gefrierpunkt io P. Linien Barometeretend nn m mn mann am Im nn mn nn nn nn GI ’ ‘ h | Thermo- ineter FRE Fenn DIET: I-T-2eDe ARRT Soc SSSOO9c> Se eowiw. -—-———— | ) | | in i onen nee on Koran, {er} Pu) SIRRE | ZrraR | HRS8S | FAR Soc ® SO5559°5 [ng m Pe ER ar \ | 78 [> Bas m DD — At au De ao cn ER RIRBE | ERRER | FAFSSS | ZARS8E 559€ soo% oS--— sr u u et ap an Ip) Sm Nm im Diane iD FAIRE | BERRE | FASSS | zadaz SS5S>2 SS=zı205 oo we Per Re EG EEE) N en OO m aD {ar} en nn 0 Mm mann | ®% 7322 SERrE ARSE BETEN Soöosgs SsSSS& sSscoc-- Be ee | \ | } See 22 kn Da nn te an] en) [et He AN Ze} 223 Tafel D. Reduction des Barometerstandes auf den Gefrierpunkt in P. Linien Barometerstand Thermo- 1 meter ||—— Roi | 275% 280m | 285 | 290" | 295. Beilage III, zu Nr. 11, ZFRBR —— u. er ar a +17, De 2 Te er | ET euutgdeee mes _ u AU, mer et a E, Wapn ia nr ——mmm 22. nn D Reduction standes auf den Gefrierpunkt in P. Linien, ER er Br Be en U A ei ra ee a En u a a Barometerstand ee IE A en = 1A Tree ae wen HE a ezee ige ne rometer wunbnennenne | ———n— nn n ee Er ER BE | [e | a Ip EEE EEE 1 — De m I m TTTIIIIII I Je | um; eG Reduction men Dem nme wesen nenn men nun men none Barometers amd mn „a = T 5280 . OMO Br - ET DB me m © Der en ee er | ae ar Fl mn | nn | mn nl m— nn nn ee EEE GEEBERERCTESSEFFBEEE ss |]: u un nn gun | TI m esnotme her Be) a nn Zn ze, 226° Beispiel zur Reduction des Barometerstandes. Barom. = 321.47; Therm. = 20%.4 R: Abgelesener Barometerstand — 321'*.47 Correction wegen 20% . . . —1.38 I-—; MB Reduzirter Barometerstand = 320"06 Ankündigung. Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschäften wünscht von dem ersten Jahrgange seiner Verhandlun- gen und Mittheilungen vollständige Exemplare in unbe- schränkter Anzahl um den Preis von 1 fl. 30. xr. C.M. und auch einzelne Nummern davon (namentlich Nr. 4, 8 und:9), dann die Nummer 3. des dritten Jahrgankes gegen entsprechende Vergütung einzulösen. . Anträge ;wird sowohl der Verein unmittelbar, als auch jedes Ausschuss- Mitglied entgegennehmen und der Realisirung zuführen. mE un nn u nr m a U En a ee Een on na Redaktion: Der Vereinsaussehuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Jahrg. VII. N’ 12, December. 1857. Inhalt: Vereinsnachrichten. — J.L.Neugebo ren: Meteorstein-Fall bei Ohaba. — M. Fuss: Zur Cryptogamenflora Siebenbürgens, 'Vereinsnachrichten für den Monat November und December 1857. Die königliche Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin übermittelte dem Vereine auf das Huldreichste zur Unter- stützung seiner Bestrebungen nicht nur ‚ihre Monatsberichte vom Jahre 1854 bis 1357 inel. Januar, sondern selbst ihre physikali- schen Abhandlungen und zwar vom Jahre‘ 41350 angefangen bis inelus. 1856. Der Verein sieht sich durch diese hochherzige Gabe, wofür er als Gegengabe nur die bisher erschienenen‘ Jahrgänge seiner Verhandlungen und Mittheilungen zu übersenden in der Lage war, in dem Besitze eines grossen Schatzes von Resultaten natur- wissenschaftlicher Forschung , und fühlt sich der königl. Preus- sischen Akademie zum wärmsten Dank verpflichtet. Seine Excellenz, der hochwürdigste Herr Bischof von Sie- benbürgen Dr. Theo. Ludwiz Haynald in Karlsburg, Ehrenmitglied dieses Vereines liess der Vereins-Casse 30 fl. 0.M. mit der huldvollen Erklärung zugehen , dass dieser sein Jahres- beitrag zur Förderung der Vereinszwecke möge verwendet werden. Indem der Vereins-Ausschuss Dieses zur Kenntniss der Vereins- Mitglieder bringt, fühlt er sich zugleich dem hochherzigen Herrn Geber zum innigsten Danke verpflichtet. Der Verein ist‘ in freundschaftlichen Verkehr und Schriften- Austausch getreten mit der königlichen Gesellschaft der Wissen- en zu Lüttich, sowie mit der Gartenbau - Gesellschaft in erlin. j j 228 Herr Dr. Carl Koch, Professor an der Universität in Berlin dankte in einem sehr verbindlichen Schreiben an den Vereins- Ausschuss für seine Erwählung unter die correspondirenden Mit- glieder des Vereins. Das Vereins -Mitglied Herr M. Fuss legte ein Verzeichniss von siebenbürgischen Öryptogamen zur Aufnahme in die Verhandl. und Mittheilungen des du vor, welches sich als Fortsetzung an den Aufsatz desselben Verfassers „zur Cryptogamenflora Sie- benbürgens‘* im vierten Bande der Verh. und Mitth, anschliesst, Herr Dr. Moritz Hörnes, Vorstand des k. k. Hof-Minera- lien-Cabinets in Wien, correspondirendes Mitglied des Vereines verehrte die wohlgetroffenen lithographirten Bildnisse des ehemaligen Directors der vereinigten Hof-Mineralien-Cahinette Schreibers und des im vorigen Jahre verstorbenen Vorstandes des Hof-Mine- ralien-Cabinets Paul Partsch, Ehren-Mitgliedes dieses Vereines. Für diese Geschenke wird hiemit der. verbindlichste Dank ausge- sprochen. Der Schüler des hiesigen Ober-Gymnasiums A. Conf. Friedr. Acker verehrte zur Vermehrung der paläontologischen Sammlung des Vereins eine recht ansehnliche Suite gut erhaltener Tertiär- Petrefakten aus dem Straten von Bujtur, wofür man sich dem- selben zum wärmsten Danke verpflichtet fühlt. 2 Das Vereinsmitglied Herr Jugovits verehrte zur Vermeh- rung der Conchylien - Sammlung des Vereines einige recente See- Conchylien aus dem adriatischen Meere. Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Die Käfer von Passeier von P, V. Gredler., (Geschenk des Herrn Verfassers.) Annales de |’ Academie d’ Archeologie de Belgique, IV. Bandes 4. Lieferung. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien naturwissenschaftliche Klasse. 13. Band. (Geschenk des löbl. Vereins für siebenbürgische Landeskunde.) Natural history review, herausgegeben von der Dubliner natur- historischen Gesellschaft Jahrg. 1857, Nr. 3 und 4. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Presburg , 2. Jahrg. (Im Tausche gegen die Vereins-Schriften.) Sechster Bericht der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen 1857. (Im Tausche gegen die Vereins-Sbhriften.) Berichte über die Verhandlungen der Gesellschaft für Förderung der Naturwissenschaften zu Freiberg, 1857 Nr. 25. 26 u, 27. (Im Tausche gegen nie Vereins-Schriften.) Als ordentliche Mitglieder sind dem Vereine beigetreten : Herr Josef Kirchner, k. k. Polizeirath und Polizei-Direetor in Hermannstadt. Josef Salomon, Dr. der Theologie und k.k. Schulrath in Hermannstadt. Ormisda Donaggio, Dr. der Philosophie und Professor der Physik an dem academischen Lyceum in Verona. „ Carl Guist, Dr. der Rechte und siebenbürgischer Landes- Advokat in Hermannstadt. „ Ferdinand Küchler, k. k. Cassa-Official in Hermannstadt. „ Johann Hertel, k. k. Finanz-Commissär in Hermannstadt. „ Moritz Guist, Candidat der Theologie in Mühlbach. E. A.Bielz. » ” Meteorstein-Fall in der Nacht zwischen den 10. und 11. October d. J. bei Ohaba im Blasendorfer Bezirke nach ämtlich eingegangenem Berichte, - mitgetheilt von J. L. Neugeboren. Am Abend des 10. Octobers, legte sich der griechisch- niehtunirte Pfarrer der Gemeinde Ohaba im Blasendorfer Bezirke, Namens Nicolaus Moldovan am Eingange seiner Scheune ins Stroh, um daselbst zu schafen. Etwa bald nach Mitternacht wurde der- selbe durch ein donnerähnliches Getöse aufgeschreckt und sah, während der Fortdauer dieses Gepolters an dem heitern Himmel eine feuerige Masse, welche sich mit Bitzesschnelle gegen die Erde bewegte und bald darauf auch unter solchem Lärm zur Erde fiel, dass der erschrockene Pfarrer davon betäubt einige Minuten weder hören noch sehen konnte. Am andern Morgen wurde der in der Nacht niedergefallene‘ Meteorstein von dem Weingärten-Hüter Michailla Grosza in dem ihm eigenthümlich gehörigen, an die Weingärten angrenzenden Obstgarten in dem mit Moos bewachsenen zähen Boden einge- bohrt gefunden. 230 Der hieron benachrichtigte Pfarrer begab sich hierauf: mit dem Ortsrichter und den Geschwornen,, welchen sich viele Oha- baer Insassen anschlossen,, an Ort und Stelle, um das Wunder — wie sie es nannten — zu sehen. Der hinzugekommene Bluthrother Notar Thalmann, welcher den Werth dieses Steines erkannte, übernahm von dem Fınder sofort den Stein und überbrachte ihn dem Blasendorfer Bezirksamte, wo derselbe von dem Bezirks- Vorstande, Herrn Haubel selbst in Empfang genommen wurde. Dieser Stein ist 29 Pfund schwer von tetraedrischer Form und mit dem den Meteorsteinen eigenthümlichen ‘schwarzen Schmelz überzogen. . Während zwei Seiten desselben ziemlich regelmässige , etwas convexe Flächen darstellen, sind die zwei an- dern minder convexen Flächen mit zahlreichen kleinern und grös- _ sern Grübchen versehen. Der Stein ist bedeutend grösser als jener 18 Pfund schwere Meteorstein, welcher im Jahre 1352 am 2. September bei Mezö-Madaras niedergefallen war und sich gegen- wärtig im k. k. Hofmineralien-Cabinet in Wien befindet. Als wir den Stein zu besichtigen Gelegenheit hatten ,, war die eine Kante desselben an .einer Stelle etwas beschädigt, so dass man .die,graue Masse desselben von sehr fester und dichter Beschaffenheit sehr gut wahrnehmen konnte. ‚In derselben zeigten sich in ziemlicher Quantität silberweisse Metalltheile eingesprengt, wornach man schliessen darf, dass dieser Stein viele metallische Bestandtheile enthält. Ob diese metallische Bestandtheile auch Silber enthalten und in welcher Menge ausser gediegenem Eisen und Silber (?) auch noch anderweitige Metalle in dem Steine vor- handen sind , wird sich erst aus einer vorgenommenen Analyse er- geben. Wir werden nicht ermangeln zu seiner Zeit, wenn eine Analyse etwa bekannt geworden, die Resultate derselben den Lesern dieser Blätter bekannt zu geben. Es ist im hohem Grade zu bedauern, : dass dieser, Meteor- stein-Fall in der Nacht, und noch dazu in einer solchen Stunde sich ereignete, wo man eben durch das den Niederfall begleitende Getöse musste aufgeschreckt worden sein, um Notiz davon neh- men zu können. Ebenso bedauern wir, dass in dem ämtlichen Berichte nicht erwähnt wird, ob der Stein, als er am Morgen aufgefunden wurde, noch heiss oder auch nur warm. gewesen, welch’ letzteres wir wenigstens voraussetzen, da eine 29 Pfund schwere glühende Steinmasse die Wärme sicherlich 6—7 Stunden behalten mochte, selbst wenn sie in den Erdboden tief einge- schlagen worden wäre. Wir vermissen in dem Berichte sehr un- gern auch die Angabe, in welcher Himmelsrichtung im Allge- meinen das Meteor sich fortbewegte und. in welcher Bogenlinie es endlich niederfiel. 231 Zur Cryptogamenflora Siebenbürgens Michael Fuss. Jn Nro, 7 und 38. des IV. Jahrganges dieser Zeitschrift hatte ich als ersten, schwachen Anfang einer sieb enbürgischen ‚Crypto- gamenflora ein Verzeichniss der mir bis dahin bekannt Igewordenen Pilze unsers Landes gegeben. Jch hoffte das „Exempla trahunt‘‘, würde sich auch hier in seiner Kraft bewähren, und auch andre in diesem Felde der Pflanzenkunde besser, als ich, Bewanderte veran- lassen, ihre reichern Erfahrungen der Wissenschaft nicht länger vorzuenthalten , sondern ihr todtes Capital nutzbringend anzulegen , denn nur was durch Veröffentlichung Gemeingut Aller geworden , vermehrt den, Schatz der Wissenschaft, und wird.ihr Eigenthum , die Kenntniss des Einzelnen, sei sie auch noch . so gross,,. stirbt mit dem Individuum und geht spurlos verloren. Nemo seit, quod unus seit, Aber leider ist bis noch meine Erwartung ein pium- de- siderium geblieben; das Werk’ 'des Herrn Sectionsraths v. Heufler über den Arpasch marie und\ der Aufsatz ''von Herrn Professor Brantsch im Medwischer Programm vom Jahre 1854 sind die einzigen litterärischen Erscheinungen auf, diesem‘ Felde geblieben. Dennoch will ich mich nicht abschrecken lassen, und den in mei- nem frühern Aufsatze ausgesprochenen Aufruf noch einmal wieder- holen, und die dringende Bitte aussprechen, alle jene Freunde siebenbürgischer Pflanzenkunde,, welche auf diesem Felde Erfah- rungen gesammelt haben, nicht ferner aus hier gewiss nicht zu billigender ‚Bescheidenheit hinter‘ dem Berge ‘zu bleiben ,; sondern ihre Kenntnisse , seien sie auch noch 'so gering, in diesen Blät- tern zu veröffentlichen. Diess der Gesichtspunkt, von welchen ich die ‚nachfolgenden Zeilen zu beurtheilen' bitte. Jch gebe zuerst ein Verzeichnis der mir seit meinem frü- hern Aufsatz bekannt gewordenen ‚Pilze, oder neuer Fundörter schon aufgeführter Arten, und werde dann auch die Flechten, in soweit sie mir zugänglich gewesen, aufzählen, F un.gü Uredo Caricis Pers., Kerzeschoaraer Glashütte auf Car. digitata. Uredo Segetum Pers., &. Trritiei auf Trit. hybernum' bei Her- mannstadt, Neudorf, Mühlbach, Uredo segetum ?. Hordei , auf Hordeum vulgare bei Maros-Ludos. Sogn a, y. Avenae, auf Avena sativa bei Maros- Ludos, Hermennstadt. 232 Uredo destruens Schlecht., auf Setaria glauca bei Gross-Scheuern und Marktschelken. Uredo violacea Pers., auf Muscari comosum bei Carlsburg , Hauptm. v. Apel. Uredo scutellata Pers., auf Euph. Cyparissias bei Stolzenburg yy3 3 3% und Hammersdorf. Leguminosarum RbAst., c. Fabarum bei Gross-Scheuern. Lini DO., auf Cathartolinum pratense bei Hermannstadt. mixta Steud., auf Salix triandra bei Tallmesch. Primularum DC., auf Primula minima auf dem Szuru. Campanularum DC., auf Campanula rapunculoides im ro- then Thurmpass. miniala Pers, auf Rosa canina bei Hermannstadt, Cacaliae DC., auf Adenostyles albifrons auf dem Kelemen- havas. Rubigo vera DC., auf Hordeum murinum bei Hermannstadt. Thesii Duby., aufThesium Linophyllum bei Gross-Scheuern, Alam Compvsitarum Mart., var. Hyoseridis bei Gross- n » 2 » Scheuern auf Hyoseris foetida. Violae Schumach., auf Viola canina, aus der Hunyader Gegend, Unverricht. Thesii Desv., auf Thesium Linophylium bei Hermannstadt. Ranunculacearum DC., f. Thalietri, auf Thalictrum minus bei Schässburg , Fronius. Euphorbiae Pers., auf Euphorbia Cyparissias bei Gross- Scheuern. elongatum L%., a. Rhamni auf Rhamnus eathartica bei Marktschelken und Gross-Scheuern; auf Frangula vul- garis bei Tallmesch. elongatum, b. Berberidis auf Berberis vulgaris bei Her- mannstadt, Carl Fuss. Roestelia Sorbi Odin. ‚ auf Pyrus Aucuparia in der Brooser Ge- gend, Unverricht. Peridermium elatinum 8. et K., auf Nadeln von Albies pectinata auf dem Arpasch marie, Heufler. Puceinia Betonicae DO., auf Dayisto hirta bei Hermannstadt. Phragmidium obtusum S. et K., a. Potentillae auf Potentilla ar- gentea bei Gross-Scheuern. > apiculatum Röhst., b. Potentillae vernae, auf Poten- tilla verna bei Erößh- Scheuern. 233 Tubercularia vulgaris Tode., auf Zweigen von Fagus silvatica auf dem Arpasch marie. Heufler; auf Brennholz bei Gurra Riului. Rhizomorpha subecorticalis Pers., auf Fagus silvatica auf dem Arpasch marie, Heufler; auf der Mnyärie, auf Juglans regia bei Gross-Scheuern. „ vertieillata Röhst., in den Schachten der Nagyager Bergwerke, Hauptınann v. Appel. Erineum populinum Pers., auf Populus tremula bei Gross-Scheuren. „. .. aAlneum Pers., auf Alnus incana bei Kerzeschoara. Phyllerium tiliaceum Pers , auf Lindnera alba bei Tallmesch und Hermannstadt. „ acerinum Fr., auf Acer Pseudoplätanus bei Bistritz. Trichotheeium roseum Lk., auf Euphorbia procera, welche schlecht getrocknet war, bei Hermannstadt. Depazea pyrina Riess, auf Pyrus communis bei Gross-Schenern; » Fragariaecola Wallr., auf Fragaria chilensis in Gross- Scheuern. Ascochyta quercina Lib., auf Quercus pedunculata bei Gross- Scheuern. Hysterium conigenum M. et N., auf Pinus ‚silvestris , bei. Her- mannstadt. -; Pinastri Schrad, auf Pinus Pumilio beim Zibinsjäser. “2 tumidum Fr., auf abgefallenen Buchenblättern auf dem Arpasch marie, Heufler. Rhytisma Onobrychis DC., auf Latliyrus tuberosus bei Ham- mersdorf und Gross-Scheuern. „ acerinum Fr., auf Acer campestre bei Gross-Scheuern. Polystigma rubrum DC., auf Prunus domestica bei Neudorf, Sphaeria Lonicerae Sowerb, auf Lonicera tatarica bei Hermannst. » Herbarum Pers., auf trocknen Stengeln von Veratrum auf dem Arpasch marie, Heufler. „ eoncentrica Bolt., auf Buachenzweigen auf dem Arpasch marie, Heufler, Poronia punctata Lk., auf Kuhmist bei Hammersdorf. Hypoxylon polymorphum Z,K., an feuchtem Eichenholz bei Morpert. Erysibe ponnosa Lk., auf Rosa spinosissima bei Gross-Scheuern. „ lamprocarpa Lk., Y. Plantaginis auf Plantago media bei Gross-Bcheuern. 234 Erysibe communis Lk., «. Leguminosarum auf Melilotus bei Gross- Scheuern;; auf Trifolium ochroleucum bei Hermst. „ br Me a auf Aquilegia vulgaris bei 1 Gross-Scheuern, „ lentieularis Rbhst., =. Fraxini auf Fraxinus excelsior bei Hermannstadt. „ guttata_Lk., #. Betulae auf Betula alba H. B. Spermoedia Clavus Fr., «. Secalis auf Secale cereale bei Freck sehr häufig. Sclerotium Semen Tode, auf faulenden Blättern von Pyrus und Cydonia bei Gross-Scheuern. Tuber cibarium Sibth., bei Mortesdorf, Brantsch. Aethalium septicum Fr., auf faulenden Buchenstämmen auf dem Arpasch marie, Heufler. Cribraria argillacea Pers., auf faulenden Buchenstämmen auf dem Arpasch marie, Heufler. Lycoöperdon pusillum Batsch., in der‘ Buchenregion auf dem Arpasch marie, Heufler. „;) Bovista L., Medwischer Gegend, Brantsch. "',,. "gemmatum Batsch, Medwischer Gegend, Brantsch. Phallus impudicus L., Medwischer Gegend, Brantsch. Exidia Auricula Judae F'r., Medwischer Gegend, Brantsch. Clavaria coralloides L., Medwischer Gegend , Brantsch; bei Borszek sehr gross. „ amethystina Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. Bulgaria inquinans Fr., a, Gegend, Brantsch. Peziza coceinea Jacg., Michelsberg am Kotzgerood. „ aurantia Oeder, Medwischer Gegend, Brantsch. Morchella esculenta Pers., Medwischer Gegend, Brantsch. Thelephora hirsuta Pers ,„ auf Buchenrinde auf dem Arpasch marie, Heufler. Hydnum rend L., Medwischer Gegend, Brantsch. Fistulina hepatica Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. Daedalea quercina Pers., Medwischer Gegend, Brantsch. Polyporus versicolor F'r., Medwischer Gegend, Brantseh. » .. fomentarius Fr., nn Gegend, Brantsch; auf a Bucheb auf dem Arpasch marie, Heufler. »» _Jueidus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. » perennis Fr., in der Tannenregion „auf, dem Arpasch marie, Heufler. 235 Boletus bovinus L., bei Gross-Scheuern im jungen Busch. „». edulis Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. „ scaber Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. „ aeneus Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. „» _laridus Schaeff., Medwischer Gegend, Brantsch. „ . Satanas Lenz, Medwischer Gegend, Brantsch. Lenzites sepiaria Frr., Medwischer Gegend, Brantsch. Schizophyllum commune Fr., Medwischer Gegend, Brantsch; auf dem Arpasch marie, Heufler. Cantharellus museigenus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. E tubaeformis Fr „ Medwischer Gegend , Brantsch. „ eibarius Fr., Medwischer Gegend, Brantsch,, Gross- Scheuern im jungen Busch. Lactarius volemus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. „ acris Fr., Medwischer Gegend , Brantsch. „» Piperaius Fr., Medwischer Gegend, Brantsch; Gross- Scheuern im jungen Busch. „». pyrogalus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. Cortinarius purpureus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. „, violaceus Fr. , Gross-Scheuern im jungen Busch. Coprinus ephemerus Fr., Medwischer Gegend, Brantsch. „. , eongregatus Fr., an altem Holz in ‚Gross-Scheuern. „» fimetarius Fr., Medwischer Gegend, Brantsch; Gross- Scheuern im Pfarrhof. „ „atramentarius Fr., Medwischer Gegend , Brantsch. Agaricus gracilis Pers., Medwischer Gegend, Brantsch. » faseicularis Huds., Medwischer Gegend, Brantsch. „ eampestris I., Medwischer Gegend, Brantsch, „ mutabilis Schaeff., an faulen Buchenstämmen auf dem Arpasch marie, Heufler. „» praecox Pers., Medwischer Gegend, Brantsch. »..ıbombyeinus Schaeff., Medwischer Gegend, Brantsch. „ ostreatus Jacg., Medwischer, Gegend, Brantsch. \4s. epiphyllus Pers., auf faulenden Buchenblättern‘ auf dem rn Arpasch marie, Heufler. „ perforans Hoffm., auf abgefallenen Tannen-Nadeln ober- halb Gurrariului. „ .‚androsaceus L., auf abgefallenen Tannen-Nadeln auf dem Arpasch marie, Heufler. 236 Agaricus esculentus Wulf. , in den Grasgärten bei Hermannstad. „ fusipes Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. „ radicatus Relhan, Medwischer Gegend, Brantsch. „ elypeolaris Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. » Pprocerus Scop., Medwischer Gegend, Brantsch „ vaginatus Bull., Medwischer Gegend, Brantsch. „ rubescens F'r., Medwischer Gegend, Brantsch. » eaesareus Scop, auf dem Götzenberg,, unter der Präschbe. „». Pphalloides? F'r., Medwischer Gegend, Brantsch. Lichenes. Lepra viridis Schaer., an alten Linden bei Hermsnnstadt. „ eandelaris Ehrh., an alten Eichenstämmen bei Neudorf, Gross-Scheuern. „ leiphaema DC., an Eichenstämmen bei Gross-Scheuern. „ nigra T.etB., an alten Lindenstämmen bei Hermannstadt. Varivlaria lactea Pers., an Felsen am Zıbinsjäser. Sphaerophoron coralloides Pers., auf dem Arpasch marie, Heufler. - z fraxilis Pers., auf dem Butschetsch, Bgt.; auf dem Arpasch marie, Heufler. n Isidium corallium Ach., an Felsen, Bgt. Lecidea miliaria Rbhst., auf dem Arpasch marie, Heufler. „» Sabuletorum F’k., c. coniops auf dem Arpasch marie, H eufl. „ parasema Ach., an Eıchenrinde kei Gross-Scheuern und Hammersdorf. „ geographica Schaer., b. atrovirens auf dem Arpasch marie, Heufler; am Zibisjäser. morio Schaer. b. coraeina, aufdem Arparsch marie, Heu fl. badioatra Flk., auf dem Arpasch marie, Heufler, contigua Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler. albocverulescens Fk. c. alpina auf dem Arpasch marie, Heufler. „ eonglomerata Ach., auf dem Arpasch marie , Heufler. „ eandida Ach., au Felsen, Bgt. Biatora ferruginea Fr. ce. festiva, auf dem Arpasch marie, Heufl. \ y d. muscicola, auf dem Arpasch marie, Heuf. „ microphylla Fr., an Felsen, Byt. „ triptophylia Fr., an Baumstämmen, Bgt. „ earnosa Rbhst., auf dem Arpasch marie, Heufler. su. 237 Biatora sphaeroides Schaer. h. vernalis, auf dem Arpasch Sy, marie, Heufler. icmadophila Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler. atrorupha Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. byssoides Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler. polytropa Ehrh., a. alpigena, b. sulphura, e. intri- cata auf dem Arpasch marie, Heufler. Baeomyces roseus Pers., bei Michelsberg , Gross-Scheuern. Cladonia macilenta Hoffm. , unter der Präschbe bei Zood. » n » n # D. pleurota auf dem Arpasch marie, Heufl. digitata Hoffm , auf dem Arpasch marie, Heufler. deformis Hoffm. , auf den Alpen, Bgt. eoccifera Bgt ,„ auf dem Arpasch marie Heufler; bei Michelsberg, Sigerus; auf der Hargitta, Fronins; im Thal der Valie Doamni und auf dem Butian bei Kerzeschvara. coccifera Bgt., A. vulgaris, b. extensa, in der Tan- nenregion, Bgt. squamosa Hoffm., a. microphylla , b. squamosissima auf dem Arpasch marie, Heufler. cenotea Fk., auf dem Arpasch marie, Heufler. furcata Schaer. C. fruticosa , auf den Voralpen, Bgt. C. fruticosa, b. racemosa, e. recurva, d. su- bulata, e. stricta auf dem Arpasch marie, Heuf. docorticata Fik., a. scyphiphera, b. symphycarpa auf dem Arpasch marie, Heufler. cornuta Fr., auf dem Poschomok , Sigerus, amaurocraea Schaer. b. ramosa, ?. bolacina , auf den Alpen, Bgt. gracilis Schaer., auf Waldboden, Bgt.; Sigerus. " A. verticillata auf Waldbeden, Bgt. » .B. polyceras, a. chordalis in den Voralpen, Bgt. r B. polyceras, b. hybrida auf dem Arpasch marie, Heufler. pyxidata Hoffm. bei Neudorf, unter der Präschbe bei Zood. = A. communis, b. exigua auf Waldboden, Bgt. 5 Pr c. simplex auf Waldboden, B gt. » „ g. epiphylla auf dem Arpasch marie, Heufler. 2383 Cladonia pyxidata B. neglecta auf dem Arpasch marie, Heufler. » HN er a. Pocillum bei Schässburg, Bgt.; bei Neudorf. » » ‚C. ehlorophaea auf dem Arpasch marie, Heuf. „ fimbriata Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler. 5 3 a. brevipes auf dem Plaiu Tatarului bei Ober- Schebesch. ” 5 b. longipes, e. radiata auf Waldboden, Bet „ aleicornis Flk., bei Schässburg, Bgt. „ Papillaria Duf. ‚„ auf Waldboden,, Bgt. „ stellata Fik., a. uncialis auf Waldboden, Bgt. PR - b. turgescens auf dem Arpasch marie, Heufle:. » rangiferina Hoffm., auf dem Arpasch marie, Heufler; auf der Mutschka Sigerus; Kerzedchakraßr Glashütte, Michelsberg am Kotzgerood und Nussbaumgerood, auf dem Negoi, Plaiu Tatarului bei Oberschebesch , Her- mannstadt im jungen Wald, „ rangifera Hoffm. c. alpestris auf den Alpen, Bgt. ». vermieularis. Ach. , auf den Alpen, Bgt. 9 is b. taurica auf dem Arpasch marie, or Stereocaulon alpinum Laur., auf dem Arpasch marie, Heufler. „ paschale Ach., Hermannstadt im jungen Wald, -Si- gerus; auf der Frumoasze. Verrucaria rupestris Fr., a. Schraderi auf dem Arpasch marie, Heufler, „ margacea Wahlb. , auf dem Arpasch marie, Heufler. „ nitida Serad., auf dem Arpasch marie, Heufler ; auf Brennholz bei Hermannstadt, „ alba Schrad., auf dem Arpasch marie, Heufler. Thrombium epigaeum Wall., auf dem Arpasch marie, Heufler. Pertusaria Wulfeni DC., auf dem Arpasch marie, Heufler. „ . eommnnis DC. , auf dem Arpasch marie, Heufler. 5 rupesiris DC., a. fallax auf dem Arpasch marie, He uf. Sagedia cinerea Fr., auf dem Arpasch marie, Heufller. Endocarpon fluviatile DC., auf dem Arpasch marie, Heufler. F miniatum Ach., bei Nagyäg, Unv erricht Opegrapha atra Pers., an Baumrinde, Rgt. % 2 b. macularis an Eichenrinden,, Bgt. „ saxalilis DC, auf dem Arpasch marie, Heufler, 239 Opegrapha varia Pers. e. notha an Eichenrinde, Bgt. Graphis seripta Ach., auf Buchenrinde bei Holzminden, Hermst. > » e. pulverulenta an Buchen, Bgt. z ’ e. serpentina auf dem kehanch marie, Heufl. Urceolaria cinerea Hofm., a. vulgaris, b. alba, c. cinereo- rufescens auf dem Arpasch marie, Heufler. Thelotrema leparinum Ach., an Eichen bei en Beben, Omphalodium atropruinosum Fw.. a. anthracinum an Felsen,Bgt. Gyrophora vellea Ach., A. hirsuta auf dem Arpasch marie , ‘ Heufler; auf dem Rozsa, Vurfu Lutzului, Bgt; auf der Frumoasze. F vellea Ach., B. spadochroa bei Rodna,, Bgt. » _ Ppolymorpha Schrall A. eylindrica if Arpasch marie, Heufler; auf dem Galatz Bst; auf der Frumoasze. polymorpha Schrad., B. proboscideä bei Vayda rä- tsche, Sigerus, » .. hyperborea Ach., an Felsen in den Alpen, Bgt. »... .polyphylla Rabhst., auf dem Arpasch warie, Heufl. = u b. deustaaufdem Schülergebirge, Sigerus. Umbilicaria pustulata Hoffm., auf dem Arpasch marie: Heufler; auf dem Szuru, Butschetsch, Bgt. Collema cyanascens Schaer., auf dem Arpasch marie, Heufler. „. Fupestre Rölıst., auf dem Arpasch marie,;Heufler. „ multifidum Rbdhst., auf dem Arpasch nern Heufler. „ myochroum Rbhst., auf dem Arpasch marie, Heufler. „ erispum Hoffm., auf dem Arpasch marie, Heufler. Usnea barbata Fr., auf dem Duscher Pass. “ > e A. campestris, a. florida auf dem Arpasch marie, Heufler. er b. hirta an Buchen, Bgt.; Sig. ” B. alpestris, b. plicata auf dem ale marie, Heufler. Bryopogon ochroleueus Lk., auf dem Piatra mare und But- schetsch , Bgt., auf der Fruinoasze. ; 9 2. rigidus auf dem Arpasch marie, Heuf. » Jubatus Lk., an Tannen, Bgt. ” n b. bicolor auf dem Arpasch marie, Heufler. „ » e.chalybeiformis aufdem Arpasch marie,H euf. 240 Roccella tinctoria Ach., auf den Alpen, Sigerus; Bgt. Ramalina pollinaria Ach., an Baumstämmen, Sigerus. calicaris Fr., im jungen Wald bei Hermannstadt. » ” 5 a. fastigiata an alten Baumstämmen, Sigerus. 3 3 b. fraxinea an alten Baumstämmen, Bgt.; Siger. » „ c. canaliculata auf dem Arpasch marie, Heufler. ” j3 d. farinacea im jungen Walde bei Hermannstadt, Sigerus. Evernia furfuracea Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler; auf dem Götzenberg bei Michelsberg , der Präschbe bei Zood , dem Butian bei Kerzeschoara. Prunastri Ach., bei Michelsberg am Kotzgerood, Ham- mersdorfim Kirchenbusch, Holzminden unter den Birken. „» . Jivaricata Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. »„» vulpina Ach., ohne Standort, Bgt. Cornicularia tristis Hoffm., an Felsen in den Alpen, Bgt. . aculeata Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. Cetraria glauca Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. a. vulgaris im jungen Wald bei Hermannstadt, Sigerus. Juniperina Schaer., auf der Frumoasze. PR 9 b. Pinastri auf dem Arpasch marie, Heufler. cucullata Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. nivalis Ach., auf dem Butschetsch, Vurfu Jetzului, Bgt.; t auf der Frumoasze, islandica Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler; auf der Hargitta Bgt.; auf der Frumoasze , Vurfu Tataru- lui, dem Negoi. Solorina saccata Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. crocea Ach., auf dem Szuru, Butschets, Bgt.; auf dem Arpasch marie, Heufler. Peliigera venosa Hoffm., auf dem Arpasch marie,, Heufler. „ horizontalis Hoffm., auf dem Arpasch marie, Heufler; bei Hammersdorf Unverricht. eanina Hoffm., auf dem Arpasch marie, Heufler; bei Hammersdorf im Kirchenbusch, Gross-Scheuern im jungen Busch. polydaetyla Flk., auf dem Arpasch marie, Heufler; bei Neudorf im Raupenbusch, bei Duelmen im Porreu Valie Dei. b>) ” 2) „ ” £) ” 241 Peltigera aphihosa Willd., auf dem Arpasch marie, Heufler; „ bei Heltau, Sigerus. leucorrhiza Fk., auf dem Arpasch marie, Heufler. Nephroma resupinatum Fr., auf den Arpasch marie, Heufler. Siicta silvatica Ach., auf der Hargitte, Bgt. Parmelia rubiginosa Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. » ” ”„ „ ”„ „ bi) „ „ 2) ” „ „ ”„ ” parietina Duf., auf dem Arpasch marie, Heufler; bei Hermannstadt, Hammersdorf, Neudorf. “2 e. candelaris an Bäumen, Bgt. centrifuga Schaer., a. conspersa auf dem Arpasch marie, Heufler. caperata Ach., auf der Hargitta, Bgt.. fahluensis Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler; auf dem Butschetsch, Bgt. olivacea Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler; auf Eichenstämmen bei Gross-Scheuern im jungen Busch, bei’ Holzminden unter den Birken. ceratophylla Wall., a. physedes auf dem Arpasch märie, Heufler. saxatilis Fr., auf dem Arpasch marie, Heufler. tiliacea Ach., auf Eichen bei Gross Scheuern im jungen Busch, Michelsberg im Schüsselseifen, Hammersdorf im Kirchenbusch. perlata Ach, auf dem Arpasch marie, Heufler; unter dev. Präschbe hei Zond: obscura Fr., auf dem Arpasch imarie, Heufler. stellaris Fr., an Eichen bei Gross-Scheuern im jungen Busch , Holzminden in den Mührden. + a. aipolia bei St. Jvan, Draut. pulchella Schaer., a. caesia auf dem Arpasch marie, He uf. pulverulenta Fr., auf Schindeldächern hei Hermannstadt. l,ecanora badia Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler, ”„ ” rimosa Schaer., auf dem Arpasch marie, Heufler. subfusca Ach., auf dem Arpasch marie Heufler; Gross- Scheuern in den Baumgärten, Michelsberg auf dem Götzenberg. tartarea Ach., auf Eichenstämmen, Bgt. ventosa Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. vitellina Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler; en Planken bei Hermannstadt, Gross-Scheuern, 242 Lecanosa vitellina Ach. b. holocarpa auf Dachziegeln bei Her- mannstadt. „» radiosa, c. inflata auf dem Arpasch marie, Heufler. „». eallopisma Ach., auf dem Arpasch marie,, Heufler. „» elegans Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. „. muralis Rbhst., auf dem Arpasch marie , Heufler, „ crassa Schaer., a. lentigera auf den Alpen, Bgt. „ „ b. caespitosa auf den Alpen, Bgt. » brunnea Ach., auf dem Arpasch marie, Heufler. Lobaria pulmonaria Hoffm., auf dem Arpasch marie, Heufler. Hagenia ciliaris Eschw., Hermannstadt im jungen Wald, Sige- rus; Michelsberg auf dem Götzenberg. Zur gefälligen Benchtung. Zufällig ausgebliebene Nummern dieses Jahrganges wollen die P. T. Herrn Vereins-Mitglieder der Redaction recht bald anzei- gen, damit das Fehlende nachgesendet werden könne. Etwaige Veränderung des Wohnortes bittet der Vereins- Ausschuss zu seiner Kenntniss gelangen zu lassen, damit die Zu- sendungen an die Herrn Adressaten auch wirklich gelangen können. Antrag Den Freunden der siebenbürgischen Paläontologie offerirt der Gefertigte aus seinem Dupletten-Vorrath. als Belegstücke zu seinen „Beiträgen zur Kenntniss der Conchylien von Lapugy‘ Suiten von 100 bis 120 zuverlässig bestimmten Gasteropoden Arten, die er- stern zu 41 fl. und die letztern zu 16 fl. C. M. wohl verpackt. — Eine solche Suite wird. wenigstens 300 Stück enthalten und soll dabei Sorge getragen werden, dass möglichst gut erhaltene Exem- plare versendet werden. Die Kosten der Zusendung. tragen die Herrn Besteller. Neugeboren , Hermannstadt Nro. 447. Redaktion: Der Vereinsausschuss. Gedruckt bei Georg v. Closius in Hermannstadt. x Hermannstadt, 185%. Gedruckt bei Georg v. Closius, her er Sy x I vw?” \ vYvul Bf